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Mit einer Tafel und RENTE REBEL BR 0 DS N NE ER ES EEE ET RE HEN DU ITS Nils Holmgren, Stockholm: Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes- » Arten. Mit 7S Figuren im Text und einer Kartenskizze .......... ur...» Th. Mortensen, Kopenhagen: Arbaciella elegans. Eine neue Echiniden-Gattung aus (der Familie Arbaejidae. Mit drei Figuren im Text und zwei Tafeln...... # Or ıe Hamburg 1910. Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem. J ahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. Seite 1-- 46 47— 169 171—3325 327— 334 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVn. 1909. Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg XXVI. Jahrgang. Lach akt: Seite F. Werner, Wien: Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums SIE EIER FEN SUINRENdEChBEB ee et ee ar gehn A sun 1-— 46 W. Michaelsen: Oligochäten von verschiedenen Gebieten. Mit einer Tafel und 26 Abbildungen im Text. EEE EIER N REN HERR A or 47 — 169 Nils Holmgren, Stockholm: Ver sch einer Eongeranhie der amerikanischen Eutermes- Arten. Mit 7S Figuren im Text und einer Kartenskizze ................=- 171--325 Th. Mortensen, Kopenhagen: Arbaciella elegans. Eine neue Echiniden-Gatrung aus der Familie Arbaciidae. Mit drei Figuren im Text und zwei Tafeln...... 327— 334 Hamburg 1910. — Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem, SU I UT: \ u JÄTE Ep. a SA — — Bemerkung. Von den „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum imHamburg“ sind erschienen Jahrgang I-V (1884—188S) als „Berichte des Direktors | im Jahrbuch der gang „ Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen- | Hamburgischen Wissen- TE HS 2.0... , schaftlichen Anstalten, VI—X (1859—1S93) als.„Mitteilungen aus dem | Jahrgang 1883 — 1892, Naturhistorischen Museum“ I—X. (1594) und folgende als „Mitteilungen aus dem Naturhisto- rischen Museum in Hamburg“, Beihefte zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XI. Jahrgang 1595 und folzende. 5 XI Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. Von Prof. Dr. F, Werner. II. Eidechsen. ” MAY191911 ») Einleitung. Die nachstehenden Mitteilungen über Eidechsen des Hamburger Museums beruhen auf den Notizen, die ich teils noch in Hamburg selbst, teils nach dem mir im Laufe des verflossenen Jahres gesandten Material verfaßt habe. Es ist mir auch diesmal eine angenehme Pflicht, Herrn Direktor KRAEPELIN, sowie den Herren Dr. STEINHAUS und Dr. DUNCKER für die liebenswürdige Bereitwilligkeit, mit der stets meinem Ansuchen um Vergleichsmaterial entsprochen wurde, meinen herzlichsten Dank aus- zusprechen, Ich habe es auch diesmal versucht, die Arbeit dadurch für meine Fach- genossen brauchbarer zu machen, daß ich in mehreren Fällen, wo ich zur Artbestimmung ohnehin die ganze einschlägige Literatur exzerpieren mußte, um die seit BOULENGERS Eidechsen-Katalog (1835 —87) neu beschriebenen Arten einreihen zu können, diese Zusammenstellung hier wiedergab; es ist dies bei der großen Gattung Draco, bei Proctoporus, in ausgedehnterem Maße aber bei den afrikanischen und amerikanischen Amphisbänen ge- schehen. Ich hoffe, daß mir nichts Wesentliches in der Literatur ent- sangen ist und daß sich daher diese Zusammenstellungen noch längere Zeit als nützlich erweisen werden. Zu allgemeineren systematischen Ausführungen, wie bei den Schlangen, habe ich diesmal keinen Anlaß gefunden. Die behandelten Formen ge- hören nur zum Teil schwierigeren Gruppen an, und zwei Genera, von denen mir aus dem Hamburger Museum ein reiches Material vorliegt, und die große Schwierigkeiten darbieten, will ich in einer besonderen, dritten und voraussichtlich letzten Publikation behandeln, es sind dies Anolis und Ziolaemus. Ob ich über die jetzt schon einer bloßen Bestimmung von Anolis-Arten entgegenstehenden Schwierigkeiten überhaupt hinweg- komme, muß ich dahingestellt sein. lassen; bei den in großer Individuen- zahl vorliegenden, vorwiegend bolivianischen Ziolgemus hoffe ich eher zu einem Resultate zu gelangen. > F. Werner. Auch bei den Amphisbaeniden bin ich ebenso wie bei früheren, nicht publizierten Untersuchungen über die artenreiche Gattung Atractaspis, die äthiopischen Erdvipern, zu dem Schlusse gekommen, daß die große Artenzahl aus der dureh die verborgene Lebensweise bedingten geringen Individuen- zahl in den Sammlungen zu erklären ist und daß mit zunehmendem Material gar manche arttrennende Scheidewand fallen wird. Die vielfach durch Zahlen ausdrückbaren Artmerkmale (Zahl der Körperringel, Körper- segmente, Kopfschilder, Analsegmente, Präanalporen) ermöglichen ebenso einerseits eine recht scharfe Diagnose, als sie andererseits, ohne Unter- suchung reichlicheren Materials, oft zu Aufstellung neuer Arten verleiten, ja den gewissenhaften Forscher, der so viele Arten auf geringe, aber an- scheinend konstante Merkmale gegründet sieht, zu gleichem Vorgehen nötigt. Solange ein Übergang zwischen zwei nahe verwandten Arten nicht gefunden ist, so lange kann man ihre Identität zwar in Erwägung ziehen, aber nicht mit Bestimmtheit behaupten. Es kann ein einziges Unterscheidungsmerkmal so konstant sein, daß es stets ausreicht, und ich bin der Ansicht, daß es in diesem Falle sogar gleichgültig ist, ob es ein morphologisches oder bloßes Farbkleidmerkmal ist, obwohl wir in diesem Falle uns mit der Aufstellung von Subspecies begnügen. Der Streit über die Artselbständigkeit der Mauereidechsenformen hat im wesentlichen seine Ursache in der Tatsache, daß bei einem großen Teil der einzelnen Formen die Artmerkmale jedes für sich variieren können, wir daher uns außerstande sehen, auch nur ein einziges konstantes Unter- scheidungsmerkmal anzuführen. Wenn wir aber beachten, daß in der mauralis-Gruppe im weiteren Sinne des Wortes die Art durch Kombination einer Reihe von Merkmalen gegeben ist, die zwar an sich alle variabel sind, in der Praxis aber niemals alle gleichzeitig variieren, so bleibt für jede Art immer noch eine Anzahl von Merkmalen zur Unterscheidung von ihren nächsten Verwandten übrig. Daß bei jeder Art, die aus einer bestimmten größeren Zahl von Merkmalen sich aufbaut, eine Anzahl von solchen variabel sein kann, ohne den Gesamteindruck zu stören, ist die Ursache, warum wir den Gesamthabitus einer mauralis-Form auch dann noch er- kennen können, wenn sogar einige morphologisch wesentliche Merkmale versagen. So kann Lacerta mosorensis auch dann noch identifiziert werden, wenn eines ihrer wichtigsten Merkmale, die Berührung von Rostrale und Frontonasale, nicht zutrifft, Z. taurica auch dann noch, wenn das Nasen- loch nicht das Rostrale berührt; ja bei der niederösterreichischen Lacerta maralis kann sogar eine konstant auftretende Querspaltung der Parietalia, die sonst zur Abtrennung eines besonderen Genus ausreichen würde, nicht den Gesamthabitus, der aus der Kombination einer Reihe weiterer, oft schwer zu definierender Merkmale besteht, verwischen. Sind solche lange Formenreihen wie in der Mauereidechsengruppe Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 3 zwar auch sonst unter den Reptilien, ja unter den Wirbeltieren überhaupt unerhört, so ist Ähnliches doch bei Eidechsen entschieden häufiger als bei Schlangen; und in dieser Beziehung dürften die neuweltlichen Erd- leguane (Liolaemus, Tropidurus) und Teju-Eidechsen (Unemidiphorus) den Lacerten, wenn auch nicht an die Seite gestellt, doch immerhin verglichen werden dürfen. In der vorliegenden Arbeit wurden 19 Arten als neu beschrieben, die 16 verschiedenen Gattungen und 7 Familien (@eckonidae, Eublepharidae, Agamidae, Iguanidae, Teiidae, Amphisbaenidae, Sceincidae) angehören. Es ist dies in Anbetracht unserer weitvorgeschrittenen Kenntnis der Eidechsen- systematik eine ganz beträchtliche, aber nicht unverhältnismäßig große Zahl; namentlich wenn man in Erwägung zieht, daß ich im Laufe meiner Untersuchungen an dem Hamburger Material über 2000 Exemplare aus allen Familien verglichen habe, die teilweise aus wenig erforschten Gegenden stammen. Familie Geckonidae. Ancylodaetylus spinicollis L. MÜLLER. Zool. Anz. XXXI, Nr. 25, 1907, p. 825, fig. J' mit 4+ 4 Präanalporen. Totallänge 92, Kopfrumpflänge 50 mm. (Schwanzspitze regeneriert.) Dunkle Streifen der Kehle viel dichter als beim Original-Exemplar, ebenso breit wie die hellen Zwischenräume. Pupille rund. Die Gattung Ancylo dactylus dürfte wohl mit Gonatodes zusammenfallen. Palmatogecko rangi ANDERSS. ANDERSSON, Jahrb. Ver. Natk., Wiesbaden, 61, 1908, p. 299. WERNER, in SCHULTZE, Forschungsreise in Südafrika IV, 1910, p. 46, Taf. IV, fig. 5, Textfig. Syndactylosaura Schultzei WERN. Ein Exemplar von 117 mm Total- und 64 mm Kopfrumpflänge. Ein großes sechseckiges Schildchen zwischen Nasalen und Rostrale. 8 horizontal abstehende Stacheln bilden einen Kamm auf jeder Seite der stark auf- getriebenen Postanalgegend (JS). Augendurchmesser so groß wie der Abstand des Auges vom Nasenloch oder Ohr. Ohröffnung klein, senkrecht elliptisch, oben und unten von einer horizontalen Hautfalte begrenzt, Oberseite gelblichweiß, mit undeutlichen rauchgrauen Querbinden, eine auf der Schnauze, eine zackige auf dem Hinterkopf, 8 auf dem Rumpf. Schwanz mit 2 dunklen Längsbinden. 1% 4 F. Werner. Phyllodaetylus guayaquilensis n. sp. 2 Guayaquil, Ecuador (Schiffsoffizier BL. JANSEN leg. 1902). g' a he (F. v. BUCHWALD leg..). Diese Art ist erst die zweite, die aus Ecuador bekannt ist, während die Gattung in Peru reich vertreten ist. Von Ph. reissi PETERS ist sie durch das Vorhandensein kleiner Tuberkelschuppen auf dem Hinterkopf sowie dadurch verschieden, daß die vordersten Infralabiala, zwischen denen das Mentale gelegen ist, deutlich kleiner sind als dieses. Ventral- schuppen in 22—28 Längs- und etwa 60 Querreihen. Dorsaltuberkel in 12 Längsreihen. Dimensionen in mm: ei 2? Totallänge 35 96 Kopfrumpflänge 43 43 Kopflänge 13 14 Kopfbreite I I Vorderbeine 15 15 Hinterbeine 19 17 Kopf eiförmig; Schnauze länger als der Abstand vom Hinterrand des Auges zur Ohröffnung, 1°/smal so lang wie der Augendurchmesser; Stirn nicht vertieft; Ohröffnung ziemlich groß, schief, schmal. Zehen an der Spitze deutlich erweitert, der Querdurchmesser der Erweiterung wenigstens halb so groß wie der Augendurchmesser; der nicht erweiterte Teil der 4. Zehe mit 10 Querlamellen, die apicale vergrößert und längsgeteilt. Nasenloch zwischen Rostrale, 1. Supralabiala und 2 Nasalschildchen; 6—7 obere, 5-—-6 untere Labialia; Mentale trapezförmig oder fünfeckig, nicht so weit nach hinten reichend wie die anstoßenden Infralabialia, sefolet von einem Paar kleinerer, in der Mitte aneinanderstoßender Schildehen. Rückentuberkel gekielt oder triedrisch, in 12 Längsreihen in der Rumpfmitte; die äußerste jederseits kurz, die innersten reichen, da die angrenzenden nach hinten deutlich konvergieren, nicht bis zur Sacral- gerend. Schwanz mit gleichartigen, kleinen glatten Schuppen bedeckt. Schuppen der Unterseite zykloid, von der Kehle zur Kloakenspalte an Größe deutlich zunehmend; Unterseite des Schwanzes mit einer Längs- reihe quer erweiterter Schilder. Schwanzwurzel beim 5 verdickt, mit drei vergrößerten Schuppen jederseits. Obere Schwanzschuppen allmählich in die etwas vergrößerten an der Seite der Subcaudalschilder übergehend, an den Rumpfseiten ist die Abgrenzung etwas deutlicher. Der Abstand der Tuberkelreihen des Rückens voneinander ist viel größer als der der einzelnen Tuberkelschuppen jeder Reihe. Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 5 Oberseite hellgraubraun mit undeutlich begrenzten oder in Flecken aufgelösten dunklen Querbinden, die auf der hinteren Schwanzhälfte viel breiter sind als die hellen Zwischenräume. Ein dunkler Schläfenstreifen, der über das Tympanum und bis über die Vorderbeinwurzel hinzieht und mehr weniger deutlich mit dem der anderen Seite durch eine Quer- binde am Nacken sich vereinigt; eine undeutliche, nach vorn offene halbmondförmige Makel am Hinterkopf; Finger und Zehen dunkler ge- bändert; Unterseite weißlich, beim 2 Schwanzunterseite grau. Ein kleineres Exemplar (Guayaquil, leg. F. v. BUCHWALD) stimmt in allen Punkten mit den beiden erwachsenen, nach denen die obige Be- schreibung verfaßt wurde, überein. Phyllodaetylus mentalis n. sp. Nächst verwandt Ph. tuberculosus WIEGM., aber wie vorbeschriebene Art mit nur 12 Längsreihen von Rückentuberkeln. Mentale länger als breit, glockenförmig, länger als die anstoßenden Infralabialia; dahinter ein Paar Kinnschilder, in der Mittellinie in Kontakt; auf diese folgt ein weiteres Kinnschilderpaar, kleiner als die vorigen, von denen sie durch eine vollkommen gerade Sutur getrennt sind. Die im Winkel zwischen den hinteren Infralabialen und den Kinnschildern liegenden Schuppen sind größer als die folgenden. Ventralschuppen in etwa 27 Längs- und etwa 60 Querreihen; 12 Querlamellen unter der 4. Zehe, die distale längsgeteilt. — Kopfrumpflänge 50 mm; Schwanz von der Wurzel an regeneriert, noch kurz. Färbung hellgraubraun mit dunkleren Flecken. Fundort? (Aus dem Nachlasse von L. v. Pöppinghausen, also wahr- scheinlich Zentralamerika, speziell Mexico.) Ein J'. Phyllodactylus baessleri WERNER. Abh. Mus. Dresden 1900/01, Bd. IX, Nr. 2. p. 2. Pacasmayo, Peru (leg. M. HUWALD), 3 Exemplare. Da die drei Exemplare nicht gut erhalten sind, da ihnen große Hautstücke fehlen, so ist obige Bestimmung nicht über allen Zweifel er- haben. Immerhin aber lassen sich doch so viele der wichtigsten Merk- male der obengenannten Art an den beiden größeren Exemplaren nach- weisen und sie andererseits von den übrigen beschriebenen Arten unterscheiden, daß ich meine Identifizierung für gerechtfertigt halte. Die Auricularschüppchen sind bei dem größten Exemplar in der Vierzahl, aber nur links, unterscheidbar. Von der Streifenzeichnung ist nur der vom Augenhinterrand zum Vorderbeinansatz ziehende Streifen deutlich erhalten. Ventralschuppen in etwa 22 Längsreihen. Ö F. Werner. Phyllodactylus inaequalis COPE. Journ. Ac. Philad. (2) VIII, 1876, p. 174. Die beiden vorliegenden Exemplare, von den Lobos-Inseln, N. Peru (eg. ENRIQUE MEYER), stimmen im wesentlichen mit dieser Art überein. Die Endplatten der Finger- und Zehenspitzen sind kaum erößer als bei Ph. microphyllus. Die Ventralschuppen möchte ich als rundlich-hexagonal bezeichnen. Ihr Kleinerwerden gegen die Kloaken- spalte ist unbedeutend und sicher unwesentlich, ebenso wie die Ver- schiedenheit der Scehnauzen- und Scheitelschuppen. Supralabialia 6—7 bis unterhalb der Pupille, dahinter meist noch ein größeres; ebenso zähle ich 5—6 größere Sublabialia. Supranasalia weit (durch 3—4 Schildchen) voneinander getrennt; anschemend nur ein Postnasale, dieses ebenso wie das Supranasale stark gewölbt. Ohröffnung länglieh-elliptisch, fast schlitz- förmig, doch keineswegs „very small“. Schnauzenlänge nicht über 1'/mal so groß wie Augendurchmesser. Schuppen der Schwanzoberseite hinten breit abgerundet, die der Unterseite ziemlich groß, 2 Querreihen ent- sprechen dreien der Oberseite. Subdigitallamellen schmal, Konvex, schuppenförmig, gegen den Apex zu allmählich breiter werdend, etwa 13—14 an der 4. Zehe. Färbung oben hellgrau mit verwaschenen, sehr breiten graubraunen Querbinden, unten weiß. Länge des größeren Exemplars 66 mm (Kopfrumpflänge 36 mm). Von Ph. microphylius unterscheiden sich die beiden Exemplare durch das hintere winkelige, von nur 2, und zwar deutlich vergrößerten, Schildehen begrenzte Mentale, die kleineren Schuppen an der Schnauzenspitze; da mir diese Unterschiede wesentlicher erschienen als diejenigen, welche vorliegende Exemplare von inaequalis trennen, so habe ich sie zu letzterer Art gestellt. Man könnte sie aber als Vertreter einer besonderen Art betrachten, für welehe ich dann den Namen „lobensis“ vorschlagen möchte. Wahrscheinlich sind aber alle drei Arten nur Lokalformen einer und der- selben Art. Phyllodactylus gerrhopygus WIEGM. Pisagua, Chile; Kapt. R. PAESSLER leg. 1902 (3 Exemplare). Gehört zu den Arten mit homogener Beschuppung und unterscheidet sieh von der Beschreibung von Ph. gerrhopygus WIEGM. durch die größeren Platten an der Unterseite der Finger- und Zehenspitzen und zum Teil durch die Zeichnung. Schnauze 1'smal so lang wie der Augendurchmesser; dieser etwas kleiner als der Abstand vom Hinterrand des Auges zur Ohröffnung; diese spaltförmig, schief. Stirn nicht konkav. Zehen schlank, die 5. sehr lang, länger als die 3. oder 4., mit 15 Querlamellen unter- seits (die 3. mit 12, die 4. mit 14 Lamellen); Endplatten groß, aber nicht viel breiter als die Zehenmitte, am Ende abgestutzt. Rostrale doppelt Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 7 so breit wie hoch, etwa sechseckig, oben mit Längsfurche. Nasenloch in Kontakt mit Rostrale, 1. Supralabiale und 2—3 Nasalschildchen. (Supra- nasalia durch ein Schildehen getrennt.) Supralabialia 9, Sublabialia 6; Mentale langgestreckt, etwa doppelt so lang wie breit, mit parallelen Seiten, nach hinten weit über die angrenzenden Sublabialia hervorragend; keine Kinnschilder. Schwanz in der Mitte verdickt (Regenerat). Färbung hellgelblich- oder graubraun; Rücken beim jungen Exemplar mit 4 dunk- leren Querbinden, die ebenso wie die Zwischenräume kleine, schwarz- braune Flecken tragen; Schwanz mit einfarbigen, dunklen Querbinden; bei einem zweiten erwachsenen Exemplare sind die Querbinden in netzartig zusammenhängende Flecken aufgelöst, das Schwanzregenerat unregelmäßig dunkel punktiert; das dritte, gleichfalls erwachsene Exemplar besitzt 5 unregelmäßig unterbrochene, gleich breite dunkle Längs- linien auf dem Rücken. — Ich habe eine ausführlichere Beschreibung dieses Geckos gegeben, da mir seine spezifische Identität mit der oben- genannten Art nicht ganz zweifellos sicher erscheint, doch sind die Unter- schiede vielleicht doch nicht wesentlich. Lepidodactylus lugubris DB. var. Ninigo, Echiquier-Inseln. F. E. HELLWIG leg. 1. 12.02. (12. Das Exemplar unterscheidet sich von Z. Zugubris dadurch, daß sich nicht mehr als 2 Reihen kleiner Kinnschilder unterscheiden lassen, sowie durch die Zeichnung des Rückens, die aus unregelmäßigen, zackigen schwarzen Querbinden besteht. Der Schwanz ist von der Basis an regene- riert, aber auch das Regenerat zeigt die charakteristische Seitenkante und ventrale Abplattung, so daß ich über die richtige Unterbringung des Tieres im System nicht im Zweifel bin. Dem ZL. pulcher Blngr. von den östlich gelegenen Admiralitäts-Inseln ähnelt es durchaus nicht. Phyllopezus goyazensis PTRS. PETERS, Mon. Ber. Ak. Wiss., Berlin 1877, p. 415, Taf., Fig. 1. PERACGCA, Boll. Mus. Torino X. 1895, Nr. 195, 2. 2; XI. 1897, Nr. 2 rm EDS: Ein Exemplar, 2, von Puerto Max am Rio Paraguay, N. Para- guay (leg. LOUIS DES ARTS jr.). Es unterscheidet sich von der Beschreibung nur dadurch, daß das mittlere Kinnschild der zweiten Reihe obwohl beträchtlich größer als die seitlichen, doch auch deutlich kleiner ist als die beiden vorhergehenden und daß ich am Ohr keine Stachelschuppen bemerken kann. Die Breite der Subeaudalschilder ist auffallend; außerdem hat die Art große Ähn- lichkeit mit einem Hemidactylus. Sie scheint mir für Paraguay neu zu sein. Totallänge 75 mm, Kopfrumpflänge 35 mm. 8 F. Werner. Familie Eublepharidae. Coleonyx elegans GRAY. BOULENGER, at. Liz. I, 1885, p. 255. GÜNTHER, Biol. ©. Am., p. 84. STEJNEGER, N. Am. Fauna, Nr. 7, 1893, p. 662. WERNER, Verh. Zool. bot. Ges., Wien, 1896, p. 345. DUGES, Naturaleza (2) II, 1893, p. 296, Taf. XIII. Ein Exemplar von Chica Island, Golf von Nicoya, Costa Rica. (Schiffsoffizier JANSEN, D.S. „Denderah“, Kosmos-Linie leg, 28. IV. 1900.) Länge 86 + 70 mm. Ich hege keinen Zweifel mehr, daß die von mir als Zublepharis dovii BLNGR. beschriebene Eidechse zu dieser Art gehört. Lepidoblepharis buchwaldi n. sp. Hacienda Clementina, Babahoyo, Ecuador (leg. F. v. BUCH- WALD), 2 Exemplare. Bisher ist außer dem Gattungstypus Z. festae PERACCA (Boll. Mus. Torino Vol. XI. Nr. 300, 1897, p.2) noch ein L. peraccae BOULENGER (Ann. Mag. N. H. [8] I., 1908, p. 111) beschrieben worden, beide aus Ecuador. Von der erstgenannten Art unterscheidet sich die neue durch die vergrößerten Schuppen an der Schnauze, wodurch sie wieder mit der zweiten übereinstimmt; ferner durch den Besitz von zwei vergrößerten Augenlidschuppen. Ferner sind die vorderen Gularschuppen vergrößert, und es findet sich ein medianes Postmentalschildchen, von dessen Vorder- ecke ein medianer Einschnitt des Mentale nach vorn sich erstreckt. Von L. peraccae unterscheidet sich unsere Art dadurch, daß das Symphysiale nur einen (medianen) hinteren Einschnitt besitzt, durch die vergrößerten, vorderen Gularschuppen und wohl (da der Autor ausdrücklich sagt, daß sich die Art so verhalte, wie ZL. festae) durch die Zweizahl der Supra- eiliarschildehen. Schließlich sind die Caudalschuppen nicht zykloid, sondern ıhombisch, und es ist auf der Schwanzunterseite eine Reihe quer erweiterter Schilder vorhanden. Auch die Färbung ist sehr charakteristisch: Schnauze und ein w- oder hufeisenförmiger, mit den Enden den hinteren Augenrand berührender Fleck im Nacken gelblichweiß (wie bei L.festae, der aber keine helle Schnauze besitzt); der W-Fleck kann dunkel eingefaßt sein. Eine feine dunkle Linie vom Nasenloch zum Auge. Ein breites dunkles, nach oben noch mehr verdunkeltes und am oberen Rande etwas welliges Band an jeder Körperseite; Rücken bräunlich, mit undeut- lichem dunklen Ziekzackband, gegen das Seitenband hellgrau; sowohl das dorsale Ziekzack- als auch das laterale Band setzen sich auf den Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 9 Schwanz fort, der auch auf der Unterseite ein dunkelbraunes medianes Längsband aufweist. Kinn und Kehle weiß, ersteres mit Spuren von dunklen Querbinden; Unterseite von Bauch und Gliedmaßen hellbräunlich. Totallänge 48 mm; Kopfrumpflänge 23 mm; Kopf 5x4; Vorder- bein 8, Hinterbein 4 mm. Familie Agamidae. Draco guentheri BLNGR. “at Liz. L., p. 257, Tas. II. Bio 2. Ein $2 Draco aus Manila (R. K. 143), als D. volans bestimmt, steht dieser Art sehr nahe und stimmt in den wesentlichsten Merkmalen damit überein. Doch besitzt das nicht sehr gut erhaltene Exemplar nur 9 Supra- labialia, die Rückenschuppen sind glatt (mit Ausnahme der vergrößerten Lateralreihe) und auch die größten nicht doppelt so groß wie die Bauch- schuppen (6 R. entsprechen 8 Bauchschuppen in der Länge) Färbung der Oberseite hellgrau; eine schmale dunkle Querlinie zwischen den Augen, in der Mitte ein schwarzer Fleck, ein schwarzer länglicher Fleck in der Naekenmitte. Flughaut oben fahlbraun, schwarzbraun marmoriert, gegen den Rand immer gröber. Hals unterhalb der Seitenlappen mit kleinen dunklen Punkten. Unterseite der Flughaut mit wenigen größeren schwarzbraunen Flecken. Draco cornutus GÜNTHER. BOULENGER, (at. Liz. 1, p. 258, Taf. XX, Fig. 4. Es liegen 2 Exemplare vor, ein ganz typisches, aber kleineres 0° von Tandjong, S.0O.Borneo und ein großes $ von Jolo, Sulu- Archipel (eg. WARBURG). Dieses 2 von etwa 84 mm Kopfrumpflänge ist fast einfarbig braun. Die vergrößerte Supraorbitalschuppe ist kleiner als beim o', die förmige Figur auf der Schnauze, da von stumpferen Schuppen gebildet, weniger deutlich, das Tympanum auch relativ größer; ein Schuppenkamm an den Halsseiten, der hinter dem Tympanum beginnt und in die Reihe vergrößerter Lateralschuppen des Rückens übergeht, die sich gegen die Saeralgegend wieder zu einer zusammenhängenden Reihe schließt. (Beim 5 sind die vergrößerten Rückenschuppen sehr spärlich und weit voneinander getrennt.) Flughaut oben schwarz mit großen runden hellen Flecken, unten ganz einfarbig. Draco timorensis KUHL. Ein J' von Timor, Bali oder Alor (leg. THOMANN). Nächstverwandt dem philippinischen D. spilopterus, aber von diesem 10 F. Werner. folgendermaßen sich unterscheidend: Nur die vier Mittelreihen von Rückenschuppen gekielt und vergrößert, kaum doppelt so groß wie die ventralen. Vergrößerte Schuppen an den Seiten des Rückens nur spärlich 6), weit voneinander getrennt. Kein schwarzer Interorbitalflecken. Flughaut oben hellgelb, mit Andeutung brauner Querbinden (Fleckenbinden), unten einfarbig bläulich. Kehle weiß, schwärzlich gefleckt, Kehlsackspitze gelb. Supralabialia 9—10, das letzte sehr lang. (Ein 5 meiner Sammlung aus Ceram hat die beiden Mittelreihen von Dorsalschuppen ungekielt, und die Lateralreihe vergrößerter gekielter Schuppen läßt sich nach vorn bis vor die Ellbogengegend verfolgen.) Auffallend ist bei dieser Art die Größe und subkonische Form der Ocei- pitalschuppen. Die Länge des oben beschriebenen Exemplares beträgt 75 + 125 mm. Draco maculatus CANTOR. Ein 2 aus Boenongs, Siam. Unterscheidet sich von maculatus durch kleinere Rückenschuppen (etwas kleiner als Bauchschuppen), vier Reihen vergrößerter Rücken- tuberkel und durch ein breites schwarzes Band auf der Unterseite der Flughaut, parallel zu derem Rande verlaufend. Kopf mäßig groß. Nasenlöcher seitlich gerichtet. Schnauze ein wenig kürzer als der Orbitaldurchmesser. Kopfschuppen groß, namentlich auf der Schnauze, auf den supraorbitalen Halbkreisen und der nach außen an sie grenzenden Schuppenreihe sowie auf dem Hinterkopf. Da manche von diesen vergrößerten Schuppen stark höckerig gekielt sind, erhält die Kopfoberseite ein unebenes Aussehen; namentlich ist die Scheitelgegend hinten ziemlich stark gewölbt. Eine kegelförmige Augenbrauenschuppe etwas hinter einer durch die Pupille gezogen gedachten Vertikalen, eine ähnliche Höckerschuppe am Hinterrande der Supraorbitalregion. Supra- labialia 9; 3 vergrößerte Schuppen hintereinander in der Temporalgegend; eine kegelförmige Schuppe in der Hinterhauptgegend, eine zweite weiter hinten und unten. Eine Spur eines Nackenkammes vorhanden. Rücken- schuppen glatt, polygonal; eine sehr deutliche Reihe von kompressen, dreieckigen, aufrechtstehenden Schuppen an jeder Seite des Rückens, an der Basis der Flughaut; eine Reihe von mehr liegenden, stark gekielten und vergrößerten Schuppen an jeder Seite des Rückens nahe der Median- linie, nicht so regelmäßig und hervortretend wie die Außenreihe. Vorder- bein reicht über die Schnauzenspitze hinaus (5. Finger bis zur Schnauzen- spitze), Hinterbein bis zur Achselhöhle. Seitenlappen des Halses außen mit großen Schuppen. Kehlsack sehr klein. Länge 70+100 mm. Kopflänge 25, Kopfbreite 10 mm; Vorderbein 30, Hinterbein 37 mm; Expansion der Flughaut 55 mm. Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 11 Oberseite hellgraubraun, Schnauze dunkelbraun; ein dunkles winkeliges Querband zwischen den Augen. Flughaut schwarzbraun mit weißlichen Längslinien, im durehfallenden Lichte mit braunen Querbinden. Unterseite bräunlichweiß, Flughaut blau mit schwarzem breiten Band parallel zum, aber entfernt vom Außenrand. Im Vergleich mit diesem Exemplar zeigt ein f' meiner Sammlung aus dem Carin-Gebirge (900—1000 m, Coll. FEA 1885/9) ganz dieselbe Beschuppung des Rückens, die bei BOULENGER nicht erwähnt ist. Das dunkle Band auf der Unterseite der Flughaut ist nur angedeutet durch Zusammenfließen von einigen der gegen den Rand zu größer werdenden dunklen Flecken, die bei dem oben beschriebenen % ganz fehlen. Draco ochropterus n. sp. 3 J'c' von den Key-Inseln. Diese Art kommt in BOULENGERS Synopsis neben fimbriatus, erista- tellus und die seither beschriebene Art cyanolaemus zu stehen. Die Unterscheidung wäre wie folgt: Caudalkamm, aus langen, getrennt stehenden Schuppen Be rebendle vorhanden. 232... a2... 22 are D. eristatellus. Kandalkamm: vorhanden, schwach .....% 2... :- D. fimbriatus. Nuchalkamm vorhanden; Tympanum beschuppt; kein Caudalkamm; Flughaut einfarbig hellgelb......... D. ochropterus. Nuchalkamm und Caudalkamm fehlt; Tympanum nackt; Eioshaut mit 4 dimklen Querbinden. . ...........x D. cyanolaemus. Nasenloch seitlich, Schnauze ein wenig kürzer als Orbitaldurchmesser, Tympanum beschuppt. Schuppen auf der Mitte der Oberseite der Schnauze vergrößert, ebenso die vordersten der supraorbitalen Halbkreise, die in der Mitte des Scheitels durch nur 3 Schuppenreihen voneinander getrennt sind. Supralabialia sehr lang, 5—6; diese Erscheinung scheint durch Verschmelzung verschiedener Supralabialia zustande zu kommen, da nicht immer dieselben von besonders auffallender Länge sind, obwohl meist das 1. und das letzte. Nuchalkamm klein, aber deutlich. Mittlere Rücken- schuppen vergrößert, aber kleiner als die Bauchschuppen, gekielt, die Kiele kontinuierliche Linien bildend. Keine vergrößerten Schuppen an den Seiten des Rückens. Vorderbein reicht über die Schnauzenspitze hinaus, Hinterbein zur Achsel oder etwas darüber. Kehlsack kurz, klein beschuppt; Seitenlappen kaum merkbar. Färbung der Oberseite grau, mit sehr undeutlichen dunklen Quer- binden auf Gliedmaßen und Schwanz; ein Exemplar mit Querreihen von weißen runden Flecken auf dem Rücken. Flughaut ockergelb, einfarbig oder bei einem Exemplar mit Andeutung dunkler Querbinden. Kopf und 19} F. Werner. Halsseiten mit großen weißen Flecken, die auf der Kehle die graue Färbung zu einer Netzzeichnung zurückdrängen. Kehlsack gelb. Unter- seite sonst einfarbig. Dimensionen: I. 1. 111. Kopfrumpllängen.. nee... 75 15 70 Sehwanzlange. : „u.a... 153 153 140 Kopilanse a ze. 16 16 14 Kopibreiiens.3..-un.22... 10 ) te) Norderhema ne ten. en 34 36 32 Hinterbeme as ne sa 45 47 43 Expansion der Flugrhaut ... 60 58 58 Eine sehr charakteristische Art, die in der Zeichnung des Kopfes an D. lineatus, in der Färbung der Flughaut an D. beccarzi erinnert, von letzterer Art aber durch die kleineren Rückenschuppen und die langen, weniger zahlreichen Supralabialia leicht zu unterscheiden ist. Von D. lineatus, der neben dieser Art auf den Key-Inseln lebt, ist sie ebenfalls durch die kleineren Rückenschuppen und die gelbe Flughaut leicht zu unterscheiden. Draco lineatus DAUD. 2 22 von den Key-Inseln (ROLLE). Vollkommen typisch bis auf das Fehlen heller Flecken an den Kopfseiten und die einfarbig weißliche Kehle. Es ist dies um so be- merkenswerter, als die andere Draco-Art der Inselgruppe gerade die sonst typische Kopf- und Kehlfärbung des lineatus aufweist. Es wäre übrigens möglich, daß D. ochropterus nur eine Farben- varietät des Zöneatus vorstellt und die 3 fc‘ in demselben Verhältnis zu den beiden lineatus stehen, wie es von WANDOLLEK für ornatus und spilopterus angenommen wird. Die entschieden kleineren Rückenschuppen verweisen sie aber in eine andere Gruppe des Systems. Draco formosus BLNGR. Ann. Mag. N. H. (7) VI, 1900, p. 190. Ein f von Serdang, Sumatra, leg. O. PUTTFARKEN. Das sehr bunt gezeichnete Exemplar unterscheidet sich von der Originalbeschreibung, der leider keine Abbildung beigegeben ist, in folgen- den Punkten: Kopf mäßig groß, Schuppen des Rückens vollkommen glatt, 2 oder 3 Gruppen schwach vergrößerter Schuppen an jeder Seite des Rückens. Färbung hellrötlichgrau, mit dunkleren winkeligen Zeichnungen Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 13 auf Kopf und Nacken; ein mit der Spitze nach vorn gerichteter Winkel- flecken verbindet die Vorderränder der Orbitae miteinander, dicht dahinter ein mit der Spitze nach hinten gerichteter Winkelflecken, zwischen beiden ein dunkler medianer Flecken; eine etwa w-förmige Querbinde zwischen den Hinterrändern der Orbitae; ein dunkles Längsband, am Unterrand des Auges beginnend, an der Seite des Halses entlang ziehend; zwischen diesen beiden Postorbitalbändern ein dunkler Ring, gefolgt von einem Paar nebeneinander stehender, tiefschwarzer Flecken. Rücken mit 4 sehr breiten braunen Querbinden, die vorn sehr stark zackig und dunkel gesäumt sind. In der Mitte der ersten beiden Querbinden findet sich je ein hellerer, dunkler gesäumter Flecken, in der dritten 3 ebensolche nebeneinander stehende kleinere Flecken. Gliedmaßen mit bräunlichen, dunkel gesäumten Querbinden. Schwanz an der Wurzel mit einer etwa w-förmigen Quer- linie, dahinter einige nicht sehr deutliche Querbinden. Kehle weiß mit grauer Netzzeichnung; seitliche Halslappen außen mit 3 grauen Quer- binden. Seiten des Kehlsackes blutrot, gegen die Medianlinie dunkler. Die ersten 3 Querbinden der Flughaut breiter als die 2 letzten. Zur Beschreibung BOULENGERs noch nachzutragen: Supralabialia 10—11, stark längsgekielt; 2 vergrößerte, gekielte Schuppen dicht hinter- einander in der Schläfengegend. Seitliche Halslappen außen mit sehr großen gekielten (der Kehlsack aber mit noch größeren glatten) Schuppen bedeckt. Vorderste Supraorbitalschuppen vergrößert, scharf gekielt. 3 vergrößerte längliche Schuppen hintereinander in der Mittellinie der Schnauze. Kopfrumpflänge 85 mm; Kopflänge 18, Kopfbreite 11 mm; Vorder- bein 38, Hinterbein 46 mm; Expansion der Flughaut 75 mm. Wie schon BOULENGER bemerkt, steht diese Art dem D. blanfordi (nach MOGQUARD ist damit D. obsurus BLNGR. identisch) nahe, mit dem sie in Perak zusammen vorkommt, während blanfordi sonst noch in Tenasserim, auf Sumatra, sowie (obscurus) auf Borneo, formosus aber auf Sumatra (hier zum ersten Male gefunden) vorkommt. Ich besitze ein Pärchen von blanfordi aus Sumatra (Coll. FRUH- STORFER), das sehr für die Richtigkeit der Identifizierung MOCQUARDS spricht, ja auch noch vermuten läßt, daß auch D. formosus nichts anderes als eine Farbenvarietät des blanfordi ist, da die beiden Exemplare einen kompletten Übergang von obscurus zu formosus in der Färbung vermitteln, mit dem blanfordi ja in Sumatra zusammen vorkommt. Das Hinterbein erreicht bei beiden Exemplaren nicht die Schulter, sondern beim o' die Ellbogen, beim 2 zwischen Ellbogen und Achselhöhle. Nuchalfalte bei beiden Exemplaren deutlich. Ein kleineres 5 derselben Provenienz aus dem Mus. Hamburg, das ich eben erhielt, unterscheidet sich durch das beschuppte Tympanum, 14 F. Werner. die längeren Hinterbeine (reichen bis zur Schulter) und in der Färbung (Fehlen auch von Spuren dunkler Querbinden auf der Flughaut, weniger gefleckte Oberseite von Kopf und Rumpf) von den vorhin erwähnten üxemplaren. Auffallend sind in der ganzen Gruppe die mit 1—2 oft scharfen Längskielen versehenen Supralabialia! Da MOGQUARD wohl mit Recht obscurus mit blanfordi identifiziert, damit aber schon inbegriffen ist, daß der Grad der Ausbildung einer Nuchalfalte bei dieser Art schwankend und daher von keiner systema- tischen Bedeutung ist; da der einzige morphologische Unterschied von blanfordi und formosus auch wieder nur im Vorkommen bezw. Fehlen der Nuchalfalte liegt, so bleibt als Unterscheidungsmerkmal beider wohl nur die Färbung und Zeichnung der Flughaut übrig, ein Merkmal, welches in der Gattung Draco mitunter freilich zur Unterscheidung in erster Linie herangezogen wird (z. B. beccarii und spilonotus), das mir aber, wenn sonst kein morphologisches Merkmal zu Gebote steht, immerhin etwas bedenklich erscheint. Ich stelle zur Illustration der Verwandtschaftsverhältnisse der drei Arten die Hauptmerkmale auf nebenstehender Tabelle (s. S. 15) zusammen. Draco intermedius n. sp. cf von Bandar Kwala, N. O. Sumatra (leg. OÖ. PUTTFARKEN). Diese Art verbindet D. maximus mit D.microlepis BLNGR. Mit ersterer Art stimmt sie in der Färbung und Zeichnung sehr überein, ist aber viel kleiner und hat ein nacktes Tympanum. Von D. microlepis, mit dem sie wieder in der Größe und dem nackten Tympanum übereinstimmt, durch das Fehlen des runden Fleckes an der Seite des Kehlsackes und durch den wesentlich breiteren Kopf. Von D. haematopogon, blanfordi, dussumier? und formosus, die auch ein nacktes Trommelfell haben, unterscheidet sich die Art durch die weißen Längslinien auf der Oberseite der Flughaut (keine runden weißen Flecken und keine deutlichen Querbinden); von haemato- pogon weiter noch durch das Fehlen der schwarzen Makel an jeder Seite der Kehle, von blanfordi und formosus durch die kleinen Schuppen des Kehlsaekes, von dussumieri durch die ungefleckte Unterseite der Flughaut; schließlich von melanopogon durch den weißen Kehlsack. Länge 90 +152 mm. Kopf 18 mm lang, 13 breit; Vorderbein 40, Hinterbein 52 mm; größte Expansion der Flughaut 75 mm. Kopf kurz, diek; Schnauzenlänge gleich dem Augendurchmesser; Nasenlöcher vollkommen vertikal nach aufwärts gerichtet. Supralabialia 12—14, von vorn nach hinten an Länge zunehmend. Oberseite der Sehnauze wie bei D. maximus mit vergrößerten gekielten Schuppen, die in Form eines \ angeordnet sind. Vergrößerte Schuppen am Hinterende des oberen Augenlides usw. wie bei masimas. Keine Nuchalfalte. Schuppen Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. NE.LD e uneaqtfog ume.stg une SuByuefyaM ö wıaq ne.1spoyunp 20.41 uaddepuaras 5 une1gqJot unerggo4d yorandand s 2 u -OE]LIEYOS wop AoJun SunqLe 301 pouneıgq SQ ? 3 / JWIOLIOULIBUL SUNAILL 1otouneut oyunp UONI9LT man ayunp | -OULIEM uspy Mu ir SUR) ErUun, 6 N “umeaqgod ii yı yooyasın 1U9M “yorqloo A9p ua.ımdg unergq uornop u9ddelsteH USUDITJIOS ErnnS] c ua.mds yaınop EB ul U9S z ö A9P UOPUTALING) une ze MyaS IIZARMYDS AOLIOULIBUU 1 ; 1 DH a m s meysnT “yaızaap “yaraop SUTOY ABQUUOY.IO meysntT neysnLg ; ; ; A9P UHPULALONE) AU9S Ay9S :9UIOY :9UTOM ; SNeUurg oIyoy organ Is ä) ospay'n | U980 yny9 Ey ss SU) syaYy daaymyas -[9SUdY ' 90 i IS i ıyoq T9SUDV Imyp»s I9SU>Y LICH nyDs nzoyeu YEHWEXOAOJULH -ISypY ’qn "ATEM AZ f ands SUTOM "LIOA "TLIOA "IOA JULY "IOA ofeyeyduN GE Veh 81 zM $! 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Kopf, Hals und Rücken mit undeutlichen braunen Querbinden, die in der vorderen Körperhälfte durch weißliche Querlinien getrennt sind, sowie mit kleinen schwarzen Punkten und größeren schwarzbraunen Flecken, die sowohl über die Querbinden als über die helleren Zwischen- räume verstreut sind. Hinterhaupttuberkel elfenbeinweiß. Zwei breite interorbitale Querbinden, bräunlich, dunkel gesäumt, die vordere in die dunkle Schnauzenfärbung übergehend. Kehle bläulichgrau, mit runden, schwarzen Flecken. Kehlsack in der Mitte weiß; Unterseite der seit- lichen Halslappen bis zu den Seiten des Kehlsackes tiefschwarz mit wenigen weißen Flecken, durch eine breite weißliche Querbinde von dem gleichfalls schwarzen hintersten Abschnitt der Kehle getrennt. Unter- seite sonst einfarbig. Oberseite der Flughaut mit zahlreichen weißen Längslinien und undeutlichen dunklen Querbinden. Draco maximus BOULENGER. Proc. Zool. Soc. London 1893, p. 522, Taf. XLII, Fig. 1. Ein 2 vom Kina Balu-Gebirge, Nord-Borneo (leg. JOHN WATERSTRADT 1900). Von dieser Art sind meines Wissens außer der Type, ein of von Mt. Dulit, 2000’ (leg. HOSE) nur noch Exemplare von den Natunas-Inseln bekannt. Das vorliegende 2 mißt 135-240 mm. Kopflänge 27, Kopfbreite 18 mm. Vorderbein 56, Hinterbein 69 mm. Größte Expansion der seit- lichen Hautduplicatur 110 mm. Kehlsack kürzer als beim Original-Exem- plar. Vergrößerte, mehr weniger kegelförmige Schuppen befinden sich am Hinterrande des oberen Augenliedes, oberhalb des Tympanums, am Hinterkopf (im Niveau der Postorbitalschuppe), zwischen der Hinterhaupt- schuppe und dem Hinterende des Unterkiefers, ferner auf den seitlichen Halslappen („wattles, lappets“). Keine Spur einer Nuchalfalte; 5—6 (nur die mittleren stark) vergrößerte Schuppen an den Seiten des Rückens. Oberseite bräunlichgrau, Hände, Unterarme und Füße blaugrau; Flughaut oben an der Basis dunkelbraun, gegen den Rand schwarz, die hellen Streifen an der Basis gelblich, gegen den Rand weiß, viel zahlreicher A Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 17 als beim Original-Exemplar. Kehle rötlichgrau, nach hinten blaugrau, Seitenlappen unten schwarz mit weißen Flecken, nach hinten rotbraun, ungefleckt. Kehlsack gelblich, ungefleckt. Die Schuppenkämme am Hinterrande des Oberschenkels und an der Seite der Schwanzwurzel scheinen mir erheblich stärker zu sein als beim Original-Exemplar. Verzeichnis der bisher beschriebenen Draco-Arten. Die neu (seit 1885) beschriebenen Arten (*) sind an der ihnen im System zukommenden Stelle eingereiht und mit Literaturangabe versehen, bei den übrigen ist nur Jahreszahl und Seitenzahl des Jahresberichtes (Archiv für Naturgeschichte) angegeben, wenn eine Angabe vorliegt. D. volans L. (BOULENGER 1890, 86, 1894, 100, 101; FLOWER 1896, 27; 1899, 15; 1899; WANDOLLEK 1900, 16; LAIDLAW 1901, 13; BROWN 1903, 14; VOoLZ 1903, 15; WEBER 1890, 87; MOCQUARD 1890, 88; BOETTGER 1892, 91). . reticulatus GTHR. (BOULENGER 1897, 14; WEBER 1890, 87). . guentheri BLNGR. . everetti BLNGR. (WANDOLLEK 1900, 16). . cornutus GTHR. (LIDTH 1893, 80; WANDOLLEK 1900, 16; SHELFORD 1903, 9; VOLZ 1903, 15; MOCQUARD 1390, 88. *D, gracilis BARBOUR (Proc. Biol. Soc. Washington, XVI, 1903, p. 59) Sarawak. D. ornatus GRAY (Ss. spilopterus). D. spilopterus WIEGM. (WANDOLLEK 1900, 16; BOETTGER 1892, 92). D. rostratus GTHR. *D, walkeri BLNGR. (Ann. Mag. N. H. 1891, p. 279) Koepang, Timor. =D). rizalö WANDOLLEK (Abh. Mus. Dresden, IX, Nr. 3, p. 15, Taf., Fig. 6, 17) Mindanao. D. timorensis KUHL (LIDTH 1894, 103; BETHENCOURT 1898, 249; BOU- LENGER 1898, 249; WANDOLLEK 1900, 16). *D, quadrasi BTTGR. (Kat. Senekenberg. Mus. 1893, p. 41) Sibuan, Philippinen. D. maculatus CANT (BLNGR. 1890, 96; 1893, 81; FLOWER 1896, 1899). [*D. haasei BTTGR. (Zool. Anz. XVI, 1893, p. 429) Chantaboon, Siam [= maculatus nach BOULENGER|. *D, whiteheadi BLNGR. (Proc. Zool. Soe. London 1899, p. 956, Taf. LXV], Fig. 1) Hainan. D. bimaculatus GTHR. *D. punctatus BLNGR. (Ann. Mag. N. H. [7] VI, 1900, p. 789, Abgeb. Fase. Malay. Zool. I, p. 151, Taf. X, Fig. 1) Larut Hills, Perak; Sara wak. 2 SS 18 F. Werner. D. lineatus DAUD. (LIDTH 1893, 80; F. MÜLLER 1894, 101; WANDOLLEK 1900, 16; WEBER 1890, 87; BOULENGER 1903, 14). *D. modigliani VINCIG. (Ann. Mus. Genova (2) XII, 1892, p. 523) Engano. D. beccarii PETERS & DORIA (BOULENGER 1897, 14; WANDOLLEK 1900, 16; WEBER- 1890, 87). D. spilonotus GTHR. (F. MÜLLER 1894, 101; BOULENGER 1897, 14; WAN- DOLLEK 1900, 16; WEBER 1890, 87). D. fimbriatus KUHL (WANDOLLEK 1900, 16; FLOWER 1896, 1599; BOU- LENGER 1890, 86; BOETTGER 1892, 91). D. cristatellus GTRH. (SHELFORD 1902, 9). *"D. cyanolaemus BLNGR. (Journ. F. M.S. Mus. Vol. III, 1908, p. 64, Taf. IV, Fig. 2, 2a) Telom, Perak-Pahang-Grenze. *D. ochropterus WERN. D. melanopogon BLNGR. (Cat. Liz. III, 1887, p. 492) Malakka (GÜNTHER 1895, 330); WERNER 1900, 7; FLOWER 1896, 1899. D. haematopogon BOIE (BOULENGER 1894, 100; MOCQUARD 1890, 88; BOETTGER 1891, 100, 1892, 91). D. blanfordii BLNGR. (BOETTGER 1892, 90). [*D. obscurus BLNGR. (Ann. Mag. N. H. [5] XX, 1890, 96, p. 95) Mt. Kina Balu, Borneo [= blanfordi nach MOCQUARD] (SHELFORD 1902, 9). *D. formosus BLNGR. (Ann. Mag. N. H. [7] VI, 1900, p. 190) Larut Hills, Perak (LAIDLAW 1901, 13; BOULENGER 1903, 14). D. dussumieri DB. (BOULENGER 1890, 96; BETHENCOURT 1897). *D), microlepis BLNGR. (Proc. Zool. Soc. London 1893, p. 523, Taf. XLII, Fig. 2) Merabah, N. Borneo (SHELFORD 1902, 9). D. taeniopterus GTHR. (BTTGR. 1894, 100; WANDOLLEK 1900, 16; FLOWER 1899). *D,. mindamensis STEIN. (Proc. N. S. Nat. Mus. Vol. XXXILL, Nr. 1583, 1908, p. 677) Mindanao. *D. maximus BLNGR. (Proc. Zool. Soc. London 1893, p. 322, Taf. XLII, Fig. 1) Mt. Dulit, Borneo (GÜNTHER 1895, 330; SHELFORD 1902, 9). *D. intermedius WERN. D. quwinquefasciatus GRAY (WERNER 1900, 7; FLOWER 1896, 1899; MOCQUARD 1890, 88; BOULENGER 1891, 107, 1892, 92). *D), norvillii ALCOCK (Journ. As. Joc. Bengal LXIV, 1895, p. 14, Taf. IH) Assam. Nicht einreihen konnte ich, weil ich mir die betreffende Publikation nieht verschaffen konnte, die folgende Art: D. affinis BARTLETT (Crocodiles and Lizards of Borneo in the Sarawak Museum, Muchmg 1895, p. 80) Sarawak. Die Anzahl der bekannten Draco-Arten ist seit 1885, dem Jahre das Erscheinens des I. Bandes von BOULENGERS Eidechsenkatalog, be- Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hambure. 19 trächtlich gestiegen, nämlich um 19, so daß ihre gegenwärtige Zahl 40 beträgt. Doch ist nach BOULENGER Draco haasei BOETTGER mit D. macu- latus CANTOR, nach MOCQUARD D. obscurus BLNGR. mit D,. blanfordi BLNGR. identischh Der Meinung WANDOLLERS, daß D. ornatus GRAY das 2 von D. spelopterus WIEGM. sei, vermag ich mich nicht anzuschließen. Die übrigbleibenden 38 Arten verteilen sich auf Südostasien (die Verbreitungsgrenzen der Gattung haben dureh die neuen Entdeckungen nur geringe Erweiterung erfahren) wie folgt: Vorderindien (Malabar, Cochin, Travancore): D. dussumieri. Hinterindien, Indochina, China: D. volans (Siam, FLOWER 1899), maculatıs (Assam, Tenasserim, Pegu, Siam, Cambodja, Yunnan), blan- Jordi (Tenasserim, Insel Salanga, Siam: BOETTGER 1892), taeniopterus (Tenasserim, Siam), norvillii (Assam). Mergui-Archipel: D. taeniopterus. Hainan: D. whiteheadi. Malakka: D. volans, maculatus, fimbriatus, quinguefasciatus, eyano- laemus, formosus, melanopogon, punctatus. Sumatra: D. volans, fimbriatus, haematopogon, melanopogon (WERNER 1900), formosus (WERNER 1910), guinguefasciatus (WERNER 1900), cornutus (VOLZ 1903), intermedius (WERNER 1910). Nias: D. volans. Sereinu (Sipora), Mentawei-Archipel: D. volans, haematopogon (BOU- LENGER 1894). Engano: D. modigliamnüi. Java: D. volans, lineatus, fimbriatus, haematopogon. Lombok, Sumba: D. retieulatus (BOULENGER 1897). Flores: D. reticulatus (WEBER 1890). Ombaai: D. tümorensis (BOULENGER 1898). Timor: D. timorensis, walkeri, reticulatus (BOULENGER 1898). Rotti, Samoa: D. timorensis (LIDTH 1894). Key-Inseln: D. ochropterus, lineatus (WERNER 1910). Borneo: D. volans, cornutus, rostratus (2), fimbriatus, eristatellus, haematopogon, blanfordi, affinis, gracilis, maximus, mierolepis; Iimeatus (LIDTH 1893), punctatus, melanopogon, quinquefasciatus (MOC- QUARD 1890, BOULENGER 1891). Natunas-Inseln: D. maximus, melanopogon (GÜNTHER 1893). Palawan: D. volans (MOCQUARD 1890, BOULENGER 1894). Sulu-Archipel: D. cornutus (WERNER 1910). Philippinen: D. reticulatus, guentheri, everetti, ornatus, spilop- terus, bimaculatus, rizali, quadrasi, mindanensis. Sanehir-Inseln: D. reticulatus. 20 F. Werner. Gelebes: D. reticulatus, lineatus (?)'), beccartüi, spilonotus. Ambon: D. lineatus, Ceram: D. timorensıs. Die größte Zahl der endemischen Arten hat demnach der Philippinen- Archipel?) (8 von 9), dann Borneo (4 von 15), Celebes (2 von 3 oder 4); dagegen entfällt auf Vorder- und Hinterindien, Hainan, Malakka, Sumatra, Engano, Timor und die Key-Inseln nur je eine eigentümliche Art. Wenn wir uns die Inseln des Sunda-Archipels in bezug auf die übrigen Draco-Arten ansehen, so finden wir, daß uns gewisse häufigere und verbreitetere Arten einen Fingerzeig für die Zusammengehörigkeit der einzelnen kleineren Inseln zu den großen bezw. zu dem Festlande geben können. Draco dussumieri ist eines jener Reptilien, welche in Südindien oder Ceylon die Sunda-Fauna repräsentieren, die sonst in Vorderindien fehlt. Es gehören nun nach der Gleichartigkeit der Draco-Fauna zusammen: 1. Hinterindien mit Indochina und Südehina, Hainan einer- und dem Mergui-Archipel andererseits. Charakterformen: D. maculatus und taeniopterus (D. whiteheadi von Hainan nächstverwandt maculatus); eigentümlich der dem guinguefasciatus nahestehende norvella. 2. Die großen Sundainseln mit zahlreichen Charakterformen; von ihnen stehen Borneo und Sumatra durch das Vorkommen von D. queinque- Fusciatus, melanopogon Malakka (das wieder durch D. maculatus zu dem hinterindischen Festlandskomplex hinüberführt) näher als dem artenarmen Java; miteinander haben Sumatra und Borneo D. cornutus, die blanfordi-Gruppe, mit Java außer dem weitverbreiteten D. volans noch fimbriatus und haematopogon, Borneo aber mit Java den D. lineatus gemeinsam, der ein Element der östlichsten Gruppe der Gattung ist. Der Gruppe gehören noch Nias, Sereinu, Engano, die Natunas- Inseln, Palawan und der Sulu-Archipel an. 3. Eine dritte Gruppe ist diejenige, die sich um die Philippinen und Molukken schart; für sie ist D. timorensis, reticulatus und lineatus charakteristisch. D. timorensis wurde auf Ombaai, Timor, Rotti, Samao und Ceram, D. reticulatus auf Lombok, Sumba, Flores, Timor, den Philippinen, Sanghir-Inseln sowie auf Celebes, D. lineatus aut Borneo, Java, Ambon, zweifelhaft auf Celebes gefunden; in diese Gruppe gehört aber auch noch D. modigliani, ochropterus und walkert. Draco mindanensis ist ein philippinischer Vertreter der borneensischen mazximus-Gruppe, so daß wir von Borneo gegen die Philippinen eine 1) Im Katalog der Reptilien von Üelebes von BOULENGER (1897) nicht mehr angeführt! ?) Da bei den meisten Arten eine genauere Fundortsangabe fehlt, so mußte ich eine Scheidung nach den einzelnen Inseln leider unterlassen. Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 921 allmähliche Verarmung der eigentlichen malayischen Draco-Fauna, und zwar auf den verschiedenen Inseln in ganz verschiedener Richtung (Natunas-, Palawan- und Sulu-Gruppe haben keine einzige Art ge- meinsam), und auf den Philippinen selbst nur noch eine Spur der eigentlichen Sunda-Fauna vorfinden. Ebenso hört östlich von Java die eigentliche Sunda-Fauna auf, und es herrschen auf den kleinen Sunda- Inseln Arten, die auf den großen nicht oder (lineatus) nur spora- disch vorkommen. Innerhalb der Inselgruppe 3 stellen die Philippinen einer-, Celebes andererseits durch ihre endemischen Arten besondere Reiche vor. Ich hätte gerne die Draco-Arten in ähnlicher Weise behandelt wie die Amphisbaenen, d. h. eine synoptische Tabelle gegeben. Aber obgleich mir von den 38 bekannten Arten 22 in guten Exemplaren vorlagen, so wagte ich es doch vorläufig nicht und will die Arbeit auf einen gelege- neren Zeitpunkt, bis zu welchem ich noch über eine weitere Reihe von Arten mir selbst ein Urteil bilden kann, verschieben. Bis dahin wird wohl auch diese kleine Zusammenstellung von Daten den Fachgenossen nützlich sich erweisen können (s. 8.22). Familie Iguanidae. Polychrus femoralis n. sp. Guayaquil, Ecuador (leg. F. v. BUCHWALD 1903). cf‘, Totallänge 343, Schwanzlänge 235 mm; Kopf 27x17, Vorder- bein 38, Hinterbein 52 mm. Sehuppen schwach gekielt, an den Bauchseiten und der Bauchmitte nur wenig größer als in der Rückenmitte. Schwanzschuppen stark ge- kielt. Hinterbein erreicht mit der Spitze der 4. Zehe den Ellbogen. 16—14 Femoralporen! Grün (in Alkohol blau) mit einer Reihe weißer Flecken vom Ober- arm zum Öberschenkelansatz. Kopf oben mit schwarzen Zeichnungen, eine schwarze Längslinie an der Schläfenkante; eine dunkle Linie vom Auge zum Mundwinkel. Durch die Zahl der Femoralporen und die Färbung von P. marmoratus und acutörostris, durch die einkieligen Ventralschuppen von P. gutturosus und Zogaster unterscheidbar. Urostrophus vautieri DB. Novo Friburgo, Brasilien (WIENGREEN leg.) 2 fo‘, 1 jung. Zu diesen Exemplaren möchte ich nur bemerken, daß die Kopf- F. Werner. SESEBLEKSESERSSESSRRERERSERRTTE | 5 DER LEBER OEL SER me Berne = "BHer uu® i a 5 N Fr ee RS 3 = . - . . . . . . ee: Bee volans +++ EEE Zee Ze ° r : reticulatus + a : : guentheri : % : : a: everetti + FOR - .: : cornutus ae : = = ornatus ee: 2: ae: 5 spilopterus : e ee rostratus : 2: + : ur walkeri 5 ° : : : rizali = 5 : ANINN i : timorensis a: + : : quadrasi STE : ER SE ee maculatus ee i A ER whiteheadi 2 R ; Ds : : bimaculatus °: Pr” punctatus a: Pr + lineatus + modiglianii . beccarü $ spilonotus *: + .+ fimbriatus +: eristatellus SE: a 5 cyanolaemus : R Fr : ochropterus *+ N RE melanopogon + ee, . haematopogon + + *: + blanfordi : : ++ ‚Formosus I + dussumiecri : ns a7: microlepis : ++ taeniopterus + : : mindanensis ++ o: maximus intermedius quinquefasciatus affinis gracilis norvillii Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 23 schuppen noch bis in die Umgebung des Oceipitale so groß wie auf der Schnauze sind und ebenso die den supraorbitalen Halbkreisen zunächst liegenden Supraocularschuppen kaum kleiner als diese. Infraorbitalia durch eine Reihe kleiner Schildehen von den Supralabialen getrennt. Ventralschuppen in deutlichen Querreihen, Schwanzschuppen in Wirteln. Eine Medianreihe großer dunkler Flecken auf dem Rücken ist nur bei einem der beiden 5' deutlich, ebenso wie ihre Fortsetzung auf dem Schwanz (6 Dorsal-, 15 Caudalflecken). Schwanzbasis stark aufgetrieben. Scartiscus liocephaloides n. sp. Paraguay (ROLLE). Schuppen in 42 Reihen. Obere Kopfschuppen klein, pluricarinat, höckerig; Supraocularia nicht unterscheidbar. Interparietale und Parie- talia etwas größer als die benachbarten Schuppen. Schuppen etwas größer als die der Seiten, ebenso groß oder größer als die des Bauches, die stark gekielt sind. Rückenkamm deutlich; kein Schwanzkamm; ein schwacher Seitenkamm, namentlich über dem Hinterbeinansatz; eine Spur einer Antehumeralfalte, daran erkennbar, daß die Schuppen eine andere Riehtung haben als am Hals (nach aufwärts), 4. Zehe viel länger als 3. Subdigitalschuppen stark gekielt, die Spitzen sägeartig vorstehend. Ohr- öffnung groß, vertikal elliptisch. Totallänge 243, Schwanzlänge 172 mm, Kopf 20x14, Vorderbein 35, Hinterbein 66 mm. Braun mit dunklen, nach hinten gerichteten Winkelflecken, abwechselnd ein stark und ein weniger dunkler; Gliedmaßen und Schwanz mit dunklen Querbinden; eine schmale gelbe Linie längs der Antehumeralfalte. Auch bei dieser Art lösen sich die Epidermisschuppen sehr leicht ab, worauf wohl der Artname „caducus“ bei der einzigen bisher bekannten Art hindeutet. Stenocereus difficilis n. sp. f' von Cochabamba, Bolivien (M. HIRSCHMANN les..). Totallänge 117, Kopfrumpflänge 55 mm; Kopf 15x10, Vorderbein 24, Hinterbein 36 mm. Pterygoidzähne fehlen; eine große weiße vorspringende Auricular- schuppe; Interorbitalraum nicht vertieft, mit 4—5 Längsreihen. Oceipitale nicht unterscheidbar. Halsseiten mit 2 Längsfalten, die obere oberhalb des Tympanums bis oberhalb des Vorderbeinansatzes; die untere unterhalb des Tympanums bis zur Halsbandfalte. Keine Spur von Dentieulation in der Vertebrallinie. Körper subquadratisch. Eine kurze Antehumeralfalte. Schuppen der Oberseite vom Nacken nach hinten allmählich an 24 F. Werner. Größe zunehmend, rhombisch, stark gekielt, die hinteren deutlich drei- spitzig, die mittlere Spitze lang, etwas nach aufwärts gerichtet. Hals- seitenschuppen klein, glatt, konvex, granulär. Schwanzschuppen viel größer als die dorsalen, gekielt, stark stachlig, in 53 Wirteln, die Spitzen nach hinten allmählich kleiner werdend und schließlich die Schuppen bloß ge- kielt. Bauchschuppen Kleiner als mittlere Rückenschuppen (12 entsprechen 10 der letzteren), glatt, ebenso wie die Gularschuppen oder höchstens eanz schwach gekielt. Hinterbein erreicht das Tympanum; 5. Zehe reicht nicht so weit wie die 2. Schwanzwirtel alle gleich lang. Oberseite hellbraun, mit dunkelbraunen Querbinden auf dem Rücken (die erste zwischen den Vorderbeinen), nach hinten immer deutlicher winkelig werdend. Schwanz dunkel gebändert; Seitenfalten des Halses weiblich. Unterseite weiß. Dieses ist nunmehr die zehnte bekannte Art dieser Gattung. Tropidurus thomasi BLNGR. BOULENGER, Ann. Mag. N. H. (7) VI, 1900, p. 184. Ein Exemplar von den Lobos-Inseln, N. Peru (E. MEYER). Totallänge 144, Kopfrumpflänge 68 mm. Hinterbein erreicht den Vorderrand des Auges. Antehumeralfalte nicht schwarz; Kehle grünlich, Bauch gelblich; sonst ganz typisch, wahrscheinlich jung. — Ein weiteres Exemplar von Supe (nördlich von Callao), Peru (Kpt. R. PAESSLER) 28. X. 1908, Totallänge 195 mm, Kopfrumpflänge 70 mm. Hinterbein erreicht das Nasenloch. Kinngegend und Sublabialia bläulich, Kehle und Halsseiten dunkelgrau, Oberseite olivenbraun mit kleinen, spärlichen Flecken. Ein dunkles Längsband jederseits vom Vorder- zum Hinterbeinansatz, vor diesem plötzlich in zitronengelb mit schwarzer Einfassung übergehend. — 2 weitere Exemplare (0 noch jung) von Huasco, Peru (Kpt. R. PAESSLER, leg, 4. XI. 1909), ähnlich wie voriges; beim co reicht die 7. Zehe etwas über die Ohröffnung hinaus, beim Jungen bis zum Hinterrand des Auges. Färbung der Oberseite hellgelbbraun, reich mit gelb und dunkelbraun gefleckt; Seitenband hinten nicht gelb werdend. Kehle des 5’ vorn gelblich- weiß, hinten ebenso wie die Brust schwarz. — Da die Länge der Glied- maßen anscheinend stark schwankt und dasselbe auch für die Länge der Aurieularschüppchen gilt, möchte ich diese Art mit 7. peruvianus WIEGM. vereinigen. i Ctenoblepharis jamesi BLNGR. BOULENGER, Proc. Zool. Soc. London 1891, p. 3, Taf. 1. Ein Exemplar von Taltal, Chile. Totallänge 114, Kopfrumpflänge 60, Kopf 15x12, Vorderbein 30, Hinterbein 40 mm. 46 Schuppen rund um die Körpermitte; 56 vom Oceiput zur Schwanz- TE Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 925 wurzel. Hinterbein erreicht das Tympanum. 4 Präonalporen. Rücken- schuppen etwas kleiner als Bauchschuppen, 10 dorsale entsprechen 9 ventralen Querreihen. 6 Reihen von Supraoceularschuppen. — Graubraun, Seiten weiß mit grauen und schwarzbraunen Flecken. Ctenosaura (Cachryx) annectens n. sp. Ohne Fundortsangabe. Totallänge 285, Kopfrumpflänge 155, Kopf lang 39, breit 25, hoch 15 mm; Vorderbein 62, Hinterbein 85 mm. Schwanzwirtel 21, im der Mitte des Schwanzes zählt ein Wirtel 15 Schuppen (7 große stachlige). 108 glatte Schuppen um die Rumpfmitte. 9 Femoralporen jederseits. Rückenschuppen etwas größer als Bauchschuppen, 6 Querreihen aus der Rückenmitte entsprechen 8 aus der Bauchmitte. Nackenkamm kaum unterscheidbar, Rückenkamm fehlt vollständige. Schwanz wenig niedergedrückt, oberseits mit Wirteln von langdornigen Schuppen, die durch einen Wirtel kleinerer Schuppen getrennt sind. Nach hinten werden diese Zwischenwirtel immer breiter und sind an der Schwanzspitze etwa halb so breit wie die dorntragenden. Auf der Unterseite des Schwanzes sind die beiden Wirtel in der Länge ihrer Schuppen nicht so stark ver- schieden, an der Basis und am Ende des Schwanzes sogar gleich lang. Kopfschuppen ziemlich groß, namentlich an der Schnauze; im drei Längsreihen zwischen den Augenbrauen. Oceipitale (Interparietale) sehr deutlich vergrößert, mit gut sichtbarem Parietalauge. Oberseite dunkelgraubraun mit schwarzen, undeutlichen Querbinden. Unterseite schmutzigweiß. . Diese Art steht zwischen Ctenosaura und Cachryx in der Mitte, und die schon von BOULENGER beantragte Vereinigung beider Gattungen wird nunmehr zur Notwendigkeit. Von der einzigen bisher bekannten Art der letzteren Gattung unterscheidet sich unsere Art durch den mehr niedergedrückten Rumpf (ähnlich Uromastix), das Vorhandensein eines deutlichen Oceipitale, die kleineren Ventralschuppen, die zahlreicheren Schwanzwirtel, deren Dornen nicht aufrecht, sondern nach hinten ge- richtet sind; auch sind die mittleren Schwanzschuppen, deren Dornen wie bei defensor Kürzer sind als die der seitlichen etwas verbreitert. Das Exemplar hat leider die Epidermis verloren und das Rückgrat gebrochen, ist aber ansonsten genügend gut erhalten, um alle wichtigen Artmerkmale erkennen zu lassen. Saccodeira azurea F. MÜLL. co‘, Porto Alegre, Brasilien (SOYAUX leg.). Schuppen in 31—30 Längsreihen (die Zahlen sind verschieden, je 26 F. Werner. nachdem man etwas weiter vorn oder hinten zählt, da die Kielleisten der Ventralseiten nach hinten konvergieren und die mediane Schuppen- reihe in der Bauchmitte endigt). Kopf-, Rumpf-, Gliedmaßen- und Schwanz- schuppen stark gekielt; die mittlere Schuppenreihe mit einem deutlichen, leistenartigen, durchlaufenden Kiel, ebenso auch die 3., 5. und 8. jederseits. Hinterbein erreicht den Hinterrand des Auges. Da dem Exemplar die Epidermis fehlt, ist die Zeichnung zum Teil undeutlich. Vor und hinter dem dunklen Interorbitalband zieht ein eben- solches quer über den Kopf. Eine weiße Längslinie vom Nasenloch unter dem Auge und über dem Tympanum dorsolateral bis über das Hinterbein hinziehend, zwei ähnliche an jeder Körperseite zwischen Vorder- und Hinterbein; zwischen der oberen und der dorsolateralen Linie läßt sich eine Längsreihe großer brauner, dunkel gesäumter Flecken unterscheiden. Gliedmaßen mit undeutlichen hellbraunen Querbinden, die distalwärts schwarzbraun und dann noch weiß gesäumt sind. Auch der Rücken scheint mit drei Reihen brauner, dunkel eingefaßter Flecken geziert gewesen zu sein. Totallänge 200 mm, Kopfrumpflänge 70, Kopf 15 x 12 mm, Vorder- bein 30, Hinterbein 43 mm. Saccodeira arenaria n. sp. Punta Arenas, Magalhaenstraße (leg. H. MUTSCHKE 1908). 2 mit 3 Jungen. Nächstverwandt &. pectinata DB., aber Kopfschuppen glatt, nur die der Medianreihe auf der Schnauze und die kleineren der Supraocular- gegend stumpf gekielt; Auricularschuppen wenig vorspringend. Keine ge- sägten Schuppenkämme des Rückens. Ventralschuppen fast eyeloid, hinten nicht ausgerandet. Hinterbein (beim $) reicht nicht weiter als bis zu den Fingern des nach hinten an den Körper angelegten Vorderbeines; 3. und 4. Finger nahezu gleich lang. (Schuppen in 40 Reihen.) Färbung und Zeichnung ähnlich wie bei pectinata; aber kein dunkles @Querband zwischen den Augen, sondern eine dunkle Medianlinie auf der Schnauze, in der Interorbitalgegend sich gabelnd und eine hellere Längs- linie begrenzend; Vertebral- und Dorsolaterallinie (also die Stellen, wo bei peetinata die Schuppenkämme verlaufen) hellbläulich, erstere undeutlich und schmäler als letztere; diese bis auf die Supraciliaria sich fortsetzend; keine Streifen an den Hinterbacken. Schwanz mit dunkler Vertebrallinie und lateraler Fleckenreihe jederseits. Länge 53446 mm. Kopf 10 mm lang, 9 mm breit; Vorderbein 16 mm lang, Hinterbein 24; Junge etwa 50 mm lang, die bläulichgraue Unterseite an der Kehle verdunkelt, mit schwärzlichen Längslinien, überhaupt Fär- bung dunkel (Formol?), aber mit deutlicher Zeichnung. ID -] Uber neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. Familie Anquidae. Ophiodes intermedius BLNGR. Ann. Mag. N. H. (6) XIII, 1894, p. 393. Ein Exemplar aus Paraguay mit 25 und eines aus Cochabamba, Bolivien, mit 27 Schuppenreihen. Ophisaurus harti BLNGR. BOULENGER, Proc. Zool. Soe. London 1899, p. 160, Fig., Taf. XVI. Ein Exemplar dieser seltenen Art aus der Provinz Fokien (Konsul (+. SIEMSSEN). 8 Längsreihen von Schuppen gekielt; 116 Querreihen. Schwanz mit dunklem Seitenband; Rumpf oben mit bläulichgrauen Flecken. Totallänge 477 mm. Kopfrumpflänge 225 mm. (Schwanzspitze re- generiert.) Von dem tonkinesischen ©. ludovici MOCQ. unterscheidet sich diese Art in folgender Weise: Rumpfschuppen in 103—116 Querreihen (lud. in 128); ein unpaares Praefrontale (bei Zud. zwei Paare); 4 Supraoceularia m Kontakt mit dem Frontale (bei ud. nur 3); Interparietale wenig länger als breit (bei Zud. 1'/s mal so lang wie breit). Es gibt demnach jetzt 4 asiatische Ophisaurus-Arten, und die Affinität mit der nearktischen Reptilien-Fauna tritt demnach auch in dieser Gattung schärfer hervor. Die europäische Art ist identisch mit einer der vier vorgenannten asiatischen; nur die marokkanische ist in ihrer Verbreitung völlig isoliert. Diploglossus nuchalis BLNGR. BOULENGER, Proc. Zool. Soc. London 1898, p. 920, Taf. LVI, Fig. 1. Drei Exemplare von Port-au-Prince, Haiti (G. KEITEL jr. leg.). Diese Art wurde nach einem Exemplar beschrieben, welches einer Fundortsangabe ermangelte und das ich unter den mir von Herrn J. REICHELT in Berlin übersandten Reptilien aus aller Herren Länder, die ihm im Laufe der Jahre eingegangen waren, gefunden hatte. Das größte Exemplar ist 150 + 150 mm lang (Schwanz regeneriert) und hat 40 Schuppenreihen rund um die Rumpfmitte; die beiden übrigen haben 39 und 42 Schuppenreihen. Die vorderen und hinteren Gliedmaßen derselben Seite erreichen einander bei zwei Exemplaren, während sie beim dritten weit getrennt bleiben (wohl $). Familie Teiidae. Cnemidophorus immutabilis CoPE. Corinto, Nicaragua (leg. PAESSLER 2. VIII. 1906). Totallänge 210, Kopfrumpflänge 77, Kopf 20, Hinterbein 52 mm. 28 F. Werner. ‘' mit 19 Femoralporen. Mesoptychium aus 3 Reihen von Schuppen bestehend. Oberseite mit 9 hellen (bläulichgrauen) Linien, das erste Paar beiderseits von der Mittellinie vereinigt sich etwas hinter der Sacralgegend. Kehle vorne blaugrau, von der Verbindungslinie der Ohr- öffnungen bis zum Halsbandrand schwarz, ebenso die ganze Bauchseite. Die Zwischenräume zwischen den hellen Längslinien der Oberseite vorn und seitlich blaugrau, wenig dunkler als diese, hinten schwarz und ver- längern sich auf dem Schwanz in 6 schwarze Linien, von denen das mediane Paar bald konvergiert und nach dem Zusammentreffen ver- schwindet. Cnemidophorus roeschmanni n. sp. Provinz Beni, Bolivien (leg. Dr. HERMANN ROESCHMANN). Nächst verwandt C. vittatus BLNGR. (Ann. Mag. N. H. [7]. X, 1902, p. 400), aber durch folgende Merkmale leicht zu unterscheiden: 4 Supra- ocularia, das 1. und 4. klein; mittlere Gularschuppen am erößten; Mesoptychium deutlich aus 4 Reihen von Schuppen bestehend, die beiden mittleren .am größten. Vergrößerte Praeanalschuppen 3, in Dreieck- form ‚!; angeordnet, untereinander gleich. Brachialia 2—3 Reihen, die oberste klein; Antebrachialia 3 Reihen, auch hier die oberste (und die unterste) am kleinsten. Femoralia in 7 Reihen, Tibialia in 4; Femoral- poren 20—21. Obere Schwanzschuppen gerade und deutlich längsgekielt. Oberseite olivengrün, Kopf mehr braun. Ein schwarzes Längsband an jeder Körperseite, vom Augenhinterrand bis zum Hinterbeinansatz, auf den Schläfen oben und‘. unten weiß eingefaßt; diese Saumlinien an den Rumpfseiten in Flecken aufgelöst, die durch feine weiße Vertikal- linien quer durch das dunkle Band hindurch verbunden sind. Gliedmaßen undeutlich marmoriert. Supralabialia dunkel gefleckt. Unterseite hell- srünlichgrau, Schwanzunterseite und Praeanalgegend weiß. Das einzige vorliegende Exemplar ist noch jung. Neusticurus ecpleopus COPE. Fluß Beni, Bolivien (C. BOCK leg.). Yungas, ca. 13800—1000 m, Rio Suapi und Songo, Bolivien, 17° s. Br. (C. BOCK 1902 leg.). Dimensionen: Totallänge 169, 120 mm, Kopfrumpflänge 80, 65 mm, Kopflänge 22-5, 17, Kopfbreite 15, 9, Vorderbein 25, 21, Hinterbein 36, 29 mm. Schwanz bei beiden Exemplaren regeneriert. 1. Exemplar. Ventralia in 8 Längs- und 22 Querreihen. 2+2+3 Praeanalschuppen, die 3 hintersten am größten. Symphysiale hinten ab- gestutzt, in Kontakt mit einem unpaaren Kinnschild, dahinter 5 Paare, das 4 und 5. zum Teil von den Sublabialen getrennt. Sublabialia 5, Uber neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 929 das 3. und 4. oder 5. sehr lang, 6 Supralabialia, das 4. und 5. unter dem Auge. Nasalia durch Frontonasale getrennt, Praefrontalia eine lange Sutur bildend; ein Frenale-Frontale 5eckig, so lang wie die Fronto- parietalia, etwas kürzer als das 6eckige Interparietale. Interparietale, Frontoparietalia und Parietalia deutlich. Auf diese folgt eine Reihe größerer Schildehen. Schläfenschuppen groß, konvex, darunter kleine Körnerschuppen. — Körperbedeckung heterogen, kleine flache oder schwach kegelförmige Schuppen abwechselnd mit stark vergrößerten, stark gekielten, die am Nacken und an den Halsseiten in ziemlich deut- lichen Längsreihen stehen. Auf dem Rücken sind nur die beiden medianen Reihen deutliche Längsreihen, die seitlichen Schuppen bilden nur Querreihen. Die Kiele sind scharf, erhöht, ähnlich wie am Rücken- panzer eines Krokodils. Gegen den Bauch zu werden die vergrößerten Tuberkelschuppen immer kleiner, mehr kegelförmig. Um die Ansatzstelle der Gliedmaßen herum finden sich nur Körnerschuppen. Schuppen an der Außenseite der Gliedmaßen stark gekielt; die des Schwanzes in Wirteln, die zwei Mittelreihen gekielter großer Tuberkelschuppen durch flache Schuppen (in 5 Reihen) getrennt, ebenso die dieser Reihe von der nächstfolgenden (in 2 Reihen) Unterseite der Finger und Zehen mit glatten Querlamellen. Kehlschuppen konvex; eine Kehlfurche vorhanden. Halsband frei mit 7 Randschildchen. 4 Supraocularia, 4 Supraciliaria. Färbung hellrotbraun, Kopf graubraun, Unterseite gelblich; eine Reihe von 5—6 großen runden schwarzen Flecken mit hellem Mittel- punkte an jeder Körperseite vom Hals an. Rückentuberkel in 12—14 Reihen von Ventrale zu Ventrale. Schwanz deutlich seitlich zusammengedrückt. Eine tiefe Längsfurche zwischen Supralabiale und Frenale, in das 4. Supralabiale bis zum Hinterrand eindringend. Ohröffnung groß, vertikal elliptisch. Unteres Augenlid mit halbdurchsichtigem Fenster. Femoralporen 21—22. 2. Exemplar. Frontonasale längs geteilt, ein unpaares Schildchen zwischen Frontonasale und Praefrontalia. 4 große Infralabialia. Ventralia in 26 Querreihen. 7 (9) Halsbandschildehen. Hintere Kopfschilder (Fronto- parietalia, Interparietale, Parietalia) zerspalten, undeutlich. Vergrößerte Rückenschuppen nirgends in deutlichen Reihen, erst am Schwanz wieder die beiden Mittelreihen deutlich. Rückentuberkel in 14 Reihen. Längsfurche des 4. Supralabiale weniger tief. Zunge mit schuppenförmigen Papillen, seitliche Zähne undentlich, 2—3spitzig. Untere Schwanzschuppen konvex, aber nicht gekielt. Äußere Ventralia stumpf gekielt. Vergrößerte Nackenschuppen kammartig auf- gerichtet. Färbung graubraun, hinten undeutlich dunkel gefleckt. Unterseite gelb. 30 F. Werner. Alopoglossus buckleyi O’SH. Babahoyo, Ecuador (F. v. BUCHWALD leg.). 2 2%, die von der Beschreibung bei BOULENGER in folgenden Punkten abweichen: Die Sutur zwischen den Praefrontalen ist sehr deutlich. Caudalkiele stark, kontinuierlich; an der Schwanzbasis sind 10 Reihen gekielter Schuppen vorhanden. 26— 28 Schuppen rund um die Rumpfmitte; 32—50 vom Hinterhaupt zum Sacrum; 28—27 von den Kinnschildern zu den Praeanalen (1 großes mittleres, je 1 kleines seitliches). Die Gular- schuppen stehen in 2 Längs- und 6 Querreihen und sind quer verbreitert, das Halsband besteht aus 3 großen Schuppen, davon die mittlere am breitesten. Oberseite einfarbig braun, Unterseite gelblichweiß. Dimensionen in mm: T. 11. TNotallanser sera u 142 168 Kopfrumpilänge.. .n. 2... 55 57 Kopllänger re 14 13 Kopf und Hals bis zum Halsband-Hinterrand 20 21 Kopibreite..122%.. 2-2 85 9 Vorderbemverr ee: a. 16 17 Hiinterbein ar u... 8 24 5 Proctoporus bolivianus n. sp. Sorata, Bolivien (C. Bock leg. IX. 1900). Von der Beschreibung des P. unzcolor in folgenden Punkten ver- schieden: Mittleres Oceipitale vorhanden, mehr als halb so breit wie eines der seitlichen; keine großen Schilder median hinter dem zweiten Kinn- schilderpaar; Nuchalschuppen wenig vergrößert, namentlich von der 2. Reihe an; 23 Schuppen rund um die Rumpfmitte; 2 ohne Poren. Nacken- und vordere Rückenschuppen elatt, nach hinten immer stärker gekielt. In der Längsfalte befinden sich einige sehr kleine Schuppen in jedem Querringel, die in der oben genannten Zahl der Schuppen um die Mitte nicht eingerechnet sind. Ventralen in 10 Längs- und 26 Quer- reihen; 2 vordere und 8 lange hintere Analschuppen. Von den hinteren Kinnschildern zur vorderen Halsbandfalte 8 Schildehenreihen, die 4. sehr klein; von der vorderen zur hinteren Falte, die‘ ebenso deutlich ist, 2 Schildehenquerreihen; 8 Halsbandschildehen. Loreale auf dem vordersten der drei Infraorbitalia aufruhend, von diesen das mittlere sehr klein. Frontonasale länger als breit; 3 Supraocularia; Interparietalia fast doppelt so lang wie breit, ebenso lang, aber nur halb so breit wie ein Parietale. Schwanz ziemlich dick. i Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 3] Färbung oberseits graubraun mit sehr undeutlichem, hellerem Dorso- lateralband und kleinen dunklen Längsstricheln auf dem Rücken. Sub- labialia mit dunklen Suturen. Unterseite gelblichweiß, Kehle mit zahl- reichen kleinen, Bauch mit spärlichen größeren dunklen Punkten. Totallänge 102 mm. (Schwanz regeneriert.) Kopfrumpflänge 48 mm; Kopf und Hals bis zum Hinterrande der 2. Halsbandfalte 19 mm; Kopf- länge 9, Kopfbreite 6 mm; Vorderbein 10, Hinterbein 15 mm. Die 7 bisher bekannten Proctoporus-Arten lassen sich folgendermaßen unterscheiden: I. Rückenschuppen gekielt oder gestreift. A. 54 Schuppen vom Oceiput zur Schwanzwurzel P. pachyurus TSCHUDI (Peru). B. 29—45 Schuppen vom Oceiput zur Schwanzwurzel. @. 37—45 Schuppen vom Oceiput zur Schwanzwurzel. 36—35 Schuppen rund um die Rumpfmitte P. unicolor (GRAY) (Ecuador). 28 Schuppen; ohne Femoralporen P. bolivianus WERN. (Bolivien). ß. 29 Schuppen vom Oceiput zur Schwanzwurzel P. hypostietus BLNGR. (Keuador). II. Rückenschuppen glatt. Ventralia in 10 Längsreihen....... P. ventrimaculatus BLNGR. (Peru). Ventralia in 12 Längsreihen. 36 Schuppen um die Mitte. . P. sömoterus O’SH (Eeuador). 44 Schuppen um die Mitte... P. meleagris BLNGR. (Ecuador). Prionodactylus champsonotus n. sp. Flußgebiet des Itapocü, Distrikt Jaraguä, Sta. Catharina, Brasilien (les. WILHELM EHRHARDT 8. V. 1907). Ein wohlerhaltenes 2 dieser Art, welche anscheinend dem P. guadri- lineatus BTTGR. am nächsten steht, sich aber durch die sechs Längs- reihen von Ventralen und die Größenverhältnisse der Schilder auf dem Hinterhaupte, ebenso auch durch die kürzeren Rückenschuppen (37 vom Öceiput zur Schwanzwurzel) unterscheidet. — Habitus von Placosoma; Schnauze lang, der Abstand der Vorderecke des Frontale von der Schnauzenspitze gleich dem der Hinterecke desselben Schildes von der- jenigen des Interparietale. Frontonasale fünfeckig, länger als breit, die Seiten nach hinten sehr wenig divergierend. Praefrontalia bilden eine lange Sutur. 4 Supraocularia, die ersten 3 das Frontale berührend; Frontoparietalia, Interparietale, Parietalia und Oceipitalia deutlich; Inter- parietale ebenso breit und ein wenig länger als eines der Parietalia. 32 F. Werner. Postoceipitalia ebenso breit, aber wenig über halb so lang wie die Oceipitalia. Rückenschuppen rechteckig, länger als breit, mit dachigem Längskiel. Seitenschuppen undeutlich gekielt oder konvex, in unregel- mäßigen Vertikalreihen.. Äußere Ventralen länger als breit, mittlere breiter als lang, alle glatt, rechteckig. Ein medianes vorderes Anale, drei hintere in einem Bogen die Kloakenspalte begrenzend. Caudal- schuppen Ähnlich denen des Rumpfes, aber regelmäßige Wirtel bildend. Nasenloch in einem halbgeteilten Nasale, dahinter ein einziges Schild bis zum Auge. Supralabialia 7, die vorderen langgestreckt; die subocularen durch sehr kleine Schildchen vom Auge getrennt. Obere Schläfenschuppen erößer als die unteren; nur 5 deutliche Sublabialia; Kinnschilder ein unpaares und 4 paare, die der beiden ersten Paare in der Mitte in Kontakt. Kehlschuppen klein, glatt; Halsband aus 6 Schuppen bestehend, ganzrandig, wenig frei. Ohröffnung groß, vertikal elliptisch. Hinterbein überragt mit der Spitze der 4. Zehe ein wenig die Fingerspitzen des nach hinten gerichteten Vorderbeines. Schwanz lang. Oberseite grau- braun mit zwei helleren dorsolateralen Längsbändern. Schwanz heller. Ein dunkles Schläfenband, nach unten weißlich begrenzt bis zum Hals- band. Beine mit wenigen hellen Flecken. Unterseite gelblichweiß. Totallänge 121, Kopfrumpflänge 40, Kopflänge 10, Kopf bis zum Halsbandhinterrand 14, Kopfbreite 5, Vorderbein 10, Hinterbein 15 mm. Perodactylus Kraepelini n. sp. 2 von Puerto Max, N. Paraguay (LoUIS DES ARTS jr. leg.). Nahe verwandt P. modestus von Brasilien, der einzigen bisher be- kannten Art; jedoch Praefrontalia mäßig groß, eine deutliche Sutur bildend; ebenso Frontoparietalia; Interparietale groß, ebenso lang und breit wie die Parietalia, etwa 1'/amal so lang wie breit. Ein unpaares Kinnschild, dahinter zwei Paar große Kinnschilder, gefolgt von einem Paar quer erweiterter, schmaler Schilder, die durch zwei Schildchen von den benachbarten Sublabialen getrennt sind. co mit 7 Femoralporen jederseits. 26 Schuppen um die Rumpfmitte; 52 vom Oceiput bis über die Kloakenspalte; 27 von den hinteren Kinnschilden zu den Analschildern. Oberseite rotbraun, Seiten dunkler, Unterseite weißlich. Die Zunge mit schiefen Falten wie bei Alopoglossus. Totallänge 100 mm (Schwanzspitze fehlt). Kopfrumpflänge 40, Kopf 9, Vorderbein 8, Hinterbein 14 mm. Gymnophthalmus rubriecauda BLNGR. Ann. Mag. N.H. (7) IX, 1902, p. 337. Provinz Beni, Bolivien (südl. Quellgebiet des Amazonas), leg. Dr. HERMANN ROESCHMANN. N VER Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 33 Frontonasale groß, 6eckig, in Kontakt mit dem Frontale; dieses klein, schmal, 6eckig; die Sutur des Frontonasale mit dem Rostrale etwa 3mal so lang wie die mit dem Frontale. Interparietale sehr groß, die Parietalia voneinander trennend, erheblich länger als diese, 9eckig. 3 Supraciliaria; Supraoculare groß, mit dem Praefrontale eine breite, horizontale Sutur bildend; dahinter ein kleines Supraoeulare, mit dem Frontoparietale und 3. Supraciliare in Kontakt; ein Loreale; 7 Supra- labialia, das 4. längste) unter dem Auge; 7 Sublabialia, das 3. das größte; ein unpaares und 4 Paare von Kinnschildern, das 3. das größte, das 4. sehr klein, zwischen sie ein 3eckiges Schildchen eingekeilt; dahinter eine feine Querfurche; 33 Schuppen vom Oceiput zur Schwanzwurzel, 16 rund um den Körper, vollkommen glatt; Schuppen des regenerierten Schwanzes langgestreckt, längsgekielt, in regelmäßigen Wirteln. Oberseite gelblich, goldschimmernd, mit 12 schwarzen Längslinien, davon die vom Nasenloch zum Auge und von hier an der Seite des Körpers entlang ziehende am breitesten. Das mittlere Paar von Linien stößt etwas hinter dem Frontoparietale, das nächste in der Mitte des Frontonasale unter sehr spitzem Winkel zusammen, die nächste Linie zieht vorn über das Parietale und Supraoculare bis zum Nasenloch; die unter dem Lateralband liegende erstreckt sich vom Tympanum etwas über dem Hinterbein nach hinten, die unterste verbindet Vorder- und Hinterbein- ansatz. Schwanzregenerat rötlichweiß. Länge 83 mm (Kopfrumpflänge 43). Erst aus Argentinien (Cruz del Eje, leg. SIMONS) bekannt, und zwar nur in einem Exemplar. Familie Amphisbaenidae. Monopeltis semipunctata BTTGR. Mt. geogr. Ges., Lübeck (2) V, 1893, p. 89. Kamerun, leg. Dr. UFER. Von dieser großen Amphisbaenide liegen 3 Exemplare vor, davon das größte 670 mm lang (Schwanz 30 mm). Körperringel 206, Schwanz- Teils — 18 die einzelnen Segmente auf der Dorsalseite oft längsgeteilt und seitlich abgerundet, zu zweien oder dreien nebeneinanderstehend, Seitenfurchen undeutlich. ringel 15—17. Segmente in einem Ringel Monopeltis quadriscutata WERN. In: LEONHARD SCHULTZE, Forschungsreisen, Bd. IV, p. 58 (Jena. Denksch. XVI, p. 328). Mir liegen nunmehr 3 Exemplare vor, 2 ohne genauere Fundorts- angabe als „Deutsch-Südwestafrika“, 1 von der Farm Neitsas, 3 34 F. Werner. Bez. Grootfontein, leg. Dr. med. @. FOCK 1907. Von diesen ist das eine der beiden erstgenannten das größte (270 mm Total-, 10 mm Schwanz- länge), das andere das kleinste; das aus Neitsas mißt 255 (10) mm. USE 26% 20 Annuli 215 + 11, 191 + 12; Segmente in einem Annulus 90°’ 16° Da- durch wird die Differenz von M. leonhardi zum Teil überbrückt. Vorderes der beiden großen Kopfschilder um die Hälfte länger als das hintere. 3 Supralabialia, das 3. (bei dem Neitsas-Exemplar auf einer Seite vertikal eeteilt) unter dem Oculare. 3. Sublabiale viel breiter als bei leonhard». we 1 Postmentale beim Typ-Exemplar in Stücke gespalten, wenig breiter als lang, beim Neitsas-Exemplar viel breiter als lang. Infralabialia median in Kontakt, beim Typ-Exemplar der Länge nach gespalten, vorn durch das Postmentale, hinten durch ein kleines dreieckiges Schildehen getrennt. Darauf folgt noch eine Querreihe von Schildchen, die median- wärts am größten sind. 4 Pectoralia, das äußere Paar nach außen von 4 Schildehen begrenzt, beim Neitsas-Exemplar die beiden rechten durch eine Quersutur um das hintere Viertel ihrer Länge verkürzt. Kopf breiter als bei Zeonhardi. Zwischen Kopf und Peectoralen 3 Querringel. Große Kopfschilder oder wenigstens (beim Neitsas-Exemplar) das vordere gelblich- weiß, Oberseite sonst dunkelgrau, Unterseite gelblich- bis grünlichweiß (Neitsas-Exemplar) oder grauweiß. Amphisbaena innocens WEINL. In: STEJNEGER, Rep. U. S. Nat. Mus., 1902, p. 676 ff. Port-au-Prince; Haiti, Dr. ERITZ RAucH eg. Nasalsutur = '/s Praefrontalsutur. 7 Analsegmente, 216-+ 15 Annuli, 16 20° Ich habe diese Art seinerzeit als A. caeca CUV. bestimmt, kann aber den Ausführungen STEJNEGERS nur beipflichten, wenn er die obige Art von der portorieensischen A. caeca abtrennt. Seemente Amphisbaena bohlsi BLNGR. Ann. Mag. N. H. (6) XIII, 1894, p. 344. Diese Art gehört in die Verwandtschaft von A. fuliginosa und alba, die sie mit vermicularis und darwini verbindet. Es liegen 4 Exemplare aus Paraguay vor, das größte 325 mm lang (Schwanz 40 mm). Annuli 227—243, am Schwanz 33—34 (8). Bei dem einen Exemplare Unterseite der Schnauze, Kehle und Unterseite des vorderen Rumpfabschnittes ein- farbig gelblichweiß, bei einem anderen Unterseite ganz weißlich, Ober- seite hellrötlichbraun, jedes Segment mit rotbraunen Flecken. w Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 35 \ Amphisbaena darwinii DB. var. Ein junges Exemplar von San Antonio am Rio Mapiri, Bolivien (leg. ©. BOCR). Annuli 180 + 24, 26 Segmente in einem mittleren Annulus. Färbung dunkelgrau. Amphisbaena boliviana n. sp. Prov. Beni, Bolivien, Quellgebiet des Amazonas (lege. Dr. HERMANN ROESCHMANN), 2 Exemplare. Länge des größeren Exemplars 365 mm (Schwanz 35 mm). Nasalsutur kürzer als die praefrontale, diese so lang wie die fron- tale. 4 Supralabialia, 1. und 2. am größten, 3. und 4. kleiner. Das 3. vom Oculare durch ein Suboculare getrennt. Symphysiale mit paral- lelen Seitenrändern, nach vorn plötzlich erweitert. 3 Sublabialia, das 3. am größten. Postmentale 5eckig, Vorderrand konkav, Seitenränder parallel. Dahinter 2 kleine in der Mittellinie aneinanderstoßende Schild- chen. Ein großes Infralabiale hinter dem 2. und medianwärts vom 3. Sublabiale. Oceipitalia breiter als lang. Ventrale Mittelreihen etwas breiter als lang. Oben hellgelbbraun, unten gelblichweiß. £ 8 30 ze Annuli des Rumpfes 201, des Schwanzes 23, 30 Segmente in einem Annulus. 6 Analsegmente, 4 Praeanalporen. Das 2., kleinere Exemplar ist oberseits mehr rotbraun, unten weiß; » : , ; 32 SVkr- ! Körperringel 195, Schwanzringel 22. 7 Segmente in einem Ringel. u Mittlere Ventralreihen etwas länger als breit. Diese Art ist von ihren nächsten Verwandten aus der Vermicular:s- Gruppe durch die hohe Zahl von Segmenten in den mittleren Körper- ringeln leicht zu unterscheiden, von der aus demselben Gebiete be- schriebenen A. beniensis COPE unterscheidet sie die geringere Zahl von Praeanalporen, die Form des Symphysiale und Postmentale. Lepidosternon pfefferi n. sp. Paraguay. Nächstverwandt Z. boettgeri BLNGR. (Cat. Liz. II, p. 466, Taf. XXIV, Fig. 5), verschieden durch ziemlich stumpfe Schnauzenkante, die Form der Parietalia, die breiter als lang sind, das undeutlich sichtbare. Auge und das kleinere Temporale (kleiner als Supraoculare). Annuli 281 + 17. Oberseite bräunlich, Unterseite schmutzigweiß. Länge 405 mm (Schwanz 20 mm). 36 F. Werner. Lepidosternum phocaena DB. Paraguay. er We 2b. 08 s Körperringel 227, Schwanzringel 13; 32 Segmente in einem Ringel. Obwohl diese beiden Arten nach der Übersichtstabelle bei BOULENGER zwei verschiedenen Gruppen der Gattung angehören, so zweifle ich dennoch nicht, daß sie sich als vollkommen identisch herausstellen werden, da, abgesehen von dem Verhältnis von Rostrale und Frontale sowie von der Zahl der Körperringel, gar kein Unterschied besteht und der Kopf der beiden eine ganz überraschende Ähnlichkeit aufweist. Die bisher bekannten Zepzdosternon-Arten wären in die BOULENGERSche Bestimmungstabelle in folgender Weise einzureihen: 1. L. microcephalum WAGL. — Brasilien. 2. L. phocaena DB. — Argentinien, Paraguay. 3. L. laticeps PERACCA (Boll. Mus. Torino XIX, 1904, Nr. 460, p. 3, Fig.) — Mattogrosso. A. BD. borellä PERACCA l.se: X, 1895, Nr, 195, p- LI) 20h 380 Argentino. 5. L. strauchi BOETTGER — Paraguay. 6. L.carcani PERACCA (l. c. XIX, 1904, Nr. 460, p.5, Fig.) — Paraguay. 7. L. infraorbitale BERTHOLD — Bahia. 8. L. rostratum STRAUCH — Bahia. 9, L. petersii STRAUCH — Brasilien. 10. L. polystegum A. DUM. — Brasilien. 11. L. crassum STRAUCH — Brasilien. 12. L. latifrontale BOULENGER (Ann. Mag. N.H. [6] XII, 1894, p. 345) — Paraguay. 13. L. sinuosum PERACCA (Boll. Mus. Torino X, 1895, Nr. 200, p. 1, Fig.) — Brasilien. 14. L. wuchereri PETERS — Brasilien. 15. L.camerani PERACCA (l. ec. X, 1895, Nr. 195, p. 12, Fig.) — Paraguay. 16. L. guentheri STRAUCH — ? 17. L. affine BTTGR. — Paraguay (hierher auch Z. boettgeri BOULENGER aus Argentinien). 18. L. »fefferi WERN. — Paraguay (s. oben). 19. L. boulengeri BOETTGER — Paraguay. 20. L. onychocephalum BTTGR. — Paraguay. 21. L. octostegum A. DUM. — Brasilien. 22. L. scutigerum HEMPR. — Brasilien. Von den 21 Arten, deren Heimat bekannt ist, bewohnen also 11 Brasilien, 7 Paraguay, 1 Argentinien, 2 Argentinien und Paraguay. Eee ee Ei ee EEE Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 37 Chirindia ewerbecki n. sp. Banja, 3 Stunden nördlich von Lindi, Deutsch-Ostafrika, an einer Meeresbucht. Boden schwarzsandig, nicht frei von Salz. Bezirksamtmann EWERBECK leg. 31.1. 1903. Reg.-Rat Dr. F. STUHL- MANN ded. 25. VI. 1903. Die Gattung Cherindia wurde von BOULENGER in den Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XI, 1907, p. 48, für eine kleine Amphisbäne aus dem Chirinda-Wald in Mashonaland aufgestellt. Von der einzigen bekannten Art, Ch. swymnertoni, unterscheidet sich unsere neue Art leicht durch folgende Merkmale: Zwischen Postfrontal- und Parietalschild einer-, dem Mundrand andererseits liegt nur ein einziges großes Schild (4 kleinere bei Ch. sw.); das Auge liegt nicht im vorderen, sondern in dem zweiten, den Oberlippenrand begrenzenden Schild. Schließlich ist auch noch das große erste Sublabiale durch ein viereckiges, an das Symphysiale anstoßendes, unpaares Schildchen von dem der anderen Seite getrennt. — 12 dorsale, 12 ventrale. Segmente an einem Ringel des Rumpfes. Zahl der Rumpfringel etwa 290. Totallänge 150 + ? mm (Schwanzspitze fehlt). Bestimmungstabelle der gegenwärtig bekannten Monopeltis-Arten. I. Ein einziges großes Schild auf dem Kopf. | A. Kein Praeoculare. a. 42—48 Segmente in einem Körperringel; 3 Sub- EEE Re M. capensis. b. 32—34 Segmente in einem Körperringel. 723 ublabralla.. = )om na, See ee M. sphenorhynchus. ß. 3 Sublabialia; keine Praeanalporen. 1. Nasalia voneinander getrennt; 271—275 Kör- Menkunse le t404.0.0,..00: ee a M. welwitschüt. 2. Nasalia median aneinanderstoßend; 313 Kör- permalink M. grantı. 3. Nasalia getrennt; 306—314 Körperringel; Schwanzringel lang, scharf voneinander abge- setzt, das letzte hinten breit abgestützt, oben mit dem vorletzten verschmolzen ....M. pistillum. B. Praeoculare vorhanden. Ein Oculare, kein Postoculare; ein Annulus enthält 16—18 12—14 Ein Oeulare und ein Postoculare; ein Annulus ent- SEETIIEHIE as = wars einen M. quenthert. . 2 hält = Bepmiente ‚0. meer du uch M. boulengert. 38 F. Werner. II. Zwei große Schilder hinteremander auf dem Kopf. A. Vorderes Kopfschild nicht länger als das hintere; 4 Paare von vergrößerten, aber nicht verlängerten Peetoralschildern, keine Praeanalpore ........M. semipunctata. B. Vorderes Kopfschild nicht länger als das hintere; 2 oder 3 Paare verlängerter Pectoralschilder, 1 Prae- analpore jederseits. a. 1—2 Paare verlängerter Pectoralschilder. a. Nasalia in Kontakt miteinander ........M. galeata. ß. Nasalia durch das Rostrale getrennt. 1. Rostrale ungeteilt; 195 Körperringel. . M. unirostralis. 2. Rostrale längshalbiert; 224—225 Körperringel M. dumereli. 3. Rostrale ungeteilt; 225—229 Körperringel; keine: Praeanalporen .2 re. man 4. M. boveei. b. 3 Paare von verlängerten Peetoralschildern. 20—21 zzgl en 38—3 | 18 SS) Segmente in einem Körperringel M. gigantea. 16 14 10 N. = ; 18 2 Segmente in einem Körperringel. .M. magnipartita. 30 | Segmente in einem Körperringel. .M. scalper. C. Vorderes Kopfschild länger als hinteres; keine Praeanal- poren. a. Pectoralschilder groß, langgestreckt. a. Mittleres Paar von Pectoralen nach vorn ver- schmälert, seitliches [L_-förmig ......... M. anchietae. ß. Mittleres Paar von Pectoralen nach vorn nicht verschmälert, seitliches nieht |_-förmig. 1. Drittes (äußerstes) Paar von Pectoralen vor- handens1182 Annnl 22er er M. leonhardt. 2. Drittes (äußerstes) Paar von Pectoralen fehlt; 191-219 Anh DS er M. quadriscutata. b. Pectoralschilder klein, sehr zahlreich. Praeochlarestehltr rt. Deere M. jugularis. Praeoculare vorhanden. 2. Am en M. koppenfelst. Übersicht der Arten. a 24— 28 M. capensis SMITH (204-212, 10 12: 7180 p. 455. S.W., S. und 8.0. Afrika. *) Die Zahlen in der Klammer bei den einzelnen Arten bedeuten Zahl der Annuli am Rumpf und Schwanz; Segmente in jedem Annulus ober- und unterhalb der Seitenfurche. ß BOULENGER, Cat. I M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 39 18 —20 BOULENGE m. OULENGER, sphenorhynchus PFTERS (198-203, de 12: Cat. II, p. 455. Sambesi. ck: 20 il wehwvitschi GRAY 211275, a at 5) BOULENGER, Cat. II, p. 456. Angola, Congo. 18 granti BLNGR. 1513, 26; ri BOULENGER, Proc. Zool. Soc. London 1907, p. 485, Fig. 141. Beira, Port. 0, Afrika. 16—18 qguentheri BLNGR. (250-254, ; BOULENGER, Cat. LI, p. 456. Congo. 12 —14 \ boulengert BTTGR. (250, 28; 3) BOETTGER, Zool. Anz. 1887, p. 649. Congo. h 18 semipunctata BTTGR. (206, 1517; 16-18 Ges. Lübeck (2) V, 1893, p.89. Kamerun. galeata HALLOWELL (214, 18; —) BOULENGER, Cat. II, p. 457. Liberia. umirostralis MOCQUARD (195, ge n MOCQUARD, Bull. Mus. Hist. Nat. 1903, 9. 209. Gabun. 10 boveei MOCQUARD [225—229, 21; . MOCQUARD, Bull. Mus. Hist. BOETTGER, Mt. Geogr. 8 Nat. 1903, p. 210. Franz. Congo. 10 8 BOULENGER, Cat. 1I,-p. 457. dumerilii STRAUCH 22:—235, 21; (Gabun. gigantea PERACCA (314-325, 2a Torino XVIIL, Nr. 448. Congo. scalper GÜNTHFR (234, 18; 1) BOULENGER, Cat. II, p.457. Angola. 20 2 nn PErAacca, Bull. Mus. 10 : } magnıpartita PETERS (224, 21; E ® er piser 2Gabum. anchietae BOCAGE (199, 10; —) e 20.458. »Mossa- medes. 20 leonhard? WERNER (182, 10; WERNER, Jen. Denkschr. XV]. 16 1910, p. 328. Kalahari. 20—26 quadriscutata WERNER (191 a 16—22 Denkschr. XVI, 1910, p. 328. D.S.W. Afrika. WERNER, Jen. 40 F. Werner. 1638 i M. jugularis PETERS (206, 13; ie) BOULENGER, Cat. ll, p. 459. W, Afrika. | 16—18 M. koppenfelsi STRAUCH |208, 13; 16 n a ee isie Gabun. . 2 > M. pistillum BTTGR. (306-314, 2427, n BOETTGER, Zool. Anz. 1895, p. 62. Sambesi. Übersicht der afrikanischen Amphisbaena-Arten. Nasalia bilden eine Sutur auf der Schnauze. A. Mehr als 4 Praeanalporen. | a. Die Segmente der beiden ventralen Mittelreihen nicht doppelt so breit wie lang. Nasalsutur so lang wie die praefrontale. Kein Oculare oder Postoculare. Mittlere Zwischen- und Unterkieferzähne verlängert. 247 -+ 20 Annuli, die mittleren mit 30—31 Segmenten....... A. phylofiniens. b. Die Segmente der beiden ventralen Mittelreihen wenigstens doppelt so breit wie lang. «@. Praefrontale und Nasale getrennt vorhanden; 3nBromtallaeı:.... REN 2 rec A. kraussi. ß. Praefrontale und Nasale verschmolzen. 1. Erstes Supralabiale getrennt vorhanden. Kein Kinnschild hinter dem Symphysiale. A. leucura. Ein Kinnschild hinter dem Symphysiale. 4. petersz. 2. Erstes Supralabiale mit dem Praefronto-Nasale und Praeoculare, Supraoculare und Oculare verschmolzen; ein kleines unpaares Frontale, Frontale mit Oculare nicht in Kontakt; Tem- poralia nicht mit Labialen, Postfrontale nicht mit Oceipitale verschmolzen; 22—24 Segmente in einem Annulus......... A. muelleri. Frontale bildet eine Sutur mit Oculare; Tem- poralia mit 2. und 3. Labiale, Postfrontale mit Oceipitale verschmolzen; 18 Segmente in einem Annulusn es. Wenn A. oligopholis. 3. Erstes Supralabiale mit Praefronto-Nasale und Praefrontale in Kontakt. Frontale paarig. Oculare vorhanden; Annuli 200 + 28, ein Annulus aus 24 Seg- menten bestehend. ......... ....4. löberiens:s. Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hambure. 41 Annuli 237 + 13, ein Annulus aus 16 Seg- menten bestehend... -.......... A. befrontalis. Oculare fehlt; Annuli 235 + 29, ein Annulus aus 16 Segmenten bestehend ..... A. haugi. B. Nicht mehr als 4 Praeanalporen. a. Zwei Praefrontalia, von Nasalen und Labialen gesondert. a, 180—188 + 56—59 Annuli, Segmente 16 18 InFeinems AnDUlusa rn. 0... een. A, Molacen. le: ß. 210 + 45—49 Annuli, ——- in einem Annulus. A. capensis. 1 nn b. Vier Praefrontalia in einer queren Linie. 226.231 148 Annul or ee sen NNz A. quadrifrons. c. Praefrontale, Nasale und erstes Supralabiale jeder Seite verschmolzen. 240 + 20 Annuli; nr Segmente in einem Annulus A. leonina. Von diesen Arten sind die folgenden seit BOULENGERs Katalog II (1885) neu beschrieben worden: A. phylofiniens TORNIER, Zool. Anz. XXI, 1899, p. 260. Deutsch-Ost- afrika. A. petersiti BOULENGER, Ann. Mus. Genova 1906, p. 201 (Anm.). Gold- küste und Ob. Niger. A. oligopholis BOULENGER, Ann. Mus. Genova 1906, p. 201, fie. 1. Port. Guinea. A. bifrontalis BOULENGER, Ann. Mus. Genova 1906, p. 202, fig.2. Franz, Congo. A. haugi MOCQUARD, Bull. Mus. Paris 1904, p. 501. Gabun. A. capensis THOMINOT, Bull. Soc. Philom. Paris(7) XI, 18, p.188. Ngami-See. Übersicht der äthiopischen Amphisbaeniden. Prosphyodontes. I. Segmente der Peetoralregion nicht differenziert. A. Kopf stark seitlich komprimiert, Rostrale sehr groß, mit gebogener Schneide..............»- Anops (africanus GRAY). W., Afrika, B. Kopf ohne Schneide. a. Praeanalporen vorhanden; mittlere Ventralia paarig. Amphisbaena. 42 F. Werner. b. Praeanalporen vorhanden. Nur eine mediane Reihe breiter Ventralia. Kein Frontale; Nasale, 1. Labiale, Praefontale und Oculare verschmolzen Placogaster (‚feae BLNGR.). Port. Guinea. ec. Keine Praeanalporen; mittlere Ventralia paarig. Na- sale, 1. Labiale, Praefrontale und Oculare ver- schmolzen #2. 2... eyes ee Chirindia. ll. Segmente der Pectoralregion mehr weniger vergrößert oder winkelige Reihen bildend. Schnauze schwach komprimiert, Nasalia lateral; Pec- toralsegmente nicht vergrößert, in winkeligen Reihen Geocalamus (modestus GTHR.). O. Afrika. Schnauze niedergedrückt, breit, vorspringend, mit scharfer horizontaler Schneide. Nasalia unterständig. Pectoralsegmente vergrößert. .... Monopeltis. Emphyodontes. Drei große obere Kopfschilder außer dem Rostrale Pachycalamus (brevis GTHR.). Sokotra. Ein einziges großes oberes Kopfschild außer dem Rostrale; Schwanz kompriwierta......... ee Agamodon. (Annuli 129—136 + 17...A. anguliceps PTRS. en x 147 + 23...A. compressus MOCQ. : 161 + 18...4A. arabicus ANDERS. Arabien.) Familie Scincidae. Egernia dahlii BLNGR. Ann. Mag. N. H. (6) XVII 1897, p. 423. Adelaide (leg. AD. ZIETZ). Ein Exemplar mit 46 Schuppenlängsreihen, in der Färbung typisch. Das Frontonasale bildet eine kurze Sutur mit dem Rostale, ist jedoch vom Frontale durch die breit in Kontakt befindlichen Praefrontalia ge- trennt. Frontale weniger als doppelt so lang wie breit, so lang wie Interparietale und Nuchalia zusammen; 5 Supraocularia, das 2. am größten; Supraciliaria 10, von vorn nach hinten an Breite abnehmend; 6. und 7. Supralabiale unter dem Auge, höher als die vorhergehenden, das 8. höher als das 7.; zwei große übereinanderstehende Temporalia, das untere etwa doppelt so hoch wie das obere; ein Paar Nuchalia in Kontakt hinter Uber neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 43 dem Interparietale. Ohröffnung kleiner als die Augenöffnung, von vier stumpfen Auricularschuppen großenteils verdeckt. Schuppen glatt, in 36 Längsreihen, die seitlichen kleiner als die dorsalen und ventralen. Die 4. Zehe erreicht die Achselhöhle; 4. Zehe unterseits mit 27 höckerig zweikieligen Lamellen. Schwanz am Ende schwach zusammengedrückt, glattschuppig. Diese Art war erst aus Nordwestaustralien (Roebuck-Bai, leg. DAHL) bekannt. Sollte es mit dem Fundort „Adelaide“ bei dieser Art nicht dieselbe Bewandtnis haben wie bei Nephrurus platyurus? Mabuia quinquecarinata WERN. Verh. Zool. Bot. Ges. Wien 1896, p. 12. Perak, Umgebung von Kwala Kangsar, Halbinsel Malacca (B. JACHAN). Schuppen in 18 (gekielt) + 6 (ventral, glatt) Längsreihen. Zwei Paar Nuchalia; Hinterbein erreicht mit der Spitze der 4. Zehe die Achsel- höhle. Oberseite einfarbig braun; nur Schwanz mit hellem kleinen, in einem nach vorn offenen Winkel angeordneten Flecken; diese Winkel sind vorn dunkler gesäumt. Anscheinend neu für das Festland, bisher nur aus Sumatra bekannt gewesen. Totallänge 195, Kopfrumpflänge 63 mm. Zwei weitere von mir untersuchte Exemplare haben 28 Schuppen- reihen, davon 8 ventrale ungekielt; keine Nuchalia. (Somgei Lalah, In- dragiri, Sumatra, leg. W. BURCHARD.) Mabuia oceidentalis PTRS. Deutsch-S. W. Afrika (Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten). Sq. 30. 2 mit 10 reifen Eiern in den Ovidukten (17 x 10 mm). Totallänge 227 mm, Kopfrumpflänge 115 (nicht genau, da das Exemplar, anscheinend durch einen Stockhieb, fast vollständig in der Mitte auseinandergeschlagen ist). Subdigitallamellen 26, scharf einkielig. Schuppen vorn ganz glatt. Lygvsoma (Hinulia) indieum GRAY. BOULENGER, Cat. Liz. III, p. 241, Taf. XV], fig. 1, 1887 und Proc. Zool. Soc., London 1899, p. 162. Ein Exemplar aus Futschau, leg. SIEMSSEN, wahrscheinlich ®. Totallänge 216 mm; Kopfrumpflänge 90, Kopf 21 X 12,5, Vorder- bein 25, Hinterbein 37 mm. 38 Schuppenreihen um die Rumpfmitte; 2 vordere Lorealia übereinander; 5 Supraoeularia. Weitere, kleinere Exemplare von derselben Lokalität unterscheiden sich durch nur 1 Loreale, meist nur 4 (eines 4—5) Supraocularia. Frontonasale und Frontale 44 F. Werner. entweder eine lange oder nur eine ganz kurze Sutur bildend. Ober- seite mit kleinen schwarzen Punkten. Dunkles Dorsolateralband nach hinten immer undeutlicher werdend, vorn weiß gefleckt, dann fein weiß, braun und schwarz getüpfelt. Lippenränder mit schwarzen Flecken. Ein undeutlicher weißer Streifen vom Suboculare zum Ohr und Vorderbein- ansatz. Die Exemplare aus Fokien, wahrscheinlich 22 mit dunklem Seiten- band, welches oben hell gerändert und von einem weißen Streifen durch- schnitten ist. Oberseite einfarbig oder dunkel punktiert. Oberlippe ein- farbig oder gefleekt. — Die von BOULENGER aus China genannten Exemplare haben nur 34—36 Schuppenreihen. Lygosoma (Hinulia) anomalopus BLNGR. (paradoxum WERN.) BOULENGER, P. Z. S. London 1890, p. 84, Taf. XI, fig. 4. WERNER, Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1896, p. 13, Taf. I, fig. 3. Bandar Kwala, N. O. Sumatra (0. PUTTFARKEN |eg.). Diese durch ihre Zehenbildung sehr auffallende Art liegt in einem wohlerhaltenen 5' Exemplare vor. Totallänge 141, Kopfrumpflänge 60 mm (Schwanz von der Basis an regeneriert). Hinterbein reicht mit der Spitze der 4. Zehe bis an den Hinterrand des Auges. Frontonasale mit dem Rostale eine lange, mit dem Frontale eine kurze Sutur bildend. 6 Supraocularia, die ersten 3 in Kontakt mit dem Frontale. Oberseite rötlichbraun mit verwaschenen gelblichen Querbinden. Eine dunkle Linie vom Nasenloch zum Auge und von hier, über dem Tympanum hinziehend, bis zur Schwanzwurzel; längs der Körperseite ist dieses dunkelrotbraune Band breit und unregelmäßig wellig. Gliedmaßen oben hell gefleekt und gebändert; Vorderrand des Vorderarms und Unter- schenkels, Hinterrand des Oberschenkels dunkel gefleckt. Lygosoma (Liolepisma) mustelinum O’SH. New South Wales (PRESTON). Ein Exemplar mit 24 Schuppenlängsreihen und paarigen Fronto- parietalen. Schnauze länger als beim Typus. Oberseite mit sehr undeut- licher Zeichnung, so daß sie bei nicht genauer Untersuchung einfarbig braun erscheint. Unterseite weiß, die des Schwanzes jederseits von einer feinen dunklen Linie eingefaßt, in der Mitte mit einer Fleckenlängsreihe, die etwa im zweiten Drittel des Schwanzes beginnt, hier sehr unregel- mäßig ist und erst im dritten sich in der Medianlinie hält. Totallänge 130, Kopfrumpflänge 44 mm. West-Australien (TIMMERMANN). Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 45 Exemplar mit 22 Schuppenreihen. Frontoparietalia paarig. Zeichnung der Oberseite deutlicher als bei dem von Boulenger abgebildeten Exemplar, da einzelne der dunklen Längsstrichel der Oberseite stärker verdunkelt und auch der Dorsalteil des Schwanzes von einer dunklen Längslinie jederseits begrenzt ist. Lygosoma (Liolepisma) miangense n. sp. Pulo Miang, Ostküste von Borneo (Dr. TH. LORENZ leg. 1901). Aus der Gruppe des Z. semperi und pulchellum, spitzschnauzie, mit 24 Schuppenlängsreihen; von ZL. semperi durch die kleine rundliche Ohr- öffnung, die längeren Hinterbeine (erreichen den Ellbogen), von L. pul- chellum durch die wenig verlängerte 4. Zehe, kleine Ohröffnung und nur 4 Supraocularia verschieden. Entfernung zwischen Schnauzenspitze und Vorderbein wenig geringer als die zwischen Achselhöhle und Hinterbein- ansatz. Praefrontale bilden eine deutliche Sutur. Frontale m Kontakt mit dem 1. und 2. Supraoculare. 3 Paar Nuchalia; 4 Supralabialia vor dem Suboeulare. Finger und Zehen in den Gelenken winkelig gebogen, die 4. unterseits mit 2] glatten Lamellen. Sonst wie pulchellum, Färbung aber wie folgt: Oberseite mattgoldig, mit zwei schwarzbraunen Länesstreifen, die vom Rostrale über die Supraocularia und Parietalia, die Außenhälfte der medianen vergrößerten Schuppenreihe und die ganze anstoßende ebenfalls noch vergrößerte Reihe bis über die Sacralgegend hinaus; von hier ab werden die Streifen heller, undeutlicher und ver- schwinden im zweiten Schwanzdrittel vollständig. Kine dunkle Linie vom Auge zum Vorderbeinansatz; Gliedmaßen hellbräunlich, undeutlich eelblich gefleckt; Finger und Zehen an den Gelenken dunkel gebändert. Unterseite einfarbig grünlichweiß, Schwanz gelblich wie oben. Totallänge 95, Kopfrumpflänge 39 mm. Lygosoma (Riopa) opisthorhodum n. sp. Bandar Kwala, N.O.Sumatra, O. PUTTFARKEN leg. Somgei Lalah, Indragiri, Sumatra, W. BURCHARD leg. Nächstverwandt dem afrikanischen Z. drum. Schnauze kurz, mit steil abfallenden, wenn auch nicht vertikalen Seiten. Kopfschilder voll- kommen glatt. Ein Paar Supranasalia, median in Kontakt; Frontonasale mit dem Frontale eine breite Sutur bildend, dieses Teckig, über 1'/smal so lang wie breit, nach hinten wenig verschmälert; 4 Supraoeularia, die beiden vordersten mit dem Frontale in Kontakt; Frontoparietalia, Inter- parietale und Parietalia getrennt vorhanden, diese hinter dem Inter- parietalia aneinanderstoßend. Keine Nuchalia. Schläfen mit glatten, seroßen Schuppen bedeckt. Fünftes Supralabiale unter dem Auge. Ohr- 46 F. Werner. öffnung klein, rund. 30 Schuppen rund, die dorsalen und lateralen stark dreikielig, die 10 ventralen Reihen glatt. Praeanalschuppen 4, wenig vergrößert. Hinterbeine erreichen, nach vorn gelegt, die nach hinten gerichteten Vorderbeine nicht. Subdigitallamellen etwa 13 auf der Unter- seite der 4. Zehe. | Oberseite vorn schwarzbraun, nach hinten immer heller werdend, auf dem Schwanz in hellrotbraun übergehend. Eine bogenförmige helle Linie zieht über den Vorderrand der Frontale, den Außenrand des oberen Augenlides, dann parallel zur Mundspalte oberhalb der Schläfe an die Körperseite, in der Mitte der Entfernung zwischen Vorder- und Hinterbein allmählich sich verlierend. Unterseite bräunlichgelb, Suturen der Sub- labialia braun. Kopfrumpflänge 93 mm. Obwohl das Exemplar von Bandar Kwala kleiner ist als das andere und der Schwanz unvollständig ist, so habe ich es doch wegen der besseren Srhaltung namentlich der Schnauzengegend als Typus für die Artbeschrei- bung gewählt. Von ihm unterscheidet sich das Indragiri-Exemplar in folgenden unwesentlichen Punkten. 4. Supralabiale unter dem Auge. Beine noch kürzer als beim vorigen Exemplar, die Länge des Hinterbeines wenigstens zweimal (Zehen defekt) in der Entfernung vom Vorder- und Hinterbein enthalten. Färbung ganz wie voriges Exemplar, aber eine weißliche Linie vom unteren Augenrand nahe dem Öberlippenrande und durch die Ohröffnung bis gegen den Vorderbeinansatz hinziehend. Totallänge 97, Kopfrumpflänge 45 mm. Typhlosaurus caecus Cvv. D.S. W. Afrika (Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten). Totallänge 222 mm, Kopfrumpflänge 182 mm. Schnauze unterseits flach, mit stumpfer Kante. Frontale etwas größer (breiter) als das Interparietale. Parietalia bilden eine sehr kurze Sutur. Oben dunkel bleigrau, Unterseite des Kopfes weißlich, nach hinten wird die unregelmäßig weiße Mittelzone der Unterseite immer schmäler und schließlich auf einzelne Flecken beschränkt. Hinterer Rumpf- abschnitt und Schwanz einfarbig dunkel. Eingegangen am 27. Mai 1910. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. Von W. Michaelsen. Mit einer Tafel und 26 Abbildungen im Text. Die vorliegende Arbeit enthält hauptsächlich die Beschreibungen vieler neuer und weniger bekannter Oligochätenarten sowie kürzere Erörterungen über bisher unklare Punkte in der Organisation gewisser ÖOligochäten. Ich füge auch den deutschen Text einiger in fremder Sprache und in schwer zugänglichen Werken bezw. Zeitschriften veröffentlichter älterer Artbeschreibungen ein. Da die fremdsprachlichen Original- beschreibungen entweder von fremder Hand aus dem deutschen Urtext in die betreffende Sprache übertragen worden sind oder die Korrektur der Abhandlungen lediglich von fremder Hand ausgeführt werden konnte, so habe ich mit den hier vorliegenden Beschreibungen viele auf falscher Übersetzung oder verständnisloser Korrektur beruhende Unklarheiten und Irrtümer der Originalbeschreibungen zu verbessern. Bei Stellen, wo die Angaben der hier vorliegenden Beschreibungen von denen der Original- beschreibungen abweichen, sind stets die hier vorliegenden als die maß- geblicheren anzusehen. Das der vorliegenden Arbeit zugrunde liegende Material gehört zum größten Teil dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg an. Bei Arten, die in diesem Museum nicht vertreten sind, wurde angegeben, in welcher Sammlung die betreffenden Originalstücke aufbewahrt werden. Für die Beschaffung von Untersuchungsmaterial bin ich in erster Linie Herrn ©. SANDERS in Landana, Portugiesisch-Kongo, zu Dank ver- pflichtet. Meiner Bitte in liebenswürdigster Weise nachkommend, ließ Herr SANDERS an verschiedenen Örtlichkeiten des westlichen Kongogebietes Regenwürmer sammeln und setzte mich dadurch in den Stand, den Charakter der Oligochätenfauna dieser „terra incognita“ in den haupt- sächlichsten Zügen festzustellen. Auch der Fund des Herrn Dr. DALZIEL von Yola in Adamaua wirft einen ersten Lichtstrahl in ein bisher ganz dunkles Oligochätengebiet. Neue Regenwurmarten, deren Beschreibung unten folgt, gingen dem Hamburger Museum außerdem noch zu von den Herren Dr. H. BRAUNS, Dr. A. M. LEA, Dr. F. OHAUS, Kapitän R. “ PAESSLER, Konsul G. SIEMSSEN und meinem westaustralischen Freunde JOHN M. WHISTLER. Ihnen allen sei auch an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen. 48 W. Michaelsen. Fam. Moniligastridae. Gen. Drawida Mich. Bemerkung: Ich habe bisher diese Gattungsbezeichnung als ein Wort weiblichen Geschlechtes behandelt. Es ist jedoch wohl sprachlich korrekter, es als männlich aufzufassen. Ich ersetze deshalb in den Art- namen die weibliche Endung der adjektivischen Bezeichnungen durch die männliche. Drawida japonicus Mich. 1592. Moniligaster japonicus MICHAELSEN, Terricolen der Berliner Zoologischen Samm- lung II. In: Arch. Naturg. LVIIL!, p. 232. 1593. Moniligaster bahamensis BEDDARD, On some new Species of Earthworms from various parts of the World. In: Proc. zool. Soc. London 1892, p. 690, Pl. V, Fig. 1-5. Die Art Drawida japonicus wurde 1892 von mir nach einem reifen, aber noch gürtellosen, und einem anscheinend unreifen, tatsächlich aber halbreifen Stück aufgestellt. Beide Stücke stammten aus einer und der- selben Lokalität, die allerdings nur durch die allgemeine Bezeichnung „Japan, HILGENDORF S.“ festgestellt war. An der artlichen Zusammen- gehörigkeit dieser beiden Stücke ist trotz gewisser Verschiedenheiten nicht zu zweifeln. Es ist nicht wohl anzunehmen, daß jene Lokalität, die nicht zu dem eigentlichen Gebiet der Gattung Drawida gehört, gleich zwei eingeschleppte Arten einer Gattung beherbergte, die nie wieder in Japan gefunden wurde. Außerdem liegen die Unterschiede zwischen beiden Stücken durchaus im Bereich der Variabilität, und es stehen ihnen sehr charakteristische Übereinstimmungen gegenüber. Die Originalbeschreibung beruhte lediglich auf der Untersuchung des größeren, reiferen Stückes, das zunächst freihändig präpariert wurde, und dessen herausgehobene innere Organe dann in eine Schnittserie zerlegt wurden. Da die erste Unter- suchung viele Lücken in unserer Kenntnis von dieser Art ließ, und zweifel- los auch durch irrtümliche Deutungen Unklarheiten geschaffen wurden, so opferte ich nun die im Hamburger Museum aufbewahrte Cotype, jenes zweite, unreifere Stück, indem ich dessen Vorderende zwecks genauerer Untersuchung in eine Schnittserie zerlegte. Es bestätigte die Prüfung dieser Schnittserie meine Vermutung, daß die vermeintliche Samentasche der Originalbeschreibung gar keine Samentasche, sondern eine Pubertäts- papille sei, derart, wie sie sich bei f. Szemsseni MICH. (siehe unten) finden. Der Übersichtlichkeit wegen fasse ich im folgenden die Charakteristik des D. japonicus f. typica, wie sie sich nach Kombinierung der Original- beschreibung mit den Resultaten der neueren Untersuchung ergibt, zu- sammen und lasse die Diagnose bezw. Neubeschreibung zweier anderer zu dieser Art gehörenden Formen folgen. Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 49 F. typica. Fundnotiz: Japan; Prof. HILGENDORF leg. Äußeres: Dimensionen des größeren, reiferen Stückes: Länge 2S mm, Dicke 3 mm, Segmentzahl 95 (Hinterende regeneriert!). Färbung: grau. Kopf prolobisch. Borsten eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen (aa — ca. bc). Dorsalmediane Borstendistanz annähernd gleich dem halben Körperumfang. Männliche Poren auf augenförmigen Porophoren, auf Interseemental- furche 10/11 etwas lateral von den Borstenlinien b, diesen näher als den Borstenlinien c. Samentaschenporen unscheinbar, auf Intersegmentalfurche 7/8 dicht unterhalb der Borstenlinien c, mit ihrem oberen Ende an dieselben heranreichend. Pubertätspapillen in variabler Anordnung, paarig oder unpaarig. (Nähere Schilderung siehe unten!) Innere Organisation: Dissepiment 5/6—8/9 ziemlich stark ver- dickt, besonders stark 6/7 und 7/8; Dissepiment 9/10 dorsal etwa um eines halben Segmentes Länge, Dissepiment 10/11 um etwas mehr als eines ganzen Segmentes Länge nach hinten verschoben; Dissepiment 10/11 und 11/12 am Rande miteinander verwachsen, eine kleine, den Darm bogenförmig umfassende Kammer bildend; Dissepiment 11/12, 12/13 und 13/14 dorsal ein Geringes nach hinten verschoben. Darm: 2 oder 3 Muskelmagen im 12. und 13. oder im 11., 12. und 13. Segment, der des 11. Segments, falls nicht ganz fehlend, viel kleiner als die beiden übrigen. In diesen Muskelmagenverhältnissen liegt der Hauptunterschied zwischen den beiden Originalstücken. Während das größere Stück, wie ich durch Nachprüfung der Schnittserie noch wieder feststellen konnte, nur 2 im 12. und 13. Segment besitzt, weist das neuer- dings untersuchte kleinere Stück einen weiteren Muskelmagen, der aber viel kleiner ist als die übrigen, im 11. Segment auf. Männliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen kugelig oder unregelmäßig eiförmig, durch Dissepiment 9/10 nur schwach oder gar nicht eingeschnürt, zum größeren Teil im 10. Segment, zum kleineren Teil im 9. Segment. Prostaten dick- und kurz-schlauchförmig, mit dickem Besatz birnförmiger Drüsen, oberflächlich uneben. Weibliche Geschlechtsorgane: Ovarien im verengten, bogen- förmigen 11. Segment. Samentaschen: Ampulle birnförmig, Ausführgang sehr lang und dünn, locker geknäult, ganz im 8. Segment. Muskulöser Atrialraum klein, einfach birnförmig, nach hinten in das 8. Segment hineinragend. Der 4 50 W. Michaelsen. Ausführgang der Haupttasche mündet ungefähr in der Mitte des muskulösen Atrialraumes in diesen ein, dicht vor dessen Eintritt im das dicke Dissepiment bezw. im die Leibeswand. F. Siemsseni n. f. Fundnotiz: China, Futschou; Konsul G. SIEMSSEN cm. Vorliegend ein Exemplar. Äußeres: Dimensionen: Länge ca. 120 mm, Dicke 2—4 mm, Seementzahl ca. 300 (sehr ungenau!). Färbung: braun (infolge schlechter Konservierung). Borsten eng gepaart. Am Mittelkörper ventralmediane Borsten- distanz deutlich kleiner als die mittleren lateralen; gegen das Vorderende erweitert sich die ventralmediane Borstendistanz, so daß sie etwa vom 9. Segment an gleich den mittleren lateralen wird (aa = 1— "/s be). Dorsalmediane Borstendistanz annähernd gleich dem halben Körperumfang (dd — ca. !/s u, ungenau!). Innere Organisation: Darm mit ungefähr 6 gleichgroßen Muskel- magen. Im übrigen wie die typische Form (jedoch Dissepiment-Ver- schiebung nicht nachgewiesen!). : F. bahamensis (Bedd.). 1595. Moniligaster bahamensis BEDDARD |]. c. Diagnose: Ventralmediane Borstendistanz etwas kleiner als die mittleren lateralen (aa —< be). |Nur nach der BEDDARDschen Abbildung, l. ec. Fig. 3, die vielleicht nicht maßgeblich ist, festgestellt. ] Darm mit 3 Muskelmagen im 13.—15. Segment. Im übrigen, soweit die Originalbeschreibung und die Abbildungen erkennen lassen, wie die typische Form. Fundnotiz: Bahama-Inseln; durch die Kew Gardens. Bemerkungen zu D. japonicus und seinen Formen: Die obigen zu einer Art zusammengefaßten Formen sind zweifellos sehr nahe miteinander verwandt, so daß mir selbst die Sonderung in verschiedene Formen nicht in allen Fällen vollkommen gerechtfertigt erscheinen will. Die Haupt- unterschiede beruhen auf der Zahl und Lage der Muskelmagen, deren wir bei f. iypica 2 oder 3 im (11.), 12. und 13. Segment, bei f. bahamensis 3 im 13.—15. Segment, bei f. Stemsseni dagegen 6 (im 11.—16. Segment?) finden. Wie wir seit den BOURNEschen Untersuchungen wissen, und wie meine eigenen Untersuchungen bestätigen, ist die Zahl und Lage der Muskelmagen bei den Moniligastridenarten eigentümlicherweise sehr variabel. Allerdings ist eine so starke Variabilität in der Zahl, wie sie die Zusammen- fassung von dem typischen D. japonicus und der f. Siemsseni zur Voraus- Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 51 setzung hat, bisher nicht zu unserer Kenntnis gekommen. Daher mag die Absonderung der f. Siemsseni jedenfalls gerechtfertigt sein. F. bahamensis dagegen unterscheidet sich von der typischen Form sicher nur durch die Lage der Muskelmagen, vielleicht auch noch durch die Anordnung der Borsten; doch ist der letztere Charakter nicht sicher festgestellt (bei f. bahamensis nur aus einer Abbildung herausgelesen). Die Sonderung der f. bahamensis ist deshalb weniger sicher. Als wichtiger Charakter des D. japonicus s. 1. ist außer der Lage der Geschlechtsporen besonders die Gestalt der Samentaschen anzu- sehen, die in allen Fällen mit einem sehr kleinen, einfach birnförmigen, in die Leibeshöhle des 8. Segments hineinragenden muskulösen Atrialraum ausgestattet sind. Die Abbildung BEDDARDsS von der Samentasche der f. bahamensis, 1. e. Fig. 2, läßt den sicheren Schluß zu, daß diese Form in dieser Hinsicht durchaus mit den übrigen Formen übereinstimme, und zwar nicht nur in der Gestaltung, sondern auch in dem bedeutsamen Charakter der Lage. Aus dem engen Aneinanderschmiegen von muskulösem Atrialraum und dem distalen Ende des Ausführganges läßt sich ersehen, daß beide in das gleiche, also in das 8. Segment hineinragten; hätte der muskulöse Atrialraum in das 7. Segment hineingeragt, so würde eine bedeutende Divergenz zwischen diesem Organ und dem Ende des Ausführ- ganges die Folge gewesen sein. Auch die Gestaltung des männlichen Atriums mit dem dicken Besatz großer, mehrzelliger, birnförmiger Drüsen ist bei allen Formen die gleiche, charakteristische. Der hauptsächlichste entscheidende Charakter des Drawida japomicus ist das Vorkommen von Pubertätspapillen; meines Wissens sind der- “artige Organe bei keiner anderen Draweda-Art gefunden worden. Am deutlichsten ausgebildet sind diese Pubertätspapillen bei dem Originalstück der f. Siemssen?,; doch fehlen sie auch den Originalen der typischen Form und der f. bahamensis nicht; wenngleich sich in den Originalbeschreibungen dieser Formen keine Angabe darüber findet. BEDDARD unterlag dem gleichen Irrtum wie ich, als er diese Organe für die Samentaschen- ausmündungen hielt. Die beiden großen Papillen in der hinteren Partie des 7. Segments, die er in Figur 3 als Samentaschenporen (Spermatothecal pore) bezeichnet, sind sicher keine Samentaschenporen; es sind Pubertäts- papillen, ebenso wie die unpaarige, angeblich linkerseits auf Intersegmental- furche 9/10 liegende sogenannte Samentasche meiner typischen Form von D. japonicus keine Samentasche, sondern ein Pubertätsorgan ist. Die Samen- taschenporen sind bei D. japonicus und seinen Formen ganz unscheinbar, sicher sowohl von BEDDARD wie von mir übersehen worden. Die Pubertäts- organe erscheinen bei voller Ausbildung äußerlich als quer-ovale oder kreisrunde Erhabenheiten; auf der Kuppe derselben erkennt man ein sehr regelmäßig kreisrundes Loch, das durch eine kugelige Drüsenmasse ausgefüllt Ar 52 W. Michaelsen. wird. Von innen betrachtet, stellen sich die Pubertätsorgane als dicke, fast kugelige, oberflächlich glatte, mehr oder weniger in die Leibeshöhle hineinragende Polster dar. Die Zahl und Anordnung der Pubertätsorgane ist sehr variabel. Bei dem Originalstück der typischen Form fand sich nur ein einziges Organ linksseitig hinten am 9. Segment in der Borsten- linie ab, bei der Cotype linkerseits eines hinten am 8., rechterseits je eines am 7. und 9. Segment, und zwar zwischen den Borstenlinien b und c. F. bahamensis besitzt ein einziges Paar dieser Organe hinten am 7. Segment zwischen den Borstenlinien b und c. Die größte Zahl weist das Original- stück von f. Stemssen? auf, nämlich: je ein Paar hinten am 7. und vorn am 8. Segment (die rechtsseitige des letzten Paares etwas nach hinten gerückt), ferner ein unpaariges rechts am 10. Segment, ein Paar vorn am 11. Segment, und zwar medial-hinten eng an die männlichen Poro- phoren angeschmiegt, dann noch ein unpaariges rechts hinten am 11. Segment und schließlich ein unpaariges ventralmedian vorn am 12. Segment. Einer Besprechung bedarf noch die Beziehung des D. japonicus zu D. Willsi MICH.') Auch diese Art besitzt ein Paar Papillen, und zwar auf Intersegmentalfurche 9/10. Diese Papillen sind aber kaum den Pubertätspapillen des D. japonicus homolog zu erachten. Das mit diesen Papillen zusammenhängende Organ des D. Willst ist durchaus den männ- lichen Atrien gleichgebildet, mit dem charakteristischen Drüsenbesatz, zweifellos ein rudimentäres vorderes Atrienpaar, während die Pubertäts- organe des D. japonicus ganz anders aussehen als die männlichen Atrien. Wollte man diese Pubertätsorgane auch als rudimentäre Atrien ansehen, so müßte man eine sehr weitgehende Zurückbildung derselben annehmen, vor allem einen Verlust des Lumens und des Besatzes mit birnförmigen Drüsen. Nach den neueren Untersuchungen ist jedenfalls festgestellt, daß die von mir als fraglich hingestellte Identität von D. Wılls mit D. japonicus (]. e. p. 117) nicht besteht. Wir wissen jetzt, daß D. japonicus nicht nur in der Lage der Geschlechtsporen, sondern auch in der Ge- staltung der Samentaschen weit von D. Wilsi abweicht (bei D. Walls ragen die muskulösen Atrialräume der Samentaschen in das 7. Segment hinein und sind auch etwas größer als bei D. japonicus. Fam. Megascolecidae. Subfam. Acanthodrilinae. Ich halte es für angebracht, die den Hauptästen des Stammbaumes entsprechenden Abteilungen dieser Unterfamilie als Sektionen zu sondern und nebeneinander zu stellen. ) W. MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal etc. In: Mem. Indian Mus. I, p. 143. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. an © Bestimmungstabelle der Sektionen und Gattungen. la. Rein meganephridisch. 22. 2 Paar Hoden und Samentrichter im 10. und 11. Segment. 3a, Hoden und Samentrichter frei. 4a. Nephridialporen jederseits in einer Längsreihe. 5a. Prostataporen am 17. oder am 17. und 19. Segment....... Eodrilacea. 6a. Muskelmagen wohl ausgebildet. 1a. Prostataporen 2 Paar am 17. und 19. Segment. BB. 0, BorSter, an. emenn BERMENnb rn. cn Eodrilus. Sb. Mehr als 8 Borsten an einem Segment .............. Perieodrilus. 7b. Prostataporen 1 Paar am 17. Segment. 9a. 5 Borsten an einem Segment........:..:2..:. ... Bhododrilus. 9b. Mehr als S Borsten an einem Segment ............ Dinodriloides. 6b. Muskelmagen rudimentär oder fehlend................... Microscolex. Sns. Erostataporensam 184. Segment... 3.2.2220... Diplotremacea. DZ Sal Diplotrema. 4b. Nephridialporen jederseits alternierend in 2 Längsreihen .... Neodrilacea. 10a. S Borsten an einem Segment. lla. 2 Paar Prostataporen am 17. und 19. Segment .. Maoridrilus. llb. 1 Paar Prostataporen am 17. Segment .......... Neodrilus. 10b. Mehr als 8 Borsten an einem Segment......... Plagiochaeta. 3b. Hoden und Samentrichter in Testikelblasen eingeschlossen. Acanthodrilacea. EB EINE en edge ee ee Acanthodrilus. 2b. 1 Paar Hoden und Samentrichter im 10. oder 11. Segment. 12a. Hoden und Samentrichter im 11. Segment. Maheinacea. Bine Galtang se na he se sanssalee Maheina. 12b. Hoden und Samentrichter im 10. Segment.. Chilotacea. 13a. 2 Paar Prostataporen am 17. und 19. Segment. Chrlota. 13b. 1 Paar Prostataporen am 17. oder 18. Segment. 14a. Prostataporen am 17. Segment ........... Yagansia. 14b. Prostataporen am 18. Segment............. Udeina. lb. Im Mittelkörper büschelige Mikronephridien neben den Makronephridien. Howascolecea. LEITERN ve ee er ae RE PER SERRARRR Te Fra SR Howascolex. Sectio Eodrilacea. Diagnose: Rein meganephridisch; Nephridialporen jederseits in einer Längsreihe. 2 Paar Hoden und Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Prostataporen am 17. oder 17. und 19. Segment. Gen. Eodrilus Mich. Eodrilus dauphinianus n. Sp. Fundnotiz: Madagaskar, Port Dauphin; SIKORA leg. 1901 (Zool. Institut Göttingen). 54 W. Michaelsen. Untersucht ein vollständiges, geschlechtsreifes Exemplar. Äußeres: Dimensionen: Länge 110mm, Dicke 4'/s mm, Segment- zahl ca. 230 (nach sehr unsicherer Zählung und stellenweiser Schätzung). Färbung im allgemeinen bleich, weißlich; pigmentlos. Gürtel blaß- chamoisfarbig. Kopf anscheinend prolobisch; Kopflappen kreisrund, kalottenförmig, etwasin das regelmäßig ringförmige 1. Segment eingezogen. 1.— 3. Segment einfach, 4.—6. Segment 2ringlig, 7. Segment und folgende 4ringlig; an den Segmenten des Mittelkörpers geht diese Vierringligkeit durch etwas unregelmäßige weitere Teilung der Ringel in Vielringligkeit über. An den Segmenten des Hinterendes wird die Ringelung schwächer, bis sie schließlich ganz schwindet und die Segmente wieder einfach werden. Die Ringel- furchen sind stellenweise kaum schwächer als die Intersegmentalfurchen, so daß sich die verschiedenen Segmente nur undeutlich oder gar nicht voneinander abheben. Das Zählen der Segmente wird dadurch erschwert. Die Borsten sind ungemein zart, sehr eng gepaart. In der Mitte des anteclitellialen Körpers sind die mittleren lateralen Borstendistanzen ungefähr gleich den ventralmedianen, die dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich dem halben Körperumfang: aa = ca. be, dd —= ca. !/e u. Rkückenporen vorhanden, aber unscheinbar, nur postelitellial bei Betrachtung der Leibeswand von der Innenseite erkannt. Gürtel sattelfürmig, ventralmedian zwischen den Borstenlinien « nicht ausgebildet, dorsal am 13.—20. Segment (= 8), lateral nur bis an Inter- segmentalfurche 19/20 nach hinten reichend. Prostataporen am 17. und 19. Segment ungefähr in den Borstenlinien ab, jederseits durch eine gerade gestreckte Samenrinne verbunden. Jede Samenrinne ist von einer die dazu gehörenden Prostataporen umkreisenden, undeutlich begrenzten wallartigen Erhabenheit eingefaßt. Fig. 1. 2 N : ls danphmiahns Männliche und weibliche Poren nicht 2. sp. erkannt. Vorderende von der Samentaschenporen auf oder dicht hinter Ventralseite, schematisch. Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, ungefähr in den Borstenlinien ab. Der vorderste Ringel des 7. und des 8. Segments trägt ungefähr in den Borstenlinien ab, wenn nicht ein sehr Geringes medialwärts verschoben, jederseits eine kleine quer- ovale Papille. Es ließ sich nicht feststellen, ob die Samentaschenporen auf diesen Papillen oder an ihrem Vorderrande liegen. Äußere Pubertätsorgane: Die 2., 3. und 4. Ringel des 8. Segments Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 55 tragen lateral von den Borstenlinien b kleine quer-ovale Papillen, deren beide hintere jederseits (die des 3. und 4. Ringels) miteinander verschmolzen sind. Zusammen mit den Papillen der Samentaschenporen bilden diese Pubertätspapillen jederseits einen (die Samentaschenporen einer Seite ver- bindenden?) medial konkaven, unterbrochenen Drüsenwall. Breite, stark erhabene, gerundet rechteckige Pubertätspolster liegen auf Interseemental- turche 10/11 (nur rechtsseitig), 11/12, 16/17, 20/21 (nur rechtsseitig) und 21/22. Die lateralen Ränder dieser Pubertätspolster fallen ungefähr auf die Borstenlinien db; die medialen Ränder derjenigen eines Paares sind einander und der ventralen Medianlinie fast bis zur Berührung genähert, falls die Polster eines Paares nicht gar ventralmedian miteinander ver- schmolzen sind (die der Intersegmentalfurchen 11/12 und 21/22); die direkt hintereinander liegenden Polster berühren einander auf der Mitte der zwischen ihren Intersegmentalfurchen liegenden Segmente. Innere Organisation: Die Dissepimente der Samensackregion sind sehr wenig verdickt. Darm: Ein sehr großer, langer, diekwandiger Muskelmagen gehört anscheinend dem 6. (tatsächlich dem 5. oder 7.?) Segment an. Der Öso- phagus ist in den nächstfolgenden Segmenten eleichmäßig eng, seine Innenfläche dicht- und kurzzottig. Im 16. Sesment trägt der Ösophagus seitlich ein Paar große bohnenförmige, braune Kalkdrüsen, die dem Öso- phagus eng anliegen und sowohl dorsalmedian wie ventralmedian fast aneinanderstoßen. Mitteldarm anfangs seitlich ausgesackt, wenigstens bis zum 40. Segment ohne deutliche Typhlosolis. Ein nur sehr schwach vor- tretender, seitlich durch feine aber deutliche Längsfurchen begrenzter dorsalmedianer Längswall, der kaum als Typhlosolis anzusprechen ist, wird durch die Einsenkung des Rückengefäßes gebildet. Nephridialsystem meganephridisch. Die Meganephridien der ver- schiedenen Segmente scheinen ganz gleichartig ausgebildet und gelagert zu sein, sich auf den Raum zwischen den Borstenlinien b und e beschränkend. Die nicht deutlich erkannten Ausmündungen scheinen in den Borsten- linien b oder nur wenig oberhalb derselben zu liegen. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar große, vielfach gefältelte und zerschlitzte Samentrichter liegen ventral frei in den Seg- menten 10 und 11, die jedes Paares ventralmedian aneinanderstoßend. 2 Paar große, kleinbeerig traubige Samensäcke ragen von den Disse- pimenten 10/11 und 11/12 in die Segmente Il und 12 hinein. Die Prostaten bestehen aus einem großen, dick wurstförmigen, mehr oder weniger stark verbogenen bezw. der Länge nach einmal oder zweimal zusammengelegten Drüsenteil und einem scharf abgesetzten, sehr kurzen und sehr engen Ausführgang. Die Prostaten, von dem Ort der Ausmündung zur Seite und nach oben ragend, sind ganz auf das Segment 56 W. Michaelsen. ihrer Ausmündung beschränkt. Die des vorderen Paares im 17. Segment sind viel größer, ungefähr noch einmal so lang als die des hinteren Paares im 19. Segment. Die Penialborsten (Textfig. II) sind etwa 2 mm lang und proximal ca. 30 « dick, distalwärts nur schwach verjüngt, etwas unterhalb des modi- fizierten distalen Endes noch etwa 25 « dick. Sie sind stark und im allgemeinen einfach gebogen, nach der Form eines Viertelellipsoids, dessen stärkere, dem schmalen Pol des Ellipsoids ent- sprechende Krümmung durch das distale Borsten- | ende gebildet wird. Das äußerste distale Ende Ines, JE ER der Penialborste ist sehrschwach S-förmig geschweift, Eodrilus dauphinianus 3 Zi n. sp., d. h. wieder etwas zurückgebogen, abgeplattet, distales Ende einer Penial- jedoch nicht zugleich verbreitert. Die scharfe borste; ?°%ı. Spitzenkante ist gerundet, in der Mitte, dem Achsen- pol, unregelmäßig gerandet, fast gezähnt, und zwar anscheinend infolge stärkeren Vortretens einiger Fasern des Achsenteils. Die Flächen des abgeplatteten distalen Endes sind mit einigen sehr kleinen, kurzen, unregelmäßig zerstreuten Spitzen besetzt. | Samentaschen (Textfig. III): Die Haupttasche besitzt eine breit sackförmige, ziemlich regelmäßig gerundete Ampulle Von der im all- gemeinen ziemlich dünnen Wandung der Ampulle ragen fältelige, unregel- mäßig angeordnete, fast labyrinthartig gestaltete Verdickungen ins Innere der Ampulle hinein. Die Ampulle mündet durch einen wenig kürzeren, kaum halb so dicken Aus- führgang aus. Diesem Ausführgang sind zwei dicke, breit gerundete, sitzende Divertikel gegenständig angelagert; diese Divertikel, deren Basis rast die ganze Länge des Ausführganges einnimmt, ragen wie zwei dicke Ohren zur Seite, noch etwas über die äußersten Breitenlinien der Ampulle hinaus. Ihr Lumen ist nicht einfach, sondern bildet einige wenige Samenkämmerchen, die in der Fläche des Fig. III. Divertikels aneinander gelagert sind und auch Eodrilus dauphinianus zußerlich infolge leichter Vorwölbungen am Außen- SEE EN Auf. ande des Divertikels erkennbar sind. Die kurzen hellung;; ®%/ı. Sonderausführgänge sind nicht scharf von den Samenkämmerchen abgesetzt; sie vereinen sich dichotomisch und münden schließlich durch einen gemeinsamen Divertikel- ausführgang nach oben hin in die Haupttasche ein; diese Einmündung liegt nahe der Grenze von Ampulle und Ausführgang der Haupttasche, nr a Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 57 anscheinend an der Basis der Ampulle. Die Samentaschen des vorderen Paares sind kaum kleiner als die des hinteren Paares. Eodrilus queenslandieus n. sp. Tafel, Fig. 1—3. Fundnotiz: Queensland, Rockhampton; DÄMEL leg. (Mus. GODEFFROY). Vorliegend 2 stark erweichte Exemplare. Äußeres: Dimensionen des stark gestreckten Tieres 185 mm, maximale Dicke 5 mm, Segmentzahl nicht mehr feststellbar. Färbung? Kopfform? Mittlere Segmente des Vorderkörpers 3ringlig. Borsten eng gepaart. Gürtel dorsal und lateral am 13.—19. Segment (— 7), ventral am 13. Segment zurückweichend, ventralmedian bis an Intersegmentalfurche 13/14, am 14. und 15. Segment ringförmig, doch vorn am 14. Segment ventral, im Umkreise der weiblichen Poren und medial zwischen denselben, in anderer Weise ausgebildet, anscheinend unterbrochen, am 16.—19. sattelfürmig, ventral durch ein rechteckiges männliches Geschlechtsfeld unterbrochen. Prostataporen am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien ab. Samenrinnen stark gebogen, lateral konvex, die normal aus- gebildeten Borsten ab des 18. Segments in weitem Bogen umgehend. Weibliche Poren vor den Borsten a des 14. Segments. Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien ab. Innere Organisation: Einige Dissepimente in der Region der vorderen männlichen Geschlechtsorgane verdickt. Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. (?) Segment. Kalkdrüsen fehlen. Vordere männliche Geschlechtsorgane: Anscheinend holo- andrisch. 2 Paar traubige Samensäcke anscheinend im 9. und 12. Segment. Prostaten schlauchförmig, die des vorderen Paares nur wenig größer als die des hinteren Paares. Penialborsten (Taf., Fig. 2) verhältnismäßig zart, ca 1,75 mm lang und 30 « dick, im allgemeinen einfach gebogen, distal gerade ge- streckt, dünner werdend, nicht deutlich abgeplattet. Distales Drittel mit scharf ausgeprägter Ornamentierung. Diese Ornamentierung besteht aus dicht gestellten, '/-, wenn nicht Y/s-umfassenden gezähnten Querriefen, die im allgemeinen alternierend angeordnet sind, aber viele Unregelmäßig- keiten aufweisen. Samentaschen des hinteren Paares (Taf., Fig. 1) sehr wenig 38 W. Michaelsen. größer als die des vorderen Paares. Ampulle sackförmig. Ausführgang kurz. Die ganze Medialseite des Ausführganges ist durch ein großes, breites, sitzendes Divertikel überdeckt. Das Divertikel enthält mehrere Samenkämmerchen, die sich auch äußerlich durch Vorwölbung abzeichnen. Das Divertikel sieht aus wie eine durch Wucherung verdickte Partie der Wandung des Ausführganges. Geschlechtsborsten (Taf., Fig. 3): Die ventralen Borsten des 7., 8. und 9. Segments sind mit Drüsenapparat ausgestattet und zu Ge- schlechtsborsten umgewandelt, ca. 0,5—0,6 mm lang und 18 « dick, im allgemeinen schwach, proximal etwas stärker gebogen, distal einfach — und nicht besonders scharf — zugespitzt, am distalen Viertel ornamentiert. Die Ornamentierung besteht aus mäßig dicht gestellten, alternierend an- geordneten, unregelmäßig zackigen Querriefen. Bemerkungen: E. queenslandicus steht dem in seiner Gesellschaft gefundenen Z. Dämeli n. sp. (siehe unten!) nahe, unterscheidet sich von letzterem jedoch scharf durch die Gürtellage sowie durch die Dimensionen und Ornamentierung der Penialborsten undderGeschlechts- borsten. Den Besitz von Geschlechtsborsten in der Nähe der Samen- taschen hat Z. queenslandicus nicht nur mit E. Schmardae, sondern auch mit dem südwestaustralischen &. Cornigravei MICH. gemein. Eodrilus Dämeli n. sp. () ?1392. Acanthodrilus Schmardae BEDDARD, The Earthworms of the Vienna Museum. In: Ann. Mag. Nat. Hist (6) IX, p. 132. Fundnotiz: Queensland, Rockhampton; DÄMEL leg. (Mus. (GODEFFROY). In der Gesellschaft des Bodrilus queenslandicus n. sp. (siehe oben!) fand sich ein ebenfalls sehr stark erweichtes Stück, das in wesentlichen Punkten mit Acanthodrilus Schmardae BEDD., der von demselben Fund- ort stammt, übereinstimmt. Dieses mir vorliegende Stück zeigt anderer- Seits einige sehr auffallende Eigenheiten, die BEDDARD in der lücken- haften Beschreibung seiner Art nicht erwähnt, und in einzelnen Punkten sogar Abweichungen von der BEDDARDschen Beschreibung, so daß mir die Zusammengehörigkeit der verschiedenen Materialien fraglich erscheint. Sollte sich bei einer Nachuntersuchung des Originalstückes von Acantho- drilus Schmardae herausstellen, daß mein Material tatsächlich im wesent- lichen mit der BEDDARDschen Art übereinstimmt, so wäre die provisorisch aufgestellte besondere Art Zodrilus Dämeli als Synonym dem E. Schmardae (BEDD.) zuzuordnen. In eckigen Klammern erwähne ich die Abweichungen von E. Schmardae. Äußeres: Dimensionen des.stark gestreckten Tieres: Länge 105 mm, maximale Dicke 4 mm, Segmentzahl nicht festzustellen. eu 4 Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 59 Färbung? Kopfform? Borsten |von BEDDARD nicht erwähnt] im allgemeinen zart und eng gepaart. Ventrale Borsten (a und db) am 10.—16. Segment auch abgesehen von den offenbar etwas variabel angeordneten Geschlechts- borsten stark vergrößert und dementsprechend weniger eng gepaart. Die ventralen Borsten der sich vorn und hinten anschließenden Segmente bilden nach Größe und nach Weite der Paare einen ziemlich schnellen Übergang zu dem normalen Zustand. Ventralmediane Borstendistanz größer als die mittleren lateralen (aa —= 1'/s — 1?/s be). Dorsalmediane Borstendistanz deutlich größer als der halbe Körperumfang (dd > 's u). Gürtel [wie bei dem BEDDARDschen Stück] am 12.—17. Segment (= 6), sattelförmig, ventral zwischen den Borstenlinien a (segmental) oder b (intersegmental) unterbrochen. Prostataporen |von BEDDARD nicht erwähnt] am 17. und 19. Segment in, wenn nicht lateral an den Borstenlinien 5, auf rundlichen Papillen. Prostatapapillen des vorderen Paares größer als die des hinteren Paares. Samenrinnen nicht deutlich erkannt (lateral konvex ?). Weibliche Poren vorn am 14. Segment zwischen den Borsten- linien a und b. Samentaschenporen deutlich, augenförmig, die des hinteren Paares größer als die des vorderen Paares, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 dicht unterhalb der Borstenlinien c. Innere Organisation: Einige Dissepimente in der Region der vorderen männlichen Geschlechtsorgane verdickt. Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. (2?) Segment. Kalkdrüsen fehlen. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter im 10. und 11. Segment. Prostaten schlauchförmig, vielfach gewunden, die des vorderen Paares fast geknäult, viel größer als die des hinteren Paares. Penialborsten einfach und, besonders distal, stark gebogen, ein Viertel einer Ellipse beschreibend, senkrecht gegen die Ebene der Krüm- mung abgeplattet, besonders stark distal, aber weder verbreitert noch verschmälert, ohne eigentliche Ornamentierung, aber eine scharf ausge- sprochene innere Ringelstruktur aufweisend |anscheinend gleich denen von E. Schmardae; doch erwähnt BEDDARD nichts von der Abplattung]. Penial- borsten des vorderen Prostatenpaares viel größer als die des hinteren Paares. Die ersteren ca. 3,2 mm lang und 140 w dick, die letzteren etwa 2 mm lang und 120 « dick. |In seiner Abhandlung „A Monograph of the Order of Oligochaeta, Oxford 1895“ sagt BEDDARD von Acanthodrzlus Schmardae p. 543: „Penial setae with Ornamentation“. Das soll sich wohl auf die innere Ringelstruktur beziehen. 60 W. Michaelsen. Samentaschen des hinteren Paares [wie bei Z. Schmardae]| deutlich srößer als die des vorderen Paares. Ampulle sackförmig, Ausführgang kürzer und ein wenig enger als die Ampulle. In den Ausführgang mündet ein deutlich abgesetztes, breit lappenförmiges, vielkammeriges Divertikel ein, das ungefähr '/ı so lang wie die Haupttasche und etwas schmäler als die Ampulle ist. [Bei Z. Schmardae wird nur von den größeren Samentaschen des hinteren Paares ein Divertikel erwähnt, das nur als „protuberance“ am distalen Ende des Ausführganges in die Erscheinung tritt.] Geschlechtsborsten [anscheinend in gleicher Anordnung wie bei E. Schmardae|: Die ventralen Borsten des 10. Segments und einseitig (rechtsseitig) auch die des 9. Segments sind zu Geschlechtsbörsten um- gewandelt und mit je einer großen, birnförmigen Drüse ausgestattet. Die beiden Geschlechtsborsten eines Paares stehen [wie bei EZ. Schmardae] zwischen diesen beiden Drüsen. Die Geschlechtsborsten sind ihrer Form und Struktur nach genau wie die Penialborsten gestaltet, wie diese auch ohne eigentliche Ornamentierung, aber viel kleiner, nur etwa l mm lang und 50 » dick [bei E. Schmardae sollen die Geschlechtsborsten ebenfalls kleiner als die Penialborsten sein und wie diese eine eigentliche Orna- mentierung entbehren, zeigen aber doch „a somewhat different form“). Bemerkungen: Eodrilus Dümeli weicht von der Beschreibung des Acanthodrilus Schmardae durch die Größe der Samentaschendivertikel und durch die Gleichheit in der Gestalt von Penialborsten und Ge- schlechtsborsten ab. Als auffallender Charakter, den BEDDARD von seiner Art nicht erwähnt, ist die Vergrößerung der ventralen Borsten am Vorderkörper hervorzuheben. Von E. queenslandicus n. sp. unter- scheidet sich meine Art durch die Gestalt der Penialborsten und der Geschlechtsborsten sowie durch die Lage der Geschlechts- poren und die Vergrößerung der ventralen Borsten am Vorderkörper. Durch diese letzteren Charaktere unterscheidet sie sich auch von Eodrilus australis (MICH.). Eodrilus albus (Bedd.). 1595. Acanthodrilus albus BEDDARD, Preliminary Account of new Species of Earthworms belonging to the Hamburg Museum. In: Proc. Zool. Soc. London 1595, p. 223. Fundnotizen: Chile, Corral, Valdivia und Umgegend; W. MICHAELSEN leg. 31. III. 93 und 11. IV. 93. Chile, Corral, Kapitän R. PAESSLER leg. 5. VII. 04. Vorliegend mehrere zum Teil geschlechtsreife Exemplare, die mich in den Stand setzen, die nach einem einzigen Exemplar entworfene BEDDARDsche Beschreibung zu vervollständigen. Äußeres: Kopf epilobisch (ca. '/ı). Dorsaler Kopflappenfortsatz breit, hinten offen, mit nach hinten konvergierenden Seitenrändern. mn rin u ats ie u er © Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 61 Borsten am Vorderkörper ziemlich groß, am Mittel- und Hinter- körper mäßig groß, am Vorderkörper mäßig weit gepaart, die lateralen etwas weniger eng als die ventralen, am Mittelkörper ziemlich eng gepaart, am Hinterkörper ziemlich weit gepaart (am Hinterkörper aa: ab:be: cd: dd —7:4:7:4:30). Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen (aa — ca. be), dorsalmediane Borstendistanz etwas kleiner als der halbe Körperumfang (dd < '/ u). Gürtel am 13. Segment nur dorsal ausgebildet und nur die hintere Hälfte dieses Segments einnehmend (am Ys 13.—17. Segment — 4'/,), ventral nur am 14.—17. Segment (= 4), nur vorn am 14. Segment ringförmig, im übrigen sattelförmig, zwischen den Borstenlinien a unterbrochen. Prostataporen am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien b oder ab. Samenrinnen sind wenigstens nicht deutlich ausgebildet; anscheinend fehlen sie ganz. Die Borsten « und b des 18. Segments sind normal aus- gebildet. Männliche Poren? Weibliche Poren vorn am 14. Segment gerade vor den Borsten a. Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien b. Innere Organisation: Muskelmagen ziemlich groß, länglich, im 5. und 6. Segment; das sehr zarte Dissepiment 5/6 setzt sich ungefähr in der Zone nach dem vorderen Drittel an den Muskelmagen an. Penialborsten zart, ca. 1,5 mm lang und 12 « dick, wasserhell, leicht gebogen, am distalen Ende etwas stärker gebogen, und die distale Spitze manchmal etwas zurückgebogen. Distales Ende etwas abgeplattet und sehr wenig verbreitert, 2kantige. Am distalen Ende ist eine schräg geren die Kanten stoßende faserige Struktur erkennbar. Eine eigentliche Örnamentierung ist nicht vorhanden. Die äußerste Spitze ist verschmälert. Samentaschen: Das Divertikel ist dick-schlauchförmig, nur wenig dünner als die Haupttasche, der es an Länge ungefähr gleichkommt. Gen. Perieodrilus n. gen. Typus: Perieodrilus lateralis (BENHAM) (Plagiochaeta lateralis BENHAM). Syn.: 1903. Plagiochaeta BENHAM part., BENHAM, On the Old and some New Species of Earthworms belonging to the Genus Plagiochaeta. In: Trans. New Zealand Inst. XXXV, p. 282. 1907. Gen.? (Typus Plagiochaeta lateralis BENHAM), MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Die Fauna Südwest-Australiens. Erg. Hamburg. südwest-austral. Forschungsr. 1905 I, p. 140. Diagnose: Borsten zu vielen (mehr als 12) an einem Segment. Nephridialporen jederseits in einer Längslinie, nicht alternierend. Männ- 62 W. Michaelsen. liche Poren am 18. Segment. 2 Paar Prostataporen am 17. und 19. Segment. Samentaschenporen 2 Paar auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9. Muskel- magen wohl ausgebildet. 2 Paar freie Hoden und Samentrichter im 10. und 11. Segment. Erörterung: Im Jahre 1903 beschrieb BENHAM mehrere neusee- ländische Regenwürmer als Plagiochaeta-Arten, trotzdem ein Haupt- charakter der Gattung Plageochaeta, die alternierende Stellung der Ne- phridialporen in 2 Reihen jederseits, ihnen fehlt. Es ist zweifellos, daß diese Arten, Plagiochaeta lateralis (l. ec. p. 282), P. Rossüi (1. c. p. 284), P. Ricardi (1. e. p. 286) und P. montana (]l. ce. p. 288), aus der Sektion Neodrilacea, und damit auch aus der Gattung Plagzochaeta, herausgenommen werden müssen. Die systematische Stellung dieser Arten konnte jedoch nicht sicher festgestellt werden, solange die Natur des Nephridialsystems nicht sicher festgestellt war. BENHAM bezeichnete P. lateralis als meganephridisch, P. Rossii als mikronephridisch, P. Recardi und P. montana in der ersten Beschreibung (l. ec. p. 287, 289) als mikronephridisch, in einer späteren Notiz!) als meganephridisch. Ich stellte dann?) fest, daß diejenigen dieser Arten, die mikronephridisch seien, in die Gattung Hoplochaeftella der Unter- familie Octochaetinae gehörten, während die meganephridischen Arten eine neue Gattung der Unterfamilie Acanthodrelinae bilden müßten, die ich als fragliche Gattung [Gen.? (Typus Plageochaeta lateralis BENHAM)| schon früher in einer Tabelle von Acanthodrilinen-Gattungen ?) mit aufgeführt hatte. BENHAM war so freundlich, mir typische Stücke dreier der in Frage stehenden Arten (P. Rossi, P. montana und P. lateralis) zur Unter- suchung zu überlassen. Für P. Rossi und P. lateralis kann ich die BENHAMsche Angabe von dem Charakter des Nephridialsystems bestätigen. P. Rossii ist demnach sicherlich eine Zoplochaetella.. Für P. lateralis schaffe ich die neue Gattung JPerieodrilus, von der Gattung Kodrilus lediglich durch die perichätine Borstenvermehrung abweichend. Über P. montana konnte ich leider nicht ins Klare kommen, da der Körper so sehr von Gregarinencysten durchseucht war, daß die Feststellung der Nephridiengestalt bei dem stark erweichten, nicht speziell für diese Unter- suchung konservierten Tier mir nicht gelang. Ich glaube jedoch, daß das Tier Mikronephridien besitzt, deren Büschel sich in der Nähe des Bauch- stranges konzentriert haben, und stelle diese Art deshalb unter Vorbehalt einer Korrektur zur Gattung Hoplochaetella. P. Ricardi, von der ich kein Stück untersuchen konnte, gehört dagegen wohl zur Gattung Pere- ) W. B. BENHAM, On some Edible and other New Species of Earthworms from the North Island of New Zealand. In: Proc. Zool. Soc. London 19044, p. 229. ?) W. MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal, Ceylon, Burma and the Andaman Islands. In: Mem. Indian Mus. ], p. 202. ®) W. MICHAELSEN, ÖOligochaeta. In: Die Fauna Südwest-Australiens I, p. 140. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 63 eodrilus, denn BENHAM konnte „well developed funnels“ an den Nephridien erkennen (je ein Flimmertrichter jederseits in einem Segment?). Perieodrilus’ lateralis (Benh.). 1903. Plagiochaeta lateralis BENHAM, Trans. New Zealand Inst. XXXV, p. 282, t.23 [f. 4—6]. Bemerkungen: Nach Untersuchung dreier typischer Stücke kann ich folgendes angeben. Die lateralen Unterbrechungen der Borstenketten sind nicht immer so deutlich und scharf ausgesprochen, wie nach BENHAMS Schilderung angenommen werden muß. Die Nephridien, echte Makronephridien, besitzen je einen großen Flimmertrichter. Diese Flimmertrichter liegen in situ jederseits in geringer Entfernung vom Bauchstrang, ungefähr gegenüber den Borstenlinien b. Dicht nach der Durchbrechung der Dissepimente zeigen die Flimmer- trichterhälse (stets?) eime knotenförmige Verdickung. Gen. Rhododrilus. Rhododrilus minutus (Bedd.). 1905. Microscolex minutus, UDE, Terricole Oligochäten von den Inseln der Südsee und verschiedenen anderen Gebieten der Erde. In Zeitschr. wiss. Zool. LXXXIII, p.419. Fundnotiz: Neuseeland-Südinsel, Dyers Passage bei Christ- church; SUTER leg. 1896. Bemerkungen: Die vorliegenden Stücke stimmen in allen wesent- lichen Punkten mit der Beschreibung UDEs überein. Bemerken will ich, daß die Ornamentierung der Penialborsten sehr undeutlich ist, und dab die beiden ziemlich stumpfen Zähne ihres distalen Endes in die Aushöhlung der spatelförmigen Abplattung zurückgebogen sind; auch die S-Form des distalen Endes war bei den mir vorliegenden Penialborsten undeutlich. Das Divertikel der Samentaschen würde ich nach meinen Untersuchungs- objekten nicht als „dünne“ bezeichnen, wie UDE es tut. Zwar ist auch bei meinen Stücken das Divertikel etwas dünner als die Ampulle, aber bei einer Länge von etwa 1,85 mm doch noch gut '/ı mm dick; während die Ampulle bei einer Länge von 0,65 mm etwa 0,4 mm dick ist. Das Divertikel ist unregelmäßig verbogen und mündet ohne Verengung in den dünnen Ausführgang der Haupttasche ein. Gen. Microscolex Rosa. Microscolex Collislupi n. Sp. Tafel, Fig. 4. Fundnotiz: West-Argentinien, Cordillera deMendoza, Tal des Rio Blanco, 3500m, und Tal des Tupungo, 3200 m, „zwischen Moos 64 W. Michaelsen. in der Oase im Wasser“ und „in untergetauchtem Moos in klarem Wasser“ ; Dr. K. WOLFFHÜGEL leg. 22.1.08 und 10.11. 08. Vorliegend mehrere zum Teil geschlechtsreife Exemplare. Äußeres: Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge 32—45 mm, maximale Dicke 1/g—1”ı mm, Segmentzahl 76-—88. Färbung weißlich; pigmentlos. Kopf epilobisch (%) bis undeutlich tanylobisch; Seitenfurchen des dorsalen Kopflappenfortsatzes hinten sehr zart. Borsten gepaart bis getrennt. Am Vorderkörper sind die ventralen Paare etwa °/s so weit wie die dorsalen, diese ungefähr gleich den mitt- leren lateralen Borstendistanzen und kaum merklich kleiner als die ventral- mediane Borstendistanz; die dorsalmediane Borstendistanz ist vorn ungefähr gleich ?/: des Körperumfanges (am Vorderkörper annähernd aa: ab:be:cd:dd — 7:4:6:6:16). Gegen die männlichen Poren verringert sich die Weite der ventralen Paare etwas zugunsten der ventralmedianen Borstendistanz; weiter nach hinten erweitern sich dann die ventralen Paare, bis sie ebenso weit werden wie die dorsalen; auch die mittleren lateralen Borsten- distanzen nehmen nach hinten zu, und zwar auf Kosten der dorsalmedianen Borstendistanz (am Hinterkörper annähernd aa: ab:be:cd:dd—=3:2:3:2:4). Nephridialporen in den Borstenlinien c. Gürtel ringförmig, dorsal am % 13.—Y, 17. Segment (— 4),), ventral etwas kürzer, am ?/3 13.—16. Segment (= 3°/s). Prostataporen 1 Paar am 17. Segment in den Borstenlinien a. Männliche Poren am 18. Segment dicht vor der Borstenzone, etwas medial von den Borsten- linien b. Je eine gerade gestreckte, scharf ausgeprägte Samenrinne verbindet die Prostataporen mit dem betreffenden männlichen Porus. Die beiden Samenrinnen divergieren etwas nach hinten. Weibliche Poren vor den Borsten a des 14. Segments. Samentaschenporen 1 Paar auf Inter- segmentalfurche 8/9 in den Borstenlinien «a. Dee Pubertätsorgane: Eine wenig stark er- ee DT: habene quer-ovale Papille ventralmedian hinten am Vorderkörper von der Ventralseite; schematisch. 16- Segment und manchmal eine ähnliche, aber weniger deutliche in gleicher Lage hinten am 18. Segment. Manchmal finden sich außerdem winzige Papillen bezw. Drüsenovale dicht vor und hinter jedem Samentaschenporus, also 2 Paar, vorn am 9. und hinten am 8. Segment in den Borstenlinien a. u heran 2 EEE EEE Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 65 Innere Organisation: Dissepimente sämtlich zart, 7/8—11/12 kaum merklich dicker als die übrigen. Darm: Ein rudimentärer Muskelmagen im 5. Segment. Der Muskel- magen ist nicht breiter als die übrigen Partien des Ösophagus, und seine Wandung ist kaum dicker als die der übrigen Ösophaguspartien. Nur an Schnittserien erkennt man, daß die Ringmuskelschicht des Ösophagus im 5. Segment etwas dicker ist, doch kommt ihre Dicke noch bei weitem nicht der Dicke der Epithelschieht gleich. Ösophagus einfach, ohne Kalk- drüsen und kalkdrüsenartige Bildungen. Mitteldarm im 16. Segment be- einnend. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 11. Segment. Nephridialsystem meganephridisch. Meganephridien mit großen, dünnwandigen, birnförmigen Endblasen. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Hoden (zum Teil?) sehr groß, samensackartig ausgezogen, birnförmig, in der Art wie die Hoden von subgen. Ocnerodrilus des genus Ocnerodrilus oder wie bei Lumbricillus. 2 Paar mehrteilige Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. Teilstücke der Samensäcke annähernd kugelig, von verschiedener Größe. Hintere männliche Geschlechtsorgane: Die beiden sehr zarten Samenleiter einer Seite laufen, fest aneinandergelegt, aber unverschmolzen, nach hinten, lateral am distalen Ende der Prostaten vorbei, um ganz selbständig am 18. Segment durch die männlichen Poren am Hinterende der Samenrinnen auszumünden. Die Prostaten sind schlauchförmig. Ihr Drüsenteil ist dick wurstförmig, fast gerade gestreckt, verhältnismäßig kurz, kaum doppelt so lang wie dick; sein von einer Zylinderepithelschicht ausgekleidetes Lumen ist sehr eng; außen trägt es einen dicken Besatz birnförmiger Drüsen, die seine Oberfläche ganz uneben, fast zottig, er- scheinen lassen. Der Ausführgang ist scharf vom Drüsenteil abgesetzt, etwas kürzer als dieser, mäßig dick schlauchförmig, verbogen, muskulös. Medial neben jeder Prostata sitzt ein Penialborstensack, der mehrere, 3 oder 4, Penialborsten enthält. Penialborsten zart und schlank, ca. 0,8 mm lang und proximal und in der Mitte 14 « dick, distal noch dünner werdend, schlank und scharf zugespitzt. Die Penialborsten sind nur schwach und einfach gebogen, am deutlichsten am distalen Ende. Sie sind ganz glatt, ohne jegliche Ornamentierung, wasserhell. Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. An- scheinend reife Eizellen am Ovarium ca. 50 w dick. Samentaschen (Taf., Fig. 4): Haupttasche mit fast kugeliger Ampulle und scharf abgesetztem, etwas längerem und wenig dünnerem muskulösen Ausführgang. In die Mitte des Ausführganges der Haupttasche 5 66 W. Michaelsen. münden 2 kurze, dick birnförmige bis kugelige, undeutlich gestielte Di- vertikel ein, die nicht ganz so lang sind wie der Ausführgang dick ist. Jedes Divertikel enthält in der Regel einen einzigen einfachen Samenraum, doch kann der letztere durch sekundäre Aufblähung des Stiellumens auch verdoppelt sein. Die beiden Divertikel stehen sich nicht genau gegen- über, sondern sind etwas nach der Vorderseite verschoben. Bemerkungen: Microscolex Collislupi steht anscheinend dem M. phosphoreus (ANT. DUG.) nahe; doch unterscheidet er sich von dieser Art scharf durch die gesonderte Ausmündung der Samenleiter am 18. Segment und das damit zusammenhängende Vorhandensein von Samen- rinnen. Er bildet in dieser Hinsicht eine interessante Zwischenstufe zwischen den acanthodrilinen Microscolex der Gruppe M. georgeanus (MICH.), an die er in vielen Einzelheiten der Organisation erinnert, und den rein miceroscolecinen Formen der M. phosphoreus-Gruppe. Microscolex phosphoreus (Ant. Dug.). Fundnotizen: Italien, Neapel, unter Steinen am Bach; Dr. W. MICHAELSEN leg. II. 96. Italien, San Remo; Dr. O. SCHNEIDER leg. 1899. Keuzder, Loya; Dr. #. OHAUS Je 237 V105; Microscolex dubius (Fleteh.). Fundnotizen: Orange-Kolonie, Boshof, in tonigem Boden; Dr. B. O0. KELLNER leg. 1909. Tunis; G. H. MARTENS leg. 1902. Algerien, Om el Kebir; Prof. R. SCHÜTT leg. 1903. Südost-Frankreich, Oran; Prof. K. KRAEPELIN leg. 23. III. 96. Südost-Frankreich, Mentone; Prof. R. SCHÜTT leg. 25. II. 06. Sectio Diplotremacea. Diagnose: Rein meganephridisch; Nephridialporen jederseits in einer Längsreihe. 2 Paar Hoden und Samentrichter frei im 10. und 1l. Segment. Prostataporen 1 Paar am 18. Segment. Einzige Gattung: Diplotrema, mit der einzigen Art D. fragelis W.B.SP. Sectio Neodrilacea. Diagnose: Rein meganephridisch; Nephridialporen jederseits alter- nierend in 2 Längsreihen. 2 Paar Hoden und Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Prostataporen am 17. oder am 17. und 19. Segment. Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 6 Gen. Maoridrilus Mich. u! Maoridrilus modestus n. sp. Fundnotiz: Neuseeland-Südinsel, Christchurch oder Dunedin; SUTER 1896. Zur Untersuchung vorliegend 2 Bruchstücke, ein Vorder- und ein Hinterende, die zweifellos zusammengehören und wahrscheinlich zusammen ein vollständiges Stück repräsentieren. Äußeres: Dimensionen: Länge 106 mm, wenn nicht größer, Dicke 31/a—5'% mm, Segmentzahl 155, wenn nicht größer. Färbung ein unmaßgebliches Grau. Kopf tanylobisch. Borsten am Vorderkörper und in etwas geringerem Maße auch am Hinterende vergrößert, besonders stark die ventralen (a und b), am Mittel- körper mäßig stark. Borsten eng gepaart, besonders eng die dorsalen (cd < ab). Ventralmediane Borstendistanz anteclitellial etwas größer als die mittleren lateralen Borstendistanzen (anteclitellial a« — ca. */s be), im übrigen etwas kleiner (am Mittel- und Hinterkörper aa — ca. °/ı bc); dorsal- mediane Borstendistanz anteclitellial ungefähr gleich einem Drittel des ganzen Körperumfanges (anteclitellial dd —= ca. '/s «), im übrigen annähernd gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen (am Mittel- und Hinter- körper dd — ca. be — ca. "/ısu). Anteclitellial ungefähr aa :be:dd—=4:3:5, am Mittel- und Hinterkörper ungefähr aa: be: dd—=3:4:4. Nephridialporen am Mittelkörper nicht ganz regelmäßig alter- nierend in den Borstenlinien db und c, anteclitellial fast ausschließlich in den Borstenlinien c, nur vereinzelt in den Borstenlinien b. Rückenporen nicht erkannt. Gürtel undeutlich sattelförmig, ventral zum mindesten schwächer ausgebildet, aber ohne scharfe Begrenzung, an Segment 13—20 (= 8), aber am 20. Segment weniger deutlich ausgebildet. Prostataporen am 17. und 19. Segment zwischen den Borsten- linien a und b, jederseits durch eine ganz gerade gestreckte Samen- rinne verbunden. Die Samenrinnen überschreiten die Borstenzone des 18. Segments mitten zwischen den am 18. Segment normal ausgebildeten Borsten a und b. Männliche und weibliche Poren nicht erkannt. Samentaschenporen am Vorderrande des 8. und 9. Segments in den Borstenlinien b, auf winzigen quer-ovalen Papillen, die nach vorn über die Intersegmentalfurchen 7/8 und 8/9 hinüberragen. Äußere Pubertätsorgane waren nicht ausgebildet. Innere Organisation: Dissepiment7/8 und 8/9 zart, 9/10 etwas ver- dickt, 10/11—12/13 stark, 13/14 ziemlich stark verdickt, die folgenden zart. 65 W. Michaelsen. Darm: Ein großer Muskelmagen liegt vor dem zarten Dissepiment 7/8, im 7., wenn nicht im 6. und 7. Segment. 2 Paar große Kalkdrüsen mit langer, breit geschlängelter First sitzen seitlich am Ösophagus im 14. und 15. Segment; dorsal stoßen die Kalkdrüsen eines Paares fast aneinander. Ösophagus sich im 17. Segment zum Mitteldarm erweiternd. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Lateralherzen im 13. Segment. Nephridialsystem: Meganephridisch. Meganephridien anscheinend in 2 verschiedenen Formen, die in Borstenlinien c ausmündenden mit einer großen, dick zungenförmigen Endblase, die den in Borstenlinien b aus- mündenden Meganephridien zu fehlen scheint. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar große, gleich- mäßig- und kleinbeerige Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 m Segment 11 und 12 hineinragend (Hoden und Samentrichter nicht unter- sucht, zweifellos 2 Paar frei im 10. und 11. Segment wie bei den übrigen Maoridrzlus-Arten). Prostaten mit sehr lang- und dick-schlauchförmigem, eng und unregelmäßig geschlängeltem und zusammengelegtem, fast geknäultem Drüsenteil und viel kürzerem, dünnem, scharf abgesetztem Ausführgang. Die Prostaten sind trotz ihrer Größe auf das Segment ihrer Ausmündung, dessen Dissepimente sie etwas ausweiten, beschränkt. Penialborsten (Textfig. V) ca. 4—4'/, mm lang, proximal ca. 70 « dick, distalwärts allmählich verjüngt. Sie sind stark gebogen, in den proximalen 2 Dritteln einfach, ungefähr /skreisbogenförmig; auf diese einfache Biegung folgt distalwärts anscheinend konstant eine weite Spiralwindung, während das letzte distale Ende nur schwach gebogen, fast gerade gestreckt ist. Es fanden sich in jedem Bündel außer 2unvollkommen ausgebildeten Ersatzborsten 2 große Borsten, die aber stets etwas verschieden waren. Die eine etwas größere dunklere schien stets stark abgenutzt, oberflächlich korrodiert zu sein, während die etwas kleinere, hellere meist ein intaktes Aus- sehen hatte. Die Penialborsten zeigten sämtlich eine gleichartige, sehr charakteristische Struktur. Fig. V. Sie sind nicht überall drehrund, sondern, wenigstens Maoridrilus modestusn,sp., Streckenweise, und zwar im Bereich der Spiral- Penialborste; 2°/ı. windung, schwach abgeplattet. Die Strukturachse der Penialborste fällt nicht mit der mathematischen Achse zusammen, sondern liegt ganz einseitig und macht bei gewisser Einstellung unter dem Mikroskop den Eindruck einer Längsnaht. Von | Oligochäten von verschiedenen Gebieten, 69 dieser Strukturachse geht eine ziemlich grobe, distalwärts divergierende Faserung aus, die gegen das feine distale Ende der Borste zarter wird. Das äußerste, feine distale Ende der Penialborste ist stumpfspitzig. Die meisten untersuchten Borsten ließen keine äußere Ornamentierung erkennen, sondern nur die schon oben erwähnte Korrosion der Oberfläche. An einer der etwas kleineren, anscheinend intakten Borsten erkannte ich an der glatteren Oberfläche des äußersten distalen Endes einige zerstreute kurze und zarte Spitzchen. Samentaschen (Textfig. VI): Ampulle sack- förmig, viel länger als breit, distal breiter als proximal. Ausführgang der Ampulle kurz und ziemlich eng. An diesem Ausführgang sitzen 2 ungestielte, annähernd kugelige Divertikel mit ziemlich breiter, kaum verengter Basis, und zwar nicht genau gegenständig, jedoch am Umkreise des Ausführganges ziemlich weit voneinander entfernt. Die Divertikel sind äußerlich glatt, jedoch nicht einfach; sie enthalten ähnlich wie bei Zodrzlus dauphinianus n. sp. (siehe diesen!) eine Anzahl Samenkämmerchen, die hier jedoch nicht in einer Fläche, sondern in größerer Zahl in den verschiedensten Ebenen liegen. Bemerkungen: Nach der neuesten UpDEschen Tabelle der Maori- drilus-Arten!) käme diese neue Art neben M. Smithi (BEDD.) zu stehen. Sie unterscheidet sich von dieser letzteren durch die kräftigere Statur des Muskelmagens, durch die bedeutendere Größe der übrigens in gleicher Lage vorgefundenen Kalkdrüsen, durch die Zahl der Samensäcke, durch die Zahl der Samentaschendivertikel und vor allem durch die ganz andere Gestaltung der Penialborsten. Am nächsten steht M. modestus wohl dem M. dissimilis (BEDD.).?) Ich konnte ein mir von BEDDARD freundlichst zur Verfügung gestelltes typisches Stück dieser letzteren Art untersuchen und danach die syste- matisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den beiden nahe verwandten Arten näher feststellen. Was zunächst das Äußere anbetrifft, so ist M. dissimilis viel größer als M. modestus. Im übrigen, so in der Anordnung der Borsten, stimmen sie äußerlich überein, abgesehen allerdings noch davon, daß bei dem vorliegenden Stück des M. modestus keine Pubertäts- polster oder -papillen vorhanden sind. Von Unterschieden in der inneren Maoridrilus modestus n.sp., Samentasche; "/ı. ) H. UDE, Terrieole Oligochäten von den Inseln der Südsee etc. In: Zeitschr. wiss. Zool. LXXXIII, p. 415—41S. 2) F. E. BEDDARD, On the Speeific Characters and Structure of certain New Zealand Earthworms. In: Proc. zool. Soc. London 1835, p. S13, t. 52, f. 1, 2, 6—9, t. 53, f. 7, 9-11, 6.6 8. 0 W. Michaelsen. Organisation ist zunächst die Verschiedenheit in Lage und Gestalt der Kalkdrüsen hervorzuheben, deren sich bei M. dissimilis 2 Paar große, kompakte, äußerlich fast glatte im 15. und 16. Segment finden, während bei M. modestus 2 Paar im 14. und 15. Segment vorkommen und auch anders gestaltet sind als bei M. dissimilis. Nach UDE (l. e. p. 418) sollen bei letzterer Art auch noch kleine Kalkdrüsen im 14. Segment vorkommen. Das stimmt nicht mit meinen Befunden an dem mir vorliegenden M. dissi- milis-Exemplar überein, bei dem sich im 14. Segment nur eine schwache, nicht als Kalkdrüse anzusprechende Aufblähung des Ösophagus findet. Dieser mein Befund entspricht auch sehr wohl der Angabe BEDDARDS: „in XIV oesophagus somewhat more globular than in preceding segments, but this dilation is not comparable in size to the caleiferous glands of XV, XV1“!) Der hauptsächlichste Unterschied zwischen den hier im Vergleich gezogenen Arten beruht auf der Gestalt der Penialborsten. Bei M. dissimdlis sind die- selben (Textfig. VII) trotz der viel größeren Körper- dimensionen kaum 3 mm lang und proximal etwa 60 w dick, nur wenig und einfach, säbelförmig, gebogen, distalwärts nur sehr wenig verjüngt. Das distale Ende ist etwas abgeplattet und zugleich deutlich verbreitert, bis zu einer Breite von etwa S0 «, diek spatelförmig. Die distale Spitze ist gerundet spitzwinklig. Von irgendwelcher äußeren ÖOrnamentierung war nichts zu erkennen. Auch in der Gestalt und Stellung der Samentaschen- divertikel besteht ein bedeutsamer Unterschied. Fig. VII. Bei M. dissimelis stehen dieselben dicht nebenein- Maerz u: ander und sind deutlich, wenn auch kurz- und dick- RED EDINDEEN gestielt; zugleich sind bei dieser Art auch die Samenkämmerchen, 4 oder 5 von verschiedener Größe, zum Teil verhältnis- mäßig sehr groß, als scharf abgegrenzte halbkugelige oder halbellipsoidische Vorwölbungen auch äußerlich ausgeprägt. Von dem letzten bekannten Maorzdrzlus mit mehr als einem Samen- taschendivertikel, von M. Parkeri (BEDD.)’), unterscheidet sich die neue Art hauptsächlich in der Zahl und Anordnung der Kalkdrüsen (bei M. Parkeriı 2 Paar große im 15. und 16. Segment, ein Paar kleine im 14. Segment), durch die Gestalt der Penialborsten (bei M. Parkeri „stout and curved like an f; extremity thick and blunt without any ornamentation“) und durch die Gestalt der Samentaschendivertikel (bei M. Parkeri „of a mulberry-like appearance“). ') F. E. BEDDARD, A Monograph of the Order of Oligochaeta, Oxford 1895, p. 531, 2) F. E. BEDDARD, A Monograph etc., p. 534. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. Zl Gen. Neodrilus Bedd. Neodrilus monocystis Bedd. 1S5S. Neorlnilus monocystis BEDDARD, Observations on the Structural Characters of certain new or littleknown Earthworms. In: Proc. R.Soc. Edinburgh XIV, p. 157, t.5,f.3. 1592. Neodrilus monocystis, BENHAM, Notes on two Acanthodriloid Earthworms from New Zealand. In: Quart. Journ. mier. Sei. (N. S.)XXXIII, p. 289, t. 15, £. 1—13. Fundnotiz: Neuseeland-Südinsel, Christchurch oder Dunedin; SUTER leg. (Zool. Inst. Göttingen). Zur Untersuchung vorliegend ein einziges, zerbrochenes Exemplar von 2—2'% mm Dicke. Bemerkungen: Das vorliegende Stück gehört zweifellos dem N. monocystis an, wenngleich es in gewisser Hinsicht von den Exemplaren BEDDARDs und BENHAMSs abzuweichen scheint. Sehr charakteristisch und eigenartig scheint die Gestalt des dorsalen Kopflappenfortsatzes zu sein, der, wie es auch BENHAM ohne wörtlichen Hinweis 1. c. t. 15, f. 1, abbildet, sich in der hinteren Partie verbreitert, und zwar dadurch, daß die scharfen Seitenfurchen hinten lateralwärts ausschweifen, um die Intersegmentalfurche 1/2 in spitzem Winkel zu treffen. Der Gürtel ist in der vorderen Hälfte ringförmig und erstreckt sich lateral und dorsal über die Segmente 15—19 (= 1). Am 13. und am 19. Segment ist er etwas weniger stark ausgebildet. In der hinteren Hälfte, vom ersten Viertel oder Fünftel des 16. Segments an, ist der Gürtel ventral durch ein eingesenktes, seitlich vorn bis an die Borsten- linien a, weiter hinten bis an die Borstenlinien db reichendes männliches Geschlechtsfeld unterbrochen. Die vordere Partie dieses Geschlechtsfeldes, am 16. Segment, ist von den übrigen Partien durch seitliche Vorsprünge der Gürtelverdickung in der Höhe der Intersegmentalfurche 16/17 etwas abgesetzt, dabei vorn gerundet, im ganzen quer-oval. Die Prostataporen liegen auf dem 17. Segment in den Borstenlinien « auf einem Paar kleinen, kreisrunden, stark kegelförmig aufragenden Porophoren, deren Basis den Rand der Gürtelverdickung berührt. Von jedem Prostataporus zieht sich eine scharf ausgeprägte, lateral und medial von schmalen Wällen begrenzte Samenrinne zunächst gerade nach hinten, dann in sehr geringem Grade lateralwärts hingeneigt über das 18. Segment hinweg bis dicht vor die Interseementalfurche 18/19, wo sie anscheinend blind endet. Die beiden die Samenrinne zwischen sich fassenden Begleitwälle vereinen sich, das Hinterende der Samenrinne umkreisend und dabei mit ihrem Außenrande die Intersegmentalfurche 18/19 streifend. Linksseitig war die Borste b des 18. Segments, dicht lateral von dem äußeren Wall der Samenrinne, erhalten geblieben; rechtsseitig war keine der ventralen Borsten des 18. Segments auffindbar. Die männlichen Poren sind nicht erkannt worden. 12 W. Michaelsen. u In der Ausbildung der Samenrinnen vermittelt das mir vorliegende Exemplar zwischen den verschiedenen Angaben BEDDARDS und BENHAMS. Nach BEDDARD (]. c. p. 158) gehen die Samenrinnen bis zur Mitte des 19. Segments. Nach BENHAM (l. c.p. 290, 291, t. 15, f.2) enden sie unge- fähr in der Mitte des 18. Segments, wobei ihre Hinterenden von dem sie jederseits begleitenden breiten Wall umfaßt werden. Bei meinem Exemplar ist dieser Umfassungswall schmäler, bis an Intersegmentalfurche 18/19 nach hinten gedrängt; auch schien es, als ob die Samenrinnen, schwächer werdend, diesen Umfassungswall nach hinten durchbrechen und noch ein sehr Geringes auf das 19. Segment übertreten. Diese Bildung war jedoch nicht deutlich ausgeprägt; jedenfalls aber reichen die Samenrinnen bis dicht vor Intersegmentalfurche 18/19 nach hinten. Die Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 sind quere Schlitze auf kleinen, quer-ovalen Papillen zwischen den Borstenlinien «a und b, medial an die Borstenlinien a heranreichend, lateral ein sehr Ge- ringes von den Borstenlinien b entfernt bleibend. Die Gestalt der Penialborsten, von BEDDARD nur sehr unvoll- ständig beschrieben, scheint bei meinem Stück von der des BENHAMschen Stückes in geringem Maße abzuweichen. Nach BENHAM (l. c. p. 292, 293, t. 15, f. 9, 10) sollen die Penialborsten zu einer feinen Spitze ausgezogen sein. Ich fand bei meinem Stück folgende charakteristische Gestaltung der Penialborsten: Dieselben sind in vollkommen ausgebildetem Zustand etwa 4 mm lang und 40 « dick, einfach und mäßig stark gebogen. Distalwärts werden sie langsam und gleichmäßig dünner. Die Penialborsten sind, wenigstens in der distalen Hälfte, nicht drehrund, sondern gerundet zwei- kantig, mit einer hohlen und einer konvexen Fläche, wie es auch der Angabe BENHAMs entspricht. Gegen das distale Ende aber läuft diese Borste nicht haarförmig in eine feine Spitze aus, sondern in ein schmales, sehr dünnes, biegsames Band, dessen distale Endkante unregelmäßig ge- rundet ist. BENHAM hat wahrscheinlich dieses distale Penialborstenende nur in der Kantenlage gesehen, und in dieser Lage kann es freilich den Eindruck einer haarförmig ausgezogenen Borste machen. Die Örnamentierung der Penialborste ist nicht so regelmäßig, wie man nach BENHAMs Angaben und Zeichnungen schließen könnte; sie besteht aus regelmäßigen Quer- reihen schlanker, wenig abstehender Zähne. In den dickeren Partien der distalen Penialborstenhälfte sind diese Zähne verhältnismäßig groß, in der feineren distalen Partie sind auch diese Zähne feiner. Die Orna- mentierung geht distalwärts bis an das äußerste distale Ende der Borste. Das Divertikel der Samentaschen war bei meinem Stück viel kleiner als die Ampulle, von der Gestalt einer kurzen, selır dicken, ein- eerollten Wurst; sein kurzer, muskulös glänzender Stiel ist wenig dünner als sein proximaler, viele Samenkämmerchen enthaltender Teil. