ie ++

Kommen

Ei a

J Ar i$ 277

ze

a ne nn rn a nn an nn nn nn nn en nn ar en

nn rn ME Me nn —— —— —— ni

—— ——ſ

ind nn nommen m mn ERTL STETET | m nn nn rn mn re an Land

nn . sen anne : en mr m en mn mn ne nen Apr ann en nn en a mn at ———

nn nn a 25 Me nn mn m nen rennen db me rungen a oe ars

r

nn nn ne nn ern an en nn nn u en —— ———— en An Ann pie Ben mn rar? we Meier he Man nn er me mn rem u Weine he Baantenn mnnn Mr Ann - nn nn tn en in en nn a Er .. a =

= . mn en ne rn m nen anne nnd ie

* man nn en nn a an hen |

nn ung. > nn ann Men nn Mn re A Me tree dee nenne sch rn her an mn m

us ee ee er —— nn rn m nn —— mn a nn nn rn in wen nn nn en rn nr a er er —— ee

* a ee nn nn m m en nr en m er Ber ren pn nn Mn Ar Mn Alp aan Mir np As : 2 —* . —— —— m ee ee we ae * nennen: n —— —* —— —“* —— > Am Mann ann an : —— *— a >= ne * 4 >> er nn -— nme nme ——— ——— ——— An ten * * ———— er De ua a Br en sen ———— ———— > —— at See a en nr pr a re ee. en en m m m lan wenn Era ehe —— mn ben nn an an le hen are -- nn en nme DE IE TE NT urn Fr, ee toren vun mn m m mem m mm > - hr | m. Mn nenn nn en nn en a DEE PER ne ne _ ine Terre h en me a nn nn nn nn en mr ee Bei Wa Ku - as 2 en r | *2* nn nn tan mern mr ee er a = im wer —— nen

nn nn nn an nn nn nn m Anni 2 Inn daran | ii 5 2 m mn Men mn ann Mn Bon Brnmenn Arne nn en Mn Dr nn nr mn nn en

* ——— * * ae engem, * * u ng u TI a ——— ———— In ze, 3 * nn et 7< rt - e r- nern an an Braten Sniper Gere TER ——— * er en ae um ET IE r z EEE u en —— ne = . \ EI EI Deere er et nn wen ee a u m nenn a > * ren ne Dr - ee ee nn eine nn Aa Ann Air Wen en Bremen hen Wachen —* SCHE 5 Kobalt re nn er ne ne er ———————— —— wo min. —— * rt —— rn ae ——

un —* —— | Bu a a ae —— en x

rar rn a dern ee a mn anne ————— —— r 2 - mo mr nm do m nn nn nn ——— —22 —— * 58 arte

. ——— re Be a —— ———— ei L m nn nm nn nn Do m Bari en En an A Ber r nr wen nn m nn nen r RETTET ————————— —— rer en ar nn a mn rn nn nn nn Die ne Apr Meilen rn nee Mn, Ban Ar ——— —— Eee meer Bine Seen

mr mr mn mn nn men An en un Weon ———

rn =

—— re ee ——

rt een ed ae

age ana en

me Wan rn Being = zer ne ie a A a u BT a Te a A en zit rt re nn rn nn mn rn rn u een ee en 2 er re en —— nn an nn a en nn re en ee nn nn a ————— —— En EA Arne ——— ——— Tu nn nn ee re

————42* a a ———

* ern re See Tees Dee ee een ee en nn nn ar an Br er Dar en

a ——— u ne en Den ie nee re rm ne ne ee hehe Inn

—- won mm —— nen be —— er Eine wre m mot m m Mi mr Be mann Mn u + ——————— Apr Ann Ann Dh msn an na a a eng nun ——— = Br Kor anne mn wm N Te * en nn an mon nn mn mh mn nn nn nn en Minh —— nn nn a an ar - © cm una. Bern Mir am Mn ——— De ee * * m ne pe en Apr per Atmen Be en = > nn nn erde > re ——— u ——— = > te y ar en a En Be ——— . rn m ne rn tn | | nn pn ran ame a. ne we a nn ee ie Se ng ne rer ng en u a ar na m a ET re nn men —— —— Bm mn nn rn nd a * a en a Bon er Ar A te ar Dre Be Tree, Ges Be ar - a ee 2 = ee mm m mo men Mn rn m Mn Mann - | J ee ee re ee ————— ———— ge Men Anm ap Ann Mr A un. hi Ben Ben ar re ß En a en Me chen he en Mr mn Me Mann rin Men ecen Arne Aare ru 4— eg arm er mn < 2 —— Fe 8* ae Ba ee an here men ae —— m ini nn En ne rn > An due 2— —2 en nn Mn nn en m a Sn hin wen en x > 2 *

* u F m mn nn er nn m er ern Bm ee Den rs en Berne ——— en —n nn mn En nt nn en en Dar in Mn un u nn = m mn nn ne ar Mr ann A Mm tin mine ern Pr Me Er en Pom- nn nn mr a nn rn nn en A rn de Ar —r a na m nn nn mn Ann Amen mn nn Amen Dann Minen Mr Mahn Mine Wine Mine Man nn —— 3 a ea ae Bon a are Bee ———— er un u > x

nn ** una De ee En ben nt RETTET nme Ba ae en Ban re in er - - ———e we * ee mn

Try me ee Den u ZAFTZTE 2 bag dert —— ——— ————— er ——

——

————— ———

un nn mn nn Ammann Mn mann mn min mn

*

*

en

u ne mm nn An m den m Om mn An innen Manche ar Arm Man Mar Apr Mh - —— —— ar re BEE N DT Ta rer wre Ta an —— nn an nn nn Mn ie Br a rn Aa en Men

an —— ———— —* —* ei rn nn 0. ee nn An hr Ana Man Da —— Bea RN 9 Ay —** ee a ne m ———— >33 —— * ph EEE, ——— —— re mn

u nn nn

I Pb Den Ba a Mas L ——

x = HIST = m ——— Serie

——

nn ——— xy er eher

* a en nn nn en a en er Er en * ——

a —— ee a a a nn

ST EEE es ———

num m ann nm 2 Ip —————— [u2 * —— de hr man

ee FE Ha ee

Es ur arg

——

ee

——

elek

mn nn Amar —— ——— ——— m nn —— ee Im nn Ban. Men Ara mn m Dr Wenn Msn Ann ne nr Mn a Mahn A Aa —— —— ——— Be arg —— ee ag Ba Tre a u ee Rene ea mom me un mn Ben mm ——— Mn en Men ——— ne Me mann nm Ahr una m —— —— Mon Hann Mn nn m mn m Mn Mn Mann Mn Ah ———— nen An Me m nn nn me nn nnd in en een Ber Werben den Bann Der an ir a A a A —— —— RE a ee a e a nn a Dr Bi Be dr ne Sn nm Me ne Mr la Tr a a ee a —— BEER TEE IN TER TEE FE ET TI EEE ET ben Sue

* —— —— —— 40 Brunn —* nen = Penn =

Serra FE . ——— —— *

* = u ae tr er

THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY u

WErEBE v.G

er

>

Jahrbücher

des ——— hs Pereins für WMaturkunde

Serzsgthbum Nafnn.

Unter Mitwirkung der Herren

Profeſſor Schenck, Steuerrath Vigelius, H. v. Meyer, Dr. K. Liſt und Profeſſor Freſenius

in Auftrag Des Vorſtandes herausgegeben von

Ir, Fridolin Sandberger,

Secretär des Vereins, der deutſchen geologiſchen Geſellſchaft, der oberhefſiſchen Geſellſchaft für Natur- und Heilkunde, des naturhiſtoriſchen Vereins für die preußiſchen Rheinlande und mehrerer anderen Vereine wirklichen oder correfpondirendem Mitalied.

Sechſtes Heft. Mit zwei Ausiihlagetabellen und 4 Tafeln Abbildungen.

mn nn nn nn 05%, EFEIEE MED = NEE

Wiesbaden. Auf Koſten des Vereins gedruckt und in Commiſſion bei Chr, W. Kreidel.

1850.

*

* —* Wi. F W a 2 2 Rh," J 9* ° *

0 2 Ar ie > N DR # - 38 so a © ©

WIE Be v.C inhalt.

Ueber die geognoftifihe Zufammenfegung der Gegend von Wiesbaden,von Dr. Fr. Sandberger . . Verzeichniß naſſauiſcher Auer, von Drofeffen Schend zu Veilburg . . .

Mineralogiſche Notizen, von Dr. Fr. ———

Verzeichniß der in der Umgegend von Wiesbaden vor— kommenden Schmetterlinge, von Steuerrath 8. VBigelius . ...»

Der Schädel des Hyotherium Möjesneri 7 * Tertiärkalke des Salzbachthals bei Wiesbaden, ——— v. Meyer zu Frankfurt a. M.

Ueber diechemiſche —— Zaunusfoiefers von Dr. K. Lift aus Göttingen . >

AUnalyfe des halbverwitterten Kaumontits, von Ober ſcheldbei Dillenburg von R. Wildenftein - .. .

Braunſtein aus einer Grube bei Diez, von demſelben.

Analyfe des grauen Marmors von Billmar, von . Ehe. Grimm von Schierftein 3

Analyfe des Kupferindigspon der Grube bei Dillenburg, von demfelben.. . . .

Chemifhe Unterfuhung der wichtigſten J—— des Herzogthums Naffau, von Profeſſor Dr. N. Frefenius. Erfte Abhandlung.

Analyfe der Maffe eines Selterfer Baffer-Rrunes, von Franeis Spyder aus london. . . } MWeißbleierz aus der Grube Srichetgefkain Ober lahnſtein von R. Wildenftein aus Aachen BL Berhbandlungen der BERESERBERTIRNINNG Des ——

amBl. Auauft 18340 2

Protocol! der Berfammlung Br Weil burg

Protocoll der ber ee zu "Bir -. . —J

Erklärung der Profile Auf Tafel I * MI .

239639

37

43

116

126

134 137

140

141

145

197

200

203

213

219 228

ur

ki a

5 en.

* —— TR 137 —— ana * m

4 6 9

119 ——— * Mr Ye a —*—

lleber Die gepgnoftifche Zufammenfegung ber Umgegend von Wiesbaden von

Dr. F. Sandberger.

Mit einer Karte und fünf Profilen.

Borgetragen in der Generalverfammlung vom 31. Auguft 1849.

Wie fehr auch bei einer oberflächlichen Betrachtung die Ge: gend von Wiesbaden in geognoftifcher Beziehung unintereffant jcheint, fo bietet fie Doch bei einem Studium des Einzelnen fo viele neue und unerwartete Thatfachen dar, daß es mir der Mühe werth fchien, die Nefultate meiner Unterfuchungen zuſammenzu— ftellen und durch Die beigegebene Specialfarte näher zu erläutern. Die Geognofie des Taunusgebirges ift bisher noch nirgends ausführlicher behandelt worden und fann erft dann einigermaßen flar werden, wenn durch genaue Monographieen aller Theile die— je8 Gebirges Zufammenhänge nachgewiefen find, welche fich jet nur ahnen lafien. Als ein Beitrag zur Kenntniß diefes Gebirges und feiner Vorberge möge die gegenwärtige Arbeit betrachtet werden.

Die Stadt liegt mit Ausnahme eines Fleinen Theil! in einem freilich nicht fehr regelmäßigen Keffel, in welchen von Norden die Rambach, von Nordweiten der Kiefelbornbach, faft genau von Weſten der Wellrigbach und noch außerdem einige kleinere Ge- wäſſer einmünden, fich darin vereinigen und unter dem Namen der Salzbach in zwei Armen durch das Mühlthal in den Rhein fließen.

1

2

Nach Norden und Weſten wird dieſer Keſſel von den ſteilen Abhängen des Taunus, nach Süden und Oſten aber von flachen. tertiären Hügeln begrängt, welche fich janft nach dem Rhein her abneigen:.

Die Lage der Stadt bildet alfo theilweife eine gute Gränz- fcheide zwifchen den alten Gefteinen des Taunus und den jüngeren des tertiären Mainzer Beckens.

Als die älteften Schichten der Gegend find ohne Zweifel Die Gefteine des Taunus zu betrachten. Unter diefem Namen begreift ſchon Stifft alle die fchieferigen Bildungen, ‚welche Den Kern des Gebirges bilden, woher ihr Name entnommen tft, und welche ſich bis jest Feiner der normalen Schichtenreihen mit Sicherheit haben unterordnen laffen.

