to\ö Königlich Preussisclien Ge< dogisclien Landesanstalt und Bergakademie Berlin für das Jalu* 1902. Band XXIII. '*"6 ou / oo Berlin. Ini Vertrieb bei der Königl. Geologischen Bundesanstalt und Bergakademie Berlin N. 4, lnvalidenstrasso 44. Inhalt. Seite Die Bedeutung der Nährstoffanalyse in agronomischer und geognosliseher Hinsicht. Von Herrn R. Gans in Berlin . 1 Geologische Mittheilungen über die Gegend von Gilgenburg und Gc’crs- walde in Ostpreußen. Von Hern R Mn \makj. in Berlin 70 lieber die Kulklager im Diluvium bei Zlottowo in Westpreul’en. \on den lloiren A. Jkntzscii un i R. Mini.o.i, in Berlio. (Mit 9 Abbildungen im Text) 78 Ueber das Vorkommen von Gletsehertöpfen auf dem Sandstein bei Gom- mern unweit Magdeburg. Von Herrn Ftit.ix W.minsciiakkk in Berlin. (Hierzu Tafel 1 und 2) 93 Ein neuer Fundpunkt des Pen tarn erus rhenanns F. Rocmer Conchidium hassiacunt Frunkj. Briefliche Mittbeilung von Herrn U. Lot/, in Berlin 101 Beitrage zur Geologie von Schautung. 1. Obereambrische Trilobiten von Yen-tsy-yai. Von Herrn 11. Mosku in Berlin. (Hierzu Tafel 3 — 9) 103 Geologisches vom Kaiser -Wilhelm- Canal. Von Herrn 0. Zi isr in Berlin. (Hierzu Tafel 10 — 13) 153 Die Magnoteisencrzlager von Schmicdebcrg im Riesen geh irge. Von Herrn Gkouu Bkku in Dresden. (Hierzu eine Karte. Taf. 14' 201 lieber Glotscliertüpfe im Bitterfolder Kohlenrevi« r. Von Herrn 0. Rikoki. in Bittcrfeld 2G8 Trunsgressionen im oberen Jura am östlichen Deister. Von Herrn Wii.ubi.m Wi'Nstfotm in Berlin 272 Ueber jungglaciale Feinsande des Fläming. Von Herrn 0. v. Linstow in Berlin. (Hierzu Tafel 15) 278 Ueber präeretaueisohe Schichten Verschiebungen im älteren Mesozoicum des Egge- Gebirges. Von Herrn Hans Sr » i.i.k in Berlin. (Hierzu Tafel lli und 17 und 5 Textliguren) 29(5 Die hydrologischen Verhältnisse am Nordostabhang des Hainich im nord- westlichen Thüringen. Von Herrn Emen Kaiser in Berlin. (Hierzu Tafel 18) 323 Die Tiefbohrungen am Potsberg in der Rhein-Pfalz. Von Herrn A. Lkppi a in Berlin 341 Bemerkungen über die Echtheit eines in Pommern gefundenen Triasge- schiebes. Briefliche Mitteilung von Herrn 0. v. Linstow in Berlin . 358 Inhalt. •Seite Ueber ältere Fluüschotter bei Bad Oeynhausen und Alfeld und eine über ihnen abgelagerte Yegetationsschicbt. Von den Herren G. Müi.t,eu in Berlin und C. Wkbkh in Bremen 360 Der Flötzborg bei Zabrze. Ein Beitrag zur Stratigraphie und Tektonik des obersohlosisehen Steinkohlenbeckens, mit einer geologischen Karte, Profilen, Skizzen und Bohrtabellen. Von Herrn Fuucdrich Tornau in Berlin. (Hierzu Tafel 19 — 23) 36S lieber einige neue Spatangiden aus dem norddeutschen Miocän. Von Herrn C. Gaoei, in Berlin. (Hierzu Tafel 24 und 25) 525 Fossil führende Diluvialschichten bei Mittenwalde Mark). Briefliche Mit- theilung der Herren Tu. Schmjkuku und F. Soksderop in Berlin . . 544 Amtlicher Theil. Bericht über die wissenschaftlichen Ergebnisse der geologischen Auf- nahmen in den Jahren 1901 und 1902 551 — TIS Die geschichtliche Entwickelung der Lehre von der Entstehung der Grund wasser. Festrede i Bf rieht über die Thätigkeit der Königlichen Geologischen Landesan- stalt im Jahre 1902 xxt Arbeitsplan der Königlichen Geologischen Landesanstalt für das Jahr 1903 xxxvi Personal-Verhältnisse bei der König). PreuU. Geologischen Landesan- stalt und Bergakademie am 31. December 1902 xi.viii Bestimmungen über die Benutzung der Bibliothek der Königl. Geolog. Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin . i.xiii Sach -Register i.xix Orts- Register nxxxvit Druckfehler und Berichtigungen xciv Jahrbuch der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin für das Jahr 1902. Band XXIII. Heft 1. Berlin. Im Vertrieb bei der Königi. Geologischen Landesanstalt and Bergakademie Berlin N. 4, Invalidenstrasse 44. 1903. Inhalt Seite R. Gans : Die Bedeutung der N ährst offänaly so in agronomischer und geognostischor Hinsicht 1—69 R. Michael: Geologische Mittheihmgen über die Gegend von Gilgen- burg und Geierswalde in Ostpreussen 70—77 A. Jentzsch und R. Michael: TJeber die Kalklager im Diluvium bei Zlottowo in Westprensseu. Mit 9 Abbildungen im Text . 78— 9*2 Felix Wahnschaffe: Geber das Vorkommen von Gletschertöpfen auf de m Sandstein bei Gommern unweit Magdeburg. (Hierzu Tafel 1 und 2.) . . 93-100 H. Lotz: Ein neuer Fundpunkt des Pentamerus rhenanus F. Roemer (Conchidium hassiacum Frank). Briefliche Mittheilung . . 101 -- 102 H. Monke: Beiträge zur Geologie von Schantung I. Obercambrische Trilobiten von Yentsy-yai. (Hierzu Taf. 3— 9.) .... 1 03 — 1 ö 1 V FEB1. 7.906 LIBRARY Die Bedeutung der Nährst oftanalyse in agronomischer und geognostiseher Hinsicht1). Von Herrn R. Gans in Berlin. Das Laboratorium für Bodenkunde der Königl. Preuss. Geol. Ivandesanstalt hat den Zweck, die Untersuchung der Bodenproben sowohl in agronomischer als auch in geognostiseher Hinsicht auszuführen. Die Untersuchung des Bodens auf seinen agronomischen Werth hat manche Wandlungen erfahren, ehe sie ihren heutigen Stand erreichte. Zuerst suchte mau durch Bauschaualysen des (iesammtbodens die Menge der Nährstoffe zu bestimmen. Da die hierbei gewonnenen Resultate häufig mit den praktischen Düuguugsversucheu nicht übereinstimmten, so ging man zur Bauschanalyse der thonhaltigen Theile (0 — 0,05 Millimeter Korn- grösse) und weiter zum Auskochen des Feinbodens (0 — 2 Milli- meter Korngrösse) mit mehr oder weniger concentrirter Salzsäure Ober, indem man dabei annahm, dass die Wurzeln der Pflanzen ebenfalls im stände wären, die von der Salzsäure gelösten Nähr- stoffe aufzuschliesseu und zu assimilireu. Je mehr man jedoch erkennen lernte, wie hauptsächlich nur die Nährstoffe, welche eutweder direkt in der Bodeuflüssigkeit gelöst sind oder doch wenigstens sich in äusserst leicht löslicher Form im Boden be- finden, güustig auf das Pflanzen wachsthum einwirken, um so mehr suchte man die Acidität der bei der Nührstoffbestimmuug an- l) Mittheilungen aus dom Laboratorium für Bodenkunde der Königl. Prenss. Geol. Landesanstalt zu Berlin. Jklirliurli 1^02. 1 2 R. Gans, Oie Bedeutung der Nährstoffanalyse gewandten Säuren zu mildern. So verwandte Schlösing fils sehr verdünnte Salpetersäure (Viooon bis 2 10000)1 Okrlach früher 1 proceutige Oxalsäure und jetzt 2 proceutige ( 'itroncusäure, Dkhrratn und Meyer l proceutige Essigsäure zur Bestimmung der leichtlöslichsten Form der Phosphorsäure, während Hon- meister zu gleichem Zwecke verdünnte Ilumussäure vorschlägt. Die hierbei in Lösung gehende Phosphorsäure dürfte ausser der in der Bodenflüssigkeit gelösten noch die an alkalische Erden, Kalk und Magnesia, gebundene umfassen. Nicht zur Bestimmung gelangt hei dieser Lösung mit schwachen Säuren die erst in heisser Salzsäure lösliche, an Eisenoxyd und Thouerde gebundene Phosphorsäure, sowie die des Apatits und diejenige Phosphor- säure, welche sich erst beim Erwärmen mit Wasser oder Säure aus den phosphorhaltigen- nuelei'nartigen *) Verbindungen des Humus bildet. Eine ähnliche Trennung können wir auch bei den ver- schiedenen Kalkverbindungen des Bodens bewirken. Die Haupt- menge des leicht löslichen Kalkes wird, abgesehen vom humus- saureu, schwefelsauren und phosphorsauren Kalk, als kohlensaurer und zeolithischer Kalk im Boden vorhanden sein, während der schwerer lösliche Kalk wahrscheinlich unverwitterten kalkhaltigen Silikaten angehören wird. Das Kali des Bodens lässt sich ebenfalls in im Boden wasser gelöstes, leicht lösliches zeolithisches und schwer lösliches, un- verwitterten Silikaten angehörendes Kali zerlegen. Wenn mau nun auch gezwungen ist, zuzugeben, dass nur die leicht löslichen Nährstoffe den Pflanzen von Vortheil sind, so muss man doch dabei bedenken, dass dieselben im allgemeinen nur da in genügender Quantität vorhanden sein werden, wo sich auch die schwerer löslichen in grösserer Menge vorfinden, aus denen sie ja zum Theil durch Verwitterung entstehen und sich ergänzen. Voraussetzung ist natürlich, dass die physikalische Beschaffenheit des Bodens eine gleichmäßige , durch Luft und Wasser begünstigte Verwitterung zulässt, und dass alle Bestand- 00 o 1 ') M. Sohmögkk, Ber. der Deutsch, ehern. Ges. 18!)3, S. 38<>. in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 3 t, heile im Boden vorhanden sind, welche geeignet sind, die Ver- witterung noch bedeutend zu verstärken. Aus letzterem Grunde hat inan in erster Linie für einen genügenden Vorrath an Humus- lind Kalkverbindungen im Boden zu sorgen , welche z. B. ein Wiederuulöslich werden einmal gelöster Phosphorsäure verhindern oder doch zum wenigsten bedeutend verzögern und durch die bei der Vermoderung von Humus, bezw. humussaurem Kalk sich bildende Kohlensäure eine energischere Zersetzung der Silicate bewirken. Unter diesen Voraussetzungen ist man also berechtigt, aus einem beim Auszuge mit kochender concentrirter Salzsäure er- haltenen, schwerer löslichen Nährstoffgehalt einen Rückschluss auf den leichter und boden-löslichen zu machen. Dieser Grund und die Ansicht, dass es bei der agronomisch- geologischen Landesaufnahme nicht darauf ankommt, den augen- blicklich leicht löslichen, sondern den für eine längere Reihe von Jahren für die Pflanzen verfügbaren, wenn auch augenblicklich schwerer löslichen Vorrath des Bodens an Nährstoffen festzu- s teilen, waren massgebend dafür, dass die ältere Methode des Auskochens mit concentrirter Salzsäure für die Nährstoffbestimmung beibehalteu wurde. Es ist wohl von Interesse, die Ansichten kennen zu lernen, welche einige der bedeutendsten Agricnlturchemiker auf Grund praktischer Versuche sich über die Bedeutung der Nährstoff- bestimmungen gebildet und welche Schlüsse sie aus den Resultaten derselben gezogen haben. A. Emmehling1) sagt in seiner Festschrift: »Wir sind der Ansicht und hoffen darauf, dass unsere Arbeit eine vermehrte Nutzbarmachung der Bodenanalyse zwecks Steigerung der Feld- erträge zur Folge haben werde«. Ebeudaselbst S. ‘238: Nicht selten glückte es, durch die Untersuchung eine bestimmte Ursache der Unfruchtbarkeit und Bodenmüdigkeit ausfindig zu machen«. ') Agricultur-chemisehe Untersuchungen, Versuche und Analysen, S. 212. 1 4 K. Gasts, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse G. ThomS 4) findet auf Grund zahlreicher Bodenunter- suchungen, dass man im Stande ist, mittels chemischer und mechanischer Bodenanalyse nach dem von ihm befolgten System Einblicke in die Fruchtbarkei tsverhältuisse der betreffenden Acker- böden zu erhalten und zu Werthen für dieselben zu gelangen, die mit denen der praktischen Bonitirung in befriedigendem Ein- klang stehen. Ad. Mayer3) kommt zu dem Schluss, »dass zwar die Phosphorsäure ein sehr wichtiger, aber bei weitem nicht der einzige Factor der Fruchtbarkeit des Bodens ist«. Tkuchot *) schliesst aus seinen Bodeuanalysen , »dass die Phosphorsäure das Hauptelement des Bodens der \uvergne ist, und die vulkanischen Böden verdanken grösste ntheils ihre Ueber- legeuheit einem beträchtlichen Gehalte an Phosphorsäure, welche überdies durch den gleichzeitig anwesenden Kalk viel leichter löslich wird«. R. Weher4) kommt durch Untersuchung von Waldbodenarten im Gebiete des Buntsandsteins zu dem Schluss: Die Grösse des Phosphorsäuregehaltes steht im direkten Verhältnis zur Frucht- barkeit«. R. Heinrich ö) sagt in einer Besprechung der Bodenanalyse: »Je mehr man sich mit der chemischen Analyse des Bodens be- schäftigt, desto mehr tritt dieselbe in der Düngungsfrage wieder in ihre Rechte, als treue Beratherin des Landwirthes. Durch grosse Reihen vergleichender Bodenanalysen nach gleichmässigem Verfahren (namentlich mit gleicher Säureconcentration zur Auf- lösung der Bodenbestandtheile und gleicher Zeitdauer der Ein- wirkung der Säure auf die Bodenbestandtheile) hat man fest- gestellt, dass ein ertragsfähiger Boden auch in der Regel reich ist an den wichtigsten Pflanzennährstoffen, während ertragslose ') Heft IX der Berichte der Versuchsstation Riga 1893 94-1806/97. 2) Biedermann’« Centralblatt Jahrgang 7 (1878), S. 15. 3) Agric. Jahresberichte XVrif XTX 1875/1876 und Bikdrrm. Centralblatt 1878, S. 405. 4) Agric. Jahresberichte XX (1877), S. 24. 5) Dünger und Düngen 1899, S. 81. in agronomischer und geognostiseher Hinsicht. 5 Böden wenigstens an einzelnen dieser Bestandteile einen Mangel zeigen. A. Pagnoül 1) schliesst einen Artikel: »Wieviel Phosphor- säure muss ein guter Boden enthalten?« mit den Worten: »Wo- durch bewiesen wird, dass die chemische Analyse eines Bodens ein durchaus zuverlässiges Urtheil in Bezug auf seine Fruchtbar- keit gestattet.« Wir sehen also, dass die Xährstoffaualyse sich einer hohen Werthschätzung erfreut, um den agronomischen Werth eines Bodens zu erkennen. Eine der Aufgaben der vorliegenden Arbeit ist es nun, die Bedeutung der Nährstoffanalyse auch in geognosti- seher Hinsicht zu beleuchten und die Fragen zu erörtern, welche sie besser als eine Bauschaualyse beantwortet. Das im Laboratorium für Bodenkunde im letzten Jahrzehnt untersuchte Bodenmaterial entstammt zum grössten Theile der norddeutschen Tiefebene und gehört in geologischer Beziehung dem Quartär an, insbesondere dem oberen und unteren Diluvium. Es lag die Vermuthung sehr nahe, dass sich hei eiuer systema- tischen Zusammenstellung der Nährstoffanalyseuresultate in Folge des gleichartigen Materials eine gewisse Gesetzmässigkeit in seinem Verhalten in physikalisch-chemischer Beziehung, in seiner che- mischen Zusammensetzung u. s. w. zeigen würde. Es entstand nun die schwierige Frage, nach welchen Gesichts- punkten soll die Zusammenstellung erfolgen? Die gewöhnliche Classification der Bodenarten nach Grand-, Sand-, Lehm-, Thon-, Mergel-, Kalk- und Humusböden mit ihren vielen Uehergäugen erwies sich als unbrauchbar, da es selbst bei grösster Lebung durch oberflächliches Prüfen auf Grund seiner physikalischen Eigen- schaften nicht gelang, genaue Grenzen zwischen den ein- zelnen Klassen, insbesondere denen, welche aus Sand- und Thougemischen bestehen, zu ziehen. Auch die mechanische Ana- lyse vermittelst des ScHÖNi-fschen Schlämmtrichters gab nicht ge- nügend scharfe Unterschiede, wie cs sich ja voraussehen liess, denn der Apparat lässt beim allerfeinsten Material im Boden (bei ') Annal. Agronom. 1899, T. 25, p. 549. R. Gans, Die Bedeutung der N&hrstoffanalyse der Tropfgeschwindigkeit 0,2 Millimeter— Korngrösse 0 — 0,01 Milli- meter) sowohl allerfeinsten Staubsand, wie Thon und Humus übergehen. Auf Grund seiner physikalischen Eigenschaften und der Schlämmanalyse ist man also nicht im Stande, einen Boden genau zu classificiren. I)a zeigte es sich bei näherer Betrachtung, dass die Nähr- stoffanalyse dazu wohl geeignet sei. Das Verdienst, dieselbe in das obige Laboratorium eingeffthrt zu haben, gebührt Läufer und Wahnsc haffe. Dieselbe wurde hier ausgeführt durch cinstündiges Kochen des Feinbodens (unter 2 Millimeter Korngrösse) mit Salz- säure vom spec. Gewicht 1,15 auf dem Saudbade und Bestimmen der in Lösung gegangenen Bestandteile, wie Thonerde, Eisen- oxyd. Phosphorsäure, Kalk, Magnesia, Kali und Natron, nach Oxydation mit Salpetersäure, mehrmaligem Eindampfen mit Salz- säure und Abseheiduug der Kieselsäure. Zur Bestimmung der sogen. Thonsubstanz leistete die hier übliche Thonbestimmung schon gute Dienste. Sie erfolgt durch Erhitzen des Feiubodens (unter 2 Millimeter Korngrösse) bei thonreicheren Böden oder der thonhaltigeu Theile (unter 0,05 Millimeter Korngrösse) bei thon- ärmeren Böden im zugeschmolzenen Kohr 6 Stunden lang bei 220° C. mit Schwefelsäure 1 : 5. Die vom Verfasser ausgeführte Untersuchung über die Brauch- barkeit dieser Thonbestimmuugsmethode ergab, dass unter obigen Bedingungen die gesummte Thonerde des Thoneg oder anderer verwitterter, wasserhaltiger Silicate in Lösung ging, von der Thon- erde der Kali- und Natronfeldspäthe, Adular und Albit, nur relativ geringe Mengen und zwar bei den Korngrössen von 0,01 — 0,05 Millimeter circa 5 pCt. der Thouerdc, » » Korngrössen von 0,0—0,01 Millimeter circa 10 pCt. der Thonerde. Wurden jedoch letztere Korngrösseu (0 — 0,01 Millimeter) noch weiter im Achatmörser sehr energisch zerrieben, so gingen bis 18 pCt. der Thonerde der Feldspathe in Lösung. Praktisch ist dieses Resultat wohl ohne grosse Bedeutung, denn ein Feld- in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 7 spath von derartig feiner Korugrösse dürfte bei unseren Flach- landsböden wohl längst durch Verwitterung in Thon oder andere wasserhaltige Silicate übergegangen sein oder, selbst unverwittert, wegen seiner Feinheit dem Thone zum mindesten gleich, in agro- nomischer Beziehung wegen seines Gehaltes an Alkalien sogar noch höher geschätzt werden. Es stellte sich nun heraus, dass bei der Nährstoffanalyse unge- fähr die Hälfte der Thonerde, die bei obiger Thoubestimmung ge- funden wurde, in Lösung ging. Die kleinen Unterschiede, die sich bei einigen Böden zeigen, können praktisch unberücksichtigt bleiben. Um so mehr, als sie besonders bei Böden mit geringem Thongehalte auftreten, also dadurch entstanden sind, dass die sicli bei der Thonbestimmung (siehe oben) von unverwitterten Silicaten lösende Thoncrde der geringen Menge der Thonerde des Thones gegenüber zu sehr ins Gewicht fällt. (Siehe Tabelle A j und V2). Bei der Tabelle A\ sind die gewonnenen Zahlen direct vergleich- bar, weil Thon- und Nährtofl’bestiminung vom Feinbodeu (unter 2 Millimeter) ausgeführt wurden. Dagegen nicht bei Tabelle A 2. Hier wurde die Nährstoflanalyse vom Feinbodeu. die Thouanalyse von den thonhaltigen Theilen (0 — 0,05 Millimeter) ausgeführt. Die bei der Thoubestimmung erhaltenen Zahlen mussten also erst auf Feinboden umgerechnet werden. Eine Umrechnung ist aber auf der Voraussetzung begründet, dass die Korngrössen über 0,05 Millimeter keine Thonerde mehr au die Schwefelsäure bei der Thoubestimmung abgeben, eine Vermuthung, welche aber irrig ist, wie oben nachgewiesen wurde. Wir werden also im Allgemeinen hei der Thonerde der Thoubestimmung zu niedrige Werthe in Tabelle A2 vorfiuden. Wir erhalten demnach durch die Bestimmung der bei der Nährstoflanalyse in Losung gegangenen Thonerde eine Bestimmung des ungefähren Thongehaltes im Boden oder mit anderen Worten Klarheit über den Gehalt an feinsten, aus der Verwitterung her- vorgegangenen thonerdehaltigen Bestaudtheileii. Bei gleichzeitig ausgeführter Nährstoflanalyse könnte also die Thoubestimmung unterbleiben, und wäre auch zur Bestimmung des Thongehaltes allein die Bestimmung der in Salzsäure löslichen Thouerde ge- 8 R. Gans, Die Bedeutung der Nfthrstoffanalvse nügend. Wir würden hierdurch eine Vereinfachung der Unter- suchungsmethoden herbeiführen, was zu erstreben ist, da der Werth aller A nalyseuresu ltate hauptsächlich in ihrer Vergleichbarkeit liegt. Das bei der NährstoÖaualyse mit in Lösung gegangene Eisen- oxyd und Eisenoxydul wurde bisher nur als Eisenoxyd bestimmt, und blieb eventuelles Oxydul als solches unberücksichtigt. Hier- bei zeigte es sich, dass fast bei allen untersuchten Böden, mit Ausnahme der reineren Saude, der Eisenoxydgehalt dem an Thou- erdc ungefähr gleich war. Es sei denn, dass aus später uuter »Eisenbewegung im Boden" zu erörternden Gründen der Eisengehalt nachträglich erhöht oder vermindert wurde. Und zwar finden wir die Erhöhung des Eisengehaltes öfters bei grösserem Kalkgehalte, die Erniedrigung des Eisengehaltes bei höherem I lumusgehalte im Boden. Diese fast stetig inehr oder minder genau wiederkehrende Gesetzmässigkeit berechtigt wohl zu der Annahme, dass das Eisen- oxyd keine willkürlich veränderliche Beimengung der Thonerde bildet, sondern dass das Verhältnis von Eisenoxyd resp. -oxydul zur Thonerde bei den in Frage stehenden diluvialen Bildungen schon in den unverwitterten Silicaten als gleiches vorhanden war, nach deren Verwitterung sie vielleicht noch weiter ganz oder theil- weise in chemischer Gemeinschaft einer kieselsauren Verbindung angeh öreu. Da nun die Thonerde der Nährstofflösung im direkten Verhältnis (die Hälfte) zur Thouerde der Thoubestimmung steht, so liegt wohl weiter die Vermuthung nahe, dass das Eisen-Thou- erdesilicat ein Bestandteil dessen ist oder das selbst darstellt, was wir gewöhnlich Thon nennen. Für diese Annahme spricht weiter die geringe Löslichkeit der Thouerde des eisenfreien Kaolins in kochender Salzsäure, während sich die Thonerde der in Frage kommenden Verbindungen bedeutend löslicher zeigt, entsprechend der leichteren Zersetzbarkeit und Verwittern ugsfähigkeit aller eisen- haltigen Verbindungen. Schon E. Läufer und F. Wahnschaffe1) zeigen, dass die bei der Thonbestiminuug gelöste Menge Kiesel- säure nach der FoRCHHAM.MER’schen Formel bei den diluvialen *) Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thü- ringischen; Staaten, Bd. III, Heft 2, S. 40 und 41. in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 9 Bildungen mehr der Summe von Eisenoxyd und Thonerde, als der Thonerde allein entspricht. »Es ist daher anzuuehmcu. dass in dieseu thonigen Bildungen ein Theil des Eisenoxyds vicariirend für die Thonerde eintritt. Dem ist nun allerdings entgegen zu halten, dass sich bei der chemischen Analyse eisenfreier Kaoline durchaus nicht ein stetiges Verhältnis« zwischen Kieselsäure und Thonerde nach der FoRCHHAMMERscheu Formel ergeben hat. Fesca glaubt, dass die in kochender concentrirter Salzsäure lösliche Thonerde zeolithartigen Bildungen angehöre. Nun wird O O O von der Salzsäure bei allen diluvialen Bodengattungen ungefähr die Hälfte der Thonerde gelöst, die man bei der Thonbestimmung erhält. Es lässt sich da schwer erklären, dass genau die eine Hälfte der Thonerde Zeolithen, die andere Hälfte der sogen. Thon- substanz, also zwei verschiedenen Verbindungen augehören sollte. Da nun einerseits die in Salzsäure lösliche Thouerde nicht gut den kaolinartigen Thonen angehören kann , weil sich diese als in Salzsäure wenig löslich erwiesen haheu, so könnte man, um anderer- seits die Lösung der doppelten Menge Thonerde bei der Thonbe- stimmung zu erklären, annehmen, dass cotnplicirter zusammenge- setzte Silicate vorliegen, bei denen die eine Hälfte der Thonerde stärker gebunden ist, als die andere. Und zwar dürfte die in Salzsäure lösliche Thouerde iu engerer Biudung mit Eisenoxyd, Kalk oder Magnesia, die schwerer lösliche mit Alkalien stehen. I >ies entspräche ungefähr der Zusammensetzung eines hier unter- suchten chinesischen Thoues, der bei geringen Eisenoxyd-, Kalk- uud Magnesia-Mengen nur wenig Thouerde bei Salzsäureaufschluss in Lösung gehen liess, beim Aufschluss mit verdünnter Schwefel- säure im Rohr seine gesammte Thouerde nebst den noch vorhan- denen Alkalien. Auch bei unseren diluvialen Bildungen zeigten sich bei der Nährstoffanalyse die Alkalien im Vergleich zum Ge- sammtgehalt am wenigsten löslich. Mau köunte sich diese zeolith- artigen Körper, um die verschiedene Löslichkeit und die aus diesem Grunde vermutblich verschiedene Bindung ihrer Thonerde zu erklären, ähnlich wie den Anorthit aus Natronfeldspath dadurch entstanden denken, dass im Muttergesteiu ein Si durch Al ersetzt wurde. Die von P. Groth und U. Brauns für Auorthit aufge- 10 R. Gans, Die Bedeutung der Nährst offanalyse stellten Structurformeln würden I »eitle das verscliiedeue Verhalten der Thonerde begründen: Si P. Gkoth. 0 Al $ R. Brauns. Si- 0 Al 0 0 0 0 0 O A1=0 (. > A' 0 1 0 0 Si 0 Ca »i 0 Ca Wie wir unten bei der Stickstoffabsorption sehen enthalten diese zeolithartigen Körper auch Kalk. Wenn wir uns nun diesen Kalk weiter durch Berührung mit eisenhaltigen Lö- sungen zum The il durch Eisen ersetzt denken (entsprechend dein Verhalten des Kalkes, Eisen in seinen gelösten Verbindungen zu verdräugen), so würde eine derartige Zusammensetzung am besten den vorliegenden Verbindungen entsprechen. Auf Grund dieser Beobachtungen, dass die Nährstoffanalyse uns sehr gut den Gehalt an Thon oder an den in den feinsten Theileu enthaltenen wasser- und thonerdehaltigen Silicaten und damit den Verwitterungszustand des Bodens anzeigt, unternahm ich die systematische Zusammenstellung der Bodenarten, insbe- sondere der Sand-, Lehm-, Mergel- und Thouböden, nach ihrem Gehalte au der Thonerde der N&hrstofflösung. In der That haben sich die Erwartungen erfüllt, der Thouerdegehalt der Nährstoff- bestimmung ist sehr geeignet, alle Bodenarten, deren unterschei- dende Merkmale auf einem verschiedenen Sand- und Thongehalt beruhen, genau zu classiticireu. Nach der Tabelle der Nährstoff- aualysen würde man also — die Mehrzahl der agronomischen Be- nennungen zu Grunde gelegt — einen Boden bezeichnen als Sandboden hei einem Gehalte von 0 — 0,75 pCt. Thonerde, » Lehmigen Sandboden bei einem Gehalte von 0,75 — 2,0 pGt. Thonerde, in agronomischer und geognostisoher Hinsicht. 11 als Sandigen Lehm- oder Thonboden bei einem Gehalte von 2,0 — 3,0 pCt. Thonerde, » (sch wach -sau diger) Lehm- oder Th onb öden bei einem Gehalte von 3 pCt. und darüber Thonerde. Beim Nachgehen dieser Tabelle finden wir, dass es ohne che- mische Untersuchung nicht immer möglich war, auf Grund seiner physikalischen Eigenschaften den Boden in agronomischer Hin- sicht genau zu elassiticiren, die chemische Analyse ist in dieser Hinsicht entschieden präciser und deshalb cmpfehlenswerther. Die physikalischen Eigenschaften, besonders die Bindigkeit, werden ausserdem häufig durch den Humusgehalt, durch grösseren oder geringeren Gehalt an hygroskopischem Wasser, durch rascheres oder langsameres Eintroeknen des Bodens beeinflusst, Täuschuugs- quelleu, denen die chemische Analyse nicht unterworfen ist. Vergleichen wir nun die Resultate der Schlämtnatialyse , ins- besondere der thouhaltigeu Theile, mit dem Gehalte au Nährstoff- thonerde, so sehen wir auf den ersten Blick, dass die ersteren sich in keiner Weise den letzteren nnpasseu. Es war dies vorauszu- sehen, da ja die Schlämmapparate nach Schöne und auch anderer Constructionen bei den thouhaltigeu Theilen sowohl Thon wie allerfei usten Staubsand übergehen lassen und das Mischungsver- hältniss der beiden in den Böden sehr verschieden ist, wie schon in früheren Abhandlungen von Orth, Behendt und in der Laufkk- \Vahn80U affe 'sehen Bodeuuntersuchung ausgeführt worden ist. Von den thonhaltigen Theilen würde eveutuell noch der Humus- gehalt abzuziehen seiu, da der Humus ebenfalls mit den feinsten Theilen übergeht. Bei unseren Untersuchungen stellte es sich heraus, dass es absolut nicht gleichgültig ist, welchen Durchmesser ein Schlämmtrichter in seinem cylindrischen Theile habe, wenn nur die Schlämmgeschwindigkeit genau eingestellt werde. Appa- rate mit verschiedenem Schlämmtrichter- Durchmesser geben bei gleichem Boden verschiedene Resultate. Es ist daher unbedingt noth wendig, dass alle Schlämmtrichter zur Bestimmung ein und derselben KorngrÖsse genau denselben Durchmesser führen, um den W erth uuserer mechanischen Analysen in vergleichender Hinsicht aufrecht zu erhalten. 12 R. Gans, Die Bedentnng der N&hrstoffanalyse Die Zahlenreihen der Wassercapacität geben uns die Gramme Wasser an, die 100 g Boden bei Berührung mit Wasser aufzu- nehmen vermögen. Die Wassercapacität steigt bei den einzelnen Bodenklassen mit dem Iluinusgehalte, geringe Mengen Thon er- höhen dieselbe nicht, im Gegentheil ist sie bei reineren Sanden etwas grösser, als bei schwach lehmigen. Wir finden z. B. bei 22 reinen Sauden im Durchschnitt die Wassercapacität = 21,6, bei 22 schwach lehmigen Sauden mit genau entsprechendem Hu- musgehalte nur = 10,2. Grössere .Mengen Thon jedoch, von circa 2,5 pCt. Thonerde an, wirken vergrössernd ein. Man kaun diesen scheinbaren Widerspruch vielleicht dadurch erklären, dass mau an- nimmt, dass bei den reineren Sauden die Zwischenräume (Capillar- räuine kann man sie wohl kaum nennen) zwischen den einzelnen Sandkörnchen doch noch klein genug sind, um mit capillarer Kraft das Wasser aufzusaugeu, während die schwach lehmigen Sande deswegen weniger Wasser in ihren Zwischenräumen aufzunehmen vermögen, weil dieselben schon zum geringeren oder grösseren Theile mit Thon ausgefüllt sind. Die Bestimmung der Wassercapacität ist im Laboratorium wohl kaum genau und den natürlichen V erhältnissen entsprechend auszuführeu, wie schon Wahnschaffe. Heinrich und andere be- tonen. Schon die Frage, wie .soll der Boden dazu benutzt werden, ob pulverförmig durch Zerreiben mit dem Gummipistill oder in Krüinelstructur. ist zweifelhaft. Vollständig pulverförmig wird er auf dem Felde nie sein, bei Krüinelstructur müsste der proceutische Gehalt und die Grösse der Krümel immer genau bestimmt werden, die natürlich je nach der Art des Trocknens sehr verschieden aus- falleu können. Für wissenschaftliche Untersuchungen würde wohl die Pulverform zu wählen sein , da wir den Boden hierbei immer in derselben Form erhalten, für praktische Zwecke ist die natür- liche Form auf dem Fplde vorzuziehen und zugleich mit grösseren Quantitäten Boden auszuführen. Nach Ansicht des Verfassers ist es aber für den Laudwirth von noch grösserem Interesse zu er- fahren, wieviel Wasser sein Acker bei trockenem Wetter zurück- zuhalteu, als wieviel Wasser derselbe bei Berührung mit Wasser aufzunehmen vermag. Denn mit der Aufnahme des Wassers ist in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 13 noch nicht gesagt, wieviel Wasser er nacli Aufhebung der Berüh- rung zurückzuhalten im Stande ist. Das Wasser nun, dass der lufttrockene Boden zurfickzu halten vermag, erhalten wir bei der Bestimmung des hygroskopischen Wassers. Es soll von vornherein zugegeben werden, dass die Menge des hygroskopischen Wassers verschieden ausfalleti wird, je nach der Temperatur und dem Wassergehalte der Luft, bei welchem der Boden getrocknet wurde. Doch sind die dadurch entstehenden Unterschiede nicht so bedeutend, dass sie für praktische Zwecke in Frage kommen. Die tabellarische Uebersicht der bei den ver- schiedensten Temperaturen und Wassergehalte der Luft getrockne- ten Proben giebt dein Verfasser darin Recht. Der Gehalt an hy- groskopischem Wasser steigt im Boden mit dem Humus- und dem löslichen Thonerdegehalte dergestalt, dass bei den humoseu Böden, die arm sind an löslicher Thonerde, der hygroskopische Wasser- gehalt ungefähr den 3. bis 4. Theil des Humusgehaltes ausmacht, dann aber bei steigendem Thonerdegehalte eine immer grössere \ erhältuisszahl annimmt, bis schliesslich hei den humoseu Lehmen und T honen (mit hohem Thonerdegehalte), der Gehalt au hygro- skopischem Wasser den Gehalt an Humus übersteigt. Mit anderen Worten, ein höherer Gehalt an löslicher Thonerde wirkt stärker und günstiger auf die Vermehrung des hygroskopischen Wassers als ein höherer Gehalt an Humus. Auch die Glühverlustzahlen schliessen sich den Steigungen des Gehaltes au löslicher Thonerde an. Wir können dies noch deutlicher erkennen, wenn wir nur die hutnusfreien oder wenigstens humusarmen Böden mit einander vergleichen. Höherer Humus- gehalt vermehrt ebenfalls den Glühverlust, doch können wir dabei nicht entscheiden, wieviel von dem Mehr dem chemisch gebunde- nen Wasser und wieviel davon den nicht zur Bestimmung oder nicht zur Berechnung gelaugten organischen Substanzen zu Gute kommt. Die Wahrscheinlichkeit spricht allerdings dafür, dass mit dem Humusgehalte auch der Glühverlust steigt, da durch die bei der Oxydation des Humus entstehende Kohlensäure tiefer greifende Zersetzungen und chemische Umsetzungen im Boden stattfinden die erfabruugsgemäss den Gelmlt an chemisch gebundenem Wasser 14 R. Gans, Dio Bedeutung der Niihrstoffanalyse vermehren. Berechnet wird der Humus durch Multiplication der hei der I lumusbestimmting gefundenen Kohlensäure mit der etwas willkürlich angenommenen Durchschnittszahl 0.471. Wir können aber nicht mit Bestimmtheit behaupten, dass der Humus durchaus gleichartig in den verschiedenen Bodenarten zusammengesetzt ist. Der Humus, resp. die Humussäuren werden im Allgemeinen um so leichter verbrennen, je mehr Basen sie im Boden zur Bildung humussaurer Salze vorfiuden. Die Sandböden werden daher vor- wiegend Humus und Humussäuren, die Lehm und Thonböden dagegen humussaure Salze aufweisen. Diese beiden Formen des Humus dürften kaum gleiche Zusammensetzung und gleichen Kohleustoffgehalt führen. - Ein höherer oder niederer Kalk- gehalt kann auf den Glühverlust der Sandböden naturgemfiss wenig Einfluss ausüben, weil hier aus Mangel an thonhaltigen Theilen keine Gelegenheit zur Bildung von kalk- und wasser- haltigen Zeolithen gegeben ist. Aber auch bei den an löslicher Tbonerde reichen Lehm- und Thonböden macht sich kein grosser Unterschied bemerkbar. Es ist dies leicht erklärlich, weil die Differenz im Gehalte au chemisch gebundenem Wasser bei den kalkhaltigen Zeolithen und bei den durch weitere Verwitterung daraus eventuell entstehenden, entkalkten Thonen sehr gering ist. Der Stickstoffgehalt im Boden fällt und steigt mit dem Hu- musgehalt. Schon C. Schmidt1) fand, dass der Stickstoff dem Humus-, resp. dem Kohlenstoffgehalte im Boden folge. W. Wolf's Untersuchungen2) ergabeu einen Stickstoffgehalt von 4.3 — 11.9 pCt. des Humus, während HlLGARD8) in der ariden Region sogar einen solchen von 19pCt. ermittelte. Ein humusfreier Boden hat nur sehr geringen Stickstoffge- halt, sei er nun Sand- oder Thonboden. Bei Humusgehalt ist es jedoch für den Stickstoffgehalt durchaus nicht ohne Bedeutung, ob der Boden ein Sand-, oder Lehm- und Thon-Boden sei. Bei einem reineren Sandboden enthält der Humus circa 2 — 5 pCt. Stickstoff’, wenn wir dabei annehmen, dass der Stickstoff’ in seiner ') Agricult. Jahresberichte 23 (1880), S. 6. ^ Landwirthschaftl. Jahrbücher, Bd. 2, 1873, S. 38!). 3) Forschungen auf dein Gebiete der Agriculturphysik, Bd. 17 (1894), S. 478. in agronomischer und geognostiseher Hinsicht. 15 Gesammtheit den II umusverbin düngen angehört, was ja in Wirk- lichkeit. nicht der Fall ist, bei Lehm- und Thon-Böden mit hohem Gehalte an löslicher Thonerde steigt jedoch der Stickstoffgehalt des Humus bis y 7 » Lehmen uud Thoneu * 27 » sandigen Lehmen und Thonei * 60 » lehmigen, tbonigen Sauden * 50 » Sauden Ä 25 » Schlicken 10 1,70 10 1,49 10 1,30 10 1,33 10 1,33 10 0,(58 Jahrbach 1902. 34 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Bei dem Verwitterungsprocess vom Mergel zum Lehm geht also Kali verloren, eine Folge der Auslaugung der zeolithartigen Bildungen mit dem bei der Verwitterung entstehenden, sauren kohlensauren Kalk enthaltenden Wasser. Der Febergangsprozess vom Lehm zum sandigen Lehm und vom sandigen Lehm zum lehmigen und reineren Sand konnte aus Mangel an Kalk diese kalkhaltigen Lösungen in nicht so starkem Grade oder überhaupt nicht mehr entstehen lassen, daher geringerer oder gar kein Ver- lust an Kali. Auf ähnliche Ursachen — die häufige, längere Zeit anhaltende Auslaugung mit (wenn auch gewöhnlich nur kalk- armen) Flusswasser — ist vielleicht, der noch stärkere Kaliverlust der Schlicke zurückzuführen. Die Zeolithe tauschen anscheinend bei diesem Auslaugungsprozess ihr Kali gegen den Kalk der Ge- wässer ein. 17. Das sowohl bei der Nährstoff- als bei der Thonbestimmung sich zeigende constante Verhältniss von löslicher Thonerde zum löslichen Eisenoxyd der Lehme, Thone, Mergel u. s. w. zeigt uns die grosse Gleich mässigkeit des vorliegenden Materials, insbeson- dere des Oberen und Unteren Diluviums an. Es lehrt uns ferner, dass hei dem Verwitterungsprozess vom Mergel zum Lehm im Allgemeinen kein Eisen verloren geht, und lässt uns bei Aenderuugen in diesem constanten Verhältnisse Eiseubewegungeu in Profilen erkennen, welche auf anderem Wege garnieht oder schwer nachweisbar sind. 18. Dieses constante Verhältniss lehrt uns, dass bei Ilumusar- mutli eine Eisenbeweguug durch das nur einen geringen Theil der Kohlensäure der Luft führende Uegeiiwasser nicht oder nur im geringeren Grade möglich ist, weil sofort eine Oxydation und Wiederausfällung des Eisenoxyduls durch den mitgelösten Sauer- stoff der Luft stattfindet, abgesehen von dem Sauerstoff der Luft, welchem die Beschaffenheit des Boden-Materials ein Eindringen in den Boden gestattet. Bei humusarmen schweren Böden und bei grösserem Kalkge- halt würde in folge der Wiederausfällung von etwa gelöstem Eisen- oxydul durch Kalk oder andere Basen eine Eisenbewegung eben- falls unmöglich sein. in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 35 Nur ein stärkerer Humusgehalt, verbunden mit einer genü- genden Menge feinster Theile, ist im stände, eine Eisenbewegung hervorzu rufen, weil a) der Kohlensäuregehalt des Bodenwassers sehr stark durch die Vermoderung des Humus oder der humussauren Salze ver- mehrt und somit die Lösung von Eisenoxydul begünstigt wird, b) der Humus den Sauerstoff der Luft zu seiner Oxydation absorbirt und somit das Eiseuoxydul vor gleichem Schicksal bewahrt, c) weil die Humussäuren im stände sind, vorhandenes Eisen- oxyd zu Oxydul zu redticireu und so lösungsfähig zu machen, d) die feinsten Theile ein Eindringen der Luft in den Boden verringern. Das Eisenoxydul kann also unter diesen Umständen gelöst bleiben und geht mit dem Wasser in die Tiefe ab. Trifft es hierbei auf kohlensauren Kalk, so wird das saure kohlensaure Eisenoxydul zersetzt, scheidet sich als kohlensaures Eisenoxydul ab und saurer kohlensaurer Kalk geht in Lösung. Infolge dessen war es häufig möglich, bei den oberen Schichten des Mergels im Untergrund eine Anreicherung an Eisen festzustellen. Kalkgehalt wirkt also einer Bewegung des Eisens entgegen, Humusgehalt begünstigt sie. Wenn der Kalk jedoch bei Ueber- sclmss von Humus in humussauren Kalk verwandelt ist, so scheint er seiue hemmende Fähigkeit einzubüssen. 19. Bei der Zusammenstellung von 39 Mergelnährstoftaualysen ergab es sich, dass die Mergel sehr geringe Unterschiede in Be- zug auf lösliche Phosphorsäure und Kali aufweisen. Es wird also bei ihnen nur eine Bestimmung des kohlensauren Kalkes von Nutzen sein, für Phosphorsäure und Kali können Durchsclmitts- werthe angegeben werden. 20. Da der kohlensaure Kalk um so wirksamer ist, je feiner er im Boden vertheilt werden kann, so empfiehlt es sich, neben der Kalkbestimmung im Feinboden (0 — 2 Millimeter Korngrösse), auch eine solche von den thouhaltigen Theilen (0 — 0,05 Milli- meter Korngrösse) auszuführen. 36 R. Gans, Die Bedeutung der Nährst offanalyse Tabelle Al. ■?, ' ? Messtischblatt Geognost-Agronom. Bezeichnung; Tiefe der Entnahme in Decimetern Thonerde der Nährst« >)V- | analyse Thonerde der Thonbe- stiinmung Thon- haltige Th eile 1 : 260 Zehden asl ST Ackerkrume 4,3 9,4 79,0 2 , 261 » asl ET Urkrume 3 5,3 11,7 90,4 3 j 263 Oderberg asl ET Ackerkrume 1 5,7 11,4 92,2 4 264 » asl ET Urkrume 2 5,8 12,1 93,2 5 ! 266 Neu-Trebbin asl 11 1’ Ackerkrume 1 6,2 11,9 85,8 G 267 » asl T Urkrume 3 7,7 14,1 97,6 7 275 » asl HST Ackerkrume 1 5,5 10.6 86,2 8 276 » asl T Urkrume 2,5 5,9 10,9 82,2 9 291 asl HL Ackerkrume 1 4,6 7,8 59,8 10 298 i Letschin sl HT Ackerkrume 0 —1 5,1 9,9 86,4 11 299 * sl HT Urkrume 1 -2 1 5,1 10,4 87,0 12 302 sl 11T Ackerkrume 0—1 6,3 10,7 83,2 13 303 sl HT Urkrume 2 — 3 5,7 10,4 83,0 14 305 » slEHT Ackerkr 0-1,5 4,3 9,4 75,0 15 ! 306 sl EIIST Urkrume 1,5 — 3 5,1 9,5 1 77,2 ic 535 Fahrenholz dh KT Ackerkrume 0—2 5,1 9,5 83,6 17 536 dh KT Urkrume 5 5,6 10,9 98,4 18 541 Woldegk bh LT Ackerkrume 0 — 2 3,5 7,4 69,2 19 1 542 » rih L Urkrume 2—3 4,2 9,2 80,2 20 378 Fiddichow asl ST Wiesenkrume 1 — 2 4,8 7,8 84,6 21 549 Fahrenholz dmsTKO 1,0 2,7 69,0 22 . 898 Bernstein bah (3KT Untergrund 5—6 4,6 11,5 92,8 23 899 » bh HT Ackerkrume 0—1 6,3 12,5 70,4 24 900 » bh KT Untergrund 8—9 6,5 13,2 88,0 2 5 902 » bh KT Ackerkrume 0 — 1 5,0 10,1 80,2 26 903 » bh KT Untergrund 4 — 5 5,0 10,8 90,2 27 1060 Klonowo fhnHLS 2 | 1,5 2,9 25,6 28 | 1063 Angerburg bh T Oberfläche 4,9 10,0 87,9 29 1065 | » bah T Ackcrkr-Oberfläche 4,0 8,0 75,6 Die Thonerde der Nährstoffanalysen ist ungefähr die Hälfte der Thonerde der Thonbestimmung bei Diluvialböden und Alluvialböden. in agronomischer und geognostischer Hinsicht. Tabelle A2. 37 A Ä V Messtischblatt Gei »gnost, -Agronom. Bezeichnung Tiefe der Entnahme in Decimeteru Thonerde der Nährstoff- analyse Thoncrdo der Thonhe- stimmung Thmt- haltige Theilo 1 122 Straussberg ihn II LS Ackerkr 0 — 3 1,0 1,8 27,1 2 125 chnllLS » 0-2 0,8 0,9 12,2 3 141 Möglin 0m 11 LS » 0-1,5 1,1 2,1 27,4 4 153 Müncheberg d ms TI IS » 0—2 1,1 1,8 47,1 5 156 » 0m HSL » 0 — 2 2,3 4,1 36,6 6 177 Zehderi ctfc 11 TS » ? 1,4 2,1 46,9 7 178 » idiTS Urkrume 4 1,3 2,1 48,9 8 200 Pollnow 0m LS Ackerkrume 0 — 2 1,1 1,7 28,0 9 201 i m LS Urkrume 2 — 10 1,8 2,8 28,1 10 202 0m SL Untergrund 10 — 15 2,3 3,5 28,4 11 234 Bietikow li LSH Ackerkr 0 — 2 1,1 2,3 28,4 12 272 Neu-Trehbin asl HST » 1 4,1 7,2 50,7 13 308 Letschin sl H0T » 0 — 1 2,5 4,5 45,0 14 309 Uchtdorf Gm HLS Oberfläche 1,0 1 1,2 31,3 15 312 » 0m HLS Ackerkr- Obertl. 0,9 0,9 22,8 IG 326 » asl I1ST Ackerkr 3— 4 4,9 13,5 86,5 17 376 Fiddichow asl 11 TS Wiesenkr 1 — 2 1,2 2,1 20,6 18 294 Letschin sl 1 1 LS Ackerkrume 0—2 1,0 1,7 17,2 19 296 » sl 1 ILS » 0—1 0,9 2,0 19,7 20 577 Sady 0m HLS 3 1,0 2,1 25,8 21 583 Obornik 0m LS OberkrumoO— 2 1,3 2,6 30,0 22 589 Wargowo 0m HLS » 0—3 0,9 1,6 23,2 23 714 Stolpe 0nt SL Untergrund 8 2,0 3,0 20,0 24 715 » 0rn SM » 13 1,0 2,9 41,6 25 718 » dms TI TS Ackerkrume. ? 2,0 2,8 50,8 2G 719 » dms T(5 2 3,2 i 5,1 72,9 27 720 » dms TIv(a 15 2,0 4,8 95,4 28 722 » 0m SL 6 3,1 5,3 47,8 29 723 » 0m SM 12 2 2 4,2 50,8 ObigeZahleu (Tabelle A 2) sind nicht direct vergleichbar, weil hierlici die Nsihrstoffanalyse vom l'einbtnteii (unter 2 Millimeter), die Tlnuibestiimniing aber w>m Schliimmi>mluct (unter 0,0fi) ansgefllhrt wurde, und daher die Thembostitnnumg erst auf Koinbnden iimgoree.lmcd werden musste. Kiue Umreclniuiig ist auf die Voraussetzung begründet, dass die Knrn- grOssen über 0,0ä Millimeter keine Thonerde und Klsem>x\d an die Sehwofelfiäure bei der rininbestimmnug abgeben, eine Vormuthiutg, welche aber irrig ist, wie uachgewieseii wurde. Wir werden also im Allgemeinen bei der Tie m erde der Tlentüestimntung zu niedrige Wort ho vartlnden. 38 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Tabelle B. Messtischblatt c Nährstoff- y. £ 13 Geognost.-Agronom. Bezeichnung Ackerkrume - A, Urkrunu* I r, Untergrund - Uni Je C & < tc = ! CaO Humus tfj 1 312 Uchtdorf r)m 11 LS A 26,3 2,2 0,35 0,16 1,02 0,09 2 195 Lessen, Abschlämmmassen 0 26,8 3,0 1,58 0,22 0,55 0.03 3 309 Uchtdorf Om 11 LS A 32,3 j 3,0 0,31 0,22 1,47 0,12 4 589 Wargowo 0m 11 LS A 28,3 3,9 0,45 0,19 1,01 0,09 5 ' 200 Pollnow Om LS A 15,8 4,2 0,12 0,07 2,38 0,09 6 1 294 Letschin sl 1 1 LS A 26,3 •1,2 0,32 0,10 1,42 0,10 7 > 153 Möncheberg TIIS A 22,4 4,5 0,10 0,12 0,63 0,01 8 295 Lctschin sl 11 LS A 25,4 5,0 0,22 0,11 1,29 0,11 9 577 Sady Om II LS A 27,7 5,1 0,18 0,17 0,10 0 02 10 178 Zehden dli TS Ur 36,9 5,2 0,23 0,12 0,38 0.03 11 376 Fiddichow aslllTS A 55,1 5,2 0.34 0,10 1,17 0,14 12 j 177 Zehden dh HTS A 39.8 5,4 0 31 0,15 1,13 0,07 13 234 Bietikow h LSH A 33,1 5,7 0,46 0,22 1,16 0,08 14 141 Möglin H LS A 21,8 5,8 0,11 0,12 1,13 0,05 15 480 Neuenburg Om M Unt 48,6 5.9 9,6 CaC03 - — j — 16 ; 483 » dm M 40,3 5,9 9,2 CaC03 — — — 17 583 Obornik Om LS A 35,0 6,6 0,24 0,23 1,41 0,09 18 477 Neuenburg Om SM Unt 51,9 6,8 14,5CuC03 - — 19 479 » Om SM Ur 55,1 6,9 (?) — — ! 1 — 20 718 Stolpe dms HTS A 55,4 7,0 1,89 0,23 0,59 0,01 21 201 Pollnow Os HS Ur 12,9 7,0 0,08 0,18 0,10 0,01 22 , 202 » Om SL Unt 15,8 1 8,8 0,07 0,23 0,09 0,01 23 492 Garnsee dm M Unt 82,3 10,6 6,7 CaC03 — — — 24 25 156 482 Müncheberg HSL Neuenburg dm SL A 59,2 80,4 10,6 11,4 0,68 0,32 1,75 0,11 26 514 Hohenfinow asl A 71,5 11,4 — — 2,13 — 27 308 Letsch in sl I IST A 79,1 11,5 0,48 0,17 2,17 0,17 28 476 Neuenburg Om SL Ur 81,2 12,7 — — — — 29 719 Stolpe dms T (5 Ur 92,4 12,8 0,32 0,32 0,30 0,02 30 1 473 Neuenburg asl L Unt 86,1 13,0 — — 0,44 0,08 31 502 Hohenfinow asl A 75,6 13,3 - — 1,90 j — 32 722 Stolpe Om SL Unt 76,9 13,3 0,44 0,46 0,28 ; 0,03 33 326 Uchtdorf asl HTS A 122,5 13,5 0,99 0,39 2,18 0,20 in agronomischer und gcognostischer Hinsicht. 35) Messtischblatt ’cz o Ü ? Nt Ihrstoff- y. Geti^nnst. •Agronom. Bezeichnung 7. r~ s “ •i i 1 cc 5 Ackerkrume = V, Vrkruine Untergrund — l’nt = Vr, 7 33 ^ & = CaO ä Stioksl 34 ] 511 Hohenfinow asl A 81,2 13,9 — - 2,48 35 45)0 Garnsee f>m M Unt 89,8 14,4 8,3 CaC03 - - — 3(5 272 Neu-Trebbin asl 11 ST A 91,7 18,2 0,52 0,22 3,59 0,22 37 510 Hohenfinow asl A 104,3 18,9 — — 2,96 — 38 541 Woldegk 8h LT A 68 8 19,0 0.44 0,55 1,81 0,16 30 486 Neuenburg asl 107,0 19,2 — - i 0,85 0,11 40 471 » asl T Unt 116.6 19,6 — - i 0,53 0,07 41 291 Neu-Trebbin asl HL 108,8 19,7 0,86 0,28 4,32 0,28 42 378 Fiddichow asl ST A 115,3 1 19,6 0,63 0.3 1 3.21 0,31 43! 542 Woldegk Ölt LT Ur 87,3 23,2 0.40 0,58 0,92 0,10 44 260 Zehden asl ST A 103,5 23,7 0,i4 0,26 3,01 0,23 43 305 Letschin sl FHT A 99,4 23,7 1,37 0,42 4,44 0,36 46 306 » sl EHST Ur 108,3 23,9 1,40 0,40 j 2,96 0,27 47 298 sl HT A 126,3 25,0 1,38 0 34 3,97 0.30 48 303 » sl HT Ur 129,9 26,2 0,97 0,37 | 3,98 0,27 49 29!) » sl HT Ur 124,7 2-;, 3 1.41 0,32 4,82 0,. i. > 50 275 Neu-Trebbin asl HST A 117,8 26,8 0.79 0,77 7,62 0,46 51 j 302 Letscbiu sl HT A 131,4 26,9 0,86 0,36 5,66 0,40 52 512 Hohenfinow äsl A 135,7 28,5 — — 21,87 - 53 263 Oderberg asl ET A 112,9 28,8 0,74 0,38 3,38 0,23 54 508 Hohenfinow asl A 115,1 29,1 - — 2,84 - 55 505 » asl A 121,7 29 3 — 3,27 — 56 506 » asl A 115,8 29,3 — — 8,76 — 57 261 Zehden asl ET Ur 117,8 29,5 0,63 0,34 2,28 0,18 58 266 Neu-Trebbin asl HT A 1 27,4 30,1 0,99 0,43 4,69 0,84 59 264 Oderberg asl ET Ur 1 12.9 30,6 0,79 0,40 2,17 0,17 60 503 Hohenfinow asl A 130,4 30,7 — — ! 3,57 — 61 497 Garnsee dh MT Unt 118,3 30,8 15,4 CaCOs — | - — 62 731 Stadt Graudenz r)h T Unt 115,1 31,3 — — 0,50 — 63 504 Hohenfinow asl A 130,7 32,0 — — 3,10 — 64 507 » asl A 128,2 33,0 — — 4,17 — 65 501 » asl A 138,8 33,2 — — 3,83 — 66 509 » asl A 144,3 34,1 — — 10,08 I — 67 513 * asl A 153,0 34,6 — — 7,81 — 68 267 Nou-Tivbbin asl T Ur 1 46,5 35,6 1,17 0,43 2,12 0,19 40 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse P rofil-N ährstoffanaly sen (Eiseilbewegung.) Buch-No. Messtischblatt Gcogn.-AgrOK. Bezeichnung j ® Tiefe der KnMiuhme * § in Perimetern = c aj r Ackerkrume - A :L. — 1'rkrume = l'r w -l riiterjiruml — Gut 1) & - £ Kalk y 55 Kali Glühverlust Humus L* rr* ^ Z) * $ c i 2 o f. H 2 o - N A 177 Zehden r)h 1ITS ? A 1,63 1,44 0,08 0,31 0,30 0,15 0.06 1,19 1,18 (10: 11,3 178 » fdi TS 4 Ur i 1,51 1,30 0,06 0,23 0,27 0,12 0,06 1,02 0,38 (l0: 11,6 200 Pollnow 8m LS 0-2 A 1,04 1,08 0,05 0.12 0,13 0,07 0,06 1,11 2.38 10: 9,6 O' 1 201 » 8m LS 2-10 A 1,58 1,82 0,' 6 0,08 0,35 0,18 0.06 1,05 0,10 10: 8,7 202 8m SL 10-15 A 1,99 2,26 0,06 0,07 0,44 0.23 0,11 1,33 0.09 [10: 8.8 237 Polssen 8s S 2 A 0,81 0,66 0,08 0,49 0,20 0,11 0,08 0,62 0,78 '10: 12,3 • • 1 238 » 8s S 4 Ur 1,24 0,67 0,09 0,59 0,25 0.14 0,07 0,61 0,17 10: 18.5 1 239 » 8s S 10 Unt 0,79 0,39 0,07 3,56 0,16 0,08 0,09 0,42 0,05 [ 10 : 20,3 o 260 Zehden asl ST 1 A 4,48 4,26 0,35 0,54 0,79 0,26 0,08 4,26 3,01 v 10 : 10,5 1 261 » asl ET 3 Ur 5,17 5,31 0.40 0,63 0,92 0,34 0,09 4,80 2,28 1 10 : 9,7 o 263 Oderberg asl ET 1 A 5,33 5,69 0,39 0,74 1,01 0,38 0,10 4,81 3,38 jlQ: 9,4 264 » asl ET 2 Ur 4,93 5,80 0,35 0,79 1,06 0,40 0,12 5,14 2,17 [lO : 8,5 o 266 Nea-Trebbin asl HT 1 A 4,59 6,1!) 0,29 0,99 0,76 0,43 0,42 5,81 4,69 110: 7,4 267 » asl T 3 Ur 5,18 7,72 0.14 M7 0,99 0,43 0,34 6,90 2,12 [10: 6,7 269 Neu-Trebbin asHLS 1 A 0,97 1,32 0,10 0,18 0,20 0,10 0,04 1,43 2,36 ^10: 7,3 l 270 » as GS 3 Ur 0,53 0,59 0,05 0,07 0,14 0,06 0,04 0.66 0,60 f 10: 9 0 ( 272 Neu-Trebbin asl HST 1 A 2,52 4,15 0,31 0,52 0,62 0,22 0,10 3,97 3,59 j!0 : 6,1 273 » aslHET 3Ur 2,66 4,54 0,13 0,56 0,68 0,19 0,11 3,49 1,40 [10: 5,9 ^ <> 275 Neu-Trebbin asl HST 1 A 3,81 5,47 0,18 0,79 0,77 0,33 0,14 5,87 7,62 (10: 7,0 276 » asl 2,5 Ur 3,74 5,90 0,08 0,76 0,74 0,31 0,13 4,68 2,37 [l0: 6,3 278 Neu Trebbin ak HSK 1 A 1,55 0,32 0,19 21,39 0,62 0,13 0,19 3,26 5,60 '10:48,4 279 » ak HK 3 Ur 1,11 0,41 0,17 27,65 0,64 0,13 0,20 3,50i 4,80 10:27,1 1 280 » akK 10 Unt 0,97 0,38 0,09 18,36 0,68 0,12 0,16 1,67 6,77 [10: 25,5 OO Neu-Trebbin D S 4 A 0,33 0,37 0,03 0,04 0,10 0,05 0 031 0,40 0,44 (10: 8,9 • OO to 1) S 3 Ur 0,35 0,38 0,05 0,04 0,12 0,06 0,03 0,40 0,21 (10: 9,2 in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 41 Messtischblatt o Geogn.-Agron. Bezeichn unjr 1 "Z Zi .2 i w © X Tiefe der Entnahme 1 X u u 1 ~ T! y- Ü c Buch-No. in Docimeteru = A 3 i l ~c : ~ 1 1 s = 4 Ackerkrume A V2 — «3 :3 1 A l'rkruiiie - fr 1 ~ 1 r* ^ 1 1 — 1 T, r* £ Untergrund Unt > ? ( 284 Neu-Trebbin das HS 1 A 0,56 0,59 0,09 0,10 0,15 0,06 0 03 0,68 0,90 (10: 9,5 ( 285 » das S 3 ür 0,64 0,66 0,05 0,07 0,17 0,06 0,03 0,55 1 0,15 (lO: 9,7 ( 291 Neu-Trebbin asl HL 1 A 2,56 4,64 0,14 0,86 0,59 0.28 0,30 4,43 4,32 (10 : 5,5 ( 292 > asl HL 3 Ur 2,43 4,22 0,11 0,76 0,55 0.22 0,23 4.09 3,13 (lO: 5,8 ( 298 Letschin sl HT 0-1 A 4,33 5,06 0,26 1,38 0,97 0,34 0,12 5,62 3,97 (>10: 8.5 ^ ( 299 » sl 11 T 1-2 Ur 4,13 5,11 0,26 1,41 1,05 0,32 0,12 5,77 4,32 (lO: 8,1 ( 302 Letschin sl HT 0-1 A 3,97 6,34 0,19 0,86 0,89 0,36 0.11 6.97 5,66 i>10: 6,3 ( 303 » sl I1T 2-3 Ur 3,73 5,70 0,13 0,97 1,27 0,37 0,09 5,51 3,98 )l0: 6,5 1 305 Letschin sl EHT 0-1,5 A 17,68 4,33 1,49 1,36 1,88 0,42 0,10 9,44 4,44 1 1 10 : 40,8 \ 306 » sl EIIST \ ( 1,5-3 Ur 22,38 5,08 1,87 1,40 1,48 0,40 0,09 9,45 2,97 (10:44,1 ( 320 Uchtdorf ah SH Obertl.-A 1,24 1,0610,12 0,70 0,26 0,17 0,09 1,92 3,37 (10:11,7 (321 » ah SH 2-3 Ur 1,23 1,09 ' 0,12 0,93 0,32 0,15* 0,06 1,58 3,26 jlO : 1 1,3 ( 518 Trebnitz akh 0-3 Oberkr 1,14 0,73 0,22 11. Ul 0,35 0,15 0,27 1,68 3,04 N 10 : 15,« l 519 » akh 5 Unt 1,40 0,80 0 27 14,34 0,47 0,13 0,18 1,30 2,52 ) 10: 17,5 ^ ( 531 Fahrenholz 8m HLS 0-2 A 1,19 1,150,05 031 0.24 0,18 0,10 1,27 1,11 (10:10,3 \ 532 » dm L 2-5 Ur 2,10 2,28 0,04 0,24 0,29 J 0,30 0, OS 1,57 0,21 (10: 9,2 0 ( 533 Fahrenholz dms Tö 0-2 A 1,96 1,97 j 0,08 0 32 j 0,43 0.30 0,1 0 2,06 0,78 (10: 9,9 ( 534 » dmsGT3-5Ur 3,96 4,40 0,10 0,38 0,73 1 0,58 0,1 1 2,87 0,23 ( 10 : 9,0 ( 535 Fahrenholz dh KT 0 -2 A 4,68 5,09] 0.1 4 3,73 1,28 0,90 0,27 1 3,82 1,18 ^10: 9,2 * ( 536 » dh KT 5 Unt 5,09 5,64 0.13 12,96 1,99 0,97 0,25 4,62 0,39 (10: 9,0 q S 038 Woldegk dh HTL 0-1 A 1,48! 1,49* 0,05 j 0,43 0,33 0,21 0,08 1,85 3,14 ^10: 9,9 ( 539 » dh TL 2-4 Ur 1,66 1,74 0,03 0,16 0,34 0,16 0,09 1.35 0,32 (10: 9,5 q ^ 541 Woldegk dh LT 0-2 A 3.45 3,47 j 0,10; 0,44 0,90 0,55 0,11 3,22 1,81 CIO : 9,9 l 542 » dh LT 2-3 Ur 4,00 4.21 1 Q, 07 1 0,40 1,05 0,58 0,1 ö| 3,15 0,92 (10: 9,5 i 545 Fahrenholz dm SM 0-2 1,94 1,47 0,14 4,891 0,61 0,32 0,11 | 1,82 1,33 (10:13.2 ( 546 » dm SM 5 — — — — — — — — — < — ( 547 . dm SM 10 I 2,5112,35 0,10 7,99 1.35 0 43 0,14 2,03 0,16 flO: 10.7 42 R. Gass, Dio Bedeutung der Nährstoffanalyso Buch-Nn Messtischblatt Geogn.-Agrrtn. HtoMichmuig Tiefe lier Entnahme in Dooimetern U. TT “ ® * Ackerkrume = A rrkriinie = l'r Untergruiul — l'nt. 2 H £ & ~ £ i 1 I i 625 \ Förslenfelde Om HLS 0-2 A 1.17 1,51 0,09 0,70 0,33 0,18 0, 10 2,79 5,48 ho 7,8 ‘ 626 » 8m L 4 Unt 2,47 3,13 0,08 0,87 0,70 0.38 0.12 2,48 0,77 ^10 7,9 i 628 Quartschen 8m HSL 1-2 A 1,78 1,53 0,09 0,82 0,37 0.29 0,15 1,76 1,12 uo 11,6 ( 629 » 8m L 3-4Unt 2,93 2.77 0,08 0,38 0,58 0,43 0,19 2,08 0,27 (10 10,6 ^ 631 Bärwalde 8s S 0- 1 Oberkr 0,83 0,84 0,04 0,05 0,09 0,05 0,04 1,04 2 42 no 9,9 ? 632 » r)a S 3-4 Unt 0,95 1,07 0,04 0,06 0,12 0,05 0,04 0,95 0,71 ho 8,9 \ 634 Olschienen 8s HGS 0-3 A 0,15 0,23 0.02 0,05 0,03 0,03 0,02 0,87 2 37 uo 6,5 ( 635 » 8s ES 5-6 Unt 0,90 1,36 0,18 0,05 0,08 0,06 0,03 1,75 2.25 lio 6,6 / 639 Olschienen 8s 11 GS 0-3 Oberkr 0,80 0,98 0,06 0,29 0,15 0,05' 0,04 1,14 1,30 110 8,2 < 640 » 8s LGS 3-7 Unt 1,22 1,17 0,07 0,23 0,22 0,07 0,04 1,03 0,2!) JlO 10,4 \ 642 » 8s SM 12 — 32 1,25 1,63 0,07 5,81 1,22 0,30 0,10 1,54 0,11 \io 7,7 C 656 Theerwisch 8s 1IGS 0-2 A 0.98 1.22 0,07 0,14 0,22 0,06 0,04 1,12 2,01 uo 8,0 l 657 » 8s GS 5-6 Unt 0,96 0,80 0,05 0,10 0,18 0,09 0,04 0,55 0,08 ( 10 12,0 ^ 658 Theerwisch Os LSG 0-3 A 2,01 2,45 0,14 0,20 0,48 0,10 0,05 1.80 0,78 | S10 8,2 l 659 » 8s LG 3-6 Unt 2,30 2,24 0,13 0,26 0,53 0.15 0,05 1,67 0,30 ho 10,3 | 675 Münchendorf Oai IIS 0-1 Waldkr 0,11 0,20 0,02 0,03 0,03 0,02 0,04 0,10 15,70 ho 5,5 ' 676 » 8a? 11S 1-2 0,08 0,15; 0,01 0,01 0,02 0.02 0,03 0,16 1,18 (10 5,3 / 712 Stolpe 8s US A 0,53 0,51 0,04 0,17 0,09 0,07 0,05 0,64 0,82 MO 10,4 < 714 » Os SL 8 Unt 1,99 2.01 0,05 0,22 0,33 0,29 0,14 1,30 0,13 10 9,9 ( 715 » 8s SM 13 Unt 2,26 1,03 0,08 7,67 0,86 0,27 0,12 1,43 0,12 ( 10 21,9 ( 718 Stolpe dms MTS ? A 2,07 1,96 0,05 1.89 0,75 0.23 0,09 1,81 0.59 MO 10,6 | 719 » dms Tf3 1,5 3,24 3,20 0,03 0,32 0,63 0,32 0,15 2,32 0,30 <10 10,1 ( 720 » dmsTK(5 ? 2,37 2,02 0,09 8,12 2,90 0,33 0,16 1.84 0,13 (10 11,7 ( 721 Stolpe 8m IILS A 1,83 1,83 0,10 0,88 0,36 0,33 0,20 1,48 0,90 MO 10,0 | 722 » 8m SL 6 2,96 3,10 0,12 0,44 0,61 0,46 0,19 1,90 0,28 <10 9,5 ( 723 » f)m SM 2,33 2,18' 0,10 8,10 1,08 0,39! 0,18 2,32 0,17 ( io 10,7 o in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 43 Buch-No. Messtischblatt Geogn.-Agron. Bezeichnung v Tiefe der Entnahme in Docinieten] g Ackerkrume = A .2 l'rkumv t’r K Untergrund — int £ CU 1 e> 1 £ ! I M X* u Kali 1 5z; 8 snuiiijf ■ s 789 Beyersdorf rim LS 0-1 A 1,46 1.41 0.07 0,20 0,31 0,20 0,07 1,43 | 0,95 ^ 10 : 10,4 l 792 » 8m SM 16-17 2,03 1,97 0,07 5,36 0,90 0,32 0,10 4,07 [ Spuren (l0: 10,3 ( 859 Lippehne c»m LS 0-1 A 1,22 1,31 0.06 0,24 0,30:0,18 0.05 1,4 1 1,04 CIO: 9,3 • ) 862 8m SM 17-18 1,82 1.62 0,07 4,70 0,56 0,20 0,13 1,41 Spuren ilO: 11,2 • \ 863 Lippehne 8m LS 0-1 A 1.09 1.16 0,04 0,34 0,25 0,13 0,03 1,17 0.87 (10: 9,4 • l 865 » 8m SM 14-15 2,14 2.03 0 08 6.35 1,25 0,35 0.10 2,21 Spuren j 10: 10,5 • \ 866 Lippehne Os US 1-2 A 0,78 0,63 0,07 0,23 0,17 0.09 0,03 0,82 0,95 ^10: 12,4 • i 867 Os GS 12-1 3 Unt 0,74 0,53 0,05 0,10 0,21 0,09 0,03 0,59 Spuren ijlO: 14,0 • \ 868 Schoenow 8m LS 0-1 A 1,95 1.67 0,06 0.56 0.41 0,21 0.04 2 03 1,20 (10: 11,7 • i 871 » 0mSM17-18Unt 2,27 1.80 0.07 5,73 1.05 0 26 0,08 2.04 Spuren ( 10 : 12,6 i 886 Bernstein 8m LS 0-1 A 2,01 1,98 0,06 0.27 0,52 0,23 0,05 1,66 1,61 ,10: 10,2 \ j 888 » 8m SM (10: 9,1 [ 15-16 Unt 1,65 1,32 0,07 5.39 1,16 0,30 0,08 1,20 0,44 i 897 Bernstein 8a h II KT 0-1 A 2,35 2,23 0,14 4,59 0,36 0,16 0,08 2,22 1,98 1 10: 10,5 ! 898 * Oah GKT ) 1 5-6 Unt 4,51 4,64 0,09 9.50 1,94 0.59 0,14 4.70 Spuren (10: 9,7 • (, 899 Bernstein 8h HT 0-1 A 5.13 6,28 0,03 0,74 1,43 0.67 0.14 5.12 1,54 NI0: 8,2 } 900 » 8h KT 8-9 5,41 6,46 0,06 1,99 1.73 0,71 0,11 5,15 0,40 ijlO: 8,4 ( 902 Bernstein 8h KT 0-1 A 4,51 4,95 0,08 2.17 1.10 0.63 0,11 4.89 2,25 ly 10 : 9,1 ( 903 » 8h KT 4-5 4,46 5,05 0,09 10,16 1,69 0,56 0,12 4,41 0,73 (10: 8,8 1015 Hagen dm SL 2 Obertl. 0.22 0,42 0,01 0.08 0,05 0,04 0,07 0,74 1,51 MO: 5,2 • • 1016 » dm SL 15 Unt 2,1 1 2.69 0,02 0,11 0,41 0,30 0,09 1.93 Spuren < 10 : 7,8 1017 » dm SM 20 1,71 1,57 0.05 11,65 0,71 0,14 0,07 1.18 Spuren [ 10 : 10,9 1018 Uetersen alEHT t Oberfl.- Wiesen kr 3,04 2.76 0,11 1.16 0.92 0.27 0.10 3,06 2.32 110: 11,0 1019 sl ET 4 Unt 2,74 2.42 0,09 1 2,38 1 04 0,24 0.11 1,90 0,98 1 10 : 1 1,3 1020 » slT t. Unt 4,31 4, 04 0.16 0,90 1,04' 0,38 0,13 3,6 1 2,10 [l0: 10,7 1021 Stade dm LS Oberfl.-A 1,40 1 ,63 0,04 0,18 0.34 0,16 U,07' 1,24 0,44 (10: 8,6 • • 1022 » dm SL 12 Unt 3,16 3,58 0,03; 0,42 0,81 0,42 0,09 2.46, 0,25 1 10 : 8,8 lt)23 » dm SM 18 Unt 1,96 1.76 0,08 18.58 0,73 0.32 0,13 1,48: 8puivn 10: 11,1 44 R Gans, Dio Bedeutung der Nährstoflanalyso Profil - Thonbestimmungen. (Eisenbewegung und Gleiehmässigkeit des Materials.) Hueh-No. Messtischblatt (b-u^nast-Aiinmnm. liczciohUliiu; Tiefe iler Entnahme in Oeei Mietern Ackerkrume = A. rrkrume — Ur Untergrund — Unt * X 7 ä <£> C - U 5 ^ x £ Vorhältniss der Thonerde zum Kisenoxyd ( 23a Bietikow 8m M 1,22 3,45 9,5 ? 10: 3,5 l 23b » 8m M 1,49 3,26 11,8 — } 10:4,6 l 24a Casekow Om L 5 Oberkr 0,70 1,57 0,44 / 10:4,5 5 24b » Om L p 1,83 3,57 — — < 10: 5,1 ( 24c » 8m M v 0,91 2,65 33,6 — f 10:3,4 l 39 Greifen hagen 0,2 2,23 4,86 — — 1 10:4,6 • < 40 » 0,8 1,46 3,14 9,5 ] 10 : 4,7 ( 41 » 1,8 1,55 3,43 10.0 ( 10 : 4,5 7 ö 76 l 77 122 123 124 141 142 143 144 145 153 154 155 156 157 158 Löcknitz Om HLS 1 — 2 A » Om SL 5 » f)m SM 8 — 9 Straussberg Om HLS 0 - 3 A » Om L 5 » 8m M 10 Möglin 8m HLS 0 — 1,5 A » Om SL 1 ,5 > Om SL 5 » Om SM 6 » M 20 Müncheberg dms TI LS 2 A » dm 8 TS 4 — 5 » dms KTS 12 Müncheberg Om I1SL 0-2 A » Om L 4 » Om M 30 2,81 1,20 0,68 : 2,50 1,34 0,78 i 3,10 : 3,01 ! 2,29 2,38 1 ,02 2,99 2,11 2,11 I 3,43 I 1,59 5,68 1,90 1,84 5,32 3,35 2,06 6,64 8,09 6,05 5,04 1,80 4,61 3,86 4,12 6,19 2,72 1.9 2,68 p 9.9 1 Spuren 1,37 1 10,0 Spuren 1,13 1,6 | - 11.4 - Spuren 0,03 ' ? ' _ | 12.5 j — I 0,7 | 1,75 8,0 ; 10 : 4,9 ' 10:6,3 10 : 3,7 | 10:4,7 10:4,0 10:3 8 10: 4,7 10:3,7 10: 3,8 10:4,7 10: 5,7 10 : 6,5 10 : 5,5 10:5,1 10: 5,6 10:5,8 in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 45 Messtischblatt Geogm >st.-Agron* »m. Bezuichuunn i * O Verhältnis« iler Buch-No. Tiefe der Entnahme in Ackerkrume — A, l'rk Untergrund — Uecimetern mme =■ Ur, tut H 1 Tlmnerde zum Eisenoxyd 177 Zehden 8h HTS A 1.30 2,04 Spuren L18 1 10 6,4 • • I 178 fih TS 4 1,26 1,97 — - 10 6,4 179 » ah st 7 2,21 3,48 — - ■° 6,4 180 » all SMT 15 1,79 2,47 13,0 — l 10 7,2 2 GO Zehden asl ST 1 A 5,47 9.37 Spuren 3,01 MO 5,8 o 2G1 » asl ET 3 5,72 11,66 2,28 >0 4,9 262 » asl ET 10 6,69 13,54 — — ( 10 4,9 263 Oderberg asl ET 1 A 5,95 11,39 Spuren 3.38 , 10 5,2 o 264 » asl ET 2 5,23 12,10 » 2,17 1 10 4,3 265 » asl T 10 3.41 10,37 - — \ 10 3.3 1 309 Uchtdorf am 11 LS Oberfläche 0,67 1,16 ? 1,47 (1° 5.S • • 310 » SL 5 — 6 1,49 2,43 p — ", 6,1 311 » Lm SM 15-16 0,97 1,59 8,5 — 1 10 6,1 312 Uchtdorf Lm 11 LS Oberfläche 0,49 0,85 0,3 1,02 ( 10 5,8 •• 313 am SL 10—11 1.07 1,77 p — 1 10 6,0 314 » Om SM 15-16 0,84 1,36 7,8 — ( 10 6,2 376 Fiddichow asl II TS 1—2 Wiesenkrume 1,61 2,07 0,3 1,17 j10 7,8 377 » asl ST 10 4,24 3,74 - — ( 10 11,3 °! 378 Fiddichow asl ST W 1 -2 iesenkrume 5,82 7,81 0,3 3,21 I 10 7.5 379 *> asl ST 5 4,14 10,27 — - ! io 4,0 476 Neuenburg fim SL 2 3,58 5,00 — — i 10 7,2 • 477 » Om SM 4 1,8G 2,67 14,3 — ,0 7,0 478 » am M 6-8 1,81 2,53 - - ( 10 7,2 479 Neuenburg am SM 1 1,85 2,70 p — I 10 6,9 • 480 » Om M 3 1,64 2,29 9,6 — ] 10 7,2 481 » am M 5 1,75 2,49 10,9 - f 10 7,0 482 Neuenburg dm SL 2 2,90 4,47 9 — po 6,5 483 » dm M 5-10 1,48 2,30 9,2 — l 10 6,4 4G R. Gams, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Buch-No. Messtischblatt ( Joogm »st.-Ayronom. Bezeichnung Tiefe der Kntimhme in T)ecimetern Ackerkrume A, rrkrnme = rr l'ntcrgTund Int - | Humus Verhältnis« der Thonerde zum Kisenoxyd ^ 493 Garnsee r)m SM 2 2,17 3,40 p _ ^ 10:6,4 * \ 494 <>m M 5 2,16 3,56 11,1 — ( 10: 6,1 { 495 Garnsee dm L 4 4,14 6,06 I — — { 10:6,8 * l 4 90 » dm M 10 i 2,09 3.21 13,7 — ) 10: 6,5 f 535 Fahrenholz dh KT 0 — 2 A 5,05 9,46 5,5 1,18 t 10:5,3 10:5,1 • \ 530 dh KT 5 5,59 10,94 19.9 0,39 I 537 » dh KT 15 5,58 10,73 21,6 ( 10:5,2 l 577 Sady c-mllLS 3 0,99 1,97 Spuret! 0,10 | l 10 : 5,0 • • 578 » Om L 7,5 3,07 5,55 — - 10:5,5 ( 579 » Om M 10 1.64 3,08 7,6 — ( 10 : 5,3 ^ 583 Obornik Om LS 0-2 Oberkr 1,25 2.52 Spuren 1,41 / 10:5,0 •• . 584 * 0m L 7 3,31 6,02 — — ] 10 5.5 ( 585 » Om M 13 1,86 3.44 15,4 — ( 10: 5,4 ( 586 Wargowo kh SKH 0—2 Oberkr — — 5,8 5,73 ( ~ • • | 587 v 58S » Om HL 5 2,89 6,80 — 0,79 10:4.3 » 0m M 20 1,77 3,34 6,4 — J ( 10:5,3 \ 589 •• 590 Wargowo Om II LS 0-3 Oberkr 0,81 1,52 0,3 1,01 1 i 10: 5.3 » Om L 5 2,57 4,65 — — j 10:5,5 ( 591 •> 0m M 1 0 1,31 2,28 11.3 - / 10:5.7 { 020 Woltin dh SKT 7 2,35 4,28 19,5 — \ 10:5.5 # \ 621 dh KTS 11-12 2,43 4,42 19,4 — \ 10:5,5 . 023 Gandenitz, Ungeschichlcter Go- schiebemergel 2,07 3,75 8,3 \ 10: 5,5 622 » Geschichteter Ge- schiebemergel 1,03 1,67 2,7 — ( 10:6,2 i - Ackerkrume — — — 2,4 / - : w Ol schienen Om SM (blau) 18 — 20 2,32 4,72 0,6 — J 10:4,9 ( 038 » Om SM (braun) 2,04 3,57 12,4 - ( 10:5,7 Ackerkrume — — ; — 2,4 : ™ Pölitz bomOT 2 5,15 12.02 — — j 10: 4,3 [ 674 » bomO T 4 7,94 1 6,49 Spuren 0,45 ( 10:4,8 in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 47 Messtischblatt O U CP U Verhältnis* tieognost. -Agronom. Iie/.i'iclimuig fH n* u. tn der Buch-No. Tiefe der Entnahme in lV'cimetem | § Thmierde Ackerkrume = A, ITkrmne = l'r 7 g w zum Untergrund — 1 nt Eisenoxyd . Ackerkrume . Spuren 0,80 • 714 Stolpe 8m SL 8 ! 1,81 3,00 Spuren — 10 : 6,0 f 715 » 8m SM 13 1,6*2 2,76 13,51 ' 10:5,9 ; 718 719 1 Stolpe dms 11 TS 1 A 1,85 2,77 3,3 0,59 , 10:6,7 •> dmsT(5 1,5 3,24 5,06 Spuren 0.30 ) 10:6,4 [ 7*20 » dms T KG 1,6 2,76 4.77 18,6 0,13 ( 10:5,8 ; 7*21 Stolpe 8m 11 LS A — — 1,1 0,90 t • J 72*2 i* 8m SL 6 2,98 5,25 Spuren 0,28 10:5,7 ( 723 » < )m SM 1*2 *2.24 3,99 1*2,7 0,17 ( 10:5,6 . J 769 Wildenbruch dh GKT 10 5,60 1*2,46 13,4 — \ 10:4,5 ' ( 770 » dh GKT 15 4,63 9,35 19.5 - 1 1 10: 5,0 ( 899 Bernstein 8h HT 0—1 A 6,13 12,54 Spuren 1,54 \ 10:4,9 1 900 » 8h KT 8 — 9 6,23 13,25 2,9 0,40 ( 10: 4,7 \ 902 Bernstein 8h KT 0—1 5,06 10,11 3,2 2,25 \ 10:5,0 * i 903 » 8h KT 4—5 5,16 10,84 18,6 0,73 ) 10 : 4,8 / 1060 • | 1061 Klonowo 8m HLS 2 1,70 2.92 Spuren 1,40 l 10:5,8 » 8m S L 10 3,26 5,81 — — J 10:5,6 ( 1062 » 8m SM 15 2,4*2 4,24 7,4 — ( 10: 5,7 . J 1063 Angerburg 8h KT Oberd. 5,65 10,01 3.0 3.25 ^ 10 : 5,6 * ij 1064 » 8h KT 10 5,64 9,55 19,2 — ) 10:5,9 (1065 ° (1066 Angerburg 8ah T Oberü. 4,77 8,00 Spuren 2,28 [ 10:6,0 » 8ah T 5—6 6,50 11,88 — — ^ 10 : 5,5 i 1067 Angerburg <)m SL Oberd. 2,40 4.23 — 1,50 r 10:5,7 1068 » 8m SL 4-6 3.41 6.07 — ! 10:5,6 (1069 » 8m SM 10 2,56 4,75 — - ' 10 : 5,4 \ 1074 Lötzen dh SKT 18—22 7,10 13,94 16,2 ( 10:5,1 (1075 » dh KT 45 5,72 9,91 22,1 — l 10 : 5,8 ^ 1 32*2 Viets 8h ST 20 2,82 5,41 14,8 0,87 ( 10:5,2 i| 1323 » 8h ST 30 1,98 2,96 11,9 0,43 ( 10 : 6,7 48 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyso icli-No. Mosstischlil;dl (H'i 'tili' 'st,-A gruü« >111. HczuirhnmiK Tiefe der Entnahme in Deeiiuetern Ackerkrume - A, l'rkrume — I r Untergrund l'nt y •- - £ zz U X — ; Humus Verhältniss der Thonorde zum Eisenoxyd 1 50 Pollnow 8ah 0 — 1 ■ — Spuren 2,11 V 1 ^ '> 8ah 2—4 6,64 12,72 — — 1 10:5,2 ( 52 > 8ah l! — 8 5,87 12,93 j - - ! ( 10:4,5 i 53 Pollnow (Iah 0 — 2 — — Spuren 2,51 ! 54 » 8ah 2 — 4 2,48 5,74 — — 10 : 4,3 f 55 » 8ah 4 — 6 1,49 3,29 — ! - ( 10 : 4,5 <> 275 Neu-Trebbin asl HST 1 A 4,73 10,61 0.3 7,62 \ 10:4,5 \ 276 » asl T 2,5 Ur 4,52 10,87 ■ 0,1 2,37 j 10:4,2 \ 298 Letschin sl HT 0 — 1 A 5,09 9.88 1 0,4 3,97 ( 10:5.2 ) 299 sl HT 1-2 Ur 5,09 10,38 ! 0,4 4,32 ( 10:4,9 ( 302 Letschin sl HT 0 — 1 A 5,15 10,65 0,1 5,67 \ 10; 4,8 ? 303 » sl 11T 2—3 Ur 5,04 10,37 0,1 3,98 ) 10:4,9 \ 541 Woldegk 8h LT 0—2 A 3,98 7,44 03 1,81 ( 10:5,3 ( 542 » 8h LT 2—3 Ur 4,72 9,19 0,2 0,92 l 10:5,1 f 159 Müncheberg 8m 11LS 0—3 A — — — 1.40 L - ] 160 » 8m SL 5 Ur 1,81 3,75 - 1 — ] 10:4,8 • 161 » 8m L 10 Unt 4.22 8,78 - - ! ! 10:4,8 ; 200 Pollnow 8m LS 0 — 2 A 0,92 1,62 : 0,2 2,38 ! . 10:5,7 201 > 8m LS 2 — 10 Ur 1,43 2,71 0,1 0,10 | 10:5,3 ( 202 » 8m SL 10-15 Unt 1,80 1 3,39 ! 0,1 0,09 ! 10:5,3 / 672 Pohlitz bom<)T Ackerkrume — ; — 0,2 2,41 | 673 » bomOT 2 Fl Unt 5,15 12,02 ! — — < 10:4,3 ( 674 » bom8 T 4 Unt 7,94 16,49 0,2 0,45 ( 10:4,8 C 706 Pohlitz bom8T ‘i schwarz 4,113 11,01 0,1 2,84 \ 10:4,5 ? 707 » bom8 T gelb 6,97 15.91 0,1 0,23 ( 10: 4,4 in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 49 Thonbestimmungen. (Gleiclnnässigkeit des Materials.) Thonbestimmungen vom Fein- oder Gesa mmtboden, sowie von den Thonhaltigen Theilen (später umgerechnet auf Gosammt- oder Fuinboden), welche bei der Proliltabelle nicht eingereiht werden konnten, aber gleich dieser bei der Berechnung der Durchschnittswert!!« vom Verhältnisse Thonerde : Eisenoxyd bei den verschiedenen Bodengaitungon Berücksichtigung fanden. Lehmige, thonige Böden. c- | Messtischblatt *5 1 Cieogu.-Agrou. Bezeichnung = Tiefe der Entnahme i s in Docimctern Eisen- oxyd Thonorde Kohlen- saurer Kalk Humus Verhältnis* der Thonerde zum Eisenoxyd 41 1 Rügenwalde Om L 3 7,55 13,19 P p a0 : 5,7 414 Altenhagen Dali T 5 7,78 14,36 p ? 10 : 5,4 540 Woldegk dh GT 7-9 5,11 9,26 p ? 10 : 5,5 933 Reuschworder T miocän(?) 4,51 16,81 P p 10 : 2,7 934 » ST 1,64 5,99 p ? 10 : 2,7 935 » 2,71 14,53 P p 10: 1,9 1400 Danzig'Tih T 10 5,77 8,77 Spuren Spuren 10 : 6,6 125 Strausberg Os II LS 0-2 0,37 0,93 — — 10:4,0 225[ Kurow dh T -30 4,35 8,39 — — 10; 5,2 294 Letschin sl II LS 0-2 1,02 1,64 0,1 1,42 10 : 6,2 296 * sl fl LS 0-1 0,96 1,97 0,1 1,29 10:4,9 320 Uchtdorf asl HST 3-4 2,96 5,33 0,4 2,18 10 : 5,6 304, Fürstenfelde Oh T 4,92 7,99 — — 10: 6,2 3G5| » Dh T 5,22 8,16 — - 10: 6,4 3GG » dh 6T 3,03 6,42 — — 10 : 4,7 473 Neuenburg asl L 5 3,00 5,14 — 0,4 10:5,8 486 » asl 15 4,65 7,58 — — 10: 6,1 501 Ilohonfinow asl A 4,67 13,12 — 3,83 CO O 502 1 » asl A 2,82 5,27 — 1,90 10:5,4 503 : » asl A 6,65 12,15 — 3,57 10: 5,5 504 » asl A 5,13 12,67 ! — 3,10 10 : 4,0 505 1 » asi A i 6,07 11,58 — 3,27 10:5,2 Jahrbuch 1902, 4 50 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse *5 . p Messtischblatt Geogn.-ARrnn. Bezeichnung Tiefe der Entnahme in Decimetern Eisen- oxyd Kohlen- Thonerde saurer Kalk Humus Verhftltniss der Tlmnerdc /um Eisenoxyd 506 Hohenfinow asl A 4,27 11,60 3,76 10:3,7 507 asl A 6,39 ' 13,07 l 4,17 10:4,9 508 » asl A 6,03 11,51 2,81 10:5,2 509 » asl W 5,49 13,50 10,08 10:4,1 510 » asl A 3.37 7,47 2,96 10:4,5 511 » asl A 2,68 5,51 2,48 10:4,9 512 asl W 6,05 11,29 21,87 10:5,4 513 » asl A 6,72 13,68 7,81 10:4,9 514 » asl A 3,15 4,52 1 — 2,13 10: 7,0 26 Lehme und Thone (Thonbestimmung vom Feinboden) = 10 : 5,1 61 » » » ( » v. d. Thonh. Theil.) = 10: 5,4 Mergelböden j Messtischblatt "2 Geogn.-Agron. Bezeichnung 5 | Tiefe der Entnahme Ä j in Decimetern Eisen- oxyd Thonerde Kohlen- saurer Kalk Vorhin tniss der Humus Thonerde zum Eisenoxyd 497 Garnsee dh MT 20 6,59 12,18 15,5 ? 10:5,4 528 Trebnitz dh MT ? 4,92 8,90 18,4 10:5,5 572 Gurtschin Oh MT 20 3.57 6,79 21,8 10:5,8 594 Owinsk bmOT 10 5,76 17,48 1,3 — 10 : 3,3 597 Posen 0h T ? 5,91 10,24 13,0 — 10:5,8 598 » dh T p 4,07 8,40 12,9 00 o 1 601 Wargowo bmö T 50 5,56 11,50 14,6 — 10:4,8 602 » bmö T 40 6,56 12,90 14,8 10: ,5,1 603 » dh T 5 2,81 5,04 19,9 10: 5,6 617 Wohin dh SKT 14- -15 2,74 5,30 12,5 10:5,2 1055 Woziwoda dm SM 18 2,45 3,75 9,9 10: 6,5 1058 Dritschmin 0m SM 10 2,42 3,74 8,4 10: 6,5 1398 Oliva dh gelb 10 6,24 13,76 13,0 10 : 4,5 1399 » dh blau ? 5,66 12,67 14,7 10:4,5 in agronomischer und geognostiscber Hinsicht. 51 Messtischblatt ( leogn.'Afiton, Bezeichnung Tiefu iler Entnahme in Decimotern 1 Eisen- oxyd Thonerde Kohlen- saurer Kalk Humus Verhältnis* der Thonerde zum Eisenoxyd 898 Bernstein Dali SKT 5-6 5,56 11,48 IS, 2 Spuren 10:4,8 128 f \ Straussberg dh KT 60 gestörte Lagerung 2,71 8,46 19,3 — 10:3,2 129 ( Straussberg dli KT 65 3,80 7.32 17,5 - 10 : 5,2 165 Müncheberg mot) 5.44 10,47 5,3 - | 10:5,2 227 Zirchow dh 30 4,93 9,92 16,5 — 10 : 5,0 228 » dh 5,80 11,54 12,0 - 10:5,0 319 Uchtdorf Dm SM 15-16 0,81 1,27 7,8 — 10 : 6,4 301 Bärwalde dms TK(5 1,82 2,41 20,4 — 10:7,6 490 Garnsee Dm M 6 3,75 5,55 8,2 — 10 : 6,8 492 » dm M 5 3,22 4,14 6,7 — ] 10: 7,8 497 » dh MT 20 6,59 12,18 15,4 — 10 : 5,4 573 Gurtschiu 9m SM 12 1,44 2,53 8,5 — 10 : 5,7 574 dm SM 9 1,91 3,80 9,5 — | 10 : 5,0 593 Owinsk dm M 2,08 4.21 7,1 — 10:4,9 595 Posen dm M 10 2,30 4,40 10,6 — j 10:5,2 014 Wohin 9m SM 12-15 2,24 4,04 10,0 10 : 5,5 017 > dh SKT 14-15 ' 2,74 5,30 12,5 10:5,2 019 » dh SKT 7-8 2,53 4,08 25,7 — 10:5,4 633 Uchtdorf dh SKT 30 3,64 6^ i o 20,5 _ 10:5,4 737 Graudenz dh KT 4,96 12,88 10.7 M 10:3,9 747 Roggenhausen dm M 2,02 4,85 13,1 — 10:4,2 753 Feste Courbiere dm M 1,34 2,38 7,0 — 10:5,6 150 Möglin dh KT 5,62 14,01 9,5 10:4,0 29 Mergel (Thonbestimmung vom Feinboden) — 10 : 5,2 54 » ( » v. d. Tbonh. Theilen) — 10:5,0 4 52 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Nährstoffanalysen, geordnet nach Haupt- £ Ö o 5 Messtischblatt. Ackerkrume = A Urkruino = l'r Untergrund — Unt Um 1 O Körnung 3 CO U 5 o E-* . ^ 2? c _ 5 - 5« 7 § ! a r ~ ~ i = 1 i 1 1 5.2?^ x— ß 5T 1 840 Nickelswalde D S Unt 0,0 96,5 3,5 5,9 20,8 i 0,16 2 838 » D S Oberfläche 0,0 98,9 1,1 2,5 20,8 0,29 3 839 » D HS Unt 0,0 94 5 5,5 14,0 19,3 0,43 4 422 Schlawe bm(5 HS A 0.4 89,6 9,8 6,5 36,1 0,25 5 843 j Nickelswalde D S Unt 0,0 98,9 1,1 — 20,6 i (1,30 6 676 Münchendorf < 0,10 0,05 0,01 0,02 0,03 0,02 0,03 0,05 0,09 0,15 0.03 — Spuren 10:4,0 0,22 0,05 0,02 0,05 0,03 0,03 0,04 0 06 0.16 Spuren 0,01 — Spuren io: <;.o 0,29 0,12 0,02 0,09 0,06 0.05 0,04 0,38 0,24 1,73 0.06 3,.) Spuren 10:4,2 0,10 0,13 0,02 0,02 0,02 0.02 0 03 0,55 1,65 3,16 0 07 2,2 1 0,03 10: 1,5 0,14 0,15 0,01 0,04 0,04 0,03 0,03 0,04 0.19 0,07 ; 0,01 — Spn ren 10:2,0 0,08 0,15 0,01 O.o 1 0,02 0,02 0,03 0,18 0,16 1,18 0,04 3,4 0,02 10: 1,3 0,14 0,16 0,02 0,( 12 0 03 0,03 0,02 0,81 2.49 3,29 0,08 2,4 0,01 10: 1.9 0,16 0,16 0,02 0,02 0,01 0,01 0,02 0,13 0.27 0,52 0,02 3,8 0,02 10:0,6 0,30 0.18 0.04 1,06 0,18 0,06 0.09 0,06 0,42 0.03 ; 0,01 - 0,55 10:3,3 0,11 0,20 0,02 0.03 0,03 0,02 0.04 : 3,23 0,10 15.70 0,44 2,8 0,07 10: 1,0 0,15 0,23 0,03 0,05 0,03 0.03 0.02 0,65 0.87 2,37 0.10 4,2 | 0,02 10: 1,3 0,26 0,26 0,02 0,02 0,02 0.03 0,03 0,42 0,27 1,73 0,03 1,7 0,03 10: 1.2 0,24 0,28 0,03 0,04 0,08 0,04 0 02 0 14 0,30 0,07 0,00 - 0,01 10: 1,4 0,79 0 29 0,07 3,56 0,16 0,08 0,09 0,12 0,42 0,05 0,00 — 2.64 10:2,8 0.25 0,30 0,01 0,05 0,12 0,03 0,02 0,20 0,38 0,08 0,00 — j 0,01 10: 1,0 0,34 0,33 0,03 0,03 0,02 0,04 0,04 0,40 0,40 1,60 0,05 3,1 0,02 10: 1,2 0,40 0,33 0,04 0,05 0,07 0,05 0,04 0,23 0,38 0,64 0,03 4,7 0,03 10: 1,5 0,30 0,36 0.08 0,06 0.07 0,04 0,03 0,97 1.51 3,72 0,14 3,8 0,04 10: 1,1 0,33 0,37 0,03 0,04 0,10 0,05 0,03 0,26 0,40 0,44 0,03 — 2,00 10: 1,4 0.35 0,38 0,04 0,05 0,06 0,04 0,0 1 0,25 0,45 0,77 0,06 7,8 0,03 10: 1,1 0,35 0,38 0,0 1 0.U4 0,04 0,03 0.03 0,62 0,71 2,85 0,1 1 4,7 ! 0,06 10:0,8 0,35 0,38 0.05 0,04 0,12 0,06 0.03 0,24 0,40 0,21 ; 0,02 — ! 0,01 10: 1,6 0,48 0,40 0.04 0.18 0,10 0,05 0,04 0,39 0,40 1,14 0,04 3,5 0,05 10: 1,2 0,50 0,40 0,01 0,02 0,04 0,02 0,03 1 0,49 0,61 1,78 0,06 3.4 0,05 10 : 0,5 0,51 0,45 0,04 0,08 0,09 0,06 0,04 0.27 0,35 0,62 0.03 4.8 0,07 10: 1,3 0,66 0,47 0,04 0,20 0,11 0,08 0.10 0,21 0,50 0,12 0,01 — 0,07 10: 1,7 54 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Körnung cc 6 2; V; KwtM.bi.tt 8££«t| Bezeich- nung *0 le'f 1 1 U — u B S Ackerkrume — A Urkruine l’r r- 3 ■- t Untergrund — Unt CO § H 2 H % 1 -1 § 27 307 Bahn Os 11 LS A 1,9 S8,0 10,0 10,6 28 183 Niederzehren 1 IGS A 13,6 78,2 8,2 21,0 29 717 Stolpe ds S Unt 0,0 86,0 14,0 24,8 30 712 » 0s 1 1 S A 0.0 90,4 9,6 32,3 31 867 Lippehne Os GS Unt 8,5 86,7 4,9 — 32 80 Locknitz ES A 0,3 91,4 8,3 12,0 33 688 Pölitz rV3HS A 0,1 89,6 10,4 31,5 84 648 Olsehienon Og GS Unt 1,1 1)4,8 4,0 6,6 • >0 146 Möglin Oas IIS A 1,7 90,0 5,3 16,0 36 270 Nuu-Trebbin Os GS Unt 15 90,9 7,6 1 1,5 37 284 » Oas IIS A 5,8 89,0 5,2 10,4 38 57 Hohenfinow SL Ur 6,1 60,1 33,8 15,4 3!) 842 Nickelswalde D S Unt 0,0 97,3 2,7 10,2 40 866 Lippehne Os US A 6,9 LO_ csT 00 10,9 - 4L 785 Schwochow Oas S A 9,1 86,4 4,4 3,8 42 285 Neu-Trebbin Oas S Ur 12,3 84,2 3,5 11,0 43 237 PoJssen 0s S A 9,0 81,2 9,8 14,6 44 66 Gross-Ziethen HS A 4,8 78,4 16,8 15,0 45 238 Polssen S Unt 13,6 81,4 5,0 11,9 46 418 Damerow Os IIS A 1,5 85,2 13,2 22,4 47 101 Fürstenberg A 0,9 72,2 16,9 27,4 48 162 Müncheberg Os IIS A 16,6 77,3 6,1 7,6 4!) 221 Kurow <>as IIS A 8,0 85,4 6,6 3,8 50 60 Hohenfinow II LS Unt 2,8 71,5 25,7 32,0 51 1 25 Straussberg Os 11 LS A 8,9 78,9 12,2 8,5 52 657 Theerwisch Os GS Unt 9,1 87,2 3,6 16,2 53 188 Niederzehren IIS A 09 00 83,7 12,5 29,4 54 774 Schwochow 0m LS A 2,4 71,2 26,4 25,2 55 631 BärwaUle 0s S A 0,5 80,1 19,5 6,8 56 195 Sczepankcn Lossen Abschlemm- massen A 9,4 77,3 13,3 26,8 57 029 Malga Oas S A 0,2 90,0 9,8 11,0 58 206 Letschin sl IILS A 1,8 78,5 19,7 25,4 § 20 1 1,13 16.4 1,53 23.6 1,20 24 .0 1,08 15,1 1,32 25,3 1,09 25,2 1,16 13,9 1.24 16,9 1,36 14,0 1,17 1!),7 1,24 15,2 1,28 20,9 1,22 17,0 1,48 15,4 1,44 18,3 1,35 17,0 1,55 15,8 1,23 15,6 ! 2,00 23,2 1,68 16,6 1,50 16,5 1,55 16,4 1,58 15,5 2,05 10.4 1,66 15,4 1,80 15,6 2,05 20,8 1,82 27,8 1,71 2, 23 18,5 1,67 17,8 ! i 1,98 Phosphorailure in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 00 'ö ’Z. 2 Ö — = i Kalk 1 5 « Ü — ^ Sr ffi ■'7 : *5 £ £ St = - K U £ 1 n £ ^ zn w | Ö L i2 £ „ 0,59 0,4!) 0,05 0,10 0,1(5 0,07 0,04 0,33 0 99 0,40 0,05] - 0,02 10: 1,4 0,90 0,51 0,12 2,10 0,28 0,14 0,07 0,78 1.19 1,98 0,11 5,6 1,53 10:2,7 0,65 0,51 ",04 0.12 0,06 0,12 O.OSi 0,18 0,40 0,09 0,00 — 0,03 10 : 2,4 0,53 0,51 0,04 0,17 0.09 0,07 0 05 0.35 0,(54 0,82 0,05 6,1 0,07 10: 1,4 0,74 0,53 0,05 0.10 0,21 0,09 0,03 0.17 0,59 0,00 0,02 - Spuren 10 : 1,7 0,49 0,53 0,07 0.14 0,03 0,05 0,06 0,63 0,73 1,56 0,09 5,8 0,05 10:0,9 0,49 0,56 0,11 0.12 0,09 0,07 0.03 0.71 0,(53 2,4-4 0,11 4,5 0,13 10: 1,3 0,62 0,57 0,05 0,05 0,11 0,06 0,03 0,30 0,53 0.17 0,01 - 0,02 10: 1,1 0,ß7 0.5:' 0,10 0,10 0.11 0.05 0,05 0.3t! 0,50 0,78 0,04 5,1 0,04 10:0,8 0,53 0,59 0,05 0.07 0,14 0,06 0,04 0,48 0.6(3 0,(50 0,03 5,0 0,01 10: 1,0 0,5(5 0,59 0,09 0 10 0.15 0,00 0,03 0,39 0,(58 0,90 0,06 6,7 0,01 10: 1.0 0,(57 0.00 0,01 0,< >8 0.0(5 0,06 0,06 0.88 0.78 0,58 0,03 5.2 0,02 10: 1,0 0,39 0,66 0.17 0,04 0,06 0.02 0,03 0,04 0,57 0.96 0,03 3,1 Spuren 10:0,3 0,78 0,63 0,07 0.28 0.17 0,09 0,03 0,33 0,82 0,95 0,08 8.4 Spuren 10 : 1 ,4 0,72 0,(56 0,0(5 0,06 0,12 0,07 0,03 0 34 0,(51 0,62 0,06 9.7 0,02 10: 1,1 0,64 0,06 0,05 0,07 0.17 0,0'5 1 0,03 0,23 0,55 0,15 0,01 - 0,02 10:0,9 0,81 0,66 0,08 0.49 0,20 0,1 1 0,08 0,40 0,62 0,7S 0,05 6,4 0,227 10: 1,7 0,54 0.07 0.02 0.08 0.03 0,06 0,03 0,38 0,58 0,80 0,0» 5,0 0,02 10 : 0,9 1,24 0,67 0,09 0,59 0.25 0.14 0,07 0,35 0,64 0,17 0,01 — 0,24 10:2,1 0,86 0,70 0.12 0,2(5 0,22 0,10 0.06 Osl 1,44 1.70 0.11 6,5 0,05 10: 1,4 0,75 0,70 0.05 0,07 0,12 0,0(5 0,04 0,69 1.09 1.31 0,07 5,3 0,03 10 : 0,9 0,78 0,72 0,05 0,05 0,10 0,05 0,05 0,37 0.51 0,56 0.02 3,(5 0,04 10:0,7 0,75 0.73 0,10 0.06 0 15 0,04 0.05 0,57 0,58 1,03 0,04 3,9 0,07 10:0,5 1,25 0,77 0,03 0 25 0.14 0,11 0,06 0,64 0,93 0,54 0,02 3,7 0,03 10: 1,4 0,82 0,77 0,07 0,08 0,02 0,04 0,03 0,28 0,61 0,56 0,03 5,4 0,03 10:0,5 0,90 0,80 0,05 0,16 0.18 0,09 0,04 0,37 0,55 0,08 0,01 — 0,02 10: U 1,15 0.81 0,09 0,42 0,42 0,19 0,()8 0,65 1,06 1,39 0,07 5,0 0,19 10: 2,3 0.94 O.s-2 0,06 0,14 0.20 0,12 0,04 0,30 1,08 0.99 0,1010,0 0,03 10 1,5 0,83 0,84 0,04 0,05 0,09 0,05 0,04 0,94 1,04 2,42 0,10 4,1 0,08 10:0,6 1.23 0,89 0,11 1,58 0.52 0,22 0,08 0,57 0,88 0,55 0,03 5,(5 1,08 10 ; 2,5 0,70 0,90 0,07 0,0(5 0,12 0,04 0,03 0,G1 0,(52 1,60 0,06| 3,8 Spuren 10:0,4 0.96 0,91 0,11 0,22 0,25 0,11 0,04 0,90 1,54 1,29 0,11 8,5 0,03 10 : 1,2 56 R. Gans, Die Bedeutung der Nilhrstoffanalyse Körnung .* 4‘ M^tischbl»,,. ÜSSS'j“" >2 = Ackerkrume A t’rkrume =1 l'r ^ Untergrund — Unt II i-~ Ur: ~ ,2 2,32 27,2 21,5 2,30 33,1 18,3 2,95 43,6 26,2 2,42 22.0 22,5 2,06 15,8 23,3 2,17 - — 2,44 22,4 18,0 2,26 21,8 18,6 2,34 28,5 20,8 2,39 55,1 29,4 3,10 30,7 22,0 2.29 — 13,6 2,99 19,0 13,8 2,46 12,6 14,8 2,27 30,1 19,5 2,63 35,0 19,2 2,66 36,9 18,3 2,87 33,3 22,1 2,77 42,8 19,5 3,01 26,6 21,6 i 2,59 DSpllOl in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 57 © © U 1 Kalk T. “r 1 1 S j 5 " y H tr ~~ 1||| L i c7± P i- / ~ 1 pöl« | 5 Jk zn ü ~ Jk ~ 55 = 2 r£Q 1,10 0,93 0,08 0 12 0,32 0,13 0,06 0,66 1,28 0,59 0,07' 11,9 0,14 10: 1,4 1,14 0,93 0,06 0,35 0,28 0,16 0,04 0,66 1 ,33 1,02 0,09 8,8 0,13 10: 1,7 1.10 0,94 0,07 0,12 0,27 0,13 0,07 0,53 1,10 0,96 0,09 9,4 0,05 10:1,4 0,97 0,95 0.08 0.45 0,30 0,19 0,06 0,69 1.24 1,01 0,09 8,9 0,12 10:2,0 0,80 0,98 0.06 0 29 0,15 0,05 0,04 0,72 1,14 1,30 0.08 6.2 0,09 10:0,5 1,03 0,98 0,09 0,22 0,17 0,10 0,05 0,G7 1,01 1,37 0,08 5,8 0,05 10: 1,0 1,41 1,00 0,08 0,31 0,31 0.22 0,05 0,84 1,48 1,47 0,12 8,2 0,07 10 : 2,2 1,21 1,00 0,07 0,28 0.27 0,16 0.06 0,70 1,00 1,68 0.13 1 . 1 0,04 10: 1,6 1,10 1,01 0,19 0,32 0.21 0,10 0,07 1,08 1,20 1,42 0,10 7,0 0,05 10: 1,0 0,94 1,02 0,06 0.12 0,15 0,08 00t 0,35 0,80 0,11 0,01 — 0,02 10:0,8 2,26 1 ,03 0,08 7.47 0,86 0.27 0,12 0,69 1.43 0,12 0,01 — 5,94 10:2,6 1,22 1,03 0.07 0.21 0,25 0.17 0,06 0,47 1,16 0,98 0,10 10,2 0,04 1 10: 1,7 1,21 1,04 0,07 0.18 0,20 0 17 0,15 0,48 0,82 0,10 0,02 — 0,05 10 : 1,6 1,20 1,05 0,05 0,16 0,28 o,12 0,01 0.47 1,24 1,13 0,08 7,1 Spuren! 10: 1.1 1,7H 1,05 0,14 0,46 0,33 0.22 0.08 0,89 1,21 1.16 0,08 6,9 0,08 10 : 2,1 1,24 1.06 0,12 0,70 0,26 0.17 0,09 1,31 1,92 3,37 0,23 6,8 0,13 10: 1,6 0,05 1,07 0.04 0,06 0,1 2 0,05 0,04 0.55 0,95 0,71 0.03 4,2 0,03 10:0,5 1,04 I 08 0 05 0,12 0,13 007:0,06 1,03 1,11 2,38 0,09 3,8 0,07 : 10 : 0,6 1,23 1,09 0,12 0,93 0,32 0,15 0,06 1.50 1,58 3,26 ' 0,22, 6,8 0.27 10: 1,4 1,08 1,15 0,05 0,10 0,19 0,12 0,06 0,42 0.94 0,63 0,04 6,3 0,04 10 : 1,1 1,15 1,15 0,04 0,11 0,22 0,12 0,06 0,67 1,06 1,13 0,05 4,4 0,04 10:1,0 1,19 1,15 0,05 0.31 0,24 0,18 0.10 0,74 1,27 1,11 0,0s1 7,2 0,09 10: 1,6 1,83 1,15 0 12 0,34 0,31 0,10 0,05 1,36 29,6 1,17 0,14 12,0 0,13 10:0,9 1,09 1,16 U.o4 0.34 0,25 0,13 0,03 0,64 1,17 0,87 0,07 8,0 Spuren 10 : 1,1 1,59 1,17 0,23 o,:k; 0,28 0,211 0,06 0,60 0,S3 0,12 0,02 — 0,05 10:1,8 1,22 1,17 ii 07 0,28 0.22 0,07 0,04 0,57 1,03 0,29 0,02 — 0,07 10:0,6 0 98 1,22 0 07 0 14 0,22 0,06 0,04 0,84 1,12 2,01 0,07 3,5 0,05 10:0,5 1,26 1,27 0.10 0,32 0,26 0,18 0,09 0,47 1 ,56 1.22 0,12 9,9 0,07 10: 1,4 1,31 1,27 0,08 0,24 0,28 0,23 0,13 0,91 0,05 1,41 0.09 6,4 0,02 10: 1,8 1,51 1,30 0,06 0,23 0,27 0,12 0,06; 0,62 1,02 0,38 0,03] — 0,03 1 10: 0,9 1,44 1,30 o,u. ; 0,41 0,35 0,22 0,06 0,72 1,20 ( 0,65 0,09 13,8 Spuren 10 : 1 , 1 1 ,67 1,30 004 0 30 0,4 1 0,20 0,09 0,94 1,05 0,15 0,01 — 0,07 10:1.5 1,22 1,31 0,03 0,24 0,30 0,18 0.05 0,72 1,44 | 1,04 1 0,04 3,8 Spuren 10t 1,4 58 R. Gans. Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Messtischblatt. Agronom.) inmg Ackerkrume — A UrkrnJuO Ur Untergrund = Uni Grand Körnung U 2 ® H e J. ~ -= fc. n : jll - i — c = ? i; £ 92^269 Ncu-Trebbin asHl.S A 1,0 82,6 15,8 29,8 16,6 2,39 ‘>3 771 Schwochow ?)m SL A 2,6 70,8 26,6 35,0 21,3 2,94 94 653 Theerwisch ?)s 11 GS A 14.0 72.0 14,0 19,8 16,0 2,56 95 413 Altunhagen Dah TS A 0,4 69,0 30,6 27,7 24,9 2,67 96 635 Olsehienen f)s ES Unt 0,2 90.8 9,0 23.2 21,5 2,44 97 716 Stolpe ds LS A 1,2 88,4 10,4 50,8 23,0 3,01 98 98 Gr.-Jauth frm LS A 0,0 90,1 9,9 36,3 21,1 2,84 99 789 Beyersdorf r)in LS A 2,8 64,2 33,0 30,1 22,0 2,94 1U0 177 Zehden ohÖTS A 4,9 48,2 46,9 39,8 20,2 3,15 101 545 Fahrenholz Om SM A 3 'i ;,8.6 37,4 42,8 23,1 3,55 102 538 Woldegk »h HTL A 1,6 50,0 48,4 40,9 25,2 3,02 103 625 Fürstenfeldu rtm HLS A 0,7 59,2 40,0 58,0 30,3 2,77 101762 Angermünde Om IILS A 3,0 63,6 33,4 34,2 21,5 3,39 105 628 Qugrtsehen lim I1SL A 6,5 60,8 32,8 46.0 21,3 3,40 106 102 Alt-Zowen dm HLS A 33 68,7 28,0 20,3 18,1 3,03 107 75 Löeknitz c m H LS A 1,9 63,9 34.2 45,7 24,1 3,40 108 868 Schoenow r j uä 15 '/ ß ^ ic ” ß ß ~ 77 “J2 X T. £ H £. .lc~ 0,1)7 1,32 0.10 0,18 0,20 0.10 0,04 1,25 1.43 2,36 0,14 5,9 0,02 10:0,8 1,50 1,32 0,12 0,31 0,30 0,19 0,05 0,60 1,51 0,94 0,09 9,6 , 0,05 10: 1,4 1,12 1,32 0,12 0,17 0,26' 0,07 0,04 0,76 1,81 1,22 0,07 5,7 0,04 10 : 0,5 1,29 1,32 0,06 0,23 0,25 0,11 0,08 0,95 2.34 1,47 0 14 9,5 0,07 10: 1,1 0,90 1,36 0,18 0,05 0,08 0,06 0,03 1,96 1.75 2 25 | 0 06 2,7 0,17 10:0,4 1.58 1,37 0,06 0,25 0,24 0,22 0,06 0,66 0,99 0,18 0,01 0,05 10: 1,6 1,37 1,40 0,07 0,12 0.25 0,26 0.04 0,80 1,04 0.11 0,01 — 0,01 10: 1,9 1,46 1,41 0,07 0,20 0 31 0,20 0,07 0,54 1,43 0,95 1 0,13 13,7 0,05 10: 1,4 1,63 1,14 0,03 0,31 0,30 0,15 0,06 0,84 1,19 1,18 0,07 1 6,0 0,04 10: 1,0 1 94 1.47 0,14 4.89 0 61 0,32 U,tl 1.(13 1,82 1,33 0.11 8,3 3,46 10:2,2 1,48 1,49 0,05 0,43 0,33 0.21 (1,08 1,54 1,85 3,14 0,17 5,4 0,18 10: 1,4 U7 1.51 0,09 0,70 0,33 0.18 0, ! 0 2,30 2,79 5.48 0,35 6,4 0,19 ,10 : 1.2 1,74 1 .52 o, i ;; 3,26 0,55 0,27 0.08 ! 0.81 2.93 0,63 I 0.06 9,5 1,73 10: 1,8 1,78 1,53 0,09 0.82 0.37 0.29 0,15 1,09 1,76 1,12 0,10 8.9 0,40 10: 1,9 1,33 1,58 0,12 0,06 0,24 0,11 0 06 0,73 1,23 0,99 0,05 5,0 0,08 10:0,7 1,65 1,63 0,12 1,40 0,36 0,27 0,09 1,16 0,53 2,68 . 0,14 5,2 , 0,84 10: 1,7 1,95 1.67 0,06 0,56 0,41 0.21 0,04 0,51 2,03 1,20 0.08 6 7 Spuren 10 1,3 1,81 1,67 0,08 0,44 0,56 (1,28 0,10 1,24 2,17 0,79 0,10 12,7 0,09 10: 1,7 2,02 1 ,73 0,07 0,37 0,43 0,27 0,12 1,41 1,75 0,94 0,08, 8,5 , 0,08 10; 1,6 1,66 1,74 0.03 0,16 0.34 0,16 0 09 0,77 1,35 0,32 0,03 — 0,02 10:0,9 1 .58 1,82 0,06 0.08 0,35 0,18 0,06 0,95 1,05 0,10 0,01 0,04 10: 1.0 1,83 1.S3 0,10 0.88 0,36 0,33 0,20 0,97 1,48 0,90 0,08 8,9 0,464 'lO: 1,8 2.39 1,85 0,10 0.27 0 30 0,26 0,10 1,07 3,00 1,05 0,12 11,4 0.04 1 10 : 1,4 2,00 1,86 0,03 0,11 0,40 0,28 0,05 1,37 1 50 0 82 0,0,5 1 6,1 0,08 10: 1,5 1,94 1 ,95 0.07 0,32 0,39 0,27 0,10 1,43 1,99 1,27 0.11 8,7 0.07 10: 1,4 1.96 1,97 0 08 0,32 0,43 0.30 0,10 1,14 2,06 0,78 j 0,1012,8 0,11 10: 1,5 2,01 1,98 0,06 0,27 0,52 0,23 0,05 1,17 1,66 1,61 0,13 8,1 Spuren 10: 1,2 1,99 2,01 0,05 0.22 0,33 0,29 0,14 1,05 1,30 : 0,13 0,01 — 0,06 10: 1,4 2.28 2,16 0,05 0,18 0,33 0,30 0,08 1,50 1,55 0,77 0,04 5,2 0,04 10: 1,4 2,30 2,24 0,13 0,26 0,53 0,15 0,05 1,22 1,67 0,30 0,03 0,03 10:0,7 2,17 2,25 0,05 0,65 0,52 0,34 0,07 1,1 1 1,56 0,52 0,05 9,6 0,33 ; 10: 1,5 1,99 2,26 0,06 0,'i7 0 44 0,23 0,1 1 1 34 1 33 0,09 0,01 0,03 10: 1,0 2,10 2,28 0,04 0,24 0,29 0,30 0,08 1,20. 1,57 | 0,21 0,03 — 0,03 10: 1,3 60 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse £ £ »H ü Messtischblatt. SggjSjj n££"' Ackerkrume A l'rkriuno = Ur Untergrund — Unt Körnung |h — H X *7 T cm *11 1 1 *3 - ~ £ X = / 125 472 Neuen bürg asl SL A 0,0 35.4 64,6 86,1 — 5,41 12G1 15(5 Müncheberg Om I1SL A 2,3 61,1 36,6 59,2 19,4 4,64 127 50 Pollnow Oatl A 2,5 55,(5 42.0 38,0 21,4 4,19 128(558 Theerwisch dg LSG A 22,5 57,8 19.7 21,6 15,5 4,60 129 53 Pollnow rtas A 0,4 48 2 51,4 43,7 27,0 4,57 130 308 Letsch in sl II ST A 0,0 55,0 45,0 79,1 27,6 5,16 131 33 6 Langheim Oh 11 LS A 1,8 5S.2 40,0 63,1 22,6 5,40 132 221 Kurow dh T A 0,(5 30,6 68,8 55,7 28,4 5,38 133 629 Quartschen Om L Unt 3,6 51,2 45,2 71,0 22,9 5,78 134 489 Garnseo f>m SL A 0.9 57.0 42,2 TS,'' 22,1 6,15 135 913 Passenheim f)ti T A 0,2 55,8 44,0 47,5 25,2 5,70 136 722 Stulpe Om SL Unt 1.4 50,8 47.8 76,9 26,9 6,18 137 (42 (i Fürsten leide c)m L Unt 1,5 51,6 46.8 75,3 23,6 5,68 138 719 Stolpe dms TG Unt 0,0 27,1 72,9 92,4 35,1 6,47 139 491 Garnsee dm L A 1.9 59,4 38,6 89,8 19,8 6,82 140 427 Karwitz Oah T A 0,4 29,6 70,0 52,7 37,0 6,50 141 672 Pülitz homO T A 0,6 46.4 53.0 72,8 33,8 6,57 142 541 Woldegk 8m TL A 1,6 29.2 69,2 68,8 28,4 7,02 143 470 Neuenburg asl SL A 0,0 18,0 82,0 123,9 — 8,26 144 272 Neu-Trebbin asl HST A 0,1 49,2 50,7 91,7 28,0 6,98 145 542 Woldegk Om TL Unt 0,3 19,4 80,2 87,3 30, 0 8,28 1 4(5 292 Neu-Trebbin asl HL Unt 0,1 45,0 55,0 108,8 27,3 6,76 147410 Rügenwalde Om L A 1,0 26,0 73,0 9 1 ,4 28,0 8,66 148 2(40 Zehden asl ST A 0,0 21,0 79,0 103,5 33,2 9,09 149 83(5 Nickelswalde asl T A 0,1 14,0 86,0 109.2 43,8 8,75 150 305 Letschin sl EHT A 5,8 19,2 75,0 99,4 36,9 23,50 151 534 Fahrenholz dms GT 0,2 16.6 83,2 75,2 33,9 8,46 152 273 Neu-Trebbin asl HET Unt 0,2 49,7 50,1 101,8 26,1 7,33 153 291 asl HL A 0,1 40,2 59,8 108,8 31,3 7,31 154 (570 Pölitz ah J1T A 0,4 28,8 70,8 94,6 38,7 9,32 155,378 Fiddichow asl ST A 0,0 15,4 84.6 115,3 49,2 10,45 1 53 326 Uchtdorf asl HST Unt 0,0 13,5 86.5 122,5 42,0 10,52 157 240 Schwedt sc HIST A 0,0 17,8 82,2 119,4 44,8 10,51 in agronomischer und geognostischer Hinsicht. Hl X o •— o 2 Kalk 2 sp £ - O 1 3 * U - O r t f. - r. ' ¥ :r üii Humus tß i n 1 f E t fk ~ 2 ; * xO 7. % h ‘2,89 2,3 > 0,20 0,50 0,64 0,26 0,15 1,77 3,40 1,01 0,14 13,8 0,05 10: 1,1 2,28 2,34 0,07 0,68 0,50 0,32 0,08 1,39 1,60 1,75 0,11 6,3 0,29 10: 1,4 1,69 2,39 0,11 0,21 0.32 0,22 0,11 1,37 2,02 2,11 0,13 6,2 0,03 10: 0,9 2,01 2,45 0,14 0,21 0,48 0.10 0,05 1,24 1,80 0,7S 0,05 6,4 0,06 10:0,4 1,97 2,46 0,14 0,36 0,34 0,24 0,11 1,58 2,80 2,51 0,16 6,4 0,03 10: 1,0 2,ö 2 2,46 0,18 0,48 o,43 0,17 0,03 2,23 3,10 2,17 0,17 7,8 0,02 10: 0,7 2, (iß 2,65 0,09 0,95 0,93 0.57 0,15 1,48 2,32 0 70 0,07 ! 10,0 0,39 10 : 2,2 2,56 2,75 0,07 0,69 0,56] 0,24 0,07 1,79 2,S3 2,12 0,14 6,6 0,2.) 10 : 0,9 2,98 2,77 0,08 0,38 0,58 0.43 0,19 1,56 2,08 0,27 0,03 — 0,04 10: 1,6 3,19 2,88 0,08 0,10 0,72 0,56 0,11 2.13 2,76 0.56 0,07 12,5 0,02 10: 1,9 2,64 2,99 0,07 0,21 0,63 0,45 0,08! 1,33 2,16 0,43 0,05 — Spuren 10: 1,5 2,96 3,10 0,12 0,44 0,61 0,46 0,19 1,54 1,90 0,28 0,03 — 0,03 10: 1,5 2,47 3,13 0,08 0,87 0,70 0,38 0,12 2,06 2,48 0,77 0,06 7,8 0,24 10; 1,2 3,24 3,2« i 0,03 0,32 0,63 0,82 0,15 1,72 2,32 0,30 0,02 — 0,05 10: 1,0 3,38 3,32 0,12 0,56 0,74 0,49 0,15 2,25 2,60 0,44 0,05 — 0,06 10: 1,5 3,04 3,36 0,10 0,22 0,58 0,34 0,16 2,2 2 4,07 2,79 0,20 7,2 0,08 10: 1,0 3,04 3,43 0,10 0,85 0,50 0,44 0,17 2,11 3,43 2,41 0, 1 5 6,2 0,07 10: 1,3 3,4.7 3,47 0,10 0,4 1 0,90 0,55 0,11 2,05 3,22 1,81 0,16 8,8 0,12 10 : 1,6 4,39 3,69 0,18 0,77 0,97 0,30 0,16 3, OS 5,37 1,10 0,17 15,5 0,07 10: 0,8 2,32 4,15 0,3! 0,52 0,02 0,22 0,10 3,25 3,97 3,59 0,22 6,1 0,05 10: 0,5 4,00 1,21 0,07 0,40 1,05 0,58 0,13 2,64 3,15 0,92 0,10 10,9 0,10 10: 1,4 2,43 4,22 0,1 1 0,76 0,55 0,22 0,23 3,94 4.09 3,13 0,22 7,0 0.04 10:0,5 4,19 4,25 0,22 0,77 1,03 0,74 0,28 3,44 4,94 1,59 0,2 1 13,2| 0,10 10: 1,7 4,48 4,26 0,35 0,54 0,7;i 0,26 0,08 3,53 4,26 3,01 0,23 7,6 0,11 10:0,6 4,36 4,28 0,1 1 0,98 1,12 0,38 0,16 2,84 3,79 1,29 0,14 10,9 0,35 10:0,9 1 7,68 4,33 1,49 1,36 1,88 0,42 0,10 6,17 9,44 4,44 0,36 8,2 0,37 10: 1,0 3,96 4,40 0,10 0,38 0,73 0,58 0,11 2,40 2,87 0,23 0,04 0,02 10: 1,3 2,66 4,54 0,13 0,56 0,68 0,19 0,11 8,57 3,49 1,40 0,09 6,4 0,03 10:0,4 2,56 4,i)4 0,14 0,86 0,59 0,28 0,30 4,54 4,43 H32 0,28 6,5 0,07 10 : 0,6 4,57 4,65 0,10 0,57 1,02 0,62 0,18 3,44 4,63 0,59 0,10 — 0,09 10: 1,3 5,34 4,80 0,31 0,63 0,91 0,34 0,11 4,57 6,82 3,21 0,34 10,6 0,15 10:0,7 5,38 4,87 0,27 0,99 1,12 0,39 0,13 3,63 5,72 2,18 0,20 1 9,1 0,14 10:0,8 4,91 0,27 0,66 0,57 1 0,30 0,16 4,47 5,41 ! 4,24 0,28 6,6 0,06 10:0,6 62 R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse Könning * E "o ■ Ackerkrume ~ A L rknuue — l'r l'utergrund - U nt •o Sand c 2 r r ^ ; Tc'i 9 / ? 1 1 r i : t X ~ 1581298 Letschin sl HT A 0,1 13,6 86,4 1 26,3 34,0 9,65 159 30C * slEHST Unt 1,3 21,6 77,2 108,3 36,3 29,33 1 GO 535 Fahren holz dh KL A 0,8 15,6 83,6 92,0 30,6 9,91 161 299 Letschin sl 1 IT Unt 0,0 13,0 87,0 124,7 38,7 9,50 ir.2 2(11 Zeh den asl ET Unt 0,0 9,6 90,4 1 17,8 41,5 10,88 1 63 275 Heu-Trebbin asl HST A 0,0 13,8 86,2 117,8 37,5 9,46 104 263 Oderberg asl ET A 0,0 7,8 92,2 1 12,9 45,8 11,41 165 303 Letschin sl HT Unt 0,0 17,0 83,0 129,9 41,0 9,56 166 264 Oberberg asl ET Unt 0,0 6,8 93,2 1 12,9 41,7 11,08 167 276 Neu Trebbin asl T Unt 0,0 17,8 82,5 123,4 34,5 9,72 168 332 Langheim 0m HL A 0,0 25,6 74,0 108,3 34,1 11,32 1 69 266 Heu-Trebbin asl HT A 0,0 14,2 8o,S 1 27,4 86,1 11,06 1 70 302 Letschin sl HT A 0,0 16,8 83,2 131,4 40,0 10,50 171 330 Langheim al HL A 0,0 14,2 85,8 154,5 40,6 14,10 172 267 Heu-Trebbin asl T Unt 0,0 2,4 97,6 146,5 37,6 13,04 in agronomischer und geognostischer Hinsicht. 63 Eisenoxyd 5 H © 5 CC U 7 7 55 Kali ’Ä !*. £||| Humus /. 1 co X. ' C, — Z x. S 5 o ß r. O 4,33 5, OG 0,26 1,38 0,97 0,34 0,12 4,94 5,62 3,97 0,30 7,6 0,17 10 : 0,7 5,08 1,87 1,40 1,48 0,40 0,09 7,48 9,45 2,97 (|.2T 9,1 0,42 1 0 : 0,8 5,09 0,14 3,73 1,28 0,90 0,27 2,74 3,82 1,18 0,12 10,2 2,44 10: 1,8 4,13 5,11 0,26 1,41 1,05 0,32 0,12 5,80 5,77 4,32 0,35 8,1 0,1 8 10:0,6 .'>,17 5,31 0,40 0,63 0,92 0,34 0,09 4,25 4,80 2,28 0,1S 7,9 0,09 10 : 0,6 5,47 0,18 0,79 0,77 0,33 0,14 5,70 5,87 7,62 0,46 6,0 0,12 10:0,6 5,33 5,69 0,39 0,74 1,01 0,3S 0,10 5,48 4,81 3,3S 0,23 6,8 0,06 ' 10: 0,7 3,73 5,70 0,13 0,97 1,27 0,37 0,09 5,96 5,5 1 3.98 0,27 6.8 0,04 10:0,6 4,93 5, SO 0,35 0,79 1,06 0,40 0,12 5,13 5.14 2,17 0,17 7,8 0,05 10 : 0,7 3,74 5,90 0,08 0,76 0,71 0,31 0,13 5,40 4,68 2,37 0,16 6,8 0,06 10:0,5 5,28 5,91 0,13 0*86 1,53 1,03 0.41 4,19 5,01 3,65 0,25 6,8 0,08 10: 1,7 4,59 6,19 0,28 0,99 0,76 0,43 0.42 5,16 5,81 4,69 0,34 7,2 0,23 10: 0,7 3,97 6,34 0,19 0,86 0,89 0,36 0,1 1 5,6 1 6,97 5,66 0,40 7,0 0,05 10: 0,6 (1,79 7,13 0,18 1,51 1,63 0,82 0,51 5,97 6,27 4,53 0,30 6,6 0,10 10: 1,2 5,18 7,72 0,14 1,17 0,99 0,43 0,34 6,71 6,90 , 2,12 0,19 9,0 0,08 10 : 0,6 R. Gans, Die Bedeutung clor Näbrstoffanalyse 64 NähratofUmalysen (Geordnet nach dem Nährstoff- Thonerdegelmlt. Verschiedenes Könning / S ?. Messtischblatt «gg-; 1 "SSf Ackerkrume = A l.'rkrumo ~ I r Intergrund Int 'C o C fj a> IC fcjl Ji J- Vj 7. ~ c X* X 1 1 374 Löeknitz akh KSH A — 36,1 54,4 3,58 2 487 Garnsee Oas S A 0,0 99,7 0,3 4,9 16,8 0,30 3 ! 278 Neu-Trebbin ak HSK A 2,0 54,6 43,4 48,6 37,1 1,55 4 280 » ak K Uni 0,2 60,4 39,4 33,3 42,1 0,97 5 239 Polssen 0s S Unt 14,2 85,0 0,8 5,3 15,2 0,79 6 279 Neu-Trebbin akh HK Ur 1,2 43,0 55,8 43.2 38,0 1,11 7 48S Garnsee akh KH A Sand = 29, 2 pCt. 78,5 61,7 8.33 8 1S3 Niederzehren IIGS A 13,6 78,2 8,2 21,0 16,4 0,90 9 582 Sady akh KSH Unt ; — — — 37,1 — 0,65 10 391 Bahn atSH Wiesen kr — — — 116,2 — 0,97 1 1 393 » akh KSH A i — — — 59,7 — 4,50 12 287, Neu-Trebbin akh KSH A 1 — — — 77,4 42,3 3,02 13 195 Niederzehren, Abscblemniniassen A 9,4 77,3 13,3 26,8 12,6 1,23 14 289 Neu-Trebbin akh KSH Ur — — — 58,8 26,6 1 21 15 208 Wussow at 11 A — - — 86,9 98,1 2,84 IG 231 Bietikow akh SKH A ! — — — 56,8 4,73 17 58G Wargowo khSKH Oberkr - — 58,1 26,5 1,17 18 545 Fuhren holz SM A 3,9 58,6 37,4 42,8 23,1 1,94 Ul 762 Angermünde Om HLS ? A 3,0 G3,G 33,4 34,2 21,5 1,74 20 871 Schönow Om SM Unt 3,2 57,2 39,6 47.3 25,2 2,27 21 718 Stolpe dms IITS A 0,1 49,2 50,8 55,4 29.3 2,07 22 897 Bernstein dah 11 KT A 1,7 48,4 50,0 49,7 29.2 2,35 23 339 Dönhofstädt akh Teichgrund 0,0 4,3 95,7 89,2 63,6 9,17 24 902 Bernstein Oh KT A 1,0 18,8 80,2 84,4 38.4 4,51 25 903 » Oh KT Unt 2,5 7,4 90,2 105,4 39,1 4,46 26 535 Fahrenholz dh KT A 0,8 15,6 83,6 92,0 30,6 4,68 27 536 » dh KT Unt 1,0 0,6 98,4 106,8 44,5 5,09 28 900 Bernstein Oh KT Unt 1,9 10,0 88,0 1 1 5,8 I — 5,4 1 in agronomischer nnd geognostischer Hinsicht. 65 kalkhaltiger Böden. Verhalten von Mergeln im Gegensatz zu alluvialen Bildungen.) O ~ U u *7 § 1* *- ~ 7 : i / 7. C = tf. C - y r T - 1 z £? :t t / / JZ — 4-« — ■ QQ ~ co S u 0,04 0,25 44,69 1,30 0.23 0,18 2,92 6,48 6,78 0,55 8,1 32,28 0,18 0,04 1,06 0.18 0,06 0,09 0,06 0,42 0,03 0,01 — 0,55 0,32 0, 1 9 21,39 0,62 0,13 0,19 2,87 3,26 5,60 0,42 7,5 14,87 0,3K 0.09 18,36 0,68 0,12 0,16 0,74 1,67 0,77 0,04 5,2 13,73 0.39 0,0" 3.56 0,16 0,08 0,09 0,12 0,42 0,05 0,00 *-* 2,64 0,41 0,17 27,65 0.64 0,13 0,20 2,12 3.50 4,80 0,38 7,9 20,00 0,42 1,83 12,72 0,73 0,16 0,27 8.73 12,68 15,56 1,22 7,8 7.54 0,51 0,12 2,10 0.28 0,14 0,07 0,78 1,19 1,98 0,11 5,6 1,53 0,61 0.10 3,09 0,13 0,09 0,17 1,87 2,04 4,13 0,28 6,8 1,70 0,69 0,19 3,45 0,39 0,11 0,13 9,41 10,06 25,18 1,65 6,6 0.44 0,71 0.20 17,12 0,53 0,12 0,10 3,73 4.24 8,41 0,59 7,0 12,04 0,89 0,25 4,16 0,53 0,09 0.10 4,37 6,29 9,26 0,70 7,6 2,00 0,90 0,1 1 1,58 0,32 0,22 0,08 0,57 0,88 0,55 0,03 5,5 1,08 1,10 0,13 7,77 0,40 0,07 0,09 2,13 2,51 3,84 0,25 6,5 5,07 1.26 0,28 2,61 0.23 0,16 0.07 13,72 7,69 38,69 2,03 5,2 0,69 1,33 0,16 4,63 0,40 0,19 1 0,14 2,40 4,08 4.65 0,29 6,2 3,02 1,44 0,15 4,41 0,48 0,18 0,08 2,35 1,21 5,78 0,36 6,2 2,58 1,47 0,14 4,89 0.61 0,32 0,11 1,03 1,82 1,33 0,11 8,3 3,46 1,52 0,13 3,26 0,55 0,27 0,08 0,81 2,93 0,63 0,06 9,5 1,73 1,80 0,07 5,73 1,05 0.26 0,08 0,42 2,04 Spuren Spuren — 4,93 1,96 0.05 1,89 0,75 0,23 0,09 1.08 1,81 0,59 0,04 6,8 1,46 2,23 0,11 4,59 0,36 0,16 0,08 1,47 2,25 1,98 0,12 6,1 3,43 3,29 0,99 12,71 1,64 0,84 0.41 4,10 4.09 13,57 0,99 7,3 8,63 4,95 0,08 2,17 1.10 0,63 0,11 2,93 4,89 2,25 0,19 8,4 1,40 5,05 0,09 10,16 1 ,69 0,56 0,12 2,62 4,41 0,73 0,11 15,1 8,19 5,09 0,14 3,78 1,28 0,90 0,27 2,74 3,82 1,18 0,12 10,2 2,44 5,64 0,13 12,96 1,99 0,97 0,25 1 3,31 4,62 0,39 0,05 1 - 8,76 6,46 0,06 1,99 1,73 0,71 , 0,11 1 3 37 5,15 0,40 0,03 1 — 1,29 Jahrbuch 1902. 5 R. Gans, Die Bedeutung der NäbrstofFanalyse 66 Mergel-Nähr- (Gleiehmässigkeit der Mergel in Bezug X. 1 & Messtischblatt Geognost j Hl'zt‘icl,‘ Anronom. 1 nun}; Ackerkrume A TJrkrume Ur T'ntorgruwl — Int c Körnung e fi H * (A , ~ « 's cj £ co tl - o IU Tiefe der Entnahme in Pecimetern H 1 59 Hohenfinow M 15 Unt 9,4 48,6 42,0 — 20,0 2 545 ) Rahrenholz SM 0-2 A 3,9 58,6 37,4 42,8 23,1 3 547 ) M 10 Unt 2,8 42,0 55.2 — — 4 642 Olschienen öm SM Unt 3,2 61,6 35,2 — 5 715 Stolpe 0m SM 13 Unt 3,6 54,8 41,6 — — 6 723 » öm SM 12 Unt 3,9 45,2 50,8 — — 7 780 Schwochow f)m SM 13-14 Unt 3,7 58,4 38,0 — — 8 792 Beyersdorf 0m SM 16-17 Unt 3,8 55,6 40.6 - — 9 862 Lippehne 0m SM 17-18 Unt 3,1 60,6 36,2 — 21,8 10 865 ■> 0m SM 14-15 Unt 3,4 49,6 47.0 — — 11 871 Schönow Om SM 17-18 Unt 3,2 57,2 39,6 47,3 25 2 12 875 Om SM 18- 19 Unt 2,0 56,8 41,2 — — 13 878 Om SM 15-16 Unt 2,4 57,5 40,1 — — 14 888 Bernstein Om SM 15-16 Unt 6,1 57,6 36,4 — 22,4 15 891 » Om SM 10-11 Unt 1,3 34,3 64,4 — 16 906 Passenheim Om SM Ober 11. Ackerkr 3,5 58,8 37,7 — — 17 1017 Hagen dm SM 20 Unt 4,1 56,0 40,0 — 22,6 18 1023 Stade dm SM 18 Unt 3,0 40,4 56,0 - 28,5 19 1052 Klonowo Om SM 15 Unt 4,9 60,0 35,2 — — 20 1057 Tuchei Om SM 40 Unt 5,5 57,7 36,7 — - 21 1321 Vietz öm SM 40 Unt i 5,4 71,2 23,4 - - 22 1334 Hohenwaldo öm SM 20 Unt - — — - — 23 1311 ) Artlenburg öm SM 20 Unt 2,8 40,4 56,8 — — 24 1312 ) » Om SM 20 Unt 4,0 33,2 42,8 — — 25 1318 Hittfeld dm SM circa 40 Unt 3,2 63,2 33,6 — — 26 1005 ) Hooreburg dm SM 35 Unt 6,2 57,6 36,2 — 20,6 27 1006 ) » dm SM 80 Unt 4,2 69,2 26,6 - 20,9 in agronomischer und geognostiscker Hinsicht. 67 Stoffanalysen. auf Nährstoff-Phosphorsäure und -Kali.) Vi*rliiiltni.ss R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffan alyse ()8 Mcsstischl,latt. fäg* | Ackerkrume — A L'rkrmne ~ Ur Untergrund — l’nt Tiefe der Entnahme in Deoimetem Körnung 1 !/i S x £ T 3 t- CO fit : c- t ’ = ^ ♦X u ö c 1- \ 28 1024 Stade dm SM ? Unt | 11.8 59,6 28,6 _ — 29 1025 Hagen dm SM 25 Unt 3,2 64,5 32 3 — — 30 1026 dm SM Unt 2,4 53,6 44,0 — — 31 1027 > dm SM 21 Unt 5,4 45,0 49,6 — — 32 1028 1 Stade dm SM 19 Unt 6,6 44,6 48,8 - — 33 1357 Dritschmin tlmSM 13 Unt 4,2 64,8 31,0 — — 34 13G3 Schutteuwaldo Om SM 13 Unt — — — — — 35 1360 ! Zalesie fim SM 18 Unt — — — — — 36 1038 Hagen ftm.SM 22 Unt i 6,2 41,2 52,6 — - 37 117 Dr. Hölzer 1 Nechlin ?)m 11SM Oberkr 1,8 59,3 38,1 7,89 27,2 38 85 Dr. Hölzer Prenzlau Om ilSM ? 2,1 66,3 31,1 - 29,1 3'J 65 Dr. Hölzer Bartenstein Om SM 4 Oberkr i 7,8 49,9 41,7 — 24,4 in agronomischer und geognostischer Rinsicht. 69 / 7 1 O T £ u: 1 1 |* f „ ' s llfe £ =3 £ Tf 7r -2 | r. ■ i , * ; r Ö*o -o m& *7 > 7 Z £ x? |§J* J2 ■n to 1,G4 0,96 0,07 4,79 i i i 0,34 0,24 0,11 0,58 0,76 Spuren 0,01 1 3,70 10: 17,1 10:2,5 1 ,55 1,67 0,06 4,89 0.86 0,84 0,07 0,70 1.24 Spuren 0,02 4.17 10: 9,310:2,0 •2,35 1,97 0,09 9,11 0,79 0,43 0,11 1,46 2,18 Spuren 0,02 7.2010: 11,9 10:2,2 1,74 1,64 0,09 1 6,00 0,79 0,32 0,08 0,83 1,62 Spuren 0,01 12,18 10 : 10,6 10: 2,0 1,83 1,59 0,09 16.32 0,86 0,34 0,13 1,08 1,23 0,26 0,02 12,81 10: 11,5 10:2,1 2,13 1,52 0,09 4,47 0.64 0,39 0,08 0,91 2,57 - 2,16 10: 14,0 10: 2,6 2,09 1,84 0,10 4,92 0,900,27 0,04 1,00 1,50 — 3 82 10 : 11,4 10: 1,5 2,57 2 26 0,10 5,07 0,79 0,47 0,09 1,25 1,87 Spuren — 3,59 10 : 11,4 10: 2,1 1,78 1.93 0,()S 15,26 0,85 0,32 0,14 1,25 0,97 0,18 0,03 1 12,32)10 : 9,210:1,7 2,50 2,43 0,11 1,5S 0,52 0,29 0 OG - 2,25 0,98 0,10 0,82 10:10,3 10: 1,2 2,29 2,22 0,18 2,17 0,60 0,38 0,15 — 3,16 0,15 0,09 1,11 10: 10.3 10: 1,7 2,85 2,75 0,15 5,91 1,14 0,580,17 — 2,03 0,28 0,02 4,17 10: 10,4,10:2,1 1 ! . 1 m Durchschnitt 10: 11,1 10: 1,76 ideologische Jliltlieilungeii über die Gebend von Gilgen bürg und Geierswalde in Ostpreussen. Vou Herrn R. Michael in Berlin. Blatt Gilgenburg wird in topographischer Hinsicht charakte- risirt durch eine ausgedehnte, in ihren Oberflächenformen sehr unregelmässig gestaltete Hochfläche und eine breite thalartige Senke mit den beiden grossen Seen von Gilgenburg und den kleineren Wasserbecken ihrer Nachbarschaft. Der Hochfläche gehört die Osthälfte des Blattes und der südwestliche Theil desselben an; sie erreicht ihre grössten Erhebungen in der Gegend von Oselie- kau, Logdau und Jankowitz, erniedrigt sich nach N. gegen ein grösseres Becken westlich und nördlich von Tannenberg und dacht sich nach S. südlich einer Linie Heeselicht — Jankowitz gleichfalls gegen eine überaus einförmige Hochebene ab, welche dann das südlich angrenzende Bl. Usdau beherrscht. Der Theil der Hoch- fläche westlich der grossen Senke ist ausserordentlich coupirt. Die Senke durchzieht die Westhälfte des Blattes in etwa nord- südlicher Richtung; sie stellt kein einheitliches Thal oder ebenes Becken dar, sondern lediglich eine um 40 — 60 Meter niedriger gelegene Zone mit gleichfalls stellenweise recht unregelmässigem Gelände. Die Hochfläche westlich der Senke bricht durchgehends. die östlich derselben meistens mit steilen Rändern gegen sie ab; nur nördlich Seemen und bei Heeselicht erfolgt ein unmerklichei Uebergaug beider in einander; nördlich Heeselicht, bei Jankowitz, hei Schön Wäldchen und Ostrowitt greifeu Erosionsschlucbten in die Hochfläche weit hiueiu. R .Michael., Geologische Mittheilungen über die Gegend von Geierswalde etc. Der geologische Aufbau ist im Grossen und Ganzen einfach, wenngleich auch das Karteubild bei dem überaus raschen und häufigen Wechsel der wenigen überhaupt in Betracht kommenden Schichten ein ziemlich buntes ist. Es handelt sich, von den alluvialen Bildungen abgesehen, im Wesentlichen nur um Sande und Geschiebemergel. Der Geschiebemergel hat hier eineu ganz anderen Charak- ter als in der Mark und in Pommern, ln erster Linie ist seine sehr weit fortgeschrittene Entkalkung zu erwähnen. Die Bohrun- gen, in denen Mergel innerhalb der ersten 2 Meter erreicht wurde, gehören zu den seltensten Ausualimeu. In einer Bruunenhoh- rung1) in Tannenberg, deren Proben von Jf.ntzsch 1898 unter- sucht worden sind, ergab sich eine Entkalkung des Geschiehemer- gels bis auf 6 Meter, in Grünfelde bei Froegenau bis auf 8 Meter. Bei Logdau habe ich dieselbe in Aufschlüssen bis auf 4 Meter constatirt. Im Allgemeinen wird man mindestens die ersten bei- den Meter als entkalkt vorauszusetzen haben. Diese auffällige Erscheinung ist hauptsächlich nur auf das Gilgenburger Plateau beschränkt; auf Bl. Geierswalde, auch schon im nördlichsten Theile des Bl. Gilgenburg (Feldmarken Tannen- berg z. Th. und Seewalde) greifen normalere Verhältnisse Platz, wenngleich ich auch fast nirgends, so wie es im Westen so häufig der Fall ist. Schläge angetroffen habe, die leicht und rationell verwerthbare Mergelstelleu in hinreichender Zahl aufzuweisen haben. Die Thatsache, dass in den geologisch als Geschiebe- mergel anzusprechenden Bildungen überhaupt kalkige Schichten ') Da« mir freund liehst mitgetheilte Profil derselben ist folgende.^: G Meter Gescbiebelchm 5 » gelber Geschicbemergel, 4,5 » grauer Geschiebemergel, 0,5 v Grand, 1 » grauer Gesehinbumergel, G » Grand, 2 » grauer Gosehiebemergol, 2 » grandigor Sand, 5 » gelblicher mittelkörniger Sand, 1 » grauer Sand. 33 Meter. 72 R. MiciiAKti, Geologische Mittheilungen über die Gegend Vorkommen können, ist in der Gilgenburger Gegend fast un- bekannt gewesen. In besonders eoupirten Gegenden (Logdau, Wansen) habe ich auf einige Punkte erreichbaren Mergels auf- merksam machen können, so auch nördlich Heeselicht, wo derselbe am Abbruch einer Geschiebemergelscholle gegen den Gr. Datnerau- See in längerer Erstreckung am Seeufer zu Tage tritt. Es kommt allerdings hierbei hoch ein anderer Umstand mit in Betracht: die klimatischen Verhältnisse der Gilgenburger Hoch- fläche sind ungünstige, die Bestellung etc. liegt daher stets er- heblich gegen die benachbarten niedriger gelegenen Theilc zurück; die Bodenverhältnisse sind wenig vortheilhaft, daher ist auch der landwirtschaftliche Betrieb nicht intensiv genug, die Gegend ist daher arm. Eine andere auffällige Erscheinung zeichnet die Ge- schiehemergeli artlheen der Gilgenburger Gegend ausserdem aus: Der überaus grosse Reichthum des Bodens an Steinen jeder Art. Es sei gleich hier vorausgeschickt, dass wir uns auf der Gilgenbur- ger Hochfläche in einem Gebiet zahlreicher und dichtgedrängter Endmoränen befinden, die eine intensive Steinbestreuung sehr wohl zu erklären vermögen. Aber während gewöhnlich in anderen Ge- bieten im Laufe der Zeit die Steine abgesammelt, vergraben oder ver- braucht worden sind, hat man hier oft den Eindruck, als ob Nichts geschehen sei; man hat sich meist begnügt, die. Steine zu Haufen zusammen zu thuu. Die Steinhaufen auf den Feldern, an den Dorf- und Flurgrenzen erreichen grosse Breite und Höhe; bei der Zahl der kleinen Schläge und Grundstücke erhalten solche Gebiete ein merkwürdiges Aussehen. Südlich Lehwalde zu beiden Seiten der Strasse nach Groschken erreichen z. B. die Steinhaufen eine derartige Fülle, dass man von weitem eher glaubt, ein Feld mit reicher Ernte, mit dichtgedrängten kleinen Staken vor sich zu haben; ich habe dort Felder betreten, auf denen die durch Stein- haufen bedeckte Fläche die beackerte an Ausdehnung beinahe übertraf. Das dritte Merkmal, welches den Geschiebemergel von dem normalen unterscheidet, ist die oft sehr erhebliche Auswaschung seiner oberflächlichen Schichten, die dadurch eine sehr sandige und grandige Beschaffenheit bekommen. von Gilgenburg und Goierswalde in Ostprenssen. 73 Zur Ziegelfabrikation wird der Gescbiebelehm an verschie- denen Stellen ausgebeutet, aber nur in geringem Umfange. (Wansen, südlich Heeselicht, westlich Gilgenburg, Jankowitz.) Der Ge- sehiebemorgel ist als oberer aufzufassen; unterer Geschiebemergel tritt nur an wenigen vereinzelten Punkten auf. Von den Sauden geben die unterdiluvialen Saude zu be- sonderen Bemerkungen keinen Anlass; sie erscheinen nur an den Rändern der Hochfläche und au den Seeufern, wo sie durch Erosion freigelegt sind. Durchragungen unterer Sande durch das obere Diluvium fehlen hier fast ganz; nur vereinzelte Vorkomm- nisse von geringer Ausdehnung wurden eonstatirt. Sie fehlen auch im Bereiche der Endmoränen, die also hier keine Aufpressuugen darstellen. Die übrigen Sande sind als oberdiluviale zu bezeichnen; allen gleich ist ein grosser Reichthum an grossen Geschieben und eine starke Steinbestreuung überhaupt, sodass von den Sandflächen als Ackerboden dasselbe zu gelten hat, was oben beim Geschiebe- mergel gesagt wurde. Die Saude insgesammt haben mehr gran- digen Charakter uud es erfolgen Uebergänge in reine Grande sehr häufig. Im Allgemeinen erhalten die obersten Schichten durch die Verwitterung grösserer Steinchen lehmiges Aussehen und Beschaffenheit. Solche Flächen erwecken bei flüchtiger Be- trachtung oft den Eindruck von Lehm flächen. Die Sande der Senke sind in ihrer Zusammensetzung von den Sauden der Hoch- fläche nicht verschieden ; nur weisen die letzteren zahlreichere Geschiebe auf (Geschiebesande), die sich namentlich in der Nähe der Endmoränen häufen. In ihrem Verbreitungsgebiet treten dann die zahlreichen zugartigen Rücken auf, welche sich durch ihre grosse Steinbestreuung, das Auftreten vou Kies- uud Geröllparthien und vou Blockpackung als Endmoränen erweisen. Die Saude der Senke haben eine etwas mehr gleiehmässigc, schwach lehmige Oberfläche. Alle Sande erreichen beträchtliche Mächtigkeiten, z. Th. über 30 Meter. In einer zu Krajcwo nördlich vou Gilgenburg uiedergebrachteu Bohrung findet sich in ca. 8 Meter Tiefe unter grandigen Sauden eine ca. 10 Meter mächtige Schicht von Diatomeen- Erde. An zwei Stellen, 74 R. Michakl, Geologische Mittheilungon über die Gegend nördlich uud südlich vom Panzer-See südlich von Gilgenburg kommen untergeordnet Mergelsande vor, z. Th. mit geringfügigen Nestern von Kalk. Von den alluvialen Bildungen ist ausser den ausgedehnten Torfflächen das Auftreten von Wiesen kalk- Ablagerungen an zahlreichen Stellen zu erwähnen. Der Kalk liegt meistens unter einer Torfdecke von wechselnder Mächtigkeit (Nordrand des Gr. Damerau-Sees etc.), seltener als oberste Schicht über Torf (z. B. am Südende des Gr. Damerau-Sees und am Bergling-See). Besonders bemerkenswert!) ist sein Vorkommen am Südende des Kl. Damerau- Sees und nördlich vom Panzer See, wo Kalklager bis zu 8 Meter Mächtigkeit ermittelt wurden; ebenso erfüllen Wiesenkalk- Ablugorungen das Thal der Welle südlich vom Panzer See; die Mächtigkeit beträgt hier angeblich über 10 Meter. Auch südlich vom Bergling-See bilden Kalke überall den Untergrund der durch Erniedrigung des Wasserspiegels freigewordenen Wiesenflächen. Ebenso ist der Untergrund des flachen grossen Damerau-Sees öst- lich Gilgenburg Kalk; die Mächtigkeit ist nach älteren Aufzeich- nungen gleichfalls sehr beträchtlich. Ein von dem Ingenieur Bkrger 1873 ausgearbeitetes Project, welches eine Erniedrigung dieses Sees um 12 Fuss bezweckte, enthält über die Beschaffenheit der Seeräuder eine Reihe von scliätzeuswerthen Angaben. Eine grosse, die Verhältnisse darstellende Uebersichtskarte befindet sich bei der Besitzerin des Sees, der Gutsverwaltung Heeselicht (1 : 6000). Es würden bei der geplanten Senkung des Wasserspiegels 850 Morgen Land gewonnen worden sein, darunter fast 150 Morgen Kalk, 110 Morgen Torf, 300 Morgen humoser Saud, 193 Morgen Modder (z. Th. thonig-kalkiger Humus bis unreiner Kalk). Das Project ist nicht zur Ausführung gelangt, wohl aber ist der Wasserspiegel im Laufe der vergangenen Jahre um 1 Meter gesenkt worden, wodurch sich bei den so überaus flachen Wasser- becken des Gr. Damerau- und Bergliug-Sees die Seeuränder sehr verändert haben. Blatt Geierswalde wurde in der geologischen Kartiruug erst begonnen; es wurden nur der an Blatt Gilgenburg sich an- von Gilgenburg und Geierswalde in Ostpreussen. 75 SC.hliessende Südrami und die Ackerfläche von Kirsteinsdorf fertig gestellt. Irrste rer Xlieil giebt zu Bemerkungen keinen Anlass, hinsichtlich Kirsteinsdorf ist hier noch Folgendes zu erwähnen: Das weite Thalgebiet der Drewenz, welches sich in fast nord- südlicher Richtung erstreckt, ist in der unmittelbaren Nachbar- schaft des Flusses von sehr wasserhaltigen Torfflächen erfüllt, während die höher gelegenen Parthieen mit zahlreichen Hügeln und Kuppen von Sauden zusammengesetzt werden, die stellen- weise ebene Terrassenflächen am Thalrande bilden. An diese Terrassen ist das Auftreten von Kalken geknüpft, die u. A. in einer grösseren Fläche (4 Morgen) zu beiden Seiten eines kleinen Nebenbaches auftreten, welches im Jagen 3 der Kir- steinsdorfer Forst von der Strasse nach Hohenstein aus in süd- licher Richtung dem Hauptthale zutliesst. Sie bilden hier die unmittelbare Oberfläche der kleinen Terrasse, die sich bis 10 Meter über das heutige Bach-Niveau erhebt; ihr Untergrund ist stets Sand, die Mächtigkeit schwankt ausserordentlich, übersteigt aber nirgends 2 Meter. Andere vereinzelte Kalkuester wurden noch vielfach in der Forst festgestellt; sie sind hier au kleine Senken innerhalb der in ihren Oberflächenformen rasch wechselnden Saud- gebiete gebunden. Ebenso finden sich in der unmittelbaren Nach- barschaft des Flusses mehrfach zweifellos alluviale Kalke. Die zuerst erwähnten, unter andern z. B. im Jagen 13 auftretenden Kalke sind jung-diluvialen Alters aus der Zeit der Entstehung der jüngsten Thalterrasse. Die Kalke sind z. Th. thonig, vielfach reiu-weiss und trocken, fühlen sich mehlig an und lassen sich leicht in feines, staubiges Kalkmehl zerreiben. Bei Beimengung von Eisenhydroxyd nehmen sie eine gelblich-braune Färbung an. Der Gehalt au kohlen- saurem Kalk schwankt nach zahlreichen (25) im Laboratorium für Bodenkunde von C. Radau und F. SoHUOH'i ausgeführten Analysen zwischen 75 und 93 pCt., beträgt im Mittel: 84 pUt. Nur einige Proben von der unmittelbaren Oberfläche erwiesen sich stärker verunreinigt und hatten (50 — 62 pOt. CaCO.-j. Der gewinnbare Vorrath dieses für die unmittelbarste Nach- barschaft bei der weit fortgeschrittenen Entkalkung des Acker- R. Michael, Geologische Mittheilungen über die Gegend 7G bodens um so werthvolleren Meliorationsmittels beträgt etwa 150000 Zentner, also eine für die Bedürfnisse von Gr. Kirsteins- dorf vollauf ausreichende Menge. Ueber die Endmoränen habe ich folgende Beobachtungen gemacht: Die Endmoränen äussern sich hier geologisch lediglich als Aufschüttungen von Sauden, Granden mit grossen Mengen von Blöcken und von Blockpackung auf Sunden und Grundmoränen- Material, oft mit ausserordentlich zahlreichen Kalkgeschieben; die zugartige Anordnung der Kuppen und Rücken tritt im Landschafts- bilde deutlich heraus. Die Karte versagt stellenweise vollständig, da die Terrainzeichnung namentlich in coupirten Gebieten durchaus ungenügend, sogar willkürlich ist. Die südlichste Endmoräne habe ich südöstlich vou Soldau in der Napiwoddaer Forst südlich Narzyrn und dann namentlich bei Illowo unmittelbar au der russischen Grenze zu beiden Seiten der Eisenbahn nach Mlawka beobachtet; hier häufen sich sehr steile Berge mit dichter Blockbestreuuug, z. Th. grosser Blockanhäufung. Ferner konnte ich im Anschluss an die Untersuchungen Dr. Gagki/s im Neidenburger Gebiet Blockpackuug an der Chaussee Usdau- Neidenburg am Gute Carlshof feststellen; im Uebrigen habe ich den Eindruck gewonnen, dass die hauptsächlichsten der bei Nei- denburg sehr zahlreichen Endmoräneuzüge von Neidenburg aus nach Nordwesten aufbiegen. Längs der Neidenburg-IIoheusteiuer Chaussee lassen sich scharf markirte Züge mit intensiver Block- bestreuung bis Rontzken verfolgen. Der südwestlichste der Züge, O O O 7 die ihrerseits von Thäleru begleitet werden, wird durch die Um- gebung des Dorfes Sicrokopass bezeichnet, die nächste Etappe durch die Ortschaften Littfinken, Sallusken und Rontzken, die dritte durch die Berge des Neidenburger Stadtwaldes. Bei Rontzken erfolgt eine Umbiegung des äussersten Zuges nach W. auf Skottau zu, und diese Endmoräne erlangt weiterhin ') Vergl. .Tentzsch, Nachweis der beachtenswerthen und zu schützenden Bäume, Sträucher und erratischen Blöcke in der Provinz Ostpreussen und Bei- träge zur Naturkunde Preussens (herausgegeben von der Physikalisch Oekono- mischen Gesellschaft zu Königsberg), Königsberg i. Pr. 1900, S. 114 und 1 1 G. von Gilgen borg and Geierswalde in Ostpreussen. 77 zu beiden Seiten des Skottau-Sees und von da in westlicher Rich- tung eine prächtige typische Entwickelung. Als geschlossene steile Mauer ragt .sie südlich der Chaussee nach Gardieneu aus der Um- gebung heraus; ungemein viele grosse Blöcke sind hier zu beob- achten; sie erstreckt sich über Kownatkeu auf Gr. Gardienen zu, wo sie. die Chaussee überschreitet und reicht bis in die äusserste Ecke des Neidenburger Kreises hinein. Von hier ab ist ihr wei- terer Verlauf durch die geologische Kartiruug des Blattes Gilgen- bürg festgelegt worden. Derselbe geht über Oschekau, Jankowitz, Heeselicht, Bergling, Wansen, Lehwalde und Groschken. Wie schon erwähnt, sind nicht nur die topographisch hervor- treteuden Endmoräueuzüge, sondern auch ihre Nachbarschaft mit Blöcken besät, sodass sich deutlich einzelne Bloekheschüttungs- zonen hervorheben. Bei der Gardienen-Jankowitzer Endmoräne reicht diese Bestreuungszoue bis nördlich Ganshorn; hier zählte ich in einer schmalen, langgestreckten Wiesenschlinge au 400 über */ 2 Cubikmeter grosse Blöcke, die noch an ihrem ursprünglichen Platze sich befanden. Weitere Endmoränen treten südlich Gilgenburg bei Kalborn, daun auch nördlich von Ostrowitt, bei Faulen, Ludwigsdorf und im Grünfelder Walde südlich von Tanneuberg auf. Hier liegen wieder grosse Bloekmeugeu verstreut; bei Faulen sind die Block- anhäufungen auf die Bergkuppen beschränkt. Es finden sich auch über 1 Cubikmeter grosse Blöcke eines festen kalkigen, diluvialen Conglomerats in auffällig grosser Anzahl; ähnliche Blöcke, im Ganzen etwa 10 Cubikmeter, habe ich in der Nähe einer endmo- räuenartigeu Kuppe an der Chaussee zwischen Mcrtinsdorf und Frögenau gesehen. Eine weitere Etappe wird durch die Gegend zwischen Kirsteinsdorf und Kl. Pötzdorf bezeichnet (Blatt Geiers- walde); diese. Endmoräne verläuft über Geierswalde, Kittnau, Döh- lau, Steinflicss und geht dann in das grosse Eudmoräneugebict der Kernsdorfer Höhe über. Das Verhalten der einzelnen Endmoränenzüge zu einander bedarf noch der weiteren Klarstellung, die erst durch Kartiruug des gesammten Gebietes gewonnen werden kann. I eher die Kalklager im Diluvium Ihm Zlottowo iu \\ estprcusseu. Von dcu Herren A. Jentzsch lind R. Michael in Berlin. Mit 9 Abbildungon im Text. Die Kalklager von Zlottowo bei Löbau in Westpreusscn wurden von 11. Michael gelegentlich der geologischen Aufnahme- Arbeiten auf den Blättern Gilgenburg und Geierswalde 1900 und 1901, dann in besonderem Aufträge durch A. Jentzsch im Ootober 1901 untersucht. Die Kalklager dürften einst von erheblichem Nutzen für die Landwirtschaft des südlichen Ost- und Westprcussens werden und sind auch wissenschaftlich von mehrfachem Interesse. 1. Lage und Grösse (vgl. die Karte Fig. 1). Das den Land- wirtheu der näheren Umgegend seit über 30 Jahren bekannte Ilaupt- Kaikvorkoinmen liegt 5 Kilometer nordöstlich vom Bahnhof Löbau im westpreussischen Kreise Löbau, nur 3,5 Kilometer von der ost- preussischen Grenze entfernt auf der Feldmark Zlottowo uud einem kleinen, nordwestlich von diesem Dorfe angrenzenden Theile der Feldmark Löbau in einem Höhenzuge, der, nordöstlich von Löbau ausetzend , sich iu nördlicher Richtung auf Grabau zu erstreckt. Der Ptlasterweg von Löbau nach Grabau verläuft auf dem Kamm der .Erhebung. Die Aufschlüsse liegen von diesem Wege 270 Meter entfernt neben dem von Zlottowo nach Lossen führenden Wege, bei 170 bis 180 Meter Meereshöhe, 0- 12 Meter über einer weiten torferfüllten Niederung, die östlich angrenzt. Das Kalklager zieht entlang der zur W iese hingeneigten Ab- A. Jbntzsch und R. Michael, Ueher die Kalklager etc. 79 dachung und ist in der Richtung von NNO. nach SSW. auf 400 Meter Länge, quer etwa durchschnittlich auf 60 Meter Breite durch Gruben und Ilandbohrungen nachgewiesen; 3 grössere Gruben liegen südwestlich, 1 nördlich des kleinen Verbindungs- weges. Die naehgewieseue Fläche beträgt rund 10 preussische Morgen oder 2,5 Hektar. Ein zweites Kalklager von wesentlich gleicher Beschaffenheit liegt 1 Kilometer nördlicher, 240 bis 500 Meter westlich der Strasse von Lossen nach Grabau, nahe der Zlottowo-Grabauer Flurgrenze. Fällt mau von dem Ostende des Aufschlusses ein 240 Meter langes Loth auf die Strasse, so erreicht man diese 270 Meter SSW. des über Abbau Zlottowo nach dem Nordende von Zlottowo führenden Weges. Dieses zweite Lager ist bis jetzt auf 0,45 Hektar oder 1,8 preussische Morgen Fläche nachgewiesen; wahrscheinlich er- streckt es sich in der Tiefe noch weiter. Aus der Nachbarschaft und Gleichartigkeit beider Kalklager, wie aus den Aufschlüssen überhaupt ergiebt sich der Schluss, dass beide wahrscheinlich Zusammenhängen und sich in dem Höheuzuge über die heute bekannten Grenzen hin ausdehnen; wie weit dieselben dort abbaufähig sind, kann aber nur durch speciellere Untersuchungen der Abraum-Verhältnisse festgestellt werden. 2. Lagerung. Die geologische Stellung des Höhenrückens, in welchem beide Kalklager auftreten, ist noeb nicht völlig klar- gestellt; wahrscheinlich dürfte er mit in den Bereich der endmo- räuenartigen Bildungen gehören, die weiter östlich ansetzen und auf ostpreussisehem Gebiete in die grossartig entwickelte End- moränen-Landschaft der Kernsdorfer Höhen übergehen, welche mit 997 Fuss (313 Meter) Meereshöhe den höchsten, östlich der Weichsel jjelejjeneu Punkt des deutschen Reiches bezeichnen 1). Wie aus den nachstehenden Profilen 1 111 ersichtlich, werden die Kalke zunächst von diluvialem Sand und Grand bedeckt, welcher seinerseits auf der Höhe von diluvialem Geschiebemergel ') R. Michael, Geologische» Mitteilungen über die Gegend von Gilgeuburg und Geierswaldo in Ostproussen. Dieses Jahrbuch f. 1 902, Heft 1, S. 77. Berlin 1902. 80 A. Jentzsch und R. Michael, Ueber die Kalklager überlagert wird. Vielfach zieht sich letzterer am Gehäuge herab und liegt dann unmittelbar auf dem Kalkmergel, während stellen- weise sich ausser Saud noch Mergelsau de zwischenschieben. Im Einzelnen ist noch Folgendes hervorzuheben: Die nachfolgende Skizze (Fig. 2) zeigt die ungefähre Anordnung der Gruben zu beiden Seiten des Verbindungsweges, von dem seiner- seits nach SSW. zu der nächsten Grube ein tiefer Einschnitt hin- führt. Fig. 2. t I Weg Schematische Skizze der 1900 und 1901 vorhandenen Aufschlüsse. Bei Ai, in dem Einschnitt unmittelbar am Wege ist der Kalk von 1,5 — 2 Meter sehr sandigem Geschiebelehm überlagert, der dicht daneben bei An sich auf 0,75 Meter mächtigen sehr sandigen, braunen Lehm mit kleinen Steinen und grösseren Ge- schieben reducirt. Bei Am besteht die Aufdecke aus Geschiebe- mergel von 1 Meter, darunter weissem Sand von 1 Meter Stärke, weiter nach SW. verringern sich beide, der Sand keilt aus, dann schwillt der Geschiebemergel bis zu 2 Meter Stärke au. Bei Aiv wird der Mergel mächtiger; das ganze Profil besteht aus Mergel und steil aufgerichteten Sauden, die unter 55 — 80° nach SO. einfalleu. Bei Ay sehen wir 4 Meter Mergelsaud mit vereinzelten Steinen, darunter diluviale Grande und sandigen Mergel. Bei AVi ist das Profil 2,5 Meter thoniger Geschiebemergel über Kalk. Zeigt sich also hier schon auf ganz beschränktem Räume ein ausserordentlicher Wechsel der den Kalk oberflächlich bedeckenden im Diluvium hei Zlottowo in Westpreusson. M KNTZSCH lim Schichten, so wiederholt sich dasselbe \ erhältniss in noch höherem Grade in jeder der benachbarten (Trüben II, C und E. ln B schwankt die Mächtigkeit des Lehmes und Mergels von wenigen Ccntimctern bis 3 Meter, dazwischen schalten sich auch hier thouige Sande und Mergelsande ein: in der Grube I) liegen 2 — 5 Meter Sand über Kalk. Ansicht der Grube B. — Aufgenommen von R. Michakx 1900. In der am weitesten nach SW. gelegenen Grube ist dann wieder so gut wie gar keine Bedeckung der Kalke mit Sand oder Lehm vorhanden. In dem ersten Einschnitt Ajv (Profil I) sind auch Sande mit 55° Einlallen unter den Kalken beobachtet worden: die Grenz- fläche streicht dort N. 30° ().. mithin parallel dem Wiesenrande. Ob diese sichtlich gestörte Lagerung auf diluvialer Emporpressung oder auf späterer Rutschung beruht, müssen später bessere Auf- schlüsse ergeben. In dem mit 3,5 Meter Mächtigkeit nicht durchbohrten zweiten Kalklager wird der in ostwestlicher Richtung auf 150 Meter Er- streckung verfolgte Kalk durch Thalsand und Thalgrand von 0,5 Meter Mächtigkeit bedeckt und als diluvial gleichfalls erwiesen. An den Kalken beider Lager fällt zunächst ihre helle Farbe auf, welche theils gelb, theils schnee weiss ist. Die oberen Lagen des im Diluvium l*ci Zlottowo in \Wstpn‘iiss(‘ii. 83 Kalkes sind zwar vorherrschend gelb gefärbt, und gellen nach unten in die weissen über; doch finden sich auch gelbliche Zwischenlagen innerhalb der reinen, weissen Kalke, oder es liegen auch (z. B. in Grube B zuerst 2,5 Meter) weisse Kalke über 2 Meter gelben Kalken, wie denn hier überhaupt «'ine bestimmte Schichten folge zwischen den beiden verschieden gefärbten Kalken nicht vor- handen ist. Die weissen Kalke kommen auch innerhalb der gelbgefärbten als Nester oder kleinere Knauern vor. Gelbe und weisse Kalke sind mithin als gleichzeitig abgelagert und als durch Umwandlung aus einander hervorgegangen zu erachten. Die Kalke sind schwach thonig, erdig, leicht zerreiblieh und zerfallen durch Verwitterung zu einem gelblichen oder weissliehen Pulver, welches beim Mergeln des Ackers sich schnell vertheilt und wegen seiner Feinheit rasch auf die Pflanzcnnährstofle wirkt (vergl. die am Schlüsse angeführten Analysen, die im Durchschnitt 80—82 pC't. kohleusauren Kalk, mit geringfügigen Beimengungen von Kali. Phosphorsäure und Schwefelsäure ergaben). 3. Alter. Die Ueberlageruug durch Geschiebesand und Geschiebemergel beweist, dass die Kalke diluvial oder vordiluvial sein müssen. Leider ist eine paläontologische Altersbestimmung noch ausgeschlossen. Die Kalke enthalten zwar als grosse Seltenheit Bruchstücke eines glatten, ziemlich dickschaligen Zweischalers , sowie undeut- liche Pflanzenabdrücke, welche indess möglicherweise durch \\ ur- zeln der alluvialen Pflanzendecke entstanden sein könnten, mithin nichts für Alter und Kntstelmngsart beweisen. Ein bei der ersten Besichtigung der Aufschlüsse des Einschnittes unmittelbar am \ erbindungswege, mitten in thonigen Kalken gefundenes, deutlich bestimmbares Exemplar von BrirmniteUo mncronatu würde zwar senones Alter beweisen, wenn es auf primärer Lagerstätte ge- funden würde. Leider aber erscheint es gerade an jener Stelle wahrscheinlich, dass der betreffende Belemnit sich aut secundärer Lagerstätte befand. Auch sonst beweist nichts ein eretaceüsches Alter der Kalke; insbesondere Hessen sich selbst mikroskopisch weder h oraminiferen noch Glaukonit nachweisen; petrographisch weicht das G* 84 A. Jknt/.soh und R. Michaki., lieber die Kalklager Vorkommen von den bekannten Kreidegesteinen ab, schliesst sich vielmehr diluvialen und alluvialen Wiesen kalken (Seekreiden) in petrograph isolier Hinsicht vollkommen an. Leider ergab auch die Aussehlamnuing der Kalke und die mikroskojdsche Untersuchung des Rückstandes keinerlei positive Befunde, da auch die in diluvialen Kalken gewöhnlich zu er- wartenden Diatomeen bei wiederholter Untersuchung nicht ge- funden wurden. Hätten wir Kreide, so wäre es eine Scholle, nach Art der bei Klomm an der nahen Kernsdorfer Höhe aufgeschlossenen Tertiär- scholle oder der etwas entfernter zu Osterode erhohrten, aus Tertiär und Kreide aufgebauten, welche beide durch Einen von uns be- schrieben worden sind'). Viel wahrscheinlicher ist ein diluviales Alter: trifft ein solches zu. so können die Kalke nur Si'lsswasser- Interglacial und die Zweischaler nur Unio. sp. sein. Sie sind aber zweifellos älter wie die in Sciteuthälern des Drewenzthales östlich Gr. Kirsteinsdorf bei Geierswalde auftretenden Kalke, die jungdiluvialen Alters (vom Alter der jüngsten Thaltcrrasse) sind, wie der Eine von uns beiden nachgewiesen hatl 2). 4. Mächtigkeit. Die aufgeschlossene Mächtigkeit der Kalke ist verschieden, je nach der l iefe der Grube: in den bäuer- lichen Gruben übersteigt dieselbe nicht 5 Meter, in den Gruben südlich wurde dieselbe zu 4, 0 und 8 Meter stellenweise an senk- rechten Wänden gemessen; die wahre Mächtigkeit ist noch er- heblich grösser. (Fig. 7.) Durch eine Reihe von Bohrungen von privater Seite, die uns der Besitzer des grössten Theiles des Haupt-Kalklagers, Herr Fideikommissbesitzer Rose auf Döhlau froundlichst mittheilte, sind als grösste Mächtigkeiten des Kalkes 11, 14, sogar 17 Meter fest- l) Vorgl. A. JüNTZscii, Ber. über da- Ostpreuss. Provitizialmuscum. Schriften (1. physikal. Ökonom. Gesell sch. 185)1, S. 74. Derselbe, lieber grosse Schollen jm Diluvium. Zeitsehr. d. Deutsch, gcolog. Gosel Isch. 1901, S. 105. - Auf unserer Kartenskizze Fig. 1 liegt die Klonauer Scholle in der Ziegelei dicht nördlich der Chaussee von Kl. Nappern nach Marwalde, wo die Strasse eine Art Passli (die Übersoll reitet. v; Mi ci (Alte, a. a. O,, S. 7 ä. iin Diluvium bei Zlottowo in Westp missen. 85 gestellt worden und als l ntergrund ein blaugrauer kalkiger Thon, von welchem leider keine Proben mehr erhältlich waren. Als Mindestwerth der durchschnittlichen Mächtigkeit sind Fig. 7. Ansicht der Grube < '. — Aufgenommen von R. Micrakl lSJOO. nach den Beobachtungen und Aufschlüssen 7 Meter, als wahr- scheinlichster 10 Meter anzuuehmen. Das oben erwähnte zweite Kalklager wurde mit 8,5 Meter Tiefe nicht durchbohrt. 5. Geologische Orgeln. Die obere Grenzfläche des Kalkes ist in fast sämmtlichen Aufschlüssen überzogen mit einer 1 — 5 Centimeter dicken tief braunen fast kalkfreien Masse (vergl. die Analyse) von geringerem specifiscben Gewicht, welche dadurch entstanden ist, dass das Grundwasser die obersten Lagen des Kalkes auflöste und deren schwer lösliche Flieile zurückliess. Auf gleiche Weise entstanden die triehtor-, sack- oder schlot- förmigen V ertiefungen in dem Kalk, welche in Grube I) sehr schön aufgeschlossen sind, durch ein II inahsickeru des Grundwassers an bestimmten Stellen. Dass Sickerwasser und nicht etwa strudelndes Wasser die Aushöhlung hervorbrachte , wird dadurch bewiesen, dass jener braune Lösungsrückstand sich unter zunehmender Mächtigkeit in die Trichter herabzieht. Letztere sind demnach SO A. .Tkntzsch mul R. Michail, Uobor die Ivalklager nicht GletschertÖpfe oder sonstige Strudellöoher, sondern soge- nannte »Geologische Orgeln« (Fig. 8 und 9). IE ßniicfiX xUnee b&i grüßen • /1Ua»u\ ?l&. VO\n CtfASfl/tl } Kali, 0,89 » Phosphorsäure, 0,76 » Eisenoxyd und Thonerde, 7,62 » Sand, 3,26 » in Salzsäure lösliche Kieselsäure, Natron etc, 1,75 » Wasser, 100,00 pCt. Der Düngerwerth von einem Centner des getrockneten und gepulverten Kalkes berechnete sich danach auf 0,50 Mk. Eine Reihe von Analysen wurden von der Direetion der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie ver- anlasst und im Laboratorium für Bodenkunde durch G. Radat geführt : I. 91 pCt. Ca('ü3. II. 81 CaCOs. III. 76,4 Ca C03. IV. Thonerde. .... 1,080 pCt. Eisenoxyd .... 0,814 » Kalk .... .... 46,602 » Magnesia . .... 0,594 » Kali .... .... 0,202 » Natron 0,2 1 7 » Schwefelsäure . Spuren Phosphorsäure 0,064 pCt. Kohlensäure . . . . . HO, 606 » Humus 0,687 » Stickstoff’, Wasser, Unlösliches 13,134 Sa.: 100,00 pCt. also Ca CO3 = SH, 2 pCt. im Diluvium bei Zlottowo in Westpreussen. V. 89,9 pCt. CaCOa. VI. 80,3 » CaCC%, VII. 70,4 » CaCO;1. VIII. Phosphorsäure von V. = 0,159 pCt. IX. Thonerde . 0,144 Eisenoxyd 2,059 » Kalk 52,332 JjV Magnesia .... 0,510 » Kali 0,123 » Natron .... 0,1 70 Schwefelsäure . Spure n Phosphorsäurc . 0,096 pCt. Kohlensäure . 40,666 » Humus .... 0,762 y> Stickstoff, Wasser. 1 nlösliches 3,138 b Sa.: 100,00 pCt., also Ca CO# = - 92,4 pCt. X. Der thonige Kalk im kleinen 1 Einschnitt enthielt 65,3 pCt. CaCO:i. X I Im braunen Rückst and : CaCOs = Spuren. Eine zweite Analyse des braunen Rückstandes ergab: CaC03 = 0,7 pCt. Phosphorsäure = 0 ,522 Aus obigen Analysen kommen insbesondere die im König- lichen Laboratorium für Rodenkunde ausgeführten Analysen I, IV, \ und IX in Betracht, weil nur diese nachweislich von der Hauptmasse des Kalklagers entnommene Proben betreffen. Sie ergaben im Mittel 8t), 1 pCt., alle 10 Analysen dagegen: 82,0 | [>Ct. S3,2 pCt. 78,1 89.9 » 91,0 80,3 ■ 8 1 ,0 » 70,4 » 7(5,4 » 92,4 !)0 A. Ji ntzsc'h und R. Miciiai i.. Ufbor die Kalklager Im Durchschnitt von 10 Analysen: 82.47 p(’t. kohlensauren Kalk. Eine von A. Jentzsch persönlich aus zahlreichen verschie- denen Stellen des Kalklagers entnommene Mischprobe, welche nach Art der Entnahme möglichst genau der durchschnitt- lichen Besch alten heit entsprechen dürfte, ergab bei der im La- boratorium der Geologischen Landesanstalt ausgeführten Analyse: 80,8 pCt. kohlensauren Kalk. Danach ist der Durchschnittsgehalt auf 81 — 82 pCt. anzunehmen. 7. Verwendbarkeit. Die reicheren Theile des Lagers, welche bis 92 pCt. kohlensaurer! Kalk enthalten, lassen sich zwar brennen und als Baukalk verwenden, der sogar schwach hydrau- lische Eigenschaften haben würde: sie sind aber doch zu unrein, um über den engsten örtlichen Bedarf hinaus Beachtung zu finden. Das in der Gegend verbreitete Gerücht, das Kalklager würde Anlass zur Errichtung einer Cementfabrik gehen, dürfte gleich- falls nicht zu verwirklichen sein. Auch wäre volkswirtschaftlich eine technische Verarbeitung des Kalklagers nicht empfehlenswert, weil dasselbe, trotz seiner Grösse, doch immerhin begrenzt ist und hei technischem Betriebe in absehbarer Zeit erschöpft werden müsste, während es als Mergel einen für die weitere Umgegend produktiven, daher doppelt werthvollen Schatz bildet. Im Jahre 1897 wurde der Zlottowoer Mergel in den Zei- tungen zum Preise von 25 Pfennigen für den Centuer, frei Löbau, angeboteu. Dies würde für die ganze Mergelmasse einen Werth von etwa l1/.* Millionen Mark ergeben. Der Transport auf Land- strasseu nach Löbau kostet etwa 10 Pfennige für den Centner, was für die ganze Mergelmasse etwa 1 2 Millionen Mark aus- machen würde. Abzüglich der Transportkosten hätte demnach der Mergel nur etwa :: 4 Millionen Mark Werth, wovon noch die nicht unerheblichen Gewinnungskosten abzurechnen sein würden. Ein Theil des Lagers ist noch jetzt in kleinbäuerlichem Besitz: der Ilaupttheil ist aus solchem vor Jahren in den Besitz des da- maligen Gutsbesitzers Markert .auf Kl. Nappern und neuerdings in im Diluvium bei Zlotlowo in Wcstpreussen. den des Fideikommissbesitzers Kose in Döhlau, Kreis Osterode, übergegangeu, welcher einen stärkeren Absatz von der Erbauung O t.. Ö einer aus dem Eübauer Kreise nach dem Osteroder Kreise füh- renden Eisenbahn erhofft. Schon seit Jahren ist der Zlottowoer Kalkmergel auf zahl- reichen Gütern verwandt worden, bis hin zu dem 80 Kilometer entfernten Gute Mühlen im Kreise Osterode. Bei Eröffnung einer Eisenbahn würde sieh das Absatzgebiet bedeutend erweitern, ein Th eil der an Fährlohn ersparten Be- träge aber voraussichtlich auf den Rohpreis geschlagen werden, mithin zunächst den Grubenbesitzern zu Glitt* kommen. 8. Der v ol k s w i rt hse haftl i ehe Werth ist viel höher, als der private Verkaufswerth des Lagers, weil letzteres geeignet ist. die Erträge des Ackerbaus in mehreren Landkreisen wesentlich zu heben. Grosse Theile Ost- und Westpreussens bedürfen der Mergelung. Für letztere steht zwar vielorts diluvialer Geschiebe- mergel (Lehmmergel) zur Verfügung. Da dieser aber nur 1<> bis 14 pC’t. kohlensauren Kalk zu enthalten pflegt, zieht der Land- wirth. mit Rücksicht auf die gestiegenen Arbeitslöhne, jetzt kalk- reichere Mergel vor. welche weniger Arbeit erfordern. Solche sind nun zwar als Wiesenmergel in beiden Provinzen weit verbreitet, fehlen aber gewissen Landstrichen. I eberdies erfordert die Gewinnung von Wiesenmergel stets die Bekämpfung des Grundwassers, die Beseitigung von Abraum und die Zerstö- rung von Wiesennarbe. Ein dem Zlottowoer vergleichbares dilu- viales Kalklager ist in Westprcussen östlich der Weichsel sonst nur noch in Vogelsang bei Elbing bekannt, dort aber nicht ab- baubar. Von sonstigen Kalklagern kommen im genannten Gebiete nur noch die 50 — 60 Kilometer entfernten Kreideschollen von Kalwe im Stuhmer Kreise und von Prothen im Kreise Pr. Holland vor, welche zunächst nicht in ( dneurreuz treten. Das Ilandelsgehiet des Zlottowoer Kalkmergels dürfte sich also auf die von abbaubarem Wiesenmergel freien Güter östlich der Weichsel soweit erstrecken lassen, als die ( oncurrenz mit den Jurakalken der Provinz Posen, dem Muschelkalk von Rüders- dorf und dein dänischen Kalk es gestatten wird. 92 A. <1 kniz-scm und R. Miciiaki , Ueber die KalkU^cr etc. Mittel zur Hebung des Mergelschatzes würden sein: a) Durch führt mg eines rationelleren Abbaues, wie er nur im Grossbetriebe möglich wird; b) Verbesserung der Abfuhrwege, insbesondere des zeit- weise unfahrbaren Weges nach Zlottowo: c) Bau von Eisenbahnen. Zwar ist das Kalklager nicht bedeutend genug, um an sich die Anlage einer längeren Eisenbahn zu rechtfertigen, doch aber wichtig genug, um solchen Bau zu unterstützen, falls derselbe aus anderen Gründen wünsehenswerth sein sollte. Ausser dem Kalk von Zlottowo bietet die weitere Umgegend noch Steine, Grand und Kies, sowie ein Thonlager. I YIhm* (1ms Vorkommen von (iletschertöpfen auf (lern Samlstein bei (ioiniiKMii unweit Magdeburg. Von Herrn Felix Wahnschaffe in Herlin. (Hierzu Tafel 1 und 2.) Im .Jahre 1883 veröffentlichte ich einen Aufsatz »über Glaeialcrscheinungen bei Gommern unweit Magde- burg1)*. worin ich über die Auffindung von Glacialschrammcn berichtete, die nach Abdeckung einer Gruudiuoräne auf den Schichtoherflächen des Sandsteins im lloheusteiu’schen Bruche bei Pretzien sichtbar geworden waren und eine mittlere Richtung von N. ti° O. nach S. (J 0 W. hesassen, während sie von einer jüngeren, wahrscheinlich derselben Vereisung ungehörigen Schrain- mung in der Richtung N. 25° \V. nach S. 25° O. local gekreuzt wurden. Durch diese Untersuchungen sowohl, als auch durch eine Exeursion , die ich bei Gelegenheit der 57. Versammlung deutscher Naturforscher und Acr/.te in Magdeburg im September 1884 nach Gommern führte, war die Aufmerksamkeit auf die dortigen Glacialerscheinungen gelenkt worden. Im duni 1902 ♦heilte mir nun Herr Apotheker G. Qt iktmkyki; in Schönebeck a. E. unter Beifügung zweier von ihm aulgenommener Photographien mit, dass in einem auf Plötzkyer Feldmark gelegenen Steinbruche des Herrn Commerzienrath Dümi.im; beim Abräumen des Sandes von einer Felswand nach seiner Ansicht echte Gletschertöpfe auf- gedeckt worden seien. Zugleich stellte er mir anheim, die Sache o *) Zeitschrift tl. Deutsch, (»eolog. Ges. 1883, S. 831 —848. 94 Fkux Waiinsohakkk, Ucber cliis Vorkommen von Glotschertöpfon näher zu untersuchen], da diese Felswand im Interesse des weiteren Abbaues höchstens noch ein \ icrteljahr stehen bleiben könne. Ich begab mich daher alsbald an ( ht und Stelle und gebe im Nachstehenden einen Bericht über meine dortigen Untersuchungen1). Der im sogenannten Galgenfeld gelegene DC'MMNfG'sche Stein- bruch zeigt verhältnismässig steil aufgerichtete Schichten des nach Dknokmann2) dem Silur ungehörigen Pllnstersteinquarzits und der ihm eingelagerten kohligen Schiefer. 1 )ie Sandsteinbänke, welche (‘ine Mächtigkeit von '/g — 1 1 -2 Meter besitzen, streichen von N. 50nü. nach S. 50n W. (h 31/;;) und fallen unter 39° nach (). 50° S. ein. Das beigefügte Profil, welches auf eine Länge von 30 Meter senk- recht zum Streichen durch den Bruch gelegt worden ist, zeigt die Schichtenfolge der glacialen und postglacialen Bildungen, welche die ausgehenden Schichtenköpfe des Quarzits bedecken. Die Ab- bildung Tafel 1, in der die eingedruckten Zahlen dieselbe Bedeutung wie im Textprofil haben, umfasst etwa den dritten Theil dieses Profils. Die Photographie ist, um die Felswand mit den (lletschertöpfen sichtbar zu machen, etwas schräg gegen das Min fallen der Schichten aufgenommen worden. Durch die verschiedene Entfernung der Grubenwände vom Aufnahmepunkt sind natuvgemäss die Schichten in der Photographie nicht deutlich in ihrer wirklichen Mächtig- keit zu erkennen, da die zurückliegenden Partien kleiner er- scheinen. In der Mitte des Profils ragen die durch ihr kieseliges Gement ausserordentlich harten Sandsteinbänke als Buckel empor: die Schichtenköpfe werden hier zum Theil unmittelbar von der Grundmoräne überlagert3). Rechts und links von dieser Sandstein* ’) Nach Niederschrift und vor Drucklegung dieses Berichtes hat Herr G. Quiktmi ykk eine Mittheilung über »Gletschertöpfe bei Gommern« in der tllubtrirten Zeitung (Leipzig, 31. Juli 1302. No. 3083. S. 174) mit zwei vortreff- lichen Abbildungen veröffentlicht. Die in Taf. II wiedergegebene Photographie, hat mir derselbe, in liebenswürdigster Weise zur Verfügung gestellt. a) lieber den geologischen Bau de* llellerwuldc- lnOl. 3) Dass an dieser Stelle keine Glotscherschrammen sichtbar waren, lag wohl zum rheil an der nicht genügenden Abdeckung der Schichten zur Zeit meines Besuches, zum Theil aber auch an dein Umstande, dass die durch Zerklüftung gelockerxen (Schichten köpfe hier dem Gletscberdruck nicht genügenden Wider- stand boten und mehrfach stark zertrümmert worden sind. Uobrigens lag gerade an der höchsten Stelle des Sflndsteinbnckels ein loses Stück Quarzit, mit -.ehr deutlichen Schrammen auf der einen Fläche. auf dem Sandstein 1 »ei Gommern unweit Magdeburg. 95 crhehuug finden sich kessol förmige Auswaselmngsformen, die mit nordischem Sand und Grand (7 des Profils) erfüllt sind. Die Schichtung dieserSande und Grande ist nahezu horizontal mit dis- cordnnter Parallelstruetur. Diese flnvioglaeialeu Ausschlämmungs- Profil aus dem Steinbruche des Herrn Commerzienrath Dömuincs im Galgenfeld bei Plötzky. ()ß Fnux Wahnsohakkk, Ueber (las Vorkonunen von Gletscher! öpfen An der Basis dieses Geschiebemergels liegt rechts ein dünnes Bänkchen von geschichtetem Thon (H des Profils), das sich nach NNW. zu direct auf den Sandstein auf legt. Die Mäch- tigkeit des Geschiebemergels, der eine ebene Oberfläche besitzt, ist durchschnittlich 3—4 Meter. An der südlichen Grubenwand treten Einlagerungen von groben Diluvialkiesen im Geschiebe- mergel auf, die oft sehwcifärtig ausgezogen sind und die Bewe- gung des Grundmoränenmaterials unter dem Eise bekunden. Ueber dem Gesehiebemergel folgt in dem Profil ein deutlich geschichteter, nordischer Spathsand (4), der nach seinem Liegenden zu etwas gröber wird, da er aus der Aufbereitung des Geschiebe- mergels hervorgegangen ist. In allen Steinbrüoheu der Umgebung von Gommern ist diese Sandschicht zu beobachten, sie liegt dort, wo der Gesehiebemergel weggewaschen ist, direct auf dem Sand- stein. Ich habe bereits in meiner Arbeit über Die Quartär- bilduilgeu der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde«1) gezeigt, dass dieser ältere Thal- sand bei Gommern von einer zweiten, darüber liegenden Thal- sandschicht (2 des Profils), die im Di mi.ing scIicu Steinbruche auf dem Galgenfeld eine Mächtigkeit von 2 Meter besitzt, durch ein Torfb änkchen (3 des Profils) getrennt ist. Diese im letztgenannten Steinbruch durchschnittlich 10 Oentimeter mächtige Torfschicht fin- det sich auch in den übrigen, nahe bei Gommern gelegenen Stein- brüchen wieder. Eine Untersuchung, die seiner Zeit I. Fri'h von einer dort entnommenen Probe ausgeführt hat, ergab, dass dieser Torf als ein Rasen- oder Wiesenmoor (^Hjipneto-caricetuvt) bezeichnet werden muss, dessen Ptlanzenreste postglaeialen Charakter besitzen. Samen von AI enyanthes trifoli&ta L., sowie Reste von Betula , Ainus , Pinus konnten mit Sicherheit darin nachgewiesen werden. Nach Mittheiluug des Aufsehers Thie.mk sind im DüMLiNG’schen Bruche auf dem Galgenfeld in dieser Torfschicht ganze Stämme von Bäumen gefunden worden, die von ihm für Birke und Weide gehalten wurden. Auf jeden Fall muss hier eine Unterbrechung ') Abhandl. zur geolog. Specialkarte von Preussen u. s. w. Bd. VII., Heft I., S. 89 u, 90. Vergl. auch: Oie Ursachen der Oberflächengestaltung des nord- deutschen Flachlandes, fl. Aull.. S. '2‘tf. auf dem Sandstein bei Gommern timveil Magdeburg. 1)7 in der Ablagerung der Thalsande in der Elbthalebene angenommen werden, welche sich durch die Bildung dieser ehemals mit Wald- bünmen bestandenen Wiesenmoore kundgiebt. Durch Infiltration von Ilumussnbstanzeu dieser Torfschicht in den darunter liegenden Thalsand haben sich zapfenförmig in den Sand hinein reichende Humusortsteine gebildet. Der jüngere Thalsand, der sich durch eine sehr gleichmässige Körnung auszeichnet, hat in der ganzen Umgegend von Gommern die Veranlassung zur Bildung mächtiger Dünenketten gegeben. Auch im DÜMLiNG'schen Bruche im Galgenfeld liegt über dem Thalsand eine Flugsanddecke (1 des Profils), welche nach Osten zu an Mächtigkeit zunimmt. Was nun die Gletschertöpfe betrifft, so finden sich dieselben auf einer geneigten Schichtoberfläche der sehr harten Sandstein- bänke, an der im Profil des Dü.MUNG’schen Steinbruches mit 10 be- zeichneten Stelle. Die hier den Sandstein unmittelbar über- lagernden nordischen Grande und Sande waren auf eine Breite von ungefähr 10 Meter von dieser Schichtoberfläche abgedeckt, und auf derselben fänden sich mehrere kesselartige Einsenkungen, während die ganze Oberfläche des Gesteins in einer W eise ge- glättet und corrodirt erschien, wie sie Felsen zeigen, die durch stark strömendes, Sand, Grand und Geröll transportirendes Wasser bearbeitet worden sind. Drei der grössten kesselartigen Vertie- fungen zeigt die beigefügte Tafel 2. Der grosse Kessel auf der rechten Seite dieser Abbildung hat eine ovale Gestalt. Sein Längs- durchmesser beträgt 1,05 Meter, sein Querdurchmesser 1,30 Meter. Die grösste Tiefe, dieses Kessels beträgt senkrecht zu der schrägen Sandsteinbank gemessen 0,65 Meter. Der äussere Rand ist sehr scharf und regelmässig und wird nur von zwei Ausflussrinnen, die sich au der Westseite befinden, unterbrochen. Die Innenwände sind vollständig geglättet und zeigen nur unbedeutende buckel- artige Vorsprünge. Die beiden, auf dem Grunde dieses Kessels liegenden Blöcke von Gommerner Quarzit sind ebenfalls geglättet und deutlich kantgerundet; der Block zur linken hat 0,57 Meter Eängs- und 0,37 Meter Querdurchmesser, der Block zur rechten 0,50 Meter Längs- und 0,40 Meter Querdurchmesser. Man kann deutlich erkennen, dass die Ausflussrinnen dieses Kessels Klüften 7 Jahrbuch 1902. Fm,ix Waiissciiaki- i , Ueber das Vorkommen von Glctschertopfoii im Gestein gefolgt sind, wo dieses dem Angriff tles strömenden Wassers den geringsten Widerstand bot. Die beiden grossen, noch in ursprünglicher Lage befindlichen Steine am Grunde des grossen Kessels sind als echte Mahlsteine zu betrachten, welche das in Spalten des Eises herabstürzende Gletscherscluuelzwasser in eine wirbelnde Bewegung setzte, wodurch der Kessel aus- geselnirft wurde. Kleinere und grössere Mahlsteine, aus nor- dischem krystallinischem Material bestehend, von ellipsoidischer oder kugelförmiger Gestalt, lagen bei meinem Besuch überall zer- streut auf der Oberfläche des Quarzites herum und sollen nach Angabe der Arbeiter dem Kiese entstammen, welcher die anderen dort vorhandenen Kessel füllte. Ein zweiter, etwas höher am Abhänge der Schichtfläche ge- legener Kessel besitzt einen fast kreisförmigen Umriss; sein Liings- durchmesser beträgt 1 Meter, sein Querdurchmesser 0,75 Meter, während seine grösste Tiefe senkrecht zur Schichtfläche 0.48 Meter ausmacht. Die Innenwände dieses Kessels sind nicht ganz regel- mässig, sondern zeigen kleine flachbucklige Vorsprünge, jedoch vollständige Glättung. Der kürzeste Abstand der beiden Künder des grossen und kleinen Kessels beträgt 1,53 Meter. Ein sehr schöner, ganz au der Kante der Bruchwand links auf dem Bilde gelegener flach schüsselförmiger Kessel war bereits bei meinem Besuche durch den weiter fortgeschrittenen Abbau fortgesprengt. Leider werden auch die übrigen Kessel sehr bald demselben Schicksal anheim gefallen sein1). Ausser den grossen Strudellöchern sieht man auf der eigen- thümlich corrodirten Schichtoberfläche des Sandsteins (vergl. die Tafel 2) eine grosse Anzahl kleinerer Vertiefungen von rundlichem oder ovalem Umriss. Ein derartiger kleiner Kessel, der 2,48 Meter vom Bande des grössten Kessels entfernt lag, zeigte einen Längs- durchmesser von 0,32 Meter, einen Querdurchmesser von 0,28 Meter ') Inzwischen ist es durch die. Bemühung"!! des Herrn Museums Vorstehers Dr. Mkktkxs in Magdeburg gelungen, einen der beiden grosseren Glelschertöple horauszubrochcn. Dabei entstanden über 100 einzelne. Th eile von über äO Ccntner Gewicht, die auf Gnmd einer vorher ausgefübrten genauen Zeichnung wieder zusammengefügt, werden sollen. Der Gletschertopf wird im Hofe des Magde- burger Museums aufgestellt werden. ;mf dem Sandsli-in l»ei Gommern unweit Magdeburg. i)!) und eine Tiefe von 0,13 Meter. Andere noch kleinere Kessel von 0,20 bis zu 0,05 Meter Durchmesser sind überaus zahlreich. Leber die Entstehung der kesselartigen Vertiefungen kann kein Zweifel bestehen. Eine Orgelbildung, wie sie durch die auf- lösende Thätigkeit der mit Kohlensäure beladenen Sickerwässer in kalkigen Gesteinen entsteht, ist hier völlig ausgeschlossen, da die quarzitischen Goimneruer Sandsteine überhaupt nicht ver- wittern und die Kessel nicht mit roth braunem Verwitterungslehm, sondern mit nordischem Sand und Kies erfüllt gewesen siud. Hier kann es sich nur um echte Strudellöcher handeln. Da die Sandsteine von Gommern beim Heranuahen des Inlandeises als Kuppen emporragten und dem fortschreitenden Eise einen Wider- stand darboten, so mussten sich im Randgebiete desselben bei l eberschreitung dieser Kuppen infolge der erhöhten Spannung der Eisoberfläche Spalten ausbilden, in welche das oberflächliche Gletsohorschmelz wassor hinabstürzte. Die gleiche Ursache zur Entstehung von ( iletschermühlen nimmt auch A. Heim1) hei Er- klärung der Riesentöpfe im GletschorgÄrten von Luzern an. Durch die strudelnden Wasser wurden Sande und Kiese aus der Grund- moräne hei Gommern ausgeschlämmt. Die grösseren Geschiebe wurden von dem stürzenden Wasser in eine drehende Bewegung ver- setzt. sodass dadurch die kesselartigen Vertiefungen in dem Sandstein ausgeschliflcn wurden. Bemerkenswerth ist noch der Umstand, dass die Ausschürfung der beiden grössten Gommcrner Gletschertöpfe nicht senkrecht zur 1 lorizontalchene, sondern senkrecht zur Schicht- oberfläche des Sandsteins erfolgt ist. Es setzt dies also einen in schräger Richtung und dabei senkrecht auf die Schichtoberfläche wirksam gewesenen Stoss des in dem Eiskamin herabstürzenden Wassers voraus. Im Vergleich zu den von BrögGER und ReüSOH2) beschriebenen Riesenkesseln bei Christiauia, von denen einige 12 — 32 Kuss tiefe, senkrecht in den Gneiss eingesenkte röhreuartige Vertiefungen bilden, ist die Tiefe der Gommeruer Gletschertöpfe nur gering. Zur Bildung der letzteren war daher auch ein ge- ') A. Heim, Ueber den »Glotschergarten* in Luzern (Vierteljahrsschrift der naturforsch. Ges. in Zürich. 18. Jahrg., 1873). 2) Zeitsuhr. d. Deutsch, geolog. Ges., Hund 23, 1874, S. 783 — 815. 100 Fki.ix \V.\iissciiA!fi'i:, Ucber das Vorkommen von Gletschern >pfoii t, U\ längerer Zeitraum erforderlich. Glaciale Schrammung ist hier naturgemäss auf cler Schicht ober fläche nicht zu beobachten, sondern kann nur dort Vorkommen, wo die Gruudmoräne die festen, an- stehenden Sandsteinbänke direct überdeckt. Als das Eis hei weiterem Vorrücken nach Süden über den Gommcrner Sandstein- kuppen eine grössere Mächtigkeit erlangte, schlossen sich die Spalten an der Oberfläche und es wurde nun über dem Sand und Grand, der die Gletschertöpfe bedeckt, die Grundmoräne in grösserer Mächtigkeit abgelagert, wodurch die Gletschertöpfe vor Abtrag und Zerstörung geschützt wurden. Die Glaeialsohrannnung ist gegenwärtig in den Gommcrner Steinbrüeheu nicht zu beobachten. Der alte Hohknktki>j‘n<4ip Bruch, wo ich die Schrammen seiner Zeit aufland, ist zum grossen Theil zugeschüttet, und in den anderen Brüchen sind nur sehr wenige Stellen vorhanden, wo der Geschiebemcrgel unmittelbar harte Bänke des Sandsteins überlagert und von denselben abge- deckt worden ist. ln dem grossen Dümling sehen Bruche auf der Pretziener Feldmark schiebt sich zwischen die Saudsteinoberfläehe und den Geschiebemergel eine 8 — 4 Meter mächtige Bank von mitteloligocänem Septarienthon ein, sodass hier überhaupt keim* Schrammen zu erwarten sind. Zum Schluss möchte ich nicht verfehlen, Herrn Apotheker Quietäleykr, Herrn Betriebsleiter Barheine und Herrn Aufseher Thieme auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für die freundliche Unterstützung auszusprechen, die sie mir bei meinen Untersuchungen erwiesen haben. Jahrb. d. Kgl. Preuss. geol. Landesanst. u. Bergakad. 1902 Nordöstlicher Stoss des Dümling’schen Steinbruches auf dem Galgenfeld bei Gommern. J ahrb. d. Kgl. Preuss. geol. Landesanst. u. Bergakad. 1902 Gletschertöpfe auf dem Sandstein bei Gommern im Dümling’schen Steinbruche. Kill neuer Fundjmnkt des Pentamerus rlienamis F. Roemer ((Vmchidiuin liassiaeum Frank). Briefliche Mittheilung von Herrn H. Lotz in Berlin. Bei einer Bearbeitung des Manganerz Vorkommens von Ober- rossbach am Taunus zwischen Friedberg und Homburg v. d. H. fand Herr Bergreferendar Frentzfl. im Striugocephalenkalk, der liier wie sonst in der Wetterau bei Köpperu, Bad Nauheim, Kirch- göns, Griedel, Butzbach und auch bei Giessen, sowie bei Strom- berg im Hunsrück u. s. w. die Unterlage der Manganerze bildet, Versteinerungen, in denen Herr Oberbergrath CHELIUS-Darmstadt den Pmtaments rhenanus Roemkk, sowie Beziehungen zu Greifen- stein vermuthete; er sandte deshalb die 2 besten Stücke Herrn Geheimrath von KoENEN-Göttiugen zur Bestimmung. Dieser er- kannte die Fossilien sogleich als Pentamerus rhenanus. Die Stücke entstammen einem stark doloiuitisirten Material, das aus einem Schacht im Kalk durch die Gewerkschaft Ober- rossbach (Direktor Moritz) bei 50 m Tiefe gewonnen worden war. Der Betrieb desselben ist in den letzten Wochen eingestellt worden. Die südlich davon gelegenen Betriebe dagegen fördern reichlich Erz lind werden dabei hoffentlich auch noch mehr Kalk- material zu Tage briugeu. Der Kalk ist mit einer \ erwerfung an den Schiefern des unmittelbar austossenden Taunus - Quarzits abgesuuken und von einer starken Decke von Kies, Sand, Dehrn u. s. w. verhüllt. 102 H. Lot/., Ein neuer Fundpunkt dos Pontainerus rhenanus etc. Gemeinsam mit Herrn Oberbergrath Chelius habe ich vor kurzem die Schachthalde abgesucht und neben zahlreichen meist schlechter als die obengenannten erhaltenen Exemplaren des Pentu- ■merus nur spärliche Reste von Korallen, nirgends einen Sfiriugo- cephaluts Bvrtini gefunden. Es tritt also hier dieselbe Erscheinung zu Tage, wie an den von Frank und mir1) geschilderten Fund- punkten (Greifenstein, Kleinlinden, Oberkleen), dass nämlich unser Fossil fast ganz allein und geradezu gesteinsbildend au ft ritt. Mit gutem Recht wird man jetzt, nachdem seine Verbreitung soweit nach SW. festgestellt ist, den Pmtamerua rhenamus F. Roemku als Leitfossil des Stringoeephalenkalkes am SO. - Rand des Rhei- nischen Schiefergobirges betrachten dürfen, nachdem er so lange Zeit nach F. Frech leitend für das vermeintliche oberste Unter- devon, den Greifensteiuer Peutamerusquarzit, gewesen ist und Sprank2), Chelius 3) und andere ihn, naturgemäss vergeblich, in den älteren Quarziten des Wollenberges bei Marburg, des llohe- lohrs und Kellerwaldcs gesucht hatten. Oberscheld hei Dilleuburg. 10. September 1002. ') Dieses Jabrb. f. 1901), S. (>4 u. f. Sprank, Der Wollenbcrg bei Wetter. Inaug.-Diss. Marburg 1878. 3) C. Chklius, Die Quarzite etc. am Ostrand des Rheinischen Schiefer gebirges. Verb. d. naturh. Ver. d. Rheinl. u. Wcstf.. Bd. 38. 1881. Beiträge zur Geologie von Hcliuntimg. I. Obercambrische Trilobiten von Yen-tsy-yai. Von Herrn H. Monke in Berlin. (Hierzu Taf. 3—9.) Als sinische Formationsreihe« bezeichnet v. Kichthofen1) die 4000 -7000 Meter mächtige. Schichtenfolge von Conglomeratcn, Sandsteinen, S< hieferthonen und Kalksteinen, welche iin nördlichen China die abgehobelten, steil aufgerichteten Falten des archaeischen Grundgebirges bedeckt und nahezu coueordant von carbonischen Bildungen überlagert wird. Die tiefsten Glieder dieser Reihe be- stellen aus Oonglomeraten und groben Sandsteinen, den Zertrtim- merungsproducten des von SO. nach NW. transgredirenden Meeres; weiter aufwärts folgen Wechsellagerungen von kieseligen Kalken mit sandigen oder thonigen Schichten und schliesslich reine Kalke /. Th. in cigenthümlicher, globulitischer Ausbildung. Dementsprechend lässt sich eine untersinisehe, sandige Abtheilung von einer mittel- sinischcn, sandig-kalkigen und einer obersinischeu, kalkigen unter- scheiden. v. Kichthofen betrachtet diese Schichtenreihe als im wesentlichen dem ('ambrium angehörig, nimmt aber an. dass »die Formation China s sehr viel weiter hinabreicht und daher eine viel längere Periode umfasst, während sie nach oben ohne merkliche Unterbrechung bis in das Untersilur hineinreichen dürfte« (I. c. 8. 108). ') China, I3d. 11, 1882. Vcrgl. hauptsächlich S. 73, 79, 107, 223, 31G. 104 II. Monkk, Beiträge zur Geologie von Schantung. Diese Ansicht stützt sieh auf die Ergebnisse, zu denen Dame» und Kayseh1) durch die Untersuchung von zahlreichen Trilohiten und einigen Braehiopoden gelangten, welche v. Kichthofen hei Sai-ma-ki, Ta-ling und Wu-lo-pu in Liautung2) in den ober- sinischen Kalken gesammelt hatte. Nach Damks. welcher die Tri- lohiten bearbeitete, besteht die Fauna von Sai-ma-ki hauptsächlich aus 2 Arten der Gattung Conocephalu# , neben denen die Gattungen Anomocare (3 Arten), Liodracus (1) und Aynoshiü (1) nur ganz vereinzelt auftreten. Bei Ta-ling enthalten die hier z. Th. globu- litischen Kalke mit Ausschluss von Aynodus dieselben Gattungen (4 Conocephalu s, 2 Anomocare. 2 Liostracus), die Arten sind aber verschieden bis auf Conorephalut t fre(juens%\ welche Art zugleich an beiden Orten die häufigste ist. Dame» betrachtet daher beide Faunen als im wesentlichen glcichaltorig und nahezu dem Niveau des skandinavischen Andrarumkalkes bezw. der untersten Abtheilung des Potsdam-sandstone in Amerika entsprechend. Die Fauna von Wu-lo-pu dagegen ist elmrakterisirt durch die neue Gattung Dorppyye , neben welcher nur noch die Gattungen Uodracus ( I) und Anomocare (1) auftreten; keine Art aber ist mit den vorge- nannten Faunen gemeinsam 1). Zur Gattung Dorypyye stellt Damms nun auch Dzce/locephalux yothicus und 1). quadn'ceps aus der »Quebec group ; von Utah und folgert daraus für die Schichten von Wu-lo-pu ein uutersilurisches Alter. Später hat Gottsche ?) in Korea an der Grenze gegen Liautung sinische Schichten auf eine Erstreckung von 25 Kilometer nach- gewiesen; über mächtigen, kieseligen Sandsteinen folgen hier fossil- ') China, Bd. IV, 1885. '-) Die 3 Orte liegen unweit der koreanischen Grunze: Ta-ling in der Luftlinie etwa öl Kilometer nördlich von Sai-ma-ki und Wu-lo-pu ungefähr 62 Kilometer nordwestlich von Sai-ma-ki bezw. 28 Kilometer westlich von Ta- ding. ::J Die Angabe I. <■. S. 17), dass auch Annmocarv planum bei Sai-iuu-ki auftritt, beruht nach S. 28 u. 30 offenbar auf einem Versehen. •*) Dorgpgge Rklithofent. wird zwar S. 27 im Gegensatz zu den Ausführungen auf S. 31 auch von Ta-ling angeführt, bei einigen anfänglich so etikettirten Stücken in der Sammlung des Mus. f. Naturk. ist aber der Fundort von Damks selbst noch in > Wu-lo-pu« umgeändert worden. 5) Geologische Skizze von Korea. S.-Ber. d. Ak. d. Wiss. z. Berlin Jg. 1886. S. 857. H. Monki-:, Beiträge zur Geologie von Sckantung. 105 reiche Mergelschiefer und bituminöse Kalke, welche von fossilfreien, massigen, z. Th. globulitisehen Kalken überlagert werden. Nach den vorläufigen Mittheilungen besteht die Fauna ebenfalls vor- wiegend aus Trilobiten der Gattungen Agnostue, Dorypyge. / Remo- pleuridea , Conocephalus , Orepicephalus und Anomocarc* von denen 2 Arten (. Dorypyge Richthofeni und Anomocare planum ) mit der Fauna von Wu-lo-pu, eine (. Anomocare majus) mit der von Sai-ma-ki übereinstimmen. GOTTSCHE parallelisirt daher die Mergelschiefer und bituminösen Kalke mit dem Andrarumkalk, während er für die fossilfreien. globiditischen Kalke ein unter- silurisches Alter für wahrscheinlich hält, also gewissermassen um- gekehrt wie Games, welcher die Dorypyge-Sehiehten von Wu-lo-pu zum Untersilur rechnet und die globulitisehen Kalke von Ta-liug mit den Schichten von Sai-ma-ki dem Andrarumkalk gleichstellt. Walcott J), welcher Dicellocephalus gotlncus und I). quadriceps ins Mittelcambrium zur Gattung O/enoides stellt und Dorypyge für synonym mit Olenoide e hält, betrachtet ganz allgemein die Fauna von Liautung« für mitteleambrisch und sieht in den sinischen Schichten eine durchaus entsprechende Entwicklung des Cambriums, wie in seiner »Rocky Mountain Province« des westlichen Amerika. Dieser Ansicht folgt im wesentlichen auch Frech2), er unter- scheidet jedoch Dorypyge von der zwar nahe verwandten unter- lind mitteleambrischen Gattung Olenoides in Amerika, vor allem aber hält er korrekter Weise die verschiedenen Faunen von Liautung auseinander. Die Dorypyge-Schichten von Wu-lo-pu werden für älter erklärt als die mitteleambrischen Kalke von Sai-ma-ki und Ta-ling und auf die Möglichkeit eines selbst untercambrischen Alters der ersteren hingewiesen, nachdem WalcOTT2) inzwischen eine echte Dorypyge aus dem Untereambrium von Amerika bekannt gemacht. Matthew1) hält indessen an dem mitteleambrischen Alter der chinesischen Dorypyge fest, fasst aber diese Gattung ') Corrolatiop papers. Cambrium. Bull. U. S. Geol. Surv. No. 81, 1891, p- 877. ■) Leth. googn,, Bd. II, Lief 1. 1897. S. 58. •0 10. Ann. Rep, IJ. S, Geol. Surv. p. 014. 4) Studie» on Cambrian Kaunas. Transact. R. Soc. Canada 2. Ser. vol. III, 1897 p. 180 und vol. V, 189!) p. 56, 62. 10<) H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Seliantung. wieder in einem weiteren, Olenoides z. Th. einschliessenden Sinne auf', in welcher Umgrenzung dann Dorypyge im unteren Camhrium beginnt, im mittleren ihren Höhepunkt erreicht, aber noch bis ins Übereambrium fortsetzt. ln jüngster Zeit hat nun Bkrgeron !) eine Sandstein- und eine Kalksteinplatte aus China beschrieben mit Resten einer ganz eigenartigen, neuen Fauna. Die Sand stein platte stammt aus der Bergkette nördlich von Toung-yen-Fou aus einem steil aufgerichteten Schichtencomplex, über welchem erst horizontal gelagerte, sinische Sandsteine folgen; sie enthielt nur wenige Reste einer neuen Trilo- bitengattung A rf.h ricocephalux. lieber das geologische Alter der Schicht spricht BerGERON keine nähere Ansicht aus, nach den Lagerungsverhältnissen und nach der sehematisirten Skizze von Ar- thricorephalus (1. c. p. 515, Textfig. 9) ist aber ein untercambrisches wenn nicht gar praecambrisches Alter zu vermuthen. Die Kalk- steinplatte, welche bei einem Raritätensammler in Peking gekauft wurde und angeblich aus den Bergen nördlich der Stadt stammt, ist nach der photographischen Abbildung 1. c. Taf. XIII) ganz mit Resten von Trilobiten bedeckt, die von Bkrgeron auf die Gattungen Agnosius (Gruppe der Regii). ? ( 'ulymniene, Olenoüle *. / DiceUoccpkalus und auf die neue Gattung Drepnnura bezogen werden. Die richtige Bestimmung des Agnostiu t und des Olenoides ist, wie sich aus dem späteren ergeben wird, sehr in Frage zu ziehen; aus diesen Formen aber folgert Bergkron gerade ein mittelcambrisches Alter der Pekinger Platte. Bezüglich der Schichten in Liautung ist Bergeron der Ansicht, dass sich über deren Zugehörigkeit zum Mittelcambrium nichts bestimmtes sagen lasse, da weder die von Olenoides verschiedene Gattung Dorypyge , noch auch Conocephalus , Anomocarr und Liostracns für dieses Niveau charakteristisch seien, während der zu den » Longi fronten* gehörige Agnonfus — von Sai-ma-ki — , nach Bergeron angeblich »trouve ä un niveau inferieur ä celui des Dorypyge« — von Wu-lo-pu auf das tiefste Obercambrium verweise, wo diese Gruppe das Maximum ihrer Entwicklung erreiche. *) Etüde de quelques trilobites de Chine. Bull. d. 1. soc. geol. d. France, 3. ser. t. 27, 1899 p. 499. H. Mo.nkk, Beiträge zur Geologie von Schautung. 107 Bei diesen widerstreitenden Ansichten über das Alter und bei der immerhin sehr lückenhaften Kenntniss über die Faunen der siuischen Schichten hat sicli nun Herr Bergmeister F. Koerfer, welcher im Aufträge des Reichs-Marine- Amtes das Hinterland von Kiautschon bereiste, ein grosses Verdienst dadurch erworben, dass er ausser einer reichhaltigen Sammlung von Gestcinsstücken und einer kleinen Suite von carbonischen Petrefacten auch zahlreiche Platten aus den obersinischen Kalksteinen mit wohlerhaltenen Fossilresten zusammenbrachte. Die Sammlungen wurden der Kgl. Geologischen Landesanstalt und Bergakademie übergeben, deren Direktion mich mit der Bearbeitung der Fossilien betraute. Nur eine besonders gut erhaltene Platte, von welcher Taf. 9 eine photographische Abbildung in natiirl. Grösse giebt, war Herrn Baron v. Richthofen bereits vorher zum Geschenk gemacht, doch wurde mir auch diese in zuvorkommendster Weise für die Unter- suchung zur Verfügung gestellt. Die sinischen Petrefacten stammen von zwei getrennten Fundorten, Wang-tschuang und Yen-tsy-yai in der Provinz Schantung, aus Schichten, die petrographisch und faunistisch durchaus verschieden sind. Ueber die gegenseitigen Lagerungsverhältnisse ist nichts bekannt, da Yen-tsy-yai weder vun Herrn KOERFER noch überhaupt je von einem Europäer besucht ist1), und die Fundortsbezeichnung nur auf den Angaben der C hinesen beruht, von denen die Platten gekauft wurden, ln seinem Berichte bemerkt Herr Koerfkr2) hierüber folgendes: »Die pa- läozoischen Schichten beginnen in Schantung mit einem Wechsel von kieseligen Kalken, röthlichen Schieferthonen und rothen und gelben Sandsteinen. Dieser von v. Richthokkn als mittelsinisch bezeichneten Schichtengruppe folgt die obersinisebe Formation, die fast ausschliesslich aus diekbänkigen Kalken aufgebaut ist und ') Nach Abschluss vorliegender Arbeit erhalte ich die Nachricht, dass Herr Borgassossor Axt im Aufträge der Schanlong-Bergbau- Gesellschaft zu Berlin die Umgebung von Yen-tsy-yai untersucht hat. Auf die Ergebnisse wird später ausführlich z u r ii ckz u k o nun en sein. 3) Geologische Skizze der Provinz Schantung unter Benutzung der Karte von P. v. Richthokkn. Berlin 1901. Gedruckt in der Reichsdruckorei 4 S. u. 1 Karte. (Kurze vorläufige Mitth. in d. Zeitsohr. d. Deutsch, geol. Gesellscb. Bd. 52, 1900, Verb. S. 109). 108 H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Seliantung. zahlreiche Versteinerungen der Primordialfauna führt. Zwei Fund- stellen sind besonders zu erwähnen. Die eine liegt bei dem Dorfe Wang-tsohuang (zwischen Möng-yin-hsien und Ischui-hsien). Dort finden sich etwa 200 m oberhalb der Grenze der in den Thalsohlen anstehenden mittelsinisohen Formation dicht mit Trilobiten erfüllte Kalksteinbänke. Die Versteinerungen entsprechen vollkommen den von v. KlOHTHOFEN in Liantung gesammelten1). Eine Tagereise nordwestlich von Wang-tschuang liegt bei dem Dorfe Yen-tsy-yai der zweite Fundpunkt, von dem aus schöne Platten mit Trilobiten (von den Chinesen als versteinerte Schwalben bezeichnet) in den Handel gebracht werden. Es sind jüngere Trilobiten als die von Wang-tsehiuing, vermuthlieh obersiluriseheu Alters1). Ferner wurden dem Museum der Geologischen Landesanstalt und Bergakademie von Seiten der Schantung-Bergbau-Gesellschaft zu Berlin ausser einer Sammlung carbonischer Fossilien zwei Kalk- steinplatteu übergeben, welche vollständig mit denen von Yen-tsy-yai übereinstimmen und nach den Mittheilungen des Herrn Berg- assessors Krause aus dem Gebirgslande NNO. von Möng-yin-hsien stammen, was den obigen Angaben entspricht. Den grössten Theil seiner geologischen Sammlungen musste Herr Bergassessor Krause leider t>. Z. bei einem Ueberläll von Seiten der Chinesen im Stiche lassen. Im nachstehenden sind zunächst die Trilobiten von Yen-tsy-yai beschrieben: in einem späteren Theile werde ich die Beschreibung der Brachiopoden von Yen-tsy-yai und der Fauna von Wang-tschuang sowie eine Darlegung der allgemeinen Resultate folgen lassen. Die Zeichnungen, welche wegen der Kleinheit vieler Objekte besondere. Schwierigkeiten boten, wurden von dem wissenschaft- lichen Zeichner der Geologischen Landesanstalt Herrn W. Pütz mit grosser Kunst und Verständnis ausgeführt. Die Plattenkalke von Yen-tsy-yai. Die sehr dichten und festen, schwach sandigen Kalksteine von Yen-tsy-yai bilden ebenflächige, 1 — 2^2 cm dicke Platten von dunkel blaugrauer Farbe. Während die Kalkplatten im Innern ') Diese Angabe ist nicht zutreffend. 11. Monkk, Beiträge zur Geologie von Sehiintung. 109 keine Spur von Versteinerungen /.eigen, sind sie. auf der einen Seite, wie Tal. 9 zeigt, oft vollständig mit den Kesten von Trilo- bitenpanzorn bedeckt, neben denen nur noch ganz vereinzelte, winzig kleine Schalen von Brachiopoden sich finden. Hin und wieder treten dazwischen unregelmässige, langgezogene Furchen auf, welche als Kriechspuren der Trilohiten zu deuten sein durften, während man auf der entgegengesetzten Plattenseite ähnlich ge- staltete, wurmförmige Wülste bemerkt. Darnach wird man die fossilienführende Seite als die natürliche Oberseite der Platten auf- zufassen haben. Bei einer Anzahl Platten sind entweder beide Seiten oder nur eine noch von einer dünnen, stark thonigen Schicht bedeckt, welche gleichfalls, jedoch seltener, zarte Beste von Fossilien enthält, hei den übrigen erwecken die reliefartig heraustretenden, oft auf einem kleinen Kalksteinsockel ruhenden Fossilreste den Findruck, als ob die dünne Thonlage zwar ursprünglich überall vorhanden gewesen, aber nachträglich durch Wasser fortgewaschen sei, wie denn auch schwache Krusten von Kalksinter die Platten baldig überziehen. Die Erhaltung der Fossilien ist dort, wo sie von der schützen- den Thonschicht umgeben sind und durch präpariren frei gelegt worden konnten, eine sehr gute; nur wo die Bänder tiefer in den Kalkstein eintauchen, ist die Freilegung schwierig, da die Gegen- sät/.o in der Härte und in der Färbung kaum merkbare sind. Wo indessen die Thonschicht fehlt, sind meist auch die Fossilien stark abgenutzt und die feineren Scnlpturen verschwunden, \ ollständige Trilobitenpanzer wurden nicht gefunden, vielmehr sind mit Aus- nahme eines einzigen Falles, wo noch 7 Pleuren im ursprünglichen Zusammenhänge waren, alle Panzer in ihre einzelnen Glieder zer- fallen, die dann, bald mit der Oberseite, bald mit der Unterseite nach oben, bunt durcheinander gemischt und dabei vielfach zer- brochen wurden. Entsteht dadurch nun auch die Schwierigkeit, die zusammen gehörigen Theile wieder heraus zu finden, so bietet diese Erhaltungsweise auf der anderen Seite doch den grossen Vortheil, den Bau des Panzers in seine Einzelheiten verfolgen zu können. Bei näherer Betrachtung ergab sich nun die auffallende Thatsacbe, dass die Beste nicht nur ausgewachsenen Individuen H. Monkk, Beitrag«' zur tü'ologi«' um Sch&otutig. 110 angehören, sondern dass alle möglichen Alterstuten bis hinab zu mioroscopischer Kleinheit in ungefähr gleicher Häufigkeit vorhanden sind. Eine Erklärung für diese Erscheinung dürfte vielleicht darin zu'suohen sein, dass die dünnen Thonlagen zwischen den einzelnen Kalksteinsehichten periodisch wiederkehrende Zeitpunkte bezeichnen, wo reichliche Zufuhren von thonigen Sinkstoffen eine weitreichende Trübung des Wassers bedingten, und dass die Trilobiten diese Zeit benutzten, um geschützt vor den Augen ihrer Feinde den Häutungsprozess zu erledigen. Was nun ferner diesen Platten von Yen-tsy-yai ein besonderes Interesse verleiht, ist der Umstand, dass sie auffallend mit der oben erwähnten Pekinger Platte ühereinstiinmen, wie ein Vergleich unserer Taf. 9 mit Taf. XIII bei Bergeron zeigt, sodass man auch für diese letztere den gleichen Fundort vermuthen sollte, zumal ja die Platten, wie erwähnt, einen Handelsartikel in China bilden. Die nähere Untersuchung ergiebt indessen geringe Unterschiede in der Fauna, und aus dem Grunde möchte ich, obwohl über die Zugehörigkeit zu dein gleichen oder annähernd gleichen geolo- gischen Niveau kein Zweifel bestehen kann, doch annehmeu, dass die Platte wirklich aus den Bergen nördlich von Peking« stammt, wo nach v. KiohthOFRn (1. e. S. 317) im Nanköu-Gebirge die sinischen Schichten sehr entwickelt sind. Bezüglich der weiteren Frage, ob nun auch die sämmtlichen 73 Platten, welche von Yen-tsy-yai vorliegen, ein und demselben geologischen Niveau angehören, sei schon hier erwähnt, dass kaum eine Platte vorhanden ist, auf welcher nicht alle dort vorkommenden Trilobitenarten — mit Ausschluss einiger seltenen Formen — in irgend einem Theilstück gleichzeitig vertreten wären. Die Trilobiten von Yen-tsy-yai. Trotzdem die zahlreichen Platten mehr oder weniger voll- ständig bedeckt sind von Trilobitenresten, so ist doch die Fauna auffallend einförmig und umfasst nur die. folgenden Arten: 1 . Agnostus Koerferi , N 5. Drepanura Rrememili , — 2. Lioatracinu KrauseL v 6. Drepanura Kettel er f, n. 3. Teinistion Lctnsi, 7. Stephanocare Richthofeni, J 4. Teiimtioa Sodeni , 8. Stephanocare ep. 11. Moskk, Hcilrüj'o zur Geologie von Scliaotuug. 111 I. Agnostus Koerferi. nov. spec. Taf. 3. Fig. 1-9; Taf. 9. Das bis 6 inm grosse KopCschild (Fig. 1) besitzt bei gleicher Höhe und Breite einen annähernd kreisförmigen Umriss, ist massig gewölbt und von einem breiten Limbus umgeben, welcher nach aussen in scharfer Rundung uiedergebogeu, nach innen durch eine Hache Furche von dem Hauptkörper abgesetzt ist. An den Seiten verschmälert sich der Limbus allmählich und biegt kurz vor den Ilinterecken plötzlich nach oben (Fig. la), sodass der Hinterrand trotz der Wölbung der Schale eine gerade Linie bildet. Die Glabella ist schmal, llach gewölbt und durch massig scharfe Furchen von den Seiten abgegrenzt. Durch eine Querfurehe wird im oberen Drittel ein rundlicher Lohns von dem unteren, in der Mitte etwas verengten, nach hinten gleichförmig gerundeten Thoile der Glabella abgeschnürt. Wenig unterhalb der Querfurche bemerkt man hei scharfer Beleuchtung einen schwachen, länglichen Knoten. Zwei weitere, nur mässig vertiefte Furchen, welche von der Glabella schräg nach hinten und aussen verlaufen, trennen am Hinterrande zwei kleine Seitetiloben ab, welche jedoch nicht aus der gleich- förmigen Wölbung der Schale heraustreten. Aut der Innenseite (Fig. 2) nimmt der Umschlag der Schale am N orderrande etwa die Hälfte des Limbus ein, er verschmälert sieli an den Seiten und läuft kurz vor den Ecken des Hinterlandes aus. Die Schale selbst ist sehr düun und äusserst fein punktirt. Bei dem Pygidium (Fig. 4) sind Höbe und Breite ebenfalls ungefähr gleich, der Umriss wird aber dadurch ein abgerundet quadratischer, dass sich der Limbus an den Seiten zu einer breit ausgekehlten, nach aussen geradlinig begrenzten Rinne erweitert. Mach hinten ist der Limbus in eine kurze Spitze ausgezogen und zwar, wie die Innenseite (Fig. 5) zeigt, durch eine Ausstülpung der Schale; die Vorderecken sind schräg abgestutzt und gleich- zeitig etwas aufgebogen. Der Vorderrand des Pygidiunis bildet ein gerades, scharf abgesetztes Band mit einer verhältnismässig grossen Gleitfläehe, welche jederseits der Mitte eine deutliche \ er- tiefung trägt. Die breite, flach gewölbte Rhaehis ist nur undeut- 1 12 H. Monkk. Hoiüiigc zur (icologif vm» Selianlimg. lieh abgeschieden, indem die massig vertieften, schwach divergirenden Seitenfurchen bereits in halber Höhe des Pygidiums sic!» verlieren. Kt was unterhalt) des Vorderrandes ist die Rhuchis zu einen» stumpfen, länglichen Höcker aufgetrieben. Die Pleuren lassen zwei auffallend verschiedene Formen erken- nen. Die einen (Fig. 7), welche ich als die vorderen Pleuren betrachte, bilden ein schmales Band, deren mittlerer, aus drei verschmolzenen Buckeln bestehender Theil sich durch stärkere Wölbung deutlich von den Seiten abhebt, die ihrerseits in den Vorderecken ebenfalls rundliche Buckeln tragen. Am Vorderrande ist die Schale etwas aufgekrempt und in der Mitte leicht ausgebuchtet, an den Seiten aber und an» Ilinterrande, wie die Innenansicht (Fig. 8.) zeigt, nach unten schmal »imgebogen und, nach der Dicke des Randes zu m theilen, wahrscheinlich durch einen Umschlag verstärkt. Die hinteren Pleuren (Fig. 9; etwas schräg von oben gesehen) sind zunächst dadurch unterschieden, dass der mittlere, stärker gewölbte Theil nur undeutlich in drei Buckel gegliedert ist, und dass der Vorderrand eine schmale, schwach nach vorn gebogene Gelenk- fläche bildet. Sodann sind die Seiten »rchtwinkelig umgebogen und zu dreiseitigen, schräg nach vorn gerichteten Lappen aus- •rezogc)», welche offenbar einen vollkommenen, seitlichen Verschluss des Panzers in» zusammengekläppten Zustande bewirken. In der äusseren Form ist oii»e gewisse Aehnliehkeit mit dem vorderen Theilo des Pygidiums ausgedrüekt, während andererseits die vordere Pleure mehr dem Ilinterrande des Kopfschildes gleicht. Es scheint das darauf hinzuweisen, dass sich bei Aynoatua die vordere Pleure vom Kopfschild abschnürt, die hintere dagegen vom Pygidium. Bei einer Grösse von 2 nun zeigen Kopfschild wie Pygidium bereits alle Merkmale der ausgewachsenen Form. Unterhalb dieser Grenze aber nimmt beim Kopfscbild der Limbus verhältnismässig an Breite zu; die Glabella wird immer mehr gebläht, durch tiefe Furchen von den Seiten abgegrenzt und nach hinten stärker ver- breitert, während Gor vordere Lobus und die beiden Seiteniobe») undeutlich werden. Die kleinsten Exemplare von ^ mm Höhe (Fig. 8) zeigen eine ausgesprochen spitzkeilförmige Glabella und in der Verlängerung derselben eine schmale, aber deutlich aus- II. Monkk, Beiträge zur Geologie von Seliantung. 