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. =] sy Sectio Aecanthodrilacea. Diagnose: Rein meganephridisch; Nephridialporen jederseits in einer Längsreihe. 2 Paar Hoden und Samentrichter im 10. und 11. Seg- ment, eingeschlossen in 2 unpaarige Testikelblasen. Prostataporen am 17. und 19. Segment. Einzige Gattung: Acanthodrilus, mit der einzigen Art A. ungulatus E. PERR. Seetio Maheinacea. Diagnose: Rein meganephridisch; Nephridialporen jederseits in einer Längsreihe. 1 Paar Hoden und Samentrichter frei im 11. Segment. Prostataporen am 17. und 19. Segment. Einzige Gattung: Maheina, mit der einzigen Art M. Brauer: (MICH.). Seetio Chilotacea. Diagnose: Rein meganephridisch; Nephridialporen jederseits in einer Längsreihe. 1 Paar Hoden und Samentrichter frei im 10. Segment. Prostataporen am 17. und 19. oder am 17. oder am 18. Segment. Gen. Chilota Mich. Chilota Paeßleri Mich. 1904. Chilota Paeßleri MICHAELSEN, Catälogo de los Oligoquetos del territorio chileno- magellänico i deseripcion de especias nuevas. In: Rev. chilena Hist. Nat. 1904, p. 267, Textfie. 26 (4)— 28 (C). Fundnotiz: Chile, Coronel; Kapitän R. PAESSLER leg. 1905 (Originalstück) und 23. VI. 09 (3 weitere Exemplare). Chile, Penco; Kapitän R. PAESSLER leg. 2. VIII. 04 (2 Exemplare). Zur Untersuchung vorliegend außer dem Originalstück noch weitere 5 Exemplare. Äußeres: Dimensionen: Länge 120—170 mm, Dieke 6—-8 mm, Segementzahl 165 —196. Ein viel kürzeres, aber anscheinend vollständiges Exemplar ist zweifellos abnorm, mit vollständig regeneriertem Hinterende. Färbung dorsal bis ungefähr an die Borstenlinien d braunviolett, unterhalb dieser Linien und ventral gelblich, gegen das Kopfende mehr grau. Kopf tanylobisch; dorsaler Kopflappenfortsatz durch eine ziemlich weit vorn liegende Querfurche geteilt. Borsten am Mittelkörper sehr eng gepaart, an den Körperenden 74 W. Michaelsen. etwas weniger eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz um ca. "/s kleiner als die mittleren lateralen (aa — ?/sbc),; dorsalmediane Borsten- distanz etwas kleiner als der halbe Körperumfang (dd —= ca. °/ı u). Nephridialporen in den Borstenlinien c. Rückenporen vorhanden, aber undeutlich. (ürtel bei einem der neueren Stücke vollkommen ausgebildet, ring- förmig, am 14.—16. Segment (— 3). Prostataporen am 17. und 19. Segment im den Borstenlinien ab, auf quer-ovalen Papillen; Papillen des vorderen Paares etwas größer als die des hinteren Paares. Samenrinnen als scharfe Längsfurchen ausgeprägt, am 18. Segment etwas auswärts gebogen. Weibliche Poren punktförmig, etwas vor der Borstenzone des 14. Seements und halbwegs zwischen den Borstenlinien «. und der ventralen Medianlinie. Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien ab, die des hinteren Paares etwas größer als die des vorderen Paares. Pubertätsbildungen: Ventralseite der Seemente 7—9 und 16—20 manchmal drüsig, heller gefärbt, von einigen sich berührenden und ver- schmelzenden Drüsenpapillen besetzt. Manchmal ein Paar deutliche, helle, quer-ovale Drüsenpapillen hinten am 12. Segment in den Borstenlinien ab oder deren 2 Paar hinten am 11. und 12. Segment. Innere Organisation: Dissepiment 6/7 zart, 7/8—14/15 verdickt, besonders stark 8/9 bis 12/13, die übrigen stufenweise weniger stark. Darm: Ein großer ovaler Muskelmagen im 6. Segment. Ösophagus im 10.—13. Segment segmental angeschwollen, fast kugelig, mit blut- reicher Wandung. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach; letzte Herzen im 13. Segment. Vordere männliche Geschlechts- organe: 2 Paar Samensäcke ragen von Disse- piment 9/10 und 10/11 in das 9. und 11. Segment hinein, die des 9. Segments sind gedrängt-traubig, Fig. VII. Chilota Paeßleri MICH., 3 ö Prostata und akzessorische Zart-beerig, die des 11. Segments schlank zungen- Organe; ®/ı. förmig. Ein Paar Samentrichter im 10. Segment. Prostaten (Textfig. VIII) schlauchförmig ; Drüsenteil dick, etwas abgeplattet, gewunden; muskulöser Ausführgang in scharfem Absatz aus dem proximalen Ende des Drüsenteils entspringend, | Oligochäten von verschiedenen (Gebieten, 5 nur wenig kürzer als dieser, proximal sehr dünn, in den distalen 3 Fünfteln etwas dicker, aber immer noch viel dünner als der Drüsenteil. Der Ausführ- gang mündet in das dünnere distale Ende einer großen, muskulösen, birnförmigen Bursa propulsoria (Textfig. VIII) ein. Der mittlere und distale Teil des Prostatenausführganges ist in enger Umschlingung fest an die Bursa propulsoria angeschmiegt. Prostaten des vorderen Paares größer als die des hinteren Paares. Penialborsten (Textäg. IX): Vor jeder Bursa propulsoria liegt ein Penialborstensack (Textfig. VIII), der 2 Penialborsten enthält. Penial- borsten (Textfig. VIII, IX) ca.2/,mm lang und in der Mitte 65 « dick, gegen das ziemlich stumpfe distale Ende etwas dünner werdend, fast gerade gestreckt, nur an den Enden, besonders am distalen, etwas ge- bogen in der Art eines sehr schlanken „S“. Distales Viertel mit Ausnahme des glatten äußersten distalen Endes ornamentiert, mit ziemlich dicht stehenden Querreihen feiner, schlanker, ziemlich eng an- Fig. IX. liegender Spitzen besetzt. In derproximaleren Partie (ilota Paeßleri MicH., der Ornamentierung bilden diese Ornamente je eine distales Ende einer ventrale und dorsale Längsreihe fast halbumfassender Penialborste; ?°'ı. Querlinien und 2 Längsreihen kürzerer Querlinien an den Flanken der Borste. Gegen die distale Partie der Ornamentierung ver- kürzen sich die Querlinien, zumal die ventralen und dorsalen, und lösen sich in unregelmäßig zerstreute kleine Spitzchengruppen auf. Die Penialborsten eines anderen Exemplars waren bei gleicher Dicke viel kürzer, mit weicher Kappe versehen. Zweifellos stellt diese letztere Penial- borstenform einen unreifen Zustand dar. Samentaschen (Textfig. X) des vorderen Paares kleiner als die des hinteren Paares. Am- pulle klein, gerundet zylindrisch, kürzer und nur wenig breiter als der ziemlich lange und dicke muskulöse Ausführgang. Ein großes, unregelmäßig Fig. X. birnförmiges Divertikel, das fast so groß wie die Chilota Paeßleri MICH., Ampulle ist, mündet in das distale Ende des Aus- Samentasche, ''/ı; a ein Stück des Divertikels führganges ein. Divertikel mit zahlreichen durch noch stärker vergrößert. die Wandung hindurchschimmernden Samenkäm- merchen und größeren Abteilungen, deren äußere Grenzen eine oberflächliche Netzzeichnung verursachen (Textfig. Xa). Bei anderen Exemplaren war diese oberflächliche Netzzeichnung nicht zu erkennen. W. Michaelsen. SI] ©» Bemerkungen: Diese Art ist durch den Besitz je einer großen Bursa propulsoria vor allen übrigen Arten ihrer Gattung ausgezeichnet. Die Verschiedenheit in der Größe der Samentaschen deutet auf eine Hinneigung zur Gattung Yagansia hin. Chilota Porteri Mich. 1904. Chilota Porteri MICHAELSEN, Catälogo de los Oligoquetos del territorio chileno- magellänico i descripeion de especias nuevas. In: Rev. chilena Hist. Nat. 1904, Pp. 269, Textfie. 29 (D). Fundnotiz: Chile, Chillan; Dr. F. DELFIN leg. 1903. Zur Untersuchung vorliegend 3 Exemplare. Äußeres: Dimensionen: Länge 90—100 mm, Dicke am Vorder- körper 4 mm, am Hinterende 2'/)—3 mm, Segmentzahl 105—125. Färbung dorsal fleischfarben, in der dorsalen Medianlinie dunkler; ventral und lateral bis etwas oberhalb der Borstenlinien d grau. Kopf tanylobisch. Borsten zart, am Mittel- und Hinterkörper weit gepaart (hier aa—=?2ab—=be=2cd). Nach vorn gegen die Region der Prostataporen vereneen sich die Paare. Die lateralen sind am ganzen Vorderende ziemlich eng gepaart, die ventralen dagegen erweitern sich gegen das Kopfende wieder, und zwar ziemlich beträchtlich, auf Kosten der mittleren lateralen Borstendistanzen (am Vorderkörper aa —= 2ab = 1'/s be —= 4.cd). Dorsalmediane Borstendistanz am Vorderkörper wenig kleiner als der halbe Körperumfang, am Hinterkörper deutlich kleiner (dd =’ —'/su). Nephridialporen in den Borstenlinien c. Rückenporen vorhanden, aber unscheinbar. Gürtel am 14.—16. oder '/, 17. (?) Segment, anscheinend noch nicht vollkommen ausgebildet. Prostataporen am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien b, auf rundlichen Papillen. Prostatapapillen des vorderen Paares am 17. Segment größer als die des hinteren Paares am 19. Segment. Samenrinnen nach außen gebogen, das 18. Segment etwas auber- halb der normal ausgebildeten Borsten b überspannend; auch Borsten a, c und d am 18. Segment normal ausgebildet. Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 m den Borstenlinien D, ziemlich unscheinbar, zumal die vorderen. Innere Organisation: Dissepiment 7/8—13/l4 mehr oder weniger verdickt, die mittleren derselben stärker als. die äußeren. Darm: Ein großer tonnenförmiger Muskelmagen im 6. (?) Segment. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samensäcke von Dissepiment 9/10 und 10/11. in das 9. und 11. Segment hinein- Öligochäten von verschiedenen Gebieten. Por ragend; Samensäcke traubenförmig, die vorderen kleinbeerig, die hinteren ziemlich großbeerig. Prostaten schlauchförmig, die des vorderen Paares viel größer als die des hinteren Paares, die fast rudimentär erscheinen. Drüsenteil des vorderen Paares vielfach gewunden und geschlängelt, distal ohne scharfen Absatz in einen etwas dünneren, kurzen, hufeisenförmig gebogenen Aus- führgang übergehend. Penialborsten (Textfig. XT) der beiden f Paare verschieden groß, aber die des hinteren Paares durchaus nicht rudimentär, wenn auch | kleiner. Penialborsten 2,2 bezw. 1,3 mm lang und 35 u bezw. 25 u dick, fast gerade, nur distal schwach gebogen. Distales Ende abgeplattet, aber nicht verbreitert, mit etwas eingerollten Kanten, am äußersten distalen Ende spitzig zugeschnitten U und in einen kleinen Zahn auslaufend. Eine Or- ah namentierung ist nicht erkennbar. Fig. XI. Samentaschen des hinteren Paares viel Chilota Porteri MICH., größer als die des vorderen Paares. Ampulle sehr (staless Ende einer Penialborste; *'"/ı; a von der Seite, b von vorn. dick und kurz, in der proximalen Hälfte kompakt und drüsig, nur in der distalen Hälfte mit Lumen. Ausführgang etwas kürzer und dünner als die Ampulle Ein kompaktes Divertikel, das mehr dick als lang und mit vielen Samenkämmerchen ausgestattet ist, mündet, ohne sich deutlich zu verengen, in den Ausführgang ein. Das Divertikel ist nur wenig kleiner als die Ampulle. Bemerkungen: Diese Art zeigt durch die Verschiedenheit in der Größe der Prostaten und Samentaschen der beiden Paare eine starke Hinneigung zur Gattung Yagansia. Chilota coquimboensis Mich. 1904. Chilota coqwimbensis MICHAELSEN, Catälogo de los Oligoquetos del territorio chileno-magellänico i descripeion de especias nuevas. In: Rev. chilena Hist. Nat. 1904, p. 271, Textfig. 30—31 (E—F). Fundnotiz: Chile, Coquimbo; Kapitän R. PAESSLER leg. 1903 (Originalstücke) und 2. VII. 06 (mehrere Stücke). Zur Untersuchung vorliegend die beiden schlecht konservierten ÖOriginalexemplare, ein reifes und ein halbreifes, sowie mehrere neue, ebenfalls stark erweichte Stücke, darunter ein reifes. Äußeres: Dimensionen der reifen Exemplare: Länge ca. 160 mm, Dicke 3'/, mm, Segmentzahl ca. 170—180. 7s W. Michaelsen. Färbung gelbgrau. Kopf epilobisch (ca. /s); dorsaler Kopflappenfortsatz in der Mitte durch eine Querfurche geteilt. Segmente 4—9 2ringlig. Borsten sehr zart, sehr eng gepaart. Ventralmediane Borsten- distanz ungefähr gleich den mittleren lateralen (aa — ca. bc); dorsalmediane 3orstendistanz etwas größer als der halbe Körperumfang (dd > u). Nephridialporen in den Borstenlinien cd. Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 9/10. Gürtel sattelförmig, ventral zwischen den Borstenlinien « unter- brochen, am 13.—18. oder 19. Segment (= 6 oder 7). Prostataporen an Stelle der Borstenpaare ab des 17. und 19. Segments. Samenrinnen an den Enden etwas medialwärts eingebogen, im übrigen gerade. Samentaschenporen groß, oval, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien ab. Pubertätsbildungen: 3 Paar Drüsenpapillen hinten auf dem 7., 8. und 10. Segment in den Borstenlinien ab, die hintere Grenze ihres Segmentes berührend. Die Papillen der beiden vorderen Paare, die vorn etwa bis an die Borstenzone ihres Segmentes reichen, sind etwas kleiner als die des 10. Segments, die die Borsten ab ihres Segmentes mit umfassen. Innere Organisation: Dissepiment 6/7 zart, 7/8—10/11 etwas verdickt. Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. Mitteldarm im 17. Segment beginnend. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 12. Segment. Vorderemännliche Geschlechtsorgane: Ein Paar Samentrichter im 10. Segment. Ein Paar sroße, zart-beerig gedrängt traubige Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 in das 11. Segment hinein. Prostaten schlauchförmig. Drüsenteil 16 mm lang bei einer Dicke von ca. '/s mm, verschlungen bis geknäult, ganz auf das 17. bezw. 19. Segment Fig. XII. beschränkt; Ausführgang undeutlich gesondert, kurz Chilota coquimboensisMICH. und eng. : . : 90), - 1 . / Dmalberip, 0 distalen Penialborsten (Textfig. XII) ca. 1,2 mm Ende derselben; ?”>/ı. i : - a Be lang, proximal ca. 28 w dick, distal ca. 20 « dick, im allgemeinen leicht gebogen, an den Enden etwas mehr, distal S-förmig. Das distale Viertel der Penialborsten ist ornamentiert, und zwar mit mäßig großen, an der Basis ziemlich breiten, Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 79 etwas abstehenden Zähnchen, die zu mäßig eng gestellten Ringeln anein- ander gereiht sind. Samentaschen (Textfig. XIII) von der Stelle ihrer Ausmündung gerade nach hinten sich erstreckend und fest an die Leibeswand angelegt. Ampulle sackförmig. Muskulöser Ausführgang etwas kürzer und dünner als die Ampulle. 2 seitlich vom Ausführgang aufragende Divertikel sind distal, die freie Oberseite des Ausführganges überdeckend, so miteinander verwachsen, daß sie wie ein einziges hufeisenförmiges Divertikel aussehen. Viele Querfurchen überschneiden die „in situ“ als Außen- und Innenrand erscheinenden Flanken der Divertikel. Bemerkungen: Diese Art gleicht dem Ch. putablensis BEDD. im Besitz von 2 Divertikeln an jeder Samentasche; im übrigen zeigt sie keine nähere Verwandtschaft zu dieser Art. Fig. XII. Chilota coguwimboensis MICH. Samentasche; °°/ı. \uHt N Ni LER N ‚N H AN N Kaya N > Chilota Fehlandti Mich. Tafel, Fig. 5 und 6. 1599. Chilota Fehlandti MICHAELSEN, Terricolen (Nachtrag). In: Erg. Hamb. Magelh. Sammelr. III, p. 14. Fundnotiz: Chile, Corral; Kapitän R. PAESSLER leg. 7. VI. 06 (1 Exemplar). Bemerkungen: Diese Artist ander charakteristischen stumpfwinkligen Abbiegung des distalen Endes der Penialborsten (Tafel, Fig. 6) leicht zu erkennen. Zu erwähnen ist, daß die Verbreiterung am distalen Ende der Penialborsten nur sehr schwach, manchmal kaum zu erkennen ist, zumal nicht in der Seitenlage. Zur Gestaltung der Samentaschen (Tatel, Fig. 5) ist noch folgendes zu bemerken: Das Divertikel ist (auch bei dem Originalstück) mindestens so lang wie die Haupttasche, manchmal noch etwas länger, und nicht kurzgestielt, wie ich in der Originalbeschreibung angab, sondern fast langgestielt. Der Divertikelstiel ist (auch bei dem Originalstück) so lang wie der Samenraum oder sogar noch länger, bis fast doppelt so lang. Der Stiel ist meist fast so dick wie der Samenraum, manchmal deutlich dünner. Die Samenkämmerchen des Samenraums sind auch äußerlich als scharf umrissene Vorwölbungen deutlich zu erkennen; sie liegen zumeist in einer Ebene, doch treten einzelne aus dieser Ebene heraus. Die Samentaschen des hinteren Paares sind manchmal etwas, wenn auch nur wenig, größer als die des vorderen Paares. 80 W. Michaelsen. Chilota chilensis (Bedd.). 1595. Acanthodrilus chilensis BEDDARD, Prelimin. Account Earthw. Hamb. Mus. In: Proc. Zool. Soc. London 1895, p. 218. Bemerkungen: Zwecks Bestimmung zweier neuer, von Kapitän PAESSLER bei Corral gefundener Stücke unterzog ich eines der BEDDARD- schen Originalstücke einer Nachuntersuchung. Nach BEDDARD sollen die Divertikel der Samentaschen „bedeutend kürzer“ („considerably shorter“) als die Haupttasche sein. Das ist selbst bei dem Originalstück nur teil- weise, bei den Samentaschen des vorderen Paares, der Fall, bei denen das Divertikel nur ungefähr halb so lang wie die Haupttasche ist. Bei den Samentaschen des hinteren Paares war das Divertikel nur sehr wenig kürzer als die Haupttasche, und bei dem neuen PAESSLERschen Stück ist es sogar ebenso lang. Diese Verschiedenheiten sind von keinem Belang, hängen sie doch hauptsächlich von der mehr oder weniger starken Füllung der Ampulle ab. Zu erwähnen ist noch, daß das Divertikel (auch an der größeren Samentasche des Originalstückes deutlich zu erkennen) mehr- kammerig ist, und daß die Samenkämmerchen auch äußerlich als Vor- wölbungen, durch Furchen und Einschnitte voneinander gesondert, deutlich zu erkennen sind. Die Penialborsten ähneln denen des Ch. platyurus (MICH.) nur in der allgemeinen Gestalt, sind aber viel zarter. Während eine Penial- borste des Originals von Ch. platyurus bei 3 mm Länge an der distalen Verbreiterung 75 « breit war, zeigte die eines Originals von Ch. chelensis eine Länge von 2; mm und. eine größte Breite von nur 36 «. Auch waren die Penialborsten des Originalstückes nicht braun, wie BEDDARD angibt, sondern fast wasserhell, nur schwach gelblich. Ich vermute, daß BEDDARD eine Penialborste von Ch. platyurus mit einer solchen von Ch. chilensis verwechselt hat; denn die Penialborsten von Ch. platyurus sind tatsächlich braun. Chilota Beckmanni Mich. Fundnotiz: Chile, Putabla bei Valdivia; W. MICHAELSEN leg. 20.IV. 98: Chilota patagonicus (Kinb.). Fundnotiz: West-Patagonien, Puerto Melinka; Dr. F. DELFIN lee. XII. 02. Gen. Yagansia Mich. Yagansia robusta (Bedd.). Fundnotiz: Chile, Corral; W. MICHAELSEN leg. 5. VII. 93. oo — Öligochäten von verschiedenen Gebieten. Yagansia Michaelseni (Bedd.). Fundnotiz: Süd-Feuerland, Insel Lennox; W. MICHAELSEN leo. 23. XII. 92. Süd-Feuerland, westlich vom KapSanPio; W. MICHAELSEN les. 27. XI. 92. Süd-Patagonien, Elizabeth Island in der Magalhaens- straße; W. MICHAELSEN leg. 17. X. 92. Yagansia diversicolor (Bedd.). Fundnotiz: Chile, Chillan; Dr. F. DELFIN leg. III. 03. Yagansia spatulifera (Mich.). Fundnotiz: Chile, Talcahuano; Kapitän R. PAESSLER leg. 1. VII. 04 und 14. V. 07. Chile, Coronel; Kapitän R. PAESSLER leg. 21.V.07 und 23. VI. 09. Subfam. Megascolecinae. Gen. Plutellus E. Perr. Plutellus decatheca n. sp- Fundnotiz: Tasmanien, Umgegend von Hobart; Dr. ARTHUR M. LEA leg. Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes Stück. Äußeres: Dimensionen: Länge 100 mm, Dicke 6-10 mm, Segmentzahl 164. Färbung gelblich grau, hell; pigmentlos. Kopf epilobisch (1/s). Dorsaler Kopflappenfortsatz sehr kurz und sehr breit, hinten geschlossen, quer-rechteckig. Segmente des Vorderkörpers durch eine scharfe Ringelfurche in 2 Ringel geteilt. Eine Längsfurche zieht dorsalmedian über den ganzen Körper hin; am Kopflappen ist diese Längsfurche nur undeutlich. Borsten weit gepaart. Am Vorderkörper Weite der dorsalen Paare so groß wie die ventralmediane Borstendistanz, um die Hälfte größer als die Weite der ventralen Paare und um 'Yı kleiner als die mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz hier gleich ®/ıo des Körperumfanges. (Am Vorderkörper aa: ab:be:cd:dd — 6 82 W, Michaelsen. 3:2:4:3:9; dd = °/ıw u.) Am Hinterkörper Weite der dorsalen Paare gleich der der ventralen; mittlere laterale Borstendistanzen um "/, größer, ventralmediane um die Hälfte größer, dorsalmediane ca. 2'/;mal so groß, etwa gleich Ya des Körperumfanges. (Am Hinterkörper aa:ab:be:cd:dd — 6:4:5:4:10; dd = 'J u). Borsten des Vorderkörpers etwas größer als die übrigen. Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 4/5. Gürtel am 14.—18. Segment (= 5), ring- förmig. Männliche Poren auf kleinen Papillen am 18. Segment, ungefähr zwischen den Borsten- linien a und b. Weibliche Poren markiert durch eine lange Querfurche vorn am 14. Segment. Samentaschenporen 5 Paar auf Inter- seementalfurche 4/5—8/9 in den Borstenlinien «. Pubertätsorgane paarige quer gestreckte, fast lineare Papillen vor und hinter den Papillen der männlichen Poren, am 17., 19., 20. und 21. Segment, die Borstenlinien a medial, die Fig. XIV. Borstenlinien b lateral überragend. Die Pubertäts- Plutellus decatheca n. sp., ypapillen des 17. Segments sind viel größer als Vorderende von der die des 19.—21. Segments und stoßen median Ventralseite (schematisch). : 5 E ER " fast aneinander. Die Papillen der männlichen Poren werden von diesen etwas überragenden Papillen des 17. Segments fast verdeckt. Innere Organisation: Dissepiment 5/6 zart, 6/7—15/16 ver- dickt, die äußeren derselben nur wenig, die sich daran anschließenden graduell stärker, die mittleren, zumal 9/10—12/13, sehr stark. Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Kalkdrüsen fehlen; Ösophagus im 14. und 15. Segment anscheinend blutreicher als in anderen Segmenten, aber nur wenig angeschwollen. _ Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment. Nephridialsystem rein meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar locker traubige, mäßig großbeerige Samensäcke ragen von Dissepiment 9/10 und 11/12 in das 9. und 12. Segment hinein. Prostaten schlauchförmig. Drüsenteill sehr lang, mäßig dick, zu einem großen lockeren Knäuel zusammengelegt. Ausführgang dünn und kurz. ee Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 83 Penialborsten (Textäig. XV) ca. 1,2 mm lang und 18 « dick, fast gerade gestreckt, proximal schwach gebogen, distal nür wenig dünner werdend. Distale Spitze ziemlich stumpf, zu einem kleinen Haken zurückgebogen. Distales Ende der Penialborsten ornamentiert, mit ziemlich breiten und tiefen Narben, deren proximaler Abfall sehr steil und von einem undeutlichen Höcker überragt ist. Die Narben stehen ziemlich regelmäßig in 4 Längslinien und zugleich in sich kreuzenden Fig. XV. Spirallinien. Plutellus decatheca n. sp. Samentaschen (Textfig. XVI): Am- Distales Ende a "$ einer Penialborste; ?>/ı. pulle schlank birnförmig. Ausführgang sehr er kurz und eng, nicht scharf von dem engen distalen Ende der Ampulle abeesetzt. In das enge distale Ende der Ampulle mündet ein kleines, dick birnförmiges, kurz- und eng- gestieltes Divertikel ein. Das Divertikel ist ungefähr "/s bis '/ı so lang wie die Ampulle und enthält einen einzigen einfachen Samenraum. ad Bemerkungen: P. decatheca scheint dem P. insularis (W. B. SP.), ebenfalls von Tasmanien, nahezustehen, unterscheidet sich jedoch von demselben unter anderem durch Fig. XVI. die Gürtellage, die Pubertätsorgane und Piutellus decatheca n. sp. die Gestalt der Prostaten. Die Gestalt der die; ar ö } BE i a distale Partie derselben Penialborsten von P. insularis ist leider im optischen Längsschnitt; unbekannt. schematisch. Gen. Pontodrilus E. Perr. Die Notwendigkeit, eine Anzahl Pontodrilus-Stücke von verschiedenen Fundorten zu bestimmen, zwang mich, die bisher aufgestellten Arten dieser Gattung einer Revision zu unterziehen. Es handelte sich hierbei vornehmlich um die Feststellung der Variationsweite und des systematischen Wertes gewisser Charaktere, die bisher ohne eingehendere Prüfung als Art- charaktere verwendet worden sind. Ich will das hauptsächlichste Resultat meiner Untersuchung vorweg angeben, um eine bequemere und übersicht- liche Erörterungsmethode zu gewinnen: Abgesehen von dem ganz isoliert stehenden limnischen Pontodrilus lacustris (BENHAM), dessen Zugehörigkeit zur Gattung Pontodrilus fraglich ist, lassen sich die eigentlichen, litoralen Formen dieser Gattung nach der Gestaltung der Prostaten in 3 Arten anordnen, 1) P. bermudensis BEDD. [Prostaten mit großem, scharf abge- 6* 84 W. Michaelsen. setztem, spindelförmigem muskulösen Ausführgang], 2) P. litoralis (GRUBE) [Prostaten mit kleinem, scharf abgesetztem, gleichmäßig dickem muskulösen Ausführgang], 3) P. matsushimensis IIZUKA |Prostaten mit sehr kleinem, fast rudimentärem, nicht scharf abgesetztem, kegelförmigem muskulösen Ausführgang]. Innerhalb dieser Arten lassen sich verschiedene Formen unterscheiden, deren Sondercharaktere zum Teil sicherlich einer gewissen Variabilität, oder wenigstens dem Verdacht einer solchen, unterworfen sind. Über die systematische Wertigkeit dieser verschiedenen Formen mag man verschiedener Ansicht sein. Ich halte es für das Richtigste, dieselben als „forma“ der betreffenden Art unterzuordnen. Pontodrilus bermudensis Bedd. ?1861. Pontoscolex arenicola SCHMARDA (part.), Neue wirbellose Tiere III, p. 11. 1891. Pontodrilus bermudensis BEDDARD, Abstract of some Investigations into the Structure of the Oligochaeta. In: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) VII, p. 96. 1891. CUryptodrilus insularis ROSA, Die exotischen Terricolen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. In: Ann. Hofmus. Wien VI, p. 357, t. 14, £. 11. 1892. Pontodrilus arenae MICHAELSEN, Terricolen der Berliner Zoologischen Sammlung I. In: Arch. Nature. LVIITT 79.222, 6.23, 7.9. ?1894. Pontodrilus ?bermudensis + P. sp., MICHAELSEN, Die Regenwurm-Fauna von Florida und Georgia. In: Zool. Jahrb., Syst. VIII, p. 185, 134. ?1894. Pontodrilus hesperidum BEDDARD, Some new or little known Oligochaeta. In: P. phys. Soc. Edinb. XII, p. 37. 1595. Pontodrilus bermudensis + P. insularis + P.hesperidum, BEDDARD, A Monograph of the order of Oligochaeta, Oxford 1895, p. 469, 471. 1395. Pontodrilus Michaelseni EISEN, Pacifie Coast Oligochaeta I. In: Mem. Calif. Ac. II, nr. 4, p. 73, t. 33, f. 24—28, t. 34—39, t.40, f. 714— 76. 1897. Pontodrilus insularis, MICHAELSEN, Die Terricolenfauna Ceylons. In: Mt. Mus. Hamburg XIV, p. 173. 1898. Pontodrilus ephippiger ROSA, On some new Earthworms in the British Museum. In, Ann. Ma2’ Nat. Bist.) IT, p. 200, % 9 8.9025, 1599. Pontodrilus ephippiger var. laysanianus MICHAELSEN, Oligochäten von den Inseln des Pacific, nebst Erörterungen zur Systematik der Megascoleciden (Ergebnisse einer Reise nach dem Pacific — SCHAUINSLAND 1896/97). In: Zool. Jahrb., Syst. XII, p. 217. 1899. Pontodrilus ephippiger var. laysanianus, MICHAELSEN, Terricolen von verschiedenen Gebieten der Erde. In: Mt. Mus. Hamburg XIV, p. 25, Textfig. 2. 1900. Pontodrilus Michaelseni var. hortensis EISEN, Researches in American Oligochaeta, with Especial Reference to those of the Pacific Coast and Adjacent Islands. In? Proc Call. Ace.) 179 221,52 Dextine: 1900. Pontodrilus ephippiger + P. e. var. laysaniana + P. arenae + P. insularis + P. Michaelsenni + P. hesperidum, MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Tierreich X, pls, als als lslnnle2ls2: 1903. Pontodrilus arenae + P. ephippiger + P.insularis + P. Michaelseni + P. sp. div. inquirendae + ?.P. hesperidum, MICHAELSEN, Die geographische Verbreitung der Oligochäten, Berlin 1903, p. 87. 1903. Pontodrilus laccadivensis BEDDARD, The Earthworms of the Maldive and Laccadive Islands. In: The Fauna and Geogr. of the Maldive and Laccadive Arch. I, p. 374. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 85 1903. Pontodrilus arenae, MOREIRA. In: Arch. Mus. Nacional XII, p. 130. 1906. Pontodrilus laccadivensis, BEDDARD, On a new Species of Worm of the Genus Pontodrilus from the Shores of the Red Sea. In: Proc. Zool. Soc. London 190511, p. 560, Textfig. 79. 1907. Pontodrilus ephippiger, MICHAELSEN. In: Die Fauna Südwest-Australiens I, p. 157. 1907. Pontodrilus ephippiger, MICHAELSEN. In: Voeltzkow, Reise in Ostafrika 1903 bis 1905, II, p. 43. 1908. Pontodrilus ephippiger, COGNETTI, Lombrichi raccolti dal Cav. Leonardo Fea nelle Isole Capo Verde e nel Golfo di Guinea. In: Ann. Mus. Genova (3) IV PRELV]sP: Sl, dl 81. Fundnotizen: Westindien, Insel Mona, Dr. CH. BOCK leg. 1893, Puerto Plata auf Haiti, Kapitän C. GAGZO leg. 9. X.05 und Port au Prince auf Haiti; Käpitän C. GAGZO leg. 1905. Colombia, Cartagena; Kapitän C. GAGZO leg. 12. VI. 05. Brasilien, Santos; Dr. F. OHAUS leg. (f. arenae). Brasilien, Saö Francisco auf Ilha de Saö Francisco; Kapitän H. MOLCHIN leg. 1907 (f. arenae). Deutsch-Ostafrika, Tanga, im Sand desinnerhalb der Gezeitenzone liegenden Strandes unter Steinen und angeschwemmten Vegetabilien. Vom Lande her bricht Süßwasser durch die Sandschicht; Prof. VOSSELER leg. 15. XH. 04. Verbreitung der f. Zypica: Bermuda-Inseln (BEDDARD 1891), Florida? (P. ?bermud., MICHAELSEN 1894), Haiti (siehe oben!), Insel Mona (siehe oben!), Jamaica (?P. arenicola SCHMARDA 1861), Cartagena in Colombia (siehe oben!), Kap Verdesche Inseln (P. ephippiger COGNETTI 1908), Bissao in Portugiesisch-Westafrika (P. ephippiger COGNETTI 1908), Ambodifotra in Nordost-Madagaskar (P. ephippiger MICHAELSEN 1907), Tanga m Deutsch-Ostafrika (siehe oben!), Lak- kadiv-Inseln (P. laccadivensis BEDDARD 1905), Ceylon (P. insularis MICHAELSEN 1897), Christmas Island südlich von Java (P. ephip- piger ROSA 1898), Sharks Bay bei Westaustralien (P. ephippiger MICHAELSEN 1907), Celebes (P. ephippiger var. laysanianus MICHAELSEN 1898), Aru-Inseln (Oryptodrilus insularis ROSA 1891), Hawaii-Insel Laysan (P. ephippiger var. laysanianus MICHAELSEN 1898), Loreto in Baja California (P. Michaelseni var. hortensis EISEN 1900), Guaymas in Mexiko (P. Michaelseni EISEN 1895). Verbreitung der f. arenae: Brasilien, Rio de Janeiro (P. arenae MOREIRA 1903), Santos (siehe oben!), Saö Francisco (siehe oben!), Insel Desterro (P. arenae MICHAELSEN 1892). Erörterung: In der Art P. bermudensis fasse ich alle jene Formen zusammen, deren Prostaten einen großen, scharf abgesetzten, spindel- förmigen muskulös- glänzenden Ausführgang besitzen. Dieser Aus- führgang ragt normalerweise von dem Ort der Ausmündung nach vom 86 W. Michaelsen. in das 17. Segment hinein und ist etwas distal von der Mitte am dicksten, an den Enden dünner. Die abweichende Bildung bei den anderen Ponto- drilus-Arten beruht nicht etwa, wie man vermuten könnte, auf einem früheren Entwicklungsstadium. Auch halbreife Stücke von P. bermudensis zeigen schon den charakteristischen Prostatenausführgang. Bei diesen tritt er sogar noch auffälliger in die Erscheinung, da hier der erst später zu voller Entwicklung gelangende Drüsenteil noch verhältnismäßig sehr klein, nur wenig länger als der Ausführgang ist. Die Borsten zeigen bei P. bermudens:s eine charakteristische Ornamentierung. Ich erwähnte diese Ornamentierung zuerst in der Beschreibung des P. arenae (1. c. 1892, p. 222, t. 13, f. 9), doch ist diese Beschreibung nicht ganz korrekt. Die Ornamentnarben sind nicht glatt- randig, sondern ihr steilerer proximaler Rand ist gezackt oder gezähnt. Die Ornamentierung ist anscheinend etwas variabel, insofern die Narben mehr oder weniger tief sein können. Ein Exemplar von Saö Francisco in Sta. Catharina zeigte die gleiche Ornamentierung wie die Originale von P. arenae, während ein sonst mit diesen letzteren Stücken überein- stimmendes Exemplar von Santos eine viel schwächere Ornamentierung aufwies, die den Eindruck machte, als ob die Borsten abgenutzt seien. Wenig deutlicher war die Ornamentierung bei einem typisch ausgebildeten Stück der f. typica von Cartagena, während die Borsten eines Original- stückes des P. Michaelseni ganz abzerieben aussahen und nur noch eine gewisse Unebenheit der Borstenoberfläche, Keine deutlichen Narben, er- kennen ließen. Ein typisch ausgebildetes Exemplar der f. iypica von West- australien zeigte eine sehr deutlich ausgesprochene Zähnelung des proxi- malen Narbenrandes; doch waren die Narben nicht so tief wie bei den Originalen des P. arenae. Da jedenfalls bei einer Abnutzung der Borste die Zähnelung zuerst abgerieben würde, so kann die geringere Tiefe der Narben in diesem Falle nicht als Abnutzungserscheinung aufgefaßt werden. Sie beruht wohl auf einer gewissen Variabilität. Die größere Tiefe der Narben ist vielleicht für die f. arenae, die ich aus anderen Gründen von der f. Zypica absondere, charakteristisch. Auch bei dem Exemplar von Ceylon (P. insularis, 1. c. 1897, p. 173) fand ich sehr tiefe Narben an den Borsten. Es ist deshalb in Frage zu stellen, ob dieses Exemplar nicht etwa der f. arenae zuzuordnen sei. Eine gewisse Variabilität weist nach meinen Untersuchungen auch die Zahl und Lage der Pubertätspapillen auf, die bei P. bermudensıs stets unpaarig, ventralmedian, zu sein scheinen und nur selten den Beginn oder den Überrest einer paarigen Bildung erkennen lassen (bei P. laccadivensis BEDD., 1. ec. 1903, p. 374, und l.c. 1906, Textfig. 79). Diese Variabilität in der Zahl und Anordnung der Pubertätspapillen findet sich jedoch nur bei den Stücken von gewissen Fundorten, während die Stücke von anderen Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 87 Fundorten sämtlich die gleiche Anordnung aufweisen oder vorherrschend erscheinen lassen, so daß eine Beschränkung auf die Untersuchung dieser Objekte die Vermutung erwecken muß, daß man es hier mit einer konstanten Bildung zu tun habe. Für die Originale des P. bermudensis soll charak- teristisch sein das Vorhandensein einer einzigen Pubertätspapille auf Inter- segmentalfurche 19/20, und das gleiche gilt für dieOriginale von P. ephippiger, P. ephippiger var. laysanıanus und P. Meichaelsen: var. hortensis. Auch bei sämtlichen Stücken von Westaustralien (als P. ephippiger aufgeführt) sowie bei 2 Originalstücken des P. Michaelseni fand ich die gleiche Anordnung (bei den 2 Stücken von P. Michaelsen? nur sehr schwach aus- geprägt, bei 2 weiteren Originalen dieser Art gar nicht erkennbar). Bei einem Teil der Stücke von anderen Fundorten kommt eine weitere Papille auf Intersegmentalfurche 12/13 hinzu, so bei 3 der 7 Stücke von Port au Prince, bei 2 der 7 Exemplare von Puerto Plata, bei 4 der 6 Stücke von Celebes sowie bei den meisten Originalen von P. laccadivensıs. Während bei den genannten westindischen Funden diese zweite Papille auf Intersegmentalfurche 12/13 nur in der Minderheit auftritt, ist sie bei der Celebesform und noch mehr bei der Lakkadivenform schon bei weitem vorherrschend. Fast konstant erscheint sie in dem Material von Tanga in Deutsch-Ostafrika. Hier tritt sie bei allen mit Ausnahme eines einzigen Exemplares auf. Auch dies letzte Exemplar besitzt eine zweite vordere Papille, jedoch nicht auf Intersegmentalfurche 12/13, sondern auf 14/15. Auch eines der Celebesexemplare zeigt die vordere Papille auf Inter- segmentalfurche 14/15. Diese beiden verschiedenen Anordnungsweisen der vorderen Papille finden sich, allerdings unter Verschiebung der mittleren Papille, kombiniert in einem Exemplar von Cartagena in Colombia, das 3 Papillen auf Intersegmentalfurche 19/20, 16/17 und 12/13 besitzt, während das andere Exemplar von diesem Fundort nur die anscheinend konstante Papille auf Intersegmentalfurche 19/20 aufweist. Zu erwähnen ist noch als vereinzelt stehende Abweichung, daß ein Exemplar des Lakkadivenmaterials ebenfalls 3 Pubertätspapillen besitzt, und zwar auf Intersegmentalfurche 19/20, 12/13 und 11/12. Es ist aus dieser Zusammen- stellung klar ersichtlich, daß man es in der Zahl und Anordnung dieser Papillen nur mit einer Variabilität zu tun hat, deren verschiedene Bildungen an verschiedenen Fundstellen vorherrschen können. Viele Formen, die zu P. bermudensis gestellt werden müssen, lassen keine Spur von Pubertätspapillen erkennen, so sämtliche von mir untersuchte Stücke von Brasilien (viele Exemplare von 3 verschiedenen Fundorten), ferner 2 der 4 von mir untersuchten Originale des P. Michaelseni sowie die als P. insularis bezeichneten Stücke von Ceylon und den Aru-Inseln. Diese letzteren waren sämtlich noch sehr jung (Samentasche noch ohne Divertikel), so daß sie in dieser Hinsicht kaum in Rechnung zu ziehen sind. Auch 8 W. Michaelsen. die Originale des P. Michaelseni scheinen noch sehr unreif zu sein. Beachtens- wert ist aber das Fehlen der Papillen bei sämtlichen brasilischen Stücken. Diese letzteren waren allerdings auch noch nicht vollständig geschlechts- reif — keines wies einen wohlausgebildeten Gürtel auf —; aber sie standen der Geschlechtsreife schon so nahe, daß man die Anzeichen etwaiger Pubertätspapillen zu finden erwarten durfte. Hauptsächlich aus diesem Grunde halte ich einstweilen die Sonderung der „f. arenae“ für diese brasilischen Pontodrilen aufrecht. Auch in der Bildung des männlichen Geschlechtsfeldes scheint diese f. arenae etwas von der f. Zypica abzuweichen. Die ventralmediane Einsenkung am 18. Segment und ihre lateralen wallfürmigen Begrenzungen, die bei f. Zypöca den Körper in der Region des 18. Segments verbreitert erscheinen lassen, sind bei f. arenae nur schwach ausgeprägt. Vielleicht aber haben wir es auch hierin nur mit einem Zustand unvollständiger Ausreifung zu tun. Nur eine Untersuchung an vollständig geschlechts- veifem brasilischen Material kann diese Frage entscheiden. BEDDARD erwähnt beim Lakkadiven-Material noch das häufige Vor- kommen einer quer-ovalen Papille vorn am 14. Segment. Diese Papille hat jedoch nicht die Bedeutung einer Pubertätspapille. Sie stellt nur das polsterförmig erhabene gemeinsame Drüsenfeld der weiblichen Poren dar, wie es sich mehr oder weniger deutlich bei den meisten (allen?) vollkommen geschlechtsreifen, mit wohl ausgebildetem Gürtel versehenen Exemplaren findet. Ich sah es deutlich bei dem einen Exemplar von Cartagena in Colombia, sowie bei den meisten Originalen des P. Michaelseni var. hortensis. Die von ROSA aufgestellte Art P. wnsulares von den Aru-Inseln (l. c. 1891) soll sich von den übrigen durch das Fehlen eines Divertikels der Samentaschen unterscheiden. Ich glaubte in 2 Stücken von Ceylon diese Art wiederzuerkennen, erwähnte jedoch bei der Erörterung dieser Stücke (l. ec. 1897, p. 174), daß diese Bildung der Samentaschen wohl auf der Unreife der Stücke beruhen möge. Schon damals wies ich darauf hin, daß sich vielleicht die Notwendigkeit einer Vereinigung dieser Art, wie des P. arenae, mit P. bermudensis ergeben möge. Nach meinen jetzigen Erfahrungen genügt schon ein Vergleich der charakteristischen Gestalt der Prostaten mit denen von P. ephippiger (= P. bermudensis) (wel. ROSA, Le. 1891, 1.14, £ 11, und Rosa, 1L..e. 1898, 1..9, 124), um zunächst die sehr nahe Verwandtschaft zwischen beiden Formen fest- zustellen. Bei dieser nahen Verwandtschaft ist es aber unwahrscheinlich, daß tatsächlich ein so wesentlicher Unterschied, wie es das Vorhandensein und Fehlen eines Samentaschendivertikels sein würde, vorhanden ist, zu- mal da die Unreife der betreffenden divertikellosen Stücke eine genügende Erklärung für ihre anscheinende Besonderheit gibt. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 89 Die obigen Erörterungen ergeben, daß die Arten P. insularis ROSA, P. Michaelseni EISEN, P. ephippiger ROSA und P. laccadivensis BEDDARD samt ihren angeblichen Varietäten keine wesentlichen Abweichungen von P. bermudensis BEDDARD aufweisen, und daß P. arenae MICH. höchstens als besondere „forma“ geführt werden darf. Es sind außerdem noch 2 fragliche Synonyme zu erörtern. Es ist unwahrscheinlich, daß SCHMARDA bei seiner Beschreibung des Pontoscolex arenicola (l. ©. 1861) die mit dem Pontoscolex (sens. rec.) zusammen gefundenen Pontodrzilus wirklich mit berücksichtigt hat. Ich habe deshalb das Synonym „Pontoscolex arenicola part.“ mit einem Fragezeichen versehen. Sehr wahrscheinlich ist dagegen die Zugehöriekeit des Pontodrzlus hesperidum BEDD. zu P. bermudensis. Da BEDDARD jedoch nur ganz junge Stücke gesehen hat, so ist eine endgültige Feststellung hierüber kaum möglich. Pontoarilus litoralis (Grube). 1555. Lumbricus litoralis GRUBE, Beschreibungen neuer oder wenig bekannter Anne- liden. In: Arch. Naturg. XXII, p. 127, t. 5, £. 5—10 [f. typica). 1574. Pontodrilus Marionis E. PERRIER, Sur un nouveau genre de Lombriciens indigenes. In: C.-R. Ac. Sci. LXXVIII, p. 1582 [f. Marionis]. 1851. Pontodrilus Marionis, E. PERRIER, Ftudes sur l’organisation des Lombriciens terrestres. IV. Organisation des Pontodrilus (E. P.). In: Arch. Zool. exper. gen. IX, p. 176, t. 13—17, t. 15, f. 40—43 [f. Marionis]. 1595. Pontodrilus litoralis, BEDDARD, A Monograph of the Order of Oligochaeta; Oxford 1895, p. 469 |(f. typica +) f. Marionis). 1900. Pontodrilus litoralis, MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 180 [(£. ty- pica +) f. Marionis]. 1901. Pontodrilus litoralis, COGNETTI, Gli Oligocheti della Sardegna. In: Boll. Mus. Torino XVI, nr. 404, p. 16 [f. Marionis]. 1906. Pontodrilus Oroßlandi BEDDARD, On a new Species of Worm of the Genus Pon- todrilus from the Shores of the Red Sea. In: Proc. Zool. Soc. London 19051, p. 561, Textfig. 78 [f. Croßlandi]. 1907. Pontodrilus albanyensis MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Die Fauna Südwest- australiens (Erg. Hamburg. südwestaustral. Forschungsr. 1905) I, p. 185, t. 2, f. 26, Textfig. XII [f. albanyensis]. Verbreitung der f. typeca: Süd-Frankreich, Villefranche|GRUBE, Ic. 1805]: Verbreitung der f. Marionis: Süd-Frankreich, Marseille |[E. PERRIER, 1. c. 1874], Nizza |BEDDARD, .l. c. 1895], Villefranche [MICHAELSEN, 1. c. 1900]; Sardinien, Portotorres |COGNETTIT, ].c. 1901|. Verbreitung der f. Croßlandi: Insel Khor Dongola an der Sudanküste des Roten Meeres [BEDDARD, 1. c. 1906]. Verbreitung der f. albanyensis: Südwest-Australien, Albany [MICHAELSEN, 1. c. 1907]. Erörterung: In der Art P. ktoralis fasse ich alle echten litoralen Pontodrilus-Formen zusammen, deren Prostaten einen deutlichen und 90 W. Michaelsen. scharf abgesetzten, aber kleinen und gleichmäßig dieken muskulösen Aus- führgang besitzen. Da von den Arten dieser Gattung vollständig ge- schlechtsreife Stücke verhältnismäßig selten beobachtet werden, und sich die Kenntnis der Formen vielfach auf halbreife Stücke beschränkt, so konnte die Vermutung aufkommen, daß der P. kktoralis-Zustand der Pro- staten nur eine Entwicklungsstufe des P. bermudenses-Zustandes darstelle. Wie oben angegeben, trifft diese Vermutung nicht zu; denn schon halb- reife P. bermudensis zeigen die charakteristische hohe Ausbildung des Prostatenausführganges ihrer Art und vollreife P. litoralis einen anscheinend unvollkommenen Zustand der Prostaten. Der Hauptunterschied zwischen den verschiedenen Formen dieser Art beruht auf der Zahl und Anordnung der Pubertätspapillen oder -grübchen. Wir haben bei P. bermudensis gesehen, daß die Zahl und Anordnung dieser Organe innerhalb der Art schwanken kann, daß selbst eine Sonderung in bestimmte Varietäten oder Formen nach Verschieden- heiten in diesen Organen nicht immer angängig ist. Wenngleich die systematische Wertigkeit gewisser Charaktere in verschiedenen Gruppen verschieden sein kann — was uns in einer Gruppe als Artcharakter entgegentritt, mag in anderen nahestehenden Gruppen kaum als Varietäten- charakter bewertet werden —, so glaube ich doch, die verschiedenen Haupt- formen des P. litoralis auseinander halten zu sollen, bis etwa ein weiteres Studium an reicherem Material zu einer engeren Zusammenfassung zwingt. Die am häufigsten beobachtete Form ist diejenige, die ich als f. Marzonis (E. PERR.) (= P. Marionis E. PERR.) bezeichne, bei der eine unpaarige ventralmediane Pubertätspapille auf Intersegmentalfurche 19/20 liegt oder außerdem noch eine oder noch 2 auf der folgenden bezw. auf den folgenden. Das meines Wissens bisher nicht angegebene Maximum (3 Papillen auf Intersegmentalfurchen 19/20, 20/21 und 21/22) zeigen einige von Porto- torres auf Sardinien stammende Exemplare, die mir von Dr. L. COGNETTI DI: MARTIIS (l. c. p. 16) freundlichst übersandt worden sind. Von dieser f. Marionis soll sich der typische P. litoralis GRUBES, den ich als f. typeca bezeichne, durch die Paariekeit der Pubertätspapillen unterscheiden, die im übrigen, wie die der f. Marionis, hinter den männlichen Poren, die vordersten nach wörtlicher Angabe am 19., nach der Abbildung (l.c. t.5, £. 9) am 20., in der Wirklichkeit wahrscheinlich zwischen diesen beiden Segmenten, auf Intersegmentalfurche 19/20, liegen. Nach Untersuchung eines angeblich typischen Exemplares kam ich zu der Ansicht, daß sich GRUBE geirrt habe und daß seine Form mit P. Marionis E. PERR. übereinstimme (Bemerkung 1. c. 1900, p. 180). Erst später machte ich die Erfahrung, daß GRUBE vielfach Nebenstücke und Cotypen seiner Arten unter hand- schriftlicher Bezeichnung an verschiedene Museen abgab, so daß das eigent- liche Originalstück bezw. die Originalstücke nicht immer als solche fest- Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 9] pr stellbar blieben. Ich bin deshalb in Zweifel geraten, ob das von mir untersuchte Stück wirklich ein Originalstück oder nur ein ohne besondere Prüfung aus einer größeren Kollektion herausgenommenes Stück sei. Da kürzlich von BEDDARD eine Form mit paarigen Pubertätspapillen beschrieben worden ist (P. Croflandi), so kam mir der Gedanke, daß GRUBES Angabe von der Paarigkeit dieser Organe doch wohl auf richtiger Beobachtung beruhe, und daß die Lokalität bei Villefranche 2 verschiedene Formen beherberge, eine mit paarigen Papillen (f. Zypeca) und eine mit unpaarigen (f. Marionis). Die oben erwähnte BEDDARDsche Form stimmt also in der Paarigkeit der Papillen mit der f. Zypica überein, unterscheidet sich von derselben jedoch dadurch, daß diese Organe vor den männlichen Poren liegen, und zwar bei dem einzigen geschlechtsreifen Stück, das zur Untersuchung kam, auf Intersesmentalfurche 13/14 und 14/15. Wie bei P. bermudensis, so finden wir also auch bei ?. ktoralis eine bedeutsame Verschiedenheit in der Lage der Pubertätspapillen, insofern dieselben hinter oder vor den männlichen Poren liegen können; sogar der Unter- schied zwischen Paarigkeit und Unpaarigkeit der Papillen findet sich auch bei P. bermudensis wenigstens andeutungsweise (Lakkadiven-Form, BEDDARD l. c. 1906, Textfig. 79). Die letzte der zu P. litoralis gehörenden Formen, P. albanyensis MICH., jetzt als P. Iktoralis 1. albanyensıs zu bezeichnen, unterscheidet sich von den übrigen Formen dieser Art dadurch, daß die Pubertätspapillen sich den männlichen Poren genähert haben und an das männliche Geschlechtsfeld herangerückt sind. In gewisser Weise ver- mittelt diese Form zwischen den übrigen, insofern zwar, als die Pubertäts- papillen teils vor, teils hinter den männlichen Poren liegen (auf Inter- segmentalfurche 17/18 und 18/19), und insofern diese Papillen teils unpaarig, ventralmedian (auf beiden Intersegmentalfurchen), teils paarig (nur auf Intersegmentalfurche 18/19) sind. Es muß jedoch dabei erwähnt werden, daß diese Papillen der f. albanyensis viel schmäler sind als die der übrigen Formen, und daß sie wegen ihrer Lage hart am männlichen Geschlechts- feld einen ganz besonderen Habitus dieses Geschlechtsfeldes verursachen. Es erscheint mir etwas fraglich, ob sie überhaupt diesen Pubertäts- papillen der übrigen Formen homolog seien. Jedenfalls erscheint mir sowohl die Zuordnung zum P. lktoralis wie auch die Absonderung inner- halb dieser Art als f. albanyensis gerechtfertigt. Pontodrilus matsushimensis Tizuka. 1898. Pontodrilus matsushimensis IIZURA, On a New Species of Littoral Oligochaeta (Pontodrilus matsushimensis). In: Annot. Zool. japon. II, p. 21, t. 2 [f. typica]. 1599. Pontodrilus matsushimensis var. chathamianus MICHAELSEN, Oligochäten von den Inseln des Pacific, nebst Erörterungen zur Systematik der Megascoleeiden. (Erg. einer Reise nach dem Pacific. — Schauinsland 1596/97.) In: Zool. Jahrb., Syst. XII, p. 220 [f. chathamiana]. 99 W. Michaelsen. 1599. Pontodrilus matsushimensis BEDDARD, On a Collection of Earthworms from New Britain, the Solomon Islands, the New Hebrides, and the Loyalty Islands. In: WILLEY, Zool. Res. New Britain, New Guinea, Loyalty Islands and elsewhere II, p. 192 [£. typica). 1900. Pontodrilus matsushimensis + var. chathamiana MICHAELSEN, Öligochaeta. In: Tierreich X, p. 179, 180 [£. typica + f. chathamiana]. 1901. Pontodrilus chathamensis (laps. pro chathamianus) BENHAM, On some Earthworms from the Islands around New Zealand. In: Trans. New Zealand Inst. XXXIII, p. 136, t. 3, untere Hälfte [f. chathamiana]. Verbreitung der f. typica: Japan, Matsushima Bay in der Provinz Rikuzen [IIZURA 1. c. 1898]; Neu-Kaledonien, Kunie- oder Fichten-Insel [BEDDARD |. c. 1899]. Verbreitung der f. chathamiana: Chatham-Inseln, Te One [MICHAELSEN 1. ce. 1899]. In der Art P. matsushimensis IIZUKA fasse ich die echten, litoralen Pontodrilus zusammen, bei denen der muskulöse Ausführgang der Pro- staten gewissermaßen rudimentär und nicht scharf vom Drüsenteil ab- gesetzt ist, nur das äußerste konisch verengte distale Ende der Prostaten repräsentiert. Es lassen sich 2 Formen dieser Art unterscheiden, die japanische und neu-kaledonische f. Zypica mit einer einzigen unpaarigen Pubertätspapille auf Intersegmentalfurche 19/20 und die f. chatha- miana MICH. von den Chatham-Inseln, bei der noch 2 oder 3 vordere Papillen ventralmedian auf Intersegmentalfurchen 11/12 und 12/13 oder 11/12, 12/13 und 14/15 hinzukommen. Auch eine Vermehrung der post- clitellen Pubertätspapille ist bei f. chathamianus beobachtet worden (auf 19/20 und 20/21). Ein Vergleich mit der f. typica des P. bermudensis läßt den Unterschied zwischen diesen beiden Formen des P. matsushimensis recht geringwertig erscheinen; doch mag die Sonderung der Formen auf- rechterhalten bleiben, solange sie mit der geographischen Sonderung parallel geht. Pontodrilus lacustris (Benh.). 1904. Plutellus lacustris BENHAM, On some new Species of Aquatie Oligochaeta from New Zealand. In: Proc. Zool. Soc. London 1903 I, p. 228, t.26 f. 32—40. Verbreitung: See Wakatipu auf der Südinsel von Neu- seeland [BENHAN |. c. 1904|. Erörterung: Diese Art nimmt nicht nur wegen ihrer limnischen Lebensweise, sondern auch wegen gewisser wesentlicher Abweichungen in der Organisation (Kürze des Gürtels, Ausstattung mit Penial- borsten, 4 Paar Samentaschen) eine Sonderstellung in der Gattung Pontodrilus ein. Man könnte versucht sein, sie, wie es BENHAM tat, als einen Plutellus anzusehen, dessen Muskelmagen in Anpassung an die limnische Lebensweise rudimentär geworden und schließlich ganz Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 93 geschwunden ist. Man hätte es nach dieser Anschauung nur mit einer Konvergenz zwischen der Art „Zacustris“ und der Gattung Pontodrilus zu tun. Da diese Anschauung sich jedoch nicht sicher begründen läßt, und sich immerhin gewisse Anklänge an echte, litorale Pontodrilus-Arten finden (Örnamentierung und Stellung der Borsten, Anordnung der Pubertäts- papillen, Fehlen der Nephridien der anteclitellialen Segmente, Gestalt der Samentaschen), so lasse ich es einstweilen bei einer Zuordnung dieser limnischen Art zu der litoralen Gattung Pontodrilus bewenden. Gen. Woodwardia Mich. Woodwardia javanica n. sp. Tafel, Fig. 7 und 8. Fundnotiz: Java, Buitenzorg, unter Spreu und Laub; Prof. K. KRAEPELIN leg. 24. II. 04. Vorliegend 2 geschlechtsreife Stücke und ein halbreifes. Äußeres: Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge ca. 358 mm, Dicke ca. 1—1'/s mm, Segmentzahl ca. 128. Färbung weißlich; pigmentlos. Gürtel schwach gelblich. Kopf epilobisch (ca. '/ı), wenn nicht pro-epilobisch; dorsaler Kopf- lappenfortsatz breit und kurz, hinten geschlossen. Borsten mäßig zart, die ventralen mäßig weit gepaart, die dorsalen getrennt. Als Besonderheit der Borstenanordnung ist auffallend, daß die dorsalmediane Borstendistanz im allgemeinen kleiner als die Weite der dorsalen Paare ist, nur am Vorderkörper ist sie etwas größer. Am Mittel- körper, und zwar schon vom Gürtel an, findet sich folgende Borstenstellung: die ventralmediane Borstendistanz gleicht der dorsalmedianen und den mittleren lateralen; die ventralen Paare sind nur etwa "/s so weit wie jene, die dorsalen Paare dagegen um '/s weiter als jene Borstendistanzen (am Mittelkörper aa:ab:be:cd:dd=3:1:3:4:3). Gegen das Vorder- ende des Tieres verschieben sich die Borstenlinien beträchtlich, und zwar nimmt die dorsalmediane Borstendistanz zu auf Kosten der mittleren lateralen und, etwas weniger, auf Kosten der Weite der dorsalen Paare, die sie bald übertrifft (am 4. Segment aa:ab:be:cd:dd—=6:2:4:5:7). Auch gegen das Hinterende ändert sich die Borstenstellung etwas, aber nur wenig. Hier nimmt die ventralmediane Borstendistanz und die Weite der ventralen Paare etwas zu (am Hinterende aa: ab:be:cd:dd — 5.224: 0A), Rückenporen vorhanden. Gürtel ringförmig, am 13.—17. Segment (=5). 94 W. Michaelsen. Männliche Poren am 18. Segment auf kleinen quer-ovalen Pa- pillen, die sich zwischen den Borstenlinien « und b erstrecken. Ein un- deutlicher, schwach erhabener, querer, ventralmedianer Drüsenwall ver- bindet die beiden männlichen Papillen miteinander. Weiblicher Porus unpaarig?, ventralmedian am 14. Segment? Die ganze Ventralseite des 14. Seements ist etwas drüsig verdickt. Samentaschenporen 2 Paar, unscheinbar, auf Intersegmental- furche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien a. Innere Organisation: Dissepiment 6/7—9/10 sehr wenig ver- dickt, noch als zart zu bezeichnen, 5/6 und 10/11 sowie die folgenden sehr zart. Darm: Ein mittelgroßer Muskelmagen im 5. Segment. Ösophagus einfach, ohne Kalkdrüsen. Im 18. Segment erweitert sich der Ösophagus plötzlich zum umfangreichen Mitteldarm. Mitteldarm ohne Typhlosolis. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 12. Segment. Nephridialsystem meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Ein Paar mehrteilige Samen- säcke ragen von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein. Die einzelnen Teilstücke der Samensäcke sind ziemlich groß, dick birnförmig oder fast kugelig; sie stehen in gedrängten Gruppen. Im 10. und Il. Segment. finden sich freie Samenmassen. Im 9. Segment glaubte ich an einer Schnittserie einseitig einen winzigen, an Dissepiment 9/10 haf- tenden Samensack zu erkennen; doch ließ sich die Natur dieser Bildung nicht ganz sicher feststellen. Prostaten: Pheretima-Prostaten. Drüsenteil scheibenförmig, un- gefähr so lang wie breit, mit mehrfach eingeschnittener Oberfläche, fast gelappt, das 17., 18. und 19. Segment einnehmend. Ausführgang gleich- mäßig dick, ungefähr so lang wie der Drüsenteil, unregelmäßig gebogen, direkt ausmündend, d.h. ohne Vermittlung einer Kopulationstasche. Penialborsten (Taf., Fig. 8) zart, ca. /, mm lang und in der proximalen Hälfte ca. 5 « dick, etwa von der Mitte ab gegen das distale Ende allmählich dünner und dünner werdend, schließlich am distalen Ende haarfein, kaum noch 1 « dick. Etwas proximal von dem unregelmäßig gebogenen äußersten distalen Ende zeigen die Penialborsten eine feine Schlängelung, deren Wellenhöhe fast der hier sehr geringen Borstendicke egleichkommt. Da ich die Penialborsten nur an einem Canada-Balsam- Präparat untersuchen konnte, so ließ sich nicht sicher feststellen, ob auf den Erhabenheiten der Schlängelwellen kleine Dorne oder Haken stehen; es hatte fast den Anschein. Samentaschen (Taf., Fig. 7): Ampulle länglich sackförmig, fast birnförmig, distal etwas verengt. Ausführgang kurz und eng, viel dünner BEER Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 95 als die Ampulle, aber nicht besonders scharf von derselben abgesetzt. An der Grenze zwischen Ampulle und Ausführgang sitzt ein dünnes, keulenförmiges Divertikel, das ungefähr halb so lang wie die Haupttasche und viel dünner als deren Ausführgang ist. Die diekere proximale Hälfte des Divertikels ist dünnwandig und enthält ein einfaches, lang gestrecktes Samenkämmerchen. Die etwas engere, aber nicht scharf vom Samen- kämmerchen abgesetzte distale Hälfte muß als Divertikelstiel bezeichnet werden. Ihr Lumen stellt einen engen, etwas geschlängelten Kanal dar, der sich nach dem Eintritt in das proximale Ende des Ausführganges proximalwärts umbiegt und schließlich in das distale Ende der Ampulle einmündet. Bemerkungen: Woodwardia javanica ist vor allem wegen seines Fundortes interessant. Sie ist eine der wenigen phyletisch älteren Megascolecinen, die in dem eigentlichen Gebiet der phyletisch jüngsten Megascolecinen, der Gattung Pheretima, gefunden worden sind. Falls wir dieses javanische Vorkommen als ein endemisches ansehen dürfen, bietet dasselbe einen wertvollen Fingerzeig für den Weg, den die Gattung Woodwardia bei ihrer Verbreitung von Australien nach Ceylon und Birma eingeschlagen haben mag. Doch ist die endemische Natur dieses Vor- kommens nicht über jeden Zweifel erhaben. Der Fundort Buitenzorge muß wegen des intensiven gärtnerischen Verkehrs seines botanischen Gartens als Einschleppungsherd betrachtet werden. Gen. Notoscolex Fletch. Notoscolex brancasteriensis n. Sp. Tafel, Fig. 9. Fundnotiz: Südwest-Australien, Brancaster im Upper Blackwood-Distrikt, JOHN M. WHISTLER leg. 1909. Vorliegend ca. 150 Exemplare. Äußeres: Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke sehr ver- schieden: Länge 22—60 mm, maximale Dicke 1°/s—2°/s mm, Segmentzahl ca. 120—130. Färbung schmutzig gelbgrau bis braungrau. Kopf epi-tanylobisch. Der dorsale Kopflappenfortsatz springt mit ungefähr unter 60° konvergierenden Rändern, also als gleichseitiges Drei- eck, nach hinten in das 1. Segment ein. Von dem hinteren Winkel dieses Dreiecks geht eine scharfe Längsfurche bis an Intersegmentalfurche 1/2 nach hinten. Die Seitenränder des Kopflappenfortsatzes gehen direkt in die Ränder dieser Furche über. Borsten zart, weit gepaart, und zwar die dorsalen weiter als die 96 W. Michaelsen. ventralen. Dorsalmediane Borstendistanz etwas größer als der halbe Körperumfang (dd=°/su). Ventralmediane Borstendistanz ca. '/ı so groß wie die dorsalmediane (aa = ca. '/ıdd). Mittlere laterale Borstendistanzen ungefähr halb so groß wie die ventralmediane, sehr wenig größer als die Weite der dorsalen Paare, deutlich größer als die Weite der ventralen Paare (annähernd aa:ab:be:cd:dd— 24:10:12:11:96). Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 6/7. Gürtel am 13. Segment ventral unterbrochen, im übrigen ringförmig, am 13.—17., '/„18. Segment (= 5—5",). Männliche Poren einander und der ventralen Medianlinie genähert, am 18. Segment medial von den Borstenlinien «a, auf einer gemeinsamen, ventralmedianen, quer-ovalen, polsterförmigen Papille, die die ganze Länge des 18. Segments einnimmt und lateral fast bis an die Borstenlinien d reicht. Weibliche Poren nicht genau erkannt (vorn am 14. Segment medial von den Borstenlinien a?). AN Samentaschenporen 2 Paar oder 2 un- FF _. paarige auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, Sorewarae: aarweise einander sehr genähert oder ganz mit- Eee 3 ? einander verschmolzen, dicht neben oder in der En — ventralen Medianlinie. an Pubertätsorgane sehr konstant, bei fast sämtlichen vorliegenden geschlechtsreifen Exem- plaren in gleicher Anordnung. Bei voller Aus- bildung sind es große quer-ovale, von einem Drüsen- wall eingefaßte, in der zentralen Partie eingesenkte und im Zentrum eine kleine Papille tragende inter- segmentale Feldchen, die fast saugnapfartig aus- I Fig. XVII. | N a en Sa SDaT, Bei normaleı Anordnung (ca. 147 n. Sp., von 150 Exemplaren) liegt ein derartiges Feldchen Vorderende von der Ventral- ventralmedian auf Intersegmentalfurche 16/17, seit- seite; schematisch. lich ungefähr bis an die Borstenlinien @ reichend, und ein Paar auf Intersegmentalfurche 19/20, seitlich fast bis an die Borstenlinien c reichend, die Borstenlinien b medialwärts noch etwas überragend. Diese paarigen Feldchen sind medial nicht scharf begrenzt und durch eine mehr oder weniger deutliche ventral- mediane Brücke, aus zwei schmalen Querwällen bestehend, verbunden. Nur bei 3 von ca. 150 Exemplaren fanden sich ganz unbedeutende Ab- weichungen von dieser normalen Anordnung. Bei einem Exemplar waren die hinteren Pubertätsorgane normal ausgebildet, während das vordere unpaarige fehlte; bei den beiden anderen Exemplaren fand sich eine Verdoppelung der Pubertätsorgane, bei dem einen eine Verdoppelung des vorderen, unpaarigen, insofern sich deren zwei auf Intersegmentalfurche Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 97 15/16 und 16/17 fanden, bei dem anderen eine Verdoppelung der hinteren Paare, deren sich 2 auf Intersegmentalfurche 19/20 und 20/21 fanden; die Pubertätsorgane dieses letzteren, überzähligen Paares waren einander etwas näher gerückt als die des normalen Paares auf Intersegmentalfurche 19/20. Innere Organisation: Dissepimente 6/7 und 7/8 zart, 8/9 bis 14/15 etwas verdickt, 9/10 und 10/11 am meisten, aber immerhin nur mäbig, die übrigen stufenweise noch weniger. Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. Ösophagus ohne Kalkdrüsen; Mitteldarm ohne Typhlosolis. Nephridialsystem: Jederseits 3 Mikronephridien in einem Seg- ment. Die Mikronephridien sind in regelmäßige Längslinien gestellt, die eines Segments annähernd gleich groß. Die obersten zeichnen sich nicht durch besondere Größe aus. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samen- trichter frei im 10. und 11. Segment; 2 Paar kleine, wurstförmige, ge- bogene, in ganzer Länge an Dissepiment 10/11 bezw. 11/12 angeheftete Samensäcke im 11. und 12. Segment. Prostaten ganz auf das 18. Segment beschränkt, vom Ort der Ausmündung zur Seite und nach oben ragend. Drüsenteil eiförmig, schwach seitlich abgeplattet, kompakt, oberflächlich uneben, warzig und rissig. Ausführgang kurz, gerade gestreckt. Penialborsten fehlen. Weibliche Geschlechtsorgane: ÖOvarien an normaler Stelle, büschelig. Eitrichter ziemlich groß, flach trichterförmig, mit vorragendem Rande. Samentaschen (Tafel, Fig. 9): Haupttasche mit länglich -sack- förmiger Ampulle und mäßige scharf abgesetztem, halb so diekem und ungefähr Y/s so langem Ausführgang. In das distale Ende des Ausführ- ganges mündet ein langes, schlankes, keulenförmiges Divertikel, das un- gefähr ebenso lang wie die Haupttasche ist und am dicken proximalen Ende einen einfachen, ovalen oder birnförmigen Samenraum enthält. Bemerkungen: X. brancasteriensis steht dem N. suetorius MICH. von Bridgetown, ebenfalls im Upper Blackwood-Distrikt, nahe. Beide zeigen die gleiche trinephridische Ausbildung der Exkretionsorgane. Sie unterscheiden sich voneinander durch die Anordnung der äußeren Pubertätsorgane und durch die Gestalt der Samentaschen. Notoscolex Simsoni (W. B. Sp.). 1595. Megascolides Simsoni W. B. SPENCER, Preliminary Notes on Tasmanian Earth- worms. In: Proc. R. Soc. Victoria (N. S.) VII, p. 45, t. 3, f. 31—33. Fundnotiz: Tasmanien, Umgegend von Hobart; Dr. ARTHUR M. L£A leg. 98 W. Michaelsen. Vorliesend 4 gut konservierte Exemplare, von denen eines vollkommen geschlechtsreif, aber anscheinend nicht vollständig ist, während die andern halbreif sind. Äußeres. Dimensionen des größten halbreifen Exemplares: Länge 68 mm, Dicke 3—4'/, mm, Segmentzahl 124. Das geschlechtsreife Stück war ursprünglich anscheinend nur wenig größer. Färbung dorsal bis etwa zu den Borstenlinien d rauchbraun, ventral und lateral gelblichgrau. Kopf epilobisch (ca. '/%). Dorsaler Kopflappenfortsatz hinten offen, aber hinterste Partie desselben durch eine Querfurche abgetrennt. Eine dorsalmediane Längsfurche zieht sich am Kopflappen und 1. Segment bis zur Intersegmentalfurche 1/2 hin. Borsten im allgemeinen ventral weit gepaart, dorsal getrennt. Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen und gleich der Weite der dorsalen Paare; Weite der ventralen Paare un- sefähr ?/s so groß. Dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich ®/s des Körperumfanges (im allgemeinen aa: ab:be:cd—=3:2:3:3; dd = ’/s u). Am Hinterkörper sind die Borsten d sehr unregelmäßig gestellt, so daß hier die Borstendistanzen cd und dd in hohem Grade schwanken. Ganz vereinzelt weicht schon dicht hinter dem Gürtel eine Borste d aus der geraden Borstenlinie heraus. Erster Rückenporus auf Intersesmentalfurche 2/3, also auffallend weit vorgerückt; bei 2 Stücken konnte ich die ersten beiden Rückenporen nicht erkennen. Gürtel ringförmig, am 14.—17. Segment (= 4). (Nach SPENCER am 13.—18. Segment.) Männliche Poren und Samentaschenporen wie bei SPENCERS Original- stücken. Pubertätsorgane: Paarige quer gestreckte, schmale, etwas ein- gesenkte Drüsenstreifen auf Intersegmentalfurche 19/20 und 20/21, die vorderen kürzer, medial bis zur Borstenlinie « reichend, lateral die Borstenlinie b überragend, die hinteren medial auch die Borstenlinie « überragend. Die ganze ventrale Partie der Segmente 18—20 ist etwa zwischen den Borstenlinien b etwas eingesenkt. Innere Organisation: Dissepiment 5/6 zart, 6/7”—14/15 schwach verdickt, die mittleren derselben etwas deutlicher verdickt. Darm: Ein mäßig großer Muskelmagen im 5. Segment. Kalkdrüsen fehlen. Mitteldarm ohne Typhlosolis. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment. Nephridialsystem: In den Segmenten des Mittelkörpers finden sich jederseits 4 ziemlich große, locker gelappte bis büschelige Mikro- Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 99 nephridien in regelmäßigen Längsreihen angeordnet. In den Segmenten des Hinterkörpers mit Ausnahme des äußersten Körperendes fand sich die Zahl der Mikronephridien auf 3 jederseits verringert. In den Segmenten des äußersten Hinterendes erschienen die Mikronephridien einer Seite zusammen- gerückt und verschmolzen (Meganephridien?). Auch in den Segmenten des Vorderkörpers war die Sonderung der Mikronephridien nicht so deutlich. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar gedrängt traubige Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. Der allgemeinen Gestalt nach sind die Samensäcke wurstförmig, mit einer Längsseite an ihr Dissepiment angeheftet. Prostaten: Drüsenteil platt, länglich, zungenförmig, äußerlich uneben, aus einer großen Zahl fest aneinander gepreßter Teilstücke bestehend. Ausführgang kurz und sehr dünne. Penialborsten (von SPENCER nicht erwähnt!) ca. 1,2 mm lang und proximal ca. 16 w dick, distal dünner werdend, dicht vor der Spitze nur noch 8 w dick, einfach und ziemlich stark gebogen, ungefähr eine viertel Ellipse beschreibend, distal einfach und ziemlich stumpf zugespitzt; distale Spitze kaum merklich eingebogen. Irgendwelche Ornamentierung war nicht erkennbar. Samentaschen: Ampulle diek sackförmig. Ausführgang scharf abgesetzt, kürzer als die Ampulle, in den proximalen 2 Dritteln etwa !/s so dick wie die Ampulle, im distalen Drittel stark verengt. Ein ziemlich großes, schlank birnförmiges Divertikel mit einfachem Samenraum mündet an der Grenze des dickeren und des dünneren Teiles des Ausführganges der Haupttasche. Das Divertikel ist etwa °/s so lang wie die Haupttasche. Bemerkungen: Die Zugehörigkeit der mir vorliegenden Stücke zu N. Simsoni ist nicht zweifelhaft, trotz geringer Abweichungen (Gürtel- länge) von den Originalstücken. Daß meine Stücke mit Penialborsten versehen sind, von denen SPENCER nichts erwähnt, bedeutet keine Abweichung; denn SPENCER hat in der betreffenden Arbeit leider niemals das Vorkommen von derartigen Borsten angegeben. Notoscolex Leai n. Sp. Fundnotiz: Tasmanien, Umgegend von Hobart; Dr. ARTHUR M. LEA leg. Vorliegend ein geschlechtsreifes Stück, ein halbreifes und ein frag- liches jugendliches. Äußeres: Dimensionen des geschlechtsreifen Stückes: Länge 310 mm, Dicke 7”—12 mm, Segmentzahl 452. Färbung ein unmaßgebliches, auf der Konservierung beruhendes Braun. T*+ 100 W. Michaelsen. Kopf prolobisch, wenn nicht schwach und breit pro-epilobisch. Segmente vom 2. bis etwa zum 11. ziemlich scharf zweiringlig, mit etwas längerem vorderen Ringel, weiterhin, bis etwa zum 23., mehr oder weniger deutlich dreiringlig. Borsten ungemein zart, am Vorderkörper überhaupt nicht erkennbar. Am Mittel- und Hinterkörper mit Ausnahme etwa des hintersten Viertels rerelmäßig gestellt, weit gepaart. Hier ventralmediane Borstendistanz ein wenig kleiner als die mittleren lateralen, diese doppelt so groß wie die Weite der Paare, dorsalmediane Borstendistanz ein wenig kleiner als der halbe Körperumfang (aa: ab:be:cd:dd —= 8:5:10:5:40). Am Hinterende Borsten unregelmäßig gestellt. Nach vorn, gegen die männ- lichen Poren, verengen sich die ventralen Paare sehr, die lateralen anscheinend nicht (am 19. Segment aa — ca. dab). Gürtel ventralmedian eingesenkt, aber nicht unterbrochen, am 1/,13.—19. Segment (= 6',). Männliche Poren auf kleinen, fast kreisförmigen Papillen am 18. Segment auf den Borstenlinien ab, etwa '/ız des Körperumfanges von- einander entfernt. Weibliche Poren durch eine ziemlich lange ventralmediane Quer- furche vorn am 14. Segment markiert. Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, die eines Paares ungefähr '/ıo des Körperumfanges voneinander ent- fernt, also ungefähr in den Linien der männlichen Poren (Borstenlinien ab?). Pubertätsorgane: Große unpaarige, inter- EN segmentale, ventralmediane, seitlich bis etwa an FB die Borstenlinien db reichende, zwischen sich nur a, eine schmale Zone der Segmente ‚freilassende, ——— gerundet hexagonale Pubertätsfelder liegen auf den — ; Intersegmentalfurchen 15/16, 16/17,17/18 und 18/ 19. m— Das hinterste auf Intersegmentalfurche 18/19 ist nur wm undeutlich, das von Intersegmentalfurche 17/18 ist —— hinten undeutlich begrenzt. — Innere Organisation: Dissepiment5/6zart, Br: 6/7—12/13 verdickt, die äußeren derselben mäßig San stark, die mittleren, 7/8 bis 11/12, ungemein stark. Fig. XVII. Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Seg- Notoscolex Leai n.sp, ment. Osophagus segmental nur schwach ange- Vorderende von der Ventral- schwollen, ohne Kalkdrüsen. Mitteldarm wenig- seite; schematisch. E E: z is stens im Anfangsteil bis zum 24. Segment spiralig. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 12. Segment. Nephridialsystem mikronephridisch. Im allgemeinen enthält jedes Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 101 Segment, und zwar auch im Hinterende des Tieres, eine große Anzahl Nephridialzotten. Im Vorderkörper, in der Region der verdickten Dis- sepimente, scheinen die Nephridialzotten weniger zahlreich und jederseits neben dem Bauchstrang zusammengezogen zu sein, so daß das Nephridial- system hier den Eindruck eines meganephridischen macht (Pseudomega- nephridien). Vorderemännliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Ein Paar kleinbeerige, locker traubige, fast büschelige Samensäcke ragen von Dissepiment 11/12 in das12. Segment hinein. Prostaten: Drüsenteil schlank zungenförmig, lang, schmal und platt. Das proximale Drittel ist anscheinend konstant (bei allen 4 unter- suchten Prostaten) zurückgeschlagen und ziemlich eng an die mittlere Partie des Drüsenteils angelegt. Der Ausführgang ist kurz und dünne. Er tritt in das distale Ende des Drüsenteils ein und setzt sich in einen Hauptkanal fort, der sich fast durch die ganze Länge des Drüsenteils bis weit in die umgeschlagene proximale Partie desselben hinzieht. Die Masse des Drüsenteils setzt sich aus zahlreichen, fest gegeneinander gepreßten, annähernd kugeligen Teilstücken zusammen, deren anscheinend epithellosen Ausführgänge in den mit einer Epithelwandung versehenen Hauptkanal einzumünden scheinen. Wir haben es hier also mit einer Prostata zu tun, die einen Übergang von der schlauchförmigen Plutellus-Prostata zu der Pheretima-Prostata darstellt, aber nach der Gestaltung der Drüsenmassen schon der Pheretima-Prostata zugeordnet werden muß. Die Samenleiter treten dicht nebeneinander und neben dem Ausführgang unverschmolzen in das distale Ende des Drüsenteils ein und ziehen sich dicht neben dem Hauptkanal, der hier noch die Struktur des Ausführganges zu besitzen scheint, entlang, um ungefähr am Ende des ersten distalen Viertels des Drüsenteils dicht nebeneinander in den Hauptkanal einzutreten. Zu erwähnen ist noch, daß vom proximalen Ende des Drüsenteils ein ziemlich dicker, anscheinend aus Bindegeweben und muskulösen Elementen bestehender Strang entspringt, der sich neben dem proximalen Drittel des Drüsenteils und weiter unten neben dem Ausführgang zur Leibeswand hinzieht. Aus- führgang dünne, mäßig lang. Penialborsten hellgelb, ca. 2 mm lang und fast in ganzer Länge etwa 20 « dick, schwach und einfach gebogen, am distalen Ende einfach und schlank zugespitzt. Eine Ornamentierung ist jedenfalls nicht deutlich ausgeprägt. Bei sehr starker Vergrößerung war jedoch am Rande des Profils eine sehr zarte, ziemlich weitläufig gestellte Kerbung zu erkennen, die jedoch nur an die äußerst feine, wasserhelle Rindenschicht (Ober- haut? Matrix?) gebunden zu sein schien. Samentaschen (Textfig. XIX): Ampulle lang zylindrisch, proximal abgerundet. Ausführgang kurz, konisch, mäßig scharf von der Ampulle 102 abgesetzt. W. Michaelsen. Am Ausführgang sitzt ein nierenförmiges Divertikel. Das- selbe enthält 4 oder 5 große Samenkämmerchen, die auch äußerlich als Notoscolex Leai n. Sp., kürzer. Fig. XIX. Samentasche; S/1. Vorwölbungen an der konvexen Kante erkenn- bar sind. Bemerkungen: N. Leai scheint den eben- falls in Tasmanien gefundenen Arten N. campestris (W. B. Sp.) und N. wellingtonensis (W. B. SP.) nahe zu stehen. Er unterscheidet sich von beiden unter anderm durch die Anordnung und Gestalt der äußeren Pubertätsorgane, die Erstreckung des Gürtels und die Borstenverhältnisse. Leider macht SPENCER keine Angaben über etwaige Penialborsten, die doch sicher wenigstens auch bei einigen seiner Notoscolex-Arten vorkommen. Gen. Pheretima Kinb. Pheretima sangirensis (Mich.). Fundnotiz: Carolinen-Archipel; Dr. COHN leg. Pheretima aspergillum (E. Perr.). Fundnotiz: Fundnotiz: Pheretima Fundnotiz: China, Futschou und Hongkong; Dr. COHN leg. Pheretima hupeiensis (Mich.). China, Futschou; Dr. COHN leg. hawayana (Rosa) var. barbadensis (Bedd.). China, Futschou; Dr. CoHN leg. Pheretima Juliani (E. Perr.). . Perichaeta Juliani E. PERRIER, Sur les Vers de terre des iles Philippines et de la Cochinchine. In: ©.-R. Ac. Sei. LXXXI, p. 1045. Vorliegend 5 Originalstücke. Eines der schon früher von PERRIER ceöffneten und untersuchten Stücke wurde zwecks Feststellung der inneren Organisation näher untersucht. Äußeres: Dimensionen des größten Exemplares: Länge 450 mm, Dicke 4%, — 7, mm, Segmentzahl 210. Andere Exemplare sind beträchtlich Die auffallende Länge und verhältnismäßig geringe Dicke bei den größeren Exemplaren beruht nicht etwa auf unnatürlicher postmortaler Streckung. Die Stücke sind vorzüglich konserviert, vielleicht gut gestreckt, Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 103 aber durchaus nicht gezerrt. Die Länge und Schlankheit der Tiere ent- spricht auch der für eine Pheretima-Art auffallend hohen Segmentzahl. Im allgemeinen übersteigt die Segmentzahl bei Pheretima-Arten das erste Hundert nur um ein Geringes, wenn sie nicht gar darunter bleibt. Nur bei wenigen Arten übersteigt sie wie bei der vorliegenden das zweite Hundert, nämlich bei Ph. öres (MICH.) und Ph. elongata (E. PERR.) [= Ph. biserialis (E. PERR.)]. Färbung dunkel rauchbraun bis fast schwarz. Kopf? Segmente mit wallfürmig erhabener, fast kielartig vorspringender Borstenzone. Borsten in vollständig geschlossenen, ziemlich gleichmäßig dichten Ringeln. Borstenzahlen sehr hoch: 99/II, 125/V, 127/VIIL, 109/X, 98/XII], (74/XIX), 85/XXV. DBorsten im allgemeinen klein, ventral zwischen den Pubertätspapillen und zwischen den männlichen Papillen, am 17.—22. Seg- ment, stark vergrößert, vielleicht als Geschlechtsborsten zu be- zeichnen. Eine solche vergrößerte Borste des 18. Segments erwies sich als 0,47 mm lang bei einer maximalen Dicke von 30 w, während eine laterale Borste desselben Segments nur 0,30 mm lang und im Maximum 20 w dick war. | Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 12/13. Gürtel ringförmig, am 14.—16. Segment (= 3). Ventrale Borsten an allen Gürtelsegmenten unverändert deutlich, wenngleich die Borstenzonen hier nicht erhaben sind. Männliche Poren am 18. Segment, ventral, ein Fünftel des Körperumfanges voneinander ent- fernt, auf großen, stark vorspringenden, geschweift kegelförmigen Papillen mit quer-ovalem bis fast kreisförmigem Grundriß. Ungefähr 14 vergrößerte Borsten zwischen den männlichen Papillen, die jederseits eine Unterbrechung der Borstenketten verursachen. NARNHE IN 3 Paar (bei 2 Stücken) bezw. 5 Paar (bei Fig. XX. 3Stücken) Pubertätspapillen am 17. und 19.—20. Pheretima Juliani bezw. am 17. und 19.—22.Segment in den Linien der (E. PERR.), Vorderende von der Ventral- männlichen Papillen und genau von dem Aussehen ! seite; schematisch. der männlichen Papillen. Bei rein äußerlicher Lupen- betrachtung ließen sich die männlichen Papillen nicht von diesen Pubertätspapillen, mit denen zusammen sie jederseits eine kontinuierliche Reihe bilden, unterscheiden. Weiblicher Porus unpaarig, ventralmedian am 14. Segment, dicht 104 W. Michaelsen. vor der Borstenzone, umgeben von einem kreisförmigen Hofe, dessen hintere Partie eine kurze Unterbrechung der Borstenkette des 14. Segments ver- ursacht. Samentaschenporen 4 Paar, ventral auf Intersegmentalfurche 5/6—8/9, die eines Paares ca. °/ des Körperumfanges voneinander entfernt. Innere Organisation: Dissepiment 5/6, 6/7, 7/S und 8/9 sehr stark verdickt, 9/10 anscheinend ganz fehlend, 10/11 und alle folgenden zart, 10/11—13/14 vielleicht ein wenig stärker als die sehr zarten des Mittelkörpers. | Darm: Ein mäßig großer, für eine Pheretima-Art fast als klein zu bezeichnender Muskelmagen im 8. Segment. Der Muskelmagen ist kaum dicker als die folgenden Partien des Ösophagus; doch ist seine Wandung stark verdickt und muskulös. Ein Paar einfache, mäßig schlanke, zipfel- förmize Darmblindsäcke vom 27. Segment bis ins 26. oder 25. Segment nach vorn ragend. Die Basis der Darmblindsäcke scheint nach hinten bis in das 28. Segment zu reichen. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment. Nephridialsystem bei Lupenvergrößerung nicht erkannt, also mikronephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentrichter in 2 Paar kleinen, flachen Testikelblasen unterhalb des Ösophagus im 10. und 11. Segment. Die beiden Testikelblasen einer Seite schmiegen sich eng aneinander an, ohne jedoch miteinander in Kommunikation zu treten. Zwischen den beiden Testikelblasen eines Segments scheint eine (enge?) Kommunikation zu bestehen; doch ließ sich das nicht sicher feststellen. Jede Testikelblase steht mit einem mittelgroßen, sackföürmigen Samensack in Verbindung; diese Samensäcke ragen paarweise von Dis- sepiment 10/11 bezw. 11/12 in die Segmente 11 und 12 hinein, sich seitlich vom Ösophagus nach oben erstreckend. Prostaten: Drüsenteil ziemlich groß, etwa 4 Segmente einnehmend, sehr locker gebaut, aus verhältnismäßig langen, dünnen, unregelmäßig zylindrischen Teilstücken zusammengesetzt. Ausführgang groß, eine ziem- lich lange, einfache Schleife bildend, deren proximaler Teil ziemlich dünne ist, während ihr distaler Teil dick und muskulös erscheint. Der Ausführ- gang mündet direkt, ohne Vermittelung einer Kopulationstasche, aus. Samentaschen in das ihrer Ausmündungs-Intersegmentalfurche vor- aufgehende Segment hineinragend, also im 5.—8. Segment. Haupttasche mit mehr oder weniger breit sackförmiger, proximal etwas verschmälerter Ampulle, deren Wandung eine dichte, zarte, ziemlich unregelmäßige Ringelung aufweist. Diese Ringelung wird hervorgerufen durch schmale Falten, die von der Wandung in das Lumen hineinragen. Ausführgang Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 105 der Haupttasche sehr kurz, etwa halb so dick wie die Ampulle, von der er scharf abgesetzt ist. In diesen Ausführgang mündet ein einziges Divertikel ein. Das Divertikel besteht aus einem distal dünnen, proximal- wärts stark an Dicke zunehmenden Schlauch, der unregelmäßige, besonders in der engeren distalen Partie ziemlich dicht aufeinander folgende mastdarm- artige Einschnürungen zeigt und zu unregelmäßigen engen Schlängelungen zusammengelegt ist. Die aneinander gelegten Seiten der Schlängelungs- windungen sind miteinander verwachsen; die Silhouette des ganzen Divertikels ist unregelmäßig blattförmig, kurz- und ziemlich diek-gestielt, mit gekerbtem Rande. Das Divertikel ist etwas kürzer als die Haupt- tasche. Gestreckt würde der Divertikelschlauch die Länge der Haupt- tasche weit übertreffen. Fundnotiz: Cochinchina; JULIEN leg. 1874 (Mus. Paris). Bemerkungen: Diese seit langem als „species inquirenda“ bestehende Art ist in gewissen Hinsichten sehr interessant; zumal die Ausbildung der Dissepimente hinter dem für eine Pheretima-Art recht kleinen Muskel- magen ist beachtenswert. Nur bei verhältnismäßig wenigen Pheretima- Arten ist das Dissepiment 8/9 überhaupt vollständig ausgebildet, bei den meisten ist es rudimentär oder ganz zurückgebildet. Bei Ph. Julian: dagegen ist es nicht nur vollständig ausgebildet, sondern sogar stark verdickt. Es ist das zweifellos ein primitiver, an die Ahnengattung Megascolex erinnernder Zustand. Pheretima carolinensis n. sp. Fundnotiz: Carolinen-Archipel; Dr. COHN leg. Vorliegend 2 Exemplare, eines unvollständig, eines mit regeneriertem Hinterende. Äußeres. Dimensionen: Länge größer als 160 mm, max. Dicke 7 mm, Segmentzahl größer als 107. Färbung dorsal kastanien- bis violettbraun, lateral sanft ab- getönt, ventral grau; Borstenzonen etwas heller. Kopf epilobisch (ea. /); Kopflappen klein; dorsaler Kopflappen- fortsatz fast so breit wie der Kopflappen, durch eine scharfe Querfurche von letzterem abgesetzt, mit parallelen Seitenrändern, hinten offen. Sesmente mehr oder weniger scharf dreiringlig geteilt. Borsten im allgemeinen zart, vorn (etwa im 4.—9. Segment) ventral vergrößert. Borstenketten ventral vollständig geschlossen, dorsal un- regelmäßig (nirgends besonders weit) unterbrochen (z2 = 1—2 yz), am Vorderkörper ventral weitläufiger als dorsal, am Mittelkörper dorsal etwas weitläufiger als ventral. Borstenzahlen: 42/VI, 65/XIH, 65/XVL, 72/XXV1. Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 11/12. 106 W. Michaelsen. Gürtel ringförmig, ‘stark erhaben, am 14.—16. Segment (= 3). Auch bei vollständig geschlechtsreifen Exemplaren (mit gefüllten Samen- taschen) Borstenketten an jedem der 3 Gürtelsegmente deutlich erhalten. Männliche Poren am 18. Segment, ungefähr '/s des Körperum- fanges voneinander entfernt, auf stark erhabenen, gerundet kegelförmigen Porophoren, deren fast kreisrunde Basis ca. '/s der Länge des Segments einnimmt. Zwischen den männlichen Poren stehen ungefähr 18 Borsten. Weiblicher Porus unpaarig, ventralmedian am 14. Segment in der Borstenzone. Samentaschenporen auf Intersegmental- furchen 5/6, 6/7 und 7/8, dorsal, jederseits neben der Medianlinie in 3 Paar Gruppen von 1 bis 5 (l und 2, 2 und 3, 3 und 5). Die beiden der dor- salen Medianlinie zunächst liegenden sind zum Teil weniger weit voneinander entfernt als zwei benachbarte einer Gruppe. Pubertätsorgane: Gerade und dicht vor und hinter jedem männlichen Porophor liegt je ein nierenförmiges Pubertätsfeld mit hellerem, schwach wallförmig erhabenem Rande. Die Kon- kavität dieser Pubtertätsfelder ist den männlichen Fig. XXI. Porophoren zugewendet; ihre Konvexität überragt Pheretima carolinensisn.sp., etwas die hier ausgelöschten Intersegmentalfurchen Vorderkörper von der 17/18 bezw. 18/19; sie liegen also der Hauptsache Ventralseite; schematisch. . nach auf dem 18. Segment. Die etwas ver- schmälerten, gegen die Borstenzone des 18. Segments hingebogenen, aber die Borstenzone nicht erreichenden Enden dieser Pubertätsfelder über- ragen deutlich den männlichen Porophor sowohl medial wie lateral. Innere Organisation: Die Dissepimente 5/6—7/8 und 10/11— 14/15 sind verdickt, das letzte nur schwach; die Dissepimente 8/9 und 9/10 fehlen. Darm: Ein großer Muskelmagen liegt zwischen den Dissepimenten 7/8 und 10/11. Darmblindsäcke fehlen. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 12. Segment. Nephridialsystem: Mikronephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane getrennt paarig, nur die einer Seite miteinander verwachsen. Zwei Paar Samentrichter vollständig voneinander getrennt ventral hinten im 10. und 11. Segment, in Testikel- blasen eingeschlossen. Testikelblasen des vorderen Paares, vom Disse- piment 10/11 in das 10. Segment hineinragend, dick birnförmig; Samen- trichter des vorderen Paares nur die verengte Basalpartie dieser vorderen Testikelblasen ausfüllend; die übrige mäßig große Partie dieser Testikel- blasen ist samensackartig erweitert. Testikelblasen des hinteren Paares Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 107 im 11. Segment, mit denen des vorderen Paares kommunizierend, seitlich in sehr große Samensäcke ausgezogen (Samensäcke des vorderen Paares im 11. Segment durch die Testikelblasen des hinteren Paares oder direkt, je nach der Auffassung der basalen Partie, mit den Testikelblasen des vorderen Paares kommunizierend!). Ein Paar kleine Samensäcke des hinteren Paares ragen vom Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein und stehen nach vorn hin mit den Testikelblasen des hinteren Paares im 11. Segment in Kommunikation. Prostaten klein. Drüsenteil ganz auf das etwas ausgeweitete 18. Segment beschränkt, vielfach und tief gespalten und zerteilt, mit un- regelmäßig gestalteten, aneinander gepreßten Teilstücken. Ausführgang unregelmäßig gebogen, distalwärts an Dicke zunehmend, direkt ausmündend. Eine Kopulationstasche ist nicht vorhanden. Weibliche Geschlechtsorgane im normaler Lagerung. Ein Paar verhältnismäßig große birnförmige Eiersäcke ragen vom Dissepiment 13/14 in das 14. Segment hinein. Samentaschen klein. Haupttasche kurz- und eng-gestielt, birn- förmig. In den Ausführgang der Haupttasche mündet ein kleines, birn- fürmiges, kurz- und eng-gestieltes Divertikel ein, das ungefähr "/s bis */s so lang wie die Haupttasche ist und fast ganz von einem einfachen Samenraum eingenommen wird. Das Divertikel liegt bei allen Samen- taschen gerade vor der Haupttasche. Die Samentaschen ragen ausnahmslos samt ihrem Divertikel in das auf ihre Ausmündungs-Intersegmentalfurche folgende Segment hinein (in Segment 6, 7 und 8). Pheretima hongkongensis n. Sp. Fundnotiz: Hongkong; Dr. COHN leg. (Mus. Bremen). Vorliegend ein vollständiges geschlechtsreifes Exemplar. Äußeres: Dimensionen: Länge 150 mm, maximale Dicke (mit Ausnahme des unnatürlich verdickten Hinterendes) 6'/ mm, Segmentzahl ca. 200 (auffallend groß für eine Art dieser Gattung! Stellenweise ließen sich übrigens die Segmente wegen schlechter Erhaltung des Stückes nur schätzungsweise zählen). Färbung ein unmaßgebliches Grau. Kopf epilobisch (ca. /s). Kopflappen klein; dorsaler Kopflappen- fortsatz breit, hinten offen. Borsten sehr zart, nur am 5. Segment und einigen folgenden ventral etwas vergrößert. Borstenketten ventral und dorsal vollständig geschlossen, im allgemeinen gleichmäßig dicht, nur am 5. Segment und einigen folgenden ventral etwas weitläufiger. Borstenzahlen: 60/V, 66/X, 64/XVLO, 64/XXVL. 108 W. Michaelsen. Gürtel ringförmig, am 14. —16. Segment (= 3). Borsten an allen Gürtelsegementen erhalten. Männliche Poren am 18. Segment in der Borstenzone, ungefähr '/ı des Körperumfanges voneinander entfernt, auf ziemlich großen, warzen- förmigen Porophoren. Zwischen ihnen 8 Borsten. Weiblicher Porus unpaarig, ventralmedian auf der Borstenzone des 14. Segments. Samentaschenporen 4 Paar auf Inter- seementalfurchen 5/6—8/9, die eines Paares unge- fähr ?/x des Körperumfanges voneinander entfernt. Pubertätsorgane: Jederseits medial und dicht am männlichen Porophor eine stark erhabene, saugnapfartige Papille mit steiler, hochaufragender Außenwand und tief eingesenkter Zentralpartie von kreisförmigem Umriß, der dem Umriß des männlichen Porophors ungefähr gleichkommt. {18 Innere Organisation: Dissepiment 5/6 bis 7/8 und 10/11 bis 13/14 stark verdickt, 8/9 23 (und 9/10?) fehlend. Darm: Ein großer Muskelmagen zwischen Fig. XXII. Dissepiment 7/8 und 10/11. Darmblindsäcke ein- Pheretima hongkongensis fach, schlank, wurstförmig, im 26. (2, 27.2) Segment a seitlich am Darm entspringend und in das vorher- Vorderkörper > rl d Oo’ 1 j »e ” 1 » ärt \z vonder Ventralseite; gehende Segment hineinragend; hier aufwärts schematisch. gebogen. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13. Segment. Nephridialsystem: Mikronephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter im 10. und 11. Segment, die des vorderen Paares etwas kleiner als die des hinteren Paares und zugleich weit voneinander getrennt; die des hinteren Paares einander median berührend. Samentrichter des vorderen Paares in ein Paar kleine, vollständig voneinander gesonderte, dickbirn- fürmige Testikelblasen eingeschlossen, die von Dissepiment 10/11 in das 10. Segment hineinragen und deren engere Basalpartie ganz vom Samen- trichter ausgefüllt wird, während ihre etwas erweiterte freie Partie samen- sackartig mit Spermamassen angefüllt ist. Samentrichter des hinteren Paares in die median anscheinend vollständig miteinander verschmolzenen Testikelblasen des hinteren Paares eingebettet. Diese Testikelblasen des hinteren Paares gehen seitlich in große, durch wenige tiefe Einschnitte mehrteilig gemachte Samensäcke des vorderen Paares über. Die basale Partie dieser Samensäcke des vorderen Paares bezw. die nicht von ihnen Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 109 gesonderten Testikelblasen des hinteren Paares kommunizieren, das Dis- sepiment 10/11 durchsetzend, mit den Testikelblasen des vorderen Paares im 10. Segment und ferner auch, das Dissepiment 11/12 durchsetzend, mit den Samensäcken des hinteren Paares, die von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hineinragen und wie die des vorderen Paares im 11. Segment mehrteilig erscheinen. Prostaten: Drüsenteil sehr groß, mehrere Segmente einnehmend, mäßig locker vielteilig, gedrängt traubig; Teilstücke unregelmäßig gestaltet, verschieden groß. Ausführgang lang und schlank, verhältnismäßig dünne, gleichmäßig zylindrisch, nur am äußersten proximalen Ende dünner werdend, zu einer langen, etwas unregelmäßig verbogenen Schleife zusammengebogen, direkt ausmündend. Kopulationstaschen sind nicht vorhanden. Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. Övarien und Eitrichter verhältnismäßig groß, einander berührend. Eiersäcke scheinen nicht gebildet zu werden (?). Samentaschen: Haupttasche mit großer, platter, proximal etwas zipfelförmig ausgezogener, etwas beuliger Ampulle und kurzem, engem, ziemlich scharf abgesetztem muskulösen Ausführgang, der sich distalwärts kegelförmig verengt. Die Ampulle zeigt eine enge, etwas unregelmäßige Querfurchung bezw. Ringelung. In das distale Ende des Ausführganges mündet ein langes, dünn-schlauchförmiges, in der mittleren Partie schwach verenegtes, unregelmäßig verbogenes Divertikel, das, ausgestreckt, ungefähr doppelt so lang wie die ganze Haupttasche (Ampulle plus Ausführ- gang) ist. Pheretima Stelleri Mich. subsp. nov. koroensis. Fundnotiz: Celebes, Koro-Tal; F. und P. SARASIN leg. KR 02; Vorliegend ein einziges Exemplar. Äußeres: Dimensionen: Länge 430-480 mm (stark gestreckte Tiere), Dicke max. 8—10 mm, Segmentzahl ca. 200 (nach ziemlich unsicherer Schätzung in einem großen Teil der Länge). Färbung dorsal dunkel purpurn. Borsten in der mittleren Partie des anteclitellialen Körpers stark vergrößert; Borstenketten ventral undeutlich unterbrochen, weitläufiger; Borstenzahlen: 40/II, 45/V, 67/VIIL, 90/XII, 84/XVH, 98/XXV. Pubertätspapillen 2 Paar am 19. und 20. Segment, groß, oval, fast saugscheibenförmig, die ganze Länge ihres Segments einnehmend, ihre Zentren etwas lateral von den Linien der J' Poren. Innere Organisation: Samentaschen in Gruppen von 4—7, auf Intersegmentalfurche 5/6 und 6/7 ausmündend. 110 W. Michaelsen. Subfam. Octochaetinae. Gen. Hoplochaetella Mich. Hoplochaetella Rossii (Benh.). 1903. Plagiochaeta Rossii BENHAM, On the Old and some New Species of Earthworms belonging to the Genus Plagiochaeta. In: Trans. New Zealand Inst. XXXV, p. 284, t. 24 [fe 1-3]. Bemerkungen: Nach Untersuchung eines leider nicht speziell für diese histologischen Ziele konservierten Exemplares kann ich BENHAMS Angabe von der mikronephridischen Natur des Nephridialsystems bestätigen. Diese Art gehört demnach in die Unterfam. Octochaetinae, und zwar zur Gattung Aoplochaetella. Zu bemerken ist noch, daß die Nephridien des Vorderkörpers anders gestaltet sind als die des Mittel- und Hinterkörpers. In den Segmenten des Vorderkörpers sind die hier sehr zahlreichen (26 und mehr) Nephridialzotten jederseits zu einem Bündel zusammengefaßt, das in Anpassung an den schmalen Raum zwischen den sich aufeinander lagernden Dissepimenten eine fächerförmige Anordnung der Zotten aufweist. Subfam. Trigastrinae. Gen. Dichogaster Bedd. Dichogaster Paeßleri n. sp. Tafel, Fig. 10 und 11. ?1900. Benhamia viridis part. (Exemplar von Morelos), EISEN, Researches in American Oligochaeta, with especial reference to those of the Pacific Coast and Adjacent Islands... In: Proc. Calıf. Ae..8) DI, P-214, t. 14, E. 116: Fundnotiz: Mexiko, Manzanillo; Kapitän R. PAESSLER leg. 7 VD. OB: Vorliegend ein geschlechtsreifes, am Vorderkörper zerrissenes Stück und ein vollständiges, halbreifes. Äußeres: Dimensionen des reifen Stückes: Länge 65 mm, Dicke ca. 4 mm, Segmentzahl ca. 170. Färbung schmutzig grünlich-gelb-grau. Kopf beim fraglichen halbreifen Stück epilobisch (ca. /s) bezw. pro- epilobisch; dorsaler Kopflappenfortsatz hinten gerundet und geschlossen; von seinem Hinterende geht eine dorsalmediane Längsfurche bis zu Inter- segmentalfurche 1/2. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 11 Borsten zart, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz gleich den mittleren lateralen (aa — bc); dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich ?/3 des Körperumfanges (dd — ca. ”/s u). Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 13/14. Gürtel sattelförmig, ventralmedian (vorn zwischen den Borsten- linien a, hinten noch etwas weiter) unterbrochen; Gürtel am 13. bis 20. Segment (= 8). Prostataporen 2Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien ab. Samenrinnen etwas gebogen, lateral konvex. Männliche Poren anscheinend auf der Borstenzone des 18. Segments in den Samenrinnen; an diesen Stellen findet sich wenigstens je eine winzige Papille, die ich nur für männliche Porophoren halten kann. Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, in den Borstenlinien ab. Innere Organisation: Dissepimente in der Region der vorderen männlichen Geschlechtsorgane mäßig stark verdickt. Darm: 2 ziemlich große Muskelmagen im 3. und 9. (?) Segment. 3 Paar vollständig voneinander gesonderte, nierenförmige Kalkdrüsen im 15., 16. und 17. Segment. Die Kalkdrüsen des 17. Segments sind etwas dicker als die übrigen. Nephridialsystem: Jederseits in einem Segment ca. 6 unregel- mäßig gestellte Mikronephridien von platt-sackförmiger Gestalt. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samen- trichter im 10. und 11. Segment. Prostaten schlauchförmig. Drüsenteil lang, in einer Ebene sehr weite, unregelmäßige, eng aneinander gepreßte Schlängelungen beschreibend. Ausführgang kürzer, dünner, etwas gewunden. Distale Enden der Samenleiter nicht verdickt? Penialborsten (Tafel, Fig. 10) ca. 0,55 mm lang und 10 « dick, einfach und schwach gebogen, distal scharf zugespitzt. Das distale Ende ist ornamentiert. Die Ornamentierung besteht aus verhältnismäßig groben, länglichen, proximal nadelstichig vertieften Narben, deren proximaler Rand etwas vorsteht. Diese Narben stehen alternierend in 4 unregelmäßigen Längsreihen. Samentaschen (Taf., Fig. 11): Ampulle dick birnförmig, fast kugelig, mit kurzem, engem Ausführgang. In die distale Partie der Ampulle münden dicht nebeneinander 3 oder 4 dicke, kurze, gerundet stummel- förmige bis kugelige Divertikel, die fast doppelt so dick wie der Ausführ- gang der Haupttasche sind. Wenngleich die Basen der Divertikel an- einander stoßen, so lassen sie sich doch nicht wohl als Teilstücke eines einzigen, mehrteiligen Divertikels bezeichnen; doch steht diese letztere Bildung morphologisch der bei D. Paeßleri gefundenen sehr nahe. 2 W. Michaelsen. Bemerkungen: D. Paefleri steht der D. viridis (EISEN) und der D. Guatemalae (EISEN) nahe, unterscheidet sich jedoch von beiden durch die deutliche und charakteristische Ornamentierung der Penialborsten. Ich halte es für nicht ausgeschlossen, daß ein Teil der von EISEN zu Benhamia viridis gestellten Stücke nicht zu dieser EISENschen Art, sondern zu Dichogaster Paeßleri gehören, und zwar die Stücke von Morelos, von denen eine Samentasche auf Tafel 14 in Figur 176 abgebildet ist. Diese Samentasche erinnert mehr an die von D. Paefleri als an die Samen- taschen einer typischen D. vwridis (1. ec. t. 14, f. 175). Zu bemerken ist, daß EISEN den Fundort „Morelos“ im Text nicht erwähnt, sondern nur in der Tafelerklärung anführt. Dichogaster scherbroensis n. Sp. Tafel, Fig. 12 und 13. Fundnotiz: Sierra Leone, Scherbro-Insel; Dr. H. BRAUNS leg. VvI92} Vorliegend ein geschlechtsreifes Exemplar und ein etwas fragliches jugendliches. Äußeres: Dimensionen: Länge 35 mm, Dicke ca. 2 mm, Segment- zahl 115. Färbung schmutzig grünlichgrau bis graugelb. Borsten im allgemeinen ziemlich eng gepaart, am Hinterende weniger eng bis weit gepaart (am Hinterende a —, 00 = Yobo): Ventralmediane Borstendistanz im allgemeinen ungefähr gleich den mittleren lateralen (aa —= be), in der Gürtelregion sehr wenig enger. Dorsalmediane Borstendistanz am Vorderende deutlich größer als der halbe Körperumfang, am Hinterende ungefähr gleich dem halben Körperumfang (dd > '/;u). Gürtel am 13.—20. Segment (8), sattelförmig, zwischen den Borstenlinien b unterbrochen, so daß die ventralen Borstenpaare ab ganz eürtelfrei stehen. Ein anscheinend unpaariger (normal?) männlicher Porus am 17. Segment an Stelle der Borsten ab der rechten Seite, auf einer hellen quer-ovalen Papille. Der männliche Porus der linken Seite ist wenigstens nicht deutlich ausgeprägt, und die innere Untersuchung ergab, daß die entsprechende Prostata fehlt. Samentaschenporus anscheinend unpaarig (normal?), auf Inter- segmentalfurche 8/9, der ventralen Medianlinie genähert, wenn nicht auf derselben. Innere Organisation: Darm: 2 große Muskelmagen vor den Hodensegmenten. 3 Paar nierenförmige Kalkdrüsen im 17.—19. (?) Seg- ment. Kalkdrüsen des vordersten Paares viel kleiner als die der beiden hinteren Paare. Mitteldarm mit großer saumförmiger Typhlosolis. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 113 Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter im 10. und 11. Segment. Prostata nur rechtsseitig im 17. Segment (normalerweise unpaarig?), klein, schlauchförmig. Penialborsten (Taf., Fig. 13) ca. 7’), mm lang, im allgemeinen ca. 15 « dick, gegen das distale Ende bis auf ca. 7 w dünner werdend, schwach gebogen, wasserhell. Distales Ende unterhalb der etwas zurück- gebogenen ziemlich stumpfen Spitze mit einem großen Höcker, der mit der eigentlichen Borstenspitze jederseits durch einen schwimmhautartigen Saum verbunden ist, so daß das distale Ende im ganzen fast wie ein schräges, lang gestreckt ovales, vorn und hinten verdicktes Näpfchen mit dünneren Seitenwänden aussieht. Unterhalb des distalen Endes ist die Borste mit 2 Längsreihen großer, mäßig spitzer, ganz eng anliegender Zähne besetzt. Samentasche (Taf., Fig. 12) unpaarig (normal?), rechts vom Bauch- strang in das 9. Segment hineinragend. Ampulle dick und kurz sack- förmig; Ausführgang der Haupttasche dick, zwiebelförmig, nur wenig kürzer als die Ampulle, distal sehr dick, muskulös. In diesen Ausführ- gang münden 2 ziemlich große, keulenförmige, unregelmäßig gebogene Divertikel ein, die den Ausführgang eng umschlingen. Bemerkungen: D. scherbroensis steht zweifellos der D. Braunsi MICH., ebenfalls von Sierra Leone, nahe. Sie unterscheidet sich von letzterer hauptsächlich durch die Gestalt und Ornamentierung der Penial- borsten. Ob die Unpaarigkeit der Prostata und Samentasche für D. scher- broensis charakteristisch ist, oder ob wir es hier mit einer Mißbildung zu tun haben, kann nach Untersuchung des einzigen geschlechtsreifen Stückes nicht entschieden werden. Es bedarf zur Beantwortung dieser Frage der Untersuchung an weiterem Material. Dichogaster Ehrhardti (Mich.) var. Linnelli n. var. Fundnotiz: Kamerun, Debundscha am Fuß des Kamerun- Gebirges; GUNNAR LINNELL leg. Äußeres: Dimensionen: Länge 50—55 mm, Dicke ca. 2 mm, Segmentzahl ca. 150. Färbung grau; pigmentlos. Pubertätspapillen in der Region der Prostataporen fehlend, nur 2 unpaarige ventralmedian am 8. und 9. Segment vorhanden. Innere Organisation: Penialborsten stark und einfach gebogen, ohne deutliche Ornamentierung, am distalen Ende ähnlich wie bei der typischen Form gestaltet, aber mit ungleichen flügelartigen Auswüchsen, 8 114 W. Michaelsen. der eine breit, gerundet dreiseitig, eingekrümmt flügelförmig, der andere plumper, buckelförmig. Im übrigen wie die typische Form. Dichogaster papillata (Eisen). Fundnotiz: Belgisch Kongo, Mayili, 5° 4’ 40” südlicher Breite, 12° 28’ 15” östlicher Länge, Ostende des Waldes; ©. SANDERS leg. 26. XT.09 Subfam. Oenerodrilinae. Gen. Gordiodrilus Bedd. Gordiodrilus robustus Bedd. Fundnotizen: Süd-Nigeria, zwischen Wari und Sapelli, so- wie bei Benin; ©. MANGER leg. X. und XI. 09. Kamerun, Debundscha am Fuß des Kamerun-Gebirges; GUNNAR LINNELL leg. 1903. Gen. Nematogenia Eisen. Nematogenia panamaensis (Eisen). Fundnotizen: Bibundiim Kamerungebiet, R.ROHDE leg. 1903. Debundscha am Fuß des Kamerun-Gebirges; GUNNAR LINNELL leg. 1903. Bemerkungen: Einige geschlechtsreife Exemplare von diesen Fund- orten besitzen einen Gürtel, der sich über das ganze 22. Segment nach hinten erstreckt, also noch etwas weiter nach hinten als bei den Original- stücken EISENs von Panama, bei denen er nur bis zur Mitte des 22. Segments reicht. Bei den bisher vom Kamerungebiet bekannt gewordenen Stücken reichte er nur bis an die Intersegmentalfurche 21/22 nach hinten. Die hintere Grenze des Gürtels ist also in geringem Grade variabel. Gen. Pygmaeodrilus Mich. Pygmaeodrilus arausionensis n. Sp. Tafel, Fig. 17. Fundnotiz: Orange-Kolonie, Bothaville; Dr. H. BRAUNS leg. 1899. Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 115 Zur Untersuchung vorliegend 5 Exemplare, von denen jedoch nur eines vollständig und annähernd geschlechtsreif, aber noch ohne deutlichen Gürtel ist, während die übrigen unvollständig und nur halbreif oder unreif sind. Äußeres: Dimensionen des vollständigen Stückes: Länge 45 mm, Dicke 1—1'/) mm, Segmentzahl ca. 114. Färbung weißlich; pigmentlos. Kopf undeutlich epilobisch (zygolobisch?). Borsten verhältnismäßig ziemlich groß, eng gepaart. Ventral- mediane Borstendistanz gleich den mittleren lateralen (aa = be); dorsal- mediane Borstendistanz annähernd gleich dem halben Körperumfang (dd —= ca. '/a u). Gürtel noch nicht deutlich ausgebildet, dorsal anscheinend schon in der Borstenzone des 12. Segments beginnend (unsicher!). Männliche Poren am 17. Segment an Stelle der fehlenden Borsten ab, auf kleinen, aber stark vorragenden kuppelförmigen Papillen. Weibliche Poren vorn am 14. Segment in den Borstenlinien ab? Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 8/9 in den Borsten- linien ab. Innere Organisation: Dissepiment 5/6—10/11 verdickt, am stärksten, und zwar ziemlich stark, 8/9, wenig schwächer 7/8, die übrigen eraduell viel schwächer, 5/6 und 10/11 kaum merklich verdickt. Darm: Lappige Septaldrüsen im 4.—-7. Segment, die des 6. Segments am größten, die des 5. Segments ein wenig kleiner, die des 4. und 7. Segments viel kleiner als die des 6. Segments. Ein Muskelmagen fehlt. Im 9. Segment trägt der Ösophagus ein paar dicke, mäßig lange Chylus- taschen. Die Wandung der Chylustaschen ist dünne und blutreich. Das Lumen ist durch dünne, ebenfalls blutreiche, in der Achse zusammen- treffende Längsscheidewände in 9 (konstant?) ziemlich weite, die ganze Länge der Chylustasche einnehmende Längskammern geteilt. Im 12. Segment erweitert sich der Ösophagus plötzlich zum Mitteldarm. Nephridialsystem meganephridisch. Meganephridien verhältnis- mäßig groß, ungefähr von der Gürtelregion an von fettkörperartigem Aus- sehen, mit ziemlich großen Blasenzellen, die von groben, kugeligen, stärke- körnerähnlichen Körnern angefüllt sind. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 11. Segment. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar große, blatt- förmige Hoden und 2 Paar kleine Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. Ein Paar ziemlich kleine Samensäcke ragen von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein. Weder im 9., noch im 10. oder 11. Segment sind Samensäcke vorhanden. Hintere männliche Geschlechtsorgane: Die Prostaten sind ge 116 W. Michaelsen. einfach- und dünn-schlauchförmig. Ein Ausführgang ist nicht deutlich aus- geprägt. Die Prostaten sind ca. 1% mm lang und nehmen 4 oder, bei stärkerer Krümmung, weniger Segmente ein. Sie sind am distalen Ende am dicksten, etwa 90 « dick, und werden gegen das proximale Ende all- mählich dünner. Am proximalen Ende sind sie nur noch etwa 60 « dick. Sie sind unregelmäßig geschlängelt und verbogen. Penialborsten fehlen. Die distalen Enden der von vorn her kommenden und lateral an den Prostata-Enden vorbeigehenden Samenleiter weisen eine starke, aber sehr kurze, platt zwiebelförmige Verdickung bezw. einen derartig gestalteten Muskelmantel auf. Dieser zwiebelförmige Muskelmantel ist etwas länger als breit und etwas breiter als das distale Ende der Prostaten dick. Weibliche Geschlechtsorgane: Ein Paar große, blattförmige Ovarien ragen vom ventralen Rande des Dissepiments 12/13 in das 13. Segment hinein. Die an der freien, proximalen Kante des Ovars sitzenden größten, anscheinend reifen Eizellen sind ca. 70 «a dick. Ein Paar kleine Eitrichter sitzen an der Vorderseite des Dissepiments 13/14. Samentaschen (Tafel, Fig. 17): Ampulle dick -birnförmig, durch einen nicht scharf abgesetzten, etwa ebenso langen und wenig dünneren Ausführgang ausmündend. In das proximale Ende des Ausführganges mündet ein einziges, dick-birnförmiges, nicht deutlich gestieltes Divertikel mit einfachem Samenraum ein. Das Divertikel ist ungefähr ebenso groß wie die Ampulle. Während die Ampulle in das 8. Segment hineinragt, liegt das Divertikel im 9. Segment. Diese Anordnung ist anscheinend konstant. Subfam. Eudrilinae. Gen. Platydrilus Mich. Platydrilus inermis n. sp. Tafel, Fig. 18. Fundnotiz: Belgisch-Kongo, Mayili, 5°4’40” südl. Br., 12° 28’15” östl. L., Ostende des Waldes; C. SANDERS leg. 26. XI. 09. Vorliegend 8 zum Teil geschlechtsreife Stücke. |; Äußeres: Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge ca. 33 mm, maximale Dicke 1'/;—1'/; mm, Segmentzahl ca. 155. Färbung im allgemeinen schmutziggrau, am Vorderkörper, besonders dicht vor dem Gürtel, orangegelb. Prostaten weißlich durch die Haut hindurch schimmernd. Kopf pro-epilobisch. Kopflappen dorsal fast in ganzer Breite bogen- förmig in den Kopfring, das 1. Segment, einspringend. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 117 Borsten überall zart, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz ungefähr gleich den mittleren lateralen (aa — ca. be). Dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges (da Hear ?/sü). Rückenporen vorhanden. Gürtel undeutlich sattelförmig, ventral, wenn überhaupt, zum mindesten schwächer entwickelt, am 14.—17. Segment (— 4). Männlicher Porus (Tafel, Fig. 18) ventralmedian auf Inter- segmentalfurche 16/17, wenn nicht vorn am 17. Segment, an der Spitze eines kleinen, schlank-kolbenförmigen Penis, der auf einer quer-ovalen polsterartigen Basis steht und nach vorn hin gebogen ist. Die Basis des Penis nimmt ca. ”/s der Länge des 17. Segments und '/s der Länge des 16. Segments ein. Das distale Ende des Penis ist dünnhäutig, etwas blasig aufgetrieben, fast kopfförmig. Samentaschenporus unpaarig, ventralmedian auf Intersegmental- furche 14/15, vorn und hinten begrenzt von dicken drüsigen Lippen, deren vordere bei vollkommen geschlechtsreifen Stücken zu einer dicken, nach hinten hin ragenden, den Samentaschenporus überdeckenden Papille aus- gewachsen ist, deren Basis fast die ganze Länge des 14. Segments ein- nimmt, und die sich dem Penis entgegenstreckt. Weibliche Poren hinter den Borsten be des 14. Seements. Pubertätsbildungen (Tafel, Fig. 18): Rechtsseitig lateral von der ventralen Medianlinie, also unsymmetrisch, liegt bei allen geschlechtsreifen Stücken ein unregelmäßig ovales Pubertätspolster, das etwas länger als breit ist und vorn am 17. Segment beginnt, hier medial in die rechtsseitige Hälfte der Penisbasis übergehend. Die Länge dieses Pubertätspolsters ist bei verschiedenen Stücken etwas verschieden; in den extremen Fällen geht es bis zur Mitte des 18. bezw. bis zur Mitte des 20. Segments nach hinten, nimmt also 1'/, bis 3/; Segmente ein. Es ist jedoch etwas länger als die normale Länge von 1'/; bezw. 3'/, Segmenten, da es die betreffenden Intersegmentalfurchen nach hinten auftreibt, also die ursprüngliche Länge der Segmente in seinem Bereich vergrößert. Die Randpartie des Pubertäts- polsters wird, besonders lateral scharf ausgeprägt, von einem weißlichen Wall gebildet. Bei allen geschlechtsreifen Stücken findet sich ferner rechts- seitig am 14. Segment zwischen den Borstenlinien b und c, die vorderen *®/a der Länge dieses Segments einnehmend, ein großes, quer-ovales augen- förmiges Pubertätsorgan, dessen Vorder- und Hinterkante drüsig verdickt ist. Während dieses Pubertätsorgan in der Regel ebenfalls unsymmetrisch ausgebildet ist, befindet sich bei einem Exemplar ein derartiges Organ auch an der linken Körperseite. Bei diesem Stück ist dieses Organ also paarig. Innere Organisation: Dissepiment4/5 sehr zart, aber anscheinend 118 W. Michaelsen. vollständig ausgebildet, 5/6 schwach verdiekt, 6/7—9/10 mäßig stark ver- diekt, 10/11 schwach verdickt, die folgenden zart. Darm: Ein mäßig großer, diekwandiger Muskelmagen im 5. Segment. Ösophagus im 6.— 16. (?) Segment mit paarigen fettkörperähnlichen Anhängen (umgebildeten Kalkdrüsen) von der bekannten Gestaltung und Struktur. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 11. Segment. Nephridialsystem meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentriehter frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. Samensäcke des 12. Segments größer als die des 11. Segments. Freie Samenmassen im 10. Segment. Hintere männliche Geschlechtsorgane: Euprostaten lang- und mäßig dick-schlauchförmig, unregelmäßig gebogen und gewunden, mit schwachem Muskelmantel, dicker Drüsenschicht und mäßig weitem Lumen. Die Euprostaten sind distal verengt, ohne daß es zur Bildung eines besonderen Ausführganges käme. Sie münden, distal sich vereinend, gemeinsam in die Hinterseite des kurzen Ausführganges einer kleinen, fast kugeligen Bursa propulsoria ein. Das Lumen der Bursa propulsoria ist ziemlich klein, ihre Wandung sehr dick und muskulös; ihr Ausführ- gang geht in den Penis über. Penialborsten sind nicht vorhanden. Weiblicher Geschlechtsapparat: Ein Paar große Ovarien ragen vom ventralen Rande des Dissepiments 12/13 frei in das 13. Segment hinein. Durch die weiblichen Poren hinten lateral am 14. Segment gelangt man in je einen verhältnismäßig ziemlich langen und ziemlich dicken Eileiter, der sich proximal verdickt und zu einer weit in das 13. Segment hineinragenden U-fürmigen Schleife eng zusammenlegt. Der proximale Ast dieser Schleife öffnet sich proximal, dicht vor Dissepiment 13/14, als Eitrichter teils in das 13. Segment, teils in einen hinter Dissepiment 13/14, also im 14. Segment liegenden Eiersack. Die Samentasche ist unpaarig, unregelmäßig birnfürmig, lang- und ziemlich dünn-gestielt. Sie ragt unsymmetrisch nach einer Seite in die Leibeshöhle des 15. Segments hinein. Bemerkungen: Platydrilus inermis ist vor allem durch seine äußeren Geschlechtsorgane und deren Lage, dann aber auch durch das Fehlen von Penialborsten charakterisiert. Bemerkenswert ist die unsymmetrische Lage der äußeren Pubertätsorgane. Platydrilus hortensis n. Sp. Fundnotiz: Portugiesisch-Kongo; am Chiloanga-Fluß, 5° 12’ südl. Br., 12° 8’ östl. L., im Garten; C. SANDERS leg. 21. XI. 09. Vorliegend 2 anscheinend geschlechtsreife, aber gürtellose Exemplare, Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 119 die leider keine vollständige Klarstellung der inneren Organisation erlaubten, da eine Schnittserie infolge des sandigen Darminhalts mißlang. Äußeres: Dimensionen: Länge 29 mm, Dicke 1?/s mm, Segment- zahl ca. 136. Färbung schmutzig gelbgrau, an den Körperenden mehr orangegelb. Kopf pro-epilobisch. Kopflappen dorsal fast in ganzer Breite bogenförmig in das 1. Segment einspringend. Borsten überall zart, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen (aa — ca. bc). Dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich °/s des Körper- umfanges (dd — ca. °/; u). (rürtel nicht ausgebildet. Männlicher Porus ventralmedian hinten am 17. Segment, wenn nicht auf Intersegmental- furche 17/18, auf einer schwach erhabenen quer- ovalen Papille, die fast die ganze Länge des 17. Segments und das vordere Drittel des 18. Seg- ments einnimmt. Weibliche Poren lateral. Samentaschenporus unpaarig, unsymme- trisch gestellt, bei beiden Exemplaren linksseitig stp INN» in der Borstenlinie ab, aufIntersegmentalfurche 12/13. Fio. XXIII : . . { eis . DerSamentaschenporus ist von einem kleinen augen- Pjatydrilus hortensis n. sp., förmigen Hof umgeben. Vorderkörper von der Außere Pubertätsbildungen sind nicht Ventralseite; schematisch. ausgebildet. Innere Organisation: Dissepiment 5/6 bis 11/12 verstärkt, die äußeren derselben nur sehr wenig, die mittleren graduell etwas stärker. Darm: Ein verhältnismäßig sehr großer Muskelmagen im 5. Segment. Paarige fettkörperähnliche Anhänge am Ösophagus (umgebildete Kalk- drüsen von der bekannten Gestalt und Struktur) im 6.—17. Segment. Nephridialsystem meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. Hintere männliche Geschlechtsorgane: HEuprostaten lang- und ziemlich dick -schlauchförmig, unregelmäßig gewunden, mit dünnem Muskelmantel und dicker Drüsenschicht, distal verengt, jedoch ohne deut- lich ausgebildeten Ausführgang, gemeinsam in die Hinterseite des distalen Teils einer kleinen, fast halbkugeligen Bursa propulsoria einmündend. Bursa propulsoria mit dicker muskulöser Wandung und engem Lumen. Penialborsten nicht vorhanden, 120 W. Michaelsen. Weiblicher Geschlechtsapparat: ÖOvarien anscheinend frei in das 13. Segment hineinragend. Eileiter proximal verdickt und zu einer U-förmigen Schleife eng zusammengelegt. Samentasche unregelmäßig schlauchförmig; ihre Wandung ist überall diek-muskulös. Bemerkungen: P. hortensis steht dem P. inermis mindestens sehr nahe, wenn er nicht gar nur eine Varietät dieser Art darstellt. Als einzige Unterschiede konnte ich fast nur die Lage und das Aus- sehen der Geschlechtsporen auffinden. Vor allem charakteristisch ist wohl die unsymmetrische Lage des Samentaschenporus. Bei der ersten Betrachtung der Tiere glaubte ich in dem augenförmigen Hof dieses Porus ein Pubertätsorgan zu erkennen, homolog dem meistens unpaarigen und unsymmetrischen augenförmigen Organ des P. inermis. Eine nähere Untersuchung zeigte jedoch, daß bei P. hortensis die Samentasche durch dieses Organ ausmündet, während akzessorische Pubertätsorgane fehlen. Gen. Stuhlmannia Mich. Stuhlmannia Sandersi n. Sp. Tafel, Fig. 19 und 20. Fundnotiz: Portugiesisch-Kongo, am Chiloango-Fluß, 5° 2’ südl. Br., 12° 8’ östl. L., Flußbank, 1 km von der Mündung des Flusses entfernt, und Garten; ©. SANDERS leg. XI. 09. Zur Untersuchung vorliegend 2 gut konservierte geschlechtsreife Stücke einer neuen Stuhlmannia-Art, die ich Herrn C. SANDERS in Dank- barkeit widme. Äußeres: Dimensionen: Länge ca. 42 mm, Dicke 1—2 mm, Segmentzahl ca. 152. Färbung einfarbig hellgrau; pigmentlos. Kopf epilobisch (ca. /,); dorsaler Kopflappenfortsatz hinten offen. Borsten eng gepaart, besonders eng die lateralen am Vorder- körper. Dorsalmediane Borstendistanz etwas größer als der halbe Körper- umfang (dd > '% u).‘ Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen (aa — ca. be). Borsten des Vorderkörpers, zumal die lateralen, sehr zart, die des Mittel- und Hinterkörpers ziemlich zart. Gürtel ringförmig, am 14.—/,18. Segment (—=4"/,), am 18. Segment nur dorsal deutlich ausgebildet. Männlicher Porus (Tafel, Fig. 20) unpaarig, ventralmedian, auf der Kuppe eines großen, verbreitert kegelförmigen, nach vorn hin gebogenen Penis, dessen Basis fast die ganze Länge des 17. Segments einnimmt und nur die schmale hinterste Partie dieses Segments frei zu lassen scheint. PURE Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 1A. Diese hinterste Partie des 17. Segments wird zusammen mit der ganzen Länge des 18. Segments ventralmedian von einer quer gestreckten, mäßig stark erhabenen Papille eingenommen, an deren Seitengrenzen die Inter- segmentalfurche 17/18 ausgelöscht erscheint. Es erscheint mir fraglich, ob diese ventralmediane Papille auf Intersegmentalfurche 17/18 noch zur Basis des Penis gehört, oder ob sie eine selbständige Bildung darstellt. Von der Entscheidung dieser Frage hängt es ab, ob man das 18. Segment mit vom Penis besetzt ansehen, und welche Stellung (der Anlage nach) man dem männlichen Porus zuschreiben soll (männlicher Porus der Anlage nach ventralmedian am 17. Segment oder auf Intersegmentalfurche 17/18 oder am 18. Segment? — ich halte die erste Anschauung für die wahr- scheinlich zutreffende). Der Penis zeigt einige verschieden starke Ein- schnürungen, besonders sein distales Ende ist stark abgeschnürt. Der auf einer winzigen medianen Kuppenpapille liegende männliche Porus ist jederseits von einer stärker vortretenden Papille flankiert. Bei dem vor- liegenden Stück ragt jederseits aus der Seitenwand des Penis, ungefähr in der Mitte seiner Länge, eine im Verhältnis zur Dicke des Tieres enorme Penialborste (Gestaltung siehe unten!) hervor. Nach vorn, an den Körper des Tieres angelegt, ragen die hervorgestreckten Penialborsten ungefähr bis an Intersegmentalfurche 8/9. Weibliche Poren unscheinbar (am 14. Segment oberhalb der Borstenlinien 52). Samentaschenporus (Tafel, Fig. 20) unpaarig, ventralmedian etwa auf Interseementalfurche 14/15 oder in deren Nähe, ein querer Schlitz auf einer dicken kuppelförmigen Papille, deren Basis die ganze Länge des 14. Segments und die vorderen drei Viertel der Länge des 15. Segments einnimmt. Die Borsten ab des 14. Segments stehen auf den seitlichen Partien dieser Papille, die infolge einer Einsenkung der Bauchseite zwischen ihr und dem Penis etwas nach hinten, dem Penis entgegen, gerichtet erscheint. Innere Organisation: Dissepiment 5/6 mäßig stark, 6/7—9/10 sehr stark verdickt, 10/11 und 11/12 schwach, 12/13 sehr schwach ver- dickt, die folgenden zart. Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Der Ösophagus trägt in den Segmenten 6—17 je ein Paar, also 12 Paar, langgestreckte fettkörperartige, ventral entspringende Anhänge, die sich in dem größten Teil ihrer Länge um ein Blutzgefäß herum einrollen und, bei Verwachsung der gegeneinander gebogenen Längskanten, röhrenförmig schließen. Die Ösophagusanhänge nehmen in der Reihe von vorn nach hinten an Größe, zumal an Dicke, zu. Besonders groß und dick sind die des 14.—17. Segments, zumal die des 16. und 17., und die Röhrenform ist bei diesen vergrößerten und dickeren Anhängen wenigerdeutlich ausgebildet. Während die kleineren 122 W. Michaelsen. au vorderen, deutlich röhrenförmigen Anhänge ziemlich regelmäßig geschlängelt sind, erscheinen die größeren hinteren nur einige Male unregelmäßig zusammengelegt. Auch im allgemeinen Aussehen sind die vorderen von den hinteren Anhängen unterschieden. Bei allen besteht zwar der Zell- inhalt aus grobkörneligen Massen; aber bei den vorderen ist dieser körnelige Zellinhalt durchweg schwärzlich, so daß diese ganzen Anhänge schwarz erscheinen, während die hinteren Anhänge nur oberflächlich geringe Pigmente aufweisen und infolgedessen heller erscheinen. Es findet jedoch kein plötzlicher Wechsel in der Bildung dieser verschiedenen Anhänge statt, sondern ein allmählicher. Die Anhänge des 13. und 14. Segments stellen einen Übergang von den vorderen zu den hinteren dar. Der weite Mittel- darm beginnt im 18. Segment. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 11. Segment. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samen- trichter frei im 10. und 11.Segment. Freie Samenmassen im stark erweiterten 10. Segment, im engeren 11. Segment nur spärliche freie Samenmassen. 2 Paar ziemlich kleine, mehrteilige, großbeerig-traubige Samensäcke ragen ventral von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. Prostaten groß, dick-schlauchförmig, unregelmäßig verbogen, mit mäßig großem Lumen und dicker, fast rein drüsiger Wandung, mit sehr dünner äußerer Muskelschicht. Die beiden Prostaten sind distal verengt und vereinen sich hier zu einem kurzen, engen medianen Ausführgang, der in den unpaarigen medianen Penis eintritt und an dessen Spitze ausmündet. Penialborsten (Tafel, Fig. 19 und 20): Jederseits mündet am Penis ein lang-schlauchförmiger, eine einzige Penialborste enthaltender Penialborstensack aus. Diese beiden Penialborstensäcke erstrecken sich, seitlich an die Körperwandung angelegt, in leichtem Bogen weit nach hinten, durch mehrere Segmente hindurch. Die Penialborsten fallen durch ihre verhältnismäßig enorme Größe auf. Sie sind ungefähr 4'/ mm lang, zu einem lang blattförmigen Gebilde abgeplattet, nur am äußersten proximalen Ende ziemlich schmal (ca. 85 « breit), im übrigen ziemlich breit (in der Mitte ca. 240 „ breit), am äußersten Ende regelmäßig lanzettlich oder schräge zugeschnitten, in der distalen Hälfte schwach oder ziemlich stark gebogen und manchmal etwas gedreht. Eine eigent- liche Ornamentierung ist nicht vorhanden, doch zeigt das distale Drittel bei gewisser Beleuchtung eine schräg verlaufende Streifung, die auf zarter Fältelung des dünnen Blattes zu beruhen scheint. Einer der beiden Ränder des Borstenblattes scheint etwas verdickt zu sein, und diese Verdickung umfaßt scheinbar auch die äußerste distale Spitze. Diese einseitige Rand- verdickung, durch die eine Symmetriestörung des Borstenblattes bewirkt wird, scheint zu der schrägen, also ebenfalls unsymmetrischen Fältelung des Borstenblattes in Beziehung zu stehen, PETE Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 123 Weibliche Geschlechtsorgane: Ein Paar langgestreckte Ovarien ventral am Dissepiment 12/13 im 13. Segment. Die Ovarien scheinen von einem dünnen Häutchen, einer Ovarialblase, eng umschlossen zu sein. Den Ovarien gegenüber sitzt ventral an der Vorderseite des Dissepiments 13/14 jederseits ein offener Eitrichter, dessen röhrenförmiger, dick-muskulöser distaler Teil zu einer engen Schleife zusammengelegt ist. Distal geht der Eitrichter, das Dissepiment 13/14 durchbrechend, in einen ziemlich kurzen Eileiter über; außerdem trägt er an seiner Hinterseite einen kleinen, in das 14. Segment hineinragenden Eiersack. Die proximale, breitlippige Öffnung des Eitrichters scheint sich nicht frei in das 13. Segment zu eröffnen, sondern in eine Eitrichterblase hinein. Diese Eitrichterblase setzt sich, wenn ich die Bilder der vorliegenden Schnittserie richtig deute, nach oben sich erweiternd, in einen zölomatischen Sack fort, der sich oberhalb des Ösophagus mit dem der anderen Seite vereint und so einen unpaarigen, den Ösophagus bogenförmig überspannenden Sack bildet. Die Ovarialblasen münden in die obere Partie der Eitrichterblasen bezw. in die basalen Seitenteile des zölomatischen Sackes ein. Ventral, jederseits neben dem Bauchstrang, scheinen die Eitrichterblasen bezw. die basalen Teile des zölomatischen Sackes auch Fortsätze nach hinten, in das 14. Segment hinein, zu haben; doch konnte ich nicht feststellen, ob sie hier mit der Samentasche in Verbindung treten. Ich glaube jedoch dies annehmen zu sollen. Der Inhalt des zölomatischen Sackes ist manniefaltig und eigenartig. Die Hauptmassen bilden grob granulierte Massen. Eingebettet in diese finden sich zahlreiche Eizellen, die zweifellos aus den Ovarial- blasen hineingelangt sind, und die die größten noch in Verbindung mit den Ovarien stehenden Eizellen an Größe nur wenig übertreffen. Schließlich finden sich noch dicke Ballen und zusammengezwirbelte Büschel von reifen fadenförmigen Spermien im zölomatischen Sack. Wie dieselben hierher gelangt sind, ist mir nicht ganz klar geworden. Aus den eigenen Samen- säcken und freien Samenmassen unseres Tieres selbst können sie kaum stammen; sie werden wohl von der Begattung mit einem anderen Tier herrühren und auf dem oben erwähnten problematischen Wege aus der Samentasche hierher gelanet sein. Die ganze Imhaltsmasse erscheint schließlich noch von bindegewebsartigen Fäden durchzogen, die den zölomatischen Sack anscheinend in Kämmerchen teilen. Diese Kämmerchen scheinen jedoch nicht vollkommen voneinander gesondert zu sein. Die Wandungen des zölomatischen Sackes sind wie die der Eitrichterblasen, die die basalen Seitenteile des zölomatischen Sackes bilden, und auch wie die der Ovarialblasen ungemein zart. Ich zweifelte anfangs sogar an dem Vorhandensein solcher Wandungen, also an dem Vorhandensein eines zölomatischen Sackes überhaupt. Da dieser zölomatische Sack fast den ganzen zur Verfügung stehenden Leibeshöhlenraum des 13. Segmentes ein- 124 W. Michaelsen. nimmt, so konnte der eigenartige Inhalt auch den Leibeshöhlenraum frei gefüllt haben und, zusammengebacken, sich bei der Konservierung des Tieres als kompakte Masse von den Wandungen der Leibeshöhle etwas zurückgezogen haben, auf diese Weise einen prall gefüllten Sack vor- täuschend. Ich glaube jedoch, wenigstens stellenweise eine ungemein zart- häutige besondere Umhüllung dieser Massen, also einen zölomatischen Sack, gesehen zu haben. "Die Samentasche ist ganz unpaarig. Der ventralmediane Quer- schlitz auf der Kuppe der Papille am 14.—15. Segment führt zunächst in ein dickwandig-muskulöses, annähernd eiförmiges Samentaschen-Atrium. Aus dessen Hinterseite entspringt eine anfangs enge, sich dann etwas erweiternde, kurz-sackförmige, etwas aus der Medianebene herausgebogene Ampulle, die selbst an der umfangreichsten Stelle noch beträchtlich dünner als das Samentaschen-Atrium ist. Die Ampulle ist dünnwandig, mit grob granulierten, anscheinend eiweißartigen Massen angefüllt. Das Samentaschen-Atrium ist basal von einem feinen Häutchen sehr locker umhüllt, und der Raum zwischen diesem Häutchen und der Oberfläche des Samentaschen-Atriums ist mit lockeren Bindegeweben, wenn nicht Elementen drüsiger Natur, angefüllt. Ich vermute, daß dieser zartwandige Raum mit dem zölomatischen Sack im 13. Segment in Verbindung steht bezw. den hinteren Teil desselben darstellt. Die Samentasche selbst erscheint zwar vollkommen abgeschlossen zu sein; doch will das nicht viel besagen, finden wir doch häufig eine Kom- munikation zwischen Samentaschen und zölomatischen Räumen durch zeit- weilig auftretende Spalträume in der Wandung der Samentaschen hergestellt. Bemerkungen: Nur unter gewissem Vorbehalt ordne ich diese inter- essante neue Art der Gattung Stuhlmannia zu. Sie verlangt zum mindesten eine Erweiterung der Stuhlmannia-Diagnose, insofern die Samentasche beträchtlich weiter hinten ausmündet als bei den bisher bekannten ost- afrikanischen Arten. Durch diese Zurückschiebung der Samentasche ist auch ihre innige nachbarliche Beziehung zu den Ovarialblasen gelöst und die (bei der neuen Art noch problematische!) Verbindung mit dem zölomatischen Sack geändert worden. Sollte sich die Beobachtung eines zartwandigen zölomatischen Sackes als Irrtum erweisen, also tatsächlich Ovarien und Eitrichter frei im 13. Segment liegen, so müßte diese Art der früher ebenfalls nur von Ost-Afrika, jetzt auch von West- afrika bekannten Gattung Platydrilus zugeordnet werden. Gen. Hyperiodrilus Bedd. Hyperiodrilus africanus Bedd. Fundnotizen: Süd-Nigeria, zwischen Wari und Sapelli; C. MANGER leg. X. 09. ÖOligochäten von verschiedenen Gebieten. 125 Portugiesisch-Kongo, am Chiloango-Fluß, 5° 2’ südl. Br., 12’ 8’ östl. L., Flußbank, 1 km von der Mündung des Flusses entfernt, und Garten; C. SANDERS leg. XI. 09, und bei Chinfimo am linken Ufer des Flusses; C. SANDERS leg. 1. XII. 09. Bemerkungen: Hyperiodrilus africanus BEDD. scheint die weitest verbreitete der auf das äquatoriale Westafrika beschränkten Arten zu sein, erstreckt sich sein Gebiet doch von Togo über Nigeria bis nach Portugiesisch-Kongo. Sie muß schon als peregrin bezeichnet werden und spezieller als Weitwanderer, da eine Verbreitung übersee nicht bekannt und eine Verschleppung durch den Menschen, wenn auch wahrscheinlich, so doch nicht nachweisbar ist. Gen. Iridodrilus Bedd. Iridodrilus Preussi Mich. Fundnotiz: Debundscha am Fuß des Kamerun-Gebirges; GUNNAR LINNELL leg. 1903. Bibundi im Kamerun-Gebiet; R. ROHDE leg. 1903. Gen. Parascolex Mich. Parascolex Rosae (Mich.). Fundnotiz: Debundscha am Fuß des Kamerun-Gebirges; GUNNAR LINNELL leg. 1903. Bibundi im Kamerun-Gebiet; R. ROHDE leg. 1902. Isongo im Kamerun-Gebiet; M. RETZLAFF leg. 1910. Gen. Euscolex Mich. Euseolex vietoriensis Mich. Fundnotiz: Debundscha am Fuß des Kamerun-Gebirges; GUNNAR LINNELL leg. 1903. Gen. Eminoscolex Mich. Eminoscolex congicus n. Sp. Tafel, Fig. 21. Fundnotiz: Belgisch-Kongo, Mayili, 5° 4’ 40” südl. Br., 12° 28’ 15” östl. L., Ende des Waldes; C. SANDERS leg. 26. XI. 09. 126 W. Michaelsen. Vorliegend 8 geschlechtsreife, gut konservierte, wenn auch zum Teil zerbrochene Exemplare. Äußeres: Dimensionen: Länge 80—120 mm, maximale Dicke 3'/, mm, Segmentzahl 205—210. Färbung: Am Vorderkörper, besonders dorsal, grauviolett, mit etwas helleren, gelbbraunen Intersegmentalfurchen. Nach hinten geht die erauviolette Pigmentierung in einen violettgrauen dorsalen Medianstreifen über. Im übrigen gelbgrau bis bräunlich. Kopf epilobisch (2/3). Dorsaler Kopflappenfortsatz schlank, hinten verschmälert, mit bogenförmigen Seitenrändern, die vorn in den Hinter- rand des eigentlichen Kopflappens übergehen, hinten offen, ohne Querfurche. Borsten ziemlich zart. Borstenanordnung eigentümlich und sehr charakteristisch. Ventrale Borsten getrennt, laterale ziemlich eng gepaart. Weite der ventralen Paare gleich der ventralmedianen Borstendistanz, ca. 4mal so groß wie die Weite der lateralen Paare und der mittleren lateralen Borstendistanzen (aa:ab:be:cd — 4:4:1:1). Infolge der auf- fallenden Kleinheit der mittleren lateralen Borstendistanzen kommen die 3 Borstenlinien d, c und d in gleichmäßigen, geringen Entfernungen von- einander an den Seiten des Körpers zu liegen, die Borstenlinien ce ungefähr in den mittleren Seitenlinien, während die Borstenlinien « die große ventrale Partie der Körperoberfläche in 3 sehr breite und gleich breite Längs- bänder teilen. Anticlitellial erweitern sich die mittleren lateralen Borsten- distanzen etwas auf Kosten der ventralen Paare, so daß hier aa > ab > be > cd ist. Die dorsalmediane Borstendistanz ist ein wenig geringer als der halbe Körperumfang (dd < '/s u). Nephridialporen zwischen den Borstenlinien e und d. Gürtel am (13.) 14.—17. Segment (=4, wenn nicht 5), am 13. Segment schwächer und undeutlich ausgeprägt. Männliche Poren dicht vor Intersegmentalfurche 17/18, ungefähr in der Mitte zwischen den Borstenlinien «a und b. Meist ragt ein dicker, langer, kolbenförmiger Penis aus jedem männlichen Porus hervor. Die beiden Penis sind medialwärts gegeneinander hin gebogen. Weibliche Poren am Hinterrande des 14. Segments zwischen den Borstenlinien ce und d, auf winzigen Papillen, die nach hinten hin die Intersegmentalfurche 14/15 überragen. Samentaschenporen ziemlich groß, augenförmig, auf Inter- segmentalfurche 12/13 zwischen den Borstenlinien b und c, mit dem unteren Ende an die Borstenlinien b heranreichend, das obere Ende den Borsten- linien ce noch ziemlich fern bleibend. Innere Organisation: Dissepiment 4/5 vollständig ausgebildet, zart; Dissepiment 5/6 schwach verdickt, 6/7—10/11 etwas stärker, mäßig stark verdickt, 11/12 schwach verdickt, die folgenden zart. 2/2 Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 127 Darm: Ein ziemlich großer Muskelmagen im 5. Segment, 3 mäßig große eiförmige, unpaarige ventrale Chylustaschen im 9., 10. und 11. Segment. Ein Paar sehr große Kalkdrüsen im 13. Segment. Die Kalkdrüsen sind eigentümlich und sehr charakteristisch gestaltet. Von oben gesehen scheinen im 13. Segment 2 Paar schlank nierenförmige Kalk- drüsen dicht hintereinander am Ösophagus zu sitzen. Bei Betrachtung von der Seite sieht man jedoch, daß die freien Kanten der beiden dicken Blätter, die jederseits am Ösophagus sitzen, ventral bogenförmig ineinander übergehen und zusammen eine U-förmige, nach oben offene Figur bilden. Die Kalkdrüsen sind mäßig eng- und sehr kurz-gestielt und besitzen ein ziemlich großes Lumen. Ihre dicke Wandung zeigt die bekannte lamellige Struktur. Ihre Oberfläche ist ziemlich uneben, mit Längskerben und schwachen Einbuchtungen versehen. Mitteldarm ohne Typhlosolis. Nephridialsystem meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: Hoden nicht erkannt, wahrscheinlich bei dem untersuchten Stück schon vollständig aufgelöst. Testikelblasen sind nicht vorhanden. 2 Paar mehrfach und tief eingekerbte Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. Samenmagazine ziemlich klein, von eng und schmal geschlängelten Erweiterungen der proximalen Samenleiter-Enden gebildet; die Schlängelungen sind fest gegeneinander gepreßt. Die Samentrichter, deren Hals das Dissepiment 10/11 bezw. 11/12 durchsetzt, ragen in die Samensäcke des 11. und 12. Segments hinein. Hintere männliche Geschlechtsorgane (Textfie. XXIV) durch- aus paarie. HEuprostaten (pr) dick-wurstförmig, ca. 4mal so lang wie dick, wenig gebogen, metallisch glänzend. Die äußere Muskelschicht, die innere Epithelschicht und das Lumen sind durch- schnittlich ungefähr gleich dick. Die Samen- leiter (sl) treten an das distale Ende der Eupro- staten heran, laufen, fest aneinander und an ee, ; | : R X IR . Eminoscolex congieus N. SP., au Eunpr nl A Medianschnitt durch die hinteren männlichen Geschlechts- schmiegt, an ihnen ent- organe, schematisch, 15/l. kt = Kopulationstasche, lang, umschließlich, diehtt 2 — Leibeswand, pr — Euprostata, sl — Samenleiter. nebeneinander, aber un- verschmolzen, in den proximalen Pol der Euprostaten einzumünden. Distal verengen sich die Euprostaten, ohne daß es zur Bildung eines besonderen Aus- führganges käme, und münden dann von hinten in den dünnwandigen Ausführ- gang einer dick-birnförmigen Kopulationstasche ein. Die Kopulationstasche \\ N 128 W. Michaelsen. (kt) ist nur mit einem verhältnismäßig dünnen Muskelmantel ausgestattet, der Hauptsache nach drüsig. Die dicke, das Lumen zu einem schmalen Spaltraum einengende Wandung des dicken proximalen Teils der Kopulationstasche wird der Hauptsache nach von einem wabenartigen Gewebe gebildet, dessen lange, schlanke Wabenräume von lockeren, schwammigen Drüsen ausgefüllt sind. Weiblicher Geschlechtsapparat (s. Taf., Fig. 21): Die Samen- taschenporen führen in je ein schlauchförmiges, in der Mitte schwach angeschwollenes, etwas verbogenes muskulöses Samentaschen-Atrium (sta) ein, das sich nach schwacher Verengung, sich medialwärts wendend, plötzlich zu einer umfangreichen Samentaschen-Ampulle (st) erweitert. Diese Samentaschen-Ampulle ist unpaarig; aus ihrem entgegengesetzten Pol entspringt das Samentaschen-Atrium der anderen Seite. Diese un- paarige Samentaschen-Ampulle ist dick- und kurz-wurstförmig, ca. doppelt so lang wie dick, schwach gebogen. Sie liegt in situ oberhalb des Öso- phagus dicht vor den Kalkdrüsen des 13. Segments. Der ganze Samen- taschenapparat überspannt also bogenfürmig den Ösophagus. Die weib- lichen Poren, lateral am Hinterrande des 14. Segments, führen in je einen sehr langen, schlanken, gerade gestreckten Eileiter (el) ein, der am proximalen Ende ein verhältnismäßig großes, dick-birnförmiges, frei in die Leibeshöhle hineinragendes Samenkämmerchen (sk) mit einfachem, sroßem Lumen trägt. Dicht proximal von der Basis dieses Samen- kämmerchens erweitern sich die Eileiter zu je einem U-förmigen geschlossenen Eitrichter (ef), der an der Hinterseite einen nierenförmigen Eiersack (es) trägt. Die Ovarien (ov) sitzen etwas erhöht an der Hinterseite von Dissepiment 12/13 (ds), etwas medial von dem distalen Ausmündungsende der Samentaschen-Atrien und etwas oberhalb derselben. Das Ovarium, das Samentaschen-Atrium mit Ausnahme seines verengten proximalen Teils und der geschlossene Eitrichter sind von einer Ovarial-Eitrichterblase (oeb) semeinsam und ziemlich eng umhüllt. Nach Öffnung des Tieres durch einen Rückenschnitt und nach Abhebung des Darmes sieht man zunächst jederseits eine solche platt-elliptische, etwas unregelmäßige Ovarial- Eitrichterblase. An der Hinterseite derselben sitzt der freie Eiersack (es) und hinten lateral tritt der Eileiter mit dem ebenfalls freien Samen- kämmerchen aus ihr hervor, während die engen proximalen Teile der Samen- taschen-Atrien medial aus diesen Ovarial-Eitrichterblasen zu entspringen scheinen. Erst nach Abhebung der Wandung der Ovarial-Eitrichterblase (rechtsseitige Partie in dem Präparat der Fig. 42) kommt das Ovarium, das Samentaschen-Atrium und der geschlossene Eitrichter zur Anschauung. Bemerkungen: Eminoscolex congieus, die zweite in Westafrika gefundene Art dieser Gattung, ist durch die Borstenanordnung, die Gestalt der Kalkdrüsen und die Bildung der männlichen und weib- lichen Geschlechtsapparate sehr scharf charakterisiert. a a a EEE Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 129 Gen. Büttneriodrilus Mich. Büttneriodrilus mayiliensis n. sp. Tafel, Fig. 22 und 23. Fundnotiz: Belgisch-Kongo, Mayili, 5° 4’ 40” südl. Breite, 12° 28’ 15” östl. Länge, Ost-Ende des Waldes; ©. SANDERS leg. 26. XI. 09. Vorliegend 14 vorzüglich konservierte geschlechtsreife Exemplare. Äußeres. Dimensionen: Länge 72—120 mm, maximale Dicke 3—4 mm, Segmentzahl ca. 170 (beim kleinsten und beim größten Exemplar genau 170). Färbung dorsal violett bis violett-braun, ventral graugelb bis warm braungelb; Pigmentierung lateral sanft abgetönt. Kopf epilobisch (ca. °/s), fast tanylobisch. Dorsaler Kopflappen- Fortsatz sehr schmal, von der Grenze des vorderen Drittels an parallel- randig, hinten offen, durch eine Querfurche vom eigentlichen Kopflappen abgesetzt. Borsten ziemlich klein, ventral sehr weit, lateral ziemlich eng gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz sehr wenig kleiner als der halbe Körperumfang. Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkörper kleiner als die mittleren lateralen Borstendistanzen, am Hinterkörper gleich groß. Ventrale Paare vorn um !/s, hinten um '/s enger als die ventralmediane Borstendistanz. Laterale Paare vorn °/ı, hinten °/s so weit wie die ventralen. Am Vorderkörper aa:ab:be:cd:dd— 10:8:14:5:46; am Iimterkorper aa sabr:be:icd. dd —.1238212:3:42. Nephridialporen zwischen den Borstenlinien e und d. Gürtel ringförmig, am 14.—17. Segment (= 4). Männlicher Porus unpaarig, ventralmedian, dicht vor Inter- segmentalfurche 17/18, ein quer-ovales Loch mit gekerbten Rändern; häufig ragt ein dicker rundlicher Penis ein wenig aus dem männlichen Porus hervor. Die Umgebung des männlichen Porus ist drüsig, die Inter- sesmentalfurche 17/18 im Bereich dieser drüsigen Hautstelle ausgelöscht. Weibliche Poren lateral am 14. Segment. Samentaschenporus unpaarig, ventralmedian, auf Intersegmental- furche 12/13, ein kleiner Querschlitz auf winziger weißlicher, wenig er- habener Papille, die von einem mehr oder weniger deutlichen großen, quer-ovalen bis fast kreisförmigen Drüsenhof umgeben ist. Akzessorische äußere Pubertätsorgane sind bei keinem der vorliegenden 14 Exemplare vorhanden. Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, 6/7 sehr wenig stärker, 7/8 —11/12 deutlich verdickt, aber nur mäßig stark. Darm: Ein ziemlich kleiner, aber deutlicher, fast kugeliger, muskulös elänzender Muskelmagen im 5. Segment. Drei unpaarige, ventrale, mäßig 9 130 W. Michaelsen. eroße, fast kugelige Chylustaschen im 9.—11. Segment. Ein Paar mäßig große, weit abstehende, gerundet fächerförmige, äußerlich ziemlich glatte und einfache Kalkdrüsen lateral am Ösophagus im 13. Segment. Mittel- darm ohne deutliche Typhlosolis. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im ll. Segment. Nephridialsystem meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar kleine Hoden im 10. und 11. Segment, eingeschlossen in je eine kleine Testikel- blase. Die Testikelblasen ragen vom ventralen Rand der vorderen Disse- pimente in ihrem Segment nach hinten und legen sich hier fest an das Samenmagazin ihres Segments an. Das hintere Dissepiment ihrer Seg- mente mit halsartiger Verengung durchsetzend, gehen sie in je einen Samensack über. Zwei Paar unregelmäßig sackförmige, ein- oder mehr- mal zusammengeknickte Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. Zwei Paar Samenmagazine von der Gestalt eines Dipteren-Eies liegen hinten im 10. und 11. Segment, an die betreffende Testikelblase eng angeschmiegt oder manchmal halb in dieselbe eingebettet. Der aus dem proximalen Pol des Samenmagazins hervorgehende langhalsige Samentrichter ist zunächst an die Seitenwand des Samenmagazins angebogen und mündet anscheinend in die halsartige Verengung zwischen Samensack und Testikelblase, wenn nicht in den Samensack, ein. Euprostaten muskulös glänzend, dick- und verhältnismäßig Kurz- wurstförmig, etwa 3 bis mal so lang wie dick, fast gerade gestreckt, proximal breit gerundet, distal verengt, aber ohne deutlichen Ausführgang, gemeinsam durch den medianen männlichen Porus ausmündend, und zwar direkt, ohne Vermittlung einer Kopulationstasche. Die Samenleiter treten in der Mittelpartie in die Euprostaten ein. Eine unpaarige, unsymmetrisch gestellte Bursa propulsoria, die zusammen mit den Prostaten ausmündet, ragte bei 3 näher untersuchten Exemplaren nach der rechten Körperseite hin. Die Bursa propulsoria ist einfach und ziemlich schlank-birnförmig, etwas kleiner als eine Euprostata, ziemlich dickwandig, aber nicht muskulös glänzend. Penialborsten (Taf., Fig. 23): Neben jeder Euprostata liegt ein fast ebenso großer Penialborstensack, der von einem Mantel kräftiger, aus vielen Längsmuskelbündeln bestehender Retraktoren umhüllt ist und eine einzige große Penialborste von sehr charakteristischer Gestalt enthält. Die Penialborste ist ca. 3mm lang und proximal 140 « dick, im all- gemeinen von der Gestalt einer Röhre bezw. einer Doppelröhre, die durch Einrollung einer oder der beiden Längskanten eines breiten, langen, dünnen, an den Seitenkanten verdickten Blattstreifens entstanden ist. EEE: u ÖOligochäten von verschiedenen Gebieten. el Die Einzelröhren dieser Doppelbildung liegen meist getrennt nebenein- ander, einander nur berührend, manchmal jedoch, zumal im proximalen Teil der Borste, scheint die eine bei der Einrollung weiter ausgreifende vöhre die andere zu umhüllen. Am distalen Ende ist diese Bildung noch weiter modifiziert. Hier ist die Doppelröhre zu einem breiten, kurzen, distal spitz auslaufenden, daher fast herzförmig gestalteten Löffel um- gemodelt. Dieser Löffel ist jedoch nicht einfach, sondern anscheinend mit doppelter Wandung (eine umgebildete Doppelröhre?). Auch die Spitze ist nicht einfach, sondern anscheinend eine schräge zugeschnittene Röhre, die einseitig in einen scharfen, kompakten, glatten Haken ausgezogen ist. Die Ornamentierung besteht aus einer Anzahl ziemlich grober kegel- förmiger Höcker an den Rändern des distalen Borstenteils sowie, spär- licher, auf dessen Fläche. Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf., Fig. 22): Ein Paar kleine Ovarien (ov) sitzen hinten ventral am Dissepiment 12/13. Sie sind umschlossen von je einer engen ÖOvarialblase, die sich nach hinten zu einem Ovarialschlauch (os) verengt. Vor Dissepiment 13/14 wenden sich die Ovarialschläuche lateralwärts und treten dann bald in den breiten medialen Pol je eines platt-birnförmigen geschlossenen Eitrichters mit mäßig kompliziertem, schneckenhausartigem Lumen ein. Die geschlossenen Eitrichter (et) tragen an der Hinterseite einen nierenförmigen Eiersack (es) und verengen sich lateral zu einem kurzen, gerade gestreckten Ei- leiter (el). Auf der Grenze zwischen Eitrichter und Eileiter sitzt an der Hinterseite des weiblichen Ausführapparats ein ziemlich großer, dick-birn- förmiger Höcker, der ein großes, anscheinend mehrteiliges, unregelmäßig eingeschnittenes Samenkämmerchen (sk) enthält. Das Samenkämmerchen mündet durch einen kurzen, lateral verlaufenden Gang in den Eileiter ein. Etwas lateral vom medialen Pol jedes Eitrichters entspringt hinten aus diesem ein dünnwandiger zölomatischer Schlauch (cs), der, in ganzer Länge an das Dissepiment 15/14 angeheftet, den Darm umfassend, sich mit dem der Gegenseite vereint. Die mittlere Partie dieses unpaarigen zölomatischen Schlauches ist stark erweitert, und zwar ist diese Erweite- rung durch scharfe Absätze von den engeren seitlichen Partien abgegrenzt. Aus der hinteren Partie der Ovarialschläuche, dort, wo sie lateralwärts umbiegen, entspringt ein dünnwandiger Verbindungsschlauch (vg), dessen Dicke ungefähr der des Ovarialschlauches gleichkommt. Die zunächst medialwärts verlaufenden Verbindungsschläuche biegen bald nach hinten hin ab, um in die distalen Enden der Samentaschen-Ampullen einzumünden. Der unpaarige Samentaschen-Porus führt in ein großes, unpaariges, musku- löses Samentaschen-Atrium (sta) ein. Dieses Samentaschen-Atrium ist etwas unregelmäßig gestaltet, gebuckelt, annähernd halb-eiförmig. Es geht, flach an die Leibeswand angelegt, gerade nach hinten. Aus seinem g* 132 W. Michaelsen. hinteren Pol entspringen zwei verschieden stark ausgebildete und nicht ganz symmetrisch zueinander gestellte dünnwandige Samentaschen-Am- pullen (st) oder -Divertikel. Diese Ampullen oder Divertikel sind lang gestreckt sackförmig, am hinteren Blindende mehr oder weniger erweitert, am distalen und mittleren Teil etwas enger als das Samentaschen-Atrium. Die linksseitige Ampulle ist bei den näher untersuchten Stücken viel länger als die andere; sie geht, fest an die Leibeswand angelegt, in der Mediane nach hinten bis zur Region der Euprostaten. Erst hier ragt ihr breites Blindende in die Leibeshöhle hinein. Die rechtsseitige Am- pulle entspringt etwas rechts über der linksseitigen Ampulle, deren dis- tales Ende sie zum Teil überdeckt. Sie ist viel kürzer als die linksseitige und ragt von der Basis an in die Leibeshöhle hinein. In die laterale Kante der distalen Enden der Ampullen münden die von den Eitrichtern bezw. von den Ovarialschläuchen herkommenden Verbindungsschläuche ein. Bemerkungen: B. mayiliensis steht dem B. congicus (MICH.) ziem- lich nahe. Er unterscheidet sich von diesem vor allem durch die Ge- staltung des weiblichen Geschlechtsapparates (abweichende Ver- bindung zwischen den Ovarialschläuchen, dem unpaarigen zölomatischen Schlauch und den Verbindungsschläuchen) sowie durch die Gestalt der Samentasche. Auch die Penialborsten und Kalkdrüsen zeigen wesentliche Unterschiede. Abnormität: Das kleinste der vorliegenden Stücke zeigt eine in- teressante Abnormität. Es besitzt zwei männliche Poren, beide ventral- median, einen an normaler Stelle dicht vor Intersegmentalfurche 17/18, einen zweiten, überzähligen, dicht vor Intersegmentalfurche 18/19. Der vordere, normal gestellte Porus ist etwas kleiner als der hintere, über- zählige.e. Eine Untersuchung der inneren Organisation ergab, daß nicht zugleich eine Verdoppelung des männlichen Ausführapparates ein- getreten war, sondern nur eine teilweise Verlagerung. Die rechtsseitige Euprostata mündete samt ihrem Penialborstensack durch den vorderen, normalen Porus aus, die linksseitige Euprostata samt ihrem Penialborsten- sack und der Bursa propulsoria durch den überzähligen hinteren Porus. Die äußere Bildung, die Verdoppelung der männlichen Poren, erinnert sehr an die Gattung Kosadrilus COGN.'). In der inneren Organisation unterscheidet sich jedoch ZRosadrilus durch die Verdoppelung auch der Prostaten und der Penialborsten von dem abnormen Büttneriodrilus mayiliensis. Es ist mir trotzdem etwas zweifelhaft, ob jene Bildung bei Rosadrilus camerunensis COGN. als normal anzusehen ist. Da nur ein einziges Exemplar dieser Art zur Untersuchung kam, so hege ich den Verdacht, daß hier ein abnormes Exemplar die Grundlage der Gattung Rosadrelus bildete. '!) COGNETTI, Di alcuni Oligocheti esotici appartenenti all’ I. R. Museo di Storia Naturale di Vienna. In: Ann. Hofmus. Wien XXIT, p. 315. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 133 Gen. Beddardiella, n. g. Diagnose: „Borsten ventral weit gepaart, lateral enger gepaart. Männlicher Porus und Samentaschen-Porus unpaarig, ventralmedian, männlicher Porus auf Intersegmentalfurche 17/18, Samentaschen-Porus auf Intersegmentalfurche 16/17. Weibliche Poren lateral am 14. Segment. Darm mit 2 Muskelmagen im 5. und 6. Segment, 3 unpaarigen Chylus- taschen im 10., 11. und 12. Segment und 1 Paar Kalkdrüsen im 15. Seg- ment; intestinale Muskelmagen nicht vorhanden. Holoandrisch; Samen- leiter mit Samenmagazin. Ovarien frei, Ovarialblasen nicht vorhanden. Eitriehter groß, mit kompliziertem Lumen, nach dem 13. Segment hin offen, mit Eiersack im 14. Segment. Ein zölomatischer Sack zwischen dem weiblichen Ausführapparat und der Samentasche vermittelnd. Samen- tasche ganz unpaarig, ohne Divertikel.“ Typus: Beddardiella Dalzieli n. sp. Bemerkungen: Eine eingehende Erörterung dieser neuen Gattung folgt unten bei der Erörterung des Typus derselben, der Art B. Dalziel;, in deren Bezeichnung ich den Namen des Sammlers Dr. DALZIEL mit dem des hochverdienten Oligochäten-Forschers Pros. FR. E. BEDDARD verknüpfe. Beddardiella Dalzieli n. sp. Tafel, Fig. 24—27. Fundnotiz: Britisch-Nigeria, Yola am Benue in Adamaua; Dr. DALZIEL leg. Vorliegend 6 Exemplare, von denen aber nur zwei vollständig sind. Äußeres: Dimensionen der beiden vollständigen Stücke: Länge 330 bezw. 380 ’mm, Dicke 6—8 mm, Segmentzahl 407 bezw. 530. Färbung bleich, gelblich weiß; pigmentlos. Gürtel schwach röt- lich grau. Kopf prolobisch; Kopflappen quer-oval. Borsten zart, am Vorderkörper bis etwa zum 18. Segment ganz fehlend.. Durch genaue Untersuchung der abgehobenen Cuticula des Vorderkörpers, an der sich bis etwa zur Region des männlichen Porus keine Spur von Borstenlöchern und der Cuticula-Auskleidung der Borsten- säckchen auffinden ließ, konnte dieses Fehlen der Borsten ganz sicher- gestellt werden. Borsten am Mittel- und Hinterkörper ventral weit, lateral eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz doppelt so groß wie die Weite der ventralen Paare, etwas größer als die mittleren lateralen Borstendistanzen, ungefähr 6mal so groß wie die Weite der lateralen Paare. Dorsalmediane Borstendistanz etwa ?/s so groß wie der Körper- ümtane (an: ab: bes:cd: dd —= 6:3:5:1%16). 134 W. Michaelsen. € Rückenporen fehlen. Nephridialporen zwischen den Borstenlinien ce und d. Gürtel am 14.—18. Segment (= 5), sattelförmig, ventral durch ein scharf und geradlinig begrenztes gürtelloses Feld unterbrochen. Männlicher Porus unpaarig, ventralmedian auf Intersegmental- furche 17/18. Weibliche Poren lateral am 14. Segment, etwas unterhalb der Linien der Nephridialporen, etwa an Stelle der fehlenden Borsten ec. Es sind feine, von kreisrunden, etwas erhabenen Drüsenhöfen umgebene Poren. Samentaschen-Porus (Taf., Fig. 25, 26, stp) unpaarig, ventral- median auf Intersegmentalfurche 16/17. Pubertätsorgane (Taf., Fig. 26): Die ventralmediane Partie der ventral verkürzten Segmente 17 und 18 ist mehr oder weniger tief, meist sehr tief, eingesenkt und bildet ein entsprechend tiefes Geschlechtsloch. Dieses Geschlechtsloch ist etwa doppelt so breit wie lang. Der Samen- taschen-Porus liegt direkt hinter seinem Vorderrande an seinem vorderen Abfall, der männliche Porus liegt gerade in seinem Grunde. Vielfach sind aber diese Poren unsichtbar, verdeckt durch einen schwärzlich braunen Ballen von dreiviertel-kugeliger Gestalt, der das ganze Geschlechtsloch oder dessen vordere Partie ausfüllt, und der, wie sich bei genauerer Untersuchung zeigt, das hervorragende kugelige Kopfende einer im Samen- taschen - Ausführgang steckenden Spermatophore (Taf., Fig. 25, 26, sph) ist. Bei einem Stück war die Bursa propulsoria als dicker muskulöser Bulbus aus dem männlichen Porus ausgestülpt und füllte die vordere Partie des Geschlechtsloches vor dem Spermatophorenkopf aus. Es findet sich konstant ventralmedian auf Intersegmentalfurche 21/22 ein quer gestreckt spindelförmiges Loch mit gefurchten Rändern, das wie ein eroßer Geschlechtsporus aussieht, aber tatsächlich die Öffnung einer un- paarigen, unabhängigen Kopulationstasche (Taf., Fig. 25, 26, ktp) ist. Außer diesen Geschlechtslöchern sind noch drüsige Pubertätsorgane vor- handen. Die ganze Ventralseite der Geschlechtsregion ist drüsig verdickt. In der hinteren Partie, in der Umgebung des Kopnulationstaschen-Porus und nach vorn bis zum Geschlechtsloch am 17. und 18. Segment fließen diese Verdickungen zu einem großen, breiten ventralmedianen Polster zusammen, das hinten bis an Intersegmentalfurche 24/25 und seitlich bis fast an die Borstenlinien db reicht, aber am 23. Segment, und noch mehr am 24. Segment, verschmälert ist. Am 18. und 17. Segment, also an den Segmenten des Geschlechtsloches, ist die ventrale drüsige Verdickung der Haut weniger deutlich; nach vorn hin wird sie wieder deutlicher und nimmt hier die ventrale Lücke des Gürtels ein; aber sie überspannt hier nicht gleichmäßig die ganze Ventralseite, sondern ist median abgeschwächt ‘oder ganz unterbrochen. Besonders am 16. Segment ist diese Unter- Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 135 brechung deutlich und ziemlich breit, wenn auch nicht scharf begrenzt; am 15. Segment ist die mediane Unterbrechung schmäler, am 14. Segment noch schmäler, kaum noch deutlich ausgesprochen. Am 13. Segment findet die ventrale drüsige Verdickung ihr vorderes Ende in einem unpaarigen ventralmedianen queren Polster mit nicht scharf markiertem Umriß. Die ventralmediane drüsige Verdickung zeigt in der Gürtelregion nicht immer das gleiche Aussehen; sie kann undeutlicher sein, so daß die Gürtelregion im Gegensatz zu der starken Gürtelverdickung ventralmedian eingesenkt erscheint; sie kann aber auch sehr stark sein, so daß die Gürtelregion ventralmedian polsterförmig verdickt erscheimt; stets aber unterscheidet sich diese Partie scharf von dem eigentlichen Gürtel, von dem sie auch stets durch scharfe Längsfurchen abgesetzt ist. Bei einigen Stücken findet sich weiter hinten eine mehr oder weniger deutliche Wiederholung der Drüsenpartie, besonders deutlich in ihren hinteren Teilen, zumal dem stärker erhabenen, nach hinten konvexen Hinterrande, während sie nach vorn abgeflacht und undeutlicher wird. Nur selten läßt sie sich bis zum Hinterrande der Hauptdrüsenpartie, also bis an Intersegmentalfurche 23/24, verfolgen. Ihre Lage ist variabel; ihr Hinterrand reicht bis an Inter- segmentalfurche 33/34 oder 32/33, oder 31/32 oder 30/31. Man könnte sie als das Schattenbild der eigentlichen Drüsenpartie bezeichnen. Innere Organisation: Dissepiment 4/5 schwach verdickt, 5/6 mäßig stark, 6/7—9/10 stark verdickt; die folgenden Dissepimente sind sehr zart; jedoch ist zu bemerken, daß Dissepiment 13/14 und 14/15 an der dem 14. Segment zugekehrten Seite mit einem Drüsenbesatz aus- gestattet und dadurch stark verdickt, wenn auch nicht muskulös, sind (siehe unten bei der Erörterung des weiblichen Geschlechtsapparats!). Darm: Zwei mäßig große Muskelmagen im 5. und 6. Segment. Im 10., 11. und 12. Segment trägt der Ösophagus ventral je eine unpaarige, mediane, quer gestreckte bohnenförmige oder zylindrisch-wurstförmige Chylustasche. Die Chylustaschen sind ungefähr doppelt so breit wie lang. Im 15. Segment finden sich lateral am Ösophagus ein Paar mäßig große, deutlich abgesetzte Kalkdrüsen von quer-ovaler oder halb-eiförmiger Gestalt und schwarzbrauner Färbung. Dorsal und ventral sind die Kalkdrüsen durch einen beträchtlichen medianen Zwischenraum voneinander entfernt. Die auffallende Färbung der Kalkdrüsen beruht auf schwarzen Pigment- körnern, die hauptsächlich in die oberflächliche Wandung, teils aber auch in die Trennungsflächen zwischen den Räumen und Kanälen des labyrinthi- schen Lumens eingebettet sind. Diese Pigmenteinlagerung scheint den Blut- räumen zu folgen und findet sich auch an den Blutgefäßen des 15. Segments und benachbarter Segmente, im abgeschwächten Maße auch an den Blut- räumen der Chylustaschen, zumal der des 12. Segments, kaum erkennbar auch noch in der des 11. Segments. Der Mitteldarm entbehrt einer T'yphlosolis. 136 W. Michaelsen. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen an- scheinend im 12. Segment, zu der CUhylustasche dieses Segments in Be- ziehung gesetzt. Starke Adern gehen von den Kalkdrüsen aus, ob 1 Paar oder mehrere, muß dahingestellt bleiben (siehe unten bei der Erörterung des weiblichen Geschlechtsapparates!). Nephridialsystem meganephridisch. Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden vom ventralen Rand des Dissepiments 9/10 und 10/11 an der Hinterseite dieser Dissepimente im 10. bezw. 11. Segment hoch in die Höhe ragend. Testikelblasen fehlen. Freie Samenmassen erfüllen die ganzen Segmente 10 und 11, alle Organe derselben einhüllend.. Ein Paar sehr kleine Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in die Segmente 11 und 12 hinein. Die Samensäcke sind breiter als lang, fast linsenförmig. Das vordere proximale Ende der Samenleiter ist zu einem platt-ovalen bis eiförmigen Samenmagazin von metallisch glänzendem Aussehen er- weitert. Proximal gehen die Samenmagazine direkt in einen vielfach gefältelten, blütenförmigen Samentrichter über. Samentrichter, Samen- magazin und das sich daranschließende Ende des Samentrichters sehen als Ganzes wie eine feinstengelige Blüte mit großem, oben und unten scharf abgesetztem, unterständigem Fruchtknoten aus. Diese ganze proximale Partie des männlichen Ausführapparates ist in die freien Samen- massen des 10. bezw. des 11. Segmentes eingebettet. Hintere männliche Geschlechtsorgane (Taf., Fig. 24, 25): Die Euprostaten (pr) sind lang walzenförmig, distal verengt, aber ohne scharf ausgesprochenen Ausführgang, proximal kugelig gerundet, ober- flächlich ganz glatt, muskulös glänzend. Sie ragen durch mehrere Seg- mente nach hinten und münden distal in die vordere laterale Partie einer großen unpaarigen, medianen, unregelmäßig halbkugeligen Bursa pro- pulsoria ein. Nach Eröffnung der Bursa propulsoria (bp) durch einen Hauptsagittalschnitt sieht man die Öffnungen der Euprostaten seitlich an der innersten Partie ihrer Innenwand. Die Bursa propulsoria hat eine ziemlich dicke muskulöse Wandung und mündet durch den breiten männ- lichen Porus auf Intersegmentalfurche 17/18 aus. Meist ist, wie schon oben angegeben, diese Ausmündung weit zurückgezogen und liegt dann in der hinteren Partie des großen Geschlechtsloches.. Manchmal ist die Bursa propulsoria ausgestülpt und füllt dann zusammen mit dem vor ihr liegenden Spermatophorenkopf das ganze Geschlechtsloch aus. Weibliche Geschlechtsorgane (Taf., Fig. 27): Ein Paar große Ovarien ragen vom ventralen Rand des Dissepiments 12/15 weit und frei in das 13. Segment hinein. Ovarialblasen sind nicht vorhanden. Den ÖOvarien gegenüber, vor Dissepiment 13/14, eröffnet sich jederseits ein großer Eitrichter (et) in das 13. Segment. Die Eitrichter haben eine Te ÖOligochäten von verschiedenen Gebieten. 137 abeeplattet walzenförmige Gestalt. Ihre breite und fast spiralig-spalt- förmige Öffnung liegt am medialen Ende; ihre Wandung ist mäßig dick, ihr Lumen nicht einfach, sondern fast wie das Lumen einer nicht ganz einfachen Schneckenschale. Die Eitrichter liegen nur zum Teil im 13. Segment. Das Dissepiment 13/14 (ds 15/14) heftet sich in schräger Linie an sie an, so daß sie zum Teil, zumal mit ihrem distalen Teil, im 14. Segment liegen. Sie tragen an der Hinterseite des distalen Teils einen großen, abgeplattet ellipsoidischen Eiersack (es), der ganz im 14. Segment liest, und dessen ziemlich kleines Lumen mit dem des Ei- trichters kommuniziert. Am äußersten distalen bezw. lateralen Ende geht der Eitrichter in einen ziemlich langen, mäßig schlanken, wenig gebogenen Eileiter (e) über, der ebenfalls ganz im 14. Segment liegt und seitlich am 14. Segment ausmündet. Ungefähr an der Grenze von Eitrichter und Eileiter münden eine Anzahl verhältnismäßig große, proximal erweiterte, distal verengte Samenkämmerchen (sk) durch einen gemeinsamen kurzen Gang in das Lumen des weiblichen Ausführapparates ein. Die einzelnen Samenkämmerchen sind distal nicht scharf voneinander gesondert; man könnte auch von einem einzigen, proximal vielfach geteilten Samen- kämmerchen reden. Äußerlich treten die Samenkämmerchen nicht hervor; sie sind ganz in die dicke Wandung des Eitrichters eingebettet, und zwar in dessen Hinterwandung, dicht lateral vom Ursprung des Eiersacks. Eine sanz eigentümliche akzessorische Bildung, deren morphologische und funktionelle Bedeutung mir nicht klar geworden ist, weist das 14. Seg- ment auf. Die ganze Innenwandung dieses Segments, sowohl die all- gemeine Leibeswandung wie auch die dem 14. Segment zugewandte Seite der Dissepimente 13/14 und 14/15, ist von einem dichten, zottigen Drüsen- pelz (cs) ausgekleidet, der durch seine Struktur an gewisse zölomatische Säcke gewisser Eudrilinen erinnert. Höchst wahrscheinlich ist es auch ein Gebilde, homolog jenen zölomatischen Säcken, das infolge weiterster Ausdehnung an die Wandungen des 14. Segments angepreßt und mit ihnen verwachsen ist. Die beiden Dissepimente 13/14 und 14/15 machen wegen dieses pelzigen Besatzes bei oberflächlicher Betrachtung den Ein- druck verdickter Dissepimente; tatsächlich hat jedoch diese Bildung mit der typischen muskulösen Dissepimentverdickung nichts zu tun. Bei einem freihändig präparierten Stück schien sich dieser pelzige Besatz ventral vom Dissepiment 13/14 gelöst zu haben und eine gesonderte Wand zu bilden; ob postmortal und abnorm, oder ob ursprünglich und normal, muß dahingestellt bleiben. Jedenfalls bestärkt mich diese Beob- achtung in der schon oben ausgesprochenen Vermutung, daß es sich hier um einen sekundär gebildeten zölomatischen Sack handle. Die Drüsen- zotten dieses pelzigen Besatzes sind am stärksten an dem ventralen Teil der Leibeswandung; hier ragen sie weit in die Leibeshöhle des 14. Seg- 138 W. Michaelsen. ments hinein. Dieser pelzige Besatz zeigt noch weitere Komplikationen. Zunächst umhüllt er auch verschiedene Organe des 14. Segments, so den ganzen weiblichen Ausführapparat, soweit er im 14. Segment liegt, so den Eiersack, den distalen Teil des Eitrichters und den ganzen Eileiter. Diese Organe erscheinen demnach auch nicht so scharf konturiert, wie es bei anderen Eudrilinen der Fall zu sein pflegt. Zumal die sonst so charakteristische Oberflächenstruktur des Eiersackes ist hier ganz ver- schleiert. Auch der Darm wird von dieser pelzigen Drüsenhaut umkleidet; jedoch leet sie sich nur dorsal fest an ihn an, während lateral und ven- tral eine klaffende Lücke bleibt, fraglich ob normal oder nur postmortal infolge Schrumpfung des Darmes. Zu dieser pelzigen Haut kommen noch weitere Drüsenorgane, die zwar nicht mehr hautartig erscheinen, tatsäch- lich aber gleichartig sind. Es sind zahlreiche lange, verschiedenartig verzweigte zottige Stränge, die einen großen Teil des Lumens des 14. Segments ausfüllen. Diese Stränge werden von einem mehr oder weniger dicken Blutgefäß gebildet, das von der pelzigen Haut umkleidet ist. Das ganze System dieser pelzig bekleideten Blutgefäße scheint von einem Paar Seitenlängsgefäßen auszugehen, die im 15. Segment aus dem Blutraum der Kalkdrüsen entspringen, oder doch wenigstens mit diesem Blutraum in enger Kommunikation stehen, das Dissepiment 14/15 nach vorn hin durchsetzen und hier, sich verzweigend, auch mit dem Darm- blutgefäß-Plexus des 14. Segments in Kommunikation treten. Es ließen sich diese Verhältnisse an dem nicht speziell für derartige Untersuchungen präparierten Material leider nicht mit voller Sicherheit feststellen. Eine besonders enge Verbindung scheinen diese pelzigen Drüsenstränge mit dem Eileiter einzugehen; jedenfalls blieb an jedem der beiden freihändig herauspräparierten Eileiter ein Büschel derartiger Stränge haften. Diese zottig-drüsige Haut bezw. dieser Zölomsack ist nicht auf das 14. Segment beschränkt. Zunächst treibt er mehrere anscheinend ganz unregelmäßige winzige Aussackungen durch das Dissepiment 14/15 hindurch in das 15. Segment hinein. Ferner zeigt sich vorn ventral eine bruchsackartige, das Dissepiment 13/14 nach vorn hin durchbrechende Auftreibung, die bis ungefähr zur Mitte des 13. Segments reicht. Diese vordere, mit deutlichem Lumen ausgestattete Auftreibung scheint vollständig geschlossen zu sein. Eine Kommunikation mit dem Lumen des 13. Segments war nicht erkennbar; wenngleich gewisse demnächst zu besprechende Befunde es wahrscheinlich machen, daß wenigstens zeitweilig eine solche Kommunika- tion eintreten mag. Diese, wie auch die demnächst zu besprechende Aus- sackung benutzt die Lücke im Dissepiment, die zum Durchtritt des Bauch- stranges dient. Größer noch als die vordere ventrale Aussackung des zölomatischen Sackes bezw. der pelzigen Drüsenhaut ist eine hintere ventrale Aussackung (Taf., Fig. 25 cs), die die ganze ventrale Partie der @ a Fre Oligochäten von verschiedenen Gebieten. — 9 39 folgenden beiden Segmente überdeckt und bis an die hintere basale Partie der ventralmedian auf Intersegmentalfurche 16/17 ausmündenden Samen- tasche reicht. Ich konnte in dieser hinteren ventralen Aussackung kein deutliches, einheitliches Lumen erkennen, nur anscheinend unregelmäßig kleine Lücken und Zerklüftungen. Überraschend war es mir, in diesen Drüsenmassen der hinteren ventralen Aussackung des zölomatischen Sackes einzelne verhältnismäßig große Zellen (Taf., Fig. 25 ez) zu finden, die genau wie die größeren Eizellen aussehen, und die ich für nichts anderes als Eizellen halten kann. Wie mögen diese fraglichen Eizellen hierhin gelangt sein, etwa durch eine zeitweise Kommunikation der vorderen Aussackung des zölomatischen Sackes mit der Leibeshöhle des 13. Segments? Ein anderer Weg scheint nicht vorhanden zu sein. Fraglich ist schließlich auch, ob die hintere Aussackung des zölomatischen Sackes mit der Samen- tasche in Kommunikation tritt. Die Samentasche (Taf., Fig. 24, 25 st) ist ganz unpaarig. Die Ampulle ist ein großer, dicht vor der Bursa pro- pulsoria gelegener und nach hinten über die Bursa propulsoria hinüber- sebogener, manchmal (stets?) etwas aus der Medianebene heraus weichender, dünnwandiger Sack. Der Ausführgang ist fast ebenso breit wie die Ampulle, äußerlich nicht deutlich von der Ampulle abgesetzt, ziemlich kurz. Die Ampulle ist prall mit grob granulierten, eiweißartigen Massen angefüllt. Der Ausführgang ist bei den meisten der vorliegenden Tiere durch eine große Spermataphore verstopft. Die Spermataphore (Taf., Fig. 15, 26spAh) ist ein etwas unregelmäßiger länglicher Körper, dessen erweiterte innere Partie etwas in die Ampulle hineinragt, während die verdickte, kugelig gerundete, oberflächlich schwärzlich braun pigmentierte, kopfartige äußere Partie außerhalb der Samentaschenöffnung liegt, den größeren Teil des Geschlechtsloches ausfüllend. Die Vorderwand des Ausführganges der Samentasche ist verhältnismäßig sehr dick und scheint direkt mit der hinteren Aussackung des zölomatischen Sackes in Verbindung zu stehen. Eine Kommunikation zwischen dem Lumen der Samentasche und dem des zölomatischen Sackes war, wie gesagt, nicht nachzuweisen ; doch zeigt die dicke Vorderwand des Samentaschen-Ausführganges feine und unregelmäßige Zerklüftungen, die den Zerklüftungen des anscheinend lumenlosen hinteren Teiles des zölomatischen Sackes ähneln und vielleicht in Verbindung mit diesen stehen. Es handelt sich hier wahrscheinlich um ähnliche Kommunikationsverhältnisse wie bei Pareudrzlus njassaensis MICH., bei dem nachweislich unregelmäßige, anscheinend nur zeitweilig auftretende Spalträume in der Samentaschenwandung den Weg für Spermien bilden!). Pnbertätsorgan: Der unpaarige Porus ventralmedian auf Inter- y Ww. MICHAELSEN, Die Oligochäten Deutsch-Ostafrikas. In: Zeitschr. wiss. Zool. LXXXIIJ, p. 341. 140 W. Michaelsen. seementalfurche 21/22 (Fig. 1, 3ktp) führt in das ziemlich kleine Lumen einer großen, stark abgeplattet-kugeligen Kopulationstasche (Taf., Fig. 24, 25 kt) ein, die ziemlich weit in das Innere des Tieres hineinragt. Bei Eröffnung des Tieres sieht man diese Tasche gerade und ziemlich dicht hinter der Bursa propulsoria liegen. In Größe, Gestalt und Aussehen ähnelt sie der Bursa propulsoria. Ihr Umriß ist kreisrund, ihre Oberfläche glatt. Die Hauptmasse der Tasche wird von Drüsen gebildet, die strahlen- förmig gegen das ziemlich enge Lumen der Tasche gerichtet sind. Erörterung: Die neue Gattung Beddardiella nimmt wegen der Lage der Chylustaschen und der Kalkdrüsen eine Sonderstellung innerhalb der Sektion Zudrzlacea ein. Bei keiner anderen Eudrilacee sind die Chylustaschen und Kalkdrüsen — bei Deddardiella im 10., 11. und 12. bezw. im 15. Segment gelegen — so weit nach hinten verschoben wie hier. Auch die Verdoppelung des vor den Hodensegmenten gelegenen Muskelmagens, wie sie sich bei Beddardiella findet, ist bisher bei keinem Eudrilinen gesehen worden. Die Organisation des weiblichen Geschlechtsapparates von Beddardiella erinnert sehr an die ostafrikanische Gattung Teleutoreutus MICH.'). Wie bei dieser Gattung ist auch bei der neuen die Samentasche weit nach hinten verschoben, um genau eines Segmentes Länge vor dem männlichen Porus auszumünden. Es ist nun die Frage, ob diese auffällige Übereinstimmung als Konvergenz anzusehen sei, oder ob wir es hier mit einem Anzeichen von Blutsverwandtschaft zu tun haben. Die Gattung Teleutoreutus ist ein mittleres Glied der Verwandtschaftsreihe Zmenoscolee— Bettonia— Teleudrilus— Teleutoreutus— Polytoreutus. Beddardiella weicht von all den Gattungen dieser Reihe natürlich in den Organisationsver- hältnissen ab, die sie überhaupt einzig unter den Eudrilinen besitzt (Ver- doppelung des ösophagealen Muskelmagens usw.). Diese Besonderheiten der neuen Gattung können sich aus jeder Eudrilaceengruppe herausgebildet haben; sie kommen demnach für die Feststellung der näheren Verwandt- schaft nicht in Betracht. Bedeutsam aber ist, wie sich der weibliche Geschlechtsapparat von Deddardiella zu dem jener Gattungen verhält. Für die Gattungen der Yminoscolee— Polytoreutus-Reihe ist es anscheinend charakteristisch, daß die teilweise oder ganz unpaarige Samentasche mit dem weiblichen Ausführapparat durch ein Paar wahrscheinlich zölomatische Verbindungsschläuche in Kommunikation gesetzt ist, und zwar wird diese Kommunikation durch die weite Entfernung zwischen diesen Organen, wie sie bei Teleutoreutus und noch mehr bei Polytoreutus eintritt, durchaus nicht behindert. Bei Deddardiella sind derartige Verbindungsschläuche nicht vorhanden; wenn hier überhaupt eine Kommunikation zwischen !) W. MICHAELSEN, Die Oligochäten Nordost-Afrikas usw. In: Zool. Jahrb., Syst. XVII, p. 547. Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 141 Samentasche und weiblichen Ausführapparaten statthat, so könnte sie nur durch den eigenartigen zölomatischen Sack, der sich an die Samentasche wie an die weiblichen Ausführapparate anschmiegt, vermittelt werden, und zwar nur durch unregelmäßige Spalträume, und wahrscheinlich nur zeitweilig. Man müßte also die Möglichkeit einer weitgehenden Abänderung jener Kommunikationsorgane bei verwandten Formen annehmen, wenn man die Bildung der weiblichen Geschlechtsorgane von Beddardiella mit denen von Teleutoreutus in Homologie bringen will. Dieser Annahme steht aber nichts entgegen; denn auch eine andere Gattung jener Ver- wandtschaftsreihe zeigt eine derartige Abweichung. Auch die Gattung Beltonia, die ich an zwei neuen, aber dem Typus anscheinend nahe- stehenden Arten studieren konnte, besitzt keine Verbindungsschläuche zwischen Samentaschen und weiblichen Ausführapparaten, sondern nur gemeinsame zölomatische Umhüllungen; auch hier kommt eine Kommuni- kation wahrscheinlich nur durch zeitweilig auftretende Spalträume in der Samentaschenwandung zustande. Es mag fraglich sein, ob wir diese ab- weichenden Organisationsverhältnisse als Rückbildung oder als fortschritt- liche Bildung ansprechen sollen. Eine Rückbildung haben wir bei Bed- dardiella jedenfalls darin zu sehen, daß die Ovarien ihre enge Verbindung mit den weiblichen Ausführapparaten verloren haben, daß Ovarialblasen fehlen, die Ovarien frei im 13. Segment liegen, und die Eitrichter sich frei in dieses Ovarialsegment öffnen. Das Hineinragen des zölomatischen Sackes in das 13. Segment und die anscheinend vorhanden gewesene Kommunikation mit der Leibeshöhle dieses Segmentes (Eizellen hinten im zölomatischen Sack!?) scheint auf eine phyletisch frühere, ‚jetzt verloren gegangene (?) engere Beziehung des zölomatischen Sackes zu den Ovarien hinzudeuten. Auch der männliche Geschlechtsapparat von Deddardiella zeigt eine gewisse Zurückbildung in Hinsicht auf den der Eminoscolex — Poly- toreutus-Reihe. Deddardiella ist holoandrisch, wie alle jene Gattungen mit Ausnahme der phyletisch jüngsten (Polytoreutus), und besitzt auch die charakteristischen Samenmagazine; aber die Samentrichter ragen nicht, wie bei jenen Gattungen, in Testikelblasen oder Samensäcke hinein, sondern öffnen sich frei in das 10. und 11. Segment, eingebettet in freie Samenmassen. Nach Abwägung dieser verschiedenen Verhältnisse glaube ich als ziemlich sicher annehmen zu dürfen, daß Deddardiella ein aberrantes, in mancher Hinsicht Zurückbildungen aufweisendes Glied der Verwandtschafts- gruppe Eminoscolex-Polytoreutus ist, sich anschließend an die Gattung Teleutoreutus MICH. Die weite räumliche Entfernung des Fundortes der Beddardiella Dailzieli n. sp. von dem des Teleutoreutus Neumann? MICH. spricht nicht mehr gegen die Annahme einer näheren Verwandtschaft, 142 W. Michaelsen. nachdem mehrere Arten der bisher für rein ostafrikanisch gehaltenen Gattungen Eminoscolex, Stuhlmannıa und Platydrelus in West-Afrika nach- gewiesen worden. Übrigens stehen sich Beddardiella Dalzieli und Teleu- toreutus Neumannı morphologisch und systematisch noch fern genug, um für die nötigen Zwischenglieder einen weiten Verbreitungsraum zu bean- spruchen. Die oben zusammengestellte Diagnose der neuen Gattung Beddar- diella ist eine zurzeit nicht sicher zu begründende Auslese aus den Charakteren der einzigen, sehr isoliert stehenden Art, also nur ein Surrogat, durch eine echte Diagnose zu ersetzen, sobald weitere Arten bekannt werden und die generische bezw. spezifische Natur der verschiedenen Charaktere erweisen. Fam. Glossoseolecidae. Subfam. Glossoscolecinae. Gen. Rhinodrilus E. Perr. Rhinodrilus (Thamnodrilus) Riveti Mich. 1910. Rhinodrilus (Thamnodrilus) Riveti, W. MICHAELSEN, Sur quelques Oligochetes de l’Equateur. In: Arc de möridien &quator. IXC, p. 127. Ein vollständig geschlechtsreifes, aber nicht gut konserviertes, zer- brochenes Exemplar untersucht. Äußeres. Dimensionen: Länge ca. 400 mm, Dicke 11—14 mm, Segmentzahl ca. 240. Färbung dorsal dunkel grünlich-schwarz, lateral ziemlich scharf und unregelmäßig abgesetzt, am Vorderkörper intersegmental durch pigmentlose, lateral sich verbreiternde Binden unterbrochen. Kopflappen unsichtbar (samt dem 1. Segment?) eingezogen. Das vorderste sichtbare Segment muß als das 2. Segment bezeichnet werden, falls es nicht als verschmolzenes 1. + 2. Segment anzusehen ist; es ist jederseits in der Linie der Nephridialporen durch eine gerade Längsfurche geteilt. Borsten ventral am 7. oder 8. Segment, lateral am 8. oder 9. Segment beginnend, am Vorder- und Mittelkörper sehr zart, vom Beginn des letzten Körperdrittels an gegen das Hinterende an Größe zunehmend, am Hinterkörper bis 1,85 mm lang. DBorsten überall eng gepaart, die lateralen sehr eng, die ventralen stets etwas weniger eng (ab > cd). In der Region der vergrößerten Borsten des Hinterkörpers erweitern sich Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 143 die Paare sehr wenig, so daß die Borsten hier immerhin noch als eng gepaart bezeichnet werden können. Dorsalmediane Borstendistanz am Vorder- und Mittelkörper gleich °/s des Körperumfanges, gegen das Hinter- ende verringert, am Hinterkörper nur sehr wenig größer als der halbe Körperumfang. Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkörper doppelt so groß wie die lateralen, in der Gürtelregion stark verringert zugunsten der lateralen Borstendistanzen, hier nur etwa °/ı so groß wie diese letzteren, hinter dem Gürtel wieder erweitert, jedoch nicht die anfängliche Weite erreichend, am Hinterkörper ungefähr °%5 der mittleren Borstendistanzen betragend.. (Am 11. Segment aa:be:dd = 6:3:24, am 23. Segment aa:be:dd = 6:83:44, am 220. Segment aa:be:dd = 6:5:18.) Die vergrößerten Borsten des Hinterkörpers sind bis 1,55 mm lang und im Maximum 170 « dick, leicht S-förmig gebogen, mit Nodulus versehen, am distalen Ende ornamentiert, mit scharfen, aber nicht tiefen, glattrandigen, die Borste '/ı umfassenden Einkerbungen und dazwischen liegenden flach schuppenförmigen Erhabenheiten versehen. Die Einkerbungen liegen in 4 regelmäßigen Längsreihen zu je ungefähr 10. Die Einkerbungen zweier benachbarter Längsreihen sind weder genau gegenständig, noch gleich- mäßig alternierend, in schwankender Ordnung zueinander gestellt. Die kleineren normalen Borsten des Vorder- und Mittelkörpers wurden nicht näher untersucht. Die Borsten der Gürtelregion (nur die ventralen?, die dorsalen konnten nicht untersucht werden, da sie sämtlich ausgefallen waren) sind zu Geschlechtsborsten umgewandelt, ca. 3 mm lang und im Maximum 110 «u dick, ganz gerade gestreckt, ohne Nodulus, in der distalen Hälfte ornamentiert, mit 4 Längsreihen von je ungefähr 15 ziemlich tiefen, mäßig breiten Narben, deren schwach gebogener, distalwärts konkaver proximaler Rand durch eine gerundet schuppenförmige Erhabenheit über- deckt wird. Das äußerste distale Ende der Geschlechtsborsten ist klauen- förmig, an einer Seite etwas ausgehöhlt, an der entgegengesetzten Seite konvex gebogen. Nephridialporen von Intersegmentalfurche 2/3 an vorhanden, am Vorderkörper etwas oberhalb der Borstenlinien d, am Mittel- und Hinterkörper auf den Borstenlinien d. Gürtel undeutlich begrenzt (infolge schlechter Konservierung nicht deutlich erkennbar), anscheinend sattelförmig oder wenigstens ventral schwächer entwickelt, jedenfalls ventralmedian zwischen den Pubertäts- wällen fehlend, am (17.2?) 18.—28. Segment (= 11, wenn nicht 12). Ein Paar schmale Pubertätswälle erstrecken sich dicht lateral an den Borstenlinien b von der Mitte des 20. oder dem Anfang des 21. Segments bis zur Mitte des 28. Segments. Jeder Pubertätswall zeigt eine feine Längsfurche, die sich in seiner Mittellinie entlang zieht und 144 W. Michaelsen. ihn in zwei eng aneinander gelegte Parallelwälle spaltet. Diese Längs- furchen erstrecken sich jedoch nicht ganz bis an den Anfang der Pubertäts- wälle, sondern nur bis zur Mitte oder bis zum Anfang des 21. Segments. Männliche und weibliche Poren nicht erkannt. Samentaschenporen 4 Paar, auf Intersegmentalfurchen 5/6 bis 8/9, etwas unterhalb der Linien der Nephridialporen, wahrscheinlich in den Borstenlinien d. Die ventralen Borstenpaare des 17.—19. Segments (und anderer Segmente?) stehen in undeutlichen, anscheinend kreisrunden Drüsen- polstern. Innere Organisation. Dissepiment 6/7—8/9 sehr stark ver- diekt, 9/10 schwach verdickt, die folgenden graduell noch schwächer werdend bis ganz zart. Darm: Ein ziemlich großer Muskelmagen im 6. Segment. 8 Paar Kalkdrüsen im 7.—14. Segment. Die Kalkdrüsen entspringen ventral aus dem Ösophagus und legen sich, aufwärts ragend, seitlich an den Ösophagus an. Sie sind schlank -bohnenförmig; ihr oberes Ende ist kopfartig ab- geschnürt. Die Kalkdrüsen des ersten Paares im 7. Segment sind viel kleiner als die der hinteren Paare, die des zweiten Paares im 8. Segment sind viel größer als die des ersten Paares, aber etwas kleiner als die des dritten Paares, die der hintern vier Paare sind am größten, an- nähernd gleich groß. Der Mitteldarm zeigt im Anfangs-Teil starke seit- liche Aussackungen; weiter hinten scheint er eine Typhlosolis zu besitzen, die jedoch infolge schlechter Konservierung nicht deutlich erkannt werden konnte. Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach, in der Region der vorderen Geschlechtsorgane und der darauf folgenden Region segmental stark an- geschwollen. Hinterste Herzen im 12. Segment. Männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar große Testikelblasen im 10. und 11. Segment. Die Testikelblasen umfassen paarweise den Öso- phagus, anscheinend jedoch nicht vollständig. Sie reichen nach oben jederseits bis an das Rückengefäß und scheinen hier zu enden. Wegen der Feinheit und des schlechten Erhaltungszustandes der Testikelblasen- Membran ließ sich nicht sicher feststellen, ob eine dorsalmediane Kom- munikation zwischen den Teilstücken eines Paares stattfindet. Es hat jedoch nicht den Anschein; denn die festere, zusammengebackene Inhalts- masse der einzelnen Testikelblasen endet hier in regelmäßiger Abrundung. Auch ventralmedian konnte eine Kommunikation nicht festgestellt werden. Ferner ließ sich nicht feststellen, ob die Testikelblasen außer den (übrigens nicht erkannten) Hoden, den Samentrichtern und bröckeligen Samenmassen auch noch andere Organe, wie die Herzen und Kalkdrüsen, umhüllen. Es hatte nicht den Anschein. Zwei Paar einfache, abgerundete Samen- Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 145 säcke ragen von Dissepiment 10/11 bezw. 11/12 in das 11. bezw. 12. Seg- ment hinein. Die Samensäcke sind kleiner als die Testikelblasen und schmiegen sich dorsallateral an den Ösophagus an. Die Samentaschen sind einfach-schlauchförmig bis schlank-keulen- förmig, proximal schwach erweitert. Ihre Länge ist verschieden, z. T. sehr beträchtlich. Die Samentaschen des vordersten Paares scheinen kürzer als die übrigen zu sein. Fundnotiz: Ecuador; Dr. RIVET leg. 1906. Bemerkungen: Rh. (Th.) Riveti MICH. steht den beiden ebenfalls aus Ecuador stammenden Arten Rh. (Th.) magnus (COGN.)') und Ka. (Th) Beddardi (COGN.)') nahe. Er unterscheidet sich von beiden Arten in erster Linie durch die Anordnung der Borsten; so findet sich z. B. bei keiner jener Arten ÜOGNETTIs die auffallende Annäherung der ven- tralen Borstenpaare in der Gürtelreeion. Ferner erwähnt COGNETTI bei keiner dieser beiden Arten eine Vergrößerung der Borsten des Hinter- körpers, sondern gibt die Länge der normalen Borsten nur allgemein als „ea. lmm“ an (gegen 1,855 mm bei den vergrößerten Borsten des Rh. Riveti). Auch in der inneren Organisation finden sich Unterschiede. In der Bildung der verdickten Dissepimente stimmt Rh. Riveti mit Rh. magnus, nicht aber mit Ah. Beddardi überein, in der Zahl der Intestinal- herzen (letztes Paar im 12. Segment) dagegen mit Rh. Beddardi, nicht mit Ah. magnus. Eine Verschiedenheit im der Größe der Kalkdrüsen, wie sie sich bei Ah. Aiveli findet, ist von keiner der beiden COGNETTIschen Arten angegeben. Schließlich finden sich wesentliche Unterschiede auch in der Form der Samentaschen, die bei Ah. Beddardi ganz klein und in der Leibeswand verborgen sind, bei den beiden anderen Arten frei in die Leibeshöhle hineinragen, bei Rh. magnus aber klein, sitzend, sack- förmig, abgeplattet, bei Ah. Kiveti lang-schlauchförmig bis schlank-keulen- förmig sind. Rhinodrilus (Thamnodrilus) heterostichon (Schm.). 1561. Hypogaeon heterostichon, SCHMARDA, Neue wirbellose Tiere I, Turbellarien, Rota- torien und Anneliden, 2. Hälfte, p. 12, Textfig., Taf. 18, Fig. 158. 1892. Anteus heterostichon, BEDDARD, The Earthworms of the Vienna Museum. In: Ann. Mag. Nat. Hist. (6) IX, p. 114, Taf. VII, Fig. 1,7. 1900. Thamnodrilus heterostichon, MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 437, Ich konnte das schon von BEDDARD nachuntersuchte Originalstück einer erneuten Untersuchung unterziehen und feststellen, daß diese Art ein echter Thamnodrzlus ist, dem Th. aberratus MICH. sehr nahe stehend. Da BEDDARD nur einen kurzen Längsschnitt an der Rückenseite des 1) L. COGNETTI, Gli Oligocheti della Regione Neotropicale, Parte seconda. In: Mem. Acc. Torino (2) LVI, p. 222, 224, Tav. U, Fig. 47 u. 48. 10 146 W. Michaelsen. Stückes ausführte, so konnte er nur einen lückenhaften Bericht über die innere Organisation geben. Nach Weiterführung des Längsschnittes Konnte ich tiefer in das Innere des Wurmes einschauen. Da die Angaben über die Organisation dieser Art zerstreut und lückenhaft sind und zum Teil einer Korrektur bedürfen, so lasse ich nach Untersuchung des Original- stückes eine genauere Beschreibung folgen. Äußeres: Dimensionen: Das Tier ist im jetzigen Zustande 160 mm lang und im Maximum 11 mm dick (nach SCHMARDA war das lebende Tier im Ruhezustande 220 mm lang, hat sich also bei der Kon- servierung etwas verkürzt; die BEDDARDsche Angabe „about 10 inches or so in length“ bedeutet wohl nur eine Übertragung der SCHMARDAschen Angabe vom lebenden Tier auf das englische Maßsystem). Ich zählte 268 Segmente (gegen 263 bei SCHMARDA — bei der Schwierigkeit einer Zählung der sehr schmalen Segmente ist diese Abweichung der SCHMARDA- schen Angabe wohl belanglos). Färbung des konservierten Tieres gelblichgrau bis milchig bläulich, des lebenden Tieres nach SCHMARDAs Abbildung gleichmäßig blaß-rotgrau. Kopf? Segmente anteclitellial zwei- oder dreiringlig, am Gürtel vierringlig, postelitellial drei- oder zweiringlig. Borsten am Vorderkörper sehr zart, am Hinterende stark ver- größert. Vergrößerte Borsten des Hinterendes bis % mm lang und im Maximum 80 « dick, fast gerade gestreckt, nur distal schwach gebogen, mit schwachem Nodulus, distal schlank zugespitzt, am distalen Viertel mit bogenförmigen, distalwärts konkaven Narben verziert. Die ventralen Borsten beginnen rechts am 5., links am 7. Segment, die lateralen rechts am 4., links am 5. Segment. Die Borsten sind am Vorder- und Mittel- körper eng gepaart, die lateralen noch enger als die ventralen. Die ventralmediane Borstendistanz ist hier deutlich größer als die mittleren lateralen, die dorsalmediane ungefähr gleich einem Drittel des Körper- umfanges. (An der Vorderhälfte ab > cd, aa — ca. */s be, dd = ca. '/s u.) Ungefähr in der Mitte des Körpers beginnen die Borstenpaare sich lang- sam zu erweitern, und entsprechend dieser Erweiterung vergrößern sich die Borsten. Am Hinterende sind die ventralen Paare ungefähr halb so weit wie die ventralmediane Borstendistanz, die lateralen Paare noch etwas weiter, etwa halb so weit wie die mittleren lateralen Borsten- distanzen, die etwas größer sind als die ventralmediane. Die dorsal- mediane Borstendistanz gleicht ungefähr einem Viertel des Körperumfanges. (Am Hinterende aa: ab:be:cd:dd = 16:8:18:9:28, dd — ca. 1, u.) Die Stellung der Borsten ist am Hinterende nicht überall ganz regel- mäßig, jedoch höchstens wenig von dieser normalen Stellung abweichend; es kommt hier stellenweise eine Verengung oder Erweiterung der Borsten- Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 147 paare, vielleicht infolge unregelmäßizer Kontraktion, vor. Zumal die Borstenlinien db und ce erschemen stellenweise fast zickzackförmig, weniger unregelmäßig ist die Borstenlinie d, während die Borstenlinie a ganz regelmäßig ist. Die SCHMARDAschen Angaben über die Borstenstellung sind irrtümlich, insofern er die Paarigkeit der Borsten des Vorderkörpers verkannte und auch den Wurm hier falsch orientierte. Meine Angabe (l. ec. 1960, p. 437) ist ebenfalls irrtümlich; sie beruhte auf der inkorrekten Abbildung BEDDARDS (l. c. Taf. VII, Fig. 1), in der die‘ Weite der Paare größer erscheint als die mittlere laterale Borstendistanz. Eine wörtliche Angabe über die Borstenstellung fehlt in BEDDARDs Beschreibung. Nephridialporen auf den Borstenlinien. d. Der Gürtel ist nur sehr undeutlich ausgeprägt. Die BEDDARDsche Angabe: „The clitellum is developped in one specimen!) and occupied segments XV— XXIII“ mag zutreffen; doch mag das mir vorliegende Öriginalstück in Hinsicht auf die Gürtelbildung noch nicht ganz aus- gereift sein. Von Pubertätsbildungen ist an dem Stück nichts zu erkennen, weder von Pubertätswällen, wie sie sonst für die Arten dieser Gattung charakteristisch sind, noch von Pubertätspapillen und Geschlechtsborsten- papillen. Wahrscheinlich beruht das Fehlen derartiger Bildungen auf der Unreife des Stückes. Geschlechts-Poren waren nicht erkennbar; doch muß erwähnt werden, daß auch Samentaschen-Poren zweifellos vorhanden - sind, und zwar in der Region der verdickten Dissepimente (auf Intersegmental- furche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien cd?). Innere Organisation: Dissepiment 6/7—9/10 stark verdickt, 10/11 schwach verdickt. Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. 8 Paar Kalk- drüsen im 7.—-14. Segment. Die Kalkdrüsen sind sämtlich gleichartige. Sie entspringen ventral aus dem Ösophagus und ragen an dessen Seiten frei und gerade nach oben. Sie sind walzenförmig, an den Enden wenig 1) Diese Angabe könnte so gedeutet werden, daß BEDDARD mehrere Stücke dieser Art vorgelegen hätten, und dem würde auch die SCHMARDAsche pluralische Fundorts- angabe: „Ich fand das Tier auf den Hochebenen von Quito und Ouenca“ ent- sprechen. Jedenfalls darf angenommen werden, daß das mir vom Wiener zoologischen Museum als Originalstück übersandte Exemplar tatsächlich das Original ist, nach dem die Beschreibung SCHMARDAs entworfen wurde; denn die Originalangabe über die Segment- zahl (263 bei SCHMARDA) kommt der Tatsächlichkeit (265) so nahe, wie man es bei der schwierigen Segmentzählung, deren vollkommene Genauigkeit ganz belanglos ist, nur erwarten darf. Jedenfalls ist es zugleich das Exemplar, dem BEDDARD die Angaben über die innere Organisation entnommen hat. Das erkennt man an dem Rückenschnitt, den zweifellos BEDDARD ausgeführt hat, sowie an der Spur der Amputation einer Geschlechtsborste, wie sie für die BEDDARDsche Untersuchung dieser Borsten nötig war. 10* 148 W. Michaelsen. dünner; das obere, kaum dünnere Blindende von fast kugeliger Gestalt ist scharf abgeschnürt und durch besondere Färbung ausgezeichnet. Nach BEDDARD sollen nur 2 Paar Kalkdrüsen im 12. und 13. Segment vorkommen. BEDDARD hat die übrigen Kalkdrüsen zweifellos übersehen, konnte sie bei dem kurzen, keinen deutlichen Einblick gestattenden Rückenschnitt auch kaum erkennen. Eine derartige Verbindung mit dem Blutgefäßsystem, wie BEDDARD sie bei den Kalkdrüsen des vorderen ‚ Paares (denen des 12. Segments) gesehen haben will, ist sicherlich nicht vorhanden. Die Kalkdrüsen des 12. Segments weichen in ihrer Beziehung zum Blutgefäßsystem nicht von den übrigen ab. Blutgefäßsystem: Das Rückengefäß scheint in der Region des vorderen Mitteldarms segmental verdoppelt zu sein. Es ließ sich jedoch nicht genau erkennen, ob diese anscheinende Verdoppelung nicht lediglich auf postmortaler Längsschrumpfung beruhte. Letzte Herzen im 11. Seg- ment. Die Herzen des 10. und 11. Segments sind sehr stark angeschwollen, gleichmäßig diek und äußerlich glatt. Sie durchziehen die Testikelblasen. Männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar große, breit sack- förmige, oberflächlich schwach und unregelmäßig aufgebeulte, aber sonst glatte Samensäcke ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. Sie kommunizieren vorn mit je einer diek-röhren- förmigen bezw. spindelförmigen Testikelblase. Diese Testikelblasen, 2 Paar im 10. und 11. Segment an die Vorderseite von Dissepiment 10/11 und 11/12 angelegt und diese Dissepimente nach hinten hin etwas aus- bauchend, enthalten je einen Samentrichter und werden von den ange- schwollenen Herzen fast in ganzer Länge durchzogen, während die Kalk- drüsen dieser Segmente frei in die Leibeshöhle hineinragen. Geschlechtsborsten: Während BEDDARD nach Maßgabe der Amputationsspur eine laterale Geschlechtsborste des 19. Segments unter- suchte (l.c. p. 114, Taf. VII, Fig. 7a), habe ich eine ventrale Geschlechts- borste (des 17. Segments?) herauspräpariert. Diese ventrale Geschlechts- borste ist 1,lmm lang und proximal ca. 60 « dick, in der proximalen Hälfte stark gebogen, in der distalen Hälfte sehr schwach gebogen, distal scharf zugespitzt. Sie zeigt im distalen Drittel scharf ausgeprägt die für die Geschlechtsborsten dieser Gattung charakteristischen, proximal bogenförmig begrenzten Narben, die alternierend in 4 Längsreihen stehen, und zwar zählte ich 6 Narben in jeder Längsreihe, gegen ca. 4 in der BEDDARDschen Abbildung von der lateralen Geschlechtsborste. Samentaschen, die nach BEDDARD fehlen sollen, sind tatsächlich vorhanden. Ich fand deren 4, sämtlich bereits abgerissen und anscheinend zwischen den Dissepimenten 7/8 und 8/9 bezw. 8/9 und 9/10 liegend, also mut- maßlich auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 (in den Borstenlinien cd?) ausmündend. Ob noch mehr Samentaschen vorhanden waren, ließ sich Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 149 nicht mehr feststellen. Die Samentaschen sind ungemein lang und dünn, sehr schlank keulenförmig, dünnwandie. Fundnotiz: Ecuador; L.K.SCHMARDA leg. (nach SCHMARDA: Hoch- ebenen von Quito und Cuenca). Bemerkungen: Rh. (Th.) heterostichon (SCHM.) steht zweifellos dem kh. (Th.) aberratus (MICH.)') von unbekannter Herkunft sehr nahe. Es erscheint mir nicht ganz ausgeschlossen, daß diese beiden Arten zu ver- schmelzen seien, und Rh. (Th.) aberratus vielleicht als besondere Varietät dem Ah. (Th.) heterostichon zuzuordnen sei. Als mehr oder weniger fragliche Unterschiede sind zu erwähnen: 1. Die Borstenanordnung. Am Hinterende scheinen die Paare bei Ah. (Th.) aberratus etwas stärker erweitert zu sein und am Vorderende die ventralmediane Borstendistanz verhältnismäßig kleiner zu sein als bei Rh. (Th.) heterostöchon, auch sollen die lateralen Borsten bei der ersteren Art viel weiter hinten, etwa am 14. Segment, beginnen. 2. Geschlechtsborsten. Die Nachuntersuchung einer Geschlechtsborste von Ah. ( Th.) aberratus bestätigte, daß diese Borsten viel länger, mehr als doppelt so lang, als bei Rh. (T’h.) heterostichon sind, und daß die Zahl der Narben in einer Längsreihe, 18, viel größer ist als bei Rh. (Th.) heterostichon (im Maximum 6). Dieser Unterschied scheint mir der wesentlichste zu sein. 3. Gürtel und Pubertätsbildungen. Die anscheinenden Unterschiede mögen auf der Unreife des Originalstückes von Rh. (Th). heterostichon beruhen. 4. Gestalt der Kalkdrüsen. Nach meiner Schilderung (l. ce. p. 264) soll die Gestalt der Kalkdrüsen bei kh. (Th.) aberratus durchaus von der für die verwandten normalen, wie sie sich auch bei Ah. (Th.) heterostichon fand, abweichen. Leider habe ich das Originalstück meiner Art nicht zur Hand, so daß ich fürs erste von einer Nachprüfung der betreffenden Angabe absehen muß. Rhinodrilus (Thamnodrilus) euzonus Cogn. 1906. BRhinodrilus (Thamnodrilus) euzonus, COGNETTI, Gli Oligocheti della Regione Neo- tropicale, Parte seconda. In: Mem. Acc. Torino (2) LVI, p. 194, Tav. I, Fig. 22, 23@ und b. 1900. BRhinodrilus (Thamnodrilus) euzonus, W. MICHAELSEN, Sur quelques Oligochetes de l’Equateur. In: Arc de möridien &quator. IX C, p. 131. Vorliegend ein geschlechtsreifes Exemplar. Fundnotiz: Aumiouve del Pelado, 4150 m; Dr. RIVET leg. Januar 1905. Bemerkungen: Das vorliegende Stück gehört zweifellos dieser bereits früher in Ecuador entdeckten COGNETTIschen Art an, wenngleich 1) W. MICHAELSEN, Die Terricolen-Fauna Columbiens. In: Arch. Naturg. LXVI, Bd. I, p. 263. 150 W. Michaelsen. es in gewissen Hinsichten der Originalbeschreibung nicht entspricht. Da mir von COGNETTI freundlichst 2 typische Stücke dieser Art überlassen worden sind, so konnte ich die Zugehörigkeit dieser neuen Stücke durch Nachuntersuchung eines typischen sicherstellen. Was mir bei der Untersuchung des RIVETschen Stückes zunächst auffiel, war eine bedeutende Verschiedenheit in der Gestalt der vorderen ) und hinteren Kalkdrüsen. Die Kalkdrüsen der 3 vorderen Paare im 7.—9. Segment sind groß, lang-gestielt, mit abgeplattet bohnenförmigem Körper, an dessen etwas konkavem Innenrande ein kleiner keulenförmiger Zapfen entspringt. Die Wandung dieser Kalkdrüsen der vorderen 3 Paare ist sehr dünn; sie machen fast den Eindruck, als seien sie aufgeblasen (Textfig XXV). Ganz anders sehen die Kalkdrüsen der 5 hinteren Paare im 10.—14. Segment aus. Sie sind viel kleiner als die vorderen, kurz- und ziemlich plump-gestielt; ihr Körper ist dick, von der Gestalt eines zu engem Halbkreis eingerollten Zylinders, der am freien, zurückgebogenen Ende einen scharf abge- Fig. XXV. setzten, nur wenig dünneren Anhang trägt. Die Rhinodrilus euzonus Cogn., Wandung dieser kleineren hinteren Kalkdrüsen eine Kalkdrüse ist diek und wundurchsichtig (Textfig. XXV]). ‚des Aa ars Aus der ÜOGNETTIschen Beschreibung ist diese N charakteristische Differenzierung der Kalkdrüsen verschiedener Paare nicht deutlich ersichtlich. COGNETTI sagt: „Hanno forma oblunga, rigonfia o compressa: talora recano una breve appendice ben distinta sia pel diametro minore che per la colorazione rosso-vinosa.“ ÜOGNETTI hat zweifel- los Kalkdrüsen dieser beiden besonderen Formen vor Augen gehabt, als er die Beschreibung der- Fig. XXVI. selben durch „o* und „talora“ komplizierte. Die Ihinodrilus enzonus COGN.„Untersuchung eines typischen Stückes ergab, daß eine Kalkdrüse es im wesentlichen mit dem RIVETschen Stück des sechsten Paares i - übereinstimmt. ie Abbildungen Textfig. XXV 1 Se übereinstimmt. (Die Abbildunge g und XXVI sind nach Kalkdrüsen des zweiten und des sechsten Paares eines typischen Stückes ent- worfen.) An diesem typischen Stück zeigte sich auch noch, daß der Übergang von der großen aufgeblähten Kalkdrüsenform nach der kleinen Sedrungenen nicht ganz unvermittelt stattfindet. Hier waren die Kalk- drüsen des vierten Paares zwar viel kleiner als die der drei ersten Paare, aber doch noch etwas größer als die des fünften bis achten Paares. Auch Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 151 in ihrem Aussehen und in ihrer Gestalt bildeten sie ein vermittelndes Glied, wenngleich sie zweifellos noch der Gruppe der hinteren Kalkdrüsen zugeordnet werden mußten. An dem RIVETschen Stück konnte ich die vermittelnde Art der Kalkdrüsen des vierten Paares nicht sicher nach- weisen; doch lag das vielleicht nur an dem schlechten Erhaltungszustand dieses Stückes. Es ist nun die Frage aufzuwerfen, welche morphologische Bedeutung diese Verschiedenheit in der Gestalt der Kalkdrüsen ver- schiedener Paare hat. Bei der ersten oberflächlichen Betrachtung glaubte ich, daß hier nur verschiedene Kontraktionszustände vorlägen, daß im Zustand des Absterbens des Tieres eine Welle der von hinten nach vorn gehenden Blutpulsation die Kalkdrüsen der fünf hinteren Paare gerade passiert habe, während sie die der drei vorderen Paare gerade zur Auf- blähung brachte. Eine genauere Prüfung ließ mich diese Anschauung ändern. Schon der Umstand, daß sich bei zwei auf ganz verschiedene Weise konservierten Stücken zweier verschiedener Kollektionen die gleiche Differenzierung fand, sprach gegen eine Zufälligkeitserscheinung. Eine genauere Prüfung der verschiedenen Kalkdrüsenformen ergab, daß diese Formen gar nicht durch Kontraktion oder Aufblähung auseinander ent- stehen können, daß hier ganz verschiedene Wachstumsformen vorliegen. Tatsächlich zeigen die meisten Arten der großen Gattung Rhinodrilus und einiger verwandter Gattungen anscheinend konstant entweder die eine oder die andere Form der Kalkdrüsen. Diese Formen lassen sich leicht voneinander ableiten. Das ursprüngliche ist wahrscheinlich eine einfach zylindrische, annähernd gerade gestreckte oder in Anschmiegung an den Ösophagus schwach gebogene Form, deren freies, blindes Ende sich in einem weiteren Stadium etwas modifiziert. Diese Modifizierung tritt dann durch mehr oder weniger starke Abschnürung auch äußerlich in der Gestalt der Kalkdrüse zur Erscheinung. Zunächst ist dieser An- hang kaum dünner als der Hauptkörper der Kalkdrüse. Dies ist das Stadium, wie es uns bei Rhinodrilus (Thamnodrilus) Iiveti MICH. und vielen anderen Ahrnodrilus-Arten vorlieet. Ein weiterer Schritt zeigt uns eine stärkere Krümmung und Einrollung der ursprünglich gestreckten Kalkdrüse. Durch die Einrollung, an der der abgeschnürte Anhang nicht teilnimmt, wird die Basis dieses Anhanges, der fürs erste seine Gestalt und Größe noch beibehält, der Mitte des eigentlichen Körpers der Kalk- drüse genähert. Eine derartige Form zeigen die Kalkdrüsen der fünf hinteren Paare im 10.—14. Segment von Kh. (Th.) euzonus. Das letzte Stadium dieser Reihe repräsentieren die Kalkdrüsen der drei vorderen Paare im 7.—9. Segment von Rh. (Th.) euzonus, sowie die Kalkdrüsen vieler anderer Rhinodrilus-Arten. Bei diesen hat sich die konkave Seite der gekrümmten Kalkdrüsen stark verkürzt bei gleichzeitigem stärkeren Wachstum der konvexen Seite. Dadurch entstand die Bohnenform, bei 152 W. Michaelsen. u der die Mittelpartie des konkaven Randes dem ursprünglich freien distalen Ende des eieentlichen Körpers der gestreckten Kalkdrüse entspricht. An dieser Stelle sitzt denn auch bei dieser Kalkdrüsenform meist ein winziger Anhang, der dem ursprünglich distal sitzenden größeren Anhang der ge- streckten Kalkdrüsen homolog ist. Bei den Kalkdrüsen der 5 vorderen Paare von Rh. (Th.) euzonus ist dieser jetzt an der Mittelpartie des konkaven Randes sitzende Anhang als winziger keulenförmiger Stummel noch deutlich ausgebildet (siehe Textfig. XXV). Es ist deshalb die oben erwähnte Beschränkung durch „talora“ in der COGNETTIschen Beschreibung der Kalkdrüsen von Rh. (Th.) euzonus nicht gerechtfertigt. Bei anderen Rhinodrilus-Arten ist der Anhang der bohnenförmigen Kalkdrüsen un- deutlicher oder vielleicht ganz abortiert. Die Differenzierung in der Gestaltung der Kalkdrüsen verschiedener Paare bei Rh. (Th.) euzonus hat meiner Ansicht nach auch eine phyle- tische Bedeutung. Die Tatsache, daß durch diese Differenzierung die Kalkdrüsen gerade der 3 vorderen Paare von denen der hinteren Paare gesondert werden, läßt auf einen phyletischen Zusammenhang mit der Differenzierung der Untergattungen Rhinodrilus und Aptodrilus aus der Untergattung Thamnodrilus schließen. Bei Thamnodrilus finden wir im allgemeinen eine größere Zahl (6—8 Paar) gleichartiger Kalkdrüsen, deren vorderstes Paar stets dem 7. Segment angehört. Dagegen besitzt Frhrno- drilus nur 3 Paar im 7.—9. Segment, während bei Aptodrilus gerade diese 3 Segmente der Kalkdrüsen entbehren und nur im 10. Segment und den folgenden Kalkdrüsen vorkommen, die also den hinteren Paaren von Thamnodrilus homolog sind. Eine derartige Differenzierung der Kalkdrüsen der 3 vorderen und der 5 hinteren Paare, wie sie bei Ahzno- drilus (Thamnodrzlus) euzonus vorliegt, scheint also auf dem einen Wege (Wegfall der 5 hinteren Paare) zur Untergattung Ahinodrilus, auf dem anderen Wege (Weefall der 3 vorderen Paare) zur Untergattung Aptodrilus hingeführt zu haben. Rh. (Th.) euzonus scheint übrigens dem Ursprung der Untergattung Rhenodrilus näher zu stehen, denn er zeigt eine stärkere Ausbildung der Kalkdrüsen der 3 vorderen Paare. Dieses phyletische Schema basiert auf der Annahme, dab ZThamnodrilus mit einer größeren Zahl von Kalkdrüsen den ursprünglicheren Zustand repräsentiere, aus dem dann die Dreizahl der Kalkdrüsenpaare von Rhinodrilus durch Reduktion hervorgegangen sei. Diese Annahme erscheint mir jedoch noch nicht ganz sichergestellt. Sie steht jedenfalls im Widerspruch mit der früheren Annahme, daß Formen wie Hesperoscolex barbadensis (BEDD.), mit 3 Paar einfach sackförmigen Ösophagealtaschen im 7.—9. Segment, den Ausgangspunkt für die Glossoscolecinen mit mehreren Kalkdrüsen- paaren bildeten. Diese letztere Annahme basierte auf der Tatsache, daß diese Anordnung der Kalkdrüsen in der Zahl der Glossoscolecmen-Gattungen Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 153 die häufigste ist, und daß die einfachere Struktur der Kalkdrüsen, wie sie Aesperoscolex repräsentiert, das ursprünglichere sei. Nun aber ist die Zahl der Kalkdrüsen bei Aesperoscolex schwankend. Es mag auch ein Hesperoscolex, also ein Glossoscolecine mit einfach sackförmigen Kalk- drüsen, existiert haben, bei dem die Zahl der Kalkdrüsen der von Tham- nodrilus entsprach, und der diese Thamnodrzlus-Formen direkt aus sich hervorgehen ließ. Dann müßte man, wollte man nicht eine mehrmalige Entstehung von Glossoscoleeinen mit 5 Paar Kalkdrüsen im 7.—9. Seg- ment annehmen, alle übrigen Gattungen, die diesen Charakter aufweisen (also Pontoscolox, Sporadochaeta und Opisthodrelus), mit der Untergattung Rhinodrilus zusammen als Reduktionsformen (über Rhinodrelus aus Tham- nodrilus hervorgesangen) deuten. Auf jeden Fall, ob wir nun Rhinodrelus von Thamnodrilus ableiten oder umgekehrt, mag Hesperoscolex als Ur- gattung der Glossoscolecinen angesehen werden. Es ist noch ein anderes Organisationsverhältnis zu erörtern. Nach COGNETTI sollen die Testikelblasen „fra loro nettamente separate“ sein. Das trifft für das RIVETsche Stück nicht zu. Bei diesem sind die abgeplatteten und medial gerundeten Testikelblasen eines Segments durch einen kurzen, mäßig dicken, queren Schlauch miteinander verbunden. Dieser mediane Verbindungsschlauch ist nicht immer leicht nachzuweisen; so kann ich nicht sagen, ob er auch bei dem von mir untersuchten typischen Stück vorhanden war, da ich bei der ersten Präparation andere Örgansysteme ins Auge faßte. Es schien mir auch hier eine Kommuni- kation zwischen den paarigen Testikelblasen eines Segments vorhanden zu sein. Rhinodrilus (Rhinodrilus) paradoxus E. Perr. 1872. Rhinodrilus paradoxus, E. PERRIER, Recherches pour servir & l’histoire des Lom- briciens terrestres. In: N. Arch. Mus. Paris VIII, p. 66, t. 1, f. 9—12. 1900. Rhinodrilus paradoxus, W. MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 431. Die Nachuntersuchung des PERRIERschen Origmalstückes dieser Art ergab, daß meine 1900 (l. e. p. 451) zusammengestellte Synonymie-Liste richtig ist. Rhinodrilus (Aptodrilus) uncinatus Mich. 1910. Rhinodrilus (Aptodrilus) wuneinatus, MICHAELSEN, Sur quelques Oligochetes de l’Equateur. In: Arc de meridien &quator. IX C., p. 135. Vorliegend 2 geschlechtsreife Exemplare. Fundnotiz: Ecuador; Dr. RIVET leg. 1906. Äußeres: Dimensionen des einzigen vollständigen Stückes: Länge 110 mm, Dicke 8—8'/s mm, Segmentzahl 104. 154 W. Michaelsen. Färbung grau. Kopf? Borsten ventral und lateral am 3. Segment beginnend, am Vorder- körper zart, S-förmig, gegen den Hinterkörper an Größe zunehmend; am Hinterende schließlich 1,6 mm lang bei einer Dicke von ca. 76 w distal vom Nodulus. (Die vergrößerten Borsten eines viel größeren typischen Exemplares von Ph. (A.) excelsus COGN. erwiesen sich als viel schlanker, bei etwas geringerer Länge waren sie an der gleichen Stelle nur 52 w dick.) Die vergrößerten Borsten des Ah. (A.) umcinatus sind S-förmig, mit deutlichem, etwas distal von der Mitte liegendem Nodulus, distal stark hakenförmig gebogen; sie zeigen, wie die kleineren des Vorderkörpers, eine Ornamentierung, bestehend aus wenig tiefen, proximal bogenförmig begrenzten Narben, die viel schmäler als der Durchmesser der Borste sind und ungefähr zu je 6 in 4 sehr unregelmäßigen Längsreihen stehen. Borsten gepaart, am Vorderkörper sehr eng, zumal die lateralen (hier cd — ab), gegen den Hinterkörper weniger eng (am Hinterkörper ab —= cd — '/, aa). Dorsalmediane Borstendistanz am Vorderkörper gleich ?/s des Körperumfanges, am Hinterkörper geringer (dd — ?/s—?/su). Ventral- mediane Borstendistanz etwas größer als die mittleren lateralen, besonders am Vorderkörper, am Hinterkörper weniger deutlich (am Vorderkörper aa — */sbc). Am Hinterkörper ist die Borstenanordnung nicht ganz regel- mäßig, stellenweise an 2 benachbarten Segmenten schon etwas verschieden. Die ventralen (und dorsalen?) Borsten der Samentaschensegmente sind zu Geschlechtsborsten umgewandelt, größer als die normalen, ca. Ilmm lang und in der Mitte 50 « dick, mit Ausnahme des gerade gestreckten distalen Endes leicht gebogen, ohne deutlichen Nodulus, am distalen Drittel ornamentiert. Die Ornamentierung besteht aus sehr tiefen Narben, die zu ungefähr je S in 4 regelmäßigen Längsreihen stehen. Die Narben sind ungefähr ?°/s so breit wie die Borste, proximal sehr scharf begrenzt und steil abfallend, distal ohne scharfe Begrenzung seicht aus- laufend. Die Borsten der Gürtelregion scheinen sämtlich normal gestaltet zu sein. Nephridialporen vom 3. Segment an, in den Borstenlinien cd. Gürtel sattelförmig, ventralmedian zwischen den Borstenlinien « unterbrochen, am 15.— "5 22., 22. Segment (= 7, 8). Pubertätsstreifen parallelrandig, dunkel-glasig, von einem feinen weißen Strich umsäumt, an '/.19.—”/ı 24. Segment, deutlich über die hintere Grenze des Gürtels nach hinten ragend. Männliche und weibliche Poren? Samentaschenporen 3 Paar, auf Intersegmentalfurche 6/7, 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien cd. Innere Organisation: Dissepimente 6/7—8/9 sehr stark, 9/10 Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 155 ziemlich stark verdickt, die folgenden nur noch schwach verdickt, wenn nicht schon als zart zu bezeichnen. Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Seement. 5 Paar dick zylindrische, ziemlich kurze, ventral entspringende Kalkdrüsen im 10. bis 14. Segment. Das freie Ende der Kalkdrüsen ist abgerundet, nicht deut- lich differenziert oder abgeschnürt. Männliche Geschlechtsorgane: 2 mäßig große, unpaarige Testikelblasen ventralmedian im 10. und 11. Segment. 2 Paar mäßig sroße, unregelmäßig länglich- und dick-schüsselförmige Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. Samentaschen sehr dünn und lang, mit birnförmiger (zwischen den nach hinten ineinander geschachtelten Dissepimenten platt gedrückter) Ampulle und sehr langem, glatt- und dünn-schlauchförmigem Ausführgang. Bemerkungen: Rh. (A.) uncinatus steht den ebenfalls aus Ecuador stammenden Arten Zeh. (A.) excelsus COGN. (l. ec. p. 230, Tav. II, Fig. 55, 56) und Ad. (A.) ruvidus COGN. (l: c. p. 232, Tav. II, Fig. 57) sehr nahe. Man könnte versucht sein, ihn mit diesen COGNETTIschen Formen artlich zu ver- einen und nur eine Sonderung in verschiedene Formen anzuerkennen. Weitere Untersuchungen an reicherem Material müssen eine endgültige Entscheidung über den Verwandtschaftsgrad zwischen diesen 3 Formen bringen. UOGNETTI unterscheidet in der Bestimmungstabelle der Aptodrzilus- Arten (l. ec. p. 227) A. excelsus von A. rwvidus durch die Notiz, daß bei A. excelsus „Setole normali tutte sigmoidi“, bei A. rumdus „Setole normali della regione posteriore uncimate all’ apice distale“ sein sollen. Hier liest ein Versehen vor, wie mir durch eine briefliche Mitteilung COGNETTIs bestätigt wurde Es gleicht die Gestalt der vergrößerten Borsten bei A. excelsus der von A. ruvidus und auch von A. uncinatus. Es finden sich jedoch Unterschiede in der relativen Größe (die von A. uneinatus sind absolut und im noch höherem Grade relativ beträchtlich srößer als die von A. excelsus) und in der Ornamentierung der vergrößerten Borsten (A. uncenatus ähnelt in letzterer Hinsicht dem 4. excelsus, doch ist die Zahl der Narbenornamente bei ihm vielleicht etwas geringer als bei dieser COGNETTIschen Art). In der Anordnung der Borsten ähnelt A. uncinatus mehr dem A. ruvrdus, insofern bei beiden die Weite der Paare gegen das Hinterende stärker zunimmt als bei A. excelsus. Unterschiede zwischen den verschiedenen Aptodrilus- Formen finden sich vielleicht auch in der Erstreckung des Gürtels und der Pubertäts- streifen, wenngleich dieser Charakter in gewissem Grade variabel zu sein scheint. In dieser Beziehung nähert sich A. uncinatus am meisten der dritten COGNETTIschen Form, dem 4. Festae (l.c. p. 227, Tav. II, Fig. 49—54). Er zeichnet sich wie diese letztere dadurch aus, daß die 156 W. Michaelsen. Pubertätsstreifen nach hinten den Gürtel deutlich um mehr als eines Segmentes Länge überragen. Was die innere Organisation anbelangt, so lassen sich die ver- schiedenen Formen recht gut nach dem Vorkommen und der Art der ver- dickten Dissepimente unterscheiden. 4A. uncinatus schließt sich in dieser Hinsicht am nächsten an A. excelsus an. Schließlich gleicht A. uncinatusin HinsichtderTestikelblasen-Bildung wieder dem A. Festae: Beide besitzen 2 unpaarige Testikelblasen; während COGNETTI in der Beschreibung von A. excelsus wie in der von Aptodrzilus rwvidus von Paaren dieser Organe spricht. Folgende Tabelle mag eine Übersicht über die verschiedenen Apto- dıilus-Formen geben: Borsten des Gürtel und IN. - u : Hinterkörpers Pubertätsstreifen DISSERuEET! we eplen S-förmig, nicht auffallend ver- 151993 6/7, 7/S fehlend, A. Festae COGN. größert. i a st s/9, 9/10 leicht unpaarig Narben- 120") verdickt ornamente? Hakenförmig, 6/7_8/9 stark A nn stark vergrößert; | 15—!/222, 22; 5 ae n ir \ h .uncinatusn.sp. : mäßig stark & uncmatmsn.EPp-[Narbenornamente|l 1/.19—?/124 / ol Ups verdickt schmal Hakenförmig, m note eh E= 2 star ziemlich stark oo au ie 5 5 2 .. —Z -_ 23 2 1 ® A. excelsus COGN.| vergrößert; a Po paarig 1.24; 20—23 | weniger stark Narbenornamente i verdickt schmal Hakenförmig, 6/7— 10/11 4 an Ok stark vergrößert;| 15—22, 25; mittelmäßig), f A. ruvidus COGN. aarig uvidus VOGN. |Nyybenornamente 19—23 11/12 schwach penz halb-umfassend verdickt Gen. Glossoscolex F. $. Leuck. Glossoscolex Wiengreeni Mich. Zur Untersuchung vorliegend ein sehr gut konservierter Regenwurm, der dem Glossoscolen Wiengreeni MICH. zugeordnet werden muß, wenn- 1) Die Angabe „assez fortement öpaissis“ des französischen Textes ist, wie mir COGNETTI mitteilt, besser durch „mediocrement £paissis“ zu ersetzen. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 157 gleich er in gewissen Punkten von geringerer Bedeutung vom Original- stück dieser Art abweicht. Ich betrachte dieses neue Stück als Vertreter einer Varietät dieser Art. Ein Vergleich mit dem leider schlecht kon- servierten Originalstück ergab, daß die Originalbeschreibung des letzteren in manchen Punkten nicht ganz korrekt war. Ich füge die nötigen Ver- besserungen in eckigen Klammern der Beschreibung der neuen Varietät an, während ich Vergleiche in runde Klammern stelle. Var. Humboldti, n. var. Äußeres: Dimensionen: Länge 365 mm, Dicke im allgemeinen 13—15, am Gürtel 16 mm, Segmentzalıl 318. Färbung: Grundfarbe grau. Hinter- und Mittelkörper dorsal und dorsal-lateral mit intensiv kastanienbraunen breiten Segmentalbinden, die durch sehr schmale pigmentlose Intersegmentalbinden getrennt sind. Die Pigmentierung reicht an der hinteren Körperhälfte seitlich bis fast an die Borstenlinien b und ist hier ziemlich scharf abgeerenzt. Weiter vorn reicht sie weniger weit, und zwar an verschiedenen Sesmenten verschieden weit, so daß hier die im allgemeinen sanfter abgetönte Grenzpigmentierung fleckig erscheint. Dicht hinter dem Gürtel nimmt die Pigmentierung nur noch die Dorsalseite ein. Vor dem Gürtel ist sie, noch schmäler werdend, nur noch an wenigen Segmenten, etwa bis zum 12., erkennbar. Auch die Intensität nimmt nach vorn hin ab; dagegen tritt hier ein ziemlich breites, etwas dunkleres dorsalmedianes Längsband, das mit der allgemeinen Pigmentierung vorn schwindet, deutlicher hervor. Kopf prolobisch. Kopflappen breit und kurz, unregelmäßig zart gefurcht. 1. Segment mit zarter Netzfurchung, 2. Segment und vordere Hälfte des 3. Segments mit zarten Längsfurchen, folgende Segmente glatt. Segmente im allgemeinen einfach, nur Segmente des anteclitellialen Körpers mit schwach wallförmigen Mittelzonen. Borsten (ab) ungefähr am 13. Segment, cd ungefähr am 22. Seg- ment beginnend, am Vorder- und Mittelkörper sehr zart, am Hinterkörper etwas größer (die Größenzunahme ist nicht so bedeutend wie bei der typischen Form). Borsten sehr eng gepaart. Ventralmediane Borsten- distanz am Mittelkörper ungefähr 5mal so groß, am Hinterkörper un- gefähr 6mal so groß wie die mittleren lateralen; dorsalmediane Borsten- distanz etwas größer als der halbe Körperumfang, am Mittelkörper etwa gleich %1ı1, am Hinterkörper etwa gleich Yıı desselben, am Mittelkörper aazab:be:cd:dd = 20:1:4:1:56, am Hinterkörper aa: ab:be:cd:dd — 24:1:4:1:44. (Die bei der typischen Form erkannte Vergrößerung der mittleren lateralen Borstendistanzen, bc, am Vorderkörper kommt bei dieser Varietät nicht zur Ausbildung, da die dorsalen Borsten erst in der hinteren 158 W. Michaelsen. Partie des Gürtels beginnen.) |Die Angabe der Borstendistanzen in der Originalbeschreibung der typischen Form ist nicht korrekt; die typische Form weicht in dieser Hinsicht nicht wesentlich von der Varietät ab, wie es nach jener Beschreibung den Anschein hat. Auch bei der typischen Form ist am Mittel- und Hinterkörper die ventralmediane Borstendistanz 5 bis 6mal so eroß wie die mittleren lateralen; doch ist eine ganz exakte Angabe wegen der unregelmäßigen Verzerrung des Originalstückes nicht zu machen.] Gürtel sattelförmig, lateral nicht ganz bis an die Borstenlinien Db reichend, am 15.— 24. Segment = 10 (bei der typischen Form am 15. bis 23. Segment —= 9). Männliche Poren auf Intersegmentalfurche 18/19 in den Borsten- linien db, umgeben von mäßig großen, nicht deutlich erhabenen, quer-ovalen, fast kreisförmigen Drüsenhöfen. [Auch bei der typischen Form liegt das Zentrum der männlichen Höfe mit dem Porus in den Borstenlinien D.| Samentaschen-Poren nicht gesehen. Fundnotiz: Süd-Brasilien, St. Catharina, Flußgebiet des Itapocü im Distrikt Humboldt; W. EHRHARDT leg. Bemerkungen: Diese Varietät unterscheidet sich von der typischen Form im wesentlichen durch die größere Länge des Gürtels und den weiter hinten liegenden Beginn der Beborstung. Subfam. Hormogastrinae. Gen. Hormogaster Rosa. Hormogaster Redii Rosa. Fundnotiz: Algerien, St. Croix de l’Edough; P. LESNE leg. 1908. Subfam. Mierochaetinae. Gen. Microchaetus Rapp. Microchaetus microchaetus (Rapp) f. typica. Vorliegend mehrere schlecht konservierte geschlechtsreife Exemplare, darunter eines, das die übrigen an Größe weit übertrifft. Wie bei vielen Öligochäten, die sich zu Riesenformen entwickelt haben, tritt auch hier die Geschlechtsreife ein, anscheinend lange bevor das Tier ausgewachsen ist. Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 159 e Ich identifiziere die vorliegende Form mit der von BEDDARD als Microchaeta Rappi beschriebenen Art.') Diese Art steht dem Microchaetus decipiens MICH. und dem M. Braunsi MICH. zweifellos sehr nahe, vielleicht näher, als aus den verschiedenen Beschreibungen zu ersehen ist. Manche anscheinende Sondercharaktere, so die Gestaltung der Kalkdrüsen, beruhen wohl nur auf verschiedener Konservierung. Ich lasse eine eingehende Beschreibung des vorliegenden Riesen- exemplars von M. microchaetus folgen und knüpfe vergleichende Erörterungen der verwandten Formen an die Schilderung der betreffenden Organe an. Äußeres: Dimensionen des Riesenexemplars: Länge 1060 mm, Dicke hinter der verbreiteten Gürtelregion 20 mm, Segmentzahl ca. 700. Trotzdem das Stück stark erweicht ist, zumal im Innern, so scheint es doch nicht unnatürlich gestreckt zu sein; denn die meist sehr deutlich erkennbaren Segmente sind sehr kurz. Es mögen deshalb die angegebenen Größenverhältnisse den normalen an besser konservierten, mäßig stark kontrahierten Stücken entsprechen. Färbung grau mit schwach grünlichem Ton. Kopf? Ringelung: Gewisse Segmente des Vorderkörpers vielfach geringelt, Segmente vom 10. inkl. an 3-ringlig (abgesehen von einer kaum als Ringel- furche anzusprechenden Ringelnaht, die den hintersten Ringel des 10. Seg- ments halbiert). Die Ringelungsverhältnisse des Vorderkörpers sind schwer klarzustellen, da die Ringelung 1. Ordnung in verschiedener Weise mit Ringelungen höherer Ordnung kombiniert ist. Am ganzen Vorderkörper bis zum 9. Segment inkl. zählt man ca. 43 scharfe Ringel- und Inter- segmentalfurchen und erkennt außerdem noch etwa 16 sehr feine Ringel- furchen höchsten Grades, die kaum noch als Furchen zu bezeichnen sind und mehr das Aussehen feiner Nähte besitzen. Da die ersten beiden Segmente einfach sind, so kommen also ca. 57 Ringel auf die 7 Segmente 3—9, also auf ein Segment durchschnittlich ungefähr 8. Am 8. Segment ließen sich z.B. I0 Ringel erkennen, am 9. Segment 8 Ringel. Jedenfalls ist ein scharfer Unterschied in der Ringelung gewisser Segmente des Vorderkörpers bis zum 9. inkl. und den Segmenten des Mittelkörpers vom 10. an zu er- kennen. An den Segmenten des Mittelkörpers vom 10. an ist die Ringelung 1. Ordnung eine dreiteilige (die Borsten stehen auf dem mittleren, die Nephridialporen auf dem vorderen Ringel 1. Ordnung). Die Segmente vom 4. bis zum 9. scheinen eine zweiteilige Ringelung 1. Ordnung zu be- sitzen. Bei genauer Prüfung erkennt man, daß eine Ringelfurche des 9. Segments die übrigen an Stärke übertrifft (an anderen Segmenten des SEN @EL: BEDDARD, On the Anatomy and Systematie Position of a Gigantie Earth- worm (Microchaeta rappi) from the Cape Colony. In: Trans. Zool. Soc. London XXI, 18S6, p. 63, Pl. XIV, XV. 160 W. Michaelsen. Vorderkörpers ließ sich diese hervorragende Schärfe einer besonderen Ringelfurche nicht mehr nachweisen), daß also wenigstens das 9. Segment in 1. Ordnung 2-ringlig ist. Im Prinzip stimmt also M. microchaetus wahr- scheinlich mit den einfacher geringelten Mecrochaetus-Arten, bei denen eine deutliche Doppelringelung der Segmente 4—) zu erkennen ist, über- ein. M. Brauns: zeigt die gleiche mehrfache Ringelung am Vorderkörper, ebenso M. decipeens; doch ist bei letzterer die verschiedene Ordnung der Ringelfurchen noch deutlich erkennbar geblieben, nämlich eine besonders starke Doppelringelung der Segmente 4—9, kombiniert mit einer feineren Ringelung höheren Grades (eine feinste Ringelung höchsten Grades scheint bei dem Originalstück infolge starker Erweichung unkenntlich geworden zu sein). Ein wesentlicher Unterschied zwischen den 3 verwandten Formen M. microchaetus, M. decipiens und M. Draunsi ist also aus den Ringelungs- verhältnissen nicht zu erkennen. Borsten sehr zart, am 5.(?) Segment (beim Original am 3. Segment) beginnend, eng gepaart. Hinter der Gürtelregion dorsalmediane Borsten- distanz ungefähr gleich dem halben Körperumfang, ventralmediane Borsten- distanz etwas kleiner als die mittleren lateralen (dd — '/su, aa — *)s be). In der abgeplatteten und verbreiterten Gürtelregion, sowie vor derselben, ist die ventralmediane Borstendistanz etwas verbreitert. |Bei M. Braunsi soll aa —= bc, bei M. decipiens sogar aa — bc sein; doch ist es fraglıch, ob diese gerinefügigen Unterschiede nicht auf verschiedener Kontraktion bei der Abtötung beruhen. Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d. Gürtel unscharf begrenzt, ungefähr vom 11.—34. Segment, jedoch am 11., 12. und 34. Segment sehr schwach ausgeprägt. Breite, stark erhabene und seitlich vorspringende Pubertätswälle am 18.—25. Segment in den Borstenlinien cd, und von hier aus ver- schieden weit medialwärts reichend, am 20. Segment fast bis an die Borstenlinien db. Sie sind von den Intersegmentalfurchen scharf durch- schnitten, an den Segmenten 19—21 sehr breit und nehmen nach vorn schnell, nach hinten langsam an Breite ab. Auch die folgenden Segmente vom 26. an bis etwa zum 30. Segment zeigen noch schwache drüsige Erhabenheiten in den Linien der Pubertätswälle; doch machen dieselben mehr den Eindruck von Geschlechtsborsten-Papillen. Auch die ventralen Borstenpaare des 9.—24. Segments stehen auf quer-ovalen Papillen. Samentaschen-Poren in Gruppen von 2—3 (meist 3) auf den Intersegmentalfurchen 12/13 — 14/15 dicht oberhalb der Borstenlinien d (nach BEDDARD in Gruppen zu 1—4, meist zu 3, im 12.—15. Segment). Bei M. decipiens scheint die Zahl der Samentaschen geringer, bei M. Braunsi scheint sie größer zu sein. Innere Organisation: Dissepiment 4/5, 5/6, 7/8 und 8/9 sehr Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 161 stark verdickt, 6/7 mäßig stark, deutlich schwächer als jene, aber durch- aus nicht als zart zu bezeichnen. Bei M. Braunsi und M. decipiens soll das Dissepiment 6/7 zart sein. Darm: Ein großer Muskelmagen im 7. Segment. Ein Paar ovale Kalkdrüsen der Hauptsache nach im 10. Segment liegend. Die Vorder- seite der Kalkdrüsen fällt steil ab, und da sich das Dissepiment 9/10 an die obere Kante dieses Steilabfalles ansetzt, so scheint die Vorderseite der Kalkdrüsen im 9. Segment zu liegen. Bei starker Erweichung und damit zusammenhängender Ausbauchung nach vorn würde der Eindruck erweckt werden, als lägen die vorderen Partien der Kalkdrüsen im 9. Seg- ment. Ein solcher Zustand war bei dem Originalstück des M. decipiens eingetreten. Tatsächlich unterscheidet sich diese Art in Hinsicht auf die Kalkdrüsen wohl nicht von den verwandten Arten. Auch die Angabe, daß die Kalkdrüsen bei M. decipiens zusammen eine kugelige Anschwellung des Ösophagus bildeten, beruht auf der starken Erweichung dieses Organs; tatsächlich sind die beiden Kalkdrüsen wie bei den verwandten Formen dorsalmedian durch eine Einsattlung voneinander getrennt; doch ist hier die infolge der Erweichung abgeschwächte Einsattlung durch Einlagerung des kückengefäßes unsichtbar geworden. Blutgefäßsystem: Rückengefäß wie bei M. decipiens und M. Braunsi im 7., 8. und 9. Segment segmental verdoppelt, im 9. Segment sehr stark angeschwollen. Im 8.— 11. Segment stark rosenkranzförmig ange- schwollene Herzen. Männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar paarweise median mit- einander verwachsene Testikelblasen im 10. und 11. Segment; 2 Paar dieke, abgeplattete Samensäcke mit den Testikelblasen des vorhergehenden Segments kommunizierend, von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. Die Samensäcke des hinteren Paares ragen mehr nach oben, die des vorderen Paares mehr zur Seite; die Testikelblasen des hinteren Paares sind etwas inniger verschmolzen als die des vorderen Paares. Samentaschen dick-birnförmig, eng- und kurz-gestielt, fast sitzend. Fundnotiz: Kapland, Avantuur bei Uniondale; PRIEST leg., D. GUNNING cm. Bemerkungen: Eine vergleichende Betrachtung der Formen M. mecrochaetus, M. Braunst und M. decipiens zeigte, daß sie sich näher stehen als es bisher den Anschein hatte. Ich glaube annehmen zu sollen, daß es sich hier nur um Varietäten handelt, und bezeichne deshalb die früher von mir als selbständige Arten angesehenen Formen jetzt als var. Braunsi (MICH.) und var. decipiens (MICH.) von M. microchaetus (RAPP.). Die Unterschiede zwischen diesen Formen beruhen auf der Erstreckung der Pubertätswälle, der Zahl der Samentaschen und der Dicke des Dissepiments 6/7. 11 162 W. Michaelsen. Was den Fundort der typischen Form — als solche betrachte ich das 1886 von BEDDARD untersuchte Stück, sowie die mir vorliegenden von Avantuur — anbetrifft, so beruht meine frühere Angabe „Kapstadt“ ') auf einem Irrtum. BEDDARD hat sein Untersuchungsobjekt zwar von einem Kapstädter Herrn zugesandt erhalten, sagt jedoch nicht, daß es auch bei Kapstadt gefunden sei. Wie Dr. PURCELL mir mitteilt, kommen in der Umgegend Kapstadts keine Riesenregenwürmer vor. Bis jetzt müssen wir Avantuur als einzigen genauer anzugebenden Fundort der f. typica von M. mecrochaetus ansehen. Gen. Kynotus Mich. Kynotus verticillatus (E. Perr.), sp. Spur. 1572. Acanthodrilus vertieillatus, E. PERRIER, Recherches pour servir & l’histoire des Lombriciens terrestres. In: N. Arch. Mus. Paris VIII, p. 92, t. 4, f. 75. 1900. Kynotus verticillatus, W. MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 457. Die Nachuntersuchung des PERRIERschen Originalstückes ergab, daß diese Art tatsächlich der Glossoscoleciden-Gattung Kynotus angehört; doch ist das Exemplar trotz anscheinend vollständig ausgebildeter Ge- schlechtsborsten in geschlechtlicher Beziehung noch so unentwickelt, daß sich eine Identifizierung mit einer anderen, bekannteren Art nicht ermög- lichen ließ. Die Anhangs- bezw. Endorgane des männlichen Ausführ- apparates repräsentieren ein sehr frühes Entwicklungsstadium, so daß sich auf ihre endgültige Gestalt kein Schluß ziehen ließ. Von Samen- taschen ist noch keine Spur erkennbar. Nach der Ringelung der Segmente scheint diese Art in die Gruppe von K. Oswaldi MICH. und K. Voeltzkowi MICH. zu gehören; insofern anscheinend die Segmente 4—12 2-rinelig sind. Die männlichen Poren liegen, falls die Ringelzählung richtig ist, auf dem 16. Segment. Subfam. Criodrilinae. Gen. Alma Grube. Alma eubranchiata n. Sp. Tafel, Fig. 14—16. Fundnotiz: Belgisch-Kongo, Kuka Munu am linken Ufer des Luburi-Flusses (Flußgebiet des Chiloango), 5° 8’ südl. Br., 12° 37’ östl. Lg.; C. SANDERS leg. 4.1. 10. NEW. MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 451. Öligochäten von verschiedenen Gebieten 163 Zur Untersuchung vorliegend 21 geschlechtsreife Exemplare, darunter 6 vollständige. Äußeres: Dimensionen der vollständigen Stücke: Länge 340—420 mm, maximale Dicke ca. 8 mm, Segmentzahl ca. 450. Färbung schmutzig grau bis braun. Kopf zygolobisch; Kopflappen ziemlich stumpf kegelförmig, an der Spitze gerundet. Borsten am Vorderkörper ziemlich weit, am Mittel- und Hinter- körper mäßig eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz etwas kleiner als die dorsalmediane, etwas größer als die mittleren lateralen. Am Vorderkörper ungefähr a@:ab:be:cd:dd = 8:3:7:3:9, am Mittel- und: Hinterkörper aazabzbe:cdz2dd=5:1:4:1:6. Körper am Vorderende, am stärksten etwa am 11. und 12. Seg- ment, angeschwollen, gegen das Hinterende allmählich dünner werdend, mit Ausnahme des drehrunden Vorderendes in den Borstenlinien kantig; der Querschnitt bildet im allgemeinen ein Quadrat mit abgestutzten Ecken. Am Hinterende ist der Rücken median rinnenförmig eingesenkt. After rücken-endständig, ca. 6 der undeutlich gesonderten letzten Segmente dorsal durchschneidend. Kiemen (Taf., Fig. 14): Die letzten ca. 100 Segmente sind mit Kiemen ausgestattet. Die Kiemen sitzen auf der Rückenseite, medial von der Borstenlinie d, jederseits neben der rinnnenförmigen Einsenkung der Rückenmitte. Jedes dieser Segmente trägt ein Paar Kiemen, die anfangs (die vordersten) einfach- und dick-fingerförmig bis fast sackförmig sind, sich aber in der Reihe nach hinten bald komplizierter gestalten, seitliche Auswüchse vortreiben, sich mehrfach gabeln und sich dann schließlich zu echt dendritischen Gebilden ausgestalten. Fig. 14 der Tafel zeigt eine weitest ausgebildete Kieme. Ein dicker, kegelförmiger Stamm trägt an der medialen, der dorsalen Medianlinie zugewendeten Seite ein- zeilig oder undeutlich und dicht-zweizeilig eine Anzahl (ca. 6) Äste, die in der Reihe von unten nach oben an Größe und Kompliziertheit ab- nehmen. Die unteren tragen unregelmäßig zweizeilig eine Anzahl von Zweigen, die ihrerseits wieder gegabelt oder mit Auswüchsen versehen sein können. Die an der Medialseite der Äste erster Ordnung stehende Zweigzeile ist in der Regel stärker entwickelt als die lateral an den Ästen stehende; doch kommen viele Unregelmäßigkeiten vor. Bezeichnen wir den Stamm als Achse erster Ordnung, so müssen wir die äußersten Verzweigungen als Achsen vierter Ordnung ansehen. Die Endästchen sind verschieden lang, etwa 2 bis 6mal so lang wie dick. Die Zahl der Endästchen beträgt bei einer gut ausgebildeten Kieme etwa 40 bis 50. Gürtel: Bei fast allen mit vollständig ausgebildeten Geschlechts- lappen versehenen Stücken fand sich eine Bildung, die ich anfangs für 164 W. Michaelsen. postmortal, für eine Unregelmäßigkeit der Kontraktion bei der Kon- servierung, ansah, die ich aber nach genauerer Prüfung trotz ihrer un- gewöhnlichen Lage als eine Gürtelbildung ansehen muß. Es handelt sich um eine Körperstrecke, in der die Kantigkeit des Körpers mehr oder weniger, meist fast vollständig, aufgehoben ist, der Körper fast drehrund erscheint, und die Haut ein weißlich-drüsiges Aussehen mit gerader oder schräger, ziemlich unregelmäßiger, die ganzen Segmentlängen über- spannender Furchung angenommen hat. Diese Körperstrecke macht ganz den Eindruck einer Gürtelbildung, liegt aber hinter der Mitte des Körpers. Einige genauer ausgezählte Stücke ergaben als ungefähre Lage dieser Region: 225.—268. Segment, 226.— 278. Segment, 230.—275. Segment und 247.295. Segment. Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß die Grenzen dieser Region, wie ja auch die Gürtelerenzen bei anderen Criodrilinen, sehr undeutlich sind, so daß die genauere Feststellung sehr stark auf subjektivem Firmessen beruht. Auch konnte die Zählung in keinem Fall ganz genau ausgeführt werden, da alle Exemplare wenigstens in kleiner Körperstrecke so stark erweicht waren, daß die Segmentzahl strecken- weise nur durch Schätzung annähernd festzustellen war. Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß wir es hier tatsächlich mit einem Gürtel zu tun haben, der bis über die Körpermitte hinaus nach hinten gerückt ist. Eine derartig weit zurückgeschobene Gürtellage wird auch nicht annähernd von einem anderen Oligochäten erreicht. Doch ist zu beachten, daß gerade in der Gattung Alma Gürtellagen vorkommen, die in dieser Hinsicht alles bei anderen Gattungen Gefundene übertreffen, fanden sich doch unter A. Aloysü-Sabaudiae COGN. Stücke, bei denen der Gürtel bis zum 100. bezw. bis zum 103. Segment nach hinten reicht. Geschlechtsorgane, sowohl die äußeren wie die inneren, bei den meisten Stücken (bei allen mit Ausnahme eines einzigen) ein Segment weiter hinten liegend als für die Gattung Alma bezw. für die Oligochäten überhaupt normal ist, bei dem Ausnahmestück anscheinend (es wurde nur äußerlich untersucht) um 2 Segmente nach hinten verschoben. Es liegt hier wahrscheinlich eine Anomalie vor, die im Beeriff ist, eine charak- teristische Beschaffenheit der Art zu werden. Ich glaubte anfangs, es hier mit einer nur anscheinenden Verdoppelung des 1. Segments zu tun zu haben, mit einer nur äußerlichen und unwesentlichen Teilung des 1. Segments durch eine interseementalfurchenartige Ringelfurche. Eine genauere Untersuchung ergab jedoch, daß der 2. Ringel mit Borsten aus- gestattet ist, und daß die weiblichen Poren am 14. borstentragenden Segment, also am 15. Segment nach unserer Zählung, liegen. Die Geschlechtslappen stehen auf Intersegmentalfurche 19/20 (bei einem Exemplar 20/21) am ?/319.—/520. (%/s20.—*/521.) Segment. Ihre Basis nimmt also etwas mehr vom hinteren als vom vorderen Seg- Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 165 ment ein. Sie stoßen ventralmedian fast aneinander bezw. ganz aneinander, wenn man eine mehr oder weniger erhabene quer-wallförmige Brücke zwischen ihnen als Teil ihrer Basis ansieht. Ihre Basis läßt die Borsten b jener beiden Segmente unverändert, während die Borsten a, deren Platz von der Basis der Geschlechtslappen mit eingenommen wird, geschwunden sind. Die Geschlechtslappen sind basal verengt, nur wenig breiter als dick, im übrigen lang- und dünn-zungenförmig mit medialwärts eingerollten Seitenrändern. Ein ausgebildeter Geschlechtslappen reicht, an den Vorder- körper des Tieres angebogen, fast bis zum Mund nach vorn; er ist ca. 32 mm lang und im breiteren Teil nach Auseinanderrollung ca. 6 mm breit. Dicht oberhalb der Basis, am proximalen Ende des verbreiterten Teiles, trägt der Geschlechtslappen an der medialen Seite eine dicke Papille, die manchmal von der hier beginnenden Einrollung der Längskanten etwas bedeckt bezw. versteckt wird. Außerdem weist der Geschlechts- lappen an der Medialseite in der distalen Hälfte sechs unregelmäßige Längsreihen von winzigen, nur wenig erhabenen Papillen auf, deren jede eine Geschlechtsborste trägt. Ich zählte an einem Geschlechtslappen 28 derartige Papillen mit Geschlechtsborsten. Die Geschlechtsborsten (Taf., Fig. 15 und 16) sind ca. 0,46 mm lang und im Maximum, in der Mitte, ca. 25 w dick, meist fast gerade gestreckt, seltener etwas gebogen, besonders proximal. Die Mittelpartie der Geschlechtsborste ist zu einem unscharf begrenzten, verhältnismäßig lang gestreckten Nodulus verdickt. Das distale Ende ist drehrund, wenig dünner, aber zu äußerst scharf zugespitzt, mit zahlreichen dicht stehenden, nicht immer ganz regelmäßigen Ringeln ornamentiert; diese Ringel bestehen aus sehr zarten, schlanken, in der Querrichtung aneinander gereihten Zähnchen oder Spitzchen. Während die Geschlechtsborste an den Enden schwach gelblich, fast wasserhell, ist, zeichnet sich die Nodulus-Partie durch eine verschwommene bräunliche Färbung aus. Die männlichen Poren habe ich an den Geschlechtslappen nicht nachweisen können. Ein Paar weibliche Poren liegen auf winzigen, aber meist deut- lichen Papillen vor den Borsten b des 15. Segments (bei dem Ausnahme- stück am 16. Segment). Innere Organisation: Dissepiment 7/8—17/18 verdickt, die mittleren derselben mäßig stark. Darm: Ein Muskelmagen ist nicht vorhanden. Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13. Segment. Nephridialsystem meganephridisch. Männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar große Samentrichter frei im 11. und 12. Segment. Vier Paar gedrängt traubige Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 10. und 12. bezw. von Dis- 166 W. Michaelsen. sepiment 11/12 und 12/13 in das 11. und 13. Segment hineinragend. Die Samensäcke der beiden vorderen Paare im 10. und 11. Segment sind klein, die der beiden hinteren Paare im 12. und 13. Segment sind groß. Weibliche Geschlechtsorgane: Ein Paar große ÖOvarien von Dissepiment 13/14 in das 14. Segment hineinragend. Die Ovarien bilden ein dickes, eng- und breit-geschlängeltes Band, das mesenteriumartig an das Dissepiment 13/14 angeheftet ist. Ein Paar große, dicht gefältelte, rosettenförmige Eitrichter an Dissepiment 14/15 im 14. Segment. Eileiter ziemlich lang und dick, gerade gestreckt, am 15. Segment ausmündend. Samentaschen scheinen zu fehlen. Bemerkungen: Alma eubranchiata steht der ebenfalls mit Kiemen ausgestatteten A. nzlotica GRUBE vom unteren Nil nahe. Sie unterscheidet sich von dieser hauptsächlich durch die Gestalt der Geschlechtsborsten, die bei A. nzlotica lanzettförmig, abgeplattet sind, und durch die üppigere, dendritische Ausbildung der Kiemen. Bei A. nzlotica sind die Kiemen, wie eine Nachprüfung des Materials von Bedraschin ergab, in der Regel lang fingerförmig, nur an der Basis miteinander verwachsen. Nur ganz vereinzelt findet man deutlich gegabelte Kiemen. Der Unterschied in der Gestaltung der Kiemen ist also nicht ganz prinzipiell, sondern nur gra- duell. In der allgemeinen Gestaltung der Geschlechtslappen gleichen sich beide Arten. Auf die abweichende, anscheinend abnorme Stellung der Geschlechtslappen, wie der übrigen Geschlechtsorgane bei A. eu- branchiata ist wohl kein bedeutendes Gewicht zu legen. Fam. Lumbrieidae. Gen. Helodrilus Hoffmstr. Helodrilus (Eisenia) venetus (Rosa) var. Kervillei n. var. Fundnotiz: Syrien, Djebel Kasioun bei Damos am Anti- Libanon, unter Steinen; H. GADEAU DE KERVILLE lee. Äußeres: Dimensionen des vollständigen Stückes: Länge 90 mm, Dicke 5 mm, Segmentzahl 122. Färbung hellgrau; pigmentlos. Kopf? Borsten am Vorder- und Mittelkörper ziemlich weit gepaart, die dorsalen etwas weiter als die ventralen (am Mittelkörper ungefähr aa:ab:beicd—= 18:7:12:8). Am Hinterkörper verengen sich die Paare etwas (am Hinterkörper ungefähr aa:ab:be:cd= 17:5:8:6); dorsal- mediane Borstendistanz ungefähr gleich '/s des Körperumfanges (dd — ea. '/s u). Öligochäten von verschiedenen Gebieten. 167 Erster Rückenporus auf Interseementalfurche 5/6. Gürtel sattelförmig, am 25.— 34. Segment (= 12). Pubertätswälle am 30.—31. Segment. Männliche Poren lange Querschlitze auf großen, stark erhabenen queren Papillen, deren laterale Partie sich nach vorn und hinten in je einen auf das 14. bezw. 16. Segment übertretenden Wall fortsetzt. Diese im ganzen die Segmente 14—16 überspannenden Wälle sind lateral ziemlich scharf begrenzt, und zwar bogenförmig, lateral konvex. Medial gehen sie in eine drüsige Modifikation der Haut über, die die ganze Bauchseite der Segmente 14—16 zwischen ihnen einnimmt. Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 9/10 und 10/11 ziemlich dicht neben der dorsalen Medianlinie. ‘ Innere Organisation: Samensäcke 4 Paar, im 9.—12. Segment, die des 9. und 10. Segments klein, die des 11. und 12. Segmentes groß. Helodrilus (Dendrobaena) semitieus (Rosa) var. Kervillei n. var. Fundnotiz: Syrien, Berze am Anti-Libanon; H. GADEAU DE KERVILLE leg. Vorliegend ein Exemplar. Äußeres: Dimensionen: Länge 50 mm, Dicke 3—3'/, mm, Seg- mentzahl 104. Färbung, Borstenanordnung, Rückenporen, Gürtel, männliche Poren und Samentaschenporen wie bei der typischen Form. Pubertätswälle breit, seitlich wenig vorragend, glatt, nicht von den Intersegmentalfurchen durchschnitten, am 1/330.—?/333. Segment. Die Borsten a und b des 12. und 13. Segments stehen auf queren Papillen. Innere Organisation: 4 Paar Samensäcke im 9.—12. Segment, die des 10. Segments kaum kleiner als die des 11., die des 9. Segments etwas größer, die des 12. Segments beträchtlich größer. Im übrigen wie die typische Form. Bemerkungen: Diese Varietät unterscheidet sich von der typischen Form hauptsächlich durch das Vorhandensein von Samensäcken im 10. Segment. 168 W. Michaelsen. Tafelerklärung. Fig. 1. Eodrilus queenslandicus n. sp., Samentasche; ?"/ı. HARRY)! 4 5 » „ distales Ende einer Penialborste; '6%/.. ERN FO: 5 n » » distales Ende einer Geschlechtsborste ; !%0/,. „ 4. Microscolex Collislupi n. sp., Samentasche nach Aufhellung; °°/ı. »„ 5. Chilota Fehlandti MICH., Samentasche nach Aufhellung; ?*/ı. „= 6: a B „ distales Ende einer Penialborste ; ?%%ı. » 7. Woodwardia javanica n. sp., Samentasche nach Aufhellung;; ?%/ı. REN “ x »„ ». Stück einer Penialborste ; 120%. Je) „9. Notoscolex brancasteriensis n. sp., Samentasche nach Aufhellung; ?%ı. „ 10. Dichogaster Paeßleri n. sp., distales Ende einer Penialborste; °%,. BT. “ en » „» Samentasche; *%)ı. „ 12. Dichogaster scherbroensis n. sp., Samentasche; *!'/ı. la 5 a »„ „ distales Ende einer Penialborste ; **"/ı. „ 14. Alma eubranchiata n. sp., Kieme; ?'ı. ln: h r »„ » Geschlechtsborste ; °°/ı. lin: n 5 »„ „ distales Ende einer Geschlechtsborste ; ?%/,. „ 17%. Pygmaeodrilus arausionensis n. sp., Samentasche; °"/ı. „ 18. Platydrilus inermis n. sp., Gürtelregion von der Ventralseite; '?/ı. „ 19. Stuhlmannia Sandersi n.sp., ganze Penialborste, a distales Ende einer anderen; 'P/ı. 3, 20: = 5 » » Vorderkörper von der Seite; !%/ı. „ 21. Eminoscolex congicus n. sp., weiblicher Geschlechtsapparat; '?/ı. Die obere Decke der Ovarial-Eitrichterblase ist an der linksseitigen Hälfte abgehoben worden, um die von dieser Blase umschlossenen Organe zur Anschauung zu bringen. ds = Dissepiment 12/13, el — Eileiter, es = Eiersack, et — geschlossener Eitrichter, oeb = Ova- rial-Eitrichterblase, ov = Ovarium, sk — Samen- kämmerchen, st = Samentaschen-Ampulle, sta = Samentaschen-Atrium. „ 22. Büttneriodrilus mayiliensis n. sp., weiblicher Geschlechtsapparat; '>/ı. cs = unpaariger zölomatischer Schlauch oder Sack, el = Eileiter, es = Eiersack, et — geschlossener Eitrichter, os — Ovarial- schlauch, ov — Ovarium, sk —= Samenkämmer- chen, st —= Samentaschen - Anıpulle, sta = Samentaschen - Atrium, vg = Verbindungs- schlauch zwischen Eitrichter-Apparat und Samentasche. „ 28. 24. 26. Oligochäten von verschiedenen Gebieten. 169 Büttneriodrilus mayiliensis n. sp., distales Ende einer Penialborste; ®/ı. Beddardiella Dalzieli n. sp., hintere männliche Geschlechtsorgane und Samen- tasche nach Freilegung von oben gesehen; */ı. bp = Bursa propulsoria, cs —= zölomatischer Sack, kt = Kopulationstasche, pr — Euprostaten, st — Samentasche. linksseitige hintere männliche Geschlechtsorgane und Samentasche durch einen Hauptsagittalschnitt zur Anschauung gebracht; */ı. bp = Bursa propulsoria, cs = zölomatischer Sack, ez mutmaßlich — Eizellen, kt— Kopulations- tasche, ktp = Kopulationstaschen-Porus, Io — Leibeswand, pr —= Euprostata, sph — Spermato- phore, st = Samentasche, stp — Samentaschen- Porus, Z = männlicher Porus, römische Ziffern — Segmentnummern. Vorderkörper von der Ventralseite; ?/ı. ktp=Kopulationstaschen-Porus, stp — Samen- taschen-Porus, d — männlicher Porus, 2 — weib- liche Poren. weiblicher Ausführapparat; ?ı. cs = zölomatischer Sack, ds 13/14 —= Disse- piment 13/14, el — Eileiter, es — Eiersack, et = Eitrichter, sk = Samenkämmerchen. Eingegangen am 1. Juni 1910. 12 Jahrbuch der Hamburg. Wissenschaftl. Anstalten. XXVII. Beiheft 2. Jule EN Ph u) ) | f a ? 19. N N | >. | 20. o sta x ki B ei E A % oeh- Kar’ et W. MICHAELSEN gez. es st 22. ds sk el W. Michaelsen, Oligochäten. 1. Anstalten. XXVII. Beiheft 2. W. Michaelsen, Oligochcte $ N. Hamburg. Wissenschaft Jahrbuch der W, v rn MICHAELSEN 882. Jahrbuch des 10. W.MICHAELSEN & Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Von Dr. Nils Holmgren, Dozent der Zoologie an der Universität Stockholm. Mit 78 Figuren im Text und einer Kartenskizze. Vorwort. Wenn man die geographische Verbreitung der Termiten nach der Literatur studiert, erscheint es auffallend, daß für einige Arten außer- ordentlich große Verbreitungsgebiete angegeben werden. Ich erinnere in dieser Hinsicht an die Verbreitung von Termes bellicosus, der nach SJÖSTEDT von Natal im Süden bis Abessinien im Norden, also fast über ganz Afrika verbreitet ist, oder von T. natalensis, welcher eine nahezu ähnliche Ver- breitung besitzen soll. Unter den amerikanischen Termiten gibt es gleich- falls Formen mit einer angeblich so großen Verbreitung, in der Gattung Eutermes 72. B. E. Rippertii und E. arenarius mit Subspezies. E. Rippertii kommt nach DESNEUX in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Eeuador vor, während ich als EZ. Rippertii bezettelte Stücke aus Guayana, Zentralamerika und dem westindischen Archipel gesehen habe. E. arenarius wird von Argentinien, Paraguay und Brasilien angegeben, mir liegen der- artig bestimmte Formen sogar von den Bahamas vor. Diese großen Ver- breitungen schienen mir seit langem verdächtig und ich fragte mich, ob diese Arten nicht vielleicht Kollektivarten wären, die bei vertiefterem Studium in eine Reihe von Arten mit geringeren Verbreitungsgebieten zer- fallen würden. Es ist klar, daß der Tiergeographie wenig mit den Ver- breitungsgebieten von Kollektivarten gedient sein kann; auch biologisch bieten letztere wenig Interesse. Da nun die Gattung Zutermes solche Kollektivarten zu enthalten schien, glaubte ich, eine genauere Durch- arbeitung dieser Gattung vornehmen zu sollen. Die hier vorliegende Abhandlung faßt die erzielten Resultate Kurz zusammen. Die Anregung und die Möglichkeit zur Ausführung der Aufgabe in diesem Umfange wurde mir in erster Linie gegeben dureh die ziemlich reiche Sammlung amerikanischer Termiten des Hamburger Museums, die mir zur Bestimmung anvertraut wurde. Schon beim Studium dieser Sammlung stieß ich auf ganz erhebliche Schwierigkeiten, die nur durch eine vollständige Revision der Gattung Kutermes zu beseitigen waren, wie ich mich bald überzeugte. 12% 1 Nils Holmgren. Außerdem stand mir dann noch Material zur Verfügung, welches ich selbst 1904—1905 in Bolivien und Peru gesammelt habe’), ferner solches von den Herren Professor F. SILVESTRI (Portici), J. DESNEUX (Bruxelles), Pater E. WASMANN (Luxemburg), Dr. NATHAN BANKS (Washing- ton) und Dr. J. FEYTAUD (Bordeaux), wie von den Museen in Berlin, (sreifswald, Wien, Paris und Stockholm. Allen Herren und Museen, welche mich durch Darleihen von Material erfreuten, sage ich hiermit meinen verbindlichsten Dank. ') HOLMGREN, N. — Studien über südamerikanische Termiten, in: Zool. Jahrbücher (Spengel). Abt. f. System., Geogr. u. Biol. d. Tiere. XXIII, 5. Jena 1906, p. 521—676. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 173 Einleitung. Die Gattung Kutermes s. str. ist unter allen Termitengattungen die artenreichste. Sie kommt bekanntlich in allen tropischen und subtropischen Weltteilen vor und besitzt überall eine ganze Reihe von Arten. Besonders gilt dies für das Auftreten dieser Gattung in Indien und Südamerika. Oft sind die Arten miteinander so nahe verwandt, daß ihre Artberechtigung angezweifelt werden kann. Die südamerikanischen Arten von Zutermes bieten gute Beispiele dafür, wie jedermann weiß, der sich eingehender damit beschäftigt hat. Namentlich die beiden Gruppen %. Rippertii und E. arenarius, wie sie SILVESTRI aufgefaßt hat, enthalten eine Reihe von Formen, deren Artwert wohl noch nicht sichergestellt ist. Sie treten nämlich in Formen auf, welche einander so durchaus ähnlich sind, dab sie nicht mit Sicherheit voneinander zu unterscheiden sind. Ein Antennen- glied mehr oder minder, einige Borsten, etwas dichtere Behaarung, ein- wenig abweichende Größe — das sind einige der Verhältnisse, welche der Eutermes-Forscher zu verwenden genötigt ist, um den Formenunterschied zu begründen. Da aber die Termiten in solchen Punkten individuell zu variieren scheinen, so werden hiernach die Grenzen zwischen den verschiedenen Formen sehr schwer festzustellen Sein. SILVESTRI hat dabei den Ausweg gefunden, eine Reihe von Subspezies zu beschreiben, welche er den Arten E&. Rippertii (RAMB.) WASM. und arenarius (BATES) SILV. zuteilt. Eine solche Methode scheint vorläufig berechtigt zu sein, aber sie beruht auf einer willkürlichen Auffassung des Art- begriffes; dies ist ja nicht merkwürdig, da der Artbegriff überhaupt zu einer willkürlichen Auffassung führt. Die artunterscheidenden Charaktere wechseln für jede Gattung. Sind sie gut, so haben wir „gute Arten“, sind sie hingegen geringwertig, so werden auch die Arten „weniger gut“. ‚Je nachdem man einen Charakter als „Hauptcharakter“ annimmt oder ihn als weniger bedeutsam auffaßt, wird die Begrenzung der Arten die eine oder andere. ‚Je weniger scharf die Unterschiede der Formen sind, umso schwieriger ist es natürlich, die Grenzen zwischen ihnen zu ziehen, und umso größer wird der Spielraum der Willkürlichkeit. Dies eilt nun in besonderem Grade von den Kutermes-Arten der Rippertii- und Arenarius-Gruppe. Schon in den beiden Gruppenbezeichnungen liegt die 174 Nils Holmeren. Willkürlichkeit offen zutage, denn es ist nicht möglich, diese Gruppen voneinander abzugrenzen und klar zu definieren. Gehen wir aber zu den „Subspezies“ und „Varietäten“ über, so. werden die Mißverhältnisse noch deutlicher. Warum ist z. B. E. arenarius proxrimus SILV. nieht em Rippertii? Warum ist D. arenarius phiriartieulatus var. SILV. ein arenarius und nicht ein Rippertii? Warum gehört nicht ganz einfach X. arenarius SILV. der Rippertii-Gruppe an, usw.? ME. Rippertii macrocephahıs SILV. ist von &. Rippertii mehr verschieden als #. arenarvus. Warum ist &. Rippertii macrocephahts nicht eine ebenso gute Art wie . arenarius? Die Will- kür in der Artbestimmung der Gattung Zrutermes beruht offenbar auf dem willkürlichen Artbegritf selbst, der besonders in formenreichen Gattungen hervortritt. Für solche Gattungen wenigstens muß der Art- begriff so definiert werden, daß die Willkür eine möglichst geringe Rolle spielen kann. Der Artbegriff, welchen ich für meine Zutermes-Studien benutzt habe, ist der folgende: Zu einer Art gehören jene Formen, welche ein und demselben Variationsgebiete angehören und außerdem morphologisch übereinstimmen. Eine Art kann somit durch eine Variationskurve graphisch dargestellt werden. Zwei Formen, welche zu zwei verschiedenen Variations- eebieten gehören, sind zwei Arten, sie mögen einander soähnlich sein, wie sie wollen. Ausgeschlossen ist jedoch nicht, daß zwei Arten demselben Variationsgebiete angehören und dennoch Verschiedenheiten aufweisen. Dann sind sie natürlich auch zwei Arten, aber mit ähnlicher Variation. Zwei Variationsgebiete können übereinander greifen und dann sind die gemeinsamen Individuen der beiden Kurven nicht mehr statistisch voneinander unterscheidbar. Sie gehören aber zu zwei Variationsgebieten und sind somit zwei Arten. Um die benachbarten Individuen von zwei solchen Arten zu unterscheiden, muß man sich anderer Eigenschaften als der Natur der Variationskurve bedienen. Im allgemeinen ist eine Art durch die Variation einer ihrer Eigen- schaften genügend charakterisiert, z. B. durch die Variation der Kopf- länge. Sollten aber die Variationskurven der Kopflänge von zwei Formen zusammenfallen, so ist es deshalb doch noch nicht sogleich gesagt, daß nur eine Art vorliegt. Es können vielmehr zwei Arten vorhanden sein, welche betreffs der Kopflänge ähnlich variieren. Dann muß eine andere Eigen- schaft untersucht werden, z. B. die Breite des Kopfes usw. Stimmt diese neue Variationskurve für die beiden Formen überein, so gehören sie wahrschemlich zu derselben Art, wenn sonst keine konstanten oder bei- nahe konstanten morphologischen Unterschiede vorhanden sind. Dies ist nun eine sehr umständliche Methode, welche nur dann not- wendig ist, wenn alle anderen Methoden nicht zum Ziele führen. Für solche Formen, welche durch morphologische Charaktere gut getrennt Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 175 sind, ist es Ja nicht notwendig, die Variationskurven zu konstruieren. Für Formen aber, welche einander sehr ähnlich sind und bei welchen man nicht weiß, welchen Wert man den Merkmalen zuerteilen soll, ist diese Methode die einzige, welche zu einer rationellen Arteinteilung führt. Eutermes ist nun eine Gattung, bei welcher die fragliche statistische Methode gut motiviert ist. Wenn man z. B. nach der gewöhnlichen entomologischen Methode die amerikanischen Zutermes-Formen zusammen- stellt, so bilden sie eine vollständige Reihe von den kleinsten bis zu den größten, und man kann nicht mit Sicherheit sagen, wo die eine Art endet und die andere beginnt. Nur mit statistischen Methoden kommt man zu einer Möglichkeit, die Arten voneinander zu trennen und zu definieren. Die Zutermes-Arten von Südamerika gelten als sehr variabel, be- sonders SILVESTRI hat mehrere Varietäten beschrieben. : Ich kann jedoch diese Auffassung nicht teilen, sondern muß sogar sagen, daß die südamerikanischen EZutermes-Arten verhältnismäßig wenig variieren, was ich unten auch für die Länge und Breite des Kopfes der Soldaten zeigen werde. Nun gelten aber die Soldaten als diejenigen Individuen der (semeinde, welche .die Artcharaktere am besten zeigen. Deshalb habe ich mich hier auf die Variationen derselben beschränkt. Die Termiten sind für Variationsstudien sehr günstig und dies eilt besonders von ihren geschlechtslosen Ständen. Hier sind nämlich mehrere Fehlerquellen schon a priori ausgeschlossen. Da die Termiten einer (remeinde in der Regel von derselben Königin stammen, so sind sie alle (seschwister. Dadurch werden die Fehlerquellen eliminiert, welche aus ungleicher Herkunft entspringen könnten. Sind sie geschlechtslos, so kommt ungleiches Geschlecht für unsere Varlationskurven nicht in Betracht. Da sie ferner in demselben Nest aufgewachsen sind, so waren ihre Lebens- bedingungen wahrscheinlich ziemlich genau dieselben. Weil nun unter den Eutermes-Arten Inzucht wahrscheinlich eine große Rolle spielt, so dürften die verschiedenen Gemeinden einer Art sich lange rein erhalten. Unter solchen Umständen wäre a priori zu erwarten, daß die Variationen gering wären oder sogar ganz fehlten. Die Soldatenlarven werden aber von den Arbeitern gefüttert und darin liegt eine Variationsursache, indem einige reichlicheres Futter als andere erhalten und deshalb kräftiger und srößer werden. Wahrscheinlich sind die quantitativen Variationen auf diese Ursache zurückzuführen. Bemerkenswert ist nun, daß eben quanti- tative Variationen allgemein vorkommen, während qualitative zu den Aus- nahmen gehören. SILVESTRI hat von den Kutermes-Arten Varietäten beschrieben, welche von der Hauptform erheblich abweichen. Solche Varietäten habe ich nie in ein und demselben Neste angetroffen. SILVESTRI gibt nicht aus- drücklich an, ob diese „Varietäten“ zusammen mit der Hauptart vorkommen, 176 Nils Holmgren. was meiner Meinung nach hier ein Kriterium für eine Varietät sein muß. Stammen die Hauptart und die „Varietäten“ aus verschiedenen Gemeinden, von denen einige nur solche „Varietäten“ enthalten, so liegen hier offen- bar keine Varietäten, sondern selbständige Arten oder Rassen vor. Dies ist z. B. der Fall bei #. Rippertii var. mit zwei Soldaten, bei #. arenarius proximus var. « und 8, bei &. arenarius fulviceps var. und anderen. Wenn man will, kann man diese meine Arten als Rassen bezeichnen. Dann aber muß man nach der Hauptart fragen und eine solche kann nicht angegeben werden. Sind meine Arten auch „kleine Arten“, so müssen sie doch so lange als Arten gelten, bis sie rationell gruppiert werden können. Dann und nur dann ist die Bezeichnung Rasse oder Subspezies eut motiviert. Die Variabilität der Soldaten wurde studiert, indem ich unter dem Mikroskop Messungen vornahm. (Gemessen wurden die Länge und die Breite des Kopfes, mit einer Genauigkeit von "/ıoo mm). Der Kopf wurde dabei so orientiert, daß die Spitze der Nase und der Scheitel in Horizontalebene lagen. Von Arten, wo reichliches Material vorhanden war, wurden höchstens 150 Exemplare eeemessen, sonst alle Individuen. Für diejenigen Arten, welche stark vertreten waren, konnte ich sowohl die untere und die obere Grenze wie auch das Frequenzmaximum genau bestimmen; wenn hingegen nur ein geringeres Material vorlag, konnten zwar die Variationsgrenzen natürlich nicht sicher bestimmt werden, aber das Frequenzmaximum war doch annähernd fest- zustellen. Der wahrscheinliche Fehler bei Bestimmung des Frequenz- maximums ist ja viel weniger von der Anzahl der gemessenen Individuen abhängig, als dies bei den Variationsgrenzen der Fall ist. Schon bei Messung von 10—15 Individuen tritt das Maximum öfters deutlich hervor, während die Grenzen kaum bei 100 Individuen er- sichtlich sind. Nachdem die Messungen ausgeführt waren, wurden die Individuen auf Größenklassen verteilt. Der Klassenspielraum wurde zu 0,05 mm, sowohl für die Länge wie für die Breite des Kopfes, bestimmt. Da die Länge des Kopfes größer ist als die Breite, so kommt auf jede Länge in der Regel eine größere Anzahl von Klassen als auf die Breite. Die Zahl der Klassen varüert für die Länge von 5—17?). Ein Teil der gefundenen Längen- und Breitenkurven ist in Figur 1 wiedergegeben. Ehe ich auf den speziellen Teil meiner Untersuchung eingehe, werde ich einige Variationskurven näher analysieren. Für diesen Zweck habe ') Die Messungsfehler sind, wie ich bei wiederholtem Messen eines Individuums bestimmen konnte, so gering, dab sie vernachlässigt werden können. ?) Im letzten Fall kommen zwei Soldatenformen vor. I- [> utermes-Ärten. nischen E x Versuch einer Monographie der ameril lus-2, “(ls L sıstorunundms "HO)WTOH -olpı ds u sısuoryıDay “ds u sısuosolont “ds u sısuopndoqum]) "UOWIOH smart 4.1.08 195-4 I 195 "N “ds snumaaıoq = “A 20) ds Tr 220000.178n0Y9Ur 7 IE | "ds ur saempmsun I ds u smunenm & °T 7 | ds "u suumn.tod y "YONTOH smumdsgo £ m | ‘g | "YUDWIOH Stsuohnuımnbnyd ir “ds tr sSnDpmar].Ww-gT % 9 & | "ds u 2201 uDS Hr | ‘ds u sıpun.«b 5 ver souttopns] "| | ‘ds u sısmoyding soutsopms] 8) | ‚ds u onunAnnd sound V :uoA 99u8[Jdoy zop uoryerie‘oIg (8 °T ‘SIE U = u \ n RL \ r R ! © w \ I mn en = > S 2 A © S Q SS SE S a Di ' ı NS = - ' \ ı \ a = “ ' = 2 n | @ ! zn v ' < = = > = . Ö ” & > = n 2 x — = - Dar — Ss — A nn = = S Dir — - 2 1 uw NY WR N | Nils Holmgren. 178 "LIOTZNPAL UONPIAIPUT 0G ne ars puıs ofy -LOPIoM Jopunısdoq you ae USKUNDIIZIS ZAUEMUS AIP ‘UENPIAIPUT OG STE AOSTUOM Ne PUISs WOAIMM USJOUNDTIZIS JO LA "UOLIy uogq[Esuop uoA 9JToaqydoy aap worygeraeı DL (GT SIE [AI 0 DI r r SR - o — oO 2 = Zi 4 Y X t in rn fe, 7 Pa3 pe — © o SI o o Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 179 ich sieben Kurvenpaare gewählt, welche auf 50—130 Individuen begründet sind. Dies geschah zu drei Zwecken: 1. um darzulegen, ob das benutzte Material hinreichend groß ist, die Variation der Arten widerzuspiegeln ; 2. um zu untersuchen, ob die Termitensoldaten den gewöhnlichen Variations- gesetzen folgen, und 3. um etwa den Formbildungsprozeß der Soldaten zu studieren. Ich fasse diese Untersuchungen in einem allgemeinen Teile zusammen. Allgemeiner Teil. Die Variabilität von Eutermes. Die Konstruktion der Kurven, welche ich angewandt habe, ist die gewöhnliche. Auf der Ordinatenachse des rechtwinkligen Koordinaten- systems sind die Größenklassen, parallel zur Abszissenachse ist die Anzahl der Individuen abgetragen. Die Punkte, welche so erhalten wurden, sind durch gerade Linien verbunden. Die in dieser Weise erhaltenen Polygone spiegeln die Variation der Arten wider. Will man nun die Unebenheiten der Polygone ausgleichen, so erhält man die Variationskurve der Art, aber ich ziehe es vor, die Kurven der Polygone beizubehalten, da das Ausgleichen derselben mathemati- sche Berechnungen voraussetzt, welche ich nur unvollständig beherrsche. Bei den Eutermes-Arten kommen vier Formen von Variationskurven vor, nämlich normal-binomiale, hyperbinomiale, schiefe und zwei- bis drei- sipfelige Kurven. Normal-binomial sind im allgemeinen die Kurven, wenn sie symmetrisch um das Maximum verteilt sind und dies Maximum außerdem nahe dem Durehschnitt des Materiales liegt oder mit ihm zusammenfällt. Hyperbinomial sind solche Kurven, deren Maximum viel höher liegt als das Maximum der entsprechenden theoretischen binomialen Kurven. Schief sind solche Kurven, deren Maximum nach der einen oder anderen Seite vom Durchschnitt verlagert ist. Das Maximum und der Durchschnitt der Kurve sind voneinander entfernt. Die Schiefheit ist positiv, wenn der Durchschnitt größer ist als das Maximum, negativ, wenn er kleiner ist. Zwei- (oder drei-) gipfelige Kurven kommen bei Arten mit zwei (oder | & ) Nils Holmgren. drei) Soldatenklassen vor. Falsch-mehrgipfelige Kurven treten oft auf, wenn das Material zu eerine war. In solehen Fällen ist es aber leicht zu konstatieren, daß die Kurve falsch ist, indem man nur die Grenzen der Klassen mit Beibehaltung des Klassenspielraumes verändert. Dann schwindet eewöhnlieh die mehregipfelige Kurve und eine eingipfelige entsteht. Falsch- mehrgipfelige Kurven entstehen auch, wenn man sein Material zu sehr verteilt, wobei oft falsche Gipfel auftreten, welehe jedoch durch Ver- erößerung des Materials schwinden. (Über diese Verhältnisse siehe DAVENPORT, Statistical Methods. New York. 1904.) Normale Variationskurven. Normale Variationskurven kommen bei Zutermes vor. Sie sind jedoch nieht so allgemein, wie man a priori erwarten würde. Wenn man aber die Variation von Eutermes besser kennen lernen wird, dürfte es sich herausstellen, daß sie viel allgemeiner sind, als meine Erfahrung lehrt. Als Beispiel der normalen Variation bei den Zutermes-Soldaten wähle ich Zutermes major HOLMGR. Eutermes major Holmgr. Die Länge des Kopfes der Soldaten variiert hier zwischen 1,75 und 2 mm, die Breite wechselt zwischen 1,1 und 1,355 mn. Die Variationsamplitude ist somit für beide Maße als sehr gering zu bezeichnen. Längenvariation: Die Messungen von 100 Individuen ergaben für die Länge folgende Frequenzen: 1,09 1,5 1,85 19 1,95 2. &) 20 43 30 4 oder wenn wir sie auf die Mittelpunkte der Klassen beziehen: Ta 1,825 1,875 1,925 1975 3 20 43 30 4 Den Durchschnitt der Zahlenreihe erhalten wir, wenn wir jeden Klassenwert mit seiner Frequenzzahl multiplizieren, dann die so erhaltenen Zahlen summieren und mit der Individuensumme (100) dividieren. 3x 1,775 +20%1,825 443% 1,875 + 30x 1,925 + 4% 1,975 100 Der wahrscheinliche Fehler beträgt —+ 0,0029... und kann ver- nachlässigt werden. — 1,88:mm. ') Eine einfachere Methode ist bei DAVENPORT angegeben. Versuch einer Monographie «er amerikanischen Eutermes-Arten. 1S1 Der Durchschnitt hieet also bei 1.88 mm, nahe der Mitte der Größen- klasse, welche das Frequenzmaximum enthält. Die Mittelabweichung (6) der Individuen kann nun berechnet werden, 9 2 SEE - pi ' indem man die Formel o = + (a benutzt. In dieser Formel ist p N die Anzahl der Individuen in jeder Klasse, » die Abweichung der Klassen- mitte vom Durchschnitt und n die Gesamtzahl der gemessenen Individuen. —, u en > = as 5 un \ ES oo oo SD Er s en ı 192} N n „3 ‘ ’ — ns e o = = I 2 & 4 [0+] SS 9 “ Fio. 2 9,2. Kurve der Kopflänge (auf 50 Indiv. reduziert). Eutermes major. Rot: berechnete Kurve. Schwarz: gefundene Kurve. > pv? ist demnach die Summe der Quadrate der Klassenabweichungen multipliziert mit der Frequenzzahl der betreffenden Klassen. Für unseren Fall ergibt sich als Resultat dieser Bereehnung: o—= +0,04. Nun fragt es sich, wie die normale Kurve aussieht, welche dieselbe Individuenzahl (100) enthält, denselben Durchschnitt und die gleiche Mittel- abweichung aufweist. Stimmt diese theoretische Kurve mit der gefundenen überein, so können wir sicher sein, daß 1. Zutermes major HOLMGR. nach normalen Variationsgesetzen variiert und daß 2. unser Material hinreichend eroß gewesen ist, um die Variation gut widerzuspiegeln. Die theoretischen Zahlen, welche die normale Kurve bestimmen, lassen sich mit Hilfe der Tabelle IV von DAVENPORT (p. 119) finden. 182 Nils Holmgeren. Diese Berechnung ergibt folgende Zahlen: 3,358 21,31 42,93 27,16 5,22 oder nach Abrundung: 3 2] 45 27 5, welche die theoretische Kurve repräsentieren. Sa a ee en a N ee RT E03: Eutermes major. Kurve der Kopfbreite (auf 50 Indiv. reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. Zum Vergleich stelle ich num die beiden Reihen auf (Fig. 2): Kasse EL 1,08 1,8 1,85 1,9 1,95 2 Geinndene "Frequenz 2. 3 20 45 50 Theoretische Frequenz .... B) 21 45 an 3) Die Übereinstimmung der beiden Zahlenreihen ist also sehr gut. Daraus ziehe ich zwei Schlußfolgerungen : Eutermes major HOLMGR. hat eine normale binomiale Variation. 2. Das benutzte Material (100 Individuen) war groß genug dazu, die Variabilität gut zu demonstrieren. 3. Die Variation ist als sehr klein zu bezeichnen. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 183 . Breitenvariation: Die Breite des Kopfes wurde von 102 Individuen gemessen. Die Messungen ergaben folgende Frequenzen: Klassen een. 151 1-19 1,2 1,25 169 1,35 Brequenzeee gez. 4 20 3» 21 2 Der Durchschnitt liegt hier bei 1,223 mm. Der wahrscheinliche Fehler = + 0,0024 spielt keine bedeutende Rolle. Die Mittelabweichung ist © = + 0,0562. Die gefundene Frequenz, verglichen mit der theoretischen, ergibt somit (Fig. 3): NSS LER | 4.15 1,2 1,25 13 1,35 Geiimdene HKrequenz ...... 4 20 95 21 Theoretische Frequenz .... 2 24 52 22 2 Also auch hier eine gute Übereinstimmung oder die gefundene Kurve ist möglicherweise etwas zu hoch. Eutermes surinamensis n. sp. Die Länge des Soldatenkopfes variiert innerhalb der Klassen 1,6 — 1,94 mm, die Breite innerhalb 1—1,25 mm. Die Variationsamplitude ist demnach ziemlich klein, doch immerhin erößer als bei #. major HOLMGR. Längenvariation: (remessen wurden zuerst 50 Individuen. Diese ergaben die Frequenzen: 1,6 1-65 17 1,25 1,8 1,85 8) 1.35 1 5 14 16 11 2 1 Dann wurden noch 50 Individuen gemessen. Sie ergaben die Frequenzen — a 16 19 10 1,1. Also beinahe dieselbe Verteilung wie im ersten Falle. Die Summe der beiden Messungen (100) gibt somit die folgenden Frequenzen (Fig. 4): RSS 0.831665. laut 4415,15. +1,8,.1085217,.95020:95 (sefundene Frequenz .. 1 te) 30 | B) 2 Theoretische Frequenz. 2 107 229 34 18 5.20:5 Reduzieren wir die theoretischen Zahlen auf 50 Individuen, so erhalten wir die Zahlen 1 3 14,5 17 9 2 0,25. Vergleichen wir diese mit den Ergebnissen der beiden ersten Messungen, so finden wir eine eroße Übereinstimmung: l 5 14,5 Nr 1) 2 1 5 14 16 11 2 1 nn =) 16 I. 10 1 l Nils Holmeren. 184 Daraus scheint hervorzugehen, dab E. surinamensis nieht nur für 100 Messungen eine normale Längenkurve ergibt, sondern daß 50 gut ausreichen, um die Variation klar zu charakterisieren. Breitenvariation: Gemessen wurden dieselben 100 Individuen wie oben. Sie ergaben die Frequenzen: EN a ee ee ’ 2) ' no l ” ' = — ' Sr a = No = a ® = Er = 2 Fig. 4. Eutermes surinamensis. Kurve der Kopflänge (auf 100 Indiv. reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. RlARSa.. 0 RE 1, 51:5. 12, EST Frequenz der ersten 50 Individuen... - : ION 22, 3 if R „ anderen 50 Individuen... 14 20 14 2 — | an. 100: Individuen... 24.49.7923 h) 1 Theoretische Frequenz für 100 Individuen 21 45 27 N Die hier vorliegende Kurve ist eine schiefe Kurve und wird als solche in einem folgenden Abschnitte behandelt. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 185 Eutermes tambopatensis n. sp. (semessen wurden 50 Individuen. Diese ergaben für die Koptlänge die folgenden Frequenzen: 1,45 1,5 1299 2.6 1,65 154 1.13 1.8 1,55 | 0 3 6 14 IT Ss l also eine schiefe Verteilung. Die Kurve wird später behandelt. Für die Breite des Kopfes wurden folgende Zahlen gefunden: 0) 0,95 1 1,05 1.1 1105) 1,2 1,25 | 5) 16 16 5 2 —] S S Sn Oo == ° => S RE > S = \ nn [N »n v er = ) ' \ \ =) S \ RR N — MS I ı [A _ — = » un SS S\ Sn 077 P ui RR S & ns - ‚Browsen: Eutermes tambopatensis. Kurve der Kopfbreite (auf 50 Indiv. reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. In dieser Kurve ist die Symmetrie ziemlich ausgesprochen: Der Durchschnitt liegt bei 1,091 mm, also beinahe mitten zwischen den beiden maximalen Zahlen, aber im der Klasse 1,05—1.,1 mm. Das Maximum ist also die erste Zahl 16, und um diese Zahl ist ja die Kurve insoweit symmetrisch, als hier drei negative und drei positive Frequenzen vor- Jedoch ist die Kurve aus dem Gesichtspunkt verdächtig, handen sind. Möglicherweise wäre es weil sie auf nur 50 Individuen konstruiert ist. besser, sie als schiefe Kurve zu behandeln. Die Mittelabweichung ist « = + 0,0619. Die theoretischen Zahlen sind hieraus leicht zu berechnen. Ein Vergleich zwischen den gefundenen Frequenzen und den theoretischen lehrt, daß große Übereinstimmung vor- handen ist (Fig. 5): 19 156 Nils Holmgren. Klasse ae RS ae U ae Pe lan an Ries (refundene Frequenz .... 1 BT 167 wel 5 2 Theoretische Frequenz... 0,5 ER ar 7 2 Dieser Vergleich zeigt, dab das Maximum zwischen 1,05—1,1 mm liegt und daß die Variation hier ganz gut als normal gelten kann. Hyperbinomiale Variationskurven. Von sicher hyperbinomialen Kurven kenne ich bei den Termiten nur eine, nämlich die Breitenkurve von Eutermes minimus HOLMGR. o S Oo > Ko oO Ko) S = S S x x D =D \ o S [ “ ı 5 & in () 2 : = \ > o g „Oo „SQ SS Do Er 7 = RN r S —_ “4 ne 3 a» Fig. 6. Eutermes minimus. Kurve der Kopfbreite (gemessen 128 Ind.:; Kurve auf die Hälfte reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. Eutermes minimus Holmgr. (semessen wurden Länge und Breite des Kopfes von 128 Individuen aus demselben Neste. Für die Länge des Kopfes ergab sich eine stark schiefe Kurve, welche unten behandelt werden wird. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 187 Für die Breite des Kopfes fand ich folgende Frequenzen: 0,65 0,7 0,75 0,5 0,85 0,9 0,95 1 2 7 15 60 3D 5 1 Der Durchschnitt liegt bei 0,832 mm, also in derselben Klasse wie das Maximum. Die Mittelabweichune ist © = + 0,0512. Mit dieser Konstanten lassen sich nun die theoretischen Zahlen für 128 Individuen berechnen. Zum Vergleiche sind sie hier unten aufgestellt (Fig. 6): EIS Se N 0.0637.0.02..0,25 108.085 0.3, VI (refundene Frequenz ..... 2 7 #5,..60 39 fe) l Theoretische Frequenz ... a 2 4 39 fe) 1 Der Vergleich lehrt also, daß die gefundene Kurve viel höher ist als die theoretische und außerdem etwas schief. Ihre Mitte erhebt sich über die theoretische, aber die Seitenteile schmiegen sich einander gut an; die Plusvarianten fallen ja sogar ganz zusammen. Dies halte ich für ein gutes Kriterium dafür, daß das Material hinreichend groß gewesen ist. Ob die Schiefheit eine echte ist oder nicht, kann ich hier nieht direkt darlegen. Ich komme aber auf diese Frage später zurück. Schiefe Variationskurven. Schiefe Variationskurven scheinen bei den Kutermes-Arten allgemein vorzukommen. Unter den mir am besten bekannten Termiten finden sie sich bei Yntermes minimnus HOLMGR., tambopatensis n. Sp., mojosensis N. SP», haitiensis n. Sp. und surinamensis n. sp. Von diesen beschränke ich mich hier hauptsächlich auf %. minimus, hartiensis und sunrinamensis. Eutermes minimus Holmgr. Die Breitenkurve dieser Art habe ich schon oben als hyperbinomial behandelt. Ich bemerkte dort aber auch, daß diese Kurve schwach schief ist. Die Kurve der Kopflängen ist sehr deutlich schief. Gemessen wurde die Länge von 128 Individuen. Die Messungen ergaben die folgenden Frequenzen: 12 1,25 En 2,35 1,4 1,45 ik 1,55 1.6 1 A 6 {| al 47 23 3 Der Durchschnitt liegt bei 1,435 mm, das Maximum zwischen 1.45 und 1,5 mm. Die Kurve ist somit negativ schief. Die Mittelabweichung ist o = + 0.0666. Mittels dieser Konstanten 13* 155 Nils Holmeren. lassen sich die Frequenzen der normalen Kurve bereehnen, welche sich der gefundenen am nächsten anschmiegt (Fig. 7): Klasse cu. ei 1,24%1,292 41,3, 1,557 1,47 3154579, 7 15558170 (refundene Frequenz... 1 4 6 | 44, 28 3 Theoretische Frequenz. 0,3 2,5 10 23 901 alu D Vergleichen wir diese beiden Kurven miteinander, so sehen wir sogleich, daß die Minusabweichungen der theoretischen Kurve durch- — — — — = — Be = 2 = = > 2 “. r > w Er % A D v ’ = N \ r n E \ = n Sn — = IS = SS = n - = £ ai n v Z < a Zi ” ER v, vi . Hig.T. Eutermes minimus. Kurve der Kopflänge (gemessen 128 Ind. ; Kurve auf die Hälfte reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. schnittlich größer sind als die der gefundenen, während die Plusabweichungen durchschnittlich kleiner sind. Hier liegt also eine stark schiefe Variations- kurve vor. Außerdem ist die gefundene Kurve als hyperbinomial zu bezeichnen. Eutermes haitiensis n. sp. Von dieser Art habe ich 100 Individuen aus demselben Neste gemessen. Die Schiefheit der Kurve ist hier nicht so stark ausgeprägt wie im vorigen Falle. Die Messungen ergaben folgende Zahlen: 1,3 1,35 1,4 1,45 1,5 1,55 1,6 5 7 39) 30 23 2 Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 189 Der Durchschnitt liegt bei 1,459 mm. Die Mittelabweichung beträgt = + 0,0528. Die Schiefheit ist hier eine positive. — Die normale Kurve mit derselben Individuensumme, dem gleichen Durchschnitt und derselben Mittelabweichung hat die unten aufgestellten Frequenzen (Fig. 8): Sa A: 153 30, 1,4 45 13 199 1,6 (refundene Frequenz... . 5 7 B%) 30 2i 2 Theoretische Frequenz. . 2 11 30 33 17 4 => nn m m _ m = o u 2 x “ % a } “ \ “ ) ns \ ı — ! — — =. Ss — IS Sn pr = an w ” 4 z < “ 4) ” Fie. 8. Eutermes haitiensis. Kurve der Kopflänge (gemessen 100 Ind.:; auf 50 reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. Die gefundene Kurve ist somit deutlich. schief, und die Minusseiten der beiden Kurven schmiegen sich besser einander an als die Plusseiten. Die Breitenkurve scheint etwas schief zu sein. 100 Messungen ergaben folgende Frequenzen (Fig. 9): Klasse venta. BEE 0,8 0,85 0,9 095 1 1,05 Gefundene Frequenz....::...- ) 40 42 be) l Theoretische Frequenz....... 10 39 40 10 l Durchschnitt bei 0,901 mm, 6 = —+ 0,0405. Die theoretischen Zahlen und die gefundenen decken einander hier 190 Nils Holmgren. fast vollständig, aber der Durchschnitt liegt ganz im Beginn der Klasse 0,9—0,95 mm, welche das Maximum enthält. Die Schiefheit ist somit sehr wenig ausgesprochen, wenn sie überhaupt existiert. Betrachten wir die gefundenen Zahlen, so finden wir, daß die Reihe mit einer ziemlich groben Frequenz beginnt. Wahrscheinlich ist es, daß zahlreichere Messungen wenigstens ein Individuum in der vorhergehenden Klasse 0,75-0,5 mm zutage gefördert hätten. Und ein Individuum genügt voll- auf, um den Durchsehnitt ganz in die Mitte der Reihe zu verlegen. Ich © o © n 7 „nn x = & S Ba er RS © Rn - | 8 ® . «£ L>} “ > “ Fie. 9. Eutermes haitiensis. Kurve der Kopfbreite (gemessen 100 Ind.; auf 50 reduziert). Schwarz: gefundene Kurve. Rot: berechnete Kurve. habe den Durehschnitt für eine so komplettierte Reihe berechnet und finde ihn bei 0,899 mm. In dieser Weise wird die Kurve beinahe voll- ständig symmetrisch; ihre Schiefheit muß also als falsch bezeichnet werden und das wahre Maximum liegt nieht bei 42, sondern irgendwo zwischen 40 und 42. Die Breitenvariation von E. haitiensis n. sp. ist somit ganz binomial. Eutermes surinamensis n. sp. Die Frequenzen von 100 Individuen, deren Breite gemessen wurde, waren (Fig. 10): BO See a nA 1 1,05 un! 1,15 152 1,25 Gefundene Frequenz ........ 24 42 28 5 1 Theoretische Frequenz....... 21 43 2 5 (0,3) Die Verteilung der Individuen in der gefundenen Kurve ist freilich normal, aber die Asymmetrie derselben ist allzu groß, um als zufällig gelten zu können. Die Kurve muß deshalb als eine echt schiefe Kurve gelten. Bei Veränderung der Klassengrenzen mit Beibehaltung des Klassen- I > Ben 7 = n 5 A 5, “ Y ' ' ı > Ä SS - En < — & s = I 5 m 5 fe Fie. 10. Eutermes surinamensis. Kurve der Kopfbreite (gemessen 100 Ind.; auf 50 reduziert). Vollgezogene Linie: gefundene Kurve bei normaler Verteilung. Geteilte Linie: gefundene Kurve bei Verteilung in acht Klassen statt fünf. spielraums 0,05 mm schwindet die Schiefheit nicht, was ein gutes Kriterium für die echte Schiefheit ist. Die fragliche gefundene Kurve ist das Resultat zweier Messungen von je 50 Individuen. Die beiden Messungen gaben folgende Frequenzen: SEEN RE REN 1 1,05 1,8 195) 1.2 1,25 Eiiste Messung 2. une... 10 22 14 3 il Zweite; Measun® 2.2... 14 20 14 2 — Verteilen wir das Material auf acht Klassen statt fünf, so erhalten wir folgende Zahlen: 192 Nils Holmgren. Klasseass. zT, 1 1:03... .1,002 15097 73 Jane ne Erste Messung... 3 14 8 14 7 3 1 1 Zweite Messung. 5 15 10 Il 5 3 | —- Hier treten also in beiden Fällen je zwei Maxima auf. Diese können für jeden einzelnen Fall als zufällig angesehen werden. Legen wir aber die beiden Reihen zusammen, so erhalten wir: | 1,05 1,06 1,09 1,11 1,14 1,1% 1,2 1,23 S 29 15 25 12 6 2 l Diese Kurve ist sehr deutlich zweigipfelig und lehrt somit, daß die ursprüngliche schiefe Kurve eine Zweigipfeligkeit maskiert. Wahrscheinlich ist es auch, daß eben die Schiefheit hier ein Ausdruck der bimodalen Natur der Kurve war und daß bei den fraglichen Soldaten ein schwacher Dimorphismus in der Kopfbreite vorhanden ist. Dies Beispiel ist von großer theoretischer Bedeutung, denn hierdurch erhalten wir eine Möglichkeit, die Schiefheit der Termitenkurven über- haupt zu erklären. Ich komme aber unten auf diese Frage zurück. Eutermes tambopatensis n. sp. Die Variationskurve, welche ich für die Kopflänge dieser Art mitteilen kann, ist wenig sicher, da sie sich auf nur 50 Individuen gründet. Die Frequenzen sind folgende: Klasserier ee 1,45= 15,5. 1,59 1,6 1,657 3.7 1,7050 Dose (refundene Frequenz ... IN. 5) 6 14 17 te) 1 Theoretische Frequenz... — 2 Se 14 10 5 1 Durchschnitt bei 1,667 mm, 6 = + 0,0706. Ein Vergleich zwischen der gefundenen und der berechneten Kurve zeigt, dab die gefundene deutlich schief ist. Diese Kurve erinnert mit ihrer flach abfallenden Minusseite sehr an die schiefe Längenkurve von E. minimus HOLMGR. Da sie aber auf nur 50 Individuen begründet ist und nicht weniger als acht Klassen enthält, so lohnt es sich nicht, sie näher zu analysieren. Die dazu gehörende Breitenkurve habe ich schon früher behandelt. Eutermes mojosensis n. Sp. (remessen wurden 51 Individuen. Sowohl die Kurve der Kopflängen wie die der Kopfbreiten weist eine wahrscheinlich falsche Schiefheit auf: Längenkurve: ESEL 2 1.35 14 1,45 1,5 1.55 Geiundene, Frequenz: .v.....%. 12 19 14 6 Theoretische Frequenz....:.... ) 20 15 4 Versuch einer Monographie der amerikanischen KButermes-Arten. 193 Durchschnitt bei 1.438 mm, 6 = + 0,0475. Breitenkurve: Vllsissiepe Me N 0,75 0,8 0,85 0,9 0.05 Gefundetie Frequenz: ......... 5 18 28 3 Theoretische Frequenz........ 4 20 20 4 Durchschnitt bei 0,8505 mm, © = + 0,0575. Die Kurve ist schief, aber die Schiefheit kann offenbar falsch sein. Bi- und trimodale Variationskurven. Unter den Zrrtermes-Arten kommen mehrere Beispiele von dimorphen Soldaten vor. Solche Arten sind z. B: unter den afrikanischen #. trinervius RANMB., bettonianus SJÖST und dispar SJÖST, unter den indischen #. biformis WASM., rubidus HAG., longipes HAV., Heimi WASM. und unter den amerl- kanischen E. aqwilinus n. Sp., heteropterus SILV., velor HOLMGR. und bivalens n. sp. = E. Rippertii (RAMB.) WASM. var. mit zwei Soldatenklassen, SIL- VESTRI). Bei australischen Zutermes-Arten sind doppelte Soldatenformen bis jetzt nicht sicher bekannt. Trimorphe Soldaten kennt man bis jetzt nur bei #. diversimiles SILV. und castaniceps N. SP. Die Variationskurve konnte nur für Z. aguilinus n. sp. näher bestimmt werden, denn nur hiervon besitze ich für diesen Zweck hinreichend grobes Material. Eutermes aquilinus n. sp. (remessen wurden 131 Exemplare. Die Messungen ergaben für die Länge des Kopfes folgende Frequenzen (Fig. 11): 1850.69,1.9 1.95272,.05.2,12,15. 2,2225 2,3 2,35 234.2,45 2,32,59.2,6 erde dere I = 19 227-7149 3 Diese Kurve ist also sehr deutlich bimodal; die beiden Konstituenten hängen nicht einmal miteinander zusammen'). Die Kurve kann deshalb ohne weiteres in zwei zerleet werden, welche jede für sich untersucht werden können. Wir beginnen mit der ersten, welche 45 Individuen umfaßt: EI ee NR 1.8 1.85 1,9 1,95 2 2,05 Gerundene Frequenz... .... 6 10 17 9 3 Theoretische Frequenz...... 4 12 16 1) 3 Durchschnitt bei 1,917 mm, 6 = + 0,0547. ') Dies Verhältnis kann jedoch offenbar zufällig sein. 194 Nils Holmgren. 25-265 255-260 AS-ISE ZYS-I,S 2,4 5 4, yn 35-24 23-135 U2S-%,53 2-2 25 219-224 AN 00 RE 2205-27 2-2,05 ISA 19-495 1885-49 Fig. 11. Kurve der Kopflänge (gemessen 131 Ind.). oefundene Kurve. utermes aquilinus. ’ 4 12 berechnete Kurve. Rot: Schwarz: Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 195 Die beiden Kurven stimmen miteinander fast vollständig überein. Also besitzen die kleineren Soldaten von E. aqwlinus n. sp. ein eigenes Varlationszentrum, um welches sie normal verteilt sind. Der zweite Kurventeil umfaßt die Werte der Klasse 2,1—2,15 mm bis zur letzten. An der Grenze zwischen den beiden Kurventeilen ist es schwer darzulegen, wo die eine Kurve aufhört und die andere beginnt. Deswegen habe ich bei der Berechnung die Grenzklassen aus- geschlossen. Die Kurve gestaltet sich folgendermaßen : Tele, Ste A N DENE EDEN 290: 2,4. 2,45 207020507216 (refundene Frequenz... 2 5 ) 297 722 RES B) Theoretische Frequenz . | a Laer KR | 2 Durchschnitt bei 2,413 mm, © = + 0,0755. Die Übereinstimmung zwischen den gefundenen Zahlen und den berechneten ist somit groß; besonders in der Umgebung des Durchschnittes ist sie sehr eroß. Dieser Teil der Kurve ist demnach auch als normal zu bezeichnen. Die Variation der Kopflänge bei X. aguilinus n. sp. ist also aus zwei normalen Variationszentren zusammengesetzt, d. h. die Variations- kurve besteht aus zwei normalen Kurven. In dem hier vor- liegenden Material scheint keine Kontinuität zwischen den beiden Kurven zu bestehen. Dies eilt aber nur getrennt für Länge und Breite des Kopfes, jede für sich. Stellt man jedoch die Zahlen für Länge und Breite zusammen, so ergibt sich Kontinuität. Dies geht daraus hervor, daß in demselben Material die erste Kurve für Länge 45 Individuen umfaßt, während die erste Kurve für Breite 47 enthält; von diesen 47 müssen wenigstens zwei dem zweiten Teil der Längenkurve angehört haben. Die Diskontinuität der Variation ist somit nur scheinbar. Für die Breite des Kopfes ergaben die Messungen von 131 Exemplaren die folgende Verteilung: eo 135 1,0145 1,5 1,55 16.6517 3,9 134 ee Es ist dies eine ausgesprochen zweigipfelige Kurve, deren beide Konstituenten getrennt untersucht werden können. Die erste Kurve, verglichen mit der entsprechenden theoretischen, ergibt: Se a eh. Ol 1.18 2er 135 (sefundene Frequenz ...... 1 6 18 15 1) l Theoretische Frequenz .... 1 17 16 6 1 7 Durchschnitt bei 1,196 mm, © = + 0,0492. 196 Nils Holmgren. Diese Kurve ist ganz normal. Die zweite Kurve, verglichen mit der entsprechenden theoretischen, ergibt: Klassen ta SUR NN 1,22 1,15 DNB ae uns le Gefundene Frequenz .-.... B) 12 54 26 7 2 Theoretische Frequenz .... 5 2] 32 20 B) 1 Durchschnitt bei 1,542, © = + 0,0507. Diese beiden Kurven stimmen nicht gut überein. Die gefundene Kurve ist nicht unbedeutend schief. Aber diese Schiefheit ist eine falsche, denn wenn wir die Klassengrenzen verändern, indem wir die Klassen- amplitude beibehalten, so entsteht die ganz symmetrische Kurve: 1,41 1,46 1,51 1,56 1,61 1,66 era 5 23 28 23 5 en Ze Ze Die vollständige Symmetrie dieser Kurve darf jedoch als zufällig betrachtet werden, denn nur ein Individuum mehr würde natürlich diese schöne Symmetrie stören können. Wie dem aber auch sei, die Kurve ist normal, und dies ist hier die Hauptsache. Eutermes aguilinus n. sp. besitzt somit eine bimodale Variationskurve, welche sowohl für Länge wie Breite des Kopfes aus zwei normalen Kurven zusammengesetzt ist. Trimodal ist die Variationskurve von #. diversimiles SILV. Mein Material ist jedoch nicht hinreichend groß. um dies interessante Verhältnis näher zu untersuchen. Wie soll man die verschiedenen Variationstypen bei den Eutermessoldaten erklären ? Gleich zu Beginn bemerke ich, daß ich keine exakte Erklärung geben kann; eine solche darf wohl auch niemand erwarten. Ich kann höchstens eine mehr oder weniger annehmbare Theorie bieten. Von den vier Variationsmodi bedarf der erste keiner Erläuterung, da er vollständig normal ist. Die übrigen hingegen bedürfen umsoviel- mehr der Beleuchtung, da sie alle anormal sind. Ich werde nun diese betrachten, indem ich von der bimodalen Kurve ausgehe. Bekanntlich kommen zwei Soldatenformen bei den verschiedensten Termiten vor. Unter den Protermitiden gibt es jedoch meines Wissens keine Art, welche dimorphe Soldaten besitzt. Unter den Mesotermitiden sind dimorphe Soldaten ziemlich selten und kommen nur vor bei Rhino- termes, welcher den am meisten ausgesprochenen Soldatendimorphismus Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 197 aufweist, sowie bei Lencotermes und Psammotermes, wo der Dimorphismus nicht so stark ausgeprägt ist. Aus Mesotermitiden sind nun sehr wahrscheinlich die Meta- termitiden entstanden. Verhält es sich nun so, daß der Dimorphismus, der bei den Metatermitiden vorkommt, eine ursprünglich von den Meso- termitiden vererbte Eigenschaft ist, oder ist er von ihnen selbständig erworben? Dies ist eine Frage, welche für die Deutung der Variations- kurven bei Zntermes grobe Bedeutung hat. Unter den Metatermitiden gibt es Soldatendimorphismus bei Acanthotermes, Termes s. str. und Kittermes s. str. Von diesen Gattungen schließt sich Acanthotermes unmittelbar an die Rhinotermitinen an, und die beiden Soldatenklassen derselben sind somit als Erbteil von diesen zu betrachten. Termes hängt ohne Zweifel mit Acanthotermes genetisch zusammen, deshalb muß der Dimorphismus hier auch als ursprünglich betrachtet werden. Anders verhält es sich mit Zutermes. Diese Gattung ist durch die Gattungen Armitermes, "Cornitermes und Syntermes wahrscheinlich mit Rhinotermitinen genetisch verbunden, und diese drei Gattungen besitzen alle nur eine Soldatenform. Meines Wissens ist (ornztermes labralis HOLMGR. die einzige Art. wo zwei Soldatenformen beschrieben sind, aber es ist sehr fraglich, ob die beschriebenen Formen wirklich zwei Variations- gebieten angehören; denn von der kleineren Form lage nur ein Individuum vor, und das Material der größeren Soldaten war allzu gering, um ihre Variationsgrenzen festzustellen. Möglich und sogar wahrscheinlich ist es, daß das fragliche Individuum nur eine der äußersten Minusvarianten der einheitlichen Soldatenform war. Wir können also sagen, daß an dem phylogenetischen') Zweige, der am Gipfel die Gattung Eutermes trägt, Dimorphismus nicht früher als bei dieser Gattung auftritt. Der Soldaten- dimorphismus von KErtermes muß als ein selbständiger Erwerb betrachtet werden. Der Dimorphismus muß daher bei Kutermes oder bei den nächsten Vorfahren dieser Gattung entstanden sein. Da normale Varlationskurven bei Zutermes keine Seltenheit sind, so ist es wohl wahrscheinlich, dab solche Kurven auch den nächsten Vorfahren zukamen. Wir können demnach annehmen, daß die Soldaten von Ziutermes einst alle normal varlierten. Wie soll man sich nun denken, daß sich die normale Variations- kurve zu einer zweigipfeligen umwandelte? Welche Stufen mußte sie bei dieser Umwandlung durchlaufen ? Wir können die Sache in umgekehrter Folge angreifen und fragen: Wie verändert sich die Variationskurve einer dimorphen Art, wenn ') Im Begriff „Phylogenie“ liegt bei dem jetzigen Standpunkte der Forschung immer das Wahrscheinlichkeits- und Unsicherheitsmoment. 198 Nils Holmgren. der Dimorphismus schwächer und schwächer ausgeprägt wird, d.h. wenn die beiden Kurven ineinander eingeschoben werden? Sind diese ungleich groß und die beiden Modallinien einander immer mehr eenähert, so entsteht anfangs eine zweigipfelige Kurve mit einem tiefen Minimum zwischen den beiden Maxima. Nähern sich die beiden Modi noch mehr, so flacht sich die Kurve zwischen den beiden Gipfeln immer mehr ab. Später, wenn die beiden Modi einander noch näher gekommen sind, ist die kleine Kurve nur als eine absatzförmige Erhebung an der Seite der großen wahrnehmbar, aber die Komplexkurve hat ihre Form verändert, indem sie basal breiter und auf der einen Seite weniger steil als auf der anderen wurde. Die steile Seite ist diejenige, welche von der anderen Kurve unberührt blieb resp. weniger berührt wurde. Aber während dieser Prozesse ist der grobe Gipfel gewachsen, und wenn die äußere Andeutune der kleinen Kurve geschwunden ist, so ist die neu entstandene Kurve abnorm hoch und zugleich auch schief. Es ist also eine hohe und schiefe Kurve entstanden. Nähern sich die beiden Modi weiter und fallen sie zusammen, so wird die Schiefheit korrigiert und es entsteht eine hohe symmetrische Kurve. Wir sehen also, wenn wir zwei ungleich große Binomialkurven in- einander einschieben, daß 1. eine zweigipfelige, 2. eine flache schiefe, 3. eine schiefe, hohe und 4. eine symmetrische, hohe Kurve entsteht. Der oben dargestellte theoretische Verlauf entspricht dem Vor- eang einer biologischen Reduktion des einen Soldatentypus bei einer ursprünglich dimorphen Spezies. Bei solchen Termiten, welche ursprünglich dimorphe Soldaten hatten, wo aber die eine Soldatenklasse reduziert wurde, dürfen also theoretisch die meisten Varianten um den Gipfel verteilt sein, d.h. die Kurve darf hyperbinomial sein. Diese Theorie wäre nun zu prüfen, indem man einige Termes-Arten mit nur einer Soldatenklasse untersuchte. Ich kann leider eine solehe Prüfung nieht ausführen, denn dazu reicht mein Material von Termes vorläufig nicht aus. Es gibt aber auch einen anderen Weg, auf welchem die Reduktion des einen Soldatentypus erfolgt sein kann, indem die eine Konstituente der Doppelkurve immer kleiner und kleiner wurde, um endlich gänzlich zu verschwinden. Bei Ahinotermes ist ein solcher Vorgang angedeutet, indem die erößeren Soldaten im Verhältnis zu den kleinen sehr wenig repräsentiert sind, und bei der nahestehenden Gattung Parrhinotermes ist ein ähnlicher Prozeß wahrscheinlich zu Ende geführt worden, da die kleineren Soldaten hier fehlen. (sehen wir nun zur Frage der Entstehung von zwei Soldatenformen aus einer über, so kann diese kaum auf mehr als eine Weise beantwortet werden. Es ist wohl nieht daran zu denken, daß ein neues Varlations- Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 199 zentrum hier in den Grenzteilen der normalen Variationskurve plötzlich entstanden sei. Denn in den Grenzteilen liegen so wenige Individuen, daß die Variationen unter diesen kaum hinreichend Material für Bildung eines zweiten Gipfels bieten könnten. Viel annehmbarer ist es, an eine Aufteilung des ursprünglichen Zentrums in zwei zu denken. Theo- retisch wurde diese Aufteilung dadurch angebahnt, daß die Varianten- verteilung hyperbinomial wurde. In dem auf diese Weise vergrößerten Material traten nun zwei Modi auf, welche sich allmählich trennten. Die Form der Kurve ging in eine hyperbinomiale schiefe über, diese wurde flacher, indem die Basis sich verbreiterte. Ein neuer Gipfel entstand dann, indem die beiden Durchschnitte sich voneinander noch mehr ent- fernten, und endlich lagen die Durchschnitte so weit voneinander, dab sie zu Modi von zwei normalen, in der Mitte zusammenhängenden Kurven wurden. Damit wäre die Differenzierung zu Ende geführt gewesen. Blicken wir nun auf das vorliegende Zhutermes-Material, so finden wir, daß alle Kurvenformen vorhanden sind, um einen solchen Vorgang zu erklären. Normale Kurven als Ausgangsformen der Differenzierung fehlen nicht, ebensowenig eine symmetrische hyperbinomiale Kurve; schiefe Kurven von verschiedener Höhe kommen auch vor, und endlich erscheint das Endprodukt, die bimodale Kurve. Alle Tatsachen deuten darauf hin, daß das Entstehen der beiden Soldatentypen eben nach der theoretischen Methode erfolgt sei. Durch den oben gegebenen Entwicklungsverlauf werden alle verschiedenen Kurventypen bei Zutermes einfach erklärt und auf die normale binomiale Kurve zurückgeführt. Deshalb glaube ich, daß die Anerkennung dieser Auseinandersetzungen nicht auf allzu große Schwierigkeiten stoßen wird. Die Wahrscheinlichkeit der obigen Theorie wird wesentlich gesteigert, wenn wir die Breitenkurve von %. surinamensis n. sp. näher unter- suchen. Wie wir früher gesehen haben, besitzt diese Art bei gewöhn- licher Klasseneinteilung für die Kopfbreite eine schiefe Kurve. Nach unserer Auffassung würde dies bedeuten, daß hier eine Differenzierung von zwei Soldatentypen angebahnt ist. Da die Kurve auf der Minusseite stark steigt, um auf der Plusseite mehr allmählich zu fallen, würde dies theoretisch bedeuten, daß das Entstehen eines breiteren Soldatentypus vorbereitet ist. Verteilen wir das Material auf eine größere Anzahl von Klassen, so entstehen zwei Maxima, von denen das linke höher liegt als das rechte. Die schiefe Kurve besteht hier faktisch aus zwei zusammen- fallenden Kurven. Damit ist also für die schiefe Kurve bewiesen, dab sie eben das bedeutet, was schon früher theoretisch gefordert wurde). ') Die Zweigipfeligkeit dieser Kurve kann nicht zufällig sein und auf zu kleinem Material beruhen, denn die Variation liegt innerhalb von nur acht Klassen, während 100 Individuen gemessen wurden. 200 Nils Holmeren. Die verschiedenen Arten der Gattung Kutermes befinden sich betreffs der Soldaten in regster Differenzierung, wie wir gesehen haben. Die hier behandelten zeigen verschiedene Stadien dieser Differenzierung. Wir werden, nun diese Arten etwas betrachten: Eutermes major Holmgr. — und wahrscheinlich auch Eutermes mojosensis n. sp. ——- zeigt betreffs der Länge des Kopfes keine Differen- ziationszeichen. In der Breitenvariation gibt es auch keinen deutlichen Hinweis auf eine Differenzierung von zwei Soldatentypen. Eutermes surinamensis n. sp. Die Länge des Kopfes variiert normal, die Breite aber mit schiefer Kurve, welche auf der Plusseite ge- streckter ist als auf der Minusseite. Unter Beibehaltung derselben Kopf- länge ist das Herausdifferenzieren eines breitköpfigeren Soldatentypus angebahnt. Eutermes tambopatensis n. sp. Die Breite des Kopfes scheint nach normaler Kurve zu variieren oder es ist eine schwache Schiefheit vor- handen. Die Längenkurve hingegen ist deutlich schief mit stark gestreckter Minusseite und steil fallender Plusseite. Unter Beibehaltung derselben Kopfbreite ist das Herausdifferenzieren eines kurzköpfigen, kleineren Soldatentypus angebahnt. Eutermes minimus Holmgr. Die Kurve für die Koptlängen ist sehr schief, mit langgestreckter Minusseite und schnell fallender Plusseite. Die Kurve der Kopfbreiten ist deutlich hyperbinomial. Sowohl die Kopf- längen wie die Kopfbreiten deuten auf eine Differenzierung. Bei der Koptlänge ist die Differenzierung weiter geganzen als bei der Kopfbreite. Es ist somit das Auftreten eines kurzköpfigen Soldatentypus angebahnt. Über die Breite des Kopfes der neuen Soldaten ergibt die Variationskurve nichts Bestimmtes. Eutermes haitiensis n. sp. Die Variation der Kopflängen wird durch eine auf der Minusseite steil ansteigende und auf der Plusseite allmählich fallende Kurve repräsentiert. Die Breiten variieren normal. Bei beibehaltener Kopfbreite macht sich eine Differenzierung in den Längen bemerkbar, wodurch ein neuer, größerer Soldatentypus ange- bahnt ist. Eutermes aquilinus n. sp. Die Kurve ist typisch bimodal, aus zwei normalen Variationskurven zusammengesetzt. Dies gilt sowohl für Kopf- länge wie Kopfbreite. Die Differenzierung ist hier zu Ende geführt, und Soldatendimorphie kommt typisch vor. Eutermes diversimiles Silv. besitzt trimorphe Soldaten. Wie dies Verhältnis entstanden ist, kann ich nicht erklären. Wahrscheinlich ist es jedoch, daß die eine von zwei Soldatenformen sich noch einmal gespalten hat. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 201 Die Variabilität als Grundlage des Artenunterschiedes. Aus Obigem geht hervor, dab die Variationskurve für die Soldaten von Eıtermes sehr wechselt, ebenso, daß die Art durch ihre Variations- kurve gut definiert ist. Wenn nun die Variationsweise von allen Kutermes- Formen gut bekannt wäre, so würde die Diagnose jeder Art mit Zuhilfe- nahme der Kurve leicht aufzustellen sein. Es wären für diesen Zweek nur vier Zahlen für jede Art anzugeben, nämlich die beiden Grenzwerte, das Frequenzmaximum und der Durchschnitt. Aber dies nur unter der Voraus- setzung, daß die Kurve nach großem Material aufgestellt wäre. Nun muß man sich aber in der Regel mit kleinerem Material begnügen. und derjenige, der eine Termite bestimmen wollte, würde wohl kaum allzu viel Zeit für Messungen opfern mögen. Praktisch verwendbar wird somit eine solehe Bestimmungstabelle erst dann, wenn für die Bestimmung nur eine mäßige Zahl von Messungen erforderlich ist. Aber unter solchen Bedingungen muß man auf die Bestimmung der Variationserenzen und des Durchschnittes verzichten und für die Bestimmung nur das Frequenz- maximum berücksichtigen, das schon bei Messung von 15—25 Individuen ziemlich deutlich hervortritt. Wenn man daher eine Zutermes-Art, von der Soldaten vorliegen. bestimmen will, so gilt es in erster Linie, das Frequenzmaximum der Kopflänge zu bestimmen. Sobald man dies getan, hat man nur nachzu- sehen, welche Arten dasselbe Maximum haben. Durch die Bestimmung des Maximums kommt man zu einer kleineren Gruppe von Arten, unter denen man zu suchen hat. Für eine beschränkte Anzahl ist es aber leicht, eine synoptische Aufstellung zu machen, welche auf morphologische Merkmale begründet ist. Nach diesen Prinzipien habe ich mein Material synoptisch zusammen- gestellt. (regen die gegebenen Prinzipien läßt sich jedoch eine Einwendung machen. Kann nicht dieselbe Art an verschiedenen Örtlichkeiten und nach Jahreszeiten mit verschiedenen Variationskurven auftreten? Wenn dies der Fall wäre, so würde natürlich die Methode verfehlt sein. Aber tatsächlich gibt es für Termiten keinen einzigen Fall, wo ein solches Ver- hältnis nachgewiesen ist. Wir können dies also nicht a priori annehmen. Überdies scheint bei einigen Arten die abweichende Variationskurve nicht durch verschiedene Örtlichkeiten und Jahreszeiten beeinflußt zu sein. &. major HOLMGR., grandis n. sp. und masximus n.sp. habe ich z. B. bei Chaquimayo an demselben Orte und in derselben Jahreszeit angetroffen. Die abweichenden Größenverhältnisse dieser drei einander äußerst nahestehenden Formen beruhen demnach auf anderen Ursachen. Dasselbe gilt für Z. minimus HOLMGR., chaquimayensis HOLMGR., peruamus n.sp. u.a. Dies schließt jedoch 14 202 Nils Holmeren. nicht aus, daß vielleicht diese Arten in anderen ‚Jahreszeiten alle nach neuen Kurven variieren, welche dann aber untereinander verschieden sein (dürften. Mit diesen Beispielen will ich nichts bewiesen haben. Ich will nur hervorheben, daß es nicht a priori angenommen werden kann, dab einander äußerst nahestehende Formen nur Lokalrassen derselben Art seien. Es muß deshalb (wenigstens vorläufig) berechtigt erscheinen, alle abweichenden Formen als Arten oder wenigstens als Kleinarten anzusehen ; andernfalls käme eine willkürliche Voraussetzung mit ins Spiel. Es sei bemerkt, daß es keinerlei Schwierigkeiten begegnet, eine orößere oder kleinere Anzahl Zutermes-Arten in eine Reihe mit allerlei Übergängen zu ordnen und somit „Übergangsformen“ von der einen Art zu der anderen zu erhalten, so daß man dann sagen könnte, das ganze Material gehöre nur einer Art an. So geschieht es auch vielfach in der beschreibenden Entomologie, aber richtig ist es nicht. Solche „Übergangs- formen“ sind öfters künstlich und beruhen auf willkürlicher Sortierung des Materiales. Die beschreibende Entomologie beschäftigt sich zu sehr mit einzelnen Individuen, während die Populationen, welche die Art definiert, vernachlässigt werden. Wenn man z. B. Aeridiiden-Individuen von ver- schiedenen Gegenden studiert, so kann man diese nach der Färbung der Flügel oft in eine ununterbrochene Reihe sortieren. Hätte man sich aber mit Acridiiden-Populationen beschäftigt, so würde man wahrscheinlich nicht auf den Gedanken gekommen sein, dab sie eine Reihe bildeten und zu einer Art gehörten. Im einem solchen Falle könnte man jeden- falls eine ganze Schar von Kurven erhalten, deren Grenzen, Durch- schnitte und Frequenzmaxima nicht zusammenfielen. Diese Kurven über- schneiden sieh einander sukzessiv, und die an den Schneidepunkten eelegenen Individuen sind dann als die „Übergangsformen“ anzusehen. Sie zeigen dasselbe Aussehen, sind für beide Formen gleich zahlreich und liegen ja außerdem gleichzeitig auf beiden Kurven. Fermer gibt es aber eine eanze Menge von anderen „Übergangsformen“, nämlich alle Individuen, welche in der gemeinsamen, von den beiden Kurven eingeschlossenen Fläche, und alle Individuen, welche zwischen den beiden in den Seitenspitzen dieser «gemeinsamen Fläche errichteten Vertikalen liegen. Diese Individuen können als falsche „Übergangs- formen“ bezeichnet werden; sie sind Klassenweise emander freilich gleich, kommen jedoch in gleich großem Material in oft sehr abweichender Anzahl vor. Die außerhalb der Vertikalen eeleeenen Teile der beiden Kurven enthalten also die Individuen, welche die beiden Formen nach entomoloeischer Betrachtungsweise charakterisieren. Aber diese sind für die erste Form die äußerste Minusvariante und für die zweite die äußerste Plusvariante, während die Hauptmasse der Individuen „Übergangsformen“ sind! Für einen solchen Fall wäre es nun vielleicht motiviert, die beiden Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 203 Formen als eine Art aufzufassen und sie durch die Eigenschaften der „Übergangsformen“ zu definieren. Rücken aber die beiden Kurven aus- einander, so werden die „Übergangsformen“ immer weniger zahlreich, um endlich zu verschwinden. Die noch vorhandenen „Überganesformen“ veranlassen gewöhnlich, daß die beiden Formen als eine Art aufgefaßt werden. Diese Art wird aber nieht durch die spärlichen „Übergangs- formen“ definiert, sondern durch die außerhalb derselben liegende Individuen- menge. Hieraus geht hervor. daß die Willkür schließlich die Auffassung der Art regelt, wenn man nicht alle Varianten an der Artdefinition teilnehmen läßt. Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß äußere Lebens- bedingungen Veränderungen in den Variationskurven bewirken, so daß zwei unter gewissen Lebensbedingungen etwas verschiedene Kurven unter anderen Bedingungen zusammenfallen können oder umgekehrt. Dies ist aber nicht a priori anzunehmen, sondern muß für jeden Fall untersucht werden, ehe die Zusammenlegung von Formen geschehen kann, was besonders für die sogenannten kritischen Gattungen eilt. Können wir denn nicht wirkliche Übergangsformen zwischen zwei Arten statistisch fest- stellen? Ich glaube nieht. Aber die Variationskurve kann andeuten, daß eine Übergangsform vorliegt, z. B. in dem Falle, wo sie das Variations- gebiet beider Arten umfaßt und anormal niedrig ist, d.h. die Kurven der beiden Arten in sich einschließt. Dann kann man berechtigten Verdacht hegen, daß eine Übergangsform vorliegt. Aber auch jetzt ist es nicht ganz sicher, denn das Material kann ja ein gemischtes sein. Wir können somit sagen: Echte Übergangsformen können weder von dem beschreibenden Entomologen noch von dem Statistiker sicher nachgewiesen werden, sondern es ist das Experiment, das hier den Ausschlag gibt. Unter solehen Umständen ist es natürlich nicht angebracht, Arten und Rassen zu unterscheiden, sondern wir müssen vorläufige zwischen Art und Variationseebiet ein Gleichheitszeichen setzen. Systematischer Teil. Vorbemerkungen zum systematischen Teile. Unter den Zutermes-Arten lassen sich für die Soldaten einige ziemlich wohlbegrenzte Gruppen aufstellen. HAVILAND ist der erste, der eine solche Einteilung, und zwar für die indischen Zutermes-Arten, vor- eenommen hat. Er teilt diese Termiten in fünf Gruppen: 1. Atripennis-Gruppe: Antennen mit 14 kurzen Gliedern'). 2. Regularis-Gruppe: Antennen mit 12—13 Gliedern. Kopf gelblich. Nase schmal. 14* 204 SU Nils Holmgren. Singaporiensis-Gruppe: Antennen mit 12—13 Gliedern. Kopf braun. Nase kegelförmig. Lacessitus-Gruppe: Antennen mit 14 Gliedern, 3. Glied kürzer als 4. Hospitalis-Gruppe: Antennen mit 14 Gliedern, 3. Glied so lang wie 4. oder länger. Diese Einteilung kann möglicherweise!) für die indischen Butermes- Arten berechtigt sein, aber wenn man es versucht, die amerikanischen Arten in diesen Gruppen unterzubringen, so versagt sie fast vollständig; d.h. künstlich Kann man sie freilich einreihen, dann werden jedoch die Gruppen gar nicht natürlich. Für die amerikanischen Arten habe ich fünf Untergattungen auf- gestellt. Von diesen sind in der übrigen Welt nur drei vertreten. IR En Eutermes s. str. umfaßt die sogenannten Aipperti- und Arenarius- Gruppen unter den amerikanischen Arten und die Sarawakensis-Gruppe der indischen, mit Ausnahme vielleicht von Z. borneensis HAV. Von madagassischen und afrikanischen Arten gehören dahin z. B. laticeps WASM., die von SJÖSTEDT beschriebenen canaliculatus, arborum, in- fuscatus, salebrithorax?, usambarensıs, latifrons, maculiventris und nigrita WASM. Von australischen kommen dazu z. B. ‚fumipennis WALK, fumigatus BRAUER, princeps DESN., occasıs SILV. apiocephalus? SILY. U. &. Convexitermes enthält nur amerikanische Arten. Subulitermes umfaßt außer den amerikanischen Arten auch wahr- scheinlich die ganze Regularis-Gruppe der indischen Arten. Afrikanische Arten dieser Gruppe kenne ich nicht. Eine australische ist X. fımaulı FROGG. Rotunditermes ist nur amerikanisch. Constrictotermes. Diese Gruppe umfaßt eine Reihe Arten, welche vielleicht miteinander nicht allzu nahe verwandt sind, sie dürfte also ziemlich heterogen sein. Vorläufig rechne ich dazu, außer den unten beschriebenen amerikanischen Arten, die Trinervius-Gruppe der afrikanischen und indischen Arten, #. longipes HAV. unter den indischen und pyriformes unter den australischen, die Hospitalis- und Lacessitus- (Gruppen der indischen und afrikanischen Arten, ebenso vielleicht einige der Atripennis-Gruppe unter den indischen. wenn diese nicht etwa besser eine eigene Untergattung bilden können. Die oben gegebene Darstellung besitzt nur den Wert eines vorläufigen Versuches, diese schwierige Gattung natürlich zu gruppieren. In einer späteren Arbeit komme ich auf diese Frage zurück und werde es dann versuchen, jene Untergattungen allgemeineültig zu definieren. ') E. ovipennis HAV besitzt oft 13gliedrige Antennen! Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 205 Die unten gegebene Übersicht der Untergattungen gilt nur für ihre amerikanischen Arten. Für die Arbeiterformen verziehte ich auf eine synoptische Auf- stellung, teils weil das Material eine solche nicht gut erlaubt, teils weil die Bestimmung von vereinzelten Arbeitern nur eeringen Wert hat. Überdies ist die Arbeiterkaste noch zu wenig bekannt, besonders ihr Polymorphismus. Unter den Eitermes-Arten gibt es Formen, welche normal sogar mehrere Arbeiterformen besitzen, von denen man jedoch nicht weiß, ob sie nicht möglicherweise durch nochmalige Häutung imein- ander übergehen können. Natürlich ist es möglich, eine synoptische Tabelle der Arbeiter auf- zustellen, aber eine solche setzt notwendigerweise ein großes statistisches Material voraus, denn ohne Massen kommt man zu keinem Resultat. Mit vereinzelten Messungen zu operieren, ist nicht empfehlenswert, da die Variabilität bei den Termitenarbeitern groß ist. Beispielsweise variiert die Kopfbreite der größeren Arbeiter von Termes natalensis HAV. nach SJÖSTEDT zwischen 2,2—-2,8 mm, also innerhalb elf (!) Größenklassen, was hier als eine abnorm große Variabilität zu betrachten ist'!). Gleichzeitig wird die Kopf- breite von Termes monodon GERST. und T. badius HAV. (kl. Arbeiter) zu 1,3 und für 7. transvaalensis zu 1 mm angegeben. Die Kopfbreite der größeren Arbeiter von T. badius und T. monodon wechselt zwischen 1,3—2 mm, also innerhalb vier Klassen — eine abnorm kleine Variation. Daß diese Zahlen wenig Wert besitzen, wenn nicht andere Eigenschaften jene Arten gut trennen, ist ohne weiteres klar. Bei Kutermes- Arten hingegen, wo die morphologischen Merkmale oft minderwertig sind, wäre es sinnlos, solche äußerst approximative Zahlen zu verwenden. Obgleich ich also für die Arbeiter keine synoptische Tabelle mit- teile, habe ich doch die Arbeiter jeder Art beschrieben. Ich bemerke hier aber, daß die Messungen nur an je einem Stück ausgeführt sind, so daß darauf kein zu großes Gewicht zu legen ist. Übersicht der Untergattungen (Soldaten). I. Kopf mit mehr oder weniger kegelförmiger Nase. Antennen 12— 14gliedrig. Mittelgroße und große Arten........- Eutermes S. str. ll. Kopf mit kegelförmiger Nase. Antennen 11gliedrig. Kleine Arten. lonveritermes n. subg. 1) Diese abnorme Variation ist sicher nur scheinbar, da hier wohl verschiedene T. natalensis-Rassen zusammengenommen sind. T. natalensis HAV. wie bellicosus SMEATH. und auch vielleicht yoliath SIÖST. sind wahrscheinlich Kollektivarten, welche je in eine Reihe von Kleinarten aufgelöst werden können und müssen. 206 Nils Holmgren. Il. Kopf eiförmig abgerundet, mit schmaler, zylindrischer, langer Nase. Antennen 11 jochennezer ze ee Subulstermes n. sube. IV. Kopf kreisrund. Nase von normaler Länge, schmal, zylindrisch. Antennen 1s2liedap se na ran Rotunditermes n. subg. V. Kopf langgestreckt- oval oder mit einer Einschnürung hinter den Antennen. Stirmprofil gewöhnlich mit eimer Einsenkung hinter der Nasenbasis. Nase schmal, zylindrisch. Antennen und Beine oft ziemlich bis sehr lang. Antennen 11—1öeliedrig. . Constrictotermes n. sube. Bei den Imagines läßt sich eine Einteilung nicht scharf .durehführen : dies ist der Grund, warum ich jene Untergattungen nicht als Gattungen aufgefaßt habe. Am besten begrenzt ist Constrictotermes, deshalb würde diese Untergattung vielleicht als eigene Gattung aufgefaßt werden können; es gibt aber unter den übrigen Eutermes-Arten solche. deren Imagines ganz gut in diese Untergattung gehören könnten, obsehon die Soldaten sie bestimmt zu einer anderen verweisen. Artengruppen innerhalb der Untergattungen. Die Gruppierung innerhalb der Untergattungen ist eine sehr schwierige, und noch schwieriger wird es natürlich, sie möglichst genetisch zu gestalten. Ebenso ist es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die erhaltenen Gruppen gegeneinander zu begrenzen. Ich will deshalb auf die Definitionen der einzelnen Gruppen verzichten und nur die Arten anführen, welche meiner Meinung nach am nächsten miteinander zusammengehören: Untergattung Eutermes: Brevioculatus-Gruppe: E. brevioculatus n. Sp. E. bivalens n. Sp. Chaquimayensis-Gruppe: E. MUingwipatensis HOLMGR. ?E. Klinckowstroemi n. Sp. E. Sanctae-Luciae n. Sp. E. mojosensis N. SP. E. hartiensis n. SP. E. minimus HOLMGR. E. twichensis n. Sp. E. Cayennae n. Sp. E. chaquimayensis HOLMGR. E. Sanchezi n. Sp. E. Ephratae n. sp. E. costaricensis N. Sp. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. E. martiniquensis N. Sp. E. imsularıs n. Sp. E. boliwianus n. Sp. E. peruanus N. Sp. E. tambopatens’s n. Sp. l E. dendrophrlus (DESN.). Proximus-Gruppe: E. proximus (SILV.). E. longrartieulatus n. Sp. E. obsceurnus HOLMGR. Major-Gruppe: E. Tatarendae n. Sp. E E. Guayanae n. Sp. grandis n. Sp. IS E. 13-articulatus n. Sp. E. major HOLMGR. E. maximus n. Sp. ? E. Meinerti WASM. ? E. globiceps n. Sp. ?E. surinamensis N. Sp. Macrocephalus-Gruppe: E. macrocephalus (SILV.). E. Acajutlae n. Sp. Arenarius-Gruppe: E. pacificus n. SP. E. arenarius (BATES) SILV. E. pilifrons n. Sp. Fulviceps-Gruppe: E. minor HOLMGR. E. Jaraguae n. Sp. E. itapocuensis N. Sp. E. Feytaudi n. Sp. E. aurantiacoides N. Sp. E. aurantiacus n. Sp. E. fulviceps (SILV.) n. Sp. E. tıpuanicus n. Sp. FE. brasiliensis D. SP. E. pluriarticulatus (SILV.). 200 208 Nils Holmgren. E. Ripperti (RAMB.). E. Silwestrii n. Sp. E. robustus HOLMGR. FE. Nordenskiöldi n. Sp. Amelinus-Gruppe: ?E. rotundatıs HOLMGR. . aqwilinus n. Sp. &y| Piliceps-Gruppe: piliceps n. SP. Ss . bahamensis N. Sp. E. eubanus n. Sp. Auberdem (Soldaten unbekannt!): E. Guatemalae n. Sp. E. Montanae n. sp. E. costalis n. sp. Untergattung Convexitermes: E. converifrons HOLMGR. E. nigricornis HOLMGR. Untergattung Subulitermes: E. microsoma SILV. E. incola n. Sp. E. longirostratus HOLMGR. Untergattung Rotunditermes: E. rotundiceps HOLMGR. Untergattung Constrictotermes: Diversimiles-Gruppe: E. diversimiles SILV. E. castaniceps N. SP. Heteropterus-Gruppe: E. heteropterus SILV. E. veloe HOLMGR. E. Antillarum n. sp. Tenwirostris-Gruppe: E. tenwirostris (DESN.). IE. nigriceps (HALDENM.). E. einereus (BUCKL.). Versuch einer Monographie der amerikanischen Kutermes-Arten. 209 Uyphergaster-Gruppe: E. eyphergaster SILV. E. cavifrons n. Sp. E. latinotus n. Sp. Übersicht der Imagines des Genus Eutermes. (Flügelcharaktere im allgemeinen ausgelassen.) A. Clypeus kurz, viel kürzer als die halbe Breite. Kopf mehr oder weniger breit-oval. a. Facettenaugen und Ozellen relativ klein. b. Facettenaugen mäßig hervorstehend. ce. Flügel dunkel. Radius sector diek, schwarz. EM. costalis: n..sp., D.293. ce. Flügel rostbraun. Adern nicht besonders stark hervortretend. E. brevwioculatus n. Sp., P. 220. bb. Facettenaugen stark hervorstehend, genau an den Kopfseiten BEI TR e alse E. Antillarum n. Sp... p. 310. aa. Facettenaugen und Ozellen von mittlerer Größe. b. Kopf breit-oval. @. Clypeus sehr kurz. d. Mitteleroße Arten. Kopfbreite mehr als 1,4 mm. e. Antennen 1dgliedrig. f. Kopf stark borstig behaart. Haare gelblich. e. Kleinere Arten. Augen ziemlich klein. E. minimus HOLMGR., p. 234. gg. Größere Arten. h. Augen nicht hervorstehend. i. Kopf relativ breit. Vorderecken des Trans- versalbandes nicht hervorstehend ....P. chaqw- mayensis HOLMGR., p. 228. ii. Kopf schmäler. Vorderecken des Transversal- bandes etwas hervorstehend. E.-Ephratae n. Sp., p- 223. hh. Augen etwas hervorstehend. Größer. Kopfbreite 1,5 1:65 mm. i. Kopf stark behaart... .. E. dendrophrlus (DESN.), p- 243. ii. Kopf weniger behaart... &. I5-articulatus n. Sp. p. 256. 210 Nils Holmgren. ff. Kopf weniger stark behaart. Haare weißlich. e, Augen nicht besonders hervorstehend. Pronotum hinten E. mojosensis N. SP. P. 230. etwas ausgeschnitten.. ' Z. tuichensis n. Sp., pP. 232. E. bolivianus n. Sp., P. 232. 'g. Augen etwas hervorstehend. Pronotum hinten ziemlich [| E. peruamus n. sp... pP. 240. 9 S stark ausgeschnitten .. ! _, Hl. | E. costaricensis n.SP., P. 237. ee. Antennen l6gliedrig... %. arenarius (BATES) SILV., p. 263. eee. Antennen 18gliedrig . . . . &. phuwriarticulatus (SILV.), p. 274. dd. Kleinere Arten. Kopfbreite 1,15—1,25 mm. e. Kopf ohne Ulypeus 0,5 mm lang, 1,15 mm breit. E. Silvestrii n. sp., p. 281. ee. Kopf ohne Clypeus 0,9 mm lang, 1,25 mm breit. E. fulviceps (SILV.), p. 271. ddd. Verhältnismäßig sehr kleine Art. Kopfbreite 1.06 mm. E. longerostratus HOLMGR., pP. 300. ee. Olypeus länger. Antennen 1l5gliedrig, 3. Glied kurz. hb-AKopfkzeisrunde . 2. er E. Umgmpatensis HOLMGR., p. 224. aaa. Facettenaugen und Ozellen groß. b. Facettenaugen groß, aber nicht sehr groß. e. Fontanelle langgestreckt, spaltförmie. d. Mittelgroße Arten. Kopfbreite 1,5—1,55 mm. Clypeus sehr kurz. e. Antennen 16gliedrig, 3. Glied kurz. E. Ripperti f. Ehrhardti n. f., p. 276. ee. Antennen 1l5gliedrig, 5. Glied länger als 2. E. Ripperti (RAMB.)'). dd. Große Arten. Kopfbreite 1,7—1,75 mm. Ulypeus verhältnis- mäßig sehr lang. Antennen lögliedrig, 3. Glied kürzer. E. aqwilinus n. Sp., pP. 286. ce. Fontanelle nicht besonders langgestreckt. d. Transversalband vor der Fontanelle mit zwei eroßen hellen Flecken. Kopf wenigstens vorn heller gefärbt. Antennen 15(—-16)gliedrig. e. Kopfbreite 1,55 —1,72 mm ..E. itapocuensis n. Sp., p. 278. ee. Kopfbreite 1,4—1,46 mm...... E. Feytaudi n. sp., p. 280. dd. Transversalband ohne große helle Flecke. Muskelinsertionen des Transversalbandes in derselben Transversalen. ') Da mir nur alte, schlecht erhaltene, getrocknete Stücke vorlagen, habe ich diese Art nicht ausführlich behandelt. Vergl. die Bemerkungen p. 278. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. ll e. Mittlere Muskelinsertionen zu einem winkligen hellen Fleck verschmolzen oder langgestreckt nach hinten konvergierend. | E. major HOLMGR., p. 257. | #. 13-artieulatus n. sp., pP. 256. ee, Mittlere Muskelinsertionen nicht verschmolzen. Pronotum ziemlich lang. if. Größere Art. Kopfbreite 1,72 mm. Antennen l5eliedrig. Ei. Acajutlae n. Sp., P. 262. ff. Kleinere Art. Kopfbreite 1,56mm. Antennen 16gliedrig. E. Montanae n. sp., p. 292. bb. Facettenaugen sehr groß. Sagittalnaht breit, hell. Antennen i5cliedrse, SKopfbreite 1,65 mm) +. -..: E. Guatemalae n. SP., p. 294. Kopfbreite 1,68 mm ..... B. Clypeus so lang wie die halbe Breite oder nur wenig kürzer. a. Kopf breiter als lang. Augen groß, hervorstehend. E. rotundiceps HOLMGR., p. 301. aa. Kopf breit-oval. Augen mittelgroß. b. Große und mittelgroße Arten. Länge mit Flügeln 14—20 mm. c. 3. Glied der Antennen sehr lang. d. 3. Glied der Antennen nicht doppelt so lang wie 2. e. Augen klein, stark hervorstehend. Ulypeus lang, halb sonlane wie breit. 2. n.: E. cyphergaster SILV., p. 316. ee. Augen mittelgroß. Clypeus kürzer. &. tenwirostris (DESN.), p. 312. dd. 3. Glied der Antennen mehr als doppelt so lang wie 2. e. Größer. Clypeus von derselben Farbe wie die Stirn. Kopf- breites 2 mn 02 E. latinotus n. Sp., p. 318. ee, Kleiner. Clypeus heller als die Stirn. Kopfbreite 1,35 mm. E. heteropterus SILV., p. 307. ce. 3. Glied der Antennen länger als 2., aber nicht sehr lange. d. Augen nicht besonders hervorstehend. . #. diversimiles SILV., p. 803. dd. Augen stark hervorstehend ...... E. castaniceps N. SP., p- 306. cee. 3. Glied der Antennen so lang wie 2. Augen klein, hervor- Seelen 5 na E. nigriceps (HALDENM.), p. 313. bb. Kleine Arten. Länge mit Flügeln S—9 mm. ec. Fontanelle in der Mitte des Kopfes .. . E. microsoma SILV., p- 298. ee. Fontanelle weit nach hinten....E. converifrons HOLMGR., pP. 29: 212 Nils Holmgren. -_ Übersicht der Soldaten des Subgenus Eutermes s. str. n. subg. A. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,2—1,4 mm. a. Nase kurz und schmal. Kopf dunkelbraun bis schwarz. Frequenz- maximum der Kopflänge bei 1.2--1,25 mm. E. bivalens n. Sp., Kl. Sold., p. 221. aa. Nase lang und dick. Kopf hellbraun bis braungelb. Kopflänge 1,52mm (Kopfbreite 0,74 mm)...... E. Uinguwipatensis HOLMGR., . p. 224. B. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,4—1,45 mm. Kopf braun. b. Nase ziemlich lang, kegelförmig. Stirnprofil ziemlich gerade. e. Kopf nicht behaart. Antennen und Beine rostgelb. e. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 0,75—0,8 mm. E. Klinckowstroemi n. Sp., p. 225. ee. o der Kopfbreite bei 0,3—0.85 mm. E. Sanetae-Luciae n. Sp., P- 226. eee. r der Kopfbreite bei 0,35—0,9 mm. E. mojosensis N. SP., P-. 230. eeee. . der Kopfbreite bei 0,9—0,95 mm. E. haitiensis n. SPp., pP. 227. dd. Antennen und Beine weiblich... %. haitiensis f. albus n. f., P. 228. Kopf ziemlich lang und feim behaart. Antennen und Beine weißlich. Antennen 13gliedrig... E. pacificus n. sp., pP. 266. bb. Nase kurz, beinahe zylindrisch. Stirnprofil an der Basis der Nase schwach eingesenkt. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 0,9—0,95 mm P)...... E. bivalens n. sp., gr. Sold., p. 221. aa. Kopf gelb. Kopf glatt. Antennen 12gliedrig ........ E. minor HOLMGR p- 267. U. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,45 —1,5 mm. a. Kopf braun. b. Nase mittellane. €. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 0,5—0,85 mm. E. minimus HOLMGR., p. 234. SL. " der Kopfbreite bei 0,55 —0,8 E. tuwichensis n. SP., P. 232. bb. Nase kurz und dick. ©. Kopf ziemlich hell... &. Cayennae f. brevinasus n. f., p. 234. ee. Kopf ziemlich dunkel... E. Oayennae f. atriceps n. f., p. 234. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 913 aa. Kopf gelb. b. Nase kurz und breit. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei ee E. minor HOLMGR., p. 267. bb. Nase verhältnismäßig lang und schmal. Frequenzmaximunm der Kopfbreite bei 0,85—0,9 mm ..E. Jaraguae n. SP. P. 268. D. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1.5—1.55 mm. a. Kopf braun. b. Nase ziemlich lang. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei VINIDDINE ee E. chaquimayensis HOLMGR., p. 228. bb. Nase ziemlich kurz und diek. Frequenzmaximum der Kopf- breite bei 0,95—1.05 mm. .E. Cayennae n. sp. nebst Formen: vidus, brevinasus und atriceps, P. 232. aa. Kopf gelb. b. Kopf sehr fein behaart. Antennen 13gliedrig. Frequenz- maximum der Kopfbreite bei 0,9—0,95 mm. .E. piliceps n. Sp.. p. 289. bb. Kopf mit ziemlich langen Haaren. 1. Anennen 12ghednig - .......... -: E. bahamensis n. Sp., pP. 290. 2. Antennen 13gliedrig, mit langgestreckten Gliedern. E. cubanus n. sp., p. 291. E. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,55 —1,6 mm. a. Kopf braun. b. Nase ziemlich lang, kegelförmig. c. Abdominaltergite mikroskopisch behaart oder glatt. d. Kopf hellbraun bis gelbbraun. Nase von derselben Farbe. E. Sanchezi n. Sp., P-. 236. dd. Kopf schwarzbraun, Nase heller ...%. costaricensis n. Sp., 297: ddd. (P. andinus?) cc. Abdominaltergite dicht kurzhaarig. Kopf ziemlich hellbraun. E. martiniquensis n. SP., P- 238. bb. Nase kurz, diek. E.Cayennae ft. atriceps und brevinasıs n.f., pP. 234. aa. Kopf gelb. b. Kopf nicht behaart. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 090 Iomm nern. E. itapocuensis n. Sp., kl. Sold., p. 278. bb. Kopf behaart. Antennen 13gliedrig, mit verlängerten Gliedern. E. cubanus n. sp., p. 291. F. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,6—1,65 mm. a. Kopf braun. b. Kopf nicht behaart. c. Nase ziemlich lang, kegelförmig. d. Abdominaltergite äußerst fein behaart. 214 Nils Holmgren. e. Antennen 13gliedrig, nieht besonders lang. Frequenz- maximum der Kopfbreite bei 1—1,05 mm. E. insularis n. sp., p. 239. ee. Antennen 14gliedrig, Glieder langgestreckt. Antennen langer ee 3 Seal, E. longiarticulatus n. Sp., pP. 249. dd. Abdominaltergite dieht kurzhaarig. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 0,9 — 0,95 mm. . #.martiniquensis n. Sp., p- 238. Ges Naseskurzndicke rt E.Cayennae fi. atriceps n.f., p. 234. bb. Kopf behaart. c. Abdominaltergite mit nur einer hinteren Borstenreihe. E. arenarius (BATES) SILV., p. 263. cc. Abdominaltergite mit zwei Borstenreihen. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 1—1,05 mm ..E. prlifrons n. sp., p. 265. aa. Kopf gelb. b. Kopf nicht behaart. c. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 0,85 0,9 mm. Kopf daunklerxselb"unn... 0.2008 E. aurantiacoides n. SPp., pP. 269. ec. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 0,9—0,95 mm. Kopf helleryeelb: .2. 2. .wan ner E. aurantiacus n. Sp., pP. 270. bb: "Kopepehannta.l. var a eng E. cubanus n. Sp., p. 291. i. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,65—1,7 mm. a. Kopf braun. b. Nase ziemlich lang, in derselben Ebene wie die Stirn. c. Kopf nicht behaart. d. Abdominaltergite höchstens mikroskopisch behaart. e. Antennen 13gliedrig, Glieder nicht verlängert. f. Nase schmäler, beinahe zylindrisch.. . #&.boliwianusn.sp., p. 232. ff. Nase kegelförmig......... E. peruwanusn. SP., P. 240, und E. peruanus f. ecuadorianus n.f., p.. 241. ee. Antennen l3gliedrig, Glieder sehr verlängert. E. coxipoensis N. SP., P. 248. eee. Antennen 14eliedrig, Glieder langgestreckt. E. longiarticulatus n. SP., P. 249. dd. Abdominaltereite dicht behaart. e. Antennen l3gliedrig. Pronotum tief, sattelförmig. Kopf raum ET E. martiniquensis N. SP., P- 238. ee. Antennen l4gliedrig. Pronotum schwach sattelförmig. > .KopE Schwarz 2 Wire E. obscurus HOLMGR., p. 247. CC: Kopt bebaartarrır oe E. arenarius (BATES) SILV., p. 263. bb. Nase kurz, nicht ganz in derselben Ebene wie die Stirn. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 215 Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 1,15—1,2 mm. he E. brevioculatus n. SP.,. p. 220. aa. Kopf gelb. er b. Antennen 13gliedrig. @. Kopf mit mikroskopischen Haaren bekleidet. E. brasiliensis n. Sp., p. 273. ee. Kopf nur mit einigen Borsten besetzt. d. 3. Glied der Antennen nicht doppelt so lang wie 2. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 1—1,05 mm. E. fulviceps (SILV.), p. 271. dd. 3. Glied der Antennen doppelt so lang wie 2. Antennen- glieder langgestreckt........ E. tipuanıcus n. Sp., pP. 281. bb. Antennen 14gliedrig....... E. pluriarticulatus (SILV.), p. 274. H. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,7—1,75 mm. a. Kopf braun. b. Antennen 13gliedrig, nicht besonders lang. c. Abdominaltergite beinahe glatt. . E.tambopatensisn.sp., p. 242. ec. Abdominaltergite dicht kurzhaarig. #. Tatarendaen.sp.,p.250. bb. Antennen 14gliedrig, mit gestreckten Gliedern, lang. . E. longi- Er articulatus N. SP., P. 249. aa. Kopf gelb. 1 b. Kopf nur mit einigen Borsten. ce. Abdominaltergite dieht behaart. Antennen 13— 14gliedrig. Stirmprofil gerade. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 1 e0Smme 2 E. Rippertiü f. Ehrhardti n.f., p. 276. ec. Abdominaltergite glatt (mit mikroskopischen Haaren). d. Antennen 14gliedrig ... Z. pliorvartieulatıs (SILV.), pP. 274. dd. Antennen 13gliedrig(sieheoben!). . K.tipuanicusn.sp.,p. 281. bb. Kopf mikroskopisch behaart. Antennen 13gliedrig, 2. Glied kürzer als 3., aber so lang wie 4. (siehe oben!). E. brasiliensis n. Sp., P. 273. l. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,75—1,5 mm. a. Kopf braun. b. Nase mittellang bis sehr lang. c. Nase mittellang. d. Antennen 13gliedrig. e. Abdominaltergite behaart. Antennen mäßig lang, mit nicht besonders langgestreckten Gliedern . . - &. dendıro- phrlus (DESN.), p. 249. ee, Abdominaltergite glatt. Antennen verlängert, mit lang- gestreekten Gliedern. | ie VON IE. Mo SR E. proximus (SILV.), p. 245. Benkler 32... .. E. Sanctae-Anae n. Sp., pP. 246. 216 Nils Holmgren. dd. Antennen 14gliedrig. e. Nase dick, kegeliörmie 7. ... E. grandis n. Sp., p. 258. ee, Nase schmal, kegelförmig bis zylindrisch. E. Guayanae n. sp., p. 254. ce. Nase sehr lang und dick, zylindrisch. . X. surinamensis n. Sp.. pP. 25% bb. Nase kurz und relativ schmal, oft beinahe zylindrisch. E. Meinerti WASM., p. 252. aa. Kopf gelb. b. Kopf breit-oval. e. Stirn nicht behaart. 4. Glied der Antennen viel kürzer als 3. d. Antennenglieder relativ kurz... . W. itapocnensis n. SP., gT. Sold., p. 278. dd. Antennenglieder relativ lang... tipuanicus n. Sp. p. 281. ec. Stirn außer den längeren Borsten auch mit sehr langen Haaren. d. Antennen 12(—15)gliedrig, 4. Glied so lang wie 3., E. Silvestrü n. sp., p. 281. dd. Antennen 1ögliedrig, 4. Glied kürzer als 3. und so lang g VE TR Re PEREE ERHEN 0, E. brasiliensis n. SP., P. 273. bb. Kopf langgestreckt-oval. Nase sehr schmal, zylindrisch. E. diversimiles SILV., Pp.305 und . castaniceps n. SP., P. 306. Siehe unten: Subgenus Constrictotermes! bbb. Kopf beinahe kreisrund. Nase sehr schmal, zylindrisch. E. rotundiceps HOLMGR., p. 301. Siehe unten: Subgenus Rotunditermes! K. Freguenzmaximum der Kopflänge bei 1,5—2.45 mm. a. Kopf braun. b. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,5—1,85 mm. c. Antennen nicht besonders lang. d. Antennen 1ögliedrig. e. Abdominaltergite glatt. Frequenzmaximum der Kopt- breite, bei l,2 1,25 mm .....2: 1-erkeulatus n. Ds p. 256. ee. Abdominaltergite behaart. &.dendrophilus (DESN.), p.243. dd. Antennen l4gliedrie. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei, 212 Immer 238: E. major HOLMGR., p. 257. ec. Antennen lang, mit gestreckten Gliedern, 13gliedrig. E. proximus (SILV.), p. 245. bb. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,85—1,9 mm. «. Kopf nur mit spärlichen Borsten. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 1,2—1,25 mm....E. major HOLMGR., p. 257. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Sr ec. Kopf dieht und lang, borstenähnlich behaart. E. Acajutlae n. Sp., p. 262. bbb. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,9—1,95 mm. e. Kopf dieht und langborstig behaart .... E. Acajutlae n. Sp., p- 262. ce. Kopf nieht behaart, kreisrund. Nase ziemlich kurz, dick, ta RD TI aa er E. globiceps n.Sp., P. 253. bbbb. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,95—2 mm. ec. Kopf nur mit spärlichen Borsten. Frequenzmaximum der Kopfbreite bei 1,2—-1,25 mm...E, maximus: n. 'sp., 02299. ce. Kopf dieht und langborstig behaart....E. Acajutlae n. Sp., P-:262. aa. Kopf gelb. b. Kopf nicht behaart (oder nur sehr dünn und fein, mikro- skopisch). «. Antennen l4gliedrig. Pronotum nicht ausgeschnitten. d. Stirmprofil schwach konkav. Antennen lang. Nase lang, RerelkOrmi a. al... en: E. robustus HOLMGR., p. 283. dd. Stirnprofil an der Basis der Nase mit einer Erhebung. Antennen nicht besonders lang. Nase mittellang. E. Norden- skiöldi N. SP., pP. 284. ee. Antennen 12—13gliedrie. d. Kopf braungelb (rötlichgelb). Stirmprofil nicht konkav. Kopf breit-oval bis kreisrund. Nase von normaler Länge. e. Größer. 4. Glied der Antennen halb so lang wie 3. (Kopflänge 1.3—1,89 mm, Kopfbreite 1,25—1,35 mm.) E. Nordenskiöldi n. SP., pP. 284. ee. Kleiner. 4. Glied der Antennen so lang wie 3. (Kopf- länge 1,75—1,81, Kopfbreite 1,11—1,14 mm.) E. Silvestrii n. Sp., p. 281. dd. Kopf hellgelb. Stirnprofil schwach konkav. Kopf kreis- rund bis quer-oval. Nase lang, kegelförmig. E. rotumdatus HOLMGR., p. 285. ddd. Kopf gelb, langgestreckt-oval. Nase (äußerst) schmal, zylindrisch.. . X. diversimiles SILV., p. 305 und EP. castaniceps n. sp., p. 306. Siehe unten: Subgenus Constrictotermes ! bb. Kopf sehr fein, aber deutlich behaart. Stirm konvex oder gerade. Antennen 13gliedrige, 4. Glied kürzer als 3. Kopf Re. en ne: E. aqwilinus n. Sp., pP. 286. bbb. Kopf sehr stark borstig behaart ... E. macrocephalus (SILV.), p. 260. 318 Nils Holmgren. Übersicht der Soldaten des Subgenus Convexitermes n. subg. A. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,2—1,4 mm. Kopf hellgelb mit schwarzer Nase. Pronotum vorn nieht ausgeschnitten.... . E. nigri- cornis HOLMGR., p. 297. B. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,4—1,45 mm. Kopf rostgelb. Nase gebräunt. Pronotum vorn deutlich ausgeschnitten. . . convexi- Jrons HOLMGR., p. 295. Übersicht der Soldaten des Subgenus Subulitermes n. subg. A. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,2—1,45 mm. Antennen 12gliedrig. a. Kopf dicht feinhaarig. Abdominaltergite ohne hintere Borsten- Telher ee ee E. microsoma SILV., p. 298. aa. Kopf wenig dicht feinhaarig. Abdominaltergite mit hinterer Borsten- reihe. Größer. Kopflänge 1,39 mm...... E. incola n. sp., p. 299. B. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,45—1,5 mm. Antennen 13gliedrig. Kopf gelbbraun...... E. longirostratus HOLMGR.. p. 300. Übersicht der Soldaten des Subgenus Rotunditermes n. subg. Kopf kreisrund. Nase von normaler Länge, zylindrisch. Kopf dünn behaart. Antennen 13eliedrie..... R. rotundiceps HOLMGR., (einzige Art) p. 301. Übersicht der Soldaten des Subgenus Constricetotermes n. subg. A. Antennen lögliedrig, sehr lang. Stirnprofil mit einer tiefen Ein- senkung. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1.5—1,6 mm, der Kopfbreite bei 095 nme or nen Br. cavifrons 'n.Sp., D. ale. B. Antennen 14gliedrig. Stirneinsenkung weniger tief. a. Größere Art. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,35—1.9 mm. der Kopfbreite bei 1,2--1,24 mm. Stirmeinsenkung ziemlich tier. E. cyphergaster SILV., p. 316. aa. Kleinere Arten. b. Antennen sehr lang. Einsenkung des Stirnprofils deutlich, aber nicht tief. Stirnprofil vor der Einsenkung gerade. ce. 4. Glied der Antennen länger als 3. oder ebenso lang. Frequenz- maximum der Kopflänge bei 1,3—1,35 mm, der Kopfbreite bei OS SEN E. veloze HOLMGR., kl. Sold., p. 309. ce. 4. Glied der Antennen kürzer als 3. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 219 d. Koptlänge ungefähr 1,45, Kopfbreite 0,69 mm. Nase ver- hältnismäßig lang... E. heteropterus SILV., Kl. Sold., p. 307. dd. Koptlänge 1,64 mm, Kopfbreite 0,86 mm. Nase verhältnis- male kurz. .ar.... IE. heteropterus SILV., gr. Sold., p. 307. bb. Antennen nicht verlängert. Stirnprofil vor der Einsenkung mit einer deutlichen Erhebung an der Basis der Nase. Frequenz- maximum der Kopflänge bei 1,45 -1,5 mm, der Kopfbreite be10,7-—0,75mm. Nase ziemlich kurz. . E. velor HOLMGR., gr. Sold.. 2.20%. C. Antennen 13gliedrig. a. Größere Formen. Kopf nieht eingeschnürt, mehr oder weniger langgestreckt-oval. Ohne Stirneinsenkung. Antennen nicht ver- längert. Beine nicht sehr lang. b. Größer. Kopflänge 1,35—1,89.mm, Kopfbreite 1,05-—-1,1 mm. Kopf relativ breit, rostgelb. Mittlerer Teil der Nase dunkel. E. diversimiles SILV., gr. Sold., p. 303. bb. Kleiner. Koptlänge 1,73 mm, Kopfbreite 0,95 mm. Kopf relativ Nase von derselben Farbe wie die Stirn, hellgelb. E. castaniceps n. sp., gr. Sold.. p. 306. b. Kleinere Formen. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,1— 1,3 mm. der Kopfbreite bei 0,45—0,65 mm. c. Einsenkung der Stirn deutlich. Nase vor dieser Einsenkung ohne Erhebung an der Basis. Kopf hinten viel breiter als vorn. schmal. “inschnürung sehr deutlich. d. Kleiner. Kopf ziemlich behaart . . &. nigriceps (HALDEM.), p. 313. adreröber. Kopf elatt- .. 2. 2: .. E. tenwirostris (DESN.), p. 312. ec. Einsenkung (sehr) wenig deutlich. Erhebung an der Basis der Nase sehr deutlich. d. Einschnürung des Kopfes deutlich. Kopf braungelb. Nase dunkel mit heller Spitze. e. Kopf hellbraun. f. Nase relativ kurz ... E. diversimiles SILV., mittler. Sold., p- 303. ff. Naserelativlang..... X. diversimiles SILV., klein. Sold., p. 303. ee. Kopf dunkelbraun. Nase lang, schmal. Größer. Kopf- lanse 1.25 1,3 mm. dd. Einschnürung wenig ausgeprägt oder fehlend. e. Einschnürung kaum angedeutet. Nase relativ kurz. E. castaniceps n. sp., mittler. Sold., p. 306. ee. Einschnürung sehr schwach oder fehlend. Nase relativ lang. E. castaniceps n. Sp., klein. Sold., p. 306. „. cinereus (BUCKL.), p. 315. Dr antennen ebene Ar... sun. E. 15* 220 Nils Holmgren. Artenbeschreibung. Eutermes brevioculatus n. sp. — Fig. 12. Syn. Eutermes Rippertii (RAMB.) WASM., SILVESTRI: Redia, Vol. I. 1903. — p. 81. Imago: Kopf braun bis rotbraun. Clypeus, Oberlippe, Mandibelbasis und Antennen rostgelb. Thorax und Abdominaltergite rostgelb bis rostbraun. Sternite und Beine heller. Flügel «elblichgrau. Körper dieht behaart. Kopf breit-oval. Facettenaugen relativ klein. Ozellen ziemlich klein, von den Augen um etwas mehr als ihren Durchmesser entfernt. Fontanelle sehr klein, dreieckig. Muskelinsertionen am Transversalbande in breitem Bogen vor der Fontanelle gelegen. Antennalorgane als hellere Partien seitlich vom Transversalbande liegend. CUlypeobasale viel kürzer als seine halbe Breite. Antennen l5gliedrig: 3.Glied etwas länger als 2.; 4. kürzer als 3. und möglicherweise etwas kürzer als 2. Pronotum vorn gerade, in der Mitte eingekerbt; Vorderecken abge- rundet, niedergedrückt; Seitenränder nach hinten stark konvergierend ; Hinterrand beinahe gerade, in der Mitte äußerst wenig ausgerandet. Meso- und Metanotum hinten wenige konkav. Mesonotum breiter als Metanotum. Die Mediana läuft dem Cubitus genähert und besitzt 2—3 apikale Äste. Cubitus mit 12-13 Ästen, von denen die 5—7 inneren kräftiger sind als die übrigen. b C Fig. 12. Eutermes brevioculatus. a Kopf der Imago, b und c des Soldaten. Länge mit Flügel ..... 15 mm OlNer 8,5 Koplläanger 2er re 1,62 Köapfhreiter ar ee aa 130 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1.03mm. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 291 Soldat: Kopf kastanienbraun. Nase rötlichbraun, dunkler. Umgebung der Antennenwurzel heller. Körper rostgelb bis rostbraun. Beine rost- gelb bis strohgelb. Kopf glatt, nur am Scheitel und an der Basis der Nase mit Borsten. Abdominaltergite beinahe vollständig glatt (mur mikroskopisch behaart), mit einer hinteren Borstenreihe; Sternite behaart und beborstet. Stirnprofil mit einer schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Dorsalkontur der Nase und des Scheitels nieht in derselben Ebene, die Nase ist vielmehr etwas aufwärts gerichtet. Antennen 12- oder 13gliedrig; 12gliedrig: 3. Glied deutlich länger als 2.; 4. unbedeutend länger als 3., dicker; 5. so lang: wie 3.; — 13gliedrig: 3. Glied viel länger als 2.; 4. so lang wie 2. oder unbedeutend kürzer; 5. länger als 4., kürzer als 3. Vorderlappen des Pronotums stark aufgerichtet, beinahe senkrecht zum Hinterlappen; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge . . .4.9 mm KopHanse.. .. 1,50 1,3 „ Hrequenzmax. bei 1,65 —1,7 mm Kopkbreiie ...1.05 31.27, r „ 1,1522 „ Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Vordereeken des Transversalbandes, Um- eebung der Antennen, Antennen, Clypeus, Oberlippe und übriger Körper strohgelb bis rostgelb. Kopf ziemlich behaart. Abdominalplatten behaart. Ventralplatten mit hinterer Borstenreihe. Kopfform wie gewöhnlich. Fontanelle langgestreckt (dreieckig), nicht scharf von der Sagittalnaht abgegrenzt. Clypeus beinahe so lang wie die halbe Breite. Mandibelkondylen ziemlich groß. Antennen 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2. oder unbedeutend kürzer; 4. viel kürzer als 3.; 5. etwas länger als 4. Pronotum vorn nur wenig ausgerandet. Körperlänge... 2.2... >» mm Komlanserır 1... 1,62 Kopibrete n m... 1,41 Fundort. Brasilien (Matto Grosso): Coxipo, Cuyaba, Urucim, Corumbä; Paraguay: Asuncion (SILVESTRI). Estancia Postillon am Rio Paraguay. — Mus. Hamburg. Eutermes bivalens n. sp. — Fig. 13. Syn. Eutermes Rippertii (RAMB.) WASM. SILV. var.: Soldati grandi e piccoli, 20 leghe de Cuyabä. — Redia, Vol. I. 1903. — p. 82. Großer Soldat: Kopf schwarzbraun mit hellerer Nasenspitze. Antennen und Beine 299 Nils Holmgren. hell rostbraun. Vorderrand des Pronotums braun. Tergite und Sternite hell rostbraun. Kopf mit einigen Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdominaltergite elatt mit hinterer Borstenreihe; Sternite kurz behaart mit hinteren Borsten. Kopf breit-oval mit konischer Nase. Stimmprofil deutlich konkav, so daß der Scheitel und die Nase miteinander einen deutlichen Winkel bilden. Antennen 14gliedrig: 2. Glied so lang wie 3.; 4. unbedeutend kürzer. Pronotum stark sattelförmig mit beinahe rechtwinklig aufgebogenem Vorderrande; Vorderrand nicht ausgerandet. hb Ries: Eutermes bivalens. a Kopf des großen, b des kleinen Soldaten. Körperlänge ....4,5—5 mm Kopflänge...... 1,4—1,45 „ _ Frequenzmax. wahrschl. bei 1,4—1,45 mm Kopfbreite ...: 080,957, a n 09095 Kleiner Soldat: Farbe und Behaarung wie oben. Kopf oval mit konischer Nase. Scheitel und Nase in derselben Ebene gelegen. Mit schwacher Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 12- oder 13gliedrig; 12gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4. länger als 3; l3gliedrig: 3.Glied etwas länger als 2.; 4. etwas kürzer als 3., aber so lang wie 5. | Pronotum wie oben. Körperlänge ...3—4 mm Kopflänge...... 1,2—1,35 „ Frequenzmax. wahrschl. bei 1,21,25mm Kopfbreite ..... 