Dei Wiesbaden herrfcht unter ihnen ein hell grüngrau ge- färbter Schiefer mit bier und da eingewachienen Dunfler grünen, länglichen Barthieen vor, welche ihm ein flediges Anfehen geben. Die Schieferung ift meift regelmäßig, geradflächig und ziemlich glatt, jo daß fich der Stein mit Vortheil zum Hausbau verwen: ben läßt, was vielfach gefchieht. Die großen Brüche hinter dem Dorfe Sonnenberg und bei Dogheim liefern meift das für die Bauten in der Stadt erforderliche Material. Der Schiefer fühlt ſich mehr oder weniger fettig an und feheint aus einem talfigen und einem chloritifchen Mineral in Verbindung mit feinförnigem Duarze zu beitehen, welche Drei Beitandtheile hier und da in faft reinen, meift nur liniendicken Schichten ausgefondert find.

Auch Albit ift im manchen Lagen Deutlich beigemengt, tritt aber immer gegen Die anderen Mineralien fehr zurück. Quarzkör— ner von Stecknadelskopf- bis Erbfengröße liegen häufig darin und gewinnen bei ftarfer Färbung durch Eifenoryd das Anfehen des Granats, der indeffen bis jegt nicht aus dem Taunusſchiefer be- fannt geworden ift. Abgefehen davon, daß Kalkſpath vollig darin - fehlt, hat der Taunusſchiefer oft ſehr große Aehnlichfeit mit man— chen Schalfteinen.

Mit der eben befchriebenen mineralogifchen Befchaffenheit der Felsart fteht die chemifche in beftem Einklang. Die Säuren

a -

wirfen auf Das Geftein durchaus nicht, woraus zur Genüge er helft, daß die chloritartige Subftanz Fein Aphroftderit*) fein kann. Eine quantitative Analyfe derfelben wird unten mitgetheilt werden; bei qualitativen Unterfuchungen ergab fich verhältnigmäßig fo wenig Bittererde, daß wohl das talfartige Mineral Fein eigentlicher Talf fein fann, wie das mineralogifche Anfehen glauben laffen möchte.

Bon diefem Typus des Taunugfchiefers finden ſich mannig- faltige Abweichungen. Bei Naurod und noch mehr nach dem Rheingauer Gebirge bin bei Frauenftein, Kidrich u. |. w. kommt eine Varietät vor, worin der Quarz faft völlig ver ſchwindet und der gewöhnlich rothe oder gelbweiße, ftch außerordent-

*

lich fettig anfühlende Schiefer die größte Aehnlichfeit mit manchen

jogenannten Zalffchiefern der Alpen erhält. Die zu dieſer Va— vietät gehörigen Schiefer zeigen an vielen Orten, namentlich aber ſehr ausgezeichnet hinter der Leichtweishöhle, regelmäßige, parallele Runzeln und Fältchen auf den Spaltungsflächen, womit eine ebenfalls häufige, faferig-fchalige,. faft asbeftartige Structur der: felben, 3 B. am Scharfenftein bei Kidrich im Zufammenhange ftehbt. In Franfreich nennt man folche Schiefer ſehr bezeichnend schistes stries oder salines. **)

Häufig verlaufen diefe weicheren Bildungen in das andere Extrem, nämlich in ganz von Quarz durchdrungene Schie— fer, welche durch größere Mengen von Ghlorit dunfelgrün ge gefärbt find. An der Leichtweishöhle im Nerothal, fowie bei Naurod und Kidrich finden fich fehr ſchöne Varietäten der Art, welche meift unvegelmäßige Schichtung und oft fnotige Schieferung befigen. Mehr den Charakter eines reinen Thonſchiefers behaupten endlich gewiſſe violblau gefärbte, in's Roͤthlichbraune übergehende Ablagerungen, welche ſowohl in dünnen Streifen in den vorher be— ſchriebenen Schichten, als auch in größeren Maſſen für ſich z. B. in dem neuen Wege von der Leichtweishöhle nach der Platte, an der Würzburg und zwifchen der Platte und der hoben Wurzel auf-

*= + Meberficht der geol. Verhältniffe von Naſſau ©. 97.

=) Naumann. Geognofie 1849 ©, 470.

1 *

A

treten. Bei ihnen ift am Wenigften ein fryftallinifches Anfehen bemerfbar, welches die übrigen Mopdiftcationen des Taunusſchiefers in höherem oder geringerem Grade befiten. Alle diefe Gedilde find dem normalen Schiefer eingelagert, wie man 3. B. in dem großen Dogheimer Steinbruche wahrnehmen fann,

Hinfichtlich des Streichens der Schichten Taffen fi) 2 Haupt richtungen (ch. 5%, und h. 3°) unterfeheiden, welche mit der pe— trographifchen Beichaffenheit der Schiefer im Zufammenhange zu ftehen fcheinen. Es finden fich aber auch mittlere Richtungen, welche indeß nicht conftant bleiben. Das Kinfallen fehwanft zwifchen 50° und 90° und ift in der Negel nördlich. Ein fehr ausgezeichneter Sattel aus fihalenförmig Uber einander gelegten und dabei gefalteten Schichten läßt ſich bei Dotzheim (Profil 1) und ein zweiter, vielleicht Die etwas verfchobene Fortſetzung des erften, in dem großen Sonnenberger Bruche am Rambacher Wege wahrnehmen. Gin judliches Einfallen ift mir nur an der Würz- burg, in dem Dotzheimer Bruche, an dem Sonnenberger Ba: faltbruche und ganz lokal bei Ueberſtürzungen und Zerdrückungen der Schichten vorgekommen, welche häufig find Profil IM. Daffelbe bleibt nie auf größere Entfernungen eonftant.

Außer der Schichtung beſitzt der Taunusſchiefer noch zwei fehr deutliche Nebenabfonderungen, deren eine ein regelmäßiges, der Schichtung entgegengefeßtes, Einfullen bemerfen läßt und 3. B, im Hauptfteinbruche des Nerothales ſehr ſchön fichtbar ift. Die zweite durchfchneidet die Echichten vertical und theilt das Geſtein in PBaralfelepipeda, deren Diagonale 1 6i8 2 Fuß Länge erreicht. Diefe Erfcheinung ift vorzüglich fehon am Sonnenberger Burg- berg und den zunächft dabei liegenden Steinbrüchen, fowie in der Tennelbach aufgefchlofien.

Die mit fremden Subftanzen ausgefüllten Klüfte, welche überall im Geftein auffegen, find theils der Schichtung pa- valfel, wie 3. B. am Dobheimer Steinbruche, theils durchfreuzen fie die Felsart nach allen Richtungen. Gewöhnlich werden fie nur von Duarz, theils derb, theils Fryftallifivt, und von rauchgrauer,, öfter in's Nöthlihe ziehender Farbe gebildet;

d

enthalten aber außerdem noch manche andere Mineralien. Sel: ten fehlen in den Höhlungen Derfelben Kryſtalle oder kry— ftallinifche Barthieen von weißem. und fleifchrothem Albis, wovon ich mich Durch Löthrohrverfuhe und Meflung ber Durhgangswinfel überzeugt habe. Diefes Mineral kommt aber auch in mächtigen, feinförnigen Ausfonderungen von hellgrauer Farbe im quarzigen Echiefer der Würzburg und der Leichtweis; höhle vor. Hier finden fich ſehr deutliche Zwillingsfeyftalle deffelben in einzelnen Echnüren und Magneteifen ift in mifrofeopifchen Detaedern eingefprengt. Eifenglimmer ift neben dem Albit ebenfalls ein häufiger Einjchluß der Quarzflüfte in blätterigen, oft frummfchaligen Stüden. Schöner trifft man ihn aber in dem Schiefer jelbft als Ausfüllung von Haarflüften in der Schich- tungsebene oder auch in Diefelbe durchfreuzenden Nichtungen. Erreicht er eine größere Ausdehnung in die Diee, jo erfennt man an der Oberfläche hier und da wohl auch Kryftallflächen. Manche Schieferftücfe find jo gleichfürmig mit dem glänzend ftahlgrauen Mineral überzogen, als ob daſſelbe mit aller Sorgfalt aufgeftri- chen worden wäre. An Der Luft wird der Glanz matter, und Die Subftanz fiebt Dann dem Graphit ähnlich, wofür fie auch oft genom— men worden ift. Der Firfihrothe Strich überzeugt indeflen fogleich von der wahren Natur derſelben. Bis jest hat fte fich oben in dem großen Steinbruche im Nerothale und in der Tennelbach vor Sonnenberg, bei leßterem Orte felbft und bei Dogheim gefunden. Auf den im Schiefer häufig auffeßenden Nutfchflächen kommt neben ihr auh Dichter Notheifenftein vor, Den man zwifchen Haufen und Nauenthal in fleinen Lagern von höchſtens Zollſtärke im Schiefer gefunden und natürlich vergeblich darauf Berg- baubetrieb verfucht hat. Hiermit find die. Notheifenfteinfchnüre des Schalſteins vollfommen analog, Die aber viel mächtiger wer: den. Braumeifenftein, meift von Stilpnofiderit begleitet, jcheidet fich ebenfo, aber viel häufiger, im Schiefer aus und con> sentrirt fich mitunter zu Heinen Lagern, wie man ein folches im MWege von Frauenftein nach dem Grauen Stein anftehen fteht. Größere Ablagerungen Diefer Subftanz werden in der Gegend

6

von MWildfachfen unb Langenhain ganz unter benfelben Verhält— niffen bergmännifch ausgebeutet. Von wafferhaltigen Silicaten habe ich auf Klüften des Schiefers felten einen apfelgrünen Speck— ftein (9, häufiger in Dem Quarze deffelben bei Sonnenberg Aphro— fiderit bemerft, der fih auch in dem Albit der Leichtweishöhle findet. In leßterem fommen auch Epidot ſchnürchen vor, jedoch ſelten. Ebenſo ift bier der einzige Bundort des Kalkſpaths, der in zollgroßen, Fryftallinifchen PBarthieen Darin eingewachlen iſt. Im öftlihen Taunus ift Diefes Mineral faft nur aus der Nähe von Falfenftein befannt; auch hat fich bei vielen Verſuchen nie ein Braufen der Schiefer mit Säuren fund gegeben, und e8 jcheint daher die Kalkbaſis in denfelben kaum vorhanden, wie fic) bei Betrachtung der WVerwitterungsproducte weiter unten noch näher ergeben wird. Es kommt zwar im Quarze von Dotzheim violblauer Flußſpath vor, allein in fehr-geringer Menge, theils innig mit Dem Quarz gemengt, theils in rundlichen 3—4 Linien großen reinen Stüden eingewachlen. Seine ſchöne Farbe verän- dert fich bei längerer Einwirkung der Atmofphärikien in ſchmutzi— ges Weiß. Imtereffanter als alle die genannten Mineralien war mir jedoch das Vorkommen von Halbopal in dem Tinterften Steinbruche des Sonnenberger Seitenthälchens. Derſelbe bildet die Ausfüllung einer fehr großen Anzahl von Klüften, welche gegen die Schieferung laufen und mitunter Zolldicke erreichen, wenn fie gleich meiſt jeher hinter Diefem Maße zurücbleiben, Der mufchelige Bruch, die Härte und das chemifche Verhalten laffen feinen Zweifel, Daß es wirflih Halbopal fei, welcher hier wohl zum erften Male in einer gefchichteten Felsart aufgefunden wor: den iſt. Die Farben des Minerals, welches ſich in einzelnen Sticken ganz wie ein ausgezeichneter Hydrophan verhält, gehen von reinften Weiß dur) Grau, Gelb, Fleifchroth in's Ziegelvothe, feteres bei überwiegender Deimifhung von Eifenoryd. Die Stüde find nicht vollfommen compact, fondern es ziehen ſich überall un: vegelmäßige Handle, zum Theil Teer, zum Theil ſchon mit Mine- ralmaſſe ausgefüllt durch den Dichten Halbopal, fo deutlich und ſchön, als man c8 an Oberfteiner und Faeröer-Chalcedonen nur

“5 en

7

jehen fann. Die Ausfüllung der Kanäle ift veiner und durch— fcheinender, als die Dichte Mafle, worin der Kanal verläuft und mit einem glücklichen Schlage gelingt es oft, fte rein herauszube— fommen. Hier und da trifft man den Opal noch ganz weich an und beinahe immer in Verbindung mit Eifeitglimmers oder Brauneifenfteinausfcheidungen, fo daß man glauben muß, Daß er ſich noch fortwährend durch Zerfegung der talfigen und chloriti- chen Eilicate des Schiefers bildet, wie eine folche neue Entite- hung ja auch für den Hyalit bereits nachgewiefen ift. Mit der Bildung des Opals hört aber der Zerfeßungsprozeß nicht auf, dern Diefer felbft erleidet bei längerer Berührung mit den Atmos— phärilien eine bedeutende Verminderung der Härte und des Glan— zes und gewinnt ein erdiges Anfehen, fowie er alsdann auch ftarf an der Zunge klebt. Diefe Erfcheinung Fann ich nur mit der Umwandlung des Feuerfteind in Schwinmfiefel vergleichen ; welche Urfachen fie bedingen, möchte aber ſchwer zu ermitteln fein. Der Opal enthält zwar nach qualitativen Verfuchen geringe Men- gen von Magnefia und wahrfcheinlich von einigen anderen Bafen, deren Affinität zur Kohlenfüure ihre Auflofung und fomit das Verſchwinden aus der Opalmaffe bewirken kann; daß biefes aber allein Der Grund einer jo bedeutenden Veränderung fein möge, darf man wohl nicht ohne Weiteres annehmen,

Für feines der Mineralien, welche auf den Klüften des Taus nusjchiefers vorfommen, läßt fih nach den Verhältniffen, unter welchen fie fich finden, eine andere Entftehungsweife als die auf wäfjerigem Wege annehmen. Wahrfcheinlich zerfallen fie in Pro— ducte verfchiedener Perioden, welche indeffen mit Sſcherhen nach⸗ zuweiſen für jetzt nicht möglich iſt.