1 13 geprägte Stirnfurchc. In entsprechender Weise ist auch hei dem Pygidinm die Rhachis weit starker gewölbt und von tiefen Seiten- furchen hegleitet, welche zwar etwas weiter nach hinten reichen, aber seihst bei nur 3 4 min grossen Exemplaren (Fig. 6) sieh nicht vereinigen. Der Liinbus ist in diesem Stadium auffallend breit und bereits mit winzigen Zacken versehen. (V- - Nach der Form des ausgewachsenen Kopfschildes ist Agnostus Koer/eri zu Tullhehg’s1) Gruppe der » IAmbuti « zu stellen und zwar zu der Untergruppe der »Fallaces«, während auf der anderen Seite unsere Art durch das Auftreten einer Stirnfurche im jugend- lichen Alter mit der Gruppe der > Laei'igati« verknüpft ist. Das Pygidinm ist jedoch durch die nicht vereinigten Seitenfurchen der Uhachis von den Fullaeos« auflallend verschieden, ebenso aber auch von last allen Arten der » Laeviguti-G nippe:;. Von skandi- navischen Formen zeigt nur Agnostns ii/dopt/ge'*) aus dom Ober- cambrium von Andrarnm einen ganz ähnlichen Verlauf der Seiten- lurchen, sodann aber Agil. Neon und noch mehr Ayn. anninuni s,?*) aus dem mittleren und oberen Uambrimn des westlichen Nord- amerika; bei diesen allen ist jedoch das Kopfschild auch im ausgewachsenen Zustande durch eine deutliche Stirnfurche aus- gezeichnet. Viel entfernter steht Ag nostu s chineusü von Sai-ma-ki, wenn auch der Beschreibung bei Dames (I. 0. S. 27, T. II, F. 18, 19) offenbar nur jugendliche Exemplare zu Grunde liegen, sowohl durch die cylindrisehe Form der Glabella mit den nach innen gerichteten, dreieckigen Seitenloben, wie durch den kreis- förmigen Umriss des Pygidiums und durch die hinter der Rhachis vereinigten Seiten furchen, welche ausserdem noch im oberen Theile durch zwei Querfurchen verbunden sind. Als Aynontus Douvitlci beschreibt Bergeron (1. e. p. 503) «‘ine angeblich zur niittelcanibrischen Gruppe der »Regii« gehörige Form, welche sich in mehreren, aber durchweg schlecht erhaltenen ') Otn Agnostus-Arterna i de Kambriska Aflagringarne vid Andraram. Stockholm 1880. *) Tüll borg 1. e. T. TI, F. 15. ") U. S. Goological oxploration of tho 40th parallel. Washington 18/7, p. 228 u. 229, T. 1, F. ‘2b -29. Jahrbuch Itfua. 8 II. Monkk, Beiträge zur Geologie von Sclianlung. 114 Exemplaren auf der Pekinger Platte fand. Die schematiairte Skizze (Text fig. H) ist, wie Bergeron seihst ungiebt, übertrieben; nach der photographischen Abbildung der Platte ist aber das Original (Taf. XIII, No. H' bis auf den Limbus so vollständig zerstört, dass daraus nicht zu ersehen ist, ob irgendwelche Be- ziehungen zu Agnostux Ko&r/eri. bestehen. Liostraciua nov. gen. 2. Liostracina Krausei, nov. spec. Taf. 3, Kig. 10—17; Taf. 9. Das kleine, annähernd <|uadrutisohe Mi tt, e I sc h i l d des Kopfes (Fig. 10; ist ausserordentlich flach gewölbt; auch die schlliah*, seitlich von tiefen Furchen begleitete Glahella ragt nur wenig hervor, erscheint vielmehr wie eingedrückt. Die Form der (ilabella ist gleichförmig eylimlrisch. hinten mit schart ausgeprägter Nacken furche, vorn zu einer stumpfen Spitze abgerundet. Scitenloben sind nicht entwickelt; nur in ganz seltenen Fällen beobachtet man bei den grössten Exemplaren an den Seiten schwache Spuren von zwei etwas schräg nach hinten gerichteten Furchenpaaren. In der Verlängerung der Glahella reicht eine massig scharfe Furche etwa bis zur Mitte der breiten, abgcflachten Stirn, welche sieh zwar im Alter etwas verwischt, bei mittelgrossen Exemplaren aber stets deutlich ausgeprägt ist (Fig. 11). Der Stirnrand ist flach aufgebogen und durch einen bis zur halben Breite reichenden Umschlag der Schale auf der Innenseite verstärkt ( Fig. 12). Der Occipitalring ist durch eine tiefe Furche schürf abge.trennt, seitlich ein wenig vorgezogen und zugleich etwas verbreitert. Auf der Innenseite ist die »Schale am ganzen Hinterramie breit iimgese.ldagcn Die Seitenf ander bilden eine flach geschwungene Linie, welehe dicht oberhall) der Occipitalfurehe durch die kleinen, lappig vor- gezogenen Palpebralfliigel unterbrochen wird. Auf den Seiten- flächen wird am Grunde der Glahella durch eine flache Einsenkung jederseits ein kleiner, dreiseitiger Knoten abgetrennt, welcher be- sonders bei Exemplaren mittlerer Grösse recht scharf hervortritt. Sehr oft auch verläuft von der Spitze der Glahella nach den Augen eine flache, gerundete Kante, aus welcher sich hei einigen mittel- H. Monki . Beiträgt* zur Geologie von Schantung. 115 grossen Exemplaren eine schwach ausgeprägte Augenleiste ent- wickelt (Fig. 11). Die Schale selbst ist dünn und nur sehr fein gekörnelt. Abgesehen davon, dass in einem mittleren Altersstadium die Modellirung des Mittelschildes kräftiger hervortritt als bei aus- gewachsenen, etwa 7 min grossen Exemplaren, erscheint in der Jugend das Mittelschild mehr in die Breite gezogen und vor allein der Oceipitalring seitlich stärker verlängert. Bei Exemplaren von etwa 1 mm Grösse (Fig. 13) ist die Glahella verhältnismässig breit, von schwach konischer Form und hinten hoch gewölbt; der Hinterrand tief ausgebuchtet, der Occipitalring aber wie auch der Stirnrand nur undeutlich abgeschieden. Die Seitonründer sind etwas umgebogen. gerade gestreckt und anscheinend ohne eine Spur von Palpebralflügcln, obwohl sich natürlich bei diesen winzigen Objekten nicht mit voller Sicherheit entscheiden lässt, oh die Ränder vollkommen unversehrt herauspräparirt sind. Durch die seitlichen Konturen des Mittelschildes und durch die kleinen, dem Hinterramie genäherten Palpebralflügel ist die vorliegende Art von den übrigen so charakteristisch unterschieden dass über die Zugehörigkeit des Fig. 14 abgebildeteu Randschildes kein Zweifel bestellen kaum Hiernach ist das vollständige Kopf- schild von halbkreisförmigem Umriss und von einem breiten, tief ausgekehlten Limhus mnsämnt, welcher an der Stirn sieh verflacht und nach hinten allmählich in kräftig entwickelte Seitenstacheln übergeht. Der Innenrand dieser Stacheln ist mit zarten Terrassen- linien bedeckt (Fig. 1 5 ' . Die Gesiehtsnähte beginnen am Ilinter- rande in geringem Abstande voll den Seitenecken, wenden sich in scharfem Bogen zu den kleinen Palpehraltlügeln und verlaufen dann in schwach S-förmig geschwungener, der Mittelaxe annähernd parallel gerichteter Linie zum Vorderrunde, um sich dann aut der Unterseite des Kopfschildes in einem flachen Bogen wenig unter- halb des Stirnrandes zu vereinigen. Den lappig vorspringenden Palpebralflügcln des Mittelschikb s entsprechen auf den Rand- schildern kleine Ausschnitte mit schwach aufgewulstctem Rande, von welchem bei etwas ange witterten Stücken zarte, kurze Wellen* linion ausstrahlen. Von besonderem Interesse ist der Umschlag 116 U.Monkk. Beiträge zur Geologie von Schantung. der Schale. Wenn auch unter den zahlreichen Randsehildeau auffallender Weise bisher kein einziges gefunden wurde, welches mit der Unterseite nach oben gerichtet lag, so ist doch die Grenze des Umschlages dadurch genau zu verfolgen, dass sich dieselbe in den meisten Fällen als zarte Linie auf der Oberseite der Schale durchdrückt. Darnach bedeckt der Umschlag mehr als die Hälfte des Kandschildes in der Art, dass er am Hinterrunde bis an den Anfang der Gesichtsnaht reicht und hier mit einem kleinen, ge- rundeten Fortsatz noch unter das Mittelschild des Kopfes greift., während er vorn zu einer langen, dem Limbos entsprechenden Hohlkehle ausgezogen ist, welche die im gleichen Sinne etwas cingebngeue Stirn umfasst. Hierdurch wird eine feste, seitliche Verankerung der Randschilder mit dem Mittelschild erreicht, und man kann daher hier jedenfalls nur im beschränkten Sinne von beweglichen Wangen« reden, da eine Vertikalbewegung aus- geschlossen und nur eine seitliche Verschiebung möglich ist. Ls wird sich bei der Besprechung der übrigen Arten noch wiederholt Gelegenheit bieten, auf entsprechende Verhältnisse hiuznweisen. Als hierher gehöriges Pygidinm kann nur die Fig. 16 u. 17 abgebildete Form in Betracht kommen, obwohl im Vergleich zu den zahlreichen Kopfschilderu nur sehr wenige Exemplare aui- gefunden wurden. Es erklärt sich das aber daraus, dass das sehr kleine, ein schmales Kreissegment bildende Pygidinm in der Regel mit dem V orderrande tiefer in die Gesteinsmasse eingesunken ist und sich dadurch der Beobachtung leicht entzieht. Die Seiten sind vollkommen flach, am Hinterrande mit einem schmalen, scharf aufgebogenen Randwulst umgehen, welcher, wie die Unterseite zeigt, dem Umschlag der Schale entspricht. Die Rbaebis bebt sieb durch die starke Wölbung sehr deutlich von den Seiten ah, sie endet vorn mit einer breiten Gleitfläche, während sie hinten zu einem stumpfen Konus abgerundet ist; durch zwei massig vertiefte Querfurchen wird sie in drei Segmente gegliedert. Dem ersten Segmente entspricht auf den Seiten des Pygidimns eine scharf aus- geprägte*, dem Vorderrande nahezu parallel gerichte te Furche', «lern zweiten eine wesentlich schwächere, welche* deutlich nach hinten divergirt. Beider Ansatzpunkte fallen aber nicht mit den Quer- U. Monke, Beiträge zur Geologie von Schaotung. 117 furchen der Rhachis zusammen, woraus sich ersieht, dass das Pygidium aus der Verschmelzung diagonal gefurchter Pleuren ent- standen ist (vergl. S. 12G). Die Pleuren selbst gleichen aller \\ ahrseheinliehkeit nach so sehr den jugendlichen Exemplaren der folgenden Art, dass ihre Unterscheidung bisher nicht möglich war. Auf der Pekinger Platte sind anscheinend weder hierher gehörige Reste, noch auch nahe verwandte vorhanden, was um so auffallender ist, als Liostracina Krau*ei bei Yen-tsy-yai in grosser Häufigkeit aultritt. Auf die Beziehungen der vorliegenden Art zu gewissen skandinavischen Formen wie Liostracus aculeatus , L. lÄnnarssoni u. s. w. wird im zweiten Theile ausführlich zurückzukommen sein. / Teinistion nov. gen. 3. Teinistion Lansi, nov. spec. Taf. 4 u. Taf. 9. Weitaus das häutigste Fossil auf den Platten von Yen-tsy-yai ist ein Trilobit, dessen Kopfschild durch eine eigenartige, an die Straßen Falten eines gespannten Segeltuches erinnernde Modellie- rung ausgezeichnet ist ( niro > torior). Das Mittelschild des Kopfes (Fig. 1) ist ausserordentlich flach, oder vielmehr in der Mitte ein- gesenkt, sodass bei den ältesten Exemplaren die Palpebralflügcl an den Seiten noch um ein geringes die Glabella überragen. Die Glabella selbst ist klein, massig gewölbt und von schwach konischer Form. Die Nackenfurche ist nur an den Seiten scharf ausgeprägt, ebenso sind die beiden Paare der etwas schräg nach hinten ge- richteten Querfurchen zwar stark vertieft, aber auf den Rand der Glabella beschränkt. Das vordere Ende der Glabella ist gerad- linig abgestutzt, indem hier die Stirn als eine breite, tiefe Grube sieh einsenkt; in dieser Grube liegen unmittelbar vor der Glabella zwei kleine, längsgestreekte Eindrücke. Auf der Unterseite (Fig. 3) erscheint dieser ganze Theil als ein vorgezogener, die Höhlung der Glabelhi noch etwas überwallender Kamm, als ob hier die Ansatz- steilen kräftiger Muskeln gelegen hätten. Der tief eingebuchtete Stirnsaum bildet ein schmales, nur wenig ausgekehltes Band, welches von den Seitentheilen des Mittelschildes in der Regel 118 il. Mosks. Beiträge zur Geologie von Sohautung. durch einen scharfen Grat abgesetzt ist, indem hier, wir aus dem folgenden hervorgeht, der rinnenartige Fortsatz des Rnndschildes sieh durehdrüekt. An dem gerade gestreckten Ilinterrande ist die Schale in lange, schmale Flügel ausgezogen, in deren Mitte die schall ausgeprägte Ocnpitalfurohe verläuft. Dicht am Hinterrande liegen die kleinen, nierenförmigen Palpebralflügel Fig. 2 u. 2a), welche sieli von den hochgezogenen Wangen steil abheben, nach aussen aber allmählich abgetlacht sind. \ on dei Spitze «ler Glahellu verläuft in gerader Linie schräg nach hinten zu den Palpebral- tli'igeln jedcrseits ein sehmaler, hoher, gerundeter Kücken, oberhalb dessen die Schale zu grossen, dreiseitigen Buckeln aulgetrieben ist. Am Grunde der Glabella sehliesst sich horizontal an den ersten Seitenlobus ein ebenfalls ! ober, ke dcnförmig geschwollener Wulst an, und vor diesem liegt im Anschluss an den zweiten Seiteidobus nochmals ein schmaler, aber wesentlich schwächerer Rücken, sodass von den PalpobralfHigcln gewissermassen drei der Gliederung «ler Glabella entsprechende Falten divergent aussti ahleu. Der Umschlag der Schah* auf der Innenseite Fig. JJ) ist sehr un- bedeutend; er beschränkt sich am Ilinterrande auf die Glabella und auf die äusseisten Enden der Seitenflügel, während der Stirn- rand in «lei Mitte nur etwas verdickt erscheint, gleichsam als Widerlager für di«- Fortsätze der Randschilder. Die Schale selbst ist sehr fein punktirt und ausserordentlich dünn. Die hochgewölbten Randschilder (Fig. 7) sind von einem breiten, flach ausgehöhlten Limbus umgeben, welcher hinten in einen kräftigen, schräg nach aussen gerichteten Stachel ausläuft. Ueber die Mitte des Schildes verläuft parallel zum Aussen runde eine scharfe Kante, welche mit stumpfwinkligem Knick in den auf- gekrempten Innenrand des Seitenstachels übergeht, während sie nach vorn meist, noch ein kurzes Stück auf den dreiseitigen Buckeln des Mittels«’hildes fortsetzt. Am Innenrande liegt ein schmaler, seharfrandiger Augenring, von dem aus auf der Innenseite (Fig. 8) /.arte, fadenförmige Leistchen ausstrahlen. Der Umschlag der Schale, welcher in seiner Breite dem Limbus entspricht, ist auch hier, wie bei der vorhergehenden Art, vorn zu einer langen, den Stirnsaum des Mittelschildes umfassenden Rinne ausgezogen, nach il. Monkk, Beiträge zur Geologie von Schantung. 119 hinten aber läuft er an der Wurzel der Gesichtsnaht spitz aus, ohne einen vorspringenden Lappen zu bilden. Die Gesichtsnähte beginnen dicht vor den Hinterecken, richten sieh mit kurzer Bie- gung fast horizontal nach den Palpcbralflüge.ln und verlaufen dann in S-förmig geschwungener Linie etwas divergirend zum Vorder* runde, wo schliesslich unmittelbar am Aussenraude sich beide Zweige vereinigen. An den ca. 600, meist allerdings nur mangelhaft erhaltenen Exemplaren, welche von diesem Kopfschilde in einer Grösse von 7 nun Höhe in der Mittellinie) bis hinab zu 1 mm vorliegen, liess sieh nun der Entwicklungsgang sehr gut zurück verfolgen. Bis zu einer Grösse von 2 mm ist trotz vielfacher Abänderungen der Grumlztig derselbe; erst unterhalb dieser Grenze hat das Kopf- schild ein sehr abweichende.. Aussehen. Die Abänderungen be- stehen zunächst darin, dass das Mittelschild je jugendlicher, desto flacher gebildet ist, indem die Seiten nicht hoehgebogen sind, viel- mehr die nur schwach eingesenkte Giabella die Wangen überragt (Fig. 1 und ö). Sodann ist bei den jugendlichen Exemplaren die ganze Modellirttng des Kopfschildes in absteigendem Sinne mehr und mehr verschwommen und vereinfacht; es verschwindet zuerst die mittlere der drei Wangenlaltcu (Fig. 4), daun die untere und gleichzeitig auch die Furchen auf der Giabella, bis endlich die obere Falte nur noch schwach angedeutet ist. Eng verbunden da- mit ist eine zunehmende Streckung des tief concaveu Vorderrandes, sodass wir bei einer Grösse von 2 mm eine vollkommen horizontal begrenzte oder selbst schwach convexe Stirn haben, welche sich aber bereits in diesem Stadium vor der Giabella zu einer tiefen Grube einsenkt 'Fig. ö) Die Palpebralfliigel sind in der Jugend verhältnismässig schärfer hervortretend-, vor allem aber erscheint auf den Randschildern der Augenring ausserordentlich geschwollen Fig. 9; etwas schräg von der Seite gesehen). Die charakteristische, scharfe Mittelkante des Randschildos ist auch hei dem kleinsten beobachteten Exemplar bereits durch eine entspre- chend gebrochene Wölbung der Schale angedeutet; der Aussen- rand aber ist gl eich massiger gebogen, und der Seitenstachel, wel- cher bei den grössten Exemplaren fast doppelt so lang ist, als 120 11. Monkk, Beiträge zur Geologie von Scliantutig. das Kopfschild hoch, stellt nur eine kurze, breite Spitze dar. In dem aller jüngsten nachweisbaren Stadium endlich, bei einer Grös.se von 1 — 2 mm, besitzt das flach gewölbte Mittelschild einen deut- lich convexen Stirnrand (Fig. fl). Die Glabolla ist etwas konisch zugespitzt, hinten hoch gewölbt, nach vorn aber nur undeutlich von tler gleichmässig gerundeten Stirn geschieden. Die breitlappig aufgebogenen Palpebralflügel sind von auffallender Grösse und be- ginnen unmittelbar an dem scharf abgesetzten, etwas vertieft lie- genden Hinterrande. Gleichfalls ausserordentlich häufig findet sich nun (‘in Pygi- dium (Fig. 12), welches sich durch die fast ebenen Seitentheile und durch die schmale Khaehis von allen übrigen in ganz ent- sprechender Weise unterscheidet, wie auch das Kopfschild von Teifiixtion Lami von denjenigen der anderen Arten, sodass es nicht zweifelhaft sein kann, dass dieses Pygidium hierher zu stellen ist. Trotz der Kleinheit hebt sich die Khaehis durch ihre starke Wöl- bung sehr scharf von den Seiten ab; nach hinten verjüngt sie sich schnell und endet in einiger Entfernung vom Hinterrande in einer bimförmigen Spitze, während sich nach vorn eine verhältnismässig breite Gleitfläche ansehliesst. 4 tiefe Querfurchen zerlegen die Khaehis in 5 deutliche Segmente, offenbar stellt aber das bimför- mige Endglied 2 verschmolzene Segmente dar, denn altcrnirend mit diesen Querfurchen verlaufen auf den Seiten des Pygidimns öFurchen, deren letzte an die Einbuchtung des Endgliedes ansehliesst, und diesen Furchen entsprechen am Ilinterraude auf jeder Seite 6 Zähne, sodass das Pygidium sich deutlich aus fl Pleuren auf- baut. Auf den Seitcntheilen des Pygidiums setzt die oberste, stark vertiefte Furche bis in das erste Zahnpaar hinein fort, die übrigen aber enden an einer meist scharf ausgeprägten Kante, unterhalb welcher der Hinterrand als ein breiter Saum flach niederge- drückt ist. Diesem Saume entspricht auf der Innenseite ein flach sich anschmiegender Umschlag der Schale, welcher mit sehr zarten Terrassenlinien bedeckt ist (Fig. lfl). Dass aber dennoch zwischen Ober- und Unterschale ein Hohlraum bestellt, ergiebt sich daraus, dass auf einer Platte, welche seitlich von einer Kluftfläche begrenzt wird, hei säinmtlichen Exemplaren in der Nähe der Kluft der Fl. Mo.nkk. Beiträgt! zur Geologie von Schantung. 121 Umschlag bis zu den äussersten Zahnspitzen durch eapillnrisch aufgenonimenes, eisenhaltiges Wasser leibhaft gefärbt ist. Die Zähne des Hinterrandes sind breit, scharf zugespitzt und im wesentlichen von gleicher Länge: nur die äussersten sind um ein geringes länger und schmäler und zugleich schwach nach aussen gerichtet, während die übrigen der Mittelaxe nahezu parallel verlaufen. In dieser Be- ziehung finden jedoch kleine Schwankungen statt, und das Pygidiuni erscheint bald durch die straff nach hinten gerichteten Zähne mehr gedrungen, bald aber infolge einer geringen Spreizung der Zähne mehr in die Breite gezogen. Ganz allgemein aber ist in einem mittleren Altersstadium eine divergent von ■ der Mittelaxe ausstrahlende Richtung der Zähne sehr ausgeprägt, und gleichzeitig sind auch die beiden Zähne an den Seiteneeken den anderen gegenüber ganz wesentlich verlängert Fig. 14' . Bei bereits sehr jugendlichen Exemplaren geht nun auf- fallender Weise diese Divergenz mehr und mehr zu einem annä- hernden Parallelismus wieder zurück, während zugleich die äussersten Zähne als lang ausgezogene Stacheln erscheinen, wie es in erhöhtem Maasse bei der nachfolgenden Gattung D/rpanura der Fall ist. \ erfolgen wir den Entwickelungsgang noch weiter rückwärts, so ergiebt sieh, dass zunächst eine (Fig. 15), dann weiter zwei Pleuren (Fig. 16) fest mit dem Pygidiuni verwachsen sind, sodass sich letzteres aus 7, dann aus S Pleuren zusammensetzt. Be- schränkte sieh die Beobachtung auf einige wenige Fälle, so läge die \ crinuthung nahe, dass es sich hier nicht um eine wirkliche \ erwachsung, sondern um ein zufälliges und loses Zusammenhaften der Pleuren handelt, aber dieselbe Erscheinung kehrt hei zahl- reichen, gleich grossen Exemplaren ständig wieder. Diese Ad- ventivplcuren sind ebenso wie die stacheltragenden flach gefurcht und auch durch gloiehgestaltete Furchen von einander geschieden, sodass die Seitentheile sehr regelmässig gerippt erscheinen. Nach aussen sind diese Pleuren zu breiten, rückwärts gerichteten, massig laugen Spitzen ausgezogen, welche aber nur hei den flachgedrückten Exemplaren in die Erscheinung treten, weil das Pygidiuni in die- sem Stadium deutlich gewölbt ist. Noch beträchtlicher ist. die Wölbung hei den kleinsten, nicht ganz 1 nun hohen Exemplaren 122 II. Monkk, Bi-iträgi- zur Geologie von S<-hantung. (FD. 17), bei denen die Seitenränder fast rechtwinklig umbiegen, während die Schule nach hinten mit leichter Einschnürung der Seiten in einen schmalen, flachen Saum übergeht , der gerade ab- gestutzt und durch 12 winzige Zähnehen schwach ausgefranst er- scheint. Sowohl auf der I vhachis wie auf den Seiten sind Spuren von Furchen zu bemerken, ohne dass sich aber daraus die Anzahl der am Aufbau des Pygidiums betheiligten Pleuren bestimmen liesse. Die hierher gestellten Pleuren (Fig. 10) entsprechen durch die scharf ausgeprägte Diagonalfurche, welehe sieh bis in die gleich- förmig geschwungenen, massig hingen Seitenfortsätze verfolgen lässt, vollkommen der obersten, verschmolzenen Pleure des Pygi- dimns. Narb der Innenansicht Fig. 11; sind die Seitenauhänge durch einen taschenförmigen Imschlag der Schah- verstärkt, wel eher vom Vorderraiide der Pleure rechtwinklig ahset/t, am Hinter- rande aber als schmaler Latz allmählich ausläuft. Aut’ der Pekinger Platte ist nach der Photographie (1. e. Taf. XII l) kein Kopfschild vorhanden, welches auf Teinistion Lansi bezogen werden könnte; nur die beiden kleinen Randschilder, welch»- in der unteren Hälfte zwischen dem grossen Pygidiunt Nr. ft (Innenseite) und dem kleinen Pygidium Nr. (i (Oberseite) liegen, gehören vielleicht hierher. Dagegen zeigen nun aber die beiden mit Nr. 7 hezeichncteu Pygidien, welche Bekgekok (1. c. S. 508) als DiceUooephcdux'i üin&vnß auffuhrt, eine so auffallende Aolmlichkeit . dass man geneigt sein würde, sic für identisch mit der vorliegenden Art zu halten, wenn nicht nach der Beschreibung und nach der Textfig. 7 nur 5 Paar Zähne statt 0 am Hintcrrando vorhanden wären von vollständig verschiedener Ausbildung. Oh diese Abweichungen nur durch die schlechte Erhaltung bedingt sind, ist aus der Photographie nicht zu ersehen. Die nächsten Beziehungen zu TrinisUon Lan.si zeigen, wie hier schon kurz erwähnt sei, gewisse Formen der Gattungen (Jta- nopyge und SpJut aroph tkalmu-s aus dem skandinavischen Obercam- brium. Ich widme die Art dem Eroberer der Takuf’orts Herrn Kor- vetteueapitän La NS. II. Monkk. Beiträge! tu Geologie von Schani ung. 128 4. Teinistion Sodeni nov. spec. Taf. 5. Fig. 1—4. Es liegen nur von dem Mi ttclsehilde des Kopfes zwei unvoll- ständig erhaltene Exemplare vor, welche zwar der vorhergehenden Art sehr nahe st.<-hen, besonders in der Form der Glabella, aber allein schon durch dir- weitläufig vertheilten, groben Knötchen aut der Schale deutlich unterschieden sind. Bei dem kleineren Exem- plar 'Fig. 1) sind die Wangen flach gewölbt mit einer scharf aus- geprägten, kurzen Falte neben dem unteren Lohns der Glabella und einer zweiten, nur schwach angedeuteten, welche von der Spitze der Glabella geradlinig zu den Palpobralflügcln führt. Die horizontale Grube vor der Glabella ist zwar ebenfalls entwickelt und auch stark vertieft , aber doch wesentlich schmäler als bei Teinistion Lansi. Ganz abweichend ist der Vorderrand des Mittelscbildes gestaltet, welcher hier durch eine horizontale, breit aufgew nistete Stirnleiste bezeichnet wird. Da jedoch der Aussen- rand etwas verletzt erscheint, so vermuthe ich, dass der Stirnsaum verbrochen ist und in Wirklichkeit, wie hei dem später noch zu besprechenden Kopfschilde von Sfephanocare sp. (Tab 8, Fig. 1 ), eine von dicken Rändern eingefasste Rinne bildet, wie es auch er- forderlich sein würde, wenn das bi* jetzt nicht bekannte Rand- schild ähnlich geformt ist wie bei Trinintion Laust, also durch einen Fortsatz des Umschlages mit dem Mittelschild verankert ist. Bei dem grösseren Exemplar (Fig. 2) lit-gf die Glabella tief eingesenkt zwischen den gleichförmig ansteigenden Wangen, auf welchen wie- derum eine flache, aber scharf begrenzte obere und ('ine stärkere, untere Falte zur Ausbildung gelangt sind. Die Palpebralflügel sind ähnlich wie bei der vorhergehenden Art gestaltet. Sehr wahrscheinlich gehört nun hierher ein Pygidium, von welchem ebenfalls nur 2 Exemplare, ein kleines von der Oberseite' (Fig. 8) und ein mittelgrosses von der l nterseite (Fig. 4) vor- liegen. Die ganze Form erinnert, zumal durch die flachen Seiten- theile und durch die spitzkonische Khachis, sehr an Teinistion Lansi; ein wesentlicher Unterschied aber besteht darin, dass sich das Pygidium nicht aus l>, sondern nur aus ö Pleuren auf baut, 124 H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Schantung. was indessen nach Berg KRÖN auch, wie erwähnt, bei den als Di- cclloeephulm t ui neust# beschriebenen, aber allem Anschein nach zu Tei/tüfion gehörenden Pygidien der Fall ist. Die Zähne am Iliuterraude sind kräftiger, mehr cylindrisch gestaltet, und dem entsprechen auch die stärker gewölbten Falten auf den Seiten- tlieilen des Pygidiums und dei schärfere Absatz an der durch den Umschlag bedingten Kante. Die beiden äusseren Zähne sind wie derum, wie bei gleich grossen Exemplaren von Teinixtion L.ansi , beträchtlich verlängert, abweichender Weise nehmen hier aber die übrigen Zähne, je näher der lvhaehis zu gelegen, ebenfalls nicht unbedeutend an Länge zu. Die. Schule ist bei dem kleinen, offen- bar sehr jugendlichen Exemplar auf der Oberseite nur fein gekör- nelt ohne eine Andeutung von gröberen Höckern. Erwähnt sei noch, dass zwischen Te-inixtion Lunsi und J eini- xfion Sode/ii iu mehreren Punkten, wie in der Sculptur der Schale, der Form der Zähne u. s. w., ein ähnliches \ erhältniss zu bestehen scheint, wie bei den beiden folgenden Arten, bei Drepanura Pre/nex- nili und Drcpanura Ketteleri. Ich benenne die Art nach dem Vertheidiger der deutschen Gesandtschaft in Peking Herrn Hauptmann Grafen von Soden. Drepanura, Bkrgeron. 5. Drepanura Premesnili, Büro. Taf. 5, Fig. 5 — 19t Tal'. 9. 1899. Bhituhuo.s-, 1. e., p. Ö09, Textfig. 8 u. Taf. XIII, 8. Die Gattung Drepanura mit der einzigen Art Drep. Premesnili wurde von BergERON für ein eigenthümliches Pygidium errichtet, welches sich in mehreren Exemplaren auf der Pekinger Platte fand. Wie sich aus einem Vergleich mit der photographischen Abbildung (1. c. Tal. XII 1, 8) ergieht, stimmt hiermit nun ein Pygidium, welches auch auf den Platten von You-tsy-yai zu den häufigsten Fossilien gehört, auf das vollständigste überein, wenn auch die Beschreibung und die schematisirte Textfigur bei Bergehon iu vielen Punkten nicht zutriÜt, worauf im einzelnen noch aus- führlich zurückzukommen sein wird. H. Monki:, Beiträge zur Geologie von Schanlung. 125 1 )as glatte oder nur sehr Irin granulirte Pygidium (Fig. 14— 15) hat ('inen last halbkreisförmigen Umriss, indem die Höhe mir um ein geringes die halbe Länge des Vorderrandes übert rillt. Dfe breite, hochgewölbte Rhaebis ist von den Seiten scharf abgesetzt und erstreckt sich bis etwas über die Mitte des Pygidimns, wo sie sich zu einer kleinen, zapfen förmigen, nur undeutlich abge- grenzten Spitze zusammenschmirt. während sie nach vorn mit einer schmalen Gleitflüche abschliesst; 3 massig vertiefte Quer- furehen gliedern die Rhaebis in 4 Segmente. Die Seitentheile des Pygidimns sind flach (Fig. 14 a), nur am Hinterrande erscheinen sie in einem breiten Saume, welcher dem Umschlag der Schale auf der Unterseite entspricht, schwach niedergedrückt, am stärksten in der \ erliingernng der Rhaebis. An den Eck»*n des breiten, geradlinigen Vorderrandes sind zwei kleine, eigenthiimliehe Zapfen zur Ausbildung gelangt, welche auf der Oberseite des Pygidimns «leutlieh schräg nach aussen, auf der Unterseite fast vertiea! ge- richtet erscheinen; sie siml dadurch entstanden, dass hier die Ober- schale hezw. der Umschlag auf der Innenseite etwas ausgezogen, und der Vorderrand vor den Zapfen ein wenig eingebuchtet oder richtiger nach aussen umgesehlagen ist. Auf die Bedeutung der Zapfen wird hei der Besprechung der Pleuren zurückzu- kommen sein. Der Hinterrand ist durch gleichtiefe Einschnitte in 12 zugeschürfte Zähne aufgelöst, von denen die zwei unmittelbar vor der Rhaebis gelegenen gerade gerichtet, die übrigen leicht der Mittelachse zugekrümmt sind. Von den Seiteneckrn des Pygidimns erstrecken sich rückwärts zwei ausserordentlich stark entwickelte, auf der Oberseite flach gewölbte, auf der Unterseite stark abgeplattete, sichelförmige Anhänge, welche der ganzen Form ein sehr charakteristisches Aussehen geben. Sie sind anfangs wie «ler Hinterrand «les Pygidimns schwach niedergedrückt, um sich dann in flachem Bogen aulzurichten und in eine scharfe Spitze auszulaufen. Auf der Unterseite sind sie an einer Einsenkung, welche von den erwähnten Eckzapfen schräg zur ersten Zahnlücke des I linterrandes verläuft, deutlich abgesetzt, und diese Furche bildet zugleich die Grenze für di«* zarten Terrassenlinien, welch«* ihm eigentlichen Umschlag der Schale bedecken. Auf den Seiten- 126 II. Mo.nkk. Beitrüge zur Geologie von Seliantmig. theilen des Pygidiums verläuft jederseit.s (»ine scharf ausgeprägte, schräge Furcht», welche etwas unterhalb der ersten Querfurche auf der Rhachis beginnt und wenig oberhall) der ersten Zahnlücke in die Sicheln eintritt, als schwache Linie aber den Innenrand der Sicheln fast bis zur Spitze begleitet. Oberhalb dieser I )ia- gonalfurche ist die Schale zu einem breiten Ruckei aufgetrieben. Fine zweite, parallel gerichtete, aber wesentlich schwächere und kürzere Furche beginnt dicht, unterhalb der zweiten Quer- furche, und eine dritte begleitet als eine tiefe, aber schmale Fin- senkung di«» Rhachis ungefähr von der dritten Querfurche ab bis aus Ende. Ich bebe diesen Verlauf der Furchen besonders hervor, weil ■ BERGERON durch die unrichtige Deutung dieser Furchen zu einer abweichenden Auffassung des Pygidiums geführt wurde, welche in ähnlicher Weise bei der Beschreibung der anderen Arten wieder- kehrt, sodass eine eingehendere Frörterung hier am Platze sein dürfte. Nach BERGERON besteht die Rhachis des Pygidiums aus 0 undeutlich geschiedenen Segmenten, und ferner sollen auf den Seitentheilen Spuren von Furchen verlaufen, qui correspondraient ä la Separation virtuelle des plevres et qui viendraient aboutir entre les dentelurea qui ornent le bord exterieur du pygidium« (1. c. p. ölO}. Uebereinstimmend damit zeichnet er auch in der Textfigur auf dem Pygidium 5 kurze Furchen, welche die Fortsetzung der Querfurchen auf der Rhachis bilden und welche in ihrer Verlän- «jerune in den Zahnlücken auslaufcn würden. Da nun so die li Zackenpaare des Hinterrandes den H Segmenten der Rhachis entsprechen, so betrachtet BERGERON das Pygidium als aus H ver- schmolzenen Pleuren entstunden und sieht in den sichelförmigen Anhängen nur eine Umbildung des Yorderrandos der obersten dieser (i Pleuren. Fr bezeichnet die Sicheln als »pointes secondaires im Sinne von Barrande, welche als solche nur einen unterge- ordneten klassifikatorisehon Werth besitzen, jedenfalls nicht die Aufstellung einer neuen Gattung rechtfertigen würden. Die uotli- wendige Voraussetzung für einen solchen Verlauf der Furchen, wie ihn BERGERON annimmt, ist, dass das Pygidium aus Wulst- pleuren entstanden ist, denn dann können durch die Nähte der- H. Monkk. Beitrage zur Geologie von Schantung. 127 artige Furchen gebildet werden. Aber sowohl auf der Pekinger Platte, wie auf denen von Yen-tsy-yai findet sieh unter den zahl- reiclien Pleuren keine einzige Wulstpleure, sondern nur Furchen- pleuren, und gerade diejenigen, welche, wie sich aus dem nach- folgenden ergeben wird, mit Sicherheit zu Drepanura gehören, sind durch eine scharf ausgeprägte Diagonal furche ausgezeichnet. Entsprechen aber die Furchen auf dem Pygidium den Diagonal- furchen der Pleuren, so muss auch ihr Verlauf genau so sein, wie oben beschrieben, und die sichelförmigen Anhänge sind dann keine pointes seeondairos .. sondern die stark verlängerten Pleurenenden selbst, und folglich wird das Pygidium nicht durch II. sondern durch 7 Pleuren gebildet. Erwähnt sei noch, dass «las 1. e. Taf. XIII in der Mitte des rechten Seitenrandi s gelegene Exemplar, welches allein in der photographischen Wiedergabe die Furchen einiger- massen deutlich erkennen lässt, vollkommen mit unseren Stücken fihereinstimmf. Auch die charakteristischen Eckzapfen am Vorder- rande. welche Behgehon nicht erwähnt, sind an der grossen Innenseite (in der Mitte der oberen Hälfte der Tafel) sehr scharf entwickelt. Die Form des Pygidiums ist im wesentlichen die gleiche bei den grössten, am Vorderrande 20 mm breiten Exemplaren bis zu den kleinsten, nur 1 mm breiten. Wie sich aber aus zahlreichen Messungen ergiebt, nimmt die relative Länge der Sicheln gleich- förmig mit dem Alter ab und zwar von dem 2-faeben Betragt; der Länge des Vorderrandes bis zum D/^-fächeu, während gleich- zeitig die relative Breite zunimmt von :,/‘20 bis zu G/ 20 der Länge des Vorderrandes. Auffallender ist, dass die in der Jugend stark gespreizten Sicheln (vergl. Taf. 9) sich mit zunehmendem Alter mehr und mehr parallel richten, sodass die Spannung zwischen den Siehelspitzcn, welche anfänglich die doppelte Länge dos V order- rundes beträgt, auf die Hälfte zurfickgeht, oder der Neigungswinkel zum Vorderrande (von den Eckzapfen zu den Sichelspitzen ge- messen) von 1 Ißo bis zu 90y abnimmt. Daneben treten nun aber, jedoch weniger häufig, kleine bis mittelgrosse Exemplare auf, welche in wechselndem Masse AnklÄuge an die folgende Art erkennen lassen. Die Abweichungen bestehen zunächst darin, dass die Sicheln 11. Monkk, Beiträge zur Geologie von Scluintung. 128 weniger breit und mehr bogenförmig gekrümmt, auch anscheinend verhältnismässig länger sind. Vor allem aber sind sie weit stärker oewölbt, und infolgedessen ist auch die erste Furche auf den Seiten des Pygidiums schärfer ausgeprägt. Sodann sind die Zähne am Hinterrande bald merklich länger und schmäler, bald deutlich gekrümmt und nach der Rhaehis zu an Länge abnehmend, und schliesslich werden beide Zahnreihen vor der Rhaehis durch eine breitere* Lücke getrennt, stets aber sind dir Abweichungen nicht so beträchtlich, dass mau über die Zugehörigkeit des Pygidiums zu der vorliegenden Art im Zweifel sein könnte. Bei dem grossen Materiale, welches mir zur Verfügung stand, war ('S nun auch möglich, die übrigen Theile des Panzers von Drep. Prememili nachzuweisen. Zunächst ergiebt sich aus der charakteristischen Form des Pygidiums die Zugehörigkeit der Fig. 1b — 19 abgebildeten Pleuren, welche bis auf die schwächer entwickelten, sichelförmigen Fortsätze vollkommen der obersten, verschmolzenen Pleure des Pygidiums entsprechen. Vor allein linden wir auch hier wieder die eigenartigen, kleinen Geleukzapfen kurz vor den Stellen, wo die Pleuren in die rückwärts gerichteten Sicheln umbiegen. An ihrer Bildung ist hauptsächlich der l’iu- sehlag der Schale betheiligt, welcher zunächst wieder wie bei T e-inixtion Lansi die seitlichen Enden der Pleuren zu nach innen geöffneten Taschen gestaltet (Fig. 17). Abweichend von 7W- nvilion ist hier nun aber der latzartige Fortsatz am Hinter- rande der Pleure nur schwach entwickelt, dagegen der eigentliche Innenrand der Tasche zu einem breiten, abgeplatteten Saume um- gebildet, welcher der Länge nach mit zarten Terrassenlinicn bedeckt ist, und von welchem die Sicheln scharf absetzen, ganz entsprechend den Verhältnissen auf der Innenseite der Pygidien (Fig. 15). Am Vorderraiide der Pleure ist diese Saumplatte zu einem kleinen, der Mittelaxe des Körpers etwas zugeneigten Zapfen ausgezogen, während sie am Hinterrande der Pleure etwas schräg nach aussen ausgestülpt ist. Die Anordnung der Zapfen am Vorderrande ist also derartig, dass sie nach aussen von den hinteren Ausstülpungen der vorhergehenden Pleure flankirt werden, und somit eine seitliche Verschiebung der Rumpfsegmente verhindert wird. Auf der Taf. !) H. Monki:, Beiträge 7.tir Geologie von Schantung. 129 abgebildetrn Platte sind mehrere Pleuren vorhanden, welche sowohl in der Ansicht der Oberseite wie der Unterseite die Zapfen sehr deutlich erkennen lassen, aber auch auf der Pekinger Platte fehlen sie nicht wenngleich in der Photographie (1. e. Taf. XI1P nur das grosse, im oberen Drittel zwischen den beiden mit Nr. 8 bezeioh- neten Pygidieu gelegene Exemplar den Zapfen in voller Deutlichkeit zeigt, ln grosser Menge finden sich fast auf allen Platten Protil- ansiehten der Pleuren (Fig. 18), welche sich von den gleichfalls sehr häufigen (auf Taf. 9 sogar weitaus überwiegenden) Pleuren von iS tephanocure und Teinistlon sofort durch die ausserordent- lich breite Khachis unterscheiden, und zwar scheint bei den grösseren Exemplaren mit der absoluten Breite auch die relative im Vergleich zu den Seiten zuzunehmen. Am Hinterrande der Khachis ist die Schale in einem schmalen Saume umgeschlagen (Taf. 9, fl). Nach der festen Verzahnung der Pleuren unterein- ander hätte man nur eine geringe Beweglichkeit des Rumpfes ver- mutheu sollen, um so mehr als man vielfach den Mangel des Einrollungsvermögens als charakteristisch für die cambriseheu Trilohiten annimmt. Um so bemerkenswerther ist nun, dass der einzige Fall, wo noch mehrere Panzertheile im natürlichen Zu- sammenhänge beobachtet wurden, 7 Pleuren von Drep, Prememiti betrifft (Fig. 19), welche mit Sicherheit erkennen lassen, dass Dre- punura die Fähigkeit hesass, sieh einzurollen. Aus der Breite der Khachis. aus der Beschaffenheit der Schalen- oberfläche, sowie aus der Art, wie die Pleuren gekrümmt sind, ergiebt sich, dass nur das Fig. 5 — 1.8 abgebildete Kopfschild auf die vorliegende Art bezogen werden kann. .Wie das Pygidium und die Pleuren von allen vorher beschriebenen durchaus abweichen, so drückt sich auch in dem Kopfschild ein ganz eigenartiger Typus aus. Der Umriss des flachgewölbten Mittel sch il des (Fig. 5) ist ausgesprochen trapezförmig, indem von dem kurzen, geraden oder nur schwach gebogenen V orderrande die Seiten in convexem Bogen zu dem weit ausgezogenen Hinterrand verlaufen. Die ülabella ist breit, abgestutzt eiförmig und massig gewölbt, in der hinteren Hälfte jedoch nicht selten zu einem stumpfen Mittelkiel aufgetrieben (Fig. 7), nach vorn aber stets stark abgeplattet (Fig. 5a). 9 •fubrtiuch IHOS. H. Mü.nkk. Beiträge zur Geologie von Sclianlung. 130 Sie reicht unmittelbar bis zum Vordcrrande, wo dann die Schale, wie die Innenansicht (Fig. b) zeigt. rechtwinklig zu einer schmalen, seitlich abgeschrägten Leiste umbiegt. Von den Wangen wird die Glabella durch tiefe Furchen geschieden, dagegen ist die Nackenfurche nur an den Seiten scharf ausgeprägt, wenn auch der schwach convexe Mittelbogen nur selten ganz verschwindet. Zwei seitliche Furchenpaare sind stets sehr deutlich entwickelt, von denen das untere und zugleich stärkere etwa iu der Mitte des Seitenrandes beginnt, sich bogenförmig nach hinten richtet und nicht selten bis zur Nackenfurche zu verfolgen ist. Die oberen Furchen sind sehr kurz und verlaufen fast horizontal mit schwacher Neigung nach hinten. Hei einigen sehr grossen Exemplaren ^Fig, >)) liegen ausserdem noch kurz vor dem Vorderrande zwei längliche Gruben, welche jedoch den Seitenrand der Glahella nicht, erreichen und vielleicht dieselbe Bedeutung haben, wie die hei Tfinütion Lansi erwähnten Grübchen in der Einsenkung vor der Ginbell, i. Wie sich schon aus dem Vergleich der Eig. 5 und 7 ergiebt, zeigen die Furchen in ihrer Ausbildung gewisse Schwankungen, ohne dass diese aber streng an ein bestimmtes Altersstadium ge- bunden wären. Im allgemeinen allerdings sind die Furchen im Alter kräftiger entwickelt, und desto mehr erscheinen die unteren in ihrem Verlaufe winklig gebrochen und die oberen horizontal gestellt, sodass hierin eine Annäherung an die folgende Art statt- findet. Vor dem unteren Seitenlohus der Glabella sind die Wangen zu breiten, flachen Buckeln aufgetrieben, welche bis an die tief eingosehnitteue Occipitalfurehe reichen Unmittelbar am Vorder- rande und dicht neben der Glabella liegen die sehr kleinen Palpe- bralfltigel als rundliche, hochgeschlagene und zuweilen bucklig gewölbte Lappen. Ein Umschlag der Schale ist nur am Hinter- runde vorhanden als ein breiter Saum am Grunde der Glabella und als ein schmales, dreiseitiges Band an den Enden des Ilinter- randes (Fig. 6). Das Bandseil ild (Fig. 10) ist schmal, flacbgewölbt und von einem breiten Limbus umgeben, der nach vorn allmählich ausläuft, nach hinten aber zur vollen Breite des Hinterraudes sich erweitert. Ihm entspricht auf der Unterseite (Fig. 11) ein Umschlag der II. Moxkk, Beiträge zur Geologie von Scliantung. 131 Schule, welcher mit zarten Terrassenlinien bedeckt und in gleicher Weise. wi<* hei Liostracina, au der Wurzel der (iesiehtsnaht zu einer kleinen, dreieckigen Stützplatte verlängert ist. Vorn an der Spitze liegt ein kleiner, scharfrandiger Augenring, und davor ist die Schale zu einem gekrümmten, dornförrnigen Fortsatz aus- gezogen, welcher sich offenbar um den umgehogenen und ahge- n ö 1 n n o schrägten Stirnrand des Mittelschildes legt und etwa bis zur Mitte reichen dürfte. Die J ugend z ustände des Kopfschildes lassen erst hei einer Höhe von weniger als 2 mm nennenswerthe Unterschiede erkennen. Was zunächst das Mittelschild betrifft, so sind bei Exemplaren von U / g — 2 mm Höhe (Fig. 8) durchweg die Ginhella sowohl wie die Wangen viel stärker gewölbt und die Schale kräftiger granulirt, nicht selten auch ist auf der Mitte des Nackenringes ein schwacher Knoten entwickelt. Auffallender ist der trapezförmige Umriss der (Unheil», indem die Dorsalfürchen fast geradlinig gerichtet sind, und ferner, dass die Palpebralllügel zwar noch ebenfalls unmittelbar am Vorderrande, aber doch bereits in merklichem Abstande von der Glahella gelegen sind. Die Querfurchen auf der Glabclla treten im allgemeinen nur schwach hervor, zumal im Vergleich zu den stets scharf ausgeprägten Dorsalfürchen, doch finden in dieser Beziehung wie hei den ausgewachsenen Exemplaren beträcht- liche Schwankungen statt. Bei Exemplaren von '2/$ mm Höhe (Fig. 9) hat die Glahella eine fast vollkommen cylindrisehe Form nur mit leichter Abplattung nach vorn. Der Nackenring ist scharf abgeschnürt, von den beiden Furchenpaaren sind aber nur geringe Spuren am Hände der tiefen Dorsalfurchen zu bemerken. Die «teil gerichteten Seitenränder der stark gebogenen Wangen sind wenig unterhalb des breiten Vorderrandes leicht ausgelmchtet, während zugleich eine nach vorn sich anschliessende, schwache Aufwölbung der Schale die beginnende Entwicklung der Falpehral- llügel anzeigt. Die Randschilder lassen in der Jugend zunächst ebenfalls eine wesentlich gröbere Granulation und eine stärkere Wölbung der Schale erkennen, zugleich aber auch eine grössere Breitenaus- dehnimg des ganzen Schildes, besonders des Limlms. Sodann 9* I!. Monki-., Beiträge zur Geologie von Seliantung. i m stellt sich ungefähr bei einer Länge des Innenrandes von 4 mm, was einer Höhe des Mittelsehildes von etwas über H mm entspricht, an der llinterecke des Schildes eine kleine, schräg nach hinten gerichtete Spitze ein (Fig. 12), welche bei noch jüngeren Exem- plaren wesentlich an Länge gewinnt, und Lei dem kleinsten beob- achteten Exemplare (Fig. Id), welches zu einem Kopfschild von etwa 1 */2 mm Höhe gehört, ungefähr 1 mm misst. Dadurch nähert sich das Kandscbild demjenigen der folgenden Art, doch ist letzteres in jedem Stadium durch die verhältnissmässig viel län- gere Spitze deutlich unterschieden. Auf der Pekinger Platte liegt nach der Photographie (l.c.t. XI 11) in der Nähe des Unterrandes neben den beiden grossen Pygidien anscheinend ein schlecht erhaltenes Mittelschild von JJrej). Pr>- mesnili, ein vollkommen deutliches Randschild in der Mitte des rechten Seitenrandes neben dem Pygidium No. S, wahrscheinlich auch noch ein zweite® Exemplar wenig unterhalb neben dem Randschild No. 2 und vielleicht noch ein drittes, besonders grosses Exemplar in der Ecke unten links. Allem Anschein nach stimmt daher die Pekinger Form mit derjenigen von Yen-tsy-yai auch bezüglich des Kopfschildes wie der Pleuren auf das vollkommenste überein, wenn auch von ersterer bisher nur das Pygidium be- schrieben ist. Erwähnt sei schliesslich schon hier, dass auch Drepanura in ganz entsprechender Weise, wie das bereits für Teinütion hervor- geboben wurde (S. 122). die nächsten Beziehungen zu Formen aus dem skandinavischen Obercambrium erkennen lässt und zwar zu den Lattungen Acet'ocare. und Peltura. 6. Drepanura Ketteleri, nov. spec. Taf. 6. Fig. 1—14; Taf. Verhältnissmässig selten im Vergleich zu der vorhergehenden Art findet sieh eine nahverwandte, kleinere Form, welche sich sofort durch die stark granulirte Schale (Fig. tf) unterscheidet. Hei dem Mitt eiseh ild des Kopfes (Fig. 1) kehren im wesentlichen dieselben, für Drep. Prejnemüi charakteristischen Grundzüge wieder, aber die Modellierung ist eine viel ausgeprägtere im Verein mit einer H. Monkb, Beiträge zur Geologie von Schantung. 133 stärk«*ren Wölbung der Wangen und der Glabella (Fig. 2). Die Form der Glabella ist mehr breittrapezförmig infolge der nur schwach gebogenen, tiefen Dorsalfurehen, entspricht also mehr den jugendlichen Exemplaren von Drop. Prememüi (Taf. f>, Fig. 8). Der Nackenring, welcher in der Mitte einen stumpfen Knoten tragt, ist in seinem ganzen Verlauf deutlich abgeschieden, ebenso sind die beiden Furchenpaare auf der Glabella sehr stark ent- wickelt, zumal die unteren Furchen, welche mit scharfer Um- biegung bis zur Vereinigung mit der Nackenfurche fortsetzen. Die so gebildeten Snitenloben, welche in ihrer ganzen Form auf- fallend au diejenigen von Calymmene erinnern, treten nun dadurch noch mehr in die Erscheinung, dass der mittlere Theil der Glabella bis au die Basis der Lohen weit stärker gewölbt ist. Nach vorn endet hier die Glabella ohne wesentliche Abplattung, sie bildet aber nicht, wie bei der vorhergehenden Art, selbst den Stirnrand, sondern wird noch, wie auch die Seitentheile, mit scharfem Absatz von einet schmalen, leicht geschweiften Kehlleiste umsäumt. Noch abweichender sind die Seitentheile selbst gestaltet besonders dadurch, dass die Palpebralfliigel sowohl von dem wesentlich verbreiterten \ orderrande wie von der Glabella beträchtlich abgerückt sind (Fig. 3). In ihrer Form stellen die kleinen Palpebralfliigel einen schmalen, halbkreisförmigen Kamm dar, welcher an den Enden steil aufgerichtet, in der Mitte aber flach niedergedrückt erscheint (Fig. 6). Bei ausgewachsenen Exemplaren (Fig. 1) bilden sie die rückwärts gerichtet«' Fortsetzung <*im*r stumpfen Kalte, welch«* von de n oberen Theil«* der Glabella schräg nach unten über die Seiten verläuft, in einem mittleren Stadium (Fig. 3) aber ist in dieser Richtung die Schale schart ein- gezogen und die vorliegende, etwas überwallende Schalenpartie ist in ihrer Fortsetzung am Aussenrandc in deu Palpebralflügeln steil aufgebogen. Unterhalb der Palpebralflügßl ist die Schale in diesem mittleren Altersstadium (Fig. 3) wie bei Drep. Pre/nesiuh bucklig aufgetriohou, nur in viel stärkerem Masse; bei den ältesten Exemplaren (Fig. 1) aber fallen die längs der Glabella mehr gleich- förmig gewölbten Wangen in scharfer Rundung nach hinten und ZU den seitlichen Fortsätzen ab, di«* gewölbte Partie wird jedoch 134 11, Monkk, Beiträge zur Goologio von Suliantung. ausser durch die bereits erwähnte Falte noch durch eine schwache Furche unterbrochen, welche in» Anschluss an die erste Querlurche der Glabella steil nach hinten verläuft, sodass hier anscheinend in gleicher Weise wie bei Trinivtion Lunri eine allerdings nur schwach ausgedrückte Gliederung der Seitentheile durch drei mit den Loben der Glabella korrespondirende Falten statt zu haben scheint. I)ie Inneuseite des Mittelschildes (Fig. 4) lässt am llinter- raude einen genau wie bei Drep. Prememäi gestalteten l msehlag der Schale erkennen, während ein solcher am Vorderrande hier gleichfalls fehlt. Die dngendzustände des Mittelschildes (Fig. f») welche indessen nur bis ;.u einer Höhe von l2/g min vorliegen, zeigen geringe Ver- schiedenheiten. Die Schale ist nur schwach granulirt, der Stirn- raud, welcher schon hei Exemplaren mittlerer Grösse merklich stärker gekrümmt ist, biegt an den Seiten weit nach hinten, und de sehr entwickelten Palpebralflügel reichen bis dicht an den Vorder- rand. Die zu den Palpebrulflügeln führende Furche aut den Wangen ist auch in diesem Stadium bereits deutlich ausgeprägt, wenn auch nicht ganz so stark, wie es die Abbildung wiedergiehf. Bei dem Randschild (Fig. 7) sind gleichsam die Merkmale der Jugendform von Drep. Preme.sniH in noch gesteigertem Masse ausgebildet, was sieh besonders in dem sehr kräftig entwickelten eylindrischen Seitenstachel ausdrückt, dessen Länge die Höhe des Randschildes um die Hälfte übertrifl't. Das Randschild seihst ist kurz gedrungen und ziemlich stark gebläht, der Limbus flügel- artig verbreitert und am vorderen Rande, zumal bei grossen Exem- plaren, deutlich aufgebogen, während der dem Limbus entsprechende Umschlag der Schale auf der Unterseite als ein breiter, dick aul- liegender Wulst erscheint (Fig. 9). Der dornförmige Fortsatz am Vorderende ist etwas stärker ausgebildet und entsprechend dem Stirnrand des Mittelschildes schärfer gebogen, während die Stütz- platte am Hinterrande nur schwach entwickelt ist. Der Augenring unterscheidet sich abgesehen von der vom Vorderrande abgeruckten Lage durch seine Grösse und durch die dick wulstige Form, welche um so ausgeprägter hervortritt, je jugendlicher das Exemplar ist Fig. 8.) In entsprechender Weise wie bei der vorhergehenden H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Scliantung. 135 Art zeigen sodann die Jugendformen eint» wesentlich stärkere Ent- wickelung der Scitenstaeheln, sodass hei dein kleinsten bisher be- obachteten Exemplar (Fig. rep. Premesmh (Tat. 5, Fig. 8) erinnert, ist in der vorderen Hälfte gleichfalls abgeplattet und niedergebogen . so dass sie nur wenig die Seiten überragt, in der hinteren Hälfte aber hoch ge- wölbt. Die geradlinigen Dorsalfurchen >ind stark vei tieft, ebenso ist die Furche, welche in gerader Linie den Nackenring abschnürt, stets sehr scharf ausgebildet. Dagegen sind nun aber die Quer- furehen auf der Glabella im Vergleich zu Drepama'a wesentlich schwächer entwickelt zumal bei nicht ganz ausgewachsenen Exem- plaren, der Typus ist aber derselbe: ein unteres stark nach hinten gebogenes Paar und «du schwächeres, vorderes in horizontaler Richtung. (In Fig. 1 sind diese Furchen zu wenig scharf wieder- gegeben, wie aus der photographischen Abbildung des Originals auf Tat. 9; «-8 hervorgeht.) Nach vorn endet die Glabella in gerader Linie wie abgeschuitteu an der schmalen, ausgekehlten Stirnleiste, welche wie bei JJrep. Kette/eri «las ganze Mittelsehild begrenzt. Der Verlauf dieser Leiste ist hier aber vollkommen geradlinig oder nur ganz leicht nach unten und nach aussen ge- bogen, und ferner ist die Leiste durch 7 vorspringende Zacken verziert, von denen jedoch die beiden äusseren nur wenig hervor- treten ln der Vorderansicht erscheinen diese Zacken als gerade, rechtwinklige Pfeiler, welche mit zarten Terrassenlinicn bedeckt sind, auf der Unterseite (Fig. 2) dagegen als flache, überhängende Wellen. Ihre Bildung beruht wahrscheinlich in einer Ausbuchtung des Schalem andes, nicht in einer Ausstülpung der Schal«! selbst, da auf der Unterseite ein Umschlag an der Stirn nicht nach- zuweisen ist, sondern nur am llinterrandc und zwar in der gleichen Ausbildung wie bei Drcpanura , wo ja ein Umschlag am Vorder- rand«1 ebenfalls fehlte. In der Mitte des Seitenrandes oder bei den grössten Exemplaren etwas unterhalb der Mitte liegen die grossen Palpebralfliigel als schmale, schwach S-f örmig gekrümmte W iilste, welche durch gleich breite Furchen scharf von den Seiten ge- schieden werden. Auf der Innenseite (Fig. 2) endigen «lie \\ iilste, Welche diesen letzter«*!] Furchen entsprechen, nach hinten in einem H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Scliantung. 138 dick geschwollenen Knoten, welcher sieh jedoch auf der Oberseite der Schale nicht ansdrückt. Oberhalb der Palpobralflügel sind di» Wangen durch gerade, nach oben divergirende Linien abgesehnitten, unterhalb dagegen zu breiten, seitlichen Flügeln ausgezogen, in deren Mitte die scharfe Oooipitalfurehe verläuft. Die Jugendformen des Mittelschildes sind in vielen Beziehungen sehr abweichend gestaltet. Bei dem kleinsten beobachteten Exem- plar (Fig. (i) von etwa P/a uim Hübe besitzt das sehr in die Breit» gezogene Mittelschild einen gerundeten Umriss, und die grossen Palpebralllügel nehmen fast den ganzen Seitenrand der stark auf- geblähten Wangen ein, wodurch eine gewisse Aehnliehkeit, mit der entsprechenden Jugendform von Ttdnixtion Lantd (Taf. 4. Fig. ß hervortritt. Die hochg»* wölbte, schwach konische Glabella wird von tiefen Dorsalfurchen begleitet, ebenso ist die Nackenfurch» scharf ausgeprägt, von den Qimrfurchen der Glabella aber ist nur das untere Paar in kaum bemerkbaren Spuren angedeutet. Nach vorn endet die Glabella mit stumpfer Abrundung vor der auffallend vertieft liegenden, schmalen Stirnleistc, zu welcher die Wangen in scharfer Rundung niederbiegen. Die Soulptur besteht in diesem Stadium in einer feinen Granulation mit vereinzelten gröberen Höckern. Bei 2 mm Höhe (Fig. 5) ist der vor den Piilpebral* Hügeln liegende Schalentheil bereits merklich nach vorn erweitert, zugleich platt niedergebogen und seitlich durch schwach nach vorn konvergirende Ränder geradlinig begrenzt, wodurch nunmehr auch die jetzt gerade gerichtete, scharf abgesetzte und etwas ausgekehlt» Stirnleiste voll iu die Erscheinung tritt. Die Glabella hat fast vollkommen die Trapezform erreicht und ist auch schon wi<- in Fig. I a gekrümmt, aber die vordere Hälfte ist noch ziemlich hoch gewölbt, nicht abgeplattet. Die Furuhenpaare auf der Glabella sind zwar noch sehr kurz, jedoch schon deutlich ausgedrückt, zumal das untere Paar. Gleichzeitig stellen sieh nun zunächst am Nacken ringe, bald aber am ganzen Hinterrande spitze, nach rück- wärts gerichtete Dornen » in, uml schliesslich zeigt der Stirnrand erst eine leichte Kräuselung, dann flache Wellen, welch»» sich immer deutlicher zu gerade gerichteten, pfeilerartigen Zacken herausbilden. Im Zusammenhänge hiermit steht sehr wahrscheinlich der lieber- 11. Munke, Ueilräj'o zur Geologie von Sclumtung. 13» gang der Schulcnsculptur zu einer verhältnissmässig recht groben und gleiohmässig dichten Kornelung (Fig. 4). doch war das hei der meist stark abgericbencn Oberfläche der untersuchten Exem- plare nicht sicher zu verfolgen. Bei einer Grösse von 3 nun Fig. 3 j sind sowold am Vorderrande wie am Ilinterrande die Zacken voll entwickelt, im Vergleich zu der ausgewachsenen Form erscheinen aber die Palpebralflügel grösser und weiter nach vorn gelegen, die sich vorwärts anschliessenden Seitenränder sind parallel oder schwach divergent gerichtet, und die Abplattung der Vorder-' hälfte wie die Ausbildung der Querfurchen auf der Glabella ist etwas geringer. Weiter verschwinden dann sehr schnell die Zacken am Jliute.rrande, sodass 41/*} nun hohe Exemplare bereits in allen wesentlichen Punkten mit den grössten von 10 mm Höhe über- einstimmen; in vereinzelten Fällen sind jedoch die Zacken, besonders am Nackenringe, noch bei Exemplaren von 6^/2 1,11,1 Höhe vorhanden. Das Rand sehild (Fig. 7) ist breit, flach gewölbt und wird von einem dickwulstigen Limbus umsäumt, der nach innen durch eine tiefe Furche begrenzt wird. An dem kurzen Ilinterrande geht diese Furche mit scharfer Umbiegung in die Oceipitalfurche des Kopfschildes über. Durch eine scharfe Kante, welche vom oberen Innenrand zum unteren Aussenrand schräg über den Limbus verläuft, erscheint dieser in 2 Felder gebrochen von ganz ver- schiedener Ausbildung. Das untere, längs der Kante etwas aus- gehöhlte Feld ist wie das Randschild selbst grob gekörnelt, das obere, abgeplattete Feld dagegen ist Hach gewellt und mit feinen Terrassenlinien bedeckt. Je weiter nach hinten, desto mehr gehen die Wellen in breite, randliehe Zacken über, welche auf der Unterseite (Fig. 10) überhängendc Falten bilden genau wie die Zacken des Stirnrandes. Vorn ist der Limbus zu einer kurzen, keilförmigen Spitze scharf zugeschnitteu, nach hinten in einen kräftigen, schräg nach aussen gerichteten Stachel ausgezogen, dem sieh am Ilinterrande des Schildes 3— I kleine, dorn förmige Spitzen anschliessen. Der Umschlag der Schale, welcher dem Limbus auf der Unterseite (Fig. 10) entspricht, verschmälert sich nach vorn, setzt aller über die keilförmige Spitze hinaus noch in einer schmalen Platte fort (Fig. 9), welche sich unter das Mittelschild 140 H. Movkk, Beiträge zur Geologie von Schantung. leort, und bildet iu gleicher Weise auch am Hinterrande eine kleine, gerundete Stützplatte (Fig. 8), wie das bereits bei Liostru- cina u. s. w. erwähnt wurde. Die grossen Augenwülste treten sehr scharf hervor, sie erscheinen als schmale, glatte Halbringe. welche durch eine tiefe Furche von den Seiten geschieden sind. Aus der ganzen Stellung des Kandsehildes, wie sie sich durch einen Vergleich des Seitenrandes mit demjenigen des Mittelschildes ergiebt, folgt, dass der Hinterrand des Kopfes am Kaudschilde schwach nach vorn gekrümmt ist, sodass der Wangenstachel auf den Aussenrand vorgerückt erscheint, und die Gesichtsnaht schein- bar in der Ilinterecke beginnt. Die Jugendformen lassen ab- gesehen von der ungleich stärkeren, dickwulstigen Ausbildung der Augenringe keim* Besonderheiten erkennen. DasPygidium (Fig. 11 zeigt auffallender Weise im Gegen- satz zum Kopfschilde nur geringe Beziehungen zu Drepanum , wohl aber zu TeinLtion Die stumpf konische Form der breiten, hochgewölbten Rhachis erinnert zwar an Drep. Prememili, die 8 Querfurchen sind aber viel schärfer entwickelt, und eine vierte Furche ist wenigstens bei den grössten Exemplaren leicht an- «redeutet, während die. starke Einschnürung der hier, wie bei Teirmtion Laim, sehr ausgeprägten, bimförmigen Endspitze auf eine weitere Segmontirnng hinweist. Die hochgewölbten Seiten des Pygidiums sind von seharten Diagonalfurchen durchzogen und am Aussenrande von massig langen, tlachen Zähnen umsäumt, aus deren Anzahl sich ergiebt, dass das Pygidium wie bei Teinütion Larni aus 6 Pleuren sich aufbaut im Gegensatz zu Drepanura , wo 7 Pleuren an der Bildung betheiligt, waren. Auch die etwas imgleiehmässige Entwicklung der Zähne am Hinterrande, indem wenigstens im Alter das 1., 2. und 3. Paar vom Vorderrande aus gerechnet und ebenso das 4. h. und 6. Paar eine, abnehmende Reihe bilden, erinnert an Teinistion Lärm und Teiniition Sodeni, während andererseits darin eine gewisse Annäherung an Prep. Kettelen' stattfindet, dass nur die oberen zwei oder drei Zahnpaare in der Ebene der Scitentheile des Pygidium» liegen, während die hinteren in zunehmendem Masse an einer stumpfen Kante nieder- gedrückt erscheinen und sich mehr und mehr schräg zu m Aussen*» II. Monkk. Beiträge zur Geologie von Soliantung. Ml ran de stellen. Diese Kante entspricht dem Umschläge der Schale, welcher auf der Unterseite (Fig. 12) ähnlich den .lugend formen von Teinütion Lann (Taf. 4, Fig. 12) einen winklig gebrochenen, auf den Seiten gerade gestreckten, schmalen Wulst bildet, der wieder mit sehr feinen Terrassenlinien bedeckt ist. Die für Drepanura charakteristischen kleinen Zapfen am Vorderrande sind hier nicht vorhanden, und der Vorderrand selbst ist nicht gerade, sondern schwach gebogen. Die Schale ist wie beim Kopfschild grob granulirt, doch treten abweichend hiervon auf der Unterseite des Pygidiums die entsprechenden Vertiefungen meist nur sein- wenig hervor. Das Fig. 11 (Tal. 9, e I) dargestellte grosse Exemplar ist noch dadurch bemerkonsworth , dass es anormaler Weise auf der rechten Seite 7 statt (> Zähne aut weist, und dass ferner auf der Khaehis hinter dem ersten Segment die Gleitfläche der zweiten Pleure duichbricht, überhaupt die ganze erste Pleure etwas aus ihrer Lage gerückt erscheint, als ob die Tendenz bestände, sie vollständig abzutrennen. Wenn nun auch Exemplare mit f> Zahn- paaren nicht beobachtet wurden, so lassen doch gerade bei Stcp/tu- nocure die .lugendzustäude deutlich erkennen, dass die Anzahl der das Pygidium bildenden Pleuren mit dem Alter abnimmt, und dass somit bei fortschreitender Entwicklung sehr wohl ein Pygidium resultircn kann, welches sich nur, wie bei Tcinvttion Sod&ni , aus 5 Pleuren aufbaut. Hei den kleinsten beobachteten Exemplaren, deren Vorderrand nur eine Breite von l */a — 2 mm besitzt, sind an den bereits stark entwickelten Zähnen des Hinter- landes, zumal in der Innenansicht 1 Fig. 13), deutlich 8 Pleuren zu erkennen, welche, wie sich aus dem einheitlichen Umschläge der Schale orgiebt. fest mit einander verschmolzen sind. I111 Uebrigen gleicht das Pygidium in diesem Stadium bereits durchaus der aus- gewachsenen Form, nur erscheint es inehr in die Breite gezogen, sodass der Umschlag eine unter 120° gebrochene Linie darstellt gegenüber 110° hei den ausgewachsenen Exemplaren. Es folgen dann zunächst Pvgidien, welche sich aus 7 Pleuren zusammen- setzen, aber bereits von 3 mm Breite ab bildet die Seehszahl die Regel, wenn auch in ganz vereinzelten Fällen noch bis zu einer 142 II. Monki-'.. Beiträge zur Geologie von Seliatitimz. Grösse von 5 nun eine. siebente Pleure beobachtet wurde. Die oberste Plenre erscheint dann aber, ähnlich wie in Fig. 11, in ihrer Verbindung bereits gelockert. Hie Pleuren sind nach den wenigen Bruchstücken, welche eine Beobachtung der Oberseite gestatten (Taf. 9', verhältniss- mässig breit, wie die von Drep. Rrcmesnili . mit sehr scharf aus- geprägter Diagonalfurche und grob granulirt. Ueberaus häufig sind aber Profilansichten der Pleuren (Fig. 14) zumal auf der Taf. 9 abgebildeten Platte, welche sofort an den groben Höckern der Schale zu erkennen sind. Nicht selten sind einige dieser Höcker zu langen, spitzen, schräg nach hinten gerichteten Dornen ii ingestaltet, besonders auf der Rhachis. welche in einem mittleren Altersstadium ständig zwei oder auch mehrere Dornen zu tragen pflegt. Nach diesen Profilansichten ist der Rumpf gleirhmässig und stark gewölbt, die seitlichen Fortsätze der Pleuren aber sind wesentlich kürzer gestaltet als hei Drepanura und Teinistion. Bei mehreren etwas schräg liegenden Pleuren konnte die Innenseite freigelegt werden, wobei sieh ergab, dass der Umschlag der Schale an den Pleurenenden wiederum eine Tasche bildet, deren Innen- rami dickwulstig aufgetrieben ist, zumal am unteren Bilde (Fig. 15). Us wird dadurch wahrscheinlich ebenfalls eine seitliche Verschie- bung der Pleuren verhindert, wenn auch nicht in so vollkommener Weise wie durch die hoch entwickelten Zapfen bei 1 ) eepanura . Oh auf der Pekinger Platte Reste von Stephanocare Rirld- hofeni vorhanden sind, lässt sich nach der wenig deutlichen photo- graphischen Abbildung (1. c. Taf. XIII) nicht bestimmt entscheiden. Wohl geht aus einem Vergleich mit unseren Abbildungen hervor, dass das von Bergeron als Calymmene f sinensis (1. c. p. 500) be- schriebene Kopfschild und die als Olenoides Lebianci (1. e. p. 50(i) beschriebenen grossen Pygidien zur Gattung Stepbanocace und aller Wahrscheinlichkeit, nach zu ein und derselben Art gehören, weshalb ich sie hier als Stephanocare, sinense, Bergeron sp. zusammenfasse; fraglich aber bleibt, ob die kleinen Pygidien von > Olenoides Leb/anci « hierher oder zu Step/t. Richthofeni zu stellen H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Sehantung. 143 sind. Das grosse Mittelschild von ( a/t/nrinwip l .sim nzi.s« zei>>t in der Photographin (die. Textfigur 1 auf p. 5(1 1 ist nicht sehr genau und weniger vollständige durchaus die gleiche trapezförmige Gla- hella wie Steph. Rivhthofeni und denselben Typus der Querfurchen, nur iti schärferer Ausprägung. Die Wangen sind anscheinend etwas mehr ausgehreitot, zumal im oberen Theile, und die Granu- lation der Schale ist weniger dicht; wesentlich abweichend ist aber, abgesehen von der viel bedeutenderen Grösse des Schildes, nur die Gestaltung des Stirnrandes, indem hier an Stelle der ge- zackten Leiste ein dicker, durch eine tiefe Furche abgegrenzter Wulst vorhanden ist. Das von Bergeron hierzu gestellte kleine Handschild (I. e. Fig. 2 und Tnf. XIII, No. 2) gleicht sehr den jugendlichen Fxemplaren von Steph. Riehthofeni , nach der Beschrei- bung bildet aber der Limbos einen einfachen, dem Stirnrand des Mittelsehildes von Stt>pfi. si/ir/i^c entsprechenden W ulst. \ on den als < (Henoides Leblanci« bezoichnoten Pygidien zeigt zunächst die grosse Innenansicht No. 5 auf Taf. XIII bis auf die viel bedeu- tendere Grösse und die kräftiger atisgebildcten Zähne am Hinter- rande die vollste Uebereinstimmung mit unserer Fig. 12. Bkrgkron lietraebtet allerdings die charakteristische, stumpfwinklige Knickung des Umschlages als eine Folge der Verdrückung, aber dieselbe Frscbeinung tritt auch bei dem kleinen, unmittelbar daneben liegenden Fxemplar No. 6 recht scharf hervor. Die Oberseite ist an dein grossen Exemplar No. 5 nicht sehr deutlich, und das kleine Exemplar No. 0 ist zum grossen Theil verdeckt, trotzdem ist aber der gleiche Charakter, wie bei unserer Art, in der Form der Rhacbis und der Zähne, sowie in der Modellierung unverkenn- bar, nur dass letztere wieder bei dem grossen Exemplar viel kräf- tiger ansgehildet ist. Die schematischen Textfiguren No. 5 und 6 bei Bkrgeron (1. c. p. 506) geben allerdings ein ganz abweichendes Bild, sie entsprechen aber auch nach einem Vergleich mit der Photographie nicht den thatsächlichen Verhältnissen. Denn dass die Furchen auf den Seitentheilen des Pygidiums nicht die un- mittelbare Fortsetzung der Querfurchen auf der Rhacbis bilden, vielmehr den Diagonalfurchen der verschmolzenen Pleuren ent- sprechen (vergl. die ausführlichen Bemerkungen hei Drepanura 141 11. Monkk, Beiträge zur Geologie von Schani ung. S. Pili), gelil aus der Photographie, zumal der kleinen Uberseite No. ti klar hervor, und wenn ferner Bkrgeron 2X7 Zacken am Hinterrande zeichnet, so dürfte das nur die Conseqnenz, dieser irrthüinlichen Auffassung über den Bau des Pygidiums sein, da nach dem Text und nach Taf. XIII (kleine Unterseite No. 6) anzunehmen ist, dass in Wirklichkeit nur 2 X b Zacken vor- handen sind, wie hei Steplianocare Richthofe ni. 8. Steplianocare sp. ? Taf. 8, Fig. 1 4 ; Taf. 9. Nur mit Vorbehalt stelle ich zu Steplianocare noch eine Form, von welcher nur wenige Reste vorliegen, deren Zusammengehörig- keit zudem nicht sicher nachzuweisen ist. An dem Mittelschild des Kopfes (Fig. 1), von welchem nur ein einziges, 1 1 mm hohes Exemplar vorhanden ist, sind nur die (ilabella mit Resten der Wangen und des Stirnrandes und der vollständige Hinterrand er- halten, es geht aber daraus hervor, dass die Wölbung des Schildes (Fig. la) geringer ist als bei Stepkanocare Richthof eni , jedoch wesentlich stärker als bei Teinwtion , und dass die Wangen offenbar noch breiter entwickelt sind als bei Stephanocare. Die vordere Hälfte des Schildes ist entsprechend den Verhältnissen bei Slepha- nocare etwas abgeplattet, zugleich aber auch wie hei Trirmtion Lami vor der Glahella flach eingesenkt. An letztere Art erinnert auch zumeist die stumpfkonische, von breiten, nur massig vertieften Furchen umgebene Glahella, leider lässt sich aber bezüglich der Querfurchen bei dein mangelhaften Erhaltungszustände nur fest- stellen, dass das untere Furchenpaar schräg nach hinten gerichtet und das obere jedenfalls nur schwach entwickelt ist. Ganz ab- weichend ist der Stirnrand gestaltet, welcher hier durch eine breite, tief ausgehöhlte, und jederseits durcli eine scharfe Leiste begrenzte Rinne gebildet wird, es wurde aber bereits oben (S. 123) erwähnt, dass Teinvsf.ion Soden/, sehr wahrscheinlich einen ähnlich geformten Stirnrand besass. Die Schale selbst ist fast vollkommen glatt und verhältnissinässig dick. Wenn nun auch das Mittelschild vielleicht nähere Beziehungen zu Teinivtion als zu Steplianocare erkennen lässt, so zeigt doch ein H. Monki . Beiträge zur Geologie von Scliantung. 145 ebenfalls nur in einem Exemplar vorhandenes Randschild (Fig. 2), welches ich wegen der gleichen Schalenbesehaftenhcit hierher stelle, bis auf die fehlende Seulptur eine auffallende Aehnliehkeit mit dem- jenigen von Stephanocare Richthof mi. Der Limbus ist jedoch ent- sprechend dem Stirnrande des Mittelschildes breiter entwickelt, und in Folge dessen treten auch die Stützplatten des Umschlages am Vorder- und Hinterrande des Schildes besonders deutlich hervor. Ebenfalls auf Grund der gleichen Schalenbesehaftenhcit rechne ich hierher ein Pygidiuni. von welchem 3 Exemplare vorliegen. Abgesehen von dem eigenartig ausgebildeten Hinterrande erinnert das ziemlich flache, breitgezogene Pygidiuni (Fig. 3 u. 4) ausserordentlich an ' Teinistion Lansi \ die etwas breitere Rhachis erscheint aber schwach eingesenkt, während das nur undeutlich bimförmige, kurze End- glied wenig scharf von den Seiten geschieden ist. Die Furchen auf der Rhachis wie auf den Seitentheilen sind sehr scharf aus- geprägt, sodass sie noch bis in den soll malen, durch den Umschlag bedingten Randsaum ein wenig hineinreiohen, zumal bei den beiden oberen Furchen. Während wir aber bei Teinistion Sodeni einen Aufbau des Pygidiums aus 5 Pleuren, bei Teinistion Lansi und bei Stephunocure einen Aufbau aus (> Pleuren hatten, wenigstens im ausgewachsenen Zustande, treten hier nun im Einklänge mit Dr&panura nach der Anzahl der Seitenfurchen und der Zähne am Hinterrande 7 Pleuren auf, von denen die oberste im Vergleich zu den anderen zu sehr langen Fortsätzen ausgezogen ist, wie es bei Drepctnura in jedem Stadium, bei Teinistion Lansi nur in einem jugendlichen Stadium der Fall ist. ln der Form stehen diese langen Seiteustacheln durch ihren elliptischen Querschnitt denen von Drep. Ketteieri am nächsten, sie zeigen aber nicht die strafte Geradstreckung, sondern sind deutlich bogenförmig gekrümmt, wie bei den jugendlichen Pygidien von Teinistion Lansi l Auch die Übrigen kürzeren Stacheln am Hinterrande gleichen denen von Drep. Ketteieri durch ihre schmale, dornförmige, leicht einwärts gekrümmte Gestalt, die Lücke vor der Rhachis ist hier aber nur ganz unbedeutend. Eigenartig ist die ungleichmässige Länge dieser letzteren Stacheln, indem — von aussen nach innen gerechnet - 10 Jahrbuch 190Z. 14«; H. Monkk. Beitriign zur Geologie von Selmutung. das 1. und 4. Paar atu stärksten und gleich lang entwickelt sind, das 4., 3. und 2. eine gleichförmig abnehmende Stutenreihe bilden und ebenso, nur in noch höherem Masse, das 4., 5. und 6. Paar. Eine ähnliche Unghichmüssigkeil hatten wir sowohl bei Teinixt io n Sodeni als bei Stephanocare , bei beiden aber doch in ganz, ab- weichender Weise. Die Stellung der Stacheln zur Ebene des Pygidiums ist derartig, dass sie je näher der Rhachis desto mehr niedergedrückt erscheinen, doch nicht in dem hohen Masse wie bei Drep . Kettelev i , sondern mehr den Verhältnissen bei Stepha- nocare entsprechend. Bezüglich der Richtung der sämmtliehen Stacheln am Hinterramlc vollzieht sich im Gegensatz zu Drep, Kettelen, aber im Einklänge mit Teinitstion Lansi von aussen nach innen rin allmählicher Uebergang aus einer stark gespreizten Stellung zu einer fast vollkommen parallel gerichteten. Erwähnt sei noch, dass trotz der nahen Beziehungen zu Drepanura Ketteleri doch die charakteristischen Zapfen am Vorderrande des Pygidiums hier nicht vorhanden sind. Emhryonalfoniieii zweifelhafter Stellung. Taf. 6, Fig. 15 — 18. Ziemlich häufig finden sich winzige Embryonalformen von Trilobiten. meist jedoch in einer so mangelhaften Erhaltung, dass nur in ganz vereinzelten Fällen die nähere Beschaffenheit zu be- obachten ist. Aus dem Grunde Hess sich auch nicht sicher ent- scheiden. ob sie sämmtlich einem einzigen Typus angehören, oder oh wesentliche Unterschiede vorhanden sind, allem Anschein nach aber ist ersteres der Fall. Bei den nahen genetischen Beziehungen nun, welche offenbar zwischen den Gattungen Teinixtion , Dvepanuva und Stephanocare bestehen, ist von vornherein anzunehmen, dass die allerjüngsten Entwicklimgsstadien keine auffallenden Ver- schiedenheiten zeigen werden, auf der anderen Seite aber bilden diese 3 Gattungen das weitaus dominirende Element in der Fauna von Yen-tsy-yai, sodass es gerechtfertigt erscheint, diese Embryonal- formen als den gemeinsamen Typus der Gattungen Teinistion , Dre- panura und Stephanocare zu betrachten. H. Monke, Beiträge zur Geologie von Schantung. 147 Dip kleinsten, kaum ^2 Inm grossen Exemplare (Fig. 15) stellen ein einheitliches, elliptisches Schild dar mit deutlich gekörnelter Oberfläche. Nach den Seiten und nach hinten fällt dasselbe in starker Wölbung ab, nach vorn erscheint es etwas abgeplattet und in breiter Linie abgestutzt Die Dreitheilung des Schildes ist bereits scharf ausgeprägt, indem durch zwei tiefe, nach hinten kouvergirende und kurz vor dem Vorder- und Hinterrande aus- laufende Furchen eine breite, hirnförmige Khachis abgegliedert wird. Nur wenig später stellt sich auf der Khachis etwas ober- hall' der Mitte eine sehr schwache Querfurche ein, dahinter ungefähr in der Mitte eine etwas stärkere und weiter im gleichen Abstande hiervon noch eine dritte, wieder sehr schwach ausgebildete. Bei einer Grösse von etwa 1 mm (Fig. 1<>) ist das Schild bereits merklich in die Länge gestreckt und nach vorn zu mehr abgerundet, die stark vertieften Dorsal furchen aber sind annähernd parallel gerichtet, sodass die Khachis nach vorn als ein fast rechtwinkliger Körper bis an den Vorderrand i eicht, nach hinten mit schwacher Zu- spitzung in einem gewissen Abstande vom Hinterrande sich verliert. Die erste Querfurche auf der Khachis ist auch jetzt noch sehr wenig entwickelt, um so schärfer aber tritt nunmehr die zweite hervor, welche den Hinterrand des späteren Kopfschildes bezeichnen dürfte, sodass dann die vordere der Nackenfurche entspräche. Hieran schliessen sich weiter nach hinten 2—3 Furchen, doch pflegt nur die erste, seltener auch noch die zweite deutlich aus- geprägt zu sein. Gleichzeitig setzen nun diese Querfurchen noch jenseits der Dorsalfureheu, je nach der mehr oder weniger scharfen Ausbildung auf der Khachis, verschieden weit fort, stets aber ver- lieren sie sich, noch bevor sie die Höhe der stark gewölbten Seitentheile erreichen. Sehr bald erfolgt wahrscheinlich nunmehr die Abtrennung eines Kopfschildes und eines Schwanzschildes von annähernd gleicher Form, welche in Fig. 17 und IS nach den beiden einzigen bisher uufgefumlenen Exemplaren dargestellt sind. Bei dem halb- kreisförmigen, stark gewölbten Pygidiurn (Fig. 18) tritt nur im vorderen Theile die verhältnissmässig schmale Khachis scharf hervor, nach hinten läuft sie in undeutlicher Abgrenzung weit vor 10* 148 11. Monkb, Beiträge zur Geologie von Scliantung dem Ilinterrande aus. Sowohl auf der Hhaehis wie auf den Seiten sind 1 — 2 kurze Querfurchen leicht angedeutet, viel schwächer als in dem vorhergehenden Stadium (Fig. 16), wonach anzunehmen ist, dass nunmehr auch bereits freie Ruinpfsegmente vor- handen sind. Das gleichfalls halbkreisförmige Kopfschild (Fig. 17) unterscheidet sich dadurch von dem Pygidium, dass die schmale, rechteckige Glabella deutlich bis an den Vorderrand reicht, wenn auch die Dorsalfurchen sich merklich nach vorn verflachen. In der unteren Hälfte der Glabella sind am Keitenraude schwache Spuren von 3 kurzen Querfurchen zu bemerken, welche scheinbar auch noch auf den Wangen eine kurze Strecke fortsetzen. Der Hinterrand ist von dem deutlich ahgeschnürten Nackenringe aus etwas schräg nach hinten gerichtet, während die scharfe Occipital- f'urehe vollkommen horizontal verläuft. Von den Palpebralflügeln und von einer Theilung des Kopfschildes in ein Mittelschild und zwei Randschilder fehlt noch jegliche Spur; vergleicht man aber Fig. 17 mit dem kleinsten Taf. 5 Fig. 9 abgebildeten Exemplar von Drep. Prememili, so erscheint letzteres als das nächstfolgende Stadium sieh unmittelbar hier anzuschliessen, und man könnte dar- nach versucht sein, die vorliegenden Embryonalformen einzig aut Dreponura zu beziehen. Es ist aber zu berücksichtigen, dass die kleinsten, von Teinvstioii und Stephanocare bisher beobachteten Exemplare im Verhältnis nicht unbedeutend grösser sind als jenes von Drep . Prememili. Hypostome. Taf. 8, Fig. 5—11; Taf. 9. Wie bei den Embryonalformen, bietet auch bei den zahlreich verkommenden Hypostomen die Frage, welchen der beschriebenen Arten dieselben zuzurechuen sind, besondere Schwierigkeiten. Sie lassen sich sämmtlich auf drei Formen zurückführen, die auf den ersten Blick zwar sehr verschieden gestaltet erscheinen, bei näherer Betrachtung jedoch enge Beziehungen ergeben, sodass auch aus diesem Grunde eine gemeinsame Besprechung zweckmässig sein dürfte. Wenn wir von der Fig. 5—6 abgebildeten, weniger bau- II. Monkk, Beiträge zur Geologie von Schantung. 149 figen Form ausgehen, welche eine Höhe von 5 mm erreicht, .so halten wir, wie sich aus dem Querschnitt Fig öa ergieht, ein sehr stark gewölbtes, elliptisches Mittelstück, an welches sich unmittelbar ein lippenfötmiger, dicker Wulst anschliesst. Dieser Mittelkörper ist rings von einem Saume umgeben, der vorn und hinten schmal, an den Seiten aber flügelartig erweitert ist. Unterhalb des gleich- förmig geschweiften, etwas aufgekrempten Vordersaumes sind die Seiten scharf ciuge/.ogen, wodurch ein vorderes Flügelpaar gebildet wird. Die hinteren, breit heral »hängenden und winklig zugestutzteu Flügel, welche scharf von dem Mittelstück absetzen, sind steil auf- gebogen. in der unteren Hälfte flach muldenförmig vertieft und am Rande mit zarten Terrassenlinien bedeckt. Der Hintersaum bildet einen schmalen, massig gewölbten Randwulst, welcher jedoch nicht gleichförmig gebogen ist. sondern in seinem mittleren Theile mit leichter Einschnürung, was sich in dem geknickten Verlauf der Terrassenlinien ausdrückt, etwas vorspringt und zugleich schwach aufgerichtet ist. Diese Einschnürung fällt, wie die Innenansicht (Fig. 6) zeigt, mit der Grenze des Umschlages der Schale zu- sammen, welcher am unteren Rande der vorderen Flügel beginnt und die ganze Fläche der hinteren Flügel einnimmt. Die Ränder des Umschlages schmiegen sich jedoch nicht vollkommen der Ober- schale an, wie das sonst bei den Pygidien und den Randschildern der Fall ist, sondern erscheinen vielmehr ein wenig aufgebogen, was sich in gleicher Weise auch hei den nachfolgenden beiden Typen wiederholt, ln seiner ganzen Form ist dieses Hypostom ausserordentlich beständig, sodass auch an den kleinsten beob- achteten Exemplaren von 1 ^2 mm Höhe keine wesentlichen Unter- schiede zu bemerken sind. Hieran schliesst sich ein Hypostom (Fig. 7—9), welches ziemlich häufig auftritt, aber nur höchstens eine Höhe von nun erreicht- Das Mittelstück ist ausserordentlich flach (Fig. 7 a) und nach unten stark verbreitert, indem die nur ganz undeutlich ab- geschieden»' Lippe sehr in die Länge und in die Breite gezogen ist. Ebenso ist der Ramisaum nur wenig aufgebogen und durch breite, flache Furchen vom Mittelstüok getrennt. Die \ Orderflügel treten an dem horizontal gerichteten, etwas hochgeschlagenen 150 H. Monke, Beiträge zur Geologie von Schantung. Vorderen u in mir schwach hervor, um so mehr sind aber die hinteren Flügel entwickelt, welche als ein breites, nach aussen gleichförmig abgerundetes Blatt die Seiten des Mittelkörpers begleiten. Der schmale Hintersaum ist seitlich etwas vorgezogen und in scharfen Fcken mit den Hinterflügeln verbunden, sodass das Ilypostom hier in einem flachen Bogen ausgeschnitten erscheint. Diese vorspringenden Koken entsprechen aber nicht den End- spitzen der Hinterflügel bei der vorhergehenden Form, sondern der erwähnten Einknickung des Vordersaumes, da sie offenbar wieder, wie aus der Innenansicht (Fig. 8) hervorgeht, mit der Grenze des Umschlages zusammenfallen. Die Jugendstadien zeigen auffallende Verschiedenheiten. Das kleinste, dem Umrisse nach mit einer Urne zu vergleichende Exemplar (Fig. 9) von 1 mm Höhe nähert sich sehr der zuerst beschriebenen Form, indem die schmalen Hinterflügel als herabhängende Lappen den breiten, nach hinten etwas vorspringenden Mittelkörper umsäumen. Der Vorder- saum ist aber bereits wie bei den ausgewachsenen Exemplaren vollkommen horizontal gerichtet Das weitere Wachsthum der Hinterflügel erfolgt nun in der Weise, dass sie zunächst schräg nach hinten und aussen verwalten und den Mittelkörper überholen wie in Fig. 8, dann aber im oberen Theile an Ausdehnung ge- winnen, sodass schliesslich die grösste Breite nicht mehr unter- halb, sondern oberhalb der Mitte liegt. Die dritte, gleichfalls häufige Form (Fig. 10 — 11) ist durch ihre bedeutendere Grösse (bis zu 0 mm Höhe in der Mittellinie) ausgezeichnet. Der Mittelkörper nimmt in der Form und der Wölbung (Fig. 10a), sowie bezüglich der Ausbildung der Lippe eine Mittelstellung zwischen den beiden ersteren ein. Der ver- hältnissmässig kurze Vorderrand ist leicht gekrümmt, es fehlt, aber die leisten förmige Aufbiegung des Aussenrandes. Die vorderen Flügel besitzen nur eine geringe Ausdehnung, dagegen sind die hinteren zu ausserordentlich breiten Flächen entwickelt Der Um- riss derselben zeigt aber gewisse Schwankungen, indem zumal hei älteren Exemplaren der obere Aussenrand nicht gerundet, sondern stumpfwinklig zugeschnitten erscheint, wie das auch schon in den Fig- 10 und 1 I zum Ausdruck kommt. Der schmale, horizontale H. Monkk, Beiträge zur Geologie von Sehantung. Hintersaum ist an den Ecken zu grossen, breiten Spitzen unge- zogen, welche wiederum nach der Innenansicht (Fig. 11) der Grenze des Umschlages entsprechen. Oberhalb dieser Spitzen liegt jederseits eine scharf ausgeprägte Grube, welche bei der ersten Form (Fig. 5) nur undeutlich ausgedrückt war, bei der zweiten (Fig. 7) garnicht in die Erscheinung trat. Die Jugend- exemplare zeigten bei der kleinsten beobachteten Höhe von 1 mm keine nennenswertlien Unterschiede. Was nun die Frage betrifft, welchen Arten diese 3 Ilypostome zuzurechnen sind, so können hier nur diejenigen in Betracht kommen, bei welchen das Kopfschild eine entsprechende Grösse und im Besonderen die Giftbella eine entsprechende Breite besitzt. Es scheiden also die Gattungen Lioxtrucvna und Teirmtior» aus und es verbleiben: Drcpanura Drcmeenüi , Drep. Ketteleri und Stepha- nocarft Richthofeni. Vergleichen wir nun den Siirnrand des Kopl- schildes dieser 3 Arten mit dem Vordersaum obiger Ilypostome, so ist derselbe bei Drep. Dremetmili horizontal, wie bei der Form Fig. 7, bei Drep. Kettele n eigenartig geschweift, wie bei der Form Fig. 5, und hei Stephanocare Richthofeni gerade bis leicht gebogen, wie bei der Form Fig. 10. Im Einklänge mit dieser Gruppirung stellt ferner die sehr flache Ausbildung des Kopfschildes bei Drep. Rrememüi gegenüber demjenigen von Drep. Ketteleri und die wesentlich grössere Ausbreitung der Wangen bei Stephanocare Richthoj ent* sodann das gegenseitige \ crhältniss In der Häufigkeit des Vorkommens, iu der Grösse, des Kopfschildes und in dem Grade der Verwandtschaft Ob das von Bf.rceron beschriebene und abgebildete Hypostom (1. e. p. 504, Fig. 4 und Taf. XIII No. 4) irgend welche näheren Beziehungen zu einer der obigen Formen zeigt, ist bei der mangel- haften Erhaltung des Originals nicht zu entscheiden, dagegen liegt aber offenbar dicht unterhalb des Kopfschildes von » CalyTfl- mene { sinensis«, noch ein zweites Hypostom, welches mit dem- jenigen von Stephanocare Richthofeni , soweit man nach der nicht sehr deutlichen Photographie urtheilen kann, übcreinzustinnnon scheint. Tafel 111. Fig. 1. Agnostm Koerjeri u. sp. Kopfschild. 3:1.. 8. 111 Fig. la. » » » Seiten- ansicht desselben Exemplars. 3 : 1 s. 111 Fig. 2. Agnostvs Koerferi n. sp. Kopfschild, Innen- ansicht. 4:1 S 111 Fig. 3. Agnostius Koerferi n. sp. Köpfst* hild, Jugend- form. 18:1 .... S. 112 Fig. 4. Agnostus Koerferi. n. sp. Pygidium. 3^2 : 1 • s. 111 Fig. 5. » » » Innen- ansicht. : 1 . s. 111 Fig. 6. Agnostus Koerferi n. sp. Pygidium, Jugend- form. 18 : 1 .... s. 113 Fig. 7. Agnostus Koerjeri n. sp. Vordere Pleure. 6 : 1 s. 112 Fig. 8. » » » » Innen- ansicht. 6:1 s. 112 Fig. 9. Agnostus Koerferi n. sp. Hintere Pleure. 6:1. (Ftwas schräg von oben gesehen s. 1 12 Fig. 10. Liostracina Kra n sei n. g. n sp. Mittelschild des Kopfes. 3:1 s. 114 Fig. 10a. Liostracina Krausei n. g. n. sp. Mittelschild des Kopfes, Seitenansicht d ■sselhen Exempl. 3 : 1 s. 114 Fig. 11. Liostracina Kramei n. g. n. sp. Mittflschild des Kopfes. 3V2 • 1 • s. 114 Fig. 12. Liostracina Krausei n. g. n. sp. Mittelschild des Kopfes, Innenansicht. 3 Vs * 1 s. 114 Fig. 18. Liostracina Krausei n. g. n. sp Mittelschild des Kopfes. Jugendform. 24 : 1 . s. 1 15 Fig. 14 Liostracina Krauset n. g. n. sp. Randschild tles Kopfes. 5:1. s. 1 15 Fig 15. Liostracina Krausei n. g. u. sp. Randschild des Kopfes, Seitenstachel. 10: 1 s. 115 Fig. 10. Liostracina Krausei n. g n. sp. Pygidium, 6:1 s. 116 Fig. 17. Liostracina Krausei n. g. n. sp. Pygidium. Innenansicht. 6:1 s. 116 Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. IV. Fi'r. 1. Teinistion Lansi n. g. u. sp. Mittelsehild des Kopfes. 21/.» : 1 S. 1 1 7 Fig. 2. 'Teinistion fmnsi n. g. n. sp. Mittelsehild des Kopfes. 3:1 S. I 1 7 Fig. 2;i. Teinistion Lansi n. g. n. sp. Palpebralfliigel desselben Exemplars. 15:1 8. 118 Fig. 3. Teinistion Lansi. n. g. n. sp. Mittelschild des Kopfes, Innenansicht. 1 8. 117 Fig. 4. Teinistion Lansi n. g. n. sp. Mittelsehild des Kopfes. 5:1 S. 1 19 Fig. 5. Teinistion Lansi n. g. u. &p. Mittelseliild des Kopfes. 6:1 8. 1 19 Fig. C. Teinistion Lansi u. g. n. sp. Mittelschild des Kopfes. Jugendform. 15: 1 S. 120 Fig. 7. Teinistion Lansi u. g. n. sp. Randschild des Kopfes. 21 2 : 1 S. 1 1 8 Fig. 8. Teinistion Lansi n. g n. sp. Randschild des Kopfes, Innenansicht. 21 2 : 1 S. 118 Fig. 9 Teitmtion Lansi n. g. n. sp. Randschild des Kopfes. .Tugend form. 7:1. Etwas sehräg von der Seite gesehen) S. 119 Fig. 10. Teitmtion Lansi n. g. u. sp. Pleure. 4:1. S. 122 Fig. 11. » » » , Innen- ansicht. 6:1 8. 122 Fig. 12. Teinistion Lansi n. g. 11. sp. Pygidium. 1^4 : 1 S. 120 Fig. 18. » » » , Innen- ansicht. 3:1 . S. 120 Fig. 14. Teinistion Lansi 11. g. u. sp. Pygidinm, Innen- ansicht. 7:1 S. 1 2 1 Fig. 15. 'Teinistion Lansi 11. g. n. sp. Pygidinm, Jugend- form. 18:1 S. 1 2 1 Fig. 16. Teinistion Lansi n. g. n. sp. Pygidinm, Jugend- form. 14:1 S. 12 1 Fig. 17. Teinistion Lansi n. g. n. sp. Pygidinm, Jugend- form. 14 : 1 S. 122 Jahrb. d. Kgl. geolog. Landesanst. u. Bergakad. 1902. Taf. 4. N. d. Natur gez. v. W. Pütz. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel V. Fig. 1. Teinwtion Sodeni n. g. n. sp Mittelsohild de» Kopfes. 3:1 S. 123 Fig. 2. Teini-stion Sodeni n. g. n. sp. Mittelschild des Kopfes. 21/-2 : 1 S. 123 Fig. 3. Teinistion Sodeni ? Pygidium. 3:1. . . S. 123 Fig. 4. » » ? » Innenansicht. M/2:l 8. 123 Fig. 5. Drepanura IVe?nemili Bergeron. Mittelschild des Kopfes. 1 1 : 1 8. 12t) Fig. 5a. Drepanura Prememil i Bergeron. Mittelschild des Kopfes, Seitenansicht desselh. Kxempl. Mo: 1 S. 129 Fig. (>. Drepanura Premeanüi BkkGERON. Mittelschild des Kopfes, Innenansieht. M/2 : l 8. 130 Fig. 7. Drepanura Premeanili Bergeron Mittelschild des Kopfes. 21 2 : 1 S. 129 Fig. 8. Ih'epanura Premeanili Bergeron. Mittelschild des Kopfes, Jugendforni. 12: 1 S. 131 Fig. 9. Drepanura Preme.. Drepanura Ketteleri n sp. Mittelschild des Kopfes, Palpebi alflügel. 14 : 1 S. 1 33 Fig. < . Drepanura Ketteleri n. sp. [iandschild. 21/.2 : 1 S. 134 Fig. 8. » » » Jugend- form. (4:1 s 134 Fig. 0. Drepanura Ketteleri n. sp. Kandschihl, lumm- ansieht. 21 2 : 1 .... s 134 Fig. 10. Drepanura Kettelt ri n. sp. Pygidium, Innen- ansicht. 2:1 s 135 Fig. 1 1. Drepanura Ketteleri n. sp. Pygidium. 2:1 S. 1 35 Fig. 12. » » » 3:1 .8. 135 Fig. 13. » » Jugend- form. 8:1 s 135 Fig. 14. Drepanura Ketteten n. s ). Pleure, Innen- ansicht. (j : 1 s. 13b Fig. 15. Fmbryonalforrn zwei lei ha ft er Stellung. 22 : 1 S. 147 Fig. 1«. » » 15:1 . S. 117 Fig. 17. » » » Kopfschild. 9:1 s. 148 Fig. 1 8. Embryonalform zweifelhafter Stellung. Pygidium. 14:1 s 147 St*' Tafel VII. *v 1. Sfejilia nn<‘u/i Ri.chthof ent Schild. P/.j: 1 . n. g. n. sjn Mittel- S. 136 Fig. 1 a. Stephannrai •<’ Richthof eni Schild, Seitenansicht dessi n. g. n. sp. dlien Kxeinpl Mittel- 1 '/2 : 1 S. 136 Fig. 2. «S/ey '// « noca re R ich thofen i Schild, Innenansicht. 21/« n. g. n. sp. ; : 1 . . . Mittel- . . . S. 137 Fitr. 3. Stephanocare R ich th o t en i Schild. 4:1 ... u. g. u. sp. Mittel- s. 139 Fig. 4. Stephanocare Richthof eni schild. 8:1 .... u. g. n. sp. Mittel- . . . S. 139 Fig. 5. S teph a noca re R ich th Ofen i Schild. 8:1 .... n. g. n. sp. Mittel- S. 138 Fig. 6. Stephanocare Richthof eni Schild. 10:1 ... . n. g. u. sp. Mittel- s. 138 Fig. 7 • Stephanocare R ichthofe-ni schild. 21 2 ; 1 . n. g. n. sp. Ivand- S. 139 Fig. 8. Stephanocare R ichthofe-ni schild. Hiuterrand. 14: n. g. n. sp. 1 Hand- S. 140 Fig. 9. Steph a noca re R ich th ofen i schild, Vorderende. 10: n. g. n. sp. 1 .... Kand- S. 139 Fig. 10. Stephanocare Richthot'eni n. g. n. sj>. schild, Innenansicht. 2^2:1 . Rand- . . . S. 139 Fig. 1 1. Step h a n oca re Rieh thoj e n i diutn. 21/2 : 1 . n g. n. sp. Pygi- . . . s. 140 Fig. 12. S t eph a no< •«. re R ich th o f 'eni di«m, Innenansicht. 4 1 y .2 n. g. n. sp. : 1 . . . . Pygi- . s. 141 Fig. 13. .S t eph a noca re Rwh thofe n i dium, Jugendform. 14: n. g. n. s[». 1 Pygi- 8. 141 Fig. 14. S teph a noca re Rieh tho feni Profilansicht. 6:1 n. g. n. sp. PI eure, . . . S. 142 Fig. 15 Steph anocare Rieh thofeni Innenansicht. 6:1 . . n. g. n. sp. Pleure, ... 8. 142 Jahrb. d. Kgl. geolog. Landesanst. u. Bergakad. 1902. Taf. 7. N. d. Natur gez. v. W. Pütz. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel VIII. Fig. 1. Stephanocare sp. Mittelschild. 1:1 . . . . S. 144 Fig. 1 a. » » Profilansicht des- selben Exemplars. 1:1 S. 144 Fig. 2. 1, 5, 6, 7 ; e 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 (Ob. Ex. Orig. z. T. 111, f. 10); d 2, 3, 5, 6, 7 ; e 4, 5, 6; f 1 , 3, 5, 6, 7. Randschild: a 6. 7 ; 1)7; c 3, 5; d4; e 1, 6; f’3, 7. Pygidium : f5 (Orig. z. T. III, f. 16). No. 3. Veinistion Lanei n. g. n. sp. Mittelschild : a 3; b 1, 3, 7; c 2, 3, 4. 6, 7; d 1, 3, 4; e lr 4, 5, 7; f 3, 4, 5, 7. Randschild: a 1, 2; b 2, 3, 6; e 2, 3, 7 ; d 1, 2, 4, 5; e 1, 4, 5; t' 2, 3, 6. Pleure: a 6; b 2, 3, 4, 7 ; c 2; e 2, 6. Pygidium: a 1, 2, 3, 4, 7 ; b 3, 4, 5, 7; e 2, 3, 4; d 2, 3, 5; e 5 ; f 3, 5, 7. No. 4. Drepanura Premesnili Berg. Mittelschild : a 1, 2, 5; b 1, 2, 7 : d 2, 5, 6, 7 ; e 1, 5, 6, 7 ; f 2, 5. Randschild: aö; b 3, 4, 6; c 2, 4, 5, 6; e 1, 3 (Orig. z. T. V, f‘. 10), 4, 5, 6, 7; fl, 3, 5, 6. Pleure: a 2, 5, 6; bl, 2, 3, 4: c 2, 3, 4, 6, 7; e 4; fl, 3, 6. Pygidium: a4, 5, 6; b 4, 6, 7; o 1, 3, 7; dl, 2, 5; e 1, 2, 4, 5, 6; f 2, 4 (Orig. z. T. V, f. 15), 5. No. 5. Drepanura Ketieleri n. sp. Mittelschild: d 1 (Orig. z. T. VI, f. 3): e2; f4, 5. Pleure: b 3 ; f2. Pygidium: d 1,4; fl. No. 6. Stephanocare Richthof eni n. g. n. sp. Mittelschild: a 2, 3, 4, 5 (Orig. z. T. VII. f. 2); b 1, 4, 5, 6, 7; c 1, 2, 3 (Orig. z. T. VII, f. 1), 4, 5, 6, 7 ; d 2, 3, 4, 3, 7 ; e 2, 3, 5, 6, 7 ; t 1, 2, 4, 6 (Orig. z. T. VII, f. 6). Randschild: a 1, 5 (Orig. z. T. VII, f. 10); b 1, 2, 3, 4, 5, 6 (Orig. z. T. VII, f. 7), 7; c 1, 2, 4, 5; d 1, 3, 6, 7; f I, 2, 6. Pleure: a 1, 4, 5, 6, 7 ; b 1, 3, 5, 7 : e 1 , 3, 4, 5, 6, 7 ; dl. 2, 3, 4, 5. 7 ; t* 1, 3. 5, 7 ; f l, 2, 4, 5, 7. Pygidium: a 5, b; b 2, 3, 4; c 6 (Orig. z. T. VII, f. 11); d 1, 2, 5, 7; e 5, 6; f 6, 7 (Orig. z. T. VII, f. 12). No. 7. Stephanocare sp. Pygidium : e. 1 (Orig. z. T. VIII. f. 4). No. 8. Hypostom v. Drepanura Prememili : a 3 (Orig. z. T. VIII, f. 8), 7; b 6; e4: f'5, 6. Hypostom v. Drepanura Kette/eri: a 5 "Orig. z. T. VII 1, f. 5); b 6; d 5 ; e 5. Hypostom v. Stephanocare Richthof eni: a 2, 4, 5: c4, 5, 6; d 1 , 7 ; e 7 ; f 3, 4. In nat. Gr. Jahrb. d. Kgl. geolog. Landesanst. u. Bergakad. 1902. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W Durch die Vertriebsteile der Kgl. Geolog. Landesanstalt und Bergakademie, Berlin N. 4, Invalidenstrasse 44, zu beziehen: Jahrbuch 1902, Bd. XXI M: R. Gans : Die Bedeutung der Nährstoffanalyse in agronomischer und geognostischer Hinsicht. S. 1 —69 Mk. 2,25 R. Michael: Geologische Mittheilungen über die Gegend von Gilgen- burg und Geierswalde in Ostpreusscn. S. 70 — 77 .... Mk. 0,30 A. Jentzsch und R. Michael: Geber du Kalklager im Diluvium bei Zlottowo in Westpreussen, Mit 9 Abbildungen im Text. S. 78 - 92 . Mk. 0 50 Felix Wahnschalfe: Ueber das Vorkommen von Gletschertöpfen auf dem Sandstein bei Gommern unweit Magdeburg. Mit zwei Tafeln. S. 93—100 Mk. 1,25 H. Lotz: Ein neuer Fundpunkt des Pentamerns rbenanus F. Roemer (Conchidium hassiacum Frank). Briefliche Mittheilung. S. 101-102 Mk. 0,25 H. Monke: Beiträge zur Geologie von Schantung. I. Obercambrischc Trilobiten von Yen-tsy-yai. Mit sieben Tafeln. S. 103 — 151 Mk. ;>,00 Huchdruckerei A. W. Schade in Berlin N., Schnl/.endorfor $tr;is*e 2U. Jahrbuch der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin für das Jahr 1902. . Band XXIII. Heft 2. Berlin. Im Vertrieb bei der Königl. Geologischen Landesanstalt und Bergakademie Berlin N. 4, Invalidenstrasse 44. 1903. •o Inhalt Seite 0. Zeise: Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. (Hierzu Tafel 10 bl8 130 153—200 Georg Berg : Die Magueteisenerzlager von Schmiedeberg im Riesen- gebirge. (Hierzu eine Karte, Taf. 14.) 201—266 0. Riedel: Ueber Gletschertöpfe im Bitterfelder Kohlenrevier . . . 268—271 Wilhelm Wunstorf: Transgressionen im oberen Jura am östlichen Deister 272—277 0. v. Linstow: Ueber jungglaciale Feinsande des Fläming. (Hierzu Tafel 150 278-295 Hans Stille: Ueber präcretaceische Schichtenverschiebungen im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. (Hierzu Tafel 16 und 17.) 296—322 I V Geologisches vom Kaiser -Wilhelm-Canal1). Von Herrn 0. Zeise in Berlin. (Hierzu Taf. 10 — 13.) Literatur. R. v. FiacHK.n-BF.NzoN: Die Moore der Provinz Schleswig-Holstein. Hamburg, L. Friedrichsen & Comp., 1891, S. 17, 23—27, 3ß, 37, 47, 49, 67, 73, 74. E. Geinitz: Mittheilungen vom Nord -Ostsee- Canal, Naturw. Wochensehr. 1890, 5. Bd., No. 52, S. 513-516. Kritik der Frage der interglacialen Torflager Norddeutschlands. Archiv des Ver. d. Freunde d. Naturgeschichte 1896, 50. Bd., S. 10-18. H. Haas: Din geologische Bodenbeschaffenheit, in »Schleswig-Holstein meerum- schlungen in Wort und Bild«, S. 31 u. 32, mit geologischem Profil der ganzen Canalstrecke (1 :800 für die Höhen, 1: 100000 für die Längen). Kiel, Lipsius & Tischer. — Schriften des Naturw. Ver, für Schleswig - Holstein (Sitzungsber. f. 1896, 11. Bd., S. 50— 54. — Begleitworte zum geologischen Profil des Kaiser Wilhelm - Canals mit Taf. 4 u. 5. — In «T. Fücschkr: Der Bau des Kaiser Wilhelm- Canals. Berlin 1898. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. A. G. Nathokst: Den artiska ilorans forna utbredning i liinderna öster och söder om Oestersjön. Zeitschr. »Ymor«, 1891, S. 142—147. Ueber den gegenwärtigen Standpunkt unserer Kenntniss von dem Vorkommen fossiler Glacialpflanzen. Mit einer Karte. Bihang tili K. Svknska Vet. Akad. Handlingar 1892, 17. Bd., Afd. Hl, No. 5, S. 19 u. 20. *) Die Veröffentlichung hat sich aus an dieser Stelle nicht zu erörternden Gründen bis jotzt hinausgezögert. Der Verfasser. Jahrbuch 1902. 11 154 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser- Wilholm-Canal. C. A. Weber: Uober zwei Torflager im Bette des Nord-Ostsee-Canals bei Grü- nenthal. Neues Jahrbuch für Min., Geol. und Paläont. , Jahrgang 1891, 2. Bd., S. 82—85. Ueber das Diluvium bei Grünonthal in Holstein. Neues Jahrbuch für Min., Geol. uud Paläont., Jahrgang 1891, 2. Bd., S. 228 — 230. Vorläuiige Mittheilung über neue Beobachtungen an den intergla- eialen Torflagern des westlichen HolstoinB. Neues Jahrbuch für Min., Geol. und Paläont., Jahrgang 1893, 1. Bd., S. 95 u. 9G. Zur Kritik interglacialer Pflanzenablagerungen. Abh. d. Naturw. Yer. zu Bremen 1896, 13. Bd., H. 3, S. 483 — 491. Material, 1. Längenprofil und Bolirergebnisse von km 1,25 — 97, ferner Bohrergebnisse im Hafen- und Schleusengebiete von Brunsbüttel- hafen und Holtenau. 2. Bodenschichtenplau der Böschungen von km 22,60 — 32,45, ferner 12 Querprofile innerhalb dieser Strecke. 3. Bodenschichtenplan in der Canalmitte von km 3,87 — 38 (1 : 10,000 für die Längen, 1 : 200 für die Höhen). 4. Eine Anzahl Bohrproben und bei der Ausschachtung ent- nommener Bodenproben von der ganzen CanaLtrecke. 5. Verzcichmss der bei der Ausschachtung gemachten und im lloltenauer Museum vereinigten Funde. 6. In die Messtischblätter eingetragene und mit Kilometer- zahlen versehene Trace des Canales. 7. Aufzeichnungen und Aufsammluugen des Verfassers ge- legentlich seiner in den Jahren 1892 — 1894 erfolgten amtlichen Begehungen. Das unter 1 bis 6 Genannte wurde in liebenswürdigster Weise von der Kaiserlichen Canal-Commission bezw. den einzelnen Bauämtern zur Verfügung gestellt. 0. Zkxse, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm- Canal. löo Einleitung. Die Erwartungen, die besonders von Seiten der norddeutschen Geologen an den Bau des Nordostsee-Canales für die. Keuutniss des tieferen Untergrundes der Provinz Schleswig-Holstein ge- knüpft waren, sind nicht erfüllt worden. Der C’analbau hat in seiner ganzen Ausdehnung keine älteren als diluviale Schichten angeschnitten, trotz der gewaltigen Einschnitte, die bis zu einer Tiefe von 33 Meter unter Terrain hinabreichen. Aber auch die so auf das Quartär beschränkt gebliebenen Beobachtungen haben ver- hältuissmässig wenig neues gebracht. Diluviale marine Schichten sind nirgends angeschnitten worden, dahingegen wurde die Kenut- niss vor allein der diluvialen und auch alluvialen Süsswasser- bildungen durch die Untersuchungen Webers im Westen des Landes im Grünenthaler und Beldorfer Einschnitt (interglaciale Torflager) und Nathorst’s im Osten des Landes im Projeus- dorfer Einschnitt (sp&thglacialer Süsswasserthon mit Sali# polaris und Dn/as ortopetala ) wesentlich vermehrt. Für die Keuutniss der Lagerungsverhältnisse des Diluviums hätten die Einschnitte bei systematischer Festlegung der durch die fortschreitende Ausschachtung immer neu entstehenden Profile und deren Combiniruug sicherlich vieles lehren können, aber leider wurde kein Geologe von Anfang an mit dieser Aufgabe betraut. Verfasser kam amtlich erst im November 1892 nach dem Kanal, zu eiuer Zeit, wo die Einschnitte schon streckenweise unter Wasser gesetzt und geböscht waren und besuchte dann in den darauf folgenden Jahren 1893 und 1894 nochmals die Canalstrccke, vor- zugsweise, um die tieferen Schichten des Grünenthaler Einschnittes zu studiren. Unter diesen Umständen und da auch von den Bauämtern mit Ausnahme des Bauamtes II in Burg keine Aufzeichnungen gemacht wurden, die die Schichtenlagerung auf Grund der Ausschachtungen zeigen, musste von einem Special-Profil1) der *) Das von H. Haas »nach den Bohrungen der Kaiserlichen Canal- Bauämter und eigenen Untersuchungen im Aufträge der Kaiserlichen Canal-Commission« 11* 156 0. Zeise, Geologisches vom Raiser-Wilhelm-Canal. ganzen Canal-Strecke Abstand genommen werden und Verfasser konnte sich nur dazu verstehen ein Uebersichtsprofil zu geben, das lediglich Diluvium, marines Alluvium und Süsswasser-Allu- vium gliedert (Tat. 13). Dafür konnte aber für eine Theilstrecke, dem auf das Bau- amt II entfallenden Grünenthaler Kücken dank den von diesem Bauamte während der Ausschachtungsarbeiten vorgeuommenen Aufzeichnungen, die durch die vom Verfasser auf dieser Strecke angestellten eingehenderen laitersuchuugeu z. Th. bestätigt werden kounten, ein Special-Profil angefertigt werden (Taf. 12), das nach- stehend dargestellte Strecke umfasst. Fig. 1. Maassstab 1 : 200000. verfasste Profil (1 : 800 für die Höhen, 1 : 100,000 für die Längen) kann keinen Anspruch auf Wiedergabe der thatsächlichen Verhältnisse machen, da es in der Hauptsache auf den Bohrungen fusst, die durchschnittlich etwa 500 m aus einander liegen. Für die Strecke des Bauamtes IT dürfte Herrn Haas allerdings auch der nach den Ausschachtungen verfasste Bodenschichtenplan in der Canal - mitte Vorgelegen haben, wie aus der Identität des Verlaufes von Schichten- 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm-Canal. 157 Dem in der Canalmitte verlaufenden Uebersichtsprofil diente als topographische Unterlage das von der Kaiserlichen Canal- Cominission veröffentlichte Längenprofil im Maassstabe 1 : 1000 für die Höhen und 1 : 100,000 für die Längen, das im selben Maassstabverhältniss von Höhen und Längen wiedergegeben ist. Das ebenfalls in der Canalmitte verlaufende Special-Profil des Grünenthaler Rückens wurde nach dem vom Bauamte II im Maass- stahe 1 : 200 für die Höhen und 1 : 10,000 für die Längen an- gefertigten Boden&'chichtenplan auf den Maassstab von 1 : 1000 für die Höhen und 1 : 2000 für die Längen vom Verfasser reducirt und später noch um die Hälfte verkleinert. Das Profil hält sich im Allgemeinen streng an die vom Bau- amte gegebene Schichtenlagerung und Schichtenbegrenzung, und nur dort wurde geändert bezw. ergänzt, wo Beobachtungen des Verfassers und anderer es erforderten oder offenbar durch die starke Ueberhöhung hervorgerufene Fehler Vorlagen. Uebrigens stimmen die Beobachtungen des Verfassers gut mit den vom Bau- amte niedergelegten Beobachtungen überein; die Verantwortung für die Sehichtenbegreuzung im einzelnen bleibt jedoch dem Bau- amte überlassen. Alles in allem genommen stellt das geologische Profil des Grünenthaler Rückens ein vom Verfasser nur redigirtes Profil des Bauamtes 11 dar, und zwar redigirt auf Grund eigener oder in der Literatur bereits niedergelegter Beobachtungen, ferner der Kenntniss der vom Bauamte gebrauchten Bezeichnungen für die verschiedenen geognostisclien Bildungen, sowie endlich der vom Bauamte für einzelne Schichten eingesaudten Belegproben. Die vom Bauamte auch angefertigten Böschungs-Schichten- pläne wurden nicht verwerthet, da sie die wirklichen Lagerungs- verhältnisse kaum wiedergebeu, was z. Th. in der verhältuissmässig schwachen Neigung der Böschungen (ca. 30° zur Horizontalen), z. Th. aber auch durch die mit dem Böschen unvermeidlich verknüpft gewesene Unkenntlichmachung der einzelnen Schichten und deren Grenzen seine Begründung findet; die Pläne wurden eben in der grenzen an einigen Stellen (z. B. km 2B,5 — 27 und km 31— 32) hervorzugehen scheint. Einige Flüchtigkeiten beeinträchtigen aueh das geologische Bild, so z. B. besonders an mehreren Stellen die Darstellung von Alluvium unter Diluvium. 158 0. Zbise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Hauptsache nach Fertigstellung der Böschungeu augefertigt. Eben so wenig wurde von den Querprofilen Gebrauch gemacht, da sie sehr schematisch dargestellt erscheinen und vielfach auch mit dem Profil in der Caualmitte im Widerspruch stehen. I. Das marine Alluvium. Das marine Alluvium, das sich in der Hauptsache aus Schlick (Klei), Schlicksand (Kleisaud) und reinem Sand zusammensetzt, ist im Canal von km 0 — 21 (bei km 18, ferner bei kin 20,5 durch aus der Moorbedeckung herausstossendes Diluvium unterbrochen), ferner zwischen km 34 und 38,6, sowie endlich zwischen kin 45,75 und 47,2 angeschnitten worden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass marines Alluvium noch weiter nach Rendsburg hin angetroffen worden ist, doch finden sich für eine solche Aunahme uuter den vom Bauamte III ein- gesandten Bodenproben keine Belege. Eine sehr sandige kalk- haltige Thonprobe, die dem unmittelbaren Liegenden der Moor- ablagerungen des Saat-See’s bei km 62,0 entnommen ist1), enthält keine marinen Reste, enthält überhaupt keine organischen Reste bis auf die ihrer Natur nach immer zweifelhaften Kreide-Coccoiithen. Das unmittelbare Liegende der Moorablageruugen des Saat-See s an dieser Stelle dürfte entweder dem Süsswasser - Alluvium oder gar dem Diluvium augehören; unter dem sandigen Thon folgt typischer »Korallensand«2). Dass aber marine Aeusserungen (Sturrn- fluthen) sich noch weiterhin im Eider-Bett geltend gemacht haben, beweist eine von km 55,1 in der Nähe von Schülp aus der Tiefe von 0 — 2 m stammende, etwas schlickhaltige Moorprobe, die neben Diatomeen des süssen Wassers auch marine bezw. brackische Formen enthält3). •) Die eingesandte Probe ist laut Etiquette der Ausschachtungsmasse des Auflagerpfeilers der östlichen Eisenbahndrehbrücke entnommen. a) Die eingesandte Probe ist laut Etiquette bei km 62 der Ausschachtungs- masse des Auflagerpfeilevs der östlichen Eisenbahndrehbrücke entnommen. 3) In dem Liingen-(Bohr)-Proül der Kaiserlichen Canal-Commission ist aller- 0. Zki8e, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Das auf der Strecke km 34 — 38,6 vom Canal angeschnittene marine Alluvium ist in einer südwest gerichteten Ausbuchtung der altalluvialeu Eider-Föhrde zur Ablagerung gelangt, einer Aus- buchtung, die heute vou der Niederung der in die Eider sich ergiessenden Giesel-Au eingenommen wird. Die Unterlage des ca. 5 Meter über Normal - Null sich erhebenden Reitmoores ist in der Hauptsache diluvial und bildete in ihren westlichen Theilen die östliche Begrenzung der oben er- wähnten Ausbuchtung der alten Eider-Föhrde. Das Reitmoor wird entweder von Geschiebemergel bezw. thonigen Schläminproducten desselben direct unterteuft, oder es schaltet sich zwischen Moor und Geschiebemergel noch eine diluviale Sandschicht ein; ersteres beobachtete ich z. B. bei km 43,3, letzteres bei km 42. In dem entlegenen Zipfel der alten Eider-Föhrde gedieh nun marines hzw. brackisches Leben ganz vortrefflich: so sammelte ich zwischen km 34,8 und 35,1 aus der aus Schlick und Sand bestehenden Baggererde Cardium edule L., Tapes aureus Maton 1). Littorina littorea L., Nassa reticulata L. und Cerithium reticulatum da Costa, in vielen Exemplaren. Auch bei km 34,3 enthielt der ausgeworfene Schlick marine Muscheln und Schnecken; dagegen erwies sich mir eine, von dieser Stelle aus 7 m unter Terrain stammende Schlick -Probe frei von Diatomeen. Bei km 35,1 sollen nach einer mir gemachten Mittheilung auch, allerdings sehr selten, Austerschalen vorgekommen sein. Diese Mittheilung bestätigte mir ein Aufseher der Unternehmung, von dem ich zwei verschiedenen Individuen ungehörige Klappen (rechte und linke) von Ostrea edidis erhielt, die derselbe bei km 36,7 aus 10 m Tiefe unter Terrain stammender Baggererde entnommen hatte. dings Klei (z. Tli. mit Moor) noch angoguben boi km 43,9, 52,2, 55, 55,3, und •'>5,75, doch handelt es sich hier wahrscheinlich um Süsswasser-Klei. ') Von Herrn Prof. v. Ma utens bestimmt, der mir von ihm auf der Insel Glesvaer hei Bergen gesammelte Exemplare dieser Art zum Vergleich vorlegte. Herr Prof. v. Mautkns erklärte die aus dem Canal stammenden Exemplare für aussorgewöhnlieh gross. 160 0. Zicisic, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Eine zweite nach S. bis SSW. gerichtete Ausbuchtung der altalluvialen Eider - Föhrde giebt sich durch das in der Meckel- See-Niederung angeschnittene marine Alluvium zu erkennen. Diese Ausbuchtung, die im W. durch eine von der diluvialen Unterlage des Reitmoores sich nach NO. erstreckeude bis circa Ui Meter über N.-N. aufsteigende Landzunge, auf der die Dörfer Breiholz und Lotklint gelegen sind, begrenzt war, ist augenschein- lich nur schmal gewesen und wenig südlich über den Meckel-See hinausgreifend. Heute stellt dieses zur Altalluvial -Zeit eine Landzunge bil- dende Gebiet eine von Moor - Niederungen umflossene Diluvial- Insel dar; dass aber zur Altalluvial-Zeit ein ununterbrochener Zusammenhang mit dem diluvialen Untergründe des Reitmoores, auch durch die heutige, das Reitmoor von der Diluvial - Insel trennende Niederung der Ilaaler-Au, bestanden hat, wird durch die bei km 43,6, 43,9 und 44,3 sämmtlich in der Niederung der llaaler-Au uiedergebrachten Bohrungen bewiesen, die unter dem Moor au keiner Stelle marinen Schlick, sondern direct Geschiebe- mergel, »Mergel mit Steinen« bezw. nach einer wenig mächtigen Saudeiuschaltung, ergeben haben. Nach .einer mir gemachten Aussage eben desselben oben er- wähnten Aufsehers sollen in der Ausschachtuugsmasse am Meckel- See auch vereinzelt Musehelu vorgekommen sein, die nach der Beschreibung Currlium geweseu sein können; doch ist das nicht sicher. Es enthält aber die vom Bauamte III als Belegprobe für km 46 — 47 eingesandte schwach kalkige Kleiprobe, neben bracki- schen und eiugeschwemmten Süsswasser-Diatomeen, so massenhaft marine Diatomeen, dass Cavdium gewiss hier hat noch gedeihen können. Das eben kurz besprochene, durch den Canal angeschnittene, marine Alluvium der alten Eider -Föhrde wird durch den soge- nannten, in der Canalstrecke selbst, unmittelbar bei Grüneuthal mit 23,1 m über N.-N. kulminirendcn Grüneuthaler Rücken, der einer vielfach durch Alluvial- Niederungen gegliederten, ca. 5,5 km W. von Grünenthal bis zu 58,2 m und ca. 1 km WNW. von Burg bis zu 65,8 m über N.-N. ansteigenden diluvialen Hochfläche O. Zkisk, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. 161 angehört, von dem marinen Alluvium der Elbe-Föhrde bezw. der von dieser sich nordwärts abzweigenden, heute zum Theil von den Moorniederimgen der Burger- bezw, der Holsten- und Wilster- Au erfüllten Bucht getrennt. Die Elbe, die damals zur Alt- alluvial-Zeit oberhalb Hamburg in die Föhrde mündete1), nach- dem sie in einem früheren Abschnitt, zur Zeit der grossen dilu- vialen Abschmelzperiode, ihre Wassermassen in der gewaltigen Breite der Föhrdenoffnung zum Mindesten au der Stelle der heu- tigen Mündung, wenn nicht vielleicht nördlicher, ergoss, musste das marine Leben in der Föhrde naturgemäss beeinflussen, was sich denn auch in dem weniger marinen Charakter der Diatoineeu- Flora und der Mollusken-Fauna ausdrückt. Cardium edule sammelte ich bei Bruusbüttelhafen in der Binneuhafen-Baugruhe aus der Tiefe von 6,20 m unter Niveau, ferner ans Baggerschlamm am Kuden-See (km 7) nur in Exemplaren, die kaum die halbe Höhe der Eider- Föhrde-Cardien erreichen, ferner an beiden Orten TelHna baltica in massig grossen Exemplaren; Ostrea, Tapes, Nassa und Ceri- thium , die oben erwähnt wurden, habe ich hier nirgends gefunden. In der Schleusen - Baugrube sammelte ich auch iu der obenge- nannten Tiefe zwei Klappen (eine rechte und eine linke) von Scrobicularia piperita Bell. Ueber die Molluskenführung des bis zu km 21 unter Moor im Canalbett angetrofteneu marinen Klei kann ich nichts berichten. Ueber den mikroskopischen floristisehen Inhalt der Klciproben von den verschiedenen Orten bat Herr M. Schmidt eingehende Untersuchungen angestellt, deren Resultate nachstehend aufge- führt sind : ') Sieho auch C. Gottschk, Der Untergrund Hamburgs, Sonder- Abdruck aus »Hamburg in naturwissenschaftlicher und mediciniscber Beziehung«, Hamburg 1901, S. 1—3. 162 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilholm-Canal. Verzeichntes der hauptsächlichsten, in den Proben der Binnenhafen- bezw. Schleusen- Baugrube bei Brunst) Uttelhafen sich findenden Bacillariaceen. Petrographische Ausbildung der Probe Tiefe unter Terrain Meter Fetter Klei (kalkfrei) 0,10 Besonders kleine Bruchstücke mariner Arten, seltener ganze, z. B. Paralia sulcata (Ehr.) Kütz. Keine Süsswasserformen ge- sehen. Sandiger Klei (kalkig) 0,70 Sparsam marine Formen, Bruchstücke reichlicher. A ctinocyclus , Oyclotella striata Kütz., Eupodiscus Argus Ehr. Sandiger Torf (kalkfrei) 1,20 Torfrückstand; wenig marine Formen, bestimmt: Biddulphia Favus Ehr., Campy- lodiscus Clypeus Ehr., ( ampylodiscus Echineis W. Sm., Paralia sulcata (Ehr.) Kütz. Fetter Klei (kalkfrei) 2,00 Nicht selten marine Formen; Actino- cyclus, Auliscus sculptws (W. Sm.) Kalks, Biddulphia Rhombus (Ehr.) W. Sm , Cosci- nodiscus radiatm r Ehr., Oyclotella striata Kütz., Eupodiscus Argus Ehr., Paralia sulcata (Efir.) Kütz., Rhaphoneis. Sehr sandiger Klei bis Kleisand (kalkig) 3,10 Marine F ormen häufig ; Actinocyclus, Actinoptychus undulatus Ehr., Biddulphia Favus Ehr., Biddulphia Rhombus (Ehr.) W. Sm., Coscinodiscus radiatus Ehr., Cyclo- tella striata Kütz., Eupodiscus Argus Ehr., Hycdodiscus stelliger Bail., Raphoneis amphi- ceros Ehr., Raphoneis Sunrella (Ehr.) Grün. 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm -Kanal. 163 Petrograpliischo Ausbildung der Probe Tiefe unter Sehr sandiger Klei bis Kleisand (kalkig) Marine Formen häufig; Actinoptychus undulatus Ehr., Biddulphia Rhombus (Ehr.) W. Sm., Coscinodiscus excentricus Ehr., Cos- cinodiscus radiatus Ehr., Cyclotella striata Kütz. , Kupodiscus Argus Ehr., Nitzschia navicularis (Breb.) Grün., Paralia sulcata (Ehr.) Kütz., Raphoneis Surirella (Ehr.) Grün. — Surirella Crumena Breb. Süss- und Brackwasserform. Mehr oder weniger sandiger Klei (kalkig) Ziemlich viel marine Formen, z. B. Actinocyclus^ Biddulphia Favus Ehr., Cosci- nodiscus . Kupodiscus Argus Ehr., Fitzschi a punctata (W. Sm.) Grün., Paralia sulcata (Ehr.) Kürz., Raphoneis Surirella (Ehr.) Grün. (kalkig) Ziemlich reichlich marine Formen, z. B.: Actinocyclus , Actinoptychus undulatus Ehr., Biddulphia Rhombus (Ohr.) \Yr. Sm., Cosci- nodiscus excentricus Ehr., Coscinodiscus ra- diatus Ehr., Kupodiscus Argus Ehr., Para- lia sulcata (Chr.) Kütz., Raphoneis amphi- ceros Ehr., Raphoneis Surirella (Ehr.) Grün. » (kalkig) Miissig zahlreich Diatomeen, von mari- nen: Actinocyclus, Actinoptychus undulatus Ehr., C oscinodiscus, Paralia sulcata (Ehr.) Kütz., Raphoneis amphiceros Ehr., Ra pho- neis Surirella (Ehr.) Grün.; daneben ein- mal: Meurosigma attenuatuni (Kütz.) W. Sm. als Süsswasserform. » (kalkig) Ziemlich zahlreich marine Formen: Acti- Terrain Muter 6,20 9,00 10,00 11,00 12,00 1(54 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm-Canal. Petrographischo Ausbildung der Probe Tiefe unter Torrain Meter nocyclus , A ctinoptychus undulatus Ehr., Bid- dulphia Favus Ehr., Campylodiscus Echineis W. Sm., Coscinodiscus radiatm Ehr,, Cyclo- tella , Navicula didyma Ehr., Paralia sidcata (Ehr.) Kütz., Raphoneis Surirella (Ehr.) Grün. Mehr oder weniger sandiger Klei (kalkig) 13,00 Zahlreich in a r i n e F ormen : A ctinocyclus, Actinoptychus undulatus Ehr. , ßiddulphia Favus Ehr., Biddulphia Rhombus (Ehr.) W. Sm., Coscinodiscus excentricus Ehr., Cos- cinodiscus radiatus Ehr., Cyclotella striata Kütz., Eupodiscus Argus Ehr., Nitzschia navicidaris (Breb.) Grün., Paralia sulcata (Ehr.) Kütz , Raphoneis Surirella (Ehr.) Grün. » (kalkig) 1 4,00 Marine Formen, z. Th. in Bruchstücken, nicht selten: Actinocyclus, Biddulphia Favus Ehr., Coscinodiscus radiatus Ehr., Cyclotella striata Kütz.. Eupodiscus Argus Ehr., Pa- ralia rnlcata (Ehr.) Kütz., Raphoneis am- phiceros Ehr., Raphoneis Surirella (Ehr.) Grün. » (sehr kalkig) 15,00 Marine Formen wiegen weit vor, dar- unter folgende Charakterformen : Actinocy- clus Ehrenbergii Ralfs, Actinoptychus undu- latus Ehr., Biddulphia Farus Ehr., Biddul- phia Rhombus (Ehr.) W. Sm., Coscinodiscus excentricus Ehr., Coscinodiscus radiatus Ehr., Eupodiscus Argus Ehr., H yalodiscus stelliger Bail., Melosira sulcata (Ehr.) Kütz. Im Ganzen wurden 38 marine, 8 Brackwasser- uud 11 Süsswasser- Formen bestimmt. 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-CanaL 165 Petrographische Ausbildung der Probe Tiefe unter Terrain Meter Mehr oder weniger sandiger Klei (sehr kalkig) .... 16,00 Marine Formen überwiegen weit die aus Brack- und Süsswasser, darunter fol- gende Charakterformen: Actinocyclus Ehren- bergii Ralfs, Actinoptychus undulatus Ehr., Auliscus sculptus (W. Sm.) Ehr., Biddulphia Rhombus (Ehr.) W. 8m., ( 'oscinodiscus excen- tricus Ehr. , C oscinodiscm radiatus Ehr., CycloteUa striata Kütz., Hyulodiscus st eiliger Bail., Melosira sulcata (Ehr.) Kütz., Nitzschia naoicularis (Breb.) Grün. Im Ganzen wurden 36 marine, 7 Brackwasser- und 9 Süsswasser-Formen bestimmt. Bacillariaoeen aus Proben von anderen Orten. Petrographische Ausbildung der Probe Tiefe unter Terrain Meter Schwach kalkhaltiger Klei von km 9,00 7,00 Marine Formen über wiegen die aus Brack- und Süsswasser eiugeschwemmten. — Charakterformen sind : Actinocyclus Ehren- bergii Ralfs, Actinoptychus undulatus Ehr., Biddulphia Favus Ehr., Biddulphia Rhom- bus (Ehr.) W. Sm., Coscinodiscus exce?itricus Ehr., Coscinodiscus radiatus Ehr., Eupo- discus Argus Ehr.. Uyalodiscus stelliger Bail., Melosira sulcata (Ehr.) Kütz., Nitzschia naoicularis (Breb.) Grün., Scoliopleura tu- mida (Breb.) Rabil, Sunrella Gemma Ehr. Im Ganzen wurden 49 marine, 19 Brack- wasser- und 29 Süsswasser - Formen be- stimmt. Kalkfreier Klei von km 12,00 4,00 Nicht selten marine Formen, meist Bruch- stücke: Actinoeyclus, Actinoptychus , Coscino- 166 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Petrographiscbe Ausbildung Probe Tief« unter Terrain Meter discus, Cycloteüa , Eupodiscus Argus Ehr., Paralia sulcata (Ehr.) Kütz. Kalkfreier Klei von km 15,60 6,00 Marine Formen walten durchaus vor, darunter als Charakterformen die von km 9 aufgezählten mit Ausnahme von Scoliopleura tumida (Breb.) Rabh. und Sunrella Gemma Ehr. Es tritt hinzu CycloteUa striata KCtz. Im Ganzen wurden 16 marine und 3 Brack- wasser-Formen bestimmt. Klei von km 34,40 7,00 Geringe Spuren mariner Formen, z. B. Coscinodiscus, Paralia sulcata (Ehr.) Kütz. Kleiige Moorerde zwischen km 46 u. 47 beim Meckel-See ca. 3,00 Stauro-nra construens herrscht vor, dazu tritt als zweite charakteristische Süsswasser- form GymbeUa Ehrenbergii Kürz., daneben überwiegeu die marinen Formen, worunter folgende Charakterformen: Actinocyclus Ehrenbergii Ralfs, Acti noptychus undulatus Ehr., Auliscus sculptus (W. Sm.) Ralfs, Biddulphia Favus Ehr., Biddulphia Rhom- bus (Ehr.) W. Sm., ( oscinodiscvs radiatus Ehr., Eupodiscus Argus Ehr. , Ilyalodiscus stelliger Bail., Melosira sulcata (Ehr.) Kütz. Im Ganzen wurden 40 marine, 9 Brack- wasser- und 68 Süsswasser - Formen be- stimmt. Kalkarmer Klei, unter Moorerde, zwischen km 46 u. 47 beim Meckel-See ? Reichlich mannigfaltige brackische und Süsswasser-Formen eingescliwemmt. An ma- rinen Charakterformen kommen alle vor- stehend genannten vor, wozu noch hinzu- treten Coscinodiscus excentricus Ehr. und 0. Zei8k, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Caual. 167 Petrographische Ausbildung der Probe Tiefe unter Terrain Meter Cyclötella (striata Kütz. Im Ganzen wurden 31 marine, 11 Brackwasser- und 52 Süss- wasser-Formen bestimmt. Moorerde von km 55,1 0—2,00 Sehr viele, besonders kleine brackische und Süsswasser-Formen eingesclrwemmt. An marinen Charakterformen sind alle un- mittelbar vorstehenden zu verzeichnen mit Ausnahme von Auliscus sculptm (W. Sm.) Ralfs, Coscinodiscus excentricus Ehr., Cos- cinodiscus radiatius Ehr. und Cyclötella striata Kütz. Im Ganzen wurden 30 ma- rine, 18 Brackwasser- und 85 Süsswasser- Formeu bestimmt. M. Schmidt ist der Ansicht, dass die Beimischung der Süss- wasserf'ormen völlig auf Einschwemmung zurückzuführeu, die der Brackwasserformen durch unmittelbare Nachbarschaft der Küste zu erklären sei, die mit brackischen Pfützen und Lagunen besetzt war. Nur in der einen Probe vom Meckel-See steht eine Süss- wasserform im Vordergründe, in allen andern überwiegen mehr oder weniger ausschliesslich anderer die marinen, und zwar solche, die noch jetzt an den Nordsee-Gestaden häutig sind. Die Analyse einiger Kleiproben von vorstehend aufgeführten Orten ergab folgende Resultate: Kalkreicher Klei aus Tiefe von 16 m unter N.-N. von der Schleusenbaugrube, Brunsbüttelhafen; ausgeführt von Herrn Lindner. Si02 . . . . 53,42 pCt. Fe2 Ü8 . . . 3,46 » A 1*2 Oft 4,85 » CaO . . . . 16,51 » MgO . . . . 1,09 » Transport 79,33 pCt. 168 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm-Canal. Transport 711,33 pCt K20 1,24 » Na20 0,62 » P205 0,13 » S03 1,06 » Feuchtigkeit 110° 1,48 » Gebundenes II20 2,17 » Gebundene C02 12,33 » Organisches 0,94 » 99,30 pCt. Kalkarmer Klei (mit Vivianit) aus Tiefe von 6 m unter N.-N. bei km 15,60; ausgeführt von Herrn Klüss. Si02 67,22 pCt. Ti 02 0,33 » A1208 10,68 » FeaOs 5,07 CaO 0,63 » MgO 1,67 » K20 2,37 » Na20 0,80 » S03 1,01 P205 0,42 » Feuchtigkeit 110° 3,97 » H20 -+- Organische Substanz . 6,18 » (Organische Substanz etwa 1 3.) 100,35 pCt. Schwach kalkiger Klei aus unbekannter Tiefe unter Moor- ablagerungen des Meckel-See’s, km 46 — 47 ; ausgeführt von Herrn Lindner. Si02 49,92 pCt. Ti02 0,08 » F e2 03 8,09 » Al20:i 10,88 » Transport 68,97 pCt. 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. 169 Transport 68,97 pCt. CaO 4,15 » K20 1,99 » MgO 2,17 » Na20 0,59 » P205 0,33 » S03 1,26 » Feuchtigkeit 110° 5,08 » Gebundenes H2Q 7,98 » Gebundene C02 2,37 » Organisches 4,75 » 99,64 pCt. An sonstigen organischen Funden aus dem im Vorhergehenden besprochenen, vom Canal angeschnittenen, marinen Alluvium sind nach dem Verzeichntes der Fundsammlung des Baumuseums zu Iloltcnau folgende zu erwähnen: 1. 2 Röcken Schilder vom Stör; gefunden bei km 1,1 in der Binnenhafen- Baugrube in ca. 3 m Tiefe. 2. 4 Walknochen, ferner 1 Wirbel und 1 Kückenschild vom Stör; gefunden bei km 8,6 (am Kuden-See) im kalkhaltigen lvlei in 7 m Tiefe. 3. 22 Walknochen ; die Knochen wurden bei km 7,85 im Kuden- See in der Tiefe von ca. 2,7 m unter N.-N. und ungefähr 1,7 m unter dem Wasserspiegel im Klei, ca. 1,1 m unter dem Seeboden aufgefunden. 4. 5 Walkuochen, worunter 1 Schädelstück von 0,6 m Länge; gefunden auf der Baggerablageruugsfläehe bei km 7,95 (Kuden-See). 5. 3 Walwirbel ; gefunden bei km 35,4 im Baggerschlamm aus der Tiefe von c.a. 8 — 9,5 ra 1). lieber Mächtigkeit und Zusammensetzung des marinen Allu- viums an der Eltmündung geben, abgesehen von den Bohr- ergebuissen des Längenprofils der Kaiscrl. Canal-Commission, ein vom Bauamte I Brunsbüttel eingesandtes, wahrscheinlich der Schleusen-Baugmbc entnommenes Bodenproben-Profil (von Meter *) Hier wurden nach einer Mitthoilung des Herrn Baumeisters "Dohkmasn noe.h andere Knochen und auch Zähne gefunden. Jahrbuch 1902. 12 170 0. Zkisf, Geologisches vom Kaisor-Wilhclm-Canal. zu Meter in Tiefe von 9 — 1 (> m unter N.-N. entnommen) in Ver- bindung mit einem vom Verfasser in der Rinnenhafen- Baugrube von 0 — 6,20 m unter Terrain entnommenen Rodenprobcn-Profil1}. ferner einige Tiefbohrungen bei Rrunsbüttelhafen, Aufschluss. Profil von der Binnenhafen- bezw. (?) Schlensen-Baiigruhe: Mächtigkeit Tiel« unter Terrain 0,.f)0 m Fetter Klei (Wiesenkrume); Probe aus 0,1 m Tiefe, kalkfrei2) 0,5 in 0,40 » Sandiger Klei; Probe aus 0,7 m Tiefe, kalkhaltig 0,9 » 0,45 » Moor bezw. sandiger Torf; Probe aus 1,2 m Tiefe 1,85 » 1,20 Fetter Klei (mit Pflanzenresten); Probe aus 2 m Tiefe, kalkfrei 2,55 » 3,65 » Sehr sandiger Klei bis kleiiger Sand . 6,20 a) aus 3,10 tu Tiefe, kalkhaltig. b) aus 6,20 in Tiefe (Sohle der Rau- grube Mai 1893), kalkhaltig, enthält T elti na, Cardium. (Terrain ca. 0,5 in unter N.-N.) Mächtigkeit Tiefe unter N.-X. 2,70 m Keine Proben vorhanden 9,00 m 7,00 » Mehr oder weniger sandiger, kalkhal- tiger Klei; Proben aus Tiefen von 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 m unter N.-N. 16,00 » Bohrung hei km 0,3 + 52. 3) (Terrain 0,5 in über N. - N.) Mächtigkeit Tiefe unter N.-N. A 1 1 u vi u in. 1,30 m Fetter Klei 0,80 in 0,20 » Moor 1,00 » *) Es sind dieselben Proben, aus denen die oben aufgeführten Bacillariaceen stammen. 2) d. h. hier und im Folgenden: mit verdünnter Salzsäure nicht brausend. 3) Dieses und folgendes Bohrergebniss nach Bohrregister des Canalbauamtes I wiedergegeben; Scheidung des Alluviums und Diluviums, sowie einiger Zusätze, vom Vurf. bewirkt. 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. 171 Mächtigkeit Tiefe unter N.-N. 1,35 m Bitterklei mit Darg1) 2, 35 m 15,75 » Mehr oder weniger sandiger bis fetter Klei (Gemenge von Thonerde mit Sand und Glimmer in wechselnden Verhält- nissen); organische Reste zahlreich bei- gemengt. In der Tiefe von 9 — 17 m erwiesen sich die Schichten mit bren- barem Gase durchsetzt 18, 10 » 1.50 » Reiner, mittelgrober Sand 19,60 » 2.50 » ? Klei (»Mergelartiger Letten«) . . . 22,10 » 22,60 m. Di lu vium. 9,00 m Reiner Sand mit sehr vielen kleinen Steinen und Spurcu von Braunkohle (star- ker Wasserandrang; Wasser brackisch) 31,10 » Bohrung bei kin0,7 + 95. (35 m westlich der Canalmitte; Terrain 0,35 m über N.-N.) Mächtigkeit Tiefe untor N.-N. A 1 1 u v i u m. 1,80 m Fetter Klei 1,45 m 0,50 » Moor 1,95 » 1,00 » Bitterklei mit Darg 2,95 » 16,50 » Mohr oder weniger sandiger bis fetter Klei (Gemenge von Thon mit Sand und Glimmer in wechselnden Verhält- nissen); organische Reste zahlreich bei- gemengt. In der Tiefe von 8 — 15 m erwieseu sich die Schichten mit breun- barein Gase, durchsetzt 19,45 » 0,80 » Mittelgrober Sand mit Klei . . . . 20,25 » 0,25 » Klei (»Mergelartiger, fetter Klei«) . . 20,50 » 20,85 m. 9 Bitterklei — kalkfreier Klei; Darg — Schilftorf. 12* 172 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Mächtigkeit Tiefe unter N.-N Diluvium. 9,25 m Reiner Sand mit seht* vielen Steinen und Spuren von Braunkohlen (starker Wasserandraug; Wasser brackisch) . 29,75 in 1,00 » ? Thonmergel (»Fetter Mergel mit etwas Kalk«) 30,75 » Brimneiibolirung beim Barackenlager Brinisbiittelliafeii ’). (Terrain 0,9 m über N.-N.) Mächtigkeit Tiefe unter N.-N. A 11 u viu m. 5.10 m Klei 4,20 m 9.10 » Sandiger Klei 13,30 » 2,95 » Fetter Klei (blau) 16,25 » 4,15 » Klei (schwarz) 20,40 » 21,30 in. Diluvium. 6,20 m Feiner, weisser Sand 26,60 » 12,50 » Grober Sand mit Gerollen (Granit, Porphyr, Grauwacke, Flint) .... 39,10 » 0,40 » Mergel 39,50 » 3,40 » Scharfer Sand 42,90 » 12,20 » Thonmergel (einzig vorhandene Probe ist fossilleer) 55,10 » 6.00 » Sand (brackischcs Wasser) . . . 61,10 » 7.00 » Schluffsand 68,10 » 12,80 - Fetter Thon mit wenig ganz feinem Sand 80,90 » Das in diesen drei Bohruugen durchsunkene marine Alluvium besitzt also augenähert gleiche Mächtigkeiten (20,85, 21,30 und 22,60 in) während das Diluvium in der Tiefe von 80,90 m unter N.-N. noch nicht durchsunken wurde. l) Dieses Bohrergebniss entnahm ich den Acten des Bauamtes T au Ort und Stelle: Bohrproben waren bis auf eine einzige nicht mehr vorhanden. 0. Zkise, Geologisches vom Kaiser-Wilheln;-Canal. 173 Weiterhin landeinwärts scheint das marine Alluvium geringere Mächtigkeit zu besitzen, denn eine voji km 8 aus der Tiefe von 10,8 m unter N.-N. stammende Probe ist Grand mit bis haselnuss- grossen Gerollen, den ich für diluvial halten möchte. Allerdings ist der Grand etwas kleiig (Diatomeen) und enthält Muschel- fragmente ( Cardium , Tehina) , doch da hier die Ausschachtung wie überhaupt in der Niederung, durch Schwimmbagger erfolgte, so sind das wahrscheinlich Verunreinigungen von oben her; in dem Bodenschichtenplan in der Canalmittc des Bauamtes II wird denn auch zwischen km 7,75 und 8,75. in der Tiefe von ca. (5—10 in unter N.-N. Klei mit Muscheln vermerkt. Wahrscheinlich liegt hier eine diluviale Untiefe vor; weiterhin wird das Alluvium wieder mächtiger, denn nach dem Bohrprofil wurde /.. B. bei km 11,2 und 11,4. ferner bei 12,4 — 13,4 der Klei in der Tiefe von ca. 15 m unter N.-N. noch nicht durchsunken. Alle drei Bohrungen ergaben braekisches Wasser; das durch die beiden erste reu Bohrungen erschlossene Wasser communicirte sicherlich mit der brackisehen Elbe, während das in der letzteren, tieferen Bohrung, in der Tiefe von 55,10 — (51,10 m unter N.-N., erbohrte Wasser, da es in dieser Tiefe und unter einer 12,20 m mächtigen Bank diluvialen Thonmergels erhohrt wurde, vielleicht Soole darstclit. Weiter nach dem Kudcn-See zu niedergebrachte Bohrungen ergaben, wenn überhaupt. Wasser, immer nur braekisches Wasser, und erst beim Kuden-See selbst, ca. eine deutsche Meile landeinwärts, erschloss eine bis 30 m unter N.-N. niedergebrachte Bohrung süsses, jedoch stark eisenhaltiges Wasser, trotzdem derselbe mit der brackisehen Elbe communicirte, denn nach einer gefälligen Mittheilung des Herrn Königl. Baumeisters Scheki.hase zeigte der W asserstand des Brunnens eine Abhängigkeit von Ebbe und Flut. Zum Vergleich mit diesen Bohrungen seien noch zwei andere Bohrungen erwähnt, deren Bohrproben mir zur Untersuchung Vor- gelegen haben. Die eine wurde auf der Insel Norderney (1897), die andere auf der Ilallig Olaud (1897 und 1898) zur Erschliessung von IVmkwasscr niedergebracht. Von Norderney sandte die Firma Carl Goette (Inhaber Fr. lvoestmann) Berlin, von der Hallig Olatid die Königl, Wasserhauinspcction zu Husum Proben ein. 174 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm- Canal. ßrimneiiboliruiig auf“ der Insel Norderney. Mächtigkeit Tiefe unter Terrain Alluvium. 5.00 tu Tiefe des früheren Kesselbrunnens . . 5,00 m 4.00 » Sand mit marinen Muschel fragntien teil 9,00 » 1.00 » Klei mit Diatomeen 10,00 » 3.00 Humoser Klei mit Diatomeen . . . 13,00 » 1.00 » Klei mit Diatomeen 14,00 » 2.00 » Torf (schwach sandig) 10,00 » 5.00 Kleiiger Sand (kalkig) mit Diatomeen 21,00 » 2.00 » Kleiiger Sand mit Diatomeen und klei- nen Feuersteiubrocken 23,00 » Tertiär (Miocän). 13,00 » Quarz-Glimmersand 1 frci von Fcldspath i 36>0° 8.00 » Quarzsand . und sonstigem ; 44,00 » 4.00 » Quarzgrand \ nordischen Material ( 48j00 » Das marine Alluvium der Insel Norderney erweist sich in dieser Bohrung von annähernd derselben Mächtigkeit wie bei Brunsbüttelhafen; hingegen scheint das Diluvium sich hier ganz auszuschalten und das Alluvium direct auf dem Tertiär zu liegen. Bohrung auf der Werft der Hallig Öland. (Terrain ca. 4 m über N.-N. 1897/98.) Mächtigkeit Tiefe unter Terrain A 1 1 u v i u m. 2,00 m Aufgebrachter Boden (keine Probe vor- handen 2,00 m 4,67 » Klei, enthält zahlreiche Diatomeen und vereinzelt. Spongillennädelchen . . . 6,67 » 0,63 » Moor bezw. Torf 7,30 » 1,47 » Sandiger Klei, enthält zahlreiche Diato- meen und vereinzelt Spongillennädelchen 8,77 » 0 Zkisk, Geologisches vom Kaiser Wilhelm-Canal. 175 Mächtigkeit Tiefe unter Terrain 0,13 in Sandiger Torf, enthält spärlich Diato- meeureste 8,00 m J ,80 Sandiger Klei, enthält zahlreiche Diato- meen und vereinzelt Spongillennädelehcn 10,70 » 5,80 Feiner glimmerhaltiger Quarzsaüd . . 16,50 5,00 Feiner, schwach thoniger, glimmcrhal- tiger Quarzsand 21,50 1,50 » Feiner, schwach thoniger, kalkiger, glitn- merhaltigcr Quarzsand: enthält verein- zelt Foraminiferen 23,00 » 1,60 » Sehr sandiger Klei bis kleiiger Quarz- sand, kalkhaltig; enthält Muscheln, spärlich Diatomeen und viel Spongillen- nädelchen 24,60 » 2,20 Kalkiger Klei, enthält Muschelfragmente und vereinzelt Diatomeen und Spongillen- nädelchen 26,80 » 2,70 Kalkiger, kleiiger Quarzsand mit vielen Muscheln und Schnecken 29,50 4,10 Kalkiger Quarzsand mit Schalfrag- menten 33,60 » Mindestens D i 1 u vi u in. 87,40 m In sandiger und grundiger, vorzugsweise aber thoniger Ausbildung (Geschiebe- Mindestens inergcl und Thonmergel) 121,00m Tertiär (?auch Kreide). Höchstens v 322,75 m 443,75 » In einer 7 m von dieser entfernten, bis zu 102 m Tiefe an- fänglich niedergebrachten Bohrung wurde das Alluvium etwa bei 34,8 m durchsuuken; diese Bohrstelle liegt ebenfalls auf der Werft und angenähert ebenso hoch, wie die erstere (ca. 4 m über N.-N.). 176 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Herr Prof. v. Martens bestimmte aus dieser Bohrung: Tiofo unter Terrain 24,00 - 24,30 m Tellina sp. ind. 24.30 — 26, HO » Cerit/num reticulutuni da Costa. Aclis cf. Wallen Jeffr. ( orbula gibba Olivi. 26,70 — 2H,30 » Venus cf. ovata Pennant. ('orbula gibba Olivi. Turritella communis Risso. 28.30 — 29,00 » Pecten sp. ( orbula gibba Olivi. Turritella communis liiSSO. Cerit/num reticulatum da Costa. Chnnnitzia cf. ru/a Phil. Eck inoegamu-s sp. Das marine Alluvium der Hallig Oland erweist sich also um ca. 10 m mächtiger als des Alluvium auf Norderney und bei O J Brunsbüttel hafeu. II. Das Süsswasser- Alluvium. Das Süsswasser-Alluvium ist, wie ein Blick auf das Ueber- siclitsprofil zeigt, in sehr ausgedehntem Maasse durch den Canal angeschnitten worden. Torf und Moorerde spielen die Hauptrolle, dann treten auch Sand bozw. Grand und Schlick (Süsswasseiklei), sowie vereinzelt Wiesenkalk auf, welche letztere Bildungen zumeist erstere unterlagen), aber auch mit Ausnahme des YViesenkalks ober- flächlich auftreten. Die Mächtigkeit dos Alluviums ist örtlich sehr schwankend und erreicht eine Mächtigkeit bis zu über 20 m; darüber, sowie über seine Zusammensetzung und Faunen- und Florenführung enthalten die ciugangs erwähnten Arbeiten einige Mittheilungen. Es sei noch darauf hingewiesen, dass wahrscheinlich im Grunde vieler Torfmoore, besonders in der östlichen Moränen- landschaft, auch spät hglacialo Schichten angeschnitten wurden, die aber als solche wegen mangelnder Untersuchungen nicht erkannt wurden, so dass von der dargestellten Mächtigkeit des Alluviums an manchen Stellen etwas zu streichen wäre. 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. 177 III. Das glaciale bezw. fluvioglaciale Diluvium. Mit Ausnahme der von C. Weber aus dem westlichsten Canal- Einschuitt , dem Griincnthaler Einschnitt, als interglacial be- schriebenen Torfmoore, ferner des von Nathorst im Osten des Landes bei Projensdorf entdeckten späthglacialetv Süsswasscr- thones mit arctischen Pflanzen, erscheint die ganze durch den Canal angeschnittene diluviale Schichtenserie glacialer bezw. fluvio- glacialer Entstehung. An keiner Stelle haben die den Geschiebe- mergelbänken zwischengelagerten Sedimente (» Korallensand <•; und Thonmergel1) auch nur irgend welche Spuren von »in situ« befind- lichen Faunen und Floren geliefert, und für die Scheidung einer durch sicher intcrglacialc Sedimente getrennten Oberen und Unteren Geschiebemergels liegen keine Belege vor. Dies gilt für den Westen und dies gilt auch für den Osten des Canals, soweit die Einschnitte von mir untersucht werden konnten. Dass aber auch die von mir nicht mehr gesehenen Einschnitte, die bereits unter Wasser gesetzt und deren Böschungen berast waren, so der Bel- dorfer Einschnitt im Westen und der Projensdorfer im Osten, nichts derartiges gezeigt haben, scheint sicher gestellt durch die Unter- suchungen eingangs erwähnter Autoren, die anderen Falls dessen doch Erwähnung gethan hätten. Hervorzuheben ist, dass cs mir nicht, gelungen ist. trotzdem ich meine ganze Aufmerksamkeit darauf richtete, innerhalb der diluvialen Schichtenreihc der mächtigen Ein- schnitte eine Eluvialbildung als Liegendes un verwitterter diluvialer Bildungen nachzuweisen; dies gilt besonders von den Geschiobc- inorgelbänken. Dieser Umstand scheint mir sehr dafür zu sprechen, dass das vom Canal angeschnittene Diluvium, abgesehen von den interglacialen Ablagerungen Weber s und anderen gleichen Bil- ’) Die in dem vom BaUamte II an gefertigten Profil als »sandiger Mergel« bezeichneton Bildungen sind z. Tb. sehr stark- und feinsandige Thonmorgel, wo- von kh mich an verschiedenen Stellen überzeugte. Bei km ca. 2!) bildete auf einer grösseren Strecke dieser sehr wasserhaltige, feinsandige Thonmorgel die Ursache einer RulschuLg bezw. Senkung der Böschungen zu beiden Seiten des Canal- bettes, indem unter dem Druck derselben der Thonmergel nachgab und circa o m hoch in der Canalsohle emporgepresst wurde. 178 0. Zf.ise, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm-Canal. düngen auf der westlichen Canalsstrecke, sowie deren Hangendem, keine grössere Unterbrechung in der Ablagerung erfahren haben kann, da sonst doch die Atmosphärilien oder gar organisches Leben sieh hätten bethätigeu müssen. Die allgemeine Lagerungsform der Schichten lässt sich nun dahin präcisiren, dass einerseits die unmittelbar glaeialen Ablage- rungen (Geschiebemergel) nesterweise, sich auskeileud, in den lluvioglacialen Sedimenten liegen, andererseits diese dieselbe La- gerung innerhalb der Gesehiebemergelbänke zeigen. Letztere Lagerung illustrirt ein zwischen Holtenau und Knoop an beiden Canalböschungen angeschnittenes Profil. Profil I. Profil zwischen Holtenau und Knoop (nördliche Canalböschung). Maassstab 1 : 1000. A = Gelber Geschiebemergel mit Lelimrinde: ß = ßlaugrauer Geschiebemergel : C= Korallensand mit Lignitscliraitzen : D — Alluvialsand; E - Torf. Hinter der nur schmalen Torfsenke am SO. -Ende des Profils legte sich wieder Geschiebemergel über den »Korallensaud«, dann entzog sich das Profil auf dieser Seite durch Verstürzung der Beob- achtung. Auf der anderen Seite setzte das Profil, bei wechselnder Mächtigkeit des Korallensaudes und des darüberlagernden Ge- schiebemergcls, SO. weiter fort, und erst in einer Entfernung von ca. 400 m von der Torfsenke keilte sich der »Korallcusand« aus und der darüber und darunter lagernde Geschiebemergel ver- schmolzen wieder zu einer einheitlichen Alasse. Auf dieser Strecke kamen an einer Stelle (ca. 250 Meter von der Torfsenke entfernt) nochmals bis zu 3 — 4 dem Mächtigkeit anschwellcude Lignit- schmitzen im Korallensande« vor. Hier erreichte auch der den »Korallensaud« unterlagernde Geschiebemergel seine grösste Mäch- tigkeit von ca. 12 m. Der »Korallcusand« zeigte vortrefflich die 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Camil. 179 sogenannte discordante Parallelstructur, an der auch die Lignit- gerölle thciluahmeu. Für die oben erwähnte andere Lagerungsform, die des uester- weisen Vorkommens von Geschiebemergel innerhalb der fluviogla- ciahm Sedimente kann ich aus den Einschnitten des Ostens keine Beispiele auführen, dafür lehrt aber die Betraclitung des Profils durch den Griineuthnler Kücken (Taf. 12) diese Lagerungsform an mehreren Stellen kennen. Dass dieselbe in den Einschnitten des Ostens zurücktritt oder vielleicht garnicht beobachtet werden konnte, nimmt nicht Wunder, wenn man bedenkt, dass der Ge- schiebemergel — und dies ergiebt auch schon das Bohrprofil der Kaiserlichen Canal -Commission — hier stark überwiegt und auf weite Entfernungen hin sich in ununterbrochenem Zusammenhang stehend erweist, wie dies z. B. mehrere Kilometer weit am Köuigs- förder1) und Sehestedter Einschnitt und in dem Einschnitt bei der Landwehr zu verfolgen war; überall aber zeigten sich darin kleinere oder grossere Linsen von »Koralleusaud« und an einigen Stellen auch von Thonmergel. Vielleicht wäre in dem grossen, tiefen Einschnitt zwischen Knoop und Levensau, in dem vor- wiegend »Korallcnsnnd« angeschnitten sein soll, die erwähnte Lagerungsform zu beobachten gewesen: doch IC. Gktnitz, der denselben noch studiren konnte, erwähnt davon nichts. Gkinitz schreibt darüber'-): »ln dem grossen bis 27 m tiefen Einschnitt zwischen Knoop und Levensau steigt dieser, dem unteren, einige Meter unter Ostscespiegel heraufragenden, Gesehiebemergel auf- gelagerte Korallensand mit Schlulf, unten mit einem Thonlager, in bedeutender Mächtigkeit zu Tage, von einzelnen Blöcken be- deckt, au einigen Stellen auch von Decksand und sandigem Lehm bedeckt; in seinen unteren Partien ist er vorzüglich schön dis- cordant parallel geschichtet und führt auffällig viele Braunkohlen- und Lignitstücke. Ihm sind an mehreren Stellen Mulden von alluvialem Sand, Thon und Torf aufgelagert, während er neben der Levensauer Clmusseekreuzung einer groben, kiesigen Moräncn- *) Boi Königsförde wurde im Gesehiebemergel 15 m unter Terrain ein StosBzahn vom Mammuth gefunden. Darüber, sowie über andere Funde: Biiandt, Kieler Zeitung 21. Februar 1803. *) 1. c. S. 515. 180 0. Zkise, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. packung Platz macht.« Aus dieser Darstellung geht hervor, dass der »Korallcnsand«, der in den anderen Einschnitten nur kleinere oder grössere Linsen oder auch länger sich erstreckende Einla- gerungen im Geschiebemergel bildet, hier sowohl horizontal sich weit ausdehut als auch in der Verticale bedeutend, unter gleich- zeitiger Durchbrechung des darüber lagernden Gesehiehelehms, ansehwillt; der von Geinitz an einigen Stellen über dem »Ko- rallensand« beobachtete sandige Lehm ist daher meines Erach- tens als ein zeitliches Acquivalcnt des den »Korallensand« in den anderen Einschnitten überlagernden, mehr oder weniger mäch- tigen Geschiebemergels anzusehen Der mit Schluffschichten durchsetzte »Korallensand« hat in diesem Einschnitt stellenweise interessante Stauchungserscliei- nungen gezeigt Besonders schön müssen sie hoi Levensau aus- geprägt gewesen sein, von wo auch Haas1) ein prächtiges Bild giebt. Der Liebenswürdigkeit des Herrn König]. Baumeisters Frentzen verdanke ich von der Baustelle des nördlichen Wieder- lagspfeilers der Levensauer Hochbrücke ein Photogramm (auf- genommen am 20. September 1893), der an dieser Stelle ganz her- vorragend schön ausgeprägten Stauehungserseheinuugen. (Siehe Taf. 11, Fig 1.) Zu erwähnen ist noch, dass an zwei Stellen auch zu Tage tretender Bänderthon vom Canal angeschnitten worden ist. Bei Rosenkranz (kin 83) überlagert derselbe unmittelbar den Gescbiobe- inergcl und ist hier schon seit längerer Zeit verziogelt worden, während sieh bei dem andern Vorkommen, im Einschnitt bei Alt- wittenbeck, zwischen Bänderthon (bis zu 3 in mächtig) und blau- grauem Geschiebemergel noeli »Korallensand« eiuschaltet. Dieser Bänderthon erwies sich absolut frei von organischen Resten und wurde augenscheinlich in Becken unter dem Eise oder nahe am Rande desselben abgelagert. Im Gegensätze zum Osten tritt nun im Westen, im Grünen- thaler Einschnitt, wie schon gesagt, die Eagerungsform des nester- weisen Vorkommens von Geschiebemergel im »Korallensand« dos Häufigeren auf. Man betrachte nur das Profil zwischen km 24,6 9 Loc. cit. S. 31. 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. 181 und 25,25, ferner zwischen 29,4 und 29,6, sowie zwischen 32,6 und 33. Daneben zeigt sich auch decken förmige, ober- flächliche Lagerung mit an einer Stelle zur Oberfläche heraus- stossendem »Korallensand« (29,9 km), wie im Osten. Es sei hier noch bemerkt, dass ich steinigen »Korallensaud« in einer Mächtig- keit von 3 m, unmittelbar nördlich der Grftuenthaler Brücke au der westlichen Canalseite, als Hangendes einer 15 m mächtigen Geschiebemergelbnnk, zu Tage liegend beobachtete. Aber auch die andere Lagertmgsform des nesterweisen Auf- tretens von Korallensand« im Gesehicbemergel kommt häufiger vor, so besonders zwischen km 27,2 und 28,75. Ein hübsches Bild dieser Lagerung, allerdings im kleinsten Maassstabe, zeigte ein bei km 30,80 quer zum Caualbett stehen gebliebener Damm. Auf Veranlassung des Herrn Regierungsbaumeisters Dohrmann wurde diese Stelle photographirt und verdanke ich der Güte des genannten Herrn eiu Photogramm, das der Taf. 11. Fig. 2 zu Grunde gelegen hat. Auch im Westen sind wie im Osten Lignitgerölle, die auch z. Th. in Verbindung mit Bernstein im »Korallensand« Vor- kommen. eine häufige Erscheinung. Nach den Aufzeichnungen des Bauamtes 11 kommen solche Sehmitzen vor zwischen km 27,5 und 28, ferner zwischen 28,6 und 29,5, sowie zwischen 29,6 und 29,9, hier unmittelbar über einer Gfeschiebemergelbank. Ich selbst kounte diese Schicht zwischen km 29,2 und 29,4 ver- folgen; sic zeichnete sich hier noch besonders dadurch aus, dass das unmittelbar Liegende und Hangende derselben je eine Schicht »Korallensand« mit Geschiebemergel- und Kreidegeröllen bildete; anderswo scheinen diese Gebilde nicht vorgekommen zu sein. Die I jignitschieht selbst zeigte hier eine wechselnde Mächtigkeit von 0 — 2 dem, keilte sich vielfach aus, sich so in Sehmitzen auf- lösend; sie bestand grösstentheils aus feinem Braunkohleugrtis mit etwas Sand vermengt, führte aber auch bis zu kindskopf grosse Lignitgerölle. Bernstein fand sich in kleinen Stücken sehr häufig darin vor, grössere waren seltener, und eiu wahrscheinlich von hier stammendes über handgrosses Stück mit noch herrlich er- haltener Gletscherschrammung versehen, ist, soweit derartige Funde 182 0 Zkise, Geologisches vom Kniser-Wilhelm-Canal. überhaupt zur Ablieferung an die Bauleitung gelaugten, ein Einzel- fund geblieben. Die Geschiebemergelgerölle kamen in allen Grössen bis zur Kindskopfgrösse vor und besitzen kuglige, ei- förmige bis spindel- und walzenförmige Gestalt; ilie Kreidegeröllc sind bei weitem kleiner und zeigen mehr oder weniger kuglige Formen. Die Gerölle der liegenden Schicht traten der Zahl nach gegenüber denen der hangenden Schicht zurück; die Mächtigkeit beider Schichten überstieg nicht die der Braitukohlenschicht. Discor- dante Parallelst ructur war vielfach angedeutet, besonders da, wo der »Korallensand« grandiger wurde. Für die von den Herren des Bauamtes II vertretene Meinung, dass hier eine Meeresstraud- bilduug vorläge, habe ich keine Anhaltspunkte gewinnen können, und es unterliegt für mich keinem Zweifel, dass wir es hier mit einer sub- oder extraglacial gebildeten fluvioglacialen Ablagerung zu thun haben1). Was die Herkunft der im »Korallensaud« angetroflenen Liguit- und Geschiebemergelgerölle betrifft, so ist anzunehmeu. dass sie, ebenso wie der »Korallensand« selbst, ein Aufbereituugsproduct des Geschiebemergels darstelleu. Stärkere und zähere Partien des Geschiebemergels widerstanden unter günstigen Umständen der gänzlichen Verwaschung und konnten sich als Gerölle anderswo wieder niederschlageu, zumal wenn der Transport nur von ') Mkli.au» Rkaok machte im Geological Magazine für 1894 in einem kleinen Aufsatz unter dem Titel »An aneient glacial slioro« ähnliche Mergelgcrölle im Sande iu einer Höhe von tiO Kuss über dem Meer aus einem Einschnitt der Wirral-Eiscnbabn bekannt und vertrat die Ansicht, da-s derartige Gebilde nur an einer See entstanden sein könnten, die Gezeiten aufwies. In einem Referat über diesen Aufsatz (Neues Jahrb. lür Min. etc. 1895 2. Bd., S. 472) wies ich unter Erwähnung de- Vorkommens im Grünenthaler Einschnitt darauf hin, dass derartige Gebilde auch durch fliessendes Wasser erzeugt worden könnten und erwähnte noch, dass Herr Sohkookk. di r dieselben Gebilde im unteren Sande bei Schwedt a, 0. auffand, bezüglich der Entstehung derselben meine Ansicht theile. Noch in demselben Bande des »Geological Magazine« wurde Mkli.au» Rkadk von einem Landsmann Josicru Lomes widersprochen, der unter demselben Titel An aneient glacial shore« betonte, dass Geschiebemergel-GeröHe, wie sie z. B. in dem Einschnitt der Wirral -Eisenbahn arigetroffon wurden, auch durch Messendes Wasser gebildet werden könnten. Neuerdings spricht sich auch 11. Hamm »Uebor Gerölle von Gpschiebelehm in diluvialen Sanden«, Zeitschrift d. Deutsch, geol. Ges. 53. Bd., S. 503 — 512. 1901, für die tluviatile Entstehung dieser Gerölle aus. 0. Zeise, Geologisches vom Kaiser Wilhelm-Canal. 183 kurzer Dauer war, was hier vermuthet werden muss, da die Bernsteinstücke z. Th. noch mit Glacialsehrainmitng versehen sind. Braunkohlenhölzer beobachtete ich wiederholt im Gesehiebemergel des Grünouthaler Einschnittes, zumal in den tiefer gelegenen Bänken und in grösserer Häufigkeit, besonders bei km 24,9, wo der Gesehiebemergel auch nachstehend wiedergegebene interessante kleine Stauchungserscheiuuug darbot. Profil II. Km 2V.S> ( Crunent/to/er finschni/f) Bau - Terrasse. Derzeitige Sohle : 2- 3 m über Kanalsohle. A = Steinfreier Korallensand: B — Gesehiebemergel, lignitführend. Geschiebemergel-Gerölle bis zur Kopfgrösse und in den vorher erwähnten Formen fanden sich auch in einer zum Zwecke der Kies-Gewinnung für die unterirdischen Dammschüttungen im Moor- gelände der ('analstrecke erschlossenen gewaltigen Grube, die einige Kilometer SW. von Burg unmittelbar am Geest-Steilrande gelegen war. Die Grube1) war ca. 350 m lang und ca. 25 m hoch. Der Aufschluss bot ein interessantes Profil, insofern auch hier wieder die Lagern ugsform des nesterweisen Vorkommens von Ge- schiebemergel im Korallensaud« studirt werden konnte (siehe Profil 111 auf S. 184). In dem Korallengrand« (D) und z. Th. auch in dem darunter folgenden »Korallensand« (B) kommen nun die im Grande bis kopf- grossen Geschiebemergel-Gerölle nicht wie im Grünenthaler Ein- schnitt auf eine bestimmte Schicht localisirt, sondern durch die ganze Ablagerung zerstreut vor. Die Geschiebemergel-Gerölle deuten auf eine zweite Geschiebemergelbank hin, die hier oder l) Sie wurde von den Herren Kaiserl. Baubeamten in Burg scherzweise das » Prien ’sche Bergwerk« genannt; ein Burger mit Namen Prien war der Besitzer derselben. 184 0. Zkisu, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm-Canal. anderswo den Koralleugrand und -Saud unterlagert, falls sie nicht ganz der Verwaschung anheimgefallen ist. In einem in der Grubensohle bis zu 2 in Tiefe abgeteuften Schacht wurde keine ( ieschiebemergelbank getroffen; unter dem »Korallcnsaude« folgte hier ein schwach kalkiger, glimmerhaltiger Schluffsand, dann eine 0,3 m mächtige, sandige Thonmergelbank, die wiederum vom »Korallensand« (starker Wasseraudrang) unterlagert wurde. Der in der Grubensohle angeschnittene »Korallensand« erwies sich ausserordentlich reich an mioeänen Mollusken, auch diluviale Conchylieu, so Littonna littorea fanden sich vereinzelt. Die Gon- Profil III. Höhenmaassstab 1 : ca. 1 6(17. Längenmuussstab 1 : 1,°>500. A = Geschiebedccksnnd; B — »Korallensand : C — Geschiebemergel: l) — »Korallengrand«, dessen Steingerölle (viel Feuerstein, z. Th. scharfkantige Splitter) Faustgrösse nicht überschreiten. chylien sind alle stark abgerollt, auch die diluvialen, sodass letztere auch auf mindestens secundärer Lagerstätte liegen. Im Folgenden gebe ich eine Liste der gefundenen Formen1) die sowohl dem sandigen Miocän (Holsteiner Gestein) als auch dem thonigen Miocän (Glimmerthon) entstammen: Area iatisulcüta Nyst. Astarte vicina Semp. » anus Phil. » Reimersi Semp. Li/nopsis aunta BiiOCC. Pectunculus glycimeris L. AnciUaria obsoleta Bitocc. !) Einen Theil derselben verdanke ich der Güte des Herrn Bauinspector Stkohkr und des Herrn Landmth ,1 üuoknskn in Meldorf. Herr Prof. Eukkt f hatte sein* rzeit die Freundlichkeit, die Bestimmung zu übernehmen. 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser- Wilhelm-Canal. 185 (Jonas Dujardini Desh. » ante dilu via mix BrüG. Dentidium badenxe Partsch. Fusus crispux Bors. » cf. contiguus Beyr. » Meijni Semp. » distinctus Beyr. Plrurotoma obtuxangula Brocc. » intorta Brocc. » catapkractu Brocc. » turbida Sol. » Stemvorthi Semp. Voluta Bolli Koch. Xenophora Deshaysii Mich. Fla bellu m er ix tu tum . Die in vorstehendem Profil als Geschiebedecksand unter- schiedene Schicht ist zweifellos gegenüber dem unterlagernden Korallensand und Geschiebemergel — letzterer durchbricht au einer Stelle den Decksand, au einer anderen ragt er in denselben hinein als ein besonderer, jüngerer Absatz zu deuten. Er ist unge- schichtet, und dass er nicht etwa als Yerwitterungsriude aufgefasst werden darf, erhellt deutlich daraus, dass der unterlagernde ge- schichtete »Korallensandv völlig steinfrei ist. Dass dieser Deck- sand anderswo aber auch fehlen und der »Korallensand« im Westen zu Tage treten kann, beobachtete ich, wie schon erwähnt, z. B. unmittelbar bei der Grüneuthaler Brücke an der westlichen Canalböschung, wo mächtiger Geschiebemergel von 3 m mäch- tigem, zu Tage ausgehenden, geschichteten »Korallensand« (viel Bryozoen) überlagert wurde1). Von anderweitigen aus Anlass des Canalbaues entstandenen bezw. vermehrt ausgebeuteten Grubenaufschlüssen seien noch die Steingruben bei Bockhorst, ca. t> km in der Luftlinie SO. von Kl. Bornholt gelegen, ferner die von Wennbüttel, ca. 1 km NW. der Grüneuthaler Eisonbnhnbrüeke gelegen, erwähnt. Die Steiu- *) Vorgl. C. Gaokl, Uebev eine diluviale Süsswassorfauna bei Tarbeck in Holstein. Dieses Jahrbuch für 1901, S. 300 und 301. Jnlirlmcli 13 186 0. Zkisk, Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. gruben bei Boekhorst besuchte ich gerade zur Zeit der intensivsten Gewinnung. Die Steinpackungen lagen hier unter Bedeckung von 1 — 3 m Sand oder Grand Decksand) und wiesen Mächtigkeiten von 0,5 bis zu 2 m auf. Die Steine erreichten Grössen bis zu Y# cbm (selten) waren meistens aber nur kopfgross und machten dann den Eindruck von Gerollen. Der Beicht hum an Feuerstein war bedeutend; Kalksteine schienen ganz zu fehlen, wenigstens beobachtete ich kein einziges Kalksteingeschiebe bezw. -Gerolle. Die Steiupaekuugeu sind hier an die Höhen gebunden und es treten zwei Parallelzfige, die in angenähert ostwestlicher Richtung verlaufen, besonders auffällig in Erscheinung. Auch die Steinpackungen bei Wcmiböttel lagen unter Be- deckung von Decksand, dessen Mächtigkeit zwischen 1 — 3 m schwankte. Die Steinpackungen streichen auch hier in ost- westlicher Richtung, und die grösste von mir beobachtete Mäch- tigkeit derselben beträgt 3 m. Die grössten hier beobachteten Geschiebe waren etwa 1/4 — Yä cbm gross, sonst hatten die Steine meistens Faust- bis Kopfgrösse und waren z. Th. deutlich ab- gerollt. Feuerstein trat auch hier stark hervor, während Kalksteine wieder ganz zu fehlen schienen, denn auch hier beobachtete ich kein einziges Stück. G. Gotische1) glaubt, dass die Blockpackungen von Bock- horst (die von Wennbüttel sind diesem Forscher augenschein- lich nicht bekannt geworden) nebst einigen anderen Vorkommnissen im Westen dem Alter nach kaum oder nur theoretisch von den End- moränen des Ostens zu trennen sind und hält sie daher für eine blockreiche Facies des Geschiebesaudes. Demgegenüber möchte ich jedoch unter Hinweis auf die mehr oder weniger mächtige Sand- bedeckung, ferner besonders auf die ausgesprochene ostwestliche Streichungsrichtung desselben, die Möglichkeit hervorheben, dass wir es hier mit Resten älterer Endmoränen zu tlmn haben, mit Endmoränen, die sich zu einer Zeit bildeten, wo das Inlandeis in wesentlich anderer Richtung floss, bezw. sich zurückzog, als in der letzten Phase der Glucialperiode. *) Die Endmoränen, Sonderabdruck aus den Mittb. der Geographischen Ges. in Hamburg, S. 51 — 53. 0. Zkise, Geologisches; vom Kaiser-Wilhelm-Canal. 187 IV. Das interglaciale und späthglaciale Diluvium. Das von C. Weber aus dem Bette des Canals beschriebene Interglacial umfasst lediglich Ablagerungen des süssen Wassers; an keiner Stelle sind marine Schichten interglaeialen Alters ange- schnitten worden. Von späthglaeialen Süsswasser- Ablagerungen liegt nur die eine Beobachtung von Nathorst hei Projensdorf vor, die allerdings an anderen Stellen des Canals im Grunde der Torf- moore wohl hätte wiederholt werden können, wenn diesbezügliche Untersuchungen angestellt worden wären. Was die von C. V eher vom Canal beschriebenen Interglacial- Moorc angeht l) so ist zunächst ausdrücklich zu betonen, dass der stratigrapbische Beweis für iuterglaciales Alter, soweit nämlich die Ueberlagerung von Ciesehiebemergel als conditio sine io Magtn-üMM'iHTzlagor von jährigen Kriege der Bergbau /um Erliegen kam, und dass seit Beginn des 19. Jahrhunderts mehrfach Versuche gemacht wurden, ihn wieder zu beleben. Erst als 1^54 die Vorwärtshütten-Gesell- schaft den Betrieb der Gruben übernahm, kam ein regulärer, Gewinn bringender Bergbau wieder zu Stande, und in neuerer Zeit werden die Eisenerzlager der Bergfreiheit-Grube von der «Vereinigten Königs- und Laurahütte - Aetiengesellschaft« in grossem Stile abgehaut und sind bereits bis zu einer Teufe von 39ö in aufgeschlossen. 1. Kapitel. Die geologischen Gnmdzüge des Riesengebirges. Die grosse Kette der Sudeten, welche sich längs der ganzen SW. -Grenze Schlesiens hinstreckt, setzt sich aus zwei orographi- sehen Grundstöcken zusammen, aus dem Riesen- und Isertrebirgc im NW. und dem Altvatergebirge im SO. Die anderen Gebirgs- gruppen gliedern sich mehr oder weniger eng an die Haupt- massive an. Der nordwestliche Grundstock besteht aus 3 parallelen Berg- zügen. Der nördliche, etwas abgesonderte Zug wird als Iser- gebirge bezeichnet, der mittlere und der südliche, die beiden Kännne des eigentlichen Kiesenge birges, verschmelzen mit einander an der Schneekoppe, und bei Spindelmühl wird der südliche vom Thal der Elbe durchbrochen. Auch geologisch bildet das Iser- und Riesengebirge ein ein- heitliches Ganzes. Ein Grauitmassiv wird von krystallinen Schief* rn im Allgemeinen mauteiförmig umlagert. Die Schiefer sind am Granitmassiv steil aufgerichtet und nehmen nach aussen zu immer flachere Lagerung an. Concordant ruhen auf ihnen die älteren Formationen, während die jüngeren in horizontalen Schichten, also diseordant, die äusseren Partien des Schiefermantels über- lagern. Nicht überall wird der Granit von den Schiefern vollkommen mantelfönnig umschlossen, sondern es kommen auch Stellen vor, wo die Granitgreuze die Schichten des Grundgebirges quer durch- Schmiedeberg ira Riesengehirge. 203 schneidet. Derartige Erscheinungen treten in grossem Maassstabe am W.- und N. -Rande des Massives auf, fehlen aber auch nicht an dein östlichen Granitrand, wo sie besonders bei Schmiedeberg und Kupferberg zu beobachten sind. Nach Suess1) gehört das Riesengebirge dem variseischen System an, also jenem gewaltigen Gebirgsbogeu, welcher sich in der mittleren Carbonzeit in Central-Europa emporwölbte, und als dessen Reste sämmtliche deutsche Mittelgebirge mit Ausnahme des südlichen Böhmerwaldes zu betrachten sind. Ob in die damalige Zeit die Injeetiou und Erstarrung des centralen Granitmassives zu verlegen ist, oder ob der Granit schon früher erstarrte, wie es von verschiedenen Seiten angenommen wird, und als fester Stock sich im Centrum der Aufwölbung heraushob, lässt sich wohl zur Zeit noch nicht sicher eutscheiden, und erst die planmässige Durchforschung des Gebirges von Seiten der lvöuigl. Preuss. geol. Bundesanstalt wird liier einst die ge- wünschte Klarheit schaffen Der Ceutralgranit ist ein Biotitgranit yon meist schwach porphyrartiger bis gleichkörniger Structur, doch kommen auch Varietäten von stark porphyrartigem Habitus vor. Die Gesteine des Schiefermantels entsprechen zum grossen Theile den mittleren Etagen der krystallinen Schieferformation, also den feiuschuppigen Gneissen und Glimmerschiefern des Erzgebirges. Besonders der südliche und südöstliche Theil setzt sich fast nur aus Glimmer- schiefern, Homblendesehieferu und Chloritschiefern, sowie aus Chlorit- und Hornblendegneisseu zusammen und führt reichlich linsenförmige Einlagerungen von krystallinem Kalkstein. Im nördlicheu Theile tritt hingegen auch viel grobfaseriger Gneiss mit grossen Feldspataugen auf, sowie ein Zweiglimmer- granit, welcher stofflich vom Gueisse nicht wesentlich verschieden zu sein scheint. v. Raumer2) nahm daher an, dass der Gneiss vom Zwei- glimmergranit petrographisch nicht getrennt werden dürfe, sondern ') Sukss: Das Antlitz der Erde II, 1888. 2) cfr. Jusrus Roth: Erläuterungen zu der goognostischen Karte vom niederschlesischen Gebirge, 1867, p. 8. 1-1* Die Magnoteisumcrzlager von *2()4 Gkoku Bkho, nur eine gneissartige Modifieation desselben sei, während in neuester Zeit Milch1) den Zwoiglimmergrauit als eine Varietät des Biotitgranites auf fasst und zum Augengneiss also in gar keine Be- ziehung bringt. Er stützt sieh dabei lediglich auf Untersuchungen des Streifens Granit bei Gablonz, der sich dem Biotitgranit auch räumlich eng ansehliesst, und nicht des Zweigliinniergranites. der sieb bei Hirschberg findet, und der seiner Lagerungsform nach durchaus nicht als eine Modifieation des Centralgranites erscheint. Eine Contactwirkung des Centralgranites auf den Schicfer- mantel lässt sich überall dort naelnveisen, wo der gleichmässio* körnige oder schwach porphyrartige Granit direct an die Glimmer- schiefer grenzt, auch wenn dieselben, wie am Hochstein im Iser- gebirge, nur eine Einlagerung in den grobtlaserigen Gneissen bilden. Die Gneisse scheinen einer contactinetamorphen Ver- änderung durch den Granit nicht fähig zu sein, und wenn der Granit ausgesprochen porphyrartig wird, wie hei Schmiedeberg, so ist seine Wirkung so gering, dass deutliche Contactphänomene nur in den angrenzenden Kalksteinen sich geltend machen. Die eben entworfene, kurze Darstellung der geologischen Grundzüge des Riesengebirges würde jedoch ein ganz falsches Bild erzeugen, wenn nicht hinzugefügt würde, dass das geologische und das geographische Centrum des Gebirges nicht zusammen fallen. Die heutige Gestalt des Rieseugebirges wird viel weniger durch den Bau des alten variseischen Systemes beeinflusst, als durch die gebirgsbildenden Processe in der Tertiärformation. An einer Anzahl Bruchlinien sank der nördliche und südliche Theil des Gebirges ab, und die heutigen Kammlinien werden durch diese Abbrüehc bestimmt, die alle in naher Beziehung zur Lausitzer Haupt Verwerfung stehen. So kommt es, dass der Centralgranit sich weit hinauserstreckt in die Ebene des Hirsch- berger Thaies, und dass die höchste Erhebung des Gebirges, die Schneekoppe, sich aut der Grenze des Granites mit den Schiefern befindet. b Milch: Beiträge zur Kenntniss der granitischen Gesleine des Riesen gebirges. II. Theil. Neues Jahrb. f. Min. etc. XXV. Beilage- Band. 1. Heft. Schmiedeberg im Riesengubirge. •205 2. Kapitel. Der geologische Bau der Umgegend von Schmiedeherg. Um die geologischen Verhältnisse von Schmiedeberg im Ein- zelnen genau festzustellen, wurde im August des Jahres 1901 von mir in der Umgegend der Lagerstätten eine Fläche von 20 km'2 geologisch auf dem Messtischblatte kartirt. Dies Gebiet streckt sich 5 km in nordsüdlicher und 4 km in ostwestlicher Richtung. Die 4 Ecken sind etwa durch folgende Punkte markirt : NO. Spitzberg oberhalb der Victoriahöhe. SO. »Die Scheibe« östlich vom Ausgespann an der Liebauer Chaussee. SW. Die Grenzbauden. NW. Der Kaffeeboru in den Schmiedeberger Waldaulagen. Die Karte gehört zum grössten Theil dem Meesstischblatt Schmiedeberg an, nur ein 620 m breiter Streifen am Westrande gehört zu Blatt Krummhübel. Sie begreift in sich das ganze Quellgebiet des Eglitzbaches und einen kleinen Theil des Thaies und der Ortschaft von Städtisch -Dittersbach. Der W. und NW. umfasst den O.- Abfall des Schmiedebergcr oder Forstkammes, sowie des vorgelagerten Ochsenberges, der O.und NO. das 8. -Ende des Landeshuter Kammes, den sog. Leuschner- berg. Von S. schiebt sich zwischen beide hinein das Massiv des Molkenberges, welches das N.-Ende jenes Querriegels bildet, der sich als Langenberg und Kolbenberg von .Marschendorf aus in nörd- licher Richtung durch die böhmischen Vorberge hindurchzieht. Zwischen dem Leuschnerberg und dem Molkeuberg liegt eine Passeinsenkung, über welche die grosse Kunststrasse von Schmiede- berg führt, um sich dann in zwei Zweige nach Landeshut und Lieban zu theilen. Der tiefste Punkt des Gebietes liegt am N.- Rand, 4b0 m über NN., der höchste am W.-Raud, 1170 m über NN. Diese grossen Höhendifferenzen bieten für die Kartirung eine bedeutende Schwierigkeit. Die Verrollung ist an den steilen Abhängen so ausserordentlich gross, dass die Lesestücke des an- stehenden Gesteines oft nur spärlich unter den verrollten Stücken Georu Berg, Die Magneteisenerzlager von 20(» des darüber ausstreichenden zu findeu sind. Auch die Sturz- bäche, welche im Frühjahr mit elementarer Gewalt in jedem kleinen Thälcheu niederströmen, bringen grosse Verschleppungen des Detritus hervor, so dass bei der Aufzeichnung der Gesteins- grenzen eine gewisse Unsicherheit bleibt. Hierzu kommt noch, dass die dichte Bewaldung, welche über drei Viertel des Gebietes bedeckt, die Auffindung von anstehenden Felsküpfeu und älteren künstlichen Aufschlüssen sehr erschwert. Geologisch soudert sich das kartirte Gebiet in 3 Hauptabthei- lungen, von denen jede, in Bezug auf Lagerungsform und Gesteinscharakter eine gewisse Selbstständigkeit besitzt. Den Norden nimmt der porphyrartige Granit ein. Seine S.- Grenze läuft etwa vom Kaffeeboru, nahe der NW. -Ecke, in süd- östlicher Richtung und erreicht das Eglitzthal unterhalb des Forst- hauses; von hieraus läuft sie ziemlich gerade nach der NO. -Ecke hinter dem Spitzberge. Grössere petrographisch abweichende Partien waren im Bereich des porphyrartigen Granites nicht fest- zustelleu. Landschaftlich unterscheidet sich dieses nördliche Gebiet sehr wesentlich von den beiden südlichen, indem der porphyrartige Granit die flachwellige, nach S. sanft ansteigende Ebene einnimmt, die die Schmiedeberger Bevölkerung von Alters her dem Walde abgeruugeu hat, um sie dem Feld- und Wiesen- bau dienstbar zu machen. Sumpfige Wiesen in den flachen Thal- mulden, wogende Getreidefelder an den Gehängen und kleine Laubholzgebüsche auf den Kuppen der Hügel kennzeichnen das Gelände. Nur der östliche Theil gehört den Waldgehängen des Landeshuter Kammes au, aber auch hier hebt sich der einzige nur aus diesem Granit bestehende Berg durch seine kuppenförmige Gestalt so deutlich hervor, dass ihn das Volk seit Jahrhunderten im Gegensätze zu den langgestreckten Höhenrücken des Gneiss- gebietes als Spitzberg bezeichnet. Weniger scharf ist der Unterschied des landschaftlichen Charakters der mittleren und südlichen Gesteinsgruppe, welche beide der Formation der krystalliuen Schiefer angeboren. In der Mitte und im W. herrschen Gueisse und Glimmerschiefer von ausserordentlich wechselndem petrographischem Charakter vor, Schmiedoberg im Riesengebirge. 207 welche früher übereinstimmend als Schmiedeberger Gneisse be- zeichnet wurden; im SO. stehen fast ausnahmslos Hornblende- schiefer und Glimmerschiefer an. Die Grenze läuft in leicht ge- schwungenem Bogen von der SW. - Ecke bei den Grenzbauden diagonal nach NO. bis an die Zwieselung des Arnsherger Thaies und folgt dem einen Arme desselben ostsüdöstlich bis an den Pass, um dann wieder die alte Richtung einzunehmen und im O. des Schäfersteines die Grenze der Karte zu erreichen. Das ganze Gebiet ist dicht bewaldet, nur am S. -Abhang des Passes oberhalb Dittersbach und auf dein Molkenberg wird an den sonnigen Gehängen Feld- und Wiesenbau betrieben. Zwischen die langgestreckten, geradlinigen Höhen zöge senken sich steil ab- fallende Thäler ein. Im Gebiete des Schmiedeberger Gneisses ist der Boden vorzugsweise mit grösseren, plumpen Rollblöcken be- deckt, im südöstlichen Theil herrschen kleinere Lesesteine vor, und festere Schichten (meist Amphibolite heben sich oft als kamm- artige Felsklippen aus dem Boden hervor. Das gemeinsame Schichteustreichen der krystallinen Schiefer wird schon durch die vorhin erwähnte Grenzlinie charakterisirt. Es herrscht also im Allgemeinen ein Streichen von N. d0°O. vor, hei steilem Einfallen nach SO. Längs einer Linie, die sich vom Kaffeehorn aus über den Pass erstreckt, biegen die Schichten rechtwinklig um, laufen eine Strecke in südöstlicher Richtung und nehmen dann wieder das erste Streichen an. Die l’inbieguug ist im N. durch Schichtenstreichen und Greuzverlauf scharf und deutlich markirt, nach dem Pass zu und über diesen hinaus scheint sie sich aber zu verflachen. Besonders westlich vom Pass scheint an den allerdings sehr schlechten Aufschlüssen das Schichteu- streichen dem allgemeinen Aufbau mehrfach zu widersprechen. Es liegen hier entweder complicirte Stauchungen vor, oder die Schichten köpfe sind nahe der Oberfläche durch eine Art Haken- werfen verbogen. Der geplaute Eisenbahntunnel unter dem Pass hindurch wird hierüber vielleicht sichere Auskunft gewähren. Die Vorarbeiten an der Stelle, wo das Mundloch desselben angesetzt werden soll, haben unter der sehr mächtigen Alluvion ein Schichten- streichen von N. 40° W. ergeben. 208 Gkokg Bkkcj, Die Magneteisener/.lager von Das Verhalten der Südgrenze des porphyrartigen Granites zum Schichtenbau ist folgendes. Vom W.-Kaud bis an das Thal des Jockelwassers schneidet der Granit die Schiefer querschlägig, dann legen sich dieselben in Folge ihrer Umbiegung mantelförmig an das Massiv au, und vom Eglitzthal aus schneidet die Granit- grenze die Schichtung unter einem sehr spitzen Winkel. Auffallend ist die Tendenz der Thäler sich dem Schichten- streichen parallel zu stellen. Jockel wasser, Gruuzenwasser, oberer Uirschgrund und Dittersbacher Thal sind hierfür Beispiele, und die Längsrichtung des Landeshuter Kammes stimmt ebenfalls mit dem allgemeinen Streichen überein, sodass der Kamm, genau wie die Schichtung, von der Granitgrenze spitzwinklig ühersclmitten wird. Von den Thalalluvionen ist wenig zu sagen. Nur im unteren Theile des Eglitzthales (Ober-Schmiedeberg) sind sie deutlich aus- gesprochen. In den tief eiugeschnittenen Waldesthälern sind sie meist vom seitlich herabkommenden Gehangesehutt völlig über- rollt. So bilden die Thalgründe ein wüstes Chaos riesiger Stein- blöcke, durch welches sich im Sommer das spärliche Wasser nur mit Mühe hindurchwindet, während im Frühjahr die Wassermassen den Steinschutt in Bewegung bringen und verheerend in die Tiefe wälzen. Grossartige Sicherungsbauten sind daher zum Beispiel im Thale des Grunzeuwassers angelegt, um die Ortschaft Arns- berg vor ähnlichen Verheerungen zu schützen, wie sie im Jahre 1897 das Hochwasser durch die herabgebrachten Felsblöcke au- richtete. 