0,7--0,75 „ x = „. .0,7—0,75 Arbeiter: Kopt braun. Kopfnähte, Wangen, Vorderrand des Transversalbandes, Antennalflecke, Antennen und Mandibelbasis schmutzig-gelb. Kopf ziemlich dünn behaart. Abdominalplatten kurz behaart; Tergite nit wenig deutlicher hinterer Borstenreihe; Sternitenborsten größer. Kopf breit, viereckig-oval, nach vorn etwas breiter. Clypeus ziemlich Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 223 eewölbt, kürzer als die halbe Breite, den großen Mandibelkondylen berührend. Antennen ziemlich kurz, 14gliedrie: 2. Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 5. etwas länger als 4. Pronotum sattelförmig, stumpfwinklig aufgebogen; Vorderrand sehr schwach ausgerandet. Körperlange.......:...-. bb, "mm Kopkange sitz... eo: 1,42 Kopsbrete 2.202. 0,05 ala Fundort. Brasilien (Matto Grosso): Cuyaba (SILVESTRI). Eutermes Ephratae n. sp. — Fig. 14. Imago: Steht E. chaquimayensis HOLMGR. sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von dieser Art durch weniger dicht und lang behaarten Kopf; die Augen sind auch größer und mehr hervorstehend. 3. Glied der Antennen so lang wie 2. oder (kaum merkbar) länger; 4. so lang wie 3. oder wenig kürzer. (Bei E. chaquimayensis HOLMGR. ist 3. Glied viel länger als 2.) b Fig. 14. Eutermes Ephratae. Kopf der Imago: a von oben, b von der Seite. Länge mit Flügel ..... 12,5 13,5 mm NEDRDeN a N. es Konlansenr un ....un,: 1,66 Kopibteite 2... 2... 1,44 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1 mm. Arbeiter (wahrscheinlich kleiner): Kopf braun, etwas glänzend. Kopfnähte, Clypeus, Oberlippe, Basis der Mandibeln, Umgebung der Antennen, Antennen und übriger Körper stroh- bis rostgelb. 224 Nils Holmgren. Kopf dünn behaart. Abdominaltergite ziemlich behaart, mit längeren Borsten am Hinterrande. Koptform wie gewöhnlich. Sagittalnaht sehr schmal. Fontanelle deut- lich begrenzt, doppelt so lang wie breit. Clypeus kürzer als die halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. viel kürzer; 5. etwas länger als 4. Vorderrand des Pronotums nicht ausgerandet. Körperlange..s2r2...22.... 4,5 mm Kopilange Her 1.03 Kopfihreaiter a. era 0,86 Fundort. Surinam: Ephrata. — Reichsmus. Stockholm. Eutermes Ilinquipatensis Holmgr. — Fig. 15. Imago (flügellos): Farbe und Behaarung wie bei &. chaquimayensis HOLMGR. Kopf beinahe kreisrund. Augen mäßig groß, etwas dorsalwärts verschoben. Ozellen kreisrund, stark hervorstehend, den Augen ziemlich genähert. Kopfnähte schwach sichtbar. Fontanelle sehr klein. Muskel- insertionen am Transversalbande in einem flachen Bogen vor der Fontanelle. Mandibelkondylen groß. Clypeobasale kurz. Antennen ?eliedrig: 3. Glied entweder sehr wenig länger als 2., das so lang ist wie 4. oder viel länger als 2.und dann in ein kürzeres basales und ein, davon nicht scharf getrenntes, längeres apikales Stück geteilt. Pronotum vorn gerade, in der Mitte schwach gekerbt, so lang wie die halbe ‚Breite; Hinterrand in der Mitte deutlich ausgerandet. Mesonotum hinten tiefer ausgerandet als Metanotum. Länge ohne Flügel . ... . .. 7 mm Kopklange 2... ze... 1.64 Kopibreler a nn al Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 0,96 mm. Soldat: Kopf gelbbraun. Vorderrand des Pronotums bräunlich. Körper schwach gelbbräunlich. Antennen gelblich. Beine weißlich bis strohgelb. Kopf sehr dünn mit mikroskopischen Haaren besetzt und außerdem mit längeren Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdominaltergite mit feinen mikroskopischen Haaren, mit längeren Borsten am Hinterrande; Sternite außerdem lang behaart. Nase außerordentlich diek und verhältnismäßig sehr lang. Stim- profil ganz gerade. Antennen 12- oder 13gliedrig; 12gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. länger als 3.; — 13gliedrig: 3. länger als 2.; 4. so lang wie 2. Pronotum wenig stark sattelförmig, vorn nicht ausgerandet. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 225 Fig. 15. Eutermes llinguipatensis. a Kopf der Imago, b und € des Soldaten. Körperlänge en... 2,5—3 mm Kopklänsen: „u. zer... 1,39 Kopibreitesr.. 2.2... 2.8 0,74 Arbeiter: Kopf gelb bis gelblichbraun. Antennen, Kopfnähte, Wangen und übriger Körper weiblich bis strohfarbig. Kopf dünn behaart. Abdominaltereite mit dünnem Haarkleide; Sternite dichter behaart, mit hinteren Borsten, die auch bisweilen an den Tergiten vorkommen. j Kopf nach vorn etwas verbreitert. Sagittalnaht fein mit länglich dreieckiger Fontanelle; Transversalnaht ziemlich breit, lateralwärts winklig gekrümmt. Clypeus kürzer als die halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 2. Glied so lang wie 3. und 4. zusammen; 4. nicht einmal halb so lang wie 3.; 5. so lang wie 3., aber breiter. Pronotum vorn nicht ausgerandet. Korperlanzery. 22. ....3,5 mm Kopkangesssrane. le Kopibretenn.. se... 0,87 Fundort. Peru: Llinquipata (HOLMGREN). ” Eutermes Klinckowstroemi n. sp. — Fig. 16. Soldat: Kopf mit Submentum braun. Nase, Umgebung der Antennen und übriger Körper hell rostgelb. Kopf mit einigen Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdominaltergite beinahe vollständig glatt, mit hinterer Borstenreihe; Sternite außerdem behaart. Kopf breit-oval mit normaler konischer Nase. An der Basis der Nase mit einer sehr deutlichen Erhebung. Antennen 12gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4. so lang wie 3., aber dicker. I96 Nils Holmgren. Pronotum sattelförmie; Vorderteil bogenförmig aufsteigend, vorn nicht ausgerandet. a b Fig. 16. N Eutermes Klinckowstroemi. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge .. .3,9 mm Kopflänge..... 1,25—1,45 . Frequenzmax. wahrschl. bei 1,4— 1,45 mm Kopfbreite ....0, 7—0,9 . " „0,753 08 Fundort. Surinam: Ephrata. — Reichsmus. Stockholm. Eutermes Sanctae-Luciae n. sp. — Fig. 17. Soldat: Kopf braun, Umgebung der Antennen und Nase heller. An der Basis der Nase mit einer Querreihe von 4 hellen Punkten und auf den Seitenteilen des Scheitels mit noch zwei solchen Punkten, einem auf jeder Seite. Antennen, Beine und Abdominalplatten rostgelb. Vorderrand des Pronotums braun. Kopf mit einigen (vier) Borsten an der Basis der Nase und zwei am Scheitel. Abdominalplatten fein behaart, mit hinteren Borsten. Kopf oval, mit normaler, konischer Nase. Stirnprofil gerade, mit einer schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13eliedrig: 3. Glied größer als 2.; 4. etwas kürzer als 2. A b Big. 17. Eutermes Sanclae-Luciae. a und b Kopf des Soldaten. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 297 Vorderteil des Pronotums bogenförmig aufsteigend; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge... .3,5 mm Kopflänge......1,35—1,55 „ Frequenzmax. wahrschl. bei 1,4—1,45 mm Kopfbreite ..... 0,8—0,94 .. n N 080,84 (Messungen an 16 Stücken.) Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Vorderrand des Transversalbandes, Um- sebung der Antennen, Antennen, Clypeus, Oberlippe, Basis der Mandibeln und übriger Körper weißlich-gelb. Am Scheitel sechs Paar helle Punkte, die Insertionsstellen für Borsten bezeichnen. Kopf dünn behaart. Hinterleibstergite und Sternite stark behaart. letztere mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval, hinter den Antennen am breitesten. Kopfnähte deutlich. Fontanelle (schmal) dreieckig. Mandibelkondylen deutlich. Basal- teil des Clypeus ziemlich gewölbt, den Mandibelkondylen nicht ganz erreichend. Antennen 14gliedrig: 3. Glied deutlich länger als 2. und beinahe doppelt so lang wie 4. Pronotum sattelförmige mit stumpfwinklig aufsteigendem, ziemlich langem Vorderteil; Vorderrand nicht ausgerandet. Korperlansen re on. 4 mm Koplanpess a ra ei. 1A KOPIDRENeI a: 1 Ray Fundort. Antillen: Santa Lucia. — WASMANNs Sammlung. Eutermes haitiensis n. sp. — Fig. 18. Soldat: Kopf dunkelbraun bis schwarz- braun. Umgebung der Antennen und Nasenspitze rostgelblich-braun. An- tennen und Beine rostgelb bis hell rostbraun. _ Körperplatten hell rost- braun. Kopf mit einigen Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Ab- dominaltergite sehr kurz behaart, mit hinterer Borstenreihe; Sternite länger Tiyiermate Kal behaart. a und b Kopf des Soldaten. Kopf breit-oval. Nase konisch, von normaler Länge. Antennen 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 2. 298 Nils Holmgren. Pronotum mit beinahe rechtwinklig aufgerichtetem Vorderlappen; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge. 4 mm Kopflänge..... . 1,5 1,67, 8 Birequenzmax- peial A 115g Kopfbreite . .0,8—1,05 „ a 0095 Arbeiter: Kopf dunkelbraun. Kopfnähte, Vorderrand des Transversalbandes, Umgebung der Antennen, Clypeus, Oberlippe, Basis der Mandibeln, Antennen und Beine gelblich. Abdominaltergite hellbraun, Sternite rostgelb. Kopf behaart. Abdominalplatten behaart, mit hinteren Borsten. Kopf breit-oval. Kopfnähte offen. Fontanelle schmal, in der Sagittal- naht nicht begrenzt hervortretend. Mandibelkondylen groß. Basalteil des Clypeus kurz, gewölbt, erreicht nieht den Mandibelkondylen. Antennen 14gliedrig: 2. Glied länger als 3., oft so lane wie 3. und 4. zusammen: 3. unbedeutend länger als 4.; 5. so lang wie 3. Vorderlappen des Pronotums stumpfwinklig aufgerichtet, kürzer als der Hinterlappen; Vorderrand nur sehr schwach ausgerandet. | Körperlänee? vr ...0.%. Sm Kopllänser ws Haren 1:45 Koptbreite, 4.3.0 Masse 1,2 Forma: albus n. f. Soldat: Der Hauptform äußerst ähnlich, aber heller. Antennen, Beine und übriger Körper weiß; Vorderrand des Pro- notums braun. Ich habe diese Form nur höchst reserviert aufgestellt. Es läßt sich Ja recht wohl denken, daß die beiden vorliegenden Exemplare: junge Soldaten der Hauptform sind, welche nicht ihre volle Ausfärbung erreicht haben. Es muß deshalb dahingestellt werden, ob hier eine spezifische Form vorliegt oder nicht. Körperläangern 4... > mm ER 10 7 ale an 3 Sike Fundort. Haiti (Hauptform und f. albus). — Mus. Hamburg. Eutermes chaquimayensis Holmgr. — Fig. 19. Imago: Kopf dunkelbraun. Vorderteil des Transversalbandes heller. Clypeus, Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 229 Wangen, Basis der Mandibeln. Oberlippe und Antennen rostgelb. Thoracal- nota, Pleuren und Beine rostgelb. Abdominaltergeite hellbraun; Sternite noch heller, in der Mitte rostgelb. Flügel gelblich (graugelb). Kopf und Körper dicht behaart; Nacken jedoch ohne Haare. Kopf breit-oval. Facettenaugen mitteleroß. Ozellen ziemlich groß, von den Augen um weniger als ihren Durchmesser entfernt. Fontanelle sehr klein, spaltförmig bis langgestreckt-dreieckig. Muskelinsertionen am Transversalbande in einem Bogen vor der Fontanelle. Antennenflecke sichtbar. Clypeobasale sehr kurz, viel kürzer als seine halbe Breite. Antennen l5gliedrie: 3. Glied länger als 2.; 4. unbedeutend länger als 2., aber kürzer als 3. — b [0 d Fig. 19. Eutermes chaquwimayensis. a Kopf der Imago, b und e des Soldaten; d Pronotum der Imago. Pronotum vorn gerade, in der Mitte gekerbt; Vorderecken nieder- gedrückt, abgerundet; Seitenränder nach hinten stark konvergierend;; Hinter- ecken abgerundet; Hinterrand in der Mitte mehr oder weniger bis sehr deutlich ausgerandet. Mesonotum hinten breiter als Metanotum; beide bogenförmig-konkav. Flügel fein bestachelt. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und besitzt nur ein Paar spitzenständige Äste. Cubitus mit 10— 12 Ästen, von denen die 4—6 inneren dicker sind als die übrigen. Lange mit! Rlüeel... ....-: 14 mm enmeneern 2... Sg Koptlanges en ee Kopibrettient. na ans. RN Länge des Kopfes vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,1 mm. Soldat: Kopf (kastanien-) braun. Umgebung der Antennen rost- gelblich-braun. Nasenspitze rötlichbraun. Antennen, Beine und Segment- 230 Nils Holmgren. platten rostgelb bis hell rostbraun. Vorderrand des Pronotums und Hinter- ränder des Meso- und Metanotums braun. Kopf mit Borsten an der Nasenwurzel und am Scheitel. Abdominal- tereite beinahe vollständig glatt. mit hinterer Borstenreihe; Sternite auber- diem behaart. Kopf breit-oval. Stirnprofil gerade, mit deutlicher Erhebung an der Basis der Nase. Nase konisch, von normaler Länge. Antennen l3gliedrig: 3. Glied deutlich länger als 2.; 4. so lang wie 2. Pronotum kurz, mit winklig aufgebogenem Vorderlappen; Vorder- rand nicht ausgerandet. Körperlänge .. + —4,5 mm Kopflange.- .. 1,4 1,0%, 7 Frequenzmax.bei/1,5 1.55 mm Kopfbreite ....0,8—1,05 . a 090,95 Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Vorderecken des Transversalbandes, Umgebung der Antennen, Antennen, Clypeus, Oberlippe, Basis der Mandibeln weißlich- gelb bis rostgelb. Abdominaltergite und Sternite rostgelb bis rost- braun. Übriger Körper strohgelb. Kopf ziemlich dieht behaart. Abdominalplatten dicht behaart, mit längeren Borsten am Hinterrande. Koptform wie gewöhnlich. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Man- dibelkondylen ziemlich groß. Basalteil des Clypeus etwas kürzer als die halbe Breite. Antennen 14gliedrie: 3. Glied länger als 2.; 4. kürzer als 2.; 5. etwas länger als 4. Pronotum vorn deutlich ausgerandet. Körperlanges.. yr.....22 5,5 mm Koptlange 2: 29522 1,5 Kopibreieit- ku 1,29 Fundort. Bolivien: San Fermin (HOLMGREN). Peru: Llinquipata, Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes mojosensis n. sp. — Fig. 20. Imago (Königin): E. chaguimayensis HOLMGR. sehr ähnlich. Farbe dieselbe. Kopf ziemlich dieht weißlich behaart. Gröbe dieselbe wie bei X. chaquimayensis. Hinterkopf möglicherweise etwas länger, Pronotum etwas breiter als dort. Soldat: Kopf braun, Umgebung der Antennen und Spitze der Nase heller. Antennen, Beine und übriger Körper rosteelb. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 93 Kopf mit einigen Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdominaltereite beinahe vollständig „latt, mit einer hinteren Borsten- reihe; Sternite außerdem behaart. 2 Kopf oval. Nase mit beinahe zylindrischem Vorderteil und konisch erweitertem Basalteil (in Profilansicht). Erhebung an der Basis der Nase deutlich. Antennen 1ögliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. etwas kürzer als 2. Vorderteil des Pronotums beinahe rechtwinklig aufgebogen; Vorder- rand nicht ausgerandet. Körperlänge...E —3,5 mm Kopflänge..... 1,35 1,55 „ Fregquenzmax. wahrschl. bei 1,4 1,45 mm Kopfbreite .....0,75—0,95 _. A z en Een (Messungen an 51 Stücken.) Eutermes mojosensis. a und b Kopf der Imago; ce Pronotum der Imago. Arbeiter: Kopf braun. Vorderecken des Transversalbandes, Olypeus, Basis der Mandibeln, Oberlippe, Umgebung der Antennen rostgelb.‘ Sagittal- naht weißlich. Beine und Körperplatten rostgelb. Kopf sehr dünn behaart. Abdominalplatten behaart, mit hinteren wenig langen Borsten (besonders an den Tergiten sind die Borsten kurz). Kopf breit-oval, in der Höhe der Antennen am breitesten. Sagittal- naht offen. Transversalnaht beinahe vollständig geschlossen. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Basalteil des Clypeus kurz, (ziemlich) stark gewölbt; der gewölbte Teil erreicht nicht den mäßig großen Mandibelkondylen. Antennen 14gliedrig: 3. Glied ungefähr so lang wie 2. oder undeutlich länger; 4. deutlich kürzer als 2. 232 Nils Holmgren. Vorderteil des Pronotums bogenförmig-aufsteigend, beinahe so lang wie der Hinterteil; Vorderrand breit ausgerandet. Körperlänge Tr. 5 mm Kopflinger nt seine 1555 Kopibreiter rer 123 Fundort. Bolivien: Mojos (HOLMGREN). Bemerkung: Diese Art habe ich früher fälschlich für Z. Roppertiz (RAMB.) WASM. gehalten. Eutermes tuichensis n. sp. Imago (Königin): Von E. chaquimayensis HOLMGR. nicht erwähnens- wert verschieden. Soldat: Nase schmäler als bei E. peruanus n. sp., beinahe zylindrisch. Etwas kleiner als diese Art. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,6—1,65 mm, der Kopfbreite bei 11,1 mm. Arbeiter: Von E. peruanus n. sp. nicht verschieden. Fundort. Bolivien: Tuiche (HOLMGREN). Eutermes bolivianus n. sp. Imago (Königin): Von E. chaqwimayensis HOLMGR. und E. peruanus n. sp. nicht erwähnenswert verschieden. Soldat: E. chaquimayensis HOLMGR. sehr ähnlich, aber kleiner. Frequenzmaximum der Kopflänge bei 1,45—1,5 mm. Arbeiter: Von E. chagwimayensis HOLMGR. kaum verschieden. Fundort. Bolivien: Mojos (HOLMGREN). Bemerkung: E. bolivianus n. Sp., tuichensis n. Sp., chaquimayensis HOLMGR., peruamus n. sp., tambopatensis n.sp. und mojosensis n. sp. Stehen einander äußerst nahe und sind vielleicht nur Rassen derselben Art. Dies läßt sich aber noch nicht sicher nachweisen, höchstens vermuten. Eutermes Cayennae n. sp. — Fig. 21. Soldat: Kopf braun mit dunklerer Nase. Antennen rostgelb bis hell rostbraun. Beine strohgelb. Vorderrand des Pronotums und Hinterränder des Meso- und Metanotums braun. Abdominaltergite rostbraun, Sternite heller. Kopf mit Borsten an der Nasenwurzel und am Scheitel. Abdominal- tergite fein behaart mit hinteren Borsten; Sternite länger behaart. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 233 Kopf breit-oval mit relativ kurzer, konischer Nase. Stirnprofil gerade, mit sehr schwach angedeuteter Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig: 3. Glied deutlich länger als 2.; 4. etwas kürzer als 2. Pronotum mit stumpfwinklig aufgebogenem, ziemlich kurzem Vorder- lappen; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge..4 —45 mm Kopflänge....1,41—1,65 „ Frequenzmax. wahrschl. bei 1, 5—1,55 mm Kopfbreite ...0,95—1,13 . 3 A „ 0,95—1 (Messungen an 9 Stücken.) a ID C d Eie.r2]. Eutermes Cayennae. a und b Kopf des Soldaten. Eutermes Cayennae f. atriceps. c und d Kopf des Soldaten. Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Antennenflecke, Umgebung der Antennen, Clypeus, Oberlippe, Basis der Mandibeln weißlichgelb bis rostgelb. An- tennen und Beine weißlichgelb. Notalplatten gebräunt, besonders der Vorderteil des Pronotums und die Hinterränder des Meso- und Metanotums. Abdominaltergite bräunlich, Sternite rostgelb. Kopf kurz behaart. Abdominaltergite und Sternite dicht behaart, mit hinteren Borsten. Kopf breit-oval, nahe vor den Antennen am breitesten. Kopfnähte offen. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Transversalband mit Ausnahme eines kleineren Teiles an den Vorderecken von derselben Farbe und gleichem Aussehen wie der übrige Kopf. Clypeus etwas länger als ge- wöhnlieh, nicht besonders stark gewölbt; der gewölbte Teil erreicht nicht den großen Mandibelkondylen. Antennen 14gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. kürzer als 2.; 5. so lang wie 2. Pronotum mit stumpfwinklig aufsteigendem Vorderlappen; Vorder- rand sehr schwach ausgerandet. 234 Nils Holmgren. Körperlänge... 2.02. 5—5,5 mm Kopilänger.. 2200 Kr. 1,5 Kopfbreite 2. 222, 12 Forma: lividus. Heller als die Hauptform, übrigens aber ganz ähnlich. Kopllanser zer. 7 1,46—1,6 mm Kopfbreite 2... 0.09 1503 (Messungen an 8 Stücken.) Forma: brevinasus. Soldat: Wie die Hauptform. Arbeiter: Kleiner als die Hauptform. Kopf dunkelbraun. Mandibelkondylen kleiner. Kopflänge ......: 1,34—1,51 mm Kopfbreite :..... 096 11275 Da die Arbeiter der Hauptform in der Größe ziemlich stark vari- ieren, ist es sehr möglich, daß diese Form in das Variationsgebiet der Hauptform fällt. Die Farbe der Hauptform variiert etwas, so dab diese Formen ganz wohl in jenes Variationsgebiet fallen können. } Forma: atriceps. Soldat: Dunkler als die Hauptform. Kopf fast vollständig schwarz, nur die äußerste Spitze der Nase bräunlich. Abdominaltergite ziemlich dunkel braun; Sternite viel heller. Kopkanee . .... 1,55 — 1,64 mm Kopfbreite‘:. .:.. 1,025—1,15 (Messungen an 2 Stücken.) bl Fundort. Eutermes Cayennae n. sp. nebst Abarten stammt aus Guyana. E. Cayennae: Cayenne. — WASMANNsS Sammlung. forma lividus: Cayenne. — WASMANNs Sammlung. brevinasus: Surinam: Paramaribo.. — Mus. Hamburg. atriceps: Surinam: Paramaribo. — Mus. Berlin. Eutermes minimus Holmgr. — Fig. 22. Imago (König): Kopf dunkelbraun. Vorderteil des Transversalbandes heller. Clypeus, Wangen, Mundteile und Antennen rostgelb. Thorax hellbraun. Abdominal- tergite etwas dunkler braun. Unterseite nebst Beinen rostgelb bis weißgelb. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 235 Kopf dicht gelblich behaart. Thorax und Abdomen dicht behaart. Kopf breit-oval. Fazettenaugen mittelgroß (relativ klein). Ozellen mittelgroß, den Augen sehr genähert. Fontanelle sehr undeutlich, spalt- förmig. Clypeus sehr kurz; Vorderrand schwach konkav, Vorderecken des Transversalbandes etwas hervortretend. Antennen ?eliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 2. so lang wie 4.; 5. unbedeutend kürzer. Pronotum hinten kaum ausgerandet. Fig. 22. Eutermes minimus. a und b Kopf der Imago, e und d des Soldaten; e Pronotum der Imago. Länge ohne Flügel ..... 7 mm Kopllansert. rose. 1,65 „ Koptbreiter. 12...0.32.: - 1,45. Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,12 mm. Soldat: E. chaquwimayensts HOLMGR. sehr ähnlich, aber noch kleiner. Farbe heller. Behaarung dieselbe. Kopf hellbraun, Umgebung der Antennenwurzel gelblich. Vorderrand des Pronotums braun. Körper schwach rostgelb. Antennen und Beine weißlich-strohgelb, erstere oft gelblich. Antennen 12- oder 13gliedrig; 12gliedrig: 3. Glied so lang wie 4., aber schmäler, viel größer als 2.;, — 13gliedrig: 4. etwas kürzer als 2. Pronotum beinahe rechtwinklig gebogen; Vorderrand nicht aus- gerandet. L6* 236 Nils Holmgren. Körperlänge . 3,9 mm Kopflänge ..1,2 —1,6 . Frequenzmax. bei 1,45—1,5 mm Kopfbreite ..0,69—1 ” R 20,82 085 Arbeiter: Kopf hellbraun, matt. Transversalband heller, wie marmoriert. Kopfnähte, Kopfseiten, Antennen, Clypeus, Oberlippe und übriger Körper strohgelb bis rostgelb. Kopf sehr dünn behaart. Abdominaltergite beinahe glatt, mit nur spärlichen kurzen Haaren; Sternite dichter behaart, mit längeren Borsten am Hinterrande. Kopfform wie gewöhnlich. Sagittalnaht vorn breiter als Trans- versalnaht. Eine deutliche Fontanelle nieht ausgeprägt. Clypeus kürzer als die halbe Breite. Mandibelkondylen klein. Antennen 14gliedrig: 3. Glied kürzer als 2.; 4. viel kürzer als 3. Pronotum vorn schwach ausgerandet. Körperlangen 2. 2: Din Kopflanpe... 02. 1,28 Kopfbreiter . 2... 0,98 Fundort. Bolivien: San Fermin (HOLMGREN). Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Bemerkung: Diese Art gehört zur Chagqrimayensis-Gruppe und ist vielleicht nur eine Rasse von #. chaquwimayensis HOLMGR. Der Nest- bau jedoch ist ganz verschieden. Eutermes Sanchezi n. sp. — Fig. 23. Soldat: Kopf hellbraun, mit etwas dunkler Nase. Vorderrand des Pronotums braun. Antennen, Beine und übriger Körper weißlich. Kopf mit Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdo- minaltergite äußerst fein behaart, mit längeren Borsten am Hinterrande; Sternite mit etwas längeren Haaren. Kopf breit-birnförmig mit konischer, ziemlich dieker Nase. Stirn- profil gerade, mit einer deutlichen flachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig; Basalglied dick, nicht ganz so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen: 3. Glied viel länger als 2., aber nicht doppelt so lang; 4. Glied so lang wie 2., in der Mitte am breitesten; 5. Glied beinahe so lang wie 3. Thorax schmal. Pronotum stark sattelförmig; Vorderlappen beinahe senkrecht zum Hinterlappen; Vorderrand nicht ausgerandet, halbkreis- förmig. Hinterleib ziemlich schmal. ID © —] Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Fio. 23. Eutermes Sanchezi. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge... 3,5 —4,3 mm Kopflänge ... 1,45—1,75 „ Frequenzmax. bei 1,55—1,6 mm Kopfbreite ... 0,9 —12 , a nt a Fundort. Haiti: Sanchez. — Mus. Hamburg. Eutermes costaricensis n. sp. — Fig. 24. Soldat: E. Sanchezi n. sp. sehr ähnlich, aber kleiner. Kopf schwarzbraun, Nase und Umgebung der Antennen heller. Antennen gelblichbraun. Vorderrand des Pronotums dunkelbraun. Ab- dominaltergite bräunlich ; Sternite heller, strohgelb. Beine strohgelb. Behaarung wie bei E. Sanchezt n. Sp. Kopf kleiner und etwas schmäler als dort. Nase diek. Stirnprofil gleich dem jener Art: Antennen 13gliedrig: 3. Glied viel größer als 2., aber nicht doppelt so lang; 4. Glied so lang wie 2. oder etwas kürzer; 5. Glied länger als 4., aber viel kürzer als 3. Fig. 24. Eutermes costaricensis. Kopf des Soldaten. 238 Nils Holmgren. Körperlänge..3 3, mm Kopflänge ... 1,45—1,74 „ Frequenzmax. bei 1,55—1,6 mm Kopfbreite ... 0,96—1,18 „ M el Arbeiter: Kopf mattbraun. Kopfnähte, Vorderrand und Vorderecken des Transversalbandes, Umgebung der Antennen, Antennen, Clypeus und Ober- lippe sowie Basis der Oberkiefer strohgelb. Abdominaltergite (schwach) gebräunt. Übriger Körper strohgelb. Kopf ziemlich dicht behaart. Abdominaltergite und Sternite ziemlich reich behaart, wenigstens die Sternite mit längeren Borsten am Hinter- rande. Kopfform wie gewöhnlich. Nähte deutlich. Fontanelle langgestreckt, doppelt so lang wie breit. Basalteil des Clypeus nicht so lang wie die halbe Breite. Antennen 14gliedrie: 3. Glied unbedeutend kürzer als 2.; 4. halb so lang wie .2.; 5. kürzer als 3. Vorderlappen des Pronotums so lang wie Hinterlappen, vorn sehr deutlich ausgerandet. Körperlänge « .2 2... ... 5, "mm Kopllängera. 2.u8 us :r 1.44, Koptbreiteru. en. creceee I ner Fundort. Venezuela: Porto Cabello.. — Mus. Hamburg. Ecuador: Pucay. — Mus. Hamburg. Costa’ Rica: Pacuarito. — Mus. Hamburg. Puerto Rico: (P. Serre). — Mus. Paris. Bemerkung: #. costaricensis n. Sp., Sanchezi n. Sp., martiniquensıs n. sp. und insularis n. sp. stehen einander so äußerst nahe, daß es an- eezweifelt werden kann, ob sie nicht derselben Art angehören; um dies festzustellen, ist aber mein Material nicht groß genug. Eutermes martiniquensis n. sp. — Fig. 25. Soldat: Kopf hellbraun, mit rostgelben Antennen. Übriger Körper rostgelblich, mit etwas dunklerer Dorsalseite. Kopf, mit Ausnahme von einigen weniger längeren Borsten, nicht behaart; die Borsten stehen an kleinen helleren Stellen. Abdominaltereite dieht kurzhaarig, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Nase kegelförmig, von normaler Länge. An der Basis der Nase ist die Stirn etwas erhoben; übrige Stirnkontur gerade. Antennen 13gliedrig, ziemlich lang: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 2.; 5. länger als 4., aber etwas kürzer als 3. Vorderlappen des Pronotums stark aufgebogen, vorn nicht aus- gerandet. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 239 ce Fig. 25. Eutermes martiniquensis. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge...ö —35 mm Kopflänge..... 1,48—1,61 „ Frequenzmax. wahrschl. bei 1,5—1,6 mm Koptibreite. 2.09. 1,02, N S N = Arbeiter: Es fehlen mir voll erwachsene Arbeiter, ich muß deshalb meine ‘ Beschreibung auf nieht völlig ausgefärbte Stücke gründen. Kopfplatten braun. Nähte, Vorderteil des Transversalbandes, Clypeus, Mundteile, Wangen, Antennen und übriger Körper weißlich bis weißlichgelb. Kopf dünn behaart. Abdominaltergite behaart, ohne hintere Borsten- reihe. Kopf breit-oval; Sagittalnaht nach vorn erweitert, Transversalnaht ziemlich schmal. Clypeus etwas schmäler als seine halbe Breite. Antennen kurz, 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. viel kürzer; 5. länger als 4. Pronotum ziemlich stark sattelförmig, vorn kaum ausgerandet. Körperlaneer. 1.2.02 4 mm Koöpflanse 23..0r..000%: Ag, Koptbreiter.r. ses hau, Fundort. Martinique. — WASMANNs Sammlung. Eutermes insularis n. sp. — Fig. 26. Soldat: Kopf braun, nicht glänzend. Antennen strohgelb. Vorderteil des Pronotums braun. Übriger Körper weißlichgelb. Kopf mit nur wenigen Borsten. Abdominaltergite mikroskopisch behaart, mit einer etwas vor den Hinterrändern gelegenen Borstenreihe. Kopf breit-oval. Nase normal, kegelförmig. Stirnprofil gerade, nur hinter der Nasenwurzel mit einer beinahe unmerklichen Erhebung. An- tennen 13gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 2. etwas länger als 4.; 5. so lang wie 2. 340 Nils Holmgren. Vorderrand des Pronotums nicht ausgerandet; Vorderlappen stark aufgerichtet. a b [B Fig. 26. Eutermes insularis. a Kopf des großen, b und c des kleinen Soldaten. Körperlangerr. . 4 —45 mm Kopllänger 27... a N ARE er __ "2 Messung an 4 Stücken. Kopfbretier ern le | Fe Forma: obscurus n. f. Soldat mit dunklerem Kopfe. Fundort. Costa Rica. — Mus. Hamburg. F. obscurus: Costa Riea: Port Limon. — Mus. Hamburg. Eutermes peruanus n. sp. — Fig. 27. Soldat: E. chaqwimayensis HOLMGR. sehr ähnlich, aber größer. Kopf braun, Nasenspitze etwas dunkler. Antennen und Tergite rostbraun, Unterseite des Körpers heller. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltergite mikroskopisch be- haart, beinahe glatt, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval, mit kegelförmiger Nase. Stirnprofil an der Basis der Nase mit einer (undeutlichen) Erhebung. Antennen 13- bis 14gliedrig: 3. Glied doppelt so lang wie 2., in der Mitte mehr oder weniger un- deutlich geteilt; 4. so lang wie 2. Pronotum wenig sattelförmig; Vorderrand kaum ausgerandet. Körperlänge... 4,5 mm Kopflänge.... 1,5 —1,75 „ Frequenzmax. bei 1,65—1,7 mm Kopfbreite ... 0,95—12 . ® le ” Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 241 Fig. 27. Eutermes peruwanus. a und b Kopf des Soldaten. Arbeiter: Kopfplatten nebst Transversalband braun. Kopfnähte, Clypeus, Wangen, Antennen und Mundteile weißlich bis weißlichgelb. Tergite rostgelb bis rostbraun; Sternite heller. Kopf dünn behaart. Abdominaltergite dicht behaart, ohne hintere Borstenreihe. Kopf breit-oval. Kopfnähte gleichbreit. Fontanelle undeutlich, langgestreckt-dreieckig. Clypeus viel kürzer als seine halbe Breite. An- tennen 15gliedrig: 2. Glied länger als 3.; 3. so lang wie 4.; 4. länger als'5. Pronotum ziemlich stark sattelförmig; Vorderrand deutlich aus- gerandet. Körperlänge ns 228 5 mm Kopllansesz een see: 1,64 . Köoprbreites.4. 2.2 Bam. ee Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Forma: ecuadorianus n. f. Imago (Königin): Kopf gelbbraun. Thorax rostgelb. Abdominaltergite braun; Sternite heller. Behaarung ziemlich dicht. Kopf breit-oval. Augen groß, ziemlich hervorstehend. Fontanelle dreieckig, ziemlich klein. ÖOzellen von den Augen wenig entfernt. Mittlere Muskelinsertionen am Transversalbande einander genähert. Alle vier Insertionen in derselben Transversalen vor der Fontanelle. Ulypeus kurz. Antennen ?gliedrig'): 3. Glied unbedeutend kürzer als 2. und schmäler als dieses; 4. so lang wie 2., aber etwas dicker. ') 12 Glieder noch vorhanden. 249 Nils Holmgren. Pronotum vorn gerade, hinter den Vorderecken stark verengt; Hinter- rand kurz, tief ausgerandet. Mesonotum tiefer und breiter ausgerandet als Metanotum. Körperlänge ea 24 mm Hinterleibspreiter 2... ....... 6 = Kopilange ste 1,68 7, Kopfbreite m een te 1,467, Breite zwischen den Augen.. 0,95 „ Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,1 mm. Soldat: Von der Hauptform nicht verschieden. Kopflänge .... 1,5—1,8 mm, Frequenzmax. bei 1,65—1,7 mm Kopfbreite.... 1 —1,2 „ ® „05 er Arbeiter: Kopf braun, Kopfnähte weißlich. Vorderrand und Vorderecken des Transversalbandes, Clypeus, Oberlippe, Wangen und Antennen gelblich- weiß. Pronotum und Mesonotum hellgelblich. Hinterteil des Metanotums und Abdominaltergite hellbräunlich. Unterseite des Körpers strohgelb. Kopf mit einem dünnen, hellgefärbten Haarkleide. Thoracalnota dünn, Abdominalplatten ziemlich dicht behaart, mit längeren Borsten an den Hinterrändern der Platten. Kopf mit fast parallelen Seiten, hinten halbkreistörmig abgerundet; Kopfnähte sehr deutlich. Fontanelle ungefähr doppelt so lang wie breit, mit parallelen Seiten. Basalteil des Clypeus nicht ganz so lang wie die halbe Breite, nieht unbedeutend gewölbt. Oberlippe in der Mitte am breitesten. Antennen 13gliedrig: 3. Glied deutlich länger als 2.; 4. deutlich kürzer als 2.; 5. so lang wie 2. Vorderlappen des Pronotums stark aufgerichtet, länger als der Hinter- lappen; Vorderrand sehr deutlich ausgerandet. Körperlänge "#2... 5,5 mm Kopllanee stern er 1,57 Kopfhreiter Tann I.d.r Fundort. Ecuador: Babahoyo. — Mus. Hamburg. Eutermes tambopatensis n. sp. — Fig. 28. Soldat: Größer als E. peruanus n.sp., aber sonst dieser Art äußerst ähnlich. Der Kopf ist mehr gewölbt, und die Nase scheint etwas dicker zu sein. An- tennen 13gliedrig: 3. Glied nicht doppelt so lang wie 2.; 4. etwas länger als 2.; 5. länger als 4. Pronotum sehr wenig sattelförmig, vorn nicht ausgerandet; ziemlich breit, viel breiter als Mesonotum. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 243 Fig. 28. Eutermes tambopatensis. Kopf des Soldaten. Körperlänge .... 3,5 mm Kopflänge ..... 1.39 1,89 ,, Brequenzmax. bei 1,7 —1L,Xomm Kopfbreite...... 0,9 —1,25 „ e 05 Arbeiter: Ich vermag die Arbeiter dieser Art von X. peruans n.sp. nicht zu unter- scheiden. Körperlänge... .. 7... 4,5—D mm Kopllanee ......2.... 1,67 Kopibreite nu... % 153 Fundort. Peru: Tambopata (Juan del Oro) (HOLMGREN). Eutermes dendrophilus (Desn.). — Fig. 29. Syn. Termes Ripperti subsp. dendrophilus DESN. Imago: Der Imago von E. chaguimayensis HOLMGR. sehr ähnlich, aber größer. Fazetten-augen größer und hervorstehender. Basalteil des Clypeus stark behaart, besonders an den Seiten. Antennen länger. Äußere Glieder oval, basal stark eingeschnürt, so daß die Antennen einen sehr zerbrechlichen Eindruck machen. Von der Mediana gehen mehrere kurze Äste gegen den Radius sector hin. Länge mit Flügel... 16 —17,5 mm ohne wer —- 10 , Kopklange. «2... 2. - 108 ’ Kopfbreite »... 4... 153 ® Länge des Kopfes vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,05 mm. Soldat: Kopf hellbraun, mit dunkler Nase; Umgebung der Antennenwurzel heller. Stärker chitinisierte Teile des Körpers gelbbraun (rostbraun). Beine rostgelb. 244 Nils Holmgren. ud Borsten wie bei &. brewioculatus n. sp.; Vorderrand des Pronotums jedoch mit längeren Borsten. Behaarung anders, indem auch die Abdo- minaltergite behaart sind. Kopf wie bei &. brevioculatus n. sp., aber Nase und Scheitel liegen in derselben Ebene. Antennen 13gliedrig: 3. Glied doppelt so lang wie 2. oder nur wenig kürzer; 4. Glied etwas länger als 2.; 5. noch länger. Vorderlappen des Pronotums steht (beinahe) senkrecht zum Hinter- lappen; Vorderrand kaum merkbar ausgerandet. Fig. 29. Eutermes dendrophilus. a Kopf der Imago, b und e des Soldaten. Körperlänge... . 4,5 mm Kopflange 2 u: Ra & ' Mess an 2 Stücken. Kopkbreite re 0871.06.) jessung an 2’Stücken Arbeiter: „Tete grande, d’un brun marron plus ou moins fonee, avec les sutures päles, bien nettes. Epistome peu proeminent. Antennes de I4artieles, le 3° en general nettement plus grand que le 2°. Pronotum en forme de selle, a lobe anterieur releve, le bord tres legerement Eechanere en son milieu. Abdomen renfle, les plaques dorsales brun jaune plus ou moins clair.* (ex DESNEUNX). Fundort. Ecuador (HAENSCH). — Mus. Berlin. Eeuador: Guayaquil (ROSENBERG), Santo Domingo de los Colorados (RIVET). — Mus. Paris. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 245 Eutermes proximus (Silv.). — Fig. 30. Syn. Eutermes arenarius subsp. proximus SILV. Redia, Vol. I. 1903. — p. 84. Imago: „2. Caput fulvo-laterieium, ceterum corpus supra fulvo-castaneum, medium ferrugineum, subtus luteolum, alis isabellinis. Caput (Fig. 162) fenestra angusta antice bifureca. Ocelli ab oculis parum remotis. Antennae 15-articulatae, articulo tertio secundo parum breviore, articulo quarto tertio longitudine subaequali, artieculo quinto quarto vix breviore. Pro- notum parum minus quam duplo latius quam longum, parte postica parum angustata, angulis late rotundatis, margine postico vix inciso. Alae tuber- culis minimis, 5—6-radiatis obsessae et pilis sparsis. Ala anterior mediana venulis 1-—3, submediana venulis 8—12. Pedes tibia infra spinulis 2—3seriatis et spinis duabus apicalibus armata“. „Long. corp. cum alis 14,5; long. corp. 7. Long. antenn. 2; lat. capit. 1. Long. pronoti 0,6, lat. 1. Long. tibiae 3! paris 1,5.“ (ex SILVESTR]). Soldat: Kopf dunkelbraun glänzend, mit hellerer Nase. Antennen rostgelb. Pronotum braungelb. Übriger Körper gelblichweiß. Kopf mit spärlichen Borsten an der Nasenwurzel. Vorderrand des Pronotums mit einigen längeren, schief nach hinten gerichteten: Borsten. Abdominaltergite mit mikroskopischen Haaren und besonders in der Mitte äußerst spärlichen Borsten an den Hinterrändern. Haare der Sternite ziemlich lang. [7 b Fie. 30. Eutermes proximus. a und b Kopf des Soldaten. Nase ziemlich lang, konisch. Stirnprofil beinahe gerade, an der Nasenbasis mit einer flachen Erhebung. Obere Nasenkontur nicht ganz 246 Nils Holmgren. in derselben Ebene wie der Hinterteil des Kopfes. Kopf vorn ebenso hoch wie hinten. Antennen 13gliedrig: Basalglied kürzer als die beiden folgenden zusammen; 3. Glied doppelt so lang wie 2.; 4. und 5. gleich lang, etwas länger als 2.; 6. und 7. etwas länger als 5.; vom 8. an werden die Glieder allmählich kürzer. Pronotum sattelförmig, in der Mitte etwas ausgerandet. Körperlänge, a7 %) mm Kopflanee rare ee Se RN Bas NEE [ Messung an 1 Stücke. Koptihreite us 2 IE oe Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Umgebung der Antennen, Antennen, Cly- peus, Oberlippe und Basis der Antennen sowie übriger Körper strohgelblich bis weißlich. Kopf teils mit äußerst kurzen, teils mit längeren Haaren besetzt. Abdomimaltergite sehr kurz behaart, mit hinterer Reihe von wenig langen Borsten. Behaarung der Sternite länger und auch dichter. Kopfform wie gewöhnlich. Fontanelle als Erweiterung vorn an der Sagittalnaht. Medialer Mandibelkondyle sehr groß, dunkel. Basalteil des Ulypeus beinahe so lang wie die halbe Breite. Antennen 14- bis 15gliedrig, mit langgestreckten Gliedern; 14gliedrig: 3. Glied doppelt so lang wie 2.; 4. etwas länger als 2.; — lögliedrig, indem das 3. Glied undeutlich in zwei geteilt ist. Vorderrand des Pronotums sehr deutlich ausgerandet; Vorder- lappen und Hinterlappen gleich lange. Körperlanaer... v2..2 2. 6 mm Kopllänse 20. Sesake 1,73 Koptbreite 2... 2 cn, 1,35 Fundort. Rep. Oriental del Uruguay: La Sierra (SILVESTRI). Eutermes Sanctae-Anae n. sp. Syn. Eutermes arenarius subsp. proximus var. a. SILV., l. ec. p. 85. Soldat: Kopf kastanienbraun. Antennen und Körperplatten rostgelb. Pro- notum vorn etwas gebräunt. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltereite glatt. nur mit hinteren Borsten. Kopf, mit Ausnahme der Nase, beinahe kreisrund. Nase von nor- maler Länge, kegelförmig. Stirnprofil mit undeutlicher Erhebung an der Basis der Nase oder ohne eine solche. Antennen 13gliedrig: 3. Glied anderthalbmal so lang wie 2.; 4. sehr wenig länger als 2.; 5. etwas länger als 4. Pronotum wenig tief sattelförmig; Vorderrand deutlich ausgerandet. N u Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 347 Körperlänge .\r..... 25.4 mm “onflänoe TE TG Kopfmeite. u. 1011.15 2 | Messung an 3 Sticken Arbeiter: Kopfplatten und Transversalband glänzend braun. Clypeus weißlich- gelb. Kopfnähte, Wangen, Antennen und Mundteile hell rostgelb bis weiblich. Kopf kaum mehr als mikroskopisch behaart, mit einigen längeren Borsten. Abdominaltergite dünn mit sehr kurzen Haaren besetzt und außerdem mit hinteren Borsten. Kopf breit-oval; Kopfnähte offen, sehr deutlich. Fontanelle nicht deutlich begrenzt, langgestreckt. CUlypeus wenig kürzer als die halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 3. Glied länger als 2. aber nicht doppelt so lang; 4. kürzer als 2.; 5. etwas länger als 4., aber kaum so lang wie 2. Pronotum ziemlich tief sattelförmig; Vorderrand ausgerandet. Körperlänge 2.4 12 3014. 5, mm Kopllange...:,.. ur... iron ug TRopibreite.2.,.. ee. 138. Fundort. Argentinien: S. Ana (Misiones) (SILVESTRI). Eutermes obscurus Holmgr. — Fig. 31. Soldat: Kopf stark «glänzend, dunkelbraun, mit hellerer Nase. Antennen braun, hell geringelt. Pronotum und Hinterränder des Meso- und Meta- notums dunkelbraun. Abdominaltergite graubraun; Sternite und Beine etwas heller. Kopf ohne Borsten oder mit nur wenigen. Abdominaltergite fein und dicht behaart, ohne hintere Borstenreihe; Sternite ähnlich, aber mit Borsten. Nase verhältnismäßig kurz, kegelförmig. Stirnprofil ziemlich gerade. Die Erhebung an der Basis der Nase ist schwach prononeiert. Dorsal- kontur von Nase und Scheitel nicht ganz in derselben Ebene. Hinter der Erhebung eine deutliche Einsenkung, sodaß das Profil konkav er- scheint. Antennen 14gliedrig, mit gestreckten Gliedern: Basalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 2. und ebenso dick; 5. so lang wie 3.; 6. ein wenig länger. Pronotum schwach sattelförmig, bogenförmig aufsteigend; Vorder- rand kaum ausgerandet. Körperlänge... 4,5 mm Kopflänge.... 1,5 —1,8 „ Frequenzmax. bei 1,65—1,7 mm Kopfbreite ... 0,95—1,1 „ > ar == 05-,; 248 Nils Holmgren. Fig. 31. Eutermes obscurus. a und b Kopf des Soldaten. Arbeiter: Kopf braun, etwas glänzend; Vorderrand des Transversalbandes und Clypeus heller. Kopfnähte, Umgebung der Antennen, Antennen, Ober- lippe und Mandibelbasis gelblichweiß. Abdominaltergite bräunlich. Übriger Körper strohgelb. Kopf ziemlich dicht behaart. Abdominalplatten (sehr) dicht behaart; ventrale außerdem mit einer hinteren Borstenreihe. Kopfform wie gewöhnlich. Sagittalnaht ziemlich breit, die Fontanelle unmerklich in sich aufnehmend. Clypeus kürzer als die halbe Breite. Mandibelkondylen groß. Antennen lögliedrig; das 3. und 4. Glied von- einander nicht gut abgegrenzt: 2. Glied deutlich länger als 3.; 3. etwas länger als 4.; 5. so lang wie 4.; 6. so lang wie 2. Pronotum vorn nur sehr schwach ausgerandet. Körperlansen. „nenn 5 mm Koplameese nl Br BORD Kopihreter ae ke a Bar. Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes coxipoensis n. Sp. Syn. Eutermes arenarius subsp. proximus var. 8. SILV., 1. ce. p. 85. Soldat: Kopf dunkelbraun, mit hellerer Nasenspitze. Übriger Körper rost- gelb bis hell rostbraun. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltergite glatt, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval, mit kegelförmiger Nase. Stirmprofil mit einer schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen lang, 13gliedrie: 3. Glied wenigstens doppelt so lang wie 2.; 4. deutlich länger als 2.; 5. länger als 4. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 249 Pronotum tief sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge... *... A mm Kopfllanee.. . ...: BT ee 0.95 0.97 i | Messung an 5 Stücken. Arbeiter: Kopfplatten nebst Transversalband braun. Clypeus viel heller. Kopf- nähte, Antennen, Wangen, Mundteile sowie übriger Körper weißlichgelb. Kopf kaum mehr als mikroskopisch behaart. Abdominaltereite mikroskopisch behaart, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Kopfnähte deutlich, gleich breit. Clypeus etwas kürzer als die halbe Breite. Antennen 14eliedrie: 3. Glied länger als 2.; 4. kürzer als 2. Pronotum tief sattelförmig, vorn sehr wenig ausgerandet. Köorperlanse u... 20.2... 4,5 mm Koptlanseen.u. u... 1693 Ropibreiter. 0.7 nal. ka3ı, Fundort. Brasilien (Matto grosso): Coxipö (Cuyaba) (SILVESTRI). Eutermes longiarticulatus n. sp. Syn. Eutermes arenarius subsp. pluriarticulatus var. a. SILV., 1. e. p. 87. Soldat: Kopf braun. Thorax und Abdominalplatten rostbraun bis rostgelb. Kopf glatt, nur mit einigen Borsten. Abdominaltergite höchstens mikroskopisch behaart, mit einer deutlichen hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Nase von normaler Größe. Stirn sehr schwach bogenförmig eingesenkt, ohne Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 14gliedrige: 3. Glied nur sehr wenig länger als 2.; 4. sehr wenig länger als 3.9. kürzer als.4. Pronotum stark sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge ...... 4. —A45 mm Kopfllange ...2.2... 1,61—1,75 „\ Ste I, i "— ” Messung an 3 Stücken. Koptbreite 1. x2.....: 0,94-—-1,04 „ I nn 5 Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Clypeus, Wangen, Antennen, Mundteile und übriger Körper weißlich. Kopf sehr dünn behaart. Abdominaltergite dünn behaart, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Sagittalnaht etwas breiter als Transversalnaht. Fontanelle nicht deutlich markiert. Clypeus etwas kürzer als die halbe 17 250 Nils Holmgren. Breite. Antennen l5gliedrig: 2. Glied fast so lang wie 3. und 4. zusammen; 3. viel kürzer als 2.; 4. länger als 3.; 5. undeutlich kürzer als 4. Pronotum stark sattelförmig, vorn kaum ausgerandet. Körperlänge 2. van 4,5 mm Kopflanse 2m 2 oe Be Kopibreitegret ar 1,35 Fundort. Brasilien (Matto Grosso): Coxipo (Cuyaba) (SILVESTRI). Eutermes Tatarendae n. sp. — Fig. 32. Soldat: E. major HOLMGR. sehr ähnlich, aber etwas dunkler. Abdominal- tereite fein und ziemlich dicht behaart; vorderes und hinteres mit einer (uerreihe von Borsten. Sternite länger behaart. Stirnprofil beinahe gerade, indem die Erhebung sehr klein ist. Antennen 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 2.; 5. länger als 4. Pronotum vorn nicht ausgerandet. O a b Fie. 32. Eutermes Tatarendae. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge ...... 9,0 — 4 mm Kopflanse a 1,68 a0 N ” Messung an 5 Stücken. Kopfbreiten 2.22 1,1 —1,22 , S Arbeiter: Kopf rötlichbraun (kastanienbraun), ziemlich glänzend. Fontanelle, Transversalnaht, Mitte und Vorderteil des Transversalbandes, Umgebung der Antennen, Antennen, Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis rostgelb. Übriger Körper rötlichgelb. Kopf besonders vorn fein behaart. Abdominalplatten ziemlich dicht kurzhaarig. Tergite hinten mit oder ohne Borstenreihe; Sternite immer mit hinterer Borstenreihe. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 251 4] Kopiform wie gewöhnlich. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Sagittalnaht sehr fein, geschlossen. Transversalnaht breit, offen. Clypeus kürzer als seine halbe Breite. Mandibelkondylen groß. Antennen 14- oder lögliedrig; 14gliedrig: 2. Glied so lang wie 3.; 4. viel kürzer als 3.; 5. bedeutend länger als 4, aber nicht so lang wie 3.; — 15gliedrig: 3. Glied kaum halb so lang wie 2.; 4. unbedeutend länger als 3.; 5. so lang wie 4.; 6. länger als 5. Pronotum vorn (sehr) deutlich ausgerandet. Körperlänge... 19..2..83 4: 5 mm Kopllanee nn. 1564, Kopfbreite u... secm: ESTER Fundort. Bolivien: Tatarenda (NORDENSKJÖLD). Eutermes surinamensis n. sp. — Fig. 33. Soldat: Kopf rotbraun, Nase dunkler. Antennen gelb. Vorderrand des Pronotums braun. Übriger Körper strohgelb. Kopf glatt, nur mit Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Pronotum mit langen Borsten am Vorderrande und kürzeren am Hinter- rande. Abdominaltergite mit wenigstens zwei Borstenreihen; Sternite außerdem behaart. Kopf groß, mit langer dicker Nase. Stirnprofil gerade, mit einer äußerst schwachen, kaum bemerkbaren Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig: Basalglied nicht so lang wie die beiden folgenden zusammen; 2. Glied beinahe so dick wie 3., aber ziemlich viel kürzer; 4. so lang wie 2.; 5. etwas länger als 4. Pronotum schwach bogenförmig aufsteigend; Vorderrand nicht oder kaum ausgerandet. Fig.. 33. Eutermes surinamensis. Kopf des Soldaten. 252 Nils Holmgren. Körperlänge 4 mm Kopflänge.. 1,6—1,95 „ Frequenzmax. bei 1,75—1,8 mm. Vergl. oben. Kopfbreite . 1,1—1,25 zn „ 1,05—1,1 Arbeiter: Kopf hellbraun. Nähte, Vorderrand des Transversalbandes, Clypeus, Oberlippe, Basis der Mandibeln, Kopfseiten, Antennen und übriger Körper rostgelb bis weißlichgelb. Kopf mit ziemlich steifen Haaren dünn besetzt. Abdominalplatten reichlich mit steifen gelben Haaren besetzt. Ventralplatten außerdem mit einer hinteren Borstenreihe. Vorderrand des Pronotums mit ziemlich langen abstehenden Borsten besetzt. Kopfform wie gewöhnlich. Fontanelle langgestreckt (dreieckig), nicht von der Sagittalnaht abgegrenzt. Ulypeobasale kürzer als die halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. viel kürzer. Pronotum ziemlich tief ausgerandet. Körßerlängen ren... 6 mm Kopllanger nr yet 1,52 Kopfhreite, 2 .eW.. usa): 1,27, Fundort. Surinam: Ephrata. — Reichsmus. Stockholm. Guayana: Conteste franco-bresilien (F. GAY); Teermite arboricole du Bas-Carsevenne. Mus. Paris. Eutermes Meinerti Wasm. — Fig. 34. Soldat: Kopf braun. Tergeite braun. Stermite heller. Übriger Körper rostgelb. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltereite nur äußerst schwach mikroskopisch behaart, mit hinterer Borstenreihe. Fig. 34. Eutermes Meinerti. a und b Kopf des Soldaten. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 253 Kopf kreisrund oder sogar breiter als lang. Nase relativ kurz und schmal, beinahe zylindrisch. Stirnprofl an der Basis der Nase sehr schwach eingesenkt. Antennen 1ögliedrig: 2. Glied so lang wie 4.; 3. länger als 2.; 5. unbedeutend länger als 4. Vorderrand des Pronotums ganzrandig oder höchstens sehr undeutlich eingesenkt; Vorderlappen beinahe rechtwinklig aufgerichtet. Körperlänge. 3,5 —4 mm Kopflänge .. 1,64 1,83 „ Frequenzmax. bei 1,7—1,85 mm? Kopfbreite .. 1,13—1,365 , Messung des Kopfes an 11 Stücken. Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Vorderrand des Transversalbandes, Clypeus, Mundteile, Antennen, Wangen rostgelb bis gelbweiß. Körper weißlich mit rostgelblichen Tergiten. Kopf behaart. Abdominaltereite deutlich behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf breit-oval. Sagittal- und Transversalnähte gleich breit. Clypeus viel kürzer als die halbe Breite. Antennen kurz, 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2. oder wenig länger; 4. kürzer als 3.; 5. länger als 4. Vorderrand des Pronotums schwach eingesenkt; Vorderlappen stark aufgerichtet. Körperlänge. 4........ 4,5—5 mm Koptlanse, # 22...-..%: 1,54 Koptbreite ser: wn.- 1,32 u Fundort. Venezuela. — WASMANNs Sammlung. Eutermes globiceps n. sp. — Fig. 35. Soldat: Kopf pechbraun, mit hellerer Nase. Dorsalplatten braun, Ventral- platten rostgelb bis rostbraun. Kopf nur mit Borsten an der Basis der Nase. Abdominaltergite ziemlich dicht kurzhaarig, mit steifen Haaren, mit oder ohne hintere Borstenreihe. Sternite länger behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf groß, dick, von oben gesehen kreisrund, mit relativ kurzer, dicker, kegelförmiger Nase. Stirnprofil beinahe vollständig gerade, mit einer schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig: 2. Glied so lang wie 4.; 3. deutlich länger als 2. und 4. Pronotum ziemlich stark sattelförmig; Vorderrand kaum ausgerandet. Körperlänge ..... 55,5, mm) Kopllange. 22.2. 1,89 — 2 "2. Diesmeistenk9 SE Jamım! Kopfbreite ...... 1,3 —1,45 , N n 1,355 —1,4 Messung des Kopfes an 10 Stücken. 254 Nils Holmgren. Fig. 35. Eutermes globiceps. a und b Kopf des Soldaten. Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Fontanelle, Vorderrand des Transversal- bandes, Wangen, Clypeus, Antennen und Mundteile gelblich. Abdominal- tergite braun, Sternite weißlichgelb. Kopf ziemlich behaart, mit relativ kurzen Haaren. Abdominaltergite ziemlich dicht behaart ohne hintere Borstenreihe. Sternite mit Borstenreihe. Kopf breit-oval (beinahe viereckig abgerundet). Kopfnähte sehr deutlich. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Clypeus kürzer als seine halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 2. Glied unbedeutend länger als 4.; 3. länger als 2. Pronotum wenig stark sattelförmig; Vorderrand sehr schwach aus- gebuchtet. Körperlänge »:.2.2.%: 6—6,5 mm Kopllänee 2 2.2... 1,78 ? Kopibreiten vr. 2 1,46 > Fundort. Paraguay: San DBernardino, in schwarzen Bauten (Dr. JORDAN). — Mus. Wien. Paraguay (Dr. JORDAN). — Mus. Wien. Bemerkung: Diese Art steht £. Meinerti WASM. aus Venezuela am nächsten, ist aber bedeutend größer, mit dickerer und kürzerer Nase. Eutermes Guayanae n. sp. — Fig. 36. Soldat: Kopf dunkelbraun, wenig glänzend. Nasenspitze und Umgebung der Antennen etwas heller. Antennen rostbraun, geringelt. Vorderrand des Pronotums braun. Abdominaltergite rostgelbbraun bis rostgelb. Sternite und Beine rostgelb bis strohgelb. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 255 Stirn und Scheitel dünn mit langen Borsten bekleidet. Kopf mit Seitenborsten. Abdominaltergite glatt, am Hinterrande mit einer Quer- reihe von abstehenden Borsten. Sternite außerdem dieht und kurz behaart. Kopf mit langer, konisch zugespitzter Nase. Stirnprofil beinahe gerade. Erhebung an der Basis der Nase deutlich markiert. Antennen l4gliedrig: Basalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. Glied von etwas wechselnder Länge, entweder ebensolang wie 2. oder nicht viel länger; 4. so lang wie 2. oder etwas länger; 5. so lang wie 2., aber kürzer als 6.; vom 6. ab werden die Glieder allmählich länger. Pronotum am Hinterrande verhältnismäßig schwach bogenförmig aufsteigend; Vorderrand nicht ausgerandet. Fig. 36. Eutermes Guayanae. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge. . .3,67 mm IKopslanee 2.2.1.65 1.55, Brequenzmax. bei 1,75 1,3 mm Kopfbreite .... .0,95—1,15 » „. 1,05—1,1 Arbeiter: Kopf oben mattbraun. Kopfnähte, Vorderecken des Transversal- bandes, Umgebung der Antennen, Antennen, Clypeus, Oberlippe, Basalteil der Oberkiefer weißlichgelb. Übriger Körper weißlichgelb bis rostgelb. Kopf und Thorax sehr dünn behaart. Abdominaltergite spärlich, Sternite dichter behaart, beide mit einer hinteren Borstenreihe. Kopfform wie gewöhnlich. Kopfnähte sehr deutlich. Transversal- nähte seitwärts breiter als medial. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Basalteil des Clypeus nicht ganz so lang wie die halbe Breite, ziemlich stark aufgetrieben. Antennen 15eliedrig: 3. Glied ungefähr so lang wie 2.; 4. etwas kürzer; 5. undeutlich kürzer als 4. Vorderlappen und Hinterlappen des Pronotums gleich lang; Vorder- rand in der Mitte deutlich ausgerandet. 256 Nils Holmgren. Körperlänge 2:32... 5 mm Kopklänse. ar ame. A 1,51 Koptbreite Zuger entre 1,3 Forma: columbicus n. f. Soldat: Der Hauptform sehr ähnlich, aber kleiner und etwas heller; Be- haarung dieselbe. Antennen 13- oder 14gliedrig; ldgliedrig: 3. Glied beinahe doppelt so lang: wie 2.; 4. so lang wie 2.; 5. länger; — 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. etwas länger als 2. oder ebensolang; 5. so lang wie 2. Pronotum etwas steiler aufsteigend als bei der Hauptform. Körperläauser. va m 4,9 mm Kopilanmer re ee Me Kopibreten er. nr: DIE Fundort. Hauptform: Ober-Surinam. — Mus. Hamburg und Berlin. F. columbicus: Columbien. — Mus. Hamburg. Eutermes 13-articulatus n. sp. — Fig. 37. Imago (Königin): Heller als &. major HOLMGR. Unterscheidet sich von diesem dadurch, daß die mittleren Muskelinsertionen nicht miteinander verschmolzen sind, sondern nur nach hinten konvergieren. Pronotum hinten tief ausgerandet. Mesonotum breiter ausgerandet als Metanotum. Hier. ‚3%. Eutermes 13-articeulatus. Kopf der Imago. Körperlanser 2.2 21.9 mm Hinterleibsbreite... 7 Kopflaneer en. I Kopfbreiter vn nr 1,65 Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Soldat: Den Soldaten von E. major HOLMGR. fast vollständig ähnlich. Die Antennen aber 1ögliedrig: 3. Glied viel länger als 2., aber nicht doppelt so lang; 4. so lang wie 2. Die hintere Rinne des Kopfes kaum mehr als angedeutet. Kopf und Nase heller braun. Kopflänge... 1,7 —1,95mm Frequenzmax. bei 1,3—1,85 mm Kopfbreite .. 1,05—1,3 „ = „62125 Arbeiter: Stimmt mit E. major HOLMGR. gut überein. Die Antennen aber 14gliedrig: 3. Glied viel länger als 2.; 2. gleich 4. Abdominaltergite ziemlich dicht behaart (bei &. major fast vollständig glatt). Maße wie bei %. majus HOLMGR. Fundort. Ecuador. — Mus. Berlin. Eutermes major Holmgr. — Fig. 38. Imago (Königin): Kopf pechbraun, mit gelbem Gesicht, an den Seiten mit kurzen Haaren besetzt. Facettenaugen ziemlich groß. Fontanelle (langgestreckt) schmal, spaltförmig. Transversalnaht an beiden Seiten in der Mitte zwischen den ÖOzellen und der Fontanelle endend. Mittlere Muskelinser- tionen bilden zusammen einen winkligen Fleck vor der Fontanelle. 2. Glied der Antennen unbedeutend länger als 3., das so groß ist wie 4. Fig. 38. Eutermes major. a Kopf der Imago, b des Soldaten. Koptlnmes war... dur. 2 mm Ropibsetens ul... .e I Soldat: Kopf ziemlich glänzend, braun. Nasenspitze dunkler. Über der Nase oft ein helles Querband. Vorderrand des Pronotums braun; Meso- und 358 Nils Holmgren. Metanotum braun gerandet, Nota im übrigen rostgelb bis rostbraun. Abdominaltergite rostbraun bis rostgelb. Sternite und Beine heller. Kopf mit wenigen Borsten an der Nasenwurzel und am Scheitel (ein Paar). Tergite ganz glatt, ohne Haare und Borsten, bis auf das letzte, welches immer Borsten besitzt; es können jedoch auch bei den übrigen ganz laterale hintere Borsten vorhanden sein, selten einige am Hinterrande. Sternite behaart und mit hinteren Borsten. Nase wohlentwickelt. Stirnprofil gerade, mit einer deutlichen Er- hebunz an der Basis der Nase. Antennen 14gliedrig: Basalglied etwas länger als die beiden folgenden zusammen, dick, zylindrisch; 3. Glied länger (aber nicht viel) als 2.; 4. so lang wie 3., aber dieker; 5. etwas kürzer als 4.; 6. so lang wie 4. Pronotum sattelförmig, bogenförmig aufsteigend; Vorderrand schwach ausgerandet. Körperlänge.. 4,5 —5 mm Kopflänge ... 1,75—2 „ Frequenzmax. bei 1,35 —1,9 mm Kopfbreite... 1,1 —1,35 „ r „ 1,2: =1,2D% Arbeiter: Kopf glänzend braunschwarz. Kopfnähte, Umgebung der Antennen, Clypeus, Oberlippe und Basalteil der Mandibeln gelblich. Antennen schwach gebräunt. Pronotum braun, wenigstens überwiegend. Meso- und Metanotum hinten gebräunt. Abdominaltergite rostgelb bis rostbraun. Kopf dünn mit kurzen Haaren besetzt. Thoracalnota nur an den Rändern reichlicher behaart. Abdominaltereite beinahe glatt. Sternite ziemlich behaart, mit längeren Borsten an den Hinterrändern. Kopf mit parallelen Seiten, hinten halbkreisförmig abgerundet. Fon- tanelle ziemlich langgestreckt, doppelt so lang wie breit. Basalteil des Clypeus viel kürzer als die halbe Breite, ziemlich stark gewölbt. An- tennen 15gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. unbedeutend kürzer als 3.; 5. unbedeutend kürzer als 4.; 6. so lang wie 2. Pronotum mit stark aufgerichtetem Vorderlappen. Vorderlappen ungefähr so lang wie Hinterlappen; Vorderrand sehr deutlich ausgerandet. Körperlänge 2m: 6 mm Kopilanee ar 1,85 Köpibreiter ser irre 1,47 Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes grandis n. sp. — Fig. 39. Bold at: Kopf ziemlich elänzend, braun. Nase heller. Körper wie bei E. major HOLMGR. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 259 Kopf mit mehreren Scheitelborsten. Abdominaltergite beinahe elatt, mit hinterer Borstenreihe. Kopfform wie bei E. major. Antennen 14eliedrig: Antennenglieder wie bei E. major. Pronotum kaum ausgerandet. Rie. 839. Eutermes grandis. Kopf des Soldaten. Frequenzmax. der Kopflänge bei 1,75—1,8mm, der Kopfbreite bei 1-5 mm: Arbeiter: Von E. major HOLMGR. kaum verschieden. Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes maximus n. sp. — Fig. 40. Soldat: E. major HOLMGR. sehr ähnlich, aber bedeutend größer. Kopf glänzend sehwarzbraun mit hellerer Nase. Pronotum braun. Übriger Körper rostbraun bis rostgelb. Kopf mit Borsten an der Nasenwurzel, am Scheitel und an den Seiten. Abdominaltergite glatt, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval mit dicker, ziemlich langer Nase. Stirnprofil an der Basis der Nase mit deutlicher Erhebung. Antennen 14gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 3.; 5. etwas kürzer als 4. Pronotum ziemlich tief sattelförmig, vorn deutlich ausgerandet. Körperlänge 4,5 —5 mm Kopflänge . 1,9 — 2,05 „ Frequenzmax. bei 1,95—2 mm() Kopfbreite . 1,15—1,3 „ „ „ala BoD 2) Messung des Kopfes an 10 Stücken. 260 Nils Holmgren. Fie. 40. Eutermes maxımus. a und b Kopf des Soldaten. Arbeiter: Kopfplatten und Transversalband braun. Kopfnähte, ein kleiner Fleck in der Verlängerung der Sagittalnaht, Clypeus, Wangen, Antennen, Mundteile weiß bis weißlichgelb. Übriger Körper weißlicheelb. Kopf sehr dünn behaart. Abdominaltereite dünn behaart mit einer, oft undeutlichen, hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Kopfnähte offen, gleich breit. Fontanelle nicht deutlich abgegrenzt, lanegestreckt-dreieckig. Clypeus viel kürzer als die halbe Breite. Antennen 15gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. unbe- deutend kürzer aber dieker; 5. kugelrund. Pronotum stark sattelförmig; Vorderrand deutlich ausgerandet. Körperlange .........: >,9_ buımm Kopklänpe 2.2... 1,84 | Koptbreite. 1.200.020 1,53 N Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes macrocephalus (Silv.) — Fig. 41. Syn. Eutermes Rippertii subsp. macrocephalus SILV., 1. e. p. 83. Soldat: Kopf hellbraun bis gelbbraun mit dunklerer Nase und hellgelben Antennen. Nota und Abdominaltergeite hell graubraun. Sternite heller. Beine weiblich. Kopf ziemlich dicht behaart. Thoracalnota und Hinterleibsplatten dicht behaart, letztere mit einer diümnen hinteren Querreihe längerer Borsten. Beine ziemlich dicht behaart. Kopf groß. Nase mittelgroß, Konisch. Stimmprofil gerade oder sogar in der Höhe der Antennenwurzeln etwas (sehr undeutlich) einge- Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 261 senkt. Antennen hell geringelt, ziemlich stark behaart, 13gliedrig: 1. Glied beinahe so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. bedeutend länger als 2., jedoch nicht doppelt so lang; 4. etwas länger als 2.; 5. unbedeutend länger als 4. Das 3. Glied ist oft undeutlich in zwei Glieder (falsche) getrennt, von denen das basale schmäler und kürzer als das apikale ist. Pronotum sattelförmig, Vorderrand in der Mitte schwach aber deutlich ausgerandet. Fig. 41. Eutermes macrocephalus. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge ...... 4 mm Koplanse ........ a 10008 | en x i ale " Messung an 2 Stücken. Kopfbreite......... 1,17 —1,4 = Arbeiter: Kopf gelb, vorn heller. Kopfnähte, Antennen und übriger Körper weißlich. Kopf dicht behaart. Abdominaltergite und Sternite ziemlich behaart; letztere mit hinteren Borsten. Kopf abgerundet, vorn etwas verbreitert. Sagittalnaht fein, scharf hervortretend. Transversalnaht undeutlich. Fontanelle groß, dreieckig. Gewölbter Teil des Olypeus erreicht nicht ganz den Mandibelkondylen und ist ungefähr so lang wie die halbe Breite. Mandibelkondylen ziemlich eroß. Antennen 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2., zuweilen sehr wenig kürzer oder länger; 4. ungefähr halb so lang wie 3. Pronotum vorn ausgerandet. Könperlänges......e.:.. 5,5 mm Kopklansere. a2... 8 158,0, Konkret dei: 1,94% Fundort. Argentinien und Paraguay, am Alto Parana entlang: Bella Vista, Puerto Bertoni, Pampa Piray, S. Ignacio, Posadas (SILVESTRI). 262 Nils Holmgren. Eutermes Acajutlae n. sp. — Fig. 42. Imago: Kopf braunschwarz. Clypeus, Oberlippe, (Basis der) Mandibeln und Antennen rostgelb. Basalglied der Antennen dunkler. Thoracalnota rost- gelb. Flügel graugelb. Abdominaltergite braun. Sternite gelb, lateral- wärts gebräunt. Kopf ziemlich glänzend und also nicht sehr dieht behaart. Übriger Körper ziemlich dicht behaart. Flügel fein behaart und bestachelt. Kopf breit-oval. Augen groß, ziemlich hervorstehend. Ozellen von den Augen nur wenig entfernt. Fontanelle kurz, spaltförmig. Besonders die Sagittalnaht sehr deutlich. Muskelinsertionen in einer Transversal- linie vor der Fontanelle. Antennalorgane deutlich. Clypeus ziemlich kurz. Antennen 15gliedrig: 2. Glied etwas kürzer als 3. und so lang wie 4. Pronotum beinahe trapezförmige mit abgerundeten Seiten. Hinterrand in der Mitte schwach ausgerandet. Mesonotum in der Mitte nur sehr schwach eingebuchtet. Metanotum. sehr deutlich aber kurz aus- serandet. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und ist gewöhnlich apikal gabelig geteilt. Cubitus mit 5—10 Zweigen (im ersten Falle ist die Mediana reicher verzweigt), von denen die 3—6 inneren dicker sind als die übrigen. Fig. 42. Eutermes Acajutlae. Kopf der Imago. Länge mit Flügel...... 17° mm Länge ohne Flügel .... 9 R Kopllänser : ars ma, 1,927; Kopfbreite. 2 I en I Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,15 mm. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 263 Soldat: Kopf schwarzbraun. Nasenspitze heller. Antennen eelbbraun bis rostgelb. Übriger Körper rostgelb. Kopf dicht abstehend und grob behaart. Abdominalplatten mit ab- stehenden dunklen Haaren ziemlich dicht besetzt. Kopf sehr breit-oval bis Kreisrund. Nase ziemlich kurz, kegel- förmig. Stirnprofil sehr schwach konkav. Antennen ziemlich lang, 13gliedrig: 3. Glied beinahe doppelt so lang wie 2.; 4. etwas länger als 2. Vorderrand des Pronotums ausgerandet; Vorderlappen nur sehr wenig aufsteigend. Körperlänge. ..... 5 mm Koptlanee..... 2... 1a on | & 5 "on (Messung : Stücken. Köpfbreite .... ..... m ea ea zu Arbeiter: Kopf dicht behaart. Hinterleib sehr dicht dunkel behaart. Kopf- platten braun und hinterer Teil der Mitte des Transversalbandes braun; übriger Kopf mehr oder weniger rostgelb. Körper rostgelblich (weiß). Kopf breit-oval. Kopfnähte fein. Fontanelle dreieckig. Clypeus beinahe so lang wie die halbe Breite. Antennen 14gliedrige: 3. Glied länger als 2.; 2. so lang wie 4.; 5. etwas länger als 4. Pronotum vorn tief ausgerandet, wenig stark sattelförmig. Körperlänge N... 2... 5—5.5 mm Koplanser.. „ars: .0r: 1,9 Kopfbreite-....u..2... i550 7 Fundort. San Salvador: Acajutla. — Mus. Hamburg. St. Thomas. — WASMANNs Sammlung. Diese Art steht dem hellköpfigen E&. macrocephalus (SILV.) sehr nahe. Eutermes arenarius (Bates) Silv. — Fig. 43. Imago: „Ledergelb, Kopf kastanienbraun, ein rötlicher verwischter Fleck auf dem Scheitel, Mund, Fühler, Freßwerkzeuge ledergelb; Flügel matt sraugelb, Randadern ledergelb. Von der Größe des T. lividus, matter gefärbt, Kopf und Thorax dicker. Der fein aber sehr dicht behaarte Kopf ist groß; fast viereckig, abgeplattet; die Augen ziemlich groß, aber flach und wenig vorspringend, davon nach innen fast um mehr als ihren Durchmesser entfernt liegen die kleinen Nebenaugen, die durch einen quer über die Stirn gehenden, etwas gekrümmten Wulst verbunden werden; über demselben die Stirn eingedrückt mit einer fein eingegrabenen gelben Linie in der Längsnaht. Vorderrand vertieft mit jederseits zwei einge- 264 / Nils Holmgren. drückten Punkten. Epistom gewölbt, in der Mitte geteilt. Fühler 16eliedrig, wie bei 7. lövidus. Prothorax schmäler als der Kopf, ähnlich wie bei T.lividus, aber breiter und kürzer, mehr eiförmig; das sechste Bauch- schild beim Weibehen kürzer, mehr oblong. Füße wie dort. Flügel in Form und Geäder wie bei T. Zividus, mit dem Unterschiede, daß die Spitze des Vorderrandes weniger gekrümmt ist, die Mediana gegen die Spitze hin drei Adern zum Hinterrande gibt und die Submediana weniger und weitläufiger gestellte (6—7) Adern hat. Kopf und Thorax poliert; das eanze Tier sehr fein und dicht behaart.“ „Long. e. alis 14mm; Long. corp. 6mm; Exp. alar. 27mm.“ (ex HAGEN.) Soldat: Kopf braun, wenig glänzend. Nase und Umgebung der Antennen- basis heller. Körper strohgelb. Pronotum bräunlich, Vorderrand dunkler. Abdominaltergite etwas gebräunt. Kopf dünn mit ziemlich langen Borsten bekleidet. Abdominaltergite mit mikroskopischen Haaren besetzt und außerdem mit einer hinteren Borstenreihe. Haare der Sterniten viel länger. Nase verhältnismäßig kurz. Stirnprofil gerade, mit einer deutlichen flachen Erhebung an der Nasenbasis. Höhe des Kopfes vorn und hinten gleich. Antennen 14eliedrig: Basalglied so lang wie die zwei folgenden zusammen; 3. Glied so lang wie 2., aber schmäler; 4. und 5. gleich lang und so lang wie 3.; 6. länger als 5. Pronotum sattelförmig, vorn abgerundet, nicht ausgerandet. Fig. 43. Eutermes arenarius. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge ...... 4,5 mm Kopllänse. 2.2. 1,6 —17 „\ | 'ıs rg Messung : Stücken. een 102-112 . ( Messung ın 4 Stücken Arbeiter: Kopf mattbraun. Kopfnähte, Clypeus, Oberlippe, Mandibelbasis, Umgebung der Antennen, Antennen und übriger Körper weißlich. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 265 Kopf ziemlich behaart. Abdominaltergite dünn, Sternite dichter behaart; beide hinten mit längeren Borsten. Kopfform wie gewöhnlich. Fontanelle langgestreckt, nieht scharf begrenzt. Clypeus beinahe so lang wie die halbe Breite. Antennen 15gliedrig: 2. Glied viel länger als 3.; 4. undeutlich kürzer als 3.: 5. un- deutlich länger als 4. Pronotum vorn schwach ausgerandet. Kömerlänsen. uns: ... 4 mm Koptlanger en 38.308 2. 1,5 Kopibremer ent. 36; Fundort. Brasilien (Matto Grosso): Coxipö (Cuyabä) (SILVESTRI). — Santarem am Amazonenstrom (BATES, ex HAGEN). Bemerkung. Es ist äußerst fraglich, ob die von SILVESTRI als E. arenarius bezeichnete Art wirklich die von BATES beschriebene ist. Allerdings läßt sich dies nicht ohne Vergleich mit den Typen feststellen. Vorläufige dürfte jedoch SILVESTRIs Identifizierung gelten können. Eutermes pilifrons n. sp. — Fig. 44. Soldat: Kopf glänzend schwarzbraun mit hellerer Nasenspitze und Umgebung der Antennen. Antennen und Vorderrand des Pronotums hellbraun. Körper mit Beinen schmutzig-rostgelb. Kopf ziemlich dicht behaart. Vorder- und Hinterrand des Pronotums mit ziemlich langen, abstehenden Haaren. Abdominaltergite und Sternite dicht abstehend behaart mit etwas längeren Borsten am Hinterrande. Beine stark abstehend behaart. Fig. 44. Eutermes pilifrons. a und b Kopf des Soldaten. 18 266 Nils Holmgren. Kopf mit langer, konisch zugespitzter Nase. Stirnprofil beinahe völlig gerade. Die Erhebung an der Basis der Nase fast kaum bemerkbar. Kopf hinten etwas höher als vorn. Antennen lang, 13gliedrig: Basal- glied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. Glied bedeutend länger (und schmäler) als 2.; 4. etwas länger als 2.; 5. länger als 4., aber kürzer als 3.; das 3. Glied ist das schmalste von allen. Pronotum vom Hinterrand aus bogenförmig aufsteigend, nicht aus- gerandet. Körperlänge. . 3,7 mm Koptlänge ... 1,55—1,69 .„. Frequenzmax. bei 1,6—1,64 mm Kopfbreite... 1 —1,19 . S le et Arbeiter: Kopf braun. Wangen, Oberlippe, Basalteile der Mandibeln, Kopt- nähte und Antennen heller. Körper weißlichgelb. Kopf ziemlich behaart. Abdominaltergeite behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf breit-oval. Sagittalnaht breiter als die Transversalnähte. Ulypeus etwas kürzer als die halbe Breite, nur wenig heller als das Transversalband. Antennen ziemlich kurz, 14gliedrig: 2. Glied länger als 4.; 3. unbedeutend länger als 2.; 5. so lang wie 4. Pronotum vorn deutlich breit ausgerandet; Vorderlappen bogen- förmig aufsteigend. Körperlänge ....... 229° RR Koptlanee.. a. Loe.. Koptbreite ser ur 1,4 Fundort. Westindien: Curacao. — Mus. Hamburg. Mexiko: Sierra du Nayarit, Territorium Jalisco (L. DIGUET). — Mus. Paris. Columbien: Bogota. — Mus. Wien. Eutermes pacificus n. sp. — Fig. 45. Soldat: Kopf braun. Nase basal dunkler, apikal heller. Umgebung der Antennen gelbbraun bis gelb. Antennen und übriger Körper weißlich. Vorderrand des Pronotums gebräunt. Kopf behaart. Abdominaltergite und Sternite dieht behaart, mit Borsten am Hinterrande. Nase nicht besonders lang, konisch. Stirnprofil gerade. Erhebung an der Basis der Nase deutlich. Antennen 13gliedrig: 3. Glied viel länger als 2.; 4. so lang wie 2. oder undeutlich länger; 5. etwas länger; 6. so lang wie 3. und länger als 5. Pronotum ziemlich stark aufsteigend, nicht ausgerandet. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 267 52 a b Fig. 45. Eutermes pacificus. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge ...... 3,4 mm Kopflange .... 2... 143 AI ER S ? ‘Messung an 4 Stücken. Kopfbreite........ 092—1 ,„/ = Fundort. Nicht näher angegeben, aber „.Jedenfalls Westküste von Süd- oder Zentral-Amerika“. -—— Mus. Hambure. Eutermes minor Holmgr. — Fig. 46. Soldat: Kopf gelb mit gebräunter Nase und weißlichgelben Antennen. Vorderrand des Pronotums braun. Abdominaltergite gelbbraun; Sternite heller. Beine weiblich. Kopf dünn mit fast mikroskopischen Haaren bekleidet; mit wenigen längeren Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdominal- tergite fein behaart mit hinterer Borstenreihe, welche jedoch gewöhnlich in der Mitte des Hinterleibes fehlt. Sternite mit längeren Haaren und mit Borsten. Nase kurz und dick, kegelförmig. Stirnprofil gerade. Erhebung an der Basis der Nase nur schwach angedeutet. Antennen 12- oder Fig. 46. Eutermes minor. a und b Kopf des Soldaten. 18* 2685 Nils Holmgren. 13gliedrig; 12gliedrig: 3. Glied wenig länger als 2.; 4. länger und dicker als 3.;— 1ögliedrig: 4. Glied viel kürzer als 3., halb so lang; 5. etwas kürzer als 2.; 6. länger. Vorderteil des Pronotums fast rechtwinklig aufsteigend, nicht aus- gerandet. Körperlänge ...... 9% = 9.5, mm Kopllänger. 2° 1,39— 1,46 „ | = Ze 702 f Messung an 6 Stücken, Kopibreite: 2.0.2 0,89—0,95 „| E Arbeiter: Kopf gelb bis gelbbraun. Kopfnähte, Olypeus, Oberlippe, Mandibel- basis, Wangen und Antennen heller. Thoracalnota und Abdominaltergite gelb bis hellgelbbraun; Sternite heller. Kopf ziemlich behaart. Abdominaltergite mit ziemlich dünnem Haar- kleid. Sterniten dichter behaart, mit hinteren Borsten. Kopf mit beinahe parallelen Seiten. Kopfnähte offen. Fontanelle langgestreckt, spaltförmig, kaum begrenzt. Gewölbter Teil des Clypeus sogar länger als die halbe Breite. Mandibelkondylen ziemlich groß. An- tennen 14gliedrig: 2. Glied etwas länger als 3.; 4. halb so lang wie 3.; 5. etwas länger. Pronotum vorn ausgerandet. Körperlänge... 2.2... 4 mm KRopflanpe re oa 1,26 Kopibreiter .: 2. 00. 1 Fundort. Bolivien: Tuiche (HOLMGREN). Eutermes Jaraguae n. sp. — Fig. 47. Soldat: Kopf orangegelb mit gebräunter Nase. Abdominaltergite rostgelb bis rostbraun. Sternite rostgelb. Fig. 47. Eutermes Jaraguae. a und b Kopf des Soldaten. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 2659 Kopf nur mit spärlichen Borsten bekleidet. Abdominaltergite mikro- skopisch behaart, mit hinteren Borsten. Kopf oval mit ziemlich schmaler und verhältnismäßig langer Nase. Stirnprofil mit einer sehr schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4. kürzer als 2. Pronotum stark sattelförmig; Vorderrand nicht auseerandet. Körperlänge .3,5 mm Kopllanse....1,35--1,55 °., Frequenzmax. wahrschl. bei 1,45—1,5 mm Kopfbreite... .0,75—0,9 , . 5 85 0,9 Arbeiter: Kopfplatten und Transversalband kastanienbraun. Kopfnähte weißlich. Ulypeus, Wangen, Mundteile, Antennen weißlichgelb bis rostgelb. Körper rostgelb, unten heller. Kopf dünn behaart. Abdominaltergite ziemlich behaart mit einer undeutlichen hinteren Borstenreihe. Kopf relativ klein, breit-oval bis viereckig-oval. Sagittalnaht breiter als Transversalnaht. Fontanelle langgestreckt. Clypeus beinahe so lang wie seine halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 3. Glied deutlich kürzer als 2.; 4. undeutlich kürzer als 3.; 5. deutlich länger als 4. Pronotum stark sattelförmig; Vorderrand deutlich ausgerandet. Körperlänge .....2.. 3 3,5 mm Kopllansen..: Wunde: 1.33 Kopkbreite. 2.2.5320. #13 Fundort. Brasilien: Flußgebiet des Itapoen (Distr. ‚Jaraguä, Sta. Catharina. — W. EHRHARDT leg.). — Mus. Hamburg. Eutermes aurantiacoides n. sp. — Fig. 48. Soldat: Kopf rostgelb mit dunkler Nase. Antennen rostgelb. Nota des Thorax und Abdominaltergite gelbbraun oder dunkel rostgelb; Sternite viel heller. Beine weißlich. Kopf mit einigen Borsten an der Basis der Nase und an der Stirn. Abdominaltergite mit sehr feinem Haarkleid und einigen längeren Borsten am Hinterrande. Sternite mit längeren Haaren. Nase lang und schmal. Stirnprofil ziemlich gerade, mit einer deut- lichen Erhebung an der Basis der Nase. Höhe des Kopfes hinten so eroß wie vorn. Antennen 13gliedrig: Basalglied etwas kürzer als die zwei folgenden zusammen; 3. Glied bedeutend länger als 2., aber nicht doppelt so lang; 4. so lang wie 2.; 5. etwas länger; 6. länger als. 5. Pronotum sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. 970 Nils Holmeren. Ad b Fig. 48. Eutermes auwrantiacoides. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge . 3 mm Kopflänge... 1,5 —1,74 „ Frequenzmax. bei 1,6 —1,64 mm Kopfbreite .. 0,83—1,09 „ f: elle) Arbeiter: Kopf gelb. Kopfnähte, Wangen und übriger Körper weißlich bis weißlichgelb. Kopf ziemlich dünn behaart. Abdominaltergite dünn behaart und außerdem mit zwei ziemlich deutlichen Borstenreihen. Sternite dichter behaart mit einer hinteren Borstenreihe. Kopfform wie gewöhnlich. Sagittalnaht sehr fen, wenig hervor- tretend. Fontanelle undeutlich, dreieckig. Gewölbter Teil des Clypeus klein, erreicht bei weitem nicht den Mandibelkondylen, kürzer als die halbe Breite. Antennen 14eliedrig: 2. Glied etwas länger als 3.; 4. kaum halb so lang wie 3.; 5. halb so lang wie 2.; 6. so lang wie 3. Pronotum vorn nicht ausgerandet. Körperlänge’... 22: 4,5 mm Kophlanperu en 2. 1,51 Koöpibretter are ION Fundort. Brasilien: Flußgebiet des Itapocu (Distr. Jaragua, Sta. Catharina. — W. EHRHARDT leg.). — Mus. Hamburg. Eutermes aurantiacus n. sp. Soldat: E. aurantiacoides n. sp. sehr ähnlich. Farbe etwas heller. Kopf etwas weniger massiv; seine Höhe etwas kleiner. Antennen 12- oder 13gliedrig; 12gliedrig: Basalglied unbedeutend kürzer als die beiden folgenden zusammen; 3. Glied länger als 2., aber kürzer als bei E. aurantiacoides; 4. länger als 3. oder gleich lang, etwas dicker; Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Dura 5. unbedeutend kürzer als 4.; — 13gliedrig: indem das 4. Glied in einen kürzeren basalen und einen längeren apikalen Abschnitt geteilt ist. Das 4. Glied ist hier also kürzer als das 2. Körperlänge. 3,9 mm Kopflänge... 1,45—1,8 „ Frequenzmax. bei 1,6 1,65 mm Koptbreite 720,8 1,05, R 0.90.95 Arbeiter: Von den Arbeitern des E&. aurantiacoides n. sp. kaum ver- schieden. Fundort. Brasilien: Flußgebiet des Itapoct (Distr. Jaraguä, Sta. Catharina. — W. EHRHARDT leg.). — Mus. Hamburg; Santos. — Mus. Hamburg. Eutermes fulviceps (Silv.). — Fig. 49. Syn. Eutermes arenarius subsp. fulviceps SILV., 1. e. p. 87. Imago: Kopf gelblich bis gelbliehbraun. Clypeus, Wangen, Antennen, Ober- lippe und Mandibelbasis heller. Thorax gelb. Abdominaltergite rost- gelb. Sternite strohgelb. Flügel durchsichtig, nur schwach gelblich- weiß; Rippen rostgelb. Kopf und übriger Körper ziemlich dieht behaart. Kopf breit-oval. Augen mittelgroß. Ozellen groß, von den Augen nur sehr wenig entfernt. Fontanelle ziemlich groß, vorm erweitert. Mittlere Muskelinsertionen des Transversalbandes langgestreckt, gegen die Fontanelle hin konvergierend. Gewölbter Teil des Clypeus kürzer als die halbe Breite, aber nicht so kurz wie bei E. chaquimayensis HOLMGR. Antennen lögliedrig: 3. Glied so lang wie 2. und 4, aber schmäler als diese. | Pronotum vorn gerade oder nur äußerst schwach konkav; Seiten- ränder schwach bogenförmig, nach hinten stark konvergierend; Hinter- Fig. 49. Eutermes fulviceps. a Kopf der Imago, b und e des Soldaten. 272 Nils Holmgren. rand in der Mitte etwas ausgerandet. Meso- und Metanotum hinten dreieckig ausgeschnitten, ersteres stärker. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und besitzt nur ein Paar apikale Zweige. Cubitus mit 12—13 Ästen, von denen 5—6 innere kräftig markiert sind. Bänge-mit Plügel” 7 > 15 2 mm „= ohne ARE 1.5 Kopflnee gs erree 15 Kopibreten. sg dran 1,24 Länge vom Vorderrand des Transversalbandes bis zum Nacken 0,39 mm. Soldat: Kopf gelb mit dunklerer Nase. Antennen hellgelblich. Vorder- rand des Pronotums schwach gebräunt. Hinterleib weißlich mit braun durchschimmerndem Darminhalt. Kopf mit einigen Borsten an der Basis der Nase und an der Stirn. Abdominaltergite mit kleinen Haaren bekleidet und außerdem mit einer hinteren Borstenreihe. Haare der Sterniten länger. Nase ziemlich schmal. Stirnkontur gerade, mit einer Erhebung an der Nasenbasis. Kopfhöhe hinten unbedeutend größer als vorn. Antennen lögliedrig: Basalglied so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen; 3. Glied bedeutend länger als 2., aber unbedeutend schmäler; 4. wenig kürzer als 2.; 5. etwas länger als 4.; übrige Glieder ungefähr gleich lang. Pronotum sattelförmig, nicht ausgerandet. Körperlänge . 3,77 mm Kopflänge... 1,45—1,79 „ Frequenzmax. bei 1,65—1,69 mm Kopfbreite .. 0,9 —1,14 „ . n ae 02 Arbeiter (wahrscheinlich nicht voll ausgebildet): Kopf gelbweiß. Übriger Körper weißlich. Kopf fein und dicht kurzhaarig. Abdominalplatten ziemlich behaart, mit längeren Borsten am Hinterrande. Kopfform wie gewöhnlich. Kopfnähte und Fontanelle nicht sichtbar. Der gewölbte Teil des Clypeus erreicht nicht den Mandibelkondylen und ist kürzer als seine halbe Breite. Mandibelkondylen ziemlich groß. Antennen l5gliedrie: 3. Glied so lang wie 2., gelegentlich etwas kürzer oder länger; 4. so lang wie 2. oder etwas kürzer. Pronotum vorn ausgerandet. Körperlänge! .2...: 4,5—5 mm Kopflanger 2. 202 0% 1,38 Ropibrete 22 nen hats, Fundort. Argentinien: Cermadas, S. Luis, Chajari, Concordia, Sunchales, Posadas (SILVESTRI). Uruguay: Mosquitos, La Sierra (SIL- Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 273 VESTRI). Paraguay: Villa Rica, Villa Incarnaciön (SILVESTRI). Brasilien: „Mit Pflanzen eingeführt“. — Mus. Hamburg. Santos. — Mus. Hambure. Sao Paulo, Blumenau. — Mus. Wien. Rio grande do Sul. — WASMANNs Sammlung. Eutermes brasiliensis n. sp. — Fig. 50. Imago: Kopf gelbbraun. Clypeus, Oberlippe, Antennen und Mandibelbasis rostgelb. Kopf unten und im Nacken schwarz gerandet. Pronotum gelb mit zwei dunklen Flecken zwischen der Mediallinie und den Vorder- ecken. Meso- und Metanotum, Abdominaltergite und Sternite sowie Beine rostgelb. Flügel graugelb mit braunen Adern. Ziemlich dicht behaart. Kopf breit-oval. Augen mittelgroß, mäßig hervorstehend. Ozellen von den Augen nur wenig entfernt. Fontanelle deutlich, dreieckig. Mediale Muskelinsertionen am Transversalbande einander genähert, etwas lang- gestreckt. Clypeus nur kurz, kürzer als die halbe Breite, aber doch relativ viel länger als bei der Rrppertii-Gruppe. Antennen ziemlich lang, 1ögliedrig: 3. Glied etwas kürzer als 2.; 4. so lang wie 2.; 5. unbedeutend kürzer als 4. Pronotum (stark behaart) ziemlich schmal; Vorderrand gerade, in der Mitte unbedeutend gekerbt; Hinterrand sehr wenig eingebuchtet. Mesonotum viel mehr ausgerandet als Metanotum. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und ist sehr variabel; sie kann ganz einfach oder schon in der Mitte geteilt sein, mit 3—4 langen Ästen. Cubitus dementsprechend sehr variabel, mit ungefähr 10—12 Ästen; er erstreckt sich entweder bis zur Spitze des Flügels oder bis zu seinem äußeren Drittel. Fig. 50. Eutermes brasiliensis. a Kopf der Imago, b und e des Soldaten. 274 Nils Holmgren. Länge mit "Plügel.. ... 15 „mm ONE MEIN. fe) Kopllännes# rer en: 1,52 Kopibreite ar amt. 593.5 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 0,94 mm. Soldat: | Kopf gelblichbraun, mit dunklerer Nase. Antennen gelblich. Vorder- rand des Pronotums braun. Übriger Körper weißlich, mit gelblichem Ton an den stärker chitinisierten Teilen. Kopf mit zwei ziemlich medialen Borsten an der Nasenwurzel, mit zwei mehr lateralen etwas weiter nach hinten (diese können eine Quer- reihe bilden). mit zwei scheitelständigen und endlich zwei mehr lateralen (können fehlen). Übrigens ist der Kopf mit mikroskopischen Haaren besetzt. Vorderrand des Pronotums mit langen Borsten. Abdominal- tergite fein und dicht behaart, mit einer Querreihe von Borsten etwas hinter der Mitte. Sternite mit längeren Haaren und ähnlichen Borsten. Kopf ziemlich groß. Stirnprofil gerade, mit einer flachen Einsenkung vor der Basis der Nase. Antennen 1ögliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 2. oder etwas kürzer. Pronotum ziemlich stark aufgerichtet konkav, nicht ausgerandet. Körperlänge ...... 4 —4,5 mm Kopllangess.......: 1.19.10, Kopfbreite......... 1141,16 Arbeiter: Kopf mattgelb. Antennen, Wangen sowie übriger Körper weißlichgelb. Kopf dicht behaart. Abdominalplatten mit dichtem (etwas borstigem) Haarkleid; ventrale außerdem mit hinteren Borsten. Kopf vorn schwach verbreitert. Sagittalnaht sehr fein. Fontanelle groß, dreieckig-oval. Transversalnähte kaum sichtbar. Der gewölbte Teil des Clypeus erreicht beinahe den Mandibelkondylen und ist etwas kürzer als die halbe Breite. Mandibelkondylen groß. Antennen 14gliedrig: 2. Glied etwas kürzer als 3. und 4. zusammen; 3. so lang wie 4.; 5. etwas länger. Pronotum vorn nicht ausgerandet. Körperlänge „u... 22.2 5,5 mm Kopflanse. 2er. na 1,58 Kopibreritenrr 2.2 we 1,2 Fundort. Brasilien: Rio Grande. — Reichsmus. Stockholm. Eutermes pluriarticulatus (Silv.). — Fig. 51. Syn. Eutermes arenarius subsp. pluriartieulatus SILV., 1. e. p. 86. Imago: Kopf gelbbraun bis hell kastanienbraun. Übriger Körper blaßrostgelb. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 275 Ziemlich dieht kurzhaarig. Kopf breit-oval. Augen mäßig groß. Ozellen oval, um etwas weniger als ihren längeren Durchmesser von den Augen entfernt. Transversal- nähte deutlich. Fontanelle ziemlich klein, dreieckig. Mittlere Muskel- insertionen am Transversalband langgestreckt und gegen die Fontanelle konvergierend. Antennalorgane deutlich an den Vorderecken des Trans- versalbandes. Clypeobasale viel kürzer als die halbe Breite. Antennen 1Sgliedrig: 3. Glied unbedeutend kürzer als 2. und so lang wie 4. Pronotum vorn gerade, mit etwas hervorspringenden Vorderecken, deutlich länger als seine halbe Breite; Hinterrand in der Mitte etwas ausgerandet. Mesonotum mehr ausgerandet als Metanotum. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und besitzt nur wenige (2—3—4) Apikaläste. Cubitus mit bis 12 Ästen, von denen die 5—6 inneren dicker als die übrigen sind. b Diemnl. Eutermes pluriarticeulatus. a Kopf der Imago,- b und e des Soldaten. Länge mit Flügel .. 17,5—19 mm BENRONNENE N 8.09 Koptlänge‘ „au. 1,92 Kopfbreite 2... 1,56 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,07 mm. Soldat: Kopf gelb, mit brauner Nase, Körper weißlich. Vorderrand des Pronotums etwas gebräunt. Abdominaltergite leicht gelblich. Kopf mit spärlichen Borsten an der Nasenwurzel und ein paar Borsten an der Stirn. Abdominaltergite glatt (oder mit mikroskopischen Haaren bekleidet), nur mit einer hinteren sehr dünnen Querreihe längerer Borsten. Sternite außer ähnlichen Borsten mit dünnem Haarkleide. 276 Nils Holmgren. Nase ziemlich schmal. Stirnprofil ziemlich gerade. An der Basis der Nase eine sehr schwache Erhebung. Obere Kontur der Nase und Hinterteil des Kopfes liegen nicht ganz in derselben Ebene. Höhe des Kopfes hinten etwas größer als vorn. Antennen 14gliedrig: 1. Glied länger als die beiden folgenden zusammen; 2. unbedeutend länger und dieker als 3.; 4. dieker als 3. und so lang wie 2.; 5. so lang wie 4.; 6. länger. Pronotum sattelförmig; Vorderrand abgerundet, nicht ausgerandet. Körperlänge ...... 4,5 mm Kopflänse 2.2... ! oo | seh i ; ' Messung an 2 Stücken. Kopfbreite.. ....... 1,01 1.05, nn Arbeiter: Kopf gelb bis gelbbraun. Kopfnähte, Vorderecken des Transversal- bandes, Clypeus, Oberlippe, Umgebung der Antennen, Antennen, Mandibel- basis und übriger Körper weißlich bis gelblichweiß. Kopf und Abdominalplatten dünn behaart: letztere mit einer hinteren Borstenreihe. Kopfform wie gewöhnlich, mit fast parallelen Seiten. Kopfnähte deutlich. Fontanelle doppelt so lang wie breit. Clypeus (viel) kürzer als die halbe Breite; gewölbter Teil erreicht nicht den Mandibel- kondylen. Mandibelkondylen ziemlich groß. Antennen 15gliedrig, ziemlich lang: 3. Glied kürzer als 2.; 4. so lang wie 3. oder unbedeutend länger. Pronotum vorn schwach ausgerandet. Körperlanzer. a... 2.20. 28 4,5 mm Koptlanpean ek: 2 1,53 Kopibreite rt. 12 Fundort. Brasilien (Matto Grosso): Coxipo (Cuyabä) (SILVESTRI). Eutermes Ripperti f. Ehrhardti n. f. — Fig. 52. Imago (Köniem): Kopf hell kastanienbraun. Clypeus, Antennen, Oberlippe und Man- dibelbasis strohgelb, Thoracalnota graubraun. Abdominaltergite braun. Sternite hell rostgelb. Kopf wenig dicht behaart. Übriger Körper dichter behaart. Kopf breit-oval. Augen groß, hervorstehend. Ozellen ziemlich groß, von den Augen nur wenig entfernt. Fontanelle lang spaltförmie. Kopft- nähte schwach sichtbar. _Muskelinsertionen am Transversalbande in schwachem Bogen vor der Fontanelle. Antennalorgane ziemlich deutlich. Ulypeobasale ziemlich kurz. Antennen 16gliedrig: 3. Glied kürzer als 2. und so lang wie 4. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Dre Pronotum so lang wie die halbe Breite, vorn gerade, hinten in der Mitte ausgerandet. Kier 52: Eutermes Ripperti f. Ehrhardti. a Kopf der Imago, b und ce des Soldaten. ISORPERIANER. 2 2, Co 21 mm Körperbreite ... 222.7... 2 6 Kopllanee ar...n... 1,65 Kopibreite er... 1,51 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,13 mm. Soldat: Kopf rostgelb mit dunklerer Nasenspitze. Oberseite des Körpers gelb bis rostgelb bis hellbraun. Unterseite und Beine heller. Kopf mit einigen Borsten an Nasenbasis und Scheitel. Abdominal- tergite dicht behaart (sehr kleine Haare), mit längeren Borsten am Hinter- rande der Segmentplatten. Sternite mit längeren Haaren als die Tergite. Stirnprofil ziemlich gerade, mit einer Erhebung an der Nasenbasis. Dorsalkontur der Nase in gerader Linie mit dem Scheitel. Antennen bisweilen 13-, gewöhnlich 14gliedrig; 13gliedrig: Basalglied kürzer als die beiden folgenden zusammen;. 3. Glied lang, aber nicht doppelt so lang wie 2.; 4. kürzer als 2. (halb so lang wie 3.); — 14gliedrig: Basalglied länger als die beiden folgenden zusammen; 3. Glied deutlich kürzer als 2.; 4. so lang wie 2.; 5. etwas kürzer als 4. Pronotum sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge . 4 mm Kopflänge ... 1,6 —1,8 „ Frequenzmax. bei 1,7—1,75 mm Kopfbreite... 0,95—1,2 „ R see Na Arbeiter: Kopf gelb. Kopfnähte und Wangen sowie übriger Körper weißlich- gelb. Antennen gelb. 278 Nils Holmgren. Kopf ziemlich behaart, mit kurzen Haaren. Abdominaltergite ziem- lich dicht behaart, mit Borsten am Hinterrande. Kopt ziemlich groß und dick, fast so breit wie lang, nach vom etwas breiter als m der Mitte. Kopfnähte deutlich. Fontanelle dreieckie. Basalteil des Clypeus fast so lang wie seine halbe Breite. Antennen l4gliedrig: 2. Glied so lang wie 3.; 4. viel kleiner; 5. länger als 4., aber kürzer als 2. Vorderrand des Pronotums stark ausgerandet. Korperlange 2... 8 D mm Kopllanere. en dee 2 1598 Köpfbreite 22... 1,32 Fundort. Brasilien: Blumenau. — Mus. Berlin und Mus. Greifswald. Flußgebiet des Itapoeü (Distr. Jaraguä, Sta. Catharina. — W. EHRHARDT leg.). — Mus. Hamburg. Rio Grande do Sul. — WASMANNs Sammlung. Bemerkung: Von dem wahren £. Ripperti (RAMB.) habe ich vier von HAGEN revidierte geflügelte Exemplare im Wiener Museum gesehen. Sie besitzen l5gliedrige Antennen, sind aber im übrigen von f. Ehrhardti nicht verschieden. Von der von SILVESTRI als E. Rippertii (RAMNB.) WASM. bezeichneten Art (E. brerioculatus n. sp.) sind sie sehr verschieden. Eutermes itapocuensis n. sp. — Fig. 53. Imago: Kopf hell kastanienbraun, vor der Transversalnaht heller. Am Transversalband treten die Muskelinsertionen als zwei große, in der Mitte vor der Fontanelle zusammenstoßende gelbliche Flecke hervor. Clypeus rostgelb. Antennen etwas dunkler rostfarbig. Thoracalnota gelb, am Rande gebräunt. Flügel graugelb, unterhalb des Radius sector ver- läuft ein deutlicher zitronengelber Strich (Subeostalstrich). der schon vor der Mitte des Flügels sich vom Radius sector trennt. Abdominaltergite braun, Sternite gelblich. Kopf und Thorax verhältnismäßig dünn behaart. Abdominalplatten ziemlich dieht mit Haaren besetzt. Flügelmembran fein behaart. Kopf breit-oval. Augen mitteleroß, (ziemlich) hervorstehend. Ozellen von den Augen nur wenig entfernt, mittelgeroß. Fontanelle dreieckige. Muskelinsertionen siehe oben! Transversalnaht besonders deutlich. Clypeus kurz, kaum länger als ein Viertel der Breite. Antennen 1ögliedrig: 3. Glied viel länger als 2., aber nicht doppelt so lang, oft mit Andeutung einer Zweiteilung; 4. so lang wie 2. und etwas breiter als dieses. Pronotum so breit wie der Kopf ohne die Augen, länger als die halbe Breite, vorn gerade, in der Mitte gekerbt. halbkreisförmig, hinten in der Mitte etwas ausgerandet. Mesonotum hinten breiter ausgerandet als Metanotum. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 279 Flügel: Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und teilt sich hinter der Mitte in 2-—3 ziemlich lange Zweige, welche nach der Spitze und dem Hinterrande gehen. Cubitus mit 6—8 Zweigen nach dem Hinter- rande. Von diesen sind die 3—4 inneren verdickt. b [0 Eutermes itapocuensis. a Kopf der Imago, b und ce des Soldaten. Länge mit Flügel ..... 14 mm TER ONNer m. Hasen 8 Koptlanmer my 1,74 Kopibreite 2.2. Her. 1,6 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,12 mm. Soldat: Kopf gelb, mit gebräunter Nase. Körper strohgelb mit etwas dunkleren Platten. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltergite nicht behaart, mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Nase normal. Stirnprofil an der Basis der Nase mit einer deutlichen Erhebung. Antennen 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.;.4. kürzer als 2.; 5..so lang wie 2. Pronotum tief sattelförmig; Vorderrand nieht ausgerandet. Körperlänge 3,5 —4 mm Kopflänge . 1,45—1,95 „ Zwei Maxima: bei 1,55—1,6 u. 1,75—1,38 mm Koprbreite 0,8. 1,3. ;, 5 5: 10,3 0 DE ee 5 Arbeiter: Kopf gelb, vorn etwas heller. Antennen und Körper weißlich. Kopf ziemlich behaart. Abdominaltergite behaart mit einer hinteren Borstenreihe; auch eine vordere unregelmäßige Borstenreihe ist vorhanden. Kopf mit fast parallelen Seiten, hinten abgerundet. Kopfnähte nur schwach sichtbar. Fontanellplatte durchscheinend. Clypeus kurz, viel 280 Nils Holmgren. kürzer als die halbe Breite. Antennen ziemlich kurz, 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. halb so lang; 5. etwas länger als 4. Pronotum vorn deutlich ausgerandet. Körperlanse na 2: 5,5 mm Koplanse serie et LAD Kopfbreter age. near 1,24, Fundort. Brasilien: Flußgebiet des Itapocü (Distr. Jaraguä, Sta. Catharina. — W. EHRHARDT Jeg.). — Mus. Hamburg. Blumenau. — Mus. Berlin und Mus. Greifswald. Sao Paulo. — Mus. Hamburg. Eutermes Feytaudi n. sp. — Fig. 54. Imago: E. itapocuensis n. sp. äußerst ähnlich, aber bedeutend kleiner; sonst damit fast vollständig übereinstimmend. Das Transversalband ist jedoch etwas dunkler und die beiden Flecke desselben weniger deutlich. Fig. 54. Eutermes Feytaudi. Kopf der Imago. E. itapocuensis E. Feytaudi Dänge mit Plusela 2 202.2... 150mm 15,5 mm U FON AR EN 1 6) % SD), Kopflnse Fra ae TA 1.800, 1 Kopfhreitet a2 TAN: 1,99 102, 1,4—1,46 „ Breite des Prenotums. ..2..... 942-1339. 1,237% Breite zwischen den Augen ... 1 5 0,9 Länge der Facettenaugen ..... 0,48. . 0,53 „ Arbeiter: Stimmt mit #. itapocuensis n. sp. vollständig überein bis auf den anscheinend durchschnittlich größeren Kopf. Kopflänge ..... 1,55 mm (bei 2. itapoc. 1,45) Kopfbreite: ....2 Is E2 I Ra ne Fundort. Brasilien: Rio de Janeiro, Corcovado (Prof. PEREZ). -— Erhalten von Dr. J. FEYTAUD in Bordeaux. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 981 Eutermes tipuanicus n. sp. Soldat: E. pluriarticulatus (SILV.) sehr ähnlich. Farbe, Behaarune und (Gröbe ungefähr dieselbe. Nase verhältnismäßig dieker. Stirnprofil gerade, mit einer schwachen Erhebung an der Basis der Nase; obere Kontur der Nase und Hinterteil des Kopfes liegen in derselben Ebene. Antennen wahrscheinlich 13eliedrig: Basalglied kürzer als die beiden folgenden zusammen. 3. Glied fast doppelt so lang wie 2., basal verschmälert, apikal dick; 4. etwas länger als 2. Norperlane®e. 7 ....7,. 4—4.,5 mm Koptlänse: - ... »..... 1,75 m Koptbreite #1 ....... aa! % Arbeiter: Kopf gelbliehbraun. Kopfnähte, Clypeus, Oberlippe, Mandibelbasis, Umgebung der Antennen, Antennen und übriger Körper weiß bis weißgelb. Kopf ziemlich behaart. Abdominalplatten ziemlich dicht behaart, mit hinteren Borsten. Kopf beinahe kreisrund. Kopfnähte deutlich. Fontanelle nicht deutlich. COlypeus kürzer als die halbe Breite. Mandibelkondylen groß. Antennen 14gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. beinahe so lang wie 2.; 5. länger. Pronotum in der Mitte nur sehr schwach ausgerandet. Körperlänge 2%... 2: 6 mm Kopklange=. u... Kor, Koprbreitenee. ven 0: A, Fundort. Bolivien: Tipuani. — Mus. Hamburg. Eutermes Silvestrii n. sp. — Fig. 55. Syn. Eutermes arenarius subsp. fulviceps var. SILV., 1. e. p. 87, 89. Imago: E, fulviceps (SILV.) sehr ähnlich, aber viel kleiner. Kopf hellbraun. Vorderteil des Transversalbandes heller, Clypeus, Antennen, Mundteile und Fontanelle rosteelb bis weißlichgelb. Am Trans- versalband mit zwei mittleren nach hinten konvergierenden gelben Strichen und zwei mehr nach hinten lateral gelegenen hellen Punkten. Pronotum gelb. Abdominaltereite hell rostbraun. Sternite weißlichgelb. Flügel mit eraugelbem Ton. Behaarung am ganzen Körper ziemlich dicht. Kopf breit-oval. Facettenaugen verhältnismäßig klein, flach. Ozellen von den Augen kaum um deren halben kürzeren Durchmesser entfernt. Fontanelle deutlich, ziemlich langgestreckt. Kopfnähte nur schwach her- 19 282 Nils Holmgren. vortretend. Ulypeus kürzer als seine halbe Breite. Antennen lögliedrig: 3. Glied so lang oder möglicherweise etwas kürzer als 2.; 4. wohl un- bedeutend kürzer als 3., so lang wie breit. Pronotum so lang wie die halbe Breite, hinten nicht ausgerandet. b F Fig. 55. Eutermes Silvestrü. a Kopf der Imago, b und ce des Soldaten. Känsermit, Hlusele7 2 12,5 mm Ohme: er, eher 5,5 Kopllänger nn 1,3005 Kopfbreiter. ........ 900 a EN Soldat: Kopf rotbraun, mit brauner Nase. Körper weißlichgelb. Vorderrand des Prothorax gebräunt. Kopf mikroskopisch dünn behaart, mit einigen längeren Borsten. Abdominaltereite mit mikroskopischem Haarkleid und einer hinteren Borstenreihe. Kopf verhältnismäßig groß, breit-oval, mit kegelförmiger Nase, Stirnprofil vom Nasenrücken aus schwach bogenförmig konvex. Antennen kurz, 12gliedrig‘): 3. Glied bedeutend länger als 2.; 4. länger als 2., aber etwas kürzer als 3. Pronotum wenig tief sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge 2 2 25 mm Kopflänger. „wre ale te _, ” (Messung an 2 Stücken. Kopfbreite........ ale. = Arbeiter: Kopf hell rostgelb. Körper weißlich. !) SILVESTRI gibt 15gliedrige Antennen an. Zwei vorliegende Exemplare besitzen nur 12 Glieder. Bei einigen Exemplaren sollen nach SILVESTRI 1ögliedrige Antennen vorhanden sein. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 283 Kopf und Abdominaltergite ziemlich kurz und dicht behaart. Kopf pentagonal abgerundet. Fontanellplatte durchscheinend. Kopf- nähte nicht sichtbar. Clypeus so lang wie seine halbe Breite. Antennen kurz, 14gliedrig: 2. Glied so lang wie 3. und 4. zusammen; 3. etwas länger als 4.; 5. undeutlich länger als 3. Pronotum mit stark aufgerichtetem Vorderlappen und kurzem Hinter- lappen, vorn nicht ausgerandet. Korperlanee....o.,.0..r.. 4 mm Koplaneermenr en... or. 1238, Kopfbreiter nn... ee... I Fundort. Paraguay: Paraguari. Argentinien, Chaco: Resistencia (SILVESTRI). Eutermes robustus Holmgr. — Fig. 56. Soldat: Kopf gelb, mit dunkler Nasenspitze und braungelben Antennen. Abdominaltergite rostgelb, Hinterränder dunkler. Sternite und Beine heller. Kopf mit ein paar Borsten an der Basis der Nase ‚und am Scheitel. Abdominaltergite glatt, mit einer hinteren Borstenreihe; Sternite außer- dem behaart. Nase lange, kegelförmig. Stirnprofil gerade, an der Basis der Nase sogar etwas eingesenkt; Erhebung sehr undeutlich. Dorsalkontur von Nase und Scheitel nieht ganz in derselben Ebene. Antennen 14gliedrig mit gestreckten Gliedern: Basalglied so lang wie die beiden folgenden; 2. so lang wie das schmälere 3. oder unbedeutend kürzer; 4. deutlich länger als 3., aber dieker; 5. so lang wie 4.; 6. etwas länger. Pronotum mit senkrecht aufsteigendem kurzen Vorderlappen, nicht ausgerandet. IR Fig. 56. Eutermes robustus. a und b Kopf des Soldaten. 19* 284 Nils Holmgren. Körperlänge... 3,5 —4 mm Kopflänge ... 1,75—2,05 „ Frequenzmax. bei 1,8 —1,85 mm Kopibreiter 2.1 m la ” la le Arbeiter: Kopt gelb. Kopfnähte und Wangen weißlich, übriger Körper hell strohgelb. Kopf dünn mit sehr kurzen Haaren und längeren Borsten besetzt. Abdominaltergite sehr dünn behaart und außerdem mit zwei Reihen von braunen Borsten. Sternite dichter behaart, mit nur einer Borstenreihe. Kopf vorn ziemlich plötzlich erweitert. Kopfnähte deutlich. Sagittal- naht rechtwinklig zur Transversalnaht. Fontanelle groß, dreieckig. Ge- wölbter Teil des Clypeus kürzer als die halbe Breite, erreicht nicht ganz den Mandibelkondylen. Antennen lang, ldgliedrig: 2. Glied bedeutend länger als 3.; 4. fast so lang wie 2.: 3. schmäler als 2. und 4. Pronotum sehr schwach ausgerandet. Körperlanser 2.2... 4—D mm Kopilänge. ....2...22.... 1,45 Koptbreite... -.. cu. 22.2. 1.11 Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes Nordenskioeldi n. sp. — Fig. 57. Soldat: Kopf gelbrot, mit gelbbraunen, hell geringelten Antennen. Nota und. Abdominaltergite hell gelbbraun. Unterseite und Beine heller, blaßgelblich. Kopf (sehr) dünn mit mikroskopischen Haaren besetzt und außerdem mit längeren Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdo- minaltergite fein behaart mit längeren Borsten am Hinterrande; in der Mitte des Rückens fehlen jedoch die Borsten. Sternite mit längeren Haaren und Borsten. a b Fig. 57. Eutermes Nordenskioeldi. a und b Kopf des Soldaten. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 285 Kopf groß, kugelig, kreisförmig. Stirnprofil fast vollständig gerade, nur mit Andeutung einer Erhebung an der Basis der Nase. Nase ver- hältnismäßig dünn. Antennen 13- oder 14gliedrig: Basalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. beinahe doppelt so lang wie 2.; 4. so lang oder unbedeutend länger als 2.; 5., 6. und 7. ungefähr gleich lang, länger als 4.; vom 8. an nehmen die Glieder allmählich ab. Bei 14gliedrigen: 2. Glied gleich 3.; 4. etwas größer. Pronotum vorn nicht ausgerandet. Körperlänge ...... 4 —4,5 mm Sa RD Z Kopfareiie nn. 1261,86 7 I Mfessung an 4 Stücken Arbeiter: Kopf rötlichbraun (kastanienbraun). Transversalband vorn heller. Kopfnähte, Clypeus, Oberlippe, Basis der Oberkiefer, Umgebung der An- tennen, Antennen und übriger Körper weißgelb bis rostgelb. Kopf fein behaart. Abdominaltergite mit kurzen Haaren ziemlich dicht besetzt. Sternite mit längeren und dichteren Haaren, außerdem mit hinteren Borsten. Kopfform wie gewöhnlich. Fontanelle langgestreckt, nicht deutlich gegen die Sagittalnaht abgegrenzt. Clypeus so lang wie die halbe Breite. Antennen 14- oder 15gliedrig; 14gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4, kürzer; — 15eliedrige: 3. und 4. Glied nicht gut voneinander abge- erenzt; 3. unbedeutend kürzer als 2.; 4. so lang wie 3. oder undeutlich kürzer. Pronotum vorn sehr deutlich ausgerandet. Körperlänge. 22... 0.2. 5° mm Kopklänsert el. oa. SSopibree en es a... 1.3 Fundort. Süd-Bolivien: Quinta (E. NORDENSKIOELD). Argentinien: Chaco de Santiago del Estero, Icano, Salado (WAGNER). — Mus. Paris. Eutermes rotundatus Holmgr. — Fig. 58. Soldat: Kopf gelb mit gebräunter Nase. Antennen strohgelb. Abdominal- tergite schmutzig weißgelb. Sternite heller. Beine weißlich. Kopf glatt, nur mit einzelnen Borsten an der Nasenwurzel und an den Seitenteilen des Scheitels. Abdominaltergite fein behaart, mit einer Borstenreihe am Hinterrande. Sternite dichter behaart. Kopf ohne Nase breiter als lang. Nase ziemlich lang, kegelförmig. Stirnprofil etwas konkav. Eine Erhebung an der Basis der Nase nicht 286 Nils Holmgren. einmal angedeutet. Antennen 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. kürzer als 2., beinahe kugelrund; 5. so lang wie 2., eiförmig; 6. länger. Vorderteil des Pronotums fast rechtwinklig aufsteigend, nieht aus- gerandet. Fig. 58. Eutermes rotundatus. a und b Kopf des Soldaten. 0 Körperlänge ...... 4,5 mm Koptlanee, 2.0.2... 80 2:07 Koptibreitez. ....... I la Arbeiter: Kopf gelb bis gelbbraun, vorn heller. Kopfnähte, Clypeus, Wangen und Antennen weißlichgelb. Übriger Körper weißlich, mit gelblichem Ton. Kopf spärlich behaart. Abdominalplatten ziemlich behaart, mit hinteren Borsten. ; Kopf mit parallelen Seiten. Kopfnähte offen. Fontanelle nicht begrenzt. Der gewölbte Teil des Clypeus erreicht nicht ganz den Man- dibelkondylen und ist weniger lang wie die halbe Breite. Mandibel- kondylen ziemlich groß. Antennen kurz, 14gliedrig: 2. Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. so lang wie 4. Pronotum vorn schwach ausgerandet. Körperlange- ar, 22% 4,5—5 mm Kopflänzen 2.22 1,4 Kopnfbretter me. 22er 1,25 Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes aquilinus n. sp. — Fig. 59. Imago: Kopf kastanienbraun. Clypeus, Oberlippe und Antennen rostgelb. Thorax rostgelb bis rostbraun. Abdominaltergite braun. Sternite und Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. >87 3eine rostbräunlich bis strohgelb. Flügel „elbliehbraun angehaucht; zwischen Mediana und Cubitus basal weiß. Kopf ziemlich dünn behaart und deshalb etwas glänzend. Körper- behaarung im übrigen ziemlich dicht. Flügel mit feinsten Haaren und Stacheln besetzt. Kopf breit-oval. Facettenaugen groß, hervorstehend. Ozellen groß, den Augen sehr genähert. Fontanelle langgestreckt, spaltförmie. Die Muskelinsertionen am Transversalband liegen in ziemlich kleinem Bogen vor der Fontanelle. Clypeus verhältnismäßig lang, jedoch nicht halb so lang wie seine Breite. Antennen 15gliedrig: 3. Glied unbedeutend kürzer als 2.; 4. so lang wie 2., aber dieker, beinahe kugelrund. Pronotum breiter als der Kopf ohne Augen und nicht ganz so breit Fie. 59. Enutermes aqwilinus. a Kopf der Imago, b und e des großen, d und e des kleinen Soldaten. 988 Nils Holmgren. wie der Kopf mit Augen, unbedeutend länger als seine halbe Breite; Vorderrand beinahe vollständig gerade; Hinterrand ziemlich breit, gerade, nur undenutlich ausgerandet. Mesonotum breiter und auch breiter aus- eerandet als Metanotum. Flügel lang. Unterhalb des Radius sector verläuft eine diffuse selbe Linie; Mediana verläuft dem Cubitus genähert und besitzt apikal einen bis einige Zweige, von denen einer zur Spitze des Radius sector geht; Cubitus mit bis 20 Zweigen, von denen die 8 inneren verdiekt und lang sind sowie sehr schief und sehr dicht stehen. Länge mit Flügel ...... 2 mm Ohneseirares ak 1% Kopllanser rn .H arrc 1,95 Kopibreiter. 2:22 2m: 03, Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1.2 mm. Soldat, croßer: Kopf glänzend gelb, mit brauner Nase und «elblichen Antennen. Körper weißlich bis weißlichgelb. Kopf ziemlich dicht mit kurzen Haaren bekleidet, mit einigen längeren Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Körper ziemlich dieht mit kurzen Haaren besetzt. Abdominaltergite mit längeren Borsten am Hinterrande. Kopf groß, beinahe kreisrund. Stirnprofil eine schwach konvexe Linie bildend; Erhebung an der Basis der Nase kaum bemerkbar. Antennen 1ögliedrig: Basalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. wenig länger als 2.; 4. kürzer als 2.; 5. so lang wie 3., oben dicker. Pronotum sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge ... 45 —5 mm Kopflänge ..... 2,15—2,6 „ Frequenzmax. bei 2,4—2,45mm Kopfbreite -. ar a2 a, a a en Soldat, kleiner: (sanz wie der große Soldat, aber kleiner. Körperlänge.4 mm Kopflänge ..1,8 —2,1 .„ _Frequenzmax. bei 1,9 —1,95 mm Kopfbreite ...1.05—1,35 „ „a lan Arbeiter: Kopf gelb bis gelbbraun; Vorderteil heller. Körper strohgelb. Kopf mit ziemlich dichtem Besatz von sehr feinen und kurzen Haaren. Abdominalplatten ziemlich behaart, mit hinteren Borsten, wenigstens die ventralen. Kopf nach vorn unbedeutend verschmälert. Sagittalnaht deutlich, Transversalnaht wenig hervortretend. Fontanelle groß, dreieckig. Gewölbter Teil des Ulypeus so lang wie seine halbe Breite, erreieht nieht den Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 289 Mandibelkondylen. Mandibelkondylen (sehr) groß. Antennen ziemlich lang, 14gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4. etwas kürzer als 2. Pronotum vorn tief ausgerandet. Körperlänge ........ 5,5—6 mm Kopflänge. 7. 22... en! Kapfbreite.... .....:. 1.52 Fundort. Brasilien: Flußgebiet des Itapocü (Distr. ‚Jaraguä, Sta. Catharina. — :W. EHRHARDT leg.). — Mus. Hamburg. Blumenau. — Mus. Berlin und Mus. Greifswald. Forma: rectifrons n. f. Soldat, großer: E. agqwilinus n. sp. sehr nahe und vielleicht nur eine Lokalform dieser Art. Farbe und Behaarung wie bei E. agqwilinus. Größe, Form des Kopfes und Bau der Antennen etwas verschieden. Kopf größer als bei Z. agwilinus. Stirnprofil beinahe vollständig gerade. Antennen 13gliedrig: 3. Glied viel länger als 2.; 4. so lang wie 2. oder etwas länger. Pronotum wie bei E. aqwlinus. Soldat, kleiner: Von den kleinen Soldaten des E. agqnilinus kaum verschieden. Stirnprofil jedoch etwas gerader. Antennen wie bei jener Art. Arbeiter: Von der Hauptform nicht verschieden. Fundort. Brasilien: Rio Grande do Sul. — Reichsmus. Stockholm. Eutermes piliceps n. sp. -— Fig. 60. Soldat: Steht E. fulviceps (SILV.) sehr nahe. Form und Farbe dieselben, aber Behaarung und Bau der Antennen abweichend. Kopf dünn mit kurzen Haaren besetzt und außerdem mit einigen längeren Borsten an der Basis der Nase und am Scheitel. Abdominal- tereite und Sternite mit verhältnismäßig langen (jedoch absolut kurzen) Haaren bekleidet und mit längeren Borsten am Hinterrande der Platten. Antennen 1ögliedrig: Basalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen. 3. Glied nur sehr wenig länger als 2.; 4. deutlich kürzer als 2.; 5. größer als 4.; 6. länger als 5. Körperlänge: .. 3,5 mm Kopflänge .... 1,4 —1,54 „ Frequenzmax. wahrschl. bei 1,5—1,55 mm Kopfbreite..... 0,85—1,04 . e R „ 0,9—0,95 290 Nils Holmgren. Fig. 60. Eutermes piliceps. a und b Kopf des Soldaten. Arbeiter: Kopf und Körper (sehr) schwach gelblich, strohgelb. Kopf dicht kurzhaarig. Abdominalplatten dicht behaart, mit hinteren Borsten. Kopfform wie gewöhnlich. Kopfnähte sehr undeutlich hervor- tretend. Clypeus so lang wie die halbe Breite; gewölbter Teil den Kon- dylen nicht erreichend. Antennen 14gliedrig: 2. Glied größer als 3.; 4, halb so lang wie 3.; 5. etwas kürzer als 3. Pronotum in der Mitte sehr schwach ausgerandet. Körperlange. ren + mm Koptlangesn zen ee MORE Kopibreite 4... un am 1,13 Fundort. N.-Paraguay: Estancia Bo am Rio Paraguay. — Mus. Hamburg. Eutermes bahamensis n. sp. — Fig. 61. Soldat: Kopf gelb, mit dunkler Nase. Vorderrand des Pronotums gelblich. Antennen und Körper weißlich; mit durchschimmerndem Darminhalt. Kopf dünn mit langen Borsten bekleidet. Hinterleib ziemlich stark beborstet, wenigstens zweireihig an jeder Platte. Kopfform wie bei &. aurantiacus n. sp. Stirnprofil ziemlich gerade, mit einer deutlichen Erhebung an der Stirnbasis. Kopfhöhe vorn etwas kleiner als hinten. Antennen 12- oder 13gliedrig; 12gliedrig: 4. Glied länger als 3.; 5. etwas kürzer; — l3gliedrig: Basalglied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 2. Glied kleiner als 3.; 4. etwas elle ale 9% 5. gleich 4.; 6. etwas länger. Pronotum sattelförmig, Vorderrand schwach ausgerandet. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 291 In DS Fig. 61. Eutermes bahamensis. a und b Kopf des Soldaten. Körperlanser m... 3,93 mm Kopllaneer ..e....2.22.. 1,5 Kopibreiter 2.0... 0,86 Fundort. Bahamas: Isle de Providencee. — Mus. Hamburg. Eutermes cubanus n. sp. — Fig. 62. Soldat: Kopf hellgelb, mit etwas gebräunter Nase. Körper weißlich. Kopf dünn mit ziemlich langen abstehenden Haaren besetzt. Ab- dominaltergite dünn mit langen Haaren besetzt und außerdem mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf breit-oval. Nase normal. Stirmprofil mit einer äußerst schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen lang, 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 2. so lang wie 4.; 5. etwas länger. Pronotum schwach sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Fig. 62. Eutermes cubanus. a und b Kopf des Soldaten. Körperlanse Is 42 2%... 3,5 mm Koplläanzese. naar 1.6 Kopibreme.nns we 0.935, 299 Nils Holmgren. Arbeiter: Weißlichgelb. Kopf nur mit spärlichen kurzen Haaren. Abdominaltergite dünn abstehend behaart. Kopf groß, langgestreckt-pentagonal, abgerundet. Kopfnähte nicht sichtbar. Clypeus linsenförmig, kürzer als die halbe Breite. Ober- lippe kurz. Antennen von den Seiten zusammengedrückt: 14eliedrig, 3. Glied so lang wie 2.; 4. etwas kürzer; 3. und 4. von vorn gesehen sehr schmal; vom 5. an nehmen die Glieder an Breite zu, so daß das 8. breiter ist als lang; 8.—13. breit und kurz. Pronotum sattelförmig, vorn ausgerandet. Körperlänger. 228.2. 4 mm Koplange, wa. en. 1,56 Kopibreiter no sa. 1,4 Fundort. Cuba. — Mus. Hamburg. Eutermes Montanae n. sp. — Fig. 63. Imago: Kopf dunkelbraun, glänzend. Clypeus, Oberlippe, Mandibeln und Antennen (Basalglied etwas dunkler) rostgelb. Thorax und Beine rost- eelb, Coxen bräunlich., Flügel graubräunlich. Abdominaltergite matt braun. Sternite in der Mitte gelblich, seitlich graubraun. Kopf fein behaart. Thoracal- und Abdominalplatten ziemlich dicht mit Haaren bekleidet. Flügelmembran fein behaart. Kopf breit-oval. Augen groß, hervorstehend. Ozellen den Augen senähert. Kopfnähte sehr undeutlich. Fontanelle sehr klein, dreieckig. Muskelinsertionen an einer Transversallinie vor der Fontanelle. Antennal- organe deutlich. Clypeus kurz. Antennen 16gliedrig: 3. Glied viel kürzer als 2. und so lang wie 4., das breiter, fast kugelrund ist; 5. kürzer als 2., aber länger als 4. R Fig. 63. Eutermes Montanae. Kopf der Imago. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. Pronotum (viel) schmäler als der Kopf ohne Augen, länger als die halbe Breite; Vorderrand gerade, Vorderecken niedergedrückt, ziemlich winkelig; Seitenränder schwach bogenförmig, ziemlich lang; Hinterrand in der Mitte sehr undeutlich eingebuchtet. Mesonotum tiefer ausgerandet als Metanotum. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und ist medial mit 1—2 Ästen versehen. Cubitus mit ungefähr 12 Zweigen, von denen die 5—6 inneren verdickt sind. Bansermit Reel... 213. mm Ohne De Kopfl änge ER IRUNN ns 1,55 Koptbreiten..n.ere.un: 1,39 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 0,94 mm. Fundort. Surinam: Montana. — Meine Sammlune. Eutermes costalis n. sp. — Fig. 64. Imago: Kopf schwarzbraun. Clypeus, Oberlippe, Mandibelbasis und Antennen rostgelb. Pronotum heller schwarzbraun mit einer helleren T-förmigen Zeichnung am Vorderrande und zwei kleinen helleren Flecken an den Vorderecken. Meso- und Metanotum etwas heller als Pronotum. Abdominal- tergite ziemlich dunkel braun. Sternite rostbraun, in der Mitte heller. Beine hell rostgelb; oberer Teil der Tibien dunkler. Flügel braun- schwarz. Radius seetor schwarz markiert. Zwischenraum zwischen Mediana und Cubitus weißlich. Das ganze Tier ist dicht behaart. Flügelschuppen und vordere Randader sowie der innere Teil des Radius sector behaart. Flügel- membran mit kleinsten Stacheln dicht besetzt. ‚Kopf breit-oval. Facettenaugen relativ klein, etwas hervorstehend. Ozellen ziemlich klein, fast um ihren doppelten Durchmesser von den Augen entfernt. Fontanelle klein, dreieckig. Nur der mediale Teil der Transversalnaht sichtbar. Insertionsflecke der Clypealmuskeln alle von- einander getrennt; sie liegen in den Ecken eines Trapezes vor der Fontanelle. Antennalorgane außen nicht deutlich hervortretend. Basalteil des Olypeus viel kürzer als seine halbe Breite, medial gefurcht. Antennen 15gliedrig: 2. Glied so lang wie 3.; 4. etwas kürzer, aber dicker, fast kugelrund. Pronotum vorn gerade, mit abgerundeten Vorderecken; Seitenränder nach hinten stark konvergierend; Hinterrand schwach abgerundet. Pro- notum länger als seine halbe Breite (Länge 0,63, Breite 1,2 mm). Meso- 294 Nils Holmgren. notum hinten breiter als Metanotum; beide mit abgerundeten Hinterecken und in ihrer ganzen Breite schwach konkav. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und besitzt einige apikale Zweige (2—4). Cubitus mit bis 15 meist einfachen Zweigen, von denen die 6 inneren dieker sind als die übrigen. Radius seetor mit un- ddeutlichem unteren Zweige. Fig. 64. Eutermes costalis. Kopf der Imago. Länge mit Flügel ....... 14 mm ls olmer en ee ea TeDer,.: Kopflanzer %... re sr Re Kopkbreiten. „20a 1,4 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,04 mm. Bemerkungen: Die Stellung dieser Imago zu den übrigen Zutermes- Arten ist sehr fraglich. Bei keiner anderen südamerikanischen Art kommen solche Flügelbildungen vor wie bei ihr. Fundort. Trinidad (C. GAGZ0, 13. VII. 1906). — Mus. Hamburg. Eutermes Guatemalae n. sp. — Fig. 65. Imago: Kopf dunkelbraun. Vorderrand des Transversalbandes etwas heller. Ulypeus, Antennen, Mandibeln und Oberlippe mehr oder weniger hell rostgelb bis weißlich. Thorax mit Beinen strohgelb. Flügel hyalin mit braunen vorderen Adern. Abdominaltergite in der Mitte hellbraun, an den Seiten dunkler; Sternite strohgelb. Behaarung fein, ziemlich dicht. Kopf groß, breit-oval. Augen sehr groß, ziemlich hervorstehend. Ozellen ziemlich groß, den Augen genähert. Kopfnähte sehr deutlich, Sagittalnaht ziemlich breit. Fontanelle langgestreckt-dreieckig. Muskel- Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 295 insertionen in einem Bogen vor der Fontanelle. Antennalorgane deutlich. Ulypeus ziemlich kurz, Hinterrand verhältnismäßig konvex, Vorderrand konkav. Antennen lödgliedrie: 3. Glied deutlich länger als 2., das so lang ist wie 4. Pronotum ziemlich breit, schmäler als der Kopf mit Augen, beinahe halbkreisförmig, jedoch länger als die halbe Breite; Vorderrand gerade, Hinterrand etwas undeutlich ausgerandet, ziemlich kurz. Meso- und Metanotum hinten sehr schwach eingebuchtet. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und teilt sich außerhalb der Mitte in 2—3 Äste. Cubitus mit ungefähr 10 Ästen, von denen die 4—5 inneren verdickt sind. Fig. 65. Eutermes Guatemalae. Kopf der Imago. Eanre,mi Rlugel2.... 15 mm OHTIE HN EEE ee ie) Koplänges. N. 1,92 Koptbreite 2... unsre: 1,65 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1.14 mm. Fundort. Guatemala: San Jose. — Mus. Hamburg. Eutermes convexifrons Holmgr. — Fig. 66. Imago: Kopf braun. Clypeus von der gleichen Farbe. Antennen etwas heller. Oberlippe und Mandibeln strohgelb. Thoracalnota und Abdominal- platten von hellerer brauner Farbe als der Kopf; vordere Stermite in der Mitte heller. Beine rostgelb, schwach gebräunt. Flügel braun. Kopf nebst Körper fein und ziemlich dicht behaart. Flügel fein bestachelt. Kopf breit-oval, nach vorn verlängert. Augen mittelgroß, stark hervorstehend. Ozellen den Augen genähert, mittelgroß. Fontanelle 296 Nils Holmgren. eroß, oval, weit nach hinten gelegen. Clypeus ziemlich lang, ungefähr !/; seiner Breite (oder etwas mehr). Antennen lögliedrig: 3. Glied äußerst kurz; 4. quer, kurz, aber doch doppelt so lang wie 3. und kaum halb so lang wie 2. Pronotum lang, mehr als °/s seiner Breite; Vorderrand gerade, Seitenränder ziemlich stark abgerundet; Hinterrand in der Mitte nicht ausgerandet. Meso- und Metanotum lang, hinten ungefähr gleichartig ausgerandet. Radius sector stark markiert. Mediana gewöhnlich nur gegabelt. Cubitus mit 10—13 Ästen, von denen die 6—7 inneren verdiekt sind; er erstreckt sich fast bis zur Spitze des Flügels. Fig. 66. Eutermes convexifrons. a Kopf der Imago, b und c des Soldaten. Länge mit Flügel ...... 8,5 mm ORTE Me 5—6 Kopflänge EEE Te 0,85 Kopihraite are re: res Soldat: Kopf gelb, mit brauner Nase. Körper weißlich rostgelb. Kopf dieht kurzhaarig, mit einigen längeren Borsten. Abdominaltergite ziem- lich dieht kurzhaarig. Kopf breit-oval, mit kegelförmiger Nase. Stirnprofil deutlich konvex. Antennen 11gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 3.; 5. etwas länger als 4. Pronotum sattelförmig, vorn deutlich ausgerandet. Körperlänge. . 2,5: 30m Kopflänge.... 1,35 —1,49 „. Frequenzmax. bei 1.4—1,44 mm Kopfbreite ... 0,85--0,99 . en 0,9094 Arbeiter: Kopf gelb. Wangen und Antennen heller. Körper strohgelb. Kopf ziemlich dicht mit sehr kurzen Haaren und einigen Borsten Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 297 besetzt. Abdominalplatten ziemlich dicht kurzhaarig, mit längeren Borsten etwas vor dem Hinterrande. Kopf nach vorn deutlich erweitert; Kopfnähte sehr undeutlich; Sagittalnaht jedoch sichtbar. Fontanellplatte durchschimmernd. Clypeus so lang wie die halbe Breite; der gewölbte Teil erreicht nicht ganz den ziemlich großen Mandibelkondylen. Antennen ziemlich kurz, 12gliedrig: 2. Glied etwas länger als 3.; 4. unbedeutend kürzer als: 3. oder gleich lang. Pronotum vorn nieht ausgerandet. Hinterleib lang, schmal. Körperlänge *. ..2...”: : 8,5 Amm Koptläaneenn. un. 0,94 Kopfbreiter ...05.2..2%4 0,78 Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes nigricornis Holmgr. — Fig. 67. Soldat: Kopf hellgelb, Nase schwarzbraun, Spitze heller. Thorax weiblich- gelb. Abdominaltergite hell eraubraun. Kopf ziemlich dicht behaart, mit einigen etwas längeren Borsten. Abdominaltergite dicht behaart, ohne deutliche hintere Borstenreihe. Kopf breit-oval. Nase ziemlich lang, kegelförmig, diek. Stirnprofil schwach konvex. Antennen 11gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4. so lang: wie 3. Pronotum mit Kurzem, aufsteigendem Vorderteil, vorn nicht aus- serandet. Fig. 67. Eutermes nigricornis. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge...... 8,9 mm Kopklaneen. 2... 29 1394, | a 5 “ n " 7 Messung an 2 Stücken. Kopfbreite........ 0,82—0,83 | a Arbeiter: Kopf weißgelb. Körper grauweiß. 20 298 Nils Holmgren. Kopf, Thorax und Abdominalplatten behaart. Kopf und ventrale Abdominalplatten außerdem mit einigen Borsten. Kopf schwach pentagonal, abgerundet. Kopfnähte und Fontanelle kaum angedeutet. Clypeus etwas kürzer als die halbe Breite, ziemlich sewölbt. Antennen 12gliedrig: 3. Glied unbedeutend größer als 2. (oft mit Andeutung einer Zweiteilung); 4. so lang wie 2. Pronotum sattelförmig, Vorderrand nicht ausgerandet. Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes microsoma Silv. — Fig. 68. Syn. Eutermes inguwilinus FR. MÜLLER. Nomen nudum. Imago: Kopf braun. Clypeus, Oberlippe und Antennen heller. Pronotum braun. Meso- und Metanotum heller. Abdominalplatten braun; wenigstens die vorderen Sternite in der Mitte hell. Flügel bräunlich. Kopf und Körper dicht kurzhaarig. Flügel äußerst fein behaart und bestachelt. Kopf verhältnismäßig langgestreckt-oval. Augen mittelgroß, nicht besonders hervorstehend. Ozellen ziemlich groß, den Augen ziemlich eenähert. Fontanelle dreieckig, vorn gespalten. Clypeus so lang wie die halbe Breite, gewölbt. Antennen 15gliedrig: 3. Glied wenig mehr als halb so lang wie 2.; 4. etwas kürzer als 2., aber breiter. Pronotum lang, viel länger als die halbe Breite, hinten nicht aus- gerandet. Meso- und Metanotum lang, ersteres breiter ausgerandet als letzteres. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und ist gewöhnlich ein- fach. Cubitus erstreckt sich bis zur Spitze des Flügels und besitzt bis 11 Zweige. Fig. 68. Eutermes mierosoma. &a Kopf der Imago, b und c des Soldaten. Länge mit Flügel... 2. Ss mm 5. ODNEW >) Kopfllänsen rear 0,73 Kopfbreite 2. ee 0,62 Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 299 Soldat: Kopf hellgelb, mit gebräunter Nase. Übriger Körper weißlich. Kopf sehr fein behaart. Abdominaltergite fein behaart, ohne hintere Borstenreihe. Kopf ziemlich schmal oval. Nase lang, sehr schmal, zylindrisch. Stirnprofil mit einer schwachen Erhebung an der Basis der Nase. Antennen (11—-)l12gliedrig: 3. Glied kürzer als 2.; 4. länger als 2.; 5. kaum länger als 4.; — (l1gliedrig: 3. Glied viel länger als 2.) Pronotum stark sattelförmig, vorn nicht ausgerandet. Körperlänge...... 2,9, = 3. mm Kopllanee...... ... 1,19 1,23. „>l TB iR £ Messung an 6 Stücken. Kopfbreite .. >... 0,58—0,62 j ne : Arbeiter: Weißlichgelb. Kopf ziemlich dicht behaart. Abdominaltergite sehr dicht behaart, ohne hintere Borstenreihe. Kopf oval, Kopfnähte nicht sichtbar. Fontanelle ziemlich lane- gestreckt, ziemlich weit nach hinten gelegen. Clypeus so lang wie die halbe Breite, ziemlich gewölbt. Antennen I3gliedrig: 3. Glied kürzer als 2.; 4. länger als 3., aber kürzer als 2.; — (12gliedrig: 3. Glied länger als 2.) Pronotum stark sattelförmig, vorn nicht ausgerandet. Körperlänee...: »...- 2,5—3 mm Kopklaaee ne... 2a. 0,76 Kopibreite..... 2... 0,53 N Fundort. Argentinien: Posadas (SILVESTRI). Paraguay: Tacurü Pucüt (SILVESTRI). Brasilien (Matto Grosso): Coxipö, Cuyabäa, Urueum (Corumbaäa) (SILVESTRI) Brasilien (Sta. Catharina): Blumenau (FR. MÜLLER). Bolivien: Mojos (HOLMGREN). Eutermes incola n. sp. Syn. Eutermes microsoma SILV. var. HOLMGR. Soldat: Kopf mit kurzen, beinahe mikroskopischen Haaren dünner bekleidet als bei Z. microsoma SILV. Mit einigen längeren Borsten an der Stirn und auch an der Dorsalseite des Abdomens. Körperlänge. 2.0.9.2. 3,6 mm Kopklanzerv.. u. 2.04... 1:39... Kopfiwelte nn. na. 0,63 .. 20* 300 Nils Holmgren. Arbeiter: Größer als &. microsoma SILV.; Kopf größer; Behaarung stärker, Haare der Abdominalplatten länger; Hinterleib breiter. Körperlanse 2922. 22 3,6 mm Kopllänreen. ee 0,37 „ Kopfbretems ae eu. 0,74 , Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Bemerkung: Diese Art steht &. microsoma SILV. äußerst nahe und ist vielleicht nur eine Urwaldsform davon. Eutermes longirostratus Holmgr. — Fig. 69. Imago: Kopf schwarzbraun, vorn etwas heller. Clypeus. Antennen. Ober- lippe und Mandibelbasis rostgelb. Notalplatten etwas heller als der Kopt, Abdominaltergite braun, Sternite lateral graubraun, medial strohgelb. Flügel graubraun bis braunschwarz, mit kräftige markierten dunklen Adern. Beine rostgelb bis strohgelb. Körper ziemlich dieht behaart. Flügel dieht mit feinsten braunen Stacheln besetzt. Kopf breit-oval. Augen mittelgroß, ziemlich hervorstehend. Kopt- nähte schwach sichtbar. Fontanelle groß, dreieckig. Ozellen ziemlich klein, um ihren Durchmesser von den Augen entfernt. Muskelinsertionen am Transversalbande in flachem Bogen vor der Fontanelle gelegen. Clypeus kurz. Antennen verhältnismäßig diek, l5gliedrige: 3. Glied kürzer als 2.; 4. unbedeutend kürzer aber dicker als 2. i Pronotum viel länger als seine halbe Breite; Vorder- und Hinter- ränder gerade; Seitenränder schwach bogenförmig, nach hinten ziemlich stark konvergierend. Mesonotum hinten breiter als Metanotum, tiefer ausgerandet als dieses. Die Mediana verläuft dem Cubitus sehr genähert und besitzt höchstens 2 Äste. Zwischenraum zwischen Mediana und Cubitus weiß. Cubitus mit 11—12 Ästen, von denen die 4—5 inneren kräftig markiert sind. b c Fig. 69. Eutermes longirostratus. a Kopf der Imago, b und c des Soldaten. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 301 Länge mit Flügel...... 12° 7 mm ohnesas nn... 6,2 Koptlangert 22... 1.19% Kopibreite »2 2202. 2... 1.00% Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 0,76 mm. Soldat: Kopf bräunlichgelb. Nase mit Ausnahme der Spitze braun. Tergite hellbraun; Sternite strohgelb bis weib. Kopf mit einigen längeren Borsten. Abdominaltergite sehr fein behaart und außerdem mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf oval, mit langer, schmaler, zylindrischer Nase. Stirnprofil an der Basis der Nase mit einer schwachen Erhebung. Antennen 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 2. länger als 4.: 5. so lang wie 2. Pronotum tief sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge... 3,5 mm Kopflänge ... 1,45—1,55 „ Frequenzmax. bei 1,45—1,49 mm Kopfbreite ... 0,75—0,86 .. 5 „ 0,8 —0,85 Arbeiter: Kopf gelb bis gelbbraun, nach vorn etwas heller. Abdominalplatten hellgelb. Kopfnähte, Wangen und Antennen gelblichweiß. Kopf ziemlich behaart. Abdommalplatten ziemlich reich behaart, mit hinteren Borsten. Kopf vorn unbedeutend verbreitert; Sagittalnaht haarfein. Fontanelle ziemlich breit, langgestreckt, groß. Transversalnähte lateralwärts ver- breitert, medial haarfein. Basalteil des Clypeus so lang wie die halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 3. Glied etwas kürzer als 2.; 4. viel kürzer als 3.; 5. fast so lang wie 3. Pronotum vorn nicht ausgerandet. Körperlänge. ..........2.. 4,5 mm Kopllange ka....N:.. 0, al Kopihreiter/. 2. 22...0 2.2 0,89 Fundort. Bolivien: San Fermin (HOLMGREN). Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes rotundiceps Holmgr. — Fig. 70. Imago: Kopf hell kastanienbraun. Clypeus, Antennen und Mundteile rost- gelb. Pronotum (rost)gelb, an den Rändern gebräunt. Übrige Segment- platten rostgelb bis hell rostbraun. Flügel durchsichtig, gelbbraun bis 302 Nils Holmgren. schwarzbraun angehaucht. Marginalader und Radius seetor schwarzbraun. Unterhalb des Radius sector in der äußeren Hälfte des Flügels mit einem gelben „Subecostalstrich“. Das ganze Tier ist ziemlich dicht behaart. Kopf ungefähr so breit wie lang. Facettenaugen sehr groß, hervor- stehend. Kopfnähte ziemlich deutlich. Fontanelle langgestreckt-dreieckig, nach vorn von einem hellen Flecke am Transversalbande fortgesetzt. Vor der Fontanelle vier bogenförmig angeordnete helle Punkte. Antennal- organe deutlich hervortretend. Ozellen sehr groß, den Augen genähert. Clypeus so lang wie die halbe Breite. Antennen 15gliedrig: 3. Glied mehr oder weniger kürzer als 2.; 4. so lang wie 2.; 5. so lang: wie 3. Pronotum länger als seine halbe Breite, hinten schwach aus- gerandet. Mesonotum hinten tiefer ausgerandet als Metanotum. Flügel ziemlich kurz und relativ breit. Vorderflügel gewöhnlich mit einfacher Mediana. Cubitus mit 12—13 Zweigen, von denen die 6 inneren verdickt sind. Hinterflügel mit einfacher Mediana und 12—15 Zweigen des Oubitus. Von diesen letzteren sind die 6—7 inneren verdickt. b C Fig. 70. Eutermes rotundiceps. a Kopf der Imago, b und c des Soldaten. Länge mit Flügel ...... 16 mm 3 ROHDE N a I) Koplläange m zer 1,29 Kopibreite ee nm ae 1,3 Soldat: Kopf gelb, mit gebräunter Nase. Körperplatten rostgelb bis gelblich- weih. Kopf mit längeren Borsten sowohl an der Stimm wie an den Kopf- seiten besetzt. Abdominaltergite mit zwei Borstenreihen. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 303 Kopf beinahe kreisrund, mit schmaler, zylindrischer Nase. Stim- profil an der Basis der Nase mit einer seichten Einsenkung, im übrigen konvex. Antennen 13gliedrig: 3. Glied etwas länger als 2.; 4. etwas kürzer als 2.; 5. etwas länger als 2., aber kürzer als 3. Pronotum wenig tief sattelförmig:; Vorderrand deutlich ausgerandet. Körperlänge .. 3,15—4,5 mm Kopflänge.... 1,67—1,82 „ Frequenzmax. bei 1,75—1,8 mm Kopfbreite :.. 1,09—1,24 e a Arbeiter: Kopf schwach gelblichweiß. Körper weiblich. Kopf mit spärlichen abstehenden Haaren besetzt. Abdominaltergite ziemlich behaart, mit verhältnismäßig langen Haaren. Kopf pentagonal abgerundet. Kopfnähte nicht sichtbar. Clypeus sogar etwas länger als die halbe Breite, stark gewölbt. Antennen 14gliedrig: 3. Glied etwas kürzer als 2.; 4. kürzer als 3.; (3. und 4. von- einander schwach getrennt). Vorderteil des Pronotums senkrecht aufgerichtet; Vorderrand schwach auseerandet. Körperlänge... ana. n. + mm Kopllangen 2. nat 1,16 Koptbreite 2... 4.03.22, 0.96, Fundort. Peru: Chaquimayo (HOLMGREN). Eutermes diversimiles Silv. — Fig. 71. Imago: Kopf braun. Clypeus und Antennen rostgelb. Oberlippe und Man- ddibeln strohgelb. Körper bräunlich, unten heller. Kopf dieht und kurz behaart, mit einigen längeren Borsten. Übriger Körper ziemlich dicht behaart. Kopf breit-oval. Augen mittelgroß, nicht besonders hervorstehend. Ozellen von den Augen um etwas mehr als ihren Durchmesser entfernt. Fontanelle dreieckig. Muskelinsertionen am Transversalbande in einem Bogen vor der Fontanelle. Clypeus nicht ganz so lang wie die halbe Breite. Antennen 15gliedrie: 3. Glied etwas größer als 2.; 4. unbedeutend kürzer als 2. Pronotum ziemlich lang, ungefähr ”/s seiner Breite, schmäler als der Kopf mit Augen. Hinterrand nicht ausgerandet. Mesonotum breiter aus- gerandet als Metanotum, lang. Die Mediana verläuft dem Cubitus genähert und besitzt nur einen Zweig oder ist ganz unverzweigt. Cubitus erstreckt sich bis zur Spitze des Flügels und besitzt 10—14 Äste. 304 Nils Holmgren. Fig. 71. Eutermes diversimiles. a Kopf der Imago, b und e des großen, e und f des mittleren, d und & des kleinen Soldaten. Länge mit Flügel...... 15 mm Ohne no ee 1,5 Kopflängez..... .2.2..20.: 1,36 Kopfbreite A em allein. Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken. 0,7 mm. Soldat, großer: Kopf rostbraun. Nase dunkel mit hellerer Spitze. Körper gelbliehweiß. Kopf nur mit eimigen Borsten. Abdominaltereite äußerst fein, mikroskopisch behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf ziemlich breit-oval, mit zylindrischer Nase. Stirnprofil schwach konvex, mit undeutlicher Einsenkung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 4. so lang wie 2.; 5. länger als 4., aber kürzer als 3. Pronotum wenig tief sattelförmig; Vorderrand nieht ausgerandet. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 305 Körperlange 27.77". 2,9 mm Kopflanse.. 1. 22: 1,31— 1,92 Kopfbreite......:.. AUT Soldat, mittlerer: Kopf hell graubraun. Nase dunkel mit hellerer Spitze. Farbe und Behaarung im übrigen wie bei den größeren Soldaten. Kopf langgestreckt, hinter den Antennen deutlich eingeschnürt. Nase relativ kurz, zylindrisch und gegen die Spitze sogar schwach erweitert. Stirnprofil an der Basis der Nase mit einer sehr deutlichen Erhebung. Antennen 13gliedrig: 3. Glied undeutlich länger als 2.; 4. kürzer als 2. Pronotum tief sattelförmig, vorn nicht ausgerandet. Körperlangen2.3.7..2272.2. 2,7 mm Kopfllanseat 22008 2. A Kopibreiten. a2 0.57 Soldat, kleiner: Farbe und Behaarung wie bei den mittleren Soldaten. Kopf langgestreckt, hinter den Antennen eingeschnürt. Nase relativ lang, zylindrisch. Stirnprofil mit einer Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 13gliedrig: 3. Glied nicht länger als 2.; 4. kürzer als 2. Pronotum wie bei den mittleren Soldaten. Körperlänge 2 . 2. 2 2,5 mm Kapklangeı.7, .2 Il Kopfbreite........ 0,41 0,48 Arbeiter: Kopf gelblichbraun. Transversalband, Clypeus, Oberlippe, Kopf- seiten, Umgebung der Antennen, Antennen und übriger Körper weißlich bis gelblichweiß. | Kopf nur mit einigen Haaren. Abdominalplatten dünn behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf nach vorn etwas breiter. Sagittalnaht deutlich, Transversalnaht undeutlicher, da sie von derselben Farbe ist wie das Transversalband. Fontanelle nicht begrenzt, spaltförmig. Mandibelkondylen groß. Ulypeo- basale stark gewölbt, ungefähr so lang wie die halbe Breite. Antennen 14- oder lögliedrig; 14eliedrig — indem die Scheidung zwischen dem 3. und 4. Gliede weefällt; dann ist 3. Glied so lang wie 2. und viel länger als 4; — lögliedrig: 2. Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen; 3. undeutlich vom 4. abgegrenzt und etwas kürzer als dieses; 5. etwas länger als 4. Pronotum vorm nicht ausgerandet. Körperlanee"...:. 2.72. 4 mm Koptansen u a. 1,14 Kopkbreite nn. 2, 0,9 306 Nils Holmgren. Fundort. Paraguay: Paraguarı, Areguä, Puerto Bertoni (Paranä) (SILVESTRI). Argentinien: ÜCorrientes, Posadas, S. Ana (Misiones) (SIL- VESTRI). Brasilien (Matto Grosso): Coxipö (SILVESTRID). Bolivien: Mojos (HOLMGREN). Eutermes castaniceps n. sp. Imago: Steht &. deversimiles SILV. sehrnahe. Kopf hell kastanienbraun, Vorder- ecken des Transversalbandes und Antennen rostgelb. Clypeus gelb. Thorax und Abdominalplatten rostbraun. Sternite in der Mitte stroh- gelb. Flügel grau rostgelb, mit braunen Adern. Kopf und Körper ziemlich dicht kurzhaarig. Kopf ziemlich langgestreckt, oval. Augen mitteleroß, stark hervor- stehend. Ozellen ungefähr um ihren Durchmesser von den Augen ent- fernt; ihr Innenrand stark aufgerichtet. Fontanelle ziemlich groß, drei- eckig. Muskelinsertionen wie bei #. diversimiles. Clypeus beinahe so lang wie die halbe Breite, stark gewölbt. Antennen 15eliedrie: 3. Glied deutlich länger als 2.; 4. so lang wie 2. Pronotum wie bei E. diversimiles, von der Breite des Kopfes mit Augen. Mesonotum breiter ausgerandet als Metanotum. Flügel wie bei #&. diversimiles. Länge mit Flügel..... 14,5 mm A KOENIeN 5 ee 8,5 Kopflänge. 2 25.: 1,28 Kopfbreite.- . - #. 220%: 1,1% Soldat, großer: Kopf gelb, Nase wenig dunkler. Körper strohgelb. Kopf äußerst fein behaart, mit einigen Borsten. Abdominaltergite sehr fein behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf (ziemlich langgestreckt) oval. Nase schmal, beinahe zylindrisch. Stirmprofil mit kaum bemerkbarer Erhebung an der Basis der Nase. Antennen 1ögliedrig: 3. Glied viel länger als 2. und beinahe doppelt so lang wie 4.; 5. so lang wie 2. Pronotum stark sattelförmig, Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge nr er 3.94. DI Kopllängel ae. 1508 Kopfbreitee ar ae. 0,95 Soldat, mittlerer: Farbe und Behaarung wie bei den größeren Soldaten. Kopf langgestreckt, parallelseitig, hinter den Antennen unmerklich eingeschnürt. Nase kurz, gerade, zylindrisch; an ihrer Basis eine sehr deutliche Erhebung. Antennen 12gliedrig: 3. Glied länger als 2.; 2. länger als 4.; 5. länger als 4. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 307 Pronotum sattelförmig, vorn nicht ausgerandet. Körperlänge...... 3 mm Kopflänge...... 21.297 1,28 Kopfbreite.. :..... : 0,653—0,64 Soldat, kleiner: Kopf hellgelb, Nase etwas dunkler. Körper weißlich. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltergite nur mit einigen mikroskopischen Haaren, aber mit hinterer Borstenreihe. Kopf langgestreckt, hinter den Antennen nur schwach oder gar nicht eingeschnürt. Nase ziemlich lang zylindrisch. Stirnprofil an der Basis der Nase mit deutlicher Erhebung. Antennen 12gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. länger als 3.; 5. etwas kürzer als 4. Pronotum ziemlich schwach sattelförmig; Vorderrand nicht aus- gerandet. Körperlänge... 2 —2,5 mm Kopntanver.. 1 1,07 1,1457 Erequenzmax.. bei 1,1 1,14 mm Kopfbreite ... 0,49—0,54 „, 8 052054 Arbeiter: Kopf gelblich, Körper weiblich. Kopf mit zerstreuten Haaren. Abdominaltergite dünn behaart, mit wenig ausgeprägter hinterer Borstenreihe. Kopf breit-oval. Kopfnähte nicht sichtbar. Clypeus so lang wie seine halbe Breite. Antennen 14gliedrig: 2. Glied so lang wie 5.; 4. deutlich kürzer; 5. länger als 4. Pronotum deutlich sattelförmig, Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlanse ..22.32.... 4 mm Kopklangerı wur... 1,21 Kopnbreiten ne edle 0,95 , Fundort. Brasilien: Blumenau (FR. MÜLLER). — Mus. Berlin. Bemerkung: Steht Z. diversimiles SILY. sehr nahe. Eutermes heteropterus Silv. — Fig. 72. Imago: Kopf schwarzbraun. Clypeus heller. Antennen, Oberlippe und Mandibeln rostgelb. Tergite braun. Abdominalsternite lateral braun, medial weißlich. Kopf ziemlich, Körper ziemlich dieht und Flügel fein behaart. Kopf verhältnismäßig langgestreckt oval. Augen klein, ziemlich hervorstehend. Ozellen ziemlich klein, von den Augen um mehr als ihren Durchmesser entfernt. Fontanelle spaltförmig, vorn geteilt. Clypeus ziemlich lang, jedoch etwas kürzer als die halbe Breite. Antennen 308 Nils Holmoren. l5eliedrig: 3. Glied mehr als doppelt so lang wie 2.; 4. so lang wie 2. oder wenig länger. Pronotum ziemlich breit, länger als ”/s der Breite; Vorderrand eerade, Seiten- und Hinterränder einen kontinuierlichen Bogen bildend. Hinterrand nicht ausgerandet. Mesonotum breiter ausgerandet als Meta- notum. Flügel hyalin. Mediana meist einfach. Cubitus erstreckt sich fast bis zur Spitze des Flügels und besitzt 10—14 Zweige. Fig. 72. Eutermes heteropterus. a Kopf der Imago, b und e des Soldaten. Länge mit Flügel .... 15 mm ohne le Kopkläneat .....2...0.00% 1412 Kopibreter mer ne 1,35 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 0,95 mm. Soldat, großer: Kopf braun, Nase heller. Abdominaltergite rostbraun, hintere heller. Sternite rostgelblich. Kopf nur mit einigen Borsten. Abdominaltergite äußerst spärlich behaart (eine mittlere Härchenreihe), mit längeren Borsten am Hinterrande. Kopf oval, hinter den Antennen etwas eingeschnürt. Nase wohl- entwickelt, zylindrisch. Stirnprofil an der Basis der Nase deutlich konkav. Antennen lang, 14gliedrig: 3. Glied mehr als doppelt so lang wie 2.; 4. doppelt so lang wie 2.; 5. so lang wie 4. Pronotum wenig stark sattelförmig, vorn kaum ausgerandet. Körperlänge. 2. 2 3,5—4,5 mm Kopllaner sd. 2.098 1,64 Koprbreiten er 0,56 Soldat, kleiner: „Caput (Fig. 201) naso magis attenuato. Antennae (Fig. 202) I4-artieulatae, articulo tertio seeundo minus quam duplo longiore.“ Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 309 € „Bone. corp. 8,2 lone. capıt. 1.5; lat. 0,654. (ex SIEVESTET.) Koptlanoeı 32..2-.2:.2®:. 1,45 mm | Bopfbreite rn. 2.2... | Arbeiter: Kopf hellbraun. Kopfnähte, Umgebung der Antennen, Antennen, Oberlippe, Mandibelbasis und übriger Körper schmutzig-weiß bis weißgelb. Kopf mit wenigen längeren Haaren oder Borsten besetzt. Abdominal- tergite mit zwei Querreihen von längeren Borsten. Sternite dünn behaart. wenigstens mit einer hinteren Borstenreihe. Kopf nach vorn erweitert, beinahe pentagonal. Fontanelle sehr undeutlich in einem helleren dreieckigen Flecke gelegen. Clypeus so lang wie die halbe Breite. Antennen 1l5gliedrige, langgestreckt: 3. Glied unbedeutend kürzer als 2., aber schmäler; 4. und 5. so lang wie 2. Pronotum in der Mitte nicht ausgerandet. Beine ziemlich lang. Messung an 1 Stücke. Körperlänge A424. sr. A mm Kopklange 1.2... 4 1,37 Kopibreiters es. 2.0... 1519 Fundort. Paraguay: Tacurü Pueü, Villa Rica, Coxipö (Cuyaba). (SILVESTRI). San Bernardino. — Mus. Wien. Eutermes velox Holmgr. — Fig. 73. Soldat, großer: Kopf braun, mit heller Nasenspitze. Abdominaltergite graubräunlich. Sternite heller. Kopf nur mit zerstreuten Borsten. Abdominaltergite mit sehr spärlichen Haaren und hinterer Borstenreihe. Kopf hinter den Antennen sehr deutlich eingeschnürt. Nase kurz, zylindrisch. Stirnprofil eingesenkt, aber in der Einsenkung mit einer deutlichen Erhebung. Antennen 14gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. (unbedeutend) länger als 3.; 5. etwas länger als 4. Pronotum nicht besonders tief sattelförmig, vorm nicht aus- gerandet. Körperlänge. ! :..... 3,5—4 mm Koptlänge...a.2... 1,4—1,49 Kopfbreite ....... 0,7 0,72 Soldat, kleiner: Farbe und Behaarung wie bei den größeren Soldaten. Von den größeren Soldaten dadurch verschieden, daß der Kopf vor der Einschnürung sich nicht bedeutend erweitert, sondern ungefähr die- selbe Breite wie in der Einschnürung behält. Stirnfortsatz relativ länger, ebenso Beine und Antennen. 310 Nils Holmgren. Fig. 73. Eutermes velox. a und e Kopf des großen, b und d Kopf des kleinen Soldaten. Körperlänge . 3 mm Kopflänge... 1,25—1,39 „ Frequenzmax. bei 1,3—1,34 mm Kopfbreite .. 0,65—0,74 „ “ ON DA) Arbeiter: Dem E. heteropterus-Arbeiter sehr ähnlich. Kopf braun. Umgebung der Antennen, Basis der Antennen, Ober- lippe, Mandibelbasis schmutzig gelbweiß. Antennen apikalwärts deutlich gebräunt. Notalplatten des Thorax wenigstens hinten gebräunt. Abdominal- tergite schwach rostgelblich. Behaarung wie bei E. heteropterus SILV. Kopfform wie bei £. heteropterus. Antennen langgestreckt, 15gliedrie: 3. Glied viel kürzer als 2. und etwas kürzer als 4.; 5. gleich 4. Pronotum vorn nieht ausgerandet. Beine ziemlich lang. Körperläanger ...82...2.2.% 4 mm Kopflänse: mtr 1,2 Koptbreite a0. ars 1:03 ;, Fundort. Bolivien: Mojos (HOLMGREN). Peru: Chaquimayo (HOLMGREN)'). Eutermes Antillarum n. sp. — Fig. 74. Imago: Kastanienbraun. Clypeus, Mundteile, Beine und Abdominalsternite heller. Antennen braun. Flügel gelblichgrau. Das ganze Tier ziemlich stark behaart. Kopf oval. Facettenaugen klein, ziemlich stark hervorstehend. Ozellen mittelgroß, von den Augen fast um ihren doppelten Durchmesser entfernt. Fontanelle sehr klein, dreieckig. Clypeus viel kürzer als seine halbe Breite, hinten wenig konvex, vorn gerade, also beinahe rektangulär; Vorderecken abgerundet. Antennen 16gliedrig: 3. Glied so lang wie 2.; 4. etwas kürzer. Pronotum etwas länger als seine halbe Breite, Hinterrand deutlich ') Ob die peruanischen Stücke wirklich hierher gehören, ist fraglich. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 3ll ausgerandet. Meso- und Metanotum hinten breit, bogenförmig ausgerandet. Mediana der Vorderflügel von der Schuppe, mit 2—-3 Ästen außerhalb der Mitte. Cubitus mit ungefähr 9 ziemlich weit getrennten Ästen. Marginal- ader und Radius sector dunkel, unterhalb des Radius seetor mit Andeutung eines rostfarbigen „Subeostalstriches“. Fig. 74. Eutermes Antillarum. a Kopf der Imago, b und c des Soldaten. Länge mit Rlügel...... 15 mm “Ahsolne, 2.87 area 10,0%... Kophlanse, 2.22. 0% ar Kopfbreite ...%... ....- ec RR Pronotumlange. ....2.... 0,76 Prenstumbreite.. :.-. ....... Lo Soldat: Kopf braun, Umgebung der Antennen heller. Abdominaltergite hell- braun, Sternite und Beine rostgelb. Kopf dünn und abstehend behaart. Übriger Körper ziemlich dünn kurzhaarige. Kopf lang und relativ schmal, hinter den Antennen ziemlich stark eingeschnürt. Nase ziemlich lang, zylindrisch. Stirnprofil mit deutlichem Wulst an der Basis der Nase und hinter diesem ziemlich stark eingesenkt. Antennen lang, 13gliedrig: 3. Glied deutlich länger als 2., aber nicht doppelt so lang; 4. unbedeutend kürzer als 3. Pronotum vorn hoch aufgerichtet; Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlänge. 2.....2.%. 3,5 —4 mm KopHanae .......0.. 1,28 Kopfbreiie 2: air. 0,6 Arbeiter: Kopf hell kastanienbraun. Transversalband heller, Vorderecken gelblich. Vorderkopf mit Mundteilen und Antennen rostgelblich. Abdo- minaltergite hellbraun, Sternite und Beine gelblichweiß bis rostgelb. 312 Nils Holmgren. Kopf ziemlich dünn kurzhaarig. Abdominaltergite kurz behaart, ohne hintere Borstenreihe. Sternite mit Borstenreihe. Kopf ziemlich breit oval; Kopfnähte schmal, deutlich. Fontanelle dreieckig. Clypeus kurz, wenig gewölbt. Mandibelkondylen wohl markiert. Antennen recht lang, 15gliedrig: 2. Glied unbedeutend kürzer als 4, so lang wie 3. Pronotum stark aufgerichtet, Vorderrand nieht ausgerandet. Körperlänge \... 2... 5—5,D mm Kopllanzert =... an 1,65 Kopfbreitess. Irre 153 Fundort. San Domingo (M. SALLE). — Mus. Paris. Bemerkungen: Diese ist die einzige bis jetzt bekannte west- indische Art der Constrictotermes-Gruppe. Sie steht Z. velox HOLMGR. amı nächsten, besitzt aber als Soldat eine längere und schmälere Nase und 13gliedrige Antennen. Die Imago weicht durch kurzen Clypeus von den nächsten Verwandten ab. Eutermes tenuirostris (Desn.) — Fig. 75. Imago: Kopf graubraun. Olypeus etwas heller. Thorax rostbraun. Ab- dominaltergite braun. Sternite heller, die drei vordersten in der Mitte rostgelb. Dicht gelblich behaart. Kopf breit-oval. Facettenaugen mittelgroß, wenig hervorstehend. Ozellen ziemlich groß, oval, den Augen genähert. Kopfnähte nicht sichtbar. Fontanelle undeutlich. Clypeus wenig kürzer als seine halbe Breite. Antennen 1l5gliedrie: 3. Glied viel länger als 2., aber nicht doppelt so lang; übrige Glieder kürzer als 3. (nach DESNEUN).') Pronotum vorn schwach winklig konkav, nach hinten stark ver- schmälert, nicht ausgerandet, fast so breit wie der Kopf, länger als die halbe Breite. Meso- und Metanotum hinten breit, konkav. Flügel lang, durchsichtig, bräunlichgelb angehaucht. Randader und Radius seetor kräftig. Mit gelbem „Subeostalstriche“. Mediana dem Cubitus eenähert, mit 2—4 Zweigen oder sogar einfach. Cubitus mit 7—9 Zweigen. Länge mit Flügel .. 20—21 mm ohme‘ 8-9 10... Kopllänee 92.2.5: 1,92 Kopibreite. se 1,64 (Beschreibung nach zwei von N. BANKS erhaltenen Stücken.) ') An meinen Exemplaren sind nur die drei ersten Glieder vorhanden! Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 313 b € Fig. 75. Eutermes tenwirostris. a Kopf der Imago, b und ce des Soldaten. Soldat: | „Lete rouge brun, avec le rostre un peu plus fonce, plus ou moims pyriforme; la partie posterieure renflee et arrondie; a la base du rostre, un renflement a cötes presque paralleles. Rostre allonge et mince. Vus de profil, le rostre et le renflement anterieur de la tete sont au liene droite, faisant avee la partie posterieure de la tete un angle bien visible. Antennes longues, de 13articles. le 3° de longueur au moins double de celle du 2°. Prothorax en forme de selle; le lobe anterieur releve verticalement, a bord entier; lobe posterieur se retreeissant fortement. Pattes allongees. Le thorax et les plaques dorsales de l’abdomen d’un brun noirätre.“ „Longeur totale, environ 3,4 mill.; long. de la tete (rostre compris), environ 1,5 mill.“ (ex DESNEUX 1904.) Arbeiter: „Tete brun rouge, arrondie; epistome fortement bombe. Antennes de 14articles, le 3° un peu inferieur au double du 2°. Thorax de m&me forme que celui du soldat. Abdomen renfle; les plaques dorsales legerement brunätres.“ „Longeur, environ 4 mill.“ (ex DESNEUX 1904.) Fundort. Mexiko: Jalisco.. — Mus. Paris (ex DESNEUX). Ori- zaba. — Mus. Wien (ex DESNEUX). Texas (WHEELER). — (ex DES- NEUX). Arizona (BANKS). Guatemala (R. GUERIN). — Mus. Paris. Bemerkung: Ich habe später Exemplare dieser Art gesehen. Der Kopf der Soldaten ist glatt. Eutermes nigriceps (Haldeman)? — Banks det. — Fig. 74. Imago (nach einem getrockneten Stück): Kopf braun. Fontanelle, Clypeus, Antennen und Mundteile rostgelb 21 314 Nils Holmgren. bis rostbraun. Thorax und Abdominaltergite braun, Sternite heller. Beine rostgelb. Flügel dunkel (graubraun). Radius sector schwarz markiert. Kopf dicht gelblich behaart. Nacken ganz nackt. Pronotum und Abdominalplatten sehr dicht behaart. Kopf breit-oval. Facettenaugen klein, ziemlich hervorstehend. Ozellen von normaler Größe, um ihren kürzeren Durchmesser von den Augen entfernt. Fontanelle deutlich markiert, gelb. Unmittelbar vor der Fontanelle ein kleiner gelber Fleck am Transversalbande und vor diesem eine nach vorn konvex-bogenförmige Querreihe von vier kleinen Flecken. COlypeus so lang wie seine halbe Breite. Antennen 16gliedrig: 2. Glied so lang wie 3.; 3. so lang wie 4.; 5. etwas länger. Pronotum länger als seine halbe Breite, so breit wie der Kopf ohne die Augen, mit einem deutlichen T-förmigen Eindruck; Vorder- und Hinter- ränder sehr schwach ausgerandet. Flügel dieht bestachelt. Mediana der Vorderflügel vor der Mitte geteilt, mit 5—6 Ästen. Cubitus mit 10 geraden, meist ungeteilten Ästen. Fig. 76. Eutermes nigriceps. a und b Kopf des Soldaten. Länge mit Flügel . 13,5—- 14,5 mm ne KOhDE Kopfllänger -.. 2... 1:97 Kopfbreite ....... 1,27 Soldat: Kopf rotbraun mit dunkler Nase, deren Spitze gelblich. Tergite rostbraun, Sternite viel heller. Kopf sehr dünn behaart. Abdominaltergite dünn behaart, mit wenig deutlicher hinterer Borstenreihe. Kopf langgestreckt, hinter den Antennen deutlich eingeschnürt. Nase ziemlich lang zylindrisch. Stirnprofil hinter der Mitte sehr deutlich eingesenkt. Antennen 1l3gliedrig: 3. Glied doppelt so lang wie 2.; 4. so lang wie 2.; 5. länger als 4. Pronotum sehr deutlich sattelförmig, Vorderrand nicht ausgerandet. Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 315 Rörperlanee..: 2.2.2.2... 3° mm Kopklanse ne as... 2,. 1.45 Kopntbreten nenn. . 0,71 Arbeiter: Kopf rotbraun. COlypeus, Wangen, Antennen, Mundteile rostgelb. Tergite hellgraubraun, Sternite weißlichgelb. Kopf und Abdominaltergite ziemlich dünn abstehend behaart, letztere mit undeutlicher hinterer Borstenreihe. Kopf beinahe pentagonal. Fontanelle dentlich. Kopfnähte (sehr undeutlich) geschlossen. Clypeus durch eine dunkle Linie von der Vorder- stirn abgegrenzt, so lang wie seine halbe Breite. Antennen 14eliedrie: 3. Glied nicht ganz doppelt so lang wie 2.; 4. so lang wie 2.: 5 länger als +. Pronotum nicht besonders sattelförmig, Vorderrand nicht ausgerandet. Körperlaneer. . ... un... 4—5 mm Kopllaneee Near 1,46 Kopibreiten ale. 121 Fundort. Arizona (BANKS). Eutermes cinereus (Buckl.). Soldat: „TLete de la forme de celle du T. tenuirostris DESN., arrondie en arriere, un peu retrecie vers le milieu, puis renfl&e dans la moitie ante- rieure, le renflement etant quelque peu plus etroit que la partie posterieure de la tete. Au niveau des antennes, la tete se retreeit tres rapidement, puis se prolonge en un rostre allonge, grele des sa base. L’arriere de la tete est d’un brun noir, la partie anterieure un peu plus claire, le rostre plus fonce, presque noir, sauf son extremite qui est brun elair. La partie posterieure de la tete est relevee, faisant un angle avec le renflement anterieur et le rostre qui sont en ligne droite. Antennes longues, de 11 articles; le 1% article grand, renfle, le 2° beaucoup plus court, le 5° plus long que le 1°, subegal au 4° ou meme un peu plus grand. Au dela du 5°, les articles deeroissent legere- ment en longueur vers l’apex. Le thorax est fortement etrangle. Pronotum plus etroit que la tete, en forme de selle, le lobe ante- rieur releve verticalement, non echancre. Mesonotum plus etroit que le metanotum. Pattes longues et greles, les posterieures depassant fortement l’abdomen. Abdomen renfle, le dos fortement arque. Pas de styli. Plaques dorsales du thorax un peu plus foneees que celles de Yab- domen, d’un brun cendre.” „Longueur totale (jusqu’a l’extremite du rostre), 3 mill. Longueur > de la tete (rostre compris), 1,3 mill.“ (ex DESNEUX.) 316 Nils Holmgren. Arbeiter: „Tete arrondie, d’un brun rougeätre, A e&pistome assez fortement pro@minent. Les deux premieres dents des mandibules subegales entre elles. Antennes de 14 articles, le 2° plus petit que le 3®, Thorax tr&s retreei. Pronotum en forme de selle, A lobe anterieur releve verticalement, le bord entier. Pattes longues et greles. Abdomen renfle, les plaques dorsales grisätres. Les ouvriers paraissent beaueoup plus massifs que les soldats, qui sont tres sveltes, etroits.“ „Longueur, 3 mill.“ (ex DESNEUX.) Fundort. Texas (\WHEELER). ne Eutermes cyphergaster Silv. — Fig. 77. Kopf braun. Oberlippe, Mandibeln und Antennen gelblich bis rost- gelb. Thoracal- und Abdominaltergite sowie die Seitenteile der Abdominal- sternite braun. Flügel bräunlich. Kopf mit zerstreuten, ziemlich langen Haaren besetzt. Übriger Körper ziemlich dieht behaart. Kopf breit-oval, nach vorm ziemlich stark verschmälert. Augen klein, stark hervorstehend. Ozellen ziemlich groß, von den Augen um ihren Durchmesser entfernt. Fontanelle deutlich, langgestreckt, spalt- förmig. Muskelinsertionen des Transversalbandes in einem Bogen vor der Fontanelle. Clypeus fast so lang wie seine halbe Breite, von der- selben Farbe wie die Stirn. Antennen . lögliedrig: 3. Glied viel länger als 2., aber nicht doppelt so lang; 4. so lang wie 2.; 5. etwas kürzer. Pronotum fast von der Breite des Kopfes, länger als seine halbe Breite, nach hinten stark verschmälert. Hinterrand kaum ausgebuchtet. Mesonotum hinten breiter ausgerandet als Metanotum. Flügelgeäder sehr variabel. Der Cubitus erreicht gewöhnlich fast die Spitze des Flügels und besitzt zahlreiche (bis 19) Zweige; in diesem Falle ist die Mediana nur zweigeteilt. Der Cubitus kann auch verkürzt sein und dann ist die Mediana reicher verzweigt. Känse mit Flügel? 195 0m Oble er ae 10 Kopfilaneerer re ae 1,94 Kopfbreitere re rs: 1423 Länge vom Vorderrande des Transversalbandes bis zum Nacken 1,02mm. Soldat: Kopf dunkelbraun, äußerste Spitze der Nase und Umgebung der Antennenwurzeln hell. Antennen, Beine und Oberseite des Körpers rost- gelb bis hell rostbraun, Unterseite etwas heller. Bio,AUl. Eutermes eyphergaster. a Kopf der Imago, b und ce des Soldaten. 1 \ 0, Kopf sehr dünn, mit abstehenden Borsten besetzt. Abdominaltergite mit zwei Borstenreihen. Kopf von oben gesehen birnförmig, hinter den Antennenwurzeln etwas eingeschnürt. Stirn an der Basis der Nase ziemlich stark eingesenkt, mit einer sehr schmalen Erhebung in der Einsenkung. Nase nicht besonders lang, nach außen allmählich verschmälert. Antennen lang, mit langgestreckten Gliedern, 14gliedrig: 3. Glied fast doppelt so lang wie 2.; 4. so lang wie 3. Pronotum relativ schwach sattelförmig; Vorderrand sehr schwach ausgerandet. Körperlänge .. .4,3 —5,5 mm Kopflänge ....1,65—1,95 .„ Frequenzmax. wahrschl. bei 1,85—1,9 mm Konfbreite .....1,2 —1,25..., 3 k 1 >) Arbeiter: Kopf braun. Kopfnähte, Umgebung der Antennen, Antennen, Ober- lippe, Mandibelbasis, Thorax, Beine und Unterseite des Hinterleibes gelblichweiß. Tibien und Tarsen heller. Abdominaltergite braun. An- tennen oft schwach gebräunt. Kopf dünn mit Borsten besetzt. Abdominaltergite mit zwei Borsten- reihen. Sternite dünn behaart und mit Borsten am Hinterrande. Kopf etwas pentagonal. Kopfnähte fein, offen. Fontanelle nicht begrenzt, spaltförmig. Clypeus fast so lang wie die halbe Breite; sein gewölbter Teil erreicht den Mandibelkondylen. Antennen langgestreckt, mit zylindrischen Gliedern, 15gliedrig: 2.. 3. und 4. Glied gleich lang. Pronotum vorn nicht ausgerandet. Beine sehr lang. Hinterleib von der Seite gesehen dorsal und vorn gewölbt. Körperlänge .#..:.. % 4,5—5 mm Koplänse............- 1:3 e Kopibreite. „u, ;..°2.. 1.04 318 Nils Holmgren. Fundort. Brasilien (Matto Grosso): Coxipö, Cuyaba, Urucäüm (Corumbä) (SILVESTRI). Süd-Bolivien (NORDENSKJÖLD). Eutermes latinotus n. sp. Imago (junge Königin): Durchschnittlich dunkler als Z. eyphergaster SILV., mit dem er nahe verwandt ist. Behaarung wie bei E. cyphergaster. Kopfform wie bei Z. cyphergaster, aber viel kürzer. Augen etwas erößer. Ozellen kleiner, von den Augen um mehr als ihren Durchmesser entfernt. Clypeus kürzer als bei E&. cyphergaster. Antennen ?gliedrig'): 3. Glied mehr als doppelt so lang wie 2.; 4. so lang wie 2.; 2. Glied heller als die beiden angrenzenden, welche braun sind. Pronotum sogar breiter als der Kopf, beinahe halbkreisförmig. Me- sonotum breiter und tiefer ausgerandet als Metanotum. Komwerlänsen 2. am... 14 mm Körperbreiten. 02... 4 Koptlangese.. 20. 20..2. 16 Koptbreite 2... oe edel Arbeiter: Kopfplatten, Transversalband und Clypeus dunkelbraun. Antennen heller. Wangen und Mundteile schmutzig weißgelb. Thorax gelb. Ab- dominaltereite braun, hinten heller; Unterseite gelblichweiß. Femora bräunlich, Tibien und Tarsen weißlich. Kopf dünn beborstet. Abdominaltergite mit zwei deutlichen Borsten- reihen. Kopf oval. Kopfnähte fein, weiß. ÜOlypeus nach hinten ziemlich stark konvex, vorn gerade, so lang wie die halbe Breite. Antennen l5gliedrig: 2., 3., 4. und 5. Glied gleich lang, etwas länger als breit. Pronotum ziemlich tief sattelförmig, vorn nicht ausgerandet. Körperlanger 2. un. 4—4,5 mm Koptlansessr Se 1,24 % Koprbreite =... 2 we 1,02 Fundort. Ecuador. — Mus. Berlin. Eutermes cavifrons n. sp. — Fig. 78. Soldat: Kopf mit Antennen dunkelbraun, Nasenspitze hell. Thorax und Tarsen rostgelb. Abdominaltergite und Beine braun. Kopf dünn mit abstehenden Borsten besetzt. Abdominaltergite mit zwei Borstenreihen. Kopf fast dreieckig. Nacken äußerst schwach 3buchtig. Kopf bei ') 12 Glieder sind vorhanden ! Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 319 den Antennen stark erweitert. Stirn an der Basis der Nase sehr stark eingesenkt. Antennen sehr lang, 15gliedrie: 3. Glied 1'/» mal länger > als 2.; 4. unbedeutend kürzer als 3.; 5. so lang wie 3. Pronotum sehr schwach sattelförmig; Vorderrand nicht ausgerandet. a b Fig. 78. Eutermes cavifrons. a und b Kopf des Soldaten. Körperlänge ...... 4 mm Kopllanseı ur. 1,48 1.030 | = : TE = ‘Messung an 8 Stücken. Kopfbreite..». 4.2... 0,97—1,05 .. | nn Bela Arbeiter: Kopf schwarzbraun. Umgebung der Antennen, Oberlippe und Basis der Mandibeln heller. Transversalband und Clypeus von derselben dunklen Farbe wie der Kopf. Antennen fast schwarzbraun, Basalglied schwarz. Thoracalnota gelb. Abdominalplatten dunkelbraun. Oberschenkel und oberster Teil der Tibien braun. Kopf mit dünnem Borstenkleid. Abdominaltergite mit zwei Reihen von steifen dunklen Borsten und außerdem sehr fein bestachelt. Sternite behaart, mit hinterer Borstenreihe. Kopf pentagonal, ziemlich gewölbt. CUlypeus gewölbt, mit schwach angedeuteter Medialfurche; gewölbter Teil erstreckt sich bis an den Mandibelkondylen. Kopfnähte haarfein (Transversalnaht geschlossen). Fontanelle außen nicht angedeutet. Antennen lang, mit zylindrischen Gliedern, 16gliedrig: 3. Glied so lang wie 4. und viel kürzer als 2.; 5. so lang wie 2. Pronotum kontinuierlich aufsteigend, Vorderrand nieht ausgerandet. Beine sehr lang. Hinterleib von der Seite gesehen dorsal stark gewölbt, nach hinten spitz verschmälert. Korperlange nu... 2. D mm Kopllaneen. 2 se: 2 Kopibrette.. nn... ur: 0,97 Fundort. Surinam. Meine Sammlung. 320 Nils Holmgren. Die geographische Verbreitung der amerikanischen Eutermes-Arten. Die vorliegende Bearbeitung von Zutermes hat die Kenntnis der Verbreitung der Zutermes-Arten Amerikas beträchtlich erweitert. Besonders ist hervorzuheben, daß Arten mit enormer Verbreitung (wie &, Rippertii und arenarvus) nicht mehr anerkannt werden können. Für die meisten Arten gilt vielmehr, wenigstens vorläufig, daß ihre Verbreitung ziemlich begrenzt ist. Das nachfolgende Schema zeigt, wie ich glaube, in anschaulicher Weise die Hauptzüge dieser Verbreitung. Betreffs dieses Schemas sei vorausgeschickt, daß es die Verbreitung nicht nach den politischen Landesgrenzen angibt, sondern nach den Längen- und Breitengraden. Bio- logisch kann es wohl sehr wenig interessieren, ob diese Art in Argentinien, jene in Brasilien gefunden ist. Da aber das Klima wenigstens teilweise von den Längen- und Breitengraden abhängig ist, so gewinnt eine An- gabe des Vorkommens einer Art im Verhältnis zu diesem oder jenem Längen- oder Breitengrade wenigstens etwas biologisches Interesse. Die Übersichtlichkeit des Schemas wird hierdurch auch größer. In der bei- gefügten Kartenskizze sind die Längen- und Breitengrade nach je zehn Graden ausgezogen. Diese Linien teilen also die Karte in viereckige Areas mit Seiten von 10 Längen- und 10 Breitengraden. Diese Areas werden nun mit z. B. E7 bezeichnet. Es bedeutet dies, daß jene Area zwischen 10° und 20° südlicher Breite und zwischen 300° und 310° östlicher Länge von Greenwich liest. F7 ist die Area nördlich von E7, DT südlich davon. E6 liegt östlich und ES westlich von ET. Der Zusammen- hang eines Verbreitungsgebietes geht also hieraus unmittelbar hervor; z. B. ist das Verbreitungsgebiet von Zutermes fulviceps (SILV.) 06, CT, D7T,D>S. Aus diesen Bezeichnungen geht ein von politischen Verhältnissen unab- hängiges zusammenhängendes Verbreitungsgebiet hervor. — In der Karten- skizze sind auch die Linien gleicher absoluter ‚Jahresschwankung der Temperatur eingetragen. Jene Übersicht zeigt nun. daß eine Faunengerenze irgendwo in die Area F übergeht, denn nördlich von dieser gibt es mit wenigen Aus- nahmen keine Arten, welche südlich davon vorkommen. Eine Ausnahme, welche für diese theoretische Grenze bedeutungsvoll sein könnte, ist die Verbreitung von Eiutermes arenarius, welcher sowohl in E7 wie in FT vor- kommen soll. Ich habe aber früher hervorgehoben, daß es sehr fraglich ist, ob hier wirklich dieselbe Art vorliegt. In der Area F kommt E. costaricensis n. sp. vor, der zugleich in G und H angetroffen wird. Es sei hierzu bemerkt, daß diese Art westlich von der Cordillere, die natürlich eine gute natürliche Grenze darstellt, gefunden ist. Das Küstengebiet Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 321 von Ecuador ist besonders im Norden waldbedeckt und stellt also für Enutermes gute Gegenden dar. Es hängt im Norden unbegrenzt mit den ähnlichen Gebieten von Columbia und Venezuela zusammen, und über diese Gebiete könnte die nördliche Fauna in den Küstenregionen nach Süden vordringen. Die Grenze zwischen den beiden Faunengebieten dürfte also vielleicht dem Amazonenstrome und der großen Landsenke zwischen der Umgebung dieses Flusses und der Kordillerenkette folgen. In dem unteren und mittleren Verlaufe ist der Amazonenstrom wohl eine ziemlich gute geographische Grenze für die Termitenverbreitung, aber in dem oberen Teil dürfte diese Grenze nicht wirksam sein. Die Grenze, welche der Ama- zonenstrom darstellt, kann natürlich nicht so absolut sein, daß beide Ufer eine völlige verschiedene Fauna besitzen. Wahrscheinlich haben wir hier eine vollständige Mischfauna von nördlichen und südlichen Formen. Was die westindischen Termiten betrifft, so gehören sie wahr- scheinlich derselben nördlichen Fauna an, welche in Guayana, Venezuela, Columbia und Zentralamerika vorkommt [Beispiel: Z. costaricensis n. Sp. (insularis n. sp.), pilifrons n. Sp.]. Die Zutermes-Arten von Mexiko und den Vereinigten Staaten von Nord- amerika bilden endlich eine eigene arme Fauna, welche nur Repräsentanten der Untergattung Constrictotermes |tenwirostris (DESN.), nigriceps (HALDENM.), cinereus (BUCKL.)] enthält. Obschon nunmehr 78 Eutermes-Arten aus Amerika bekannt sind, muß doch unsere Kenntnis von der geographischen Verbreitung der Arten dieser Gattung als sehr mangelhaft betrachtet werden. Große Land- strecken, wie z. B. die Einsenkung um den Amazonenstrom herum, sind beinahe vollständig unbekannt, ebenso im allgemeinen das Innere der Republiken Ecuador, Columbien und Venezuela. Die Termitenfauna der westindischen Inselgruppen und von Zentralamerika ist auch wenig gut bekannt. Verbreitungs-Schema. lals|e D a\r e|ml|ı|r Seite | | | | | | | Eutermes Acajutlaen. sp... ...- ER rd 262 AO DE Se een sel res] sen 84 6 ee. |, 310 aquilinus n. Sp... ..-. lee: | | 286 arenarius (BATES)SILV.]| .- | .. | .. | .». 7 | a RE Eier, | 220263 aurantiacoides n. sp. :| - FAN bo) | | 269 aurantiacus n.sp. --.| -- | -- | -- | 8 Be a in le 1970 bahamensis n. sp... | .. | .. | .-. I ER a N 2 1,200 bivalensn. Sp... . -- 1 EAN NEE | I 9 an ER sr Le ER 329 Nils Holmgren. Jo las \e|»|e|r|e|e|ı K | Seite Eutermes bolivianus n. SP... .... ER, | 6 232 Drasiliensismesp. a Se | 273 brevioculatusn. sp... |: | .. TR RT | | 220 castamicepsn. sp. ....| .. KuS | 306 CORTFONSMEED.. 2.2. | “ 318 GayenngeDISp..: 2aei Er | Mi | 232 chaqwimayensis HOLMGR.| .. 5,6 | 228 cinereus (BUCKL.)....I .. | | 2 32315 convexifrons HOLNGR.| .. Ih a ee ek a Costalen spe se N: | a a EL Re ee eostaricensis nm. Sp... | .- | Sehe | 2.0 coXipoensism. Sp. ....l -- 7 248 cubanus N. SP... ..... 5 | | Da ea cyphergaster SILV....| .: 6 Q | El | | are 316 dendrophilus (DESN.).| .. | De 94 diversimiles SILV. ...| .. 16,7 303 E. Ephrataen.sp.....| -- | | 7 223 Beytaudin. sp. ...... EL IR Aa USW TAN FE er ER 280 Fülvieeps (SEEN) Ehe) | ee GIObIEEDS NIS ME A | | 7 | 253 grandism. sp. ra... | | 5 | 258 Guatemalaen. sp.....| -- | .- | .. BEER NEN LEE Be 2! Guayanaen. sp. ..... PER ee VB A er ET | .. || 254 haitiensis n. sp....... ua a5 1% IR a ee a nn 2 Beier oOMerUSSSIENE ee Me Ma | RE A ER En IN COLaSN SD ee Be SE RR A NASE. | ee a a era 1 2) insularis n.SP. ...... BE RE BE | ee ee Se in ek | 35) itapoceuensis nm. Sp. ...| .. | »- | .. | 8 |.. 112 | Ko RE ES ale Jaraguae n. Sp. ».... u ee) | 268 Klinckowstroemin. sp. .. USA RRREL Inc. IB a latinotus n. SP. 2... N ee | u Re en ein Ilinguipatensis HOLNGR.] 2... ln 22a, 5 N el Be os longiartieulatus n.sp.| 2 2... 1% LE as LE) longirostratusHOLMGRI .. | ..|..|.. ER ee era 83100, macrocephalus (SILV.)I .. | .. | .. ä BE N | RR ullase | RED) major HOLMGR...... ner a ea dc: Der | .. || 287 martiniquensisn.sp. .| .. ve De a nn | 202. || 288 MARUMUS D. SP. ee an le I = & | nes al ae er Dre | a tn) Meinerti WASNM. | 6 252 Pe VE EEE Eutermes microsoma SILV...... Be 5 Ol ee ..17908 234 I Ra 2. a7 | | MOTOSEHSESCHSSPT ET 2 ee ar. a | | minimus HOLMER....| .-: |... |... |..156| Minor HommerR,. le el. 216 Montanaen.sp. ..... | are el. 1 29D REGRECERSCERATDEME A Bel ae le 0 re [ee et 297 a nigricornis HOLMGR. . Nor dansiapeldian sp als. | rot obsceurus HOLMGR....| -: En a. ER > DAT DACNCUS M. SD... ee a aan" De | 2. | 2-7 Web peruanus n. SP....... BR I B) ce ae I f. ecuadori- AROORS ING Non ce aoconie Re SER TE ER DE I..% Var IR2AT| | 289 PÜNTTONSID. SP: . 2... nr | | 152,60 2.0 ee WB pluriartieulatus (SILV.)| .. El a AR RR er prowimus (SILWV.) ....|.. |... | 7|.. I ea 1971; Ripperti (RAMB.)N)...| . le Bee No ee ae THRON ee Es Se Rees BODUSLUSPHOENGE. Armee) 3 | lese Bunlena en |... ea KR: | 283 a - 22. 1 ı 285 RE ll Dede ASD ES hd Ware lei un | Mer 246 | PIRCEPSSMISPEn DI. en on | rotundatus HOLMGR..| .. | .. | rotundiceps HOLMGR.. | Banerde Ducigemasp..i bel ee lan]. | 2226 Banchezi n.sp.....-: BEE NEN een, 1.2 SE Silvestrüi n. SP... -... SE are Ra Ka Re RK a BE 0162 SER RED ER ee res Ba 2 ea en! a IE 5 | c HLCER TICKETS TER | ae ee Me BEE rad War 117° Tatarendae n.sp..... EN RO HAGLANE,. Li cr. 100: Dem B 2 VERUTEOSIIEUSSDEISNDER ee ee ee aa |. 2,3,4 1,3 | 312 tipwanieus N. SP... ... ee ee Uloce.) | rst 281 RE ERURTARTECHUHWENESDN > | 2 et land [lee 20 twichensis n.8P....... ae are. ee ale ie 1720 1 05.117309 velox HOLMER....... IE 5,6 ') Nicht im beschreibenden Teil näher beschrieben. 324 Nils Holmgren. Kartenskizze. Linien gleicher absoluter Jahresschwankung der Temperatur (° Ü) im vieljährigen Durchschnitt (nach W. J. VAN BEBBER). Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arten. 325 Inhaltsverzeichnis. Seite: DE Er a N N RR N ee ee wre Be 171 IERNTI DIERO RENe REre ee en ee 173 Allgemeiner Teil: IBIESEV IrIaBI IL AL VOR ilemes a a ae mean 179 DE Normalen Vamatouskurven Seesen nen ae 180 SER BErNTIOMmIaler VariatlonNSKUTVen ver. nennen 186 SIBSCHIELENVAHARONSIHTVEN Eee ee en ee ee ee 187 NE undate:ı)modales Variatlonskunvenkr a ee ee ee 193 Wie soll man die verschiedenen Variationstypen bei den EKutermes-Soldaten RENTE a ee AAN N BER APERER 196 Die Variabilität als Grundlage des Artenunterschiedes...................... 201 Systematischer Teil: Vorbemerkungen zum systematischen "Teile 42... 2... 2.0. .-.-. 202.05 203 Übersicht. der Untergattungen (Soldaten) +. ................2........0:.:> 205 Artengruppen innerhalb der Untergattungen .................-zc2c20s000n 206 Übersicht der Imagines der Gattung Eutermes .............::22222csnn0n. 209 Übersicht der Soldaten des Subgenus Eutermes s. str. n. subg.............. 212 Gonverritermes n.\subg: ........ln.aer 218 Subulitermesin. sube:... ...2...n use 218 Teotundatermes'n. Subg: ... ....... ee 218 2 5 " a 5 Comstrietotermes n. Sub... ........ 0... 218 DEE UBESCHEEIBUNEN SSR ae a age ee en a er As e 220 Die geographische Verbreitung der amerikanischen Eutermes-Arten .......-. 