Dieſelbe Behauptung muß aber auch für diejenigen Sub— ſtanzen gelten, welche als größere Gang- und Lagermaſſen darin auftreten und demnächſt geſchildert werden ſollen.

Das Vorkommen des körnigen Baryts, 5Minuten nörd— lich von Naurod iſt ſchon länger bekannt, aber ſeine urſprüngliche Lagerſtätte erſt ſeit einigen Jahren aufgefunden. Er bildet hier anſcheinend ein Lager von 5 größter Mächtigkeit, welches conform

dem Hauptftreichen des Taunusſchiefers h. 5%, ftreicht und mit 55° nordweftlich einfällt. Die zuerft darauf eröffnete Grube ift jeßt wieder aufgegeben worden, weil ber Baryt, außer Pfilome, lan und DBrauneifenfteinanflügen auf den Klüften Bleiglanz eim geiprengt enthielt und ganz von Quarz durchdrungen war *), fo daß er ſtellenweiſe Funken gab. Im weftlichen Fortftreichen häufte fih der Quarzgehalt fo an, daß zulegt der Baryt vollfommen verfhwand und ftatt deſſen der Quarz den Lagerraum ausfüllte. Neuerdings ift 36 Lachter weiter norböftlich eine zweite Grube in Betrieb gefeßt worden, welche günftigere Nefultate hoffen läßt, da fie weniger fürbende Subftangen enthält. Barytfpath fommt hier und da in Kryftallen, zuweilen von himmelblauer Farbe und derben Barthieen vor. Der Bfilomelan zeichnet fich durch einen Gehalt von Blei, Kupfer und Kobalt aus und verdient näher unterfucht zu werden, Auch jenfeits des nach dem Grauen Stein zu liegenden MWiefenthales fegt der Fornige Baryt noch über, zer: fchlägt fich aber in Fleine Trümmer von c 2" Mächtigfeit und dringt außerdem zwifchen die Blätter ded hier zu vollfommenem Talffchiefer gewordenen Taunusſchiefers ein,

Ein zweites Vorfommen von fürnigem Baryt trifft man ſüd— öftlich von Naurod, ganz in der Nähe des großen Bafaltbruchs, in einem fehr chloritiichen Schiefer, wo jener oder Duarz die Gangmaffe verfehiedener Fleiner, in der Schichtung liegender Nefter von Bunt: fupfererz und Kupferkies bilden, auf welche fchon mehr- mals, wiewohlohne Erfolg gebaut worden ift. Malachit findet fich als Zerfegungsproduct dieſes Erzes theild in faferigen Geftalten auf demfelben, theild als Anflug auf den Schichtungsflächen des Schiefers, gerade fo wie man ihn ebenfalls zuweilen mit förnigem Baryt im chloritifhen Schiefer an der Leichtweishöhle antrifft. Selten fommt auch Kiefelfupfer als Ueberzug des Buntkupfererzes vor. Bis jetzt ift ein Metallgehalt nur in Diefen chloritifchen Schie- fern, die oben näher characterifirt worden find, nachgewieſen worden. Er findet ſich in der Fortſetzung derſelben mit fürnigem ) Eine quantitative Analyfe deflelben von Freſenius if in Dielen Sahrbüchern Hft. III. ©. 170. ff. mitgetheilt.

9

Baryt auch bei Ehlhalten, Falkenftein und Königftein wieder und ed dürfen demnach Die Hloritifhen Schiefer als eine Erz führende Schibt von großer Ausdehnung, wenngleich feineswegs hohem Metallgehalte be- trachtet werden, eine Anficht, welche zuerft von Hrn. Berg- meifter Horftmann geltend gemacht worden ift.

Aus der Gegend von Kidrich find mehrere Barytvorfommen befannt, welche in ſehr verfchiedenen Richtungen ftreichen und darthun, daß man es nicht mit eigentlichen Gängen und Lagern, jondern nur mit größeren Ausfonderungen Des die ganze Schicht Durchdringenden Baryts zu thun habe. Sonach hätte Diefes Mi: neral eine bereits vecht anfehnliche Verbreitung in dem Taunus: gebirge; ich werde indeß jogleich nachweifen, Daß Diefelbe früher noch. viel bedeutender war.

Bei Weitem die mächtigften Lagerftätten im Gebiete Des Taunusſchiefers find ohne Zweifel die großen Duarzgänge, welche bei Srauenftein, im Nerothal und bei Naurod vorfom- men und faft genau. paralleled Streichen beiten. Sie verdie: nen in mancher Beziehung eine nähere Schilderung. Der Frauens fteiner Gang, über 80’ breit, ftellenweife an 70’ hoch und faft °/, Stunden weit fichtbar, erftredt fi von nahe Geor— genborn über den Grauen Stein im Frauenfteiner Walde bis auf den Gipfel Des Berges, woran auf der anderen Seite dev Nürn- berger Hof liegt. |

Die fhönften PBarthieen Deffelben führen eigene Namen, als Grauer Stein, Köppel, Frauenfteiner Burgberg und Spitzer Stein und bringen in der That, von höheren Punkten am Gebirge aus betrachtet, ausgezeichnete Iandfchaftliche Effecte hervor.

Das Streihen am Grauen Stein h. 10°/, bleibt nicht im ganzen Berlaufe des Ganges Fonftant, fondern man kann wohl h. 9°/, als das richtige Mittel deffelben anfehen.

Der Gang ift in 3 4’ Die Lagen getheilt, deren Flä— hen mit Duarzfryftallen beſetzt find und fich mit 65° in ©. neigen, felien aber fehr deutlich fichtbar find, weil die Zerflüftung des Ganges in unregelmäßige Blöde dieſe fymmetrifche Structur

10

deffelben meift verdedit. Ueberzüge von Brauns und Notheifenftein, fowie von Pſilomelan find Häufig. Dagegen kommt Malachit, in den Drufenräumen nur hier und da vor.

Stüde von lichte grünweiß gefärbten, überaus Furzklüftigem Zaunugfchiefer liegen am Grauen Stein und oberhalb des Nürn- berger Hofes in dev Gangmaffe eingefchloffen. ;

- Das charakteriftifchfte Kennzeichen deſſelben geben aber Kıy- ftallhöhlungen ab, welche überall und zum Theil enggedrängt in dem Gange vorfommen. Wenn fie regelmäßig ausgebildet find, fann man ihre Winfel meffen und erhält an den ftumpfen Kan- ten 101°, an den fpigen 73° Winfel, welche nur der foges nannten primitiven vhombifchen Tafel des Barytfpaths, Ow.nOm. angehören können. Bei unregelmäßiger Ausbildung des früher vorhandenen Schwerfpaths zu bloßen Fryitallinifchen Aggregaten ift Durch Die ganzen Quarzſtücke hindurch eine Diefen entfprechende Spaltbarfeit wahrnehmbar. Diefe Eindrüde und durchſetzenden Kryftallaggregate find fo häufig, daß man nicht zweifeln darf, es habe Barytſpath früher, wo nicht den ganzen Gang, fo doch wenigftens den größten Theil deſſelben ausgefüllt und derfelbe fei ſpä— ter Durch Quarz verdrängt worden. Daß Diefe Verdrängung auf wäfferigem Wege und fehr allmählig gefchehen fein müſſe, bewei— fen die ausgezeichnet gut erhaltenen Kantenwinfel der Eindrüde; wie aber eine fo außerordentlich fchwerlösliche Subſtanz als der fchwefelfaure Baryt in folder enormen Quantität Habe aufgelöft werden Fünnen und wohin er gekommen fei, iſt eine Frage, welche bis jet nicht beantwortet werden fan, Die einzige Spur von Barytſpath, welche ich noch Darin angetroffen habe, ift ein fleiner Kryſtall 00. Oo. 1,0. oO, Defien Form bei weirem complieirter, als die der Eindrüde ift und der vielleicht, wie es fein Vorkommen anzudeuten feheint, regenerirt worden ift.

Der Duarzgang, welcher im Nerothale kurz Hinter der Herz’fchen Lohmühle auffegt, b. 40°, ftreicht und mit 67° weftlich ein- fallt, ift ungefähr nur 21’ breit und, foweit ich ihn bis jegt am Ausgehenden und im Bortftreichen beobachten konnte, ſehr vers fehieden in feiner Beichaffenheit von dem Frauenſteiner Gangco—

MM

loß. Er beſteht aus malfigem, gefchlojfenem Quarze, im wel- chem ich Feine Barptfpatheindrüde habe wahrnehmen. fünnen. Früher war er auf den Nödern entblößt und führte verfchiedene Erze eingefprengt. Sch Habe davon nur einmal Fahlerz in Der Größe eines. Erbfenfornes auffinden fünnen.

Dagegen zeigendie Grauen Steine bei Naurod, welche einem I. 10 ftreichenden, anfcheinend SI N. W. einfallenden, wenigftens 50’ breiten Gange angehören, die größte Uebereinftimmung mit Dem Srauenfteiner großen Gange. Namentlich Fehren die Barytfpath- Eindrüde und die ganze Structur Der Maffen genau, wie Dort wieder.

Als eine beſondere Eigenthümlichkeit läßt ſich hier noch er— wähnen, daß die Oberfläche derſelben wie ausgewaſchen ausſieht, indem ſie ganz von länglichen, ziemlich regelmäßigen Höhlungen erfüllt iſt, wie man ſie an Felſen durch herabfließende Waſſer noch täglich entſtehen ſieht.

Daß ſich im öſtlichen Taunus bei Königſtein ein Ater, eben— falls parallel ſtreichender Quarz-Gang findet, iſt bekannt.

Es bleibt nun noch übrig, einen Blick auf die Verwitte— rungs-Verhältniſſe des Taunusſchiefers zu werfen.

Was zunächſt die typiſche Varietät deſſelben angeht, ſo zer— . Fällt fie unter dem Einfluſſe des Froſtes und Regens fo außeror— dentlich fchnell zu einem grüngrauen Thon, daß man beim Wege: bau, wozu fie benußt wurde, Die nachtheiligften Nefultate erhielt, Sauerftoff und Kohlenfäure wirfen freilich um jo langſamer und nur fehr allmählich bildet fich oberflächlich eine gelbbraun gefärbte Bodenſchicht, welche fi für Wald- und MWeinanlagen recht gün— ftig erweift, während Kalfpflanzen faft gar nicht, darin fortfom- men. Seit Jahren hat man z. DB. vergeblich auf den Verſuchs— feldern am Hof Geisberg Esparfette Darauf gefäet, ohne daß mehr als einige, bald abjterbende Pflanzen aufgekommen wären.

Anders verhalten fich die quarzreichen Schichten, wie fie bei -Rambah, am Neroberg und am Fuße Des Geisbergs vorfom- men. Hier bleibt zulegt ein von dünnen Lagen eines faft rein weißen, talfähnlichen Foſſils überkleideter oder Durchdrungener

12

Quarz von reiner Farbe zurück; der Eifengehalt des Gefteins ift lediglih auf den Klüften als Braun und Rotheiſenſtelnanflug ſichtbar und wohl größtentheils ausgewaſchen.

Von plutoniſchen Geſteinen findet ſich um Wiesba— den nurBafalt, *) worauf der Taunus außer dem bei Langen: ſchwalbach vorkommenden Glimmerporphyr überhaupt befchränft ift. Früher Fannte man ihn nur von hier, indeflen hat er fid jebt auch im öftlichen Theile des Gebirges bei Königftein und Eppftein, im weftlichen bei Haufen und im Wisperthale gefunden.