3. Kapitel. Der jüngere, porphyrartige Granit. Der porphyrartige Granit von Schmiedeberg hat schon eine eingehende wissenschaftliche Bearbeitung von Seiten des Herrn Dr. Milch1) erfahren. Er fasst ihn ebenso wie Klockmann2) nicht als selbstständigen Gesteinstypus, sondern als eine ausgeprägt porphyrartige Modification des rieseugebirgischen Normaltypus auf. J) Milch, Beiträge zur Kenntniss der granitisehen Gesteine des Riesenge- birges. Neues Jahrbuch, XII. Boilage-Band, S. ltu. 2) Klockmanx, Beitrag zur Kenntniss der granitisehen Gesteine des Riesen- gebirges. Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellschaft 1882, S, 373. Schmiedeberg im Riesengebirge. *209 Im Gebiete unserer Kurte ist frisches Material wegen der starken Verwitterung des Gesteines nur in der Gegend des Spitz - berges zu erhalten. Die Ilauptmassse ist liier feinköruig-krystallin und enthält nur wenige winzige Gliminerschüppchen, In ihr liegen eingebettet grosse, blassrothe Orthoklaskrystalle, graue, durchscheinende Quarze und grössere, rabenschwarze Biotitblätter. Stellenweise häufen sich die Biotite und bilden mit dem klein- körnigen Feldspath der Hauptmasse, deren Quarzgehalt dann sehr zurücktritt, basische Ausscheidungen. Die grossen Quarze be- stehen meist aus einem Individuum, zeigen aber keine deutliche krystallographische Umgrenzung, sondern bilden rundliche Körner, die wahrscheinlich durch rundliche liesorbtion ehemaliger Di- hexaeder entstanden sind. Die grossen, blass-fleischrothen Ortho- klaskrystalle sind oft von einer weissliehen Plagioklasrinde um- wachsen. Eine nicht ganz frische Gesteinsprobe aus der Norwest- ecke des Gebietes zeigte wesentlich reichere Betheiligung der Grundmasse, die hier eine dunklere, leberbrauue Farbe besitzt und weniger Biotit führt. Milch giebt in seiner erwähnten Abhandlung Beschreibung zweier Gesteinsproben mit Analysen von W. Herz, welche unserer Schmiedeberger Varietät augehören. Die eine stammt vom Lau- deshuter Kamm. Die dicht erscheinende Grundmasse ist hier panidiomorph, in ihr liegen grössere Feldspäthe. Quarze und unter- geordnet Biotitblätter. Quarz und Feldspath zeigen »poikilitische« Verwachsung. Die chemische folgende : Zusammensetzung dieser Probe ist SiÜ2 . • . . 72,92 AloÜs . . 17,77 Fe2 0, . 0,20 FeO . 1,09 CaO . . . 2,17 MgO . . . 0,79 k2o . . . 2,65 N a2 0 . . 1,24 h2o . . 1,35 100,18. 210 Gkokg Bkhg, Die Magnetoisenerzlager von Eine andere von W. Herz analysirtc Probe stammt vom Säu- berte hei Schmiedeberg. Die Einsprenglinge walten gegen die fein körnige bis dichte Grundmasse vor. Man findet rothe Ortho- klase, weisse Plagioklase, Quarzdihexacder und kleine Biotitldätt- chen. Die Analyse ergab hier: SiO-2 . . . . . . 72,04 A1203 . . . . . . 15,98 F e2 03 . . . . . 1,08 FeO . . . . . . 1,70 CaO . . . . . . 2,11 MgO . . . . . . 1,08 Iv20 . . . . . . 3,45 Na20 . . . . . . 2,22 H20 . . . . . . 0,68 100,32 Zur Charakteristik unseres Granites sei endlich noch hinzu- gefugt, dass derselbe Orthit führt. Infolge seines Reicht hums an grossen Feldspathkrystallen zeigt das Gestein eine äusserst tiefgründige Verwitterung, wo- durch auch die sanftwelligen Landsehaftstbrmen und das Fehlen von Blockanhäufungen in diesem Granitgebiet zu erklären sind, lin ganzen Bereich unserer Karte findet man keinen eigentlichen Steinhruch, sondern nur Kiesgruben, deren Material, wenn es genügend glimmerarm ist, durch eiupn Waschprocess vom Quarz befreit wird und dann als minderwerthige Porzellanerde Verwen- dung findet, so dass in ( dberscbmiedeherg eine nicht unbedeutende Porzellanindustrie besteht, die sich besonders mit der Herstellung elektrischer Isolatoren beschäftigt. Am Salband wird das Gestein feinkörniger und nimmt die Gestalt eines blassrothon Aplites an. welcher gern eine polyedrische Absonderung zeigt. Vor Allem aber ist das ganze Massiv von jüngeren, schmalen Aplitgängen durchschwärmt, welche bei der Verwitterung als etwas widerstandsfähiger sich herausheben. Diese Gänge häufen sich besonders an der Gesteinsgrenze, und die Ober- fläche des Spitzborges ist /.. B. mit einem wahren Netz von solchen Schmiedeberg im Rieseugebirge. 21 1 leisteuförmigen Aplitgangausstrichen überzogen. Häufig setzen diese Gänge auch ein Stück in den benachbarten Schmiedeberger Gueiss hinein und führen dann nicht selten eine 1/2 bis 1 cm breite, grobkörnige, pegmatitartige liaudzone, oder, wenn die Triimchcn selbst nicht viel stärker sind als 1 — 2 cm, so wird die ganze Füllung derselben pegmatitäbnlich und dabei etwas glimmer- reicher. Fig. 1 stellt ein lagengneissartiges Gesteinsstück dar, welches von einem 9 cm breiten Aplitgang mit pegmatitischer Fig. I. Randzone und einem 1 cm breiten Pegmatitschnürchen durchzogen wird. Dasselbe wurde nahe der Granitgrenze im Walde oberhalb der Victoriahöhe gefunden. Die mikroskopische Untersuchung eines solchen Aplites von anderem Fundort (Granitgreuze am Fuss des sogenannten Wochen- bett) ergab eine reichliche Betheiligung von Mikroklin und Pla- gioklas, ersterer oft mit Orthoklas in unregelmässigen Streifen verwachsen. Der Mikroklin ist meist völlig einschlussfrei, wäh- rend Orthoklas und Plagioklas durch Einschlüsse vollkommen getrübt erscheinen und nur am Rande klare, regencrirte Zonen aulweisen. Mikropegmatitische Verwachsung von Quarz und Feld- spath ist stellenweise in sehr hohem Maasse zu beobachten. Der spärliche Biotit zeigt die Spuren angehender Zersetzung durch Ausscheidung von Eisenoxydstaub und winzigen Rutilnädelchen. 4. Kapitel. Der geologische Charakter des sogenannten Sch m i e d ehe rg er Gneisses. Die sogenannte Schmiedeberger Gneissformation besteht aus einer grossen Anzahl verschiedener Gesteinsvarietäten. Da die Aufzeichnung aller einzelnen Typen auf der Karte nicht wohl möglich gewesen wäre, so wurden dieselben in 3 grosse Gruppen Georg Berg, Die Magneteisenorzlager von 212 getrennt, eine Eintheilung, welche sich auch bei der mikroskopischen Untersuchung des Materiales als durchaus gerechtfertigt erwies. Die 3 Gruppen umfassen: A. Gesteine, welche man als Angeugneisse, Lagengneisse und Granitgneisse bezeichnen müsste, wenn man sie als echte Glieder der Gneissformation betrachten wollte. Mit ihnen sind grauitiseh-körnigc Gesteine durch allmähliche Ueber- gänge verbunden. 8ie sind sämmtlich gliminerarm und feldspathreich. H. Glimmerschiefer und feinschuppige Gneisse, welche Gruppe wir kurz als die Glimmerschieferformation zusammenfassen wollen ; C. einen dünnschichtigen Wechsel von Amphiboliteu, Glim- merschiefern, Kalksteinen, Kalksilikatgesteinen und einge- schalteten Magneteisensteinlagern. Diese Gruppe wollen wir nach Wedoing’s Vorgang kurz als Erzformation be- zeichnen. B und C liegen mit A in auskeilender Wechsellagerung, indem sie sich zungenformig in diese Gesteinsgruppe hinein er- strecken, wobei jedoch die Coneordanz überall völlig gewahrt bleibt. C bildet am Ende einer dieser Zungen einen Gesteius- körper, welcher sichtlich als Vertretung vou B auftritt und mit dieser Gruppe trotz der grossen petrographischen Verschiedenheit eine stratigraphische Einheit bildet. Die Gesteine der Gruppe A zeichnen sich vor den anderen aus durch einen häufigen Wechsel ihrer Structur bei gleichblei- bender mineralischer Zusammensetzung, und zwar tritt dieser Wechsel nicht nur zwischen verschiedenen Bänken auf, sondern er macht sich sehr stark auch iu streichender Richtung geltend, so dass die Gesteine desselben Horizontes ganz verschiedene Structur aufweiseu. Noch auffälliger ist es, dass das Gestein auf weite Strecken hin der Schieferung, ja selbst der geringsten An- zeichen von Elaseruug entbehrt und vollkommen granitisch-köruig erscheint. Es liegt ausserordentlich nahe, alle Gesteine dieser Gruppe als gestreckte Granite aufzufassen, deren Streckung, wie später Sehnitedebcrg im Riesengebirge. *J13 gezeigt werden soll, tlieils primärer, tlieils seeundärer Natur ist. Hierfür spricht z. B. schon der Umstand, dass die gneissartigen Gesteine unseres Gebietes den gestreckten Turmaliugraniten von Gottleuba in manchen Varietäten zum Verwechseln ähnlich sehen. In der That kann an der echt granitischen Natur der Ge- steine mit zurücktretender Flaseruug kaum ein Zweifel auf- koinmen. Der Keichthum an grossen Feldspätheu, der schnelle Wechsel im Korn, das Auftreten von pegmatitähnlichen und turmalinführenden Partien ist mit der Zugehörigkeit der Gesteine zu echten Gneissen ganz unvereinbar. Am besten kauu man diese Erscheinungen an dei’ Westgrenze der Karte, an dem Gehänge, das sich vom »weissen Bonn nach dem dockelwasserthale herab- senkt. beobachten. Mit wenig Mühe lassen sich die Varietäten des Granites im gneissartig gestreckten Gebiet wiederfinden. Den ganz gross- körnigen Graniten entsprechen die Augengueisse, den feinkörni- geren die Uageugneisse. Im obersten Theile des Grunzenwasser- thales, dem sogenannten Goldloch, wurde sogar ein Gneiss ge- funden, der sich nur durch seine faserig-schuppige Structur von gewissen aplitischen Modificationen, die am Gehänge des Jockel- wasserthales Vorkommen, unterscheidet. In demselben treten ver- einzelt porphyrische Feldspathaugen und grössere Quarzlinsen in der feinfaserig gestreckten Hauptmasse auf, genau wie man dies an den erwähnten aplitischen Gesteinen beobachten kann. Sehr einfach erklärt sich auch aus der granitischen Natur des Gesteines eine Erscheinung, die am Tabaksteig, an dem \\ estrande der Karte, gefunden wurde. Hier liegen in dem zur Glinnner- schieterformation (B) gehörigen feinschuppigeu Gneissc Quarz- feldspatheinlagerungen von 1 — 2 cm Mächtigkeit, während das Gestein von kleinen Turmalinmidelehen durchspickt ist. Wahr- scheinlich handelt es sich um kleine Apophysen des Granites, von welchen aus eine Turmalinisirung stattgefunden hat. Endlich sei schon hier darauf hingewiesen, dass auch das mikroskopische Bild der gneissartigen Gesteine sehr für die gra- nitische Natur derselben spricht, und dass namentlich eine aus- geprägte Kataklasstructur in denselben sehr verbreitet ist. Am GhORu Rk.i:(;, Di« Magnoti:iscnorzlag«r von 2 1 4 vollkommensten tritt sie auf m einem weissen, lagonförmigen Ge- stein, welches nördlich oberhalb der letzten Häuser von Arnsberg auf einer Waldwiese in zahlreichen Lesesteinen zu finden ist. 5. Kapitel. Die ungestreckteii Granitpartien des sog-. Schmiedebergei- Gneisscom plexes. Obwohl auch in den nicht gueissartig gestreckten Gebieten der Granit durch Druckwirkung wahrscheinlich manche Ver- änderung erfahren haben mag, so kann man doch noch ziemlich leicht den ursprünglichen Charakter des (Testeines aus diesen Partien eruiren. Vor Allem ist das Gestein in fast allen seinen Varietäten sein- reich an Feldspath und sehr arm an Glimmer. An Feldspätheu machen sich unter dem Mikroskop Orthoklas, Mikroklin und Pla- gioklas bemerklieh, letzterer scheint sogar bisweilen vorzuwalten. An Glimmern tritt sowohl Biotit als Muskovit auf. Ferner ist charakteristisch das häufige Auftreten von Turmalin vor Allem in den pegmatitähnliehsten Zonen, die besonders arm an Glimmer und besonders reich an Feldspath sind. Sehr häufig hat der Quarz des Gesteines, namentlich wenn er in grösseren Körnern auftritt, eine auffallend bläulich graue Farbe, die sich bis zu einem ausgesprochenen trüben Blau steigern kann, wodurch der Granit der cigenthümlichen Hamburger Ge- steinsart ausserordentlich ähnlich wird. Weniger leicht als die mineralische Zusammensetzung lässt sich die Structur des Gesteines mit Sicherheit bestimmen, weil hier eben die überall auftretende Druckwirkung einen verwischenden Einfluss ausgeübt hat. So viel steht wohl fest, dass dieselbe durchaus nicht etwa im ganzen Gebiet einheitlich gewesen ist. Es wird im Gegentheil der häufige Wechsel in der Structur des ge- streckter) Gesteines in den meisten Fällen in einem Structurwechsel des ursprünglichen Granites seinen Grund haben. Unter den ungestreckten Varietäten walten meist gleichmässig körnige (Testeine vor und zwar sowohl klein- bis mittelkörnige als Schmiedeberg im Riosongehirgc. auch sehr grobkörnige, mir selten haben sie Neigung zu porphyr- artigem Gefüge. Wenn wir aber unter den gestreckten dann Augengneisse mit riesigen Feldspäthen finden und solche, wie sie vom Goldloch vorhin beschrieben wurden, mit einzelnen Feldspath- augen in ganz feinkörniger Grundmasse, so können wir uns des Eindruckes nicht erwehren, dass auch ausgesprochen porphyr- artige Varietäten sich am Aufbau des Massives betheiligten. Viel- leicht sind diese gegen den Druck weniger widerstandsfähig ge- wesen, und daher ausnahmslos schiefrig geworden, während von den gleiehmässig körnigen ein Theil erhalten blieb. Häufig sind in allen mikroskopischen Präparaten die Spuren inikropoginatitiseher Verwachsung, die namentlich in den aplit- artigen Varietäten anftreten Man findet rundliche und schlauch- förmige Einschlüsse von Quarz nicht nur im Orthoklas, sondern sehr oft auch im Plagioklas, dessen Zwillingshau sie dämm in keiner Weise beeinträchtigen. Die zarten Zwillingsstreifen werden an der Grenze des Quarzes einfach abgeschuitteu, um an der ent- gegengesetzten Seite desselben in gleicher Richtung und Regel- mässigkeit wieder zu beginnen. Die blauen Quarze zeigen sicii im Schliff durchzogen von einem Netze feiupuuctirter Linien, welche sich bei starker Ver- grössermig als Myriaden winziger Flüssigkeitseinschlüsse ent- hüllen, die flächenweise angehäuft das Individuum durchziehen. Auf Schritt und Tritt treten uns auch in den makroskopisch völlig ungestreekten Gesteinen u. d. M. die Spuren eines starken Gehirgsdruckes entgegen. Vor Allem macht sich dies an den Quarzkörnern geltend, welche keine einheitliche rVuslöschuug mehr zeigen, sondern unter gekreuzten Nicols in der dunkelsten Stellung in ein parketähnliches Muster von kleinen Einzeliudividuen zer- fallen, deren Orientirung nur ganz wenig von einander unter- schieden ist. Auch mikroskopische Gleitzonen, erfüllt mit fein- körnigem Material, treten auf und setzen mitten durch die grossen Feldspat hkrystalle hindurch. Sehr erwälmenswerth ist ein grauitisehes Gestein, welches im Liegenden der Erzformatiou am linken Eglitzufer in einem Stein- brueh nahe am Forsthause gefunden wurde. Dasselbe zeigt dem (tk.okc; Hkrc, I > i < • MagnofoiscritM/Jagor von unbewaffneten Auge eine geringe Parallelsfructur. I . d. M. ist indessen von Katakla.se so gut wie nichts zu entdecken. Die Flaserung des Gesteines erweist sie!) vielmehr als die Folge eines eigenartigen Wechsels in der Structur, indem feldspathreiehe Zonen schlierenähnlich mit solchen wechseln, welche nur aus Quarz und Muskovit bestehen. Während sich die feldspatreichen Zonen wenig von dem normalen Granit unterscheiden und nur durch reichliche mikroskopische Turmalinführung auffallen, zeigen die Quarz- Mus- kovit-Schlieren eine ganz eigenthümliche Verzahnung der Gemeng- theile, und namentlich die Muskovite nehmen oft eine äusserst bi- zarre, gelappte, und ausgezahnte Form im Querschnitt an, ohne dass dadurch die Finheitlic.hkeit ihrer Auslöschung helnudert würde. Höchst wahrscheinlich liegt, wenigstens bei diesem Vor- kommen. eine primäre Rnrallelstructur vor, welche durch eine Schlierenbildung verursacht wird, etwa so, wie eine schieferähn- liche Bildung an Effusivgesteinen durch Schliereubildung in Folge von Fluidalstructur entsteht. Bei der geringen Ausdehnung des untersuchten Gebietes lässt sich eine Altersbestimmung dieses älteren Granites in der Gneiss- formation nicht wohl ausführen, und weitergehende Forschungen darUher anzustellen, würde über den Rahmen dieser Arbeit weit hinausgehen. Sicher ist nur. dass der Granit nichts zu thun bat mit dem porphyrartigen Granit, den wir im nördlichen Gebiet kennen lernten Dies spricht sich nicht nur dadurch aus. dass die Bänke des gestreckten Granites am Massiv des porphyrartigen (|uersehlägig abstossen, sondern vor Allem in der gänzlich ver- schiedenen Oberflächengestaltung der Gesteine. Wies der porphyr- artige Granit tiefgründige Verwitterung und wellige Hügelformen auf, so zeigt der ältere Granit, besonders wenn er nicht gestreckt ist, jene wollsackförmige Absonderung, die an der Oberfläche zur Entstehung wildromantischer Anhäufungen riesiger Gesteinsblöcke führt, wie wir sie am grossartigsten von den Graniten des Fichtel- gebirges kennen. Am schönsten ist eine solche Blocklandschaft an den kleineren ungestreckt gebliebenen Resten des Gesteines am Jockelwasser, auf der Höhe des Leuschnerberges, sowie am Nordgehänge des Mittelberges zu sehen. Sclimiedeberg im Riesengebirge. 217 Recht nahe liegt es anzunehmen, dass unsere gueiss- artigcu Gr.inite identisch sind mit den grobflaserigen Gneissen des Jsergebirgcs, von denen schon v. Raumer J. c.) annahm, dass .sie besser mit dem Zweiglimmergrauit zusammen für Granite als mit dem Glimmerschiefer zusammen für Gesteine der Gneissfor- mation zu halten siud. Wenn aber GüRICH in seinem Führer durch das Riesengebirge S. 19) die Vermuthtmg ausspricht, es könnten diese Gneisse »Reste der peripherisclien Theile. des Granit- erstarrungskörpers sein, welche eine primäre Parallelstructur er- hielten«, so kann für unser Gebiet und unsere Gesteine diese Auf- fassung kaum als wahrscheinlich gelten. Die völlige Coneor- danz der gestreckten Granite und ihre Theilnalnne an der haken- förmigen Schichtenbiegung widersprechen dieser Ansicht und beweisen, dass die Granite schon vor der Entstehung der Faltung, die doch offenbar zusammenhängt mit der Intrusion des C'entral- granites, gestreckt worden sind. Die jetzige Schieferung der feiu- sehuppigen Gneisse und Glimmerschiefer, sowie die Streckrichtung des Granites müssen vielmehr demselben Processe ihren Ursprung verdanken. Der Druck, welcher diese Schieferuug erzeugte, kann aber nur ein solcher gewesen sein, der vertical auf die ehemals unveränderten Schichten und zwischenliegeuden Granitzungen wirkte, da er keine falsche quergestellte Schieferung erzeugte, sondern eine solche, die mit der Schichtung resp. primären Streckung der Gesteine gleichgerichtet war. Nach den Befunden in unserem Gebiet ist es daher am wahrscheinlichsten, dass ein uralter archä- ischer Grauitlakkolith vorliegt, der ^z. Th. schon durch primäre Parallelstructur prüdisponirt) unter dem Vertiealdruck auflastender Schichten eine Streckung erlitt und in demselben Maasse zu einem gneissartigen Gestein wurde, wie seine sedimentären Nebengesteine zu krystalliuen Schiefern sich umbildeten. 6 Kapitel. Die gestreckten Granitpartien (der sogen. Sclmiiedeberger Gneiss). Nach Erörterung von petrographischom Charakter und Alter des Granites erübrigt noch die eingehendere Beschreibung der ge- streckten Varietäten dieses Gesteines. .latirlimti 1902. 15 218 Gkokg Bkimi, Die Magneteisenerzla^er von Makroskopisch sondern sich dieselben in 2 Gruppen, in augengneissartigö und lagengueissartige (icsteine. Auf der Karte können jedoch die zwei Varietäten nicht getrennt werden, eines Theils, weil es eine Anzahl Uebergangstypen zwischen beiden Ge- steinsgruppen giebt, anderen Theils, weil ein so häufiger Wechsel zwischen diesen beiden Ausbildungsformen zu beobachten ist, dass z. B. selbst in den kleinen Steinbrüchen, die wir in der Um- gegend von Arnsberg finden, stets ein mehrfaches Alte.rniren zwischen den Extremen stattfindet. Das schönste Vorkommen des Augengneisses ist wohl das Gestein, welches in einem kleinen Bruch am linken Eglitzufer unterhalb der Arnsberger Brücke ge- wonnen wird. Hier findet man in einer feinkörnigen lagenförmigen Masse gross»* z. Th. ideal linsenförmige Augen reinen tleischrothen Orthoklases bis zu 7 cm Länge und 2 cm grösster Dicke. Andere Vorkommen sind undeutlicher dadurch, dass die Linsenform der Feldspäthe plumper und rundlicher wird, oder sie nähern sich dem Lageugneisse dadurch, dass die Feldspathaugen nicht ganz homogen, sondern von einzelnen Quarzstreifen durch- zogen sind, oder dass sie beträchtlich länger und schmäler werden. Erwähnt wurde schon das Gestein aus dem Goldloch, wo in einer feinschuppigeil Masse porphyrartig vereinzelte Feldspathaugen li»*gen, welche niemals als ein Aggregat sondern stets als ein ein- zelnes Individuum oder als ein Zwilling nach dem Karlsbader Ge- setz sich darstellen. Einern Granit mit reichlich eingestreuten blauen Quarzen ent- spricht als gestrecktes Analogon eine Varietät, die in einzelnen kleinen Einlagerungen überall zu finden ist (z. B. auch in einer von der Verwitterung herauspräparirten Felsklippe nahe dem Forsthause an der Landeshuter Chaussee), welche aber sich be- sonders reichlich am Gehänge des Grunzenwasserthales findet. In diesem Gestein, welches stets eine ziemlich geringe Flaserung be- sitzt, ist die Rolle des Augenbildens auch auf den Quarz überge- gangen ; es besteht bisweilen aus fest auf einander gepackten Linsen von Feldspath und blaugrauem Quarz fast ohne Glimmer und feinkörnige Grundmasse. Schmiedel >erg im Riescngebirge. 219 Die lageuförmig struirten Gesteine sind verbreiteter als die vorigen. Am Landeshuter Kamm nelmien sie fast das ganze Gebiet des gestreckten Granites ein. Während sic in den Stein- brüehen bei Arnsberg noch durch häufiges Auskeilen der Feldspath- lan'cii Anklänge an die Augengueisstrnetur zeigen, sind sie hier oft vollkommen lagenförmig, alter niemals schuppig, und unterscheiden sieb auch durch den Reiehthum an Feldspath und die Armuth an Glimmer von den feinschuppigen Gneissen der Glimmerschiefer- formation. Wenn aber, wie dies oft vorkommt, eine intensive Fältelung den Lagenbau verwirrt, oder wenn sich Glimmer in grösserer Menge einstellt, so wird die Unterscheidung oft ungemein schwierig. Mikroskopisch ist, wie schon früher gesagt wurde, eine aus- gesprochene Kataklasstructur sehr verbreitet. Am schönsten tritt sie uns in «len schon mehrfach erwähnten Gesteinen des Goldloches, sowie in einem schneeweissen, lagenförmigen, fast grannlitähnliehen Gestein entgegen, das nördlich oberhalb Arnsberg sich findet, ln letzterem ist Epidot als Neubildung sehr häufig, auch Titanit ist hier und da zugegen. Ueberall tritt hier u. d. M. die Flaserung nicht deutlich hervor. Die Hauptmasse bildet ein kleinkörniges Gement von spitzeckigen Quarz- und Feldspattrümmern mit vereinzelten Lappen von Mus- kovit und graulich braunem Biotit, die in spärlichen Zügen das Gestein durchziehen, ln dem Gement liegen Reste grosser Quarze und Feldspüthe. Die Quarze sind meist total in einzelne Felder- ehen von nicht ganz gleicher Auslöschung zersprungen, die Feld- spüthe, Orthoklas. Mikroklin und Plagioklas, lösen sich durch rund- liche Zersplitterung in die Gruudmusse auf und werden von klein- körnigen breeeiöseu Zonen durchzogen. Eine wesentlich andere Mikrostruetur zeigen einige Gesteins- vorkoinmen, welche z. B. östlich von der Waldstrasse verbreitet sind, die vom Pass aus auf dem Landeshuter Kamm hinläuft. Diese sind, obwohl auch lageuförmig, z. Th. sogar augengiieiss- artig, wesentlich glimmenreicher und daher dunkler. Hier ist der Quarz fast ganz unzersplittert und Lildet einzelne linsenförmige Partien, um welche sich ein sericitreicbes, kleinkörniges, durch 15* 220 Uborg Bkku, I)ie Magneteisenorzlagor von Eisenoxyd schmutzig braun gefärbtes Zerreibungsmaterial herum- schiniegt. Die Quarzlinsen bestellen aus Aggregaten inittelgrosser Körner, die mit einander stark verzahnt sind. Diese Gesteine er- innern durch ihren Wechsel feldspathreicher (resp. sericitreicher) und quarzreicher Partien unwillkürlich an den früher erwähnten Granit, der durch schlierenhaften Wechsel der Geineugtheile eine primäre Streckung aufweist. Man könnte sich wohl denken, dass in solchem primär ge- streckten Gestein unter langsamem, gleiehmässigem Gebirgsdruek die weniger harten Feldspäthe zermalmt und in sericitisches Pro- duct umgesetzt wurden, während die Quarze, welche durch ihre schlierenweise Vertheiluug an sich schon der Flasernng angepasst waren, ziemlich intact blieben. Hierfür spricht auch, dass einzelne Quarze, die nicht innerhalb der Linsen liegen, deutliche Zerplitte- rung in polatisirtem Lichte erkennen lassen, und dass anderen Ortes Gesteinsproben gefunden wurden, welche ihrer Structur nach zwischem dem hier beschriebenen Gestein und dem er- wähnten gestreckten Granit ziemlich genau in der Mitt*- stehen. Die feiulagenförmigen Gesteine endlich, wie sie zum Beispiel am Leuschnerberg oberhalb des Schachtgebäudes der Bergfroiheit- grube au stehen, zeigen eine Structur, die weder einer der beiden vorherbeschriebenen noch derjenigen gleich ist, welche die Gesteine dcrGlimmerschieferformation aufweisen. Indessen haben sie u.d.M. Aehnlichkeit mit dem Aufbau des feinkörnigen Materiales, welches bei der Kataklasstructur zwischen den Resten der grösseren Quarze und Feldspäthe auftritt. Zwischen ein eckig körniges Gemenge von Quarz und Feldspath sind Blättchen von Muskovit und Biotit zonenweise eingestreut, die sich zwar häufig aber keines- wegs immer mit der Richtung der Zonen parallel stellen. Der Mangel an deutlichen Druckerseheinungen ist hier wohl z. Th. durch Neubildungen der Mineralien zu erklären. Denn wenn wir annehmen, dass im Laufe unendlich langer Zeiträume Sedimente krystallin werden können, so müssen wir es auch für möglich halten, dass Granite, welche diesen Sedimenten zwischengelagert waren und zu einer Mikrobreccie zerquetscht wurden, auf analoge Weise eine secundäre Krystallinität erhielten, welche die Kataklas- structur verwischen kann. Schmiedeborg im Riesengebirge. 221 7. Kapitel. Die Einlagerungen von Glimmerschiefer im Schmiedeberger Gneisscomplex. Gau/ anderer Natur wie die gestreckten Granite sind die Gesteine der Glimmerschieferfonnation, welche sich zungeuförmig von Südwesten her zwischen die eben beschriebenen Gesteine einschiebt und sich bald in 2 getrennte Zonen auseinander spaltet. Natürlich ist die Sache so zu verstehen, dass der Granit sich in Form einer Iutrusivmasse zwischen die Schiefer hineindrängte und dabei eine Zunge des Gesteins von den Schiefern loslöste, tlie er wieder durch Eindringen eines kürzeren Grauitkeiles in zwei Theile spaltete. Die meisten Gesteine unserer Glinunerschiefergruppe sind Granat- und etwas Biotit-führende Muskovitschiefer z. Th. von ausserordentlich feiner bis ins Mikroskopische herabgehender Fälte- lung. Feiuschuppige Gneisse treten seltener auf und quarzitische Gesteine spielen eine ganz untergeordnete Rolle. Alle diese Gesteine unterscheiden sich von den gestreckten Graniten dadurch, dass ihre Schieferung auch u. d. M. sich geltend macht und nicht hlos durch undeutliche parallele Glimmerzüge oder Zertrümmerungszonen angedeutet ist, sondern sich dadurch deutlich ausspricht, dass alle Gemengtheile der Parallelstructur sich unterorduen. Die Glimmerschiefer sind entweder kurzschuppig und neigen dann etwas zu parallelepipedischem Zerfall, theils sind sie gross- schuppig und blättern sich dann unter dem Einfluss der Ver- witterung leicht auf und zerfallen zu glitzerndem Detritus. Gesteine der letzten Art sind besonders schön ausgeprägt in einer Zone, die sich etwa vom höchstens Punkt des Gebietes am VVestrande parallel dem Schichteustreichen am Gehänge des Giesshübels ent- lang streckt. Die kurzschuppigeu wie die grobschuppigen Gesteine sind sehr reich an Granat, dessen Körnchen jedoch selten mehr als stecknadelkopfgross werden. 222 Georg Berg, Die Magncteisenorzlager von U. d. M. zeichnen sich die glimmerreieheren Varietäten ans durch eine eigentümliche, im Querschnitt zopfartige Anordnung der Muskovitla mellen, denen meist schmutzig grüne Biotitblättchen in grosser Zahl zwischengelageit sind. Man findet schlank linsen- förmige Muskovitpartien zwischen den grösseren Glimmerblättern, deren Lamelliruug (|uer oder diagonal zur Längsrichtung der Linse geht, wodurch besonders jenes eigentümliche zopfartige Aussehen der Glimmerlagen im Querschnitt bedingt wird. Neben Quarz beteiligt sich auch etwas Feldspat am Aufbau des Gesteins. Die Granate sind oft völlig in chloritische Zer- setzungssubstanz umgewandelt und dabei nicht selten aus der runden in eine äugen förmige Gestalt ii borgegangen. Die feinschuppigeren Gesteine siud meist wesentlich quarzreicher als die langflaserigen. Linen seltsamen Anblick gewähren u. d. M. diese Schiefer, wenn sie zart gefältelt sind, da durch die grossen Glimmersträhne die Continuität der Schieferung nicht aufgehoben werden kann, sondern nur einen mäandrisch gewundenen, oft strudelartig zu- sammengedrehten Verlauf erhält. Wahrscheinlich gehört noch zur Glimmerschieferfonnation ein quarzitisches Gestein, welches nahe der Grenze gegen den Granit am Fichtigwpg gefunden wurde. Das Gestein sehliesst sich an die Glimmerschiefer an durch die vollständig lamellare Ausbildung aller Gemengtheile und die dadurch bedingte ausserordentlich fein- schiefrige Structur. Die äussere Aehnlichkeit mit den granitischen Gesteinen wird bedingtdurch den anscheinenden Mangel an Glimmer, welches Mineral erst u. d. M. hervortritt, aber sich überall als parallel in kleinen Flitterchen eingestreut erweist. Die leiuschuppigen Glimmerschiefer können durch reichliche Aufnahme von Feldspath in feinschuppige Gneisse übergehen. Unmittelbar an der Grenze des porphyrartigen Granites enthalten die Gesteine in grosser Menge mikroskopische Andalusitsäulehen, die oft von Quarzeinschlüssen siebartig durchlöchert sind, und nehmen eine makroskopisch etwas verwaschen erscheinende Structur an, welche an gewisse Horufelse erinnert. Es ist dies offenbar auf eine Contaktwirkung des benachbarten Granites zurückzuführen. Die Structur der feinschuppigen Gneisse unterscheidet sich Sehmiedeber^ im Riesengebirge. 223 nicht von der Structur anderer Vorkommnisse dieser Art. Etwas auffällig ist nur die Neigung des Feldspatlies einzelne rundliche Körner zu bilden, die sich eigenartig herausheben aus dem von Glimmer dtirchwobenen, feinkörnig verzahnten Quarzceinent. Eine extreme Stellung nimmt hierin ein feinsehuppigor Gneiss vom Fichtigweg ein, in welchem diese runden Feldspathkörner an Zahl und Grösse so zuneinneu, dass Quarz und Glimmer zurück- treten. I )ie grossen Orthoklaskörner, welche unter gekreuzten Nicols sich sehr oft als Zwillinge zu erkennen geben, liegen dicht gepackt und werden von dem spärlichen Glimmer oft schalenförmig umsponnen, während die übrig bleibenden Zwickel von einem fein- körnigen Quarzfeldspathgemenge erfüllt sind. Einschlüsse einzelner winziger Glimmcrblättehen und rundlicher Quarzkörner itn Orthoklas sind nicht selten. Der Glimmer dieser Gneisse ist vorwiegend farbloser Muskovit, doch ist auch olivgrüner Biotit zugegen. Natürlich ist es, dass bei der starken Fältelung, welche die Gesteine z. Th. betroffen hat, bei den glimmerärmeren \ arietäten, dienicht so elastischsind, sieh ebenfalls mikroskopische Zerbrechungen geltend gemacht haben. Diese feinsehuppigen Gneisse mit Kata- klaso ähneln oft sehr den kata klastisch gestreckten Graniten. Von einem Stengeligen Gneiss z. B., der genau an der Granitgrenze am südlichen Gehänge dos oberen Hirschgrnndes vorkommt, lässt sieh nicht sagen, zu welcher der beiden Kategorien er gehört. Sein feinschuppiger Bau und sein makroskopischer Habitus sprechen für echten Gneiss, seine Glimmerarmuth und die Aelmliehkoit mit dem kleinkörnigen Gement der Kataklasgesteine für Granit. Unzweifelhaft zum feinschuppigen Gneiss gehört eiu Gestein, welches itn unteren Theile des Fiehtigweges gefunden wurde. Auf den ersten Blick sieht es zwar einem feinkörnigen Granit nicht unähnlich, aber schon mit einer Lupe sieht man, dass das Zurücktreteu der Schieferung die Folge einer ganz feinen Fältelung ist. U.d.M. wird die Zugehörigkeit zum Gneiss sofort unzweifelhaft, eiuostheils durch das massenhafte Auftreten eines rotheu Granates, andereutheils durch die strähnige und wirbelartige Anordnung grosser Glimmerblätter. 224 Georg Berg, Die Magneteisenerzlajzer von 8. Kapitel. l)ie krystallineii Schiefer im Hangenden des Schmiede* berger Gneisses. Elie wir uns dem dritten integrirenden Bestandtheil des Sebmiedeberger Gneisscomplexes, den erzführenden Schichten (C)zu- weuden, wrollen wir, da diese letzteren eine eingehende Behandlung erfahren sollen, zunächst die Gesteine betrachten, welche das süd- lichste Areal in unserem Gebiet einnehmen, und welche daher die hängendsten Glieder unserer archäischen Schichten reihe ausmachen. Dieselben haben eine unverkennbare Verwandschaft mit jenen, welche die Zungen förmige Einlagerung bilden. Es lässt sich so- gar eine gewisse Gesetzmässigkeit im petrographischeu Charakter dieser beiden Gruppen nicht verkennen. Im liegendsten Theil der Glimmorsehieferformation sahen wir viel feinschuppige Gneisse neben Glimmerschiefern auftreten, (Wochenbett), im Hangenden derselben walteten die Glimmerschiefer entschieden vor und waren oft auffallend grossflaserig. Dicht über dem Granit finden wir zwar wieder theil weise feinschuppige Gneisse entwickelt, aber sie machen nach kürzester Zeit reinen, grossflaserigen Glimmerschiefern Platz. Diese nehmen alsbald Chlorit und Hornblende auf, und es folgt eine Schie.htenreihe, welche vom Liegenden zum Hangenden (von NW. nach SO.) immer weniger Glimmerschiefer und immer mehr Chloritschiefer und chloritisehe Hornblendeschiefer führt, ln dieser Serie liegt ziemlich im Liegenden, also mehr in den Glimmerschiefern, eine ausgesprochene Zone von Kalksteinliusen, welche in unserem Gebiet in 3 Brüchen ahgehant werden, nämlich au der Kalklehne (Südgrenze), auf dem Molkenherge und am Pass. Diese Kalkzone lässt sich ausserhalb des Gebietes noch weit hin verfolgen. Im Süden läuft sie bis Freiheit in Böhmen, im Norden ein Stück über Ilaselbach hinaus, wo sie vom Central- granit spitzeckig abgeschnitten wird. Die Amphibolite in den Glimmerschiefern nehmen im Hangen- den der Kalklager sehr schnell an Häufigkeit zu und bilden so den Uebergang zum grossen Complex von Amphiboliteu uud ver- Schmiedeberg im Riesengebirge. 225 wandten Gesteinen, welche von Kupferberg bis in die Nähe von Schatzlar das ganze Gebiet der krystallinen Schiefer absehliesseu. Ein Tbeil dieser Gesteine, der sich dicht an unser Gebiet anschliesst, hat in einem Aufsatze von Kalkowsky1 bereits eine eingehende Schilderung erfahren. Die Glimmerschiefer, welche wir also besonders im nordwest- lichen Theile nahe an der Hangendgrenze des gestreckten Granites zu suchen haben, unterscheiden sich von den bisher besprochenen durch ihren Reichthuin an Feldspath. Nur die feinschuppigen, gneissähnlichen zeigen noch den Quarz und Feldspath etwa in gleichem Mengeuverhältniss, die grobschuppigen sind oft so feld- spathreich, dass dieses Mineral den Quarz an Menge um das Drei- bis Vierfache überwiegt. Auch mehrere Centimeter grosse, compacte Einsen von Feldspath kommen zuweilen vor. An der Oberfläche erhalten diese Gesteine daher ein ausserordentlich lockerkörniges Gefüge und blättern sich auf, wie verfaulendes Holz, besonders wenn sie zart gefältelt sind und dadurch eine gewisse Stengel- structur erhalten. Die Chloritschiefer und chloritischen Horubleudeschiefer neigen hei der Verwitterung mehr zu parallelepipedischem Zerfallen. Sie sind äusserst feinschuppig- zuweilen fast dicht. Ein solches Ge- stein von der Strassen bösch ung der Liebauer Chaussee nahe an der Wegtheilung am Pass führt rundliche, oft bizarr geformte Knollen, die äusserlich aus Brauneisenerz, in ihrem Kern aus Pyrit bestehen. Dieselben stellen offenbar oxydirte und durch den Gebirgsdruek verquetschte Pyritkonkretionen dar. I . d. M. bietet der Anblick dieser Gesteine nicht viel Be- merkenswerthes. Ein grossflaserigcr Schiefer, welcher am Pass in der Nähe der Kalksteinlinsen gefunden wurde, ist ungemein reich an grossen Aibiten mit grobem Zwillingsbau. Diese Plagioklase sind durchzogen von schwarzem Staub, der in wellig gebogenen Einien angeordnet ist, die im Allgemeinen nach der Schieferung der umliegenden Glimmerlamellen sich richten, wenn auch hier ’) Kalkowsky, Amphibolite der Scheibe bei Städtisch-Hormsdorf. Tseherm. Min. Mitlli. 187t» Seite 88 226 Gkokg Bkkg, Dio Magneteisenerzlagm* von und da in Folge einer deutlichen Stauchung die Feldspäthe eine quergestellte Lage eingenommen haben. Die Amphibolite stehen den Chloritgesteinen theilweise recht nahe. Es sind Schiefer mit ganz, feinfaseriger Hornblende, zwischen deren filzigen Aggregaten viel Chlorit auftritt. Andere Amphiho- lite enthalten zwar grosse Hornblenden, wie z. B. ein Gestein vom Ausgespann, aber die Krystalle sind nicht polygonal umgrenzt, sondern randlieh ausgefranzt und gehen in einen faserigen, an Epidot reichen Filz über. Es wurde auch nicht weit vom Fass an der Liebauer Chaussee ein Gestein gefunden, welches fast nur ans Chlorit und langen, scharf ausgebildeten Epidotsäulen besteht, in welchem über u. d. M. noch deutliche Spuren grosser Glaukophan- kry stalle entdeckt werden konnten, die allerdings jetzt bis auf un- bedeutende Ueberreste in Chlorit verwandelt erscheinen. An der Ausdehnung dieser chloritischen Zersetzungsproducte kann man im Dünnschliff noch die Grösse der ehemaligen Glatikophan krystalle nachweisen, welche bis zu f> oder 6 mm Länge und 1 mm Dicke steigt. Der Pleochroismus der unzersetzten Reste ist der für den Glaukophan gewöhnliche und bewegt sich zwischen den drei extremen Farben schwach gelblichgrün, violett und azurblau. Die A uslösch u ngssdbicfp ist gering. Endlich darf es nicht unerwähnt bleiben, dass mitten in den schwarzgrünen bis schmutziggrünen Amphiboliten am NW. -Hang des Saalhügelkopfes hellgraue, schillernde Schiefer auftreten, welche theils schwarze Hornblende, theils röthliehweisse Feldspäthe zwischen ihren Schichtblättern liusenartig umschliessen. U. d. M. ergab sich ein solches Gestein als bestehend aus einer kryptokrystallinen Grundmasse von niederen Polarisationsfarben (offenbar zum weit- aus grössten Theil Chlorit), in welcher grosse 1 lornhleudekrystalle regellos eingestreut liegeu, die in die Grundmasse durch rundliche Ausfaserung übergehen. Die Kalksteiue, welche in dieser Formation eingelagert sind, sind dicht bis höchstens feinkörnig. Sie sind stark dolomitisch, brausen mit verdünnter Salzsäure nur ganz wenig und enthalten keine Silicatausscheidungen. Als unmittelbarer Mantel der Kalk- linsen treten meist Gesteine auf, die von den anderen Schiefern Schmiedeberg im RieseDgebirgc. 227 sich wesentlich unterscheiden. Tlieils sind es Quarzite, theils Epidot führende Gesteine. Unter den letzteren, die auch fern von den Kalklinsen im Chloritschiefer nicht völlig fehlen, fällt be- sonders ein Typus auf, der mehrfach wiederkehrt. Ein sehr charakteristischer Vertreter dieser Art wurde z. B. in dem alten Kalkbruch gefunden, der von dem Pass nördlich von der Chaussee sich an der Waldgrenze des Landeshuter Kammes hiustreekt. Makroskopisch erkennt man in einer schuppigen, grünen Grund- masse dicht nebeneinander schneeweissc Feldspäthe von der Grösse eines Stecknadelkopfes bis zu der eines Ilanfkornes. U. d. M. nimmt die Hauptfläche des Gesichtsfeldes stets der Orthoklas ein. Der Hand dieser grossen, eckigen oder gerundet-eekigen Körner erscheint oft wie zerfressen. Ein einfacher Zwillingsbau fehlt fast nie. Das (dement besteht zum grösseren Theil aus Chlorit, dem einzelne Muskovitsträhne zwischengelagert siud und welcher sich stromähnlich zwischen den Orthoklasen hindurchwindet. Die Epi- dote und Zoisite, welche im Gestein auftreten, scheinen von dieser Grundstruetur unabhängig zu sein. Wenn sie in dem Chlorit liegen, schmiegen sie sich zwar meistens den Lamellen desselben an und treten oft so massenweise auf, dass sie den Chlorit völlig ver- drängen. Die schlanken, quergegliederten Säulen des Zoisites setzen aber ungestört auch mitten durch die Feldspäthe hindurch, in welchen sie wellenartig gebogene Schwärme von Einschlüssen bilden. Mehrfach treten auch als Begleiter von Zoisit und Epidot unregelmässige Körner von Titanit auf, und in den Feldspäthen ziehen sich oft zwischen den Zoisiten schlauchförmige, mehr oder weniger gewundene Einschlüsse von Quarz hin. Gesteine von ganz ähnlichem Aufbau wurden auch an dem Kalkbruch südlich vom Pass autgefundeu, sowie am Nordgehänge des Molkenberges. Auch in den Quarziten ist Epidot theilweise recht reichlich vor- handen. 228 Gkorg Bkkg. Die Magneteisenerz! ager von 9. Kapitel. Die Kalksteine, Ainphibolite und Glimmerschiefer der Erzformation. Nachdem versucht wurde, den weiteren Umkreis der Schmiede- berger Gruben nach seinem geologischen Bau klarzulegen und die dabei uns entgegentretenden Gesteine zu eharakterisiren, wenden wir uns dem Studium der unmittelbaren Nachbarschaft der Erzforma- tion zu. also jener Schichtenreihe, welche die Magneteisenlager in sich eingeschlossen enthält, und welche, wie wir sahen, das nordöstliche Ende der Gl imme-TS < •hiefe-r-E.i.TA ja-Ujir jj» Granit bildet. Wedding hat (1. c.) diese Gesteinsgruppe als Erzzone oder Erzformation sehr treffend bezeichnet. Er setzt aber auf seiner Karte dieselbe parallel dein Schichtenstreicheu bis an die Grenz- bauden fort. Da indessen Ainphibolite und Kalksteine, welche gerade als Begleiter des Erzes charakteristisch sind, hier nicht mehr Vorkommen, so scheint es richtiger, die Erzformation bloss vom NO. -Ende der Bergfreiheitgrube bis zum alten Kalkofen bei der Grube Vulkan und bis zu den Gesteinen im Forstrevier 84 am Jockelwasser zu rechnen. Dieses ganze Gebiet ist reichlich aufgeschlossen. Der Theil östlich vom Eglitzbach ist bis 395 m Tiefe durchzogen von den Strecken und Abbauen des Eiseuerzbergwerkes der Laurahütte- gesellschaft. Dicht, westlich der Eglitz sind an deren Thalgehängen die Gesteine in kleinen Steinbrüchen und alten Gruben- Einstürzen aufgedeckt. Weiterhin bietet die alte Halde der Vulkangrube reiches Sammehnaterial, und am westlichsten Ende hat ein Hohlweg die Schichten durchschnitten. Die Hauptmasse dieses Gebietes nehmen zweifellos Kalksteine und Ainphibolite ein. Daneben finden sich dunkelgrüne Biotit- schiefer, untergeordnet auch muskovitreiche Glimmerschiefer und Quarzite. Sehr verbreitet sind ferner Augitschiefer, chloritisehe und serpentinartige Schiefer, weiterhin eine grosse Zahl ver- schiedener massiger Kalksilicatgesteine, sowie deren Uebergfmge Schmiedeberg im Riesengobirg''. ->25) in krystalline Kalksteine, und endlich als technisch wichtigstes Material Magneteisenerze. Die A mph i hol i te sind ausgesprochen plattig- schiefrige Ge- steine von dunkelgrüner l»is schwarzer Farbe. U. d. M. erweisen sie sich in vielen Fällen als sehr feldspatharin. Der Feldspath ist theils Plagioklas mit einer ausserordentlich zarten Zwillingsstreifung, theils ( )rthoklas mit reichlich eingestreuten Hornblende-Einschlüssen. Auch Quarzkörner hetheiligcn sich nicht unwesentlich. In der gleichmässig körnigen Gesteinsmasse liegen einzelne Aggregate, die fast nur aus grösseren Hornbleudekrystallen bestehen, welche einzelne FehLpath-Einschlüsse führen. Verbunden mit ihnen ist meist reichlich auftretender Biotit, welcher in Strähucn zwischen die Hornblenden eingestreut ist oder auch den Kami der horn- blendereichen Partien einnimmt. Das ganze Gestein i.-t endlich reichlich von Magnetitkörnen durchstäubt, die sich gern parallel der Schichtung in Reihen ordnen. Ein zarter Kranz von stark lichtbrechendem Titanit zeigt einen hohen Titangehalt dieser Körner an. Ganz ähnlich ist ein Gestein, welches an der tiefsten Stelle der Bergfreiheiturube gefunden wurde, wo es das unmittelbar o o Ö Liegende eiues Erzlagers bildet. Es ist makroskopisch ziemlich feinschuppig und zeichnet sich u. d. M. durch etwas mehr Feld- spath und viel mehr Biotit aus. Feldspatharme Partien fehlen auch hier nicht, bestehen aber aus einem Gemenge von Hornblende und Biotit fast zu gleichen Theilen. Noch viel stärker ist hier die Durehstäubung mit Magnetit, der stets einen Titanitkranz führt. Sehr oft erscheinen auch fast reine Titauitkörnchen, die nur durch einen kleinen schwarzen Kern noch ihre Entstehung aus titan- haltigem Magnetit verrathen. Eine oigeuthftmliche Erscheinung ist es, dass ein Gestein, welches dem eben beschriebenen bis ins Kleinste gleicht, in sehr zahlreichen Lesesteinen mitten in dem gestreckten Granit des Landeshuter Kammes wieder gefunden wurde. Wahrscheinlich liegt hier eine weitere Einlagerung von Amphiboliten, vielleicht auch von anderen Gesteinen des Charakters der Erzforma- tion vor. 230 Gkuro Beru, Die Magneteisrnorzlagor von Aul der BergfVciheitgrubr wurde ein Amphibolit gefunden, der sich schon makroskopisch durch seine grosskörnige Structur und den Mangel an Schieferung auszeiclmet. U. d M. sieht man, dass das Gestein in seiner Hauptmasse aus einem grünen Filz von Ilornblendefasern besteht. In diesem liegen einzelne grosse Hornblende - Individuen, die von braunem Eiseuoxydstauh in feinen, strichförmigen Partien erfüllt sind und in jeder Be- ziehung denselben Anblick gewähren, welchen der Dinllaguralit für gewöhnlich bietet. Am Rande lösen sie sich in den Amphibol- filz auf, der oft buchteuartig in sie hineingreift. In demselben liegen einzelne, meist gerundet polygonal begrenzte Felder von Quarz und Seriell oder von Plagioklas, der mit Sorieithlättclien völlig erfüllt ist. In diese ragen die Fasern des Filzes als einzelne /arte Säutcheu ein Stück hinein. Auch Aggregate von Biotit finden sich gelegentlich indem Gestein, und einzelne der grossen Hornblende-Individuen sind durchspickt von Apatit. Endlich findet man auch Magnetit in eigentümlich lappenartigen Partien, die etwas an die Ilmenitblätter der Diahase erinnern. Auch diese Gesteinsart wurde unter den Eesesteinen am Gehänge des Eandes- huter Kammes vereinzelt wiedergefunden. Unter den glimmerschieferartigen Gesteinen bietet ein besonderes Interesse ein dunkelgrüner, grobfaseriger, mit weissen Pünktchen durchsetzter Schiefer, der auf der Halde der alten Vulkangrubo gefunden wurde. U. d. M. erweist er sich als grösstenteils bestehend aus einem wirren Aggregat von dickblätterigem Biotit, dessen Pleo- chroismus zwischen gelbgrün und sattgrün spielt. In dem Gestein liegen Ausscheidungen von Quarz und Sericit, gelegentlich durch- sch wärmt vou einigen grünen Biotitblättern. Zwischen die Glimmer sind eingestreut kleine, in einzelne Körnchen zergliederte Säulehen von Zoisit, besonders in der Nähe, der serioitreieheti Ausscheidungen. Auch unregelmässige Körner von Apatit wurden beobachtet. Mehr den normalen Vertretern der Glimmerschieferformation ist ein feinschuppiges Gestein vom Kalkofeu bei der Grube Vulkan ähnlich, welches sich vom dichten Gneiss makroskopisch 231 Solim icdeberf; ini Riesongebirat'. uur durch seine vollkommen schieferige Structur unter, scheidet. Dasselbe bestellt aus einem verworren schuppigen Gemenge von Muskovit, mit reichlich eingewobeneu Blättern von Biotit. Das (tanze ist durehtränkt von Qu arz, der an einzelnen Steifen als stark verzahnt -körniges Gemenge sieh kenntlich macht. (tanz fremdartig sind die Quarzite, welche allerdings ziem- lich selten den Gesteinen der Erzformation zwischeugelagert sind. Es wurde in einem Querschlag der 1-15-Lr-Sohle z. B ein fein- lagenförmiges Quarzgestein angetroffen , das unter dem Hammer in parallelepipedisehe Stücke zerfällt. Man beobachtet an ihm u. d. M. das Auftreten von länglichen Quarzkürnern , die oft zer- sprungen erscheinen, oft von Streifen feinsten Mineralstaubes kreuz und quer durchsetzt werden und bisweilen undulös auslösclieu, sowie das Vorkommen von Plagioklas, Orthoklas und Mikroklin mit äusserst feiner, fast verschwindender Zwillingsbildung, was alles mehr für Zugehörigkeit zum gestreckten Granit als zur Erz- formation spricht. Das eine Präparat zeigt eine grosse Ausschei- dung von Feldspat h und ein anderes Präparat ist sehr reichlich von Topaskörnern durehstäubt. Diese Topase sind farblos, heben Sich gegen die anderen Gemeugtheile mit ziemlich scharfem Relief' hervor, zeigen hier und da deutliche monotome Spaltbarkeit und konnten durch Flusssäure ans dem Gestein isolirt werden. Ihr i. A. gerundet eckiger Rand erscheint oft wie augefressen, so dass der Quarz sich gelegentlich schlauchförmig in die Körner hinein erstreckt. Ebenfalls gehört vielleicht zum gestreckten Granit ein krypto- kristallines rötli liebes Gestein, aus einem alten Tagebrueh am linken Eglitzufer. Dasselhe bestellt aus einem gleiehmässig körnigen Ge- menge von Quarz mit Sericitpartien oder serieitisch getrübtem Feldspat,!). Man findet darin auch einzelne Blätter von ziemlich frischem, offenbar primärem Muskovit, sowie hier und da ein winziges Timnalinsäulchen. Calcit durchzieht das Gestein in feinen Adern oder in baumartig verzweigten Nestern. Rutilkörn - eben durehstäuben reichlich den Seric.it. Die Kalksteine sind sämmtlich vollkommen krystallin und frei von Dolomit, was sich schon an dem starken Zwillingsbau '2 32 Georg Berg, Dir Magnetoiscuorzlager von kenntlich macht, der keinem der Calcitköruer fehlt. Man findet grobe Zwillingslamellen, il i« • pfahlartig die Kalkspathselniitte durch- setzen. Manchmal lösen diese Balken sich hei genauerem Betrachten in eine Anzahl haarfeiner Einzellamellen auf. Oft ist der ganze Schnitt so fein lamellirt. dass man im polarisirten Licht fast den Eindruck eines ungemein feinfaserigen Baues hat, oder dass man überhaupt nur noch bunte, streifenweis schillernde Polarisatious- farben und undulöse Auslöschung der Calcite erhält Noch com- plicirter wird das Bild, wenn zwei Zwillingssysteme einander kreuzen. Die Dimensionen der einzelnen Krystall - Individuen sind sehr wechselnd. Gewöhnlich haben dieselben 1 — 2 mm Durch- messer, aber es treten auch Gesteine auf, die makroskopisch fast dicht erscheinen, und nur durch zartes Glitzern den vollkrystallinen Bau erkennen lassen. Als Gegenstück dazu kommen aber auch sehr grobkristalline Massen vor, und auf der Stollnsohle ist mit dem Querscblag ins Hangende eine stockförmige Partie im Kalk- stein angefahren worden, die aus einzelnen Calcit- Individuen be- stellt, welche i. A. die Grösse einer Faust besitzen, an denen aber sogar 10 X 18 cm Kantenlänge der Spaltungsstücke gemessen wurde. 10. Kapitel. Die Silikatführnng (1er Kalksteine. Die Gesteine der Erzformatiou finden sich jedoch nur zum Theil in der im vorigen Kapitel beschriebenen Beschaffenheit. Meistens tritt in ihnen noch eine Anzahl Mineralien zweifellos seeundärer Entstehung auf. Hierdurch wird ihr petrographischer Charakter wesentlich modificirt und theilweise fast bis zur Unkennt- lichkeit verändert. In besonderem Maasse sind es die Kalksteine, welche gern von fremden Mineralien, meist Kalksilikaten, imprägnirt erscheinen und sogar in reine Kalksilikatgesteine übergehen können Schon ganz im Grossen, beim Durchwandern der Grnbenräume, macht sich das geltend. Während der reine krystall ine Kalkstein meist eine Soli miede borg iin Riosengebirge. 233 < beschlösse ne Masse ohne Andeutung von Schichtung bildet, tritt bei den impräguirteu Kalksteinen die alte sedimentäre Bankung durch verschieden starke Imprägnation der Kalklagen wieder her- aus. Beim düsteren Grubenlicht hebt sich dies besonders dann hervor, wenn durch eine lagenweise Eiustäubung von Magnetit auf dem weissen Gestein einzelne schwarze oder blaugraue Striche und Linien erscheinen. Sind die Schichten, wie das in der Berg- rreihoitgrube meist der Fall ist, zu engen Falten zusammen- geschoben, so erscheinen diese Linien au den \\ änden mäandrisch gewunden, was oft ein eigenartig schönes Bild gewährt. Seltener tritt es auf, dass die Mineralien zu grossen Concretiouen im Kalk- stein vereinigt sind. Diese Erscheinungsweise liebt besonders der häufig vorkommende Granat. Auf der alten Halde der Vulkan- grübe wurde eine Concretion von allerdings stark verwittertem Granat gefunden, die bei unregelmässig polygonalem Querschnitt 5 cm Durchmesser hat. Noch viel grössere Concretiouen von lichtbrauner Farbe mit eigentümlichem milch weissen Saume fanden sich in der Bergfreiheitgrube 335 m unter dem Schacht- muudloch im Hangenden des VII. Lagers. Diese Concretiouen sind theils rund, thcils elliptisch bis eiförmig und wurden bis zu 50 X 20 cm gemessen. F. d. M. erkennt man Granat und farb- losen, monoklinen, salitartigen Pyroxen, die beide in winzigen Körnchen dem Kalk überall eingestreut sind, ohne dass sie ihn völlig verdrängen. Einzelne scharfe Calcitädercheu, welche die Concretiouen durchziehen, sind sicherlich späterer Entstehung. Der weissliche Saum erscheint u. d. M. als ein Gebiet, in welchem der Augit den Granat stark über wiegt. Auf der Halde, wo mau im Tageslicht geringe Farbenuuter- schiede besser beobachten kann, zeigen fast alle Kalksteine eine lagenförmige Verteilung eingesprengter Mineralien, und nur selten erscheinen grössere Blöcke vollständig homogen. U. d. M ergiebt die Untersuchung der Einschlüsse eiue ganze Reihe verschiedener, z. Th. sehr charakteristischer Mineralarten. Zwei davon treten besonders häufig auf, nämlich farbloser Pyroxen und Chlorit. Da sie sich gegenseitig oft ausschliessen und nur ausnahmsweise zu- sammen Vorkommen, so kann man die Kalksteine in Pyroxen führende Jahrbuch JHOZ. IG Giouu Bkiuj, Die Magnetfi-enerzlager von 234 und Chlorit führende trennen, welche zwei Klassen die weit über- wiegende Mehrzahl aller verkommenden Typen umfassen. Der Pyroxen in den Schmiedeberger Kalksteinen ist, wie schon gesagt wurde, farblos. Er bildet rundliche oder i«' Mftgnetfi.MMiorzlagor von 24(5 richtung timlot indessen ein Ucborgang in erzloses Gestein, eine Vertaubung, öfter statt. Als Begleiter bevorzugt das Erz u n zwei fei halt Kalk und Biotit- oder Hornblendeschiefer, und zwar meist so, dass es zwischen diese beiden Gesteinsvarietäten eingesehlossen ist. Das VII. Lager führt z. B. fast stets im Liegenden schwarze biotit- führende Hornblendeschiefer, im Hangenden einen Kalk, der durch Einstäubling von Erz und Silicaten gestreift erscheint. Ab- weichungen von dieser Gewohnheit sind indessen nicht selten: namentlich wird das Bild verändert, wenn granatreiche Silicat- ges'teinc auftreten, weil diese sich gelegentlich zwischen Kalk und Erz einschieben. Das VI. Lager zeigt z. B. zur Zeit im Gesenk (395 m unter Tage) das folgende Profil : Kalk, Glimmerschiefer, Erz, Kalk, Grauatfels, Erz, sog. Grünstein (Salit- und Epidotreicher Schiefer). Gelegentlich legt sich in das Erz eine Kalklage ein. so dass z. B. auf der 1 05-Lr. -Sohle das VH. Lager ein Profil ergiebt: sogen. Grünsteiu, Erz, Kalk, Erz, Kalk, oder umgekehrt, es legt sich noch ein schmales Schieferblatt zwischen Erz und Kalk z. B. (VIII. Lager, 165-Lr. -Sohle) Kalk, Schieferlage, Erz, Schiefer. Sehmiedeht'it» im Riesongebirgo. 24 7 Abgesehen von diesen Ausnahmen ist indessen die Lage des Erzes zwischen Kalk und Schiefer unzweifelhaft die häufigste. Mail unterscheidet im Ganzen bei der Bergfreiheitgrube zehn Erzlager und bezeichnet sie vom Hangenden nach dem Liegenden als I., II. u. s. f., doch sind dieselben niemals alle gleichzeitig ent- wickelt, sondern die hängenderen liegen mehr im NO., die liegenderen mehr im SW. Zwischen den .Erzlagern finden sich Kalksteine, Schiefer und Silikatgesteine in buntem VY echsel. Das hängendste Glied bildet meist ein starkes Kalksteiulager. welches bis 10 m Mächtigkeit erreicht. Die liegende Schichtengruppe fuhrt viel Schiefer und ist arm an Erzen. Die Erze der einzelnen Lager sind etwas von einander ver- l’ig. III. Profil durch das VIII. Lager auf der 135-Laokter-Sohle. a) Kalkstein, streifenweise mit Silikaten imprfignirt: b) Magnotit, parallelepipodisch sich absondernd: el Hornbleudeschiofor, splittrig, maanetithaltig: d) Magnetit, feinkörnig, fast dicht; p) 1 1 nrn blond psohiefer, schieden, da sie bald grobkörniger, bald feinkörniger, bald chlorit- ärmer, bald chloritreicher sind, bald mehr würflig, bald mehr schiefrig beim Brechen sich absondern, so dass ein geübtes Auge den Erzstufeu schon ungefähr mischen kann, von welchem Lager sie stammen. Eine Gesetzmässigkeit, etwa ein Ahnehmen des C 'hloritgehaltes oder der Korngrösse vom Hangenden zum Liegenden, wie man sie früher abzuleiten suchte, scheint jedoch nicht vor- handen zu sein. Sehr charakteristisch sind auch für manche Lager Dii‘. MaiinotciM'iK'rala^Gr von 218 t’iKouu gewisse Zwisehemnittel oder eine Zusammensetzung aus petro- graphisch etwas verschiedenen Erzlagen, wie es / 15. das VIII. Lager im Gebiete der 135-Lr.-Sohle zeigt (Fig. III). Ganz ähnlich, wie die oben angegebene Profilserie, würde auch eine Serie äquidistanter Ilorizontalsehnitte durch das Gebiet sich ausnehmen. Nur würde vielleicht etwas weniger häufiges Auskeilen der Lager stattfiuden, dagegen würden die Biegungen noch schärfer und öfter auftreten. Die Windungen der Erzlager auf Bergfreiheitgrube im Einzelnen zu beschreiben, würde hier zu weit führen. Es sei nur erwähnt, dass nach SW. zu die Lager aus der nordsüdlichen Streichrichtung langsam umbiegen in eine mehr ostwestliche, offenbar im Zusammenhang mit der weiter südlich auftretenden allgemeinen Schwenkung der Erzformation. Fig. IV. Einzelne Lager werfen sogar zuletzt einen rückläufigen Haken, wobei sie sich allerdings bald auskeilen. Die Fallrichtung wird dabei immer steiler und kippt zuletzt ins Gegentheil um. so dass keine steile Mulde entsteht, sondern die rückläufige Partie mit dein Hauptlagerzuge gleichsinnig fallt, wie die Fig. IV dies darstellt. Ausser den mannigfachen Biegungen spielen im Gebiet der Bergfreiheitgrube auch Verwerfungen eiue grosse Rolle. Beim Durchwandern der Grubenräume fallen sie allerdings zunächst wenig ins Auge, denn die Richtung der Dislocationsklüfte verläuft meist sehr spitzwinklig, oft sogar parallel zur Schichtung. Solche Spitzwinklige Verwerfungen bilden bisweilen den Grund für ein scheinbares Auskeilen und sich wieder Aufthun der Lager, wie es so häufig auf allen Sohlen beobachtet wird. Die spitzwinklige Abschneidung des Erzkörpers erscheint als Auskeilung, der erz- haltige, wenige Ceutimeter mächtige Ausschram der Kluft, als Schmiedeberg im Rio.5 Bruclilinien den riesengebirgischcn Schichtenbau wieder bedeutend beeinflusst. Aus dieser Zeit der Dislociitionen stammen gewiss die vielen kleineren Verwerfungen, welclie das Schmiedeberger Erzgebiet durchsetzen. Niclit allzulange nach dem Hauptacte dieser Bewegung be- gann die Eiszeit, und der grösste Tlieil von Europa bedeckte sieh mit Inlandeis. In unserem Gebiet haben diese grossen Ereignisse jedoch wenig Spuren liinterlassen. Die nordische Eisdecke mag sich nicht bis in den Winkel zwischen dem Landeshuter und dem Schmiedeberger Kamm hinein erstreckt haben, und die Wirkungen der eigenen Gletscher, die dem Gebirge damals gewiss nicht fehlten, sind durch die Bewegungen des Gehängesclnittes an den steilen Abhängen völlig wieder zerstört worden. Während der Tertiärzeit und des Diluviums nahm natürlich die Einebnung des Gebirges weiter ihren langsamen Fortgang. Dass in nicht allzufrüher Zeit noch die landschaftlichen Verhält- nisse wesentlich andere gewesen sind, beweist der Umstand, dass in einer ganz unbedeutenden Thalmulde, die sich vom Leusclmor- herg nach Dittersbach hinab erstreckt, auffällig viele und grosse Blöcke eines Granites liegen, wie er sonst nur jenseits des Kammes angetroffen wird. Wahrscheinlich hat sieh hier, als der Landeshuter Kamm noch wesentlich höher war, ein grösseres, wasserreiches Thal nach der Gegend von Dittersbach hinab erstreckt. Von der Abtragung sind natürlich auch die Erzlager he- O O o troffen worden und haben an ihrem Ausstrich unter der Einwirkung der Atmosphärilien, einen besonderen Charakter, eine Hutbildung« angenommen. Dies mag es erklären, dass in älteren Schriften unter den Schmiedeberger Erzen auch Rotheisenerz erwähnt wird, welches bekanntlich das Oxydationsproduct des Magnetits an der Erdoberfläche darstellt. Auch Azurit und Malachit, welche Traube1) unter den Schmiedeberger Mineralien erwähnt, können nur am Ausgehenden einer mit Kupferkies imprägnirten Gesteinsschicht sich gefunden haben. ') 1. c. S. 25 u. 140. Jahrbuch 1302. 18 Ghoro Bf.uo, Din Magneteisenerzlager von Schmiedeberg etc. 266 Heutzutage sind die Ausstriche der Erzlager nicht mehr zu sehen. Theils sind sie abgebaut, theils sind sie bei dein Absturz der uralten Weituugsbauc in die Tiefe gebrochen. Hei diesen Einstürzen, die mehrfach sehr bedeutenden Schaden anrichteten, sind auch die benachbarten Gesteine oft nachgesunkeu , kleine Bergrutschungeu haben sich gebildet, und der Ausstrich der Erz- formation erscheint stellenweise nur als ein wüstes Chaos von Halden und Einsturztrichtern. Fig. X. KO Geologisches Profil vom Kuffeeborn über den Pass bis zu den letzten Häusern von Städtisch-Dittersbach. Maassstab : 1 : 37 500 für die Lüngeu. 1 : 15000 * » Höhen. So hat hier die menschliche Thätigkeit die jüngsten Ver- änderungen in der Lagerung der Schichten verursacht und bildet, wie so oft, den letzten bescheidenen Abschluss des geologischen Bildes, dass sich vor unseren Augen entrollt. Die Magnet eisenerzlager von Schmiedeberg im Riesen£ebirge. Jahrbuch d Kgl. Preuss. Geolog. Landosanst . u. Bergakad. 190! '•Victoria. -miöhc/' ' 'V - ' DasJ \bchcnbett Srhnfcrslcin £üaß. W ^ : O7 VfUs kusqespann 3$ '/ ' 71083,1 Jlalk lehne MafssLab 1 : 25000 Berliner I.itli. Institut < ■ * W h 1 lu i i J § I S t % g‘ _] L - ®v ! ^'//A/ZAz/A/a gl h 1 • - f , j Rtrpkyt ‘artiger Granit. Gneissartiggvstivckter Granit. Krtrem körnige l\irtien rwj Gy. KrtJim schiefrige l\irtien iwi Gy. M/tschttppit/e Gneisse u. Glimmerschiefer. buht tusit fiiht'euder' Gneiss. ef [ .. ** ~1 l ’ k iri 1 1 n^n 1 iZZEX hrzfiihrvmleSchidiicn. .im/Jiibolschie/er tu cA loritisrhc Glimmersehiefar: Linsen von Kalkstein . Ttuilalluvionm . Verstreute Köche 1 nnAtnphibolii. 1 'erstrmiteBlöeke von. Gr\mU. Inhaltsübersicht. 8eite Einleitung 201 Die weitere Umgebung der Erzlagerstätten. 1. Kap. Die geologischen Gruudzüge des Riesengebirges 202 2. Kap. Der geologische Bau der Umgegend von Schmiedeberg . . 205 3 Kap. Der jüngere, porphyrartigo Granit 208 4. Kap. Der geologische Charakter des sog. Schmiedeberger Gneisses 211 5. Kap. Die ungestreckten Granitparlien des sog. Schmiedeberger Gneisscomplexes 214 6. Kap. Die gestreckten Granitpartien (der sog. Scbmiedeberger Gneiss) 217 7. Kap. Die Einlagerungen von Glimmerschiefer im Schmiedeberger Gneiss 221 8. Kap. Die krystallinen Schiefer im Hangenden des Schmiedeberger Gneisses 224 Die erzführenden Schichten. 'J. Kap. Die Kalksteine, Amphibolite und Glimmerschiefer der Erz- formation 228 10. Kap. Die Silikatführung der Kalksteine 232 11. Kap. Die Kalksilikatgesteine und Kalksilikat führenden Schiefer . 237 1 2. Kap. Die Magneteisenerze 240 13. Kap. Die Lagerungsverhältnisse der Erzformation 243 14. Kap. Die sulfidischen Erze 251 15. Kap. Die sogenannten Riegel 254 Genetische Betrachtungen. IG. Kap. Diu Entstehung der Gesteine in der weiteren Umgebung der Erzlagerstätten 257 17. Kap. Die Entstehung der Erzlagor 260 18. Kap. Die geologischen Veränderungen nach der Bildung der Erze 264 18’ l el> r> n p o sind dieses gewisse Vorkommnisse zwischen Mohrin uud Zehden im Nord westen der Neumark, die von Korn nachgewiesen sind3). Dort findet sich ein viele Kilometer langer, ungefähr west-östlich streichender Zug von Mergelsand, der eine Breite von ]/2 bis l) v. Dkygalski, a. a. 0. S. 93. a) v. Drygai.sk r, a. a. 0. S. 30. 3) Erläuterungen zu den Blättern Zehden und Mobrin. 0. v. Ljxstow, Ueber junggla« iale Feinsande des Fläming. 289 1 km besitzt. Diese bis 6 m mächtigen und wohlgeschichteten Sande folgen in ihrer Verbreitung einer dort beobachteten End- moräne, auf der sie z. Th. aufgelagert sind. Nach dem Innern des ursprünglichen Inlandeises zu, d. h. nach Norden, linden sich weitere Ablagerungen von Mergelsand, die eine unregelmässige Verbreitung besitzen, während die Gegend unmittelbar südlich der Endmoräne frei von diesen Bildungen ist. Nach freundlicher Mittheilung des Herrn P. G. Krause linden sich Mergelsande in Verbindung mit Endmoränen auch im Kreise Angerburg (Ostpreussen) auf Blatt Kutten. Erstere sind etwa '/g m mächtig, nur oberflächlich entkalkt und lassen sich z. Th. als schmale Streifen auf oder in unmittelbarer Verbindung mit einer dort beobachteten Endmoräne uaehweisen. Ob die von Anna Missuna1) in Weissrussland und Litthauen häutig beobachteten feinen geschiebefreien Sande und Mergelsande auf den höchsten Stellen der Endmoräueulhtgel und -Kücken pe- trographisch oder genetisch mit unser n Peinsanden übereinstimmen, lässt sich ohne nähere Untersuchung nicht entscheiden. Ergebnisse der Analysen. Fundorte der Proben Profil geolo- gisch in dem agrono- misch 2 >rj J. O \2. Eisenoxyd Thon erde § § 2 ä t£> Glüh- verlust 1. Lobbeser Rummel f uns G Ög85 © 6 S+GS5 82,72 2,40 7,50 0,49 1,75 2. Ilolil weg G00 m südöstlich von Lobbeso öms 6 Ös 80 © G S3Ö 90,74 1,17 3,98 0,29 1,00 3. Weg südlich Feld heim (Windmühle) Öms 1 1 ÖS © 1 1 S 86,00 2,38 3,92 0,48 1,95 4. Grosse Kies- grube südwestl. Marzali na öms G Ög35 © 6 S G35 81,49 ; 3,50 7,45 0,93 2,35 Analytiker: Dr. Loebe und Dr. Gans. *) Anna Missuna, Uebor die Endmoränen von Weissrussland und Litthauen. Zeitschr. d. Deutsch, geol Gesellscb., ßd. 54 (1902), S. 28G und 297. 290 0. v. L instow, Ueber jungglaciale Feinsande des Fläming. Der Kryokonit war ärmer an Kieselsäure und reicher an Thonerde und Eisen. Er führte1) neben anderen Bestandteilen : 53,0 pCt. Si 02, 7,6 » Fe203, 13,5 » A12Os, Im Vergleich hiermit seien zwei Analysen von Lösslehm2) sowie eine von entkalktem Mergelsand3) augeführt, welche ergaben: Fundorte der Proben Kieselsäure Eisenoxyd j Thonerde i Auf dem Wege von Oberdollendorf 1 üucli lluistorbach ’ (Gebiet des Rheines) s i 78,61 15 ,26 OQ J Bahnhof f Kieritzsch 83,36 2,61 8,08 (Königr. Sachsen) Jr! 'ö S g iS X "3 *3 Weinberge bei 86,12 2,47 6,19 3| Werder Die Nährstoffbestimmung in unseren Eeinsanden durch Aus- zug mit kochender conc. Salzsäure ergab folgendes Resultat: (Analytiker Dr. Loebe.) Fundorte wie Pa O5 oben CaO MgO KaO Na»0 Zusammen 1. 0,02 0,11 0,24 0,19 0,11 0,67 pCt. 2. 0,01 0,02 0,12 0,15 0,06 0,36 pCt. 3. 0,07 0,07 0,16 0,15 0,09 0,54 pCt. 4. 0,04 0,15 0,25 0,24 0,14 0,82 pCt. *) v. Drygalski, a. a. 0., S. 433. 2) Wahnscmaffb, a. a. 0. S. 37. 3) Läufer, Die Werderschen Weinberge, Abhandl. zur geolog. Specialkarto von Preussen. V, 3, 1884, S. 5(5, 0. v. Linstow, Ucber jungglacialc Feinsande des Fläming. ‘29 1 Petrographisch, nicht genetisch, sind mit den kalkfreien Fein- sanden zwei andere Bildungen des Diluviums verwandt, nämlich 1. entkalkter Mergelsand, 2. Lösslehm. Vergleicht man die mechanischen Analysen dieser drei Bildungen mit einander, so ergiebt sich Folgendes. WahnscBaffe1) kommt bei der Untersuchung des Bördelösses zu dem Ergebniss, dass der Löss (und Lösslehm) sich durch das Prevaliren der Staubprod ucte (Körner von 0,01 — 0,05 mm) auszeichnet, deren Gehalt regelmässig 50 — 73 pCt. beträgt. Hier- mit stimmen auch die Beobachtungen aus anderen Lössgebieten, so aus der Gegend von Cönneru, aus dem Konigr. Sachsen, ferner von Crimderode am Harz durchaus überein, und Waiinschaffe zieht aus diesen Thatsaclien den Schluss, dass ein derartig eonstnnt hoher (Jehalt au Staubtheilchen als ein wesentliches Merkmal für die typischen Lössbildungen angesehen werden muss. Die mechanische Untersuchung unserer Feinsande ergab fol- gendes Resultat: a t. - ’C ü zz n Grand Sand Thonhalt. Theile cä l‘gjp5 3 • über Staob Feinstes a a zc^a S “ 2 mm 2—1 ! mm 1 -0,5 mm 0, 5-0.2 . mm 0.2 - 0,1 mm 0,1-0,05 mm 0,05-0,01 unter min 0,01 mm C/2 1 0,0 24,4 75,6 100,0 I . 0,0 0,4 9 8 ' 4,0 17,2 40,8 34,8 Q G6,4 100,1 L. 0,1 0,4 3,2 184 30,0 14,4 Q 0,2 46,8 53,0 100,0 o. 0,4 4,8 15,2 6,0 20,4 34,0 19,0 4. 0,2 CO 76,6 100,0 0,4 2,0 4,0 2,4 14,4 48,0 28,6 Analytiker: Dr. Gans. l) Wahnschaffe, a. a. 0. S. 30. 292 0. v. L instow, Ueber jungglaciale Feinsande des Fläming. Es geht hieraus hervor, dass unsere Feinsaude, soweit mau nach dem Ergebniss von vier Analysen urthcilen darf, regelmässig den Betrag von 50 pCt. Staubtheilen nicht erreichen (23 — 48 pCt.). Untersuchungen über den Staubgehalt von Mergelsanden ver- danken wir Läufer1), nach dessen Ermittelungen der Gehalt an Staubtheilchen zwischen 15,8 und 42,7 pCt. schwankt. Es ergiebt sich demnach, dass unsere Feinsaude im Bezug auf den Gehalt an Staubtheilchen eine Mittelstellung zwischen Löss und Mergelsand einnehmen, aber niemals den beim Löss vorhandenen Betrag erreichen, und in dieser letzten Beobachtung scheint ein weiterer, nicht unerheblicher Unterschied gegen den Löss zu liegen. In engem Zusammenhang mit der Bildung der Feinsande steht ein Theil der in dieser Gegend unter dem Namen Bum mein bekannten und bereits von Schöne2) näher beschriebenen Schluchten. Von den drei wichtigsten befindet sich die Lobbeser Bummel westlich von Lobbese und führt ihre Tagewässer nach Süden zu in das Gebiet der Elbe; die kleinste, aber am schärfsten aus- geprägte Neuendorfer Bummel liegt zwischen Garrcy und Neuen- dorf; die westlich hiervon gelegene Garrcyer Bummel ist stark fiederartig verzweigt und erstreckt sich nach Süden mit den un- zähligen kleinen Seitenarmen gerade soweit, wie die Feinsande reichen; die beiden letzten Rummeln enden in dem nördlich des Feinsand-Gebietes gelegenen Planethal und gehören dem Strom- gebiet der Havel au. Westlich hiervon befindet sich ein zweiter, ganz analog der Garreyer Bummel gebauter Zug von Thälern und Binnen. Da aber, wie oben ausgeführt, das Band der Feinsande hier schmäler wird und oft von kleineren oder grösseren Partien Oberen Sandes im Zusammenhang unterbrochen ist, so ist einmal dieses System von Rinnen an Ausdehnung bedeutend kleiner, andererseits treten *) Läufer, a. a. 0. S. 52 — 55. ^ Schöne, a. a. 0. S. 144. 0. v. Lixstow, Ueber jungglaeiale Feinsande des Fläming. 293 die Rummelartigen Erscheinungen nicht so typisch hervor, wie in den drei anderen Fällen. Auf der heigegebenen Generalstabskarte kommen diese Er- scheinungen fast garnicht zum Ausdruck, ungleich klarer und deutlicher dagegen auf dem Messtischblatte Klepzig (z. Zeit in geologischer Bearbeitung). Diese Rummeln besitzen zum Theil fast senkrecht abstürzende Wände, eine Tiefe von 6 — 10 m bei einer Breite von 10 — 80 m. Die Seitenwände bestehen abgesehen von einer etwa 1 m mäch- tigen Decke Feinsand aus wohlgeschichtetem Oberen Sand und Grand, der stellenweise eine 0,3— 0,6 m mächtige Bank von Ge- schiebelehm eiuschliesst oder an anderen Punkten sehr grosse Geschiebe führt. Der Boden ist mit unzähligen ausgewaschenen Gerollen und Geschieben jeder Grösse bedeckt. Sobald die Rummeln das Gebiet der Feinsande verlassen, verflachen sie sich sehr bald und unterscheiden sich iii nichts von den zahlreichen mit Saud oder Absehlämmassen erfüllten Rinnen. Die Garreyer und Neuendorfer Rummel münden in dem aus- gedehnten Thalsandgebiet der Plane, während die Lobbeser Rummel in einer südlich gelegenen, ebenfalls mit Thalsand er- füllten Rinne endigt; sämmtliehe Thalsandzüge lassen sich rück- wärts zum Theil bis weit in die Rummeln hinein als schmale Terrassen *) verfolgen. Aus dem Auftreten der Rummeln im engen Zusammenhänge mit der deckenartigen Verbreitung der leicht zerstörbaren Fein- sande lässt sich folgern, dass ein Theil dieser im Verbreitungs- gebiet der Feinsaude gelegenen Rummeln oder sonstiger schluchten- artiger Vertiefungen als subglacial entstanden zu denken ist, näm- lich die Garreyer Rummel und das westlich davon gelegene Riunensystem. l) Wohlverstanden nur einer einzigen Terrasse. Die übrigen Terrassen, die Schöne (a. a. O. S. 140 -148) beobachtet hat und eingehend beschreibt, sind Böschungen, die weidenden Schafen ermöglichen, ihre Nahrung an den Steil- wänden der Rummeln zu suchen, und die zugleich ein Abstürzen der Seiten- wände bei plötzlich horeinbrechenden grossen Regenmengen verhindern. 294 0. v. Li.ssrow, Ueber jungglacialo Feinsando des Fliiming. Die Entstehung der ungleich tieferen und kürzeren Neuen- dorfer- und Lobbeser Kümmel führen wir auf Eisspalten zurück. Auf diesen stürzten aus beträchtlicher Höhe die Schmelzwässer herab und haben bis zu einer Tiefe von 10 m erodireud gewirkt, unterstützt durch zahlreiche kurze, aber steil geneigte subglaciale Nebeurinnen. Da ein Vorrücken des Inlandeises nothwendiger Weise eine Verschiebung bezw. eine gänzliche Vernichtung der Eisspalten zur Folge haben musste, so ist das Auftreten dieser Kümmeln ebenfalls ein sicheres Zeichen dafür, dass das Eis in dieser Gegend eine Zeit lang stationär blieb, ein weiterer wichtiger Stützpunkt für unsere Deutung der Feinsande als Bildung in der Kandzone des Inlandeises. Nach diesen Schilderungen ist die Bildung der Feinsaude folgeudermaassen vor sich gegangen: Nachdem das letzte Inlandeis seine grösste Ausdehnung er- reicht hatte, begann es sich allmählich wieder zurückzuziehen, und seine Schmelzwässer bildeten hei der ersten Stillstaudslage des Eises das älteste Breslau-Bremer Urstromthal, welches heute von der Elbe nur auf eine kurze Strecke, etwa von Wittenberg bis westlich Aken benutzt wird. Diese Stillstaudslage wird zum Theil bezeichnet durch die oben erwähnte von Kkilhack auf- gefundene Endmoräne, die sich von Dahme bis Drebkau erstreckt. Während dieser Zeit gelangte von Süden her aus dem bereits eisfreien Gebiet das kalkhaltige Material der Feinsande auf das nördlich der Elbe lagernde Inlandeis und schmolz hier ein. Bei dem weiteren Rückzüge des Eises wurde dieses nunmehrige Eis- sediment wieder abgelagert, und zwar gemäss der Richtung des Eisrandes bezw. der Endmoräne in westnordwestlich-ostsüdöstlicher Richtung. Die nächste Stillstandslage des Eises wird durch eine weiter nördlich gelegene Endmoräne ropräsentirt, von der sich Bruchstücke südlich Rietz haben nach weisen lassen. Die Feiu- sande waren während dieser Zeit schon sediineutirt und verfielen nach ihrer Ablagerung der Entkalkung, die bis auf den äussersten Westen eine vollständige war. jjahrburluU\um^ JUü Tafel 15. Mafsstab lJOOOOO. Lith. Anst.v.Leop.Kraat2 in Berlin. raoooJfcter - /■SiTilometer. Die Za/ilen gebest, t/ie Jlnbe in Metern t/st Ö. v. Lisstow, Üeber jungglaciale Feinsande des Fläming. 295 Wir deuten demnach die Feinsande als ein Eissediment, welches sich zonar im Eise angesammelt und im Randgebiete desselben abgelagert hat. Schliesslich könnte man die — genetisch gänzlich indifferente — Frage aufwerfen, ob diese Feinsande noch zum Diluvium ge- hören oder nicht vielmehr schon zum Alluvium zu rechnen sind, da sie ja aus einem Gebiete stammen, aus dem sich das letzte Inlandeis bereits völlig zurückgezogen hatte. Da sie jedoch — die augeführte Erkläruugsweise als richtig vorausgesetzt — ein Eissediment darstellen, so wird man sie als Glacialbildung beim Diluvium belassen und als dessen allerletzte Bildung ansehen. Ueber ])i*äeretaceisclie Hcliiclitenvciseliiebuiigeii im älteren Mesozoieum des Kgge-Gebirges. Von Herrn Hans Stille in Berlin. (Hierzu Tafel 16 — 17 und 5 Textfiguren.) I. Einleitung und Ueber sicht 'über das Liegende der Kreide am südlichen Egge-Gebirge. Vor zwei Jahren habe ich in einem Vortrage über die Tek- tonik des Eggegebirges des südlichen Teutoburger Waldes1), aus- gefilbrt, dass dort im Anfänge der Kreidezeit die älteren mesozo- ischen Schichten keineswegs mehr überall ihre ursprüngliche, annähernd horizontale Lagerung bewahrt hätten, sondern dass die ersten Anfänge der Faltungen schon in die Zeit vor Ablage- rung des Neocomsandsteins zurückreichen. Die weiteren Unter- suchungen am Kreiderande der Egge in den Jahren 1901 und 1902 haben nun nicht allein die damaligen Ausführungen bc- stätigt, sondern weiter ergeben, dass auch schon Brüche und viel- leicht sogar ganze Bruchsysteine das mesozoische Gebirge vor Ablagerung der Kreide zerrissen und z. Th. recht beträchtliche Schichten Verschiebungen herbeigeführt haben. Am deutlichsten spricht sich derartiges in dem oft plötzlichen Wechsel der Schicht- systeme iin Liegenden der Kreide aus, und so erscheint es zweck- mässig, der Besprechung einzelner Beispiele präcretaceischer l) Stiele. Zur Tektonik des Teutoburger Waldes. Zeitschr. d. deutsch. Geolog. Gesellschaft für 1901, Bd. LI11. S. 7 — 12. Hans Stillb, Ueber priicretaceischc Schichtcnverschiebungen etc. 297 Schichtenverschiebungen einen zusammenhängenden Ueberblick über das Liegende der Kreide am Egge-Gebirge vorauszuschicken. Wie schon aus der I )ECHEN schen Karte — Blatt Warburg — hervorgeht, erreicht die Verbreitung des am ganzen Teutoburger Walde durch einen hellgefärbten Sandstein vertretenen Neocoms etwa 1 1/2 km südöstlich des Dorfes Blankenrode ihren südlichen Abschluss, und zwar infolge der übergreifenden Lagerung des Cenoman, ln Bezug hierauf habe ich schon an anderer Stelle ausgeführt1), dass am nördlichen Egge-Gebirge bis etwa nach Altenbeken das Cenoman anscheinend concordant den Flammen- mergel überlagert, dass aber nach Süden ein Glied der Unteren Kreide nach dem anderen verschwindet, so bei Buke, 2,/2 km süd- lich Altenbeken, die oberste glaukonitische Stufe des Flammen- mergelhorizontes, bei Schwaney der ganze, übrige Flammenmergel, etwas südwestlich Kleinenberg der Gaultsandstein und weiter südlich auch der Neocomsandsteiu. Von hier an liegt also das Cenoman unter Ausfall der Unteren Kreide unmittelbar auf der Trias, und zwar zunächst auf Mittlerem, weiter südlich auf Un- terem Buntsandstein. Ist somit zwar das Auskeilen des Neocorn nach Süden im wesentlichen in der übergreifenden Lagerung des Cenoman be- gründet, so ist doch auch eine ursprüngliche Abnahme seiner weiter nördlich 20 — 25 m betragenden Mächtigkeit südlich von Börlinghausen zu erkennen, und zwar nicht erst dort, wo der Gault zwischen Neocomsandsteiu und Cenomanmergel fehlt, also vom östlichen Marschallshagen an, sondern auch schon weiter nördlich, wo er noch zwischen beiden vorhanden ist, wo also die Transgrossion des Cenoman die Mächtigkeitsabnahme des Neocorn gewiss noch nicht erklären kann. Dazu finden wir in diesem südlichsten Verbreitungsgebiete des Neocomsandsteins auch häufiger etwas conglomeratische Lagen, wobei die Grösse der Gerölle nach Süden zunimmt, wie denn überhaupt im Gegensatz zu der petrographischcn Gleichmässigkcit des weiter *) Stili.k. Mittheilungen aus dem Aufnahmegebiete am südlichen Teuto- burger Walde. Dieses Jahrbuch für 1891, S. XL/VIU. Jahrbuch 190'.'. 20 298 Hass Stille, Ueber präcretaceische Sehichtenversehiebungen nördlich gelegenen Gebietes die Entwicklung des Gesteines hier ziemlich schwankt. Infolge der Transgrcssionen des Cenoman und Neocom wechselt nun das geologische Querprofil des Eggegebirges ausserordentlich schnell. Schon früher1) habe ich hervorgehoben, dass vom Stemberge bei Berlebeck südlich Detmold an, d. i. von der südlichsten Stelle des Teutoburger Waldes, wo noch Wealden vorhanden sein dürfte, nach Süden die Schichten im Liegenden der Unteren Kreide im Grossen und Ganzen allmählich älter werden, dass also nach Süden zu der Betrag der Abrasion vor Ablagerung des Neocom zunimmt; nur geht dieses auch nicht annähernd mit der- selben Gleichmässigkeit vor sich, wie im Liegenden des Cenoman, vielmehr finden sich häufig Schichten unter und neben der Kreide wiederholt, die weiter nördlich schon fehlten. Wir haben also im Querprofile der Egge zwei Schichtlücken, die nach Süden zu sich vergrössern und endlich bei Blankenrode, wo der Neocomsandstein ganz verschwindet, zu einer einzigen ver- schmelzen. Nebenstehende Tabelle bringt diese Verhältnisse sche- matisch zur Darstellung und zeigt das Querprofil der Egge an einer Reihe nord-südlich sich folgender Punkte zwischen Alten- beken und dem Diemelthale, wobei die wagerechten Linien die Ausdehnung der einzelnen Schichtglieder nach Süden, die senk- rechten die vorhandenen Schichtlücken angeben. II. Ueber einen präcretaceischen Schiehtenabbrucb nord- westlich von Börlinghausen am südlichen Egge-Gebirge. Während der Wechsel im Liegenden des Neocom sich am Eggegebirge vielfach ganz allmählich vollzieht, wie z. B. am Paderborner Berge, wo Gipskeuper, lthät, Psilonoten- und An- gulatenschichten der Reihe nach die Kreide unterlagern, oder zwischen Börlinghausen und Blankenrode, wo Wellenkalk, Roth und Mittlerer Buntsandstein sich im Liegenden der Kreide ablösen, *) Zur Tektonik des südl. Teutoburger Waldes. 1. c. S. 9. Schichtenproflle des Egge-Gebirges zwischen Altenbeken und der Diemel. 20' Die wagerechten Linien geben die Ausdehnung der einzelnen Schichtglieder nach Süden, die senkrechten die Schichtlücken im Liegenden des Cenoman und Neocom an. $00 Hass Stille, tJeber präcretaceische Schichtenverschiebungen finden sich an anderen Stellen recht beträchtliche Sprünge im Liegenden, so z. B. D/2 km nordwestlich von Börlinghausen, westlich der alten Tcutonia-Hfttte (s. Fig. 1). Dort zieht sich die Unterkaute des Neocom, dessen liegendste Schichten als nord-südlich verlaufender Klippenzug, die sogen. Fig. 1. Geologische Skizze des Kreiderandes an der Egge bei Börlinghausen. Maassstab 1:31250. mu = Unterer Muschelkalk, mm = Mittlerer Muschelkalk, moi — Trochitonkalk, moi — Schichten mit ('eratites nodosus Baue, km = Mittlerer Keuper, jl = Lias, cuj = Neocomsandstein, CU2 = Gaultsandstein. im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 301 Teutonia-Klippen, weithin sichtbar werden, dicht unter dein Kamme der Egge überall in der annähernd gleichen Meereshöhe von 410 bis 420 Metern hin und kann schon aus diesem Grunde nicht nennenswerth verworfen sein; thatsächlich haben sich bei der Specialkartirung auch keine Verwerfungen in der Kreide selbst liier nachweisen lassen. Dagegen ist ihr Liegendes von beträcht- lichen Störungen durchsetzt. Im nördlichen Thcilc des Gebietes der geologischen Skizze ist überall Gipskeuper durch kleine Boh- rungen am Fnsse der Neocomklippen unter dem Abhangsschutte festgestellt worden, weiter südlich löst aber Mittlerer Lias den Keuper an einer Verwerfung ab, die etwa 15 m unter dem Fusse der Klippen durch einen kleinen Erdrutsch blosgelegt ist und sich durch Ilandbohrungen bis au die Klippen hinan verfolgen lies. Die Ilandbohrungen Hessen weiter auf das zweifelloseste erkennen, dass ca. IGO m südlich dieser Verwerfung an die Stelle der schwarzen Thone im Liegenden der Klippen wieder rothe Mergel treten, und dass diese selbst kaum 100 m weiter südlich gegen Ceratitenschichten an derselben Verwerfung abgesunken sind, an der etwas tiefer am Hange in einem Steinbruche Gipskeuper unmittelbar neben Trochitenkalk und untersten Nodosenschichten liegt. Auch der Obere Muschelkalk, — und zwar zunächst Ceratitenschichten, dann Trochitenkalk, — bildet nur auf 120 m nord-südlicher Erstreckung das Liegende des Neocomsandsteins; an seine Stelle tritt der Wellenkalk, der dann bis zum Bentenberge südlich Kleinenberg die Kreide unterlagert und dort vom Roth abgelöst wird. Die Klippenbildung westlich der Teutoniahütte ist eine Folge der Unterlagerung des Neocomsandsteins durch die mürben Schichten des Gipskeupers und Lias und verschwindet dort, wo die festen Muschelkalkschichten unter dem Neocom einsetzen. Nördlich der skizzirten Verwerfungen bildet der Mittlere Keuper bis über Willebadessen hinaus das Liegende des Neocoins und ist als solches z. B. über der Strasse nach Kleinenberg am südlichen Ilirschstein aufgeschlossen. Am Eggehange östlich der Teutoniahütte beobachten wir also einen Abbruch der nördlich der skizzirten Verwerfungen 302 Hans Stillk, Ueber präcretaceische Schieb ten Verschiebungen liegenden triadischen Schichten gegen die südlich folgenden um einen solchen Betrag, dass Mittlerer Keuper und Wellenkalk in gleichem Niveau liegen. Dieser Abbruch zeigt noch die auch sonst zu beobachtenden Nebenerscheinungen, dass er erstens nicht glatt und einheitlich erfolgt ist, sondern dass eine Scholle — der Obere Muschelkalk — in halber Höhe hängen geblieben ist, und dass zweitens ein schmaler Einbruch noch jüngerer Schichten — des Lias — parallel zu ihm verläuft. Auf dieser stark dislocirten triadischen Unterlage liegt das Neocom, ohne selbst irgendwie gestört zu sein. Die Hauptfrage ist nun folgende: Sind die Schichten, die wir westlich der Teutoniahütte am Osthange der Egge unter dem Neocom beobachten, thatsäehlich auch dessen ursprüngliches Liegendes, oder haben sie ihre Lage unter der Kreide erst durch jüngere tektonische Vorgänge erhalten? Ist also die Grenze zwischen Kreide und Trias eine normale Trans- gressionsfläche oder eine tektonische Fläche, d. h. eine Ueber- schiebung oder Verwerfung? Während sonst am Eggegebirge, wieüberhaupt am ganzen Teuto- burger Walde, das Liegende der Kreide im allgemeinen nur ent- lang dem Kamme des Gebirges, also nur auf einer einzigen Linie bekannt ist, finden wir es an der südlichsten Egge weiter nach Westen noch mehrfach aufgeschlossen. Es hängt das erstens damit zusammen, dass bei der ausserordentlich flachen, stellenweise ganz söhligen Lagerung der Unteren Kreide die Erosion hier und da die nur dünne Kreidedecke bis zu ihrem Liegenden leicht zu durchschneiden vermochte, zweitens damit, dass westlich dos Egge- kammes eine ganze Reihe streichender Brüche aufsetzen, infolge deren sich die Trias-Kreidegrenze mehrfach wiederholt. Auf Taf. 16 habe ich sämmtliche Grenzlinien zwischen dem Neocom und seinem Liegenden, wie sie sich durch die Specialkartirung ergeben haben, verzeichnet und das jeweilige Liegende, durch besondere Farben angegeben. Südwestlich der Teutoniahütte finden wir da bis etwa südsüdöstlich Kleineuberg überall Wellenkalk unter der Kreide; diesen löst weiter westlich der Röth ab, der bei Kleinenberg im älteren Mcsozoicum des Egge-Gebirges. 303 selbst, am Bentenberge, am östlichen Marschallshagen u. s. w. das Neocom unterlagert; weiter nach W. — in der Gegend von Holt- heim und Blankenrode — liegt Mittlerer Buntsandstein unter dem Neocom. Westlich und nordwestlich der Teutoniahütte sehen wir im Liegenden der Kreide, wo immer es aufgeschlossen ist, die rothen Keupermergel. Es setzen hiernach dieselben Schichten, die am Eggehange bei der Teutoniahütte unter der Kreide zu beobachten sind, auch nach Westen unter ihr fort, und die Grenze zwischen Kreide und Trias bei der Teutoniahütte kann auch wohl kaum eine Verwerfungs- linie sein, an der die in der Trias z. Th. mit Sprunghöhen von über 100 m aufsetzenden Ost-West-Yerwerfungen ihre Auslösung fanden; ausserdem wäre es ein ganz ausserordentlicher und schwer zu begreifender Zufall, dass die Erosion gerade bis an diese Ver- werfung hinan die Trias biosgelegt und nirgends über sie hinaus das wahre Liegende der Kreide gezeigt hätte. Immerhin bliebe aber die Möglichkeit, dass, wie sich weiter nördlich am Teutoburger Walde tangentiale Verschiebungen grösseren M asstubes zwischen der Kreide und ihrem Liegenden haben nach- weisen lassen, so vielleicht auch am südlichsten Eggegebirge eine Ueberschiebung bezw. ganz flach mit der Unterkante des Neocoms einfällende Verwerfung Kreide und Trias trennt. Zur Entscheidung dieser Frage sind die allgemeinen tekto- nischen V erhältnisse des südlichen Eggegebirges kurz zu skizziren. Die Schichteulagerung ist hier durchweg ausserordentlich flach; das gilt namentlich für die Untere Kreide, die mit ganz geringer Neigung nach W. und NW. einfällt, oft sogar auf weite Erstreckung ganz söhlig liegt, dass gilt aber auch weiter für die liegenden Triasschichten. Schon Tafel 16 lässt erkennen und noch schöner zeigen es die z. Z. im Drucke befindlichen geolo- gischen Specialkarten (Blätter Kleinenberg und Lichtcnau), dass das Gebiet der Unteren Kreide durch eine ganze Reihe weit aus- haltonder, nord-südlich bis nordwest-südöstlich gerichteter Verwer- fungen in lauter einzelne, vertical gegen einander verschobene, schmale Schollen oder, besser gesagt, Streifen zertheilt ist. 304 Hans Stille, Heber präcretaceisclie Schichten verschieb liegen Die Sprunghöhe dieser Verticalverschiebungen ist nirgends sehr beträchtlich, und namentlich ihr Gesammteffect ist ein so ge- ringer, dass z. B. die Unterkante der Unteren Kreide bei Blanken- rode noch in derselben Meereshöhe liegt, wie bei Börlinghausen; die eine Verwerfung hebt gewissermassen die Wirkung der andern wieder auf. So sind manche dieser Schollen geologische Gräben, wie z. B. die verhältnissmässig breite Cenomanpartie bei Kleinen- berg, die beiderseits gegen Untere Kreide oder deren Liegendes, im Orte Kleinenberg z. B gegen Böth, verworfen ist. Mit dieser Auflösung des Gebirges einzelne in nord -südlich gerichtete Streifen und deren verticaler Verschiebung gegen ein- ander ist aber die Tektonik des Gebietes auch erschöpft; nament- lich ist nichts nachweisbar, was auch nur irgendwie als Faltung O O anzusprechen wäre. Somit besteht ein ganz auffälliger Gegensatz zwischen dem verhältnissmässig einfachen Bau des südlichen Eggegebirges und den so ausserordentlich eomplicirton tektonischen Verhältnissen im nördlichen Theile des Gebirges etwa von Altenbeken an.1) Die Erklärung dieses Gegensatzes ergiebt sich daraus, dass die Haupt- faltungs- und -Störungszone am nördlichen Eggegebirge unmittelbar am Kreiderande aufsetzt, während sie am südlichsten einige Kilo- meter östlich des Kreiderandes verläuft. Gewiss kann aber in einem Gebiete, wo 1. die Kreideschichten und 2. die Triasschichten im Liegenden der Kreide entweder ganz söhlig liegen oder doch nur schwach geneigt sind, und 3. auch nicht die geringsten Anzeichen von Faltung sich zu erkennen geben, von tangentialen Verschiebungen grösseren Stiles zwischen der Kreide und ihrem Liegenden keine Rede sein, und so sind die in diesem Gebiete unter der Kreide zu beob- •) Siehe Stiele, Gebirgsbau des Teutoburger Waldes zwischen Altenbeken und Detmold. Dieses Jahrbuch f. 1900, S. 1 — 42, im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 305 achtenden Schichten gewiss auch ihr ursprüngliches Lie- gendes. Von ganz besonderem Interesse erscheint nun auf Tafel 16 diejenige Partie, wo in der Verlängerung des bei der Teutoniahütte zu beobachtenden Schichtenabbruches an zwei etwa 1 km von ein- ander entfernt liegenden Punkten die Kreide einerseits Mittleren Buntsandstein, andererseits Gipskeuper bedeckt. Es ist dies die Gegend des Gutes Bühlheim halbwegs zwischen Kleinenberg und Lichtenau, deren geologische Verhältnisse sich aus bei- folgender Skizze ergeben. Fig. 2. Geologische Skizze der Gegend von Bühlheim zwischen Kleinenberg und Lichtenau. Maassstab 1 : 31250. sm — Mittl. Buntsandstein, so — Röth, km — Mittl. Keuper, CUj — Neocomsandstein, cua — Gaultsandstein, co = Cenoman, d = Diluvium, r = Alluvium. 30G Hass Stiixk, Ueber präcrotaceische Schichten Verschiebungen Oestlich von Hühl heim hat sich die Sauer am flachen West- abfalle der Egge durch die Untere Kreide bis hinab /um Liegenden, dem Gipskeuper, oingeschnitten ; eine scharfe Terrainstufe wenig über der Thalsohle lässt die Grenze zwischen Neoeorn und Keuper leicht verfolgen. Zu Tage ist der Gipskeuper zwar erst 2 km nord- östlich Bühlheim, beim Gute Schönthal zu beobachten; entlang der Sauer zwischen Schönthal und Bühlheim ist er durch Neocom- sandsteinschutt verdeckt, lässt sich aber mit Hülfe kleiner Boh- rungen leicht nachweisen. Ein Grabeneinbruch cenomaner Schichten trennt das Neocom bei Bühlheim von dem Neocom auf der Taubenheide, einem kleinen, gerundeten Bergrücken, der in der Hauptmasse aus Schichten des Mittleren Buntsandstein, und zwar aus Schichten, die älter sind als die Bansandsteinzonc, zusammengesetzt ist, auf die sich auf dem Rücken der Taubenheide eine dünne Platte von Neocoin- sandstein legt Die Unterkante des Neocoms liegt auf beiden Ufern des Cenomangrabens, also einerseits bei Bühlheim, andererseits auf der Taubenheide, in der annähernd gleichen Meereshöhe von ea. 320 m. Die Untere* Kreide ist hier also kaum verworfen, dagegen findet sich im Liegenden der so beträchtliche Hiatus zwischen Gipskeuper und Mittlerem Buntsandstein; nach der Mächtigkeit der fehlenden Schichten in den angrenzenden Gebieten zu schliessen, beträgt dieser mindestens 350 — 400 m unter der Annahme, dass einerseits die jüngsten Schichten unter dem Bausamlstein des Mittl. Bunt- samlsteins, andererseits die ältesten des Gipskeupers vorliegen; er ist aber erheblich grösser und mag vielleicht sogar den doppelten Betrag erreichen, wenn wir es mit recht tiefen Schichten des Mittleren Buutsandsteius und recht hohen des Gipskeupers zu thun haben. Dieser schnelle- Wechsel im Liegenden ist aber gewiss nicht durch Ablagerung des Neocomsandsteins in einem recht beträcht- liche Höhendifferenzen aufweisenden Terrain zu erklären, wie das nach Dknckmann1) z. B. für den Wechsel im Liegenden des *) Dknckmann, Geoguostische Verhältnisse von Dörnten Abhandl. zur geolog. Specialkarte von Preusseu u. den Thüring. Staa'.en VIII, 2, 1S87, im älteren Mesozoieuin des Egge-Gebirges. 307 Hilscongdomerates im Salzgitter’schen Höhenzuge zutrifft. Dann müssten nämlich hier und an anderen Stellen im Anfänge der Kreidezeit auf ganz geringe Entfernung Höhendifferenzen von Hunderten von Metern vorhanden gewesen sein, und bei solchen kann doch unmöglich ein flächenhaft ununterbrochen fortsetzendes Gestein von solcher petrographischen Gleichmässigkeit und con- stantcn Mächtigkeit, wie es der Neoeomsandstein ist, entstanden sein. Ueberdies liegt hier ja auch heute noch die Unterkante der Kreide unbekümmert um den grossen Sprung im Liegenden in der gleichen Meereshöhe, und dasselbe gilt für andere ähnlich liegende Fälle am Eggegebirge. Weiter könnte aber in dem der Beobachtung nicht zugäng- O Ö o liehen Liegenden der Unteren Kreide zwischen Bühlheim und der Teufelsheide nicht ein vorcretaceischer Abbruch, sondern eine vorcretaceische Flexur vorhanden sein. Da diese nun einen Hiatus im Liegenden von vielleicht 400—600 m auf 1 km Entfernung er- klären soll, so müssten die Triasschichten unter der Kreide des Cenomangrabens unter 30 — 50° nach NJSW. geneigt sein. Hiermit steht aber nicht im Einklänge, 1. dass im ganzen übrigen Gebiete die Triasschichten so ausserordentlich flach liegen; es wäre ein sonderbarer Zufall, dass an dieser einzelnen, der Beobachtung nicht zugänglichen Stelle eine so abnorm steile Schichtenstellung unter der Kreide vorhanden sein sollte; 2. dass nach unseren allgemeinen Erfahrungen eine so steile Flexur ohne Abbruch in einem Gebiete, in dem sonst nur Vertical Verschiebungen Vorkommen, in dem namentlich sonst überhaupt nichts von Faltung zu beobachten ist, von vornherein schon (‘ine ziemliche Un Wahrscheinlichkeit ist. Meines Erachtens ist aber deswegen ganz von ihr abzu- sehen, weil derselbe schnelle Wechsel im Liegenden der Kreide, wie bei Bühl heim, der sich ja nach der Unter- lagerung des Ncocom bei Schönthal durch Mittleren Keuper, bei Kleinenberg durch Röth (s. Tafel 1(>) von hier nach Osten fort- setzt, nun am Ost ran de der Kreide, an der Egge, that- 308 Haxs Stillr, Lieber präcretaeeische Schichtenverschiebungen sächlich nicht durch Flexur, sondern durch Abbruch zu Stande komm t. Somit setzt also der oben näher skizzirte, die Kreide nicht verwerfende Abbruch in den Trias- schi eilten des Egge hange 8 bei der Teutoniahütte unter der Kreide nach Westen auf Bühl hei in zu fort und muss entstanden sein, ehe der N eocomsa n dstein abge- lagert wurde. Bei der Teutoniahütte verwirft er Gipskeuper gegen Wellen- kalk, bei Bühlheim gegen Mittleren Buntsandstein; somit nimmt seine Sprunghöhe nach Osten zu, und es steht wohl zu erwarten, du»» er von hier noch weit nach Osten oder Ostnordosten, von wo bisher jegliche Nachrichten über das Liegende der Kreide fehlen, fortsetzt. III. Ueber einen präcretaceiscben Sobichteneinbruch am Bahneinschnitte von Neuenheerse. Das nun zu besprechende zweite Beispiel präcretaceischer Schichtenverschiebungen im älteren Mesozoicum des Eggegebirges bildet insofern eine wesentliche Ergänzung des ersten Falles, als hei ihm eine die Kreide nicht verwerfende Störung nicht nur neben, sondern in einem ausserordentlich günstigen Aufschlüsse auch unter der Kreide zu beobachten ist. Dieses zweite Beispiel findet sicli auf der Höhe der Egge bei Neueuheerse, wo die Warburg-Altenbekener Bahn in einem 1 Y2 hin langen und bis 25 in tiefen Einschnitte die Wasser- scheide der Egge überschreitet. Dieser Bahneinschnitt hat schon seit seiner Aidage in der geologischen Litteratur eine Rolle ge- spielt. Zuerst findet er sich von Ferd. Roemer in der Arbeit »Ueber das Alter des Kreidesandsteines im südlichen Theilc des Teuto- burger Waldes«1) erwähnt, der von hier die ersten zweifellosen Neocomfossilien aus dem Hilssandstein und als dessen Liegendes ‘) Keues Jahrbuch für Mineralogie etc. 1852, S. 187 u. 188. Hans Stim.k, Uehor priieretaceischo Soliichtonvorscliiobungen 310 den festen Kalken des Arietenhorizontes bedeckt wird. Nach Norden und Süden grenzt an diese unmittelbar Gipskeuper, sodass also Rhät, Psilonoten- und Angulatensehiohten hier fehlen, und somit ist der Bergrücken geologisch ein Grabeneinbrucb von Liasschichten in Mittlerem Keuper. Tafel 17 veranschaulicht die geologischen Ver- hältnisse dieses Grabens unmittelbar am Kreiderande, wo Angu- latenthone die Arietenschicbten ablösen und z. B. westlich der Ziegelei im Strassengraben neben der zum Dorfe Neuenheerse führenden Chaussee aufgeschlossen sind. Dicht dabei hat ein kleiner Aufschluss eine reiche Fauna aus den Schichten des Arie fites obliquecostatus Ziet. geliefert. Der Lias lässt sich nördlich der Ziegelei bis unmittelbar an den Neocomsandstein durch Ilandboh- rungen verfolgen, und dicht neben dem Sandsteine sind noch im letzten Jahre bei der Anlage eines kleinen Wassergrabens schwarze Thone aufgeschlossen worden, in denen sich gleichfalls Schlotheimia angxdata v. Sciiloth. fand. Derselbe Wassergraben hat ferner auf das deutlichste gezeigt, dass die weiter östlich zwischen Lias und Keuper verlaufende Verwerfung bis an den Kreiderand herangeht, und dass nördlich von ihr Rhätschichten unmittelbar neben dem Neocomsandstein liegen; so ist z. B. gleich nördlich der Verwerfung eine kleine Quelle an der Grenze des Neocomsandsteins gegen ziegelrothe Thone des Rhät gefasst worden. Das Liegende, der Kreide sowohl nördlich vom Einschnitte am Zangenberge, als auch südlich von ihm bis zum Pader- borner Berge bildet Keuper, und zwar im allgemeinen Rhät- keuper; so beobachtet man schon von der Balm aus gleich südlich des Einschnittes zwischen dem Neocomsandstein und den rothen Gipskeupermergeln schwarze Schieferthone, in denen sich Avicula contorta Port., Cardium doucinum Quenst. etc. finden, die also nicht, wie die Deciien scIic Karte angiebt, zum Lias, sondern zum Rhät gehören. Dieselben Schieferthone liegen unter dem Neocom- sandstein in der Sohle des erwähnten Sandsteinbruches und sind auch weiter südlich mehrfach als Liegendes der Kreide entblösst. Auch im grössten Theile der nördlichen Böschung des Neuenheerser im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 31 i Bahneinschnittes und in der ganzen Südböschung finden sie sich unter dein Neocoinsandstein, und desgleichen hat sie ein an der Südseite des Einschnittes etwas bergeinwärts an der Unterkante des Neocoms entlang geführter Wasserstellen überall im Liegenden der Kreide angetroffen. Der Neocoinsandstein liegt am Bahneinschnitte und in dessen weiterer Umgebung recht flach, und dasselbe gilt für die ihn unter- lagernden Keuperschichten, wie anders auch das weite Aushalten eines so dünnen Sehichteneomplexes, wie es die Sehieferthone des Ivhät sind, unter dem Neocoinsandstein nicht denkbar wäre. Abgesehen von dem erwähnten Liaseinbruche sind nennenswerthe Störungen überhaupt nicht nachweisbar, und es erscheint aus- geschlossen, dass die Ithätschichten ihre heutige Lage unter der Kreide erst durch tangentiale Verschie- bungen in post e r et ao eis eher Zeit erhalten hätten, um so mehr als in den Böschungen des Einschnittes, au den Ent- blössungen der Unterkante dos Neocoms am südlich anschliessen- den Eggehange und iu dem obenerwähnten Wasserstellen auch nicht die geringste Schichtcnstauchung oder sonst eine Erschei- nung, die auf tangentiale Verschiebung zwischen Neoeoinsand- steiu und Liegendem sebliessen Hesse, sich beobachten lässt. In einem früheren1) Berichte über Liaseinbrüche am Egge- hange zwischen Neuenheerse und Willebadessen in der Nachbar- schaft der von Keuper unterlagerten Kreide habe ich das Vorhanden- sein so junger Schichten gleich östlich des Kreiderandes, die am Kreiderande selbst vor Ablagerung des Neocoms abgetragen wurden, dadurch erklärt, dass schon iu vorcretaeeischer Zeit die Liasschichten gegen die mehr oder weniger horizontale A bhigerungsfläehe des Neocoms geneigt waren, also etwa eine kleine Mulde gebildet haben möchten. Das damals gegebene schematische Profil bringe ich umstehend wieder zum Abdrucke. Eine derartige Erklärung durch geringe präerctaeeisehe Einfaltung kann natürlich nur in den Fällen zutreffen, wo der Liaseinbrueb in solcher Entfernung von der Keuper ') Zar Tektonik des siidl. Teutob. Waldes 1. c. S. 9 — 12. 312 Hans Stillk, Heber präcretaccische Schichtenvorschiebungeti überlagernden Kreide liegt, dass im zwischenliegenden Gebiete die Zwischenschichten noch Platz landen. Je näher er an die Kreide heranrückt, desto steiler müsste die Einfaltung gewesen sein, und findet er sich unmittelbar neben ihr, so ist ja kein Raum mehr vorhanden, in dem die Zwischenschichten das Liegende der Kreide gebildet haben könnten; diese Zwischenschichten müssen also — natürlich immer unter der Voraussetzung, dass der Keuper das ursprüngliche Liegende des Neocoms ist, — auch im An- fänge der Kreidezeit schon gefehlt haben, der Einbruch des Lias muss also vor Ablagerung der Kreide erfolgt sein. Ein solcher Fall liegt aber bei Neuenheerse vor; hier finden sich Angulatenschichten unmittelbar neben der Kreide, die gleich daneben untersten Rhätkeuper normal überlagert, und schon hier- aus wäre also auf ein präcretaceisches Alter des Liaseinbruches zu schliessen. Wir sahen nun oben, wie ein zwischen Angulatenschichten und Rhätkeuper aufsetzender Bruch nördlich der Neuenheerser Ziegelei an die Kreide herantritt, ohne sie zu verwerfen, und den- selben Bruch beobachteten wir auch unter der Kreide in der nördlichen Böschung des grossen Neuenheerser Bahneinschnittes. Tafel 17 zeigt das geologische Profil dieser Nordböschung, das in der Natur auf's beste aufgeschlossen und in all seinen Details zu beobachten ist. Im westlichen Theile des Einschnittes fallt der Neocomsand- stein unter ca. 2° nach W. ein. Unter ihm liegen schwarze Schieferthone und rothe, zähe Letten, die petrographisch völlig im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 313 mit denen übereinstimmen, die in dem von mir früher schon publi- eirten1) Profile vom Eggehange etwas südlich des Neuenheerser Steinbruches den schwarzen Schieferthonen und quarzitischcn Sand- steinbänkchen des Rhät zwischengelagert sind; dieselben Letten fanden sich auch, wie erwähnt, durch die kleine Brunnenanlage nördlich der Neuenheerser Ziegelei als Liegendes der Kreide auf- geschlossen. Unter den schwarzen Schieferthonen der nördlichen Böschung, in denen sich auch hier Cardium cloacinum Qoenst., Aricu/a fiontorta Port. u. a. finden, liegen die normalen rothen Gipskeuperletten; eigentliche Steinmergel fehlen hier im obersten Gipskeuper, bilden überhaupt an der Egge keineswegs einen der- artig eonstanten Horizont wie etwa in den weiter östlich und nordöstlich gelegenen Keupergebieten. Im westlichen Theile der Nordböschung liegt also das Neoeom auf den ältesten Schichten des Rhät, im östlichen Theile dagegen liegt es auf Lias, und zwar zunächst auf Psilonoten-, dann auf Angulatenschiehten, wie auf Tafel 17 deutlich zu erkennen ist. Die früher für Parkinsoui- schichtcn gehaltenen Angulatenthone2) sind z. Z. schlecht aufge- schlossen, lassen sich aber durch Aufgrabungen leicht feststellen; dagegen treten die von Mergelschiefern und Schieferthonen unter- brochenen Kalkbänke des Psilonoten - Horizontes scharf aus der Böschung heraus und lassen eine schwach muldenförmige Anord- nung erkennen. In ihrem Liegenden folgen die obersten Rhät- schiehten als graue und grünliche, glimmerige, sandige Mergel bezw. mergelige Sandsteine von 10 12 m Mächtigkeit, die von gering- mächtigen rothen, an Gipskeuper erinnernden Mergeln, lind danach von schwärzlichen Schieferthonen unterlagert werden. Die rothen Mergel liegen coueordant zwischen den übrigen Rhätsehichten und haben diesen Platz gewiss nicht infolge irgendwelcher Stö- rungen erfahren; übrigens finden sich auch weiter südlich an der Egge im Bahneinschnitte zwischen den Bahnwärterhäuschen 18 und 19 geringmächtige rothe Mergel in den Rhätsehichten. ') Ueber Steinkohlen im Miltl. Keuper bei Neuenheerse. Jahrb. der Kgl. Geolog. Landesanstalt für 1900, S. GO. 2) s. S. 309. Jntirbiirli 1902. 21 314 Hans Stili.k, Ueber präcretaceischo Schichten Verschiebungen Die Verwerfung im Liegenden der Kreide ist in der nörd- lichen Böschung /.wischen schwarzen Sehicferthonen mit Cardium cfoacinum Qu EN st etc. des untersten Rhät und rothen Mergeln des obersten Gipskeupers einerseits, zwischen Schieforthonen und Kalk- bänken mit Psiloceras planorbc Sow. etc. des untersten Lias und sandig-mergeligen Gesteinen des obersten Rhät andererseits, aufs deutlichste aufgeschlossen; ihre Sprunghöhe mag unter Zugrunde- legung der Mächtigkeitsverhältnisse des Rhät in benachbarten Ge- bieten etwa 30 — 40 m betragen. Ueber dieses verworfene Gebirge legt sich ganz regelmässig der Neocoin Sand- stein, ohne auch nur im geringsten gestört zu sein. An der südlichen Böschung findet sich kein Lias mehr, viel- mehr liegt der Südrand des Grabeneinbruches im Bahneinschnitte, wie Tafel 17 zeigt, unter und neben dem Schienenkörper. Somit bestätigt auch die directe Beobachtung im Neuenhcerser Einschnitte dasjenige, was schon von vornherein aus mehr theoreti- schen Ueberlegungen zu sohliessen war, dass nämlich die an die Kreide herantretenden, den Lias abschneidenden Brüche unter ihr, ohne sic zn verwerfen, fortsetzen, und dass der Lias am Rande der Kreide bei der Neuen hcerser Ziegelei schon vor Abla- gerung des Neocom in den Keuper eingesunken ist. IV. Ueber präcretaceische Schichtenversohiebungen am Netheberge nordwestlich Neuenheerse. Wenig nördlich des eben betrachteten Bahneinschnittes, in der Gegend des Netheberges bei Neuenheerse, lassen die Ergebnisse der geologischen Speoialanfnahme darauf schlicssen, dass auch dort schon vor Ablagerung der Kreide Schiehtenverschiohungen im älteren Me- sozoicuin eingetreten sind. Es würde zu weit führen, alle Details näher zu erörtern, und so beschränke ich mich darauf, einzelne generelle Punkte hervorzuheben. Die Schichten der Unteren Kreide liegen hier am Rande gegen die Trias fast horizontal. Von der Hauptmasse der Kreide springt eine schmale Zunge nach Osten vor, und in deren Nachbarschaft liegen noch einzelne kleine, isolirte Neocomsandstein- im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 315 schollen auf der Trias. Die Unterkante sowohl der kleinen Kreide- zunge als auch der isolirten kleinen Schollen liegt in ziemlich gleicher Meereshöhe, sodass also die Kreide hier nicht nennen sw er th verworfen sein kann und die einzelnen Schollen als einfache Erosionsrelikte zu deuten sind. In der Trias i in Liegenden der Kreide und zwischen den einzelnen Kreidepartien linden sich aber Verwer- fungen von z. Th. recht beträchtlicher Sprunghöhe. So liegt z. B. über dem Nethegarten im Forstbezirke 7 eine kleine Scholle von Neoconisandstein auf Mittlerem Muschelkalk in 385 m Meereshöhe, und 400 in nördlich von hier liegen ein paar Kreide- schollen auf Ceratitensehiehten in 390 in Höhe. Während das Neoeom also in ziemlich gleichem Niveau liegt, findet sich in seinem Liegenden der Sprung vom Mittleren Muschelkalk zu den Thonplatten. Beide grenzen nun im zwischenliegenden Gebiete an einer Verwerfung an einander, und wo diese weiter nordwestlich an den S.-Raud der erwähnten kleinen Kreidezunge stösst, ver- wirft sie diese nicht, kommt aber an ihrem N.-Ilande wieder zum Vorschein und ist von hier in der Trias weiter zu verfolgen. Sie setzt also unter der fl ach lieg enden Kreidezunge her, ohne sie zu verwerfen. Etwas südwestlich läuft eine Verwerfung zwischen Wellenkalk und Gipskeuper, also eine solche von sicher weit über 100 in Sprunghöhe, auf den wall- artig im Terrain sich abhebenden Kreiderand zu und hat sich noch unmittelbar neben dem Neoconisandstein durch Ilandbohrungen nachweiseu lassen; auch diese verwirft die Kreide nicht. Von jüngeren tangentialen Verschiebungen zwischen Kreide und Trias kann hier aber keine Rede sein, und so dürfte der Abbruch im Liegenden der Kreide präcretaceisch sein und zu- gleich erklären, da&s nördlich von hier bis hin zur Klus- weide südwestlich Driburg das Neoeom überall auf Wellenkalk, südlich von hier bis Börlinghausen auf Keuper oder unterstem Lias liegt. Zwischen dem Netheberge und dem Bahneinschnitte von Neuenheerse liegt ein Grabeneinbruch von Arietenschichten dicht 21* Hans Sriia.B, tJeber präcretaceisclie Schichtenvorechiebungoti 316 neben der hier Gipskeuper überlagernden Kreide. Der Lias muss hier aber bei seiner kaum hundert Meter betragenden Entfernung vom Kreiderande entweder schon vor Ablagerung des Neocom- sandsteins eingebrochen sein, oder wenigstens muss sich doch hier im Anfänge der Kreidezeit (‘ine Liasmulde mit ausserordentlich steilen Flügeln befunden haben; ist es aber au und für sich schon recht unwahrscheinlich, dass solche starken Schichtenbiegungen in unserem Schollengebirge ohne Bruch eingetreten sein sollten, so spricht in diesem speciellen Falle für einen präcretaceischen Ein- bruch gewiss auch noch der Umstand, dass kaum A, km weiter südlich beim Neuenhecrser Einschnitte der gle i c h s i n n i g ge- richtete Liasc i n b r u eh nach den Ergebnissen zweifelloser Beobachtungen präcretaceisch ist. Somit reicht das Ostsüdost- west nordwestlich bis südost - nordwestlich gerichtete B r u c h s y s t e m in der Trias des Netheb erg es wenigstens z. Th. schon in die Zeit vor Ablagerung der Kreide zurück. Da es nun aber auch in der Kreide selbst aufsetzt, wenn auch nir- gends mit grösserer Sprunghöhe, so müssen auch nach Ablagerung der Kreide noch Schi eilten verseil i e b u nge n an ihm eingetreten sein. Diese zweimalige Verschie- bung giebt sich am deutlichsten da zu erkennen, wo die Sprunghöhe einer Verwerfung im Lieg enden der Kreide bedeutend grösser ist, als in der Kreide selbst. V. lieber präcretaceiscbe Faltungen und Verwerfungen auf der Klusweide südwestlich Driburg. In mancher Beziehung ähnlich, wie am Netheberge, liegen die Verhältnisse auf der Klusweide südwestlich Driburg. Nördlich von ihr, bis etwa hin nach Altenbeken, also an der ganzen Egge nordwestlich und westlich der Stadt Driburg, liegt der Neocomsaudstein über Mittlerem Muschelkalk, südlich von ihr bis wenig nördlich des Netheberges bei Neuenheerse über Wellenkalk; in der näheren Umgebung der Klusweide finden sich auch jüngere Schichten, von denen sonst zwischen Alten- im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 317 beken und dem Netheberge in der Nachbarschaft des Kreiderandes nichts mehr bekannt ist, und /war Oberer Muschelkalk, Letten- kohlengruppe und Gipskeuper. Die geologischen Verhältnisse auf der Klusweide ergeben sich aus Fig. 4. Fig. 4. Geologische Skizze der Umgebung der Försterei Klusweide am Egge-Gebirge südwestlich Driburg. Maussstab 1:31250. mu — Unterer Muschelkalk, mm = Mittlerer Muschelkalk, moi = Trochitenkalk, moj = Schichten mit Cerntites nodosus Brug., ku — Unterer Keuper, km = Mittlerer Keuper, cui = Noocomsandstein, eug — Gaultsamlstein. Die Kreuze westlich und südwestlich der Försterei bezeichnen die Erosionsrelikte einer ehemals zusammenhängenden Decke von Noocomsandstein auf Trochitenkalk. Die eingetragenen Zahlen bezeichnen in Metern über N.-N. die Höhenlage der Untorkante des Neoeoms. 318 Hans Still«, Heber präcretaceische Sehichtonversebiebungen Das Generalstreichen der ganz flach nach W. einfallenden Kreide geht nord - südlich ; nur einzelne isolirte Neocoraschollen östlich der zusammenhängenden Kreidebildungen haben z. Th. mehr ö o nordwestliche Richtung. Nordwestlich der Försterei Klusweide springt von der Haupt- masse der Kreide eine schmale, mehrfach durch Querbrüche zer- rissene Zunge von Neocomsandstein nach SO. vor, in deren Ver- längerung unmittelbar neben der Försterei die isolirte kleine Sand- steinkuppe des Zicgcnknüll liegt. Am Nordrande des westlichen Theiles dieser kleinen Sandsteiu- zunge liegt das Neoeom auf Mittlerem Muschelkalk, des östlichen auf Geratitensehichten, und am Südrande der Neocomzunge liegen überall Geratitensehichten, die sich von hier auch in das westlich der Försterei nach Schwaney hinunterführende Thal hiueiuziehen. Auf dem Trochitenkalke westlich der Försterei linden sich an zwei Stellen (s. die kleinen Kreuze iu umstehendem Kärtchen) in der Nähe der ihn nach O. abschneidenden Verwerfung in grösserer Menge dicke Blöcke von Neocomsandstein; zwischen ihnen sieht der Troehitenkalk hervor oder ist doch durch Aufgr.tbungen fest- zustellen, und so sind sie wohl als letze Reste einer ehemaligen Sandsteindecke zu deuten. Um Abhangsschutt des in der Nähe anstehenden Sandsteines kann es sich schon deswegen nicht handeln, weil das Terrain von dort nach hier nicht genügend Gefälle hat und die nähere Umgebung völlig frei von Sandsteinschutt ist, abgesehen davon, dass auch die Dimensionen der Blöcke dem völlig widersprechen. Der Troehitenkalk lallt hier nach SW. ein und wird weiterhin von den Ceratitenschichten überlagert; wie bei- folgende. Skizze (Fig. 5) zeigt, ergiebt sich hier schon eine geringe Diskordanz zwischen Muschelkalk und der ehemaligen Sandstein- bedeckung- Südlich der Försterei liegt ein Grabeneinbruch von Keuper und Oberstem Muschelkalk ; dass die rothen Keupcrmergel west- lich der Försterei bis unmittelbar an den Sandstein herangehen, wie Skizze 4 zeigt, ist durch kleine Bohrungen am Kreide- rande nachgewiesen, desgleichen auch, dass sich eine schmale im älteren Mesozoicum des Egge Gebirges. 319 Parthie Thonplatten gewissermassen als Abbruchsstaffel dort zwi- schen Keuper und Wellenkalk einschiebt. Südlich von hier liegt überall Wellenkalk unter dem Sandsteine, so z. B. auch unter den beiden dünnen Sandsteinplatten auf der Höhe des Ochsen- berges. Fig. 5. nm = Unterer Muschelkalk, mm Mittlerer Muschelkalk, moi — Trochitenkalk, moj — Schichten mit Cerotites nodosus, cut = Neoeomsandstein. Im grossen und ganzen liegen die Verhältnisse ähnlich wie am Nethcberge: auch hier ist die Kreide ganz flach nach W. geneigt und beträchtliche Verwerfungen sind, wie sich aus der in dem Kärtchen S. 317 eingetragenen Höhenlage der Unterkaute der ein- zelnen Nooeompartien ergiebt, in der Kreide selbst nicht vorhanden, wenigstens keine, die sich in Bezug auf die Sprunghöhe auch nur annähernd mit denen in der zwischenliegenden Trias vergleichen Hessen. Das Vorhandensein der jüngeren Triasschichten auf der Klus- weide und der Wechsel im Liegenden des Sandsteines lassen sich im allgemeinen schon durch geringe schwache Einfaltuugen vor Ablagerung der Kreide, also durch geringe Discordanzen, wie sie etwa in der Skizze 5 zum Ausdrucke kommen, erklären. Nur das Vorhandensein des Gipskeupers 350 m nördlich von dem auf Wellenkalk liegenden Neocom des Ochsenoerges würde eine Einfaltung mit steilerer Sohichtenstellung voraussetzen; eine solche ist aber, ohne dass dabei Brüche entstanden wären, an und für sich schon recht unwahrscheinlich, und in diesem speciellen Falle spricht namentlich dagegen, dass nach sicheren Beobachtungen 320 Hans Stillk, Ueber präcrötaceischo Schichten Verschiebungen am Kreiderande nicht sämmtliche Zwischenschichten zwischen W ellenkaik und Gipskeuper der Reihe nach das Neocom unter- teufen, sondern dass hier der Keuper gegen den Wellen - kalk abgesunken ist, ohne dass dabei die Kreide irgend- wie verworfen wäre; und da nun die Specialkartiruug nicht den geringsten Anhalt dafür ergeben hat, dass eine Verwerfung zwi- schen Kreide und Trias aufsetzt und die Randverwerfungen des Keupergrabens abschneidet, so ist mit grosser Wahrscheinlichkeit deren Fortsetzen unter der Kreide anzunehmen. Immerhin könnte hier ja die Discordanz zwischen Kreide und Trias keine ursprüngliche, sondern eine tektonische sein, und die Schichten, die heute unter bezw. unmittelbar neben der Kreide zu beobachten sind, demnach nicht ihr ursprüngliches Liegendes ; dann müsste aber, wollten wir das Vorhandensein des Keupers und den Wechsel im Liegenden der Kreide ohne vorcretaceische Brüche oder doch sehr steile vorcretaceische Einfaltung erklären, hier und im ganzen benach- barten Gebiete der Gipskeuper als das jüngste der vorhandenen Triasglieder überall ursprünglich unter der Kreide gelegen haben, und daran ist gewiss nicht zu denken. Es kann nach alle dem also kaum noch einem Zweifel unterliegen, dass auch der Gips- keuper südlich der Försterei Klusweide, der weiter nördlich und südlich am Kreiderande überall fehlt, in ähnlicher Weise wie der Lias bei Neuenheerse, schon vor Ablagerung der Kreide eingebrochen ist. Dem scheint im ersten Augenblick zu widersprechen, dass die den Keupergraben nach N. abschneidende Verwerfung weiterhin auch in der Kreide selbst aufsetzt. Nun ist aber nach der Höhen- lage der Unterkantc des Neocoins im Bereiche des Grabens einer- seits und im angrenzenden Gebiete andererseits die Sprunghöhe dieser Verwerfung in der Kreide selbst auch nicht annähernd so erheblich wie in den triadischen Schichten, und das erkläre ich dadurch, dass die Hau pt Verschiebung hier vor Ablage- rung des Neocomsandsteines eintrat, dass aber später am nördlichen Ufer des Grabens eine zweite von viel geringerem Ansmasse erfolgte, während eine zweimalige Verschiebung am südlichen nicht nachweisbar ist. im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. 321 Ob auch einzelne der übrigen SO-NW-Brüche auf der Klusweide schon in die Zeit vor Ablagerung des Neocomsand- steins zurückreichen, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden; dafür spräche in erster Linie, dass sie gleichsinnig mit dem prä- cretaeeisehen Keupergraben verlaufen, mit diesem also ein gemein- sames Bruchsystem zu bilden scheinen. So hängt vielleicht der Wechsel im Liegenden der Kreide zwischen Ceratitenschichten und Mittlerem Muschelkalk nördlich der Försterei mit einem präere- taceischen Abbruche zusammen; jedenfalls fand sich hier nirgends Trochitenkalk im Liegenden der Kreide, und es hat sich keines- wegs mit Sicherheit entscheiden lassen, ob die Verwerfung zwischen t 'eratiti’iisehiehten und Mittlerem Muschelkalk nördlich vom Ziegen- knüll, wie auf dem Kärtchen S. bl 7 dargestellt ist, zunächst noch am Kreiderande fortsetzt und an einem N-S-Bruehe sich auslöst, oder aber unter der Kreide, ohne dieselbe zu verwerfen, verschwindet, und ebenso bleibt fraglich, ob sie die kleine Kreidcseholle am Zicgeu- knüll abschneidet oder aber unter ihr hersetzt; für ihr präcretacei- sches Alter spräche auch sehr die Angabe von Vullkks1) dass »hier die Lagerung des Lettenflötzes direct auf dem Muschelkalke gewesen ist und sich von hier unter dem flachen Hilssandstein hervor noch über 50 Ruthen östlich auf dem Muschelkulkrücken fortgezogen hat, wo dasselbe am Tage direct gewonnen ist«, d* h. also, dass sich das Lettenflötz, das tiefste Glied der Kreide, ganz gleieh- mässig über die Verwerfung fortgesetzt hat. Schlussbemerkungen. Dii1 Untersuchungen über das Liegende der Kreide am Egge- Gebirge haben also ergeben, 1. dass die Kreide über einem hier und da bereits stark dis- loeirten Untergründe älterer mesozoischer Schichten sieh ablagerte, dass also die ersten Sehiehtenverschiehungen im älteren MesozoiCsOm vor Ablagerung der Kreide ein- getreten sind; ’) S. Vüt.iiERS, Eisenlagerstätten dos südlichen Teutoburger Waldes. Berg- geist pro 1869, S. 550. 322 Hans Stillk, Heber präcretaceischc Schichtenveracbiobungen etc. 2. dass auf einzelnen dieser präcretaceisehen Ver- werfungen in jüngerer Zeit abermals Verschie- bungen erfolgt sind. Da nun der Neocomsandstein des Eggegebirges auf annähernd ebenem Untergründe zur Ablagerung gekommen ist, so müssen zwischen den präcretaceisehen Schichtenverschiebungen und der Ent- vStehungszeit dos Neoöornsandsteins Abrasionen grossen Maass>tabos eingetreten sein, welche die durch die präcretaceisehen Abbrüche geschaffenen Höhendifferenzen der Oberfläche ausglichen und dabei Srhichtennuichtigkeiten von Hunderten von Metern abtrugen. Bei der Teutoniabütte ist. wie wir sahen, Mittlerer Lias an diesen präcretaceisehen Brüchen verworfen; jüngere jurassische Schichten und Wealden sind au der Egge überhaupt nicht bekannt, und somit ist in Bezug auf das Alter dieser Brüche mit Sicherheit nur soviel zu sagen, dass sie jünger sind als der Mittlere Lias und älter als der Neocomsandstein. Immerhin liegt aber die Annahme sehr nahe, dass sie gerade in der Zeit entstanden sein mögen, in der in anderen Theilen unseres nordwestdeutschen mesozoischen Gebirgslandes ausgedehnte Strand Verschiebungen und Transgressionen, also Erscheinungen, die gleichfalls mit Bewegungen in der Erdrinde Zusammenhängen dürften, eingetreten sind, nämlich in der Zeit des jüngsten Jura oder der ältesten Kreide. Ueber die Beziehungen dieser präcretaceisehen Brüche zu den grossen postcietaeeisrhen Bruch- und Faltungssystemen ist meines Erachtens erst nach Abschluss der Specialaufnahme des östlich an die Egge angrenzenden Triasgebietes ein sicheres Urtheil zu gewinnen. Erst dann wird sich entscheiden lassen, oh z. B. die präcretaceisehen SO-NW. -Verschiebungen bei Neuenheerse und auf der Klusweide etwa die ersten Anfänge des grossen, vorwiegend südost-nordwestlich gerichteten heroynischen Faltungssystemes sind, oder ob sie ein ganz selbständiges Bruchsystem bilden, das nur zufällig in einzelnen Theilen dieselbe Richtung hat, wie eines der grossen jüngeren Verwerfungssysteme. Berlin, den 21- November 1902. Jahrbuch. d. Kgl. Preuss. Geolog.Landesanst.uKergakad. 1902. Tafel 16. Übersicht über das Liegende des Neocom aiu südlichen Egge-Gebiree JU W l : 50 ooo. N A 1 Taf.17. 1 4 'ob H.Stille 1.902. BprliiierLitluidrliistitul Gaidtsandstein. NeoconisaiulsUdn . AripMuischichten . AnqulatcnscMchüm PsüonütmschidxteJi . Oberer' Hhätheuper Unterer Rhätkeuper Mittirrer Keupei'. Abgerutschte ^ Keocomklipperb Bahneinschnitt von Neuenheerse, l : 10000. Nordbö schung des Bahneinschnittes von Neuenheerse. 1: 1500. Wetchenstpllo.rhauscJipn II TlorizotiltiUt/ur Färb en-ErHärung . □ koa koi Gaubtsanclsteu i. Neocomsandstein . Arietenschichten . AngulaUenschirhten Psttonotc/ischichten . Überei' Tihalheupcr Unterer Khüthruper Mittlerer Keitp er. Abgerutschte XeaconMippen, . H-Stüle 1902. Berliner lithogr Institut. [.KgLPrenss. Geolog-Iaiidesaxurtalt 1902. Tkf.17. Durch die Vertriebsstelle der Kgl. Geolog. Landesanstalt und Bergakademie, Berlin N. 4, Invalidenstrasse 44, zu beziehen: Jahrlmch 1902, Bd.. XXIII: R. Gans : Die Bedeutung der Nährstoffanalyse in agronomischer und geognostischer Hinsicht. S. 1—69 . . Mk. 2,25 R. Michael: Geologische Mittheilungen über die Gegend von Gilgen- burg und Geierswalde in Ostpreussen. S. 70 — 77 .... Mk. 0,30 A. Jentzsch und R. Michael: Ueber die Kalklager im Diluvium bei Zlottowo in Westpreussen. Mit 9 Abbildungen im Text. S. 78-92 • Mk. 0,50 Felix Wahnschaffe: Ueber das Vorkommen von Gletschertöpfen auf dem Sandstein bei Gommern unweit Magdeburg. Mit awoi Tafeln. S. 93-100 Mk. 1,25 H. Lotz: Ein neuer Fundpunkt des Pentamerus rhenanus F. Roemer (Conchidium hassiacum Frank). Briefliche Mittheilung. S. 101-102 Mk. 0,25 H. Monke: Beiträge zyr Geologie von Schantung. I. Obercambrische Trilobiten von Yen-tsy-yai. Mit sieben Tafeln. S. 103 — 151 Mk. 5,00 0. Zeise: Geologisches vom Kaiser-Wilhelm- Canal. Mit vier Tafen% S. 153-200 Mk. 3,50 Georg Berg: Dia Magneteisenerzlager von Schmiedeberg im Riesen- gebirge. Mit einer Karte. S. 201—266 Mk. 3,00 0. Riedel: Ueber Gletschertöpfe im Bitterfelder Kohlenrevier. S. 268 bis 272 Mk. 0,30 Wilhelm Wunstorf : Transgressionen im oberen Jura am östlichen Deister. S. 272-277 Mk. 0,30 0. v. Linstow: Ueber jungglaciale Feinsande des FlämiDg. Mit einer Tafel, S. 278 -295 Mk. 1,00 Hans Stille: Ueber präcretaceische Schichtenverschiebungen im älteren Mcsozoicum des Egge- Gebirges. Mit zwei Tafeln. S.295 — 322 Mk. 1,75 1 Buchdruckerei A. W. Schade in Berlin Nn Schulzfndorfer Strasse 2ö. ( Jahrbuch der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie zn Berlin für das Jahr 1902. Band XXÜ1. Heft 3. Berlin. Im Vertrieb bei der Königl. Geologischen Landesanstalt ^ und Bergakademie Berlin N. 4, Invaliden8tra88ei&4. 1903. m.Y 906 Inhalt. Seite Erich Kaiser: Die hydrologischen Verhältnisse am Nordostabhang des Hainich im nordwestlichen Thüringen. (Hierzu Tafel 18.) . 323—341 A. Leppla: Die Tiefbohrungen am Potsberg in der Rhein-Pfalz . . 341 — 357 0. v. Linstow: Bemerkungen über die Echtheit eines in Pommern ge- fundenen Triasgeschiebes. Briefliche Mittheilung .... 358 — 359 G. Müller und C. Weber: Ueber ältere Flnssschotter bei Bad Oeyn- hausen und Alfeld und ehie über ihnen abgelagerte Vege- tationsschicht 360—367 Friedrich Tornau: Der Flötzberg bei Zabrze. Ein Beitrag zur Strati- graphie und Tektonik des oberschlesischen Steinkohlen- beckens, mit einer geologischen Karte, Tafeln, Profilen, Skizzen und Bohrtabellen. (Hierzu Tafel 19 — 23.) . . . 368 — 524 C. Gagel: Ueber einige neue Spatangiden aus dem norddeutschen Miocän. (Hierzu Tafel 24 und 25.) 525—543 Th. Schmierer und F. Soenderop : Fossilführende Diluvialschichten bei Mittenwalde (Mark). Briefliche Mittheilung .... 544—548 -■ Die hydrologischen Verhältnisse am Xordostahhang des Hainieli im nordwestlichen Thüringen. Von Herrn Erich Kaiser in Berlin. (Hierzu Tafel 18.) I. Allgemeine hydrologische Verhältnisse. Die Städte Mühlhausen und Langensalza liegen in der am weitesten nach Nordwesten vorgeschobenen Keupermulde Thü- ringens, nahe der in hereynischer Richtung streichenden Mulden- linie. Beide liegen an kleinen Nebenbächen kurz oberhalb der Einmüuduug in die Unstrut, Die Bäche besitzen trotz ihres kurzen Laufes so grosse Wassermengen, dass sie zahlreiche gewerbliche Unternehmungen in beiden Städten mit Kraft versorgen. Diesen Bächen fliesseu nur gelegentlich und dann auch meist nur geringe Wassermengen aus weiterer Ferne zu. Beide Städte sind auf Kalktutiahlagerungcn erbaut. Diese Kalktuffe wurden sowohl bei Mühlhausen wie bei Langensalza aus den Quellwässern einiger Erdfälle abgesetzt, die sich in geringer Entfernung südwestlich jeder der beiden Städte befinden. An geeigneten Stellen setzen die Bäche auch jetzt noch Kalktuff ab. An dem Absätze dieser Kalktuffi nassen sind auch Quellen betheiligt gewesen, die jetzt völlig versiegt sind, die aber zu den jetzt das Wasser liefernden Quellen Beziehungen hatten 1). *) Absätze dieser Quellen, bezw. ihrer Vertreter, finden sich in dem auf den Höhen des Sckützenberges bei Mühlhansen und auf dem Sülzenberge bei Langen- salza lagernden diluvialen Kalktuffe. 324 Emen Kaiser, Dio hydrologischen Verhältnisse am 1. Quellen bei Mühlhausen. Die Stadt Mühlhauseu wird durchflossen von dem Popperöder Bach, der seinen Ursprung in einigen Erdfällen etwa 2!/2 km südwestlich von der Stadt hat. Die bedeutendste Quelle ist die Popperöder Quelle; ihr Abfluss nimmt die Quellwässer des »Grundsloch« (»Grundloch = grund- loses Loch«) und der Quelle in Sanders Garten (sogenannte Mineralquelle) auf. Die drei Quellen liegen ungefähr in südwesl- Br.l 463 -71* cbm. Qu. (Sanders Garten ca 5000 cbm. tag/. Grundsloch ® OOCL Popperöder Qu. 3500 - *cr>o cbm tag!. Brunnen 2. 700 -lose cbm Br 3. *30-630 cbm? i 20000 Thomas- Qu. 1 ‘ * ‘ l'oom 0-6200 cbm tag/. nordöstlicher Richtung in einer Entfernung von etwa 300 m (siehe obenstehende Textfigur). Die Ergiebigkeit der ersten beiden Quellen ergiebt sich aus folgenden Angaben Q. Tabelle I. Datura der Messung Popperöder Quelle cbm täglich Grundsloch cbm täglich 10. XI. 1886 8775 21. VII. 1888 40S0 4650 13. IX. 1888 4300 5000 31. X. 1892 3042 5111 5. XI. 1892 3221 5038 30. VI. 1893 2400 5000 3. VII. 1893 2600 5000 26. IX. 1894 2800 5000 ') Nach den Akten des Magistrates der Stadt Mühlhausen, deren Einsicht- nahme ich Herrn Oberbürgermeister Trekckman.n verdanke. Nordo&tabhang des Hninich im nordwestlichen Thüringen. 325 Ueber die, Ergiebigkeit der Quelle in Sanders Garten wie einer Reihe weiterer, in der Nähe befindlicher Quellen stehen mir keine Angaben zu Gebote, doch wird die Ergiebigkeit der ersteren der des Grundsloches kaum naohstehen. Auf einen recht geringen Raum (s. die Karte Taf. 18 und Textfigur S. 324) sind hier mehrere Quellen zusammengedrängt, die pro Tag die ansehnliche Wassermenge von rund 14 000 cbm, d. h. also rund IGO Secundenlitern (nach Messung -f- Schätzung) liefern und zu einer recht breiten, mit Kalktuff ausgefüllten Rinne Veranlassung gaben. Die allgemeinen Eigenschaften des Wassers wie die Resultate der im Laboratorium der Geologischen Laodesanstalt durch Herrn Dr. Gans ausgeführten chemischen Untersuchung sind in der bei- gegebenen Tabelle zusammengestellt (Tab. 2 auf S. 326 - 327 !). 2. Uuellen bei Langensalza. Die Stadt Langensalza wird durchflossen von der Salza, die ihren Hauptzufluss aus einigen Erdfallen südwestlich, ebenfalls in etwa 2 '/‘i km Entfernung von der Stadt, erhält. Diese als »Golke« oder »Kolke« bezeichneteu Quellen 1 efinden sich im Thale der Salza nahe bei einander. Sie sind ebenso wie die Quellen des Popperöder Baches durch die Menge des Quellwassers ausge- zeichnet, über welche mir jedoch keine Angaben zur Verfügung stehen. Eine chemische Untersuchung der Quellen bei Langen- salza wurde im Jahre 1902 von der Köuigl. Versuchs- und Prü- fungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung aus- geführt. Die Resultate dieser Untersuchung wurden von Herrn Professor I)r. Günther in dankenswerther Weise zur Verfügung gestellt. »Sie sind in Tab. 2 auf S. 826 — 327 ebenfalls wieder- gegeben 2). Damit zu vergleichen sind die Resultate einer che- mischen Analyse des Wassers der Oberen Golke, welche von ') Proben entnommen am 29. IV. 1902 vom Verfasser. 9) Zum Vergleich sind auch die Analysenresultate einiger weiterer, in dieser Arbeit nicht näher zu erwähnender Quellen aus dor Umgegend vod Langensalza angeführt. 22* 1. Popperüder Quelle 29. TV. 02 schwach alkalisch 2. Popperode, Quelle in Sanders Garten 3. Thomasquelle 29. IV. 02 schwach stark salzig 4. Obere Golke bei Langensalza 4a. Obere Golke bei Langensalza schwach alkalisch 5. Untere Golke bei Langensalza 22.IL02 — 1 alkalisch G. Wasser aus Bohrloch I bei Schönstedt. aus einer ‘22. 11.02 Tiefe von ca. 100 m 7. Quelle von Alterstedt (südl. von Weberstedt) 8. Quelle im Wäldchen (nordw. v. Waldstedt) 9. Bertuch’sche Quelle südöstl. von Schönstedt 22. ff. 02 22.11.02 — 1 22. 11.02 leicht leicht I bitterer Nach opalisirend alkalisch geschmack alkäisch anormal alkalisch anormal opalisirend alkalisch j anormal Nordostabhang des Hainich im nordwestlichen Thüringen. 328 Erich Kaiser, Die hydrologischen Verhältnisse am Herrn Dr. Gans im Laboratorium der Geologischen Landesanstalt ausgeführt wurde J). Chemische Untersuchung (Tab. 2 — 3). Sowohl die Quelleu bei Langensalza wie die bei Mühlhausen zeichnen sich durch einen besonders hohen Kalkgehalt und eine damit zusammenhängende, bei verschiedenen Quellwässern recht erhebliche Härte aus. Aus dem hohen Kalkgehalt erklärt sich auch der Absatz des Kalktuffps im Untergründe der beiden Städte. Recht auffallend sind die Unterschiede in der chemischen Zu- sammensetzung der Ropporöder Quelle und der in der Nähe be- findlichen Quelle in Sanders Garten. Namentlich im Chlor-, Schwefelsäure-, Kalk- und Natron-Gehalte zeigen sich derartige Unterschiede, dass man geneigt ist, eine verschiedene Herkunft beider Quellen anzunehmen. Für die im Laboratorium der Geologischen Landesanstalt untersuchten Quellen ergiebt eine Berechnung die in Tabelle 3 wiederjregebene Zusammensetzung. O O O Tabelle 32). In einem Liter Wasser sind enthalten in mg: Popperöder Quelle Quelle in Sanders Garten Thomas- Quelle Obere Golke NaCl . . . Sporen 1060 2121 43 SO-jNaj . . 85 158 53 82 SO4 Ca . . 85 542 1433 257 C03Ca . . 250 177 89 230 COaMg . . 111 164 231 126 Sa.: 531 2101 3927 738 1) Probe entnommen am 29. TV. 1902 vom Verfasser. 2) Aus der Tabelle 2 hätte man entnehmen können, dass nur ein quantitativer Unterschied der gelosten Substanzen zwischen der Popperöder Quelle, der Quelle in Sanders Garten und der Thomas-Quelle vorliege. Obige Berechnung zeigt aber, dass auch ein qualitativer Unterschied vorliegt. Nonloslalihang des Hainich ira nordwestlichen Thüringen. 329 Zwischen beiden Quellgebieten bei Mühlhausen und Langen- salza bestehen so grosse Aehnliehkeiten, dass sie den beiden Städten dadurch ein recht ähnliches Gepräge verleihen. Beide Quellge- biete treten nahe der Muldenlinie einer Keuperiuulde auf und zwar nahe der Muschelkalk-Keuper Grenze, ohne dass die Quellen als Schichtquellen zu deuten sind. Eine genauere Erklärung soll im F olgenden versucht werden. II. Die hydrologischen Verhältnisse in Beziehung zum geologischen Aufbau des Ostabhanges des Hainich. Der Hainich (s. Karte) wird auf seinem östlichen Abhange fast ganz von Oberem Muschelkalk gebildet, der flach gegen die Keupcrmuldo von Mühlhausen-Langensalza einfällt. Am Abhänge gegen das Unstrutthal legt sieh in flacher Lagerung Unterer, weiterhin auch Mittlerer Keuper auf; beide aber sind auf weite Strecken hin durch diluviale Ueberdeekung verschleiert. Erst auf der Höhe und am westlichen nach dein Werrathale gerichteten Abhänge des Hainich treten die Schichten des Mittleren und Unteren Muschelkalkes zu Tage. Vom Buntsandstein tritt nur sehr wenig an die Oberfläche: im Bereiche der beigegebenen Karte ist Rötli westlich von Langula zur Darstellung gelangt. Ausserhalb der Karte tritt Buntsandstein noch am Burgberge hei Berka v. d. Hainich auf (Blatt Berka). Das Streichen ist im südlichen Theile südost-nordwestlich (auf der Hart südlich von Langensalza ost-westlieh), geht aber nach Norden zu immer mehr in süd-nördliche Richtung über (vergl. die Karte). Abgesehen von den im grossen und ganzen nur wenig ausgedehnten Störungsgebieten fallen die Schichten flach gegen das Muldentiefste ein, also nach Norden bezw. Nord- osteu oder Osten, sodass die etwa auf den Sehiehtgrenzeu oder innerhalb der Schichten auftretenden Wassermengen theoretisch nach dem Muldentiefsten sich hin bewogen müssten. Die mergeligen Thonplatten des Oberen Muschelkalkes ver- wittern zu einer thonigen, fetten Masse, die für Wasser völlig oder fast völlig undurchlässig ist. Bei heftigen Regengüssen ver- 330 Erich Kaiser, Die hydrologischen Verhältnisse am wandelt sich wohl die Oberkrume durch Wasseraufnahme in eine, zähe, teigige Masse, der Ueberschuss von Wasser eilt aber rasch an den Gehängen zu Thale. Nur nach heftigen Regengüssen sammelt sich in deu Bachläufen das Wasser, meist viel Geröllo fortbewegend, während schon kurze Zeit nach den Niederschlägen die Bachläufe völlig versiegen, wenn nicht ein Erdfall mit Wasser- austritt ihnen Wasser zuführt. Nur au wenigen Stellen sind dem Oberen Muschelkalk, namentlich in den »Schichten mit Cevatitcs 7todosUS« nahe der Grenze gegen den Trochitenkalk wasserdurch- lässige Bänke so eingeschaltet, dass es zu dauernden Quellaustritten kommt (Lelidcborn westlich von Langula). Im Mittleren Muschel- kalk ist der Wechsel zwischen für Wasser durchlässigen und undurchlässigen Schichten ein sehr viel grösserer, wenngleich auf der Höhe und am östlichen Abhange des Haiuich wegen des öst- lichen Einfallens in diesem Niveau kein Wasser austritt. Der Untere Muschelkalk ist bis auf die Grenzschichten gegen den Röth bei starker Zerklüftung wasserdurchlässig, sodass sich das meiste Wasser im Allgemeinen auf der Grenze Buntsandstein- Muschelkalk findet. Auf dieser Grenze auftretende Schichtquellen finden sich am Westhange des Ilainich in dem Röth-Vorkommen westlich von Langula. Die Zahl der so zu deutenden Schichtquellen ist aber am ganzen Ilainich nur eine verschwindend geringe. An der betr. Schicht zeigt sich an ihrem Ausstrich eine Reihe von sumpfigen Stellen, die jede für sich namentlich gegenüber den gleich zu besprechenden Quellen nur eine geringe Menge Wasser liefert. Dieser Gruppe von Wasseraustritten steht nun sowohl am Ilainich selbst wie an seinem östlichen Abhänge eine grosse Zahl von Quellen gegenüber, die aus einem eng begrenzten Gebiete, aus einem Quelltümpel, grosse Wassermengen austreten lassen, ohne dass die Nachbarschaft besonders von Wasser durchtränkt ist. Zu dieser Gruppe zählen zahlreiche grössere Quellen am Westabhang des Ilainich, wie z. B. der Kirchbrunueu nördlich von Nazza (noch im Bereiche von Blatt Langula), wie dann weiter nordwestlich auf Blatt Treffurt die starken Quellen bei Hilde- Nordostabhang des Hainich im nordwestlichen Thüringen. 331 brandshausen, bei Diedorf und andere. Sie sind zurückzuführen auf die Wasserführung einzelner Sprünge der Saalfeld-Eichen- berger Störungszone, die den südwestlichen Theil der beigegebenen Karte durchzieht. Wo ich Quellen in dieser Störungszone beob- achten konnte, zeigte sich, dass nie mehrere Quellen neben ein- ander vorhanden sind, und dass die einzelnen Austritte weit von einander entfernt liegen, dass also das Wasser auf einem Sprunge sich concentrirt und nur an wenigen Stellen zum Aus- tritte gelangt. Eine gewisse Aehulichkeit mit diesen Austritten zeigen auch die Quellen am Ostabhange des Hainich bei Mühlhausen und Langensalza. Diese Quellen wurden bisher als Erdfalle gedeutet, ohne dass mau eine Gesetzmässigkeit in ihrer Anordnung und eine bestimmte Abhängigkeit vom Gebirgsbau erkannte. K. VON Seebach iiusserte sich über die Quellen bei Mühlhausen folgender- maassen1): »Gleichwie andere grosse Quellbecken, die anderwärts am Kusse sanft geneigter Abhänge des Obersten Muschelkalks sich finden, sind dieselben nur dadurch entstanden, dass die auf den Schichtenfugen von den benachbarten Höhen dem Mulden- tiefsten zufliessenden atmosphärischen Wasser an einem Punkte mit minimaler Seehöhe sich auf einer zufälligen, grösseren Sohichteu- klut’t emporgezvvängt haben.« Dass hiermit schon die richtige Auslegung angedeutet wurde, werden wir im Folgenden sehen. Die Bildung der Erdfälle wurde auch früher schon auf die Aus- laugung von Gyps- und Steinsalzlageru des Mittleren Muschel- kalks zurückgeführt. Dass diese in grösserer Menge im Mitt- leren Muschelkalk unseres Gebietes auftreten, haben die Boh- rungen gelehrt, welche zur Gewinnung von Wasser von der Stadt Langensalza bei Schönstedt niedergebracht worden sind2). Dass die Auslaugung der Gyps- und Steinsalzlager im Mitt- leren Muschelkalk am Hainich eine beträchtliche gewesen ist, zeigen die vielen Erdfälle an seinem östlichen Abhänge. Die *) Erläuterungen zu Blatt Mühlhausen der geologischen Specialkarte von Preussen, 1883, S. 19. 2) Es wurden bei der mittels Meissel niedergebrachten Bohrung durchteuft: (Fortsetzung von Anmerkung 2 siehe auf der folgenden Seite.) 332 Emen Kaisicu, Die hydrologischen Verhältnisse am Einzeichuuugen auf der beigegebenen Karte lehren, dass die aller meisten sieh zu Reihen, die natürlieh keinen genau geradlinigen Ver- lauf zu haben brauchen, ordnen lassen. Das beste Beispiel liegt südlich von Flarchheim, wo Erd fall an Erd fall in einem über 4 km langen Zuge an einander gereiht ist. Durch spätere Erosion sind manche mit einander vei blinden, wodurch der Anfang zu einzelnen SU. -NW. verlaufenden Thalstücken gegeben ist. Nach Südosten (ausserhalb der Karte) und nach Nordwesten ist die Zone noch weiter zu verfolgen, wenn sich auch grössere von Erdfallen freie Strecken dazwischen einschieben. Parallel dazu sind noch mehrere Reihen von weniger grosser Ausdehnung zu beobachten, wie z. B. südlich von Kammerforst und westlich von Ober-Dorla. 1 1 io und da lässt sich auch in der Fortsetzung dieser Erdfallreihen eine Schichtenstörung nachweisen, die immer nur geringe Sprunghöhe besitzt. An den meisten Stellen aber ist ein solcher Nachweis nicht möglich ; die Störung könnte vielleicht nur wegen geringer Sprunghöhe der Beobachtung entgangen sein. Das Kluftsystem Golken-Popperode. Die Anordnung der Erdfallreihen folgt in dem besprochenen Gebiete hereynischer Richtung. Diese Richtung entspricht auch unter Tiiga bei 141 — 158 m Kalk mit Gypseinlagcrungen •> 161 — ll>8 » Graue Kalke und schiefrige Letten mit Gy psei n lager un gen » 170 — 178 > Gyps mit nur wenig Kalkeinlage- rungen > 184 — 185 > graubräunliehe Dolomite mit Gyps und Kidksteinzwischenlagen » 185 —194 » Grauer Kalkstein mit Gyps, An- hydrit und einigen grauen Letten- lagen > 194 — 202. ■> Gyps mit wenig Letten » 202—204 -> Graublauer, mergeliger Kalk mit etwas Gyps ln fast sämmtiiehen Gypslageru lässt sieh ein bed utender Chlorgehalt nachweisen. Da die Bohrung mittels Meissel und Wasserspülung niedergebracht ist, ist ein genauer Nachweis über das Auftreten und die Mächtigkeit des Steinsalzes nicht 7. u führen. J Muschelkalk. I (Hier angegeben [ wurden nur die \ Gypsfiibrondcn I Schichten. Das volle Bohrregister findet sich im Bericht über die Bohrungen 19013 Nordostabhaug des Hain ich im nordwestlichen Thüringen. 333 der Verbindungslinie von den Golken bei Langensalza nach den Quollen bei Popperode. In dieser Verbindungslinie l egen niebr- faeli Erd fälle und Quellen, von denen sieh auch mehrere auf Erd- fälle zurückführen lassen. Der Richtung dieser Verbindungslinie (besser Verbindungszone, da die ganzen Erscheinungen sich in einer gewissen Breite bemerkbar machen) folgen dann mehrfach Thalstücke, die theilweise noch mit Wasscraustritten verbunden sind. Diese Thalstüeko westlich von Seebach, östlich und südlich von Heroldishausen, westlich von Schönstedt stechen scharf ab von den sonst Westsüdwest-Ostnordost verlaufenden Thalern und Thälcheu am Gstabhauge des Ilainich. Diese eigenartigen Thal- stücke sind wohl in Verbindung zu bringen mit Wasscraustritten auf dem gleich zu besprechenden Kluftsystem in der Richtung Golken- Popperode. In der weiteren Fortsetzung über das auf der Karte dar- gestellte Gebiet hinaus sieht man daun in derselben Richtung mehrfach Störungen auftreten. Nach Nordwesten trifft die Ver- bindungslinie Golken-Popperode auf die auf Blatt Leugenfeld der geologischen Specialkarte von Preussen dargestellten Störungen bei Büttstedt-Küllstedt- Wachstedt, die in dem Eisenbahneinschnitte westlich vom Bahnhof Küllstedt aufgeschlossen sind1). Verfolgt man die Richtung weiter nach Südosten, so zeigen sich wieder ähnliche Störungen am Warthberge, nördlich von Aschara auf Blatt Gräfen- tonna. Sie sind auf der geologischen Specialkarte2) nicht zur Darstellung gebracht, sind aber in dem Eisenbahneinschnitte sehr gut aufgeschlossen. Auch im südöstlichsten Theile der dieser Arbeit heigegebenen Karte sind derartige. Störungen dargestellt worden. Herrn Dr. E. Naumann, der diesen 1 heil kartirte, glückte der Nachweis, nachdem ich auf die Möglichkeit dos Auftretens von kleineren Störungen in dieser Gegend hinge wiesen hatte. Sowohl bei Küllstedt wie bei Aschara zeigt sieh nicht nur ein Sprung oder eine Reihe von wenigen Sprüngen mit bcträcht- ') Vergl. E. Kaiskk, Erlüutor. zu Blatt Lrngenfeld dir geologischen Special- karte 1U03. K. K.-usku, Dieses Jahrbuch für 1 Ü00, Bd. ‘21, S. XXI. a) Aufgenommou löbO von 0. Spkvkk. 334 Erich Kaiskk, Die hydrologischen Verhältnisse am licher Sprunghöhe, sondern eine grössere Zahl von nahe bei ein- ander liegenden parallelen Sprüngen, die für sieh wie in ihrer Gcsammtheit nur eine geringe Sprunghöhe besitzen. Es handelt sich also weniger um eine Zone intensiver Störung, sondern mehr um eine Zone intensiver Zerklüftung. In der Richtung Golken- Popperode zeigt sieh also dasselbe Bild wie bei den oben angeführten Stellen (S. 332) am Ostabhange des Hainich: In hcrcynischer Richtung reihenförmig angeordnete Erdfälle, abhängig von mehrfachen neben einander liegenden Spalten mit im einzelnen wie in der Gesamintheit geringem Ver- wurf, also eine intensive Zerklüftung in hercynischer Richtung. Die intensive Zerklüftung giebt wohl den Ilauptfaetor ab, der zur Wasserführung in diesen Zonen, zur Auslaugung vornehmlich der Gyps- und Steinsalzlager im Mittleren Muschelkalk, dann aber auch von Kalken im Muschelkalk überhaupt und damit zur Bildung der Erdfälle führte. Eine ähnliche Abhängigkeit der Wasserführung von intensiver Zerklüftung und damit zusammen- hängenden Erdfallreihen hat Herr II. Stille vor kurzem bei den Zuflüssen der Paderquellen zu Paderborn naehweisen können !). Der Zufluss zu dem Kluftsystem Golken - Popperode erfolgt einmal im Streichen dieses Systems von den Höhen des Eichs- feldes, danu aber auch quer dazu von den Höhen und dem WesthaDge des Hainich her. Die dort im Bereiche des Unteren und Mittleren Muschelkalkes niederfallenden Wassermengen werden auf den nach Osten einfallenden Schichtfugen oder innerhalb der für Wasser durchlässigen Schichten abfliesseu, bis sie an einer der Zerklüftungszonen einen gewissen Widerstand finden. Auf einer der Spalten dieses Kluftsystems wird das Wasser aufsteigen bis zu einer für die Wasserführung günstigen Schicht, um viel- leicht erst an einer zweiten Zerklüftungszone die Oberfläche zu erreichen, wenn der auf der Grundwasserwelle lastende Druck hinreichend ist, und die Reibungswiderstände innerhalb des Kluft- systems nicht zu gross sind. l) Vergl. dazu die demnächst erscheinende Arbeit in den Abhandlungen zur geologischen Spucialkarte von Preussen, Neue Folge, Heft 38. Nor< lostabhang des Hainioh im nordwestlichen Thüringen. 335 Naturgemäss zeigen die am tiefsten liegenden Wasseraustritte am längsten einen glcichmässigeu Wasscrstaud wie die Golken bei Langensalza, die Quellen bei Popperode (Mühlhausen) und bei Ober- dorla. Höher am Gehänge des Ilaiuieh in Erdfällen anstretende Quellen, wie die des Spittelbrunneu im Mühlhauser Stadtwalde, des Lohloeh und der Grube westlich von Langula, trocknen dagegen regelmässig im Sommer aus. Eine Abhängigkeit des Wasserausflusses benachbarter Quellen von einander ist nicht beobachtet, auch wurde durch das Auf- treten neuer Quellen in derselben Kluftzone das Wasserquantuni der alten Quellen nicht gestört1). II. Stille hat vor Kurzem darauf hingevviesen, dass in den einzelnen Theilen eines Spalten- systems die Niveauhöhe des Grundwassers eine recht verschiedene sein kann (Bad Nenndorf am Deister, Paderborn)2). Dies trifft auch für unseren Fall zu, denn sonst wären die mauuigfachen Unterschiede zwischen benachbarten Quellen nicht zu erklären, wie z. B, zwischen den verschiedenen Quellen bei Popperode3). Wie sehr auch bei einem Kluftsystem die chemischen Verhältnisse sich unterscheiden, zeigen die in Tabelle 2 und 3 auf S. 326 — 328 angegebenen Analysenresultate benachbarter Quellen, wie z. B. der Popperöder Quelle gegenüber der Quelle iu Sanders Garten, der Oberen Golke gegenüber der Unteren Golke. Das zeigt sich noch besser, wenn man die ebenfalls in demselben Kluftsysteme liegende Thomasquelle mit den Quellen bei Popperode vergleicht. Namentlich der verschiedene Gehalt au Na CI, SO4 Ca, CO.^Ga fällt besonders ins Auge (siehe Tab. 3, S. 328) und weist darauf hin, dass die Spalten eines Kluftsystems in Bezug auf die VVasser- ') ln dieser Beziehung muss ich mich allerdings auf Mittheilnugen verlassen, von denen mir nicht sicher erscheint, oh ihnen Messungen und nicht nur Schätzungen zu Grunde liegen. (Vorgl. Am». 3.) a) II. Sulus, lieber den Gebirgsbau und die Quellen Verhältnisse bei Bad Nenndorf am Deister. Dieses Jahrbuch für 1901, Bd. ‘22, S. 347 — 3G3, speciell S. 3(10. 3) Es wäre eine dankbare Aufgabe eines an Ort und Stello wohnendeu Specialforschers, die Ergiebigkeiten wie überhaupt das Verhalten benachbarter Quellen (Temperatur, Abhängigkeit von Niederschlagsschwankungen u. a.) eines Kluftsystems auf längere Zeit systematisch zu verfolgen. 336 Erich Kaiser, Die hydrologischen Verhältnisse am fülirung nicht als »eommutiicireude Uöhreu« aufgefasst worden dürfen. Dies steht nun aber in einem gewissen Widerspruch mit der auf 8. 834 geäusserten Anschauung, dass eine Zuführung des Wassers auf den Schichtfügen oder innerhalb einzelner Schichten quer zum Streichen des Kluftsystems erfolgt. Dieser Widerspruch ist auch nicht völlig zu lösen, ja es erscheint namentlich bei Be- trachtung der chemischen Verhältnisse und angesichts der Tliat- sache, dass eine Verbindung der einzelnen Spalten eines Kluft- systems unter einander nicht stattfindet, nicht wahrscheinlich, dass Schichtwasser sich mit dem im Streichen des Kluftsystems circulirenden Wasser überhaupt mischen. Dann müsste man für die Herkunft der Wassermassen allein da Gebiet des Eichsfeldes in Anspruch nehmen. In diesem Falle würde man einen arte- sischen Druck nicht quer zur Muldeulinie, sondern im Streichen unseres Kluftsysteins, also iu hereynischer Richtung annehmen müssen, worauf besonders zu achten ist1). Vielleicht aber wird doch eine Combination beider Fälle statthaben unter Umständen, die sich jetzt unserer Kenntnis« noch entziehen. Die Unterschiede der chemischeu Zusammensetzung der ver- schiedenen Quellen bei Mühlhausen (unter Berücksichtigung der gleich zu besprechenden Thomasquelle) weisen direct darauf hin, dass das Kluftsystem von Q,uersprüngen uicht durchsetzt wird, die eine derartige Differenz in der Zusammensetzung ausgleieheu würden. Die Tliomasquelle hei Mühlhausen. Im Januar 1901 bildete sich südwestlich von Popperode, nahe der Plateauhöhe zwischen dem Popperöder Teiche und dem ausgetrockneten Thomasteiche ein Erdfdl, der kurze Zeit nach seiner Entstehung nur theilweise mit Wasser gefüllt war, das dann in den letzten Tagen des Januar immer höher stieg, *) Versuche durch Färbung versinkender Wassermassen sind bisher nicht angestellt worden. Weder auf der Höbe des Eicbsfeldes noch am Hainicb sind mir Fälle des Verschwindens von Bächen bekannt geworden. Nordostabhang des Hain ich im nordwestlichen Thüringen. 337 allmählich zum Ueberfliessen kam und in der Folgezeit »mit mächtigem Schwalle« nach dem Thomasteiche hcrabstUrztaD. An eine elliptische Oeffnung von 8,5 : 14 m Durchmesser schliesson sich nach unten senkrecht abfallende Wände, an denen man zu den meisten Zeiten das Ansstreichen der Gesteinsschichten beob- achten kann. Zu Zeiten ist das Wasser bis auf etwa 18 m durch- sichtig, öfter aber auch etwas milchig trübe. Die Farbe ist tief blau mit einem Stich ins grünliche1 2 * * * *). Die äussere Form der Quelle hat sich seit ihrem Bestehen, d. h. bis zu meinem letzten Besuche am 23. IV. 1902, also in D/4 Jahren nicht geändert. Es wurde eine Tiefe des Quellbeckens von 56 m gelotet. Die Messungen des dieser Quelle entströmenden Wassers sind in Tabelle 4 zusammengestellt8). Tabelle 4. cbm täglich cbm täglich 8. II. 01 2200 4. IX. 01 1000 111. 01 4000 27. IX. 01 371 III. 01 4800 14. X. 01 37 1 IV. 01 5800 17. X. 01 600 V. 01 6409 5. XI. 01 war der Wasser- VI. 01 4800 spiegol um 10cm unter die Suhle 6. VII. 01 25)00 des Abflussgrab ons gesunken 15. VII. Ol 2200 21. XI. 01 stand der W as- 22. VII. 01 1750 serspiegcl 30 cm unter der Sohle 7. VIII. 01 1040 des Abflussgrabens. 17. VIII. 01 371 29. XT. 01 371 Am 17. VII l. wurde der Abfluss- G. XII. 01 1700 graben 20 cm tiefer gelegt, am 13. XII. 01 2900 4. IX. um 50 cm, daher 20. XII. 01 3300 1) Eiu ausführlicher Bericht über die Entstehung von Lehrer Sici.i.mann- Mühlhausen findet sich im Mühlhauscr Anzeiger vom (>. Januar 15)01. '■*) Genauere Beobac htungen über die Durchsichtigkeit und Farbe konnte ich aus Mangel an geeigneten Apparaten nicht anstellen. 3) Nach dun Angaben des Magistrates der Stadt Mühlhausen, sowie des Herrn Professor Dr. Schnbll-MüIi Ihausen i. Th. 338 Ekich Kaiser, Die hydrologischen Verhältnisse am oain täglich clnu Ulglich 10. I. 02 5000 14. VI 1.02 6400 20. I. 02 5500 26. VII. 02 5250 28. T. 02 6200 2. VIII. 02 4500 3. II. 02 6200 11. VIII. 02 3800 12. 11. 02 6400 19. VIII. 02 3100 23. 11. 02 6400 29. vrti. 02 2900 4. TU. 02 6400 20 IX. 02 1700 17. III. 02 6400 10. X. 02 1000 20. 111. 02 6400 17. X. 02 1000 4. IV. 02 7000 31. X. 02 371 17. IV. 02 7900 8. XI 02 Wasserspiegel Eine von mir selbst an dem 10 cm unter dio Sohle des Ab- vorhandenen UeborfaJlwebr An- üussgrsbeas gesunken. gestellte Messung ergab am 21. XT. 02 15 cm unter 2G. IV. 02 7780 cbm, Sohle des Abflussgrabens. also eine ziemlich gute Ueber- 27. XI. 02 28 cm unter einstimmung. Sohle des Abflussgrabens. 5. V. 02 7900 Der Abfl uss der Thomasq uelle 12. V. 02 7900 ist alsdann um 4,68 cm abge 22. V. 02 7900 senkt worden. »Die Rohre 5. VI. 02 7900 350 mm laufen voll und liefert 13. VI. 02 8200 die Quelle jetzt in 24 Stunden 26. VI. 02 7300 bei einem Gefälle von 1 : 36 rt 10. VII. 02 6700 21 600 cbm« 1 Das völlige Ausbleiben der Quelle im November beider Beob- achtuugsjahre möchte ich zum Theil auf die geringeren Nieder- schlagsmengen im Sommer zurückfuhren, deren Wirkung sich erst nach einiger Zeit äussert. Im Allgemeinen zeigt sich aber eine deutliche Zunahme der Wassermenge, was wohl darauf zurück- zuführen ist, dass sich das Profil, durch welches das Wasser der neuen Quelle zuströmt, allmählich immer mehr durch Auflösung vergrössert, nachdem einmal ein Ausweg für das Wasser sich gebildet hatte. Auffallend ist auch das Maximum des Ausflusses im Mai-Juni beider Beobachtungsjahre. Das Maximum des atmosphärischen Nordoötabhang des Hain ich im nordwestlichen Thüringen. 339 Niederschlages liegt für das Beobachtungsgebiet im Juli1). Ist das Maximum des Quellausflusses direct abhängig vom Nieder- schlage, so wäre also eine Verzögerung um etwa 11 Monate anzunehmen. Dass die Lage der Maxima und Minima des Wasserausflusses im Jahre sich nicht als eine locale Erscheinung an der Thomas- quellc zeigt, lehren die Beobachtungen au drei für die Wasser- versorgung der Stadt Mühlhausen in der Nähe von Popperode niedergebrachten Brunnen (vergl. die Lage auf der Textfigur S. 324). Diese Brunnen lieferten die in Tabelle 5 wiedergegebenen2) Wassermengen : Tabelle 5. Brunnen 1 40 m tief ctun täglich Brunnen 2 72 m tief cbin täglich Brunnen 3 82 m tief cbm täglich 15. XI. 01 483 «73 402 15. XII. 01 588 864 546 15. I. 02 714 1000 630 15. 11. 02 680 1010 630 15. III. 02 680 1010 650 15. IV. 02 6 SO 1050 600 15. V. 02 680 1050 600 15. VI. 02 630 1010 588 15. VII. 02 556 986 516 15. VIII. 02 588 864 546 15. IX. 02 588 864 462 15. X. 02 4K3 864 462 15. XI. 02 504 714 120 Die Popperöder Quelle und die in Sanders Garten liegen etwa 300 in von einander entfernt in SW. — NO. -Richtung (s. Figur S. 324); zwischen beiden liegt das Grundsloch und einen km südöstlich davon die Thomasquelle. Diese vier benachbarten *) Nach IIiu.lma.vn, Regenkarte der Provinz Sachsen mul der Thüringischen Staaten nebst, erlrinterndem Text und Tabellen. Berlin (Reimer) 1902. 3) Vergl. Anm. 3, S. 337. Jahrbuch 100'J. 23 340 Erich Kaiser, Die hydrologischen Verhältnisse am Quellen liefern zusammen ein Quantum von rund 20000 cbm täglich = 230 Secunden-Liter, nach den neueren Messungen sogar bis zu 35000 cbm täglich = 400 Secunden-Liter. Von diesen vier Quellen sind zwei als gute Trinkwasserquellen, zwei aber als unbrauchbar zu bezeichnen. Gerade dieser Unterschied führt ebenfalls zu der schon oben (S. 335 — 336) geäusserten Anschauung von der Abgeschlossenheit der einzelnen Spalten eines Kluftsystems gegen einander. Es ist möglich, dass die verschiedenen Spalten das Wasser aus verschiedener Tiefe, bei den Quellen in der Um- gebung von Mühlhausen aus verschiedenem Niveau des (Mittleren?) Muschelkalkes emporbringeu. Vielleicht lassen einmal längere und genauere Beobachtungsreihen über die Temperatur der einzelnen Quellen einen Schluss nach dieser Richtung zu. Wie sehr die Zerklüftungszone Golken-Popperode auf die Wasserführung im Muschelkalke einwirkt, zeigte sich bei den Trink wasserbohrungen südöstlich von Schönstedt, die etwa 1,5 km nordöstlich von der Zerklüftungszone niedergebracht wurden. Im ganzen Unteren Muschelkalk wurde kein Wasser angetroffeu und selbst an der bei 315 m unter Tage erreichten Grenze gegen den Röth wurde kein Wasser erschlossen. Dagegen wurden im Mitt- leren und Oberen Muschelkalke in den beiden, 100 m von ein- ander entfernten Bohrlöchern ganz verschiedene Wassermassen orbohrt, in der einen ein gutes, zur Versorgung von Langensalza dienstbar zu machendes Wasser (s. Analyse C, S. 326—327), wahr- scheinlich im Oberen Muschelkalk und Unteren Keuper, und in dem anderen ein Wasser, welches bei hohem Chlorgehalt als un- brauchbar zu bezeichnen war, an der Grenze des Oberen gegen den Mittleren Muschelkalk1), Bei dieser Bohrung kann vielleicht noch der Umstand eine Rolle spielen, dass Lei dem Drucke, der auf dem Unteren Muschelkalke lastet, die Durchklüftung des au und für sich ja un- l) Diese Angaben verdanke ich der Vermittelung des Herrn Landesgcologen Dl-. E. ZlMMKRMANN. Tafel 18. Die Karte ist nach den Aufnahmen von Herrn Bergrath W. Frantzen. von Herrn Dr. E. Naumann, den älteren Auf- nahmen von K. v. Seebach und den Aufnahmen des Verfassers gezeichnet. Sie entspricht den demnächst zu veröffentlichenden Blättern Langula (ganz), Langensalza (südwestliche Hälfte), einem kleinen Theile von Henniugsleben und einem schmalen Streifen von Blatt Mühlhausen (erschienen 1883) der geologischen Specinl- karte von Preussen. Taf.18. JaiibuduLKgLEreiiss Geolog. lantlesaiLSt.uJer^akatl. 1902. iWHLHAUSKN Geologische Übersichtskarte des Ostabhangs des Hainich. MaXsstab» 1 : lOOOOO Höhencitrrvn in AbsUmdenvon lOOPr.l'uss. 'Sei denn ee üönoeda Bunt- r solidstem L Geschiebe lehnt JLöss Soebacli KalktuST dr. Dorla j Kalktuff' im Alturium Mittlerer Talsohlen Oberer rftjioula1' GOTTE o K Erd/allc *£Q Erdfliilc mit Quellaustritt Unterer 9001 rOOOl Quellen o Bohrunyi Mittlerer erol hausen ^rshausenj archhej ilversl/dt,. Sohöustrdt ^OKNSALZA Aalds teilt Berliner lith. Institut. Nordostabhang des Hainicb im nordwestlichen Thüringen. 34 1 durchlässigen Kalkes nicht genügend genug sei, um dasSchichtvvasser an der Grenze Muschelkalk-Buntsandstein nach dem Muldentiefsten gelaugen zu lassen. Um so mehr wird dann ein Kluftsystem, wie das von Golken-Popperode, die Wassermassen aus der Tiefe an die Oberfläche bringen können. Vor allem wird man bei Tief- bohrungen in Bezug auf die Gewinnung von Wasser an der Unter- kantc des Muschelkalkes recht vorsichtig sein müssen. :>3* hie Tiefholirungen am Potzberg in der Rhein-Pfalz. Von Herrn A. Leppla in Berlin. E. WEISS hat zuerst (1SG4) festgcstellt, dass der Potzberg eine isolirte sattelförmige oder scheinbar kuppenforinige Erhebung von Schichten der mittleren Ottweiler Stufe des Oberkarbon dar- stellt. In dieser Altersbestimmung, die sich durch das Alter der auflagernden Oberen ( Jttweiler und Untern Kusoler Schichten be- stätigt hat, liegen die Gründe, warum man sich mit der Hoffnung tragen musste, auch in für den Bergbau erreichbarer Tiefe die flötzrcichen Saarbrücker Schichten zu crschlicssen. Dieser Hoffnung, welcher nach dem Tode von E. WEISS von C. W. v. Gimmel und mir Ausdruck verliehen wurde, standen die verneinenden Aus- führungen von M. Kliver entgegen, welcher wesentlich auf Grund von Berechnungen der Schichtenmächtigkeit glaubte scbliessen zu müssen, dass im nordöstlichen Weitcrstrcichen des Carbon nach der Pfalz ein Auskeilen und Abschnciden desselben Platz greife. Klivers ungünstige Meinung hat alsbald ihre Widerlegung durch Thatsachen gefunden, die bereits dem Urheber und Begründer unserer Kenntuiss des Saar-Nahe-Gebietes, E. WEISS, längst be- kannt waren. Der Bergbau auf Grube Cous. Nordfeld hat das Vorhandensein der mittleren Elötzzüge (Mittlere Saarbrücker Schichten, Flammkohlcnpartie) festgestellt, und die Bohrung Ditt- weiler, über welche ich vor kurzem berichtete1), zeigt, dass die ’) Zeitsclir. f. pract. Geol. 1‘JÖl, IX, S. 417. A. Leppla, Die Tief bolmmgen am Potzberg in der Rhein-Pfalz. 343 gesammten Schichten der Ottweiler Stufe, nach NO. in die Pfalz unverändert fortsetze u. Die geringe Entfernung der Grube Nordfeld und des Bohrloches Dittweiler am Höcherberg von dem in Abbau stehenden Theile des Kohlengebirges am Höcherberg, 6 — 7 km von Grube Frankenholz, lässt bei dem Kenner der geolo- gischen Verhältnisse keine andere Anschauung aufkommen und zwingt auch dazu, das Vorhandensein der flötzreichen Schichten der Saarbrücker Stufe nordöstlich vom Höcherberg als sicher vor- auszusetzen. Der Potzberg jedoch entfernt sich von der Grube Franken- holz nun etwa ‘20 — 23 km in der Luftlinie, und mit dieser grösseren Entfernung wuchs die Unsicherheit der Schlüsse über das Vor- handensein der Saarbrücker Schichten. Allerdings musste in der über Tag zu beobachtenden Uebcreinstimmnng der Ottweiler Schichten am Höcherberg und am Potzberg der stärkste Für- sprecher erblickt werden. Die Versuche, die hergwirthschaftliche Bedeutung des Potz- berges zu ergründen, wurden zu Anfang der 90er .lahre des vorigen Jahrhunderts mit einer Bohrung im Thale des Speigenbaches (Gemarkung Gimsbach) am Südfuss des Potzberges eröffnet. Sie setzte ziemlich tief in den nach WNV. und \V. stark einfallenden Mittleren Ottweiler Schichten an und drang bis zu einer Tiefe von 400 m vor. Ein genaues Schichtverzeiehniss war leider nicht zu erhalten. Nach den von mir gemachten Beobachtungen über die Gesteiusbeschaffenheit halte ich es für ausgeschlossen, dass die Unteren Ottweiler Schichten erreicht wurden. Wie hoch die Entfernung bis zu ihnen vom Bohrlochtiefsten aus anzuschlagen ist, muss unerörtert bleiben. Die Hängebank des Bohrloches ge- hört nach meinen Berechnungen höheren Schichten an, als die Hängebank der Bohrlöcher im Lochvviesgrahen bei Rutsweiler. Im Nachfolgenden gebe ich eine Tabelle, welche mir Herr Obersteiger Altpeter von dem Bohrloch im Spelgenbach zur Verfügung stellte. 0 — 3 m Thalaufschüttnng, 3 — 39 » grauo Kaolinsandsteine, 39 — 51 » grauer Schieferthou, A. Lkppla, Die Tiefbohrungen am 344 51 — 237 m z. Th. conglomeratische, z. Th. grobkörnige kaolinische Sandsteine, 237 — 251 » graue Sandsteine und Sehieferthon, bei 251 » Kohlenvorkommen. 251 — 254 » grauer Sandstein, bei 254 » Kohlenseh mitze, 254 — 263 » Schieferthon und Sandstein, bei 263 » Kohlenvorkommen, 263 — 290 » graue Sandsteine, 290—304 » rotbe Schieferthone, 304 — 309 » graue Sandsteine, 309 — 319 * grünlichgraue und graue Schieferthone, 319 — 328 * grauer Sandstein, 328 — 329 » kohligor Sehieferthon, 329— 331 * grauer Sandstein, bei 331,70 » Kohlenvorkommen, 332 — 333 » grauer Schicforthou und Sandstein, bei 333,20 •> Kohlenvorkommen, 334 — 348 * graue Schieferthone und thonige Sandsteine, bei 347,80 » Kohlenvorkommen. 348—351 » grauer conglomeratischer Sandstein, 351 — 353 » rothgraner Sandsteio, 353 — 360 » fein- bis grobkörnige Sandsteine, 360—365 » Sandstein, 365—376 » graue Sandsteine mit Kohlenspuren, 376 — 388 » feinkörnige graue Sandsteine, 383 — 386 » dunkelgrauo Schieferthone, kalkig, 386—390 » grünlichgraue Schieferthone, kalkig, 390—395 » blaugraue feinkörnige Sandsteine und Schieferthone. 395—400 » dunkelgrauer Sandstein und Sehieferthon. Welcher Art die mehrfach erwähnten Kohlenvorkommen waren, lässt sich nicht f'eststellen. Ich bemerke, dass in der Um- gebung des Höeherberges in den Mittleren Ottweiler Schichten kein sicheres Kohlenvorkommen und in der Unteren Stufe nur zwei unbedeutende und schwache Flötzspuren auftreten. v. Gümbel1) hebt ein reichliches Ausströmen von Kohlenwasserstoflgas aus dem Bohrloch hervor. Hatte die Bohrung am Spelgenhach die Frage nach dein Vorhandensein des flötzreichen Carbon ihrer Lösung nicht wesent- lich näher gebracht, so waren ihre Ergebnisse doch wichtig genug, um neue Versuche zu rechtfertigen. Sie wurden in demjenigen ■) Geologie von Bayern. Kassel 1894, II, Bd. 957. Potzberg in der Rhein-Pfalz. 345 Tliale angestellt, welches am weitesten nach O. in die westlich oder westnordwestlich einfallenden Ottweiler Schichten oiugeschuitten war. Das war der Lochwiesgrabeu, welcher bei dem Dorf Kuts- weiler in den Glau mündet. Er durchschneidet die mit etwa 30° nach NNW. einfallenden Kaolinsandsteine und Schicferthone der Mittleren Ottweiler Stufe quersehlägig und scheint durch eine Querverwerfung bedingt zu sein, welche sich aus dem Verlauf der in den oberen Schichten der Stufe auftretenden Quarz- und Quarzit-Conglomerate ergiebt. Sie setzen vom Kellerhäuschen beim Dreikönigszug quer über das untere Ende des Wolfsgrabens (einer nördlich gelegenen Parallelschlucht) und schneiden am Locbwiesgraben plötzlich ab. In s Liegende verworfen, setzen sie am linken Gehänge weiter oberhalb fort, um bald wieder ins Hangende nach W. zu verworfen zu werden. Von der Neumühle aus streichen die Conglomerate über die Alte Burg, Lattenbüsch und Heidenkopf auf die Mündung des Speigenbaches in den Gimsbach. Der erste Versuch wurde hier im sogenannten Wildfrauen- loch gemacht. Die Hängebank des Bohrloches mag hier etwa 250 in in wahrer Mächtigkeit gerechnet unter der Conglomerat- zone und 400 m unter der Grenze gegen die Obere Ottweiler Stufe liegen. Technische Schwierigkeiten erwuchsen dem Ab- teufen durch eine zwischen 281 — 283 in angeschnittene Störung, deren mechanische Wirkungen sich noch in die Tiefe fortsetzten und so musste das Bohrloch bei 320 in eingestellt werden. Das Bohrprofil verzeichnet bei 207 m Tiefe Kohlenspuren. In den erst von 281 m bis 320 m Teufe gezogenen Kernen — graue bis röthlichgraue Kaolinsandsteine, Gonglomerate und grünlichgraue bis graue Schieferthone — wurden organische Reste nicht gefunden. Das gestörte Gebirge wrar reich an Schwefelkies. Nachdem auch dieser Versuch nicht zum Ziele geführt hatte, beschlossen die Auftraggeber einen neuen Bohrpunkt zu wähleu und zwar weiter oben im Lochwiesgrabeu beim »Gelben Wasser«, dem Austritt von eisenreichem Wasser eines alten Stollens des früher hier umgehenden Quecksilberbergbaues. Der Bohrpunkt A. Lkpi’la, Die Tiefbohrungen am 346 mag in wahrer Mächtigkeit etwa 400 in unter dein oben erwähnten Conglomerat liegen. Er entfernt sieh etwa 300 m von der soge- nannten Davidskron und seine Hängebank mag sieh gegen 150 m über das Glanthal erheben. Bis zu einer Teufe von 381,5 m wurde das Abteufen mit dem Meissei bewirkt, von hier ab liegen bis zur gesammten Tiefe von 1157 m mit geringen Ausnahmen Keim- proben vor. Ihre Untersuchung hat die Auftraggeberin des Bohr- loches, die Credit- und Sparbauk in Leipzig, mir in dankens- wertester Weise gestaltet und erleichtert. Für eine Reihe wich- tiger Angaben, insbesondere über die Natur der mit Meissei durch- teuften Schichten bin ich Herrn Obersteiger Ai/itktek in Alten- glan zu besonderem Dank verpflichtet. Herr Bergingenieur Roskntiial in Kassel hat mir einige Pflanzenreste in freundlicher Weise zur Ansicht überlassen. Ihre Bestimmung erfolgte durch Herrn Professor Dr. Potomk, wofür ich an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Der Wichtigkeit des Bohrloches wegen, gebe ich hier das gesammte Bohrprofil und zwar für den Theil der Meisseibohrung nach den Aufzeichnungen des Herrn Altckteh, für den Kern- t heil nach meinen eigenen Erhebungen. ID O 0 — 17,60 m grauer, grobkörnigf;r Sandstein mit Couglomeratlagen, — 19,70 » grauer, sandiger Schieferthon, — 44,5 >■> grauer, glimmoriger Sandstein, — 45,0 » hellgrauer Schieferthun, — 4G,80 » grauer Sandstein, — 48, G0 » grauer Schieferthon, — 57,80 » grauer Sandstein mit Conglomeratschichten, — 58,60 » grauer Schieferthon, — 82,5 » grauer, feinkörniger Sandstein mit einer Conglomeratschicht (GG,3 — GG,0\ — 85,0 » Conglomerat, — 118,0 » grauer, grobkörniger Sandstein mit Conglomeratschichten, — 1*20,0 » hellgrauer bis rother Schieferthon, — 13G,0 » grauer, feinkörniger, glimmeriger Sandstein, — 143,2 ' grauer und rother Schieferthon mit Schwefelkies, — 149,5 » grauer, glimraerföhrender Sandstein, — 170,0 » rother Sclueferthon und grünlichgrauer Sandstein, — 212,0 » grünlichgrauer und grauer thoniger Sandstein, z. Th. fein- körnig und glimmerführend, —213,3 » dunkelgrauer Schieferthon, Potzberg in der Rhein-Pfalz. 847 — 247,0 m grauer bis hellgrauer Sandstein mit Schieferthon, — 209, f) » grauer und rothgraucr Sandstein, — 273,0 * dunkelgrüner Schieferthon, —278,5 » grauer Sandstein mit Schieferthou, — 333.0 •> rother Sandstein und Schieferthon, — 3 41,0 » grauer bis grünlichgrauer Sandstein, —345,0 » rother Sandstein, — 352,5 » rothgraucr Sandstein, — 352,8 » dunkelgrauer Schieferthon, — 381,55 » rother bis grauer feinkörniger Sandstein, — 393 • rotlie bis liellgrüngraue , sandige Sehieferthone, unten mit faustgrossen Knollen von grauem dichtem Kalk. Einfallen etwa 25 — 30°, —395 » bläuliehgrüner, feinkörniger, thonigor Sandstein, — 397,5 » hellgrünliehgrauer. thoniger Sandstein und Conglomerat von Thonschieforbrocken, — 405,5 » rother bis grünlichgrauer, sandiger Schieferthon, unten etwas kalkig: etwas verquetscht, — 40G,ü » hellgraues Conglomerat1) (Quarzit, Thonscbiefer, Milchquarz). — 43t!,0 rother, rotlibrauuer bis grünlichgrauer, sandiger Schieferthon und feinkörniger Sandstein mit Knollen und Knoten von Kalk. Eiufalien 25°. -438,5 » grauer bis hellgrauer, feinkörniger Sandstein, — 450,0 » graues Conglomerat mit Schwefelkies und Kalkspathdrusen, — 451,6 » hellgrünlichgrauer Schieferthon und rothbrauner, feinkörniger Sandstein, Einfällen 30°, — 454,0 » rothbrauner his blaugrauer, sandiger Schieferthon bis thoniger Sandstein, z. Th. kalkhaltig, — 466,0 » hellgrün lichgraner und grauer, sandiger Schieferthon und fein- körniger Sandstein, — 471,0 > grauer bis dunkelgrauer, sandiger Schieferthon. Einfallen 30-35", — 471,7 > hellgraues, glimmerführendes Conglomerat (Quarz, Kaolin, Thonschiefer), — 473,5 » grauer, thoniger Sandstein, verquetscht, — 478 5 » graues Conglomerat mit Kohlenstreifen (Quarz, Quarzit, Thon- schiefor, Kieselschiefer, Kaolin), — 484,0 » grauer bis hellgrauer oder hollgrünliehgrauer sandiger Schiefer- thon, — 492,5 » grauer bis dunkulgrauer, sandiger Schieferthon und mittel- körniger Sandstein (Thonschiefermaterial) mit Ptlanzenresten. Bei 488 m Caltipieridt'uin yiya». Einfallen etwa 10°, — 493,5 » graues Conglomerat (Quarz, Quarzit, Thonschiefer) mit Kohlen - stre'fen, *) Die in Klammern beigefügten Gesteinsnamen bezeichnen die Natur der Gerölle und Geraengtheile. 