320 Eingegangen am 1. August 1910. ih: I Eat Dar Ya “ a” ag ie u Fr A % & han I a Arbaciella elegans. Eine neue Echiniden-Gattung aus der Familie Arbaciidae. Von Dr. Th. Mortensen, Kopenhagen. Mit drei Figuren im Text und zwei Tafeln. Unter einigen Echiniden, die mir vom Hamburger Museum zur Unter- suchung anvertraut wurden, befinden sich drei westafrikanische Arten. Sie sind schon deshalb von Interesse, weil die westafrikanische Küsten- fauna, die in zoogeographischer Hinsicht von großer Bedeutung ist (die Beziehungen zu der ostamerikanischen Küstenfauna, die Archhelenis- Frage), bis jetzt gar zu wenig bekannt ist, besonders die Fauna der langen Küstenstrecke von der Guinea-Bucht bis zum Kap. Es ist zu erwarten, daß diese Küstenfauna sich durch den Besitz von mehreren eigentümlichen Formen auszeichnen wird, wie die schon längst bekannten Gattungen Rotula und Rhopalodina. Eine genauere Erforschung dieser Küstenregion, sowie der angrenzenden südatlantischen Tiefsee-Region ist eine Aufgabe, die fast als dringend zu bezeichnen ist. Daß sie die Mühe reichlich lohnen wird, kann nicht zweifelhaft sein. Meine hauptsächlich auf zoogeographische Studien gegründeten Er- wartungen über faunistische Eigentümlichkeiten dieser Region wurden schon durch die vorliegende kleine Sammlung bestätigt. Eine der vor- liegenden Arten, eine kleine, sehr schöne Arbaciide, erweist sich als Typus einer neuen Gattung, die in mehreren Beziehungen an die Gattung Podo- cidaris erinnert, wenngleich sie der Gattung Arbacia am nächsten ver- wandt ist. Eine neue Form dieser kleinen Echiniden-Familie wird ja schon an sich von Bedeutung sein; dazu kommt aber noch das oben an- gedeutete zoogeographische Interesse. Ich habe es deshalb richtig gefunden, eine Beschreibung der neuen Form hier zu veröffentlichen unter dem Namen Arbaciella elegans n. g.. n. Sp. Die Schale hat einen Durchmesser von 7 mm, die Höhe beträgt 3,2 mm. Die Oralseite ist ganz flach, die Apikalseite schön gewölbt; der größte Durchmesser ist an der ziemlich scharfen Grenze zwischen Oral- und Apikalseite'), die durch die eigentümliche Anordnung der nach außen ge- ') Die vielgebrauchten Benennungen „Actinal“- und „Abactinal“-Seite werden von Dr. F. A. BATHER in seinem schönen Werke „Triassie Echinoderms of Bakony“ (Res. d. wiss. Erforschung des Balatonsees. I. 1.Teil. Pal. Anhang. 1909) — ein non plus ultra von Sorgfalt in der technischen und literarischen Behandlung und der wissen- schaftlichen Ausnutzung des Materials — mit vollem Rechte als überflüssig bezeichnet. Die von ihm dort (p. 60) ausgearbeitete Terminologie ist so einfach und konsequent, daß es einfach geboten erscheint, sie anzunehmen. 328 Th. Mortensen. richteten Stacheln noch besonders hervorgehoben wird (Taf. 1, Taf. II, Fig. 3). Stacheln finden sich nämlich nur an der ÖOralseite und eben noch an der Kante der Schale, während die ganze Apikalseite keine Stacheln trägt. Das Apikalfeld (Taf. II, Fig. 2) hat einen Durchmesser von 2,3 mm, beträgt somit nur ein Drittel vom Durchmesser der Schale. 4 Analplatten sind vorhanden. Die Genitalplatten bilden einen geschlossenen Ring; ihre an die Okularplatten stoßenden Seiten sind etwas konkav; die Außen- seite ist gerundet, wenig hervortretend. Die ziemlich große Genitalöffnung liegt ungefähr im der Mitte der Platte, nur in der Madreporenplatte mehr nach außen. Die Madreporenplatte ist kaum größer als die andern Genitalplatten; die Poren sind wenig zahlreich. Die Okularplatten sind ziemlich groß, fünfeckig, mit einem kleinen medianen Vorsprunge an der Außenseite über der Pore; sie sind vom Analfelde weit entfernt. — Das ganze Apikalfeld ist mit verschiedenen Erhabenheiten schön geziert; besonders fällt ein dicht um das Analfeld gehender fünfeckiger Wulst auf, dessen abgerundete Ecken in der Mitte jeder Genitalplatte liegen. Von jeder Ecke geht ein mehr oder weniger deutlicher Fortsatz nach der Genital- pore hin. Von der Mittellinie der Genitalplatten gehen jederseits 3 bis 4 Epistromastreifen schräg nach außen, um sich auf die Okularplatten hinüber fortzusetzen. Die äußere Partie der Genitalplatten ist fast glatt, während die Okularplatten an ihrem äußeren Teil einen bis drei deutliche Höcker tragen. Die Ambulakralfelder zählen im ganzen 9 zusammengesetzte Platten, 4 an der ÖOralseite, 5 an der Apikalseite.e An der Apikal- seite trägt jede mittlere Kleinplatte einen größeren und meistens die untere Kleinplatte in jeder zusammengesetzten Platte einen kleineren Höcker. Neben diesem kommen ganz kleine, Pedicellarien tragende Wärzchen vor (Taf. II, Fig. 8). Die Poren der Apikalseite sind ziemlich groß. An der Oralseite sind sie viel kleiner (Taf. II, Fig. 7; die Figur ist mit derselben Vergrößerung wie die Fig. 8 gezeichnet) und deutlich bogenförmig geordnet (Taf. II, Fig. 1), während sie an der Apikalseite in einer geraden Linie stehen. Die Platten 2—4 tragen je einen großen Tuberkel; im übrigen sind die Platten der Oralseite ganz glatt. In der perradialen Sutur findet sich zwischen den zwei ersten Platten eine Grube, in der eine Sphäridie, von der bei den Arbaciiden gewöhnlichen niedrigen Gestalt, sitzt (Taf. II, Fig. 1). — Die Breite des Ambulakral- _ feldes ist an der Ecke des Peristoms ziemlich genau so groß wie die des Interambulakralfeldes.. An der Peripherie ist das Ambulakralfeld etwas eingeengt; oberhalb der Peripherie erweitert es sich wieder und behält dann dieselbe Breite ungefähr bis zum Apikalfeld. Die Interambulakralfelder zählen 8 Platten in jeder Reihe, die unpaare Primärplatte mitgerechnet. Die (5) Platten der Apikalseite - 7 A A Ze U ed a 1 4 ad au 2 up 2 = 2 De ME u Arbaciella elegans. 329 tragen je eine Querreihe von größeren Wärzchen in der Mitte (Taf. II, Fig 3); die untern Platten zählen 4—5 Wärzchen in einer Reihe; nach oben wird die Zahl der Wärzchen allmählich kleiner. Dem adradialen Rande der Platten etwas genähert läuft eine wenig erhabene Längslinie; das Wärzchen, das in dieser Linie liegt, ist das größte und zugleich das erste, das zur Ausbildung gelangt, wie an den oberen Platten zu sehen ist. An der Außen- seite (adradial) dieser Linie kommt nur ein Wärzchen zur Ausbildung; an den oberen Platten ist es noch nicht vorhanden; nach innen (interradial) stehen höchstens drei Wärzchen in der Querreihe, an Größe gegen die interradiale Sutur abnehmend, indem das innere das jüngste ist. An den untern Platten befindet sich oberhalb (adapikal) der Querreihe noch ein Wärzchen in der erhabenen Längslinie, und auch an der Außenseite der Linie kann eins stehen. Von der beschriebenen Anordnung der Wärzchen können jedoch kleinere Abweichungen vorkommen. Die Wärzchen der Querreihen sind nicht durch erhabene Epistromaleisten verbunden; die Platten sind — von der einen Längslinie und den Wärzchen abgesehen — glatt. Nur kommen einige kleine, Pedicellarien tragende Höcker vor; sie sind unregelmäßig verstreut und stehen meistens in der Nähe der Längs- linie und adradial dazu, während der interradiale Teil der Platten fast nackt bleibt. An der Oralseite (Taf. II, Fig. 1) sind die Interambulakralplatten mit großen Tuberkeln versehen, die der Ambulakralplatten nicht an Größe überragend. Am Peristomrande nimmt die große primäre Inter- ambulakralplatte die ganze Breite des Feldes ein. Seine adorale Partie ist in der Mitte etwas erhöht und an den Seiten, wo sich die Kiemen befinden, eingesenkt; die adapikale Partie trägt einen Tuberkel, der dicht an der Spitze der Platte sitzt. Die Platte verlängert sich nicht weiter in der interradialen Mittellinie (wie es z. B. bei Podocidaris der Fall ist!). Die zwei folgenden Platten an jeder Seite tragen je 2—5 Tuberkel; außerdem steht ein etwas kleinerer Tuberkel in der adradial-adoralen Ecke der folgenden, schon an der Apikalseite liegenden Platte, zuweilen auch ein noch kleinerer weiter nach innen (interradial) an dieser Platte. Die Wärzchen, die überhaupt nur an den Platten der Apikalseite vorkommen, sind ca. 0,2—3 mm lang, oval oder schwach zugespitzt. Sie sind etwas traubenförmige eestaltet, und ihre Oberfläche zeigt sich bei starker Vergrößerung mit sehr kleinen Spitzen bedeckt (Taf. II, Fig. 6).?) j ') Vergl. A. AGASSIZ und H.L. CLARK. Hawaiian and other Pacific Echini. The Salenidae, Arbaciadae ... Mem. Mus. Comp. Zool. XXXIV. 1908. p. 77. ?) A. AGASSIZ und CLARK (Op. eit. p. 66) bezeichnen diese Wärzchen als „non- articulated spines“ ; dies ist weniger glücklich. Sie sind einfach Auswüchse des Epistromas, morphologisch gänzlich verschieden von den Stacheln, die immer artikuliert sind und selbständig angelegt werden. Dieselbe unrichtige Betrachtung dieser Auswüchse als „rudimentäre“ Stacheln kommt in der „Revision of Ecehini“ zum Ausdruck (p. 269— 70). 22 330 Th. Mortensen. Das Peristom (Taf. II, Fig. 1) hat einen Durchmesser von 4,2 mm, also 60% des Durchmessers der Schale. Es ist im ganzen fünfeckig, aber mit einer deutlichen Einbuchtung in der Mitte jedes Ambulakral- feldes und ebenso an der Grenze zwischen Ambulakral- und Interambu- lakralfeld. Die Mundhaut ist ziemlich dicht mit kleinen länglichen, ein- fachen Gitterplättchen bedeckt, etwas dichter im der Linie von den Am- bulakren zu den Buccalplatten, weniger dicht in der Interambulakral-Linie. Innerhalb der Buccalplatten ist sie ganz dicht mit größeren, einfachen Platten belegt. Die Buccalplatten sind ziemlich klein, oval, die jeden Paares dicht beisammen liegend. Rig.!1. Stacheln von Arbaciella elegans. a von oben, b von der Seite, e von unten. ?”/ı. Die Stacheln nehmen an Länge gegen die Ambitus zu; die äußeren, längsten erreichen kaum mehr als 2 mm Länge. Sie sind abgeflacht, im Durchschnitt dreieckig (Fig. 1—2). Die nach oben gewandte (adapikale) Seite hat einen gezackten medianen Längskiel; jederseits des Kiels ist der Stachel etwas ausgehöhlt, besonders gegen die Spitze. Die ziemlich dicken, nach außen schön gebogenen Seitenränder sind durch schräge Linien fein gefurcht; die untere (adorale) Seite des Stachels ist gleich- artig längsgefurcht. An der Spitze trägt jeder Stachel ein deutliches Käppchen, das nur wenig an der Oberseite hinübergreift, an der Unter- seite aber das äußere Drittel des Stachels deckt. Gegen die Spitze zu, wo es gegen die Oberseite umbiegt,. ist es ein wenig ausgehöhlt. Der Ring an der Basis des Stachels ist auf der unteren (adoralen) Seite ein- Arbaciella elegans. Dal . fach, an der oberen (adapikalen) Seite in eigentümliche Zacken ausgezogen, die gewiß für die Insertion der Stachelmuskulatur von Bedeutung sind. — Querschnitte der Stacheln (Fig. 2) zeigen eine dünne Mittelplatte, die die RE Es 0 a, NH 5 ROY u N Fig. 2. Querschnitt eines Stachels von Arbaciella elegans. ""/ı. verdickten Seitenränder verbindet; jederseits liegt ein unregelmäßiges Maschenwerk, das nach außen von den größeren Radiärsepten ab- seerenzt wird. Die Saugfüßchen der ÖOralseite haben wohlentwickelte Saug- scheiben; die der Apikalseite sind, wie gewöhnlich bei den Arbaciiden, ohne Saugscheibe; sie fungieren wahrscheinlich nur als Kiemen. Die Spikeln der Saugfüßchen (Fig. 3a) sind kleine längliche Stäbe, in der Mitte etwas erweitert und mit 2-—3 Löchern versehen; diejenigen Spikeln eines Saugfüßchens von Arbaciella elegans. a vom mittleren Teil (natürliche Lage); b von der Spitze des Saugfüßchens. °?°/. der Apikalseite werden nach der Spitze der Saugfüßchen zu zum Teil etwas größer und sind mit mehreren Löchern versehen (Fig. 3b). Sie liegen etwas unregelmäßig, doch ist eine Ordnung in einer Längslinie angedeutet. Sie sind wenig zahlreich, etwas zahlreicher in den apikalen als in den oralen Füßchen. — Die Kiemen sind klein; sie enthalten einige kleine unregel- mäßige Gitterplättchen. Von Pedicellarien kommt nur eine Sorte vor, nämlich ophicephale. Sie sind an der Apikalseite in bedeutender Anzahl vorhanden, sowohl in den Ambulakral- als in den Interambulakralfeldern, in letzteren besonders nahe der erhabenen Längslinie.e An der Oralseite der Schale kommen keine Pedicellarien vor, dagegen finden sich einzelne an den Buccalplatten. 332 Th. Mortensen. Sie sind ziemlich klein (Kopflänge 0,15 mm), von dem bei den Arbaciiden gewöhnlichen Typus mit dem charakteristischen aus losen Kalkfäden be- stehenden Stiel (Taf. II, Fig. 4). Das obere Ende des Stieles ist in der Mitte und unter dem oberen Rande eingeschnürt. Die Klappen (Taf. II, Fig. 5) sind etwas verlängert; die Zacken des Randes setzen sich fast bis zur Basis der Apophyse fort. Die Farbe ist an der Oralseite weißlich; die Apikalseite dagegen hat eine sehr schöne Zeichnung von Rot und Weiß auf bräunlich-grünem Untergrund (Taf. I). Das Analfeld ist rot; die Genitalplatten sind um die (senitalporen herum rötlich, aber die Spitze ist weiß. Die Längslinien der Interambulakralfelder sind weißlich, von einer unterbrochenen roten Linie an der inneren (interradialen) Seite begleitet. Die Wärzchen sind weiß- lich, die Pedicellarienköpfe rot. Die Stacheln sind weiß mit meistens 2 Querbändern von bräunlich-grüner Farbe und einem roten Bande nahe der Spitze, während die Spitze weiß ist. Sie stehen als ein sehr schöner Kranz um die Schale. — Es sei hervorgehoben, daß die Farbe in der Kalksubstanz selbst liegt und somit nicht durch die Konservierung beein- flußt wird. Selbst nach Behandlung mit Eau de Javelle behalten die Stacheln ihre Farbe. Das einzige vorliegende Exemplar wurde bei Setta Camma an der Kongoküste von Kapt. C. HUPFER erbeutet. Steinboden. (17. III. 1888.) Die Tiefe ist nicht angegeben; es ist aber sicher, daß das Tier aus geringer Tiefe stammt. Die hier beschriebene Form erinnert beim ersten Anblick nicht wenig an die Gattung Podocidarzs, besonders dadurch, daß die Stacheln nur an der Oralseite stehen. Sie unterscheidet sich aber durch einige wichtige Charaktere: das Fehlen der Grübchen an den Platten der Apikalseite (bei Podocrdar:ıs stark entwickelt), die bogenförmige Anordnung der Poren an der Oralseite (bei Podocidaris stehen sie fast in einer geraden Linie); auch die Stacheln sind etwas anders gestaltet. Dazu kommt auch die anders geformte primäre Interambulakralplatte (vergl. p. 329). Es ist demnach klar, daß die neue Form nicht zu der Gattung Podocidaris gerechnet werden kann. Zu den andern Gattungen von kleinen Arbaciiden, Habrocidaris, Dialithocidaris und Pygmwocidaris, zeigt sie noch weniger Beziehungen, was gewiß nicht näher zu erörtern nötig ist. Viel näher als mit irgend einer der genannten Gattungen ist sie unzweifelhaft mit der Gattung Arbacia verwandt, obgleich die Ähnlichkeit nicht groß ist, wenn man sie mit einer erwachsenen Arbacia vergleicht. Wenn man aber die jungen Arbacien mit zum Vergleiche heranzieht, wird die Ähnlich- keit ganz schlagend. Die Stacheln bei solehen jungen Arbacien sind von Arbaciella elegans. 333 &anz derselben Form, wie oben (p. 330) beschrieben, und sie sind ebenso nur an der Oralseite entwickelt. Auch an größeren Exemplaren von Arbacia lixcula findet man an der Oralseite Stacheln von ähnlicher Form, nämlich die zuerst gebildeten Stacheln, die ziemlich unverändert bleiben, wogegen die Stacheln, die sich später an der Apikalseite entwickeln, von ganz anderer Form sind. Auch die Epistromawärzchen finden sich an den Platten der Apikalseite bei jungen Arbacien in ganz ähnlicher Ausbildung, ebenso der Ring um das Analfeld (vergl. LOVEN, Echinoidea descr. by Linn&us. Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. 13, 1887, p. 88—95. Tab. 8). Auch die Farbe kann bei jungen Arbacien ganz ähnlich sein, wie aus einem 3,5 mm großen Exemplar einer Arbacia (von unbekannter Her- kunft), das sich im Kopenhagener Museum vorfindet, hervorgeht. (Bei diesem Exemplar sind Stacheln schon an der Apikalseite vorhanden.) Der wesent- liche Unterschied zwischen Arbacia und Arbaciella ist nur die Beschränkung der Stacheln auf die Oralseite bei letzterer. Arbaciella ist sozusagen eine Arbacza, die im Jugendstadium geschlechtsreif geworden ist und über dieses Stadium nie hinaus kommt. Daß sie auch überhaupt weit kleiner als Arbacia bleibt, wird man wohl kaum bezweifeln können, da sie bei einer Größe von 7 mm geschlechtsreif ist. (Arbacia lixula hat bei einer Größe von 12 mm noch nicht die Genitalporen angelegt.) Die Berechti- gung, eine neue Gattung auf Grund dieser Form aufzustellen, scheint mir unzweifelhaft. Die Diagnose der Gattung Arbaczella muß lauten: Schale klein, halbkugelförmig. Apikalfeld nicht besonders groß, nur ein Drittel des Schalendurchmessers einnehmend. Analfeld mit 4 Platten. Apikalseite nur mit Epistromawärzchen und Pedicellarien. Die Stacheln, die nur an der Oralseite vorkommen, sind flach, mit wohlentwickelten Käppchen. Primäre Interambulakralplatte nicht in die Medianlinie des Interambulakral- feldes hineinragend. Poren an der ÖOralseite bogenförmig, an der Apikal- seite linear geordnet. Mundhaut mit zerstreuten feinen Platten außerhalb der Bucecalplatten. Nur ophicephale Pedicellarien bekannt. Die andern Echiniden von der westafrikanischen Küste, die mir vorliegen, sind Rhabdobrissus Jullieni COTTEAU (Goree, Senegambien, 11 Fd., Kapt. C. HUPFER, 1888) und Schizaster Edwardsi COTTEAU (Fer- nando Po, 12 Fd., HUPFER). Beide sind bisher nur aus dieser Region bekannt. Das Exemplar von Schizaster Edwardsi ist von MEISSNER in esinen „Echinoiden d. Hamburger Magelh. Sammelreise“, p. 16, als Schizaster Philippii GRAY (2) aufgeführt. Es ist von Bedeutung zu konstatieren, daß das Exemplar nichts mit der südamerikanischen Sch. Phelippit zu tun 23 334 Th. Mortensen. hat — was ja auch aus zoogeographischen Gründen schon sehr unwahr- scheinlich war. (Vergl. meine Arbeit: The Echinoidea of the Swedish South Polar Expedition, Schwedische Südpolar-Expedition, 1901—1903, Bd. VI, 4, 1910, p. 91.) Die Zugehörigkeit zur Art Sch. Edwards: kann nicht als ganz. sicher gelten, zum Teil weil das Exemplar klein und schlecht konserviert, zum Teil weil diese Art nicht völlig genügend bekannt ist. Es ist aber sicher, daß das Exemplar zu derselben Gruppe zu stellen ist, während Sch. Philippi: zu einer andern Gruppe der Gattung Schizaster gehört. Tafelerklärung. Tafel I. Arbaciella elegans ca. Yınal vergrößert. Tafel II. Sämtliche Figuren von Arbaciella elegans. Fig. I. Partie der Oralseite, mit Mundhaut. Von drei der Buccalplatten sind die Füßchen entfernt, so daß die Pore zur Ansicht kommt. '*ı. „ 2... Apikalteld. 2%. 3. Seitenansicht der Schale. !Yı. „ 4. Ophicephale Pedicellarie. '?°/ı. 5. Klappe einer ophicephalen Pedicellarie. ?'"/,. „6. Epistromawärzchen, Seitenansicht. !!%/ı. „ 7. Ambulakralplatte von der Oralseite. ?"/ı. 27 „ 8. Ambulakralplatten von der Apikalseite. ?’/ı. Eingegangen anı 20. Oktober 1910. Gedruckt bei Lütcke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVII. Beiheft 2. Tafel IT. H. V. WESTERGAARD pinx. Arbaciella elegans Mrtsn. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. NXVII. Beiheft 2. Natel 17. iR > _ . & at TH. MORTENSEN del. Arbaciella elegans Mrtsn. 8 Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVIH. 1909. Inhalt: Seite @erhard Denys: Anatomische Untersuchungen an Polyides rotundus Gmel. und Furcellaria fastigiata Lam. Mit sieben Abbildungen im Text .............. 1— 31 Leonhard Lindinger: Afrikanische Schildläuse. III. Mit vier Tafeln............ 33— 48 EB Junge: Die Pteridophyten Schleswig -Holsteins einschließlich des Gebiets der freien und Hansestädte Hamburg (nördlich der Elbe) und Lübeck und des Fürstentums Lübeck. Mit 21 Abbildungen im Text ....................... 49-245 Hamburg 1910. Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem. 8. Beiheft J ahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI. 1909. Eu N ” MAYı91911 * Mitteilungen aus den Botanischen Staatsinstituten in Hamburg. Inhalt: Seite Gerhard Denys: Anatomische Untersuchungen an Polyides rotundus Gmel. und Furcellaria fastigiata Lam. Mit sieben Abbildungen im Text .............. 1— 31 Leonhard Lindinger: Afrikanische Schildläuse. III. Mit vier Tafeln............ 33— 48 P. Junge: Die Pteridophyten Schleswig -Holsteins einschließlich des Gebiets der freien und Hansestädte Hamburg (nördlich der Elbe) und Lübeck und des Fürstentums Lübeck. Mit 21 Abbildungen im Text ........................ 49—245 . TR u Hamburg 1910 | | ATI] Ta Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sill nk % \ H ’ . j | eg ER A Eee tt Me ne re u Aeren m. 2 CE | (rerhard Denys. . Anatomische Untersuchungen an Polyides rotundus Gmel. und Furcellaria fastigiata Lam. Mit sieben Abbildungen im Text. Einleitung. Obwohl Polyides rotundus und Furcellaria fastigiata in deutschen Meeren weit verbreitet sind, fehlt es doch bisher an eingehenden Unter- suchungen, welche sich mit dem Aufbau der Gewebe und der Struktur der Zellen dieser Algen befassen. E Wenn die Geschlechtsorgane und Haftorgane fehlen, ist oft eine Unterscheidung zwischen den beiden Algen schwer, und Harvey hält in seinem „Manual of the British Marine Algae“ von 1849 (pag. 146) dann eine Bestimmung für kaum möglich. Diese Bemerkung des britischen Algologen veranlaßte Caspary im Jahre 1850 den Thallus der beiden Pflanzen einer genauen mikroskopischen Untersuchung zu unterziehen. Er hat in seinen „Observations on Fur- cellaria and Polyides“ (3) gezeigt, daß eine Unterscheidung nicht schwer ist, und hat ausreichend berichtet, worin die Unterschiede bestehen. Die Casparysche Arbeit ist die einzige umfassende Darstellung geblieben, welche Polyides und Furcellaria behandelt. Nach ihm haben Thuret und Bornet in den „Etudes phycologiques“ (32), Wille in den „Beiträgen zur Entwickelungsgeschichte der physiologischen Gewebesysteme bei einigen Florideen“ (36) und Kolkwitz in den „Beiträgen zur Biologie der Florideen“ (11) Beobachtungen niedergelegt, die unter speziellen Ge- sichtspunkten gemacht sind und sich auch auf Polyides oder Furcellaria erstreckt haben. Schließlich hat Oltmanns vor einigen Jahren in der „Morphologie und Biologie der Algen“ (23) eine kurze Beschreibung von beiden gegeben. Sonst finden sich nur kleine weit über die algologische Literatur versprengte Notizen. Deshalb veranlaßte mich Herr Professor Reinke, die Gewebe und Zellen der beiden Pflanzen in allen Teilen des Thallus zu untersuchen und zu vergleichen. Ein Teil meiner Untersuchungen konnte nur in einer Wiederholung der von Caspary angestellten Beobachtungen und in einer Prüfung der in seiner obenerwähnten Schrift niedergelegten Ergebnisse bestehen. Bei der Besprechung dieser Untersuchungen werde ich auf die Casparysche Arbeit zurückkommen. SUN OF Om pe CH 27 > i \ \ BUPLIGATE _ Eirsauec® > Gerhard Denys. I. Morphologisches. Polyides rotundus aus der Familie der Rhizophyllidaceen ist in der Ostsee weit spärlicher vertreten als die ihm ähnliche Furcellaria fastigiata aus der Familie der Nemastomaceen. In der Nordsee findet sie sich bei Helgoland ebenso häufig wie diese, kommt aber im allgemeinen dort in größerer Tiefe auf dem Buntsandstein und der Kreide vor. Die bekannten Unterscheidungsmerkmale beider Algen bestehen darin, dab Polyides aus einer auf dem Substrat befestigten, mehr oder weniger kreisrunden Haftscheibe hervorsproßt, während Furcellaria durch verzweigte Hapteren dem Boden angeheftet ist; weiter darin, daß die Antheridien und Oystocarpien von Polyides aus der Thallusoberfläche herauswachsen und diese überwuchern, die von Furcellaria vom Thallus eingeschlossen bleiben. Besondere Beachtung verdient der kompliziert aufgebaute basale Teil von Furcellarra. Er besteht aus Stolonen und Adventivsprossen, die so regellos und verworren angeordnet sind, daß es kaum möglich ist, eine dem morpho- logischen Bilde auch nur angenähert entsprechende Beschreibung zu geben. Eine Anzahl von horizontal verlaufenden Stolonen, die mehr oder weniger verzweigt sind, tragen an verschiedenen Stellen junge Pflanzen, die sich vertikal erheben, senden nach unten und nach den Seiten gestielte oder ungestielte Hapteren aus, die sich dem Substrat anheften, und enden in Ausläufern, die, den jungen Furcellaria-Spressen gleichgestaltet, sich nach oben krümmen oder, zu kleinen Haftscheiben verbreitert, sich dem (sestein fest anschmiegen. Die sich senkrecht zu den Stolofäden erhebenden Furcellaria-Pflanzen bilden an ihren unteren Stammteilen in größerem oder geringerem Abstande von den primären Stolonen neue Stolofäden aus, die den primären Stolonen vollkommen gleichen und nach allen Richtungen verlaufen. Die Stolofäden sind oft stark verzweigt; in manchen Fällen kann man Punkte beobachten, von denen 3 oder 4 Stoloarme nach ver- schiedener Richtung ausgesandt werden. Die Hapteren sind bedeutend kleiner als die Haftscheiben von Polyedes. Ihr Durchmesser beträgt höchstens 2 mm, wohingegen der Diskus bei Polyides eine beträchtliche Ausdehnung annimmt und an älteren Exem- plaren nicht selten einen Durchmesser hat, der 7—8 mm groß ist. Daraus folgt, daß Polyides dem Boden viel fester anhaftet als Furcellaria. Beim Dredgen reißen die Polyides-Sprosse gewöhnlich an den dünnen basalen Partien ab, hingegen kann Furcellaria mühelos vom Gestein losgelöst werden. Es kommt vor, daß 2 Hapteren so dicht nebeneinander gebildet werden, daß sie zu einer kleinen Haftscheibe zusammenfließen. Dann. Anatomische Untersuchungen usw. 3 wird der Eindruck erweckt, als ob aus einer Haftscheibe 2 Stolofäden hervorwüchsen. In einem Falle waren aus einer Haptere, die sich wohl frühzeitig vom Gestein gelöst hatte, die Hyphen neu hervorgesproßt; der Stolofaden hatte gleichsam die Haptere durchwachsen und endete erst nach geraumer Strecke hinter ihr. Die Stolofäden sind dann und wann mit kleinen Kuppen besetzt, die wie Vegetationspunkte erscheinen, deren Entwickelung frühzeitig zum Stillstand gekommen ist. Wie am ausgewachsenen Thallus dort, wo ungünstige Verhältnisse sein Fortkommen hindern, in jeder Höhe Adventivsprosse hervorbrechen, so treten sie auch am Stolo und an den Hapteren überall hervor. Bei letzteren entstehen sie im allgemeinen an der Oberseite, seltener am Rande. Daneben kommen noch mancherlei habituelle, mehr oder minder ausgesprochene Unterschiede beider Pflanzen in Betracht. Der Thallus von Polyrides ist kurz, gedrängt aufgebaut, Furcellaria hat einen, langen, gestreckten Thallus. Bei Furcellaria verlaufen mit wenigen Ausnahmen alle Verzweigungen dichotom, Polytomie kommt nur selten vor. Polyides zeigt häufiger polytome Verzweigung, d. h. der Punkt des Thallus, an dem eine Verzweigung vor sich geht, gibt nicht 2, sondern 3 oder 4 neuen Thalluszweigen Ursprung. Auch in der Färbung sind Unterschiede vor- handen: Polyides neigt im allgemeinen zu violettroter Färbung, Furcellaria zeigt braunviolette Färbung. Es kommen jedoch auch violettrot gefärbte Furcellaria-Exemplare vor. Beiden Pflanzen ist eine starke Regenerationskraft eigen. Oft findet man Expemplare, deren Spitzen ein oder mehrere Male von Meerestieren abgefressen worden sind. Dann haben sich an den vernarbten Wund- stellen stets neue Triebe erhoben, die, nach unten verjüngt, sich charak- teristisch gegen den breiten, vernarbten Thallusstumpf absetzen. Diese Erscheinung hat Caspary auch beobachtet und in einer Zeichnung fest- gehalten. Nur selten konnte ich bei Nordseepflanzen von Furcellaria Adventiv- sprosse beobachten. An Ostseeexemplaren fanden sie sich häufiger, reich- lich und kräftig in wechselnder Höhe aus dem Thallus herauswachsend. In einem Falle wurden Furcellaria-Pflanzen beobachtet, deren Hapteren der breiten Thallusfläche von Phyllophora Brodiae: angeheftet waren. II. Anatomie der Gewebe. Die anatomischen Untersuchungen wurden auf vegetative Pflanzen beschränkt. Caspary hat in seiner Arbeit aus Gründen, welche nicht klar er- 1* 4 Gerhard Denys. sichtlich sind, die in beiden Pflanzen vorkommenden verschiedenen Zellen in 4 oder 5 Zellsorten eingeteilt, eine Unterscheidung, die weder anatomisch noch physiologisch gestützt werden kann. Besser ist Willes (36) Einteilung nach anatomisch-physiologischen Gesichtspunkten in ein mechanisches System, ein Assimilations- und ein Leitungssystem und ev. ein Speicherungssystem. Eine scharfe Abgrenzung der verschiedenen Systeme ist bei Polyides und Furcellaria nicht möglich. In das Assimilationssystem kann man die der Thallusoberfläche nahe- liegenden Zellschichten einreihen, deren Zellen stark gefärbte Chroma- tophoren besitzen. Die großen, meist oval oder spindelförmig gestalteten Zellen der auf das Rindengewebe folgenden Zellschichten und die lang- eestreckten Querhyphen- und Längshyphenzellen können als Speicherungs- system angesprochen werden, denn sie alle speichern Stärke in angenähert gleicher Reichlichkeit. Das Leitungssystem wird gebildet von den lang- gestreckten, hyphenartigen Zellen, die den Thallus in der Längs- und @Querrichtung durchziehen. Ein mechanisches Gewebe, soweit es durch dieke und feste Zell- wände als solches gekennzeichnet wird, fehlt den beiden Algen. Einen eroßen Teil seiner Festigkeit verdankt ihr Thallus wahrscheinlich ihren (sewebespannungen. Da für unsere späteren Untersuchungen kurze Bezeichnungen der verschiedenen Gewebe von Vorteil sind, unterscheiden wir am einfachsten: 1. eine kleinzellige assimilierende Rinde, 2. eine großzellige Rinde, welche eine mittlere Lage einnimmt mit sehr viel bescheideneren Chromatophoren, 3. eine langzellige Markschicht, deren Zellen längs oder quer verlaufen (Längshyphen oder Querhyphen). A. Polyides. Da es nicht gelang, in Laboratoriumskulturen Tetrasporen oder Carposporen zur Entwickelung zu bringen, konnte nur der vollentwickelte Fuß der Beobachtung unterzogen werden. Als solchen bezeichnen wir den basalen, scheibenförmig ausgebreiteten Teil der Pflanze, welcher mit seiner unteren Fläche, der Sohle, dem Substrat dicht anliegt, an ihm „haftet“ und an der oberen Fläche den eigentlichen, zylindrischen Polyides- Thallus trägt. Der Fuß besteht aus einer Masse von Zellfäden, die aus je etwa 6—8 im Längsschnitt rechteckigen Zellen zusammengesetzt sind und sich senkrecht zur Sohle erheben. Nach dem Rande zu neigen sie sich all- mählich gegen die Sohle, bis sie, horizontal dem Substrat anliegend, verlaufen. Anatomische Untersuchungen usw. 5 Wie bei anderen Algen, entwickeln sich auch bei Polyides aus der Spore zunächst einige horizontal verlaufende Zellfäden, die sich dann in der Horizontalebene weiter verzweigen, bis sie nach einer Reihe von Teilungen und Verzweigungen eine horizontale Zellfläche, die Sohle des Fußes, produziert haben (26, Bd. I, pag. 642). Als solche möchte ich bei Polyides eine Schicht gleichgestalteter Zellen von quadratischem Quer- schnitt ansprechen, die in mehreren Fällen an bereits ausgewachsenen Pflanzen als untere Zellschicht des Fußes von mir gesehen wurde. Der Fuß ist bei alten Exemplaren stets in allen Zellen reichlich mit Stärke gefüllt. Auf einem Längsschnitte betrug die Länge der Zellen 21a—58Su, ihre durchschnittliche Breite 13u, die Größe der Kerne 4u und die der Stärkekörner 2,5u«, während die Zellen eines sich neu bildenden Thallus folgende Maße zeigten: Zellänge 13 u—54 u, Zellbreite 5,5 «, Kerngröße 4 u, Größe der Stärke- körner 1,5u. Die Zelienfäden des Fußes sind fest miteinander verwachsen. Die trennenden Querwände bestehen aus Kollode (darunter verstehe ich die gallertartige Masse der verquollenen Mittellamellen), die viel dieker ist als in anderen Teilen des Thallus zwischen ähnlichen Zellen. An einzelnen Stellen des Fußes wächst eine Anzahl von Zellfäden über die anderen hinaus und bildet die vegetative Spitze eines Thallus- astes. Damit wäre der Übergang vom Fuß zum Tallus, von der Jugend- form zur Folgeform (Goebel) gewonnen. Beim fortschreitenden Wachstum der Kuppe beginnen die 3 Gewebearten sich zu sondern. Caspary (3) entwirft von dem ausgebildeten Thallus folgendes Bild: „One dise of fixation, from which the frond arises. Frond con- sisting of eylindrical, diehotomous, cartilaginous, solid stems, containing four sorts of cells, the walls of which are colourless or sliehtly tinged brown. 1° The epidermal horizontal stratum with brown grains attached to the walls: a. the outer part consisting of 4—5 radiating layers; breadth: length = 1: 1—2; average absolute breadth = 0,0041”; b. the inner part; breadth: length = 1:2—4; absolute length — 02787. 2ndly. Oval or elliptical horizontal cells with colourless transparent free grains; breadth: length =1 : 32—3; absolute length = 0,0278”. zediy. Elliptical or eylindrical cells forming slanting strings; breadth : length —=1:3—8; absolute length between 0,0160” and 0,0510”. 4thly. Long perpendienlar, femur-shaped cells thieker at the ends than in the middle; breadth: length = 1: 8—15; absolute length — 009347 6 (Gerhard Denys. The disc, the base of the stems, the growing points consisting of eurved long cells, filled with brownish grains. All the intercellular spaces of the whole frond filled up with a colourless slimy matter“. Nach unserer oben getroffenen Einteilung der Gewebe entsprechen der äußeren Rinde die von Caspary unter la beschriebenen Zellen. Die großzellige Rinde umfaßt alle Zellen, welche Caspary unter 1b, 2 und 3 beschreibt, und das zentrale Hyphengewebe deckt sich mit dem von Caspary als 4. Gewebeschicht bezeichneten Markgewebe. Die Beobachtungen Casparys über die Zellwände und den Zellinhalt sind infolge der in seiner Zeit unzureichenden technischen Hilfsmittel unvollkommen und kommen heute nicht mehr in Betracht. Meine eigenen Beobachtungen ergaben: Die kleinzellige Rinde besteht aus 2—4 Schichten von Zellen, die auf einem Querschnitt an der Peripherie von fast quadratischer Form sind, nach dem Innern zu sich allmählich in die Länge streeken und dann etwa doppelt so lang wie breit sind. An einem Exemplar, das 4 Rindenschichten aufwies, betrug die Länge und Breite ihrer Zellumina: in der äußersten Schicht 9,5 u bezw. 9,5 u; I in der folgenden Schicht 95u „ 80u; Inder dritten Schicht. 7 105 u. 217.80: insder vierten>Schicht 4 der u ad Die Zellumina der Rindenschiehten sind sehr regelmäßig angeordnet und liegen dicht aneinander, nur durch eine dünne Kollodeschicht getrennt. Sie führen wenig Stärke und enthalten stark gefärbte Chromatophoren, deren Bänder im optischen Querschnitt Caspary als braune Körner erschienen sein mögen, die er nach der Auffassung seiner Zeit als mit den Zellwänden verwachsen ansieht. Die gestreckten Zellen des kleinzelligen Rindengewebes leiten hinüber zu der nun folgenden großzelligen Rinde. In ihr ist die Grundform der Zellen das Ellipsoid, welches an einzelnien Stellen langgestreckt und zylinderförmig erscheint, an anderen spindelförmig wird oder sich dem Oval nähert. Im allgemeinen sind 7—8 solcher inneren Rindenschichten vorhanden, die auf Querschnitten manchmal nahezu als konzentrisch an- geordnet erscheinen. Ihre Zellen sind dicht aneinander gelagert und ver- laufen in radialer Richtung; sie nehmen bis etwa zur 5. Schicht ständig an Größe zu, danach werden sie gegen das Markgewebe wieder kleiner. Auf dem Querschnitt, für dessen Assimilationszellen ich soeben die Größe angab, betrug die Länge der Zellen 26,8 «—80,4 u und die Breite 120 u 531,5 u. Nachfolgende Tabelle gibt über die Maße der auf 7 konzentrische Anatomische Untersuchungen usw. 7 Schichten verteilten Zellen Auskunft. Gemessen wurden die Zellen von 2 nebeneinander liegenden Radien: Länge Breite Länge Breite außerste ‚Schicht 2: 2. : 26,8 u bezw. 12,0u; 21,4 u bezw. 13,4 u; zunächst äußerste Schicht. .40,2u. „ 18,8u;, 428u „ 2lAu; arte Schiehbs 7.4... 2... DI WERT 4 ALS 2) Aka no A: wierte Schichk. >..J82.. ....; yAn). 220,8 8. VD RRNETEHS2 2: Buntes SENICHk.. 28... 2.2.:: SE 0 26,8 01 ER 208; vorletzte Schieht..* 2... Ba ru 34: 6A, N: innerste. Schicht .....:... Dame arhas "ILOEE BE Diese Zellen dienen offenbar vorzugsweise der Stoffspeicherung, denn in ihrem wandständigen Plasma finden sich während der Perioden rein vegetativen Lebens reichlich Stärkekörner. Die äußersten Zellagen besitzen außerdem stark gefärbte Chromatophoren. Bei den nächstfolgenden nimmt die Färbung allmählich ab, und bei den innersten läßt sich schwer mit Sicherheit ermitteln, ob die Chromatophoren noch Farbe besitzen oder nicht. Das Markgewebe besteht aus langzelligen, der Längsachse parallel verlaufenden Fäden (Längshyphen), deren einzelne Zellen an den Enden keulig angeschwollen sind, und minder zahlreichen quer verlaufenden (Querhyphen), welche die Masse der längs verlaufenden durchflechten und seltener auch zwischen die Elemente der großzelligen Rinde eindringen. Die Längs- und Querhyphen enthalten während des vegetativen Lebens der Alge viele Stärkekörner und mehrere farblose Chromatophorenfäden, die dort, wo der Thallus sich verjüngt, an der Basis und namentlich an den wachsenden Spitzen, zum Teil Rotfärbung annehmen. Die Länge und Breite der Längshyphen betrug auf einem Längsschnitt: Länge Breite Länge Breite 155,0 u bezw. 15,5u; 203,38 # bezw. 18,7 u; 2400 7. 165u; 241282 ,„ 160% Die innersten Hyphen verlaufen durchaus in der Richtung der Längs- achse. Die äußeren dagegen verlaufen in spiraliger Richtung und zeigen um so flachere Windungen, je weiter sie sich von der Längsachse des Thallus entfernen. Ob diese Drehung der einzelnen Elemente, welche an die Struktur eines Taus erinnert, dem Thallus besondere Festigkeit zu geben imstande ist, mag dahingestellt bleiben. Immerhin möchte ich die Möglichkeit hier andeuten, zumal auch Wille den zentralen Zellmassen der Algenthalli mechanische Funktionen beimißt. B. Furcellaria. Das anatomische Bild der basalen Teile von Furcellaria gestaltet sich wesentlich einfacher als das bereits geschilderte morphologische Bild. 8 Gerhard Denys. Wie die erwachsenen Pflanzen sind die Stolonen von einem zentralen Strange gleichgestalteter Hyphenzellen durchzogen. Aber während bei jenen die Hyphen erst eine Zeitlang der Längsachse in ihrer Richtung folgen, dann im Bogen der Oberfläche zustreben und sich senkrecht zu ihr einstellen, verlaufen die Hyphen in den Stolonen im Springbrunnen- typus unter spitzem Winkel zur Längsachse vorwärts, indem sie sich all- mählich der Oberfläche nähern. Erst in ihren allerletzten Zellen stellen sie sich rechtwinklig zu dieser ein. An verschiedenen Stellen bricht ein Komplex von Hyphenfäden aus dem Stolo hervor und gibt einem Sproß Ursprung. Ähnliche Hyphenkom- plexe entstehen auf der dem Substrat zugewendeten Seite des Stolo und bilden, vermutlich erst nach Berührung mit der Unterlage, Hapteren aus. Der Hyphenverlauf der Hapteren ist einfach. Der mittlere Hyphen- strang, welcher nicht ausweichen kann, endet senkrecht zum Gestein; die peripheren Hyphenmassen fließen seitlich ab und verlaufen besonders am Rande der Scheibe parallel mit der Oberfläche des Substrates, bis sie kleinzellig enden. Im Stiel der Hapteren sind die Endzellen der Hyphenreihen meistens schräge zur Oberfläche gerichtet. Auch in den Hapteren verlaufen sie gewöhnlich schräg gegen diese. Kommt aus irgend einem Grunde ein aus dem Stolo hervorsprossendes Hyphenbündel frühzeitig zu einem Stillstand in der Entwickelung, so entsteht eine der vielen kleinen bereits erwähnten Kuppen. Auch bei Furcellaria vollzieht sich der Übergang von der Jugend- form zur Folgeform außerordentlich einfach und geht fast genau so vor sich wie bei Polyides. Zellenmessungen am Stolo, den Hapteren und ihren Stielen ergaben: a. Btolo: Breite Länge Breite Länge äußere Schicht 10,8 u bezw. 27,0 u; 8,0 u bezw. 21,6 u; foleende Schicht 135u „ 530»; 10,82, Ca Man: innere Schichten 10,8u ,„ 1080; 12,0... 2, 2 DR b. Haptere: Breite Länge Breite Länge äußere Schicht 13,5 u bezw. 27,0 u; 10,8 u bezw. 22,6 u; zweite Schicht "10,84 „ 495%; 8:08: „244.08; innere Schichten 10,8#° 7,# 31.0.2; 10,282 30260:57R; c. Stiel der Haptere: Breite Länge Breite Länge äußere Schicht 8,0 u bezw. 10,8 u; 10,8 u bezw. 18,9 u; zweite ‘Schicht 1a5:u. 2 „77378: 10,8, 8,74... -48,2:8; innere Schichten 10,84 „ 108,0 u; 10,38... RS EI Anatomische Untersuchungen usw. 9) Die ausgewachsene Pflanze beschreibt Caspary wie folgt: „Frond eylindrical, dichotomous, cartilaginous, solid, fixed by many small discs, which are either sent out from the base of the perpendieular stems, or here and there on small horizontal, often branched stems. The perpendieular stem composed: of four sorts of cells, the walls of which are eolourless or slightly tinged greenish or brownish. 1° The epidermal layer with brown grains attached to the wall, cells horizontal, a, the outer part consisting of 2—3 radiating layers; breadth : length —=1:2-—4; average absolute size; length — 0,0115”, breadth — 0.003577: b. the inner part now and then wanting; breadth : length = 1:2—4; absolute length = 0,0303”. 2ndly. Oval or elliptical horizontal cells with colourless roundish grains; breadth : length = 1:3—3; absolute length = 0,0303". zrdly. Oylindrical or elliptical cells, joined at the ends, running in all direetions, but more or less perpendicular upon the axis of the stem, now and then with colourless roundish grains; breadth : length —= 1:3—8; absolute length = 0,0377" 4tkiy. Oylindrical perpendicular cells of equal thiekness in all parts, with a slimy mass; breadth : length = 1: 15—20; absolute length = 0,1165”. Base, dises, growing points and horizontal stems composed of curved long cells, similar to the third sort of the stem, but filled with brownish grains. AII intercellular spaces in the whole frond filled up with a colourless slimy (?) matter.“ Meine eigenen Untersuchungen führten zu folgenden Ergebnissen: Die kleinzellige Rinde wird gebildet von einem Zylindermantel radial angeordneter Zellen, die im Querschnitt von langgestreckter, elliptischer (Gestalt sind. Sie enthalten wenig Stärke und reichlich stark gefärbte Chromatophoren. Auf einem Querschnitt betrug ihre durchschnittliche Länge bezw. Breite 21,4 u bezw. 9,4 u. Im allgemeinen ist nur eine Schicht kleiner Rindenzellen vorhanden. Manchmal kommen auch zwei Schichten vor. Nur wenige größere Zellen von elliptischer oder ovaler Gestalt ver- mitteln den Übergang zur eroßzelligen Rinde. Diese setzt sich fast un- mittelbar gegen die periphere Rinde und gegen das Markgewebe ab. Die langen elliptischen Zellen, welche bei Polyides die Haupttorm ihrer Zellelemente bilden, konnten nur selten beobachtet werden. Die Zellen sind oval, manchmal fast kugelförmig und spindelförmig gestaltet. Bis zur 5. Zellschicht nehmen sie an Größe zu, von da ab werden sie nach dem Markgewebe zu wieder kleiner. 10 (Gerhard Denys. Die Länge und Breite der nach innen folgenden Zellen betrug durch- sehnittlich: Länge Breite in der äußersten Schicht 40,20 u bezw. 15,0 u; in der folgenden Schicht 67,5 u „ 242u; in der dritten Schicht "04a, "a0; in der vierten Schicht 19.02 25H hr in.der vorletztensSchieht 93,8 u. 48a m: in der letzten Schicht HE a a a 75 Ähnlich wie bei Polyides wird die Breite der mittleren Rinde aus einer Folge von etwa 6—7 Zellen gebildet. Diese Zellen aber liegen ungeordnet durcheinander, dringen auch in das Markgewebe verschieden weit vor, so daß einzelne zwischen Längshyphen gelagert sind. Ihr wandständiges Plasma enthält in den Perioden vegetativen Lebens reich- lich Stärkekörner. Die Chromatophoren, welche an der kleinzelligen Rinde stark gefärbt sind, verlieren nach dem Innern zu allmählich ihre Färbung und erscheinen zuletzt nahezu farblos. Ein Übergang in das Markgewebe fehlt. Die Längshyphen laufen hart am Rindengewebe vorbei, ziehen sich teilweise sogar durch einzelne seiner Zellen hindurch. Die Längshyphenzellen sind gleichmäßig diek und von größerer Länge als bei Polyides. Im mittleren Thallus liegen sie weit auseinander gerückt, an der basalen Partie laufen sie dieht zusammen. Die Breite und Länge dieser Hyphenzellen betrug auf einem Längsschnitt, der m 3 em Entfernung von der Spitze einer ausgewachsenen Pflanze genommen wurde: 27,9 u bezw. 418,5 u; 18,6 u bezw. 465,0 «u. Ihre Chromatophoren sind farblos und fadenförmig. Während der vegetativen Periode führen die Hyphenzellen Stärke. Sein charakteristisches Gepräge erhält der Frurcellaria-Thallus durch die beträchtliche Zahl von Querhyphen, die sich in allen Richtungen durch das Markgewebe und die großzellige Rinde hinziehen. Sie zweigen sich von den längsverlaufenden Hyphen ab und schließen nach kürzerem oder längerem Verlauf an die inneren Zellen der mittleren Rinde oder an die diesen angeschlossenen breitzylinderförmigen oder keulig gestalteten Zellen oder endigen mit schlanken spitzen Zellen frei zwischen den Hyphen- oder Rindenzellen. Die Länge und u ihrer Zellumina betrug auf einem Querschnitt: 107,2 u bezw. 13,4 u; 72,4 u bezw. 9,4 u; 80,4 u bezw. 13,4 u. Die innersten Z der sroßrelinen Rinde schließen entweder zit einer getüpfelten Wand an eine längs verlaufende Hyphe an oder an eine der Querhyphen, die entweder die Verbindung mit einer Längshyphe vermittelt oder nach unten selbst in eine solche übergeht. Anatomische Untersuchungen usw. 11 III. Anatomie der Zellen. A. Zellmembran. Um genaueren Einblick in die Lamellenstruktur und die differente Beschaffenheit der Lamellen der Zellenmembranen zu bekommen, wurden Schnitte von Polyrdes und Furcellaria, die aus gleicher Thallushöhe ge- nommen waren, in eine Anzahl Lösungen von Farbstoffen in Meerwasser oder destilliertem Wasser gebracht. Methylenblau, Rutheniumrot und Thionin bewirken bei Polyides eine Färbung der ganzen Membran der ersten etwa 8 Zellschichten. Bei allen anderen Zellen werden die Mittellamellen und die unverquollenen inneren Membranen gefärbt. Die verquollenen dem Zellumen angelagerten Lamellen speichern den Farbstoff nicht. Bei Furcellaria werden die ganze Membran der ersten etwa 3 Zell- schichten und die verquollenen Lamellen, die dem Zellumen der Hyphen- zellen anliegen, gefärbt. Zum Unterschied von der bei Polyides beobachteten Erscheinung bleibt bei ihr die Mittellamelle stets ungefärbt. Bismarckbraun und Fuchsin lassen bei beiden Pflanzen an jeder Stelle die Membran ungefärbt. Kongorot färbt nach sehr langer Einwirkung die dem Zellumen an- liegenden verquollenen Lamellen viel stärker als die übrigen Membranen. B. Chromatophoren. Chromatophoren finden sich durch den ganzen Thallus verbreitet. In den der Oberfläche nahe gelegenen Zellschichten sind sie stark gefärbt, nach dem Innern zu nimmt die Färbung ab, und in den Hyphenzellen finden sich farblose Chromatophoren. Die Hauptmasse der Chromatophoren liegt in den der Thallusoberfläche nahen Zellen stets nach außen gelagert. Bei Polyides sind in den Zellen der kleinzelligen Rindenschichten die Chromatophoren meist becherförmig und nehmen 4—4 der Zellober- fläche ein. Bei einzelnen Zellen dieser und den Zellen der folgenden Schichten haben sich einige Teile des Becherrandes vorgestreckt, andere zurückgezogen. Die Vorstreckungen werden allmählich länger und schmäler, der Becher nimmt an Größe ab, bis er ganz schwindet; wir haben dann eine Anzahl von Chromatophorenbändern, die nach dem peripheren Pol der Zelle hin miteinander in Verbindung stehen. In den weiteren nach innen folgenden Schichten sind die Chromatophoren in Stücke von verschiedener Länge geteilt: aus dem einen Chromatophor ist eine Anzahl von Chromatophoren geworden, die bald dicht gedrängt nebeneinander liegen, bald weit zerstreut über die Zelle gelagert erscheinen. Dabei treten die unregelmäßigsten Gestaltungsformen auf. Zum Teil 12 Gerhard Denys. sind die Chromatophoren lange, vielfach gewundene Bänder von ver- schiedener, wechselnder Breite, deren Enden entweder abgerundet sind oder eine Verbreiterung zeigen, die schließlich in einer Spitze ausläuft, zum Teil sind es Platten, die gerad- und krummlinig begrenzt sind. Die Grundform ist jedoch überall die bandförmige. Nach der Mitte des Thallus zu nehmen die Bänder an Breite ab und werden schließlich zu den feinen, langen Fäden, welche die Hyphenzellen durchziehen. In den Zellen des Vegetationspunktes sind die Chromatophoren stark gefärbt und gleichen schmalen Bändern. Die mir zur Verfügung stehenden Haftscheiben waren alle reichlich mit Stärke gefüllt, so daß ein Einblick in das Innere ihrer Zellen nicht möglich war. Deshalb entnahm ich der später zu besprechenden Dunkel- kultur eine Haftscheibe, deren Zellen nur noch wenige Stärkekörner ent- hielten und alle Zellorgane gut erkennen ließen. Die Chromatophoren waren durch die ganze Haftscheibe hindurch gefärbt, an der Oberfläche war die Färbung eine sehr intensive. Die (restalt der Chromatophoren war von der gewöhnlichen abweichend. Stets waren mehrere kleine Scheiben oder gestreckte Platten vorhanden, die in ihrer größten Ausdehnung senkrecht zur Längsachse gelagert waren. Wenn ungünstige Bedingungen hindernd auf das Leben der Zellen einwirken, so treten charakteristische Degenerationsformen auf, denen dann der Zerfall und Tod der Chromatophoren folgt. Bei Polyides er- schienen die Chromatophoren in „tropfigem Zerfall“ oder in „vakuoliger Degeneration“ (Küster, 18). Beim tropfigen Zerfall kontrahieren sich einzelne Teile der Chroma- tophoren. Bei der vakuoligen Degeneration sind die Chromatophoren mehr oder weniger stark aufgequollen und von einer oder mehreren Vakuolen erfüllt, so daß sie zuweilen ein schaumiges Aussehen erhalten. Zuweilen kombinieren sich mit den Eigentümlichkeiten der vakuoligen Degeneration an einem und demselben Chromatophor noch die Kennzeichen des tropfigen Zerfalls, von denen soeben die Rede war. Offenbar handelt es sich bei dem hier geschilderten Zerfall der Chromatophoren um ähn- liche Erscheinungen wie bei den von Berthold (2) bei Ceramium und anderen Florideen beobachteten und physikalisch erklärten Segmentierungs- vorgängen. Der Zerfall der Chromatophoren ließ sich etwas beschleunigen, wenn die Zellen durch 10°o Meersalzlösung oder 15°%/%—34°/o Glukoselösung in Meerwasser plasmolysiert wurden. Es mögen noch einige Beobachtungen über die Lagerung der Chroma- tophoren zueinander und über ihre Lagerung zum Zellkern folgen. An dem nach innen gerichteten Ende der Zellen liegen die Bänder weit auseinander, am peripheren Pol der Zelle schieben sie sich dicht Anatomische Untersuchungen usw. 13 zusammen, so dicht, daß sie leicht als geschlossene Masse angesehen werden können. Sind die Chromatophoren dort plattenförmig, so haben die Platten polygonale Gestalt und liegen derart aneinander, dab ein fast lückenloses Mosaik entsteht. Sind bandförmige Chromatophoren vorhanden, so verlaufen oft die Bänder eng aneinander und parallel miteinander. Zeigt sich an irgend einer Stelle eine Einbuchtung in einem Chromatophor, so weist der benachbarte Chromatophor eine Vorwölbung auf, die der Einbuchtung genau folgt. Die Bänder sind an dem Zellende, welches dem Thallusinnern zugekehrt ist, verschieden gerichtet. In einzelnen Fällen konnte beobachtet werden, wie sich 2 Bänder gekreuzt und an einer Stelle übereinander gelagert hatten. Fusion von Chromatophoren, wie sie von Küster (17) für Ceramium beschrieben worden ist, konnte ich bei Polyides nicht finden. Der Kern liegt im allgemeinen zwischen der Hauptmasse der Chroma- tophoren oder in ihrer Nähe. Stets sind die Chromatophoren mit ihm in Kontakt. Zuweilen legt sich ein Chromatophorenband bogenförmig über ihn; häufiger liegt der Kern unter den Enden benachbarter Chroma- tophorenbänder. In keinem Fall lag der Kern zwischen den Chroma- tophoren und der Zellwand, stets lag er unter den Chromatophoren, d. h. zwischen Chromatophoren und Zellsaftraum. In einzelnen Zellen der mittleren Rinde waren die Chromatophorenbänder so angeordnet, daß sie fast radial zum Kern verliefen. Bei Furcellaria sind die Chromatophoren in den Zellen, welche die Thallusspitzen bilden, den Chromatophoren von Polyides gleichgestaltet. In einiger Entfernung vom Vegetationspunkt nehmen sie eine Gestalt an, welche von der bei Polyides beobachteten abweicht. Sie sind schon dicht an der Thallusoberfläche fadenförmig und etwas schwächer gefärbt als dort. Die Fäden sind in den einzelnen Zellen sehr zahlreich vorhanden. Sie weisen wie bei Polyrdes viele Windungen auf und senden kurze Ausläufer aus oder verzweigen sich, so daß sie in ihrer Gesamtheit ein viel kom- plizierteres Bild darbieten als bei Polyides. Ihrer Fadenform entsprechend findet sich bei ihnen ein tropfiger Zerfall häufiger als eine vakuolige De- generation. Kolkwitz (11) hat in den Zellen der Stolonen keine oder nur schwach gefärbte Chromatophoren gefunden. Bei den mir zur Verfügung stehenden Pflanzen konnte ich in allen Zellen der Stolonen und Hapteren mehr oder weniger schwach gefärbte Chromatophoren beobachten. In den der Ober- fläche nahen Zellen waren sie stärker gefärbt als im Innern. C. Stärke. Über die Biologie der Stärke bei Polyides und Furcellaria hat Kolkwitz (11) ausführlich berichtet. 14 Gerhard Denys. Die Gestalt der Stärkekörner ist scheibenförmig. Die Scheiben sind überall von gleicher Dicke, nur am Rande sind sie auf einer Seite vor- eewölbt. Die Struktur ist dieselbe, wie Oltmanns sie für die Florideenstärke- körner im allgemeinen angibt (26, Bd. 2, pag. 149): „ein zentraler, ziemlich dunkel gefärbter Körper, umgeben von einem etwas helleren Hof, dann aber folgt ein außerordentlich regelmäßiger Kranz von runden Körnchen, welche wie Perlen das Ganze umrahmen“. Alle Stärkekörner zeigten mehr oder weniger schwach das dunkle Kreuz im polarisierten Licht, welches van Tieghem (33) zuerst bei der Florideenstärke beobachtete. Die Größe der Körner betrug bei Polyides 2 u—T u, bei Furcellaria 2u SM. Über die Lagerung der Stärkekörner in den Zellen findet sich bei Kolkwitz (a. a. OÖ.) nur eine kurze Notiz: „.. „bei beiden (den roten und grünen Exemplaren von Furcellaria, Polyides und Chondrus) entsteht auch übereinstimmend die Stärke an, nieht in den Chromatophoren“. Im allgemeinen liegen die Stärkekörner zwischen den Chromatophoren und der Zellwand, sie liegen mithin über den Chromatophoren. Die Körner sind oft so gelagert, daß, von oben gesehen, sie an der Peripherie der Chromatophoren zu liegen scheinen. In anderen Fällen liegen sie teilweise oder ganz über der Chromatophorenmasse, deren rote Färbung dann durch die Stärkescheiben hindurchschimmert. In den intakten Zellen sind die Chromatophoren stets parallel zur Zellwand gelagert. Nur einzelne größere Stärkekörner treten frei in der Zelle auf, d.h. nieht im Anschluß an die Chromatophoren. Körner von geringer oder mittlerer Größe liegen in allen Zellen fast immer auf den Chromatophoren. Das ist auch der Fall in den Hyphenzellen, deren farblose Chromato- phorenfäden oft schwer zu erkennen sind unter den perlschnurartigen Reihen von Stärkekörnern, die, parallel oder verschieden gerichtet, in manchen Zellen außerordentlich charakteristisch hervortreten. Die Beziehungen der Chromatophoren der Florideen zur Entstehung der Stärkekörner sind noch nieht in allen Stücken genügend erforscht. Die meisten Beobachter fanden zwar die Stärkekörner den Chromatophoren angelagert, Schimper dagegen nennt eine Reihe von Rotalgen, deren Stärke sich an Zellenkernen bilden soll. Nähere Angaben über die von den verschiedenen Autoren mitgeteilten Befunde finden sich bei Oltmanns (26, Bd. 2, pag. 149). Meine Erfahrungen an Polyides und Furcellaria ließen niemals Be- ziehungen zwischen Stärke und Zellenkern erkennen. Was die Lagerung der Stärkekörner an den Chromatophoren betrifft, Anatomische Untersuchungen usw. 15 so möchte ich noch darauf hinweisen, daß bei Ceramium nach den Angaben von Oltmanns die Stärkekörner stets unter den Chromatophoren, d.h. zwischen diesen und dem Zellsaftraum lagen (a. a. O.), während bei Polyides und Furcellaria, wie gesagt, die Stärkekörner stets der äußeren Seite der Chromatophoren auflagen. Um eine Urteil über die Intensität der Dissimilation bei Polyrdes zu gewinnen, wurden einzelne Pflanzen, die zum Teil von der Haftscheibe getrennt, zum Teil in Verbindung mit ihr geblieben waren, 100 Tage lang bei mittlerer Temperatur verdunkelt. Nach Ablauf dieser Zeit zeigten die Zellen, welche vor dem Ansetzen des Versuches eine mittlere Anzahl größerer und kleinerer Stärkekörner enthalten hatten, in keinem Fall noch große Stärkekörner. Einzelne Zellen enthielten mehrere Stärkekörner von mittlerer und kleinerer Größe. Andere waren vollkommen stärkefrei geworden. Fast alle Zellen waren gesund geblieben und zeigten Chro- matophoren, deren Färbung dieselbe war wie in belichteten Zellen. An verschiedenen Chromatophoren war tropfiger Zerfall oder vakuolige Degeneration zu bemerken. Sonst hatte sich in der Gestalt und Lage der Chromatophoren nichts geändert. Sie traten sogar außerordentlich plastisch hervor, was wohl daraus zu erklären ist, daß der vorher dicke Protoplasmaschlauch durchsichtiger geworden war. ‚Jedenfalls lieferten diese Untersuchungen den Nachweis, daß einmal Polyides außerordentlich langsam dissimiliert und daß es zweitens eine bedeutende Widerstandsfähigkeit besitzt. In umgekehrter Richtung wurden nun einzelne Pflanzen aus der Dunkelkultur in verschieden prozentige Lösungen von Rohrzucker oder Traubenzucker in Meerwasser und in reines Meerwasser gebracht. Die Zuckerkulturen wurden zum Teil verdunkelt, zum Teil im Licht gelassen. In allen Kulturen war auch nach 14 Tagen noch keine merk- liche Zunahme an Stärke eingetreten, eine Erscheinung, die es wahr- scheinlich macht, daß auch die Assimilation bei Polyides nur ganz lang- sam von statten geht. Es muß zwar dabei im Auge behalten werden, daß Pflanzen verwandt wurden, welche längere Zeit im Aquarium gehalten ‚worden waren. Die zuckerfrei kultivierten Pflanzen verhielten sich nicht anders als die in Zucker gehaltenen. Danach scheint die Zufuhr von Traubenzucker und Rohrzucker die Stärkebildung seitens der Florideen-Chromatophoren nicht zu fördern (vergl. 37). D. Zellkern. Alle Zellen des vegetativen Thallus sind emkermig. Die Kerne sind kugelförmig gestaltet und besitzen eine verhältnismäßig geringe Größe. 16 Gerhard Denys. Bei Furcellaria konnten in einigen Fällen Deformationen des Kernes beobachtet werden. Der Kern hatte eine spindelförmige Gestalt ange- nommen oder sich zu einem teilweise geradflächig begrenzten Körper gestreckt. Nach Messungen, die an verschiedenen Teilen des Thallus in verschiedener Entfernung von der Oberfläche vorgenommen wurden, betrug die Länge seines Durchmessers: a. bei Polyides: 1. in den Zellen an der Thallusoberfläche.... 3 u, 2. in den Zellen der großzelligen Rinde ..... 6u, 3. ın den» Querhyphenzellene ses reene Du, 4. in .den Bängshyphenzellen en een 6.u, S-Anden: Zellenader, Hastscheibee nn. 2 4,5 u; b. bei Furcellaria: 1. in den Zellen an der Thallusoberfläche..... 4,5—5,Du, 2. in den Zellen der mittleren Rinde........ 6—8u, 8. in den»Querhyphenzellen 2 27 20 22% 5—8 u, A. anhdenlkängshyphenzellen a Free 6-8: Derinzdenz Zellen dersStolonenee. rer re wer 4—4T u, 6:21m0den Zellen’ der Hapteren? az ep 4,5 u. Eine gute Kernfärbung wurde erzielt, wenn Hämalaunlösung 24 Stunden auf Pflanzen einwirkte, die in starker Flemmingscher Lösung fixiert worden waren. Über die Lage des Kernes zu den Chromatophoren und den Stärke- körnern geben die vorangegangenen Abschnitte bereits Auskunft. E. Kristalle. Bei Furcellaria zeigten sich nie Kristalle. In den Zellen frischer und gesunder Polyides-Pflanzen konnten eben- falls keine Kristalle wahrgenommen werden. Wurden aber Pflanzen, welche längere Zeit in Aquarien mit Meerwasser gehalten waren, dessen Salzgehalt infolge der Verdunstung des Meerwassers allmählich stieg, unter- sucht, so zeigten einzelne der Thallusoberfläche naheliegende Zellen kleine Kristalle, deren größte Achse durchschnittlich 2 u lang war. Leider kamen die Kristalle so selten vor, daß eine genaue Unter- suchung nicht möglich war. Sie schienen dem regulären System anzu- gehören, gaben mit Jodjodkalium und Salzsäure keine Reaktion und lösten sich in verdünnter Schwefelsäure, so daß es sich wahrscheinlich um kleine Natriumcehlorid-Kristalle handelt. Kristalloide, wie sie J. Klein (10) be- schreibt, kamen nicht vor. Für die Lage der Kristalle gilt dasselbe, was Anatomische Untersuchungen usw. ter Klein über die Lage der Kristalloide bei einigen mehrzelligen Algen angibt (a. a. O.): „Die Zammencia sowie die Polysiphonien sind außerdem noch dadurch bemerkenswert, daß sie Kristalloide nur in ihren äußeren Zellen enthalten, welche mit dem sie umgebenden Medium, dem Meer- wasser, unmittelbar in Berührung stehen.“ F. Vakuolen-Körperchen. Vakuolenkörperchen kamen in den gesunden Zellen von Polyides und Furcellaria nieht vor. Wenn aber Teile der Thallome degenerierten, so traten bei beiden Algen in allen Zellen kleine kugelförmige Gebilde auf, die 1-5 u groß waren. Sie lagen stets in Vakuolen und vollführten in diesen oft zitternde Bewegungen, während sie im anderen Zellen vollkommen ruhig lagen. In den großen Rindenzellen und in den Hyphenzellen waren diese Vakuolen- körperchen gewöhnlich in der Einzahl, selten zu mehreren vorhanden, in den kleinen peripheren Zellen kamen sie in bedeutender Anzahl und in verschiedener Größe vor. Schwerlich haben wir es mit Gebilden zu tun, welche als Reserve- stoffe für die Pflanze dienen sollen, so daß sie mit den von Arthur Meyer (21) beschriebenen Volutinkörncehen, welche ebenfalls häufig in Vakuolen ihre Tanzbewegungen ausführen, nieht identisch sein können. Sonst waren einige Übereinstimmungen mit den von Arthur Meyer behandelten Körpercehen vorhanden. Mit Methylenblau (a.a.©., Reaktion I) färbten sie sich schwach blau und erschienen dann als Scheiben mit einer breiten stärker gefärbten Randzone und einem schwächer gefärbten inneren Teile (vergl. 11, Tafel V, Abb. 8). Ebenso zeigten die Vakuolenkörper, wenn Schnitte, welche vorher aus- getrocknet waren, 10 Minuten in schwach siedendes Wasser gebracht wurden, eine hellere Randzone, welche einen schwach liehtbrechenden Teil umgab. Osmiumsäure und ‚Jodjodkalium riefen keine Einwirkung hervor. In verdünnter Salzsäure und Schwefelsäure wurden die Vakuolenkörperehen allmählich kleiner und schwanden schließlich vollkommen. G. Über die sonstige Beschaffenheit des Zellinhaltes. Um den Zellinhalt auf Vorhandensein von anderen bisher noch nicht besprochenen Bestandteilen (Öl usw.) zu untersuchen, wurden verschiedene Reaktionen ausgeführt: 1. Osmiumsäure (2 ®o). 'Querschnitte von Polyides, welche 15 mm von der Spitze und 40 mm von der Basis entfernt genommen wurden, zeigten nach 4stündiger Ein- > 4 18 Gerhard Denys. wirkung von 2°/oe Osmiumsäure schwache Dunkelfärbung eines Zell- komplexes der 2. bis 5. peripheren Zellschicht. Furcellaria-Querschnitte zeigten schon nach kurzem Verweilen in Osmiumsäure starke Dunkelfärbung vieler Zellen der peripheren Zell- schiehten. Auch der Inhalt einiger Hyphenzellen erschien schwarzbraun gefärbt. 2. Schwach alkoholische Lösung von Alkanna. @Querschnitte beider Pflanzen, die aus derselben Thallushöhe genommen waren, wurden, um das Rhodophyll zu entfernen, in schwachen Alkohol gebracht. Bei Polyides trat erst nach mehreren Stunden eine schwache Ent- färbung ein, während die Furcellaria-Schnitte schon nach einer halben Stunde Grünfärbung zeigten. Darauf wurden alle Schnitte einer längeren Einwirkung von Alkanna- lösung ausgesetzt; es trat jedoch keine Färbung ein. 3. Sudan. Sudan-Glyzerin rief bei beiden Pflanzen keine Färbung hervor. Ob die Schwärzung durch Osmiumsäure auf einen Gehalt von Fetten zurückzuführen ist, muß nach den Ergebnissen der anderen Versuche zweifelhaft erscheinen. 4. Kaliumbichromat. Nach Ttägiger Einwirkung war keine Reaktion eingetreten. Gerb- stoffe fehlen offenbar bei beiden Pflanzen. Rückblick. Über die Unterschiede, welche die Anatomie der Gewebe zwischen Polyides und Furcellaria zeigt, hat Caspary ziemlich ausführlich berichtet. Den Ergebnissen seiner Untersuchungen können wir noch einige er- weiternde Ergänzungen hinzufügen: Polyides ist sehr regelmäßig aufgebaut und zeigt einen allmählichen Übergang der verschiedenen Gewebe ineinander. Die kleinen Rindenzellen sind in 2—4 Schichten angeordnet. (Caspary gibt 4—5 Schichten an.) @Querhyphen, welche das Mark- und Rindengewebe durchziehen, kommen nur ganz vereinzelt vor. Der Furcellaria-Thallus ist weniger regelmäßig aufgebaut. Er wird von Zellgeweben gebildet, die sich fast unmittelbar gegeneinander absetzen. Im allgemeinen ist nur eine Schicht kleiner Rindenzellen vorhanden,”selten finden sich zwei Schichten, während Caspary „2 oder 3, selten mehr“ Pr. Anatomische Untersuchungen usw. 19 Schichten angibt. Bei Furcellaria windet sich eine beträchtliche Anzahl von Querhyphen durch das Markgewebe und die großzellige Rinde hindurch. Die Untersuchung der Zellenstruktur hat manche Übereinstimmungen zwischen den beiden Algen ergeben. Die Chromatophoren sind nicht wesentlich verschieden gestaltet. Die Stärke und der Zellkern sind bei beiden Algen mit gleichen Eigenschaften ausgestattet. Bemerkenswert ist, daß die Membranen sich bestimmten Farbstoffen gegenüber sehr verschieden verhalten. Die Mittellamellen der Polyides- Zellen färben sich z. B. mit Methylenblau und Rutheniumrot sehr stark, während die Mittellamellen der Aurcellaria-Zellen ganz ungefärbt bleiben. IV. Experimentelle Untersuchungen. Über Vernarbungserscheinungen bei Polyides und Furcellaria. Am Anfang der vorliegenden Arbeit wurde bereits erwähnt, daß schon Caspary auf die starke Regenerationskraft von Polyides und Furcellaria hingewiesen hat. Er sagt darüber in seiner Arbeit: „Lhe power of reproduetion is very great in Furcellaria fast. as well as in Polyides rot. Stems are often found which have been by aceident cut off on the upper branches once, twice or even three times, but which have always protruded again a new erown stem beyond the truncated parts.“ In neuerer Zeit hat Massart gelegentlich seiner umfassenden Untersuchungen über die Vernarbungserscheinungen bei den Pflanzen, welche er in der Schrift „La cieatrisation chez les vegetaux”“ dargestellt hat, ebenfalls Polyides lumbricalis —= Polyides rotundus erwähnt (20, pag. 15): „Voyons maintenant les Algues chez lesquelles on observe lors de cicatrisation un developpement exagere de certains groupes de cellules, amenant ainsi la produetion de points vegetatifs A la surface de la plaie. Ce sont parmi les Floridees, le Polyides hımbricalis, le Gigartina mamillosa et le Chondrus erispus.“ Vernarbungen bei Algen sind häufig beobachtet und beschrieben worden. Massart war der erste, welcher durch Experimente an höheren Algen diese Erscheinungen entwickelungsgeschichtlich studiert hat. Er führte seine Versuche an zwei Phäophyzeen, Laminaria saecharina und Pelvetia canalieulata, aus. An Rotalgen sind bisher keine Versuche angestellt worden. Ich brachte den Thallomen von Polyides und Frrcellaria Schnittwunden ver- schiedener Art bei: 1. wurden die Pflanzen dekapitiert, d.h. es wurde Pi 20 Gerhard Denys. ihnen ihre äußerste 1 mm lange Spitze genommen, oder sie wurden um 1 cm oder 3 em verkürzt; in letzterem Falle wurden die abgeschnittenen Pflanzen- stücke teils in den Sand eines Meerwasser-Aquariums gepflanzt, teils frei schwimmend im Wasser des letzteren kultiviert. 2. Noch andere Indivi- duen wurden 5 mm weit an ihren Spitzen gespalten, entweder parallel zur Längsachse oder schräg zu dieser. Nach 5 Wochen wurden die Pflanzen untersucht. Die Reaktionen, welche dann eingetreten waren, will ich im folgenden für jede Pflanze eesondert behandeln. A. Polyides. Die frei schwimmenden Thallusspitzen von 1 cm und 3 cm Länge waren vollkommen frisch geblieben und zeigten nur eine schmale Zone ab- sestorbenen (Gewebes an der Wundfläche. Sonst wies der Thallus keine Veränderungen auf. Bei den eingepflanzten Thallusspitzen war ein größerer Teil des an die Schnittfläche stoßenden Gewebes abgestorben (etwa 1—2 mm). Es hatte sich eine Querzone gebildet, die aus zahllosen kurzen, regellos ver- laufenden Hyphenzellen gebildet wurde, die das gesunde (Gewebe gegen den abgestorbenen Teil der Pflanzen abgrenzten. Die ihrer Spitzen beraubten Pflanzen zeigten, eleichviel ob ihnen kürzere oder längere Stücke genommen waren, dieht an der Wundfläche ebenfalls eine schmale Wundgewebezone, die aber in verschiedener Hin- sicht von der oben betrachteten abwich. Die neugebildeten Hyphen ver- liefen nicht regellos, sondern stellten sich, was besonders in ihrem oberen Verlauf klar hervortrat, senkrecht zur Schnittfläche ein. Sie hatten alle stark gefärbte Chromatophoren, so daß sie an der Wundfläche den Ein- druck einer neugebildeten kleinzelligen Rinde machten. Während diese Zellen dieht gelagert waren und auf die kurze Quer- zone beschränkt blieben, zogen sich schmälere und längere Hyphenzellen, die auch mit gefärbten Chromatophoren versehen waren und weit ausein- ander lagen, nach Art der Querhyphen in verschiedener Richtung in den Thallus hinein. Ein klares Bild der Vernarbungserscheinungen zeigten ferner die Pflanzen, deren Spitzen längs oder schräg gespalten worden waren. (Abb. 1.) Dort, wo der Schnitt durch die Längshyphenzellen gegangen war, hatten diese an ihrer Spitze oder quer zu ihr kurze Zellen getrieben, welche intensiv gefärbte Chromatophoren und manchmal eine dicke Mem- bran aufwiesen. Dort, wo die großzellige Rinde durchschnitten war, hatten ihre Zellen von der Spitze aus oder quer zu ihrer Längsachse Hyphen- stränge ausgesandt, die parallel zueinander und senkrecht zur Schnitt- fläche verliefen. Meistens waren auch hier die Chromatophoren der Anatomische Untersuchungen usw. 3 erzeugenden Zellen schwach gefärbt geblieben, in einzelnen Fällen aber hatten sie sich zu stark gefärbten regeneriert, und zwar an den Stellen, wo sie in der Nähe der Wundverschlußzellen lagen. Einige Messungen an neu gebildeten Zellen ergaben : Breite Länge Kerngröße ra: 23,1 u; 32 u; 8,7 u; 190 2: 4,0 u; 6,3 48; 18:98: 32.0; 7,9 u; 28,5 u; 3,2 u. Es mögen nun einige kurze Angaben über die Beobachtungen folgen, welche Massart und Oltmanns an Algen, die Vernarbungsgewebe auf- Abh. 1. wiesen, anstellten, und eine Diskussion dieser Ergebnisse mit den bei Polyides gemachten Erfahrungen. Massart sagt in seiner Arbeit unter „Resume et eonelusions”: „Chez le plus grand nombre de Pheophyceees et de Floridees le processus elcatricilal suit dans ses traits essentiels la meme marche que chez les Phanerogames: segmentation des cellules profondes et acqui- sition par les cellules-filles des characteres des elements superficiels,“ Dort, wo er speziell über die Vernarbung der „Algen mit massivem Thallus“ spricht, führt er aus: „Dans ses traits essentiels la eicatrisation s’aceomplit de la meme facon que chez les especes que nous avons etudiees dans le chapitre preeedent: les grandes cellules medullaires se segmentent en des cellules courtes, arrondies ou polyedriques, chargees de chromoplastes. Quant aux points vegstatifs ils naissent sur toute l’etendue de la plaie....“ Vor Massart hat Oltmanns (23) Angaben gemacht über die Bildung der Adventivsprosse bei den Fucaceen und besonders für Pelvetia und 29 Gerhard Denys. Fucus vesiculosus und ausführlich dargestellt, welche Erscheinungen den Adventivsproßbildungen vorangehen. „Durch Verwundung werden bei Pelvetia häufig Außenrinde, Innen- rinde und ein Teil des Füllgewebes entfernt. Dann beginnen Füllgewebs- zellen sich zu teilen. Diese Zellen liegen nicht immer unmittelbar nebeneinander, sondern bleiben oft noch lange durch andere getrennt, welche nicht zerlegt werden. In jeder einzelnen Zelle wechseln radiale und tangentiale Wände miteinander ab, und der so entstandene (Gewebekomplex wächst in radialer Richtung.“ Es entstehen Höcker, die in der Regel zu mehreren dicht beisammen liegen und deren einzelne Zellen springbrunnenförmig angeordnet sind. „Ein vollkommener Wundverschluß wird nicht erreicht, vielmehr decken die Adventiväste (welche aus den Höckern entstehen) nur mit ihren Unterteilen die Wunde unvollkommen zu.“ Frucus vesiculosus verhält sich im wesentlichen wie Pelvetia. Dort senden auch die von der Wunde nach rückwärts gelegenen Füllzellen Zweige aus, welche in möglichst gerader Richtung gegen die Wundfläche hinwachsen, sich zwischen die äußersten Füllzellen einschieben und nun an ihrer nach außen gekehrten Spitze Teilungen der Länge und Quere nach erfahren. „Diese kleinen Gewebekomplexe, welche verschiedenen Füllzellen ihren Ursprung verdanken, schließen nun dicht zusammen und erzeugen eine zusammenhängende Schicht, welche einer normalen Rinde nicht unähnlich sieht und mit der sekundären Rinde an der Basis der Sprosse völlig übereinstimmt. Der Verschluß der Wunde wird bei Frcus vesiculosus ein voll- ständiger. Die Hyphen scheinen sich niemals direkt an der Bildung des Wund- verschlusses und der Adventivsprosse zu beteiligen.“ Wenn wir bei Polyides von den Erscheinungen absehen, welche bei den im Sande eingepflanzten Thallusspitzen eintreten, so gilt für alle dort auftretenden Vernarbungsbildungen im hervorragenden Maße, was Massart als allgemeines Kennzeichen der bei den Phäophyzeen und Rhodophyzeen gebildeten Wundverschlüsse ausspricht: Es tritt eine Regeneration von kleinzelligen Rindenschiehten ein, welche anatomisch und physiologisch der peripheren Rinde vollkommen gleichen. Die Bildung der die Wunde schließenden Zellreihen geht von den bloßgelegten medullaren Zellen aus, und zwar beteiligt sich zum Unter- schiede von den Erscheinungen, welche Oltmanns bei Pelvetia und Frucus Anatomische Untersuchungen usw. 23 beobachtete, nicht eine Zellform ausschließlich an der Neubildung, sondern alle vorhandenen Gewebe nehmen, wenn auch in verschiedener Intensität, daran teil. Die kleinen Rindenzellen allerdings bilden nur ganz vereinzelt kleine neue Zellen aus, die den alten fast vollkommen gleichen und nur aus der abweichenden Wachstumsrichtung als Neubildung erkannt werden können. Die großen Rindenzellen und die Querhyphen beteiligen sich überall sehr viel energischer am Aufbau des Wundgewebes. Sie senden, wenn die Schnittfläche parallel mit ihrer Längsachse oder wenig geneigt zu ihr verläuft, Zellzweige aus, die oft zu mehreren aus einer Längswand heraustreten und nebeneinander rechtwinklig zur Wundtläche verlaufen. Verläuft die Schnittfläche senkrecht zu ihrer Längsachse, so treten in ihren der Schnittfläche zugekehrten Enden eine Querwand oder zwei Querwände auf, und neue Zellreihen nehmen dort ihren Ursprung. Die neugebildeten Zellfäden verzweigen sich. Nach der Mutterzelle hin werden sie von zylinderförmigen im Querschnitt rechtwinklig erscheinen- den Zellen gebildet, an der Wundfläche bestehen sie aus Zellen, die denen der kleinzelligen Rinde vollkommen gleichen. Seltener finden sich längere Hyphenzellen. Die Entstehung der neuen Zellen spielt sich in der Weise ab, daß in der Mitte einer der zylindrischen Hyphenzellen oder an einer beliebigen anderen Stelle ihrer Außenwände sich eine oder mehrere Vorwölbungen bilden, die zu zylindrischen Schläuchen heranwachsen und sich früher oder später segmentieren. Ebenso verhalten sich die Zellen der Rinde. Ein sehr intensives Wachstum zeigen die Längshyphen, deren Spitzen- zellen wiederholte Teilungen erfahren. An ihrem Ende, das manchmal bis an die Wundfläche heranwächst, bilden sich ein oder zwei ein- oder mehrzellige Seitenzweige, die am Aufbau des eigentlichen Vernarbungs- gewebes teilnehmen. Wie bei Frucus vesiculosus werden nicht nur die der Wundfläche un- mittelbar benachbarten, sondern auch die von ihr in größerem Abstande liegenden Zellen zu Neubildungen angeregt. Nicht alle Zellen der Wundfläche, aber doch die größte Mehrzahl nehmen an der Bildung des Wundverschlusses teil, der wie bei Fucus ein vollkommener ist. Ein etwas abweichendes Verhalten zeigten nur die abgeschnittenen, in den Sand gepflanzten Thallusspitzen; in ihnen hatte sich eine ver- hältnismäßig breite Querzone gebildet, deren Hyphen regellos durch die Kollodemasse verliefen und ein sehr dichtes, fast lückenloses Gefüge bildeten. Alle Hyphen waren aber ungefärbt. Bei den vorhin betrachteten Fällen konnte ich außerdem eine Er- I4 (rerhard Denys. scheinung beobachten, die bisher noch nicht beschrieben worden ist und einiges zellenphysiologisches Interesse haben dürfte: Wir sehen nieht nur aus Zellen mit stark reduzierten Chromatophoren- Tochterzellen mit lebhaft gefärbten Chromatophoren hervorgehen, sondern beobachten gelegentlich auch, daß unter dem Einfluß des Wundreizes in ungeteilt bleibenden Zellen die dünnen, farblosen Chromatophoren wenigstens stellenweise zu intensiv gefärbten Chromatophoren werden. B. Furcellaria. \ N wi NN \.ÄNNN Wa NUN UN /H NUN DUNN ı ; / 7 u) /, // 4 DH A I I; I / J ICE R ni Abb. 3. Auch bei Furcellaria war, als 5 Wochen mach dem Ansetzen der Versuche die verwundeten Pflanzen untersucht wurden, ein Wundgewebe gebildet, das in mancher Hinsicht mit dem bei Polyides beobachteten übereinstimmte. Alle frei schwimmenden Thallusspitzen waren gesund geblieben bis auf eine kurze Gewebeschicht, welche an die Schnittfläche grenzte und abgestorben war. Ein Vernarbungsgewebe hatte sich nicht gebildet. Von den eingepflanzten Spitzen waren die 1 em langen sämtlich abgestorben. Die 3 cm langen Spitzen zeigten in ihrem unteren Teil abgestor- benes Gewebe, im oberen Teil waren sie gesund geblieben. An der Grenze Anatomische Untersuchungen usw. 2) des toten und lebendigen Gewebes hatte sich ein Wundgewebe gebildet, das bei verschiedenen Exemplaren verschieden mächtig war und sich gegen die abgestorbenen Zellen scharf absetzte, in die lebenden Partien aber allmählich überging. (Abb. 2, 3, 4.) Das Wundgewebe war bräunlich gefärbt und bestand aus zahllosen kürzeren oder längeren Hyphenzellen, welche so dicht in der Kollodemasse zwischen den von dünnen Lamellen umgebenen Zellumima der Hyphenzellen und eroßen Rindenzellen lagen, daß sie ein festgeschlossenes Gewebe bildeten. (Abb. 3.) Partie us cler Ranotzjone Abb. 6. Abb. 7. Abb. 5. Das Wundgewebe bestand aus regellos verlaufenden Zellen und erstreckte sich bis etwa in die dritte periphere Zellschicht. Die Pflanzen, deren Spitzen in größerer oder geringerer Entfernung vom Vegetationspunkt abgeschnitten waren, hatten alle ein Vernarbungs- gewebe von mehr oder weniger großer Mächtigkeit ausgebildet. In einem Falle erstreckte sich dasselbe 19 mm weit in den Thallus hinein. Bei allen geschnittenen und gespalteten Pflanzen verliefen die Zellen des Wundgewebes senkrecht zur Schnittfläche. Sie zeigten nie gefärbte Chromatophoren. Ebensowenig war in alten Zellen eine Regeneration der Chromatophoren eingetreten. (Abb. 5, 6, 7.) Nach einigen Zellenmessungen betrug die Länge und Breite der Wundhyphenzellen: 29,5 u bezw. 5,5 u; 19 u bezw. 5 u; 40 u bezw. 5,5 u. Wahrscheinlich wird auch bei Furcellaria unter günstigeren Ver- 26 (rerhard Denys. hältnissen, als sie ein Aquarium bieten kann, das Wundgewebe sich rot färben. Im allgemeinen stimmte das von Furcellaria gebildete Vernarbungs- gewebe mit dem von Polyides überein, so daß die dort gegebenen aus- führlichen Betrachtungen auch für Furcellaria gelten. Da aber Furcellaria sehr viele Querhyphen aufweist, nehmen diese in hervorragendem Maße am Aufbau teil. Bemerkenswert ist, daß an einer geschnittenen Furcellaria- Pflanze das Vernarbungsgewebe sich weit in den Thallus hinein erstreckte. Da- durch ist die Erscheinung, daß bei höheren Pflanzen die Bildung von Wundgewebe bis in ansehnliche Entfernung von der Wundfläche vor- schreiten kann, auch für die Algen erwiesen (vergl. Küster, 17). An das Verhalten der höheren Pflanzen erinnert auch der Befund, daß die verschiedenen Zellen und Gewebeschichten der von mir geschil- derten Rotalgen auf den Wundreiz mit ungleicher Intensität der Zellen- teilungen reagieren. Das lebhaft proliferierende Hyphen- und Rinden- gewebe von Polyides und Furcellaria läßt sich insofern mit dem Kambium der höheren Pflanzen vergleichen, aus dem nach Verwundung meist ein üppiger Callus sich entwickelt, während das kleinzellige Assimilations- gewebe der beiden Algen mehr an die Epidermis der höheren Pflanzen erinnert, die nur ausnahmsweise und immer nur in bescheidenem Maße an der Produktion von Wundgewebe teilnimmt (vergl. Küster, a. a. O.). An den verwundeten Algenstücken treten außer den hier geschilderten Wachstumsvorgängen zweifellos auch noch andere Veränderungen chemischer und physikalischer Natur auf, deren Nachweis freilich mit Schwierigkeiten verbunden ist. Folgende beiden Reaktionen deuten uns solche Ver- änderungen an: Dureh Osmiumsäure wird die Kollode, in welche die Wundhyphen- zellen eingelagert sind, dunkel gefärbt. Die dem Lumen der neugebildeten Zellen anliegenden Membranlamellen speichern, besonders am Vegetationspunkt, reichlich Methylenblau. V. Anhang. Endophyten. Endophytisch lebende Algen, welche den Thallus von Rotalgen und namentlich Braunalgen mehr oder minder reichlich durchwachsen können, sind bei der Erforschung der deutschen Meeresflora schon wiederholt ge- funden worden. Bei der Untersuchung von Furcellaria stieß ich häufig auf eine fädige, endophytisch lebende Braunalge, über die ich im folgenden berichten möchte. Anatomische Untersuchungen usw. ar Für ihre Bestimmung kamen in Betracht: Zetocarpus, Streblonema, Streblonemopsis, Microsyphar. Eetocarpus bildet Fortpflanzungsorgane aus, die „schärfer als bei Pylaiella den vegetativen Abschnitten des Körpers gegenüber individualisiert, immer vereinzelt an der Stelle von Seitenzweigen stehen.“ (5) Die von mir beobachtete Alge zeigte Sporangien, welche direkt an den Hauptfäden entstanden und einen unregelmäßigen Sporenhaufen bildeten. Streblonema zeigt ebenfalls Abweichungen in der Anlage der Ge- schlechtsorgane. Dort sind bestimmt abgegrenzte Sporangien und ge- fächerte Gametangien vorhanden, die bei der in Furcellaria lebenden Braunalge fehlen. Streblonemopsis vuft eine Wucherung der Gewebe der Wirtspflanze hervor. Die Verzweigungen des primären Fadens anastomosieren mit- einander. Die von mir beobachtete Alge zeigte keine dieser Eigen- schaften. Mit Microsyphar stimmt dagegen die in der Mittellamelle von Furcellaria auftretende Braunalge in allen wesentlichen Merkmalen überein. Kuckuck gibt folgende Beschreibung von dieser Gattung (14): „T'hallus nur aus kriechenden, monosyphonen, zerstreut verzweigten, zuweilen zu einem Pseudoparenchym zusammenschließenden Fäden be- stehend. Aufrechte Fäden ganz fehlend, Zellen meist doppelt so lang wie breit, mit 1—3 plattenförmigen Chromatophoren. Haare fehlend oder vorhanden. Fortpflanzung durch Schwärmsporen, welche einzeln aus dem ganzen Thallus einer vegetativen Zelle entstehen können. Meist teilt sich diese aber unter Entsendung einer papillenartigen Aussprossung noch ein- oder zweimal, so daß kleine unscheinbare 2—4fächerige Sporangien gebildet werden.“ Von den 3 Arten, welche Kuckuck angibt, M.Zosterae, M. Porphyrae, M. Polysiphoniae kommt nur M. Porphyrae Kck in Betracht, da diese allein Haare ausgebildet hat, und auch bei der von mir untersuchten Form Haare entwickelt werden. Kuekuck gibt von ihr folgende Diagnose: „Bildet braune kreisrunde ea. 1 mm im Durchmesser haltende Flecken in der Membran von Porphyra laciniata und leucostica. Fäden 3—5 u breit, Haare mit basalem Wachstum vorhanden.“ Das Bild, welches Kuckuck auf den beigefügten Tafeln entwirft, stimmt, was den Habitus der vegetativen und fertilen Zellen betrifft, voll- kommen mit dem mikroskopischen Bilde der von mir beobachteten Alge überein. Einzelne Unterschiede sind indes vorhanden. Bei den von mir unter- suchten Furcellaria-Pflanzen waren nie Anflugflecken vorhanden, die I8 (Gerhard Denys. makroskopisch erkennbar gewesen wären. Zusammenhängende Zellenmassen waren selten, Pseudoparenchymbildungen nie zu beobachten. (Gewöhnlich zogen sich einzelne Fäden, die wenige Verzweigungen aufwiesen, durch die Mittellamellen weit in die großzellige Rinde hinein. In der Nähe der 'Thallusoberfläche hatten sich an ihnen plurilokuläre Sporangien gebildet. Die Fäden waren durchschnittlich dieker als bei M. Porphyrae, ihre Breite betrug 4—9 a. Die kleinen 2—-4fächerigen Sporangien waren gut erkennbar. Schwärmsporen konnte ich nicht beobachten. Es wird sich hiernach als notwendig erweisen, die auf Furcellaria von mir gefundene Mecrosyphar-Art als neue Spezies von den bisher be- schriebenen zu unterscheiden. Wir können für sie folgende Diagnose aufstellen: Microsyphar Furcellariae n. sp. Anflugflecke nicht vorhanden. Bildet kein Pseudoparenchym. Fäden 4—) u breit. Haare vorhanden. Auf Furcellaria fastigrata von Helgoland. Sommer 1909. Eingegangen am 6. April 1910. 22. 23. Anatomische Untersuchungen usw. 29 Verzeichnis der benutzten Literatur. (Alphabetisch geordnet.) Agardh, Species Algarum. Berthold, G., Studien zur Protoplasmamechanik, Leipzig 1886, pag. 87. Uaspary, Robert, Öbservations on Furc. fast. Huds. and Polyides rot. Gmel. (with 3 Plates). The Annals and Mag. of Nat. History etc. Vol. VI, second series, Chapter IX, London 1850. Czapek, F., Biochemie der Pflanzen, Bd. 1, 2, Jena 1905. Engler-Prantl, 1. Teil, 2. Abteilung, Leipzig 1897. Falkenberg, P., Rhodomelazeen des Golfes von Neapel, Fauna und Flora des Golfes, 1901. Haberlandt, @., Physiologische Pflanzenanatomie, 3. Aufl., 1904. Synopsis of British Seaweeds, compiled from Prof. Harvey’s Phycologia Britannica, London 1857, pag. 120 £. Hauck, Die Meeresalgen Deutschlands und Österreichs, Leipzig 1885. Klein, J., Kristalloide der Meeresalgen, Pringsh. Jahrb. 1882, page. 54. Kolkwitz, R., Beiträge zur Biologie der Florideen, Wissenschaftl. Meeresunter- suchungen, N. F.4, Abt. Helgoland, 1900, pag. 31. Kuckuck, P., Über einige Phaeosporeen der westlichen Ostsee, Botan. Zeitung,’ Heft VIII, 1895, pag. 177. Derselbe, Beiträge zur Kenntnis einiger Ektokarpus-Arten der Kieler Förde, Diss. Kiel 1891, Botan. Zentralblatt, 1891. Derselbe, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen, Wissensch. Meeresuntersuchungen 1896, N. F. 2, Abt. Helgoland, pag. 349. Küster, E., Über Vernarbungs- und Prolificationserscheinungen bei Meeresalgen. Flora 1899, 86. Bd., pag. 143. Derselbe, Pathologische Pflanzenanatomie, Jena 1903, pag. 158 ff. Derselbe, Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Pflanzenzelle, Zeitschrift für allgemeine Physiologie, 4. Bd., 2., 3. Heft, Jena 1904, page. 221. Derselbe, Neue Ergebnisse auf dem Gebiet der pathologischen Pflanzenanatomie, aus: Ergebnisse der allgem. Pathologie und pathologischen Anatomie des Menschen und der Tiere, 9. Jahrgang, 1. Abt., pag. 387, Wiesbaden 1907. Kützing, Phycologia generalis. Massart, J., La cicatrisation chez les vegretaux, Bruxelles 1898. Meyer, A., Orientierende Untersuchungen über Verbreitung, Morphologie und Chemie des Volutins, Botan. Zeitung 1904, I., pag. 113. Noll, F., Über die Kultur von Meeresalgen in Aquarien, Flora 1892, pag. 281. Oltmanns, F., Beiträge zur Kenntnis der Fucaceen, Bibliotheca bothanica, 1889. Derselbe, Über die Kultur- und Lebensbedingungen der Meeresalgen, Pringsh. Jahrb. 1892. Gerhard Denys. Derselbe, Notizen über die Kultur- und Lebensbedingungen der Meeresalgen, Flora 1895, pag. 1. Derselbe, Morphologie und Biologie der Algen, Bd. 1, 2, Jena 1905. Reinke, J., Lehrbuch der Botanik mit Einschluß der Pflanzenphysiologie, Berlin 1880, pag. 134. Derselbe, Algenflora der westlichen Ostsee deutschen Anteils, Berlin 1892. Schröder, B., Untersuchungen über Gallertbildungen der Algen, Verh. naturh.-med. Ver. Heidelberg, N. F. 7, pag. 139. Straßburger, E., Das botan. Praktikum, 4. Aufl., Jena 1902. Strömfeld, Untersuchungen über die Haftorgane der Algen, Botan. Zentralblatt, Pd. 33 (1888), pag. 400. Thuret et Bornet, Etudes phycologiques, Paris 1878. Tieghem, van, Note sur les globules amylacees des Floridees et des Corallinees, Ann. sc. nat. bot. 1865, 5. ser., pag. 315. De Toni, Sylloge Algarum. Pfeiffer von Wellheim, Beiträge zur Fixierung und Präparation der Sübwasser- algen, Österr. bot. Zeitschrift, Bd. XLVIH, Nr. 2, 3, 1898. Wille, Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der physiologischen Gewebesysteme bei einigen Florideen, Nova Acta der Ksl. Leop.-Carol. Deutsch. Akad. der Natur- forscher, Bd. LII, Nr. 2, Halle 1887. Winkler, Untersuchungen über die Stärkebildung in den versch. Chromatophoren, Pringsh. Jahrb. 1898, Bd. XXXII, pag. 525. Anatomische Untersuchungen usw. INHALT. ÜBER ETENNE e E EREEE 27 IREATTATKONDNERÜETI Rewe en ee nee AR a ae er BeRmeellantas er ee III. Anatomie der Zellen. HERE A. Membran ....... N RE B. Chromatophoren ... (EBE S LO RE ee a Kar F. Vakuolen-Körperchen ... .. ..... ar @. Sonstiger Zellinbalt-2..2. us“... 2. 200 Piekkblackes ae a man ee ng DNekısperimentelle-Untersuchunren... ... ua... are ünn I EU TU ES re N 13, Dinzeallans se RR ER RE HRAENEE:: NEN la De ne keiner. 20 24 26 26 Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. NNVII. Beiheft 3. Aspidiotus fissus Lindgr. Starke Besetzung auf Kuphorbia aus Abessinien. Verkl. Original. Cocciden des östlichen Afrikas. ee SE. En A A A Afrikanische Schildläuse. III. Von Leonhard Lindinger. Mit vier Tafeln. IH. Coeceiden des östlichen Afrikas. Eine größere Schildlaussammlung, der Station für Pflanzenschutz zu Hamburg vom Biologisch-landwirtschaftlichen Institut Amani (Am.) über- mittelt, hat den Anstoß zur vorliegenden Zusammenstellung gegeben. Zahlreiche Funde stammen aus der Station selbst (St.), einige aus den Herbarien der botanischen Museen zu Hamburg (H.) und München (M.). Das behandelte Gebiet umfaßt vor allem Deutsch-Ostafrika, dazu kommen mehrere Feststellungen aus Abessinien, Natal und Madagaskar, die aus geographischen und praktischen Gründen angereiht wurden. Auf das Vorkommen einiger Arten in Deutsch-Ostafrika habe ich schon früher aufmerksam gemacht (Über einige Schildläuse aus Amani, Der Pflanzer, III, 1907); andere Arten sind in der Arbeit „Die Schild- lausgattung Selenaspidus“ (Jahrb. d. Hamb. Wiss. Anst. XXVI, 1908, 3. Beih. 1909) veröffentlicht worden. Wenn ich in der erstgenannten Arbeit glaubte, auf die Gefährlichkeit von Diaspis pentagona hinweisen zu müssen, die mir damals aus unserer Kolonie unbekannt war, so möchte ich heute, nachdem ich die Art von dort erhalten habe, die Aufmerksam- keit von neuem auf sie lenken. Ist sie doch eine der gefährlichsten Schildlausarten! In die vorliegende Arbeit sind der Vollständigkeit halber sowohl die in den erwähnten Abhandlungen gemachten Angaben wie die in den Berichten der Station für Pflanzenschutz enthaltenen Meldungen von ostafrikanischen Schildläusen aufgenommen worden. Bei gut bekannten Arten wurde auf Abbildungen verzichtet, dagegen sind die bezeichnenden Merkmale neuer und ungenügend gekannter Arten im Bild wiedergegeben worden. Jeder aufgeführten Art sind außerdem Literaturnachweise bei- gefügt: einmal wurde die Originalbeschreibung, dann eine ergänzende genannt, wo eine solche nötig und vorhanden war. Von Newstead sind einige Veröffentlichungen über Coceiden vom Kilimandscharo und aus Uganda erschienen, die hier gleichfalls erwähnt werden sollen. Auch Vosseler und Zimmermann haben einige An- gaben gemacht. Auf diese Meldungen werde ich jeweils zurückkommen. 3 34 L. Lindinger, Um bei Beschreibungen von Diaspinen die Stellung der Lappen und Platten kurz und genau angeben zu können, bezeichne ich Lappen und Platten durch Buchstaben, L bedeutet Lappen, P Platte. Da ich dabei von der Mediane ausgehe, werden die Mittellappen als L,, die ersten Seitenlappen als L, usw. als Ls, L, bezeichnet. P, sind die Platten zwischen den Mittellappen, P; die zwischen L, und I», usw. Sind nur drei Lappenpaare vorhanden, so bedeutet P, die nach L, folgenden Platten. Die Zahl der Platten wird durch eine davorgestellte Ziffer angegeben, z.B. 3 P,; = drei Platten zwischen zweitem und drittem Lappen. Eine solche Ziffer kommt für die Lappen nur in Ausnahmefällen, so bei Gymnaspis-Arten, in Betracht. Unterfamilie Diaspinae. Gruppe Aspidioti. Gattung Aspidiotus Bouche. Aspidiotus ceyanophylii Sign. Signoret, Ann. Soc. Entomol. Fr., 4. ser., IX, 1569, p. 119. — Newstead, Monogr. Coce. Brit. Isl. I, 1901, p. 124. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera, Blatt; am 30. VI. 1904: 2 ad., Eier unterm Mutterschild mit entwickelter Larve (St. Ber. VI, p. 44). — Totohoon bei Moa, auf kult. Agave rigida var. sisalana, Blatt; am 18. VIII. 1906: 2 Larve in Umbildung zum 2. Stad., 2 2. Stad., 2 ad. mit Ovarialeiern (Am.). Abb. 1. — Amani, auf Cinnamomum camphora, Blatt; im X. 1906: 22 ad. in Exuvie 2. Stad., 2 ad. (Am... — Muöra-Plateau, auf Turraea sp., Blattunterseite; am 18. V. 1903: 2 ad. mit Ovarialeiern (H.). Aspidiotus destructor Sien. Signoret, Ann. Soc. Entomol. Fr., 4. ser., IX, 1869, p. 120. — Green, Bomb. Nat. Hist. Soc. XIII, 1900 (Apr.), p. 70. — Abb. 2. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Pandanıs utilis, besonders auf der Blattunterseite in sehr großer Zahl; am 30. II. 1906: 22 2. Stad., 2? ad. (St. Ber. VII, p. 7). Auf Palme, Blatt; am 15. IV. 1907: Q2 ad. und solche mit Ovarialeiern (St.). Auf Cocos nucfera, Blatt; am 30. VI. 1904: 92 ad. (St. Ber. IX, p.8). — Sadani, an stärkeren Palmstämmen; im VII. 1907: Q ad. in Exuvie 2. Stad., QP ad. (Am.). — Gigi bei Amani, auf Cinnamomum camphora, Zweig; im IX. Afrikanische Schildläuse. 35 1906: @P ad. mit Ovarialeiern, Larven ziemlich entwickelt (Am.). — Amani, auf Cinnamomum camphora, Blatt; im X. 1907: beschildete Larven, Jc' und 92 2. Stad., EP ad. in Exuvie 2. Stad., 92 ad. mit Ovarialeiern, aus- getretene Eier, Sc’ ad., leere Sf Schilde (Am.). Mozambique: Quelimane, auf Trnospora ‚tenera Miers, Blatt- unterseite; am 13. I. 1889: 92 ad. (H.). Madagaskar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera, auf den Perigonschuppen der Frucht; Anfang VI. 1907: QQ ad. (St. Ber. X, pP: 10). Gewöhnlich sind 4 Gruppen von Perivaginaldrüsen vorhanden; Tiere mit 5 Gruppen sind aber verhältnismäßig häufig (7:11:1:12:9; 5:8:3:8+9):7; 7:9:5:14:7), auch Green (a. a. O.) hat solche gefunden. Aspidiotus fissidens Lindgr. Lindinger, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXVI, 1908, 3. Beih., 1909, p. 14 (Okt.). var. pluridentatus var. n. Schild gewölbt, spitz-kegelförmig, Cephalothorax des 2 ad. stark chitinisirt. L, etwas kürzer als beim Typ, L, breiter, Platten (P,, P; und P,) öfter: und feiner verzweigt als beim Typ. L; breiter, kurz zu- gespitzt, ganzrandig oder mit mehreren Zähnen an den Seitenrändern gegen die Spitze. Deutsch-Ostafrika: Schira am Kilimandscharo, 1450 m ü. M., auf BDosquiea cerasiflora Volkens, Blatt, meist Oberseite; im III. 1894: 22 2. Stad., 92 ad. und solche mit Ovarialeiern (H.). — Muoa-Mangrove- bestand in Usambara, auf Sideroxylon inerme L., meist Blattoberseite; im VIII. 1893: 92 ad. in Exuvie 2. Stad., 92 ad. jung und mit Ovarial- eiern (H.). Mozambique: Quelimane, auf Chrysophyllum stuhlmannı Engl., Blattoberseite; am 10. III. 1889: 22 ad. in Exuvie 2. Stad., PP ad. und solche mit Ovarialeiern (Larven entwickelt) (H.). Aspidiotus fissus Sp. n. Schild klein, kegelförmig mit abgestumpfter Spitze, hellbraun bis graubraun, durch einen flachen seitlichen Ansatz im Grundriß breit- _ birnförmig. Erwachsenes Weibchen ähnlich dem von A. fissödens; gut durch folgende Merkmale unterschieden: Mittellappen nochmal so breit als lang, gerundet, spatelförmig, 2. Lappen kurz, abgerundet, 3. Lappen spitz, Ls and, sehr klein. Platten: 2 P,, 2 P,, 3 P,, 5 P,,; vom: L, nach außen 9x 36 L. Lindinger, immer länger (bei A. fissedens dagegen kürzer) werdend, viel- und fein- zähnig, die äußeren P, oft wenigzähnig, Zähne meist in gleicher Höhe entspringend und gleichlaufend, lang, daher bei P, leicht pinselförmig zusammenfallend (im Präparat). Perivaginal- und Stigmendrüsen 0. Abb. 8. Abessinien: Aus der Umgegend von Harrar, auf Zuphorbia sp. mit vierkantigen Achsen, in großer Menge (Titelbild); am 27. IV. 1909: Larven, 22 2. Stad. in der Larvenhaut und frei, 22 ad. in der Exuvie und frei (St.). Die Art steht dem A. fissedens sehr nah. 4Aspidiotus furcraeicola sp. n. Schild des 2 rund, 1,5—2 mm im Durchmesser haltend, bräunlich. Schild des 5' länglich, 1,5 mm lang, 1 mm breit, weiß, mit braungelber Larvenhaut nahe dem Kopfende. Erwachsenes Weibchen rund, Durchmesser 1 mm. Perivaginal- und Stigmendrüsen 0. Analsegment (Abb. 19) mit 3 Lappenpaaren. L, groß, unsymmetrisch zweilappig mit einmal gekerbtem Außenrand (seltener durch Einkerbung des Innenrandes dreilappig), 2P, klein, mit 3 kurzen Endzähnen, L, und L; kürzer als L,, unsymmetrisch, breit sitzend mit mehr oder minder deutlicher Spitze, 2 P, länger als L,, mit ungleich langen Endzähnen, 3 P,; ebenso, aber breiter mit einigen Zähnen am Außenrand, 3P, breiter und kürzer, sonst ähnlich P,. Darauf folgen in einiger Ent- fernung noch zwei undeutliche, auf 1 oder 2 Zähne reduzirte Platten. Am Außenrand von L,, auf L, und Ls sowie nach P, je 1 langes Haar. Deutsch-Ostafrika: Tanga, auf Furcraea gigantea, Blattgrund; am 24. V. 1910: 22 ad. mit Ovarialeiern, leere fo! Schilde. Aspidiotus latamiae Sign., Green. Signoret, Ann. Soc. Entomol. Fr., 4. ser., IX, 1869, p. 124. — Green, Entomol. Month. Mag. XXXV, 1899, p. 181. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Arala sp., Stamm (St. Ber. X., p. 10). Auf Zoranthus dregei, Blatt (H.). Auf Cocos nucifera, Blatt; am 15. IV. 1907: 2 ad. mit Ovarialeiern (St. Ber. IX., p. 8). Auf Agave sp., Blatt; am 30. VI. 1904: 9 ad. mit Övarialeiern, darin Larven in verschiedenen Entwicklungsstadien, junge Larven (St.). Auf Palme, Blatt; am 20. X. 1903: 22 ad. und solche mit Ovarialeiern, Larven verschieden weit entwickelt, junge Larven; am 20. XII. 1904: 9? ad. mit Ovarialeiern (St... Auf Kentia sp., Blatt (St. Ber. XI, p. 5). Sadani, an stärkeren Palmstämmen; im VI. 1907: 2 ad. in Exuvie 2. Stad., 2 ad. (Am.). Afrikanische Schildläuse. a3 Sansibar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Morus indica, Knospe und Zweig; am 27. V. 1889: 2 ad. mit Ovarialeiern, Larven ziemlich ent- wickelt. Auf Loranthus drege: E. und Z., Blatt; am 20. IX. 1889: 2 ad. in Exuvie 2. Stad., P? ad. mit Ovarialeiern. — Kokotoni, auf Loranthus dregei, Zweig; am 20. IX. 1889: 22 ad. mit Ovarialeiern. — (H.) Madagaskar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera, Perigonschuppen der Früchte; am Anf. VI. 1907: 2 ad. und solches mit Ovarialeiern, Larven entwickelt (St. Ber. X., p. 10). Natal: Durban, auf Areca sp., Blatt (St. Ber. XL, p. 5). Newstead führt aus Uganda A. lataniae Sign. und A. cydoniae Comst. als getrennte Arten auf (Bull. of Entomol. Research I, 1910, p. 68), obwohl Green längst nachgewiesen hat, daß beide identisch sind. Aspidiotus mammillaris sp. n. Schild weißlichgrau mit zentralen, bräunlich durchschimmernden Exuvien, rund, Durchmesser (1—)2 mm. Larve (tot) meist bläulichrot mit gelbem Rand, eiförmig, 0,4 mm lang, 0,32 mm breit. Zweites Stadium (tot) rundlich oder birnförmig, 0,65—0,85 mm lang, 0,6—0,65 mm breit, farblos mit gelbem Rand oder schwach gelb, mit breit dreieckigem, gelbem, mitunter rotfleckigem Analsegment. Erwachsenes Weibchen rundlich oder breit-birnförmig, 0,65 bis 1,4 mm lang, 0,6—1,2 mm breit, farblos oder schwach gelblich. Perivaginal- und Stigmendrüsen 0. Analsegment (Abb. 10): L, groß, gelb, gerundet dreilappig, im Umriß etwa rautenförmig, schwach unsymmetrisch, L» ähn- lich, um die Hälfte kleiner, L, farblos, zitzenförmig. 2 P, am Ende spitz- und grobzähnig, 2 P, mit gezähntem Außenrand, Zähne spitz, grob, aus- einanderstehend, mitunter gegabelt, 3P,;, mehr sägeartig, sonst gleich. Am äußeren Grund jedes Lappens 1 dorsales Haar. Nach L, ein ihm ähnliches Gebilde und in wechselndem Abstand 2—3 schornsteinartige Fortsätze bezw. Drüsenmündungen. Abessinien: Aus der Umgegend von Harrar, auf Aloe eru, Blattoberseite; am 27. IV. 1909: 22 ad. und solche mit Ovarialeiern (St.). Aspidiotus palmae More. Morgan, Entomol. Monthl. Mag. XXIX, 1893, p. 40. — Leonardi, Riv. Pat. Veg. VIE (18938) 1899, p. 51. Deutsch-Ostafrika: Auf Phoenix sp., Blatt; am 24. V]. 1908: Pad. (St. Ber. X, p. 10). 38 L. Lindinger, Aspidiotus rapasx Gomst. Comstock, Ann. Rep. Comm. Agric. 1550. Washington 1881, p. 307. Deutsch-Östafrika: Tanga, auf Furcraea gigantea, Blattgrund; am: 24, V. IM0- Sad (Sr): Natal: Durban, auf Vitis vinifera, Zweig, am 27. V. 1905: PP ad. und solche mit Ovarialeiern (St. Ber. VIII, p. 7). Aspidiotus transparens Green. Green, Ind. Mus. Not. IV, 1596, p. 4 (? als Aspidiotus nerii Bouch6) ; Cocec. of Ceylon I, 1596, p. 49 (A. lataniae Sign. part.); Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. XIII, 1900, p. 69. — Lindinger, Der Pflanzer III, 1907, p. 358; Berl. Entomol. Zeitschr. LII, (1907) 1908 (Jan.), p. 105. — Abb. 9. Eritrea: Gbeleb, 1700 m ü. M., auf Viscum taenioides; am 24. IV. 1891: 2 2. Stad., ad. Perivaginaldrüsen 7:11:11:7; Lappen etwas schmäler als beim Typ (M.). Deutsch-Ostafrika: Amani, auf Manihot glaziow, Blatt; am 10. I. 1907: 9P ad. mit Ovarialeiern, 5 2. Stad. im Übergang zum 3. Stad. (Am.) — (Ohne nähere Bezeichnung) Auf Cocos nucifera, Blatt; am 26. VIII. 1909: Q ad. (St... — Perivaginaldrüsen etwas zahlreicher als bei. A. "destruktor (z. B. 9% 18:15: 8, 412213:13210): Die Art steht dem A. destructor Sign. sehr nahe, die Unterschiede beider Arten sind im wesentlichen folgende: Aspidiotus destructor: | Aspidiotus transparens: dünn, durchscheinend, hautartig, | diek, undurchsichtig, weiß oder Schild gelblich, 1,5—1,75 mm im Durch- | gelblichweiß, länglich (3:2 mm) messer, rund, ohne radiale Streifung | oder rund (bis 3 mm), radial gestreift und konzentrisch geschichtet Tier klein, bis Imm lang groß, 1,5—2 mm lang zurückliegend, kleiner als die ersten | nicht zurückliegend, eher etwas Seitenlappen, unsymmetrisch mit | vorstehend, größerund breiteralsdie Mittellappen | konkavem Innen- und einmal ge- | ersten Seitenlappen, symmetrisch, kerbtem Außenrand Innen- und Außenrand einmal ge- kerbt P, lang, schmal, Außenrand mit | P, mit einem langen, oft fast ab- vielen spitzen, breitsitzenden, etwas | getrennten Endzahn und vielen Platten auseinanderstehendenZähnen,letzte | langen, engstehenden Zähnen des P, oft nur mit 2 langen Zähnen. Außenrandes, mehr kammartig Platten mehr sägeartig Afrikanische Schildläuse. 39 Aspidiotus varians sp. n. Schild rundlich, bis 2 mm im Durchmesser, bräunlichgrau mit zentralen, gelben Exuvien. Larve jung, elliptisch bis länglich-eiförmig, 0,25 mm lang, 0,15 mm breit. Analsegment (Abb. 3) mit einem Paar großer, unsymmetrischer Mittellappen mit einmal gekerbtem Innen- und zweimal gekerbtem Außen- rand und gerade abgestutztem Endläppchen. Platten vorhanden, sehr undeutlich, ebenso die Andeutung eines 2. Lappens. Zweites Stadium breit-eiförmig, 0,55 mm lang, 0,4 mm breit. Analsegment (Abb. 4 und 5) breit-gerundet, Mittellappen groß, nahe bei- sammenstehend, unsymmetrisch, spatelförmig, mit großem äußeren Seiten- lappen und starkem dorsalen Haar am Grund des Außenrandes. 2 P, klein, undeutlich zweizähnig mit stumpfer, vorgezogener Drüsenmündung zwischen den Zähnen. L, kleiner, niedrig und breit, undeutlich dreilappig, Mittelläppchen häufig schwach zugespitzt. 2 P, groß, L, überragend, sonst wie P,.. 3 P,, innerste häufig fehlend oder durch starkes, dolch- förmiges ventrales Haar verdeckt. L, ganz unscheinbar, gerundet oder in eine undeutliche stumpfe Spitze vorgezogen. Erwachsenes Weibchen birnförmig mit dreieckigem Analsegment, 1—1,2 mm lang, 0,65—-1 mm breit. Analsegment (Abb. 6) ähnlich wie beim 2. Stad., aber mit 3 deutlichen dunkelgelben Lappenpaaren. Die innere P, und P, schlecht zu sehen, weil mit kleinen Zähnen und meist durch starkes dorsales und sehr großes, dolchförmiges ventrales Haar verdeckt, Lappen einmal (Abb. 7) länger als beim Typ, fast ungekerbt, gerundet. Körperrand jenseits von L, in gerundete, schwach chitinisirte Abschnitte zerlegt. Perivaginaldrüsen in 4 Gruppen, 8:3:4:6; 5:2:2:4 (Madagaskar); 6:6:6:5 (Ostafrika). Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera, Blatt; am 15. VIII. 1907: Qad., J' ad. unterm Schild (St.). Madagaskar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera. Perigonschuppen der Frucht; im Anfang VI. 1907: gP ad. mit Ovanial- eiern (Larven entwickelt), Larven unterm Mutterschild. Blattunterseite; am 15. VII. 1908 (die abweichende Form): Q ad. tot (St.). Gattung Chrysomphalus Ashmead. Von Aspidiotus außer deutlicheren Paraphysen besonders dadurch verschieden, daß nach dem 3. Lappen nur noch drei Platten folgen und sich nach der dritten dieser Platten die Andeutung eines 4. Lappens findet. Schild nicht diek und braunschwarz, Larvenhaut nicht schwarz. Typ: Chr. dictyospermi (Morg.) Leon. 40 L. Lindinger, Chrysomphalus aurantii (Mask.) Ckll. Maskell, New Zeal. Trans. XI, 1575, p. 199. — Newstead, Monogr. Coce, Brit. Isl. I, 1901, p. SS. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Aucuba Japonica, Blatt; am 15. V. 1907: 22 ad., 22 ad. mit Ovarialeiern, junge unbeschildete Larven (St.). Auf Palme (St. Ber. IX, p. 8). — Daressalam, auf Cocos nucifera, Blatt; am 7. VII. 1909: 22 ad. und solche mit Ovarial- eiern (St. Ber. XI, p. 5). Sansibar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Oycas circinalis (St.Ber. X, p. 10). Eine etwas abweichende Form besitzt folgende Merkmale: Schild weißlich mit dunkelgelben Exuvien. Lappen länger und schmäler als beim Typ. P, bis fast zum Grund zweispaltig, jeder der Arme an der Außenseite gezähnt, nach der 3. P, statt eines lappen- ähnlichen gekerbten Fortsatzes nur ein stärker chitinisirtes Spitzchen. Die vordere (?) seitliche Gruppe der Perivaginaldrüsen meist beiderseits, mindestens aber auf einer Seite vorhanden (meist 2:2, mitunter 2:1; 2:0). Deutsch-Ostafrika: Totohoon bei Moa, auf Agave rigida var. sisalana,; am 18. VIII. 1906: unbeschildete Larven unterm Mutterschild; Larven im Übergang zum 2. Stad., 92 2. Stad., 99 ad. mit Ovarialeiern (Am.). Madagaskar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera, Perigonschuppen der Frucht; am Anfang VI. 1907: 2 ad., 22 ad. mit Ovarialeiern (St.). Chrysomphalus dietyospermi (Morg.) Leon. Morgan, Entomol. Monthl. Mag. XXV, 1889, p. 352. — Newstead, Monogr. Cocc. Brit. Isl. I, 1901, p. 107 (als var. arecae). Deutsch-Ostafrika: Daressalam, auf Palme, Blatt (St. Ber. XD). Chrysomphalus ficus Ashım. Ashmead, Am. Ent. III, 1850, p. 267. — Newstead, Monogr. Coce. Brit. Isl. I, 1901, p-. 104. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Oycas revoluta, Blatt; am 15. IV. 1907: 2 ad. in Exuvie 2. Stad., 22 ad. (St. Ber. IX, p. 8). Auf Kentia sp. und Pandanus sp., Blatt (St. Ber. XT, p. 5). Sansibar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Codiaeum sp., am 15. V. 1906: 22 ad. und solche mit Ovarialeiern (St. Ber. VIII, p. 7, irrtümlich Ostafrika). Lourenco Marques: Gleichnamiger Hafen, auf Pandanus sp., Blatt (St. Ber. XI, p. 5). Afrikanische Schildläuse. 41 Gattung Uryptaspidiotus Lindinger. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiologie VI, 1910, p. 156, Nr. 64, und 192, Nr. 79. Erwachsenes Weibchen dauernd in der Exuvie 2.Stad. eingeschlossen. Hinterrand mehr oder minder rückgebildet. Sonst wie Aspidzotus. Cryptaspidiotus austro-africanus sp. n. Schild länglich oder mehr oder minder rundlich, weißlichgrau mit + exzentrischer dunkelgelber Larvenhaut, etwas über 1 mm lang, 0,5—1 mm breit. Larve (tot) oval, dunkelgelb, 0,45 mm lang, 0,32 mm breit oder rundlich 0,35 mm lang, 0,52 mm breit. Zweites Stadium birnförmig, (tot) dunkelbraungelb, mit ver- schmälertem Abdomen, 1,05 mm lang, 0,7 mm breit, jung farblos mit eelblichem Analsegment, 0,45—0,92 mm lang, 0,54—0,55 mm breit. Anal- segment (Abb. 11) mit 3 gelben Lappenpaaren und 18 Platten. L, un- symmetrisch, am jungen Tier zweilappig mit nach innen schwach vor- springendem Hauptläppchen, an der Exuvie mehr gerundet, im Umriß etwa rechteckig. L, ähnlich, kleiner. L, dreieckig, spitz, Außenrand mitunter gekerbtt. 2P,, 2P,, 3P,, 36-4 Pı länger als die Lappen, grob- und spitzzähnig, Zähne ungleich lang, Innenrand der Platten mit 0 oder wenig Zähnen, Platte mehr sägeartig. Zähne mitunter gegabelt. Erwachsenes Weibchen dauernd in der Exuvie 2. Stad. ein- geschlossen, birnförmig, farblos, mit gerundetem, schmälerem, gelblichem Analsegment, 0,75—0,85 mm lang, 0,4—0,68 mm breit. Perivaginal- und Stigmendrüsen 0. Hinterrand (Abb. 12) mit Andeutungen dreier Lappen- paare, 8—10 Randdrüsen, 1—2 dolchförmigen, ungeteilten oder wenig- zähnigen P, und verschiedenen langen Haaren, gelbbraun gefärbt. Natal: Mariannhill, auf baumartiger Euphorbia sp. mit drei- kantigen Sprossen, Vertiefungen verursachend; am 26. VIII. 1909: 22 2. Stad., 9? ad., J' ad. unterm Schild (St.). Gattung Melamnaspis Cockerell. Melanaspis rossi (Mask.) nom. n. Aspidiotus rossi; Maskell, New Zeal. Trans. XXIII, 1890, p. 3. — Chrysomphalus rossi (Mask.); Leonardi, Riv. Pat. Veg. VII, 1899, p. 202. Deutsch-Östafrika: Popo, auf Zoranthus sp., Blatt. Eine durch längliche Schildform und exzentrische Exuvien etwas abweichende Form (H.). 49 L. Lindinger, Gattung Selenaspidaus Cockerell. Selenaspidus articulatus (Morg.) Fern. Morgan, Entomol. Monthl. Mag. XXV, 1859, p. 352. — Newstead, Monogr. Coce. Zrit.. Isl. 1,1901, 9:127. Deutsch-Ostafrika: Amani, auf Manthot glazioui, Zweig; am 10. I. 1907: Q2 ad. mit Ovarialeiern (Am.). — (Ohne nähere Bezeichnung) Auf Phoenix reclinata, Blattunterseite; am 24. VI. 1908: 22 ad. (St.). — Siehe Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXVI, 1908, 3. Beih., 1909, S. A. p. 6. Selenaspidus magnmus Lindgr. Lindinger, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXVI, 1908, 3. Beih., 1909, S. A., p. 9. Abessinien: Aus der Umgeegend von Harrar, auf Euphorbia sp. mit vierkantigen Achsen; am 27. IV. 1909: 2 2. Stad. in der Larvenhaut, 99 2. Stad., 29 ad. jung und solche mit ÖOvarialeiern (St. Ber. XI, p. 7). Selenaspidus silvaticus Lindgr. Lindinger, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXVI, 1908, 3. Beih., 1909, S. A., p. 10. Deutsch-Ostafrika: Amani, auf Fücus indica, Blatt; am 13.X. 1906: 22 ad. mit Ovarialeiern (Am.). Gruppe Diaspides. Gattung Chionaspis Signoret. Chionaspis amaniensis sp. n. Schild vom 2 ad. weißlich mit dunkelgelben Exuvien. Länge? Larve (Exuvie) eiförmig, 0,6 mm lang, 0,4 mm breit; 2. Stadium (Exuvie) eiförmig, 1,06 mm lang, 0,65 mm breit, mit scharfer Naht zwischen Pro- und Mesothorax. Schild vom . dreikielig, etwa l mm lang. Erwachsenes Weibchen eiförmig mit sehr breitem, gerundetem Analsegment (Abb. 13). Perivaginaldrüsen 0, Stigmendrüsen? Analsegment mit 7 gelben Lappenpaaren. Mittellappen durch eine breite Einbuchtung getrennt, breit-dreieckig, dann dolchförmige Platte, dann 2 kurze, spitz- dreieckige Fortsätze, großer, breit-gerundeter L,, breiter, spitzer oder 2 kleine, gerundete L,, großer Zwischenraum mit 2 kurzen dolehförmigen Platten (?), großer gerundeter L, und kleinerer, sonst gleicher L,, 2 große dolchförmige Platten, Zwischenraum mit 1—2 breit-dreieckigen, spitzen‘ Fortsätzen, dann L, und L;. L, breit, sehr undeutlich dreilappig, stumpf Afrikanische Schildläuse. 43 gespitzt, L, ähnlich, kleiner, 2 dolchförmige Platten. Dorsal zahlreiche in Reihen geordnete große Drüsen, ventral in der Nähe von L,—L; einige kleine. — Material sehr schlecht erhalten, Diagnose daher mangelhaft. Deutsch-Ostafrika: Amani, auf unbestimmter Dikotylen, Blatt- oberseite; im IV. 1908: sehr viele leere J' 5! Schilde, einige Ag! 2. Stad. tot und schlecht erhalten, 1 totes 2 ad. (Am.). Chionaspis unita sp. n. Schild vom 2 ad. weiß, breit-oval. Erwachsenes Weibchen mit 5 Gruppen perivaginaler Drüsen (26:4:1:4:25). Analsegment (Abb. 14) breit-dreieckig mit einem hervor- stehenden Mittellappen. Nach diesem 1 Haar und 1 dolchförmige Platte, dann 3 kegelförmige Vorsprünge (mittlerer am längsten), 1 Haar, 2 Platten, 2 Vorsprünge, 1 Haar, 2 Platten. Lappen dunkelbraungelb, Vorsprünge heller. Deutsch-Ostafrika: Muera-Plateau, auf Twrraea sp., Blattunter- seite; am 18. V. 1903: 1 2 ad. mit Ovarialeiern. (H.) Gattung Uryptaspidus gen. n. Schildform wie bei Frorinia, Gliederung des Analsegments beim 9 2. Stad. wie bei Pseudoparlatorea. 2 ad. dauernd in der Exuvie 2. Stad. eingeschlossen, Hinterrand mehr oder minder rückgebildet. Cryptaspidus nucum sp. n. Schild länglich, nach hinten schwach verbreitert, weißlich, wegen der durchschimmernden Exuvie 2. Stad. bräunlich erscheinend, 1,5—1,75 mm lang, 0,75 mm breit, Larvenhaut etwas über das Kopfende hinausragend. Larve (tot) gelb, länglich-eiförmig, 0,48 mm lang, 0,3 mm breit. Analsegment mit einem Paar unsymmetrischer, am Außenrand einmal gekerbter Lappen. Zweites Stadium (Exuvie) dunkelgelb, länglich, wie bei Frorinıa Jioriniae, 1,3 mm lang, 0,65 mm breit. Analsegment mit 2 großen, schwach, aber deutlich dreilappigen Mittellappen, dazwischen 2 lange, am Grund di-, am Ende konvergirende dolchförmige Platten. Nach L, folgt eine kürzere Platte, eine lappenartie vorgezogene, breite, meist stumpf-zwei- spitzige Drüsenmündung, dann ein kleiner, am Außenrand einmal gekerbter L,, darauf ein noch kleinerer, gerundeter L, mit dorsal stehendem, langem Haar, lange dolchförmige Platte, Drüsenmündung (wie vor.), Zwischen- 44 L. Lindinger, raum mit dorsalem Haar, Platte, Drüsenmündung. Platten farblos, alles andere gelb, am dunkelsten L.. Erwachsenes Weibchen farblos mit schwach gelblichem Hinter- rand. Dieser (Abb. 15) wie beim 2. Stad., L, kleiner und weiter zurück- liegend, L, deutlich dreilappig, Haare S dorsal, lang, 6 ventral, kürzer. Drüsen über den Stiemen des Kopfteils 4—7. Perivaginaldrüsen in 5 Gruppen (9—13 : 14—17 :6—8 |: 17— 14: 13—9)]). Madagaskar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Cocos nucifera, auf den Perigonschuppen der Frucht; am Anfang VI. 1907: 22 ad. mit Ovarial- eiern (St.). Gattung Diaspis Costa. Diaspis parva sp. n. Schild vom 2 bräunlichgrau oder weißlichgrau, rund; Exuvien zentral, schwach gelb. Schild vom 5 schmal, dreikielig, weiß, mit endständiger selber Larvenhaut, 1 mm lang. Larve (tot) breit-eiförmig, 0,35 mm lang, 0,23 mm breit. Analsegment (Abb. 16) mit 2 Lappenpaaren. L, groß, dreilappig mit rechteckigem Mittelläppchen; Ls, klein, gerundet, ganzrandig oder jederseits einmal schwach gekerbt. Zweites Stadium (tot) rundlich-birnförmig, 0,52 mm lang, 0,42 mm breit. Analsegment (Abb. 17) mit 3 Lappenpaaren. L, an beiden Seiten einer tiefen Einbuchtung, klein, schmal, spitz, stark auseinander weichend, mit je einem ventralen Haar am Innengrund. Dann dolchförmige, schräg nach außen gerichtete Platte, kegelförmige Drüsenmündung, großer, ge- rundeter L, und kleinerer, sonst ähnlicher L;, beide unsymmetrisch, Lz mit starkem, grundständigem, dorsalem Haar, dolchförmige Platte, breit gerundete Drüsenmündung, unsymmetrischer mehrzähniger Fortsatz, Platte, Drüsenmündung, Zwischenraum, Platte, Drüsenmündung. Erwachsenes Weibchen gelblich, rundlich-birnförmig mit breit serundetem Analsegment, 0,65—0,83 mm lang, 0,52—0,7 mm breit. Drüsen über den Stigmen des Kopfteils 0-1. Perivaginaldrüsen in fünf Gruppen (12—14:13—16:7—9:15:11—12). Analsegment (Abb. 18) mit einer medianen Randdrüse mit spitzer, vorgezogener Mündung und 2 einwärts vom Körperrand eingelenkten ventralen Haaren, dann L, zurückliegend, spitz und schräg dreieckig, divergirend, mit je einem dorsalen, einwärts vom Körperrand eingelenkten Haar, dolchförmige Platte mit einem rand- ständigen dorsalen und einem etwas entfernten ventralen Haar, vorstehende, breite und spitze Drüsenmündung, Ls diese überragend, spatelförmig, L, ähn- lich, etwas kleiner mit dorsalem und ventralem Haar, Platte, Drüsenmündung, Afrikanische Schildläuse. 45 L, und L, breit, kurz, spatelförmig, wie alle Lappen unsymmetrisch. Sonst wie 2 2. Stad., nur größere Plattenzahl. Lappen gelb, längsstreifig. Deutsch-Ostafrika: Bombuera in Usambara, Buschsteppe, auf Loranthus undulatus E. Mey. var. sagittifolius Engl., Blatt und Zweig, Vertiefungen verursachend; im I. 1893: 22 ad., leere fc‘ Schilde (H.). Diaspis pentagona Targ. [Targioni-Tozzetti, Rev. di Bacchicolt., 1855, No. 11.] — Green, Cocc. of Ceylon RL, 1896), p. 87. Deutsch-Ostafrika: Amani, auf unbestimmter Dikotylen, Zweig; im VI. 1904: 92 ad. mit Ovarialeiern (Am.). Gattung Fiorinia Targioni. Fiorinia fioriniae (Targ.) Ckl. Targioni-Tozzetti, Studii sulle Cocc. 1867, p. 14. — Newstead, Monogr. Coce. Brit. Isl. I, 1901, p. 134. Sansibar: Kokotoni, auf Celtis mauretiana Planch., Blattunter- seite; im VIII. 1889: @ ad. mit Ovarialeiern (H.). Gattung Lepidosaphes Shimer. Lepidosaphes pinniformis (Bouche) Kirk. Bouch&, Stett. Entomol. Zeit. XII, 1551, p. 111. — Newstead, Monogr. Coce. Brit. Isl. I, 1901, p. 204. Deutsch-Ostafrika: Popo, auf Loranthus sp., Blatt (H.). — Amani, auf Citrus-Arten, Zweig und Blatt; im III. 1908: SQ ad., SQ ad. mit Ovarialeiern, leere Sc Schilde, 22 und 2. Stad. Zweige sehr stark krustig besetzt (Am.). Gattung Phenacaspis Cooley et Cockerell. Phenacaspis tangana sp. n. Schild des 2 hell-, gelblich- oder grünlichbraun, kommaförmig, dünn, hornartig durchscheinend, 3,5—4 mm lang, 1 mm breit. Erwachsenes Weibehen 2 mm lang, 0,7—1 mm breit, mit scharf abgesetztem Cephalothorax ähnlich wie bei Opuntiaspes. Perivaginaldrüsen in 5 Gruppen (39:21:5:20:38). Stigmendrüsen des Kopfteils 8). Analsegment (Abb. 20) mit 5 Lappenpaaren. Mittellappen in einer Ein- kerbung etwas zurückliegend, unsymmetrisch, Unterrand (oberer Innen- 46 L. Lindinger, rand) gekerbt, die anderen Lappen paarweise angeordnet, gerundet spatel- förmig oder halb oval, der äußere jeden Paares kleiner als der innere. Dolchförmige Platten 6, doppelt so lang als die Lappen. Randdrüsen- mündung auf wenig hervortretenden Vorwölbungen. Deutsch-Ostafrika: Tanga, auf Dracaena sp., Blatt; am 11. V. 1906: 22 ad. mit Ovarialeiern, 5 vorletzten Stadiums (St.). Gattung Pinnaspis Cockerell. Pinnaspis pandani (Comst.) Ckll. Comstock, Ann. Rep. Comm. Agrie. 1550, Washington 1581, p. 324. — Newstead, Monogr. Coce. Brit. Isl. I, 1901, p. 207. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Palme, Blatt (St. Ber. XI, p. 6). Gattung Pseudoparlatorea Cockerell. Pseudoparlatorea parlatoreoides (Comst.) Ckll. Comstock, Sec. Rep. Corn. Univ. Exp. Stat. 1852—S3, Ithaca, N. Y. 1853, p. 64. — Hempel, Rev. Mus. Paul. IV, 1900, p. 5ll. Deutsch-Ostafrika: Amani, auf Arzstolochia sp., Blatt, besonders Oberseite längs der Adern; am 3. X. 1906: freie Larven unterm Mutter- schild, 22 2. Stad. in der Larvenhaut, 92 ad. in Exuvie 2. Stad., 222. Stad., 92 ad. mit ÖOvarialeiern, co’ ad. (Am.). Perivaginaldrüsen meist in 4 Gruppen (z.B. 14:21:22:16; 19:24:27:18; 20:25:21:22), zweimal in.» (15225°01721%2716: 15:18: 2:21:37), am ganzen zahlreicher salz beim Typ. Gruppe Parlatoreae. Gattung Leucodiaspis Sign. Leucodiaspis cockerelli (de Charm., Green) Lindgr. [De Charmois, Pr. Soc. Amie. Seien. 1899, p. 33. —] Green, Journ. Bomb, Nat. Hist. Soc. XVI, 1905, p. 354. — Lindinger, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXV, 1907, 3. Beih., 1908. Madagaskar: Insel Nossi B&, auf Asparagus plumosus, Stengel; am 20. XI. 1908: 92 ad. mit ÖOvarialeiern und abgelegten Eiern in ver- schiedenen Entwicklungsstadien (St. Ber. XI, p. 6. — Lindinger, Zeitschr. f. wiss. Ins.-biol. V, 1909, p: 107). Afrikanische Schildläuse. 47 Gattung Parlatorea Targioni. Parlatorea pergandei Comst. Comstock, Ann. Rep. Comm. Agric. 1550, Washington 1SS1, p. 327. — Leonardi, Ann. R. Sc. Sup. Agricolt. Portiei V, 1903, S. A., p. 31. Sansibar (ohne nähere Bezeichnung): Auf Scerophulariacee, Blatt- unterseite; am 5. VI. 1905: 2 ad. (St.). Gattung Pseudaonidia Cockerell. Pseudaonidia trilobitiformis (Green) Ckl. Green, Ind. Mus. Not. IV, 1596, p. 4; Cocc. of Ceylon I, 1596, p. 41. Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Bezeichnung): Auf Apfelsine (lee. Busse. Reh, Allgem. Zeitschr. f. Entomol. IX, 1904, p. 175, Nr. 23). Auf Cocos nucifera, Blatt (St. Ber. XI, p. 6). — Usambara, Dodacreek- Gebüsch, auf Uvaria stuhlmanni Engl., Blattunterseite; im VI. 1898: Q ad. nach der Eiablage (H.). Sansibar: Auf einer unbestimmten Dikotylen; am 5. V1.1905: PPad. (St. Ber. VII, p. 10). — Auf Anacardıum occidentale L., Blattoberseite; am 11. X. 1889: 2 ad. jung, leere c’ Schilde (H.). — Auf Psedium guayava L. Blattunterseite am Mittelnerv; am 17. V1l. 1888: Q ad. mit Ovarialeiern und Eiern unterm Schild (H.). 48 L. Lindinger, Afrikanische Schildläuse. Figurenerklärung. Tafel I. Figur 1: Aspidiotus cyanophylli, 2 ad., von Totohoon, Agave. << 170. „ DE v5 destructor, 2 ad., von Gigi. x T70. n 3 .; varians, Larve. >< 770. n AnUDE ,: Seh > 00: = 6 n n 2rad. 0: en file n 2 2 ad. von Madagaskar. X 610. n S: A Missus; 2 ad. -< 540. Tafel I. Figur 10: Aspidiotus mammillaris, 2 ad. > 770. „ 11: Oryptaspidiotus austro-africanus, 2 2. Stad. = 770. ak ” D) „ 2 Er Tl): „ 13: Chionaspis amaniensis, 2 ad. >< 460. Tafel IM. Figur 14: Chionaspis unita, 2 ad. x 540. „ 15: Cryptaspidus nucum, 2 ad. x 0. „ 16: Diaspis parva, Larve. x 770. ale: r a ostad. = 10: „ 19: Aspüliotus furcraeicola, 2 ad. > 540. »„ 20: Phenacaspis tangana, 2 ad. < 540. Vergrößerungen linear. Eingegangen am 27. Oktober 1910. Ausgegeben am 26. November 1910. Berichtigung. Im Oktoberheft des Bulletin of Entomological Research, London (Vol. I, Part 3, 1910), das ich erst nach der Drucklegung meiner Arbeit einsehen konnte, hat R. Newstead eine Abhandlung über ost- afrikanische Schildläuse veröffentlicht (Some further observations on the scale inseets [Uoccidae] of the Uganda Proteetorate). Die von ihm als ? Diaspis chionaspiformis, Green, MS., sp. n. beschriebene Art (l. e. p. 198) stimmt mit meiner Chionaspis umita (p. 43 und Fig. 14 der vorliegenden Abhandlung) überein. Der Newsteadsche Namen ist älter, der von mir gewählte demnach ungiltig. Newstead ist der Ansicht, daß das Tier eher zu Chionaspis gehört („It is an aberrant form and may subsequently be placed in a subgenus of Chionaspis“). Nach nochmaligem Vergleich meines Materials mit Newsteads Beschreibung scheint es mir wahr- scheinlicher, daß es sich um eine abweichend gebildete Hemichionaspis- Art handelt. Das Artwort Greens ist grammatikalisch falsch gebildet und muß chionaspitiformis lauten. Der Namen der Art ist demnach zu ändern in Hemichionaspis chionaspitiformis (Green). Im gleichen Heft geht Green auf die von Newstead in einer früheren Zusammenstellung von Schildläusen aus Uganda gemachte An- gabe, in der Aspidiotus cydoniae genannt wird, ein und stellt sie richtig (Remarks of Coceidae from Uganda, 1. e. p. 201). Meine Notiz (p. 37 der vorliegenden Abhandlung) ist dadurch gegenstandslos geworden. Hamburg, 26. November 1910. L. Lindinger. Re LUNON KERLE: A INSERTAE Be N. Dan: Da i ar N DT FL Ah ide BE f u Man Dalıy PR Math Ei Kal). Re Me FOR . ars ; EN Ra y er Tafel I. Beiheft 3. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. NXVITI. Cocciden des östlichen Afrikas. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. NXVII. Beiheft 3. Moe la Cocciden des östlichen Afrikas. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. NXVII. Beiheft 3. Mosel 131: Cocciden des östlichen Afrikas. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins einschließlich des Gebiets der freien und Hansestädte Hamburg (nördlich der Elbe) und Lübeck und des Fürstentums Lübeck. Von P. Junge. Mit 21 Abbildungen im Text. Vorrede. Die folgende Arbeit bildet den ersten (zweiten erschienenen) Teil der „Neuen Flora“. Die Art der Gliederung ist (von kleinen Abweichungen abgesehen) dieselbe wie in dem bereits erschienenen (vierten) Teile, !) auf den hinsichtlich derselben verwiesen sei. Auch in diesem Teile sind genaue Diagnosen gegeben, jedoch nur für die Arten und die (in sehr geringer Zahl vorhandenen) Kreuzungen. Diese Beschreibungen erscheinen besonders notwendig, um eine genaue Fest- stellung der Beziehungen der Formen zum Typus der Art geben und sichere Trennung der Formen vornehmen zu können. Im Interesse leichter Formentrennung ist für die Formen der normal entwickelten Blätter resp. Stengel jeder Art eine Bestimmungstabelle gegeben worden. In der Auf- stellung derselben sind gleichartige Arbeiten anderer Autoren nur in ein- zelnen Punkten benutzt worden; im alleemeinen ist eine abweichende Anordnung gegeben worden. Die Tabellen zum Bestimmen der Klassen, Familien, Gattungen und Arten dienen nur rascher und leichter Orientierung nach auffälligen Merkmalen, sind deshalb nicht streng wissenschaftlich gehalten. (rerenüber der bisher eingehendsten Besprechung der Pteridophyten Schleswig-Holsteins in der „Kritischen Flora der Provinz Schleswig-Hol- stein ete.“ (1590) von Herrn Dr. P. Prahl ist ein wesentlicher Fortschritt in der Durchforschung der Gefäßkryptogamenflora dieses Gebiets zu ver- zeichnen. Von den 35 Arten jener Flora ist eine zu streichen, 5 treten neu hinzu; gegenüber keiner Kreuzung jenes Werkes sind heute zwei Bastarde von mehr als 70 Standorten bekannt; an Stelle früher bekannter 36 Formen (bei höchster Schätzung) stehen heute (ohne Kombinations- formen) über 500 Abarten und Monstrositäten. Für fast alle seltenen Arten ist eine für manche Spezies eroße Anzahl bisher unbekannter ') Vergleiche: Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten XXV. 1907 (1908). 50 P. Junge. Fundorte nachgewiesen worden, so daß die Verbreitung derselben jetzt viel genauer als früher erkannt ist. Dabei war die Durchsicht und Durch- arbeitung eines umfangreichen Herbarmaterials von großer Bedeutung, und zwar der Herbarien: l. des Botanischen Museums zu Hamburg, enthaltend die Herbarien resp. Pflanzen von Brick, Buek, Erichsen, Fischer, Jaap, A. Junge, Kirsten, Laban, Lüders, Möhrcker, J. Schmidt, Professor .J: A. Schmidt und Zimpe]; >, des Altonaer Städtischen Museums, enthaltend die Herbarien von Hinrichsen und J. J. Meyer, zur Verfügung gestellt von Herrn Professor Dr. Lehmann; 3. des Naturhistorischen Museums zu Lübeck, enthaltend die Herbarien resp. Pflanzen von Ave-Lallement, Baenitz, Brehmer, Friedrich, Grie- wank, Häcker, L. Hansen, W. Junge, Kindt, Kohlmeyer, Lasch, Milde, Nolte, Rabenhorst, Ranke, Sonder usw., zur Verfügung gestellt durch Herrn Direktor Professor Dr. Lenz; 4. des Botanischen Instituts der Universität Kiel, enthaltend die Her- barien resp. Pflanzen von Bargum, Engelken, Forchhammer, L. Hansen, Hennings, Nolte, Weber u.a., zur Durchsicht überlassen von dem Herrn Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Reinke und Herrn Dr. Nissen; 5. des Botanischen Instituts der Universität Kopenhagen, enthaltend die Herbarien resp. Pflanzen von Borst, Didrichsen, Friderichsen, Gelert, Hornemann, Kjaerbölling, Lange, Nolte, Petit, Poulsen, Rostrup, Schiötz, Schröder, Svendsen usw., zur Verfügung gestellt durch Herrn Professor Dr. Warming und Herrn Dr. ©. H. Ostenfeld. Zahlreiche Belege sah ich aus den Herbarien der Herren A. Christi- ansen in Kiel und Dr. P. Prahl in Lübeck, ganz besonders reiche Samm- lungen aber im Herbarium des Hermm Justus Schmidt in Hamburg. Zahlreiche Werke der einschlägigen Literatur überließen die Bibliothek des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg in Berlin, die Bibliothek des Botanischen Museums, des Botanischen Vereins und die Stadtbibliothek in Hamburg, die Landesbibliothek: und die Universitätsbibliothek in Kiel, die Bibliothek des Naturhistorischen Museums in Lübeck und die Univer- sitätsbibliothek in Kopenhagen. | Durch Überlassung von Herbarpflanzen, durch Nachweis und Über- lassung von Literatur, durch Führung auf Ausflügen und durch Aus- künfte verschiedener Art wurde mir Unterstützung zuteil durch die Herren ©. Borehmann-Hamburg, G. Busch-Bergedorf, A. Christiansen-Kiel, W. Christiansen-Kiel, Frau D. Green-Arnis a. d. Schlei, die Herren Dr. W. Heering-Hamburg, A. Hirth-Münster i. W., ©. Kausch-Hamburg, Dr. P. Prahl- Lübeck, H. Petersen-Schwesing bei Husum, H. Röper-Hamburg, C. Rohweder-Meldorf, H. Schmidt-Tondern, Dr. Ch. Sonder-Oldesloe, Professor Dr. R. Timm-Hamburg, H. Westphal-Apenrade und F. Wirtgen-Bonn. w Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. Hl Allen genannten Herren, Instituten und Vereinen sage ich für die liebenswürdige Unterstützung herzlichen Dank! Eine so eingehende Bearbeitung zu geben, wie sie die folgende Zusammenstellung bietet, wäre unmöglich gewesen ohne die durch Herrn Justus Schmidt in Hamburg seit langen Jahren vorgenommenen Unter- suchungen über die Farnpflanzen des schleswig-holsteinischen Florengebiets, welche Herr Professor Dr. Luerssen in Königsberg durch Begutachtung zahlreicher ihm eingesandter Spezimina unterstützte. Für die liebenswürdige Hilfe in jeder Richtung bin ich Herrn Schmidt zu großem Danke verpflichtet, dem an dieser Stelle Ausdruck verliehen sei. Ebenso danke ich den Herren Direktor Professor Dr. Zacharias und Professor Dr. Voigt, welche in zuvorkommendster Weise die vielseitigen Hilfsmittel des Botanischen Museums in Hamburg freundlichst zur Verfügung stellten. Das Zeichen ! zeigt an, daß Verfasser Exemplare vom Standorte sah, das Zeichen !!, daß er die Pflanzen am Fundorte sammelte. Abbildungen sind bei einigen Trennungen und Formen zegeben worden, bei denen die Bestimmungstabelle eventuell versagen könnte, resp. von bisher nicht abgebildeten, besonders charakteristischen Formen der Gattung Polypodium. Hamburg, im Oktober 1910. P. Junge. 4* Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 55 Pteridophyta. Cohn Hedwigia XI. 18 (1871). Bei uns 39 Arten einheimisch. I. Allgemeiner Teil. A. Besiedlungsgruppen. Gruppe I: Der schleswig-holsteinische Florenbezirk gehört zum zentralen Verbreitungsgebiet bei den folgenden Arten: Athyrium filix Jemina, Cystopteris fragelis, Aspidium phegopteris, A. dryopteris, A. thelyp- teris, A. filix mas, A. eristatum, A. spinulosum, Blechnum spicant, Asplenum trichomanes, A. septentrionale, A. ruta muraria, FPteridium aqwilinum, Polypodium vulgare, Osmunda regalis, Ophioglossum vulgatum, Botrychium lumaria, B. ramosum, Equiselum silvaticum, E. pratense, E. arvense, E. pa- lustre, E. heleocharis, E. hiemale, Lycopodium selago, L. anmotinum, L. clavatum, L. inundatum und L. complanatum, also bei 29 Pflanzen. Gruppe I: Der Florenbezirk wird von der Nord- oder Nordwest- erenze des Verbreitungsgebiets geschnitten oder liegt nahe dieser Grenze bei: Aspidium Robertianum, A. montanım, A. lobatum, Onoclea struthio- pteris, Salvinia natans, Pilularia globulifera und Equesetum masıimum, also bei 7 Arten. Gruppe III: Der Florenbezirk wird von der Süd- oder Südwest- erenze des Verbreitungsgebiets geschnitten oder liegt in der Nähe dieser Grenze bei: Selaginella selaginoides, Isoötes lacustre und J. echinosporum, also bei 3 Arten. B. Verbreitungsgruppen. 1. Untergebiet: Das Hügelland (ohne die Salzorte). Diesem Gebiete sind eigentümlich: Aspideum robertianum, A. lobatum, Onoclea struthiopteris, Selaginella selaginoides und Isoötes lacustre, also 5 Arten. 54 P. Junge. Vorwiegend hier treten auf: Cystopteris fragilis, Aspidium phego- pteris, A. dryopteris, A. montanum, Asplenum trichomanes, A. septentrionale, Ophioglossum vulgatum, Botrychium ramosum, Egquwsetum maximum und E. hiemale, also 10 Arten. Im Vergleich mit anderen Gebieten treten zurück (ohne gerade selten zu sein): Aspidium cristatum, Blechnum spicant, Osmunda regalis und Lycopodium clavatum, also 4 Arten. Selten sind (im Gegensatz zu andern Untergebieten und auch über- haupt): Botrychium hımaria, Salvinia natans, Pilularia globulifera, Lyco- podium selago, L. annotinum und L. complanatum, also 6 Arten. Es fehlt hier: Zsoötes echinosporum, also 1 Art. Die in eine Abteilung dieser Gliederung gebrachten Arten sind einander hinsichtlich der Zugehörigkeit zu dieser Abteilung nicht gleich- wertig. Einige derselben erscheinen nach der Art der von ihnen an den Boden gestellten Ansprüche absolut an das Hügelland gebunden, nämlich Aspidium robertianum (Kalkgehalt des Bodens liebend), A. lobatum und Onoclea struthiopteris (letztere Art Bewohner feuchter, tiefer Weald- schluchten und quelligen Waldbodens). Andere wieder sind außerhalb unseres Gebietes, besonders in dem nach seiner Pflanzenwelt diesem ähn- lichen Jütland, an Orten des Heidegebiets festgestellt worden und daher auch bei uns in dieser Gegend zu erwarten. Es gilt das von Selagenella selaginoides und I/soötes lacustre. Es ist dabei noch besonders darauf hinzuweisen, daß die erste dieser beiden Pflanzen einem Gebiet angehört, (das die Merkmale des Hügellandes nicht mehr rein aufweist, sondern sich nach seiner Bodenbeschaffenheit der Heidezone nähert, und daß die zweite Art bisher fast stets in Seen auf der Grenze dieser beiden Zonen gefunden worden ist, so daß nur das Vorkommen bei Ratzeburg—Mölln (also im Hügelland) veranlassen kann, auch die ihrer Zugehörigkeit nach zweifel- haften Fundorte dem Hügelgebiete des östlichen Schleswig - Holstein zuzuweisen. 2. Untergebiet: Das Heidegebiet. Nur hier tritt auf: Jsoötes echinosporum, also 1 Art. Vorwiegend hier treten auf: Aspedium cristatum, Blechnum spicant, Polypodium vulgare (auch sonst häufig, doch hier ganz besonders massen- haft), Osmunda regalis, Botrychium lunaria, Pilularca globulifera, Lyco- podium clavatum, L. inundatum und L. complanatum, also 9 Arten. Es treten zurück (ohne gerade selten zu sein): Aspidium phego- pteris, A. dryopteris, Equisetum pratense und E. hiemale, also 4 Arten. Selten sind (im Gegensatz zu andern Gebieten oder einem derselben sowie überhaupt): Cystopteris fragilis, Aspidium montanum, Asplenum trichomanes, A. septentrionale und Ophroglossum vulgatum, also 5 Arten. Es fehlen: Aspidium robertianum, A. lobatum, Onoclea struthiopter:s, Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 99 Botrychium ramosum, Salvinia natans, Selaginella selaginoides und Isoötes lacustre, also 7 Arten. Im Vergleiche mit dem Hügellande zeigt sich eine Abnahme deı ausschließlich oder vorwiegend auftretenden Arten von 15 (5 + 10) im Hügelgebiete auf 10 (1 +9) im Heidegebiete, dagegen eine Zunahme der seltenen oder fehlenden Arten von 7 (6+ 1) im Hügelgebiete auf 12 (5 +7) im Heidegebiete, also eine Abnahme der Artenzahl verbunden mit einer Abnahme der Arthäufickeit, letzteres allerdines nicht für sämt- liche, sondern nur für bestimmte Spezies. 3. Untergebiet: Elbhöhen und Vorland (ohne die Marsch). Nur hier tritt auf: Keine Art. Vorwiegend hier tritt auf: Salvinea natans, also 1 Art. Es treten im Vergleiche zu anderen Gebieten zurück (ohne selten zu sein): Aspedium dryopteris, A. phegopteris, A. thelypteris, A. eristatum, Lycopodium clavatum und L. inundatum, also 6 Arten. Selten sind (im Gegensatz zu andern Gebieten oder einem derselben wie auch überhaupt): Cystopteris fragdis, Blechnum spicant, Asplenwm trechomanes, A. septentrionale, Ophioglossum vulgatum, Botrychium hınaria, B. ramosum, Eqwisetum pratense, E. maximum, Lycopodium selago, L. annotinum und L. complanatum, also 12 Arten. Es fehlen: Asprdeum Robertianum, A. montanum, A. lobatum, Asplenum ruta muraria, Onoclea struthropteris, Osmunda regalis (2), Pilularia pilulifera, Selaginella selaginoides, Isoötes lacustre und I. echinosporum, also 10 Arten. Während die Elbhöhen und das ihnen streckenweise vorgelagerte Dünen- und Moorgebiet hinsichtlich mancher Pflanzengruppen von den übrigen Verbreitungsgruppen deutlich und scharf getrennt sind, ist das in bezug auf die Gefäßkryptogamen nicht der Fall. Wohl zeigt sich im Vergleiche mit den beiden vorher besprochenen Zonen eine starke Ab- nahme der ausschließlich oder vorwiegend auftretenden Arten, nämlich von 15 resp. 10 in jenen Gebieten auf eine einzige in diesem; auch fällt scharf in die Augen die Zunahme der seltenen oder fehlenden Pflanzen von 7 resp. 12 auf 22 (12 + 10). Das liegt aber weniger an der Boden- beschaffenheit dieses Gebiets und an seinen Lageverhältnissen gegenüber den andern Zonen, als vielmehr an der geringen Ausdehnung. Wenn auch Ausnahmen vorkommen, so gilt doch für ähnliche Bedingungen bietende Gegenden in der Regel, daß die Artenzahl um so geringer ist, je kleiner das Gebiet ist. Um diesen rein äußerlichen Umstand nicht auf die Betrachtung einwirken zu lassen, ist in der prozentuellen Zusammen- fassung das Elbgebiet unberücksichtigt geblieben. 4. Untergebiet: Die Marsch (ohne die Salzorte). Nur hier tritt auf: Keine Art. Vorwiegend hier tritt auf: Keine Art. 56 P. Junge. Es treten zurück (sind aber noch nicht selten): Athyrcum filix femina, Aspidium filix mas, A. cristatum, A. spimulosum, Blechnum spicant und Polypodium vulgare, also 6 Arten. Selten sind: Aspidium thelypteris, Pilularia globulifera, Equwisetum hiemale und Lycopodium inundatum, also 4 Arten. Es fehlen: Alle übrigen Arten mit Ausnahme von Equwesetum arvense, E. palustre und E. heleocharis, also 26 Arten. Noch stärker als zwischen den übrigen Untergebieten fällt das Zurücktreten der Pteridophyten beim Vergleiche derselben mit der Marsch auf. Diese hat keinen einzigen ihr eigentümlichen und ebensowenig einen vorwiegend ihr angehörenden Vertreter aus der Gruppe der Gefäß- kryptogamen. Es fehlen aber oder sind selten nicht weniger als 30 (26 + 4) Arten dieser Gruppe. 5. Untergebiet: Salzführende Orte. Nur hier tritt auf: Keine Art. Vorwiegend hier tritt auf: Keine Art. Selten ist: Ophroglossum vıulgatum, also 1 Art. Es fehlen: Alle übrigen Arten mit Ausnahme von Zqwzsetum arvense und #. palustre, also 36 Arten. Die salzhaltigen Orte sind außerordentlich arm an Pteridophyten. Auch die drei genannten Pflanzen treten nie an von stärker salzhaltigem Wasser öfter bespülten Orten auf, sondern nur an Stellen, die gelegent- lich von schwacher Salzlösung getroffen werden. Ophvoglossum vulgatum scheint der einzige unserer. Farne, der einen geringen Salzgehalt des Bodens verträgt; die Natterzunge findet sich z. B. im Brenner Moore bei Oldesloe, in das mehrere Salzquellen ihre Wasser ergießen, und auf den zuweilen vom Wasser der Nordsee überspülten Weiden der Wiesenzone auf der Insel Röm. Die beiden Schachtelhalmarten erscheinen öfter. Die folgende Tabelle gibt die Verteilung der Pteridophyten auf das l., 2., 4. und 5. Untergebiet der Zahl nach an: Von 39 Arten | 1. N 0 Da u kommen vor: Untergebiet. überhaupt a, She dekelehe a IT,4 0 a 52,1 un Klar 8 2) "no SIEH On davon häufig bis | zerstreut ...... 21 5331 15= 38,5% | 4=10,3%. 1= 26% davon selten‘)... |17—= 43,6% | 17=43,6%| 9=233,0%| 2=5,1% Es ergeben sich aus dieser Zusammenstellung für die Farnpflanzen ähnliche Verhältnisse wie früher für die Riedgräser und Simsen. Dem Hügel- ') Arten, welche im speziellen Teile dieser Arbeit nach Standorten angegeben sind. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 57 lande mit der größten Artenzahl folgt in geringem Abstande das Heide- gebiet. Während die Verhältniszahlen hier 97,4 und 82,1 sind, waren sie bei den. Carzces 86,5 und 76,5, bei der Gattung Seirpus 79 und 68,4. Die Differenzen sind 15,3 = 15,7 °/o von 97,4), 10 (= 11,6 °/o von 86,5) und 10,6 (=13,3 °/o von 79). Die Unterschiede in der Artenzahl sind also 15,7 °/o, 11,6 °%/ und 13,3 °/o der Artenzahl des Hügelgebiets, dem sich also die Heide in ihren Farnpflanzen kaum weniger nähert als in ihren Halberäsern. Die beiden Zonen der Marsch und der Salzorte sind bedeutend ärmer an Pteridophyten (wie ja auch an Cyperaceen) als östliches Hügel- land und Heideland des schleswig-holsteinischen Mittelrückens. Hier sind die Verhältniszahlen 33,3 und 7,7. Die Marsch besitzt also nur den dritten Teil der Arten des Gesamtgebiets, die Salzorte nur den dreizehnten Teil aller in Betracht kommenden 39 Pflanzen. Für die Gattung Carex sind die entsprechenden Zahlen 55,8 und 30,8, für die Gattung Seörpus 47,4 und 63,1. Mit der Verhältniszahl des östlichen Gebiets der Hügel (97,4) verglichen, ergibt sich, daß die Marsch nur 33,8 %/o (33,3 zu 97,4), das (Gebiet der Salzorte nur 7,9 °%o (7,7 zu 97,4) der Farnanzahl jener Zone besitzt. Für die Gattung Carex sind die entsprechenden Zahlen 64,5 °/o (55,8 zu 86,5) und 35,6 %/o (30,8 zu 86,5), für die Gattung Seirpus aber 60% (47,4 zu 79) und 79,9% (63,1 zu 79). Wenn also die Vertreter dieser beiden Gattungen in der Marsch und an den Salzorten auch in geringerer Zahl auftreten wie im Hügellande, so treten sie doch bei weitem nicht so zurück wie die Farnpflanzen. Die Differenzzahlen für Marsch und Salzorte gegenüber dem Hügellande sind bei den Farn- pflanzen 33,8 und 7,9 zu 100, bei den Riedgräsern aber 64,5 und 35,6 zu 100 und bei den Simsen 60 und 79,9 zu 100. Vergleicht man die entsprechenden Zahlen, also 33,8 mit 64,5 und 60 sowie 7,9 mit 35,6 und 79,9, so findet man, daß die Pteridophyten für die Zusammensetzung der Marschflora (soweit die Artenzahl in Betracht kommt) nur etwa die Hälfte der Bedeutung der Carex- und Scirpus-Arten haben (64,5 resp. 60 : 33,8). An den Salzorten sind die Farne und ihre Verwandten noch weniger wichtig; ihrer Artenzahl nach haben sie nur Y/s der Bedeutung der Carex-Arten, nur Y/ıo der Bedeutung der Scorpus-Arten (35,6 resp. 79,9: 7,9). Die Differenz in der Bedeutung dieser Pflanzengruppen für die Zusammensetzung der Flora der einzelnen Zonen würde noch schärfer hervortreten, wenn neben der Artenzahl auch die Artenhäufigkeit in festen, bestimmten Zahlen ausgedrückt werden könnte. In der Marsch und an den Salzorten erscheinen Farnpflanzen selten in großer Menge bestand- bildend, während das bei den Halbgräsern öfter der Fall ist. Als Ergebnis ist festzuhalten: Das Hügelland ist reich an Pterido- phytenarten, das Heidegebiet kommt ihm ziemlich nahe, die Marsch tritt 58 P. Junge. weit zurück, das Gebiet der Salzorte ist sehr artenarm. Die Unterschiede treten viel schärfer hervor als bei den Halbgräsern. Was hier für die Arten festgestellt ist, gilt in mehr oder weniger eroßer, aber stets naher Übereinstimmung auch für die Kreuzungen (von denen allerdings nur zwei bekannt sind) und Formen. C. Verbreitung über die Pflanzenformationen. Die folgende Gliederung schließt sich der Aufstellung an, welche für die Besprechung der Cyperaceen gegeben wurde. Sie ist jener gegen- über stellenweise erweitert, stellenweise zusammengezogen worden, wie das bei dem abweichenden Vorkommen der Pteridophyten notwendig war. A. Formationen auf salzhaltigem Boden: Pteridophyten treten in sehr geringer Zahl auf und nur an Orten, an denen der Salzgehalt ein schwacher ist (vergleiche Seite 56). l. Salzwiesen: Dieselben besitzen selten Zguwisetum palustre, so 2. B. bei Gelting und Falshöft in Angeln, an trockeneren, freieren (pflanzenarmen) Stellen gelegentlich auch &. arvense und ganz aus- nahmsweise Ophroglossum vulgatum, so nur beobachtet auf Röm bei Lakolk. Auf die Strandwiesen bei Haßberg, auf denen Erichsen die Natterzunge sammelte, ist seit Jahrzehnten (seit der November- flut von 1872) kein Salzwasser mehr gelangt; der Standort muß also hier außer Betracht bleiben. Il. Salzmoore: Die Salzmoore besitzen (mit einer Ausnahme) nur (selten) Eqwsetum palustre. Die Ausnahme bildet das Brenner Moor bei Oldesloe, das in großer Menge Ophioglossum vulgatum aufweist. B. Formationen auf nicht salzhaltigem Boden: I. Natürliche Formationen: a) Formationen aufgleichmäßig mit Wasser bedecktem Boden (Gewässer): «. Gewässer mit sandigem oder moorigem (moorig-schlammigem) Boden: Auf dem Boden dieser Gewässer gedeihen drei Farn- pflanzen: Pelularia globulsfera, JIsoetes lacustre und 7. echino- sporum. Von diesen ist J. lacustre an Gewässer mit Sandgrund sebunden, während Z. echenosporum auch auf moorig-schlammi- sem Grunde gedeiht und Pilularia auf Boden beider Formen vorkommt und selbst in Gewässern mit tonig-schlammigem Boden nicht völlig fehlt; die Pflanze gedeiht z. B. sehr gut in Wasser- Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 59 löchern einer Tongrube in Farmsen bei Hamburg. Beim Aus- trocknen des Gewässers gehen die Zsoötes- Arten zugrunde, während Pilularia erhalten bleibt, allerdings unter veränderter Blattbildung (so z. B. oft am Ihlsee bei Segeberg). 8. Gewässer mit tonig-schlammigem Boden: Auf Gewässern dieser Formation, welche nährstoffreicher als die unter « genannten sind, wächst zwischen Floßholz an wenigen Orten Salvenia natans, mit dem Floßholz in unsere (Grexrend gebracht, aber neuerdings nur bei Hamburg gefunden. Unter den auf dem Floßholz auftretenden Pflanzen findet sich ausnahmsweise Equisetum heleocharis. b) Formationen auf trockenem bis nassem Boden: «. auf nährstoffreichem Boden: 1. mit Baumwuchs: I. mit Hochwald: Der Wald ist auf nährstoffreichem Boden in der Regel Laubwald, und zwar meistens aus Buchen gebildet, mit denen vielfach, doch fast stets in geringer Zahl, Eichen vermischt stehen, daneben Weiß- buche, Ahorn und (seltener) Ulmen und. Linden (nur stellenweise heimisch. An feuchten Orten, besonders Niederungen und Schluchten, treten Erle und Esche auf. Es finden sich von Farnpflanzen verbreitet, zuweilen in großer Menge, Athyrium filix femina, Aspidium filix mas, A. spinulosum (öfter als subsp. delatatum), Equwisetum sölvaticum und (weniger verbreitet) E. hiemale. Wälder dieser Art führen hin und wieder, und zwar häufiger als andere Formationen, Aspidium dryopteris und A. phegopteris, besonders an pflanzenärmeren, trockeneren Stellen, auf denen zuweilen auch Zgquwisetum pratense auftritt, zusammen mit meistens spärlichem, zerstreut wachsendem Polypodium vulgare und gelegentlich wenig zahlreich erscheinendem Pteridum aquilinum. Feuchte, quellige Senkungen, quellige Abhänge und die Hänge der Bachschluchten zeigen (im Hügellande des Ostens längs der Ostsee) Zquzsetum masimum in oft ausgedehnten, dichten Beständen. Nur ein Ort dieses Gebiets besitzt in tiefer, schattiger Schlucht Onoclea struthropter:s. Egwisetum arvense ist nicht selten vorhanden, in der Regel als f. nemorosum; selten dagegen ist Aspedium montanum, nur von wenigen Fundorten nachgewiesen. II. mit Buschwald: Diese Waldart, durchweg dadurch charakterisiert, daß in mehr oder weniger regelmäßiger 60 P. Junge. Wiederkehr ihre Stämme geschlagen werden, um aus den Stümpfen durch die Stockausschläge neue Stämme zu geben, findet sich selten in größerer Ausdehnung, in der Regel nur in kleineren Beständen, oft an Abhängen. Dem Buschwalde sind die „Knieks“, die Heckenwälle, unserer Gegend zuzuzählen. Wo der Buschwald trocken bis mäßig feucht ist, da besitzt er neben den häufiger auftretenden verbreiteten Arten wie Athyrium filix femina, Aspidium filix mas, A. spinulosum, Pteridium aquilinum, Polypodium vulgare, Egquisetum silvaticum, E. arvense und (seltener) E. hiemale einige Seltenheiten, und zwar neben Aspzdeum dryopterss und 4. phegopteris als erwähnenswertere Pflanzen COystopteris fragilis (an wenigen Stellen unter dichtem Bestande anderer Arten spärlich), Aspidium lobatum (nur an zwei Stellen bei Lübeck und auf Alsen an Knicks ganz wenig, bei Lübeck zusammen mit Arum maculatum) und Asplenum trichomanes (an Abhängen und Knicks zwischen Baumwurzeln an wenigen Fundorten). Etwas verbreiteter ist in der Formation Zquesetum pratense. Auf quelligem Boden an Abhängen treten dieselben häufigeren Arten auf wie im trockenen Buschwalde. Doch findet sich Zqwisetum hiemale hier häufiger, und es kann daneben im ganzen Gebiete E. palustre, im Osten E. maximum vorbanden sein. Wo verfaulende Pflanzenstoffe Boden mooriger Art geben, ist selten Osmunda regalis vertreten, an keinem Standorte häufig, immer nur in wenigen Stücken. Wo kein Wasserabfluß stattfindet, das Wasser also stagniert, treten neben den sonst vorhandenen Holz- gewächsen wie Fagus silvatica, Quercus pedıumculata, Corylus avellana, Carpinus betulus, Salıx spec., Frangula almus, Evonymus europaeus usw. einige weitere auf, be- sonders Alnus incana und Fraxinus excelsior. Athyrium filix femina ist oft in Menge vorhanden, desgleichen Aspidium spinulosum (besonders subsp. dilatatum). Weniger oft sieht man Aspidium thelypteris, A. filix mas, Equisetum silvatum, E. palustre und auch EZ. heleocharis. Selten finden sich Aspidium phegopteris (am Grunde der Bäume) und Zquwisetum maximum sowie besonders Osmunda re- galis. Pteridium aquwilınum ist hier und dort in zerstreutem Stande, und zwar in der Regel als f. umbrosum, zu sammeln. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 6] An manchen Orten ist der Laubwald durch Nadel- wald. verdrängt worden, in der Regel durch Fichten. Da sie in diehtem Bestande hochgetrieben werden, ist unter ihnen wenig an Pflanzen, besonders auch an Farn- pflanzen, zu holen. Die häufigen Arten des Laubwaldes auf gleichem Boden treten wenige zahlreich und oft in kümmerlichen Stücken auf. 2. ohne Baumwuchs: I. Grastriften: Je nach ihrem Auftreten an Abhängen und auf ebenem Boden können sie in eigentliche Gras- triften und Wiesen geschieden werden. Die Grastriften liegen in vielen Fällen auf ur- sprünglichem Waldboden und sind dann durch Rodung ohne intensive Bodenbearbeitung entstanden, besonders an Abhängen des östlichen Gebiets. Sie besitzen an der- artigen Orten gelegentlich Arten der Waldformation, in der Regel in abweichender, dem sonnigen Standort an- gepaßter Ausbildung. Zahlreich ist mitunter Pleridium aquilinum vertreten in dichten, über meterhohen Beständen. Weniger oft und in der Regel wenig zahlreich zeigen sich Athyrium filix femina, Aspidium filix mas, A. spinu- losum, Polypodium vulgare, Eqwisetum silvaticum und E. pratense. Nur ausnahmsweise findet sich an steinigen Abhängen in den Hüttener Bergen Aspidium phegopter:s. Dagegen erscheint an diesen Abhängen im Ostseegebiet an vielen Stellen (besonders der Apenrader und Flens- burger Gegend) Eqwisetum maximum zu Tausenden, die Hänge in vielen Formen dicht deekend und in der Be- schaffenheit der f. densum entwickelt. Auch E. arvense ist öfter vorhanden, doch nicht auf den Osten beschränkt. Neu erscheint E. palustre, meistens auf quelligen Orten an vom Walde stets frei gebliebenen Stellen. Selten ist, an etwas fenchten Orten, Ophioglossum vulgatum (so z. B. in Stormarn mehrfach und bei Apenrade). Die Artenmannigfaltiekeit ist, bei einigen Differenzen in der Artzusammensetzung, auf feuchtem Boden größer als auf trockenem; an sehr feuchten (meistens quelligen) Orten fehlen Pferidium aquwilinum und Polypodium vul- gare, an trockenen Stellen aber Equisetum maximum und E. palustre und fast ausnahmslos Ophioglossum. Hier und dort ist, begründet in Abstürzen an den Hängen (also auf Wiesen stets fehlend) der Pflanzen- 15) In P. Junge. wuchs ein sehr lockerer. Farne fehlen vollständig; nur Schachtelhalme mit ihren langen Rhizomen halten sich: Equisetum maximum, häufiger E. arvense, seltener E. palustre (so besonders im Ostseegebiet). Aufgebrochener Boden an Tongruben, an Gräben und Kanälen, an Durchstichen und Böschungen zeigt in ähnlicher Zusammenstellung Equiseten in oft großer Menge, sehr oft E. arvense, nicht selten E. palustre, selten E. maximum und E. litorale. In der Art der Entstehung und den Bedingungen dieser Formation ist ein Übergang in die künstlichen Pflanzenvereine gegeben. Den Grastriften ebenen Bodens fehlt fast immer Equwisetum maximum; sonst ist Kein Unterschied gegen- über den Grastriften an Abhängen vorhanden. Ufer: Auf schwerem Boden besitzen die Ufer der Ge- wässer bis an die Wassergerenze resp. darüber hinaus dichten Pflanzenwuchs, an dessen Bildung neben Zquzsetum palustre und E. heleocharis öfter auch E. arvense teilnimmt. Hin und wieder erscheint die Kreuzung der beiden letzten Arten. E. palustre umsäumt selten das Ufer, sondern steht in der Regel in zerstreutem Stande zwischen Gräsern und Seegen an vom Wasser nur ausnahmsweise über- fluteten Stellen, wogegen E. heleocharis ins Wasser hinein- geht und dasselbe oft dicht umrahmt resp. bei geringer Wassertiefe das Gewässer völlig ausfüllt. Das gilt jedoch nur dort, wo der Wasserspiegel wenig schwankt. An Orten mit mehr oder weniger großen und regelmäßigen Schwankungen in der Wasserhöhe, so z. B. längs der Elbe, fehlt E. heleocharis vielerorts. E. arvense und E. palustre pflegen spärlich zu sein oder (an viel vom Wasser überdeckten Orten) völlig zu fehlen. 8. auf nährstoffarmem Boden: mit Baumwuchs: I. mit Hochwald: Der Wald ist auf ärmerem Boden nur zum Teile Laubwald, in einem großen Teile aber Nadel- wald. Der Laubwald wird in der Regel von Buchen (Rotbuchen) gebildet; seltener sind Eichen und Hainbuchen sowie andere Laubbäume. Der Nadelwald besteht in der Regel ganz oder größtenteils aus Kiefern; seltener sind Fichten (eingesprengt oder im Bestande), noch seltener andere Nadelhölzer. Der Laubwald besitzt den größten Teil der Arten Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 63 des Laubwaldes auf nährstoffreichem Boden: Athyrium Filix femina, Aspidium dryopteris (nicht oft und meistens wenig), A. phegopteris (ähnlich wie vorige Art), A. filıx mas, 4A. spinulosum (in beiden Unterarten), Dlechnum spicant (an Abhängen und Gräben nur wenig), Pfleridium aquilinum (nicht selten und oft in Menge), Polypodıum vulgare (besonders am Grunde der Bäume, an Abhängen und kleinen Hügeln), Zquisetum silvaticum (nicht selten und oft zahlreich an etwas feuchten Stellen), &. pratense (im Osten zerstreut, sonst selten), 2. arvense (hier und da, in der Regel in der Schattenform) und EZ. hiemale (an feuchten Hängen). Aspedium montanum ist in Wäldern dieser Formation am häufigsten vertreten. Mit ihm ist hier und da Zycopodium clavatum vorhanden; L. annotinum ist selten und (soviel mir bekannt) nur im Mischwalde beobachtet worden (so z. B. bei Mölln und Kiel). Auch L. selago ist nur an ganz vereinzelten Orten gesammelt worden (so z. B. bei Oldenburg, Kiel und in den Silber- bergen bei Hütten) und überall nur äußerst spärlich. Dieser Formation gehörte möglicherweise L. anceps bei Kiel: Bissee an. Der Nadelwald ist ärmer nach der Individuenzahl. Die Arten sind fast dieselben wie im Laubwalde, doch kommt meines Wissens Aspidium montanum sehr wenig vor, wenigstens in durch Neubildung infolge von Auf- forstung entstandenen Nadelwäldern. Aspidium spinulosum ist vielfach in großer Menge, den Boden dicht deckend, vorhanden, meistens als A. dilatatum. An etwas feuchten Orten kann, auch im Laubwalde nicht völlig fehlend, Osmunda regalis gedeihen. In den Kiefernwäldern dieser Zone liegt das Hauptvorkommen des Zycopodium annotinum. mit Buschwald: Rotbuche, Hainbuche, Eiche, Hasel, Erle und andere Holzgewächse liefern den Baumwuchs; Hainbuche, Erle und Birke sind am häufigsten vorhanden; Rotbuche und Hasel bleiben selten und fehlen (auf sehr armem Boden) zuweilen ganz. Diese Form des Busch- waldes ist ebenso wie der Buschwald auf nährstoffreichem Boden in den Knicks am weitesten verbreitet. Selten findet man ihn in größerer Ausdehnung. Dahin gehören die Krattwälder und Krattgebüsche des mittleren und westlichen Schleswig - Holsteins, von 0,5—3 m hohen Eichen gebildet. P. Junge. Die Knicks besitzen hier und da, doch selten, Oy- stopteris fragilis, seltener Aspedium montanum, zuweilen A. dryopteris und A. phegopteris, öfter A. filix mas und A. spinulosum, vielfach (an Gräben) Dlechnum spicant, mehrfach Pteridium aquelinum, zuweilen (zerstreut) Zgwi- setum stlvaticum, seltener E. pratense und E. hremale, nicht selten EZ. arvense. Das häufigste Farnkraut ist neben A. filix mas Polypodium vulgare, das an fast allen Knicks auftritt in mitunter ganz: unglaublicher Massenhaftigkeit und Formenmannigfaltiekeit. Auf 100 m Knicklänge können viele tausend Exemplare der Pflanze wachsen. Die Krattgebüsche sind außerordentlich viel ärmer. Die häufigsten Farnpflanzen sind Pferidium und Poly- podium. Von andern Arten ist mir nur ZLycopodium clavatum bekannt. (Die Krattheide vergl. unten.) Die Moorgebüsche weichen in ihren Pteridophyten vom buschlosen Moore nicht ab; Aspedium thelypteris und Lyeopodium amnotenum finden sich im freien Moore ebenso wie in den Moorgebüschen; dasselbe eilt vom Königsfarn, der die Wegränder und Grabenseiten an den Knicks entlang zuweilen (besonders im mittleren Holstein) zahlreich begleitet. ohne Baumwuchs: I. auf trockenem Boden: a) mit dichtem Pflanzenwuchs: Heide. Calluna, zu- weilen mit Zrica wuntermischt, ist die herrschende Pflanze. Sie ist oft fast ausschließlich vorhanden, an manchen Orten aber auch mit andern Pflanzen vermischt. Danach lassen sich trennen: a. Calluna-Heide: Pteridium aquilinum und Polypodium vulgare treten am häufigsten, doch nur spärlich auf. Selten ist Botrychium lunaria, nur ganz einzelne Standorte führen Zycopodium complanatım und (noch weniger verbreitet) L. selago. b. Grasheide: Die Arten sind dieselben wie in der vorigen Unterformation. Botrychium lumaria ist häufiger und hier am regelmäßigsten vertreten, B. ramosum ist sehr selten, Zycopodium selago fehlt. L. complanatum ist selten, Z. elavatum ist hier ‚und dort (so auch in der Calluna-Heide) vorhanden. Ausnahmsweise tritt (z. B. bei Lauenburg und Mölln) Aspedium montanum in seiner Zwergform hinzu. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 65 c. Krattheide: Zerstreut stehende Eichengebüsche scheiden die Formation von den vorigen. Aspidium montanum fehlt; Lycopodium selago und L. annotinum sind selten. Im übrigen finden sich die Arten der (‚rasheide ohne Dotrychrum ramosum. Zuweilen fehlt das Heidekraut auf trockenem, nährstoffarmem Boden; nur dichter Graswuchs findet sich (so z. B. im Land Oldenburg). Pteridium ist nicht selten; Botrychium lunaria ist an einzelnen derartigen Stellen beobachtet worden. b) mit lockerem Pflanzenwuchs: Sandland, in vielen Fällen Dünen. Tiefliegende Stellen führen vereinzelt Polypodium vulgare. In Dünenkesseln findet sich neben Botrychium lumaria (an mehreren Orten gesammelt) selten Ophroglossum (z. B. bei Travemünde und auf Sylt) und noch seltener (nur bei Oldenburg) Botrychium ramosum. Auf dünenartigen Sandstrecken des EIb- außendeichslandes wächst an wenigen Orten, doch in Menge, Zquesetum hiemale f. Moorei. Im übrigen führen Sandstrecken, wie sie an den Flüssen, an der Ostsee und im Heidegebiet oft, sonst selten, auftreten, nur Zgquzselum arvense, doch spärlich und kümmerlich. I. auf feuchtem Boden: a) Moore: mit starker Anhäufung verfaulender Pflanzen- stoffe. a. Tiefmoore, mit verhältnismäßig reichem Nährstoff- gehalt, großem Wassergehalt und stark differenzierter Pflanzenwelt. Farne kommen nur in geringer Zahl vor. Am häufigsten tritt in verschiedenen Formen der Tiefmoore Aspzidium thelypteris auf. Ophioglossum vulgatum ist selten vorhanden. Hin und wieder findet sich Zgquwisetum arvense, selten fruchtend. Öfter vertreten ist E. heleocharis, hier und dort in der f. uliginosum; die Art findet sich am häufigsten in Gräben und Torfstichen, diese vielfach in dichtem Bestande bedeckend. Z. palustre ist verbreitet, selten dagegen E. litorale (z. B. im Delvenautale). Außerdem ist noch ZLycopodium annotinum zu nennen, selten in Tiefmoorgebüschen bemerkt (z.B. bei Göttin). b. Hochmoore, mit geringem Nährstoffgehalt des Bodens, geringem Wassergehalt und armer, wenige 5 66 P. Junge. Arten umfassender Pflanzenwelt. Farnpflanzen fehlen. Wo Entwässerungsgräben gezogen sind, können bei großer Trockenheit des Bodens sich Aspidium spinulosum und Lycopodium clavatum ansiedeln; man hat aber jetzt nicht mehr eigentliches Hochmoor, sondern einen Übergang zur Heide resp. zum Heidemoor. c. Übergangsmoore, in der Entwicklung zwischen Tief- und Hochmooren stehend, auf Tiefmooren sich aufbauend, aber artenärmer. Aspidium thelypteris ist selten, A. eristatum nicht selten, A. spinwlosum sehr verbreitet; zwischen den beiden letzten Arten tritt A. uliginosum auf. Blechmum spicant erscheint zerstreut, Osmunda regalis selten. Von Schachtel- halmen gedeihen Eqwzsetum palustre, E.arvense (selten) und E. heleocharis. Die Kreuzung beider Arten ist selten. Von Lycopodien ist Lycopodium inundatum verbreitet, L. clavatum seltener, L. annotinum nur ganz ver- einzelt zu finden. d. Heidemoore, den Übergangsmooren nahe verwandt, aber nicht über Tiefmooren aufgebaut und oft mit nur wenig mächtiger Torfschicht. Die Arten sind etwa dieselben wie bei den Farnpflanzen der Übergangsmoore. Auf einem Heidemoore (oder Übergangsmoore?) ist wahrscheinlich bei Reinbek Selaginella selaginoides beobachtet worden. Zwar ist der Standort nicht genau bekannt und damit eine sichere Entscheidung über seine Art unmöglich, doch findet sich die Selaginella in Jütland in Heidemooren (und an feuchten Stellen der Dünentäler). b) Wiesen: ohne starke Anhäufung verfaulender Pflanzen- stoffe. Als regelmäßige Vertreter sind nur Equiseten: E. palustre, E. arvense und E. heleocharis, selten E.litorale zu nennen; an wenigen Stellen ist Ophioglossum vulgatum vorhanden. Hier und dort erscheinen gelegent- lich, m der Regel spärlich, seltener reichlich, an Graben-(und Gebüsch-Jrändern Athyrium filix femina, Aspidium filix mas, A. spinulosum, Blechnum spicant und Pferidium aquelinum. eo) Uter a. mit moorigem oder sandig-moorigem Boden: Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 67 Neben Aspzdium thelypteris (zerstreut) sind erwähnens- wert Equasetum arvense, E. palustre, E.heleocharis und E. hitorale sowie besonders Lycopodium imundatum auf ausgesprochen moorigem Boden. Letztere Art ist auf sandig-moorigem Boden häufiger, selten zu- sammen mit vereinzeltem Lycopodium selago und hier und dort Z. clavatum. Zu ihnen kann sich Pilularia globulifera gesellen. b. mit sandigem Boden: Zquwsetum arvense und E. palustre erscheinen an derartigen Orten an Seen, Flüssen, Bächen und Gräben in verschiedenen Formen nicht selten; ZLycopodium inundatum ist wenig ver- breitet. Feuchte Sandausstiche bieten dieselben Bedingungen und die gleichen Farnpflanzen. ll. Künstliche Formationen: a) unter Kultur befindlich: &, Acker und Gärten: Häufig ist Zguzsetuim arvense; selten (auffrüherem Waldboden) lassen sich E. silvatecum und E. pratense sammeln. Feuchte Acker können gelegentlich #. palustre aufweisen. ß. Wiesen: Fgwsetum palustre und (gelegentlich) EZ. heleocharis und E. arvense vertreten hier die Klasse der Gefäßkryptogamen. b) nicht unter Kultur befindlich: Die Formation ist nur der Grundlage nach von den Menschen beeinflußt, im übrigen ohne sein Zutun, also auf rein natürlichem Wege entstanden. &. Ziegelsteinmauern: Sie führen in den Mauerritzen an nur ganz einzelnen alten Gebäuden Asplenum ruta murarca und ausnahms- weise in vereinzelten Exemplaren Polypodium vulgare. Feldsteinwälle: Aus von den AÄckern entfernten erratischen Blöcken gewonnen, liegen diese Wälle an manchen Orten seit Jahrhunderten unberührt und bieten deshalb wie infolge der besonderen Lebensbedingungen, welche sie gewähren, eine Reihe von Seltenheiten. Cystopteris fragelis und Asplenum trichomanes sind hier verbreitet und am häufigsten zu finden. A4splenum septentrionale ist seltener vertreten, Aspidium lobatum nur bei Brekendorf zusammen mit A. Robertiamum. Hin und wieder stehen aus den Steinritzen Aspedium dryopter:s und A. phegopteris heraus. Asplenım ruta muraria wurde nur zwischen Trittau und Großensee an einem Steinwalle gefunden. Nicht selten erscheinen an den Steinwällen Atlıyraum filix femina, Aspidium filix mas und vor allem, oft in großer Menge und verschiedenen Formen, Polypodium vulgare. Aspidium spinulosum sieht man weniger oft, doch nicht selten. 5* 68 or P. Junge. II. Besonderer Teil. A. Bestimmungstabelle. Stengel und Grundachse gegliedert; Blätter quirlig gestellt, miteinander zu Scheiden verwachsen, nur im Sporangienstande frei und hier schild- förmig und mit mehreren Sporangien besetzt............ 2. Klasse: Equisetariae. Dazu nur 14. Gattung: Zqwisetum. .Seite 154. Stengel und Grundachse in der Regel ungegliedert; Blätter meistens spiralig gestellt, nicht verwachsen, die sporentragenden nicht schild- OT IE PR LE EN sc : 2. Blätter am gestreckten Stengel zahlreich, klein und flach, oder an der knolligen Grundachse weniger zahlreich, dicht gestellt, lang, fast stielrund; Sporangien in ersterem Falle einzeln in den Achseln zu Ähren vereinigter Blätter, in letzterem Falle in Höhlungen am Grunde dErBlatker ui. een 3. Klasse: Lyecopodiariae...15. Blätter am kurzen bis gestreckten Stengel (Grundachse) zahlreich bis einzeln, flach und klein bis sehr groß, oder an der gestreckten, dünnen Grundachse etwas entfernt gestellt und stielrund; Sporangien auf der Blattunterseite, der Blattoberseite oder dem Blattrande in Sori oder an besonderen Blatteilen in Ähren oder Rispen oder in rundlichen Kapsel. Muh ae EIER. l. Klasse: Filicariae...>. Sporen sämtlich gleichgestaltet, in an der Blattunter- oder -oberseite oder an besonderen Blatteilen vereinigten Sporangien enthalten; Sporangien nie in Kapseln............. l. Unterklasse: Frlices.. .A. Sporen ungleich gestaltet, als größere Makrosporen und kleinere Mikrosporen entwickelt; Sporangien in fast kugeligen Kapseln. 2. Unterklasse: Aydropterides...14. Blätter in der Knospenlage spiralig eingerollt; Vorkeim flach ....5. Blätter in der Knospenlage nicht eingerollt; Vorkeim rundlich- oder länelichknollia mer een 3. Familie: Opheoglossaceae. ..13. Sporangien in Sori an der Blattunterseite, selten am Blattrande oder an der Blattoberseite, in der Regel lang gestielt, mit einem nicht geschlossenen Ringe diekwandigerZellen. .1. Familie: Polypodiaceae. .6. Sporangien in Sori allseitig um die oberen Blattabschnitte der frucht- Daren Blätterswestelt rein Meere gr 2. Familie: Osmundaceae. Dazu nur 9. Gattung: Osmunda...Seite 142. Son: rundlich: ae ee Me SU A Te 7 1.0: Er: 12. 13. 14. 16. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 69 Fruchtbare und unfruchtbare Blätter nicht auffällig verschieden; Sori wenestens anfanelıch demtlich getrennt ... 2... an. nn. 8. Fruchtbare und unfruchtbare Blätter auffällige verschieden; erstere von den letzteren umgeben, an schmalen Abschnitten 1. Ordnung mit Starke genaherten SOrl ern. .2 20.0... 4. Gattung: Onoclea...Seite 104. Blätter zefiedert-fiederteilig bis vierfach-gefiedert; Schleier vorhanden LER NE ee ee He RE 2ER ) Blätter einfach-gefiedert; Schleier fehlend. 8. Gattung: Polypodium...Seite 117. Schleier fehlend oder vorhanden; wenn vorhanden, entweder nieren- förmig und in der Bucht befestigt oder schildförmig und in der Mitte befestigt, stets oberständig .......3. Gattung: Aspedium...Seite 78. Schleier unterständig, an der Innenseite des Sorus befestigt und den- selben übergreifend............. 2. Gattung: Cystopteris...Seite 75. Fruchtbare und unfruchtbare Blätter gleichgestaltet............ Ur. Unfruchtbare Blätter ausgebreitet-liegend, wintererün, mit lanzettlichen Abschnitten; fruchtbare Blätter aufrecht, sommergrün, mit linealen NDSCHMITTEND ee ea us ae 5. Gattung: Blechnum...Seite 109. Blätter zu mehreren bis vielen genähert; Sori länglich bis lineal, EL Ka SIR ee de as a 12: Blätter mehr oder weniger entfernt gestellt; Sori schmal-lineal, rand- SENDE NE en see 7. Gattung: Pteridium...Seite 115. Blattunterseite an jedem Sorus mit einer Erhöhung, welche den Schleier trägt. Mitteleroßer bis großer Farn mit länglichen Sori. 1. Gattung: Athyrium...Seite 70. Blattunterseite ohne Erhöhungen. Kleine Farne mit in der Regel Imealenk Dorner ee nee 6. Gattung: Asplenum...Seite 110. Unfruchtbarer Blatteil einfach, fruchtbarer Blatteil ährenförmig. 10. Gattung: Ophioglossum...Seite 144. Unfruchtbarer Blatteil ein- bis mehrfach-gefiedert, fruchtbarer Teil NIS U SO EN re 11. Gattung: Botrychrum...Seite 146. Pflanze freischwimmend, mit schwimmenden, elliptischen Blättern. 12. Gattung: Salvinea...Seite 151. Stengel kriechend oder zuweilen 'flutend, mit in der Regel unter- getauchten, linealen Blättern....13. Gattung: Pelularia...Seite 152. Blätter klein, flach, am gestreckten Stengel zahlreich; Sporangien KORENTIEEDEV EREITIDE N ee el ne er 16. Blätter gestreckt, lineal, fast stielrund; Stengel kurz-knollig; Sporangien im Blattgrunde. Wasserpflanzen. ..17. Gattung: Jsoötes. . .Seite 213. Sporen sämtlich gleichgestaltet...15.Gattung: Lycopodium. .Seite 203. — Sporen als Makro- und Mikrosporen entwickelt. 16. Gattung: Selaginella.. .Seite 212. 70 P. Junge. B. Einheimische Arten. l. Klasse. Filicariae. Ascherson Synopsis Mitt.-Enrop. Fl. I. 3 (1896). l. Unterklasse. Filices. Willdenow Nov. Act. Acad. Erfurti 1. 7 (1802). 1. Familie. Polypodiaceae. Martius Icon. select. plant. eryptog. Brasil. 83 (1828/34). Bei uns 18 Arten einheimisch. l. Gattung. Athyrium. Roth Tentamen Fl. Germ. III. 55 (1800). Bei uns eine Art einheimisch. 1. Athyrium filix femina Roth Tentamen Fl. Germ. III. 65 (1800) erw. 4. Grundachse kurz, aufrecht oder aufsteigend, mit dunkelbraunen Spreuhaaren besetzt. Blätter zu wenigen bis vielen, lebhaft grün, weich, 0,2—1 m lang. Blattstiel am Grunde verbreitert, hier schwarzbraun und mit dichtstehenden, länglichen, braunen bis dunkelbraunen Spreuschuppen besetzt, viel kürzer als die Blattfläche ('/s bis '/ı derselben). Blattfläche meist länglich, seltener lanzettlich, an Mittelstreif und Fiederstreif schwach spreuschuppig, doppelt bis dreifach gefiedert. Abschnitte 1. Ordnung länglich bis (seltener) schmallanzettlich, zugespitzt, abwechselnd. Abschnitte 2. Ordnung länglich bis lanzettlich, stumpf oder spitz, gesägt bis fast ge- fiedert, erster oberer Abschnitt länger als die folgenden. Sori länglich, selten rundlich, zu beiden Seiten der Rippe des Abschnitts 2. oder 3. Ordnung in je einer Reihe. Schleier länglich, seitlich vom Sorus auf dem Rücken des zuführenden Nerven befestigt, zart, bleibend, fein gewimpert. Sporen Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. Fl hellgelblichbraun, sehr feinkörnig rauh oder glatt. — Sporenreife von Juli bis September. In feuchten, humösen Wäldern und Gebüschen, besonders auf quelligem Boden der Waldschluchten, häufig; seltener in Gebüschen und an Gräben der Brüche, Wiesen und Moore. Häufig im Osten; nach Westen seltener, doch noch auf der Nord- friesischen Insel Föhr: zwischen Nieblum und der Borgsumer Vogelkoje, westlich von Borgsum und zwischen der Laurentiuskirche und Dunsum’!! Formen. l. Formen des normal entwickelten Blattes. l. Abschnitte 1. Ordnung genähert oder (seltener) entfernt; Abschnitte 2. Ordnung genähert bis entfernt, gleichmäßig ausgebildet und regel- mäßig geteilt, meist zugespitzt, nicht kurz, nicht unregelmäßig ungleich DEREN LE a N ee RE: 2. — Abschnitte 1. Ordnung weitläufig gestellt, sehr schmal und lang zu- gespitzt; Abschnitte 2. Ordnung am Grunde schmal und ganzrandig bis schwach gesägt, oberwärts verbreitert und tief gesägt mit spitzen Zähnen, kurz, unregelmäßig gestaltet: f. doodioides Lowe Our Native Ferns II. 115 (1880). Pinneberg: am Grabenrand an einem Wege von Pinneberg nach Tangstedt (J. Schmidt!), durch Jahre konstant. 