Will man die bei Wiesbaden vorkommenden Bafalte, wie ed naturgemäß erfcheint , als zufammenhängend betrachten, fo würde " ihre Streihungslinie ANNO nad SSW., bei Nambach aber etwas ſüdlich verrüct fein. Zu den von Stifft angegebenen Punc— ten, Kellersfopf, Alsbach, Rambach und Sonnenberg fommt noch ein neuer und zwar wahrfcheinlich. das Ausgehende der ganzen Maffe im Hinterften Steinbruch der Tennelbach hinzu. Hier ift die Gefteinsmaffe nur 3’ mächtig und gang aufgelöft zu einem grauen Thon, in welchem man aber-die Hornblende und den Oli— vin noch recht wohl erkennt. Der Sonnenberger Bruch ift noch offen, das Geftein aber oberflächlich ganz verwittert und zer: flüftet, das Vorkommen bei Rambach fchon lange wieder zuge: worfen, fo daß ich e8 felbit nicht mehr geſehen habe.

Der große Bruch in dev Alsbach (Profil. TIL) zeigt wohl die größte Mächtigfeit Des Gebildes, und ift auch hinfichtlich feiner Einſchlüſſe am interefjanteften. Säulenform bemerkt man nicht, wohl aber unregelmäßige Platten- und Kugelform. Die Schiefer zur Seite find meift dunkler, faft ſchwarzbraun gefärbt und theilweife erhärtet, ebenfo die zahlreichen Bruchftüke, welche im Bafalte mit Quarz» und Glimmerporphyrbroden liegen, fie befißen fcharfe Kanten und von einer Schmelzung Derjelben habe ich Nichts wahrgenommen. Dlivin in Kugeln, deren Durchmeſſer 1’ erreicht, mit eingewachſenem Broneit, fchladiges Titaneifen und Hornblende find am häufigften von eingefchloffenen Mineralien, feltener Mag-

*) Dieſes Vorkommen wurde zuerſt befeprieben von Stifft, Leonhards Taſchenb. 1823. ©. 501.

13

netfies und Buntfupfererz. Pebteres rührt unzweifelhaft von dem ganz nahe liegenden Gange her, den ich oben erwähnte und aus ihm wird wohl wieder der Malachit entftanden fein, - Der bie Klüfte der anftoßenden, mitunter auch der eingefchloffenen Schie— fer häufig überzieht. Als Zerfeßungsproducte des Bafaltes find noch der Hyalit und der Kalffpath, welcher zuweilen in hübfchen Kryftallen "7, R. vorfommt, zu erwähnen. Der Bafalt hat mit» hin nicht nur den Taunusſchiefer und den Buntfupfererzgang, jondern auch den nirgendwo Dort zu Tage tretenden Glimmerpor« phyr durchbrochen, deren Alter alfo höher ift.

Ob in Wiesbaden felbft, wie fehon mehrfach) behauptet wurde, Bafalt anftehend gefunden worden ift, kann ich troß eins gezogener Erfundigungen nicht entfcheiden.

Der Zaunugfchiefer, deſſen Schilderung einfchließlich der in ihm auffeßenden Gänge wir fo eben beendigt haben, wird, wie man in dem vom Chauffehaus nach Bleidenftadt führenden Wege ſehr deutlich wahrnimmt, auf den höheren Kuppen des Gebirged von einem anderen, ebenfo eigenthimlichen Gefteine anfcheinend überlagert, dem Taunusquarzit *). Daſſelbe befteht aus edigfürnigem Quarze mit mehr oder weniger Thonmaſſe, die meift den Kitt abgiebt, theild rein weiß, theils durch Ausfcheidungen von Eiſen- und Manganoryden bräuns lich gefärbt. Es enthält nicht felten edige Stüde von Taunus: jchiefer, deren Menge am Schläfersfopfe fo zunimmt, daß eine ganze Schicht faft nur daraus befteht und der Quarz faft ganz zurüdtritt. Die Felsart ift hier und da deutlich gefchichtet, an dem Schläferdfopf mit einem Streichen in h. 9°, und 300 NW Einfallen, in der Nähe des Kiefelborns h. 10%/,, EIN DO; ander Nentmaner und der hohen Wurzel wird aber die Echichtung un— deutlich und das Geftein erfcheint nur Durch unregelmäßige Klüfte in große Blöde getheilt. Daß feine Bildung fpäter erfolgt. fei,

*) Man vergleiche hierüber, fowie über einige andere Berhältniffe der Zaunusbildungen Die Necenfion der „Ueberfiht der geol, Verh. von Naſſau“ von unferem verehrten Ehrenmitgliede, Hrn. Geh. NRatb Hausmann. Gött. gel. Anz. 1849. ©. 1747. f.

14

als die des Taunusfchiefers , ift wahrfcheinlich, in welche Periode fie aber falle, wird nicht leicht zu ermitteln fein, da nirgendwo darin Berfteinerungen vorfommen. Die bei Dem Gefteine fo häu— fige Ueberſchüttung der Bergabhänge mit Quarzblöden, den fo- genannten Nofjeln, läßt fich in unferer Gegend wohl am ſchön— ften auf dem Fußwege von Georgenborn nach Schlangenbad be- obachten. Am Schläfersfopfe, an der hohen Wurzel und Der Rentmauer werden Steinbrüche in der Felsart betrieben, um fie als Pflaſter- und Shaufjeematerial zu verwenden, wozu fie fich wegen ihrer großen Härte ſehr gut eignet.

Am Abhange des Gebirges, welches fih in der Nähe von Wiesbaden noch zu bedeutenden Höhen erhebt, find unmittelbar Tertiärbildungen und Dilupvialgefteine dem Tau— nusfchiefer aufgelagert, welche demnächft betrachtet werden jollen. Sie beftehen aus Sandftein, Conglomerat, Thon, Kalf, Sand und Gefchieben. Neben dem Frefenius’fchen Haufe in Der fog. Steinhohl zeigte fich die Auflagerung am deutlichiten. Der fteil nordweftlich einfallende Zaunusfchiefer wurde hier von. horizonta- len Schichten eines groben Conglomerats bededt, deſſen Quarz- und Schiefer-Gefchiebe oft 1’ 2’ im Durchmefler halten und nach oben durch feinere Gonglomerate in gelbgrauen Sand und Sandftein übergeben. Zugleich Feilt fich hier die Tertiärformation in welt: licher Richtung aus. Am Cingange der Steinhohl find Ddiefelben Gonglomeratfchichten, aber dunkel gefärbt und mit Einlagerung von ungeheueren Hornfteinblöden aufgefchlofien. Weiter nach Often am 2eberberg findet man auch Die oberen Lagen, graugelb oder hellbräunlich, theild regelmäßig zu Sanditein verbunden, andern Theils als lockeren Sand, in welchem große Knollen liegen, die außen überall mit Kryftallipisen befegt find und aus einem mindeftens 30 —40°%, Sand enthaltenden Barytfpath beftehen. Im Inneren der Knollen und auf Klüften des Gebildes findet fich reiner ftrahliger oder kryſtalliſirter Barytfpath in der Form 00. 0. Om. wOn. der mit Sand übermengte ift in mancher Beziehung ein gutes Analogon des „Erpftallifirten Sandfteins“ von Fontaineblean. Außer dem Leberberg befteht auch der Heidenberg großentheils aus

15

diefem tertiären Sandftein, der von einer mächtigen Lehmmafle mantelföürmig überlagert wird. Unter dem Walther'ſchen Haufe fieht man ein ausgezeichnetes Brofil deſſelben deſſen Schichtung äußerft regelmäßig ift und durch Einfchaltung kleiner, intenfiv rothbraun gefärbter Lagen zwifchen den dickeren, hellgelblichen befonders Deutlich hervortritt. Von Berfteinerungen habe ich in dem Sandftein nur Pflanzenftengel, mitunter mit Zweiganſätzen gefunden, welche aber wegen ihrer fehlechten Erhaltung nicht wohl beftimmbar find. Die thonigen Lagen, welche an der „ſchönen Ausficht” vorkommen , werden zu Ziegeln, Die intenfiv roth und gelb gefärbten aber als Tünchematerial verwendet.

Sn der Tiefe des Wiesbadener Keſſels hat man allenthalben, nachdem die Alluvial- und Diluvialbildungen durchfunfen waren, Thon und Kalk angetroffen, welche die älteren Tertiärfchichten vepräfentiren. - Sie ziehen fih aus Rheinheſſen herüber und neh— men, obwohl vielfach von Diluvialbildungen bedeckt und daher nicht überall fichtbar, unzweifelhaft den ganzen Raum zwijchen Dierftadt, Erbenheim, Wiesbaden und Schierftein ein. Viele Steinbrüche in dem Salzbachthal, bei Bierftadt und Erbenheim haben fie gut aufgejchlojien. In dem oberen Theile der Schichten: folge wechjeln Kalf, Thon und Mergel auf die manchfachite Weiſe mit einander ab, in dem tieferen herrfcht der Kalf durch— aus vor. Die größte Mächtigfeit der ganzen Folge laßt fich an- nähernd zu 280— 300’ beitimmen. An der Spelzmühle im Salz- bachthal ift jebt der vollftändigfte Durchſchnitt derſelben fichtbar Brofil IV). Er läßt von oben nach unten wahrnehmen :

4) Gelblihweiß gefärbte, plattenförmige Kalfe mir wenig Berfteinerungen, wechfelnd mit grüngrauem Mergel und erdigem, brödeligem Kalfe und bedeckt von grauem Letten; 2) Bläulichweißen, maffigen Kalf, mit dünnen Zwifchenlagen,

Die ganz aus Conchylien beftehen und edigen Stüden eines

härteren (durch Bitumen ?) dunfler gefärbten Kalfes;

3) Sehr zerflüfteten, mit Kiefelfalffnollen erfüllt ten, bräaunlich gefärbten Kalk mit Kalffpathfeyftallen und vielen Eifen- und Mangandendriten.

16

Die Schichtung ift im Allgemeinen horizontal, es fehlt je- doch auch nicht an Biegungen und Knidungen, welche durch die Zerflüftung des unter dem Letten liegenden Kalfes, dag Nach- rutſchen des beweglichen Lettens und den Drud des auf die— jem lagernden Kalkes leicht erflärlich werden.

Der Ketten ift von grauer, in's Braune und Grüne übergehender Farbe, im feuchten Zuftande vollfommen plaftifch und zugleich “wieder hinreichend zähe, um fcharffantige geo- metrifche Körper aus ihm fehneiden zu können. Hier und da liegen Knollen von feſtem Kalf darin, häufiger aber fchließt er fleine Nefter von Bergmilch ein, welche oft fehr rein weiß ge- färbt ift. Er ſcheint aus einem fehr fein zerriebenen Material zu beftehen, deſſen Urſprung man vielleicht in dem Taunusſchiefer vermuthen darf, deſſen mechanifche Zerftörungsproducte ihm fehr ähnlich fehen. Der plattenförmige Kalkftein ift ziemlich hart und gibt beim Anhauchen ftarfen Thongeruch, fo daß er wohl eine anfehnliche Menge von Silicaten enthält, die ihn für manche Arten der Benugung untauglich machen, Dagegen ihm erfahrungs- mäßig die Eigenfchaften eines hydrauliſchen Kalfes verfchaffen. Er wird vorzugsweife im Bierftadter und Erbenheimer Felde ge brochen und meift als Bauftein benugßt. Der grüngraue Mergel vermittelt einen Uebergang zwifchen ihm und dem Let— ten, worin fih Thon und Kalf ziemlich das Gleichgewicht zu halten ſcheinen. Der bläuliche maſſige Kalf, in wel chem übrigens auch weiche, faft Freideartige Streifen vorfommen, ift bei Weitem das reinfte Material zum Kalfbrennen und ift aud) als Bauftein an den neuen Lagerhäufern zu Biebrich mit Erfolg angewandt worden. Zu dieſem Behufe wurde er regelmäßig be- hauen, gefchliffen und daun verbraucht. Er enthält auffer Fohlen: faurem Kalk eine fehr bedeutende Menge organifcher Stoffe, weß— halb. er beim Auflöfen in Salzfäure ein ftarf riech ndes Kohlen- wafferfioffgas in großer Quantität entwidelt. Der Wiesbadener Kalk, einfchließlich der Lettenfchichten, ift veih an Verfteinerungen, welche in einer tabellarifchen Weberficht hier mitgetheilt werben follen. Trotz der eifrigen Nachforfhungen der Herren Naht,

17

Braun”) und Thomae**) bleibt gewiß noch manche fihone Entdefung der Zufunft vorbehalten, denn es ift mir während Der furzen Zeit meines Sammelns ſchon gelungen, mehrere hier früher nicht gefannte Formen aufzufinden, wovon ich nur den Schädel des Hyolherium Meissneri 4. v. Meyer erwähnen will. ***)

A. Brlanzen. Bi d Sn den Schichten | _1 2 |3 7)

? Konferven . x Ä 4 ' aa ah dh ini eh Samen + + * * + A + Carpolithus gregarius, Bronn . se SR an

Summen | 1|0| 2 Pflanzen: 3 Arten.