348 A. Lkppla, Die Tiefbohrungen am —408,0 m — 508,0 » — öl 2, 5 » — 5 l(i » — 517 » —523 » — 525 » — 534,5 » -538,0 » — 542,0 » —545 » — 559,0 » —562,0 » —582,0 » -584,0 » — 585,0 » — 586,6 » —594,0 » —596,0 » — 605,0 —619,0 » -629,0 » —634 - 683,0 » —685,0 » —688,0 » —695,0 » —699,50 » —700,0 » grauer bis grünlichgrauer Schieferlbon bis feinkörniger Sand- stein. Einfällen etwa 10°, rotbbrauno bis grüngraue Schioferthone, graue feinkörnige Sandsteine mit sandigem Schieferthon mit Einlagerung von dunkelgrünem Schieferthon (bei 510,5 m). dunkelgrauer Schieferthon mit undeutlichen Pflanzenreslen : z. Th. verquetscht. Bei 513 m Sphenopteris. graue bis hellgraue Sandsteine, grünlichgraue bis grüne, sandige Schieferthone bis thonige Sandsteine. Einfallen 10°, dunkelgrauer, feinkörniger Sandstein bis sandiger Scliieferthon, graue bis hellgriitdichgraue und rothgraue, sandige Schiefer- thono und thonige Sandsteine, Einfallen 10—15°, graue bis dunkel graue Schieferthone und Sandsteine. Bei 536 in Kohlenvorkommen, grauer verquetschter Schieferthon. Störung, hellgrauer bis hellgrünlichgrauer, sandiger SchieferthoD. Ein- fallen 40—50°, rothbranne sandige Schieferthone mit gelben bis grauen, dichten Kalklagen, Einfallen 50—55°, hellgrauer bis hellgrünlichgrauer, grobkörniger Sandstein bis Conglomerat. Einfallen 45°, rothbrauner bis grüngrauer sandiger Schieferthon mit gelben Kalklagen. Einfällen 35—40°, hellgrauer, grobkörniger Sandstein bis Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kiesolschiefer), rothbrauner, feinkörniger, thoniger Sandstein, hell grau os, grobkörniges Conglomerat. Ein fallen 45°, rothbrauner bis violetter Sandstein, z. Th. kalkhaltig, hellgrauer, conglomoratiseher Sandstein. Einfallen 45° hellgrauer Sandstein mit Schiofertbon, hellgraues, grobes CoDglomerat, rothbrauner bis grüugrauur, sandiger Scliieferthon bis fein- körniger Sandstein, oft mit Kalkzwisclienlagen und -Knollen. Ein fallen 50°, graues, grobes Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kieselschiefer), rothbrauner bis grüngrauer, sandiger Scliieferthon und fein- körniger, thoniger Sandstein, zuweilen etwas kalkig, bei 671 m verquetscht. Einfallen 50- 55°, hell- bis dunkelgrauer Schiofertbon mit dunkelgrünem, dichtem, mergeligem Kalk. Ein fallen 70". grauer, thoniger Sandstein, Ein fallen 45°, hellgrauer bis hellgrüngrauer, sandiger Scliieferthon und fein- körniger Sandstein, graues bis grüngraues Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kiesel- schiefer), grauer, dichter Kalk, Potzberg in der Rhein-Pfalz. 349 — 714,0 m hellgrauer, grauer bis dunkelgrauer, meist grobkörniger, z. Th. glimmerführender Sandstein, unten viel Schwefelkies. Ein- fällen 10 — 55°, — 731,0 » hellgraue, glimmerführende, mittel- bis grobkörnige Sand- steine, bei 72'» in eonglomeratisch, zum Theil kaolinisch. Bei 722 m ('und o tut in schwarzem Schieferthon. Einfallen 10—20°, — 742,0 » grauer, fein- bis raittelkörniger, glimmerführender Sand- stein, zuweilen mit Kohlenstreifen und -schnüren. Einfallen 5—10°, — 745,0 graue bis dunkelgraue, sandige Schieferthone und glimmer- führende, feinkörnige Sandsteine, — 748,0 » graue bis dunkclgraue Schieferthone. Bei 746 m Candona und Extherien, — 759,50 » graue, hellgraue und grüngraue, sandige Schieferthone und feinkörnige Sandsteine, z. Th. mit Kalkknoten. Einfallen 10-15°, — 760,2 • graues Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kieselsohiofer), — 772,7 •> grauer, sandiger Schieferthon und feinkörniger Sandstein, --773,70 » dunkelgrauer bis schwarzer, kohliger Schieferthon mit Leaia Bäntschiaruu Es liierten, — 778,5 dunkelgrauer, sandiger, z. Th. conglomeratiseher Sehioferthon mit Kohlen, — 788,5 » grauer bis grüngrauer, sandiger Schieferthon und feinkörniger Sandstein, —793,6 grauer, grobkörniger Sandstein und Conglomerat (Quarz, Quarzit, Thonscbiefer, Kieselschiefer). — 801,5 » grauer, sandiger Schiefertlum und feinkörniger Sandstein. Ein fallen 10°, — 807,2 » grauer bis dunkelgrauer Schieferthon und feinkörniger Sand- stein, z, Th. kalkhaltig. Bei 805,2 und 805,7 m zahlreiche Reste von (kmdontu Estheria und Anlhraeüsia. — 813,6 » grüngraue, selten rothe, sandige Schieferthone und feinkörnige Sandsteine, zuweilen kalkig. Einfallon 12°, — 821,50 » rothbrauno, selten graue, sandige Schieferthone und fein- körnige Sandsteine, — 827,0 » grüngrauo, oft conglomeratische und kalkige Schieferthone und feinkörnige Sandsteine, — 831,5 » grüngraues bis graues Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kiesel schiefer, Schiefer) und Sandstein, — 834,2 » grüngraue, feinkörnige Sandsteine mit Kalkschnüren, — 835,80 * graues bis grüngraues Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kiesel- schiefer), — 844,20 ■’ grüngraue, seltener rothe, sandige Schieferthone und fein- körnige Sandsteine, zuweilen mit Kalkschnüren. Einfällen 12Ü, —846,30 " rothbruuner, sandiger, kalkiger Schieferthon und feinkörniger Sandstein, 350 A. Lbppla, Die Tiefbohrungon am —8(52,0 m grüngraue, selten rothe, feinkörnige Sandsteine und sandige Schieferthone, mitunter kalkig, Bei 850 m U’alc/tia, bei 857 m Cordaites. — 863,0 » dunkelgraue Schieferthone mit Leina Häntschiana. — 873,50 » grüngraue und rothbraune Schieferthone und feinkörnige Sandsteine mit dünnen Lagen und Knoten von grauem, dichtem Kalk. Einfallen 8—10°, —890,30 » grüne, grüngraue, auch rothbraune, oft conglomeratische Schieferthone und feinkörnige Sandsteine. Einfallen 10°, — 893,40 ■> grauer, feinkörniger, glimmerführender Sandstein, — 89(5,0 » graues, grobes Congloinorat (Quarz, Quarzit, Kieselschiefer, Thonschiefer), — 903.0 » grüngraue und graue Schieferthone und feinkörnige Sand- steine mit Kalkknoten, —909,(50 » graues bis griingraues Conglomcrat (Quarz, Quarzit, Kiesel- schiefer, Thonschiefer), — 915,30 » grüngraner, selten rothbrauner, sandiger Schieferthon und feinkörnige Sandsteine, —920,80 » grüngraues Conglomcrat (Quarz, Quarzit, Thonschiefer, Kiesel- schiefer), — 926,0 » grüne, grüugraue, selten rothbraune, feinkörnige, z. Th. kalkige Sandsteine, bei 925 m conglomeratisch, — 933.30 » rothbraune bis grüngraue, sandige, meist kalkige Schiefer- thone. Einfallen 10—15°, —950,70 » rothbraune, sandige, oft conglomeratische Schieferthone und feinkörnige Sandsteine, oft kalkig. Einfallen 10 — 12°, —956 » hellgraues Conglomcrat (Quarz, Quarzit, Thonschiefer, Kiesel- schiefer), —957 » rother, feinkörniger Sandstein, — 980,0 » hellgraues Congloraerat (Quarz, Quarzit, grüner und grauer Thonschiofer) und dünne Zwischenlagen von rothem oder röthlichgrauein Sandstein (Schiefermaterial), —981,20 * hellgrauer, feinkörniger Sandstein, —982,50 » rothbrauner, feinkörniger Sandstein, —985,30 » hellgrauer und grüngrauer, glimmerführonder Sandstein. Ein- fallen 15°, — 986,5 » hellgraues Conglomerat, — 988,0 » rothbrauner, sandiger Schieferthon, — 991,0 » grüner und rothbrauner, conglomeratisehcr Schieferthon und feinkörniger Sandstein, —994,0 • grüner, oft conglomeratisoher Schieferthon, — 998,40 ■ grauer und grüugrauer Schieferthon, — 1001,20 » dunkclgrauer, sandiger bis conglomeratisehcr Schieferthon und feinkörnigor Sandstein, — 1002,70 » Kohlen und kohliger Schieferthon (Brandschiefer). Bei 1002 m Stigrnariu , Sp/ienoptcris emaryinata , Calami les Svckoiti, — 1003,10 » dunkelgrüner, feinkörniger, glimmerreicher Sandstein, Potzberg in der Rhein-Pfalz. 351 — 1007,30 m hellgrauer, kaolin- und glimmerführcnder, grobkörniger Sand- stein mit Kohlenstreifen. Einfallen 15°, — 1007,70 » hellgraues Conglomerat, — 1010,0 » hellgrauer, kaolin- und glimmerführender Sandstein mit Kohlcn- st reifen, — 1011,20 » hellgraues, kaolinführendes Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kieselschiefer), — 1012,80 » grauer bis dunkelgrauer, feinkörniger Sandstein mit Kohlen- stroifen, — 1018,30 » graue bis dunkelgraue, sandige Schieferthono und feinkörnige Sandsteine, — 1023,40 » graue, fein- und gröberkörnigo Sandsteine, — 1025,50 » graue bis dunkelgraue, conglomeratische Schicferthone und feinkörnige Sandsteine. Ein fallen 12". Bei 1025 in Unopteris obliqua , — 1030,20 » graue bis hellgraue, sandige Schicferthone. Einfallen 10°, — 1032,40 » hcllgrünlichgrauer, sandiger Schieferthon, — 1033,(15 » rothbrauner, sandiger Schieforthon, — 1037,0 •> grünlichgrauer, feinkörniger Sandstein, — 1038,0 « dunkelgrauer, feinkörniger Sandstein, — 1040,70 ■ grauer, gröberkörniger Sandstein und Conglomerat. — 1044,0 • grauer, feinkörniger Sandstein und Scliieferthon. Pecopteris abbreviala, — 1045,00 » grauer, grobkörniger Sandstein und Conglomerat, — 1046,70 » violetter bis grüner, sandiger Schieferthon, — 1050,10 » grauer bis hellgrauer, sandiger Schieferthon, -1050,60 grauer Sandstein, — 1056,3 ' grüngraucr Schieferthon. Einfallen 10—12°, — 1056.80 » rolhcr bis grüner, sandiger Schieferthon, — 1063 » grüner bis grünlichgrauer Schieferthon und feinkörnige Sand- steine, 1077,6 * grauer, z. Th. conglomeratischcr Schieferthon und feinkörniger Sandstein, — 1083,1 » duiikelgrauer, sandiger Schieferthon und feinkörniger Sand- stein. Zwischen 1070 — 1080 m Kohlen. Bei 1080 m Calamitcs Suckowi , Pecopteris typ. abbreriata ; bei 1078 m Stit/maria, 1086,10 » hellgraues Conglomerat (Quarz, Quarzit, Kieselschiefer, Thon- schiefer), — 1001,2 » graue bis dunkelgraue Scbioferthone, feinkörnige Sandsteine und Kohlen. Bei 1087 m Sti graues bis dunkelgraues Conglomerat (Quarz, Quarzit), -1098,0 '> graue bis duukelgraue Schieferthono und feinkörnige Sandsteine, — 1112,10 * graue bis hellgraue Schicforthone und feinkörnige Sandsteine. Einfallen 7°. Bei 1107 m Alloiopteris cf. Stembergi ; bei 1108,5 m Lmopleris obliqua , 1110,(5 • grauer bis hellgrauer, grobkörniger, kaoliufübrendcr Sand stein und Conglomerat, mit Kohlen, 352 A. IvEPrbA, Die Tiofbohrnugon am — 1 13(>,5 in grauer und hellgrauer bis hellgrünlichgrauer Schieferthon und feinkörniger Sandstein. Einfallen 5 — 10®, — 1135,3 » dunkelgraucr bis schwarzer Schiefcrthoo und Kohle, — 1139,80 » graues bis dunkelgrünes Congionierat (Quarz, Thonschiefer. Kieselschiefer), mit Kohlen. Eiufallen 0—5°, — 1141,80 * grüngrauer, sjndiger Sehieferthon, —1148,5 » graues Conglomorat (Quarz, Quarzit, Kieselschiofor), — 1153,4 •> hellgraue, kaolinführende Sandsteine, — 1157 ' hellgraue Congloinerate. Ausser den bei den verschiedenen Teufen angegebenen Pflanzen- resten wurden zwischen 1000 und 1100 m Teufe noch gefunden: .1 /(iriopttris muricaia (nervosa), Neuropteris ohovata , Neuropteris cf. Sch euch zeri. Die Deutung des vorstehend angegebenen Bohrprofiles unter- liegt im Allgemeinen nur weuig Schwierigkeiten. Die Schichten werden durch ihre wichtigen Versteinerungen bezeichnet und, wo diese fehlen, genügt die Gesteinsbeschaffenheit, um das ungefähre Alter festzulegen. Es ist eingangs darauf hingewiesen worden, dass die Hänge- bank des Bohrloches etwa 400 in unter dein Konglomerat vom Kellerhäuschen und der Alten Burg und damit etwa 550 m in wahrer Mächtigkeit unter der oberen Grenze der Mittleren Ott- weiler Stufe liegt. Die Gesammtinächtigkeit dieser Schichten- gruppe beträgt in dem rund 20 km entfernten Bohrloch Dittweiler1) etwa 950 in. Man durfte darnach anuehmen, dass ein erheblicher Theil der Stufe noch zu durchörtern war, bevor man die Unteren Ottweiler Schichten erreichte. Die Grenze zwischen der mittleren und unteren Stufe ist im Saargebiet keineswegs eine scharfe, wenn auch das Aussehen der unteren Stufe ein besser gekennzeichnetes ist, als das der oberen. Wie viel man also in dem Bohrprofil zur mittleren Stufe zu rechnen hat, wird schwer zu beantworten sein. Nach meinen über Tag und in andern Bohrprofilen des Gebietes gemachten Erfahrungen darf man die Schichten von 715 m, also von der Störung ab, welche den mit 40 — 55° einfallcndcu Theil von dem uuterlagernden, wesentlich flacher (10°) lagernden Theil trennt, dem Untern Ottweiler zuzähleu. ') Zeitschr. f. prakt. Geologie 1901, IX, 418. Potzlierg in der Rhein-Pfalz. 353 Darnach bliebe die Teufe von 0 bis 715 m für die Mittleren Ottweiler übrig. Im grossen Ganzen trifft das auch der Gesteius- beschaflenheit nach zu. Die Schichten sind in bezeichnenderweise vielfach rothbraun oder grüngrau gefärbt, enthalten recht häufig die im Mittleren Ottweiler gewöhnlichen und ziemlich 'mächtigen Couglomerate. Auch die zahlreichen Spuren von grauem Kalk- stein, theils als knoten- und knollenförmiger Einschluss, theils schichtig, stehen mit der Ausbildung der Stufe an der Blies und Saar im Einklang. Dass der von mir zum ersten Mal1) in dieser Stufe gefundene Schalenkrebs Leaia nicht festgestellt wurde, kann auf dem Fehlen desselben oder auf einem Beobachtungsfehler be- ruhen. Eigenthüunlieh bleibt die Zusammensetzung der Gonglo- merate. Während sie an der Blies vielorts aus granitischem und gneissigem Material bestehen, setzen sie sich hier nur aus derbem Quarz, Quarziten, Thonschiefer und Kieselschiefer, also wesentlich aus devonischen und vordevonischen Gesteinen zusammen. Reich- liche kaolinische Beimengungen fehlen. Auch die meisten grünen und grüngrauen Sandsteine sowie die conglomeratischen Schiefer- thone entnehmen ihr Material den grünen und grauen Thonschiefern des Schiefergebirges. In der Schichtengruppe 0 — 715 unterscheidet man drei Haupt- neigungen: von Tag aus bis etwa 470 in ein Einfallen im Mittel von 30°, von 470 bis 540 etwa 10 — 15° und von 540 bis 715 m etwa 45 bis 55°. Man muss anuehmon, dass die drei verschieden geneigten Schichten- oder Gebirgsblöcke durch Störungen von einander getrennt sind. Die Störung bei 540 m lässt sich in dem Kernmaterial erkennen. Es kann nicht ganz von der Hand gewiesen werden, dass der flach einfalleude Schichtenblock zwischen 470 und 540 m einer tieferen Stufe, etwa der Untern Ottweiler, angehört; er fallt durch die vorherrschend graue Farbe, das feinere Korn der Schichten, die Pflanzenführung ( Ciillipteridiun gigas und Sphenopterv*) etwas ■) Erläuterungen zu Blalt St. Wendel der Gcol. Spezialkarte von Preussen, 4(1. Lieferung, Berlin 1894. 4. 354 A. Leitla, Die Tiefbohrungen am aus dem Aussehen der Mittleren Ottweilcr Schichten heraus. Ueber Vermuthungen hinaus zu gehen, verbietet das Kerumaterial. Unter Berücksichtigung der Neigungsverhältnisse würden die Schichten von 0 — 715 in etwa 5(10 m wahre Mächtigkeit besitzen. Von den Störungen und der zweifelhaften Stellung des Blockes 470 — 540 abgesehen, würden die Mittleren Ottweiler Schichten hier also etwa 1100 in mächtig sein, gegen den Ilöeherberg etwa 150 in mehr. Viel sicherer und schärfer sind die tiefem Schichten des Bohr- profils unter 715 m zu erkennen. Da sind zunächst die sehr be- zeichnenden Vorkommen von Kesten des Schalenkrebses Lenin JBantschiana in den Teufen 773,70 und 8(13,0 m, die in hinreichend klarer Weise die Cfleichalterigkeit der Schichten mit der Unteren Ottweiler Stufe darthun. Das noch etwas häufigere Auftreten der Esthcrieu in den Teufen 74(1 m, 773,70 in, 805,2 m, 805,7 in und dasjenige von Candona bei 722 m, 805,2 und 807,2 steht mit der Häufigkeit dieser Reste in der gleichen Stufe an der Blies bei Wiebelskirchen, Ilangard u. s. w. im besten Einklang, wenngleich diese Reste auch in weit höhere Schichten und sogar ins Untere Rothliegcnde hinaufreichen. Die Anthracosien in den Teufen von 805,2 — 807,2 sind spärlich und wenig bezeichnend, da sie zu tiefst sicher schon in den Mittlern Saarbrücker Schichten erschei- nen, wie das Bohrloch Wellesweiler ergeben hat. An Pflanzen erscheinen die Schichten arm, Cord ai ten wurden bei 857 und Walchienreste bei 850 m gefunden. Die herrschende Meinung, dass die Gattung Walchia nur auf das Untere Roth- liegende beschränkt sei, konnte ich schon seit einigen Jahren nicht mehr aufrecht halten. Herrn Potonik wurde vor Jahren ein Exemplar als in Frankenholz über Tag gefunden, gezeigt, welches nur aus der Untern Ottweiler Stufe stammen kann. Auch in einigen neuern Bohrungen westlich der Saar zeigte sich die Gattung, und ich habe daher Gelegenheit genommen, im Anschluss an Mittheilungen des Herrn Datiik über Vorkommen von Walchia in gleichalterigen Schichten Niederschlesiens (^Sitzung der deut- schen geologischen Gesellschaft vom 7. Januar 1003) darauf hin- Potzberg in der Rhein-Pfalz. 355 zu weisen, dass einzelne Vorkommen dieser Form keinen Schluss auf das Uothliegende-Alter der Schichten zulassen können. Die Kohlenführung der Unteren Üttweiler Stufe scheint eine untergeordnete zu sein. Nur in den Teufen von 731 — 742 und 773,10 bis 778,5 werden Kohlen angegeben. Ueber ihre Mäch- tigkeit war nichts zu erfahren. Die im Hohrprofil auf die Untere Ottweiler Stufe entfallenden Schichten möchte ich, veranlasst durch das Auftreten von schwar- zen Scbieferthouen mit Candono bei 722 in, mindestens bis zu der Störung von 715 reichen lassen. Mitbestimmend hierfür ist das Gesteinsverhalten, welches von dieser Teufe ab oder eigentlich schon von 700 m ab eine graue Farbe annimmt, die im Verein mit der Seltenheit der rothen Färbung und dem Zurücktreten der Conglomerate die untere Stufe vor der mittleren auszeichnet. Das Liegende der Unteren Ottweiler Stufe wird an der Hlies durch die groben Holzer Conglomerate und vorwiegenden Sandsteine und Schieferthonc gebildet, welche man als Vertreter der Oberen Saarbrücker Schichten ansieht. Uebertrügt man diese Gliederung auf das Hohrprofil am Gelben Wasser, so muss man die Schichten von 803,4 bis 998 m etwa als Vertreter der Oberen Saarbrücker Stufe ansehcn, weil sie reich an groben (Konglome- raten und rothbraunen Sandsteinen und Schieferthon sind. Sieht man in den Conglomerateu von 893 —980 in den Vertreter des den Beginn der Oberen Saarbrücker Stufe darstellenden Holzer ('onglomerat.es, so bleiben noch etwa 18 m rothe und graue sandige und thonige Schichten übrig, welche die. unzweifelhaft Mittlern Saarbrücker Schichten überlagern und diesen ihrem Gc- steiusverhalten nach nicht angegliedert werden können. Hei der groben Ausbildung der in Frage kommenden Schich- ten innerhalb des Saargebietes überhaupt ist es meines Erachtens zwecklos, eingehende Gliederung nach der Gesteinsnatur durch- zuführen, wenn diese, wie in Sandsteinen und Conglomerateu üblich, so stark in wagerechter und senkrechter Richtung wechselt. Ich möchte daher die Schichten von 893,4 bis 998,4 als Vertreter der Oberen Saarbrücker Schichten im Allgemeinen betrachten, die Jahrbuch 1902. 24 A. Lkppi.a, Die Tiefbohrangen am 35G hier in vorwiegend conglomeratischer Ausbildung erscheinen. Ihre Mächtigkeit kommt den Verhältnissen au der Blies ziemlich nahe. Reste von Pflanzen oder Thieren wurden im Kernmaterial nicht gefunden. Sie sind auch anderwärts in dieser Stufe spärlich. Bei dem in palaeontologischer, sowie in pefrographischer Be- ziehung weniger stark iu die Erscheinung tretenden Unterschiede zwischen Unterer Ott weiter und Oberer Saarbrücker Stufe kommt der Trennung zwischen beiden hier im Bohrprofil keine grosse Bedeutung zu. Mit der Teufe von 908,4 m vollzieht sich ein bemerkens- werther Gesteiuswechsel. An Stelle der mächtigen, grünlichen und rothen Schichten treten dunkelgraue Schieferthone und Sandsteine, die nur in sehr geringem Grade von grünlichen oder rothen Farben unterbrochen werden und der Mittlern Saarbrücker Stufe zuge- zählt werden müssen. Sie führen reichlicher Pflanzen als die hangenden Schichten. Nach Herrn Potonik ist das Vorkommen von Neurofterü obovata geradezu bezeichnend für die Mittlern Saarbrücker Schichten oder für die Flammkohlenpartie. Die übrigen Pflanzen nehmen zwar diese Sonderstellung nicht ein, sprechen aber keinesfalls gegen die Thatsache, dass die Bohrung mit der Tiefe von 998,4 m in die Mittlere Saarbrücker Stufe ein- trat. Ebenmässig mit dem Gesteinsverhalten im Saargebiet ist das Auftreten von Steinkohlen, welches unmittelbar unter der Grenze gegen die Obere Saarbrücker Stufe und zwar bei 1001,20 beginut. Es ist bedauerlich, dass die Bohrung trotz der Unmög- lichkeit, Kerne von Kohlen zu erhalten, nicht wenigstens die Mäch- tigkeit der Kohlenvorkommen festgestellt und dadurch den genauen Vergleich mit den zunächst benachbarten Grubenaufschlüssen am ITöcherberg und bei Neunkirchen ermöglicht hat. Durch die Lagerung, Schichtenfolge, das Gesteinsverhalten und die Pflanzen wurde es jedoch sicher gestellt, dass die Bohrung von der Teufe 998,40 ab in der Mittlern Saar- brücker Stufe oder in der Flammkohlenpartie steht. Dieses sehr wichtige Ergehniss beantwortet die Frage nach dem Fortsetzen der flötzführcnden Saarbrücker Schichten in nordöst- Potzl>erg in dor Rliein-Pfalz. 357 lieber Richtung nach der Pfalz in bejahendem Sinn und bestätigt die aus dem Studium der Schichte ufolge über Tag und der Lage- rung gewonnenen Schlüsse auf das Vorkommen der flötzführenden Steinkohlenformation in der Tiefe vollauf. Die Erschliessung der letztem ist Sache der Technik. Die Lagerung der Schichten scheint nach der Tiefe etwas flacher zu werden; während die Neigung in der Unteren öttweiler und der Oberen Saarbrücker Stufe noch 10 — 15° betrug, ermässigt sie sich in der Flammkohlen partie auf 5 — 10°. Zum Schluss gebe ich kurz die von mir gewonnenen Folge- rungen über das Bohrloch am Gelben Wasser wieder. Es wurden durchsunkeu : Mittlere Öttweiler Stufe von 0 — 470 m bei Einfällen von 30° » 470—540 » » » » 10—15° » 540 — 715 » » » » 45—55°. Untere Öttweiler Stufe von 715 — 893,4 m bei Einfallen von 10 — 15°. Obere Saarbrücker Stufe (Holzer Conglomerat) von 893,4 — 998,4 in bei Einfallen von 10 — 15°. Mittlere Saarbrücker Stufe (Flammkohlen) von 998,4 — 1157,0 bei Einfallen von 5 — 10°. Berlin, 18. Februar 1903. 24* Bemerkungen über die Echtheit eines in Pommern gefundenen Triasgeschiebes. Briefliche Mittheilung von Herrn 0. V. Linstow in Berlin. In den »Neuen Materialien zur Geologie von Pommern, Mitth. d. naturw. V. fl Neu Vorpommern und Rügen, Greifswald 1902« äussert (S. 2) W. Debcke seine Zweifel an der Echtheit eines von mir in der Arbeit: Ueber Triasgeschiebe1) angeführten Stückes, welches von Herrn Schröder bei Stargard in Pommern aufgefunden wurde, mit den Worten: .... »es erscheint mir beinahe unzweifelhaft, dass der von O. v. Linstow beschriebene Triaskalk von Stargard mit einer eigeuthüm liehen weiss-gelben Verwitterungsrinde und mit einer der Rüdersdorfer sehr ähnlichen Fauna auf diese Weise (d. h. aus einer Zuckerfabrik mit Kalkschlamm als Dünger) auf das Feld gelangt ist.« Nachdem ich Herrn Deecke die Triasstücke von Stargard zugesandt hatte, bekannte er sich in einem an mich gerichteten Schreiben vom 20. März 1902 zu der Echtheit dieser Kalke als Geschiebe mit den Worten: »Ich glaube nach Einsicht des Rinden- stückes nunmehr die Geschiebenatur anerkennen zu dürfen.« Da Herr 0EECKE bisher, soviel ich weiss, seine veränderte Ansicht nicht zum Ausdruck gebracht hat, sehe ich mich genöthigt, diese Richtigstellung hiermit bekannt zu geben, um so mehr, als ') 0. v. Linstow, Ueber Triasgeschiebe. Dieses Jahrb. f. 1900, S. 200—213. 0. v. Linstow, Bemerkungen über die Echtheit etc. 359 Geinitz sein Referat im Neuen Jahrbuch für Min. u. s. w. (1902, II. S. 444) wesentlich auf die oben angeführte Notiz, von Deecke begründet zu haben scheint. © Was den Ceratites nodosus von Arkona betrifft, so war mir einmal die hohe Unzuverlässigkeit des Besitzers unbekannt, sodann habe ich aber selber meine erheblichen Zweifel an der Echtheit dieses Fundes als Geschiebe klar ausgedrückt, indem ich schrieb1): »War einmal der Fund eines ganzen Ceratiten in dieser Gegend auf- fallend, so wurde der Zweifel an der Echtheit dieses Stückes als Geschiebe noch vermehrt durch die relativ gute Erhaltung dieses Exemplares«. Im Uebrigen halte ich au der Echtheit der andern angeführten Geschiebe fest. ■) 0. v. Linstow, ebenda, S. 209. lieber ältere Flussseliotter bei Bad Oeynhausen und Alfeld und eine über ihnen abgelagerte Vegelationssehieht. Von den Herren G. Müller in Berlin und C. A. Weber in Bremen. (M.) Jeder Fund organogener Sedimente, deren Entstehung auf die Zeit nach der Ablagerung der mioeänen Bildungen und vor der Bedeckung des nördlichen Deutschlands mit Inlandeis entfällt, erheischt das grösste Interesse, so dass eine besondere Mitthcihmg über einen solchen berechtigt erscheint. Im Sommer 1901 fand Herr I)r. med. Struck aus Lübeck bei Gelegenheit eines Besuches des Bades Oeynhausen in einem Ziegelciaufschluss unter glacialen Ablagerungen eine dünne Moosschieht, von der er eine Probe Herrn Dr. Gagkl übergab. Ich erhielt darauf von der Direktion der Köuigl. Geologischen Landesanstalt und Bergakademie den Auftrag, die Lagerungsverhültnissc in dem Auf- schluss genauer zu untersuchen und eventuell noch mehr Material zu sammeln. Leider stellte sich damals anhaltendes Kegen wette r ein, und erst im September wurde das Wetter wieder so günstig, dass ein Besuch von Erfolg begleitet sein konnte. Jedoch erwies sich die Hoffnung, die Moosschicht noch genauer untersuchen zu können, als hinfällig, da die Grube voll Wasser stand. Bei einem zweiten Besuch im Spätsommer 1902 war die fragliche Schicht garnicht mehr angeschnitten, so dass wir uns nunmehr auf die Wiedergabe der anfänglich gemachten Beobachtungen beschränken müssen. G. Müllek u. C.Webkr, Ucber ältere Flussschotter b. Bad Oeynhausen etc. 361 Die Aufschlüsse sind zur Versorgung der Thonwerke der Firma Brandt gemacht und liegen auf dem Messtischblatt Herford-Ost unfern des Bahnhofs Oeynhausen-Süd der Strecke Löhne-IIameln. Die Oberkante des Aufschlusses liegt 75 m über dem Meeres- spiegel und 30 m über dem Weserspiegel. Der Aufschluss war ca. 8,5 m tief. Zu oberst lag eine Lehmdecke von 0,5 — 0,7 m Mächtigkeit, die in postglaeialer Zeit abgelagert ist. Der Lehm ist petrographisch betrachtet ein thoniger Sand und durchaus ähnlich dem Lehm des Leinethals zwischen Göttingen und Alfeld, der sich bis zur Höhe der als Querriegel auftretenden Endmoränen hiuaufzieht, so dass man ihn als Absatz der nach Rückzug des Inlandeises nördlich fliesscuden Gewässer auffassen muss. Unter diesem Flottlehm folgt ein normal entwickelter Geschiebemergel, von 5,5 in Mächtig- keit, der äusserlich durchaus einem solchen aus Ostpreusseu oder der Uckermark gleicht und nur durch seine Geschiebeführung ab- weicht, indem er neben nordischem Material vornehmlich Gesteine aus der vorgelagerten Weserkette aufgeuommen hat. An Geschieben fand man demnach hauptsächlich solche des Jura aber auch des Wealden, während nordische sedimentäre Gesteine nusserst selten sind. Unter dem nach unten durchweg blaugrauen Geschiebc- mergcl folgt ein ebenfalls blaugrauer Thonmergel von 2,4 m Mächtigkeit und hierunter ein Sand, der zur Zeit meines Besuches nicht mehr aufgeschlossen war. Das nämliche Profil konnte man jedoch in den Aufschlüssen der grossen Thouwaaren - Fabrik scheu, welche östlich Bad Oeynhausen unmittelbar an der Mindener Bahn liegt. Line Feldbahn führt zu den etwas südlicher gelegenen Gruben, die in einer Meereshöhe von ca. 05 m beginnen und sich bis 75 m hinaufzieheu. Ich Hess mir eine Probe von dem liegenden »Saud« herausgraben. Es war ein mittelgrober, sandiger Kies, in dein ich keine Spur von nordischem Material fand, trotz- dem ich eifrig danach gesucht hatte. Hier war jedoch nach Aus- sage der Arbeiter niemals ein Moosrest gefunden worden, worauf jedoch kein allzugrosses Gewicht zu legeu ist. 362 G. Mülle« u. C.Wkbkr, Ueber ältere Flussschotter bei Bad Ooyuhausen Dahingegen wollen sie in dem Thonmergel den Humerus eines grossen Thieres gefunden haben, der leider nicht aufbewahrt wurde. Nach freundlicher Mittheilung des Besitzers der Brandt - schen Thonwaarenfabrik war der Sand in seinem Aufschluss oben humos und aut dieser huinosen Kinde lag die Moossehieht. Wie weiter unten ausgeführt werden wird, stimmt der Befund der eingesandten Stücke hiermit nicht ganz überein. Es lässt sich der Widerspruch aber lösen, indem man annimnit, dass Herr Dr. Struck nur noch die Bleisandschicht bei der Entnahme der Probe gefasst hat, und dass hierunter wie gewöhnlich eine »Moor- erdelage« (Ortstein) folgt. Aus den gesammelten Stücken geht jedoch mit Sicherheit hervor, dass die Moosschicht von dein glacialen Thon- mergel überdeckt wurde, und sich auf diesem das Leben der Pflanzenwelt nicht fortsetzte, wenigstens nicht an dieser Stelle. Wir haben hier also den seltenen Fall, dass auf einer postmioeäneu Ablagerung sich eine Flora entwickelte, und diese von den Sedi- menten des Inlandeises bedeckt und uns erhalten wurde. Ueber die Vegetation, die hier angetrofien wurde, ergab sich folgendes : (W.) Das zur Untersuchung vorliegende Material stellt eine zer- brochene, 1—2 cm dicke, als Ganzes gedacht ungefähr 5 qdin grosse Platte dar. Diese enthält eine durchgehende, etwa 3 nun dicke, reine, filzige Moosschicht, die im Liegenden durch eine 5 — 10 mm dicke Lage von hellgelbem, an kohlcnsaurem Kalk und an Thon reichem, mit Moosstänunchcn unregelmässig durchsetzten Feinsand begrenzt ist, welcher unten bläulich und pflanzenlccr wird. Offen- bar ist die hellere Zone eine Verwitterungsriude. Das Hangende besteht aus einem graublauen Thonmcrgel ohne pflanzliche Ein- schlüsse, der ohne jede Spur eines Ucbergangs der Moosschicht unmittelbar glatt aufliegt. Diese selbst besteht aus einem Gemenge von / li/jmum revolcens Sw. und Jlypnuin (urgence/ts SciilMI’., derart dass stellenweise die eine, stellenweise die andere der beiden Arten mehr hervortritt. Da- zwischen ist in massiger Menge Hypnmn ytellatuvi, Sciireb. ,1 stjuar- rosum C. Jensen (Mcdd. oiu Grönl. 111, 1887) eiugcspreugt. und Alfeld und eine über ihnen abgelageite Vegetationsschicht. 363 Beim Schlämmen des etwa 600 ccm betragenden Materiales wurde eine noch mit einem Theile des Balges bekleidete Nuss von Car ex eect Vignea Beauv. et Reiciienb. nebst zehn balglosen Nüssen, die anscheinend derselben bistigmaten Art angehören, gefunden. Die Grösse und Gestalt dieser Nüsse ist etwa die von Care.c Goodenoughii . F erner wurde ein durch das Austrocknen unkenntlich gewordenes Bruchstück eines Stammes oder Rhizoms einer monokotylen Pflanze getroffen, wenige Epidermisfetzeu mit schmal-oblongen, undulirtwandigen Zellen, sowie in beträchtlicher Zahl die Gipfelknospeu , welche Hypnum turgescena zum Zwecke der vegetativen Vermehrung abwirft; unter diesen einige, die so- eben ausgetrieben hatten. Bei der mikroskopischen Untersuchung wurden keine anderen Pollen als solche einer Graininee und einer Cyperacee getroffen, obsehou eine grössere Zahl von Präparaten sorgfältig darnach durchsucht wurde. Weiterhin fanden sich einige dünn- und glatt- häutigc, kugelige und ellipsoidische Chitiukapseln von 0,07 mm grösstem I hirelimosser. Die Moose waren vorzüglich erhalten und schwach vertorft und, obwohl sie stark zusammengedrückt waren, so Hessen sich doch ohne grosse Mühe unversehrte ganze Pflanzen absonderu. Alle angetrottenen Arten leben noch jetzt. Ucber ihre gegen- wärtige Verbreitung und ihr fossiles Vorkommen ist folgendes zu bemerken. ih/pnwn htryescens kommt in den Alpen, den süddeutschen Gebirgen und den skandinavischen Hochlanden zerstreut vor. Auf der Beereninsel, auf Spitzbergen und in Grönland ist es sehr ver- breitet. In Südbayern steigt es gelegentlich bis 515 in herab. Im mitteleuropäischen "l ief lande ist cs, soweit bekannt, bisher nicht lebend gefunden worden. Dagegen ist es fossil in spätglaeialen, dem Schlüsse der letzten Eiszeit augehörenden Sauden der kurischen Nehrung durch ('. MriXKR1) nachgewiesen worden. Ferner wurde es von N. G. IIaktz in einem Glacialthone desselben Alters ’) Bkukndt, Geologie dos Kurischen Haffs. Sehr. d. physik. -ökon. Ges. Königsberg IX, 1869, S. 165. 364 Gr. Müli.ku u. C. Weber, Ueber ältere Flussschotter bei Bad Oeynhausen bei Kvistgaard im nordöstlichen Seeland *), endlich von Nathorst in der, vermuthlich der ersten Eiszeit ungehörigen Ablagerung von Deuben in Sachsen2), sowie in dem gleichalten Glacialthone, der das Waldbett von Cromer bei Muudesley in Norfolk über- lagert3), gefunden. In den drei letztgenannten Fällen kam es in der Gesellschaft typischer Glacialpflanzen vor wie Salw polaris , Dryas octopetala u. s. w. Hypnum recolvens ist in den Polarländern weit verbreitet und dort an der Bildung nasser Mooswieseu oft hervorragend betheiligt. In Deutschland wird es von dem Tieflande bis in die Alpenregion gefunden, nach Limphicht1) aber am häufigsten in der niedern Bergregion. Fossil fand Nathorst es iu Gesellschaft arktischer Pflanzen in glacialen Süsswasserthonen bei Runda iu Estland, Kiuzli iu Livland und Stutschewo unweit von Rjetschiza im Gouvernement Minsk5). Ilypnum steüatum ist auf nassen Wiesen vom Tieflande bis in die Ilochgebirgsregion Mitteleuropas verbreitet. Auch in der arktischen Zone ist es zerstreut vorhanden und fruchtet dort sogar, in Westgrönland z. B. noch auf der Diskoinsel; insbesondere ist die Varietät squarrosum am Igaliko-Fjord gefunden worden6). Fossil ist Ilypnum ste/latum von Nathorst in den erwähnten glacialen Ablagerungen von Deuben und Stutschewo gefunden worden, von N. IIartz in der, dem Schlüsse der letzten Eiszeit augehörenden Thonschicht von Alleröd im Nordosten Seelands7) ') Bidrag tili Danmarks senglaciale Flora og Fauna. Danm. gcol. Unders. II. R. No. 11, S. 31. 3) A. G. Nathorst, Dio Entdeckung einer fossilen Glacialflora in Sachsen am äussersten Rande des nordischen Diluviums. Oefvers. af. Kgl. Venlensk. Ak. Fürh. 1894, No. 10, S. 519 f. 3) A. G. Nathorst, Ueber das Vorkommen fossiler Glacialpflanzen. Bihang tili Svenska Vet.-Ak. Handl. Bd. 17, Afd. III, No. 5, 1892. *) Die Laubmoose Deutschlands, Oesterreichs u. d. Schweiz, ßd. 111. 5) Nathorst, Ueber das Vorkommen fossiler Glacialpflanzen. A. a. 0. 6) Meddclclser om Grönland 111, 1887, S. 328. 7) A. a. 0. S. 15. und Alfeld und eine über ihnen abgelagerte Vegetationsschicht.. 365 und von Ci. Andersson in postglacialen Bildungen der Föhrenzeit und der Fichteuzeit Norrlunds1). Nach dem Gesagten legt das reichliche Vorkommen von lljjpnum turyescena die Annahme sehr nahe, dass die betreffende Moosschicht in einem wesentlich kälteren Klima als dem gegen- wärtig bei Oeynhausen herrschenden, dessen mittlere Jahrestem- peratur rund 9° C. beträgt, entstanden ist; und dem widerspricht das Vorkommen der begleitenden Moose nicht. Auch das Fehlen von Blütenstaubkörneru bäum- und strauchartiger Gewächse steht damit im Einklang, zumal solche sich in nassen Moosen vorzüg- lich zu erhalten pflegen. Dieser Umstand weist darauf hin, dass die Moosschicht einem völlig oder nahezu völlig bauin- und strauch- losen Gefilde angehörte; nicht einmal Birken, Föhren oder Heidc- sträuchcr sind in der Umgebung in solcher Zahl vorhanden gewesen, dass Blütenstaubkörner von ihnen zur Ablagerung gelangten, trotz- dem ein nasser Moosrasen eine solche begünstigt. Wird ferner erwogen, dass sich unmittelbar über dem Moosrasen ein pflanzen- leerer Glacialthou abgelagert hat. so darf man mit genügender Sicherheit behaupten, dass hier die Spur einer hochnordischen Moostundra vorliegt, die sich dicht vor dem Bande des Land- eises und kurz vor dem Herandringcn seiner schlammreichen Sehmelzwässcr entwickelt hatte. Wie das Vorkommen eben aus- treibender Dauerknospen und Endknospen des Uypnum turgescens beweist, erfolgte die Verschüttung plötzlich in der wärmeren Jahreszeit. Soviel über die Vorgefundene, nur dürftige Vegetation, die uns aber doch einen flüchtigen Blick in das frühglaciale Leben gewährt Es ist auffällig, dass man bisher so wenig Spuren dieses Lebens beobachtet hat. Zum Thcil ist es darauf zurückzuführen, dass man selten Gelegenheit hat, überhaupt sicher postmioeäne Bildungen nachzu weisen, und solche wiederum von glaoialcu Bil- dungen bedeckt zu finden. ‘) G. Andkksson, Die Geschichte der Vegetation Schwedens. Engukr’s Botati. Jahrb. XXII, 1896. S. 532. 366 G. Möli.eu u. C. Wkhkk, Geber ältere Flossschotter bei Pad Oeynhausn (M.) Weiter flussaufwärts im Fuldagebiete hat v. Koenkn1) bei Fulda, Uersfeld etc. pliocäue Saude und Schotter nachgewiesen; ebenso rechnet derselbe Thoue und Sande von Möncheberg2) zum Pliocän. Auch auf den Blättern Nörten und Moringen treten im Leinethal helle Thoue und Sande auf, die v. Koenkn zum jüngeren Tertiär zieht, ohne sie jedoch ausdrücklich mit dem von Uersfeld u. s. f. zu parallelisiren. Erst beim Bahnhof Kreiensen treten über heimischen Schottern glaciale Ablagerungen auf. Bei der Station der Kleinbahn liegt unter dem sogen. Lösslehm, 0,5 — 1 m mächtiger nordischer Kies, der seinerseits wieder auf 3 — 4 m mächtigem geschiebefreien fetten, grauen Thonmergel ab- gelagert ist. Der hierunter folgende gelbe kalkigthonige Fein- sand von 0,4 m Mächtigkeit erinnert zwar in seinem Aussehen sehr an die nordischen Mergelsande, ist jedoch insofern von diesen verschieden, als er ein durchweg gleiehmässigcs Korn besitzt und nicht von feinen Thoustreifen durchzogen ist. Da er ferner schon oxydirt ist im Gegensatz zu dem hangenden Thon- mergel, so ist auzunehmen, dass er vor Ablagerung dieses gebildet ist, und genetisch mit dem unterlagernden, nur aus heimischem Material bestehenden Flussschotter verbunden ist. Reste pflanzlicher oder thierischer Natur sind bisher in keiner der beiden präglacialen Ablagerungen gefunden worden, obwohl eifrig danach gefahndet wurde. Noch weiter nördlich auf Blatt Alfeld findet mau über den aus heimischen Gesteinen gebildeten Lcincsohotteru, so z. B. in der Kiesgrube hinter dem Elisabeth-Hospital und in dem Bahn- einschnitt am Weinberg, NW. Alfeld, Geschiebemergel und dann den postglaoialen Flottlehm. Die Grundmoräne ist vielfach von nordischen Sauden und Granden überlagert. Organische Reste sind auch hier bisher nicht beobachtet w orden. Doch erwähnt v. Koenen, dass in der Ziegeleigrube, welche die von ihm zum ') Dieses Jahrbuch f. 1 8^3, S. 193. -) Ucbcr die ältesten und jüngsten Tertiärbildungen bei Kassel. Nadir, der Kgl. Ak. d. Wissenschaften zu Göttingen, 1887, No. 7 und Alfeld und eine über ihnen abgelagerte Vegetationsschicht. 367 Pliocän gerechneten feinsandigen Thone erschlossen hatte, in früheren Jahren Haselnüsse, Buchenkerne und Tannenzapfen ge- funden seien. Es ist hieraus ersichtlich, dass der Forschung nach pliocänen Bildungen in unseren Flussläufen Anhaltspunkte geboten sind, dass diese jedoch bis jetzt wenig beachtet sind, wenn auch nicht zu verkennen ist, dass sie sehr spärlich sind. Der Flötzberg bei Zabrze. Ein Beitrag zur Stratigraphie und Tektonik des oberschlesischen Steinkohlenbeckens, mit einer geologischen Karte, Tafeln, Profilen, Skizzen und Bohrtabellen. Von Herrn Friedrich Tornau in Berlin. (Hierzu Tafel 19 — 23). Das oberschlesische Steinkohlenbecken (vergl. Fig. 1) wird im nördlichen Theil durch einen Sattel unterbrochen, der bei Zabrze beginnt und in annähernd west- östlicher Richtung über Königshütte, Laurahütte, Kosdzin nach Dombrowa in Russland streicht. Dieser Sattel trennt eine nördliche Randnuilde (kurz als Bentheuer Mulde bezeichnet) von einer um ein Vielfaches grösseren Binnenmulde, deren Tiefstes in der Nähe der Stadt Pless vermutet wird. Im Verlauf der Sattellinie treten vier durch Hache Mulden getrennte Kuppen, sogeuaunte Flötzberge auf, die nach den auf ihnen gelegenen Orten Zabrze, Königshütte, Laurahütte und Rosdzin benannt werden. Auf diesen Flötzbergen geht seit langer Zeit ein ausserordentlich lebhafter und ergiebiger Steinkohlenbergbau um, und zwar deshalb, weil hier die mächtigsten und charakte- ristischen Flötze der oberschlesischen Steinkohlenfonnation , die sogenannten Sattelflötze, die in den übrigen Theilen des Beckens, sofern sie überhaupt vorhanden sind, fast überall erst in grösseren Teufen auftreten, durch die Aufsattelung sowie durch die später erfolgte Abrasion der jüngeren Bedeckungen der Oberfläche sehr nahe gerückt sind und so einen lohnenden Bergbau schon zu Zeiten gestatteten, wo ein Vordringen in grössere Tiefen mangels geeigneter technischer Hilfsmittel nicht möglich war. Der Bergbau auf dem Zabrzer-Myslowitzer »Flötzzuge«, spe- ciell auf dem Zabrzer Flötzberge, wird in letzter Zeit auf eine derart lebhafte Weise betrieben, dass die mächtigen Sattelflötze in Frikdrioh Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 369 0as OWrscblcsisdic. tflvi nkoblc nVccke iv . Fig. 1. diesem Gebiete in absehbarer Zeit völlig abgebaut sein werden. Eine Zusammenstellung der auf dem Zabrzer Flötzberg durch den Bergbau herbeigeführten zahlreichen geologischen Aufschlüsse und eine Schilderung der stratigrapbiseben und tektonischen Verhält- nisse an der Hand einer vom Verfasser im Maassstab 1:25000 aufgenommenen geologischen Karte des in Frage stehenden Ge- bietes dürfte daher wohl von Interesse sein. 370 Frikdiuch Tousau, Der Flötzberg bei Zabrze. Besprechung clor für den Zabrzer Flötzberg in Betracht koiinneiicleii Litteratnr. Das Studium der Ablagerungen der oborscblesischeu Steiu- kohleuformatiou bat in verhältnissmässig kurzer Zeit eine ausser- ordentlich umfangreiche Litteratur gezeitigt. Obgleich das in vor- liegender Schrift behandelte Gebiet nur einen äusserst kleinen Thcil dieser gesammten Ablagerungen darstellt, so ist doch die Zahl der sich darauf beziehenden Arbeiten eine ziemlich grosse. Die erste aus- führliche und auf eingehenden Beobachtungen beruhende Beschrei- bung sowohl der strati graphischen als auch der tektonischen Ver- hältnisse des Zabrzer-Myslowitzer Flötzzuges gab Oeynhausen j). Der weniger detaillirteu Abhandlung von Krug von Nidda2) folgte im Jahre 1857 die erste geologische Karte von Oberschlesien 3). Drei Jahre später veröffentlichte Mauve4) die bergbaulichen Aufschlüsse zwischen Beuthen, Gleiwitz, Nikolai und Myslowitz in Gestalt einer Flötzkarte nebst einem erläuternden Text. Von grosser Be- deutung für die Altersbestimmung und Ideutiticirung der ober- schlesischen Steinkohlenflötze war die Auffindung einer marinen Conchylien-Fauna im Liegenden der mächtigen Sattel fiötze durch Körper und Meitzen im Jahre 1862, die von Römer ’) beschrieben wurde. In dem grossen Sammelwerk über sämmtliche Steinkohlen- reviere Deutschlands6) giebt Schütze eine kurze Darstellung des ') C. v. Okynhauskn, Versuch einer geognostischen Beschreibung von Ober- schlesien etc. 1822. 2) Krug v. Nidda, Ueber das oberschlesische Steinkohlenbecken. 32. Jahres- bericht der Schles. Gesellschaft für vaterländische Cultur, Breslau 1854. 3) K. v, Cabnall, Geognostische Karte von Oberschlesien, mit Text. 1857. 4) C. Mauvk, Flötzkarte des oberschlesischen Steinkohlengebirges mit Er- läuterungen, 1860. 5) F. Römer, Ueber eine marine Conchylien-Fauna im productiven Stein- kohlengebirge Oberschlesiens. Zeitschrift der D. G. G., Jahrgang 1863, S. 567 ff., desgl. Jahrgang 1866, S. 663 ff. ®) H. B. Gkinitjc, H. Fi.eck und C. Hartig. Die Steinkohlen Deutschlands und anderer Länder Europa«, München 1865. Fkocdkiuii Tounau, Der Flötzberg bei Zabrze. 371 gesammten Steinkohlongebirges in Oberschlesieu, durch F. Römer’s Geologie von Oberschlesien l) erfuhr die Kenntnis der stratigra- phischen Verhältnisse, der Steinkohlenschichten Oberschlesieus eine wesentliche Förderung. Dem umfangreichen Werke, um das sich u. a. namentlich IIalfar, Eck und Degenhakdt sehr verdient gemacht haben, war eine aus 12 Thcilen bestehende geologische Uebersichtskarte von Oberschlesien und den angrenzenden Ge- bieten beigegeben, die Drgeniiardt zur Herstellung seiner einige Jahre später erschienenen geologischen Karte des oberschlesisch- polnischen Bergdistricts benutzte, auf der die verschiedenen For- mationen ohne die diluviale Bedeckung zur Darstellung gelangten. Es folgten nunmehr Arbeiten von Stur2), Weiss8), Bernhardt4), GüriCH5) und Kosmann6), unter denen besonders letzterer zur Identificirung der verschiedenen F'lötze des Zabrzer-Myslowitzer Flotzzuges beitrug. ln hervorragender Weise hat sich um die Kenntniss der ober- schlesischen Steiukohlenformation der Oberbergamtsmarkscheider a. 1). Gakrler verdient gemacht; ihm verdanken wir eine grosse Reihe von Abhandlungen, in denen er versucht hat, die Flötze, namentlich des Zabrzer-Myslowitzer Sattels, den Gaebler »Erhe- Fkro. Römer, Geologie von Oberschlesien mit einem Anhänge von Runge. Ueber das Vorkommen und die Gewinnung der nutzbaren Fossilien Oberschlesiens, Breslau 1 870. ®) D. St va, Reiseskizzen aus Oberschlosieii über die oberschlosische Stein- kohlenformation. Verhamll. der k. k. geolog. Reiehsanstalt 1878. No. 11. ^ C. E. Wkiss, Gerolle in und auf der Kohle von SteinkokU-nüötzen, be- sonders in Oberschlesien mit Nachtrag. Jahrbuch der Königl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1885. Berlin. 4) Beunii.uuu, Ueber die Veränderung der Mächtigkeit der die mächtigen Flötze enthaltenden Gebirgssehichten der oberschlesischen Steiukohlenformation. Ztiitachr. des Obersehles. Berg- und Hüttenmännischen Vereins 1888, Februar- heft, Kattowitz. 5) G. Göiucii, Geologische Uebersichtskarte von Schlesien nebst Erläuterungs- heft 181)0, Breslau; und Uebersicht über die geologischen Verhältnisse des ober- schlesischen Exkursionsgebietes. Vortrag, 1892, Breslau. 6) B. Kosmann , Oberschlesien , sein Land und seine Industrie. 188S, Gleiwitz. JkhrbUCh 1902. 25 372 Friedrich Tornau, Der Flötzbcrg bei Zabrze. bungsfalte« nennt, zu identificiren1). Ferner hat er auf die eigen- thümlichen Verjüngungsverhältnisse der oberschleeischen Carbon- schiehten2), auf das Vorkommen von Kohleneiseusteiu innerhalb der Klötze8) und auf die durch tektonische Vorgänge und Abrasion höchst unregelmässig gestaltete Oberfläche des oberschlesischen Steinkohlen- gebirges hiugewiesen1). Die im westlichen Theile des Steinkohlen- beckens auftretende Störungszone (vergl. die Uebersichtsskizze, S. 8), deren Verlauf bereits Ebert5) genau festgestellt hatte, erklärt Gaerlkr6) für einen Sprung, der nach seinen Unter- suchungen eiu Trum der grossen die Oder in ihrem oberen Ver- lauf begleitenden Orlauer Störung darstellt, und dessen Verwtirfs- höhe im südlichen Theile des Beckens ca. lflOO m beträgt. Das Hauptwerk Gaerler’s ist die aus mehreren Theilen bestehende Beschreibung der Sattelflötze und der hangenden Schichten im Bereiche des Zabrzer-Myslowitzer Sattels7). Das umfangreiche Material, das ihm als Oberbergamtsmarkscheider zur Verfügung stand, ermöglichte ihm, uuter Berücksichtigung der Mächtigkeit und der Verjüugungsverhältuisse, zum Theil unter *) C. Gakblkr, Zur Frage der Schichten Identificirung im obers'chlesischen und mährisch-ostrauer Kohlenrevier! (1891), II (ohne Jahreszahl) und III ( 1 89-j), Kattowitz. *) C. Gakblkr, lieber Scbichtenveijüngung im oberschlesischen Steinkohlen- gebirgo, 1892, Kattowitz; ferner: Das oberschlesi»che Steinkohlenbecken und die Yerjüngungsverhältnisse seiner Schichten, Zeitschrift für prakt. Geologie, 1896, Berlin. s) C. Gakbler, Ucber das Vorkommen von Kohleneisenstein in oberschlesi- sehen Steinkohlenflötzen mit Nachtrag, S. 407. Zeitschrift für d. Berg-, Hütten - und Salinenwesen im preuss. Staate 1894, Berlin. 4) C. Gai-.bi.er, Die Oberfläche des obei schlesischen Steinkohlengebirges. Zeit schrift für praet. Geologie 1897, Berlin. 5) Tu. Eberi, Die stratigraphischen Ergebnisse der neueren Tiofbohrungon im oberschlcsischen Stcinkohlengebirge. Abhandlungend. Königl. preuss. geolog. Landesanstalt. Nene Folge. Tieft 19, 1895, Berlin. ®) C. Gakbler, Die Hauptstörong dos oberschlesischon Steinkohlenbeckens. Berg- u. Hüttenmännische Wochenschrift »Glückauf« 1899, Essen. *) C. Gakblkr, Die Sattelflötze und die hangenden Schichten auf der nördlichen Erhebungsfabe des oberschlesischon Steinkohlenbeckens. Theil I. die Gruppe der Sattelflötze, Theil II die Rudaer Schichten. Ministerial -Zeitschrift 189(i, Berlin. Nachtrag ebendort 1898. — C. Gakbler, Die Schatzlarer- (Orzescher) Schichten des oberschlesisohen Steinkohlenbeckens, ebendort 1900. Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 373 Zuhilfenahme der Con»struetion, die Flötze des Zabrzer-Myslowitzer Flötzzuges, soweit sic bisher in genügender Weise aufgeschlossen sind, zu identificiren, eine Isopachen 1)-Karte herzustellen und die Eiusehweinmuugsverhältnisse darzustellen, unter denen sich die ein- zelnen Schichten gruppen gebildet haben. Mau vermisst jedoch in dieser lediglich auf Grund der nicht immer zuverlässigen Bohr- tabellen die Stratigraphie behandelnden Arbeit eine genaue Be- schreibung des pctrographischeu Verhaltens der verschiedenen Flötzmittel. Interessante Aufschlüsse2) über die östliche Begrenzung der oben erwähnten Störungszone ergab ein Uutersuchungs-Querschlag, den vor einigeu Jahren die Verwaltung der Donnersmark -Hütte am westlichen Abhange des Zabrzer Flötzberges nach Westen hin auffahren Hess (vergl. Tafel ‘20 und 22). Von den Veröffentlichungen der letzten Jahre seien noch er- wähnt die Beschreibung des oberschlesischen Steinkohlenbeckens von Frech 3), die von Gaebler4) berichtigt wurde, und eine Ab- handlung von Wiskötts). Neuerdings hat Michael6) eine Ueber- sieht über die im Laufe der Zeit erfolgten und sich oft wider- sprechenden Benennungen und Gliederungen der Carbouablage- rungen Oberschlesiens gegeben und am Schlüsse seiner Arbeit die Bezeichnung Mulden-, Sattel- und Rand-Gruppe für die Schich- ten des oberschlesisehen productiven Carbons vorgeschlageu. Diese *) Isopachen nennt Gaf.rt.f.r die Linien, in deren Verlauf die Sattelflötze gleiche Mächtigkeit auf weisen. J) Beknharih-Kikschsiok, Aufschlüsse der Stiinkohlengruben cons. Concordia und Michael, Emmy 11, Zabrze, Neue Abwehr, Deutsch Lothringen und Saargo- miind bui Zabrze und Jungfrau Metz bei Mikultschütz. Zcitschr. des obersehle- sischcn Berg und Hüttenmännischen Vereins 1899, Kattowitz. 3) F. Fkkcii, Die Steinkohlenformation in: Lethnea t geognostica , Theil I, 2. Bd. 1899, Stuttgart. *) C. Gakri.kr, Kritische Bemerkungen zu: Fr. Frech, Die Steinkohlenfor- matiou, 1901, Kattowitz. 5) Wisaorr, Die neueren Aufschlüsse in Oberschlesien. Bericht über den VIII. Allgemeinen Deutschen Bergmannstag zu Dortmund 1901. 6) R. Michael, Die Gliederung der oberschlesischen Steickohlenformation. Jahrbuch der Königl. preoss. geolog. Landusanstalt und Bergakademie, 1901, Berlin. 374 Fuikdriou Tohnau, Der Flötzberg bei Zabrze. Bezeichnungen sind für die Zukunft für die Arbeiten der Köuigl. geologischen Bundesanstalt angenommen und auch der vom Köuigl. Oberbergamte zu Breslau herausgegebenen neuen Flötzkarte im Maassstab 1:10000, deren Erscheinen unmittelbar bevorsteht, zu Grunde gelegt worden. Lage und Grenzen des Zabrzer Flötzberges. Der Zabrzer Flötzberg (vergl. Fig. 1) ist die westlichste der bereits obim genannten vier kuppelartigeu Auftreibungen, die der zwischen Zabrze und Myslowitz sich hinziehende Carbon- sattel aufweist; derselbe liegt (vergl. Tafel 20) unmittelbar öst- lich der Ortschaften Alt- und Klein - Zabrze und hat seinen Scheitelpunkt etwa 2 km nordöstlich von Klein-Zabrze, im Norden der nach Biskupitz führenden Chaussee. Der Flötzberg ist tek- tonisch scharf begrenzt; im Süden und Westen durch Verwer- fungen, und zwar im Süden durch den bereits auf eine grosse Strecke hin verfolgten, hei Zabrze etwa 1 f)0 m mächtigen Saara- Sprung1) und im Westen durch die im Concordia- Querschlage angefahrene Störungszone, in deren Verlauf die Flötze steil auf- gerichtet sind und ausbeissen. Im Norden und Osten dagegen verflachen sich die Schichten zu Mulden. Im Norden schliesst sich au die Zabrzer Kuppe die sogenannte Benthener Mulde an, deren Muldenlinie anfänglich direct in nördlicher Richtung ver- läuft, dann aber in der Nähe der Colonie Wesoe nach Nordosten und später ganz nach Osten umbiegt. Die im Osten auftretende Mulde, die sogenannte Rudaer Mulde, verläuft nordsüdlich und trennt den Zabrzer- von dem nächst östlichen, dem Königshütter- Flötzberg; ihre Muldenlinie senkt sich allmählich von Norden nach Süden ein. Orographisches Verhalten. Orographisch tritt der Flötzberg aus dem ihn umgebenden Gebiet nicht hervor. Der Scheitelpunkt fällt im Gegentheil sogar mit einer Depression im Gelände zusammen, welche durch die ') Der Name rührt von der Saara-Grube her, in der er zum ersten Male auf- geschlossen worden ist. Friedrich Torsau, Per Flötzbcrg bei Zabrze. 375 Auswaschungen des südlich Messenden Beuthener Wassers ver- ursacht ist. Die Kuppe des Flötzberges liegt bei 250 m über N.N.. während im Norden und Süden das Gelände zu ungefähr -j- 265 austeigt. Ausser dem Beuthener Wasser haben noch andere kleinere Wasserläufe tiefe Furchen in die Oberfläche eiugegraben, an deren Rändern oft die Carbonschichten blossgelegt sind und zum Steiu- bru ehsbet rieb Veranlassung gegeben haben. Im südlichen Theil des Flötzberges liegt das Thal des Sosnitza- und Scharuafka- Baches, auf deren Entstehung weiter unten zurüekgekommen wer- den soll. Betrachtet man von Süden, etwa von den ca. 16 km entfernt liegenden Höhen bei Nikolai die Gegend von Zabrze und ihre Fortsetzung nach Osten hin, so scheint es, als ob sich der Zabrzer- Myslowitzer Flötzzug in seiner Gesammtheit als ein deutlich her- vortretender Höhenrücken darstellt. Dieser Eindruck wird jedoch hauptsächlich durch das sich im Süden hinzieheude breite Thal der Klodnitz hervorgerufen, deren Nordufer zufällig mit dem Sattel zusammeufällt. Von dem im Norden gelegenen Tarnowitzer Plateau aus gesehen, erscheint der Sattel als vollkommene Ebene. Die auf dem Flöteberg bei Zabrze bauenden Gruben sind ausser der fiskalischen Königin-Luisegrube, die den weitaus gröss- ten Theil des Flötzberges umfasst, und iu das Ost-, West- und Süd-Feld geteilt ist (vergl Tafel 21), die Konkordia-Michael- und Borsig-Gruben im Norden, sowie die Neue Veronika-, Branden- burg- und Wolfgang-Grube im Osten. Die geologischen Verhältnisse der Oberfläche des Zabrzer Flötzberges. Wie aus der geologischen Karte (Tafel 19) hervorgeht, wird die Oberfläche des Zabrzer Flötzberges von Schichten des Carbons und Diluviums zusammengesetzt, zu denen sich in sehr unterge- ordnetem Maasse noch alluviale Bildungen gesellen. Ausser diesen Formationen kommen noch Trias und Tertiär in Betracht, die das Carbon diskordant, überlagern, in dem kartirteu Gebiet jedoch nicht zu Tage treten. 376 FuiKDuicn Toi» nau, Der Flötzbcrg bei Zabrze. Vor der Beschreibung des Carbons und der übrigen an der Zusammensetzung des Flötzberges theilnehmenden Formationen soll kurz auf die Gliederung der oberschlesischeu Carbouablagc- ruugen und die in diesen auftretenden llauptflötzc eiut'eminmm O l O o o werden. Das vom Kulm unterlagerte produktive Carbon Oberschlesiens gliedert sich vom Ilangendeu zum Liegenden, wie die tabellarische Skizze (S. 16) zeigt1). Zu bemerken ist, dass die Schichten der Mulden- Gruppe früher als Orzescher, die der Rand-Gruppe z. Th. als Rybniker Schichten bezeichnet worden sind. Hinsichtlich des oberen Obercarbon ist zu erwähnen, dass diese den Ottweiler Schichten entsprechende Schichtengruppe in Oberschlesien bisher noch nicht sicher constatirt worden ist; ihr Vorhandensein ist jedoch nicht ausgeschlossen. Die Mächtigkeit der drei Gruppen und ihrer Unterabteilungen ist einmal eine ausserordentlich verschiedene und dann auch, worauf zuerst GaEBLER2) in ausführlicher Weise hingewiesen hat, eine überaus wechselnde. Während die Muldengruppe ca. 2500 in, die Raud-Gruppe sogar gegen 4100 m mächtig ist, umfasst die wegen ihres Flötzreichthums technisch wichtigste, die Sattel-Gruppe einen Schichteukomplex von nur 250 in. Diese Mächtigkeit be- sitzt letztere jedoch nur in der Gegend bei Zabrze; nach Osten wird sie, indem die Schichten allmählich ausbeissen und die FlOtze sich schaareu, immer schwächer und ist auf russischem Gebiet nur etwa 15 — 20 m mächtig. Aehnlich, wenn auch nicht in dem- selben Maasse, verjüngen sich die übrigen Gruppen in west-öst- licher Richtung. Au dem Aufbau des Zabrzer Flötzberges nehmen Theil die hängendsten Schichten der Raud-Gruppe, die Sattel-Gruppe, so- *) Vergl. R. Michael, die Gliederung der oberschlesischeu Steinkohlcnfor- mation (Jahrbuch der Künigl. prenss. Geolog. Landesanstalt und Bergakademie 1901, Bd. XXII, Heft 3). ^ C. Gakhlkr, Ueber Sehichtenverjüngungen im Oberscblcsischen Steinkohlen- gebirge. 1892, Kattowitz. — C. Gakuler, Das oberschlesische Steinkohlenbecken und die Verjüngnngsverhältnisse seiner Schichten. Zeitschrift für prakt. Geologie. 1890, Berlin. 37 d & M O L 03 O § Obere Stufe «, « !< « O ja O Mulden - Gruppe (— Karwiner Schichten im weiteren Sinne) 'S m u o ’3 8 5Ü Mittlere Stufe o 5 o Untere Stufe .S O CO 8 O Rudaer Sch. Obere Stufe S Untere Stufe Sattel - Gruppe (Sattel fl ötzschi eilten) Obere Stufe Untere Stufe Obere Stufe Rand - Gruppe (= Ostrauer Schichten im weiteren Sinne) tere Obere ,© a — o Untere £ 'S Stufe ® g o x> .2 O Obere j» g Stufe *5 a3 <« a P 0 Untere Stufe p wie die Rudaer-, z. Th. auch Nicolaier Schichten der Mulden- Gruppe. Die Klötze der Rand-Gruppe, die sogenannten Andreas-Flötze, besitzen im Vergleich zu denjenigen der Sattel-Gruppe eine nur 378 Frikdkioh Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. unbedeutende Mächtigkeit (1 — 2 in), auch ist ihre Zahl nur ge- ring. Sie werden zur Zeit auf dem Zabrzer Flötzberg noch nicht gebaut. Die wenig mächtige Sattel-Gruppe ist im Gegensatz zu der vorigen charakterisirt durch einen ausserordentlichen Flötzrcieh- thuin, sowohl was Mächtigkeit als auch Zahl der Flötze anlangt. Die hier auftretenden Flötze führen auf dem Zabrzer Flötzberg folgende Namen: l Einsiedel-Flotz l Obere Stufe j Schuckmann-Flötz Sattel-Gruppe < f Heinitz-Flötz ) Untere Stufe 1 Heden-Flöt* ( Pochhammer-Flötz. Von diesen besitzt das Schuckmaunflötz die bedeutendste (bis 14 in), das Kiusiedelflötz die geringste (ca. 3 m) Mächtigkeit. Die Flötze der Rudaer Schichten, deren Mächtigkeit zwischen G und 1,5 in schwaukt, sind folgende: Rudaer Schichten Antonie-Flötz Xaver-Flötz Jacob-Flötz Sonnonblume- Flötz Georgine Flötz Georg Panlus-Flötz (Falva-Flötz) Y eronik a- Fl ö tz . Die zwischen den Flötzen auftretenden Gebirgsschichten setzen sich generell aus Sandstein, Thonschiefer und Schieferthon zu- sammen; ausserdem finden sich alle Uebergäuge vom Sandstein zum Thonschiefer. Das Carbon tritt am Zabrzer Flötzberg (vergl. die geologische Karte, Tafel 19) in ausgedehnten Flächen zu Tage. Fs ist aller- dings fast überall, wo es nicht durch Steinbruehsbetrieb, Weg- und Eisenbahneinschnittc etc. blossgelegt ist, von einer dünnen diluvialen Decke überlagert, die in der Regel aus Gcschiebelehm und Saud besteht, mitunter jedoch nur noch in Gestalt von ein- zelnen nordischen Geschieben vorhanden ist. Dieselbe ist auf der Frikdrioh Tornau, l)cr Flötzberg bei Zabrze. 370 Karte durch eine besondere Signatur angedeutet und beträgt zu- meist weniger als zwei Meter. Jm Bereich des kartirten Gebietes tritt das Carbon, von klei- nen Gebieten und einzelnen künstlichen Aufschlüssen abgesehen, südlich von Biskupitz, ferner in der Umgegend von Zabrze und der Colouien D und C, sowie bei Poremba und südlich von Kuda an der Oberfläche auf. Ausserdem tritt es zwischen Poremba und Antonienhütte in einer grossen, zusammenhängenden Fläche zu Tage. Fs setzt fast alle aus der Umgebung schwach hervor- tretenden Hügel und Rücken zusammen, während es in den tiefer gelegenen Gebieten von Geschiebemergel und Sauden bedeckt ist. Die auf der Karte erfolgte Gliederung der Carbonablagerun- gen iu Schichten der Rand- und Sattel -Gruppe, sowie in untere und obere Rudaer (z. Th. Nicolaier) Schichten wurde dadurch ermöglicht, dass das Ausgehende der Flötze, das aus der Tafel '20 ersichtlich ist, durch den Bergbau genau festgestellt worden ist. So ist z. B. die Grenze der Rand- gegen die Sattel-Gruppe durch den Verlauf des Pochhammer-Flötz- Ausgehenden genau gegeben. Ebenso trennt das Einsicdel-Flötz die Sattel-Gruppe von den Unteren Rudaer Schichten, und das Georg-Flötz letztere von den Oberen Rudaer Schichten. Ohne das erwähnte Hülfsmittel wäre die detaillirte Gliederung auf der Karte nicht durchführbar ge- wesen, da weder die petrographische Beschaffenheit noch der floristische Inhalt der einzelnen Schichten so verschiedenartig sind, um mit ihrer Hülfe die Grenzen festlegen zu können. Zwischen der Sattel- und Mulden-Gruppc ist insofern ein Unterschied vorhanden, als iu ersterer Sandsteine, in letzterer Thonschiefer vorwiegen; dementsprechend liefern die Schichten der Sattel-Gruppe einen mehr sandigen, diejenigen der Mulden-Gruppc einen vorwiegend thonigen Vcrwittcruugsboden. Im Folgenden sollen einige interessante Tagesaufschlüsse in den Schichten der Sattel- und Mulden-Gruppc beschrieben werden. 380 Friedrich Tornau, Der Flötzberg boi Zabrze. A. Aufschlüsse in den Schichten der Sattel-Gruppe. Der Steinbruch der Donnersmarkhütte, südlich von der Kon- kordia-Grube am Beuthener Wasser, hat die Schichten über dem Pochkammer-Flötz in einer Höhe von 8 m aufgeschlossen. Das Gestein1) ist ein eisenschüssiger, vorwiegend grobkörniger Sand- stein mit Muskovitschüppcheu ; er ist kalkfrei und besteht fast nur aus Quarzkörnern mit thonigem Bindemittel. In dem Sandstein sind zahlreiche Conglomeratbänke einge- lagert. Das flache Einfallen der Schichten ist nach NO. gerichtet. Es ist sowohl in diesem Steinbruch, als auch in fast allen weiter unten beschriebenen Aufschlüssen bei dem massigen Charakter des Sandsteins nur schwer zu erkennen. Aufschlüsse in den Schichten über dem Reden- und Heinitz- Flötz sind nicht, vorhanden, dagegen kann man das Hangende des Sehuokmann-Flötzes in mehreren Steinbrücheu beobachten, so süd- östlich der Colonie C und am nordwestlichen Ausgange von Zabrze. Es werden hier Sandsteine gebrochen, die sich von denen aus dem Hangenden des Pochhammer-Flötzes fast in nichts unterscheiden. Das Bindemittel ist ein heller bis grünlicher kaolinisirter Feld- spath. Nordwestlich von Zabrze beträgt die Aufschlusshöhe ca. 15 m. Zu unterst liegen hier 1 bis 2 m mächtige Bänke; nach oben wird der Sandstein durch die beginnende Verwitterung schiefrig und blättrig und ist an der Oberfläche zu gelbem, san- digem Lehm verwittert. Der Sandstein wird nach dem Liegenden zu couglomeratisch und führt lettige Zwischeulagen ; die Schichten fallen nach OSO. unter flachem Winkel ein. B. Aufschlüsse in den Schichten der Mulden-Gruppe. Die das Hangende des Einsiedel-Flötzes bildenden tiefsten Schichten dieser Gruppe sind in zwei kleinen Steinbrüchen am südöstlichen Ausgange von Zabrze, sowie in einem grösseren Bruche !) Die Gesteinsproben befinden sich in der Sammlung der Königl. Geologi- schen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin. Frikdricii Toiinau, Dpt FlÖtzbcrg bei Zabrze. 381 200 m südlich vom Wetterschacht Biskupitz (Bl. Zabrze No. 30) aufgeschlossen, und zwar ebenfalls in Gestalt von Muskovit füh- rendem, eisenschüssigem, feinkörnigem bis eonglomcratischem Sand- stein mit thonigem Bindemittel. In dem südlicheren der beiden kleinen Brüche bei Zabrze liegen über dem Sandstein Thone car- bonischen Alters von 1 — 2 m Mächtigkeit, die durch Verwitterung aus Thonschiefer hervorgegaugen siud. Ein etwa 300 m nördlich vom Clara-Schacht (Bl. Schwien- tochlowitz No. 2) gelegener Aufschluss zeigt vom Hangenden zum Liegenden folgendes Profil: Eisenschüssiger, bröcklig verwitternder sandiger Schiefer (/.. Th. Sandstein) mit Muskovit . 2,5 — 3 m Unreines Flöte 0,4 — 0,5 » Lettenschicht 0,1 » Thoniger, bröckliger Schiefer, der zu unterst in Brandschiefer übergeht 1,0 » Flöte 0,5 » Gelblicher, eisenschüssiger, sandiger Schiefer. Diese nach SO. einfalleudcn Schichten gehören der oberen Abtheilung der Rudaer Schichten au. Einen interessanten Einblick in die petrographische Beschaffen- heit der Mulden-Gruppe gewährt ferner die zur Dampfziegelei von Richard GaUKE gehörige Grube östlich von Nieder Paulsdorf ]). Es treten hier innerhalb eines eisenschüssigen Sandsteins Letten- schiehten auf, deren Mächtigkeit bis zu mehreren Metern anschwillt und die zur Ziegelfabrikation sehr geeignet sind. Die Letten siud auffallend bunt gefärbt (roth, violet und weiss), ausserordentlich plastisch und kalkfrei. Da sie sehr fett sind, müssen sie, bevor sie zu Ziegelu geformt werden können, gemagert werden, ln dem Sandstein, der stellenweise ganz mit Thoneisenstein erfüllt ist, finden sich Reste von Calamites Suckowi Brongn. und rhy- tidolepen Sigillarien. Auf dem Carbon liegt Geschiebelehm*. l) Diese Grube liegt nicht mehr im Bereiche des vom Verf. kartirten Ge- bietes: ihre Lage ist jedoch aus der Tafel 20 ersichtlich, in die sie eingetragen worden ist. 382 Futkimuch Tohn-au, Per Flntzbcrg bei Zabrze. Etwa 500 m südlich von dem Clara-Schacht (Bl. Sehwien- tochlowitz No. 2) sind diese soeben beschriebenen Carbonthonc sogar in einer Mächtigkeit von über (5 m aufgeschlossen. Sie sind hier noch bunter gefärbt (röthlich, violet, grau, braun etc.) und z. Th. sandig. Ausserdem ist bemerkenswert!], dass in ihnen Thoneisensteine in grosser Anzahl eingebettet sind. Von den übrigen Aufschlüssen mag schliesslich noch ein kleiner Steinbruch Erwähnung finden, der ungefähr 350 m südwestlich von dem ehemaligen Forsthause an der ßuda-Antonienhütter Chaussee (Bl. Schwientochlowitz) gelegen ist. Der in einer Höhe von etwa 6 m aufgeschlossene feinkörnige bis couglomcratisehe Sandstein lässt zahlreiche völlig glatte Rutschflächen erkennen, deren Vorhandensein durch eine* in Stunde 5 streichende, durch den Bergbau aufgeschlossene Verwerfung erklärt ist (Vergl. die geolog. Karte Tafel 19). Das in den verschiedenen Aufschlüssen zu beobachtende Ein- fallen der Schichten lässt bereits einige Schlüsse auf den inneren Bau des Zabrzer Flötzberges zu. Wenn auch das Vorhandensein der Kuppe des Flötzberges in Folge mächtiger das Carbon ver- hüllender diluvialer Bedeckung nicht wahrgeuommen werden kann, so ist doch zu erkennen (vergl. die geolog. Karte Tafel 19), dass die Schichten am Südabhange des Flötzberges in südwestlicher Richtung streichen und bis zu einer Linie, die ungefähr 300 bis 400 m westlich der Ruda-Antonienhüfter Chaussee und parallel mit letzterer verläuft, nach Südosten einfalleu ; östlich dieser Linie zeigen die Schichten alle entgegengesetztes Einfallen (nach SW.); sie bilden demnach eine Mulde, und zwar die eingangs erwähnte Rudaer Mulde, die sich unmittelbar im Osten an den Zabrzer Flötzberg anschliesst. Der westliche Muldenflügel ist zugleich der o o o Südabhang des Flötzberges. Durch Bohrungen und Schächte sind im nordwestlichen Theile des kartirteu Gebietes unter dem Diluvium triassische Schichten durchsunken worden1). Sie bezitzen an dem südwest- lichsten Punkte, dem Bohrloch No. 28 auf Bl. Zabrze, wenn man *) Auf Tafel 20 ist an den betreffenden Bobr- und Schachtpunkten die Trias durch besondere Signatur angedeutet worden. Friedrich Torsau, Der Flötzberg bei Zabrze. 383 sicli auf die Angaben des Bohrmeisters verlassen darf, bereits eine Mächtigkeit von ca. 68 m. Die petrographische Beschaffenheit dieser Schichten ist aus den betreffenden Bohr- und Schacht- profilen ersichtlich. Auf das genaue Alter dieser Schichten lassen sich aus letzteren keine sicheren Schlüsse ziehen. Der nächste Punkt, an dem triassische Ablagerungen zu Tage treten, liegt etwa 2 km entfernt, südlich von dem Dorfe Mikultscbütz. Die hier in grossen Steinbrüchen aufgeschlossenen Kalke gehören der Schaumkalkgruppe des unteren Muschelkalks, den sogenannten Miknltschützer Schichten, an. Im W. und SW. des Flötzberges legen sich auf die C'arbon- schi chten tertiäre, und zwar mioeäne Bildungen auf, die in der Hauptsache aus marinem Tegel und Kalk (Leithakalk) bestehen, zu denen mitunter auch noch Sande hinzutreten. Das Bohrloch No. 32 (Blatt Gleiwitz)1) giebt blaue Thono, Saud und Kies als tertiäre Ablagerungen an. Genau an derselben Stelle wird zur Zeit ein Schacht, Makoschau I, abgeteuft, durch welchen diese Schichten mit den charakteristischen Fossilien (auch versteineruugs- reiche Kalkbänke) aufgeschlossen sind. Ein inselartiges Vorkommen von tertiären Ablagerungen am östlichen Abhänge des Zabrzer Flötzberges ist beim Abtcufeu des Hermann-Schachtes (Bl. Zabrze No. 54), sowie des August- und lvuda-Schachtes (Bl Beutheu No. 18 und 13) festgestellt worden. Römer2) erwähnt ein ähnliches vereinzeltes tertiäres Vor- kommen, das in der Nähe des Dorfes Poremba (zwischen den Lichtlöchern 12 und 13) beim Auffahren des laugen Ilauptschlüssel- Erbstollens aufgeschlossen worden ist. Es besteht aus grünlich- grauen, sandig-thonigen Massen, in denen zahlreiche grössere und kleinere eckige, nicht abgerundete Stücke von Kohlensandstein eingebettet sind. Das Tertiär ist hier mitten im Carbon, als Aus- fülluug einer Spalte, angetroffen worden. Eine so ausgedehnte und ununterbrochene Verbreitung, wie sie Degen» ari>t auf seiner Karte angiebt, besitzen die tertiären *) Diejenigen Schacht- und Bohrpunkte, welche tertiäre Bildungen aufweisen, sind besonders kenntlich gemacht worden. J) Vorgl. Hömkr’s Geologie von Obersehlesien, S. 374 fl. 384 Fkikdkhh Toi: n au, Der Flötzberg bei Zabrze. Bildungen nach den Ergebnissen der geologischen Aufnahme und der Schacht- und Bohraufschlüsse nicht. Von den soeben beschriebenen triassischen und tertiären Vor- kommnissen, die am Zabrzer Flötzberg verhältnissmässig nur ge- ringe Ausdehnung besitzen, abgesehen, wird die auf dem Carbon befindliche Decke aus diluvialen Massen gebildet. Letztere be- stehen aus Geschiebemergel, der in den oberen Partien in Lehm mngewandelt ist, und Sauden. Zumeist liegt unmittelbar auf dem Carbon Geschiebemergel, dessen Mächtigkeit entsprechend der überaus unregelmässigen Carbonoberfläche grossen Schwankungen unterworfen ist. Folgendes kleine Profil, des einem Aufschlüsse etwa 400 m südwestlich vom Klisabethschacht (Bl. Schwieutochlowitz No. 4) entnommen ist, lässt dies in deutlicher Weise erkennen. ONO. Fig. 2. WSW Von besonderer Wichtigkeit hinsichtlich der Gliederung des oberschlesischen Diluviums ist, dass an mehreren Stellen (Bl. Gleiwitz No. 25, 42 und 40) zwei und mehr durch mächtige Sand- schichten getrennte Geschiebemergel durchsunken worden sind. Der Geschiebemergel resp. Geschiebelehm, der in der Um- gegend von Zabrze vielfach zur Ziegelfabrication Verwendung findet, ist an zahlreichen Stellen durch die Gewinuuugsarbeiten blossgelegt. In den zur Dampfziegelei von Ignatz Aust gehörenden Lehmgrube (ca. 000 — 700 in nördlich von Bielsehowitz) sind 6 m Geschiebemergel aufgeschlossen. Letzterer ist fast überall sehr Friedk ich Toknac, Per Flötzberg bei Zabrze. 385 reich an grossen und kleinen Geschieben; es fiudeii sich Granite, Kappakiwi, Syenite, Basalte, silurische Kalke, Feuersteine, ferner Muschelkalk- und Carbousandstein-Geschiebe; auch gekrit/.te und geschrammte Geschiebe lassen sich beobachten. An drei Stellen, nördlich von der Donuersinarkluitte (111. Zabrze), südwestlich vom Clara-Schacht und südwestsüdlich vom Elisabeth-Schacht (Bl. Sehwientocblowitz) sind Saude aufgeschlossen, die von Gesehiebomergel überlagert werden. Es ist uaturgemäss kaum zu entscheiden, ob diese Sande und der darüber liegende Geschiebemergel ein und derselben Vereisung angehören; es ist nicht ausgeschlossen, dass sie den durch die neue Bielschowitzcr Sehachtanlage aufgeschlossenen iuterglacialen Sauden entsprechen, in denen ein wohlorhaltenes Exemplar von Ovibos1) gefunden worden ist, und die Michael den Sanden gleichstellt, in denen zu Petersdorf bei Gleiwitz und bei Laband eine reiche Proboscidier- Fauna gefunden worden ist2;. Der neue Bielschowitzer Schacht zeigt in den oberen Schichten folgendes Profil: 0,25 m Humus, 7 » gelber Sand, 1 » Triebsand, 1,5 » Thon, 0,5 » Saud, 1 » Kies, 16 » Geschiebemergel, 5 » thouiger Saud (Kurzawka), 20 » Sand. Der Schädel von Ovibos stammt aus einer Teufe von 50 m. Wenn ich auch für das von mir untersuchte Gebiet vor der Hand nicht mit aller Bestimmtheit sagen möchte, dass der auf dem ') Vergl. Miciiaki., Zeitschrift der Doutsch. geol. Gesellsch., Bd.54, Heft 1, 1902. 5) Michael, ist der Ansicht, dass diese Fauna- führenden Sande den iuler- glacialon Rixdorfer Sanden entsprechen, und dass sonach das gesammte schlesische Diluvium nicht mehr, wie dies früher die herrschende Ansicht war, nur aus Ab- lagerungen der grossen, älteren Eiszeit zusammengesetzt ist, sondern dass auch die letzte Vereisung den schlesischen Boden zum T heil bedeckt habe. Fkibdricii TouNAt'. Der Flötzberg bei Zabrze. 380 Zabrzer Flötzberge auftretende Gesohieberaergel der jüngeren Verei- sung, dem Oberdiluvium, angehört, so wird dies doch unter Anderem auch durch den Umstand sehr wahrscheinlich gemacht, dass auch liier in mehreren Bohrlöchern zwei und mehr durch viele Meter mächtige Saude getrennte Geschiebemergel angetroffen worden sind. In der Kegel ist jedoch nur ein Geschiebemergel vorhanden, stellenweise fehlt sogar auch dieser. Der Geschiebemergel wird namentlich in der westlichen Hälfte des kartirteu Gebietes von Sauden bedeckt, deren Mächtigkeit ge- wöhnlich weniger als 2 m beträgt. Nur an den Thalgehängen des Beuthener Wassers treten sie in grösserer Mächtigkeit (bis über 8 m) auf; wir haben es hier mit Thalsandeu zu tlnin, welche zer- stückelte Reste ehemaliger Terrassen darstellen. Der innere Hau des Zabrzer Flötzberges. Bei der Beschreibung des inneren Baues des Flötzberges mag die Kuppe desselben als Ausgangspunkt dienen. Wie bereits erwähnt, liegt dieselbe zwischen Biskupitz und Klein Zabrze (vergl. Tafel 20) unmittelbar nördlich der beide Orte verbindenden Chaussee. Eine durch deu Reden- und Schmidt-Schacht, das Bohrloch X, sowie Julie-, Concordia- und Fundschacht gelegtes Profil (Tafel 22) 1 ) lässt die Lagerungs- Verhältnisse an der Kuppe des Flötzberges genau erkennen. Durch die Erosion sind hier sämmtliche Flötze bis auf das Pochhammer- Flötz abgetragen worden. Letzteres besitzt eine Mächtigkeit von 5 m und fällt von dem Scheitelpunkt unter einem Winkel von etwa 10° nach allen Seiten ab. Das bereits zur Rand-Gruppe gehörende Liegende des Poeh- hammer-Flötzes, die sogenannten Ostrauer Schichten im älteren Sinne, ist durch eine Reihe von Schächten und Bohrungen (vergl. die Bohrnotizen zu Blatt Zabrze und Schwientochlowitz), sowie durch den Uutersuchungsquerschlag der Donnersmarkhütte auf- geschlossen worden An der Oberfläche des Flötzberges fehlen Aufschlüsse in den Ostrauer Schichten gänzlich. ') Auf den Profilen sind die nicht sicher aufgeschlossenen oder sonst be- kannten Schichten weiss gelassen worden. Fhikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 387 Von allen in das Liegende des Pochhammer Flötzes hinab- gehenden Bohrungen hat das vom Fiskus auf dem Wilhelmine- Ilolzplatz niedergebrachte Tiefbohrloch (No. 48 auf Bl. Gleiwitz) die grösste Teufe (ca. 070 in, davon 8ö8 in liegende Schichten) erreicht. Es wechsellagern Sandstein- und Schiefer-Schichten, in denen eine Anzahl zumeist wegen ihrer geringen Mächtigkeit nicht abbauwürdiger Flötze auftreten. Nur das bei 448,06 in erbohrte Befriedigungstlötz I (1,66 m) sowie das bei 6*23,86 m erbohrte Befriedigungsflötz II - Andreas -Flötz (1,42 m) besitzen grössere Mächtigkeit, sodass sie später jedenfalls auch abgebaut werden. Petrographisch unterscheiden sich die Gesteine der Band- Gruppe von denen der Sattel- und Mulden-Gruppe nur iu ge- ringem Maassc, sodass es ohne den fossilen Inhalt sehr schwer sein würde, in jedem einzelnen Falle zu entscheiden, ob man es mit Ostrauer oder den tlötzreiehen, hangenden Schichten zu thuu hat. Während die Sandsteine der Mulden- und Sattel-Gruppe vor- wiegend körnigen Habitus besitzen, machen diejenigen der Rand- gruppe mehr einen dichten, quarzitischen Eindruck. Oft zeigen letztere auch eine schwach grünliche Färbung, die auf fein ver- theilten Glaukonit zurückzuführen ist, und die an den Sandsteinen der Sattelflötz- und Karwiner Schichten bisher nicht beobachtet wurden ist. Ausserdem hat es den Anschein, als ob in der Glimmer- Führung ein Unterschied besteht, insofern, als iu den Sandsteiuen der Randgruppe heller und dunkler Glimmer auftreten, während in den hangenden Sandsteinen nur Muskovit vorhanden ist, doch ist dies durchaus noch nicht als erwiesen zu betrachten. Andere petrographische Kennzeichen der Randgruppe sind der vorherrschend sandige Charakter der Schichten, der stete Wechsel dünner, thoniger Lamellen mit dunkelgrauem, schiefrigem Sandstein, das Vorwiegen von sogenanutem »Häcksel«, sowie das häufige Auftreten von muschlig brechenden, weichen Schiefern, die aus äusserst feinem Schlamme hervorgegangen sind. Der wichtigste und für die Altersbestimmung brauchbarste Unterschied zwischen der Rand-Gruppe und den hangenden Schichten besteht darin, dass in deu ersteren eine marine Fauna auftritt, die in den oberen Schichten gänzlich fehlt und auf die weiter unten näher eingegaugen werden wird. ■labrbueh 19u2. 2ü 888 Frikduicii Tohnau, Dor Flötzbcrg bei Zabrze. Das Pochhammer-Flötz, zu dessen Beschreibung wir jetzt zurückkehren, steigt im W. der Kuppe (ungefähr vom Bohr- loch X an; vergl. das Profil, Tafel 22) allmählich an und beisst schliesslich in der Nahe der Dounersmarkhütte vollständig zu Tage aus. Der weitere Verlauf des Poehhammcr-Ausgehenden ist aus Tafel 20 ersichtlich. Dasselbe streicht zunächst bis zur Guido- Grube in annähernd südlicher Richtung, biegt liier nach SW. und schliesslich sogar nach WNW. um. Weitere Aufschlüsse fehlen, es scheint jedoch, als oh sich das Ausgehende später wieder nach SW. fortsetzt, was durch die puuktirte Linie angedeutet ist. Nach Norden zu ist das Ausgehende des Pochhammer-Flötzes ungefähr bis zu der von Gleiwitz nach Bcutheu führenden Bahn aufgeschlossen. Nach den Ergebnissen der nördlich der letzteren niedergebrachten Bohrungen ist es so gut wie sicher erwiesen, dass das Pochhammer-Flötz auf einer Linie, die zunächst östlich von Mi kultschütz in ungefähr nördlicher Richtung streicht und später nach NO. zur Beuthener Mulde umbiegt, aufgerichtet ist und ausbeisst. Nach t). fällt das Pochhammer Flötz, und zwar unmittelbar südlich der Kuppe mit etwa 10°, in der Nähe der Guido Grube mit 20n zur Rudacr Mulde ein. Südlich des Sos- nitza-Baehes steigt das Fallen sogar auf 45 — 50° an. Mit dem Pochhammer-Flötz vereint sich1) zwischen den Schächten Zabrze und Poremba das nächst höhere Flötz der Sattel- Gruppe, des lleden-Flötz; die Zusammenlegung der Flötze Reden und Pochhammer vollzieht sich, wie Gaebi,eu annimmt2), auf einer Linie, welche etwa bei Bohrloch Dorotka No. 1 im SW. beginnt und von hier in nordöstlicher Richtung über Poremba- Schacht No. 11, Ruda-Schacht, Sand-Schacht und Kynast-Schacht verläuft. Während sieh die Flötze demnach in östlicher und südöstlicher Richtung zusammenziehen, gehen sie nach NW. immer weiter auseinander. Reden- wie Pochhammer-Flötz sind stellenweise durch schwache l) Bei dor weiteren Beschreibung des Verhalten» der einzelnen Flötze ist oft auf die ausführliche Arbeit Gakju.krs: Die Sattelflötze und die hangenden Schichten auf der nördlichen Erhebungsfalte des Oberschlesisclien Steinkobleu- becki'ns (Miiiisterial-Zeitsehrift, .lahrgang 1896) Bezug genommen worden. 4) Ministerial-Zdtschrift, Jahrgang 189G, S. 16. Frikorioh Tornau, Dor Flötzberg bei Zabrze. 389 Mittel in zwei Bänke getheilt. Das Reden-Flötz gabelt sich, wie aus Profil, Tafel 22, hervorgebt, in der Nähe des Schmidt-Schachtes; westlich desselben gehen die beiden Bänke stark auseinander. Das Ausgehende des durchschnittlich etwa 4 m mächtigen Reden- Flötzcs verläuft im südlichen Theile des Flötzbcrges genau parallel mit demjenigen des Pochhammer-Flötzes; nach Norden zu legt es sich an die Ostseite der Kuppe an, streicht um dieselbe herum lind setzt sich daun in nordwestlicher Richtung, wobei es durch eine Ueberschiebung nach Norden verschoben ist, fort, um schliess- lich jedenfalls der Aufrichtung des Pochlmmmer Flötzes zu folgen. lieber dem Reden- liegt das Heiuitz-Flötz, desseu durch- schnittliche Mächtigkeit 4 in beträgt. Die zwischen den beiden Klötzen liegenden (lehirgsschichten sind durchschnittlich 20 in mächtig; nach O. werden sie allmählich schwächer, indem sich die Plötze beständig einander nähern, ein Vorgang, den wir bereits beim Pochhammer- und Reden-Flötz kennen gelernt haben. Eine Ver- einigung der Flötze Pochhammer und Reden einerseits und des I leinitz-Flötzes andererseits findet jedoch erst auf dem nächst öst- lichen, dem Königshütter Sattel statt. (Jharaktcrisirt ist das meist aus 1 Bank bestehende Heinitz- Flötz dadurch, dass es im Bereich des Zabrzer Sattels fast überall von Brandschiefer überlagert ist. Dieser Umstand ermöglichte es, dass das Heinitz-Flötz bei Bohr- und Schachtaufschlüssen mit Leichtigkeit erkannt werden konnte. Ausserdem ist bemerkens- werth, dass das Heinitz-Flötz am Lichtloch No. VIII, sowie am Einsiedel-Schacht durch prähistorischen Brand vollständig zerstört und verkohlt angetroffen worden ist; auch am Ausgehenden fand sich das Flötz auf eine grosse Strecke hin in völlig verbranntem Zustande vor. Der Verlauf des Ausgehenden des lleiuitz-Flötzes sehiiesst sich demjenigen des Ueden-Flötzes, wie aus der Karte, Tafel 20, ersichtlich ist, vollständig au. Das Heinitz-Flötz wird überlagert von dem Schuckmann- Flötz, das von dem ersteren durch mächtige Sandstein- und Schieferschichten getrennt ist. In diesem Mittel treten schwache Kohlenbänke auf, die westlich vom Skalley- Schaoht vor langer Zeit gebaut wurden. Sie bilden hier eiue kleine Specialmulde und werden deshalb Muldenflötze genannt. 390 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Die Flötze treten liier 46,7 m über dem Liegenden des Heinitz- Flötzes auf und zeigten folgendes Profil1): Schiefer Kohle j 0,10 m Schiefer) 0,14 » Kohle ) 0,96 » Schiefer Im Carnall-Sehaclit ist das Mittel zwischen beiden Bänken auf 20,22 m angeschwollen ; über diesem (und zwar 20,6 m unter dem Schuckmauu-Flötz) wurde eine Bank von 1,26 in und darunter eine solche von 0,25 m angetroflen. ln südöstlicher Richtung wird das Mittel immer schwächer: im Poremba Schacht No. II betrug es nur noch 9,89 m — die Kohlenbänke hatten hier je 1 m Mäch- tigkeit — und in dem in der Rudaer Mulde gelegenen Baptist- Schacht sogar nur noch 6 m etc. Die Flötze Pochhammer, Reden und Ileinitz bilden die untere Stufe der Sattel- Gruppe. Wir gelangen nun zu der Beschreibung der oberen Stufe, zu der das Schuckmann- und Kinsiedel-Flötz gehören. Das Schuckmann-FIötz ist das mächtigste sätnmtlicher bisher bekannt gewordenen Flötze der oberschlesischen Steinkohlen- formation; seine durchschnittliche Mächtigkeit beträgt 6 m; dieselbe wächst im Südfeld der Königin Luise-Grube bis zu 14 m an. Das Schuckmann-FIötz tritt auf dem Zabrze r Flötzberg in zwei Bänken auf, die durch ein Schiefermittel von einander getrennt sind. Letzteres keilt sich allmählig nach S. aus, während es in nördlicher Richtung immer stärker wird2). Das einbänkige Schuck- mann-FIötz ist durchgehende weniger mächtig, als das zweibänkigo. Das Ausgehende des Schuckmann-Flötzes verläuft, wie ein Blick auf die Karte lehrt, in fast genau derselben Weise, wie dasjenige der tieferen Flötze Ileinitz, Reden und Pochhammer. Kill Unterschied ist insofern bemerkbar, als der horizontale Ab- stand des Schuckmann-Flötzes ein auffallend grosser ist im Ver- ') Gaeuuer: Die Sattelflölze und die hangenden Schichten etc. Ministerial- Zeitschrift, Jahrgang 189G, S. 22 (Sonderabdruck). *) Die Vereinigung der beiden Bänke tritt nach Gakuler in einer Linie auf, die von Kunzendorf über Dielschowitz, Antonienhntte nach dem Königshiitter Sattel verläuft. Ministcrial -Zeitschrift. Jahrgang 189G, S. 29 (Sonderabdruck). Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 391 gleich zu dein Verhalten der übrigen Flötz-Ausgeheudeu. Dieser Unterschied wird bedingt durch die grössere Mächtigkeit der zwischen demlleinitz- und Schuck mann-Flötz auftretenden Schichten (durchschnittlich ca. 60 in). Am Südabhange des Flötzberges, wo die Flötze aus der nord-südlichen Streichrichtung zu einer mehr ost-westlichen herumschwenken, und wo das Einfallen der Flötze beständig wächst, müssen sich (vergl. Tafel 20) die das Aus- gehende der Flötze darstellenden Linien naturgemäss nähern. Eine analoge Erscheinung lässt sich am Nord abhange des Flötz- berges am Verlauf des Ausgehenden der beiden Schuckmann-Flötz- Bänke, soweit dieselben durch den Bergbau bekannt geworden sind, beobachten. Bei ungefähr gleichbleibender Mächtigkeit des Mittels zwischen den beiden Bänken nimmt das Einfallen in west- licher Richtung von ca. 10° auf 2° ab; diese Veränderung muss zur Folge haben, dass sich das Ausgehende der Oberbank von dem der Niederbank nach O zu entfernt. Fassen wir noch einmal das V erhalten der zwischen den bisher beschriebenen Flötzen auftreteuden Schichten, sowie der die ein- zelnen Flötzbänke trennenden Mittel ins Auge, so ist ersichtlich dass dieselben in östlicher, sowie südlicher Richtung abuehmen1). (Ukhi.EH folgert hieraus, dass die Bildung der oben beschriebenen Flötze und der letztere umgebenden Gebirgsschichten in einem Becken (Lagune) erfolgt ist, in das von W. nach N. her Schlamm- und Sandmassen hineinflossen, eine Ansicht, der sich der Verfasser nur anschliessen kann. Bezüglich der Bildung der übrigen hangen- den Schichten, die in ihrem Verhalten gegenüber den älteren Schichten gewisse Unregelmässigkeiten aufweisen, müssen läugere Zeiträume angenommen werden; während derselben sind die Ein- strömungen nicht allein von N. nach W., sondern auch vou S. her erfolgt. Nach demselben Autor sind von O. her wirkende Einströmungen bei der stetigen Abnahme der Schichtenmächtigkeit und dem Verschwinden ganzer Reihen von Schichten nach O. hin ausgeschlossen ; auch dieser Annahme kann die Zustimmung im Allgemeinen nicht versagt werden. •) Dies ist nicht nur im Bereich des Zabr/.er Flötzberges, sondern auch, z. Th. noch im veistärkten Maasse, auf den 3 östlichen Flötzbergcn der Fall. 392 Fhiedistcii Tohnau, Der Flötzberg bei Zabrze. Das auf das Schuckmann- im Hangenden folgende Einsiedel- Flötz wird von ersterem durch eine in der Hauptsache aus Sand- stein bestehenden Zwischenschicht getrennt, deren Mächtigkeit sich auf dem Zabrzer Flötzberg ungefähr gleich bleibt und 80 m be- trägt. Erwähnenswerth ist, dass in ihr ein Flötz sich findet, welches im Zero-Bohrloch (Bl. Gleiwitz No. 32 und Profil, Tafel 22) in zwei Bänken (von 3,38 uud 2,50 m Mächtigkeit) und zwar 18 m über dem Schuckmann- und 54 m unter dem Einsiedel-Flötz auf- tritt. Es nimmt jedoch in nordöstlicher Richtung an Mächtigkeit schnell ab, indem es sich allmählich dem Einsiedel-Flötz nähert. In dem etwa 1800 m entfernt gelegenen Bohrloch Dorotka 1 be- steht das Flötzvorkommeu nur noch aus einer 2,2 m mächtigen Bank. Weiterhin wird es schwächer und schwächer, bis es, wie die neuesten Grubenaufschlüsse ergeben haben, im Ostfelde der Königin-Luise- Grube vollständig verschwindet. Nach Norden geht es zu Tage aus, während in südlicher Richtung ebenfalls Ver- »cUwächung eiutritt; nach O. iiu Verlauf de« Huuptstreichens der Flötze, soll es sich, wie Gakblkr anniinmt.1) mit dem Fanny- Flötz (= Einsiedel-Flötz des Laurahiitter Sattels) vereinigen. Das Einsiedel-Flötz besitzt eine durchschnittliche Mächtigkeit von rund 3 in. Es tritt auf dem Zabrzer Flötzberg nie in einer Bank, sondern zumeist in zwei (stellenweise sogar in drei) Bänken (vcrgl. das Profil des Schachtes Poremba II, Bl. Gleiwitz No. 13) auf. Das Mittel zwischen den beiden Bänken des Eiusiedel-Flötzes ist im S. am mächtigsten und nimmt nach N. zu allmählich ab; so beträgt dasselbe im Bohrloch Dorotka II (Bl. Gleiwitz No. 47) 22 m und in dem etwa 1300 m nördlich davon gelegenen Bohr- loch Dorotka 1 (Bl. Gleiwitz No. 4G) nur noch etwa 4 m, voraus- gesetzt, dass die Flötze der beiden genannten Bohrlöcher richtig ideutificirt sind. Das Ausgehende, des Einsiedel-Flötzes ist, wie aus Tafel 20 hervorgeht, durch den Bergbau bisher nur auf kurze Strecken hin bekannt geworden; es ist jedoch unschwer zu erkennen, dass es sich in derselben Weise an den Flötzberg aulegt, wie die l) Ministcrial-Zeitschrift, Jahrgang 1896, S. 36. Fhibduich Tornaü, Der Flötzberg bei Zabrze. 393 übrigen Flötze der Sattel-Gruppe: höchst wahrscheinlich wird cs auch im S. allmählich nach W. herumschwenken. Nebenbei sei bemerkt, dass das ostwestliche Streichen der Flötze im Süden, bevor das Verhalten der Flötze im N. bekannt war, zu der Vcrmuthung Anlass gab, dass sich im W. von Zabrze (vergl. Tafel 20) der Zabrzer-Myslowitzer Flötzzug fortsetze und dass dementsprechend im NW. des Sattels dieselben Flötze auf- treten müssten, wie im S. Zur Klärung dieser Frage fuhr u. a. die Verwaltung der Donnersmarkhütte, den bereits oben erwähnten Untorsuchungsquerschlag in westlicher Kichtung auf. Das Resultat war ein negatives; es zeigte sich, dass die Flötze im N. von Zabrze nicht nach W. streichen, sondern unter steiler Aufrichtung nach N. (siehe Tafel 20). Nach Durchfahrung des Rochhammer-Flötzes wurden im Qucrschlag lediglich Schichten der Randgruppe äu- get roften. Mit dem Einsiedel-Flötz schliesst, wie bereits bemerkt, die Sattel-Gruppe, es folgt zunächst eine etwa 70 m mächtige aus Thonschiefer und Sandstein bestehende Schichtenfolge, die das Kinsicdcl- von dem Veronika-Flötz trennt. Es erübrigt sich, an dieser Stelle auf das Verhalten der den Rudaer Schichten ange- hörenden Flötze ( inzugehen, da dieselben auf dem eigentlichen Zabrzer Flötzbcrg nicht vorhanden sind, sondern erst in der Rudaer Mulde aultreten1). Ihre Beschreibung würde demnach über den Rahmen vorliegender Arbeit hinausgehen. Der Vollständigkeit halber ist das Ausgehende der folgenden Flötze, soweit es bisher bekannt geworden ist, in die Hatte (Tafel 20) eingetragen worden. Die Flötze gehen entweder direct zu läge aus, wie z. B. das Rochhammer-Flötz, das am Nordausgange von Zabrze sogar eiue Zeit lang im Tagebau gewonnen worden ist, oder aber, und das ist der häufigere Fall, das Flötz- Ausgehende ist noch durch diluviale Schichten bedeckt. In beiden Fällen ist die Kohle in der Hegel am Ausgehenden Taub« ; sic ist durch Saud und Thon- schlamm verunreinigt, und daher nicht abbauwürdig; sie ist ferner sehr gelockert und wie bereits bei der Beschreibung des Ileiuitz- l) Verf. verweist bezüglich dieser Flötze auf den II. Theil der GAKBUKn’schen Arbeit: »Die Rudaer Schichten«. Ministerial-Zeilschrift, Jahrgang 1896. 394 Fujhdrich Toknau, Der Flöteberg bei Zabrze. Flötzes erwähnt worden ist, stellenweise verbrannt, eine Erschei- nung, die auf den hohen Schwefelkiesgoluilt und leichten Luftzu- tritt zurückzuführen ist. Die oberschlesische Kohle neigt überhaupt üusserst leicht zur Selbstentzündung, weshalb beim Bergbau mit Fleiss darauf Bedacht genommen werden muss, dass die versetzten Baue, der »alte Manu«, von jedem Luftzutritt abgeschuitten sind. Nach den bisherigen markscheiderischen Berechnungen um- fasst der Kohleninhalt der Sattel-Gruppe auf dem Zabrzer Flötz- berg im Carnall-Gotthelf-Schachte 1 1 Kohlenbänke mit 28,57 m Kohle und im Poremba - Schachte No. II (Bl. Gleiwitz No. 13) 13 Bänke mit 26,27 m Kohle, im Mittel also 27,42 m Kohle. Was das Verhältnis der Kohle zum Nebengestein aulaugt, so gehören im Carnall-Gotthelf-Schaeht zu 28,57 m Kohle 178,37 m Gestein und im Poremba-Schaeht No. II zu 26,27 m Kohle 165,05 m Gestein. Tm Mittel: 27,42 Kohle und 171,21 m Gestein. Das Ver- hältniss der Kohle zum Nebengestein beläuft sich mithin aut 1 :fi,2(>. Was die Beschaffenheit der Kohle anlangt, so ist zu bemerken, dass die drei tiefsten Flötze Pochhammer, Reden und Ilcinitz Backkohle (Gas- und Koks-Kohle) führen, doch liefert das lleinitz- Flötz nicht denselben guten Koks, wie das Reden- und Pochhammer- Flötz. Alle übrigen Flötze, vom Schuckmaun-Flötz aufwärts bis zum Antonie- Flötz etc., bestehen aus nicht backender FJammkohlc. Die petrographische Beschaffenheit der Gebirgsschichten, so- wohl der Sattel- als auch der Mulden-Gruppe, ist bereits früher eingehend beschrieben worden; es hat sich gezeigt, dass ein wesent- licher Unterschied zwischen dem Sandstein und Thonschiefer der Sattel-Gruppe einerseits und dem Sandstein und Thonschiefer der Mulden-Gruppe andererseits nicht besteht; nur hinsichtlich der Vertheiluug der beiden Gesteinsarten ist eine Abweichung vor- handen, derart, dass in der Sattel-Gruppe die Sandsteine (vergl. das Profil, Tafel 21) und in der Mulden-Gruppe die Thonschiefer im Allgemeinen überwiegen. Bezüglich der unteren und oberen Rudaer Schichten erwähnt Gaebler1), dass dieselben petrographisch scharf von einander x) 'Die Sattelgruppe und die Hangenden Schichten etc.«, Theil II: Die Rudaer Schichten«. Min isterial- Zeitschrift, Jahrgang 1 896, S. 1 (Sonderabdruck). Friedrich Tornau, Der F lötzberg bei Zabrze. 395 geschieden sind, insofern, als sich die untere Abtheilung durch das Vorwiegen von Saudstein auszeichnet und die obere haupt- sächlich Thonschiefer mit zahlreichen Einschlüssen von Thoneisen- steiu (Sphaerosiderit) führt, welcher letztere in den unteren Rudacr Schichten nur vereinzelt auftreten soll. Neuerdings hat sich jedoch bei der Untersuchung verschiedener Bohrungen durch Herrn Bczirksgeologen Dr. Michael herausgestellt, dass diese Behauptung Gaeblkrs keineswegs überall zutrifft. So haben unter anderen die Bohrungen in Chwallowitz bei Rybnik, in Brzczinka bei Myslowitz, sowie in Miehalkowitz ergeben, dass vor- wiegend Thonschiefer mit Nieren und Lagen von Thoneisenstein bis zum Hangenden der Sattel-Flötze hinabreicht. Hieraus folgt, dass man bei der genauen Altersbestimmung erbohrter Schichten auf die relative Häufigkeit des Sandsteines und Thonschiefers und das Vorkommen von Thoneisenstein keinen grossen Werth legen kann. Organische Einschlüsse. A. Fauna. Wie bereits auf S. 25 bemerkt worden ist, besteht fäunistisch zwischen der liand-Ciruppe einerseits und der Sattel- und Muldeu- Gruppe andererseits ') ein scharfer Gegensatz, insofern als die letzteren nur brackische Thierformen führen, während in der Rand-Gruppe zu diesen noch echte marine Thiere hinzutreten, in der als Fussuote angegebenen Litteratur finden wir die ver- schiedenen Arten beschrieben; der Vollständigkeit halber mögen hier die am häufigsten auftretenden Formen folgen, und zwar zu- nächst die brackischen, die allen drei Gruppen gemeinsam sind, und dann die marinen, welche lediglich in der Rand-Gruppe auftreten. *) Die marine Fauna der Rand-Gruppe ist zuerst von F. Römer beschrieben worden. (Zoitse.hr. d. Deutsch. Gool. Gosellsoh,. «Tahrg. 1863, S. 567 ff.) Fernor finden wir dieselbe noch erwähnt in: F. Römer, Geologie von Oborsehlosien, 1870; Th. Ebirt, Die stratigraphischen Ergebnisse der neueren Tiefbohrungen im oberschl. Steinkohlongebirge. Abhandlung der König!, Preiisa. Gcol. Lumlesanst., Neue Folge, Heft 19, S. 104—109, und R. Michael: Ueber einen neuen Fund- punkt von mariner Fauna im oberschlosischen Steinkohlengebirge. Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch., Jahrg. 1902, Bd. 2. Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 396 a) Brackisclio Thicro. A nt Ja 'a comya s p . Modio/a sp. I») Marine Thiere. Phillipsia mucronata Rom. mar tja ntij era R (' ’> M . Orthoceraa undatum M. Co v . » di/atum Kon. » telescopiohm Rom. Nautilu X subsufeatus Phill. concavus Sow. nodoNO-carmatus Rö M . Goniatites diad&ma Köninck. » Lüteri Phill. Bellerophon Urii Flkm. IHmrotomaria Weissi IJkanco sp. I jittonna (?) obxcura Sow. ScJtizoduti mlcatus Bronn (?) Le da ultenuata Flkm. Nucula gibbosa Fliom. Area Lacordairiana Köninck (?) Pecten inieratiüah is Phill. (?) Aviculopecten sp. Producta* longispinus Sow. aemireticulatus Ma nt. » puxtuloxm Sow. > punctatu* Sow. Ort td* rempinata Köninck. Streptorhimchua crenistria I ) a v 1 1 >s( )N . ( 'hortete* 11 ardrensis Phill. IAngida mytüoides Sow. Die ei, na nitida Phill. Poteriocrinus granuLosus iiill. er amu $ Miller uud andere. Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 397 B. Flora. Folgende Liste der im productiven Carbon Obersclilesiens auftretenden Pflanzen enthält die charakteristischen Fossilien der Rand- (r). Sattel- (s) und Mulden- (in) Gruppe. Das Material zu dieser Liste lieferten vor Allein die Ergebnisse zahlreicher, im Laufe vieler Jahre untersuchter obersohlesischcr Tiefbohrungen, deren Benutzung und Veröffentlichung Herr Landesgeologe Pro- fessor Dr. Potonik in liebenswürdiger Weise dein Verf. gestattete. Durch fetten Druck des hinter den Pflanzennamen gesetzten Buchstabens ist augedeutet, für welche der drei Gruppen die be- treffende Pflanze besonders charakteristisch ist. Filices. Sphmoptendium Techcrmaki (Stür) Pot. r Rhoden delicatu/a m » typ. ßeasuosa m » Souielri (ZEILL.) Pot. m dissecta (Brongn.) Presl. s r I'alniatoptrri's geniculata (Stur) Pot. m s r furcata (Brongn.) Pot. m s » Zoheli m » VvUcrai m ( 'oemanti (Andrä) Pot. m » typ. alata r geniculata in r Kionitrensin s » lanceolata s Kosmanni Pot. s und andere Arten. *S phenoptens Sauveuri m s iriföliolata (Artis) Brongn. m s » Schatzlarensis m s » obtmäoba Brongn. in s » rutaefolia Gutb. m s » Stangen r 398 Fkikihuch Tuknau, Der Flötzberg bei Zabrze. Sphenopteris Larixchi r s ? » Schle/ia?ri r s » a rtevmiaefolioides s » Bäumleri And. m » typ. lloeninghausi Brongn. » typ. Goepperti Dunk. m s » Andraeanum m » dicksonioides s r » elegant Brongn. r ts ? » distans Brongn. p » cf. eleganti formix r » typ. Bar tone. si, r Oooptei'is Kar mnen.su (Stur) Pot. m » Sc human ni (Stur) Pot. in » Goldenbergi, (And.) Pot. m s » Mauvei n. sp. Pot. r Afarioptei'is laciniaia s typ. latifolia Brongn. m s murirata (incl. nervosa') (SCHLOTH.) Zeiller m s » cf. acuta m » Demonianti m AUoiopteris Essinghi (And.) Pot. in s » Sternbergi (v. Ek.) Pot. m s grypöphyUa (Göpp.) Pot. in » quercifolia (Göpp) Pot. p Pecopteris plumosa Artir (mit Aphlebia ) m s r aff. crenulata BrONGN. in abbreviata BrONGN. in » Daubrei m ophiodennatica Sch. m s cf. stipuloäa m typ. pinnatifida Gein. m cf. dentata m Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 399 Alethopteris lonchitica (Schloth.) Ung. m » valida in » Grandini Brongn. m » decurrens (Aktes) Zeiller m Serli (Brongn.) Göpp. in » obliqua Sch. m » Davreuid (Brongn ) Göpp. s » parva Pot. u. sp. s r Odontoptem Coe/nansi And. m afi'. Reichiana Gutb. m Lonckoptervs t'ugosa Brongn. m Bricei Brongn. m Ncuropteris gigantea Stkrnb. tu (besonders Rudaer Schißbten) s » Schlehani Stur m s r » tenuijolia Stkrnb. in » heterophylla Brongn. in » f/ea'uom Stkrnb. m typ. obovata Stkrnb. m » acutifolia Brongn. m » plicata Stkrnb. in » cf. rectinervis s » Kösinunni Pot. n, sp. l) s » antecedens r » cor da tu in » Ilogersi m Neurodontopteris cf. Stradonitzensis m » microphyüa s » Bradn u. sp. Pot. < 'ydopleris cf. orbicularis Brongn. in » tnchomanioides m IAnopteris Brongniarii (Gutb.) Pot. m Megaphyton typ. Goldenbergi in ‘) Diese neue Art besitzt grosse lineal-elliptische F. 1. 0. und eine deutliche Mittelader. 400 Fkikdkhw Tornau, Dur Flötzberg bei Zabrze, Sphenopliyllaeeae. Sphenophyllum euneifoUum (Sternb.) Zeill. in? s » tenerrimwn v. Ettingsh. r s (einmal in »len Schichten der Mulden-Gruppe gefunden). < alanuiriales. Protocal uinar i aeoae. Asterocalaniiles scro/ncu/atua Schlotii. v (und Beblätte- rung = Sphenophyllum furcatuni). Calnmariaceae. C (damit ett Suchowi Brongn. m s r typ. variam Stehn b. ms » ramosus Artis m r typ. cunnaefar mi# Schlotii. sr » typ. cruciatuH Stfrnb. s » multiramis W. s r Annuluria cf. -sph enophyllvidea (Zf.nk) Ung. in radiuta (BRONGN.) StKRNB. in s typ. grandis m » typ. sphenoph. mucronata m Asterophyllites longi/olim (Sternb.) Brongn. m s » grandis (Sternb.) II. B. Gein. f. delicatula s m Lepidopliyten. Lepido d en d r acca e. Lepidodendron oboratum Sternb. (= acideatum ) in s r » dichotomum Sternb. in » cf. Vdtheimi Sternb. r Lepidophloios laricinus Sternb. m s r Lepidophyllum thuioidaa (Goepp.) Pot. (= Calycocarpus Waldenburgense (Pot.) Gürich) in (Rudaor Schichten) s? r PniKnRicnr Tornau, Der Plötzberg bei Zabrze. 401 Si gillariaceae. FavuJarm Sterne, m (nicht sehr häufig), s Rhytidolc.pis Sternil in (sehr häufig), s Stiginarien '). Stig marin rwiosa Goldene, in ßcoides (Sternil) Bkongn. m s r reiinilata BronGN. i* fit ei lata Eicmv. 1* Cordaitaceac. Cordaites sp. in s r. » pahnatu m » principalis s 7 'rigonoearpua sp. m s r Nötjgerathi Sternil r in etwa gleicher Häu- figkeit in r bemerk ensweHlie Mineral-Vorkommen 2). Mineralien finden sich im oberschlesisehen Stcinkohlengebirge vornehmlich auf den Kluftflächen, und /.war sind es im allgemeinen dieselben, die ■/.. Th. mit ihren secundären Umbildungen die reichen metasomatisohen Lagerstätten in der oberschlesischen Trias zu- sammenset/.en. Die auf den Spalten und Klüften circulirenden Einlösungen konnten naturgeinäss im Carbon keine nennens- werthen Krzmassen absetzen, da die hierzu nöthigen Vorbedin- gungeu (Vorhandensein von Kalk) fehlen. Am häufigsten treten auf: Pyrit, Markasit, Bleiglanz, Zink- blende, Schwerspat; ausserdem sind beobachtet worden: Löwigit (in der Steinkohle des Pochlmmmer-Flötzes der Königin-Luise- Grube), Carolathin (als Ueberzug von Kluftflächen, ebenfalls in der Steinkohle des Pochhammer-Flötzes bei Zabrze) u. a. l) In den Schichten dor Mulden- und Sattel - Gruppe treten vorwiegend autochthone Stigiuarion auf. 3) Vergl. u. a. Römkk, Geologie von Oberschlesien, 1870, S. 70 — 72. Güiuch, Krliiulerungeu zur Geologischen Uebersichtskarte von Schlesien 1800. 402 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Interessant ist ferner das Vorkommen von Kohleneisenstein !) innerhalb der Kohle einiger Klötze, besonders des Jakob- Klotzes, in dem er auf verschiedenen Gruben gefunden worden ist. Auch ist er in der Niederbank des Kinsiedel-Klötzes, und zwar im Süd- felde der Königin-Luise-Grube, beobachtet worden. Tektonik des Zahrz er KlÖtzberges. Die charakteristische Eigenschaft des Zabrzor Klützbcrges, sein kuppelförmiger Bau, ist bereits mehrfach horvorgehobcn worden. Entgegen der älteren Auffassung, die auf fast allen geologischen Karten2) zum Ausdruck gebracht ist, stellt der KJötzberg eine in sich geschlossene Kuppe dar, wie z. B. der Königshütter etc. Den einzigen Kehler, wenn man so sagen darf, besitzt derselbe im Süden, wo sich die Klötze (vergl. das Ausgehende derselben auf Tafel 20) nicht mit ostwestlichem Streichen an die Kuppe an- legen, sondern zunächst ungefähr nord-südlich streichen, um erst später (südlich von dem Sosnitza-Baehe) in die ostwestliche Rich- tung umzubiegen. Dieses eigen thümliche, abweichende Verhalten der Klötze im Süden des Klötzberges, sowie das Umbiegen der Klötze im Westen der Kuppe aus dem ost-westlichen Ilauptstreichon der oberschle- sischen Steinkohlenablagerungen in eine nord-südliche Richtung weist auf eine unmittelbar im Westen auftretende Störung hin, die wir weiter unten in Gestalt der sogenannten Ürlauer Störung näher kennen lernen werden. Wie die übrigen drei Flötzberge, so ist auch der westlichste bei Zabrze von einer grossen Zahl, meist allerdings unbedeutender Störungen durchzogen, die seinen Bau nur in geringem Maasse beeinflussen3). ') Vergl. Gaeri.er, Ueber das Vorkommen von Kohlenoisensteiu in Ober- schlesischen Steinkohlenflözen, Mini.öerial-Zeitachr. 1894, S. 157 ff. u) Von v. Carnaix, Römer, Di.oenmarot. Vergl. auch: Mauve, Flötzkarte des oberschl. Steinkohlengebirges etc. u. Erläuterungen S. 8. 3) In die Tafel 20 sind nur diejenigen Störungen eingetragen worden, deren Verwurfshöhe mindestens mehrere Muter beträgt, und die auf eine grössere Er- streckung hin verfolgt worden sind. Soweit es sich aus den Grubenrissen er- Fkikdkkhi Toümau, Der FlötzLerg bei Zabrze. 103 Die weitaus grösste Zahl der Störungen siud Sprünge; daneben treten auch einige Ueherschiebungen auf, die auf der Tafel 20 durch besondere Farbe kenntlich gemacht sind. Abge- sehen von den Ueherschiebungen oder »Wechseln«, die bekanntlich nur im Streichen der Schichten auftrete», lassen sich bei den Sprüngen hinsichtlich ihrer Richtung unschwer zwei Systeme erkennen, von denen das eine die nord-südlich (z. Th. auch nord- ostnordsüd westlich) und das andere dio ost-westlich verlaufenden Sprünge umfasst. Die ersteren querschlügigen) Sprünge verlaufen ungefähr scukrecht, die letzteren (streichenden) dagegen parallel zu dem ost-westlich gerichteten Hauptstreiehen der Klötze1). Die Ueherschiebungen. Ueherschiebungen sind auf dem Zabrzer Flötzberg, wie bereits bemerkt, nur in sehr geringer Zahl festgestellt wordeu. Die be- deutendste derselben setzt im Felde der Concordia- Michael- Grube (vergl. Tafel 20) ein und ist hier auf eine Länge von etwa 5)00 m verfolgt worden. Sie fällt mit einem \V inkel von 40° nach W. ein uud hat die Gcbirgsschiohten im nördlichsten Tbeil um 40 m verschoben. Die saigere Verwurfshöhe wächst nach S. zu bis auf G0 m. In unmittelbarer Verlängerung dieser Ueberschie- bung ist im Westfelde der Königin-Luise-Grube ein Wechsel von gleich grossem und gleich gerichtetem Einfällen konstatirt worden, dessen Verwurfshöhe bereits 100 m beträgt. Schliesslich ist uoch im Südfelde der Königin-Luise-Grube eine Uebersehielmng auf- geschlossen wordeu, die zweifellos die Fortsetzung der beiden oben beschriebenen Wechsel bildet; das nach WNW. gerichtete Ein- fallen beträgt 30°, die. Verwurfshöhe 100 m. sehen liess, sind das Einfallen, die saigere Verwurfshöhe und das Niveau, in dem die Störung aufgeschlossen und auf der Karte zur Darstellung gelangt ist. angegeben worden. Die Sprünge alle in gleicher Höhe über N. N., oder auf die Oberfläche bezogen, zur Darstellung zu bringen, erschien nicht angänglich, da dann ev. Sprünge in einem Niveau gezeichnet worden wären, in dom sie mög- licher W.iso garnieht mehr vorhanden sind. 'j.Eino Gliederung der Sprünge in radiale uud tangentiale je nach ihrer Lage zu dem Flötzberg erscheint nicht zweckmässig, da dann Sprünge genau derselben Richtung radial und tangential genannt werdou inüosten. Julirlmch 1DUZ. 27 04 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabr/.o. Ausser dieser grossen Ueberschiebung, die sich, wie wir gesehen haben, über den ganzen Zabrzer Flötzberg verfolgen lässt, treten im Felde der Concordia-Miehael-Grnbe noch drei weniger bedeutende Ueberschiebungen auf, von denen zwei mit dem Ilaupt- weclisel ])arallel verlaufen, während die dritte, die nur auf eine kurze Erstreckung bin festgestellt worden ist, von WSW. nach ONO streicht. Von den beiden ersteren fällt die westliche unter 32° nach O. und die östliche unter 60 80° nach W. ein ; die Verwurfshöhen ergeben sich aus der Karte, Tafel 20. Die querschliigigen Sprünge. Sprünge dieser Art sind in ausserordentlich grosser Zahl vor- handen; dem Bergbau sind sie trotzdem wenig hinderlich, da da- durch sie verworfene Flötztheil leicht durch Ablenken der Strecke wiedergefnnden wird, ohne dass, wie es bei den streichenden Sprüngen der Fall ist, die Herstellung eines Absinkens oder Ueberhauens nöthig ist. Die, diesem System ungebörendon Sprünge fallen zum grössten Theil nach O. ein. Der Einfallswinkel ist grossen Schwankungen ausgesetzt; auch bei ein und demselben Spruuge verändert er sich oft nicht unbeträchtlich. Die Ver- wurfshöhe beträgt zumeist nur einige Meter, selten erreicht sie 15—20 rn. Beim Auffahren des Untersuchungsquerschlages durch die Verwaltung der Donnersmarkhütte wurde, etwa 150 m westlich von der Aufrichtung des Pochhammer Flötzes (vergl. die Karte, Tafel 20 und das Profil, Tafel 21) eine Störungszone angetroffen, der bald noch andere Störungen iu Verbindung mit steil aufge- richteten und stark gefalteten Schichten folgten. Ohne Zweifel stellen diese zerrissenen und verbogenen Schichten die östliche Begrenzung jener mächtigen Störungszone dar, die das gosaimnte oberschlesische Steinkohlenbecken im VV. ungefähr von S. nach N. durchzieht (vergl. die Uebersichtsskizze. Fig. 1, S. 8). Diese Störungszone besitzt insofern eine volkswirtschaftliche Bedeutung, als die mächtigen Sattelflötze, welche östlich derselben einen so ergiebigen Bergbau gestatten, westlich von dieser Linie zu fehlen scheinen. Fuikdkich Toknao, Bor Flötzberg bei Zabrze. 405 Gaebler1) nimmt an, dass diese Störungszone (»Orlauer Rutschung«) aus einem mächtigen Sprunge besteht, an dem der im Osten gelegene Theil des oberschlesischen Steinkohlengebirges in die Tiefe gesunken ist, und zwar im Süden (bei Ostrau und Karwin) um etwa 1000 in, im Norden dagegen, in der Gegend von Gleiwitz, nur noch um einige hundert Meter. Trotz dieser GAEBI.ERSchen Berechnungen ist das Wesen dieser mächtigen Störuugszone keineswegs als bekannt zu erachten 2). Statt mit einem Sprunge könnte man es ebenso gut mit einer Uebersc.hiebung zu thuu haben, durch die der westliche auf den östlichen Theil hinauf^eschoben worden ist. Jedenfalls müssen noch weitere Auf- n Schlüsse abgewartet werden, bevor mau ein definitives und ein- wandfreies Urtheil über den Charakter dieser Störung abzugeben vermag. Die streichenden Sprünge. Diese treten numerisch hinter den querschlägigen zurück; sie fallen fast ausschliesslich nach S. ein und verwerfen die Schichten im allgemeinen nur um einige Meter, selten über 10 m. Eine be- deutend grössere Yerwurfshöhe besitzen ein nur auf kurze Er- streckung hin im Felde der Wolfganggrubc aufgeschlossener Sprung (ca. 800 m südöstlich von Ruda), welcher um 50 m verwirft, und der sogenannte Saara-Sprung. Letzterer ist in dem gleichnamigen Gruhenfclde zum ersten Male angefahren worden; seitdem ist er auf der Königin Luise-Grube3), der Wolfganggrübe usw. aufge- schlossen worden, sodass jetzt sein Verlauf auf eine viele Kilo- meter lange Strecke feststeht (vergl. Tafel 20). Im W. be- ginnend, verläuft er zunächst parallel mit dem Thale des Sosnitza- Baelies, biegt sodann nach SO. zum Scharnafka-Bach um und begleitet diesen bis in die Nähe der Colouie B. Von hier ver- ') »Die Ilauptstörung des oberschlesischeu Steinkohlenbeckens-« Berg- und lluttonm. Wochenschrift »Glück auf«, Jahrg. 1 89J, No. 22. Bkiiniiauoi (Zeitscbr. des oberscbl. Berg- und Hitltenmänn. Vereins, Jahrg. 1S91), S. 415) sieht in der Orlauer Störung überhaupt keinen Sprung, sondern eine durch Horizontalschub bewirkte Stauungs- und Aufrichtungszone, eine Ansicht, die nicht ohne weiteros von der Hand zu weisen ist '*) Er bildet hier die Grenze des Süd und Ostfeldes. 27* 04 Frikorich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Ausser dieser grossen Ueherschiebung, die sich, wie wir gesehen haben, über den ganzen Zabrzer Flötzberg verfolgen lässt, treten im Felde der Concordia-Michael- Grube noch drei weniger bedeutende Uebersehiebungen auf, von denen zwei mit dem llaupt- wechsel parallel verlaufen, während die dritte, die nur auf eine kurze Erstreckung hin festgestellt worden ist, von WSW. nach ONO streicht. Von den beiden ersteren fällt die westliche unter 32° nach O. und die östliche unter 60 80° nach W. ein; die Verwurfshöhen ergeben sich aus der Kart«*, Tafel 20. Die querschlägigen Sprünge. Sprünge dieser Art sind in ausserordentlich grosser Zahl vor- handen; dem Bergbau sind sie trotzdem wenig hinderlich, da der durch sie verworfene Flötztheil leicht durch Ablenken der Strecke wiedergefunden wird, ohne dass, wie es bei den streichenden Sprüngen der Fall ist, die Herstellung eines Absinkens oder Ueberhauens nöthig ist. Die diesem System angehörenden Sprünge fallen zum grössten Theil nach O. ein. Der Einfallswinkel ist grossen Schwankungen ausgesetzt; auch bei ein und demselben Sprunge verändert er sich oft nicht unbeträchtlich. Die Ver- wurfshöhe beträgt zumeist nur einige Meter, selten erreicht sie 15—20 m. Beim Auffahren des Untersuchungsquerschlages durch die Verwaltung der Donnersmarkhütte wurde etwa 150 m westlich von der Aufrichtung des Pochhammer Flötzes (vergl. die Karte, Tafel 20 und das Profil, Tafel 21) eine Störungszone augetroffeu, der bald noch andere Störungen in Verbindung mit steil aufge- richteten und stark gefalteten Schichten folgten. Ohne Zweifel stellen diese zerrissenen und verbogenen Schichten die östliche Begrenzung jener mächtigen Störungszone dar, die das gesaminte oberschlesische Steinkohlenbecken im W. ungefähr von S. nach N. durchzieht (vergl. die Uebersichtsskizze Fig. 1, S. 8). Diese Störungszone besitzt insofern eine volkswirtschaftliche Bedeutung, als die mächtigen Sattelflötze, welche östlich derselben einen so ergiebigen Bergbau gestatten, westlich von dieser Linie zu fehlen scheinen. Fkikdiuch Toknau, Dur Flötzberg hoi Zabrze. 405 Gaeblek1) nimmt an, dass diese Störuugszone (»Orlauer Rutschung«) aus einem mächtigen Sprunge besteht, au dem der im Osten gelegene Theil des oberschlesischen Steinkohlengebirges in die Tiefe gesunken ist, und zwar im Süden (bei Ostrau und Karwin) um etwa 1600 m, im Norden dagegen, in der Gegend von Gleiwitz, nur noch um einige hundert Meter. Trotz dieser GAEBLER’schen Berechnungen ist das Wesen dieser mächtigen Störuugszone keineswegs als bekannt zu erachten2). Statt mit einem Sprunge könnte man es ebenso gut mit einer Ueberschicbung zu thun haben, durch die der westliche auf den östlichen Theil hinan Geschoben worden ist. Jedenfalls müssen noch weitere Auf- o Schlüsse abgewartet werden, bevor mau ein definitives und ein- wandfreies Urtheil über den Charakter dieser Störung abzugeben vermag. Die streichenden Sprünge. Diese treten numerisch hinter den querschlägigeu zurück; sie fallen fast ausschliesslich nach S. ein und verwerfen die Schichten im allgemeinen nur um einige Meter, selten über 10 m. Iiine be- deutend grössere Yerwurfshöhe besitzen ein nur auf kurze Er- streckung hin im Felde der Wolfganggruhc aufgeschlossener Sprung (ca. 800 m südöstlich von Ruda). welcher um 50 in verwirft, und der sogenannte Saara-Sprung. Letzterer ist in dem gleichnamigen Grubenfelde zum ersten Male angefahren worden; seitdem ist er auf der Königin Luise-Grube3), der Woltganggrube usw. aufge- schlossen worden, sodass jetzt sein Verlauf auf eine viele Kilo- meter lange Strecke feststeht (vergl. Tafel '20). Im W. be- ginnend. verläuft er zunächst parallel mit dem Thale des Sosnitza- Baches, biegt sodann nach SO. zum Scharnafka-Bach um und begleitet diesen bis in die Nähe der Colonie B. Von hier ver- ') »Din Ilauptatörung de« oberschlesischen Steinkohlenbeckens'« Berg- und llüttcnm. Wochenschrift »Glück auf«, Jahrg. 189:>, No. 22. 2) Bkuxiiakdi (Zeitschr. des oborscbl. Berg- und Hüllenmänn. Vereins, Jahrg. 1899. S. 415) sieht in der Orlauer Störung überhaupt keinen Sprung, sondern eine durch Morizontalschub bewirkte Siaunngs- und Aufrichtungszone, eine Ansicht, die nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen ist :t) Er bildet hier die Grenze des Süd und Ostfeldes. 27* 406 Friedrich Tornau, Der Flötzborg bei Zabr/.e. läuft er in genau östlicher Richtung nach Friedenshütte1). Die Verwurfshöhe des Saara-Sprunges beträgt im Südfelde der Königin Luise-Grube ca. 150 m und nimmt nach O. zu allmählich auf 100 m ab. Das Einfallen ist unter 70 bis 75° nach S. gerichtet. Das Alter der Verwerfungen und des Zabrzer Flfttzberges. Wenn auch auf den markscheiderischen Profilen in den meisten Fälleu die Verwui fsflüehcn durch eine schnurgerade Linie darge- stellt sind, so bilden sowohl die Ueberschiebungs- als auch Sprung- tlächen in der Regel keine gerade* Ebene, sondern ändern sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung beständig ihr Einfallen , zumeist allerdings nur um wenige Grad (vergl. die Profile). Es hat sich jedoch weder an den Ueberschiebungs- noch an den Spruugflächen des Zabrzer Flötzberges nachweisen lassen, dass sie2) von der Faltung der Schichten mit betroffen worden sind. Sie müssen daher zum allergrössten Theile entweder gleich- zeitig oder höchstens nach der Faltung der oberse.hlesischeu Carbon- schichten entstanden seiu. Ferner haben sich nicht an den Sprün- gen beider Systeme irgend welche Erscheinungen feststellen lassen, die auf ein verschiedenes Alter der beiden Systeme schliessen Hessen. Sie dürften demnach zum grössten Theile gleichzeitig entstanden sein3). Die Spruugsysteme stellen gewissermaasseu Begleiterscheinun- gen dar zu den beiden grosseu Faltungen, welche die Tektonik der oberschlesischen Steinkohlenformatton bedingten. Die eine Faltung verursachte den Zabrzer-Myslowitzer Sattel und die beiden mit diesem im N. und S. parallel verlaufenden Mulden: Folge- erscheinungen dieser Faltung sind die streichenden Sprünge. Bei b In seinem weiteren Verlaufe biegt er nach N. zur Stadt Beuthen um. Gaebi.ek (Zeitschr. »Glück auf«, dahrg. 1899. S. 4(19) nimmt an, das* sich der Saara-Sprung im W. mit der »Or lauer Rutschung« vereinigt, demnach eine öst- liche Abzweigung derselben darstellt. a) Wie es Lbo Crkmku aus Westfalen beschrieben hat. 3) Bereits v. Oeynhausen hat. in seinem »Versuche einer geognosl .-eben Be- schreibung von Oberschlesien etc. , S. 129, darauf hingewiesen, dass die Sprünge vermutblich alle ungefähr gleichaltrig sein werden, da sich häufig mehrere Sprünge zu einem Hauptsprunge vereinigen, olme sich zu durchsetzen. Frikdrjch Tornau. Der Flötzberg bei Zabrze. 407 der zweiten Faltung, die durch eine zur ersten .senkrecht stellende Kraft hervorgerufeu wurde, rissen die querschlägigen Sprünge auf und entstanden die Kuppen oder Flötzherge hei Zabrze, Königs- hütte, Laurahütte und Myslowitz, sowie die zwischen diesen lie- genden Mulden bei Ruda etc. Was das Alter der beiden Faltungen anlangt, so ist bereits mehrfach in der Litteratur darauf hiugewiesen worden, dass die Entstehung der Falten in die Tertiärzeit (Miocän) fällt. Zweifel- los sind sie jünger als die Trias, da letztere von beiden Faltungen mit betroffen worden ist; einen Beweis liefern die ost-westlich streichende Beutlieuer, und die nord-südlich streichende Peis- kretscham-Tarnowitzer Triasmulde. Freilich setzt die zwischen den Carbon- und Triasschichten bestehende Discordauz auch ge- wisse prätriassische tektonische Vorgänge voraus: die Ilauptfaiten und Mulden sind jedoch erst in der durch Erdbewegungen aus- gezeichneten Tertiärzeit (Miocän) entstanden. Uuter der berech- tigten Annahme, dass die Sprünge während der Faltungen aufge- rissen sind, wird diese Behauptung auch durch eine Anzahl Verwürfe bestätigt, die in der Beutheuer Mulde sowohl im Carbon als auch in der überlagernden Trias nachgewiesen sind 1). Die Entstehung der mächtigen Orlauer Störungszoue fällt möglicher Weise ebenfalls in die Tertiärzeit. Die Gleichaltrigkeit der beiden Spnnigsy Sterne bedingt ferner, dass die beiden Faltungen ungefähr gleichzeitig vor sich gingen. Zum Schluss der Arbeit sei noch auf einen interessanten Zu- sammenhang der Oberfläche mit den Sprüngen hiugewiesen. Gakhlku2) hat festgestellt, dass das itn S. des Zabrzer Flötz- berges liegende Ivlodnitz - Thal mit Verwerfungen zusammen- fällt, demnach tektonischen Ursprungs ist. Wie aus der Karte, Tafel 20, hervorgeht (vergl. auch das Profil, Tafel 22), werden die Thäler des Sosnitza- und Scharnafka-Baehes ebenfalls von Ver- werfungen, u. a. dem mächtigen Saara-Sprunge, begleitet; sie sind ') Ein Sprung auf der Florontine Grubo unweit Beuthen; ferner Sprünge bei Lagiewnik, auf der Rococo und Nenhof-Grube bei Beuthen etc. 3) C. Gakbl.br, die Oberfläche des oborsohlesischen Steinkohlengebirges, Zcitschr. f. prakt. Gool., Jahrg. 1897, S. 405. 408 Frikdmch Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. demnach nicht lediglich Erosionsrinnen, sondern ebenfalls durch tektonische Vorgänge vorgebildet worden. Verf. ist der Direktion der Königlichen Geologischen Landes- anstalt und Bergakademie zu Berlin zu ganz besonderem Dank verpflichtet, welche ihm gestattete, das bereits vorhandene Material au Schacht- und Bohraufschlüssen zu benutzen. Den gleichen Dank schulde ich den Verwaltungen der Steinkohlenbergwerke bei Zabrze für das Entgegenkommen bei Ueberlassung von Ma- terial, insbesondere den Herren Markscheidern Seeligek, Schiwy, KlöSEL und Mann. Ausserdem fühle ich mich noch den Herren Landesgeologen Professor Dr. Potonie und Bezirksgeologen Dr. Michael für gelegentliche Unterstützung während der Ausführung vorliegender Arbeit zu lebhaftem Dank verpflichtet. Benutzte Litteratur ]). 1802. L. v. Buch, Entwurf einer geognostioch.cn Beschreibung von 8chlosien. 1805 L. v. Buch, G- ognostische Uebersicht von Neu-Scldcsien in L. v. Buen’s gesammelten Schriften, herausgegeben von Ewald, Roth und Eck. Bd. I, Berlin. 1822. C. v. Oeynhausen, Versuch einer geognostischen Beschreibung von Ober- schlesion, Essen. 1836. R. v. Carm.u.l, Die Sprünge im Steinkohlengebirge, Berlin. 1854. Krug v. Nidda, Ueber das oberschlesische Steinkohlenbecken: 32. Jahres- bericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur, Breslau. 1857. R. v. Caknai l, Geognostische Karte von Oberschlesien. 2. Auflage mit Text. 1860 C, Mauve, Flötzkarte des oberschlesischen Steinkohlengebirges mit Erläuterungen, Breslau. 1863. F. Römer, TJeber eine marine Conchylien-Fauna im produktiven Stein- kohlengebirge Oberschlesiens. Zeitschr. der Deutsch. Geol. Gesellsch. S. 567 ff. Desgl. Jahrgang 1866, S. 663 ff. 1865. SuHi r/.K, Die schlesischen Steinkohlenbecken und deren Fortsetzung nach Böhmen und Mähren in: Die Steinkohlen Deutschlands und anderer Länder Europas von H. B. Gkixitz, II Fleck und E. Häutig, München. 1870. F. Römer. Geologie von Oberschlesien mit einem Anhänge von Runge über das Vorkommen uud die Gewinnung der nutzbaren Fossilien Oberschlesiens, Breslau. 1878. D. Stur, Roiseski/zen aus Oberschlesien über die oberschlesische Stein- kohlenformation. Verhandlungen der k. k. geolog. Rcichsanstalt No. 11, Wien. 1886. C. E. Wkiss, Gerolle in und auf der Kohle von Steinkohlenflötzen. be- sonders in Oberschlesien mit Nachtrag. Jahrbuch der König!. Preuss. Geologischen Landesanstalt für 1885, Berlin. 1888. Bernhard!, Ueber die Veränderung der Mächtigkeit der die mächtigen Flötzo enthaltenden Gebirgsschichton der oberseh lesischen Steinkohlen- formation. Zeitschr. des Oberschles. Berg- und Hüttenmännischen Vereins. Fobruarheft, Kattowitz. ') Ausführliche Verzeichnisse der einschlägigen Litteratur finden sich in: F. Römi r: Geologie von Oberschlesien, Breslau 1870. G. Güricii: Erläuterungen zur geologischen Uebcrsichtskarte von Schle- sien, Breslau 1890. J. Partsch: Litteratur der Landes- und Volkskunde der Provinz Schle- sien, Breslau 1892 — 1900. 410 Friedrich Tornac, Der Flötzberg bei Zabrze. 1888. B. Kosman’s. Oberschlesion, sein Land und seine Industrie, Gleiwitz. 1890. G. Gv rtu n. Geologische. Uebe.rsichtskarte von Schlesien nebst Erläute- rungshott, Breslau. 1891. C. Gakhi.kk, Zur Frage der Schichten- Idontiflcirung im Oberseh lesiseben und Mährisch-Ostrauor Kohlenrevier. 1, II (ohne Jahreszahl) und III (1895), Kattowitz. 1892. G. Gluu it, TJcbersieht über die geologisch' n Verhältnisse des ober- schlosisehon Exkursionsgel. iotes. Vortrag. Breslau. 1892. C. Gaebler, lieber Sehichtenverjüngune im oberschhsischen Stein- kohleugcbirge. Kattoxvitz 1894. C. Gakblkk, Ueber dus Vorkommen von Kohlenoiscnstein in ober- schlesischen Sloinkohlenflötzen. Zeitschr. lür das Berg-. Hätten- und Salinon-Wesem hu prenss. Staate, Berlin: Mit Nachtrag S. 107. 1895. Th. 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Die Schiditenfolcren der auf Blatt Zabrze niedergebraehteii Schächte und Bohrungen. 6 .© Aufschluespunkte und durohsunkene Schichten M A tCt,- 1 Zi O 2 ö I ^ in m Teufen Einfällen m I Bemerkungen No. 1 F11 n d bo lirlöch Zollern Bei Alt-Z a b r/.e. 1 Sandiger Lehm 1,88 1,88 Diluvium 2 Feste ICurzawka ... 2,30 4,18 » 3 Grauer Sand ... 1,57 5,75 t » 4 Graue Kurzawka .... 12,55 18,30 5 Graue Letten 1,57 19,87 f, Graue ICurzawka 7,43 27,30 7 Grauer Sand 0,63 27,93 8 Graue ICurzawka . . .. 2*2,28 50,21 i) Grauer Triebsand 6,28 56,49 * 10 Graue ICurzawka . 1,57 58,06 11 Schiefer ... 17,26 75,32 Rand-Gruppe 1*2 Fester Schiefer 7,85 83,17 18 Fester Sandstein 1,57 84,74 14 Fester Schiefer 4,08 88,82 15 Sandstein . . ... 1 1,35 100 17 » it; Steinkohle 0,42 100,59 No. 2. Fu ntl bo h rloch Bol t'o rt - G r u b c bei Za brzc. 1 Aufgeschwemmtes .... 14,28 14,28 Diluvium 2 ICurzawka . . .... 4.18 18,46 » 3 Letten, weise 0,3*2 18,78 Tertiär 4 Muschelkalkstein .... 20.32 39,10 » 5 Letten, rotb 0,63 39,73 Rand-Gruppe 6 Sandstein, roth 15,69 55,42 » 7 Lotten, roth 1,81 57,23 » 8 Schiefer 2,64 59,87 » y Brandschiefer 0,36 60,23 » 10 Kohle 0,89 61,12 11 Schieler 4,66 Go, 78 1 » 1*2 Kohle 0,71 66,49 » 13 Schiefer ! 4,52 71,01 I 14 Kohle 1,07 72,08 ' » 15 Schiefer | 0,37 72,45 | 412 Frikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 55 © C Au fsch 1 usspunkte und durcbsunkene Schichten Mächtigkeit 5 der Schichten ►j g c Einfällen Bemerkungen 1 No. 3. Fundbohrloch Zabrze, Grube bei Zabrze. Aufgosehwemmtes . . . 5.91» 5,96 23,62 - Diluvium Letten, gelb und sandig 17,66 — » Kalks toi o . 7,92 31,54 — Tertiär Lotten, grau ... 1,55 33,09 — » Kalkstein .... . 1,96 85,05 — y> Letten, roth und gelb 24,98 60,03 — Rand-Gruppe Schiefer . 6,30 66,33 — » Kohle 0,16 66,49 — S> No. 4. Emmy 2 (cons. Concordia- und Michaelgrube). Sohlenbohrlocb im tiefen Liegendquorschlng aus der tiefen Grundstrecke im Pochhammer-FI 503 m vom Ansatzpunkte d« s Querschläger. Lag" zu Normal -Nu II -t- 123,50 m. l Schiefer, sandig 3,50 3,50 2 Schiefer, schwarz 0,60 4,10 — 3 Sandstein mit Schieferschmitzen 2,90 7,00 — 4 Schiefer 0 08 7,08 5 Kohle . 0,60 7,68 ' 6 Schiefer . 4,62 12,30 7 Sandstein 0,70 13,00 S Schiefer (am Hangenden und Liegenden sandig) .... 14,44 27,44 — 9 Sandstein 0,40 27,84 — 10 Schiefer 0,50 28,34 11 Kohle 0,17 28,51 12 Schiefer 1,97 30,48 — 13 Sandstein . ... 0,34 30,82 14 Kohle 0,30 31,12 15 Sandstein 4,12 35,24 , IG Schiefer, im Liegenden sandig 8,98 44.22 20° 17 Schiefer 4,92 49,14 — 18 Kohle 0,90 50,04 19 Schiefer 1,96 52,00 20 Sandstein ....... 1,00 53,00 30« 21 Schiefer 0,70 53,70 22 Sandstein 3,92 57,62 23 Schiefer mit Sandstein wech- st* lud 3,82 61,44 24 Sandstein 1,41 62,85 25 Schiefer, sandig 0,30 63,15 26 Sandstein 6,70 69,85 [ 27 Schiefer 0,90 70,75 26 Sandstein 22,10 92,85 — Rand Gruppe » » » » » » » » » y> » » » » r> T) » » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 3 6 £ © Xi .z Aiifschlusspunkte und dnrchsunkenc Schichten JS 5 ’C O r 13 m Teufen m Einfallen Bemerkungen 211 Kohle ■ 0,15 93,00 Rand-Gruppe 30 Schiefer 0,70 93,70 — 31 Sandstein 1,90 95,60 — » 32 Schiefer 5,20 100,80 — 33 Kohle 0,45 101,25 1 — 34 Schiefer, sandig 0,85 102,10 » 35 Sandstein 2,25 104.35 - » 36 Sandstein und Schiefer weeh selnd 4,45 108,80 )y 37 Sandstein 1,80 1 10,60 — » 38 Schiefer mit Thoneisenstein . 2,80 113,40 — »> 33 Sandstein 4,57 117,97 ■>> 40 Schiefer ... 2,40 120,37 » 41 Sandstein 0,15 120,52 — 4‘2 Schiefer mit Thoneisenstein . 0,97 121,49 — » 43 Kohle 0,31 121,80 » 44 Schiefer, sandig: in Sandstein übergehend 14,63 1 36,43 » 45 46 Sandstein, kieselig .... Schiefer 4.92 17,79 141,35 159,14 _ » 47 Kohle 2,02 161,16 — » 48 Schiefer — 1 — — No. 5. Fundbohrloch l Vltenberg b » e i Miku 1 ts ch iitz. 1 Lage zu Normal- Null 1 Gelber Lehm 2,28 -4- 262,00 m. 2,28 - | Diluvium 2 Triebsand 2,14 4,42 — 3 Lehmiger Sand 2,20 6,62 — » 4 Gelbe Knrzawka 3,77 10,39 — » 5 Gelbe Letten 0.84 11,23 _ Trias 6 Kalkstein 68,03 79,26 » 7 Schiefer und Sandstein . . 14,07 : 93,33 — Sattel- u.Randgr. 8 Rothe Letten 3,09 96,42 » 9 Sandstein (1,49 102,91 » 10 Rothe Letten 3,98 106,89 » 11 Schiefer 0,21 107,10 12 Sandstein 2,85 109,95 » 13 Kohle | 0,26 110,21 » 14 Schiefer 1 4,:i:' 114,60 — » 15 Taube Kohle 0,16 114,76 » lß Schiefer 3,11 117,87 » 17 Kohle 0,81 118.68 — » 18 Sandiger Schieferthon . . . 1,67 120,35 — » 19 Kohle 0,10 120,45 — ■»> 20 Sandiger Schieferthon . . . 1,28 121,73 | — » 21 Sandstein 11,61 133,34 — » 22 Schiefer 7,48 140,82 1 — » 23 Sandstein 1,33 | 142,15 | — » 414 Friedrich1 Tornau, Der Flötzbcrg bei Zabrze. fc 2) Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 3 1 iE v. f' | m Toufon in Einfällen Bemerkungen 24 Schiefer 5,8t; 148,01 Sattel-u.Randgr. 2b Sandstein G, 1 7 154,18 — *> 26 Schiefer 5.52 159.70 _ » 27 Kohle 6,80 1 66 50 » 28 Schiefer 0,73 167,23 — » No (1. Fundbohrlocl Borsig bei Mikull .sch ii t 1 Dammerde 0,94 0,94 i . Diluvium 2 Sand .... 1,26 2,20 — » «i Kurzawka 14,86 17,06 — fl 4 Conglomerat 2,14 19,20 » 5 Gelber, fester Kalkstein . . 37,06 56,26 Trias 6 Graner. fester Kalkstein 2,12, 58,38 » 7 Gelber, fester Kalkstein . . 1,33 59,71 8 Graaer, fester Kalkstein . . 5,42 65,13 — 9 Rothe Letten . 17,16 82,29 , — 9 10 Schiefer 0,36 82,92 , — Carbon 11 Kohle ... .... 3,02 86,84 — 12 Schiefer 0,92 87,46 — Mo. 7. Albert- Bob rl och B o r s i g »ei Bis < u p i t /. 1 Dammerde o,ib: 0,18 I Diluvium -) Gelber und sandiger Lehm 2,51 2,69 — O Grauer Sand ..... 0,76 3,45 _ » 4 Grober Kies 0,94 4,39 » 5 Graue, feste Kurzawka . . . 13,54 07,93 — » G Kalkstein 65,31 83,24 — Trias 7 Grauer, sandiger Schic fcrthon . 3,77 87,01 _ Carbon 8 Rothe Letten 8,40 95,41 — » <1 Schieferthon mit tauber Kohle 1,57 96,98 — 10 Kohle 0,50 97,48 _ 11 Schieferthon 2,01 99,49 — » 12 Kohle .... .... 0,26 99,75 — 13 Schieferthon 1,73 101,48 » 14 Kohle 0,78 102,26 r> 15 Schieferthon 0,37 102'63 — » No. 8. Fu n d b ohrloch Le thold. 1 Aufgeschwemmtes .... 8,78 8,78 j Diluvium 2 Kurzawka 7,69 ! 16,47 1» 3 Muschelkalkstein ... 47,97 64,44 Trias 4 Letten, blau 6,12 70,56 Carbon 5 Lotten, roth 9,60 80.16 » 6 Conglomerat 2,09 82,25 » 7 Sandstein, roth 26,49 10S,74 8 Schiefer 1,86 1 10,60 j — » Fkikdrtcii Tohnau, Der FIntzberg bei Zabr/e. 415 Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten iS 2 m Teufen Hin fallen in Bemerkungen 9 Kohle 0,60 i 111,20 Carbon 10 Schiefer 0,21 111.41 11 Sandstein 0,31 111,72 12 Schiefer 3,17 1 14.S9 V 13 Kohle 4,11 119,00 14 Schiefer — | — > No. 9. Bohrloch im Borsiggni hon fo ld e 1 2(1-2,14 (275,20) m tief. Lage zu Normal-Null -1- 266.316 m. Dammerde 0,26 0,26 Diluvium •; Trockner Sand 2,88 3,14 » 3 Trockne Kurzawka .... 6,28 9,42 11,90 * 4 Trockner Sand 2,48 0 Graue Letten 1,31 13,21 6 Trockner Sand 7,24 20,45 t Gel bo Letten 3,56 24,01 T rias ,s Kalkstein ....... 20,69 44,70 9 Grane Lotten 1,62 46,32 » Kl Rot he Letten 0,S1 47,13 9 11 Kies 0,52 47,65 12 Rothe Letten 2,57 50,22 D 15 Gebackener Saud jnilder Sand- stein) 3,43 53,65 » 14 Rothe Letten 3,09 56,74 15 Schiefer mit Kohlen schm uzen 1,04 57,78 Mulden-Gruppe h; Kohle j . 1,62 59,40 Sattel-Grui pe 17 Schraförthon Ei n siede ltlötz 0,31 59,71 18 Kohle ' ( 1,20 60,91 » 1!) Schieferthon 7,72 68,63 20 Sandstein 12,67 81,30 21 Oonglomerat 0,57 81,87 » 22 Sandstein 20,19 102,06 25 Schieferthon 1,18 103.24 21 Sandstein 1,2S 104,52 » 25 Kohle 3,61 108,13 211 Schieferthnn 4,71 112,84 4 27 Sandstein 2,14 114,98 2S Schieferthon 1,60 116,58 2.) Kohle (Schtickmann-FJ. Ndbk.) 4,39 120,97 » 30 Schieferthon 4,34 125,31 31 Sandstein 24,11 149,42 32 Kohle 0,73 1 50, 1 5 9 33 Sandstein .... 1,78 151,93 » 34 Schieferthon 7,11 159,04 35 Sandstein 1,57 160,61 » 3 6 Schieferlhou 3, '.6 164,27 » Friedrich Tornau, Der Flötzborg bei Zabrze. 410 6 X* .5 Aufsehlusspunkte und durchsunkeno Schichten ’v Z 1t g *2 n m Toufon ni Einfällen Bemerkungen 37 Sandstein 4,86 169,13 Sattel- Gruppe 38 Schieferthon 1,04 170,17 ft 30 Sandstein 4,08 174,25 — y> 40 Sehieferthon 2,98 177,23 41 Sandstein ... . . 9,91 1 87,14 » 4 2 43 Schieferthon Sandstein 2.07 2,28 189,21 191,49 — » 44 Schieferthon 5,13 196,62 *> 45 Sandstein 2,88 199,50 o 1(1 Schieferthon ... . . 3,77 203,27 » 47 Bmndschiofor L12 204,39 a 48 Kohle (Heinitz-Fl.) .... 3,56 207,95 » 44 Schieferthon 1,24 209,19 — » 50 Sandstein 21,52 230,7 1 — » 51 Kohle (Reden-Fl. Obbk.) 9,94 231,65 _ » 52 Schieferthon 1,99 233,64 — » 53 Sandstein 2,30 235,94 » 54 Sehieferthon 1,88 237,82 — a 55 Kolde (Uodon-Fl. Ndbk.) . 2,82 240.64 -a. ♦ 5i; Sehieferthon 1,02 241,66 ■> 57 Sandstein 16,06 257,72 — • 58 Kolhe (Pochhammor-Fl.; . . 4,39 262,11 No. 10. H. -Schl. -Erbstollen, Lichtloch Lage zu Normal-Null -t- 284,30, +- 33,20 m. No. 7. 1 Aufsattelung und Dammcrdo . 1.68 1,68 Diluvium 2 Sand, fein 1,68 3,36 — ft 3 Letten, grau 2,64 6,00 — » 4 Brandschiefer 0,96 6,96 — Sattel-Gruppe 5 Kohle (Heinitz-Fl.) .... 4,32 11,28 — » 6 Schiefer ... .... 17,61 28,89 — ft 7 Sandstein 2,64 31,53 0 8 Schiefer ....... 0,48 32,01 0 0 Kohle, mild 0,48 32,49 — » 10 Schiefer Gebohrt: 0,72 38,21 _ » 11 Kohle, mild 0,43 33,69 » 12 Kohle, fest 3,60 37,29 ft 13 Schiefer . 0,72 38,01 » No. 11. Kami nicht verwendet werden. Friedrich Tornau, Der Flntzberg bei Zabrze. 417 ö Aufschi usspunkte und durchsunkene Schichten 73 m Teufen Einfallen in Bemerkungen No. 12. K önigiu L uise-Grrube. 1 Lichtloch No. ß dos Haupt-fc Schlüssel-Erl Stollens. i Dammerde 1,92 1,92 Diluvium •> Sand 3,60 5,52 » 3 Letten 0,72 6,24 -1 Sand 3,60 9,S4 J> 5 Schiefer .... 3,36 13,20 Rand- Gruppe 6 Schiefer und Sandstein . 6,00 19,20 » 7 Sandstein (Stollensohle) . 1 8,64 27,84 % No. 13. Keine Notizen. No. 14. Lichtloch No. 4. Lage zu Normal-Null -+- 257,13 m. i Sand, gelb 2,20 2.20 — Diluvium 2 Sand, grau und Leiten . 14,28 16 4S * 3 Schiefer . . 9,31 25,79 Rand-Gruppe No. 15. II.- Schl.- Lichtloch No. 3. Lage zu Normal-Null 4- 254.59 m. 1 Saud, gelb 3,82 3,82 - Diluvium ; 2 Letten, gelb, mit San i . 1,91 5,73 3 Sand, weiss ..... 0,97 6,70 » 4 Letten, gelb und grau 4,05 10,75 1 5 Sand, grau 9,31 20,06 1 6 Sandsteingeschiebe 0,97 21,03 Rand -Gruppe 7 Sandstein, roth .... 1,44 22,47 » No. Iß. II. -Schl.- Stollen, Lichtlocb No. 2. Lage zu Normal-Null -+- 249,54 m. Dammerde 0,47 0,47 Diluvium Sand und gelbe Lotten . 8,60 9,07 Schiefer 3,61 1 2,68 Rand-Gruppe Sandstein 4,76 17,44 — No. 17. II ilf-Schach t. 1 I 2 I 3 I Lage zu Normal-Null -f- 246,14 in. Sand und Letten . . Sand, weiss . . . . Sand, gelb und weiss 7,16 3,3o 4,53 7,16 10,51 15,04 Diluvium No. 18. II. -Schl. -Stölln, Lichtloch No. Lage za Normal Null -I- 243,04 tn. 1 Sand und Letten 7,48 7,48 — 2 Sand, röthlich 3,35 10,83 — 3 Sandstein, mild 1.44 12,27 — Nö. 19. F u u d b o h r 1 och E in m y 11 bei 1 Gelber Sand 7,32 7,32 2 Graue Kurzawka 7,85 15,17 — 3 Weisser Sand 4,40 19,57 — 4 Graue Kurzawka . . . . 2,51 22,08 — 5 Conglomorat .... 27,62 49,70 — n Graue Kurzawka 2,04 51,74 7 Rothe Letten ...... 1,10 52,84 - — 3 Graue Kurzawka 3,14 55,98 'j Rothe Letten 1,26 57,24 — 10 Conglomorat 8,42 65,66 — 11 Steinkohle . . . . . . 2,09 67,75 12 Schiefer 0,73 69,48 13 Steinkohle . . . 3,27 72.75 14 Schiefer 1,52 74,27 15 Steinkohle 0,65 74.92 — 16 Schiefer 0,73 75.65 — Diluvium Rand-Gruppe bei Zabrze. Rand-Gruppe No. 20. Viertes Bohrloch Ludwigsglück, immendes Gebirge . . 43,55 43,55 I 1 n i 1 Schwimmendes Gebirge . . 43,55 2 Kalksteingerölle, dann Sand- stein, Schiefer und wieder Sandstein 27,59 43,55 1 Diluvium. > Trias, 71,14 1 Sattol-Grup] No. 21. Lud wigsgliick- Fuudb ohrloch. Abgeteuft : Sand. Letten u. Kalksteingeröll Gebohrt: 20,92 20,92 — Diluvium Kalkstein 29,29 50,21 — Trias Letten, roth .... 4.19 54,14 — » Sandstein, fest .... 27,20 81,60 Carbon Schiefer 4,18 85,78 — » Sandstein 6,28 92,06 — J> Schiefer Sandstein 4,19 7.32 96,25 103,57 — » Sandstein mit Schiefer . 7,33 | 1 10,90 — ,> Kohle 6,88 ; 117,78 — » Schiefer 0,18 | 117.96 — » Frikdiucu Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 419 ■?. Aufschlusspunkte und durchsunkone Schichten S) £ . zf i-, t: m Teufen Einfällen m Bemerkungen No. 22. Guido-Schaoht der Lage zu Normal -Nu 11 Ludwigsglüci -t- 260,93 tu. t-Grube. 1 Dummerde und Letten . . . 1 3,60 13,60 Diluvium 2 Sand 6,28 19, SS 3 Graue Kurzawka 5,23 25, 1 1 4 Kalkstein 30,61 55,72 — Trias 5 Mergel 2,62 58,34 » r. Rothe Letten 1,57 59,90 7 Fliessender Sand 7,85 67,76 8 Milder Sandstein 3,14 70,90 Carbon [l Conglomerat Sandstein und Schieferthon . 10,20 81,10 » 10 2.62 83,72 1 1 Kohle 0,24 83,96 « 12 Sandstein mit Schieferthon 4,45 88,41 » 13 Brandschiefer ...... 0,26 88,67 » 14 Kohle . . 0,52 89,19 » ir. Schieferkohle 1,05 90,24 n; Kohle ......... 1.31 91,55 17 Schiofertbon und Sandstein 14.90 106,4.5 *> 18 Kohle (Schuckmann- Kl. Oberb.) 4,50 1 10,95 » in Schieferthon und Sandstein 8,10 1 19,05 J» 20 Kohle (Sohuckntami-Kl. Ndbk.) 5,50 1 24,55 » No. 28. Fundbohrloch VT u r i e -Anna hoi Borsigwork. 1 Dammerdc . • 0,26 0,26 Diluvium o Gelber Lehm 2,19 2,45 3 Gelber Sand ...... 2,61 5,06 1 *> 1 Kies 2,51 7,57 5 Koster Sand 4,50 12,07 » g Graue Letten 24,85 36,92 7 Fester Kalkstein 14,83 51.7.5 Trias 8 Rothe Letten 1,99 53,74 Sattel-Gruppe 9 Kester Sandstoin 2 1 ,65 7.3.39 10 Kastor Schieferthon .... 0.81 76,20 , 11 Steinkohle, taub 1,67 77,87 ,> 12 Kohle, mild 1,62 79,49 » 13 Kohle, fest 4,16 83,65 » No. 24. Holz-Schacht, G u t e H e d w i g - G r u b e. 1 Dammerde 0,31 0,31 Diluvium 2 Sand 3,77 4,08 » 8 Gelbe Letten 0,55 4,63 1 — 4 Graue Kurzawka 0,78 5,41 » 5 Gelber Sand Jahrbuch 1902. 1,33 6,74 » 28 4-20 FiuKwum Toün’au, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. Aufschlusspunkte und durcksunkenc Schichlen 4* 1 I tf 2 co m TVufon m Kin fallen Bemerkungen 6 Gelbe Letten 1,88 8,62 Diluvium 7 Kies 4.92 13,54 — ft 8 Feste graue Kurzawka . 11,59 25,13 — ft 9 10 Gelbe Letten Kalkstein 1,26 10,15 26,39 36,54 Trias 1 1 Gelbe Letten 4,11 40,65 — » 12 Rothe Letten 1,41 42,06 — » 13 Milder Sandstein 0 89 42,95 — Sattel Gruppe 14 Rothe Letten 2.25 45,20 — 15 Milder Sandstein 4,08 49,28 — » 16 Rothe Letten 2,72 52,00 — ft 17 Sandstein 19,57 71,57 — » 18 Schicforthon 9,35 81,12 '> 19 Kohle (Schuekmann-Fl. Obbk. 4,90 85,72 — ft 21) Schiefurthon 0,47 86,19 — O 21 Sandstein 7,72 93,91 — » 22 Kohle (Schuckmann-Fl. Ndt-k.) 5,34 99,25 — ft 23 Sehieferthon 1,75 101,00 — » 24 Fester Sandstein 22,80 123,80 — ft 25 Schieforthon 5,15 128,95 — ft 2> 40 Schiofcrthon 1,70 ICO, 70 161,00 — * 41 Sandstein ....... 0,30 — » 42 Schieforthon 0.50 161,50 — * 13 Sandstein 1,00 162.50 — » 41 5,70 168,20 — ft 45 Brandschiefer 2,80 171.00 — ft 4 fi Schieferthon 9,10 180,10 — ft •17 Brandschiefer 1,00 18U0 ft •ts Kohle (Heini tz-FI.) .... 4.35 185,45 — 49 Schiefurthon 1,75 1S7.20 — ft 50 Sandstein 4,67 191,87 193,07 — » 51 Schieferthon 1,20 — » 52 Sandiger Schiefer 3,55 196,62 — » 53 Schieferthon 2,60 199,22 — » 5 4 Kohle (Redon-Fl.) .... 5,62 . 204,84 — » F* riedkioh Tohnau, Der Flotzberg bei Zabrze. 421 5 Aufschlusspunkte und durchs unkone Schichten Sk 3 m Teufen E m infallen Bemerkungen Schieferthon 7,(14 212,48 _ Sattel- Gruppe Sandstein 3,50 215,98 — » •n Schieferthon 1,02 217,00 — » ;»s Kohle (Pochhammer Fl.) . . 4,70 221,70 » N o.25. Louise-Schacht. H e d w i g s g r u b e b. Bisku pitz. Lage zu Nor mai-Null + 283,53 in. i Data morde 0,31 0,31 - Diluvium 2 Gelber, sandiger Lehm . . . 1,26 1,57 -• » 3 Gelber Sand 0,94 2,51 — » 4 Gelbe Letten 0,78 3,29 — » fl Feiner, weisser Sand 0,94 4,23 — 6 Gelbe Letten 3,14 7,37 — 7 Sand 0,78 8,15 — 5> 8 Lohnt 6,12 14,27 — » 5) Gelber Sand 10.83 25,10 — » 10 Gelbe Letten 0,78 25,88 .1 1 Gelber, nasser Sand .... 5,49 3 1 .37 r— 12 Feste Kurzawka ... 10,04 41,41 — » 13 Feuerfester Thon 9,10 50,51 — T rias 1 1 Kalkstein 4,24 54,75 — » lf» Gelber Lehm 3,14 57,89 » 16 Rothe Lotten ...... 2,82 60,7 1 — » 17 Sand 2,04 62,75 1 — IS Grane Letten .... 0,31 63,06 — » 19 Rothe Letten 1 6,00 79,06 — » an Gelbe Lotton 2,82 81.88 — Mulden-Gruppe 21 Schieferthon 2.14 84,02 — » 22 Kohle (Einsiedel Fl.' . . . 0,84 84,86 — Sattel-Gruppe 23 Schieferthon 1,73 86,59 — 24 Sandstein . 9,89 96,48 — 25 Schieferthon 4,08 100,56 — * 26 Sandstein 1,33 101,89 — >> 27 Scbieferthon 0,58 102,47 — » 28 Sandstein 1,96 104,43 — » 2!) Sandstein mit Kohlen schmitzcn 1,57 106,00 — » 30 Sand 0,55 1 06,5.’) — » 31 Sandstein 3,37 109.92 — » 32 Schieferthon 1,39 111,31 — » • 1 « i Sandstein 1,75 113,06 — » 34 Schieforthon 1 ,05 1 14,1 1 — 35 Sandstein 5,52 119,63 — » 3(1 Schiefortlion 1,67 121,30 — » 87 Koble (Schuckmann- Fl. Obbk.) 4,86 126,16 — » 33 Schieferthon 7,50 133,66 — » 39 Sandstein 3,25 136,91 — » 40 Schieferthon 0.30 137,21 — » 28* 422 Friedrich TWnau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten © C ^ E tc u 2 0. ™ in Teufen Kin fallen ni Bemerkiinsion 41 Kohle (Schuckmann-Fl. Nilbk.) 4,60 141,81 Sattel-Gruppe 42 Schic ferthon 2,56 144,37 43 Sandstein 18,06 162.43 » 44 Schieferthon 3,90 166,30 t> 45 Sandstein 1,02 167 32 9 4(1 Schieferthon . . 3.14 170,46 47 Sandstein 0,7S 171,24 9 48 Schieferthon 10,93 182,17 » 411 Sandstein . . . 3,97 186.14 0 50 Schieferthon 1,62 187,76. » 51 Kluft mit Sand . . 0,47 188,23 52 Sandstein . . . 1 6,27 204.50 » 53 Brandschioier 0,52 205,02 54 Sandstein 6,23 211,25 55 Schieferthon 3.87 215,12 9 56 Sandstein 4.78 219,90 — 9 57 Brandschiefer 0.42 220,32 ft 58 Schieferthon 3,95 224,27 r> 59 Kohle (Heinitz-Kl.) . 4,79 229,06 60 Schieferlhon 1.18 230,24 3> 61 Sandstein ... 9,42 239,66 T. G2 Schieferthon 0,9 * 240,60 $ 63 Kohle (Reden-Fl. 5,96 246,56 ft 64 Schioferthon 8,71 255,27 1> 65 Kohle (E’ochhainmer-Fl. 4.55 259,82 66 Sandstein 9,07 268,89 * No. 26. Hedvvigwu n s c h , B ohrloch südlich vom Lo uise-Sch acht. 1 Daimnerde 0,26 | 0,26 - Diluvium 2 Gelbe Letten 1,88 1 2,14 3 Graue Letten ■ ! 4,76 i 6,90 4 Gelber Sand .... 4,71 1 1,61 5 Gelber Lehm 2,04 13,65 6 Graue Kurzawka . . . uo 14.75 * 7 Gelber Sand ... 14,59 29,34 , 8 Weisser Sand 4.08 33.42 9 Gelber Sand . 2,38 , 35,80 — » 10 Graue Kurzawka . 0.31 36,11 » 11 Sand . . • 1,41 37,52 ,> 12 Kurzawka ... 3,69 41,21 » 13 Kies . 1.41 42,62 14 Feste, graue Kurzawka . 6,22 | 48,84 » 15 Blaue Letten 5,88 54,72 » 16 Gelbe Letten 0,47 55,19 | Trias 17 Kalkstein 0,76 55,95 — » 18 Rothe Letten 1,67 | 57,62 1 — » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 423 Aufschlusspunkte und durchsunkeno Schichten * & m 1 Teufen in Einfallen Bemerkungen 19 Gelbe Letten 1,83 59,45 Trias 20 Rothe Letten 0,76 60,21 » 21 Gelbe Letten 4,13 64,34 * — » »)•? Milder Sandstein 2,12 06.46 — Sattel- Gruppe 23 Gebackener, gelber Sand . . 0,68 67,14 » 24 Fester Sandstein 23,05 90,19 — » 25 Schieforthon 1,73 91,92 — » 26 Kohle 0,47 92,39 — » 27 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0.84 93.23 — » 28 Kohle (Sehuckmaun-Fl. Obbk.) 2,82 1)6,05 — » 21) Schieferthon 3.56 99.61 — 30 Sandstein 0,78 100,39 — » 31 Schieferthon 3.98 104,37 — 32 Sandstein 2,98 107,35 — » *»o .).» Kohle (Schuckmann-Fl. Ndbkj 4,39 111.74 — » 34 Schieferthon 2,35 114,09 — 1> No. 27. Bohrloch im Einzelfelde Valentin, nördlich von Bikupit/.. 1 Lehm, Gerolle und Triebsand 56,00 56,00 — 2 Kalkstein mit schwachen Schie- ferletten 1 37,25 193,25 3 Harter Sandstein ... 6.10 199,35 — 4 Schiefer 0,70 200,05 — 5 Kohle mit Schiefer .... 1.20 201,25 32° 20’ 6 Harter Sandstein 0,65 201,90 — 7 Sandstein 3,45 205,35 32° 35' 8 Schiefer 17,45 222,80 — 9 Sandstein 0,90 223.70 — 10 Kohle 3,00 226,70 32" 30' 1 1 Schiefer . 1 1.45 238,15 — 12 Schiefer mit Sandstein . 3,55 241,70 — 13 Schiufer mit Kohlenschmitzen 2,30 244,00 — 14 Schiefer 3,30 247,30 — 15 Kohle 1,50 218.80 — 16 Schiefer mit Thoneisenstein 9,40 258.20 30° 17 Kohle 0,50 258,70 — 18 Schiefer 1,00 259,70 — 19 Kohle 1,50 261.20 — 20 Flauer Schiefer ..... 2,60 263,80 — 21 Schiefer mit. hartem Sandstein 1,35 265,15 — 22 Sandiger Schiefer Sandstein 2,60 267,75 — 23 5,05 272,80 30’» 24 Sandiger Schiefer 5,05 277,85 — 25 Sandstein 12,50 290,35 — 26 Sandstein mit Kohle .... 2,00 292,35 — 27 Schiefer und Sandstein . . . 6,80 299,15 — 42 1 Fkikorich Tornau, Der Fl ötzborg be i Zabrze. O £ Aufsehlusspunktc ' £ s icu £ ’S und 13 Teul'on Kinfallen Bemerkungen *= durchsunkene Schichten £ 76 i ^ m m 28 Kohle 0,30 299,45 29 Schiefer 1,05 300,50 — 30 Kohle 0,60 301.10 — 31 Schiefer mit Thoncisenstein 8,15 209,25 30° 32 Kohle 0,30 309,55 — 33 Schiefer mit Kohlenschmitzen 17,00 326,55 29° 30' 34 Sandstein mit Kohlenschmitzen 0,50 327,05 35 Schiefer mit Thoncisenstein 6,00 333,05 — 36 Schiefer mit Sandstein . 4,50 337,55 — 37 Kohle mit Schiefer ... 2,00 339,55 _ 38 Sandstein 1,8') 341,35 30" 39 Schiefer .... ... 1,70 343,05 _ 40 Kohle 0,80 343.85 — 41 Schiefer mit etwas Sandstein . 8,85 352.70 — 42 Kohle 1,40 354,10 — 43 Schiefer mit Thoneisenstein . 0,70 35 1.8' ) — 14 Kohle 0,40 355.20 — 45 Weicher Schiefer mit Kohlen- spuren 2,00 357,20 — 46 Harter, saudiger Schiefer . . 8,40 365,60 32° 47 Sandstein 14,45 380,05 48 Schiefer 0.50 380,55 — 49 Kohle ......... 0,50 331,05 — 50 Schiefer mit Thoneisenstein . 47,15 428,20 33° 51 Kohle 0,50 428,70 — 52 Schiefer 0,50 429,20 — 53 Kohle 0.50 429,70 — 54 Schiefer 1,00 430,70 38° 55 Kohle 0.40 431,10 — 56 Schiefer mit Thoneisenstein 20,75 451,85 37" 30' 57 Kohle 4,50 456,35 _ 58 Schiefer mit Thoneisenstein . 5,70 462,25 38° 59 Kohle 0.50 462,75 — Gl) Schiefer mit Thonc:senstein . 4,90 467,65 32° 61 Kohle • . 1,50 469,15 62 Schiefer mit Thoneisenstein . 6,40 475,55 — No. 28. Drittes Bohrloch Ludwigsglück. 1 Dammerdo, Letten und Kur- zawku 12, GO 12,60 — Diluvium 2 Muschelkalk f>7,9f> 80,55 Trias 3 Schiefer und Sandstein ... 2 1,97 102,52 — Sattel-Gruppe Frikdrictt Tornau, Dor Flötzberg bei Zabrze. 425 — 6 & Aufschlusspunkte Oi M 2 tC t- XJ ■O und T» « o 5 ■§ Teufen i Einfallen Bemerkungen durchsunkcne Schichten £ m m | | No. 29. Julie-Schacht .1 1 der cons. Ci an cord ,ia- lind M i c h a e 1 g r u b e. 1 Aufsattelung 10,00 10,00 — •2 Aufgeschwemmtes u. Ktirzawka 25,00 35.00 — Diluvium 8 t'o na lomerat 13,30 48,30 — Sattel- Gruppe 4 Oonglomerat 1,70 50,00 — » 5 Sandstein 8,00 58,00 — 6 Schiefer 7,00 65,00 — » 7 8 n 10 ) Pochhammer-Fl. \ S. h.erer ( , ()0 KoL|e K0h 6 k , f,-' ) Kohle ' incl. 0,7o m / 0,25 0,75 5,10 0,90 65,25 66,00 71.10 72,00 - » » n Schiefer 19,50 91,50 — Rand-Gruppe 12 Schiefer, dunkel, mit Thon- eigenstem 3,05 94,55 — » 18 Btandgchiefer 0,85 95,40 — A u Schiefer, braun, mit Anthra- cowya, Modiola u. Linguln . 0,10 95,50 — » 15 Schiefer, grau 0,54 96,04 — » 16 Kohle 0,06 96,10 . — 17 Sandstein 27,50 123,60 — » 18 Sandstein 3,50 127,10 — » 19 Schiefer 6,50 133,60 — » 20 Sandstein 6,00 139,60 — 21 Schiefer 1 1,40 151,00 — S> 22 Schiefer 1,80 152,80 — » 23 Kohle 0,40 153,20 — » 24 Schiefer 2,00 155,20 — » 25 Kohle (),10 155,30 — y> 26 Schiefer 1,00 1 56,30 — » 27 Sandstein 3,50 159,80 — » 28 Schiefer 3,30 163,10 » 2!) Sandstein 3,60 166.70 — 30 Schiefer 7,00 173,70 — » Sohlenbohrloch in der Maschinonstul >e in der vierten Tief bausohle, und zwar 24 m nördlich von der Julie- Schacht-Mitte. Da das Fallen der Schichten 1 0'J 30' beträgt, so liegt • Hängebank im das geologische Niveau der Bohrloch.- Julie - Schacht 4,15 in über dor QuorschJagssohh s , also bei 146.55 — » 31 Schiefer 2,4G 149,01 — » 32 Sandstein 5,01 154,02 — » 33 Brandschiefer 0,11 154,13 — » 34 Kohle 0,39 1 54,52 — » 35 Braudsohiefcr 0,29 ; 154,81 — • FmEDKiCTr Toknau, Der Fl Otzberg bei Zabrze. 4 26 ö & © $ Aufschlusspunkte und durchsunkenc Schichten JX £ tf £ £ in Teufen m Einfällen Bemerkungen 3.1 Kohle 0,13 1 54,94 Rand Gruppe 37 Schiefer 5,31 100,25 — » 38 Brandschiefer 4,08 104,33 — » 31) Schiefer mit Eisensteinen . . 1,88 166,21 — 40 Schiefer 4,81 171,02 — * 4 1 Sandstein mit Schwefelkies 2,93 173,95 — 42 Sandstein 3,16 177,11 — 43 Conglomerat ...... 10,19 187,30 — *> 44 Sandstein 19,81 207.1 1 — 45 Schiefer mit Kohlcnschmitzen 0.47 207,58 111 Sandstein 4,10 211,74 — 17 Brand', hiefer mit Kohle . 0,13 211,87 • 48 Sandstein mit Schwefelkies 0,11 211,98 411 Schiefer 10,41 222,39 — 50 Sandstein 3,84 226,23 » 51 Schiefer 1,54 227,77 52 Sandstein 1,25 229,02 — » 53 Schiefer, sandig 1.33 230,35 » 54 Schiefer, fe-t 0.64 230,99 — 55 Sandstein 10.47 247.40 50 Schiefer 1,81 249.27 » 57 Sandstein 5,41 254,68 58 Schiefer ........ 4.10 258,78 — Ö9 Sandstein 0,71 259,49 — » 00 Sandstein, schiefrig .... 4,00 263,49 01 Schiefer mit Sandstein . 4.10 267,59 — y> 02 Schiefer . 5,48 273,07 03 Schiefer, sandig 5,57 278,64 — 01 Schiefer 4.81 283,45 — 05 Schiefer, sandig 5.47 288,92 — » 06 Schiefer 4.83 293,75 — b 07 Sandstein 25,28 319,03 08 Schiefer 1,70 320,73 69 Kohle 1,3. 322,04 » 70 Brandschiefer 0,47 322,51 » 71 Kohle 1,13 323,64 » 72 Schiefer 0.34 323,98 73 Sandstein 4,28 328,26 — » 71 Schiefer, sandig 7.05 335.91 — » 7,0 Brand schiefer 0,52 337,43 _ 70 Schiefer, fest 5,12 342,55 — No. 30. Keine Notizen vorhanden. No. 31. Fuudschacht Königin Victoria hei Zabrze. Aufsattelung .... . . 0,52 0,52 Graue Kurzawka . . . . . 2,35 2,87 Diluvium Graue Letten .... . . 2,09 , 4,96 — Frikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 427 ’Ä Aufschlusspunkte Sk *> 1 bl u - -= und '■£> . Teufen Einfällen Bemerkungen durchsunkene Schichten 2 OT “ Hl Hl 4 Gelbe Letten 0,66 5,62 Diluvium 5 Conglomerat 0.78 6,40 Carbon (’> Grauer, milder Sandstein . Steinkohle 0,79 7,19 » 7 6,28 13,47 No. 32. Bohrloch V. c '0 u cordiu - Grube. i Aufgosehwcmmtes . . 29,68 29,68 Diluvium 2 Kurzawka .... 7,32 37,00 » ä Letten, grau 4,85 41,85 » i Sand, fest . ... 11,92 53,7 1 5 Letten, grau 13,97 67,74 » ß Kohle, taub 0,31 68,05 Sattel-Gruppe 7 Schiefer 4,71 72,76 » 8 Sandstein 10,49 83,25 A 9 Schiefer 1,70 84.95 » 1Ü Brandschiefer 0,15 85,10 » 11 Kohle 0,66 85,76 » 12 Brandschiefer 0.26 86.02 » 18 Schiefer 1,89 90,91 » 14 Lotten 0,47 91,38 15 Schiefer 0,94 92,32 » lß Letten ... ... 1,57 93,89 17 Schiefer l 31 95,20 18 Sandstein 14,65 109,85 111 Conglomerat 9,94 119,79 •JO Sandstein 2.35 122,14 21 Schiefer 1,10 128,24 22 Kohle (Pochhammer- Fl.) an- gebohrt 0,13 123,37 » No. 33. B oh rlc ch VIII. 1 Aufge.schwemmtes 2,93 2,93 Diluvium 2 Kurzawka 3,1 4 6,07 3 Letten, gelb .... 7,19 13,26 4 Kurzawka 0,79 1 4,05 » f) Sand und Kies .... 14,41 28,46 ß Kurzawka 3,87 | 32,33 » 7 Sand und Kies .... 9,52 41,85 » 8 Kurzawka 3,32 45,17 j » «) Letten, grau 8,32 | 53,49 ! Sattel -Gruppe. 10 Sandstein 30,83 1 84,32 | » No. 34. Iiohrlo cli X, c oncordia-Gri ib e. 1 Aufgeschwemmtos . . . 15,01 15,01 Diluvium 2 Kurzawka 1,26 1 6,27 3 Letten, grau 1,57 17,84 » 4 Kurzawka • 3,66 21,50 » 428 Friedrich Tornau. Der Flötzberg hoi Zabrze. 6 & Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten M g tp u 2 m Teufen in Hin fallen Bemerkungen 5 Letten 2,61 24.11 Diluvium (5 Sand 3,98 28,09 — » 7 Letten, grau 11,51 89,60 » 8 Kurzawka . 23,01 62.61 $ 9 Letten, grau 0,16 62,77 — » 10 Sandstein 6.07 68.84 Sattel Gruppe 11 Schiefer . 1,44 70.28 12 Kohle, mild (Reden Fl. Obcrb ) 1.57 7 1 ,85 — 13 Schiefer 9,51 81 36 — 11 Kohle (Reden-Fl. Niederb.) 1 .57 82,93 — » 1b Schiefer 1.05 88.98 — » Ui Sandstein . 21,11 105,09 17 Schiefer 3,14 108,23 — & 18 Kohle (Poclihammer-Fl.) 5,75 1 13,98 — » 19 Schiefer 0,52 114,50 — Rand-Gruppe No. 35. Concordia -Grube , Sch m i d t - S c 1) ach t. 1 Dammerde 0,16 0,16 Diluvium Sand 9,15 9.31 S> 3 Sand mit Lehm .... 2,09 11,40 — 4 Graue Kurzawka .... 1 1 ,35 22.75 5 Fester, grauer Thon . . 4,18 26,93 — * 6 Feste Kurzawka .... 1,05 27,98 7 Sand . 2,62 30,60 — y> 8 Fliessender Sand , 10,46 41,06 _ » 9 Kies 9,15 50,21 — » lü Sandsteingerölle ... 0,52 50,73 ~ Sattel Gruppe 1 1 Brandschiofer 1,83 52,56 — 12 Schieferthon 6,2< 58,84 j, 13 Sandstein 7.92 66,76 _ » 14 Kohle (Heinitz-Fl.) . . 6,54 73,30 » J5 Scbieferthon 9,78 83,03 — y> 16 Sandstein 4,26 87.34 — » 17 Schieforthon 0,26 87.60 y> 18 Kohl« ) t 1,05 88,65 — » 19 Schieferthon Redenflötz . 3,10 9 1 ,84 » 2u Kohle 1 ( 1,70 93.55 _ » 21 Saudstein . 15,51 109,05 22 Sehioferthon 2,67 1 11,72 _ 23 Sandstein 2,30 114,02 » 24 Schieferthon 1,91 1 15,93 25 Kohle (Pochhammur-Fl.) 5,49 121,42 » 26 Schieferthon 4,63 126,05 — Rand- Gruppe 27 Sandstein . 8,37 131,42 — » 28 Schieferthon 9,68 144,10 — r> 29 Sandstein 19,53 163,63 — » 30 Schieferthon 3,66 167,29 — » 31 Sandstein ...... 14,72 182,01 — » Frikdimch Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 429 ö A u fsclil usspun kte und durchsunkenc Schichten J2 i 55 , ui Teufen in Einfallen Bemerkungen No. 36. Bohrloch VI, südlich Sc h m i d t - S c h a c h t , Wetterschacht darauf ab geteuft. i Aufgosch wommtes .... 2,20 2,20 — Diluvium 2 Kur/.awka 5,G5 7,85 — » 3 Sand und Kies ..... 5, Go 13,50 — 4 Kurzawka, fest .... 1 9,98 33,48 — ,r> Sand und Kies 1,41 34,89 — » 6 Kurzawka 2,5G 37,45 » 7 Schiefer 0,92 38,37 — Sattel-Gruppe s Kohle ; i 0,G3 39,00 — > !) Schiefer Reden Fl. (4.11 m)j 0,15 39,15 » 10 Kohle \ ( 3.33 42,48 11 Saudstein 20,92 63,40 — J> 12 Schiefer 0,42 63,82 — 13 Kohle (Pochhammer- H. . . 6,28 70,10 14 Sandstein 9. 1 5 79,25 — Rand-Gruppe 15 Schiefer 15,27 94,52 — » IG Sandstein 3,40 97,92 — 17 Schiefer 4,18 102,10 — » 18 Sandstein 3,54 105,64 — 111 Schiefer 0,94 106,58 — 20 Sandstein 10,44 1 1 7,02 — » No. 37. Johann A u g u s t- F u u db o h r 1 o c h. Lac-' zu Normal-Null -+- 250,00 m. 1 Kiessand ........ 2,09 2,09 Diluvium 2 Letten, gelb und rotli . . . 0.31 2,40 — » 3 Kurzawka 8,73 11,13 » 1 Sand 12,71 23,8 1 — J» 5 Lotten, grau 1,26 25,10 » G Kurzawka 25,37 50,47 » 7 Couglomerat 3,92 54,39 — Satt el- Gruppe 8 Schiefer 0,2 G 54,G5 — 9 Steinkohle 0,13 54,78 — » 10 Schiefer 7,38 62,16 — » 11 Kohle 0,21 62,37 No. 38. Bohrloch am Beuthener Wasser zum Zwecke der Anlage eines Sandversatz-Schachtes. Lage zu Normal -f- 213. 60 m. Mutlorboden 0,20 2,80 0,20 — Diluvium Gel her Sand 3,00 — » Sandiger Lehm . . . . 1,50 4.50 — » Blauer, thonigor Sand . . 6,50 ii,uo — » 430 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. iä Aufscblusspunkte and durch sunkene Schichten Sk i T» ® Ü in Tuufoii Ul Einfällen Bemerkungen b Fetter Thon 2,10 13,10 Diluvium G Thon mit Steinfindling . 0.20 13,30 — 7 Kies mit grossen Feuersteinen 1,70 15,00 — 8 Sand . .... 0.35 15,3 5 9 Feiner Kies 0,85 1 6,20 m Thoniger Sand 1,60 17,80 » 01 Weisser Sand 0,20 18,00 8 k; Thoniger Sand 1.00 1 9,00 EH $ 13 Sand 1,15 20,15 8 171 Thoniger Sand ...... 1,50 21,65 — 8 m Sandiger Thon 0.85 22,50 X Im Grauer Sand 6,50 29,00 — ) KM Grober Sand mit Kies . . . 0,25 29,25 J» nj Grauer Sand 4, Su 34.05 — » iy Kies o,yy 35,01 _ yjl Blaue Letten 4,26 39,30 41 Kies 0,80 40,10 >) ’S Sandstein 7.90 48,00 48,80 Sattel- Gruppe *1 Sandiger Schiefer .... 0,80 $ Sandstein 0.35 49,15 » 5*3 Sandiger Schiefer .... 2,30 51,45 /» 36 Sandstein .... 0.67 52,12 27 Kohle (Schuckmann- Fl.) 2.50 54,62 23 Schiefer . 0,99 55.61 » 29 Kohle mit 0,18 m Mittel 0,55 55,16 — » 30 Rauher, grauer Schiefer, zu- letzt sandiger Schiefer . . 3,84 60,00 » 81 Sandstein mit Kohlenschnüren 1 6,65 76.65 » 32 Schieferthon 0,50 77,15 » 33 Kohle 1,10 78,25 » Hl Sandiger Thon 1,20 79,45 — » Kfil Sandstein 0,80 80,25 » f&l Sehieferthon 1,15 81,40 8 37 Sandstein 0,80 82,20 » 38 Sandiger Schiefer .... 3,60 85,80 3u Sandstein 0.40 86,20 — 40 Sandiger Schiefer , . . . . 1.00 87,20 » 41 Kohle 0,30 87,50 * 42 Schwarzer, rauher Schiefer 7,00 94,50 ,> Schwarzer Schiefer .... 4.65 99,15 » 14 Brand schiefer mit Kohlen- schimtxen 0.15 99,30 4;'» Schwarzer Schiefer .... 3,70 103,00 46 Sandiger Schiefer 3,50 106,50 — T » 17 Kohle 0,10 106,60 8 48 Schwarzer Schiefer .... 0,35 106,95 » 4!l Kohle 0,33 107.28 » 50 Schwarzer Schiefer .... 0,92 108,20 » 51 Kohle 0,60 1 OS, 80 — FitiKntiioiT Tornau, Der Flötzborg bei Zabrze. 431 A Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten J2 £ Hl Teufen in | Einfallen Bemerkungen 52 Schwarzer Schiefer .... 0,40 109,20 Sattel-Gruppo 53 Sandstein .... 0,30 109,50 — y> 54 Brandschiefer mit Kohlen- schnüren 0,40 109,90 » 55 Schieferthon 0,20 100,10 » 56 Sandstein 3.10 113,20 » 57 Schwarzer Schiefer .... 2.30 115.50 » 58 Rauher, sandiger Schiefer . . 6,00 121.50 — 0 59 Schwarzer Schiefer ... 2,00 123,50 — » •;o Kohle . . 0,50 124 00 — 0 CI Sandiger Schiefer Sandstein 0,80 124,80 — * 62 4,30 2,80 129,10 — D 03 Sandiger Schiefer 131,90 — » 61 Sandstein 0,20 1.32.10 — » 65 Schwarzer Schiefer .... 0,75 132,85 — » 66 Brandschiefer 0,15 133,00 — * 67 Kohle (Hoinit/.-FI.) 4,95 137,95 — » 63 Brandschiefer 0.10 138,05 — » 61) Sandiger Schiefer 1,45 139.50 — » 7\i Sandstein 6,10 145.60 — » 71 Sandiger Schieb r 4.70 150.30 — » ”•) Sandstein ....... 0,50 150.80 — » 73 Sandiger Schiefer 2.10 152,90 — » 7-1 Brandschiefer 0,17 153,07 — » 75 Kohle mit 0,20 m Mittel Heden* FI.) 5,68 158,75 » 76 Schwarzer Schiefer .... 3,25 162,00 » 77 Sandiger Schiefer .... 2,34 164,34 — » 73 Kohle (Pochhammor-Fl. ' 5,24 169,58 — » 79 Sandiger Schiefer .... 1.72 171,30 — Rand- Gruppe No. 30. W ettersch ;i cht »ßiskupitz«. Muttererde 0,30 0,30 Diluvium Sand 4,50 4.80 Trockene Kurzawku .... 10,20 15,00 , Sand 6,00 21,00 » Kur/awka 1 1 ,30 32,30 3» Sandstein 5,70 38.00 — Sattel- Grupp >> Schieferthon . . ... 34.00 72,0t) Kohlo (Schucktnanu-Fi.) ver- drückt 1,50 73,50 Schiefer — — — » Laufende N 432 Friedrich Tornau, Der Flötzbcrg bei Zabrze. 5z; © >4 Aufschlusspunkt e und durchsunkeno Schichten _i § "m 1 Tmifen ! Einfällen m Bemerkungen No. 40. Gisbert-Seh acht, südlich vom v o r igeu. Lage zu Nur mal-NuH 4- 271,42 m. 1 Anfsattelung 1,-20 1,20 2 Kies ....... . . 0 80 2,00 Diluvium 3 Sandstein, gelb 7,23 9.23 Mulden-Gruppe 4 Rothe Letten 0,91 10.14 » 5 Schieferthon 0,8(1 16,00 £ 6 Kohle (Einsiedul-Flütz Obbk.) 2.50 18,50 Sattel-Gruppe 7 Schieforthon 0,70 19.20 5° » 8 Kohle (Einsiedel- Klotz Ndbk.) 1 ,ö0 20,70 » 9 Schieferthon ...... 1,00 21,70 » No. 41. 1 ? r o e 1 8 - Schacht. Lage zu Normal-Null -f- 253,67 m. 1 Aufsattelung und Dammerde . 1,44 1,14 — Diluvium 2 Sand und Lehm 4,52 5,96 3 Kurzawka 3,09 9,05 4 Sandstein 2,38 11,43 Sattel-Gruppe 5 Schiefer und Sandstein . 5.96 17,39 6 B rau d schiefer 1,18 18,57 » 7 Kohle ... 4,05 j 22,62 j - No. 42. Amalie- Grube, Wetterschac h t. 1 Sand und Letten 3,58 3,58 Diluvium 2 Sandstein, gelb, mild . . i 4,1 ü 7,74 Sattel -Gruppe 3 Sandstein, roth I 1,83 9,57 No. 43. Bohrloch No. 33. Lage zu Normal-Null 4- 257,47 m. i Duckel 3,60 3,60 Diluvium 2 Triebsand 1,20 4.80 » 3 Gerolle 1 0,9(1 5,76 » 4 Kttlkgerölle, gebohrt . . . j 0,96 6,72 5 Letten, schwarz ! 5,28 12,00 » 11 Schiefer ........ 3,36 15,36 Sattel -Gruppe No. 44. Königin Louise- Grube. 1 Datmnerde 0,47 0,47 — Diluvium *2 Letten, gelb 5,2(1 ; 5,73 » 3 Sandstein 11,14 16,87 Sattel-Gruppe 4 Schiefer 1,93 18,80 » 5 Kohle (Schuckmann- Fl.) . . 8,63 27,43 f> li Sandstein 0 57 1 29,00 » Fkikdkioh Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 433 £ £ Aufsehlusspunkte -«^3 und dnrcbsunkene Schichtet) m Teufen Einfällen in Bemerkungen No. 45. Pfeiler-Schacht No. 1. Lage zu Normal-Null 4- 259,56 m. i Damm erde . . 5,04 5,04 Diluvium 2 Lehm, gelb . . 4,44 9,48 ti Lehm mit grauem Sand . . 3,12 12,60 r> 4 Kohle . 4,32 16,92 Sattel Gruppe 5 Schiefer . . 1,20 18,12 li Sandstein . . . . 4,80 22,92 8" nach NO 7 Schiefer . . 5,28 28,20 Gebohrt: » 9 Schiefer . . 20,39 48,59 9 Schiefer, sandig . . . . . 4,08 52,67 10 Schiefer . . 0,24 52,91 » 11 Brandschiefer . . . 1.44 54,35 12 Kohle ...... . . 0,!)G 55.31 » 18 Letten .... . . 0,48 55,79 » 14 Kohle . . 0,72 56,51 i» 15 Schiefer . . 0,48 56,99 » No. 4(>. I) impf tnasch i ne n-Sch acht. Lage zu Normal-Null 4- 260.04 m. 1 Sand, gelb .... . . 5,52 5,52 — Diluvium 2 Letten, blau . . . . l,i')8 7,20 •> Letten, grau . . 384 11.09 * 4 Sandstein . . . . . 8,40 19.44 Sattel-Gruppe 5 Sandstein, gelb . . . . . 5.28 24.72 >> <*, Sandstein, m&rb 0.7 1 25,43 » 7 Kohle . . 1,20 26,63 » 8 Schiefer und Sandstein . . . 5,52 32,15 ■> !) Kohle (lleiuitz-Pl ) . . 8,49 10,64 SO" >) 10 Schiefer . . 3,51 44,15 ” No. 47. P f e i 1 e r - S c liacht No. 2. Lage zu Normal Null 4- 260,62 m. 1 Dammerde . . 0,38 0,38 Diluvium 2 Sand und Letten . . . 3,45 3,83 » 3 Letten, grau .... . . 1,92 5,75 » 4 Schiefer . . 4,80 10,55 Sattel-Gruppe ü Sandstein . . 5,70 16,31 » 0 Schiefer . . 1,44 17,75 *» 7 Brandschiefer .... . . 1,20 18,95 » s Kohle (Ueinitz-Fl.) . . 4,32 23,27 » 9 Schiefer . . 0.24 23,51 •» 434 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. V. Aufschlussponkte und durchsunkone Schichten m Toufen Einfall on m Bemerkungen No. 48. 1 i Karsten - Schach t. Lage zu Normal Null 4- 259,46 m. 1 Damm erde und Sand 3,84 3,84 Diluvium 2 Sandstein . . 6.9G , 10,80 Sattel-Gruppe 3 Schiefer . . 11,76 22,56 4 Sand-tein . . 7,44 30,00 » 5 Schiefer . . 5,76 35,76 » 6 llrandschiefer ... . . 3 3G 39,12 s1' nach NO. » 7 Kohle (Heinitz Fl.) . . . . 4,32 43,44 No. 41). M u 1 d c n -Schacht. Lage zu Normal Null 4- 260,40 m. i Dammerde . . 1,20 1,20 Diluvium 2 Lehm 2,8$ 4,08 » ö Schiefer . . 6,48 10,56 Sattel-Gruppe 4 Schiefer, schwarz . . . . . 0,3 G 10,92 » 5 Kohle, fest (Mulden-Fl.) . . 1,32 12,24 No. 50. S k a 1 1 e y - Sc hat; h t. 1 Saud 2,09 2,09 - Diluvium 2 Schiefer . lü,4G 12,55 Sattel-Gruppe 3 Sandstein . 17,65 30,20 » 4 Schiefer 5,75 » ") Brand.schiefer .... . 3,35 39,30 » Ü Kohle (Heinitz-Fl.) . . 4,32 43,62 7 Schiefer 1,67 45,29 » 8 Sandstein . 13,37 58,66 1 — 9 Schiefor 2,15 60,81 » 10 Kohle (Reden-Fl.) . . 3,58 64,39 11 Schiefer 1,57 65,96 » 1 2 Schiefer, sandig . . . 3,27 69,23 13 Conglomerat . . 9,94 79,17 Rand-Gruppe 14 Sandstein 5,75 84,92 » 15 Schiefer . 0,26 85.18 » IG Kohle i v 0,53 85,71 Sattel-Gruppe 17 Schiefer Pochhammer- Flötz 0,26 85,97 » IS Kohle 1 f 4,18 90.15 » l'.i Sandstein . . G.54 96,69 — Rand-Gruppe 20 Schiefer, sandig . . 13,08 109,77 » 21 Kohle . . 0,26 1 10,03 ‘ — » PuiKnmcn Touxaü, Der Flötzberg bei Zabrze. 435 6 £ Aufschlusspunkte 1 1 t fl*« - und 2 *3 *3 Teilten Einfallen Bemerkungen = durchsimkeno Schichten m m I l ^0. 51. i Sand 0,48 0,48 — Diluvium *2 Lohm, gelb und Kurzawka 12,24 12,72 » 3 Schiefer 9,12 21,84 Sattel -Gruppe 4 Kohle, taub (1. Flötz unter Schuckmann-Flntz.) . . . 1,68 23,52 » 5 Schiefer 1,44 24,96 — » No. 52. C- Sch acht. 1 Sand 0,52 0,52 Diluvium 2 Lehm 4,18 4,70 » 3 Kurzawka 9,94 14,64 » 4 Sand 8,63 23,27 » 5 Kurzawka 5,23 28,50 J> 6 Sandstein 6,80 35,30 Sattel-Gruppe 7 Schiefer 0,13 35.43 » s Kohle 0,26 35,69 » 9 Schiefer 0.13 35,82 » 10 Sandstein 1,83 37,65 » No. 53. C xeorg- •Schacht. Lage zu Normal-Null -4- 281, 68 m. 1 Humus 0,31 0,31 Diluvium 2 Sand 0,32 0,63 3 Gelbe Letten 3,14 3,77 » 4 Kurzawka 4,71 8,48 5 Milder Sandstein 6,59 15,07 Mulden-Gruppo d Letten und Thon 8,16 23,23 » 7 Milder Sandstein .... 0,79 24,02 8 Fester, gelber Sandsteiu . . 8,53 32.55 * 9 Gelbe Letten 2,56 35,11 10 Suhiefortbon 0,73 35,84 9 11 Kohle, taub 0,81 36,15 » 12 Schieferthon 1,05 37,20 » 13 Sandstein, fest (schiefrig) . . 4,13 41,33 » 14 Sandstein 9,25 50,58 » 15 Sandiger Schiefer 6,22 56,80 » lii Kohle (Einsicdel-Flötz Ühbk.) 2,69 59,49 60 Sattel -Gruppe 17 Schieferthon 0,63 60,12 18 Kohle (Einsiodel-Flötz Nilbk.) 1,38 61,50 19 Fester, sandiger Schiefer 5,80 67,30 » 20 Fester Sandstein 73,20 140,50 S> 21 Kohle (Schuckmann-Fl. Obbk.) 2,00 142,50 » 22 Schioferthon 0,50 143,00 23 Kohle (Schuckmnnu-Fl. Ndbk.) | 5,00 148,00 3o * JalirbuuL 1902. 29 436 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 3 ä Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten •D G £ £ o ^ r/3 m Teufen in ! Einfällen Bemerkungen 1 1 No. 54. IT er mau Lage zu Normal-Nu 1 Ackererde und graue Letten . 11,63 I I in -Schacht. 1 -F 286,10 m. 11,63 Diluvium 2 Grober Sand und Kies, bedeu- tende Wassermengen führend 2,63 14,26 a U Graue, feste Letten mit trocke- nen Sandbänken von 0.5 bi.- 0.75m Mächtigkeit durchsetzt 14.63 3.63 28,89 » 4 Verwitterter Sandstein . . . 32,52 — Tertiär (Marines 5 Graue Letten, massenhaft mit Muscheln durchsetzt . . . 13,63 46,15 Miocän) 6 Verwitterter Sandstein . . . 5,63 51,78 — » 7 Grüne Letten, mit Muscheln durchsetzt 7,63 59,41 8 Triebsand mit sehr stark' n Wasserzuflüssen . . 5,63 65.94 9 Milder Sandstein 1,63 66,67 __ Mulden-Gruppo 10 Schieferthon 9,63 76,30 — 11 Schiefe rthon 4,63 80,93 — » 12 Schieferthon 5,63 86,56 » 15 14 Sehr fester Sandsteiu . . . Kohle (Einsie icl-Flötz Obbk.) 15,76 1,57 102,32 103,89 100 Sattel- Gruppe 15 Fester Schiefer 4,00 107,89 — » IC Kohle 0.40 108,2!) — 7> 17 Milder Schief, i 0,40 108,69 — 18 Kohle (Einsiedel-Flötz Ndbk.j 1,30 109,99 n 19 Klüftiger, grobkörniger Sand- stein 6,50 116,49 . 20 Fester Sandstein . ... 62,70 179,19 r> 21 Conglomerat 5.50 184.69 — * 22 Kohle (Schnckmann -Flölz) . 7,00 191,69 2° » 23 bester Sandstein 6,50 198,19 — 24 fester, sandiger Schieferthon . Fester Schieferthou .... 5.25 203,44 — 25 13.8t) 217.24 » 2(5 Fester Sandstein 5,00 222,24 * 27 Fester Schieferthon .... 19,00 211,24 — » 28 Kohle 1,20 242,44 — » 29 Schieferthon 1.50 243.94 — „ 30 Fester Sandstein 2,00 245,94 » 31 Fester Schieferthon .... 2,t 0 217.94 » 32 Kohle 0,60 248,54 — y> :J.3 Schieferthon 16,20 264,74 o 34 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,00 268,74 — Friedrich Tormau, Der Flötzberg bei Zabrze. 437 ö Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten iCu - I s in Tonfon m Einfallen ■ 1 1 No. 55. Bohr T. Deckgebirge. Lehm, Tlion und Kies . . . 1 loeh 2 2, GO 1 bei Wessola. 22,60 Diluvium 2 Kalkstein und Thon .... 5,10 27.70 Trias 3 Fester Kalkstein 131,50 159,20 — » 4 Thon, verschiedenfarbig . . 11,80 171,00 — » 5 11. Steinkohlengebirgo. Sand, Thon und Sandstein 21,30 192,30 43« Mulden-Gruppe G Schieforthon 9,80 202.10 — » 7 Kohle, Flötz 1 0,70 202.80 — 8 Schieferthon und Sandstein . 2,80 205,60 470 Sattel-Gruppe 9 Kohle, Flötz 2 (Einsiedel- Flötz) 2.20 207,80 45° 10 Schicforthon 0.50 208,30 — 11 Kohle 0,5ti 208.80 — » 12 Sandstein und Schielerthon 26,60 235,40 42° 13 Kohle i Schuckmann- Fl. Ob bk.) 8,90 244 30 37° 14 Sandstein und Schieferthon 18,70 263,00 — 15 Kohle (Schuckmann -Fl. Ndbk.) 6,80 269,80 2l»45’ » IG Sandsl< in 17,10 286,90 — *> 1“ Schieferthon 19,60 296,50 — * 18 Sandstein 1 1,70 308,20 25 o 19 Kohle 0,40 308,60 39° 50’ » 20 Schiefer und Sandstein . . . 20,80 329.40 — « 21 Kohle 1,00 830,40 — » 22 Schiefermittel 0,30 330,70 30'' 45’ » 23 Kohle 1,50 332,20 — » 24 Schiefer . . .... 2,10 334,30 — » 25 Kohle .... 0,30 334,60 — > 26 Schieferthon 32,50 367,10 32o » 27 Brandschiefer 0,90 368,00 — X* 28 Kohle (Hcinitz- Flötz) . . . 7,20 375,20 35o » 29 3 Schiefermittöl zusammon . . 2,10 377.30 30 3 Kohlenbänkchen .... 0,70 378,00 — » 31 Schiefer 2,20 380,20 — 32 Sandstein 12.40 392.60 — 33 Schiefer 1,10 393,70 — » 34 Kohle (Reden Flötz Obbk.) 2.00 395.70 35o » 35 Schiefer 3,20 398,90 — » 36 Sandstein 0,90 399,80 37 Conglomerat 3,50 403,30 — » 38 Sandstein 3,70 407,00 — » 39 Conglomerat ... 7,80 414,80 — -> 40 Sandstein 0,20 415,00 — 41 Kohle (Reden-Flötz Ndbk.) . 2,50 417,50 350 42 Conglomerat mit Sandstein . 22,50 440.00 — 29 438 Frikdrtch Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 © -V fl Aufsch lasspunkte und durchsunkene Schichten £ ni Teufen m Kinfallen Bemerkungen 43 Kohle (Pochhammer Flütz) 4.90 444,90 35« Sattel- Gruppe 44 Schiefer 0,70 445,60 — Rand Gruppe 45 Kohle 0,50 446,10 — » 4(5 Schiefer 5,90 452,00 350 No. 56. Bohr och Mikultschütz I 1 Thon 9,38 9,38 — Tertiär (?) 2 Kalkstein 6,72 16,10 — Trias 3 Thon 15,20 31,30 — » 4 Kalkstein 10.60 41,90 — » 5 Thon 36,90 78,80 — (5 Kalkstein 11,70 90,50 1> 7 Sandstein mit Thon .... 31,50 122,00 — 8 Thon l3,10 135,10 # 9 Mergel 1,00 136,10 — » 10 Thon ... 30,10 166,20 — 11 Milder Schiefer ... 2,20 168,40 Carbon 12 Kohle 0,70 169.10 500 » 13 Schieferthon 2.50 17 1,60 — Ä 14 Kohle 1,10 172,70 50° 25' 15 Schieferthon 4,70 177,40 500 15' » 16 Kohle 0,40 177,80 — J> 17 Schieferthon 12,50 190,30 — 18 Sandstein 8,50 198,80 — IS Schieferthon 0,60 199.40 — 20 Sandstein 5,60 205,00 — » 21 Schieferthon ..... 23,40 228,40 — 22 Sandstein 8,10 236,50 t> 23 Kohle . . 2,00 238,50 60° J> 24 Sandstein ....... 1 1 5,50 354,00 — 25 Schieferthon 5,20 359,20 — 26 Kohle 3,60 362,80 72'» |2’ f> 27 Schieferthon 8,00 370,80 — » 28 Kohle . • 4,30 375,10 73o 5’ j> 29 Schieferthon 6,60 381,70 — » SO Kohle 0,50 382,20 — » 31 Schieferthon 10,30 392,50 32 Sandstein . 16,90 409,40 — » 33 Kohle 3,50 412,90 70° 30’ y> 34 Schieferthon 49,60 462,50 — i> 35 Sandstein 22,50 485,00 — 36 Schieferthon 13,00 498,00 — » 37 Sandstein 5, Oil 503,00 — £8 Scliiefürthon 5,10 508,10 — » 3!l Sandstein 13,00 521,10 — » 40 Schieferthon 25,90 547,00 — *> 41 Kohle 1,90 548,90 — » 42 Schieferthon 3,40 552,30 — Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 439 Laufende No. Aufsehlusspunkte und durchsunkene Schichten ■C © g ä i , 5 V. 5 in Teufen Einfällen m Bemerkungen 43 Sandstei n 1,80 554,10 Carbon •14 Schieferthon 13,00 567,10 » 45 Kohle . 0,20 567,30 » 46 Schieferthon 12,00 579,30 » 47 Sandstein 47,70 627,00 » 48 Schioferthon IG, 10 643.10 » 49 Kohle . 0,40 643,50 » 50 Schieferthon und Sandstein . 3,90 647,40 , 51 Kohle . 0,50 647,90 » 52 Si-hicl'erthon 7,70 655,60 » 53 Kohle . 0,25 655,85 » 54 Schieferthon und Sandstein . 4,45 660,30 » 55 Kohle . 0,G0 660,90 » 56 Schieferthon 16,80 677,70 » 57 Kohle . 0,90 678,60 » 58 Schieferthon und Sandstein . ! 11,40 690,00 » No. 57. Lichtloch No. 6 des Haupt-Schlüssel- 2rb Stollens. l Dammerde 1,92 1,92 Diluvium 2 Sand . 3,60 5,52 3 Letten . 0,72 6,24 » 4 Sand . 3,60 9,84 — » 5 Schiefer 3,36 13,20 Rand-Grnppe 6 Schiefer und Sandstein . . 6,00 19,20 » 7 Sandstein, Stollonsohle . . . 8,64 27,84 » No. 58. B ohrloch von Heiuitz- nach Pochhammer-Flötz ca. 300 m nördlich v om M aria- An n a- Schacht. l Sandschiefer 2,66 2,66 Sattel-Groppe 2 Sandstei i 7,30 9,96 » 3 Schiefer 3,05 13,01 » 4 Kohle 0,42 13,43 » 5 Schiefer \ 0,22 13,65 » fi Kohle Reden - Flötz . 1,68 15,33 » 7 Schiefer 2,22 17,55 » 8 Kohle 2.79 20,34 » 9 Schiefer, mild 0,46 20,80 » 10 Schiefer 0,60 21,40 » 11 Sandstein 3,40 24,80 » 12 Sandschiefor 0,70 25,50 1 — 13 Schiefer 10,0 26,50 » 14 Saudschiefer 7,00 33,50 » 15 Braudschiefer 0,32 j 33,82 - » IG Kohle (Pochhammer-Flötz) 5,20 39,02 1 — » 440 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. Aufschlus8punktc und dnrchsunkene Schichten 3 ö ^ £ 15 £ m Teufen in ‘Unfällen Bemerkungen Nc l . 59. Gesenk im Westfelde nach dein Red Lage zu Normal-Nul Sehuckmarm-Flötz-Sohle . . l vom S e n - F 1 ö t 4- 138,50 c h u c k z. m. n a n n - F 1 ö t z Sattel-Gruppe 2 Sandstein 8,00 8,00 — » 3 Schieferthon 0,50 8,50 _ 4 Sandstein 2,00 10,50 — » 5 Kohle 1,00 1 1,50 — » 6 Schiefertbor ...... 5,00 16,50 » 7 Sandstein 8.00 1-9,50 s Kohln ... 0,50 20,00 » 5) Sandstein 5,00 25,00 *> 10 Schieferthon .... 8,75 33,75 » 1 1 Sandstein . . 1,50 35,25 12 Schieferthon 0,50 35,75 13 Sandstein . . 7,00 42,75 » 14 Kohle 1,25 44.00 15 Schiefei thon 5,50 49.50 lti Sandstein 5,50 55,00 t> 17 Sehieferthon 3,20 58,20 » 18 Kohle 0,60 58,80 — 1!) Sandiger Schieferthon 8,50 67,30 _ 20 Brandschiefer .... 1.00 68,30 f> 21 Heinitz-Flötz 3,80 72,10 > 22 Fester, sandiger Schieferthon . 22,7o 94,80 — » Lage zu Normal-Null -I- 43,70 m. 1 2 3 4 5 fi 7 8 9 10 11 12 13 No. 60. Bohrloch Mikultschütz II. (Hängebank.) Lage zu Normal-Null + 272,89 m. Mutterboden ... Sand, fein, weiss Sand, fein, gelb Thon, gelb, sandig . . . . Thon, grau, sandig . Sand, grau, thonig . . . . Thon, grau plastisch . . . Thon, grau und gelb mit ICalk- steingorüllo Thon, grau und gell» mit Kies Kalkstein, porös mit Feuerstein Thon m. Kalkstein u. Feuerstein Kalkstein, fest, gelb und grau mit Dolomit Dolomit- Gerolle u. Feuerstein 0,40 0.40 3,10 3,50 0,50 4,00 0,40 4,40 0,30 4,70 0,90 5,60 0,50 6,10 1,90 8.00 13,00 21,00 6,50 27,50 3,64 31,14 78,32 109,46 2,84 112,30 Diluvium y> y> » Trias » » Frikdrtch Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 441 6 £ © . - Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten © C U £ S K m Teufen m Einfällen Bemerkungen 14 Kalkstein, grau, klüftig . . . 