2. Abschnitte 2. Ordnung sich mit den Rändern deckend........... 3. — Abschnitte 2. Ordnung mit voneinander entfernten Rändern...... 4. 3. Abschnitte 1. Ordnung besonders im oberen und mittleren Teile des Blattes genähert, mit den Rändern sich deckend: F. imbricatum Clapham in Lowe Our Native Ferns II. 100 (1880). Lauenburg: im Sachsenwalde zwischen der Kupfermühle und dem Forsthaus Stangenteich!!. Stormarn: zwischen Jenfeld und Oejendorf (J. Schmidt). Steinburg: am Rande einer Mergelgrube bei Bücken (J. Schmidt!). Kiel: Rönner Holz (W. Christiansen !)). Übergangsformen sind verbreitet. — Abschnitte 1. Ordnung entfernt, kurz; Abschnitte 2. Ordnung ver- kürzt, gezähnt bis fiederteilig, etwas unregelmäßig: F. eonfluens Moore Nature-Printed British Ferns II. 23 (1859). Pinneberg: bei Pinnebergerdorf (J. Schmidt!). 4. Abschnitte 2. Ordnung durch Zwischenräume getrennt, welche höchstens die Breite der Abschnitte erreichen, meistens aber bedeutend schmäler a SS. ie N en. 5. — Abschnitte 2. Ordnung durch Zwischenräume getrennt, welche die | 189) P. Junge. Breite der Abschnitte übertreffen. Erste Fiederteile dieser Abschnitte verlängert, in die Zwischenräume hineinragend: f. lacum Moore Nature-Printed British Ferns ll. 34 (1859). Im Gebiete typisch bisher nicht gefunden. Annäherungs- formen: Lübeck: Blankensee!!. 5. Erster nach oben und unten gekehrter Abschnitt 2. Ordnung an jedem Abschnitt 1. Ordnung stark vergrößert, etwa doppelt so groß wie die folgenden Abschnitte 2. Ordnung, die sämtlich im Vergleich mit den entsprechenden Abschnitten der typischen Pflanze auffällig ver- längert sind und schmale Abschnitte 3. Ordnung besitzen. Die Wedel sind sehr groß und breit: f. elongatum Wollaston in Lowe Our Native Ferns II. 42 (1880) erw. Pinneberg: im Borsteler Wohld (J. Schmidt!). Kiel: Hagen (A. Christiansen!). — Erste Abschnitte 2. Ordnung wenig länger als die folgenden..... 6. 6. Untere Abschnitte 1. Ordnung länger oder wenig kürzer als die Fol TEenden.\ se a ee IE e T. — Untere Abschnitte 1. Ordnung viel kürzer als die Solsenden EUR SC 8. 7. Untere Abschnitte 1. Ordnung so lang wie die folgenden Abschnitte oder selbst länger als dieselben. Blattstiel etwa von der Länge der -deltoiden Blattfläche: f. latipes Moore Nature-Printed British Ferns Il. 30 (1860). Bisher nur beobachtet: Eckernförde: im Forste Silber- bergen (A. Christiansen!). — Untere Abschnitte 1. Ordnung fast so lang wie die folgenden: f. sublatipes Luerssen Beiträge z. Fl. Ost- und Westpreußen 21 (1894). Stormarn: bei Oejendorf, Barsbüttel, Kl. Hansdorf und Bergstedt (J. Schmidt!). Pinneberg: Rissen (J. Schmidt!). Lübeck: im Lauerholz!!. Segeberg: im Lentföhrdener Wohld (J. Schmidt!). Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!). Die Form kann mit f. fissidens und f. multidentatum kom- biniert sein. 8. Wedel doppelt gefiedert-fiederteilig bis dreifach gefiedert ........ 3 — Wedel doppelt gefiedert; Abschnitte 2. Ordnung gezähnt; Wedel klein, derb, kurz, zu vielen (bis 30 cm lang): J. dentatum Milde Filices Europ. et Atlant. 50 (1867). Selten an trockenen, sonnigen Orten. — Lauenburg: Niendorf bei Mölln!!; bei der Aumühle (Laban!). Stormarn: bei Dwerkathen und bei Ben estedt (J. Schmidt). Segeberg: Kampen (J. Schmidt!). Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt). Neu- münster: Brokenlande (A. Christiansen). 9. Wedel doppelt gefiedert, Abschnitte 2. Ordnung fiederteilig ....- 10. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 1: wu — Wedel dreifach gefiedert, sehr groß (bis 1,5 m lang). Abschnitte 3. Ordnung länglich, zugespitzt, am Rande eingeschnitten gezälnt: F. multidentatum Milde Filices Europ. et Atlant. 50 (1867). Im östlichen Gebiete nicht selten, besonders an quelligen Abhängen und in tiefen Waldschluchten; nach Westen zerstreut. 10. Abschnitte 2. Ordnung besonders an den unteren Fiedern 1. Ordnung sehr breit, eiförmig; oberwärts länglicher, eiförmig-länglich bis länglich: F. latisecta J. Schmidt nov. f. Pinneberg: in Knicks bei Pinnebergerdorf (J. Schmidt!)). — Abschnitte 2. Ordnung sämtlich länglich bis schmal lanzettlich...11. 11. Blattfläche länglich bis lanzettlich, drei- bis viermal länger als breit: J. fissidens Milde Filices Europ. et Atlant. 50 (1867). Häufigste Form, sehr verbreitet. — Hierher gehören als Unterformen: a) f. rhaetica Moore Nature-Printed British Ferns II. (35) (1859). — Abschnitte 2. Ordnung gegen die Blattunterseite umgeschlagen, an den Rändern abwärts eingerollt. — So zerstreut, besonders an sonnigen Orten. b) f. gracile Krieger Hedwigia XLV. 250 (1906). — Wedel nur 10—20 em lang, in allen Teilen klein und zart. — Stor- marn: an einer Steinmauer am Wege von Trittau nach Großensee 1909!!. — Die Form ist hier mit f. rhaetica kombiniert. —- Blattfläche schmallanzettlich, acht- bis zehnmal länger als breit (6—8 cm breit): F. angustifolium Luerssen in J. Schmidt Deutsche Bot. Monatsschr. XX. 159 (1902). Stormarn: zwischen Oejendorf und Jenfeld (J. Schmidt); zwischen Gr. Hansdorf und Hoisdorf (Prahl!). Segeberg: bei Kampen!!. Lübeck: bei Strecknitz (Häcker 1827!) Husum: Immenstedter Holz (A. Christiansen !). 2. Mißbildungen. Eine so weitgehende Trennung und Benennung, wie Krieger sie für Mißbildungen dieser Farnart gibt (Hedwigia XLV. 251/52 |1906]), erscheint nicht ratsam. In folgendem sind daher nur öfter auftretende Umbildungen genannt. Diese können in mannigfacher Weise an demselben Wedel ver- knüpft sein. In der Verknüpfung ist von Konstanz keine Rede, der Wert der Kombination daher ein geringer. Nur einzelne Mißbildungen haben sich konstant gezeigt und haben dadurch besonderen Wert gewonnen resp. treten häufiger auf und erscheinen deshalb erwähnenswert: 74 P. Junge. f. m. bifidum Milde Nova Acta XXVI. 2. 573 (1858). — Mehr oder weniger zahlreiche Abschnitte 1. Ordnung sind an der Spitze gegsabelt oder dreiteilig. Lauenburg: im Sachsenwalde (J. Schmidt!). Lübeck: im Lauerholz!!. Segeberg: im Lentföhrdener Wohld (hier bei ‚f. sublatipes) (J. Schmidt!. Husum: Immenstedter Holz (A. Christiansen!). Tondern: im Forste Drawitt (A. Christian- sen)!!. f. m. fwrcatum Milde Nova Acta XXV1. 2. 574 (1858). — Wedel an der Spitze tief gegabelt. Lauenburg: bei Wentorf und im Sachsenwalde (J. Schmidt!); zwischen Linau und Grönwohld (Lanefeldt). Stormarn: bei Oejendorf (J. Schmidt!) und bei Kl. Hansdorf (hier bei f. rhaeticum) (J. Schmidt!). Segeberg: im Lentföhrdener Wohld (bei f. suıblatipes) (J. Schmidt!). Oldenburg: zwischen Cismar und Kellenhusen (J. Schmidt!). Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!). Kiel: Gehege Moor bei Hagen (W. Christiansen!). f. m. furcans J. Schmidt 11. Ber. Bot. Ver. Hamb. in Deutsche Bot. Monatsschr. XX. 159 (1902). — Blattspitze gespalten, jeder Gabel- teil wieder geteilt. Stormarn: bei Bergstedt (kombiniert mit f. m. bifidum) . (J. Schmidt!). f. m. ramosum J. Schmidt in P. Junge Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXI. 51 (1904). — Blatt tief (bis zur Mitte) gegabelt, mit einem blatt- artig entwickelten Abschnitt 1. Ordnung (daher dreiteilig); zahl- reiche Abschnitte I. Ordnung mehr oder weniger tief (zum Teil bis zum Grunde) gegabelt. Segeberg: im Lentföhrdener Wohld (J. Schmidt)!!. S. m. multifidum Moore Nature-Printed British Ferns II. 49 (1859). — Blattspitze und Abschnitte 1. Ordnung wiederholt tief gabel- teilig; Gabeläste fast in einer Ebene ausgebreitet, etwa V/s bis '/a so lang wie der Abschnitt. Stormarn: in einem Knick bei Barsbüttel (J. Schmidt 18991), konstant. F. m. polydactylum Moore Nature-Printed British Ferns II. 49 (1859). — Blattspitze und Abschnitte 1. Ordnung wiederholt gabelteilig, doch weniger tief gespalten als bei der vorigen Form. Gabelteile unregelmäßig quästenförmig oder gekräuselt gestellt, nur etwa '/s bis "/ıo so lang wie ihr Abschnitt. Stormarn: in einem Knick bei Oejendorf in 2 Stücken (J. Schmidt 1899!), konstant. — Eine Annäherungsform mit schwächerer Teilung an manchen Abschnitten, ohne Teilung an Die Pteridophyten Schl eswig-Holsteins. 75 anderen Abschnitten fand sich Lauenburg: am Sachsenwalde bei Schwarzenbek (J. Schmidt 1906) !!. f. m. coneinnum Moore Nature-Printed British Ferns II. 52 (1859). — Blattspitze nicht, Abschnitte 1. Ordnung nur zum Teil an der Spitze mehrfach gabelteilig; Gabelteile sehr kurz, nicht gekräuselt. Stormarn:mit voriger Form bei Oejendorf (J. Schmidt 1899). f. m. laciniatum Moore Nature-Printed British Ferns II. 41 (1859). — Abschnitte 1. und 2. Ordnung sehr ungleich, bald verkürzt, bald verlängert, daher der Wedel von sehr unregelmäßiger Form; Abschnitte 2. Ordnung von stark wechselnder Form und Größe, meist unregelmäßig tief eingeschnitten, zuweilen bis fast auf die Nerven reduziert. Lauenburg: im Sachsenwalde (J. Schmidt!). Pinneberg: im Borsteler Wohld (J. Schmidt!). f. m. inexpletum Moore Nature-Printed British Ferns II. 51 (1859). — Abschnitte 1. Ordnung ungleich lang, einmal oder mehrfach gabelig geteilt. Abschnitte2.Ordnungsehrunregelmäßig gestaltet, ausbreitem Grunde verschmälert zusammengezogen und bis auf die Mittel- rippe zurückgebildet, oder am Grunde (zuweilen stielartig) ver- schmälert, gegen die Spitze verbreitert, zuweilen gabelig geteilt, oft ungleichhälftig und ungleich gezähnt. Typisch nicht beobachtet. Eine Annäherungsform fand sich Stormarn: bei Oejendorf (J. Schmidt!). 2. Gattung. Cystopteris. Bernhardi in Schrader Neues Journal I. 2. 26 (1806). Bei uns eine Art einheimisch. 2. Cystopteris fragilis Milde Filices Europ. et Atlant. 147 (1867) subsp. eu-fragilis Ascherson Synopsis Mitteleurop. Fl. I. 15 (1896). 24. Grundachse kurz, fast wagerecht liegend, an der Spitze spreu- schuppig. Blätter zu wenigen, büschelig gestellt, zart, lebhaft grün, meist 10—30 cm lang; Blattstiel etwa 2 mm dick, unten braun, oberwärts gelb- braun bis gelb, am Grunde mit gelben bis gelbbraunen Spreuschuppen besetzt, etwa so lang wie die Blattfläche. Blattfläche meist nach dem Grunde schwach, gegen die Spitze stärker verschmälert, länglich-eiförmig bis lanzettlich, meist zugespitzt, gefiedert-fiederteilig bis dreifach gefiedert. Abschnitte 1. Ordnung jederseits zu 7”—18, unten gegenständig, oberwärts abwechselnd, die unteren meist kürzer als die folgenden, dreieckig-eifürmig 76 P. Junge. bis länglich-eiförmig, oft schwach abwärts gerichtet, die mittleren und oberen länglich, wagerecht abstehend. Abschnitte 2. Ordnung eiförmig bis schmallanzettlich, meist länglich, in der Regel stumpflich, mit stumpfen, meist ungeteilten Zähnen, in deren Spitze die letzten Nervenenden münden. Abschnitte 3. Ordnung kürzer als diejenigen 2 Ordnung, eiförmig bis länglich, meist stumpf, mit Zähnen wie die Abschnitte 2. Ordnung. Sori am Nerven rückenständig, Schleier einseitig am inneren Rande befestigt, bei der Sporenreife zurückgeschlagen. Sporen länglich, spitzstachelig. — Sporenreife Juni bis September. In der Regel an schattigen, seltener an sonnigen, meist etwas feuchten Orten an Feldsteinmauern, selten an Backsteinmauern, öfter an Baum- stümpfen und zwischen Baumwurzeln an Abhängen und Erdwällen. Zerstreut in Lauenburg, im östlichen Stormarn und um Lübeck, sehr zerstreut von hier nach Norden durch das östliche Holstein, selten im mittleren Holstein und im östlichen Schleswig. Fehlt im mittleren Schleswig, im Westen und auf den Nordfriesischen Inseln. Lauenburg: an Wällen bei Buchhorst (J. Schmidt!), an Steinmauern in Lütau 1908!!, an Heckenwällen bei Escheburg (©. T. Timm 1867)!!, in Hohenhorn (J. Schmidt), im Sachsenwalde (Herb. Möhrcker, vielleicht von Sickmann gesammelt!) in der Gegend der Hünengräber (Sonder nach Klatt a.a.O.p. 12) und bei der Kupfermühle bei Friedrichsruh (C.(T. Timm)!!, an einer Steinmauer bei Lanken 1908!!, an der Kirchhofsmauer in Nusse (Klatt), an Steinmauern in Hornbek 1909!!, in Sirksfelde (Erichsen 1908) und bei Linau (Langfeldt).. Stormarn: um Trittau an verschiedenen Stellen (Nolte usw.!)!! an Wällen und Steinmauern, bei Lütjensee (Häcker!, A. Hirth), Grönwohld (Professor Schmidt 1871!, Langfeldt), Rausdorf (J. Schmidt 1892) !!, in Siek (J. Schmidt), Hoisdorf (Prahl 1891!, Brick 1895), am Grunde von Baumstämmen bei Reinbek (Professor Schmidt!), bei der Alten Mühle bei Bergstedt an den Alsterabhängen (G. Busch!)!!, in Sprenge (Laban 1870!, Ch. Sonder), bei Seefeld (Ch. Sonder). Hamburg: Volks- dorf (C. T. Timm), Winterhude (W. Timm 1889!). Pinneberg: bei Niendorf an Baumwurzeln (Goverts 1886!), zwischen Quickborn und Bilsen an einer Brücke (R. Timm 1906!!). Segeberg: in Hüttbleck bei Kalten- kirchen (Erichsen 1899!), an einer Steinmauer in Hennstedt (J. Schmidt)!!. Lübeck: zwischen Nienhüsen und Niendorf an der Stecknitz 1910!!, bei Israelsdorf (P. Friedrich 18961), bei Schwartau bei der Wilhelmsquelle (Ranke 1895), Gr. Parin (Friedrich 1899), Pöppendorf (Griewank, Häcker!) 1909!!, Gneversdorf (W. Junge 1892) 1902!!, Warnsdorf (W. Junge 1892) 1910!!, Teutendorf (W. Junge 1892), Offendorf 1909!! wenig, Ratekau (Ranke 1593!) 1909!!, am Schürsdorfer Vierth (Ranke 1894!), Gr. Timmen- dorf (Ranke 1893!) 1909!!, Kl. Timmendorf (W. Zimpel 1901). Eutin: an einer Steinmauer in Zarnekau 1910!!, an einem Knick zwischen Stendorf Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. Pur und dem Kasseedorfer Holz 1910!!. Kiel: bei Rasdoıf (Poulsen!), an einem Steinwall in Böhnhusen 1906!!, an einem Knick nördlich von Brügge (A. Christiansen 1909!), in Kl. Flintbek (A. Christiansen !), zwischen Mönkeberg und Dietrichsdorf (Hennings), an der alten Holtenauer Schleuse (Hennings), an der alten Schleuse bei Knoop (Hennings!, Prahl!). Eckern- förde: an einem Steinwall in Haby (Green 1814), zwischen Kl. Wittensee und Kirchhorst 1910!!, an Steinmauern in Ahlefeld (Prahlund A. Christiansen!) 1910!!, in Brekendorf (Prahl!) 1910!!, Schnellmark (Bargum), Elleruhe bei Arnis (Green 1890). Rendsburg: in einem Brunnenschacht bei Owschlag (Wolff nach Green, Green 1898). Schleswig: bei Füsing (A. und W. Christiansen!), bei Geel an einem Wall (Hinrichsen 1879!, A. Christiansen 1909!), zwischen Wellspang und Bocklund (Herb. Hinrichsen 1851!). Flensburg: Steinwälle in Maasbüll (Hansen 1839!, 18501, 1861), an Wällen und Knicks bei Glücksburg (C. Bock!, Jaap 1908), bei Holnis (Bertram nach Knuth). Alsen: Freudenthal, Osterholm und Meels (Petit), zwischen Atzerballig und Atzerballigholz nördlich vom Hügeberg 1910!!. Hadersleben: östlich von Halk (Paulsen nach A. Christiansen!), Andruper Holz (Schmitt!). Formen. l. Formen des normal entwickelten Blattes. 1. Blätter doppelt bis dreifach gefiedert: f. pennatipartita Koch Synops. EIS enmere 2 ISORLNEAD ER N er 2 — Blätter einfach gefiedert, mit fiederteiligen Abschnitten 1. Ordnung: f. dentata Hooker Spec. Filic. I. 198 (1846) z. T. — Blätter (5—) 10—20 em lang, meist 2,5—5 cm breit, mit kurzem Blattstiel. Blattfläche länglich bis lanzettlich. Abschnitte 1. Ordnung eiförmig bis eiförmig-länglich, stumpf bis stumpflich; Abschnitte 2. Ordnung am Grunde durch einen mehr oder weniger breiten Blattstreif verbunden, ganzrandig bis fiederspaltig. An trockenen, sonnigen Orten selten. — Lauenburg: bei Lanken!!. Stormarn: Rausdorf (J. Schmidt!). Lübeck: Ratekau!!. Eckernförde: Brekendorf (Prahl). 2. f. anthriscifolia Koch Synops. Fl. Germ. ed. 2. 9850 (1845). — Blätter 10—50 em lang; Blattstiel so lang wie die Spreite. Abschnitte 1. Ordnung meist spitz, eiförmig bis länglich; Abschnitte 2. Ordnung locker gestellt, eiförmig bis länglich-eiförmig, meist stumpf, tief fiederspaltig bis fiederteilie, am Grunde abgerundet; Abschnitte 3. Ordnung gezähnt bis fiederspaltig. Häufigste Form, überall mit Ausnahme von Lanken und Kl. Wittensee beobachtet. — f. cynapüfolia Koch Synops. Fl. Germ. ed. 2. 980 (1845). — Blätter 78 P. Junge. bis 60 cm lang, bis 12 cm breit; Blattstiel etwa halb so lang wie die Spreite. Abschnitte 1. Ordnung stumpf, seltener spitz, länglich bis lanzettlich; Abschnitte 2. Ordnung eiförmie: bis schmallänglich, meist stumpf, am Grunde keilförmig; Abschnitte 3. Ordnung meist kurz, gestutzt, mit wenigen Zähnen. An feuchten, schattigen Orten selten. — Stormarn: bei Rausdorf (J. Schmidt!). Eckernförde: zwischen Kl. Wittensee und Kirchhorst reichlich in schöner Ausbildung!!. Übergänge: Lauenburg: bei der Kupfermühle bei Friedrichs- ruh 1901!!. Hierher gehört bei uns als Unterform: f. deltoidea Shuttleworth in G@odet Flore du Jura 856 (1853). — Unteres Fiederpaar länger als die folgenden. — Eckern- förde: zwischen Kl. Wittensee und Kirchhorst wenig!!. Häufiger sind hier Übergangsformen, bei denen die unteren Abschnitte 1. Ordnung etwas, doch wenig, kürzer sind als die folgenden. 2. Mißbildungen. F. m. furcatum Milde Nova Acta XXV]J. 2. 552 (1858). — Blatt an der Spitze gegabelt. — Segeberg: Henstedt 1903!!. — Dieselbe Miß- bildung entwickelte sich in meinem Garten: an einer Pflanze von Lübeck: Warnsdorf!!. 3. Gattung. Aspidium. Swartz in Schrader Journal II. 4. 19 (1801) veränd. Bei uns 9 Arten einheimisch. Schleier chlend "HH A 2 Schleier vorhanden (im Alter oft, undeutlich) ................... 4. Blattfläche dreifach bis doppeltgefiedert; unterstes Fiedernpaar viel größer: als alleztoleenten ers He en rn ee RER 3. Blattfläche gefiedert-fiederteilig; unterste Fiedern nicht oder nicht wesentlich größer als die folgenden; Fiedern allmählich an Größe abnehmend. 2.0. a Besen a ne. ae Ark A Re Pfianze. sehr. :zart,) hellerun; kable 2... 22... 3. Art: A. dryopteris. — Pflanze etwas derb, gelbgrün, behaart ..... 4. Art: A. Robertiamum. Schleier nierenförmig, an der eingebogenen Seite befestigt. ....... 5. Schleier rund, in ‘der "Mitte bekestiste 3... 22.2... Je so ee 9. Abschnitte letzter (2.) Ordnung ganzrandig oder gezähnt bis tief eingeschnitten, nicht mit stachelspitzigen Zähnen ............... 6. nd a u En alu, = Fl == © u» U u 2 4,0 205 2 ZB Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 79 -——- Abschnitte letzter (2.—4.) Ordnung gezähnt; Zähne mehr oder Were ano elelepiings nr. 2 eek ln an: 8. 6. Grundachse kriechend; Blätter entfernt, unregelmäßig zerstreut ge- ee un 22 Fu rer 6. Art: A. thelypteris. — Grundachse aufsteigend bis aufrecht; Blätter zu mehreren bis vielen Senahert gestellt „einen. Triehter bildend. ..... 2.292 2.282 2% T. = Abschnitte 2. Ordnung in der Regel ganzrandig, selten gekerbt; Sori klein, mit hinfälligem, am Rande drüsigem Schleier, nicht zusammen- TIER EHRE I a a N ya on 7. Art: A. montanım. — Abschnitte 2. Ordnung am ganzen Rande gezähnt bis eingeschnitten, selten nur an der Spitze fein gezähnt; Sori groß, mit bleibendem, ziemlich derbem Schleienis ı.....2.02.2e8....22. 8. Art: A. filix mas. 8. Unfruchtbare Blätter ausgebreitet-abstehend, fruchtbare aufrecht; unterste Abschnitte 1. Ordnung dreieckig, mit 5—7 Abschnitten 2.Ordnung; alle Abschnitte 1.Ordnung fiederteilig. . .9. Art: A. eristatum. — Unfruchtbare und fruchtbare Blätter nicht wesentlich verschieden; unterste Abschnitte 1. Ordnung eiförmig bis länglich, mit (10—) 15—20 Abschnitten 2. Ordnung; alle Abschnitte 1. Ordnung gefiedert- fiederteilig bis dreifach gefiedert ........... 10. Art: A. spinulosum. 9 Blätter doppelt -zelledert.. 2... ana sreinane 11. Art: A. lobatum. Blatter einlach venedert st ee er 4. lonchitis. 3. Aspidium dryopteris Baumgarten Enum. plant. Transsilv. IV. 29 (1846). 24. Grundachse dünn, ziemlich lang kriechend, glänzend schwarz, mit braunen Spreuschuppen an den jüngeren Teilen, sonst kahl. Blätter meist etwas entfernt, seltener gedrängt gestellt, 6--50 cm lang. Blatt- stiel gelb, meist 2—3mal so lang wie die Blattfläche, seltener länger, am Grunde mit wenigen Spreuschuppen. Blattfläche sehr weich, zart und schlaff, hellgrün, dreieckig, kalıl, mit oft abwärts gebogenen Abschnitten, doppelt gefiedert-fiederteilig bis dreifach gefiedert-federteilig. Abschnitte 1. Ordnung gegenständig, zu 5 bis 9, das unterste und zuweilen auch das zweitunterste Paar gestielt, die übrigen sitzend, jeder untere Ab- schnitt etwa so groß wie sämtliche obere Abschnittpaare zusammen und dreieckig-eiförmig; folgende Abschnitte 1. Ordnung länglich bis schmal- lanzettlich, spitzlich. Untere Abschnitte 2. Ordnung an dem ersten Ab- schnittpaar 1. Ordnung gefiedert mit gekerbten bis fiederspaltigen oder seltener fiederteiligen Abschnitten 3. Ordnung, länglich; übrige Abschnitte 2. Ordnung fiederspaltig bis gekerbt oder ganzrandig, lanzettlich bis schmal-lanzettlich. Sori randständig, etwas entfernt, länglich bis (meist) rundlich. Schleier fehlend. Sporen bohnenförmig, gelbbraun, von Warzen und Leisten rauh. Sporenreife Juli bis August. 80 P. Junge. In schattigen, meist etwas feuchten Wäldern besonders an Hängen und Grabenrändern, öfter an Heckenwällen (Knicks), selten an Stein- mauern (so z.B. Lauenburg: im Sachsenwalde |C. Timm]; Stormarn: in der Hahnheide [Langfeldt|, zwischen Trittau und Großensee |J. Schmidt]!!, bei Grande!!, zwischen Papendorf und Großensee!!; Eckernförde: zwischen Brekendorf und Ahlefeld !!). Im östlichen Gebiete zerstreut oder stellenweise verbreitet, im mittleren und westlichen Gebiete sehr zerstreut oder selten bis Dithmarschen: Burg und Albersdorf (J. Schmidt!); Schleswig: Bergenhusen (F.v. Müller); Husum: Ahrenviöl, Wester-Ohrstedt und Immenstedter Holz (A. Chri- stiansen!); Tondern: bei Gallehuus (H. Schmidt!), bei Tornschau (H. Schmidt!)!!, im Forste Linnet (A. Christiansen)!!. Formen. Bisher nicht beobachtet. 4. Aspidium Robertianum NIwerssen in Ascherson Synops. Mittel- Furop Bl: 22101396). 4. Grundachse kriechend, ziemlich kräftig, dunkel- bis schwarz- braun, wenig oder nicht glänzend, mit gelbbraunen Spreuschuppen an den jüngeren Teilen, sonst kahl. Blätter unregelmäßig, entfernt gestellt bis ziemlich dieht stehend, 20—60 cm lang. Blattstiel gelb, meist so lang bis doppelt so lang wie die Blattfläche, selten länger, am Grunde schwach spreuschuppig, nach oben wie das ganze Blatt kurz drüsenhaarig. Blatt- fläche 5-20 em lang, dreieckig bis kurz dreieckig-eiförmig, spitzlich, ziemlich derb, hell- bis dunkelgrün, doppelt gefiedert-fiederteilig bis drei- fach gefiedert. Abschnitte 1. Ordnung gegenständig, zu 6—12, unterstes und meist auch das zweitunterste Paar gestielt, die übrigen sitzend, jeder unterste Abschnitt 1. Ordnung größer als jeder folgende, aber beträchtlich kleiner als der Rest der Blattfläche ohne die beiden untersten Abschnitte 1. Ordnung; unterste Abschnitte eiförmig, die folgenden eiförmig- länglich bis schmal-lanzettlich, alle stumpf bis stumpflich. Abschnitte >. Ordnung länglich bis lanzettlich, stumpf, an den untersten Abschnitten gefiedert bis fiederteilig, gekerbt oder ganzrandig, an den folgenden gekerbt bis ganzrandig. Sori randständig, wenig entfernt bis fast zur Berührung spinulosum —= A. uliginosum Nyman Conspectus 866 (1884). 4. Grundachse kräftig, kurz, liegend bis aufsteigend, seltener auf- recht. Blätter mit und ohne Sori etwas ungleich gestaltet, ziemlich dicht gestellt, schlaff bis ziemlich starr, hellgrün, 20—80 em lang, flach. Blatt- stiel am Grunde schwarzbraun, oberwärts grüngelb bis gelbbräunlich, am Grunde dicht, oberwärts spärlich spreuschuppig, halb so lang bis so lang wie die Blattfläche, brüchig. Blattfläche lanzettlich bis schmal-lanzettlich, 102 P. Junge. doppelt gefiedert-fiederteilig bis dreifach gefiedert, an den fruchtbaren Blättern etwas stärker geteilt als an den unfruchtbaren, nach oben all- mählich verschmälert, nach unten kaum verschmälert bis gleichbreit, mit wechsel- bis gegenständigen Abschnitten. Abschnitte 1. Ordnung jeder- seits zu meistens 10-20, zuweilen mehr, untere gestielt, obere sitzend, untere eiförmig-dreieckig, obere länglich bis lanzettlich oder schmal- lanzettlich, an den fruchtbaren Blättern etwas entfernt, an den un- fruchtbaren genähert, unten ungleichhälftig, nach oben gleichhälttig, alle stumpflich bis zugespitzt. Abschnitte 2. Ordnung an den unteren Abschnitten 1. Ordnung jederseits zu 7—9, an den mittleren zu 10—13, alle genähert, meist stumpf, seltener zugespitzt, eiförmig-länglich bis länglich, im unteren Teile der Blattfläche am Grunde verschmälert, fieder- teilig bis fast gefiedert, im oberen Teile der Blattfläche breit sitzend, gezähnt. Zähne der Abschnitte 2. und 3. Ordnung stachelspitzig. Sori mitteleroß, genähert, zusammenfließend. Sporen (und zuweilen die Sporan- sien) fehlschlagend. Auf Mooren unter den Eltern. Pinneberg: im Tävsmoor bei Appen (J. Schmidt 1904)!!. Lübeck: bei Wesloe (Häcker nach Milde Nova Acta XXVI. 2. 537 [1858]) im Moore am Landgraben 1910!!, im Clempauer Moore 1910!!, im Curauer Moore 1903!!. Kiel: im Meimersdorfer Moore (W. Christiansen 1909!), in Mooren bei Levensau 1909!, bei Felmerholz 1910! und am Wellsee 1909! (A. Christiansen). Dithmarschen: im Moore zwischen Bennewohld und Redderstall 1906!!. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Blattes. Nicht beobachtet. 2. Mißbildungen. f. m. erosum J. Schmidt 12. Bericht Bot. Ver. Hamb. in Allg. Bot. Zeit- schrift XIII. 26 (1907). — Abschnitte 1. Ordnung z. T. stark verkürzt bis fast fehlend; Abschnitte 2. (und 3.) Ordnung unregelmäßig tief ungleich gezähnt bis fiederspaltig, mit zerfressen erscheinenden Rändern, öfter stark verkürzt bis fast fehlend; Abschnitte zuweilen verbreitert oder gespalten. — Pinneberg: im Tävsmoor bei Appen (J. Schmidt). Lübeck: im Moore am Landgraben bei Wesloe!!. f. m. bifidum nov. f. — Einzelne Abschnitte 1. Ordnung gegabelt. — Lübeek: am Landgraben bei Wesloe!!. Kiel: Moor am Wellsee (A. Christiansen!). f. m. furcatum nov. f. — Blattspitze gegabelt. — Mit voriger Form. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 103 11. Aspedium lobatum Swartz in Schrader Journal 1800. II. 37 (1801). 4. Grundachse kurz, dick, aufrecht (oder aufsteigend), an den jungen Teilen dicht spreuschuppig. Blätter dichtgestellt, derb-lederig, winterhart, oberseits dunkel- bis hellgrün, unterseits blaßgrün, 30—75 cm lang, flach. Blattstiel kurz, 5—10(—20) cm lang, am Grunde schwarz- braun, oberwärts grün, am Grunde dicht, oberwärts spärlicher mit großen braunen Spreuschuppen besetzt. Blattfläche lanzettlich bis schmal-lanzett- lich, beiderseits ziemlich allmählich verschmälert, spitzlich, am Grunde plötzlich abgesetzt, doppelt gefiedert bis doppelt gefiedert-fiederspaltig. Abschnitte 1. Ordnung jederseits zu 30—40 (oder mehr), wechselständig oder selten unten fast gegenständig, alle sehr kurz gestielt, meist auf- recht, seltener rechtwinklig abstehend oder am Grunde der Blattfläche abwärts gerichtet, länglich bis schmal-lanzettlich, spitz, genähert, mit größerer oberer und kleinerer unterer Reihe von Abschnitten 2. Ordnung. Abschnitte 2. Ordnung jederseits zu 6—18, sämtlich genähert, sitzend oder kurz gestielt, gegen die Abschnittspitze geneigt, viereckig-eiförmig bis länglich mit keilförmigem Grunde, in eine lange Spitze mit dorniger Granne ausgezogen, gesägt oder (am Grunde der Abschnitte 1. Ordnung) fiederspaltig bis fiederteilig mit gesägten Lappen; Zähne stachelspitzig oder kurz begrannt. Sori ziemlich klein, jederseits des Mittelnerven einreihig, fast mittelständig. Schleier rund, schildförmig (in der Mitte angeheftet), bleibend. Sporen bohnenförmig, braun, von Stacheln und Leisten rauh. Sporenreife Juli bis Oktober. In Gebüschen, an Heckenwällen und an steinigen Abhängen. Nur im östlichen Teile des Gebiets; sehr selten. — Lübeck: zwischen Ivendorf und Ovendorf bei Travemünde am Knick, vereinzelt (23. 4. 1910)!!. Eckernförde: in den Hüttener Bergen östlich von Brekendorf in der Richtung auf Ascheffel an einem Abhang (Steinwall) in wenigen Exemplaren (A. Christiansen, 28. 5. 1910N)!!. Alsen: Gebüsch an einem Knick zwischen Atzerballig und Atzerballigholz in zwei kräftigen Pflanzen STH. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Blattes. L; ne Abschnitte 2. Ordnung gesägt oder nur der erste obere Abschnitt >. Ordnung jedes Abschnitts 1. Ordnung eingeschnitten gesägt, alle N ee NEW Zendar ea ne ed 2: — Erster oberer Abschnitt 2. Ordnung an jedem Abschnitt 1. Ordnung fiederspaltig mit gesägten Lappen (selten die folgenden Abschnitte ähnlich gestaltet), die folgenden Abschnitte tief grob gesägt, alle (oder fast alle) mit stielartig verschmälertem Grunde: f. subtripinnatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 494 (1858). Alsen: zwischen Atzerballig und Atzerballigholz!!. 104 P. Junge. Hierher als Unterform: ‚f. imbricatum nov. f. — Abschnitte 1. Ordnung sich breit deckend; die Abschnitte 2. Ordnung erreichen ganz oder nahezu die Mittelrippe des benachbarten Abschnitts 1. Ordnung und sind ebenfalls genähert. — So am gleichen Standorte!!. 2. Erster nach oben gerichteter Abschnitt 2. Ordnung jedes Abschnitts 1. Ordnung wenig größer als die folgenden Abschnitte 2. Ordnung, nicht die Mittelrippe des nächsthöheren Abschnitts 1. Ordnung erreichend „Ah Dei Kakao DA 3. — Erster oberer Abschnitt 2. Ordnung beträchtlich (etwa doppelt) so groß (lang) wie die folgenden, die Mittelrippe des nächsthöheren Ab- schnitts 1. Ordnung erreichend oder überragend: f. umbraticum Kunze in Flora XXXI. 375 (1848). So: Lübeck: zwischen Ivendorf und Ovendorf!!. Auf Alsen findet sich eine Annäherungsform als Kombination mit f. sub- tripinnatum und f. imbricatum. 3. Abschnitte 2. Ordnung nicht oder ganz undeutlich geöhrt: typische Form (so bei Brekendorf). — Abschnitte 2. Ordnung am Grunde ihrer gegen die Spitze des Abschnitts 1. Ordnung gerichteten Seite mit einem vorgezogenen Öhrchen, das den Rand des nächsthöheren Abschnitts 2. Ordnung übergreift: f. awriculatum Luerssen Farnpflanzen 336 (1889). Lübeck: zwischen Ivendorf und Ovendorf!!. Alsen: bei Atzerballig!!. — Die Abart ist an ersterem Orte mit f. umbraticum, an letzterem Orte mit f. subtripinnatum kombiniert. 2. Mißbildungen. Bisher nicht beobachtet. 4. Gattung. Onoclea. L. Gen. plant. ed. 5. 484 (1754). Bei uns eine Art einheimisch. 12. Omoclea struthiopteris Hoffmann Deutschl. Flora I. 12 (1795). 24. Grundachse kurz, kräftig, aufrecht, mit langen, unterirdischen Ausläufern. Blätter dicht gestellt, spiralig, in äußere, weiche, hellgrüne, sommergrüne unfruchtbare und innere, steif aufrechte, winterharte frucht- bare Blätter geschieden; unfruchtbare Blätter zahlreich, flach, 0,5—1,5 m lang, fruchtbare Blätter wenig zahlreich (bis 6), 40—80 cm lang. Blatt- stiel der unfruchtbaren Blätter sehr kurz, am Grunde schwarzbraun, ober- Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 105 wärts grün bis gelbgrün, am Grunde dicht spreuschuppig, oberwärts sehr spärlich spreuschuppig, dicht kurz behaart; Blattstiel der fruchtbaren Blätter etwa halb so lang wie die Blattfläche, am Grunde schwarzbraun, oberwärts hellbraun, spreuschuppig und behaart wie die unfruchtbaren Blätter. Blattfläche der unfruchtbaren Blätter länglich, beiderseits ver- schmälert, zugespitzt, gefiedert-fiederspaltig bis gefiedert-fiederteilig; Blatt- fläche der fruchtbaren Blätter schmal-lanzettlich, oben plötzlich, abwärts allmählich verschmälert, gefiedert. Abschnitte 1. Ordnung der unfrucht- baren Blätter jederseits zu 30—50(— 70), obere wechselständig, genähert, untere gegenständig, etwas entfernt, schmal-lanzettlich bis lineal, spitzlich; Abschnitte 1. Ordnung der fruchtbaren Blätter zu 40—60, wechselständig bis fast gegenständig, etwas entfernt, lineal, mit 2 Reihen von Sori, anfangs eingerollt, später sich aufrollend. Abschnitte 2. Ordnung der unfruchtbaren Blätter länglich, stumpf und meistens abgerundet, meist ganzrandig, selten oberwärts fein gekerbt oder gezähnt. Sori klein, zu mehreren vereinigt. Schleier häutig, ungleich. zerrissen. Sporen bohnen- förmig, gelbbraun, fein rauh. Sporenreife Juli bis September. In Wäldern an feuchten Hängen der Waldbäche sehr selten. — Bisher nur: Hadersleben: an den Hängen eines Baches im Bjerninger Walde nördlich von Moltrup (Hansen) 1901!!, 1906!!. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Blattes. Bisher wurden festgestellt: /. Aypophyllodes Baenitz Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brand. III/IV. 235 (1863): fruchtbare Blätter in ihrer unteren Hälfte den unfruchtbaren gleichgestaltet, nur oberwärts mit Sori besetzt, und f. epiphyllodes Baenitz in Ascherson Fl. Brand. I. 930 (1864): normal fruchtbare Blätter nur in der unteren Hälfte Sori tragend, in der oberen Hälfte den unfruchtbaren Blättern gleichgestaltet; beide Formen beobachtete P. Prahl bei Hadersleben!. 2. Mißbildungen. Bisher nicht festgestellt. 5. Gattung. Blechnum. L. Gen. plant. ed. 5. 485 (1754). Bei uns eine Art einheimisch. 13. Blechnum spicant Withering Arrangement ed. 3. III. 765 (1796). 4. Grundachse ziemlich dünn, kurz, aufsteigend, schwarzbraun, 106 P. Junge. > oberwärts spreuschuppig. Blätter dicht gestellt, spiralig, in äußere, aus- gebreitete, oberseits dunkler grüne, unterseits heller grüne, glänzende, winterharte unfruchtbare und innere, aufrechte, dunkelgrüne, kaum glänzende, sommergrüne fruchtbare Blätter geschieden, 10—75 cm lang. Blattstiel der unfruchtbaren Blätter bis halb so lang wie die Blattfläche, in der Regel aber viel kürzer (bis fast fehlend), dunkelbraun bis braun (oder braungrün), am Grunde spreuschuppig; Blattstiel der fruchtbaren Blätter etwa halb so lang wie die Blattfläche, sonst gleichgestaltet. Blattfläche der unfruchtbaren Blätter lanzettlich bis schmal-lanzettlich, oberseits allmählich bis seltener ziemlich plötzlich verschmälert, spitz, unterwärts allmählich verschmälert oder selten plötzlich abgesetzt, gefiedert, die der fruchtbaren Blätter schmal- bis lineal-lanzettlich, sonst gleich- gestaltet. Abschnitte der unfruchtbaren Blätter am Blattgrunde kurz, lappig, abgerundet stumpf, oberwärts schmal-lanzettlich, stumpflich, seltener abgerundet stumpf oder spitz, jederseits zu 20—50(—60), genähert, schwach sichelfürmig aufwärts gebogen, meist ganzrandig; die der fruchtbaren Blätter unterwärts kurz, lappig, oberwärts lineal, spitz, zu 30—60, ent- fernt, sonst den vorigen gleich. Sori lineal, mittelständig. Schleier außen seitlich angeheftet, häutig. Sporen dunkelbraun, von Leisten rauh. Sporenreife Juli bis September. An schattigen, seltener an sonnigen Stellen der Wälder, Gebüsche und Heckenwälle, zuweilen an Grabenrändern und an Abhängen, auf feuchtem, sandigem oder sandig-lehmigem Boden. Zerstreut im östlichen, nicht selten im mittleren und westlichen (Gebiete; auch auf der Nordfriesischen Insel Föhr (Schiötz 1858!): Nieblum (Arfsten nach v. Fischer-Benzon a. a. O. p. 116)!!, bei Borgsum und von hier nach dem Burgwall!!, reichlich zwischen Dunsum und der Laurentiuskirche!!. Formen. l. Formen des normal entwickelten Blattes. l. Abschnitte nach unten sehr allmählich an Länge abnehmend, am Grunde, nur wenige’Millimeter danen 2. ze. 2. — Abschnitte plötzlich breit abschließend; grundständige Abschnitte wenigstens 10 mm lange: Ff. latıpes Moore Nature-Printed British Ferns II. 223 (1859). Stormarn: Bergstedt (J. Schmidt). Pinneberg: Tangstedt (J. Schmidt!)!!, Garstedtfeld (J. Schmidt!). Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!). Föhr: Nieblum!!. Tondern: Westerterp (H. Schmidt!). Kombiniert mit f. alatum: Pinneberg: Garstedtfeld (J. Schmidt!). .) [db 1 f. awritum Müller-Knatz in Geisenheyner Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 107 Als Unterform gehört hierher: f. involutum Luerssen in J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 23 (1903). — Unfruchtbare Blätter sehr derb lederig, ihre Ab- schnitte am Rande stark abwärts umgerollt. Stormarn: an Wegrändern bei Bergstedt (J. Schmidt!). Abschnitte der fruchtbaren Blätter bis zur Spitze von den Sori be- deckt siruchtbare. Blätter stafaufrecht 2.07 7 vr 2 ee. een. Abschnitte der fruchtbaren Blätter nur zum Teile von den Sori be- deckt, oft ohne Sori und dann verbreitert und den Abschnitten der unfruchtbaren Blätter ähnlich; Sori meistens sehr verkürzt; Blätter nicht steif aufrecht: f. anomalum Moore Nature-Printed British Ferns II. 218 (1859). An zahlreichen Standorten der Art beobachtet, auch auf Föhr: zwischen Borgsum und dem Burgwall!!. Kombiniertmit f.latöfolium:Pinneberg:Langeln (J.Schmidt!). Mittelstreif der unfruchtbaren Blätter nicht eeflügelt PERL ETIEIAIR 42 4. Mittelstreif der unfruchtbaren Blätter im oberen Teile des Blattes breit geflügelt; Abschnitte am Grunde breit verbunden: f. alatum Wirtgen in Geisenheyner Rhein. Polypod. in Verhandl. Nat.-Hist. Ver. Rheinl. und Wesf. LV. 91 (1898). Stormarn: in der Hahnheide bei Trittau (J. Schmidt!). Pinneberg: bei Garstedtfeld (J. Schmidt!). Abschnitte wenigstens zum Teile am Grunde geöhrt oder am Rande EITO SCHI REN RES ET N ET 3. Abschnitte Sanzrandig: .:.....%...2:... 6. Einzelne bis viele der unteren und (oder) mittleren Abschnitte am Grunde des oberen Randes mit einem aufwärts Öhrchenartig vorgezogenen Lappen, ganzrandig: Rhein. Polypod. in Verhandl. Nat.- Hist. Ver. Rheinl. und Westf. LV. 86 (1898). Pinneberg: bei Borstel! und Tangstedt (J. Schmidt). — Eine Über- sangsform fand sich Föhr: zwischen Nieblum und der Borgsumer Vogelkoje!!. Abschnitte zum Teil, besonders in der Blechnum spicant f. serratum. : h . Mittlere Abschnitte, Mitte des Blattes, stark eingeschnitten ge- 2), nat. Gr. zähnt mit vorwärts geneigten Zähnen: f. serratum Wollaston in Moore Nature-Printed British Ferns II. 225 (1859) (Abb. 3). 6. P. Junge. Typisch selten: Segeberg: zwischen Kaltenkirchen und Schmalfeld (J. Schmidt!). — Übergangsformen etwas häufiger: Stormarn: zwischen Siek und Gr. Hansdorf (J. Schmidt!). Pinneberg: Barmstedt, Langeln! und Borstel! (J. Schmidt). Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!). Abschnitte der unfruchtbaren Blätter entfernt, sich mit den Rändern nicht decken IE 7-2 RE a er RER 1: Abschnitte der unfruchtbaren Blätter stark genähert, besonders im mitt- leren und oberen Teile des Blattes sich mit den Rändern breit deckend: f. imbricatum Moore Nature-Printed British Ferns II. 219 (1859). — Blätter meist sehr derb lederig, oft ziemlich klein und schmal. Stormarn: Jenfeld (J. Schmidt!). Segeberg: Lentföhrden!!. Pinneberg: Tangstedt (J. Schmidt!), Kummerfeld, Barmstedt! und Rissen (J. Schmidt). Hamburg: Langenhorn (C. T. Timm!). Itzehoe: Christinental (A. Christiansen)!!. Neumünster: Timm- aspe (A. Christiansen!),. Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!)). Tondern: Tornschau!!. — Übergangsformen finden sich zerstreut, z. B. Husum: Ahrenviöl (W. Christiansen!),. Föhr: Nieblum!!. Kombiniert mit ‚f. anomalum: Itzehoe: Christinental (A. Christiansen)!!. Lineale Abschnitte der fertilen Blätter auch nach dem Grunde der Blattfläche hin wenig entfernt (8 —10 mm)..................... 8. Lineale Abschnitte der fruchtbaren Wedel im mittleren und unteren Teile des Blattes sehr weit (bis 20 mm) auseinander gerückt, schmal- lineal: ‚f. remotum J. Schmidt nov. f. Pinneberg: Borsteler Wohld (J. Schmidt!). Blätter oberhalb der Mitte gleichmäßig allmählich verschmälert... .9. Unfruchtbare Blätter breit (bis 6 cm), oberhalb der Mitte ziemlich plötzlich auf etwa die Hälfte verschmälert, dann gegen die Spitze allmählich verschmälert: f. angustatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 615 (1858). Pinneberg: in feuchten Gr dncn am Forste Stühagen bei Hasloh (J. Schmidt!)!!. Segeberg: in Knicks bei Kampen bei Kaltenkirchen (J. Schmidt!. Dithmarschen: an Gräben bei Burg (J. Schmidt). Kombiniert mit f. anomalum: Pinneberg: Öffenseth (J. Schmidt). Unfruchtbare Abschnitte etwa 4 mm breit, mit wenig gegabelten Nerven: J: typicum Geisenheyner Rhein. Polypod. in Verhandl. Nat.-Hist. Ver. Rheinl. u. Westf. LV. 76 (1898). Häufigste Form. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 109 — Unfruchtbare Abschnitte etwa 6 mm breit, mit wiederholt gegabelten Nerven; Blätter sehr groß und breit: f. latifolium Milde Nova Acta XXVI 2. 615 (1858). Stormarn: Neu-Rahlstedt (Steffen!), Langelohe!!. Sege- berg: im „Endern“ bei Kaltenkirchen!!. Pinneberg: bei Hasloh und am Stühagen (J. Schmidt!)!!, bei Langeln (J. Schmidt!). Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!). Husum: Ahrenviöl (A. Christiansen!). — Übergangsform nach f.serratum: Pinneberg: am Stühagen (J. Schmidt!). 2. Mißbildungen. f. m. befidum Wollaston in Moore Nature-Printed British Ferns II. 226 (1859). — Einzelne bis. zahlreiche Abschnitte an der Spitze ein- oder zweimal gegabelt. — Lauenburg: Wentorf (J. Schmidt!). Stormarn: in der Hahnheide bei Trittau! und bei Rausdorf!- (J. Schmidt), bei Wulfsdorf (Röper!). Segeberg: bei Kaltenkirchen (J. Schmidt!) und im „Endern“!!. Pinneberg: Borstel!, Kummerfeld!, Tangstedt!, Sparrieshoop, Hasloh! (J. Schmidt), Garstedtfeld (J. Schmidt))!!. Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!). Sundewitt: Dünth auf Broacker (A. Christiansen!). Föhr: Nieblum!!, zwischen Borgsum und dem Burgwall!!. Hadersleben: Röddinggaard (Poulsen!). Kombiniert mit; f. latipes: Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!). f. anomalum: Pinneberg: Hasloh (J. Schmidt!). 3. f. latifolium: Pinneberg: Hasloh (J. Schmidt!). f. m. furcatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 615 (1858). — Blattspitze einzelner bis vieler fruchtbarer und unfruchtbarer Blätter mehr oder weniger tief gabelig geteilt. — Lauenburg: Wentorf (J. Schmidt!). Stormarn: Reinbek (Laban!), Grande! und Wulfsdorf! (Röper). Hamburg: Volksdorf (J. Schmidt!. Pinneberg: Tangstedt (J. Schmidt)!!, Hasloh!, Garstedtfeld!, Langelohe und Kl. Offenseth (J. Schmidt). Segeberg: Kampen (J. Schmidt!)!!, Nützen!!, Ham- dorf!!. Itzehoe: zwischen Wapelfeld und Reher!!. Flensburg: Översee (W. Christiansen!). Husum: Ahrenviöl (A. Christiansen!). Föhr: Nieblum!!, Borgsum!!, zwischen der Laurentiuskirche und Dunsum!!. Tondern: Westerterp (H. Schmidt!). Kombiniert mit: 1. f. anomalum: Pinneberg: Hasloh! und Garstedtfeld! (J. Schmidt). 2. f. angustatum: Segeberg: Kaltenkirchen: Nützen (J. Schmidt)). 3. f. m. bifidum: Pinneberg: Garstedtfeld (J. Schmidt). f. m. geminatum Geisenheyner Rhein. Polypod. in Verhandl. Nat.-Hist. Ver. Rheinl. u. Westf. LV. 88 (1898). — Blattstiel geteilt, mit zwei 19 2. 110 P. Junge. vollständigen Blattflächen. — Stormarn: Wellingsbüttel! und Pinneberg: Garstedtfeld! (J. Schmidt). f. m. fwrcato-cristatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 24 (1903). — Blätter gegabelt; Gabelteile wieder einmal oder wiederholt gegabelt. — Pinneberg: Pinnebergerdorf! und Hasloh (J. Schmidt), Tangstedt (J. Schmidt!)!!. Steinburg: Westerhörn (Hirth. Husum: Ahren- viöl (W. Christiansen!). f. m. multifidum Wollaston in Moore Nature-Printed British Ferns II. 226 (1859). — Fruchtbare und unfruchtbare Blätter zum Teil an der Spitze mehrfach unregelmäßig gegabelt, büschelig verzweigt. — Pinneberg: bei Langeln! und am Stühagen bei Hasloh (J. Schmidt!)!!. Segeberg: Kaltenkirchen (J. Schmidt!). Steinburg: Schlotfeld! und Westerhörn (J. Schmidt). . daedalum Milde Nova Acta XXVI. 2. 61 (1858). — Abschnitte zum Teile verlängert, unregelmäßig de: Friedrichshof!!. Trittau-Großensee!!, ‚Bergstedt (Röper!). Pinneberg: Voßloch (Röper!). Dithmarschen: winkel (J. Schmidt!. Rendsburg: Nindorf und Farne- Duvenstedt!!. e: Friedrichshof!!. winkel (J. Schmidt!). 9). f. commune: an allen Standorten. 10. f. gracle: Husum: Immenstedter Holz (A. Christiansen !). ll. f. alatum: Segeberg: Kaltenkirchen (J. Schmidt). 12. f. auritum: Lauenburg: Sahms!!, Gr. Pampau (Röper)!!, Niendorf und Woltersdorf!!. Dithmarschen: Farne- winkel (J. Schmidt!). Eckernförd 13. f. sinuwatum: Lauenburg: Gr. Pampau!!. 14. f. prionodes: Eckernförde: Ahlefeld!!. 15. f. denticulatum: Dithmarschen: Farne 16. f. pennatifidum: Lauenburg: Niendorf!!. Stormarn: Trittau (Zimpel!), Bünningstedt (J. marschen: Nindorf (J. Schmidt!). Abschnitte 1. Ordnung mit kleinen Zähnen (die nur ausnahmsweise wieder gezähneltsind) (Abb. 17), niemals mit tiefen, gezähnelten Zähnen, nicht un- gleich tief eingeschnitten, nicht fiederspaltig oder Nederteilies oder seöhrt.......“2.....2.2.20 +... Abschnitte 1. Ordnung vom Rande tief ein- geschnitten mit großen, gezähnten oder ein- geschnittenen Zähnen (Abb. 16) oder Fiederlappen (Abb. 18) oder Fiederteilen oder (falls die Ab- schnitte nur klein gezähnt sind) mit aufwärts vorgezogenem öhrchenartigen Lappen ...... er Schmidt!). Dith- Abb. 17. P. vulgare f. commune. Abschnitt mit feiner Zähnung. 2/; nat. Gr. Abschnitte bis zum Mittelstreif getrennt, nicht am Grunde verbunden. .4. Abschnitte wenigstens im oberen Teile des Blattes, in der Regel aber sämtlich, nicht bis zum Grunde getrennt, vollständig verwachsen oder doch am Grunde durch einen blattartigen Rand verbunden...... 16. 120 P. Junge. 4. Blattfläche mit zahlreichen Abschnitten, meistens (oft beträchtlich) länger als: 10. cm... Ra Re er Pe ee 5. — Blattfläche mit wenigen (2—6) Abschnitten, in der Regelnur I—5 cm lang: f. pygmaeum Schur Enumeratio plant. Transsilv. 830 (1866). Zerstreut bis nicht selten an sehr trockenen, unfruchtbaren, sonnigen Orten an Steinwällen, Sandwällen, auf trockenem Wald- und Heideboden und an Bäumen besonders im mittleren und westlichen, weniger im östlichen Gebiete. Kombiniert mit: 1. f. platylobum: Lauenburg: Pötrau, zwischen Schulendorf und Bartelsdorf, Gr. Pampau und Sahms!!. Pinneberg: Hasloh (J. Schmidt!). Eckernförde: Schotthorst!!. 2. f.brevipes:Lauenburg:Sahms!!. Eckernförde: Schotthorst!!. 3. f. gracde: Stormarn: zwischen Trittau und Großensee (J. Schmidt)!!. Segeberg: zwischen Kaden und Ulzburg (J. Schmidt!). Neumünster: Quarnstedt (J. Schmidt!). 5. Blattfläche länglich bis lanzettlich; untere Abschnitte kürzer als die allmählich verlängerten mittleren, nach oben allmählich oder plötzlich VErRUBZI IE a Na Ran 6. — Blattfläche dreieckig bis dreieckig-eiförmig oder eiförmig-länglich; unterste Abschnitte so lang oder länger als die folgenden: f. platylobum Christ Farnkräuter der Schweiz 49 (1900). (Abb. 5 und 18.) Durch das ganze Gebiet zer- streut. — Lauenburg: Witzeeze, zwischen Schulendorf und Bartels- dorf, bei Pötrau, Gr. Pampau und Sahms, sowie bei Börnsen, stellen- weise viel!!. Stormarn: zwischen Trittau und Großensee (J. Schmidt) !!. Hamburg: Volksdorf (Röper!). Pin- neberg: Kummerfeld (J. Schmidt!)!!, Borstel!, Hasloh!, Sparrieshoop! (J. Schmidt), Gr. Offenseth (Röper!), Bokelseß (J. Schmidt!)!!, Wulfs- mühle (J. Schmidt! Segeberg: Heidmühlen und Wakendorf (J. Schmidt)!!, Alveslohe! und Kalten- kirchen (J. Schmidt), Rickling (A. Christiansen!). Lübeck: Schwartau, ADDa29: P. vulgare f. platylobum. Ratekau und Ovendorf!!. Eutin: 2/; nat. Gr. im Kasseedorfer Holz!!. Plön: m Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 191 Weinberg (A. Christiansen!). Kiel: Böhnhusen und Dietrichsdorf (A. Christiansen!. Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen !), Quarnstedt (J. Schmidt!). Steinburg: Schlotfeld (J. Schmidt!). Dithmarschen: bei Burg, Buchholz und Nindorf (J.. Schmidt!). Rendsburg: Hohenwestedt!!. Eckernförde: Gettorf (A. Chri- stiansen!), Bistensee und Friedrichshof!!, Brekendorf!!. Kombiniert mit: 1. f. imbricatum: Lauenburg: zwischen Schulendorf und Bartelsdorf!!. Pinneberg: Borstel (J. Schmidt!). Sege- berg: Kaltenkirchen (.J. Schmidt!). Lübeck: Ratekau!!. Eckernförde: Brekendorf!!. 2. f. brevipes: Lauenburg: Börnsen (J. Schmidt!), zwischen Schulendorf und Bartelsdorf!!. Pinneberg: Hasloh (J. Schmidt!. Neumünster: Quarnstedt! und Dith- marschen: Nindorf! (J. Schmidt). 3. f. longipes: Lauenburg: Franzdorf!!. 4. f. attenuatum: Lauenburg: Börnsen (Röper!). Pinneberg: zwischen Wedel und Holm (C. T. Timm!), bei Tangstedt (J. Schmidt!. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!) Lübeck: Ovendorf!!. Neumünster: Quarnstedt (J. Schmidt!). . f. Thompsonä: Stormarn: zwischen Trittau und Großensee (J. Schmidt)!!. Segeberg: zwischen Kaden und Alves- lohe (J. Schmidt!). Pinneberg: Gr. Offenseth (Röper!). 6. f. rotundatum: Lauenburg: bei Pötrau und zwischen Schulendorf und Bartelsdorf!!. Lübeck: Ratekau!!. Eckernförde: Schotthorst!!. A 7. f. commune: An den meisten Standorten beobachtet in Über- gängen nach dieser Form. 8. f. gracile: Segeberg: Kaden (J. Schmidt!). 9. f. auritum: Lauenburg: Schulendorf—Bartelsdorf, Witzeeze, Pötrau, Gr. Pampau und Sahms!!. Lübeck: Ovendorf!!. Steinburg: Schlotfeld (J. Schmidt!). 10. f. prionodes: Dithmarschen: Buchholz (J. Schmidt!). ll. f. pinnatifidum: Lauenburg: Witzeeze, Pötrau, Sahms, Gr. Pampau, Börnsen, zwischen Schulendorf und Bartels- dorf!!. Stormarn: zwischen Trittau und Großensee (J. Schmidt)!!. Hamburg: Rotenhaus (Zimpel!), Volks- dorf (Röper!).. Pinneberg: Wulfsmühle!, Hasloh! und Sparrieshoop! (J. Schmidt), Gr. Offenseth (Röper!). Neu- münster: Hohenwestedt!!, Quarnstedt (J. Schmidt!), Timmaspe! und Wasbek! (A. Christiansen). Segeberg: on 123 P: Junge. Alveslohe (J. Schmidt!), Heidmühlen (A. Christiansen!). Lübeck: Schwartau und Ratekau!!. 12. f. alatum: Neumünster: Wasbek (A. Christiansen!). 13. f. sinuosum: Dithmarschen: Nindorf (J. Schmidt!). 6.:! Blattoberseite Tohner Sonn. ash VE 2 I 7 —- Blattoberseite mit wenigen bis zahlreichen kleinen Sori: f. suprasoriferum Wollaston in Lowe Our Native Ferns I. 52 (1874). Sehr selten. — Lauenburg: Rotenbek bei Friedrichsruh (J. Schmidt!. Hamburg: zwischen Bergedorf und Rotenhaus _ (Zimpel!). Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!). Fast alle beobachteten Pflanzen gehören der Blattfläche nach zur f. commume; doch fand sich die Form auch kombiniert mit: 1. f. auritum: Hamburg: zwischen Bergedorf und Rotenhaus (Zimpel!). 2. f. pseudangustum: Mit voriger Form (Zimpel!). 7. Abschnitte mit den Rändern entfernt oder selten sich berührend, niemalsssichobreit deckend Was wer em ze le re 8. —- Abschnitte sich breit deckend: f. imbricatum Luerssen in J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 33 (1903). Zerstreut. — Lauenburg: Pötrau, zwischen Schulendorf und Bartelsdorf und bei Gr. Pampau!!, Salıms (Röper)!!, Börnsen (Zimpel!). Stormarn: zwischen Trittau und Großensee und bei Siek!!, Barsbüttel (J.Schmidt!). Hamburg: Ochsenzoll (J. Schmidt!). Pinneberg: Borstel!, Tangstedt (J.Schmidt)!!, Sülldorf (J.Schmidt!). Lübeck: Ratekau!!. Segeberg: Kaltenkirchen (J. Schmidt)!!. Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!. Dithmarschen: Burg!, Nindorf und Wolmersdorf (J. Schmidt. Rendsburg: zwischen Wapelfeld und Reher!!, Duvenstedt!!. Kiel: Gr. Flintbek und Böhnhusen (A. Christiansen!). Eckernförde: Brekendorf!!. Sundewitt: Schelde (W. Christiansen!. Husum: Ahrenviöl (A. Christiansen!). Kombiniert mit: f. commune: So an allen Standorten. . f. rotundatum: Lübeck: Ratekau!!. 3. f. Thompsoni: Stormarn: Barsbüttel (J. Schmidt!). 4. ‚f. brevipes: Lübeck: Ratekau!!. Übergangsformen nach dieser Form finden sich nicht eben selten, aber in der Regel wenig, wie auch die Form durchweg nicht zahlreich auftritt. 8. Abschnitte im mittleren und unteren Teile des Blattes durch Buchten von höchstens Abschnittbreite getrennt, in der Regel stärker ge- nähert N Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 125 — Abschnitte durch Buchten von mehrfacher Abschnittbreite getrennt: f. sinuosum Christ Farnkräuter der Schweiz 48 (1900) erw. (Abb. 6). Zerstreut, stellenweise nicht selten, an schattigen Stand- Abb. 6. P. vulgare f. sinuosum. 2/; nat. Gr. orten. — Lauenburg: Börnsen (J. Schmidt!). Stormarn: Raus- dorf (Zimpel!), Hummelsbüttel (Röper!). Pinneberg: Sparrieshoop und Tangstedt (J. Schmidt!.. Dithmarschen: zwischen Burg und Buchholz!, bei Farnewinkel (J. Schmidt). Rendsburg: bei Hohenwestedt, Tappendorf, Heinkenbostel, Bargstedt und Bokel 124 P. Junge. stellenweise in Menge!!. Kiel: bei Dietrichsdorf!, Neu-Wittenbek! und Böhnhusen! (A. Christiansen). Eckernförde: Ramsdorf!!. Flensburg: Frauenholz bei Kjelstrup (Prahl!.. Sundewitt: Broacker! und Dünth! (W. Christiansen). — Übergangsformen nach f. commume und f. attenuatum finden sich nicht selten. Kombiniert mit: l. f. pseudangustum: Stormarn: Rausdorf (J. Schmidt!). Sege- berg: Alveslohe! und Ellerau! (J. Schmidt). 2. f. attenuatum: Segeberg: Alveslohe! und Pinneberg: Sparrieshoop! (J. Schmidt!). Rendsburg: Hohenwestedt, Tappendorf und Bargstedt!!. Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!). Sundewitt: Dünth (W. Christiansen!). 3. f. stenolobum.: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). 4. f. acuminatum: Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!). 5. f. rotundatum: Dithmarschen: Farnewinkel (J. Schmidt!). 6. f. prionodes: Pinneberg: Bokelseß (J. Schmidt!). 9. Blattstiel halb bis doppelt so lang wie die Blattfläche.......... IE — Blattstiel kürzer als die halbe Blattfläche bis fast fehlend oder mehrmals/läneer alstdieselbe..2 Ste se 10. 10. Blattstiel mehrmals länger als die Blattfläche: f. longipes Krieger Hedwigia XLV. 247 (1906). In Ritzen der Steinmauern selten. — Lauenburg: Franz- dorf!!. — Die Pflanze ist sicher weiter verbreitet und zu beachten. Kombiniert: Ff. platylobum: Lauenburg: Franzdorf!!. — Blattstiel bis halb so lang wie die Blattfläche, in der Regel viel kürzer bis fast fehlend: f. brevipes Milde Nova Acta XXVI. 2. 631 (1858). An trockenen, sonnigen Orten nicht selten. — Z. B. beob- achtet: Lauenburg: Börnsen! und Escheburg! (J. Schmidt)!!, Pötrau, zwischen Schulendorf und Bartelsdorf, Gr. Pampau, Sahms, Elmenhorst und Buchhorst!!. Stormarn: Trittau (Zimpel!), Ahrensburg (J. Schmidt), Schiffbek und Hummelsbüttel (C. T. Timm)). Pinneberg: Bahrenfeld (Zimpel!), Sülldorf!, Kölln! (J. Schmidt), Wulfsmühle und Hasloh (J. Schmidt!)!!, Offenseth (Röper!), mehr- fach bei Elmshorn!!. Segeberg: Großenaspe!!. Lübeck: bei Schwartau und Ratekau!!. Neumünster: Quarnstedt (J. Schmidt!), Timmaspe (A. Christiansen!). Dithmarschen: bei Nindorf und Wolmersdorf (J. Schmidt!). Rendsburg: Hohenwestedt, Vaas- büttel, Bargstedt und Bokel!!; Ramsdorf bei Owschlag!!. Eckern- förde: Friedrichshof und Schotthorst!!. Schleswig: Lürschau (Hinrichsen!). Flensburg: Mürwik!!. Hadersleben: Gramm!!. Br Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. Kombiniert mit: . f. commune: Nicht selten. „- wu J. gracde: Stormarn: zwischen ‚Trittau 125 F. attenuwatum: Dithmarschen: Wolmersdorf (J. Schmidt!). .. f. rotundatum: Segeberg: Großenaspe!!. und Großensee!!. Pinneberg: Kölln! und Tangstedt! (J. Schmidt). Neumün- ster: Quarnstedt! und Segeberg: Alveslohe! (J. Schmidt). 5. f. auritum: Dithmarschen: Wolmersdorf (J. Schmidt!). 11. Blätter länglich-lanzettlich; Abschnitte vom Grunde gegen die Mitte all- mählich verlängert, von dort gegen die Spitze allmählich verkürzt... 12. — Blätter lineal-lanzettlich bis fast lineal; Ab- schnitte vom Grunde bis weit gegen die Spitze nahezu gleich lang: pseudangustum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 30 (1903). (Abb. 7.) Sehr zerstreut. — Lauenburg: bei Woltersdorf, zwischen Schulendorf und Bartelsdorf, Sahms!!. Stormarn: Grande (Laban!), Rausdorf (J. Schmidt!). Ham- burg: Rotenhaus-Börnsen (Zimpel!). Se- seberg: Kampen (Zimpel!), Alveslohe (J. Schmidt!). Pinneberg: Ellerau! und Bockelseß! (J. Schmidt). Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!. Dithmar- schen: Burg! und Buchholz! (J. Schmidt). Kiel: Dietrichsdorf (A. Christiansen !). Eckernförde: Ratmannsdorf (A. Christian- sen!), Kosel!!. Schleswig: Lürschau (Hinrichsen!). Flensburg: Süderhaff (Prahl. Sundewitt: Broacker (W. Christiansen !). — Annähernde Formen von f. commune finden sich stellenweise, so z. B. vielfach zwischen Hohenwestedt und Rendsburg; zum Teile neigen die Pflanzen in ihren Merkmalen nach f. senuosum und f.attenuatum, Übergängenach f. Thompson sammelte Zimpel in Lauenburg: Börnsen!. Kombiniert mit: l. f. commune: So an fast allen Stand- orten. 2. f. attenuatum.: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Abb. 7. P. vulgare Ff. pseudangustum. 2/3 nat. Gr. 126 P. Junge. 3. f. auritum: Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!). Rends- burg: mehrfach nördlich von Hohenwestedt!!. 12. Abschnitte vom Grunde bis zur Mitte gleich breit, dann ver- schmälert, stumpflich bis spitzlich, oder bis zum Ende gleich breit und: dann „abeerundet'stunmph.ze era ee 13. — Abschnitte vom Grunde oder fast vom Grunde bis zur Spitze all- mählich verschmälert, lang und spitz: f. attenuatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 631 (1858). (Abb. 8.) An schattigen Orten zerstreut bis nicht selten, besonders im östlichen und an vielen Stellen des mittleren Gebiets. — Die Form ist so weit verbreitet, daß eine Aufzählung einzelner Standorte ganz unnötig ist. Abb. S. P. vulgare f. attenuatum. 2/, nat. Gr. Kombiniert mit: 1. f. auritum: Lauenburg: Pötrau!!. Stormarn: Trittau!!. Hamburg: Langenhorn (Röper!. Pinneberg: Pinne- bergerdorf, Bokelseß! und Quarnstedt (J. Schmidt), Tang- stedt!!. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!. Dith- marschen: Wolmersdorf, Burg! (J. Schmidt). Rendsburg: Bargstedt!! Sundewitt: Broackerland (W.Christiansen!). 2. f. pinnatifidum: Lauenburg: Pötrau!!, Escheburg (Zimpel!). Pinneberg: Garstedtfeld (J. Schmidt!), Hasloh (Zimpel!). Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!. Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!). Sundewitt: Dünth (W. Christiansen !). 3. f. denticulatum: Pinneberg: Brande (J. Schmidt!). 4. f. crenatum: Dithmarschen: Wolmersdorf (J. Schmidt!). Übergänge nach f. alatum wurden in Dithmarschen: Burg!, solche nach f. pseudangustum in Lauenburg: Börnsen! von J. Schmidt und Rendsburg: Hohenwestedt und Tappendorf!! beobachtet. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 197 Hierher gehören als Unterformen: f. acutum Wallroth Fl. eryptog. Germ. 12 (1831) z.T. — Ab- schnitte lanzettlich, 2—5 cm lang, ganzrandig oder kaum gezähnt. Lauenburg: Börnsen!. Stormarn: Alt-Rahlstedt!. Pinneberg: Pinnebergerdorf!. Dithmarschen: Burg!. Überall von J. Schmidt festgestellt. f. stenolobum Christ Farnkräuter der Schweiz 49 (1900). — Ab- schnitte sehr schmal, 3—4 mm breit, Iineal, 2—5 cm lang, ganzrandig oder sehr schwach gezähnt; Blätter schmäler als beim Typus. Abb. 9. P. vulgare f. acuminatum. 2/; nat. Gr. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!. Eckernförde: Ascheffel!!. Kombiniert mit: ‚f. prionodes: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). f. acuminatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 34 (1903). (Abb. 9.) — Abschnitte schmal lanzettlich, fein und tief ge- zähnt, mit sehr gleichmäßig lang und dünn ausgezogener Spitze, 6—7 cm lang. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!). — Übergänge fanden sich: Pinneberg: zwischen Wedel und Holm (C. T. Timm!). Neumünster: Timmaspe (A. Christiansen!). 15. Wedel sehr allmählich in eine lange, feine Spitze ausgezogen, mit 14. P. Junge. zahlreichen, nach oben gegen die Spitze ganz allmählich verkürzten Abschnitten: f. elongatum J. Schmidt Allg. Bot. Zeitschr. XVI. 155 (1910). Pinneberg: Bokelseß (J.Schmidt!). Dithmarschen: Farne- winkel (J. Schmidt!). — Übergänge fanden sich: Lauenburg: zwischen Schulendorf und Bartelsdorf!!. Rendsburg: Hohen- westedt!!. Abschnitte gegen die Spitze plötzlicher verkürzt; Blattspitze kurz und .ot-plötzlichh abgesetzt nr rn ae Bu 14. Abschnitte (3—)6—8 mm breit, mit entfernten Rändern, wenigstens viermal?so lang: "wie: breit ». 2... 2° ER Ne rs 15: Abschnitte 10—15 mm breit, mit sich berührenden Rändern, nur etwa dreimal so lang wie breit: F. Thompsonii Monkman in Lowe Our Native Ferns I. 52 (1874) erw. Lauenburg: Rotenbek (Röper!. Stormarn: zwischen Trittau und Großensee (J. Schmidt!), Barsbüttel (J. Schmidt!). Segeberg: zwischen Kaden und Alveslohe (J. Schmidt!). Pinne- berg: Hohenraden (J. Schmidt!), Gr. Offenseth (Röper!). Kiel: Dietrichsdorf (A. Christiansen!). Kombiniert mit: f. imbricatum: Stormarn: Barsbüttel (J. Schmidt!). Abschnitte vom Grunde bis fast zum Ende gleich breit, abgerundet, stumpf: f. rotundatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 631 (1858). An trockenen Stellen der Knicks, Erd- und Steinwälle und Wälder, zerstreut oder nicht selten. — Lauenburg: Franzhagen, Witzeeze, Schulendorf, Bartelsdorf, Pötrau, Gr. Pampau, Sahms, Grabau und Elmenhorst!!, Börnsen und Escheburg (J. Schmidt)!!, Friedrichsruh (Zimpel!. Hamburg: Ohlsdorf (C. T. Timm!). Stormarn: Trittau und Großensee (J. Schmidt)!!. Pinneberg: an vielen Orten verbreitet (J. Schmidt!)!!. Lübeck: Schwartau und Ratekau!!. Eutin: Kasseedorfer Holz!!. Segeberg: Heid- mühlen (R. Timm!), Großenaspe!!. Rendsbure: Hohenwestedt, Tappendorf, Heinkenbostel, Bargstedt, Nienkattbek und Bokel!!. Dithmarschen: Burg, Buchholz und Farnewinkel (J. Schmidt). Kiel: Böhnhusen (A. Christiansen!). Eckernförde: Bistensee, Schotthorst, Friedrichshof und Duvenstedt!!. Sundewitt: Broacker (W. Christiansen!). Husum: Ahrenviöl (A. Christiansen!). Tondern: Forst Linnet!!. Hadersleben: Gramm!!. — Diese Liste ist nicht erschöpfend, sondern nur eine kleine Auswahl. Dazu gehört als Unterform: f. obtusum Stansfield in Lowe Our Native Ferns I. 45 (1874). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 129 (Abb. 10.) — Abschnitte sehr schwach gezähnt bis fast ganz- randig mit sehr breitem, gleichmäßig abgerundetem Ende. Pinneberg: Kölln! und Dithmarschen: Farnewinkel! (J. Schmidt). — Übergänge wurden festgestellt: Borstel bei Quarnstedt (J. Schmidt!). — Abschnitte vom Grunde bis zur Mitte gleich breit, dann allmählich verschmälert, stumpflich bis stumpf: Abb. 10. Abb. 11. P. vulgare f. obtusum. P. vulgare f. gracile. 2/; nat. Gr. (Kleines Exemplar.) 2/; nat. Gr. Abb. 12. P. vulgare f. gracile. (Großes Exemplar.) ?/; nat. Gr. f. commune Milde Nova Acta XXV1. 2. 630 (1858). Häufig; an manchen Standorten des Gebiets in enormer Menge und mit Übergängen in zahlreiche andere Formen. Hierher als Unterform: f. gracile J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 32 (1903). (Abb. 11 und 12.) — Blattfläche 5—10(—15) em lang, jederseits mit 12—20 Abschnitten. Abschnitte fast ganzrandig, schmal- lanzettlich bis lineal, 3—4(—5) mm breit, ziemlich genähert. Sori selten und in geringer Anzahl entwickelt. — Sehr auf- fallende Form! 130 P. Junge. Zerstreut. — Lauenburg: zwischen Schulendorf und Bar- telsdorf!!, Rotenbek (Röper!). Stormarn: zwischen Trittau und Großensee (J. Schmidt!). Pinneberg: Kölln!, Bokelseß! und Quarnstedt! (J. Schmidt). Rendsburg: Vaasbüttel und Nienkattbek!!. Dithmarschen: zwischen Burg und Brickeln! und bei Buchholz! (J. Schmidt). Neumünster: Wasbek (A. Christiansen!). Kiel: Böhnhusen (A. Christiansen!) Husum: Immenstedter Holz (A. Christiansen!). — Übergänge nach f. commune wurden beobachtet: Lauenburg: Pötrau (Röper)!!. Segeberg: Alveslohe! und Pinneberg: Hammoor! (J. Schmidt). Kiel: Mönkeberg (A. Christiansen!). Dith- marschen: zwischen Burg und Brickeln (J. Schmidt). Kombiniert mit: l. f. Thompsonit: Lauenburg: Rotenbek (Röper!). 2. f. Thompson und f. auritum: Lauenburg: Rotenbek (Röper!). 16. Abschnitte gleichmäßig entwickelt, alle oder nur die oberen vom Grunde durch breite grüne Blattstreifen flügelartig verbunden ...17. — Abschnitte fehlend oder, wenn vorhanden, ungleich entwickelt; Blatt- fläche völlig ungeteilt bis lappig-fiederspaltig oder -fiederteilig...18. 17. Abschnitte wenigstens dreimal länger als breit: f. alatum Christ Farnkräuter der Schweiz 50 (1900). (Abb. 13.) Selten. — Segeberg: Kaltenkirchen! und Alveslohe!. Pinneberg: Kummerfeld!, Hohenraden!, Garstedt! und Langeln!, sowie Dithmarschen: Nindorf! überall von J. Schmidt fest- gestellt. Neumünster: Wasbek (A. Christiansen!). — In der Regel finden sich neben der typischen Form Übergänge nach f. commnune. Kombiniert mit: 1. f. brevilobum (Übergänge) und 2. f. auritum: Segeberg: Kaltenkirchen (J. Schmidt!). — Abschnitte höchstens doppelt so lang wie breit, aus breitem Grunde dreieckig-eiförmig: f. brevilobum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 31 (1903). (Abb. 14.) Selten. — Hamburg: Ochsenzoll (J. Schmidt!) (mit Über- gängen nach f. commune)!. Pinneberg: bei Niendorf (Hirth 1899), Garstedt und Bockelseß (J. Schmidt!)!!. 18. Blätter ungeteilt oder schwach gelappt: f. integrifolium Geisenheyner Berichte Deutsche Bot. Ges. X. 138 (1892). Selten. — Stormarn: Jenfeld (J. Schmidt!). Pinneberg: Garstedtfeld!, Borstel und Kummerfeld (J. Schmidt), Offenseth (Röper!). Dithmarschen: Burg und Nindorf (J. Schmidt). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 131 — Blätter einseitig oder beiderseits stark gelappt mit zuweilen einzelnen verlängerten Abschnitten: f. subintegrifolium Luerssen in J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 33(190 3). Zerstreut. — Lauenburg: Sahms!!, Pötrau (Röper)!!, Börnsen!!. Stormarn: Bargteheide (Röper), Jenfeld! und Trittau! (J. Schmidt). Pinneberg: Kummerfeld, Garstedt, Abb. 13. Abb. 14. P. vulgare f. alatum. P. vulgare f. brevilobum. 2/3 nat. Gr. ?/; nat. Gr. Garstedtfeld! (J. Schmidt). Dithmarschen: Burg und Nindorf (J. Schmidt). Rendsburg: Duvenstedt!!. Eckernförde: Schott- horst und Brekendorf!!. OS bsehmirternieht, Seohrt. na .222... 2200.28 nen en. 20. — Untere und (oder) mittlere Abschnitte am Grunde mit aufwärts vor- gezogenem öhrchenartigen stumpfen Lappen: f. auritum Wallroth Fl. eryptog. Germ. 12 (1831). Nicht seltene, oft in Menge auftretende Form, die mit zahl- reichen anderen Formen kombiniert beobachtet worden ist (vergleiche diese). 9* 132 P. Junge. 20. Abschnitte beiderseits gleich, gegen Grund und Spitze gleichmäßig regelmäßig. stark gezahnt bis’ federtellior rn 22 ee 21@ — Abschnitte ungleich, schwach verkürzt oder verlängert, daher die Abb. 16. | P. vulgare f. prionodes. N Abschnitte tief gezähnt. 2/3 nat. Gr. Abb. 15. P. vulgare f. sinuatum. 2/; nat. Gr. Blattfläche von unregelmäßigen Umrissen; Abschnitte am Rande buchtig oder unregelmäßig wellig ausgeschnitten, wie zerfressen erscheinend, ungleich gezähnelt oder fein gesägt. Sori öfter randständig: f. sinuatum Willd. nach Moore Nature-Printed British Ferms I. 64 (1859). (Abb. 15.) Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 133 Selten, aber sehr charakteristisch und konstant. — Lauen- burg: auf einer Mauer unter Gebüsch in Gr. Pampau!!. Ham- burg: Fuhlsbüttel (Hirth 1899, Herb. J. Schmidt!). Pinneberg: zwischen Pinneberg und Tangstedt (J. Schmidt!)!!, Kummerfeld (Hirth!). — Annähernde Formen von ‚f. commune wurden ge- sammelt: Segeberg: zwischen der Alsterquelle und Henstedt (R. Timm!) und Dithmarschen: Nindorf bei Meldorf (J. Schmidt!). 21. Abschnitte stark gezähnt, Zähne mit mehreren Zähnchen ....... 22. — Abschnitte (sämtlich oder) zum Teile tief fiederspaltige oder fieder- KOT ee ee er EL Ba N 24. 22. Blätter breit-eiförmig bis länglich -eiförmig, mit scharf abgesetzter SILNIEIE ee le ENTE N 23. — Blätter länglich bis schmal-lanzettlich, mit allmählich ausgezogener Spitze, in der Regel sehr groß und breit mit gestreckten, spitzen Abschnitten: f.prionodes Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Fl. I. 94 (1896). (Abb. 16.) Zerstreut, fast stets kombiniert mit ‚f. attenuatum. — Lauenburg: Börnsen (J. Schmidt!). Stormarn: Dwerkathen! und Pinneberg: Sparrieshoop!, Wulfsmühle!, Hasloh!, Kölln!, Brande! und Bockelseß (J. Schmidt), Garstedt (J. Schmidt !)!!. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!. Neumünster: Rickling (A. Christiansen!. Rendsburg: Hohenwestedt und Bargstedt!!. Dithmarschen: Buchholz!, Burg!, Wolmersdorf und Farnewinkel! (J. Schmidt). Kiel: Dietrichsdorf (A. Christiansen!. Eckern- förde: Ahlefeld!!. Sundewitt: Dünth (W. Christiansen!). — Übergangsformen nach F. «ttenuatum sind verbreitet, besonders bemerkenswert Pflanzen, die nach ‚f. semilacerum neigen: Pinne- berg: Kölln (J. Schmidt!) und weniger gut: Husum: Ahrenviöl (A. Christiansen!). Kombiniert mit: l. f. auritum: Pinneberg: Kölln! und Sparrieshoop! (J. Schmidt). Dithmarschen: Wolmersdorf, Farnewinkel! (J. Schmidt), Burg (J. Schmidt!). Kiel: Dietrichsdorf (A. Christiansen!). Sundewitt: Dünth (W. Christiansen!). pinnatifidum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Pinneberg: Borstel! und Lauenburg: Börnsen! (J. Schmidt). 23. Zahnung scharf, gleichmäßig, gegen die Spitze feiner: ‚f. denticulatum Moore Nature-Printed British Ferns I. 66 (1859). Selten. — Pinneberg: Pinnebergerdorf! und Brande! (J. Schmidt). Dithmarschen: an zwei Stellen bei Burg!, bei Farnewinkel! (J. Schmidt). — Übergänge: Pinneberg: Tangstedt!!. |) >=, 134 P. Junge. Kombiniert mit: f. auritum: Dithmarschen: Burg (J. Schmidt). — Zahnung tiefer, aber weniger scharf, oft ungleich und kerbig wellig; Absehnitte stumpf; Sori oft länglich: f. erenatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 34 (1903). Selten. — Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Pinneberg: Abb. 18. P. vulgare f. platylobum. Unterste Abschnitte pinnatifid. 2/; nat. Gr. Pinnebergerdorf! und Wulfsmühle! (J. Schmidt). Dithmarschen: Burg und Wolmersdorf (J. Schmidt!). — Übergänge von f. prionodes fanden sich bei: Pinneberg: Bockelseß! und Dithmarschen: Wolmersdorf! (J. Schmidt). Kombiniert mit 1. /. auritum: Segeberg: Alveslohe! und Dithmarschen: Wolmersdorf! (J. Schmidt). 2. f. pinnatifidum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 135 24. Einzelne oder alle Abschnitte beiderseits tief fiederspaltig mit spitzen LEE NEIT ae a Re Rn EA BER AR UN .ı\ 2 0 RI NZIEDRUHBERGER I — Untere (zuweilen auch mittlere) Abschnitte am unteren (selten auch am oberen) Rande tief fiederlappig mit gerundeten Lappen: f. pinnatifidum Wallroth Fl. eryptog. Germ. 12 (1831). (Abb. 18.) Nicht selten, doch oft wenig. — Z. B. beobachtet: Lauen- burg: Börnsen (J. Schmidt!)!!, Escheburge (Zimpel!)!!, Pötrau, Schulendorf, Bartelsdorf, Gr. Pampau und Sahms!!. Hamburg: Langenhorn (©. T. Timm!). Stormarn: Lütjensee! und Bargte- heide! (Zimpel). Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!), Heidmühlen und Rickling (A. Christiansen!. Pinneberg: bei Kummerfeld, Tangstedt und der Wulfsmühle (J. Schmidt!)!!, Sparrieshoop, Kölln! (J. Schmidt), ‚Eez (Zimpel!), Elmshorn und Borstel!!. Dith- marschen: Burg und Buchholz vielfach (J. Schmidt). Rendsburg: Hohenwestedt, Wapelfeld, Reher, Tappendorf und Bokel!!. Lübeck: Schwartau und Ratekau!!. Plön: Weinberg (A. Christiansen!). Neumünster: Wasbek! und Timmaspe (A. Christiansen!). Kiel: Neu-Wittenbek! und Petersburg! (A. Christiansen), Schlüsbek (W. Christiansen!). Eckernförde: Kosel und Ramsdorf!!. Sunde- witt: Dünth (W. Christiansen!. Husum: Ahrenviöl (A. Christi- ansen!). Tondern: Tornschau!!. — Übergänge sind häufig. Kombiniert mit: 1. f. auritum: Lauenburg: Börnsen (J. Schmidt!) und Esche- burg!!. Hamburg: Langenhorn (C. T. Timm!). Pinne- berg: Wulfsmühle (J.Schmidt!), Borstel!!. Dithmarschen: Burg! und Hochdonn! (J. Schmidt). 25. Sämtliche Abschnitte (mit Ausnahme der obersten) tief fiederspaltig: f. ommilacerum Moore Nature-Printed British Ferns I. 69 (1859). Typisch nicht beobachtet. — Annäherungsform: Pinneberg: beim Krupunder (J. Schmidt!). -—— Mittlere Abschnitte tief fiederspaltig: f. semilacerum Wollaston in Moore Ferns of Gr. Britain and Ireland 6 (1855). Typisch nicht beobachtet. — Annäherungsform: Kölln (J. Schmidt!). 2. Mißbildungen. f. m. daedalum Milde Nova Acta XXVI. 2. 633 (1858). — Abschnitte unregelmäßig, mehr oder weniger stark verkürzt und (oder) verlängert, daher die Blattfläche von ungleichem Umriß. — Nicht selten, stellen- weise häufig. — Die Form findet sich kombiniert mit f. commune, f. attenuatum, f. prionodes, f. imbricatum, f. platylobum, f. auritum 136 P. Junge. und f. pinnatifidum, sowie mit f. m. laciniatum, f. m. bifidum und f. m. furcatum. f. m. laciniatum Wollaston in Moore Ferns of Great Britain and Ireland 5 (1855). (Abb.19.) — Abschnitte (und damit der Umriß der Blattfläche) sehr unregelmäßig gestaltet, teils verkürzt, teils verlängert, aus schmalem Grunde verbreitert oder aus breitem verschmälert, ungleich eingeschnitten gekerbt oder gelappt mit Spalten bis zur Mittelrippe. — Zerstreut, stellenweise verbreitet, andernorts fast fehlend. — Kombiniert mit: 1. f. snuosum: Rendsburg: Tappendorf!!. 2. f. platylobum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). DV Abb. 19. P. vulgare f. laciniatum. Untere Abschnitte. 2/, nat. Gr. /- pygmaeum: Dithmarschen: Nindorf! und Wolmersdorf (J. Schmidt). 4. f. rotundatum: Lauenburg: Börnsen! und Segeberg: Alves- lohe! (J. Schmidt). . attenwatum.: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Pinneberg: Tangstedt und Wulfsmühle!!. 6. f. stenolobum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). 7. f. pinnatifidum: Lauenburg: Börnsen! sowie Segeberg: Alves- lohe! und Pinneberg: Wulfsmühle (J. Schmidt). 8. f. variegatum: Segeberg: Kaltenkirchen! und Dithmarschen: Nindorf! (J. Schmidt). 9. f. m. bifidum: Lauenburg: Dassendorf! und Börnsen! (Röper). Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt). Pinneberg: Pinneberger- dorf, Barmstedt und Bockelseß (J. Schmidt). en wo . EI ar Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 137 10. f. m. furcans: Lauenburg: Börnsen (Röper!). Pinneberg: Wulfsmühle (J. Schmidt). NUR DEI RR u u Abb. 20. Abb. 21. P. vulgare f. interruptum. P. vulgare f. depauperatum. 2/3 nat. Gr. 2/3; nat. Gr. 11. f. m. furcatum: Pinneberg: Pinnebergerdorf (J. Schmidt), Hasloh (Zimpel!). Segeberg: Alveslohe! und Dithmarschen: Nin- dorf! (J. Schmidt). 12. f. m. geminatum: Dithmarschen: Nindorf (J. Schmidt!). f. m. interruptum Wollaston in Moore Nature-Printed British Ferns I. 64 (1859). (Abb.20.) — Abschnitte im unteren und mittleren Teile des Blattes 138 P. Junge. sehr verkürzt bis fast fehlend oder verkürzt und unregelmäßig tief lappig eingeschnitten oder gespalten, gegabelt bis mehrteilig. — Selten. — Stormarn: Mühlendamm bei Ahrensburg (J. Schmidt!). Pinne- berg: Brande (J. Schmidt!),. Rendsburg: Tappendorf!!. Dith- marschen: Burg und Buchholz (J. Schmidt!). — Übergänge nach dieser Form fanden sich Pinneberg: Pinnebergerdorf (J. Schmidt!). /. m. depauperatum J. Schmidt XVII. Ber. Bot. Ver. Hamb. in Allg. Bot. Zeitschr. XV. 193 (1909). (Abb. 21.) — Abschnitte verkürzt (auf 1—2 cm) und verschmälert, aus schmalem oder breitem Grunde schmal. im oberen Teile der Blattfläche geflügelt zusammenfließend, am Rande unregelmäßig zerteilt und zerrissen; einzelne Abschnitte im oberen Teile oder (seltener) am Grunde der Blattfläche mit normal entwickelten Sori. Sekundärnerven nur einmal gegabelt oder (im geflügelten Teile der Blattfläche) zum Teile ungegabelt. — Stormarn: “ an einem Erdwalle zwischen Ochsenzoll und Glashütte (J. Schmidt!). f. m. cornutum Geisenheyner Ber. Deutsche Bot. Ges. XIV. (72, 75) 1896. — Abschnitte unregelmäßig gestaltet, mit oft verkürzter Blatt- fläche, daher Mittelstreif und (oder) einzelne bis viele Mittelnerven über die Abschnittfläche verlängert vorspringend. — Selten. — Pinne- berg: Wulfsmühle!, Borstel! und Dithmarschen: Wolmersdort! (J. Schmidt). — (‚f. truncatum Moore Nature-Printed British Ferns 1. 67 [1859].) Kombiniert mit: f. alatum: Pinneberg: Wulfsmühle (J. Schmidt!). f. m. bifidum Frane in Moore Nature-Printed Britisch Ferns I. 63 (1859). — Einzelne bis viele Abschnitte an der Spitze gegabelt. — An zalıl- reichen Orten in der Regel einzeln oder spärlich beobachtet, aber stellenweise viel. — Die Monstrosität findet sich in der Regel bei f. commaune, tritt aber auch mit den Merkmalen anderer Formen auf. Kombiniert mit: l. f. variegatum: Hamburg: Schmalenbek (J. Schmidt!). Segeberg: Wakendorf!, Kaltenkirchen! und Dithmarschen: Farnewinkel und Burg! (J. Schmidt). 2. f. platylobum: Pinneberg: Offenseth (Röper!). 3. f. pseudangustum: Lauenburg: Kasseburg! und Stormarn: Rausdorf! (J. Schmidt). Pinneberg: Gr. Offenseth (Röper!). Dithmarschen: Wolmersdorf (J. Schmidt). 4. f. attenuatum: Lauenburg: Börnsen (Röper!), Pötrau (Röper)!!. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Pinneberg: Tangstedt!!, Brande (J. Schmidt!). Dithmarschen: Burg (J. Schmidt). Sundewitt: Dünth (W. Christiansen!). 5. f. alatum: Pinneberg: Borstel (J. Schmidt!)). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 139 6. ‚f. prionodes: Pinneberg: Brande (J. Schmidt!). 7. f. denticulatum: Dithmarschen: Burg (J. Schmidt!). 8. f. auritum: Sundewitt: zwischen Wester-Satrup und Ulderup (W. Christiansen!). 9. f. pinmatifidum: Lauenburg: Börnsen (Röper!). Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). Rickling (A. Christiansen!). Neu- münster: Wasbek (A. Christiansen!). 10. f. m. cornutum: Pinneberg: Borstel (J. Schmidt!). 1l. f. m. furcatum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). f. m. trifidum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 35 (1903). — Einzelne Abschnitte an der Spitze dreiteilige. — Pinneberg: Ellerau! und Hohenraden!! (‚J. Schmidt). Dithmarschen: Burg! und Nindorf! (J. Schmidt). Kombiniert mit: l. f. rotundatum: Dithmarschen: Nindorf (J. Schmidt!). 2. f. m. bifidum: Segeberg: Ellerau (J. Schmidt!). f. m. fwrcans J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 36 (1903). — Nicht gefiederter Endabschnitt des Blattes mehr oder weniger tief gabelig geteilt. — Zerstreut, meistens wenig. — Lauenburg: Schulendorf- Bartelsdorf, Escheburg, Kortenhagen!!, Börnsen (J. Schmidt)!!, Bast- horst (Röper!), Gr. Sarau (Röper)!!. Stormarn: Bargteheide (Röper), Siek (J. Schmidt), Grande (Zimpel!). Hamburg: Ochsenzoll (J. Schmidt!). Lübeck: Ratekau!!. Segeberg: Alveslohe! und Langeln! (J. Schmidt), Kampen (Zimpel!), Heidmühlen (A. Christiansen!). Pinneberg: bei Kummerfeld, Hohenraden und der Wulfsmühle (J. Schmidt)!!, Borstel!!, zwischen Appen und Pinneberg (Zimpel!), Sparrieshoop! und Bokel (J. Schmidt), Holm (Röper!). Neumünster: Wasbek (A. Christiansen!). Kiel:amFlintbeker Moor, Meimersdorf(A.Christiansen!). Eckernförde: Schotthorst!!, Aschberg und Gettorf (A. Christiansen!). Dithmarschen: Burg, Buchholz und Wolmersdorf! (J. Schmidt). Husum: Ahren- viöl! und Oster-Öhrstedt! (A. und W. Christiansen. Tondern: Tornschau!!. Kombiniert mit 1. f. variegatum: Segeberg: Kaltenkirchen! und Dithmarschen: Nindorf! (J. Schmidt). 2. f. platylobum: Lauenburg: Börnsen (Röper!. Segeberg: Alveslohe! und Pinneberg: Sparrieshoop! (J. Schmidt). Eckernförde: Schotthorst!!. 3. f. stenolobum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). 4. f. alatum: Segeberg: Kaltenkirchen! und Langeln! sowie Pinneberg: Hohenraden (J. Schmidt). 5. f. brevilobum: Hamburg: Ochsenzoll (J. Schmidt!) 140 P. Junge. 6. ‚f. subintegrifolium.: Dithmarschen: Wolmersdorf (J. Schmidt!) und Eckernförde: Schotthorst!!. 7. f. rotundatum: Lauenburg: Börnsen! und Pinneberg: Has- loh! (Zimpel). f. m. furcatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 632 (1858). — Mittelstreif des Blattes mehr oder weniger tief gabelig gespalten; Gabelteile mit je zwei Abschnittreihen, nach oben schräg auseinander strebend, wagerecht abstehend oder zurückgekrümmt, in der Regel ziemlich gleich, zuweilen aber ungleich stark entwickelt; Gabelung zuweilen an einem oder an beiden Ästen wiederholt. — Zerstreut. — Lauen- burg: zwischen Schulendorf und Bartelsdorf!!, Dassendorf und Bast- horst! (Röper!), Hohenhorn (Zimpel!), Börnsen (J. Schmidt)!!. Stor- marn: Alt-Rahlstedt und Bünningstedt (J. Schmidt), Dwerkathen (Zimpel!), Havighorst! und Poppenbüttel! (Röper), Jenfeld (J. Schmidt). Hamburg: Wohldorf (Zimpel!). Lübeck: Ovendorf und Ratekau!!. Segeberg: Kampen (Zimpel!), Alveslohe! und Ellerau! (J. Schmidt), Heidmühlen (A. Christiansen!). Pinneberg: Ellerbek 1864! und Haslohfeld ! (©. T. Timm), bei Hasloh, Borstel, Hohenraden, Kummerfeld und Wulfsmühle sowie bei Brande (J. Schmidt!)!!, Kölln!!, zwischen Pinneberg und Appen (Zimpel!), Pinnebergerdorf (J. Schmidt), Offen- seth (Röper!.. Dithmarschen: Burg!, Buchholz!, Farnewinkel! Wolmersdorf! und Nindorf! (J. Schmidt). Kiel: Petersburg (A. Chri- stiansen!). Eckernförde: Bistensee!!. Husum: Immenstedt (A. Christiansen!). Sundewitt: zwischen Broacker und Schelde (W. Christiansen!). Tondern: Westerterp (H. Schmidt!). — Tritt in der Regel bei f. commume auf. Kombiniert mit: l. f. variegatum: Stormarn: Bünningstedt (J. Schmidt). Dith- marschen: Farnewinkel (J. Schmidt!). 2. f. platylobum: Pinneberg: Offenseth (Röper!). 3. f. pseudangustum: Lauenburg: Börnsen! und Pinneberg: Has- loh! (Zimpel). . sinuosum: Dithmarschen: Nindorf (J. Schmidt!) . alatum: Pinneberg: Pinnebergerdorf (J. Schmidt!). . subintegrifolium: Dithmarschen: Wolmersdorf (J. Schmidt!). integrifolium: Stormarn: Trittau (J. Schmidt!). Pinneberg: Offenseth (Röper!). f. erenatum: Pinneberg: Wulfsmühle (J. Schmidt!). 9. f. auritum: Mehrfach beobachtet. f. m. geminatum: Pinneberg: Kummerfeld! und Dithmarschen: Buchholz! (J. Schmidt). f. m. geminatum Lasch in Ascherson Fl. v. Brandenb. I. 910 (1864). — wo re No oa NEM. f. m Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 141 Blattstiel geteilt, jeder Ast mit vollständig entwickelter Blattfläche. Blattstiel einrinnig, mit normaler Gefäßbündelanzahl. — Selten. — Lauenburg: zwischen Bartelsdorf und Schulendorf!!, zwischen Hohenhorn und Kröppelshagen (Zimpel!), Börnsen (J. Schmidt!)!!, Dassendorf (Röper!). Stormarn: Bargteheide (Röper), Stellau (Röper !). Pinneberg: Hasloh, Hohenraden und Pinnebergerdorf (J. Schmidt)!!, Borstel!, Brande und Gr. Offenseth (J. Schmidt), Kölln (J. Schmidt!!). Dithmarschen: Burg!, Buchholz!, Nindorf und Farnewinkel, Wolmers- dorf! (J. Schmidt). Neumünster: Wasbek (A. Christiansen!). Eckern- förde: Schotthorst!!. Tondern: Tornschau (H. Schmidt!). Kombiniert mit: 1. f. commune: So in der Regel. . f. variegatum: Dithmarschen: Farnewinkel! und Nindorf! (J. Schmidt). 3. f. platylobum: Pinneberg: Gr.Offenseth (Röper!). Eckernförde: Schotthorst !!. 4. f. gracdde: Pinneberg: Kölln (J. Schmidt!). 5. f. alatum: Lauenburg: Dassendorf (Röper!. Pinneberg: Pinnebergerdorf! und Dithmarschen: Nindorf! (J. Schmidt). 6. ‚f. subintegreifolium: Pinneberg: Brande! und Dithmarschen Wolmersdorf! (J. Schmidt). 7. f. sinuatum: Pinneberg: Kummerfeld (J. Schmidt!) duplex F. Wirtgen Herb. — Blattstiel geteilt, mit zwei vollständigen Blattflächen. Nicht geteilter unterer Blattstielteil zweirinnig, mit doppelter Gefäßbündelanzahl. — Selten. — Lauenburg: Börnsen! und Dassendorf! (Röper). Stormarn: zwischen Trittau und Großen- see!!. Segeberg: Alveslohe! und Pinneberg: Hasloh!, Tangstedt!, Pinnebergerdorf!, Hohenraden!, Borstel!, Garstedtfeld! und Brande! sowie Dithmarschen: Burg!, Wolmersdorf! und Bargenstedt! (überall von J. Schmidt festgestellt). Kombiniert mit: . commune: So in der Regel. . stenolobum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). . alatum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). . integrifolium: Pinneberg: Brande! und Dithmarschen: Wolmersdorf! (J. Schmidt). 5. f. subintegrifolium: Pinneberg: Garstedtfeld! und Dith- marschen: Wolmersdorf! (J. Schmidt). . tripartitum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 36 (1903). — Ab- schnitte des untersten Paares sehr vergrößert, gefiedert, daher der Blattstiel mit drei ziemlich gleichmäßig entwickelten Blattflächen. — Selten. — Lauenburg: Börnsen!!, zwischen Schulendorf und IS) » wu + 142 f. m. f. m. P. Junge. Bartelsdorf!!. Stormarn: Bünningstedt (J. Schmidt!),. Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!. Pinneberg: Hohenraden (J. Schmidt)!!, Borstel!!;, Wulfsmühle! und Dithmarschen: Burg! (J. Schmidt). Kombiniert mit: l. f. commune: So in der Regel. 2. ,f. variegatum: Stormarn: Bünningstedt (J. Schmidt!) 3. f. integrifolium: Lauenburg: Schulendorf-Bartelsdorf!!. Dith- marschen: Wolmersdorf (J. Schmidt!). 4. f. laciniatum: Segeberg: Alveslohe (J. Schmidt!). subtripartitum J.Schmidt nov. f. — Abschnitte des unteren Paares etwa doppelt so lang und breit wie bei der normalen Form, tief fieder- spaltig und dadurch blattflächenartig. — Selten. — Lauenburg: Börnsen (J. Schmidt!)!!. Stormarn: Langelohe (J. Schmidt!). — Ein Übergang, bei dem nur der eine untere Abschnitt vergrößert ist, tritt öfter auf. cristatum Moore Nature-Printed British Ferns I. 65 (1859). — Ab- schnitte am Ende kurz-vielteilig, welligkraus; Blattspitze in gleicher Weise umgebildet. — Typisch nicht festgestellt. — Eine Annäherungs- form wurde beobachtet in Dithmarschen: Burg (J. Schmidt). Die aufgeführten Mißbildungen bezeichnen nur diejenigen Formen, die öfter oder doch mehrfach in annähernd gleicher Ausbildung wiederkehren und an ihren Standorten zum Teile reichlich erscheinen. Daneben finden sich weitere, außerordentlich unregelmäßige Ver- änderungen, die in der Regel ganz vereinzelt bleiben, in gleicher Form nicht wieder auftreten. Auf eine Aufzählung und Benennung dieser sehr manniegfaltigen Umbildungen muß hier verzichtet werden. Sie würde Bände füllen und den Wert der Formen überschätzen. Vielleicht ist es geraten, alle diese Formen unter einer Bezeichnung, etwa als f. varsabıle, zusammenzufassen. 2. Familie. Osmundaceae. Brongniart Hist. veget. foss. I. 144 (1828). Bei uns eine Art einheimisch. 9. (1.) Gattung. Osmunda. L. Gen. plant. ed. 5. 484 (1754) z. T. Bei uns eine Art einheimisch. 19. Osmunda regalis L. Spec. plant. ed. 1. 1065 (1753). 4. Grundachse kurz, dick, aufrecht, verzweigt. Blätter dicht gestellt, Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 143 spiralig, hellgrün (bis gelbgrün), ziemlich derb, sommergrün, in äußere, nach außen geneigte unfruchtbare und innere, aufrechte fruchtbare zer- fallend, (0,2—) 0,4—1,6 m lang. Blattstiel kräftig, am Grunde geflügelt, eelbgrün bis grün oder gelb, anfangs behaart, später kahl, an den un- fruchtbaren Blättern höchstens halb so lang wie die Blattfläche, in der Regel beträchtlich kürzer, an den fruchtbaren etwa so lang wie die Blatt- fläche oder wenig kürzer. Blattfläche dreieckig oder in der Regel eiförmig- länglich bis breit-lanzettlich, spitzlich bis stumpf, doppelt gefiedert. Ab- schnitte 1. Ordnung in der Regel gegenständig, aufwärts geneigt, etwas entfernt bis häufig genähert oder sich deckend, länglich, mit einem end- ständigen und jederseits 6—13 Abschnitten 2. Ordnung, jederseits zu (3—)6—9. Unfruchtbare Abschnitte 2. Ordnung länglich, kurz gestielt bis sitzend, meistens stumpf, seltener spitzlich, in der Regel fein gekerbt oder gesägt, seltener tief gekerbt bis fiederspaltig, flach; fruchtbare Ab- schnitte 2. Ordnung an den oberen (2—)5—7 Abschnitten 1. Ordnung, fiederteilig, schmal-lanzettlich bis lineal. Sporangien groß, kurz gestielt, gelb bis braun. Sporen grün, warzig-rauh. Sporenreife Juni und Juli. Auf feuchtem (moorigem) Boden in Mooren, auf Heiden, in Wäldern und Gebüschen sowie an Gräben, selten an trockeneren, sonnigen Abhängen. Im mittleren Gebiet nicht selten bis zerstreut, am häufigsten im mittleren (und im westlichen) Holstein (hier stellenweise in großer Menge!!); im Westen zerstreut bis sehr zerstreut (bei Husum erst neuerdings bei Ostenfeld [H. Petersen] festgestellt), im Osten sehr zerstreut und in der Regel sehr spärlich; auf den Nordfriesischen Inseln nur auf Sylt: bei der nördlichen Vogelkoje (Svendsen 1885!) (ob wild?). Formen. 1. Formen des normal entwickelten Blattes. 1. Abschnitte 2. Ordnung länglich, abgerundet-stumpf, fein gesägt bis EIS REES a EN N a u: 2. — Abschnitte 2. Ordnung länglich-verschmälert, spitz bis spitzlich, deutlich gesägt: f. acuminata Milde Höhere Sporenpflanzen 78 (1865). Typisch nicht beobachtet. — Eine Annäherungsform sah ich von Flensburg: Glücksburg!. 2. Blätter 0,4—1,6 m lang, eiförmig-länglich bis lanzettlich: ‚f. obtusiuscula Milde Höhere Sporenpflanzen 78 (1865). — Typische Form. — Blätter 20—30 em lang, dreieckig-eiförmig bis dreieckig; Abschnitte 2. Ordnung weniger zahlreich, kleiner: f. pumila Milde Nova Acta XXVI1. 2. 650 (1858). Stormarn: an Erdwällen und Grabenrändern bei Pfingst- horst! und Pinneberg: Borstel! (J. Schmidt). Tondern: Wiesby (H. Schmidt!). 144 P. Junge. 2. Spielformen. f. interrupta Milde Nova Acta XXVI. 2. 649 (1858). — Fruchtbare Blätter am Grunde und an der Spitze unfruchtbar, in der Mitte fruchtbar; fruchtbare Abschnitte 2. Ordnung besonders an der Spitze der Abschnitte 1. Ordnung in unfruchtbare Abschnitte 2. Ordnung übergehend. — Verbreitete Form, die an fast allen Standorten, an denen die Art nicht allzu spärlich vorhanden ist, auftritt. f. transiens Dörfler Herb. norm. XXXVT. 3690 (1899). — Fruchtbare Ab- schnitte im mittleren Teile des Blattes in die unteren unfruchtbaren allmählich übergehend, im oberen Teile des Blattes normal entwickelt und ebenso an der Spitze der Abschnitte 1. Ordnung im mittleren Teile des Blattes nicht verändert. — Verbreitet in gleicher Häufigkeit wie die l. Spielform und in der Regel mit ihr zusammen beobachtet. 3. Mißbildungen. f. m. erosa Milde Nova Acta XXV]l. 2. 649 (1858). — Abschnitte 2. Ord- nung sehr unregelmäßig geformt, teils verkürzt, teils verlängert, zum Teile gegabelt, unregelmäßig eingeschnitten und gegen die Spitze aus- gefressen gezähnt. — Pinneberg: am Stühagen bei Hasloh (Kausch!). f. m. bifida J. Schmidt in P. Junge Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXII. 54 (1904). — Abschnitte 1. oder (und) 2. Ordnung zum Teile gegabelt. — Segeberg: Wierenkamp bei Schmalfeld! und Lentföhrdener Wohld! (J. Schmidt). Tondern: zwischen Laurup und Döstrup (H. Schmidt!). f. m. fwrcata Milde Nova Acta XXVI. 2. 652 (1858). — Blatt von der Spitze der Mittelrippe geteilt; Blattfläche nach oben gabelig geteilt. — Segeberg: Wierenkamp bei Schmalfeld (J. Schmidt!). f. m. geminata J. Schmidt in P. Junge Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXJI. 54 (1904). — Blattstiel unter der Blattfläche geteilt, jeder Gabelast mit vollständiger Blattfläche. — Segeberg: am Ihlsee bei Kl. Niendorf (J. Schmidt!). 3. Familie. Ophioglossaceae. R. Brown Prodr. Flor. Novae Hollandiae 163 (1810). Bei uns 3 Arten einheimisch. 10. (1.) Gattung. Ophioglossum. L. Gen. plant. ed. 5. 484 (1754). Bei uns eine Art einheimisch. 20. Ophioglossum vulgatum L. Spec. plant. ed. 1. 1062 (1753). %4. Grundachse kurz, aufrecht, dick, bräunlich, reich bewurzelt. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 145 Blätter (bei uns stets) einzeln, hellgrün bis meistens gelbgrün, fleischig, sommergrün, (5—)1l0—25(—40) cm lang, in einen fruchtbaren und einen unfruchtbaren Teil gegliedert, kahl. Blattstiel (2—)5—15 cm lang, so lang oder länger als die Blattfläche, gelbgrün. Unfruchtbarer Teil der Blatt- fläche ungeteilt, meistens eiförmig bis länglich, selten lanzettlich, stumpf bis spitzlich, selten spitz, (2—)4—10 cm lang, den Blattstiel schwach scheidig umfassend. Fruchtbarer Teil der Blattfläche gestielt, mit ährig gestellten Sporangien. Sporangienähre lineal, 2—5 cm lang, mit jeder- seits (12—)20—40(—-50) Sporangien. Sporen farblos, kugeltetraedrisch. Sporenreife Juni und Juli. Auf trockenen und feuchten Wiesen (besonders feuchten, quelligen Waldwiesen), in Tiefmooren und Sümpfen, in Dünenmooren und auf (ein- gedeichten) Strandweiden. Zerstreut im Osten, sehr zerstreut im mittleren und westlichen Gebiete; auch auf den nordfriesischen Inseln Sylt und Röm. Lauenburg: bei Brunsmark östlich von Mölln (Japp 1899!), im langen Moore bei Mölln 1905!!, im Duvenseer Moore (J. Schmidt 1907!), im Sachsenwalde (Rudolphi nach Klatt), auf den Escheburger Moorwiesen (Jaap!)!!. Hamburg: bei Geesthacht und bei Bergedorf (Sonder!). Stor- marn: in den Ladenbeker Tannen bei Bergedorf (Kausch, C. T. Timm! und Laban! 1882)!!, auf feuchten Wiesen am Hinschenfelder Holze (Pro- fessor Schmidt 1878!), im Sumpfgebiet des Ahrensfelder Teiches (J. Schmidt 1906)!! und am Timmerhorner Teiche (Kraepelin, J. Schmidt!)!! bei Ahrens- burg, im Brenner Moore bei Oldesloe in sehr großer Menge 1906!!, auf einer Wiese am Kneden (Ch. Sonder). Lübeck: im Lauerholz (Kleinfeldt!), zwischen Alt-Lauerhof und Schlutup (Spethmann 1905), auf dem Priwall bei Travemünde (J. Schmidt!)!!. Eutin (Schütze, Herb. Lübeck!. Oldenburg: auf Wiesen am Wesseker See (Borch- mann!). Plön: auf Strandwiesen von Haßberg bei Lütjenburg (Erichsen!), am Plöner See bei Bosau 1910!!, am Stocksee bei Damsdorf 1910!!. Kiel: beim Blauen Löwen bei Rastorf!, im Flintbeker Moore! und im Steinbeker Moore! (A. und W. Christiansen), bei Gaarden (Weber, Bargum!, Nolte 1839!), bei Forsteck! und bei Schrevenborn (Hennings), zwischen Mönkeberg und Dietrichsdorf (Hennings!. Neumünster: in Mergelegruben bei Boostedt (Paasch, .J. Schmidt!). Itzehoe: bei Eden- dorf (Maack). Dithmarschen (Nolte 1820 im Lüb. Herb.!): am Eider- deiche bei Horst (Grünwald). Schleswig: bei der Stampfmühle (Thun!, Hinrichsen 1852!), bei Klensby (A. und W. Christiansen!. Flensburg: bei Langballigau (Hansen, Herb. Prahl!), Strandwiese bei der Quelle bei Glücksburg (Jaap 1908), in der Kupfermühlenhölzung!, bei Wassersleben, Randershof und Süderhaff (Prahl). Alsen: Igen (Kjaerbölling 1844!), „Fyrmose“ im Norderholz (Ch. Sonder. Apenrade: am Galgenberge 10 146 P. Junge. (Westphal)!!, auf Wiesen im Riesholz 1910!!, auf Waldwiesen östlich von Arsleben 1910!!. Hadersleben: bei der Sophienquelle (Prahl), am Walde östlich vom Bahnhof Hjerndrup (A. und W. Christiansen!), bei Gramm (v. Fischer-Benzon). Tondern: zwischen Gorsblock und Arrild (H. Schmidt 1910!). Sylt: in einem Dünental auf Hörnum und im Kressen- jakobstal (Buchenau 1886). Röm: bei Lakolk in Dünenmooren und auf Wiesen mehrfach (Jaap!, Prahl! und J. Schmidt!)). Formen. 1. Formen des normal entwickelten Blattes. f. pygmaeum nov. f. — Pflanze 2—4 cm hoch; fruchtbarer Blatteil 1 bis 2cm lang, kürzer als der eiförmige, an der Basis herzförmige ab- serundete unfruchtbare Teil. Stormarn: auf trockenem Grasland am Timmerhorner Teiche (C. Brick!, Hallier!). 2. Mißbildungen. f. m. fwrcatum Milde Nova Acta XXV]l. 2. 704 (1858). — Sporangienähre bis zur Mitte gegabelt.e. — Stormarn: Ladenbek bei Bergedorf (C. Briek 1895!), im Brenner Moore bei Oldesloe (Ch. Sonder 1906)!!. Lübeck: auf dem Priwall bei Travemünde (J. Schmidt). Plön: am Stocksee bei Damsdorf (J. Schmidt 1910)!!. Kiel: Rastorf (A. Christiansen!). Schleswig: bei der Stampfmühle (Thun!). Röm: Lakolk (J. Schmidt!). f. m. distachyum P. Junge Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. Folge XVII. 21 (1909). — Fruchtbarer Blatteil mit zwei Sporangienähren. — Schleswig: Klensby (W. Christiansen!). IN 2:)RGattınaz Botrychium. Swartz in Schrader Journal 1800. II. 8. 110 (1801). Bei uns 2 Arten einheimisch. l. Fruchtbarer Blatteil länger als der unfruchtbare, lang gestielt, etwa in der Mitte des ganzen Blattes entspringend; unfruchtbarer Blatteil einfach.gefiedert el Bo 21. Art: B. lunaria. — Fruchtbarer Blatteil so lang wie der unfruchtbare, fast ungestielt, über der Mitte des ganzen Blattes entspringend; unfruchtbarer Blatt- teil in der Regel gefiedert-fiederteilig ........ 22. Art: B. ramosum. 21. Botrychium lunaria Swartz in Schrader Journal 1800. II. 8. 110 (1801). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 147 2. Grundachse ziemlich dünn, kurz, aufrecht, in der Regel einfach. Blätter einzeln oder sehr selten zu zweien oder dreien, gelbgrün, derb- fleischig, sommergrün, kahl, in einen aufrechten fruchtbaren und einen aufrecht-abstehenden unfruchtbaren Teil gegliedert, (5—)15--30 em lang. Blattstiel (2—)5—15 em lang, etwa von der Länge des fruchtbaren Blatt- teiles, grün. Unfruchtbarer Teil des Blattes tief fiederteilig, fast gefiedert, eiförmig oder (in der Regel) eiförmig-länglich bis lanzettlich, stumpf ab- gerundet; fruchtbarer Teil meistens beträchtlich länger als der unfrucht- bare, selten nur so lang wie dieser oder kürzer, doppelt bis dreifach gefiedert, nach der Reife zusammengezogen. Abschnitte des unfruchtbaren Teiles wechselständig bis gegenständig, jederseits zu (2—)4—9, wenig, selten stark, entfernt oder mehr oder weniger genähert, selten sich breit deckend, vom Grunde gegen die Spitze verkleinert, am oberen, äußeren Rande breit gerundet, am unteren und inneren Rande halbmondförmig zusammengezogen, gegen den Grund keilförmig verschmälert, am vorderen Rande ganzrandig oder schwach bis deutlich gekerbt oder mehr oder weniger tief (bis fast zum Grunde) eingeschnitten und dann mit 2—4 schmal- lanzettlichen bis linealen, stumpfen, ungeteilten oder erob gekerbten Lappen. Abschnitte des fruchtbaren Blatteiles lineal, mit zweizeilig ge- stellten Sporangien. Sporangien kugelig, bei der Reife gelbbraun bis braun. Sporen farblos, warzig-rauh. Sporenreife Juni und Juli. Auf trockenen, grasigen Triften, an grasigen Abhängen und auf Grasheiden. Im mittleren Gebiete zerstreut, im östlichen und westlichen (hier auch auf den Nordfriesischen Inseln) Gebiete sehr zerstreut und stellen- weise selten. Lauenburg: beim Sandkrug (Nolte 18351), in den Besenhorster Wiesen bei Geesthacht (Bertram), bei der Donnerschleuse bei Mölln (Nolte 1820!). Hamburg: beim Rotenhaus bei Bergedorf (J. Schmidt 1897 )!!, im Wurzelmoor bei Gr. Borstel (©. T. Timm 1904!). Stormarn: Reinbek (Klatt) und Wentorf (G. Busch), bei Ladenbek unweit Bergedorf (Laban), zwischen Siek und Rausdorf (Zimpel 1893!), auf der Grander Heide (Borchmann!), bei Ohe (Zimpel 1894!), Hummelsbüttel (Fehrs)!!, am Kupfer- teich bei Poppenbüttel (Zimpel 1891!)!!, bei Timmerhorn bei Bargteheide (G. Busch, J. Schmidt!), Sülfeld bei Oldesloe (Ch. Sonder). Pinneberg: zwischen Bahrenfeld und Eidelstedt (©. T. Timm 1853, Laban!), bei Lurup und 1874 beim Stellinger Moore (C. T. Timm!), beim Krupunder bei Eidel- stedt (J. Schmidt 1899), Holm bei Wedel (J. Schmidt 1909)!!, zwischen Hahnenkamp und Elmshorn (Göttsche!). Lübeck: Ober-Büssau 1893! und Gr. Grönau 1893! (Zimpel), beim Grönauerbaum (W. Junge 1889), am Lauerholz (Hb. Kindt 1812!), bei Wesloe (Häcker 1828!), bei der Herrenfähre (Häcker 1828!), am Militärschießplatz (Wilde 1850), bei 10* 148 P. Junge. Schlutup (Nolte 1821), auf dem Priwall bei Travemünde (Laban 1897 )!!, Niendorf a.d.O. (Häcker 1828), am Riesebusch bei Schwartau (Friedrich), Oldenburg: auf dem Heiligenhafener Stadtfelde unweit Dazendorf (J. Schmidt 1909), auf den Strandhügeln von Neu-Teschendorf 1909!!, am Wienberg (Pahl!) und in der Brök (Ch. Sonder) bei Putlos!!. Plön: Lütjenburg (Pahl in Herb. Professor Schmidt 1867!). Preetz (Weber 1796!, Bargum 17971): in der Nähe der Vogelstange (Weber!) und bei Wittenberg (Nolte 18231). Kiel: bei der Wilhelminenhöhe (Poulsen 1839!), an der Hamburger Chaussee bei Stein 66.9 (Hennings 1876!), am Wildhof bei Bordesholm (Wittmack nach Hennings), am Ostufer des Einfelder Sees (Nolte, Hennings!), am Westensee bei Wrohe (Meltz nach Hennings) und südlich von Wulfsfelde (A. Christiansen 1908!), Gettorf (Engelken). Neu- münster (J. Schmidt). Itzehoe: bei Peißen im Lockstedter Lager (J. Schmidt!). Rendsburg: Hohenhörn (J. Schmidt!)!!. Dithmarschen: auf der Heide bei Gudendorf 1905! und bei Brickeln (J. Schmidt), bei Hennstedt (Grünwald). Schleswig: Esperstoft (Möller). Flensburg: am Ballastberge (Stisgaard!), östlich der Marienhölzung (Callsen), bei Frörup (v. Fischer-Benzon), zwischen Stenderup und Husby (Stisgaard!). Alsen: Hörup-Haff (Kopenhagener Herb. 18501). Apenrade: von Bollersleben nördlich bis Hadersleben: Ochsenwatt (Prahl!) an vielen Stellen (!!), bei Starup (v. Fischer-Benzon, A. Christiansen!), zwischen Wittstedt und dem Abkjer-Moor (A. Christiansen!) zwischen Arnum und Linnet (J. Schmidt 1910)!!. Husum (Hornemann): Ahrenviöl (A. Christiansen!), Feddersburg (W. Christi- ansen 1909!), am Langenberge bei Leck (A. Christiansen 1910!) Tondern: Diemersminde (Langfeldt), Duburg (A. Christiansen 1910!), beim Dammhaus südlich von Lügumkloster (H. Schmidt 1910!), bei Kloyeng (J. Schmidt 1896!), im Laurup-Kratt (H. Schmidt 1909!)!!, zwischen Gorsblock und Arrild (H. Schmidt 1910!). Sylt: zwischen Wenningstedt, Norddorf und Braderup (Alpers 1893), auf Hörnum (J. Schmidt 1906!). Röm (Nolte 1825!). Formen. l. Formen des normal entwickelten Blattes. l. Abschnitte des unfruchtbaren Blatteilles am vorderen Rande ganz- randig. oder: gekerbt:.. „2.00. a ee a Re NEE er see 2. — Abschnitte dieses Blatteiles mehr oder weniger tief eingeschnitten und «daher «selappt&...... a. Inc see ee EN Dee 6. 2. Abschnitte des unfruchtbaren Blatteiles genähert bis sich deckend. .3. — Abschnitte weit entfernt, mit Zwischenräumen von ganz oder nahezu Abschnittbreite; unfruchtbarer Blatteil schmal-lanzettlich: f. remotum F. Wirtgen Herb. Oldenburg: in der Brök bei Putlos und auf dem Heiligen- Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 149 hafener Stadtfelde (J. Schmidt!). Kiel: Wulfsfelde (A. Christiansen). Dithmarschen: am Baarlter Kleve (J. Schmidt). Tondern: im Laurup-Kratt und zwischen Linnet und Arnum (J. Schmidt) !!. 3. Abschnitte sich mit den Rändern nicht oder wenig berührend ....4. — Abschnitte sich breit deckend: F. imbricatum Bicknell in F. Wirtgen Herb. Stormarn: Poppenbüttel! und Dithmarschen: Gudendorf! (J. Schmidt). Hadersleben: Starup-Heide (W. Christiansen!), zwischen Linnet und Arnum (J. Schmidt) !!. 4. Pflanze kräftig, in der Regel 15 —25 cm hoch; unfruchtbare Abschnitte mel SE aren vorhanden... un si Re 3 — Pflanze sehr zierlich, 2—6 cm hoch; unfruchtbarer Blatteil mit höchsten 3 Abschnittpaaren; fruchtbarer Blatteil oft nur einfach gefiedert: f. nanum Christ Farnkräuter der Schweiz 171 (1900). Lübeck: auf dem Priwall bei Travemünde! und Sylt: Hörnum! (J. Schmidt). 5. Unfruchtbarer Teil des Blattes eiförmig bis breit eiförmig: f. owatum Milde Monograph. Ophiogloss. 5 (1856). Hamburg: im Wurzelmoor bei Gr. Borstel (C. T. Timm!) (hier kombiniert mit f. @mbricatum). Stormarn: Poppenbüttel! und Lübeck: Ober-Büssau! sowie Dithmarschen: Gudendorf! (J. Schmidt). — Unfruchtbarer Teil des Blattes länglich bis lanzettlich: f. normale Roeper Zur Flora Mecklenb. 111 (1843). An nahezu allen Standorten vorhanden. 6. Abschnitte des unfruchtbaren Blatteiles tief fächer- oder handförmig (bis fast zum Grunde) eingeschnitten, mit mehr oder weniger tief gekerbten oder eingeschnittenen Lappen: f. inceisum Milde Monograph. Ophiogloss. 5 (1856). Hamburg: Rotenhaus!. Stormarn: Siek und Lübeck: auf dem Priwall (J. Schmidt). Husum: Feddersburg (W. Christiansen!) — Abschnitte des unfruchtbaren Blatteiles eingeschnitten gekerbt bis seicht gelappt mit kurzen, nicht oder schwach geteilten Lappen: f. subinceisum Röper Zur Flora Mecklenb. 111 (1843). Hamburg: Rotenhaus (J. Schmidt)!!. Stormarn: Siek und Poppenbüttel (J. Schmidt!. Pinneberg: zwischen Bahren- feld und Eidelstedt (C. T. Timm!), am Windsberge (C. Brick 1888!). Lübeck: auf dem Priwall (J. Schmidt)!!. Oldenburg: Neu- Teschendorf!!. Kiel: Wilhelminenhöhe (Poulsen!). Dithmarschen: Gudendorf (J. Schmidt!). Husum: Feddersburg (W. Christiansen!), Langenberg bei Leck (A. Christiansen!. Tondern: Laurup- 150 P. Junge. Kratt!!, zwischen Gorsblock und Arrild (H. Schmidt!), zwischen Linnet und Arnum (J. Schmidt)!!. 2. Mißbildungen. F. m. eristatum Kinahan Proceed. Dublin Nat. Hist. Soc. 26 (1855/56). — Die beiden untersten Abschnitte des unfruchtbaren Blatteiles sind verlängert, deutlich gestielt und fiederteilig; der ganze Blatteil ist also dreizählig. Stormarn: bei Siek wenig (Zimpel). Tondern: zwischen Gorsblock und Arrild (H. Schmidt!). f. m. furcatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 40 (1903). — Frucht- barer Blatteil in zwei völlig gleiche Hälften gespalten. — Stormarn: Siek und Poppenbüttel!. Lübeck: auf dem Priwall!, sowie Dith- marschen: Gudendorf! und Tondern: Laurup-Kratt!!. Überall entdeckte J. Schmidt diese Form. f. m. multiforme nov. f. — Fruchtbarer und unfruchtbarer Blatteil in ver- schiedenartigster Weise monströs umgeändert. — An fast allen Standorten der Art in oft großer Individuenzahl und Mannigfaltigkeit der Umbildungen (vergl. unten). 22, Botrychium ramosum Ascherson Flora Brandenb. I. 906 (1864). 4. Grundachse ziemlich dünn, kurz, aufrecht. Blätter einzeln, gelb- grün, starr, sommergrün, kahl, in einen aufrechten fruchtbaren und einen aufrecht-abstehenden bis fast aufrechten unfruchtbaren Teil gegliedert (3—)8—20(—30) em lang. Blattstiel (2—)5—12 cm lang, so lang oder etwas länger als der fruchtbare Teil des Blattes, grün oder (besonders gegen den Grund) rötlich oder bräunlich-rot überlaufen. Unfruchtbarer Teil des Blattes in der Regel doppelt fiederteilig, zuweilen nur einfach fiederteilig, in der Regel eiförmig bis länglich, selten dreieckig-rundlich, stumpf oder gestutzt; fruchtbarer Teil des Blattes kurz gestielt bis fast sitzend, wenig länger oder selbst kürzer als der unfruchtbare Teil, eiförmig- länglich bis länglich, doppelt gefiedert bis dreifach gefiedert. Abschnitte 1. Ordnung am unfruchtbaren Blatteil wechsel- bis gegenständig, dreieckig- eiförmig bis länglich, stumpf, jederseits zu 2—6, fiederteilig oder nur ein- geschnitten-gelappt bis gekerbt. Abschnitte 2. Ordnung länglich oder rundlich, stumpf, gekerbt oder gelappt. Sporangien bräunlich-gelb bis rotbraun. Sporen farblos, warzig-raul. Sporenreife Juni und Juli. Auf sandigen, trockenen Grastriften und Grasheiden. Bisher nur im südöstlichen Gebiet sehr selten beobachtet. — Hamburg: auf grasiger Heide beim Rotenhaus bei Bergedorf (Kausch 1897, J. Schmidt 1897!) 1902!!. Lübeck: auf trockenen Grasplätzen bei Wesloe und beim Schellbruch (Häcker 1843)!. Oldenburg: in grasigen Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 151 Dünentälern der Brök bei Putlos viel (Ch. Sonder 1905!, G. Busch 1908!, J. Schmidt 1908)). Formen. l. Formen des normal entwickelten Blattes. ‚F. subintegrum Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Fl. I. 106 (1896). — Abschnitte 1. Ordnung am unfruchtbaren Teile des Blattes kurz und breit, rhombisch, stumpf, schwach gekerbt bis kaum oder nicht ein- geschnitten. Hamburg: Rotenhaus! undOldenburg: in der Brök! (J. Schmidt). 2. Mißbildungen. F. m. multiforme nov. f.— Fruchtbarer und unfruchtbarer Teil des Blattes in mannigfaltiger Weise monströs umgebildet, besonders vielfach unregel- mäßig zerteilt. — Hamburg: Rotenhaus (J. Schmidt!)!!. Lübeck: Schellbruch und Wesloe (Häcker!. Oldenburg: in der Brök (J. Schmidt !). 2. Unterklasse. Hydropterides. Willdenow Nova Acta Acad. Erfurti I. 8 (1802). 4. Familie. Salviniaceae. Du Mortier Anal. des Famill. 67 (1829). Bei uns eine Art einheimisch. 12. (1.) Gattung. Salvinia. Allioni Fl. Pedemont. II. 289 (1785). 23. Salvinia natans Allioni Fl. Pedemont. II. 289 (1785). ©. Stengel in der Regel 5—10 cm lang, selten länger, wagerecht gestreckt, dünn, zart, dicht behaart. Blätter quirlig, zu dreien gestellt, zwei als Luft-(Schwimm-)Blätter, eines als Wasserblatt entwickelt. Luft- blätter meistens 10—13 mm lang, 5—9 mm breit, in der Regel sich be- rührend oder leicht deckend, fast sitzend, aus gerundetem bis fast herz- 152 P. Junge. förmigem Grunde kurz elliptisch, stumpf bis schwach ausgerandet, hell- grün, unterseits dicht behaart, oberseits mit behaarten Wärzchen besetzt. Wasserblätter stark zerteilt, mit 9—13 büschelig verzweigten, dicht behaarten Zipfeln, fast sitzend oder kurz gestielt, am Grunde mit mehreren (3—6[—8|) Sporenhüllen. Sporenhüllen fast kugelig, gekammert, behaart. Sporangien in zwei Formen, als Makro- und Mikrosporangien, entwickelt. Makrosporen gelblich-weiß, eiförmig; Mikrosporen weißlich, kugelig. Sporenreife Auscust bis Oktober. Auf der Oberfläche stehender und langsam fließender Gewässer zwischen Floßholz. Im südöstlichen Gebiet sehr selten und nicht ganz beständig. — Lauenburg: im Holzhafen beim Bahnhof Lauenburg 1887 viel (Prahl!). Hamburg: auf dem Grasbrook (Henniges 1811 nach €. T. Timm und Wahlınschaff a. a. ©. 134 [1876]), im der Bille zwischen Floßholz bei der Schwarzen Brücke (Kausch, Sadebeck 1886!)!!, in der Billwärder Elbe (Frauenkanal) in großer Menge (Kausch 1890!)!!. Lübeck: im Stadt- graben (Häcker 1834!, 1835!, 1837!, Klambeck 1839! im Herb. Pro- ‚fessor Schmidt). Formen. Bisher nicht beobachtet. 5. Familie. Marsiliaceae. S. F. Gray Natur. Arrangement II. 24 (1821). Bei uns eine Art einheimisch. 15. (1.) Gattung. Pilularia. L. Gen. plant. ed. 5. 486 (1754). 24, Pilularia globulifera L. Spec. plant. ed. 1. 1100 (1753). >++. Stengel weit kriechend (bis 50 cm lang), dünn, ziemlich fest, wenig verzweigt, an den Zweigenden behaart, sonst kahl. Blätter zall- reich, zweireihig, fadenförmig, stielrund, weich oder etwas starr, faden- fürmig, ohne Blattfläche, kahl, hellerün bis dunkelgrün, in der Regel etwas entfernt gestellt, selten stark genähert, 5—15(—40) em lang. Sporenhüllen einzeln am Blattgrunde, kugelig, dicht behaart, vierfächerig, mit vier Sori. Sporangien als Makro- und Mikrosporangien entwickelt. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 33 Makrosporen eiförmig bis rundlich-eiförmig, weißlich bis gelblich; Mikro- sporen kugelig-tetraedrisch, weißlich. Sporenreife Juli bis September. An feuchten, zeitweilig oder ständig vom Wasser überfluteten Orten mit sandig-moorigem oder moorig-schlammigem Boden, also in und an Teichen, Seen, Gräben, Moorgewässern und an feuchten Orten der Moore und Heiden. Zerstreut im westlichen und mittleren Gebiet, selten im Osten; wahrscheinlich mancherorts übersehen; auch auf den Nordfriesischen Inseln Föhr und Sylt festgestellt. Lauenburg (Nolte!): Göttin (Klatt). Stormarn: bei Trittau (Hornemann!), am Mönchsteich (Nolte!, Prahl!), bei Kronshorst (Nolte!), mehrfach bei Barsbüttel! und Alt-Rahlstedt! (J. Schmidt), bei Wandsbek (Nolte!), am Tonndorfer See (C. T. Timm!), am Bramfelder See (C. T. Timm))!!, bei Bergstedt am Kuhteich (G. Busch)!! und am Timmermoor (G. Busch!), zwischen Horn und Schiffbek (C. T. Timm!). Hamburg: im Eppendorfer Moor (Nolte!, Hübener!, Wagenknecht 1881), im Winterhuder Moore (Sonder!, J. Schmidt 1877), im den Farmsener Tongruben (R. Timm)!!. Pinneberg: am Krupunder See (C. T. Timm!). Lübeck (Weber Prim. Fl. Hols. [1780]): bei Brandenbaum (Häcker, Handschriftl. Verz. der Kryptog. Lübecks). Segeberg: am Ihlsee (Thun)!!. Kiel: auf Torfmooren bei Bordesholm (Nolte bei G. Hansen). Neumünster: bei Krogaspe und Prehnsfelde (Paasch). Heide: bei Lohe viel (v. Fischer-Benzon!). Eider- stedt: in den Dünen von St. Peter!!. Eckernförde: am Bültsee bei Kosel (Prahl!, Herb. Jaap). Schleswig: am früheren Tolker (Poulsen!) und Tolkwader See (Thun!, Jessen!, Hinrichsen 1852!. Flensburg: am Holmmark-See bei Klein-Solt (Prahl!), zwischen Harrislee und der Marien- hölzung auf Moorwiesen (Prahl!. Apenrade: am Hostrup-See (Prahl!). Hadersleben: am Jelssee (G. Jensen. Husum (Lange): nördlich der Stadt (0. Gelert!), im Heidetümpeln bei Hattstedt (v. Fischer - Benzon!). Tondern: zwischen Leck und Hogelund (Prahl!), bei Gallehuus (Prahl!), bei Wiesby und Döstrup viel (J. Schmidt!). Föhr: in Gräben des Wester- landes (Schiötz 1858!). Sylt: zwischen Westerland und Tinnum (Jaap 1897)). Formen. 1. Formen des normal entwickelten Blattes. f. matans Merat Fl. Paris ed. 2. II. 283 (1821). — Pflanze in tiefem Wasser mit dünnen, schlaffen, fiutenden Blättern von 30—40 cm Länge. Stormarn: am Kuhteich bei Bergstedt (J. Schmidt)!! und am Tonndorfer See!!. Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt). Eckern- förde: am Bültsee bei Kosel (Green). Tondern: Gallehuus (Prahl!). 2. Mißbildungen. Nicht beobachtet. an P. Junge. 2. Klasse. Equisetariae. Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Flora I. 118 (1896). l. Unterklasse. Isosporae. Engler Syllabus Gr. Ausg. 57 (1892). 6. Familie. Equisetaceae. Richard in Michaux Fl. boreal. americ. II. 281 (1803). Bei uns 7 Arten einheimisch. 14. (1) Gattung. Equisetum. L. Gen. plant. ed. 5. 484 (1754). Bei uns 7 Arten einheimisch. Stengel nicht oder schwach rauh, sommergrün; Sporangienstände SIND: Kon ar EN EN es 2, Stengel sehr rauh, derb, in der Regel winterhart; Sporangienstände Spibzlichi nass or ae EEE TE 3l. Art: E. hiemale. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel verschieden gestaltet.......3. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet ............ 6. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel gleichzeitig entwickelt, erstere nach der Sporenreife in der Regel vergrünend ................. 4. Fruchtbare und unfruchtbare Stengel in der Regel nicht gleichzeitig (erstere früher) entwickelt, erstere nach der Sporenreife in der Regel äbsterbenid 2.2... Hin en N RE 5. Äste in der Regel sämtlich stark verzweigt, ihr Grundglied im oberen Stengelteile länger als die zugehörige Schere: Scheidenzähne in mehrere Lappen-veremniel,.a sea re 25. Art: 2. seilvaticum. Äste in der Regel einfach, zuweilen z. T. verzweigt, ihr Grundglied kürzer als die zugehörige Stengelscheide; Scheidenzähne an der Spitze: frei. 42.0, 22 ee 26. Art: E. pratense. Scheiden mit (12—)20—40 lineal- y Zähnen, länger als das Grundglied der zugehörigen Äste........2 1: Ark: E. maximum. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 155 — Scheiden mit (5—)8—19 lanzettlichen Zähnen, kürzer als das Grundglied der zugehörigen Äste.............. 28. Art: E. arvense. 6. Stengel deutlich gefurcht, rauh, mit dicker Wandung und enger ZEnGrAllohlen er er ee 29. Art: E. palustre. — Stengel glatt, kaum gefurcht, mit sehr dünner Wandung und weiter Aeniralhohlese en. nn. ne. 80, Arte Er Releocharis: 25. Equisetum selvaticum L. Spec. plant. ed. 1. 1061 (1753). 2}. Grundachse lang kriechend, 3—4(—5)mm dick, schwarzbraun, matt. Stengel zweigestaltig, aufrecht, in der Regel im mittleren und oberen Teile, seltener vom Grunde beästet, meistens mit 10—18 Riefen, sommergrün. Fruchtbare Stengel 20—40 cm hoch, zuerst entweder hell- rötlich oder bräunlich-weiß, undeutlich gerieft, glatt, astlos oder grün, deutlich gerieft, rauh, kurz beästet, später sämtlich grün, gerieft, rauh, beästet, mit bauchig-glockig erweiterten, oberwärts gelbbraunen bis braunen Scheiden, deren Zähne in mehrere ungleiche Lappen verwachsen sind. Unfruchtbare Stengel 20—60(—80) em hoch, hellgrün oder seltener dunkelgrün oder gelbgrün, gegen die Spitze allmählich ausgezogen, deut- lich gerieft, rauh, beästet, mit zylindrischen Scheiden und oberwärts bräunlich-roten, in mehrere (3—4) Lappen verwachsenen Scheidenzähnen. Äste vom Grunde gegen die Mitte oder den oberen Teil des Stengels allmählich verlängert, dann plötzlich abgesetzt oder allmählich verkürzt, in der Regel bogig aufsteigend, weniger oft abstehend, zuweilen boeig überhängend, vier- oder fünfkantig, stets verzweigt mit dreikantigen Ästen 2. und 3. Ordnung mit bräunlich-roten bis gelbbraunen Asthüllen und lanzettlichen, spitz ausgezogenen Zähnen der Astscheiden. Sporenreife Mai, selten Juni. In schattigen, etwas feuchten Wäldern und Gebüschen und zuweilen auf urbar gemachtem früheren Waldboden auf Äckern und Wiesen. Durch das Gebiet häufig bis nicht selten; fehlt auf den Nordfriesischen Inseln. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. 1. Bormen des Stengels mit: Sporangienstand ....:........m...2... 2. =» Börmenslessintmuchtbaren. Stengels . 2... 2......2...222 Zen ann. 4. 2. Stengel mit einem endständigen Sporangienstand ............... 3. — Stengel und ein Teil der Äste mit Sporangienständen: JS. polystachyum Milde Höhere Sporenpflanzen 107 (1865). An quelligen Abhängen. — Im Gebiete bisher nicht festgestellt'). 1) Im Lübecker Generalherbar findet sich ein Exemplar der Form von einem Fund- orte in Ostpreußen: Im Stadtwalde bei Wehlau, von Neumann am 24. Mai 1553 gesammelt. Neben dem endständigen Sporangienstande finden sich 27 kleinere astständige. 56 P. Junge. 3. Stengel hellrötlich bis bräunlich, kaum gerieft, weich, glatt, astlos oder nur an den obersten Stengelscheiden mit schwachen Astanlagen, nach der Sporenausstreuung vergrünend und Äste bildend, den un- fruchtbaren Stengeln ähnlich: f. praecoe Milde Nova Acta XXVI. 2. 433 (1858). — In Wäldern häufig. — Stengel mehr oder weniger grün, deutlich gerieft, rauh, mit kurzen Ästen, die sich nach der Ausstreuung der Sporen weiterentwickeln: J. serotinum Milde Nova Acta XXV1. 2. 433 (1858). — In Wäldern nicht selten. Diese Form ist durch zahlreiche Übergänge in mannigfacher Ausbildung mit der vorigen Abart verbunden. Hierher gehören als Unterformen: ‚f. robustum Milde Höhere Sporenpflanzen 107 (1865). — Pflanze kräftige, nur an den zwei oder drei obersten Internodien mit Astquirlen, deren Äste im Bogen aufsteigen und oft den Sporangienstand überragen oder bogig abwärts zeigen. Zerstreut. --— Lauenburg: in der Rülau bei Schwarzen- bek (J. Schmidt!), Dalbekschlucht (Erichsen!) und Escheburg (J. Schmidt!)!!, im Sachsenwalde (C. T. Timm!), Sirksfelder Zuschlag (Röper), im Forste Fliegenberg bei Ratzeburg!!. Stormarn: Hahnheide (Röper), Forst Großkoppel bei Rein- bek!!, Forst Grübben!!, im Duvenstedter Brook (.J. Schmidt). Lübeck: Schlutup (Ave-Lallement!). Segeberg: im „Endern“ bei Götzberg (J. Schmidt)!!. Pinneberg: Borsteler Wohld (Röper!). Itzehoe: Schlotfeld!!. Dithmarschen: Burg (J. Schmidt). Apenrade: Forst Süderheissel!!. Haders- leben: am Damm (Prahl!), Pamhoel (A. Christiansen !). F. microstachyum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 60 (1899). — Stengel oberwärts stark verdünnt, letztes Stengelglied sehr fein, mit 2—4 mm langem Sporangienstande. Zerstreut. — Lauenburg: in der Rülau bei Schwarzen- bek (J. Schmidt!), Forst Fliegenberg bei Ratzeburg!!, Sirks- felder Zuschlag (Röper. Stormarn: Hahnheide (Röper), Forst Großkoppel und ‚Forst Grübben bei Reinbek!!. Pinneberg: Borsteler Wohld (Röper!. Segeberg: im „Endern“ bei Götzberg (J. Schmidt!)!!. Dithmarschen: zwischen Burg und Brickeln (J. Schmidt). Kiel: im Rönner Holz und bei der Rastorfer Papiermühle (A. Christiansen!). Husum: Immenstedter Holz (A. Christiansen!). Apenrade: bei Molkjer und im Riesholz!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (A. Christiansen !). 4. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 157 Pflanze an trockenem, sonnigem Standorte gelbgrün, dichtästig; Stengel und Äste ziemlich starr: ‚f. arvense Baenitz Herb. europ. Nr. 466 (1869). Auf Äckern und Heideboden und an Abhängen auf früherem Waldboden. — Z. B. beobachtet: Lauenburg: Escheburg!!. Stormarn: Alt-Rahlstedt und Ahrensburg!!, Kastorf!!. Kiel: am Meimersdorfer Moore!, bei Gaarden und im Grotmoor bei Levensau (A. Christiansen). Hadersleben: Farris (A. Chri- stiansen!). — Die Pflanze findet sich in der Regel mit den Merk- malen der f. pyramidale. Pflanze an schattigem, in der Regel feuchterem Standorte hellgrün bis dunkelgrün, mit lockerer gestellten, schlafferen bis sehr schlaffen ET RE N ee 3% Äste sämtlicher Internodien gleichartig entwickelt, nicht stengelartig- TI RE N re 0 Äste der unteren Internodien sehr kräftig, aufgerichtet, stengelartig- quirlig verzweigt: | f. multicaule Baenitz Herb. europ. Nr. 468 (1869). Selten. — Dithmarschen: an Waldrändern bei Burg (J. Schmidt!). Stenselenn 10 Er Rletemn. a er A De T.. Biene eniites - Bulkietene. „een ee 2% Stengel wenigstens im unteren Viertel, oft noch höher hinauf, ohne RS II FE EN EEE a ee 8. Stengel vom Grunde mit Astquirlen: f. pyramidale Milde Nova Acta XXV]. 2. 433 (1858). — Stengel bis 60 cm hoch; untere Äste verlängert, folgende allmählich verkürzt. Zerstreut. — Lauenburg: Sachsenwald und Forst Stein- horst!!. Stormarn: Duvenstedter Brook (J. Schmidt). Kiel: im Rönner Holz (A. Christiansen!. Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!)!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (A.Christiansen!). Stengel und Äste hellgrün; Äste ziemlich starr, wagerecht abstehend oder leicht herabgekrümmt, bis 10 cm lang, in den unteren Ast- quirlen kürzer als in den folgenden: f. vulgare Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und Kurland 47 (1882). Häufigste Form. Stengel und Äste dunkelgrün; Äste sehr fein, lang und dünn aus- gezogen, bis 20 em lang, in den unteren Astquirlen in der Regel länger als in den folgenden, abstehend bis überhängend: f. capilare Milde Nova Acta XXVI. 2. 433 (1858). In feuchten Wäldern des Ostens zerstreut, besonders an tiefschattigen Orten. — Lauenburg: im Sachsenwalde!!. Ham- P. Junge. on 62) burg (Herb. Buek!. Segeberg: im „Endern“ bei Götzberg (J. Schmidt). Lübeck: Schlutup (Ave-Lallement!. Dith- marschen: bei Burg nicht selten (J. Schmidt)!!. Flensburg: Glücksburger Wälder!!.. Apenrade: Forst Süderheissel!!. Hadersleben: Wandling (A. Christiansen!). — Übergänge zwischen dieser und der vorigen Form sind nicht selten. 9. Stengel mit stark stachelig-rauhen Riefen: f. gracile Luerssen Farnpflanzen 654 (1888). — Stengel 15—35 cm hoch, 1,25—2 mm dick, vom Grunde verzweigt; Äste zu wenigen, vom Grunde gegen die Mitte verlängert, dann verkürzt, alle bogig bis stark spitzwinklig aufsteigend und an der Spitze oder schon nahe dem Grunde überneigend, mit Zweigen 2. Ordnung. Selten. — Lauenburg: bei Wentorf wenig (J. Schmidt). Lübeck: im Lauerholz!!. Kiel: bei Rumohr!, Rastorf! und im Rönner Holze! (A. Christiansen). Dithmarschen: viel in einer feuchten Waldschlucht bei Burg (J. Schmidt!. Husum: Immen- stedter Holz! und Hadersleben: Pamhoeler Wald! (A. Christiansen). — Übergänge wurden beobachtet: Dithmarschen: zwischen Burg und Brickeln (J. Schmidt!) und Tondern: im Forste Drawitt!!. — Stengel mit fast glatten Riefen: f. paueiramosum Milde Monogr. Equis. 292 (1865). — Stengel 1,5—2 mm dick, an den unteren Scheiden ohne Astquirle; Äste schwach verzweigt. Kiel: im Rönner Holz!. Husum: im Immenstedter Holz! und Hadersleben: Pamhoeler Wald!, überall von A. Christiansen in nicht ganz typischen Exemplaren gesammelt. 2. Mißbildungen. a) Mißbildungen des Sporangienstandes: f. m. beceps Milde Nova Acta XXVI. 2. 433 (1858). — Sporangien- stand mehr oder weniger (bis zum Grunde) zweiteilig. — Sege- bere: im „Endern“ bei Götzberg (J. Schmidt!). Dithmarschen: zwischen Burg und Brickeln (J. Schmidt!). F. m. annulatum nov. f. — Sporangienstand mit zwei Ringen; unterer Ring abgerückt. — Stormarn: in einer Schlucht unweit Ben- staven bei Oldesloe!!. Kiel: bei der Rastorfer Mühle (A. Chri- stiansen!). — Eine Übergangsform, welche 1—2 Ringe mit einzelnen Sporangien besitzt, wurde gesammelt Kiel: im Rönner Holz! und Hadersleben: Pamhoel! (A. Christiansen). F. m. spathaceum A.Christiansen nov. f. — Ring unter dem Sporangien- stande in eine den Stengelscheiden ähnliche Scheide umgebildet. — Hadersleben: Pamhoeler Wald (A. Christiansen!). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 15 Ne) b) Mißbildungen des Steneels: ‚f. m. fwrcatum Milde Nova Acta XXV]l. 2. 434 (1858). — Oberer Teil des Stengels bis zur obersten beästeten Scheide oder bis in den beästeten Teil des Stengels abwärts gegabelt. — Segeberg: im „Endern“ bei Götzberg (J. Schmidt!) (hier beim fruchtbaren!! und beim unfruchtbaren! Sproß). Dithmarschen: im Walde zwischen Burg und Gr. Rade (J. Schmidt!)!! (beim unfruchtbaren Sproß, durch viele Jahre konstant). f. m. geminatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 48 (1903). — Stengel hinab bis zum unteren astlosen Teile gegabelt. — Dith- marschen: zwischen Burg und Gr. Rade (J. Schmidt!). f. m. multifwrcatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 48 (1903). — Stengel infolge wiederholter Gabelung mit drei bis vier Gabel- teilen. — Dithmarschen: zwischen Burg und Gr. Rade (J. Schmidt!). f. m. spirale Milde Nova Acta XXVI. 2. 43 (1858). — Scheiden im oberen Teile des Stengels nicht getrennt, sondern in ein fortlaufendes Spiralband aufgelöst. — Dithmarschen: zwischen Burg und Gr. Rade (J. Schmidt!). — Kombinationen dieser Form mit den vorhergehenden sind ‚f. m. fwrcato-sperale J. Schmidt und f. m. geminato-spirale J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 48 (1903), mit jenen am gleichen Standorte gesammelt!, doch nur vereinzelt. f. m. ‚frondescens nov. f. — Unter dem Ringe des Sporangienstandes entwickeln sich mehr oder weniger zahlreiche Äste. — Lauen- burg: in der Rülau bei Schwarzenbek (J. Schmidt)!, bei Esche- burg!!, im Gehege Stangenteich des Sachsenwaldes!!, im Forste Fliegenberg bei Ratzeburg!!. Segeberg: im Kisdorfer Wohld (J.Schmidt!). Stormarn: Forst Großkoppel bei Reinbek!!. Itzehoe (J. d. Meyer 18171). Kiel: im Rönner Holz!, bei Rastorf! und bei Schönkirchen (A. Christiansen). Apenrade: bei Molkjer und im Riesholz!!. 26. Equwisetum pratense Ehrhart Hannöv. Magazin 9. 138 (1784). 4. Grundachse weit kriechend, 2—4 mm dick, schwarzbraun, matt bis schwach glänzend. Stengel zweigestaltig, aufrecht, meistens in der Mitte und oberwärts, seltener auch unterwärts beästet, mit S—20 Riefen, sommergrün. Fruchtbare Stengel 10—30 cm hoch, zuerst entweder bräunlichgrün bis weißlich oder rötlich, kaum bis schwach gerieft, fast glatt, weich, astlos oder grün (graugrün bis helleraugrün), deutlich gerieft, rauh, mit Astansätzen oder deutlich entwickelten Asten, stets mit bauchig bis trichterförmig erweiterten Scheiden, deren Zähne lanzettlich, fein, spitz und frei oder am Grunde bis auch oberwärts zu mehreren verwachsen 160 P. Junge. sind und fast oder völlig die Länge des Scheidengrundes erreichen. Un- fruchtbare Stengel 20—50 cm hoch, graugrün bis lebhaft grüngrau, gegen die Spitze allmählich ausgezogen, deutlich gerieft, raul, beästet, mit zylindrischen Scheiden und lanzettlichen Scheidenzähnen, die unten ver- wachsen, oberwärts frei und häutig berandet sind. Äste von der Mitte gegen den Grund nicht oder kaum verkürzt, nach oben allmählich verkürzt, in der Regel abstehend, seltener leicht abwärts oder aufwärts gekrümmt, meistens dreikantig, in der Regel einfach, seltener im unteren und mittleren Teile der Pflanze, weniger im oberen, schwach bis reichlich verzweigt, mit bräunlichen Asthüllen und dreieckigen bis eiförmig-dreieckigen Zähnen der Astscheiden. Sporenreife April und Mai. In feuchten und trockenen Wäldern und Gebüschen (auch an Hecken- wällen), seltener auf Äckern und Weideland (auf früherem Waldboden); an den meisten Standorten (besonders im Schatten) ohne Sporangienstände. Im östlichen Holstein und Schleswig zerstreut bis nicht selten bis um Lübeck, Segeberg, Neumünster, Rendsburg, Schleswig, Flensburg, Apenrade und Hadersleben, doch auf Alsen nur bei Hörup (Petit) und im Nottmarkholz!!; südlich und westlich sehr zerstreut und hier festgestellt (aber wohl noch öfter übersehen): Lauenburg (Meyer Chloris hannov. 666): Gülzow (J. Schmidt!), Gehege Rülau bei Schwarzenbek (J. Schmidt!)!!, im der Dalbekschlucht bei Escheburg (J. Schmidt)!!, im Sachsenwalde (Nolte!), bei Ratzeburg (Rudolphi und Sonder nach Milde) um Farchau (Volk) und bei Zieten (Reinke), Crummesse (Nolte!, Hansen nach Milde): im Kannenbruch!!. Stormarn: Grönwohld bei Trittau (Nolte!), Gehege Niekoppel bei Gölm (J. Schmidt!), Gehege Ochsenkoppel bei Mollhagen (J. Schmidt!), bei Kl. Hansdorf und im Duvenstedter Brook (J. Schmidt!)!!, am Traveabhang bei Oldesloe (J. Schmidt)!!, zwischen Oldesloe und Reinfeld (Nolte!), reichlich bei Benstaven und in großer Menge bei Meddewade!!, im Reh- brook bei Lasbek (Röper), Jersbeker Wald (J. Schmidt), Reinbek (Klatt), mehrfach bei Poppenbüttel!!. Pinneberg: im Gehege Oha (J. Schmidt!), bei Kummerfeld (Röper!). Segeberg: Winsen bei Kaltenkirchen (Pieper!). Itzehoe: Hohenaspe (Zimpel). Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!)!!, im Westerwohld bei Albersdorf (Grünwald!). Stapelholm: Süderhöft bei Schwabstedt (Hansen, Lübecker Herb.!). Husum (Milde Monogr. 276, F. v. Müller). Tondern: im Drawitt (Prahl. Hadersleben: Gramm (Prahl)!!, Rödding (Holm). Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. 1... Pflanze: mit. Sporan2ientatd nr Er rn el en Set 2. — Pflanze ‚ohne Sporangienstand rise. er ee en 4. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 161 2. Sporangienstand am fruchtbaren Frühjahrssproß ................8. — Sporangienstand an dem.normal unfruchtbaren Sommersproß, der sich fast gleichzeitig mit den normal fruchtbaren Stengeln entwickelt: f. ramosissimum Milde Nova Acta XXVI. 2. 440 (1858). — Stengel dünn, vom Grunde beästet. Scheiden kurz, zylindrisch-becher- förmig oder seltener schwach erweitert, 2—7 mm lang. So im Gebiete bisher nicht beobachtet. 3. Stengel undeutlich gerieft, glatt, weich, anfangs unbeästet: f. praecox Milde Nova Acta XXV]. 2. 439 (1858). — Stengel rotbraun oder rötlich, seltener gelblich bis gelbgrün, erst nach der Sporen- ausstreuung vergrünend und Äste bildend, rauh und gerieft, oder öfter auch absterbend. Scheiden lang (bis 1,5 cm), allmählich trichterförmig erweitert oder schwach bauchig. Sporangienstand 1—2 cm lang. Häufigste Form des fruchtbaren Stengels. — Stengel deutlich gerieft, rauh, hart, schon vor der Sporenreife beästet: f. serotinum Milde Nova Acta XXVI. 2. 439 (1858). — Stengel grau- erün bis bräunlichgrün, mit schon vor der Sporenausstreuung sich fortentwickelnden Ästen. Scheiden kürzer, zylindrisch- becherförmig, oberwärts kaum erweitert. Sporangienstand 0,5 bis 1,5 em lang. Zerstreut. — Lauenburg: bei Gülzow und in der Rülau bei Schwarzenbek (J. Schmidt!), bei Ratzeburg (J. Schmidt), Crummesse (Nolte!, Kopenhag. Herb... Lübeck: im Riesebusch (Häcker!), bei Ivendorf (W. Junge 1891!), bei Hobbersdorf!!. Stormarn: sehr reichlich bei Benstaven bei Oldesloe!! (mach ‚f. ramosissimum neigend). Kiel: Schrevenborner Hölzung (Ohl in Herb. Laban!), im Rönner Holz (A. Christiansen!. Apenrade: Skovgaard!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (A. Christiansen!). 4. Äste sämtlich unverzweigt: f. vulgare Klinge Schachtelhalme von EB ndelsurlis ser Rasa]. u ae ann Pe NS wemestenS zum Beile yerzweist . ........0... 22.0.8. 6. 5. Pflanze mit ziemlich kurzen, starren, geraden bis schwach gekrümmten Ästen; Scheidenzähne weißlich, häutig berandet, mit schwarzem Rückenstreif: f. campestre Klinge Schachtelhalme 38 (1882). — Pflanze trockener, sonniger Standorte. Selten. — Stormarn: Benstaven bei Oldesloe in großer Menge!!. Lübeck: Hobbersdorf, wenig!!. Die Form zerfällt in zwei Unterformen: f. apricum Ascherson Fl. Brandenb. I. (1864). — Scheidenzähne am Grunde mit einem braunen oder schwarzen Querstreifen. — 11 162 P. Junge. f. avittatum Klinge Schachtelhalme 38 (1882). — Scheidenzähne nicht oder nur undeutlich quergestreift, öfter mit nur un- deutlichem, schwachem Rückenstreifen. — Pflanze mit längeren, weichen, meistens überhängenden Ästen; Scheiden- zähne bräunlich, am Grunde undeutlich quergestreift: f. umbrosum Klinge Schachtelhalme 40 (1882). — Pflanze schattiger Standorte. Häufigste Form. Die Form zerfällt in zwei Unterformen: f. viride Klinge Schachtelhalme 40 (1882). — Internodien grün. — So häufiger. f. erubescens Klinge Schachtelhalme 41 (1882.) — Internodien (und zuweilen auch die Scheiden) rötlich. — Seltener. 6. Nur die untersten Äste oder einzelne derselben sind verzweigt ...7. — Untere und mittlere, seltener auch obere, Äste verzweigt: f. ramulosum Milde Nova Acta XX\V1. 2. 441 (1858). Zerstreut, meistens wenig. — Stormarn: am Wege von Kl. Hansdorf nach dem Duvenstedter Brook (J.Schmidt!)!!. Lübeck bei Crummesse (Nolte!. Oldenburg: zwischen Hansühn und Wasbuck!!. Kiel: bei Kitzeberz! und bei Wrohe am Westensee! (A.Christiansen). Dithmarschen:imWalde bei Burg (J.Schmidt!)!!. Apenrade:im Helenenminder Holz!!. Hadersleben: bei Törning'!, Rikeskilde! und Fredstedt! (A. Christiansen). 7. Stengel kräftig, hoch, mit 14—20 Riefen, vom Grunde beästet: f. pyramidale Milde Nova Acta XXV1. 2. 441 (1858). — Untere Äste langgestreckt, länger als die allmählich verkürzten mittleren und oberen. Bei uns bisher nicht beobachtet. — Stengel dünn, 5—12 cm hoch, mit 9 Riefen: f. manum Milde Nova Acta XXVI 2. 441 (1858). — Internodien kurz; Äste kurz, 2—3 em lang, ziemlich staır. Oldenburg: Kellenhusen (J. Schmidt). 2. Farbenformen. f. varium J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 50 (1903). — Obere Stengel- scheiden des fruchtbaren Sprosses in ihrer unteren Hälfte schön rosenrot gefärbt. — Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!) (bei F. praecox). 3. Mißbildungen. f. m. annulatum Milde Nova Acta XXV1. 2. 443 (1858). — Sporangienstand mit zwei Ringen, einem normal der Ähre genäherten und einem ab- wärts abgerückten. — Stormarn: Benstaven!!. Dithmarschen: Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 163 bei Burg (J. Schmidt!). Kiel: Kitzeberg (bei f. praecox)!, Rönner Holz (bei ‚f. serofinum)! (A. Christiansen). Hadersleben: Törning (bei ‚f. serotinum)!, Pamhoel (bei f. serotinum und f. praecox)! (A. Christi- ansen). — Übergangsformen fanden sich Kiel: Kitzeberg!, Rönner Holz! und Hadersleben: Pamhoel! (A. Christiansen). F. m furcatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 50 (1903). — Stengel im beästeten Teile in zwei oder drei gleiche, stengelartig verzweigte Teile gegabelt. — Lauenburg: in der Rülau bei Schwarzenbek (J.Schmidt!). Pinneberg: im Borsteler Wohld (Röper!). Oldenburg: bei Kellenhusen (dreiteilig) (J. Schmidt!). subnudum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 50 (1903). — Äste der unfruchtbaren Stengel zum Teile normal entwickelt, zum andern Teile verkürzt und bis auf das unterste Glied fehlend oder sämtlich verkürzt. — Stormarn: am Rande des Duvenstedter Brooks nach Kl. Hansdorf hin (J. Schmidt), beiBenstaven!!. Oldenburg: Kellenhusen (J.Schmidt!). Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!). Apenrade: im Forste Süder- heissel!!. Hadersleben: Pamhoel und Törning (A. Christiansen). s I: m. 27. Equisetum maximum Lamarck Flor. france. I (7). (1778). 4. Grundachse tief und weit kriechend, (3—)5—10 mm dick, rötlich- schwarzbraun bis schwarz, matt. Stengel zweigestaltig, aufrecht, vom Grunde beästet oder im unteren Teile (bis zur Hälfte) astlos, mit (6—)20—40 Riefen, sommergrün. Fruchtbare Stengel (5—)20—60 em hoch, mit elfenbeinweißen oder seltener grünlichen Gliedern und hell- bis dunkelbraunen Scheiden, schwach gerieft, glatt, astlos, nach der Sporenausstreuung absterbend oder selten Äste bildend, vergrünend und bleibend; ihre Scheiden unten hellbraun, oberwärts dunkelbraun, zylindrisch-becherförmig oder später schwach bauchig oder triehterförmig erweitert, mit meistens 20—35, seltener weniger, lineal-pfriemlichen, oft zu 2—3 zusammenhängenden Zähnen von etwa halber Länge der Scheidenröhre. Unfruchtbare Stengel (10—)40—120(—200) em hoch. meistens elfenbeinweiß, seltener schwach hellgrün oder gegen den Stengelerund schwarz, undeutlich gerieft, fast glatt, beästet, selten an der Spitze und (oder) an einzelnen bis zahlreichen Ästen mit Sporangien- ständen; ihre Scheiden unten weißlich bis grünlich, oberwärts hell bis dunkler braun, zylindrisch, anliegend, mit (s—)20—-40 Iimeal-pfriemlichen, häutig berandeten, freien Zähnen. Äste wagerecht oder aufrecht abstehend, starr oder abwärts neigend bis überhängend, schlaffer, (5—)10—20(—40) em lang, von der Mitte des Stengels aufwärts allmählich verkürzt, abwärts wenig an Länge abnehmend und plötzlich abgesetzt, oder am Grunde des Stengels am längsten und nach oben hin verkürzt, 8—10kantig, in der Regel einfach, selten verzweigt. Asthüllen am Grunde schwarz-, 11* 164 P. Junge. oberwärts hellbraun; Zähne der Astscheiden pfriemlich. Sporenreife April und Mai, selten August bis Oktober oder (f. serotinum) von Mai bis September. In Wäldern und Gebüschen, seltener an sonnigen Orten, der feuchten, quelligen Abhänge und Schluchten des Ostens mit Lehm- oder Mergelboden. Im östlichen Gebiet zerstreut bis stellenweise nicht selten, westlich und südlich bis Mölln: bei der Donnerschleuse, Oldesloe: Rolfshagen, Lübeck, Kiel, Hüttener Berge, Schleswig, Flensburg, Apenrade und Hadersleben, sonst nur im Elbgebiet: Pinneberg: in eimer waldigen Schlucht bei Wittenbergen (Thun!)!! und bei Uetersen (Eschenburg, Herb. Prahl!). Formen. I. Formen des normal entwickelten Stengels. l. Pflanze in der Regel mit einem Sporangienstande (selten zahlreichen). = HPhanze*ohnesSporansienstand or I ee 16. 2, Sporangienstand am normal fruchtbaren Frühjahrssproß..........- 3 — Sporangienstand am normal unfruchtbaren Sommersproß ......... 8. 3. Stengel nach der Sporenausstreuung absterbend ...........-.... 4. — a nach der Sporenausstreuung Äste bildend, vergrünend, bleibend: f. frondescens A. Braun in Silliman’s Americ. Journ. XLVIL 84 (1844). — Stengel mit vollständigen oder unvollständigen Ast- quirlen an den oberen oder einer der oberen Scheiden. Scheiden bräunlich. Selten. — Lauenburg: Ratzeburg (Nolte 1831!). Stormarn: im Steinkamper Wohld zwischen Oldesloe und Reinfeld (C. T. Timm!). Lübeek: an den Dummersdorfer Travehöhen!!, in der Katten- höhlenschlucht bei Timmendorf (J. Schmidt!. Alsen: Strand- höhen bei Mummark!!. Apenrade: im Riesholz!!, Strandhöhen von Feldstedtholz reichlich (auch kombiniert mit f. minus)!!. Hadersleben: im Pamhoeler Walde (A. Christiansen!). 4. Stengel mit grünlichen, denen des unfruchtbaren Stengels ähnlichen Scheiden : f. elatins Milde Denkschrift der Schles. Ges. für 1853. 187 (1853). Sehr selten. — Apenrade: auf den Strandhöhen von Feld- stedtholz!!. — Stengel mit hell- bis dunkelbraunen Scheiden .................. DR 5. Stengel kräftig; Stengelscheiden mit 20—35 Zähnen. ........... 6. — Stengel schwach, niedrig; Stengelscheiden mit 12—20 Zähnen: f. minus Lange Naturhist. For. Koebenhavn 2. IL. 19 (1861). — Pflanze von der Stärke kräftiger fruchtbarer Stengel des E. arvense, 10—25 cm hoch. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 165 Selten. — Apenrade: auf den Strandhöhen von Feldstedt- holz!!. — Annäherungsformen fanden sich: Kiel: Neumühlen (A. Christiansen!). Alsen: Mummark!!. Apenrade: Feldstedt- holz!!. — Kombiniert mit f. frondescens: Apenrade: Feldstedtholz!!. 6. Internodien gestreckt, von den Scheiden nicht völlig bedeckt; Scheiden BREITEN N N a a nn. 2 — Internodien verkürzt, von den Scheiden bedeckt; Scheiden einander mehr oder weniger decekend, tütenartig ineinander gefügt: ‚F. lumile Milde Denkschrift Schles. Ges. vaterländ. Kultur für 1853. 187 (1853). Zerstreut. — Stormarn: Rolfshagen (Sadebeck!), im Stein- kamper Wohld zwischen Oldesloe und Reinfeld (Professor Schmidt!, Laban!, C. T. Timm!). Lübeck: am Lauerholz (Häcker!), an den Dummersdorfer Travehöhen (W. Junge 1892!, J. Schmidt!)!!. in der Kattenhöhlenschlucht bei Timmendorf (J. Schmidt)!!. Neu- stadt (Schröder!). Kiel: Neumühlen (A. Christiansen !). Schles- wig: im Tiergarten (Hansen!. Hadersleben: im Pamhoeler Walde (Prahl!, A. Christiansen!). 7. Stengel bis zum Grunde des Sporangienstandes fast gleichmäßig kräftig; Sporangienstand groß: Ff. legitimum F. Wirtgen in Dörfler Herb. norm. XXXV p. 161 (1898). Häufigste Form des fruchtbaren Sprosses, an schattigen, sehr feuchten Standorten der Art oft nicht oder doch nur in sehr geringer Menge vorhanden. — Stengel oberwärts gegen den Sporangienstand allmählich an Stärke abnehmend, ziemlich dünn ausgezogen, mit kleinerem Sporangienstand: F. elongatum F. Wirtgen in Dörfler Herb. norm. XXXV p. 162 (1898). Selten. — Ratzeburg: Buchholz (J. Schmidt). Lübeck: Dummersdorfer Travehöhen (J. Schmidt!)!!und Kattenhöhlenschlucht bei Timmendorf (3. Schmidt!. Apenrade: Strandhöhen von Feldstedtholz!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (kombiniert mit ‚f. frondescens) (A. Christiansen !). 8. f. serotinum A. Braun in Silliman’s Amerie. Journ. XLVI. 84 (1844). Zerstreut. — Lauenburg: Buchholz bei Ratzeburg!!. Lübeek: an den Dummersdorfer Travehöhen (J. Schmidt!)!!. Kiel: Neumühlen (A. Christiansen)!!. Schleswig: im Tiergarten (v. Fischer-Benzon). Angeln: im Bondenholz bei Langballigau (Hansen!, Hinriehsen!). Flensburg: Glücksburg (Prahl!). Alsen: bei Mummark (Petit) und zwischen Höruphaff und dem Süderholz (H. Petersen). Apenrade (Nolte 1825!): im Jelm (Prahl!), im Süderholz wenig!!, im Aaruper Holz reichlich!!, sehr viel an den Höhen der Föhrde von Elisenlund, Felsbek und Feldstedtholz i66 P. Junge. 1909!!. Hadersleben (Grönlund nach Lange): im Pamhoeler Walde (Prahl, Friderichsen!, J. Sehmidt!, A. Christiansen !). — Tritt in feuchten Sommern viel öfter auf als in trockenen. Die Pflanze zerfällt in folgende Unterformen........... 9. 9. Stengel nur mit einem endständigen Sporangienstand........... K0% — Stengel mit einem endständigen Sporangienstand und außerdem mit einzelnen bis vielen astständigen: ‚f. polystachyum Schmitz und Regel Fl. Bonn. 11 (1841). Selten. — Lübeck: an den Dummersdorfer Travehöhen!!. Angeln: im Bondenholz (Hansen!). Hadersleben: im Pam- hoeler Walde (Friderichsen!, A. Christiansen!). Die Form zerfällt in zwei Unterformen: f. racemosum F. Wirtgen in Dörfler Herb. norm. XXXV. p. 166 (1898). — Ährchentragende Äste kurz, nach oben nicht oder wenige verkürzt, daher die Sporangienstände traubig gestellt. Lübeek: Dummersdorf!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (Friderichsen!, Christiansen!) (beide Exemplare dieses Standortes zeigen die Ährchen proliferierend). Ff.corymbosum F.Wirtgen in Dörfler Herb. norm. XXXV.p.166 (1898). — Untere ährehentragende Äste viel länger als die oberen, stark verkürzten, daher die Sporaneienstände doldentraubig gestellt. Angeln: im Bondenholz (Hansen!). 10. Oberste oder mehrere obere Stengelscheiden ohne Astquirle..... 14% — Sämtliche Stengelscheiden mit einem Astquirl: f. normale Dörfler Zool.-Bot. Ges. Wien XXIX. 35 (1889). Lauenburg: Buchholz (Röper)!!. Lübeck: Dummersdorf (J. Schmidt!)!!. Angeln: Bondenholz bei Langballigau (Hansen!). Apenrade: Aaruper Holz!!, Feldstedtholz!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (A. Christiansen!). 11. Stengel nach oben allmählich dünner werdend, mit an Größe ab- nehmenden: Scheidemter sn. ne As nn 12: — Stengel bis an den Sporangienstand nahezu gleich stark bleibend, mit Scheiden von#fast eleicherierober 77. 22 1... 14. 12. Äste kurz bis-mäßle an 77 2 cn DE 22 ae ee 13: — Äste sehr verlängert, schlaff, über 20 em lang, abstehend oder über- hängend: f. patens Dörfler Zool.-Bot. Ges. Wien XXIX. 38 (1889). Hadersleben: im Pamhoeler Walde (A. Christiansen!). — Eine Übergangsform fand sich Apenrade: im Aaruper Holz!!. Sporangienstand 1,5—3 em lang: f. vulgare F. Wirtgen in Dörfler Herb. norm. XXXV.p.165 Nr. 3487/88 (1898). -— en ww . Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 167 Lauenburg: Buchholz!!. Lübeck: Dummersdorf (J. Schmidt)!!. Apenrade: Feldstedtholz!!. Hadersleben: Pam- hoeler Wald (J. Schmidt, A. Christiansen!) — Sporangienstand am fein ausgezogenen Stengel 0,2—1 em lang: f. microstachyum Milde Nova Acta XXVI. 2. 428 (1858). — Öfter ist auch die obere Scheide beästet. Lauenburg: Buchholz!!. Lübeek: Dummersdorf (J. Schmidt!)!!. Angeln: Langballigau (Hansen in Herb. Hinrichsen!). Apenrade: im Süderholz, im Aaruper Holz, bei Feldstedtholz!!. Hadersleben: Pamhoeler Wald (J. Schmidt!, A. Christiansen!) (hier auch kombiniert mit f. m. prolöferum). — In der Regel ist die Pflanze an ihren Standorten auch kombiniert mit f. breve und öfter mit f. multicaule; zuweilen ist der Stengel verlängert aus- gezogen, so daß die Ähre die ziemlich gleichmäßig abgeschnittenen Äste weit überragt. 14. Internodien gestreckt, von den Stengelscheiden nicht verdeckt. ..15. — Stengel nur 10—30 em hoch, mit stark verkürzten, von den Stengel- scheiden völlig bedeckten Internodien: f. brevisimile Dörfler Zool.-Bot. Ges. Wien XXIX. 38 (1889). — Sporangienstand 1—3(—5) em lang. Lübeck: Dummersdorfer Travehöhen (J. Schmidt!)!!. Apen- rade: Feldstedtholz!!. Hadersleben: im Pamhoeler Walde (A. Christiansen!). 15. Oberste Scheide trichterförmig, astlos, groß; Sporangienstände 2—6 em lang: f. intermedium Luerssen Farnpflanzen 680 (1889). Lauenburg: Buchholz!!. Lübeck: Dummersdorf (J. Schmidt!)!!. Flensburg: Glücksburg (Prahl!), im Bondenholz bei Langballigau (Hansen!. Apenrade (Nolte 1825): im .Jelm (Prahl!), Aaruper Holz!!, Elisenlund bis Feldstedtholz!!. Haders- leben: Pamhoeler Wald (Prahl, J. Schmidt!). — Mehrere obere Scheiden trichterförmig, groß, astlos; Sporangien- stände 5—8 cm lang: ‚f. macrostachyum Milde Nova Acta XXVI. 2. 428 (1858). Lübeek: Dummersdorf (J. Schmidtd!!. Flensburg: Glücksburg (Prahl). Alsen: Mummark (H. Petersen!), Haders- leben: Pamhoeler Wald (A. Christiansen!)). 16. Untere Internodien mit einfachen oder wenig verzweigten, niemals stengelartig entwickelten (also quirlig verzweigten) Ästen. ...... LT. — Unterste Internodien mit deutlich quirlig verzweigten, stengelartigen Ästen, die den Hauptstengel an Länge übertreffen können...... 28. 17. Stengel in der unteren Hälfte oder im unteren Viertel astlos....18. 20. P. Junge. | Stengel ;vom: Grunde... ..... 2... 2 21. F. simplicissimum A. Braun in Silliman’s Americ. Journ. XLVI. 85 (1884). 2 Nstessietss ohne, Spowansienstände. -..-..2....2.022n 02 een 3. — Äste wenigstens zum Teile, und zwar besonders an den oberen Quirlen, mit Sporangienständen: J- polystachyum Weigel Fl. Pomeran. Rug. 187 (1769).......... 16. 3. Hauptstensel am Grunde ohne Nebenstengel ...... ..... .u....2.: 4. — Hauptstengel am Grunde von kräftigen, stengelartig quirlig beästeten Nebenstengeln umgeben: F. multiramosum Muenderlein Deutsche Bot. Monatsschr. XV. 8 (1897). Zerstreut. — Lauenburg (Nolte!): Tesperhude!!, am Küchensee bei Ratzeburg!!. Stormarn: Sumpfwiesen am Stein- beker Moore (J. Schmidt. Hamburg: am Elbufer bei Alten- samme!! und auf Kuhwärder (J. Schmidt!). Lübeck: auf Moor- weiden bei Wesloe!!. Kiel (W. Christiansen!). Föhr: bei der Laurentiuskirche!!. — Übergänge wurden beobachtet Neu- münster: Wittorfer Holz (Poulsen!). Plön: am Selenter See (Kopenhagener Herb.!). EN SEES CHWE a ee ee ee ne 38 — Asthüllen anfangs hellbraun, dann in der unteren Hälfte glänzend schwarzbraun bis schwarz und an den Zähnen braun bis hellbraun mit dunklen braunen Strichelchen: f. fallax Milde Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. VI. 191 (1564). Im Gebiete bisher nicht festgestellt, aber wohl an der Ost- see (und Nordsee?) aufzufinden. 5. Äste einfach, 2—5(—10) cm lang: ‚f. breviramosum Klinge Schachtel- halme Bst Liv nnd. Kntlands 51.(1882). .....2... 2... 02.22.22: 6. =] . kl P. Junge. Äste einfach oder verzweigt, 10—35 cm lang: ‚f. longiramosum Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und Kurlands 52 (1882) ............. 8. Astlose Stengelspitze wenig über die oberen Äste verlängert ....7. Astlose Stengelspitze lang ausgezogen, allmählich verschmälert, mit kleinem Sporangienstand: ‚f. elongatum Sanio Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXV. 63 (1883). Zerstreut. — Lauenburg: am Küchensee bei Ratzeburg!!. Stormarn: im Steinbeker Moor (J. Schmidt. Hamburg: Billwärder a. d. Bille!!. Segeberg: am Winsener Wohld (J. Schmidt!. Steinbure: am Lockstedter Lager (J. Schmidt). Plön: am Stocksee bei Damsdorf!!. Kiel: Gaarden (W. Chri- stiansen!. Röm (Knuth). Äste gerade: f. orthocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 62 (1899). Im Gebiet häufig. Äste bogig aufwärts gekrümmt: f. drepanocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 62 (1899). Im Gebiete meist häufig. Stengel aufrecht oder vom Grunde bogig aufsteigend ........... 9. Stengel niederliegend, höchstens an der Spitze aufwärts gekrümmt: ‚f. decumbens Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und Kurlands 54 (1882). Selten. — Hamburg: am sandigen Elbufer von Alten- gamme!! und Kuhwärder (J. Schmidt). Äste einlachrt ne ee ae ne 10. Äste sämtlich?oder: zum! Teile verzweist a... nr... 14. Äste wagerecht abstehend bis aufwärts anliegend, ziemlich starr . .11. Äste sehr verlängert, schlaff, abwärts überhängend: f. arcuatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 461 (1858). Lübeck: im Wesloer Moore!!. AstloserStengelspitzeokunz. nee nen ee 12. Astlose Stengelspitze verlängert ausgezogen, dünn, mit kleinem Spo- rangienstand: f. elongatum Kaulfuß Pteridophyten Nürnberges 63 (1899). Zerstreut. — Stormarn: am Steinbeker Moor (J. Schmidt!), Boberg (Fischer!). Plön: am Stocksee bei Damsdorf!!. Stein- burg: bei Ridders (J. Schmidt!. Hadersleben: Ausbüll (A. Christiansen!). Äfte aufrecht. im spitzen Winkel abstehend...... ur ..e...022 13. Äste horizontal abstehend, länger als bei voriger Form: ‚f. patens Muenderlein Deutsche Bot. Monatsschr. XV. 5 (1897). Im Gebiete nicht genannt, aber sicher vorhanden. 13. 15. 16. Ih, Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 185 Äste gerade: F. orthocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 62 (1899). Im Gebiete nicht selten. Äste bogig aufwärts gekrümmt: f. drepanocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 62 (1899). Im Gebiete nicht selten. Äste am aufrechten Stengel regelmäßig abstehend bis stark aufwärts En KEN ea Sp EN ARE SER ERTL EREROLH 238). 0, 008 DR 15% Äste am bogig oder knickig (im Gebüsch) aufwachsenden, schwachen Stengel unregelmäßig hin und her gebogen, abwärts geneigt bis herabhängend: f. ramulosum Milde Höhere Sporenpflanzen 109 (1865). Bisher nur: Lauenburg: Buchhorst (J. Schmidt!)!!. Lübeck: Moorweiden bei Wesloe!!. Kiel: am Fischteiche zwischen Ratmannsdorf und Hollin (A. Christiansen!). Stengel sehr fest, dick, bis 1m hoch; untere Äste bis 50 em lang, verzweigt; obere Äste allmählich verkürzt, einfach: ‚f. giganteum Mwuenderlein Deutsche Bot. Monatsschr. XVI. 58 (1898). Bisher im (Gebiete fehlend. Stengel weniger kräftig, mit kürzeren, bis oben verzweigten Ästen: f. ramosissimum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 63 (1899) z. T. Selten. — Lauenburg: Buchhorst (J. Schmidt). Stormarn: im Steinbeker Moore (J. Schmidt). Kiel: Meimersdorf (A. Chri- stiansen!). Hadersleben: Graveshoved!!. Haupistenerel deutlicht entwickelt’. .22.... 2.0. 2... 0 Same 17, Hauptstengel sehr verkürzt bis fast fehlend, von den kräftigen Ästen der Grundinternodien weit überragt: ‚f. multicaule Baenitz Herb. europ. 2299 (1874). Zerstreut. — Hamburg: Eppendorf (Röper!. Lübeck: Travemünde (Häcker!). Segeberg: Rickling (Röper!. Kiel: Gaarden (W. Christiansen!), am Flemhuder See (J. Schmidt!). Dithmarschen: bei Kuden! und bei Burg! (J. Schmidt). Hadersleben: Starup (A. Christiansen!). Grundständige, quirlig verästelte Nebenstengel nicht vorhanden. .18. — Pflanze mit grundständigen, quirlig verästelten Nebenstengeln: 18. f. mixctum Muenderlein Deutsche Bot. Monatsschr. XV. 9 (1897). Aus dem Gebiete von mir gesehen: Kiel: Holtenau (Poulsen!), Gaarden (A. Christiansen!). Ährehentragende Äste von den unteren nach den oberen Quirlen allmählich verkürzt, die Sporangienstände daher traubig geordnet: f. racemosum Milde Höhere Sporenpflanzen 110 (1865). Haufe, — Dazu als Unterformen... ....„.u...n.2...%. 19. 186 P. Junge. — Ährcehentragende Äste der mittleren Internodien sehr verlängert, ihre Sporangienstände mit denen der oberen Astquirle gleich hoch gestellt, daher doldentraubig geordnet: f. corymbosum Milde Höhere Sporenpflanzen 110 (1885). Zerstreut. — Lauenburg: am Ratzeburger See (Brehmer!). Stormarn: Steinbeker Moor (J. Schmidt!). Segeberg: Rick- ling (Röper!. Lübeck: Moorweiden bei Wesloe!!. Plön: Se- lenter See (Herb. Kopenhagen!. Kiel: Holtenau (Poulsen!). Dithmarschen: bei Kuden! und beim Pferdekrug bei Henn- stedt! (J. Schmidt). Hadersleben: Törning-Mühle!!, Rödding- saard (Poulsen!). Dazu als Unterform: f. repens Prantl in Luerssen Farnpflanzen 712 (1859). Hauptstengel niederliegend ; Äste einseitig aufrecht gestellt. Neustadt (Kopenhag. Herb.!) (kombiniert mit f. paten- tissimum). Kiel: Gaarden (W. Christiansen!). 19, Aste sautrechtzabstehend starr wesen ee 20. — Äste wagerecht abstehend, sehr verlängert, schlaf: f. patentissimum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 64 (1899). Selten. — Hadersleben: bei Starup (A. Christiansen!). 20. Obere Sporangienstände an sehr verkürzten Ästen fast sitzend: f. coarctatum Muenderlein Deutsche Bot. Monatsschr. XV. 9 (1897). Selten. — Lauenburg: am Ratzeburger See (Brehmer!). Stormarn: Jenfeld (Röper!. Dithmarschen: bei Burg (J. Schmidt!. Apenrade: bei Störtum!!. — Äste auch der oberen Astquirle deutlich entwickelt: f. laxum Muenderlein Deutsche Bot. Monatsschr. XV. 9 (1897). Nicht selten; häufigste Form der mehrährigen Formengruppe. 21. Äste zu 2-4 im Quirl: ‚f. paueiramosum Bolle Verhandl. Bot. Ver. Proy.. Brandenb. IL-UON 1860) m Bar 2 2 re re 22. — Stengel astlos oder mit vereinzelten Ästen ........e..z.u..2... 23. 22. Äste einfach, kurz oder seltener mehr oder weniger stark verlängert: f. simplex nov. f. Typische, nicht seltene bis häufige Form. Dazu als Unterformen: f. elongatum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 63 (1899). — Astlose Stengelspitze verlängert ausgezogen. Stormarn: Steinbeker Moor (J. Schmidt!). Plön: am Stocksee bei Damsdorf!!. Steinburg: Lockstedter Lager (J. Schmidt!). Dithmarschen: Kuden (J. Schmidt!). Kiel: Gaarden (W. Christiansen!). f. Auwitans J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 62 (1903). — Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 187 Stengel flutend oder schwimmend; Äste einseitswendig auf- recht gestellt. Rendsburg: in Mergelgruben bei Hohenhörn (J. Schmidt!)!!. — Äste verzweigt: F. ramosum nov. f. — Im Gebiete nicht beobachtet, aber sicher vor- handen. DaStenoel mit 4 88 Rieten, fein. v2... Wann end ee: 24, — Stengel mit 8—11 Riefen, kräftig: f. nudıum Duby in Decandolle Bot. Gall. I. 535 (1828). Nicht selten. — Dazu als Unterform: f. elongatum J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 63 (1903). — Astlose Stengelspitze lang fein ausgezogen. Lauenburg: am Küchensee bei Ratzeburg!!. Sege- berg: am Ihlsee (J. Schmidt!). 2eranptstersele vorhanden a... Wir sv eh trenane 25. — Hauptstengel fehlend; Pflanze mit zahlreichen gleichartigen, feinen, dicht rasig gestellten Stengeln: ‚F. eaespitosum Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und Kurlands 57 (1882). Selten. — Stormarn: auf feuchtem, sandigem Heideboden am Wege von Bramfeld nach Wellingsbüttel (J. Schmidt!)!!. — Eine Übergangsform fand sich: Föhr: bei der Laurentiuskirche!!. 25. Stengel aufrecht: f. tenue Döll Rheinische Flora 29 (1843). Zerstreut. — Lauenburg: im Delvenautal bei Göttin (J. Schmidt!). Stormarn: Witzhave!, Willinghusen! und Lübeck: Dummersdorf! sowie Dithmarschen: Hohenhörn! (J. Schmidt). — Übergänge nach f. nudum: Stormarn: Witzhave (J. Schmidt!). — Stengel niederliegend oder aus niederliegendem Grunde aufsteigend: f. prostratum Koch Synopsis ed. 2. 965 (1845). Im Gebiete bisher nicht festgestellt. 2. Karbenformen. f. varium Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Fl. I. 134 (1896). — Stengel- glieder ganz oder im oberen Teile rostrot. — Segeberg: am Ihlsee nicht selten (bei f. nudıum und f. paueiramosum) (J. Schmidt). F. atrivaginatum nov. f. — Oberer Teil der Stengel- und Astscheiden samt den Zähnen schwarz oder tief schwarzbraun. — Stormarn: zwischen Boberg und Ladenbek (J. Schmidt)!!. Föhr: bei Alkersum!!. f. pallidum Bolle Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. I. 18 (1860). — Stengel bleichgelb, Scheiden grün. — Ist im Gebiete bisher nicht beobachtet. 188 P. Junge. 3. Mißbildungen. f. m. anmulatuım nov. f. — Sporangienstand mit zwei mehr oder weniger voneinander entfernten Ringen. — Lauenburg: im Schiphorster Moore einzeln!!. Kiel: Petersburg (A. Christiansen). f. m. spathaceum nov. f. — Ring des Sporangienstandes in eine den Stengel- scheiden ähnliche Scheide aufgelöst. — Dithmarschen: beim Pferde- krug bei Hennstedt (J.Schmidt!). Kiel: Petersburg (A. Christiansen!). f. m. furcatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 46 (1858). — Sporangienstand gegabelt, mit doppelter Spitze. — Lauenburg: Schiphorster Moor!!. Kiel: Meimersdorfer‘ Moor (A. Christiansen!). — Den Übergang bilden Pflanzen, bei denen der Sporangienstand gefurcht ist; zuweilen reicht diese Furchung bis durch die (hohle oder markige) Ährenachse, so daß diese wie durchschnitten oder durchrissen erscheint. Derartige Pflanzen wurde beobachtet: Lauenburg: Schiphorster Moor!!. Kiel: Gaarden! und Poppenbrügge! (A. Christiansen). 30. Egwisetum heleocharis Ehrhart Hannöv. Magazin 286 (1783). 2}. Grundachse weit kriechend, stark verzweigt, 3—6 mm dick, rotbraun bis dunkelbraun oder schwarzbraun, elänzend. Stengel ein- gestaltig, (20—)40—100(—150) em hoch, aufrecht oder selten aus bogigem Grunde aufsteigend, völlig astlos bis im oberen und mittleren Teile regel- mäßige quirlästig, mit (6—)12—20(—30) Riefen, glatt oder sehr selten schwach rauh, weich, hellerün, sommergrün, mit sehr weiter Zentralhöhle; ihre Scheiden zylindrisch, geschlossen anliegend, grün, mit in der Zahl den Riefen entsprechenden, lanzettlichen bis schmal-lanzettlichen, spitzen, oberwärts tiefbraunen bis schwarzen, unterwärts grünen, schmal weißlich berandeten Zähnen. Äste, wenn vorhanden, in der Regel einfach, selten ver- zweigt, meistens bogig aufwärts gekrümmt, seltener wagerecht abstehend bis überhängend und schlaff, nach oben allmählich verkürzt und zuletzt ziemlich plötzlich abgesetzt, in der Regel 4 —-11kantig, selten mit Sporangienständen, ihr Grundglied etwa so lang wie die zugehörige Scheide. Asthüllen braun, elänzend ; Zähne der Astscheiden pfriemlich, spitz. Sporangienstände eiförmig bis länglich, an den Ästen kleiner als am Stengel. Sporenreife Mai bis Juli. Am Rande der Gewässer, in Altwassern der Flüsse und in Teichen, Gräben und Sümpfen, weniger auf feuchten Wiesen, oft in großen Beständen. Durch das Gebiet häufig, auch auf den Nordfriesischen Inseln und zwar häufig auf Föhr, zerstreut auf Amrum, Sylt und Röm. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. 1. Stengel mit völlige oder nahezu völlig regelmäßigen Astquirlen: f. Aluviatile Ascherson Fl. Brandenb. I. 900 (1864).............. 2: Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 189 - Stengel astlos oder mit einzelnen, selten zu mehreren im Quirl ver- einigten Ästen: ‚f. ömosum Ascherson Fl. Brandenb. I. 900 (1864). ..10. 2 egoltıe,Sporanmienstände - Norm au u an ee ae... 3% - Äste sämtlich oder zum Teile mit Sporangienständen............ 9, Stengel unter dem Sporangienstande nicht verdünnt: ‚f. commune DIE RI NE 3 Un eh han na Rue en A SE 4. Stengel mit kleinem Sporangienstande, unter demselben stark ver- dünnt oder, falls unfruchtbar, mit lang dünn und spitz ausgezogener, astloser Spitze: ‚f. attenuatum Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und ar Btunie (esealeisere Heer Di A ER Er EL TIE RE a 6. ee N ee a ee D. Äste sämtlich oder zum Teile verzweigt: F. ramulosum Prager bei Warnstorf Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXXVI. 47 (1896). Selten. — Hamburg: Gebüsche am Tarpenbek bei Gr. Borstel!!. Stormarn: an Waldteichen bei Rade!!. Kiel: zwischen Ratmannsdorf und Hollin (A. Christiansen!). Husum: bei Immenstedt und Ahrenviöl (mit verletzter Stengelspitze oder am fruchtenden Stengel) (A. Christiansen!). Überall kombiniert mit ‚f. leptocladon. Äste nur im oberen Teile des Stengels, 2—5 em lang, mit 6—11 Rippen: f. brachycladon Döll Rheinische Flora 30 (1843). Häufigste quirlästige Form. Äste im mittleren und oberen Teile des Stengels, bis über 20 cm lang, 4—6(—8)rippig: ‚F. leptocladon Döll Rheinische Flora 30 (1843). Nicht selten bis zerstreut, besonders in schattigen Gebüschen und in Waldsümpfen. Zu der häufigen f. attenuatum gehören als vom Typus abweichende Unterformen: Pflanze aufrecht oder am Grunde leicht bogig aufsteigend ........ £ Pflanze im seichten Wasser liegend oder nur an der Spitze auf- steigend, an zahlreichen Knoten wurzelnd; Äste einseitig aufrecht, die der Grundinternodien zum Teile stengelartig: f. prostratum A. Christiansen nov. f. Selten und bisher nur Kiel: Gaarden (A. Christiansen!). Pflanze aus den Grundinternodien oder den Internodien des unteren Stengelteiles lange, starke, oft stengelartig dieke oder stengelähnlich VER a gender ns. rennen en a 8. Pflanze ohne stengelartig entwickelte Äste; Äste bis 30 em lang, sehr fein, schlaff, überhängend: ‚f. deelinatum Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und Kurlands 63 (1882). 190 P. Junge. Selten. — Hamburg: im Diekmoor bei Langenhorn (J. Schmidt!). Kiel: im Flintbeker Moore!, am Tröndelsee! und bei Oppendorf! sowie Husum: Ahrenviöl! (A. Christiansen). 8. Stengel am Grunde mit ihm an Stärke fast gleichen, astlosen oder beästeten Stengeln: F. eaespitans Warnstorf Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXXV. 64 (1894). Selten. — Hamburg: auf Floßholz im Frauenkanall!!. — Stengel in den unteren (und mittleren) Quirlen mit einzelnen bis vielen stengelähnlichen Ästen, die aber in der Regel einfach sind und hinter dem Stengel an Stärke weit zurückbleiben: F. compositum Kaulfuß Pteridophyten Nürnberes 68 (1899). Zerstreut. — Kiel: mehrfach (A. Christiansen!). Dith- marschen: Burg (J. Schmidt!). 9. f. polystachyum Lejeune Fl. des envir. de Spa. II. 274 (1813). Die seltene Form zerfällt in zwei durch Übergänge ver- bundene Unterformen: — ‚f. racemosum Milde Nova Acta XXVI. 2. 449 (1858). — Sporangien- stände tragende Äste nach oben allmählich verkürzt, daher die Sporangienstände traubig angeordnet. Selten. — Hamburg (Herb. Lübeck ohne Finder und Zeit!. Stormarn: Steinbeker Moor (Professor Schmidt!), in Wasserlöchern am Bramfelder Teiche (J. Schmidt!)!!. Pinne- berg: im Hammoor (J. Schmidt!) und im Teiche der Wulfsmühle (J. Schmidt)!!. Steinburg: Ridders im Lockstedter Lager (J. Schmidt!). Kiel: am Vorderen Russee (A. Christiansen!). Dith- marschen (Herb. Lübeck 1820!. Husum: Ahrenviöl!, Immen- stedt! und Tondern: Österterp! (A. Christiansen). — ‚f. corymbosum Milde Nova Acta XXVI. 2. 449 (1858). — Sporangien- stände tragende Äste sehr ungleich lang, obere kurz, untere ver- längert, daher alle Sporangienstände etwa gleich hoch gestellt, fast doldentraubig. Selten. — Lauenburg: Ratzeburg (Nolte!. Stormarn: Bramfelder Teich (J. Schmidt!)!!. Pinneberg: Teich der Wults- mühle (J. Schmidt)!!. Kiel: Grevenkrug! und Vorderer Russee! (hier kombiniert mit ‚f. m. comigerum und f. ramalosum) (A. Chri- stiansen). Steinburg: Ridders im Lockstedter Lager (J. Schmidt!). Husum: Ahrenviöl! (kombiniert mit Übergängen in f. compositum), Immenstedt! und Tondern: Österterp! (A. Christiansen). 10. Stengel kräftig, mit 15—30 (meistens 16—20) Riefen .......... jer — Stengel schwach, 2—3 mm dick, mit 9—11 Riefen: f. uliginosum Milde Höhere Sporenpflanzen 112 (1865). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 191 Sehr zerstreut. — Hamburg: im Holitzgerundmoor und im Diekmoor bei Langenhorn (J. Schmidt)!!. Stormarn: in tiefen Sümpfen bei Willinghusen (J. Schmidt)!!, im Sumpfgebiet des Ahrensfelder Teiches bei Ahrensburg!!. Dithmarschen: bei Albersdorf (J. Schmidt!). Eekernförde: Wiesen am Ausfluß des Hemmelmarker Sees!!. Föhr: zwischen Nieblum und der Borg- sumer Vogelkoje!!. Dazu als Unterform: f. ramosum J. Schmidt nov. f. — Stengel an den unteren Inter- nodien mit einzelnen kräftigen, sehr verlängerten, stengelartigen Ästen. — Stormarn: am Bredenbeker Teiche (J. Schmidt!). 11. Stengel astlos, nach oben wenig verdünnt, mit großem Sporangien- stande; sterile Stengel mit lang und fein ausgezogener Spitze: f. vulgare Luerssen Farnpflanzen 718 (1889). Häufigste Form der %. lömosum-Gruppe. Dazu als Unterform: ‚f. pauperatum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 69 (1899). — Stengel 7—20 em hoch, mit wenigen Gliedern, an Stärke dem normalen Stengel gleich. — Stormarn: auf trockenem Sandboden am Bredenbeker Teiche (J. Schmidt!). Kiel: am Schulensee! und am Tröndelsee! (A. Christiansen). — Über- gänge: Hamburg: am Köhlbrand auf Kuhwärder (C. T. Timm im Herb. Laban!). — Stengel astlos oder wenigästig, nach oben allmählich verdünnt, mit kleinem Sporangienstande: ‚Ff. virgatum Sanio Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXV. 63 (1883). Zerstreut. — Lauenburg: am Kleinen Ratzeburger See!!. Stormarn: Steinbeker Moor (J. Schmidt!). Hamburg: Alten- samme!!, Billwärder (J. Schmidt!), im Holitzgrundmoor bei Langen- horn (in ‚f. intermedium übergehend) (C. T. Timm!). Plön: am Stocksee bei Damsdorf!!. Steinburg: Ridders im Lockstedter Lager (J. Schmidt). Dazu als Unterform: F. intermedium Klinge Schachtelhalme Est-, Liv- und Kurlands 61 (1882). — Stengel im unteren Teile mit kräftigen, sehr ver- längerten Ästen. - Hamburg: in Gräben von Billwärder a.d. Bille viel (J. Schmidt!). 2. Farbenformen. f. varium Luerssen in J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 66 (1903). — Untere und mittlere Stengelglieder in der unteren Hälfte oder 192 P. Junge. vollständig rosenrot gefärbt. — Zerstreut, besonders bei f. limosum, weniger häufig bei f. Huviatile. Hamburg: Billwärder a.d. Bille viel (J. Schmidt!)!!. Stormarn: im Duvenstedter Brook (J. Schmidt!). Lübeck: im Curauer Moore!!. Oldenburg: zwischen Heiligenhafen und Kembs!!. Kiel: an vielen Orten (A. Christiansen!). Eckernförde: Kosel!!. Angeln: Munkwolstrup!!. Apenrade: Arsleben!!. Haders- leben: Sommerstedt (J. Schmidt!). F. variegatum J. Schmidt nov. f. — Internodien ganz oder oben oder unten oder unten und oben (nicht in der Mitte) elfenbeinweiß. — Dith- marschen: in Menge in Gräben bei Hemmingstedt (J. Schmidt 19091). 3. Mißbildungen. F. m. comigerum A. Christiansen nov. f. — Sporenträger des Sporangien- standes zum Teile in vegetative Scheiden umgebildet resp. übergehend. — Kiel: am Tröndelsee (A. Christiansen!). f. m. spathaceum A. Christiansen nov. f. — Ring des Sporangienstandes in eine den Stengelscheiden gleiche Scheide umgebildet. — Kiel: Meimersdorfer Moor!, Tröndelsee!, Schulensee!, Drecksee!. Eekern- förde: am Aschbere in den Hüttener Bergen!. Husum: bei Ahrenviöl! und Immenstedt! (überall von A. Christiansen beobachtet). f. m. proliferum Milde Nova Acta XXVI. 2. 449 (1858). — Sporangien- stand von einem mehr oder weniger langen astlosen Stengelteile durchwachsen. — Lauenburg: inGräben in den Besenhorster Wiesen!!. Hamburg: bei Zollenspieker (J. Schmidt)!!, m Billwärder a. d. Bille (J. Schmidt!). Stormarn: am Bramfelder Teiche (J. Schmidt!)!!, am Timmerhorner Teiche!!. Pinneberg: im Teiche der Wulfsmühle!!. Kiel: am Tröndelsee (A. Christiansen!). f. m. distachyum Milde Nova Acta XXVI. 2. 449 (1858). — Stengel mit zwei übereinander stehenden, durch eine oder mehrere Scheiden ge- trennten Sporangienständen. — Hamburg: Billwärder a. d. Bille (J. Schmidt). Stormarn: am Bramfelder Teiche (J. Schmidt!)!!, am Timmerhorner Teiche!!. Pinneberg: im Teiche der Wulfsmühle (J. Schmidt)!!. Kiel: im Kirchenmoor bei Böhnhusen!!, am Tröndelsee und zwischen Ratmannsdorf und Hollin (A. Christiansen!. Husum: Immenstedt! sowie Tondern: Österterp! und Hadersleben: Baulund! (A. Christiansen). f. m. furcatum Milde Nova Acta XXVI. 2. 450 (1858). — Stengel im oberen Drittel gegabelt. — Lauenburg: am Bornholze bei Gülzow (A. Hirth!). Eckernförde: am Bistensee in den Hüttener Bergen (A. Christiansen!). f. m. spirale Milde Nova Acta XXVI. 2. 450 (1858). — Stengelscheiden zum Teile (im oberen Teile des Stengels) in ein Spiralband aufgelöst. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 195 — Kiel: am Schulensee und am Fischteiche zwischen Ratmannsdorf und Hollin (A. Christiansen!). f. m. tortuwosum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 70 (1899). — Stengel- glieder bogig hin und her gekrümmt. — Hamburg: Billwärder a. d. Bille (J. Schmidt!). — Wenig charakteristisch Kiel: am Schulensee und Drecksee (A. Christiansen!). 28. < 30. Eqwsetum arvense = heleocharis = E. litorale Kühlewein Beiträge Pflanzenkunde Russ. Reiches IV. 91 (1545). 4. Grundachse weit, aber wenig tief kriechend, dunkelbraun bis schwarzbraun, 3—5 mm dick, glänzend. Stengel eingestaltig, (10—)30 — 80 (—100) em hoch, aufrecht oder aus bogigem Grunde aufsteigend bis völlig niederliegend, astlos bis regelmäßig quirlästig, mit (4—)10—16 schwachen Riefen, schwach rauh, unterwärts glatter, ziemlich derb, hellgrün bis dunkelgrün, sommergrün, mit (V/a— )/a—”/s des Stengeldurchmessers be- tragender Zentralhöhle; ihre Scheiden zylindrisch, im unteren Teile des Stengels geschlossen anliegend, oberwärts sehr schwach glockig erweitert, grün, mit (4—)10—16 schmal-lanzettlichen, spitz ausgezogenen, an der Spitze oder auf fast der ganzen Länge schwarzbraunen, schmal weißhäutig berandeten Zähnen. Äste, wenn vorhanden, in der Regel einfach, selten verzweigt, aufrecht bis bogig aufrecht abstehend, seltener wagerecht ab- stehend bis fast überhängend, meistens ziemlich starr, selten schlaff, im der Regel vier- bis fünfkantig, rauh, ihr Grundglied etwa so lang oder in der Regel etwas kürzer als die zugehörige Scheide. Asthüllen braun; Zähne der Astscheiden pfriemlich, spitz. Sporangienstand in der Regel 6—10 mm lang, zuweilen kürzer, eiförmig bis länglich, bei uns sehr selten entwickelt und in der Regel einzeln oder in sehr geringer Anzahl vorhanden. An Flüssen, Teichen, Gräben und Seen, in Mooren, in Waldsümpfen, an quelligen Abhängen und in feuchten Gebüschen. Durch das ganze Gebiet zerstreut, stellenweise in großer Menge; auch auf der Nordfriesischen Insel Röm. Lauenburg: an Gräben der Auwiesen bei Lauenburg!!, häufig längs des Elbufers von oberhalb Tesperhude bis Geesthacht (J. Schmidt)!!, im Besenhorster Moore!!, bei Escheburg (J. Schmidt!), im Delvenautale bei Göttin (J. Schmidt)!!, am Kleinen Ratzeburger See!!, mehrfach auf den Auwiesen des Sachsenwaldes!!. Hamburg (Sonder): bei Horst!!, beim Pollhof zwischen Bergedorf und Curslack!!, zwischen Ohe und Curslack!!, Billwärder a. d. Bille (ec. sp.) (J. Schmidt)!!. Stormarn: zwischen Lütjensee und der Drahtmühle bei Trittau (J. Schmidt)!!, bei Oststeinbek, bei Glinde und bei Stellau, bei Boberg (überall .J. Schmidt)!!, bei der Ohlenburg!!, im Hagenmoor bei Ahrensburg!!, am Timmerhorner Teiche!!, an der Alster bei Stegen (c. sp.) (J. Schmidt!), auf Alsterwiesen 18 194 P. Junge. bei Poppenbüttel!!. Pinneberg: in Gebüschen am Elbufer bei Witten- bergen!!;, am Gehege Stühagen bei Hasloh!!. Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt)!!, bei Hamdorf!!. Lübeck: am Riesebusch bei Schwartau!!. Plön: am Großen See bei Fegetasche (c. sp.)!!, am Stocksee bei Dams- dorf!!. Kiel: am Einfeldersee (ec. sp.)!, Streitbere!, im Flintbeker Moore, am Molfsee!, im Mönkeberger Moore!, Neumühlen!, beim Düwelskrog! und bei Friedriehsort (c. sp.)! (A. Christiansen). Dithmarschen: um Meldorf an Marschgräben und im Fiel-Nordhastedter Moore (J. Schmidt)!!, bei Hennstedt (J. Schmidt!. Husum: bei Ahrenviöl mehrfach!, bei Oster-Ohrstedt! und beim Ohrstedter Bahnhof! (A. Christiansen). Eckern- förde: bei Kl. Wittensee! und bei Bistensee! (A. Christiansen). Flens- burg: am Sankelmarker See (ec. sp.) (A. Christiansen!)