B. Thiere. Schichten | 1 era: a) Mollusfen. *8 Myülus ? socialis Al. Braun. . e . * Paujasii Al. Brongn. s h a N Tichogonia Brardii Rossm. : - ea) 19 Helix Malliaca Steininger.. ; ie.) I REM amplificata Al. Draun. = EEE increscens Zhomae. . i . Moguntina Desh. . i : ul A sylvestrina v. Ziethen. . . - ir, Di villosella Zhornae. g deplanata d.. . *— puncligera id. . u Jlunula BET, ; : pr eh ae = mullicostala Thomae. . ref Pe” 2128

*) Amtlicher Bericht über die Naturforſcher-Verſammlung zu Mainz 1842 ©. 146.

**x) Diefe Jahrbücher, Heft IL S. 124 ff. Taf. .— IV.

*55*) Sch darf hinfichtlich deffelben auf die von Herrn 9. v. Meyer in dieſem Hefte gütigft mitgetheilte Yefchreibung verweifen.

+) Siehe ©, 15.

18

\ Al. Braun.

Helix subcarinata Thomaei!.

drepanostoma Al, Braun.

involula ZTRomae.

pulchella Mäll, var costellata Al. Br

. uniplicata Al. Braun.

Achalina (aff. Hohenwardtii Rossm.) n. sp. ?

Al, Braun, Thomae, . Pupa Rahlii Al. Braun. .

anodonla BROT,

quadriplicata id, .

palustris primigenila 2d. minor Thomae. parvulus AI. Braun. ? acuminalus Drongn. | pachygaster. Thomae,

Clausilia bulimoides

Limneus |

vesicarius Al, Braun.

? Succinea spectabilis id, Paludina lenta Sow. . R - Lilorinella acuta Zam. sp. k Planorbis pseudammonius Voltz.*) Corniculum 7homae. .

sp. (aff. marginalo Drap.) .

Kraussii ©, Klein. r deelivis Al. Braun. . applanalus 7homae. marmorea Al, Braun. gregaria Thomae. callosa Al, Braun, . Fritzei Thomae,

Nerilina |

Melanopsis

1.

*

* %

13 | * Nach von Klein Würtemb. Sahreshefte 1846 ©.

solidus Zromae, wozu vielleicht auch Pl. Corniculum gehört.

2 3. N * AK Far ku * * * * * —— E 2 * * * * * * En. ES * * * se ae * * * * „Ah 12 3 27 | 12 rs = Pl.

19

*

Schichten

Melanopsis ? Marliniana Fer. Cerithium plicatum Zam.

b) Jnfecten.

Röhren von PhryganeaMombachiana Hoeninghaus.

c) Eruftaceen. Cypris sp. ; 2 ; d) Fiſche. spp. indeterm, , » = ' | e) Neptilien. Palaeochelys Taunica ®. Meyer. . Schildkröte sp. ähnl. P. Rhenana v. Meyer. f) Vögel, spp. : / g) Säugethiere. Palaeomeryx- minor v. Meyer. pygmaeus vo. Meyer. Nager Microtherium Renggeri v. Meyer. Hyoiherium Meissneri ©. Meyer. , Tapirus Helvelicus id. Rhinoceros (incisivus Cup.)

Sleifchfreffer 2 spp.

Summen

Dhiere.

1. 2. 3.

% Re! u * DE ce * * * u Er % * * J * a Di tee m * * ee * En * en * „ib * nu * * 13 | 27 | 42 16 139 | 46

Sn den 3 Schichten zufammen 53 Arten.

Landbewohner Waſſerbewohner In Süßwaſſer. „Brackwaſſer

34 19 14

5

I%

20

Alle Berhältniffe der Tertiärbildungen deuten auf einen ruhis gen Abſatz derjelden aus ftagnivenden, halbfalzigem oder Brad- waſſer hin, welche Anficht fchon Durch die unendliche Menge der Litorinella acuta hinreichend bewiefen wird. Den Strand des Bi- nenjeed bezeichnet gewiß hier der Sandftein des Leberbergs und Heidenberg’s. Einer fpeciellen Vergleichung der Wiesbader Schich- ten mit den übrigen des Mainzer Bedend enthalte ich mich hier abfichtlich und bemerfe nur, Daß fie der oberften Lagerungsfolge in demfelben angebören.

Unmittelbar auf der Tertiärformation lagert, wie man an der Spelzmühle und Hammermühle deutlich wahrnehmen kann, Die ältere Diluvialbildung, welche zunächſt genauer betrachtet werden fol. Sie nimmt zwiſchen Waluf und Erbenheim einen ungefähr 2, Stunden langen und "/, bis ?, Stunde breiten Hügelzug ein, ohne indeg im ununterbrochenen Zufammenhange zu ftehen, da der fpäter «geänderte Lauf der Gewäſſer auf den ohnehin leicht zerftörbaren Sand eimwirfen und bier und da Fleine Barthieen der Ablagerung wegreißen mußte. Bei weitem am beiten ift Die Bildung in den Mosbacher Sandgruben aufgejchlof: jen, weiche ſchon feit geraumer Zeit und neuerdings wieder mit großem Eifer betrieben worden find. In denfelben wechſeln Schich- ten von graugelbem, feinem und gröberem Sande mit Bünfen grober Gefchiebe in der verfchiedenften Miüchtigfeit, Die Gefchiebe bieten eine große Neihe von Felsarten dar. Bor Allem -aber findet man reinen Fryftallinifchen Quarz, der wohl von Quarz— gängen herrührt und am meiften abgerundete Formen hat, flachere Stüdfe bed Taunusquarzgefteins und Taunusfchiefers, des Litorinellenfalfes, Mufchelfalfs und Buntſand— fteins. Die Muſchelkalkſtücke rühren aus verfchiedenen Schich- ten ber, welche Durch ihre petrographifche Beschaffenheit und ihre Berfteinerungen fcharf bezeichnet find. In einigen findet fich fehr häufig und ausjchlieglich) Terebralula vulgaris, in anderen Turbo gregarius Schloth. sp, und Dentalium laeve Schloth. Er: ftere gehören der mittleren, Teßtere dev unteren Abtheilung des Mufchelfalfs (Wellenkalk) an. Schon die beiden letztgenannten

21

jtehen an Häufigkeit den drei erften fehr nach, ſeltner noch find aber Granit» und Gneißgefchiebe Ueber den Urſprung der Quarz, Taunusfihiefer - und Litorinellenkalkſtücke kann Fein Zweifel obwalten, da die beiden erften in furzer Entfernung von Mosbach anftehen, Der Litorinellenfalf aber die Baſis der Ablages rung bildet. Anders verhäft es fich indeffen mit dem Muſchelkalk und Buntfandftein, die zunächft am Nheinthale wohl unweit Heidelberg anftehen. Granit und. Gneiß möchten wohl von Schwarzwald fommen Hinfichtlich der Schichtung ift zu bemers fen, daß obſchon fie ſtellenweiſe vollfommen horizontal erſcheint dennoch häufig dünnere und dickere keilförmige Streifen von groben Gefchieben und feinem Sand, in einander greifend derſel— ben ein eigenthünliches Anfehen geben. Sie haben gewiß ihre Urfache in dem ftärferen und fchwächeren Wellenfchlag bei ftürmi- schen und ruhigem Wetter. Ter Sand muß eine bedeutende Duantität Half enthalten, denn es ziehen ſich an vielen Stellen Schnüre von Bergmilch durch denfelben und Nöhren, theild ganz theils unvolftändig mit dieſer Subſtanz erfüllt, liegen oder ftehen vielmehr in demfelben. Außerdem backt dieſes Mineral, wie auch Eifen- orydhydrat hier und da den Sand in fefte, an der Oberfläche mit unregelmäßigen Reliefs gezierte Platten zufammen. Der Kalf ift aber nicht auf. das Vorkommen der Bergmilch befchränft, fon- dern es kommt bei trocdnem Wetter in den unmittelbar an der Chauſſée aufgefchloffenen groben Gefhiebebänfen häufig ein fehr zarter Ueberzug von Gyps vor, der fih wie Baumwollfloden auflegt und bei nafjem Wetter in Folge feiner Lösfichfeit ver ſchwindet. Es müſſen fich demnach auch Lösliche fehwefelfaure Salze in den Gewäffern, welche den Sand durchziehen, vorfinden.

Die Mosbacher Ablagerung ift berühmt wegen ihres Reichthums an Verfteinerungen, Die auf eigenthümliche Weife darin vertheilt find. Die Wirbelthiere liegen faft ohne Ausnahme in Dem gro: ben Gefchiebebänfen, die Mollusfen Dagegen in zufammengebaf: fenen Sandftreifen, welche die groben Bänke, gegen den feinen Sand abgrenzen. Nah Herm. v. Meyer fommen die folgenden Wirbelthierarten vor;

22

Elephas primigenius Blumenb. Ursus spelaeus Aosenm. Rhinoceros leptorhinus Cuv. Arvicola, Hippopotamus major dd. Castor, Equus (caballo aff, ) Arctomys Marmolta Schreb. Cervus? Alces. Bos primigenius Cuv.

ceurycerus Aldrov. Avis?

Elaphus L. Esox ?

Unter den Mollusfen, welhe Al. Braun*) ausführlich auf gezählt Hat, werde ich nur die häufigften namhaft machen, welche in folgenden Arten beftehen:

Helix arbustorum. Pupa muscorum, Valvata piscinalis rolundata. Succinea amphibia. Palndina impura. obvoluta. Limneus palustris. Cyclas rivalis. pulchella et var, Planorbis marginalus. Unio batavus, frulicum. _ corneus,

spirorbis,

Im Ganzen finden fih nah Al, Braun 66 Arten Mollusfen, worunter 58 Schneden und 8 Mufcheln,

Davon find Landbewohner 33 Waflerbewohner 33 mit lebenden identifch 63 als Eubfpecies verfchieden 3. Im jeßigen Nheingebiete kommen nicht mehr vor 3.

Nach oben geht der Sand unmerflich in Löß über, Der noch ziemlich weit in angrenzende Thäler, wie 3. B. in das Sonnen: berger und Frauenfteiner Thal Hineinreicht, bei weiten feine größte Ausdehnung aber in der Nähe von Schierftein erreicht und bier auch 3. B. am Grorother Hofe die meiften Verfteine- rungen führt. Farbe und Structur deffelben find die gewöhnli- hen und auch die fog. Lößpuppen oder Lößmännchen zahlreich vor: handen,

*) Amtliher Bericht über die Naturforfiher » Berfanmlung zu Mainz 18412. ©. 141.

23

Nach einer Mittheilung, welche ich Hrn. Aſſeſſor Naht zu

Holzappel verdanfe, führt der Löß bei Wiesbaden folgende, von Prof. Al. Braun unterfuchte Conchylien:

1)

9)

10) 11) 4)

13) 14)

Helix costulata Ziegl. etwas größer ald die lebende und beftandig. ohne Randſchwiele, häufig.

H. sericea Drap., bäufig.

H. hispida Drap., feltener als die vorige,

H. pulchella Müller, ziemlich häufig.

H. pulchella var. major, größer und Bünnfchaliger, mit weniger verdidtem Saum. ine ausgezeichnete Barietät, die lebend nicht befannt if. Selten. | H. crystallina Mäll., felten.

Achalina lubrica Mencke, felten.

Pupa muscorum, auctt., von der lebenden etwas abweichend. Die häufigfte Schnee des Wiesbadener Lößes.

Pupa inornata Mich. (P. columella Benz), eine duch jchlanfe Geftalt und 1—2 Umgänge mehr von ber lebenden P. eden- iula abweichende Form. Selten.

P. (Vertigo) pygmaea Drap., die größere, meift vierzähmige Form, Gelten.

P. (Vertigo) parcodentata, eine neue Unterart der vorigen mit nur 2 Schwach ausgebildeten Zähnen und ohne Callus an der Mündung. Selten.

Clausilia parvula S/ud., nicht fehr jelten.

Cl, gracilis Pf., felten.

Cl. dubia, von der lebenden etwas abweichend. Selten.

15) Succinea oblonga Drap., mit der lebenden völlig übereinſtim—

mend. Häufig. | Al. Braun a. a. DO. unterfeheidet einen eigenen Thallöß

nach einigen in den niedrigeren Parthieen des hiefigen Lößterraind ausfchlieflich vorfommenden Conchylien, eine Trennung, welde in den geognoftifchen Verhältniffen wohl faum eine Stüße finden dürfte.

Zu dem Loͤß gehören auch die Lehmmaffen, welche um Wies—

baden vorkommen. Namentlich bildet der Lehm auf dem Heiden

a

berge eine mantelformige, über 30’ mächtige Dede über dem ter- tiären Sandftein und fenft fih allmahlich nach dem Wellristhale berab, wo er an der Schwalbacher Chauſſée durch eine große Grube aufgefihloffen ift und zu Ziegeln benußt wird. In allen beobachteten Füllen liegt der Loß fowohl Uber dem Mosbacher Sande, ald auch über den Gefchieben am Rande des Gebirges, welche demnächft characterifirt werden follen.