11,20 123,50 Trias m Kalkstein, gelblich-grau, mild 21,30 144,80 — » iß Kalkstein, dunkelgrau, kon- glomeratartig 6,70 151,50 3> Thon u. Kalkstein, dtuikelgrau 17,35 168,85 — )> i Thon, röth und grün mit Kalk- brocken 17,15 186,00 4 Schiefer, grau mit Sandstein . 9,80 195,80 — Sattel- Gruppe 20 Sandstein, röthlich-grau, grob- körnig 22,65 218,45 » 21 Kohle jNo. 1 (Schuckmann-Fl. Ohbk.) 6,02 224,47 250 » 22 Schiefer, fest 8,03 232,50 — 23 Sandstein 0,30 232,80 — » 24 Schiefer, sehr mürbe 1,40 234,30 — » 25 Schiefer, fest 2,85 237,05 — » 2 Sandstein, hellbraun, sehr fest 13,05 284,90 — » pKl Schiefer, grau, sandig . . . 4,54 289,44 — » Braudschiefer mit Kohlen lagen 0,31 289,75 — » 35 Schiefer, grau 7,85 297,60 » 36 Schiefer, sandig mit Sandstein 7,36 304.96 — » 37 Kohle No. 3 0,82 305,78 400 » 33 Schiefer, sandig 4,47 310,15 — r> 39 Sandstein, hellgrau .... 12,15 322,40 — » 40 Schiefer, dunkel 5,3 1 327,71 » 11 Kohle No. 4 j i 0,'.7 328,38 — » 12 Schiefer, dunkel; Pelagie-Fl. . 0,46 328,84 — 43 Kohle No. 5 ' ' 1,07 329,91 30o » 44 Schiefer, dunkel . . . . • 1,04 380,9 i — » 45 Sandstein, grau Schiefer, dunkelgrau .... 2,70 333,65 — » 4(1 1,04 334,69 — » 47 Kohle No. 6 0,44 335,13 — » 4S Schiefer, dunkelgrau .... 1,27 336,40 — » 43 Schiefer mit Sandstein . . . 5,80 342,20 — » 50 Schiefer, schwarz 7,80 350,00 — » 51 Schiefer mit Sandstein . 3,25 353,25 — » 52 Sandstein, fest 4,8o 358,05 — 53 Schiefer, grau 9,59 367,64 — » 54 Braudschiefer 0j5o 368,19 — » 55 Kohle No. 7 (Hcinitz-Flötz) . 8,01 376,20 30o » 56 Brandschiefer 0,51 376,71 — 57 Kohle No. 8 0,23 376,94 — » 442 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. | ^ Aufschlusspunkte 1 ä. J und 4-> ± V : 2 o Teufen Einfallen durchsunkene Schichten ! S 73 I nl m Bemerkungen 58 59 HO •;i 62 63 64 115 («6 i;t US 69 70 71 7:5 74 75 Ti: 77 78 70 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 $6 97 98 9y 100 toi 102 103 Brandschiefer Kohle No. 9 Brandschiefer Kohle No. 10 Brandschiefer Schiefer, grau (sprungartig) Sandstein, hell, sehr fest CoDglomerat Kohle No. 1 1 (Pochhammer-Fl.) Schiefer, dunkelbraun Sandstein Schiefer, grau Brandschiefer Schiefer, schwarz, sandstein- artig Sandstein, grau Schiefer, dunkel mit Sandsteinl. Conglonierat ...... Schiefer, schwarz Sandstein, hell Conglomerat Sandstein, hell Kohle No. 12 Sandstein Kohle No. 13 Sandstein Schiefer, schwarz Kohle No. 14 Sandstein Schiefer, schwarz Kohle No. 15 Schiefer, schwarz Kohle No. 16 Schiefer Sandstein Schiefer, grau Schil fer, schwarz Kohle No. 17 (Andrcas-Flötz I) Schiefer, grau Sandstein, grau, gespalten , Conglomerat . Kohlenein lagen Sandstein, Kohlcueinlagen . . Sandstein, gespalteter und Schieferbänke Schiefer, schwarz .... Kohle No. 18 Schiefer, schwarz Sandstein mit Kohiendurch- zügen 0,37 377,31 — 0,(14 377,95 — 2.14 380,09 — 0,37 380,46 — 0,80 381,26 — 2,20 383,46 — 38,97 422,43 bei 4 1 3 in 35° 0,30 422,73 — 5,45 128 18 — 0,17 428,35 — 4,15 432,50 — 25,50 458.00 — 0,30 458,30 — 1,30 459,60 23,2(5 582,86 25,(14 508,50 _ 4,40 512,90 — 24,10 537,00 — 9,00 546,00 — 14,00 560,00 — 0,82 560,82 — 0,65 661,47 — 5,15 566,62 — 0,15 566,77 — 5,23 572,00 — 0,55 572,55 — 0,55 573,10 — 5,10 578.20 _ 7,50 585,70 0,15 585,85 8,55 594,40 _ 0,14 594,54 32o 2,96 597,50 — 15,10 612,60 — 18.40 631,00 — 10,75 641,75 3io 2,31 644,06 — 6,54 (150,60 — 28.40 (179,00 8,80 687,80 30° 9,70 697.50 — 14,90 712,40 3,47 715,87 30° 0,80 716,67 — 1 2,53 729.20 — 12,60 741,80 — Sattel- Gruppe 5» » » » Rand-Gruppe *> f> t) » » » » » » » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 443 A Aufschlusspunkte -*^-2 und ?~2 S | <3 durchsunkonö Schichten <5 ■§^2 Teufen Kinl'allou Bemerkungen ;5 ^ 104 Schiefer, schwarz 105 Kohle No. 19 {Audreas-Fl. II) 10*: Schiefer, schwarzbraun . . 07 Kohle No. 20 108 Schiefer, schwarzbraut) . . . 109 Sandstein, gespalten .... 110 Schiefer, dunkelgrau. . . . 1 1 I Schiefer, grün mit Sandstein l i2 Sandstein, grünlich, fein . , 1 13 Sandstein, grau, grob . . . 114 Schiefer, dunkelgrau, gespalten 115 Sandstein, grünlich-grau mit Schiefer 110 Sandstein, gespalten mit Gyps- udorn . . 1 17 Schiefer 118 Kohle No. 21 (Audreas-Fl. III: ll!i Schiefer, dunkel, gespalten 120 Sandstein, grau, gespalten . . 121 Schiefer, dunkel, sandig . . 122 Kohle No. 22 123 Schiefer, gespalten, dunkel 1 24 Sandstein 125 Schiefer 120 Sandstein 127 Schiefer 128 Kohle N<». 23 (Andreas-Fl. IV) 129 Sandstein Rand-Gruppe Kohle No. 24 Schiofor Kohle No. 25 Schiefer Kohle No. 20 (Andreas- Flötz V) Sandstein mit Schiefer . bei 770 m 30° bei 786 m 20" bei 849 m 10° bei 850 m 30° bei 800 m 30° bei 870 m 18° bei 900 m 20° bei 908 m 25° No. 61. llod ou-8 ohacht. Lage zu Normal-Null -1- 254,81 m. 1 Tagesgebirge und Sand 5,00 5,00 — 2 Gelbe Kurzawka .... . 4,00 9,00 — 3 Sand mit Wasser .... . 1,00 10,60 4 F'l rissige Kurzawka . . . . I 3,00 13,60 — Diluvium 444 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Znbrze. 6 .i- Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten ta Teufen m Einfällen Bemerkungen 5 Grober Sand 1,10 1 1,70 Diluvium 6 Graue Kurzawka .... 0,90 1 5.60 7 Gelber Sand 1,40 17,00 8 Flüssige Kurzawka . . . 0,80 17.80 — 9 Feiner Sand .... 0,70 18.50 » 10 Feste, graue Kurzawka . . . 7,00 25,50 » 11 Triebsand mit viel Wasser 1,00 26,50 4 1*2 Feste, graue Kurzawka . . . 1,50 28,00 13 Wcisser, grauer Sand . . . 2,50 30,50 >> 14 Sand mit viel Wasser . 0,90 31,40 15 Flüssige Kurzawka . 2,10 33,50 » 16 Triebsaud 3,00 36,50 17 Feste Kurzawka 2,00 38,50 — 18 Trockene, graue Kurzawka 4.00 42,50 — 4 10 Sand und Kurzawka .... 2,00 44,50 _ » 20 Schiefer 2,50 47,00 Sattel- Gruppe 21 Sandstein 0,70 47,70 _ » 22 Schieber ... 1.50 49,20 4 2;; Fester Sandstein 1,70 50,90 y> 24 Schiefer 2,60 53,5» _ 25 Feinkörniger, fester Sandstein 2,90 56,40 — 4 26 Brandsebiefer 1.00 57,40 4 27 Kohle (Hoiuitz-Flötz; . . . 5,00 62,40 4 28 Fester Schieferthon .... 2,10 64,50 3» 22 Fester Schieferthon .... 15,00 79.50 » 30 Kohle (Reden -Flötz) .... 4,50 84,00 — No. 62. Concordia -Schacht. ( Hänge b a n k.) Lage zu Normal-Null -1- 257, 09 m. 1 Aufgeschichtetes Gebirge . . 28 39 28,39 Diluvium 2 Sandstein 21,70 50,09 Sattel-Gruppe 3 Schiefer 6,60 56,69 — 4 Kohle (Poch bammer- Flötz) . 6.00 62,69 — » 5 Schiefer 11.80 74,49 — Rand-Gruppe 6 Sandstein 39.90 114,39 » 7 Schiefer 26,00 140,39 m » 8 Sandstein 1,60 141,99 — » 9 Schiefer 20,40 162,39 — » 10 Sandstein 2,00 164.39 — 9 1 1 Conglomerat 31,90 196.2!» — » i 2 Kohle 0.30 196,59 — » 13 Sandstein 1,70 1 98,29 — » 1 1 Schiefer 0,80 199,09 1 J> 15 Sandstein 3,20 202,29 — 16 Schiefer 11,90 214,19 — » 17 Sandstein 28,90 243,09 » 18 Schiefer 1 ,50 1 t 244,59 28° n. N y> Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 445 ö ,3 'S Aufschlusspunkte. und durclisu n kene Schichten .5fr — CO in Teufen in Einfällen Rcinerkungen 19 Sandstein 6,50 251,09 _ Rand-Gruppe *20 Schiefer 1.90 252,99 — » *21 Kohle 0,30 253,29 — » 22 Schiefer mit. Pflanzen rosten 0,80 254,09 — » 23 Sandstein ....... 3,00 257,09 — » 24 Schiefer 0>ei 277 m Sprung, der mit 7()n nach Osten oin- fällt). Kluft 1 m stark . . 29,00 286,09 » 2.r> Kohle 0,10 286,19 — » 2fi Schiefer mit Pflanzenroston 1*2,20 298,39 — * ■27 Kohle (Andreas-Flötz) . . . 1,80 300,1 9 30° n. N 28 Schiefer, sandig (inclusive 0,05 Brdsch. 6,85 307.D4 40n u. NO » 29 Sandstein 26,15 333 19 — » 30 Kohle (Andreas Flötz 11) . . i ),65 333,84 30° n. NO » 3! Schiefer, liellsariiiig .... 2,35 836,19 — » 3*2 Sprunggebirge (darin Kuhlc0.5) 16,00 352.19 — 23 Schiefer , 1.00 353,19 — * 31 Bmudschiefer und Kohle . . 0,20 353,39 30° n. NO * 3> Sandstein 1,80 355,19 — 3(5 Schiefer mit Sandstein (incl. 0.10 Brdsch) 13.10 , 368,29 - . - - Kohle 0,30 368,59 19° n. NW «> 38 Schief r 0,20 368,79 — » 39 Kohle 0,15 368,94 — » 40 Schiefer 28 25 397,19 9° n. NW 41 Kohle 0,30 397,49 19" n. NW » 4*2 Schiefer, dunkel, sandig . . 6,70 404,19 — 43 Kohle 1,00 405,19 9° n. NW 11 Schiefer 10.00 415,19 — » 40 Sandsteiu 20, ( 0 435,19 — » 4(1 Kohlo 0,60 435,79 1 1" n. NW 17 Schiefer 1,30 437,09 — 0 48 Kohlo 0,10 437,19 — » 49 Schiefer 0,50 437.69 — 50 Sandstein 20,15 457,84 — » :>) Schiefer, sandig 2,50 460,34 — » 52 Kohle 0.50 460.84 — 53 Rrandschiefer 0,10 460,94 — » 54 Schiefer 0,80 461,74 — 55 Biandschiefer 0,17 461,91 — 5(1 Kohle 0,60 46*2.51 » 57 Schiefer, sandig 1,00 163,51 — » 58 Sandstein 0,50 464,01 — » 59 Schiefer 2,18 466,19 — » HO Kohle 0,10 466,29 — » (11 Schiefer 6,90 473,19 — » 62 Sprunggebirgo 2,00 , 475,1 9 n. NW » (13 Schiefer 1,00 476,19 — » Frikdrich Tornau. Der FlÖtzberg bei Zabrze. 446 o etf Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten tp j- s 111 Teufen in Einfällen Bemerkungen 64 Kohle 0,05 476,24 Rand-Gruppe 65 Schiefer 1,60 477,84 — » 66 Kohle 0,30 478,14 — » 67 Sandstein 1 ,00 479,14 — ('S Schiefer 1 5,75 494,89 — » 69 Kohle 1,10 495,99 S° n . NW 3» 70 Schiefer, sandig 5,90 501,89 — » 71 Schiefer mit 0,04 Kohle 1,00 502,89 -r— * 72 Sandstein . . .... 28,60 531,49 » 73 Schiefer 0,30 531,79 _ » 74 Kohle 0,40 532.19 _ » j.i Schiefer mit Sandsteinbänken 21,70 553,89 — » 76 Kohle 0,16 554,05 — 77 Schiefer 4,59 558,64 — • 7S Kohle 0,25 558,89 — » 79 Schiefer, sandig 16,75 575,64 — « SO Kohle (fällt 5° n. NW.) . . . 1.75 577,39 _ » S1 Schiefer 1,00 578,39 — • Die Schichten folgen der auf Blatt Beuthen niedergebraehteii Schächte und Bohrungen. 6 & Aufschlusspunktc und durchsunkene Schichten m Teufen in •Unfällen Bemerkungen II! No. 1. Fundbohrlocti Gute Hed wi g-G r u b e bei Bisku pitz. 1 Weisser Sand 1.05 1,05 — Diluvium 2 Graue Kurzawka mit S.ind 50,22 51,27 — o o Feste Kurzawka 1,05 52,32 — 4 Rother Sandstein 8,37 G0, 69 — Sattel-Gruppe 5 Weisser Sandstein .... 0,97 6 1,66 — v> 6 Fester Schiefer 2,95 64,61 — <> 7 Kohle .... .... 1,05 65,66 — 8 Sehieferthon 0,37 66,03 — 0 9 Sandstein 0,04 66,97 — <> 10 Schieferthon ....... 1,49 68,46 — » 1 1 Kohle 2,51 70,97 — » No. 2. Sand-Sehacht d. Ne u e n V e r o n i c a - G ru be. 1 Kurzawka, grau 3,35 3.35 1 — Diluvium 2 Triebsand 1 ,30 4,65 — 3 Kurzawka 9,00 13,65 | — 4 Kurzawka mit Sand . 2,00 15,65 1 — » 5 Sand 5,50 21,15 — (5 Sand und Kurzawka . . 8,70 29,85 7 Kurzawka mit Triebsand . . 2,30 32,15 — 8 Triebsand mit Kieseln . . 0,00 33,05 — O 9 Triebsand mit Wasserzuflüssen 4,10 37,15 — 0 10 Triebsand mit Kurzawka . . 5.05 42,20 — » 11 Schiefer 0,80 43,00 — Mulden-Gruppo 12 Kohle | 0,45 13,45 — N o. 3. F u ndbohrlo c h Hed wig-W uus c h - G r u b e. 1 Dam tu erde 0,31 0,31 — Diluvium Sand . . 3,14 3,45 — » 3 Kurzawka 1,88 5,33 — » 4 Siind . . 0,63 5,96 — 7) Kurzawka 1,26 7,22 — » o Sand mit Kurzawka .... 1,83 9,05 — » 7 Feste, graue Kurzawka . 34,89 43,94 — » s Grauer Thon 1,10 45,04 — Sattel- Gruppe y Feuerfester Thou 2,30 47,34 — 448 Frihdrich Tornau, Der Flölzborg bei Zabrze. o = Aufsehlasspunkte und durchsunkene Schichten *3 ? 44 j§ *43 0) v 2 £ m Teufen in Einfällen Bemerkungen 10 Rother Sand 0,78 49,12 Sattel-Gruppe 11 Rother Thon 0,39 49,51 1 — y> 12 Gelber Thon 2,90 52,41 » 13 Rother, sandiger Thon . . . 0,78 53,19 1 1 Rother Sandstein 14,20 67,39 » 15 Schieferthon 8,92 76,3 1 — » IG Sandstein 13,05 89,36 — j> 17 Kohle 2,52 91.88 -- » No. 4. A u jr us t -S c h a c llt. II O (1 W i jr -W n n sc i - G r u b e. 1 Dammerde und Kies . . . . 52,87 52 87 | Diluvium 2 Feste, graue Kurzawka . . 4,89 57,76 — • } Milder Sandstein 0,52 58,28 — Sattel-Gruppe. 4 Rothe Letten ...... 0.47 58,75 » 5 Graue Letten 2,30 61,05 _ G Rothe Letten 1,31 62,36 — » 7 Schieferthon 1,23 63,59 yy 8 Sandstein 16,22 79,81 5) Scliieferthon 0,26 80.07 10 Sandstein 5,39 S5.46 — * 11 Schieferthon 1.33 86,79 12 Sandstein 1,31 88,10 13 Sohiefertlion 3.06 91,16 » 14 Sandstein 21,16 112,32 yy 15 Scliieferthon 7,23 1 19,55 Jy IG Kohle (Sclniukmann Fl Ndbk.) 4,28 1 23.83 17 Kohle mit Schiefem ittel . . 0,60 124.43 » 18 Sandiger Schieferthon . . . 2.38 126,81 yy 19 Saudstein 19,04 145,85 — » 20 Kohle 0,60 146,45 — 21 Brandschi ei er 0,08 146,53 » 22 Schieferthon 1,36 147,89 yy 23 Sandstein 0.54 148,43 J* 24 Schieferthon 17,66 166,09 25 Sandstein 0,80 166.89 2G Schioferthoii 0,60 167,49 27 Sandstein 0,30 167,79 yy 28 Schieferthon 0,30 168,09 y, 29 Kohlo 0,45 168,54 yy 30 Schieferthon 3,45 171,99 31 Sandstein 2,70 174,69 yy 32 Schieferthon 3,31 178,00 yy 33 Sandstein 3.85 181,85 yy 34 Sandiger Schieferthon . . 2,47 184,32 » 35 Fester Sandstein 0,73 185,05 yy 36 Scliieferthon 3,46 188,51 yy 37 Kohle 0.17 188,68 » 38 Schieferthon 8,07 196,75 — 7> Frikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 449 ö Aufsehlusspunkte und durchsunkene Schichten s 111 Teufen m Einfallen Bemerkungen 39 Sandiger Schieferthon . . . 0,80 197,55 • Sattel-Gruppe 40 Sandstein 5,60 203,15 — » 41 Schieferthon 1,40 204,55 — 42 Sandiger Schieferthon . . 0,30 104.85 — 43 Sandstein 0,50 205 35 » 41 Brandschiefer 0,90 206,25 — 45 Kohle (Heinitz-Flötz) 4,50 210,75 . 40 Sandstein 6,01 217,36 — * 47 Schieferthon 1,19 219,55 — , 43 Sandstein 3,20 222,75 — 111 Sandiger Schieforthon 1,50 224.25 — ;»o Selveferthon 0,90 225,15 — » :»i Brandschiefor 0,40 225,55 » :>> Kohle (Redun-FlOtz) .... 5.60 231,15 X> Xo. 5. Ost-Schacht der Bertha-W unsch-Gntbe. 1 Anfsattelung 0,40 0.40 — Diluvium Dammerde 0,16 0,56 — » 3 Sand, golb 1 26 1,32 — 4 Letten, sandig 1,60 3.42 — i) Letten, roth, sandig .... 1,30 5,22 — 6 Letten, sandig 2,58 7,80 » *j“ Lotten, gelb, sandig .... 0.60 8,40 — 8 Lotten, sandig . 1.77 10,17 — 9 Kurzuwka grau . 10,00 20,17 — :0 Triebsand ... 1,00 21.17 11 Kies 1,00 22,17 12 Kurzawka mit Triebsand . 10,00 32,17 » 13 Kurzuwka. trocken . . 4,20 36.37 • 1 1 Sand, grobkörnig ... 4,00 40,37 15 Triebsand, schwimmend 2,30 42,67 16 Kies and Sand ... 3,50 46,17 — 17 Letten, grau und gelblich . 3,50 49,67 IS Sandstein, klüftig 1,00 50,67 — Mulden-Gruppe 19 Letten, fest 3,00 53,67 — * 20 Kohle, schiefrig 1,50 55,17 » 21 Schiefortlion 2,00 57,17 » 22 Sandstein 1,75 58,92 24 Kohle 0,50 59,42 24 Schieferthon 1,00 60.42 25 Sandstein 6,75 67,1 7 — » 24 Schioferthon 0,20 67,3 1 — * » 27 Fester Sandstein 11,80 79,17 — » 23 Schieferthon ...... 9,25 88,42 - » 29 Kohle (Einsiedel- Flötz) . . . 4,00 92,42 — Sattel Gruppe 30 Scbioferthon 3,00 95,42 — » 31 Fester Sandstein 8,00 I 103,42 , — » 32 Schieferthon 2,00 105,42 — * 450 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. ö & o ß Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten ‘'S c u 3 \ tC u - 1 ^ in Teufen Einfällen m Bemerkungen 33 Fester Sandstein 27,50 132,92 Sattel-Gruppe 34 Kohle (Schuckmaun-Fl. Obbk.) 1,00 133,92 1 * 35 Schieferthon 10,50 144,42 1 » 30 Fester Sandstein 11,50 155,92 » 37 Schieferthon 1,50 157,42 » 38 Kohle (Schuckmann -Fl. Ndbk.) 4,50 161,92 No. 6. Fundschacht . Berg fr ei heit. 1 Aufsattelung und Letten 7,85 7,85 — Diluvium 2 Schiefer 2,55 10,40 Mulden-Gruppo 3 Kohle 2,15 | 12,55 * No. 7. Bergfreiheit-Gr ul b c he i Bobrek, L ueas-Sehacht im Ogtfelde. 1 Aufsattelung 3,48 3,48 1 2 Diluvium 12.00 15,48 Diluvium 3 Schiefer 1,78 17.26 , Mulden-Gruppe 4 Kohle 1,57 18,83 , » No. 8. Fundbohrloch Bobrek. 1 Dammerde, gelber Lehm . . 3,14 3.14 Diluvium 2 Milder Kalkstein 17,68 20,82 Trias 3 Gelbe Letten 0,26 21,08 4 Fester Kalkstein 2,9u 23,98 , » 5 Weisse Letten ...... 0.52 24,50 1 6 Fester Kalkstein 9,65 34,15 » 7 Feste, grauo Lette u .... 8,11 42,26 » 8 Feste, rotho Lettun .... 1,10 43,36 » 9 Feste Letten 1,26 44,62 1 » 10 Grobkörniger Sand .... 3,97 48,59 11 Feste, rothe Letten .... 1,91 50,50 | , 12 Schieferthon 0,24 50,74 1 — Carbon No. 9. A u fschl u ss-Boh r 1 0 c h B e r t h a - W unsch-Gru b 0. l Aufgeschwemmtes 54,53 54,53 Diluvium 2 Lotten, blau 10,30 64,83 Tertiär •> Grober Kies 4,05 68,88 » 4 Letten, blau . 7,19 76,07 » 5 Letten, gelb 7,93 84,00 * 6 Muschelkalksteiii 2.88 86,88 Trias 7 Letten, grau 0,94 87,82 — » S Kohle, taub (Eiusiedcl-Flötz) . 1,93 89,75 Sattel- Gruppe Friedrich Tokvau, Der Flötzberg bei Zabrze. 451 6 X o 1 Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 1 1 so u 2 § m in Teuftm m Einfallen Bemerkungen 1 No. 10. Dop pelför der-Sch acht. Hedwig-1 Grube. Wu n sch - i Damm erd e 0,26 0,26 Diluvium 2 Lehm 5,49 5,75 — * 3 Kurzawka ' 5,23 10.98 — » 4 Sand 27,34 38,32 — » 5 Kurzawka, flüssig 1,22 39,54 — * 6 Sand 1,91 41,45 — » 7 Kurzawka 0,18 41,63 — » 8 Kies 0,60 42,23 — » 9 Triebsand 0,50 42,73 — » 10 Kurzawka 0,76 43,49 — » 1 1 Grober Saud 0,29 43.78 » 12 Kurzawka 0,58 44.36 _ » 13 Feiner Sand 0,13 44,49 — » 14 Kurzawka 1,39 45, 8S — » 15 Sand ... 0,37 46,25 — » 16 Kurzawka 4,97 51,22 — 17 Blaue Letten 2,04 53,26 — » 18 SteingeröUc 0,42 53,68 — » 19 Triebsand 2,69 < » 20 Grober Sand 0,29 56,66 21 Kurzawka . . 2,25 58,91 - * 2*j T riebsand 1,38 60,79 — » 23 Feste Kurzawka 1,67 62,46 » 24 Rothe Lotteu 1,83 64,29 — * 25 Kies ... 1,05 65,34 * 20 Rothe Letten ... 0,47 65,81 27 Grober Sand 0,97 66,78 » 2R Rothe Letten 0,73 67,51 — 29 Milder Sandstein 5,73 78 24 Mulden-Gruppo 30 Rothe Letten 1,10 74,34 » 31 Graue Letten 0,52 74,86 — » 82 Schieferthon 3,73 78,59 » 83 Sandiger Schiofurthon . . . 5,75 84,34 — 34 Sandstein 16,47 100,81 — » 35 Schioferthon i 2,85 103,66 — » 30 Kohle. (Einsiedel-Flötz Obbk.) 4,08 107,74 H— Sattel-Gruppe •TT Schieferthon 0,31 108,05 — » 88 Kohle (Einsiedel- Flotz Ndbk.) 1,52 109,57 — » 39 Sandstein 13,78 1 23,35 — » 40 Sandstein 8,80 132,15 — » 41 Schieferthon 2,30 134,45 — 42 Kohle (Schuckmann- Fl. Obbk.) 2,00 136,45 — » 43 Scbiefertbon 9,90 146,35 — » 44 Sandstein 1 9,70 i 156,05 1 — » Jahrbuob 19U2. 30 452 Friedrich Tornau, Der Flotzberg bei Zabrzo. Laufende No. Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen in Einfallen Bemerkungen 45 Schieferthon 1,44 157,49 Sattel Gruppe 46 Sandstein 0.72 158.21 _ 47 Sehieferthon 0,35 158, 56 48 Sandstein 1,35 159.91 49 Schieferthon 0,13 160,04 50 Sandstein 2,18 162,22 — » 51 Kehle ( Sehuckmann-Fl. Ndbk.) 4,53 166,75 52 Sehieferthon 5,60 172,35 * 55 Sandstein 12.00 184,00 54 Sehieferthon 0,10 184.10 » 55 Sandstein mit Kohlenschmitzen 0,65 184,75 » 56 Sehieferthon 3,70 188,45 57 Kohle 0,86 189,31 * 58 Sehieferthon 5,29 1 94,60 59 Sandstein 2,50 , 197,10 — » 60 Sehieferthon . 1.64 198,74 61 Kohle 0.70 199.44 _ 62 Sehieferthon 7,03 206.47 03 Kohle 0.14 206,61 _ » 64 Sehieferthon 1,79 208,40 05 Kohle 0,50 208,90 66 Schiuferthon 0,35 209,25 j> 67 Sandstein 1,0] 210,26 » 68 Sandiger Sehieferthon . . . 4,40 214,66 69 Sandstein 10.92 225,58 70 Sehieferthon 1.94 227,52 71 Grobkörniger Sandsteil . 0,45 227,97 72 Sehieferthon .... . . 0,83 228, SO _ 73 Sandstein 1,97 230,77 74 Sehieferthon 2,52 233.29 75 Kohle 0,23 233,52 76 Sehieferthon m. Lepidodendron 1 1,48 245,00 — 77 Sandstein 7,00 252,00 78 Brandsehiefer 1,60 253,60 79 Kohle (Heinitz-Flötz) 4,40 258,00 80 Sehieferthon 1.80 259,80 81 Sandstein 1,70 261,50 — » No. 11. Caste 1 1 engo-Gru be. (Fund boh rlocb.) Lage zu Normal Null -f- -280,71 m. 1 Dammerde 0,20 0.20 - 2 Lehm 8,80 9,00 — 3 Grober Kies 3,40 12,40 4 Grober Sand 1,20 13,60 5 Kurzawka 2,20 15,80 6 Grauer Sand 1,70 17,50 — 7 Kurzawka 13.80 31,30 Fkikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. ■LOH o % Aufschlusspunkto und durcbsunkene Schichten ’Z Ö M 1 % 53 m Toufen Ul Einfallen Bemerkungen h Kalkstein 37,60 68,90 Trias o Rothe Letten 10,70 79,60 — » 10 Schicferthou . 5,40 85,00 — Muhlen-Gruppe ii Brandschiefer 0,20 85,20 — » 12 Feste Kohle 0,30 85,50 — 13 Hraudschiefer mit Kohle . . 0,90 86,40 — » i\ Schiefer 2,60 89,00 — » 13 Thon eisen stein 0,40 89,40 — » IG Schiefer 8,60 98,00 — » 17 Schiefer mit Kohlenschmitzen . 1,10 99,10 i — » 18 Schiefer 12.30 111,40 — - 19 Sandstein 15,90 127,30 — » 20 Kohle (Einsiedel-Flötz) . . . 4,20 131,50 — Sattel- Gruppe No. 1*2. Reichst* igspr; s i deu t -Schacht. 1 Mutterbodon 0,10 0 10 — Diluvium 2 Letten 1,40 1 ,50 — » *> *) Trockene Kurzawka .... 2,00 3.50 — » 4 Stoingeröllo 0,75 4,25 — 3 Trockene Kurzawka .... 1 2,50 16,75 — » i; Flüssige Kurzawka .... 1,50 IS. 25 — » 7 Schwimmsand 0,25 18,50 — » 8 Flüssige Kurzawka ... 1,20 19,70 j — » 9 Kies und Schwimmsand . . 0,30 20,00 — » 10 Schwimmsand 2,60 22.60 — » 11 Sand und Geröll« .... 0,40 23,00 — * 12 Trockene Kurzawka .... 5.0t) 28,00 — » 13 Flüssige Kurzawka .... 0,50 28,50 — » 14 Schwimmsaud 1,90 30,40 — * 15 Trockene, fettige Kurzawka . 9,60 40,00 — » Hi 17 Trockene Kurzawka .... Kalkstein durchsetzt mit Letten 5.50 45,50 — lagen 2,25 47,75 — T rias 18 Rothe Letten 1,25 49,00 — 19 Kalkstein 1,75 50,75 — * 20 Zerklüfteter Kalkstein . . . 2,00 52,75 — » 21 Kalkstein 1 6,75 69,50 — » 22 Hellgrauer Kalkstein . . . 19,00 88,50 | — 23 Blaugrauer Kalkstein . . . 1 5,50 94,00 | — 24 Blaugrauer Kalkstein 1.50 95,50 » 25 Hellgrauer Kalkstein . . . 0,60 96,10 1 — » 26 Blaugrauer Kalkstein . . . ! i,oo 97,10 — » 27 Hellgrauer Kalkstein. . . . | 0.90 98.00 — » 28 29 Blaugrauer Kalkstein . . . Blaugraner Kalkstein m. grossen 7,50 105,50 — * Letten 1,00 lu6,50 — 30 Rothe Letten 2,40 108,90 j — » 31 Rothlicher Sandstein. . . . 1,20 1 110,10 1 30* 454 Frikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. ö Y •+-> Aufschlusspunkto 3 a tc ^ ’S •o und jSü o ~ Teufen Einfallen Bemerkungen durchsunkene Schichten § 02 m in 32 Rothe und graue Letten mit Sandlagen 2,50 112,60 — Trias 33 Kies 0,40 113,00 rw 34 Milder Sandstein, hell . 5,60 118,60 » 35 Graue Letten 0,10 118.70 Mulden-Gruppe 36 Kohle 0,30 119,00 — » No. 13. l ti da- •Schacht. Lage zu Nonnal-Null 4- 274,25 m. 1 Aufsattelung 2,00 2,00 — 2 Gelber Lehm 3,00 5,00 — Diluvium 3 Graue Letten 5,00 10,00 — Tertiär 4 Graue Letten 4,00 14,00 » 5 Graue Letten mit Muscheln 8,00 22,00 — » 6 Blaue Letten mit Muscheln 8,00 30,00 — » i Sandiges Gerölle 3,00 33,00 — Mulden-Gruppe « Schwarze, kohlen artige Letten (verwaschenes Einsiedel-Fl. Obbk.) 0,25 33,25 9 Schiefrige Letten 1,00 34,25 — Sattel Gruppe 10 Schwarze kohlenartige Letten (verwaschenes Einsiedel-Fl. Ndbk.) 0,25 34,50 1 i Schieferthon 2,00 36,50 12 Sandstein 12,30 108,80 — 13 Oberbank (Schuckmann-Flötz) 1,50 110,30 5° 14 Mittel 1,00 111,30 — 15 Untorbank (Schuckmann-Flötz) 5,00 116,30 — in Schieferthon 4,00 120,30 — n Sandstein ........ 18,90 139,20 139,80 — 18 Steinkohle 0,60 — 19 Schieferthon 17,00 156,80 — 20 Sandstein 9,00 165,80 — 21 Steinkohle 1,00 166.80 — 22 Schieferthon 12,00 178, SO — 25 Fester Sandstein 9,50 185,30 — 24 Schieferthon 4,00 4,00 192,30 — 25 Fester Schieferthon .... 196,30 - *2t; Brandschiefer 1,00 1 97,30 27 Heinitz-Flötz 3,50 200,80 5° 28 Fester Schieferthon .... 1,00 201,80 29 Sandstein 5,00 206,80 — 30 Schieferthon 8,50 215,30 — 31 Sandstein 2,00 217,30 — 32 Schieferthon ...... 1,00 218,30 — 33 Reden-Pochhammer Flötz . . 11,00 229,30 — 34 Sandstein 1,00 230,30 G° Rand- Gruppe Friedrich Torrau, Der Flötzberg bei Zabrze. 455 6 & Au fschlnssp unkte und durchsunkene Schichten § tß - TI in Teufen m Einfallen Bemerkungen 1 No. 14. Oscar-Grube. £ Lage zu Normal-Nnl ■Schönai eh- Sch 1 -f- 296,30 m. iacht. i Aufsattelung 1,55 1,55 — 2 Aufgeschwemmtes 6,30 7.85 — Diluvium 3 Sandstein 7,14 14,99 — Mulden-Gruppc 4 Kohle 0,47 15,46 — 5 Schiefer 3,58 19,04 — y> i; Kohle , 0,63 19,67 — » 7 Schiefer 5.70 25,37 — » 8 Sandstein 4,32 29,69 — 9 Schiefer 0,65 30,34 — » 10 Sandstein 11,50 41,84 — » 1 1 Schiefer 2,8S 44,72 — 12 Sandstein 25,40 70,12 — iar Schiefer 1,05 71,17 j — » 14 Kohle (Brundenburg-Flötz) 3,08 74,25 — » 15 Schiefer 9,90 84,15 — 1(1 Sandstein 16,55 100,70 — * 17 Kohle 0,30 101,00 » 18 Schiefer 2,50 103,50 — » 1!» Schiefer mit Kobleschmitzen . 0.25 103,75 — » 20 Schiefer 4,70 108,45 — 21 Saudstein Bohrloch im Schacht. 2,75 111,20 * 22 Sandstein 26,44 137.64 — » 23 Schiefer 5,84 1 143,48 — » 24 Kohle (Veronica-FIötz Obbk. . 0.07 143,55 — » 25 Schiefer 4,05 1 17,60 » 26 Kohlo (Veronica-FIötz Ndbk.: 0.11 147,71 — » 27 Schiefer 2,18 149,89 — » 28 Kohle 0,02 149,91 — 29 Schiefer 9,10 159,01 — » 30 Sandstein 1,55 0,08 160,56 — 31 Kohlt* 160,64 — 32 Schiefer 902 1 69,66 — » 33 Kohle (Einsiedel- Flötz Obbk.) 2,19 4,84 171,85 Sattel-Gruppe 34 ; Schiefer 176.69 — » 35 Sandstein 9,36 186,05 — 3(i Kohle (Einsiedel Flötz Ndbk.) 1,28 187.33 » 37 Schiefer 1,16 1 88,49 » 88 Sandstein ....... 39,88 228,37 — » 39 Schiefer 10.12 238,49 — 40 Kohle ) Schuck- ( 1,21 239,70 — > 41 Schiefer mit Kohle? mann- < 0,10 239,80 — » 42 Kohle ) Flötz ( 4,40 244,20 — » 48 Schiefer 2,15 246,35 — * 44 Sandstein i 0,45 i 246,80 — * Laufende No. 456 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 4 I) (1 7 a y 10 11 1*2 13 14 15 16 17 IS II) 2(1 21 22 23 1 4 5 (1 7 8 !l 10 11 12 13 14 Aufschlusspunkte und durchsunkeno Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen Einfällen m Homerklingen No. 15. 1 1 Paul- Schac ht. Ueberbrechen von der Querschlagssohlo. Lage zu Normal-Null 4- 162,60 m. Sandiger Schieferthon . 9.00 9,00 Mulden-Grupi Kohle U,35 9,35 » Schieferthon . 4,20 1 » Kohle 0,75 14,30 » Schieferthon 1,70 16,00 Kohle 0,10 16,10 Schiefer! hon 3,50 19,60 > Sandstein 1,50 21,10 » Sandiger Schieferthon . 2,63 23,73 » Kohle (Veronica-Flötz ?} 0,70 24,43 » Sandstein . 31,07 55,50 Schiefer (hon . . ... 4,“20 59,70 Kohle 0,30 60,00 — Schieferthon 3,50 63,50 — Kohle ........ 0,30 63,80 Sandstein . 17.10 80,90 ! Schieferthon 3,60 84, 5n — » Kohle (Georg- Flötz) . . . 2,20 86,70 » Sandstein mit Lettenschichten 26,46 113.16 Fester Sandstein .... 6,25 119,41 Milder Sandstein .... 10,50 129,91 » Kohle 0,30 130,21 Gelbe Letten . . . . 7,00 137,21 » Lage zu Normal-Null -+- 290,81 m. No. 16. Unterwerks-tSchacht. Lage zu Normal-Null -l- 300,48 m. Aufsattelung 1,00 1,00 — Aufgeschwemmtes Gebirge 2,09 3,09 — Diluvium Milder Sandstein .... 3,14 6,23 — Mulden- Gruppe Letten 1,30 7.53 — Schiefer 3,14 10,67 — Kohle mit Schiefer . . . 0,68 11,35 — » Schiefer 4,80 16,15 _ Sandstein 29,95 46,10 — » Schiefer 2,00 48,10 » Sandstein 15,66 63,76 _ * » Schiefer 2,50 66,26 — » Kohle (Georg-Flötz) ... 3,10 69,36 — Schiefer 4.30 73,66 — » Sandstein 1,51 | 75,17 — » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 457 6 55 2> 3) Aufschlnsspunkte und durchsunkene Schichten 1 .*2 I ® o m 2 *3 ~ 3 CO in Teufen m Einfällen Bemerkungen 15 Schiefer 1,95 77,12 Mulden-Gruppe 16 Sandstein 15,89 93,01 — » 17 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0,68 93,69 — » 18 Schiefer ' 3,18 96,87 _ » ID Kohle 0,47 j 97,34 — 20 Schiefer 1 1,82 99,16 — » 21 Sandstein 0,52 99,68 — » 22 Schiefer 2,37 102,05 . — 23 Sandstein 22.50 124,55 1 — » 24 Schiefer 0,39 124,94 — » 25 Kohle (Yeronica-Flötz) . . . 2.05 126.99 — » 26 Schiefer 0,10 127,09 — » 27 Kohle 0,50 127,59 — » No. 17. E Inoch -Schacht. Lage zu Normal-Null -f- 296.41 m. 1 Aufsattellung und Diluvium . 13.50 1 13,50 — Diluvium *> Sandstein 49.50 63,00 Mulden-Gruppe 3 Schiefer 3,50 1 66,50 4 Kohle, mild 0,26 66,76 — 5 Schiefer 4,24 71 00 — » 6 Sandstein 23,47 94,47 > 7 Brandschiefer 1.00 95,47 » 8 Kohle (Voronica-Flötz) . . . 2.00 97,47 — 9 Schiefer * No. 18. August- Schacht. Ackererde und gelber Lehm . 2,50 2,50 — Diluvium Grauer Lehm 3.50 6.00 — Graue Lutten mit Muscheln . 3,50 9,50 Tertiär Knrzawka 1.75 . 1 1 .25 — * Bei 11,25 m musste das Abteufen des Schachtes eingestellt worden. No. 19. Leo-Schacht. (Cons. Braudenburg-Grube.) Lage zu Normal-Null -(-281,31 m. 1 Sandiger Lehm 4,72 4,72 — Diluvium 2 Graue, feste Kurzawka . . . 0,90 5,62 — » 3 Sand mit Wasser 1,30 6,92 — * 4 Graue, feste Knrzawka . . . 0,45 7,37 — » 5 Sand mit Wasser 1,00 8,37 — » i; Graue, feste Kurzawka . . . 0,83 9,20 — » 7 Sand mit Wasser 0,62 9,82 — > 8 Triebsand 2,00 11,82 — * 458 Fkikdiuck Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. j Au fsehl usspun kte und durcksunkene Schichten Mächtigkeit B der Schichten Teufen in Einl'allon 9 Triebsand mit Wasser . . . 3,50 15,32 Diluvium 10 Trockene Kurzawka .... 11,10 26,42 — 1 1 Gelber Sand mit Letten . . 0,32 26,74 1-2 Trockene, gelbe Kurzawka. 1,78 28,52 _ » 13 Grobkörniger, gelber Sand 1,15 29,67 — » 14 Trockene, graue Kurzawka Bunter Sandstein 1.33 31,00 » 17» 8,83 89,83 M n Ulen -Gruppe Ili Bunte Leiten 1,11 40,94 — » 17 Schiefer 3,13 44,07 • IS Taube Kohle mit Schiefermittel 0.19 44,26 — 19 Schiefer 1,74 46,00 — 20 Sandstein . 1,11 47,11 » 21 Schiefer 0,42 47.53 — *22 Kohle mit Scliicfermitteln . . 0,81 48,34 _ » 23 Schiefer 1,70 50,04 - 24 Sandstein 16,00 66,04 2'» Sandstein mit Conglomerat . 1,50 67.54 — » 20. Cong lomerat 1,40 68,94 _ *27 Bunte Letten 0,08 6! 1,02 » 28 Schiefer 8,0 72,02 211 Kohle (Yerouica Klotz Obbk.) 1,56 73,58 — 30 Schiefer 7,10 80.98 — 31 Kohle mit Schieforschmitzen . 0,30 81,28 — .",2 Schiefer 7,55 88,83 33 Kohle (Veronica-Fl. II Ndbk.) 0,70 89,53 — » 34 Schieler 8,70 98,23 35 Sandstein 4,30 102.53 , 36 Kohle 0,63 103,16 87 Schiefer 1,68 101,84 38 Sandstein 0,50 105,34 — » 39 Schiefer 0,71 106,05 » 40 Kohle 0,13 106,18 _ 41 Schiefer 4,36 110,54 » 42 Kohle 0,25 110,79 » 43 Schiefer 6,83 117,62 44 Kohle (Einsiedel-Flötz Obbk.) 2,40 120,02 Sattel-Gruppe 45 16 Schiefer Kohle 0,40 0,25 120,42 120,67 — » 47 Schiefer 0,65 121,32 — 48 Kohle (Einsiedel-Flötz Ndbk.) 1,00 122,32 49 Schiefer 5,00 1 27,32 — » 50 Schiefer mit Sandstein . . . 1,50 128,82 L » 51 Sandstein 11,20 140,02 - 52 Sandstein mit Conglomerat 11,20 151,22 53 Sandstein 1,70 152,92 .. 54 Sandstein mit Schiefer . . . 0.50 153,42 55 Sandstein 14,40 1 67,82 .. 56 Sandstein mit Conglomerat 5,90 173.72 » 57 Sandstein 6,60 180,32 1 » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 459 6 Aufschlusspunkte -4-3 o fl 'S und S’S'd Teufen Einfallen Bemerkungen durchsunkene Schichten 2 » m Ul 58 Brand schiefer 0,20 180,52 Sattel-Gruppe 59 CO Kohle Obbk.) Sclmckmaim. 1 tÄlbk.i i 1 .50 1,00 182,02 183,02 — ßl 4,00 187,02 — » 62 Schiefer ... .... 3,30 190.32 — » (13 Schiefer mit Sandstein . . . 1,80 192,12 — * 64 Sandstein 16.10 208,22 — » 65 Saudstein mit Schiefer . . . 1 ,'20 209,42 — » 66 Schiefer mit Kohlenschmitzen 1.00 210,42 — * 67 Schiefer 0,35 210,77 — » 68 Sandstein mit Schiefer . . 0.80 21 1,57 — » 69 Schiefer 6.00 217,57 — » 70 Sandstein 0,95 218,52 — » 71 Schiefer 1.90 220,42 — » 72 Sandiger Schiefer .... 16,60 237,02 — » 73 Kohle 035 237,37 — » 74 Kohle mit Schieferscbmitzen . 0,05 237,42 — 75 Sandiger Schiefer 2.00 239,42 — 76 Sandstein ... ... 5.70 245,12 — 77 Schiefer 1.00 246.12 — 78 Sandstein 3,50 249.62 — » 79 Schiefer ... ... 3,40 253,02 — » 80 Sandstein 2.50 255,52 — » 81 Schiefer 2,20 257.72 — » 82 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0,50 258,22 — » 83 Schiefer 4,95 263,17 » 84 Brandschiefer 0,67 263,84 — » 85 Kohle (Heinitz-Flötz) . . 3,20 267,04 — » 86 Schiefer 1,00 268,04 — 87 Sandstein ....... 3,30 271.34 — » 88 Schiefer 4,60 275,94 — 89 Sandstein ....... 5,60 281,54 — » 90 Schiefer 3,10 284,64 — 91 Schieferthon in. dünnen Kohlen- streifen 0,30 281,94 — » 92 Kohle (Reden - Pochhammmer Flöt.z) 9,50 294,44 — » 93 Sandiger Sehiefir . . . . 0,70 295,14 — Rand -Gruppe 94 Fester Sandstein 1,50 296,64 — * No. 20. Versuch-Schacht. 1 Aufsattelung und Dammerde . 1,20 1,20 — Diluvium 2 Sand, gelb 0,72 1,92 — » 3 Lehm und Sand | 7,68 9,60 — * 4 Sand, feinkörnig Sandstein, grau und röthlich . Sandstein, roth und mild . . 1,32 10,92 — » 5 1 2,76 1 3,68 — Mulden -Gruppe 6 1 3,45 17,13 | — » 4f)0 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. d Z Aufschlusspunkte 'S a .2 ® hct-.r G und Teufen Einfallen Bemerkungen durchsunkene Schichten fi ^ i-5 m m 7 Kohle, mild ] 2, M m Kohle (wahr $ 0,91 ! 18,04 Mulden-Gruppo 8 Kohle, fest Jschelrtl* Georg-Flöte) \ 1,63 19,67 — * Bohrloch in der Sohle 9 Schiefer 8.64 28,31 — » in Sandstein, sehr fest .... 5,04 33,35 — » No. 21. Bohrloch A. l Dammerdi*. Sand und Letlen 15,06 15,06 Diluvium 0 Kohle, taub . . . . . 1.05 16,11 — Mulden-Gruppo 3 Kurzawka . 4,71 20,82 » 4 Sandstein 0,34 21,16 — * 5 Schiefer ...... 1,86 23,02 — » ti Kohle, mild ...... 0,13 23,15 _ » 7 Kohle, fest 0,63 i 23,78 | — » 8 Schiefer . . 2.12 25,90 9 Sandstein 0,31 26,21 | » 10 Schiefer 2,90 29,11 — » 11 Kohle, fest 1,02 30,13 » 12 Schiefer 3,87 34,00 — » 13 Sandstein, fest ...... 0,52 34.52 » No. 22. Ueberbrech en von Sch ucktn an n f’l ötz. 260 m Sohle 25 m ö? tl. des Bremsschacbtes MI . Lage zu Normal-Null +33,5 m. 1 Kohle (Scluickmann-Flötz) . . 4,50 4,50 — Sattel Gruppe 2 Sandstein 2,00 6,50 — » 3 Conglomerat 10,00 16,50 » 4 Sandstein 8,00 24.50 — » 5 Conglomerat 5,00 29,50 — » (1 Sandstein 5,50 35,00 — » 7 Conglomerat 3,50 38.50 s Sandstein 7,00 45,50 » 9 Sehieferthon 0,75 46,25 — » 10 Sandstein 3,50 49,75 — » 11 Kohle 0.05 49,80 — » 12 Sandstein 4,00 53,80 » 13 Conglomerat 3,< t0 56,80 - « 14 Sandstein 9,00 65,80 — » 15 Schieferthon . 3 00 68,80 — » Ui Sandstein ....... 15,00 83,80 — 17 Sehieferthon 3,50 87,30 _ IS Kuhle (Einsiedel-Flütz) . . . 1,50 88,85 — » 19 Sehieferthon 2.50 91,35 — Mulden-Gruppe 20 Sandstein 1,50 92,85 — » 21 Sehieferthon 15,00 107.85 — » 22 Kohle 0,20 108,05 — » 23 Sandstein — — — » Lage zu Normal-Null + 137,05 m. Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 461 6 $5 Aufschlusspunkte ’® c a - fl und Teufen Einfallen Bemerkungen durchsunkene Schichten in 111 No. 23. Ber I ! t h a - W i n lisch- Grube. i Damm erde und Letten . . 1 3,14 3,14 — Diluvium 2 Graue Kurzawka .... 3,40 6,54 » 3 Sand 20,37 26,91 » 4 Triebsand 15,69 42,60 > 5 Kurzawka 3,14 45,74 6 Sandstein 18,80 64.51 Sattel-Gruppe 7 Schieferthon ...... 4,18 68,72 * 8 Kohle (Schuckmann-Flötz, Oberbank) 2.43 71,15 » {) Schieferthon 0,10 71,25 * No. 24. Baptist-S > c h a c h t der co u solid i rten B r and on b urg -Grube. 1 Aufgoschwemmtes Gebirge 22,07 22,07 Diluvium .) | Sandstein . . 5,60 27,67 Mulden- Gruppe 3 Letten 2,56 30,23 » 4 Sandstein 36,33 66,56 » ;> Schiefer 3,93 70,49 » (> Kohle (Georg-Flötz) . . . 3,14 73,63 * T Schiefer 6,53 80,16 * 8 Sandstein 16,51 96,67 » 9 Kohle 0.52 97,19 » 10 Schiefer 7 58 104,77 » 11 Sandstein 25,10 129,87 » 12 Kohle (Veronica-Flötz, Ober- bank) 1,83 131,70 » 13 Schiefer 9,00 140.70 » 14 Kohle (Veronica-Flötz, Nieder bank) ...... 1,50 142,20 » 15 Schiefer 7.50 149,70 » 16 Sandstein 1,20 150,90 » 17 Schiefer 8,60 159,50 18 Kohle 1,10 160,60 Sattel-Gruppe. 19 Schiefer i 1 0,80 161,40 » 20 Kohle f . .... m ' 0,42 161,82 » 21 22 23 Klo > si’edel-Flötz, < MÄ l / 0,20 \ 0.43 0,05 1 62,02 162,45 162,50 * 24 Kohle, fest ] | ' 0,73 163,23 25 Kohle, mürbe 0,57 163,80 26 Schiefer 11.40 175,20 » 27 Kohle (Einsiedel-Flötz, Nieder bank) 1,10 176,30 » 28 Schiefer 6,20 1 182,50 * 462 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. c 2 A ufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 0 G 1 3, m 1 Teufen m Einfällen Bemerkungen 21) Sandstein mit Conglomerat. 14.00 196,50 Sattel-Gruppe 30 Sandstein . .... 15,50 212,00 — » 31 Schiefer 4,00 216,00 _ » 3: J Kohle i 7 Schiefer Schuckmann-Flötz \ Kohle v ( 1.10 217,10 — » 33 0,40 217,50 — » 34 4,00 221,50 » 35 Schiefer 2,50 224,00 » 36 Sandstein 17,00 241,00 — 31 [ Kohle 0,25 241,25 — 38 Schiefer 2,45 243,70 — » 3: ) Kohle 0,80 244,50 » •10 Sandsteiu 1,30 245,80 » 41 Schiefer 2,70 248,50 — » 42 Sandstein 1 00 249,50 — » •13 Schiefer 1,00 250,50 — » 44 Kohle 0,26 250,76 — » ■i: ) Sandstein 0,35 251,11 „ » H Schiefer 0.47 23 1 ,58 — 47 Sandstein 2.20 258,78 — » iS Schiefer 0,13 253,91 — » 49 Sandstein .... 2.50 256,41 » 50 Schiefer 0,46 256,87 _ 51 52 53 Sandstein Schiefer Kohle 0.17 11,96 0.70 257,04 269,00 264,70 — * 54 Brand$chiefer 0,30 270,00 — » 55 56 ' Sandstein Schiefer 4,70 5.30 274,70 280,00 — » 5 < Sandstein ....... 1,32 281,32 — » 58 Sandiger Schiefer ... 0,50 281,82 — 59 Sandstein 2,58 284,40 — » 00 Schiefer . 1,10 285,50 — » 61 Mürbe Kohle 0,55 286,05 — » 62 Schiefer 3,95 290,00 — » 63 Sandstein 0,65 290,65 — » 64 Sehiefer 0,45 291,10 » 65 Sandstein • - 0,50 291,60 — » 66 Schiefer 1,10 292,70 » 67 Brandschiefer 0 85 293,55 » 68 Kohle (Beinitz Flötz) . . . 3,30 296,85 — » 69 Schiefer 1,40 298,25 — . » 70 Sandstein 0,80 299,05 — 71 Schiefer 1,20 300,25 » 72 Sandstein 0.45 300,70 73 Schiefer 0,60 301,30 — » 74 Sandstein , 7,95 309,25 » 75 Schiefer 1,00 310,25 76 Brandschiefer 0,45 310,70 — » 77 Kohle (Uoden-Flötz; .... 4,15 314,85 — * Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze 463 6 Aufschlusspunkte und durchsunkonc Schichten ni Teufen 10 infallt m sn Bemerkungen 78 Mittel 0,10 314.95 Sattel-Grnppo 7 t) Kohle (Poch hammer- Flötz) 3,75 318,70 7> 80 Grober Sandstein 1,(50 320,30 ltand- Gruppe 81 Schiefer 0,70 321,00 » 82 Sandstein 2,40 323,40 » 83 Schiefer 4,60 328,00 » 84 Schiefer 4,00 332,00 * No. *25. Johanu-S chach t der conso id i rten Brandenburg - (t r u b e. Hängebank. Lage zu Nor raal-Nutl 4- 284,15 m. 1 Aufgesekwemmtes Gebirge 12,55 12.55 Diluvium 2 Sandstein 45,72 58,27 Mulden-Gruppe 3 Schiefer 1,49 59,76 » 4 Kohle (Georg- Flötz) .... 2,85 62,61 * 5 Schiefer 6,27 68,88 «• <; Sandstein 15,67 84.55 1 Kohle 0,52 85,07 » 8 Schiefer 7,57 92,64 » U Sandstein 24,20 116,84 10 Kohle (Yeronica-Flötz, Ober bank 1,86 1 18,70 » 11 Schieler 9,41 128,11 12 Kohle (Yeronica-Flötz, Nieder- bank) 1,15 129,26 13 Schiefer 1,60 130,86 • 14 Kohle ... 0,13 130,99 15 Schiefer . 5,01 136,00 » IG Sandstein . . 5,50 141,50 17 Sandstein ... 11,70 153,20 18 Kohle . . 0,30 153,50 » 11) Schiefer 1,00 154,50 20 Kohle . 0,40 154,90 » 21 Schiefer 1,40 156,30 * 22 Kohle (Einsiedol -Flötz, Ober- bank) ... ... 2,30 158,60 Sattel- Gruppe 25 Schiefer ... .... 1,50 160,10 24 Schiefer 1,60 161,70 » 25 Kohle (Einsiedel-Fiötz, Nieder- bank) 1,00 162,70 » 20 Schiefer ........ 3,60 166,30 27 Kohle .... .... 0,10 166,40 » 28 Schiefer 1,80 168,20 » 29 Sandstein 3,90 172,10 » 30 Schiefer 4,60 176,70 * 464 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. ö © Aufschlusspunkte und ditigkeit der dachten ■ Teufen } Einfällen Bemerkungen durchsunkene Schichten Ü rn m 111 31 Sandstein 23,90 200,60 Sattel-Gruppe 32 Sandstein mit Conglomerat 18,(51 219,24 * 33 Schiefer . 0.47 219,71 220,81 » 31 Kohle ) t Mittel > Schuckmann-Flötz Kohle ) { 1,10 35 0,40 221,21 224,40 » 3(5 3,19 » 37 Schiefer 1,70 226,10 * No. 26. 1* runz- Sch acht der c o u s o 1 i d i r t e n 13 r a n d e u h u rg_ G r u be. Hängebank. Lage zu Normal-Null 4- 281,32 m. 1 Aufgeschwemmtes Gebirge 7,98 ’ 7,98 — 2 Sandstein 42,63 50,6 1 — 3 Kohle (Georg-Flötz) .... 2,35 52,90 — 4 Schiefer 9,25 62,21 3 Sandstein 11,00 73,21 (5 Kohle 0,50 73,71 7 Schiefer 6,50 80,21 8 Sandstein 26,18 106,39 9 Kohle ( Veroniea- Flötz, Ober- bank) 1,85 10S, 24 10 Schiefer 2,40 1 10,64 — 1 1 Schiefer 10,06 1 20,70 12 Kohle (Veromca-Flötz, Nieder- bank) 1,30 122,00 13 Schiefer 4,15 126,15 1 1 Sandstein 1,80 127,95 — 15 Schiefer 2,20 130,15 16 Sandstein 2,60 132,75 17 Schiefer 2,10 134,85 _ 18 Sandstein 0,65 135,50 19 Schiefer 1,00 136,50 20 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0,75 137,25 21 Schiefer 11,15 148,40 22 Kohle (Einsiedel - Flötz, Ober- bank) 2,00 150,40 23 Schiefer 1,50 151,90 24 Kohle (Einsiedel-Flötz, Nieder- bank) 1,35 153,25 25 Schiefer 1,50 154,75 26 Sandstein 42,25 197,00 27 Schiefer 2,00 199,00 28 Sandiger Schiefer 3,00 202,00 29 Sandiger Schiefer mit Sand- stein lagen 7,30 209,30 Diluvium Mulden-Gruppe » » Sattel-Gruppe Friedrich Tornau, De Flötzberg bei Zabrze. 465 Laufende No. || Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 1 1 > tc x. jE ■-> ^ w i m Tuufen m Einfallen Bemerkungen m Kohle (Schuckmann-Flötz, Oberbank) 1,00 210,30 , — Sattel-Gruppe RI Schiefer 0/J0 211,20 » in Kohle (Schuckmann-Flötz. Niederbank 3,30 214,50 — 33 Schiefer 2,00 216,50 — » :<4 Sandstein 8,00 224,50 35 Conglomerat und fester Sand- stein 9,40 233,90 — 36 Conglomerat 1,00 234,90 — 37 Sandstein 4.00 238,90 — 38 Schiefer 0,85 239,75 — SU Kohle 1,00 240,75 » 41) Schiefer 5,95 246,70 — » 41 Sandstein 2,50 249,20 » 42 Kohle 0,80 250,50 — » 43 Sandstein 3,50 253,50 — » 44 Schiefer 7,70 261,20 — 45 Sandstein 1,40 202,00 » 40 Schiefer 1,00 263,60 — » 17 Kohle . . 0,75 204.35 — * 48 Schiefer 2,00 260,35 — » 4SI Sandstein 0,50 200,85 — » .70 Schiefer 0,50 — » 5 t Sandstein 2,50 209,85 — - 52 Schiefer 7,1)0 276,85 — 53 Sandstein 0,15 277,00 — »• 54 Schiefer 0,20 277,20 — » 55 Sandstein 1,30 278,50 — » 50 Schiefer 0,35 278,S5 — 57 Sandstein 1,10 279,95 — » 58 Schiefer 3,50 283,45 ■— * 5'.» Kohle 0,50 283,95 — 00 Schiefer 0,80 284,75 — 61 Sandstein 0,30 285,05 — * m Schiefer 1,20 280,25 — * 03 Sandstein 2,30 288,55 — » 04 Schiefer 0,40 288,95 — » 65 Sandstein 0,40 289,35 » 00 Schiefer 2,30 291,05 — » 07 Brandschiefer 0,75 292,40 — » 08 Kohle (Heinitz- Fiötzj . . . 3,40 295,80 — » 09 Schiefer 4,30 300,10 — * 70 Sandstein 1,00 301,10 — 71 Schiefer 1,40 302,50 — » 7*2 Schiefer mit Samlsteinlagen . 1,10 303,00 — * 73 Schiefer 4,70 308,30 — » 74 Kohle (Reden- und Poch- hammer-Flötz) 8,20 316,50 — » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 466 Laufende No. Aufschlusspunkte und durchsunkone Schichten 1 § iß u^ t» ® o 2 :» nt Teufen m Einfällen Bemerkungen No. 27. Bertha-Schacht der c B r a n d e u h u r g - G r u 1 o Hängebank. Lage zu Normal-Null 278,9 on soli di 3e. 3 m. rten 1 Auf geschwemmtes Gebirge » 1)0 / 1,57 — Diluvium 2 Sandstein . . 5,23 6,80 — Muldcn-Gruppe 3 Letten . . 0,78 7,58 — » 4 Sandstein . . 9,42 17,00 — » 5 Letten . . 0,52 17,52 — » G Sandstein . . 30,86 48,38 — » ( Kohle (Georg-Flütz) . . . . 3,14 5 1 ,52 — » 8 Sandstein . . 6,02; 57,54 — No. 28. Hugo-Schacht der Cath arina- Grube. Hängebank. Lage zu Normal-Null -f- 3()ß,63 m. 1 Aufsattelung .... . . 2,04 2,04 — Diluvium ’) Aufgeschwemmtes Gebirge . 36,88 38,92 — Mulden-Gruppe O ö Schiefer, mild .... . . 4,71 43,63 — » 4 Letten . . 1,57 45,20 — » 5 Schiefer, fest .... . . 6,53 51,73 — » G Kohle, schiefrig . . . . . 0,68 52,41 — » 7 Schiefer . . 4,24 56,65 *— » 8 Kohle, schiefrig . . . . . 0,84 . . 1,57 57,49 — » 9 Schiefer 59,06 — » 10 Kohle . . 0.31 59,37 — » 11 Schiefer . . 0,52 59,89 i — 12 Kohle . . 0,63 60,52 — » 13 Schiefer . . 18,10 78,62 — 14 Kohle, schiefrig . . . 0,63 79,25 — » 15 Schiefer . . 3,30 82,55 — » IG Kohle, schiefrig . . . . . 0 52 83,07 — » 17 Schiefer . . 20,24 103,31 — » 18 Kohle, mild, Oberbank 2,04 105,35 — 19 Schiefer 1 1,05 106,40 — » 20 Kohle | 0,15 106,55 — 21 Schiefer S 0,26 106,81 — 22 Kohle ) , | Kohleneisenstein > ^ Kobl,, ! l,!l”k 1 > 0,69 107,50 — » 23 £ 0,05 107,55 — » 24 1 4 h04 108,59 — » 25 Schiefer 1 0,16 108,75 — » 2G Kohle 1,93 1 10,68 — » 27 Schiefer . . 4,19 114,87 — » 28 Schiefer . . 4,35 119,22 — » Fribdkkjh Tornau, Der Flützborg bei Zabrze. 467 6 AufschJ usspunkte und durchsunkene Schichten ^ ^ ! m Teufen | m Einfällen Bemerkungen 2;i Kohle (Sonnenblume-Flötz) 0,96 i 120,18 _ Mulden-Gruppe 30 Schiefer , 7,64 127.82 — » 31 Kohle ' ' 0,20 128,02 — » 32 Schiefer j | 0,05 128,07 128,38 — » 33 Kohle | Georgine -Flötz j 0,31 — » 34 Schiefer | | o,08 128,46 — » 3.r> Kohle t 1,04 1 29,50 — 36 Schiefer 2,00 131,50 — » 37 Sandstein 9,03 140,53 — 38 Kohle . 0,26 140.79 — » 39 Schiefer 7,47 148,26 — » •10 Kohle . 0,41 148,67 — » •11 Schiefer 0,08 148,75 — » 42 Kohle . 0,34 149,09 — » 43 Schiefer 5,70 154,79 — » 14 Kohle . 0,15 154.94 — » 45 Schiefer 0,10 155,04 — 4 t; Kohle . 0,15 155,19 — » 47 Schiefer Bohrloch im Schacht; 4,00 159,19 48 Schiefer 0,34 159,53 — » 49 Sandstein 18.41 177,94 i — » 50 | Mildes Gebirge (Sprung) . 0,75 178,69 — » No. *29. Hu ffer-Schacht der Katharina-Grube. Hängebank. Lage zu Normal-Null 4- 310,72 m. 1 Aufsattelung 3,19 3,19 — Diluvium 2 Aufgeschweramtes Gebirge 10.46 13,65 — Mulden-Gruppe 3 Kohle .... .... 0,26 13,91 — 4 Schiefer 7,59 21,50 — * 5 Schiefer mit Eisenstein . . . 2.51 24,01 — » 6 Kohle 0 58 24,59 — » 7 Brandschiefer 0,47 25,06 _ » 8 Kohle 0,42 25,48 — » 1) Letten 0, 1 5 25,63 — » 10 Seliiefer mit Eisenstein . 2,62 28,25 — » 1 1 Kohle 0,42 28,67 — » 12 Schiefer 1,30 29.97 — » 13 Letten 0,13 30.10 — » 11 Schiefer 1,08 31,18 — » 15 Sandstein 5,49 36,67 — 16 Schiefer 7,74 44,41 — » 17 Kohle (Jakob-Flötz) .... 2,46 46,87 — » 18 Schiefer 1,57 ] 48,44 — » 19 Kohle 0.39 | 48,83 — * Jahrbuch 0102. 31 468 Friedrich Torna r, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 Z) Aufscblusspunkte und durehsunkene Schichten Mächtigkeit = der Schichten Teufen in Einfallen Hemerkuugen 20 Schiefer 0,26 49,09 Mulden-Gruppe 21 Kohle ... 0,79 49,88 — p 22 Schiefer 0,13 50,01 » 23 Kohle 0,31 50,32 — 24 Schiefer 0,05 50,37 — » 25 Kohle 0,58 50,95 — * 26 Schiefer • 5,23 56,18 — » 27 Sandstein 0,42 56,60 — 28 Kohle 0,99 57,59 — » 29 Schiefer 6,54 64,13 — » 30 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0,78 64,91 — » 31 Schiefer 22,97 87,88 — » 32 Sandstein 9,91 97,79 — » 83 Sandstein 18,78 116,57 — » 34 Schiefer 5,02 121,59 — » 35 Sandstein 19,48 141,07 36 Schiefer 1,13 142,20 — » 37 Kohle (Georg-Flötz) .... 2,61 144,81 — » 38 Schiefer 1,15 145,96 — Die Schiclitenfolgen (1er auf Blatt Gleiwitz niedergebrachten Schächte und Bohrungen. 6 & o 2 Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 'Z c Zf' u 5 S'ö'ä | s u m Teufen Einfallen m Bemerkungen 1 ! - 1 No. 1. Königin Louise. Lage zu Normal-Null + 270,00 m. i Dammerde und Sand 1,05 1,05 Diluvium 2 Lehm 1,57 2,62 3 Sand, roth 1,05 3,67 » 4 Thon, gelb 0,65 4,32 Rand-Gruppe 5 Kohlen besteg 0,13 6,45 6 Thon, rothgrau 0,52 4,97 7 Sandstein, gelb 3,40 3,37 * No. 2. Lage zu Normal-Null + 270,21 m. Dam morde . . 0,29 1 0,29 — Diluvium Conglomerat 10,75 11,04 — Carbon Sandstein, gelb 7,68 18,72 — Letten, grau 1,44 20,16 — » Kohle, taub . . .... 1,20 21,36 — Sandstein . . 1,24 22,60 » No. 3. N i co laus -Sch ac ht. Lage zu Normal-Null + 266,77 m. Aufsattelung und Dammerde . 1,31 1,31 Diluvium Sand .... 0,78 2,09 — Lehm, gelb . . 9,94 12,03 ; — Sand, gelb . . 6,27 18,30 — Letten mit Kalkstein . . . 11,78 30,08 — » Verbranntes Gebirge (Heinitz- Sattel Gruppe Flötz) . . . 4,18 34,26 — » | Schiefer, schwarz 2,S8 1 37,14 1 — » No. 4. (Bohrloch 18 Königin Louise.) Lage zu Normal-Null + 268,22 m. Dammerde . 0,36 0,36 — Diluvium Letten, grau 0,96 1,32 — Sattel-Gruppe Schiefer, roth . 1,68 1 3,00 — » 31 470 Frikdkich Toknau, Der Flötzberg bei Zabrze. o © - Aufschlusspunkte und -s^S durchsunkene Schichten m Teufen m Einfällen Hemerkungen 4 Schiefer, sandig 3,84 6,84 Sattel- Gruppe 5 Schiefer, grau . . . 10.08 1 6,92 — o Sandstein . . . . 3,12 20,04 — i Schiefer . . . . . 2,88 22,92 8 Kohle .... 3,36 1 26.28 » 9 | Schiefer . . . . . 0,43 1 26,71 — No. 5. Lage zu Normal-Null -I- 270,19 m. Duckel: I Dammerde, Sand und Leh m . 2,88 2,88 - Diluvium Bohrloch : 2 Sand, grob . . . . 0,96 3,84 — » 3 Letten und Sand . . 4,80 8,64 — * 4 Sand, gelt» . . . . 1,44 10.0S — 5 Schi» fer. roth . . . 3,60 13,68 — Sattel-Gruppe (j Schiefer . . . . . 10,99 24,67 — » 1 Brandschiefer . . . 0,96 25,t;3 1 — » 8 Kohle .... . . 0,48 26.11 — » 9 Schiefer . . . . . 2,92 29.03 — » 10 Brandschiefer . . 0,34 29,37 — 11 Kohle .... . . 0,53 29,90 — » 12 Sohiefer . . . . . 10,80 40,70 — 13 Sandstein . . . . 0,48 41,18 : — i » 14 Schiefur . . . . . 3,30 44,54 15 Brandschiefer . . . 0,48 45,02 — » 1« Kohle .... . . 1 ,20 46,22 » 17 Schiefer . . . . . 2,64 48,86 ; — » No. 6. Anna-Schacht Lage zu Normal-Null -4- 282,31 m. 1 Aufsattolung . . 1.31 1,31 — i 2 Lehm .... . . 6.35 7,66 Diluvium 3 Sandstein, röthlich . . . . 20,14 27,80 — Carbon 4 Schiefer • . . . . 2,09 29,89 — » 5 Kohle .... . . 1,57 31,46 — 6 Schiefer . . . . . 1,31 32.77 — . 7 Kohle .... . . ; 1,31 34,08 — » No. 7. A 1 hi n u s- Schacht. Lage zu Normal-Null 4- 280,03 m. i Dammerde, Sand und Letten . 3,12 3,12 Diluvium 2 Sandstein . . 1 5,84 18,96 — Carbon 3 Schiefer, gelb . . . 5,04 24,00 — » Pbisukich Toknau, Der Flötzberg bei Zabrze. 471 Aufschlusspunkte un Schiefer ( 1,32 20, 63 » 6 7 Schiefer i Einsiedel -Plötz ) 1,20 1 ) 1,32 21,83 23,15 » » 8 Kohle ( 1,44 24,59 » No. 9. Lage zu Normal-Null + 283,00 m. 1 Dammerde und Sand . . . 1,31 1,31 Diluvium 2 Lehm, grau und Sand . . . 1,83 3,14 — » 3 Sandstein, röthlich, mild 14,91 18,05 Mulden-Gruppe 4 Thon, weiss 0,26 18,31 » 5 Sandstein, röthlich, fest . . 6,80 25,1 1 — » No. 10. Tempel-Schacht. Lago zu Normal Null +287,35 m. Aufsattelung und Dammerde . 2,35 2,35 9 11" Diluvium Triebsand 2.09 4,44 nach 0 Kurzawka 4,18 8.62 — » Saud, fein 3,66 12,28 — Kurzawka . 4,97 17,25 — » Sand mit Kurzawka . . . . 6,54 23,79 — » Triebsand 7,58 31,37 — » Sandstein, röthlich und klüftig 3,14 34,51 — Mulden Gruppe Schieler, grau und klüftig 8,10 42,61 — » Kohle, fest 2,10 44,71 — » No. 11. (L i c h 1 1 o c h No. 14.) Lage zu Normal -Null +265,63 in. Aufsattelung 1,05 1 1,05 — Kurzawka, trocken ... 14.12 15,17 — Diluvinm Schiefer 18,05 33,22 — Mulden-Gruppe 472 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. | Aufschlusspunkte und dnrchsunkene Schichten tu a ^ j“ ■■O Z>~ — 13 'S £ “ in Teufen m Einfällen Bemerkungen i i No. 12. (Lichtloch No . 13.) 1 Lage zu Normal-Nul Aufsattelung 1,57 1 -4-275,30 m 1,57 — 2 Kurzawka 28,51 30,08 — Diluvium 3 Kohle, taub 1,57 31,65 — Mulden-Gruppe 4 Schiefer 2.61 34,26 — » 5 Sandstein 8,63 42,89 — >> No. 13. Pore mba-Sch acht 1 (jetzt II genannt). 1 Humus 0,16 0,16 Diluvium 2 Sand 0,78 2,83 0,94 — 3 Lehm 3,77 — >> 4 Grube feste Kurzawka . . . 14,03 17,80 — » 5 Schieferthon 1,57 19,37 Mulden und 6 Sand, Lehm und Gerolle . . 1,05 20,42 — Sattel-Gruppe 7 Milder Sandstein, grob . . . 4,18 24,60 y> 8 Milder Sandstein, mit Letten . 0,52 25,12 _ » 9 Milder Sandstein .... 24,32 49,44 * 10 Mildes, feinkörniges Conglo- merat 0,52 49,96 11 Saudstein 23,79 73,75 » 12 Kohle, fest 1,57 75,32 » 18 Schiefer 0.08 75,40 s> 14 Kohle, fest 0,39 75,79 » 15 Schiefer 0,03 75,82 » n; Kohle 1,07 76,89 » 17 Schiefer, mit Eisensteinknollen 4,70 81,59 » 18 Schiefer 3,66 85,25 » 19 Sandiger Schiefer 1,05 86,30 » 20 Sandstein 16,62 102.92 _ f> 21 Kohle 0,50 103,42 » 22 Schiefer 3,00 106,42 » 23 Kohle 0,50 106,92 » 24 Schiefer 3,00 109,92 » 25 Eisenstein 0,16 1 10,08 » 26 Schiefer 5,34 115,42 » 27 Sandstein ....... 15,60 131,02 » 28 Kohle 1.70 132,72 » 29 Schiefer 0,50 133,22 » 30 Sandstein 3,20 136,42 » 31 Schiefer 8,40 144,82 » 32 Sandstein 14,50 159,32 » 33 Schiefer 1,00 160,32 » 34 Sandstein 6,50 166,82 35 Sandstein ; . 1,25 168,07 » 36 Kohle 0,25 168,32 — Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 473 o *& 5 =3 es AufschlusspuDkte und durchsunkene Schichten ta a ^ s iß-_^ '-C ^ u 0 — 1 Ul Teufen Einfallen m Bemerkungen 37 Schiefer . 2,25 170,57 Mulden- und 38 Kohle . 0,25 170,82 Sattel Gruppe 39 Schiefer ....... 2,50 173.32 » 40 Schiefer mit Eisensteinknollen 4,00 177,32 •» 11 Schiefer 5,50 182,82 » 42 Sandstein . 7,00 189,82 » 43 Kohle r 1,60 191,42 » 44 Schiefer 1 6,20 197,62 » 45 Kohle | 1 0,20 197,82 » 46 Schiefer , ) Einsiedel -Flötz { ' 1,80 199,62 » 47 Sandstein 1 2,00 201,62 » 48 Schiefer ' | 0,50 1 202,12 » 49 Kohle 1,60 203,72 50 Schiefer 1,90 1 205,62 » 51 Kohle 0,15 205,77 — 52 Schiefer 1,85 207,62 53 Sandstein 58,50 i 266,12 » 54 Kohle (Schuckmann-Flötz) . 6,37 272,49 55 Schiefer 4,00 276,49 5(4 Sandstein 2,00 . 278,49 » 57 Schiefer 1,50 1 279,99 O 58 Sandstein 15,63 295,62 » 59 Kohle 1,00 296,62 60 Schiefer 4,50 301.12 61 Sandiger Schiefer .... 5,00 306,12 » 62 Schiefer 0.50 306,62 » 63 Kohle 1,00 307,62 » 64 Schiefer 2,00 309,62 » 65 Sandstein 1,00 310,62 » 66 Schiefer 5,90 j 816,52 » 67 Kohle O,I0 3 1 6,62 >> 68 Schiefer 5.00 321,62 >> 69 Kohle 1,00 322,62 . 70 Schiefer 5,50 328,12 71 Sandstein 1,50 329,62 » 72 Schiefer 3,00 332,62 — A 73 Kohle 0,40 333,02 - 74 Schiefer 5,10 338,12 75 Sandstein 4,00 342,12 76 Schiefer 7,00 349,12 »> 77 Brandschiefer 1,00 l 350,12 » 78 Kohle (Hoinitz Flötz) . . 3,10 ' 353,22 f> 70 Schieler 1,90 355,12 » 90 Sandstein 5,00 360,12 81 Schiefer 10,00 370,12 — » 82 Sandstein 1,50 371,62 » 83 Schiefer 1,50 373,12 1 — 84 Kohle (Pochhammer- Red.- Fl.) 10,00 383,42 85 Schiefer 1,00 384,12 | — » 86 Sandstein 1,00 385,12 -* » 474 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 © G 3 Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 'S a x. % iE;. - ‘43 * ü I I, in Teufen ! in Einfällen Bemerkungen No. 14. Brückner- Soll acht. 1 Aufsattelung 1,57 1,57 1 — 2 Anfgeschwemmtes 15,95 17,52 ' — Diluvium 3 Sandstein ....... 6,28 23,80 — Mulden-Gruppe 4 Kohle, mild ) ( 1,57 25.37 — » 5 Seliiefer > Georg-Flötz < 02t; 25,63 _ 6 Kohle, fest ) ( 1,57 27,20 _ Solenbohrloch auf dem Erb- Stollen. 7 Schiefer 0,52 0,52 — » 8 Sandstein 24,07 24,59 — » No. 15. August- Sc ha cht. Lage zu Normal-Null -f- 271,75 m. 1 Sand und Letten 6,48 6,48 Diluvium 2 Sand laufend 1,92 8,40 — 3 Letten 0,24 8,64 — Mulden-Gruppe 4 Schiefer 1 ,92 10.56 — » 5 Sandstein 12,47 23,03 6 Schiefer 8,16 31,19 — » 7 Kohle i . 1,44 32,63 — Sattel-Gruppe 8 Schiefer , Einsiedel-Flötz < 1,20 33,83 •— 5> 9 Kohle ( ( 0,96 34,79 — » No. 16. Zuflucht-Sch acht. Lage zu Normal-Null -t- 270,19 m. 1 Dammerde 0,24 0,24 i Diluvium 2 Sand und Letten 3,36 3,60 — » 3 Schiefer 4,08 7,68 — Mulden-Gruppe 4 Sandstein 21,35 29,03 — » 5 Schiefer 2,64 31,67 _ » fi Kohle | i 1,44 33,11 — Sattel Gruppe 7 Schiefer ( Einsiedel-Flötz < 2,87 35,98 — » 8 Kohle ' ( 1,05 37.03 | — » No. 17. Peter- oder 20"- Masel ii n e n - S c h acht. Lage zu Normal-Null -4- 2fiß,40 m. 1 Dammerde und Letten . 4.80 4,80 ' — Diluvium 2 Sandstein 13.92 18,72 — Mulden-Gruppe 3 Schiefer . 3,84 22,56 — y> 4 Sandstein 1,68 24,24 — » 5 Schiefer 1,44 25,68 — Fkikdkich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 475 6 'A 0) *0 Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 4* 55 ^ 1 in [’eufen Einfallen m Bemerkungen (5 Kohle 1,56 27,24 Sattel-Gruppe 7 Schiefer 0.116 28,20 » 8 Kohle, schiefrig Ein- 0,48 28,68 » 9 Schiefer siedel 0.12 28,80 » 10 Sandstein, schiefrig Flötz 0.48 29.28 — » ll Kohle 1,68 30,96 12 Schiefer 1,44 32,40 » No. 18. Heiutzmanu- Schacht. Lage zu Normal-Null -b 257,59 m. 1 Damm erde und Letten . . . 4,32 4,32 Diluvium 2 Sand 6,00 10,32 » 3 Schiefer .... 2,74 13,o6 Mulden-Gruppe 4 Sandstein . . . . 1,44 14,50 » 5 Schiefer .... 2.64 17,14 » n Kohle i 1.34 18.48 Sattel- Gruppe 7 Schiefer . Einsiede 1 Flötz 0,72 19,20 » 8 Kohle ' 1,44 20.64 No. 19. F u n d b o h r 1 o c h Bielsehowitz. L •ige zu Normal Null -1- 235,00 m. 1 Feste Kurzawka . 8,1 1 8,1 1 Diluvium 2 Feine, nasse Kurzawka . . . 10,22 18,33 » 3 Letten, fest . . . 1,99 20,32 Mulden-Gruppe 1 Letten, weiss . . 0,78 21.10 » 5 Sandstein, lose, kl ü ftig . . 0,50 21,60 » Letten, roth . . 0,91 22.51 » 7 Sandstein, fest . . . 12,87 35*, 38 8 Lotten , roth und weiss ge 0,37 35,7 5 » mengt .... 9 Schiefer. wei 12 Sand.-tein 0,70 49.51 X) 13 Schiefer .... 0,08 49,59 y> 14 Sandstein . 0,21 49,80 » Ifj Schiefer .... 2,09 5 1 ,89 » 16 Kohle . 1,47 53,36 » 17 Schiefer .... 0,05 53.41 » 18 Kohle 0,68 54,09 » No. 20. Eisenbahn -Schacht der Guido- G r u he. L age zu Normal Null 4- 251,44 m. 1 Gelber Saud 4,50 | 4,50 Diluvium 2 Gelbe Letten . . 1,00 1 5,50 » 3 Graue Letten . • 4,50 ! 10,00 » 476 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. A u fseh 1 usspu n k te und durchsunkene Schichten Mächtigkeit = der Schichten Teufen in Einfallen Bemerkungen 4 Grane Letten 7,00 17,00 Diluvium 5 Grauer Sand 3,00 20,00 — <> 6 Kies 1,00 21.00 — 7 Grauer, milder Saudstein . . 10, 00 31,00 — Rand Gruppe 8 Grauer, milder Sandstein . 11,00 42,00 — 9 Sehioferthon 2,00 44,00 — 10 Kohle 0,10 44.10 — i > 11 Schieferthon 2,00 46,10 — » 12 Grauer Sandstein, fest . . . 19,40 65,50 » 13 Sehioferthon 17,00 82,50 — 14 Sandstein, fest 23,70 106,20 — » 15 Kohle o.io 106,30 _ » in Sandstein 7,20 1 1 3,50 — » 17 Sehioferthon 12,00 125,50 »> 18 Kohle 0,10 125,60 — » 19 Grauer Sandstein 1,90 127,50 — » 20 Kohle 0,10 127,60 _ » 21 Schieferthon 3,50 131,10 — » 22 Grauer Sandstein 0,40 131,50 — t> 23 Schieferthon ...... 3,90 135,40 — f> 24 Sandstein 0,40 1 35,80 — » 25 Schieferthon, sandiger . . . 12,60 148,40 — » 26 Sandstein 0,60 149,00 _ »> 27 SchielerthoD 23,00 172,00 — 28 Sohieferthon 10,00 182,00 — » 29 Sandstein 2 1 ,50 203,50 — » 30 Schiefer 9,00 212,50 — » 3 t Kohle 1.00 213,50 — » 32 Schiefer 10,00 223.50 83 Sandstein 10,20 233,70 — » 34 Kohle 0,30 234,00 — » 35 Schiefer 20,00 254,00 — >> 36 Sandstein 17,75 271,75 — » 37 Kohle 0,25 272,00 — » 3S Sandstein 3,00 27 5,00 » 39 Schiefer 16,00 291,00 1> 40 Sandstein 20,00 811,00 » 41 Schiefer ........ 3,00 314,00 » 42 Kohle 0,30 314,30 » 43 Schiefer 9,70 324,00 - y> No. *21. Rechtgrube. Fundbohrloc h. 1 Gelber Sand 1,88 1,88 Diluvium 2 Flüssige Kurzawka .... 1,26 3,14 _ 5» 3 Kiessand 1,26 4,40 4 Feste Kurzawka 1,05 5,45 » 5 Feiner, grauer Sand .... 1,12 6,57 — » 6 Grobkörniger . grauer Sand mit Quarz ...... 0,29 6,86 » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 477 6 £ & Aufschlusspunkte uud durchsunkene Schichten 4-3 U £ ic r ~ 5 v5 01 Teufen Einfallen m Bemerkungen 7 Flüssige Kurzawka . . . 1.99 8,85 Diluvium 8 Feste Kurzawka . . . 12,19 21,04 9 Grauer Sand 0,99 22,03 — » 10 Feste Kurzawka . . . . 9.28 31 26 — 11 Schieferthon . 17.29 48,55 Rand-Gruppe 12 Kohle 0,21 48,76 — » 13 Schieferthon . 3,42 52,18 — » 14 Sandstein 1,36 53,54 15 Schiefertbon . . . . . 0,60 54,14 — » 16 Bramlschiefer mit Kohle . 0,50 54,64 — » 17 Sandiger Schiefertbon . . 1 1,35 65,99 — » 18 Grauer Sandstein .... 4,34 70,33 — » 19 Sandstein • i 3,19 73,52 — » No. 22. (Bohr loch VIII, Guido - G r u 1 >e.) 1 Aufgeschwemmte8 .... . 7.82 7,82 — Diluvium 2 Kurzawka . 2,88 10,70 — 3 Sand und Kies .... 1.62 12,32 — » 4 Kurzawka 2,35 14,67 — » 5 Kies 0,79 15,46 — » G Kurzawka . 32,04 47,50 — » 7 Lehm mit Sand ... 13.18 60,68 — » 8 Letten, roth 2,19 62,87 _ Sattel-Gruppe 9 Letten, grau 1,57 64,44 — » 10 Schiefer 5,34 69,78 — 1> II Kohle, taub 0,94 70,72 — 12 Schiefer 8,47 79,19 — » 13 Sandstein 5,13 84,32 — » 14 Schiefer . 7,69 92,01 — » 15 Kohle 0,78 92,79 — » IG Schiefer 5,08 97,87 — 17 Sandstein . 12,32 110.19 — 0 18 Brandschiefer 0,52 110.71 — » 19 Kohle (Heinitz-Flötz) . . 5,05 115,76 — * ‘20 Schiefer . 18,83 134,59 — » 21 Sandstein ...... 0,97 135,56 — » 22 Kohle (Reden-Flötz) . . . 5.44 141,00 — » 23 Sandstein 7,66 148,66 — * *24 Sandstein und Schiefer . 4,60 1 53,26 — » 25 Kohle 'Pochhammer Flötz'1 5,36 158,62 — » 26 Schiefer . 1 0,97 159,59 ! — Rand-Gruppe No. 23. (Bohrloch IV, Guido- Gru b e.) 1 Gelber Sand 6,28 6,28 Diluvium 2 Grauer Sand 9,42 15,70 — » 3 Graue Kurzawka .... . 21.99 37,69 — 4 Sandstein . 20,40 58,09 — Carbon Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 478 A u fsch 1 u ssp u n k t e und durehsunkene Schichten q «2 1 '* ni Teufen in Einfällen Bemerkungen 5 Gelbe Kurzawka 22,91 81,00 Carbon G Kohle, taub (Ausgehendes vom Sehuckraann-Fl. . . 3,14 84,14 7 Sandstein 2,20 86,34 — » 8 Schiefer 7,85 94,19 — » 9 Kohle, taub 1,10 95,29 — » 10 Schiefer 3,45 98.74 — » 11 Sandstein 2,19 100,93 — 12 Schiefer 22,52 1 23,45 » 13 Schiefer, schwarz 9.34 132,79 » 14 Sandstein 1,25 134.04 — » No. 24. Hohrloch III (auch A genannt). Guido- Gru he. 1 Aufgescliwemmtes 9.10 9,10 — Diluvium 2 Kurzawka 22.28 31,38 » 3 Schiefer 3,13 34.51 Mulden-Gruppe 4 Sandstein . 20,72 55,23 — t o Schiefer 5.96 61,19 — y> ft Sandstein 20,40 81,59 — » 7 Kohle« mild 1,73 83.32 — » 8 Schiefer 3.14 86,46 — » 9 Sandstein 13,02 99.48 — 10 Schiefer 1.88 101,36 — • 11 Kohle 0.32 101,68 — » 12 Schiefer 8,58 1 10,26 — » No. 25. Wald -Sc lacht der G u i d o - Grube. 1 Letten, gelb 1 3,50 3,50 — Diluvium •> Kurzawka, grau 0,70 10,20 — » 3 Sand, grau 3.30 13,50 — 7> 4 Triebsand 1 2.00 15,50 — » 5 Kurzawka 4,30 19.80 _ » 6 Saud 0,94 20,74 — 7 Kies 0,16 20,90 — » 8 Kurzawka 3,05 23,95 — » 9 Sand, grob und fest . . . . 0,52 24,47 — 10 Kurzawka mit Steinknollen 2,56 27,03 — » 11 Letten mit Steinknoilen 2,67 29,70 — » 12 Kurzawka, grau, sandig . . 2,20 31,'. >0 — » 13 Letten, grau 3,61 35,51 — » 14 Kurzawka, grau 6,75 42,26 — y> 15 Sand 9,57 51,83 — » IG Kies 0,42 52,25 — 17 Sand 3,51 55,76 — 18 Kies, gebacken 1,31 57,07 — > 19 Sandstein 4,63 61,70 _ Sattel- Gruppe 20 Schiefer 2,56 64,26 — » Friedrich Tornau, Dor Flöteberg bei Zabrze. 479 o 53 S> A u fsch luesp u n k t e und durchsunkene Schichten ! i *| iC ~ Hl Teufen in Einfallen Bemerkungen 21 Thon, gelb 1.15 65,41 Sattel-Gruppe •_>2 Sandstein, röthlich . . 1.83 67,24 — » •23 Thon, gelb 1.41 68,65 — » 24 Schiefer 2,56 71,21 — » 25 Brandschiefer mit Kohlen- schmiteen 0.94 72,15 — » 26 Sandstein, röthlich . . . . 3,82 75.97 — » 27 Schiefer 0,94 76.91 — » 28 Sandstein 2,72 79,63 — » 2!) Schiefer 0.94 80,57 » 30 Sandstein, roth 1,62 82,19 » 31 Schiefer 0,63 82,82 — » 32 Brandschiefer 1,10 83,92 — » 33 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 7,85 91.77 är. ■ » 34 Sandstein . . . 8,89 100,66 — » 35 Schiefer, sandig 0,84 101,50 — 5> 3(5 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0,47 101,97 — » 37 Schiefer 0.94 102,91 — » 3S Schiefer mit tauber Kohle. 0,55 103,16 — » 3y Schiefer 0.55 104.01 — » No. 26. Fun d holl r 1 och Gewalt. 1 Aufgesehwemmtes . . . . 3,40 3 40 ' Diluvium 2 Knrzawka ....... 35,31 3S,71 — 3 Sand 8,89 •17 60 — » 4 Kies 0.52 48.12 — 5 Sandstein 8,63 56,75 — Sattel-Gruppe (1 Schiefer 5,24 61,99 — » 7 Sandstein 0,80 08.79 — s Schiefer 8,94 77,73 — 4 9 Sandstein, mild 0,39 78,12 » 10 Schiefer — ( — — » II Kohle, tanh — — — 12 Sandstein — — — Rand-Gruppe 13 Letten — 1 — — 14 Schiefer, lest — — — » 15 Kohle, fest ) Poch- ^ — — — » IG Kohle (im Termin)? hanimer- — — — » 17 Kohl« ) Flöte ( — 1 — y> 18 Schiefer, fest 1 _ — » No. 27. Bohrloch X, G u i d o - G r u b e. 1 Aufgesehwemmtes .... 4,08 4,08 — Diluvium 2 Kurzawka 5,02 9,10 — » 3 Sand mit Wasser 8,97 18,07 — » 4 Lotten, grau 0,47 18,54 — 5 Sand . . 1,34 19,88 — » 480 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. d £ © A u fsch l usspunkte und durchsunkene Schichten £ 1 iCl-J 3 'S S “ m Teufen m Einfallen Bemerkungen G Kurzawka 20,27 40,15 Diluvium 7 Sand und Kies 14,25 54,40 — » 8 Letten, bunt 3,74 58,14 — Sattel- Gruppe 9 Kohle, taub 0.39 58,53 — <> 10 Schiefer 4,24 62,77 — 11 Sandstein 5, * s 68,55 — » 12 Schieler 0,68 69,23 — A> i3 Kohle 1,31 70,54 — » 14 Schiefer ........ 0,52 71,06 — » 15 Sandstein 4,19 75,25 — » 1(> Schiefer 4,21 79,46 — 17 Sandstein 4,24 83,70 — » 18 Schiefer 3,29 86,99 — » 19 Braodschiefer 1,39 88,38 — » 20 Sandstein 1 5,87 104,25 — y> 21 Brandschiefer 2,4 1 106,66 — 22 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4.76 111,42 — » 2H Schie'ov 4,76 1 16,18 — » 24 Sandstein 9,36 1 25,54 _ » 25 Schiefer 5,18 130,72 — » 26 Sandstein . 6,48 137,20 — y> 27 Schiefer 0,08 137,28 — » 28 Kohle (Reden -Flotz) .... 4.03 141,31 — y> 29 Sandstein 31,88 173,19 — 30 Kohle (Pochhainmer-Flötz) 9,00 182,19 _ » 31 Sandstein 0,81 No. 28. (Bohrloch No. 183,00 1 - 6, Zero- Gr uh Rand- Gruppe e.) 1 Humus und Lehm .... 3,14 3,14 — Diluvium 2 Graue, sand ige Letten mit Quarz 8,84 11,98 — y> 3 Grober Kies 1,05 13,03 — y> 4 Graue, sandige Letten mit Quarz 14,38 27,41 — » 5 Gi ober Kies 0,76 28,17 — » (5 Fette Letten 5,38 33,55 — 7 Conglomeratartigcr Sandstein 5,02 38,57 — Mulden-Gruppe 8 Gelbe Letten 1 .26 39,83 — » 9 Weisser Sandstein .... 1,65 41,48 — » 10 Gelbe, sandige Letten . . . 4,31 45,79 — » 11 Fester, weisser Sandstein . . 4,76 50,55 y> 12 Gelbe, sandige Letten . . . 12.55 63,10 » 13 Grauer Thon 3,32 66,42 — 14 Sandige Letten 1,20 67,62 — » 15 Schicfertbon 0,94 68.56 , — » 16 Kohle 0,24 68,80 17 Schiefer 0,24 69,04 — » 18 Kohle 0,58 69,62 » i9 Grauer Sandstein mit Schiefer 1,73 71,35 » 20 Kohle 0,52 71,87 — » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 481 6 Qj *d c .. 5 Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 4J G iS Ui in Teufen in Einfallen Bemerkungen 21 Schiefer 12,00 83,87 Mulden-Gruppe 22 Schiefer mit Kohlenschmitzen 0,70 84,63 _ » 23 Kohle 2,64 87,27 — » 24 Schiefer ... .... 4,52 91,79 — 25 Grauer Sandstein ..... 1,18 92,97 — :> 26 Schiefer 9,C8 102,05 — 27 Weisser Sandstein .... 2,98 105,63 — 28 Blauer Sandstein 1.23 106,86 » 29 Kohle 0,13 106,99 — » 30 Graugelbweisser Sandstein . . 12.94 119,93 — » No. 29. (Bohrloch No. 2 d Zero-G rube. er Elisa bet h- Mu thung. ) l Dammerdo 3,14 3,14 — Diluvium 2 Graue Sandletten mit Quarz - kn ollen 6,72 9,8(5 _ » 3 Triebsand mit Quarzknollen . 8,03 17,89 — » 4 Graue Letten mit Quarzknollen 1,47 1 9,36 — » 5 Gelbe Letten mit Quarzknollen 1,6 20,9(5 — y> 6 Triebsand mit grossen Wasser- zuflüssen . . .... 8,87 29,83 _ 7 Kurzawka 5,89 35,72 — » 8 Feste, zähe Letten .... 1,96 37,68 — » 9 Fetter, zäher Lehm .... 2.48 40,16 — » 10 Kurzawka 2,22 42,38 — j> 11 Zäher, grauer Lehm .... 2,09 44,47 — Mulden-Gruppe 12 Weisser Sandstein .... 6,54 51,01 — » 13 Grober Kies 0,18 51.19 — 14 Gelber Sandstein 6,25 57.44 - » 15 Weisser Sandstein .... 5,23 62,67 — 1(1 Gelher Sandstein 1,47 64,1-1 — 17 Bunter Sandstein 7.27 71,41 — » 18 Gelber Sandstein 1 6,43 87,84 — » 19 Schiefer mit Kohlenschmitzen U5 88,99 — » 20 Kohle ......... 0,99 89,98 — J> 21 Schiefer 0,37 90,35 — » 22 Kohle 2,22 92,57 — » 23 Gelber Sandstein 2,04 94,6 1 — 24 Grauer Sandstein 4.42 99,03 » 25 Schinferthon 0,94 99,97 — » 2(5 Grauer Sandstein 6,17 106,14 — 27 Fester Schiefer 3,3 109,44 — » 28 Schiofor mit Kohlenschmitzen 4,60 1 14,04 — » 29 Kohle 0,99 Id 1 15,03 — » 30 Weisser Sandstein .... l 1 6,13 — » 482 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Aufsehlusspunkte ‘53 ö ^ - und f Teufen Einfallen Bemerkungen durchsunkene Schicliteu % “ m m No. 30. (Double-Zero-Bohrloeh 3.) 1 Daramerdc 3,14 3,14 — Diluvium 2 Graue Sand letten mit Quarz- » knollen 1 1,04 14,18 — » 3 Con gl omerat artiger Sandstein 8.16 22,34 — » 4 Graue Sandlütten .... 1 .96 24,30 — » 5 Triebsand 1,73 26,03 — y> 6 Fetter, zäher, grauer Lehm . 4.44 30,47 — » 7 Wuisser Sandstein .... 8.24 38,7 1 Mulden-Gruppe 8 Kurzawka 7,56 46.27 — » !) Weisser Sandstein .... 3,63 49,90 » 10 Gelbe Kurzawka 9,70 59,60 — 11 Gelber Sandstein 8.76 68,3 — » 12 Gelber, zäher und grauer Lehm 2.59 70,95 » 13 Ccinglomerat artiger Sandstein . 1,18 72,13 » 14 Sandiger Lehm 0,52 72,65 — » 15 Grober Kies 2.77 75.42 — » 16 Sandstein ....... 30.68 106,10 — 17 Zähe, gelbe Letten . . . 1,18 — 18 Fester, grauer Sandstein . . 18,26 125,54 1 M Schiefer 2,35 127,89 20 Kohle 0.92 128,81 — 21 Grauer, fester Sandstein . . 1,18 1 29,99 — 22 Schiufert hon 0,47 1 30,4*'. * 2:-; Weisser Sandstein .... 6,38 1 36,84 _ 24 Weisser Sandstein mit Schwe- fei ki es 3,40 140,24 — 25 Fester Schiefer 6,31 14' >.55 — 2« Kohle 0,65 147,20 _ » 27 Schiefer 2,27 149,47 _ 28 Grauer Sandstein mit Schwe- y> felkies 1,54 151,01 — 29 Eisenstein 0,39 151.40 — « 30 Grauer, fester Sandstein mit » Schwefelkies 2,67 154.07 — » 31 Schiefer 1,54 1 55,6 1 y> 32 Kohle 0,31 1 55,92 » 33 Schiefer 1,15 157,07 — 34 Schiefer mit Kohlenschmitzen . 1,05 158,12 » 35 Schiefer 2,46 160,58 — » No. 31. Fundbohrloch Otto Gustav. i Dam mei de 0,26 0,26 — Diluvium 2 Lehm, grau 1.57 1,83 — .*> Kurzawka, grau, fest . 23.22 25,05 _ » 4 Triebsand . 20.40 45,45 — » Friedrich Tornau Der Flötzberg bei Zabrze. 483 6 £ Aufschlusspunkte 1 4-3 ‘S 9 & "C fl und 2 3 Teufen ■Unfällen Bemerkungen durchsunkene Schichten 2 -n m m 5 Kies, grob 6,59 52,04 Diluvium G Kurzawka, grau, fest . . . 6,28 58,32 — » 1 Gypsletten, blau 13,39 71,71 — Tertiär 8 Gyps 2,20 73,91 — 9 Gvpsletten. blau 12,40 86,3 1 — » 10 Schieferletten, grau .... 17,26 103,57 — Mulden-Gruppe i i Lehm, gelb 14,28 1 1 7,85 — » 12 Sandstein, bunt 0,79 118,64 — •> 13 Lehm, gelb 5,65 124 29 — » 14 Sandstein, bunt 3,01 127.30 — 15 Sohioforihon, mild .... 0,31 127,61 — <> IG Lehm, schwarz mit Sand . . 1,67 129,28 — >> 17 Sandstein, grau 3,22 132,50 — » 18 Schioferthon, mild .... 2.04 134,54 — 19 Sandstein, grau 0,86 135,40 — » 20 Schieferthon, grau, fe-t . . . 4,99 140,39 — » 21 Kohle. 0 84 141,23 — » 22 Schiefer, grau, graublau . . 0,04 141,27 — * 23 Schiefer ....... 5,68 146,95 — * 24 Schiefer, fest, mit Kohlen schmitzen 1,13 148,08 — » 25 Sandstein, grau, fest .... 2,59 150.67 — » 2G Sandstein, weiss, mit Schiefer 1,36 152,03 r> 27 Schiefer, mild, grau .... 0,86 152,89 — » 28 Sandstein, grau 3,53 1 56,42 — » 29 Schiefer, grau, fest .... 5,32 161.74 — » 30 Kohle 0.51 162,25 — » 31 Schiefer mit Thoneisenstein 0,13 162,38 » No. 32. Zero- -Grube. Makoschau 1, A u fs c llussbohrloch. Lage zu Normal-Null -4- 236,28 m. 1 Thon, sandig 2,00 2.00 — Diluvium 2 Sand, grau 1,00 3,00 — » 3 Thon, blau 10,50 13,50 — Tertiär 4 Sand, grau 32,50 46,00 — 5 Kies, gelb 11.70 57,70 * 6 Thon, blau 17,70 75,40 7 Sandstein, grau 12,60 88,00 Mulden-Gruppe 8 Schiefer mit Sandstein wech- selnd ........ 59,94 147.94 30° 9 Kohle 0,95 148,89 — ■ » 10 Schiefer, sandig 1,61 150.50 — r> 1 1 Kohle 0,25 . 1 50,75 — » 12 Sandstein, grau (mit Eisen- stein ?) 37,06 187,81 — » 13 Kohle 0,-61 188,42 — i » - •).) •V ti hrtiucti IHuV. 484 Friedrich Tornau, Der FlÖtzberg bei Zabrze. ö Aufschlusspunkte *3 n 3 ü SD», jr •o a und *§ *r Teufen Einfallen Bemerkungen =3 durchsunkene Schichten 1 “ 3 m in 14 Schiefer, sandig 1,48 l 189,90 Mulden- Gruppe 15 Kohle (Georg-Flötz) .... 1,56 191,46 30° » 16 Sandstein, grau. mit Schiefer schichten . . 82,04 273,50 35° » 11 Kohle (Veronica -Flötz) . . . 2,90 276,40 28° » 18 Sandstein mit Schieferschichten 57,20 333,60 — 19 Kuhle . 0,47 334,07 — 20 Schiefer, sandig 0,60 334,67 — » 21 Kohle . . . . 0.30 334,97 — » 22 Sandstein und Schieferschichten 48.54 383.51 35° » 23 Kohle 1,35 384,86 — Sattel-Gruppe 24 25 26 Schiefer, sandig Kohle Schiefer, sandig Einsiedel- Flütz 0,55 1,80 0,32 385,4 1 387.21 387.53 43° » » » 27 Kohle 2,00 389,53 — » 28 Schiefer, sandig, mit Sandstein und Conglomeratschichten . 46,89 436.42 — y> 29 Kohle . . . . 439,80 — » 30 Schiefer, sandig 7.50 447.30 — » 31 Kohle .... 2.50 449,80 20° 32 Sandstein, grau, mit Schiefer- schichten . . 19,50 469,30 — » 33 Kohle (Schuckmann-Flötz) . . 1 1,45 480,75 — 34 Schiefer, sandig 5,77 486,52 — 35 Kohle .... 1,03 487,55 — * 36 Schiefer, sandig 0,35 487,90 — * 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 No. 33. Krug-Schacht. Lage zu Normal-Null -4- 270,00 m. Sand 5,00 5,00 I Sandstein 54,50 59,50 Schiefer 6,11 65,61 I Kohle (Schuckmann-Flötz) . . 8,89 74,50 Schiefer 16,19 90,69 1 Kohle 1,31 92,00 Schiefer I 5,06 97.06 Kohle 0,44 97,50 Schiefer 18,35 115 85 Kohle 1,31 117,16 Schiefer 4,04 121,20 SaDdsteiD 16,10 137,30 Schiefer 2,98 140,28 Kohle 0,52 ' 140,80 Schiefer 3,30 144,10 Sandstein 7,70 151,80 Schiefer 1,88 153,68 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,32 158,00 15° l4o Diluvium Sattel Gruppe y> » » » » » » » » » » Friedrich Tornau, Der FlÖtzberg bei Zabrze. 485 Laufende No. Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten ! -1 « 1 ^ £ tD t-. 2 1 'S *2 42 in Teufen in Einfallen Bemerkungen 19 Schiefer 4,00 162,00 Sattel-Gruppe 20 Sandstein 18,60 180,60 — » 21 Schiefer 1,80 182,40 — » 22 Kohle (Reden-FIötz) . . . 4,70 187,10 12° » 23 Schiefer 2,40 189,50 — » 24 Sandstein 1,59 191,09 — « 25 Kohle (Pochhammer-Fl.) . 6,41 197,50 . 8° » 26 Schiefer 2,10 199,60 -i- Rand- Gruppe 27 Sandstein 1,33 200,93 — No. 34. Carn all -S c hac h t. 1 Aufsattelung und Diluvium . 8,63 8,63 — Diluvium 2 Sandstein 59,37 63,00 Sattel-Gruppe 3 Schiefer 5,50 73,50 4 Kohle (Schuckmann Fl.) . . 8,90 82,40 14° 35’ >> 5 Schiefer 16,60 99,00 — » 6 Kohle 1,30 HK), 30 — 7 Schiefer 4,18 104.48 — » 8 Kohle 0,52 105,00 — 9 Schiefer 20,92 125,92 — IO Kohle 0,26 126,18 — % 11 Schiefer 4,10 16,21 130,28 » 12 Sandstein 146,49 — » 13 Schiefer 3,27 149,76 — » 14 Kohle 0,52 150,28 15 Schiefer 4,01 154,29 — 16 Sandstein 6,02 160,31 — » 17 Schiefer 2,35 162.66 — » 18 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,34 167,50 15° » 19 Schiefer 2,88 170,38 — » 20 Sandstein 19,09 189.47 — » 21 Schiefer 2,35 191,82 — » 22 Kohle (Reden Flötz) . . . . 4.18 196,00 12° 23 Schiefer 2,35 198.35 — 21 Kuhle (Pochhammer-Flötz) 6,41 204,76 8° » 25 Schiefer 2,62 207,38 — Rand-Gruppe 26 Sandstein 4 97 212.35 — » 27 Schiefer 0,05 212,40 — No. 35. Hohr loch am Beamten hause No. 2. 1 Sand 5,02 5,02 — Diluvium •) Gelbe Letten 1,02 6,04 — Sattel -Gruppe 3 Sandstein 0,26 6,30 — » 4 Kohle 0,39 6,69 — » 5 Schiefer 11,39 18.08 — » 6 Sandstein 1,57 19,65 — » 7 Fester Sandstein 2,57 22,22 — 32 484 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. AufschlusspuDkte und ciurchsunkene Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen m Einfallen Bemerkungen 1,48 189,90 Mulden- Gruppe 1,56 191,46 30° » 82,04 273,50 35° » 2,90 276,40 28° » 57,20 333,60 — » 0,47 334,07 — 0,60 334,67 — » (>,30 334,97 — » 48.54 383.51 35° 1 ,35 384,86 — Sattel-Gruppe 0,55 385,41 — 1,80 387.21 — P 0,32 387,53 43u » 2,00 389,53 — » 46,89 436.42 3,38 439.80 — » 7,50 447.30 — » 2,50 449,80 20° » 19,50 469,30 1 1,45 480,75 — » 5,77 486,52 — » 1,03 487,55 — 0,35 487,90 — P [ rug-Schacht. ial-Null -1- 270,00 m. 5,00 5,00 — 1 Diluvium 54,50 59,50 — Sattel Gruppe 6,11 8,89 65,61 74,50 15° 16,19 90.69 — » 1,31 92,00 — » 5,06 97.06 — » 0,44 97,50 — 18,35 115 85 — » 1,31 117,16 — » 4,04 121,20 — » 16,10 137,30 — » 2,98 140,28 — 0,52 1 140,80 — » 3,30 144,10 — 5> 7,70 151,80 — 1,88 153,68 _ » 4,32 158,00 uo » 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 82 33 34 35 36 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Einsiedel- Flütz Schiefer, sandig Kohle (Georg-Flötz) San d st ei d, grau, mit Schiefer schichten .... Kohle (Yeronica-Plütz) Sandstein mit Schieferschichten Kohle .... Schiefer, sandig Kohle .... Sandstein und Schieferschichten Kohle Schiefer, sandig Kohle Schiefer, sandig Kohle Schiefer, sandig, mit Sandstein und Conglomeratschichten Kohle Schiefer, sandig .... Kohle Sandstein, grau, mit Schiefer schichten Kohle (Schuck mann-Flötz) . Schiefer, sandig .... Kohle Schiefer, sandig .... No. 33. Sand Sandstein Schiefer Kohle (Schuckinan ri-Flötz) . Schiefer Kohle Schiefer Kohle Kohle Kohle Kohle (Heinitz-Flötz) Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 485 Laufende No. i Aufschi usspunkte und durchsunkene Schichten 3 a Ai * ißt. ~ « JJÖ £ 1 m Teufen in Einfallen Bemerkungen 19 Schiefer | 4,00 162,00 Sattel-Gruppe 20 Sandstein 18,60 180,60 — » 21 Schiefer 1,80 182,40 — » 22 Kohle (Reden-Flötz) .... 4,70 187,10 12° » 23 Schiefer 2,40 189,50 — » 24 Sandstein 1,59 191,09 — « 25 Kohle (Pochhammer-Fl.) . . 6,41 197,50 . 8° 26 Schiefer 2,10 199,60 — Rand- Gruppe 27 Sandstein 1,33 200,93 — » No. 34. C arn all -Schacht. 1 Aufsattelung und Diluvium 8,63 8,63 — Diluvium 2 Sandstein 59,37 68,00 — Sattel-Gruppe 3 Schiefer 5,50 73,50 — 4 Kohle (Schuckmann- Fl.) . . 8,90 82,40 14° 35' » 5 Schiefer 1 6,60 99.00 * 6 Kohle 1,30 100,30 — 7 Schiefer 4,18 104.48 8 Kohle 0.52 105,00 — » 9 Schiefer 20,92 125,92 lü Kohle 0.26 126,18 — * 11 Schiefer 4,10 130,28 * 12 Sandstein 16,21 146,49 — » 13 Schiefer 3,27 149,76 — » 14 Kohle 0,52 150,28 15 Schiefer 4,01 154,29 — » 16 Sandstein 6,02 160.31 — » 17 Schiefer 2,35 162.66 — » 18 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,84 167.50 15° » 19 Schiefer 2,88 170,38 — » 20 Sandstein 19,09 189,47 — » 21 Schiefer 2,35 191.82 — » 22 Kohle (Reden Flötz) .... 4.18 196,00 12° /> 23 Schiefer 2,35 198.85 — 21 Kohle (Pochhammer-Flötz) 6,41 204,76 8° 25 Schiefer 2,62 207,38 — Rand-Gruppe 26 Sandstein 4 97 212.35 — » 27 Schiefer 0,05 212,40 — » No. 35. Bohrloch am Be amten hause No. 2. 1 Sand I 5,02 5,02 Diluvium 2 Gelbe Letten 1,02 6,04 — Sattel - Gruppe 3 Sandstein 0,26 6,30 — » 4 Kohle 0,39 6,69 — » 5 Schiefer 11,39 18.08 — » 6 Sandstein 1,57 19,65 — » 7 Fester Sandstein 2,57 22,22 - » 32 486 Fribdrkot Tornau. Der Flützberg bei Zabrze. A o> -r a *2 r 5 A n fsehlusspunkte und durchsunkene Schichten % a saD*,£ 33® 5 jCV3-= v — ä * m Teufen in Einfällen Bemerkungen 8 Schieferthon 3,99 26,21 Sattel-Gruppe 9 Kohle 0,31 26,52 — 9 10 Schieferthon 1.48 28,00 — 9 11 Fester Sandstein 4,15 32,15 — 9 No. 36. Za borze-Sch acht. Lage zu Normal-Null -+• 280,15 m. 1 Aufsattelung und Diluvium . 9,00 9,00 — Diluvium 2 Sandstein 6,20 15,20 — Mulden-Gruppe 3 Schiefer 1,80 17,00 — • 4 Saudstein 7,50 24,50 — 5 Kohle 0,21 24,71 — 9 6 Schiefer 2,29 27,00 — » 7 Kohle 0,10 27,10 — 9 8 Schiefer 3,70 30,80 — 9 Sandstein 21,50 52,30 — » 10 Schiefer 11,70 •14.00 — 9 II Kohle (Einsiedel- Flötz Ohbk.) 1,60 65,60 — Sattel-Gruppe 12 Schiefer 2,2 1 67,81 — » 13 Kohle (Einsiedel- Flötz Ndbk.') 1.44 69,25 8° 30’ 9 14 Schiefer 5,50 74,75 — 9 15 Sandstein 58,45 133,20 — 9 16 Schiefer ........ 5,50 138,70 — 9 17 Kohle (Schuckmann-Fl.) . . 8,30 147,00 12" 9 18 Schiefer 4,40 151.40 — 9 19 Sandstein 2,00 153,40 1 — 9 20 Schiefer 2,00 155,40 — 9 21 Sandstein 8,34 163,74 — 9 22 Kohle 1,14 165,18 — 9 23 Schiefer 9,56 1 74,74 — 9. 24 Kohle 0,44 175,18 — 9 25 Schiefer 4,36 179,54 — 9 26 Sandstein 1,80 181,34 — 9 27 Schiefer 2,20 183,54 — 9 28 Kohle 0,10 183,64 — 9 29 Schiefer 3,40 187,04 — 9 30 Sandstein 1,30 188,34 — 9 31 Schiefer 5,90 194,24 — 9 32 Kohle 1,44 195,68 — 9 33 Schiefer ....... 1,00 196,68 — 9 34 Sandstein 5,40 2l *2,08 — 9 35 Schiufer 3,00 205,08 — » 36 Kohle 0,40 ; 205,48 — 9 37 Schiefer 9,60 215,08 — 9 38 Sandstein 4,80 219,88 — 9 39 Schiefer 18,40 238,28 9 40 Brandschiefer 1,04 239,32 9 41 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,18 243,50 8° 15’ 9 42 Schiefer 1,05 244,55 — » Fkibdrich Torsau, Der FRtzberg bei Zabrze. 487 4» Aufschlusspunkte 1 | und •-P «> 2 t Teufen Einfallen durchsunkene Schichten £ £ m m No. 37. von Schönaich-Schacht. Lage zu Normal-Null 4- 275,00 m. 1 Sand 9,10 9,10 _ 2 Sandstein 55,70 64,80 — 3 Schiefer 4,70 69,50 — 4 Kohle (Schuckmann Flötz) . . 8,30 77,80 15° 5 Schiefer 18,76 96,56 — 6 Kohle 1,44 98,00 — 7 Schiefer 3,56 101,56 — 8 Kohle 0,44 102,00 — 9 Schiefer 23,56 125,56 — 10 Kohle 1,44 127.00 — 11 Schiefer 3,20 130,20 — 12 Sandstein 15,80 146,00 — 13 Schiefer 3,48 149,48 — 14 Kohle 0,52 1 50,00 15 Schiefer 3*50 153,50 — IG aandstein 6,00 159,50 — 17 Schiefer 1,50 161,00 — 18 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,00 165,00 14° 1!) Schiefer 1,50 166,50 — 20 Sandstein 5.50 1 72,00 — 21 Kohle 0,20 172,20 — 22 Sandstein 1 3,(X) 185.20 — 23 Schiefer 1,80 187,00 — 24 Kohle (Reden -Flötz) .... 4,10 191,10 12° 25 Si’hiofcr 3,30 194,40 — 26 Kohle (Pochhammer-Flötz) 6.40 200,80 8« 27 Schiefer 13.1H) 213,80 — 28 Sandstein 3,40 217,20 — 29 Schiefer 4,80 222,00 — 30 Sandstein 19,00 241,00 — No. 38. Boh Hoch. 1 Sand 0,48 0,48 2 Lehm, gelb und Kurzawka 12,24 12,72 i 3 Schiofer 9,12 21,84 4 Kohle, tauh (1. Flötz unter — Schuckmann) 1,68 23,52 — 5 Schiefer 1,44 24,96 — No. 39. Boh rloc h. i Sand 0,96 0,96 — 2 Lehm 3,84 4,80 — 1 3 Sand, roth, fein 3,84 , 8,64 — 4 Sandstein, röthlich . . . . [ 7,68 1 16,32 — Diluvium Sattel- Gruppe Rand-Gruppe Diluvium » Sattel -Gruppe Sattel-Gruppe 488 Frikdrioh Tornau, Der FlÖtzberg bei Zabrze. 6 Ä g J Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen m Einfällen Bemerkungen 5 Unbekannt, aber wahrschein- Sattel-Gruppe lieh Schiefer 12,96 29,28 — » 6 Kohle (Schuckmann - Flötz, Ausbiss) 1,20 30,48 — » 7 Unbekannt, aber wahrschein- y> lieh Schiefer 2,40 32,88 — » No. 40. Bielschowitz- Grub e. (B e wei s bo hrloch.) 1 Humus 0,31 0,31 — Diluvium 2 Gelbe Letten 1,26 1,57 — 3 Graue, sandige Letten . . . 3,03 4.60 — y> 4 Grober Kies 4,13 8,73 — » 5 Sandige Kurzawka .... 16,22 24,95 — 6 Rothe, sandige Letten . . . 0,47 25,42 — » 7 Grober Kies 1,49 26,91 — » 8 Bunter Sandstein 5,64 32,55 — Mulden-Gruppe y Bunter Sandstein 0,47 33,02 — 10 Conglomerat 3,32 36.34 — » 11 Weisaer Thon 0,78 37,12 — y> 12 Graue Letten 0,94 38,06 — » 13 Schiefer 15,19 53.25 — » 14 Kohle 1,08 54,33 — 15 Schiefer 0,43 54,76 — 16 Kohle 0,92 55.68 — » 17 Schiefer 0,24 55,92 — No. 41. Gewalt-Grube F undbohrl och. 1 Dammerde 0,26 0,26 Diluvium 2 Gelber Sand 0.78 1,04 — 3 Grauer Sand 2,35 3,39 _ » 4 Graue Kurzawka mit Kalkstein 34,26 37,65 — 1> 5 Feste Kurzawka mit Kalkstein 1,05 38,70 — 6 Fester Sand 2,87 41,57 _ » 7 Triebsand 1,05 42,62 _ 8 Fester Sandstein 3,40 46,02 _ Sattel-Gruppe 9 Triebsand . 1,57 47,59 — » 10 Grobkörniger Kies .... | 0,52 48,11 — 11 Fester Sandstein 8,63 56,74 — » 12 Schieferthon 0,52 57,26 — 13 Fester Schieferthon .... 4.70 61,96 — » 14 Röthlicher, fester Sandstein 0,78 62,74 » 15 Grauer, fester Sandstein . . 2,87 65,61 » 16 Weisser, fester Sandstein . . 3,14 68,75 — 17 Grauer Schieferthon .... 8,97 77,72 — 18 Milder, röthlicher Sandstein . 1 0,08 77,80 » 19 Kohle, taub ? 0,39 78,19 — y> 20 Röthlicher Sandstein. . . 1 5,57 83,76 1 — » Fkibdrioh Toknau, Der Flötzberg bei Zabrze. 489 6 £ T3 0 5 Aufschlusspunkte und durchsunkeno Schichten *3 Ö £ 2 T ® O 11 m Teufen m Einfallen Bemerkungen 21 Röthliche Letten 0,57 84,33 Sattel Gruppe 22 Schiefer 3,35 87,68 — » 23 Kohle (Pocbhammmer-Flötz) . 9,86 97,54 — 24 Fester Schieferthon .... 0,37 97,91 — • Rand Gruppe No. 42. Bohrloch am Dorotk a-Scha cht. Lage zu Normal-Null -+- 250,00 m. I Lehm 4,05 4,05 — Diluvium 2 Heller Triebsand 1,20 5.25 — » 3 Grauer Triebsand 7,80 13,05 — 1> 4 Grauer Lehm mit Kalkstein — gemengt 4,50 17,55 — » .5 Grauer Lehm mit Sand ge- — mengt 18,45 36,00 — » 6 Grobkörniger Sand mit Lehm — gemengt 8,00 44,00 — » 7 Heller, reiner Lehm .... 4,00 48,00 — » 8 Sand mit wenig Lehm . . 9,00 57,00 — i> 9 Holler Lehm mit Sftnd gemengt 22,00 79,00 — » 10 Schieforthon 2,00 81,00 — Mulden-Gruppc 1 1 Milder Sandstein 16,00 97,00 — » 12 Milder Schiefer .... 2,50 99,50 — » 13 Fester Schiefer 40,00 139,50 — 14 Kohle mit Schioferachmitzen . 0,80 140,30 — » 15 Fester Schiefer 36,20 176,50 — » No. 43. Oeynhausen -Schacht ue bst Bo l r 1 o c h. 1 Aufgeschwemmtes 4,97 4,97 Diluvium >2 Kohle 0,52 5,49 — Sattel-Gruppe 3 Schiefer 3,14 8,63 — » 4 Kohle 0,45 9,08 — » 5 Schiefer 20,66 29,74 — » 6 Kohle 1,30 31,04 — * 7 Schiefer 5,31 36,35 — 8 Sandstein 16,40 52,75 — » 9 Schiefer 3,66 56,4 1 — » 10 Kohle 0,53 56,94 — » 1 1 Schiefer 2,88 59,82 — 12 Sandstein 6,27 66,09 — » 13 Brand schiefer 1,36 67,45 — » 14 Kohle (Heinitz-Flötz) . . . 4,32 71,77 * 15 Schiefer 4,39 76,16 — » 16 Sandstein 9,26 85,42 — » 17 Schiefer 2,88 88,30 — » 18 Kohle (Roden- Flötz) .... 3,92 92,22 — » 19 Schiefer 1,57 93,79 — » 20 Sandstein 15,17 108,96 — » 490 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. || Auf8chlus8punkte und durchsunkene Schicht« n 5 e M 8 '-*3 C £ | in Teufen Einfällen in Bemerkungen 21 Kohle f ( 1,39 110,35 Sattel-Gruppe 22 Schiefer Pochhammer-. fl. ) 1,54 111,89 — 23 Kohle ' l 6,01 117,90 — » Bohrloch im Schacht. 24 Schiefer 1,26 119,16 _ Rand- Gruppe 25 Sandstein 3.58 122,74 — » 26 Schiefer 4,21 126,95 — » 27 Sandstein, schiefrig . . 1,42 128,37 28 Schiefer 11,79 140,16 — » •j'i Sandstein 26,94 167,10 » 30 Schiefer 1 1,17 1 78,27 — » 31 Sandstein 1,59 179,86 — , 32 Schiefer 0,94 180,80 — 33 Sandstein 11,30 192,10 » 34 Schiefer 8,87 200,97 _ 35 Sandstein 38,11 239.08 y> 36 Schiefer (1,04 245,12 — » 37 Sandstein 5,73 250,85 — » 38 Brandschiefer .... 0,23 231,08 — » 3:i Schi f 40 Sandstein, schiefrig . 1,62 253,88 » 41 Schiefer 7,09 26o,97 42 Sauds-tein 16,13 277,10 x> 43 Schiefer 4.06 281,16 » 44 Sandstein 2,56 283,72 — f> 45 Schiefer 26,63 310,35 » 46 Sandstein 0,86 311,21 » 47 Schiefer 1,07 312,28 — * No. 44. P oremba- Sch acht IV. Lage zu Normal-Null 276,75 m. 1 Gelbe Letten .... 5,00 5,00 — Diluvium 2 Graue Letten .... 8,00 13,00 — » 3 Milder Sandstein . . 36,00 1 49,00 Mulden-Gruppe 4 Fester Sandstein . . 10,00 59.00 5 Sandiger Sehieferthon 4,00 63,00 — 1) 6 Fester Sandstein . . . 4,50 67,50 __ 7 Sandiger Schieferthon . 1,30 68,80 8 Kohle (Georg- Flötz) . . 2,00 70,80 — » • 9 Schieferthon . . . . 0,20 71.00 f> 10 Kohle, unrein . . . . 1,00 72,00 11 Sandiger Schieferthon 5,00 77,00 — 12 Fester Sandstein . . . 18,00 95,00 » 13 Milde Kohle . . . . 0.37 95,37 y> 14 Fester Schieferthon . . 1,78 97,15 i> 15 Kohle 0,42 97,57 » 16 Fester Schieferthon . . 13,00 1 10,57 — $ Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 491 ö z; © s Aufschlnsspunkte und durehsunkene Schichten ^ 3 bL u ^ in Teufen m Einfallen Bemerkungen 17 Fester Sandstein 12,50 123.07 Mulden- Gruppe 18 Fester, schiefriger Sandstein . 16.50 139,57 — ft 19 Fester Sandstein . ... 15,00 154. 5 7 — » •20 Fester Schieferthon .... 13,80 168,37 — » 21 Milder, sandiger Schieferthon 13,00 181,37 — * 22 Milder Schicferthmi .... 5,59 186,96 — 23 Kohle ( Einsiedel- FlütZ Obbk., 1,40 188,36 — Sattel-Gruppe 24 Milder Schieferthon .... 8,00 196,36 — » 2 5 Kohle (Einsiedel Klotz Ndbk.) 1,30 197,66 7° » 26 Schieferthon 10.50 208,16 — J» 27 Sandstein •1,00 212,16 — » 28 Schiefriger Sandstein . . . 5,50 217,66 — 29 Sandstein 27,00 244.66 — » 80 Schieferthon 13,00 257,66 — » 31 Kohle (Schuckniaun-F).). . . 7,50 265,16 — » 32 Fester Schiefer 8,50 273,66 — » 33 Fester Sandstein 6,00 279,66 » 34 Milder, klüftiger Sandstein 7,00 -'86,66 y> 35 Kohle 0,76 2*7,42 — 36 Müder, klüftiger Schiefer . 9,30 296,72 — 37 Kohle 0,75 297,47 » 38 Schiefriger Sandstein . . . 4.00 301,47 — » 39 Schiefer 12,00 313,47 — » 40 Kohle 1,00 314,47 — 41 Fester Schiefer 13.00 327,47 — » 42 Fester Sandstein 6,50 333,97 — » 43 Schiefer No. 45. Port 5,30 * tu 1) a- 339,27 ■Schacht III. x 1 Humus 0,16 0,16 Diluvium 2 Sand 0,63 0,79 — 3 Lehm 3.14 3,93 — 4 Graue, feste Kurzawka . . . 1 5,96 19,89 _ >> 5 Schieferthon 1,83 21,72 — Mulden-Gruppe 6 Milder, grauer Sandstein . . 43,66 65,38 — ft 7 Schiefer 1.00 66.38 — » 8 Sandstein 8,75 75,13 — » 9 Kohle (Georg-Flötz) .... 3,13 78,26 — » 10 Schiefer 9,12 87,38 — »> 1 1 Sandstein 18,10 105,48 — » 12 Kohle 0,30 105,78 — » 13 Schiefer 2,50 108,28 — » 14 Kohle 0,20 108,48 — » 15 Schiefer 6,50 114,98 _ » 16 Sandstein 9,40 124,38 — » 17 Conglomerat .... 1,70 126,08 — » 18 Sandstein 5,60 131.68 » 19 | Kohle (Veronica-Flötz) ... 2,00 133,68 — » 492 Fiuedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 20 21 22 23 24 25 2U 27 2$ 29 30 31 32 33 34 35 SG 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 4!) 50 51 52 53 54 55 56 1 •? 3 4 5 6 8 Aufschlusspunkte und durchsnnkene Schichten Mächtigkeit 5 der Schichten Teufen ; m Einfällen Bemerkungen Schiefer 14.70 148,38 Mn Iden- Gruppe Conglomerat 2,00 1 50,3 S Sandstein 8,00 1 58, 3S _ » Schiefer mit Kohle .... 0.50 158.88 _ » Sandstein 10,50 169,38 — » Kohle 0,20 169,58 — » Schiefer 1,50 171,08 — Kohle 0,20 171,28 » Schiefer mit Eisensteinknollen 3,80 175,08 — » Schiefer 7,00 182,08 » Sandstein 9,70 191,78 » Kohle j i 1,30 193,08 — Sattel-Gruppe Schiefer Einsiedel - Flötz | 11,50 204,58 — » Kohle ' 1 1,50 206,08 — » Schiefer 8,30 209,38 » Sandstein 10.00 219,38 » Sandstein und Conglomerat . 4,20 223,58 — » Sandstein 37,50 261,08 » Schiefer 4,50 265,58 » Kohle (Schuckmann-Flötz) . . 6,50 272.08 — ♦ Schiefer 1 1,00 283,08 Sandstein 17,50 300,58 Kohle 1,00 301,58 Schiefer 5,00 306,58 » Sandstein 4,00 310,58 » Schiefer 1,00 311,58 » Kohle 1,00 312.58 » Schiefer 8,20 320,78 Kohle . • 0,30 321.08 _ » Schiefer 4,00 325,08 — » Kohle 0,75 325,83 — » Schiefer 5,25 331,08 » Sandstein 2,00 333,08 — » Schiefer 1 3,60 336,68 — » Kohle 0,40 337,08 — y> Schiefer 4,50 341,58 » Sandstein 1,00 342,58 — » No. 46. Bohrloch Dorotka I. Ackererde ....... 0,40 0,40 Diluvium Lehm 4,20 4,60 — » Sand 8,16 12,76 * Thon, grau, sandig, mit Steinen 5,44 18,20 » Sand, grau 1.20 19,40 * Thon, grau, sandig, mit Steinen 15,60 35,00 — » Thon, gelb 0,75 35,75 Mulden-Gruppe Thon, grau, mit Sandstein- schichten 1 2,50 | 48,25 | » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 493 0 0) 1 Aufscblusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen Einfällen m Bemerkungen 9 Schieferthon, grau .... 11,75 60,00 Maiden-Gruppe 10 Schieferthon mit Sandstein- schichten 43,50 103,50 11 Kohle (Jacob- FlÖtz) .... 2.18 105,68 » 12 Schieferthon mit Sandstein- schichten 24.70 130,38 » 13 Kohle (Sonnenblume -Fl. Obbk.) 1,24 131,62 •> 14 Schiuferthon 1,46 133,08 » 15 Steinkohle i Sonnonblume-Flötz Ndbk.) 1,84 134,92 » 16 Schieferthon .... . . 2,6 S 137,60 » 17 Steinkohle ( »,80 138,40 » 18 Schieferthon 0,60 139.00 » 19 Kohle 0,90 139,90 » 20 Schieferthon 4,10 144,00 » 21 Sandstein 8,60 152,60 22 Schieferthon mit Sandstein- » schichten 6,20 158,80 » 28 Sandstein 13,00 171,80 » 24 Scbieferthon 1,70 173,50 » 25 Sandstein ... ... 11,5U 185,00 26 Sohieferthon mit Sandstein- » schichten 13.68 198,68 » 27 Steinkohle 0,30 198,98 28 Schieferthon mit Sandstein- y> schichten 9,47 208,45 » 29 Steinkohle 0,20 208.65 * 30 Schieferthon 1,17 209,82 31 Steinkohle 0.70 210,52 32 Schieferthon 0,48 211,00 33 Steinkohle 0,78 211,78 34 Schieferthon 7.1" 218,88 » 35 Steinkohle (Georgine- Fl.) . . 1,50 220,38 * 36 Sohieferthon 14,42 234,80 » 37 Schieferthon mit Sandstein 6,64 241,44 » 38 Kohle 0,56 242,00 39 Sohieferthon 18,20 260,20 » 40 Kohle 0,45 260,65 41 Schieferthon 8,15 268,80 42 Kohle 0,26 269.06 » 43 Schieferthon 2,71 271,77 » 44 Kohle 0,50 272,27 45 Schieferthon 5,97 278,24 » 46 Kohle 1,40 279,64 » 47 Schieferthon 3,12 282,76 » 48 Kohle 0,40 283,16 49 Schieferthon 1,20 2S4,36 50 Kohle 0,36 284,72 » 51 SchieferthoD 1,45 286,17 $ 494 Fkikdkich Tokmau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit E der Schichten Teufen in Einf&ilun Bemerkungen 52 Kohle 0.48 286,65 Mulden Gruppe 53 Scieferthon mit Sandstein . 4,45 291,10 — 54 Kohle 0,36 291.46 — 55 Schieferthon 8,74 300.20 — » 56 Sandstein 43,70 343,90 — » 57 Schiefer 5,46 349 36 — » 58 Kohle (Georg-Flötz) .... 2,20 35 1 ,56 — » 59 Schieler 12,01 363,57 _ » 60 Kohle 0,60 364.17 — » 61 Schiefer 10,73 374.90 — » 62 Kohle 0,80 375,70 — » Schiefer 1.32 377,02 — » [jfi Kuhle 0,68 377,70 » [ffil Schiefer 3,67 381,37 — » 66 Kohle ......... 0,25 381.62 — J> [*j Schiefer mit Sandstein schichten 10,38 392,00 — » II Sandstein mit Conglomerat- lacen 23,20 415,20 Kohle (Veronica-Flötz) . . . 1.54 416,74 — » Wy Schiefer mit Sandsteinschichten 2,86 419,60 — » rll Sandstein 16,10 435,70 — » Schiefer mit Sandstein und Conglomeratlagen .... 33,30 469, CH) » 73 Sandstein 17,83 486,83 » 74 Kohle 'Einsiüdel-Flötz Öbhk.) 1,74 188,57 Sattel- Gruppe 75 Schiefer 3,90 492.47 i) 76 Kohle (Einsiedel-Flotz Ndbk.) 2,17 494.64 — » 77 Schiefer mit Sandsteinschichten 5,86 500,50 — 78 Sandstein mit Conglomerat lagen 48,82 549,32 79 Kohle Schuckmann- Fl. Obbk.) 2,28 551,60 — SO Sandstein 24,60 576.20 — » 81 Schiefer 1,50 577,70 » 82 Kohle Schuckmann-Fl. Mittel- bank) ........ 8,80 586,50 _ 83 Schiefer 0,90 587,40 — 84 Kohle 1,06 588,46 — » 85 Schiefer mit Sandsteinlagen 10,36 598,82 — /> 86 K oh 1 e ; Sch uck man n-Fl. ?N d bk . ) 1.06 599,88 — » 87 Schiefer mit Sandsteinlagen 7,32 607,20 y> 88 Kohle 0,5 1 1 607,70 f> 89 Schiefer 7,96 615,66 — » 90 Kohle 0,80 616,46 — » 91 Schiefer mit Sandsteinlagen . 16.49 632,95 — 92 Kohle (Heinitz Flötz) . . . 3.86 636.81 — 93 Schiefer mit San datein lagen . 12,19 649,00 — » 94 Sandstein 1 6,34 665.34 _ » 95 Kohle (Reden- und Poch hammer-Flötz) . . .. 10,26 675,60 » Fribdkich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 495 6 z Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten fZ c .a'C *5 2 ta na Teufen ra Einfallen Bemerkungen % Schiefer 1.20 676,80 Rand-Gruppe i»7 Sandstein 4,50 681.30 — »8 Schiefer 8.70 690,00 — yy Sandstein 33,00 723,00 — 100 Schiefer mit Sandsteinlagen . 1,72 724.72 — » No. 47 Boh rl o ch Doro tka II. Lage zu Normal -Nu 11 -+- 236,40 m. i Ackererde 0.30 0,80 — Diluvium 2 Gelber, sandiger Thon . 3,70 4.00 — » 3 Grauer, sandiger Thon mit Steinen 15,30 19,30 — • 4 Grauer Sand mit Steinen . 8,40 27.70 — » 5 Gelber, sandiger Thon mit Steinen 4,50 32,20 — Mulden-Gru ppe 6 Grauer Thon mit Sandstein- schichten 4,10 36,30 — I Grauer Sandstein 7,70 41.00 — » 8 Gelber Thon 4.0H 48,00 » «) Grauer Sandstein 1 1,20 59,20 — » 10 Grauer Schiefertlion mit Kiseu- stoiuen 22,56 81,76 — » 11 Stein kcdile (1. Klotz) .... 1.04 82.80 — » 1*2 Gravier Schiefertlion mit Pilsen- steinen 7,. '>2 90,32 — » 13 Steinkohle (2. Flötz .... 0,14 90.46 — » 14 Grauer Schieferthon .... 11,15 101,61 — P 15 Steinkohle (8. Flötz) .... 0,68 102,47 — y> Kl Grauer Schieferthon mit Sand- steinschichten 5,33 107,30 » 17 Grauer Schieferthon .... 1 2,26 1 20,06 — p 18 Steinkohle lOhorbk. 0,69) (4. Flö z. (Mittolbk. 0,30/ 2,26 122.32 » Nanette-FI.)fNiederbk. 1,27 ' ly Grauer Schieferthon .... 7,42 129,74 — 20 Steinkohle (5 Flötz) .... 1,12 130,86 » ‘21 Grauer Schieferthon .... 5.44 1 36,30 — 22 Steinkohle (o. Klotz .... 0,50 136,80 — » 23 Grauer Schieferthon .... 15,34 152,14 p 24 Steinkohle (7, Flötz, Antonien- Bei 140 m Flötz, Obbk ) 1,98 154,12 13° y> 25 Grauer Schieferthon .... 2,48 156,60 — » 26 Grauer Sandstein mit Conglo- morat 27,40 1 84, (X) — p 27 Grauer Schieferthon mit Sand- steinschiehten 10.80 194,80 — » *28 Steinkohle (8. Flötz) 1 Antonie- L 2,10 196,90 — p 29 Grauer Schieferthon > Flötz, < 1.40 198,30 — •» 30 Steinkohle (9. Flötz)) Ndbk. ( 0,62 198,32 — » 496 Fkikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 £ 0> 2 Aufschlnsspunkte und durchsunkene Schichten 'v G T? -2 s £2 rfi •Ä, in Teufen m Einfallen Bemerkungen 31 Gran er Schieferthon .... 2,08 201,00 Mulden-Gruppe 32 Grauer Sandstein 11.20 212.20 — 9 33 Grauer Schieferthon .... 1,94 214,14 — » 34 Steinkohle (10. Flötz) . . . 0,82 214.96 — » 35 Grauer Schiefer) hon .... 8,38 223,34 — >> 36 Steinkohle (11. Flötz) . . . 1,02 224,36 — » 37 Grauer Schieferthon .... 13.24 237,60 — 9 3S Steinkohle (12. Flötz) . . . 1,30 238,90 — * 33 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 3,10 242,00 9 40 Grauei’ Sandstein 10,10 252,10 — 9 41 Grauer Schieferthon .... 10,50 262,60 — 9 42 Grauer Schieferthon .... 10.15 272,75 » 43 Grauer Sandstein 6,65 279,40 » 44 Grauer Schieferthon .... 9.20 288,60 45 Grauer Sandstein 5,68 294,28 — » 4<; Steinkohle (13. FJötz) . . . 0.54 294.82 — 9 47 Grauer Schieferthon .... 9,18 304,00 — » 48 Grauer Schieferthon mit Sand- steinschichten ..... 4,00 308,00 9 49 Grauer Sandstein 22,50 330,50 — 9 50 Grauer Sandstein mit Schiefer- thon 4,00 334,50 9 51 Grauer Sandstein 8,65 343,15 » 52 Grauer Schieferthon .... 3,00 346,15 — 9 53 Steinkohle (14. Flötz) . . . 0,45 346,60 9 54 Grauer Sandstein mit Schiefer- thon 26,66 373,26 00 Steinkohle (15. Flötz) . . . 0,28 373,54 — 9 56 Grauor Sandstein mit Schiefer- thon 2,46 376,00 9 57 Grauer Schieferthon .... 13,10 389,10 — 9 58 Grauer Schieferthoo mit Sand- steinschichten 10,30 399,40 9 59 Grauer Schieferthon .... 4,12 403,52 — 9 60 Stein kohle ( 16. Flötz. Jakob-Fl.) 2,24 405,76 — 9 61 Grauer Schieferthon .... 2,36 408,12 — 9 62 Steinkohle (17. Flötz) . . . 0,76 408,88 — 9 63 Grauer Schieferthon .... 2,40 411,28 — 9 64 Steinkohle (18. Flötz) . . . 0,24 411,52 — 9 65 Grauer Schieferthon .... 0,82 412,34 — 9 66 Steinkohle ;19. Flötz) . . . 0,26 412,60 » 67 Grauer Schieferthon mit Sand- steinsebichten 8,04 420,64 9 68 Steinkohle (20. Flötz) . . . 0,86 421,50 — 9 69 Grauer Schieferthon mit Sand und Eisenstein 9,45 430,95 9 70 Steinkohle (21. Flötz, Sonnen- blume-Fl. Obbk.) .... 1,40 432,35 9 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 497 6 Ä Aufschlusspunkte a> a £ SDh - *o und jr-S” Teufen Ein fallen Bemerkungen 3 durchsunkene Schichten S “ in m 71 Grauer Schieferthon .... 6,65 439,00 Mulden-Gruppe 72 Grauer Sandstein 2,80 441,80 — » 73 Steinkohle (22. Klotz) . . . 0,52 442,32 — » 74 Grauer Schiefertbon .... 1 2,55 454,87 — 75 Steinkohle (23. Klotz. Sonnen blume-FI. Ndbk.) .... 1,35 456,22 — »> 76 Grauer Schiefurthou .... 1,23 457,45 — » 77 Steinkohle ,24 Flötz) . . . 0,30 457.75 — » 78 Grauer Schiefertbon .... 0,30 458,05 — » 79 Steinkohle (25. Flötz) . . . 0,76 458.81 — SO Grauer Schieferthon .... 7,49 466,30 » 81 Grauer Sandstein 27.70 494.00 » 82 Grauer Schieferthon .... 10,65 504,65 — » 83 Steinkohle (26, Flötz) . . 0,90 505,55 •> 84 Grauer Schieferthon mit Sand- steinschichten 13,12 518,65 — 85 Steinkohle 27. Flötz) . . . 0,62 519,29 — » 86 Grauer Schiefertbon mit Sand- stein schieb ten 4,11 523,40 — » 87 Steinkohle (28. Flötz) . . . 0.65 524,05 — » 88 Schieferthon 0,81 524,86 — D 89 Steinkohle (2!*. Flötz) . . . 0,34 520,20 — » 90 '.'1 Grauer Schieferthou .... Steinkohle 80 Flötz, Georgine- 4,66 529.86 — Flötz 1 ,82 531.18 — » 92 Grauer Sandstein 22,82 554,00 — » 93 Grauer Sandstein mit Schiefer thon 4,50 558,50 — » 94 Grauer Sandstein 1 6.72 575.22 — E3 Steinkohle (31. Flötz) . . . 1,62 57 6,84 » 96 Grauer Schieferthon .... 3.87 580,71 — » 97 Steinkohle (32. Flötz) . . . 0,32 581.03 — » 98 Schiefertbon mit Sandstein 17,07 598,10 — 99 Grauer Sandstein 43,64 64 1 .74 — » 100 Grauer Schiefer* hon .... 2,36 644.10 — » 101 Grauer Sandstein 2,82 646,92 — » nv S tei n k o h 1 e (33. Flötz, Georg F 1 . ) 1.72 648,64 — » Grauer Schiefertbon .... 2,86 651,50 — » jT Grauer Sandstein 23,40 674,90 — » re Grauer Schieferthon .... 2,86 677,76 — » ff Steinkohle (34. Flötz) . . . 1,65 679,41 — Jv Grauer Schieferthon .... 1,52 680.76 — Steinkohle (35. Flötz) . . . Grauer Schiefertbon mit Sand- 0,83 681,76 — » stein 11,44 693,20 — » 110 Grauer Sandstein mit Conglo- merat 17,08 710,28 — » 111 Steinkohle (36. Flötz, Veronica- Flötz) : 2,76 713,04 — » 498 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. ö Aufschlusspunkte 'Z Ö X £ V o und Teufen Rinfallen Bemerkungen durcbsunkene Schichten 0 m *-* m in 112 Grauer Schieferthon mit Sand | stein . 3,96 717,00 — Mulden-Grnppe 113 Grauer Sandstein mit Conglo in erat . 24,40 741,40 — » 114 Grauer Schieferthon mit Sand stein 6,60 748.00 — 115 Grauer Sandstein .... . 18,12 766,12 — » 1 IG Grauer Schieferthön . . . 1,12 767,24 — » 117 Steinkohle (37. Flötz) 1 ^ (»rauer Suhieförthon f . J , , ß a l ■ > siecltil- Grauer Sandstein l Steinkohle (38. Flötz)) " 1 1,86 769,10 — Sattel-Gruppe 118 119 120 6,22 16,32 2.14 775,32 791,64 793,78 — >> » 121 Grauer Schieferthon . . . 1,08 794.86 — » 122 Gruuor Sandstein mit Conglo merat 38,00 832,86 — 123 Grauer Schieferthön mit Sand 124 stein Grauer Sandstein mit Conglo 0,42 833.28 — » merat 0,72 340.00 — » 125 Grauer Schieferthon . . . 10.70 850,70 — /» 126 Grauer Sandstein .... 4,30 855,00 — 127 Grauer Schieferthon . 2.72 857.72 » 123 Steinkohle 39. Flötz) . . 0,48 858,20 — » 129 Grauer Schieferthön . . . 9,50 867,70 — » 130 Grauer Sandstein mit Schiefer thon 3.16 870,86 — •» 131 Steinkohle (40. Flott, Schuck mann- Flötz 8,32 879,18 — » 132 Grauer Schieferthon mit Sand stein 8,02 887,20 — » 133 Steinkohle (41. Flötz) . . 0,70 887,90 — » 134 Grauer Schieferthon . . . 7,10 895,00 — N t). 48. Tiefbohrloch auf dem Wilhe ini ne- FI olz platz. Lage zu Normal-Null -+- 269,06 m. i Aufschüttung ..... 0.60 0.60 — Diluvium 2 Gelber Sand 2,90 3,50 3 Gelber Thon 1,30 4,80 — » 4 Grauer Thon mit Steinen . 3,54 8,84 — y> 5 Gelber Saud 1,40 9,74 — » r» Gelber Thon 0,80 10,54 — Sattel- Gruppe 7 Grauer Schieferthön . . . 2,36 12,90 * 8 Steinkohle (1. Flötz) . . . 0,80 13.70 — 9 Grauer Schieferthon . . . 3,16 16,86 — » 10 Steinkohle (2. Flötz . . . 0,75 17,61 — » 11 Grauer Schieferthön . . . 13,39 31,00 » 12 Grauer Sandstein .... 2:3,00 54,00 — 13 Grauer Schieferthön . . . 6.30 60.30 — Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 499 ö 0) 5 3 A u fsch 1 oßsp u nkte und durchsunkene Schichten ‘3 o ^4 £ tp - S Ul Teufen in Einfällen Bemerkungen u Steinkohle (3. Flötz, Heinitz-Fl.) 4,50 64,80 Sattel-Gruppe 1 j Grauer Schieferthon .... 3,20 68,00 — » 16 Grauer Sandstein 15,74 83,74 — * 17 Steinkohle (4. Flötz, Reden Fl.) 3,9b 87,70 — » 18 Grauer Sandstein, wechselnd mit Congloinerat .... 17,70 105,40 » 13 Steinkohle (5. Flötz, Pochham- mor- Flötz) 6,60 112,00 » 20 Grauer Schieferthon mit Sand- steinschichten 17,56 129,56 Rand-Gruppe 21 Steinkohle (b. Flötz) .... 0,24 129,80 •22 Grauer Sandstein 33,04 162,84 — '23 Schieferthon mit Sandstein Wechsel lagernd 1 1 ,66 174,50 11° » 24 Grauer Sandstein, klüftig . . 11,75 186,25 — » 25 Grauer Schieferthon mit Eisen- steinnieren 10,75 197,00 » Grauer Sandstein 4,06 201,06 — 27 Grauer Schieferthon .... 0,70 201,7b 0 28 Grüner Sandstein 11,82 213,58 — 23 Grauer Schieferthon .... 0,54 214,12 — » 30 Grauer Sandstein 15.88 230.00 31 Grauer Schieferthon .... 7,02 237,02 — » 32 Steinkohle (7. Flötz) .... 0,26 237,28 — » 33 Grauer Schieforthon mit Sand- stein 7,24 244,52 _ 34 Steinkohle (8. Flötz) .... 0,52 245,04 10° 35 Grauer Schieferthon mit Sand stein 2,26 247,30 » 38 Grauer Schieferthon .... 3,10 250,40 — » 37 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 13,50 264,00 13° » 88 Grauer Schiefe« thon .... 25,5b 289,56 — » 89 Brandschiefer 0.3b 289,92 — 40 Grauer Schieferthon .... 7,78 297,70 — » 41 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 5,30 303.00 » 42 Grauer Sandstein lb,34 319,34 — » 43 Grauer Schieferthon .... 0,4b 319,80 — » 44 Steinkohle (9. Flötz) .... 0,58 320,38 — 45 Grauer Schieferthon .... 7,42 327,80 — » 4b Grauer Schieferthon mit Sand- stein 8,80 336,60 47 Grauer Sandstein 3,90 340,50 — » 48 Grauer Schieferthon .... 2,0b 342,56 6° » 49 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 21,44 364,00 _ » 50 Grauer Schieferthon .... 21,40 385,40 — » 51 Grauer Sandstein . . . . • 24,20 409,60 Jahrbuch 1902. 33 600 Fiuedhu’h Toksau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 /, Aufschlusspunkte •X & und !•=•! Teufen KinfaUen Bemerkungen durchsunkene Schichten in in 52 Grauer Scbieferthon mit Sand- stein 7,35 416,95 — Rand-Gruppe 53 Grauer Schieferthon .... 15,80 432,75 — 54 Grauer Sandstein 5,65 438,40 — » Grauer Scbieferthon .... 8,60 447, (M) — » ptS Steinkohle (Kl. Flötz, Befrie- J| digungs-EIötz I) .... 1,66 448,66 — Grauer Schieferthon .... 13.04 461,70 8° » 58 Grauer Sehieförthon und Sand- stein 3,10 4 64, SO — » 59 Grauer Schieferthon . . . 13,78 478,58 — oo Steinkohle (11. Flötz) . . . 0,52 479,10 _ » 61 Grauer Sandstein mit Schiefer- thon 20,50 499,60 — » 82 Grauer Sandstein 17,90 517,50 — » (i3 Gräuel’ Schieferthon .... 23,90 541,40 — 84 Grauer Schieferthon und Sand- stein 15,40 556,80 50 65 Grauer Schieferthon mit Eisen- stein nieren 16,05 572,85 — 68 Grauer Schieferthon mit Sand stein Wechsel lagernd . . . 4,05 576,90 — » 67 Grauer Schieferthon .... 11,28 588,18 5° » 68 Grauer Scbieferthon und Sand- stein wechsellagernd . . . 35,68 623,86 — » 69 Steinkohle (12. Flötz, Befrn- digungs-Andruas-Flötz 11) . Grauer Scbieferthon und Sand- 1,42 625,28 » 70 stein 5,52 630,80 — y> 71 Grauer Schieferthon .... 9,20 640,00 — » Grauer Sandstein .... 12.20 652,20 — » Grauer Schieferthon mit Sand- stein 39,66 691,86 — » RI Steinkohle (13. Flötz. Befrie- digungs-Flötz 111) .... 0,46 692,32 — » 75 Grauer Schieferthon und Sand- stein 12,85 705,17 — » 76 Steinkohle (14. Flötz, Befrie- digungs-Flötz IV) .... 0,40 705,57 — y> 77 Schieferthon, grau und Sand stein wnchsellugerud . 26,43 732,10 — » 78 Grauer Schicfertbon mit Eisen- steinuieren 32,90 764,90 — » 79 Grauer Schieferthon mit Sand- stein wechsellagernd . . . 15,10 780,00 — » 80 Grauer Schieferthon .... 20,10 800,10 — » 81 Steinkohle (15. Flötz) . . . 0,40 800,50 — » 82 Grauer Scbieferthon .... 7,06 807,56 — » 83 Steinkohle (16. Flötz) . . . 0,56 808,12 — » Fkibdriuh Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 501 .r Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten 'S O X £ f j i tn Teufen m Einfallen Bemerkungen 84 Grauer Schieferthon mit Sand- stein wochsel lagernd . . 21,08 829,20 — Rand- Gruppe 85 Grauer Schieferthon .... 29,40 858,60 — » 8b Grauer Schieferthun mit Sand- stein Wechsel lagernd . . . 13,08 871,68 — 87 Grauer Sandstein 8,74 880,42 ! — 88 Grauer Schieferthon mit Sand- stein wecbsellagernd . . . 43,88 924,30 — » 89 Grauer Schieferthon mit Eisen- Stein 7,70 932,00 — » 9U Grauer Sandstein ..... 2,44 934.44 — 91 Grauer Schieferthon mit Eisen- stein . 1,82 936,26 — f> 92 Steinkohle ^ 1 7 Flötz) . . . 0,84 937,70 — » 93 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 6.10 943,20 » 94 Grauer Schioferthou .... 4,10 947,30 — » 95 Grauer Schieferthon und Sand- stein 8,6(5 955,9(5 Dl! Steinkohle (18. Flöte) . . . 0,3(5 956,32 » 97 Grauer Schieferthon .... 12,96 969,28 — D 98 Steinkohle (19. Flötz) 0,40 969,68 » 99 Grauer SchieferthoD und Sand- stein 1 No. 49. Poremba - S c h a c ht I. 1 Humus 0,20 0,20 — Diluvium 2 Sand 0,(50 0,80 » 3 Sandiger Lehm 3,00 3,80 — » 4 Letten 1 5,20 19,00 — 0 Milder Sandstein 3(5,00 55,00 Mulden-Gruppe 6 Fester Sandstein 1(5,00 71,00 7 Kohle (Georg- Flötz) .... 3,00 74,00 » S Schiefer 9.00 83,00 — » 9 Sandstein 18,00 101,00 — >> 10 Kohle 0,50 101,50 — » 1 1 Schiefer 13,50 115,00 » 12 Sandstein 1 9,00 134,00 — » 13 Kohle (Veronica-Flötz) . . . 1,50 135,50 » 14 Schiefer 11,50 147,00 » 15 Sandstein 1 (5,50 163,50 — » 115 Schiefer 0,50 164,00 — » 17 Sandstein (5,50 170,50 — 18 Kohle 0.25 170,75 . — 19 Schiefer 1,50 172,25 — » 20 Kohle 0,25 172,50 — » 33* 502 Friedrich Tornau, Der Flötzborg bei Zabrze. £ 2, Aufselilusspunktc und durchsunkene Schichten 2 s, - ■ 1 in Teufen in Einfällen Bemerkungen 21 Schiefer 10,50 183,00 Mulden-Gruppe 22 Sandstein 10,50 193.50 — 23 Kohle (Einsiedel- Fl ötz Ubbk.) 1,50 195,00 — Sattel Gruppe 24 Schiefer Öj5Ö 201,50 — » 25 Kohle 0,20 201,70 — » 26 Schiefer 1,60 203,30 — » 27 Sandstein 2,00 205,30 — » 28 Schiefer 0,50 205,80 — 29 Kohle (Einsiedel- Flötz Ndlik.) 1 .50 207,30 — » 30 Schiefer 1,90 209,20 — 31 Kohle 0,50 209,70 » 32 Schiefer 1.95 211.65 — » 33 Sandstein 48,70 260,35 — » Die Schiclitenfolgeii der auf Blatt Seliwientochlowitz niedergebrachten Schächte und Bohrungen. +» S5 Aufschlusspunkte & s b C~j3 •c und S W o Teufen Einfallen Bemerkungen 5 durcbsunkene Schichten 2 tn in m No. 1. Sch mied er-Sch acht. i Aufsattelung 0,47 0,47 — 2 Aufgeschwemmtes .... 3.39 3,86 — Diluvium 3 Kurzawka 19,07 22,93 — » 4 Kohle, taub i i 0,13 23.06 — Mulden-Gruppe 5 Schiefer Georgine-Flötz- 1,26 24,32 — » 6 Kohle, taub ' ( 0,2(1 24,58 — » 7 Schiefer . 2,85 27,23 — 8 Letten 0,34 27,57 — 9 Sandstein 16,20 43,77 — » IO Schiefer 1.75 45,52 — 1 1 Kohle mit Schieferschmitzen . 0,25 45,77 » 12 Schiefer 3,70 49,47 — 18 Kohle 0,20 49,67 — » 14 Schiefer 2,10 51,77 _ » 15 Sandstein 18,70 70,47 — 16 Schiefer 0,15 70,62 * 17 Sandstein 5,85 76,47 — 3» 18 Schiefer 2,50 78,97 » 1!) Sandstein 17,00 95,97 » 20 Sandiger Schiefer 2,50 98,47 21 Sandstein 0,50 98.97 » 22 Sandiger Schiefer 0,50 99,47 - » 23 Sandstein 7,70 107.17 — » 24 25 2h* 1 Georg- Branden- \ Kohle f (bnr8-F,öte (°'83 mD 0,57 0,10 0,16 107,74 107,84 108,00 — » » 27 Schiefer 2,00 110,00 t> 28 Schipfer mitSandsleinschmitzen 1,28 111,28 I — » 29 Eisenstein 0,06 111,34 — o 30 Kohle 0,03 111,37 — » 31 Schiefer 1.85 113,22 — 32 Sandstein 20,50 133.72 1 3> 33 Schiefer 0.40 134,12 » 34 Kohle 0,40 134,52 ! — » 35 Schiöfer 0,50 135,02 — » 3f> Kohl« 0,35 135,37 — » 37 Schiefer 4,25 139,62 » 38 Sandstein 17,70 157,32 — 504 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Aufschlusspunkte ® a J4 O bCfc. - und T? * o 5 W u Teufen Einfällen Bemerkungen durchsunkene Schichten I « -5 DO m 39 Kohle (Veronica-Flötz) . . . 1,80 159,12 _ Mulden-Gruppe 40 Schiefer 14,00 173,12 — » 41 Kohle 0,25 173,37 _ 42 Schiefer 0,70 | 174,07 — « 43 Sandstein — | — — » No. 2. Clara-Schacht. Wolfgang-Grube. Lage zu Normal-Null -+- 296,79 m. 1 Aufgeschwemmtes .... 5,34 5,34 — Diluvium *2 Schiefer 2,87 8,21 — Mulden- und 3 Kohle, schiefrig 0,53 8,74 — Sattel-Gruppe 4 Schiefer 4,55 13,29 — 3» 5 Kohle . 0,23 13,52 » 6 Schiefer 0,10 13,62 — » 7 Kohle . 0,29 13.91 — » 8 Schiefer 1 0,06 13,97 — » 9 Kohle . I l 0,21 14,18 — J> 10 Schiefer 1 1 5,49 19,67 — » 11 Kohle . f ] 0,16 19,83 — » 12 Schiefer Trümmer der 0,15 1 9,98 — » 13 Kohle . 0,16 20,14 — 14 Schiefer Oberbank des 0,47 20,61 15 Kohle . 0,42 21,03 x> 16 Schiefer , Antonie-Flötzes i 4,44 25,47 _ » 17 Kohle . 1 i 0,66 26,18 — t> 18 Schiefer 1 1 0,78 26,91 » 19 Kohle . \ f 0,32 27,83 » 20 Schiefer | 2,69 29,92 — » 21 Kohle . 0,32 30,24 0 22 Schiefer 0.41 30,65 » 23 Kohle . 0,40 31,05 — y> 24 Schiefer 12,21 43.26 — y> 25 Sandstein 8,89 52,15 — » 26 Schiefer 0,26 52,4 1 59,74 » 27 Sandstein 7,33 — » 28 Schiefer 0,52 60,26 — 29 Kohle (Jacob Fl.) 1,83 62,09 30 Schiefer 18,73 80,82 _ » 31 Kohle • . 0,26 81,08 — » 32 Schiefer \ 0,05 81,13 » 33 34 Schiefer ( Sonnenblume Flötz j 2,25 0,26 83,38 83,64 — » 35 Kohle 1 ' 1,91 85,55 » 36 Schiefer 3,14 88,69 » 37 Schiefer 2,71 91,40 » 38 Schiefer 1,57 92,97 » 39 Kohle l i 0,63 93,60 » 4() Schiefer > Georgine - Flötz ( 0,81 94,41 — 41 Kohle ) 1 0,45 94,86 I — » Fkiedkiuh Toknau, Der Flötzberg bei Zabrze. 505 55 Aufschlusspunkte ’Z a 1 und 'tZ ~ .z. Teufen Einfällen Bemerkungen 3 durchsunkene Schichten § " Ul m 42 Schiefer 1,31 96,17 Mulden- und 43 Kohle 0,75 96,92 Sattel Gruppe 44 Schiefer 5,20 102,12 45 Sandstein 43,30 145,42 » 46 ßraudschiefer 1 .50 146,92 47 Kohle ) { Schiefer > Georgine-Flötz < Kohle ) ( 0,45 147,37 » 4h 3,51 150,88 49 2.20 153,08 » 50 Schiefer 0,0S 153,16 » 51 Kohle 1,37 154,53 J> 52 Brandschiefer 0,11 154,64 » 53 Schiefer 4.64 159,28 54 Sandstein 6,60 165,88 » 55 Sandstein 20,14 186,02 » 56 Kohle 0,10 186,12 » 57 Schiefer 4.05 190,17 » 58 Sandstein 1,00 191,17 59 Schiefer 0,50 191.67 60 Sandstein 15,48 207,15 61 Kohle 2,18 209,33 » 62 Schiefer 0,17 209,50 1» 63 Kohle 0,35 209,85 64 Schiefer . 8,80 218,65 » 65 Sandstein 9,94 228,59 * 66 Sehtcfer 0,23 228,82 >> 67 Kohle 0.60 229,42 * 68 Schiefer 4,27 233,69 •> 69 Sandstein 2.00 i 235,69 70 Schiefer 6,09 241,69 ,> 71 Sehieferthon 1,50 243.19 • 72 Sandstein 11,35 254,54 73 Kohle 0V'0 255,44 74 Schieferthon 8,75 264,19 » 75 Sandstein 10,30 274.49 » 76 Kohle 0,26 274,75 » 77 Schiefer 0,20 274,95 » 78 Kohle 1.20 276,15 » 79 Schiefer — — — »> No. 3. Valentin -Schacht. Lage zu Normal -Null -+- 305,54 m. 1 Aufsattelung 3,74 3,74 2 Aufgeschwemmtes Gebirge 0,05 3,79 Diluvium 3 Sandsteingerölle und Sandstein 8,25 12,04 Mulden-Gruppe 4 Schiefer 1,57 13,61 *> 5 Kohle, mild ) . . • , ( oi • e ( Ausbiss des } uf 01 11 \ Nanette-Flötzes ) Kohle, mild ) ( 0,21 13.82 f> 6 7 0,23 0,37 1 | » 506 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 £ Aufschlusspunkte ’S G <0 s und D t; -n 'G « *5 Teufen Einfällen Bemerkungen durchsunkene Schichten 2 % in m 8 Schiefer 5,40 19,82 Mulden-Gruppe 9 Kohle 1 Xaver-Flötz der i 0,47 20,29 — » 10 Schiefer > Wolfgang- Grube j 0,31 20,60 — » 11 Kohle ) 1,50 in ( 0,73 21,33 — j> 12 Schiefer 3,20 24,53 — » 13 Kohle 0,52 25,05 — » 14 Schiefer 3,32 28,37 — » lf> Kohle 0,47 28,84 — » 16 Schiefer 5,70 34,54 — 17 Kohle 0,37 34,91 — » 18 Schiefer 5,08 39,99 — 19 Sandstein 1,93 41,92 — 20 Kohle 0,47 42,39 — » 21 Schiefer 6,86 49,25 — » 22 Kohle 0,73 49,98 — » 23 Schiefer 6,50 56,48 — 24 Sandstein 4,19 60,67 — » 2.7 Kohle 0,68 61,35 — » 26 Schiefer 4,96 66,31 — » 27 Kohle . 0,86 67,17 — 28 Schiefer 0,16 67,33 — 29 Kohle . I i 0,26 67,59 — » 30 Schiefer / \ 1,00 68,59 — » 31 Kohle . 1 \ 0,32 68,91 — » 32 Schiefer Trümmer des 5.70 74,61 — » 33 Kohle . 0,67 75,28 — » 34 Schiefer , Antonie-Flötzes 1,35 76,63 — » 35 Kohle . 1 i 0,13 76,76 — » 36 Schiefer \ / 3,00 79,76 — » 37 Kohle . 1 0,33 80.09 — » 38 Schiefer 1,71 81,80 — y> 39 Kohle . 0,21 82,01 — » 40 Schiefer 16,00 98,01 — » 41 Kohle (Jacob-Flötz) .... 2,50 100,51 — » 42 Schiefer 10.87 111,38 — » 43 44 l Sonnenblume- Flötz,( “ S <>"*■ 1 0,32 0,08 111,70 11 1,78 — 45 1,85 113,68 — 46 Sandstein mit Schieferthon 1.40 115,03 — 47 Kohle 0,26 115,29 — 48 Schiefer 2,70 117.99 — 49 Kohle(Sonnenblume-Fl. Ndbk.) 1,63 119,62 1 _ » 50 Schiefer 0,65 120,27 — » 51 Sandstein 8.68 1 28,95 — » 52 Schiefer 2,45 131,40 _ » 53 Kohle (Georgine-Fl.) . . . 1,25 132,65 — 54 Schiefer ........ 0,22 132.87 | — 55 Kohle 0,15 133,02 — f> 56 Brandschiefer 0,16 133,18 — *> Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 507 6 z, D .r 5 j Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit 5 der Schicliten Teufen Einfallen m Bemerkungen 57 Kohle 0,12 133,30 Mulden-Gruppe 58 Schiefer 1,20 134,50 » 59 Kohle 0,45 1 34 95 * 60 Schiefer 2,83 137,78 61 Kohle 0,90 138,68 » 62 Schiefer 2,82 141,50 » 63 Sandstein | 22,80 164.30 » 64 Schieferthon 0,50 164,80 » 65 Sandstein 6,30 171,10 » 66 Schieferthon 0,50 171,60 » 67 Sandstein 10,20 181,80 » (58 Schieferthon 3,88 185,68 ; » 69 Kohle f 1,75 187,43 » 70 Schieforthon 0,26 187,69 » 71 Kohle Georg-Flötz < 0,61 188,30 » 72 Schieferthon 0,08 188,38 | » 73 1 Kohle ( 1 ,20 189.58 » 74 Schieferthon 4,00 1 93,58 75 Sandstein . 35,85 229,43 76 Schieferthon 11,30 240.73 » 77 Kohle 5 ' 0,40 241.13 78 Schieferthon | 0,30 211.43 » 79 Kohle ] 2,65 244,08 » 80 Schieferthon l 1 Veronica-Flötz j 0,10 244,18 » 81 Kohle , 0,50 244,68 » 82 Schieferthon 5,65 j 250,33 83 Sandstein . 2,55 | 252,88 No. 4. El 1 i sabet h -Sch acht 1 Aufsattelung 2,77 2,77 Mulden-Gruppe 2 Aufgeschwemmtes . . . 22,89 25,66 *> 3 Kohle 0,39 26,05 « 4 Schiefer 6,28 32,33 » 5 Sandstein 5,23 37,56 6 Schiefer 1,57 89,13 9 7 Kohle, mild 0,52 39,65 * 8 Schiefer 5,75 45,40 9 Kohle, mild 0,53 45,93 •> 10 Schiefor 1,04 46,97 » 11 Sandstein 4,45 51,42 » 12 Schiefer 9,41 60,83 13 Kohle . . 0,53 61,36 » 14 Schiefer 1,57 62,93 » 15 Kohle 0,78 63,71 » 16 Schiefer 0,79 64,50 v> 17 Kohle 0,58 65,08 » 18 Schiefer 0,56 65,64 19 Kohle 1,85 67.49 20 Schiefer 3,78 71,27 » 508 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 33 TT Jd 3 Aufschlu sspunkte und durehsunkone Schichten *3 c 2 TD® o 1 * m 1 Teufen m Einfallen Bemerkungen 21 Schiefer mit Eisenstein . 1,90 73,17 Mulden-Gruppe 22 Kohle 0,20 73,37 — » 23 Schiefer . 0,34 73 71 _ v> 24 Kohle 1,65 75,36 y> 25 Schiefer . 10,65 86,01 — » 26 Kohle 0,98 86,99 — 27 Schiefer 5,10 92,09 — 28 Kohle 0,18 92,27 — 29 Schiefer 0,08 92,35 — * 30 Kohle 0,32 92.67 _ „ 31 Schiefer 0,04 92,71 32 Kohle . 0,38 93.09 » 33 Schiefer 7,10 100.19 _ » 34 Sandstein 4,20 104,39 35 Schiefer . 3,30 107,69 36 Kohle 0,38 108,07 — 37 Schiefer 0,16 108,23 » 38 Kohle 0,34 108,57 39 Schiefer 7,45 116.02 » 40 Sandstein . 29,60 145,62 — * 41 Schiefer 1,70 147 32 _ » 42 Sandstein . 11,40 158,72 » 43 Kohle 0,20 158,92 44 Schiefer . 2,59 161,51 » 45 Kohle 1 50 163,01 — No. 5. Klausa -Schacht. 1 Aufgeschwemmtes . . . 3,14 3,14 — Diluvium 2 Sandstein . 12.55 15,69 — Mulden-Gruppe 3 Schiefer 1,57 17,26 — » 4 Sandstein 0,79 18.05 — J> 5 Schiefer 3,40 21,45 — » 6 i Kohle, taub . 0,26 21,71 — » 7 Schiefer 17,00 38,71 — 8 Kohle 2,09 40,80 — » 9 Schiefer 1.57 42,37 _ » 10 Kohle 1,57 43,94 — » No. 6. D uro lisch! lag-Sc h a c h t. 1 Schwimmsand .... 4,50 4,50 Diluvium 2 Schiefer 2,50 7,00 — Mulden-Gruppe 3 Kohle 0,08 7,08 — » 4 Schiefer 5,50 12.58 » 5 Kohle mit Brandschiefer 0,25 12.83 » 6 Schiefer 4,00 16,83 » 7 Kohle 0,40 17,23 , # 8 Schiefer .... 2.50 19,73 » 9 Sandstein ..... 1,00 20,73 — Fhibdrjoh Toknau, Der Flötzberg bei Zabrze. 509 ö © 3 uJ Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten *G> ® j* 45 £ rJ) i u. Teufen Einfallen m Bemerkungen No. 7. Fu ! ndschacht Georgine. 1 Bei 5,50 m durchs. Flötz . _ i _ Mulden- Gruppe 2 I. Flötz, Steinkohle . . . 1.83 — 1 _ » 3 Bergmittel 1,05 — — » 4 ü. Flötz, Steinkohle . . . 1,05 — — 4 5 Schachtteufe — 9,43 » No. 8. Xaver- Schacht. 1 Aufsattelung — — — Mulden-Gruppe 2 Letten und Schiefer . . — — — » 3 Kohle incl. Mittel . . . — _ — » 4 Schiefer . — : — No. 9. Fundschacht Carl-Ltid wig. 1 Aufsattelung und Deckgebirge 2,51 — — Diluvium 2 Kohle 0,63 3,14 Mulden-Gruppe No. 10. Fund schacht Carl - Fm autie 1. 1 Aufsattelung und Deckgebirge 0,68 — — Diluvium 2 Kohle 1,57 11,25 Mulden-Gruppe No. 11. Rena rd -Schacht. 1 Aufgeschwemmtes 6,88 6,88 Diluvium 2 Schiefer 8.37 15,25 Muldeu- Gruppe 3 Kohle 4.18 19,43 4 Schiefer . 18,33 37,76 » 5 Kohle 3,14 40,90 » 6 Schiefer 0,45 41,35 No. 12. Fu n dsch ac ht Eintracht. 1 Durchsunkenes Flötz 0,94 __ j — Mulden-Gruppe 2 Flötzteufe unbestimmt — — : — 3 Schachtteufe — 2,61 » No. 13. Louise -Schach t. 1 Aufgeschwemmtes . . . 37,66 37.66 Diluvium 2 Schiefer . 25,11 62,77 Mulden-Gruppe 3 Kohle 2,61 i 65,38 » 4 Schiefer 2,10 67,48 » 5 Kohle 3,66 71,14 510 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit B der Schichten Teufen ID Einfallen Bemerkungen No. 14. Hob h ä n g e- S c h a c ht I . 1 Aufgeschwemmtcs .... 0,50 0,50 — Diluvium 2 Sandstein, mild 2,95 3,45 — Mulden-Gruppe 3 Letten, gelb 2,95 6,40 — » 4 Sandstein 6,90 13,30 _ » 5 Letten, gelb 2,95 16,25 — » 6 Kohle, unrein 1,00 17,25 — » 7 Sandstein 1,50 18,75 — » 8 Schiefer 11,75 30,50 — » 9 Kohle 1.00 31,50 » 10 Sandstein 5,90 37,40 » 11 Schiefer 9,80 47,20 — % 12 Schiefer mit Kohlen schmitzen 1,00 48,20 f> 13 Kohle 3.00 51,20 — » 14 Schiefer im Liegenden . . — 1 — — » No. 15. Fun dschacht C >i cero. 1 Aufsattelung und Deckgebirge — — 2 Bei 3,77 m durchsunk. Flötz . 1,20 — Mulden-Gruppe No. 16. Königin ] ^ouise XIII. 1 Letten, gelb 3,14 3,14 Diluvium 2 Kurzawka 3,76 6,90 A 3 Sandstein, grobkörnig . . . 19.31 26,21 — Mulden Gruppe 4 Letten, gelb und grau . . . 12.79 39,00 — » 6 Schieferthon 5,50 44,50 _ » G Sandstein 5,50 55.00 » 7 Steinkohle ....... 0,85 50,85 1> 8 Schieferthon 0,38 51,23 — » No. 17. Wetterschacht am Thon berge. 1 Gelber Lehm 1,80 1,80 Diluvium 2 Grauer Thon 9,80 11,60 » 3 Gelber Thon ...... 2,20 13,80 _ 4 Triebsand 0,60 14,40 5 Gelber Thon mit grösseren Mulden Gruppe Sandsteinbl 0,60 15,00 » ß Gelber Thon mit Sandstein . 1,40 16.40 A 7 Gelber Thon 6.60 23,00 A 8 Verwitterter Schieferthon . . 3,00 26,00 » 9 Verwitterter Schieferthon mit Thoneisenstein 4,20 30,20 » 10 Steinkohle 0,30 30,50 \ 1 1 Schieferthon 6,50 37,00 12 Sandstein und Thon . . . 1,00 38,00 — Frikduioh Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 511 d z ,3 Aufscblusspunkte und durchsunkene Schichten 25 ® r ® J § “ m Teufen m Einfallen Bemerkungen 13 Sandstein 7.00 45,00 Mulden- Gruppe 14 Schieferthon 4,50 49,50 — 0 15 Sandstein 4 90 54,40 — y> Ifi Sandstein und Schieferthon 2.50 56,90 1 _ 17 Steinkohle 0,60 57,50 — » 18 19 Schieferthon Schieferthon mit 0,3 u. 0,25 m 7,00 64,50 — » Kohle 5,00 69,50 — » •20 Schiefertbon 5,00 74,50 — 21 Sandstein 5,50 80,00 — 22 Verwitterter Schieferthon . 1,40 81,40 » 28 Sandstein 1,20 82,60 — » 24 Couglomerat 5,90 88,50 — » 25 Grauer Sandstein 2,00 90,50 — » 26 Sandstein 4,00 94,50 — » 27 Grauer Sandstein . . , . . 9.50 104,00 — » 28 Schiefer 7.50 1 1 1 .50 — p 2!) Steinkohle 3.50 115.00 — y> 30 Schieferthon 1,50 1 16,50 — y> 31 Sandiger Schieferthon . . No. 18. Fund Zwei durchsunkene Flötze 3,50 sc h ac 120,00 t h t Christoph. j> Mulden-Gruppe 1 I. Flötz 0,52 — — » 2 TI. Flötz 1,57 — — » 3 Schachtteufe — 4,71 — » No. 19. Hohrloch der 1 L/ithau idra- Grube. 1 Aufgeschwemmtes 15,69 15,69 . — Diluvium 9 Thon, weiss 3,14 18,83 — Mulden-Gruppe 3 Sandstein 14,75 33,58 — t> 4 Schiefer 1.88 35,46 — » 5 Kohle 1,88 37,34 » 6 Schiefer 1 1 .93 49,27 — 7 Sandstein 5,65 54,92 — 8 Schiefer 8,79 63,71 — » 9 Kohle, schiefrig 0,94 64,65 — » 10 Schiefer 16,95 81,60 — » 11 Sandstein 12,61 94,21 — 12 Schiefer 5,65 2,20 99,86 — •> 13 Sandstein 102,06 — » 14 Kohle 1,57 103,63 — » 15 Schiefer 5,65 109,28 — » 16 Sandstein 16,01 125,29 — » 17 Schiefer 1,88 127,17 — » 18 Kohle 2,12 129,29 — » 19 Schiefer 5,10 134.39 — » 20 Kohle 2,98 187,37 — » 512 Fkiki>ki,00 62,00 16 Schinfor 5.50 67,50 » 17 Kohle 0,50 68,00 18 Schiefer 4.15 72,15 » 19 Kohle 0,35 72,50 — » 20 Schiefer 25,42 97,92 21 Kohle ) t 3,0U 100,92 — » 22 Schiefer ? Antonie-Flölz \ 0,25 101,17 — » 23 Kohle. ) ( 4,40 105,57 9° » 24 Schiefer, z. Th. sandig . . . 14,50 120,07 — » 25 Kohle 0,52 120,59 — » 26 Schiefer ....... 0,71 121,30 - » 27 Kohle 0,65 121,95 - 28 Schiefer 3,90 125 85 29 Kohle 0,65 126,50 — » 30 Schiefer, z. Th. sandig . . . 9,32 135,82 — » 31 Kohle 1,10 136,92 - 32 Schiefer 0,20 137,12 33 Kohle 0,40 137,52 — » 34 Schiefer 7,70 145,22 » 35 Kohle 0,70 145,92 — » Kiukduk h Toünai;, Der Flötzberg bei Zabrze. 513 Aufschlusspunkte und durehsunkene Schichten £ -4 £ Ul Teufen m Ein fallen Bemerkungen 36 Schiefer 3,45 149.37 Mulden Gruppe 37 Sandstein 1,50 1 50,87 — » 38 Schiefer 12,55 163,42 — » 39 Sandstein 8,75 172.17 — f> 40 Kohle 1.00 173,17 — » 41 Schiefer 4,50 177,67 — » 42 Kohle 0.30 177,97 — » 43 Schiefer 5.20 183,17 — » 41 Sandstein 20,00 203,17 — •> 45 Schiefer 5.20 208,37 — » 4 b Kohle 2,70 211,07 — » 47 Schiefer 4,60 215,67 — » 48 Kohle 0.90 216,57 — »> 49 Schiefer 0,30 216,87 — » 50 Sandstein 4,35 221,22 — » 51 Schiefer 6.00 227,22 — » 52 Kohle 0,45 227,67 — » 53 Schiufer 15.00 2 12,67 — » 54 Kohle 1,50 244,17 — 0 55 Schiefer 12,85 257,02 — » 5 b Sundstein 6.50 263,52 — 57 Schiefer 1,40 264,92 — « 58 Kohle 0,95 265,87 — 59 Schiefer 0,20 266,07 — » tiO Kohle 0,95 267.02 - » bl Schiefer 0,65 267,67 — $ 62 Kohle 0,25 267,92 — » 63 Schiefer 1.20 269,12 — 9 (.4 Kohle 0,30 269,42 — » «5 Schiefer 6,80 276,22 — » (56 Kohle 0,75 276,97 — » 67 Schiefer 0.35 277,32 — » 68 Kohle 0,40 277,72 — » 69 Schiefer 3.80 281,52 — * 50 Kohle ... 0,30 281,82 — 71 Schiefer 13.40 295,22 — 72 Kohle 0.20 295,42 — 5> 73 Schiefer 0,80 296,22 — 74 Sehioför, sandig 4,20 300,42 — » 75 Schiefer 3,00 303,42 — * 76 Sandstein 23,00 326.42 — » 77 Schiefer 2,00 328,42 — «. 78 Sandstein (Schachtsohle) . . Bohrloch in der Sohle: 19,88 348.30 » 79 Sandstein 7,50 355,80 — » 80 Schiefer 0,48 356.28 — » 81 Kohle 1,50 357,78 _ » 82 Schiefer 0,61 358,39 — 514 Fkikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 © jj Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit j B der Schichten Teufen m Einfallen Bemerkungen 83 Kohle .... 0.10 358,49 Mulden- Gruppe 84 Schiefer . . . 0.50 358,99 — 85 Kohle .... 1,00 359,99 — » SG Schiefer . . . 3.50 363,49 _ » 87 Kohle .... 0.50 363,99 — » 88 Schiefer . . . 1,85 365,84 — 83 Sandstein . . . 4,52 370,36 — » HO Schiefer . . 1,00 371,36 11° » Hl Sandstein . . 15,72 387,08 — » 92 Schiefer . . . 3,45 390 53 — » 93 Sandstein 19,00 409,53 — 9t Kohle . . . 1,84 410,37 95 Schieler . . . 3.10 413,47 » 96 Schiefer, sandig 2,81 416,28 — 97 Sandstein . . 12,19 428,47 — » 98 Schiefer . . . 12.71 441,18 8° 45’ » 99 Sandstein . . 0,23 441,41 — » lou Schiefer . . . 4,63 446,04 — » 101 Kohle .... 1,32 447,36 — 102 Schiefer . . . 14,08 461,44 — 103 Sandstein . . 8,47 4 69,91 17° » 104 Schiefer . . . 0.26 470,17 — 5> 105 Thon, weich 0,16 470,33 — » 106 Schiefer . . . 0,22 470,50 — 4 107 Sandstein . . 1,88 472,38 — r> 108 Sandstein mit Schieferlagen . 2,20 474,58 — 4 109 Schiefer . . . 2,55 477,13 — » 110 Sandstein . . 21,32 498,45 27u 30’ 111 Schiefer . . . 4,55 503,00 22° 112 Sandstein . . 5,32 508 82 — » 113 Schiefer . . . 3,92 512,24 — y> 114 Kohle .... 2,38 514,57 27° 4 115 Schiefer, weich (Thon) . . . 0,73 515,30 — 4 116 Schiefer mit Kohlenschmitzen 3,25 o 1 8,5 a — » 117 Sandstein . . 1,06 519,61 — » 118 Schiefer . . . 1,09 520.70 — » 119 Kohle .... 0,39 521,09 — » 120 Schiefer . . . 5,86 526,95 — 121 Kohle .... 0,16 527,1 1 — ( ■> 122 Schiefer . . . 9,09 536,20 — 123 Kohle .... 0,77 536,97 — » 124 Schiefer . . . 2,11 539,08 125 Kohle .... 0,36 539,44 — 126 Schiefer . . . 9,67 549,11 16u 4 127 Sandstein . . 4,85 553,96 — » 128 Conglomerat 4,44 558,40 — » 129 Sandstein, gelb. 5,54 563,94 — 3» 180 Sandstein . . 4,65 568,59 15° 30' y> 131 Schiefer . . . 11,41 580,00 — » Fhikdrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 515 Laufende No. Aufschlusspunkte und durohsunkene Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen in Einfällen Bemerkungen 132 Kohle 4.95 584,95 Mulden-Gruppe 133 Schiefer 0,21 585,16 — » 134 Kohle 1,39 586,55 11° » 135 Schiefer 1,34 587,89 — » 136 Kohl.- 0.26 588.15 — 137 Schiefer 1,06 589,21 — » 13s Kohle 0,72 589,93 — » 139 Schiefer 2.01 591,94 — » 140 Sandstein 7,26 599,20 — » Hl Schiefer 0,47 599,67 — » 142 Kohle 1,92 601,59 15° •» 143 Schiefer 1.38 603,47 — » 141 Sandstein 7,49 610,96 — » 145 Schiefer 0,84 611, SO — » 146 Sandstein 17,06 628,86 — » 147 Kohle. 0,21 629,07 13" 30' » 143 Schiefer 10,10 639,17 — > 149 Kohle 0,08 639.25 12° 30' » 150 Schiefer und Kohle . . 0,45 639,70 — » 151 Schiefer 0,79 640,49 — No. *2'2. Aschen born-Schacht. 1 Dammerde 0.26 0,26 — Diluvium 2 Letten, gelb 1,57 1,83 — Mulden-Gruppe 3 Letten, grau 1,05 2,S8 — 4 Letten, bunt, mit Thoneisenstein 0.78 3,66 — » 5 Thoncisonsteiu, grau .... 4,97 S,63 — » 6 Letten, grau, sandig .... 5,49 14,12 — » 7 Sandstein, gelb 2,88 17,00 — » 3 Schiefer 1,57 18,57 19.93 — 9 Kohle (Fund-Flötz) .... 1,36 — » 10 Schiefer 0,50 20,43 — » 11 Schiefer, sandig 5.54 25,97 — » 12 Sandstein, grau 3,92 29,89 — » 13 Schiefer 0,32 30,2 1 — » 14 Kohle 0,26 30,47 — 15 Schiefer 3,00 33,47 — » 16 Schiefer, sandig 2.94 36,41 — 17 Saudstein, gelb 5,10 41,51 — IS Schiefer 2,09 43,60 _ » 19 Thoneisenstein 1,05 44,65 — » 20 Schiefer, sandig, mit Thoneisen- stein 10,46 55,11 » 21 Kohle (Nanette-Flötz) . . . 1,72 56,83 — » 22 Schiefer 0,13 56,96 — » 23 Schiefer, sandig 5, 1 6 62,12 — 24 Kohle O.47 62,59 — » 25 Schiefer 4,18 66,77 — » Jahrbuch 1902. 34 516 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 Y* Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten ä £ •SP© 2 i ^ ^ m Teufen m Einfallen Bemerkungen *26 Schiefer mit Thoneisenstein 1,10 67,87 Mnlden-Gruppe *27 Sandstein, grau .... 12,65 80,52 — 28 Thoneisenstein 0.39 80,91 — 29 Sandstein , grau .... 5,65 86,56 — » 30 Schiefer 1.68 98,24 — » 31 Kohle . 0,16 88.40 » 32 Schiefer 4,00 92,40 — » 33 Schiefer mit Thoneisenstein 4,19 96.59 . — » 34 Sandstein 1,51 98.10 — » 3b Kohle . 0,65 98,75 — « 36 Schiefer mit Thoneisenstein 2,46 101,21 — » 37 Sandstein 1,59 102.80 — 38 Schiefer 6,70 109,50 — » 39 Schiefer, sandig .... 3,66 113,16 » 40 Sandstein 3,60 116,76 — 0 41 Schiefer 0,65 1 1 7,4 1 — » 42 Kohle . 0,78 118,19 _ » 43 Schiefer, sandig .... 3,86 12*2,05 — • 44 Sandstein , grau . . . 4,66 126,71 — » 45 Sandstein , weiss .... 4.19 130,90 — 46 Sandstein, grau .... 16,93 147,83 — » 47 Schiefer. sandig .... 6,41 154.24 — 48 Kohle. . 0,65 154.89 49 Brandschiefer 3,40 158,29 » 50 Schiefer 14,98 173,27 — 51 Kohle 3,00 176,27 — 1> 52 Schiefer 0,20 176,47 — * 53 Kohle Antonie- Flötz 3,08 179,55 — » 54 Schiefer 0,13 179,68 — » 55 Kohle 1,57 181.25 _ » 56 Schiefer mit Thoneisenstein 2,35 183,60 — » No. 23. Ficinus-Schacht. 1 Dammerde 0,21 0,21 Diluvium 2 Lehm, gelb 4,50 4,71 — » 3 Kurzawka, grau 6,28 10,99 — » 4 Sand 1,31 12.30 — » 5 Kurzawka, grau 5.23 17,53 — y> 6 Lehm, gelb 2,09 19,62 — Mulden- Gruppe >> 7 Lehm, gelb und Sandstein. . 2,35 21,97 8 Lutten und Sandstein . . . 2,35 24,32 9 Sandsteingerölle 2,75 *27,07 — * 10 11 Kohle, taub Schiefer, sandig 0,39 3,92 27,46 31,38 — » 12 Schiefer, fest 11,51 42,89 — » 13 Kohle 0,68 43,57 » 14 Schiefer 0,78 44,35 » 15 Kohle 1,70 46,05 — 16 Schiefer 1,41 47,46 — » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 517 d Aufschlusspunkte •O und Teufen Einfällen Bemerkungen 2 durehsunkene Schichten -> 1 m m 17 Sohlenbohrloch bis Quer- schlagsohle aus Wasser- haltungsschacht: Schiefer 5,75 53,21 Mulden-Gruppe No. 24. Fund schacht Carl -(Trübe. 1 Sand und Sandstein .... 9,60 9,60 10.32 1 — Mulden-Gruppe 0 Schiefer 0,72 — » 3 Kohle 0,72 1 1.04 — » 4 Bra ndschiefer 0,72 11,76 — •> 5 Kohle 1,58 13,34 — » 6 Schiefer — — 1 — » No. 25. Gustav-Schacht. 1 Triebsand und Kurzawka . . 17,26 17,26 — Diluvium 2 Schieferthon 2,87 20,13 — Mulden-Gruppe 3 Kohle, taub 0,52 20,65 — 4 Schioforthon 7,72 28,37 — » 5 Brandschiefer 0,13 28,50 — » 6 Schieferthon 2,09 30,59 — No. 26. A biuus-Sehacht. 1 Dammerde, Sand und Letten 3,12 3,12 — Diluvium 2 Sandstein 15,84 18,96 — Mulden-Gruppe 3 Schiefer, gelb 5,04 24,00 — 4 Schiefer, grau 0.48 24,48 — » 5 Kohle, mild 0,96 25,44 — » 6 Schiefer 1,30 26.74 — » 7 Kohle, taub 0,86 27,60 — 8 Schiefer 0,24 27,84 — * No. 27. Dorotka IV. Lage zu Normal -1- 255 m. 1 Ackererde 0,25 0,25 — Diluvium 2 Sand, gelb 7,09 7,31 — » 3 Schwimmsand, gelb .... 1,02 8,36 — * 4 Thon, grau, mild 1,58 9,94 — » 5 Kies, grau 1,66 11,60 — » 6 Thon, grau, mit Steinen . . 19,08 30,68 » 7 Sund grau 22,82 53,50 — » 3 Kies mit Steinen 3,82 57,32 — » 9 Schiefer 0,48 57,80 Mulden-Gruppe 34* Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 518 ö 0) p tö Au fsch 1 usspu n kte und durchsunkene Schichten * B q ® « 5 to m Teufen Einfallen m Bemerkungen No. 28. Königin Louise XIV. 1 Dammerde 0.30 0.30 Diluvium 2 Sand 14,00 14,30 » 3 Kurzawka mit Kies .... 13.70 28,00 » 4 Grauer Schieferthon .... 3,69 31,69 Mulden-Gruppe 5 Milder, schwarzer Schiefer mit Kohlensohmitzeri .... 0,94 32,63 6 Grauer, fester Schieferthon 5,37 38,00 » 7 Grauer, fester Sandstein 9,10 47,lo 8 Kohle, augebohrl 0,20 47,30 r> 9 Kohle 0,77 48,07 » 10 Schiefer 0,24 48,31 No. 29. Fund bohr och Souvenir. I Sand 2,35 2,35 Diluvium 2 Letten 2,61 4.96 *> 3 Sand letten 0,78 5,74 o 4 Feiner, weisser Sand . . . 5,76 11,50 » 5 Feste, graue Kurzawka . . . 1,83 13 33 » ft Gel ber Sandstein 3,89 17,22 Mulden-Gruppe 7 Graue Letteo 1,33 18,55 • 8 Kiesel 0,52 19,07 * 9 Sandige Letten 7,33 26,40 10 Fester Sandstein 7.33 33,73 * 11 Feste, rothe Letten .... 22,33 56,06 12 Schiefer 8,08 64,14 13 Eisenstein 0,94 65,08 » 14 Steinkohle 0.08 65,16 » 15 Gelbe Letten 0,55 65,7 1 » Ift Grauer Sandstein 9,02 74,73 » 17 Fester Sandstein 7,64 82,37 » 18 Schiefer 6,67 89,04 » 19 Steinkohle 2,02 91,06 » 20 Schiefer 0,13 91,19 » No. 30. Fund bohr! ocb Radowitz. 1 Sand 12,55 12,55 — Diluvium 2 Graue, feste Letten .... 2 1,65 34,20 Mulden-Gruppe 3 Schieferthon 1,96 36,16 » 4 Steinkohle 1,07 37,23 » 5 Schiefer 0,13 37,36 » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 519 = X Aufsehlasspunkte 'S ö £ s und - Teufen Einfallen Bemerkungen durchsunkene Schichten 1-3 ra m No. 31. Boh r 1 o c h I)oro tka III. Lage zu Normal-Null -4- 246,39 m. 1 Ackererde 0,45 0,45 — , Diluvium 2 Gelber Sand 2,40 2,85 — » 3 Gelber Thon 1,05 3,90 — • 4 Sandig, grauer Thon . . . 1,00 5,80 — 5 Grauer Sand 5,00 10,80 *> 6 Kies mit Steinen 0,40 11,20 — ♦ 7 Grauer, sandiger Thon mit Steinen 7,60 18,80 — » 8 Grauer Sand mit Steinen . . 9,00 27,80 — * 9 Grauer, sandiger Thon mit Steinen 5,70 33,50 — » 10 Kies mit Steinen 1,86 35.36 >> n Steinkohle (1. Flötz). . . . 0,25 35,61 — Mtilden-Gruppe 12 Grauer, sandiger Thon mit Steinen 1,19 36,80 — » 13 Gi auer Schieferthon .... 2,36 39,16 — » 14 Steinkohle (2. Flötz) .... 0,65 39,81 — * 15 Grauer Schieferthon .... 1,39 41.20 — 16 Grauer Sandstein 1,64 42,84 — » 17 Grauer Schieferthon .... 3,01 45,85 — » 18 Steinkohle (3. Flötz) .... 0,95 46,80 — * 1!» Grauer Schieferthon mit Sand- stein 12,74 59,54 — *20 Steinkohle (4. Flötz) .... 1,86 61,40 — D 21 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 4,30 65,70 — » 22 Grauer Sandstein 10,60 76,30 — » 23 Grauer Schieferthon .... 1,10 77,40 — 24 Steinkohle 5. Flötz) .... 1,94 79,34 — 25 Grauer Schieferthon mit Sand- »lein 9,18 88,52 — » 26 Steinkohle (6. Flötz) .... 0,66 89,18 — » 27 Grauer Schieferthon mit Sand stein 12,46 101,64 — » 28 Steinkohle (7. Flötz) .... 1,30 102,94 — » 29 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 3,16 106,10 — • 30 Grauer Sandstein 5,10 111.20 — •> 31 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 4,50 1 15,70 — » 32 Grauer Schieferthon mit Eisen- stein (von 121.35 121,50 m, 122,80—123,00 m und von 520 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. ** l 6 Aufschlusspunkte M g 44 Steinkohle (12. Flötz. Nanette- Flötz) 1,21 169,30 » 45 Grauer Schieferthon .... 1,60 170,90 — » 46 Grauer Sandstein mit Schiefer thon 3,50 174,40 — » 47 Grauer Sandstein 5,60 180,00 — i> 48 Grauer Schieferthon mit Eisen- stein 14,40 194,40 — » 49 Steinkohle (13. Flötz) . . . 0,62 195,02 — 50 Grauor Schieferthon mit Eisen- stein tvon 210,20 — 210,50m Eisenstein! age) 16,48 211,50 12» » 51 Grauer Schieferthon mit Sand- stein 3,70 215,20 — 52 Grauer Sandstein 10,78 225,98 — » 53 Steinkohle (14. Flötz) . . . 0,76 226,74 » 54 Graner Schieferthon mit Eisen- Btein 16,74 243,48 y> 55 Steinkohle ( 1 5. Flötz) . . . 0,30 243,78 56 Grauor Schieferthon .... 2,92 246,70 — » 57 Grauer Sandstein 3,10 249,80 » 58 Grauer Schiefertbon .... 0,50 250,30 » 59 Grauer Sandstein mit Konglo- merat 25,36 275,66 — » 60 Grauer Sandstein mit Schiefer- thon 3,00 278,66 61 Grauer Sandstein 6,50 I 285,16 — » 62 Steinkohle (16. Flötz, Antonie- Flötz) 4,24 289,40 — b Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 521 6 jz; Aufschlusspunkte 1 1 S ■&».£ 'O und ’-U & o 5 o Teufen Einfallen Bemerkungen 'S dnrchsunkene Schichten 1 ® in m 63 Grauer Schieferthon mit Eisen- stein . . 7,54 296,94 110 Mulden-Gruppe 64 Steinkohle (17. Flötz) . . . 0,92 297,86 — » 65 Grauer Sehieferthon mit Eisen- — » stein 2,90 300,76 — » 66 Steinkohle (1. Flötz) .... 0,80 301,56 — » 67 Grauer Sehieferthon mit Sand- und Eisenstein 4,40 305,96 » 68 Steinkohle (19. Flötz) . . . 0,45 306,41 — 69 Grauer Sehieferthon mit Eisen- stein 8,57 314,98 — » 70 Steinkohle (20. Flötz) . . . 1,06 316,04 — » 71 Grauer Sehieferthon mit Eisen- stein 14,08 330,12 — » 72 Steinkohle (21. Flötz) . . . 1,12 331,24 — 73 Grauer Sehieferthon mit Eisen- stein 5,94 337,18 — 74 Grauer Sandstein 2,92 340,10 — » 75 Grauer Sehieferthon .... 3,70 343,80 — » 76 Steinkohle '2*2. Flötz) . . . 0,62 344,42 — S> 77 Grauer Sehieferthon mit Sand- stein und Eisenstein . . . 8,92 353,34 — * 78 Steinkohle (23. Flötz, Xaver- Flötz) 1,56 354,90 — * 79 Grauer Sehieferthon mit Sand- atein 12,60 367,50 — 80 Grauer Sandstein 13,38 380,88 — » 81 Grauer Sehieferthon .... 1,62 382,50 — » 82 Steinkohle (24. Flötz) . . . 1,04 383,54 — » 83 Grauer Sehieferthon .... 2,50 386,04 — » 84 Grauer Sandstein mit Schiefer- thon 10,96 397,00 — » 85 Grauer Sandstein 15,15 412,15 — » 86 Grauer Sehieferthon .... 10,35 422,50 — » 87 Grauer Sehieferthon mit Sand- stein 1 5,62 428,12 — » No. 32. Eduarr 1- Schac ht. 1 Dammerde 1,201 1,20 | Diluvium 2 Conglomerat 2,64 3,84 — Mulden-Gruppe 3 Sandstein 5,76 9,60 j * 4 Schiefer 1,44 1 1,04 — 5 6 Kohle, taub ) . ( Kohle, mild 1 4’32m ' * i | 0,48 3,84 11,52 15,36 | — » 522 Fkikdkich Toknau, Der Flötzberg bei Zabrze. Laufende No. | Aufschlusspunkte und durchsunkene Schichten Mächtigkeit 3 der Schichten Teufen m Einfallen Bemerkungen 1 No. 33. Dammerde und Letten . . . Bohrloch 1,18 1,18 r% LA Diluvium 2 Kurzawka 10,70 11.88 — 3 Sand 0,16 12,04 — 4 Schiefer mit Koblenschmitzen 1,49 13,53 — Mulden-Gruppe 5 Kohle (Jaeob-Fl.) 2,87 16,40 — 6 Schiefer 0,08 16,48 — » 1 No. 34. Damm erde und Letten . . . Boh 2,09 rloch 2,09 E. Diluvium 2 Kurzawka 2,09 4,18 __ » 3 Schiefer, sandig 0,16 4,34 — Mulden-Gruppe 4 Kurzawka 1,57 5,91 — 5 Sand 0,84 6,75 — » 6 Kurzawka 10,72 17.47 — 7 Sand, röthlich 0,53 18,00 — » 8 Kohle, taub 0,15 18,15 — » 9 Schiefer 0,29 18,44 — » 10 Sand 0,39 18,83 — 1 No. 35. Dammerde Bohl 0,78 'loch 1 0,78 r't jr. Diluvium 2 Letten, gelb 1,05 1,83 — » 3 Kurzawka 1,83 3,66 — 4 Sand 1,31 4,97 — » 5 Kurzawka ^21 13,i8 , — y> 6 Kohle, taub 1,60 14,78 — Mulden-Gruppe 7 Schiefer 7,27 22,05 — » 1 No. 36. H Letten und Sandstein, dann 0,16 m Kohle und darunter Schiefer auptb ohrloch F. 12,82 12,82 Mulden-Gruppe 2 Sandstein 25,45 38,27 _ y> 3 Letten, schwarz 0,52 38,79 — » 4 Letten, schwarz, mit tauber Kohle 0,63 39,42 » 5 Letten, grau 0,21 39,63 y> 6 Kohle, mild 0,63 40,26 * 7 Letten, grau 2,33 42,59 » 8 Sandstein 0,18 42,77 » 9 Schiefer 1,44 44,21 10 Kohle, mild 0,34 44,55 » 11 Letten, grau . .... 0,21 44,76 — » Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 523 6 A j Aufschlusspunkte und durehsunkenu Schichten 1 'S ? 44 2 u ~ « 1 * m Teufen in Ein fallen Bemerkungen 12 Kohle, mild I . 1 0,05 44,81 _ Mulden-Gruppe 13 Schiefer . t 5,28 50,09 — » 14 Sandstein 0,39 50,48 — 9 15 Schiefer 1,88 52,36 — » 16 Sandstein 6,09 58.45 — » 17 Kohle, mild 0.47 58,92 — 9 18 Sch iefer . « 0,89 59.81 — » 19 Sandstein 1,39 61,20 — 9 No. 37. Lichtloch No. 16 dos Hauptschlüssel- Erbstollens und Stollen profil i in Sohlenbohrloch der cous. Wolfffanff-Grube. o n 1 Aufsattelung 4.00 4,(0 — Mulden-Gruppe 2 Schiefer 2.40 6,40 — 9 3 Schiefrige Kohle 1,83 8,23 — y> 4 Schiefer 0,55 8,78 — » 5 Kohle (Nanette-Flötz) . . . 1.62 10,40 — 9 6 Schiefer 9,33 19,73 — 9 7 Kohle (Xaver-Flötz) .... 1,30 21,03 — 9 8 Schiefer 4,90 25,93 — » ;i Kohle 0 08 26,01 — 9 10 Schiefer 3,62 2!»,63 — » 11 Kohle 0,65 30,28 9 12 Schiefer 1,30 31,58 9 13 Sandstein 0,75 32,33 — 9 14 Schiefer 6,00 38,33 — » 15 Kohle 0,65 38, 98 — » 16 Schiefer 2,55 4 1 ,53 — 9 17 Kohle 0,44 41,97 — 9 18 Schiefer 2,56 44 53 9 19 Kohle 1,00 45,53 — » 20 Schiefer . • 4.72 50,25 — » 21 Kohle 0,73 50,98 — » 22 Schiefer 3,55 54,53 — 9 23 Sandstein 0,70 55.23 — 9 24 Schiefer 1,20 56 43 •> 25 Schiefrige Kohle 0,73 : 57,16 9 26 Schiefer j 9,39 66,65 9 27 Kohle / Trümmer \ 0,65 67,20 » 28 Schiefer « des 1,34 68,54 — 9 29 Kolli«1 ) Antonie- ( 0,26 68 80 9 30 Schiefer [ Flötzes, j 0,79 69,59 » 31 Kohle V Oberbank / 0,31 69,90 9 32 Schiefer 3,00 72,90 9 33 Kohle 0,78 73,68 — 9 34 Schiefer 5,28 78,96 — 9 524 Friedrich Tornau, Der Flötzberg bei Zabrze. 6 2; Aufschlusspunkte 4-a 'S a •3 c und g-s! « o Teufen Einfallen Bemerkungen tS 1 durchsunkene Schichten s m m 35 Sandstein 21.64 100,60 Hulden-Gruppe 36 Schiefer 4,45 105,05 — » 37 Kohle (Jakob- Flötz) .... 2.50 107,55 — » 38 Schiefer 12,94 120,49 — » 39 40 41 \ Sonnenblume-Fl., \ Schiefer > n. , , .... < Kohle ) 0bbk-« 2’43 111 l 1,15 0,10 1.18 121,64 121,74 122,92 - » » » 42 Schiefer 0,80 123,72 1 — * 43 Kohle (Sonnenblume-Fl Ndbk.) 1,50 125,22 — 44 Schiefer - — i — * Geologische Uebersichtskarte des Flötzberges von Zabrze. Jahrbuch d.Kgl.Preuss. Geolog. Lajidesanst.u..Bej'. Handgruppe. nen diluvialen Decke, ( zumeist unter Zm ) \ZZJ An der Oberfläche aufgeschlossene Hohle > Sprung. Mulden- Aufschiittimg. linie. Grubenfelder und Tiefbohrungen im Gebiete des Zabrzer Flötzberges. Jahrbuch d.K^LPreuss.Gealog.Landesanst.u.lier§akad. 1902. Taf. 20. Blatt Zabrze Blatt Beuthen§ pp lorian Vrv. Wessolla K. St. Br '260.1 MitajltschiiizVT Choler \ A i* Futon. 28 7> Orveup, ilV P v\ huscknitzab '■ 2M.e mmdr fl 'ijitvich Seht. zt^Bulwiysq/ücJ/ Gi. hör der §ch.L. ~ ~) ^ J >' r srao»sr*» ji/nui ncv/zditt-ILyz-ij p/tim Bonnersnut Hütte Schont Zjihi (&.nys$cfil St Jim ! Zafoorze asw&n 3110 gcrivöth O ‘ul \Porel!ik^^Y fl rt.s.s ertJiurrn ' (motte I FaJbr-j DöromieGMc wAtfuiPf ' DyiitrtirOr’ubc j-j^6 / ,/?» älölÄ ’lisabcth - Seht "?irs< nortiiAc yZi-fhen} aus 4 VolB rv.tx !js?ftosa rtat ndt «MÄtuZal syxiiiUUfj Liebs a tu Bielschonntz 2kO Borothcv nu Sj.Hr ovf 1 ffedej^ituls* hütte Kunzendorf Zori/- Walxtverk wfT 7.u Fcuclort %2$mps f^BielscW <^\Vymyslom W.ZuhriuLz ***’*>) 330 351/ JxbcfdoTvifrr. Blatt Schwientochlowitz Blatt Gleiwitz. Zusammen^e stellt nach amtlichem Material von F. 'Ibraau 19p2 Berliner Li Lhogr. Institut l:250()() 70 \T y \ _ ■ ' ; — j | \ 1 if»1' j \1 9 J \ 0 \ 0 i Bergbauliche Aufschlüsse im Bereich des Zabrzer Flötzberges. Jahrbuch d.KgLPreuss. Geolog. Landesanst.u Bcrgakad- 1902 Tai’. 21 lohanna Seht / \ e»3,i i i //*> \ * \ M. *'V OruZus Schi. Vro. WessoHo/ lorum tsobrek K.Si.flr.f tfu/ie/ihü, .fs/- SJfarouj K kh\ aW.Y&; %olera. ;KhP. V ) J iiU. M ja 287, s KSt.Br. I Familien 'uatd; Faul Schl. ffolzSfyp Jmsehnitzä Hht'.Lud wujsyltp-J: 11 id^jgS rzöfio 1268,8 Donneusnutrk^ Hätte i , r: ^ M'fe ***«»? I X:' Pv.ny-' Goorys "iS Znborzc Csse Jtro iprinzen '^enröth J2f\ilitjseil \Ful,r \ .AUUll 1.U7.C M ’asserthumr Agr MWm Dnro Hit ** / ’-'ul-tl FaCnui: •nhuuS^i Flisahctji ■ Seht rutitlf er» f/t St tremb/ i tau zu- Alt-Zabrze, Gnu/n ? CtuucU VolBj itl **•/■ ÄM’n/hzmdla yßlil^Jtßr. ■ 238 » ^Ja **»^^ben-Pci tilsfl orf zu llGdce Lichsdonf' t! nmrzwdji 7.u BielscHbmitz (hi wmaMs ii'.Därotkaj Musch l 'syyf.dicr Seht St Fr l r.J m St Fr it ~r ^(luIsflovP lUälyM .-•isfhertbprrt Schi Kunzendarf inienh litte (iorCjf lort/ - Walzrverk ZU ‘Neudori'A :a Bielsel^wity; v ’i/mifslow vZulvudz Z^SandhAuscr "''ittV ko s ( l»: a;U,G t ZU iilnlf/rtha • •» ( : c, Berliner Li Lhogr. Institut. 1:25000, flotzaizs^ehe/idps. n/tg. _ _ 1 _ l ’ebe/vtchieAuntf ■ Ifrundstreeke. Mulden Sattel Linien . | ‘ Proftllinten . Tafel 22. Fig. 1. Profil des Lntersuehuugs-Querschlags der Con- eordia-Michael-Grube nördlich Zabrze. Nach einer Skizze des Herrn Bergwerksdirektors Kirschniok. (E — F der Uebersichtskarte.) — Maassstab 1 : 4000 S.373, 382 Fig. 2. Profil durch die Ueberschiebung im Südfeld der Königin Luise-Grube bei Zabrze. Amtliches Profil. (G — H der Uebersichtskarte.) — Maass- stab 1 : 5000 S. 407 Fig. 3. Profil durch die Flötze iu der Nähe der Mako- schauer Schachtaulage. Amtliches Profil. (I — K der Uebersichtskarte.) — Maassstab 1 : 5000 . S.385, 387 Tafel 23. Fig. 1. Querprofil durch den Zabrzer Flötzberg vou Süden nach Norden. Amtliches Profil der Königin Luise- Grube mit Profilen und Bohrlochs -Notizen der Concordia -Grube zusammengestellt. (B — A der Uebersiehtskarte.) — Maassstab 1 : 10000 . S. 385 Fig. 2. Profil durch die Flötze der Sattelgruppe nördlich vou Zabrze. Copie eines Profils der Concordia- Grube. (C — D der Uebersiehtskarte.) — Maass- stab 1 : 5000 S. 385 hfiorlon. Schi- Uebei* einige neue Spatangiden aus dem norddeutschen Miocän. Von Herrn C. Gagel in Berlin. (Hierzu Tafel 24 und 25.) Bei Gelegenheit der Kartirungsarbeiten im südöstlichen Hol- stein uud der Verfolgung der grossen haitischeu Endmoräne über das eigentliche Karti rungsgebiet hinaus war ich im Herbste 1902 auch in die Gegend von Zarrentin gekommen, um mir die grosse Kiesgrube anzusehen, die östlich von der Stadt genau vor dem Südende des grossen Schaalsees liegt und und vor einigen .Jahren bei Gelegenheit des B&hnbaues Hagenow -Neumünster an- gelegt und ausgebeutet wurde. Aus dieser Kiesgrube war für den Bahnbau eine Menge von feinem Kies fortgeschafft worden, wobei man die grösseren Geschiebe liegen gelassen hatte. Schon die erste, flüchtige Betrachtung dieses Materials liess erkennen, dass hier eine höchst auffällige Lokalanhäufung tertiärer Geschiebe vorhanden war; abgesehen von den krystallinen Geschieben waren unter fast völligem Ausschluss anderer Sedimentärgeschiebe eine ausserordentlich grosse Menge von Blöcken eines sehr festen Kalk- sandsteins vorhanden, die, in der Grösse von etwa 1 Cubikfuss bis zu etwa xl 2 cbm, zum allergrössten Theil erfüllt waren von einer Unmenge fast durchgehend« sehr wohlerhaltener Versteinerungen. Meiner Schätzung nach lagen im Herbst 1902 noch etwa 400 der- artige Blöcke in der Grube; wie ich später erfuhr, war das nur der Rest einer urprünglich viel grössereu Anhäufung, die schou bei 526 C. Gagel, Ueber einige neue Spatangiden Gelegenheit des Bahnbaues und auch später eifrig ausgebeutet war und ein grösseres Material an Fossilien für die Museen von Ham- burg, Braunschweig, Lübeck, sowie für einige Lokalsammler ge- liefert hatte, während der wahrscheinlich grösste Tlieil der ganz unverwitterten, festen Blöcke zum Bau einiger Brückengewölbe verwendet worden war. Durch das jahrelange Liegen am Boden der Kiesgrube war ein grosser Theil der übrig gebliebenen Blöcke mehr oder minder vollständig verwittert, sodass die darin enthaltenen Fossilien z. Th. sehr leicht zu gewinnen waren; der Kern der grösseren Blöcke wies dagegen noch last durchgehende das ur- sprüngliche, sehr zähe Gestein auf, aus dem viele Fossilien, besonders gewisse Zweischaler, sich doch noch ganz gut gewinnen Hessen; andere, besonders Gastropoden, waren dagegen nur schwer unverletzt herauszubekotmnen, sodass trotz des sehr grossen lndividueureich- thnms die Ausbeute an gut erhaltenen Formen aus dem unzersetzten Gestein eine relativ geringe ist. Das Gestein ist, auch innerhalb der einzelnen grösseren Blöcke, nicht ganz gleichmässig, aber dennoch sind sämmtliche Geschiebe ganz zweifellos Bruchstücke einer ganz einheitlichen Ablagerung — desselben Horizontes — , der offenbar am Boden des 83 m tiefen Schaalsees anstehen muss, von wo die Blöcke bei der Bildung der Endmoräne herausgeschafit sind, da sonst diese Anhäufung einer solchen Unmenge von Geschieben auf so engem Kaum, bei voll- ständigem Fehlen in der ganzen Umgebung nicht verständlich wäre. Eine ähnliche Anhäufung grosser Mengen Tertiärgeschiebe, aber einer anderen Facies und vielleicht auch aus einem anderen (höheren?) Horizont habe ich an einer analogen Stelle in der End- moräne bei Schmilau heobachtet, wo sich diese Lokalanhäufung genau vor dem Südende des Ratzeburger (Kiichen)-sees findet. Dieses Gestein von Zarrentin besteht nun aus einem Kalk- sandstein, der aus meistens ziemlich feinen Quarzkörnohen mit einem mehr oder minder reichlichen Zusatz von Glauconitkörncheu und einem ebenfalls in der Menge stark schwankenden kalkigen Bindemittel besteht. Dieses Bindemittel, aus fein zerriebenen, grösstentheils umkrystallisirten, organischen Resten bestehend, ist aus dem norddeutschen Miocän. 527 manchmal so reichlich vorhanden, dass es an Meuge die Quarz- körnchen weit filier wiegt, wodurch dann das ganze Gestein auf- fallend vveiss wird, und da dann von dieser Menge Bindemittel ein erheblicher Tlieil noch in dem ursprünglichen fein zerriebenen Zustande sich befindet und nur ein geringerer Tlieil umkrystal- lisirt ist, so sind diese Geschiebe bezw. Theile der Geschiebe auch ziemlich mürbe. Bei weitem die grösste Menge des Ge- steins enthält aber sehr viel weniger und meistens vollständig um- krystallisirtes Bindemittel, sodass das unverwitterte Gestein sehr fest und zähe ist. Der Glauconitgehalt hesteht in sehr feinen Körnchen, die meistens nicht sehr zahlreich vorhanden siud, in manchen Geschieben aber bis zum völligen Fehlen zurücktreten, besonders in den grobkörnigen Blöcken. Dass aber alle diese z. Th. ziemlich verschieden aussehenden Geschiebe derselben ein- heitlichen Schicht angehören, wird ausser durch «len doch unver- kennbaren Gesainmteindruck noch dadurch bewiesen, dass manche von deu grossen Blöcken dieselben Gesteins- Verschiedenheiten innerhalb eines einzigen Stückes aufweisen, sodass man von einem V‘2 <}bm grossen Block manchmal 5 —6 deutlich verschiedene Iland- stüeke losschlagen kann, wobei z. Th. selbst noch in einem Hand- stück eine bemerkbare Aenderung der Korngrösse, des Glauconit- gehalts, der Menge des Bindemittels und der Farbe vorhanden ist. Das Gestein ist frisch lind (inverwittert von einer leicht bläulich- grauen bis hellgrauen Farbe; sowie es angewittert ist, nimmt es je nach dem Grade der Verwitterung einen bräunlich grauen bis rostgelbliehen, z. Th. ziemlich intensiv lostfarbigen Farbentou an, der grossentheils durch die Zersetzung der Glauconitkörncheu be- dingt zu sein scheint. Bei vollständiger Verwitterung sind manche, besonders die grobkörnigen Varietäten so mürbe geworden, dass man die Fossilien fast mit den Fingern herausholen kann. Sehr auffallend sind in manchen, nicht gerade häufig vorhan- denen Geschieben kleine, bis apfelgrosse, sehr zähe, braune Con- cretioneu, die aus Phosphorit und etwas bituminöser Substanz bestehen; dass es keine Gerolle, sondern im Gestein entstandene Concretiouen von Phosphorit siud, beweist die sehr unregelmässige 528 C. Gagkl, Ueber einige neue Spatangiden Oberfläche, die nicht scharf gegen das umgebende Gestein abge- setzt ist, und der Umstand, dass viele Fossilien z. Th. schon in den Concretionen, z. Th. noch ausserhalb derselben stecken. Z. Th. sind die Schalen der Mollusken in der Nähe der Concretionen stark corrodirt und theilweise zerstört, was augenscheinlich mit der Bildung des Phosphorits zusammenhängt. ln der Umgebung der grossen, stark corrodirteu Muschel- schalen ist das Gestein oft ganz besonders fest und zähe, was auf einem geringeu, diffus vertheilten Phosphoritgehalt zu beruhen scheint, der nicht gross genug ist, um eine wirklich abgesonderte Concretiou zu bilden. Die Geschiebe zeigen eine ausserordentlich grosse Aehnliohkeit mit den von Kört (dieses Jahrh. Band XIX 1898/99 Seite CXLV1) beschriebenen Geschieben von Tesperhude, die ebenfalls dieselben Phosphoritknollen enthalten; nur dass die Geschiebe von Tesperhude z. Th. noch intensiver verwittert und durch Eisenverbindungen mehr braun gefärbt sind. Ebenso stimmen diese Geschiebe ganz unverkennbar überein mit dem ? Anstehenden von Reiubeck, nur dass aus diesem noch nicht die Phosphorit- knollen beschrieben sind. Drei Analysen des Gesteins ergeben einen Gehalt von A 35,11 pCt. B 37,61 pCt. C 42,27 pCt. CaC03 » 0,37 » » 0,53 » » 0,42 » K2O » 1,89 » » 0,44 » » 0,51 » FcgOg in einem frischen (A), einem etwas verwitterten (B) und einem sehr hellen, kalkreichen Geschiebe (C). Zwei Analysen von Phosphoritkuollen ergaben: 6,95 pCt. bezw. J75 Io 00 6 Ca CO3 12,87 » » 11,35 » P2O5 0,95 » » 0,94 » k2o 1,05 » » 0,77 » F e2 O3 0,30 » » 0,42 » Bitumen. Was nun den Fossilinhalt dieser Geschiebe betrifft, so ent- halten diese Blöcke von Zarrentin einen ganz ausserordentlich grossen Reichthum au Individuen, von denen sich aber 9/jo auf aus dem norddeutschen Miocän. 529 etwa 6 — 7 Arten vertheilen. — In ungeheuren Mengen sind vorhanden P ectunculu# g/ycimeris L., ( 'ardium decorticatum Wood., ( ardium fragile BroGC., Cytherea erycina Lam., sowie ein kleines Dentalium (Fvstiana) sp. Sehr zahlreich vorhanden, aber schwer zu präpariren ist Natica Alderi Forb., und Natica helidna ; in ziemlicher Menge ist Leda Westendorjn Nyst., Pecten Gerardi Nyst., und Cyprina sp. vorhanden. In mehr vereinzelten Exemplaren sind bis jetzt präparirt bezw. bestimmt worden: Mur ex aquitanicus Grat., und M. inornatus Beyr., Füula reticulata Lam., Ficu/a simpl e.v Beyr.. Ficula sp. Fusus snrcoxtatws Beyr., Nassa Fucki v. Kön., (assis cf. saburon Lam., Ancillaria obsolete. BroCC., Scaphander Liynurius L., Bulla cylindracea Penn., Bulla elongata E. Michw., ( 'onus Dujardini Brug., Xenophora sp., Pecten septemradiatus L., AJodiola sericca Br., Area DU uciana L.. Nucula Meyeri II ö ERN., Astarte gracilis MCnst., Isocard ia harpa (i01.dk., Tel/ina sp. (2 Arten), Soleru rtus strigillata L., Panopaea Mo- na rdi I mm., sowie eine grosse Kolonie leider unbestimmbarer Bryo- zoeu; dazu kommen noch zahlreiche andere noch nicht präparirte und näher bestimmte Arten. Die Geschiebe stimmen also sowohl nach petrographischer Beschaffenheit wie nach Fossilinhalt bestens mit dem ? Anstehenden von Reinbeek überein und gehören sicher zu diesem durch v. Koenen als Mitteluiiocän bestimmten Horizont. Abgesehen vou den Blöcken mit dieser Fauna waren auch noch einige vorhanden, die petrographiseh mit jenen sehr gut über- einstimmten, deren Fossilinhalt aber entweder ausschliesslich oder zum weitaus überwiegenden Theil aus Turritelleu bestand. Diese jetzt nur noch vereinzelt vorkommenden Turritellenblöcke sind nach einer freundlichen Mittheilung von Herrn Prof. l)r. Gottsche früher viel häufiger gewesen und haben den Haupttheil der vor- her erwähnten Brückenbausteine geliefert. Z. Th. sind die Turritelleu nur als Steiukerue mit einem goldig schimmernden Schwefelkiesüberzug erhalten. Ausser diesen bereits bekannten Formen enthielten die Ge- schiebe nur noch einige sehr seltene und bisher aus Norddeutsch- em! nicht bekannte Fossilien, nämlich den Cephalothorax einer Krabbe, die sich nach freundlicher Bestimmung meines Collegen 530 C. Gagkl, Ueber einige neue Spatangiden Dr. P. G. Krause als eine neue Art von Mieromithrax erwies, die er M. ovalis zu nennen vorschlägt, und einige Reste von Eehinoderiuen, und zwar der Mehrzahl nach Spatangiden. Da nun Echiuoderinenreste mit zwei ganz geringfügigen Ausnahmen aus den norddeutschen Miocänahlageruugeu überhaupt nicht in der Litteratur erwähnt sind, die Spatangiden sich auch mit den in der sonstigen Litteratur beschriebenen Formen nicht identificiren Hessen, so schien eine Bearbeitung des kleinen Materials doch eines gewissen Interesses nicht zu entbehren. Die einzigen in der norddeutschen Miocän-Litteratur erwähnten Echiniden sind der von Kört angeführte Echiitoeyamus ovatus Münst., in dem Geschiebe von Tesperhude (Zeitseh. d. d. geol. Gesellsch. Band LI, Seite 4L) und die beiden von Oehmke er- wähnten Formen Echhms cf. /msil/vs Münst. und Spatangus cf. Dcmarestii Golde., aus dem Sandstein von Bockup (Oehmke : Der Bockuper Sandstein und seine Molluskenfauna, Mecklenburg. Archiv 1887, B. 41, S. 13). Herr Professor Dr. E. Geinitz war so freundlich, mir diese beiden Stücke zur Ansicht und zum V er- gleich zu senden, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Der Echinus cf. gusillus steckt zum grossen Theil in einem feinkörnigen, gelblichen Kalksandstein, trägt die Aufschrift Bockup und ist ein mit nur noch minimalen Schal resten bedeckter Steinkern, der, soweit man es beobachten kann, gut mit dem von Ebkrt abgebildeten Exemplar des Psavnmechinus pusillus aus dem Oberoligocän von Diekholzen übereinstimmt (die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligocäus, Abhandl. zur geolog. Special-Karte v. Preussen, Bd. IX, Heft 1, Taf. 1, Fig. 1.) Das Exemplar hat 1D/2 mm Durchmesser und ist 6*/2 mm hoch. Der » Spatangus cf. Dernarestii « bei Oehmke ist ein theilweise beschälter Steinkeru, der mit einem erheblichen Theil seiner Oberseite im Gestein steckt. Das Gestein ist von dem des eben erwähnten Psa mm echinus pusülus in Farbe und Structur sehr deutlich ver- schieden und trägt die Aufschrift Mall iss; der Seeigel selbst ist ein ganz zweifelloser Schizaster acuminatus Golde., der mit den von Ebert (1. c. Taf. V, Fig. 2 — 3) abgebildeten Exemplaren vom aus dem norddeutschen Miocän. 531 Doberg bis auf die bedeutendere Grösse sehr gut übereinstimmt, sodass aller Wahrscheinlichkeit nach dies thatsächlieh eine ober- oligocäue Form ist, die mit dem wirklich miocäuen Bockuper Sandstein garnichts zu tliun hat. Ausser den von mir selbst bei Zarrentin gesammelten Spa- tangiden erhielt ich noch das übrige bei Zarrentin gesammelte Echinoderinenmaterial aus den Museen von Hamburg und Lübeck zur Bearbeitung, wofür ich den Herren Prof. l)r. Gottsche und I)r. Struck meinen besten Dank auch an dieser Stelle abzu- statten mir erlaube. Aus dem Hamburger Museum erhielt ich ausser einigen Spatangideu noch 2 kleine Exemplare eines Psainmechinus ; es siml Steinkerne, die z. Th. noch im Gestein stecken und, soweit man es beobachten kann, gut mit der kleinen von Erert (1. c. Taf. I, Fig. 2), aus dem Steruberger Gestein abgebildeten Form des / ’samntec/rinun jiuaillus übereinstimmen; da es nur Steinkerne sind, glaubte ich auf eine weitere Präparation und Beschreibung der kleinen Exemplare verzichten zu können. Damit und mit den weiter unten als neu beschriebenen Spatangideu sind sümmtliche bis jetzt in Mittelmiocäugeschieben überhaupt gefundenen Echinidenreste erschöpft; ich habe auch aus den sonstigen in Frage kommenden Sammlungen kein hierher gehöriges Material mehr erhalten können. r> o Chuniola gen. nov. (’huniola Carolina« gen. nov. sp. u. Tafel 24, Fig. 1 — 5. Maasse: Bestes Exemplar: (Steiukeru und Hohldruck) Länge 32 mm Breite 30 » Höhe 18,5 » Zwei weitere Exemplare: Länge . . . 32,5 mm bezw. 36 mm Breite ... 31,5 » » 34 » Höhe . . . 18,5 » » 17 » Jahrbuch lhi»2. 35 532 C. Gagel, TJeber einige neue Spatangiden Grösstes Exemplar: Länge . H- 42 mm (vorn fehlt die Schale) Breite . . 40,5 » Höhe 29 » (wahrscheinlich, da oben z. Th. zerstört) Junge Exemplare: Länge. . 20 mm Länge. . 18 mm Breite. . 19,5 » Breite. . 16,7 » Höhe 12 » Höhe . . 9 » Ausserdem sind 4 halbe Exemplare und mehrere grössere und kleinere Bruchstücke vorhanden. Umriss ungefähr ellipsoidisch, die grösste Breite liegt in oder sehr wenig vor der Mitte; die hintere Hälfte ist etwas verschmä- lert, die vordere etwas verbreitert. Der Scheitel liegt immer er- heblich vor der Mitte, die Entfernung des Scheitels vom Hinter- rand beträgt 60,5 — 65,6 pCt. der Schalenlänge. Der Vorderrand ist stark eiugekerbt, die Einkerbung mit deutlich, fast kielartig ausgeprägten Kanten gegen den Vorderraud der Schale abgesetzt. Die ziemlich hoch gewölbte, dicke Schale steigt anfänglich senk- recht in die Höhe, um sich daun bei jungen und mittelgrossen Exemplaren in ziemlich flacher bis mässiger Wölbung über den Scheitel nach dem Periproet zu erstrecken, das grösste Exemplar ist merklich stärker und gleichmässiger gewölbt; die grösste Höbe der Schale liegt im Scheitel oder etwas dahinter; zwischen Scheitel und Periproet ist die Schale deutlich gekielt. Die relativ hohe abgestutzte Hinterfläche steht nicht ganz senkrecht auf der Unter- seite, sondern ist deutlich uach hinten über geneigt, im Querprofil ist die Schale ziemlich gleichmässig gewölbt. Die Unterseite ist ziemlich flach, vor und neben dem Peristom schwach eingesenkt, das Plastron schwach gewölbt. Das Peristom ist queroval, deutlich zweilippig und bei dem besterhalteneu Steiukern mit nicht sehr zahlreichen, paarig ange- ordneten, kleinen Erhöhungen umgeben, die, in den Ambulacren gelegen, einen 5-strahligen Stern um den Mund bilden, ähnlich aus dem norddeutschen Miocän. 533 wie es bei den besterhalteneu Exemplaren des Spalangus Demarestii vom Doberg bei Bünde der Fall ist (EbeRT: Echiuiden des deutschen Oligoeäns, Tafel VII, Fig. 2b); es scheint also, dass in der Um- gebung des Peristoms wieder Poren auftreten, deren Ausfüllun- gen diese kleinen Erhöhungen des Steinkerns sind; es ist leider bei keinem Exemplar in der Umgebung der Peristoms die Schale vollständig erhalten. Das Plastron ist vollständig glatt, ohne jede Spur einer Warze, auch die beiden Reihen von Täfelchen der hinteren Ambulacreu, die das eigentliche Plastron umgeben« sind noch vollständig frei von Warzen, und erst die darauf folgenden Täfelchen zeigen kaum sichtbare Andeutungen von ganz kleinen obliterirten Warze uhöf- chen. Das Plastron hat eine schwache, aber deutlich sichtbare Andeutung eines Kiels, die sich am Ende des zweiten Drittels der Länge noch zu einem etwas erhöhten Punkte erhebt, von dem ganz feine Radialstreifen nach den Stellen des ausgezackten Randes verlaufen, au denen je 2 der umgebenden Ambulaeral- Täfelchen zusammenstossen. Der Periproet ist queroval und massig gross. Fig. 1. Plastron von Chunio/a Caro/inae, Hamburger Museum. Die Scheitelregion ist leider bei keinem Exemplar ganz tadel- los erhalten; das eine Jugendexemplar zeigt aber deutlich die vier Genitalporen; ein Steiukern zeigt im Scheitel im uupaareu I. A. ein langes, schmales Septum. Die 4 paarigen Petalodieu sind gleich lang, relativ kurz und schmal und unten geschlossen; die beiden hinteren scheinen auch nach dein Scheitel zu geschlossen zu sein, bei den beiden vorderen Petalodieu erstreckt sich die hintere Porenreihe deutlich ebensoweit gegen den Scheitel wie bei den hinteren Petalodieu, die vordere Poreureihe obliterirt aber 35* 534 C. Gagel, Ueber einige neue Spat&ngidon ganz merklich früher, sodass diese Petalodien oben offen sind, was auf das Vorhandensein einer luterufasciole schliessen lässt. Die Fasciole selbst ist nicht zu beobachten, was aber bei der Erhal- tung der Stücke uioht wunderbar ist und ja auch sonst nur sehr selten der Fall ist. Von dem unpaaren, in der tiefen Einkerbung gelegenen Ambulacrum ist an dem W achsabguss des besterhaltenen Exemplars nichts zu bemerken, dagegeu zeigt der zugehörige Steiukern in zwei Reihen angeordnete, altemirende kleine Er- höhungen. die die Ausfüllungen kleiner Poren darstellen. Bei dem grössten vorhandenen Exemplar, bei dem ein Theil der Täfelchen in der Einkerbung noch vorhanden ist, ist. auf diesen Täfelchen nur ein kaum sichtbarer Punkt zu erkennen, während auf dem Steinkern daneben die grossen Porenausfüllungen sehr deutlich hervortreten. Es scheint also hier dasselbe Verhältniss obzuwalteu, wie ich es an dem lebenden Spatanguv purpureus beobachtet habe und wie es auch in Agassiz: (Revision of the Echini. illustrated Catalogue of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College Nr. VII Cambridge 1872, Plate XI Va Fig. 1 und Plate XI Xe Fig. 5) abgebildet ist, dass nämlich die Poren des unpaaren Ambulacrums nur auf der Innenseite der Schale deutlich zu er- kennen siud, auf der Aussenseite der Schale, aber so feine Aus- führungsgänge haben, dass sie sich für gewöhnlich der Beobach- tung entziehen uud nur durch besondere Hilfsmittel sichtbar ge- macht werden können. Dass die Poren auch auf der Aussenseite vorhanden siud, geht nicht nur aus den Zeichnungen von Loven hervor (Etudes sur les Echino'idees. Kougl Svenska Veteuskaps Academiens Ilandli'ngar Bandet XI, Nr. 7, Taf. XXXVI) sondern es wird auch von ihm im Text besonders erwähnt (I. c. S. 16, 17), dass die Täfelchen des unpaaren Ambulacrums bei den Spataugiden nie die Poren entbehren. Die Oberseite ist leider bei keinem der vorhandenen Exemplare tadellos erhalten; soweit, die dicke Schale nicht abgesprungen ist, ist sie mehr oder minder stark verwittert bezw. durch die Bildung der Pho8phoritkuolIen corrodirt, sie zeigt also bei keinem mehr die ursprüngliche Oberfläche. Dagegen ist von dem einen, in der aus dem norddeutschen Miocän. 535 Form vollständig erhaltenen Exemplar nicht nur der theilweise beschälte Steinkeru, sondern auch ein grossentheils tadelloser Ab- druck erhalten, der die Beschaffenheit der ursprünglichen Ober- fläche sehr gut erkeuuen lässt. Danach war die ganze Oberfläche mit zahllosen, kleinen, dicht au einander gedrängten Grübchen — Warzenhöfoheu bedeckt, in denen aber grossentheils keine Wärzchen vorhanden sind; nur im Innern der beiden vordem Petalodien uud auf den vordem Interambulacren sind ein grosser Theil dieser Warzenhöfchen auch mit kleinen Warzen versehen, und besonders schön und vollständig ist dies der Fall in der Ein- kerbung des uupaaren Ambulacrums. Der auffallendste Zug in der Erscheinung dieses Seeigels ist aber das Vorhandensein von 5—7 grossen Stäche lwarzeu in den 3 hintern Interambulacren und das Fehlen derselben in den beiden vordem 1. A. Von dem Vorhandensein dieser grossen Stachelwarzen zeigen wegen der Dicke der Schale (etwa 1 mm) weder die Steinkerne noch die theilweise verwitterten Schalen- exemplare irgend etwas an, sie siud nur in dem schönen Gesteinsab- druck zu erkennen. Diese grossen Stachelwarzen treten also in einer durchaus ungewöhnlichen Vertheiluug auf, die mir von keiner in der Litteratur beschriebenen Form erinnerlich ist. Während die ächten Spatangtis 8. .s ttr. uud JEupatagus sie in sämmtlicbeu /. A. zeigen, Muretia (Hemipatagus), Same/la und Locenia sie nur in den vier paarigen I. A. aufweisen, in dem uupaaren /. A. sie aber vermissen lassen, fehlen sie hier in den beiden vordem /. A. (wo die kleinen Warzenhöfchen mit Wärzchen versehen sind), siud aber auf dem uupaaren I. A. auf dem Kiel deutlich und zweifel- los vorhanden (wo wiederum die kleinen Warzenhöfchen keine Wärzchen enthalten). Was nun die generische Stellung der Art aubetrift't, so ist der allgemeine Habitus entschieden ähnlich dem einer Sarsella oder noch mehr einer Lonuia [vergl. CoTTRAU: Echinides nouveaux ou peu connus: Revue et Magazin de Zoologie, 3. Serie, T. (i, 1878, Taf. 5, Fig. 2 — 6. Qnarterly Journal of the geol. soc. 1875 (Band 31), Taf. 21, Fig. 1 7, 1877 (Band 33), Taf. 4, Fig. 5]. 536 C. Gaqkl, Ueber einige neue Spatangidei Diesen Gattungen steht diese Form ausserordentlich nahe. Nun ist ja bei keinem der vorhandenen Exemplare weder eine Subanal- noch eine Internfasciole zu beobachten, die sowohl bei Lovenia wie bei Sarsella vorhanden ist; dass aber eine Intern- fasciole wohl doch vorhanden gewesen ist, dafür spricht das auf- fällige Atrophiren der vorderen Porenreihen der beiden vordem Ambulacren in der Nähe des Scheitels, eine Erscheinung, die jedes Mal beim Vorhandensein einer Internfasciole auftritt. Die Fasciolen selbst sind ja fast immer nur bei tadelloser Erhaltung der Schale zu beobachten und bei manchen sehr verbreiteten und bekannten Arten erst sehr spät entdeckt (z. B. die Subanal-Fasciole bei Maretia Hojfvianui). Vergl. z. B. Loven 1. c. Taf. XL111 und Taf. XL], wo bei Lovenia mbcarinatu und Breynia Australasiae genau das- selbe Bild wie bei dieser Form vorhanden ist, dass nämlich die Doppelporen der vorderen Reihen der vorderen Ambulacren innerhalb der Fasciole plötzlich verschwinden, während bei den Formen ohne Fasciole, Taf. XXXVI und Taf. XVII (Maretia ’planvlata ), die Doppelporen bis zum Scheitel sich erstrecken. Andererseits ist Lovenia dadurch ausgezeichnet, dass die grossen Stachelwarzen im Innern Höhlungen enthalten, in die sich Anhänge des Körpers hinein erstrecken (cf. Cotteau Pal. franc. Echin. eoc&nes, S. 302; Revue et magaziu de Zoologie 1878, S. 198); die Andeutungen bezw. Ansatzstelleu der grossen Stachel- warzen müssen bei dieser Gattung also auch auf dem Steinkern erkennbar sein, was bei der vorliegenden Form nicht im mindesten der Fall ist. Ist es mithin auch nicht zweifelhaft., dass diese Art der Gattung Lovenia recht nahe steht, so sind doch die unterscheidenden Merkmale wohl gross genug, um die Aufstellung einer neuen Gattung zu rechtfertigen, die ich Ohnniola zu nennen vorschlage, zu Ehren meines ehemaligen, verehrten Lehiers Prof. Dr. G. Chun in Leipzig, des Leiters der Valdi viaexpedition. Herr P. de Loriol in Genf, augenblicklich wohl der beste Kenner fossiler Seeigel, dem ich einen Wachsabguss der Form zur Begutachtung zusandte, war so freundlich, mir seine Ansicht aus dem norddeutschen Miocän. 537 über die Art ebenfalls dahin auszusprechen, dass sie wohl nicht gut in einer der bekannten Gattungen uuterzubringeu sei. Die Diagnose der neuen Gattung würde also lauten: Ghuiliola: Schale dick, von ellipsoidischem Umriss, ziemlich hoch gewölbt, hinten deutlich gekielt, vorne mit einer tiefen Ein- kerbung versehen, die sich mit ziemlich scharfen Rändern vom V orderrand absetzt. Internfaseiole höchst wahrscheinlich vorhanden ; Petalodien relativ kurz und schmal und gleich lang ausgebildet; grosse Stachelwarzen in den drei hinteren Interambulaereu vor- handen, aber nur auf der Oberseite der Schale erkennbar, in den beiden vorderen / A. fehlend; in diesen findeu sich dafür kleine, von Höfohcn umgebene Wärzchen. Mund deutlich zweilippig, Plastron ganz glatt, ohne Warzen, nur mit einer feinen radialen Zeichnung versehen. Spatangns? Meyni spec. nov. Taf. 25, Fig. 6 und 7. Von dieser nur mit Vorbehalt aufzustelleuden Spezies liegen bis jetzt nur ein nicht ganz vollständiger Steinkern, sowie ein halbes, grossentheils beschältes Exemplar vor; wahrscheinlich ge- hört ein grösseres und ein kleineres Bruchstück zweier erheblich grösserer Exemplare auch noch zu dieser Form. Da diese Stücke aber weder mit den nachher zu beschreibenden Arten noch mit den mir sonst aus der Litteratur bekannt gewordenen Formen über- einstimmen, mögen sie doch unter einem besonderen Namen auf- geführt werden, trotzdem das vorliegende Material zu einer voll- ständigen Beschreibung nicht gatiz ausreicht. Die Art unterscheidet sich von Chuniola (arolinae durch die erheblich flachere Schale, während sie doch wieder merklich höher und stärker gewölbt ist als die Schale der beiden andern nach- her zu beschreibenden Arten. Der Umriss der Schale ist annähernd ellipsoidisch, die grösste Breite ungefähr in der Mitte gelegen, der Scheitel erheblich nach vorne gerückt; die Petalodien sind nicht sehr breit und ziemlich kurz; es ist nicht ganz genau zu erkennen, ob auch die beiden vorderen Petalodien oben geschlossen sind 538 C. Gagel, Ueber einige neue Spatangiden oder ob bei diesen die Anfänge der vorderen Porenreihe ver- kümmert sind; die Andeutungen der Poreuausfidlungen auf dem Steinkern sind jedenfalls beim Anfänge der Vorderreihen der beiden vordem Petalodien erheblich undeutlicher als weiter unten, sodass immerhin das Vorhandensein einer Intcrnfaseiole nicht aus- geschlossen ist ln dem impaaren Vorder- Ambulacrum finden sich auf dem Steiukern kleine alternireude Erhebungen vom Scheitel durch die ganze Einkerbung bis in die Nähe der Peristoms, wo sie verschwinden. Das beschälte Exemplar zeigt aber in der Furche des vordem Ambulacrums keinerlei Poren, sodass auch bei dieser Art die Poren im unpaaren Ambulacrum nur auf der Innenseite der Schale deutlich erkennbar ausgebildet sind. Die Schale hat vorne eine ziemlich tiefe Einkerbung und erhebt sich in ziemlich starker gleichmässiger Wölbung bis zum Scheitel, von wo aus die Profil- linie ziemlich eben zu verlaufen scheint. Die Unterseite ist ziem- lich flach, in der Nähe des Mundes eingedrückt, das Peristom deutlich zweilippig. Um das Peristom finden sich auf dem Stein- kern mehrere paarig augeordnete kleine Erhebungen in den An- fängen der 1 paarigen Ambulacren : die Ausfüllungen kleiner Poren. Das Plastron ist deutlich gewölbt, besonders nach hinten zu, und mit einem schwachen aber deutlichen Mediankiel versehen. Der Steinkern zeigt keine Spur von Warzen; das theil weise beschälte Exemplar, von dem leider nur die Vorderhälfte erhalten ist, zeigt ganz schwache Andeutungen weniger, grosser Stachel- warzen in den beiden paarigen /. A.; die verhältnissmässig dünne Schale ist leider nicht vollständig erhalten, sondern oberflächlich corrodirt und verwittert. Was die generische Stellung der Art anbetrifft, so ist diese nicht sicher festzustellen, da das hiutere unpaare I. A. bei keinem der Exemplare vorhanden ist, man also nicht ermitteln kanu, oh es mit grossen Stachelwarzeu versehen war; in den 4 vorderen /. A. waren sie sicher vorhanden, aber sehr schwach angedeutet, was gegen die Zugehörigkeit zu Maretia spricht, bei der selbst die Steiukerue junger Individuen die tiefen Eindrücke der grossen Stachelwarzen zeigen. Ich stelle die Art daher mit Vorbehalt zu aus dem norddeutschen Miocän. 539 S patanyux, lasse es aber dahingestellt, ob sie nicht zu Eupatagus oder Sarsella gehört Benannt ist die Art zu Ehren des um die Geologie von Schleswig-Holstein so hochverdienten l)r. L. Meyn. Spatangus? (Eupatagus?) (iottschei sp. n. Taf. 24, Fig. 7. Ta*. 25, Fig. I, 2 und 8. Maasse: Grösstes Exemplar: Länge 43 mm Breite 38 » Höhe 15 » Zwei weitere Exemplare: Länge ... 32 mm bezw. 29 mm Breite ... 30 » » 20 » Höhe .... 10 » » 11» Es sind nur drei theilweise beschälte Steinkerne vorhanden, von denen zwei noch obenein etwas verdrückt sind, sowie ein un- vollständiger, aber sonst recht gut erhaltener Abdruck der Ober- seite eines jungen Exemplars. Der Umriss scheint ziemlich regel- mässig ellipsoidisch gewesen zu sein, der grösste Durchmesser etwas vor der Mitte gelegen zu haben: die Schale ist anscheinend ziemlich flach und nur sehr dünn: der Vorderrand ist tief ein- gekerbt; die die Schale abstutzende Hintertläche steht senkrecht. Der Scheitel liegt erheblich nach vorne gerückt, 58,0 (>2,8 pC't. der Schalenlänge vom Hinterrande entfernt. Am Scheitel sind die 4 Genitalporen deutlich zu erkennen; die Petalodien sind sehr laug und schmal, oben und unten ge- schlossen; besonders die vorderen reichen sehr weit herunter, bis fast an den Hand der Schale. Die vordere Porenreihe der vorderen paarigen Ambulacren verkümmert in der Nähe des Scheitels, wo- raus sich vielleicht das Vorhandensein einer Intern fasciole er- schliessen lässt. Die hinteren Petalodien bilden unter sich einen sehr spitzen, mit den vordem einen ziemlich stumpfen Winkel; iu dem unpaaren Vorderambulacrum lassen sich ein»1 ziemlich grosse Anzahl, in zwei Reihen ungeordneter, alteruiieuder kleiner Erhe- 540 C. Gagkl, Ueber einige neue Spatangiden buugen beobachten, welche als Ausfüllungen kleiner Poren zu be- trachten sind. Die Unterseite ist bei zwei Exemplaren ziemlich tief eingedrückt, was aber augenscheinlich z. Th, die Folge der späteren Deformation ist, bei einem nachträglich gefundenen Exem- plar ist sie vollständig flach. Das Plastron ist am Hiuterrande schwach, bei dem grössten Exemplar etwas stärker gewölbt, vollständig glatt und ohne Warzen, ebenso auch die allein vor- handene innere Reihe der es umgebenden Ambulacrai-Täfelcheu ; es ist in der Mitte ganz schwach gekielt, von dem höchsten in der Nähe des Ilinterrandes gelegenen Punkte dieser schwach hervortretenden Kiellinie strahlen feine Linien nach den Punkten aus, an denen die das Plastron umgebenden Ambulacral-Tafelehen zusammenstossen ; diese Täfelchen sowie das Plastron zeigen eine feine Streifung parallel ihren Umrisslinien. Die Unterseite scheint ausserhalb des Plastrons mit kleinen Wärzchen bedeckt gewesen zu sein. Auf der Oberseite der drei grössten, mit nur fferinffen Schal- resten versehenen Exemplare sind in den 4 vorderen Iuter- Ambulacren mehr oder minder deutlich die Eindrücke von etwa 4 — 9 grossen Stachel warzen erkennbar; auch das hintere unpaare I. A. scheint einige grosse Stachelwarzeu getragen zu haben, wenngleich die Eindrücke auf dem grössten Exemplar sehr schwach und undeutlich, auf dem zweitgrössten überhaupt nicht zu erkennen sind. Auf dem Abdruck des jüngsten Exemplars sind die Ein- drücke der grossen Stachelwarzen erheblich deutlicher, und bei diesem sind auch auf dem hinteren 7. A. die Spuren von 3 grossen Stachelwarzen deutlich erkennbar; endlich zeigt der Abdruck des zweitgrössten Exemplars in den zwei paarigen LA. 0 bezw. 8 aufiallig grosse, dicke Stachelwarzeu (Taf. 25, Fig. 8). Der Abdruck des kleinsten Exemplars zeigt ausserdem sehr schon, dass die ganze Oberfläche des Seeigels mit sehr zahlreichen, dichtstehenden kleinen Stachel Wärzchen bedeckt ist , die in dem grössten Theil der 3 hinteren 1. A. von einem kleinen Grübchen oder Höfcheu umgeben sind, in den beiden vorderen 7. A. und in der Umgebung des Scheitels dagegen ohne ein aas dem norddeutschen Miociin. 