!!, an der Föhrde bei Twedterholz!!, bei Glücksburg!!. Hadersleben: zwischen Sommerstedt und Slewattbrücke (J. Schmidt!), an der Jelsau bei Jels!, bei Barsbüll!, Starup!, Erleff!, Fredstedt!, Alt-Hadersleben!, Törming! und Rikeskilde! (A. Christiansen), bei Tamdrup!!. Tondern: Leck! und Klintumfeld! (A. Christiansen), bei Wiesby (J. Schmidt!), bei Westerterp!!. Röm: zwischen Kirkeby und Mölby (J. Schmidt!). . Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. l. Stengel am’ Grunde-chne Nebenstensel. NEAR ae a: — Stengel am Grunde mit stengelartig quirlig verzweigten, kräftigen Nebenstengeln: f. eaespitosum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 71 (1899) erw. Selten. — Stormarn: Öhlenbure!!. Kiel: Flintbeker Moor!, Mönkeberg!, Friedrichsort! (A. Christiansen). Flensburg: Twedterholz!!. Hadersleben: an der Jelsau (A. Christiansen!). — Eine Übergangsform stellen Pflanzen vor, die aus den unteren Stengelgliedern kräftige, sehr verlängerte, stengelartige Äste bilden: f. compositum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 72 (1899), beobachtet: Stormarn: Drahtmühle!!. Kiel: Einfeld und Gr. Flintbek (A. Christiansen). 2. Stengel aufrecht oder aus bogigem Grunde aufrecht ...:........ 3. — Stengel niederliegend, nur an der Spitze aufsteigend, mit einseitig aufwärts zeigenden Ästen: f. decumbens Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 71 (1899) erw. Selten. — Plön: bei Fegetasche (bei f. vndlgare)!!. Kiel: am Einfelder See (bei f. vulgare! und f. virgatum!) (A. Christiansen), bei Friedrichsort (bei ‚f. vulgare!, f. caespitosum!, f. rammlosum!, F. virgatum sbf. subnudum! und Übergängen nach f. patens!) (A. Christiansen. Hadersleben: Erleff (A. Christiansen!). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 195 Die Form gliedert sich in zwei Unterformen: f. canlescens nov. f. — Hauptstengel entwickelt, viel stärker als Äste und Nebenstengel. — So an allen genannten Orten. F. acaule nov. f. — Hauptstengel fehlend; Pflanze mit zahlreichen dünnen, wenig beästeten, im Kreise niederlieeenden Neben- stengeln. — So nur Kiel: Friedrichsort (A. Christiansen!). Sstenerel aufrecht: =f% verectum: DOV. Ir . en ee en ar 4. — Stengel aus bogigem Grunde aufsteigend: F. suberectum nov. f. Zerstreut. — Stormarn: Ohlenburg (bei f. vnlgare)!!. Plön: Fegetasche (bei f. vulgare)!!. Kiel: Flintbeker Moor (bei f. vulgare, f. elatius und f. ramulosum)!, Friedrichsort (bei F. vulgare und f. patens)!, Mönkeberg (bei f. vulgare und f. ramu- losum)!, Düwelskrog (bei f. vulgare)! (überall von A. Christiansen gesammelt. Flensburg: Twedterholz (bei f. vulgare und Ff. elatius)!!. Hadersleben: Jelsau (bei f. vulgare und f. ramı- losum)!, Törning (bei f. vudlgare)!, am Dammende (bei f. elatius)! (A. Christiansen). 4. Stengel mit vollständigen oder wenig unvollständigen, in der Regel zahlreichen Astquirlen: F. vertieillatum Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Fl. I. 137 (1896). .5. — Stengel astlos oder mit wenigen (selten bis 4) im Quirl veremigten Ästen: ‚F. simplieissimum Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Fl. I. 138 (1896). .15. 9. Stengel vom Grunde beästet: ‚f. vulgare Milde Denkschr. Schles. Ges. Se alerl And Raıltır 853,819 (1E5B)... 2 ee 6. — Stengel hoch, unterwärts (in der unteren Hälfte) astfrei: ‚f. elatius Milde Denkschr. Schles. Ges. f. vaterländ. Kultur 1853. 190 (1853). .10. SR AR er A ee ee Pre EBERLE 6e ., IR — Äste sämtlich oder an den unteren Q@Quirlen verzweigt: ‚f. ramalosum Warnstorf Schriften Nat. Ver. Harz 81 (1892). Selten. — Kiel: Flintbeker Moor!, Mönkeberg!, Düwels- krog!, Friedrichsort!. Tondern: Leck!. Hadersleben: Tör- ning! und Dammende!, Jelsau! (an allen Orten bei ‚f. orthocladon) (überall von A. Christiansen festgestellt). — Im Flintbeker Moor und bei Friedricehsort fand sich die Form kombiniert mit f. laxım und f. caespitosum!. 7. Äste ziemlich starr, aufrecht oder selten wagerecht abstehend, Se ET DLR N N EEE EEE 8. — Äste schlaff, überhängend, über 20 em lang: f. laxum nov. f. Selten. — Kiel: Flintbeker Moor!, Streitberg!, Friedrichs- ort!. Husum: Ahrenviöl! (A. Christiansen). 13* 8. Astquirle,,vollstandie... 20 208 20 Br 9, — Astquirle öfter unterbrochen, unvollständig, aber reichästig: f. oligocladon P. Junge Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. XVII. 25 (1909). Sehr zerstreut. — Lauenburg: Tesperhude!!. Kiel: am Einfelder See!, bei Mönkeberg!, Düwelskrog!, Friedrichsort! (A. Christiansen). Flensburg: Twedterholz!!. Hadersleben: Barsbüll (A. Christiansen!), Tamdrup!!. 9, Äste gerade, aufrecht unter spitzem Winkel abstehend: f. orthocladon P. Junge Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. XVII. 24 (1909). Häufigste Form des vulgare-Typus. — Lauenburg: Tesper- hude (J. Schmidt)!!. Stormarn: Drahtmühle (J. Schmidt!), Ohlenburg!!, Ahrensburg!!. Hamburg: Billwärder (J. Schmidt!). Plön: Fegetasche!!. Segeberg: Hamdorf!!. Kiel: Einfelder See!, Mönkeberg!, Flintbek!, Düwelskrog! (A. Christiansen). Eckernförde: Wittensee!, Bistensee! (A. Christiansen). Husum: Ahrenviöl! und Flensburg: am Sankelmarker See! (A. Christiansen), Twedterholz!!. Tondern: Wiesby (J. Schmidt!). Klintumfeld (A. Christiansen!). Hadersleben: Starup!, Dammende!, Jelsau!, Barsbüll! (A. Christiansen), Tamdrup!!. — Äste bogig aufwärts gekrümmt: ‚f. drepanocladon P. Junge Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. XVII. 25 (1909). Zerstreut. — Lauenburg: Ratzeburg!!! Stormarn: Drahtmühle (J. Schmidt)!!. Kiel: Mönkeberg!, Düwelskrog!, Friedrichsort! (A. Christiansen). Flensburg: Twedterholz!!. Hadersleben: Jelsau! und Tondern: Leck! (A. Christiansen). Röm: zwischen Kirkeby und Mölby (J. Schmidt!). 19, Äste einfach. HN RT NEE AR — Äste verzweigt: f. ramosissimum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 72 (1899). Zerstreut. — Lauenburg: Tesperhudell, Ratzeburg!!. Stormarn: Stellau (J. Schmidt)!!, Oststeinbek!!. Segeberg: am Ihlsee (.J. Schmidt). Kiel: Flintbeker Moor (A. Christiansen!). Dithmarschen: Hennstedt (J. Schmidt!. Husum: Ahrenviöl!, Tondern: Leek!und Hadersleben: Rikeskilde! (A. Christiansen). Dazu: f. patentissimum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 73 (1899). — Äste sehr lang gestreckt, bis 30 cm lang, wagerecht ab- stehend, schlaff. — Kiel: Flintbeker Moor!, Düwelskrog!. Husum: ÖOster-Öhrstedt! und Hadersleben: Rikeskilde! (A. Christiansen). 11. Äste aufrecht abstehend oder aufwärts gekrümmt, 5—10(—15)emlang 12. — Äste wagerecht abstehend, schlaffer, bis 20 em lang: Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 197 F. patens Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 72 (1899). Selten. — Hamburg: Horst!!. Lauenburg: Ratzeburg!!. Kiel: Einfelder See!, Flintbeker Moor!. Husum: Ahrenviöl!, Oster-Ohrstedt!, Ohrstedt Bahnhof! und Hadersleben: Rikes- kilde! (A. Christiansen). — Übergangsformen treten verbreitet auf. ENStomrles yolstandlerwene art a el 15. — Astquirle öfter unterbrochen, unvollständig, aber reichästig: F. oligocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 72 (1899). Zerstreut. — Lauenburg: Lauenburg!!, Ratzeburg!!. Stormarn: Boberg (J. Schmidt!), Timmerhorner Teich!!. Pinne- berg: Stühagen (J. Schmidt!.. Plön: am Stocksee!!. Kiel: Einfelder See!, Flintbeker Moor!, Friedrichsort! (A. Christiansen). Dithmarschen: Hennstedt (J. Schmidt!. Husum: Ahrenviöl!. Tondern: Leck! und Hadersleben: Törnine!, Fredstedt!, Rikeskilde! und Starup! (A. Christiansen). 13. Äste bogig aufwärts oder abwärts gekrümmt ...:..::..:..-... 14. — Äste gerade, aufrecht abstehend: ‚F. orthocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 72 (1899). Häufigste Form der Kreuzung, an der eroßen Mehrzahl der beobachteten Standorte festgestellt. 14. Äste boeig aufwärts gekrümmt: ‚f. drepanocladon Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 72 (1899). Zerstreut. — Lauenburg: Ratzeburg!!, Tesperhude (J. Schmidt!. Hamburg: Horst!!. Stormarn: Dwerkathen!!, Stegen (J. Schmidt!.. Plön: am Stocksee!!. Kiel: Flintbeker Moor!, Düwelskrog!-und Husum: Ahrenviöl!, Oster-Ohrstedt! sowie Tondern: Leck! und Klintumfeld! (A. Christiansen), Westerterp!! — Äste bogig abwärts gekrümmt: F. arceuatum A. Christiansen nov. f. Selten. — Kiel: Flintbeker Moor! und Husum: Ahren- viöl! (A. Christiansen). lSanstenselrkraftis, 10 I6rienis, 10-60.cm. hoch... 2.2: ........ 16. — Stengel dünn, zuweilen fast fadenförmig, 5—Sriefig, 10—20(-—30) em hoch: ‚f. gracile Milde Denkschr. Schles. Ges. f. vaterländ. Kultur 1853. 191 (1853). Selten. — Zerfällt in zwei Unterformen: f. nudum P. Junge Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. XVII. 26 (1909). — Stengel astlos.. — Kiel: Neumühlen! und Flensburg: Sankelmarker See! (A. Christiansen). Tondern: Wiesby (J. Schmidt!. Hadersleben: Barsbüll (A. Christiansen!). 198 P. Junge. f. subnudum P. Junge Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. XVII. 26 (1899). — Stengel mit einzelnen, sehr feinen Ästen. — Flensburg: am Sankelmarker See (A.Christiansen!). Tondern: Leck (A. Christiansen!), Wiesby (J. Schmidt!). 16. Stengel überall fast gleich stark, 10—30 em hoch, aufrecht bis (Über- gänge nach f. decumbens) aufsteigend oder fast liegend: f. humile Milde Denkschr. Schles. Ges. f. vaterländ. Kultur 1853. 190 (1853). Selten. — Plön: am Stocksee!!. Kiel: Einfelder See! und Hadersleben: Erleff! (A. Christiansen). -— Übergänge verbinden mit f. virgatum. — Stengel oberwärts stark verdünnt, lang fein ausgezogen: f. virgatum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 73 (1899). Selten. — Hierher gehören drei Unterformen: f. nudum J. Schmidt Allg. Bot. Zeitschr. XI. 183 (1905). — Stengel astlos. Lauenburg: Tesperhude!!. Segeberg: Ihlsee (J. Schmidt!)!!. Dithmarschen: Hennstedt (J. Schmidt!). Flensburg: Sankelmark!. Husum: Ahrenviöl!. Tondern: Wiesby! und Hadersleben: Barsbüll! (A. Christiansen). f. subnudum J. Schmidt Allg. Bot. Zeitschr. XI. 183 (1905). — Stengel mit ganz vereinzelten, feinen Ästen. — Segeberg: Ihlsee (J. Schmidt!). Plön: Stocksee!!. Kiel: Einfelder See!. Flensburg: Sankelmark!. Husum: Ahrenviöl! und Tondern: Wiesby! (A. Christiansen). f. paueiramosum J. Schmidt Alle. Bet. Zeitschr. XI. 183 (1905). — Stengel mit zu mehreren im Quirl genäherten Ästen. — Lauenburg: Tesperhude!!, Escheburg (J. Schmidt!). Stor- marn: Stegen (J. Schmidt!. Pinneberg: Wittenbergen!!. Segeberg: Ihlsee (J. Schmidt!)!!. Plön: Stocksee!!. Kiel: Einfelder See!, Flintbeker Moor! (A. Christiansen). Dith- marschen: Hennstedt (J. Schmidt!). Flensburg: Sankel- mark! und Hadersleben: Alt-Hadersleben! (A.Christiansen!). 2. Farbenformen. f. varium Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 73 (1599). — Internodien in der unteren Hälfte ziegelrot, oberwärts grün. — Lauenburg: Sachsenwald (bei ‚f. elatius orthocladon)!!. Stormarn: Bobereg (J. Schmidt!). f. ferrugineum Milde Denkschr. Schles. Ges. f. vaterländ. Kultur 1853. 191 (1853). — Ganze Pflanze rostrot überlaufen. — Segeberg: Ihlsee (J. Schmidt!). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 199 F. rubrivaginatum J. Schmidt Alle. Bot. Zeitschr. X. 186 (1904). — Stengel- und Astscheiden besonders oberwärts lebhaft rot bis rotbraun. — Pinneberg: am Stühagen (J. Schmidt!). 3. Mißbildungen. F. m. tortwosum Milde Monogr. Equis. 336 (1865). — Stengelinternodien unregelmäßig bogig hin und her gekrümmt. — Husum: Ahrenviöl! und Hadersleben: Alt-Hadersleben! (A. Christiansen). 31. Eqwsetum hiemale L. Spec. plant. ed. 1. 1062 (1753). 4. Grundachse tief oder flach weit kriechend, 2—5 mm dick, schwarz, nicht glänzend. Stengel eingestaltig, (10—)40—60(—200) em hoch, auf- recht oder aus bogigem Grunde aufrecht, selten niederliegend, in der Regel astlos, seltener mit vereinzelten Ästen, sehr selten fast regelmäßig quirlästig, mit S—34 Riefen, derb, sehr rauh, graugrün oder seltener dunkelgrün, in der Regel winterhart, selten sommergrün, mit sehr weiter Zentralhöhle; ihre Scheiden zylindrisch, oberwärts geschlossen anliegend oder schwach erweitert, in der Mitte oder in der Mitte und unterwärts grün, seltener in der Mitte braungrün bis braun, am Grunde in der Regel schwarz, oberwärts schwarz gesäumt, am Stengelgrunde völlig schwarz, mit linealen, pfriemlich zugespitzten, in der Regel frühzeitig abfallenden, seltener im mittleren und oberen Teile des Stengels mehr oder weniger lange vollzählig oder zum Teile bleibenden, zu mehreren verwachsenen, meistens braunen bis schwarzen, weißhäutig berandeten Zähnen. Äste, wenn vorhanden, einfach, 6— 10 kantig, starr, abstehend bis aufrecht an- liegend, öfter mit einem Sporangienstande, mit sehr kurzem Grundgliede. Asthüllen schwarzbraun, glänzend; Zähne der Astscheiden bleibend, pfriemlich. Sporangienstand eiförmig bis länglich, kurz gestielt. Sporen- reife der überwinterten Stengel April bis Juni, der diesjährigen Juni bis August (bis November). Besonders häufig und in großen Beständen an sandig-lehmigen, quelligen Abhängen und auf feuchtem Waldboden, seltener in Gebüschen und Knicks. Zerstreut bis stellenweise nicht selten im östlichen, zerstreut bis sehr zerstreut im mittleren und westlichen Gebiet bis Eiderstedt: Süderhöft (v. Fischer-Benzon Schriften Nat. Ver. Schlesw.-Holst. II. 116 [1876]) und Tondern: Drawitt (Prahl Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XIV. 149 [1872]) und Gallehuus (H. Schmidt!). Formen. li. Formen des normal entwickelten Stengels. 1. Stengelscheiden zylindrisch, dem Stengel eng anliegend, nur im oberen Teile des Stengels selten mit bleibenden Zähnen. Stengel winterhart. 2. 200 P. Junge. — Stengelscheiden oberwärts erweitert, mit abstehendem Rande, im mittleren und oberen Teile des Stengels mit mehr oder weniger voll- zählig: bleibenden Zähnen. : Stengel sommergrün....!......... 2. 6. 2, Zähne aller, auch der obersten, Stengelscheiden frühzeitig zum größten Teile oder sämtlich abfallend, Stengel graugrün bis tief dunkelgrün. .>. — Zähne der oberen, seltener auch der unteren, Stengelscheiden größten- teils bleibend, Stengel lebhaft grün: f. viride Milde Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. V. 236 (1864). — Stengel mit 13-—-16 Riefen; Scheidenzähne glatt, ungefurcht. Selten. — Lauenburg: in der Dalbekschlucht bei Esche- burg (J. Schmidt!)!!. — Annäherungsformen finden sich in meistens einzelnen oder wenigen Stücken zerstreut. 3), »StengrelAmtslb-=342ARlefen ur a 2 Be Re ee A. — Stengel mit 11—15 Riefen: f. minus A. Braun in Milde Höhere Sporenpflanzen 120 (1865). — Stengel niedrig, bis 25 em lang, aufsteigend bis fast niederliegend, halb so dick wie bei f. genwinum. Selten. — Stormarn: am Rande der Ladenbekschlucht zwischen Boberg und Sande (J. Schmidt!). Lübeck: auf dem Priwall bei Travemünde (Prahl!), in einem Knick bei Gr. Parin!!. Kiel: bei Mönkeberg (A. Christiansen!). 4. Stengel mit endständigem Sporangienstand, ohne ast- oder scheiden- stamnieer Sporamsienständee... ee N 3% — Stengel neben dem endständigen Sporangienstande mit ast- oder (sitzenden) scheidenständigen Sporanegienständen: f. polystachyum Milde Nova Acta XXVIL 2. 464 (1858. — Stengel an den oberen Scheiden mit je 1—4 sitzenden oder mehr oder weniger lang gestielten seitlichen kleinen Sporangien- ständen. Öfter einzeln mit der Art, besonders an Exemplaren mit verletzter Spitze, selten zahlreich bei unverletztem Stengel. — Lauenburg: zwischen Lütau und Juliusburg (J. Sehmidt!), in der Dalbekschlucht bei Escheburg (Kausch)!!, Buchholz bei Ratze- burg (Röper)!!. Stormarn: Reinbek (Röper!), Ladenbekschlucht (C. T. Timm !!), Boberg (J. Schmidt!), Rethwischfeld (Röper!), Kl. Schenkenberg!!. Hamburg (Hübener, Herb. Lübeck!). Kiel: Bordesholm (A. Christiansen !), Neumühlen! und Gaarden! (A. Chri- stiansen). Hadersleben (v. Fischer-Benzon). 5. Stengel 0,3—1,2 m hoch, mit (15—)20—34 Riefen, astlos: f. yenwinum A. Braun in Flora XXI. 308 (1839). Häufigste Form, an fast allen Standorten der Art vor- handen. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 201 Dazu als Unterform: ‚f. serotinum nov. f. — Sporangienstände im Oktober und No- vember entwickelt. Kiel: an den Strandabhängen von Dietrichsdorf (A. Christiansen |). i — Stengel bis 1,5 m hoch, mit 13—16 Riefen, an den mittleren Scheiden » 6. beästet; Äste zu 2—5 im Quirl, bis 25 cm lang: ‚f. ramigerum A. Braun bei Milde Verhandl. Bot. Ver. Brandenb. V. 235 (1864). Typisch nicht beobachtet. — Den Beeinn einer Überganes- form bilden Exemplare, welche ganz vereinzelte Äste zeigen. ‚f. Moorei Ascherson Synopsis Mittel- Europ. Fl. I. 143 (1896). — Stengel 0,2—2 m hoch, mit 8—23 Riefen. Scheiden 6—14 mm lang und 2,5--6 mm breit, mit an den oberen Scheiden in der Regel vollständig, sonst aber unvollständig bleibenden Zähnen besetzt. Selten und nur im südöstlichen Gebiete. — Lauenburg: an den Elbhöhen bei Geesthacht (Nolte)!! und in der Besenhorst (Nolte. Hamburg: auf sandigem Elbaußendeichsland bei Kirchwärder (Jaap), bei Warwisch (sehr viel)!! und auf Moor- wärder (J. Schmidt)!!, am Baakenquai früher (C. T. Timm). Pinneberg: an den Elbhöhen bei Ritscher und Teufelsbrück (Ansorge 18861, C. T. Timm 1887!, Laban 1891!, Jaapl). Lübeck: bei Schlutup (Nolte!), am hohen Traveufer zwischen Herrenwiek und dem Stulperhuk (Häcker nach Milde, Prahl!)!!. Zerfällt in Unterformen: Sana], AUSSER Re le ER EWR 7 SEnEEl DeRRee ee re er PR EEE RE SEN 8. Stengel mit 14—23 Riefen, 0,6—2 m hoch, aufrecht: f. majus Milde Höhere Sporenpflanzen 122 (1865). Häufigste Unterform. — Hierher Pflanzen aller aufgeführten Fundorte. Stengel mit 8—12 Riefen, 0,2—0,5 m hoch, dünn, aufrecht oder bogig aufsteigend bis fast niederliegend: f. minus Milde Höhere Sporenpflanzen 122 (1865). Selten. — Lauenburg (Nolte 1820! als E. variegatum ; teste Mildel). Hamburg: Geesthacht (J. Schmidt) !!, Warwisch!!. Lübeek: Schlutup (Nolte im Kopenhag. Herb. als X. varve- gatum!), zwischen Herrenwiek und dem Stulperhuk (Prahl!, .). Schmidt!)!!. Stengel beästet bei unverletzter oder (häufiger) verletzter Spitze; Äste an den oberen und mittleren, weniger an den unteren Knoten, 209 P. Junge. einzeln oder zu mehreren (bis 4), bis 36 cm lang, mit bleibenden Zähnen der Astscheiden: f. ramosum Milde Höhere Sporenpflanzen 122 (1865). Selten. — Lauenburg: Elbhöhen oberhalb Geesthacht (Prahl!, J. Schmidt!)!!. Hamburg: Warwisch!!. Pinneberg: Teufelsbrück (Ansorge 1886!, C. T. Timm 1887!, Laban!, Erichsen!). Lübeck: zwischen Herrenwiek und Stulperhuk (Prahl!, J. Schmidt!)!!. — Stengeläste sämtlich oder zum Teile mit Sporangienständen: f. polystachyum Milde Höhere Sporenpflanzen 122 (1865). So bisher nicht beobachtet. 2. Mißbildungen. f. m. spathaceum A. Christiansen nov. f. — Ring unter dem Sporangien- stande (fehlend?) in eine den Stengelscheiden ähnliche Scheide um- gebildet. — Kiel: Mönkeberg (A. Christiansen!). f. m. anomalhım A. Christiansen nov. f. — Ring unter dem Sporangien- stande mit Sporangien besetzt. — Hadersleben: Törming (A. Christiansen!). F. m. sterile nov. f. — Sporenträger der Sporangienstände ohne Sporangien, als flache, sehr stark genäherte Ringe entwickelt. — Lauenburg: an den Abhängen des Ratzeburger Sees bei Farchau!!. Eckern- förde: Ascheffel (A. Christiansen!). F. m. tortuosum nov. f. — Stengelglieder bogig hin und her gekrümmt. — Plön: Hornsmühlen (J. Schmidt)!!. Eekernförde: Wittensee (A. Christiansen!). — Hierher dürften Pflanzen von Lauenburg: Dalbekschlucht bei Escheburg (Röper!) zu zählen sein, bei denen der Stengel völlig zum Kreise eingerollt ist. Zuweilen findet sich eine Mißbildung, bei der einzelne Internodien sehr stark verkürzt sind, so daß die Stengelscheiden, die das Internodium begrenzen, einander fast berühren. 3. Klasse. Lyeopodiariae. Ascherson Synopsis Mittel-Europ. Flora I. 149 (1896). 1. Unterklasse. Isosporae. Prantl Lehrbuch d. Botanik 116 (1874). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 203 7. Familie. Lycopodiaceae. Richard in Lamarck u. DC. Fl. franc. I. 571 (1805) z. T. Bei uns fünf Arten einheimisch. 15. (1.) Gattung. Lycopodium. Fr Gen. plant. ed. 5.486 (1754) z. T. Bei uns fünf Arten einheimisch. 1. Sporangien in den Achseln besonders geformter Blätter ......... 2 — Sporangientragende Blätter den übrigen gleich ...32. Art: L. selago. 2. Grundachse (Stengel) oberirdisch, kriechend bis aufsteigend ...... Er — Grundachse unterirdisch Kriechend; Äste aufrecht, sehr reich und ichs veraygelat; ara ei, 36. Art: ZL. complanatum. 3. Stengel lang kriechend, schwach bewurzelt; sporangientragende Di alterakürzersalsnuienübnigen" Blätter: . 2.1... Merenek 4. — Stengel kurz kriechend, fest wurzelnd; sporaneientragende Blätter lansersals-diesubrieen Blätter. 2.2.2.2. . 2... 35. Art: L. inundatum. 4. Blätter mit Haarspitze; Sporangienstände einzeln .33. Art: Z. annotinum. -—— Blätter ohne Haarspitze; Sporangienstände einzeln oder zu mehreren. 34. Art: Z.clavatum. 32. Lycopodium selago L. Spec. plant. ed. 1. 1102 (1753). 24. Stengel 5—30 em hoch, am Grunde mit dichten, büschelig ver- zweigten Wurzeln, aufsteigend oder aus .niederliegendem Grunde bogig aufwärts gekrümmt, einfach oder in der Regel zwei- bis fünfteilig gabel- ästig. Äste genähert, büschelig gestellt, fast gleich hoch. Blätter derb, meist spiralig, selten quirlig, in der Regel aufwärts angedrückt bis auf- . wärts bogig abstehend, selten wagerecht abstehend oder (besonders gegen den Stengelerund hin) zurückgebrochen, lineal-lanzettlich, etwa 7—9 mm lang und 1—1,5 mm breit, spitz, ganzrandig oder schwach fein gezähnt, dunkelgrün bis hellerün. Sporangien am Grunde der mittleren, in der Form nicht abweichenden Blätter der Jahrestriebe. Sporangien nieren- förmig, flachgedrückt, zweiklappig aufspringend. Sporen von unregelmäßigen Leisten und feinen Gruben rauh. Sporenreife Juli bis Oktober. Auf sandig-moorigem und feucht-sandigem Boden der Heiden und Moore, an Abhängen, in Brüchen und an Ufern sowie auf trockenem oder mäßig feuchtem, wenig beschattetem Waldboden. 204 P. Junge. Sehr zerstreut im östlichen und mittleren Gebiet, selten im Westen, an manchen Standorten nur einzeln oder spärlich beobachtet, unbeständig und im heutigen Vorkommen unsicher; fehlt auf den Nordfriesischen Inseln. Lauenburg: in den Buchhorster Bergen (Claudius), im Sachsenwalde bei Friedrichsruh (Nolte 1824!). Stormarn: im Reinbeker Holz (Nolte 18241, Erichsen 1887!, Jaap 1899!), in den Ladenbeker Sandausstichen (Jaap 1900)), bei Ahrensburg im Walde der „Rauhen Berge“ (Kausch 1891!), am Bramfelder Teiche (Laban 1869!). Hamburg: beim Rotenhaus bei Bergedorf (C. T. Timm und Wahnschaff), am Rande des Eppendorfer Moores nach dem Alsterkrug hin (Herb. Möhreker!). zwischen Barmbeck und Winterhude (im Winter- huder Bruch) (Kohlmeyer, Herb. Lübeck!). Pinneberg: in den Blankeneser Bergen (Hübener 1818]. Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt 1909|). Lübeck: im Dummersdorfer Moore (Häcker 1828!), am Riesebusch bei Schwartau (Woltf, Häcker!). Eutin: im Süseler Moore (Herb. Lübeck 1819!, Nolte 1821)). Oldenburg: zwischen Rethwisch und Langenhagen (Nolte 18231). Kiel: im Walde bei Havigehorst (Ohl 1907}. Neumünster: an einem Wall im Holz beim Bahnhof Boostedt (A. Jensen 1909!). Itzehoe: Overndorfer Heide bei Kellinghusen (Passing 1842!). Heide: im Moore bei Hennstedt (Grünwald!). Eekernförde: im Moore zwischen Gettorf und Neudorf (Engelken), an einem Wall in den Silberbergen bei Ahlefeld (Herb. Hinriehsen 1858!). Schleswig: bei Bollingstedt (Möller!), zwischen Neu- Berend und dem Langsee (Hinrichsen!), im Tolker Moore (Staacke!). Flensburg: Markerup-Moor (Hansen!), Kl. Solter Moor (C. Bock, Herb. Prahl!), bei Frörup (v. Fischer-Benzon), im Moore am Frörupholz (Prahl!), im Moore zwischen Weding, Barderup und Haurup mehrfach (Prahl!). Husum: zwischen Olderup und Schauenthal (Paulsen nach Knuth). Tondern: bei Kloyeng im Laurup-Kratt mehrfach (H. Schmidt 1909!)!!, in einer Schlucht bei Tornschau (H. Schmidt 1910!, .J. Schmidt!). Hadersleben: Röddinggaard (Holm nach Lange). Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. f. dubium Sanio Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXV. 60 (1883). — Blätter der unteren Stengelteile wagerecht abstehend, länger als die anliegenden Blätter der oberen Zweige. Stormarn: in feuchten Schluchten bei Reinbek (Professor Schmidt 1864!). Flensburg: im Moore zwischen Barderup und Haurup (Prahl). 2 Mb Ldum sen: Nicht beobachtet. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 205 33. Lycopodium annotinum 1. Spec. plant. ed. 1. 1103 (1753). 2. Stengel oberirdisch weit kriechend, bis 1,5 m lang, 1,5—2 mm dick, mit zerstreuten Wurzeln und wenig zahlreichen, dem Stengel an Stärke fast gleichen, in der Regel kriechenden Ästen 1. Ordnung und zahl- reichen, locker gestellten, aufrechten bis aufsteigenden, (5 —)10—15(—30) em langen, 1 mm dieken, einfachen bis mehrfach verzweigten Ästen 2. Ordnung. Blätter fast stets spiralig, in der Regel etwa wagerecht abstehend, seltener zurückgebrochen, 6—7 mm lang und 1—1,25 mm breit. lineal-lanzettlich, meistens mit sehr feinen, entfernten Zähnen, selten ohne dieselben, spitz, aber ohne Haarspitze, hellgrün, selten gelbgrün. Sporangien in Ähren vereinigt. Sporangienstände einzeln, ungestielt, an Ästen 2. Ordnung endständig, meistens sparsam entwickelt, in der Regel 2-3 cm lang und 3(—4) mm diek, zylindrisch. Tragblätter der Sporaneien un- sefähr (zuweilen reichlich) 3 mm lang, rundlich eiförmig oder schwach verlängert eiförmig, weißlich-trockenhäutig berandet, am Rande gezähnelt- zerrissen, zuerst gelblich-weiß, später bräunlich, mit zuletzt zurück- gebogener Spitze. Sporangien etwa (kaum) halb so lang wie die Trag- blätter, nierenförmig, zweiklappig aufspringend. Sporen von schwachen Leisten und Gruben rauh. Sporenreife ‚Juli bis September. In moosigen Nadel- (meistens Kiefern-) wäldern und in Mischwäldern, seltener in Mooren und Moorgebüschen oder auf Krattheiden. Zerstreut im mittleren, sehr zerstreut im östlichen Gebiete; fehlt auf den Nordfriesischen Inseln. Lauenburg: im Fichtenwalde zwischen Glüsing und dem Sand- kruge (Claudius), im Sachsenwalde (Sonder!, Herb. Lübeck) nicht weit von Rothenbek (Professor Schmidt) und am Wege von Friedriehsruh nach Kasseburg (Reckahn 1865!); im Moorgebüschen des Delvenautales bei der Ziehnburger Schleuse (Zimpel!, J. Schmidt!) und bei Göttin 1904!!; im Walde nördlich vom Pinnsee bei Mölln 1902 (Zimpel und !!); bei Ratze- burg zwischen Mustin und Lankow (Reinke 1865), im Farchauer Holz (Klatt, Fl. v. Lauenb. 175), zwischen dem Gardensee und dem Salemer Moor (Volk nach Friedrich. Hamburg: bei Rotenhaus bei Bergedorf (Reckahn 1865!, C. T. Timm!). Stormarn: in der Hahnheide bei Trittau (am Bornbrooksteiche) (Nolte 1822!, Thun 1830!, J. J. Meyer 1839!, Borchmann!), bei Reinbek (Sonder!, Professor Schmidt 18421), bei Hinschen- dorf (C. T. Timm), im Forste Tangstedt bei Tangstedt 1904!!. Pinne- berg: zwischen Gr. Offenseth und Lutzhorn (J. Schmidt!). Segeberg: im Forste Lindeloh 1902!! und im Gehege Hegenbuchenbusch (J. Schmidt) 1904!!. Lübeck: im Israelsdorfer Holz (Häcker!) (damit identisch wohl der Standort Lauerholz). Plön: in einem kleinen Moore bei Behl (Rohweder). Preetz: Wahlsdorfer Holz (Eeklon 1821!). Kiel: bei Havighorst (Ohl 1907, A. Christiansen 1909), im Schlüsbeker Moore 206 P. Junge. (A. Christiansen 1908!), in Hölzungen um Bordesholm (G. Hansen nach Hennings [Nolte?]. Neumünster: im Halloher Gehege (Paasch), im Boostedter Gehege (Nolte!), im Gehege Exerzierplatz (A. Christiansen 1909!). Itzehoe: im Lockstedter Wald (Passing 18421), im Lohfiert (Prahl!)!!, bei Drage (Prahl. Rendsburg: im Vaasbütteler Gehölz bei Hohen- westedt (Hennings!), im Haaler Gehege (Dreßler), im Barloher Gehege (Hennings!). Flensburg: im Hechtmoor bei Satrup (Callsen), im Moore bei Rüllschau (Lange 1863!), im Moore zwischen Weding, Barderup und Haurup (Weidemann, Prahl!), zwischen Kollund und der Kupfermühle (Hansen, Gelert!). Apenrade: im Holmmoor am Hostrup-See (Prahl)). Tondern: im Laurup-Kratt 1910!!. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. Bisher nicht beobachtet. 2. Mißbildungen. f. m. distachyum J. Schmidt Allg. Bot. Zeitschr. XI. 184 (1905). — Stiel des Sporangienstandes an der Spitze geteilt, mit zwei Sporangien- ständen. — Stormarn: im Tangstedter Forste (J. Schmidt)). F. m. semifertile J. Schmidt nov. f. — Blätter des Sporangienstandes im mittleren oder unteren Teile desselben ohne Sporangien; sporangien- lose Tragblätter dem Stengel dieht angedrückt. — Stormarn: im Tangstedter Forste (J. Schmidt!). 34. Lycopodium clavatum L. Spec. plant. ed. 1. 1101 (1753). 22. Stengel oberirdisch weit kriechend, bis 1 m lang, 1,5—2 mm diek, mit zerstreuten Wurzeln und in der Regel ziemlich zahlreichen, dem Stengel an Stärke etwa gleichen, kriechenden Ästen 1. Ordnung sowie aufrechten bis aufsteigenden, kurzen, zahlreichen Ästen 2. Ordnung, diese 2—10 em lang, etwa 1 mm dick, einfach oder verzweigt, mit kurzen Ästen. Blätter meistens spiralig gestellt, in der Regel bogig aufwärts eekrümmt-abstehend, zuweilen fast anliegend, selten weit abstehend bis zurückgekrümmt, 3—4(—6) mm lang und etwa 1 mm breit, lineal-lanzett- lich, in der Regel fein gezähnt, mit langer Haarspitze, hellgrün bis seltener gelbgrün. Sporangien in Ähren vereinigt. Sporangienstände zu 1—3(—5), gestielt, (0,5—)1—4(—12) cm lang und fast 3 mm breit, zylindrisch, ihre Stiele mit den normalen Blättern ähnlichen Hochblättern besetzt. Tragblätter der Sporangien 4-5 mm lang und gegen 2 mm breit, eiförmig, mit Haarspitze, am Rande dicht zerrissen-gezähnt, gelb- erün bis gelb, zuletzt abstehend. Sporangien etwa '/s so lang wie die Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 2307 Tragblätter (oder wenig größer), nierenförmig, zweiklappig aufspringend. Sporen von Leisten rauh. Sporenreife Juli bis September. In trockenen Laub- und Nadelwäldern, häufiger auf feuchten und trockenen Heiden, in wenig feuchten Mooren und in Dünentälern; oft gesellig. Im mittleren Gebiete nicht selten bis zerstreut, im Osten zerstreut und oft wenig, im Westen seltener, doch auch auf den Nordfriesischen Inseln: Föhr und Amrum (Schiötz), Röm (Borst). Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. Vom Typus abweichend nur: f. brachystachyum J. Schmidt Allg. Bot. Zeitschr. XV. 193 (1909). — Starke Pflanzen mit sehr verkürzten, nur 0,5—1 cm langen, länglichen bis fast runden Sporangienständen. Dithmarschen: am Baarlter Kleve (J. Schmidt!). Husum: Olderup (Schiötz 1858!. — Übergänge: Tondern: zwischen Tondern und Lügumkloster und im "Laurup-Kratt (H. Schmidt!). ‚f. elongatum nov. f. — Sporangienstände S—10(—12) cm lang, nach oben allmählich verschmälert; Tragblätter und Sporangien gegen die Ährenspitze an Länge bezw. Größe abnehmend. Tondern: Ausstiche an der Bahn bei Wiesby (H. Schmidt!). — Sporangienstände öfter nicht gerade, sondern geschlängelt oder geknickt-umgebogen, nicht selten proliferierend. 2. Mißbildungen. f. m. remotum Lwuerssen Farnpflanzen 821 (1889). — Sporangienstände zu 3—4 am Äste, doch nur za 2—3 am Stengelende; ein Sporangien- stand abgerückt (zuweilen bis an den Grund des Stieles), mehr oder weniger lang gestielt. — Itzehoe: beim Lockstedter Lager und bei Schenefeld (Prahl!. Rendsburg: Hohenhörn (J. Schmidt!). Hadersleben: Oxenwatt (Prahl!), zwischen Aggerschau und Bran- derup (W. Christiansen!. Tondern: Wiesby (J. Schmidt!) und Laurup-Kratt (A. Christiansen)!!. Kombiniert mit f. m. furcatum (abgerückter Sporangienstand gabelteilig). — Tondern: Wiesby (H. Schmidt!). f. m. frondescens Luerssen Farnpflanzen 821 (1889). — Die Form gleicht der vorigen, doch ist kein abgerückter Sporangienstand vorhanden, sondern an dessen Stelle ein Laubsproß, der zuweilen zum Teile in einen Sporangienstand umgewandelt is. — Husum: Ahrenviöl A. Christiansen!). Tondern: Wiesby (J. Schmidt!), Laurup-Kratt (H. Schmidt!)). 208 Bi Junge. f. m. proliferum Luerssen Farnpflanzen 822 (1889). — Sporangienstand an der Spitze in einen mehr oder weniger langen Blattsproß fort- sesetzt; Tragblätter der Sporangien in gewöhnliche Laubblätter über- gehend. — Stormarn: zwischen Silk und Schöningstedt (Professor Schmidt!). Dithmarschen: bei Gudendorf (J. Schmidt!). Tondern: Wiesby (J. Schmidt!) (hier zeigte eine Pflanze neben dieser Mib- bildung ‚f. m. remotum, ‚f. m. frondescens und f. m. furcatum [A. Chri- stiansen!]), im Laurup-Kratt (H. Schmidt!). Ff. m. fircatum Luerssen Farnpflanzen 821 (1889). — Sporangienstand mehr oder weniger tief gabelig gespalten. — Rendsburg: Hohen- hörn (J. Sehmidt!). Tondern: Wiesby (J. Schmidt!), Laurup-Kratt (H. Schmidt!). Hadersleben: zwischen Branderup und Aggerschau (W. Christiansen!). f. m. geminatum A. Christiansen nov. f. — Stiel des Sporangienstandes bis zum Grunde gegabelt, jeder Gabelast mit normalem Sporangien- stande. — Tondern: Wiesby (A. Christiansen!), Laurup-Kratt (H. Schmidt!)). f. m. ‚foliosum nov. f. — Einzelne oder (weniger oft) alle Sporangien- stände ohne Sporangien, nicht mit Tragblättern, sondern mit den cewöhnlichen Laubblättern besetzt. -— Tondern: Wiesby (H.Schmidt!). — ]st der Sporangienstand nur in der unteren Hälfte fertil, so hat man einen Übergang nach der proliferierenden Form; ist der steril gewordene Zweig abgerückt, so hat man ‚f. m. ‚frondescens. . sterile nov. f. — Tragblätter der Sporangienstände normal entwickelt, doch ohne Sporangien. Sporangienstände sehr verkürzt, fast kugelig. — Tondern: häufix im Laurup-Kratt (H. Schmidt!). N ER = S S 35. Lycopodium inundatum L. Spec. plant. ed. 1. 1102 (1753). 4. Stengel oberirdisch kurz kriechend, 2—-10(—15) em lang, 1—2 mm diek, mit zahlreichen Wurzeln und keinen oder wenigen, kurzen, liegenden Ästen ohne Nebenäste, jährlich mit in der Regel einem, seltener mehreren, sich aufrichtenden, einfachen Fruchtsprossen. Blätter meistens spiralig oestellt, an den liegenden Stengeln einseitswendig aufwärts gebogen, sonst aufrecht abstehend mit emporgekrümmter Spitze, etwa 7 mm lang und I mm breit, Iineal, ganzrandig, stumpflich, hellgrün bis gelbgrün. Sporangien in Ähren vereinigt. Sporangienstände einzeln, sitzend, (1—)2—3(—5) em lang und 3—4 mm breit, zylindrisch. Tragblätter der Sporangien 7—5 mm lang und 2—2,5 mm breit, aus breit-eiförmigem Grunde schmal ausgezogen, spitz, am Rande schwach gezähnt, gelbgrün bis zuletzt gelb, zur Zeit der Sporenreife abstehend. Tragblätter viel länger als die querovalen Sporangien, diese klappig aufspringend. Sporen von Leisten und Warzen rauh. Sporenreife August bis Oktober. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 209 Auf etwas feuchtem, sandigem oder sandig-moorigem bis moorigem Boden in Mooren, auf Heiden und an Gewässern auf pflanzenarmen Stellen in der Regel sehr gesellig, doch unbeständie. Im Osten sehr zerstreut bis zerstreut, im mittleren und westlichen (rebiete meistens nicht selten; auch auf den Nordfriesischen Inseln Föhr, Amrum, Sylt und Röm. Formen. 1. EKormen des normal entwickelten Stengels. Nicht beobachtet. 2. Mißbildungen. f. m. distachyum Milde Nova Acta XXVI. 2. 399 (1858). — Aufrechter Sproß an der Spitze mit zwei völlig getrennten, sitzenden Sporangien- ständen. — Itzehoe: Lockstedter Lager (Prahl!. Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt!)!!. Röm: in den Dünen von Juvre!!. f. m. furcatum Milde Nova Acta XXV]. 2. 400 (1858). — Fruchtbarer Sproß unter der Ähre, zuweilen schon am Grunde, geteilt; jeder Gabelast mit einem Sporangienstande. — Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt!)!!. Tondern: Wiesby (A. Christiansen, H. Schmidt!). f. m. biceps Milde Nova Acta XXVI. 2. 400 (1858). — Sporangienstand bis zur Mitte gegabelt.e. — Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt!)!!. Röm: bei Juvre!!. f. m. triceps Milde Nova Acta XXVI. 2. 400 (1858). — Sporangienstand gabelig-dreiteilige. — Bisher nur sehr spärlich Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt!). f. m. proliferum Kaulfuß Pteridophyten Nürnbergs 78 (1899). — Durch den Sporangienstand führt ein bis 5 em langer, steriler Sproß hin- durch, der sich oberwärts zur Erde überneigt und an der Spitze wurzelt. — Segeberg: am Ihlsee (J. Schmidt!)!!. Tondern: Wiesby (H. Schmidt!). — Annäherungsform (nicht wurzelnd) Hamburg: in Borghorst bei Altengamme!!. f. m. sterile J. Schmidt Pteridophyten Holsteins 72 (1903). — Aus dem kriechenden Stengel entwickelt sich ein etwa 15 em langer, aufrechter Trieb, der mit Tragblättern eines Sporangienstandes locker besetzt ist. in deren Achseln aber die Sporangien fehlen. — Bisher nur Sege- berg: am Ihlsee (J. Schmidt!). Ein Exemplar, dessen Sporangienstand fast ungestielt ist, wurde von H. Schmidt beobachtet Tondern: Wiesby!. m-0 36. Lycopodium complanatum L. Spec. plant. ed. 1. 1104 (1753). 14 210 P. Junge. 2}. Stengel in geringer Tiefe unterirdisch weit kriechend, bis 1m lang, 2-3 mm dick, mit zerstreut gestellten Wurzeln und zahlreichen, aufsteigenden bis aufrechten, (5—)15—30(—40) em hohen Hauptästen. Hauptäste 2-3 mm dick, wiederholt gegabelt. Hauptäste und frucht- bare Zweige mit spiralig gestellten, anliegenden, 1,5—3 mm langen und 0,5—1 mm breiten, schmal-lanzettlichen, ganzrandigen, etwas entfernten bis dicht gestellten, spitzen Blättern besetzt; unfruchtbare Zweige dicht bis weitläufig gestellt, fächerig bis büschelig geordnet, mehr oder weniger (zuweilen kaum) flachgedrückt, mit fast flacher bis deutlich schwach ge- wölbter Ober- und Unterseite, 1,5—3 mm breit, mit gegenständigen, in vier Reihen gestellten, fast gleich großen oder in zwei Formen ungleich oroßen, ganzrandigen, spitzen, flachen oder gekielten, ganz anliegenden oder oberwärts abstehenden Blättern. Sporangien in Ähren vereinigt. Sporangienstände zu 2—4—6), in der Regel lang, seltener kurz oder kaum gestielt, 1—2(—2,5) em lang und fast 3 mm dick, zylindrisch. Tragblätter der Sporangien 2,5—3 mm lang und etwa 2 mm breit, eiförmig, spitz, gezähnt, gelbgrün bis zuletzt braungrün. Sporangien wenig kürzer als ihre Tragblätter, nierenförmig, zweiklappig. Sporen von Leisten rauh. Sporenreife August bis September. Zerfällt in zwei Unterarten: I. L. chamaecyparissus A. Braun in Mutel Fl. franc. IV. 192 (1837). Pflanze bläulich grün, mit dicht büschelig gestellten Ästen und Zweigen. Zweige 1,5—2 mm breit, kaum flachgedrückt, mit schwach eewölbter Oberseite und flacher bis sehr schwach gewölbter Unterseite. Blätter der Zweigkanten anliegend, gerade, wenig oder gar nicht breiter als die fast gleich großen Blätter der Zweigoberseite und -unterseite. Auf trockenen, hochgelegenen Heiden (auch Krattheiden). Selten im südlichen Gebiete und im nordwestlichen Schleswig. Lauenburg: Sachsenwald, Glinde (Nolte, Kopenhag. Herb.!), in Nadelwaldungen bei Friedrichsruh (Kohlmeyer 1849, Herb. Professor Sehmidt!, Professor Schmidt im Lüb. Herb. 1850). Hamburg: auf der Geesthachter Heide (Bertram 1847!) nach Krümmel zu (Hansen 1850!) Stormarn: zwischen Rausdorf und Witzhave bei der Rausdorfer Ziegelei (Borehmann!), zwischen dem Glinder Kupferhammer, Stellau und Willing- husen (Nolte 1824!), in der Heide nördlich vom Kupferteich bei Poppen- büttel (G. Busch!, J. Schmidt!), in der Heide westlich von Wilstedt 1901!!. Pinneberg: bei Blankenese (Hübener 1818!), im der Schenefelder Heide (Kohlmeyer, ©. T. Timm!). Segeberg (Herb. Gen. Lübeck! [Name des Sammlers unleserlich]). Kiel: Heide von Bissee bei Bordesholm (Nolte 1822)). Itzehoe: zwischen Kellinghusen (Passing 1842!), Hohenaspe, Drage (Prahl) und Hohenwestedt (Hemnings!, Prahl!) mehrfach!!. Dithmarschen: Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. >11 Baarlter Kleve bei Gudendorf (J. Schmidt!) und Michaelisdonn (A. Mohr), im Krumstedter Vierth bei Meldorf (v. Fischer-Benzon:1871!). Tondern: Aggerschau (Nolte 1825!), auf der Arrild-Heide (M. T. Lange), auf der Krattheide südlich. vom Forste Linnet (J. Schmidt 1910) !!. Formen. 1. Formen des normal entwickelten Stengels. f. sub-anceps noV. f. — Unfruchtbare Zweige etwas breiter als bei der typischen Pflanze, reichlich 2 mm breit, deutlich flach ge- drückt. — Übergangsform nach L. anceps. Kiel: bei Bissee (Nolte 1822!. Dithmarschen: am Baarlter Kleve bei Gudendorf (J. Schmidt!). 2. Mißbildungen. f. m. biceps Milde Nova Acta XXVI. 2. 407 (1858). — Sporangienstände sämtlich oder zum Teile bis zur Mitte oder fast zum Grunde gegabelt. — Lauenburg: Friedrichsruh (Kohlmeyer!. Hamburg (Ascherson Fl. Prov. Brandenb. I. 895 [1864]): bei Geesthacht (Bertram!). Pinneberg: Schenefelder Heide (C. T. Timm!). Itzehoe: Heiden bis Hohenwestedt mehrfach (Prahl!)!!. Dithmarschen: Gudendorf (J. Schmidt!). Tondern: im Linnet-Kratt!!. — Kombiniert mit F. m. frondescens bei Itzehoe: Christinental!!. f. m. triceps Milde Nova Acta XXVI. 2. 407 (1858). — Sporangienstand an der Spitze fingerförmig dreiteilig oder gegabelt mit einem wieder geteilten Gabelast. — Itzehoe: Christinentall!.e. Dithmarschen: Gudendorf (J. Schmidt!). — An ersterem Standorte auch kombiniert mit f. m. frondescens!!. f. m. frondescens Luerssen Farnpflanzen 827 (1889). — Fruchtbare Stiele nur zum Teile mit Sporangienständen, sonst ohne solche, mehr oder weniger verlängert, unverzweigt oder einmal bis mehrmals gegabelt, mit dicht spiralige stehenden Blättern. Zuweilen entwickelt sich aus einem Sporangienstande seitlich ein gegabelter Laubsproß oder ein Laubsproß durchwächst den Sporangienstand. — Stormarn: Stellau (Noltel). Itzehoe: ÖOvendorfer Heide (Passing!), Christinentall!, Wapelfeld bei Hohenwestedt (Hennings!). Dithmarschen: Guden- dorf (J. Schmidt). F. m. fallax Celakovsky Prodr. Fl. Böhmen I. 14 (1869). — Sporangien- stände einzeln oder zu 2—3 an oft stark verkürzten Ästen, welche mit Blättern der unfruchtbaren Äste besetzt sind. — Itzehoe: Christinental (A. Christiansen)! !. Il. L. anceps Wallroth Linnaea XII. 676 (1840). 14* 212 P. Junge. Pflanze bläulich-grün, mit locker fächerig gestellten Ästen und Zweigen. Zweige etwa 3 mm breit, flachgedrückt, mit schwach gewölbter Oberseite und leicht vertiefter Unterseite. Blätter der Zweigkanten oberwärts abstehend und zurückgebogen, viel breiter als die angedrückten Blätter der Ober- und Unterseite; Blätter der Unterseite kleiner als die der Oberseite, nur an der Spitze frei. In liehten Nadelwäldern (oder Mischwäldern). Im Osten sehr selten. — Kiel: im Bauernholz bei Bissee - Diek nördlich von Bissee (Nolte 1841!) 2. Unterklasse. Heterosporae. Prantl Lehrbuch der Botanik 116 (1874). 8. Familie. Selaginellaceae. Mettenius Filie. Hort. Bot. Lipsiensis 16 (1856) z. T. Bei uns eine Art einheimisch. 16. (1.) Gattung. Selaginella. Pal. Beauv. Prodromus 101 (1805) erw. Bei uns eine Art einheimisch. 37. Selaginella selaginoides Link Filic. Spee. Hort. Berol. 158 (1841). 2}. Stengel oberirdisch kurz kriechend, 5(—8) em lang oder kürzer, sehr fein, fadenförmig, mit zerstreuten Wurzeln und in der Regel zahl- reichen, dem Stengel an Stärke fast gleichen Ästen, die mit ihm lockere Rasen bilden; unfruchtbare Äste kriechend, am Ende leicht aufsteigend, fruchtbare Äste aufrecht. Blätter meistens spiralig, selten quirlig gestellt, 1-4 mm lang, breit-lanzettlich bis lanzettlich, spitz, am Rande mit wenigen feinen Zähnen, an den unfruchtbaren Ästen locker gestellt, hellgrün, an den fruchtbaren diehter gestellt, gelbgrün. Sporangien in Ähren ver- einigt. Sporangienstände einzeln an aufrechten Ästen, 1—3(—5) em lang, 3-4 mm breit, dick zylindrisch. Tragblätter der Sporangien 4—5 mm lang, größer als die Stengelblätter, breit-lanzettlich bis lanzettlich, spitz, Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 213 am Rande dichter und länger gezähnt. Sporangien etwa halb so lang wie die Tragblätter, in der Regel im gleichen Sporangienstande als größere Makrosporangien und kleinere Mikrosporangien entwickelt, erstere drei- oder vierklappig, mit 3 oder 4 Makrosporen, letztere zweiklappig, mit zahlreichen Mikrosporen. Makrosporen warzig, Mikrosporen stachelig. Sporenreife (bei uns?) Juli und August. Auf Mooren des östlichen Gebiets sehr selten. Stormarn: auf einem Moore bei Reinbek (Kohlmeyer 1860 nach Ascherson Synops. 1. 160 [1896)). 9. Familie. Iso&taceae. Trevisan Herb. eryptog. I. 16 (1851). Bei uns zwei Arten einheimisch. 17. (1.) Gattung. Iso6tes. L. Gen. plant. ed. 5. 484 (1754). Bei uns zwei Arten einheimisch. 1. Blätter ziemlich starr, brüchig, dunkelgrün...... 38. Art: 7. lacustre. — Blätter schlaff, biegsam, hellgrün ......... 39. Art: 7. echinosporum. 38. /soötes lacustre L. Spec. plant. ed. 1. 1100 (1753). 4. Achse unterirdisch, rundlich- bis fast scheibenförmig- knollig, einfach, 0,5—2,5 em dick, reichlich bewurzelt. Wurzeln einfach oder verzweigt. Blätter zahlreich, dicht spiralig gestellt, aufrecht bis aufrecht abstehend, gerade oder bogig gekrümmt, (5— )10—20(—40) em lang und 1,5—2,5 mm dick, halbstielrund, gefächert, spitzlich, steif, dunkel- grün, schwach durchscheinend, zuletzt sich ablösend, am Grunde scheiden- artig und hier an den äußeren Blättern mit Makrosporangien, an den innen folgenden Blättern mit Mikrosporangien, an den innersten Blättern ohne Sporangien. Abstoßungsflächen der Lappen der Grundachse mit in der Regel 3—5 Längsfurchen. Makrosporen weißlich bis gelblich, 0,5—0,6 mm diek, warzig-höckerig. Mikrosporen gelblich bis bräunlich, mit Bauchkante, sonst glatt. Sporenreife Juli bis September. In kleinen bis mittelgroßen Seen auf sandigem oder steinigem Grunde in einer Tiefe von (0,2—)0,5—2(—3) m. 214 P. Junge. Im östlichen Gebiete (in der Regel am Westrande desselben) selten, stellenweise in großer Menge, an anderen Orten sparsam. Lauenburg: im Pinnsee bei Mölln (Noltel)!!, im Priestersee bei Mustin (Nolte 1820). Stormarn: im Großensee bei Trittau (Nolte 1824!). Segeberg: im Ihlsee (Noltel)!!. Kiel: im Einfelder See (Weber jun. 1815!, Hornemann!, J. J. Meyer 1826!, Nolte 1839!). Eckernförde: im Bültsee bei Kosel (Nielsen, Prahl!)!!. Schleswig: im Tolkwader See (Jessen nach A. Braun, Poulsen 1840!, Hansen 1841!), im Tolker See (Hinrichsen 18521). Apenrade: im Seegard-See (Nolte), im Hostrup-See (Prahl 1875D!!. Hadersleben: im Rügberg-See (Prahl 1905!) 1910!!, im Wittstedt-See (A. Christiansen 19091)!!. Formen. 1. Formen der normal entwickelten Pflanze. 1. Blätter gerade: f. rectifolium Caspary in Luerssen Farnpflanzen 855 SEO re ee ae a ET T N ae M e 2. — Blätter gekrümmt: f. curvifolium Caspary in Luerssen Farnpflanzen SIG SBIN 2 ae ee a N 6. 2. Blätter aufrecht oder unter einem Winkel bis etwa 20° aufrecht abstehend: f. strietum Gay Bull. Soc. Bot. France X. 392 (1863). .3 — ‚Blätter, 30 40% (oder mehr) abstehend. =... .nen.aon. re D. 3.. Blättersüber (3.5) Dremulaner u nn. u en er 4, — Blätter höchstens 3,5 cm lang, in der Regel kürzer: f. minus A. Braun in Milde Höhere Sporenpflanzen 141 (1865). — Pflanze seichten Wassers. Stormarn: im Großensee (Burchard). Segeberg: im Ihlsee (Prahl!)!!. Kiel: Einfelder See (Erichsen!). Eckernförde: im Bültsee (Prahl!)!!. Apenrade: im Hostrup-See (W. Christiansen!). Hadersleben: im Rügberg-See (A. Christiansen!). 4. Blätter 5—20 cm lang: f. elatius Fliche Mem. Acad. Stanislas 4. XI. 181 (1879). — Pflanze tieferen Wassers. Häufigste Form, an allen genannten Standorten gesammelt. Dazu als Unterform: f. tenmifolium A. Braun in Milde Höhere Sporenpflanzen 141 (1865). — Blätter sehr dünn und schlaff, außerhalb des Wassers büschelig zusammenfallend. Kiel: im Einfelder See (Poulsen 1839!, Prahl 1880!). —— Blätter fein lang ausgezogen, über 20 cm lang: f. longifolium Motelay et Vendryes Soc. Linn. Bord. XXXVI. 327 (1882). Kiel: im Einfelder See (Prahl. Segeberg: im Ihlsee (J. Schmidt!). Eekerntörde: im Bültsee (W. Schmidt 1892!). — Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 215 Übergänge von f. elatius: Hadersleben: KRügbere- und Wittstedt-Seel!. 5. Blätter 30° oder wenig mehr abstehend: f. patulum Gay Bull. Soc. Bot. France X. 411 (1863). Lauenburg: im Pinnsee (Prahl). Stormarn: im Großen- see (Burchard). Segeberg: im Ihlsee (J. Schmidt!). Apenrade: Hostrup-See (Prahl!). — Blätter etwa 40° abstehend, weit spreizend: F. patentissimum Caspary in Luerssen Farnpflanzen 856 (1889). Im Gebiete bisher nicht beobachtet. 6. Blätter mehr oder weniger deutlich sichelförmig gekrümmt: ve jolcatum Bausch m-Eloraı XVM. I. 1.7 (1832). Stormarn: im Großensee (Burchard). Segeberg: Ihlsee (Prahl)!!. Kiel: Einfelder See (A. Christiansen!). Eckernförde: Bültsee (Prahl. Apenrade: Hostrup-See (Prahl. Haders- leben: Rügberg-See (A. Christiansen)!!. — Blätter zu einem vollen Kreise oder stärker gekrümmt: f. eircinatum Gay Bull. Soc. Bot. France X. 424 (1863). Im Gebiete bisher nicht beobachtet. 2. Farbenformen. F. nigrescens J. Schmidt nov. f. — Blätter schwarzgrün. — Segeberg: im Ihlsee (J. Schmidt!). 3. Mißbildungen. Nicht beobachtet. 39. Isoötes echinosporum Durieu Bull. Soc. Bot. France VIII. 164 (1861). 4. Grundachse unterirdisch, knollig, abgeplattet-kugelig, einfach, 0,5—1,3 cm dick, reichlich bewurzelt. Wurzeln einfach oder verzweigt. Blätter ziemlich zahlreich, ‚dicht spiralig gestellt, die inneren aufrecht, die folgenden auswärts gestellt, die äußeren bogig zurückgekrümmt, (3—) 10—15(—18) em lang, etwa 1,5 mm dick, fast halbstielrund, gefächert, allmählich spitz ausgezogen, weich, schlaff, hellgrün bis selten gelbgrün oder am Grunde rötlich, durchscheinend, zuletzt sich ablösend, am Grunde scheidenartig mit bräunlichem Scheidenrande und hier die Sporangien in eleicher Verteilung tragend wie die vorige Art. Abstoßungsflächen der Grundachsenlappen ungefurcht. Makrosporen matt weiß, fast 0,5 mm dick, dicht mit langen, dünnen, in der Regel spitzen Stacheln besetzt. Mikro-- sporen bräunlich, glatt. Sporenreife ‚Juli bis September. In Teichen und kleinen Seen mit sandigem bis torfig-schlammigem Boden, in der Regel bis etwa 1 m tief, selten tiefer. 216 P. Junge. Im mittleren Gebiet sehr selten und nur Itzehoe: im Mühlteiche der Lohmühle! und in den beiden unteren (besonders dem untersten) Steinteichen! (Prahl 1880). Formen. Bisher nieht beobachtet. G. Verschleppte Arten. 1. Familie. Polypodiaceae. Martius Icon. seleet. plant. eryptog. Brasil. 83 (1828/34). 3. Gattung. Aspidium. Swartz in Schrader Journal II. 4. 19 (1801) veränd. Bei uns eine Art verschleppt. Aspidium lonchitis Swartz in Schrader Journal Il. 30 (1801). 4. Grundachse kurz, dick, aufsteigend bis aufrecht, an den jüngeren Teilen spreuschuppig. Blätter dicht gestellt, derb-lederig, winterhart. oberseits dunkelgrün, unterseits hellgrün, (10—)20—60 em lang, flach. Blattstiel kurz, 2—6 em lang, am Grunde schwarzbraun, oberwärts blaß- erün bis gelberün, dicht mit braunen Spreuschuppen besetzt. Blattfläche schmal-lanzettlich, 6—8mal länger als breit, nach unten ganz allmählich, nach oben plötzlicher verschmälert, einfach gefiedert. Abschnitte jeder- seits zu 20—40 (oder mehr), wechselständig, selten genähert und gegen- ständig, kurz gestielt bis fast sitzend, am Grunde der Blattfläche kurz- dreieckig bis eiförmig, nach oben hin lanzettlich, rechtwinklig abstehend und nach der Spitze sichelförmig umgeneigt, an ihrem Grunde keilförmig verschmälert und ganzrandig, gegen die Spitze gesägt mit stachelspitzigen Zähnen, am Grunde der oberen Seite mit vorgezogenem Öhrchen, am (runde der Blattfläche auch abwärts mehr oder weniger geöhrt. Sori jederseits des Mittelnerven einreihig, fast mittelständie, auf den Nerven rückenständig. Schleier groß, häutig, bleibend. Sporen bohnenförmig, braun, dieht mit Stacheln besetzt. Sporenreife August und September. Tondern: bei Gallehuus (H. Schmidt 1910!) in einem etwa 35jährigen Bestande österreichischer Schwarzkiefern vereinzelt. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. DD m u | 4. Familie. Salviniaceae. Du Mortier Anal. des Famill. 67 (1829). 1. Gattung. Azolla. Lamarck Eneyclop. I. 343 (1783). Bei uns eine Art verschleppt. Azolla caroliniana Willdenow Spec. plant. V. 541 (1810). Achse der schwimmenden Pflanze wagerecht, 1—3 em lang, reich verzweigt, mit zahlreichen Wurzeln. Blätter zweireihig, abwechselnd, senähert, bis fast zum Grunde zweilappig. Untere Blätter der Zweige länglich, stumpf, obere oval-länglich, spitzlich. Blattlappen ungleich; obere Lappen schwimmend, mit einer Höhlung auf der Innenseite, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, behaart; untere Lappen unter- getaucht, die Sori tragend. Kapseln zu 2—4 am unteren Lappen des ersten Blattes eines Seitenzweiges, einfächerig, ungleich groß, entweder mit einem Makrosporangium oder mit zahlreichen Mikrosporangien. Makrosporangien mit je einer Makrospore, Mikrosporangien mit mehreren Mikrosporen. Pinneberg: auf der Mühlenau nördlich von der Eisenbahnbrücke in großer Menge (Gebhardt 1904)!!, 1905!!, 1906 !!. “ D. Geschichte und Kritik. 1. Familie. Polypodiaceae. 1. Athyrium filix femina Roth. Die Pflanze wird für das Gebiet zuerst genannt von Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780]). Hornemann trennt (Oee. Plantel. 3. Aufl. II. 361 [1837]) ab: #. molle (— Athyrium molle Schumacher Fl. Saell. II. 15 [1803] = Polypodium molle Schreber Spieil. Fl. Lips. 70 [1771)), 7. tröfidum (= A. tröfidum Schumacher a.a.O. 1]. 15 [1803] = Polypodium trifidum Hoffmann Deutschl. Fl. 11. 7 [1795]) und d. ovatum (— 4. ovatum Roth Tentamen Fl. Germ. III. 64 [1800]. Für alle drei Formen ist nach den Diagnosen eine Beziehung auf heute unterschiedene 218 P. Junge. Formen nicht sicher möglich; wahrscheinlich gehören alle drei Abarten zur f. fissidens und zu Übergängen nach ‚f. multidentatum. Schumacher nennt (Fl. Saell. II. 16 [1803]) ‚f. {axıım. Diese Form nennt Moore (Nat.-Pr. Brit. Ferns II. 34 [1859]) mit dem Autornamen Schu- machers, aber mit abweichender Diagnose, so daß eine Identität seiner und der dänischen Form ausgeschlossen erscheint. Was unter die Be- zeichnung Zasxım Schum. zu bringen ist, ist unklar. Deshalb habe ich den Namen für die Mooresche Form gegeben. Luerssens f. sublatipes scheint an feuchten, schattigen Standorten nicht allzu selten zu sein; ‚f. Zatipes Moore aber, nach welcher jene Form einen Übergang bildet, konnte bisher nur einmal nachgewiesen werden. f. doodioides Lowe und ‚f. confluens Moore sind möglicherweise als konstante Formen mit monströsem Einschlag anzusehen. Auf den Nordseeinseln war die Art bisher nicht bekannt. Im Jahre 1910 konnte sie auf Föhr festgestellt werden, und zwar mit Aspidium filie mas, A. spinwlosum und Blechnum spicant an Gräben fern von Gärten, Anlagen und Vogelkojen, so daß an ihrem ursprünglichen Auftreten nicht gezweifelt werden kann. 2. Cystopteris fragilis Milde findet sich zuerst in der Flora Danica VII. t. 401 (1768) für Dänemark angeführt. Weber erwähnt die Pflanze in den „Primitien“ nieht aus Holstein, so daß vielleicht anzunehmen ist, daß die Art bis dahin aus diesem Gebiete nicht festgestellt war, sondern Oeder nur aus anderen (damals) dänischen Gebieten vorgelegen hat. Die erste sichere Angabe findet sich bei Buek (in Hoppe Bot. Taschenb. 107 [1801]) für Hamburg. Erst mehr als drei Jahrzehnte später bringt Horne- mann die Notiz: „Häufig... in den Herzogtümern“ (Oec. Plantel. 3. Aufl. 11. 362 [1837)). Entgegen dieser Angabe ist die Pflanze keineswegs häufig, wenn sie auch früher häufiger gewesen sein wird und noch jetzt an manchen Standorten übersehen sein mag. Daß die Pflanze recht selten ist, zeigt die Aufzählung von nur 13 Fundorten durch Prahl (Krit. Fl. 282 [1890]). Heute sind zwar 68 Standorte bekannt, aber an keinen derselben ist die Farnart in besonders großer Menge vorhanden, fast alle liegen weit zerstreut und an einigen derselben ist die Pflanze sicher ver- nichtet, an anderen seit Jahrzehnten nicht wieder festgestellt und kaum noch vorhanden. Der Blasenfarn ist an allen von mir mit !! bezeichneten Orten mit Ausnahme der Kupfermühle bei Friedrichsruh noch vorhanden, außerdem erst vesp. noch in den letzten Jahren festgestellt worden bei: Buchhorst, Hohen- horn, Sirksfelde, Lütjensee, Grönwohld, Siek, Hoisdorf, Sprenge, Seefeld, (Wuiekborn, Henstedt, Hüttblek, Israelsdorf, Schwartau, Gr. Parin, am Schürsdorfer Vierth, Kl. Timmendorf, Brügge, Kl. Flintbek, Haby, Ow- schlag, Elleruhe, Geel, Füsing, Glücksburg und Andrup. Seit Jahrzehnten Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 219 nicht wiedergefunden, trotzdem an manchen Orten nachgesucht worden ist, und daher unsicher ist der Farn bei: im Sachsenwalde, an der Kirch- hofsmauer bei Nusse (von mir vergeblich gesucht), Linau, Reinbek, Volks- dorf, Winterhude, Niendorf, Teutendorf (von mir vergeblich gesucht), Ras- dorf, Schnellmark, Wellspang, Maasbüll, Holnis, Freudenthal, Osterholm und Meels. Sicher verschwunden ist die Pflanze bei der Kupfermühle, zwischen Mönkeberg und Dietrichsdorf, an der Holtenauer und Knooper Schleuse. Wahrscheinlich ist sie auch bei Halk nicht mehr vorhanden, da die Pflanzen von Bewohnern von Halk ausgegraben und in die Gärten gebracht worden sind. Die Pflanze findet sich öfters an Feldsteinmauern. Wo diese (be- sonders bei Wegebauten) beseitigt werden, geht sie ein. Da sie aber nicht an die Steinwälle gebunden ist, sondern an zahlreichen Stellen in Knieks auftritt (hier gern am Grunde älterer Stämme und zwischen Wurzeln), so wird sie auch bei gänzlichem Verschwinden der Steinwälle unserer Flora erhalten bleiben. Am leichtesten zu erkennen ist der Farn gegen Ende April und im Anfange des Monats Mai. Sein frisches Grün läßt ihn in dieser Zeit, wo er noch nicht von später sich ent- wiekelnden Pflanzen überwuchert ist, leicht ins Auge fallen. Unter unsern Farnkräutern entwickelt der Blasenfarn seine Wedel am frühesten. In Ratekau sammelte ich dieselben schon am 3. April (1910). Die Angaben der Art von Alsen nach Petersen (Programm Sonderb. 46 [1891]) sind nach Mitteilung des Verfassers zu streichen. | 3. Aspidium dryopteris Baumgarten wird genannt von Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780]) und von Hornemann (Oec. Plantel. 1. Aufl. 680 [1796], 3. Aufl. 356 [1837]) (Flora Danica XXXIH. 1943 [1829)). 4. Aspidium Robertianum Luerssen. Das Vorkommen dieses Farns gehört zu den größten Merkwürdigkeiten in der Zusammensetzung der Farnkrautflora des besprochenen Gebiets. In dem auffällig zerworfenen Moränengebiet der Hüttener Berge, das noch viel Ursprüngliches besitzt, sammelte Herr A. Christiansen im Mai Aspidium lobatum. Er besuchte am 9. August den Standort zusammen mit Herrn Dr. Prahl. Bei dieser Gelegenheit wurde dann A. Robertianum in ganz geringer Entfernung vom Standorte des A. lobatum aufgefunden. Auf eine Mitteilung hin wanderte ich am 16. August nach Brekendorf und fand beide Farne. Auf eine Karte an Herrn J. Schmidt wurde mir die Mitteilung, dal 4. Robertianum von ihm schon am 2. August entdeckt worden sei; später konnten die Belegexemplare von mir eingesehen werden. Östlich von Brekendorf steigt die Straße nach Ascheffel leicht hinan. Am Wege entlang führt ein Steinwall, durch einen schmalen Graslandstreifen von der Straße getrennt. Auf diesem Streifen liegen 220 P. Junge. dieht oder zerstreut größere Feldsteine umher, und zwischen ihnen heraus wächst auf beschränktem Gebiete, doch in beträchtlicher Wedelanzahl, der Storchschnabelfarn. Im nördlichen Deutschland (Flachland) ist der Farn bisher nur an einzelnen oder ganz wenigen Standorten in Westpreußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Provinz Sachsen und Anhalt nachgewiesen worden. In einigen Fällen des Auftretens ist eine Verschleppung mit Steinen sicher resp. wahrscheinlich, in anderen völlig ausgeschlossen. Auch in den Hüttener Bergen ist an irgend eine Verschleppung nicht zu denken; die Verbreitung nach hier muß auf natürlichem Wege erfolgt sein. Die in südlicher Richtung nächstgelegenen Vorkommen finden sich im Harze und im han- növerschen Mittelgebirge. Aus ganz Dänemark ist die Pflanze nicht bekannt. Eine bifide Form erwähnt Milde (Nova Acta XXVI. 2. 642 [1858)), ohne sie zu benennen. Sie findet sich nur ganz vereinzelt. 5. Aspidium phegopteris Baumgarten nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780]. In der Flora Danica findet sich (XXI. 1241 [1799]) eine wenig gute Abbildung. Während A. dryopteris sehr beständig ist, kommt es bei A. phegopteris besonders im dichten Bestande und an feuchten, schattigen Orten zur Ausbildung einiger Kleinformen. 6. Aspidium thelypteris Swartz wird erwähnt von 0. F. Müller (Flora Danica XII. 760 [1778]) und Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780)). Die Art ist wenig formenreich; ‚f. Rogaetzianum findet sich nieht nur im dichten Gebüschen der Moore und Sümpfe als durch den schattigen Stand- ort erzeugte Form, sondern auch, allerdings seltener, an freien Standorten. Während die Form im Schatten die Sori häufig nur in geringer Zahl und Größe ausbildet, zeigt sie an sonnigen Standorten (z. B. im Clempauer Moore und am Tröndelsee) normale Fruktifikation. Die f. incisum ist dagegen auch im schleswig-holsteinischen Florengebiet nur an schattigen Orten im dichten Bestande der Art beobachtet worden und vielleicht nur als monströs veränderte Bildung anzusehen. Dafür spricht, daß die Form in der Regel mit f. m. böfidum, zuweilen auch mit f. m. bifurcum zusammen gesammelt wurde. Zu beachten ist, f. distans W arnstorf (Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXXV. 128 [1893]) mit entfernten, aus breitem Grunde dreieckigen, zu- weilen sichelförmig gekrümmten, spitz zulaufenden Abschnitten 2. Ordnung. 7. Aspidium montanum Ascherson ist im Gebiet um Hamburg und in Lauenburg am weitesten verbreitet. Dementsprechend findet es zuerst Erwähnung bei Buek (Hoppe Bot. Taschenb. 107 [1801]. Zwar erwähnt die Flora Danica den Berg-Schildfarn bereits früher (XVIIL 1121 [1792)), doch nicht aus Schleswig-Holstein. Eins der ältesten von mir gesehenen Exemplare aus unserem Gebiete stammt von J. Vahl; es ist bezeichnet: Holstein 1823!. Eine genaue Fundortsangabe fehlt. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. | “. P. Prahl führt (Krit. Fl. 280 [1890]) nur vier schleswigsche Fund- orte auf (davon zwei als fraglich) mit dem Bemerken, daß die Pflanze in Schleswig neuerdings nicht beobachtet worden sei. Prahl selbst fand nicht viel später einen Standort in Schleswig bei Hadersleben (Ber. Deutsche Bot. Ges. IX. [1891]), dem sich bald andere anreihten. Auch in Holstein ist der Farn weiter verbreitet als früher festgestellt war, und sicher ist er noch an vielen Orten des Heidegebiets in Wäldern und Gebüschen auf feuchtem, sandigem Boden zu beobachten. Zu beachten ist f. rotumdatum Laubenburg (Ber. Nat. Ver. Elberf. 9. 58 [1899]) mit sehr breiten, rundlich-eiförmigen, abgerundeten Abschnitten 2. Ordnung. 8. Aspidirum filix mas Swartz nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780)). Die Pflanze ist sehr formenreich; die Formen können in sehr verschiedener Weise kombiniert sein und sind durch zahlreiche Übergangsformen mit- einander verbunden. Lange führt ‚f. paleaceum Metten. für Husum: Morgenstern (Didrichsen) an (Haandb. Danske Fl. 4. Aufl. 17 [1886]). Ascherson be- zweifelt (Synops. Mitt. Europ. Fl. I. 28 [1896]J) das Auftreten der Abart bei Husum und zwar mit Recht. Die im Kopenhagener Herbar befind- liche Pflanze gehört zu einer stark spreuschuppigen Unterform der F. erenatum!; die Schleier entsprechen denen der genannten Form. Eine Korrektur der Langeschen Bestimmung hat schon 1893 Kiaerskou (in sched.) gegeben. Auch Exemplare vonSchleswig: Ellingstedt (Didrichsen 1850), welche Lange zu paleaceum zählte, gehören nicht dahin. Von Formen wird .aus dem Gebiete zuerst f. m. erosum nach Schkuhr (Kryptog. Gew. t. 45 [1509])) als von Nolte in Holstein beobachtet er- wähnt. Weitere Formen geben Lange (Haandb. Danske Fl. 4. Aufl. 17 [1886]) und Prahl (Krit. Fl. 280/81 [1890]) an. Einige Formen sind von mir nicht als Unterformen anderer Formen gefaßt worden, sondern, da sie bei verschiedenen anderen Formen auftreten können, in erweitertem Sinne als selbständige Formen gebracht worden. Das gilt z. B. von F. imbricatum und f. acummmatum. 9. Aspidium ceristatum Swartz erscheint zuerst bei Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780]. Im Gegensatze zu den verwandten Arten ist A. erzstatum sehr wenig variabel. Mißbildungen treten anscheinend nur an wenigen Orten und auch hier nur in einzelnen Stücken auf. 10. Aspidium spinulosum Swartz wird für das damalige Dänemark (vor 1777), also auch für den größten Teil des besprochenen Gebiets, von Müller angegeben (Flora Danica XI. 707 [1777). Die Abbildung gehört zu A. eu-spinulosum. Der nächste Band des Werkes zeigt A. dila- tatum (XII. 759 [1778], und zwar als Polypodium Dryopteris. Spezielle Standortsangaben fehlen hier wie im ersten Falle. 4. dilatatım erscheint 939 P. Junge. noch ein zweites Mal in der „Flora Danica“, und zwar XXIII. 1346 (1808) nach Hornemann als 4. filöx mas. Bei Weber fehlt die Art merkwürdiger- weise; nicht ausgeschlossen ist, daß sie entweder unter Polypodium eristatum oder Polypodium Dryopteris (Prim. Fl. Hols. 74 [1780]) mit ent- halten ist oder die letztere ganz umfaßt. IX 10. Aspidium eristatum X spinulosum — A. uliginosum Nyman. Milde gibt (Nova Acta XXVI. 2. 537 [1858]) die Kreuzung als von Häcker bei Lübeck gesammelt an. Später sagt er: „von Häcker zugleich mit A. eristatum in den Brenutelschen Centurien ausgegeben“ (Höhere Sporenpfl. Deutschl. ete. 56 [1865]. Das von mir gesehene Exemplar der Centurien (Uryptog. vascul. exsiec. no. 299) enthält nur A. eristatum (Herb. Gen. Lübeck), so daß anzunehmen ist, daß nur zufällig unter A. eristatum geratene Exemplare der Hybriden Milde vorgelegen haben. Dafür spricht auch die Tatsache, daß das Herbarium des Naturhistorischen Museums in Lübeck als solche bezeichnete Stücke der Kreuzung nicht besitzt und daß unter Häckers reichlichem Material von A. eristatum nichts von 4. uliginosum sieh vorfindet. Luerssen wiederholt (Farnpflanzen 429 [1889] die Angabe Mildes in Nova Acta: Torfmoor bei Wesloe und andere Moore um Lübeck. Im Lübecker Herbarium fehlen neben Bastard- pflanzen von Wesloe auch solche aus anderen Mooren um Lübeck. Bei Wesloe liegen drei Moore, das eine nördlich des Ortes am Lauerholz, das zweite nördlich der Straße nach Schlutup (größtenteils aufgeforstet), das dritte am Landgraben südöstlich des Ortes. Nur das letzterwähnte Moor besitzt A. eristatum sowie zugleich A. eu-spinulosum und zwischen beiden A. uliginosum, letzteres wenig. Von hier dürften Häckers Hybriden stammen. Auffällig ist allerdings, daß Milde 1867 (Filices Europ. et At- lant. 131 [1867]) bei Aufzählung der Orte, von denen er A. uliginosum sah, Lübeck nicht erwähnt, während die übrigen Fundorte der „Höheren Sporenpflanzen“ wieder auftreten. Prahl erwähnt in der „Kritischen Flora“ die Kreuzung nicht; Knuth nennt sie (Fl. Schlesw.-Holst. 804 I11887]). Wie die neueren Funde zeigen, ist die Pflanze weiter verbreitet; sie ist sicher vielfach übersehen. C. T. Timm fand bei Pinneberg: Ellerbek 1864 eine möglicherweise hierher gehörige Form (Verhandl. Naturw. Ver. Hamb. 92 [1880]). Im Herbarium €. T. Timm ist die Pflanze nicht vorhanden. Aspidium lonchitis Swartz in Schrader Journal 1800. II. 30 (1801) ist bei Tondern als verschleppt zu betrachten. Mit den Samen der öster- veichischen Schwarzkiefern mögen in der Baumschule Sporen des A. lonchitis in den Boden gelangt sein. Mit den jungen Pflanzen kamen sie an den jetzigen Standort nach Gallehuus. Ein einheimisches Vorkommen scheint völlig undenkbar; dagegen spricht neben den besonderen Verhältnissen des Fundortes der Verlauf der Verbreitungsgrenze der Art nach Norden; Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. DD die Grenze geht ungefähr am Nordrande der höheren deutschen Mittel- gebirge entlang. Zwar sind einige wenige Fundorte nördlich dieser Grenze bekannt geworden; sie werden aber mit Wahrscheinlichkeit auf Ver- schleppung zurückgeführt. 11. Aspidium lobatum Swartz ist ebenso wie A. Robertianum erst im letzten Jahre (1910) im Florengebiete Schleswig-Holsteins entdeckt worden („Die Heimat“ XX. 9. 204 [1910)). Am 23. April d. .J. ging ich von Pöppendorf bei Travemünde nach Neustadt. Zwischen Ivendorf und Ovendorf (Lübecker Gebiet) fielen mir sehr gut erhaltene vorjährige Blätter eines Farnes auf, der unter reichlichem A. filie mas an einem Knick am Grabenrande stand. Zu meinem Er- staunen war die betreffende Pflanze A.lobatum. Nur ein einziges Exemplar war vorhanden. Besonders aus diesem Grunde legte ich der Entdeckung zunächst keine große Bedeutung bei und prüfte, mit andern Dingen be- schäftigt, für den Augenblick nicht weiter nach. Die Pfingstferien führten mich am 17. Mai nach Alsen. Von dem Dorfe Atzerballig östlich liegt der S4 m hohe Hügeberg, der höchste Punkt Alsens. Zu meinem größten Erstaunen fanden sich am Wegrande nördlich des Berges am Gebüsch zwei kräftige Stöcke des A. lobatum, wie bei Lübeck in ursprünglicher Formation. Eine Nachprüfung der Literatur ergab, daß sich der Lübecker wie der Alsener Fundort zwanglos den übrigen norddeutschen Standorten wie auch denen Dänemarks anschließen und daß auch hinsichtlich der Art des Auftretens eine gewisse Analogie stattfindet. Nach Südosten resp. Süden hin ist der Farn in Mecklenburg, Brandenburg und Hannover unserm Gebiete nächstgelegen festgestellt. In Mecklenburg sammelte ihn Roeper 1841 in zwei Exemplaren bei Rostock (Zur Fl. Mecklenb. 100 [1843]), nach Krause in den Barnstorfer Tannen (Fl. Mecklenb. 2 [1893]); ferner wurde er bei Sülze beobachtet (nach Boll, Mecklenb. Archiv Naturg. XIV. 327 [1860]). An beiden Standorten ist die Art verschollen; ebenso ist sie an dem unsicheren Fundort Güstrow nicht näher festgelegt worden. Für Brandenburg ist die Zahl der bekannt gewordenen Funde etwas größer; in der Mehrzahl gehören dieselben dem Süden der Provinz an. Das Florengebiet der „Nordwestdeutschen Tiefebene“ wies die Art bisher sicher nur in Oldenburg bei Dreibergen auf. Sie ist hier seit langem verschollen. Auch bei Neuenkirchen (Böckel, Kryptog. Gefäßpfl. Oldenburgs und Bremens 27 [1853]) hat seither niemand etwas von der Pflanze ge- sehen. Buchenau nimmt für den Dreibergener Standort (Fl. Nordwestd. Tiefebene 24 [1894]) Anpflanzung an, aus welchem Grunde, wird nicht gesagt. Gegen eine Verschleppung aus Gärten spricht m. W. die Tat- sache, daß 4A. Zobatum im nordwestlichen Deutschland als Gartenpflanze nicht vorkommt oder wenigstens früher nicht vorkam. 224 P. Junge. Nach Süden hin (im Mittelgebirge) erscheint 4A. lobatum zerstreut. Für Dänemark gibt Lange (Haandb. Danske Fl. 20 [1886]) die Art von Falster an; an gleicher Stelle nennt er A. angulare von Seeland und aus Jütland, und zwar hier von einem Orte nahe der Grenze von Schleswig, aus dem Stenderup-Holz bei Kolding. Ich sah keine Exemplare von hier, möchte aber in Betracht des Verbreitungsgebiets dieser Art annehmen. daß sowohl die jütische wie auch die seeländische Pflanze zu A. lobatıum gehören. Diese Art erwähnen Möller und Ostenfeld (Bot. Tidsskr. 383 [1901]) von einem sicheren jütischen Fundorte, Lange von Lolland (Rettels. og. Tilföjels. 5 [1897]: A. aculeatum). Auf Lolland wächst der Farn an einem Steinwall. Ähnlich stehen einige Exemplare an dem dritten, von Christiansen am 23. Mai d. J. entdeckten Standort in den Hüttener Bergen, der sonst seiner Art nach den beiden anderen Fundstellen des Gebiets gleicht, aber eine etwas erößere Anzahl (6--8) von Pflanzen aufweist. Es muß wundernehmen, daß diese kräftige Pflanze so lange über- sehen worden ist. Die Erklärung dürfte in dem spärlichen Auftreten wie in der Tatsache zu finden sein, daß die Wedel der Art zwischen denen von 4A. filix mas, mit dem A. lobatum zusammen vorkommt, wenig hervor- stechen, verschwinden. Wenn im Frühjahre die Blätter der ersteren Art abgestorben sind, ist die Auffindung der zweiten Spezies am ehesten möglich. 12. Omoclea struthiopteris Hoffmann. Die erste Erwähnung in der Literatur erfuhr das Vorkommen bei Hadersleben durch Ascherson (Synops. Mitt.-Europ. Fl. I. 43 [1896]. Der Straußfarn wird außerdem von Hornemann (Oee. Plantel. II. 371 [1837]) für Itzehoe, von Borchmann für Trittau: am Wege nach dem Försterhause angegeben. Bei Itzehoe hat später niemand etwas von Onoclea gesehen; Exemplare fehlen im Kopen- hagener Herbar. Auch bei Trittau ist die Pflanze trotz vielen Suchens von keinem anderen Floristen außer Borchmann! gesammelt worden. Wahrscheinlich hat es sich um kultivierte Exemplare gehandelt. L. Hansen cab den Farn in seinen Exsiccaten aus! (Schlesw.-Holst.-Lauenb. Fl. 1297 [1862]); die Pflanzen stammen nach Prahl (Krit. Fl. 284 [1890]) wahr- scheinlich aus dem botanischen Garten in Kiel. 13. Blechnum spicant Withering verzeichnet Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [1780]) für Holstein, schon früher Oeder (Flora Danica Il. 99 [1763]) für das damalige Dänemark. Die Formen der Art sind wenig bedeutend. Die Bezeichnung f. compleeum Laubenburg (Naturw. Ver. Elberfeld IX. 30 [1899]) ist durch f. anomalum Moore (Nat.-Pr. Brit. Ferns II. 218 [1859]) zu ersetzen. Die Übergangsformen nach f. serratum entsprechen nahezu der f. subserratum Moore (a. a. ©. II. 212 [1859]). Krieger trennte (Hedwigia XLV. 249 [1906]) nach dem Verhalten der Spitze der Blattabschnitte ‚f. rotundatum Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 225 und ‚f. cuspidatım. Beide Formen kommen bei uns vor, nicht selten an derselben Pflanze. 14. Asplenum trichomanes L. sammelte Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [1780]) zwischen Gaarden und Hagen bei Kiel. Hornemann nennt (Oec. Plantel. 2. Aufl. 913 [1806]) die Art als selten m Dänemark (wozu er Schleswig rechnet) und häufiger in Holstein; später erwähnt er einzelne Standorte (a. a. O. 3. Aufl. 364 [1837)). Die Pflanze wächst an nahezu sämtlichen beobachteten Vorkommen an Steinwällen; nur ganz vereinzelt gedeiht sie an Abhängen und in Knicks an den „Stubben” und zwischen den Wurzeln älterer Bäume. Da die Steinwälle mehr und mehr beseitigt werden, schwindet auch das Asplenum. An manchen Standorten (Kirchhofswällen) hat die Ordnungs- liebe der Menschen, welche die Zwischenräume der Steine mit Mörtel ausgefüllt haben, die Farnart eingehen lassen. Die Pflanze ist mit Sicherheit noch zu finden bei Lütau, Ratzeburg, Glashütte, Rausdorf, Siek, Bünningstedt, Dummersdorfer Travehöhen, Sierks- dorf, Schlamersdorf, Kasseedorfer Holz (nach Ch. Sonder), auf Fehmarn, bei Schotthorst, Ahlefeld und Brekendorf, also an 14 resp. 15 Orten. Sie ist nicht mehr vorhanden bei Gülzow, an der Behlendorfer Kirchhofsmauer und im Behlendorfer Walde (nach Friedrich Fl. Lübeck 46 [1895]), zwischen Reinbek und Friedrichsruh, zwischen Börnsen und Escheburg (nach C. T. Timm), in Volksdorf, an der Trittauer Kirchhofs- mauer, bei Großensee, in Israelsdorf, im Lauerholz (beide Angaben vielleicht identisch), in Pöppendorf, Travemünde, Ratekau (?), Segeberg. Plön, Grebin (am mir bezeichneten Ort verschwunden), bei Gaarden, Achterwehr, am Viehburger Walde, bei Kleinsoltholz, bei der Kupfermühle, auf den Düppeler Höhen und bei Atzerballig. An allen aufgezählten Orten wurde die Pflanze trotz genauen, an manchen Stellen von verschiedenen Floristen wiederholten Suchens seit ‚Jahren resp. ‚Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen. Sie fehlt mithin an wenigstens 23 Orten der Auf- zählung. An den übrigen 17 Orten ist das heutige Auftreten unsicher. Jeden- falls sind auch von ihnen manche nicht mehr gültig, so daß höchstens die Hälfte der Fundstellen noch Gültigkeit besitzt, wahrscheinlich aber weniger. Die Standortsaufzählung gibt mit 55 Stellen mehr als das Doppelte der Angaben der „Kritischen Flora“. Die 28 neuen Angaben beruhen nur z. T. auf Funden neueren Datums; manche ältere Angaben waren in Herbarien vergraben. So erklärt sich die Anzahl von nur 15 sicheren Orten des Vorkommens. In Schleswig ist A. trichomanes viel seltener als im Holstein; von den 55 Fundorten kommen nur 11 auf Schleswig. Diese Verteilung zeigt die Wichtigkeit der Lage Holsteins für den Pflanzenreichtum bei leichter 15 996 P. Junge. möglicher Einwanderung. Von den 11 schleswigschen Angaben sind nur drei aus den Hüttener Bergen sicher gültig. Zu achten ist bei uns außer auf andere Formen auch auf Exempiare, welche durch oberwärts auf kurzer Strecke grünen Mittelstreif auf A. viride hinweisen (so beobachtet von Sadebeck und Laubenburg;). 15. Asplenum septentrionale Hoffmann wächst an ähnlichen Orten wie die vorige Art und teilt daher deren Schicksal. Die Pflanze, aus dem Gebiete zuerst angegeben durch Hornemann (Oec. Plantel. 3. Aufl. 364 [1837]) von Friedrichsruh, schon früher von Oeder (Flora Danica 1. 60 [1761]) für Dänemark (nicht Schleswig-Holstein) vermerkt, ist mit Sicherheit nur noch bei Kasseburg zu finden. Bei Witzhave und Rausdorf ist ihr heutiges Auftreten unsicher. An allen übrigen Orten ist sie nicht mehr vorhanden. Eine der f. simplex anscheinend gleiche Form nennt Christ (Farn- kräuter Schweiz 104 [1900]) aus dem Apennin. 16. Asplenum ruta mauraria L. ist ebenso wie der nordische Streifen- farn sehr selten geworden. Von 17 resp. 18 überhaupt festgestellten Orten des Auftretens haben nur drei noch heute die Pflanze aufzuweisen. Die ältesten Angaben aus dem Gebiete finden sich bei Peder Kylling (Viridarium Danicum 143 [1688], und zwar als Ruta muraria, nach C. Bauhin (Pinax theatri botanici 356 [1623]), von Beftoft und Nustrup. An beiden Orten ist die Pflanze verschwunden. Oeder nennt den Farn (Flora Danica IV. 190 [1765]) nicht aus unserem Gebiete. Aus Holstein wird er zuerst durch Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [1780]) genannt, später durch Hornemann (Oec. Plantel. 2. Aufl. 914 [1806]. Der Webersche Standort, das Kattentor bei Kiel, ist seit langen ‚Jahrzehnten so ver- ändert (das Tor niedergerissen), daß die Mauerraute verschwunden ist. Die Fundorte in der Nähe Hamburgs, aufgezählt bei Buek (Hoppe Bot. Taschenb. 107 [1801]), Klatt (Kryptog. Hamb. 12 [1868]) und €. T. Timm (Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 90 [1880]) sind heute ebenfalls ungültig. Das gleiche gilt von den Trittauer Fundstellen. Zwar steht die Kirche noch, die Mauerraute aber fehlt. Der Steinwall am Wege nach Großensee, an dem sie vorkam, ist weggerissen (1890). Bei Rotenbek und Gr. Pampau ist sie stets (seit Jahrzehnten) vergeblich gesucht worden; Exemplare von hier liegen nicht vor. Auch bei Siek ist der Farn nicht mehr zu holen; Feuer hat die Kirche zerstört. Die Marienkirche und die Dom- kirche in Lübeck stehen noch, aber den Farn besitzen beide nach Friedrich (Fl. v. Lübeck 46 [1895]) nieht mehr; der Grund des Eingehens wird nicht angegeben, wahrscheinlich ist er, wie wohl auch bei Trittau, Beftoft und Nustrup, in Reparaturen zu suchen. Von allen Standorten im Süden des Gebiets besitzt nur der Ratzeburger noch Gültigkeit. Das Farnkraut steht hier in Mauerritzen des Organistenhauses und des Dom- Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. DIT hofes (Friedrich, Fl. v. Lübeck 46 [1895]); am Dome selbst ist es nicht mehr vorhanden. Am Sonderburger Schloß haben Petit (Florist. Beskriv. af Als 22 [1881]) und H. Petersen (Beiträge z. Fl. v. Alsen 47 [1891]) ebenso wie ich selbst die Pflanze vergeblich gesucht. Auch bei Düppel scheint sie jetzt zu fehlen. Erhalten ist sie dagegen noch an den Föhrer Kirchen. Hier ist sie von der ‚Johanniskirche zu Nieblum seit langem bekannt, seit kurzem erst von der Laurentiuskirche auf Westerland-Föhr (Knuth FI. Nordfries. Inseln 155 [1805)). Asplenum adiantıum nigrum 1. Spee. plant. ed. 2. 1541 (1763) findet sich in einem kümmerlichen Exemplar in Noltes Herbar, als von Forch- hammer „Zwischen Neumühlen, and Oppendorf“ gesammelt. Hennings wiederholt die Angabe (Schriften Nat. Ver. Schlesw.-Holst. II. 1. 207 [1876)). Wenn auch nicht ausgeschlossen ist, daß es sich bei dem Standorte um ein weit vorgeschobenes, ursprüngliches Vorkommen gehandelt hat (ähnlich dem von Aspidium Bobertianum), so ist doch die Ursprünglichkeit höchst unsicher, da jede Bestätigung des Fundortes aus späterer Zeit fehlt. Eine Aufnahme unter die Zahl der heimischen Arten erscheint daher ausge- schlossen. Auch unter die verschleppten Pflanzen möchte ich die Art nicht aufnehmen, da nicht sichergestellt ist, ob es sich nieht um kultivierte Exemplare gehandelt hat. Asplenum germanicum Weis Cryptog. Fl. Goetting. 299 (1770) — A. septentrionale > trichomanes nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [1780)]) für Holstem. Die Angabe wiederholen Hoffmann (Deutschlands Flora 15 [1705] und Hornemann (Oec. Plantel. 2. Aufl. 914 [1806]. Eine zweite Notiz gibt Buek (Hoppe Bot. Taschenb. 107 [1801])) für Hamburg. Diese Angabe wiederholen Milde (Höhere Sporenpfl. 33 [1865]) und nach ihm Luerssen (Farnpflanzen 246 [1889]. Ob Milde Exemplare von Hamburg sah, ist nicht bekannt. Später ist die Kreuzung weder bei Hamburg noch sonst irgendwo in dem besprochenen Gebiete gefunden worden; auch sah kein Florist Exemplare aus dem Gebiete. Zwar ist auch bei dieser Pflanze ein Auftreten in Schleswig-Holstein nicht ausgeschlossen, weniger noch als bei A. adiantım nigrum, da ja die Eltern vorhanden sind, doch sind die bisherigen Angaben zu unsicher, als daß sie die Aufnahme des A. germanicum unter die Pflanzen des Gebiets ermöglichten. Prahl ver- mutet für Webers und Bueks Angaben eine Verwechselung mit Formen von 4. ruta muraria (Krit. Fl. 283 [1890)). 17. Pteridium agquilinıem Kuhn ‚nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 73 1780). Lowes f. furcans (Our Native Ferns Il. 411 [1880]) ist eime Kom- bination von ‚f. m. bifidum und f. m. Furcatum. 18. Polypodium vulgare L. erwähnt bereits Simon Paulli im Jahre 1648 im „Dansk Urtebog“, später Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780)). 15* 28 P. Junge. Die außerordentlich zahlreichen Formen des Gebiets sind früher fast völlig unbeachtet geblieben. Einige Exemplare der Hansenschen Sammlung enthalten neben dem Typus f. m. bifidum, wohl zufällige (Herb. Scehlesw.-Holst.-Lauenb. Fl. 2. 95 [1833). C. T. Timm sammelte ‚f. m. Furcatum (Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 89 [1880])). Prahl erwähnt (Krit. Fl. 280 [1890]) neben ‚f. m. bifidum noch ‚f. auritum, welche Form in schwacher Ausbildung bereits früher aus Dänemark abgebildet worden war (Flora Daniea XVII. ti. 1060’11792)). Umfassende Formenunterscheidungen gaben (oft zu weitgehend und sehr ungleichwertig) besonders die englischen Floristen, in erster Linie Moore und Lowe. Sie trennten nieht P. serratum Willd. von dem typischen P. vulgare ab. Die Folge ist, daß zahlreiche ihrer sonst abgetrennten Formen sowohl zu P. vulgare als zu P. serratum gezogen werden können resp. zu beiden gezogen werden müssen. Das eilt z. B. von f. ommıo- lacerum und ‚f. semilacerum, von denen Ascherson erstere zu P. vulgare in typischer Ausbildung, letztere zu P. serratum zieht (Synops. Mittel- Europ. Fl. I. 96/98 [1896]). Auch das P. erenatum Wollaston kann nicht mit Sicherheit im ganzen Umfange zu P. serratum gestellt werden. Es kommen Stücke von P. vulgare typreum vor, welehe völlig den Be- schreibungen des P. crenatum entsprechen. Krieger trennt (Hedwigia XLII. 74 [1904]) f. depauperatum ab. Seine Pflanze ist meines Erachtens nur eine durch äußere Einflüsse un- mittelbar hervorgerufene Hungerbildung; eine Verletzung der Mittelrippe verhindert den normalen Saftzufluß in den oberen Teil des Blattes. Geringe Nahrungszufuhr führt zur Reduktion des oberen Teiles der Spreite; dieser bleibt in allen Teilen bis etwa halb so groß als bei typischer Ausbildung und sehr zart. Von einer besonderen Form dürfte in solchem Falle kaum zu reden sein. Eine solche ist nur dann gegeben, wenn der Organismus auf Grund innerer Reaktion gegen äußere Einflüsse sich abweichend ge- staltet. Eine solche Reaktion fehlt hier. Ist die Kriegersche Form nicht als solche zu halten, so besteht der Schmidtsche Name für eine andere Form zu Recht. 2. Familie, Osmundaceae. 19. Osmunda regalis L. vermerkt Oeder (Flora Danica IV. 217 [1765]) als hin und wieder in (Schleswig-Holstein mit umfassendem) Dänemark bemerkt, ohne weitere, spezielle Standortsangabe, Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [1780]) von Großenaspe bei Neumünster. Die Pflanze kam früher im jetzigen Stadtgebiet Hamburgs: im Eppen- ddorfer Moore (Herb. Möhrcker!) vor. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 229 3. Familie. Ophioglossaceae. 20. Ophioglossum vulgatum L. führt Oeder (Flora Danica Ill. 147 [1764]) ebenso auf wie die vorige Art, Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [1780)]) von Gaarden bei Kiel. Die Pflanze ist in den letzten Jahren an zahlreichen neuen Standorten beobachtet worden und viel weiter verbreitet, als früher angenommen wurde. Prahl nennt (Krit. Fl. 279 [1890]) nur 20 Standorte; heute sind 52 Standorte bekannt. Nachzuprüfen ist eine Kirmissche An- gabe: im kleinen Moore an der Nordostseite des Einfelder Sees bei Neu- münster (Progr. Realschule Neumünster 5 [1883)). 21. Botrychimm hınaria Swartz nennt für Dänemark bereits Paulli 1648 im „Dansk Urtebog“. Oeder zitiert (Flora Danica 1. t. 18 [1761]) diese Angabe und erwähnt gleichzeitig Kyllinge. Die t. 18 der „Flora Danica“ gehört nur zum Teile hierher. Die erste sichere Angabe aus dem Gebiete gibt Weber (Prim. Fl. Hols. 73 [178S0])); er fand die Mond- raute bei Preetz. Die Pflanze hat durch lange Jahre das Schicksal der Natterzunge geteilt; sie ist erst in den letzten 20 ‚Jahren als recht weit verbreitet festgestellt worden. Den 12 holsteinischen Standorten der „Kritischen Flora” können heute 40 weitere angereiht werden; auch Schleswig besitzt den Farm in weiterer Verbreitung. Auf die Aufzählung monströser Formen ist in dieser Arbeit ver- zichtet worden; es sei hinsichtlich solcher verwiesen im allgemeinen auf Milde (Nova Acta XXV]. 2. 662/664 |1858]), Luerssen (Farnpflanzen 559/ 560 [1889]) und Laubenburg (Schriften Nat. Ver. Elberfeld 9. 56 [1899)), für das Gebiet auf J. Schmidt (Pteridophyten Holsteins 40/42 [1903)). Die Mißbildungen fallen größtenteils in f. m. multiforme nov. f. 22. Botrychium ramosum Ascherson. Nach den Ausführungen Ascher- sons (Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXXVII. 64/75 [1896]) glaube ich die Bezeichnung D. ramosum wählen zu müssen. Prahl. erwähnt (Krit. Fl. 279 [1890]) die Pflanze als in einem bei Wesloe gesammelten Exemplar im Nolteschen Herbarium enthalten. Nach Friedrich (Fl. v. Lübeck 46 [1895]) finden sich im Herbarium des Natur- historischen Museums in Lübeck 6 von Häcker gesammelte Exemplare der Art!. Die Art ist bei Lübeck trotz vielfachen Nachsuchens nicht wiedergefunden worden. Dagegen konnte sie bei Hamburg aufgefunden werden (vergl. J. Schmidt, Deutsche Bot. Monatsschr. XVI. 23/24 [1898)). Die Grasheide, auf der die Pflanze wuchs, ist heute Ackerland. Damit ist sicher nur der dritte Standort bei Oldenburg in Holstein. Hier findet sich die Pflanze reichlich und wird sich wahrscheinlich noch lange erhalten. Die Art fehlt an ihren Standorten nach trockenen Frühjahren; so wurde sie 1906 von .J. Schmidt vergeblich gesucht, später von ihm gefunden, J30 P. Junge. 1909 wieder von mir vergeblich gesucht. Hinsichtlich der Mißbildungen vergleiche man die Bemerkung bei D. hınarva. Botrychium matricariae Sprengel Syst. vegetab. IV. 23 (1825) kommt im Gebiete nicht vor. Hormemann nennt (Oee. Plantel. 2. Aufl. 900 [1806]) Osmunda hınaria matricariaefolia Retzius „in Holstein bei Preetz“ und zitiert dazu Flora Danica I. t. 18 „die oberste Figur“, welche nach Lange (Haandb. Danske Fl. 4. Aufl. 24 [1886])) zu D. ternatum a. europaeum Milde (Filic. Europ. et Atlant. 199 [1867])) = B. matricariae Sprengel gehört. Dabei muß irgend eim Mißverständnis obgewaltet haben, denn Weber erwähnt in den „Primitien*“ nur D. maria, sein Herbarium besitzt von Preetz nur diese Art!. Es erscheint wichtig, die Hornemannsche Bemerkung resp. seinen (unbeabsichtigten) Hinweis auf ein Auftreten des DB. matricaride in unserm Gebiete nicht zu übergehen, da nach der Verbreitung dieser Art im nörd- lichen Deutschland und in Dänemark ein Vorkommen in Schleswig-Holstein durchaus nicht ausgeschlossen ist. 4. Familie. Salviniaceae. 23. Salvinia natams Allioni erwähnt als erster Hornemann (Dec. Plantel. 3. Aufl. I. 349 [|1837])) und zwar von dem Häckerschen Stand- orte bei Lübeck, nachdem Oeder bereits Jahrzehnte früher (Enumeratio plantarum Florae Danicae 110 [1770] auf die Möglichkeit des Auftretens der Art in (dem damaligen) Dänemark hingewiesen hatte. Die nächste Erwähnung findet sich bei Timm und Wahnschaff (Festschrift 49. Versamnl. Naturf. u. Ärzte Hamb. 134 [1876]. An dem hier genannten Fundorte auf dem Grasbrook ist die Pflanze verschwunden, ebenso bei Lübeck. Auch bei Lauenburg scheint sie heute zu fehlen, wohl beseitigt durch die Bauten und Anlagen des Elbe-Trave-Kanals. Die Pflanze ist somit heute in ihrem Vorkommen auf Hamburg beschränkt. Azolla caroliniana Willdenow ist bei Pinneberg (vergl. Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XXII 55 [1904]) nur vorübergehend aufgetreten und bereits wieder verschwunden, nachdem sie sich einige ‚Jahre länger gehalten hatte als z. B. bei Schwerin (Archiv Naturgesch. Mecklenb. LXITI. 95 [1908)). 5. Familie. Marsiliaceae. 24. Pilnlaria globulifera L. ist zuerst erwähnt bei Weber (Prim. Fl. Hols. 74 |1780]) von Lübeck. Die Art ist wahrscheinlich noch vielerorts übersehen und deshalb besonders zu beachten. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 331 6. Familie. Equisetaceae. 25. Egqwtsetum silvaticum L. nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780)); f. gracile scheint im Gebiete weiter verbreitet zu sein, die Form ist auch sonst in Deutschland bereits mehrfach konstatiert worden; f. m. frondescens wird schon von Milde (Nova Acta XXVI. 2. 435 [1858]) genannt, aber nicht benannt. Zu beachten ist f. proleferum Milde (Bot. Ztg. XI. 876 [1853)). 26. Eqwisetum pratense Ehrhart. Die Art ist bekannt geworden aus laauenburg (Meyer, Chloris Hannov. 666 [1836]). Ein Jahr später wurde sie von Hornemann veröffentlicht (Oee. Plantel. 3. Aufl. II. 344 [1837]) und zwar als E. smbrosum mit der Bemerkung: Blüte im Juli und August, welcher Angabe ein Versehen oder eine Verwechselung zugrunde liegen muß. Milde erwähnt die Art als in Schleswig-Holstein häufig (Höhere Sporen- pfl. 106 [1865]), eine selbst für Teile des Gebiets kaum zutreffende An- gabe. Im Gegensatze dazu zählt Luerssen (Farnpflanzen 670 [1889]) nur wenige Fundorte des (Gebiets auf. Die Pflanze ist im Süden und Westen des Florenbezirks erst neuer- dings als verbreiteter beobachtet worden. Die Notiz bei Kirmis (Programm Realsch. Neumünster 5 [1883)): bei Neumünster gemein, entspricht nicht dien Tatsachen. In ihrer Natur zweifelhaft ist f. m. subnudım. Ascherson vermutet in der Abweichung eine Frostform; an den von mir gesehenen Standorten stehen die Exemplare der Form zwischen normal entwickeltem &. pratense zerstreut, so daß Aschersons Erklärung nicht zutreffen kann, wie auch J. Schmidt (Pteridophyten Holsteins 50 [1903])) ausführt. ‘'Luerssen, der Exemplare sah, vermutet Verletzung durch den Fraß von Insektenlarven; Christiansen hält diese Erklärung für sicher. An meinen Pflanzen spricht nichts für diese Erklärung. Die Form bedarf noch weiterer Beobachtung. 27. Egwisetum maximum Lamarck ist in der Literatur frühzeitig bekannt durch Kylling (Viridarium danicum 37 [1688]) als Zqwsetum sil- vaticum maximum caule albo von Hadersleben: Fauerdal. Hierher gehört E. fluwviatile (L.) in Häckers Herbar, richtig E. fluviatile Gouan (Flor. Monspel. 439 [1765)), nicht E. fluwiatile L. Die Angabe der Pflanze für Ochsenwerder bei Hamburg in Klatts Kryptogamenflora ist, wie schon €. T. Timm bemerkt (Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 86 [1880], „wenigstens unbestimmt” (wahrscheinlich aber falsch). Von Formen wird ‚f. serotinum zuerst erwähnt; die Form ist abgebildet in der Flora Danica (XXV. 1469 [1813]) und ausgegeben durch Hansen (Herb. Schlesw.-Holst.-Lauenb. Fl. Nr. 1199 [1853]) als f. fron- dosum Nolte. Prahl erwähnt mehrere Unterformen dieser Abart (Krit. Fl. 272 [1890)). ID P. Junge. [8 Ersetzt worden ist die Bezeichnung f. tenue (J. Schmidt, Pterido- phyten Holsteins 52 [1903]) wegen der älteren gleichnamigen Form Muenderleins durch ‚f. gracılescens. 28. Egquisetum arvense L. nennt (als erste in der Literatur auf- tretende Schachtelhalmart des Gebiets) Johann Daniel Major in seiner Sehrift: Memoriale anatomico-miscellaneum (1669) von Kiel als E. campestre nach v. Fischer-Benzon (Verhandl. Nat. Ver. Schlesw.-Holst. VIII 6 [1889)). Eine Pflanze mit den Merkmalen der ;f. Aumile erwähnt Milde (Monogr. Equisetor. 228 [1867]) als monströse Form; es handelt sich indessen sicher nicht um eine Mißbildung. An einigen Standorten zeigen die zugehörigen sterilen Stengel die Ausbildung von ‚f. alpestre (ob immer?). Besonders bemerkenswert erscheinen die Verbindungsformen zwischen fertilen und sterilen Stengeln: ‚f. örriguum, ‚f. praecox, f. rivulare und ‚f. campestre. In der genannten Folge gliedern sich diese Formen zwischen die beiden Haupt- und Normalformen ein. Die beiden ersten Formen besitzen überwiegend die Eigenschaften der fertilen Stengel (vom Vor- handensein des Sporangienstandes ganz abgesehen), und zwar f. örrigmm mehr als f. praecox, welch letztere Form die Sporen später reift und die Äste früher entwickelt als f. örriguum. Die beiden letzten Formen zeigen demgegenüber ein starkes Hervortreten der Eigenschaften der sterilen Stengel (abgesehen vom Auftreten eines Sporangienstandes), und zwar f. campestre mehr als ‚f. rövulare; bei letzterer Form bleibt der obere Teil des Stengels dem Stengel der fertilen Form ziemlich ähnlich, bei ersterer Form ist das nicht der Fall; bei f. rivulare stirbt der obere Teil des Stengels (ein oder mehrere Internodien) nach der Sporenausstreuung ab, bei f. campestre bleibt er völlig erhalten. Die beiden ersten Um- bildungen (f. irrigumm und f. praecox) treten im Frühjahre auf, die beiden letzten (f. rivulare und f. campestre) erscheinen seltener im Frühjahre, in der Regel im Sommer und eventuell noch im Herbste. In ersterem Falle handelt es sich meines Erachtens um fertile Stengel, die bestimmte Eigenschaften der sterilen annehmen, in letzterem Falle um sterile, die bestimmte Merkmale der fertilen aufweisen. Die Formen sind nieht klar zu trennen, sondern durch ganz allmähliche Übergänge verknüpft. Klatt nennt (Fl. v. Lauenburg 174 [1865]) E. campestre Schultz: am Elbufer bei Lauenburg. Seine Pflanze sah ich nieht, möchte aber nach Beobachtungen am Elbufer (vgl. Verhandl. Nat.Ver. Hamburg Ill. Folge XV. [1909])) annehmen, daß es sich um ‚f. rivulare gehandelt hat. Von mir gesehene Schultzsche Originale (Herb. Lübeck!) zeigen z. T. Übergänge nach f. rivulare. Die neu aufgestellte f. gracilescens umfaßt f. nanım Klinge und Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. 2933 f. gracile Klinge (Schachtelhalme von Est-, Liv- und Kurland 20/21 [1882)); Ff. gracile ist etwas Abweichendes (vel. die Tabelle); f. pusillum Kaulfuß ist möglicherweise durch ‚f. tenue Milde (Nova Acta XXVI. 2. 419 [1858)) zu ersetzen. 29. Equwisetum palustre L. ist bekannt geworden durch Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780]. Formen waren früher, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, kaum bekannt. Hornemann nennt (Oec. Plantel. 3. Aufl. I. 344 [1837)) ‚f. polystachyum, C. T. Timm (Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 87 [1880]) f. auctumnale Körnicke (Verhandl. Bot. Ver. Brandenb. I. 59 [1860)) — f. nudum, Petit (Fl. Beskriv. Als 23 [1881]) f. arenarium Fries, an- scheinend eine Annäherungsform an f. maltiramosum nach der Diagnose Langes (Haandb. Danske Fl. 4. Aufl. 7 [1886]) (vgl. Literaturber. Fl. Regensburg [1840]), und Knuth (Fl. Nordfries. Inseln 156 [1895]) f. elon- gatum. Es ist f. ramosum nov. f. = f. ramosissimum Kaulfuß z. T.; F. m. spathaceum deutet bereits Milde an (Bot. Zeitung XXIII. 383 [1865)). 30. Zgquwisetum heleocharis Ehrhart nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 75 Nr. 807, 808 [1780)) in der früher gebräuchlichen Trennung. Mit F. pauperatum ist verwandt f. nanım Luerssen (Farnpflanzen 721 [1889)), aber durch vorhandene Äste unterschieden; die Abart dürfte im Gebiete nicht fehlen. 28 x 30. Equisetum arvense X heleocharis = E. litorale Kuehlewein erwähnt zuerst Milde (Bot. Zeitung IX. 705 [1851) als Z. inundatum Lasch (Rabenhorst Bot. Centr.-Bl. 25 [1846]) als nach brieflicher Mit- teilung von W. Sonder am Elbufer bei Hamburg sesammelt (1850 oder früher); Exemplare sah Milde nicht. Milde wiederholt die Angabe an mehreren Stellen: „Hamburg (Sonder)“ (Höhere Sporenpfl. 114 [1865)), „Hamburg“ (Filices Europ. et Atlant. 229 [1867]) und „Hamburg (Sonder)“ (Monoer. Equisetor. 370 [1867]). Luerssen wiederholt (Farnpflanzen 729 1889]) die Mildesche Angabe, welehe von Prahl und Knuth nicht auf- genommen worden ist. Die „Kritische Flora“ nennt die Kreuzung über- haupt nicht, Knuth gibt dieselbe (Fl. Schlesw.-Holst. 817 [1888]) nach C. T._ Timm bei Luerssen (Ber. Deutsche Bot. Ges. IV. CCXLVII [1886)) von Hamburg: auf dem Kuhwärder am Köhlbrand an. Diesen Standort hat auch Nöldeke (Fl. v. Lüneb., Lauenb. etc. 401 |1890]) übernommen. Die Pflanze des Timmschen Herbariums gehört nicht der Kreuzung an, sondern ist E. heleocharis f. limosum. Die in dieser Arbeit gegebene Liste der Fundstellen gibt 62 Stand- orte an. Die zahlreichen Entdeckungen der letzten ‚Jähre lassen ver- muten, daß sich diese Zahl noch um ein Beträchtliches vermehren lassen wird. Auffällig ist, daß die Hybride im Gebiete nur an ganz wenigen Orten und in sehr geringer Zahl Sporangienstände entwickelt. 234 P. Junge. 49) Was im Gebiete als f. gracile gesammelt worden ist, zeigt die Eigen- art dieser Form zum groben Teile charakteristischer als Mildesche Originale!. 31. Equwisetum hiemale L. führt Weber (Prim. Fl. Hols. 75 [1780)) auf. Besonders erwähnenswert ist /. Moorei Ascherson —= f. Schleicheri Milde, welche Milde (Höhere Sporenpfl. 122 [1865]) von Lauenburg an- gibt (nach von Nolte 1820 gesammelten Exemplaren) und später wieder erwähnt (Monogr. Equiset. 522 [1867])) vom Elbufer bei Hamburg (ohne (sewährsmann, vielleicht von Sonder) und von Lübeck (Häcker). Die Abart ist wahrscheinlich nicht als Form aufzufassen, sondern mit f. Rabenhorstii und f. fallax als Rasse oder Unterart des 2. hiemale zu bringen. Egqwisetum vamosissimum Desfontaines Flora Atlantica II. 398 (1800) wird von ©. T. Timm (Ber. Deutsche Bot. Ges. V. CLV [1887]) von Ham- burg: am Baakenquai (©. T. Timm) und bei Teufelsbrück (Ansorge) auf- geführt. Diese Angabe ist aufgenommen von Laban (Fl. v. Hamb. ete. 4. Aufl. 205 [1887], Prahl (Fl. v. Schlesw.-Holst. 1. Aufl. 204 [1888)). Knuth (Fl. v. Schlesw.-Holst. 817 [1888]), Luerssen (Farnpflanzen 741 |1889)). Prahl (Kritische Flora 274 [1890]) und Nöldeke (Fl. v. Lüneb., Lauenb. etc. 401 [1890)). Die beobachtete Pflanze ist nicht E. ramosissimam, sondern #. hie- male f. Moorei! (vergl. Ascherson, Synops. Mittel-Europ. Fl. I. 139 [1896)). Milde bemerkt (Höhere Sporenpfl. 122 [1865]) zu E. hiemale f. Schleicheri: „Diese in Färbung und Größe sehr varlierende Form, die ganz unzweifel- haft bisweilen in #. ramosissimmon übergeht, muß, um nicht mit letzterem, besonders dessen astlosen Formen, verwechselt zu werden, anatomisch untersucht werden, um zu konstatieren, ob die Riefen konvex oder spitz- zweikantig sind. Ich bemerke hierbei, daß ich von Nolte ein als E. va- riegatum bezeichnetes Exemplar dieser Form, in Lauenburg 1820 ge- sammelt, gesehen, welches ein vollkommenes Mitteldng zwischen E. ra- mosissimum und var. Schleicher? bildet durch seine erweiterten Scheiden mit bleibenden Zähnen und die nicht mehr spitz-zweikantigen, sondern stumpfen, beinahe konvexen Stengelriefen.“ Ähnliche Exemplare mögen C. T. Timm vorgelegen haben. Eqwisetum variegatum Schleicher Catalogus plantarum helveticarum ed. 2. 27 (1807) nennt Milde (Höhere Sporenpfl. 129 [1865]) vom Elbufer bei Hamburg, beobachtet oder gesehen von Garcke. Er wiederholt die Angabe zwei Jahre später (Monogr. Equiset. 587 [1867] und Filie. Europ. et Atlant. 249 [1867)); Gareke und Luerssen bringen die Angabe noch später. Die Pflanze kommt bei Hamburg nicht vor. Garcke hat die betr. Exemplare wohl nieht selbst gesammelt, sondern Noltesche Pflanzen gesehen. Nolte hielt Z. hvemale f. Moorei für E. variegatum (vergleiche die Mildesche Bemerkung zu voriger Art). Auch ich sah die Form, von Nolte als &. variegatum bezeichnet (Lübecker Herbar!)). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. D:3D 7. Familie. Lycopodiaceae. 32. Lycopodium selago L. Hornemann sagt (Oec. Plantel. 3. Aufl. II. 351 [1837)): in Schleswig; nicht selten in Holstein und Lauenburg. Die Pflanze tritt oft einzeln oder spärlich und unbeständig auf (an manchen Orten verschwunden oder seit Jahrzehnten vergeblich gesucht); sie dürfte noch hier und da übersehen sein. 33. Lycopodium annotimum L. ist bekannt seit Weber (Prim. Fl. Hols. 75 [1780)). Die Pflanze erscheint ziemlich regelmäßig in den Auf- forstungen des Heidegebiets. 34. Lycopodium celavatum L. nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780)). Nieht zu trennen sind f. monostachyum Desvaux (Ann. Soc. Linn. Paris VI. 154 [1827)), f. distachyum Spring (Monogr. Lycopod. 90 [1841]) und f. tri- stachyum Hooker (Fl. v. Nordamerika 2. 267 [1840]. Vielleicht ist f. mi- crostachyum Schur (Enumer. Plant. Transsilv. 826 [1866]) eine Übergangs- form (oder dieselbe Form?) nach f. brachystachyum. 39. Lycopodium imundatım L. bringt Oeder (Flora Danica VI. 336 [1767]) mit der Bemerkung: Zu Friedrichsruh in Holstein, im Tiergarten, nicht weit von des Försters Haus, bei einem Fischdamm. 36. Zycopodium complanatum L. erscheint erst spät in der Literatur des Gebiets bei Hornemann (Oec. Plantel. 3. Aufl. II. 352 [1837]) und zwar handelt es sich bei dieser und allen älteren Angaben um die erste Unterart. I. ZL. chamaecyparissus A. Braun ist an manchen der beobachteten Fundorte nicht mehr vorhanden. Es fehlt heute bei Geesthacht (infolge Aufforstung), Blankenese, Schenefeld, Bissee und im Krumstedter Vierth. Bei Glinde, Rausdorf, Stellau, Segeberg, Aggerschau und auf der Arrild- Heide ist es seit einer Reihe von Jahrzehnten nicht mehr beobachtet worden. Il. ZL. anceps Wallroth galt lange als im Gebiete der Flora von Schleswig-Holstein nicht beobachtet. Die erste sichere Angabe findet sich 1909 (Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. Folge XVII. 22/23 [1909)). Lange trennt (Haandb. Danske Flora 4. Aufl. 27/28 [1886]) L. com- planatum und L. chamaecyparissus. Sein L. complanatum ist identisch mit L. anceps Wallroth. Als Fundort nennt er: Schleswig (H.) Er fußt also (H = Hornemann) auf der früheren Hornemannschen Angabe (Oec. Plantel. 3. Aufl. II. 352 [1837]), welche höchstwahrscheinlich auf Nolte zurückgeht, der das bis dahin einzige Vorkommen von Z. complanatum L. in Nordschleswig bei Aggerschau festgestellt hatte. Nach Ausweis seines Herbars gehören die beobachteten Pflanzen zu L. chamaecyparissus, Müssen also in ihrem Standorte unter Langes ZL. complanatum = L. anceps ge- strichen werden. 256 P. Junge. Knuth trennt Z. complanatum und L. chamaecypartssus (Fl. v. Schlesw.- Holst. 813 [1888])) ohne genaue Prüfung. Die Angaben des 2. compla- natum L. stellt er zu L. complanatum in beschränkter Fassung = L. an- ceps, während sie sich sämtlich auf das bei weiterer Fassung unter diesen Namen mit einbegriffene Z. chamaecyparissus beziehen. Klatt nennt (Fl. v. Lauenb. 175 [1865]) Z. complanatum aus dem Sachsenwalde (mach Kohl- meyer: Glinde!); er selbst ergänzte diese Angabe, indem er (Kryptog.- Fl. Hamb. 17 [1868]) die Pflanze als zur Unterart L. chamaecyparissus eehörige bezeichnete. Kirmis führt (Programm Realsch. Neumünster 5 [1883]) als Fundort an: Jahns Wald bei Brokenlande mit der Artbezeichnung L. complanatum. Der Standort im Walde läßt ZL. anceps vermuten; es liegen aber keine Exemplare vor und das Suchen an dem genannten Orte seitens anderer Floristen war stets von negativem Erfolge begleitet, so daß bei der Unsicherheit der Notiz (einer Unsicherheit, welche auch an- deren Angaben der „Flora von Neumünster“ eigen ist) die Angabe negiert werden muß. Hennings’ ZL. complanatum (Schriften Nat. Ver. Schlesw.- Holst. II. 146 [1876)]) ist nach vorliegenden Exemplaren 2. chamaecyparissus. Die Angaben von Hennings, Klatt und Kirmis gibt Luerssen unter L. anceps (Farnpflanzen 830 [1889)), vermutet aber nach Prahl, der nur L. chamaecyparissus aufführt, die Zugehörigkeit zu dieser Art. Prahl behandelt (Krit. Fl. 278 [1890]) ausführlich das Z. complanatum des Gebiets. Er verneint nicht nur das Auftreten des Z. anceps, sondern auch dasjenige von Übergangsformen, welche jetzt im Gebiete festgestellt sind (vgl. oben) ebenso wie das typische ZL. anceps, bereits 18541 von Nolte gesammelt (Herb. Bot. Institut Univ. Kiel!); vergl.: Zycopodeium anceps Wallroth früher in Holstein gefunden (Verhandl. Nat. Ver. Hamb. 3. Folge XVII. 22/23 [1909]). Es sei noch hinzugefügt, daß die Etikette den Vermerk: „Fl. hl.“ trägt (Flora holsatica). Das Auftreten der Unter- art kann nicht wundernehmen, wenn man bedenkt, daß dieselbe in Mecklen- burg (Krause: Fl. v. Mecklenb. 6 [1893]) und dem nördlichen Hannover (Buchenau: F]. der Nordwestd. Tiefebene 35 [1894] und Junge: Fl. von Hamb. ete. 34 [1909]) sowie mehrfach in Jütland (Lange: Haandb. Danske Fl. 4. Aufl. 27 [1886]) festgestellt worden ist. Knuth erwähnt (Fl. v. Schlesw.-Holst. 813 [1888])) Z2. complanatum von Tondern: Laurup — Gestrüpp (Borst), wohl infolge eines Irrtums, denn Borst hat die Pflanze, deren Vorkommen in jener Gegend sehr gut möglich ist, nicht gesammelt. Sanio nennt (Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXI. 19 [1581]) als f. majus eine zwischen den beiden Unterarten stehende Form, welche sich von ‚f. sub-anceps dadurch unterscheidet, daß die Blätter der Stengel- oberseite so groß wie die Kantenblätter sind, während bei ‚f. sub-anceps dieselben nicht die Größe der Kantenblätter aufweisen. Sanios Form Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. DT ähnelt dem Z. anceps im Habitus; ‚f. sub-anceps steht dem ZL. chamae- cyparissus nahe. 8. Familie. Selaginellaceae. 37. Selaginella selaginoides Link nehme ich nur auf die Autorität Aschersons auf, der Kohlmeyersche Exemplare von Reinbek sah. Das Herbar Kohlmeyers (Lübecker Naturhist. Museum) enthält die Pflanze, welche nicht wiedergefunden worden ist, nicht. 9. Familie. Iso&taceae. 38. Isoötes lacustre L. nennt Weber (Prim. Fl. Hols. 74 [1780)]): „Habitat in pratis paludosis pagi Süsel.“ Die Angabe dürfte auf einer Verwechslung beruhen, da die Pflanze in Seen wächst. Bei Süsel ist ein See vorhanden, aber von dort nennt Weber die Art nicht, und niemand hat sie in dem See gesehen. Das erste im Gebiet (und überhaupt in Deuschland) entdeckte Vorkommen findet sich im Einfelder See (F. Weber 1815). In Noltes Herbar liegt die Pflanze vom: Priestersee bei Mustin 1820. Auch im Lübecker Herbar finden sich Exemplare mit dem Stand- ortsvermerk: Mustin!. Einen Priestersee gibt es heute bei Mustin nicht mehr. Aus dem Plötschensee nennt A. Braun die Art (Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. IIV/TV. 314 [1862]), und zwar nach Hübener (Fl. v. Ham- burg 254 [1847]); dort hat sie (ebenso wie die an gleicher Stelle erwähnte Lobelia Dortmannia) sonst niemand gesehen, so daß Prahl (Krit. Fl. 275 [1890]) wohl mit Recht eine Verwechslung mit dem nahen (mecklenburgischen) (Gardensee vermutet, m welchem beide Pflanzen seit der Entdeckung durch Nolte vielfach gesammelt worden sind. Nach Borchmann soll sie im Mönchsteich von ihm gefunden worden sein; sein Herbarium enthält die Pflanze von dort!. Es ist aber trotzdem das Vorkommen sehr unsicher (der Mönchsteich kann abgelassen werden), da außer Borehmann niemand die Art im Mönchsteiche gesehen hat und es nicht ausgeschlossen ist, daß einmal vom Großensee, der in den Mönchsteich abfließt, Pflanzen vertrieben worden sind. Knuth nennt (Fl. v. Schlesw.-Holst. 810 [1888]) als Standort einen See bei Missunde. Gewährsmann ist Fuchs. Dieser hat die Pflanze nicht selbst gesammelt, sondern von einem Schüler er- halten, der sie angeblich in einem kleinen See nicht weit vom Missunder Denkmal mitgenommen hatte. Späteres Nachsuchen in diesem See blieb erfolglos. In den Soller Seen ist das Brachsenkraut nieht vorhanden; Knuths Angabe (a. a. ©. 810 [1888]) beruht auf einem Irrtum. 238 PB: Junge. Zweifelhaft ist ein Vorkommen im Seegaard-See, wo Nolte und Hansen die Pflanze sammelten. Es gibt drei Seegaard-Seen: der eine liegt in Angeln, der zweite südlich von Apenrade, der dritte bei Wamdrup in Jütland. Von diesen dreien kommt wahrscheinlich der Apenrader See in Betracht, der von den Jsoötes-Begleitpflanzen z. B. Lobelia Dortmannia besitzt. Doch ist das Nachsuchen erfolglos gewesen. Der Tolkwader See ist trocken gelegt worden, /soötes verschwunden. Im Herbarium Hinrichsen (Altonaer Städt. Museum) liegt die Pflanze vom Tolker See bei Schleswig (Hinrichsen 1852!). Sonst scheint sie von nie- mandem in diesem ebenfalls trocken gelegten See gesammelt worden zu sein. 39. Isoötes echinosporum Durieu bespricht in ihrem kurz vorher nachgewiesenen Auftreten im Gebiete Prahl (Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXIII. 13/16 [1881]), nachdem Ascherson bereits Prahlsche Exemplare vorgelegt hatte (Verhandl. Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXII. 109 [1880)). Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins. Register. 239 Seite | Equisetum palustre ............. 182, 233 = pratensern se. 1597231 = ramosissinumn es. 234 silvatieumsr za 155, 231 Vaneo alu 234 I uelakeae- . 220.02. Moe. 213 I EEE Se... 0 213 er ec hINnOSPOTUMEL ET 215, 238 I El ACUStTE. .). 00 ee 213, 237 Dyenpodiasese......... 0 203 IDREOpO ATI. .....'..... 2 0 203 — ancepsn. A. 211, 235 = ann otinum re 202,235 | _ chamaecyparissus ....210, 235 | —_ elavatum 2 en 206, 235 — complanatumer er 209, 235 — inundatum: „u ee 208, 235 | — sela00. „2.22: A re 203, 235 Marstliaceaern ee 152 Ünvelegeen N. 104 Er steubbiopteriss 2... 0er 104, 224 Ophiealossaceae ........: ea ee 144 Opmoolossume. 2... u... re 144 | —= yaloatur.. Ares 144, 229 NOSTRTITE RE a nn er ER 142 = ERDBIS HN. 142, 228 ÜSMUNERCEBEN I 8. 2 142 ala we. er 152 | 0 — Slopullteraneerı re 152, 230 PBolypodiaceae-'c... .... N... 2. 70 ZolyDoOlaUm! 2: A IR | — vulware \.... 0: a a | BEGERTCHUNE ee rer A 1115) —- aqunlinum 0 se 113227 SEN NER, ale ec ge 191 a natansı. 2 ee 151, 230 DAMIIaCRAE. ae ee 151 Selasınella... 2.2. see 212 | _ selaginoides .......... 212, 237 WSelastiellaceae 2... ae: 212 Seite ASIEN e 75 — CHISTALLIDE Se 94, 221 _ eristatum > spinulosum .101, 222 | = aba 98 — ÜLYOpKeris. 2... 0. Il) == en-spmulosum‘. a. eier. 96 — REN SE ae ol = lopatum. er. ss see 103, 223 = ones einen 216, 222 == IONGANUID ee 8, 220 == phegopteris.. ....... wu. 81, 220 — Robertianum .. .... .2:.... 19,219 — SDINUIOSUMY 2 anna 96, 221 — UNE ee 83, 220 | — DNOIMOBUM.. =... 08. 101, 222 | BSH TE Var ee ne sen; 110) = adiantum nigrum .......... 227 — DETMANICHINE Kunseeeu en 227 — TUbaEINUranD 113, 226 _ ruta muraria x trichomanes. 227 == septentrionale ......... 112, 226 — trichomanes rn 2..n.. 225 ENDEN VALLUITERD rer ee a een 70 — Als teminas.r are 10.247 Azolla carolnlana.......r...2o 217, 230 HRS ET: 105 = SPC eg 105, 224 BORHVCHTEN. en ee ee ee: 146 — Ina 146, 229 — Matlmleanlae.. 0.0: 2.230 En FaMOSUme ee 150, 229 UVHLOBTEDIS TE ee ee. 7 — I ee 75, 218 VEIT IE EN ERROR 154 JE UISELUTDE er Ne ren 154 = ANVENSEHMA TS N ce 172, 232 == arvense — heleocharis. ..193. 233 — neleochanıs 0.2.2.5 188, 233 | = Memalega ae 199, 234 | — hiorsleger 2 23 15 193, 233 _ TRATEN a 163, 2311| 240 P. Junge. 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Beiheft Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI. 1909. Mitteilungen aus dem _ Physikalischen Staatslaboratorium in Hamburg. Inhalt: N Seite E. Tams: Die seismischen Registrierungen in Hamburg nach den Beobachtungen der Hauptstation für Erdbebenforschung am Physik: alischen Staatslaboratorium ER in Hamburg. Mit fünf Tafeln. 73 a) vom 1. April 1908 bis zum 31. Dezember 1908..... ...... 2. :.......1— 33 R b) „ 1. Januar 1909, „31. ä ERSTER EN ANNO 1 B. Walter: Über Doppelaufnahmen von Blitzen mit einer stalahilen und einer bewegten photographischen Kamera. Mit einer Textfigur und fünf Tafeln. SI—11S Hamburg 1910. Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem. 5. Beiheft Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XVII. 1909. Mitteilungen aus dem Physikalischen Staatslaboratorium in Hamburg. knch-auft: Seite E. Tams: Die seismischen Registrierungen in Hamburg nach den Beobachtungen der Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium in Hamburg. Mit fünf Tafeln. Derom al Aptıl- 1908 bis zum. 31: Dezember 1908... ats... 42 »2..0:. 138 Des aejanuanlo09,, ao ” KIT: OD) B. Walter: Über Doppelaufnahmen von Blitzen mit einer stehenden und einer bewegten photographischen Kamera. Mit einer Textfigur und fünf Tafeln. SI—118 / / Hamburg 1910. N Br Con On: SEN Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem. e nupLit TE N Pr U Eyparıat!®, RAN Fr Die seismischen Registrierungen in Hamburg nach den Beobachtungen der Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium in Hamburg. Von E. Tams. Mit fünf Tafeln. Die seismischen Registrierungen in Hamburg vom 1. April 1908 bis zum 31. Dezember 1908. Von E. Tams. nn Zeiheiren Rateln. Die Hamburger Erdbebenstation besitzt zurzeit zwei Seismographen zur Registrierung der horizontalen Komponenten der Bodenbeweeung: das astatische Pendelseismometer von Wiechert und das Horizontalpendel von Hecker. Beide Apparate zeichnen die Ost—West- und die Nord—Süd-Komponente auf. Über ihre Aufstellung und Isolierung von der Umgebung ist das Nähere aus der Abhandlung von Herrn Professor Dr. Schütt: „Die Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg“ im V. Jahrgang der Monatsschrift „Die Erdbebenwarte“ (1905/06), in welcher die innere Ein- richtung der Station eingehend beschrieben ist, zu erfahren. In derselben Zeitschrift wurden auch im VI. Jahrgang (1907) genaue Angaben über die Lage der Station und die Beschaffenheit ihres Untergrundes, sowie von Herrn Dr. $. Rrefler in München eine ausführliche Beschreibung der Uhren- anlage veröffentlicht. Außerdem sei noch auf die in Gerlands Beiträgen zur Geophysik vom VIII. Bande (1907) ab erschienenen Jahresberichte über die Tätigkeit der Station hingewiesen, die u. a. auch im einzelnen Angaben über einige im Laufe der Zeit an den Apparaten vorgenommene Änderungen enthalten. Zeit. Die Zeitmarkierung für das Wiechert-Pendel erfolgte durch die Lenzkircher Uhr (Uhr III), welche ihrerseits von einer Rieflerschen Uhr mit Luftdruckkompensation und gewöhnlichem Gewichtzug (Uhr II) syn- chronisiert wurde. Uhr II besorgte auch die Zeitmarkierung für das Hecker-Pendel und wurde zwecks Vergleichung mit der Sternwartenuhr zur Registrierung ihrer Pendelschläge in der Regel zweimal wöchentlich mit einem Hippschen Chronographen verbunden. Die Möglichkeit, sie durch die Normaluhr I, eine Rieflersche Uhr mit luftdichtem Glasverschluß und elektrischem Aufzug, synchronisieren zu lassen, wurde nicht benutzt. Auch Uhr I aber wurde, um ihren Gang kontrollieren zu können, regel- l 5) E. Tams. _ mäßig mit der Sternwartenuhr verglichen, deren Korrektionen in entgegen- kommendster Weise von Zeit zu Zeit mitgeteilt wurden. Der Gang der Uhren war durchaus befriedigend. Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse. Die Temperatur- und Feuchtiekeitsverhältnisse der beiden Apparaten- räume waren durchweg sehr günstig. In den Monaten April bis September lag die Temperatur zwischen 14° und 17°; im Oktober sank sie bis auf 13° herab, stiex dann aber während der Wintermonate infolge der Heizung, welche rings durch den Luftgang zwischen dem Innen- und Außengebäude geführt ist und auch nachts unterhalten wurde, auf 17° bis 18°. Tagesschwankungen zeigten sich gar nicht. Die Feuchtigkeit belief sich in dem größeren Apparatenraum I, in dem das Wiechert-Pendel aufgestellt war, abgesehen von den Monaten April und Mai, auf 60/0 bis 70°o. In den beiden genannten Monaten stieg sie zeitweilig auf 95°, da keine genügende Menge Chlorcaleium ausgelegt war. Innerhalb des Instrumenten- schrankes, in dem sich noch besondere Schalen mit Chlorcaleium befinden, betrug aber die Feuchtigkeit immer nur etwa 60°. Im Apparatenraum II mit dem Heeker-Pendel hielt sich die Feuchtigkeit auf 70°%o bis 80 ®/o. Der hier aufgestellte Trockenapparat ist wesentlich kleiner als der im Apparatenraum I befindliche. Apparate. Der Vollständigkeit halber sei es gestattet, in diesem ersten aus- führlicheren Bericht fiber die seismischen Registrierungen in Hamburg auch kurz nach #. Wiechert!) diejenigen Grundzüge der Theorie der Seismographen zu skizzieren, deren Verständnis für eine Auswertung der Seismogramme unerläßlich ist. 1. Allgemeines. Jeder Horizontalseismograph, d.h. jeder Seismograph zur Registrierung der horizontalen Komponenten der Bodenbewegung, kann nach seiner Wirkungsweise durch ein mathematisches Pendel von einer bestimmten Pendellänge Z und einer bestimmten „Indikatorlänge“ / ersetzt werden. Dabei ist unter Indikatorlänge der Abstand der schreibenden Spitze des äquivalenten Pendels von seinem Aufhängepunkt verstanden. Die äquivalente Pendellänge Z ist mit der Eigenperiode 7, des Seismographen durch die 29 An? Gleichung L= verknüpft. Es geht hieraus sogleich hervor, daß die ') E. Wiechert, Theorie der automatischen Seismographen. (Abhandl. d. K. G.d.W., Göttingen, math.-phys. Kl. 1903, N. F. Bd. II. Nr. 1.) Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 3 Indikatorlänge / die Empfindlichkeit des Seismographen gegen dauernde 1:27 auf -— —— ——- die Größe des Ausschlaes 360 - 60 - 60 Ö der Indikatorspitze bei einer Neigung um eine Winkelsekunde angibt, und daß die Vergrößerung sehr schneller Horizontalverrückungen, bei denen die Pendelmasse als stationär betrachtet werden darf, absolut genommen, Neigungen bestimmt, indem Z= j R E ; gleich dem Quotienten Ee ist. Gehen die Horizontalverschiebungen langsamer vor sich, so daß die Pendelmasse nicht mehr als ruhend angesehen werden kann, so ist die Vergrößerung, wenn sich die Verschiebungen periodisch vollziehen und die nun auch erregten Eigenschwingungen des Pendels außer acht gelassen werden, Dieser Ausdruck, in dem 7 die Störungsperiode bedeutet, zeigt ohne weiteres die ungleiche Empfindlichkeit eines ungedämpften Pendels für Störungsperioden verschiedener Größe. Absolut genommen ist ® nahe gleich V, wenn 7 sehr klein gegenüber 7% ist. Mit wachsendem 7 wächst dann aber ®, bis für T= T, theoretisch der Wert © erreicht wird; bei weiterer Zunahme von 7 sinkt ® wieder mehr und mehr herab. Die Empfindlichkeit des Pendels ist demnach um so größer, je näher die Störungsperiode der Periode seiner Eigenschwinzungen liegt. Diese Ungleichheit der Empfindlichkeit für verschiedene Perioden, wie auch der sehr störende Einfluß der Eigenschwingungen auf die durch die Bewegung des Erdbodens erzwungenen Schwingungen kann nun durch Anwendung einer Dämpfung wesentlich gemildert werden. Für ein ge- dämpftes Pendel wird nämlich die Vergrößerung periodischer Horizontal- verrückungen et, 08 DAL SNDEREINEN m 2712 m 2 T 2 \lı-()) +) (m) t bedeutet in diesem Ausdruck die Relaxationszeit, d. h. diejenige Zeit, in welcher die Amplitude der Eigenschwingungen infolge der Dämpfung auf — ihres Betrages herabsinkt (e Basis der natürlichen Logarithmen). e Auch hier wurde wieder von den begleitenden Eigenschwingungen ab- gesehen; diese werden aber jetzt kurze Zeit nach ihrem Auftreten unter- drückt, vorausgesetzt, daß die Dämpfung in geeigneter Stärke wirksam ist. In der Praxis gilt als Maß der Dämpfung das sogenannte Dämpfungs- verhältnis e:1, d. h. das Verhältnis zweier aufeinander folgender Schwingungsweiten des in Eigenschwingungen versetzten Seismographen. 1» 4 E. Tams. Die Eigenperioden 7, bezw. T* des Seismographen bei ausgeschalteter bezw. eingeschalteter Dämpfung, das Dämpfungsverhältnis e und die Relaxationszeit z sind durch die Gleichungen Ti T* Ir nd ide mmasn 1 T+\2 It + ITT | miteinander verknüpft. Ihre Berücksichtigung führt schließlich den oben für ® hingeschriebenen Ausdruck über in 104 _(z\7: (0,733loge)? [T\® \I = (a) | + 4 1 0733loge? |T, (log bezeichnet den gewöhnlichen Logarithmus). Vergleicht man nun die den wechselnden Verhältnissen der Störungsperiode 7 zur Eigenperiode 7% S entsprechenden Werte des Quotienten 1 so zeigt sich, daß die Dämpfung am vorteilhaftesten wirkt, wenn man & etwa gleich 5 wählt. Bei unperiodisch vor sich gehenden Störungen, insbesondere bei plötzlichen Stößen, hat aber ® keine Geltung. Hier ist es ohne erheb- liehe Rechnung nur möglich, eine untere Grenze anzugeben. War der Seismograph vorher ruhig oder nur unbedeutend.bewegt, so beträgt die Verrückung der Erdoberfläche in der betrachteten Komponente, absolut - für verschiedene & miteinander, $ a N Ss genommen, mindestens 7, wem «a die maximale Amplitude des Einsatzes auf dem Seismogramm ist. 2. Das astatische Pendelseismometer von Wiechert.!) Nach den oben gemachten Ausführungen wird ein reibungsloser, ungedämpfter Seismograph durch die Eigenperiode T, bezw. die äqui- valente Pendellänge Z, die äquivalente Indikatorlänge / bezw. den Aus- schlag E für eine Winkelsekunde Neigung und durch die Indikator- vergrößerung V charakterisiert. Da nun V mit / und Z durch die Gleichung verbunden ist, so genügt schon die Angabe von zwei voneinander. unab- hängigen Konstanten. Bei dem wirklich vorhandenen Seismographen ist während der sehr schnellen Horizontalverrückungen, deren Vergrößerung V angibt, der Schwingungsmittelpunkt, dessen Abstand vom Drehpunkt 1) E. Wiechert, Ein astatisches Pendel hoher Empfindlichkeit zur mechanischen Registrierung von Erdbeben. (Gerlands Beiträge zur Geophysik, Band VI, p. 435. Leipzig 1904.) Die seismischen Reeistrierungen in Hamburg usw. 5 gleich der dem Seismographen als Vertikalpendel entsprechenden äqui- valenten Pendellänge ist, als stationär zu betrachten. T, wurde als Mittelwert von mehreren, in der Regel je fünf volle Schwingungen umfassenden Bestimmungsreihen der Eigenperiode bei mög- lichst verminderter Dämpfung berechnet. / wurde bestimmt, indem die Pendelmasse um einen bekannten Winkel / geneigt und der dieser Neigung entsprechende Indikatorausschlag a auf den Seismogrammen abgelesen wurde. Beschwert man zu diesem Zweck die Pendelmasse P im Abstande % von der durch den Schwerpunkt gehenden Vertikalen mit einem kleinen Zusatzgewicht p, so ist, wenn H die Höhe des Schwerpunkts über dem durch das Cardanische Gehänge gegebenen Drehpunkt bezeichnet und z in Bogenmaß gemessen wird, © — 3. Greift nun das Gewicht p gerade in der Winkelhalbierenden des von den Kom- ‚ponentenrichtungen eingeschlossenen rechten Winkels an, so kommt für jede Komponente nur ein durch Multiplikation mit cos 45° entstehender Anteil von :, also #’ = 0,707 BE in Betracht. Die Indikatorlänge ist demnach ee Te ZU 002m In dem vorliegenden Fall ist ?= 10° Gramm, p = 10 Gramm, 47 = 92 cm, h = 26°/, em, also 24.9, 10°-,0i Eigenperiode und äquivalente Indikatorlänge wurden anfänglich wöchentlich, später alle zwei oder drei Wochen bestimmt. Die auf dem angegebenen Wege für 7, ermittelten Werte schwankten von Ende April bis Ende Dezember bei der E—W -Komponente zwischen 9,8 see und 10,1 see, bei der N— S-Komponente zwischen 10,2 sec und 10,6 sec, so daß die äquivalente Pendellänge Z für die betreffende Kom- ponente im Minimum 23,9 m bezw. 25,9 m und im Maximum 25,4m bezw. 27,9 m betrug. Die äquivalenten Indikatorlängen / lagen in dem- selben Zeitraum bei der E—W-Komponente zwischen 4600 m und 5000 m, bei der N— S-Komponente zwischen 4800 m und 5150 m. Die Grenz- werte von E waren daher bei der E—-W- bezw. N—S-Komponente 22'/a mm und 24'/ı mm bezw. 23'/ mm und 25 mm. Die Indikator- vergrößerung V schwankte bei der E—W- bezw. N—S-Komponente zwischen den Beträgen 185 und 200 bezw. 180 und 195. . Io —2r Das Dämpfungsverhältnis wurde nach der Formel e = Ran yr be- at [4 stimmt, in welcher /, und /, zwei aufeinander folgende Schwingungsweiten bedeuten und 7 der maximale Reibungsausschlag ist, der durch die am Schreibstift resultierende Reibung im Maximum aufrechterhalten werden 6 E. Tams. kann. r wurde erhalten, indem man bei dem praktisch erreichbaren Minimum der Dämpfung die sich schließlich zeigende, 4r betragende Ver- minderung aufeinander folgender Ausschläge nach derselben Seite fest- stellte. Die Bewegung der Schreibfläche wurde bei beiden Bestimmungen möglichst verlangsamt. Der maximale Reibungsausschlag betrug bei beiden Komponenten im Mittel Ye mm. Das Dämpfungsverhältnis belief sich bis Ende Mai bei beiden Komponenten nur auf 3Y/2: 1, wurde dann aber erhöht und zwischen den Grenzen 5:1 und 6:1 gehalten. Die Registrierstreifen bewegten sich in 1 min um 15 mm, in 1 sec also um 'Yı mm. Die Lücken zur Zeitmarkierung in den Kurven dauerten 3 see und lagen jedesmal zwischen der 57. und der 60. Sekunde. Um jede volle Stunde fielen sie fort. 3. Das Horizontalpendel von Hecker.') Ist 7, die Eigenperiode eines Horizontalpendels, dessen Drehungs- achse mit der Vertikalen den Winkel @ einschließt, und ? die Eigenperiode desselben Pendels bei horizontaler Lage der Drehungsachse, so ist 2 | ar — sin @. Bezeichnet ferner bei optischer Registrierung S die optische -0 Zeigerlänge, so entsprieht einer Neigung der Lotlinie um eine Winkel- sekunde in der zur Gleichgewichtslage des Pendels senkrechten Ebene auf dem Reeistrierbogen ein Ausschlag des Lichtpunktes von Dr Dt BL Le rer ee Das in Rede stehende Horizontalpendel ist ! 1 e 751 demnach einem einfachen Pendel von der Pendellänge L = en und der Ss Indikatorlänge / = a äquivalent. Die Indikatorvergrößerung ergibt . = I, S.An? S4An? 1203 . sich daraus uV= = = ,,; a ee J ist aber die dem L To -g- sine 2 An betrachteten Pendel äquivalente Pendellänge /, wenn dasselbe als Vertikal- pendel um eine horizontale Drehungsachse schwingt, und $ ist die zu- eehörige äquivalente Indikatorlänge. V stellt also die Vergrößerung von Horizontalverrückungen senkrecht zur Gleichgewichtslage des Horizontal- pendels dar, wenn diese wieder so schnell erfolgen, daß der um /! von der Drehungsachse entfernte Schwingungsmittelpunkt als stationär betrachtet werden darf. Die optische Zeigerlänge 5 kann bei dem Horizontalpendel von ') ©. Hecker, Untersuchung von Horizontalpendel-Apparaten. (Zeitschrift für Instru- mentenkunde, Berlin 1899, p. 261); und Derselbe, Einrichtung für eine variabele Dämpfung des Horizontalpendels. (ibid., Berlin 1907, p. 6). Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 7 Hecker gleich dem doppelten Wege vom Pendelspiegel bis zum total- reflektierenden Prisma und vom Prisma bis zum Registrierbogen gesetzt werden; der Spiegel ist unmittelbar an der Drehungsachse angebracht. Aus dem letzten Grunde kommt auch der Umstand nicht in Betracht, dab in dem vorliegenden Fall der Lichtspalt vom Pendel aus gesehen 10 em vor der durch den Liehtpunkt auf der Registrierwalze gehenden Vertikal- ebene steht. Um beide Horizontalkomponenten zu erhalten, sind senkrecht zu- einander, in der N—S- und E—W-Richtung, zwei Pendel aufgestellt. Die Schwingungsdauer f beträgt für beide 0,91 sec, so daß der Schwingungs- mittelpunkt um 2 —= 20,6 em von den Drehungsachsen entfernt ist. 7, be- trug für das in der N—S-Richtung aufgestellte, also die E—W-Kom- ponente der Bodenbewegung registrierende Pendel I 16,5 see, für Pendel II 17,8 see. Die zugehörige äquivalente Pendellänge Z maß daher 67,7 m bezw. 78,7 m, und die Drehungsachse war bei Pendel I um 10,5’, bei Pendel II um 9,0’ gegen die Vertikale geneigt. Der Weg vom Spiegel über das Prisma zur Registrierwalze ergab sich zu 331 em, so dab die optische Zeigerlänge 5 — 662 cm und die Pendel I bezw. Pendel II als Horizontalpendel entsprechende äquivalente Indikatorlänge / = 2170 m bezw. 2530 m war. Schließlich folgt als Größe der Empfindlichkeit bei einer Neigung der Lotlinie um 1 Winkelsekunde senkrecht zur Gleich- gewichtslage für Pendel I E= 10V mm, für Pendel II E = 12'/ı mm und als Indikatorvergrößerung für beide Pendel V = 32,1. ER Re L = Das Dämpfungsverhältnis wurde nach der Formel e — a also 1 rar) durch Beobachtung von drei aufeinander folgenden Schwingungsweiten, bestimmt. Es hatte für beide Pendel den Wert 5/2 :1. Der maximale Reibungsausschlag, bei den optisch registrierenden Horizontalpendeln nur durch die Reibung in den Lagern der Drehungsachse bedingt, berechnete sich aus r = Il hl Dh bh Die beiden Komponenten zeichneten auf demselben Bogen. Dieser bewegte sich in I min um 6 mm, also in 1 sec um Yıo mm weiter. Die Lücken zur Zeitmarkierung traten alle 7'/s min in der Dauer von 10 sec und um jede volle Stunde in der Dauer von 20 see ein. Der Apparat war seit Ende August 1908 in Tätigkeit. ungefähr für beide Pendel zu '/ıo bis '/s mm. 4. Zusammenfassung. Nach den mitgeteilten Daten kann die Wirksamkeit des mechanisch registrierenden astatischen Pendelseismometers von Wiechert von April 1908 bis Dezember 1908 und des photographisch registrie- renden Horizontalpendels von Hecker im letzten Drittel von 1908 g E. Tams. kurz durch die folgenden abeerundeten Mittelwerte der Konstanten charakterisiert werden: Kompo- Apparat nente mm Wiechert- E—W | 10,0 4800 Pendel NR 5000 Hecker. | EW. 1 2200 Pendel NER 2500 Da ein Seismograph bei einem Dämpfungsverhältnis zwischen 5:1 und 6:1 die maximale Empfindlichkeit für ‚diejenigen Störungsperioden hat, welche sich auf /ı—®/ıo der Eigenperiode belaufen, so sprach das Wiechert-Pendel besonders gut auf Störungsperioden von 7—8 sec und das Hecker-Pendel namentlich auf die etwas längeren Perioden von 12—14 see an. Alle Störungsperioden aber, welche den Betrag von 1,0 7, 1,1 7, nieht überschritten, wurden in ihren Amplituden wenigstens V-mal vergrößert. Bei dem Wiechert-Pendel galt dies demnach für Perioden bis zu 10—11 see, bei dem Hecker-Pendel bis zu 17—19 sec. Die seismischen Registrierungen. Vom 1. April 1908 an wurden die seismischen Registrierungen der Hamburger Erdbebenstation eingehender bearbeitet, indem nicht nur in der alten Weise die Eintrittszeiten der wichtigsten Phasen angegeben, sondern auch Periode und Größe der Bodenbewegung bei den Einsätzen der einzelnen Phasen, während der Maximalbewegung und auch sonst bei bemerkenswerten Wellen ermittelt wurden. Eine vorläufige Bearbeitung erschien in den regelmäßig veröffentlichten Mitteilungen der hiesigen Station, und zwar nach der Göttinger Anordnung und Bezeichnungsweise, welche auch wieder in der nachfolgenden Übersicht angewendet worden ist. Es wurden daher bei der tabellarischen Zusammenstellung der einzelnen Daten die folgenden Abkürzungen benutzt: 1. Charakter des Erdbebens. ZI = merklich, ZZ = auffallend, //I = stark. d — (terrae motus domestieus) — Ortsbeben (am Orte fühlbar). IS-— Ge „ . wicinus) — Nahbeben (unter 1000 km). Frl „ remotus) — Fernbeben (1000—5000 km). a „ ultimus) — sehr fernes Beben (über 5000 km). Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 9) > Phasen, P = (undae primae) == erste Vorläufer. — n-malan der Erdoberfläche reflektierteWellen. S=( „ sSecundae) = zweite Vorläufer. Sn — — n-malan der Erdoberfläche reflektierteWellen. PS = Wechselwellen, d. h. Wellen, welche bei der Reflexion an der Erdoberfläche ihren longitudinalen Charakter in transversalen oder umgekehrt verwandelt haben. L = (undae longae) == lange Wellen (Hauptbeben). M =( „ maximae) —= größte Bewegung im Hauptbeben. Gr +4(c0da) — Nachläufer. # = (nis) — Erlöschen der sichtbaren Bewegung. 3. Art der Bewegung. i = (impetus) = Einsatz. e —= (emersio) —= Auftauchen. T = Periode = doppelte Schwingungsdauer. A = Amplitude der Erdbewegung, gerechnet von der Ruhelinie, ge- messen in Mikron (tw = ;,,, mm). Ist ein Zeichen mit dem Index E oder N versehen, so bezieht sich dasselbe auf die Ost—West- bezw. Nord Süd-Komponente der Bewegung. Alle Zeiten sind in mittlerer Greenwicher Zeit, gezählt von Mitternacht bis Mitternacht, angegeben. Die geographischen Koordinaten der Station sind: Breite:r537 33° 33B""N. Länses 9758’ 51,97 E. Gr. = 0" 39” 55,5°. Höhenlage: 19,3 m über Normal-Null. Die ersten 2 Meter des Untergrundes sind wahrscheinlich auf- gebrachter Boden. Von 2 bis 4 Meter Tiefe folgt kalkfreier Sand, ver- mutlich Decksand und weiter bis zu 20 Meter Tiefe Geschiebemergel. Das Wiechert-Pendel ist 16,2 m über Normal-Null, das Hecker-Pendel 7 2m} a aufgestellt. Jede Bebenaufzeichnung wurde noch einmal nach den vom Wiechert- Pendel erhaltenen Registrierungen einer Auswertung unterzogen. Sind Angaben den Seismogrammen des Hecker-Pendels entnommen, so ist dies ausdrücklich bemerkt. Hier und da waren einzelne Änderungen an den vorläufig veröffentlichten Daten vorzunehmen. Manches wurde auch ergänzt, Unsicheres dagegen fortgelassen oder in Klammern eingeschlossen. Unsicherheit wurde in die Ausmessungen namentlich durch die zuweilen sehr starke mikroseismische Unruhe und durch gröbere Wagenstörungen 10 E. Tams. hineingetragen. In allen solchen Fällen wurden die Zeiten auf Zehntel- minuten oder auch auf ganze Minuten abgerundet. Die Zeiten des Auf- tretens der langen Wellen und der Maximalbeweeung wurden der Natur der Sache nach immer nur in ganzen Minuten oder höchstens in Zehntel- minuten angegeben. Bei den auf Sekunden genauen Angaben wurden nun auch die sich nach Anbringung der Korrektionen der Sternwartenuhr ergebenden Uhrstände berücksichtigt. In der Regel beliefen sich diese Korrektionen auf weniger als Vs sec; nur an einzelnen Tagen wurde dieser Betrag überschritten. Bei einigen Beben ergab die nochmalige Bearbeitung und ein Ver- gleich mit den inzwischen veröffentlichten Ablesungen anderer Stationen eine von der zuerst gegebenen abweichende Auffassung der Phasen- einteilung, so z. B. bei dem Diagramm vom 17. August, bei einem Dia- eramm vom 22. August und bei den beiden Diagrammen vom 23. und 24. Oktober. Manche schwache und undeutliche Aufzeichnungen, deren seismischer Charakter zunächst zweifelhaft schien, mußten, ebenfalls nach Einsicht im andere Berichte, auch als Störungen seismischen Ursprungs anerkannt werden. In der Rubrik Bemerkungen sind, wo es eine genaue Phasen- einteilung zuließ, auf Grund der Zoeppritzschen Laufzeitkurven für die ersten und zweiten Vorläufer die Epizentraldistanzen angegeben, wenn nicht schon durch direkte Nachrichten über gefühlte Erschütterungen das von dem Beben betroffene Gebiet bekannt war. Diese Nachrichten wurden namentlich den makroseismischen Berichten der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg i. E. und den Zeitungen entnommen. Andere Angaben entstammen auch dem Avis macrosismique de Hongrie, dem Bulletin of the Weather Bureau of the Manila Central Observatory und den seismischen Berichten der Observatorien in Tiflis und Taschkent. Vollständigkeit konnte naturgemäß in dieser Hinsicht keineswegs erreicht werden; das kann nur der später erscheinende, vom Zentralbureau der internationalen seismologischen Assoziation herauszu- sebende makroseismische und mikroseismische Katalog für das Jahr 1908 leisten. In einzelnen markanten Fällen dürfte aber für eine etwaige, in irgendeiner Richtung vorzunehmende eingehendere Bearbeitung schon jetzt ein Hinweis auf den Ort des Bebens durchaus erwünscht sein. Die „mikroseismische Unruhe“ wurde einer Auswertung noch nicht unterzogen. Es durfte davon zunächst in anbetracht der unsicheren Resultate bezüglich des Ursprungs um so mehr abgesehen werden, als gerade zurzeit im Auftrage der Permanenten Kommission der inter- nationalen seismologischen Assoziation von einer Spezialkommission über diese Frage eine umfangreiche Untersuchung angestellt wird, zu der auch Seismogramme der hiesigen Station aus dem Jahre 1908 geliehen wurden. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 11 Auch erschien inzwischen in den Mitteilungen der Erdbeben-Kommission der K. Akademie der Wissenschaften in Wien eine Abhandlung von Herrn Dr. R. Schneider „Über die pulsatorischen Oszillationen (mikro- seismische Unruhe) des Erdbodens im Winter 1907/1908 in Wien.“ (Neue Folge. Nr. XXXV. Wien, 1909), in der gleichfalls Resultate aus einigen Hamburger Seismogrammen verwertet wurden. Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg. Lid. ‚Nr. (Di! 10 hl Datum April 1 1 -1 10 16 19 Cha- rak- ter Iu Iu Ihr E. Tams. Pha- sen er Sr Beleg [e>) = F Zeiten h in © 94: 19,5 95 6022 15 02 25 26,5 33,5 72 6262 35 12 47 57,5 59,1 1 30,0 2 14 26 16 43 17,2 0 (06) 39 1,6 20 08 20 17 46 39 53 00 (56,4) 18 00,9 18,5 8 09 33 18 16 (29) 40,8 7 9 3 42 Perioden | Amplituden 5 co D, 3 vn Gefühlt in Assam (Shillong, Sylhet, Lumding). Undeutliche Spur langer Wellen. Gefühlt in Turkestan (Taschkent, Kokan). Epizentralentfernung 7200 km. Die langen Wellen und das Maximum sind nur un- deutlich ausgeprägt. Ein paar lange Wellen. m | i | Cha- | R deyi ee ia len E Datum rak- nn Zeiten a Be nt Bemerkungen NT. ter | S® Ar | An hesrmeges S eo | 8 13 | April 22/23 | Iu eP 23 (59,1) Epizentralentfernung (ca. S 0 10,0 6 6 6 10 000 km). L 26 ER) | Mx 48,7 20 — 35 Mr 50,2 12 10: |) 10 0 vorwiegend | 15 | 1=592b13.1110.805592: 12 | 20 |Ein. Zug deutlich ausge- 2 14 Eerls 4.1118 prägter Wellen F 3,0 (W,-Wellen). 13 2 we 2 En a = 10 == 2 | Undeutliche Spur langer z Wellen. 15 26 I eL 22733 = F 23,0 15 6 4 n Sr & 2 1 En 5 2 12—15 — 17 n 28 I eL 17 28 Unregelmäßige Wellen von e 40 der mikroseismischen Un- ruhe überlagert. Gefühlt in Smyrna und auf Chios. „3 ae = r ) 15 9:2 1 1 Nur ein paar Wellen. 19 30 Iu B 5 06,0 eL 33 242: 18: 15 M 51 15 2 3 F 6,2 “ Of I 20 = 2830 I n 8 R 9 9 1a 21 Mai 2 M eL 18 10 18 3 ; F 18,6 5 £ 22 Be) Iu BR 1 00 24 4 3. | — [| Gefühlt auf Hokkaido is 10 07 6 >8|>8' (Nemuro). eL 25 20 M 38,7 16 24 24 F 3,0 E23 es I | eP | ı7 486) | iS 54 837 6 > 6 > 2" Die langen Wellen und das | F 18,4 Maximum sind nicht deut- lich ausgeprägt. | = Bee En = ns 15—18 — 1'/; |Ein paar sehr flache lange Wellen. 25 A) IIu E 6 (32,0) Gefühlt in Nord - Celebes iS 42 39 9 =33| 76 (Gorontalo, Menado). 51 32 1 28 | — | Bemerkenswerter Einsatz. eL 7.06 48 == 140 Mı 10,9 | 2: \ | 65 | 170 M 12,7 24 70 | 130 M; 21,6 24 SE an‘ Mi 26,4 19 DD = F 8,9 14 E. Tams. z | Ona- >h: Deric Am lit le I: N Datum rak- us Zeiten a Bemerkungen N: ter sen m Ar | An Dyssmess s m n 26 Mai 5 Iu 12 iu rl Le \ c c | Mor 12 05,3 18 8 — Mx 10,6 17 —...12 F 12,8 27 6 I e 127% | F 39 15—18 — 4 28 a I e 3 48 Undeutlich ausgeprägte F 53 | lange Wellen. 29 u E a ae 26: 18 ee, 30 hl I et 21 52V Undeutlich ausgeprägte F 50 lange Wellen. ol 2 Iu eP 20 (38) Gefühlt in Zentral-Nippon. eL De 05 Mx 11,2 16 = 10 Mr 12,6 93 22 - F 22,2 32 el 1 ah 14 06 F 35 1» ae 33 ln Ilu P SEAN Den Wellen von 12s Pe- j 42,5 12 — |> 10| riode sind kleinere Wellen von 1s—3s Periode auf- gelagert. (PRı) 44 89 9 — 6 Epizentralentfernung 7400 (P Rs) 46 43 Ü — 6 km. is 51 05 el — />19 SRı 55,9 15 _ 20 55,9 al _ 65 | Bemerkenswerte Welle. eL 9.00 (28) Mı 92 21 TE 60 10,9 18 85 — u 12,4 18 — 70 Ms 15,4 15 = 65 Ü 9—16 F art Die Ws-Wellen treten um 11,1° auf der N-Kom- ponente deutlich hervor: T=1885 veıR 34 18 I e sale F 8,7 Die seimischen Registrierungen in Hamburg usw. 15 Cha- Pha- Perioden | Amplituden a Datum rak- Zeiten zn Bemerkungen Nr. ter | sen AN Ar Ne beza mas Ss Pp | 12 35 Mai 17 rapie P 12,35.,29 4 >5 > 6 |Epizentralentfernung 2300 Ss 39 16 6 TR E km. Diese Aufzeichnung i 39 43 6 7225 ist wahrscheinlich auf L (40,0) | das Erdbeben zurück- Mr 44,0 9 5 | — zuführen, welches um Mx 45,7 8 u. 35 12° 34” +? in Canea auf C 69 Kreta fühlbar war. — F 13,6 Die langen Wellen sind sehr unregelmäbiger Ge- stalt und überlagert von Wellen mit 2s—4s Pe- riode. 36 ST I eL 16 40 Eon 1/ 1 2 F 17 05 19—1 ‘ 1 I2 jl /2 37 EN, Iu eP 21 50,3 (S) 22 00,9 6 —_ 2 eL 18 a | 38 » 20 TustzerP 8 (04) L 40 21, 20 Mıx 40,5 24 — Ste Mex 45,7 18 le EL Mk 48,1 20 I — F 25 39 a I e 16 (04) Schlecht ausgeprägte Stö- eL 12 15 4 3 rung. Ein deutliches F 16,7 Maximum ist nicht vor- handen. 40 „24 hı 3 2. 12-15 1—2 | 1-2 | Gefühlt in Daghestan (Der- = bent, Deschlagar, Kassum | Kent). 41 298 Iv e 8 31,3 Gefühlt in Ungarn M 33 6 31), 91a (Keeskemet, Lajosmizse). F 42 42 a) ii eL a! : 43 ol I e 14 (59) Mr | 15 06,0 9 3 BD) Mx 07,6 8 2 B) F 15,3 44 Juni 3 Ilu 12 16 05,0 Der Einsatz fällt im die PR, 07 07 6 41/o — Minutenlücke. S 12 18 6) — 4 | Epizentralentfernung 5700 SRı 16,0 15 _ 10 km. Gefühlt in Quetta eL (24) (22;25;26 (Belutschistan) ? Mı 28,4 14 — 48 Ma» 30,5 12 23 44 | Ms; 33,1 10 23 40 F 17,8 | 16 Cha- E. Tams. # Amplituden zu Datum rak- us Zeiten ee. Sn Bemerkungen Nr. ter | sen T Ar | An Kesmes Ss p. L 45 Juni 4 Iu e 151 el 2 20 18 M 33 15 E 3 F 3,1 46 5 I el) 4.30 10-18 1 1; | Mehrfaches Auftreten F 15 30 vn S flacher langer Wellen. 47 ee I eL 738 Einige undeutlich ausge- F 54 prägte lange Wellen. 48 a9 Iu e 3 (18) eL 40 (18) M 49 13 4 6 F 4 30 At ( 7 50 9 Ir e 19 (41) eL 43,3 (21) M 46 10 2 2 F 20 Sl ne) I e 22 (34) M 45, 7” — 1'/a F Da 52 11 I eL Sa M 53,5 12 2!/a > F 4,1 53 al IR e 7 395 Gefühlt in Blida (Algerien). i 40,5 6 3 2 F 49 54 Fa Ir e Oalıl Schlecht ausgeprägte Stö- M 16,4 7 2 5 rung. F (9,5) 9% 97” Papierwechsel. 55 14 I eL | 22 50 ' E ; F | 23 0 u Rn 56 ea) I e 4 34 < F 38 10—12 Ya Ua 57 rt IE e zwischen 12 29 | Die Zeitmarkierung ver- F Or undı E sagte. (refühlt in Böne und Guelma (Algerien). 58 8 lu ER 10.(56) (5) MH 05T24 7 4 — ae ja | 2 a I 59 29 8 (48 I Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 7 er Cha-| p > Z er Narile: Am iluden = Datum N Zeiten en le Bemerkungen Nr ter sen m N: hugemiz ss Ss m fa 60 Juni 23 Er e +2 19,1 Gefühlt in Smyrna. L 25 15:19 f 9rN2 J Te 5.318, | 71 1 Mı 25,3 \Tx:21 [ 2 9'/a Ms» 27,4 10 — 5 F 14,7 61 2 Im: e 14 46,2 (refühlt in Smyrna. L 52,4 (21) M 54,9 12 = B) F 15,0 62 2 kr e 16 10 | Gefühlt in Smyrna. L 3 (20) | M 15,6 9 -— 4 F 25 63 20 Iı e ulT ale) M 40,6 7 2 _ F 45 64 HN 2D Ir eP DINO (S) 32,1 2 = a E 37,5 15 Mı 38,9 18 — 6a Ma» 10,4 13 — 4 F 22,9 65 N Iu eP al &% Gefühlt in Nord- und 3 44,1 | Zentral-Nippon. ei. Ba15. 06 97,21—18 Mı 08 16:21 14;23| 16 Ma» 13,5 13 — 14 [6 12 F 16,8 | | 6 JS wn r = | 66 28 I e 4 2 15 9 67 28 I e 18-20 n » | Eine nur undeutlich hervor- 2 = 9—15 l 1—2 (Pier x F 30 tretende Störung. 68 le Tu eP 17 185 L 35 19,727 Hı 36,4 24 = 21 } Pr ,!9\ | agr -Max] Ma» 33,2 |Ty: 12 | 4a | , Diagramm-Maximum. E 18,2 69 DS I e a) | Sehr undeutlich ausge- F 30 prägte Störung. 70 n.29 I e 14 30 5 1,, 1/, F 50 5) 1'/2 L'/2 2 8 E. Tams. = | a Cha- 5 Sn See n | Amplituden ve Datum rak- _.— Zeiten Peine Bemerkungen Nr. ter | sen T Ar | An h INS s A 7 zul! Juni 30 Ku e 2 (40) En, a 72 Mu) 1B2 e 5009 1-2 '/ und Gefühlt in Bodö (Nor- a un weniger wegen). M bel 48 D 2 F 07 73 2.0 I eL | 18 09 1518 1 1--2 Gefühlt auf der Halbinsel F 50 ® Y Yucatan. 74 Jul Iu eP 7 (40!/a) (Gefühlt auf Formosa. S 50,8 eL s 10 18 M 13,9 22 16 23 F 8,7 75 en, Ir ep 1 42,8 eL 48 M 52,5 g — 1'/a F 2,1 76 BEE Iu e 8 30 Eine schwache, undeutlich F 9730 ausgeprägte Störung. 2a | Ins re» 4 18 16 IC N 5 39 18 ilYa 1'/a 78 N Ü I en nn Ra 10-15 ne 1a—1 19 a Iu | eP 3 142 el 30 15 1 2a F 3,9 80 Te Ir Ai 1256 28 6 — | > 3 |Epizentralentfernung 3400 PRı 57.135 7 = 41a km. iS 13 01 32 8 — >21 SRı 03 23 9 9 _ eL (05,1) 16 Mrz 05,5 18 44 = f ; Tr:21 Br Ns es ME C 8—10 F 14,4 81 ARE, If I er 16 (42,0) S 47 22 7 2 3 eL 52 26 — 13 M 56,1 18 | 7 R F 17,5 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 19 to) 54 85 86 91 Datum Juli 10 le) il) le le E16 )) ” = 28 2.26 26 rak- = Zeiten u Bemerkungen ter | sen I Ar An hasemeS S m m Iv eP 2916737 Gefühlt in Kärnten und i IN32 Friaul, sowie den an- in 18 03 3 — 6 erenzenden (rebieten. L 18 36 ı 5 | Tr: 4 | \ N 2 An an De 6. Mx 20,5 4 = ) Mor Bald 3) I => F 34 Iv ep 6 (43,7) Wiederholung des vorher- L 45,1 64 gehenden Bebens. Mr 46,8 5 Ua 3 Mx 47,0 4 — 3a F 52 DD) ee | 1 eL 21-07 2% Ar : F 91 28121 4'/a 2 TarıseP 1.27 .14,9 Epizentralentfernung ca. S 23,9 e7 jl 2 7500 km. L 35 197248230 Mı 42,4 27 25) 25 M; 44,3 20 a7 25 M3 46,5 18 22 24 Ü 9-15 F 23,1 Tu 'eP 17 (04,0) Gefühlt in den Grenzge- bieten von Chile, Peru und Bolivien (Mollendo, Taena, Iquique,Corocoro). is 14 09 7 lt Scharfer Einsatz. eL 34 Die langen Wellen. und 45 20 =. 4), das Maximum sind nicht F 18,1 deutlich ausgeprägt. I e 18 44 n F 19,1 123 15) 1a 1 Iy e 92 14 51 Schwache Andeutung eines 15,6 3:4;5 I'h—1 Nahbebens. F 18 1! e 3 47 eL 58 12; 15 Mk 4 01,4 1u1 3 — Mx 01,8 12 2 2a F 4,3 Iu eP 16 (24) i 26 36 5) 1'/a > eL 53 18—30 Mn 17 05,3 7 — 12 Mr 08,7 19 s E= 6 1215 Das Ende geht in das nächste Beben über. 3* 20 E. Tams. Cha- | pı.. eo Amplituden wu, Datum rak- : Zeiten a Re > Bemerkungen Nr. ter | sen m) Ar | Ax MEAONEN| UUNEIEIRGBEENERBEREÄEGEG N) ERBE TSEL BERERE EBEN WBBER IE DEREN Een TED NT Bann ae En TEN IE Ina al, © s m m 99 Juli 26 Iu eP 17 (40) eL 18 05 21—25 E j Te: 21 2 5: 2 18,2 | Tr: 18 6 13 C 215 F 19,3 & ‘ (D 93 a. I er 19 1318 4 1% 94 DS I eL 4.16 14 SR y Schwache Andeutung eini- F 18 3 ger langer Wellen. 95 al Iv e 7 37 (0%) | 3—1 und e P liegt in einer Wagen- darunter störung. Gefühlt in Kärn- a) 5 3 ten und Friaul. 58,1 6 2!/a = 2 39.1 6 al 89,6 6 2 aa F (46) Das Ende geht in der mikroseismischen Unruhe unter. 96.) Aunsust Ai Tr’) eB 2 15 14 3; 2; 83 Gefühlt in Öonstantine(Con- is 18 40 6 > 4'h stantine, Philippeville, L 2102 2115) Böne). Mı 22,7 16 15 12 Mer 24,9 9 12 — Mex 25,6 10 — \ J 6--9 F 3,2 97 n 97 | Eu e 16 (30) eL 52 15 —18;22 6 28 F 17,4 98 4 9 Ir eP 19 06 40 3 — '/) | Gefühlt in Portugal (Lissa- S 11 06 5 1a 1'/a bon) und Marokko (Uasa- L 14,1 15 blanca, Safı). M 14,5 21 18 >21 F 19,8 o% a ) I en 2 2 Bi a 100 a 209 We Ei: P 16 02 27 Epizentralentfernung ca. PRı 06 10 7 4 5 10 000 km. (S) 18.219 6 — 4 eL 45 203 Mıx 55,5 30 _ 22 Mr 59,3 24 18 u M:x | 17 02,5 Pal — 20 06 bis S S 09 18 fl = 0bs | 1500 | — | 8 F 18 Ya a Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 1 = i Cha-| >. a 22 Datum rak- Pha- Zeiten Perioden 2 SP r on: Bemerkungen Nr. ter sen m Mr An 5 h mars s n 7 101 | August 12 | Iu | eP 19 (04) | g En | Tr: 8 a Re, N) 13} 6 \ ir . 6 | ) /2 3a eL 40 20—27 Mı 44,8 26 — 19 Fa J Te: 23\ sa Ms 98,1 | au . 5 [ 6 | 15 F 21 102 ; 14 Iu eP 0 55 40 S 1 (06) eL 18) ZAlaRRS Mıx 33 28 — al Mır 35,6 20 19 — Mor 37,3 a 20 _- Mex 38,7 2% 18 ar F 2,9 103 ; 15 1 e 95016 M 54,6 11 _ j| F 10,1 104 lol e 2 078 &ıE al Ef | F 58 az! — Sl 105 le I e 10 10 M 3 9 1 1 F 10,6 106 i al IlualseT 10 56 56 Wellen von 9s—12s Pe- in 11 00 40 , — 3"/2 riode sind überlagert von | Wellen von 2s—3 s Pe- riode. i 03 46 9 > 5'/a)> 8'/.| Epizentralentfernung i 05 20 8 6'/2 2 10 500 km. ir 06 20 9 ER a ; | 98 | a7 s u a | 37 SRı 14 49 28 — 90 L 27 46; 48 M 28 62 380 370 29,6 30 45, ED 42 bis 1621; Schön ausgeprägte Wellen- SE vorwiegend | 2% SSyPraS 58) 18° gruppe. 42,7 19 39 70 j 46,8 18 3l 60 C 15—18 F 15 107 ke) I eL 4 26 15: 17 EIN Schwache Andeutung eini- F 40 > I Me ger langer Wellen. 108 ee 1er 1419 21 a PER F 45 15—18 1—2 109 il Iu e 0 (49) el 1 15-18 | 1-2 | 1-2 F 1,8 J) E. Tams. Cha- ® ER ar Amplituden Ind; Datum rak- m: Zeiten Penoden 72 Bemerkungen Nr. ter | sen T Av An Hans s ‚2 P oUS ( > L 2 fo) r 2 < < 110 | August 19 I = Bu 15 —18 EA jull lt) I eL 18021 2 u 2 F 30 1518 1-2 112 Sl) Iu eP 23 34 48 (S) 43 10 6 1'a — L ? F (24,0) 3 ae 0 WERE at 1003731 4 2'/2 — | Epizentralentfernung 6300 S al al 15 15 -- km. SRı 1 Bit 12 —— 7 L 22,6 aaa az Mıx 27,0 il = 300 Mir 27,3 15 120 135 Max 31,6 ul 100 — Men 33,8 10 za 100 Ü 7—20 F 12,8 114 0 I e 13 (41) 54 13 2 1 F 14 115 ] p e 22 (48,7) eL | 23 02 15—18 a | 'p—1 F 23,5 116 2 I e 59 1 F 6) 07 6—8 la Ua ul | At, P 12920=55 L 33 17 Mıx 36,7 19 = 15 Mex 39,4 10 Ta; 6'/a Mk 41,3 ul 7 4'/a F 182 L - Tr: 6 E Wellen von 1s—-2s Pe- 118 » 22 | Tu | iP | 19 29 31 Ms s = 20 a größeren Wellen aufgelagert. i 35 09 7 6/2 — |Die erste Vorphase ist im i 33 55 8 — /> 10| Vergleich zu den übrigen (e $) 42,4 Phasen außergewöhnlich EL 20 04 18; 21; 24 stark ausgebildet und = >93 — 6a weist verschiedene mehr F 21,5 oder weniger deutlich hervortretende Einsätze auf. (eS) wurde nach dem Hecker-Pendel be- stimmt. Die langen Wellen und das Maximum sind nicht deutlich aus- geprägt. 119 0 I eL 0 00 F 20 Saat) Ua il u _. __._ Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. Cha- ID ae us Bemerkungen eL und F nach dem Hecker- Pendel. SchwacheAndeutung langer Wellen auf dem Hecker- Pendel. Nach dem Hecker-Pendel. Epizentralentfernung 5000 Nach dem Hecker-Pendel. Epizentralentfernung 4000 Ende geht in das folgende Beben über. Ein ausgeprägtes Maximum ist nicht vorhanden. Nach dem Hecker-Pendel, Lfd] Datum rak, | Pha- Zeiten Perioden | Amplituden Nr. ter sen T Ar An Besen s s Ta 9: 120 | August 23 | Iu i 192728 6 dh 9 eL (46) 10 | F 50 121 ae! = 21 33 ee 122 a 2 15-20 | 61% | 6% 123 N) er ar 1Swsl7r 30 .Q e - Tre a 1 km. 18 24 10 als . 8 | d 8 /a eL 30,6 2 N $ , ITE227 1] = I M 32,4 Tv: 17 [ 45 20 F 19:3 124 | September 1 Mi eL ae R | ) I re 10—20 11-3 | 1-3 125 n ZN & 12 (49) | len IE a PR 126 & 3» 1 eL 20 53 = vr 5 F 21 00 lat 2 127 R 4| Ur|ePp | ı6 58 155 3 1a = S 17 04 06 12 7 6 km. SRı 06 36 | eL 08,0 21-25 19070 Mx 09,7 17 Tut Mır 09,9 18 50 Msr 11,0 16 50 — C 7—10 F Das 128 5 41.Iu | eP 18.147,92 | (S) 26,7 6 — > eL (47) 16 50,6 19 4 51,6 19 = 5 F 193 129 e 91 Ir eP 6 (57,9) L 707,6 14 Mx 10,5 21 - 70 Mr 15,7 9 12 = F 7,8 130 - 1034 Mu a eL DDEID 15 n A- 4 E. 'Tams. Cha- u Erde Amplituden Lid. Datum rak- nz Zeiten Eesiogen der m —- Bemerkungen Nr. ter sen 7 Asınıı An ee ee sEmasES s R m 131 [September 12| I e 16 34 r H/ F 48 Ile 14 E41 /2 | il 132 x 2, eL Don SIE a F 93 05 12 15 2 1 133 en ar WR! el 23 49 ch IT RR F 006 12—15 h1|'h-1 134 : 13] Iu eP 4723 eL 55 Mıx 58,4 ai — 4 Me 59,6 21 6. 2— Max DE0R,D 15 — 4 F HD | 135 a | e 22 49,7 | Die mikroseismische Un- F 55 | ruhe ist durch die Wellen eines schwachen Nah- bebens gestört. 136 e 16 I eL 19205 M 07 12—15 41) h) F 18 137 s re e 1 00 £ [= } F 08 118) 1 /a 138 z 20| Ir e DE592 Gefühlt in Vorder-Indien L 6 (08,7) (Peshawar, Chitral) und Mıx 14,7 9 — 7 Afghanistan (Kabul). Mex 16,5 8 = 8!/a E 16,9 8 U - F 6,7 139 al lg B 6 54 10 6 — 21/5 |Gefühlt auf den Hawaii- i 7 00 45 9 4 |> 13] Inseln. el 30 20 Mıx 41,0 21 nur 22 8 00,7 18 6'/a _ Mox 07,4 16 = 11 51 27 = 17 | W>a-Wellen? F 9,8 140 5 32 Ilm eP 3 (12) el 54 215; 18 BEA 24 — 7 Das Maximum ist nicht 4 05 18 2a | 2" deutlich ausgeprägt. F 4,5 141 n 231 Tu eP Tall6 iSx 26 16 7 — 13 54a i Sr 26 19 6 4 — el 47 27 Mıx 48,6 24 19 Mr 56,6 21 12 = Mex 57,8 1» — 10 F 3,6 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 35 Cha- Pha- Perioden Amplituden I IE... ME EN En hen ES se Lid. Datum rak- Zeiten Bemerkungen Nr. ter | sen T A Ar esse is Ss D 7 142 [September 23] I eL 3 51 19: 17 91), 917, F 59 > ="7 ER 145 283/241 Ir. (lie PB 23 50 eL »9 18 M 00 15 5 4 F Das Ende geht im folgen- den Beben verloren, 144 . 24| Ir eP la S 18,2 6 Dt 23/6 eL 22 18 Mx 23,8 20 — 12 N De kr: 1j, n Mr 24,8 | iR . 15 S 2 .) F 0,8 | 145 24| Ir ip 0 59 52 > 3'/a | — | Epizentralentfernung 2800 £ I IS ze 17 ' km. ; N 2 D 1 04 19 |Ty:6 | 3/2 4 L 08 2 Mın 09,7 19 _ 21 Mey 10,4 15 == 14 Mk 11,7 15 11 == F 1,7 146 „ 24| I eL 2 14 Schwache Andeutung eini- F 18 ger langer Wellen. 147 E 26| Iu e 5 (55) eL 6 39 18 54,5 20 —_ 7'/ | Maximum nicht deutlich 59 18 5 5a ausgeprägt. F 7,5 148 n 28I I eL 0 01 9 E m F 06 m en 149 281.1 eL 1 02 er 1), 150 5 28| IIr | eP 6 33 01 eP nach dem Hecker- Be Tr +12 = -| Pendel. Epizentralent- S 37 26 | I 3all6 ; m fernung 2800 km. L 42,2 18; 21 TR218 = n / ) “ Mr Ele 1.70) 40 Mx 43,6 13 32 49 (0 6—12 F 7,8 151 rr 28 I eL 10733 et: \y, 1/. F 49 S) 12 12 1 Ii2 26 E. Tams. Seismo- nicht den Oha- Pha- >eriode Amplituden Lfd. Datum rak- ee Zeiten ann ar Bemerkungen NT. ter sen 7: Ar Ax Desemieees s A n 152 Oktober 1 I e 10 05 12 11 — 2 F 16 Sehr schwache, undeutlich 153 3 I e ne 9 ie Yy; N ausgeprägte 5 F 54 i | gramme. 5 BT Lu 3 58 t | 154 3 En ar 5, 15 a 11% 155 3 IM: eP 145295 iS 33 34 6 2 2": eL 37 (16521) Mı 38,5 ir — > M> 40,4 13 - 21/a F 15,1 156 : 4 Iu eP 1471350) 5 1 —— i a 2 6 2 E eL 51 M 58,4 23 4 > F 122 157 " 5 Ir eP 2 (48,9) iS 55 42 7 1a = L 3.09 18; 15 13.2 7 5) — |Ein Maximum ist 15,6 17 == 9a deutlich ausgeprägt. F 3.9 158 . 5) I 2 13 en 1218 ei | Nach dem Hecker-Pendel. 159 ; 5 I e 17 58 Schwache Andeutung eini- F 18 15 ger Wellen. 160 x 5 Iu eP 21 (14 eL 46 12 49 15 1 1 F 22,4 161 a 6 Ilr ie DI SADESN 1—6 Gefühlt in Rumänien und i 46 39 5 14 — Siebenbürgen und L (47,3) angrenzenden (rebieten. Mı 49,4 10 —_ 20 Ms 49,8 6 33 7 Br: 49,9 8 —_ 19 C vorwiegend F 22,5 162 ; ll e 1 06 eL 44 17 Mı 49,0 32 —_ 22 Ma» 53,6 29 0) 20 F 2,9 ji —] Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. € N Cha-| + Ä ; Lfd. - Pha- ; Perioden | Amplituden 2 Datum rak- Zeiten — _ Bemerkungen “ «751 r I Nr: ter sen T NE EN F 47 164 En Dage | e 8 (35) el 50 la U AR J Te : 18 | 1/, = 58 DR 12 4!/a 5 F 9,4 Ir m 99 5 165 ) ‘ I En 33 - 1935 1 1 166 en = > 15-17 a, 167 OT eP 15 06,6 (5) 15,9 6 — 3 eL 35 19 | Mx 45 > \ Fa F 16,3 168 nl, I e 16 39 F 50 Undeutliche, durch die mikroseismische Unruhe 169 a! I e 9 (01) stark beeinträchtigte M 08 “ — 64 Seismogramme. F 21 Am 12. Oktober von 16" 18" bis 21? 34” Unter- brechung der Registrie- rung. 5119733 4 4!/a — |eP nach dem Hecker-Pen- 170 te Iu eP del. Gefühlt in Mexico. 15 02. 05 B) = 2 Epizentralentfernung 3400 101 a N: Ir 07 16 9 == 14 km. In rn, ER Ss 12 | 12 163 | Oktober 7 I eL |' 4 4 16: 19 a 98 E. Tams. Uha- x EB erde Alien a Datum rak- = Zeiten Er nn — 3jemerkungen Nr. ter | sen T Mane® PIIES VEREEEFRRUNRERREINEROBE\ [ER are] KERESREERN SEE Ener ne N nF ee IE 2 2 en heem IS Ss P P 172 | Oktober 17 I eL 15 04 gig gr N r a F ; 09 a1 2—5 6 173 n 202] 21Ru eP 2 (56) f Gefühlt in Zentral-Luzon es >07 14 (ER: 8 | 1 11/a (Philippinen). END eL 29 Mır 36,7 23 19 = Mıx 37,0 20 — 19 Mox 40,3 15 — 13 Mer 43,8 16 16 Msx 45,1 15 — | 14 F 4,5 174 a 20 | Iu e 6.03 Gefühlt in Zentral-Luzon eL 27 20 (Philippinen). Mıx 29,5 24 — 18 Mır 32,8 21 13 15 Mex 39 17 — 15 Mor 31,2 15 14 I) F 2 7) * DE, e 20 39 Die mikroseismische Un- F 41 ruhe ist durch ein Nah- beben gestört. Im Vogt- land gefühlt. 176 5 2a || Ile > 20 21 54 h) 6/2 En iv 24 54 8 12 — || R: r 25,0 8 = 7 Nr Reflexion. (L) 31.8 14 22 - |Gefühlt in Ferghana, Bu- Mı 33,9 7 26 DM chara und Kaschmir. M>x 37,9 10 —_ 40 Mse 40,4 6 30 = Msx 41,4 6 — 32 Ü 69 F 2152 177 i DAR en: Je a il 5) 6a 3 26 39 9 = 7 al & i 27 34 9 53 oa Jean i Se 30 50 te) 19 — | Gefühlt in Ferghana, Bu- SRı 34 32 15 39 — chara und Kaschmir. L 36,0 18 Mx 37,2 7 — 39 Mr 39,8 6 35 == Ü 6—9 ’ F 22,3 178 a a7 I an 6 2 1a ze 179 5 28 I eL 0 4 15 = 5 F 50 \ 8 28 3 4 E E 180 r I en a 15 \ Al, Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 29 'Cha- Pi 1 : £ ’eriode Amplituden En Dam a ren Perioden 2 — = Bemerkungen Nr. ter sen D Ar Ar KesEmsRS s 2 | m 181 | Oktober 29 T e 10 48 el 53 1 3—4 | 3—4 Mx 0 083 10 — 4\/a a 182 A 29 I ce a a Undeutlich ausgeprägtes F 39 | Seismogramm. 183 ” 30 I e Hl | Einige schwache Wellen F 17 auf der E-Komponente des Hecker-Pendels. 154 ® 8021 I: e 3413 6 2 — Epizentralentfernung (2600 S 35,5 12 — 3 km). eL 3 18 Mx 44,2 19 — 9 Mx 45,9 12 9 = Es. 199 185 n 30 I e 13 20 Mr 27,8 9 2 1'% Mx 29,4 9 2 F 13,7 186 [November 2 | Iu | eP 5 28,0 | Epizentralentfernung 9500 iS 38 30 17 — km. S Ra 48 23 21 39 — eL 56 Mıx 59,6 34 — 110 Mox 6 05,3 4 == 90 Mır 08,9 27 0 = Mer 20,6 18 3 34 F S | F nach dem Hecker-Pendel. 187 3 2 I eL s 1 | Nach dem Hecker-Pendel. 20,3 22 7 == F 43 188 2 Se Ivy e 3961 19 ll Im Vogtland gefühlt. Die F 29,3 en — 2-12] Wellen dieses Bebens und | | der folgenden vogtländi- | schen Erdstöße sind den Wellen der mikroseis- mischen Unruhe unter- | mischt. 159 2 3| Iv © 17 =. ws 1,3 1, g| m Vogtland gefühlt, 190 r AST: e U 5 1 we 1, _» [Im Vogtland gefühlt. Siehe F 11 01,6 = Ser a Patel) Tee 191 ” 4| Iv e 13 32:6 Re 1_a17.|1.,__9 | Im Vogtland gefühlt. Siehe F 19 Pla 9.021 527710 TafeltEhl, 192 » 4| Iv 20 43,6 1, 39 | | Im Vogtland gefühlt. Siche Tafel 11. ro H> -1 S | Lfd. Nr. 30 Datum E. Tams. Pha- sen Zeiten Perioden 195 194 195 196 197 November ” 1) Iv IIu Iu lese) 14 05 21 22,8 28,4 40 15, 23 (13,1) 22 41 38 n—3 12 9—13 12—15;18 Amplituden ET il Bemerkungen Ar AN 5 1 Sehr undeutlich hervor- 7 i tretendes Seismogramm, das jedoch nicht den Cha- rakter eines Nahbebens zeigt. a Im Vogtland gefühlt. Siehe 2 2 Tafel III. Außer den im Vorstehenden ausgewerteten sechs deut- lich hervortretenden vogt- ländischenNahbeben schei- nen einige schwächere Stöße hier und da noch eben angedeutet zu sein. En 2!/s | Epizentralentfernung (9000 — 7 km). — 11 Ta 10 | Der Einsatz der zweiten Vorläufer ist auf beiden Komponenten nicht deut- lich ausgeprägt. 22 36 | Auftreten längerer Perio- den und Zunahme der — 370 Amplituden. 290 — 160 190 — 160 — |! Diagramm-Maxima. — SO le, = 5 7 und geringer W>s-Wellen. 3V/a | Epizentralentfernung 8100 km. 3 20 28 In Guatemala gefühlt. — [Das Maximum ist nicht 21a deutlich ausgeprägt. Das Ende geht in das fol- gende Beben über, dessen Vorläufer dadurch ver- deckt werden. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 31 Lfd. * Datum Nr. 198 | November 199 ’ 200 n 201 . 202 er 203 ® 204 x 205 S 206 n 207 x 208 2 a | 9 10 11 41 19 Cha- rak- ter Iu Iu Iu Iu Pha- sen eL Zeiten m h m Ss Ss 0 22 15 5 er b) | | 24,6 | Ty 5 | 1,0 18 20 31,6 13 18,7 15 (30,6) 53 : | Te: 18\ N | Ty: 2 16,5 19 48 59 18 55 18 20,3 6) 15; 21 12 SE) A939 8 43 19 2, 14 08 30 Jule 28 13,8 16 1,9 15 10—15 195 1 at 25 n, 48 6 02,6 20 02,9 15 6,4 ) e Era Gym ke) = Nas 12—15 726 57 21 8 02,7 2 A E Perioden | Amplituden An m 15 Bemerkungen Vermutlich Seebeben west- lich von Oregon. Gefühlt auf den Visayas Inseln und in Nord-Min- danao (Philippinen). Aus der mikroseismischen Unruhe tauchen undeut- lich einige Wellen seis- mischen Ursprungshervor. Nach dem Hecker-Pendel. Nach dem Hecker-Pendel. 29 E. Tams. I Cha- | 2, | RS iode Am en : A Lid. Bat I Zeiten Perioden; SIIP-IEGFNF Bene Nr ter | sen AN ® As hesemsses S m m 209 | November 23] Iu eP 12 57,7% el 13 36 M 39,6 au 38 47 F 14,4 F nach dem Hecker-Pendel. DI 2) ) | nion R Ye TR 10 " a T L 13 = 4 10 | [Einige lange Wellen. 2 281 I eL 2 03 22) ar F 0 z - 212 e 30] Iu eP al il e L Bl 4 Mn 23,5 21 E 19 Mr 29,8 20 7 — F 23,0 213 | Dezember 31 I e 16 03 : Nach dem Hecker-Pendel. 2\ 10—15 ) — 3 F 10 214 5: 12 ITu] BP 3 05 Alt 8 6 — | Epizentralentfernung 7500 PRı 08 3 kın. PR; 10 09 iSx 14 49 9 — 18 1 Se 14 52 to) en. = ix 5 5% 8 — S Ra DDE2S 15 50 = S Rz 23:525 7 — 20 L 30,7 3 I) | Pr | Tr 3 24 | I Mı 32,4 Ts: a1 [| 310 | 500 38,2 10 170. | — M> 38,4 12 — | 130 Ö 315 F 15 215 & el e 19 10 eL 45 Mx 49,3 28 — 27 Mr | 20 08,7 18 20 = F 20,4 216 ie ve e 85 Auf der E-Komponente des F 8,8 Hecker-Pendels treten undeutlich einige Wellen hervor. 217 " SET e 10 24) Das Seismogramm taucht (M) 81,9 7 — 7 nur undeutlich aus der F 10,8 mikroseismischen Unruhe hervor. 218 S akayı lat e 12; Spur seismischer Wellen F 192 auf der E-Komponente des Hecker-Pendels. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. ar De ae we Cha- Pha- Perioden Amplituden Lid. Datum rak- Zeiten Bemerkungen Nr. ver sen ge Ar AR h nm Ss Ss j p 7 219 | Dezember 1S| ITu | eP 15 45,7 | Epizentralentfernung (5700 Ss 53,0 12 = la.) LS) km). SRı 57,4 15 23 | - 16 045 24 140. Mır | | er Mıy 10,0 15 > | 110 Mex 12,4 14 — 100 Mer 13,7 16 100. Ö 9—15 F 19 220 Da li e Al): | M 33,8 12 13 | — [NM nach dem Hecker-Pendel. F 45 | 221 3| I e 21 (24) | (M) 34,2 10 — | > F 2,7 | 222 95, Er e 22T L 37 | Mx 38,5 18 — 08 A Mk 40,3 14 g Fr N) 22,0 225 261 I e al Auf der E-Komponente (des F 24 | Hecker - Pendels einige schwache Wellen. 224 x 38] IIr| iPx 4 24 15 4 = > 10| Zerstörendes Beben in (a- i Pr 24 16 6 ll NZ labrien und auf Sizilien. ER > 100 |> 110[2. Welle. In übrigen | Wellen von 3s—6 s Pe- | riode. i Se a1 17 fe) > 130 — |Die Masse schlägt zuerst iSx 27,4 10 — > 210| zeitweilig, dann mehrere L 28.2 24 1100| Minuten hindurch bestän- Mr 29,3 26 >]1600| — dig an die Hemmungs- Mx 29,5 23 — >1200| schrauben. Siehe Tafel s I 20: : i I und II. auch > 20 F 6,8 235 ” 29 I e 23 26 Auf der E-Komponente des F a) Hecker-Pendels Andeu- tung einiger Wellen. Eingegangen am 15. September 1909. INNE AWDNIAINAIENVITNN onstanten: eit: Mittle eographis« Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg. Calabrisch-sizilianisches Erdbeben am 28. Dezember 1908. I. % 27. XIL.1908. 10n 42m / Al 105 42 yyn wi ® N eV 4 A | \ . rn | NN un DE 2 | er Fir | i dh 24.1, 17 KR V AM IER ny Sa } &Y \ ARE oe An WM A e Ae un Te Ne N en A VAR e Ae r , um Ar ann 22 |! - De NA ANAAN Am N en e A Drwern AK En Aare vr | aaa, 1908. 8H. 20. Astatisches Pendelseismometer von Wiechert (Pendelmasse — 1000 kg). E-W — Komponente. 98 | Eigenperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T,— 10,05; Indikatorvergrößerung: V - | Dämpfungsverhältnis: £—5,3; doppelter maximaler Reibungsausschlag: 2 0,5 mm. Konstanten: Zeit: Mittlere Greenwicher, gezählt von Mitternacht bis Mitternacht; Uhrkorrektion: Os; Minutenlücken von der 57. bis zur 60. vollen Stunde fällt die Minutenlücke fort. Geographische Koordinaten der Station: 53 33'33,5" N., 9 58'51,9° E. Gr kunde; zu jeder — Oh 39 m 55,55; Höhenlage des Apparates: 16,2 Meter über Normal-Null. j= PerERR rs A GIVE Abe fFum zu Tafel II. Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium Hamburg. Calabrisch=sizilianisches Erdbeben am 28. Dezember 1908. II. 27. X11.1908.10h 42" % 4 ee E r Er ef | Pr En REN k ar ’H N i Han p | | r in ar Maads 2» al 4h 24 AN N nn Ka Aa, RN PET EIERRT KEDEREERE HR Sn 28,XI1.1908.8n 20”. N AN Arne N Astatisches Pendelseismometer von Wiechert (Pendelmasse — 1000 kg). N--S — Komponente. | Eigenperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T,— 10,55; Indikatorvergrößerung: V = 195 \onstanten: | i i Er R Be | Dämpfungsverhältnis: € — 5,5; doppelter maximaler Reibungsausschla — 0,7 mm. Zeit: Mittlere Greenwicher, gezählt von Mitternacht bis Mitternacht; Uhrkorrektion: Os; Minutenlücken von der 57. bis zur 60. Sekunde; zu jeder vollen Stunde fällt die Minutenlücke fort. Geographische Koordinaten der Station: 53'33'33,5° N., 9 58'51,9" E. Gr. =— Oh 39m 55,5s; Höhenlage des Apparates: 16,2 Meter über Normal-Null. u [7 Era ni y ea. 2, i er. .” er fl | JO kg). katorvergrö XI.; Minu rates: 16,2 1} Tafel II. Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg. Tafel III. Vogtländische Erdbebenstösse am 4. und 6. November 1908. 11h 0a m 11H 02m Fünffache Vergrößerung. E-W = Komp 8 — KSREA INH NK a ER 5 f L \ j2 =: f U \/ \y \Y NN INN VRAEN N ED VA A N Mr 13H 12m i n z Port) er Auch ab Mal? WW x wor A N nunem ; E-W — n m kom. VA Auf N AAN er mA AN VUN MANN VAN I, a a. a I I un. =. all. Ä N = UN Ar NN AN N My Alm NN INDIA n PN IYN/NIS ‚ N5— MM ER hi 7 m: Vu VÄVUNVVN Ver nrv Y NL NN SD en NENNEN SV N / NSS kon. Me NE N FEN, Astatisches Pendelseismometer von Wiechert (Pendelmasse 1000 kg). n > I9 > ) 2 97 Eigenperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T,— | ‚995 (EZW ; Indikatorvergrößerung: V — | 197 (E-W), K & B \ | 10,65 (N—S) 5 = | 186 (N—S) onstanten: ’ - A Pr |5,2 dt ) > > | 0,6 mm (E—W) ämpfungsverhältnis: £ =! >= \\ ; doppelter maximaler Reibungsa hlag: 2r= , | Dämpfungsverh S I30(N ‚; doppelter ma ler Re gsausschlag | 07 mm (NS) Zeit: Mittlere Greenwicher, gezählt von Mitterna ht bis Mitternacht; Uhrkorrektion: 4s am 4. Xl., Minutenlücken von der 57. bis 5s am 6. zur 60. Sekunde; zu jeder vollen Stunde fällt die Minutenlücke fort Geographische Koordinaten der Station: 53°33'33 N., 9'58'51,9” E. Gr. Oh 39 m 55,5s 16,2 Meter über Normal-Null ; Höhenlage des Appa I WIE Om Ve Es u } R BY, 1. ha AS { r ns [ee Die seismischen Registrierungen vom 1. Januar 1909 bis zum 31. Dezember 1909. Von E. Tams. 2 2 Mik zwei Tafel, 2 Vorbemerkungen. Die seismischen Registrierungen des Jahres 1909 wurden nach den- selben Grundsätzen bearbeitet wie diejenigen des Vorjahres. Auch diesmal erfuhren alle Bebenaufzeichnungen, deren Daten bereits in den auto- eraphierten Mitteilungen der hiesigen Station erschienen, eine nochmalige Auswertung, um möglichst verläßliche Angaben zu machen. Es konnten nun auch wieder die definitiven, nach Anbringung der Korrektion der Sternwartenuhr sich ergebenden Uhrstände benutzt werden. Unsichere Daten sind in Klammern eingeschlossen. Es gelangten insgesamt 338 Aufzeichnungen zur Bearbei- tung. Im vorhergehenden Jahre betrug dagegen die Anzahl der deutlich erkennbaren seismischen Störungen nur 260 (siehe: Mitteilungen d. Haupt- station f. Erdbebenf. a. Phys. Staatslabor. zu Hamburg 1908, Nr. 1, 2,3 Januar, Februar, März] und: Die seismischen Registrierungen in Hamburg vom 1. April 1908 bis zum 31. Dezember 1908). Diese nicht unbeträcht- liche Differenz darf jedoch nicht ohne weiteres auf ein verschieden reges seismisches Verhalten der Erde in den beiden Jahren zurückgeführt werden, sondern findet im wesentlichen darin ihre Erklärung, daß im Jahre 1908 nur das astatische Pendelseismometer von Wiechert beständig im Betrieb war, während die Aufzeichnungen des Horizontal- pendels von Hecker erst seit Ende August vorlagen. Im Jahre 1909 aber registrierte auch das Hecker-Pendel dauernd. Während sich die Eigenperiode für beide Komponenten des Wiechert- Pendels sowohl 1908 als auch 1909 auf etwa 10—11 sec belief, betrug sie für das Hecker-Pendel im letzten Drittel von 1908 16—18 sec, im ‚Jahre 1909 aber sogar 19—20 sec. Das Hecker-Pendel bevorzugte daher die längeren Perioden, im Jahre 1909 bei einem Dämpfungsverhältnis zwischen 5 und 5'/» namentlich die in der Nachbarschaft von 15 sec liegenden; doch auch für Perioden bis 20 sec wurde die Indikator- vergrößerung noch nicht unterschritten. Das Wiechert-Pendel sprach dagegen bei einem Dämpfungsverhältnis zwischen 5 und 5'/s besonders gut auf die kürzeren Perioden von 7—8 see an und zeichnete auch noch 4 36 E. Tams. die Wellen der mikroseismischen Unruhe von vorwiegend 5—6 sec Periode stark vergrößert auf; für diejenigen Perioden aber, welche über 10 —11 sec hinauslagen, nahm die Vergrößerung rasch ab. Hieraus folgt, daß solche unbedeutendere Seismogramme, die vor- wiegend aus Zügen schwacher langer Wellen bestehen, bei Vorhandensein von starker mikroseismischer Unruhe auf den Registrierbogen des Wiechert- Pendels weniger gut zu erkennen sein müssen als auf den Bogen des Hecker-Pendels. Außerdem kommt aber hinzu, dab auf den Reeistrier- streifen des Wiechert-Pendels, die sich um 15 mm in der Minute fort- bewegen, die schwachen langen Wellen im Verhältnis zu ihrer geringen Amplitude zu sehr in die Länge gezogen werden, während sie auf den- Streifen des Hecker-Pendels, die nur eine Geschwindigkeit von 6 mm in der Minute besitzen, zusammengedrängter erscheinen und daher trotz der geringeren Vergrößerung durch diesen Apparat deutlicher in die Augen fallen. Hieraus wird die auch im Vergleich mit einigen anderen Stationen Mitteleuropas höhere Zahl der hier im ‚Jahre 1909 festgestellten Auf- zeichnungen seismischen Ursprungs im wesentlichen zu erklären sein. Wenn nun auch den ganz schwachen Registrierungen vielfach nur ein statistischer Wert beizumessen ist, so durften sie aber unseres Erachtens gerade der Vollständigkeit halber nicht unaufgeführt bleiben, zumal in den meisten dieser Fälle ihr seismischer Charakter durch Koinzidenzen mit Aufzeichnungen in Jena außer Zweifel stand. Die bei vielen Beben unbekannter Herkunft angegebenen Epizentral- entfernungen beruhen auf den von Ä. Zoeppritz berechneten Laufzeiten der ersten und zweiten Vorläufer, wie sie nunmehr auch gedruckt vorliegen in der Arbeit vonK. Zoeppritz 7 und L. @eiger, Über Erdbebenwellen. III. (Nachr. d. K.G.d. W., Göttingen, math.-phys. Kl. 1909, Heft4). Zwischen den einzelnen Werten wurde linear interpoliert. Die makroseismischen Nachrichten entstammen wieder den zahlreichen Institutsberichten und auch den Zeitungen. Hinsichtlich der beiden Tafeln mit Reproduktionen einiger besonders interessanter Seismogramme ist zu bemerken, daß Tafel I durch Lichtdruck hergestellt wurde, während bei Tafel II versuchsweise das bedeutend billigere Verfahren der Photolithographie angewandt ist. Die vorliegende Abhandlung enthält zum erstenmal auch eine Aus- wertung der mikroseismischen Unruhe. Es sollte jedoch nur eine gedrängte Übersicht gegeben werden, da die zu eingehenderem Studium auf diesem Gebiete nötigen Angaben sich ganz nach den besonderen Zielen der betreffenden Arbeit richten. Um aber auch in dieser Übersicht ver- gleichbare Resultate zu liefern, wurde nach dem Göttinger Vorbilde Periode und Amplitude der um ca. 7” M. Gr. Z. herrschenden mikroseismischen Unruhe ausgewertet; und zwar beziehen sich alle Angaben auf das Maxi- Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 37 mum in den Schwebungen zwischen 6" 50” und 7" 10” M. Gr. Z. der N—S-Komponente des Wiechert-Pendels. Diese Komponente wurde gewählt, da sie infolge lokaler Verhältnisse im allgemeinen klarere Aufzeichnungen liefert als die E—\W-Komponente. Ausnahmen von diesem Vorgehen sind ausdrücklich in Anmerkungen angeführt. Herrschte keine mikroseismische Unruhe oder war dieselbe doch so gering, dab genauere Messungen nicht vorgenommen werden konnten, so sind Striche gesetzt. Die Konstanten der Apparate hielten sich infolge der günstigen Temperatur- und Feuchtiekeitsverhältnisse, die denen des Vorjahres ent- sprachen, wieder in sehr engen Grenzen. Bei dem astatischen Pendelseismometer von Wiechert schwankte die Eieenperiode 7, der E—W-Komponente zwischen 9,5 sec und 10,0 sec, diejenige der N—S-Komponente zwischen 10,4 see und 10,7 see. Die Indikatorvergrößerung V betrug für die E—\W-Komponente bezw. die N—S-Komponente 190—200 bezw. 150 —200. Das Dämpfungs- verhältnis e la& bei der E—-W-Komponente immer in der Nachbarschaft von 5, bei der N—S-Komponente bei 5'/s, nur anfänglich näher bei 5. Der maximale Reibungsausschlag » mab für beide Komponenten bis September 0.2 mm bis 0.4 mm, während der letzten vier Monate 0,5 mm bis 0,6 mm. Diese Erhöhung der Reibung trat ein infolge anderer Aus- balanzierung der Schreibnadeln sowie etwas stärkerer Berußung der Reeistrierbogen. Dadurch wurden schärfere Seismogramme gewonnen, was für etwaiges Reproduzieren derselben nicht unwesentlich war. Die Eigenperiode des Horizontalpendels von Hecker wurde zu Beginn des Jahres bei der E—-\W-Komponente auf 20 sec, bei der N—S- Komponente auf 19's sec gebracht. Die Indikatorvergrößerung betrug für beide Komponenten wieder 32, das Dämpfungsverhältnis 5 bis 5». Stellen wir Mittelwerte auf und berechnen auch noch die äquivalente Pendellänge Z, die äquivalente Indikatorlänge / und den Ausschlag EZ für eine Winkelsekunde Neigung, so ergibt sich demnach für die Konstanten der beiden Apparate während des Jahres 1909 das folgende Bild: Kompo- | 78 ji Apparat : I | | nente | | | | IR mm | Wiechert- | | Be a rl 2a00 |, 23 | 19a 95 Pendel | | 3 5200 a ww.) 200.