Diefe Sefhiebeablagerungen, ausfchlieglih aus Duarz- und Taunusfhieferbroden von 17—2%" Durchmeffer befte- hend, ziehen fih von Auringen über Bierftadt und Sonnenberg unterhalb dem alten Geisberg vorbei bis über den Nerobach in die Kiesfaute unterhalb des Kicchhofs. Von da aus breiten fie fih in der Richtung nach dem Rhein über Glarenthal und Dotz— heim weiter aus und fenfen fich allmählig nach dem Rheinthal herab. Sie find meift Durch weißen oder gelblichrothen Thon zu groben Bänfen vereinigt und am Grorother Hofe bei Frauenftein lagern bedeutende Maffen von feinerem gelblichweißem Sand da— rin, welche zum Scheuern ausgegraben werden. Auf der beige- fügten geognoftifhen Karte. ift Die Gränze der Diluvialgebilde am Gebirge mit einer Linie bezeichnet, welche indeß Feineswegs vollfommen gültig fein foll, da fich Diefelben in den Thälern all; gemein höher Hinauferftreden und z B. unmittelbar bei Naurod noch vorfommen. Eine Detailirtere Bezeichnung war u bei dem Maßftabe der Karte nicht wohl möglich.

Leber die Späteren, noch fortdauernden Abſätze der Mineral: Quellen, fowie über deren ganze Verhältuiffe glaube ich um mehr Hinweggehen zu Dürfen, als fie bereits vielfach und theil- weife vecht gut gefchildert worden find.

Schlieplich mögen bier noch einige Bemerkungen über Die beigefügte Karte einen Platz finden. Es war nicht möglich, eine Grundlage zu derfelben zu erhalten, welche allen Anforderungen wifjenfchaftlicher Genauigfeit entfpricht, da die fog. preußifche Karte nicht ohne Mängel ift, Die mir aus der Negiftratur Des Minitteriums des Innern mit der größten Liberalität zur Benu- gung überlaſſenen Sorftfarten aber, ihrem nächften Zwecke nach,

25

nicht anzinander ftoßen und fomit nur eine theilweife. Correctur der erften Karte geftatteten.

Hinfihtlih der geognoftifhen Bearbeitung derfelben haben fih große Schwierigfeiten ergeben. Die Gränzen der Gefteine fonnten wegen der ftarfen Cultur des Bodens leider oft nur in- Diveet gefunden werden. Zwifchen den Taunusbildungen folche zu ziehen war für jest nicht möglich. Dagegen dürfen die übrigen Angaben als zuverläſſig betrachtet werden, indem ich mich abficht- lih nur auf fichere Thatfachen befchränfte und von Hypothefen gänzlich abftrahirte. Geologifhe Schlüffe aus dem mitgetheilten Material zu ziehen, überlaſſe ich den Lefern und verweile na- mentlich Hinfichtlich der Taunusbildungen hier nochmals auf die einleitenden Worte am Anfange der Abhandlung.

Mejjungen der Shidten.

a) im Gebiete des Schiefers Streihen. Einfallen 1) Dogheim, großer Steinbruch oben am

Berge . ' 30, 2) Dotzheim, großer Steinbruch. Sattel links rechts

unten am Berge . h. 56% 60°N —65°S 3) Quarzkluft, welche Biribiscchfest. . 28° S A) Nerothal, Hauptbruch der Wirthfchaft

gegenüber \ 5 R ‚uhr, 67° NO 5) Dafelbft, regelmäßige, durchſetzende

Klüfte . 45° SW 6) Nerothal, furz vor der eihtweisöft

am Weg ä r 57° NO Der Leichtweishöhle geßgenäbk: | ENG

8) Unter dem neuen Geisberg . ‚ach: 5 55° NW I) Im binterften Steinbruch des Seiten:

thälchens der Rambach, welches furz

vor Sonnenberg einmündet. äh 37, 65° NW

26

Streichen. Einfallen. 10) Daſelbſt im vorderſten Steinbruch

(Profil I) h.>3?/ 54° NO 11) Sonnenberg am Wege nad Er Bu (lokal). ——

12). fteht h..5°/,.:380°-N 13) Steinbruch, linfs von der Burg u. Bari N 14) Sonnenberg, 20 Schritte vom Bafalt- bruch nach dem Dorf zu . pa 9,8 15) Sonnenberg großer Steinbruch am ide links rechts nach Rambach. . h, 4%, 7008 - 700 N 16) Bor Rambach . h DON 17) Hinter Rambach am Weg nach h. 5, 70° N 13) Hohlweg vor Naurod . hd’, BED W 19) Am Nauroder Baſaltbruch (Rrofil 111) h, 3%, 60° NW b) andem DBarytlager Alte Grube i i ; AHA DE EW c) an den Sutrkeingen Grauer Stein bei Naurod . : ic 85° NW Im Nerothal . 4 . : 5.10% 67 W Grauer Stein bei . h. A OD Koppel £ rn ; d ie? Frauenftein Burg { : ; wo Ueber dem Nürnberger Hof . h.. 9%, d) Im DR na ee |

Unterhalb Des Kiefelborng { h, 10%, 85° NO Schläfersfopf, vorderfter Steinbruch * * | Ehauffeehaus hin . $ . bh 90? NW

Ritteratur.

Stifft. Geognoftifche Beſchreibung des Herzogthums Naffau 1831. ©. 371—382, 438 f., 445 ff.

Steininger Geognoftifche Befchreibung des Landes zwifchen der unteren Saar und dem Rhein, 1840. ©. 131.

27

Thomae Phyfifaliihe und geognoſtiſche Bemerfungen über die warmen Quellen zu Wiesbaden. Naff. medic. Jahrb. I. 1843, ©. 222,

Müller. Medicinifhe Topographie der Stadt Wiesbaden. &1—9.

8. Sandberger. Ueberficht der geologischen Werhältniffe des Herzogthums Naffau 1847. ©. 10 ff.

F. A. Genth in Leonhard und Bronns Jahrbuch 1848. S.192 ff.

Außerdem die in den Anmerfungen angeführten Schriften.

Verzeichniß Naſſauiſcher Dipteren von

Prof. Schenck zu Weilburg.

Unter den von mir bei Dillenburg und Weilburg geſammel— ten Inſekten befindet ſich auch eine, freilich nur kleine Anzahl Dipteren. Diejenigen unter denſelben, welche ich nach Meigen mit Zuverläffigfeit zu beftinnmen im Stande war, habe ich hier in ſyſte— matifcher Ordnung zufammengeftellt, in der Erwartung, daß dieſes Verzeichniß in den folgenden Jahrgängen Ddiefer Annalen wird vervollftändigt werden. In der fuftematifchen Zufammenftellung bin ich hin und wieder von Meigen abgewichen und von Der int 7. Bande feines Werfes vorgenommenen Zerfpaltung einer Anzahl von umfangreichen Gattungen habe ich feinen Gebrauch gemacht. Eine ziemliche Anzahl von Species mußte ich bis jegt unbeftimmt Taffen, theils, weil fie in Meigen fehlen, theils, weil bei manchen Abtheilungen die Beftimmung der Species nach Meigen ſehr fehwierig und höchſt zeitraubend iſt. Paſſende deutfche Be— nennungen wären wünſchenswerth; da aber fir viele Gattungen noch gar feine eriftiren, und es häufig unmöglich ift, er aufzufinden, fo habe ich fie überall weggelaffen.

28

I. Zunft. Nematocera.

I. Familie. (Culicina.

l. Culex. 1) pipiens.

Il. Anopheles. 1) maculipennis. Hier nicht felten an Fen— ftern, in Dillenburg nicht beobachtet.

II Simulia. 1) ornala. Eine andere hier gefammelte Spe- cies fehlt in Meigen.

IV. Chironomus. 1) annulalus; 2) pallens; 3) pedellus; 4) slicticus. Eine fohon grim gefärbte Species findet fih in Mei- gen nicht.

V. Ceratopogon. 1) succinclus.

II, Samilie. Gallieolae.

I. Cecidomyia, 1) piclipennis; 2) grandis. ll. Psychoda. 1) phalaenoides. I. Familie. Rostrata (Tipulariae).

I. Tipula. 1) gigantea; 2) crocata; 3) oleracea; 4) ochra- cca; 5) hortulana; 6) hortensis; 7) nubeculosa; 8) Histrio; 9) maculosa.

II. Limnobiu. 1) punctata; 2) sexpunctata; 3) dumetorum.

II. Piychoptera. 1) albimana; 2) contaminata.

IV. Ctenophora, 1) bimaculalta; 2) alrata; 3) flaveolata; 4) peclinicornis,

IV. Samilie. Fungicolae. |

I. Mycetophila.. A) lunala; 2) fasciata,

II. Macrocera. 1) fasciata. Die drei legten Species hier häufig an Fenftern.

III. Sciara. 1) Thomae ; 2) Morio.

V. Familie. Muscaeformes.

I. Bibio. 4) Marci; 2) hortulana; 3) Johannis; 4) venosa; 5) dorsalis; 6) clavipes; 7) lanigera,

II. Dilophus. 1) vulgaris.

Ill. Scatopse. 1) agilis.

IV. Rhyphus. 4) fenestralis,

29

IE. Zunft. Tanystomata. l. Familie Tabunü.

I. Tabanus. 1) bovinus, Bariirt fehr in der Färbung. Intereffant ift bejonders ein männliched Eremplar von fehr dunf- ler Farbe mit fehr fchmalen, gelben Binden und fehr kleinen blaf- fen, rundlicden Rückenflecken, die Unterfeite ſchwarz mit ſchmalen, gelben Binden, der Hinterleib fehr breit und nur am Ende zuge— fpist, im Ganzen tem T. Tarandinus ähnlich. 2) albipes, felten bei Weilburg; 3) micans; 4) bromius; 5) cordiger; 6) qualu- | ornotalus; 7) fulvus, die von mir gefangenen Exemplare haben auf der Stirne 2 fehwarze Flecken und eine Shwärzliche Schen- felbafis, abweichend von der Meigen’fchen Befchreibung. 8) Iro- picus; 9) luridus, vielleicht nur Varietät von der vorigen, da ich außer der größeren oder geringeren Ausdehnung der gelben Sei— tenflecken feinen Unterfchied wahrnehmen fann.

ll. Haematopota. A) pluvialis. Von dieſer fo gemeinen Art Fonnte ich das Männchen noch nicht erhalten,

II. Chrysops. 1) coeculiens. Das Männchen ift felten, findet fih auf Blumen.

I. Familie Aylotomae.

I. Zhereva. 1) plebeja, nur einmal bei Dillenburg gefan- gen, bier noch nicht gefunden. II. Familie. Sicariae (beiMeigen unter der Familie Xylophagi).

I. Coenomgia. 1) ferruginea, bei Dillenburg zuweilen haus fig, bier noch nicht gefehen. IV. Familie. Asdidae.

l. Asilus. 1) crabroniformis; 2) forcipatus; 3) rufibarbis ; 4) opacus; 5) geniculatus., Die braunen Arten laffen fich nach) Meigen kaum mit Zuverläffigfeit beftimmen; man muß hier Die Vollendung der Monographie diefer Familie von Löw in ber Linnaea entomologica abwarten.

ll, Dasypogon. 1) Teutonus, Sehr felten, nur bei Weilburg.

30

Il, Zaphria. A) ignea; 2) flava, Beide Arten hin und wieder bei Dillenburg, befonders. an Baumftämmen; 3) nigra.

IV. Dioctria. 1) Oelandica; 2) rufipes; 3) gracilis; 4) ga- gales; 5) atrata; 6) haemorrhoidalis; 7) flavipes; 8) Baumhaueri.

V. Leptogaster. 4) cylindricus.

V. Samilie. Empides.

| I. Empis. 1) tessellata,;, 2) pennata; 3) livida; 4) macu- lata; 5) pennipes; 6) punctata; 7) stercorea; 8) decora; 9) sim- plex; 10) albinervis, Die Beine find jedoch fehwarz, nicht, wie Meigen fagt, hellröthlich, alfo vielleicht eine Art, welche in Meigen nicht enthalten ift.

II. Rhamphomyia. 4) sulcata; 2) nigripes; 3) schistacea.

III, Hemerodromia. 4) Manlispa,

IV, Tachydromia. 1) bicolor; 2) pallidiventris,

VI. Familie. Zeptides.

I. Zeptis. 1) conspicua; 2) 3) scolopacea; 4) vi- tripennis; 5) tringaria; 6) immaculata; 7) distigma; 8) aurata; 9) splendida; 10) diadema.