541 solches Höfchen dicht an einander gedrängt sind. Auf den beiden vorderen T. A. sieht man an diesem Abdruck noch, dass hier Stachelwarzen vorhanden sind, die in der Grösse zwischen den ganz kleinen und den ganz grossen eine Mittelstellung einnehmen und die ebenfalls von einem Grübchen umgeben sind. Da das Vorhandensein einer Peripetalfasciole nicht constatirt werden kann, so ist. es nicht sicher zu entscheiden, ob es ein echter Spatang us oder ein Eupatagus ist; der allgemeine Habitus und das stark nach vorne gerückte Scheitelschild sprechen für die letztere Gattung. Nach dem Verkümmern der vorderen Porenreihe des vorderen paarigen Ambulacrums in der Nähe des Scheitels, könnte es viel- leicht auch eine Sarsella sein, wenn dieser Umstand auf das Vor- handensein einer Iuternfasciole zurückzuführeu wäre. Bittner (Sitzungsber. der k. k. Akad., Bd. 101. S. 364) betont, dass bei Sarnella die Iuternfasciole ganz besonders schwach entwickelt ist und nur bei besonders guter Erhaltung zu beobachten ist. Gegen die Zugehörigkeit zu Sai'sella würde aber das Vorhandensein der grossen Primärwarzen im hinteren uupaaren I. A. sprechen, die bei einigen Exemplaren sicher vorhanden sind. Maretia Zeisei speo. uov. Taf. 21, Fig. G. Taf. 26, Fig, 3 — 5. Maasse: Grösstes, vollständiges Exemplar: Länge 30 mm Breite 28 » Höhe 10 » Junge Exemplare: Länge . 22 mm bczw. 2J,5 Breite . 20 » » 20,5 Höhe . 9 » » 8,5 Kleinstes Exemplar: Länge . 15,5 mm Breite . 1 5 » 542 C. Gagki-, Ueber einige neue Spatangiden Ausser diesen vollständigen Exemplaren sind mehrere kleinere Bruchstücke dieser Art vorhanden. Umriss ungefähr ellipsoüdisch, der grösste Durchmesser wenig vor der Mitte, nur bei dem ganz jungen Exemplar sehr nach vorne gerückt, sodass hier ein abgestutzt dreieckiger Umriss entsteht; der Scheitel liegt erheblich vor der Mitte; 05 — 60,6 pCt. der Schalenlänge vom Ilinterraude entfernt. Die flache Schale ist regelmässig von vorne bis zum Scheitel gewölbt, von da verläuft die Profillinie bis zum Ilinterraude fast gradlinig und senkt sich nur sehr wenig. Die abgestutzte Ilinterfläehe ist i'elativ hoch und steht senkrecht. Der Vorderraud ist sehr deutlich eingekerbt. Die Unterseite ist ziemlich flach, vor dem Peristoin und seitwärts von ihm deutlich eingesenkt, bei einem Exemplar ziemlich tief eingedrückt, was aber wohl Folge nachträglicher Deformation ist. Das Peristoin scheint relativ klein und quer- oval zu sein, mit stark hervortreteuder Hiuterlippe; das Plastron sowie die beiden es unmittelbar umgebenden Reihen von Ambu- lacral-Täfelchen siud vollständig glatt, ohne jede Spur von Wärz- chen; das Plastron vorne flach, nach dem Ilinterraude zu merk- lich nach unten vorgewölbt; von dem höchsten in der Nähe des Ilinterrandes gelegenen Punkte strahlen feine Linien nach den Stellen aus, an denen die das eigentliche Plastron umgebenden Täfelchen zu- sammenstossen ; der übrige Theil der Unterseite scheint mit ziem- lich zahlreichen, verhältnissmässig grossen Warzen bedeckt ge- wesen zu sein, die besonders vorne deutlich zu erkennen sind. Der Scheitel ist leider bei keinem Exemplar gut erhalten, bei einem Exemplar hat es den Anschein, als ob nur 8 Genitalporen vorhanden siud. Die paarigen Ambulaeren sind verhältnissmässig schmal und hören schon in ziemlich beträchtlicher Entfernung vom Rande auf1); das vordere Ambulacrum zeigt auf dem Steinkern ebenfalls, wie die vorigen Arten, die alternirenden kleinen Erhöhungen (Poren- ausfüllungen); auf den noch vorhandenen Täfelchen ist zwar ein Punkt, aber keine wirkliche Pore zu erkennen. Die Schale der Oberseite ist nur theilweise erhalten und auch an den erhaltenen *) Bei dem Taf. I, Fig. G abgcbildeten Exemplar schon 2 mm hinter der Bruchfläche. Tafel 24. Fig. 1. Chuniola Carolinae gen. uov. sp. n. 1 a. Photo- graphie von einem Wachsabguss des Hohldruckes, dessen zugehörigen Steinkern Fig. 1 b u. lc. darstellt. Etwa aVa mal vergrössert. Der Hob Id ruck ist an der Hinterseite unvollständig und der Abguss ausser- dem nicht senkrecht von oben photographirt, so dass die Hinterseite stark verkürzt erscheint. 1 b und 1 c natürl. Grösse. Ivöuigl. Geolog. Landesanst. S. 531 Fig. 2. Chuniola Carolinae. Steinkern mit geringen Kesten der Schale, a u. b natürl. Gr. Hamburger Museum S. 531 Fig. 3. Chuniola Carolinae. Junges Exemplar, etwa 21/ 2 mal vergrössert. Steinkern mit geringen Resten der Schale. Lübecker Museum S. 531 Fig. 4. Chuniola Carolinae. Grösstes Exemplar, beschädig- ter Steiukern mit ziemlich bedeutenden Kesten der Schale, a u. b natürl. Gr. Königl. Geolog. Landes- austalt S. 531 Fig. 5. Chuniola Carolinae. Unterseite eines halben Exem- plars mit z. Th. recht gut erhaltener Schale; die Radiallinien des Plastrons sind nicht ganz so deut- lich , wie auf der Zeichnung. Königl. Geolog. Landesanst .... S. 531 Fig. 6. Maretia Zeisei sp. n. Junges Exemplar in natürl. Grosse. Lübecker Museum S. 541 Fig. 7. Spatangus Gottschei sp. u. Junges Exemplar in natürl. Grösse; den Abdruck dieses Exemplars stellt Taf. 25, Fig. 8 dar. Photographie in natürl. Gr. Königl. Geolog. Landesanst S. 539 Jahrb. d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt u. Bergakad. 1902, Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel 25. Fig. 1. Spatangus ? Gottschei sp. n Natur]. Gr. König]. Geolog. Laudesaust S. 539 Fig. 2. Spatangus f Gottschei sp. n. Photographie eines Wachabgusses von einem Hohl druck im Gestein. Etwa 2Va mal vergrössert. Hamburger Museum 8. 539 Fig. 3. Maretia Zeisei sp. n. Grösstes Exemplar, grossen- theils beschälter Steinkern. Natürl. Gr. König]. Geolog. Laudesanst S. 541 Fig. 4 u. 5. Maretia Zeisei sp. n. Jugeudexemplare, natiirl. Gr. Königl. Geolog. Landesanst S. 541 15 n F'ig. 6. Spatangus? Meyni sp. n. Steiukern mit sehr ge- ringen Schalresten, natürl. Gr. Hamburger Museum 8. 537 Fig. 7. Spatangusf Meyni sp. n. Steinkern in natürl. Gr. Lübecker Museum S. 537 Fig. 8. Spatangus Gottschei sp. n. Gesteinsabdruck der Oberseite von Fig. 7 auf Taf. 24 S. 539 1 m K / y,..v * / «äfc ( /') • i W ß Y'f tisäfc * J Wm 1 ^SirlHrV ■ li iiCl /y^1 * ,^H 1 i ■ 4 '• SP A n , *«# ^*^HB«I EP—.. ‘^Mr* öfJrÄ^ jW, x ..jH ; aus dem norddeutschen Miooän. 543 Partien nicht ganz intac.t, sondern ziemlich verwittert; sie lässt aber noch erkennen, dass sie verhältnissmässig dünn und mit sehr zahlreichen kleinen Vertiefungen hedeekt gewesen ist, in denen kleine Wärzchen gesessen haben. Ausserdem sind die vier vorderen Jnterainbulacreu mit (5—8 grossen Primärwarzen versehen. Die Form ähnelt in der Gestalt und dem allgemeinen Aussehen besonders der Oberseite ganz ausserordentlich den jungen Exemplaren der AJaretia Hoffman ni vom Doberg (Ebert, 1. c., Tat. VIII, Fig. 5 — 6); sie unterscheidet sich von diesen durch die. erheblich klei- neren, schwächeren Wärzchen und vor allem ganz zweifellos und auffällig durch das ganz glatte Plastron : die subanale Fasciole ist nicht erkennbar, sie ist ja aber auch bei AJaretia llo/i'manni erst sehr spät entdeckt und nur an ganz tadellosen Exemplaren sichtbar. Ausser diesen bisher beschriebenen Formen sind noch eine ganze Menge Bruchstücke vorhanden, die z. Th. sicher zu den be- schriebenen Arten gehören; von einem anderen Theil konnte aber die Zugehörigkeit zu diesen oder zu andern Arten wegen zu mangel- hafter Erhaltung nicht festgestellt werden. Auffallend unter den vorhandenen Bruchstücken ist ein Theil eines ausserordentlich breiten, grossen Ambulacrums, das wohl zu einer noch nicht be- schriebenen Spatangidenform gehört; beuierkenswerth ist ferner ein schmales, sehr tief eingesenktes Atnbulae.rum eines grossen Schiz- aster. Endlich besitzt das Hamburger Museum noch den Abdruck eines Pentacerost sp., der zwar auch sehr mangelhaft ist, als ein- ziger bis jetzt aus norddeutschen Tertiärbildungen bekannter Asteroiden-liest aber doch erwähnt und abgebildet werden mag. Fig. 2. Pentaceros? sp., Hamburger Museum. Fossilfüll rende Diluvialscliichten hoi Mittenwalde (Mark). Briefliche Mittheilung der Herren Th. Schmierer und F. Soenderop in Berlin. Bei Gelegenheit einer Excursion in die Umgegend von Königs- wusterhausen fanden wir auf dem von F. WahNSCHAITE in den 80er Jahren kartirten Messtischblatt Mittenwalde an der Ostseite der nordöstlich von Motzen gelegenen Grube eine Schichtenreihe aufgeschlossen, deren Folge unser höchstes Interesse erweckte, und deren Ausbeutung uud Profilirung uns zu mehrfachen Excur- sionen dorthin veraulasste. Die südlich vou Königs Wusterhausen auf Blatt Mittenwalde uud in grosser Anzahl auf dem südlich austossendeu Blatt Teupitz gelegenen mächtigen Gruben werden sämmtlich auf feinsandige Thone ausgeheutet, welche durchweg dem unteren Diluvium ange- boren. Sie liegen theils unter einem normal ausgebildeten Unteren Geschiebemergel, wie bei Motzen und Kallinchen, theils unter einer Kiesanhäufung, die als dessen Rückstand anzuseheu ist (Motzen- mühle, Gegend von Halbe), oder endlich unter mächtigen Sauden, die vom Oberen Geschiebemergel bedeckt werden (Töpchiu, Blatt Teupitz). Die vollständigste Schichtenreihe liefert die oben erwähnte ZiEß’sche Grube bei Motzen. Der seit der Kartirung vorgeschrit- tene Abbau hat nämlich eiue ganze Reihe vou Schichten ange- schnitten, die sich zwischen jene Thone und den Oberen Geschiebe- Tu. Schmiekek und F. Soknpehop, Fossilführendp Diluvialschichten. 545 sami einschiebeu, und deren Folge gegenwärtig in schönster Weise zu sehen ist. Unter den auf der Karte angegebenen Dünensanden folgen: 1. Geschiebesande mit bis über kopfgrossen Geschieben. Durch- schnittlich 21/s ui mächtig. 2. Geschiebemergel, 21/a — 4 m mächtig. 3. Eine Reihe wohlgeschichteter, fossilienführender Ablage- rungen: Sande, Feinsaude bis Thone, Moorerde, Torf, Lebertorf in allen Uebergäugen von reinem Torf zu reinem Schlammabsatz, Kalk. Insgesammt bis zu 5 ni mächtig. 4. Saude, 0 — D/g m mächtig. 5. Geschiebemergel mit häufigen Resten von Paludina dilu- viana. Bis zur Grubensohle ca. 5 m mächtig. 6. Thon, nur au einzelnen Stellen ins Niveau des Geschiebe- mergels aufgepresst. Nach der von Wahn schaffe ausgeführten Specialkartirung kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die unter 1. und 2. auf- geführten Ablagerungen jungglacialen Alters sind. Da nun die unter 3. aufgczühlten Schichten auf eine Strecke von über 100 m eine nahezu horizontale Sohle zeigen, die petrographische Zu- sammensetzung, wie der horizontale Verlauf der Schichten selbst und die Erhaltung der Fossilien auf ungestörten Absatz in ste- hendem, höchstens langsam fliessendem Wasser, das allmählich durch Vertorfung verschwand, schliessen lässt, da ferner nur die unmittelbar unter dem Oberen Geschiebemergel liegenden Schichten eine Stauchung lind Zerreissung erfahren haben, die Hauptmasse dieser Ablagerungen aber keine derartigen Erscheinungen zeigt und gänzlich frei von eingepresstem glacialem Material ist, so müssen wir den Einwurf, dass diese Ablagerungen nur eiue in den Geschiebemergel aufgenommene Scholle darstellen, wie auch den Einwurf, dass es sich um ein aus weiter Ferne zusammenge- schwemmtes Material handle, von vornherein zurückweisen. Auch ein Abrutsch der Schichten 1. und 2. auf 3. in postglacialer Zeit ist vollkommen ausgeschlossen. 540 Tu. Schmierer und F. Soexderop, Fossilführende Es hleiht uns somit nur die Möglichkeit, die unter 4. — 6. auf- geführten Ablagerungen als älter zu betrachten, sie eventuell als Producte der vorletzten Vereisung zu erklären. Die genaue Unter- suchung der vorliegenden Fossilien wird voraussichtlich darüber Licht verbreiten, ob die beiden Geschiebeinergel nur Oscillationen des Eisrandes entsprechen, oder ob der Gesehiebcmergcl im Lie- genden einer selbständigen älteren Vereisung augehört. An Fossilien fanden sich bisher in der ZiEß’schen (Truhe im Kalk an Wirbelthierresten 2 Zähuchen eines kleinen Säugethiers, voraussichtlich Insectivoren, an Schnecken: VaUonia pulchelia Müll. Vertigo anbioertigo Drap. Valvata jmcinaUs Müll. » oristaba Müll. Planorbis Hythinia tentacu/ata L., an Pflanzenresten: ( ure.v, Pinus, Ceratophtjlfutn. Im Sande sind in der Zieb sehen Grube bisher nur Ilolzreste gefunden. Der Torf, hauptsächlich aus Kryptogamen zusammengesetzt, lieferte neben Hölzern an Samen höherer Pflanzen verschiedene Arten vou Ceratophylluiu, Potamogeton und Caresr. Ausserdem ent- hält er nicht selten Insekten-, insbesondere Käferreste. Am häu- figsten und am besten erhalten finden sich diese, wie die überall vorkommenden Diatomeen im Lebertorf. Endlich lieferte der Leber- torf auch eine Fischschuppe. Nach Westen sehliesst sich unmittelbar an die ZiEBsche die ßRAUN’sche Grube au. Nach Aussage der Arbeiter keilten sich die unter 3. genannten Schichten nach dieser Richtung aus. An ihre Stelle treten mächtige Sande, deren hangende Partie sich zwischen den Oberen Geschiebeinergel der ZiEB’schen Grube und jene Ablagerungen einschiebt. Das Liegende dieser Sande steht höchst wahrscheinlich mit den unter 4. genannten Sauden in Zu- sammenhang. Diese Sande, die im östlichen Theil der Braun- scheu Grube noch vom Geschiebemergel bedeckt sind, während Diluvialschichten bei Mittenwalde (Mark). 547 sie gegen Westen mit der Abflachung des Geländes an die Ober- fläche treten, sind wohl in ihrer ganzen Mächtigkeit glacialen Ur- sprungs. Sie sind in der BRAUN'schen Grube unterlagert von dem ebenfalls an Mächtigkeit bedeutend abnehmenden älteren Geschiebe- mergel. der seinerseits von mächtigen Thonen unterteuft wird. Die Fortsetzung der BraunscIic Grube bildet die augenblick- lich anf'gegebene und leider unter Wasser stehende MEiNECKEsche Grube, in welcher unter ca. 4 m mächtigen mit jenen der Braun- schen Grube in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Sauden auf der Westseite wiederum eine Reihe von Schichten anstehen, die ihrer petrographischen Zusammensetzung und Fossilführung nach den im Profil der ZiEB’schen Grube unter 8. aufgeführten Abla- gerungen entsprechen. Auch hier treten hauptsächlich Lebertorfe auf, bald mehr, bald weniger reich an organischen Substanzen, wogegen die Kalke der ZiEu schen Grube fehlen. Die Basis bilden etwa 2 m mächtige humusstreifige und lmmose Sande, sehr reich an Hölzern und wohlerhaltenen Zapfen einer Pinusart. In diesem Sande fand sich auch eine Anzahl Knochen, welche Herr Dr. Schroerer als zu Cer cu S elaphus und Cants lupus gehörig bestimmt hat. Die Sohle der unter Wasser stehenden Grube bilden wie- derum Thone; der darüber liegende ältere Geschiebemergel scheint nur durch eine Steinsohle angedeutet zu sein. Fs kann keinem Zweifel unterliegen, dass die Torfe und unter- lagernden Saude der MEiNECKE'schen Grube gleichaltorig mit deneu der ZlEß'scheu Grube sind; möglicherweise sind sie sogar, da beide Punkte weniger als J/«j km von einander entfernt sind, in demselben Becken abgesetzt, Auch hier ist bei der au allen Punkten gleich- massigen Schichtenfolge, wie bei der auf eine Strecke von 210 m zu verfolgenden vollkommen horizontalen Schichtung die Annahme der secundären Lagerstätte undenkbar. Eine dritte Fundstelle diluvialer, fossilienführender Süsswasser- ablagerungen findet sich schliesslich in der WBISEschen Grube bei Kallinchen auf der gegenüberliegenden Seite des Motzener Sees, nur wenige km von den oben beschriebenen Punkten ent- fernt. Hier ist das Profil ein überaus einfaches. 36 .Jahrbuch 1902. f)48 Th. Schmierer und F. Sokndkkop, Fossilführende Diluvialschicliten. Unter dem Oberen Gesehiebemergel, der sich wiederum gegen den Motzener See zu auskeilt, folgen ca. 2 m mächtige Saude, darunter ein bis U/2 ni mächtiges Lager eines rein weissen, von Feinsandbändern unterbrochenen , gegen das Plateau hin auskei- lenden Süsswasserkalkes, sodann wenige Decimeter Sande, 3— 4 in Gesehiebemergel und endlich Thoue. Der Süsswasserkalk lieferte bisher eine Anzahl Wirbel, Glied maasseustücke und einen llorn- zapfeu von Bison ‘pi'iscus. Sein Schlemmrückstaud besteht aus Kalkkonkretionen und aus unzähligen Schalen von Schnecken, Muscheln und Ostracoden, deren Artzahl aber leider eine sehr be- schränkte ist. Von e röteren wurden bestimmt: Limnaea ocata Drap. Planorbis albus Müll. » crista L. Vale ata piscinalis Müll. Bi/thinia tentaculata L. Anodonta sp. Pisidien. Bei dem Interesse, welches derartigen fossilführendeu, zwischen die Glacialschichten des Diluviums eingeschalteten Ablagerungen von jeher entgegengebracht wurde, Ablagerungen, deren Bedeutung hauptsächlich darin liegt, die Lösung der immer noch umstrittenen Frage der Einheitlichkeit oder Nichteiuheitlichke.it der quartären Eiszeit zu ermöglichen, erscheint es von Wichtigkeit, Aufschlüsse mit derartigen Schichten durch genaue Profile zu fixiren, ihre Fos- silien vollständig auszuheuteu und zu bestimmen. Wir behalten uns deshalb vor, die Ergebnisse einer umfassenden Untersuchung mit ihren geologischen Folgerungen zum Gegenstand einer spä- teren, grösseren Publication zu machen. Durch die Vertriebsstelle der Kgl. Geolog. Landesanstalt und Bergakademie, Berlin N. 4, Invalidenstrasse 44, zu beziehen: Jahrbuch 1902, Bd. XXIII: R. Gans : Die Bedeutung der Nährstoffanalyse in agronomischer und geognostischer Hinsicht. S. 1— 69 Mk. 2,25 R. Michael: Geologische Mittheilungen über die Gregend von Gilgen- burg und Geierswalde in Ostpreussen. S. 70 — 77 .... Mk. 0,30 A. Jentzsch und R. Michael: Ueber die Kalklager im Diluvium bei Zlottowo in Westpreussen. Mit 9 Abbildungen im Text. S. 78-92 Mk. 0,50 Felix Wahnschaffe: Ueber das Vorkommen von Gletschertöpfen auf dem Sandstein bei Gommern unweit Magdeburg. Mit zwei Tafeln. S. 93-100 Mk. 1,25 H. Lotz: Ein neuer Fundpunkt des Pentamerus rhenanus F. Roemer (Conchidium hassiacum Frank). Briefliche Mittheilung. S. 101-102 Mk. 0,25 H. Monke: Beiträge zur Geologie von Schantung. I. Obercambrische Trilobiten von Yen-tsy-yai. Mit sieben Tafeln. S. 103 — 151 Mk. 5,00 0. Zeise: Geologisches vom Kaiser-Wilhelm-Canal. Mit vier Tafeln. S. 153-200 Mk. 3,50 Georg Berg: Die Magneteisenerzlager von Schmiedeberg im Riesen- gebirge. Mit einer Karte. S. 201 — 266 Mk. 3,00 0. Riedel: Ueber Gletschertöpfe im Bitterfelder Kohlenrevier. S. 268 bis 272 Mk. 0,30 Wilhelm Wunstorf : Transgressionen im oberen Jura am östlichen Deister. S. 272—277 Mk. 0,30 0. v. Linstow: Ueber jungglaciale Feinsande des Fläming. Mit einer Tafel, S. 278-295 Mk. 1,00 Hans Stille: Ueber präcretaceische Scbichtenverschiebungen im älteren Mesozoicum des Egge-Gebirges. Mit zwei Tafeln. S.295 — 322 Mk. 1,75 Erich Kaiser: Die hydrologischen Verhältnisse am Nordostabhang des Hainich im nordwestlichen Thüringen. Mit einer Tafel. S. 323-341 Mk. 1,00 A. Leppla: Die Tiefbohrungen am Potsberg in der Rhein - Pfalz. S. 341-357 Mk. 0,50 0. v. Linstow: Bemerkungen über die Echtheit eines in Pommern ge- fundenen Triasgeschiebes. Briefliche Mittheilung. S. 358 — 359 Mk. 0,30 6. Müller und C. Weber: Ueber ältere Flussschotter bei Bad Oeyn- hausen und Alfeld und eine über ihnen abgelagerte Vege- tationsschicht. S. 360 — 367 Mk. 0,30 Friedrich Tornau: Der Flötzberg bei Zabrze. Ein Beitrag zur Strati- graphie und Tektonik des oberschlesischen Steinkohlenbeckens, mit einer geologischen Karte, Tafeln, Profilen, Skizzen und Bohrtabellen. Mit fünf Tafeln. S. 368 — 524 Mk. 7,50 C. Gagel: Ueber einige neue Spatangiden aus dem norddeutschen Miocän. Mit zwei Tafeln. S. 525—543 Mk. 1,50 Th. Sohmierer und F. Soenderop: Fossilführende Diluvialschichten bei Mittenwalde (Mark). Briefliche Mittheilung. S. 544—548 . Mk. 0,30 Bnchdruckerei A. W. Schade in Berlin N„ Soholzendorfer Strasse 3«. i Jahrbuch der Königlich Preufsischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin für das Jahr 1902. Band XXIII. Heft 4. ©oft®3. Berlin. Im Vertrieb bei der Königl. Geologischen Landesanstalt und Bergakademie Berlin N. 4, Invalidenstraße 44. 1905. Inhalt. Amtlicher Theil. Seite Bericht über die wissenschaftlichen Ergebnisse der geologischen Auf- nahmen in den Jahren 1901 und 1902 551 — 718 Die geschichtliche Entwickelung der Lehre von der Entstehung der Grundwasser. Festrede . t Bericht über die Thätigkeit der Königlichen Geologischen Landesan- stalt im Jahre 1902 xxi Arbeitsplan der Königlichen Geologischen Landesanstalt für das Jahr 1903 xxxvi Personal- Verhältnisse bei der Königl. Prenß. Geologischen Landes- anstalt und Bergakademie am 31. Decomber 1902 xcvtii Bestimmungen über die Benutzung der Bibliothek der Königl. Geolog. Bundesanstalt und Bergakademie zu Berlin i,xnr Sach-Register lxix Orts-Register lxxxvii Druckfehler und Berichtigungen xciv Amtlicher Theil. Bericht über die wissenschaftlichen Ergebnisse der geologischen Aufnahmen in den Jahren 1901 und 1902. 1. Rheinprovinz. Herr A. Leppla berichtet über seine Aufnahmen im Uuterdevou des Rheinthaies auf den Blättern Kaub, Pressberg und Alge n r o th : Das untersuchte Gebiet schneidet im Süden die als Fort- setzung des Soonwnldcs zu betrachtenden Quarzitzüge des Biuger- waldes an dessen Nordrand bei Steinhach au. Die Anwendung der Gesichtspunkte, welche für Leppla bei der Zerlegung des Taunusquarzits in eine obere und eine untere Abtheilung massgebend waren V), auf den Schichtenbau an den Ge- hängen des Franzosenkopfes bei Trechtingshausen bedingt die Zurechnung der weisseu Quarzite dieses Rückens zur unteren Abtheilung und der am Fuss der Gehänge bei Sooneck und in den Steinbrüchen südlich davon aulgeschlossenen grauen Quarzite mit Thonschiefern zur oberen Abtheilung. Unter dieser Annahme muss der Taunusquarzit des Bingerwaldes und des Franzosenkopfes wie derjenige des Bodenthaler Kopfes und Jägerhorns auf dem gegenüberliegenden rechten Ufer einer nach N überkippten Falte angeboren. Wahrscheinlich ist diese, wie auch auf der rechten Itheinseite, längs einer nach SO. einfallcudeu Störung auf die Ilunsrückschiefer hiuaufgcschoben worden. ') Dieses Jahrbuch für 1899, Berlin 1900, LXXV1. 37* Lrppi.a, Unterdevon des Rheinthals, Blatter Kaub, Pressberg, Algenruth. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 11)01 — 1902. 552 Die oberen Taunusquarzite an der Sooneck müssen dureli eine streichende \ erwerfuug im Süden von den hunten Schiefern gegen Trechtingshausen getrennt sein. Die Aufnahmen haben weiter ergeben, dass diese überkippte Falte des Rückens vom Biugerwald-Franzosenkopf durch min- destens 4 Querverworfungou zerlegt wird. Im Gebiete des Hunsrückschiefers wurde versucht, die zahlreichen, aber höchstens einige Meter mächtigen Zwischenlager von grauem, glimmertührendem, stellenweise quarzitisohem Sand- stein k artistisch festzulegen. Ans ihrer Verbreitung lassen sich mehrfach Schlüsse auf das Vorhandensein von Querverwerfungen in dieser Stufe ziehen. So dürfte das Schiefergebiet von Rhein- böllen-Erbach-Zweihorn von demjenigen im nordöstlichen Fort- streichen zwischen Manubach, Breitscheid und Perscheid durch eine oder mehrere der Vom Taunusquarzit des Ringerwaldes her- kommenden, oben erwähnten Querverwerfungen getrennt sein. Die Schiefer- und Sandsteine von Mappershain, Langschied und Egen- roth (RI. Algeuroth) scheinen an einer der Strasse Keinel-1 Iolz- liausen auf längere Strecke folgenden Störung abzuschneiden. Mich unterhalb Gerolstein wird das Wisperthal durch eine auf Welterod gerichtete Verwerfung überquert. Eine andere Qnerstörung im Hunsrückschiefer ergiebt sich aus folgender Beobachtung. Im Norden des Quarzitzuges Grauer Stein- Kalte Herberge (Bl. Pressberg), also in den Thälern des Ernst-. Schlüssel- und Aptelbacbes, neigen Schichtung und Schieferung nach NW. Dieses Gebirgsstttck grenzt längs einer nach NW gerichteten Linie, die von Still hei Stephanshausen über den Hörkopf, Finstersegen zum Glaskopf und unteren Ernstbach ver- läuft, an die nach SO. geneigten ITunsrüekschiefer an. Ich stehe nicht an, auch diese Linie für eine Störung zu halten. Die an den Taunusquarzit anstossenden oder von ihm ttber- schobenen Hunsrück schiefer der Gegend von Manubach, Heimbach, Diebach und südlich von Lorch und Pressberg beherbergen fast keine Sandsteinlager. Mit Rücksicht hierauf und auf das süd- östliche Einfallen der Schichten und Falten darf man wohl die Lkppi.a, Untordevon d. Rheinthals, Blätter Kaub, Pressberg, Algenroth. 553 sandsteimmnen Hunsrückschiefer als die älteren, die sandstein- reichen als die jüngeren betrachten. Die oben erwähnte nach NW. gerichtete Neigung der Schichten im oberen Ernstbachthal (1*1. Pressberg) findet i in Norden längs einer Linie Nieder-GIadbach-M eisser Thurm ihre Begrenzung und macht weiter nördlich dem SO. -Einfällen Platz. Diese Erscheinung der Synklinalen hat viele Achnliehkeit mit der grossen Synklinale Hoch- und Jdarw&ld einerseits und Mosel andererseits, die von Saarburg über Veldenz nach Altlay im Hunsrück verläuft. An der Fassung und Begrenzung der l uteren Koblenz- schichten, wie sie Herr E. Holzapfel im Gebiet kartistisch durch- geführt hat, wurde nichts geändert. Manchenorts treten in der Nähe dieser Stufe rauhe, sandige, unebene, aus Sandstein und Thouschieferlagen bestehende Schichten im Oberen Hunsrück- schiefer auf. welche äusserlioh das Gepräge der tiefsten Koblenz- schichten tragen, aber nach den Untersuchungen von Herrn A. Fuchs mitunter « ine Ilnnsrückschieterfauna führen, z. B. am Ziegenkopf bei Welterod. Galgenküppel bei Zorn: sie sind im Bereich des Bl. Algenroth kenntlich gemacht worden, scheinen aber im Rhein- thal zu fehlen. Durch den Nachweis des Tertiärs in etwa 330 m Meeres- höhe bei Trechtingshausen wurde das Vorhandensein einer thal- artigen Vertiefung zur Tertiärzeit an Stelle des heutigen Rhein- thaies bei Trechtlingshausen sehr wahrscheinlich gemacht. Die ältesten und höchsten Flussablagerungen des Rheines liegen hier nur etwa 30 m tiefer und beweisen durch die. Natur der Gerolle ihre Herkunft, aus dem Nahethal und von den Randgebirgen des Mainzer Beckens. Von diesen höchsten Flussablagerungen bis zum heutigen Rheinbett werden eine Rheihe von Stufen beobachtet, die im An- schluss an die Erscheinungen im Moselthal in drei Gruppen ge- gliedert wurden. Die obere umfasst die Terrassenahlagerungen von etwa 100 tu bis 290 in Meereshöhe, die mittlere von 110 bis 190 m Meereshöhe und die untere Gruppe die noch tiefer ge- legenen Schotter. l.KPPt A, Tertiär des ltlieintliids. Luppla. Diluvium der- Kheinliials. 554 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Dekckmasn. Devon und Carbon 01 — 1 I h . N U K M A N S. Mitteldevon. Oberdevnn um] C'nliu des Sauer* lau dos, Blatt Balve. dichten Knollenkalken, und zwar in deren unterer Lage, den für das obere Mitteldevon des Kellerwaldes charakteristischen Pinacitc-s discoide a Waldschm. sowie Strinf/owphaluH Purtini 1.)efr. Hieraus geht noch deutlicher als aus dem früheren Funde des tief oberdevonischen Prolecanitea cluoilolwa (in der höheren der beiden Knollenkalklagen) das mitteldevonische Alter der Lager- stätte hervor. Auch ist hierdurch bewiesen, dass bei Meggen die untere Grenze des Oberdevon inmitten der dichten Knollenkalke zu suchen ist. B. Praktische Resultate. In dem von A. Denckmaxk während des Sommers 1901 näher untersuchten Gebiete finden sich namentlich solche Thonschiefer, welche zum Ziegeleibetriebe geeignet sind, nämlich 1. die Thon- schiefer des oberen Mitte.ldevon; 2. die Proleeaniteuschichten: 6. die rothen und grünen Thonschiefer des Fossley: 4. die den flötzleeren Sandsteinen eingelagerten Schic lerthone. Für Bauzwecke ist der Culmplattenkalk wichtig, während die Plattensandsteine des Ober- devon von untergeordneter Bedeutung sind, weil die Mächtigkeit bauwürdiger Platten in ihnen gering ist. Der Massenkalk bildet in der Gegend von Letmathe den Gegenstand einer bedeutenden Kalkindustrie. Herr A. Denckmann berichtet über die Ergebnisse seiner Aufnahmen im Mittel de von, Oberdevon und Culm im Hönnethale und in benachbarten Gebieten1) (Arbeitsbericht für 1902, vom Februar 1903): Auf dem Blatte Balve häufen sich eine grosse Menge strati- graphischcr und tektonischer Schwierigkeiten. Indem die Aufnahme des Sommers 1900 sich an die guten Aufschlüsse und an charakte- ristische Gesteine des Oberdevon hielt, konnte ihr Gcsammtergeb- uiss den Anschein erwecken, als sei schon der grösste T heil der *) Vergleiche hierzu den Bericht: »Uebcr das Ober de von auf Blatt Balve (Sauerland) von A. Denckmass in diesem Jahrbuch für 1 000 Seile I f. f. Ferner: Über die untere Grenze des Oberdevon im Lennethale und im Hönnethale. Zeitsehr. der Deutsch, geol. Gescllsch., Jahrg. 1903, Seite 393 ff., Tafel XVUl. A. Dknckmanx, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauer] an des, Bl. Balve. 557 im westlichen Theile des Blattes steckenden Untersuchungsaufgabcn gelöst. Thatsächlich war dies keineswegs der Fall. Die sich den weiteren Untersuchungen entgegenstellenden Schwierigkeiten liegen thcils in der Unzulänglichkeit der vorhandenen Aufschlüsse im All- gemeinen. theils darin, dass die vorhanden gewesenen Grnbcnauf- schlüsso nicht mehr fahrbar sind, theils darin, dass uns gerade in den unvollkommen erschlossenen und stark verworfenen Gebieten die schwierigsten stratigraphischen Probleme entgegentreten. Unter diesen Umständen konnte ich die relativ kurze Zeit, die mir für die Aufnahme im vorigen Sommer zur Verfügung stand, nicht in erster Linie auf die eigentliche lvartirung verwenden, ich musste, zunächst versuchen, die vielen Beohachtuugslücken. welche vom Jahre 1900 her geblieben waren, nuszul'üllcn. Dem entsprechend gliedert sich der folgende Bericht nach den wichtigeren Aufgaben, mit deren Lösung ich mich beschäftigt habe, nach der strati- graphischen Reihenfolge : Mitteldevon. 1. Massenkalk, Die Beobachtungen dos vorigen Sommers haben keinen Beweis dafür ergeben, dass der Massenkalk im Gebiete des oberen Höuue- thnlcs weniger mächtig entwickelt sei, als im unteren Hönnethale. Dies könnte etwa aus der ( ioriugfügigkeit seines Zutagetretens im Gebiete des oberen Hönnethales geschlossen werden. Es ist vielmehr wahrscheinlich , dass die Mächtigkeit des Massenkalkcs im gesanunten Ilönnegc.biete derjenigen von Letmathe nicht nachsteht, und dass sie demnach mindestens auf 1000 m geschätzt werden muss. Wenn deshalb in der nächsten Umgehung von Balve der Massenkalk in der Kartendarstellung auf eine ganz geringe Breite zusammeuschrumplt, und wenn er von Balve ab nach Südwestcn hin an keiner Stelle mehr seine alle ungestörte Breite auf der Karte wiedererhält, so ist dies aut tektonische Ursachen zurück- zuführen, nicht darauf, dass etwa ein stratigraphisches Auskeilen des Kalkes anzuuehmen wäre. In dem oberen llönnegebiete treten Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 558 vielfach die den Kalk überlagernden Sedimente in gleichem Niveau mit ihm auf’ und stossen auf Verwerfungsklüften gegen ihn ab. Wirkungen der Erosion, Umsetzung und Ausfüllung im Massen kalke. Die bekannten Erosionswirkuugen in Kalkgebieten von grosser Ausdehnung fehlen auch dem Hönnethale nicht, lieber seine Höhlen und Höhlenfunde existirt eine umfangreiche Literatur, so dass wir im Allgemeinen auf diese verweisen könuen, da die geologische Aufnahme Neues bisher nicht zu Tage gefördert hat. Es sei hier nur wiederholt auf die Beobachtung aufmerksam gemacht, dass das Profil der Höhlenausfüllungen im Hönnethal- gebicte und im (iebiete der Dechenhöhle in der Regel folgendes ist: 1. unten Schotter, zum Theil mit Lehm gemischt. 2. Lehm. 3. Tropfstein. Die Grenze der Tropfsteinausfüllung gegen den Lehm bildet, wo letzterer ausgerämnt ist, eine Art Flutlnuarke, deren Niveau genau festzustellen vielleicht von Interesse ist. Weniger beachtet sind von der Literatur bisher diejenigen Erscheinungen, welche älteren Ursprungs sind, und die mit den Klüften und Verwerfungen und mit der Bedeckuno; des Kalkes durch tertiäre Meere etc. Zusammenhängen. Es sind von den Verwerfungsklüften aus ältere Höhlen- bildungen vor sich gegangen, und die älteren Klüfte und Hohlräume sind durch Kalkspath, tertiäre Letten (z. Tb. in Vermengung mit Kieselschieferschutt) sowie durch Einbrüche von Terrassenmaterial des Kalkplateaus ausgefüllt. Hierzu kommen metasomatische l msetzuugen des Kalkes in Dolomit und in Rotheisenstein. letzterer in Verbindung mit dem Auftreten von Eisenkiesel und von mäch- tigen Quarzkrystall- Aggregaten, Endlich ist das Auftreten riesiger cylindrischer Hohlräume im Massenkalke zu erwähnen, die, fast bis auf die Thalsohle des Hönnetlmles reichend, durch ein Gemisch von rothen tertiären Thonen mit Kieselschieferschutt ausgefüllt sind. Alle diese Erscheinungen waren in den letzten Jahren in besonderer Deutlichkeit und Schönheit in den Steinbrüchen der Uheinisch-Westphälisehen Kalkwerke im unteren Hönnethale zu beobachten. Eine vor kurzem über diese Aufschlüsse geschriebene A.Denckmasn, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 559 Examensarbeit des Bergreferendars Funcke erschöpft zwar den Gegenstand nicht, sie giebt aber einige gute Photographien solcher Stellen, deren Aufschlüsse mit dem Fortschreiten der Steinbruchs- arbeiten in wenigen Jahren verschwunden sein dürften. Besonders mächtige Kalkspath Vorkommen finden sich in der Grübeck und in einem nördlich von Beckum gelegenen Steinbruche; kleinere Vorkommen sind im ganzen Kalkgebiete verbreitet. Rotheisens-tein, der auf einem h 9 lf-2 streichenden Kalkspath- jrange im Massenkalke vorkommt, ist unterhalb der Helle in der Grube Ilenscneichc gebaut worden. Der zur Lösung der Wasser gebaute 1*20 Lachter lange Stollen, dessen Mundloch im llönue- thale liegt, ist zur Zeit noch fahrbar. Ein gleiches Aufsetzen von Kalkspath, Kotheiscnstcin, Eisenkiesel und Quarz auf Klüften des Massenkalkes beobachtet man auch im unteren Hönnethale, sowohl im rechtsseitig der Hönnc gelegenen Steinbruche der Rheiuisch- Westphülischen Kalkwerke, wie in allen Bauen, die sich z. Th. unter der Steinbruchssohle, z. Th. am linken Hange der Hönue am Waldrande südlich des Eichenberges befinden. Auf gangartige Kotheiscnsteinvorkommen des Massenkalkes ist vielleicht auch das Vorkommen zahlreicher Schachtpingen zurück- zuführen, welche die Grenze des Massenkalkes gegen das Oberdevon westlich der Pödinghauser Papierfabrik begleiten. Soweit diese Pingen noch ollen und zugänglich sind, sieht man, dass der Roth- eisenstein liier gleichfalls auf Kalkspathgängen aufsetzt. Eine Untersuchung der tieferen, nicht ohne Weiteres fahrbaren Schächte könnte vielleicht Aufschluss darüber geben, ob noch an der Ober- devon-Grcnzc Rothoisonstoine auftreten, die mit den im nächsten Abschnitte zu besprechenden Erscheinungen Zusammenhängen. Auch ist die Frage näher zu beleuchten, wie weit Kalkspath- und Uotheisonstoin-Güugo devonischen Alters sind. Gangartiges Vorkommen von Rotheisenstein beobachtete ich auch in den alten, noch fahrbaren Bauen der Grube Vossloh bei Langenholthausen, über die unten unter HI Ausführlicheres folgt. Galmei und Bleiglanz. Das Auftreten von Galmei ist. von mir bisher nur in der Grube \ ossloh beobachtet worden, wo das Zinkcarbonat im obersten Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1001- 1902. 560 Masseukalk an Verwerfungsklüften oberdevonischer Thonschiefer tretren Masseukalk im letzteren aufsetzt, wahrscheinlich als Um- setzungsprodukt des Kalkes. Blciglauz wird in den vorher erwähnten alten Bauen der Grube Vossloh als Höhlenausfüllung im Kalk beobachtet, und zwar in der Nähe der Oberde von-Grenze. Es existiren noch einige Verleihungen auf Zink und Blei im Massenkalke des IIönuethal-Gebietes, deren bergmännische Auf- schlüsse nicht mehr fahrbar bezw. nicht mehr bekannt sind. v. Dkchkx weist in einem Berichte auf die Gegend von Garbeck und Frühlingshausen hin, wo wahrscheinlich das Auftreten von Galmei zu erwarten sei. Ich selbst beobachtete in dem west- lich von Balve auf dem linken Ilönne-Vfer gelegenen Gebiete eine intensive Dolomitisirung des Kalkes. Die Analyse einiger ver- dächtiger Proben aus diesem Gebiete im Laboratorium des Mär- kisch -Westphälisehen Bergwerkvereins zu Letmathe ergab nur schwachen Zinkgehalt, nicht viel über 1 °/o- An dem Feldwege, der von Balve nach dem Glärbache zu führt, wurde mir da, wo vom Baumberge her ein Bach den Weg schneidet, etwa 100 m südlich des Wasserlaufes eine Stelle gezeigt, wo Bleiglauz in derben Krystallaggregaten in der Nähe der unteren Kalkgrenze gegen den Lenneschiefer in einer lettigen Gangart aufsetzt. Der mir gezeigte Aufschluss war zu undeutlich, uni über die Natur des fraglichen Vorkommens ein sicheres Urtheil zu gestatten, im Uebrigcn sind Bleiglanz-Vorkommeu aus diesem Gebiete bekannt, und der erwähnte Punkt liegt in einem auf Blei verliehenen Felde. II. Brachiopoden- und Crinoiden-Kalke des oberen Massenkalkes. Die schon im Sommer 1900 häufiger von mir beobachtete Erscheinung, dass der oberste Masseukalk in der Kegel als Grinoidenkalk entwickelt ist , hut siel» auch bei den Aufnahmen des Sommers 1902 mehrfach bestätigt gefunden. Während jedoch im Sommer 1900 noch Zweifel darüber berechtigt waren, ob nicht die Crinoidenkalke zum Theil dem unteren Oberdevon angehören A.Dksckmann, Mittoldovon, Ohenlevon n. Culm d. Sauerlandes. RI. Ralve. 5fi 1 so ist jetzt ihr lnittcldovonischcs Alter durch die unter III folgenden Untersuchungen festgestellt. Man beobachtet Crinoideu- und Brachiopoden-Kalke am Nord- hange des Eiehenberges im unteren Ilönnethale. In den Steinbrüchen des unteren Ilönnethales sind die Crinoidenkalke von mir nicht heubaehtet. Dagegen haben in den Schürfen des Beuel die obersten Bänke des Massenkalkes zahl- reiche Braehiopoden und Trilobiten ( ISronteus ) ausser Crinoiden- stielen geliefert. In den kleinen Wäldern, die das Ilönnethal auf der rechten Seite, Garbeck und Frühlingshausen gegenüber begleiten, sind in dem dort vielfach in Klippen zu Tage tretenden Massenkalke die Crinoidenkalke ausserordentlich verbreitet, namentlich in dem nördlich vom Galgeuberge liegenden Loh und in dem nordwestlich des Hahneuberges liegenden Plattloh. Letzteres zeigt besonders an der nordöstlichen und an der südöstlichen Seite die hier vielfach dunklen Kalke ganz erfüllt mit Crinoidenstielen, so dass mau von Crinoideukalken sprechen kann. An der Nordostseite des Plattloh fand ich neben zahlreichen Brachiopodenschaleu und Korallen auch einen Kelch von Metocn nun in diesen Gesteinen. 111. Die obere Grenze des Mitteldevon im Hönnegebiet. Da bei der Revision der Lohet/,' 'sehen Aufnahme des Blattes Hohenlimburg sich au der oberen Grenze des Mitteldevon erheblich complieirtere stratigraphische Verhältnisse herausgestellt hatten, als nach der LoHF/r/.'schen Aufnahme zu erwarten gewesen waren, so wurde es nöthig, die von vorn herein nicht einfachen Lagerungs- verhältnisse des Blattes Balve von Neuem in Angriff zu nehmen, um auf Grund der meist wenig ergiebigen Aufschlüsse des Ilönue- gebietes, aber an der Hand der im Letmather, im Briloner und in anderen verwandten Gebieten gesammelten Erfahrungen zu einer plausiblen Auffassung zu gelangen. Die an der oberen Grenze des Mitteldevon beobachteten Sedimente sind da, wo der Fliuz des unteren Oberdevon nicht direct dem Crinoidenkalke des obersten Massenkalkes au fl tigert, 562 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 901 — 1902. Schälsteine !) und Schalsteinschiefer; dunkler z. Th. flinzartiger Kalk, dem Schalstein eingelagert; dichter Gouiatitenkalk; lvoth- eiseustein, theils in kalkigen Schälstein übergehend, theils meta- somatisch aus dem Crinoidenkalke des obersten Massenkalkes entstanden, der das Liegende des Schalsteins bildet. Um über die stratigraphische Stellung dieser Sedimente zu einander klar zu werden, muss man zunächst die einzelnen Profile kennen. a) Eickloh bei Balve. Das zwischen Balve und Frühlingshausen auf dem linken Hönueufer gelegene Eickloh enthält in seinem westlichen Wald- lappen und südlich desselben südwestlich einfallende Schalsteine, die nach dem Liegenden zu noch eine weitere Verbreitung auf der Feldmark zeigen. Eine von der südwestlichen Spitze des Eickloh aus nach Nordosten gezogene Linie bezeichnet die obere Grenze einer Sedimentfolge von dunklen, zu in Th. tlin/.artigen Kalken, die in den Dickungen des Eickloh in einer Anzahl ver- lassener Steinbrüche zu verfolgen sind. Geht man den das Profil querenden, von Osten her führenden Kant in weg des Eickloh entlang, so ist man erstaunt, aus dem soeben beschriebenen Kalkzugc weiter dem Liegenden zu plötzlich wieder in das Gebiet von Schalsteinen zu gelangen. Die Kartirung ergiebt die zweifellose Aufeinanderfolge: Schälsteine, dunkler, flinzartiger Plattenkalk, Schalsteine. Da ich bis jetzt noch nicht die Zeit gefunden habe, in den Kalken des Eickloh die dort keineswegs seltenen Petrefacten durch Sprengung einiger Bänke zu sammeln, so ist für die Beurtheilung der Sedimentfolge noch eine Beobachtung heranzuziehen, die vielleicht schon allein genügt, die hier schwebende Frage zu entscheiden, ob cs sich um Auf- sattelung oder um Einlagerung des Kalkes im Schälstein handelt; Der in den Wegen des Eickloh aufgeschlossene, inuthmaasslieh hangende Schalstein ist petrographisch von dem inuthmaasslieh liegenden Schalstein ganz erheblich verschieden, indem er in x) Die nähere Untersuchung der Aufschlüsse hat ergeben, dass das über- wiegende Gestein der Balver Grünsteine nicht der Diabas-Mandelstein, sondern sein Schalstein ist. A.Dekcicmann, Mitteldevon. Oberdevon u. Ctilm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 5G3 schiefrigen, sandsteinartigen Schalstein bezw. in Thonschiefer und Sandstein mit viel Schalsteinmaterial übergeht. Auch führt er nach seinem Hangenden zu Kalkbänke eingelagert. Unmittelbar am östlichen Ende des Eickloh beobachtet man im Hohlwege die Grenze der oberen Schalsteiupartie gegen den Flinz des älteren Oberdevon, der hier zwar Schwefelkieskuollen, aber noch keine beweisenden Petrefaeten geliefert hat. b) Wäldchen zwischen dem Husenberge und dem Wocklumer Hammer; Hohlestein. Eine den Beobachtungen am Eickloh analoge Wahrnehmung machte ich bei der Revision des Husenborg-Gcbietes am liukeu Borke-Uler. Das südwestlich der Luiseuhütte, die das Messtisch- blatt Balve als Wocklumer Hammer verzeichnet, gelegene Wäld- chen, das im Sommer 1900 noch gänzlich unzugänglich war, ist inzwischen durch Fortschritt des Waldwuchses und durch Vermessungsarbeiteil der Specialkommission so weit gelichtet, dass es möglich ist zu erkennen, wie über dem an der nordöst- lichen Ecke des Wäldchens aufgeschlossenen Grünstein eine mächtige Entwickelung von dunklen, z. Th. fliuzartigeu, plattigen Kalken auftritt, die im Inneren der Dickung durch eine Anzahl kleiner Steinbrüche, am Nordostrande des Wäldchens durch klippenartiges Auftreten des Kalkes erschlossen sind, ln einem der Steinbrüche fand ich tStringocephahis Burtini ÜEFR., also den Beweis, dass hier die liegende Schalstein-Partie noch zum Mitteldevon gehört. Es ist nicht unwahrscheinlich, (dass sich das Auftreten von Schalstein an den schwarzen Plattenkalkeu des östlichen Hohle- stein (östlich der Balver Höhle), im Liegenden sowohl wie im Hangenden des Kalkes, in ähnlicher Weise auf klären wird. c) Die Gruben Lamlsberg, Glückauf mul Husenberg bei Balve. Nach den mir durch die Gräflich Landsbergische Verwaltung freundliclist mitgethcilten Notizen über die Grube Landsberg bei Balve bildet diese die nordöstliche Fortsetzung der der Dessauer Bank gehörigen Grube Glückauf. »Sie hat das Lager der Grube Glückauf mit Grünstein als Liegendem und Schiefer als Hangen- Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 90 1 — 1 902. 564 dem; das Lager fällt mit 45 bis 50° gegen Südosten ein.« Behufs tieferer Lösung der Grube Landsberg ist nach den gleichen Notizen im Jahre 1865 ein tiefer Stollen an der Borke bei der Woeklumer Eisenhütte angesetzt, der auf der Scheide von Grünstein und Schiefer aufgefahren ist, ohne zu einem nennenswerthen Aufschlüsse von Eisensteinmitteln geführt zu haben. Ein gleicher Wasser- lösuugsstollen ist nordwestlich des Husenberges in der Feldmark aimesetzt worden. Beide Stollen siud leider verbrochen und nicht inehr fahrbar. Aus dem Grubenrisse geht hervor, daß die in der Grube Landsberg abgebaute Lagerstätte vielfach auf Verwerfungs- klüften verworfen war. Die nach dem Grubenrisse von mir aufge- suchte »Arbeit auf dem Ausgehenden«, deren oberste Partie noch fahrbar ist, zeigt übrigens, dass die über diese Gruben existireuden Nachrichten hinsichtlich ihres Werthes für stratigraphische Deu- tungen mit grosser Vorsicht aufzunehmen sind. Aus den Tages* uud Gruben-Aufschlüssen in der Finge selbst und in der Nähe des Ausgehenden geht nämlich zweifellos hervor, dass das hier abgebaute Lager im Liegenden, nicht im Hangenden von Schälstein auftritt, und dass das Liegende von dunklen, Brachiopoden und Crinoiden führenden Kalken gebildet wird, di«* wahrscheinlich den oben unter a und b beschriebenen Kalk-Ein- lagerungen im Schalsteine entsprechen. Im Uebrigen geht aus den verschiedenartigen I Ialdenfunden hervor, dass der in den Gruben Husenberg gebaute Eisenstein grösstentheils aus Kalksteiubänken umgewaudelt ist, deren Kalk durch Schalsteinmatcrial verunreinigt ist, liezw. aus Bänken von sehr kalkhaltigem Schalstein. Zuweilen beobachtet man in diesen Gesteinen vereinzelt Criuoideustiele und andere Petrefactenreste. Die Grube Husenberg bat im vorigen Sommer Bergreferendar Tenholt für seine geologische Meldearbeit zum Staatsexamen wieder fahrbar gemacht. Im Wesentlichen hat es sich herausgestellt, dass die Koth- eisensteine der Grube Husenberg und die mit ihnen ver- wachsenen, z. Th. derben Schwefelkiese auf der Grenze des Schalsteins gegen den Flinz auftreten, dass sie speciell den obersten kalkigen Bänken des Schalsteins angehören. Ein directer A.Dkxckma.ws, Mitteldcvon, Obordevon u. Culm d. Sauorlandes, Bl. Balve. 565 Nachweis der Lagerstätte der von mir auf einer Schachthalde un- weit der alten Iluseiibergskapelle gemachten Prolecanitenfunde gellt aus obigen Daten nicht hervor. Spociell in den Aufschlüssen der Grube Ilusenberg habe ich das Muttergestein der Prolecaniten, die hellen, dichten Kalke nicht beobachtet. d) Eisensteinrevier von Langenholthausen. Zwischen dem Borke-Tliale und dem Ilahuenbeige bei Langen- holthausen ragt aus dem Oberdevon eine Anzahl von Massenkalk- tmd Schalstein- Vorkommen heraus, deren unregelmässiges Auftreten auf zahlreiche Querstörungen sehliessen lässt. Ausserdem ist es wahrscheinlich, dass die ursprüngliche Form dieser Vorkommen durch den unter ihrem Hangenden betriebenen Bergbau nicht unwesentlich beeinflusst ist. Im grossen Ganzen dürften diese. Vorkommen eine durch zahlreiche Querverwerfungen zerrissene Aufsattehmg von Massenkalk 'mit oder ohne hangenden Grünstein) repräsentiren, die in Folge streichender Störungen horstartig im älteren Oberdevon auftritt. Der in diesem Gebiete abgebaute Roth- eisenstein zeigt so merkwürdige stratigraphische Verhältnisse, dass der Mangel an Aufschlüssen an den entscheidenden Stellen dieses Gebietes nur lebhaft zu bedauern ist. Die einzigen hier noch fahrbaren Grubenaufschlüsse zeigt die Grube Vosslob. 1. Grube Vossl oh. Von der Grube Vossloh hat Herr Bergreferendar Tenholt für seine Examensarbeit eine Aufnahme in grossem Maassstabe gemacht, so weit in dem Wäldchen des Vossloh alte Pingen vorhanden sind. Ich selbst Latte schon früher nachgewiesen, dass am Vossloh über den Criuoidenlcalken des oberen Massenkalkes zunächst eine Bank dichten Kalkes von Flinzschieferu des älteren Oberdevon überlagert wird. Nachdem meine früheren Bemühungen, die dichten Kalke stratigraphisch zu bestimmen, missglückt waren, habe ich im \ erlaufe des vorigen Sommers Goniatiten darin gefunden, die als Maeneceras terebratuwi zu bestimmen sind. Ausserdem fand sich darin ein Harpen. Die im unmittelbar Liegenden des dichten Kalkes auftretenden Crinoideukalke mit zahlreichen Brachiopoden gehören zweifellos Jahrbuch 1902. 38 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 11)01 — 1902. 566 den oben beschriebenen Crinoidenschichten des oberen Massen- kalkes an. Sehen wir von den übrigen speciellen Verhältnissen der Grube Vossloh ab, so haben wir das Profil von oben nach unten: Oberde von Flinz des unteren Oberdevon, ^ Dichter Kalk mit Maeneceras etc., Mitteldevon Crinoiden- und Brachiopodeu-Kalk, ' Massenkalk. Bemerkenswerth ist eine düuue Lage anscheinend von Schalstein- material verunreinigten Thonschiefers, welche hier anstatt jeder Schalstciuzwischenlage über den dichteu Kalken mit Maeneceras auftritt. 2. Grube G refften. Auf Schachthalden der Grube Greffteu erkennt man, dass bei der Ausbeutung des hier auftretenden Kotheisensteins im Wesent- lichen dieselben Gesteine erschlossen worden sind, wie in der Grube Vossloh, nur dass hier noch ein Grünstein-Vorkommen berücksichtigt werden muss. Aus den Grubenrissen lässt sich bezüglich der Stratigraphie nichts entnehmen. 3. Grube Li m merstei n. Auch die Gruhc Liimnerstein bietet für die Kenntniss der Lagerungsverhältnisse des Kotheisensteins keine Aufschlüsse mehr, da ihre sämmtlichen Schächte nicht mehr fahrbar sind. Dafür ist sie aber die einzige der in der Gegend von Balve betriebenen Gruben, auf der sich nach längerem Suchen eine ausgiebige, noch nicht zu Wegematerial verbrauchte Halde vorgefuuden hat. Die Ilalde hat anscheinend zu dem Fahrschachte des Grubenrisses gehört. Sie liegt in südöstlicher Richtung von der Stelle, wo das Zechenhaus gestanden hat und ist jetzt leicht dadurch wieder- zufiuden, dass in dem an sie grenzenden Feldstücke ein Tannen- kamp angepflanzt ist. Die grösstentheils verwachsene Halde ent- hält anscheinend das während des Betriebes der Grube ausge- sehiedene Berge- und unbrauchbare Erz-Material in ähnlicher Weise wie dies in den Halden der Bredelarer und Adorfer Rotheisenstein- grubeu enthalten ist. Da findet sich: Massenkalk, Crinoidenkalk, der in Uotheisenstein übergeht, blass röthlich und grünlich gefärbter A. Denckmann, Mitteldovon, Oberdevon a. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 567 dichter Kalk; grünlich grauer dichter Knollenkalk etc. etc. Mit den knolligen dichten Kalken zusammen beobachtet man nicht selten Schalstein- Material, das aber nicht in derben Haudstücken ver- treten ist. Den reichen Petrefaetenfundon nach lässt sich die nachfolgende Reihenfolge der Gesteine aufstellen : ^ 5. Flinz . . . \ 4. grünlicher Kalk mit Gepkyroceras (bezw. mit Oberdevon / . / imamtfis ), 3. dichter hellrother Kalk mit Maenccevas terebratum , 2. Crinoidenkalk des obersten Massenkalkes 1. Massenkalk. Ob die grünlich gefärbten dichten Knollenkalke im Hangenden des Ganzen auftreten und schon als Uebergang zum Flinz auf- zufassen sind, lässt sich nicht sicher beurthcilen. Ebenso unsicher ist es, an welcher Stelle des Profils die auf der Halde beobachteten Schalsteinspuren auftreten, ob im Hangenden oder im Liegenden dieser Kalke. (Nach den mir vorliegenden Nachrichten ist die Grube Linunersteinerzug im vorigen Jahrhundert bis zum Jahre 1860 im Betrieb gewesen. Sie baute auf einem Eisensteinlager, das auf der Gebirgsscheide von Kalk und Schiefer aufsetzt, von Westen nach Osten in h 6 streicht und mit 30° südlich einfällt.) Das Auftreten der Schichten mit Maeneceras terebratum hier in der hängendsten Partie des mächtigen Massenkalkes ist jeden- falls Von grossem Interesse und bringt die Rotheiseusteine der Gegend von Balve in enge Beziehungen mit den Eisenerzen von Brilon. c) Eisensteinspingen am llosenberge und am Dasberge. Am Hosenberge östlich von Beckum und am Das berge haben die Alten ebenfalls die Grenze des Oberdevou gegen den Massen- kalk auf Eisenerze untersucht, wie zahlreiche Pingen am Osthange des Ilosenberges und am Westhauge des Dasberges beweisen. Während der Hosenberg gar keine Anhaltspunkte zur Beurtheilung der Lagerungsverhältnisse gegeben hat, fand ich am Dasberge auf einer Exoursion in einer Dickung eine Pingenhalde mit Brachiopodeu- 38* oberes Mitteldevon 568 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 15)01—11)02. führenden Kalken auf. Die nähere Untersuchung steht noch aus. Ueber den Bergbau in beiden Gebieten fehlen übrigens jegliche Nachrichten. f) Stratigraphischer Zusammenhang der oberen Grenzschichten des Mitteldevon im Hünnegebiete. u) Criuoiden- und Braehiop öden -Kalk. Unter den Horizonten des höheren Mitteldevon beansprucht zunächst einer eine grössere stratigraphische Bedeutung dadurch, dass er sich an der oberen Mitteldevon-Grenze überall da einstellt, wo zweifellose Ueherlagerung des Massenkalkes durch das Ober- devon stattfindet, nämlich der Horizont der C'rinoideu- und Brachiupoden-Kalke. Er wurde bisher an folgenden Punkten beobachtet: 1. In sämmtlicben Kalkvorkommen des rechten und linken Ilönneufers oberhalb Balve. 2. In den Kalkvorkommen, welche südlich von Balve, west- lich der Laogenrholthäuser Strasse auftreten. 3. Im Liegenden des Eisensteins hezw. im Eisenstein selbst der Gruben Limmerstein, GrefFten und Vosslob. 4. Im Steltloh, an der Langen hol thäuser Ziegelei. 5. Im Liegenden der Flinze zwischeu Schloss Wocklum und dem Roland. 6. Am Nordhange des Roland und am Osthange des Hosen- berges bei Beckum. 7. Am Westbange des Dasberges in weiter Verbreitung. 8. Im Liegenden der dichten Oberdevon-Kalke des Beuel. 9. In den hängendsten Partien (los Massenkalkes im rechts- seitigen Steiubruehc der Kalkwerke im Hönnethale. 10. Im hängendsten Massenkalke am Nordhange des Eichen- berges bei Platthaus. Aus obiger Aufzählung geht hervor, dass es sich um ein für das Ilönnethal-Gebiet typisches Glied handelt. ß) Dichte Kalke mit Maeneceras terebratuvi. Die dichten Kalke mit Maeveeeraa terebratuvi sind nach- gewiesen am Vossloh und am Limmersteiuer Zuge, und zwar an A.Dknckmann, Mitteldovon, Oberdevon u. Culm d. Saucrlandes, Bl. Balve. 569 ersterer Stelle in ihrer Ueberlagerung des Crinoidenkalkes, an letzterer mit induvidueureicher Faunenrührung. ;) Dichte Kalke mit o he rd e von ische n Gouiatiten. Dichte helle Kalke mit Proleeaniten wurden auf einer Halde der Grube Ilusenherg, dichte grünliche Kalke mit Gephyroceras (Timaniten) wurdeu auf den Halden der Grube Limmerstein gefunden. Ihre Lagerstätte ist ungewiss, jedoch ist cs ziemlich wahrscheinlich, dass der dichte Kalk der oberen Mitteldevon -Grenze in seiner oberen Partie schon dem Oberdevon angehört, ähnlich wie das bei Meggen an der Lenne der Fall ist. A) Schalstein un'd Flinzeinlagerungen im Schalstein. Die Verbreitung des Schalsteins in der Gegend von Balve erstreckt sich von Küntrop (Blatt Altena) bis nach Schloss Wocklum in seiner grössten Längenausdehnung, und von Langenholthausen bis zur Ameke nördlich Frühlimrhausen in seiner Breiteuausdehnun<>\ o Diese heutige Verbreitung giebt natürlich in dein von Verwerfungen durchsetzten Gebiete keinen Maassstab für seine ursprüngliche Verbreitung. So viel steht aber lest, dass er in einer grossen Anzahl von Profilen der oberen Mitteldevon-Grenze, namentlich in den südlich und östlich gelegenen, überhaupt nicht vorhanden ist oder nur andeutungsweise vorhanden zu sein scheint. Das Liegende des Schalsteins bilden am Röthloh und nördlich davon Crinoidenkalke. Anscheinend sind solche auch an dem von Balve nach Wocklum führenden Wege vertreten. Wie sich der Schalstein zu den dichten Kalken mit M neuere ras terrbratum verhält, muss vorläufig unentschieden bleiben. Ebenso ist es noch nicht sicher lestgestellt, wie weit Schälstein über die untere Oberdevon- Grenze hinaus vorhanden ist, und ob der Theil des Schalsteines, der über den ihm eingelagerten Flinzkalken auftritt, etwa als ober- devonischer Sehalsb’in aufgefasst werden muss. Alle diese Fragen lassen sich leider in Folge mangelhafter Aufschlüsse bei dem heutigen Stande der Untersuchung noch nicht beantworten Nur soviel ist sicher, dass ein Theil des Schalsteins (der unter den schwarzen Kalken auf- 570 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. tretende) und die schwarzen Kalke selbst dem Mittel- devon an ge hören. Dies geht aus dem Auftreten von Stringo- cephalus Burtini in dem oben beschriebenen Profile des linken Borke-Ufers zweifellos hervor. g) Heber (las Eisensteinniveau des oberen Mitteldevon bei Balve. Liest man die Angaben der älteren geologischen Literatur über das Auftreten verschiedener Erzvorkommen des Sauerlandes, so erfährt man, dass die Meggener Schwefelkiese im Oberdevon sogar im höchsten Oberdevon auftreten sollen, dass die Balver Botheisensteiue au die Grenze von Kalk und Schiefer gebunden seien, dass die Botheisensteiue von Brilon im Contacte von (Grünstem mit Massenkalk zu suchen seien. Thatsächlich ist es nun aber schon länger bekannt, dass der Briloner Eisenstein stets im Niveau des Maeneecras terebratum auftritt; Verfasser hat nachgewiesen, dass die Meggener Schwefelkies- lagerstätte von dichten Kalken des obersten Mitteldevon überlagert i“? ö wird, und aus den spcciellen stratigraphischen Daten dieses Berichtes geht hervor, dass die wichtigsten Kotheisenstein Vorkommen der Gegend von Balve gleichfalls von den dichten Kalken mit Maeneceras terebratum überlagert werden. In allen diesen Fällen beobachten wir dieselbe auffällige Er- scheinung, dass in der Kegel die das Hangende der Lagerstätte bildenden Kalke sich scharf schlichtweg als dichte Kalke von dem in ihrem Liegenden auftretenden Erz unterscheiden. Diese merk- würdige Eigentümlichkeit tritt uns ausserordentlich scharf bei der Meggener Lagerstätte entgegen und wird hier auf grosse Er- streckung in den weitläufigen Grubenbauten der Gewerkschaft Sicilia beobachtet. W o eine Umwandlung des dichten Kalkes stattgefunden hat, wie in den Tagebauten unterhalb des Zechenhauses, da ist es eine solche in Dolomit und armen Brauneisenstein an Klüften. Ebenso deutlich tritt uns das intacte Verhalten der dichten Kalke des obersten Mitteldevon mit Maeneceras terebratum in der Gegend von Balve entgegen. Speciell in der Grube Vossloh bilden die dichten Kalke ein von der Umwandlung in Kotheisen- stein nicht betroffenes Hangendes; dass sie in den Bauen der A. Dkxckmann, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 57 1 Grube Limmerstein eine ähnliche Rolle spielen, geht aus den auf der Halde gemachten Funden hervor, auf der in zahlreichen Bruchstücken frischer, dichter Kalk, niemals eine Umwandlung desselben in Rotheisenstein beobachtet wird. In der Gegend von Brilon liegt die Sache in so fern anders, als die Rotheisensteinführung des Gebirges in der Schichten folge höher hinauf geht. Hier sind die sämmtlichcn Kalke des obersten Mitteldevon von der Umwandlung in Rotheisenstein betroffen worden; an einer Stelle im alten Tagebaue der Grube Marteuberg ist auch noch der von mir hier neuentdeckte, wenige Centimeter mächtige Horizont der Prolecaniten in Rotheisenstein umgewandelt. Dagegen ist der das Hangende des Rotheisensteins bildende dichte Adorfer Kalk in den Bauen des Marteuherges stets frisch und unverändert. Bei allen diesen Beobachtungen ist zu betonen, dass es sich nicht um ein allmähliches Uebergehen der Rotheisenstein führenden Schichten nach oben hin durch eisenärmere in eisenfreie Kalke handelt, sondern dass die obere Grenze der Rotheisenstein- führung bezw. Sch wefelkiesführuug eine scharfe ist. Hierbei ist zu beachten, dass an Klüften, an denen Dolomitisirung der Kalke staltgefunden hat, die ausgelaugtcn Kalkschalen der ober- devonischen Goniatiten nicht selten von Rotheisensteinmulm erfüllt sind und dadurch das Aussehen erhalten, als bestände ihr Material aus Rotheisenstein. Dies beobachtet man beispielsweise im Tagebau des Marteuberges und in den Bauen der Grube Charlotteuzug bei Bredelar bei mehr oder weniger steiler oder iiberkippter Stellung der Schichten. Die Fxistenz einer scharfen Grenze, nicht metasomatisch veränderter hangender dichter Kalke gegen die darunter liegenden Rotheiscusteine fasse ich als Beweis dafür auf, dass die Roth- eisen steine nicht allzulange nach der Alllagerung der ihren Horizont bezeichnenden Kalke, jedenfalls vor Ablagerung der hangenden dichten Kalke entstanden sind. Dieselbe Schlussfolgerung auf Meggen übertragen, muss hier die Pyrit- und Baryt-Lagerstätte vor Ablagerung der hangenden dichten Kalke des obersten Mitteldevon entstanden sein. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 572 W as die Entstehung der Rotheisensteine des obersten Mittel- devon anbetrifft, so mache ich zunächst auf eiue. Beobachtung aufmerksam, die an und tiir sich recht interessant ist, und die bei der Verfolgung des Rotheisenstein - Problems nicht ausser Acht gelassen werden darf. Die im blauen Bruche bei Wildlingen im Kellerwalde im Mitteldevon auftretenden, ursprünglich ver- kiesten Goniatiten, Orthoceraten etc. sind sämtntliclt in R < » t h - eiseustein, nicht in Brauneisenstein uingewandelt. Es finden sich hier häufig Pseudo morphosen von Ilaematit nach Pyrit. Die gleiche Beobachtung machte ich in den liegenden Schichten des Hotheisensteius am Martenberge, an der Strasse unterhalb des Zecheuhauses. Drittens ist festzustellen, dass in der Grube lluseuberg bei Balve, die ich befahren konnte, der Roth- eisenstein vielfach vollständig durch Schwefelkies verdrängt wird. Aus obigen Einzelbeobachtungen entnehme ich zunächst nur die schlichte Thatsache. dass die Sedimente des höheren Mitteldevon zeitweise Einflüssen ausgesetzt gewesen sein müssen, die den im Allgemeinen seifen in der Natur zu beobachtenden Oxydations- process des Pyrits in eine höhere Oxy datiousstufe begünstig- ten. Oh diese Einflüsse genügten, ganze S c h wcfel ki osl uge rstät te n in Rotheisenstein limzuwandeln, hierüber mögen speeiellc Unter- suchungen im Einzelfalle entscheiden. Eine wichtige Rolle wird man nach wie vor der Thatsache zuschreiben müssen, dass in die Zeit des höheren Mitteldevon die gewaltigen Ausbrüche des Diabasporphyrits und des Diabas- mandelsteins (Blattersteins) fallen. Ich möchte aber als ganz specielles Resultat meiner Untersuchungen im Sauerlande hier festhalten, dass sich das Rotheisenstein vor kommen des höheren Mittel de von weder an das örtliche Vorhanden- sein, noch an den d ireeten Co n tuet von Diabasen oder Schälsteinen bindet, dass vielmehr das Auftreten der lio theisenstei ne an einen stratigraphischen Horizont gebunden ist. A.Dkn’ckmann, Mitteldevon Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 573 Oberdevon. I. Aelteres, schiefriges Oberdevon des oberen Hönnethales. Das ältere, schiefrige Oberdevon der Gegend von Balve war nach den Aufnahmen von 11)00 von mir in eine ältere Abtheilung, den Flinz, und eine jüngere, den Büdesheimer Schiefer, geschieden worden. Beweise dafür, dass der Flinz thatsäehlieh zum Über- devon gehört, fehlteu bis dahin. Das oben mehrfach erwähnte Prolecauiteu -Vorkommen der Grube Ilusenberg war ein Halden- Vorkommen , und es war des- halb meine Beurtheilung seiner Stellung im Schichten verbände nicht einwandfrei. Aus diesen Gründen war es im letzten Sommer geboten, die im Sommer 1000 kartirteu Flinz- Aufschlüsse einer erneuten Untersuchung zu unterziehen. a) Feldmark von Balve, südlich und südwestlich «ler Stadt. Die südlich und südwestlich der Stadt Balve gelegenen Feld- marken lassen eine relativ weite Verbreitung der den Schalsteinen auflagernden Mergel-Schiefer mit Bänken und Linsen-Lagen von dunkeln Kalken erkennen, die ich1) als Flinz bezeichnet habe. Die Gestein«1 treten namentlich im Untergründe der auf dem Messtischblatt«1 vcrzcichnoton Feldwege zu Tage. Da sie im Verkitt «Tungsboden nicht merklich hervortreten, so ist man zur Untersuchung ihrer etwaigen Petrefactenführung auf die spärlichen Anschnitt«1 angewiesen, <1 io «lies«1 Feldwege bieten. Wenn ich trotzdem an der sogen. Waobtloh-Scite an drei Stollen verkieste Goniatiten nach weisen konnte, durch die das Alter des Flinz als unterstes Überdevon ausser Frage gestellt wird, so ist dies wohl ein Beweis dafür, dass sie bei günstigen Aufschlüssen nicht selten auf- treten dürften. Die drei Stellen lieg«m sämmtlich in und unter dem Wege, der von Balve nach dem Wachtloh führt, oberhalb der Stelle, wo der Garheckcr Weg abzweigt. Es fanden sich hier u. a. Prolecauiteu in derselben Erhaltung, wie sie bei Iserlohn im tiefsten überdevou von mir aufgefunden sind. Eine kleine *) Aufnahmeboricht von 1900. Dieses Jahrbuch 1900, Seite IV ff. 574 Bericht aber wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Halde von Schiefern, die aus der unterhalb des Weges lie- genden Feldmark ausgebrochen ist, lieferte die besterhaltenen Stücke. b) Wäldchen südlich von (Jarbeck. Wo der von Balve nach Küntrop führende (als Touristenweg bezeichuete) Fussweg in das Hönnethal eintritt, passirt er westlich des llahnberges die Ostseite eines Wäldchens, dessen Namen die Karte nicht angiebt. In dem Wege selbst beobachtet mau die Grenze der obersten (dunkel gefärbten) Kalke des Massenkalkes gegen den Flinz, der in einem kleinen Steinbruchsversuche am Wege aufgeschlossen ist. In dem kleineu Steinbruche finden sich zahlreiche, aber schlecht erhaltene verkieste Goniatiten und Korallen. Auf der oben genannten Grenze tritt eine dünne Lage sohalsteiuartigen Schiefers auf. c) AValdgrenze nördlich von Schloss Wocklum. Nördlich vom Schloss Wocklum sind die Gesteine des Flinz oberhalb der Massenkalk- Grenze in guteu Hohlwegseinschuitten entblösst, namentlich in der Nähe des Heiligenbildes am Wald- rande. Hier fand ich in deu Mergelschiefern zahlreiche in Braun- eisenstein verwandelte Pyritkuollen, darunter ein gut erhaltenes Gephyroceras- Bruchstück. S chl us sbem er kuugen über den oberdevonischen Flinz von Balve. Aus obigen Funden geht zur Genüge hervor, dass die Kalk- bäuke und Kalklinseu führenden Mergelschiefer der Gegend von Balve thatsächlich in das Oberdevon gehören, wie dies meine oben citirte erste Untersuchung der Gegeud von Balve angiebt. Man wird jedoch nach den in der Gegend von Letmathe- Iserlohn gemachten Erfahrungen sich hüten müssen, ihrer Aus- scheidung zunächst einen anderen als einen petrograp bisch en Werth beizulegen. Dort finden sich nach meinen Untersuchungen flinzartig ausgebildete Kalke bis hoch in das ältere Oberdevon hinein. Es Ft ja möglich, dass das Auftreten von Flinz im unteren Ober- devon der Balver Gegend speciell den Prolecaniten-IIorizont des A.Dknckmann, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, BI. Balve. 575 unteren Oberdevon kennzeichnet; beweisen lässt sich das bei den mangelhaften Aufschlüssen nicht. Knollen von Schwefelkies, der in Brauneisenstein umgewandelt ist, finden sich im Fliuz sowohl, wie in den darüber auftretenden Thonschiefern (von mir Büdesheimer Schiefer genannt) überall zahlreich auch da, wo nur ganz schwache Eutblössungen vorhanden siud. Es steht zu erwarten, dass die Gegend von Balve in einigen Jahren, wenn die neuen Verkoppelungswege der Feldmarken Balve, Garbeck und Frühlingshausen gebaut werden, hervorragende und pctrefaetenreiche Aufschlüsse dieser interessanten und wichtigen Sedimente zeigen wird, die für das Verständnis des Sauerländi- schen Devon von ausserordentlich grosser Bedeutung siud. 11. Oberdevon des unteren Hönnethales und seiner östlichen Nach bargebiete. a) Profile der beiden Hönnethal-Uter. «) Rechtes H 6 n n e - U f e r. Es ist nach den heutigen Situationsverhültnisseu nicht mehr rocht zu ersehen, wo sich der bekannte Schürf, der in den V. DECHKN’scheu Erläuterungen publicirt ist, befunden hat. Vermuthlich befand er sich in dem Gebiete der heutigen Strasse. Am rechten Ilönneufer sind heute an der Strasse folgende Sedimente aufgeschlossen, deren genaueres Studium im Laufe der nächsten Jahre durch Anschuittc beim Bau der geplanten Höunethal-Bahu ergänzt werden dürfte: 1. im Hangenden des Massenkalkes,1) in dem ich auch hier die an der Oberdevou-Grenze verbreiteten Crinoiden- und Brachio- podeu-Kalke bisher nicht beobachtet habe, Platten dichten Kalkes ohne Petrefacten. 2. Auf diesen lagern dunkle Thonschiefer und Mergelschiefer mit Bänken und Linsen von Kalken, unter denen besonders dunkle, bituminöse Varietäten auffallen, die an den Keilwasser- Horizont des Adorfer Kalkes erinnern. Die Mächtigkeit des ganzen Horizonts dürfte 20 rn nicht übersteigen. ') Der Massonkalk ist auf beiden Ufern durch gewaltigo Steinbrüche der Rheinisch- Westphälischen Kalkwerke erschlossen. 576 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901—1002, Der (lichte Plattenkalk sowohl, wie die darüber folgende Weehsellagerung von Schiefern und Kalken dürften dem unteren Obenlevou znzurechnen sein. Beweisende Petrefacten für die Zugehörigkeit zu dem einen oder dem andern Horizonte fehlen bisher. «3. Mehrere Bänke von grauem Knollenkalke, denen eine dünne Lage vou dunklem, bituminösem Mergelschiefer eingelagert ist. Der graue dichte Kuollenkalk hat bisher noch keine Petrefacten geliefert. Seiner Gesteinsbeschaffeuheit nach könnte er ebensowohl dem älteren Oberdevon etwa den Büdesheimer Schiefern) wie dem jüngeren Oberdevon angehören. Die den wenige Meter mächtigen Knollenkalk in zwei Hälften trennende Lage vou dunklen Schiefern enthält Orthoceratiten und andere Petrefacten, unter denen bis jetzt nichts den Horizont bestimmen- des bekannt geworden ist. 4. Fossley. Das Fossley beginnt im hangenden Theile der vorerwähnten au die Strasse herantretenden Klippe. Es besteht aus dunklen, grünen und rotheu Thonschiefern, rothen und grünen Kalkkuotenschiefern , rothen Knotenkalken und Sandsteinbäuken, die sich derart in der Schichtenfolge vertheilen, dass die dunklen Schiefer und die Sandsteine, sowie die grünen Kalkknotenschiefer vorwiegend in der tieferen Abtheilung des Fossley auftreten, während in der Mitte die rothen Cvpridinenschiefer, oben die rothen Knoteukalke und Kalkknotenschiefer vorherrschen. Gleich über den unter 2 genannten Bänken setzen die Kalkknotenschiefer des Fossley mit Crinoidenstielen, Poxidonia venustci und I'/iacop. y crijptop/it/talmus ein. Die rothen Knotenkalke bilden besonders das Fundament eines alten Backofens, dessen Ruinen an der Strasse der Pöding- hauser Papierfabrik gegenüber liegen. 5. Ein wenig nördlich des soeben erwähnten Backofens geht vou der Pödinghauser Papierfabrik aus ein Fusswcg über den Berg nach Borg. In diesem Fusswege beobachtet man weiter im hangenden Theile des Profils eine Folge von Knollenkalken, deren rothe Farbe nach dem Hangenden zu in die graue des Woekluiner Kalks übergeht. Weiter im östlichen Fortstreichen tritt dieser A.Denck mans, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauorlandes, ßl. Balve. 577 Knollenkalk als Ivlippe über dein genannten Fusswege zu Tage. In seinen Liegenden beobachtet man auch hier rotheu Knoten- kalk und Kalkknotenschiefer» Der rot he und graue Knollenkalk ist ziemlich reich an Petrcfaeten , namentlich an Gouiatiten und Clyinenien, darunter äporadoceras-ArU'n und Clymöitia subarmnfa sowie Clyinenien aus der Formeugruppc der CI. striata- Keineswegs selten linden sich Lagen in den Kalken, welche zahlreiche Criuoidenstiele führen. Poxidouia venustu ist in diesen Kalken sehr häufig. fi. Während an der Strasse selbst die Aufschlüsse zur Zeit sehr mangelhaft sind, beobachtet man im Hangenden der unter 5 beschriebenen Kalkklipjie Lesesteine eines Sandsteins von meist plattiger Struetur und oekriger Farbe, der auch durch kleine Steinbruchsversuche aufgeschlossen ist. 7. An der Strassenböschuug beobachtete ich im Sommer 1900 gelegentlich einer Excursiou gemeinsam mit I)r, II. Lotz im Liegenden der Alaunschiefer des untersten Culm graue Thou- schiefer und dichte graue Kalke des Wocklumer Kalks mit Cly- menien, dieser Aufschluss ist inzwischen verwachsen. Obiges Profil des rechten Ilönnethales gliedert sich folgender- maassen in das System ein: Hangendes: Alaunschiefer des unteren Culm. oberes i Schichten 7 5: Wocklumer Kalk, Obcrdevou ) ^ oder ; Schicht. 4: Fossley, Clymenien- ) Schichten. ' » 8; zweifelhaft. I» 2: Dunkle Kalke und Schiefer des un- teren Oberdevon, noch zweifelhafter Stel I uug. » 1 : Dichter Plattenkalk noch zweifel- Stellung. /?) Linkes H 6 n n e - U fe r. In den Profilen des linken Ilön ne -Ufers sind speciell die Schichten des Fossley und des Wocklumer Kalkes aufgeschlossen, während die tieferen Schichten erst unmittelbar an der Plattgrenze und westlich derselben wieder bessere Fut Messungen zeigen. 578 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Im oberen Obertlevon ist es besonders der nach Aprike führende Fussweg, in dessen Wasserrissen die tieferen dunklen tbeils sandigen, thcils kalkigen und Kalkknoten führenden Thon- schiefer des Fossley gut zu beobachten sind. Ausser Posidonia venusta und Phacops - Segmenten , die in kleinen Kalkkuötehen auftreten, finden sich hier zahlreiche Petrefacten, die von dunklen Thonschiefern eingeschlossen sind. Unter diesen sind merkwürdig und wichtig verkicste Goniatiten (Chüocerai). Der VVocklumer Kalk zeigt nebst seinen liegenden Fossley- Gesteinen in zwei Profilen gute Aufschlüsse. Das eine dieser Profile liegt direct am linken Höuneufer, oberhalb der beiden Ringöfen der Honnethal-Kalkwerke, das andere in dem Feldwege, der von dem Punkte »oberster Platz« der Karte aus nach Südwesten hin führt. In beiden Profilen tritt im Wocklumer Kalke der Sandstein nur andeutungsweise auf, völlig abweichend von dem Profil des rechten Uönueufers. Wie aus Obigem hervorgeht, bedarf es zur Lösuug Ver- schiedener schwieriger stratigraphischer Fragen noch weiterer Untersuchungen in den beiden Profilen des Ilöunetbales. b) Westlichstes Vorkommen des Adorfer Kalkes. Der oben mehrfach erwähnte, von der Papiermühle nach Borg führende Fussweg zeigt nur westlich der Wasserscheide Aufschlüsse im Oberdevon, die oben beschrieben wurden. Das Einzige, was hier weiter östlich zwischen dem Massenkalke und dem Culm eine Leitlinie giebt, ist ein Zug von Rotheisensteinpiugen, welche die obere Grenze des Massenkalkes anhalten. Alles Andere ist von Abhangsschutt dermaassen bedeckt, dass über den Verbleib des Oberdevon in diesem Gebiete und auf dem ganzen rechten Ufer des Ashecker Thaies bis zu den Aufschlüssen des nordöstlichen Beuel nichts Sicheres beobachtet wird. Andrerseits lassen eine Anzahl Aufschlüsse der rechten Seite des Ashecker Thaies erkennen, dass der Massenkalk dicht oberhalb Borg, am rechten Ufer des Baches zu Tage steht. Die einzige Spur von dem Vorhandensein des Oberdevon auf dieser ganzen Linie beobachtete ich auf der Halde eiuer Schacht- A.Denckmann, Mittcldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve 579 piuge, welche unmittelbar neben dem mehrfach besprochenen, vom Ilönnethale aus führenden Fusswege, kurz vor dessen Iler- austreten aus dem Walde liegt. Diese Halde enthält dichte Kalke mit zahlreichen Petrefaeteu, darunter Manticoceras intumescms Bkvr., Orthoceras , Buckiola etc. etc. Also zweifelloser Adorfer Kalk iu seiner westlichsten Verbreitung. c) Fortschritte in cler Untersuchung der Devon-Kalke des Beuel. Nachdem im Sommer 1900 die Schichtenfolgc der dichten ober- devonischen Kalke des Beuel im Wesentlichen festgcstellt war, erschien es nunmehr unumgänglich nothweudig, die Frage bezüglich ihres Hangenden und Liegenden iu Angriff zu nehmen. Ich selbst hatte im Frühjahr bereits festgestellt, dass im Hangenden des tieferen Clymenienhorizonts etwa auf der Mitte des Kalkzuges der Dasberger Kalk mit characteristischer Fauna vertreten ist. Um Zeit zu ersparen, machte ich deu Versuch, einen der Bergreferendare, die mich um ein Thema für ihre geologische Meldearbeit gebeten hat- ten, mit der weiteren Ausführung der noch uüthigen Untersuchungen zu betrauen. Herr Bergrefereudar IIaakmann hat seine Aufgabe mit Glück und Geschick gelöst. Selbstverständlich musste ich ihn bei seiner Arbeit in weitgehender Weise unterstützen, so dass von einer selbständigen Publicat.iou der Arbeit Abstand zu nehmen war. Die Grenze des Massenkalks gegen den oberdevonischen Kalk gestaltet sich nach den durch lvefereudar IlAARMANN ausgeführten Schürfen am Beuel so, dass der oberste Massenkalk ein Brachiopoden und Trilobitcn führender Kalk ist, der zunächst von 1 4 m mächtigem, rothem bis grünem Knollenkalke, sodann von rothen dichten Platten- kalken überlagert wird. Letzterer führt als häufiges Pctrefact eine Iieloceras- Form, die in der Mitte zwischen />'. inultilobatwm SANDB, und />. Kaysori IIOLZAPF. stellt. Da diese / i eloceras -Formen bisher als Leitfossilien des Adorfer Kalkes gegolten haben, so ist der fragliche Plattenkalk als unterster Horizont des Adorfer Kalkes am Beuel aufzufassen, nicht etwa als Vertreter tieferer Horizonte des unteren Oberdevon. Zweifelhaft bleibt demnach noch der direct über dein obersten Masseukalk lagernde, wenig mächtige rothe Kuolleukalk, der oben erwähnt wurde. 580 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 1902. (1) Dichte oberdevonische Knollenkalke mul l'Iattenkalke im Thalc nordwestlich des Ebberges. Das von dichtem Kieselschieferschutt bedeckte Gebiet des Ebberges zeigt erheblich complicii teren Bau als der Beuel. Der Mangel fast jeglichen Aufschlusses und die dichte Bewaldung erschweren hier die Kartirung ausserordentlich. Günstige Auf- schlüsse zeigt nur der rechte Hang des vom Ebbergc ans nach Nordwesten abfliessenden Thälchens Hier treten Klippen von dichtem Blattenkalk und von Knollenkalk zu Tage, die auf eine Erstreckuug von 800 m im Streichen des Thaies verfolgt werden können, und die bis zu 50 m Höhe am Berghange hinaufreichen. Beobachtet wurden in diesen flachgelagerten Kalken die Vor- Steinerungen des Enkeberger Kalks, ganz oben die Grenze dieses Horizontes gegen die Zone der Clymenia annidata Es ist wahr- scheinlich, dass bei besseren Aufschlüssen oben auch noch der Dasberger Kalk zu beobachten wäre. e) Dichte Knollenkalke südöstlich des Beuel. An dem Fusswege, der von Eisborn aus nach dem Beuel zu führt, liegt südwestlich des Ebberges ein verlassener Stein- bruoh, in dem Knollenkalke zu Bauzwecken gebrochen sind. Die Kalke liegen zweifellos in der Fortsetzung des Beuel. In den hier aufgeschlossenen Knollenkalken habe ich eine Anzahl Exemplare von Manticoceras intumescem Bkyr. gefunden, so dass die frag- lichen Kalke zweifellos zum Adorfer Kalk gehören und dem mitt- leren der am Bettel aufgeschlossenen Horizonte des unteren Ober- devon, dem Horizonte der Knollenkalke entsprechen. Die etwa 200 m westlich vom genannten Steinbruche am Rande eines Wäld- chens herauswitternden dichten Kalke gehören dem Enkeberger Kalke an, wie die hier gefundenen Goniatiten beweisen. f) Dichte Knolleukalke im nördlichen Theile des Dorfes Eisborn. Verfolgt man von Eisborn aus die in der Richtung nach Mailinde führende Strasse, so kommt man an den letzten Häusern des Dorfes in das Gebiet dichter Knollenkalke, welche hier den Massen kalk überlagern. Diese Gesteine blieben im Sommer 1900 A.Dksckman.v, Mitteldcvon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 581 völlig zweifelhaft. Jetzt habe ich in ihnen ausser Manticoceras ititumcscens , Beloceras multilobatum , ersteres in zahlreichen Exem- plaren nachgewiesen, so dass auch hier jetzt die Knollenkalke, soweit sie aufgeschlossen sind, der Knollenkalkzone, des Adorfer Kalkes angehören. g) Kalke und Sandsteine im Oberdevon der Gegend von Albringen. Die in meinem Berichte von 1D00 besprochenen Vorkommen von Albringen waren im vorigen Sommer am Sttdhauge des Hangenberges durch den Bau einer kleinen Thalsperre auf- geschlossen. Man konnte hier sehen, dass unter den direct von den Alaunschiefern des untersten Culm überlagerten dichten Kalken des Woeklumer Kalks, die schon früher zu beobachten waren, zunächst milde Mergelschiefer mit Thoueiseusteinconcretioneu folgen, die von Sandsteinbänken überlagert werden. Wie ich in meinem früheren Berichte erwähnte, werden auf der gegenüberliegenden Seite des Querthälchens, nach Albringen zu, im Steinbruche die dort gewonnenen Sandsteine von einem etwa l1/., m mächtigen Knollenkalke mit zahlreichen Clymenien, und dieser wieder von Sandsteinen überlagert. Ein mächtiger Knolleukalk tritt am nördlichen Wahlrunde östlich des Gutes Albringen zu Tage. Die hier beobachteten Gesteine, in denen Clymeuien, besonders CI. undulata und CI. laevigata , nicht selten auftreten, scheinen den höheren Knolleukalken des Dasberger Kalks anzugehören. Im Ganzeu ist leider das Profil der bei Albringen auftretenden Sandsteine und Clymenien führenden Kuolleukalke zu wenig zusammenhängend aufgeschlossen, als dass die hier beobachteten Aufschlüsse sicher beurtheilt werden könnten und wesentliche Klärung für die Stratigraphie des Sauerlaudes brächten. Auch ist das fragliche Gebiet von complicirtein. verworfenem Bau. h) Dichte Kuolleukalke nordwestlich von Wettmarseu. Eine erneute Begehung der arn Waldraude und im Walde nordwestlich von Wettmarseu zu Tage tretenden Knotenkalke und Knollenkalke hat als Resultat ergeben, dass es sich hier um Wookluiner Kalk rnit einer Unterlage von Knolleukalken des 39 Jahrbuch 1902. 582 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Fossley bandelt. Bei den früheren resultatlosen Untersuchungen war es noch nicht möglich gewesen, diese Horizonte nach ihren Gesteinen zu unterscheiden. i) Enkeberger Kalk auf der Höhe nördlich von Hövel. Etwa 800 m nördlich von Hövel beobachtet man an der Fcld- markgrenze gegen Wettmarsen eine Anzahl kleiner Steinbrüche in dichtem Platteukalke und Knollenkalke, in deren Gesteinen zahlreiche Sporaxfaceran . Hrancoceras und Clymeuien der oberen Bänke des Enkeberger Kalkes keineswegs selten auftreten. Die diese Petrefacten führenden Gesteine werden auch auf deu benachbarten Feldern zusammengeleseu. Die Fauna entspricht derjenigen, welche etwa 500 m weiter südlich im Hangenden der tieferen Enkeberger Kalke des Wettmarser Steinbruches an einer Klippe erschlossen ist. k) Enkeberger Kalk am Osthange des Hallherges hei Beckum. Nicht ganz 300 m südwestlich des Abzweigungspunktes der Melscheder Strasse von der Beckum - Hövelcr Strasse geht ein Waldweg ab, an dem der als Fundpuukt für Dasberger Kalk bekanute Steinbruch liegt. Ein oberhalb dieses Steinbruches der Strasse parallel nach Westen abzweigender Waldweg führt nach abermals 300 in an einen neu in Angriff genommenen Steinbruch. Die bekannten plattig abgesonderten Knollenkalke des Enkeberger Kalkes werden hier zu Bauzwecken gewonnen. Die Fauna des Enkeberger Kalkes ist in diesem Aufschlüsse besonders in den höheren, der Verwitterung ausgesetzten Gesteinslagen in guter Erhaltung von mir gesammelt worden. Schlussbemerkung über das Oberdevon des unteren Ilönnethales und seiner östlichen Kandgebiete. Aus obigen Einzelbeobachtungen ersieht man. dass dieArheiten des Sommers 1902 einen tüchtigen Schritt in der Erken ntniss der Stratigraphie des öberdevou vorwärts gebracht haben. Da es bei der flachen Lagerung der Schichten und bei den zahlreichen Verwerfungen des Gebietes unbedingt nötliig ist, dass mau im Eiuzelfalle weiss, welcher Horizont der oberdevonischeu Kalke vorliegt, so bleiben immerhin noch einige Gebiete zur eingehenderen Untersuchung übrig. A. Dknvkmann, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes. Bl. Balve. 583 Zu den schwierigsten Problemen der Stratigraphie des Sauer- laudes gehört die Frage, wie sich die geschlossenen Ammonitiden- kalke, deren typisches Profil im Beuel vorliegt, zu der vorwiegend schiefrig sandigen Eufwickluug des Oberdevon verhalten. Während einerseits die geschlossenen Ammonitidenkalke in ihrer characte- risttschen petrographischen und faunistischen Entwicklung eine weite Verbreitung haben, zeigen sich andrerseits auch die schiefrig- sandigen Gesteine von ausserordentlich grosser Beständigkeit ihres petrographisch-fauuistisehen Verhaltens. Da solche heterogene Ent- wickelungen, wie sie das Blatt Balve zeigt, sich auf wenige hundert Meter einander nähern, so ist die bequeme Auflassung, dass man es hier einfach mit Facies zu thuu habe, nicht wohl annehmbar. Man wird jedes einzelne Glied der Schichtenfolge im Oberdevon einzeln verfolgen müssen und im Einzelnen aus don zusammengetragenen Beobachtungen das Bild der Entwickelung des Horizontes erkennen. Eine Beurtheilung dieser Verhältnisse vom grünen Tische aus ist unzulässig. Culm und Flötzlerer Sandstein. a) Nördliche Entwicklung des Culm. 1. Linke Hönoeseite oberhalb Hüingsen. Geht man vom Hönnethal-Kalkwerke, an dessen Bingöfen sich gute Aufschlüsse im Horizont der Kieselkalke finden, durch das Thal der Riemsehlade nordwestlich in der Richtung auf Hüingsen zu, so sieht man, dass man erst mit dem Kamme des dazwischen liegenden Berges (Buchberg) das Gebiet der reinen Cuhnplatten- kalke erreicht hat. Geht man in der Richtung auf Hüingsen weiter, so kommt mau in ein Gebiet, in dem sich eine Anzahl bergmännischer Versuche finden, die ein Brauneisensteinvorkommen im höheren Culm gebaut haben. Den Haldeufunden nach zu urtheilen, handelt es sich um einen secundär in Brauneisenstein urngewandelten un- reinen Kalk. Die auf den Halden vorwiegend vertretenen Gesteine sind Alaunschiefer und Thouschiefer, die in Schieferthone über- gehen. Von grösserer Wichtigkeit sind unter dem Haldeumaterial 39* 584 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901-1902. Bruchstücke einer anscheinend nicht über 10 cm mächtigen Bank von ursprünglich wohl kieseligein Kalk, dessen macerirfce eisen- schüssige Kieselskelette keineswegs selten Petrefacten, darunter besonders häufig Glijphiovcrus- F ormen aus der Verwandtschaft des GL obtusum führen. Dieser Fund von der Nordwestecke des Blattes Balve dürfte aus dem Grunde nicht ohne Belang sein, weil die zwischen den Plattenkalken und den ersten Bänken des flötzleereu Sandsteins auftretenden Thonschiefer hezw. Schieferthone im allgemeinen arm an Petrefacten sind und auch petrographisch deu Einlagerungen im Sandstein zum Theil ausserordentlich ähnlich sind. Es ist daher von Wichtigkeit, dass südlich von Hüingsen in diesen Schichten noch zweifellose Cnlm-Fauua anftritt. Verfolgt mau die Profillinie von deu alten Piugeu aus nach Norden weiter, so sieht man zunächst vor dem Waldrande pine auf der Karte (Blatt Menden) nicht angegebenen Stollenhalde, in deren Umgebung dunkle Thonschiefer, Alaunschiefer und Schieferthone zu Tage treten. Indem man nördlich der Stollenhalde die Depression und zugleich die Wasserscheide überschreitet, gelaugt man an ein Wäldchen, dessen Südrand anscheinend die Grenze der hangenden Schiefergesteine des Culmplattenkalkes gegen den flözleeren Sandstein bezeichnet. Das Wäldchen selbst liegt auf einem Kücken, der anscheinend dem Auftreten von Grauwacken- sandstein seine Entstehung verdankt. Dieser Grauwacken- sandstein unterscheidet sich scharf von deu Gesteinen der festeren Bänke des flözleeren Sandsteins und ist deshalb auf der Karte auszuscheiden. Er findet sich im Gebiete des Blattes Balve überall, wo er anftritt, im Hangenden der mächtigen Schieferthon-, Alauuschiefcr- und Thonschiefer- Zone, welche das Dach der Culmplattenkalke bildet. LoRETZ hat auf dem Blatte Menden an der beschriebenen Stelle südlich von Hüingsen die Grenze zwischen Cnlm und flötzleerem Sandstein gezogen. Wie weit er hierzu be- rechtigt Avar, oh nicht die hangenden Grauwackensaudsteine noch zum Gulm gehören, oder ob ein Theil der Schieferthone etc. schon dem Obercarbon zuzurechnen ist, über diese und andere Fragen muss die weitere Untersuchung Aufklärung bringen. Mit Sicher- A.Denckmann, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 585 heit wissen wir nur, dass die untere Partie der Scliieferthone etc. noch zum Culm gehört. 2. Culmprofil des rechten Ufers der unteren Könne. Das Culmprofil des unteren Hönnethales ist auch auf der rechten Seite kein zusammenhängendes, wahrscheinlich auch kein ungestörtes. Die untere Culmgrenzc mit schwarzen Alaunschiefern tritt nördlich des Uödiughäuser Hammers im Chausseegraben deutlich heraus. Die darüber folgenden Lydite sind wenig mächtig, während der diese überlagernde Mischhorizont der Kieselschiefer, Kieselkalke und Plattenkalke einen breiten Fläehonraum auf der Karte einnimmt. Die Plattenkalke des an der Blattgreuzo gelegenen Steinbruches enthalten mehrfach stark kieselige Einlagerungen. Die hangenden Thonschiefer beobachtet man unter dem Gehöft »Sonnen- schein im Chausseeycraben: die dazwischen liegenden Glieder ent- ziehen sich der Beobachtung, da die früher wohl vorhanden gewesenen BöschungsaufschlÜSse verwachsen sind. Verfolgt man diese Entwicklung nach Osten bis Deinstrop, so sieht man, wie bei vielfach durch Verwerfungen gestörter Lagerung ein gleiehmässiges Verhalten der Culmschichten zu beobachten ist. Eine geringmächtige untere Alaunschiefer- und Lydit-Zone, eine mächtig entwickelte Mischzone der Kieselkalke etc. und ein stark entwickelter Plattenkalk lassen sich hier überall erkennen, sie sind aber im Einzelnen vielfach durch Quer- verwerfnugen im Streichen abgeschnitten, und es wird dadurch die Kartirung erschwert. Zahlreiche Versteinerungen, vorwiegend Gouiatiten und Brachiopoden, führt hier die Kieselkalkzone, speciell an dem von Asbeck nach Mailinde führenden Wege. 3. Gegend von Hövel. Ueber die Gegend von Hövel habe ich mich in meinem oben citirten Berichte von 1300 sowie in einem Gutachten über die dortigen Kupfererzvorkommen (im Archiv d. K. g. L. A.) aus- führlicher ausgesprochen. Auch die Gegend von Hövel zeigt die in der nördlichen Entwicklung des Culm von mir unterschiedenen vier Glieder in grosser Mächtigkeit. 586 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Grosses Interesse nehmen die südlich von Hövel auf dem Ostflügel der llöveler Gang-Verwerfung in zahlreichen tiefen Wasserrissen erschlossenen Thune, Sehieferthonc und Alaunschiefer etc. in Anspruch, die im Hangenden des Plattenkalkes auftreten. Mau beobachtet in diesen Wasserlassen, dass die Thonschiefer und Sehieferthonc häutig mit alaunschieferartigen Gesteinen wechsel- lagern, und dass diese letzteren keineswegs selten Petrefacten, platt- gedrückte Goniatiten. Zweischaler etc. führen. Wichtig ist auch das Auftreten einer Kieselskelett-Bauk mit Hohlrüumen von Criuoidenstielen und anderen Petrefacten. Nach oben hin, nach dem Auftreten der Grauwackensandsteine zu, findet sich in den milden Schiefergesteinen eine Lage grosser, flach linsenförmiger, septarienartiger Thoneisensteiu-Concretionen, die übrigens auch in auderen Gebieten, so in der Gegend von Dickenbruch bei Langen- holthausen wicdcrkelireu. Wenn schon die Höveler Aufschlüsse bis jetzt keine be- weisenden Petrefacten geliefert haben, so ist doch auch liier der Beweis erbracht, dass die fraglichen Schichten nicht petrefactenleer sind, und dass auf glückliche, entscheidende Funde zu hoffen ist. 4. Steinbruch über der Borke, am Südhange des Burg- berges. Der von der Mellener Strasse aus nach dem Wocklumer Hammer (Luisenhütte) führende Holzabfuhrweg berührt über dem Borke -W ehr einen kleinen Steinbruch, der die Grenze des Wock- lumer Kalkes gegen den Culrn erschliesst. (Dieser Steiubruch war die erste. Fundstelle von Petrefacten im Wocklumer Kalke im Sommer 1900.) Die untere Grenze des Culm weicht in diesem Steinbruche von der normalen Entwickelung in so fern ab, als in dem tiefsten Horizonte die anderswo typischen schwarzen Alaun- schiefer z. Th. durch Kalke von der Beschaffenheit des Culm- Plattenkalkes ersetzt werden. Bei genauerer Untersuchung zeigte es sich, dass eine dieser Bänke von Segmenten einer riesigen Phillipxia- Art geradezu erfüllt ist. A.Denckmanh, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 587 b) Südwestliche Entwickelung des Culm. Anscheinend durch eine südnördlich verlaufende Störung ist der Zusammenhang des soeben beschriebenen Culmgebietes mit dem Culmgebiete von Langenholthausen unterbrochen. Indem wir dir zum Theil recht hübsch erschlossenen Culmprofile studiren. die südlich von Langenholthausen verbreitet sind, linden wir einen nicht unerheblichen Unterschied gegen die nördliche Culm- entwickelung des Hönnegebietes. Nachdem wir zunächst festgestellt haben, dass im Strassen profile unter dem Forstbause Kasberg sowie am Westbange des Trachtenberges die Alaunschiefer der unteren Grenze des Culm vorhanden sind, linden wir, indem wir die verschiedenen Sättel im Profil und im Streichen begehen, welche zwischen Käsberg und Renkatnp liegen, keine Spur der mächtigen Plattenkalke des nördlichen Hönnegebietes. Wohl zeigen sich auch hier vielfach Kalkbänke, aber sie treten nicht rein, nicht in mächtigen Folgen auf, und sie wechsellagern mit Kieselkalken, Morgelsehiefcrn , Thonschiefern und Lyditen. Ein nicht sehr mächtiger Horizont von etwas reineren, meist aber dolomitisirten wulstigen Kalken scheint an der unteren Grenze dieser kalkigen Gesteiusfolge zu liegen. Relativ rein erscheinen dem gegenüber die schwarzen (mit Alauuschiefern weebsellagerndeu) Lydite des tieferen Culm in dieser Gegend. Die Grenze des mittleren, kalkig- schiefrigen Horizontes gegen den oberen sebiefrig-thouigeü zeigt sich im Terrain in der Weise, dass im Bereiche des letzteren Binsen in grosser Menge wachsen, während der mittlere Horizont frei davon ist. Petrefacton sind in dem kalkigen Horizonte keineswegs selten. Auch in der hangenden Schieferzone habe ich Plattdrücke von Goniatitcn in dem Thale beobachtet, welches südlich des nördlichen Blattrandes von rechts her in die Borke mündet. An Aufschlüssen sind zu nennen: 1. In den tieferen Culmschichteu das Profd an der Strasse unter Forsthaus Kasberg; der Westhaug des Trachtenberges; die zwischen Benknmp und dem Dorfe Käsberg gelegenen schwach bewaldeten Rücken, welche je einem Sattel entsprechen, sowie der 588 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. von den östlichen Gehöften von Langenholthausen aus nach Stid- osten führende Feldweg, der das wahre Modell eines Sattel* aufbriiclies zeigt. 2. In den bangenden schiefrigen Gesteinen siud neben vielen kleineren Aufschlüssen besonders diejenigen zu erwähnen, welche an der Amecker Strasse liegen, und welche auf der anderen Seite der Strasse an dein Steilhange des Thaies zu Tage treten. Hier beobachtet man vielfach Schieferung. Endlich ist noch der nördlich des Gehöftes »in der Ilei« (östlich von Langenholthausen) liegende Wasserriss zu neunen. Im Ganzen sehen wir aus Obigem, dass sich die südwestliche Entwickelung des Culm von der nördlichen im Wesentlichen durch das Fehlen eines charakteristischen Gliedes, des Culmplattenkalkes unterscheidet. Der Culmplatteukalk erreicht Im Norden bekanntlich mehr als 100 m Mächtigkeit. Welche Schichten der südwestlichen Entwickelung etwa als seiue Aequivalente auzusehen siud, diese Frage ist vorläufig noch nicht spruchreif. 3, Culm der Gegend von Amecke -Allendorf. Schon der südlich von Wulfringhausen heraustretende Culmsattel zeigt, dass östlich des soeben beschriebenen Gebietes sich mächtige Kalke im Culm wieder eiustellen. Diese Kalke scheiuen identisch zu sein mit denjenigen, welche bei Amecke und bei Allendorf derart mächtig und dickbankig werden, dass sie den Massenkalken des Mitteldevon ähnlich werden. Characteristisch für diese Kalke, die bei Allendorf Korallen führen, sind Ilornsteincoucretionen von spongienartiger Gestalt. Diese Concretioneu zeigen nicht selten concentrische Bänderung. c) Flötzleerer Sandstein im Sorpethale. Im Sorpethale wurde im vorigen Sommer eine neue Strasse von Amecke nach Hachen gebaut, welche besonders südlich des Sorpehauses ein*' Reihe von Anschnitten zeigt, die in dem aufschlussarmen Gehiete des flötzleeren Sandsteins wichtig sind. Oberhalb der Julianenhütte sind die oben mehrfach erwähnten quarzitischen Grauwacken in zwei Steinbriieheu erschlossen. Wo A.Dknckmans, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 589 die quarzitischen Grauwacken von den milden Gesteinen des flötz- lperen Sandsteins überlagert werden, da beobachtet man das Auf- treten eigentümlicher Goncretioueu von etwa 1 in grösstem Durch- messer, deren Gestein man als Thoueisensandstein bezeichnen könnte. ln den durchweg milden Gesteinen des flötzleeren Sandsteins beobachtet man an zahlreichen Stellen ziemlich grobe Conglomerate. A n h a n g. Bericht über verschiedene ausserhalb des Blattes Balve ausgeführte Orientirungstouren. a) Reise zur Befahrung: der Aufschlüsse im Briloner Eisenstein. 1. Strasse von Bredelar nach Padberg. Die schönen Aufschlüsse der von Bredelar nach Padberg führenden Strasse eutblössen vorwiegend rothe Schiefer und Kalk- kuotenschiefer des Fossley. Von besonderem Interesse für die schwebenden Untersuchungen sind der erste und der letzte Theil der Strasse. Gleich hinter dem Bahnübergänge kommt man aus den untersten Schichten des Culm in dunkle, grünliche Thonschiefer, in denen stellenweise Linsen von dunklem Kalke aultreten. Diese Gesteine sind zweifellos Aequivalcnte des Wocklumcr Kalkes. Die Schichten streichen im allgemeinen spiesseckig zur Strasse. Bei Padberg selbst, dicht unterhalb der Stelle, wo der zum Calvaricnberge führende Weg die Strasse schneidet, treten (bei überkippter Lagerung) über den Schichten des Fossley dichte, dünnplattige Kalke heraus, die muthmaaslieh dem Adorfer Kalke angehören. Ks folgt im Profile ein dickbankiger, in Massenkalk übergehender Kalk, der in dem nahe gelegenen Steinbruche aus- gebeutet wird. Hinter diesem folgt dann erst der Grünstein. Bemerkenswerth an diesem Profile ist es, dass sich auf der Grenze des mitteldevonischen körnigen Kalkes gegen den wahrscheinlich oberdevonischen dichten Kalk ein Rot heise nsteiu-Besteg findet. 590 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 2. Tagebau der Grube Martenberg. Die genauere Untersuchung des alten, schon von E. Holzapfel seinerZeit beschriebenen Tagebaues der Grube Martenberg hat zu einer Entdeckung geführt, die ganz wesentlich geeignet ist, manche neueren Beobachtungen im westlichen Sauerlande verständlich zu machen. Indem ich an dem bekannten Aufschlüsse die einzelnen Gesteiusbänke genauer untersuchte, erhielt ich an der unteren Grenze des Oberdevon die Schichtenfolge : a) unten Bänke mit Maeneco'as i ercbvatuvn , Tornoccras Jin/o- nenae, Stringocephalus Hurtini etc. b) auf der Südseite des klippenartigen Aufschlusses eine dünne Kalklage ohne charakteristische Versteinerungen; auf der Nord- seite eine dünne Lage von Rotheisenstein , in der ich ausser weitnabeligen Gephyroceraten. Prolecaniten lunulicosta und P. ela ci- lobus fand. c) An sämmtlichen Punkten des Aufschlusses tritt über den beschriebenen Gesteinen die tiefste Bank des dichten Kalkes ausserordentlich charakteristisch heraus. Sie zeichnet sich durch eine ganz bestimmte Fauna vor den darüber liegenden Gesteinen des eigentlichen Adorfer Kalkes aus. Ausser einem Belocerus linden sich darin besonders weituabelige, wenig hochmündige, darunter auch mit Knoten verzierte Gephyroceraten. d) Es folgen die normalen Gesteine des Adorfer Kalkes etc. Aus obiger kurzen Skizze meiner Beobachtungen im Martenberger Tagebau ist zu entnehmen, dass am Marten berge ein zwar ganz schwach entwickelter, aber zweifelloser Prolecaniten- Horizont das Oberdevon einleitet. Dieser Prolecaniten- Horizont, ist noch als Rotheisenstein entwickelt. Der unveränderte dichte Kalk beginnt erst mit der darüber folgenden, oben unter 3 beschriebenen Bank. Diese letztere unterscheidet sich in ihrer Fauna so auffällig von den hangenden Schichten, dass durch ihre Hinzurechnung zum " Adorfer Kalk« diesem Begriffe eine Bedeutung gegeben wird, die sich mit seiner Anwendung durch Verfasser und Andere nicht deckt. Da indess aus meinen Beobachtungen am Martenberge hervorgeht, dass derjenige, auf dessen grundlegenden Unter- A.Dk.nckmans, Mitteldevon, Oberdevon u. Culm d. Sauerlardes, Bl. Balve. 591 suchiiugen unsere bisherige Kenntniss des Martcnberges beruht, E. Holzapfel, Ober das Vorhandensein verschiedener Horizonte i i ii Oberdevoii-Kalke des Marten herbes und über deren Begrenzung keine Klarheit erlangt hat, so nehme ich mir die Freiheit, als Ent- decker der Horizont-Unterschiede am Martenberge folgendes vor- O O zuschlagen : (t) Der Name Adorfer Kalk bleibt in der bisherigen Auf- fassung bestehen, dass damit die bei Wildlingen als Plattenkalk entwickelten Gesteine gemeint sind. Die stratigraphische Grenze ist durch die am blauen Bruche1) von mir festgelegte Uage von dunklen bituminösen Kalken gegeben; Sie muss noch paläontolo- gisch für das Sauerland begründet werden. ,V) Der oben unter 3 abgesonderte Horizont wird unter dem Namen Webeier Kalk-) vom Adorfer Kalke abgezweigt. Falls genauere Untersuchung der Fauna den Localnamen unnöthig macht, wird eine Benennung nach Leitfossilien eingeführt. Auf diese Weise entgeht man den Schwierigkeiten, welche dadurch entstehen, dass der »Adorfer Kalk' von Wildlingen nur einen höheren Theil des unteren Oberdevon umfasst, während der bei Adorf selbst entwickelte dichte oberdevonische Kalk tiefer hinabreieht. Der Name Webeier Kalk umfasst demnach (mit Ausschluss der Prolecaniten- Schichten) sümmtliche Goniatiten- Kalke des nuferen Oberdevon bis zur unteren Grenze des Adorfer Kalkes im blauen Bruche bei NN ildungen aufwärts, während der Name Adorfer Kalk die über der erwähnten Grenze liegenden Kalke bis zur unteren Grenze des oberen Oberdevon umfasst. 3. Tiefbau der Grube Martenberg. Auf der Erbstollensohlc sowohl wie im Tiefbau der Grube Martenberg beobachtet man an zahlreichen Stellen, dass das Hangende der Lagerstätte ein dichter Kalk ist, der dichte Kalk des unteren Oberdevon. Auf der Stollensohle giebt es. wie E. Holzapfel beobachtete, einige Stellen, an denen man Gesteins- platten derartig ablösen kann, dass auf der einen Seite oberdevonische 9 Dieses Jahrb. für 1900, S. V. 2) Nack dem 2. Fundpunkte, Grube Webel bei Giershageu. 592 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 901 — 1 90‘2. Goniatiten, Bdoceras etc., auf der andern Seite mitteldevonische Goniatiten, Macnccerus , Ayoniabitex etc. herauspräparirt werden können. An diesen Stellen der Grube Martenberg tritt auf der Grenze der beiden Schiclitenabtheiluugen ein nicht Über 2 cm mächtiger Kalkspath lagenartig auf. Ich erwähne diese Erschei- nung, weil etwas Aehnliehes am Heuei im Höunethalgebiete auf der gleichen Grenze beobachtet wird. 4. Grube Webel. Im Tagebau der Grube Webel sieht mau den bekannten Aufschluss, welcher Zechstein discordant auf den Schichten köpfen des Devons zeigt. Unter den hier zu Tage tretenden Bänken des Paläozoicums führt die auf der nördlichen Seite des Aufschlusses hervortretende stärkere Bank die Fauna des Briloner Eisensteins ( Matnecerus etc.). 200 m nordöstlich des W ebeier Tagebaues liegt ein Schurfschacht der Dortmunder Union, auf dessen Halde sich häufiger die Gesteine der oben (Tagebau Martenberg unter c) beschriebenen Bank mit reicher, gut erhaltener Fauna finden. 5. Grube Grottenberg bei Beringhausen. Die Grube Grotteuberg ist nicht mehr im Betriebe und ist deshalb nur auf der Stolleusohle fahrbar. Der einzige Querschlag in s Hangende, der hier gemacht ist, ist der Dynamit -Querschlag. Dieser zeigt im Hangenden des Eisensteins sehr schnell Culm- kieselschiefer, so dass hier muthmaasslich eine streichende Störung vorliegt. 6. Ueber das stratigraphische Vorkommen des Briloner, Eisensteins. Der Briloner Eisenstein sollte nach der ältereu Auffassung im Contacte der Diabase liegen, die in seinem Liegenden (bezw. bei überkippter Lagerung in seinem Hangenden) auftreten. Nach der Auffassung von E. Schulz, die schon von E. Holzapfel hinreichend widerlegt ist, sollten die Diabase Culmdiabase sein, welche intrusiv zwischen den Schichten des Devon lägen und die Umwandlung des Kalkes in liotheisenstein bewirkt hätten. Wir A. Dkni'rmann, Mitteldcvon, Oberdevon u. Culrn d. Sauerlandes. Bl. Balve 593 wissen .jetzt, dass die Diabase stratigraphisch an die Stelle der Sc hi eilten folge gehören, wo sie beobachtet werden, dass sie also mitteldevouischen Alters sind, und dass ihre nächsten Verwandten die Schälsteine von Balve., die Diabas- mandelsteine des Kellerwaldes, die Blattersteine des Grünsteinzuges im Oberharze, das Schwefelkieslager von Meggen und die Lager- stätte des Kannnelsberges bei Goslar sind. Wo Petrefacten gefunden sind, wie am Martenberge, in der Grube Charlottenzug, Grube Enkeberg etc., da sehen wir, dass die von der Umwandlung in Kotheisenstein betroffenen Kalke dem oberen Mitteldevon angeboren, und dass von der Umwandlung in Rotheisensteiu die sümuitlichen Kalke des Mitteldevon (in einem Falle die Prolecaniten-Zoue), nicht mehr der dichte Oherdevonkalk betroffen sind. Wie aus Seite lfi hervorgeht, hat es sich in der Gegend von Balve gezeigt, dass hier Kotheisensteine Vorkommen, welche z. Th. überhaupt nicht an Grünstem gebunden sind, deren Auftreten vielmehr einein bestimmten stratigraphischen Horizonte, dem oberen Mitteldevon augehört. Aehnliches wurde am Profile der Pad- berger Strasse beobachtet. Unter diesen Umständen liegt es nahe, zu prüfen, oh nicht auch für die Gegend von Brilon eiue Erklärung und Aufiassuug des Rotheisenstoiuvorkonnucns in ähnlichem Sinne den Thatsachen mehr entspricht, als die bisherige \nnahme, dass diese Erze durch den Contact von Kalk und Grüusteiu ent- standen seien. Falls sich die Annahme des Gebuudenseins der Kotheisensteine hei Brilon an einen oder zwei stratigraphische Horizonte als richtig erweist, so bedarf vielleicht die bisher in den Eisenstein- gruben der Gegend von Brilon zur Vetfolgung und weiteren Aufschliessung der Erzmittel angewandte Methode einer Reetifi- cirung. Trotzdem nämlich auf mehreren Gruben die Erfahrung gemacht worden ist, dass bessere und mächtigere Erzmittel sich nicht an den Grünsteincontact hielten, sondern von ihm durch mehr oder weniger mächtige Kalkmittel getrennt waren, so hat mau dennoch bei der Aufsuchung und Auffahrung der Eisenstein- mittel stets nur den Contact des Grüusteius augchalteu und hat 594 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 90 1 — 1 !>0'2. sich nicht systematisch durch Querschläge in’s Hangende bis zum Oberdevou davon überzeugt, ob nicht im Hangenden noch Mittel aufsetzen. Dies wäre unbedingt in den Tiefbauen der verschiedenen Gruben nöthig gewesen, in denen angeblich der Rotheisensteiu sich nach der Teufe hin überall ausgekeilt hat und vielfach am Grünsteincontact bis auf einen Besteg verschwunden war. Will man nicht die Entstehung der Rotheisensteine in die Diluvialzeit verlegen, so hat der auf derartigen Erfahrungen beruhende, unter den Bergleuten des Briloncr Eisensteinreviers verbreitete Glaube, dass die Rotheisensteinmittel in der Teufe auskeilen, keinerlei Be- rechtigung. Ob dies thatsächlich der Fall ist, bedarf bei der Ein- seitigkeit der bisherigen Aufschlussarbeiten entschieden der Be- stätigung. b) Oberes Mitteldevon der Gegend von Bonzel. 1. Südöstlich von Bonzel. An der Strasse, welche von Bonzel nach Bilstein führt, befindet sich am SW-Hauge des Vestenberges (gegenüber einem Hause mit Uhrengeschäft) ein kleiner Steinbruch, über dem an- scheinend früher eine Gewinnung von Kalk stattgefunden hat. Der neuere Steinbruchsversuch hat rauhe, plattige graublaue Thonschiefer vom petrographischen Charakter dosLenneschiefers zum Gegenstände der Gewinnung gehabt. Die Schiefer sind ziemlich glimmerreich, rauh. Sie fallen nach Südosten ein. Eine besondere Eigenthürnlichkeit dieser Schiefer ist es, dass sie zahlreiche Schwefelkiesknoten enthalten, und dass in ihnen verkieste Goniatiten anftreten. Die bisherigen Petrefactenfunde geben keinen sicheren Anhaltspunkt, jedoch lässt ein von mir gefundener Sculpturen- Abdruck eines Goniatiten eher auf Agoniatites cos/ulafus , als auf Ag. Dannenberg / scbliessen. Erstgenannte Art würde darauf hindeuten, dass hier nicht das tiefere Niveau des Mitteldevon, sondern noch dessen jüngere Abtheilung (etwa das Niveau des Odershäuser Kalkes) in den Schiefern vertreten ist. Das Hangende der Schiefer bildet eine Linsenlage von schwarzen Kalken, die erfüllt sind von der vollzähligen und sehr individuenreichen Fauna des Odershäuser Kalkes von Wildlingen A. Dknckmasn. Mitteldevon, Oberdovon u. Culm d. Sauerlandes, Bl. Balve. 595 im Kollerwalde. Die hierüber ursprünglich wahrscheinlich vorhan- den gewesenen dichten Mitteldevonkalke sind anscheinend ausge- beutet. Weiter nach S. O., etwa 80 Schritt von erstgenannter Stelle entfernt, tritt in Folge von Speoialfaltung auf dem südlichen Gegenflügel einer Aufsattelung der Odershäuser Kalk wieder zu Tage. Hier hatte ich seine ersten Petrefaoten im Sommer 1900 gefunden. In seinem Hangenden beobachtet mau hier nicht geschlossenen Kalk, sondern Mergelschiefer mit Kalkhänken. Das weitere Hangende bilden dunkle Thonschiefer mit Teutaculiten. verkiesten Orthoceraten und Goniatiten. Das stratigraphische Niveau dieser Gesteine ist noch nicht festgestellt. Sic gehören entweder dem oberen Mitteldevon oder dem unteren Oberdevon an. Sie treten im Hangenden sowohl des ersten wie des zweiten der Fundpunkte für Odershäuser Kalk auf. 2. Nordöstlich von Bonzel. Nordöstlich von Bonzel liegt links des nach Maumke führenden Weges ein Kalksteinbruch, in dem Wasserkalk«1) gewonnen worden ist. Der Kalk dieses Steinbruches ist besonders dadurch merkwürdig, dass er 1. z. Th. dolomitisirt ist, und dass 2. in ihm vielfach Schwefelkies eingesprengt auftritt. Nachdem ich im Sommer 1900 hier vergeblich nach Petre- facten gesucht hatte, habe ich bei meiner letzten Begehung des Steinlmichrs 2 Exemplare eines Agoniafitt'x sp. gefunden. Ausser- dem entdeckte ich in der nördlichsten Ecke des Steinbruches, in dem hängendsten Theile der hier aufgeschlossenen Kalkbänke eine Gesteinslage, welche von Trilobiten erfüllt war, und zwar vor- wiegend von Köpfen und llypostomen von ('hcivuruN myops Beyr, ferner von 7%aco^j-Fragmeuten. Die Aehnlichkeit dieses Gesteins mit dem auf der Grube Martha im Wetzlarischen geforderten kalkigen Eisenstein des oberen Mitteldevon ist eine ausserordentlich grosse, nur dass das Gestein von Bonzel nicht in Rotheiseusteiu umgewandelt ist. ') Nach der Auskunft, die man von der Bevölkerung erhält. Die chemische Zusammensetzung des Kalkes dürfte annähernd den Anforderungen entsprechen, die an Wasserkalk gestellt worden. v. Rbinach, Gebirgsbau und Stratigraphie des Taunus. 59(5 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 11102. Obige Funde legen fest, dass in der Gegend von Bonzel unter dem Odershäuser Kalke ein Schiefer vom Aussehen des Leuuesehiefers existirt, der Goniatiten in der Erhaltung der Wissenbacher Schiefer führt. Ferner wird nachgewieseu, dass in den bei Bonzel als Wasserkalkt1 gewonnenen Kalken das obere Mitteldevon in einer Mächtigkeit von mindestens 10 m vertreten ist. Ob in diesen Kalken noch höhere Horizonte des Devon, etwa das unterste Oberdevon vertreten sind, lässt sich bei den complicirten Uageruugsverhältnissen der Gegend von Bonzel ohne Kartirung nicht mit Bestimmtheit behaupten. Wahrscheinlich ist es nach meinen bisherigen Beobachtungen nicht. 3. Hessen=Nassau. Herr A. VON Rein ACH berichtet über Aufnahmen im Taunus bis Herbst 1901: Die Ergebnisse, welche die geologischen Neuaufnahmen A. von Reinach s bis zum Herbst 1901 im östlichen Taunus, sowie die Revisionsaufuahmen desselben im centralen Taunus zeitigten, sind für die Erkenntuiss des Gesammtbaues des Gebirges von Wichtigkeit. O r o g r a p h i s c b e und g e o 1 o g i s eh e E i n t h e i 1 u n g. Der Taunus bildet wie bekannt einen etwa hora 4 streichen- den Gebirgszug. Derselbe lässt sich von Süd nach Nord in drei geologisch und orographisch verschiedene Zonen theilen: 1. Das im Süden dem Hauptgebirgskamm vorgelagerte, aus vordevonischeu Schichten gebildete Hügelland. Seine Abdachung nach dem Mainthal hin ist von Unter- und Oberrothliegeudem, Tertiär und Diluvium bedeckt. 2. Den aus dem untersten Devon: Gediunien und Taunus- quarzit bestehenden, bei der Aufstauung des Gebirges mehrfach in zwei Parallelzüge aufgelösten Hauptgebirgskamm. 3. Den nach der Lahn bin sich allmählich verflachenden hinteren Taunus, der sich aus Devonschichten vom Hunsrück- schiefer aufwärts bis zum Mitteldevon zusammensetzt. A. v. RurNACH, Gebirgsbau und Stratigraphie des Taunus. 597 Der vordere Taunus, Zone 1. Die Vergleichung der Schichten des Vortaunus mit dem Silur und Oambrium Mitteldeutschlands ist noch nicht beendet. Vor- läufig folgen indessen einige von C. Koch’s Auffassungen ab- weichende Mittheilungen über die Zusammensetzung und Tek- tonik dieses Gebirgstheiles. Koch hat irriger Weise im Süden und SW. von Lorsbach ein erneutes Auftreten von Taunusquarzit angegeben. Die be- treffenden Schichten bestehen meist aus Quarzitschiefern, die mit dünnspaltigen, grauen, phyllitischen Thonschiefern (P1 Koch’s), so- wie Graphit und Alaunschiefern nebst ockerigen Kalken einen de n devonischen Taunus fremden Schichtencomplex bilden. An den übrigen benachbarten Stellen, woselbst oberflächlich viele grössere Blöcke von Taunusquarzit liegen, Indien seither erfolgte Auf- schlüsse sowie zwei eigens zur Untersuchung hergestellte Schürfe ergeben, dass die Blöcke den darunter anstehenden zersetzten Couglomeratschichten des Rothliegenden entstammen. Der Taunusquarzit findet sich im centralen Taunus nirgends ausserhalb des llauptgebirgskammes (Zone 2 anstehend vor1), wo- durch bereits das Fundament des C. Kocil schen Taunus- Profiles im d ahrbuch dieser Anstalt für 1880 erschüttert wird. Tektonisch bildet der Vortaunus einen grossen Sattel, dessen tiefste Schichten aus Eppstciner Schiefern (Glimmersericitschiefer Koch’s) bestehen. Hie Ansicht dieses Autors, dass Schichten der von ihm als Sericitgneisse bezeichneten (Testeine im Vor- kommen auf der Iloheuschneise (zwischen Bessert und Staufen) den Sattelkern bilden, hat sich bei weiterem Aufschluss der Stein- brttche ebenso als irrig erwiesen9). Die Sericitgneisse C. Kooh’s wurden übrigens seither durch W. Schaut als veränderte Quarz- porphyre bestimmt. Insoweit die Grenzen dieser meist auf den ') Auch das in der Nordwcstocko des Blattes Feldberg unweit der Tenne oingozeichneto Vorkommen von Taunusquarzit ist irrig. Wie Verfasser und Au. Fuchs seither durch Vorstoinorungsfuudo nachweisen konnten, sind es Quarzite der Untorcublenzschieliten. S. auch J. Gossruit, Deux excursions dans lo Hunsrück et le Taunus. Annales de la Soc. GÄologiquc du Nord 1890, S. 325. Jahrbuch 1 MuV. 40 598 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 190*2. Nordflügel des Sattels beschränkten Vorkommen verfolgt werden konnten, bilden dieselben sowohl Stöcke, als auch Reste von Decken, welche dann die Faltung des Gebirges bei der Auf- stauchimg mitgemacht haben und in Folge dessen auch Druck- schieferung zeigen. Der hohe Taunus, Zone 2. Der hohe Taunus ist in Revision und Neuaufnahme von der Ostgrenze des Blattes Laugenschwalbach durch bis zur Preussisch- Hessischen Grenze auf Blatt Usingen fertig gestellt. Als Basalschichten des Gedinuiens haben sich, vereinzelt auch in sichtbar discordanter Ueberlageruug der altern Schichten, Con- glomerate, Grauwacken, Arkoseu und grünlichgelbe Schiefer im centralen Taunus auf grössere Erstreckung verfolgen lassen. Ob solche auch im östlichen Theil auftreten, ist fraglich, da das be- treffende Gebiet daselbst so tief überschottert ist, dass die zur Erforschung ausgeführten Schürfe erfolglos waren. Die KoCH sche petrographische Eiutheiluug der im Hangenden der Basalschichten folgenden Stufen: Bunter Taunus-Pli yllit (mit den dazugehörigen Einlagerungen von körnigen und quarzitischen Schichten), Glimmersaudstein (Hermeskeilschichten) und Taunus- quarzit wurde aufrecht erhalten. Diese gut charakterisirten Stufen gehen jedoch au den gegenseitigen Grenzen in einander über; scharfe Grenzen lassen daher stets auf das Auftreten einer der sehr häufigen Störungen schliessen, ebenso natürlich auch das vielfach beobachtete Auskeilen oder zeitweise Verschwinden der Wiederholungen einzelner Stufen. Die Revision wurde durch die Anlage der grossen Wasserstolleu, den Bergbau, sowie durch die Aufschlüsse der neuen Bahn- und Weganlag» n gefördert. Im übrigen konnten bei der starken Ueber- schotterung der Hänge leidlich genaue Grenzen nur durch die stetige Prüfung des Gehängeschuttes von unten nach oben erzielt werden. Es wurde hierdurch insbesondere der Tauuusquarzit auf das ihm zukoinmende bescheidene Ausmaass zurückgeführt, während die Glimmersandsteinstufe sowie diejenige der Bunten Taunus- Phyllite jetzt grössere Flächen einuehmen. A. v. Rkinacit, Gebir^sbau und Stratigraphie des Taunus. 599 Der hintere T a u nus , Z o n e 3. Der Hunsrückschiefer steht am Nordhang des Hauptkammes im centralen Taunus nur in geringer Verbreitung zu Tage an. Es sind daselbst dunkelblaue oder dunkelgraue, meist dünnspaltige, vereinzelt aber auch wulstig- griffelförmig abgesonderte Schiefer. Dazwischen finden sieh vereinzelte wenig nichtige graue Quarzit- bänke und noch seltnere dünne Lagen von versteinerungsführeuder Grauwacke. Die dagegen sehr mächtig entwickelten Untercoblenzschichten bestehen in der Hauptsache aus Grauwacken, welchen jedoch in einzelnen Niveaus beinahe ebensoviel dickbankige dunkelblaue Schiefer, auch stärkere Quarzitbänke, zwischengelagert sind. Aus dem Vergleich der verschiedenen Veröffentlichungen ( Koch s geht hervor, dass dessen Ansicht über die Lage der Grenze zwischen den Hunsrück- und den Untercoblenzschichten im hinteren Taunus gewissen Schwankungen unterworfen war. So ist n. A. die versteinerungsreiche Zone des dunkelblauen Schiefers mit Kieselgallen (jetzt als Anspacher Zone ausgeschieden) in der Koch- schcn Uebersichtskarte von 1876 als Untercoblenz colorirt, während solche in deu Erl. z. Bl. Feldberg S. 1 1 als Facies des Hunsrück- schiefers angeführt wird. Zur Klarstellung dieser stratigraphisch und faunistisch un- sicheren Grenze sowie um die Grundlage zu einer Parallellisierung mit dem lvhein zu erzielen, wurde versuchsweise mit einer Gliede- rung der Untercoblenzschichten begonnen. Beushausen hatte hierzu bereits 1900 die Grundlage geschaffen, indem er au der Hand des ihm gesandten Versteinerungsmaterials von Blatt Homburg sein Urtheil über die dortige Lage der untern Grenze der Coblenz- schichten ausgesprochen hat. Vou den Unterabtheilungeu des Untercoblenz kommen in deu bisher neuaufgenommeuen und in den revidirten Theileu des hinteren Taunus nur die vier tieferen Stufen vor. Dieselben wurden nach deu Localitäten benannt, an denen sie hier am charakteristischsten sind. Vou unten nach oben: . 1. F ried richsthaler Stufe (Aequivaleut der A. FuCHS schen 40* 600 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Assimiliszoue vom Rhein *) Grauwacken mit Thonschiefern und mit einigen quarzitischen Ränken. 2. Merzhauser Stufe (= Untere Herzyniaezone des Rheins) Grauwacken mit vereinzelten Thonschiefereinlagen und stärkeren Quarzitbänken. Eine der letzteren liefert im bekannten fossilreichen Steinbruch am Landstein das 1 'leckmaterial für die dortigen Land- strassen. 3. Anspacher Stufe (— Mittlere Herzyniaezone des Rheins) Meist dickbäukige dunkelblaue Thonschiefer, deren liegender Theil mehr oder weniger mit Kieselgallen erfüllt ist. Im oberen Theil dieser Stufe kommen auch schwache Einlagerungen von bläulichen Quarziten und Grauwackenbänke vor. 4. Wernborner Stute (= Obere Herzyniaezone des Rheins) Grauwacken mit Thonschiefern und Zwischenlagerungeu der erup- tives Material führenden sogenannten Porphyroid-Schiefer und von Keldspath-Sandstein. Im Allgemeinen lassen sich die einzelnen Stufen durch die gleichen Fossilien charakterisiren, welche Alex. Fuchs für seine vier obengenannten Zonen vom Rhein angeführt hat2). Es dürfte kein Zweifel sein, dass die untere Grenze der Uuter- coblenzschichten vom Rhein sich palaeontologisch mit der jetzigen neuen Grenze im centralen und östlichen Taunus deckt. Von den Unterabtheilungen des Untercoblenz ist es die meist fossilreiche Auspacher Stufe, welche im östlichen Taunus schon bei flüchtiger Begehung ins Auge fällt, indem die bei der Zer- setzung der Schiefer zurückbleibenden Kieselgalleu in grösserer Zahl auf den Wegen und Feldern liegen. Weiter ist die Wern- borner Stufe durch ihre Porphyroide leichter auszuscheiden H). Im Alex. Puchs, Das Unterdevon der Loreleigegend. Jahrbuch des Nassauischen Vereins für Naturkunde, Jahrg. 52, 1899. 9) Alkx. Fetus hat die durch v. Rki.nacit auf den Blättern Usingen, Gern linden, Feldberg, Platte und Idstein bisher gesammelten Fossilien bestimmt, die Sammlung befindet sich in Frankfurt a,i\l., die Veröffentlichung der Listen soll an anderer Stelle erfolgen. 3) Auch im Taunus haben sich bisher keine Porphyroidschiefer in der Ans- pacher Stufe oder noch tiefer gefunden. Bezügl. des Rheins ds. Alex. Fuchs, loc. cit. S. 83 u. f. A. v. Rkinach, Gebirgnbau und Stratigraphie des Taunus. (>o 1 Allgemeinen können jedoch die Grenzen zwischen den verschiedenen Stuten unter sich nur Anspruch auf relative Genauigkeit machen. Betreffs der Lagerungsverhältnisse wurde bereits angeführt, dass die den Vortaunus bildenden vordevonischen Schichten einen aus steilen Eiuzelfalten zusammengesetzten, grossen Sattel bilden, dessen NordtUigel discordant vom Gedinnien überlagert wird. Das Gedinnien seinerseits ist, mit dem Taunusquarzit vereint, zu einem isoklinalcn Faltensystem zusanunenge, schoben. Das Ein- fallen dieses Complexes ist im westlichen Theile des Gebietes ein steiles, aber regelmässiges gegen NNW.; ebenso fallen die nördlich anstossenden Ilunsrückschiefer ein. Die Grenze kennzeichnet sich hier dadurch als tektonische, dass längs derselben die verschiedenen Stufen des Gedinnien (mit Taunusquarzit) abwechselnd an den Hunsrückschiefer herantreten. Oestlich von der grossen Verwerfung bei Glashütten wechselt das Einfallen durch Ueberkippung der Schichten nach SSO.; hier stossen in guten Aufschlüssen die bunten Taunus-Phyllite des Gedinnien unmittelbar au den Hunsrück- schiefer. An dieser Stelle (auf Blatt Feldberg) hat C. KOCH bereits die streichende Verwerfung am Nordrande des hoben Taunus ge- zeichnet. Von der Glashütter Verwertung ab behalten dann die Schichten des hohen Taunus bis zu ihrem Verschwinden au der Wetterauer Senke das gleiche SSO. -Einfallen bei. Trotz der Lücken, welche noch in den Aufnahmen des hinteren Taunus bestehen, lässt es sich erkennen, dass der im westlichen Tbeil des Blattes Platte noch in breiter Zone anstehende Huns- rückschiefer plötzlich (wohl au einer Gebirgsstöruug) zu einem schmalen Bande zusammenschrumpft, um bereits im östlichen Theile von Blatt Feldberg gänzlich zu verschwinden, liier bilden Unter- coblenzsehichtcn die Grenze. Noch weiter nach O. treten dann, soweit dies bisher festzustellou war, stets etwas jüngere Unter- de von schichten an das Gedinnien. resp. an den Tamnisquar/it heran1), unmittelbar nördlich vom Johannisberg bei Nauheim, am Hohlweg nach Obermörlen, sogar Schiefer mit Mitteldevonfauua. Die Verwert un gs« palte (resp. Uebersohiebungsfläche) zwischen dem bunten Phyllii und dem verstoinerungs führenden Uutoreoblenz war im Herbst 1901 un- mittelbar nördlich von der Caperaburg (Blatt Usingen) durch die Schürfarbeiten für die PfafFenwiosbacher Wasserleitung angeschnitten. Bericht iiher wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 602 Wie aus dieser hier beschriebenen Lagerung hervorgeht, hat längs der im westlichen und centralen Taunus aus einer Gebirgs- störung bestehenden Grenze, weiter im O. eine dann stets stärker werdende Leberschiebung des Gedinnien (mit dem Tauuusquarzit) auf dem Huusrückschiefer und den nächst höheren Schichten des Devon stattgefunden. Dies hängt vielleicht mit der verminderten Widerstandskraft des Gebirges an der in ihren Anfängen wohl schon sehr alten Wetterauer Senke zusammen. Auch der hintere Taunus ist, soweit es die bisherigen Auf- nahmen zeigen, theilweise in Falten zusammeugeschoben ; nach N. verflacht sich das Einfallen ziemlich rasch, ebenso ist dieser Ge- birgstheil, wie der hohe Taunus von einer Reihe älterer streichen- der und jüngerer Querverwerfungen durchsetzt. Kothliegendes. Soweit das Rothliegende noch erhalten ist, ist es jedenfalls etwas ausgedehnter als es die bisherigen Taunuskarten angeben. Es haben sich u. a. Reste des Rothliegenden theilweise unter Tertiär- und Diluvialbedeckung bis auf die Höhe zwischen Lorsbach und Münster, ebenso bis auf diejenige nordwestlich von Langen- hain, weiter östlich bis unter die ersten Häuser von Hof heim und westlich bis an die Grenze des Blattes Wiesbaden gefunden. Unterrothliegendes'1) wurde bisher nur au einer Stelle, und zwar bei dem Stolleneinbringen der Grube Kreis bei Lorsbach, fest- gestellt. Dasselbe überlagert hier mit Südeinfällen discordaut das alte Gebirge und wird seinerseits wieder discordaut von Oberroth- liegendem überlagert. Letzteres trausgredirt dann auch auf das alte Gebirge. Tertiär. Das Tertiärmeer hatte am Taunusraud namentlich da, wo es Oberrothliegeudes vorfand, soviel Geröll aufzuarbeiten, dass es natürlich ist. wenn die meisten Uferablagerungen aus Gerollen und versteinerungsleeren Banden bestehen. Ein gutes derartiges •) v. Reinach, Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch. Jahrg. 1900, S. 165. A. v. Ki. i nach, Gebirtisbau und Stratigraphie des Taunus. 603 Profil gab die Bohrung am Wiesbadner Schlachthause J). Seither wurde in Wiesbaden am Hotel Kaiserhof ein weiteres tiefes Bohr- loch niedergebraoht2). Dies Bohrloch steht noch näher am alten Gebirge als dasjenige am Schlachthaus und hat demzufolge noch weniger versteinerungs- führeude Schichten aufgewiesen. Durch die Versteinerungen konnten nur die obersten Schichten orientirt werden. Da am Taunusrand durch die gesammte Tertiärzeit meist das gleiche Material zum Schichtenaufbau vorlag, so ist die Abtren- nung der einzelnen Tertiärstufen recht schwierig uud kann nur durch die Benutzung der Ergebnisse der Tektonik, sowie der wenigen von früherher bekannten und der neuerdings bei der Aufnahme gefundenen versteinerungstuhrendeu Schichten durch- geführt werden. So gelang es, die jüngeren tertiären (uutermio- cänen) treppenförmigen Senken namentlich auf den Blättern Wies- baden und Homburg genauer festzulegen. Diluviu in. Die Diluvialzeit hat am Taunusrand ebenfalls Geröllmaterial des Kothliegenden uud des Tertiärs vorgefunden, welches nebst neuem Zersetzungsmaterial des Taunus weiter nach den Hängen und in die anfangs noch hoch gelegene Main - Rheinebene vor- geschoben wurde. Es finden sich daher Taunusgerölle in den Mosbachcr Sandgruben bereits an der Basis der altdiluvialen Mosbacher Saude, ebenso wie in ihrem ausgewaschenen Hangenden. Die Ablagerung im Hangenden der Mosbacher Sande lässt sich bis ziemlich hoch hinauf au den Gebirgsrand verfolgen; sie über- lagert im Kortschreiten discordant die Mosbacher Saude, unter- mioeänes Tertiär, sowie auch altes Gebirge. Im Hangenden der oberu Gerolle finden sich im Bereich des alten Gebirges etwas ') v. Rein ach, Jahrb. des Nass. Vereins für Naturkunde. Jahrg. 1890, S. 33. -) v. Rkinach, Neuere Aufschlüsse im Tertiär des Taunusvorlandes. Dieses Jahrbuch 1903, S. 55. 3) s. a. C. Koch, Erleut. 3. Blatt Wiesbaden S. 40 und F. Kinki.cin, Tertiär und Diluvialbildungen. Abh. z. geol. Spez.-Karte von Proussen, Bd. IX, Heft 4, S, 186 und 258. v. Kkinaui, Miuerul- < | iii'llen von ÄViesbaden ii. Homburg. 604 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. thonige Lehme, weiter nach dein Thal zu Lösslehtn, der im An- schnitt der Mosbacher Sandgruben von einigen Geröll- und Sand- schichteu durchzogen ist. düngere Diluvialablagerungen des Rheins, des Mains, sowie der Nidda linden sich dann in der tiefergelegenen Diluvial-Terrasse. Diese Ablagerungen sind ebenso t heil weise wieder von aus dem Gebirge stammenden Bächen durchwaschen und zeigen daselbst ausgedehntere Ablagerungen der betreffenden Schotter. Auch im Hangenden der Niederterrasse finden sich vielfach wieder sandige Lösslehme (Überschwemmungslehme). Mineralquellen. Bei der Revision von Blatt Wiesbaden gelang es festzustellen, dass eine ca. hora 8^2 streichende Verwerfung tertiären Alters ungefähr da durchstreichen muss, wo der Wiesbadener Kochbrunnen seinen Ausfluss hat. In Homburg haben die mehrfachen in den letzten Jahren aus- geführten Arbeiten an den Quellen gute Aufschlüsse gegeben. Es waren dies die Neufassung der früheren Tiefbohrung, die Aus- schachtung eines Sammelbassius in deren Nähe, weiter zwei Neu- bohrungen unweit des Ludwigsbrunneus. Alle diese Aufschlüsse haben sofort unter dem Alluvium Sericitgneiss (veränderten, mehr oder weniger druckschiefrigen Quarzporphyr) ergeben. Au der Hand dieser Resultate konnte danu auch festgestellt werden, welche Schichten R Ludwig und F. Rolle bei ihren Beschrei- bungen im Auge hatten. Es lässt sich nunmehr mit Sicherheit sagen, dass die sämmtlicheu Ilomburger Mineralquellen an einen Stock von Sericitgneiss (verändertem Quarzporphyr) gebunden sind. Dieser Stock ist vou einer Reihe theilweisc mit Quarz aus- gefüllter Spalten durchsetzt. An den letzteren treten die Mineral- quellen mit Beimengung von Kohlensäure auf. Ist genügend Kohlensäure auf der betreffenden Spalte vorhanden, so tritt das Wasser in der Bohrung zu Tage aus. Die tiefere Neubohrunff zwischen dem Ludwigsbruunen und dem Badehaus (im Winter 1900 — 1901 ausgeführt) ergab folgendes Profil; A. v. Rkinach, Gcl>irgsl>au und Stratigraphie des Taunus. 605 0 — 7 m Hu tu us, darunter grobes Geröll mit Sand, 7 — 247* * zors* Sericitgneiss, 247*2 — 25 » grosse Stücke von Fettquarz, anscli. ein Quarz- gang, Zutritt von schwachem Mineralwasser, 25 — 40 » ziemlich stark zersetzter Sericitgneiss. 40 - 41 » Quarzgang, Breite nicht genau bestimmbar; Zu- tritt von etwas stärkerem Mineralwasser mit Kohlensäure, 41 457-2 » schiefriger Sericitgneiss, 457*2 — 40 » schwacher Quarzgang, etwas Mineralwasser, 4b — 77 » mehr oder weniger schieferiger Sericitgneiss mit schwachen Quarzgängen bei 52, 54 und 60: dieselben brachten wenig Mineralwasser, dagegen etwas mehr Kohlensäure, 77 — 78 » stärkerer Quarzgang, das Mineralwasser steigt bis beinahe zu Tag, 78 — 86 » dichter Sericitgneiss, 86 — 87 » Quarzgang, sehr starker Zudrang von Mineral- wasser; dasselbe tliesst nicht über Tag aus, die Pumpe fordert aber grosse Quantitäten, 87 - 103 » Sericitgneiss wie vorher, darin schwache Quarz- gänge mit wenig Mineralwasser, indessen ist die Kohlensäure reichlicher. Aufgelassen. Ueber die andern Taunusmineralquellen konnten keine neueren Daten gesammelt werden. Bergbau i in T a u n u s. Der, wie es die alten grossen Berge- und Schlacken halden zeigeu, schon in ganz früher Zeit, und dann wieder urkundlich in der Mitte des 18. und 10. Jahrhunderts im Taunus betriebene Bergbau auf Eisen-, Kupfer-, Bleisilber- und Golderze ist in Folge der günstigen Conjunktur in den letzten Jahren wieder aufge- nommen worden, ln den hier behandelten Theilen des Taunus sind die Erzvorkommen meist gangförmig, nur im Vordertaunus linden sich einige Bager von Eisen- und Manganeisenerzen. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 606 Gangförmige Erzvorkommen. Wie schon bemerkt, ist der Taunus von einer Reihe älterer streichender und jüngerer Querspalten durchsetzt. Diese Spalten sind grossentheils mit Quarz, seltener mit Schwerspat!) Q ausgefüllt und enthalten an den geeigneten Stellen auch Erze. Nach den bisherigen Erfahrungen ist das Vorkommen von Bleisilbererzen in den hier behandelten Theilen des hintern Taunus in der Haupt- sache auf streichende, dasjenige der Kupfererze auf die quer zum Gebirgsstreichen verlaufenden Gangspalten, die wenigen abbau- würdigen Erzmittel auf die Porphyroidschieferzone (Wernborner Stufe) des Untercoblenz beschränkt. Reichere Mittel bringen da- selbst die Schaarungen, an welchen die Erze des einen Gangsystems auch in das andere übergehen. In den meist nur 20—40 cm breit«' u streichenden Hängen ist das Erzvorkommen nesterförmig. Da hier der Gangquarz gewöhnlich stark zerstört ist, so hat sich in diesen schon lauge der Denudation ausgesetzten Theilen des Gebirgs am Ausgehenden der Gänge eine Anhäufung von Bleierzen gebildet, die bei Funden mehrfach zu irrigen Schlüssen auf den Reichthum der Erzadern Veranlassung gaben. Die Kupfererze finden sich meist fein ver- theilt in den betreffenden Gängen : sie sind am Ausgehenden theilweise oxydirt. Abgesehen von einer Reihe von Schurfversuchen wurden in den Jahren 1900 — 1901 neuere grössere Aufschlussarbeiten nur im Gangsystem des obern Weilthals bei Altweilnau, sowie kleinere in der Nähe von Ziegenberg (an der Preussisch- Hessischen Grenze) gemacht. An diesen beiden Orten waren die Gänge übrigens schon in früherer Zeit an einigen Stellen erschürft und wieder verlassen worden. Die alten Abhaue bei Cransberg, Pfaffenwiesbach, Ilunstadt etc. wurden nicht wieder aufgemacht; der zum erneuten Aufschluss der Kaisergrube (Hessen) bereits einige 100 m weit vorgetriebene Stollen wurde aufgelassen, ohne den Erzgang erreicht zu haben. ') Der Schwerspath ist meist secundär in Quarz verwandelt, was durch das Vorkommen massenhafter Pseudormophosen bezeugt wird. A. v. Rkisai’h, Gebirgshau und Stratigraphie des Taunus. ti()7 Das gleiche Gangsystem führt in den Quarziten und Glimmer- Sandsteinen des hohen Taunus öfters Brauneisenstein, seltner Rotheisen- und Manganeisenstein. Mehrfach haben sich daselbst trotz des starken Quarzgehaltes abbauwürdige Erzvorkommen ge- funden. Gute Aufschlüsse gab die in 1900/1901 mittels eines langen Stollens erneut angefahrene Grube Ehrenfels bei Niedern- hausen. Daselbst wurden auf Schaarungen der Gänge recht reiche Erzmittel von Brauneisen-, Rotheisen- und Manganeisenstein an- getroffen. Nach deren Abbau wurde die Grube im Herbst 1901 wieder aufgelassen. Auch im ältesten Gebirge, dem Vortaunus, führen die quer zum Gebirgsstreichen verlaufenden Gangspalten arme Kupfererze, vereinzelt auch Eisenglanz, Arsenkies und Fahlerz. Nach der Lage der alten Baue zu sei di essen, scheint das Vorkommen auf den Bereich der veränderten Eruptivgesteine, namentlich des Diabasschiefers, beschränkt zu sein. Die betreffenden Gruben sollen schon vor 200 Jahren aufgelasseu worden sein. Die auf den Halden noch Vorgefundenen Erze würden bei den heutigen \ erhältnissen keinen lohnenden Betrieb zulassen. Lager fö r m i g e E r /.vorko m m e n. Auf Golderze bestanden im Thal unterhalb Wildsachsen schon in früherer Zeit Versuchsbaue mit unbekanntem Erfolg. In den Jahren 1899 — 1901 hat eine Gesellschaft daselbst erneute Auf- schlussarbeiten vorgenommen. Das herrschende Gestein besteht aus schwefclkieshaltigem, graphitischem Thonschiefer (auch Alaun- schiefer), der schichtig handgrosse Fettquarzeinlagerungen führt. Die von Prof. Dr. PetERSEN ausgeführte Analyse der letzteren ergab darin Spuren von güldisehem Silber. Ausser den obigen Schiefern wurden bei den Aufschlussarhcitcn auch Kalke und Diabasschiefer angeschnitten. Das Vorkommen hat anscheinend Aehnliehkeit mit demjenigen hei Goldkronaeh im Fichtelgebirge. Seit dem Frühjahr 1901 ist der Betrieb eingestellt. Nach den vorhandenen llaldenresten stand der im 18. Jahr- hundert ohne wirthschaflichen Erfolg hetriebeue Bergbau am Gold- grubenfelseu westlich von Homburg in schwefelkiesführeudeu «08 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901- 1902. duuklon Schichten unbekannten Alters Im Nachlass F. Uolle’s in Homburg linden sich einige von demselben gesammelte Dokumente über diesen Bergbau. Lagerförmige Eisenerzvorkommen finden sich zonenweise in alten Schiefern (P1 Kochs) des Vortaunus. Die Erze sind schwach mangan- und phosphorhaltige Brauneisensteine. Die Aufschlüsse zeigen, dass nachträgliche Infiltrationen (wohl tertiären Alters) vorliegen, welche nur bis zu einer geringen Tiefe niedersetzen. Diese Erze wurden in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts lebhaft und theilweise bis zur Erschöpfung des Vorkommens abge- baut. obschon das daraus hergestellte Eisen in Folge des Phosphor- und Quarzgehaltes der Erze kaltbrüchig war. Seit zwei Jahren siud einige dieser Gruben oberhalb Wildsachsen, welche noch Erz- vorräthe zeigten, wieder im Abbau. Die Erze finden natürlicher- weise jetzt gerade in Folge ihres Phosphorgehaltes lohnenden Absatz Dass die Vorkommen nicht in die Tiefe fortsetzen, zeigten die Aufschlüsse der Grube Kreis hei Lorsbach, die den Schiefer mit Zwischenlugen von ockerigem Kalkstein, der auf der Höhe stark erzführend war, in der Tlialsohle beinahe erzfrei ange- schnitten haben. Noch sind die neuerdings durch einen über 1000 in langen Stollen wieder aufgeschlossenen Manganerzvorkonnneu bei Köppern, Blatt Homburg, zu erwähnen. Das Erzvorkommen ist an die Grenze des hier in einem Flötzgraben versenkt liegenden mittel- devonischen Kalkes gegen das überlagernde Tertiär gebunden. Die Aufschlussarbeiten sind noch nicht soweit fortgeschritten, um ein Urtheil über die Bauwürdigkeit fällen zu können. I > achschiefe r. Sowohl in den Bunten Taunus-Phylliten als auch im Hunsrück- schiefer finden sich dichte, düunspaltige, theilweise brauchbare Dachschiefer, welche früher den lokalen Bedarf deckten. Diese Schiefer haben indessen in Folge der starken Stauchung und Zerreissung des Gebirges so unregelmässige Abgänge, dass ein grösserer lohnender Betrieb nicht möglich ist. Die Versuche zur Gewinnung von Dachschiefer in der Unter« coblenzstufe haben hier nirgends Erfolg gehabt. E. Kayski:, Kohlenkit lkfauna im rhoin. Culm, Bl. Rodheim a. B. 609 Herr Emanuel Kayker berichtet Ober Aufnahme- Ergebnisse auf dem Blatte Kodheim a. Bieber: Bei der Kürze der Zeit, die im .Jahre 1901 auf die Aufnahme- kaym-.i.-, arbeiten verwandt werden konnte, sind Ergebnisse von allgemeine- Vaim^ii.? rem Interesse nicht erlangt worden. Die einzige bemerkenswerthe Ir!l7'"''!!"'1! Auffindung betrifft eine für die fragliche Gegend, wie für jenen Rn(ll"‘il" "• l?- ganzen Theil des rheinischen Schiefergebirges gänzlich neue, in der Nachbarschaft von Königsberg vorkommende Culmfauna* Sie gehört den Posidonienschiefern an und ist an eine etwa 0,5 m starke, etwas kalkige Schieferbreecie geknüpft. Posidonia Pochen und die sonstigen Petrofacten der Posidonienschiefer fehlen der Fauna; statt dessen enthält die grosse Productcn, Spirifen Athyris , verschiedene Zweischaler, Schnecken und Korallen, unter denen neben kleinen Plcurodictyeu (cf. Decheni ) besonders Frag- mente von bis armdicken Zaphrentiden in die Augen fallen. Leider ist der Erhaltungszustand der Fossilien ein sehr ungünstiger; indess ist schon jetzt soviel ersichtlich, dass hier eine für das rheinische Culm ganz ungewöhnliche, der des Kohlenkalkes ähn- liche Fauna vorliegt. 4. Hannover u. Braunschweigisches Grenzgebiet. Herr O. H. ErdmannSDÖRFfer berichtet über die Auf- nahmen auf Blatt Harzburg im Sommer 1902: Das von mir im Sommer 1902 kartirte Gebiet auf dem Messtischblatte Harzburg liegt südwestlich der Stadt Harzburg, 'sPt'zunK dos zwischen dem Rand des Gebirges im Norden und der Gegend t ; J-o V* i nxug** des Spitzenberges im Süden. narzhur« Geologisch lässt sich dieser Bezirk als Fortsetzung des Ober- harzer Grüusteinzuges betrachten, der hier in dem nordöstlichen Fortstreichen nach längerer Unterbrechung durch Culmsedi mente wieder zu Tage kommt. Die Gliederung dieses mächtigen Eruptiv- und Sedimentoomplexes wird dadurch nicht unerheblich erschwert, dass er gänzlich in den Bereich des Contakthofes des Brockenmassivs, speciell des Harzburger Gabbros und des Oker- 610 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. granits fällt, wodurch sämmtliohe Gesteine in das Hornfelsstadium übergeführt und Fossilien bis auf wenige sehr zweifelhafte Keste zerstört worden sind. Es gelang trotzdem eine Gliederung durch- zuführen, die durch ihre Lebereinstimmung mit ähnlichen Gebieten des Harzes, speciell dem Grüusteiuzug, eine gewisse Gewähr für ihre Richtigkeit bietet; Unterschiede und Abweichungen fehlen nicht, sind aber im Wesentlichen nur petrographischer Natur. Das Profil zeigt: !1. Wissenbacher Schiefer; (Violette, kalkreiche Iloru- felse.) 2. Stringocephalen- Niveau = »Blattersteinzone« des Grünsteiuzuges; (Tuffe vorwiegend von orthophy- rischen Gesteinen, Diabasporphyrit und Orthophyr- maudelstein, Kalke und Schiefer.) 3. Cypridineuschiefer (violette, kalkreiche Ilornfelse) mit eingeschalteten, z. Th. sehr mächtigen Decken von körnigen und variolitischen Diabasen. Darüber folgt der Culm in der normalen Oberharzer Ent- wickelung. Tektonisch sind 3 Züge von devonischen Gesteinen zu unter- scheiden, die durch Culmzoneu von einander getrennt sind; durch zahlreiche Querstörungen entsteht ein sehr abwechslungsreiches Bild. Das Fallen geht im Allgemeinen wie am eigentlichen Grün- steinzuge nach SO., mit Ausnahme des nordwestlichen Antlieils, wo in Folge des weniger intensiven Zusammenschubes normale Sättel mit nordwestlich fallendem Gegenflügel ausgebildet sind. Eine zweite Zone mit abnormem Westfallen ist an die Grenze des Gabbromassivs gebunden und dürfte diese Erscheinung dem mechanischen Effekt der Gabbrointrusion selbst verdanken. Herr A. von Koenen berichtet über die Ergebnisse der Aufnahmen 1901: v. Koenen, Nachdem die Aufnahmen in die ausgedehnten Buutsandstein- B(iMtSoimjtg " Gebiete des Solling fortgeschritten waren , machte sich das Be- Ober- devou A. v. Kokken, Buntsandstein deS Solling. 611 dürfniss mehr und mehr geltend, den Mittleren Buntsandstein da- selbst weiter zu gliedern. Seit längeren Jahren hatte ich in der lthön, in Kurhessen, im südlichen Hannover und Braunschweig gesehen, dass der oberste Theil des Mittleren Buntsandsteins durch eine wohl 40 bis 50 m mächtige Schichtenfolge von dickbankigen Sandsteinen mit unbedeutenden Zwischenlagen von Schieferthon en und sandigen Thouen eingenommen wird, einen Horizont, welcher vornehmlich durch Steinbrüche ausgebeutet wird und ganz ge- wöhnlich den Untergrund von Ortschaften an den Stellen bildet, wo Wasserläufe aus dem Gebiete des Röth herabkommen. Diese »Bausandsteinzone«, wie ich sie nennen möchte, enthält in ihrem oberen Theile den »Reibsandstein« Emmerich’s, den »Chirotherien-Sandstein« der Thüringer Geologen. Diesen Namen möchte ich aber nicht auf die ganze Bausandsteinzone ausdehnen, da Chirotherienfährten wohl an einzelnen Stellen, so auch bei Halle a. S., Kahla und Fulda ausser bei Hessberg darin vorgekommen sind, aber doch sonst zu fehlen scheinen, und da unzweifelhaft mit jenem Namen in der Regel nur die Grenz- schichten gegen den Röth bezeichnet worden sind. Die Gesteine der Bausandsteinzoue sind nun, ebenso wie die des ganzen sonsti- gen Buntsandsteins, in verschiedenen Gegenden sehr verschieden entwickelt, sowohl in der Gestalt und Grösse ihrer Körner, als auch in dem Bindemittel und endlich in der Struktur der Ge- steine und deren Farbe. Helle, gelbliche bis graue Sandsteine sind in der Gegend von Marburg, am Liehtküppel, au den Wehrdaer Steinbrüchen etc., südlich und nördlich von Kassel, bei Münden etc. verbreitet, dürften ihre helle Färbung aber grössteutheils einer Auslaugung von Eisenoxyd verdanken. Ist doch oft in ganz geringer Ent- fernung der Sandstein noch roth an solchen Stellen, wo er von Röth bedeckt ist, oder wo Röth noch in der Nähe vorhanden ist. Immerhin kommen gelegentlich zwischen rotheu Bänken auch hellere vor. Häufig findet sich eine diskordante Parallelstruktur in den dickeren Bänken, doch kann sie ganz fehlen und auch wohl durch eine ebenschichtige oder selbst dünnplattige Ab- 612 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1002. souderung ersetzt werden, zumal wenu Lager parallel -liegender Glimmerblättehen atiftreteu, die dann eine Spaltbarkeit des Sandsteins bedingen, wie Lei den sogenannten Sollingplatten. Zuweilen ist der Glimmergehalt dünner Schichten so gross, dass sic fast wie Glimmerschiefer aussehen und auch wohl eine ge- wisse Biegsamkeit erlangen, ähnlich, wenn auch weit schwächer, wie der Itaeolumit. Mitunter sind die Glimmerblättehen aber nicht parallel, sondern unregelmässig im Gestein zerstreut, und häufig fehlen sie ganz oder fast ganz. r? c; Die Grösse der einzelnen Quarz- etc. Körner nimmt im Allge- meinen von S. nach N. ab, wie dies ja freilich für den ganzen Bunt- sandstein gilt. Milchquarzgerölle von Bohnen- bis etwa Hasel- nussgrösse linden sich in der weiteren Umgebung von Marburg etc. sehr häufig, und an den Bruunenröhren nördlich Marburg treten auch Quarzit- etc. Gerolle bis zu fast Ei-Grösse auf, während nördlich von Kassel solche eigentlichen Gerolle ganz verschwinden. In der Gegend von Göttingen und im südlichen Solling, bis in die Gegend von Markoldendorf und Dassel, kann man auch noch einzelne ziemlich grobkörnige Lagen im Bausandstein beobachten, während etwas weiter nördlich, in der Umgebung von Vorwohle- Stadtoldendorf, Grupe solche nicht mehr fand. Das Bindemittel, welches in erster Linie die Verwendbarkeit des Sandsteins als Baumaterial bedingt, ist nicht selten kieselig, zumal in der Gegend von Marburg und Münden, wo (am Katten- bühl und im Mündener Stadtwalde) poröse, kieselige Sandsteine gute Mühlsteine liefern, an der Stoffelskuppe bei Neukirchen süd- lich von Hersfeld, wo gewaltige Quadern gewonuen wurden, während in geringer Entfernung von diesen Stellen der Sandstein ziemlich mürbe oder selbst zerreiblich wird oder auch wohl ein knollig vertheiltes, dolomitisches Bindemittel besitzt, wie bei Rein- hauseu etc. in der Gegend von Güttingen. Vielfach hat ja auch die Auslaugung des Carbonats, verbunden mit Ueborführung von Eisen- und Mangan-Carbonat in Eisenocker und Braunstein Ver- anlassung zur Bildung von »Tigersandstein« gegeben. Besonders fest sind wohl oft gerade die untersten Bänke A. v. Kokven, Buntsandstein des Solling. 613 der Bausandsteinzone, an deren Ausgehendem zuweilen lange Streifen von Blookhaufeu heruniliegen, wie in der Gegend von Adelebsen-Lauenburg-Stadtoldeudorf, während höhere Bänke wohl gar als Streu- oder Mörtel -Sand gewonnen werden. In der Gegend von Gittelde sowie im Hildesheimer Walde siud Stein- brüche in der Bausandsteinzone im Betriebe, während dazwischen in der Gegend von Lamspringe der Sandstein recht mürbe ist. Im obersten Theilc des ßausandsteins finden sich öfters (in Thüringen, der nördlichen Rhön und der Göttinger Gegend) rothe Kiesel- Ausscheidungen, die Carueol - Bank Khantzen’s, in inehr oder minder zerfressenem Gestein, so dass ich diesen »Car- neol« für eine sekundäre Bildung halten möchte. Ein Dünn- schliff einer etwas dickeren »Carneol «-Ausscheidung aus der Nähe von Gelliehausen südöstlich Göttingen zeigte auch bei stärkerer Vergrösserung unter dem Mikroskop keine Spur von der faserigen Chaloedon-Struktur, wohl aber stellenweise parallele Schichtung oder Auflagerung und ausserdem verbältnissmässig grosse z. Th. unregelmässige Einsprengungen oder Ausfüllungen von hellem Quarz, welcher auch in kleinen Drusen sitzt und mit blossem Auge oder mit Hilfe der Lupe schon auf dem Ilandstttck recht gut zu erkennen ist. Andere Vorkommnisse, so z. B. südlich von Bremke, zeigen dagegeu eine Feiu-Gekröse- oder Himbcer- artige Grenze zwischen hellen und rothen Schichten neben mehr gleichmässig rothen, und im Inneren z. Th. krystallinisehen, strahligen Quarz, während einzelne dunklere Lagen auch faserige Struktur besitzcu, so dass das Ganze, abgesehen von der weit geringeren Grösse, manchen Achatmaudeln ähnlich und auch wohl auf ähnliche Weise gebildet worden ist, weuu auch hier die Hohlräume wohl durch Auslaugung von Kalk oder dergleichen entstanden siud. Die selten sichtbare Grenzschicht gegen den Röth bildet häufig eine etwa 0,5 bis 1 m dicke Bank von hellem, feinkörnigem, kieseligem, zuweilen dünnschichtigem Sandstein, welche von dem darunter liegenden Sandstein durch rothbraune und grünliche, Jahrbuch 1902. 41 614 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. sandige oder sandig-thonige Schichten oder auch blaugraue Thone von wenigen Metern getrennt wird. Tm Uebrigen ist der ganze Buntsandstein ebenso wie unsere ganze Trias jedenfalls in ziemlich starkem Wasser abgelagert worden und ist sicher keine » Wüstenbildung*. Entsprechend der Festigkeit des Gesteins bilden aber be- sonders die untersten Bänke ganz gewöhnlich sehr deutliche Kanten und Stufen des Geländes oder den oberen Rand von Steilhängen und sind daher auch im Walde leicht zu verfolgen, während die Oberfläche der Bausaudsteinzone mehr oder minder stark geneigte Schichten hoch flächen trägt, die schon bei ge- ringerer Uebung des Auges leicht als solche zu erkennen sind und selbst auf den Messtischblättern deutlich hervortreten. Ist aber das Einfällen der Schichten nur schwach und, wie gewöhn- lich, etwas stärker als die Neigung der Tagesoberfläche, so be- dingt jede festere und mächtigere Saudsteinbank eiue mehr oder minder deutliche Stufe oder doch Anschwellung der Sehichten- hochfläcbe, und die Grenze gegen den Röth oder Oberen Bunt- sandstein liegt in der Regel in einer Einsenkung, welche die Hochfläche begrenzt. Es ist somit in einem grossen Gebiete Thüringens, der Rhön, Kurhessens, sowie des südlichen Hannover uud Braunschweig, soweit ich es kenne, in der Regel leicht und sicher die Abgren- zung der Bausaudsteiuzoue auszuführen, und es erscheint drin- gend erforderlich, diese Abgrenzung bei den Aufnahmen auszu- führen und später auch möglichst auf die bereits publicirteu Blätter auszudelmen, da hierdurch, zumal in grösseren Buntsaud- steingebieten, das Bild der geologischen Lagerung weit deutlicher wird, andrerseits aber auch, weil es für Land- und Forstwirt- schaft und gelegentlich auch für die Industrie von grösster Wich- tigkeit sein kann. Abgesehen von den durch die verschiedenen Oberflächen- formen bedingten Verschiedenheiten ist die Dammerde des Bau- sandsteins recht verschieden von der des übrigen Buutsandsteins in ihrer Ertragfähigkeit in Folge ihrer Beschaffenheit. Die Saud- 0. Gaurn, Gebirgsbau u. Stratigraphie des Homburgwaldes, etc. 615 steinbänke verwittern je nach ihrer Festigkeit mehr oder minder leicht zu einem trockenen Sandboden, welcher braun und ziem- lich tiefgründig sein kann und dann gewöhnlich als »Lehm« be- zeichnet wird; er unterscheidet sich von Diluviallehm aber sehr bedeutend durch die rundliche Gestalt und auch bedeutendere Grösse seiner Quarzkörner und durch geringere Fruchtbarkeit, da er einerseits arm an Pflanzennährstoffen und andrerseits für Wasser weniger durchlässig, mehr Schlämmsaud- artig ist und dann auch eine etwaige Draiuirung leicht wieder verschlammt. Auf wenig geneigten Schichten-Ilochflächen unserer Bunt- sandsteiugebiete fludet. sich auf solchem Boden, der in manchen Gegenden »Molkenboden« genannt wird, ganz gewöhnlich mooriges, sumpfiges Gelände, welches ohne gründliche Entwässerung für Wald- und Feld-Kultur gleich wenig günstig ist, gelegentlich aber durch Draiuirung für die Wasserversorgung hoch gelegener Gebäude benutzt wird. Nassen, kalten Thonbodeu liefern natürlich auch die thouigen Zwischen mittel der Sandsteinbänke, zumal da sie iu flachen Ein- senkungen der Oberfläche liegen, doch treten sie stets nur in ge- ringer Breite zu Tage. ft ft Am unteren Gehänge geneigter Schichtenhochflächen ist end- lich das lockere Material, Sand mit etwas Thon vermengt, oft in einer Mächtigkeit von mehreren Metern zusammeugespült und wird dann wohl in Lehmgruben als »Lehm« gewonnen und ft ft natürlich auch als »Lehm« bezeichnet. Dieser zieht sich daun in meist schmalen Streifen oft weithin an der (freuze zwischen Bausandstcin und liöth. Herr Grupe berichtet über Aufnahmen im südlichen Hannover und Braunschweig (Blätter Dassel und Eschershausen) 1902; Die Aufnahmen im Sommer 1902 auf den Blättern Dassel und Eschershausen betrafen das von Wangelnstedt aus südnörd- lich sich erstreckende Lennethal- Becken und den von diesem aus iu südostuordwestlicher Richtung bis an die Weser streichenden Qrüpk, Gebirgsbau und Strati- graphie des Homburg Waldes, Voglers und Odfolds. 41* 616 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Gebirgszug, der durch die gleichfalls annähernd südnördlich ver- laufende breite Einsenkung des Odfeldes in zwei Theile, den Hmn- burgwald und den Vogler, zerlegt wird. Von diesen liegt der letztere auf Blatt Eschershauseu, während der Homburgwald sich auf beide Blätter, sowie auch noch auf die angrenzenden Blätter Alfeld und Stadtoldeudorf vertheilt. Den Bau des Gebirges kann man im Grossen und Ganzen als einen Sattel bezeichnen, der die Fortsetzung des jenseits des Lennebachs sich erhebenden Elfas-Sattels bildet und durch das Odfeld in seine beiden Theile getrennt wird. Eine Sattelspalte ist, wenn auch orographisch nicht immer scharf hervortretend, durch den ganzen Gebirgszug hindurch zu verfolgen. Die den gleiehmässigen nordöstlichen Kamm bildenden NO.- Flügel setzen sich aus den Schichten des Oberen und Mittleren Buutsamlsteins sowie dem obersten Theil des Unteren Buntsand- steins zusammen. Diese Schichten fallen im Homburgwalde unter 30 — 50° ein, werden im Vogler dagegen nach W. zu immer flacher, von 30 — f>°. Zahlreiche Querbrüche durchsolmeiden die Flügel und mögen öfters Verwerfungen im Gefolge haben; nachzu weisen waren solche freilich nur an wenigen Stellen. Im Gegensatz zu den NO. -Flügeln besitzen die SW. -Flügel eine ganz flache, meist horizontale Lagerung. Am Aufbau des SW. -Flügels des Horaburgwaldes sind in erster Linie betheiligt die untersten Schichten des Unteren Bunt- sandsteins, die die einzelnen Köpfe zusammensetzen, sodann Zech- steiuletteu, die in breiter Ausdehuung im S. und W. den Unteren Buntsandsteiu umsäumen, und Zeelisteingyps, der in zusammen- hängenden Massen sich durch den westlichen Theil des Waldes hiuzieht, vielfach aber auch nur felsen- und schollenartig aus den jüngeren Schichten hervortritt. Daneben treten Zcchsteiudoloinite auf, die theils, wie am W.-Fusse der Gr. Homburg, kleine, un- regelmässig gebaute Kuppen bilden, theils nur in Form einzelner Blöcke und Brocken in den Zechsteinletteu zerstreut sich finden. Diese verworrene Lagerung der Zechsteiiischichten, an der aber auch noch vielfach der Bröckelschiefer theilnitnmt, ist 0. Grupk, Gebirgsbau u. Stratigraphie de« Homburgwaldes, ctc. 61 7 hervorgerufeu durch Auslaugung von Gyps- und vielleicht auch Salzmasseu ; dieselbe ist für den Hau dieses Gebietes von Bedeu- tung, wie es ja schon landschaftlich an den zahllosen, immer noch neu sich bildenden Erdfällen hervortritt. Die gegenseitige Verschiebung der beiden Flügel an der Sattelspalte ist eine nicht unbedeutende. Der NO. -Flügel sank um 200 — 800 in gegen den SW. -Flügel zur Tiefe, so dass die obersten Schichten des Unteren, he/.w. die untersten Schichten des Mittleren Buntsandsteins neben den Zechstein und die unteren Schichten des Unteren Buutsandsteius gelegt wurden. Der gleichfalls flach liegende NW. -Flügel des Voglers zeigt in seinem östlichen Ausläufer insofern grosse Aelmlichkeit mit dem des I Tomburgwaldes, als auch hier eine Reihe von Erdbällen auftreten, die. auf Gypsauslaugungen hiudeuten, und als unter dem Buntsandstein am S.- und O. -Rande entlang Zechsteiu- schi eilten zum Vorschein kommen, von denen die Dolomite wiederum in einzelnen kleinen Schollen sich vorfindeu. Sonst sind nur Schichten des Buutsandsteins am Aufbau beteiligt, und zw’ar im östlichen Theile fast ausschliesslich Unterer, im westlichen, von jenem durch eine Verwerfung getrennt, vorwiegend Mittlerer Buntsaudstein, der nur an einer Stelle (westlich Breitenkamp) von einer kleinen Partie Bausandstein gekrönt wird. Das südnördlich verlaufende Lennebecken trennt als Graben den I lomburgwald von dem typisch sattelförmig aufgebauten Ei- fas und ist mit eingesunkenem Tertiär, Miocün und Oligocän, aus- gefüllt, das im N. gegen den Buntsandstein von der Sattelspalte, im S. gegen die jüngere Trias von einem den Eifas begrenzenden SO. -NW. -Bruch abgesehuitten wird. In der zweiten, durchschnittlich nordnordöstlich sich er- streckenden Eiuseukuug, dem Odfeldc, liegen im N. Oligocän, im S. hei einer Sprunghöhe von mindestens 700 m horizontal ge- lagerter Bausandstein eingebrochen, und zwar werden Oli- gocän und Bausandstein durch die Sattelspalte von einander ge- schieden. Dabei werden jedoch die den Bausaudstein einschliessen- deu Brüche au der Sattelspaltc geschleppt, so dass an dieser im .Bericht über wissuuschaftlicbc Ergebnisse 1901—1902. 618 O. der Bausandstein an den l nteren Buntsandstein des NO.- Flütrels des Homburgwaldes, im W. das Oligoeäu an die Zecdi- steiuletten des SW. -Flügels des Voglers grenzt. 1 )er Bausandstein des Odfeldes dehnt sieh, sowie er aus dem Bereich des Gebirges hinaustritt, weithin aus, indem er auf der westlichen Seite den Zechstein des Bützeberges gleichsam halb- kreisförmig umschliesst, und geht nach S. zu gleichmässig in den Bausandstein des Sollings über. Der Bruch des süduördlieh verlaufenden Weserthals Rühle- Boden werder schneidet den Buntsandstein- und Zechsteinsattel ab gegen das auf der anderen Seite der Weser liegende Muschel- kalkgebiet. Mit den Spalten dieser Störung steht augenschein- lich das Auftreten zweier Soolquelleu in ursächlichem Zusammen- hang. Von diesen tliesst die eine auf dem Hole der Ludwig’ - scheu Lohgerberei bei Bodenwerder jetzt noch ständig, nachdem ihr vor Jahren durch eine Bohrung auf Kalisalze daselbst der Austritt ermöglicht wurde, während die zweite beim Bau des Kemnader Hafens seiner Zeit im Untergründe augetroffen, aber dann wieder übermauert wurde. Ilotnburgwald und Vogler werden im Süden von ihrem Vor- laude, das aus stark gestörten Bergkuppeu uud Bergzügen der jüngeren Trias besteht, durch ost westlich und siidostuord westlich verlaufende Brüche getrennt, uud zwar grenzt au den Zechstein des Homburg waldes zunächst eine ausgedehnte Röthparthie, wäh- rend der Röth an der Vogler- Störung vielfach gleichsam nur als Spaltenausfüllung erscheint, und in fast unmittelbarer Nachbar- schaft vom Buntsandstein die unregelmässig eingesunkenen Schollen von Muschelkalk uud Keuper liegen. Bezüglich der Stratigraphie seien hier nur die das Gebiet in erster Linie zusammensetzenden Formationen: Zechstein, der nur in seiner oberen Abtheilung vorliegt, Unterer und Mittlerer Bunt- sandstein, sowie Tertiär, Oligocän und Miocän, behandelt. Oberer Zechstein. Der Gyps ist das älteste sichtbare Glied der Zechsteinformation und scheint, jedenfalls in Form des 0. Ghupk, Gobirgsl>au u. Stratigraphie des Homburgwaldes, etc. 619 Anhydrits, wie denn solcher in den verschiedenen Gypgbrüehen überall unten zum \ orschein kommt, und wahrscheinlich auch wohl zusammen mit Salzmassen, ein mächtiges Lager zu bilden; so wurde er, bezw. das Salz, dem Vernehmen nach am S. -Ab- hang des Heideiberges in einem Bohrloch von 200 m Tiefe nicht durchteuft. Eine Folge des ausgedehnten Auftretens des Gypses im südwestlichen Theil des Homburgwaldes ist die auffällige Trockenheit des Geländes, iudem das Wasser, selbst stärkere Quellen, dort, wo der Gyps unmittelbar zu Tage stellt, in den Untergrund versickert. Im Vogler wird der Gyps nur an einer einzigen Stelle, am N.-ITang des Bützeberges. sichtbar. Der Gyps ist durchweg feinkörnig, seltener grobkrystalliuisch; häufig ist er auch als fester, glänzender Alabaster entwickelt. Der Zechsteindolomit zeigt trotz seiner geringen Ausdehnung recht mannigfache Ausbildung. Es sind theils bläuliche oder graue, mehr oder minder stark zerfressene Hauch wacken, theils heile, dickbaukige, mürbe Kalke, bezw. Dolomite, theils dick- bis sehr dünnplattige, vielfach bituminöse Kalke, bezw. Dolomite von schwärzlicher Und grauer Färbung und grösserer Härte. Die Zechsteinletten, die zwischen dem Bröckelschiefer und dem Gyps liegen und die Dolomite einschliessen, sind äusserst plastisch und besitzen hellrothe und hellblaue, seltener dunklere Fär- bung. Durch ihre plastische Beschaffenheit und helle Farbe unter- scheiden sie sich wesentlich vom Bröckelschiefer und bedingen eine scharfe Grenze des Zechsteins gegen Buntsandstein, die überdies oro- graphiseh durch eine stets auffällige Terrainabtlachung hervortritt. Die Letten bilden im SW. -Flügel des Ilomburgwaldes den Haupt- qnellhorizout; die Klüfte und Spalten, auf denen im Buntsand- stein das Wasser vorzugsweise eirculirt, sind in den plastischen Zechsteinletten nicht offen und gehen über ihnen das Wasser ab. Unterer Buntsandstein. Der Untere Buntsandstein hat (“ine Mächtigkeit von ca. 350 m und besteht in erster Linie aus einer Wechselfolge von Kalksandsteinen und Schieferthonen. Eigentlicher Kogenstein tritt nirgend zu Tage, weiter nach W. zu scheint er sich jedoch einzustellen; er wurde in einer Bohrung 620 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. am W. -Abhang des Voglers bei 100 m und 330 m angetroffen. Die Kalksandsteine sind stets feinkörnig und durchweg feiuooli- thiseh, sie treten in dünnen, durch Schiefcrthone von einauder getrennten Bänken auf. Ihr Carbonatgehalt ist mehr oder minder bedeutend und verleiht dem Gestein in den meisten Fällen eine hellere Färbung sowie eine nicht geringe Festigkeit, ln Folge der Verwitterung werden jedoch bei den an der Tagesoberfläche liegenden Gesteinen die Kalkkörnchen ausgelaugt, und das in frischem Zustande feste Gestein wird je nach der Stärke der Kalkauslauguug mehr oder weniger porös und mürbe, während die Carbonate des Eisens und Maugaus in Oxyde bezw. Hy- droxyde übergehen und dem Gestein eine gelbe oder bräunliche Puuktirung und Bänderung geben. Diese Beschaffenheit zeigen die weitaus meisten Gesteine des Unteren Buntsaudsteins an der TagoBobcrfläche. Bei gleichmässiger Verwitteruugsfärbuug kann die bunte Bänderung fehlen, doch ist feine Porosität durchweg zu beobachten. Die Schieferthone, von röthlicher und bläulicher Farbe und grösserem Glimmergehalt, sind dünngeschichtet und finden sich in der Regel nur als dünne Zwischeulagen zwischen den Sand- steinen. Au Stelle der gleichmässig ebeuschichtigcn Schieferthon- zwischoulagen treten vielfach unregelmässig auschwellende Schiefer- thonstreifen, die mit dünnen Sandstreifen ab wechseln, sodass das Gestein aus unregelmässigen, welligen Schnüren von Thon und Sandstein zusammengesetzt erscheint. Auch inaig mit dem Sand- stein verwachsene Thongallen finden sich überaus häufig. Eine bei weitem grössere Mächtigkeit, oft vou einigen Deca- metern, besitzeu dagegen die uuebeuschichtigen Thonc, die im Gegensatz zu den Schieferthonen mehr oder minder stark sandig und verhärtet sind und an der Tagesoberfläche in Brocken und Scherben zerfallen, sowie sich durch grösseren Kalkgehalt im frischen Zustande im allgemeinen auszeichnen. Dieselben finden sich im ganzen Unteren Buntsandstein und bilden auf der Grenze gegen den Zechstein den bekannten Bröckelschieferhorizont, der im Homburggobiete auf Grund einer Bohrung am Kohlenberge eine Mächtigkeit vou über 50 m erreicht. 0. Ghupk, Gebirgsbau u. Stratigraphie des Horaburgwaldes, etc 6*2 1 1 )er etwa 400 in mächtige Mittlere Buntsand stein enthält in seinem obersten Theile deu ca. 50 m mächtigen Bausandstein- horizont und lässt sich danach weiter gliedern. Die Grenze des Mittleren Bnntsandsteins ist in verschiedenen Wasserrissen sehr gut aufgeschlossen und durch das plötzliche Auftreten von grobkörnigen und mittelkörnigen Sandsteinen, da- neben auch von feinkörnigen, harten, kieseligeu Sandsteinen, so- wie durch das erhebliche Zurücktreten der den Unteren Buut- sandstein charakterisirenden Kalksandsteine scharf ausgeprägt. Das Vorwalten der grobkörnigen, mittelkörnigen und feinkörnigen kieseligen Sandsteine ist daun weiterhin für den ganzen Mittleren Buntsandsteiu bezeichnend. Viele, wenn nicht die meisten, von den kieseligen Sandsteinen besitzen im frischen Zustande einen geringen Kalkgehalt: jedoch sowohl sie wie die reinen Kalksand- steine, hei denen also das Bindemittel vorwiegend ein kalkiges ist, unterscheiden sich im Verwitterungsstadium mehr oder weniger auffällig von den Kalksandsteinen der Unteren Abtheilung: ihre Poren und Flecke sind meist gröber, jedenfalls nicht so fein und nicht so regelmässig gerundet wie die der letzteren, ein Unter- schied, der auf der Verschiedenheit der Strukturformen des Kal- kes beruhen mag, wie mikroskopische Untersuchungen noch zu ergeben haben. Während die niittelkörnigen und feinkörnigen Gesteine, die infolge ihrer kieseligeu Natur sehr fest sind, besitzen grobkörnigen Sandsteine, deren Körnerdicke — 2 mm beträgt, im Allgemeinen kein eigentliches Kindemittel und siud daher meist recht locker und mürbe. Die thonigen Schichten, unter denen auch hier die Schiefer- thone an Mächtigkeit hinter den bröckligen Thonen zurücktreten, siud im Mittleren Buntsandsteiu längst nicht so stark entwickelt wie im Unteren. Die einzelnen Sandsteinschichten werden im allgemeinen nicht so gleichmässig durch thonige Lagen von ein- ander getrennt wie dort. Den bei weitem grössten Theil des Bau sandsteinliorizontes nimmt der eigentliche ßausandstein ein, wie ieh ihn zum Unter- schiede vou den auch hier auftretenden Kalksandsteinen und Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 BOI 1902. 622 kieseligen Sandsteinen nennen will. Der Hausandstein hat meist eine braunrothe Farbe, die durch Verwitterung grauroth wird, und ist durch deu Reichthum an verhältnissmässig grossen Glimmer- blättchen ausgezeichnet. Infolge Fehlens von kalkigem oder kioseligem Bindemittel besitzt er ein mehr lockeres Gefüge, jeden- falls nie die Festigkeit der frischen Kalksandsteine und kieseligen Sandsteine. Fs ist daher auch eigentlich allein nur die bedeutende Dicke seiner Bänke, die ihn zum Baustein geeignet macht. Ich habe Felsen von 4 — 5 m Mächtigkeit beobachtet, die keine Spur von Schichtflächen zeigten, ln Folge der parallelen Anordnung der Glimmerlagen lassen sich manche Bänke leicht in dünne Platten spalten, falls sie nicht so wie so schon in dieser Weise aufgelöst sind Auch diese Platten werden gebrochen und finden als »Sollingplatten« vielfache Verwendung. Das Korn ist stets fein; grobkörnige Bausandsteine fehlen dem Gebiet vollständig. Die allerobersten Schichten des Bausandsteinhorizontes, die Grenz- schichten gegen Roth, bestehen aus einer mächtigeren Weehsel- folge von tbouigeu Schichten, die sonst in dem Horizont kaum hervortreten, und kieseligen Bänken, sowie Kalksandsteinen, die ebenfalls innerhalb des eigentlichen Bausaudsteins nur gering ent- wickelt. sind. Tertiär. Vom Oligocän sind sämmtliche Abtheilungen ver- treten. Zwei, in der Ziegeleithongrube bei Eschershausen und am Lennebach nordwestlich Wangelnstedt, auf Braunkohlen aus- geführte Bohrungen ergaben folgende Profile: > = Unteroligocän. — 16,75 m grauer, plastischer und sandiger Thon= Rupelthon. — 19,75 » grauer, glaukonitischer, mürber^ Sandstein — 21,85 » grauer, plastischer Thon — 27,5 » grauer, glaukonitischer, mürber [ Sandstein — 29 » grauer, plastischer Thon — 29,8 » röthlicher und bläulicher Thon = Röth, zu oberst mit Gerollen von Röth, 0. Gkupb, Gebirgsbau u. Stratigraphie des ILmburgwaldes, etc. 623 ]1. — 0,75 m Rietboden. — 4 » Kalksteingerölle und Sand. — 12 » grünlicher, mergeliger Sand = Oberoligocän. — 20 » grauer, plastischer Thon = Rupelthon. — 41,5 » grauer, mergeliger Saud ) — 47 » grauer, mergeliger, mehr thouiger > = Unteroligocän. Sand ' — 47,6 » rother und bläulicher Thon = Röth. Die bei der Bohrung am Lennebach angetroffenen grauen Unteroligocänsaude sind sehr fein und glimmerig und führen viel- fach Glaukonitkörnchen. Im Eschershäusor Becken sind die Sande zu einem lockeren Gestern verfestigt. Dasselbe lindet sich anstehend am nördlichen Rande der Thongrube und führt neben anderen Fossilien am meisten die für das Unteroligocän charak- teristische Untren Qw'teli’ti Nyst. Ausserdem sind hier, wie die Bohrung gezeigt hat, mergelige Thone entwickelt. Dagegen fehlen die anderwärts in dieser Abtheilung sich findenden Braun- kohlen. Zum Unteroligocän zu ziehen sind wohl auch noch die Röthgerölle, die bei der erstereu Bohrung zwischen ihm und dem Röth angetroflen wurden. Diese Vorkommen von Unteroligocän sind - gleich einem anderen, von M. Schmidt1) hei Vardeilsen, einem weiter südöstlich noch auf dem Blatte Dassel gelegenen Orte, gefundenen Vorkommen — insofern recht interessant, als sie die südliche Grenze des marinen Unteroligocän weit nach S. verschieben, da ja die übrigen uuteroligoeänen Funkte erst viel weiter nördlich bei Ascherslehen, Helmstedt, Sarstedt u. s. w. liegen. Das Mittelol igoeäu oder der Rupelthon ist in der Ziegeleithongruhe bei Eschershausen gut aufgeschlossen, dagegen arg verschüttet in der nicht mehr im Betriebe befindlichen Thon- grube bei Lenne. Der Rupelthon ist ein grauer, plastischer Thon mit ziemlich beträchtlichem Kalkgehalt, geht, aber vielfach in grauen, auch grünlichen, sandigen Thon über und enthält nicht selten Schwefelkiesknollen, sowie Kalkcoueretionen. l) Vergl. dieses Jahrbuch für das Jahr 1900. 