| 100 | 3200 | | 5 Hecker- RR ni R Kar | ni Pendel NS 19,5 95 3000 15 | 32 | 38 E. Tams. Der Berechnung der wirklichen Bodenbewegung wurden jedoch, wie auch bei den Aufzeichnungen von 1908, nicht die für das ganze Jahr oeltenden Mittelwerte, sondern die jeweilig durch Beobachtung fest- eestellten Konstanten selbst zugrunde gelegt. Bezüglich der in den Tabellen benutzten Bezeichnungsweise sei auf den ersten Teil, „Die seismischen Registrierungen in Hamburg vom 1. April 1908 bis zum 31. Dezember 1908“ verwiesen. Die in der Rubrik „Bemerkungen“ stehenden Buchstaben „W.“ und „H.“ geben an, ob der Auswertung die Seismogramme des Wiechert-Pendels oder des Hecker- Pendels zugrunde lagen. N a er En nr GE _— Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 39 Die Erdbebenregistrierungen im Jahre 1909. Lfd. Nr. I Datum Januar 1 19 >1 22 23 24 Oha- rak- I ter 1 Iv I I 1 Y u 1, I IHEHR I Pha- sen Zeiten wo Perioden | Amplituden N Apı | An s Be | 12 a 16-18 12 | — | 5 le 5 4 6 10 — 6 ) I ae 5 Sa 6 10 | — 25 7 12 Ne29n en 31 Mn - 8 | ) /a S /2 13 25 — 8 — 25 fo) 24 — 20 al A 20 7 A) 15 — |>%9 21 uecen 18 Ze 9—12 26 sh = Bemerkungen H. Einige Wellen. H. Von 7" 56” an deutliche lange Wellen. W. Gefühlt in Oberitalien. Tirol und H. Gefühlt im Osten von Mindanao, auf den Talaut- Inseln und im ANNE von Menado (Üelebes). W. Die Aufzeichnung ist stark durch die mikroseis- mische Unruhe beeinträch- tigt. eL nach H. Gefühlt in Smyma und Menemen. | Superposition der mikro- [| seismischen Unruhe. H. H: W. Die Registrierung der E-Komponenteist dadurch beeinträchtigt, daß infolge einer Unebenheitim Papier die Schreibnadel vor dem Beben aus den Lagern ge- sprungen war. Von 3"07,4" bis 3" 18” schlägt die Masse zeitweilig an die Hemmungsschrauben. Gefühlt in Persien (Provinz Luristan). Siehe Tafel I. Wesentliche Abnahme der Amplituden. H. 40 E. Tams. ä Cha- | pr... a Amplituden Lid. Datum rak- Pha Zeiten Kerioden = en nl Bemerkungen Nr. ver sen Ik Al WÄR: 10 | Januar 29 I eL 130 H n | Tr 5 26 | 1 1/, M 49 |Ty:20[ | 8 91a F 23 11 55 29 I eL 13 45 H M 47,7 22 3 5 F 14 06 | 12 | Februar 1 I e 1 | H. Schwache Spur einiger F 15 Wellen. 18 ” | eL jr! | H. M 56 15 2a | 22 F 2 14 14 a 21cm e 19 (46) | W. Gefühlt in Süd-Sumatra eL DR (Lampong). M 20 03,6 18 —.,l 7 F 20,4 15 x 91 Sara 141229711 6 6 — | W. Gefühlt in Kleinasien. i Sy 33 23 15 — /> 34| Epizentralgebietzwischen 1 Sr 3329 12 >98, Siwas und Karahissar. L 37,9 Mır 39,3 20 150 | — Mıy 41,5 16 —n 0 Mer 43,8 12 120 n Msr 45,8 10 90 == Mex 45,9 10 — 1.80 (6 15 F 13 16 ; on er: PB. 14 43 45 W. Wiederholung von is 48 00 | Nrzelo: 48,2 2 ss 14 L 52,9 16 | Mk 15 00,4 10 au Mx 00,5 nl = 29 F 15,9 17 a zog el: 1 0255 W. Wiederholung von S 5929 1 = to) Nr In. L 03,6 M, 05,2 19 3a, | Ms; 09,0 |Ty:10| 17 21 F 20,5 18 A a Me eL > .08 | W. M 12 14 — 4 F 5,4 19 = ar I eL 6419 W. M 23,8 16 — 5'/a F 6,6 | Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 41 ii Cha- e Deriode Amplituden Lid. Datum rak- Pha Zeiten Fenoden a Sen Br Bemerkungen Nr. ter [sen T An | Av Heamezes S u | m 20 | Februar 13 | Ir | eP | 19 (292) | W. Gefühlt in Reggio und eL 34,2 | Messina. M 34,7 18 8 | — F 19,7 21 F 14), Er eP iS Sul 2%) W. eL 58 20; 18 eL nach H. Mr 16 00.4 12 18) 13 Mx 01,2 11 — 19 F 16,4 22 o a a: eE I 21:6 W. Gefühlt in Bulgarien. M Dal! 17 19 18 F 150 | 23 “ 15.12: e 9 (39,4) | W. Gefühlt in Bulgarien : | Tr:16\ | (Sliven, Jamboli). >) I 42,3 ERNEST Mr 44,5 10 60 | Mx 45,0 g 36 | 46 H- 1.051) | | 24 2 16 | Ir e 8 32 | W. L 35,2 13 Mr 40,3 20 34 | — Mx 40,7 12 — 16 F Sl | 25 x 16 I eL 17 09 H. Me 12,4 22 1'/ —= Mx 13,6 18 — 5!/a F 37 26 4 19 I e 10 10 H: 2 J| Tr: 18\ M 16,0 RE 4 5 F 39 Par DOT ET eL 22 28 5, 1al F 331 20 (1) (1) 28 93,1, Bun. 9 40 23 3 31a 4 IWW. ir 46 33 6 5l/a — eL 10 (01,3) Me 05,4 15 30 — | Eine markante Welle in der E-Komponente. Mx 20,1 16 — 15 F 12 29 DD ler er 1472132 W. Gefühlt in Kleinasien z Be je: 8) 1) f (Siwas). Vergl. Nr. 15, >) > 45 \ une . 14 [ 6 /2 8 / 16, 17. eL 30,4 14 Mıx Sa 10 = 21 Ms» UL 12 Dil 25 Msx 39,5 10 —_ 26 F 15,2 42 E. Tams. —______eeee,e,e,eee,e,e,eeeeeeeeeee—, sv, Lfd. Nr. 30 ol 33 36 37 38 39 40 41 42 Datum Februar 22 i 24 24 „ 26 = 97 März 1 5 „ 8 Ä 7 h Ü ee) : fo) 10 Cha- rak- Her: Iu rt -1 er S Ne) Sc SAW 14 48 15 80 2.00 05 30 12 27 33 35,3 35,5 12,9 12 01 20 19 07 14,7 19,5 20 837 45,4 50 29 Perioden At (20) 18 9 18720 Sl 30 21 19 12 Amplituden Ar An [3 (2 (2) (3) je) [S DD Ss! ul 31a 5l/a 16 18 Bemerkungen W. Schwachelange Wellen. W. W. Gefühlt in Mexico (Ta- basco, Oaxaca, Chiapas). | Diagramm-Maxima. H. Schwache lange Wellen. W. W. Gefühlt in Reggio und Mileto. W. Schwachelange Wellen. W. W. N: WW; H. Schwache lange Wellen. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 45 Perioden | Amplituden sich den Nachläufern un- mittelbar an. Mr :32 902; | I ==Hl8 sec! A 1 Ua L. I —ahörsee: Cha-| pn. ET Datum rak- ne Zeiten “ . Bemerkungen Nr. ter | sen I Ne Ay nom Ss RB pP. 43 März 10 Ir e 22 (40) W. Gefühlt in Bulgarien. eL 42,4 12 M 45,7 B) 4!/o 4 Fo | 38i 44 11 lu eP 007238 | W. Epizentralentfernung 2 Are Flo) | 8900 km. IS I 44 \Tv:7 | 8 > eL 38,5 19 | ; a en M, 41,6 | Tr . Dal [ 33 39 Mor 49,8 15 35 = Mex 50,4 16 15 20 Msx 52,2 16 — 22 F 1.6 45 „ 41 ji eL 14 48 W. M 53,2 15 — 3a F 15 08 n n 9) Tr 46 tal I nn 21 5 1218 IR 3 W. 47 12 I eL Or H. Schwache lange Wellen. F 29 48 oh er alren 07 Sn |w. F 30 14; 15 4 4 ! 49 12 I eL 46 AAgEE A “ W. F >) 04 12—15 [9] [9] 50 12 I eL 19221 E e ul: Sn 12 I eL 20,1 : H. F | 205 (20) Sam Marz 312713. | HERE eB 23 Bl) W. ePu. SR, fallen in die Sy 41 11 10 6a | 51h Minutenlücke. Gefühlt in 5 Rı 47,0 Japan (Zentral- u. Nord- SR, 50 21 18 — 19 Nippon). eL 0 00,0 32 Mır 05,8 22 140 = Mıx 07,9 22 -- 110 De nr 3 140 = Diagramm-Maxima. C 9—18 F 2a Die Ws,-Wellen schließen - \ u | W 3 W ellen | Mx : 3 h 29 m : A a 44 E. Tams. Cha-| pı. Ze ) ( —- Datum rak- en Zeiten Feten Au plituden. Bemerkungen Nr. ter sen n Ar An 53 | März 13 II u WR 1444123 W. Wiederholung von iS Se 8 > 19|> 23| Nr. 52. SR, Dal 18 33 15, SR, | 15 00 45 20 — 55 L 06 1.) 15,9 18 140 | — Ta] 16,1 20 — 170 Ms 17,4 19 210 — Ms; 19,4 ir 130 110 C 10—18 16 45 22 9 = ir 50 24 I 1 MW »-Wellen. F 18 >4 ln I @ 20 59 H. Schwache Andeutung F ll eines Bebens. 55 link a e 23,120 W. Gefühlt auf Celebes. S 19 06 7 31a — (SR,) 26 30 12 Th | 4 L 36 Mıx 42 54 — 150 Max 52,0 31 — 100 Mr 0 05,5 23 60 = F 1,4 56 ale) I eL 914 15-30 H. Gefühlt im Osten von F 41 , Mindanao ? 57 DD Tu e 4 (48) W. eL 3 all Mr 20,3 15 Ss! = Mx 32,9 15 — gif F 6 58 22 Iu eP 20 (16,6) W. Gefühlt in Japan. S 26 07 6 3 21a eL 46 Mr 50,2 Din 41 — Mx Do 19 — 21 F 22 59 Pr e 22 (29) W. Nach H. scheinen eb I 23 40 18 n: lange Wellen schon um F 0,3 E 2 23" 20” angedeutet zu | sein. 99 Ol u (13) H. 61 2 eL 14 23 £ a1 5 H. : F 14,9 20 2 = Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 45 Cha- Pha: Lfd. AR “ode Amplituden Datum rak- | | Zeiten Benz Be Bemerkungen NIT. ter | sen T Ay Ay 62 März 28 | 63 2 ; e 64 April 2 5 65 ee) 5 j 279938 W. Epizentralentfernung S 43 07 2100 km. 46 47,3 3,2 66 ad 7 12 55,0 W. Der mikroseismischen (98) Unruhe sind kleinperiodi- sche Wellen eines Nah- bebens überlagert. 67 ee 19730 W. 37,6 20 04 eL und F nach H. Nur 20,5 eben hervortretende lange Wellen. 68 nn I eL 012 F 30 69 Bus I eL 21 4 H. Schwache lange Wellen. F 22 07 70 ld 1ucoe || le DE AGHA W. Gefühlt in Samoa (Apia). eot Kelrsche le PR, >0 30 ee wahrscheinlich PR, Dia ; (PR;) 56 48 (8) 6 (00) Nicht deutlich ausgeprägt. PS 6 02 42 (S R,) (08,5) Nach H. eL 34 Mıx 3090 Mr 38,7 Mex 46,6 Diagramm-Maximum in der Ü N-Komponente. F 8,4 1 it Tu ?e,P 18 23 (26) W. Epizentralentfernung S a 2 (8000 km). eL 51 (M) 56,9 Diese Aufzeichnung wird von d. folgend. überdeckt. 46 E. Tams. —————— nu L | 1) 1 ou —] =] fd. Nr. Datum April 10 10 11 ui 11 12 12 Cha- rak- ter Ilr IIu Ir Pha- sen eP IBARE 18 Zeiten key BES DH) 57,0 19 01 24 04 32 07.2 14,7 14,9 18,6 19% 19 46 31 55 48 20 13 20,2 21,3 24,6 24,8 4 08 10 13,6 20,5 22,9 24,2 5,0 1AzNe52 DI ND a) 39 41,6 41.8 47,1 16,0 20 06 4 34 Perioden Amplituden T a | | I 34 >26 16 93 P 16 ik: 110 — 14 — | 100 12 95 — 12 — s0 a 7 8 9 jur 150 — 20 — | 120 16 90 2 14 - |8 12—18 28 18 = 32 12 15 u 4 >3| — Ü Ha > 4 J 24 25 — 25 — , 16 15 = 14 15 4 + (18) — (4) Re 182 % Ve ae 18) — 8 15 6 41a Bemerkungen W. Epizentralentfernung 4700 km. SR, nach H. Die Endphase wird von dem folgend. Beben überdeckt. W. Epizentralentfernung 7S00 km. W. \W. Epizentralentfernung 8000 km. W. W. Das Ende ist von dem nach- folgend. Beben überdeckt. W. Die Vorläufer sind den langen Wellen des vorher- gehenden Bebens aufge- lagert. W. Einige schwache lange Wellen. Gefühlt in Peru (Lima, Callao)? Kr en 2 0 hen en nam SEHE. urn re Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 47 Cha- k le Amplituden I. Bat en Pha een Bon ee Bemerkungen Nr. ter | sen 1 Ay An hesramer"s S p A so April 13 I e Sl H. M 38,0 20 : 3 F 49 sl 13 Il e 16 43 H. Einige schwach hervor- F 48 tretende Wellen. 52 13 I eL 23 26 W. Gefühlt im Südosten ar TE >19 | von Luzon? M 35 A Ele) F 48 " e ee 1 W. Gefühlt im Norden von > af. 83 = een aa 08 RER) 3 2 Formosa. in I an 1 >, el (SV Zu I fo) M, 38,1 Ss — 60 | Ausgeprägte Diagramm- M; 39,3 8 45 55 |} Maxima. M; 45,3 (25) (140) | — |Dielangperiodischen Wellen F 21,3 treten infolge UÜberlage- rung durch Wellen von 6—8 sec Periode nicht deutlich hervor. 54 alt I eL 19753 HM. F 20,4 = 18 - . I nes (20) SchwachelangeWellen. F 1,3 S6 22 I eL ur 20 H. | Gefühlt auf Haiti (Do- F 38 = mingo) ? 87 23 10ER ra 17 44 06 6 > 10| > 5 |W. Heftiges Beben in Por- i Sr 47 46 g > 23| — tugal (Gebiet des unteren L 50,4 14 Tejo). Siehe Tafel II. M, Se Mer BIT, 11 110 _ Mox 9 1% Sr 110 Ms& DT 5) 110 — (6) vorwiegend i IN) F 19 8 97, 7 ’ = En 1 = ne 15—18 Ra N 89 wo Iu e 22.44 W. eL 40 M, 47 24 91 11 Mex 55,0 18 = 8 1|Das Ende ist von dem folgenden Beben über- lagert. AS E. Tams. ———————————————————————————————————— nn 2 Cha- a Stile Amplituden Lid. Datum rak- u Zeiten Peı Inden — Bemerkungen Nr. ter.) 5 I Ar | Av bezamegas $ m n 90 | April 25/26 | Iu e 23 (00 W. Der Anfang kann auch el 25 more früher liegen. M 31,3 en: DEAN) F 2 | Nach H. geht d. Ende dieses Bebens ind. langen Wellen d.folgenden Nummerüber. 91 »..'26 T (55) 2 e 1" H. Vielleicht W»-Wellen. F 2 = ; ; 92 „=26 I € | H. 95 | Iu : W. (S) 12 27 13 5 7. (SR,) 19 14 a | Ts: 17) | Nach H (S R,) 23,8 | Te 31 53 20 — 1 [Ein besonders hervortre- eL (36,4) | tende Welle auf der Mır 43,5 29 Sa N-Komponente. Mer 44,9 20 65 — Mx 45,1 20 == s0 Ü 15-18 F 16 94a 2,228 it e 0 20 H. Schwache Spur eines, F 3 | Seismogramms. 95 105 I e 7 Al W. Schlecht ausgeprägtes Seismogramm. Gefühlt in Chile (Valparaiso). eL 58 (25) s 01 20 1'/a 1Y/a Ir Nach H. F to5) 96 „.29301-Tu e 29. (55,5) W; S 23 05: 14 fl = 3 eL (24) Mx 35,4 27 En 23 Mir 36,4 26 32 — Mor 40,1 16 25 — | Diagramm-Maximum. Se 055 Nach H. Neues Auftauchen FE 15 25; 20 — 4!/; | langperiodischer Wellen; | Ws-Wellen? 97 ee) I e 5) H. by) 15 1Ya 4 F 3) 98 Mai 1 I eL.| 22 47 Fa iin | fo I W- F 58 (15 41/5) | (2a 99 u: Iul:ePp 7 16,5 W. eL (47) 21 s 08 36 — 25 |i Ein Maximum ist nicht 10 27 10 | — | deutlich ausgeprägt. F 8,5 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 49 Uha- ES 3 ee N Datum rak- Pia Zeiten gu ee Bemerkungen Nr. top | sen I An | An DesamgaS Ss n u 100 Mai 2 Ik || le 15 31,0 W. el 19025 | Mx 33 22 0.90% Mr 34 22 4! | — F 20,2 101 ur I eL | 22 44 H. Schwache lange Wellen. F 23 8 102 3 I e 0 24 , H. Undeutliches Seismo- ei (44) 1020 gramm. F Il 105 5 I es 3 S ER 3) |eı% W. 104 6 I eL 3.26 W. F| 8 |. ‚SchwachelangeWellen. 105 8 I IeL 1e (852 | H. | F 2.07 [6 7 106 ie) I = a 2 ) 19: 15 11% 9 W. 107 en! I e L 4 _08 90 H F 4,7 108 „ 10 TuzieeoP 20 28 W iS 37 41 6 Zallan 2 eL 32 2108 18 3) 2 F 21,6 109 „all I | = 4 ” 0 RR | (11a) H. 110 a a ee: | W. eL Ja M 23 (22 (2 4 F 15 I] 11 Iu e 16 (02 W. Gefühlt in Jün-nan eL 30) (China). Mx 38,6 16 — 5 Mr 43,6 15 2 2: F Kol 112 2 Mueller AI W. Gefühlt in Ecuador Ss 29 40 | (Guayaquil). eL 49 | Mx 56,8 25 — 8 Ms 59,3 21 11 _ F 9,7 50 E. Tams. 2 Cha- s 2 Amplituden Lil Datum rak- un Zeiten zua.al a Bemerkungen Nr. ter sen AN Ar Ar h m Ss Ss ‚2 ‚2 113 Mai 12 Iu e 5 838 W. Wiederholung des vor- el (58) hergehenden Bebens? 6 04 20 21a —= F 10 114 als lu eP 13.81) W. Die ersten Vorläufer is 14 01 21 2 >3)| — treten nur undeutlich eL 22 hervor. 29,9 20 7 == F 15 115 let Iu e 0 (26,5) H. Gefühlt im Osten von eL 54 39 1, | Oelebes. 116 16 l el = 45 90 B Be m. FE 5 05 117 el IIu | (eP): 3 lol W. Zwei Beben. Epizen- (i P)ır 17 08 I =» — tralentfernung des ersten (GPR;}): 20 09 3) >Th| — 9500 km, des zweiten iPR,)n 21,1 fo) sah) — 10 400 km. (e P)ı fällt in = @ 96 9 | Te:9\ 2 die ‚ Minutenlücke. Das US) 20 20 EneS >10, > 6 zweite Beben wurde in AS) 28 20 b) 70 60 den aneinandergrenzen- (PS)ı 27,2 den Gebieten von Peru, (eL)ı (43) Bolivien und Chile gefühlt. 46,9 24 — 85 | Ausgeprägtes Maximum 48,1 20 58 60 |/ nicht vorhanden. IH 11,3 118 ale) Im | || 6 1 — |[W. Die ersten Vorläufer eL 24 treten nicht deutlich er- Mx 25,4 25 — 14 kennbar hervor. Me 30,9 17 7 — F 18,2 119 il) eL 18 49 e 3 W. le 18; 24 a 120 19 it el 11 43 La 17 El. F 49 18 1'/2 121 A I eL 22 ‚15 18 u 9 H. F 22,6 | 122 „28 Iu e 5 (50) W. is 54 40 6 21/a = eL (118) | M 23,3 22 4 | — F 6,7 | 123 23 I eL 1124 | W. M 29,8 21 a F 50 | | 9 Or j A T 124 „ 25 I a ) an 18 ei | 05) ya W . Die seismischen Reeistrierungen in Hamburg usw. 51 Cha- n syj Amplituden id, Datum rak- Eu Zeiten een an En Bemerkungen Nr. ar sen T Hl Re Si been S m n 125 Mai 25 Lu e 5 (D W. e L 43 M, 50,7 27 17 16 M; 6 00,7 20 = 12 F 7 | 126 “26 Iu e 2 (24 W. eL lo) Mx o 26 == 15 Mr 06,5 21 18 — F 3 97 IC N Bere 3 i 127 a ) I er 18 21 19: 15 H I 128 80 U 6.18.54 7 = > 7'/5| W. Gefühlt am Golf von S 2208 N — 6 Korinth. L N! 12:4 Mx 26,5 10 40 120 r | „- 5& IS rp € S Mr 28,5 | Tx:8 | 5) 3 Ü 6, F 1.3 | 129 „90 Iu eB 2.004528) | W. S 30,1 eL 58 27 M 259%) 23 15 23 F 23,7 150 a! I eL 4 58 H. Spur seismischer Wellen. F 9203 131 Juni 3 I eL 6 14 17 Dann WW: F 32 1 65 132 ee ImehseR 18 53 (57) W. Zerstörendes Beben auf 1(Se) | 19 04 20 8 >13| — Sumatra (Korintji). Q_ A= | Te Sack) | E >> SL iSx 05 04 | I py:10| > 50/2 80 L 25 (89) Mın 33,9 235 — | 280 Mex 37,2 20 a Mır 40,5 20 230 Max 40,8 19 = 350 Ms»« 49,7 17 260 — 6 12—18 F 22,4 22 48 Schwache Andeutung von W,-Wellen. 133 aD I el | 23 24 18: 21 = 4 W. Gefühlt auf Sumatra F 35 Bes (Bengkoelen, Palembang). 134 RD I e 217.42 H. Spur eines Seismo- 1 F 22 20 gramms. Tu een > E. Tams. Cha- | Pha- Perioden | Amplituden ua Datum rak- Zeiten 5 _—— Bemerkungen Nr. ter | san it A AX hassmasss Ss A u 135 Juni 6 Eu lls Dil) W. Die ersten Vorläufer eL 46 treten nicht hervor. 56,6 21 == 9 F 6,7 136 rl I e 16 02,0 | W. Auftauchen der ersten F ? Vorläufer eines Fern- bebens, dessen übrige Phasen aber nicht zu er- | kennen sind. 157 er Il eL 21 00 H. Gruppen schwacher F 22 langer Wellen. 135 s rue) zerB 6 (00,8) W. eP nach H. Gefühlt im iS 11 46 *) >8| — nördlichen Chile (Taltal, ls 14 46 6 14 10 Copiapö, Vallenar). eL 29 Mıx 35,5 46 — 250 Mır 40,8 27 190 — Mex 42,6 25 — 190 Mer 43,7 24 180 — Msr 45,4 21 150 — Msn 46,5 20 150 C vorwiegend 5 lo e | F 92 139 RR) Iu e 025232 W. Wahrscheinlich liegt eL 1 14 der Beginn des Seismo- M, 8, 29 = 11 gramms schon früher. M, 27,6 21 10 13 F 3 140 a I eL 8,4 ee 1EM a 0) Te 141 Sell Kira ae 21 08,0 W. Zerstörendes Beben in is 1012 Ss 3 4! Südfrankreich (Provence, L lalazl 10 | Languedoc). SieheTafel II. Mır 12,5 10 35 == Mıx 12,8 7 = 90 Ms» 13,4 8 65 85 6 4—9 e 21 40,8 Der Endphase sind die (M) 43,5 9) 2!/a 4 Wellen eines zweiten, F Don schwächeren Stobßes auf- gelagert. 142 ne Tu @ıB 20 (40,3) W. 46,5 27 13 — | 47,5 24 11 10 |[l Ein Maximum ist nicht 52 21 11 91/a | deutlich ausgeprägt. 53,8 21 — 15 F 23,1 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. D3 Cha-| py.. En Amplitude ein Datum als Zeiten a ee Bemerkungen Nr. ter | sen Al Ar Au hezmesas s n m 2 (0 E . 4 ( Ü n 144 14 I a 8 2 90 RK 1% E: 145 EAN eP 23 382 26 n a | 1 1 | W. Epizentralentfernung es 37.80) u, (1800 km). L 40,2 Mx 41,9 0) 22 24 Op | et | b 9n Mr 43,5 TB 30 20 Ü 59 F 0,5 146 216 I @ et W. 41,8 10 !ha !/a F (45) 147 le I e 17 48,0 W. Kurzperiodische Wellen F ? eines Nahbebens oder der Vorläufer einesschwachen Fernbebens. 148 „e.18 Tu e 7 54 W. Spur eines Fernbebens. eL 8 (30) F 9 149 1) I eL Ale H. Schwache lange Wellen. F 22 14 150 a) ir e 17 (52,8) W. L 55,0 r M N ee er ae u Rn “) n )7 n 151 au 21 I “N 6 el ns W. 152 21 I e 10 58 ? W. E | 1l 08 2 = 155 2 Trafise:B 19 (20) | W. Gefühlt im westlichen L 29,2 12.714 | Transkaukasien (Kutais). M ee En EEE F 108 RT n 9,8 154 22 Lu .e&P 13 (19) W. 18 291 29 6) ZA 2 L 55 M 14 00 (27) (19) | @0) |Das Maximum ist nicht F 15 deutlich ausgeprägt. 155 7 Ir 4156P 18 45 (50 W. S 50,0 ir 50.20 R 2 — RR nr 16 1 | 24% 54 E. Tams. P 1” | Cha- 2 £ Am itaden en Datum rak- nn Zeiten Bauuaı un 2 Bemerkungen Nr. ter | sen Ab Kr | An hesmas s n | 7 156 | Juni 23 Tl ein 2,30 3 I A WE Er 2 1 | D F 55 | z - £ | 157 23 Hi = 12 40 10-15 | iElL ÖJL 158 „28 I e 13 (22) W. Undeutliehe Spur eines F (33) Bebens. 159 er I el 0551 ; H. F 110 10—20 | 160 „=94 I ER 13 16 15-20 ER 37 161 a) I eL 4 00 a H. F 18 1920 162 DT Iu e 73405 W. i 38 20 g Ba Nr eL Sl Mır 29,6 30 26 - Mıx 30,6 27 — 26 Mex 33,6 94 — 35 Mer 35,5 22 26 = 6 15—18 F 102 163 NN I eL 13 00 H. Spur langer Wellen. F 04 164 "28 I e 1554 su W. Schwach hervortreten- F 16.017 z des Seismoeramm. 165 29 I e 10 06 W. F 10 2 . = 166 Pol Il e 21 10 9 1y W. F 16 12 Br 167 Juli 1 Iı eL 6 3 ES Ne W. Gefühlt in Reggio und F 44 15; 187,12, Son Amen: 168 | ji eL 18723 H. Schwache lange Wellen. F 40 169 En} I == 7 31 18 1), SE Sl Hr: Ä 45 170 ED Tu eP 21 06 44 W. Gefühlt in Japan (Zen- = = 33 1914 v2 1, tral-Nippon). 171 A ) I el 1 36 H. Schwache lange Wellen. F 52 172 le I eL 6 48 54 H. F 718 15—18 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 55 Cha- a } ; L£d. Datum rak- un Zeiten en u N Bemerkungen Nr. ter | sen T no AR I, Gm. 8 s m 7 175 Juli 3 Jer: e 1926 W. Gefühlt in Kaukasien eL Bon 13—15 (Gouvernement Tiflis). Mr 33,4 3 B) Mx 34,5 12 — a] F 19,7 174 Se Terre: 19 55 50 4 — 1 | W. Gefühlt in Algerien. S 5915 7 1!/a 2 eL | 20 02,0 12 Mıe 03,6 15 91/e —_ Mer 05,4 9 7 — Mx 05,8 9 — 7 F 20,6 175 at TE eL 16 H. Unregelmäßige Züge F 17,2 langer Wellen. 176 6 I e 5 (55) W. 58,6 10 — 1a SE! ) 1! — F 6,3 177 6 I e 11 (15) W. Undeutlich ausgeprägte 16,3 77 1 1'/a Störung. 20 12 il 1 F 11,5 178 26 I eL 16. 39,4 Ans Se W. F 50) 14; 18 2 4 179 ie Es? eP 1 Sl W. Epizentralentfernung S 17 01 (42) 6 En ii (2000 km). eL 05,0 Mıx 05,4 24 _ 19 Mex 07,7 14 — 15 Mr 08,6 14 12 — Ü 812 F 17,8 180 6 Er 2eP 19 20 (29) W. Epizentralentfernung S 24 18 4 1'/a 2 2300 km. eL 27,8 Mx 29,8 11 — 5, Mr 30,2 12 3 = F 19,7 181 | I eL 11,723 Re H. F 12 06 15-20; 25 | 182 18 Tre PR 21 45 45 ni G > 502 10| W. Auf der E-Komponente (P R,) 48,1 a rag — starker ausÖsten kommen- 1 Sx 52710 der Impetus. Der Einsatzv. SR, 55,4 16 250 — S ist auf d. E-Komponente L (58,0) nicht zu erkennen. Auf der (M,) | 22 00 (26, (1500)| — N-Komponente schlägt die (M;) 03 (26) GUN) = Masse sehr bald aufd. einen F 1,3 Seite an die Hemmungs- schraube. Gefühlt in Rus- sisch-Turkestan u. Vorder- indien (Samarkand, Osch, Srinagar, Lahore usw.). 56 E. Tams. Perioden | Amplituden Nr. ter [ sen T Ar AS bessmaeEs Ss 12 ‚2 183 Jules I el 2 06 1 W F 19 Ei 184 We) Ir . 23 38 10: 15 | H. Gefühlt in Messina. 96 185 a (U) er: e 21003 W. Gefühlt in Südfrank- M 025 9 1 1?/a reich (Provence). Bemerkungen 186 el I el 11 30 H. 187 ae 5, Tu er 13 24 24 6 — 2 W. Lange Wellen und Maxi- bio. | ‚82/5 mum sind nicht deutlich ausgeprägt. W. Heftiges Beben in Grie- — D chenland (Els). 189 1) I e 21 12 W. W. H. ‚SchwachelangeWellen. H. W. 1a 1'/a ı — I Em Maximum ist nicht —_ 4'/a || deutlich ausgeprägt. F 23,7 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 57 Lfd. Nr. Datum En har rak- ter sen Zeiten Perioden | Amplituden iR A E Bemerkungen 199 200 201 202 203 204 205 189) a | Ilu al 0 18) 10,9 15,2 25 26 20 | Tr: 18\ \Tx:20 | 15 15—20 a8 W. Gefühlt in Oberitalien (Urbino, Padua, Verona, Venedig). H. Spur eines Seismo- gramıms. Jul, H. W. Epizentralentfernung | NH [6000 km. W. H: W. Zerstörendes Beben in Mexico, namentlich im Staate Guerrero (Chilapa, Chilpaneingo, Acapulco): 2Stöße in etwal5 Minuten Abstand. Siehe Tafel II. Nach H. In der Hauptphase lassen sich die beiden Stöße nicht voneinandertrennen. Wegen der starken Nach- läufer sind die Ws -Wellen nichtalssolehe z. erkennen. Auftauchen der W,-\Wellen. Spur langer Wellen auf der E-Komponente von H. 58 E. Tams. P Cha-| Ppa- 3eri Amplituden Lfd. Datum rak- Pha Zeiten - a en n Bemerkungen Nr. ter | sen iv Ale I... Ka ..S) S KARL 797 206 Juli 31 Tu eP lt DB W. S) 197.07 214 6 1 — eL 26 24 | M 30.6 24 — | 13 |Die Endphase wird von | dem nachfolgenden Beben | überlagert. 207 ra Iu ir 19 31 45 6 2 — | W. Wiederholung von is 42 40 Ss 10 — Nr. 205. SR, 48 46 21 15 — [Nach H. BIENlN > ; | Te: 42 \ FE SE Mir | 20 01,4 I Tx:36 | 15) 35 Ms WIRT 24 69 — Mx 11,4 21 = 45 Msr 13,6 20 69 = ) 518 F 22,8 208.1 August 2 | Tu | ePB 10 29) W. e 37 .10 6 | = L (52) ER 9 ee 1/. 2 ıT =, #2 | Ausgeprägtes Maximum 1102 I. E \ ollo | 32a | nicht vorhanden. F 11 5 | IN. Il: | | 209 n 2 Ir e u an er W. Gefühltin Portugal (von DD Ve 1!/a 1 Lissabon bis Coimbra). \ . | Al N: to} | F la 210 5 I e 0 06 R W. M 11 a a F 18 ae | 2 H 5 I eL Da | H. Schwache lange Wellen. F | 212 " 701, lu. e&R 17 (10,9 W. eL 56 Mıx | 18 08 24 — 6 Msn 15 21 — 7!a Mr 16 al ( — F 19,1 213 3 9 I e 125 | H. | F 12,7 | Spur eines Seismo- | gramms. 214 5 10 I e 4 52 H F 506 — Fi a 30; 20; 18 “ 216 =, 30 I el 15,4 fon. om H. vr | 158 (30 ; 20) 217 D) 11 I 12 (51) 1 > o1/ I1/ W F 13,2 _ _ 2 _ 2 Die seismischen Registrierungen m Hamburg usw. 59 Uha- “ i is Datum Sa Zeiten Pengen are N Bemerkungen Nr. ter gen T Ar An hess meer Ss RE ee [3 a) IIIS 9) > r T 215 | August 12 I en ei ) 1899 9 9 W. Ic > = 19 - 15 ll 2 ‘ ” 15 ar 11a H. 220 Ei ja nllaur eve 6 43 04 | W. Zerstörendes Beben in S 53 04 S) AU LG Japan (Zentral-Nippon; L 14 Epizentrum im Gebiet des Mıx 18,2 14 — | 55 Biwa-Sees). Mız 20,4 15 50 — Mex 24,3 12 — 45 Msr 24,9 12 38 — Ü 10—12 | F 9 | 221 . 16 Iu| eB E45) W. Gefühlt in Costa Rica (San Jose) und Nicaragua (Managua). S 22,9 | | SR, 28,3 30 18 7.11.13, | 2 NacheH. eL 39.0 (87) er) Mıx 47,5 20 43 49 Mir 49,0 20 60 Mex 53,4 17 41 Ms» DS Ir! ze 30 C vorwiegend | 15 F 95 222 18.1. ac EP 0 59 03 W. Epizentralentfernung is 1 09 07 6 21a „ 8900 km. eL 43 = | Tr: (43) | oje an a Im:asf | 29 | Ms» 2-08 23 iar el F 3,0 233 } 22 I e(L) 6.55 W. 704 15 — 3 05 12 1 3 ei F 706) | 224 22 I eL So | W. 2%) 32 — 8 28 15 AN F 8,8 225 22° | Gm eP 15 46 27 | W. Epizentralentfernung S 56,8 | 8900 km. L 16 04 | Mx 08,2 11 —. |, 18 Mr 10,2 17 18 — F 16,8 | 226 Pole lku eP 17 (54,3 | W. L SE) M 13,7 16 7.la 10) a 60 E. Tams. a Cha-| pı._ $ Amplituden Ds Datum rak- nz Zeiten kerisden Sn Bemerkungen Nr. een ak At Ar mes Ss k | 2 997 a a N 2 T 227 | August 24 I nn Wr 12: 15 if 1, W. 228 u! I e ara) W. eL (32 38 12; 15 1 'h F 12,8 229 a ES N 0 24 (41) W. Heftiges Beben in Ita- es 26 48 6 — | Ya lien (Epizentralgebiet bei L 28,2 Siena). (Mıke)ı 292 =) 22 | — (Mx)ı 30,5 7 — 15 (Msx)ı 315 8 22 = (Me) DI 7 11 — |l Maximum eines zweiten (Mx)u 371,8 12 — Ss | Stobes. F a! 230 26 I el | 21,3 H. Spur langer Wellen. F 21,9 231 31 I e 18 58 5 W. F | 19 03 12 1 ae 232 28 I eL 3,0 H. Spur langer Wellen. F 3,4 233 m 298 1 als 327216 18) H. F 23 Sr 234 $ 29 Tu eP 10 A1N53 W. Gefühlt auf den Riu- eL I) Tr:21] | Kiu-Inseln (Naba, Ishiga- M 17 ! m 90 10 9 kishima). F | ı,7 al 239 29 I e 14 24 = W. Spur kurzperiodischer F ? = Wellen seismischen Ur- sprungs. 936 2 } 7 236 5 30 ji a ı a )S 18-31 1! 1 W - ’ DB 30E a eP 13 DSHEh) W. Gefühlt auf dem Isth- S 22 49 6 11/2. 17245 mus von Panama. eL 40 M 45 21 11 3a F 14,1 235 a I W570 |Tr:8\ W. Epizentralentfernung 18.1 1206 10 ee 4/5 | 21 | 7800 km. en 94 | | M 28 19 2 > ) F 13,4 239 | September 1 I e Seh W. M 34 13 — 2 F 46 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 61 Cha- ’ : Amplituden Lid. Datum rak- Pha Zeiten Perioden en } Bemerkungen Nr. or [usen T Ar | An essmess Ss 2 ji 240 | September 2 I e 13. 14 H. Undeutliche Spur eines F 34 Seismogramms. 241 . 3 I e Ir Ale: Kur H. F 47T (12—18) 242 M 5 I e 9 38 \ | H. G L (50) 5) 1/ | 1 l F 10,7 20 | /2 1 2 245 Gel e 15 00 H. eL 32 M 39 28 5 5 F 16 244 s vr Ir eP 1978877 W. Epizentralentfernung Ss 45 52 5500 km. SR, 49 929 7 6 — L 56,1 Mx 58,1 8 14 31 Mr 59,3 8 20 — F 16,7 245 5 Sa je lau iP ie 4 == 5 W. Epizentralentfernung iS 10752 8 = 13 8300 km. eL 26 20; 21; 30 Mk 28,6 24 30 — Mx 32,5 26 = 31 F 19 | 246 4 8 I eL 19 (05) | W. Mk 27 19 Se Mx 29 19 = 3 F 19,8 247 Su e 23 88 | W. el 0 15 | Ein deutlich ausgeprägtes Eur mi >) > ER n 51 Mi | Maximum ist nicht vor- Se z E = handen. 0,9 2 e 9 I L 1 (80) H. 249 e a eL 4:32 H. Schwache lange Wellen. F 9,0 250 R 00 Bo 2 18 21 (22) | W. Zwischen 18" 53” und . | 19" 03” treten Wellen von 6 sec — 9 sec Periode | | auf, die vielleicht einem selbständigen Beben ange- hören. Maximum: Ar=2p: | Ay=4 P. eL 3 eL nach H. 19 03,3 22 — 4 F 19,3 62 ° E. Tams. Cha- | Ppa- Perioden | Amplituden Lfd. Datum rak- Zeiten — Bemerkungen Nr. ter | sen T Ar | An Mindanao) ? 20 40 2] 15;2%0 | 1% | 2'% | w. 11 09,1 W. 53 18 |, — 254 er 11 I el 22 38 H. Spur langer Wellen. 255 5 121 Tu e 0 (04) W. Gefühlt auf den Philip- pinen (Südliches Luzon)? DAB (15) (11%) | (11% H. 10 55 W. Von 11” 03” bis 11° 07% 1102 18 - 3 Papierwechsel. 11,4 256 n 12 al e 257 . 121, Tue ep 157485 W. 15; 18 1. ala 1 07 H. Spur eines Seismo- 30 gramms. 259 16| I eL 16225 H. 15—20 260 = 16| Iu e 19 (07%) W. Gefühlt in Südost- Sumatra. 38 80—35 H. Das Ende wird von | n— dem nachfolgend. Beben 53 28 6!/a — || überdeckt. 261 u 16) Inne ei 19 50 40 | W. Gefühlt in Japan (Nip- S 20 00 16 6 — g pon, Yezo). 16,5 (40— 50) eL nach H. | Te : 24 | Tx:22 [ haamisges S 12 17 251 [September 10| Iu e 20 (11) | H. Gefühlt auf den Philip- pinen (Uatanduanes, Sa- mar, Leyte, Nordosten von 45 40 Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 63 Lfd. Uha- Pha- FR Perioden Amplituden N Datum rak- i Zeiten DE ut ae, Bemerkungen ANIT= ker sen (it Ar | An haemagrs s 20731229 262 [September 19| Iu | eP W. Epizentralentfernung 40 32 6 1a | — 7700 km. e L 95 € < R | F 213 DIE: 24 — | 21/a IR: C J) ) 7 263 £ 19 7 e 323 (02 LEE ’ W. M 04 ) m h 9 > 1 ) F | 23 u 264 N 2 Tau ve 19 (16) W. eL 45 e E | 204 21 An 265 h; 22T e 3.58 H. Spur eines Seismo- F 4 06 | gramms. 266 a 22 le Pr e 7 4 15 H. Gefühlt in Reggio und F 46 ; Messina. 267 Da Tr fee 14 54 (39 W. (S) 15 04,6 e(L) 15 Mıx 21,4 18 — 6 Mır 26,7 21 10 = Ms» 34,5 18 7 7 F 16 268 5 23:2. WgeP 6 (89) W. & L 7 10 1 91 F 1,6 18 1'!/a 2!/a 269 3 231 I eL 16 40 W. Mx 42 21 — 5'/a Mr 45 20 6 — F al 270 n 251 I eL 20 01 H. Schwache lange Wellen. F 14 2! n aD 1 e 20 4 9 1 ty, W. F ala 2 = 272 : 2858| I e 20,8 H. Spur eines Seismo- F 21,1 gramms. 273 S 23]. >»1 eL 18,5 PER: EL F 188 15—20 274 er 30| Iu i 957228 6 3 2° .,.1.W. eL 10 (18) H. Schwach hervortretende F 10,7 | lange Wellen. 275 sy 30 I eL 11 45 = H. F 52 al 64 E. Tams. ; CUha- en 5 Amplitud Di Datum rak- ; Zeiten Perioden u Bemerkungen Nr. ter sen 1e Ar An h’eiemuees Ss ‚2 P. 276 | Oktober 1 1 e 21 09 = F 14 Spur seismischer Wellen. 277 5 2 I e 14 23 H. F 31 278 x 2 I e 15,16 H: 279 55 2 7 ertb) |. 18.237) W. eL 31 33 15 4 — 35 12 = ha F 18,7 280 " 2 I Ie(P) | 18 (42,9 W. Mr 52 18 6'/a FE Mx 55 14 — 31a F 19,2 281 R 2 I |e(P) | 21 40 (50) W. L 50 18 Alla == 52 13 — ala F 221 282 5 3 I eL 2 45 5 H. F 36 15—20 283 ; 3 I el 4 37 H. Spur langer Wellen. F 47 284 h, 3 I e 3. 0) H. Spur eines Seismo- F 43 gramms. 285 5 Ba Tnu se. 14 11 (26) W. eL (47) M 48 20 3 — |M nach H. F 15,8 £ SR 286 r 3 1 En 21 je 1520 H. 287 a! eL | 23 54 H. Schwache lange Wellen. F 0 32 288 ® 4 I Er En 95 4 9 IH. 289 ei a EINE 10 01,4 eP nach H. Lr 03 34 7 81/a — | W. Gefühlt in Kroatien und Lx 03 38 9 — 9 den angrenzenden Ge- Mr 04,8 8 >| —— bieten (Epizentrum nörd- Mx 06,7 6 — 125 lich von Petrinja). D 6—7 Mr fällt in die Minuten- F 10,5 lücke. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 65 Cha- a j itude Lid m vak. | Fra Zeiten Beriatlen‘ |, oplithden’, Bemerkungen Nr. ter | sen Tr Ar AR £ besmesıs s m m 290 | Oktober 10 Iv e 5 41,8 | W. Wiederholung von Nr. 289. 42,5 6 = 5 1|Maximum nicht deutlich 43,1 5 Da WE ausgeprägt. F 5 49 i E 291 s: O2 IE e 559 W. Wiederholung von eK 6 00,1 Nr. 289. 00,5 h) — 13 | Maximum nicht deutlich 01,2 6 9 _- ausgeprägt. F 6 (10 Den 292 n 12 I ee in 47 90 9 1%) H. 295 A 13 I en 23 2 90 1%) SEN KEH: 294 ; 1 I © 22 31,0 W. Durch mikroseismische (M) 45,8 6 10 — Unruhe stark beeinträch- F 23 | tigt. ee z isaa, ala 53, : 90 DD) 296 a 20 1! En 22 er (15-20) H. 297 eine eeirgeR 93.50. 11 3 (1/a) — | W. Zerstörendes Beben in ir 52 09 4 EAN NE Sarzs Belutschistan (Bellpat). ie 53 31 6 NEN i Sn 57 25 9 == (SR;) 03 11 10 29 06 | Weitere Zunahme der Am- eL 09,6 plituden, namentlich auf Mıx 11,83 23 — 650 der N-Komponente. Mex 14,4 14 — | 410 Max 155) 13 == 360 Mr 15,9 14 320 I; Mus 18,5 12 — 290 Ü 24) 8— 19 F 2 Auf der N-Komponente von H. zeigen sich Wellen bis 2" 50”, Die W,-Wellen scheinen nach 2" 30” schwach angedeutet zu sein. 298 r 26 I eL 5 22 H. Unregelmäßiger Zug F 39 langer Wellen. 299 5 28-1 FE IR.@tP) 4 01 W. Die beiden Vorphasen e (S) 11 sind nur schwach ange- (S R,) 17 deutet. (SR;) 21 eL (40) M 46 18 6'/2 10 F 5,4 66 E. Tams. , 5 Amplituden Dr an Teen Perioden ApIuen Bemerkungen Nr. ter sen M Ar | AN m S S 17 | P. 300 JOktober 28/29| I el 3 56 | H. ) 38 H. Spuren eines Seismo- 16 (20) gramıms. —] wi! 13,0 18 fühlt. 15,2 11 ale is: 168 17 41 W. Wiederholung von 47 I; | Nr. 303? 48,3 i 49,7 305 5 SD | Em @ 10 36,4 | W. Gefühlt im Westen von 45,9 Neu-Guinea, auf Ambon ED) 24; 27 — | 23,4 19 _ 28,6 21 6 u. den Timorlaoet Inseln. |o% 306 5 aut | DENE er 10 (36.2) W. 39.32 10 3 = 47 07 3 til 16 52 54 15 — />18 [Starker Einsatz auf der 11 00 36 N-Komponente. 01 52 — 230 02 47 — 210 04 48 Eile 307 | November 1 I ep 50 (25) (1) | 419) 309 n 3 I 301 er 29 I e F 302 29 I el 27 W (27) 35 18 = 51/a F 7,8 303 e DI Er e 16 (08) W. In Konstantinopel ge- 15—20 TE nn MT nn um ii En rn tn 0 En rn DE un un m En m Am HE nn MT nn un = —_——— Die seismischen Reeistrierungen in Hamburg usw. 67 Lfd. Nr. Datum Zeiten Perioden Amplituden An | Av Bemerkungen 310 | November 5 311 ; 5 312 n 5 313 = 7 314 - fo) 315 » te) 316 = 10 7 nr 12 318 N 12 319 2 15 320 2: 17 321 ” 20 Ifu (i P)ı (ER j ) I (Gi 9)ı (S R \) I (SRı)n (S Ra)ıı (SRs)ıı eL (Mx) (Mr) (© 5 02 il 26 16 (41,5) 50 836 07 OU 17 17,4 21521 22 6 253 88) 28 41 Same: 40 49 al 58 45,19 46 47 5h> 59,0 7 00,5 9 4 (30,9) 38 01 5.00 5,4 14,1 10—15 19 20 9 =] W. eP nach W. H H. Gefühlt in Valparaiso und Mendoza? W. Nach H. liegt P bereits 9secfrüher. Um6t26r33° scheinennach H. die ersten Vorläufer eines zweiten Stobes einzutreffen. Auf der E-Komponente von W.undH. ist ein scharfer Einsatz von (S)ı nicht vor- handen. (S)ır ist nicht zu erkennen. Gefühlt inJapan (Süd-Nippon, Shikoku, Kiushiu). F nach H. W. Schlecht ausgeprägtes Seismogramm. H. Spuren eines Seismo- eramms. H. W. 68 E. Tams. Cha- ns j Lid. Datum rak- Bun Zeiten Beunn Ba Bemerkungen Nr. | Sen r Ar | As ? 322 | November 21| lu eP 7 482 W. el Sri) M 29,1 14 55 57) F 91 323 22] Iu | eP | 19 4 (46 ww is 54 40 6 _ aa el 20 09 | 13 25; 30 4 3 -H. F | ) 29 5 Sn 324 E DAN T : 15 2 10-18 H. 325 5 Sa e 23 28 | H. Spur seismischer F 30 Wellen? 326 m 97, Lu ep 3 52 W. eL A) 13 res al 5 3 F 4,7 327 = 983 .Lulniere 1 18 04 W. eL 2 (10) eL nach H. 24 20 5) S 33 20 —— 4 F 3 328 | Dezember 3 I ep 4 13 90 ei 9 H F 4,8 5 329 " Ss Tu se 10 (03 BE Mn 15,6 28 — | 8 Mr 16,0 28 10 — F 11,4 | 330 n 9 lu eP 15, (89 5 W. eP ist wegen starker i 56 42 8 { >15 | mikroseismischer Unruhe L 00732 24 | nicht sicher zu bestimmen. M, 40,2 34 100 — Ms» 49 26 60 60 F 18,4 331 + s) ifer.|| @lE 32 (05,5 W. Gefühlt auf Üeram, i 11 58 Saparoea und Ambon. eL 41 46 30 — | F 23,3 | 332 al) nn e 233 (45,7 W, Gefühlt im Marianen- i 47,5 Archipel (Saipan, Guam.) is 53 21 8 >32|>4 i 96 52 | Nach H. L N) M+ 22,6 25 90 — Mıx 24,1 25 —_ 100 M, 26,0 20 70 | 110 N) 5) Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 69 Cha- | pha- Perioden | Amplituden zinl Datum rak- Zeiten re! Bemerkungen Nr. en sen 1 Mer EA In ri s | A 333 | Dezember 13| Iv e 0 25,8 W. Gefühlt in Kroatien L 26,9 | und den angrenzenden AS) 6 — 6 (Gebieten. 28.4 6 41/5 29,0 6 — 16 F 34 394 * 10, 1 e 0.30 10-20 15% F 1,0 33 E 23 Im e 15 13 (08 | eP nach W., in der starken eL 14.0 mikroseismischen Unruhe 11 93.30 I eben angedeutet. eL bis F 24 20 oO le — nach H. F 15 336 2a eL 23 ID ne H. F 94 = 4 4 337 28 I eL rl H.) Aus der mikroseis- F 32 mischen Unruhe tau- | chen einige lange 338 : 28 N el 20.3 H. Wellen hervor. F 20,7 | | 6* 70 E Tams. Mikroseismische Unruhe im Januar Fehruar März April Mäi Juni Datum — —— —_ er, N: a’ As Mi An T Ax Al) Ay Ss 7 S | 7 S | 7 Ss 7 s | N. S 2 6 5,2 6 4,5 > 0,7 5 3.1 br. 2) 6 0,9 2 6 4,7 6 3 6 2,0 ) es 6.95 4 0,2 3 5 | a| 6 | 3% 6148 6 2,5 5 1,7 4 | 05 4 6 Tee 1 45 5 2,1 8 29 5 2,4 4 1.2 5 6 Ser 566 50.) 6:0 703 ea or 24.1. Ge 6 6 BANETE | 2,5 5 21 6 9,3 4 1,5 6 1,4 7 bear 5 | 2,6 6 2,3 6 9,3 4 0,5 5 0,2 3 N Re 5 5.4 6)| 15 +00 5%)| 0,7 9 6 8,0 6 5,6 5 = 5, 28 4 0,5 E= — 10 Ga 25,8 6 7,0 5 1,9 53)| 09 = —_ _ _ 1 69 10 6 ls 5 1a le | 05 | > | SD 12 sl 6 |25| 5 !ıal.e ı ar | a | oe 13 6 6,8 6 | 2,0 5 | 0,9 7 2a 4 1,2 4 104 14 7. 5 72 5 2,3 6b | 82 5 0,5 5 0,5 15 7 SIEH RE 81 5 2,3 Be 5 1 a 16 R 6,4 5 4,9 6 1,4 6.03 5 1,4 _ n— 17 @ le1ıl 6 (wer | 5.192 |:5. | 0%|- 2 ne Pe 18 0 5 2,3 HR Hand 19 s |ım 5 2,8 6 5,0 6 0,9 6 ee - = 20 ae 6 | 43 U 5 1,2 5 0,2 21 6 la2l5 | 2858| 5 |26| e | as | a Sasse 22 We DRS 6 2,0 6 DT 6 1,1 6: | 02 23 7 781 .52.020 6 1,4 6 2,1 6 0,5 5 0.2 24 6 za 6 1,8 6 23 4 22 6 0:5 6 0,7 25 a a) beanli=2,9 > 2,83 B) 19 4 152 5 0,2 6 6 a0or 6 was |-5 | a8 | 5 ma] era 27 a) 5 9] Ba 5 0,5 6 2,0 5 0.5 28 ee at]l.s | Li 5.1071 5 | 16 je ale 29 a | 5. aı |:5 | a8 | 5 | Jo Se 30 6 13 5 4,5 h) 2,3 Ba 6 0,3 316 6,9 6 | 30 | ; 14 | ') Die Angaben sind der E-Komponente entnommen; N-Komponente gestört. °) Die Angaben beziehen sich auf S" M. Gr. Z.; Registrierung vorher gestört. ») Die Angaben beziehen sich auf 9" M. Gr. Z.; vorher Bebenaufzeichnung. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. Al Jahre 1909 (7" M.Gr.Z.). um Juli August September Oktober November Dezember ES ED a ee el A ler a a s 7 Se s p. Sl 2 | s m | S | m 1 ) | 0.5 5 0,4 6 Sal 5 1.09 4 | 34 6 | 55 2 I RE ee ee ren a ie ara en 3 a ee ee a ran a: a N e En 4 GR, 036] — = 5 0,9 5 DT (OR 6,7 | B) 6 | 0,5 5 | 0,7 ) de 5 2,4 5 0,7 an 6 5 | 04 5 | 09 4 1,2 ZU Ne 3) 5 1030:00.229 7 6 | 0,9 5 0,7 5 31 6)| 54 5 21 6 | 29 8 5 0,5 5 0,4 4 2,0 6 5,4 5 1,9 6 300 N) 5 0,5 —_— | _ — 6 32 6 3.0 5 3,7 | eo u oe Mr ee oe! 6112 1i 3 ee 6 4,3 6 | 551 6 1.2 122 _ — 5 15 | — = Ra | War ne We 81 | 13 N Eu ee ek) Bee ae 5 2,7 u a | a Ey ad Pe al > 1,5 mw 15 2.004 5 0,2 6 2,0 6 A356 30| 6 2,4 wi | a ee re ern | 17 6 0,5 5 0,5 ö 2,6 a 6 ia 5 5,7 | 18 6 2,3 4 1,0 5 Di 6 5.2 6 4,1 5 3.0 19 6 0,5 5 0,7 5 0,7 6 2,4 6 4.5 6 2,9 20 100002 6 2,1 4 1.0 5)| a2 | 5 >21 | & 750 1 21 le oz |...) 82 & | a8 Ar | 22 — | DA). ON 5 2,3 6 3,2 6 5 4,7 | 23 a 6 0,5 4)| 04 Den 5 21 6 72 | 24 6 0,9 — 5 | 4,4 6 4,1 6 4,3 | 25 4 0.5 De Mtapel 6 1.6 5 Da E26 Aa) — JA 7 |I|- | -|86|3 5. E16 1688 Zu 4 2.0 4 0,7 6 0,5 6 3,9 6 1.8 5 3 28 u 2 ame se nl cei | reale u Ba Zul u Ne ar 29 — — 5 0,9 5 2,1 De 5 4,9 5 5,2 30 6 0,5 5 0,7 ale! 6 66| 6 2,9 31 = 5 0,71 5. 0,9 das \b 4055 1) Die Angaben beziehen sich auf 8” M.Gr.Z.; vorher Bebenaufzeichnung. 5) Die Angaben beziehen sich auf 6" M. Gr. Z.; nachher Bebenaufzeichnung. 6) Die Angaben beziehen sich auf 6” M.Gr. Z.; nachher Registrierung gestört. Een MET u um _ il -1 IND E. Tams. Absorptionskoeffizient und Fortpflanzungs- geschwindigkeit der W,- und W;-Wellen. Die seit dem 1. April 1908 vorgenommene eingehendere Bearbeitung der Hamburger Seismogramme liefert neues Material zur Nachprüfung der Werte emiger für die Seismik wichtiger Zahlengrößen, die bereits früher von anderer Seite zu bestimmen gesucht worden sind. Die bis jetzt vor- liegenden Daten sollen hier nun, soweit sie nach kritischer Durchsicht geeienet erscheinen, dazu benutzt werden, den Absorptionskoeffizienten und die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der sogenannten W;- und W;- Wellen, d. h. derjenigen Wellen, welche durch den Gegenpunkt des Herdes gegangen sind, zu berechnen. Bestimmungen der Fortpflanzungs- geschwindigkeit dieser Wellen liegen vor von Angenheister, Galitzin, Hecker, Meißner, Omori; Angenheister und Galitzin haben auch Berech- nungen des Absorptionskoeffizienten ausgeführt. 1. Absorptionskoeffzient. Der Auswertung des Absorptionskoeffizienten «a soll in Anlehnung an Angenheister') und Galitzin”) die Exponentialformel JE —— I, e *\Sn = Sı) ee a ——— N oder zuerunde geleert werden. Hier bedeuten /, bezw. 7, die Energie einer Oberflächenwelle nach Zurückleeung des Weges s;, bezw. s, vom Epizentrum des Bebens, e die Basis der natürlichen Logarithmen und log den Brigg’schen Logarithmus. Da diese Gleichung aber nicht der kugelförmigen Ausbreitung der Energie auf der Erdoberfläche Rechnung trägt, so darf sie nur in solchen Fällen benutzt werden, in denen Wellenzüge miteinander verglichen werden können, welche von dem eleichen Herd auf verschieden langen Wegen zu derselben Station gelangen. Dies gilt nun für die W,- und \W,-Wellen im Vergleich mit denjenigen Oberflächenwellen (Z oder W,), die auf dem kürzeren Kreisbogen direkt zur Station eilen und hier die Hauptphase im Seismoeramm ausmachen. Messen wir die Entfernung in km, so gibt die Potenz mit der Basis e und dem Exponenten a an, auf welchen Teil ihres Anfangswertes die Energie nach Zurücklegung von 1 km Weg gesunken ist. Da von Inhomogenitäten abgesehen wird und bei der Berechnung der ganze Erd- umfang in Betracht kommt, kann «a dann aufgefaßt werden als mittlerer ') Nachr. d. K. G. d. W., Göttingen, math.-phys. Kl. 1906, p. 110, p. 357. ?) Bulletin d. l’Ac. Imp. d. Sciences, St.-Pötersbourg, 1909, p. 279. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 13 Absorptionskoeffizient der oberen Erdschichten pro km, und zwar ent- sprechend dem zugrunde zu legenden Material für lange Wellen mittlerer Periode. Die Energie einer Welle kann proportional dem Quadrat der maximalen Geschwindigkeit während einer Periode oder auch proportional dem Quadrat des @uotienten aus der Maximalamplitude A und der Periode 7 gesetzt werden. In verständlicher Bezeichnung ist daher NE SE BA 1, mit -| und 7, mit - um 7 ; proportional und folglich 2 (108 jpg = | T ®T, ar sen oder an ae 1. 6_(og [Aı T] = log (A, Ti) Sn Sl Gründen wir nun die Berechnung von a auf den Vergleich der auf dem kleineren Kreisbogen vom Epizentrum nach der Station gelangenden OÖberflächenwellen (W,-Wellen) mit den vom Epizentrum aus über den Gegenpunkt eilenden Wellen (W,;-Wellen), so ist s;, gleich der Epizentral- distanz d der Station und s, = (40000 — d) km. Benutzen wir aber statt der W;s-Wellen die W,;-Wellen, d. h. diejenigen Wellen, welche noch die Erde einmal ganz umkreisen, nachdem sie die Station bereits auf dem kürzeren Wege erreichten, so ist s, = (40000 — d) km zu setzen. Ordnen wir ferner in erster Annäherung die Maxima der W,-, W;- und W;-Wellen einander zu und bezeichnen Amplitude und Periode derselben entsprechend mit dı, Ti; As, 73; A;, 73, so ergeben sich demnach für die Berechnung des Absorptionskoetfizienten die beiden Formeln _4,6(log [A: : 7a] — log [A; - 74) 7 EN 4,6 (log [Aı 73] — log [A; - 7,) Zar 40000 et je nachdem man die W,- und W3;-Wellen oder die W,- und W,-Wellen miteinander vergleicht. Die Berechnung kann aber nur durchgeführt werden unter der ver- einfachenden Voraussetzung, daß es gestattet ist, die einzelnen Kom- ponenten der Bewegung getrennt für sich zu betrachten. Ziehen wir auch die Beobachtungen des laufenden Jahres (1910) heran, so liegen insgesamt von sieben heftigeren Beben Aufzeichnungen vor, in denen die W,- bezw. W,;-Wellen klar als solche auftreten, getrennt von den Nach- läufern des Hauptseismogramms und unbeeinträchtigt durch etwaige spätere Stöße oder stärkere mikroseismische Unruhe, deutlich genug, um Amplitude und Periode messen zu können. Da auch die Epizentraldistanz entweder durch genaue makroseismische Nachrichten oder aus einer und 74 E. Tams. sicheren Phaseneinteilung bekannt sein muß, so kann die verhältnismäßig geringe Zahl der für den Zeitraum von April 1908 bis September 1910 in Betracht kommenden Beben nicht auffallen. U. a. wurde auch das Beben vom 30. Juli 1909 in Mexico (Guerrero), in dessen Aufzeichnung die W,-Wellen gut zu erkennen sind, unberücksichtigt gelassen, da infolge des Umstandes, daß der ersten Erschütterung im Abstand von etwa 15 Minuten eine eleichstarke zweite Erschütterung folgte, im Haupt- seismogramm Komplikationen vorhanden sind. 2. Fortpflanzungsgeschwindigkeit. Das für die Berechnung des Absorptionskoeffizienten zu benutzende Material liefert gleichzeitige zuverlässige Daten für die Bestimmung der Fort- pflanzungsgeschwindigkeit der W,- und W3;-Wellen. Wir ordnen auch jetzt wieder die Maxima einander zu und bezeichnen die Zeiten ihres Auftretens in den W,-, W;- und W;-Wellen entsprechend mit /,, % und # (M. Gr. Z.). Bedeutet dann % die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der W;-Wellen, v3 diejenige der W;-Wellen und d, wie oben, die Epizentraldistanz, so ist 40000 — 2d[km = a 40000 [km 1. Beben vom 15. Mai 1908. (Nr. 33.) d== 7400 km. N—8S-Komponente: 4 — 9% 19.40., A TO a leer u» = 111°, 4 =AB, n—=18s a@=0,00023; v,= 3,7. 2. Beben vom 6. November 1908. (Nr. 195.) d == 9000 km. - WeRomponente: 4 15086”, A 2900. 2 20% a 297°, A, = Bu, T,= 158. @= 0.000382 v2 38 N—S-Komponente: 4= 1 49,6”, .Aı= 310W0 II 30 nor Am, —185 a—= 000030, 38 3. Beben vom 12./13. März 1909. (Nr. 52.) d= 9100 km. E—W-Komponente: 4= 0° 05.8”. 7 A MO DB no, en, T,= 185 7a 00027 Zr N—S-Komponente: 4= 0. 02.92. 110% 228 »=3°297 A=Nsu, T,=13s @=0,00024; v = 332. 4. Beben vom 13. März 1909. (Nr. 53.) d= 9100 km. Br WeKomponente:. 4 = 15 11,47, Ar 2100, 7 10 „16.457 5, =90 7 —=225) @a=0000307 7 4% SEeRomponente: 4 15.16,1%, As oma a E16 507 u, —lle, n=Hs a=000027, 2,33 [263 see und N Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 75 Beben vom 22. Januar 1910. (Mitteilungen 1910, Nr. 2.) d= 2100 km. N ScKkomponente: 4= 92.008”, :A,= 00, Tr 208; a lin 532, A, 5Ysn, 7,=21s. @ =.0:.00029: 35 N—S-Komponente: 4= g" 00587, 4, 00, 77, 208: 2 or 190, 4, — 30, 7, = 168. @-:0.00027;: 70, 34 Beben vom 22. Mai 1910. (Mitteilungen 1910, Nr. 16.) d == 8600 km. EB W-Komponente: 4 = 17 07.7, 4 =100u 7 —21s; w— sn A On 7-18: 6000033: 35 NeScKkomponente: u= 7.0840. 4, 150w.. 0,238; 8’ ur Alan, T—=19s a = 0,00029; ©, = 3,6. Beben vom 24. Juni 1910. (Mitteilungen 1910, Nr. 22.) d== 2100 km. N Komponente: 4 13. 39,62, A, 1900, 7,1095 a= 16 36. Alu 7, —20: °@=.0,000322; = 3% Benutzen wir zur Berechnung von v; auch das Beben vom 30. Juli 1909 (Nr. 205, d= 9700 km), indem wir annehmen, daß wir die Zeiten 4 = 11" 37,7” und 4— 14" 40” einander zuordnen dürfen, so erhalten wir noch den Wert %, = 3,7. Aus den vorstehend angeführten Fällen ergeben sich demnach für den Absorptionskoeffizienten die folgenden zwölt Werte: a = 0,00023 — (0,00032 — 0,00030 — 000022 — (),00024 — (),00030 —WONORT, —= 0,00029 — 0,00027 — (),00033 — 0,00029 = 0).00032 Im Mittel ist somit der mittlere Absorptionskoeffizient der oberen Erdschichten pro km für lange Wellen mittlerer Periode: a —= 0,00028. 76 E. Tams. Angenheister‘) fand aus seinen Berechnungen für lange Wellen von etwa 20s Periode die neun Werte: a = 0,00038 — (),00021 — (),00039 — (),00039 — (), 00026 — 0,00034 —=0.00037 — (), 00028 — 0,00018 also im Mittel: « = 0,00031 @alitzin?) erhielt nach den in Pulkowa gewonnenen Seismogrammen des kalabrisch-sizilianischen Erdbebens vom 28. Dezember 1908 aus vier Werten im Mittel: a — 0,00027 und nach den Aufzeichnungen des Erdbebens vom 22. Januar 1910 aus zwei Werten im Mittel: a — 0,00028. Die geringen Abweichungen der hier angeführten Mittelwerte unter- einander sind durchaus in den vereinfachenden Annahmen, welche der Berechnung zugrunde gelegt werden mußten, sowie auch darin begründet, dab die Angaben über Amplitude und Periode mit mehr oder weniger eroben Ungenauigkeiten behaftet sind. Geben wir diesen Mittelwerten ein der Zahl der ihnen zugrunde liegenden Einzelwerte entsprechendes (rewicht, so folgt als Gesamtmittelwert: a = 0,00029 (27 Werte). Für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit v» der Ws-Wellen mittlerer Periode haben sich die folgenden neun Werte ergeben: lo al |kmiseer 2] | Se Qu also im Mittel: ©; = 3,7 [km sec 1]. DRlzenp. 306. ul e. 31909,39..297:°1910, P>215. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. vi Für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit vo, der W,;,-Wellen mittlerer Periode erhielten wir die vier Werte: is — SA |kmisech 3 3,4 ei. =— O, also im Mittel: ©, — 3,45 [km sec 1]. Diese Werte stimmen mit den von Meißner‘) aus Omori’s?) Resultaten und den Potsdamer Beobachtungen berechneten Werten v%, — 3,8 [km sec !] (41 \Werte?) und ©, —= 3,3 [km sec 1] (16 Werte) hinreichend überein. Angenheister‘) erhielt dagegen aus elf Werten im Mittel bei einer Periode von ungefähr 20 sec v, — 3,4 [km sec '] © —= 3,1 [km sec 1], und Galitzin’) fand nach den Seismogrammen des Bebens vom 28. Dezember 1908 aus vier Werten © —= 3,5 [km sec 1] und nach den Seismogrammen des Bebens vom 22. Januar 1910 in je Bilden wir aus allen hier angeführten Werten nach demselben Ver- fahren, das wir bei Berechnung des Absorptionskoeffizienten einschlugen, die beiden Gesamtmittelwerte, so erhalten wir | \ und in einem Fall ©, — 3,7 |km sec 1] (66 Werte) und ©, — 3,3 [km sec !] (22 Werte). Ob der Unterschied zwischen diesen Werten für « und v; wirklich vorhanden ist, muß unseres Erachtens noch dahingestellt bleiben, da die zur Mittelbildung benutzten, auf Grund der einzelnen seismometrischen Beobachtungen erhaltenen Werte noch beträchtliche Abweichungen unter- einander aufweisen. Abgesehen von den drei mitberücksichtigten Werten 6.5. 6,0 und 5,4+ (bei Hecker und Omor:i) schwanken doch auch die übrigen Werte von v» immer noch zwischen den Grenzen 2,8 und 5,0, und die für , gefundenen Werte liegen zwischen 2,6 und 3,8. ') Die Erdbebenwarte, Laibach 1907/08, Jahrg. VII, Nr. 1—6, p. 9, und O. Hecker, Seismometrische Beobachtungen in Potsdam in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1905, Berlin 1906. ?) Publications of the Earthquake Investigation Committee in Foreign Languages, No. 13, Tokyo 1903, p. 123. >) Da Omori zur Mittelbildung, von v, nur 8, nicht 10 Beobachtungen benutzt hat, vermindert sich die von Meißner verwendete Anzahl von 43 auf 41. Sl. e. p. 1141. 366. 5) 1. c 1909, p. 296; 1910, p. 215. 18 E. Tams. Zusammenfassender Bericht über die Entwicklung der Hamburger Erdbebenstation seit ihrer Begründung bis zur Gegenwart. Die Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staats- laboratorium ist hervorgegangen aus der im ‚Jahre 1897 von Herrn Professor Dr. R. Schiitt auf seinem Grundstück in Hamburg-Hohenfelde, Papenhuder- straße 8, erbauten und am 17. Juli 1898 in Betrieb genommenen Horizontal- pendelstation. Als Seismometer diente das photographisch registrierende dreifache Horizontalpendel nach von Rebeur-Ehlert. Die drei Pendel, kurz als Nord-, Mittel- und Südpendel bezeichnet, waren im den je 120° miteinander einschließenden Richtungen N15°’E—S15°W, W15°S—E15’N und SE—NW aufgestellt und zeichneten demnach bezw. die Komponenten W15°N—E15°S, SI5’E—N15°W und NE—SW der Horizontalbewegung des Erdbodens auf. Die Bearbeitung der Seismogramme wurde von Herrn Professor Dr. Schiitt in der Form monatlicher „Mitteilungen der Horizontal- pendel-Station Hamburg“ seit Oktober 1900 regelmäßig veröffentlicht. Diese Berichte enthielten überdies auch einen Vergleich der hiesigen Registrierungen mit denen anderer Erdbebenwarten und alle der Hamburger Station zugegangenen Nachrichten über gefühlte Beben. Im Juli 1903 erhielt die Station die Bezeichnung „Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg“ und wurde in den seismischen Beobachtungsdienst Deutschlands ein- gegliedert. Gleichzeitig trat Herr Professor Dr. Schütt als Vertreter Hamburgs in das Kuratorium der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbeben- forschung in Straßburg i. E. em. Im Dezember desselben Jahres wurde mit der Aufführung eines eigenen Gebäudes im Garten des Physikalischen Staatslaboratoriums begonnen, in dem die Beobachtungen am 14. September 1905 aufgenommen werden konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt waren daher noch die Apparate in der Papenhuderstraße im Betrieb. In der neuen Station fanden ein mechanisch registrierendes asta- tisches Pendelseismometer von Wiechert (Masse —= 1000 kg) und zwei photographisch registrierende Horizontalpendel von Hecker zur Auf- zeichnung der E—W- und N—S-Komponente der horizontalen Boden- bewegung Aufstellung. Die Uhrenanlage, zu der drei Uhren, sämtlich mit Niekelstahl-Kompensationspendeln versehen, nämlich eine Hauptuhr erster Ordnung (Normaluhr I) mit luftdichtem Glasverschluß, eine Hauptuhr zweiter Ordnung (Hauptuhr II) mit Luftdruckkompensation und eine von letzterer synchronisierte Nebenuhr (Uhr III) gehören, wurde von der Firma Clemens Riefler in Nesselwang und München geliefert. Zur genauen Vergleichung dieser Uhren mit der Sternwartenuhr dient ein Hippscher Chronograph. Die seismischen Registrierungen in Hamburg usw. 79 An den Seismographen mußten aber, da die von ihnen gelieferten Aufzeichnungen noch nicht völlig einwandsfrei waren, sehr bald einige wesentliche Änderungen vorgenommen werden, die im Laufe des ‚Jahres 1906 zur Ausführung kamen. Auch erwies sich, um den Einfluß der dureh vorüberfahrende Wagen hervorgerufenen Bodenerzitterungen auf die Re- gistrierungen der Apparate möglichst zu vermindern, die Asphaltierung der an der Nordseite des Gebäudes gelegenen Straße als notwendig. Am 1. April 1908 trat der Verfasser in das Institut ein; gleich- zeitig wurde ein Diener angestellt. Die Herausgabe der Mitteilungen über die auf der Station gewonnenen Registrierungen erfolgt seitdem in etwa ein- bis zweiwöchentliehen Abständen, und die Bearbeitung erfuhr gegenüber den Monatsberichten der voraufgegangenen Zeit darin eine Erweiterung, daß nunmehr neben den Eintrittszeiten der wichtigsten Phasen der Seismogramme auch Periode und Größe der Bodenbewegung bei den Einsätzen der Phasen, während der Maximalbewegung und sonst bei bemerkenswerten Wellen angegeben werden. Die Veröffentlichung geschieht nach der Göttinger Anordnung und Bezeichnungsweise in mehr als 300 an Institute, Fachgelehrte und Interessenten zur Versendung gelangenden Exemplaren. Eine endgültige Bearbeitung der Hamburger Registrierungen der Jahre 1908 (ab 1. April) und 1909 enthält das vor- liegende Beiheft des Jahrbuchs der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. Hier finden sich auch Tafeln mit Reproduktionen besonders interessanter Seismogramme. Nebst einigen anderen Abhandlungen und Referaten über Neuerscheinungen seismischen und verwandten Inhalts — vorzugsweise in den Beiträgen zur Geophysik — lieferte der Verfasser dann noch einen Bericht über „Die Fortschritte in der Dynamik der festen Erdrinde, 1903 und 1904“ als Beitrag für den XXXIII. Band des (seographischen Jahrbuchs. Im Interesse des Publikums werden seit dem ‚Jahre 1907 über markante Fernbeben- und Nahbeben-Registrierungen so schnell als mög- lich kurze Notizen an die größeren Tageszeitungen gegeben. Zu diesem Zweck steht die Station in telegraphischem Verkehr mit der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg i. E., der Erdbeben- warte in Laibach, der seismischen Station der K. K. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (seit Ende 1908) und der Erd- bebenwarte in Jugenheim a. d. B. (seit 1909). Zwischen diesen Stationen ist ein besonderes Telegrammschema vereinbart, das im Laufe der Jahre auf (Grund der gemachten Erfahrungen immer zwecekmäßiger gestaltet wurde. Eingegangen am 18. Juni 1910. Iin7 * . . # a a 7 . & #7 7 u! ur + + woanne > 5 EN 2 ‘ Id Pi + = 4 RR N £ ” * “ . r & f > 2 " r #7 D dr “ .,4 Er . f ya BEIRT: Fir ” ar .. '£ Fu NAT TEE r Ara 1. an. - r w u » Dre" 227 7" "Le t Ar & N x RR r ’ E ä EN Pu n n4 » ! Pe Ger f s . ned LM; N > LI“ g- h Är ie In ” 2 “ 4 P Di « Te ee “ Vu Pi% Ay X Bere £ Hr Rule e k Vnle 5 f\ a a ’ rd Amis TERN oe j BETRETEN, ZeAeE um Zu I] ıalel 1. B) nde; zu jeder Normal-Null. a En ? B et CA De ERAR, Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg. Tafel 1. Erdbeben in Persien (Provinz Luristan) am 23. Januar 1909. ya IL. 1909. 10H 22". an mn vw AAN WIN um Mrmla AAN NW WDR vn NA AAN \ BREIT DR NA rt Tr ee. RBB Nena Astatisches Pendelseismometer von Wiechert (Pendelmasse 1000 kg). NS = Komponente. nperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T,— 10,4s; Indikatorvergrößerung: \ 193 Konstanten: : | Dämpfungsverhältnis: €—=5,1; doppelter maximaler Reibungsausschlag 2r=0,8 mm Zeit: Mittlere Greenwicher, gezählt von Mitternacht bis Mitternacht; Uhrkorrektion Is; Minutenlücken von der s 60. Seku vollen Stunde fällt die Minutenlücke fort. Geographische Koordinaten der Station: 53 33'33,5° N., 9°58'51,9” E. Gr. & 55,55; Höhenlage des Apparate } eter über Normal-Nul Tafel 11. orium 11h. 59m Wi 5 \ \ vn M AN 5 ‚| 19 7 ‚l ja EIehl pfungsverhältn e fällt die Mi r Normal-Null Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg. | Tafel Il. Erdbeben in ' Portugal am 23. April 1909. Erdbeben in Südfrankreich am 11. Juni 1909. Amzatin P s (| Eigenperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T, 10,05; = [| Eigenperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T, = 9,85; E-W-Komponente. Uhrkorrektion: +1s. Konstanten: |ı 20 EN pin $ R 3 E E—W-Komponente. Uhrkorrektion: Os. Konstanten ie; = ; z re £ 3 2 3 ndikatorvergrößerung: V—=190; Dämpfungsverhältnis: &=4,9; doppelter maximaler Reibungsausschlag: 2r = 0,6 mm Indikatorvergrößerung: V=200; Dämpfungsverhältnis 4,8; doppelter maximaler Reibungsausschlag: 2r = 0,6 mm, Erdbeben in Mexico (Guerrero) am 30. Juli 1909. tin som o E-—W-Komponente. Uhrkorrektion: —3s. Konstanten: Eigenperiode bei ausgeschalteter Dämpfung und ohne Reibung am Schreibstift: T, 9,95; Indikatorvergrößerung: \ 200; Däm gsverhältn — 4,8; do t R g g: 2ı Astatisches Pendelseismometer von Wiechert (Pendelmasse = 1000 kg). ur 60. Sekunde; zu jeder vollen Stunde fällt die M enlage des Apparates: 16,2 Meter über Normal-N rnacht bis Mitternacht; Minutenlücken von der 5 Geographische Koordinaten der Station: 53°33'33,5 N., 9°58' 51,9 E. Gr. = Oh 39 m Zeit: Mittlere Greenwicher, gezählt von Mit a a > PETE TE N a ur [7 7 Wie: “ \ Uber Doppelaufnahmen von Blitzen mit einer stehenden und einer bewegten photographischen Kamera. Von Prof. Dr. B. Walter, Mit einer Textfigur und fünf Tafeln. S 1. Einleitung. Die gleichzeitige Aufnahme eines Blitzes mit zwei photographischen Apparaten, von denen der eine fest aufgestellt ist und der andere, wie ich dies früher angegeben habe'), durch ein Uhrwerk mit bekannter (reschwindigkeit gedreht wird, ist zunächst schon deswegen von Inter- esse, weil dadurch der große Vorzug, welchen die Bewegung der Kamera in diesem Falle vor ihrer festen Aufstellung hat, unmittelbar zur Anschauung gebracht wird. Andererseits läßt aber doch auch wieder das mit stehender Kamera aufgenommene Bild stets eine Reihe von Einzelheiten erkennen, welche auf dem der bewegten Platte — eben wegen ihrer Bewegung -— weniger deutlich erscheinen oder gar ganz verloren gegangen sind, und somit ist das erstere auch für die rein wissenschaftliche Forschung stets eine sehr willkommene Ergänzung des letzteren. Ein weiterer Vorteil, welchen eine solche doppelte Aufnahme der Entladungen einer Gewitterwolke mit sieh bringt, und welcher auch für mich die eigentliche Veranlassung dazu war, dieses neue Aufnahmeverfahren zu versuchen, gründet sich darauf, daß häufig mehrere derartige Ent- ladungen zwar räumlich vollkommen getrennt voneinander, zeitlich aber doch nahezu in demselben Augenblick auftreten, so dab sich dem Beobachter sofort die Vermutung aufdrängt, daß zwischen ihnen ein ursächlicher Zusammenhang stattfindet. Nimmt man nun aber derartige Entladungen, die ich hinfort als „zusammengehörige Blitze“ oder auch einfach als eine „Gruppe von Blitzen“ bezeichnen will, nur mit einem einzigen photographischen Apparate auf, so ist es, gleichviel ob der letztere während der Aufnahme bewegt wurde oder nieht, nachträglich doch nicht möglich, über die zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Blitze etwas (Grenaueres anzugeben; denn auch die bewegte Kamera belehrt uns in der Regel nur über den zeitlichen Zusammenhang der Erscheinungen in einer und derselben Blitzbahn, nicht aber über den in räumlich vollkommen voneinander getrennten Entladungen. ) B. Walter, Physikalische Zeitschrift, Bd. 3, 8. 168, 1902. — Annalen der Physik, Bd. 10, S. 393, 1903. — Jahrbuch der Hamb. Wiss. Anstalten, Bd. 20, 1903. 82 B. Walter. Fixiert man dagegen solche zusammengehörigen Blitze zugleich mit zwei photographischen Apparaten, von denen der eine fest aufgestellt ist und der andere durch ein Uhrwerk mit bekannter Geschwindigkeit gedreht wird, so werden die Bilder zweier räumlich voneinander getrennter und zeitlich aufeinander folgender Entladungen wegen des zwischen ihnen liegenden Zeitunterschiedes auf beiden Platten auch einen entsprechend verschiedenen räumlichen Abstand voneinander haben, und man kann also dann aus dem letzteren Unterschied auch den ersteren berechnen. Die oenauere Theorie dieses Aufnahmeverfahrens wird weiter unten in 83 gegeben, wo ich ferner auch bereits in der Lage bin, dieselbe auf eine in dieser Weise kürzlich von mir aufgenommene und in den Figuren la und 1b der Tafeln I und II wiedergeeebene Erscheinung dieser Art anzuwenden und dadurch auch schon einige neue Aufschlüsse über die Entladungsweise einer Gewitterwolke zu erhalten. Vorher sind jedoch in S 2 noch mehrere, bei demselben (Grewitter erhaltene Doppelaufnahmen von „Einzelblitzen“ beschrieben, Aufnahmen, die allerdings hauptsächlich nur mit Rücksicht auf die oben zuerst genannten (Gesichtspunkte sowie auch auf die ganze Technik dieses Aufnahme- verfahrens von Interesse sind. Als „Einzelblitz“ oder auch einfach als „Blitz“ — im Gegensatz zu den oben definierten zusammengehörigen Blitzen — wird dabei nicht etwa bloß eine einmalige Entladung von der Wolke zur Erde oder von einer Wolke zur anderen bezeichnet, sondern vielmehr auch jeder aus mehreren zeitlich aufeinander folgenden Teil- entladungen bestehender Blitz — vorausgesetzt nur, daß diese letzteren wenigstens ein gewisses Stück der Bahnlinie miteinander gemeinsam haben. So ist beispielsweise der in der Figur 5, Tafel V, abgebildete, aus fünf einzelnen, zeitlich schroff gegeneimander abgesetzten Teilentladungen bestehende Blitz hiernach doch als ein Einzelblitz anzusehen; denn jene Teilentladungen nehmen alle denselben Weg durch die Luft. Will man sich in solchen Fällen genauer ausdrücken, so kann man hier von einem „mehrfachen“ oder noch genauer von einem „fünffachen Blitz“ oder auch sogar von einem „fünffachen Einzelblitz“ sprechen, und der scheinbare Widerspruch, der in dieser letzteren Bezeichnung liegt, ist hier eben dadurch gerechtfertigt, daß das Wort „fünffach“ die zeitliche Ver- schiedenheit der Teilentladungen, das Wort „Einzelblitz“ dagegen ihre räumliche Zusammengehörigkeit ausdrückt. Ferner ist aber auch der in Figur 2b, Tafel Il, abgebildete Blitz, trotzdem von seinen verschiedenen, zeitlich aufeinander folgenden Teil- entladungen ein gewisser Teil zur Erde und ein anderer zu einer benach- barten Wolke geht, im obigen Sinne doch als ein Einzelblitz zu bezeichnen; denn alle diese Teilentladungen haben doch einen, wenn auch nur kleinen Teil ihres Weges gemeinsam, so daß es sich also auch hier im Grunde Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. s3 genommen um eine einzige, von einer bestimmten Stelle der Gewitter- wolke ausgegangene Entladung handelt. Weiter unten in $ 2 wird dies näher begründet werden. Demgegenüber handelt es sich z. B. in den vielen Blitzen der Figur 1a, Tafel I, augenscheinlich um eine große Zahl von Entladungen mit vollkommen verschiedener Bahnlinie; der nähere Vergleich der beiden zusammengehörigen Doppelaufnahmen la und 1b wird uns aber anderer- seits zeigen, daß alle diese scheinbar selbständigen Einzelblitze doch sämtlich nahezu in dem gleichen Augenblick aufgetreten sind, und dab auch ein leicht ersichtlicher Zusammenhang zwischen ihnen stattgefunden hat, so daß sie deswegen eben auch als zusammengehörige Blitze zu bezeichnen sind. Einige weitere bemerkenswerte Beispiele derartiger Blitzgruppen, die von mir schon in früheren Jahren — aber freilich nur mit einer einzigen, durch Uhrwerk bewegten Kamera — aufgenommen wurden, und die auf der Tafel V abgebildet sind, sollen dann bei dieser Gelegenheit ebenfalls noch kurz mit beschrieben werden. $ 2. Über Doppelaufnahmen von Einzelblitzen. Wie in $ 1 gesagt wurde, sollen hier in $ 2 nur die Einzelblitze der kürzlich von mir gemachten Doppelaufnahmen behandelt werden. Diese letzteren sind in den Tafeln I—IV dieser Abhandlung auf rein photo- graphischem Wege in 1,2- bis 2,3facher Vergrößerung wiedergegeben. Da- bei beziehen sich die beiden nebeneinander gestellten und auch mit derselben Figurennummer versehenen Bilder auf die gleiche Erscheinung, indem die Indices a und b an dieser Nummer bezw. das mit feststehender und das mit bewegter Kamera erhaltene Bild bezeichnen. Von den beiden Apparaten war der erstere nur mit einem ziemlich unvollkommenen Aplanatobjektiv versehen, so daß die betreffenden Bilder — zumal in der Randgegend der Platte — nicht besonders scharf ausgefallen sind. Das Objektiv der beweglichen Kamera dagegen war wie bei meinen früheren Aufnahmen ein Görzscher Doppelanastigmat von 12,0 em Brennweite, der die in Frage kommende Plattengröße (912 em) auch bei voller Öffnung scharf auszeichnete. Die Brennweite des stehenden Objektivs war 14,0 cm. so daß also die ursprünglichen beiden zusammen- gehörigen Bilder eines Blitzes auch eine etwas verschiedene Größe hatten. Diese Ungleichheit ist nun zwar bei der Reproduktion soweit als möglich ausgeglichen worden; indessen war dies, da es sich um zwei verschiedene Öbjektivtypen handelt, nicht für alle Teile der Bilder genau durchzuführen. Für den eigentlichen Zweck dieser Aufnahmen ist dies übrigens, wie wir in $ 3 sehen werden, gleichgültig; denn auch bei Anwendung vollkommen - ‘ S4 B. Walter. identischer Objektive hätte man doch die daselbst näher erläuterten Korrektionen für Verzeichnung berücksichtigen müssen. Zu bemerken ist ferner noch, daß der mit bewegter Kamera arbeitende Apparat bei der Aufnahme der Blitze stets links von dem anderen in einem Abstande von etwa I m stand, und daß daraus meistenteils die in dem zusammengehörigen Bilderpaar sichtbaren gegenseitigen Verschiebungen in der Lage der Blitze zu den Gebäudeteilen sowie auch die zwischen diesen selbst zu erklären sind. Später bei der Beschreibung der einzelnen Blitze wird auch hierauf noch genauer eingegangen werden. Das Gewitter, von dem die in Rede stehenden Doppelaufnahmen 1 bis 4 der Tafeln I—-IV stammen, zog am letzten Pfingstsonntag, also am 15. Mai d. J., abends zwischen 7 und 9 Uhr in der Richtung von Osten nach Westen über Hamburg hinweg, und es wurden die Aufnahme 1 von dem nach Osten, die Aufnahmen 2—4 dagegen von dem nach Westen zu schauenden Balkon meiner hieselbst, Wagnerstraße 72, zwei Treppen hoch gelegenen Wohnung aus gemacht. Die Blitzerscheinung der Fieur 1 fand noch bei heranziehendem Gewitter statt, die der Figuren 2—4 dagegen, als die Front desselben schon über unsere Köpfe hinweggezogen war und die meisten Blitze auch schon im Westen auftraten. Daher rührt es denn auch wohl, daß von der Struktur der Gewitterwolke nur in den Aufnahmen 1 etwas zu sehen ist, und zwar kommt hierbei in erster Linie die Figur la in Frage; denn in der mit bewegter Kamera gemachten Auf- nahme Ib mußte jene Struktur aus weiter unten noch näher zu erörternden Gründen größtenteils verwischt werden. Hiermit aber sind wir auch schon bei unserem eigentlichen Thema: dem Unterschied und der gegenseitigen Ergänzung der beiden zusammen- gehörigen Bilder unserer Tafeln, angelangt. Als wichtigster dieser Unter- schiede ist nun zunächst der zu nennen, daß das Bild der feststehenden Kamera in der Regel nur über die örtliche Lage eines Blitzes sowohl in bezug auf das Gelände wie auch im Vergleich zu anderen Blitzen auf- klärt, während dasjenige der bewegten Platte zugleich auch den zeitlichen Verlauf der elektrischen Vorgänge in der Blitz- bahn kennen lehrt, und hierauf gründet sich ja auch im wesentlichen der große Fortschritt, den die Anwendung der beweeten Kamera bei der Erforschung dieser Vorgänge gebracht hat. Andererseits treten nun allerdings die örtlichen Verhältnisse in dem mit feststehender Kamera gemachten Bilde meist sehr viel deutlicher hervor. als in dem anderen, so daß das erstere schon deswegen eine äußerst brauchbare Ergänzung des letzteren darstellt. Vergleicht man z. B. in dieser Hinsicht die beiden Aufnahmen 1, so sieht man sofort, daß die Lage der einzelnen Blitze zueinander und zu der Landschaft aus la sehr viel besser in die Augen springt als aus 1b, wo die schwächeren Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 85 Blitze durch das starke Licht der langdauernden Nachentladung des Haupt- blitzes zum Teil verdeckt sind, und wo vor allem das Bild der Land- schaft, die in la so deutlich hervortritt, fast vollständig verloren gegangen ist. Der Grund dieses Unterschiedes ist natürlich der, daß die Belichtung der Landschaft in diesem Falle vorwiegend durch den Hauptblitz der Aufnahmen geschah, und daß dieser, wie 1b zeigt, zeitlich von ziemlich langer Dauer war, und danach auch die Intensität des Leuchtens in der Blitzbahn während der ganzen Entladungsdauer ziemlich gleichmäßig blieb. Somit konnte er auf der bewegten Platte auch nicht wie auf der fest- stehenden ein einheitliches Landschaftsbild hervorrufen. Selbst die schwachen Reste dieses Bildes, welche man in 1b noch sieht, rühren, wie wir später noch genauer sehen werden, größtenteils nieht von dem Licht des Haupt- blitzes, sondern von dem der zweitstärksten Entladung dieser Aufnahmen her, die in 1a zum Teil von dem in der Mitte des Bildes gelegenen Schorn- stein verdeckt, in 1b aber ihrer ganzen Länge nach zu sehen ist. Auch hierauf kommen wir später noch zurück. Ein anderes hervorstechendes Beispiel von der großen Überlegenheit der mit feststehender Kamera gemachten Bilder in bezug auf örtliche Verhältnisse bieten uns die Aufnahmen 3 dar; denn von der schönen Schleife, welche der Blitz derselben nach Fig. 3a gebildet hat, ist in 3b so gut wie nichts zu erkennen; und so sieht man denn, daß das mit feststehender Kamera erhaltene Bild unter Umständen sogar über die Gestalt der Blitzbahn selbst vollkommen neue Aufschlüsse liefern kann. Andere derartige Beispiele werden wir weiter unten bei der näheren Erörterung der einzelnen Entladungen noch mehrfach kennen lernen und hierbei auch auf jene Schleifenbildung des Blitzes der Aufnahmen 3 zurückkommen. Zuvor ist noch im allgemeinen zu erwähnen, daß in den Aufnahmen a nicht bloß die Blitzbahn und die Landschaft, sondern auch die Struktur der Wolken in der Regel viel schärfer hervortritt als in den Bildern b, und nur, wenn es sich um einen einzigen, momentan verlaufenden Blitz- schlag handelt, ist in allen diesen Beziehungen in beiden Aufnahmen kein Unterschied. Auch hiervon werden wir bei der näheren Erörterung der einzelnen Bilderpaare noch manches interessante Beispiel finden. Weiter ist hier noch allgemein zu bemerken, daß die in der Folge angegebenen Werte der Zeiträume zwischen den einzelnen, in einer bestimmten Blitzbahn aufeinander folgenden Entladungserscheinungen natürlich aus den mit der bewegten Kamera aufgenommenen Bildern b berechnet sind unter Anwendung der schon a. a. O. angegebenen Formel: dt (4% 1. H ul? +29) Darin bedeutet dt den gesuchten Zeitunterschied und dx den auf T* eTE B. Walter. der betreffenden Öriginalaufnahme semessenen horizontalen Abstands- unterschied zweier entsprechender Punkte der in Frage kommenden Teil- entladungen, ferner f die Brennweite und ı die Winkelgeschwindigkeit der Kamera und endlich x den mittleren Abstand jener Entladungen von der Mitte der Platte. Der Verlauf der Zeit geht in den mit bewegter Kamera aufgenommenen Bildern b stets von links nach rechts, so daß also hier bei einem zeitlich andauernden Blitze diejenige seiner Teilentladungen, welche am weitesten nach links hin liegt — vorausgesetzt, daß durch sie der Weg von der Wolke zur Erde bezw. der von der einen Wolke zur anderen vollständig überbrückt wird — seine „Anfangesentladung“ darstellt, während alle rechts davon liegenden Lichterschemungen nicht etwa als ein Nachleuchten in dieser Linie aufzufassen sind. sondern stets durch ein entsprechend starkes Nachströmen von Elektrizität veranlaßt werden und daher von mir in ihrer Gesamtheit als „Nachentladung“ bezeichnet wurden). Von den „Vorentladungen“ ferner, welche, wie ich in den beiden in der Anmerkung auf S.81 zuletzt erwähnten Abhandlungen ausführlich gezeigt habe, die Bahnlinie des Blitzes vorbereiten, und welche daher im den Auf- nahmen b bei jedem Blitze links vor seiner Anfangsentladung zu suchen sind, ist darin allerdings meist nur wenig zu sehen. Es liegt dies teils an der Schwäche des Lichtes, welche diese Vorentladungen im allgemeinen nur verbreiten, teils aber auch daran, daß auf die von ihrem Lichte getroffenen Teile der photographischen Platte durch das von der Gewitterwolke reflektierte Lieht der Anfanes- und Nachentladung eine eigentümliche Solarisationswirkung, den sog. Clayden-Effekt, ausgeübt wird, wodurch dann die ersteren oft geradezu aus dem Bilde ausgelöscht werden. Somit sei denn hier über diese Vorentladungen nur soviel erwähnt, daß es sich dabei um stoßartig von der Wolke aus vordringende und sich in der Luft stark verästelnde Büschelentladungen handelt, die von Stoß zu Stoß immer länger werden, und von denen die folgende zunächst immer den ihr bereits von den vorhergehenden gebahnten Wege benutzt, um sich dann mehr oder weniger weit über ihn hinaus fortzusetzen und schließlich ent- weder ebenfalls mit einem Büschel frei in der Luft zu endigen oder aber auch gleich bis zu dem anderen Endpunkte der Blitzbahn hin zu gelangen, womit dann die letztere eben fertig ist. In letzterem Falle stellt dann die betreffende Vorentladung zugleich die Anfangsentladung der ganzen Erscheinung dar, eine Entladung, die fast bei allen mit bewegter Kamera aufgenommenen Blitzen durch eine sehr scharfe und helle Linie dargestellt wird, so daß also in diesem Augenblick meist eine sehr plötzliche und starke Strömune in der Blitzbahn stattfindet. Die Aufnahmen zeigen aber ') Näheres hierüber siehe B. Walter, Annalen der Physik, Bd. 18, S. 863, 1905, und Bd. 19, 8..1032, 1906. Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 87 ferner, daß ein Teil dieser Strömung sich auch sogar in die meisten Seitenäste jener Vorentladungen hinein ergießt, welche die Bahn des Blitzes vorbereiteten. .Ja es ist sogar diese Strömung in ihnen in der Regel viel stärker als diejenige, welche bei ihrer ersten Bildung statt- fand, so daß man daher in den mit bewegter Kamera gemachten Bildern meistenteils nur dieses letztmalige Aufleuchten dieser Seitenäste sieht, und es daher scheint, als ob auch diese erst gleichzeitig mit der Anfangs- entladung gebildet worden seien. In meinen oben angeführten Abhand- lungen über die Entstehungsweise des Blitzes habe ich jedoch eine Reihe von Aufnahmen beschrieben, in denen auch die ersten Anfänge solcher Vorentladungen zu sehen waren, und aus denen klar hervorging, daß die Entstehungszeit dieser Entladungen dem Auftreten der Anfangsentladung je nach Umständen um etwa 0,001—0,02 Sekunden voraufgeht, und ferner vor allem auch, daß die zeitliche Aufeinanderfolge sowie auch der ört- liche Verlauf der einzelnen Vorentladungen eines bestimmten Blitzschlages sich genau in der Weise abspielt, wie dies oben beschrieben wurde. Ich habe diese Darlegungen hier etwas ausführlicher wiederholt, weil meine früheren vielfach nicht ganz richtig verstanden zu sein scheinen. In den Aufnahmen unserer jetzigen Abhandlung tritt nun diese Ent- stehungsweise der Blitzbahn aus vorbereitenden Büschelentladungen aller- dings nur in der Aufnahme 2b deutlicher hervor (s. weiter unten), während man in 1b an der Anfangsentladung des Hauptblitzes zwar sehr viele Seitenäste, bei den meisten derselben aber eben wieder nur das soeben beschriebene, gleichzeitig mit der Anfangsentladung erfolgende letztmalige Aufleuchten sieht, während die Tatsache, daß ihre Bahnlinie schon einige tausendstel Sekunden vorher gebildet wurde, nur noch an dem obersten dieser Seitenäste erkannt werden kann, da sich nämlich bei diesem links von der von jenem letztmalisen Aufleuchten herrührenden hellen Linie auch noch deutlich ein schwaches bandförmiges Leuchten zeigt, aus dessen Breite und Aussehen sich ergibt, daß hier mindestens schon 0,0103 Sekunden vor dem Auftreten der zur Erde gehenden Anfanesentladung eine Ver- bindung zwischen der eigentlichen Ursprungsstelle dieses Blitzes und der links davon gelegenen Wolke bestanden und inzwischen auch zwischen beiden ein ziemlich kräftiger Strom von annähernd gleichmäßiger Stärke geherrscht haben muß. Nach diesen Bemerkungen allgemeinerer Natur gehe ich nunmehr zu der näheren Beschreibung der einzelnen in den Tafeln I—IV abgebildeten Paare von Doppelaufnahmen über, und zwar beschränken wir uns in diesem Paragraphen, wie schon gesagt, auf die Einzelblitze derselben, während der Zusammenhang der verschiedenen Einzelblitze einer Aufnahme in$3 behandelt werden soll. In den Aufnahmen 1 zunächst sieht man nun, wie besonders la 88 B. Walter. erkennen läßt, eine ganze Reihe solcher Einzelblitze. Von ihnen ist aber, wie 1b zeigt, nur der stärkste zeitlich von längerer Dauer gewesen, und zwar beträgt der Zeitraum zwischen seinen beiden stärksten parallellaufenden und also in dieselbe Bahnlinie fallenden Teilentladungen, von denen die links gelegene die Anfangsentladung darstellt und die rechts liegende schon zum Teil über den Rand der Platte hinaus gefallen ist, 0,255 Sekunden. Allerdings stellt diese letztere Teilentladung noch nicht, wie es auf den ersten Hinblick erscheint, den Schluß der ganzen Ent- ladung dar; denn bei genauerem Hinsehen erkennt man rechts neben ihr längs der ganzen Blitzbahn noch deutlich ein schwaches Leuchten, ja sogar weiter auch, daß dieses Leuchten schließlich nicht allmählich, sondern plötzlich aufhört, so daß daher die ganze Entladung 0,255 + 0,039 — 0,294 Sekunden gedauert hat. Derartige schwächere Teile des Elektrizitätsflusses in der Blitzbahn sieht man übrigens am deutlichsten in der Regel dort, wo sich horizontal über die ganze Entladung hinweg eine helle Linie erstreckt, eine Erscheinung, die, wie ich mehrfach betont und auch vor einiger Zeit noch in längeren Ausführungen begründet habe‘), nicht etwa auf eine stärkere Erhitzung der betreffenden Stelle der Blitzbahn zurückzuführen ist, sondern lediglich daher rührt, daß sich dort für den Beobachter, d. i. die photographische Platte, die Liehtwirkungen einer größeren Anzahl von Punkten der Blitz- bahn überdeckt haben. Diese Linien treten nämlich bei einem zeitlich andauernden Elektrizitätsfluß in der Blitzbahn einesteils dort auf, wo diese Bahn auf eine längere Strecke auf den Beobachter zuläuft, und andern- teils in unserem Falle, wo wir es mit einer in horizontaler Richtung bewegten Platte zu tun haben, vor allem auch dort, wo die Bahnlinie selbst auf eine längere Strecke gleichfalls horizontal verläuft. Kehren wir indessen zu den Aufnahmen 1 zurück, so haben wir nun bereits oben gesehen, daß eine Folge der langen Dauer des Hauptblitzes derselben darin besteht, daß das Bild der Landschaft und der Gewitter- wolke, das in la ja so deutlich hervortritt, in 1b nahezu vollständig ver- loren gegangen ist. Andererseits läßt aber dafür diese Aufnahme wieder die zeitlichen Vorgänge in der Bahnlinie des Hauptblitzes in ausgezeichneter Weise erkennen, und wir ersehen daraus zunächst, daß es sich hier um einen jener verhältnismäßig nicht sehr häufigen Blitze gehandelt hat, wo die Elektrizität der Wolke, nachdem sie den Weg zur Erde gefunden hat, nunmehr in dieser Bahnlinie eine ziemliche Zeitlang in ziemlich gleich- mäßigem Fluß dahinströmt, während man es in anderen Fällen, wie beispielsweise in dem in Tafel V, Figur 1, abgebildeten Blitze, mit einer Reihe von zeitlich scharf abgesetzten Entladungsstößen zu tun hat. Die ') s. B. Walter, Annalen der Physik, Bd. 19, S. 1032, 1906. Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 89 Ursache dieser verschiedenen Entladungsweisen der Gewitterwolken dürfte hauptsächlich in der verschiedenen Kapazität derselben zu suchen sein; denn man kann z. B. die Entladung eines Induktionsapparates dadurch aus einer kontinuierlichen in eine stoßweise überführen, daß man an die Enden seiner Sekundärspule eine gewisse Kapazität anhängt, die übrigens car nieht sehr bedeutend zu sein braucht. Im einzelnen ist nun über den zeitlichen Verlauf der Entladung in dem Hauptblitz der Aufnahmen 1 noch zu bemerken, daß auf ihre scharf abgesetzte Anfangsentladung zunächst wieder eine deutliche „Erschöpfungs- pause“ im Elektrizitätsfluß folgt, deren Dauer hier 0,004 Sekunden beträgt, während sie z. B. bei dem schwächeren der in diesem Jahrbuch Bd. 20, Tafel IV, Figur 13 (Annalen der Physik, Bd. 10, Tafel II, Figur 3) abge- bildeten Blitze 0,007 Sekunden und in dem im Jahrbuch, Bd. 20. Tafel V, Figur 15 (Annalen Bd. 18, Tafel VII. Figur 2) reproduzierten sogar 0,012 Sekunden.währte. Diese Dauer, d. h. die Erschöpfung der Elektrizität der Wolke, scheint im allgemeinen mit der Stärke der Anfangsentladung zuzunehmen; denn in dem Blitze der Aufnahmen 3 dieser Abhandlung, wo sich diese Entladung nur in einer außerordentlich feinen Linie aus- geprägt hat, beträgt auch die Dauer jener Erschöpfungspause nur ca. 0,002 Sekunden. Daß ferner die Anfangsentladung des Hauptblitzes in 1b scharf abgesetzt, die gegen den Schluß der Entladung hin erfolgende starke Anschwellung des Elektrizitätsflusses dagegen mehr diffus verbreitert ist, ist nicht etwa auf eine inzwischen eingetretene diffuse Verbreiterung der Blitzbahn selbst, sondern in der Hauptsache vielmehr auf einen entsprechend verschiedenen zeitlichen Verlauf des Elektrizitätsflusses in ihr zurück- zuführen. Dies geht einesteils daraus hervor, dab die in Rede stehende Verbreiterung selbst keine symmetrische ist, und andernteils auch daraus, daß unmittelbar vor der fraglichen Teilentladung noch zwei schwächere Anschwellungen des Stromes zu sehen sind, die in dieser Figur nicht bloß erheblich schmäler sind als jene, sondern auch in sich noch wieder einen anderen zeitlichen Verlauf des Stromes erkennen lassen. Es mag hierbei noch erwähnt werden, daß der in Rede stehende Blitz allerdings auch in seinem mit feststehender Kamera gemachten Bilde der Figur la erheblich breiter erscheint als z. B. der zweitstärkste Blitz dieser Figur, so daß es also doch scheint, als ob es sich hier wirklich um eine Verbreiterung der Blitzbahn handelt, die dann nach Ib aller- dings noch nicht zu Anfang, sondern erst gegen Schluß der Entladung hin stattgefunden hätte und möglicherweise von einer Diffusion der ionisierten Luftteilchen aus der Blitzbahn in die Umgebung herrühren könnte. Außer den bereits oben angeführten Gründen, welche gegen eine 90 B. Walter. solche im Verlaufe einer längeren Entladung stattfindende Verbreiterung sprechen, sei hierzu noch erwähnt, daß eine solche in anderen Fällen dieser Art, z. B. in dem fünffachen Blitz der Figur 5, Tafel V, dieser Abhandlung in keiner Weise zu erkennen ist; denn die letzte Teilentladung desselben, die übrigens auch etwa "4 Sekunde nach der ersten erfolgte, stellt sich in dem Bilde als eine ebenso scharfe Linie dar wie diese. Ein anderer Fall dieser Art ist die in diesem Jahrbuch, Bd. XX, Tafel III, Figur 12, abgebildete Entladung, und zwar ist diese hierbei noch wieder von besonderer Bedeutung, insofern es sich bei ihr nicht bloß wie bei dem soeben erwähnten fünffachen Blitz um zeitlich schroff abgesetzte Teilentladungen handelt, sondern weil hier zwischen den beiden in Frage kommenden Teilentladungen, der Anfangs- und der 0,24 Sekunden später erfolgenden Schlußentladung nämlich, fast die ganze Zeit über ein ziemlich kräftiger, zuerst etwas anschwellender und dann allmählich abnehmender Elektrizitätsfluß in der Bahnlinie stattfand, so dab also hier ebenso wie bei unserem Hauptblitz der Aufnahmen 1 eine ununterbrochene Neubildung von lonen stattfand. Nichtsdestoweniger zeichnete sich auch hier die Bahnlinie in der Schlußentladung ebenso scharf im Bilde ab wie in der Anfangsentladung, und somit dürfte es auch ausgeschlossen sein, die scheinbare Verbreiterung des Hauptblitzes in unserer jetzigen Figur 1a als eine wirkliche anzusehen. Die Ursache dieser Eigentümlichkeit ist denn auch tatsächlich in sehr einfacher Weise dadurch zu erklären, daß das Objektiv der betreffenden Kamera etwas unscharf zeichnete, wie man hier am besten daran erkennt, daß das Bild des zweitstärksten Blitzes der Figur la neben seiner hellen Mittellinie beiderseits einen deutlichen Lichthof zeigt, in welchem die Stärke der Belichtung von der Mitte nach dem Rande hin allmählich abnimmt, und dessen Breite man auch hier einfach daraus bestimmen kann, dab das Auge an jedem seiner beiden Ränder eine dunklere schwarze Linie zu erblicken glaubt, die bekanntlich von einer optischen Täuschung herrührt!). Der Abstand dieser beiden Linien ist nun aber gleich der Breite des Hauptblitzes dieser Figur, und somit ergibt sich als die einfache Erklärung für die starke Verbreiterung des letzteren Blitzes in der Figur la die, daß bei ihm infolge der starken Lichtent- wicklung in der Blitzbahn jener von unscharfer Zeichnung des Objektivs herrührende Lichthof ihres Bildes bis zu seinen Rändern hin vollkommen ausexponiert wurde. Hiermit steht dann weiter auch in Einklang, daß das Bild dieses Blitzes am Rande beiderseits vollkommen scharf abbricht und also hier nicht mehr wie die zweitstärkste Entladung dieser Figur 1866—68, und ©. H. Wind, Physik. Zeitschr. 1, 112, 1899. Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 9] aber kräftigen Lichthof zeigt. Andererseits ist jener viel breitere und relativ schwächere Lichthof, welcher die Bahnlinie des Hauptblitzes der Figur 1a beiderseits in ihrer ganzen Länge begleitet, bekanntlich auf die Reflexion des Lichtes an der Hinterseite des Glases der photographischen Platte zurückzuführen. Allerdings gibt es auch noch eine andere Ursache, welche es bewirken kann, daß ein mit feststehender Kamera aufgenommener Blitz auf der Platte in Form einer verbreiterten Linie erscheint. Es wird dies nämlich dann eintreten, wenn ein Blitz längere Zeit andauert und dabei zugleich ein so starker Wind weht, daß er imstande ist, die ganze Bahnlinie während des Verlaufs der Entladung um ein beträchtliches Stück senk- recht zur Beobachtungsrichtung zu versetzen. Die Möglichkeit einer der- artigen Verbreiterung des photographischen Bildes der Blitzbahn wird ja am besten dadurch bewiesen, daß schon mehrfach Aufnahmen mit fest- stehender Kamera gemacht worden sind, in denen sogar die einzelnen, in der Blitzbahn zeitlich aufeinander folgenden Teilentladungen auf der Platte deutlich als getrennte Linien nebeneinander zu sehen sind. Es ergibt sich demnach hieraus, daß man aus der scheinbaren Breite eines Blitzes in einem mit feststehender Kamera aufgenommenen Bilde niemals auf die wirkliche Breite der Blitzbahn schließen kann. Aber auch aus den mit bewegter Kamera gemachten Bildern läßt sich hierüber kaum etwas entnehmen; denn wenn auch in diesem Falle bei den momentan ver- laufenden Teilentladungen eines Blitzes, die hier natürlich nur in Frage kommen, und wozu ja in der Regel seine Anfangsentladung gehört, weder der Wind noch die Bewegung der Kamera zur Verbreiterung des Bildes beitragen können, so kommt doch in diesem Falle immer noch die Unvoll- kommenheit des photographischen Objektivs in Frage, und es scheint mir deshalb auch aus meinen sämtlichen Aufnahmen derartiger Entladungen, trotzdem dieselben mit einem äußerst scharf zeichnenden Objektive gemacht wurden, doch kein irgendwie sicherer Aufschluß über diese Frage zu erhalten. So beträgt beispielsweise die Breite der Anfangsentladung des Hauptblitzes in dem Original der Figur 1b etwa 0,006 em, was bei 12 cm Brennweite und 2400 m Entfernung des Blitzes eine Breite der Blitzbahn von über 1 m ergeben würde, eine Zahl, die den wirklichen Wert wohl sicher um mehr als das 10fache übertrifft. Aus anderen Aufnahmen würden sich sogar noch größere Zahlenwerte ergeben und somit ist wohl sicher, daß das Bild der Blitzbahn wegen der unscharfen Zeichnung der Objektive in allen derartigen Aufnahmen — seien sie nun mit feststehender oder bewegter Kamera gemacht — stets eine starke scheinbare Verbreiterung erfährt, wie sie sich aus den oben dargelegten Gründen in so besonders starker Weise bei dem Hauptblitz der Aufnahme la zeigt. Kehren wir indessen noch einmal zu der gegen Schluß der Ent- 92 B. Walter. ladung dieses Blitzes in Figur 1b auftretenden bandförmigen Aufhellung der Blitzbahn zurück, so ist nun nach dem Obigen wohl klar, daß es sich hier nicht um eine wirkliche Verbreiterung dieser Bahn handeln kann, sondern daß diese Erscheinung durch ein entsprechendes Anwachsen und Abfallen der elektrischen Strömung in der Bahnlinie verursacht sein muß, ein Vorgang, der hier wohl nicht anders als durch einen entsprechenden Verlauf der Elektrizitätsbildung in der Gewitterwolke erklärt werden kann. Von den übrigen Blitzen der Aufnahmen 1 verdient als solcher nur noch die zweitstärkste Entladung unser Interesse, und zwar zunächst deshalb, weil er in la zum Teil durch den in der Mitte des Bildes liegenden Schornstein verdeckt, in Ib dagegen seiner ganzen Länge nach zu sehen ist. Dieser Unterschied in den beiden Bildern erklärt sich daraus, daß der fragliche Schornstein von der Aufnahmestelle nur 79 m, der fragliche Blitz dagegen mehr als 2000 m entfernt war, so daß daher das Objektiv der beweglichen Kamera, das ja etwa 1 m links von dem der feststehenden stand. auch das oberste Ende unseres Blitzes links an dem Schornstein vorbei sehen mußte. In S3 werden wir übrigens zeigen, dab das deut- lichste der in der Figur Ib sichtbaren Bilder dieses Schornsteins geradezu von dem hier in Rede stehenden zweitstärksten Blitze dieser Aufnahmen herrührt. und somit läßt der Vergleich der Bilder la und 1b deutlich erkennen, eine wie erhebliche Verschiebung in der Lage von Blitz und Schornstein für die beiden Apparate stattfand. Am deutliehsten freilich prägt sich dies am obersten Ende des Blitzes aus; denn während dieses in Ib ganz links von dem zugehörigen Schornstembilde liegt, sieht in la ein kleines Stück davon sogar rechts hinter dem Schornstein hervor, während der größte Teil unmittelbar hinter ihn fällt. Gehen wir sodann zu der Entladung der Aufnahmen 2 über, so ist diese zunächst deswegen bemerkenswert, weil sie die Entstehungsweise der Blitzbahn, wie ich sie in früheren Abhandlungen genauer begründet und auch oben noch kurz dargelegt habe, ebenfalls recht gut zeigt. Der Berinn der Entladung, der in 2b durch einen weißen Pfeil gekennzeichnet ist. wird nämlich hier durch eine scharfe Linie dargestellt, die zunächst von oben nach unten verläuft, um sich dann in drei Äste zu zerteilen, deren Enden hier noch sämtlich frei in der Luft enden, so daß wir es hier also mit einer ausgesprochenen Büschelentladung zu tun haben. Die Weee der drei Äste des Büschels erkennt man übrigens noch deutlicher in Figur 2a, wo neben die Büschelungsstelle ein weißer Pfeil gesetzt ist; und hier sieht man nun zugleich auch deutlich, daß von den drei Ästen dieses Büschels später nur die beiden rechten zu wirklichen Entladungen der Wolke benutzt werden, während der linke, trotzdem er bei der in Rede stehenden Vorentladung nach Figur 2b sogar der stärkste und längste gewesen zu sein scheint, später vollständig verkümmert. Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 93 Auf diese, zeitlich sehr scharf abgesetzte Büschelentladung folgt dann nach Figur 2b in etwa 0,013 Sekunden eine nicht sehr starke und auch zeitlich sehr viel weniger schroff verlaufende Entladung zur Erde hin, die übrigens schon hier weiter nach unten hin jene zweite Ver- ästelung zeigt, die besonders in Figur 2a sehr deutlich hervortritt und hier etwas unterhalb des horizontalen Teiles der Hauptentladung liegt, und von deren beiden Ästen der rechte zumal wohl sicher zur Erde hinab- gegangen ist!). Im der in Rede stehenden Teilentladung allerdings scheinen nach Figur 2b beide Äste noch frei in der Luft geendigt zu haben, so daß es sich dann also auch hier noch um eine, die endgültige Entladung vorbereitende Büschelentladung gehandelt haben dürfte. Was sodann die dritte Teilentladung dieses Blitzes anbetrifft, die von der durch den weißen Pfeil gekennzeichneten Ausgangsstelle unseres Blitzes 0,038 Sekunden nach der ersten Büschelentladung ausgeht, so bedient sich diese eigentümlicherweise nicht des durch die zweite Teil- entladung scheinbar so gut vorbereiteten Weges zur Erde hin, sondern schlägt vielmehr über den rechten Ast des oben zuerst betrachteten Büschels (s. auch Figur 2a, Pfeil) in weitem Bogen zu einer anderen, anscheinend links hinter dem Beobachtungsorte liegenden Wolke hinüber. Eine solche plötzliche Richtungsänderung des elektrischen Stromes ist wohl nur durch die Annahme zu erklären, daß in diesem Augenblick in dieser zweiten Wolke plötzlich eine starke Anhäufung entgegengesetzter Elektrizität stattfand — sei es nun durch den primären Bildungsprozeb der letzteren selbst oder sei es dadurch, daß diese Wolke plötzlich eine Ladung gleiehen Vorzeichens durch einen von ihr aus nach einer dritten Wolke hin erfolgten Blitz abgegeben hatte. Hervorzuheben ist hier allerdings noch der zeitlich diffuse Verlauf dieser Hauptentladung, den man sonst bei derartigen „Anfangsentladungen“ kaum findet und der offenbar darauf hindeutet, daß der Weg dieser Teilentladung schon vorher durch eine große Reihe von zwar schwachen, aber zeitlich dieht auf- ‚ einander folgenden Vorentladungen gebahnt gewesen sein muß, von denen man übrigens auch in Figur 2b an den hellsten Stellen dieser Teilent- ladung (links neben ihrer stärksten Anschwellung) deutliche Spuren beob- achtet. Diese Spuren verlieren sich um so mehr, je weiter man an dieser Entladung entlang nach links oben hin fortschreitet, ein Beweis, daß die ') Der Umstand, dab auch in Figur 2a die Landschaft doppelt zu sehen ist, rührt daher, daß hier bei geöffneter Kamera schon vor der auf dem Bilde sichtbaren Ent- ladung ein anderer Blitz stattgefunden hat, der aber so weit außerhalb des Gesichts- kreises des Objektivs lag, dab es nicht für nötig befunden wurde, die Platte zu wechseln. Zwischen diesem und dem auf dem Bilde sichtbaren Blitze, von dem natürlich das untere Landschaftsbild herrührt, wurde dann die Kamera, die von meinem l4jährigen Sohne bedient wurde, etwas höher gegen den Himmel gerichtet. Wäre dies letztere nicht geschehen, so wären die beiden Landschaftsbilder natürlich zusammengefallen. 94 B. Walter. bahnbrecherische Tätigkeit doch auch in diesem Falle noch von der ursprünglichen Wolke ausgegangen ist, die also demnach wohl als die positiv geladene anzusprechen ist. Für diese Annahme spricht übrigens auch die Art der Verästelungen der Blitzbahn, vor allem diejenige der ganz oben links in den beiden Aufnahmen sichtbaren. Nach dieser Hauptentladung muß dann in beiden in Frage kommenden Wolken eine starke Erschöpfung an Ladung eingetreten sein, denn die nächste, 0,110 Sekunden später folgende Teilentladung, die denselben Weg nimmt wie die Hauptentladung, setzt mit einer ungemein scharfen Linie ein, was stets anzeigt, daß die Leitfähigkeit der Bahnlinie inzwischen bereits eine sehr geringe geworden ist. Nachdem nun aber diese vierte Teilentladung die Bahnlinie wieder in einen gut leitenden Zustand versetzt hat, zeigt sich jetzt in ihr ein scheinbar regelmäßiges und daher höchst bemerkenswertes dreimaliges Auf- und Abwogen des elektrischen Stromes, so daß wir es hier möglicherweise mit elektrischen Schwingungen zu tun haben, wie sie z. B. in den Funken eines mit Queck- silberunterbrecher und Kondensator arbeitenden Induktionsapparates') oder noch reiner in den Entladungen einer Leydener Flasche durch einen mit Selbstinduktion behafteten Stromkreis auftreten’). Unter den zahlreichen, von mir bisher analysierten Blitzen zeigte allerdings außer dem hier vorliegenden nur noch ein einziger diese Erscheinung, nämlich der in diesem Jahrbuch, Tafel III, Figur 10 und 11, sowie im den Annalen der Physik, Bd. 10, Tafel II, Figur 1 und 2, abgebildete; indessen besteht zwischen diesen beiden Fällen zunächst schon insofern ein bemerkens- werter Unterschied, als die in Frage kommende Entladung in jenem älteren Blitze zweifellos zur Erde, in unserem jetzigen dagegen sicher von einer Wolke zur anderen ging. Was nun aber die Ursache dieses regelmäßigen Auf- und Abschwankens der elektrischen Strömung in der Blitzbahn anbetrifft, so handelt es sich hier nach meiner Ansicht nicht um jene elektrischen Schwingungen, wie sie in den angeführten Fällen der Funkenentladung zweifellos statt- . finden und hier durch Kapazität und Selbstinduktion des in Frage kommenden Stromkreises in bekannter Weise erzeugt werden. Denn wenn auch zuzu- eeben ist, daß einerseits die beiden einander gegenüberstehenden, ent- gegengesetzt geladenen Gebilde, bei einem Erdblitz also Wolke und Erde und bei einem Wolkenblitz die beiden Wolken, zusammen eine Art Luft- kondensator bilden, und wenn ferner auch die Bahnlinie des Blitzes schon als solche stets eine gewisse Selbstinduktion hat, so führen doch die für diese Fälle geltenden Formeln zu einer Schwingungsdauer von ganz ') s,. B. Walter, Wiedemanns Annalen, Bd.66, 8.638, Figur 1 und 2, 1898, sowie auch dieses Jahrbuch, Bd. 20, Tafel I, Figur 3, 1903. 2) s. B. Walter, Boltzmann-Festschrift, S. 648, 1904. - Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 95 anderer Größenordnung, als sie sich aus den beiden in Rede stehenden Blitzen ergibt. Jene Schwingungsdauer 7 berechnet sich nämlich aus der Kapazität € und der Selbstinduktion Z/, vorausgesetzt, daß wir den Widerstand der Strombahn vernachlässigen können, nach der bekannten Thomsonschen Formel: oe 2. Wenn wir nun die Bahnlinie des Blitzes als einen geraden Zylinder von der Länge 7 und der Dicke d ansehen, so wird 21 Ds (108 nat —- — 0,13). >. Für € ferner ergibt sich, wenn wir die Flächengröße der sich gegen- überstehenden Wolken f nennen, in erster Annäherung: te ey yon = Hierbei sind 2 und d in cm, fingem, Z in Henry, C in Farad und 7 in Sekunden gemessen. Nimmt man nun etwa f —= 4qkm =4.10'"gemund =2km = 2.10°cm und d=2 cm, so wird zunächst 2.10% ran Eee ferner AG 5 ß 5 a a a (10g at _ FE 0,75) —"#9 10x Vrlenry und mithin 7 = 5,7.10”* Sekunden. Die Periode der in den beiden hier in Rede stehenden Blitzen vor- liegenden Stromschwankungen beträgt nun aber bei dem Erablitz 1,98-10-2Sekunden und bei dem Wolkenblitz sogar 6,6.10?, so daß also die Dauer dieser in der Blitzbahn beobachteten Stromschwankungen viel zu groß ist, als daß man sie auf einen durch Kapazität und Selbst- induktion bedingten Schwingungsvorgang zurückführen könnte. Es sei noch bemerkt, daß sich der berechnete Wert von 7 wenig ändert, wenn man den Abstand zwischen Erde und Wolke bezw. zwischen Wolke und Wolke anders annimmt, da C proportional mit / ab- und Z nahezu proportional damit zunimmt. Nur dadurch, daß man für die Größe f 96 B. Walter. der sich gegenüberstehenden elektrisch geladenen Flächenteile noch größere Werte annimmt, könnte man zu größeren Werten von 7 kommen, indessen müßte, um auf einen 100mal größeren Wert von 7 zu kommen, der Wert von f nach den Formeln 2 und 4 schon 10 000mal größer als oben, d.h. also zu 40 000 qkm, angenommen werden, was zu Wolken von 200 km Längsausdehnung führen würde und natürlich unmöglich ist. Andererseits scheint es nun allerdings, als ob sich Theorie und Beob- achtung noch dadurch in Einklang bringen ließen, daß man auf die voll- ständig’e Thomsonsche Formel Aa Ee Ai 97 N B 2a. AL zurückgeht, in der auch der Widerstand R der Blitzbahn berücksichtigt ist; denn durch passende Annahme der Größe R läßt sich hiermit offenbar jede beliebige Vergrößerung des aus der einfachen Formel 2 berechneten Wertes von T=T, (für R = 0) bis zu T= »& hin erreichen. Auch dieser Ausweg wird indessen hier deswegen unmöglich, weil man, um auf diese Weise auf die beobachteten Werte von 7 zu gelangen, dem Widerstande R eanz bestimmte, bis auf viel weuiger als 1°%/o genaue Werte beilegen muß. Denn, um z. B. bei den oben angenommenen Werten von L=4,9.10 7? Henry und C=1,8- 10° Farad auf die in den beiden in Rede stehenden Blitzen beobachteten Schwingungsdauern von bezw. 1,98 - 107? und 6,6 - 102 Sekunden zu kommen, müßte im ersteren Falle # —= 1043,1 Ohm und im letzteren R = 1043,5 Ohm sein. Schon bei einer Änderung des Widerstandes um Ys pro mille würde sich demnach die Schwingungsdauer des Blitzes unter diesen Umständen von 1,98 - 10 =? auf 6,6 - 10 =? Sekunden, d.h. um mehr als das dreifache vergrößern. Da nun aber em so genaues Innehalten eines bestimmten Widerstandswertes bei einem so veränder- lichen Gebilde, wie es die Blitzbahn darstellt, ganz undenkbar ist, so scheint es mithin auf keine Weise gerechtfertigt, das hier in Rede stehende regelmäßige Auf- und Abschwanken der Stromstärke in der Blitzbahn auf solche durch Kapazität und Selbstinduktion bewirkte elektrische Schwingungen zurückzuführen, sondern es dürfte hier vielmehr nur eine entsprechende Veränderliehkeit in der Entstehungsursache der Rlektrizität in der oder den Gewitterwolken in Frage kommen. Hiermit ist nun aber nicht etwa gesagt, daß jene nach der Thomson- schen Formel zu berechnende Schwingungen in der Blitzbahn überhaupt unmöglich sind, sowie auch nieht, daß sie durch meine Blitzaufnahmen unwahrscheinlich gemacht sind; denn derartige kurzdauernde Schwingungen könnten hier ja immer noch innerhalb der in diesen Aufnahmen als momentane Schläge auftretenden Teilentladungen, also in der Figur 1b Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 97 z. B. innerhalb der Anfangsentladung ihres Hauptblitzes oder auch in ihrem zweitstärksten Blitze zu suchen sein, die ja beide, soweit diese Aufnahme es erkennen läßt, als momentane Entladungen anzusehen sind. Zugleich aber ersehen wir aus dieser oder einer anderen Aufnahme auch ungefähr die Grenze, unter welcher die Schwingungsdauer dieser ver- meintlichen Schwingungen sicher liegen muß; denn ebensogut, wie die auf die Anfangsentladung des Hauptblitzes der Aufnahmen folgende Erschöpfungspause, die nach dem Obigen 0,004 Sekunden dauerte, in dem Bilde klar hervortritt, so würde auch ein Schwingungsvorgang, dessen aufeinander folgende Maximalwerte der Strömung diesen Zeitunterschied besitzen, darin zu erkennen sein, d. h. es müßten also alle Schwingungen, deren Sehwingungsdauer größer als 0,008 Sekunden ist, mit Sicherheit durch den Apparat angezeigt worden sein. Die oben für jene vermeintlichen Thomsonschen Schwingungen berechnete Schwingungsdauer war nun aber etwa 10mal kleiner als diese Zahl, und da nun auch die jener Berechnung zugrunde liegenden Annahmen schon derartige waren, daß die berechnete Zahl annähernd die obere Grenze darstellen mußte, so ergibt sich dem- nach, daß man zur photographischen Darstellung derartiger Schwingungen der Platte zum mindesten die 10fache Geschwindigkeit von der bei meinen Aufnahmen angewandten geben muß, so daß also zu diesem Zweck ein ganz anderes Aufnahmeverfahren notwendig sein würde. Es sei hier noch erwähnt, daß auch die in elektrotechnischen Kreisen vielfach verbreitete Ansicht, daß nicht bloß die bekannte Schutzwirkung der Drosselspulen, sondern auch der Einfluß des Blitzes auf die Apparate der Funkentelegraphie ein Beweis für die oszillatorische Natur des Blitzes sei, m. E. nieht richtig ist; denn solche Wirkungen können ebensogut auch bei einem Gleichstrom stattfinden, wenn nur der Anstieg der elektrischen h ERRERUE & Strömung schnell genug vor sich geht, d.h. wenn das yg ihm einen - lt genügend hohen Wert erreicht. Ein solcher stoßartig ansteigender Gleichstrom liegt nun aber, wie schon gesagt, bei fast allen Blitzen in ihrer Anfangsentladung vor; und es erschöpft sich auch in ihr sogar häufig die ganze Ladung der Wolke, so daß es sich hier also auch meist um ganz erhebliche Stromstärken handeln dürfte. Ein Anstieg auf 1000 Amp. in 0,001 Sekunde, wie man ihn in der Anfangsentladung eines Blitzes sehr wohl annehmen kann, ergibt nun aber denselben Wert von nr wie ein solcher auf 10 Amp. in 0,00001 Sekunde, wie er etwa bei der draht- losen Telegraphie vorliegt, so daß also auch die Gleichartigkeit der Wirkung des Blitzes mit derjenigen der Sendeapparate der drahtlosen Telegraphie durchaus nicht überraschen kann. Im Gegenteil kann man aus der Tatsache, daß diese Wirkung der Blitze räumlich nur eine verhältnis- 98 B. Walter. mäßig beschränkte ist, mit ziemlicher Sicherheit den Schluß ziehen, daß in jenen Anfangsentladungen der Blitze keine Schwingungen von noch kürzerer Periode stattfinden; denn dann würde das An- und Abschwellen der Strömung ein derartig schnelles sein, daß die funkentelegraphische Wirkung der Blitzbahn, zumal wir es ja hier mit einem Sender von außer- eewöhnlicher Länge zu tun haben, diejenige der künstlichen Stationen um ein ganz beträchtliches übertreffen müßte. Kehren wir indessen zu dem Blitze der Aufnahmen 2 zurück, so zeigt nun die Figur 2b weiter, daß nach Ablauf jener Schwingungs- bewegung — und zwar 0,163 Sekunden nach der dieselben einleitenden, scharf abgesetzten Teilentladung — von der Ursprungsstelle der Ent- ladung aus noch eine weitere und schließlich nach abermals 0,080 Sekunden noch eine letzte Teilentladung erfolgt, so daß der ganze Blitz also 0,038 + 0,110 + 0,163 + 0,080 = 0,391 Sekunden gedauert hat. Diese beiden letzten Teilentladungen sind nun aber nicht wie die vorhergehenden Hauptentladungen unseres Blitzes nach der links oben im Bilde gelegenen Wolke gegangen, sondern sie haben wieder denjenigen Weg eingeschlagen, den der Blitz schon einmal unmittelbar vor seiner Hauptentladung genommen hatte, und der sich auch schon damals in die beiden hier vorliegenden Zweige gabelte. Während nun aber damals die Ent- ladung in diese beiden Zweige — wenn auch nicht gleich stark — so doch zu gleicher Zeit hineinschlug, so geht jetzt die Strömung in der vorletzten Teilentladung vorwiegend in den linken und in der letzten anscheinend ausschließlich in den rechten dieser Zweige, ein Wechsel, dessen Ursache natürlich nicht mehr in etwaigen Veränderungen in der die Elektrizität erzengenden Wolke, sondern vielmehr in solchen in den betreffenden Ein- schlagestellen zu suchen ist. Sollte es sich nun hier in beiden Fällen um verschiedene Teile der Erde handeln, was durchaus nicht unmöglich ist, so würden wir es in diesem Falle natürlich mit zwei selbständigen und hinreichend voneinander isolierten Influenzladungen zu tun haben, die zwar schon vor der eigentlichen Hauptentladung unseres Blitzes durch die zweite seiner Teilentladungen geweckt wurden, um sich dann aber während der anderswohin gerichteten Hauptentladungen zum Teil wieder im Erd- boden zu verlieren und schließlich von der in der ursprünglichen Wolke sich noch weiter bildenden Elektrizität doch noch wieder hervorgeholt und nun in zwei getrennten Schlägen neutralisiert zu werden. Diese letzteren erfolgten aber jetzt vielleicht deswegen nicht mehr gleichzeitig, weil die Leitfähigkeit des Erdbodens an beiden Stellen eine verschiedene war. Zu beachten ist ferner auch noch, daß in jener zweiten, vor der Haupt- entladung erfolgenden Teilentladung der linke der beiden hier in Rede stehenden Äste erheblich kräftiger ist als der andere, und daß möglicher- weise die Tatsache, daß von den beiden letzten Teilentladungen die erste in Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 99 jenen und die zweite in diesen Ast hineinschlägt, hierauf zurückzu- führen ist. Ein Blitz mit zwei solchen, zeitlich nacheinander nach zwei ver- schiedenen Stellen der Erde hin stattfindenden Teilentladungen liegt übrigens bereits in meiner in diesem Jahrbuch Bd. 20, Tafel III. Figur 12, abgebildeten Entladung vor; jedoch kommen hier bei dem unsrigen zu dieser Eigentümlichkeit noch die verschiedenen, noch viel stärkeren Seiten- entladungen nach der links oben im Bilde liegenden Wolke hinzu, so daß uns also hier die sich nach allen Seiten hin erstreckende Influenzwirkung einer Gewitterwolke mit besonderer Deutlichkeit vor Augen tritt. Von den weiteren Eigentümlichkeiten der Blitzerscheinung der Auf- nahmen 2 sei dann noch erwähnt, daß man, zumal in der Figur 2a, etwas rechts oberhalb der Ursprungsstelle unseres Blitzes noch eine schwache helle Linie sieht, die entweder einen Verbindungsblitz zwischen zwei über- oder nebeneinander stehenden Wolken oder noch wahrscheinlicher die Verlängerung der Bahnlinie unseres Blitzes nach jener Seite hin dar- stellt, so daß diese Linie in diesem Falle also zum Teil durch eine davor- stehende Wolke verdeckt worden wäre. Für die letztere Auffassung spricht auch der Umstand, daß es nach den schwachen Andeutungen, welche man auch in der Figur 2b von diesem Teile der Blitzbahn sieht, scheint, als ob hierin zeitlich genau dieselben Vorgänge aufeinander zefolgt sind wie in dem weiter unten liegenden, oben so ausführlich betrachteten Teil der- selben. Eine andere schwache Entladung sieht man übrigens auch noch ganz rechts in der Figur 2b; da jedoch diese einen ganz anderen Wege nimmt als die Teilentladungen des Hauptblitzes der Aufnahme, und da ferner auch eine entsprechende Entladung in 2a nicht zu sehen ist, so muß es sich hier um eine von dem eigentlichen Blitz der Aufnahmen weit entfernt gelegene Entladung handeln, über deren Zusammenhang mit jenem sich indessen, da sie in 2a fehlt, nichts ermitteln läßt. Was schließlich noch das Landschaftsbild der Aufnahmen 2 anbetrifft, so sollte man zunächst in 2b natürlich, genau genommen, ebenso viele solcher Bilder nebeneinander liegend erwarten, wie der Blitz scharf abge- setzte Teilentladungen hatte, und es müßten ferner auch diese einzelnen Landschaftsbilder in der Aufnahme alle den gleichen horizontalen Abstand voneinander haben wie die zugehörigen Teilentladungen. In Wirklichkeit freilich sieht man nun in diesem Bilde nur die beiden, von den beiden stärksten jener Teilentladungen herrührenden Landschaftsumrisse und von diesen beiden auch wieder vor allem nur dasjenige des stärksten dieser beiden Schläge, so daß also trotz der vielen Partialentladungen dieses Blitzes das Bild der Landschaft in 2b doch recht deutlich hervortritt, wenn auch freilich nicht so gut wie in der mit feststehender Kamera 5 100 B. Walter. gemachten Aufnahme 2a, die natürlich in dieser Hinsicht als Ausgangs- bild zu nehmen ist. Auf diese Weise erkennt man dann auch in 2b rechts - neben jedem hervorragenden Teile des stärksten ihrer Landschaftsbilder noch deutlich eine schwächere Wiederholung desselben und überzeugt sich dann auch weiter aus der Messung des horizontalen Abstandes zweier solcher zusammengehöriger Bilder, daß der nach der Formel 1, Seite 5, zu berechnende Zeitabstand zwischen ihnen genau derselbe ist wie der zwischen den beiden hauptsächlichsten, nach oben links hingehenden Teil- entladungen dieses Blitzes, womit die Zugehörigkeit der Landschaftsbilder zu ihnen bewiesen ist. Hierbei mag dann gleich erwähnt werden, daß der Zeitunterschied dt zweier solcher Teilentladungen eines Blitzes natürlich ebensogut wie aus dem Abstand der Entladungen selbst, auch aus dem Abstand der zu ihnen gehörigen Bilder irgendeines bestimmten, unbeweglichen Teiles der Landschaft, also z. B. eines Schornsteines, berechnet werden kann, ja im Grunde genommen sogar noch genauer. Denn ein soleher Gebäude- teil behält in der Zeit zwischen den beiden Entladungen seinen Ort unveränderlich bei, während die Blitzbahn häufige durch Wind oder elektrische Einflüsse seitliche Verschiebungen erleidet, die das Ergebnis dieser Zeitbestimmungen unter Umständen fälschen können. Das Vorhanden- sein der Bilder einiger hervorragender Gebäudeteile in derartigen Auf- nahmen kann daher nur erwünscht sein. Die kleinen Unterschiede der Landschaftsbilder der Aufnahmen a und b ferner rühren auch hier wieder daher, daß die feststehende Kamera rechts von der bewegten stand. Besonders auffällig ist dieser Unterschied bei den Bildern der beiden unten rechts in 2a und 2b sichtbaren Schorn- steine, von denen nämlich der niedrigere, mit einem Dach versehene nur etwa 25 m und der höhere 160 m von der Aufnahmestelle entfernt war. Ersterer befand sich nämlich auf dem Dachfirst eines auf dem nächsten Nachbargrundstück gelegenen Hinterhauses, etwa 5 m von dessen uns zugekehrtem Giebel entfernt. Die Spitze dieses Giebels ist übrigens in sämtlichen Aufnahmen 2—4 mit besonderer Deutlichkeit zu sehen und hatte auch nur einen Abstand von etwa 20 m von uns. Das Dach hat hier, wie besonders deutlich aus der Fig. 3a hervorgeht, scheinbar zwei Spitzen, indessen ist nur die rechte und höhere die eigentliche Spitze des Giebels, während die linke von einer auf dem Dache selbst ange- brachten Klappe herrührt. Diese beiden Spitzen sind, da sie von der Beobachtungsstelle annähernd gleichweit entfernt waren, in den Bildern a und b wenig gegeneinander verschoben; die sich dann an den schrägen Abfall dieses Daches noch weiter links im Bilde anschließenden Häuser dagegen sind wieder ca. 150 m weit entfernt, so daß man auch hier wieder starke Verschiebungen in den Bildern a und b wahrnimmt. Alle Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 101 diese Angaben sind übrigens zugleich auch für die Aufnahmen 3 von Bedeutung, zu deren Betrachtung wir jetzt übergehen. Was nun zunächst die bereits oben erwähnte Schleife angeht, welche die Bahnlinie des Blitzes dieser Aufnahmen nach Figur 3a zeigt, so erklärt sich diese natürlich so, daß der Blitz an der betreffenden Stelle eine Art Schraubenlinie in der Luft bildete, deren Achse auf den Beobachter zu gerichtet war; denn ein wirkliches Zusammenfallen der sich hier im Bilde scheinbar überdeckenden Punkte verschiedener Teile der Blitzbahn ist natürlich unmöglich. Im übrigen ist auch der untere Teil der Blitzbahn in 3a viel breiter und in 3b viel deutlicher als der obere, so daß also jener dem Beobachter viel näher gelegen haben muß als dieser. Hieraus folgt dann weiter, daß die Bahnlinie in der Schleife eine sehr große Strecke lang auf den Beobachter zu gerichtet gewesen ist, so daß also der schein- bar fast zu einem Kreise zusammengebogene Teil dieser Linie in Wirk- lichkeit eine Schraubenlinie von sehr großer Ganehöhe darstellte, ein Schluß, der auch die Ausbildung eines derartig geformten Entladungsweges vom elektrischen Standpunkte aus nicht mehr so seltsam erscheinen läßt. Es sei hierzu ferner noch bemerkt, dab der Blitz vom Beobachter aus nahezu nach Westen zu lag, so daß die schraubenförmiee Gestalt dieses Teiles der Blitzbahn sich also nicht etwa daraus erklärt, daß diese Bahn sich hier um die magnetischen Kraftlinien des Erdfeldes herumwand:; vielmehr werden wir es auch hier wie bei allen anderen Krümmungen dieser Bahn in der Hauptsache mit Verzweieunespunkten von Büschel- entladungen zu tun haben, wie sie wohl bei der Entstehung eines jeden Blitzes in außerordentlicher Mannigfaltiekeit auftreten und auch wegen der sich nach allen Seiten hin erstreckenden, außerordentlich starken Influenzwirkung einer Gewitterwolke leicht verständlich sind. Von diesen Verzweigungen sieht man allerdings gerade in den Aufnahmen 3 nur ganz schwache Andeutungen; der Grund aber hierfür ist, wie aus den Auf- nahmen selbst leicht nachzuweisen ist, wieder in dem Clayden-Effekt zu suchen, und zwar wurde dieser Effekt in diesem Falle nicht bloß von der außerordentlich lange andauernden Nachentladung dieses Blitzes selbst (s. 3b), sondern außerdem auch noch von einer anderen Entladung aus- geübt, die allerdings außerhalb des Gesichtskreises der beiden Apparate fiel, die aber doch den Hintergrund der Bilder derartig erhellte, dab dadurch in Fig. 3b sogar der ganze obere Teil der Nachentladung unseres Blitzes fast vollständig weggewischt wurde. ‘ Das Dasein dieser auf den eigentlichen Blitz unserer Aufnahmen folgenden zweiten Entladung ergibt sich übrigens nicht bloß aus den bisher dafür angeführten, sozusagen negativen Gründen, sondern ferner auch unmittelbar aus dem Aussehen des Landschaftsbildes in der Figur 3b. Dieses letztere ist nämlich zunächst von einer derartigen Schärfe, daß es S+ 102 B. Walter. unter keinen Umständen von dem in den Aufnahmen selbst abgebildeten Blitze herrühren kann; denn der Verlauf der Entladung des letzteren war, wie eben die Aufnahme 3b selbst zeigt, von Anfang bis zu Ende von nahezu gleichmäßiger Stärke, und es fehlte also hier durchaus an einem jener scharf abgesetzten, kräftigen Schläge, wie sie dazu nötig sind, um auf einer solchen, in Bewegung befindlichen Platte scharfe Landschaftsbilder zu erzeugen. Der beste Beweis aber dafür, daß das Landschaftsbild der Figur 3b nicht von dem eigentlichen Blitze dieser Aufnahme, sondern von einem später erfolgten herrührt, ergibt sich erst aus dem Vergleich der Land- schaftsbilder der beiden Aufnahmen 3a und 3b; denn es folgt daraus nicht bloß, daß dieser zweite Blitz später erfolet sein muß als der der beiden Bilder selbst, sondern er lehrt uns auch sogar die genaue Zeit kennen, um wieviel später dieser Schlag erfolgte. Das erstere ergibt sich nämlich daraus, daß nach 3a die Einschlaestelle des eigentlichen Blitzes dieser Aufnahmen — vom Beobachtungsorte aus gesehen — hinter der nach links abfallenden Seite des Giebels des oben erwähnten Hinter- hauses lag, und zwar wird diese Stelle für die etwas weiter nach links aufgestellte bewegliche Kamera (3b) noch etwas weiter nach links hinab zu suchen sein als für die feststehende (3a). Zum Vergleich zieht man hier am besten die Einschlagstelle des schwachen, rechts in den Auf- nahmen 4 auftretenden Blitzes heran, die ja in 4a auch etwas höher hinauf hinter diesem Dache liegt als in 4b. Jedenfalls ist demnach auch die Einschlagsstelle des Blitzes von 3b nicht, wie es bei flüchtigem Hin- blick scheint, über der hier im Bilde unter dieser Entladung sichtbaren Häusergruppe, sondern vielmehr ebenfalls an dem nach links abfallenden Rand des mehrfach genannten Giebels jenes Hinterhauses zu suchen, dessen Bild in 3b viel weiter nach rechts gelegen ist, aber eben aus diesem Grunde nicht von unserem, sondern von eimem später erfolgten Blitze von nahezu momentaner Dauer herrühren muß. Um aber ferner auch den Zeitunterschied zwischen diesem späteren Blitze und der Anfangs- entladung des unsrigen zu finden, denke man sich den Rand jenes Dach- giebels unter die letztere in die Figur 3b eingezeichnet; denn dann ergibt sich der gesuchte Zeitunterschied dt unmittelbar aus dem Abstande der beiden Giebelbilder auf Grund der Formel 1, 8.85. Die Ausmessung des Originals ergab auf diese Weise hierfür 0,510 Sekunden, und da ferner das wirkliche Giebelbild in 3b rechts von dem unter der Anfangsentladung gedachten liegt, so erfolgte mithm auch der Blitz, von dem jenes Bild herrührte, um die angegebene Zeit später als diese. Es sei übrigens noch bemerkt, daß bei genauerem Hinsehen das Landschaftsbild der Figur 3b sogar deutlich doppelt erscheint, und zwar aus einem stärkeren rechten und einem schwächeren linken Bild besteht, Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 103 so daß also jener nachträgliche Blitz nicht aus einem einzigen Schlage, sondern aus zwei, in 0,027 Sekunden Abstand aufeinander folgenden scharf abeesetzten Teilentladungen bestanden hat, von denen die letztere erheblich stärker war als die erstere, und von denen also diese 0,483 Sekunden und jene 0,510 Sekunden später erfolgte als die Anfangsentladung des eigentlichen Blitzes dieser Aufnahmen. Dabei hatte, als jener nachträg- liche Blitz erfolgte, der Elektrizitätsfluß in der Bahnlinie des eigentlichen Blitzes dieser Aufnahmen noch nieht einmal ganz aufgehört; denn wenn auch nach der Figur 5b jene Bahnlinie oben in der Luft schon etwa 0,41 Sekunden nach der Anfangsentladung allmählich unsichtbar wird, so bemerkt man doch am untersten Ende der Bahn in dieser Figur noch eine ganze Zeitlang später ein schwaches Leuchten, das übrigens erst eine Weile nach dem Aufhören jenes Leuchtens in der Luft einsetzt, und zwar gerade um dieselbe Zeit, als der nachträgliche Blitz erfolgte, so daß hiernach also auch ein elektrischer Zusammenhang zwischen den beiden in Frage kommenden Entladungen bestanden zu haben scheint. Wir haben mithin auch hier wieder den interessanten Fall vor uns, daß sich bei einer solehen Aufnahme auf bewegter Platte aus dem Bilde der Landschaft sogar über die Vorgänge in einem Blitzschlage, der selbst in der Aufnahme gar nicht enthalten ist, eine Reihe von Einzelheiten ergibt; immerhin wäre aber doch die Entzifferung der letzteren auch hier kaum möglich gewesen, wenn nicht das mit feststehender Kamera aufgenommene Bild 3a uns von vornherein die genaue Lage der Ein- schlagsstelle des eigentlichen Blitzes dieser Aufnahme kennen gelehrt hätte. Was sodann schließlich noch den Blitz der Aufnahmen 4 anbetrifft, so ist von diesem in der Figur 4b zwar der größte Teil über den linken Rand der Platte hinausgefallen; indessen werden wir sogleich sehen, daß die in diesem Bilde sichtbaren Einzelheiten doch vollkommen genügen, um uns über den Verlauf der Vorgänge in ihm, der hier allerdings ein sehr einfacher war, aufzuklären. Betrachten wir jedoch zunächst die Gestalt der Bahnlinie dieses Blitzes, wie sie uns ja die Figur 4a mit so großer Deutlichkeit zeigt, so sehen wir zunächst, daß auch diese Linie für den Beobachter wieder — ähnlich wie die des Blitzes der Aufnahmen 3 —- eine mächtige Schleife gebildet hat; denn die Ursprungsstelle des Blitzes 4 ist in 4a offenbar oben rechts in dem Bilde zu suchen, und von hier aus geht dann die Bahn zunächst in weitem Bogen nach links hinüber, um sodann oben in der Luft sich gleichsam zu überschlagen und nunmehr — unter Ausführung zahlreicher Windungen — anscheinend fast senkrecht zur Erde hernieder zu gehen. Auch diese Schleifenbildung ist natürlich wieder nur eine scheinbare, nämlich wieder dadurch bewirkt, daß die Bahnlinie an der betreffenden Stelle auf eine längere Strecke hin auf den Be- obachter zu gerichtet war. Dies wird auch hier wieder dadurch bekräftigt, 104 B. Walter. daß der rechte, nahezu horizontal verlaufende Teil dieser Bahnlinie im Bilde viel schwächer erscheint als der vertikale, so daß also der letztere dem Beobachter viel näher gelegen haben muß. Die starke Richtungsänderung der Bahnlinie in der Gegend der Schleife steht ferner auch hier wieder mit der Büschelbildung in Zusammen- hang, welche bei den die Bahnlinie vorbereitenden Vorentladungen des Blitzes auftritt, und tatsächlich geht stets auch von dem obersten Ende der Schleife nach oben zu ein Seitenast aus, der hier allerdings sehr bald über den Rand des Bildes hinausfällt, als dessen Verlängerung man aber wohl jenen schwachen Seitenblitz anzusehen hat, der in Figur 4a oben rechts quer über die Bahnlinie des Hauptblitzes hinübergeht, sehr viel deutlicher aber in Figur 4b zu sehen ist, wo er links oben beginnt und dann etwas oberhalb des weißen Pfeiles die eigentliche Bahnlinie des Blitzes überquert. Dieser weiße Pfeil deutet auf die Abzweigungsstelle einer anderen Seitenentladune hin, die in beiden Bildern ihrer ganzen Länge nach sichtbar ist und von oben nach unten fast senkrecht zur Erde hin verläuft. Die starke Verschiebung der Lage ihrer Einschlagsstelle im Vergleich zu dem davor gelegenen Dachrand in den beiden Aufnahmen 4a und 4b ist bereits oben erwähnt worden. Nahe bei dieser Einschlagsstelle hat übrigens, nach Figur 4b zu urteilen, auch die eines zweiten Seitenastes dieses Blitzes gelegen, der in Figur 4b von dort aus bis etwa an die Mitte des linken Randes des Bildes und dann weiter in Figur 4a bis an einen besonders starken Knick des vertikalen Teiles der Bahnlinie zu ver- folgen ist. Außer seiner, nur in Fig. 4a sichtbaren Haupteinschlagstelle hat demnach dieser Blitz zum mindesten noch zwei andere Einschlagstellen auf der Erde gehabt, eine Erscheinung, die übrigens ziemlich häufig vor- kommt und ebenfalls durch die sich nach allen Seiten hin erstreekende Influenzwirkung der Gewitterwolke verursacht wird. Was sodann den Verlauf der elektrischen Strömung in der Bahn- linie des Hauptblitzes angeht, so zeigt die Figur 4b, daß es sich hier einfach um eine scharf einsetzende Anfangsentladung gehandelt hat, an der sich die Nachentladung anscheinend unmittelbar, d. h. ohne eine eigentliche Erschöpfungspause, angeschlossen hat. Den Verlauf dieser Nachentladung selbst erkennt man in Figur 4b nur in jenen horizontalen hellen Streifen, die, wie wir oben gesehen haben, durch die Überdeckung der Lichtwirkung mehrerer horizontal nebeneinander liegender Teile der Bahnlinie zustande kommen, und aus denen sich daher stets nur ein ziemlich unklares Bild über jenen Verlauf ergibt. Immerhin scheint der letztere danach nur in einer nahezu gleichmäßigen Strömung bestanden zu haben, die nach etwa 0,2 Sekunden allmählich abfiel. Den letzten Teil dieses Abklingens sieht man übrigens in Figur 4b am deutlichsten Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 105 in der linken unteren Ecke des Bildes, da nämlich hier der Apparat noch den betreffenden Vorgang aus dem untersten Ende der Blitzbahn auf- gezeichnet hat, die ja nach Figur 4a dem Beobachter viel näher lag, und deren Licht daher auch viel stärker auf die beiden Platten wirkte als das der obersten Teile der Bahnlinie, die sonst in Figur 4b nur zu (sesichte gekommen sind. Auch das Bild der Landschaft in Figur 4b zeigt, wie man besonders in dem einspringenden Winkel zwischen dem rechts gelegenen Dachrand und der links gelegenen Häuserreihe sieht, denselben Verlauf wie die Hauptentladung unseres Blitzes selbst, d.h. es beginnt links mit einem ziemlich scharfen Bilde, um sich dann nach rechts hin allmählich zu verlieren. Zu der Aufnahme 4a ist schließlich noch zu bemerken, daß der betreffende Apparat in dem Augenblick, wo der Blitzschlag erfolgte, ein wenig auf und ab gezittert haben muß, denn während die momentan verlaufenden Seitenäste des Hauptblitzes in dem Bilde, soweit das Ob- jektiv es vermochte, scharf abgebildet sind, stellt sich die Bahnlinie des Hauptblitzes selbst darin in ihren horizontal verlaufenden Teilen als eine Doppellinie dar. Die Ränder derselben entsprechen natürlich den Um- kehrpunkten dieser Kameraschwankungen und aus ihrem Abstand im Original läßt sich auch — in Verbindung mit der Brennweite des Ob- jektivs — die Winkeleröße dieser Schwankungen berechnen, die etwa 15 Bogenminuten betrug. Diese Schwankungen müssen ferner inner- halb der 0,2 Sekunden, welche der Blitz dauerte, die Kamera mehrmals hin und her geführt haben; denn sonst hätten nicht beide Ränder der Bahn- linie im Bilde nahezu gleich hell werden können. Daß die Schwankungen lediglich in vertikaler Richtung stattgefunden haben, geht einfach daraus hervor, daß die genau vertikal verlaufenden Teile der Bahnlinie und der Landschaft nicht doppelt abgebildet sind, wie man ja vor allem an der dicht rechts neben dem untersten Ende des Blitzes sichtbaren Flaggen- stange erkennt. 83. Über zusammenhängende Blitze. Schon in meinen früheren Aufnahmen von Blitzen, die stets nur mit einer einzigen durch Uhrwerk gedrehten Kamera gemacht wurden (s. a.a. O.), zeigte sich mehrfach die Erscheinung, daß auf derselben Platte mehrere räumlich voneinander vollkommen getrennte Entladungen zu sehen waren, zwischen denen aber doch, da sie zeitlich nahezu in demselben Augenblick auftraten, ein gewisser ursächlicher Zusammenhang bestehen mußte. Zur Aufklärung dieses Zusammenhanges war es nun von Wichtigkeit, die 106 B. Walter. zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Entladungen zu kennen, was jedoch in diesem Falle selbst aus der mit der bewegten Kamera er- haltenen Aufnahme nur in den seltensten Fällen möglich war. Als Beispiel diene hier zunächst die in Tafel V, Figur 5, wieder- gegebene Aufnahme, bei der es sich um zwei, räumlich vollständig voneinander getrennten Blitzerscheinungen handelt, von denen die linke einen „fünffachen Einzelblitz“ (s. oben S 1) und die rechte wieder für sich eine Gruppe von mehreren zusammenhängenden Blitzen darstellt, die einzeln auch schon früher (a. a. O.) abgebildet und beschrieben worden sind. Hinsichtlich des zeitlichen Zusammenhangs beider Blitz- gruppen sind wir jedoch in diesem Falle vollständig auf meine persön- liche Wahrnehmung bei der Aufnahme selbst angewiesen, die aus begreif- lichen Gründen sehr unsicher ist und darin besteht, daß der linke fünf- fache Blitz etwa eine halbe Sekunde später erfolgte als die rechts in dem Bilde sichtbare Blitzgruppe, deren Einzelblitze selbst nahezu gleich- zeitig erfolgten, soweit die Beobachtung mit dem Auge dies wahrzunehmen gestattete. Sind diese Beobachtungen richtig, so würde demnach die Entfernung der beiden Blitzgruppen in Wirklichkeit noch erheblich größer gewesen sein, als es nach dem Bilde der Fall zu sein scheint — auch dies entspricht übrigens meiner direkten Beobachtung —; denn die Kamera hat sich natürlich innerhalb der halben Sekunde, welche zwischen den beiden Gruppen lag, um ein beträchtliches in dem Sinne gedreht, daß der später erfolgende linke Blitz in dem Bilde um ein entsprechendes Stück nach rechts hin versetzt wurde. Da ferner der Zeitabstand der ersten und letzten Teilentladung jenes fünffachen Blitzes rund 'ı Sekunde betrug, so ist demnach der wirkliche Abstand seiner Bahnlinie von der rechten Blitzgruppe, da er etwa '/s Sekunde später erfolgte als diese, noch etwa um die doppelte Entfernung jener beiden Teilentladungen größer, als sie nach der Aufnahme selbst erscheint. Während nun bei der soeben beschriebenen Aufnahme die Bestimmung der zeitlichen Aufeinanderfolge der verschiedenen in Frage kommenden Entladungen nur dadurch möglich war, daß diese Folge eben schon bei der Aufnahme selbst beobachtet wurde, was ja in der Regel nur bei örtlich und zeitlich schon ziemlich weit auseinander liegenden Blitzen möglich ist, liegen die Verhältnisse bei Benutzung nur einer bewegten Kamera schon etwas günstiger, wenn in der betreffenden Aufnahme — gleichzeitig mit den in Frage kommenden Blitzen — auch ein oder mehrere genügend scharf hervorragende (rebäudeteile, wie Schornsteine oder dergl., mit zur Abbildung gelangt sind. Denn da in diesem Falle ein jeder der zeitlich aufeinander folgenden Blitze für sich ein Bild der Land- schaft hervorruft, und da ferner wegen der Bewegung der Kamera diese einzelnen Landschaftsbilder auf der Platte örtlich auseinander fallen, so Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 107 kann man demnach auch oft nachträglich aus dem räumlichen Abstande dieser einzelnen Bilder umgekehrt den zeitlichen Abstand der zugehörigen Entladungen berechnen. Die Formel dafür ist dieselbe, welche oben in $ 2 angegeben ist und für die Berechnung der zeitlichen Aufeinanderfolge der Vorgänge in einer und derselben Blitzbahn dient, nur daß jetzt dt den gesuchten Zeitunterschied der beiden in Frage kommenden Blitze und d.r den Abstandsunterschied der beiden von ihnen hervorgerufenen Gebäudebilder bedeutet. Daß die Anwendung der Formel im vorliegenden Falle wegen der Unbeweglichkeit der Gebäudeteile sogar noch sicherer ist als dort, wo es sich um die Entfernungen zweier in derselben Bahn- linie erfolgender Teilentladungen eines Einzelblitzes handelt, wurde gleich- falls schon in $ 2 hervorgehoben. Andererseits wird aber die Anwendung der Formel hier doch wieder deswegen schwierig und meist sogar ganz unmöglich, weil es zunächst gewöhnlich sehr schwer ist. in der Aufnahme solcher zusammengehöriger Blitze das zu jedem von ihnen zugehörige Landschaftsbild herauszufinden, und weil andernteils auch viele dieser Blitze gar nicht stark genug sind oder auch zu hoch in der Luft ver- laufen, um überhaupt ein deutliches Landschaftsbild zu erzeugen. Als Beispiel hierfür seien hier in den Figuren 6 und 7, Tafel V, noch zwei Aufnahmen dieser Art wiedergegeben, die beide eine ganze Anzahl zusammengehöriger Einzelblitze und zugleich auch mehrere Bilder der schon aus den Aufnahmen 1 bekannten Landschaft enthalten und bei denen man wenigstens bei einigen jener Blitze den zeitlichen Zu- sammenhang mit ziemlicher Gewißheit ermitteln kann. Es sei aber schon hier erwähnt, daß ich außer diesen noch zahlreiche andere Aufnahmen dieser Art besitze, bei denen dies letztere nicht der Fall ist, und die ich daher auch seinerzeit überhaupt nicht veröffentlicht habe. Was nun aber zunächst die Aufnahme 6 der Tafel V angeht, so sieht man darin zum mindesten vier vollkommen selbständige Einzelblitze, nämlich: I) den links oben in der Ecke des Bildes sichtbaren, der die Form eines breiten Bandes und also eine ziemliche Zeit angedauert hat, II) den unmittelbar darunter liegenden, stark verästelten, der im Gegen- satz zu I ein nahezu momentaner war, JII) den senkrecht über dem deutlichsten Schornsteinbilde der Figur verlaufenden, der oben in der Mitte des Bildes beginnt und hier auch eine deutliche Vorentladung vor sich erkennen läßt, endlich IV) den rechts in der oberen Ecke des Bildes auftretenden, dessen Entstehungsstelle in der Wolke sich dentlich durch das hier von letzterer diffus reflektierte Licht kundgibt und der trotz seiner großen Helligkeit doch ebenso wie II lediglich eine frei in der Luft endende Büschelentladung dargestellt zu haben scheint. Der außer diesen vier Entladungen schließlich noch auf dem Bilde sichtbare Blitz, der oben in der Mitte eintritt und sich dort gleich stark verästelt, scheint 108 B. Walter. nichts anderes als einen Seitenzweig des bandförmigen Blitzes darzu- stellen. | Hinsichtlich des zeitlichen Zusammenhanges aller dieser Erscheinungen kann man nun in diesem Falle, wie gesagt, nur die verschiedenen Bilder der Landschaft in dieser Aufnahme zu Rate ziehen, was hier aber wieder besonders deswegen nicht ganz leicht ist, weil ja alle in der Figur sicht- baren Blitze oben in der Luft verlaufen. Immerhin ist aber doch zu- nächst wohl das sicher, daß das deutlichste der Landschaftsbilder von dem stark verästelten Blitze Nr. II herrührt: denn wenn auch die außer- ordentlich starke Lichtfülle, welche man hier oben links im Bilde sieht, zum Teil auch von dem gleichfalls daselbst beeinnenden bandförmigen Blitz herrührt, so kann doch ein so scharfes Landschaftsbild wie das in Frage kommende nur von einer momentan verlaufenden Erscheinung, d. h. also in unserem Falle nur von dem Blitze Nr. II erzeugt werden. Fast ebenso sicher ist es ferner, daß das zweitstärkste Bild der Landschaft, d. h. dasjenige, dessen Schornsteinbild dort liegt, wo der oben als Nr. III bezeichnete Blitz sich zum zweiten Male nach unten wendet und das man noch etwas deutlicher an dem zugehörigen Bilde der links von dem Schornstein gelegenen, aus der Aufnahme la, Tafel I, bekannten Hausecke erkennt, von der Schlußentladung des bandförmigen Blitzes Nr. I herrührt; denn diese ist nicht bloß stark, sondern auch momentan eenug, um ein so deutliches Landschaftsbild hervorzurufen. Gibt man dieses beides zu — und weiter unten werden noch weitere Gründe dafür beigebracht werden —, so folgt zunächst, daß der stark verästelte Blitz Nr. II ungefähr 0,144 Sekunden vor der starken Schluß- entladung des Bandblitzes Nr. I aufgetreten ist, denn dies ist die Zeit, welche sich aus dem Abstand der beiden genannten Landschaftsbilder nach Formel 1 ergibt. Nun beträgt aber die zeitliche Breite des band- förmigen Blitzes Nr. I selbst — nach dem Abstand seiner ersten und letzten Teilentladung in der Nähe seines durch einen schwarzen Pfeil bezeichneten Entstehungsortes gemessen — 0,100 Sekunden, so daß der stark verästelte Blitz Nr. II demnach 0,044 Sekunden vor der ersten, wohl ausgebildeten Teilentladung des Bandblitzes Nr. I erfolgt ist. Im übrigen läßt aber auch das Original an der Entstehungsstelle dieses Blitzes vor seiner ersten Teilentladung noch eine zwar schwache aber deutliche Vorentladung erkennen, die von dort aus nur eine kurze Strecke nach oben hin zu verfolgen ist und die ebenfalls etwa 0,04 Sekunden vor jener aufgetreten ist, so daß also daraus folgt, daß zwar diese beiden stärksten Blitze der Aufnahme 6 nahezu gleichzeitig entstanden sein müssen, daß aber doch die eigentliche Ausbildung der Bahnlinie des bandförmigen Blitzes etwa 0,04 Sekunden nach derjenigen des stark verästelten stattfand. Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 109 Nimmt man noch hinzu, daß beide Blitze augenscheinlich aus der- selben Wolke hervorschießen — der Stiel des Büschels des stark ver- ästelten Blitzes endet nämlich in dem Bilde nach oben zu mitten in dem untersten Ende des Bandblitzes — und ferner, daß das Aussehen der beiden Entladungen ein so grundverschiedenes ist, so scheint mir aus allem hervorzugehen, daß wir es hier mit den beiden elektrisch entgegen- gesetzten Influenzladungen ein und derselben Wolke zu tun haben, die also dann wahrscheinlich erst von einer zweiten Wolke aus erregt worden wären. Von diesen Ladungen würde dann offenbar die in den stark ver- ästelten Blitz II hineinschlagende dem positiven und das in der Figur sichtbare Stück des Bandblitzes ferner dem negativen Teil jener In- fluenzladung entsprechen, und es dürfte ferner der Bandblitz zu jener zweiten Wolke hingehen, welche diese beiden Influenzladungen erzeugt hat. Daß endlich in diesem Falle die Bahnlinie des positiven Blitzes zeitlich vor derjenigen des negativen fertig war, ist wegen der stark bahnbrechenden Fähigkeit der positiven Elektrizität nieht weiter ver- wunderlich. Über den Zusammenhang der übrigen Blitze der Aufnahme 6 mit den genannten beiden ist aus dem Bilde nichts zu entnehmen, da die von ihnen herrührenden Landschaftsbilder aus leicht ersiehtlichen Gründen in der Aufnahme nicht genügend hervortreten, und so sei denn zu diesem Bilde nur noch erwähnt, daß die ganz unten in ihm sichtbaren, nahezu horizontalen hellen Linien von einer Straßenlaterne herrühren und der hin- und hergehenden Bewegung der Kamera entsprechen. In der Aufnahme 7, Tafel V, ferner sieht man sogar sechs voll- kommen selbständige Entladungen, die alle innerhalb des Zeitraumes von einer Sekunde stattgefunden haben, so dab es sich also hier um eine ganze Anzahl selbständiger Gewitterwolken gehandelt zu haben scheint, die gegenseitig in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zueinander standen. Dabei sind hier auch — im Gegensatze zu Aufnahme 6 — fast alle Blitze zur Erde gegangen, so daß es auch bei den meisten von ihnen nicht schwer fällt, das zugehörige Landschaftsbild herauszufinden. Von diesem Bild ist nämlich hier bei jedem Blitz natürlich derjenige Teil am besten ausgeprägt, welcher in der Umgebung seiner Einschlagsstelle lag, und da nun der Abstand des betreffenden Teiles der Landschaft von jedem anderen ihrer Teile, also auch z. B. von dem Schornsteine, aus zahlreichen anderen Aufnahmen — so z. B. Fig. 6 — bekannt ist, so kann man dann ohne weiteres auch das zu dem betreffenden Blitz zu- sehörige Schornsteinbild ermitteln. Auf diese Weise wurde nun gefunden, daß zu den Blitzen I—IV unserer Aufnahme die mit den gleichen arabischen Ziffern bezeichneten Schornsteinbilder gehörten, während die zugehörigen Bilder der links von 110 B. Walter. dem Schornstein gelegenen Hausecke durch darunter gesetzte Ziffern an- gedeutet sind. Zu mehreren der in der Aufnahme noch sichtbaren Bilder dieser Gebäudeteile — und eigentümlicherweise auch zu den deutlichsten derselben, die mit einem ? versehen sind — konnte kein zugehöriger Blitz ermittelt werden, so daß sich in dem betreffenden Augenblick also mindestens noch eine weitere sehr kräftige Entladung irgendwo außerhalb des (resichtskreises der Kamera ereignet haben muß. Von den Blitzen I—IV läßt sich nun auf Grund der obigen Er- mittelungen zunächst ihre genaue gegenseitige Lage in der Landschaft feststellen, die nämlich eine ganz andere war, als sie nach dieser Auf- nahme erscheint. Zu diesem Zwecke denke man sich einen beliebigen dieser vier Blitze, z. B. II, mit seinem zugehörigen Schornstein- und Hausbild, festliegend; dann hat man, um die richtige Lage irgendeines anderen Blitzes zu ihm zu finden, diesen mit seinem zugehörigen Schorn- steinbild so lange zu verschieben, bis das letztere mit demjenigen von II zur Deckung gebracht ist. Auf diese Weise ergibt sich dann, daß im Vergleiche zum Blitze II der Blitz I noch ein wenig weiter nach links hin liegt als in der Figur, III dagegen um das beträchtliche Stück 3—2 nach rechts hin zu verschieben ist, so daß er also seiner ganzen Länge nach rechts neben II gelegen hat. Der Blitz IV endlich ist sogar um das noch mehr als doppelt so große Stück 4—2 nach rechts hin zu ver- schieben, so daß er also weit entfernt von Il und III niedergegangen ist. In noch einfacherer Weise würde sich nun ferner bei diesen vier Blitzen auch der zeitliche Zusammenhang aus den räumlichen Abständen ihrer vier zugehörigen Schornsteinbilder ergeben, wenn nicht in diesem Falle bei der Aufnahme der störende Umstand vorläge, daß ein Teil dieser Blitze gerade beim Zurückschlagen der Kamera und ein anderer Teil bei der richtigen, durch das Uhrwerk bewirkten Drehbewegung der- selben niedereing. Diese Tatsache findet sich nämlich nicht bloß in meinem Beobachtungsprotokoll verzeichnet, sondern sie ergibt sich auch direkt aus der Aufnahme selbst, insofern nämlich bei dem Blitze IV die auf seine Anfangsentladung folgende Nachentladung sich links an diese, beim Blitze I dagegen rechts davon anschließt. Der erstere dieser beiden Blitze ist daher beim Zurückschlagen und der letztere bei der richtigen Bewegung: der Kamera eingetreten, und über den zeitlichen Zusammenhang beider läßt sich somit nichts Sicheres angeben. Fben- sowenig aber auch über den von Il und III sowohl untereinander als mit I und IV; ja von jenen beiden Blitzen kann man hier, da sie momentane sind, nicht einmal sagen, bei welcher Bewegung der Kamera sie einschlugen. Immerhin sei hier aber doch noch einmal erwähnt, daß dies nur an jenem zufälligen Zusammentreffen der Erscheinung mit der Umkehrbewegung der Kamera lag und daß sonst auch der zeitliche Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. all Zusammenhang dieser vier Blitze sehr leicht hätte festgestellt werden können. Nichtsdestoweniger würden aber auch in diesem Falle immer noch die beiden Blitze V und VI dieser Aufnahme sowohl zeitlich wie örtlich unsicher geblieben sein, ebenso wie dies in der Aufnahme 6 mit den beiden schwächeren, rechts in dem Bilde gelegenen Blitzen der Fall war, und somit hätte es auch hier unter allen Umständen noch als ein ganz er- heblicher Vorteil angesehen werden müssen, wenn neben diesen mit be- wegter Kamera gemachten Aufnahmen zugleich auch noch die zugehörige mit feststehendem Apparate gemacht worden wäre. Denn in diesem Falle läßt sich, wie schon in der Einleitung hervorgehoben wurde, für sämt- liche in den beiden Bildern gleichzeitig sichtbare Entladungen der zeit- liche Abstand bestimmen — und zwar ganz unabhängig davon, ob sie ein Bild der Landschaft erzeugt haben oder nicht, d.h. also, ob sie stark waren oder schwach, und ob sie zur Erde niedergingen oder lediglich oben in der Luft verliefen. Ein solehes Bilderpaar liegt nun aber tatsächlich bereits in den beiden Aufnahmen la und 1b der Tafeln I und II vor; und die Erörterung des zeitlichen Zusammenhangs der verschiedenen darin sichtbaren Einzelblitze möge nun auch den Schluß dieser Abhandlung bilden, nachdem zuvor die schon in der Einleitung angekündigte, übrigens sehr einfache Theorie des hierbei verwandten Aufnahmeverfahrens gegeben worden ist. Bei dieser Theorie handelt es sich darum, aus der in den beiden Aufnahmen a und b sich zeigenden Verschiedenheit des horizontalen örtlichen Abstandes zweier Einzelblitze auf den zeitlichen Unterschied beider zu schließen. Hierbei ist nun zunächst zu berücksichtigen, daß die Bilder der in Frage kommenden zwei Blitze in beiden Platten in der Regel an ganz verschiedener Stelle, in der einen z. B. mehr in der Mitte, in der andern mehr am Rande liegen, da ja der eine Apparat sich dreht und der andere feststeht und daher ihre Achsen einen von Augenblick zu Augenblick ver- änderlichen Winkel miteinander bilden. Um diese Unterschiede auszu- gleichen, scheint es am zweckmäßig- sten, zunächst den fraglichen Abstand der beiden Blitze in beiden Platten — in horizontaler Richtung — gewisser- maßen nach der Mitte derselben hin zu verlegen. Nehmen wir nämlich an, daß in der im Text befindlichen Figur 8 die 12 B. Walter. Punkte BD und €’ zwei solche, in irgendeiner unserer beiden Aufnahmen in derselben Horizontalen gelegene Punkte der beiden Blitze seien, daß ferner O den optischen Mittelpunkt und OA die optische Achse des Kamera- objektivs, d. h. also OA = f die Brennweise des letzteren darstelle, und fällen wir dann noch BD | 0C, so ist mit den aus der Figur ersicht- lichen Bezeichnungen, die übrigens mit denen der Formel 1 übereinstimmen, X [> x BC=d«e= En. und»), — 10,00 al — de, also co cos« Dr >. Für die Mitte der Platte, wo «—=0, gilt also dx, = fd« und mithin o —= dx. cos°e. 6. Mit Hülfe dieser Gleichung hat man nun also für beide Platten aus dem horizontalen Abstande d.r der beiden in Rede stehenden Entladungen zunächst den auf die Plattenmitte reduzierten Abstand dx, zu berechnen. Diese Größe sei für die feststehende Platte dx,’ und für die bewegliche dx," genannt. Diese beiden Abstände lassen sich nun aber in unserem Falle, wo die Objektive der beiden photographischen Apparate eine ver- schiedene Brennweite hatten, noch nicht unmittelbar miteinander ver- gleichen, sondern man muß sie zuvor noch auf gleiche Vergrößerung bringen, was am zweekmäßigsten dadurch geschieht, daß man di,’ mit dem Verhältnis der beiden Brennweiten /’” und f” multipliziert. Dann erst bildet man die Differenz 7. Tre el da Tr — da" —=dE, und diese hat man dann schließlich anstelle von dx in die Gleichung 1, S. 55, einzusetzen, um den gesuchten Zeitunterschied dt zwischen beiden Entladungen zu finden. Dabei ist übrigens in dieser letzteren Gleichung, da wir ja bereits sämtliche Abstände nach der Plattenmitte hin ver- schoben haben, z=0 zu setzen, so daß die Gleichung in diesem Falle einfach dt el 8. - lautet, wobei /” wie in Gleichung 7 die Brennweite der beweglichen Kamera bedeutet. So einfach nun aber hiernach diese Theorie auch erscheint, so ist Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 113 bei der praktischen Anwendung derselben doch noch der Umstand zu berücksichtigen, daß auch das beste photographische Objektiv eine so- genannte Winkelverzeichnung zeigt, ein Fehler, der sich in den obigen Gleichungen in der Weise bemerkbar macht, daß die Größe f in der daselbst benutzten Gleichung f= OBeos« keine Konstante mehr ist, wie daselbst angenommen wurde. Um nun auch diese Fehler auszugleichen, wurde die Veränderlichkeit von f mit dem Winkel « für beide Objektive dadurch bestimmt, daß ven einem bestimmten Standorte meiner Wohnung aus zunächst mit einem Theodoliten die Winkel «@ zwischen einer als Nullpunkt gewählten, etwa 350 m entfernten Spitze eines Hauses und verschiedenen anderen ungefähr ebenso weit entfernten und in der- selben Horizontalen gelegenen Hausspitzen zeemessen wurden. Dann wurden von demselben Standorte aus mit den beiden in Frage kommenden Apparaten bei Tageslicht mehrere Aufnahmen- jener Gegend gemacht, indem die als Nullpunkt dienende Hausspitze stets in die vertikale und auch zugleich mit den übrigen Spitzen in die horizontale Mittel- ebene der Platte gebracht wurde. In den Aufnahmen wurde dann nach dem Entwickeln, Fixieren und Trocknen der Abstand x der ver- schiedenen mit dem Theodoliten angemessenen Gegenstände von der Nullmarke mit einem Zeißschen Komparator bestimmt und nun hieraus unter Benutzung der aus Figur 5 folgenden Gleichung f= rctge für jeden Winkel « das zugehörige f bestimmt. Bezeichnen wir das Objektiv der feststehenden Kamera mit A, das der bewegten mit B, so ergaben sich hierbei als Mittel von je zwei unter sich sehr gut übereinstimmenden Versuchsreihen die in der folgenden Tabelle I nebeneinander stehenden Werte von «, x und ‚f als zueinander gehörig. MabellerT. Zusammengehörige Werte vonx, « und f. Objektiv A Objektiv B a n | f in f mm | em mm em 1° 40’ 4,07 14,00 | 3,50 | 12,02 3° 36,8’ 8,84|13,99 | 7,60 | 12,03 6-42 5/2, 16.51 14,04 || .14,23:12,10 13° 18,2’ | 33,29 | 14,06 || 28,82 | 12,19 167 298, AL 7 14,10: ).36,22,19,23 19227.872.1750,79:14. 11.) 44,18:)99,27 Ehe wir in unseren Darlegungen fortfahren, möge hier noch die sich aus dieser Tabelle ergebende Tatsache von allgemeinerem photographischen 114 B. Walter. Interesse erwähnt werden, daß das Objektiv B, trotzdem es sehr viel schärfer zeichnete als A, doch diesem in bezug auf Winkelverzeichnung ziemlich beträchtlich nachsteht; denn die Größe f ändert sich bei A prozentual ganz erheblich viel weniger als bei B. Trägt man sich nun diese in Tabelle I gefundenen Werte von f in ein Koordinatennetz ein, so kann man für jedes der beiden Objektive zu jedem beliebigen Werte von x den zugehörigen Wert von f ermitteln, und bezeichnen wir nun diesen, jetzt als veränderlich anzusehenden Wert mit /, den für die Mitte der Platte geltenden aber mit /., so lautet also jetzt zwar die Gleichung 5 wie früher; für die Mitte der Platte dagegen wird jetzt da, —= fo de, so daß also die Gleichung 6 jetzt in dx, = dx Jo cos?’«@ 6a. übergeht, worin f und fo bezw. die zu den Winkeln @=« und «—=0 zugehörigen, aus der Tabelle I zu entnehmenden Werte der Brennweite darstellen. Den Wert von cos’« findet man dann aus dem auf der Platte zu messenden Werte von x und dem zugehörigen Werte von f nach der 145 N Gleichung cos’« — TE Genau genommen wäre hierbei allerdings noch zu berücksichtigen, daß die in Frage kommenden Größen dx meist auch einen gewissen vertikalen Abstand von der horizontalen Mittellinie der Platte haben; indessen scheinen nach meinen allerdings nur auf der Mattscheibe der Apparate gemachten Messungen die dadurch bedingten Unterschiede in den nach obiger Weise ermittelten Werten von f — für die hier in Frage kommenden Abstände wenigstens — nicht größer als die dabei zu er- wartenden Beobachtungsfehler zu sein. Um nun aber diese Darlegungen auf die verschiedenen Blitze der Aufnahmen 1 anzuwenden, muß zuvor erwähnt werden, daß hierin sieben verschiedene Blitze auftreten, von denen die beiden stärksten, schon in S 2 im einzelnen betrachteten jetzt mit I und II bezeichnet werden sollen. Der in la gleich rechts neben dem Schornstein verlaufende schwache Blitz ferner, der anscheinend einen Seitenast von I oder II darstellt, möge III heißen, der noch etwas weiter nach rechts hin gelegene, ebenso schwach erscheinende Blitz, der aber viel weiter zur Erde hinab gereicht hat und auch augenscheinlich einen vollkommen selbständigen Blitz darstellt, IV, die beiden noch weiter nach rechts hin sichtbaren, dieht nebeneinander verlaufenden, deren einer offenbar einen Verbindungsblitz von einer Wolke zur andern darstellt, V und VI und endlich der ganz links im Bilde in gleicher Höhe sichtbare kleine Blitz, unter den ein weißer Pfeil gesetzt ist, VL: Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 115 Was nun ferner den zeitlichen Zusammenhang aller dieser Blitze angeht, auf den es uns ja hier ankommt, so sieht man, auch ohne auf die soeben dargelegte Theorie zurückzugehen, daß der Blitz II in der Figur la auch in seinem obersten Teile rechts neben der Entladung ] ver- läuft, wie ja besonders deutlich das kleine hier rechts hinter dem Schornstein hervorsehende Stück von II anzeigt. In Figur 1b dagegen ist das oberste Ende von II größtenteils links von dem der Anfangsentladung von I gelegen, und hieraus folgt nun schon, daß der Blitz II zeitlich vor dieser Anfangsentladung niedergegangen ist. Die genaue Größe dieses Zeit- unterschiedes ergibt sich nun nach der obigen Theorie zu 0,0209 Sekunden, ein Wert, der sich in diesem Falle übrigens auch noch in anderer Weise nachprüfen läßt. In Figur 1b sieht man nämlich, wie auch schon in S$ 2 erwähnt wurde, deutlich die beiden von den in Rede stehenden beiden Entladungen herrührenden Bilder des Schornsteins, und zwar rührt das links gelegene deutlichste derselben von dem ja auch ganz in seiner Nähe verlaufenden Blitz II her, während das rechts daneben liegende, erheblich undeutlichere Bild nur von der Anfangsentladung des Blitzes I herrühren kann. Auch hierdurch ist demnach der Beweis geliefert, daß diese Anfangs- entladung später auftrat als der Blitz II. Berechnet man nun aber den Zeit- unterschied aus dem Abstand dieser beiden Schornsteinbilder, wobei man ja einfach die Formel 1 anzuwenden hat, in der von jetzt ab allerdings stets die zu dem betreffenden x nach Tabelle I zugehörigen Werte von f benutzt werden, so ergibt sich hieraus dt = 0,0197 Sekunden, eine Zahl, die ja auch tatsächlich mit der oben gefundenen innerhalb der Beobachtungs- fehler übereinstimmt, zumal wenn man noch berücksichtigt, daß die beiden in Frage kommenden Blitze vielleicht nicht genau gleich weit vom Beob- achter entfernt waren, und daß daher auch wegen der horizontalen Ent- fernung der beiden Objektive in den beiden Aufnahmen möglicherweise eine geringe gegenseitige Verschiebung der beiden Bilder der fraglichen beiden Blitze eingetreten ist. Jedenfalls ist aber hierdurch auf zwei vollkommen verschiedenen Wegen die Tatsache festgestellt, daß der Blitz II der Aufnahmen 1 zeitlich etwa 0,02 Sekunden vor der Anfangsentladung des Blitzes I auftrat, so daß er also nahezu gleichzeitig mit den ersten Vorentladungen des letzteren — wenn auch örtlich an anderer Stelle — entstand. Von diesen Vorentladungen traten die in der Aufnahme 1b sichtbaren allerdings, wie wir in $ 2 gesehen haben, erst etwa 0,01 Sekunden vor jener Anfangs- entladung auf und sind demnach dem Blitze II in etwa 0,01 Sekunden gefolgt; immerhin wurde aber schon dort bemerkt, daß die eigentlichen Vorentladungen des Blitzes I in der Aufnahme 1b größtenteils durch den Clayden-Effekt ausgelöscht zu sein scheinen, so daß es nicht unwahr- scheinlich ist, daß das erste Auftreten jener Vorentladungen zeitlich genau 9 116 B. Walter. mit denjenigen des Blitzes II zusammenfällt, eine Annahme, die auch durch die späteren Darlegungen noch weiter unterstützt wird. Auch die übrigen in der Aufnahme la noch sichtbaren Blitze zeigen sich in 1b wenigstens teilweise, so daß man auch den Zeitunterschied zwischen ihnen und dem Blitze I oder II bestimmen Kann. Dabei er- gibt sich dann zunächst für den oben mit Ill bezeichneten Blitz, daß er zeitlich genau mit II und also nicht mit der Anfangsentladung von I zu- sammenfiel, so daß es sich also hier nicht etwa um einen Seitenast dieser letzteren, sondern sehr wahrscheinlich um einen solchen von II handelt. Es ist dies ein Resultat, welches sich weder aus der Aufnahme la noch aus 1b hätte ermitteln lassen, da in beiden Bildern die Ansatzstelle des Blitzes III nicht klar zur Darstellung gekommen ist. In derselben Weise ergibt sich dann, daß auch der Blitz IV, der nach Aufnahme 1a doch sicher vollkommen getrennt von II verläuft, doch fast gleichzeitig mit diesem aufgetreten ist; denn aus der Ausmessung der Platten und der darauf beruhenden Berechnung von d? ergibt sich, daß IV um 0,0009 Sekunden früher aufgetreten ist als II, ein Wert, der aber schon innerhalb der Grenze der Beobachtungsfehler liegt, so daß es sich also hier um zwei für uns so gut wie gleichzeitige Erscheinungen handelt, die beide der Anfangsentladung von I um 0,02 Sekunden vor- aufgegangen sind. Dasselbe gilt nun aber ferner auch für die beiden in la rechts oben liegenden Wolkenblitze, die wir oben mit V und VI bezeichnet haben, und von denen auf 1b glücklicherweise noch eben die linken Enden abge- fangen sind. Die auf die Ausmessung der Platten sowie auf die Formeln 5—8 sich gründende Berechnung ergibt nämlich, daß V 0,0031 Sekunden und VI 0,0029 Sekunden vor II aufgetreten ist, Zeiträume, die in Anbetracht der stark exzentrischen Lage dieser Blitze in 1b ebenfalls schon hart an der Grenze der Beobachtungsfehler liegen. Als Gesamtergebnis der bisherigen Darlegungen finden wir demnach, daß die sämtlichen Blitze II—VI dieser Auf- nahmen 1 unter sich nahezu gleichzeitig und alle zusammen etwa 0,02 Sekunden vor der Anfangsentladung von I aufgetreten sind, so daß also die in Frage kommende Gewitterwolke zunächst fast gleichzeitig nach allen Seiten hin Blitze sprühte, um sich dann !/so Sekunden später auf dem einen der dabei ausge- bildeten Wege in der zeitlich etwa 0,3 Sekunden lang wäh- renden Entladung I gründlich zu neutralisieren. Außer den bisher betrachteten Blitzen I—VI sieht man nun aber noch oben links in der Aufnahme la einen ziemlich kurzen und unschein- baren Wolkenblitz, der sich in 1b an einer ganz anderen Stelle, nämlich mitten zwischen den Seitenästen der Anfangsentladung des Hauptblitzes 1, Über Doppelaufnahmen von Blitzen usw. 57 wiederfindet und gerade wegen dieser starken Verschiebung in den beiden Aufnahmen für uns noch von besonderem Interesse ist. Derselbe ist in beiden Bildern durch einen darunter gesetzten weißen Pfeil näher ge- kennzeichnet. Da gerade dieser kleine Blitz wegen seiner großen Versetzung in den beiden Bildern für die Anwendung der oben dargelegten Theorie der Ermittelung des zeitlichen Zusammenhangs zweier solcher Einzelblitze von besonderem Interesse ist, so mögen hier schließlich noch die sich auf ihn und die Anfangsentladung von I beziehenden Messungen und Be- rechnungen ausführlich angegeben werden. Es ergab sich für sie: Tabelle I. In Aufnahme | 1b en Mu 3,00cm | 1,37 cm EEE T RE lee also me 14,05 cm | 12,24 cm ferner cos®« .| 0,981 0,908 und dx... 2,99.cm | -.1,22cm Mit Benutzung der früheren Bezeichnungen (s. S. 112) ist demnach 02. 2.95 em und des — 1.22)em, ‘so daß also nach ‚Gleichung 7; worin jetzt für f’ und f” die auf die Plattenmitte bezüglichen Werte fs —- 14,00°cm und fo — 12,02 cm (s. Tabelle I) zu setzen sind, d& = 2,53 — 1,22 = 1,31 cm wird, und sich schließlich nach der Formel$, die übrigen jetzt dE di— —y 8a. wJo RE ı ä 2 lautet, dt = 0,292 Sekunden ergiebt, da nämlich « = - 167 war. 07 Der Blitz VII der Aufnahmen 1 ist demnach 0,292 Sekunden später aufgetreten als die Anfangsentladung des Hauptblitzes I derselben; denn daß der erstere später und nicht früher als die letztere aufgetreten ist, ergiebt sich einfach daraus, daß jener gegenüber dieser in 1b weiter nach rechts hin verschoben ist als in la. Schon der bloße Augenschein lehrt uns nun aber weiter, daß der Abstand zwischen VII und I in la ungefähr derselbe ist wie derjenige zwischen VII und der Schlußentladung von I in 1b; und tatsächlich haben wir ja auch schon in $ 2 gesehen, daß die Schlußentladung von I, die übrigens nicht etwa mit der letzten starken 118 B. Walter. Aufhellung in dieser Blitzbahn zusammenfiel, 0,294 Sekunden später er- folgte als die Anfangsentladung dieses Blitzes, während wir soeben ge- funden haben, daß der Blitz VII 0,292 Sekunden später erfolgte als diese Anfangsentladung von I. Diese beiden Zahlen stimmen nun aber inner- halb der Grenze der Beobachtungsfehler mitemander überein; und somit können wir also hieraus wohl mit ziemlicher Gewißheit schließen, daß derBlitz VI gerade in demselben Augenblicke auftrat, wo die Entladung des Hauptblitzes I aufhörte, und daß dem- nach auch ein Zusammenhang zwischen beiden Erschei- nungen stattfand. Zum Schluß aber sei noch einmal darauf hingewiesen, daß sich alle diese Ergebnisse über den Zusammenhang der einzelnen Blitze in den Aufnahmen la und 1b natürlich niemals aus einer dieser Aufnahmen allein hätten ermitteln lassen. Hamburg, Physikalisches Staatslaboratorium, im Oktober 1910. Eingegangen am 7. Oktober 1910. Gedruckt bei Lütcke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern. Jahrbuch der Hamburg. wissenschaftl. Anstalten XXVII 1909. Tafel lt: Walter, Doppelaufnahmen von Blitzen. vissenschaftl. Anstalten XXVII 1909. Walter, Doppelaufnahmen von Blitzen. Oo” Jahrbuch der Hamburg. Fig. 3 a. wissenschaftl. Anstalten XXVII 1909. Walter, Doppelaufnahmen von Blitzen. Tafel III. Jahrbuch der Hamburg. wissenschaftl. Anstalten XXVII 1909. Tafel IV: Fig. 3b. TE’ en 1, a Fig. 40. Walter, Doppelaufnahmen von Blitzen. Jahrbuch der Hamburg. wissenschaftl. Anstalten XXVII 1909. Walter, Doppelaufnahmen von Blitzen. Tafel V. Inhaltsverzeichnis von Bd. I--XX VI. *) Apstein, ©. Die. Aleiopiden des Nat. Mus. VIII, Attems, Graf C. Von Stuhlmann in Ostafrika ges. Myriopoden. XII. — Neue Polydesmiden des Hamb. Mus. XVIII. Durch den Schiffsverkehr in Hamburg einge- schleppte Myriopoden. XVII. — Javanische Myriopoden, gesammelt von Direktor Dr. K. Kraepelin im Jahre 1903. XXIV. Börner, Carl. Das System der Collembolen nebst Beschreibung neuer Collembolen des Hamb.Mus. XXI. Bösenberg, W. Echte Spinnen von Hamburg. XIV. — u. H. Lenz. Ostafrikanische Spinnen (Koll. Stuhl- mann). XII. Bolau, Herm. Mus. XV. Breddin, G. Hemiptera insulae Lombok ete. XV. Rhynchota heteroptera aus Java (Koll. Kraepelin). XXI. — Rhynehotenfauna von Banguey. XXL. Brunn, M. v. Parthenogenese bei Phasmiden. XV. — ÖOstafrikanische Orthopteren (Koll. Stuhlmann). XVII. Carlgren, 0. Ostafrikanische Actinien (Koll. Stuhl- mann). XVII. Chun, C. Ostafrikanische Medusen u. Siphonophoren (Koll. Stuhlmann). XIII. De Man, J. G. Neue und wenig bekannte Brachyuren. XIII. Duncker, Gg. Fische der malayischen Halbinsel. XXT. Syngnathiden - Studien. fikation bei Siphonostoma typhle L. XXV. Typen der Vogelsammlung des Nat. I. Variation und Modi- Ehlers, E. Ostafrikanische Polychaeten (Koll. Stuhl- mann). XIV. Fauvel, A. Staphylinides de Java (Koll. Kraepelin). XXI. Fischer, J. G. Afrikanische Reptilien, Amphibien u. Fische. I. Ichthyolog. u. herpetolog. Bemerkungen. II. Zwei neue Eidechsen des Nat. Mus. II. — Herpetolog. Mitteilungen. V. Fischer, W. Von Stuhlmann ges. Gephyreen. IX. Anatomie u. Histologie des Sipunculusindieus. X. Forel,A. Formieiden des Hamb. Nat.Mus. usw. XVII. Ameisen aus Java (Koll. Kraepelin). XXL. — Formieiden aus d. Naturh. Museum in Hamburg. 2. | Neueingänge seit 1900. XXIV. Gebien, Hans. Verzeichnis der im Naturh. Museum zu Hamburg vorhandenen Typen v. Coleopteren. XXIV. Gercke, G. Fliegen Süd-Georgiens. VI. Gerstäcker, A. Von G. A. Fischer im Massai-Land | ges. Coleopteren. 1. Ostafrikanische Termiten, ropteren (Koll. Stuhlmann). IX. Ostafrikanische Hemiptera (Koll. Stuhlmann). IX. Odonaten und Neu- | Gottsche, C. Kreide und Tertiär bei Hemmoor. VI Karsch, F. Von G. A. Fischer im Massai-Land ges. Myriopoden und Arachnoiden. II. Kerremans, Ch. Buprestiden des Nat. Mus. XIX. Klapalek, Fr. Plecopteren und Ephemeriden aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. Koenike, F. ÖOstafrikanische Hydrachniden Stuhlmann). X. Koenike, F. Hydrachniden aus Java (Koll. Kraepelin). XXI. Kohl, F. Ostafrikanische Hymenopteren (Koll. Stuhl- mann). X. Kolbe, H.J. Ostafrikanische Coleopteren (Koll. Stuhl- mann). XIV. Kraepelin, K. Revision der Skorpione. 1. Androc- tonidae. VIII. 2. Scorpionidae u. Bothriuridae. XT. Nachtrag zur Revision der Skorpione 1. XIT. Neue u. wenig bekannte Skorpione. XIIT. Phalangiden Hamburgs. XI. Neue Pedipalpen u. Skorpione des Hamb. Mus. XV. — Zur Systematik der Solifugen. XVI. Durch Schiffsverkehr in Hamburg eingeschleppte Tiere. XVII. Revision der Scolopendriden. XX. — Eine Süßwasserbryozo& (Plumatella) aus Java. XXI. Die sekundären Geschlechtscharaktere der Skor- pione, Pedipalpen und Solifugen. XXV. Kramer, P. Zwei von F. Stuhlmann in Ostafrika ges. Gamasiden. XD. Lampert, K. Holothurien von Süd-Georgien. III, Holothurien von Ostafrika (Koll. Stuhlmann). XIII. Latzel, R. Myriopoden von Hamburg. XI. Myriopoden von Madeira ete. XII. Lea, A. M. Cureulionidae from various parts of Australia. XXVI. Lenz, H. Spinnen von Madagaskar u. Nossibe. IX. Leschke, M. Mollusken der Hamburg. Elbunter- suchung. XXVI. Linstow, O. v. Helminthen von Süd-Georgien. IX. Loman, J.C.C. Opilioniden aus Java (Koll, Kraepelin). XXI. — Ein neuer Opilionide des Hamb. Mus. Man, J. G. de, s. de Man. Marenzeller, E. v. Ostafrikanische Steinkorallen (Koll. Stuhlmann). XVIH. Martens, E.v. Ostafrikanische Mollusken (Koll. Stuhl- mann). XV. u. G. Pfeffer. Mollusken von Süd-Georgien. II. May, W. Ostafrikanische Aleyonaceen (Koll. Stuhl- mann). XV. - Ventralschild der Diaspinen. XVI. — Larven einiger Aspidiotus-Arten. XVI. Mayr,G. Formieiden von Ostafrika (Koll.Stuhlmann).X. Meerwarth, H. Westindische Reptilien u. Batrachier des Nat. Mus. XVII. (Koll, XXI. *) Die römischen Ziffern hinter den Titeln geben die Bandzahl an. »Miych ael; AD. Michaelsen, W. Oligochaeten des Nat. Mus. 1 u. 2. VL Gephyreen von Süd-Georgien. VI. Lumbrieiden Norddeutschlands. VII. Oribatiden von Süd-Georgien. Terricolen des Mündungsgebietes des Sambesi ete., (Koll. Stuhlmann). Val — Oligochaeten des Nat. Mus. 3. VI. _ Bi N i N. NOTIERT _ en, Terricolen (Kol. ‚etc. mann). / we — Von E Stuhlmann Tervicolen. IX. — Polychaeten- von Ceylon (Koll.Driesch). IX. am Victoria Nyanza — Neue und wenig bekannte afrikanische Tervi- eolen.‘ XIV. — Land- und Süßwasserasseln von Hamburg. — Termieolenfauna Ceylons. XIV. — Neue Gattung u.4 neue Species der Benhamini. XV. "— Terrieolen von verschied. Gebieten .d. Erde. XVI. — Neue Eminoscolex-Art von Hoch-Sennaar. XVII. — Neue Oligochaeten usw. XIX. — Oligochaeten der Hamb. Elb-Untersuchung. XIX. — Composite Styeliden. XXT. — Trinephrus-Art aus Ceylon. Nene Oligochäten von Vorder-Indien, Birma und den Andaman-Inseln. XXIV. — Zwr.Kenntnisd. deutsch. Lumbrieidenfauna. XXTIV. ‘ — "Die Molguliden des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXV. — Pendulations- Theorie und Oligoehüten, zugleich eine Erörterung der Grundzüge des Oligochäten- Systems. XAXV- MW ° --= Die Pyuriden [Haloeynthiiden]des Naturhistorisch. Museums in Hamburg. XXV. Mügge, ©. Zwillingsbildung des Kıyolith.T. Müller, H. Byargekniden der Hamburger Elb-Unter- suchung. XIX. Müller, G. W. Ostracoden der Hamburger Elh-Unter- ‚suchung. KIX.: ' Ostracoden aus Java (Koll. Kraepelin). N I -Th. ‚Beiträge zur Kenntnis der fauna von Ostafrika. IX. Pagenstecher, Alex. "Vögel Süd-Georgiens. I. — Von G. A. Fischer im Massai-Land ges. Sänke, XIV. XX. Ceylon, xxl u. Säugetier- tiere. II. “ — Megaloglossus Woermanni. IT. p Pagenstecher Ar a2 Lepidopteren von Ostafrika (Koll. Stuhlmann). Petersen, J. er Say -Island ete. VIIT. — Boninit von Peel-Island. VIIL Pfeffer, G. Mollusken, Krebse u. Benin er von Cumberland-Sund. II. — Neue Pennatuliden des Nat. Mus. III. — Krebse von Süd-Georgien: IV. — Amphipoden von Süd-Georgien. V. — Non F. Stullmann ges. Reptilien, ‘Fische, Mollusken.‘ VI. " — Zur Fauna von Süd- Georgien. VI. + — Fauna der Insel Jeretik, Pt. Wladimir. ‘VIT. _ Bezeichnungen der‘ höhr system. Kategorien. VI. -- Windungsverhältnisse d. Schale von u VII. NUR Amphibien, \ el { Ki RENRRRN Gedruckt bei’ Lütcke dt Wu If, XI. Oligochaeten von Süd-Georgien. V., Stuhl- es ges. Pfeffer, 6. Dimorphismus ‘bei: Portuniden. IL % — Ostafrikanische Reptilien u. Amphibien Koll. Stulllmann). X. Ostafrikanische Fische: (Koll. Sthhlinanny: x BbS — Ostafrikanische Echinodermen (Koll. Stuhlmann). KÜSXHHLT A" sr a ii | E _ Palinurus. kV. er BE . —..Oegopside Cephalopoden. XVII. 4) Ban — u, E. v. Martens, s. Martens. Yh — Teuthologische Bemerkungen. XXY. Pie,.M. Neue Coleopteren des Hamb. Mus. ‚XYIL + % * Re .— Neue Plinidae,' Anobiidae und Anthieidae des Bu Naturhistorischen Museums in Hamburg, XV. Poppe, $8..A. u. A.’Mräziek. ei.‘ des Ar Hamb.: Mus. 1-8. XI. SEP NR Prochownik, L. Messungän. an Sidssbekihrten IV; Reh,L.Untersuch. an amerikan. Obst-Sehildläusen.XVI. Ritter-Zahony, R. v! Landplanarien aus Java u. R Ceylon (Koll. Kraepelin). XXI. EN | Röder, V.v. Dipteren yon Ostafrika, RS Stuhl- ı mann»). X. LTE. Reichenow, A. Vögel von Ostafrika Koll. Stuhl- mann). X HE Schäffer, E Collembolen von’ Süd- Georgien. RES S. | — Collembolen von Hamburg. XIL .70..0 Be} Sehenklin&, 8. Neue Gleriden des Hamb. Mus! XVII. Bot Silvestri,.F. Neue und wenig bekannte Myriopoden Er fh des Naturh. Museums in Hamburg. 1: XXIV. Simon,E. Arachnides de Java (Koll. Kraepelim. XXI. Sorhagen,L. Wittmaacks „Biolog. Sammlung. Ba X Lepidopteren.“ XV. Ki BAR TI Strebel, Hermann. Revision der Untertamiti der Orthalicinen. +XRVLE WEHRT i | Be MERTR a | MER N, 3n Br, LER SEE TR VANERS a; 2 lege ; El \. rl RUN RE BR PR AR Nor ER a a ABER TEN Ar ar ur £ r * Li 3, „e . +4 «. ERANT 4 ©, 1.59 Any NEE, TER Ahle .A ICE EN Studer, Th: Bepcferme Bar Sn Bis AX. » — Qladoceren der NEUEN EIb- "Untenachung ng mann). x. HERPA Tullgren, A. Ohelonetiden aus Java (Ron Bea XXI. i BEN — Zur Kenntnis anereurapäiächeri Shi iden ( Naturh. Museums in-Hamburg.. XXIV, © RN Ulmer, G. Trichopteren der Annan, Elb - Unter ZA Kae RX! Ber ee Vavra,V. Süßwasser- Ostrecden en ner XU. PR A 5 — Studien über die Einwirkung der 1 Trock im Sommer 1904 auf die biologischen Verhält der Elbe bei Hamburg. XXI. = Weltner, W. Ostafrikanische Süßw (Koll. Stuhlmann). EU. f m, Natur h. Mossnn in ı Hamburg. tl; ‚Schlani pi lSenafs Büchlrnekerns ROY Heel ur% & N a iR 4 22 ne et 3 _.. ae _ Pa 4 1 my ERSECh m rRALTIT: Bi SE GEREn Bi BE ST ac VRR Erin „PA (4 nur E2 ala .r PT en ar ER, Swan! & Bm aM an@eacası/ >25 zuPpA,,#” ar In -. i RS - anno AR mA ur | Arte 1 An." Baia ga) ELFPRERROHARRIERRNE ER nn : 2 a N nd NarvirTaN N NL EEE || A WR ee BAArALAmM rn Enz RN, - Bull Ds nn „ DR eu, - ER TI Ta pen ca er RR aaa LITTFIFR ae | TH ana! | LITTITFYP DEERPEPFEFEUFE m nam A nn BELEEPPE FE, an m an MX ah ak ANAL, 2a EHI IRaaR Anhalt" Wuds | L e oz Auen .ö IT EEE, [\ na N } , / & 23 NG f>. PETE SE Be \ s BaRAEN Pain HILLER RR, Bari T Dane. : se A PORT I. ». EHE Ren ka, aAAun, [2 1 TYPER r er Ar Er | ' ww a: MU = a a 3% : > ‘ R 2 x 272 ELITE SaaBan nen .a En nie p N Por « Dana NZ ß Rt Be Yy are 17 Pr TTV oT 1 , “| na‘ N. h | „nr. Basar ZAAz a 1.77 Bald ‚mE wur AR PA BEFPH Fr ' or} FREILE L Irpya laaii Adsinaon‘ alt a 1ARnaa ITAAA ww 3 ER & EEE | REN Lohan all am Ar Y Ra N Arm N ALP 8 : NN Yırr rer 7) , ee in az * ir N en uam Nnanr UM | a LTR OR N o >E5 Be RS Te i j ER v nm.T nA yy\ MAR ” a} 3 ® x En Ei ‚229: “ar a ar 3b | | Pe 2 x a 298 a 3S an TIREN ka Wnß: Pr : Fri ne a HB AARLTTRRR Shllr nd f HIT In lim ERERSEFERRE ae TR 7 ‘ Be aut | Bea, I Na apa: | a ee 2. 2. amAa u FANG Sa WW Yo AR rs BeN PORN PenReR er N epeph Dr a } h P 1 a ARARART r (Hahs BER | Pr EN EN De a | | Kb ans 1 a Ton, aa es m VAR Ba, | | 24, ar Wer DREIER < zasi 5 ul SRASAmTEZ arme s rr =. NA, ‚mannahÄi Ra aaa N ) U 5; RRRGERRE Age E, | a [ 8 mr Din. ua NA ARRAA, ax Dias ueahban aan. N u Den % RN LERFFFPRRPRN ah nn | AnpfAan Le SEPIEFE zraref =, =, Er Yrr IV chen en ne ws EN anMdanı. nn mPRRDN.. an TR - AP Par Mapa... anna # Nm’ wann: 5% = LITER VEN SERPE ar? Aryun und BIBSEERNRRSSISERIIE ED EERENREE na N mn am. =...» f Bei ZAMAAS „u. na lele R r ann AyaAAr u" Bol Busiejeieiel ' 2ra aA \uprans wen "14 Ar Ba m" m AnAd Ara” c namaas nt: „ | In | y 1 I na AM ILiT wu eo n FEB IIPHLL 5 Ansun“ ab Anıt en nr N} IrT i 4 ra a WB Be 7 ENE, rennt Papm Vak ar R a alalle an A,,»” “0.98 TIIITe Nnnnuef -__ A erMel on lAP Nur BEREA N nnläs AN BAcınesa4 an) NRLLEREREFRFER PH PRRRRN! Ra DS, SR AN Lana RR AZ=Z ax BAR! ' Nm nase en nn RR un 7 ft r N Ep Ir A = | Ro, $ er Pen ae: “egu=mg,aAAA UT el 7 | 01540 1 342 N ni ;