II. Atheriz. 4) Ibis. Bei Dillenburg, jedoch fehr felten. VI. Fa milie. Dolichopodes.

I. Dolichopus. A) pennatus; 2) cilifemoralus; 3) linearis, In einem Haufe fehr häufig an einem Fenſter im Hausgange gefangen.

II. Psilopus. 1) lugens.

1. Chrysotus. 1) nigripes.

IV. Rhaphium. 1) caliginosum,

V. Medeterus. Bon diefem Genus befige ich mar 1 Art, welche aber Meigen nicht enthält.

VII, Familie Scenopinü,

I. Scenopinus. 4) fenestralis; 2) domeslicus; 3) senilis;

4) rugosus, IX, Fa milie. Bombyliadrii. I. Bombylius. A) major; 2) medius, häufig, weit größer

31

als die vorige Art; 3) minor; 4) nitidulus. Mehrere fehr blaß- haarige, zum Theil fehr kleine Arten laffen fih nach Meigen nicht zuverläffig beftimmen.

II, Anthrax. 1) semiatra; 2) sinuata; 3) modesla; 4) flava; 5) circumdata; 6) Pandora, fowohl hier, ald bei Dillenburg, ob— gleich fie Meigen nicht als deutſche Species Tennt. X, Familie. Vesiculosa. |

1. Henops. 4) gibbosus. Nur einmal bei Dillenburg ge fangen.

III. Zunft. Notacantha.

I, Familie. Aylophagi.

I. Aylophagus. 1) ater.

II. Beris, 1) clavipes. Beide nur bei Weilburg, jedoch felten.

IL. Samilie. Siratiomydae.

I. Sargus. 41) cuprarius; 2) infuscalus; 3) formosus; 4) politus.

II. Clitellaria. 1) Ephippium, Nur einmal bei Dillenburg gefangen.

III, Stratiomys. 1) Chamaeleon, bei Weilburg, jedoch felten.

IV. Pachygaster, 1) ater, Ginmal bei Weilburg.

IV. Zunft. Athericera. I. Samilie. HMuscides.

I. Musca. 1) vomitoria. Ich habe fie nur mit rothem Intergeficht gefangen, kann aber fonft feinen Unterfchied von der Meigen’jchen vomitoria finden. 2) azurea; 3) gentilis. Beide jelten bei Weilburg auf Umbellaten. 4) domeslica ; 5): hovina; 6) corvina; 7) atramentaria; 8) varia; 9) depressa; 10) ni- grina; 11). rudis. Diefe findet ſich häufig in außerordentlicher Menge beifammen an Fenftern, felbft in lange nicht geöffneten und unbewohnten Zimmern, befonders in dem oberften Theilen des Haufes, Wo mögen Die Larven berfelben leben? Der Filz des:

32

Bruftjchildes verwijcht fich leicht. 12) Vespillo; 13) kortorum; 14) pabulorum; 15). maculata; 16) pratorum; 17) Caesar; 18) cornicina; 19) Caesarion; 20) scutellata; 21) serena; 22) ca- daverina,

Il. Sarcophaga. 1) mortuorum, Sie variirt mit metallifch grünem Hinterleibe. 2) carnaria; 3) albiceps; 4) striala; 5) hae- morrhoidalis; 6) hacmatodes; 7) cruentata; 8) pumila; 9) Atro- pos. Die Beftimmung der Speries ift hier nach Meigen nicht leicht; mehrere Arten mußte ich unbeftimmt laffen. Mehrere 2, 3 und A Linien lange Species mit blauem oder grünem metallifch glänzendem Hinterleibe tragen alle Merfmale diefes Genus an fih; fie gehören wohl zu der Meigen’fchen Gattung Lucilia Bo. VI. und zwar zu den Specied mit am Ende fahler Fühler: borfte (Onesia Macq.). Cine Art halte ih für Onesia clari- pennis, Macg.; die übrigen laffen fich nicht beftimmen.

Ill. Dezia. 4) ferina. Der erfte Hinterleibsring ift nicht immer verfürjt. 2) carinifrons;”3) canina; 4) cristata; 5) Vol- vulus; 6) compressa, Die beiden leßten aus Bärenraupen gezogen.

IV. Zeuzia. 1) cinerea.

V. Ocyptera. A) brassicaria; 2) eylindrica.. Zwar gibt Meigen Italien als Vaterland an; indeffen ftimmen meine Erem- plare mit feiner Befchreibung überein.

VI. Miltogramma, 1) grisea, .

VI. Gymnosoma. A) rotundala. Ich fing ein fehr großes, 4 Rinien langes Eremplar in Paarung mit einem etwa 2 Linien langen; das erftere mußte ich für das Weibchen, das legte für das Männchen halten, und doch paßt die Meigen'ſche Beſchrei— bung des Männchens auf das erftere, die des Weibchens auf das letztere Eremplar. Sollte Meigen beide Gefchlechter ver:

wechfelt haben? 2) costata. | VII. Phasia. 41) crassipennis. Man findet Warietäten

mit faft ganz fehwarzer Ober» und Unterfeite des Hinterleibes. 2) analis, äußerſt variabel in der Größe; 3) albipennis; 4) hamata ; 5) umbripennis.

IX, Gonia. 4) ornata ; 2) fasci«ta, beide aus Naupen gezogen,

®

E 3

X. Tachina. Kine ziemliche Anzahl von Species habe ich aus Raupen erzogen, andere auf Blumen gefangen, ine zuver- läffige Beftimmung der Species ift aber nach Meigen bei dem außerordentlichen Artenreichthum und der großen Achnlichfeit vieler Arten höchft Schwierig; daher habe ich die meiften einftweilen un- beftimmt gelaffen. Die im Tten Bande vorgenommene Jerfpaltung dDiefes einen Genus in 48 verfchiedene Genera fruchtet wenig. 1) grossa, bei Dillenburg nod) nicht gefehen. 2) fera, bei Dil- lenburg fehr häufig auf Umbellaten, bei Weilburg felten; ich er- zog fie mehrmal aus Raupen. Die Farbe ift fehr variabel, manche Abweichungen von Meigen finde ich aber fo bedeutend, daß ich auf befondere Species fihliegen möchte, welche aber in Meigen fehlen. 3% tesseilata; 4) leucocoma; 5) auriceps; 6) Doris; 7) verlicalis; 8) trepida; 9) continua; 10) acerba; 11) roralis; 12) venosa ; 13) radicum; 14) rudis:; 15) tremula; 16) longipes; 47) silvalica; 18) argyrocephala; 19) lateralis; 20) vulgaris; 21) fulva; 22) apicalis; 23) aenea; 24) gramma,

XI. Anthomyia, 1) erralica; 2) vagans; 3) conica; 4) ru- fipalpis; 5) impuncla; 6) leucostoma; 7) scalaris; 8) pluvialis; 9) platura; 10) canicularis; 11) rufa. Eine Anzahl Arten fand ich in Meigen nicht.

XI. Scatophaga, 1) stercoraria; 2) merdaria; 3) lutaria.

XII. Dryomyza. 1) fiaveola; 2) anilis.

XIV. Sapromyza, A) decempunctala; 2) praeusta; 3) flava.

XV. Ortalis, 1) connexa; 2) nigrina ; 3) Syngenesiae.

XVI. Zauzania. 1) geniculata.

XVII. Zetanocera. A) marginata; 2) reliculata; 3) dorsa- lis; 4) pratorum; 5) Hieracii; 6) arrogans, Einige fchöne Ar— ten fehlen in Meigen. |

XVII. Helomyza. 4) domestica; 2) serrata; 3) laeta; 4) rufa.

XIX. Stegana. 1) nigra.

RX, Trypeta. 4) flava; 2) Westermanni; 3) solstitialis in mehreren Varietäten; 4) Wiedemanni; 5) .parielina; 6) ra- diata; 7) reticulata; 8) Bardanae; 9) Serratulae; 10) pallens, Mehrere hier vorkommende Arten’ hat Meigen nicht.

3

34

XXI. Calobata. 1) colhurnala; 2) ephippium.

XXII. Notiphila. 1) nigella. |

XXIII. Drosophila. 1) fenestrarum; 2) funebris (Musca cellaris, L.)

XXIV. Asteia. 1) concinna.

XXV. Opomyza. 1) germinationis; 2) combinationis; 3) tripunclata.

XXVI. Gymnopa. 1) subsultans.

XXVII. Chlorops. 1) Cereris; 2) scalaris; 3) geminala; 4) cingulata. Zwei Fleine Fliegenarten mit ſehr kurzen und fchma- Ien Flügeln fcheinen hierher zu gehören, finden fich aber in Mei- gen nicht.

XXVII. Meromyza. 1) laeta.

XXIX. Borborus. 1) subsultans.

XXX, Platystoma 1) seminalionis.

XXXI. Discomyza. 1) incurva.

XXXI. Zozocera. Die einzige Species, welche ich von diefem Genus hier fing, ift in Meigen nicht enthalten.

XXX. Psila. 1) fimetaria.

XXXIV. Sepsis. 1) violacea; 2) pulris; 3) cynipsea; 4) cylindrica,

XXXV. Sepedon. 1) sphegeus.

XXXVI. Micropeza. 1) corrigiolala.

1. Samilie, Syrphici,

I. Syrphus. Die Farbe der Beine und Fühler jcheint häu- fig, wie auch in andern Abtheilungen, variabel. Mehrere fchöne Arten, welche hier vorfommen, fehlen in Meigen. 1) ruficornis; bei Dillenburg an ausfliegenden Eichftämmen; 2) oestraceus; 3) canicularis; 4) chrysocomus ; 5) variabilis; 6) viduus; 7) mu- tabilis; 8) funeralis; 9) chalybeatus; 10) coerulescens; 11) ful- vipes; 12) festivus; 13) venustus; 14) lunulatus; 15) arcuatus; 16) Pyrastri (Musca Rosae. Deg.); 17) seleniticus; 18) Corollae; 19) topiarius, weit größer, als fie Meigen angibt; vielleicht Va— rietät von Ribesii, hauptfächlich um Pinus ſchwärmend; 20) Ri-

35

besii, die Färbung der Beine ift veränderlich,; 21) Grossulariae ; 22) vitripennis; 23) bifasciatus; 24) hyalinatus, nicht ganz mit Meigen's Beichreibung übereinftimmend; 25) baltealus; 26) no- bilis, haufig bei Dilfenburg, hier felten; 27) cinctus; 28) scrip- tus; 29) taenialus; 30) Menthastri; 31) Melissae. Die A legten Arten fiheinen in einander überzugehen. 32) gracilis; 33) melli- turgus; 34) scalaris; 35) sculatus; 36) peltatus; 37) Ocymi.

II, Pipiza. 1) calceata; 2) tristis; 3) annulata; 4) obscura. Obgleich Meigen Sicilien als Naterland angibt, fo paßt doch jeine Beichreibung auf vorliegende Art. |

II, Paragus. 4) bicolor; 2) albifrons; 3) tibialis.

IV. Chrysogaster. 1) coemeleriorum,

V. Volucella. 1) myslacea, an Baumftimmen bei Dillen- burg; 2) bombylans; 3) pellucens; 4) inflata; 5) inanis; 6) zo- nata. Diefe große und fchöne Fliege fam in einem Jahre bei Dilfenburg auf Liqufterblüthen vor, nach Meigen lebt fie nur im ſüdlichen Deutjchland und Franfreich ;

VI. Chrysotozum. 1) arcualum; 2) intermedium, eine Ba: vietät nähert fih durch Färbung und Größe der vorigen. 3) fas- ciolalum; 4) bicinctum

VI. Miesia, 1) saltuum; 2) yespiformis,. beide felten bei Dillenburg; 3) fallax, einmal bei Weilburg gefangen; 4) asi- liea, bei Dillenburg felten an Baumftämmen; 5 ruficauda, ein- mal bei Weilburg gefangen.

VIII. Mallota. 1) fuciformis, felten.bei Weilburg auf Blumen.

IX. Ceria. 1) conopsoides, nur einmal bei Dillenburg auf einer Wieſe gefangen.

X. Eristalis. 4) tenax; 2) campeslris; 3) floreus; 4) si- “milis, die Flügel find an allen meinen Eremplaren in der Mitte bräunlich gefärbt. 5) nemorum. Die Schenfel variiren mit gel: ber Spite, die hinteren mit gelber Bafie. Mehrere männliche Gremplare ftimmen mit der Befchreibung dieſer Species überein, haben aber eine fohwarze Stirn mit blaffen Haaren. Uebrigens find mir die Männchen aller Eriftalis-Arten felten, von manchen noch gar nicht vorgefommen. 6) horticola; 7) arbustorum. Viele

3*

36

Exemplare, welche ich hier fing, ſcheinen von dieſen Species we— ſentlich verſchieden. Ihre Flügel ſind in der Mitte bräunlich ge— faͤrbt, die Seitenflecken des Hinterleibes klein und nicht dreieckig zugeſpitzt, zugleich dunkler; das Geſicht iſt bräunlich ohne Striemen oder mit ſchwacher Spur derſelben: die Bauchſeite hat zarte ſchwarze Flecken. 8) aeneus; 9) tristis; 10) intricarius, nur ein- mal bei Dilfenburg auf einer Diftelblüthe gefangen.