624 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. In der Esohershäuser Thongrube war zeitweilig durch den Abbau eine kleine, etwa 30 ein starke Linse von feinem Hunt- sandsteinschotter mitten im Thon aufgeschlossen. In der Lenuer Thongrube lagen verschiedene helle, mehr oder weniger stark mit Glaukonitkörnchen gesprenkelte Kalke, die nach Aussage des Be- sitzers in den abgebauten Thoneu gelagert hatten. In dem Thon dieser Grube fand ich ein Schalenbruchsttiek der charakteristischen Leda Deshaysiana DüCH Dieselbe kam neben anderen Fossilien in grösserer Anzahl in der Esehershäuser Thongrube vor. Das Oberoligoeäu besitzt in beiden Tertiärbeekeu, zum grossen Theil allerdings von Lehm und Buutsaudsteinschutt be- deckt, eine beträchtliche Ausdehnung und scheint von bedeuten- der Mächtigkeit zu sein. Es besteht aus stark glaukonitischen, mergeligen Sauden, bezw. sandigen Mergeln und führt nicht selten eisenschüssige Sandsteine und Eisensteine. Die Mergel sind sehr oft zu rauhen Blöcken verkittet, die überaus fest, stellenweise direct kristallinisch werden können. Dieselben erweisen sieh durchweg als ziemlich versteineruugsreich. Als Hauptleitfossilien sind zu nennen: Pecten decussatus v. M. und Pectunculu s obovutu» Lam. und P/iilippii Desh. Eine grosse Ausbeute an Versteine- rungen lieferten auch die losen Sandmergel in der auf der linken Lenueseite am südlichsten gelegenen Sandgrube. I lervorgehoben sei noch das Auftreten von Muschelkalk- und Ketipergeröllen im Obcroligocän, wie ich es im Esehershäuser Becken beobachtet habe. Das Mioeän tritt im Lenuer Becken in Gestalt sehr fein- körnigen bis grundigen, weissen Quarzsaudes auf, der bisweilen auch Kieselschieferbrocken enthält. ln den 70er Jahren ist bei einer Bohrung in der Nähe der am S. -Ausgang des Dorfes Lenne gelegenen Sandgrube am Leunebach in einer Tiefe von 6 — 7 m unter dem Sand Braunkohle ange troffen. Auch schon in den höher gelegeneu Sandsohichteu treten, wie es in der ge- nannten Sandgrube zu sehen ist, schwärzliche, kohlige und bräun- liche, thouige Sandstreifen auf, die stellenweise in Braunkohlen- thone übergehen. Koekt und Monke, Zweite Vereisung südlich der Elbe. (32 5 Bei den von Herrn Kokrt auf den Blättern Hittfeld und Harburg ausgoführten Aufnalnnearbeiten wurde eine weite Ver- breitung von Schleppsand nachgewiesen, welcher, der letzten Ver- eisung zugehörig, sich von 20 m Meereshöhe bis auf Erhebungen von 150 in Meereshöhe hinaufzieht. Ein Ilauptergebniss ist die Feststellung der Thatsache, dass liier die letzte Vereisung auch über die Elbe hinübergereic.ht hat und sich ganz erheblich weit nach Süden in die Lüneburger Heide hinein erstreckt haben muss. Die Aufnahmen des Herrn Monke auf den Blättern Be- vensen und Ebstorf führten zu nachstehenden Ergebnissen: Am Westraudc des Ilmenauthales streicht, gegenüber dem Bahn- höfe Bevensen bei der Apfelweiukelterei, ein Geschiebomcrgel aus, welcher unmittelbar von etwa l m Bänderthon überlagert wird. Hierüber folgen weiter aufwärts am Thalgebäuge Sande und Kiese in einer Mächtigkeit von über 12 in, die dann ihrerseits auf der Höhe des Plateaus von einem oberen Geschiebemergel überlagert werden Sowohl das Plateau wie der flache Thalabhang werden von einer Decke thonigen Feinsandes überzogen, die unabhängig von den Torruinformen eine gleich) nässige Mächtigkeit von etwa 1 m bewahrt, im llmenauthale selbst aber sehr schnell unter gröberen und mächtigeren Sauden verschwindet. Aul der 7 km weiter südwärts ebenfalls auf dem westlichen Thalgehänge gelegenen Emmendorfer Ziegelei wurde eine ganz entsprechende Schichtenfolge beobachtet. Die hier in grosser Aus- dehnung aufgeschlossenen Bäuderthoue werden wiederum von Sauden und diese von einem Geschiehemergel überlagert. Während aber die gleichförmig geschichteten Sande und Thone zu flachen Sätteln gestaucht sind, senkt sich der Geschiehemergel allmählich vom Plateau ins Thal hinab, sodass stellenweise die mit Sandnestern durchspickte Grundmoräne unmittelbar dem Thone aufruht. Ab- weichend von dem Profil hei Bevensen folgen hier nun aber unter dem Bänderthon nochmals Saude, unter deucn dann erst an mehreren Stellen innerhalb der Thongrube ein unterer Geschiebe- mergel erbohrt wurde. Das Ausstreichen dieses unteren Gosclnebo- mergels wurde am Fusse des von der Ziegelei westwärts um- Km;u i , Letzte Ver- eisung süd- lich der Elbe, matter Hittfeld und Harburg. M<>nm , Zweimalige Vereisung u. Interglacial südlich der Elbe, Blätter Bevensen und Ebstorf. 626 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. schwenkenden Thalrandes beobachtet , während derselbe ostwärts nach der Ilmenau zu von jüngeren Sauden verdeckt wird. Mehrere nordwestlich von Hevensen bereits auf’ den Blättern Ebstorf und Bienenbüttel gelegene Aufschlüsse zeigen gleichfalls das Vorhandensein von 2 Geschiebemergeln. Südwestwärts von Emmendorf, wo das Thal sich zu der kessel- förmigen, tief in das Plateau einschneidenden Bucht von Kirch- weyhe und Westerweyhe erweitert, wurden die Thone als ein ununterbrochenes, überall dieselbe Höhenlage einnehmendes Band längs des Plateaurandes bis unmittelbar vor Westerweyhe ver- folgt, von wo ab sie dann an der hier sehr flachen Abdachung des Plateaus von jüngeren Sunden verdeckt werden. Auf der Ziegelei bei Kirchweyhe sind die Thone in ihrer ganzen Masse zu kurzen, steilen Falten zusanimeugestaucht, während die darüber lagernden Sande und Mergclsandc grössere Falten in flacher bis überkippter Stellung aufweisen. In einigen bereits in der Ebene gelegenen Aufschlüssen konnte festgestellt werden, dass liier unter dem Thon gleichfalls Sand und hierunter Geschiebe mergel folgt, während auf der Höhe des hier schroff abgesetzten Plateaus an Stelle des oberen Gesell iebeinergels lehmige Sande und Kiese mit zahlreichen grossen Geschieben auftreten. Etwa 1 km westlich von Westerweyhe liegen unmittelbar am Bande des Plateaus die bereits in der Litteratur bekannten Mergel- gruben, in denen unter der Gcschiebesanddecke mit metergrosseu Blöcken etwa 10 m Sand uud darunter über 10 m Süss wässerkalk mit Besten von Säugefhieren, Fischen u. s. w. aufgeschlossen sind. Ein Vergleich der geologischen Ergebnisse, die bis dahin an eiuer Reihe getrennter Punkte auf den Blättern Bevensen, Ebstorf, Bienenbüttel und Altenmedingen erzielt waren, batte zu dem Schluss geführt, dass die Westerweyher Mergel in dem allgemeinen Schichten profil ungefähr die gleiche Lage einnehmen wie die erwähnten Bänderthone, dass sie also den unteren Geschiebemergel überlagern und somit eine interglaciale Bildung darstelleu, wenn es auch nicht möglich war, hier den unteren Geschiebemergel in- folge der Ueberlagerung mit jüngeren Sauden an der Abdachung des Plateaus selbst nachzu weisen. Um nun aber auch den uu- H. Monke, Zweimalige Vereisung u. Interglacial südlich d. Elbe. 627 mittelbaren Nachweis zu führen, dass die beiden Geschiebemergel unseres Gebiets durch Interglacialsehichteu getrennt werden, also zwei verschiedenen Eiszeiten angehören, wurde von der Direktion der Kgl. Geol. Landesanstalt beschlossen, in den Westerweyher Mergelgruben eine Tiefbohrung auzusetzeu. Diese im Laufe des Sommers ausgeführte Bohrung bestätigte denn auch, dass unter dem Süsswasserkalk zunächst 28 m Sand und Kies mit verein- zelten ThongcrölJcu folgen, hiernach eine ca. 1 tu mächtige stark aufgearbeitete Thonschicht und unmittelbar darunter ein 48 m mächtiger Geschiebemergel. Das Liegende bilden wiederum dilu- viale Sande und Kiese, die jedoch nur 5 m tief verfolgt wurden. Die Karti rungsarbeiten waren hauptsächlich darauf gerichtet, einen Zusammenschluss der getrennten Profile herzustellen. Hier- durch ergab sich, dass der Untere Geschiebemergel zwar au dem Thalrande zwischen Bevensen und Emmendorf nur an sehr wenigen Stellen uuter der Decke jüngeren Sandes frei zu Tage tritt, dass er aber die ganze Thalsohle der Kirelnveyher Bucht einnimmt, nur streckenweise unterbrochen durch eiue mächtige, lauggezogene, eingeschaltete Kieslinse. Die Bänderthonc mit den im Liegenden und Hangenden anschliessenden Sauden bilden von Westerweyhe bis Bevensen mit Ausnahme einer kurzen Strecke bei Emmendorf den fast durchweg steilen Abhang des Plateaus. Wie aber schon die Aufschlüsse hei Kirchweyhe und Emmendorf zeigten, sind diese Schichten offenbar beim Vorrücken der letzten Vereisung vielfach gestaucht und theilweise zerstört worden, sodass bald die bangenden, bald die liegenden Sande verschwinden, bald aber auch der Thon selbst auf kurze Erstreckung unterbrochen erscheint. Die. Interglaciulsehichten konnten mit Sicherheit in dem bisher kartirten Gebiete nicht weiter nachgewiesen werden, ihre Hauptverbreitung liegt aber auch jedenfalls auf den weiter südwärts anschliessenden Blattern Uelzen und Gerdau. Der Obere Geschiebemergel nimmt die ganze Tätendorfer Hochfläche von Bevensen bis an den Nord- rand der Kirohweyhe.r Bucht ein, während das Plateau im Westen und Nordwesten dieser Bucht von Geschiehedecksand gebildet wird. (Das Grenzgebiet zwischen diesen beiden Bildungen ist noch nicht kartirt). Von der Tätendorfer Hochfläche senkt sich (528 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Momkb, Oberdilnviale Feinsande, Blätter Bevensen und Ebstorf. der obere Geschiebemergel süd ostwärts von 100 m bis auf 40 m herab, in welcher Höhenlage er bei Emmendorf unter Tlmlsanden verschwindet. Diese Erscheinung bängt damit zusammen, daß die Tatendorfer Hochfläche in Wirklichkeit die ursprüngliche, flach geneigte Abdachung des weiter westlich gelegenen Süsingplateaus bildet und nur dadurch als Hochfläche oder Hochterrasse oro- graphisch in die Erscheinung tritt, daß sie im Westen durch eine breite N — S-gerichtete Erosionsrinne hinterschnitten ist. Ueber diese ganze Abdachung breiten sich die bereits erwähnten thonigen Feinsande als eine ununterbrochene, durchschnittlich 1 m starke Deckschicht aus, die nach X. und O., nach der Ilmenau zu, von gröberen Sauden überlagert wird, ln gleicher Weise treten nun auch an der südlichen Abdachung des Plateaus gegen das westliche Seitenthal der Ilmenau zu dieselben Feinsande auf, nur dass sie hier fast 2 m mächtig sind und ein schmales, bereits über mehrere Kilometer verfolgtes Baud mit parallelen Grenzen darstellen. Ostwärts senken sich diese Feiusande unter gleich- zeitiger Abnahme der Mächtigkeit von etwa 80 m Höhe auf 50 m bis zum Dorfe Kirchweyhe, von wo ab sie daun gleichfalls, aber in viel allmählicherem Uebergauge, unter gröberen Sauden ver- schwinden, in einzelnen getrennten Inseln jedoch noch selbst die Oberfläche bilden. Schon bei früheren Spezialuntersuchungen in der Mediuger Forst bei Bevensen batte sieb gezeigt, dass in der sonst gleich- förmigen Feiusanddeoke kleine kolkartige Stellen auftreteu, an denen diese Sande eine grössere Mächtigkeit besitzen. Die fortschreitende Kartiruug hat nun mehrere grössere der- artige Flächen nachgewiesen, die sich orographisch gar nicht oder nur durch eine leichte Einsenkung in dem Gelände ab- hebeu, last stets aber auf das deutlichste die unmittelbare Um- säumung und rückwärtige Fortsetzung der heutigen Thalriuueu bilden. Gegen die alluvialen Absohlenunmassen setzen die Fein- sande mit wenigen Ausnahmen scharf, meist soga: mit Steilrand ab. Gleichzeitig pflegen in diesen Flächen sich mehr thonige und damit auch kalkreiche Lagen von wechselnder Stärke eiuzustellen, sodass anfänglich die Unterscheidung dieser Gebilde von den Bänder- F. Schucht, Das Kehdinger Moor. 629 thouen oder von den in den Sanden überden Thonen local auftretenden Mergelsanden mit grossen Schwierigkeiten verbunden war. Ein sicheres Urtheil über die Genesis dieser eigenartigen Sande wird sich erst gewinnen lassen , wenn der noch wenig bekannte nord- westliche Theil des Blattes Bevensen ebenfalls kartirt ist. Herr F. Schucht, welcher iu dem östlich der Ilmenau ge- legenen Theile des Blattes Bevensen thatig war, kommt ebenfalls zu der Ansicht, dass hier Ablagerungen der letzten und vorletzten Eiszeit vorhanden sind. Das auf den Blättern Ham el worden, Ili mmelpforten und Stade gelegene Kehdinger Moor wurde von Herrn F. Schucht einer besonderen Untersuchung unterzogen, die zu folgenden Resultaten führte: (Hierzu Tafel 26.) ctt - Das Kehdinger Moor erstreckt sich von der Stade- Hi ounel- pfortener Geest aus in nordwestlicher Richtung ca. 25 km weit iu die Marschen des Landes Kehdingen hinein. Durch eine nur 1 km breite Einschnürung im Niudorfer Moor wird das Kehdinger Moor in einen nördlichen, ca. 7 km breiten, und einen südlichen, ca. 6 km breiten Theil getrennt. Der erstere ist auf Blatt Hammel- wörden, der letztere auf den von Herrn H. Schröder anfge- nommeuen Blättern Ili mmelpforten und Stade dargestellt. Abgesehen von einer schmalen Zone, iu der das Moor die vorwiegend sandigen Bildungen der sich flach abdachenden Stade- Ilimmelpfortener Geest überlagert — eine Zone, welche durch das Hervortreten mehrerer Diluvialinseln gekennzeichnet ist — ruht dasselbe in seiner ganzen Erstreckung auf den alluvialen Sedimenten der Elbe und Oste. Wenn hier und im folgenden zwischen den Aufschlickungen der Elbe und Oste unterschieden wird, so sei dazu bemerkt, dass der Schlick des Elbmttndungsgebiets fast ausschliesslich aus dem Detritus der Elbe gebildet ist, da die Oste, welche fast nur Sand- und Moorgebiete durchfliesst, nur verschwindend wenig feiusandige und thonige Bestandtheile mit sich führt. Die Aufschlickungen Srlll i. ll r, Das Kehdinger Muor, Blätte Hamelwürdi! UiinnuT pforten, Stad Hierzu Tafel 26. Jshvhtich 190-'. •12 630 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 —190'?. der Oslo im Bereich von Fluth und Ebbe bestehen daher nnr aus uingelagertem Elbschlick. Die Entstehung des Kehdinger Moors, wie überhaupt der sog. Marschmoöre, wird erklärlich, wenn wir folgende geologischen Momente im Aufbau unserer Marschen in Betracht ziehen *)• Tritt bei Hochwasser ein Fluss, in uuserm Falle die Elbe und Oste, aus seinen Ufern — ein Vorgang, der sich im Mündungsgebiet unserer nordwestdeutschen Ströme zweimal täglich wiederholen konnte, ehe Deiche existirten — so findet die Auf- schliekuug des Ufergebiets in der Weise statt, dass die dem Ufer zunächst gelegenen Th eile höher aufgebaut werden, als die entfernter liegenden. Diese Erscheinung rührt daher, dass das Ueberflu tu ngs wasser beim Uehersch reiten der Ufer zunächst die grösste Menge seiner suspendirten Theile niederschlägt, und zwar in erster Linie die spec. schwereren Theile, den Feinsand, während die thonhaltigeu Theile erst zur Stauzeit zum Absatz gelangen. Der Uferrand steht ferner länger unter Wasser, als das ent- fernter liegende Land; einige Finthen erreichen letzteres auch garnicht, sondern werden schon vorher absorbirt; dies alles sind Momente, welche ein«' erhöhte Aufschlickung in der Nähe der Ufer hervorrufen. Es bildet sich somit in Laufe der Zeit ein Ufer wall, der das niedrige Hinterland vor dem Zutritt der gewöhnlichen Finthen schützt. Die Abdachung dieses Walles zum Hinterlande ist natur- gemäss nur eine ganz flache, der Höhenunterschied nur ein ge- ringer, von wenigen dm bis etwa 3 m. Der Marschbewohner bezeichnet den hochaufgesehlickten Uferwall als »Hochland«, das niedrig gebliebene Hinterland als »Sietland« (siet = niedrig). Nach der Art der Aufschlickung besteht das Hochland in der Regel *) Siehe 0. Auhagen\ Zur Kunntniss der Marschwirthsrhaft, Berlin, Parey 1890. Sali ki.i». Geographische Be.s< hreibong der Moore etc., Protokoll der 17. Sitzung der Ctntr -Moor- Commission 188?. — Köpkk, Beiträge zur Kenutniss der landw. Verhältnisse des l/andea Keh dingen. Miltheilungen des landw. Hauptvereins Bremervörde 1878. — K. Vmcnow, Das Kehdinger Moor und seine landw. Meliorirung durch Marschboden. Landw. Jahrbücher Berlin, Parey L'-SO. — K. Vikcjuiw, Das Kehdinger Moor, eine chemisch - geologische Studie. Landw. Jahrbücher Berlin, Parey 1^88. P. Schockt, Das Kehdinger .Moor. 631 aus feinsandreicheren Sedimenten, nämlich Schlicksanden und fein- sandigen Schlickthonen, als das Sietlaud, welches meist fettere Sohliekthono aufweist. War nun ein Sietland dem Hochlande gegenüber durch den Höhenboden der (leest begrenzt, so bildete sich eine Mulde, die in der Kegel mit stehendem Gewässer, sei es mit Ueberflutungs- wasser oder mit Abflusswässeru der Geest, angefüllt war. ln einer solchen Mulde bildeten sich dann in Anlehnung an die Geest die sog. Randmoore. Auch die Aufschlickungen zweier sich ziemlich gleichlaufender o n Flüsse konnten eine Mulde bilden; die Begrenzung derselben ge- schieht hier allseitig durch das Hochland der Flüsse. Eine solche Mulde wurde im Elbmünduugsgebiet von der Elbe und Oste ge- schallen; in ihr bildete sich das grösste unserer Marsch moore, das Kehdinger Moor. Dass letzteres zu den Aufschlickungen der Elbe und Oste in diesem genetischen Zusammenhänge steht, spiegelt sich auch in seiner Längserstreckung und seinen Couturen deutlich wieder. Die Niveaudifferenzen, welche das Hoch- und Sietlaud der Elbe und Oste aufweiseu, können nur ungefähr angegeben werden, da die I löhenaugaben der Messtischblätter mit Vorsicht benutzt werden müssen. Denn die meisten Ilöhenmcssungcn sind an solchen Punkten erfolgt, wo künstliche Niveauveränderungen, /.. B. durch Wege- und Deichaulagen, Abtorfungen etc., vorliegen Das Hochland des linken Elbufers, durch die Reihe der Ortschaften Hörne, Bützfleth, Assel, Drochtersen, Wischhafen, Hamelwörden, Odenjuart gekennzeichnet, hat eine durchschnittliche Höhenlage von 0,8 1,0 m über NN. Das Hochland des rechten Osteufers dagegen ist bedeutend niedriger als das der Elbe, was ja auch den Grössenverhältnissen dieser Flüsse entspricht; es dürfte 0,4 —0,6 m hoch gelegen sein. Da das durch Elbe und Oste geschaffene Sietlaud in seinen tiefstgelegenen Theilen durch Moorbilduugen ausgefüllt ist, liegt es nahe, das Relief des mineralischen Untergruudes dadurch zu reconstruiren , dass man der Berechnung die Höheuaugaben der Messtischblätter innerhalb des Iloehmoorgcbiets und die Ergebnisse o o 632 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. der Peilungen zugrunde legt. Derartige Berechnungen sind jedoch hinfällig geworden, da das Hochmoor infolge der in den letzten Jahrzehnten erfolgten starken Entwässerung die bei der topo- graphischen Aufnahme im Jahre 1878 festgelegten Höhen nicht mehr besitzt. Mau kann nur aus der Mächtigkeit des Niederungs- torfs und der Höhenlage des angrenzenden Marschbodens die ungefähre Lage des Untergrundes berechnen; der grösste Höhen- unterschied zwischen dem Hochlande und dem jetzt vom Moor bedeckten Sietlande beträgt hier rund 3 m. Der Aufbau des Kehdinger Moors lässt, wie es die zahlreichen Aufschlüsse im Randgebiete und die ausgeführten Rohrungen er- geben, fast überall dieselbe Gesetzmässigkeit erkennen1). Zuerst bildete sich in der durch Elbe und Oste geschaffenen Midde ein Niederungsmoor; dasselbe besteht aus Sumpftorf, der stellen- weise von Schlick durchsetzt ist und in dieser Modifikation als Darg bezeichnet wird. Es finden sich jedoch, wie die geologische Aufnahme ergeben bat, auch im tieferen Schlickuntergrunde ältere, bis D/2 m mächtige Niederungsmoorschichten eingebettet; die Bildung des Niederungsmoors wurde demnach verschiedentlich durch neue Ueborsehliekungen vom Uferwall her unterbrochen. Sehr hohe Flutheu vermochten das Hochland ja noch zu über- schreiten, zumal nach erhöhter Aufschlickung des Flussbettes oder nach erfolgter säkularer Senkung des ganzen Gebiets. Der Sumpftorf des Niederungsmoors ist besonders durch das Vorkommen von Resten des Gemeinen Schilfrohrs ( Phragviites commuim) charakterisirt , sodass er auch als Schilftorf bezeichnet werden kann, wenn auch andere Wassergewäehse, besonders Binsen, an seiner Bildung teiluehmen. Der Schilftorf bezw. Darg ist von brauner bis schmutzig grüner Farbe, voluminös, schmierig und ') Benutzte Littoratur: Weukii, C. A.: Ueber die Moore, mit besonderer Be- rücksichtigung der zwischen Unterweser und Unterelbe liegenden. Jahrbuch d. Männer v. Morgenstern, Hefl3, Geestemünde, Schippers Verlag 1900 — Weber, (J.A.: Bericht über die Thätigkeit des Botanikers der Moor- Versuchsstation , Protokoll d. 3. t. Sitzung der Centr. Moor-Commission. Buchdruckerei »Die Post«, Berlin 1898. F. Schucht, Das Kehdinger Moor. 633 riecht nach Schwefelwasserstoff. Bei Luftzutritt färbt er .sich heller, schrumpft stark zusammen und zerfällt leicht. Der Seggentorf, der sich zuweilen in den oberen Schichten des Sumpftorfs vorHudet, besitzt nur untergeordnete Bedeutung. Der Sumpftorf ist von einer nur wenige ein mächtigen U eber- gangswaldtorfschicht überlagert, in der sich an Baumresten ausschliesslich solche der Birke nachweisen Hessen. Das Hochmoor, das den oberen Aufbau des Kehdinger Moores bildet, ist aus älterem Moostorf, Grenztorf und jüngerem Moostorf zusammengesetzt. Der braunschwarze ältere Moostorf ist im Durchschnitt nur 3 6 dm mächtig. Bei Luft- zutritt geht dieser vornehmlich aus stark zersetzten Moosen be- stehende Torf in wenigen Minuten in eine vollständig schwarze, fast amorphe Humusmasse über. Der ältere Moostorf bildet, mit wenigen Ausnahmen im Randgebiete des Hochmoores, z. B. östlich von Sehüttdamm, überall das Hangende des Niederungs- bezw. Uebei gangswaldtorfs. Der den älteren Moostorf überlagernde Grenztorf schwankt in seiner Mächtigkeit ebenfalls zwischen 3 und 6 dm. Er ist durch das reichliche Auftreten von Resten des Wollgrases (Eriophoruin) charakterisirt : auch Reste von Heide treten in grösserer Menge in ihm auf, während die Torfmoose zu- rücktreten. Zur Zeit der Grenztorf bildung muss das Kehdinger Moor einer langen Verwitterungsperiode ausgesetzt gewesen sein, da die obersten Schichten, wie sich in zahlreichen Aufschlüssen beobachten lässt, ca. 1 — 2 dm tief zu schwarzem Humus zersetzt sind. Am Rande der Stade- Ilimmelpfortener Geest findet stellen- weise ein U ebergang des Greuztorfs in M aidtorf statt. Die jüngste Ilochmoorbildung, der jüngere Moostorf, hebt sich vom Grenztorf meist scharf ah; seine Mächtigkeit erreicht his 4 m Der jüngere Moostorf ist von bräunlichgelber Farbe, die ihn bildenden Moose sind in ihrer Struktur noch deutlich erhalten. Die linsenförmig eingelagerten schwarzen Schichten, die sog. Bultlagen, bestehen aus stark verwitterten Resten besonders von Heide und Wollgras. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901- 1902. 634 Oberflächlich ist der jüngere Moostorf' infolge künstlicher Ent- wässerung und landwirtschaftlicher Kultur mehr oder weniger stark z u schwarzem Humus verwittert, ln den Randgebieten des Hoch- moors beträgt die Yerwitterungstiefe ca. 2 dm, während in den mittleren Theilen, in welchen die Trockenlegung erst in den letzten Jahrzehnten erfolgte, kaum Spuren beginnender Verwitterung zu sehen sind. Mit der künstlichen Entwässerung des Hochmoors hängt es auch zusammen, das* die Bedingungen für ein Weiterwachsthum des jüngeren Moostorfs nicht mehr vorhanden sind, sodass jetzt eine üppige Heideflora zur Herrschaft gelangt ist. Der ältere und jüngere Moostorf unterscheiden sich in erster Linie durch das Stadium ihrer Zersetzung; während der helle, lockere jüngere Moostorf fast unverändert erhalten ist, ist der ältere in Folge seines hohen Alters zu einer dichten, braunschwarzen Humusmasse zersetzt. Die grösste Mächtigkeit der gesummten Moorbildungen be- trägt im nördlichen Theile des Kehdinger Moors 6 m, im süd- lichen Theile 10 in. In dem Randgebiete des Hochmoors sind im Laufe der Jahr- lmndei te grosse Flächen Moostorfs bis auf den Niederuugstorf ab- gebaut. Auch das sog. Brachland im NW. des Blattes Hamel- wörden ist, wenn nicht ganz, so doch zum grössten Theil nach- weislich in früheren Jahrhunderten von Hochmoor bedeckt ge- wesen. Die mehrfach im abgetorften Gebiet, z. B. bei Schütt- damm und nördlich Grossenwörden inselartig auftreteuden Schlick- boden sind vermuthlieh dadurch entstanden, dass der sie ursprüng- lich überlagernde Niederungstorf der besseren landwirtschaft- lichen Nutzung wegen bis auf den hier besonders nahen Schlick- untergrund abgebaut wurde. Die Höhenangaben der Messtischblätter lassen eine Erhebung des Hochmoors bis über 5 m über NN. erkennen. Wie aber bereits oben bemerkt ist, sind diese Höhenangaben nicht mehr zutreffend. Aus einem Berichte der Central-Moor-Commission geht ') Protokoll der Centr.-Moor-Commission der 37. Sitzung 1896, S. 83. F. Schlicht, Das Kehdinger Moor. 635 hervor, dass das Kehdinger Moor dort, wo der Hauptgraben es durchschueidet, um 1,10 m gesunken sei. Im .Jahre 1898 betrug die grösste Senkung seit Beginn der Entwässerungsarbeiteu 1,82 m U. Herr Meliorationsiuspektor Krügeh2) hat bei seinen Unter- suchungen über die Bewegungen des Grundwassers im Kehdinger Moor an einer bestimmten Stelle* eine Abnahme der Moortiefe von 9,8 auf 7,5 m innerhalb des Zeitraums Mai 1900 bis Herbst 1901 nach erfolgter Entwässerung festgestellt. Vergleicht mau die Höhenangaben der Messtischblätter aus dem Jahre 1878 mit den durch Bohrungen festgestellten Mächtig- keiten der Ilochmoorbildungeu, so ergiebt sich, da das Niveau des Niederungstorfs ungefähr demjenigen der angrenzenden Marschen entspricht, auch aus diesen Daten dir* Thatsaehe, dass das lloeh- moorgebiet infolge der Entwässerung stellenweise um 1 — 2 m ge- sunken ist. Von den zahlreichen Hochmoorteichen (Seeblecken), die das Kehdinger Moor einstmals aufwies, ist bereits eine grosse Anzahl verlandet. Nur im mittleren Ilochmoorgobieto, das noch nicht in hinreichender Weise in den Bereich der Entwässe- rungsanlagen gezogen ist, sind noch unveränderte Teiche vor- handen. Die Tiefe eines von mir ausgelotheten Seebleeks betrug 0,5 — 1,25 m, die eines andern 1,5 — 1,75 m, und zwar lagen die tiefsten Stellen au der Abbruchseite im SO., während die Teiche nach NW. zu seichter wurden. Der Schlickuntergrund des Kehdinger Moors ist meist mehrere Meter tief entkalkt und enthält, wie. bereits oben bemerkt, häufig Einlagerungen vou Dargschichten. Der entkalkte und in Folge von Reductionsprocessen oft schwefeleisenhaltige Schlick im Lie- genden des Moores führt die Bezeichnung Mai holt, während der noch kalkhaltige Schlick des tieferen Untergrundes mit Kuhlerde (Wühlerde) bezeichnet wird. Letztere findet bekannt- lich als landwirthschaftliches Melioratiousmittel vielfach Verwen- *) Protokoll der Centr.-Moor-Commission der 41. Sitzung 1898, S. 197. *) Protokoll der Centr.-Moor-Commission 1901, Anhang S. 24. 636 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 ‘.»0 1 -1902. düng. Während in den Randgebieten des Moores die Kühl erde in nicht allxugrosser Tiefe, etwa bei 3— 5 in, augetroffen wird, ist dies in den mittleren Theileu oft erst bei 20 m Tiefe der Fall. Von der Moorversuchsstation iu Bremen ausgeführte Analysen haben ergeben, dass zahlreiche Kuhlerden einen nur geringen Kalkgehalt besitzen, und dass das Vorkommen derselben ein höchst unglciehmässiges sei. Eine zu Meliorationszwecken in Aussicht genommene Kuhlerde erhielt uur 2,92 pCt. GaCOa1). Die geo- logische Aufnahme hat zu denselben Ergebnissen geführt, dass nämlich der Kalkgehalt trotz enger Benachbarung ziemlich schnell wechselt und es sich daher empfiehlt, iu jedem Bedarfs- fälle die günstigste Entnahmestelle durch besondere Bohrungen und Werthprüfuug durch Säureguss zu ermitteln«. lieber die geignetste landwirtschaftliche Nutzung des Keh- dinger Moors wird seitens der ( ’cntral-Moor-Commission. speoiell der Moorversuchsstation in Bremen, durch Anlage von Versuchs- feldern etc. auf die dort ansässigen Laudwirthe aufkläreud und belehrend eingewirkt. Zur Kultivirung der I lochmoorgebiete hat der Staat genannter Commission eine Anzahl Strafgefangener zur Verfügung gestellt. Ueber die chemische Zusammensetzung der Torfarton des Kehdinger Moors mögen die von K. ViHCHOW2) veröffentlichten Analysen Aufschluss geben. Die Bestimmung der Reiuascbe lässt den ungefähren Heizwerth der Torfarten erkennen ; derselbe ist am niedrigsten im jüngeren, am grössten im älteren Moostorf, während der Greuztorf zwischen beiden steht. Der Sumpftorf bezw. Darg kommt als Brennmaterial nicht in Betracht, da er einen zu hohen Gehalt an mineralischen Bestandteilen besitzt und ausserdem beim Verbrennen sehr üblen Geruch verbreitet. •) Protokoll der C'entral-Moor-Commission der 41. Sitzung 1898. ^ K. Vikchow: Das Kehdinger Moor, eine chemisch-geologische Studie, Landw. Jahrbücher, Berlin, Parey 1883, S. 124 f. F. Sühuoht, Das Kehdinger Moor. 037 Humusboden des Torfs. Sieben Proben aus einer Schichtenfolge des nördlichen Theiles des Kehdinger Moors. Es sind in 100 Theilen Trockensubstanz an Reinasche enthalten: in Verwitte- r Unga- rin de jüngerem Moostorf Grenztorf älterem Moos- torf ! 1 2 3 4 5 6 7 Reinasche I 7,79 1,49 1,22 1,34 1,54 1,72 3,03 In 100 Theilen Reinasche sind enthalten: ln Salzsäure Unlösliches 84,50 42,74 29,51 28,11 27,20 28,00 14,55 Kali (KjO) 0,22 2.50 1,51 2,48 1,48 1,38 0,60 Natron (NagO) .... 0,46 2,78 4.94 4,42 2,97 3,15 1,63 Kalkerde (CaO) . . . 1,65 9,50 13,34 12,22 13,37 15,41 22,27 Magnesia (MgO) . . . 2,23 1 5,53 24,26 23,23 19,50 16,96 14,93 Eisen und Thonerde (AUO3 -f- FeaOä) 8,34 10,54 10,31 10,98 12,42 9,54 10,84 Phosphorsäure (Pa Os) . 1,55 5,95 3,30 3,46 2,94 2,69 1.45 Schwefelsäure (SO3) . 1,06 10,78 13,58 12,04 17,93 21,71 29,75 Chlor (CI) 0,09 1,01 1,86 1,84 1,07 0,88 1,46 Summa . . 100,08 101,33 102,61 98,78 98,72 99,52 , 97,15 Anmerkung: Die Tiefe der Entnahme beträgt bei 1 = 14 cm; 2 — 42—49 cm; 3 = 98 — 112 cm; 4 130 147 cm: 5 = 175 — 189 cm; 6 — 203 — 217 cm und 7 — 231 — 245 cm. — Vmcjtow bezeichnet 1 als Heidehumus, 2 — 4 als Sphagnumtorf, 5 — (5 als braunen Torf und 7 als schwarzen Torf. 638 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902, Humusboden des Torfs. Sieben Proben aus derselben Schichtenfolge. ln 10 000 Theilen Moortrockensubstanz sind enthalten: in Verwitte- rungs- rinde jüngerem Moostorf Grenztorf älterem Moustorf 1 2 3 4 5 6 7 Organische Subst. 9220,47| 9850,94 9878,46 9866,09 9845,88 9828,24 9697,22 Darin Stickstoff (N) 208,42 158.83 90,18 91,01 81,50 85,50 75,93 Rein- Asche . . . 797,53 149,06 121,54 133,91 154,12 171,76 302,78 In Salzsäure Un- lösliches . . . 658,20 63,7 1 35,87 37,64 41,89 48,16 44,09 Kali (K„0) . . . 1,71 3,73 1,84 3,32 2,28 2,37 1,82 Natron (Na-j O) . . 3,58 4,14 6,00 7,45 4.56 5,42 4,94 Kalk (CaO). . . 12,85 14,16 17,11 14,85 20,59 26,51 67,-18 Magnesia (MgO) . 17,37 23,15 29,49 28,33 30,03 29,17 45,24 Thonerde u. Eisen (AI2O3 -f F C-2 O3) 64,97 15,71 12,53 13,33 19,13 16,41 32,85 Phosphorsäure (P-.05) 12,07 8,87 4,01 4,21 4,53 4,63 4,39 Schwefelsäure (SO*) 8,26 16,07 16,51 14,63 27,61 37,34 90,14 Chlor (CI) . . . 0,70 1,51 2,26 2,24 1,65 1,51 4.42 Summa . 10000,24 10009,99 10004,08 1 9991,99 9999,15 9999,76 9992,59 Sauerstoff für Chlor — 0,16 - 0,35 — 0,52 — 0,52 — 0,37 — 0,34 — 0,99 10000,08 10009,64 10003,56 9991,47 9997,78 9997,43 j 9991,60 F. Wiegers, Magdeburger Uferrand und Prömling. 639 5. Braunschweigische Enklave Calvörde und die angrenzenden Theile der Provinz Sachsen. Mit den geologisch-agronomischen Aufnahmen in der braun- schweigischen Enklave Calvörde und den benachbarten Theilen der Provinz Sachsen waren im Sommer 1'jOl die Herren Wikgers und Picard, im Jahre 1902 der Erstgenannte allein beschäftigt. Die noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen führten zu den nachstehenden vorläufigen Resultaten: Das iu Angriff genommene Gebiet umfasst einen Theil des sogen. Magdeburger Ulerraudes oder Flechtingen- Alvensleben- schen llöhenzuges, den durch das Spetzethal von ihm getrennten Calvörder Höhenrücken und einen Theil der diesen beiden nörd- lich vorgelagerten Drömlingsebeue. Den IVchtingeu-Alvensleben- schen Ilöhenzwg setzen vornehmlich palaeozoische Gesteine zu- sammen: Grauwacken, welche zwar keine. Versteinerungen führen, aber in Uehereinstimmimg mit den weiter südlich hei Ilundisburg vorkommenden , Calamiten- und Lepidophytenreste enthaltenden Grauwacken zum Culm gerechnet werden. Auf diesen mannigfach gefalteten und verworfenen Gesteinen lagern Deckeu von Eruptiv- laven. deren Alter noch unbestimmt gelassen werden muss, die jedenfalls aber jünger sind, als die rothliegenden Sedimente von Eickendorf (Bl. Weferlingen), iu welchen Gerolle von ihnen gefun- den worden sind. Die Ergüsse haben theils saures, theils basisches Material geliefert in Gestalt von Quarzporphyren und Augitpor- phyriten. Bei den Ersteren lassen sich mehrere Typen mit ab- weichender makroskopischer und mikroskopischer Structur unter- scheiden und ebenso bei den Porphyriten, die theils dicht, theils porphyrisch-krystalliniseh, oberflächlich maudelsteinartig ausgebil- det sind. Mesozoische Schichten sind entweder nicht zur Ablagerung gekommen oder wieder vollständig erodirt worden, und erst mit dem Tertiär setzt die Reihe der Formationen fort, indem 'Magde- burger Grünsand sich an wenigen Stellen in dünner Schicht über dem Phorphyr findet, nicht weit von der Grenze des Blattes Calvörde nach Weferlingen hinüber. Wik<;i:ks, Magdeburger Uferrand und Drümling. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 640 Das Diluvium bedeckt, da die erwähnten Eruptiva nur in geringer Oberflächenverbreitung aus ihm hervorragen, den grössten Theil der Blätter. Das unterste zu Tage anstehende Glied des- selben ist ein Geschiebelehm, welcher am Rande des Ohrethals und des Drömlings als schmales Band sich hinzieht; er hat im allgemeinen nur eine geringe Mächtigkeit und ist in der Regel kalkfrei. Die ihn unterlagernden Sande sind nur in einem künst- lichen Aufschluss sichtbar geworden. Welcher Eiszeit dieser Ge- schiebelehm seine Entstehung verdankt, ist vorläufig noch nicht zu entscheiden. Im Drömling ist der Geschiebelehm ferner unter einer Decke von Thalsand in der Umgebung des Ortes Jerchel erhohrt worden. Überlagert wird der Lehm danu bis zu einer Mächtigkeit von 60 Metern von Sandeu von gleich massige m Korn und frei von Ge- schieben, welche die Calvörder Höhen zusammensetzen und auch im Flechtiugen-Alveusle.beuschen Höhenzug und dessen nördlicher Fortsetzung einen grossen Raum einnehmen, indem sie die Eruptiv- gesteine mehr oder minder verhüllen. Bei Wegenstcdt gehen sie in Feinsande und Thone über, die somit eine Einlagerung in diesen Sandeu bilden. Ueber den Sandeu folgt zuletzt noch eine etwa Meter mächtige stark geschiebeführende Sandschicht, welche Hohen und Senken wie mit einem Mantel umkleidet und deren Entstehung ebenfalls noch nicht hinreichend aufgeklärt ist; die Geschiebe sind vielfach eckig und nur kauteugerundet. Die jüngsten Ablagerungen des Diluviums bildet der Thalsand des Spetze- und Ohrethals und der Beckensand des Drömlings. Es ist ein feinkörniger bis schwach grandiger und grandiger Sand, in den oberen 3 Deeimetern häufig humos, auch wohl etwas lehmig, der oberflächlich zahlreiche Gerolle, besonders von gelbem Feuer- stein, führt. Der Becken- und Thalsand des Drömlings und des Ohrethals beginnt etwa mit der 62, f) Meter-Curve. Im Spetzethal, das weniger tief eingeseknitten ist als das Ohrethal, liegt die Thal- sandgrenze höher und fällt auf einer Strecke von 12 Kilometern von der 90 auf die 80 Meter-Linie. Alluviale Bildungen finden sich in schmalen Streifen in den Thälern der Ohre, Spetze, des Krumbecks und der kleineren Rinnsale E. Kaiser und E. Naumann, Trias am Hainich. 641 als bumose Saude, sandiger Humus, eisenschüssiger sandiger Humus, Torf, und Schlick. Dieselben Bildungen nehmen im Ürömling breitere Flächen ein, besonders Torf und Moorerde, welche zum Theil einen ausserordentlich starken Eisengehalt, bis zu 45 Proceut des Gesammtbodens, enthält. Raseneisenstein ist ferner im Ohre- thal eine häufige nachträgliche Bildung im Thalsand. 6. Provinz Sachsen. Die Herren Erich Kaiser und Ernst Naumann berichten über die wissenschaftlichen und praktischen Resultate der Aufnahmen auf Blatt Langula und Langensalza im Jahre 1901 und 1902: Die Aufnahmen auf den Blättern Langula und Langensalza kmmu und in den Jahren 1901 und 1902 haben einige Resultate ergeben, Trias*' welche für die Gliederung der Trias und die Beurtheiluug der ani]{i!merCl' Diluvialablagerungen im nordwestlichen Thüringen beachtenswerth J-',"sr|,la ,,n(1 sein dürften. Am Hainich und dessen nordöstlichem Abhange (in der Mühlbausen-Langensalzaer Keupermulde) treten die Schichten vom Röth bis zum Mittleren Keuper auf. Die Gliederung des Röth und des Muschelkalks schliesst sich eng an die der benachbarten Gebiete an, über die in diesem Jahrbuche verschiedentlich berichtet worden ist1). Nur wenige Bemerkungen sind dem hinzuzufügen : Die Zone der Schau in - kalk banke ; ist an mehreren Punkten durch intensiven Steiu- bruchsbetrieb gut aufgeschlossen, der namentlich in dem Langulaer Thale schon sehr früh im Mittelalter begonnen wurde, wie die Kirchen der Vogtei (als Yogtei bezeichnet man die Orte Ober- dorla-Niederdorla-Langula) beweisen. Am intensivsten werden die Schichten abgebaut in einem Steinhruche im Seebacher ') W. Fkantzen, dieses Jahrbuch für 1887, S. 1—1*4: für 1893, S. XXX bis XXXIV. — H. PaoF.scTToi.Dr, dieses Jahrbuch für 1894, S. LXI— LXI1. — E. Kaiser, dieses Jahrbuch für 1900, S. XIX — XXII. 642 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901—1902. Gründe, nördlich von der Försterei Grenzhaus, nahe dem West- rande von Blatt Langula. Wegen der grossen Gleichmässigkeit des Gesteins und der geringen Zahl von Sprüngen eignet es sich gut zu Bauzwecken und wird trotz der ungünstigen Lage abseits von der Eisenbahn weithin verfrachtet. Die am stärksten abgebaute Bank entspricht der Mittleren Schaumkalkbank Thüringens. Diese 1,8 m mächtige, feinporöse Bank zeichnet sich aus durch eine sehr starke Fossilführung. Von besonderem Interesse ist das Auf- treten von Cepluilopodeu aus der Verwandtschaft von Nautilus bidorsatus Br., die eine ganz beträchtliche Grösse erreichen. Aus- gewachsene Exemplare zeigen geknotete Kauten. Sowohl die Schaumkalke wie die darauf folgenden ebenen mergeligen Platten der Schichten mit Mi/ophoria orbicularis zeichnen sich in dem Steinbruche im Seebacher Grunde, ähnlich wie in den nahe benachbarten Steinbrüchen zwischen Struth und Eigenrieden auf Blatt Lengenfeld, durcli häufige Saurier- Reste aus. Bei der Kartiruug des Oberen Muschelkalks wurde auf die strati graphische Bestimmung der einzelnen Funde von Cerutites nodosus im weiteren Sinne besonderes Gewicht gelegt. Hierbei wurden im Allgemeinen die Angaben von E. Philippi bestätigt, dass in dem unteren Theile, d. h. im Liegenden der Bank mit Ti'rebrutula vulgaris var. cycloides Zf.nk. die kleineren Formen, im Hangenden die grösseren Formen wie ( ei'atiten nödosus typ. E. Phil., C. intermediue E. Phil, und semiparwu* Monte, auftreten. In der erwähnten Bank und in deren unmittelbarem Liegenden wurde C. spinosm E. Phil, mehrfach aufgefunden. Beachtenswert!) ist aber, dass auch in den höchsten Schichten von kleineren Formen C. ßexuosus E. Phil, beobachtet, wurde. Im Unteren Keuper fällt eine Kalkbank besonders auf, die sich auf weite Strecken verfolgen lässt und dann sichere An- haltspunkte für die Lagerungsverhältnisse bietet. Es ist dies die auch anderwärts bekannte Bank mit Anoplophora donacina Schloth. Sie liegt einige Meter über der Grenze des Unteren E. Kaiser und E. Naumann. Trias am Hainich. 643 Keupers gegen den Muschelkalk. Die Bank wird gebildet von einem grobkrystallinen Kalk, der etwas Dolomit, hier und da auch Glaukonit führt. Zahlreiche Muschel- und Knochenbruch- stücke, Zähne, Fischschuppen u. dergl. machen die Bank charakte- ristisch. Sie zerblättert in dünne, fast tlaserig zu nennende Bruch- stücke. Der Habitus wechselt wohl etwas, aber doch sind die wesent- lichsten Eigenschaften an den verschiedenen Funkten wieder zu erkennen. Die besten Aufschlüsse, finden sich an der Windmühle südlich von Weberstedt (Blatt Langensalza) und in einem Wasser- risse an der Strasse Ileyerode-Oberdorla, nahe westlich vou Ober- dorla (Blatt Langula), sowie auf der Höhe südlich von Alterstedt (Blatt Henuingslebeu). Vom Gypskeuper nimmt die Stufe der Unteren Bunten Mergel mit Gyps (kiiij) den grössten Flächenraum ein, dagegen haben sich die höheren Glieder desselben, der Schilfsandstein und die Rothe Wand, nur im NW. des Blattes Langensalza zwischen Alt-Gottern und Bollstedt erhalten. Die Stufe der Unteren Bunten Mergel besteht ganz vorwiegend aus grauen und rotheu Mergeln in mannigfachem Wechsel, denen zwei Gypshorizonte eingeschaltet sind. Nicht viel über dem Grenzdolomit liegen darin die helle, au Fischresten reiche Steiu- niergelbank n Thamsbrück), etwas höher die Corbulabank als hellgrauer Steiumergel mit Cnrhula (Weinberg nordöstlich von Niederdorla) und zu oberst, dicht über dem Oberen Gypslager die Estherienschiehten (ü); eine Bleiglanzbunk konnte nirgends nachgewiesen werden. Während die Gypse, meist linsenförmig gelagert, keinen stetig verfolgbaren Horizont abgeben, sind die Estherienschiehten eine weithin erkennbare Leitschicht. Sie be- stehen aus dunkeiblaugiaue», sandig- thonigen , glimmerreichen Schiefern (Bollstedt) oder aus hellgrauen, kurzbröckeligen , mehr stein mergelartigen Schiefern (östlicher Teil des Rotheu Berges nördlich Alt-Gottern) und enthalten überall ICutheria Uuvitexta Sandb. und Pflanzeureste. ln Franken1) liegen zwischen den wohl mit diesen Schichten zu parallelisierenden mittleren Estherienschiehten l) Nacll ThÜRAUII, Bkysi HI.AG, Louiciz, Puiisuiiot.nT. 644 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. und dem Schilfsandstein noch wenig mächtige bunte Mergel mit Gyps. Auf Blatt Langensalza fehlt eine derartige Zwischenhildung, mau muss aber annehmen, dass sie auch hier zur Ablagerung gelangte, aber wieder abgetragen wurde, wie eonglomeratisehe Bänke au der Basis des Schilfsandsteins beweisen. Dieser zieht sich ringförmig um den Kotheu Berg nördlich Alt-Gottern herum und bildet im Gelände eine deutliche Terrasse. Er ist sehr feinkörnig, glimmerreich, meist gelblichbraun, seltener röthlich weiufarben, nirgends roth geflammt, wie dies bei Göttingen und am Seeberg bei Gotha der Fall ist. Er wird durch diese Eigenschaften dem Ilauptsandstein der Lettenkohle ausserordent- lich ähnlich. Ausser schlecht erhaltenem Kquisetum arenaceum Jaeg. enthält der Schilfsandstein keine erkennbaren Pflauzenreste. Ueber dem Schilfsandstein folgt eine etwa 45 in mächtige Stufe von bunten Mergeln mit Gyps (km3), die »Rothe Wand«, welche au der Basis einige Fuss grauer Mergel führt, daun aber nur aus tiefrothbraunen Mergeln besteht, um zum Schluss wieder in gering-mächtige graue Mergel überzugehen, welche die Lehr- bergschicht einleiteu. Die rothen Mergel zeigen nahe der Basis eine Einlagerung von Kalksteinknollen, die Anoplophora in Stein- kernen führen. Etwa 5 m unter der Lehrbergschicht begleiten gewöhnlich zwei 0,5 — 1,0 in mächtige Gypslager diese rothen Mergel. Wie die Stufe killt durch die aus Gypsresiduen hervor- gegangenen Qnarzkryställchen leicht kenntlich wird, ist die Rothe Wand mit Rotheisensteinknollen derartig besät, dass man diese früher gesammelt und in Suhl verhüttet hat. Die Lehrberg- schicht G), zwei ca. 10 cm mächtige Steinmergelbänke, denen 2,5 m rot.he, unten sandig-schieferige Mergel zwischengeschaltet sind, krönt die Höhe des Rothen Berges, als doppeltes helles Band schon von weitem auffallend. Die oberen Lagen der Stein- mergel banke schliessen meist zahlreiche Stein kerne einer Natica und Anoplophora kmperina Berg, ein, dagegen kouute die sonst in der Lehrbergschicht häufig beobachtete Turnte lla Theodorii Berg, nicht mit Sicherheit erkannt werden; auch der sonst der Lehrbergschicht eigenthiimliche Malachit fehlt hier offenbar ganz. E. Kaiskii und E. Naumann, Trias am Hainich. 645 Trotzdem ist es ausser allem Zweifel, dass liier die echte Lehr- bergschicht vorliegt; denn die petrographische Beschaffenheit, die Fossilführung zum Theil und die Lage im Schichteuverband stimmen so auffällig mit der benachbarter zweifelloser Vorkomm- nisse von Lehrbergschicht überein (Waehseuburg bei Arnstadt, Lengröden bei Creuzburg), dass eine Gleichstellung dieser Schichten selbstverständlich erscheint. L eber der Lehrbergschicht liegen auf dem Rothen Berg noch einige Kuss bunte Mergel der nächst höheren Stufe (kü4) des Gypskeupers, womit die Reihe der Triasgebilde sehliesst. Beaehtenswerth ist ein kleines gangförmiges Vorkommen von Schwerspat!), der in einem nur wenige Centimeter mächtigen 9 11 streichenden Trum den Mittleren Keuper und zwar die »Unteren bunten Mergel« am Rothen Berge westlich von Ilöugeda durch- setzt. Der Scliwerspath ist feinfaserig und wird wie eine Breccie durch Quarz und etwas (wohl secundären) Kalkspath verkittet. Die Lagerungsverhältnisse sind einfach, entsprechend der flach - muldenförmigen Lagerung in der Mühlhausen - Langen- salzaer Koupermulde, die eine nordwestliche Ausbuchtung der grossen centralen Thüringer Keuper-Senke darstellt. Die Mulden- achse läuft parallel zu der Unstrut über den Rotheu Berg nörd- lich von Altgottern in SO. — NW.- Richtung. Durch zahlreiche in SO. — NW - Richtung verlaufende Sprünge wird dies«1 gleichförmige Lagerung gestört. Doch ist nur ein ge- ringer Theil der Sprünge mit erheblichen Schichtenverschiebungen verbunden. So durchschneidet die Südwestecke von Blatt Lan- gula die Saalfeld-Kieheuberger Störnngszone, die auch im Bereiche von Blatt Langula durch ungefähr S. — N. verlaufende Störungen eiue Ablenkung erfährt. Parallel mit der Saalfeld - Fichenberger Störungszone verlaufen zahlreiche andere Sprünge, die nur in wenigen Fällen im Ausstreichen der Schichten sich bemerkbar machen. Sie sind aber in Folge ihrer Wasserführung wichtig. Von ihnen aus sind die Salz- und Gypslager des Mittleren Muschel- kalks ausgelaugt worden, was zur Bildung von Frdfällen führte. Sind die Sprünge als Vorwerfer nicht naohgewiesen , so machen Jnhrbiieh li)u2. 13 K.mskii und N MM ANS. Diluvium in Norchvest- Thfl ringen, Hlittter Langula und Langensalza. R4f> Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. sie sich doch durch die reihenförmige Anordnung dieser Erdfälle bemerkbar. Diese Reihen sind in einzelnen Fällen auf mehrere Kilometer Entfernung zu verfolgen. Manche dieser Erdfälle lassen zeitweise die auf den Sprüngen sich bewegenden Wasser austreten oder fortgesetzt ausfliessen. Der Zusammenhang zwischen den Lagerungsverhältnissen und der Wasserführung ist in einer be- sonderen Arbeit auseinandergesetzt worden J). Das Diluvium ist wegen seiuer mannigfaltigen Entwicke- lung und zahlreichen Aufschlüsse von besonderem Interesse. Die Gliederung der diluvialen Ablagerungen wurde mit Rücksicht auf Geschiebeführung, Fossilien, Höhenlage, Flächenausbreitung, Mächtigkeit, Verwitterung etc. durchgeführt und hat folgende Altersfolge ergeben: 1 [Präglaciale] Ablagerungen des Tonna-Griefstedter Schotter- zuges. (Zn Beginn der Vereisung des inneren Thürin- gens abgesetzt.) 2. Glaeiale Ablagerungen (der thüringischen Vereisung): a) Fluvioglaciale Schotter, b) Geschiebemergel und Sande. 3. Interglacialo?, für Thüringen im engeren Sinne postglaciale Bildungen. a) Aelterer Kalktuff [des Sülzenberges und Kalktuff- bildung bei Felchta]. b) Schotter des Uustrutlaufes mit Corbicula ßuminalix MÜLL, und Schotter der Nebenthäler. c) Löss und Lösslehm. >) E. Kaiser, Die hydrologischen Verhältnisse am Nordostabhaug des Hai- nicli im nordwestlichen Thüringen. Dieses Jahrbuch für 1902, Bd. XXIII, S. 321 841. Zu den auf >.338 dieser Arbeit iniigetheilten Wasserstandsbeob- achtungen an der Thomasqaelle bei Mühlhausen muss noch nachgetragen werden, dass im Mai 1903 und 1904 je ein Maximum und im November 1903 und 1904 (wie schon 1902) ein Minimum des Ausflusses festgestellt wurde. — Die Brunnen I, II, III (S. 339) lieferten im Frühjahr 1903 und 1904 ju ciu Maximum und im November I9>>3 und 190t wiederum ein Minimum des Ausflusses. — Die regel- mässige Wiederkehr von Maximum und Minimum in den drei Beobachtungsjahren scheint also einer allgemeinen Regel zu entsprechen. (Näheres darüher in den demnächst erscheinenden Erläuterungen zu Blatt Langula.) E. Kais kr und E. Naumann, Diluvium in Nordwest-Thüringen. 647 Die ältesten diluvialen Ablagerungen der Gegend sind die von Heinrich Credner1;, Bauer2), Speyer2) und Wüst3) be- schriebenen Schotter des Tonna-Griefstedter Zuges, welche einem Flusslauf entsprechen, der von Gotha über Tonna (Fasanerie), Klein- Vargula, Tennstedt, Lützen-Sommern nach Griefstedt ging4) und nach WÜST zu Beginn der II. Eiszeit5) abgelagert wurde. Das Gebiet der Mühlhausen-Langensalzuer Keupermulde berührt dieser Sehotterzug nicht, er geht aber so nahe am östlichen Rande vorbei, dass seine Geschiebe bei seiner späteren theilweisen Zer- störung auch in jüngere Ablagerungen des Blattes Langensalza gelangen mussten. Die ältesten unter diesen Schottern sind in der Umgebung von Langensalza, welche sich von den Höhen vor dem Gute Peissel (Bl. Körner) über die Ilerzberge und die Höhen nordöstlich von Gross-Welsbaeh bis nach dem Galgenberg (Bl. Tennstedt) ziehen und im NW. auf Bl. Körner ihre Fortsetzung in den Schottern der Windmühlenhöhe, Wachtkuppel, des Breiten Berges und Weinberges finden. Diese aus Trias-, insbesondere Muschel- kalk-Geschieben bestehenden Schotter enthalten vom Vorwerk Peissel bis nach Gross -Welsbach hin kein nordisches Material im Anstehen- den. Von Gross -Welsbuch an nach O. beginnt jedoch nordisches Material im Anstehenden immer mehr zuzunehmen, und auf dem Galgenberg finden sich Schotter, die ganz vorwiegend nordisches und Thüringer Wald-Material führen. Ebenso sind im NW. von ') II. Chuonk.k, Uebersicht der geogn optischen Verhältnisse Thüringens und des Harzes, Gotha 1843, S. 92 — 95, 105— KV». - Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges. 1851, Bd. 3, S. 380-381. — Versuch einer Bildungsgoschichte der goognostischeu Verhältnisse Thüringens, Erfuit 1856, 8. 4 7. ä) Erläuterung zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thürin- gischen Staaten, Blatt Greussen, Kindelbrück. Gehesee und Gräfeutouna. 3) Aldi, d. naturf. Gesellsch. Halle. Bd.32, S. 121-124, 130-132. - Mittheil, d. Ver. f. Erdkunde, Hallo a. S., 1901, namentlich S. 12. Hier auch weitere Literatur. 4) Mit Herrn Guthikk in Langensalza, der diese Fortsetzung der Schotter zuerst beobachtete, konnte auf einer Begehung im Sommer 1902 dieser Verlauf festgestellt werden. Die SrBYicit’schon Blätter Tennstedt und Gebeseo geben hier statt Thüringer Wald-Schotter fast durchweg nordische Schotter an. s) a. a. O., S. 132. 648 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1 1)01 — 1002. Kl.-Urlcbeu (Bl. Tennstedt) und im Dorf selbst Kieslager vor- handen, die ein Gemenge von vorwiegendem einheimischen1), nordischen und Thüringer Wald -Material darstellen; auch die schon von Heinr. Credner (1. c.) erwähnten Conglomerat- und Sandlager bei Westhausen und Ballstedt (Bl. üräfentonua) führen neben vorherrschendem Triasmaterial auch nordisches, sowie Ge- steine des Thüringer Waldes. Es hat also eine von W. nach O. zu- nehmende Vermengung einheimischer Triasschotter mit nordischem und Thüringer Wald-Material stattgefuuden. Die allmähliche Ab- nähme nordischer Gesteine nach W. hin nimmt nicht Wunder, wenn man bedenkt, dass schon bei Mühlhausen die westlichsten Fundpunkte nordischer Geschiebe liegen. Die Zunahme an Thürin- ger Wald-Geschieben nach O. wird erklärlich, wenn man dieselbe einer Zuführung durch theilweise Zerstörung des Tonna-Griefstedter Schotterzuges zuschreibt. Nun liegt aber freilich das Schotterlager auf dem Galgenberg 750' hoch, während der Tonna-Griefstedter Zug von Burgtonna bis Gützeu-Sönunern eine Höhe you 67 T bis 500' zeigt. Die Kieslager des Blattes Langensalza haben aber sonst auch nur eine Höhe von 725' bis 550', es ist also nament- lich unter Annahme von späteren Bodenbewegungeu2) und weil die Schotter des Tounaer Zuges durchaus frei von nordischem Material sind, kaum eine andere Erklärung möglich, als dass diese Kiese im N. des Blattes Langensalza — wenn auch nur wenig — jünger sind als der genannte Schotterzug. Sie sind als dicht vor dem heranrückenden Eisrande in einer uieder- 1) Als einheimisch wird das Geschiebe-Material bezeichnet, das aus dem Flussgebiete der heutigen oberen Unstrut herrührt, also ausschliesslich aus einem Triasgebiete stammt. 2) Während im Allgemeinen von Gotha bis Lützen-Sommern ein ziemlich gleichmäßiges Gefälle von ca. 800' bis 500' statt findet, besitzt der Schotter der Fasanerie bei Grafentouna mit 5S4' zwischen dem von Burgtonna 071' und dem des Winterherges 000' .-.üdlich Kl. Vargula eine auffällig tiefe Lage. Fast will es daher scheinen, als hätten hier noch nach Ablagerung des Schotterzugos Senkungen stattgefunden, und als seien die Verwerfungen, welche die Fahner- sche Höhe gegen den südöstlichen Zipfel der Keupermulde abgrenzen, hierbei von Einfluss gewesen. Jedenfalls wird bei der Beurtheilung dieses Schotter- zuges mit Bodenbeweguugen gerechnet werden müssen. E. Kaisku und E. Naumann, Diluvium in Nordwest-Thüringen. 1549 schlagsreichen Periode abgelagerte fluvioglaciale Bildungen auf- zufassen. Die grosse, seeartige Erweiterung ]) des Tonnaer Zuges nördlich von Gotha und südlich der Tonnaer Pforte, zwischen Ilainich und Fahner’scher Höhe lässt vermuthen, dass hier zu irgend einer Zeit eine Stauung durch Verstopfung des Tonnaer Thores stattgehabt hat und. wie schon Credner (1. c.) vermuthete, glaciale Ablage- rungen dies bewirkt haben Diese Ansicht, dass sich an dem Tonnaer Thor ein Kampf zwischen einem Thüringer-Waldgowässer und dem eiudringenden Glacial abgespielt habe und dass die glacialen Ablagerungen siegreich durch diese Kucke zwischen Touna und Ballstedt, das Bett des alten Flusses ausfülleud, ver- drängen, ist sehr annehmbar, wenn man die ans nordischem und T hüringer- Waldmaterial gemischten, oft endmoränenartigen Schotter bei Ballstedt und Westhausen in Betracht zieht, anderseits ist der Beweis dafür nicht zu erbringen, dass der alte Flusslauf wirklich noch bestand, als die Eiszeit hereiubraeh und seine Schotter nicht bereits längere Zeit abgelagert waren. Soviel ist aber sicher, dass der Fluss mit dem Eintritt der Eiszeit, die die glacialen Ge- bilde des Blattes Langensalza ablagerte, aut hörte zu existieren, denn wir finden nördlich des Tonnaer Gebietes keine Schotter von vorwiegendem Thüringer -Waldmaterial mit einer entsprechenden Beimischung von nordischen Gesteinen, wie sie durch ein Fort- bestehen eines Flusses der alten Richtung bedingt sein würde. Der seeartige Stau nördlich Gotha würde nun für eine Zurück- dätmnung der CREDNER’schen Urnesse durch die glacialen Ablage- rungen sprechen, er kann aber auch rein mechanisch dadurch be- dingt sein, dass die beiden Muschelkalkriegel der Haartbcrge und der Fnlmerschen Höhe hier am meisten genähert sind und dadurch eine plötzliche Einschnürung gegenüber dem weiten Keuperbocken nördlich Gotha bewirkt wird, wie diese auch jetzt das Unstrutthal hei Nägelstedt und die Nesse bei Ilaina beim Eintritt aus dem Keuper in den Muschelkalk zeigen. Von einer Fossilführung der fluvioglacialen Schotter im Gebiet n o ‘) Abh. d. uaturf. Gesellsch. zu Halle, Bd. 32, S. 121. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Ü50 der Blätter Laugensalza und Tennstedt ist abgesehen von ver- schwemmten Tertiäreonchylien und dem Funde von Gevveihstangen eines Hirsches auf dem Galgenberg nichts bekannt geworden. Wäh- rend die nordwest-südöstliche Anordnung der Schotter an einen der Unstrut parallelen alten Flusslauf denken lässt, spricht doch die- selbe Lagerung senkrecht zur nordost-süd westlichen Lichtung des Eises, die sich aus der Verbreitung seiner Absätze iu Nord- Thüringen ergiebt, ferner ihre vielfach (Ballstedt) an Endmoränen erinnernde Ausbildung und die. Uebcrlageruug durch nordische Geschiebemergel und Sande für ihre glaciale Entstehung. Diese Ueberlagerung durch Geschiebemergel zeigt sich am besten in einem W asserriss am Gottern'schen Herzberg. liier bedeckt den Schotter deutlich ein grünlichgrauer, thoniger Mergel, der auch sonst von Gross -Welsbach1) bis nach der W acht- kuppel hin in einer Mächtigkeit von 1 — 2 m und darüber diese Gesell iebqmjftsseii begleitet, und der neben einheimischem Material Thüringer Wald- und nordische Geschiebe enthält. Besonders die Muschelkalkgeschiebe zeigen nicht selten deutliche Schrammen. Ferner zeichnet er sich durch Einschlüsse von gelblichen, fein- his mittelkörnigen Sauden aus, die ganz unregelmässig, nester-, taschen- oder linsenförmig ihm eingeschaltet sind (Gross- Welsbach) oder ihn stellenweise sogar zu vertreten scheinen. Diese Sande enthalten neben triadischeni Material sehr viel Quarz, auch Feuerstein und nordische Gesteinsbrocken. Thüringer Wald material ist sehr spärlich. Sie geben stellenweise iu etwas gröbere Sande Über. Von besonderer Wichtigkeit ist das Vor- kommen wenig abgerollter tertiärer Meerescouchylieu, die dem Oligocäu und Miocän angehören. Es fragt sich uun, ob man für das Vorkommen der Tertiärfossil ieu eine andere Erklärung als die des Trausportes durch das nordische Inlandeis an nehmen darf. Da wäre nur die Möglichkeit, dass in der Nähe anstehendes Tertiär durch ältere Flussläufe, zerstört und hier in Gestalt dieser Sandlager wieder zum Absatz gebracht wäre. Dagegen spricht aber nicht nur die Verschiedenheit der Horizonte, denen die *) Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch., Bd. 51, 1899, S. 11 — 21. E. Kaiser und E. Naumann, Diluvium in Nordwest-Thüringen. 651 Tertiärfossilion angehören und das Fehlen anstehenden Tertiärs in der ganzen Gegend, sondern auch die Unterlagerung der diese Saude eiuschliessenden Gesehiebemenjel — so mftirpu die uor- disclie Geschiebe führenden Thonmergel genannt werden — durch fossilfreie Schotter, bei deren Ablagerung die Eiszeit bereits her- eiugebrochen war. Ferner spricht dagegen das Vorkommen ganz Profile des Diluviums bei Gross-Welsbacli. 1 Maassstab 1 : 12.'). UeberhÖhung - 0. Ostwand der Grosswelsbacher Sandgrube am 24. Juli 1902. 2 Maassstab 1 : (»2,5. UeberhÖhung = 0. Nordwand der Grosswelsbacher Sandgrube am 24. Juli 1902. Feiner Sand Grober Sand Feiner Sand durch Gesehiebemergel Block im Kalk lose verkittet Gescluebpinergel gleicher Sande und Geschiobemergclreste in über ganz Nordthürin- gen verbreiteten von NO. nach SW. fächerartig ausstrahlenden Fuudpunkten, zu denen mit der Zeit noch mancher hinzukommen dürfte. Wir finden sie bei Teutschenthal bei Halle *), bei Schraplau2,), Querfurts), auf den Blättern Artern4), Schafstädt2), Riestedt2), Bibra2). Sie sind in kleinen Resten südlich der Finne erhalten bei Büttstedt6), Etzleben6), Jena 7) und dicht südlich Tennstedt2). Auch *) K. v. Fritsch, Erläutorungeu zu Blatt Teutschenthal. 8) 0. Speyer, Erläuterungen zu Blatt Schraplau, Schafstädt, Riestedt, Bihra und Gebesoe, 1882 und 1883. Bkyrich, Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1850 u. 1 856, S. 170 bezw. 309. *) H. Lakpkyrkh, Geognostische Mittheilungen aus der Provinz Sachsen, Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1S72, S. 343. 4) E. Kaysik, Erläuterungen zu Blatt Ariern 1874—1875. E. E. Sen Mia, Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1867, S. 502—508; derselbe, ebenda 1868, S. 572 u. Erläut. zu Blatt Büttstedt. 6) Hier ohne Tertiärfossilien. 7) Vgl. die demnächst erscheinende Arbeit von R. Wagner : »Das ältere Di- luvium im mittleren Saaletale' . Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1001-1902. 652 auf diesen Blättern wird der Sand von einem graugrünen oder bräunlichen, thonigen, plastischen »Geschiebelchtn« überlagert und führt in den meisten Fällen verschwemmte Tertiärfossilieu. In dem von Speyer beschriebenen Profil der Kiesgrube südlich Tennstedt bildet Geschiebemergel (»grünlichgrauer Diluvialthon«) in dem Saud und Kies eine Einlagerung, also ein dem bei Gross -Welsbach ana- loges Vorkommen von Sand und Geschiebemergel. Es scheint also, als läge all diesen ähnlichen Ablagerungen eine gleiche Ursache zu Grunde, nämlich die Abtragung und Transportirung tertiärer Ablagerungen verschiedenen Alters, die entweder im nördlichen Thüringen selbst oder nicht weit nördlich davon angestanden haben. Ein sicheres Urtheil darüber lässt sich auf Grund der überlieferten Reste nicht fällen, aber dass sie von NO. her in unsere Gegend gelangten, und dass das Eis vermuthlich das Transportmittel gewesen ist, erscheint hinlänglich sichergestellt. Die besprochenen Ablagerungen sind dann die südwestlichsten Ueberreste der Absätze der Eiszeit, welche diesen Theil Thürin- gens erreicht hat. Der Geschiebemergel ist in seiner Verbreitung auf den Blättern Langula und Langensalza auf das östliche Unstrutufer beschränkt. Westlich von der Unstrut finden sich, wenn wir von dem in jüngerem Schotter auftretenden, umgelagcrten Materiale absehen, vereinzelte Geschiebe, die dem jetzigen Nicderschlagsgebiete der Unstrut fremd sind. Es sind Geschiebe aus T hüringer wald - Material wie von nordischen Gesteinen. Die Verbreitung derartiger vereinzelter fremder Geschiebe wird auf Blatt Langula nach Westen hin begrenzt durch eine Linie von Popperode über Ober- dorla-Oppershausen in die Gegend nordöstlich von Flarchheim, in der Höhenlage etwas die 700 Fuss-Curve übersteigend1). Von den aufgesammelten Geschieben aus Thüringerwald-Material lassen sich die meisten nach der Ansicht des Herrn Prof. Scheibe zu- rückführen auf den Nordostabhang des nordwestlichsten Theiles des Thüriugerwaldes. Besonders wichtig ist das Auftreten des J) Vergl. auch Erläuterungen zu Blatt Mülhausen der geologischen Special- karte von K v. Skkbaoh, 1883, S. 9— 10, wo die 800 Fuss-Curve als obere Grenze angenommen ist. E. Kaiser und E. Naumann, Diluvium iu Nordwest-Thüringen. 653 Porphyrs vom Ileiligenstein bei Kuhla in scharf abgeschliffenen Geschieben bei Oberdorla und Mülverstedt, welches auf eine eigen- artige Ausbildung des Flussnetzes in präglaeialer Zeit im nord- westlichen Thüringen hinweist Diese Geschiebe, wie auch die anderen dem nordwestlichen Thüringen entstammenden, rühren aus Gebieten her, die heute zur Hörsei und Werra entwässert werden. Der schon von H. Credker nachgewiesene alte Fluss- lauf Gotha- Ballstedt-Gräfentonna ^-Griefstedt (s. oben S. 047) muss wohl weitere Zuflüsse gehabt haben, aus südwestlicher und west- licher Richtung, wahrscheinlich unter Umgehung der Hörsel berge und Benutzung des Nesse-Thaies in West-Üst-Riehtung. Durch die glaciale Aufarbeitung des erwähnten Schotterzuges sind dann die einzelnen Geschiebe aus Thüringerwald-Material zusammen mit anderen, dem Eise direct entstammenden, iu das Innere der Mühlhauseu-Langeusnlzaer Keupermulde gelangt. Die den erwähnten glacialen Ablagerungen gegenüber nächst jüngere diluviale Bildung ist der Kalktuff des Sülzenberges, süd- lich vor deu Thoren von Langensalza in einer Höhe von 625' (75' über der Salza) gelegen. Dieser Kalktuff war im Sommer 1902 durch Anlage eines Wasserschachtes ausgezeichnet aufgeschlossen und zeigte folgendes Profil: von oben nach unten 3 — 4 m Werk- steintuff mit sandigen Zwischenlagen, der zum Tlieil ausgebrochen ist. Unter dem Werkstein folgt dann: 1,3 in Sandiger Tuff mit Thonlagen und Ci rottensteinen. 1,1 m Tiefockergelber Tuff, mürbe, voll Chara und Valvaten, enthält in 0,2 m l iefe, eine fussstarke, weissliche Tuff- lage, die seitwärts auskeilt und viel grosse Planorbit; mar- ghiatus Drae. und Um na ca xtagnalw L. enthält. 0,4 in Grauviolette Thouschicht mit zahlreichen Schnecken. 1,9 m Graugrüner Thon, mit besonders viel Pelgrandüi margi- nata Mich, sp., Valvaten , einzelnen einheimischen und nor- dischen Geschieben und Stücken von Conglomerat der- selben Geschiebe. Liegendes: vermuthlich Letten des kllj. *) Siehe S. 647, Anm. 1—4. 654 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 11)01 — 1902. Die Aufsammlungen von Fossilien haben folgende Liste ergeben: Arten: Sülzen berg Werk- Chara- -pj10n stein tu ff WEISS Burg- toniia Helix ( Arionta ) arbustorum L 4 » ( Fruticicoln ) rufescens Penn -+- — - » » incarnata Müli + — — 4 » ( Petasia ) bidens Chemn + 4 » ( Vallonia) pulehella Müll 4- 4 Cochliropa ( Zua ) lubrica Müll 4- — 4 » (Azeca) Alenkeana C. Pfeiffer. . . - - + — Suceinea Pfeifferi Rossm 4- 4 Can/chium minimuvi Müll 4- 4 Limnaea ( Limnw ) ntnyruilin L 4 (G ulnar ia) ovata Drap 4- 1 4- | 4- 4 » trunealula Müll — - -1- 4 Planorbis ( Tropodiscus ) marginatus Drap. . . . 4-4-4- 4 » corneus L - - 4- — » rotundntus Poirkt — | — ! 4- 4 Valvata macrosfotna Stf.enb 4- 1 4- — » crista ta Müll. . — 4 ! 4- 4 Bythinia tentaculata L 4- 4- 1 — Belgrandia marginata Mich. sp. . . 4- 4- 4- 4 Pisidium sp — : 4- 4- — C/iara sp. Früchte. ....... — 4 4- - Das Vorkommen von Belgrandia marginata Mich. sp. spricht für die Gleichaltrigkeit dieses Tuffes mit den älteren Thüringer Kalk- tuffen bei Weimar-Taubach, Burgtonna, Mühlhausen, Brüheim und Bilzingsleben und mit dem Tuff von Schwanebeck bei Halberstadt1), Das Vorkommen einzelner einheimischer und nordischer Geschiebe in den tiefsten Thonschichteu des Sülzenberges lässt vermuthen, dass der Tuff den einheimischen Schottern mit wenig nordischem ’) Die Litteratur siehe bei E. Wüst, Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1902. Bd. 04, Briefl. Mitth., S. 14 — 26. E. Kaiser und E. Naumann, Diluvium in Nordwest-Thüringen. 655 Material ungefähr gleichaltrig ist. Wenn man bedenkt, dass der Brüheimer Tuff von solchen Schottern unterlagert wird und dass bei Gräfentonna solche Schotter den Tuff bedecken und ihrer- seits von Lösslehm bedeckt werden, so gewinnt diese Vermuthung, die schon Speyer ausgesprochen hat, immer mehr an Wahrschein- lichkeit. Sehr wahrscheinlich ist auch ein kleines Vorkommen von Kalktuff bei Felchta (Blatt Langula), an der Basis des Schotters mit Coi'bictUa jiuminalu Müll., eiu Aequivalent der Tuffe des Sülzenberges, des Schützenberges bei Mühlhausen und der blauen Ilaube bei Ilorsmar (Blatt Mühlhausen)1). Gleichaltrig oder etwas jünger wie diese älteren Kalktuffe sind die Schotter mit Cyrena ( ( orbicula) flummalis Müll, sp., die auf den niedrigen Höhen (etwa 550 Fuss über dem Meeresspiegel, 60- 70 Fuss über dem jetzigen Uustrutlaufe) zwischen dem Un- strutthale und den schmalen Nebenbächen westlich der Unstrut lagern und hier und da an den Thalgehäugen, soweit sie nicht vollständig von Löss oder Lösslehm überdeckt sind, aufgeschlossen sind. Sie führen neben einheimischem (reinem Trias-) Material in ganz geringer Menge fremdes Material, das durch die Um- lagerung glacialer Ablagerungen hierher gelangt ist. Diese Schotter entsprechen einer erst durch spätere Erosion freigelegten Decke, die von einem diluvialen Unstrutlaufe abgesetzt wurde. Weiter nach den Muschelkalkhöhen des Ilainich und der Haart hin treten von nordischem Material freie Ablagerungen hinzu, die wohl als Absätze der Nebenthäler nicht erheblich jünger sein werden. Dass es sich bei den Schottern mit Corbicula ßuminalü nicht um eine glaciale Bildung handelt, wird am besten bewiesen durch die Fauna dieser Schotter, in der das Auftreten von Corbi- cula fiummalis Müll, (in zahlreichen, doppelschaligen Exemplaren) glaciale Natur ausscldiesst. Diese Muschel ist bisher in Mittel- deutschland nur au wenigen Stellen durch K. v. Fkitsch2) und *) Zeitschrift der Deutschen geol. Gesellsch. 1856, Bd. 8, S. 89. a) K. v. Fritsch, Erläuterung zu Blatt Teutschenthal d. geol. Specialkarte. Berlin 1882, S. 41. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 656 E. Wüst1) aufgefunden worden in der Umgegend von Halle. Sie ist eine heute von den unteren Nilländern an durch Syrien nördlich bis T rauskau kasien und bis zum Caspi-See, östlich bis Turkestan, Afghanistan und Kaschmir verbreitete Muschel2), die »iu mehreren Abschnitten der Pleistoeänzeit aber sehr viel weiter nach Westen (z. Th. bis nach Grossbritannieu) verbreitet« war3). Sie ist im Bereiche von Blatt Langula und Langensalza beobachtet wordeu iu einer Kiesgrube am Südwestausgange von Höngeda (gerade auf dem Schnitte der beiden Kartenblätter) und in einer Grube (die zur Gewinnung von Kalksand angelegt wurde au dem oberen, auf der Höhe gelegenen Zaune der von Berlepsch- schen Obstanpflanzungen am Kothen Graben, nahe dem Ostrande von Blatt Langula) nordwestlich vou Seebach (Blatt Langensalza), und iu Schalenbruchstückeu besonders auf dem Schalkenherg und llomburger Feld zwischen Grossgottern und Langensalza. An den beiden erstgenannten Stellen tritt Corbicula fLutfänalis am besten erhalten auf iu einem sehr feinkörnigen Schotter oder in eiuem feinen Kalksande, der reichlich kalktuffartiges Material enthält und an manchen Stellen wie ein feinkörniger, lockerer Kalktuff aussieht. Diese Linsen sind in der Höngedaer Kiesgrube recht klein (bis 2 Fuss Durchmesser); in der Grube nordwestlich vou Seebach erreichen sie recht grosse Dimensionen, so dass in ihnen die Gruben zur Gewinnung des lockeren Materials angelegt wurden. Nament- lich in der letztgenannten Grube ist die ludividuenzahl (recht häufig in doppelschaligen Exemplaren) eine sehr grosse. Die Fauna, die in diesen Schottern an den beiden haupt- sächlichsten Fundorten (Höngeda, Seebach) auftritt, ergiebt sich ') E. Wüst, Abh. d. naturf. Gesellsch. zu Halle 1900. Bd. 23, S. 119, Anm. 2, S. 168, 170, Anm. 1, S. 194: Zeitschr. f. Naturw. 1901, Bd. 74, S. 74; Centralbl. f. Mineralogie 1902, S. 107—112: Zeitschr. f. Naturw. 1903, Bd. 75, S. 209. 2J Wi:sTi:m.usD, Fauna der in der paluarktischon Region lebenden Binnen- conchilien, Heft 7. Berlin 1890, S. 1, 2 (citirt nach Wüst). Ueber die heutige Verbreitung der Muschel, rergl. auch E. Wüst, Zdtschr. f. Naturw. 1903, Bd. 75, S. 214, Anm. 2. Es werden hier nach Kobelt als nördlichste Fundorte der Muschel in den Europa benachbarten Theilen Vorderasiens angegeben: Smyrna in Klein- asien, Talysch Gebiet in Transkaukasien, nördlichster Theil des Caspi-Sees. 3) E. Wüst, Centralbl. f. Mineralogie 1902, S. 110. E. Kaisrr und E. Naumann, Diluvium in Nordwest-Thüringen. 657 Arten Limax sp IlyaHna sp * fulva Müll. (= Conulus fulvus) Helix { Val/onia ) pulcbella Möli » » costatu Mull Höngeda » ( Frvticicola ) hispida L. » (Arion ta) arbuslorum L » ( Tacken ) nemornlis L. Coehlicopä luhrica Müll. . . Pupa {Papilla) muscorum L. » {Vertigo) antivertigo Drap. » » angustior Jkkfr. » » laevigata Körnen- » striata Grkdl. C/ausilia sp 4 4 4* 4* 4* 4 4 Suecinea P/eifferi Rossm » ohlonga Drap Caryc/iium minimum Müll Limnaea ovatu Drap » palustris Müli » truncatula Müll Planorbis marginatus Drap » rotundatu# Poir » carinatus Müll » spirorbis L » contortus L • albus Müll » Rossmässleri Auersw. . » nitidus Müll » crista L Ancglus ( Vel/etia ) lacustris L. . . . Valvata macrostoma Stkenb » crista tn Müll Iiythinia lentaculata L Pisidium (versch. Arten) IJnio Bruchstücke Cyrena ( Corbicula ) Jluminalis Müll, sp. Ostracoden 4* 4* 4 4* 4* 4 4 4* 4* 4* 4 ! 4* I 4 Seebach 4* 4 4 4 4* 4* 4 4-* 4-* 4* 4-* 4 4* 4- 658 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. aus der umstehenden Liste. Die Bestimmungen rühren von Herrn Dr. Schmierer, zum Theil auch von Herrn Dr. Menzel her. Mit Ausnahme von Cyrena (Corbicvla) ßuminatis Müll, kommen sämmtliche Formen im nördlichen Deutschland, die häufiger beobachteten (durch einen Stern [*] gekennzeichneten) auch in dem Unstrutgebiete jetzt noch lebend vor1), sodass daraus keine Schlüsse in Bezug auf die Parallelisirung mit anderen Schottern abzuleiten sind. Ob die Schotter mit Corbicula jlumi- nulis zwischen Mühlhausen und Langensalza gleichaltrig sind mit den von K. v. Fritsch und E. WÜST uachgewieseuen Vor- kommen au der unteren Unstrut, ist vorläufig nicht zu entscheiden. Für alle diese Vorkommnisse ist bisher mit Sicherheit nur nach- gewiesen, dass sie uacli der Vereisung Thüringens abgesetzt worden sind. Vielleicht lässt die fortschreitende Kartirung die Alters- grenze für diese Schotter auch nach oben hin festlegeu. Ueberdeckt werden die Schotter wie die ganzen Gehänge vou einer gleich mässigen Decke eines recht kalkreichen, meist ungeschichteten Löss, der aber nur spärlich die typische Löss- fauna führt. Oberflächlich ist an vielen Punkten eine intensive Schwarzfärbung zu beobachten. Auf ältere Oberflächenerschei- nungen ist ein Vorkommen humoser Bildungen in der Ziegelei westlich von Grossgottern zu beziehen, wo eine 5 — 6 in mächtige reine, etwas plastische, aber kalkführende Lössdecke von einem etwa 1 in mächtigen, dunkel gefärbten, schwächer kalkhaltigen Löss und dann wieder von reinem, gelbem Löss unterlagert wird. Die Kalkabnahme sowie der Ilumusgehalt ergiebt sich aus folgen- den Bestimmungen von R. Loebe: Probe aus . . . dm Tiefe i-2 10 20 i 50 j 60 67 Kohlensaurer Kalk . . . 16.8 15.3 10.1 13.0 12.8 7.4 Humus (nach Ksop) . . Spur — | Spur — — , 2.01 ') Nach Gor.npuss, Die Binnen-Molluskon Mitteldeutschlands. Leipzig 1900. K. Keiutack, Beobachtungen am Wostrande des Fläming. 659 Eine ähnliche, nur viel intensivere Hnmusanreicherung wurde von uns auf Blatt Gräfentonua in der Ziegelei ain Bahnhof Burgtonna beobachtet. Es war hier aufgeschlossen: 1 m entkalkter, brauner Lehm. 2 » hellgelber, ziemlich homogener Lösslehm, kalkhaltig mit Lösscoucretionen und Knochenresten (nach Aussage des Grubenbesitzers). 2,5 » schwarzgrauer, humusreicher Lehm, wenig kalkreich; enthält Feuerstein, Quarz, Granit, Kieselschiefer in sehr kleinen Geschieben. Auf Klüften viel Vivianit. Unter der Sohle der Grube soll diese Schicht noch 0,5 m Mächtigkeit besitzen. Ueber deren Liegendes waren keine Angaben zu erlangen l). Der Löss übersteigt die 800 Fuss-Gurve kaum. Grössere Einsenkungen in der Gegend von Nieder- und Ober- dorla sind auf die Auslaugung des Mittleren Muschelkalks zurück- zuführen. Diese Becken sind mit Torf und thonig- kalkigen Bil- dungen ausgefüllt. In eine dieser Senken haben sich durch vom Hainich herabkommende Wassermassen Schuttströme vorgeschoben, die im Alluvium mehrere hinter einander liegende Staffeln bilden, die wohl am besten als Schuttkegel aufzufassen sind, deren Oberfläche aber vollständig eben ist. Die geologische Aufnahme der Magdeburger Rieselfelder führte Herrn KeiliiacK zu nachstehenden Resultaten: Die erst vor wenigen Jahren eingerichteten Rieselfelder der Stadt Magdeburg liegen am Westrande des Fläming, unmittelbar am Rande des Elbthales zwischen den Ortschaften Lostau, Möser, Körbelitz und Gerwisch. Hier grenzt die höchste Thalstufe des Elbthales in 60 in Meereshöhe an den Süd Westrand des Fläming, Kkimuck, Beobach- tungen am Westrande des KJäniing, Blatter Biederitz und Niegripp. ') Diese Vorkommen liumoser Einlagerungen und damit die Ueberreste älterer Oberflächenerscheinungen reihen sich den von Kkimiack (Zoitsclir. der Deutsch, geol. Gesellseh. 1898, Bd. 50, Protokolle S. 179 — 181) vou Meuselwitz beschriebenen an. Ein Schluss in Bezug auf verschieden alte Lössablagerungen in Thüringen lässt sich daraus nicht ableiten. ßßO Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 —1902. und das für die Rieselfelder verwendete Gebiet grenzt fast, genau an diesen Thalrand an, mit Ausnahme des westlich der Berlin-Magdeburger Eisenbahn gelegenen Gebietes, wo uoch ein 400 bis 600 m breiter Thalsandstreifen in das Rieselfeld hinein- fällt. Das Plateau erhebt sich innerhalb der Rieselfelder bis auf 80 m Meereshöhe, die an der Möser'sehen Grenze erreicht werden. Der geologische Bau des Gebietes ist ein ausserordentlich einfacher. Steinfreie Sande an der Eisenbahn, graudige Geschiebesande öst- lich von der Burg-Magdeburger Chaussee und massige Geschiebe- meugen führende Sande nach Lostau bin setzen in grosser Mächtig- keit die Hochfläche zusammen. Der tiefe Einschnitt der Eisenbahn gestattete die Feststellung der Mächtigkeit dieser Sande und ergab, dass dieselbe 18 m noch überschreitet. Nur südlich von Möser in der nordöstlichen Ecke des Rieselfeldes und beiderseits der Chaussee, nahe der Ziegelei, sinkt die Mächtigkeit dieser Geschiebe- saude unter 2 m, und man beobachtet hier ihre Auflagerung auf der jüngeren Grnndmoräue. ln der Nähe von Körbelitz nähert sich diese wiederum der Oberfläche unter den Thalsanden, die aber immer noch 21/a bis 8^/2 ni Mächtigkeit besitzen. Vollständig an die Oberfläche kommt der Geschiebemergel nur am östlichen Rande des Rieselfeldes in ganz kleinen Flächen. Abgesehen von einigen kleinen Flugsandküppchen sind nur zwei Bildungen im Gebiete der Rieselfelder noch besonderer Erwähnung werth. Die eine ist eine kleine Endmoränen-Kuppe, unmittelbar au der Chaussee in einer Grube gut aufgeschlossen. Unter einer 1,8 m mächtigen Steinpackuug lagern steinfreie Sande. Die Blockpackung dieser kleinen, 50 m im Durchmesser nicht überschreitenden End- moränen-Kuppe ist ausgezeichnet durch das massenhafte Auftreten von Septarien-Bruchstückeu. Dieselben stammen unzweifelhaft her aus dem einige hundert Meter weiter nördlich anstehenden Septa- rienthon, welcher in der grossen Möser’sehen Ziegeleigrube ausge- beutet wird und theils zu Tage anstehend, theis von Geschiebesand, theils von dünner Geschiebemergeldecke überlagert, von Norden her eben noch au den Rand der Rieselfelder herantritt. Der Septarienthou im Möser’sehen Ziegelei- Aufschlüsse ist ausserordentlich reich an Gyps-Krystalleu und Markassit-Konkretionen und enthält ausser- K. Kbtlhack, Beobachtungen am Westrande des Fläming. ßß 1 ordentlich grosse Septarien, die zwar nur 3 bis 4 dem Dicke be- sitzen, aber bis zu 3 m Durchmesser erlangen können. Sie allein lassen das Streichen und Fallen des völlig schichtungslosen Septa- rienthons erkennen und zeigen uns, dass seine Bänke von Nord- westen nach Südosten streichen und unter etwa 15° nach Nordosten einfallen. Derselbe Septanenthon wurde auch am südlichsten Rande der Rieselfelder bei Körbelitz unter mehr als 3 ui mächtigen Thal- sanden in dem grossen südlichen Entwässerungsgraben der Riesel- felder angetroffen. Es möge bei dieser Gelegenheit bemerkt werden, dass in dieser Gegend des Fläming sieh noch weitere Andeutungen von Endmoränen finden: Etwa 5 km südlich von Burg erhebt sich ein in dem geologischen Blatte Burg als durch- ragender unterer Grand dargestellter Kiesrücken, der durch eine ganze Anzahl von Gruben bis zu bedeutender Tiefe aufge- schlossen ist. Ich beobachtete hier eine bis zu 7 m mächtige, zum grössten Theile als Blockpackung, zu einem anderen Theile als grober geschichteter Kies entwickelte Anhäufung von groben Ma- terialien, unter denen kleinere und grössere, Faust- bis Kinder- kopfgrösse erreichende Thoneisenstein - Geoden in erstaunlichen Mengen auftreten. Dieselben sind z. Th. mit Grünsand erfüllt und fühlen sowohl in diesem wie aucli in den Thoueisenstein-Schalen massenhafte Couchylien-Reste, nach denen das Alter dieser Geoden seiner Zeit von Dr. Th. Ebert als oberoligoeän bestimmt worden ist. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass wir es hier mit aufbereiteten Magdeburger Grünsanden zu tluiu haben, die demnach in geringer nördlicher Entfernung ausgedehnte Lager ge- bildet haben müssen. Neben diesen oheroligoeänen Geschieben fiudeu sich noch zahllose Feuersteine, die aber nicht mit den bizarr geformten Feuerstein-Knollen der senoneu Schreibkreide überein- stimmen, sondern nach Gestalt und Färbung einer anderen, bislang noch unbekannten Kreideschicht1) entstammen müssen. Ihre grosse Häufigkeit, die auch am Elb-Steilufer bei Hohenwarte wiederkehrt, legt den Schluss nahe, dass auch hier unbekannte Kreideschichten in geringer Entfernung unter dem Diluvium anstehend sich finden müssen. — ') Nach mündlicher Mitlheilung des Herrn U. Schuödku Danieu. 4t Jnlirlmcli 1902. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1001—1002. 602 7. Thüringen und Rhön. Herr R. Scheibe berichtet über die Aufnahmen auf Blatt Sc bleu singen im Jahre 1901: Scihiuk, Die geologischen Untersuchungen bewegten sich int Gebiete fi'esTiiürinUr des iui oberen \ esser- und Nahcthale in der Umgebung von yV-.'s.m hu'ii Vesser und Schmiedeteld auftretenden Grundgebirges des Thüringer- xitr waldes. Dieses besteht hier einestheils aus cambrischeu Schiefern sdiicnsingon. mit Einlagerungen hauptsächlich von Ainphiboliteu, anderentheils aus Granitmassen, die in jenen aufsetzen und um sich herum eineu Coutaethof erzeugt haben, iu welchem der cambrische Schiefer zu Hornschiefer und Glimmer-Hornfels verschiedener Art umgebildet worden ist. Die cambrischeu Gesteine streichen in südwest-nordöstlicher Richtung, sind meist steil aufgerichtet und fallen theils nach Nordwesten, theils nach Südosten ein. Aus ihnen selbst ist über ihr Alter wegen der metamorphen Veränderungen und man- gels Versteinerungen und anderer leitender llorizoute kein sicherer Anhalt zu gewinnen. Da sie aber als die Fortsetzung der nach Nordosten hin in grösserer V erbreitung auftretenden cambrischeu Schiefergesteine erscheinen, welche Lohetz unter der Bezeichnung der grünen und grauen Thouschiefer als oberste seiner drei Aus- bildungszonen des Cambriums im Thüringerwalde ansieht, so sind sie zu diesen gerechnet worden. Wir würden also auf Blatt Schicusingen von Südosten nach Nordwesten hin im Allge- meinen in immer jüngere cambrische Gesteine kommen. Freilich stimmt dazu der verbreitete pliylJitische Habitus der cambrischeu Schiefer in dem nordöstlichen Viertel des Blattes nur wenig. Auch mit Rücksicht auf ihr oft nach Südosten gerichtetes Ein- fallen ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass sie einer tieferen Zone angeboren, welche nach Nord westen hin wieder auftaucht. Gegenüber den phyllitischen , glänzenden Schiefern treten auf Blatt Schleusingen die gewöhnlichen Thonschiefer sehr zurück. Nur wenig umfangreich sind abweichende Einlagerungen von grünlichen, chloritreichen Schiefern sowie von Quarziten, R. Scheibt, Grundgeb. d. Thür. Waldes im Vesser- u. Nahethal. 663 etwas häufiger Quarzliusenschiefer, in denen kleine Quarzlinsen sieh in grosser Zahl au einander reihen. Von Interesse ist ein Lager marmor- ähnlichen, körnigen, licht-grauen Kalkes auf dein Hunsrück, das aus einer Anhäufung von Kalkliusen besteht, die durch Schieferhäute getrennt sind. Durch Schürfunsr ist dieses Lager zunächst bis zu 3 in Stärke aufgeschlossen worden. Kalk ist im Cambrium des südöstlichen Thüringerwaldes bisher kaum bekannt geworden. In einer über 1,5 km breiten Zone südöstlich von Vesser schalten sich in die meist schon metamorphen, hornartig dichten, streifigen Schiefer (Hornschiefer) des Cambriums eine grosse Zahl von schieferig-flaserigen oder rein-körnigen, mehrfach recht grob- körnigen Hornblende-Plagioklas-Gesteinen (Amphibolite) ein, die sich im Vesserthale besonders mächtig erweisen. Nur einmal, auf dem Hunsrück, wurde beobachtet, dass Amphibolit als schmaler Gang quer durch den cambrischen Schiefer setzt; in der Regel fügt sich das Gestein im Fallen und Streichen couform dem Schiefer ein. Die Mächtigkeit der Amphibolitlager schwankt zwischen 30 cm (Gr Ilerrenhügel) und wenigstens 150 m (Rubels- hcrg); ihre Erstreckung in Länge und Breite ist oft gering, sie keilen sich manchmal schnell aus. Besonders bei den körnigen lässt oft schon makroskopische Betrachtung divergent-strahlig un- geordnete Plagioklasleisten, die in Hornblende eingezapft sind, (also ophitisches Gefüge) erkennen. Die mikroskopische Prüfung bestätigt ferner, dass hei vielen Vorkommnissen die Hornblende aus Augit hervorgegangen ist. Man darf deshalb in der Haupt- masse der Amphibolite Eruptivgesteine sehen, die ursprünglich Diabase waren, wahrscheinlich cambrischen Alters, und wird annehmen, dass sie dyuamo- und contaet- metamorphen Einwir- kungen ihre jetzige Natur verdanken: es sind Uralit-Diabase ge- worden. Für die feinschieferigeu, feinkörnigen bis dichten Iloru- bleudefelse und -Schiefer lässt sich die gleiche Deutung nicht ohne weiteres anwenden, sie machen wenigstens mehrfach den Eindruck metamorpher Sedimente und bedürfen noch eingehender Untersuchung. •14 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 664 Der Contaethof des Granits ist an (1er Oberfläche reichlich 1 J/2 km breit; er weicht in seiner Ausbildung von den Granit- eoutaethöfen der Nachbarschaft. (Ehrenberg, Arolsberg, Silbach) in mancher Hinsicht ab. Mit raschen Uebergängen werden die phyllitisclien Thonschiefer durch feinst -krystalline oder dichte, schwarze bis bräunlichgraue, auch lichtere, vielfach fein gebänderte und an den Kanten hornartig durchscheinende Gesteine ersetzt, die auf angewitterten Flächen ein feinschichtiges Gefüge erkennen lassen und deshalb als llornschiefer bezeichnet werden mögen. Sie verzahnen sich insofern mit den unveränderten Schiefern, als sie stellenweise in ihnen Vorkommen und diese sich noch innerhalb des Hornschiefergebietes vorfinden. Die gebänderten Hornsehiel’er sehen nordischen Ilolleflinten ähnlich, besonders gilt dies für lebhaft fleischrothe, wenig mächtige, zwischen den dunk- leren Lagen verkommende Arten, die kleine Quarze und Feld- späthe als Einsprenglinge in der feinst-krystallinen Grundmasse führen. Auffällig sind graue, feinst körnige bis dichte, zähe, sicht- lich quarzreiche Massen, die unter der Gers heit auf Blatt Suhl Vorkommen und durch ein blaues, lasurstein-ähnliches Mineral, das in ihnen vereinzelt oder örtlich reicher auftritt, ausgezeichnet sind. Auch höher krystalline, phyllitische Schiefer mit Grauat- und Staurolith-Krystallen sowie Granat- Epidot-Nestern begleiten die Hornschiefer. Diese bilden eine über 1 km breite, von Süd- westen nach Nordosteu streichende Zone zwischen dem Glasbach und Neuwerk- Schmiedefeld ; ihre nähere Untersuchung steht noch aus. Bei Annäherung an Granit gehen die Hornschiefer durch Eintreten von Biotit in dünnen Lagen oder in gleichmässiger Verbreitung durch die ganze Masse schnell in Biotit-GJimmer- felse über, die in verschiedenen Abänderungen die dem Granit zunäehstliegende Contactzone bilden. Häutig sind schwarzgraue Felsarte u, die äusserlich wohl dicht erscheinen und keine, wenig, oder auch deutliche Parallclstrnktur besitzen. (Helmsberg, Crnx- Strasse, westlich und nordwestlich Vesser.) Unter der Lupe er- scheinen sie als krystallinisches Aggregat von Biotit, Quarz und R. Schkibic, Grundgeb. d. Thür. Waldes im Vesser- u. Nahethal. (>ß5 einem trüben, verwitterten Mineral (Biotit-Hornfels). Biotit kann zum Theil mit etwas Hornblende stark überwiegen und gleich- massig oder nesterweise aügehüuft sein; stellenweise tritt er auch /.urüek. Bei gröberen, schuppig-körnigen Gesteinen, die südwest- lich und nordöstlich von Vesser, auch am Crux, herrschen, ist neben Biotit und Quarz auch Feldsputh und Andalusit reichlich zu erkennen; letzterer verleiht dein frischen Gestein oft einen röthlichen Thon (Ändalusit-Glimmerfels). Selten sind Muscovit, Sillimanit, zersetzter Cordierit, Granat und Turmalin sichtbar, Magneteisenerz gelegentlich reichlich. Auch hei den gröber- sohuppigen Glimmerfelsen vertheilt sicli der Biotit lagenweise oder sammelt sich zu kleinen Häufchen an (Knoten -Glimmerfels) ; Quarzit (turmalintuhreud?) wurde selten beobachtet. In den G limmerfelseu stellen sich fahlbandartige Anhäufungen von Schwe- felkies ein (gelber Crux und Fingen westlich von Vesser), die an Granitnähe gebunden scheinen. Entsprechend reichert sich Magneteisenerz in Quarziten an (Schwarzer Crux), tritt aber gleich Eisenglanz vorwiegend in derben Massen auf (schwarzer und rother Crux), untergeordnet begleitet von Flussspat!), Allanit, Schwerspath. Wolfram, Molybdänglanz, Schwefelkies. Masseu von Kalkeisengranat, der in wechselndem Verhältniss mit Kalk- spath verbunden ist, kommen mit den Magneteisenerzen vor. In dem Granatkalkspath-Gernenge ist Flussspath, Schwerspath, Strahl- stein, Molybdänglanz und Orthit eingewachsen. Es dürfte nicht zweifelhaft sein, dass die Eisenerze von Granit, der in ihrer un- mittelbaren Nachbarschaft zu finden ist, beeinflusst sind, Oh sie nur durch ihn (aus einem vorher schon existireuden Lager car- bonatischer oder oxydiseher Eisenerze) limgebihlet wurden, oder ihre Entstehung überhaupt erst auf die Graniteinwirkung zurück- zuführeu ist, mag zunächst unentschieden bleiben. Die Granat- kalkspath Massen deuten auf ein früher vorhandenes Kalklager hin, das znm Theil in Eisenerze umgewandelt sein könnte. Das Kalklager auf dem Hunsrück zeigt, dass im Cambrium hei Schmiedefeld Kalk nicht fehlt. Der Granit der Umgebung von Vesser und Schmiedefeld ist Dammfk. Perm und Sil t eres Palaeozoinrn am Xordrund des erz- gebirgi^rlien Beckens. Blatter Alten burc 11. Windisch- leuba. Oßß Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. zweifellos nur ein Theil des grossen, hauptsächlich hei Suhl und Zella und im oberen llmthale entblössten Granitmassivs des mitt- leren Thüringerwaldes. In einigen grösseren und in einer grossen Zahl wenig umfangreicher bis winziger Partien tritt er zu Tage, durchsetzt anch sichtbar in Apophysen die eambrischen Schiefer. Das recht gleichartige, mittelköruige Gestein bestellt aus Ortho- klas, Plagioklas, Quarz, Biotit, Magnetit, ist also ein sogenannter Granitit. Muscovit und Orthit sind in ihm selten. Weder am Rande noch in Apophysen weicht er wesentlich vou dieser Be- schaffenheit ab, wenn auch sehr dünne Apophysen in der Regel glimmerärmer und feinkörniger sind, gelegentlich auch etwas Granat führeu. Ueber die sich auf dem Grundgebirge ausbreitendeu Roth- liegenden Gesteine ist wesentlich Neues nicht zu sagen, nur ihre Verbreitung weicht etwas von der bisher angenommenen ab. Herr Bk. Dämmer untersuchte 1902 auf den Blättern Alten- bürg und Windischleuba den nördlichsten Theil des erz- gebirgischen Beckens, das bei den Städten Crimmitschau und Meerane (Seet. Meerane) seine ursprüngliche NO. -SW. ver- laufende Streichrichtung in eine rein nördliche verändert hat. Es ist mit Gesteinen des Mittleren Rothliegendeu erfüllt, welche auf paläozoischen Gebirgsgliedern aufgelagert sind und z. Th. von Sedimenten des Oberen Rothliegendeu, des Oberen Zechsteins und des Buntsaudsteius verhüllt sind, z. Th. in einzelnen Kuppen aus diesen hervorragen. Ausserdem tritt im Osten des Blattes Altenburg von der Seotion Langenleuba her der westlichste Aus- läufer des sächsischen mittelgebirgischen Sattels iu unser Gebiet hinein, aus paläozoischen Thonschiefern bestehend, die hei Gieba unter die Schichten des Oberen Rotldiegenden ein- schiessen. Alle diese älteren Gebirgsglieder werden gleichmässig von unteroligoeäueu Schichten überlagert, die allerdings wieder so weit durch Erosion und Denudation entfernt worden sind, dass sie jetzt nur noch in einzelnen, mehr oder weniger ausgedehnten Partien vorhanden sind. Darüber folgen dann iu einer gleich- B. Dammkk, Perm und älteres Palaeozoicnm hei Altenburg. 6t>7 mässigen, wenn aucli oft nur sehr gering mächtigen Decke dilu- viale Gebilde, die höchstens an den steilen Tlmlgehäugen auf ge- ringe Entfernungen hin vollkommen fehlen können. Die paläozoischen Th onsch iefer stellen ein dünn plattiges, röthliches oder grünlichgraues Gestein mit vielen Glimmerblättchen auf den Schichtfugen und zahlreichen, regellos verstreuten Quarz- knauern dar, welches bei vorschreitender Verwitterung einen sehr zähen, seifigen Thon liefert. Seine strati graphische Stellung ist wegen des gänzlichen Fehlens von Fossilien unsicher. Auf den benachbarten sächsischen Sectionen ist er z. Th. dem Unter-Silur, z. Th. der Phyllitformatiou zugewieseu worden, er könnte jedoch nach Vergleich mit anderen thüringischen Vorkommnissen seiner petrographischen Beschaffenheit gemäss auch dem Devon ange- hören. Die permischen Ablagerungen besitzen eine grosse Mannig- faltigkeit; sie bestehen aus Eruptivgesteinen und Tuffendes Mittleren, aus Sedimenten des Oberen Kothli egen den und aus Letten und Dolomiten des Oberen Z ochste ins. Dem Mittleren Roth liegenden gehören vier Eruptiv- ge steinst ypen an, welche von einander durch Tuffablagerungen getrennt, und in sich durch ebensolche unterbrochen sind. Es sind dies ein G 1 i m m erpo r phy r i t . ein Quarzporphyr, ein Quarzplagioklasporphyr und ein Felsitporphy r. Ihre gegenseitige Altorsstellung lässt sieh nicht durch directe Beobach- tung an natürlichen oder künstlichen Aufschlüssen, sondern nur aus den auf den benachbarten Blättern nachgewiesenen Verhält- nissen indirect ableiten. Danach gewinnt es den Anschein, als oh der Glimmerporphyrit das älteste und der Quarzporphyr, der mit dem sogen. Kochlitzer Quarzporphyr auf der benachbarten Soetion Frohburg identisch ist, das nächst jüngere Eruptivgestein ist. Der Felsitporphyr ist nur eine felsitisehe Ausbildung des Quarzplagioklasporphyrs, denn abgesehen von der übereinstimmen- den petrographischen Beschaffenheit beider Gesteine ist in einem Aufschlüsse der l ebergang des einen in das andere zu beobachten. Bezüglich seiner Altcrsstollung lässt sich mit ziemlicher Sicher- Bericht über wlssoi^cbaftlielio Ergebnisse l'.IOl — 1902. GG8 heit uachweisen . das er das jüngste der hier vorkommenden Eruptivgesteine ist. Die oben erwähnten Tuffe sind am Tage nur in sehr niangel- haften Aufschlüssen zu beobachten, wohl aber ist es auf Sectiou Frohburg erwiesen, dass jede der drei Eruptivgesteinsdecken von Tuffen sowohl im Hangenden wie im Liegenden begleitet wird. Ausserdem hat eine 300 m tiefe Bohrung au der Zeitzer Strasse in Alteuburg gezeigt, dass der Glimmerporphyrit in mindestens drei, durch Tuffablagerungen von einauder getrennten Ergüssen vorhanden ist. Das Obere Kothliegende gehört dem sogenannten Oberen erzgebirgischen Rothliegenden an, welches sich innerhalb des erz- gebirgischeu Beckens von oben nach unten in: 1. die Stufe der dolomitischen Sandsteine, 2. die Stufe der kleinstückigen Conglomerate, 3. die Stufe der vorherrschenden Sohieferletteu, gliedert. Die einzelnen Glieder zeigen übergreifeude Lagerung derart, dass am weitesten südlich zunächst nur die umerste Stufe zu Tage ansteht. Diese wird dann weiter nach Norden von der nächst jüngeren überlagert und keilt sich bald unter dieser aus. Derselbe Vorgang wiederholt sich zwischen der mittleren und der hangenden Stufe, sodass auf Sectiou Meerane das südlichste Auf- treten der dolomitischen Sandsteine und zugleich wenig nördlich davon das Auskeilen der kleiustückigen Conglomerate unter diesen zu beobachten ist. Aus diesem Grunde ist also in dem nördlich- sten Theile des erzgebirgischen Beckens, d. h. in unserem Karten- gebiet, nur noch die hängendste Stufe, diejenige der dolomitischen Saudsteinc entwickelt. In petrographischer Beziehung gleichen die dolomitischen Sandsteine in dem weitaus grössten Theile ihrer Verbreitung voll- kommen den auf der Sectiou Meerane anstehenden. Besonders zu erwähnen sind nur die in der nächsten Umgebung der Stadt Alteuburg aufgeschlossenen Sandsteine, die in Folge der Auf- arbeitung des darunter liegenden stark kaoliuisirten Glimmerpor- M. Bi.anckknhokn', Störungen und Seobildung. pliyrits ein rein weisses, stark glimmerhaltiges Gestein mit sehr kaolinreichem Bindemittel darstellen. Das Rothliegende wird vom Oberen Zech stein überlagert, der sich hier in: 1. Obere bunte Letten, 2. Plattemlolomit, 3. Untere bunte Letten gliedert. Auf den benachbarten sächsischen Sectionen sind die den Plattendolomit unterlagernden thonigen Lagen noch als Bildungen des Oberen Rothliegcnden angesprochen worden. Es erscheint indessen, abgesehen von einer grossen Aehnüchkeit mit den Oberen bunten Letten, schon lediglich durch die überall zu beob- achtende Niveaubeständigkeit geboten zu sein, diese Bildungen mit den Unteren Bunten Letten des Thüringer Zechsteins gleich- zustellen und als besondere Stufe abzutrennen. Herr M. Blanckenhorn berichtet über die letzten Aufnahmen auf Blatt Ostheim v. d. Rhön (Bayrischem Antheil) im Jahre 1902: Durch die letztjährigen Feldaufnahmen im westlichen Drittel des Blattes Ostheim v. d. Rhön, insbesondere in dessen Bayrischem Antheil in der Umgegend der Ortschaften Neustädles, Nordheim v. d. Rhön, Ober- und I nterwaldbehrungen, Simonshof, Bastheim und Frickenhausen, wurde die Revision dieses Blattes zum Ab- schluss gebracht. Die geologischen Verhältnisse sind gerade in dem westlichen, dem vulkanischen Rhöngebirge näher liegenden Theile des Blattes Ostheim äusserst complicirter Natur, in Folge der ungewöhnlich zahlreichen Verwerfungen. Das ganze Blatt Ostheim v. d. Rhön weist mindestens 120 verschiedene Verwerfungen der Triasschichten auf, eine Zahl, die wohl selten innerhalb eines gleich grossen Areals im Deutschen Triasgebiet erreicht wird. Wie schon Pröscholdt früher hervorgehohen, häufen sich diese Störungen besonders in der nähern Umgebung des grossen, laug- R LAN CH KN - HOHN, Stärlingen und Stiehilrluim, Blatt Ostlicim v. d. Rhön. 670 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 100.. gestreckten Buntsaudsteiuliorstes des Heidelbergs, der in der Thü- riugerwald- Richtung SO. — NW. schräg gegen die Richtung der Rhön das Blatt durchzieht. Auf der SW.-Seite dieses einförmigen Horstes zeigen die Muschelkalkschichten innerhalb einer über 1 km breiten Randzone mehr oder weniger geneigte Lagerung (bis zu 110°) hei ziemlich beständigem Streichen in SO. — NW.- Riclitung und sind durch 2 — 5 Längsbrüehe, denen sich andere in SN. -Richtung zugesellen, in streifenförmige Schollen zerschnitten. Am unmittelbaren Kontakt mit dem Buntsandsteinhorst aber er- seheinen die nächsten Schollen zuweilen derart zertrümmert, dass sie nur ein Haufwerk verschieden gerichteter Blöcke aus mehreren Horizonten darstellen, so am Kahlerberg, Gcrlaohs und im O. des Jesrain. Vom Si'iderk des lleidelberghorstes ziehen sich die Brüche in vermehrter Zahl in NS. -Richtung gegen Fricken- hausen zu. Hier verdankt der wunderbare abflusslose, kraterförtnige Frickenhäuser See einem lokalen Einsturz an der Vereinigung von zwei NW - SÜ.-Spalten, die ihn quer durchziehen, mit einer dritten in SSV . NNO. -Richtung seine Entstehung. Wenn schon das Vorkommen rundlicher erdfallartiger oder langgestreckter Ver- tiefungen an \ erwerfungsspalteu besonders im Muschelkalkgebiet Norddeutschlands keine ungewöhnliche, sondern eine längst bekannte Erscheinung ist, auf welche namentlich von Koenen wiederholt aufmerksam gemacht hat (so dieses «lahrbuch für 1883 und 1884), so wird die Möglichkeit eines solchen Erdfalls noch grösser hei Schaarungen oder Kreuzungen von zwei und mehr Spalten, d. h. an solchen Stellen, wo die doppelt und verstärkt aufgerissene Wunde der Erdrinde vielleicht am weitesten und am längsten klaffte, wo die auf den verschiedenen Spalten cirkulierenden t^uell- wässer sich vereinigten und leichter ihren Weg in die Tiefe fanden. Zur Erklärung der Entstehung dieses eigenartigen natürlichen Sees, des einzigen in Unterfranken, erscheint mir daher die sonst so beliebte Hypothese, der Auslaugung eines unter der Trias vor- handenen Steinsalzlagers des Zechsteins gar nicht vouuötheu1). ') Auf diese Hypothese kommt auch wieder der bekannte Binnensccforschcr Professor Hat.bpass in einem Aufsatz: »Der Frickenhäuser See in LJntovfranken« M. Blan< kk.viioks, Störungen und Seebildung au der Rhön. (371 Der Frickenhäuser See gehört ebenso wie der Königssee in Bayern, der Kopaissec1) in Griechenland, die Birket el-Qerun in Aegypten2) und viele andere Seen zn der interessanten Gruppe der sogenannten Katavothren 3)- oder Sehlnnd-Seen, welche des oberirdischen Ab- flusses entbehren, aber durch unterirdische Schlünde (im Neugriechi- schen »Katavothren« genannt) entwässert werden, die sich im Kalk- gebirge ihrer Umgebung befinden. Durch eine jener Verwerfungs- klüfte, vermuthlieh diejenige an seinem SO. -Bande, scheint das Wasser auszutreteu, um schliesslich angeblich in einer ungewöhnlich starken, beständigen Quelle bei Mittelstreu im Streuthal wieder her- vorzukommen Auffälliger ist au diesem See aber noch die regel- mässige Wasser Zuführung, die allein durch die atmosphärischen Niederschläge in seinem beschränkten, obertlächlichen Zuflussgebiet nicht erklärt werden kann, sondern wie beim vulkanischen Laacher Sec auf verborgenen Qucllcnzufluss unter Wasser aus der weitern Umgebung (dem Heidelberg oder gar der Rhön?) unter hydro- statischem Druck zurückzuführen ist Der NW. -Ecke des Massivs des llcidelbergsaudsteins liegt am sogenannten Hunsrück oder Ilunrück (eigentlich II ü ne n rücken wegen der dortigen Hünengräber) eine eigenartige Gruppe von (5 kleineu, 4 , ö-eckigen Schollen mit verschiedener Streichrichtung und Einfallswinkel der Schichten vor, die jede rings durch 4 - 5 gradlinige Verwerfungen begrenzt, zusammen nur 2000 rpn Fläche einnohmen. Von der W.- Seite dieser Schollen verläuft eine Brucblinie in SN. -Richtung dem Westflusse des Kaffenberges und Dachsberges entlang gegen Nordheim v. d. Rhön. Von hier scheint die Verwerfung in ihrer Verlängerung den Abbruch der Triasschichten des linken Streuufers zwischen Nordheim, Heufurt (Globus, Bd. 00, No. Hi, October I 904) zurück, der auf meine Anregung hin in dankenswcrtber Weise eine genaue Vermessung und Untersuchung dieses Sees in Bezug auf sein Relief, die Tempeiatnren . Fauna und historische Vergangenheit vornahm, worauf ich hier verweise. *) A. Pim.iiTsoj», Dur Kopais-Suo in Griechenland und seine Umgebung. Zeitgehr. d. Gesellsch. f. Krdk. Berlin 1894, S. 19. 2) Blanckknuorn, Hypothese über die Entstehung der Faj um- Depression. Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erdk. Berlin 1902, S. 704. 3) Puuaersox, Der Peloponnes, Berlin 1892, S. 40. Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse lllOl— l'JO’J. (>72 und Fladungen, den Gegensatz der beiden Ufer längs dieser Strecke (im W- befinden sich nur ausgedehnte, niedrige Diluviallläehen) und die Breite des Thals zu bedingen. Auch im O. des oberen Streuthals erscheint nördlich von Nordheini eine Störung in S. N.- Bichtung. Sie wird durch 2 Querbrüche in SW. — NO. -Richtung lokal abgelenkt und beeinflusst und verliert sich endlich südlich von der N. -Grenze des Blattes zwischen dem Hasenkopf und Brägeberg. Auch unterhalb Nordheim ist das Streuthal noch eine Zeit lang offenbar durch eine Bruehlinic bedingt und zwar iu der Richtung des Heidelberghorstes NW.— SO. Unter der Alluvial- und Diluvialbedeckung des Thals ist aber ihre Lage nicht sicher anzugehen. Ihr parallel streicht die südliche Abbruchslinie des im N. gelegenen Buntsandsteinhorstes der Königsberg. An der Zusammensetzung des Aufuahmegebietes betheiligen sich nur triassische und quartäre A blagerungen. Blak« ki n- Das Triassystem ist durch die Stufen vom Mittleren Bunt- jiiat t ' ' Sandstein bis zum Gypskeuper vertreten. Gute Aufschlüsse zum '' Beobachten der Schichtenfolge bieten nur der Roth, der Wellen- kalk und der Trochitenkalk. Auffallend ist das Fehlen von Bausteinbrüchen im Bunt- sandstein innerhalb des ganzen Blattes, mit Ausnahme eines einzigen hinter der Königsburg in der allerobersten Region des Mittleren oder Haupt- Sandsteins. Im übrigen verdient in dieser mächtigen, einförmigen Schichtengruppe nur das lokale Auf- treten von Lelnn oder sandigen Thouen bei Nordheim, die dort iu einer grossen Lehmgrube das Rohmaterial für die Ziegelei Nordheim liefern, Erwähnung. Es sind 21/.2 m mächtige Lagen sandigen Thons, von unten grauweisser, iu der Mitte ockergelber, oben rothbrauuer Farbe. Die dem rothen Thon zwisehengelagerteu Sandsteinbänkchen habeu, ebenso wie das Liegende und Hangende, die Beschaffenheit des grobkörnigen, echten Mittleren Buntsand- steins, nicht die des oberen, feinkörnigen oder Chi rot he - r i u m -Sandsteins. Der letztere enthält kaum irgendwo zum Ziegelbrennen recht verwendbare Lagen. Die grauen und rothen Letten, die man M. Blanckknhokn', Trias an der Rhön. 6 73 in dieser Stufe, z. B. im Walde östlich SimonshofL im Wechsel mit weissen und gelben Banden und feinkörnigen Sandsteinen antrifft, erscheinen wohl nicht in ausreichender Stärke für den Abbau. Die Sandsteinlagen dieser obersten Buntsandsteinregion zeigen nirgends rechte Neigung zur Plattenbildung, und deshalb bleiben auch die für die Plattenoberflächen charakteristischen Wellen- schläge, Kriechspuren und Chirotheriumfährten aus. Was früher1) für vogel fussartige Eindrücke von dreizehigen Dinosauriern «re- halten wurde, dürfte eher auf linsenförmige Thougallen, resp. die durch deren Zerstörung gebildeten Höhlungen zurückzuführen sein, bei denen nur die senkrechte Stellung zur Schichttläche bemer- keuswerth ist. Im Röth werden die Basislageu gewöhnlich von meergrünen, d. h. blaugrüuen Schieferthonen eingenommen, zwischen denen rothe, dünne Sandsteinbänkchen mit Steiusulzpseudozttorphose» auf der Unterseite erscheinen. Die obersten Tragen des Röth weichen in ihrer Beschaffenheit von derjenigen der Gegend von Meiningen insofern ah, als die Modiola führenden Kalke fehlen. An ihrer Stelle erscheinen mehrere dünne, von grüngrauen Letten getrennte, gelbe, durchaus petrefakteulose Mergelsandsteinbänke, welche sehr an den » Musehelsandstein«, d. h. die sandige Vertre- tung tles Wellenkalks in der linksrheinischen Trias, erinnern. Leber ihnen folgt eine ca. 3 m starke Zone violettrother Letten, dann bröckliger Mergelkalk mit grauen Letten und grauen, un- regelmässigen Faserkalkschmitzeu, endlich gelbgraue Letten und die intensiv ockergelben Grenzkalke, über denen der Muschelkalk mit einer 20 cm dicken Couglomcratbank anhebt. Der Untere Wellen kalk (bis zu den Terebratelbänken) besitzt (am Daebsberg bei Unterwaldbehrungen) eine Mächtigkeit von nur 37 Metern« Die »untere Oolithbank« wurde nur an wenigen Stellen des diesjährigen Arbeitsgebiets beobachtet, so auf der Höhe des Bilsteins nördlich Frickenhausen, wo sie sich durch reichliche Führung der kleinen Terebratufa I'Jcli auszeiclmet, welche sonst nirgends gesellen wurde. *) Zeilachr. d. Deutsch. geolog. Gosel lach. 54, 2, 1902, S. 102. 674 Bericht über wissen sch afsl i che Ergebnisse 1001 — 1902. Die obere, viel auffälligere Oolithbank, 22 in über der Basis des W ellenkalks gelegen, besteht aus einer grauen, oben gelblich gefleckten Bank von 30 — 60 tun, welcher dunkelgelbe, schwach violette, oolithische Platten von zusammen 15 — 25 cm Stärke folgen. In diesen oberen Lagen findet mau Crinoidenstielglieder, Pecten dücites, Monotis Alberln , Myophoria laeoigata , Nation. Etwa in der Mitte zwischen der oberen Oolithbank und der untern Tere- bratelbank springt an Steilgebängen constant eine Bank gesims- artig vor, ein Couglomernt mit rötblich gelber Matrix. Sie führt stets viele Criuoi .'enstiele und meist auch Spiriferina fragilis , Pecten discites , Lima lineata etc. 14 Meter über der oberen Oolithbank erscheint die untere, oolithische Terebratel bank 0,45 — 1,15 m mächtig, in dünne Platten mit Pentacrinm , E»crinus, Spiri/erina hirsuta, Monotis Alb er tii, Pecten dUcitea etc. zerfallend; Terebratxda vulgaris fehlt nicht, ist aber auch nicht grade häufig. 2,30 — 2,80 in höher folgt die nicht oolithische obere Tere- bratelbauk in einer Stärke von 35 bis 50 ein, im Bruch dunkel- blau mit gelben Flecken, äusserlich hellviolett. Die untere Hälfte (20 — 25 cm) ist oft dünnplattig, bunt, die obere dickbankig bläu- lich. Hier liegen Terebrateln in grosser Menge, daneben Spiri/erina, Pecten discites , Monotis , Mytilus. Der Obere Wellenkalk zwischen der oberen Terebratel- bank und der Schaumkalkregion ist nur 111 stark. In geringer Entfernung dicht über der Terebratelbauk zeigt sich mitunter noch eine sehr reichhaltige, etwas kouglomeratische, blaue Petrefakten- bank mit Jjiicina Seht nie di , Lima lineata und striata, Pecten dis- cites und EncrinUs. Die Ausbildung der Sch a umkalk regio n weicht wesentlich von der auf den benachbarten Thüringischen Blättern lventwerts- hausen, Meiningen, Ilelmersbausen ab. Die mächtigste und un- beständigste Schaumkalkbank ist nicht wie dort die untere, sondern überall mit einer einzigen Ausnahme die mittlere, welche durch- schnittlich 50 — 70 cm stark ist, im SW. von Frickenhausen am Spielberg zu 1,40 m anwächst. Die beiden andern, die untere M. Bi.an< KKNiroKs. Trias an der Rhön. 675 und obere, sind, wenn in sich einheitlich als Schaumkalkmasse entwickelt, nur 0,20 bis höchstens 0,40 m stark, meistens aber in eine Reihe von weisseu Pctrefakteubänkchen mit Zwischen- mitteln von Wcllenkalk aufgelöst. Deshalb wird auch in der Regel nur die mittlere als Baustein gebrochen. Alle drei zeigen mehr oder weniger conglomeratische Zusammensetzung. Die Fauna ist bei allen gleich, nur die ( rinoideustielglieder beschränken sich auf die beiden unteren Bänke. Die zwischen den 3 Schaum- kalkbänken liegenden je 2— 3 m Wellenkalke weisen in einzelnen Lageu die charakteristische, oft zickzackförmige, transversale Structur auf. Ganz besonders gilt das hier für die Kalke über der untersten Bank, während sonst in Thüringen die Erscheinung hauptsächlich über der mittleren Bank Regel wird. lieber der obersten, am wenigsten als solche erkennbaren und beständigen Schaumkalkbank folgen di'mnsehiefrige, ehenplattige, hellgraue Kalkschiefer im Wechsel mit bituminösen Kalklageu und mit spärlichen Stoiukeruen von Myophoria orlncularis auf der Schichtoberfläche. Auf den Feldern zwischen Bastheim und Frickenhausen stellen sich darüber in grosser Verbreitung noch eigenartige sandige, rauhe, üusserlich röthlich violette, im Bruch grünliclie(!) Dolomit-(?'platten ein, welche Myophoria ooata, orbicu- luri-'t und l\ntst- prigiiitz, Matt Bäk. Sc II EL I E, Diluviale Inseln im Ellnirstroin- Minl. Blätter i i erlösen und 1. fiizen. *) Zeitsckr. der Deutsch, geol. Ges. 18iM, S. 4i)7. SCHMIHRER, Endmoränen und Tertiär der Nieder- lausitz, Blatt Alt-DÖbern. 680 Bericht über wissenschaftlich® Ergebnisse 1901 — 1902. die alluvialen Niederungen bilden. Die kaum merklich gegen die diluvialen I Ieidesandgebiete abgegrenzten alluvialen Elbniederungen werden grösstentheils von Schlick (meist als Decke über Saud vorkominend) eingenommen. Das Blatt Alt-Döbern in der Niederlausitz wurde von Herrn Keilhack und Herrn Schmierer bearbeitet, der darüber folgenden Bericht erstattet: Das südlich von Calau in der Niederlausitz auf der Wasser- scheide des östlichen Fläming gelegene Blatt Alt-Döbern besteht in seiner nördlichen Hälfte aus eiuer nach Norden und Osten über das Blatt hinausgreifenden Niederung, während am westlichen Kartenrand das Plateau in zahlreichen schmalen Vorsprüngen in die Niederung eingreift. Diese Niederung ist aufzufassen als ein der Zeit der letzten Vereisung angehöriges Becken, in welchem die Schmelzwässer, durch auf der Südhälfte des Blattes verlaufende Endmoränenzüge gestaut. Kies, Saude, Feinsaude und kalkreiche Thone absetzten. Der Westrand des Beckens verläuft über Rettchensdorf, Schöll- nitz, Luckaitz und die Nordostecke des Blattes, der Südrand von Alt-Döbern über Klein-Jauer, Fritzen, Ressen nach Peters- hain. Südlich von dieser Linie liegt die eigentliche Höhe des Fläming in einer Meereshöhe von 110 — 140 in, während das nörd- lich gelegene Staubecken sich von etwa 90 m am Südrand bis auf 70 in am Nordrand senkt. Die Achse der Hochfläche wird ge- bildet von der Lausitzer Endmoräne, deren Hauptzug, schon to- pographisch deutlich hervortretend, vom Jagen 112 der Alt-Dö- berner Forst über Chrausdorf, zwischeu Woschkow und Klein- Jauer hindurch über Cunersdorf nach Lubochow verläuft und im Osten das Blatt zwischen Dorf und Bahnhof Petershain verlässt. Dieser Hauptzug wurde in seiner Ausbildung als (resebiebewall- Blockpaekung in langgestreckten, orographisch deutlich in südost- nord westlicher Richtung verlaufenden Zügen über das ganze west- lich austossende Blatt Göllnitz verfolgt. Auch auf dem östlich Tu. Scumikkkk, Endmoränen und Teritär der Niederlausitz 681 austossenden Blatt Drebkau ziehen sich mächtige aus Blockpackung bestehenclc Kuppen, hier iu der Richtung Süd- West = Nord-Ost, parallel dem Staubeckenrand hin. Neben diesem Hauptzug finden sich noch Andeutungen eines zweiten, etwas südlicheren Zuges bei der Futterhütte im Jagen 101, beim Chausseehaus südlich Chransdorf und in der Dörrwalder Forst. Dieser Zug mag wohl die Bildung des kleinen Wosch- kower Staubeckens veranlasst haben, dessen Entstehung also in die Zeit zwischen die beiden Stillstandslagen des Eisrandes fallen würde, und dessen Gewässer nach Bildung des Haupt-Staubeckens ihren Abfluss iu dieses durch das Thälchen Neue Mühle-Cuners- dorf-Schniegel- Mühle fänden. Die Grundmoräuc pflegt sich, meist bedeckt von Oberem Sand, erst mit dem Anstieg des Geländes eiuzustellen; tritt sie irgendwo auch im Becken auf, so befinden wir uns unfern vom Rand oder einer aus der Niederung hervorragenden Platcau- iusel. Die den weitaus grössten Theil der Oberfläche bildenden Oberen Sande führen auf dem Plateau wie im Becken neben nor- dischen Geschieben auch einzelne südlichen Ursprungs, so die schon von Kl/>DEN (Beiträge zur geognostischen und mineralogi- schen Keuntniss der Mark Brandenburg) erwähnten Achatgeschiebe, die auf den Nachbar blättern ihre Hauptverbreituug erlangen, ausser- dem aber auch noch viel Material, das der Lausitzer Braunkohlen- formation entstammt. ln nicht allzugrosser Tiefe finden sieb überall auf dem Blatt Braunkohlen, Flasohenthone, Braunkohlenkiese, Kohlen- und Glim- mersande, ja in der Nordwestecke des Bsattes treten alle diese Bildungen nur von wenigen Deoimetern juugglacialer Sande be- deckt auf, und mächtige Flaechenthone, welche in sehr vereinzelten Nestern massenhaft dieselben Pflanzcnrcste wie die mioeänen Thoue von Gross-Häschen, Zschipkuu, Klettwitz etc. enthalten, werden in der Ziegelei Muckwar abgebaut. (582 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. Ko KN, Schneider, Stoi.uer, TI i v. Wiciipr'i'.i'N, Thalzßg», Druinliu- u. As-iilnilicli'' UUdungun. Blatt Eichenwald«. 9. Provinz Pommern. An der Aufnahme dos Blattes jEichenwalde sind die Herren J. Korn. O. Schneider, J. Stoller und H. Hess von Wich dorff betheiligt gewesen. Die Hochfläche des Blattes ist durch 5 etwa nordsüdlich ge- streckte Rinncnsystemc in ebenso gestreckte flache Rücken geglie- dert, die in sich wieder durch längliche, flaehschildt'örmige Er- hebungen eine ähnliche Gliederung erfahren. Von den Rinnen sind nur die beiden westlichen, die des Stepnitzthaies und des Warsower Sees, tiefer eingesenkt, während die B östlichen flache Mulden darstellen, ln untergeordneter Weise ist ausserdem ein etwa westöstliches Rinueusystem zu beobachten, so der zwischen Reselil und Massow gelegene Theil des Stepnitzthaies u. a. Am Rande der bei Neu- Massow vorüberziehenden Senkeufolge findet sich zwischen Ackerhof' und Nou-Massow eine Reihe von Er- hebungen, die eiuen drumlin-ähnlichen Charakter aunehmen, und, wie das Durehstossen des unteren Sandes hei Neu-Massow zeigt, auf Anfpressung beruhen dürften. Weitere Drumlins lassen sich auf dem Blatte nicht beobachten. Eine Reihe anders gearteter steiler Aufpressungen, die einen As-ähulicheü. Charakter zeigen, aber im Kern überall Geschiebe- mergel enthalten, zieht sich in oder an der Senke nördlich von Eichenwalde bis Neu-Langkafel hin. Auch bei Wittenfelde und Iloheusehöuau lassen sich ähnliche Erscheinungen beobachten. Es handelt sich bei diesen Gebilden, hei den Drumlins sowohl wie bei den As-ähnlichen, höchstwahrscheinlich um Aufpressuugen in Spaltenzügen des Inlandeises, und es ist bemerkenswerth, dass neben dein nordsüdlichen ein ostwestliches Spaltensystem vorhan- den gewesen sein muss, wie die Höhenzüge des Diebsweges nörd- lich von Benzrode und die Geschiebemergelrücken (mit Kernen von unterem Sande) westlich von Wittenfelde und am Südrande der Stadtforst zeigen. Die Thalzüge des Blattes sind, wie die Auskleidung der Ränder mit Geschiebemergel beweist, als vorge- bildete Rinnen anzusehen. L. Fi.nukh, Grundmoränenlaudschaft, Endmoränen etc. 683 I von Herrn Finckh im Laufe des vergangenen Sommers bearbeitete Blatt Co II atz wird durch das unterhalb Alt-Coprieben Ost- West verlaufende Thal der Damitz, die im Südosten auf das Blatt eintritt, bis zur Nicdormühle, südlich von Paatzig. ihren Lauf in nahezu nördlicher Richtung nimmt und von da nach Westen abbiegt, in zwei Hälften getheilt. Der nördliche und insbesondere der südliche Plateaurand tragen im Allgemeinen den Charakter der (irundmoränenlandschaft. Die bedeutendsten Erhebungen befinden sich auf dein süd- lichen Theile des Blattes, wo Höhen bis zu 21)5 m ü. M. auf- treten. Auf dem sich südlich anschliessenden Blatte Pöhlen sind Höhen bis 225 m vorhanden. Dieses Ansteigen des Geländes nach Süden hin ist bedingt durch den Hauptendmoräueuzug, welcher auf Blatt Pöhlen nahe dem Nordrande dieses Blattes verläuft. An dem geologischen Aufbau des Blattes nehmen, soweit die bisherigen Aufnahmen schliessen lassen, nur Quartärbildungen tbeil. Aeltere als diluviale Schichten, kounteu bis jetzt nicht nachge- wiesen werden. Auf der südlichen Hälfte des Blattes ist die Grundmoränen- landse.haft in ihrer charakteristischen, stark welligen Oberflächen- beschalfeuheit entwickelt. Zahlreiche kleinere und grössere Pfuhle, theils mit Torf oder Moorerde, theils mit Abschlämmmassen er- füllt, liegen in den Einsenknngen der ausgedehnten Geschiebe- mergelflächen. Wo diese Grundmoränenlaudschaft an das Damitz- thal oder kleinere Seitenthäler des letzteren heranreicht, ist ihr Charakter durch die in das Plateau eingreifende Erosion ver- ändert. Durch die zahlreichen Wasscrrinneu . in welchen die atmosphärischen Niederschläge den grösseren Wasserläufen zufliessen, ist der Plateaurand in viele parallele Geschiebemergelrücken zer- gliedert. Südlich der Bülowberge hei Gross- Po plow scheint dagegen die parallele Anordnung dieser Rücken eine primäre zu sein; dem- nach hätten wir es hier mit Drumlins zu thun. Das ursprüngliche Landschaftsbild ist aber auch hier durch die kleineu Regenrinnen, KlNt’KH, Grund- muriliion- Jandseliiit't, Kiidiiiorrmcn und Tlial- torriLssen, Blatt Colliit/. «84 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 11*01 1902. die zu dom am Ftisse der Bülowberge sich hinziehenden Thälchen herablaufen, etwas verwischt. Unterbrochen wird diese Grundmoriinenlandschaft durch zwei grössere Sand/iige, welche detn schon oben erwähnten Ilauptend- moränenzug im Süden annähernd parallel verlaufen Der eine dieser Saudzüge tritt im Südwesten, an der Grenze des Königlichen Forstes Ftiufsee und der Kolonie Räubersborg, auf das Blatt ein, zieht sich zunächst durch die zu den Gütern Gross-Poplow und TIagenhorst gehörigen Forste in direkter Richtung nach Osten hin. biegt daun nördlich von Hagenhorst nach Südwesten ab und scheint bei dem Vorwerk Friedrichsfelde bei Neu-Coprieben auch noch auf das Blatt Pöhlen hinüberzugreifen. Jenseits des Damitz- thales setzt er sich auf Parchliucr Markung fort und verlässt im Sftdwesten das Blatt Collatz. Die hier dem Gesehiebemergol auf- lagernden Sande, Grande und groben Schotter werden an wenigen Stellen von kleinen Partieu mit Blockpackung begleitet. Wir haben es demnach mit einer rüekliegeudeu Endniorünenetappe zu thun; und zwar ist es, wie ich durch Verfolgung dieses Zuges auf Excursioueu nach weisen konnte, dieselbe, welche auf Blatt Bärwalde im Südwesten eintritt, in nordöstlicher Richtung über Schmilz verläuft und von Keilhack als »innerer Endmoränenzug« bezeichnet wurde. Der im Westen des Blattes nur wenig, ca. 100 m, breite Zug verbreitert sich in der Nähe des tief eingeschnittenen Damitzthaies sehr wesentlich; bei dein Vorwerk Friedrichsfelde beträgt die Breite dieser Zone über einen halben Kilometer. Die Damitz, welche noeh südlich des IJauptendmoränenzugcs auf Blatt Pöhlen entspringt, scheint hier zu ihrem Durchbruch nach Norden durch die Endmoränenzone ein altes Gletscherthor benutzt zu haben Der zweite Sandzug ist hauptsächlich dadurch auffallend, dass er an vielen Stellen von Geschiebe mergel überlagert wird. Zahl- reiche Sand- und Grand- Hügel dieser eigenartigen Durchragungs- zone tragen mehr oder weniger ausgedehnte Kappen von Geschiebe- mergel, welche nur in seltenen Fällen noeh mit den grösseren Geschiebemergelflächeu in Zusammenhang stehen. L. Fin'ok.h, Gnindmoränenlanckciiaff , Endmoränen etc. 685 Soweit mir <1 io nördliche Hälfte des Blattes bekannt ist, treten auch hier, z. B. nördlich von Paatzig und Lucknitz, ausgedehntere Flächen von Geschiebemergel, dessen Oberflächenbesehaflfenlieit ebenfalls in der welligen Form der Grundmoränenlandschaft ent- wickelt ist, auf; einen Uebergang dieser in die ebene Grund- moränonlandsohaft konnte ich auf Blatt Collatz nicht beobachten. Am nördlichen Rande des Blattes erscheinen wieder Sande in grösserer Ausdehnung, deren Stellung zur Grundmoräne erst durch die eingehenderen Aufnahmen klargelegt werden kann. Der Geschiebemergel, sowohl auf Blatt Collatz, als auf den benachbarten Blättern ist in Folge der tiefgreifenden Entkalkung auf grosse Flächen bis über zwei Meter verlehmt, sodass nur in seltenen Fällen Mergel erhohrt werden konnte. Nur an Steilge- hängen, wie am Holzbachthale bei Gross -Poplow, wo die Ver- witterungsrinde durch den Regen immer wieder abgewaschen wird, tritt der Mergel in die Nähe der Oberfläche. Der Kalkgehalt des Mergels ist in den Kalktuffbildungen, welche an den Thalrändern vielfach da zu finden sind, wo in den unter dom Geschiebemergel liegenden Sanden Quellen zu Tage treten, wieder zur Ablagerung gelangt. Durch die im Laufe dieses Jahres im Bereiche des Blattes ausgeführten Bahn- und Strassenbauten wurden zahlreiche Auf- schlüsse gewonnen, welche erkennen Hessen, dass in den Geschiebe- mcrgelkuppen meist ein Kern von geschichteten Sanden steckt. Die in manchen Geschiebelehin flächen zahlreich durchstossenden Grand- und Sandpartien scheinen mir vielfach nur kleine, linsen- artige Einlagerungen in der Grundmoräne zu sein. Im Bereiche des Damitztlmles Hessen sich drei Thalstufen ausscheiden. Die höchste Terrasse liegt bei Paatzig in einer Höhe von etwa 105 in ü. M. und erniedrigt sich bis zum Westrande des Blattes auf etwa 90 in, während sie nach Süden zu oberhalb des Karzinsee’s 127 m erreicht. Die tiefste Terrasse hegt bei der Nieder- mühle hei 85 m, wenig über der Sohle des heutigen Thalhodens, die mittlere Thalstufe in einer Höhe von etwa 95 m. Bericht über wissenschaftliche Ergebuisse 1901 -1902. Si'IIS'BII’KK, 8: s Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1D01 — 1902. schaftsform dienen können. Eine grosse Anzahl der Kuppen Unteren Sandes trägt auf der höchsten Höhe einen Rest der ehe- maligen Gesehiehemergelbedeckung. Quellen, verbunden mit Aus- scheidungen von Eisenocker und Kalktuffen, welch" letztere eine wirtschaftliche Nutzung als Meliorationsmittel für Felder gestatten, finden sich überall, wo bei der Erosion ein Grund wasserstrom an- geschnitten wurde, so bei Kl.-Poplow, .Tagertow, Polziu, dem Luisenbad, der Lohmühle u. s. w. Die Quellen des Luisen bades und die von Polziu, die rings am Abhang und auf der Sohle des mehrfach erwähnten Erosions- kessels entspringen, werden seit etwa zwei Jahrhunderten ihres Eisengehaltes wegen zn Heilzwecken benutzt, uud ihnen verdankt Polziu zunächst seine Bedeutung als Badeort. Eine bis ins Ein- zelne gebende Klarlegung dieser Grundwasserverhältnisse stösst wegen der starken Verwischung dos ursprünglichen geologischen Bildes in Folge Torfbildung und Kalkablagerang, An- und Ab- schwämmungen und Auslaugung des Geschiebelehms auf Schwierig- keiten, zumal da das ganze Gelände von Gebäuden und Anlagen bedeckt ist. Jedenfalls circuliren die Wasser in mehreren ge- trennten Horizonten, uud dies ist der Grund, weshalb sie eine grosse Verschiedenheit in ihrer Zusammensetzung aufweisen, die die einen zu den besten Trinkwassern macht, während die anderen durch ihren Geschmack und Ausscheidung von Eisenocker hei längerem Kochen hierzu untauglich siud und als Badewasser be- nutzt werden. Die Grund moräueulaudschaft im Süden Polzins, der man zu einem Theile ihrer landschaftlichen Schönheit wegen den Namen »Pommersche Schweiz beigelegt hat, besitzt nicht durchweg den ihr sonst eigenen Charakter der Regellosigkeit in der Vertheilung und Form der Bergkuppen sowie der Abflusslosigkeit der Depressionen, sondern sie nähert sich lokal in Folge einer deutlichen Läugser- streckung der Kuppen und Senken in Nord-Süd-Richtung der Drumlinlandschaft. Dies ist z. B. der Fall in der Polziner Stadt- forst und bei Gauerkow. Die Folge hiervon war, dass die Nieder- schlagswasser, anstatt in den Senken zu staguiren, leicht einen Abfluss erlangen konnten, wodurch wieder in Folge Erosion der 0. SfiiNKiDKH, GrundniciränoDlandschaft u. Tlialbildungcn etc. 689 Charakter der Grundmoräuenlandschaft noch mehr verloren srinir. Weiterhin bedingte dieser Umstand den wirtschaftlichen Nach- tbeil, dass viele der breiten Senken sich nicht mit Torf füllten, sondern mit Abschläinmproducten, deren häufig zu beobachtende sandige Beschaffenheit in den tieferen, und lehmige in den oberen Lagen auf eine Abnahme in der Stärke der Wasserbewegung schliesseu lässt. Häufig finden sich Lagen von Torf unter allu- vialer Lehmbedeckung, ein Zeichen, dass hier zunächst eine Stauung des Wassers stattgefunden hat, ehe der Durchbruch erfolgte. Die von den Bächen in der Polziner Stadtforst abgelagerten Sande bilden zwei, stellenweise bis vier Terrassen mit Höhenunterschieden bis zu 2 oder 8 m. Im Karteubilde bekundet sich der abweichende Charakter der Grundmoräuenlandschaft durch eine ihr sonst fremde Ablagerung der Abschläimn müssen in Rinneuzügen. Der grosse baltische Endmoränenzug wird in unserem Ge- biete noch von einer Reihe nördlich vorgelagerter kleinerer End- moränen begleitet, von denen eine im Süd-Osten des Blattes Polzin in Form von Blockpackungen und Sandbescbüttungen deutlich entwickelt ist. Wie diese weiter nach Westen verläuft, muss die spätere Kartirung ergeben, desgleichen in wieweit in den grossen Massen Unterer Sande, die in den Ellernbergen und den Schlaf- bergen durch Erosion freigelegt sind, endmoräuenartige Gebilde erblickt werden dürfen. Für einen grossen Thcil dieser Sande ist sicher lediglich die Erosion der Grund ihrer oberflächlichen Verbreitung. Einen Blick in den inneren Bau der Kuppen der Grund- luoränenlandschaft gestatteten mehrere Einschnitte der Neubahu- streckcu von Polzin südlich nach F alkenburg und östlich nach Gramenz, hei denen es sich zeigte, dass alle Kuppen durchweg einen Ke.ru von Sauden und Granden besitzen. In sieb wenig gestört, wiesen diese Sandkerne oft nur eine undeutliche Schichtung bei häufiger discordauter Parallelstructur auf; an der Grenze gegen den Geschiebemcrgcl wird aber die Schichtung deutlicher und schliesst sich durchaus dieser Grenze an; dabei stellen sich rund- lich Sehmitzen und anhaltende, oft sehr regelmässige, dünne und nur 690 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901—1902. nach Centimetern messende Lagen von Gesohiebemergel material ein. Dass indessen diese Sandkerue durch Präexistenz den Charakter der Gmndmoränenlandsehaft bedingt hätten, ist hei dem räum- lichen Verhältnis« der mächtigen Mergelmassen und der oft erst tief im Inneren steckenden Sandnester, die an Grösse jenem gegen- über vollkommen zurücktreten, wohl nicht anzunehmen. Es scheint vielmehr eine Aufpressung von Sandpartien im Ganzen stattge- funden zu haben, wobei diese ihren inneren Zusammenhang nicht verloren haben und nur an ihrer Oberfläche abgerundet, mit Mergelmaterial vermischt und ausgewalzt sind. In einem Einschnitt dicht östlich Bahnhof Polziu zeigten sich die an der Basis bis ‘20 m breiten Kerne von Unterem Sand mit dem darüber lagernden Gesohiebemergel durch viele grössere und eine Anzahl kleiner und kleinster Verwerfungen durchsetzt, vou denen die grösseren Sprunghöhen bis zu 1 m aufwieseu, und deren Ein- fällen int Allgemeinen gleichsinnig mit dem des Berghauges ge- richtet war. Sie ."ind dadurch veranlasst, dass hei der starken Materialwegführung durch die Erosion die Sand- und Grandunter- lage unter den stehenbleibendeu Plateauresten seitlich den weg- geführten Massen nach rutschte wie auch durch Wasserentziehuug au Volumen eiubiisste. Hierdurch wurde eine »Sackung und ein Abgleiten der dahinter und drüber liegenden Massen herbeigeführt. Wie ein tiefer Einschnitt westlich der Lohiniihle zeigte, konnten ganze zusammenhängende Lehmschollen von den Sandkernen ab- sinken. Möglicherweise lässt sich auf diese Weise eine eigentüm- liche Erscheinung in der »Seenrinne im äussersten Süd-Osten des Blattes erklären. Die füuf »Seen dieser Kinne, die hei ihrer Schmal- heit und Tiefe durchaus den Charakter einer Erosionsschlucht trägt, und die deutlich ein ehemaliges Gletscherthor in der Endmoräne nörd- lich des oberen Sees anzeigt, sind durch Riegel von Geschiebemergel von einander getrennt. Man ist zunächst geneigt, an Evorsions- erscheinungen zu denken; doch lassen sich diese Riegel vielleicht besser als »Schollen deuten, die iu demselben Maasse, in dem die widerstandslosen Unteren Sande durch die in der engen Schlucht rasch fliesseuden W asser unterwaschen und weggespült wurden, W. Wunstohk, Wallberge und Terrassen. (591 nachrutschten und schliesslich das Bachbett an mehreren Stellen verlegten. Zum Schluss möge noch eine fluviatile suhglaciah* Ablagerung von groben abgerollten Schottern, die mit grossen Blöcken unter- mischt sind. Erwähnung finden. Sie setzen eine nord-südlich ge- richtete etwa 600 m lange Hügelkette östlich von Polzin zusammen und zeigen in Wechsellagerung mit Sand und Grand eine ausge- zeichnete Schichtung; dabei kann man im einzelnen Hügel ein schwaches Einfällen nach den Seiten zu beobachten. Während der Ablagerung ist die Grundmoräne zeitweilig von Osten über die bereits abgelagerten Massen ein Stück hinühergeschoben wor- den, sodass jetzt die Schotter von unten um einen sich auskeilen- deu Geschiebemergellappen herumgreifen und diesen noch ein Stück überlagern. Die Gruben, in denen man die Kiese intensiv ansbeutet, werden im Laufe der Zeit noch mehr Licht in den inneren Bau dieser interessanten fluvioglacialen Aufschüttung bringen. Auf dem Blatte Speck, das von Herrn W. Wunstorf kartirt wurde, zeigten sich bei einer Tiefbohruug am lvitter- gute dacobsdorf im Liegenden des Oberen Geschiebemergels 15 m Sande und Grande des Unteren Diluviums mit starker Wasser- führung. Eine Reihe eigentlnimlicher Wallberge, die eine Höhe von 2 — 5 m, eine Länge von wenigen 100 m bis zu 1 km besitzen, aber über das ganze Blatt verbreitet sind, werden als endmoräuen- artige Bildungen angesprochen. Sie bestehen der Hauptsache nach aus Sand, der oft eine grundige Beschaffenheit annimmt. Auch Blockbestreuungen kommen bei ihnen vor. Innerhalb eines diluvi- alen Thaies nördlich und westlich Speck und in dem Gebiet süd- östlich Gollnow wurden ältere Terrassen nachgewiesen, von denen sich die höchste von 45 Ins auf ungefähr 30 in Meereshöhe, die zweite von 37 bis auf 25 m Meereshöhe herabsenkt. iiwriMii!, Scliutlorzug, ßlait I'ulzin. WlSSTOliK, WalllHTgü ii. Torrnsson, Hlatt Spork. 692 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901—1902. ZlMMKliM ASS, Bau der Gegend bei Goldberg, Blätter Goldberg und Schönau. ZlMMKRM.vUK, Palaeozoieuiii bei Goldberg, Blätter Gold borg tu Schönau. 10. Provinz Schlesien. Herr E. Zimmermann berichtet über die wissenschaft- lichen Ergebnisse der Aufnahmen bei Gold b erg in Niederschlesien (Südtheil von Blatt Goldberg und Nordtheil von Blatt Schönau) im Jahre 1902: Uebcr das Blatt Goldberg hinweg, und nördlich dicht, an der Stadt Goldberg vorbei, verläuft — im Gelände kaum augedeutet von WNW. nach OSO. die »sudetisehc O st ra u d 1 i n i e « , an der ich aber noch keine Beobachtung darüber machen konnte, ob sie eine Verwerfung ist oder nicht. Nördlich von ihr treten an- scheinend nur Diluvium uud einzelne Basaltkuppeu zu Tage, und erst südlich von ihr kommen auch ältere Bildungen hervor, doch auch diese zunächst noch über ausgedehnte Flächen hin mit Diluvium bedeckt uud von Basaltkuppen durchbrochen. Die Specialaufuahmcn bewegten sich vorläufig nur südlich von jener Linie. Sie bestätigten die älteren Feststellungen, dass zunächst ein Streifen paläozoischer Schiefer von 2 bis 3 km Breite, dann ein ebenso breiter, paralleler Streifen von Oberer Kreide folgt, — dass beide Streifen durch eine in Stunde 7 verlaufende Verwerfung, die »Hermsdorfer Spalte«, von einander getrennt sind, uud dass auf dieser bei Hermsdorf eine kleine Scholle von Trias (Muschelkalk uud Buntsaudsteiu) eingeklemmt ist. Südlich von der Kreidescholle kommt die Trias in breiter Fläche wieder her- aus, uud zwar Buutsandstein alleiu ohne Muschelkalk. Ob die Grenze zwischen dieser Trias und der Kreide ebenfalls durch eine Verwerfung oder durch eine Transgression bedingt ist, habe ich noch nicht feststellen können. Das paläozoische Schiefergebirge besteht aus grünlichgrauen, seltener violetten, noch seltener sehieferblauen Tonschiefern, aus sandigen Schiefern, Quarziten und Kieselschiefern und führt bei Goldberg Einschaltungen von Diabas. Diese Gesteine sind fast allenthalben sehr stark mechanisch verändert (Holzfaserstructur, gaugthouschieferartige , kleiuliusenförmige Zerquetschung) uud E. Zimmermann, Bau der Gegend bei Goldberg. 693 lassen darum auch da, wo sie nicht wie gewöhnlich homogen, sondern gebändert geschichtet sind, eine Bestimmung der Sehicli- teulageruDg nicht oder nur unvollkommen zu. Auch aus dem Kartenbild war diese Lagerung bislang nicht zu entnehmen, nicht einmal aus der V erbreitung der Kieselschiefer, die sehr zerstückelt ist. Auch die weitverbreitete Diluvialdecke war für die Erkennung der Lagerung überaus störend. Versteinerungen habe ich auf Blatt Goldberg auch im Kieselschiefer nicht gefunden, dagegen in dem Kieselschiefer der älterbekannten Fundorte auf Blatt Schönau, in Gestalt von mittelsilurisohen Graptolitheu. Petrogra- phische Aehnlichkeiten, etwa mit thüringischen Schiefergesteinen, auf deren Auffindung ich grosse Hoffnung gesetzt hatte, waren sehr spärlich und halfen ebenfalls nicht zu einer Erkenntniss von Alter oder Lagerungsfolge aus, sodass also für die paläozoischen Schiefer durch die Speeialkartiruug noch kein Fortschritt erzielt ist. Die Diabase sind übrigens ebenfalls stark gequetscht und meist, z. Th. unter starker Albitausschciduug, flaserig- schiefrig geworden. Von der Trias bei Hermsdorf gehört der Muschelkalk nur der unteren Abtheilung, dem Wellenkalk, an, führt aber doch ein paar harte, z. Th. schaumkalkartige Bänke, darunter eine mit Terebratula. An seiner Grenze gegen den Röth sind wie in Thüringen und bei Rüdersdorf die grünlichweissen Thonmergel der Myophorienschichteu , allerdings ohne die fossilreichen Kalk- platten, sowie gelbliche Ze.llenkalke gut ausgebildet und in der grossen Kalkgrube gut aufgeschlossen. Der Roth ist reich an grauem, dün u plattigem Kalkstein, der von Abdrücken der Mi/ophoria costata überfüllt sein kann. Thone und Letten sind uur undeutlich zu erkennen, mindestens nur unter- geordnet. vorhanden. Die Kalksteinstücke des Roths und des Muschelkalks zeigen oft eine ins Kleine gehende Zertrümmerung (Modelle von Treppenverwerfungeu kann man aus Ilaudstüekeu gewinnen), die aus der tektonischen Gesanuntlage leicht zu ver- stehen ist. Wohl neu und darum besonders bemerkeuswerth ist die Auf- JahrbneU 1902. 4fi Zinmrkmaxn, Trias bei Hennsdorf'. Blfttter GoWber« u. Schönau. 694 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. fiudung vou echtem Mittlerem Baute and stein /.wischen dem Röth und dem paläozoischen Schiefer; es ist weisslichgelber oder rotlier, mittel fei n-unglcichköruiger, mürber Saudstein, oft mit sogen. Ocker- oder Tigerflecken. Leider liegen von ihm nur wenige Gesteinsbrocken auf den Feldern, meist ist er zu Sand zerfallen, anstehend ist er nicht zu beobachten. — Chalcedon- (»Karneol«-) Ausscheidungen habe ich hier nicht gefunden, dagegen in dem westlichen Nachbargebiet (Blatt Gröditzberg) neben dem dort vor- handenen Röth, nämlich am Grasberg bei Gross- Hartmaunsdorf und am Heiligen Berg bei Armenruh. Durch diese Beobachtung ist das Verbreitungsgebiet dieser in West- und Mitteldeutschland so wichtigen Schicht um mehr als vier Längengrade nach Osten erweitert worden. 7,\ MMI V M \N\', Die Kreidet orinatioil des Gebietes lässt sich petrographisch fonmuüln bei sehr leicht gliedern in: * niiittör" L Unteren Quadersandstein, etwa 30 m mächtig, 0r) untergeordneten, sehr kurzen und flachen Sattel bilden, der aber doch das Hervortreten einer Quelle, der »Felsenquelle«, veranlasst, und sich daun, je weiter nach Nord um so mehr, in schönem Bogen aufrichten, bis sie endlich, dicht au der Hermsdorfer Ver- werfung, sogar überkippen und mit 80° nach Nord einfallen. Bekanntlich sind ja auch an derselben Verwerfung in der Ilerms- dorfer Kalkgrube die Triasschichten überkippt! Diese Verwerfung kann übrigens, wenn auch nicht so gut wie in dieser Grube, zur Zeit an dem genannten Einzelhof be- obachtet werden, wo — noch auf der Südseite des hier mündeu- deu, von Ost herabkommeuden Seiteuthälehens, das ja durch die Verwerfung veranlasst ist — neben der fast kouglomeratischen untersten Bank des Quaders (Mittelquader, 3) wenig über der Alluvialebene eine durch Bitterspatschnüre verkittete Touschiefer- breccie auf ein par Meter Länge aufgeschlossen ist. Etwa 100 — 150 m ostwärts von hier trifft man - noch innerhalb des Buschwaldes — • ein kleine an der Verwerfung hängen gebliebene Scholle des Plänermergels (2 a) , allerdings ohne den eigentlich noch zu erwartenden Plänersandstein (2 b), welche durch ihre Lage auf der Liegendseite des Quaders dafür spricht, dass dieser der Mittel-, nicht der Unterquader ist. An der Hermsdorfer V erwerfung, die also den Nordflügel der Mulde begleitet, stossen nun die verschiedenen Schichten desselben der Reihe nach ab, uud zwar im SO. die ältesten, nach NW. hin immer jüngere; am Südrande der Mulde dagegen scheint das älteste Glied, der Uuterquader, ununterbrochen sich hinzuziehen. Im Südosten, auf Blatt Schönau, wo ich aber noch keine Special- kartirung ausgeführt habe, scheinen die beiden Muldenflügel bogig in einander überzugehen. Von dieser Umbiegungsstelle aus zieht sich die Muldenachse durch das gestreckte Dorf Wolfsdorf, überschreitet das Katzbach- thal, wie schon oheu gesagt, am Südende des Bahnhofs Derms- dorf und wird westlich von Dermsdorf durch einen schmalen, aber 750 m lang die Pilgramsdorfer Strasse auf ihrer Nordseite begleiten- den Streifen des Oberquaders (5) bezeichnet, der im untersuchten 4ß* 696 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 —1902. Gebiete nur hier noch erhalten ist. Die Muldenachse hat also links der Katzbach ein Streichen in Stunde 7, nimmt aber rechts der Katzbach ein solches in Stunde 8 au. — Der Mergelsandstein (4) erreicht, von Westen her, selbst in der Muldenachse, das linke Ufer der Katzbach nicht, — der Mittelquader (3) reicht in dieser Achse bis an das Südostende von Wolfsdorf, und der ein schmales Band bildende Plauer (2a und 2b) quert sie eben daselbst, noch vor dem ausgedehnten Bergwald; dieser selbst endlich wird vom Unterquader (1) gebildet. Aus diesem Verhalten der einzelnen Schichtstufen geht hervor, dass die Muldenachse sich nach SO. heraushebt, nach NW. sich einseukt, was aber nur sehr sanft geschieht. Der Untere Quader (1) tritt überall als ein — von seiner Liegendseite her gesehen — hoch aufragender, mit grossen Fels- blöcken übersäeter und solche Blöcke weithin bergabwärts senden- der Bergrücken auf, der zugleich einen fast ausnahmslos be- waldeten Wall um den stets tiefer liegenden, von Ackerland ein- genommenen Muldenkern bildet. Auf dem südlichen Muldenflügel überschreitet er die Katzbach südlich bei Neuläudel und zieht sich von hier aus ununterbrochen einerseits nach WNW. an den Nord- fuss des basaltischen Steinbergs, andererseits nach OSO. nördlich dem Wilsbache entlang bis weit über die Steinmühle hinaus; bei Neuländel und am Steinberg stehen verfallene, — an der Stein- mühle eifrig betriebene Steinbrüche darin. Einen guten Aufschluss bietet auch der Bahneinschnitt südlich Neuländel, wo — bei Kilo- meter 321,6 an einem Parallelweg — als hängendste Partie ein zu losem Sand zerfallener mindestens 4 in mächtiger Mergelsaud- stein aufgeschlossen ist, den ich anderwärts nirgends wieder ge- troffen habe. Auf dem nördlichen Muldenflügel habe ich den Unterquader nur erst nordöstlich vom basaltischen Ziegenberg ein kurzes Stück verfolgt; er kommt hier mit parallelem (^Stunde 8) Streichen von SO. heran, wird aber durch die dort in Stuude 6l/2 streichende Hermsdorfer Spalte schon östlich von der grossen Wolfsdorfer Ziegelei abgeschnitten und kommt weiter westwärts an dieser Spalte nirgends, und sei es auch nur fleckweise, wieder zu Tage. E Zim.mkumann, Bau der Gegend bei Goldberg. 6|)7 Nach dem Muldeuinnern zu legt sich an die Bergkante des Unterquaders ein schmales (150—400 m tireites) ebenes oder eine Längsthalfurche bildendes Gelände, das vom Pläner eingenommen ist. Dieser verwittert leicht zu tiefgründigem Hoden, der bald sehr steinig, bald ganz steinfrei ist. Das oben als Pläner- tnergel (2a) bezeiclmete Gestein ist meist sehr kalkarm und mager, seine Färbung etwas geflammt. Das als Plänersand- stein (2 b) bezeiclmete Gestein entspricht petrographisch in überraschender Weise dem doch im Alter weit verschiedenen (Gault) »Flammenmergel« in derjenigen Ausbildung, die dieser bei Altenbeken in Westfalen hat1). Auf dem nördlichen Mulden- flügel (in der Umgebung des Ziegenbergs ) ist dieser Sandstein durch zahlreiche gelbe Hornsteiukonkretionen ausgezeichnet, die jeglicher Verwitterung trotzen und, wenn ihre Grundmasse fein- erdig zerfallen ist, auf den Feldern massenhaft mnherliegen. — An- stehend ist der Pläner nur am linken Katzbachgehänge bei Neu- läudel aufgeschlossen, und zwar der Mergel unten am Ufer, von wo ihn schon GüRICH in seinem Kieseugebirgsführer erwähnt, — der Sandstein höher oben im Buschwald. Wie der Unterquader, so wird auch der Pläner des nördlichen Muldeufliigels von der llermsdorfer Spalte noch östlich von der Wolfsdorfer Ziegelei ab- geschnitten; er findet sich dann aber nordwestwärts noch einmal wieder an der schon erwähnten winzigen Stelle im Buschwald nördlich des Rabendockensteinbruchs beim Bahnhof Dermsdorf, dicht an der Hermsdorfer Spalte. In viel grösserer Verbreitung bietet sich der Mittelquader (3) dar, ja er hat vielleicht von allen Kreidestufen auf den Blättern Goldberg und Schönau die grösste Überflächenverbreitung, wenn man die vom Diluvium verhüllten Theile auch mitrechnet. Sein Hauptgebiet hat er rechts von der Katzbaeh, wo er, allerdings weithin vom Diluvium verhüllt, das Feldgelände der Fluren W olfsberg, Geiersberg und Seifenau fast ausschliesslich einnimmt und z. B. ') Herr Dr. Stim.e batte bei einem Besuche unserer Gegend die Freundlich- keit, mich hierauf aufmerksam zu machen, und ich fand es meinerseits bei einem Besucli des Altenbeken er Bahnhofs- Aufschlüsse:- bestätigt. 698 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901—1902. am Wolfsbergkegel von dessen Sohle in 240 bis zu 3 10 in Höbe empor- steigt1). In geschlossener Breite überschreitet er auch noch, auf der Strecke vom Plauer bei Neuländel an nordwärts bis zur Hertnsdorfer Spalte, die Kat/.bach : aber schon wenig von ihrem linken Ufer entfernt gabelt er sich, den beiden Muldenflügeln entsprechend, in zwei getrennte Bänder, die zwischen sich den Mergelsandstein (4) fassen. Von diesen ist das nördliche, au der Hertnsdorfer Spalte entlang ziehende, nur schmal und verschmälert sich nach WNW. immer mehr, bis es sich zuletzt iu einzelne kleiue, an jener Spalte hängen gebliebene Schollen auflöst. Das südliche Band zieht sich geschlossen an der Löwenberger Balm entlang, besonders auf deren Südseite, erlangt aber selbständige Landschaftsformen erst D^lcm westlich von der Kat/.bach, wo die diluviale Decke fehlt: hier machen sich, dem Ausstreichen festerer Bänke entsprechend, 3 bis 4 parallele Hügelketten in recht augenfälliger Weise geltend, deren südlichste die höchste, deren nördlichste die tiefste ist; und eines der so geschaffenen Längsthäler ist es auch . welches mau bei Anlage der Löwenberger Bahn auf eine lange Strecke benutzt hat. Beiderseits an der Katzbach und im untern Theile der rechten und linken Seitenthäler ist dieser Mittelquader in Felswänden weithin entblösst, Steinbrüche werden darin an den Rabendocken dicht am Bahnhof Hermsdorf, sowie in Wolfsdorf betrieben, zahl- reichere Steinbrüche haben früher bestanden. — Wie der Untere, so sehliesst auch der Mittlere Quader vielfach, und zwar schon gleich dicht über seiner Unterkante, konglomeratische Bänke ein, die aus erbs- bis über walluussgrossen Gerollen vorwiegend von Quarz bestehen, nicht selten auch solche von Kieselschiefer und von in Brauneisen (Adler- oder Klapperstein) umgewandeltem ? Mergel führen, aber keinen Feldspat, Gneiss oder Granit; nur iu dem relativ kleinkörnigen Sandstein kommt auch Feldspat vor, aber stets in Kaolin umgewandelt, ja die Kaoliukörncheu könneu da recht reichlich sein. Letten oder Schieferthon fehlt, wie wohl l) Er tritt hier, zu losem Sand aufgelöst, an der Sohle des Basalts, zwischen diesem und dem ihn (den Sandstein) allerdings meist ganz verhüllenden Löss, an verschiedenen Stellen rings um den Gipfel zu Tage. E. ZiHMEBMANH, Bau der Gegend b» i Goldberg. 099 allen Quadersaudsteinen, sowohl in ganzen Schichten, wie auch in Gestalt von Thongallen r ebenso fehlen Netzleisten. — Be- merkenswert!) ist ein reichliches Vorkommen von Psilomelau in dem grossen Urban’schen Bruch in W olfsdorf, am Westfusse des Ziegenberges; viel geringfügiger ist ein Vorkommen am N. -Abhang des Steinberges am W.-liaude von Blatt Goldberg. Er tritt in zweierlei Weise auf: theils überzieht er in bis 2 cm starken, schön- traubigen Krusten einzelne Klüfte des Sandsteins, ohne auch nur im mindesten in diesen eingedrungeu zu sein, obwohl dieser jetz.t ein grosses Poreuvolumen hat und für Lösungen leicht durch- dringlich ist; theils hat er ganz unregelmässig fleckweise den Sand- steiu seihst durchdrungen, offenbar an solchen Stellen, wo dieser schou ehemals porös war, und hat ihn dann ganz schwarz gefärbt. Dabei ist aber bemerkenswert!), dass noch ein wenig weiter in den Sandstein hinein Eisenlösung vorgedrungen ist, sodass nun ein (scharfabgesetzter) rostbrauner Saum von 1 bis mehreren cm Breite die schwarzen Massen umzieht und gegen den weissen Sandstein abgrenzl, andererseits sind im Innern der schwarzen Partien noch einzelne selmeeweisse Flecke zurückgeblieben, die also von keinerlei Imprägnation getroffen wurden. Es ist übrigens wohl von Inte- resse. dass auch die (im Thüringerwald vorkommenden) Psilome- lanimprägnationen im Porphyr, wenn sie mit Eisenhydroxyd ver- knüpft sind, dieses immer in derselben Weise, nämlich als äusseren Saum, darbieten. I)a die im selben Sandstein verkommenden dickschaligen Inoceramen nur als Steinkerue vorhanden sind, liegt es nahe, die Porosität des Gesteins auf Auslaugung eines früher vorhandenen Kalkgehaltes zurückzuführen. Der Mergelsandstein (4) ist feinkörnig, höchstens in den paar alleruntersteu Metern etwas gröber, reich bis sehr reich an kalkig-thonigem Bindemittel und durch dieses unregelmässig sehwaehflaminig grau gefärbt, beim Zerschlagen recht zäh; dunkle, spongienähnliche Cylinder sind oft recht häufig. Er findet sich nur liuks der Katzhach, zwischen der Löwen berget- Bahn und der Ilermsdorfer Spalte, ist nirgends durch Steinbrüche und sonst nur durch ein paar Hohlwege in und bei dem Dorfe Hermsdorf 700 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. aufgeschlossen, gewöhnlich tiefgründig zu einem dem Lössboden ähnlichen Boden verwittert, aber ein paar Bänke liefern gewöhn- lieh einen steinigen Boden und kleine Ilügelkanteu. Die Verbreitung des Oberen Quadersandsteins (ö) ist oben schon angegeben; seine Hauptverbreitung hat er jedenfalls erst westlich vom Blatt Goldberg. Er ist feinkörniger als der Untere und Mittlere; besondere Aufschlüsse giebt es nicht, nur lose Feldsteine sind zu finden, die von zahlreichen Harnischen durch- zogen sind. Schwierigkeiten macht die paläontologische Unterbringung dieser 5 petrographisch und kartographisch so leicht unterscheid- baren Stufen. Die Zahl der von mir selbst gesammelten Fossilarten ist nicht gross, die von andern Sammlern gefundenen habe ich noch nicht kennen gelernt und im Folgenden nicht berücksichtigt. Die Bestimmung hat in liebenswürdiger Weise Herr »1. Böhm ausgeführt. Der Untere Quader (1) hat Exogyra columba und Poeten asper geliefert; man deutet ihn von jeher als Cenoman und hat keine Ursache, daran zu zweifeln. Der Plänermergel (2 a) hat noch nichts ergeben, der Plänersandstein (2b) unsicher bestimmbare Zwei- schalerbruchstücke und ein paar Seeigelreste, darunter Discoidea sp. Der Mittelquader (3) hat an verschiedenen Orten verschiedene Fossilien geliefert: an Felsen neben der Eisenbahn unterhalb Neu- ländel Exogyru columba (dicht gehäufte Steinkerne in einigen sehr groben Lagen), die zweifelhafte Leitversteinerung des Cenomans, eben dieselbe im Wolfsbachthal 1 km oberhalb der Bärenhöhle, — in Urbans Steinbruch in Wolfsdorf zahlreiche und schöuerhaltene Inoceramus labiatus , die für Turon sprechen, und seltenere breitere Formen von Inoceramus , daneben nur noch schlecht erhaltene Seeigel — im Steinbruch an den Rabendocken (aus dem die Asterias Schultet von früher bekannt ist) Lima canalifera und Pinna crctacea, wonach man an oberes Turon denken kann. Leider hat sich bisher kein Merkmal gefunden, wonach mau nuu auch karto- graphisch wenigstens den turonen von dem vielleicht cenomanen Theil im Mittelquader abtrennen kann. Der Mergelsandsteiu (4) E. Zimmermann, Bau der Gegend bei Goldberg. 701 führt Tapes > mbfaba , Inoceramus cf. percostatu * und I cf. quadratus , Goniomya designata , Pectunculus Geinitei, Cucullaea subqlabra und andere weniger wichtige Formen und westlich von Hermsdorf auf einem beschränkten Gebiete reichlich die Scheren von Ca/Iianassa Faujasi , gehört also sicher der Emscher- oder Kieslingswalder Stufe an; Scupin zieht ihn noch zum Turon. Der Oberquader (5) hat noch nichts von Bedeutung geliefert. Zum Tertiär möchte ich ein Lager grober, bis 40 ein grosser Gerolle von Quarz und Kieselschiefer rechnen, welches sich hoch oben auf dem Steinberg (in H'20 m NN.) zwischen Basalt und Buntsandstein findet, aber nicht weiter aufgeschlossen ist. Nach- dem Leppla im Bielethal bei Landeck schon ein ähnliches Vor- kommen von groben Gerollen in ähnlicher Lagerung unter Basalt gefunden hat, würde hier am Steinberg der zweite Fall von Tertiär im schlesischen Gebirgslaude südlich der »sudetiseben Randlinie« vorliegen. Alle bisher kartirten Basalte sind Gänge oder Quellkuppen, nicht Reste von Strömen. Dafür spricht ihr winziger bis, selbst beim grössten Vorkommen (am Wolfsberg), immer noch kleiner, 500 m nicht überschreitender Durchmesser, ihre der Kreisform sich, gerade bei den grösseren Vorkommen am meisten, nähernde Grundform, die kuppige Form von eben diesen (während die ganz kleinen, zu den gewöhnlichen Gängen gerechneten landschaftlich oft gar nicht auffallen) und die fiedrige Anordnung der kaum jemals fehlenden Säulen. Höchstens am Steinberg könnte man an den Rest einer Decke, über dem eben besprochenen Tertiär, denken, doch ist das noch nicht sicher zu sagen, weil die Kartiruug dort noch nicht abgeschlossen ist. Es verdient her vorgehoben zu werden, dass die Vertheilung der einzelnen Basaltvorkommen ganz unregelmässig ist: zwar sitzen einige umittelbar auf- oder wenige Meter neben der Ilormsdorfer Verwerfung, noch mehr aber trifft man solche weit seitwärts vou dieser Spalte, in einem von nachweisbaren Verwerfungen freien Gebiete, sei es im Schiefer- gebirge, sei es in der Kreidemulde, sei es im Buutsandstein. Der Basalt der schönen Geiersbergkuppe sitzt im Buutsandstein dicht Zimmkiimans, Tertiär mul Basalte bei (Joldberg, Blätter (ioklbtM'g u. Schönau. 702 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 1902. Zimmkijmann, Flussschotter der Katzbach, Blätter Goldberg u. Schönmi. neben der Grenze gegen den Unterquader; wenn aber diese, wie manche wollen, eine Auflagernngsgrenze ist, kann man dies Bei- spiel auch nicht für die Benutzung der Verwerfungen durch Basalte heranziehen. Ich kann also im allgemeinen hier in Schlesien neben ganz unbedeutenden Gäugehen nur weitere Beispiele für jene von tektonischen Spalten unabhängigen Eruptionsschlote er- kennen, wie sie Branco beschrieben hat. Viele Basalte haben einen au fremden Einschlüssen i eichen Tuffmautel um sich, wie einen solchen SoUPIN von Hennsdorf beschrieben und abgebildet hat. Ein wirkliches, sedimentirtes, Ttiff’lager habe, ich aber nur erst auf dein Nachbarblatte Gröditz- berg aufgefunden, wo es zwischen Pilgramsdorf und dem West- rande iles Blattes Goldberg von der Löwenberger Bahn durch- schnitten wird. Der genannte Tuffschlot am Bahnhof Hermsdorf setzt im Mittelquader 3) auf und enthält, wie ScüPIN schon näher be- schrieben hat, mancherlei Einschlüsse aus den durchbrochenen älteren Gebirgsschi eilten. ßenierkenswerther Weise schliesst er aber auch, was ScüPIN entgangen, jedoch anderwärts in gleicher Weise beobachtet ist. Brocken und seihst über kopfgrosse Blöcke jüngerer Schichten ein, und zwar von Mergelsaudstein, der der Stufe 4 oder einer noch jüngeren angehört; ein solcher Block enthielt unter seinen reichlichen Versteinerungen z. B. THgonia vaalsie-mh. (.'ueuUaea Math*roni. Ceromya cretacca , Glt/cimeritt cf. gurgilen , Liopistha a< quivulcU Viele dieser Einschlüsse documen- tieren sich durch eine ziemlich fest angewachsene, schlackige, meist recht dünne Kruste von Basaltlava als wirkliche Bomben. lu Bezug auf das Diluvium seien nachstehend nur zwei Punkte besprochen, deren einer sich auf gewisse Erscheinungen am Fluss- schotter, deren andrer sich auf den Löss bezieht. Links von der Katzbach lassen sicli zwei Terrassen mit Flussschotter gut unterscheiden, deren untere sich auch rechts vom Flusse zwischen Neuläudel, Dorf Geiersberg und Seifenau breit ausdehut. Die Unferkante dieses Schotters liegt etwa 20 — 25, die Oberkante bis 50 m über dem heutigen Flussspiegel. E. Zim mkkmann, Bau drr Gegend bei Goldberg. 703 Diese untere Terrasse zeigt nun zwei besondere Eigentüm- lichkeiten. Die eine ist nur im Süden, nördlich bei Neulände!, beiderseits der Katzbaeh, entwickelt; hier haben die Gerölle eine ungewöhnliche Grösse: durchschnittlich kopfgross,, sind manche davon bis l/2? einzelne selbst bis über 1 in gross, sodass man von einer Block packung reden kann, die aber nicht wallartig, sondern als flache Terrassebedeckung auf'tritt; nordische Geschiebe sind darin besonders zahlreich und gehören gerade zu den grössten Ge- schieben überhaupt. — Die zweite Eigenart ist etwas weiter nördlich, besonders zwischen Dorf Geiersberg und Seifenau, ent- wickelt und besteht in der Auflösung der Terrasse, in ihrem der Katzbaeh zugewandten '1 heile, der übrigens stellenweise bis über 2 km breit wird, in ein Gewirr einzelner kleiner und sehr kleiner, aber bis 10 m hoher, steil wandiger Kuppen und Kücken, die durch schluchtartige Furchen von einander getrennt werden. Dieses Labyrinth ist auf der topographischen Karte nur an ein paar kleinen Stellen angedeutet, aber nicht durchgeführt, und giebt, wenn man sich zuerst auf die Vollständigkeit der Karte verlässt, um so mehr Anlass, dass man sich darin verirrt, als es von dichtem Wald fast ganz bedeckt ist. Die genannten Schluchten vertiefen sich alle gegen die Katzbaeh hin, wenn sie auch ein sehr ungleichmässiges Gefälle haben, sodass man zuweilen selbst an abgeschlossene Becken denken kann; sie verlaufen nicht geradlinig und münden vielfach in einander, bilden also ganze Thalsysteme, bei denen aber eben die Dichte des Netzes, die Kürze, Tiefe und Steilwandigkeit besonders aufiälleu Der erste Eindruck übrigens, den ich beim erstmaligen Betreten dieser Landsehaftsform hatte, war der, dass es sich um künstliche Aufschüttungen handle, vielleicht um die Halden alter Goldseifen, die ja ehedem um Goldberg her sehr verbreitet waren. Ob etwa die Goldgräber die. natürlichen Schluchten als bequeme Zugänge zu ihren Gold- sauden benutzt und neue Nebenschluchten, und dann natürlich auch Waschhalden, dort geschaffen haben, vermag ich nicht zu sagen. Dass aber selbst isolirte kleine Hügel oft genug Erosions- reste aus der ehedem zusammenhängenden Schotterterrasse sind 704 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. ZlMMKIt MAVN LÖSS, Blätter C old borg u Schönau. und keinesfalls immer als Aufschüttungen gedeutet werden dürfen, beweist u. a. der kleine Hügel westlich neben der Chaussee vom Waldsehlössohen nach Nculändel, zwischen den Kilometersteinen 23,7 und 23,8, und noch eine Anzahl anderer solcher Iltigel, die alle noch ihre normale Lössdecke tragen und sie mehrere Meter mächtig in senkrechten Wänden entblösst dar- bieten. Welche ganz besonderen Erosionsursachen in jenem Schluchtenlabyrinth einmal thätig gewesen sind, ist mir z. Z. noch unklar. Weit verbreitet ist ein Gestein, das ich als Löss zu bezeichnen nicht anstelle wegen seiner hellgelben Farbe, seiner mürben, staubig- abfärbendeu, begierig wasseraufsatigendeu Beschaffenheit, wegen seines sehr leichten Zerfallens in einem Uebermass von Wasser, wegen der gleichmässigen Feinheit des Korns (das allerdings immerhin zu den gröberen Abarten beim Löss gehören mag) und wegen des Vorhandenseins vertiealer und des Mangels schichtiger Absonderung1). Zuweilen sind auch ein Kalkgebalt und selbst Lösskiudel vorhanden, sehr viel häufiger aber fehlt Kalkcarbonat in jeglicher Form, ohne dass man die kalkhaltigen von den kalk- freien Gesteinen äussorlich im geringsten unterscheiden kann. Eben aus diesem Grunde des ganz gleichen Aussehens halte ich den Kalkmangel auch für ursprünglich, und zwar um so mehr, als auch die mit der Entkalkung sonst verbundene Verwitterung der Eisenmiueralieu des frischen Löss und die dadurch erzeugte Bräunung nur sehr gering ist. — Schwarzerde ist übrigens nirgends auffällig. — Die wahre Mächtigkeit dieses Lösses beträgt gewiss stellenweise über 5 m. © Der Löss lagert nicht bloss in annähernd horizontaler Decke auf den beiden Sehotterterrasseu auf, sondern legt sich auch schräg an und auf ältere Gesteine. Er steigt dabei von etwa 200 bis 330 m Höhe, selbst in nächstbenachbarten Gebieten, empor (z. B. ‘) Eine leichte Farbenbänderung, die eine Schichtung andeutet aber nicht mit einer entsprechenden Absonderung durch Schichtfugen verknüpft ist, ist allerdings gewöhnlich vorhanden: sie ist, wo ich sie beobachten konnte, gleich sinnig mit dem Bergabhange geneigt. E. Zimmkkmakn, Bau der Gegend bei Goldberg. 705 dicht bei Goldberg von fast der Katzbachsohle an bis au den Fuss des Basaltaufsatzes auf dem Wolfsberg), bedeckt aber diese Gebiete nicht gleichmässig allenthalben, sondern in Gestalt grösserer Lappen und Flecken; eine gesetz massige Anordnung dieser Lappen, wie sie anderwärts beobachtet ist, scheint dort übrigens nicht vorhanden zu sein. — Aus den sehr gleichmässig abgeböschten Lössabhängen sieht mau stellenweise kleine Hügelehen aufrageu, die bei zuweilen nur '20 — BO m Durchmesser vielleicht nur 1 — D/gni sich über die umgebende Fläche erheben und auf den topo- graphischen Karten meist nicht dargestellt, in der Natur auch oft erst aus nächster Nähe bei kahlen Feldern sichtbar sind; man kann fast stets sicher seiu. dass diese Hügel aus anstehendem, älterem Ge- stein bestehen, während sich das flachere Gelände zwischen ihnen als eine gleich recht mächtige Lössdecke erweisen kann. Ein besonders lehrreiches Beispiel zahlreicher solcher Ilügelchen bot ein grosser Feldschlag am SO-Abhange des Taubenberges westuord westlich von Goldberg. Ich muss gestehen, dass ich mir die beschriebenen Eigen- schaften des Lösses (auch seine farbige schwach angedeutete Bän- derung; und seine Verbreitung am besten mit der Annahme einer äolischen Bildung, als »Staubniederschlag auf festem Boden, ähnlichst dem Sehueefall, zu erklären vermag, nicht aber mit der Annahme, dass es ein Hochwasser- oder ein Staubecken-Absatz sei. Um nur einige Ein wände gegen eine etwaige Annahme letzterer Bildungsart vorzubringen, so frage ich: 1. soll denn das Gewässer, aus dem sich dicht bei Goldberg der Löss von 220 in Meereshöhe aufwärts bis 330 m absetzte, wirklich 110 m aller- mindestens tief gewesen seiu oder soll während der Bildung dieses Lösses das Tal sich um diese 110 m vertieft haben? beides ist doch ganz unwahrscheinlich; 2, warum trifft man in der Lössdecke weder iu Bezug auf Korugrösse, noch in Bezug auf Mächtigkeit, örtlich solche grosse Unterschiede, wie man sie zwischen den Niederschlägen aus den tieferen Mitteltheilen und den flachen Seitentheilen eines über 110 m tiefen Gewässers erwarten sollte? — 3. wenn man dieses Gewässer als ein glaciales Staubecken ansieht, 706 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — li)02. so sollte man bei seiner grossen Nähe atn höchsten Gebirge Mittel- deutschlands, dem Rie.sengebirge, erwarten, dass darin nicht selten Eisblöcke mit groben Gesteinstrümmern schwammen und strandeten und dass der nun angeblich heute als Löss erscheinende Staubecken- Absatz solche Trümmer reichlich einschlösse; wie findet man sich da mit seiuer völligen Steinfreiheit ab? — Ich verkenne die Be- deutung nicht, die man der Identität der vou mir für den Löss des Blattes Goldberg angegebenen Maximalhöhe von 330 m mit der gleichen Zahl zuweisen kann, die Gürich als für ganz Schlesien gültig bezeichnet hat; aber wie soll man sich ein solches Gewässer vorstelleu, welches, selbst nur in Niederschlesien, alles Gelände bis zu 330 m Höhe überflutete? Uebrigens: wird nicht vielleicht die Specialkartirung künftig noch höher gelegenen Löss nachweiseu können? Dann erhöheu sich aber meines Erachtens die Schwierig- keiten jeder aquatilen Theorie, während die der äolischen sich vermindern. Man könnte noch andere Einwürfe gegen die aquatilen Theorien erheben, ich selbst habe z. B. anderwärts schon gefragt, warum, wenn er aquatil ist, der Löss nicht Bänderthon-Structur und Farbe hat: doch will ich darauf nicht näher eingehen, sondern nur noch einen positiven Beweis für die äolische Theorie anführeu, den ich entdeckt zu haben glaube. Kleine Hügel anstehenden älteren Gebirges, und zwar von sandigem Thon- und Kieselschiefer, ragen auch nördlich vom Galgenberg bei Hermsdorf aus der Löss- decke empor; hier war es nun, wo die Brocken des Kieselschiefers, die als Feldsteine massenhaft umherlagen, nicht ihre mir sowohl aus Thüringen wie von anderen Theilen des Blattes Goldberg gut bekannte rauhe, scharfkantige Oberflächen- Beschaffenheit besassen, sondern wo alle die sehr zahlreichen noch immer vorhandenen grossen und kleiuen Kanten dieses splittrig brechenden Gesteins, auch die in einspringenden Winkeln gelegenen, eine solche eigenartige Rundung, — alle Flächen eine solche eigenartige Buckeligkeit und mattglänzende Glättung aufwiesen, wie sie jeder erfahrene Geologe nicht dem fliesseudem Wasser, sondern dem windge- triebenem Sande zuschreibt! Dass es aber nicht ein leidlich G. Gürich, Diluvium. Tertiär und Granit bei Jauer. 707 grober diluvialer oder ein eretaceischer Sand war, der die Glättung bewirkte, sondern eben staubfeiner Lösssand, das muss man wohl aus dein Mangel jeglichen groben Sandes zwischen den Kiesel- schieferstücken und aus dem alleinigen Vorhandensein von Löss zwischen ihnen als sicher sehliessen. Jedenfalls trage ich per- sönlich kein Bedenken, dem sturmgetriebenen Lössstaub eine solche schleifende Wirksamkeit zuzutrauen, und es wird mir eine besondere Aufgabe sein, gerade auch dieser Frage künftig weiter nachzugehen. Dass an anderem Gestein noch keine entsprechen- den Beobachtungen gemacht sind, mag an der leichten Wicder- zerstöruug durch Verwitterung liegen, die ja beim Kieselschiefer ausgeschlossen ist. Herr Gürich berichtet über die Aufnahmen im Jahre 1902: Auf dem Blatte Jauer wurden die durch die Arbeiten an der Kleinbahn Jauer-Maltsch neugeschaffenen Aufschlüsse im Di- luvium untersucht Bei I b rtwigswaldau wurden über geschich- teten Kiesablagerungen nordischer und heimischer Herkunft mächtige Lehmtaschen, angefüllt mit ungeschichtet abgelagerten z. T. grossen Geschieben nördlicher Herkunft, beobachtet. Derartige Lehm- taschen fanden sich auch sonst mehrfach. Nachdem bei der Revisionsbegehung durch die Herren Beyschlag und Wahnschaffe darin Reste der Grundmoräne erkannt wurden, konnte eine allge- meinere Verbreitung dieses Geschiehelehins zwischen den Kiesab- lagerungen darunter und den Lösslehm-artigeu Bildungen darüber nachgewiesen werden. Allerdings ist dieser Geschiebelehm meist nur sehr geringfügig, vielfach eben nur in Form von Taschen erhalten. Es liegt also auf Blatt Jauer die Grundmoränc in zweierlei Ausbil- dungsweise vor: 1. in Form eines echten Geschiebemergels mit deutlich gokritzt.cn Kalkgeschieben, bisher vom Bearbeiter nur bei Profen — bereits 11>01 nachgewiesen, und 2. in Form eines Lehms mit Gerollen widerstandsfähiger, nordischer Gesteine, in denen bisher noch keine Spur von Kalken gefunden wurde. Diese Verschiedenartigkeit verlangt eine genetische Erklärung. Es liegt GCmen, Diluvium, Tertiär und Griuüt, Blätter Jauer, Strie- gau und Ingramsdorf. 708 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. nahe, in dem echten Geschiebemergel die Grundmoräne der vor- rückenden Inlandeismasse — eine Progressionsmoräne zu sehen. Ueberwiegt die raud liehe Abschmelzung den Nachschub, so han- delt es sich um eine Reeessionsmoräne, liier am Rande des Ge- birges ist es wohl denkbar, dass auf den einzelnen Platteaustufen Reste der Eismasse längere Zeit liegen blieben, nachdem am Rande der Ebene durch energischere Abschmelzung der Zusammen- hang mit der grossen Eiscalotte unterbrochen war. Es kam in diesem Falle zur Bildung von Relieten-Moränen, und als solche kann der Inhalt der Lehmtaschen und der diesem entsprechende Geschiebelehm auf Blatt Jaue.r angesehen werden. Durch diese Auffassung ergiebt sich für die Saude und Kiese theils nordischer, theils heimischer Herkuuft ein höheres Alter als der Bearbeiter bisher angenommen hatte. Dieses »gemischte Diluvium« ist nicht interglaeialen Alters, sondern es entstand vor der Stirn des vorrückenden Inlandeises in einem Abschmelzstrom, der zwischen Gletscherstirn und Gebirgsrand eingeeugt wurde. Beim Anstieg auf das Gebirge musste die Inlandeismasse diesen Strom, oder wenigstens die Ablagerungen desselben überbrücken. Die jüngsten diluvialen Bildungen des Blattes sind einmal der Löss, für den einige neue Fundpunkte nachgewiesen wurden, und dann ein lösslehmartiger Lehm, dessen Verbreitung allgemein ist, und auf dem die Fruchtbarkeit des Bodens im Gebiete beruht. Au seiner unteren Grenze enthält er ebenso allgemein eine Stein- lage, die aus widerstandsfähigstem heimischen und nordischen Material besteht. Auf diese Steiulage sind die im Gebiete häuti- gen Kanteugeschiebe beschränkt. Was das Tertiär aulangt, so wurden an einigen weiteren Punkten plastische Thone gefunden und zwei neue Basaltvorkomm- nisse entdeckt, eins an der Bahnlinie Stadt Striegau-Gräbeu (Blatt Striegau) und eins westlich vom Dominium Ilertwigswaldau (Blatt J auer). Im Granitgebiete wurde ein fast etwas flasriger Zweiglimmer- granit südlich von Konradswaldau (Blatt Ingramsdorf) aufgefuu- den. Besonders reich an wechselnden Schlieren und au stark W. Wolpf, Endmoränen am Ostrande d. kassubiscb. Hochlandes. 709 veränderten Schiefereinschlüssen ist der Granit der Beatenhöhe bei Saarau (Blatt Striegau). Am Zobteu oberhalb des Blüeher- bruehes bei Rosalienthal wurde an der Gabbrogrenze ein apli- tisches Ganggesteiu mit pegmatitiscben Partien nachgewiesen, das eine gewisse. Aehnlichkeit mit dem sogen. Turmalingranulit in den Ritterbergen bei Striegau, einem Ganggesteiu im Kon- taktschiefer aufweist. In den Phylliten und Lyditen des Jenkauer Schiefer- gebirges sind trotz erneuter Nachforschungen erkennbare Fossilien noch nicht gefunden worden. 11. Provinz Westpreussen. Die Aufnahme des Blattes Gross-Paglau wurde von Herrn W. Wolff 1901 beendigt und damit ein weiterer Abschnitt des westlichen Randgebietes des kassubischen Hochlandes be- arbeitet. Zugleich wurde durch den Beginn der Aufnahme von Blatt Sobbowitz, östlich von dem vorgenannten, die Untersuchung der diluvialen Zwischenstufe zwischen diesem Hochlande und der Weichsel- niederung fortgeführt. Auf Blatt Gross-Paglau nimmt das Hauptinteresse die den Ostabfall des Hochlandes begleitende Endmoräne in Anspruch. Ein grosser Theil derselben wurde bereits in diesem Jahrbuch 1900, S. LXIII u. ff., beschrieben. In diesem Jahre war nur noch ein kleiner Theil in der südöstlichen Ecke des Blattgebietes in den Jagen 97 und 9 iS der Kgl. Forst Soblowitz sowie auf den Feldmarken Kamerun und Gross-Mierau zu erforschen, ln der Kgl. Forst ist dieselbe noch als Blockpackungszug erhalten, während auf deu Feldern anscheinend der grösste Theil der Steinmassen abgeräumt ist. Die Endmoräne erscheint in dieser Gegend als ein breiter, aus unregelmässigen Kuppen zusammengesetzter Gesehiebemergel- rücken, an welchen sich niedrigere Grand- und Geröllgebiete an- fügen. Aus der Endmoräne entwickelt sich nach Südwesten hin in geschiebefreiem Grand die Schmelzwasserrinne, welche den Krebsberger See beherbergt. Im Westen des Blattes verläuft eine weitere Zone endmoränenartiger Gebilde, deren Hauptmassiv 47 W O I, P F } Kndinurflnen am O. -trän do des kii-ssu bischen Hochlandes, Blatt Ur.-Faglau. Julirlnicli 1 90V. 710 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1 902. die Schildrauer Berge sind. Die Anordnung dieser Gebilde ist im Einzelnen uoch nicht aufgeklärt; zu ihnen gehört das Thal der Rutkowuitza. Praktische Resultate von grösserer Tragweite wurden nicht gewonnen. Der Steinrcichthum der kartirteu Eudtuoräneugehilde ist zwar nicht gauz ohne Bedeutung, aber vielfach in Folge un- genügender Verkehrsmittel wenig nutzbringend. Die wenigen aufgefundeuen Wiesenkalk- und Moorinergellager waren von ge- ringem Umfang. O Ö Maas, Endmoränen und glaziale llydro- ['raplno, Blatt Srliirot/küii. Am Aufbau des von Herrn G. Maas bisher aufgenommenen Theiles von Blatt Schirotzken — Nord- und Ostrand betheili- gen sich, mit Sicherheit nachweisbar, nur Alluvium und Bildungen des Oberen Diluviums. Zu diesem gehören auch als Einlagerung die am Ostrau de östlich von Lowiuuek unter dein Geschiebernergel hervortretenden Sande, während die Einlagerung für die Durch- ragung von Neu-Glinke zwar wahrscheinlich aber nicht erwiesen ist. Diese letztere Kuppe gehört einem Endmoränenzuge an, der in einem nördlich offenen Bogen die NW-Ecke des Blattes durchzieht und als südlichster Ausläufer — vorläufig wenigstens — der End- moränen des Blattes Lubiewo anzusehen ist. Noch nicht kartirt, aber bereits ziemlich gut verfolgt ist ein weiteres Endmoränengebiet, das, anscheinend fast genau N — S streichend, am Westrande des Blattes hinzieht und am schönsten hei Jaschinnitz und im Forst Stronnau entwickelt ist, wo allerdings die mangelhafte Topographie des Kartenblattes die Verhältnisse nur sehr schlecht erkennen lässt. Zwischen diese beiden Endmoränenzüge schiebt sich das Gebiet des Blattes Schirotzken ein, das, wie gesagt, von den Rinnen und Senken abgesehen, fast nur aus jüngeren Diluvialbildungen besteht. Die Verfolgung der diluvialen Becken- und Riuneusande ge- währt einen deutlichen Einblick in die hydrographische Entwicke- lungsgeschichte des Gebietes und zeigt, dass mit wenigen Aus- nahmen in der NO - Ecke die heute meist abflusslosen oder künstlich entwässerten Becken des Gebietes Reste grösserer G. Maas, Endmoränen und glaziale Hydrographie. 711 und kleinerer Schmelzwasserrinneu mit eingeschalteten Seehecken sind, die die Schmelz wasser der breiten Kinne des Brahethales zuführten. Innerhalb des von Herrn Maas aufgenommeuen Blattes Bagniewo sprechen vielfache Anzeichen dafür, dass der Rand des abschmelzenden Inlandeises hier mehrfach für kurze Zeit stationär wurde, ohne dass es dabei zur Ausbildung deutlicher Endmoränen kam. Die einzige besser ausgeprägte Stillstandslage befindet sich im Norden des Blattgebietes, bei Laschewo, Golluschiitz, Rosehanno, Wienskowo, und ist als südlichster Randbogen der Endmoränen des Blattes Bromke au fzu fassen, die viel deutlicher und typischer entwickelt sind. In unmittelbarem Zusammenhänge mit den Absehmelzer- scheinungeu des Inlandeises stehen die in dem bisher kartirten Blattgebiete weit verbreiteten Beckensande, die, oberflächlich meist humificirt, in der Regel keine grosse Mächtigkeit besitzen. Die genaue Verfolgung dieser Beckensande und der sie gewöhnlich verbindenden Schwarzerde gewährt einen guten Einblick in die diluvialen Eutwässeruugsverhältnisse des Blattgebietes und lässt die heute abflusslosen oder künstlich entwässerten Becken zum grossen Thcil als Reste alter Abflussrinnen erkennen. Dabei macht man nun die auffallende Wahrnehmung, dass das heute ganz der Weichsel zugehörige Blattgebiet am Schluss der Diluvial- zeit /. Th. der Brahe tributär war, indem das grosse Staubecken von Laschewo über Klein-Brust und Louisenhof nach dem Stau- becken von Nieciszewo (Bl. Schirotzken) und somit zur Brahe einen Abfluss fand, und das Gleiche gilt für die übrigen Becken um Laschewo sowie für das Gebiet von Friedingen. Im Weichsel- thale selbst finden sich die Reste einer hei etwa 80 Meter ge- legenen südwärts geneigten Terrasse, die indessen noch nicht genauer kartirt ist. Maas, Stitlsands- lage mul glazial«? Hy- drographie, Blau Ba^cniewo. 712 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. 12. Provinz Ostpreussen. Klautzscm, Die Vollendung der von Herrn A. Klautzsch bewirkten geo- ' Torra.'M'i),11' 1 ogi sch e n Aufnahme des Blattes Schmolainen (G. A. 18, 55) MHhit" ergab die Abhängigkeit seines geologischen Baues von dein Verlauf SiUini. >i:unen. einer Endmoräne, die in mehreren nach Norden offenen Bögen von Gronau imWesten überMaweru Peterswalde— Zechern — Sperlings nach Sternberg zieht, um hier nach Osten hin auf das Nachbar- blatt Weruegitten überzutreten. Die vorkommendeu Gebilde ge- hören nur dem Diluvium und Alluvium an. In die diluviale Hochfläche hat sich späterhin die Alle ihr Bett nordwärts einge- schnitten: sie staute beim Durchbruch durch die Endmoränen zwischen Zecheru und Sperlings, der heute in einem engen Bette geschieht, sich rückwärts nach Süden zu bis zu 225 Fass Höhe auf. Diese höchste Terrasse reicht südlich bis ungefähr unterhalb des Beckerherges im Belauf Kleine Heide der Königlichen Forst. Eine zweite, niedrigere Terrasse liegt bei ca. 200 Fuss und ist vom Flusseiutritt in das Blattgebiet bei Kossen bis zu seinem Austritt bei Launau zu beobachten. Rinuensaude liegen im Thal des Schwarzen Fliesses: das Niveau dieser Flussterrasso fällt von ca. 250 Fass bis zu dem der jüngeren Alleterrasse, mit der sie sich hei der Sägemühle Schmolainen vereinigt; Brckeusande finden sich im Gebiete des Lampteusees und der Gronauer Wiesen. Tertiär ist nirgends anstehend beobachtet: es findet sich aber als kleine Scholle (Glimmersaude und Quarzkies des Miocäns im Schichtenverbaud) eiugebettet in diluvialen Oberen Randen am östlichen Kartenraude am Feldweg südlich der Heilsberger Chaussee hei Liewenberg. Miocäne Fetten bilden ausserdem mancherorts den Ilauptbestandtheil des Oberen Geschiebemergels. Von nutzbaren Gesteinen finden sich Kies- und Steinab- lagerungen im Zuge der Endmoräne von Gronau bis Peterswalde, Kies sonst noch spärlich im Belauf Kleine Heide, nördlich Maweru und bei Schmolainen. Weit verbreitet sind grosse Torfablageruugen. Fine besondere Bedeutung erlangen noch im Belauf Schmolainen der Königlichen Forst Wiehertshof die Oberen Mergelsaude, inso- A. Ki.aut7.8ch, Endmoränen. 713 fern als sie innerhalb des grossen Sandgebietes der Forstverwaltung die Anpflanzung bezüglich des Hodens anspruchsvollerer Laubholz- kulturen gestatten. Im Südwesten des Blattes Wartenburg (G. A. 35, 9) er- Ki-umscn, langen Thone und Mergelsande als Bildungen eines grösseren, in m^udwasser- seiner Abgrenzung noch nicht tcstgelegten Staubeckens erhöhte Be- deutung, sowohl in Hinsicht des Ackerbaues als auch bezüglich Wartenburg, ihrer technischen Verwendung zu Ziegelei- und Töpfereizwecken. Nach Norden zu liegen weite Sandgebiete als vorgeschüttete Sande einer von Wieps nach SW über Gr.-Gronau ziehenden kleinen Eudnioränenstaffel. Torfablagerungeu finden sich in weiter Ver- breitung als Ausfüllungen zahlreicher Senken und alter Seebecken. Um Wartenburg liegen zwei Grundwasserhorizoute: der eine liegt in den Unteren Sanden bei ca. 35 — 45 Meter Tiefe, der andere iu den sandigen Bildungen im Liegenden des Unteren Geschiebemergels bei ca. 70 — 80 AJeter Tiefe. Die Oberfläche des von Herrn A. KlautzSch bearbeiteten Ki.m i/.m h. Blattes Wenden (G. A. 19, 49) wird vornehmlich von Oberem Geschiebemergel gebildet. Im Süden des Blattes von Rastenburgs- walde im Westen bis iu die Gegend von Salzbaeh im Osten macht sich eine das sonstige Gelände weit überragende Bodenanschwellung bemerkbar, vornehmlich aus Oberem Geschiebeinergel zusammen- gesetzt, iu dem vielerorts Liegende Saude und Grande, vereinzelt auch seuone Kreide (wahrscheinlich als Schollen';, mit aufgepresst oder eingepresst erscheinen. Geologisch ist sie als ein ONO streichender Eudmoräuenzug aufzufassen. Vor ihr nach SO liegen um Neu-Roseuthal und Grislack Geschiebesande als Sandrbildungen. — Gleichzeitig bildete dieser Endmoränenwall im weiteren Sinne den Abschluss des diluvialen Mauersees in nordwestlicher Richtung: deutliche Terrassenbilduugen in ca. 350 Fuss Höhe markiren den einstigen höheren Wasserstand dieses Sees und bezeugen seine weite Erstreckung. — Das hinter der Endmoräne gelegene Gruud- moräuengebiet senkt sich nach NW und N beträchtlich: es ist ein flachwelliges Hügelland, unterbrochen von mit Alluvionen erfüllten 714 Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. KLAUTZSCH, Endmoränen, Blätter 11 eilsberg u. Wernegitten. Kiimsp, Endmoränen, Terrassen des Skaligchor Beckens, Blatt Buddern. Senken und Thälern, Hie und da finden sich in geringer Aus- dehnung Sand- und Thonhilduugen. Auch Stellen mit Schwarz- erdebildung kommen vor. Vielleicht gehört auch dieses Gebiet einem jüngeren Stausee an. Die Begebung der schon früher veröffentlichten Blätter II eilsberg und Wernegitten (G. A. 1- wärts erweitert es sieh und mündet beim Dorfe Benkheim in das weite Skallischer Becken ein. Bei Mühle Bodschwingken mündet in die ( 1 oldap von Süden her ('in Gewässer, zu dem sich beim Dorfe Alt-Bodsehwingken zwei Wusserläul’e vereinigen, deren einer von Osten, deren zweiter (bedeutenderer) von Süden, an Fichenort vorbei, herzuströmt. Letzteres Gewässer fliesst in einem tief ein- gesclmittenen, engen Thale, das sieh für eine kurze Strecke erst nördlich Hichenort erweitert und hier eine gut abgesetzte bei 087.0’ liegende Terrasse an seinem Ostufer zeigt. Das von Osten kom- mende Bächlein fliesst als winziger Zwerg in einem tief einge- sehnittenen. breiten Thale. das ausserordentlich scharfe Terrassen- absätze bei 3K7.5 am Südufer besitzt, während sein Nordrand sich in einem Abfälle bis über 50’ steil abböscht. Die (»oldap durchbricht zwischen Alt-Bodsehwingken und Stirminnen die hier stark zusammengesehnürte Kndmoränenscharuug, die von Süden her bis hart an den Fluss herantritt und nördlich davon sich fortsetzt, in einem tiefen, steil wandigen. meist engen Thale. In demselben lässt sich eine Terrasse längs dos Nordufers verfolgen, die auf einer 1,75 klm langen Strecke, vom Kirchhofe bei (irunevken abwärts, von 3(52’ auf 333’ fällt. In der Umge- gebung der Mühle Bodschwingken liegt diese Terrasse bei 375 und steigt dann nach Süden, wie bereits vorher angegeben wurde, auf 387,5 an. In dem nordsüdlich verlaufenden Theilstücke des (ioldap-Thales schwankt die Höhe der sehr scharf abgesetzten di- luvialen Terrasse zwischen 375' und 387,5’. Weiter flussabwärts bei Sapallen liegt die Terrasse bei 325' und senkt sieh bis zum Westausgange des Dorfes Benkheim. wo sie wieder einen scharfen Absatz bildet, auf 300'. Die Thalsande des Skallischer Beckens gehen bis 313’ hinauf. Aus dieser so verschiedenen Höhenlange der Terrassen in den einzelnen riieilstüeken des Gohlap- fhales ist der Schluss zulässig, dass diese Stücke zu verschiedenen Zeiten angelegt und erst nach genügender Vertiefung zu eiuem zusammen- hängenden Flusslauf'e verbunden worden sind. Die genaue Fest- stellung dieser Thatsacben wird erst die Aufnahme des östlich an- stossenden Blattes Grabowen ergeben. 71 S Bericht über wissenschaftliche Ergebnisse 1901 — 1902. In die diluviale Terrasse ist eine meist scharf abgesetzte allu- viale eingeschnitten, die von 370' hei Gross-Jahnen auf 350’ am Goldap-Kniek östlich Mühle Bodsehwiugken, auf 300 hei Sapalleu, 295' nördlich \\ ilhehnshof und etwa 2<36’ am \V estausgange von Benkheim fällt. Die an dein Aufbau des Blattes Benkheim betheiligten Bil- dungen gehören allein dem Oberen Diluvium und dem Alluvium an: ältere Bildungen sind nicht vorhanden. Die geschichtliche Entwickelung (1er Lehre von der Entstellung der Grundwasser. Festrede zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm II. am 27. Januar 1902 gehalten von Prof. Dr. K. Keilhack. Hochgeehrte Festgäste, liebe Cominilitouen! Festlich geschmückte Strassen und frohe Menschen, lustig im Wintersonnenscheine flatternde Fahnen, feierlicher Glockenschall vom hohen Thurrne und der Geschütze Dounergruss, der vom Kaiserschlosse her ins Ohr uns dröhnt, sie künden uns den Ta<>- der Freude, an welchem vor dreiundvierzig Jahren des deutschen Reiches dritter Kaiser seinem Volke geschenkt ward. Fs ist eine schöne Sitte, diesen Feiertag des geliebten Fürsten zu einem Festtage des gesammten deutschen Volkes zu machen, und so wie wir an weihevoll geschmückter Stätte uns alljährlich an diesem Tage vereinigen, so thun dies ungezählte Tausende an Hunderten von Orten nicht nur unseres Vaterlandes, sondern über- all, soweit die deutsche Ztmge klingt. Mir aber, dem der ehrenvolle Auftrag zu Theil wurde. Dolmetsch der Gefühle zu werden, die uns Alle heute beseelen, wollen Sie zuvor gestatten, nach altem akademischen Brauche Ihre Aufmerksamkeit auf einen Zweig der Wissenschaft zu lenken, dessen Pflege in diesem Hause mir anvertraut ist, und Ihnen an einem kleinen Beispiele zu zeigen, welche verschlungenen Bahnen menschlicher Krkenntnissdrang zu wandeln gezwungen war, um 1 Jatirbucü 1902. II die Fundamente zu schäften, auf denen heute der stolze Ban der modernen Naturwissenschaft errichtet wird. Die Beziehungen des Menschen zu dem Wasser, welches auf geheimnisvollen Wegen, unserem Auge verborgen, im Schosse der Erde sich bewegt, um früher oder später als Quell ans sonnige Licht zu treten, sind so alt wie die Menschheit selbst, und ihre ungeheuere Bedeutung drückt sich schon bei den ältesten Kultur- Völkern in der Rolle aus, die im religiösen Kultus die heiligen Borne und Quellen spielen. Darum darf es nicht Wunder nehmen, wenn auch die Frage, woher das Wasser in den Tiefen der Erde stammt, aus welchem die silberne Fluth des Quelles gespeist wird, schon früh die denkenden Köpfe der alten Kulturvölker bewegte. Von dem ältesten derselben in der alten Welt, den Bewohnern der unendlich fruchtbaren Alluvialebene des Nilstromes, sind uns keine Anschauungen über die Herkunft des Wassers im Boden überliefert. Ilmeu spendete in reicher Fülle der Strom, an dessen Borden sie wohnten, das segensreiche befruchtende Nass für die Felder und das Wasser für die Bedürfnisse des Haushaltes. Hier lagen die Beziehungen zwischen dem Flusse und dem Bodenwasser so klar, hier lagen andererseits die Gebiete, in denen der Strom seinen Ursprung nahm und durch Quellen genährt wurde, in so welten- weiter, erst in unserer Zeit erforschter Ferne, dass keine besondere Veranlassung für die Bewohner des alten Pharaonenlandes vorlag, über die Herkunft des Bodenwassers eingehendere Untersuchungen auzustellen. Dagegen würde es von grossem Interesse sein, zu erfahren, wie die gelehrten Priester des Nillandes über jenen wunderbaren Wasserreichthum dachten, der in den Oasen der lybischen Wüste schon vor mehr als 4 Jahrtausenden durch kunst- volle Tiefbohrungen als künstlicher Spriugquell gewouneu wurde. Aber darüber schweigen bis jetzt die Hieroglyphen! Sicherer ist unser Wissen über die Anschauungen, die im Volke der Hellenen über unsere Frage herrschten. In ihrem Lande aber hinderten höchst ungewöhnliche, auf einen kleinen Theil der Erdoberfläche beschränkte Verhältnisse das Zustandekommen von allgemein gültigen und richtigen Anschauungen über den Ursprung des Quell- und Bodenwassers. III Vom Alpenrande bis zum Cap Matapan durchzieht, der blauen Adria folgend, ein System von Kreide- und Jurakalkgebirgen den grössten Theil der ßalkanhalbinsel, und alle diese wild zerklüfteten Gebirge sind unter dem Einflüsse der Naturkräfte in jenen Zustand übergeführt worden, den wir als Verkarstung bezeichnen; durch- löchert wie der Schwamm, den der Taucher aus den Tiefen des griechischen Meeres emporhebt, durchzogen von unzähligen engen und weiten, geraden und gewundenen, lduft- und schlauchförmigen Hohlräumen, bieten gerade die Karstlandschaften unserer Erde in hydrographischer Beziehung eine Fülle des Röthselvollen. Wer hat nicht schon in den Tagen der Jugend mit Staunen gehört vom See von Zirknitz, auf dessen Fläche bald der Fischer seine Netze wirft, bald der Landmann seine Furchen zieht? Hier ver- schwinden spurlos im Kalkgeklüfte die Ströme des Landes, hier ist das Gebiet der unterirdischen Seen und Ströme, in denen der Olm sein lichtloses Dasein führt, hier dringen als schiffbare Ströme die verschwundenen Gewässer brausend wieder zum sonnigen Lichte. Völlig andersartig als sonst auf der Menschenerde gestaltet sich hier des Wassers ewiger Kreislauf. Und wenn die Erde selbst dann iu innereu Zuckungen dröhnt und bebt, wenn gleich dem sturmbewegten Meere der Boden schwankt, wenn weite Ge- biete, wie gleichsam unter unseren Augen beim ägäischeu Erdbeben vor wenigen Jahren es sich ereignete, von der Fluth überströmt werden und wilde Wassermassen dem Schosse der Berge ent- springen, deren Vorhandeusein Niemand ahnen konnte, so musste sich dem phantasic- und gedankenreichen Helleuenvolke ganz von selbst eiu Zusammenhang zwischen dem den Erdkreis umfluthen- den Okeauos und dem die Eingeweide der Erde durchströmenden feuchten Elemente aufdrängen. So kommt denn Plato zu dem Schlüsse, dass die sämmtlichen Gewässer des Landes dem Oceau entstammen, und dass sie nach ihrem Laufe auf der Erde in ihn zurüekkehrcu, durch eine grosse Ocifnuug in ihm, den Tartaros, den Eingeweideu der Erde zu- geführt werden, und von da aus von neuem ihren Kreislauf be ginnen. Musste nicht auch das Auftreten salziger Quellen in einer Zeit, in der man für das Kochsalz kaum einen anderen lTr- r IV sprung als das Meer kannte, die Annahme eines Zusammenhanges zwischen Quellen und Meer unterstützen? Und wenn auf der griechischen Insel Kephalonia beim heutigen Argostoli das Meer- wasser sich in donnerndem Sturze in die Schlünde der Erde er- giesst, was liegt dann dem durch keinerlei experimentelle phy- sikalische Forschung in Schranken gehaltenen Urtheile näher, als die Meinung, dass diese Wassermassen zur Speisung der Quellen und Ströme des Landes Verwendung finden? Wesentlich höher steht die Auffassung von Plato' s grossem Schüler Aristoteles. Seine Anschauungen knüpfen an den ihm wohlbekannten Höhlen reichthmn seiner verkarsteten Ileiinathgebirge an; er sieht, wie durch die Verdunstung das Wasser vom Hoden verschwindet und in den oberen kalteu Schichten der Atmosphäre sich wieder verdichtet. In gleicher Weise denkt er sich den Vor- gang in den Höhlen des Gebirges: die hier vorhandene Kälte ver- dichtet die Luft zu flüssigem Wasser, dieses sinkt zu Boden und bildet ausgedehnte Seen im Bergesinnern, und aus ihnen werden die Quellen und Bäche gespeist. Die Vorstellung, dass nicht nur die Luft sondern auch die Erde sich in Wasser verwandeln kann, häugt eng mit den Anschauungen der alten Philosophen von der Verwandtschaft der Elemente zusammen und begegnet uns ver- schiedentlich vom klassischen Alterthume bis ins 19. Jahrhundert. Thales von Milet ist gleichfalls der Meinung, dass das Wasser der Quellen und Ströme dem Meere entstammt und stellt sich vor, dass es von den Winden aus dem Meere in die Erde hineingetrieben und in ihr durch die Schwere der darauf drücken- den Gesteine zum Emporsteigen in die Berge gezwungen werde. Ganz ähnlichen Anschauungen begegnen wir, wenn wir die römischen Schriftsteller, die sich mit naturwissenschaftlichen Dingen beschäftigt haben, in’s Auge fassen. In seinem Lehrgedichte »De rerum natura« construirt, an den weisen Thales sich anlehnend, Lucretiüs Carus einen vollkommenen Kreislauf des Wassers zwischen Meer und Quell. Er lässt das Seewasser durch eine Art Filtration, bei der es von seinen salzigen Bestandteilen be- freit wird, im Boden emporsteigen, in den Flüsseu zu Tage treten, V mit ihnen in’s Meer zurückfliessen und dort seinen Lauf von Neuem beginnen. Sein- eingehend bat der Lehrer des Nero, SeneCA der Jüngere, die Frage nach dem Ursprünge der Quellen untersucht. Er nimmt mit Aristoteles das Vorhandensein ausgedehnter Ilohl- räuine im Sehoosse der Erde au, in welchen durch die in ihnen vorhandene Finsterniss und Kälte die Luft in derselben Weise in Wasser verwandelt wird, wie man das auch au der Erdoberfläche au kühlen, dunklen Stellen beobachten könue. Ebenso hält er eine Verflüssigung bestimmter fester Theilc der Erde für möglich, und sieht eine dritte Quelle zur Speisung der unterirdischen Wasserbehälter in einer Verbindung derselben mit dem Meere. Hoch über allen Genannten steht, der einzige Vertreter mo- derner Anschauungen bei deu alten Kulturvölkern des Mittelmeer- gebietes, der Römer Marcus VlTROViUS Pollio, der Baumeister des grossen Aogustos, der in seinem Werke, »de architectura«, uns eine den modernen Auffassungen stark genäherte Quellen- theorie geschenkt hat. Nach ihm entstehen Grundwasser und Quellen durch das Regen- und Schueeschmelzwasser, welches so lange in die Erde versinkt, bis es durch Stein-, Erz- oder Thon- lager aufgehalten und gezwungen wird, sich nach den Seiten hin einen Ausgang zu suchen. Insbesondere das auf deu Bergen uiedergefallene Wasser vermag nach ihm bis zu bedeutenden Tiefen in die Erde einzudringen. Aber des klugen Römers Wort ver- hallte wie das eines Predigers in der Wüste, und noch anderthalb Jahrtausende mussten vergehen, bis nach der Periode geistiger Finsterniss, die im Abendlande das ganze Mittelalter ausfüllte, seine Lehre wieder aufgeuommen und als neu gewonnene Er- kenntuiss verkiiudet wurde. Vom lö. Jahrhundert an tauchen bald hier bald da die schüchternen Anfänge der neuen Forschungs- methode auf, auf der die Grösse der heutigen Naturwissenschaft beruht; das Beobachten in der Natur, das Wägen und Messen, und das Vergleichen der gewonnenen Zahlen ersetzt die rein philo- sophisch-speculative Verarbeitung der mehr durch scharfsinniges Nachdenken als durch sorgsames Beobachten gewonnenen Ergeb- nisse. Es ist eine Zeit merkwürdiger Gablungen im Geistesleben VT der Völker. Unter dem Einflüsse des neu erwachten Humanismus tauchen überall neue Meinungen, Auffassungen, Theorien empor; eine Menge von Dingen, an denen das Mittelalter theilnahmslos vorübergegaugen war, werden jetzt in den Bereich der Beobach- tung und kritischen Prüfung gezogen, tausend neue Ideen schiessen aus dem Boden hervor, finden ihre Gegner und Anhänger, und in heftigen literarischen Fehden toben auch in der Arena des Geisteslebens die Gegensätze sich aus. Lassen sie mich aus der Fülle der neu auftauchenden Ideen einige charakteristische Typen herausgreifen und eine Anzahl der Geister heraufbeschwören, auf deren Thätigkeit im Grunde unsere heutige Naturwissenschaft und Technik fassen. Ich beginne mit dem belgischen Arzte Je AK Baptiste Hel- mont, der 1577 — 1(144 in Brüssel lebte. Er vertritt die Meinung1), dass der Kern der Erde aus einem reinen, in allen seinen Thcilcu von einer unerschöpflichen Wassermenge durchdrungenen Saude besteht, der wiederum von einer einfachen Riude von Erde, Ge- steinen und gewissen Sandlagern umhüllt ist, deren einige sogar bis an die Oberfläche unseres Planeten reichen. Dieser Sand bildet das grosse Filter, durch welches die Natur die nie ver- siegenden Schätze ihrer klaren Bäche zum Nutzen des Erdkörpers hindurchfliessen lässt. Derselbe besitzt eiue treibende, bildende Kraft, die Erzeugerin einer allgemeinen Bewegung des im Sande enthaltenen Wassers, und diese Bewegung muss stattfmden ohne Rücksicht auf höhere und tiefere Lage, so dass das Wasser nach allen Seiten des Sandes hinzuströmen «xezwunffen ist. Sämmt- liehen Theilen des Sandes wohnt diese belebende und treibende Kraft inne, sogar denjenigen, welche bis an die Erdoberfläche reichen und bis zu den Bergspitzen sich erheben. Daher werden überall fliessende Wasser he rvorgßb rächt und die Hitze der Sommer- zeit bleibt darauf ohne jeden Einfluss. Aber sobald die Wasser dem Bereiche der belebenden Kraft des Sandes durch ihren Aus- tritt an die Erdoberfläche entzogen sind, müssen sie sich dem Gesetze der Schwere anbequemen und so lange niedrigeren Stellen *) Nach Haas, Quellenkunde, S. 5. VII der Erdoberfläche Zuströmen, bis das Meer sie in seinem Sohoosse aufhimmt. Das Meerwasser aber dringt ohne Unterlass ein in die Tiefen der Erde, um zu dem reinen Sande des Erdiunern zu gelangen und das abtliessende Wasser zu ersetzen. So rinnt auch im menschlichen Körper das Blut nach allen Richtungen von unten nach oben und von oben nach unten ohne jede Rücksicht auf die Schwerkraft; tritt es aber durch eine Wunde aus dem Körper heraus, so verliert es seine selbstständige Bewegungskraft und folgt dem Gesetze der Schwere. Hier wird der physiologische Process des Kreislaufes des Blutes im thierischeu Körper von einem Arzte in Vergleich ge- stellt mit der W asserbe weguug im Erdkörper. Andere Gelehrte aber gingen viel weiter, beschränkten sich nicht auf Vergleiche, sondern nahmen an, dass die Erde thatsächlieh ein riesenhaftes Lebewesen sei, in seinem Innern mit Organen versehen, deren Funktionen denen des thierischeu Organismus mehr oder weniger gleichen. In den im Jahre 1619 zu Linz erschienenen »Harmo- nices mundi libri quimjue« spricht der grosse Astronom Kepler seine Auffassung dahin aus, dass die Erde als ein grosses Thier das Wasser des Meeres dauernd einathme, iu seinem Körper ver- daue und assimilire, und die Grundwasser und Quellen als Eud- productc dieses Stuft Wechsels wieder ausscheide. Wir werden sehen, dass solche phantastischen Ideen noch im 19. Jahrhundert in einem mit allein Rüstzeug der damaligen Wissenschaft ver- sehenen, verdienten Gelehrten einen begeisterten Vertheidiger ge- funden haben. Zuvor aber wollen wir die Meinungen einiger Zeitgenossen Kepler's prüfen. Georg Aguicöla, der im 16. Jahrhundert zur Begründung einer mineralogischen und geologischen Wissenschaft so Grosses geleistet hat, handelt in seinem 1549 erschienenen Werke »de ortu et causa subterraneorum auch vom Ursprünge des Wassers in der Erde und kommt zu dem Ergebnisse, dass ein Theil des Wassers von der Oberfläche her durch Ritzen und Spalten der Felsen in die Tiefe dringt; dies sind die Wasser, welche die Berg- leute Tagewasser neunen, was aber diese als Grundwasser be- zeichnen, ist nicht auf solchem Wege in die Erde gekommen, VIII sondern durch einen andern eigentümlichen Process erzeugt, in- dem aus der Tiefe aufsteigender Wasserdampf zur Condensatiou gelangt ist. Eine andere Hypothese zur Erklärung der viel untersuchten Erscheinung knüpft an den unter dem Namen Cartesiüs be- kannten französischen Physiker Descartes au; nach ihm giebt es im Innern der Erde eine Menge von Höhlen, die durch unter- irdische Kanäle mit der See in Verbindung stehen; auf diesen Wegen findet das Meervvasser Zutritt zu den Tiefen der Erde und wird hier durch die Wärme des Erdkernes zum Verdunsten gebracht. Die aufsteigenden Dämpfe aber werden in höher ge- legenen Höhlen an den Wandungen derselben coudensirt, fliessen zusammen und erzeugen so die Quellen. Eine Menge von Gelehrten des 17. und 18. Jahrhunderts haben diese Anschauungen verfochten und wider die dagegen er- hobenen Einwände, wie z. B., dass durch die salzigen Verdampfungs- rückstände jene Höhlen längst vollständig mit Salz erfüllt sein müssten, vertheidigt. Ich will dafür nur ein Beispiel anführen. In der Akademie der Wissenschaften in Bordeaux wurde im Jahre 1740 ein Preis auf die beste Lösung unserer Frage gesetzt und dem Prof. Kühn in Danzig verliehen; seine »gelehrte und mit vieler Mathematik verzierte« Abhandlung erschien 1746 deutsch unter dem Titel: Vernünftige Gedanken über den Ursprung der Quellen und des Grundwassers, Er sucht zunächst nachzuweisen, dass das Grundwasser unmöglich von atmosphärischen Tage- wassern hergeleitet werden könne, und liefert dann seine eigene Theorie dahin: »das Seewasser wird von Meeresschlünden ver- schluckt und läuft dann unter dem festen Lande hin; hier ver- breitet es sich durch viele Gänge und Aeste bis unter die Berg- ketten, wo es in der Tiefe an Höhlen, Klüften und röhrhaften Erdlagen nicht mangelt; in diesen wird das unterirdische See- wasser beinahe auf dem ganzen Wege vermittelst der überall unter der Erde befindlichen inneren Wärme zu einer unmerklichen Ver- dunstung gebracht, welche Dünste durch die klüftigen Erdlagen bis in höhere Höhlen heraufsteigen, sich hier an die Gewölbe au- hängen, dann durch abschüssige Kieslagen in einem nicht sonder- IX lieh tiefen Wasserschat/ sich ansammeln, nun ohne Unterlass her- vordringen und am Fusse der Berge die Quellen bilden; das in dem Wasserschatze überflüssige Wasser läuft in tiefere Wasser- gründe und daher entstehen die niederen Grundwasser. Unter- dessen wird das ziun Theil verdampfte Wasser viel salziger und schwerer als das Seewasser; es bildet die Bergsoole, diese läuft durch andere Aeste in das Meer zurück, treibt vermöge ihrer Schwere das Wasser aus der Stelle und stürzt sich in Gestalt eines speienden Meeresstrudels in die Tiefen des Meeres«. Auch der Jesuitenpastor Athanasius KlRCHE r, einer der scharfsinnigsten Naturbeobachter des 17. Jahrhunderts (1601 — 80), kommt in seinem 1717 in Amsterdam gedruckten »Mundus sub- terraneus« auf das Meer als die Urquelle des im Innern der Erde circulirenden Wassers zurück. Er baut in diesem bedeutenden und inhaltreichen Werke unter Anderem eine umfangreiche Theorie des Vulkanismus und der Cirkulation des Wassers in der Erde auf. Das Erdinuere ist eine feurige Masse, umschlossen von einer festen Rinde, aber auch in dieser finden sich eine Reihe von kleinen feurig - flüssigen Massen, die er als Pyrophylaeieu be- zeichnet; sie sind es, welche durch bis zur Oberfläche reichende Kanäle die vulcauische Tlüitigkeit an der Erdoberfläche bedingen. Die modernste aller Vulcantheorien, die von Stübel erst im vorigen .fahre iu weitere Kreise hiueiugetrageu wurde, ist im Wesentlichen eine in die Sprache der modernen Wissenschaft übertragene Wiederholung der KlRCHEtt’scheu Ideen, und die Pyro- phylacieu des gelehrten Jesuiten entsprechen durchaus den peri- pherischen Herden der Stübel' sehen Theorie. Zwischen den Pyrophylaeieu liegen in der festen Erdrinde vertheilt zahlreiche grosse Ilohlraume, die mit Wasser erfüllt sind, die Hydrophy- lacien. Sie erhalten ihr Wasser aus dem Meere, welches iu un- geheuren Schlünden, auf der Oberfläche durch verderbenbringende Strudel bezeichnet, in die. Tiefe eiudringt. Die Scylla und Cha- rybdis und der norwegische M aalström sind solche Einbruchs- stellen des Meerwassers. Aus den Ilydrophylacien gelangt das Wasser auf doppelte Weise wieder empor; entweder wird es durch die Hitze der benachbarten Pyrophylaeieu zum Verdampfen X gebracht, steigt empor und erzeugt an der Oberfläche die heissen Quellen, oder cs wird von den Gesteinen aufgesogen und auf capillarein Wege in höhere, der Erdoberfläche nahe gelegene grosse Hohlräume befördert, die zumeist das Innere der Berge bilden. In einer öfters reproducirten Abbildung giebt Kircher einen Einblick iu das Iunere der Erde, wie es in seinem Geiste sich abmalt. Wir sehen die hohen Berge mit Seen erfüllt, die durch starke, aus ihrer Mitte heraus sich erhebende Springquellen gespeist werden, während andererseits die Ströme des Landes aus denselben Höhlen hervorbrechen. Kircher beschreibt ein Expe- riment, welches die Möglichkeit des Aufsteigeus des Wassers in dem Gebirge beweisen soll. Er behauptet, eine kleine Säule von Gyps verfertigt und oben schüsselförmig ausgehöhlt zu haben. Darin habe das Wasser sich angesammelt, welches vom Kusse der im Wasser stehenden Säule bis in ihre Spitze emporgezogeu sei. Lülofs wiederholte den Versuch Kirchkr's und kam zu der Ueber- zeugung, dass jener sein Experiment blos erfunden habe, und Perrault stellte die Grenzbeträge der Kapillarität für Sand und Kies fest und zeigte, dass das capillar aufgesaugte Wasser niemals grössere Ansammlungen in höherem Niveau bilden köuue. Nachdem wir so eine Leihe zum Theil sehr merkwürdiger Anschauungen kennen gelernt haben, lassen Sie mich die Frage prüfen, wie die heute allgemein herrschende Lehre von dem Zu- sammenhänge zwischen Grundwasser und atmosphärischen Nieder- schlägen entstanden und auf welche Männer sie in der Haupt- sache zurückzuführen ist. Des alten Römers Witrüvius habe ich bereits gedacht, der zu Beginn unserer Zeitrechnung diesen Zusammenhang bereits richtig erkannt und klar und deutlich ausgesprochen hatte, lb Jahr- hunderte später taucht seine Lehre iu Frankreich wieder auf, und zwar ist es hier der Kunsttöpfer Bernhard Palissy1), der in seinem »Discours admirable de la nature des eaux et fontaines taut naturelles qifartificielles«, 1650 in Paris erschienen, ausspricht, dass das Vorhandensein der Quellen auf der Aufsaugung der ') Nach Haas, Quellenkunde, S. 7. XI Regen- und Schneewasser durch das feste Erdreich beruhe. So- lange sickere das Wasser durch letzteres hindurch, bis es eine wasserundurchlässige Gesteins- oder Thonschicht finde, welche es am ferneren Eindringen hindere und es zwinge, sich wieder einen Ausweg aufzusuchen. 1656 erscheint im Haag eine Abhandlung von J. VossiUS: de Nili et aliorum fluminum origiue. Der Ver- fasser erhebt darin energischen Widerspruch gegen diejenigen, die das Wasser der Flüsse aus ungeheueren unterirdischen Wasser- becken hervorquellen lassen, und stellt an die Spitze des 5. Kapitels seiner Erörterungen den Satz, dass alle Flüsse aus dem Zusammen- lauf der Regenwasser ihren Ursprung nehmen, omnia flumia ex collectione aquae pluvialis oriri, und er erörtert darauf in völlig zutreffender Weise die Frage, woher in den Gebirgen die das flache Land weitaus übertreffende grosse Zahl von Quellen stamme. Auch der Däne Bf.rtholin leitet in seiner 1701 in Kopenhagen erschienenen Abhandlung de fontium et fluminum origine ex pluviis die Quellen und die Grundwasser von den Atmosphärilien ab. Aber wie es so oft bei wichtigen, epochemachenden Theorien der Fall ist, so ist auch diese nicht nach ihren ersten Urhebern VlTRtmus, Palissy oder Vossius, sondern nach dem Manne ge- nannt worden, dem es zuerst gelang, ihr in weiteren Kreisen An- erkennung zu verschaffen, nach dem französischen Physiker Mariotte, dem gelehrten Prior des Klosters St. Martin sous Beaune iu Burgund. Dabei ist freilich nicht zu vergessen, dass Mariotte der erste war, der durch exacte Messungen und Be- rechnungen seiner Anschauung eine reelle Unterlage verlieh. Seine erste Veröffentlichung erschien im Jahre 1686, seine gesammelten Werke wurden 1717 in Leyden gedruckt. Er führt darin Folgen- des aus: Die Gruudwasser entstehen durch die atmosphärischen Niederschläge, welche in die feinen Canäle der Erde eiudriugen und iu den gegrabenen Brunnen sich sammeln. Fällt jenes Wasser auf Hügel oder Berge, so dringt es in die Oberfläche ein, ins- besondere wenn diese zwischen Gerolle und Raumwurzeln eine Menge feiner Risse enthält, bis es auf festes Gestein kommt, darin nicht eindriugen kann und sich daher seitwärts einen Weg bahnt. Dass das atmosphärische Wasser zur Speisung der Quellen völlig XII ausreicht, ergicbt sich aus einer leicht anzustellenden Berechnung; ausserdem bemerkt man stets, dass die Quellen bei regnerischem Wetter zunehmen, nach anhaltender Dürre aber ganz oder zum Theil versiegen. Selbst Flüsse verlieren zuweilen 5/ß ihres Wasser- gehaltes, und wenn gewisse Quellen dieser Veränderung weniger unterworfen sind, so liegt dieses daran, dass sie sich grosse Be- hälter ausgehöhlt haben, aus denen nur ein spärlicher Theil an- haltend ausfliesst. Mariutte geht allen den Einwendungen, die gegen diese Theorie gemacht werden, energisch zu Leibe; er zeigt, dass die Regeuwasser thatsächlich in die Erde eindringen und bringt als Controllbeispiel die Gewölbe der Pariser Sternwarte, von deren Decke das in den Boden eingedruugene Sieker wasser mit einer den jeweiligen Regeuinengeu ziemlich proportionalen Tropfenzahl herabfällt. Er stellt in Dijon einen Regenmesser auf und ermittelt als mittlere jährliche Niederschlagsmenge 19 Zull 2^3 Linie. Dann berechnet er iu allerdings ungewöhnlich grober Weise das Niederschlagsgebiet der Seine zu 3000 Quadratlieues und die Menge der darauf uiederfal lenden Atmosphärilien unter Annahme von nur 15 Zoll Regenhöhe zu 714 Milliarden Cubikfuss Wasser. Am Pont Royal ermittelt er weiterhin die Elemente für eine Bestimmung der im .Jahre dieses Profil passirenden Wasser- mengen der Seine und findet dieselbe gleich 105 Milliarden Cubik- fuss, also noch nicht dem sechsten Theile der in dem Gebiete niederfallendeu Atmosphärilien. Besonders in Frankreich erwuchsen Mariotte zahlreiche Geg- ner, wie Perrault, de la IIire, Sedileaü; dazu nenne ich Der- ham und Woodward in England, Lulofs in Holland, Kästner in Deutschland; ich muss aber verzichten, auf nähere Einzelheiten dieses wissenschaftlichen Kampfes einzugehen. Ich wende mich vielmehr dem Manne zu, dem das Verdienst gebührt, die Mariotte’ - sehe Theorie auf noch breiterer Grundlage- ausgebaut, und für ihre Annahme durch die grosse Mehrzahl der Meteorologen und Physiker gesorgt zu haben. Es ist das de da Methkrie mit seiner 1797 erschienenen »Theorie der Erde«. Neben den wässerigen atmosphärischen Niederschlägen sieht er in der Coudensation der Nebel und Wolken in den kühleren Bergregionen eine IJauptquelle XIII der irdischen Niederschläge, und die Beobachtung, dass selbst künstliche Erdanhäufungen, wie Dämme und Festungswerke, aus- reichend sind zur Erzeugung und Speisung einer perennirenden Quelle, bestärkt ihn in seinen Anschauungen. Indem er der Con- densation des atmosphärischen Wasserdampfes durch die Gebirge eine wichtige Kölle bei diesem Processe zutheilt, nimmt er die Anschauungen des Engländers Halley wieder auf, der durch Beobachtungen auf St. Helena auf den nächtlichen Thau als eine bedeutende und wichtige Quelle des Bodenwassers gekommen war, und bereits im Jahre 1674 in den Philosophical Transactions seine Beobachtungen veröffent licht, hatte, de la Metuehie hat bereits Untersuchungen über die verschiedene Durchlässigkeit der Gesteine augestellt; nach ihm hat die Kalkerde nur wenige Verwandtschaft zu dem Wasser der Hydrometeore, der Quarzsand garkeine, wes- wegen erstere dasselbe nur wenig, letzterer garnicht zurückhält; durch Thonlagen, selbst gemischte, dringt es aber nicht. Hier- nach tliesst ein Theil des gefallenen Regens sogleich ab, ein an- derer befeuchtet den Bodeu, verdunstet und ernährt die Pflanzen, ein dritter dagegeu dringt ein, wird in ungleicher Tiefe zurück- gehalten und bildet dort eine Art von See, aus welchem das Wasser allmählich am Abhange des Hügels abfliesst. Harte Steiu- massen, namentlich die der sogenannten Urgebirge, wirken hierbei wie Thonschichten und nöthigen das Wasser, auf ihrer Oberfläche abzufliessen, die seeuudären Gebirgsartcn dagegen sammeln das Wasser in ihren Spalten, bis dasselbe irgendwo einen Ausweg findet und die reichen Quellen bildet, deren einige sogar im Meere selbst zum Vorschein kommen. Aus der Wirkung solcher un- durchdringlichen Thonlager werden dann auch die sogenannten artesischen Brunnen erklärlich, zugleich aber sind viele Gründe vorhanden, welche vermutheu lasseu, dass ein Theil des atmo- sphärischen Wassers in das Innere der Erde dringe, dass es in die Gegenden der unterirdischen Vulcane gelangen könne und dort durch Verdampfung den Ursprung der heissen Quellen bedinge. Dies der Kern der Ausführungen de la Metherie’s. Nachdem so in vollem Umfange die Grundlagen für die modernen Anschauungen von der Entstehung des Grund Wassers XIV und der Quellen geschaffen waren, trat, wie ich schon früher andeutete, vor mehr als zwei Mensehenalteru noch einmal ein Gelehrter für die phantastischen Anschauungen Keplers über die Lebensfunctionen der Erde in die Schranken. Das war Christian Keperstein. Am 2*2. Februar 18*22 las er in der naturforscheudeu Gesellschaft zu Halle eine Abhandlung, die 1827 im 5. Bande seiner Zeitschrift »Teutschlaud, geognostisch- geologiscl» dargestellt«, zur ausführlichen Veröffentlichung unter dem Titel gelangte: »Versuch einer neuen Theorie der Quellen überhaupt und insbesondere der Salzquellen . Der gelehrte Ver- fasser, der um die Entwicklung der geologischen Wissenschaft sich grosse Verdienste erworben hat, verwirft hier auf das Ent- schiedenste die. seit laugen Jahren von der Mehrzahl der Gelehrten angenommene MAKlOTTE’sehe Quellen-Theorie, und stellt eine neue auf, von der er selbst sagt, dass sie kein blosses Spiel der Phan- tasie oder blos durch Speculation gefunden sei, sondern dass sie aus der Untersuchung und vorurteilslosen Betrachtung der Natur sich von selbst dargeboteu habe. Als die herrschende Auffassung seiner Zeit, welcher die aller- meisten Naturforscher und besonders die experimentirendeu Phy- siker huldigen, stellt er den Satz auf, dass alle Grund wasser und Quellen ihren Ursprung blos und allein atmosphärischen Tage- wassern verdanken, die sich vermöge ihrer Schwere durch die Poren, Ritzen und Spalten der Erdschichten, die man als die Schenkel eiuer hydrostatischen Röhre ausehen kann, ziehen, auf wasserdichten Erdschichten fortlaufen, an niederen Punkten und durch andere Trümmer und Klüfte, welche man als die entgegen- gesetzten Schenkel der Röhre anzusehen hat, wieder in die Höhe bis an die Oberfläche steigen, und zwar nach dem hydrostatischen Gesetze, dass gleichartige Flüssigkeiten in zusammenhängenden Röhren von jeder Gestalt, Lage und Weite der Schenkel, in den Schenkeln gleich hoch stehen. Gegeu die verschiedenen Stützen der herrschenden Meinung zieht Keferstein nun energisch in’s Feld. Zunächst bestreitet er, dass das Regenwasser überhaupt tiefer als einige Fuss in den Boden eindringt und beruft sich dafür auf Zeugen, die nur durch ihr hohes Alter für seiue Zeit XV noch Bedeutung haben durften, auf Seneca und Agricola, sowie auf die Ansichten der Gärtner und Bauern. Sodann seien selbst Sande von mittlerem Korne dem Wasser gegenüber so schwer durchlässig, dass man für Sandsteine, Kalksteine, Porphyre und andere feste Gesteine erst recht an der Durchlässigkeit zweifeln müsse. Wären sie aber so durchlässig, wie die Anhänger der herrschenden Lehre es glauben, so müssten ja alle unsere Meere, Seen und Flüsse im Innern der Erde verschwinden, und die Erde selbst könne dann überhaupt kein Wasser mehr führen, und ihre Hohlräume müssten sämmtlich mit Wasser erfüllt sein: ebenso wenig läge Grund vor zu der Annahme, dass die Grundwasser vom Meere aus oder durch ein im Innern der Erde befindliches Ceutralreservoir gespeist würden. Wenn aber die Grundwasser nicht von oben in die Erde dringen und auch nicht aus einer ewigen Quelle von unten abgeleitet werden können, so bleibt nichts anderes übrig, als anzunehmen, dass sie in der Erde, da w'o wir sie entspringen sehen, selbst erzeugt werden, und zwar geradeso, wie sie sich uns zeigen, mit ihrer constanten Qualität, Quantität und Temperatur, mit ihren festen und flüssigen Bestand- teilen. Kefekstein sucht nun nachzuweisen, dass alle Gesteine atmosphärische Luft in sich aufuelunen, sie zum Theil absorbiren oder verändern und ein irrespirables Gas daraus erzeugen, welches im Gebirge aus allen Gesteinsritzen ausgestossen wird. Eine Folge, dieses Processes ist der Verlust eines grossen Theiles des Sauerstoffes. Da eine solche Sauerstoflentziehung aber durch blosse mechanische Einwirkung der Gesteine nicht erklärt werden kann, so ist man zu der Annahme gezwungen, dass hier eine allen Gesteinen der Erde eigentümliche und innewohnende Kraft vor- liegt, und dass demnach die Erdrinde als solche das Vermögen besitzen muss, die atmosphärische Luft iu sich zu ziehen und sie hierbei in irrespirable Luft zu verwandeln. Da nun die Erde ununterbrochen grosse Mengen von Gasen, Kohlensäure, Wasser- stoff und Stickstoff, und zwar häufig iu Verbindung mit Wasser ausstösst, so muss das Einziehen atmosphärischer und das Aus- stossen irrespirubler Luft sich gegenseitig bedingen und das Pro- duct. einer einzigen Thätigkeit sein; da nun mich Keferstein’s XVI Annahme das Grundwasser nicht von aussen in die Erde hinein- gekommen sein kann, daher in der Erde selbst gebildet, sein muss, und da es in unmittelbarstem Connex mit den irrespirablen Gas- arten steht, die sich in der Erde bilden, so hält er es für kaum zweifelhaft, dass das Wasser durch denselben Process entsteht wie die Gasarten. Dieser ganze Vorgaug aber ist mit dem Athmuugs- process der organischen Körper nicht nur vergleichbar, sondern er ist direct das Atmen der Erde. Wie die gesummte Oberfläche der Thiere und Pflanzen am Stoffwechsel betheiligt ist, und wie dabei vom Körper atmosphärische Duft eiugesogen, aber Wasser- dunst, Kohlensäure und Stickstoff ausgestossen wird, so athmet auch die Erde und erzeugt dabei als Nebenproduct ihres Stoff- wechsels das Wasser. Obwohl nun die gesummte Erdoberfläche diesen Athmungsprocess unterhält, so sind doch gewisse Theile mit spociellen Functionen ausgerüstet, so dass dadurch gewisse Verschiedenheiten in der Zusammensetzung der Stoffwechselpro- ducte, hier also der Gasarten, sich erklären. Die Umwandlung der atmosphärischen Luft in Kohlensäure und Wasser aber fasst Ke l'ERSTE IN nicht als einen chenftscheu Umsetzungsvorgang auf, sondern er erblickt darin einen Process der Umwandlung eines Elementes in ein auderes, und spricht es aus, dass dieser von ihm als gencratio äquivoca der Erde bezeichnet Vorgang eine Folge einer uns noch geheitnnissvollen Kraft ist, die in gleicher Weise den Körpern der Thiere und Pflanzen, wie dem Kiesenleibe der Erde innewohut. Die ihm wohlbekannte Gleichmässigkeit in der chemischen Zusammensetzung der Gase und Salze in den einzelnen Quellen führt ihn aber noch zu viel weiter gehenden Schlüssen. Wie die Elemente der Luft einerseits in der Salpetersäure, anderer- seits im Ammoniak enthalten sind, wie also aus der Luft Säuren sowohl wie Basen hervorgehen können, und wie ferner durch die Lebensthätigkeit der Körper aus der Luft nicht nur Kohlenstoff und Wasser, sondern auch eine ganze Reihe von auderen chemi- schen Elementen, besonders Alkalien, durch Umbildung stets und fortwährend erzeugt werden, so vermag auch die Erde aus der eingeatlnneten Luft in ihren verschiedenen Organen die ver- schiedensten Salze in wechselnder Mischung zu erzeugen; da nun XVII die Functionen bestimmter Theile des Erdkörpers ununterbrochen und stetig sind, so werden in Folge dessen auch die Quellen von unveränderlicher Zusammensetzung sein. Die Aenderungeu in ihrer Ergiebigkeit aber, die einem befangenen Beurtheiler von den Mengen der atmosphärischen Niederschläge abhängig zu sein scheinen könnten, erklären sich vielmehr so, dass die innere At- mosphäre, die an Menge ja die äussere weitaus übertreffen muss, ihrerseits jene beeinflusst, dass gesteigerte Thötigkeit der Erd- körperorgaue, vermehrte Erzeugung von Grundwasser durch die- selben einen lebhaften Einfluss auf die äussere Atmosphäre ausübt und die Entstehung grösserer Mengen von Niederschlägen bedingt und auslöst Selbst die Erdbeben und die gewaltigen Wirkungen der vulkanischen Kräfte bringt Krfkrstkin in Beziehung zur Thäligkeit seiner angenommenen Erdorgane; wenn dieselben näm- lich ihre Functionen in grosser Tiefe ausühen, oder wenn sie mit vielen und festen Gesteinen bedeckt sind, so werden die Stolle sich häufen, die Hitze wird sich vermehren, das Wasser dampf- förmig werden, die Gesteine umher werden gelöst, geschmolzen, endlich wird die drückende Kraft übermächtig, es erfolgen Erd- beben, Erhebungen, Zerreissungen, Eavaergüsse und Vulkane. In Mkinkcke, Spindi.kr und dem schlesischen Prof'. Müller hat Kkferstrik Anhänger und Erweiterer seiner Hypothese ge- funden, aber von den Fachgenossen wurde sic abgelehnt und Bkuzelius bemerkt dazu ironisch spöttelnd, dass die Erde mit gar vielen Nieren versehen sein müsse, um die unendliche Mannig- faltigkeit der Quellen zu produeiren. Ich habe mich etwas länger bei diesem letzten Vertheidiger einer Auffassung des Weltorganismus aufgebalten, die ihre letzten Wurzeln in den philosophischen Systemen des alten Griechenland hat und eile nun zur Gegenwart. Gerade vor 2f> Jahren erstand der M.\RlOTTEsohen Theorie noch einmal ein Gegner, der mit grosser Energie gegen den angeblichen Dogmenglauben von der Eutstehuug des Grundwassers Sturm lief. Auf der X\ III. Haupt- versammlung des Vereines deutscher Ingenieure sprach der Ob- mann des deutschen Hochstiftes, Dr. Otto Volger, in einem \ ortrage: »die wissenschaftliche Lösung der \\ asser-, insbesondere .Tn 1 1 1 1 . u oll lyua, XVIII der Quelleufrage« es ans, dass dem von Pettenk oi-ER kurz dahin formulirten Satze: »Alles Wasser in der Erde rührt her vom Regeuwasser« der andere eiitgegcnznstellen sei: »Kein Wasser des Erdbodens rührt vom Regeuwasser her«. Denn, sagt er, erstens ist die Wassermenge auch des stärksten Regens überhaupt unge- nügend, um irgend tiefer in den Boden eiuzudringen, vielmehr gelangt es durch direote Verdunstung oder durch die l’hätigkeit der Pflanzen schnell in die Atmosphäre zurück. Zweitens aber gestattet das Verhalten des Erdreiches auch der reichsten Wasser- fälle das Eindringen in der gewöhnlich angenommenen Weise nicht Denn wie könnten sonst unsere Bäche und Ströme, unsere Seen und Meere Wasser führen? Müssten nicht die Flüsse auf ihrem Wege zum Meere, oft gerade durch die durchlässigsten Gebilde fliessend, immer wasserarmer werden, während doch gerade das Gegeutlieil der Fall ist? Und zeigt uns nicht die Be- nutzung des losen Erdbodens zur Aufschüttung von Deichen und Dämmen, welchen Widerstand derselbe dem Eindringen des Wassers entgegenstellt? l ud andererseits, zeigen uns nicht die Tunuelbauten unter den Flüssen und der Grubenbetrieb unter Seen und seihst unter dem Ocean, dass keine nennenswerthen Wassermengen in den Boden eiuzudringen vermögen? Dazu kommt für ihn als weiteres Argument die angeblich bewiesene Thatsache, dass der Erdboden sehr viel mehr Feuchtigkeit durch Verdunstung an die Atmosphäre abgiebt, als er in Gestalt von flüssigen Niederschlägen von dieser empfängt. Und so kommt denn VoLGER, nachdem er alle die uns bekannt gewordenen Ge- lehrten des Aherthumes und Mittelalters, von Seneca bis de la II ire, als Zeugen für die Richtigkeit seiner Behauptungen ange- rufen hat, zu der Forderung, die bisherige Quellenlehre umzii- stossen und durch eine neue zu ersetzen. Als diese neue Lehre stellt er deu Satz auf, dass das Grundwasser ausschliesslich durch die Condensation von Wasserdampf in der Erde entsteht. Die mit Wassergas beladene warme Luft der oberirdischen Atmosphäre tritt, den Schwankungen des Luftdruckes folgend, in das Innere der Erde ein, erfährt dort in den tieferen, kühleren Boden- schichten eine starke Abkühlung und scheidet denjenigen Theil des gasförmigen Wassers, der bei dieser Teinperaturerniedrigung einen Ueberschnss darstellt, ans. Der VoLGER’soheti Theorie er- wuchsen in Hann und Wollny Geguer, deren Einwendungen gegenüber seine mit grosser Sicherheit und Begeisterung vorge- tragene Lehre angeblich nicht Stand halten konnte. In allerjüngster Zeit sind die VoLGERschen Ideen von König wieder aufgenommen und mit einer der Sache vielleicht wenig förder- lichen Schärfe, sonst aber in geschickter Weise vertreten worden. Damit haben wir die Schwelle der Gegenwart erreicht und finden uns wieder auf demselben Ansehauungsboden, aus dem des grossen Goethe Worte erwuchsen, mit denen er im Gesänge der Geister über den Wässern des flüssigen Elementes ewigen Kreislauf schildert: Vom Himmel kommt es, Zum Himmel steigt es, Und wieder nieder Zur Erde muss es, Ewig wechselnd. \\ er vermöchte wohl zu sagen, ob dieser Kampf um eine Idee heute als abgeschlossen gelten kann? \\ ird nicht vielleicht aus der unendlichen Fülle des exaeten Beobachtungsmateriales, welches an tausenden von Stellen des Erdballes über die Menge der Niederschläge, den Wasserdainpf der Atmosphäre, die. Schwan- kungen des Grundwassers, das Sinken und Steigen der Ströme, die Ergiebigkeit der Quellen und den Wechsel ihrer Zusammen- setzung in rastlos emsiger Arbeit zusammengetragen wird, der- einst eine neue, geklärtere Auffassung über diese für die gesammte Menschheit so wichtige Frage erblühen? Meine Herren! Durch Wfa Jahrtausende haben wir die Ent- wickelungsgeschichte eines verhältnissmässig einfachen Gedankens verfolgt. Dassen Sie mich nunmehr zu der feierlichen Veranlassung dieser unserer Versammlung und in das reiche uns uml mausende Leben der Gegenwart zurüekkehreu. Welch eine Lust ist es heute, sich unserem deutschen Volke zurechnen zu dürfen, wenn man unsere Zeit, ein wenig nur zurück- blickend, vergleicht mit den Tagen, da unsere Väter sehnsuchts- voll den Traum des grossen einigen Deutschland träumten, dessen x\ herrliche Erfüllung zu erleben uns ein gütiges Geschick be- schieden! Mächtig und gross steht heute das neue Ile ich als treuer Hüter des Friedens im Ringe der Völker; über alle Meere tragen unsere stolzen Panzer und unsere schnellen Oceandampfer die Farben Schwarz- Weiss-Roth, und unter ihrem Schutze ziehen deutsche Männer hinaus in alle Welt, um Ruhm und Ehre, Macht und Wohlstand des Vaterlandes in Wettbewerbe mit den Völkern der Erde zu mehren. Stolz und selbstbewusst und mit der ruhigen Sicherheit, die das Vollgefühl der eigenen Kraft gewährt, tritt unsere Regierung als Hüterin der höchsten Güter, als Trägerin des blanken Ehren- schildes ihres Volkes allen Anfechtungen entgegen. Kein Schöneres Geschenk konnte unseren \ olksgenossen, die cs treu meinen mit unseres Volkes Ehre, in diesen Tagen zu Theil werden, als die kraftvollen Worte, mit denen der erste Beamte des Reiches den Bestrebungen zur Schmälerung der Ehre deutschen Namens und Wesens durch Missgunst von aussen und staatsfeindliche Agitation von innen entgegentrat. Und es ist ein erhebendes Gefühl, zu wissen, dass er der Dolmetsch des Willens seines kai- serlichen Herrn war, zu wissen, dass auch Er, wie das hei einem Fürsten aus dem ruhmreichen Ilohenzollerngeschlechtc ganz selbst- verständlich erscheint, entschlossen ist. Sein Alles zu setzen an Seines Volkes Ehre. Das dankt Ihm heut au seinem Freudenfeste ein jedes treue deutsche Männerherz, das ist ein Ansporn für uns Alle, Ihm nachzueifern in hingebender Pflege der Ideale unseres Volkes, in unermüdlicher Fürsorge für unseres theuren Vaterlandes Blühen und Gedeihen! Sie aber, hochgeehrte Festgenossen, bitte ich, den trauten Bergmannsgruss darzubringen unserem Herrn und König, und mit dem Gelöbniss der Treue und der hingehenden Mitarbeit an Seinem hohen Werke zu verbinden die aus echtem deutschen Ilerzen her- vorquellenden Wünsche für uusern erlauchten Herrn und für Sein ganzes Königliches Haus, und mit mir einzustimmen in den Ruf: Seiner Majestät, unserm Allergnädigsten Kaiser und König, Wilhelm II, ein dreifaches Glückauf! Bericht über die Tliätigkcit der Königlichen Geologischen Landcsaustalt im Jahre 1902. Die bisher übliche Theilung der Arbeiten in geologische Aufnahmen im Gebirgslande und geologisch-agronomische Auf- nahmen im Norddeutschen Tieflande ist aufgegeben worden, weil dieselbe in einer den thatsäch liehen Verhältnissen entsprechenden Weise nicht länger durchzuführen ist. Einerseits enthalten zahl- reiche Melstisehblätter an den Gebirgsrändern flaches, geologisch- agronomisch zu bearbeitendes Gebiet neben gebirgigem, nur geologisch zu bearbeitenden Gelände, andererseits wird gegen- wärtig vielfach in Gebieten, die nicht mehr znm grolsen Nord- deutschen Tieflande gehören, sondern zwischen den Mittel- deutschen Bergländern liegen, geologisch-agronomisch knrtirt, wenn die Bodenverhältnisse eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung zulassen und damit ein besonderes Interesse für die Kenntniss des landwirtschaftlich nutzbaren Untergrundes erwecken. Die Revisionen im Gebirgslande führte Geheimer Bergrath Professor Dr. BkyschlaG, die im Tieflande Geheimer Bergrath Professor Dr. Wahnsohakfe, zum Theil in Gemeinschaft mit dem Erstgenannten, aus. XXII 1. Rhein- provinz. 2. Provinz Westfalen I. Geologische Aufnahmen im Maassstabe 1:25 000. Professor Dr. IIolzaufel brachte die geologischen Aufnahmen der Blätter .lisch weilet (G. A. 65; 12)1), Lendersdorf (G. A. 66; 1:1) und Düren (G. A. 66; t) dem Abschluss nahe. Be/.irksgeoluge I)r. Kaiskh begann Anfang Juni Unter- suchungen in dem neuen Arbeitsgebiete am Nicderrheiu, indem er zunächst zum Theil in Gemeinschaft mit dem Bezirksgeologen Dr. Wolff und den Geologen Dr. Fuchs und Dr. Quaas eine Reihe von Uebersichtstouren ausführte. Alsdann bearbeitete er geologisch - agronomisch zum Theil gemeinsam mit Dr. Fuchs Theile der Blätter Ahrweiler (G. A. 66; 29) und Godesberg (G. A. 66; 2a), sowie alleiu Theile der Blätter Linz (G. A. 66; :io) und Königswinter (G. A. 66; 21). Bezirksgeologe Dr. Wolvt begann nach allgemeiner Orien- tirung in dem neuen Arbeitsgebiete die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Euskirchen (G. A. 66; 21). Geologe Di*. Quaas begann unter Leitung des Bezirksgeologen Dr. Wo UFF die geologisch - agronomische Aufnahme des Blattes Zülpich (G. A. 66; 20). Geologe Dr. Fuchs kartirte geologisch-agronomisch nach der erwähnten Einführung durch den Bezirksgeologen Dr. Kaiser unter Leitung desselben Theile der Blätter Ahrweiler (G. A. 66; 29) und Godesberg (G. A. 66; 2.s). Laudesgeologe Dr. Denckmann setzte die geologischen Auf- O O OO nahmearbeiten des Blattes Balve (G. A. 53; 40) fort. Landcsgeologc Dr. Müllem und Bezirksgeologe Dr. Krusch setzten die geologische Aufnahme des Blattes Witten (G. A. 53; :n) fort und begannen die des Blattes Hagen (G. A. 53; 37). Auch besuchten sie eine Reihe neuerer Aufschlüsse und Tiefbohrungen im Gebiete des westfälischen Industriebezirkes. Geologe Dr. Stille brachte die geologische Aufnahme der Blätter Altenbeken, Lichtenuu und Kleinenberg (G. A. 54; ic, 22 ') Grad- Abtheilung G5, No. 12. XXIII und 28) zum Abschlüsse und begann die geologische Aufnahme von Blatt Etteln (G. A. 54; 21) Geologe l)r. Ttietzk begann während des Hochsommers die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Tecklenburg (G. A. 39; 45) im Gebiete des fiskalischen Bergbaues bei Ibbenbüren Landesgeologe I)r. Lkppla unterzog, theilweise in Gemein- schaft mit Herrn v. Reinacu, das Blatt Hochheim (G A. 08; 5 h) einer geologischen Umarbeitung, nachdem er eiue Uebersichts- begehung des obermainiseben Diluviums ansgeführt hatte. v. Kein ach betheiligte sich an der geologischen Umarbeitung der Blätter W iesbaden, Köuigstein und Hochheim (G. A. 07; go; G. A. 08; 49 und 55). Geologe Dr. Fuchs betheiligte sich anstelle des erkrankten Mitarbeiters v. Kein ach an den geologischen Revisionen der älteren Taunusaufnabmen, indem er vier Wochen des Spätherbstes auf dem Blatte Feld borg (G. A. 08; 4.‘i) kartirte. Geologe Dr. Lotz brachte die Untersuchungen der nutzbaren Lagerstätten auf den Blättern Dillenburg, Oberscheld, Ilerborn und Ballersbach (G. A. 67; is, 24 und G. A. 08; im, in) zum Ab- schlüsse. Hierbei wurden einzelne Tlieile des Blattes Dillenburg, besonders die Schalsteinzüge, einer Revision unterzogen. Major a. D. Dr. von Seyfried setzte in den Monaten August und September di*' geologische Kartirung des Blattes Oberzell (G. A. 69; 89) fort. Geologe Dr. Land beendete die geologische Aufnahme des Blattes Felsberg (G. A. 55; 49) und setzte diejenige des Blattes Homberg (G. A. 55; 55) fort. Landesgeologe Professor Dr. Koch setzte die geologische Aufnahme im Brockengebiete auf Blatt Harzburg (G. A. 50; s) fort und führte besonders die im letzten Jahre begonnene Gliede- rung der Gabbrogranitzone zu Ende. Alsdann wurde gemein- schaftlich mit Professor Dr. BeushaHSEN eiue Begehung der Aufschlüsse der Harzquerbahn zwischen Sorge und Netzkater und der Selkebalm zwischen Hasselfelde und Güutersbergc vorgenommen. 3. Provinz Hessen-Nassau. 4. Provinz II anno vor. XXIV Geologe I)r. Erdmannsdörffer arbeitete unter Leitung des Laudesgeologen Professor I)r. Kocu au der Aufnahme der Kon- taktirebietc des Brockenüiassivs aut dem Blatte Il.tr/burg. o v Bezirksgeologe Dr. Kaiser führte in Gemeinschaft mit dem Geologen Dr. Sieglet eine Revision der Trias- und Zechstein- ablageruugen auf den Blättern Seesen und Osterode (G. A. 55; 12 und is) aus. Geheimer Bergrath Professor Dr. von Koenen brachte mit Unterstützung des Geologen Dr. Grefe die geologische Aufnahme der Blätter Lauenberg. Dassel, Eschershausen und Hardegsen (G. A. 55: 15, 9, 2, 21), mit Unterstützung des Geologen Dr. Menzel das Blatt Alfeld (Ci. A. 55; :t) dem Abschlüsse nahe. Geologe Dr. Menzel setzte ausserdem die geologische Auf- nahme auf den Blättern Salzhemmendorf und Gronau (G. A. 4 1 ; 66, 67) fort. Landesgeologe Dr. Schröder schlofs unter Hiilfeleistung des Geologen Dr. Schucht die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Kadenberge (G. A. 23; 17) ab und begann alsdann die geologische Aufnahme des Blattes Salzgitter (G. A. 42; 55). Geologe Dr. ScHt'CHT nahm, nachdem er im Frühjahre unter Führung des Geologen Dr. Tietze über die Methode der Moor- kartirung orientiert war, an der geologisch -agronomischen Auf- nahme des Blattes Kadenberge (G. A.23; 17) theil und führte die speeielle Bearbeitung des Kehdinger Moors auf den Blättern Hamelwörden, Himmelpforten und Stade (G. A. 23; 18, 2t und G. A. 24 : 19) aus. Geologe Dr. Monke setzte die geologisch-agronomischen Auf- nahmen auf den Blättern Bevensen und Ebstorf (G. A. 25; 55, 50) fort und begann mit einer Untersuchung der Erdölvorkommen in der Provinz Hannover, insbesondere in der Gegend von Wietze und .Steinförde bei Celle. Geologe Dr. Tietze setzte die geologisch-agronomische Auf- nahme auf den Blättern Wietmarschen und Backum (G. A. 38; 29 und G. A. 39; 25) fort und begann gleichzeitig diejenige auf dem Blatte Hesepertwist (G. A. 38; 2:1). XXV Geologe Bergreferendar Dr. Tornau beteiligte sich an der geologisch-agronomischen Aufnahme des Blattes Hesepertwist und setzte allein die Aufnahme des Blattes Lohne (G. A. B8 ; 2:5, :tr>) fort. Geologe Dr. WlEGERS stellte die geologisch-agronomische Auf- nahme des Blattes M teste (G. A. 42; 36) fertig und setzte die schon im vorigen Jahre begonnene Aufnahme des Blattes Calvörde (G. A. 42; 42) fort. Grössere Theile des Herzogthums Braunschweig, welche auf den Blättern Alfeld, Dassel, Seesen, Osterode, Salzhemmendorf, Gronau und Lsehershausen liegen, sind mit zur Aufnahme gelangt und unter No. 4 bereits angegeben. Landesgeologe Dr. Gagel führte die geologisch-agronomischen Aufnahmearbeiten auf den Blättern Ratzeburg und Mölln (G. A. 25; 15,21) fort. Au der Aufnahme des letzteren Blattes betheiligte sich kurze Zeit der Geologe Dr. Quaas. Geologe Dr. Weissekmel begann die geologisch- agronomische Aufnahme des Blattes Merseburg (G. A. 57; 10) und brachte die- selbe dem Abschluss nahe. Geologe Dr. Siegeiit führte die geologisch-agronomische Auf- nahme des auf dem rechten Saaleuler belogenen Theilcs des Blattes Lützen (G. A. 57: 17} aus und begann alsdann die Aufnahme des Blattes Kötzschau (G. V. 57; 41). Bezirksgeologe Dr. Kaiser führte zu Beginn der Aufnahme- zeit eine 10 tägige geologische Revision der Blätter Langula und Langensalza (G. A. 56; 4950) aus. Geologe Dr. Naumann brachte die geologische Revision des Blattes Langensalza (G. A. 56; 50) zum Abschluss und ging als- dann auf das Blatt Henningsleben (G. A. 56; 56) über, von welchem drei Viertel fertig gestellt wurden. Landesgeologe Professor Dr. Keilhaue führte eine geologisch- agronomische Revision des in der 1. Aullage vergriffenen Blattes Tangermünde (G. A. 4J4; 2s) behufs Nou-Herausgabe desselben aus. Professor Dr. Scheibe führte die Revision des Granits und seines Kontaktgebietes an der Grenze der Blätter Suhl und Schleusingen (G. A. 70; 21 und 27) bis auf einen unbedeutenden Rest durch. 5. Heraogtbum Braunschweig 6. l'rovint Schleswig- Holstein und Ire io lieiebsstndt 1. filier k. 7. l’rovinz Sachsen und A nhaltinifclics (iebiet. 8. Thüringen und tthiin. XXVI !). Provinz Brandenburg. 10. Provinz Pommern. Landesgeologe I)i*. Küiin setzte* die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Windischleuba und Meuselwitz (G. A. 58; 55 und G. A. 57; co) fort, von denen das erstere fast ganz, das letztere zum grössten Tlicilc fertig gestellt wurde. Geologe Bergreferendar Dr. Dämmer kartirte geologisch- agronomisch die. Osthälfte des Blattes Altenburg (G. A. 72; l). Geologe I )r. BlanOKENHORN führte die geologische Revision des Blattes Ostheim (G. A. 69; :;g) zu Ende. Landesgeologe Dr. Schroeder stellte mit Hülfe der Geologen Dr. FinCKH die geologisch - agronomische Aufnahme des Blattes Tainsel (G. A. 46; 2l) fertig. Landesgeologe Professor Dr. Keilhack bearbeitete geologisch- agronomisch den westlichen Theil des Blattes Brück, den öst- lichen Theil des Blattes Bclzig und den nordöstlichen Theil des Blattes Stakelitz (G. A. 44; 51,50,5.}' und unter I Hilfeleistung des Dr. Schmierer das Blatt Alt-Döbern G. A. 59: 2:»), welches bis auf das nordöstliche Viertel fertig gestellt wurde. Geologe Dr. VON Linstow betheiligte sich an der geologisch- agronomischen Aufnahme der Blätter Stakelitz und Klepzig (G. A. 44 ; 55, sg). Bezirksgeologc Dr. Schulte beendete die eroi> stellte geologisch -agronomisch die östliche Hälfte des Blattes Pyrit/ (G. A. 20; 52) fertig. Bezirksgeologc I)r. Korn führte unter I Hilfeleistung des neu eingetretenen I)r. S'i'OLLER die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Daher (G. A '29; 30) aus und ging alsdann auf das Blatt Eiehenwalde (G. A. 29; 29) über, von welchem drei Viertel fertig gestellt wurden. Geologe Dr. Stollek hetheiligtc sich an der geologisch-agro- nomischen Aufnahme der Blätter Daher und Eichen walde (G. A. 29; 30, 29). Geologe Dr. IIess VOX Wichoorit führte eine geologisch- agronomische Revision des Blattes Farbezin (G. A. 29; 2t) aus und begann alsdann die Aufnahme des Blattes Priemhausen (G. A.29; 34). Bezirksgeologe Dr. Michael führte unter zeitweiliger Ilülfe- leistung der Geologen Dr. Tornau und Dr. Dämmer Begehungen auf den Messtischblättern Preiskretscham, Zabrze, Kieferstädte], Gleiwifz, Schwientochlowitz und Golleow (G. A. 78; «8,39,4-1,45, 46 und 50) behufs Feststellung der Mächtigkeit der diluvialen Sand- ablagerungen und Abgrenzung derselben aus. r» n o r> Geologe Dr. Tornau bet. heiligte sieh an der geologisch-agro- nomischen Aufnahme der Blätter Beutheu,- Zabrze. Glciwitz und Schwientochlowitz (G. A. 78; io, 39, u> und 46) und bearbeitete die bergbaulichen Aufschlüsse des Zabrzer Flötzberges. Landesgeologe Dr. Dathe bewirkte die Ausscheidung der Waldenhurger und Weisssteiner Schichten auf den Blättern Wal- denburg, Landeshut und Charlottenbrunn (G. A. 75; is. 17 und G. A. 76; 13), kartirte ferner auf dem Blatte Waldenburg die Ott weder und einen Theil der Cuseler Schichten. Ausserdem führte er die Begehung der Eisenbahnlinie Rückers - Reinerz aus und nahm die Untersuchung der Bohrproben von der Tiefbohrung in Reimswaldau vor. Professor Dr. Gl eich setzte die geologisch - agronomische Aufnahme des Blattes flauer (G. A. 61 ; 60) fort. Auf den Blättern Hohenfriedeberg und Striegau (G. A. 75; 6 und G. A. 76; 1) wurden Granit und Granitkontakt, auf den Blättern Kühnem und Striegau 11. Provinz Srhlesti'ii. XXVIII 12. Provinz Posen. 13. Provinz Wcstprenssen, 1 1. Provinz Oslprcusscn. (G. A. 62; 55 und G A. 76; l) die Schieferaufschlüsse weiter ver- folgt. Landesgeologe l)r. Zimmekmann begann die geologische Auf- nahme der Blätter Goldberg und Schönau a. d. Katzbach (G. A. 61; 52 und 5S). In der Provinz Posen sind im Jahre 1902 mit Ausnahme des Grenzblattes Schirotzken (G. A. 32; 4i) (siehe 13. Westprcussen) geologisch-agronomische Aufnahmen nicht ausgeführt worden. Landesgeologe Professor I)r. Jentzsch führte die geologisch- agronomische Aufnahme des Blattes Gollub (G. A. 33; 5;t) zu Ende und begann diejenige des Blattes Bahrendorf (G. A. 33; 17). Bezirksgeologe Dr. Maas setzte die ideologisch-agronomische Ö o o o o Aufnahme der Blätter Schirotzken, Bagniewo und Schönsee (G. A. 3*2; n. 4*2 und G. A. 33; 52) fort. Derselbe untersuchte ausserdem die Aufschlüsse der Eisenbahn -Neubaustrecke Schlochau-Rein- feld i. P. Bezirksgeologe Dr. Wolfe arbeitete bis zum Anfang Juni an der geologisch-agronomischen Aufnahme des Blattes Sobbowitz (G.A. 16; 50), führte eine Schlussbegehuug des Blattes Gross-Paglau (G. A. 1(5; 49) aus und kartirte die iufolge veränderter Blattbe- grenzung für die Veröffentlichung erforderlichen Anschlussstreifen zu den Blättern Truteuau und Käsemark (G. A. 16; 45, 46). Bezirksgeologe Dr. Kaünhowen beendete zunächst mit Unter- stützung der Geologen Dr. Fliegel und Dr. Behh die geolo- gisch-agronomische Aufnahme des Blattes Benkheim (G. A. 19; 47) und begann diejenige des Blattes Orlowen (G. A. 19; 59). Ausser- dem beendete er die geologisch - agronomische Kartirimg des Gebietes längs der Eisenbahninie Czymochen-Oletzko-Orlowen- Kruglauken und begann diejenige der projectirt.cn Bahnlinie Dlottowen-Johaunisburg-Zechen-Arys-Lötzen. Geologe Dr. Beiir begann die geologisch-agronomische Auf- o r> o o o nähme des Blattes Kerschken (G. A. 19; 5:t). Geologe Dr. Fliegel betheiligte sich an der geologisch- agronomischen Aufnahme des Blattes Benkheim (G. A. 19; 47), XXIX Bezirksgeologe Dr. Krause führte die geologisch-agronomische Kartirung des Blattes Budderu (G. A. 19; 4$) weiter. Er unter- nahm eine Sehlussbegehung der Nordhälfte des Blattes Cabienen (G. A. 35; 5) und nahm sodann die Aufnahme des Blattes Geiers- walde (G. A. 34; 29) in Angriff. Geologe Dr. Picard nahm an der geologisch - agronomischen Aufnahme des Blattes Budderu (G. A. 19; 48) theil. Bezirksgeologe Dr. KlaüTZSCH vollendete die geologisch- agronomische Aufnahme des Blattes Sehmolainen (G. A. 18; 55) und führte die des Blattes Wartenburg (G. A. 35; 9) dem Ende nahe. Von den Bezirksgeologen Dr. Kauxhowen und Dr. Klautzscii wurde zur Feststellung der Fortsetzung der von ihnen auf den Blättern Barten, Wenden. Kastenburg beobachteten Endmoränen eine etwa 10 tägige Begehung der westlich anstossenden Nachbar- blätter (G. A. 18; 48, 54 und go) ausgeführt. II. Anderweitige Arbeiten. 1. Die beiden Directoren der Anstalt unternahmen mit den Landesgeologen Geheimen Bergrath Professor Dr. Waiinsciiaffe, Dr. Schröder, Dr. Miller, Di-. Gagel und dem Geologen Dr. Monke eine Bereisung der nordhannöversehen und holsteini- schen Aufnahmegebiete, behufs Entscheidung über die Altersfragen der dortigen Diluvialablagerungen. *2. Landesgeologe Professor Dr. Koch und Professor Dr. Beus- HAtiSEN unternahmen gemeinsam (‘ine Begehung der durch neue W egeanlagen im Herzoglich Anhaltinisehen Theile des Unterharzes geschaffenen Aufschlüsse. 3 Professor Dr. Beushausen war den grössten Theil des Sommers mit den Arbeiten für die neue Ausgabe der General- Gang- Karte des nordwestlichen llarzgebirges von E. Borciiers beschäftigt. 4. Bezirksgeologe Dr. Michael setzte die Begehungen im Interesse der Wasserversorgung des Oberschlesischen Industrie- bezirkes fort und untersuchte die im genannten Bezirke nieder- gebrachten Tief boln ungen. O Ö \\\ 5. Während der Osterferien wurde von den Herren Professor Dr. Beushausen, I)r. Denkmann, Professor Dr. Holzapfel und I)r. Lotz eine Exkursion in die paläozoischen Gebiete der Aachener Gegend und darauf eine ebensolche in das Devon des belgischen und französischen Ardennengebietes, letztere unter Führung des Professors Dr. GOSSELET aus Lille ausgeführt. 6. Nachstehende Instructiouscurse im geologischen Kartiren sind i in Laufe des Sommers abgehalten worden. a u. h) Unter Leitung des Landesgeologen Professor Dr. Keilhack im Monat Mai ein Cursus zur Einführung der neu ein- getretenen Geologen und der Landwirthschaftslehrer. c) Unter Leitung des Landesgeologen Professor Dr. Koch und des Professor Dr. Bkushausen vom 1. bis 14. Sep- tember ein practisch-geologiseher Cursus für Bergassessoren und Bergreferendare in der Gegend von Clausthal im Harz und unter Leitung der Landesgeologen Dr. Zimmermann und Dr. Küiik vom 15. bis 28. September die Fortsetzung desselben Kursus in der Gegend von Ilmenau in Thüringen. d) Unter Leitung des Bezirksgeologeu Dr. Kp.usch im west- fälischen Kohlenrevier und unter Leitung des Geologen Dr. Lotz im Dillenburger Erzrevier je 14 Tage ein praktisch- geologischer Kursus für Mitglieder des Deutschen Mark- scheider-Vereins. 7. Laudesgeologe Dr. Lf.ppla prüfte die Möglichkeit der Wasserversorgung von etwa 30 Gemeinden im Kegierungsbezirk Trier in Verbindung mit allgemeinen Untersuchungen über die dortigen unterirdischen AVasserverhältnisse. 8. Von Königlichen Domänen wurden geologisch-agronomisch untersucht: a) Domäne Sowade, Kreis Oppeln, durch Landesgeologen Professor Dr. Jentzscii; b) Domäne Bresin in Westpreussen durch Bezirksgeologen Dr. Schulte; c) Domäne Heiligenwalde, Landkreis Königsberg i. Pr., durch Bezirksgeologen Dr. Kaimiowkn; DO ‘ XXXI d) Domäne Preussisoh Mark in Ostpreussen durch Bezirks- geologeu Dr. Klautzsch; e) das fiskalische Gut Knurow hei Gleiwitz durch Geologen o Dr. Tornau. Ferner: das Gut Liukehnen in Ostpreussen durch den Landes- geologeu Dr. Klebs; die Güter Kranz und Brausendorf bei Bonist (Bezirk Poseu) auf Kalk und Mergel durch den Bezirksgeologen Dr. Klautzsch; eine Begutachtung von Meliorationsrnitteln auf Ritter- gut Wisbu bei Muddelnow im Kreise Regenwalde durch Bezirksgeologen Dr. Schulte; eine Untersuchung der geologischen Verhältnisse behufs Wasserversorgung der Städte Lyk und Goldap durch Bezirksgeologen Dr. Kaunhowkn; Untersuchung und gutachtliche Berichte, betreffend Tief- bohrungen in der Provinz Posen, durch Landesgeologen Professor Dr. .Tentzsob; Untersuchung der geologischen Verhältnisse behufs Wasserversorgung der Stadt Catnburg a. S. durch Landesgeologen Dr. Zimmermann. Untersuchung der geologischen Verhältnisse der Tonge- bung von Magdeburg behufs Anlage von Rieselfeldern durch den Laudesgcologen Professor Dr. Kkiliiack. 9. Die zur Feststellung des geologischen Alters einiger Sand- ablagerungen in der Umgegend von Längen erforderlichen Be- gehungen sind von dem Bezirksgeologen Dr. lvRUSCH ausgeführt worden. 10. Zahlreiche wichtigere Aufschlüsse bei Eisenbahn-Neu- bauten und am Teltow-Kanal sind verfolgt und kartirt worden. 11. Landesgeologe Dr. Leutra besichtigte in Gemeinschaft mit dem Landesgeologen Professor Dr. Potonie die Kerne der neueren fiskalischen Bohrungen im Saargebiet. 12. Landesgeologe Professor Dr. Jentzscu führte eine Unter- suchung mehrerer Seen der Insel Usedom (Pommern) und des Schilling-Sees bei Osterode (Ostpreussen) ans. XXXII 13. Landesgeologe I)r. Zimmermann führte eine Bereisung in der Provinz Sachsen behufs Auswahl von Bohrpuukten zur Aufsuchung von Salz aus. 14. Landesgeologe I)r. Müller legte die Grenzen eines Schutz- bezirkes für das Bad Oeynhausen fest. 15. Landesgeologe Dr. Denckmann führte Begehungen auf den Blättern Kellerwald (G. A. 54; 59) und Gilserberg (G. A. (18; 5) zur Ergänzung des Sammlungsmaterials aus. Sund der 1 in Laufe des Jahres sind zur Veröffentlichung gelangt: Veröffent- Uc"ungen* A. Karten. Lieferung 94, enthaltend die Blätter Königsberg (Neu- mark), SchönfHess, Schildberg, Mohrin, Wartenberg, Rosenthal (1 Bl. 9G, enthaltend die Blätter Gülzow, Sehwessow, Plathe, Moratz, Zickerke, Gross-Sabow . G » » 98, enthaltend die Blätter Gross-Schieinaneti, Lipowitz, Liebenberg, Willeuberg-Üpale- nietz, Gross-Leschienen 5 » » 102, enthaltend die Blatter Lippehne, Schönow, Bernstein, Sold in, Staffelde 5 » 104, enthaltend die Blätter Gross- Bartelsdorf, Mensguth, Passenheim, Jedwalmo, Malga, Reuschwcrdcr ß » » 11(5, enthaltend die Blätter Frankenau, Keller- wald, Rosenthal, Gilserberg 4 » » G4, enthaltend die Blätter Crawinkel, Plaue, Suhl, Ilmenau, Schleusiugen, Masserberg (1 » » 112, enthaltend die Blätter Berlingerode, Hei- ligenstadt, Dingelstädt, Kella, Leugenfeld 5 » (Zu den zuletzt genannten beiden Liefe- rungen ist der Druck der Erläuterungen noch nicht beendet.) Zusammen . . 43 Bl. Es waren veröffentlicht . . 490 » Ilorausgegeben mithin im Ganzen 533 Bl. XXXIII Was den Stand der noch nicht herausgegebenen Karten- arbeiten betrifft, so ist derselbe gegenwärtig folgender: 1. In der lithographischen Ausführung sind nahezu beendet: Lief. 84, Gegend von Orteisburg .... . 6 Bl. » 101, Gegend von Dilleuburg .... 4 » » 10h, Gegend von Stade 5 » » 107, Gegend von Danzig 7 » » 108, Gegend von Lüneburg .... 4 » » 109, Gegend von Rasten bürg . . 6 » » 110, Gegend von Angerburg .... 5 » »’ 111, Gegend von Rüdesheim .... 4 » 1 15, Gegend von Neurode ... 4 » » 121, Gegend von Kiistriu 4 » » 122, Gegend von Reppen . 6 » Zusammen . 55 BI. n der lithographischen Ausführung begriffen sind. Lief. 52, Gegend von Halle a. S 7 Bl. » 70, Gegend von Altenbeken .... 4 » » 81, Gegend von F reienwalde 5 » » 87, Gegend von Gandenitz .... . 3 » » 95, Gegend von Neudamm .... 6 » » 100, Gegend von Zellerfeld .... 4 » » 103, Gegend von Brieseu . 5 » » 1 1 3, Gegend von Eisenach ... G » 114, Gegend von Schleiz 4 » » 117, Gegend von Schütten walde . 6 » » 118, Gegend von Massin 4 » » 119, Gegend von Daunenwalde . 5 » » 120, Gegend von Dritschmin ... 4 » >» 123, Gegend von Kolberg ... 4 » » 125, Gegend von Sehwetz . 3 » » 12(1, Gegend von Karstedt ... 7 » » 127, Gegend von Dassel 4 » » 128, Gegend von Treffurt G » » 129, Gegend von Schmalkalden . 3 » Zusammen 1. und 2. . 145 Bl. Jahrbuch 1902. 3 XXXIV 3. In der geologischen Aufnahme fertig, jedoch noch nicht zur Veröffentlichung in Lieferungen ab- geschlossen 89 Bl. 4. In der geologischen Bearbeitung begriffen . . . 229 » Es sind mithin einschliesslich der herausgege- benen Blätter in der Zahl von 533 » im Ganzen . . 996 Bl. zur Untersuchung gelangt. B. Abhandlungen. Neue Folge. Heft 24. Die Ammonitiden des Norddeutschen Neocom von A. v. Koenen. Hierzu ein Atlas mit 55 Tafeln. Neue Folge. Heft 37. Die Fauna der Lüneburger Kreide von A. Wollemann. Hierzu ein Atlas mit 7 Tafeln. Ausserdem sind noch folgende Abhandlungen im Druck und in der Lithographie befindlich: Neue Folge. Heft 18. Schröder (II.), Die Säugethierfauna des Mosbacher Sandes. Neue Folge. Heft 38. Stille (IT.), Geologisch-hydrologische Verhältnisse im Ursprungsgebiete der Paderquellen in Paderborn. C. Jahrbücher. Jahrbuch der Königlich Preussischeu geologischen Landesanstalt und Bergakademie für das Jahr 1901 (Band XXII): Heft 1, enthaltend 202 Seiten Text und 6 Tafeln; Heft 2, enthaltend 114 Seiten Text und 1 Tafel; Heft 3, enthaltend 128 Seiten Text und 1 Tafel. Ferner im Druck befindlich: 1901 Heft 4 und 1902 Heft 1 und 2. XXXV Nach dem Berichte für das Jahr 1901 betrug die Gesammtzahl der verkauften Kartenblätter . . . . 46243 Bl. Im Jahre 1902 wurden verkauft 3829 » so dass im Ganzen . 50072 Bl. verkauft sind. Von den Abhandlungen zur geologischen Special- karte etc. sind verkauft worden 404 Exempl. Von den Jahrbüchern der Anstalt wurden ver- kauft 130 » und Sonderabdrücke 549 » Von den sonstigen Karten und Schriften wur- den verkauft 797 » Uelier den Verkauf der Karlen und Schriften. 3* Arbeitsplan der Königlichen Geologischen Landesanstalt für das Jahr 1908. Die bisher übliche Theilung der Arbeiten in geologische Auf- nahmen im Gehirgslaude und geologisch-agronomische Aufnahmen im Norddeutschen Tieflande ist aufgegeben worden, weil dieselbe in einer den thatsäch liehen V erhältnissen entsprechenden Weise nicht länger durchzufUhreu ist. Einerseits enthalten zahlreiche Messtischblätter an den Gebirgsrändern flaches, geologisch-agrono- misch zu bearbeitendes Gebiet neben gebirgigem, nur geologisch zu bearbeitenden Gelände, andererseits wird gegenwärtig vielfach in Gebieten, die nicht mehr zum grossen Norddeutschen Tieflande gehören, sondern zwischen den Mitteldeutschen Bergländern liegen, geologisch-agronomisch kartirt., wenn die Bodenverhältnisse eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung zulassen und damit ein besonderes Interesse für die Kenntnis« des landwirtschaftlich nutzbaren Untergrundes erwecken. Revisionen im Gebirgslande und im Tief lande: Geheimer Bergrath Professor I)r. Beyschlag. Revisionen im Tieflande: Geheimer Bergrath Professor Dr. Wahnschaffe. XXXVII I. Geologische Aufnahmen im Massstabe 1 : 25000. I. Rheinprovinz. Professor I)r. Holzapfel wird an vorlesuugsfreion Tagen und wahrend der akademischen Ferien die geologische Aufnahme der Blätter Herzogenrath (G. A. 65; tl)1), Eschweiler (G. A. 65; 12), Düren (G. A. 66; 7), Stolberg (G. A. 65; is) und Leudersdorf (G. A. 66; ta) fertigstellen. Er wird, falls weitere Zeit zur Verfügung bleibt, seine bis- herigen Aufnahmen auf den Blättern Aachen (G. A. 65; 17), Eupen (G. A. 65; 23) und Rötgen (G. A. 65; 24) fortsetzen. Bezirksgeologe Dr. Kaiser wird während der diesjährigen Aufualiinezeit die weitere geologische Bearbeitung der Blätter Ahrweiler ((4. A. 66: 29) und Linz (G. A. 66; ao) bewirken. Bezirksgeologe l)r. WOLKK wird die begonnene geologisch- agronomische Aufnahme des aus jüngeren Gebirgsgliedern be- stehenden Teiles des Blattes Euskirchen (G. A. 66; 21) in etwa 2 7a Monaten vollenden (cfr. auch unter No. 4 Hannover). Geologe Dr. Fl TO HS wird unter Leitung des Bezirksgeologen I)r. Kaiser und im Anschlüsse an seine bisherigen geologischen Arbeiten zunächt den südlich der Swist gelegenen Theil des Blattes Godesberg (G. A. 66; 2:!) vollenden und für die übrige Kartirungs- zeit auf das Blatt Rheinbach (G. A. 66; 22) übergehen. Er wird daneben gemeinsam mit Professor Dr. Raufe eine l ntersuchunir über die Gliederung der Devonbildungen des uörd- o o liehen Eiffelraudes beginnen. Geologe Dr. Quaas wird während der diesjährigen Auf- uahmezeit unter Leitung des Bezirksgeologeu Dr. Kaiser die be- gonnene geologisch - agronomische Aufnahme des aus jüngerem Gebirge bestehenden Theiles des Blattes Zülpich (G. A. 66; 20) vollenden und alsdann auf das Blatt V ettweiss (G. A. 66; 14) übergehen. >) G. A. = Grad-Abthoilung, No. — Nummer des Blattes. XXXVIII Geologe Dr. Fliegel wird unter specieller Leitung des Be- zirksgeologcn Dr. Kaiser in der diesjährigen Aufnahmezeit die geologisch-agronomische Bearbeitung der Blätter Sechtem (G. A. 6G; 16) und Erp (G. A. G6; 15) beginnen. 2. Provinz Westfalen. Landesgeologe Dr. Dknckmann wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologische Aufnahme des südlich der Ruhr gelegenen Theilcs des Blattes Hörde (Ci. A. 53; 32) bewirken, die Aufnahme des Blattes Hohenlimburg (G. A. 53; :is) absehliessen und evcnt. das Lenneschiefergebiet von Iserlohn (G. A. 53; 39) aufnehmen. Geologe Dr. Lotz wird wird während der gesammten Auf- nahmezeit zunächst die geologische Bearbeitung des Blattes Iser- lohu (G. A. 53; 39) unter Leitung des Landesgeologen Dr. Denck- mann tertigstelleu und alsdann auf den südlichen Theil des Blattes Menden (G. A. 53; 33) übergeheu. Laudesgeologe Dr. Müller und Bezirksgeologe Dr. Krusch wTerden gemeinsam wiihrend der diesjährigen Aufnahmezeit die geologische Kartirung der Blätter Witten (G. A. 53; 31), Dortmund (G. A. 53; 25) und Kamen (G. A. 53; 26) und des nördlich der Ruhr gelegenen Theiles des Blattes Hörde (G. A. 53; 32) fertig- stellen. Geologe Dr. Stille wird zunächst die geologische Kartirung des Blattes Etteln (G. A. 54 ; 21) fertigstellen und alsdann die Kartirung der Blätter Driburg (G. A.54; 17), Willebadessen (G. A. 54; 23) und Peckelsheim (G. A. 54 ; 29) beginnen. Geologe Dr. Tietze wird, wie im Vorjahre, etwa 6 Wochen des Hochsommers auf die Fortsetzung der geologisch-agronomischen Bearbeitung der Ibbenbürer Bergplatte, Blatt Tecklenburg (G. A. 39; 45) und Mettingcn (G. A. 39; 39) verwenden (cfr. auch unter No. 4 Hannover). Geologe Dr. Stoller wird gleichfalls 6 Wochen des Hoch- sommers geologisch -agronomisch auf dem austossendeu Blatte XXXIX Westerkappeln (G. A. 39; 4o) arbeiten (cfr. auch unter No. 4 Hannover). 3. Provinz Hessen-Nassau. Landesgeologe I)r. Lepfla und Geologe A. v. Reinach werden gemeinsam während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologische Bearbeitung des Blattes Homburg v. d. II. (G. A. 68; 44) fortsetzen und ferner die Aufnahme der preussisehen Anteile der Blätter Wiesbaden (G. A. 67; eo) und Ilochheim (G. A. 68; 55) vollenden. Landesgeologe Dr. Leppla wird ausserdem die vergleichenden Studien im Diluvium des Mittelrheius, der Mosel und des Mains beenden. Professor Dr. Kayseh wird während der akademischen Ferien und an vorlesungsfreien Tagen die geologische Kartirung der Blätter Buchenau (Caldern), Gladenbach und Rodheim (G. A. 68; 8, 14, 20) fortsetzen. Major a. D. Dr. v. Seyfried wird in etwa zwei Sommer- monaten die geologische Aufnahme des Blattes Oberzell (G. A. 69; 39) zu beenden suchen. Geologe Dr. Lang wird während der diesjährigen Aufnahme- zeit die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Homberg (G. A. 55; 55) abscbliesseu und alsdann auf das Blatt Schwarzen- born (G. A. 69; 1) übergehen. Geologe Dr. B Lankenhohn wird während einiger Sommer- monate die geologische Bearbeitung des Blattes Hüufeld (G. A. 69; 21) beginnen. 4. Provinz Hannover und Braunschweigisches Grenzgebiet. Landcsgeologe Professor Dr. Koch wird während der diesjäh- rigen Aufnahmezeit die geologische Bearbeitung des Blattes Ilarz- burg (G. A. 56; 8) fortsetzen. Fr wird dabei bezüglich des Brockcu- granits von dem Geologen Dr. ErdMANNSDÖhefeh unterstüzt werden. Der letztere wird ausserdem die Gliederung des Brocken- granits in der Nordhälfte des Blattes Braunlage (G. A. 56; 14) in etwa 6 Wochen durchführen. XL Professor Dr. Beushausen wird die begonnenen Studien über das Oberbarzer Ganggebiet fortsetzen und die neue Herausgabe der BORCHEKs'schcn General-Gangkarte des nordwestlichen Ilarz- irebirüfes weiter vorbereiten. Geologe I)r. Bode wird während des diesjährigen Aufuahme- zeit den paläozoischen Theil des Blattes Hahausen (G. A. 55; o) geologisch kartiren und die westliche Hälfte des mesozoischen Antheils dieses Blattes geologisch-agronomisch aufnehmen. Laudesgeologe Dr. ScHROEDER wird während der diesjährigen Kartirungszeit die geologische Aufnahme des Blattes Salzgitter (G. A. 42; 55) fortsetzen und alsdann auf Blatt Ringelheim (G. A. 41; co) und auf den östlichen mesozoischen Anthcil des Blattes Hahausen (G. A. 55; g) übergehen. Geheimer Bergrath Prof. Dr. v. Koenkn wird zunächst die Schlussrevision der zur baldigen Veröffentlichung bestimmten Blätter Hardegsen (G. A. 55; 21), Lauenberg (G. A. 55; 15), Dassel (G. A. 55; 11), welche durch den Geologen Dr. Grude, und des Blattes Alfeld (G. A. 55; a), welche durch den Geologen Dr. Menzel zu bewirken sein wird, leiten und alsdann mit denselben Geologen die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Salzhemmendorf (G. A. 41; sc), Eschershausen (G. A. 55; 2), Stadt Oldeudorf (G. A. 55; s) und Lamspringe (G. A. 55; 5) fortsetzen. Während Geheimrath v. Koenkn nur die akademischen Fe- rien und die vorlesungsfrcien Tage benutzt, werden die Geologen Dr. Menzel und Dr. Grude die ganze diesjährige Aufnahmezeit zur Lösung vorstehender Aufgabe gebrauchen. Geologe Dr. Tietze wird während der diesjährigen Feld- dienstzeit zunächst den Geologen Dr. Stollek in die geologisch- agronomische Kartirung der Ilochmoorgebiete einführen und in Gemeinschft mit diesem und dem Geologen Dr. SciiuciiT die Blätter Wiedmarscheu (G. A. 88; 29g Hesepertwist (G. A. 38; 2«), Lingen (G. A. 38; so ) fertigstellen. (Siehe auch die Arbeiten des Dr. Tietze lind des Dr. Stollek in Westfalen, sowie die beson- deren Aufgaben des Dr. Schucht an der Elbmündung.) XI. I Die Geologe» Dr. SCHUCHT und Dr. StoLLER werden alsdann die zum Moore, gehörigen Antheüe der Blätter Emlichheim (G. A. 38; 22), Meppen (G. A. 38; 24), Mcbelmeer (G. A. 38; 17), Haren (G. A. 38; 18), Lathen (G. A. 38; 42) und Rütenbrock (G. A. 38; 11) geologisch-agronomisch aufhelnnen. A11 diesen Aufnahmen werden sieh der Bezirksgeologe Dr. Wolff und die Geologen Dr. Kört und Dr. Wiecers, nachdem auch sie durch Dr. Tiktzk in die geologisch -agronomische Aufnahme der Moorgebiete eingeführt seiu werden, je zwei Monate laug betheiligeu und die Kartirung der dortigen Moorgebiete zu Ende zu führen suchen. Geologe Dr. Monke wird während der diesjährigen Aufnalnne- zeit die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Bienenbüttel (G. A. 25; 19), Altenmediugcu (G. A. 25; 50), und Bevensen (G. A. 25; ög) fortsetzen. 5. Herzogthum Braunschweig. Geologe Dr. WlEGEUS wird in der Enclave Calvörde während der diesjährigen Eelddienst.zcit, abzüglich der zwei Monate, während der an der Moorkartiruug im Emsgebiete theilnimmt, unter Leitung des Geheimen Bergraths Professor Dr. WAHNSCHAFFE die geolo- gisch-agronomische Aufnahme des Blattes Calvörde, (G. A. 42; 12) zu Ende führen und die braunschweigischen Antheile der Blätter Letzi ingen (G. A. 43; :u), und Uthmöden (G. A. 43; :$7) zum Ab- schlüsse zu bringen suchen (clr. unter No. 4 Hannover). Grössere Theile von Braunschweig werdeu mit den unter 4. genannten Blättern Eschershausen, Alfeld, Dassel, Lamspringe, Harzburg und Hahausen zur geologisch-agronomischen Aufnahme gelangen. 6. Provinz Schleswig-Holstein und die Freien Reichsstädte Hamburg und Lübeck. Landesgeologe Dr. Gagel wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Katzeburg (G. A. 25; 15), und Mölln (G. A. 25; 21) fcrtigstelleu und diejenige der Blätter Nüsse (G. A. 25; 20), Siebeneichen (G. A. 25; 26) und Gudow (G. A. 25; 27) beginnen. XLII Geologe Dr. Kört wird mit Ausnahme der unter No. 4 ge- nannten Zeit die geologisch- agronomische Aufnahme des Blattes Harburg (G. A. 24; :u) zu Ende führen und diejenige der Blätter Allermöhe (G. A. ‘24; 35) und Stelle (G. A. 24; 4t) beginnen. 7. Provinz Sachsen und Anhaltinisches Grenzgebiet. Geologe Dr. Weissermel wird während der diesjährigen Kartirungszeit die geologisch- agronomische Überarbeitung des Blattes Merseburg beenden und diejenige des Blattes Weissenfels fertigzustellen suchen (G. A. 57; 40, 46). Landcsgcologe Professor Dr. Keilhack wird während der diesjährigen Aufuahinezeit die geologisch- agronomische Bearbei- tung der Blätter Goerzke (G. A. 44; 49), Stackelitz (G. A. 44; 55) weiterführen und diejenige der Blätter Nedlitz und Coswig (G. A. 58;?) beginnen. Dabei wird ihm der Geologe Dr. MEYER zur Hülfe beigegeben werden. Geologe Dr. von Linstow wird die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Mühlstedt (G. A. 57; e) und Zerbst (G. A. 57; 5) beginnen und diejenige der Blätter Dessau (G. A. 57; 12) und Aken (G. A. 57; 11) bis zur Elbe durchführen. (Siehe auch die Arbeiten unter ü im brandeuburgischen Grenzgebiete.) Geologe Dr. Schmierer wird nach Beendigung der Arbeiten in der Nieder-Lausitz die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Alten-Grabow (G. A. 43; 54) bewirken. 8. Thüringen und Rhön. Geologe Dr. Naumann wird zunächst die geologisch-agrono- mische Aufnahme des Blattes I Ienningslcben fertigstellen (G. A. 56; 56) und alsdann diejenige des Blattes Berka (G. A. 56; 55) bewirken. Falls die Zeit es gestattet, wird er das von dem ver- storbenen Bergrath Frantzen aufgenotnrneue Blatt Treffurt (G. A. 55; 54) zwecks Abfassung der Erläuterungen begehen. Landesgeoloffc Dr. Kühn wird zunächst etwa 2 Monate für o o die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Windischleuba XLIII (G. A. 58 ; 55) und Meuselwitz (G. A.57;Go) verwenden und sodann auf Blatt Tann (G.A. 69; 23) in der Rhön übergehen. Geologe Dr. Dämmer wird in ea. 2 Monaten die geologisch- agronomische Aufnahme des Blattes Altenburg (G. A. 72; 1) fertig- stellen und die Eintragung der bergbaulichen Aufschlüsse auf den Blättern Windischleuba (G. A. 58; 55) und Meuselwitz (G. A. 57; f>o) beenden, um alsdann auf Blatt Hilders (G. A. 69; 29) in der Rhön überzugehen. Professor Dr. Scheibe wird in den akademischen Ferien die Revision des Blattes Schwarza (G. A. 70; 20) beenden. 9. Provinz Brandenburg. Landesgeologe Professor Dr. Kkiliiack wird während der diesjährigen Aufnahmezeit im Grenzgebiete gegen die Provinz Sachsen und das Herzogthum Anhalt hin die geologisch-agronomische Kartirung des Blattes Brück (G. A 44; 51) zu Ende führen und diejenigen der Blätter Görzke (G. A. 44; 49), Belzig (G. A. 44; 50), Stackelitz (G. A. 44; 00), und Klepzig (G.A. 44; 56) weiter führen (cfr. auch unter No. 7), Er wird ferner mit Dr. SCHMIERER gemeinschaftlich die geo- logisch-agronomische Aufnahme der Blätter Alt- Döberu (G. A. 59; 2:1) und Senftenberg (G. A. 53; 29) bewirken. Bezirksgeologc Dr. Schulte wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologisch -agronomische Aufnahme der noch fehlenden Theile der Blätter Lychen (G. A. 27; 48), Ilimmelpfort (G. A. 27; 64) und Daunenwalde (G. A. 27; 60) bewirken. Geologe Dr. Weissermel wird die nur wenige Tage in An- spruch nehmende geologisch -agronomische Aufnahme des Blattes Balow (G. A. 26; 45) zu Ende führen (cfr. auch uuter No. 7). Geheimer Bergrath Professor Dr. Wahnschaffe wird die Revision des Blattes Freien walde (G. A. 45; 17) ausführen, um die Erläuterungen dieses von dem Landesgeologen a. D. Geheimen Bergrat Prof. Dr. Berendt aufgenommenen Blattes zu verfassen. D o XLIV 10. Provinz Pommern. Geologe Dr. Whnstork wird in der diesjährigen Felddieustzeit die geologisch-agronomische Aufnahme der Blätter Speck (G. A. 29; 28) und Priernhausen (G. A. 29; :si) fertigstellen und diejenige des Blattes Kublauk (G. A. 29; 10) beginnen. Geologe l)r. SoKNDEROR wird während der diesjährigen Auf- nah mezeit die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Pyrit/. (G.A. 29, 52) zu Ende fuhren und diejenige der Blätter Werben (G. A. 49; 16), Kollin (G. A. 49; 47) und Prilhvitz (G. A. 4!); 53) beginnen. Bezirksgeologe Dr. Korn wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologisch-agronomische Kartirung des Blattes Eich walde (G. A. 29; 29) fertigstelleu und diejenige des Blattes Massow (G. A. 29; 35) beginnen. Geologe Dr. Picard wird während der diesjährigen Feld- dienstzeit die geologisch - agronomische Aufnahme des Blattes Schönebeck (G. A. 29;.%) zu bewirken suchen. Geologe Dr. SCHNEIDER wird während der diesjährigen Auf- nahmezeit die geologisch -agronomische Aufnahme des Blattes Polzin (G. A. 30; n) vollenden und diejenige der Blätter Wuster- barth (G. A. 30: 11), Boissiu (G. A. 30; 5) und Bulgriu (G. A. 13; 59) beginneu. Geologe Dr. FlNOKH wird während der diesjährigen Kartirungs- zeit die geologisch - agronomische Aufnahme des Blattes Kollatz (G. A. 30; 18) beenden und diejenige der Blätter Gr. - Tychow (G. A. 30; e), Gr.-Krössin (G. A. 30; 12) und Seeger (G. A. 13; co) beginnen. II. Provinz Schlesien. Landesgeologe Dr, Dathe wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologische Bearbeitung des Blattes Waldenburg (G. A. 75; 18) fertigstellen und diejenige des Blattes Friedland (G. A. 75; 2t) zu bewirken suchen. Er wird etwa 14 Tage auf Verfolgung und Kartirung der Weisssteiner Schichten auf Blatt XLV Landeshut (G. A. 75; n) verwenden. Daboi wird ihm der Geologe I)r. Berg zur Hülfe beigegeben. Landesgcologo Dr. Zimmermann wird während der dies- jährigen Kartirungszeit die geologisch - agronomische Aufnahme der Nordhälfte des Blattes Freiburg i. Schles. (G. A. 75; 12) be- enden und alsdann die Aufnahmen der Blätter Goldberg (G. A. 61; 52), Schönau (G. A. 61; 58) und Kolbnitz (G. A. 61; 59) fort- setzen. Professor Dr. GüRICII wird in den akademischen Ferien und an vorlesungsfreien Tagen die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Jauer (G. A. 61; 60) absch Hessen und alsdann auf die Blätter Kühnem (G. A.62; 55) und Striegau (G. A, 76; 1) übergehen. Bezirksgeologe Dr. Michael wird während der diesjährigen Anfnahmozeit zunächst die geologisch-agronomische Kartirung des Blattes Tarnowitz (G. A. 78; 34) fertigstellen und alsdann auf die Blätter Beuthen (G. A. 78; 40) und Zabrze (G. A. 78; ns) über- gehen. 12. Provinz Posen. In der Provinz Posen werden im Jahre 1903 nur auf den an der westpreussischon Grenze gelegenen Blättern Schirotzken und Bagniewo (G. A. 32; 41 und 42) geologisch-agronomische Auf- nahmen au sge fuhrt. 13. Provinz Westpreussen. Landesgeologe Professor Dr. Jentzsch wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Briescn (G. A. 33; 4a) druckfertig stellen und diejenige des Blattes Bahrendorf (G. A. 33; 47) beginnen. Dabei wird er den neu eintretenden Geologen Dr, ScHl.rNCK in die geologisch- agronomischen Aufnahme -Arbeiten einführen. Bezirksgeologe Dr. Maas wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologisch-agronomische Aufnahme des Blattes Schönsee (G. A. 33; 52) druckfertig stellen. Ausserdem wird der- selbe die geologisch- agronomische Aufnahme auf den Blättern Bromke (G. A. 32; 36), Schirotzken (G. A. 32; ti) und Bagniewo (G. A. 32; 42) fortsetzen. X LY 1 14. Provinz Ostpreussen. Landesgeologe Professor Dr. Klubs wird während der dies- jährigen Felddienstzeit die noch fehlenden Lücken der geologisch- agronomischen Kartrrung auf den Blättern Sorquitten, Ribben und Aweyden (CL A. B5; n, n, is) fertigstellen. Die Bezirksgeologen Dr. Kauniiowen, Dr. Krause und Dr. Klautzsch werden unter Hülfeleistung der Geologen Dr. Hess von Wichdorff und Dr. Bkhr zunächst die geologisch-agronomische Aufnahme der noch fehlenden Theile auf den Blättern Cabienen (G. A. 35; 5), Seebesten (G. A. 35; e) und Sensburg (G. A. 35: 12) fertigstelleu. Sodann werden die Bezirksgeologen Dr. KaünhOwen und Dr. Krause mit den Geologen Dr. Hess von WlCTTDORFF und Dr. Behr eine Revisionsbegehuug des Blattes Theerwisch (G. A 35; 23) ausführen. Danach wird Bezirksgeologe Dr. Kauniiowen unter Ilülfe- leistung der Geologen Dr. Hess v. Wichdorff und Dr. Beiir die geologisch - agronomische Aufnahme der Blätter Kerschken und Orlowen weiterführen (G. A. 19; 53, 59). Ausserdem wird Bezirksgeologe Dr. Kauniiowen die geo- logische Bearbeitung des Gebietes längs der projectirten Bahn- linie Johannesburg- Lötzen zu Ende führen. Bezirksgeologe Dr. Krause wird ausserdem die geologisch- agronomische Aufnahme des Blattes Buddern (G. A. 19; 46) zu Ende führen und diejenige auf Blatt Geierswalde (G. A. 34; 29) fortsetzen. Bezirksgeologe Dr. Klautzsch wird ausser den oben ange- führten Arbeiten die geologisch - agronomische Aufnahme des Blattes Wartenburg (G. A. 35; 9) zu Ende führen und diejenige des Blattes Seeburg (G. A. 35; 3) beginnen. XLVII II. Besondere Arbeiten. 1. Die im Vorjahre nicht erledigten besonderen Arbeiten werden in diesem Jahre zum Abschlüsse gebracht werden. 2. Die Domänen- und Gutsuntersuchungen werden uach Maassgabe der einlaufenden Anträge in der bisherigen Weise ausgeführt werden. 3. Die wichtigeren Aufschlüsse bei Eisenbahn- und Kanal- neubauten werden verfolgt und kartirt werden. 4. Landesgeologe Professor Dr. Jentzscii wird während eines Monats die Specialstudie über einige Seen der Insel Usedom fort- setzen. 5. Geologe Dr. Schucht wird eine 14 tägige Bereisung des Gebietes der Unteren Elbe zur Untersuchung der Schlickabsätze ausführen. 6. Es wird ein Iustruction6cnrsus für Landwirthschaftslehrer abgehalteu werdeu. 7. Ein theoretischer Cursus für Markscheider hat schon in der Zeit vom l(i. bis 28. März in Berlin stattgefuudeu. Personal -Verhältnisse bei der Königl. Preuss. Geologischen Landesanstalt und Bergakademie am 31. December 1902. Curatorium. y. Velsen, Ober-Bergliauptmaun. K. SCHMEISSER, Geheimer Bergrath. Direction. I\. Schmeisser, Gelieimer Bergrath, Erster Director der Ge- sanuntaustalt. A. Geologische Landesanstalt. F. BEYSOHLAG, l)r. phil. , Professor, Geheimer Bergrath, zweiter - wissenschaftlicher — Director, zugleich Dirigent der Abtheilung für Gebirgsaufnahmen und ständiger Ver- treter des Ersten Direktors hinsichtlich der Gesammtanstalt in Verhinderungsfällen, zugleich betraut mit Vorträgen über ausgewählte Kapitel aus Geologie und Lagerstättenlehre au der Bergakademie. a) Landesgeologen. 1. F. Wahnschaffe, Dr. phil., Professor, Geh. Bergrath, Privat- doceut au der Universität, Dirigent der Abtheilung für Tieflaudsaufnahmen, zugleich betraut mit Vorträgen über Allgemeine Geologie und Geologie des Quartärs an der Bergakademie. 2. E. Dathe, Dr. phil. 3. K. KeilTJACK, Dr. phil., Professor, zugleich betraut mit Vor- trägen über Quellen- und Gruudwasserkunde an der Berg- akademie. XLI X 4. M. Koch, Dr. phil., Professor, zugleich betraut mit Vor- trägen über Petrographie und petrographisohe Uebungen an der Bergakademie. 5. II. Scmroeder, Dr. phil., Redacteur des Jahrbuchs, mit der Leitung der geologischen Landessammluug beauftragt. 6. A. Jentzsch, Dr. phil., Professor. 7. R. Klebs, Dr. phil , Professor, in Königsberg i. Pr. 8. E. Zimmermann, Dr. phil. 9. A. Leppla, Dr. phil. 10. G. Müller, Dr. phil. 11. H. Potoniis, Dr. phil., Professor, Privatdocent an der Uni- versität, zugleich betraut mit Vorträgen über Pflanzen- versteinerungskunde an der Bergakademie. 12. A. Denckmann, Dr. phil. 13. C. Gagel, Dr. phil., zugleich Decerneut für Bohrproben- Ange- legenheiten. 14. B. Kühn, Dr. phil. b) Kustoden. 1. (). Eherdt, Dr. phil., Bibliothekar und Vorsteher der Ver- triebsstelle. 2. J. Boehm, Dr. phil. c) Bezirksgeologen. 1. P. Krusch, Dr. phil., zugleich betraut mit Vorträgen über Erzlagerstättenlehre au der Bergakademie. 2. R. Michael, Dr. phil. 3. L. Schulte, Dr. phil., zugleich Verwalter der Feldgeräth- schaften. 4. F. Kaunhowen, Dr. phil. 5. E. Kaiser, Dr. phil., zugleich betraut mit Vorträgen über Methoden der Gesteiusuntersuchung an der Bergakademie. 6. G. Maas, Dr. phil. 7. J. Korn, Dr. phil. 8. P. G. Krause, Dr. phil. 9. W. Wolfe, Dr. phil. 10. A. Klautzsch, Dr. phil. Jahrbuch l'.IOV. 4 L d) Hiilfsgeologen. 1. IT. Monke, Dr. phil. 2. W. Weissermel, Dr. phil. 3. O. von Linstow, Dr. phil. 4. W. Koert, T)r. phil. 5. O. Tietze, Dr. phil. 6. II. Lotz, Dr. phil. 7. W. Wunstorf, Dr. phil. 8. II. Stille, Dr. phil. 9. L. Siegert, Dr. phil. 10. E. Naumann, Dr. phil. 11. F. Schucht, Dr. phil. 12. II. Menzel, Dr. phil. 13. L. Finckh, Dr. phil. 14. F. Wieger.S, Dr. phil. 15. 0. Schneider. 16. O. H. Erdmannsdörffer, I)r. phil. 17. A. Bode, Dr. phil. 18. II. Hess von Wichdorff, Dr. phil. 19. E. Picard, Dr. phil. 20. B. Dämmer, Dr. phil. 21. F. Tornau, Dr. phil. 22. F. Soenderop, Dr. phil. 23. A. Qua as, Dr. phil. 24. A. Fuchs, Dr. phil. 25. Th. Schmierer, Dr. rer. nat. 26. J. Stollf.r, Dr. rer. nat. 27. G. Fliegel, Dr. phil. 28. O. Grupe, Dr. phil. e) Zur Beschäftigung überwiesen. A. Macco, Bergassessor. LI f) Freiwillige Mitarbeiter. 1. R. Scheibe, I)r. phil., Professor, Lehrer der Mineralogie an der Bergakademie. 2. L. BeüSIIAUSEN, Dr. phil., Professor, Lehrer der Geognosie und Palaeontologie an der Bergakademie. 3. A. von Koenen, Dr. phil., Geheimer Bergrath, ordentl. Pro- fessor an der Universität in Göttingen. 4. E. Kayser, Dr. phil., ordentl. Professor an der Universität in Marburg. 5. E. Holzapfel, Dr. phil., Professor an der technischen Hoch- schule in Aachen. 6. E. von Seyfried, Dr. phil., Major a. D. in Strassburg i. E. 7. G. Gürich, Dr. phil., Professor, Privatdocent an der Univer- sität in Breslau. 8. M. Blankenborn, Dr. phil., Privatdocent, Pankow hei Berlin. 9. O. Lang, Dr. phil., in Hannover. 10. A. von IIeinach, in Frankfurt a. M. g) Laboratorium für Gesteins- und Mineralanalyse. 1. Vorsteher: A. Staveniiagen, Dr. phil., Professor, Lehrer der Chemie an der Bergakademie. 2. Chemiker: K. Ki.uss, Dr. phil. 3. A. Eyme, Dr. phil. h) Laboratorium für Bodenuntersuchung. 1. Vorsteher: R. Gans, Dr. phil. 2. Chemiker: R. WACHE, Dr. phil. 3. A. Böhm, Dr. phil. 4. R. Loebe, Dr. phil. i) Vertriehsstelle. 1. Vorsteher: O. Eberdt, Dr. phil., s. o. 2. Ilülfsarbeiter: C. Koch. UI k) Zeich nerbüreau für wissenschaftliche V eröffentlichungen. 1. W. Pütz I, etatsmässiger Zeichner. 2. M. Pütz II, » » 3. Gr. Hoffmann, Ilülfszeichner. 1) Zeiclinerbürean für Gebirgslandsaufn ah me. 1. Büreauvorsteher: G. Boenecke, Rechnungsrath, Verwalter des Kartenarchivs. 2. Zeichner: J. Vetter. 3. P. Geyer. 4. Lukat, Hiilfszeichner. m) Zeichnerbüreau für Tieflands aufnah me. 1. Büreauvorsteher: Th. Wülfer, Dr. phih, Kulturtechniker. 2. Zeichner: J. Nowak. 3. F. Sange, Ilülfszeichner. 4. A. Tessmar, » , Ilauptmann a. D. 5. A. Lehmann, » 6. G. Linke, » 7. P. Rothe, » 8. W. Reinke » 9. F. Kühne. B. Bergakademie. a) Ordentliche Lehrer, a) Etatsmässige Professoren. 1. II. Wedding, I)r. phih, Professor, Geheimer Bergrath, Lehrer der Eisenhüttenkunde, Eisenprobirkunst und des Ent- werfens von Eisenhüttenanlagen. 2. A. Schneider, Professor, Lehrer der Markscheide- und Mess- kunst. 3. G. Franke, Professor, Lehrer der Bergbau-, Salinen- und Aufbereitungskunde. 4. R. Scheibe, Dr. phih, Professor, s. o. LIII 5. O. P UFA hl, Dr. phil., Professor, Lehrer der Allgemeinen und Metall-Hüttenkunde, Allgemeinen und Löthrohr-Probir- kunst, chemischen Technologie und technischen Gasanalyse. 6- A. Kneser, Dr. phil., Professor, Lehrer der höheren Mathe- matik. 7. L. Beushausen, Dr. phil., Professor, Lehrer der Geologie und Palaeontologie. 8. R. Vater, Professor, Lehrer der Mechanik und Maschinen- lehre. 9. F. IIeise, Professor, Lehrer der Bergwirthschafts- und Wetterlehre. 10. A. Stavenhagen, Dr. phil., Professor, s. o. ß') Folgende mit Vorlesungen betraute Beamte der ge o logisch eu Landesanstalt. 1. F. Beyschlag, Dr. phil., Professor, Geheimer Bergrath, s. o. 2. F. Wahnschaffe, Dr. phil., Professor, Geh. Bergrath, s. o. 8. K. Keilhack, Dr. phil., Professor, s. o. 4. M. Koch, Dr. phil., Professor, s. o. 5. H. PoTONiii, Dr. phil., Professor, s. o. b) Ausserordentliche Lehrer. 1. A. Eskens, Wirklicher Geheimer Oberbergrath, Lehrer des Bergrechts. 2. Post, Dr. phil., Professor, Geheimer Oberregierungsrath, be- auftragt mit Vorträgen über Wohlfahrtspflege. 3. Reuss, Geh. Bergrath, Lehrer des Civilrechts. 4. Haselow, Geh. Berg- und Baurath, Lehrer der Bauconstruc- tionslehre. 5. G. Brelow, Regierungsrath, Lehrer der darstellenden Geo- metrie, des Zeichnens und Coustruireus. 6. Zickermann, Dr. phil., Oberingenieur, Lehrer der Electro- teclmik. 7. BlSCHOFF, Dr. ined., Stabsarzt, beauftragt mit Vorträgen über Gesundheitsgefahren im Bergbau und Hüttenwesen und erste Hülfe bei Unfällen. l.IV 8. P. Krusch, Dr. phil., s. o. 9. E. Kaiser, Dr. phil., s. o. c) Pri vatdocenten. 1. Th. Fischer, Dr. phil., Chemiker, für Experimentalchemie. 2. Peters, Dr. phil., Chemiker, für Elektrometallurgie. 3. Osan, Hütteningenieur, für Metallurgische Technologie. d. Mineralogisches Institut. 1. Vorsteher: II. Scheibe, Dr. phil., Professor, s. o. 2. J. Behr, Dr. phil., Assistent. e. Laboratorium für chemische Analyse der Studieren den. 1. Vorsteher: A. StavenhaGEN, Dr. phil., Professor, s. o. 2. Assistenten: Th. Fischer, Dr. phil., s. o. 3. H. Wölbung, Dr. phil. 4. II. Winter, Dr. phil. f. Laboratorium für Eisenprobirk unst. 1. Vorsteher: II. Wedding, Dr. phil., Professor, Geheimer Berg- rath, s. o. 2. Chemiker: C. Krug, Assistent. g. Laboratorium für allgemeine Probirkunst. 1. Vorsteher: Ö. Pueahl, Dr. phil., Professor, s. o. 2. Chemiker: C. Krug, s. o. C. Chemisch-technische Versuchsanstalt. 1. Director: Fehlt zur Zeit. 2. Chemiker: J. Rothe, Professor, Stellvertreter des Directors. 3. Th. Fischer, Dr. phil., s. o. 4. C. Virchow, Dr. phil. 5. A. Lindnkr. Dr. phil. 6. L. Gerngross, Dr. phil. 7. E. Lehmann, Dr. phil. 8. F. Kintelen, Dr. phil. LV D. Der Gesammtanstalt gemeinsam a) Bibliothek. Bibliothekar: O. Eberdt, Dr. phil., s. o. b) Bureau. Vorsteher: W. Bottmer, Secretär. «) Secretariat. W. Bottmer, Secretär, s. o. ß) Calculatur. O. Hoffmann, Secretär. y) Registratur. H. LaüEnroth, Secretär und Registrator. W. Thalheim, Btireauhülfsarbeiter. O. Moiir, » <)) Kanzlei. W. Berglein, Kanzleisecretär. G. Vandam, Kanzleigehülfe. J. Reuter, Kanzleigehülfe. c) Kasse. A. Kieckbusoh, Secretär. E Unterbeamtenpersonal. a) Etats massig. 1. Beyer, Castelian. 2. Ehihngshau.sen, Hauswart. 3. Hoffmann, Btireau- und Kassendiener. 4. Schreiber, Büreaudiener. 5. Wehling, Laboratoriumsdiener. b. Schneider, Laboratoriumsdiener. LV1 7. Sie bert, Ribliotheksdiener. 8. Kretschmann, Büreaudiener. 9. Ebeling, Büreaudiener. 10. Neubauer, Sammlungsdiener. 11. Macke, Heizer. 12. Barheine, Büreaudiener. b) Aus8eretats massig. 13. Rademacher, Wächter. 14. Wünsche, Hülfsdiener. 15. Rothe, Hülfsdiener. 16. Wolter, Hülfsdiener. 17. Wolff, Hülfsdiener. 18. Gerstäcker, Hülfsdiener. 19. WvivftR, Drucker. 20. Menzel, Mechaniker. 21. Senske, Hülfsaufseher. 22. Weber, Hülfsdiener. Correspondenten der Königl. Geologischen Landesanstalt am 31. December 1902. Rheinprovinz und Eiirstcnthmn Birkenfeld. 1. Dr. H. Andreae, Fabrikbesitzer, Burgbrohl. 2. Dr. O. Follmann, Oberlehrer, Koblenz. 3. Dr. Geisenheyner, Gymnasial-Oberlehrer, Kreuznach. 4. Alexander Hahn, Idar (Fürstenthnm Birkenfeld). 5. Dr. MÄDGE, Professor, Elberfeld. 6. Dr. H. Raufe, Uuiversitätsprofessor, Bonn. 7. y. Voigt, Generalmajor z. D., Trier. 8. Wenck, Oberlehrer, Düsseldorf. 9. Dr. Franz Winterfeld, Oberlehrer, Mülheim a. Rhein. 10. Lüeser, Rector, Remscheid-Stachelhausen. 11. Dr. A. SCHLICKUM, Oberlehrer, Cöln. 12. Spriestersbach, Mittelschullehrer, Remscheid. 13. Dr. Waldschmidt, Professor, Elberfeld. LVII Grossherzogthum Hessen. 14. W. v. Reichenau, Mainz. Provinz Westfalen. 15. F. Kersting, Oberlehrer, Lippstadt. 16. Dr W. Normann, Herford. 17. Dr. med. Torley, Arzt, Iserlohn. 18. Ernst Zimmermann, Lehrer, Schwelm i. W. 19. Mentzel, Bergasscssor, Bochum. 20 Dr. Meyer, Oberlehrer, Siegen. 21. Dr. med. Schupmann, Director des Provinzial-Landarmen- u. Krankenhauses Geseke. Provinz Hessen-Nassau. 22. Dr. O. BöTTGKR, Professor, Frankfurt a. M. 23. Dr. Kinkklin, Professor, Frankfurt a. M. 24. O. Kleim, Lehrer, Cassel. 25. Möbus, Gruben Verwalter, Oberscheld b. Dillenburg. 26. Dr. PagenSTEOhbr, Geheimer Sanitätsrath, Wiesbaden. 27. Schwalm Lehrer, Obergrenzebach (Kr. Ziegenhain). 28. Dr. A. Stamm, Oberlehrer, Uersfeld. Provinz Hannover. 29. W. Fricke, Professor, Osnabrück. 30. Battermann, Stadt-Kämmerer, Springe a. I). 31. Gravenhorst, Baurath, Stade. 32. E. LienknklaüS, Rektor, Osnabrück. 33. II. Quantz, Oberlehrer, Geestemünde. 34. W. RlTTERHAUS, Bergwerksdirektor a. D., Goslar. 35. Sachse, Bergrath, Lüneburg. 36. Dr. S ALFELD, Oekonomierath, Vorstand der Moorstatiou, Li ngen (Ems). 37. Dr. J. Bohls, Lehe a. d. Weser. 38. Hermann Brandes, Rentner, Mölme bei Hoheneggelsen. 39. Dr. Ahrens, Professor, Osterode. 40. Hoyer, Bauiuspector, Privatdocent a. d. techn. Hochschule, Hannover. LY 1 1 1 41. Dr. phil. et med. Hamm, Osnabrück. 42. v. Hinüber, Oberförster, Meudhauseu bei Ilildesheiin. 43. Dr. Kanzler, Sanitätsrath, Soolbad Rothenfelde. 44. Bergmann, Berginspector, Gr. Ilsede. 45. W. Schleifenbaum, Oberbergineister, Büchenberg b. Elbin- gerode. Oldenburg. Braunsehwcig und Detmold. 46. Bode, Landgerichtsdirector, Braunschweig. 47. Dr. Weerth, Professor, Dessau. 48. Schlutter, Lehrer, Bremkc in Braunschweig. 49. Cruse, Apotheker, Halle in Braunschweig. 50. Dr. A. Wollemann, Oberlehrer, Braunschweig. 51. Freiherr von Löhneysen, Oberhofmarschall a. 1)., Excellenz, Brunkensen bei Ahlfeld (Leine). Schleswig-Holstein und Lübeck. 52. Dr. Friedrich, Professor, Lübeck. 53. Dr. U Struck, Lübeck. 54. Dr. Sonder, Apothekenbesitzer, Oldesloe. Provinz Sachsen. 55. v. Eschwege, Grätl. Oberforstineister, Wernigerode a. Harz. 56. Dr. Franke, Professor, Schleusingen. 57. Hermann Gutbier, Stadtarchivar, Langensalza. 58. Dr. W. Halb FASS, Professor, Neuhaldensleben. 59. Koch, Oberförster, Wernigerode a. Harz. 60. Dr. KuBlERSCHKY, Director am Kaliwerk, Aschersleben. 61. Johannes Maak, Hofapotheker, Halberstadt. 62. Niewerth, Director der Harzer Grauitwerke, Wernigerode a. H. 63. Dr. med. O. Riedel, Bitterfeld. 64. Dr. L. Zech, Professor, Halberstadt. 65. Bodenstab, Apotheken besitzer, Neuhaldensleben. 66. Dr. L. HenoKEL, Oberlehrer, Schulpforta. 67. Naumann, Superintendent, Eckartsberga. 68. I)r. Woltersdorff, Custos am Naturhistor. Museum, Mag- deburg. 69. Dr. Mertens, Oberlehrer, Magdeburg. Thüringische Staaten. 70. Alfred Auerbach, Bürgerschullehrer, Verwalter des städt. Museums, Gera. 71. l)r. L. G. Bornemann, Eisenach. 72. Carl Kn.\b, Kassirer, Lehesten i. Meiningen. 73. Dr. F. Ludwig, Professor, Greiz. 74. Heinrich Friedrich Schäfer, Bankbeamter, Gotha. 75. E. Hartenstein, Professor, Schleiz. 76. Dr. G. Griesmann, Professor, Saalfeld i. Thüringen. 77. Dr. K. Kolesch, Gymnasiallehrer, Jena. 78. Dr. P. Michael, Weimar. 79. Fr. Möbius, Bergwerkbetriebsleiter, Gr. Kamsdorf b. Unter- wellenborn. 80. Dr. Edm. Liebetrau, Oberlehrer, Eisenach. 81. E. Lux, Cantor, Ohrdruf. 82. Biedermann, Apotheker, Liebeusteiu, Herzogthum Meiningen. 83. BöHNISCH, Gewerberath, Altenburg. 84. Bischöfe, Professor, Rudolstadt. Anhalt. 85. O. Merkel, Steinbruchsbesitzer, Bernburg. 86. Dr. StröSE, Professor, Dessau. Provinz Brandenburg. 87. Bernhardt, Rittergutsbesitzer auf Crummendorf b. Züllichau. 88. Gerhardt, Geheimer Baurath und Vortragender Rath im Mi- nisterium der öffentlichen Arbeiten, Berlin-Friedenau. 89. Dr. Eugen IIöhnemann, Oberlehrer, Landsberg a. W. 90. K. Jenning, Lehrer, Wittenberge (Reg.-Bezirk Potsdam). 91. Keilhack, Kreisbaumeister, Belzig. 92. M. Klittke, Custos des uaturw. Vereins Frankfurt a. O. 93. Max Krahmann, Bergingenieur, Berliu. LX 94. Dr. Rödel, Oberlehrer, Frankfurt a. 0. 95. Schülke, Obersteiger, Liebenow (Kr. Landsberg). 96. X. Schütz, Lehrer a. ü., Lenzen a. Elbe. 97. Weber, Pfarrer, Limmeritz, Neumark (Kr. Ost-Sternberg). 98. Lutze, Direktor, Gr.-Räschen, Niederlausitz. Provinz Pommern. 99. v. Bismarck, Landrath, Naugard. 100. IIoyeu, Di rector der laudwirtschaftl. Winterschule, Demmin. 101. Dr. Paul Lehmann, Gymuasialdircotor, Stettin. 102. Dr. Mathias, Professor, Oberlehrer, Schlawe. 103. Meinhof, Pastor, Zizow b. Rügenwalde. 104. Dr. Aue. Schmidt, Oberlehrer, Lauenburg i. Pommern. 105. F. Taurkk, Oberlehrer an der Landw.-Sehule, Schivelbein. 106. v. Woedtke, Rittergutsbesitzer, Breitenberg b. Sydow (Kr. Schlawe). Provinz Schlesien. 107. Max Gkundey, Königl. Landmesser, Kattowitz. 108. Gretsciiel, Landesbaurath, Breslau. 109. Langenhan, Oberaufsichtsbeamter, Liegnitz. 1 10. Gabler, Oberbergamtsinarkscheider a. D., Brestau. 111. Mende, Stadtrath, Schmiedeberg. Provinz Posen. 112. Dr. Fleischer, Kreisschulinspector, Obornik. 113. Dr. Nanke, Oberlehrer, Professor, Samter. 114. Dr. Witting, Kreisphysikus, Kolmar i. Posen. 115. Dr. Zerbst, Professor, Schneidemühl. 116. Dr. Pfuhl, Professor, Posen. Provinz Westprenssen. 117. Dr. Abraham, Oberlehrer, Deutsch Krone. 118. v. Broen, Apothekenbesitzer, Jablouowo. 119. Dr. Conwkntz, Professor, Director des Proviuzialmuseums, Danzig. 120. v. Etzdorf, Königl. Landrath, Elbing. LXI 121. Hans IIennig, Oberlehrer, Marienburg. 122. Dr. Kämpfe, Kreisarzt, Cartlmus, 123. IIans Preusö, Lehrer, Steegen i. Westpreussen. 124. Dr. Selig 0, Secretär des Westpr. Fischerei Vereins, Danzig. 125. Dr. Sicmrau, Oberlehrer, Vorsitzender des Coperuikus -Ver- eins, Thorn. 126. Dr. mcd. Schimanski, Stuhm 127. Scholz, Oberlaiidesgerichtssecretär, Marienwerder. 128. E. VV EISS EUMEL, Rittergutsbesitzer, Gr.-Kruschin (Kr. Stras- burg), Westpreussen. 129. F. Weissermel, König). Specialcommissar und Regierungs- rath, Könitz. Provinz Ostpreussen. 130. Dr. J. Abromeit, Privatdocent, Königsberg i. P. 131. Conrad, Amtsrichter, Mühlhausen (Ost bahn). 132. Dr. Fritsch, Oberlehrer, Tilsit. 133. Dr. Gisevius, Universitätsprofessor, Königsberg i. P. 134. Gramberg, Gutsbesitzer, Possessern b. Lötzen. 135. Hellwigh, Apothekenbesitzer, Bischofstein. 136. Dr. med. Richard Hilbert, Sensburg. 137. Dr. G. KlieN, Professor, Dirigent der laudwirthschaftlichen Versuchsstation, Königsberg i. P. 138. W. Krüger. Professor, Tilsit. 139. Landsberg, Oberlehrer, Allensteiu. HO. Dr. MÜLLER, Professor, Gumbinnen. 141. Mitntau, Landgcrichtsdirector, Allenstein. 142. Olszewski, Professor, Heiligenbeil. 143. Dr. Pieper, Oberlehrer, Gumbinnen. 144. Rezat, Lehrer, Wisborienen (Kr. Pillkalleu). 145. Freiherr Udo VON RippeRDa, Kulturtechniker, Angerburg. 146. Dr. Schell WIEN, Uüi ve rsittitsprofesso r, Director des Pro- vinzial muscu ms, Königsberg i. P. 147. Hugo Scheu, Rittergutsbesitzer, Adl. Heydekrugb.Heydekrug. 148. Dr. Schülke, Oberlehrer, Osterode i. Ostpreussen. 149. Scott, Landschaftsrath, Grondeu b. Angerburg. LXI1 150. I)r. Storp, König]. Oberförster, Schnecken, Ostpr. 151. Stürz, Apotheken besitzer, Drengfurth. 152. Vogel, Oberlehrer, Königsberg i. P. 153. Dr. WermbtkR, Oberlehrer, Rastenburg. 154. ZiNGER, Lehrer, Pr. Holland. 155. Dr. Zweck, Oberleiber, Königsberg i. P. 156. Pagenkopf, Oekonomie-Koininissar, Kankehmen. 157. Beckert, Direktor der laudwirthscliaftlichen Winterschule, Ragnit. Bestimmungen über die Benutzung der Bibliothek der Königl. Geolog Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin. § 1. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen von 9 Uhr Vor-Dienststnnden. mittags bis 3 Uhr Nachmittags, das mit ihr verbundene Lese- zimmer von 9 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags geöffnet. Ausgenommen sind die Monate August und September, in denen die Bibliothek sowie das Lesezimmer nur in der Zeit von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags benutzt werden können. An Soun- und Festtagen, sowie in der ersten Hälfte des Oktober, welche zu Revisionszwecken bestimmt ist, bleibt die Bib- liothek geschlossen. § 2. Die Bibliothek ist bestimmt: Renutzim.-s- I. für die Lehrer und Geologen einschließlich der freiwilligen Mitarbeiter, Kustoden und Chemiker, Verwaltungs- und Bureaubeamten der Gesammtanstalt, II. für die Studirenden und Hospitanten der Bergakademie (siehe aber § 4, Absatz 2), III. für die höheren Beamten des Ministeriums für Handel und Gewerbe, LXIV IV. für die ordentlichen Lehrer der anderen Berliner Hoch- schulen, V. für die Correspondenten der Königlichen Geologischen Landesanstalt, und zwar zum Gebrauch der Bücher und Kartenwerke sowohl im Lesezimmer, wie auch außerhalb der Stadt. Im dienstlichen Interesse auf den Gebrauch der Bibliothek angewiesene Beamte anderer öffentlicher Behörden können Bücher und Kartenwerke im Lesezimmer benutzen. § 3. von der Während die im § 2 sub I — V angeführten Personen zur ' i "i' Benutzung der Bibliothek ohne weiteres berechtigt sind, kann anderweiteu Personen, welche die Bibliothek zu benutzen wünschen, auf Grund einer beigebrachten Bürgschaft die Erlaubniss dazu ertheilt. werden. Zur Ausstellung von Bürgschaften sind berechtigt: a) der Erste Director der Gesammtanstalt, b) der Zweite — wissenschaftliche — Director derGeologischen Landesanstalt, c) die ordentlichen Lehrer, etatsmäßigen Geologen, Kustoden und Chemiker der Gesammtanstalt, d) die höheren Beamten im Ministerium für Handel und Gewerbe. Für in Berlin ansässige Personen soll die Bürgschaft in der Regel die Dauer von zwei Jahren nicht überschreiten. Für andere, nicht in Berlin ansässige Personen kann sie nur auf ein halbes Jahr, für nicht der Bergakademie augehörende Studirende nur auf die Dauer eines Studiensemesters ausgestellt werden; ihre Giltig- keit erlischt für diese Studirenden in jedem Falle, auch wenn eine längere Dauer vorgesehen sein sollte, mit dem Schlüsse des Studiensemesters, in welchem sie ausgestellt ist. § 4. Entleihen der Der Inhaber der Bürgschaft hat dieselbe der Bibliotheksver- waltung auszuhändigen und erhält, nachdem er einen Revers unter- tAV zeichnet hat, durch welchen er sich zur Befolgung der Bibliotheks- vorschriften bei Benutzung der Werke verpflichtet, eine Erlaubuiss- karte zur Benutzung der Bibliothek ausgehändigt. Dieselbe ist bei Entnahme von Werken vorzuzeigfen. Studirende und Hospitanten der Bergakademie haben sich bei Entgegennahme von Werken durch ihre Semesterkarte zu legiti- miren. An Studirende dürfen in der Regel nicht mehr als drei, höchstens aber, z. B. an Examenskandidaten, fünf Bände gleich- zeitig ausgeliehen werden. § 5. Debcr jedes entliehene Werk ist eine Empfangsbescheinigung auszustellen. Dieselbe ist weiss für die Benutzung ausserhalb der Bibliothek, farbig für die Benutzung im Lesezimmer. § Die ohne weitere Förmlichkeiten zur Entleihung Berechtigten, unter §2 1, III, IV und V Bezeiclmeten, dürfen die entliehenen W erke in der Regel zwei Monate behalten. Sie sollen jedoch auf die schriftliche Aufforderung der Bibliotheksverwaltung hin zur Rückgabe innerhalb drei Tagen verpflichtet sein, wenn seit der Entleihung mehr als vier Wochen verstrichen sind und das Buch anderweit verlangt wird. Wird das Werk zu dienstlichen Zwecken gebraucht, so ist es auf die schriftliche Aufforderung der Bibliotheksverwaltuug hin so f o r t zurückzugeben. Zeitschriften dürfen in der Regel nicht länger als 14 Tage behalten werden. Wer auf länger als vier Wochen Berlin verlast, hat die ent- liehenen Werke vorher zurückzugeben. Diese Bestimmung findet auch auf die wissenschaftlichen Beamten der Geologischen Bundes- anstalt und Bergakademie Auweuduug. Studirende und Hospitanten der Bergakademie, ebenso die Entleiher gegen Bürgschaft, sind verpflichtet, die entliehenen Werke nach Ablauf von vier Wochen ohne Aufforderung zurück- zugeben. Kiiipfaiigs- besrltoini- gung. Entloihungs* datier und Rörkgaüe der Werke. Jahrbuch 1902. LXVI Ersatz] »tliclit v»»n Ent- leihern lind Bürgen. Mahn- verfahren. Allgemeine Rücklieferungstermine für Studirende und Entleiher gegen Bürgschaft sind — auch wenn seit der Entleihung noch keine vier Wochen verflossen sind — der 1. März und der 1. August jeden Jahres. Erlaubniss, von diesen Bestimmungen abzuweichen, kann der Erste Director der (iesainmtaustalt schriftlich ertheilen. In zweifel- haften Fällen hat er auch zu entscheiden, ob event. ein Werk nur im Lesezimmer der Bibliothek benutzt oder auch nach ausserhalb entliehen werden* kann. Bei der Rückgabe von Büchern ist seitens der Entleiher auf die Empfangsbescheinigung zu achten, da zurückgebliebene Empfangsbescheinigungen Veranlassung zu einer nochmaligen An- forderung au den Entleiher geben können. O O § 7- Die Entleiher sind der Bibliothek für die Rückgabe der ent- liehenen Werke haftbar. Für die gegen Bürgschaft ausgeliehenen Werke haftet zunächst der Empfänger, in subsiditun aber der Bürge. Wer die Werke nicht rechtzeitig wieder zurückliefert, erhält eine schriftliche Mahnung, deren Kosten ihm zur Last fallen. Er ist verpflichtet, auf Grund der Mahnung innerhalb drei Tagen die Werke der Bibliothek zurückzureichen. Geschieht dies nicht, so werden sie durch einen besonderen Boten abgeholt. Diesem sind 75 Pfg. Gebühren zu entrichten. Ist auch dies Verfahren erfolglos gewesen, so hat innerhalb 14 Tagen nach Empfang der Mahnung der Entleiher den Preis der Werke nach der Taxe der Bibliothek zu ersetzen. Geschieht dies nicht, so erfolgt Anzeige an den Bürgen. Dieser ist verpflichtet, entweder binnen vier Wochen die Werke herbeizuschafleu, oder sie durch neue, gebundene, bei Karten auf- gezogene Exemplare zu ersetzen, oder den Preis der in Verlust gerathenen, einschliesslich des Einbandes oder des Aufziehens nach der Taxe der Bibliothek zu zahlen. Läuft die Frist ab, ohne dass Ersatz geleistet wird, so tritt Anrufung richterlicher Hilfe ein. LXVII Der Anspruch der Bibliothek an den Bürgen erlischt, wenn sie ihn nicht innerhalb zweier Monate nach den allgemeinen Rück- liefermigstermiuen (siehe § (i) geltend macht. Diejenigen Entleiher gegen Bürgschaft, die es bis zur An- rufung des Bürgen kommen lassen, verlieren auf ein Jahr das Recht zur Bibliotheksbenutzern;:. Wer es bis zur Anrufung richterlicher Hilfe kommen lässt, verliert das Recht zur Benutzung der Bibliothek für immer. § 8. Von der Benutzung ausserhalb der Bibliothek sind ausere- schlossen : a) Kostbare und umfangreiche und im Handel vergriffene W erke, b) Wörterbücher und andere oft gebrauchte Nachschlagewerke, c) Zeitschriften, bevor sie gebunden sind, d) Karten, welche nicht aufgezogen sind. Zu dienstlichem Gebrauche finden Ausnahmen hiervon im Einvernehmen mit der Bibliotheksverwaltuug statt. Doch sind auf Verlangen der letzteren solche Werke sofort zurückzugeben. Nicht ver- leihbare Werke. 9 Es ist verboten, aus der dritte Personen zu verleihen. § 0. Bibliothek entliehene Werke an Verleihen an Dritte. § 10. Jeder Entleiher hat die Verpflichtung, die entliehenen Werke Kreutz vor- sorgfältigst zu schonen und ist für deren Rücklieferung in unbe- w.'i-k.*,' schädigten! Zustande verantworlich. Ist eine Beschädigung bei der Benutzung erfolgt, so hat der Entleiher das Werk durch ein neues zu ersetzen oder den dafür von der Bibliothek festgesetzten Preis, event. einschließlich der Bindekosten zu zahlen. Ist der Entleiher mit dem Ersätze säumig, so kommen die Bestimmungen des § 7 zur Anwendung. § 11. Der Gebrauch von Tinte ist im Lesezimmer nur an den hierzu bestimmten Tischen gestattet. Das Benutzen von Messinstrumenten, I. XVIII Ausweisver- pflichtung der Bfblio- thekbesiieliei durch welche das Original Schaden leiden kann (Zirkel etc.), z. ß. beim Kopireu von Figuren ist verboten, ebenso auch das I lurch- zeichnen. § 12. Auf Verlangen der Bibliotheksbeamten hat ein Jeder, der sich im Lesezimmer der Bibliothek aufhält oder Bibliothekswerke be- nutzt, sich über seine Person oder seine Berechtigung auszu- weisen. § 13. Im Lesesaale ist grösste Ruhe zu beobachten. Rauchen ist streng untersagt. § 14. Den Anordnungen des Bibliotheksvorstandes und der Beamten ist unbedingt Folge zu geben. Verfehlungen hiergegen haben die Entziehung des Rechtes auf fernere Benutzung der Bibliothek durch Entscheidung des Ersten Directors der Gesammtanstalt zur Folge. § 15- Beschwerden über die Verwaltung und die Beamten der Bibliothek sind an den Ersten Director der Geologischen Landes- anstalt und Bergakademie zu richten. Berlin, den 16. Oktober 1902. Der Erste Director der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie. Schmeisser. Sach -Register. (Die Versteinerungen sind cursio gedruckt. — Die Zahlen der Seiten, welche Ab- bildungen, Profi Deich n itngen , Analysen etc. enthalten, und die Tafetniiimncrn sind Jett- gedruckt.) Seite Seite A. Al/viopteris cf. SUrnbergi . . . 351 Abrasionen dos Ncocomsandsteins 322 Ainus 9b, 193 Abschlämmprodukte (»89 Albit 225 Absonderung, wollsackförmige . 216 Alluviale Diatomeentlora . . . 162 Acerocare 132 Alluvium, marines 158 Aehatgeschiebe 681 Altalluvial-Zeit 160 Aclis cf. IValleri 176 Altdiluvium 678 Adorfer Kalk 571, 57S, 579, 580, 589, Ammonitcs auritus 309 591 Amphibolit 212, 22G, 228, 229, 240, Aelterer Thalsand 96 258, 663 Agnostus 104, 106 Analyse von diluvialem Schlick . 193 » Douvil/ei 113 Analysen von Feinsand. . . . 289 » Kocrferi nov. sp., Taf. 3, Fig. 1 » > marinem Schlick . 167 bis 9, 1 1 1 » » Phosphoritknollen 528 Agoniatites 595 Ancil/aria ohso/eta. . . . 184, 529 » costulalus 594 Aneylus (Vel/etia) lacustrD . . . G57 Alaunschiefer 555 Andalusit 222, 262, 665 A/cthopteris 399 » -Glimmerfels .... 665 » deevrrens .... 399 Andreas- Flöz 377 » lonchitica .... 399 Angulatenschichten 313 » abh'qua 399 » -thone 310 » parva 399 Annularia typ. grandis .... 400 » Ser/i 399 » cf. sphcnophylloidc8 . 400 » va/ida 399 » sphenoph. inucronata . 400 Allanit 665 » radiata 400 Alloiopteris 39S Anodonta sp 548 ICssinghi 398 Anomocare 104 » grypophylla .... 398 Anoplophora 644 » quercifolia .... 393 » donacina .... 642 LXX Sach- Register. Seite Anoplop/iora keupcrina .... (144 Anspaeher Stufe 600 Anthracomya sp 3.% Anthracosia 349, 354 Antonie-Flöz 378 Apatit 239, 255, 256 Aplit 210, 230 ^ -gang (Fig I) 211 Aplitisches Ganggestein .... 709 Area diluviana 529 » lacordairiana 396 » latisulcata 184 Archäische Schichten reihe . . . 224 Arieten8chichtcn 310 Arsenkies 251, G07 Arthricocephalus 106 Assimiliszone 600 Astarte anus 184 » gracilis 529 » Reimersi 184 » vicina 184 Aster ia8 Schultet 700 Asterocalamites serobieulatus . . 400 Asterophyllites grandis f. delicatula 400 » longifoltus . . . 400 Athyris 609 Aufpressungen in Spaltenzügen . 682 Augengneis 212, 218 Augit 233 Augitporphyrite 639 Auslaugung 331 » von Gyps und Salz. 617 Avicula contorta . . . . 310, 313 Avicnlopecten sp 396 Azurit 265 B. Backkohle 394 Bänderthon 180, 625 Basalto in Niederschlesien ... 701 Basaltgänge 701 » Vorkommen in Schlesien . 708 Bansandstein 618, 621 » *zone 611 Bauschanalyse des Bodens ... 1 Becken- und Rintieusande, diluviale 7 1 0 Seite Bockeu8ando 712 Beldorfer Einschnitt 196 » Torflager 18S Belemnitella mucronata .... 83 Belgrandia maryinata . . 653, 654 Beller ophon TJrii 396 Beloceras 590 * multilobatuvi . . 579, 581 Beiveras K. 579 Bergfreiheit 250 Bernstein im Diluvium .... 181 Betula 96, 193 » nana 199 Beuthenor Mulde 374 Biotit . . .211, 230, 234, 241, 665 > -Glimmerfelse 664 » -granit 203 » -Hornfels 665 Birke 193, 633 Bison priseus 548 Bitterfelder Braunkohlenrevier . 268 Blattersteinzone 610 Bleiglanz 401, 559 Bleisilbererz 606 Blocldandschaft 216 Blockpackung als Terrassenbc- deekung 703 Bodenanalyse 1 » -bewegungen, junge . . . 64S Bockuper Sandstein 531 Börde-Löss 285 Brancoceras 582 Brandschiefer 389 Brauneisen 698 » -erz 225 » -stein .... 570, 607 » » im Culm . . . 583 Braunkohle 268 Briloner Eisenstein . . . 589, 592 Bröckelschiefer 620 Bronleus 561 Bruch- und Faltungssysteme . . 322 Brgmn sp 193 Buchiola 555, 579 Bulla cylindracea 529 » elongata 529 Sach-Register. LXXI Seite Büdesheimer Schiefer .... 573 Buntsandstein 616 » s, Boden des . . 615 » des Solling . . . 610 » , Mittlerer 611, 621, 672 » Unterer . . . . 610 liythinia tentaculata 546, 548, 654, 657 » cf. tentaculata .... 193 C. Calamariaccae 400 (jafainarialcs 400 Ca/amites cannneformis .... 400 » typ. cruciatus .... 400 » muUirumis 400 > ramusus 400 Suvkimü 3 )0, 351, 381, 400 » varians 400 Calcit . . .231, 237, 241, 251, 256 Caltianassa 701 » Faujasi 701 ( '(illipteririium gigas . . . 347, 353 Calluna vulgaris 191 Calvörder Höhenrücken. . . . 639 Cafycocarpus 400 Cab/mmcne 106 » sinensis 142 Cambrinm 103, 662 Candona 349, 354 Canis lupus 547 Carbon 376, 554 » -thone 382 Cardium cloadnum ... 310, 313 » decorticatum .... 529 » edu/e 159, 161 » fragile 529 Care, r 546 » Coodenoug/iit 363 » sect. Vignea 363 Carneol-Bank 613 Carolathin 401 Cargchium Minimum . . . 654, 657 Cassis cf. saburon. 529 Cenoman 700 Ceratite8 Jlexuosus 642 » nodosus . . . 359, 642, 676 Seite Ceratitcs intermedius 642 » semipartitus . . . 642, 676 » spinosus 642 Ceratop/igllum 546 Gerit/tium retk-ulatum. . . 159, 176 Cervus elaphus 547 Cezomya cretacea 702 I Chara sp. Früchte 654 Cheirurus 595 I Chemnitzia cf. ru/a 176 Chiloceras 578 Chirotherion 611 Chiroth er in in -Führten .... 673 » -Sandsteine . . . 672 Chlorit .... 226., 235, 237, 241 » -kalksteinc 236 » -schiefer 225 Chonetes Hardrensis 396 Chuniola Carolinae gen. nov. sp. nov. Taf. 24, Fig. 1—5 531 » gen. nov 531 I Cidaris florigemma 274 [ Clausilia sp 657 I C/ymenia laevigata 581 » striata 577 » subarmata 577 » undidata 581 Clymenien-Schicbteu ..... 557 Coblenzschichten 553 Conchidium hassiacum .... 101 Coc/dicopa ( Azeca ) Menkeana . . 654 » lubricu 657 » {Zua) lubrica . . . 654 Contacthof 664 » des Brockenmassivs . 609 Contactmetamorphose . . 262, 665 » -Wirkung 222 » » d. Zentralgranits 204 Conoceplialus 104 Conus antediluvianus 185 » Dujardini 185 Corbicula jluminalis . . . 655, 657 Corbula- Bank 643 » gibba 176 ! Cordaitaceac 401 1 Cordaites 350 LXX1L Sach-Register. Seite Cordaites sp . 401 » palmata .... . -101 » principalis . . . . 401 Cordierit . 665 Corulus avellana .... . 193 Crinoiden- u. Brachiopoden -Kalk 568 » -Kalke d. oberen Massen - kalkes 560, 567 Cucutlaea Maliter oni . . . 702 » subglabra . . . . . 701 Culm 556, 583, 639 » , Untere Grenze des . CO • -fauna 584, 609 •» -Plattenkalk .... 555, 588 Cyclopleris cf. orbicularis . . 399 » trichomanioides . . . 399 Cypridinenschicfer . . . 554, 610 Cyprina sp . . 529 Cyrena (Corbicula) fluminalis . . 657 Cytherea erycina .... . . 529 D. Dachschiefer . . 608 Dammerde des Bausandsteins . 614 Danien . 661 Darg . G32 Dasberger Kalk . . .579, 580, 581 Decksand . 185 Dentalium badensc .... . 1S5 » ( Fustiaria) . . . 529 Devon 554, 667 Diabase . 593 » , gequetschte . . . . 693 » , metamorphe . . 285, 663 Diallaguralit . 230 Dicetlocephalm . . 106 Diluviale Conchylien auf sekun- diirer Lagerstätte . . . . 184 Diluvium, gemischtes . . 648, 708 » , holsteinisches . . . . 177 » , interglaeiales . . . 187 » , spätglaciales . . . 1S7 » , Unteres .... 544, 691 » , oberschlesisches . 379, 384 » bei Jauer . . . 707 » bei Calvörde . . . 640 Seite Diluvium an der Katzbach . . . 702 » in Nord- West-Thürin- gen 640 Diluvium des Rheiuthals . . . 553 » a. d. Rhön .... 676 » am Taunusrand . . . 603 Dipyr *236 Discina nitida 396 Discoidea sp 700 Dolomit 558 Donnersmarkhütte 393 Doppelsilikate von Thonerde und Kalk 15 Uori/pygc 104 Dreikanter 285 Ürepanura 106, 124 Ketteleri nov.sp. Taf.6, Fig. 1 — 14, Tuf. 9 132 » Premesnili Taf. 5, Fig. 5 bis 19, Taf. 9 124 Drumlins 6S3 Drumlin- u. Äs-ähnliche Bildungen 682 Dryas oetopeta/a 199 Dünensand 26S * *zug 28S Durcbragungszone 684 E. Ebbe und Flut in Brunnen . . 173 Echinocyamus sp 176 » ovatus 530 Echinodermen 530 Ec/iinus cf. pusillus 530 Egge-Gebirge, Taf. 16 -17 . . 296 Eiche 192, 193 Einsiedel-Flöz . . 378, 392, 402, 670 Eisenbewegung 34 » im Boden ... 27 Eisenerzbildung aus Diabas und Kalk 263 Eisenerzvorkommen, Jagerförmige 608 » -gehalt dos Bodens ... 8 » -glanz 607 » -kiesel 558 » -ocker 688 » -quellen 688 Sach -Register. 1. XXI II Seite Eisunsteinniveau d. oberen Mittel Seite duvon . . 570 Fig. 7, Taf. 25, Fig. 1, 2 und 3 539 Eisen-Thonerdesilikat . . . . 8 Exoyyra columba . . . 700 Eissediment . . 286 » -spalten . . 294 F. » -zeit im Riesengebirge . . . 265 Facies 583 Elbmundung . . 161 Fahlerz 607 Elephus trogontherii . . . . . 677 Falva-Fiöz 378 Elfas-Sattel . . 616 Kavularia 401 Embryonalformen von Trilobiten 146 Felsitporphyr .... 667 Emmendorfer Ziegelei . . . . 625 Feinsande . 2SS, 628 EiU-rinus . . 674 » (Analysen) 289 Uliiformis . . . . . 676 » , oberdiluvialo 628 Endmoränen im Fläming . 287, 661 Feldspath . 225, 665 » in Holstein . . 186 * -gänge . . . 255 » kassubische . . . 709 > -Sandstein . . 600 » in Ostpreussen 712, 713 Feuerstein . 186, 661 714 Fichte (Picea exeelsa) 193 in Pommern . 683, 689 Ficuln sp 529 » in Masuren . . 716 simplex .... 529 » , westpreussische . . 710 reticulata . . . 529 Enkeberger Kalk .... 580, 582 Filices 3i)7 Entkalkung in Pommern . . . 685 Flabeilum cristatum . . 185 Entstehung der Falten . . . . 407 Fläming, Taf. 15 . . . 278 » * Magneteisenerze . 260 » , Westrand des . 659 » » Schmiedeberger Flammenmergel . . . 697 Erzlager . . 260 Finramkohle 394 Epidot 219, 226, 227, 234, 237, 241 * -kohlenpartio . . 356 » -bildung . . 253 Flasch onthone .... 681 Kriophorum vaginatum Eppsteincr Schiefer . Equisetvm arenaceum . Erdfalle Erdfallc|uelle . . . -reihen . . . Kriophorum .... Erle Erosionslandschaft Erosionswirkungen in K ton Eruptionsschlote . . Erzformation . . . Erzgebirgisches Becken Fsthcria » laxitexta . . Estherienschichten 331, 61 alkgebie 212, 349, 191 Flechtingon - Alvenslebenseher 597 Höhenzog 639 044 Flinz 555, 567, 573 645 » des älteren Oberdevons . . 563 332 Flora d. oberschlesischen Carbons 397 337 Flottlehm 36 t 633 Flözberge 368, 407 193 » -brand, prähistorischer . . 389 6S7 Flötzlcrcr Sandstein . . . 555, 583 Flugsandbilduugen 679 558 Flussablagerungen dos Rheines . 553 702 » -netze in prriglacial er Zeit . 653 228 » -schotter. altglaciale . . . 360 666 » »an der ICatzbach 702 354 Flussspath . . . 236, 240, 255, 665 643 * -spathgang 264 643 Föhre 192, 193 LXXIV Sach- Register. Seite j Fossil führende Diluvialschichton . 544 Fossloy .... 576, 578, 582, öSi> Friedrichsthaler Stufo .... 599 Ftistis cf. contiyuus 1S5 » cripus 185 » distinctus 185 » Meyni 185 » (excostatus 529 G. Galmei 559 Gangförmige Erzvorkommen . . 606 Gaskohle 394 Gcbirgsdruck in Granit . . . . 215 Gedinnien 60 1 » s, Basalschichten des . 598 Gehängeschutt 208 Genesis der Erze 257 Geologische Orgeln 85 Georgine Flöz 378 Georg Paulus-Flöz 37S Gephyroceras 567, 574 » (Timanites) . . . 569 Gephyroceratcn 590 Goröllschichten 273 Geschiebe in Thüringen , fremde 652 » südlichen Ursprungs . 681 » , tertiäre 525 > -lehm, Unterer . . . 640 Geschiebedecksand . . . 185, 627 Ge8chiebcmergel 361 » im Korallensand 183 bei Jauer . . . 707 » in Thüringen . 650 » , oberer .... 627 » , unterer . . . 627 » -gerölle .... 182 Geschiebesande 660 Glacialschrammen 93 Glanconit 527 Glaucopban 226 Gletscherstaub 286 » -lüpfe, Taf. 1 und 2 93, 268 » -thor 684, G90 Gliederung der oberschlesischen Steiukohlenformation .... 376 Seite Glimmer im Buntsandstein . 612 -porphyrit 667 •> -sandstcin 598 » -sericitschiofer .... 597 » schiefer 207, 212, 221, 225, 228 » - schiefer formation . . . 212 > -thon 184 Glühverlust 13. 32 G/ycimeris cf. yurgit 702 Gfypfnoaras obtusum 584 » planum ..... 555 » reticulatum .... 555 Gneiss 203 Gneisse. feinschuppige .212, 222, 224 Goniutites diadema 396 » Listeri 396 Goniamyu dcsiynata 701 Goldberg-Hcrmsdorfer Mulde. . 694 Golderze 607 a -grubenfelsen 607 Grabeneinbruch . 306, 310, 315, 318 Granat 221, 233, 237, 238, 241, 664, 665, 666 » -Epidot-Nester .... 664 -kalkspathmassen . . . 665 Granit 203 » , Analysen 210 » -contacthöfe 664 » -gneisse 212 » -labkolith 217 » -massiv des mittleren Thü- ringerwaldes 666 Granit bei Jauer 708 » e, gestreckte . . . 212, 217 » e, gneissartige 217 Granitit 666 Graptolithen, mittelsilurische . . 693 Grenzdolomit 643 » -torf 633 Grundgebirge d. Thüringerwaldos 662 » -moräncnlandschaft . 683, 688 Grund wasser 335 » -horizonte . . . . 713 Grünen thaler Rücken (Taf. 12) . 156 Grünsteinzug, Oberharzer . . . 609 Sach -Register. LXXY Seite Gyps GIS » -auslaugungen G 1 7 » -keuper ... 313, (»43, 676 » - und Steinsalzlager . . . 331 II. Harpes 565 Hasel 193 Heinitz-Flöz 37S, 389 Ilelix (Arionta) arbmtorum . 654, 657 » (Frutieicola) hispida . . . 657 » rufcsccns . . 654 » incafnata . . 654 ■' ( Petasia ) Indens . . . . . 651 » (Tac/iea) nemoratis . . . 657 -> ( Va/Ionia ) eoslata .... 657 » » pu/chella . 654, 657 Hemkiduris intermedia .... 274 Hermeskeilschichten 598 Uermsdorfer Muldenachse . . . 696 Spalte 692 » Verwerfung . . . 695 llcrsyniae Zone C00 Herzynische Richtung .... 332 Hochmoor 633 » -eichen 635 Höhlen 558 » -ausfüllungco 558 Uomburgor Mineralquellen . . 004 Hornblende 237 > aus Augit entstanden 663 Plagioklas - Gesteine . 663 » , secundäre . . . . 243 » , uralitische .... 238 » -schiefer 207 Hornfelse 240, 610 » -schiefer 664 » » des Cambriums . . 663 Humus des Bodens 14 flunsriickschiefer .... 552, 599 Hutbihlung 265 Ht/alina fulva 657 /> sp 657 Hydrographie, glaziale . . . . 711 Hydrologische Verhältnisse . . 323 Hygroskopisches Wasser ... 13 Seite Hypneto ■ caruetum 96 Ily pn um sp 193 » revolvens .... 362, 364 » slellatuin .... 362, 364 » squarrosum 362 » turgescens . . . 362, 363 Hypostome 14S » des Jacob-Flözes 378, 402 I. Inacermnus labiatus 700 cf. percostatus . . . 701 » cf. quadratus . . . 701 Insekten, interglaciale 190 Inseln uberdiluvialer Bildungen . 679 Iuterglaeial 177, 187 » -Moore 187 » -schichten 627 » südlich der Elbe . . 625 » er Süsswasserschlick . 192 » es Diluvium .... 187 Intrusivlager 258 Isovurdia harpa 529 J. Ju gen dzu stände v. Trüobiten 131, 13S Jüngerer Thalsand 97 Jungglaciale Feinsande . . . 27S K. Kaisergrube 606 Kaiser Wilhelm -Kanal (Taf. 10 bis 13) 153 Kali des Bodens 2 » -Armut des Bodens ... 20 » -gehalt 25 Kalk des Bodeus 15 » , Dasbcrgor . 579, 580, 581 » im Carabrium 663 » in Magneteisenerz .... 242 » , Odershäuser 594 » -Armut des Bodens ... 19 » -eisengranat 665 » -freier Löss 704 » -lager im Diluvium ... 78 » -mangei 33 I.XXVI Sach-Register. Seite | Seite Kalk-sandsteiu 620 Konglomerate der Ottweiler » -silikat führender Schiefer . 23 7 Schichten 3.53 » -silikatgesteino . 212. 232, 237 Konglomerate, Holzer .... 355 » spath 241, 251, 550 KoraUengrand 183 » steine 212, 231 | » -oolith 272 •> steine, archäische . . 226, 22S » -sand 180, 198 » steiulinson 224 » -sand im Geschiebomcrgel, * tuffe 323, 688 Taf. 11, Fig. 2 181 * tuffe, ältere Thüringer . . 654 Kryokonit 286 » tuffe, diluviale . . . 323, 654 Krystallino Schiefer . . . 203, 224 » tuffbildungcn 6S5 » » -formation . 257 ' Verbindungen des Bodens . 2 Krystalliniiät, sccundüre . . . 220 Kamee. 716 , Kuhlerde 635 Kämmererit 236 Kupfererze 606 Kantengeschiebe 285 » -kies . 251 » unter Löss . . 708 Kreideformation, niederschlesisehc 694 Karbon, oberschlesisches . . . 368 * , Untere 297 Karneol- Bank 694 Kanvincr Schichten 377 ^ J- Kassubisches Hochland .... 709 Lagengneisse 212 Kataklase 223 Lagerförmige Erzvorkommen . . 607 » -structur .... 213, 219 Lagerungsverhältnisso am Hainieh 645 Katavothren-See 671 Lakkolith 2 17, 258 Korne von Unterem Saud . . . 690 Landeshuter Kamm . . . 209, 219 Keuper 313, 329 Lausitzer Endmoräne .... G80 » , Unterer .... 642, 676 Lazurit 6G4 Kiese 251, 264 Leaia 349 Kieselschiefer mit Windschliff . 707 » ßaentschiana . . 349, 350, 354 » -skelett-Bank 586 Lebertorf, diluvialer 545 Kicslingswalder Stufe . . . . 701 Lola attenuata 396 Kirumeridge 275 » Deshayesiana 624 Klassifikation der Bodenarten » We&tcndorpi 529 5, 10, 31 Lehmboden . 11, 31 Klippenbildung 301 * -laschen 707 Kluftsystem 332, 335 Lehrborgschicht 644 Knoten-Glimmerfels 665 Leithakalk 383 Kohlenberge 620 Lenneschiefer 594 » -eisenstein 402 Lepidodendraeeae 400 > -Vorkommen in den Mitt- Lcpidodendron cf. > -schtnitzen im Korallensande 178 Lima canalifera .... . . 700 » lineata . . 674 » striata 674, 676 Limax sp . . 657 Limopsis aurita . . 184 Linde . . 193 Limnaea (Lim nun) stagnalis . . 654 » ( Guharia ) ovata 648 654, 657 » palustris .... . . 657 » truncatu/a . . . 654, 657 Lingula mgtiloic/cs .... . . 396 Linopteris oktiqua. .... . . 351 » Hronyniarti . . . 399 Linpklha i ici/uivalvis . . . . . 702 Liostracina Krausei nov. sp. Ta .3. Fig. 10-17, Ta r. 9 114 Lioslracus . 104 Littorinu litturea .... 159, 1S4 * (?) obscura . . 396 Loncboptcris rugosa . . . . 399 Löss 281, 291, 658 » -ablagoruDgen , verschie len alle .... . . . 659 Löss in Niederschlesien . . 704, 708 » Kantengeschiebe unter > , Schwarzfärbung des . 704 . 658 » -Ichm 291, 604 » • Ichra-Analyse . . . 290 Lösslehmartiger Lehm . . . 7o.; Loowigit . 401 Laven in . .*>3-) Lucina Schmiedi .... . 674 Lydite 555, 709 M. Maenacerns . 592 » lerebratum 565, 567, 568, 590 Magdeburger Grüosandc . 639, 661 » Rieselfelder . . 659 » Uferrami . . . 639 Magneteisenerz, Analyse . 241 » (Fig. II) . . 245 » e . . . • . 240 Seite Magnoteisonerzluger, Schmiede borg im Riesengebirge, Taf. 14. Magnetoisensteinluger > -kies (Kig. IX) Magnetit .... Maibolt .... Malachit .... Malakolith . . Mnmmuth . . . Manganerz . . . » -eisenstein . 201 212 252 230 635 265 23 1 179 608 607 Manticoceros intumescens 579, 580, 581 Maretin 541 » lloffmanni 543 Marines Alluvium 158 Marine Fauna im oberschlesischen Carbon 387 Mariner Schlick 159 Marioptcris acuta 398 Dcmonianti .... 398 laciniata 398 * lati/'o/ia 398 » wuricata 398 Markasit 401 Marschtnoore 631 Massenkalk . . . 555, 557, 575, 595 Mastodon arver/tensis 676 Mauersee, diluvialer 713 Mcgaphyton typ 399 Mclocrinus 561 Mctosira cf. varians 193 Mttiyanl/ies tri/oliatü 96 Mergclnährstoffaoalysen ... 23, 34 Mergelsand 280, 288, 290, 291, 366 » , Oberer 712 » -stein 699 Meridionalisstufo 677 Merzhauser Stufe 600 Metasomatose 253 Micromithrax 530 » ovalis ..... 530 Mikroklin 211, 23l, 254 Mikropegmatitische Verwachsung 215 Mikultöchützer Schichten . . . 383 Mineralien im oberschlesischen SteinkohleDgebirge 401 LXXVIII Sach-Register. Seite | Seite Miocän . . 883, 525, "24, 681, 712 (Holsteiner Gestein) . . 184 *> fossilion im Diluvium . . 1S4 Mitteldevon 554, 556, 557, 561, 570, 610 » , Oberes . . 555, 567, 594 •> , obere Grenzschichten 568 Mittelgebirgischer Sattel, sächsi- scher 666 Mitteloligocän 623 » -miocän 529 » -quader 697, 700 » silur 693 Mittlerer Buntsandstein .... 694 Modiola sp 396 » sericea 529 Molybdänglanz 26 i, 665 Monotis Albertii 674 Moosscbicht, frühglaciale . . . 360 Moostorf, älterer 633 •o , jüngerer 633 Moostundra 365 Mosbacher Sande 603 Mühlhausen - Langcnsalzaer Keu- permulde 645 Muldentlöze 389 Mulden Gruppe .... 376, 380 Münder Mergel 275 Mure x aquitanicus 529 » inornalus 529 Muschelkalk . . 693 » , Oberer . . . 329, 642 > , Mittlerer . . 331, 675 » , Unterer .... 383 - und Keupergeröll e im Oberoligocän 624 Muschelsandstein .... 673, 675 Muskovit .... 222, 231, 234, 666 » -schiefer . . . . 221, 665 Myophoria coslata 693 » laeviyatu 674 » orbicularis . . 642, 675 » ovata 675 Myophorienschichten 693 Mytilus 674 N. Nährstoffanalyse 1 Nassa Facki 529 » retk ulata 159 A Tatica 644, 674 v Alderi 529 » helictna 529 Nautilus bidorsatus 642 » concavus 396 » nodoso-carinatus . . . 396 » 8ubsulcalus 396 Nebeuthäler 686 Neocom 297 Neuendorfer Rummel .... 292 Neuenheorser Bahneinschnitt, Taf. 17 312 Neurodontopteris 399 » Hradei .... 399 » microphylla . . 399 Neuropteris . 399 » acutifolia 399 » antecedens .... 399 » c ordata 399 » /lexuosa 399 » giyantea 399 heterophylla . . . .399 » obovata 356 typ. obovata . . . 399 » plicata 399 » cf. recünervis . . . 399 » Sc/dehani .... 399 » tenui/olia 399 Nicolaier Schichten 377 Niederungsmoor 632 Nodosus-Schichten 676 Nucula yibbosa 396 » Meyeri 529 Niipbar sp 193 Nympbaea alba 193 O. Obercarbon 342 » , Fauna des .... 385 Oberdevon 554, 556, 573, 575, 578, 583, 610 » , Oberes 554 Sach-Register. LXXIX Seite Oberdevon, Unteres . . . 555, 567 Oberdevonischer Flinz .... 574 Oberflächenerscheinungen, ältere . 658 Oberer Jura 272 Oberkambrische Trilobiten . . . 103 » -mioeän 670 » -oligoeän . . . .623, 624, 661 » -oligoeäne Geschiebe . . . 661 » -rotbliegondes 639 Ockerkalke 676 Odorshäuser Kalk 594 Odontopterti aff. lleichiana . . . 399 Oienoides „ 104 Leblanci 142 Oligoeän 622 Oolithbänke 673 Ophitisches Gefüge 663 Orlauer Rutschung 405 « Storung 402 -> Stürungszonc .... 405 Orthit rexvpinata . 396 (Jrthoccras 579 » (li/ttlum 396 » te/escopiolum .... 396 » undutum 396 Ortbit 210, 665, 666 Orthoklas .... 223, 227, 255 Ostracoden 657 Orttrauer Schichten ... 377, 386 Oftrea ßdulis 159 » Queteleti 623 Ottweiler Schichten . . . 344, 376 » , Mittlere . . 354 » Stufe . . 342, 355, 357 » > r Untere ... . 355 Ovibos 385 Ovopteris Golderiberyi .... 39S Kar i/' ine nsis .... 398 » Mauvei 308 ’> Schumanni 398 1». Paläozoischer Thonschiefer 667 Palaeozoicum bei Goldberg . . 692 Pahnafopteris typ. a/ata . . . 397 <> Coemansi .... 397 Seite Pahnalopteris furcala . . 397 » (jeniculata . 397 » Kionitrensis 397 Kosmanni , 397 lanceolata . 397 » Viiüerxi . . 397 » Zobeli . . 397 Paludina diluviana . . 545 Panopaea Menardi . . 529 Pecopteris abbreoiala . . 351, 298 » erenulata 398 * Daubrei . . . 398 » den (ata 398 » o phioder matica . 398 » pinnatijida . . 398 » pluinosa . . . 398 » stipulosa . . . 398 Pecten sp 176 » asper 700 decimatus 624 » discites .... 674 » Gerardi .... 529 » interstilialis . 396 ' septemradiatus . 529 1 ‘ectimeulns Geinitzi . 701 » ylyameris 1S4, 529 ■> obavatus . . 624 » Pbilippii . . 624 Pegmatit 255 Pegmatitischor Granit . 254 Pe/turn 124 Peni(uero8 1 , Figur 2. . 543 Pen ta er in us 674, 675 Pentunierw rhennnus . . 101 Perip/nnata 190 Perm 667 P fl asterstein q uarz.it Phacaps 578 94 595 » iTpptophahnus . 576 Phillipsin 586 » margaritifera . 396 » mucronata . 396 Phosphorit 527 Phosphorsäure .... 2 » -gehalt des Bodens 33 Pbraymites . 191 LXXX Sach-Register. Seite Phraymites communis 632 Phyllite 709 » -formation 667 Phyllitische Schiefer 664 Pinacites discoides 536 Pinna cretacea 700 Pinus 546 Pinus sylvestris 192, 193 Pisidien 548, 657 Pisidiuni sp 654 Plagioklas 211 -rinde 209 Planorbis 546 » albus 548, 657 » carinatus 657 » contortus 657 » corneus 654 » crista .... 54S, 657 » marginatus . 653, 654, 657 » nitidus 657 » Rossmassleri . . . . 657 » rotundatus 657 » spirorbis 657 Pläner 697 » -Sandstein .... 697, 700 » -mergel 700 Plateau-Schotter 677 Plattendolomit 669 » -kalke von Yen-tsy-yai . ISO P/eurodictgum (cf. Decheni) . . 609 P/eurotoma catuphracta . . . . 185 » intorta 185 obtusangula . . . . 185 » Steinvort/ii . . . . 185 » turhida 185 Pleurotomuria Weissi 396 Pliocän 366, 676 Pochhamroer-Flöz . . .378, 3S8, 401 Polzincr Becken 687 Popperöder Quelle 324 Porphyrartiger Granit . . 206, 208 Porphyroid-Schiefer 600 Portland 275 Porzellanerde 210 Posidonia Rechen 609 » venusta . . . 576, 577, 578 Posidonienschiefer .... Seite . . 605) Potamoyelon . . 546 v sp . . 193 Puteriocrinus trassus . . . 396 » granulosus . . . . 396 Präcretaceischo Brüche . . . 322 Einfaltung . . . 311 » Faltungen . . . 316 » Schichtenverschie- b ungon . . 296 Präglaciale Ablagerungen im Kuldagebict . . 366 Primäre Parallelstructur . . . 2V6 Productus longispinus . . . . . 396 » punctatus . . . . . 396 • pustulosus . . . . 396 semirelk ulatus . . . . 396 Progressionsmoräne . . . . . 708 Prolecaniten 569, 571 » -Horizont' . . 574, 590 » -Schichten . . . 555 Prolecanites clavilohus 556, 590 * lunuUcosta . . . . 590 Prortoc Brongniarti . . . . 274 » nuculmformis . . . 274 Protocalainarim-eae . . . . . 400 Psamrncchinus ..... . . 531 » pusil/us . . . . . 530 Pseudomorphosen von Hämatit nach Pyrit , . 572 Psiloceras planorhe . . 314 Psilomelan . . 699 Psilonoten . . 313 Papa ( Vertigo ) antivertigo . . . 657 » angustior ..... . . 657 » ( Vertigo) laevigata . . . . 657 > ( Papilla ) museorum . . 657 » striata . . 657 Pyrit 225, 252, 401 Pyroxen 234, 240, 241 » -strahlstein . . . . . 237 Q. Quader, Mittlerer .... . . 698 » , Unterer .... 696, 700 » Sandstein, Oberer . . . 700 Saeh-Register. Seite Quarzbiotitschiefer 240 * e 209, 214, 239 » e, blaue 215, 218 Quarzit 231, 240, 665 » e, archäische 227 Quarzkalkspat haggregate . . . 676 -krystall 548 -Muskovit-Schlieren ... 216 Quarzporphyr, Roclilitzer . . . 667 » e 639, 667 » e, veränderte . . 597 Quarzplagioklasporphyr . . . 667 Quellen 324, 330, 335 » und Niederschläge . . . 339 o von Polzin 688 Quellhorizont. 619 * -kappen von Basalt . . . 701 » -wasseranalysen . . 327. 328 Querbräche 616 Querem «p 192, 193 Quervorwerfungen 552 R. Rand-Gruppe 376, 386 » -moore 631 Raseneisenstein im Thalsand . . 641 Recossionsmoräne 70S Reden -Flöz 378, 388 Regionalmetamorphose .... 260 Relicten-Moränen 708 Riegel 254 » von Geschiebemergel . . 690 Rinnensande 712 > -System in Pommern . . 682 Rhät 313 •> -kouper 310 Rheinlöss 290 » -Pfalz 342 >> -thalschotter 554 > -tbal, tertiäres 558 R/iodea delicatula 397 » dmecta ....... 397 » typ. flexuosa 397 » Souiehi 397 Rhynchonella pinguis 274 Rfiytidolepis 401 Jahrbuch 11)02. LX X X I Seite Rogenstein 619 Rothe Wand 644 Rotheisen 607 * -erz 265 * -stein, gangartiger . . 559 -stein und Diabase . . 572 » -steine 559, 564, 570, 589, 590, 592 » -steine, Entstehung der 572 » -steine als stratigraphi- scher Horizont 572 Rothoisensteinlcnollen 644 Rothliegcndes . . 597, 602, 666. 667 » , Mittleres. . . . 6G7 » . Oberes .... 668 Roth 673, 693 Rudaer Mulde 374, 382 >> Schichten 377, 381, 393, 394, 400 Rummel 289, 292 Rupelthon 622, 623 Rutil 211, 231 Rybnicker Schichten 376 S. Saalfeld - Eichenberger Störungs- zone 331 Saara- Sprung 374 Saarbrücker Schichten .... 342 » , Mittlere . 355 » , Obere . . 355 » Stufe 357 j Sulut polaris 199 Sandboden 10, 31 Sande, diluviale 385 » , Obere 681 Sandkerne 690 Sandstein, dolomitischer . . . 668 » , karbonischer .... 380 Sarsella 535 Sattelflöze 368 » -Gruppe 376, 380 Saurier im Muschelkalk . . . 642 Senphander Lignarius .... 529 Scapolith . 236 Schalsteine 562 6 LXXXII Sach- Register. Seite Schalsteinschiefer 562 Schaumkalkbänke 641 » -gruppe 383 -region 674 Schichten des Arietitcs oblique- costatus 310 Schichten.stürung, geringe . . . 332 » -verschieb ungen . . . 316 Schichtquellen 330 Schiefergebirge, Jenkauer . . . 709 » -ihone des Unteren Bunt- sandsteins 620 Schilfsandstein ....... 644 » -torf 632 Schizaster 543 » acuminatus ... 530 Schizodus 8ulcatus 396 Schlämmanalyse 11. 31 Schleppsand 625 o -Sehluffisande 278 Schlick 20 -absatz 630 » , mariner 159 des Elbmündungsgebietes 629 Schlotheimia angulata . . . . 310 Schlund-Seen 671 Schmiedeberger Erzformation . . 243 Gneiss 207, 211, 217 » Lagerstätten . . 257 Schollen 713 Schotter 655 » . altglaciale ..... 647 » , endmoränonartige in Thüringen 649 Schuckmann-Flöz . . 378, 389, 390 Schwarzerdebildung 714 » auf Beckensanden . 711 Schwefelkies . . 251, 252, 564, 665 » im Flinz .... 575 » -lagerstätte, Meggennr 555, 570 » -lagerstätten in Roth- eisenstein umgewandelt . . . 572 Schwefelmetalle 251 Schwerspath . . 401, 606, 645, 665 Schuppenstructur in Erzbergen . 249 Seite Schuttkegel 659 Scrobicu/aria piperita . . . . 161 Sccundäre Hornblende .... 243 » Krystallinität 220 Soebocken, diluviales 715 Seerose 193 Selbstentzündung der Kohle . 394 Senonc Kreide 713 Septarienthon 6G0 Sericit 230, 23 1 » -gneiss 597, 604 » -reicher Granit . . . . 219 Serpentin 243 Scrpula coaccrvata 275 Serpulit 276 Sigillarien 381 SigiHariaceae 401 Silber, güldisebcs 607 Sillimanit 665 Silur, Unt er» 667 Sinische Formationsreihe . . 103 Skalischer Becken 714 » Staubecken . . . . 716 Skarn 237, 261 Solecurtu s strigillata 529 Sollingplatten . 622 Sonnenblume-Flöz 378 Soolquellen 618 Spantangiden, Taf. 24 u. 25 . . 525 Spantangm f sp. nov. , Taf. 25, Fig. 6 u. 7 537 Spatangus t 539 » cf. Demarestii . . . 530 Späthglacial 176, 199 » es Diluvium . . . 187 Sphagnum sp. 193 Spfienopbyllaceae 400 Sphenophyllum cuneifolium . . . 400 » furcatum . . . 400 » tenerrimum . . . 400 Sphenopterk 348, 353 » Andraeanum . . . 398 » artemmaefohoides , 398 » liartonesi .... 398 * Iiaeumleri .... 398 dichtoniode8 . . 398 Sach-Register. LXXXIII Seite Sphenopteris distnns 398 elegant 398 » ekgantiformis . . . 398 » emarginata .... 350 typ. Ooepperti . . 398 -> typ. Hoeninghaim . 398 » Lariechi .... 398 » obtusiloba .... 397 » rutaefolia, .... 397 » Sauveuri .... 397 | » Schatzlarensis . . . 397 j » Schielt an i .... 398 » Stangeri ..... 397 | » trifoliolata .... 397 Sphenopteridium Tschermaki . . 397 Spinells 23G Spirifer 609 Spiriferina fragilis 674 * hinuta 674 Spitzwinklige Verwerfungen . . 248 Sporadoceras 577, 582 Sprünge am Hainich .... 645 » , querschlägige .... 404 » , streichende 405 Sprunghöhe 332 » -Systeme 406 Staubecken . . . 680, 711, 713, 715 Stauchungser8cheinung , Profil II 180 » en , dilu- viale, Taf. 11, Fig. 1 . . . . ISO Staurolith 664 Steinkohlenformation 406 » , oberschle- sische 370 Steinkohlenbecken, oberschlesisches 368 * -mergelbank 643 » -Packungen in Holstein . . 186 -sohle . 708 Stephanocare nov. gen 136 » Richthofeni nov. sp., Taf. 7 u. 9 136 » sp., Taf. 8, Fig. 1-4, Taf. 9 144 Stickstoffabsorption . . . 16, 18, 32 - gehalt 23 > -gehalt des Bodens . . 14 Seite Stigmaria 350, 351 » ßcoides 401 » stellata 401 » reticulata 401 riinosa . . ... 401 Stigmarien 401 Stillstandslage 711 Störung im Hunsrückschiefer . . 552 » en 669 » en und See-Bildung . . 669 en am Hainich .... 333 » en am Vogler .... 618 » en, praecretaceische . . 296 Störungszone, Saalfeld - Eichen- berger 645 Strahlstein 665 Strand Verschiebungen . . 276, 322 Streckrichtung des Granites . . 217 Streichende Verwerfungen . . . 256 Streptorhynehm crenktria . . . 396 Stringocephalenkalk 101 » -Niveau .... 610 Stringocepbalus 570 llurtini 555, 556, 563, 590 Subglacialer Schotterzug . . . 691 Succinea Pfcijfcri .... 654, 657 » oblonga 657 Sudctischo Ostrandlinie .... 692 Sulfidische Erze 251 Sumpftorf 632 Süsingplatoau 628 Süsswasser-Alluvium, holsteinisch. 176 Süsswasserkalk, diluvialer . 548, 626 T. Tapes aureus 159 » subfaba 701 Taunus, Bergbau im 605 » -Phyllit 598 » -quarzit. . . .551, 597, 598 Tätendorfer Hochfläche .... 627 Teinistion Lanxi nov. gen. nov. sp., Taf. 4 u. Taf. 9 117 » Sodeni nov. sp., Taf. 5, Fig. 1—4 123 r,* r,xxxiv Sach- Register. Seite Seite Tektonik am Bingorwald . . . 552 Thalbildung auf tektonischen a. d. Rhön . . . . . 670 Linien 407 » bei Goldberg . . . . 692 Thalbildung, unsymmetrische . . 678 der oberschlesischcn Thalsand 3S6 Steinkohlen formation . . . 406 , älterer 96 Tektonik der Umgegend von Thalstufen in Pommern .... 685 Schmiedeberg .... . . 205 Thalzügo in Pommern .... 682 Tektonik des Eggegebirges . . 296 Tbäler, übertiefte 686 » » Taunus 597, 601 Thomasquelle bei Mühlhausen 336 » * Voglers im Hom- Thon des Buntsandstcins . . . 672 burgerwaldc . . 616 » -bestimmung 6 Tektonik des Zabrzcr Flözbe •ges 402 > -boden 1 , 31 Tellina . . 176 Thono des Unteren BuutsamLteins 620 baltica . . 161 Thoneisenstein im Carbon . 3S2, 895 sp . . 529 » -Geoden .... 661 Tcrebratelbank . . 674 Thonerde 8 Ter ehr atu In . . 693 » des Bodens .... 17 » cyc/oides . . 676 der Nährstoff bestim- » Keki .... . . 673 mung 31 » vii /gar ix . . . 674, 676 Thongehalt des Bodens .... 7 » var. cyc/oif/es 642 Tigersandstein 612 Terrasse, Auflösung der . . . 703 Ti/ia sp . 193 » des Damitzthaies . . . 685 Tinwnitex 567 » im Weichselthal . . . 711 Titanit 219, 227, 229, 238, 239 256 Terrassen 293, 386 Tonnaer Pforte 649 » , alluviale . . . . 715 Tonna-Griefstcdtor-Schotterzug 646 * an der Katzbach . . 702 Topas 231 » des Goldapthales . . 716 Torf, diluvialer 545 des Rheinthaies . . . 553 * -analysen 637 » des Skalischer Beckens 714 ■> -bänkchen im Thalsand . . 96 » in Ostpreussen 712, 713, 715 > -luger von Klein -Bornholt . 192 » in Pommern . . 686, 691 Tornocerus Bri/onense .... 590 » , verschiedene Hö ten- Transgression des Cenoman . . 297 läge der . . 716 IUI 272 Tertiär 553, 622 en im Oberen Jura 272 als Spaltenausfüllung . . 383 » sflächc 302 am Taunusrand . . . . 602 Transversal -Structur im Wellen- der Niederlausitz . . . 680 kalk 675 » in Schlesien . . . . . 70S Trias 672 » in Oberschlesien . . 383 • am Hainich 641 * in Niederschlesien . . . 701 i> an der Egge 308 » -conchylien, verschwemmte 650 bei Herrn sdorf 693 » -geschiebe .... . . 526 » in Oberschlesien .... 383 Teutoburger Wald . . . . . 296 » geschiebe 358 Teutonia-Hütte . . 300 Trigonia vaalxienxis 702 Thal- und Beckensand im Dröm ling 640 Trigonocorpus sp 401 Sach -Register. IAXXV Seite 1 Seite Trilohiten, obcrcambrische . . . 103 Vereisung, zweimalige südlich der Trochi teil kalk 67 G Elbe . 625 Trogontherien-Schottor .... 677 \ erhält niss der Thonerde zum Tropfstein 55S Eisenoxyd 25 Tuffe, rothliogendc 668 Verbältniss von Thonorde zu Kali 33 » -mantel 702 Verkiesung von Pyroxon . . . 253 » -schlot 702 Veronika-Flöz 378 Turmalin . . . 213, 214, 231, 665 Verschiebung, zweimalige . . . 320 a -gramilit 700 Vertigo antiverligo 546 Turon 700 Verwerfung un Bingerwald . . 552 TurritcUa communis 176 » hei Hermsdorf i. Schl. 695 » T/icodorii 644 * i Glashütter .... 601 Tnrritcllon 529 Verwerfungen 669 Tutenkalk 676 » an der Egge . . 303 » in Diluvialsanden . 690 U. » in Eisenerzgruben, Uebergang aus einem Kalkstein Fig. V, VIII 248 in Er/. 243 , präcrotaceiseho . 296 Uobergangswaldtorfschicht . . . 633 , wiederholte. . . 316 tJebersehiobung 602 Verwerfung« dufte und Höhlen- » en auf dem Zabrzer bildung 558 Flözberg 103 Verwitterung 2 Uferwall 630 » des ßuntsandsteins 615 Umgewandelte Diabase .... 258 » des Mergels . . . 26 Umwandlung von Spatheisenstein- Vesuvian . 238 lagern 263 Vivianit . 659 Unterabteilungen des Untereob- Voluta Ho Ui 185 lenz 599 Vortaunus 597 Untereoblenzschichten .... 599 Vulkangrube 228 Unterdovon des Rheinthaies . . 551 W. Unterm ioeän 603 Untcroligocän . . . 022, 623, 666 Waldiia . 350, 354 » , marines .... 623 Waldtorf . 633 Unio 657 Walknochen 169 Unstrullauf, diluvialer .... 655 Wall berge 691 Uralit-Diabaso 663 Wasserführung eines Spalten- Uralitische Hornblende .... 238 Systems 335 Urstromthal der Elbe .... 679 Wasserführung einzelner Sprünge 331 * im Muschelkalk . 340 ^ • voti Klüften . . 335 Vallonia pulc/ie/la . . . . . . 546 Vah'ata cristata . . 546, 654, 657 macrostomn . . . 654, 657 » piseina/is , . . . 546, 548 Venus cf. ovatn . . . . . . 176 Verdrängungserseheinung . . . 253 Wassorkapazit&t 12, 32 » -messungen an Quellen . 337 » - Verhältnisse jm Muschel- kalk 329 Wcbelor Kalk 591 Wellcnkalk 693 LXXXYI Sach- Register. Seite Wellenkalk, Oberer 674 * , Unterer 673 Wornborner Stufe 600 Westerweyher Mergel .... 626 Wiesbadener Kochbrunnen . . . 604 Windschliffe 706 Wissenbacher Schiefer . . 596, 610 Wocklumer Kalk 554, 577, 578, 581, 589 Wolfram 665 Worschkower Staubecken . . . 681 X. Xaver-Flöz 378 Xcnophora ........ 529 » Deshaysii 185 Zabrzcr Flözberg 406 » v , Bau des . 383, 386 » -Myslowitzer Sattel. . . 406 Zaphrentiden 609 Zoclistein 616 » , Oberer . . . . 618, 669 * -dolomit 619 » -letten 619 Zentralgranit des Riesengebirges 203 Zeolith 17 > -artiger Körper .... 10 Zerklüftung 334 Zinkblende 401, 676 Zoisite 227, 230 Zweiglimmergranit . . . 203, 708 Orts -Register. ( Die Messtischblätter sind gesperrt gedruckt. — Die Zahlen der Seiten, welche Abbildungen, Profile etc. enthalten, und die Tafelnummern sind fett gedruckt .) Albringon 5SI Alfeld 360 Alfeld 366, 616 Algenroth 551 Alle 712 Aliendorf 588 Alt-Bodscbwingken 717 Altenburg 666 Altenmedingen 626 Alterstedt 643 Altweilnau 606 Altwittcnbock 180 Amecke 588 Angerburg 289 Artern 651 Aschara 333 B. Bäck 679 Bagniowo 711 Ballberg 582 Ballstedt 648 Balve . 556, 557, 5G0, 569, 570, 573 Balve 556 Bärwalde 684 Beatenhöhe bei Saarau .... 709 Beckum 582 Belzig 279 Benkheim 716 Seite Benzrode 682 Beringhausen 592 Beuel 561, 568, 579 Beuthen 447 Bevensen 625 Bevensen 625 Bibra 651 Biederitz 659 Bienenbüttol 626 Bielsehowitz 385 Bilzingsleben 654 Bingerwald 551 Biskupitz 381 Blankenrode 303 Blauer Bruch bei Wildungen . . 572 Bockborst 185 Bockup 530 Boden werder 618 Bodschwingken 716 Bonzcl 594 Börlinghausen (Fig. I) . . 298, 300 Borke 586 Brahe 711 Bredclar 589 Brilou 571, 593 Bromko 613 Brosowkenberg 714 Brühoim 654 Brunsbüttelhafen 161, 162, 167, 172 Buddern 714 LXXXVIIl Orts- Register. J3udschen, Kl.- . . . . Seite 715 Hühlheim (Fig. 2) . . . 305 Bülowbergc 683 Ih»rg Cöl Burgtonna 654 Büttstedt 651 C. Collatz ...... 683 Calvörde 639 Capersburg 60 1 Charlottenzug, Grube bei Bredelar 571 Chransdorf 680 I). Dachsberg 678 Damitz CO 7J Damitzthal 686 Dasberg . 5(>7 568 Dassel 615 Deinstrop 585 Deister 272 Dennewitz 281 Dickenbruch .... 586 Diedorf 331 Dittersbach, Städtisch- . 205 Dittweiler 342 Döberu, Alt- . . . 680 Donuersmarkhütte . . 380 .Dowiater Berg .... 714 D re bk au 681 Driburg 316 Drömling 639 Dröschedo 554 Dückerswisch .... 190 E. Ebberg 580 Ebstorf 625 Eglitzbach 205 Eichenberg 568 Eichen ort • 5 716 Eichen walde 682 Eichen waldo. . . . 682 Eickloh bei Balve . . 562 Eider- Föhrde .... 159 Seite Eisborn 580 Elbe 629 Ellernberge bei 1C1. Popplow . . 687 Ernstbachthal 553 Eschershausen 615 Eschershausen 622 Etzleben 651 F. Fahnersche» Höhe 649 Felchta 655 Feldberg ....... 597, 601 Feldheim 289 Fladungen 672 Fläming, östlicher 680 Flarchheim 332 Fr an ken hausen 651 Franzosenkopf bei Trechtings- hausen 674 Frickenhausen (574 Frickcnhäuser See 670 Friedin gen 71 1 Friedrichsfclde 684 Frohbnrg 668 Frtihlingshausen 560 G. Galgenberg bei Hermsdorf. . . 706 Garbeck 560, 574 Garrey 281 Garreyer Rummel 292 Gilgenburg 70 Gilgenberg 715 Geiersberg 697 Gelliehausen 613 Gerdau 627 Gerersbergkuppe 701 Gerersdoif 703 Gersheit 664 Ger wisch 659 Geierswalde 70 Geiers walde 714 Gieba 666 Gittelde 613 Glärbach 560 Glciwitz 469 Orts -Register. Seite Gliukc, Neu- . . 710 Glückauf . 563 Goldberg . . 692 Göllnitz . . 680 Goldap-Thal . . 716 Golken bei Langensalza . . 333 Gommern 93 Gorlosen . . 679 | Gottern’sche Herzberg . . . . 650 Güttingen . . 612 ! Grasberg bei Gr. Hartmannsdorf 694 i Griifcntonna . . 648 Gräfcntonna 333, G55 Gronau . . 712 Gross-Paglau .... . . 709 Grossrado . . 288 Gross-Welsbach .... . . 651 Gröditzbcrg . . 702 Grü ditzberg . . 694 Grube Ehren fels bei Niedernhausen 607 » Grefftcn . . 566 » Grottenberg . . . . . 592 » Hensoneiche . . . . . 559 Husenberg bei Balve . 572 » Limmcrstein . . . . 5G8 » Vossloh . . 565 | * Webel . . 592 Grübeck . . 559 Grünenthal . . 160 Grundsloch . . 324 H. Haartberge . . 649 Hagenhorst . . 684 Hninich 323, 641 Hamelwörden .... . . 629 Harburg . . 625 Harzburg . . 609 Haspe . . 555 | Haube bei Horstmar . . . . . 655 I Heidelberg i. d. Rhön . . . . 670 in Hannover . . 619 Heiligen-Berg bei Armenruh . . 694 Heilsberg . . 714 Heisterbach . . 290 Ucnoingslebon .... . . 643 Seite Herford -Ost 361 Hermsdorf 694, 702 Herhvigswaldau 707 llildcbrandhansen 331 Hildesheimer Wald 613 Himraelpforton 629 Hittfeld 625 Höhbeck 679 Höngeda 645, 656 Höunethal . 554, 556, 568, 575, 585 Hövel 582, 585 Hohenhörn 190 Hohenlimburg . . . . 554, 561 Hohenscbncise 597 Hohenwarte 661 Hohen werbig 287 Hohlestein 563 Holtenau 178 Holtheim 303 Homburg . 603 Homburg 604, 607 Homburger Feld 656 -wald 616 Hosenberg 567 bei Beckum .... 568 Hüingsen 5S3 Hunsrück n. d. Rhön 671 » in Thüringen .... 663 Husen borg bei Balve . . . . 563 J. Jacobsdorf . . . 691 Jascbinnitz 710 Jauer 707 Jerchel 640 J ütorbog 282 Jurgutschen 715 I. Ilmenauthal 625 Ingramsdorf 708 Isergebirge 202 Iserlohn 554 K. Kallinchen 547 Orts -Register. XC Seite Kamerau .... . . 709 K asb erg, Porsthaus . . . 587 Katzbachthal 694 Kaub 551 Kobdinger Moor, Taf. 26 . 629 Kemnade 618 Kcrnsdorfer Höhen . . . 79 Kerschken . . . 716 Kieritzsch 290 Kirchweyhe 626 Konradswaldau 708 Köppern 608 Körbelitz 659, 661 Körner 647 Kleinenberg 302, 304 Klepzig 293 Klodnitz-Thal 407 Klusweide 316 Kreiensen 366 Kreis, Grube bei Lorsbach 602, 608 Krummhübel .... 205 Kuden-See 161 Küllstedt 333 Kutten 289 L. Landsberg, Gruben . . . 563 Landstein 600 Langenholthausen .... 565, 587 Langensalza 641 Langensalza 647 Langensch walbach . . 598 Langula 330, 641 Lamptensec 712 Lamspringe 613 Laschewo 711 Laurahütte GO Ol Lengen feld 333 Lennebach 622 Lennebeckon 617 Lengen feld 333 Lenzen (179 Letmathe 554 Levensau 180 Liewenberg 712 Limmerstein, Grube . . 566, 569, 571 Seite 1 Lnbbese 28!) Lobbeser Rummel 292 Lochwiesgraben 345 Lorsbach 597 Löstau 659 Lowinnek 710 LobuChow 680 Luisenhütte 563 Lüneburger Heide 625 Luttersbrunn 287 M. Malliss 530 Marburg 612 Markoldendorf 612 Martonberg 572 » , Grube . . . 571, 590 Marzahna 289 Massow 682 Meckel-See 160 Meerane 668 Meggen im Lenne Thale . . . 555 Men (feft 584 Mierau, Gross- 709 Mikultschütz 383 Mittenwalde 544 Möser 659, 660 Mohrin 288 Moringen 366 Mosbach 603 Motzen 544 Mühlhausen .... 324, 648, 654 Mühlhausen 655 ; Münden 612 N. Nazza 330 Netheberge 314 Neu-Coprieben 686 Neuenheerse 308, 314 Neuländel 696, 700 Neumark 288 Nieciszewo 711 Nieder Paulsdorf 381 Niederschlesien 692 Niegripp 659 Orts-Register. XCI Seite Norderney 174 Nordheim G78 » v. d. Rhön 671 Nörten 366 O. OberdoIIondorf 290 Oberdorla 643 Obergerlach 676 Oberrossbach am Taunus . . . 101 Oberschlesien 371 Oberwaldbehrungen 675 Odfeld . GIG Oestrich 555 Oeynhausen 360 Ohrcthal 640 Oland, Hallig 174 Orzesche 376 Oste 629 Ostheim y. d. Rhön .... 669 Ostpronssen 712 P. Paatzig 685 Padberg 589 Poissel 647 Persantothal 686 Potershain 680 Pilgramsdorf 702 Piliacker Berge 714 Platte 601 Plattloh 561 Pöhlen 683 Polzin 686 Polzin 687 Pommern 682 Pommorsche Schweiz .... 688 Poplow, Gr.- 683 *> , KL- 686 Popperode 333 Poremba 383 Potsberg 342 Pressburg 551 Projensdorf 187 Q. Querfurt 651 Raben docken 694, 700 Rabenstein 280, 283 Rade, Gross 288 Reitmoor 159 Riestedt 651 Rietz . 287 ; Ritterborge bei Striegau . . . 709 Rodheim a. Bieber .... 609 Rödinghäuser Papierfabrik . . 559 Röthloh . 569 Roland 569 Rosenkranz 180 Rutsweiler 345 S. Saat-See 158 Salza 325 Sanssouci bei Angerburg . . . 715 I Sauberge bei Schmiedeberg . . 210 Sauorland ........ 554 | Schaalsee 525 Schadrauer Berge 710 Schafstädt 651 Schal kenberg 656 Schalstein 569 Schantung 103 Scbarnafka-Bach 407 Schirotzkon 710 i Schlafberge 687 i Schlesien 692 ! Schleswig-Holstein 155 Schleusingen 662 Schmiedoberg 205 Schmiedefeld 662 Schmilau . 526 Schmögelsdorf 281 Schmolainen 712 , Schönau 692 Schützenberg bei Mühlhausen . 655 i Schwanebeck bei Haiborstadt . . 654 j Sch wiontochlo witz .... 503 j Seebach 656 | Seebacher Grund 641 I Seifenau 697, 703 Sethenbaoh 678 Orts- Register. XC11 Seite Seite Sobbowi tz 709 V. Soldatonbcrg 087 Vardeilsen .... . . . . 623 Solling (»10 Vesser .... 662 Sontheim 676 Vesten berg .... . . . . 594 Sooneek . 551 Vogler .... 616 Sosnitza 407 Yölksen .... 27 o Speck 691 Vossloh, Grube . . 559, 565, 570 Speigenbach 348 Vosswinkel .... . . . . 555 Spetzetbal 640 Vulkangrube . . . .... 250 Stade. ....... 629 Städtisch-Dittersbach . . . 205 AY. Stadtoldendorf . . . 616 Wachtloh .... . . . . 573 Stargard in Pommern . . 358 Wangelnstedt . . . .... 622 Steinberg (599, 701 Wartenburg . . . . ... 713 Steinhof 715 Weberstedt .... .... 643 Sternberg 712 Weferlingen . . . .... (539 Stoltloh 568 Wegenstedt .... .... 640 Stupnitzthal 682 Weichsel . ... 711 Stoffelskuppe bei Neukircben 612 Weimar-Taubacli .... 654 Streuthal 67 1 G79 Weissbach, Gr.- . . .... 647 Striegau 708 Weissrussland . . . .... 289 Stronnau, Forst .... 710 Wellesweiler . . . .... 354 Suhl 664 Wennbüttel .... 185 Suhl 664 Wenden .... . ... 713 Sülzenberg 653 Werder .... 290 Snrminen 716 W ornegitten . .... 714 T. Westerweyhe . . . .... 626 Westhausen .... .... 648 Taubenberg 705 Westpreussen . . . .... 709 Tauben heide 306 Wettmarsen .... .... 581 Taunus 596 Wiehershof, Forst . . .... 712 Tennstedt 647 Wiesbaden . . . . . . . G03 Tennstedt 651 Wildsachsen .... . . 607, 608 Tesperhude 530 Windischleuba. . . . . . 666 Toupitz 544 Wittenfelde .... .... 682 Teutschenthal 651 Wocklum, Schloss . . 568, 574 Tüpchcn 544 Wocklumer Hammer. .... 563 Trachtenberg 587 Wolfsbachthal . . . .... 700 Wolfsborg .... .... 697 U. Wolfsdorf .... . 695, 699, 700 Uelzen 627 Woseden ..... .... 714 Unstrut . 652 Wuggerthal .... .... 687 UnterwaldbehniDgen . . . 67S Wülfringhausen . . .... 588 Urieben, Kl 648 Y. Usingen 598 . 601 Yen-tsi-yai 103 Orts- Register. XCIII Seite Seite Z. Zehden . . 2S8 Zabrze . . . .... 411 Zeuden . . 281 Zabrze . . . . . 36S, 380 Ziegenberg . . . . 606, 696, 699 » , Flözberg bei, Taf. 19-23 3(18 Zlottowo . . . 78 Zarrentin . .... 525 Zobten . . . 70!) Druckfehler und Berichtigungen. Seite G41, Zeile 6 yon unten, lies: y statt y. Talei 26. 28° 40' 2r ' ' ■ - s v " 7 •>; ' w - , Vj...W«S v \ytftbi' jf, , \ xiOSiilWi hnsm Bah Lrurhuhurrru ^ Ö * c \v W \v c V c w ^ \ « W v\S, ■dXXVXT li a f, j e r teile Ti/ ' {f t /tj //’ e c ft t e r n a . , , • ^ M /.S c fi a rt e m n r t fi ~ A u s .v V n <71/* f (! b K / b o ti o / e h ^ ] ,W5S*«-> ' «'•*» «fr-/ Yueudeuf LAW W * Z./ferK. nach Spezialauihahmen vo n HlMionke, H. Schröder tt fl Schucht. Malistab tööooo der uatürl. Lände. FARBEN - ERKLÄRUNG. I Zechstein. BmhH Kreide. Tertiär. ] Schlick , Schlicksande u. Sande ~j Schlick über Torf ] Nicdenmgstorf z.T. Darg NiederuncstoiT über Schlick ’y.vAy Niederungstorf über Sand (z.T. Moorerde. • 2 T mit Jlrafm vo f jWQ(uig& und . Moostort □ ■S^1- sr/innt/srr V Wi l d n / 4»\S / • St . ,. ^'i/Jeeren/iid ' r. 's. V; , ^ 12 Freiburg 17 Kadenberge 18 Hamelwörden 23 Lamstedt 24 Himmelpforten 2G°so 13 Glückstadt 14 Elmshorn 19 Stade 20 Otersen 25 Hagen 26 Horneburg .Zfe Blaffer Stade, ( (e/ve/i , I/agen und ffomebw'q gehdre/i zur Liefe - 711/11/ /Od.Kadenbiri/e , ffa/ucheö/'- de/i , Lamstedt u/id Ihinr/ielpfb/ - ten zu / Lieferung LAA der Geolo- gischen Karte vo/i lYcaßen und beziarhöarten Bundesstaaten wt J faß stabe 13MÖ0. Dte übrigen Blatte / lügen in geo logische r Kartierung noch nicht vor. ' ''i«d:ng«r f hfsytxrn ‘ Sand \\ -f rh tefrn ^rt/r \\ tuhf Sand ... ^m^MniSC *5$ -flalerroß*. sf] \y \ x ■ * V S^tTk ib*r^ ~ttn Lith.Anst v. Leopold Kraat2in Berlin . Bucbdruekerei A. W. Schade, Berlin N, Schulzendorfer Straße 26.