XI. Helophilus. ſ) pendulus.

All, Xylota. 1) pipiens; 2) sylvarum, fehr felten bei Weil: burg; 3) lateralis; 4) bifasciata; 5) ignava; 6) segnis; 7) lenla; 8) valga (laphriformis), bei Dillenburg an Baumftämmen, felten.

XII. Microdon. 1) mutabilis.

XIV. Sphegina. 1) elunipes.

XV. Baccha. 1) elongata; 2) sculellata.

XVl. Brachyopa. $) bicolor, felten bei Dillenburg an aus- fliegenden Eichen.

XVII. Ascia. 1) podagriea; 2) lanceolata,

XVIN, Rhingia. 1) rosirata.

I, Kamilie Stomoxydae.

I, Stomozys. 1) calcitrans; 2) Sybarila, bei Dillenburg ſehr häufig auf Umbellaten, hier noch ‚nicht beobachtet.

ll. Siphona, 1) genieulata, aus Raupen zu Dillenburg gezogen.

IV. Familie. Conopsidae.

I. Conops. 1) flavipes; 2) quadrifasciala; 3) macrocephala ; 4) vesieularis. Die Larven Der Gonopsarten follen, wie Die von Volucella, in Hummelneftern leben. Ich fand öfters in ſolchen Neſtern Larven von Dipteren, in den Zellen der Hummeln, des— gleichen auch in den Zellen der Horniſſen-Neſter; fie gingen mir aber immer zu Grunde.

ll. Myopa. 1) ferruginea; 3) buccata; 2) testacea; 4) oc- culta; 5) atra; 6) punctata; 7) dorsalis. Einige hier vorfom- mende Species fehlen in Meigen. |

37

V. Familie Oestrides.,

I. Oestrus. 1) Bovis. Ein Exemplar diefer Specied fand ich im Larvenzuftande auf einer Biehmweide bei Dillenburg, woraus ih das Infekt 309. Don den Übrigen Species dieſer intereffanten Gattung, jo wie von der verwandten Gattung Gastrus fonnte ich big jegt feiner einzigen habhaft werden.

V. Zunft. Pupipara. I, Samilie. Coriaceae.

I. Melophagus. 1) ovinus.

II. Ornithobia. : 1) pallida.

II. Ornithomyia. 1) avicularia. IV. Stenopteryz. 1) hirundinis. V. Anapera 1) pallida.

Mineralogifche Notizen von

Dr. F. Sandberger. *)

41) Nidelglanz. Es findet fich Diefes Mineral hier und da auch in Deutlicheren Kryftallen, in der Regel aber im Quarze einge: ſprengt und innig mit Demfelben gemengt auf dem Emfer Gange. Ein Theil des Niels ift in demſelben durch Kobalt erjebt.

*) Im vierten Hefte der gegenwärtigen Jahrbücher habe ich bereits einen Nachtrag zu dem in der „Ueberficht der geologiſchen Berhältniffe des Herzog. thums Naſſau 1847.“ gegebenen Verzeichniſſe der in unſerem Gebiete vor— kommenden einfachen Mineralien geliefert, an welchen ſich die vorliegenden Notizen anſchließen ſollen. Ich beabſichtige, von Jahr zu Jahr in derſelben Weiſe Mittheilungen über dieſen Gegenſtand zu machen, und erlaube mir, die Vereinsmitglieder hierdurch um freundliche Unterſtützung durch Beiträge zu bitten.

38

2) Bleiglanz. In derben Barthieen in fehr weißem Quarze eined Ganges bei Aßmannshaufen. 4

3) Rupferindig. Eine wiederholte Unterfuchung des Bor- fommens von Donsbach hat die Beftimmung befielben durchaus beftätigt.

4) Bahlerz. Eine genaue Unterfuchung hat gezeigt, daß die dunkelen Bahlerze von der Grube Mehlbach bei Weil: münfter und von Weyer bei Nunfel Arfeniffahlerze find. An erfterem Orte findet man gewöhnlich nur das Tetraeder 2 I), an fegterem aber auch ein Herafistetraeder mit demſelben in Com— bination BR 077), Sie überziehen fich beide bei ber Zer- feßung mit Kupferſchaum und Kupferlafur.

5) Kupferfies. Die fchönften Kryftalle dieſer Subjtanz haben fich bis jebt auf den Gruben Gemeine Zeche und Neuer Muth bei Dillenburg gefunden. Auf einem Gange in der Grauwacke Fam Diefelbe früher derb auch zu Gemünden bei Ufingen vor; im Thonfchiefer auf Braunfpathtrimmern: Caub (Stein). |

6) Eifenfies. Mit einem nicht unbedeutenden Nidelgehalte kommt derfelbe derb und Fryftallifirt auf dem Emfer Gange vor.

7) Das ſpecifiſche Gewicht der grünen Zinfblende von Weilburg fand ich im Mittel. von 3 Verfuchen zu 3,71. Eine hell gelbbraun gefärbte Varietät derfelben findet fih auf den Braunfpathtrümmern des Thonfchiefers von Caub (Stein).

8 Antimonfilberblende. Don diefen, meines Willens gegenwärtig im Herzogthum nirgendwo mehr einbrechenden Erze finden fich einige gute Stüde aus der aufgelaffenen Grube Mehlbach in der Sammlung des Weilburger rg

9, &ifenglan;z ©. oben. ©. 5.

Der anfcheinend ganz. veine Dichte 8x444 aus den Lahngegenden ſcheidet die beigemengte Kieſelſäure bei Der Zerſetzung mit Salzſäure theilweiſe oder ganz als Gallerte ab, und enthält demnach, wie manche Brauneiſenſteine, dieſelbe in der

39

Form eined von Säuren zerfegbaren Silicates. S. Gott. gel. Anz. 1841. ©. 285.

NRotheifenrahm Auf Dichtem NRotheifenftein auf ver: fhiedenen Gruben um Dillenburg, namentlih fchön auf Gr. Stilling beiRanzenbad, zu Ahauſen bei Weilburg; auf Kalkfpathörufen des Dolomits: Staffel bei Limburg.

10) Quarz Ausgezeichnete Kryftalle, zum Theif mit Ein; fehlüffen eines talfähnlichen Minerald auf Trümmern im Thon: fchiefer von Caub (Stein); in Knollen von Pfilomelan und Brauneifenftein: Birlenbach und Gr. Koppelfeld beigreien- diez.

Hornſtein. Braune und ſchwärzliche Varietäten, überge— hend in Halbopal auf der Grube Adolph bei Hofz grüne, ftark durchſcheinende Plasma): Gr. Wilhelmsfund bei We- fterburg (v. Rößler).

11) Opal. Die Varietät aus dem Palagonitconglomerate vom Hof Beſelich bei Limburg verhält ſich als ausgezeich— neter Hydrophan, in geringerem Grade zeigt der Halbopal von Sonnenberg (S. oben S. 6) dieſelben Erſcheinungen.

12) Brauneiſenſtein. In Pſeudomorphoſen nach Eiſen— ſpath als Hülle von Steinkernen in dem Grauwackenſandſtein von Kemmenau.

13) Kupferſchwärze. Auf zerſetztem Kupferglanz und Kupferkies: Gr. Stangenwage bei Donsbach.

14) Stilpnoſiderit. Auf Lagern in verwittertem Tau— nusfchiefer: Wildſachſen, Frauenſtein; auf Gängen in der Grauwade: Laugenbrüden bei Hachenburg, Bölsberg bei Marienberg.

15) Pfilomelan. Im Duarze reines Notheifenfteinlagers: Gr. Gänsberg bei Weilburg; im. tertiären Thone: Grube Kalf zu Cubach bei Weilburg (ſehr ſchöne Stalaftiten mit ftrahliger Textur.)

16) Magmeteifen (itanhaltig). In Heinen Octaedern im Trachyt: Kleiner Arzbacher Kopf bei Ems,

40

17) Feldſpath. Bon Grandjean find wohl ausgebil- dete, meift aber fihon etwas verwitterte Kryftalle dieſes Minerals in einer regelmäßig der Grauwacke eingelagerten Schicht eines flaferigen Schiefers von rothlich-grauer Farbe bei Niederroß, bach unweit Dillenburg entdeckt worden.

18) Albit. Kryftallifirt und derb im Zaunusfchiefer um Wiesbaden (S. oben ©. 5.)

Adinole, dichter Albit, ähnlich wie der von Lerbach am Harze *) fommt zu Merfenbach bei Herborn, mit grünem Kie— jelfcehiefer verwachfen vor, (Grandjean.) |

19) Labrador Die fehönften Kryftalle diefer Subftanz finden fih in dem Diabas von Tringenftein.

20) Apophyllit. In ungefähr 5““ Tangen Kryſtallen O. O.oO mit Kalffpath in Drufenräumen des Doleritd von Dberbrehen Bon Hrn. Naht entdedt.

21) Tachylyt. Als Ueberzug von Blafenräumen im Ba— falte, welche Durch Arragonit ausgefüllt find: Hof, Wefterwald.

22) ? Spedftein. In apfelgrünen, derben Maflen auf Braumeifenftein am Oberilmenberg bei Aumenau; als Dünner Ueberzug auf Taunusfchiefer: Nerothal bei Wiesbaden.

23) Kiefelmalachit. As dünner lleberzug auf Kupfer— fies: Gemünden bei fingen, auf Buntfupfererz: Naurod.

24) Aphrofiderit, Diefes in der „Ueberficht“ u. f. w. ©. 97 zuerft befchriebene Mineral ift, wie.ich mich Durch wieder: holte Berfuche überzeugt habe, nicht nur in der ganzen Gegend von Weilburg, Limburg und Diez, fondern auch hier und da im Dillenburgifchen verbreitet und bricht gewöhnlich verwachfen mit Anferit oder Quarz. Außerdem findet es fich auch auf Klüften des Taunusfchiefers mit Albit oder Duarz in der Gegend von Wiesbaden.

25) Brehnit: In den Klüften des Diabafes von Nies derſcheld werden fehr häufig die Saalbänder von Prehnit, die zweite Lage von Kalffpath, Die innerfte von Quarz ge bildet, wie Grandjean zuerſt bemerkt hat.

*), Hausmann über die Bildung des Harzgebirged. ©. 381,

A

26) Bhillipfit. In fehr feinen Kryſtallen O. 00.0 » in Drufenräumen des Bafaltes an der Kalteiche bei Dillen- burg. (Grandjean)

27) Faujafit. In weißen quadratifchen Octaedern in Drufen des Bafaltes: Trierifhhaufen bei Wied-Selters. (Grandjean.)

23) Ehabafit. Im weißen Fryftallen R, von 4—5'"' Länge mit Kalfjpath in Drufenräumen des Dolerits: Oberbre benz im Bafalte mit Mefotyp: Niederahr bei Wallmerod.

29) Rupferfhaum. In Fleinblätterigen PBarthieen als Zerfegungsproduft von Fahlerz auf der aufgelaffenen Grube Mehl— bach bei Weilmünfter, begleitet von einem dunkler grünen, erdi— gen arfeniffauren Kupferoxyd, welches noch nicht näher unterfucht ift und Kupferlafur.

30) Aypatit. In weißen faferigen und dichten. bräunlich- gelben ftalaftitifchen Geftalten mit Pfillomelan: Gr. Kleinfeld bei Birlenbadh. Stimmt im Vorfommen, wie in dem Außeren Anfehen nahe mit dem Apatit von Amberg in Baiern überein. Bon Hrn. Paul aus Birlenbah aufgefunden. Ein. zweites phosphorfaures Salz, der Wavellit ift fehon länger aus dem Braunfteine von Weinbach bei Weilburg befannt. (Ueberſicht ©. 99.)

31) Phosphorſaures Bleioryd. In wachsgelben, ſchwärzlich angeflogenen Pfeudumorphofen nad) Bleiglanz Oo. 0 auf ftalactitifchem -Brauneifenftein: Dernbah bei Monta:- baur. Bon Hrn. Horftmann der Sectionsverfammlung zu Weilburg vorgelegt. Oct. 1849.

32) Bivianit. Hin und wieder ald Anflug oder Ueberzug auf foffilen Zähnen im Sande von Mosbach.

33) Barytfpath. Bor Kurzem fand fich Diefes Mineral zum erftienmale in der Gegend von Weilburg in dünnen Ta- feln auf Quarz im Notheifenftein der Grube Hohe Gräben.

34) Bleivitriol. In der Sammlung des Herrn Affeffors Raht zu Holzappel befinden fih 4A!" große Kryftalle

42

diefer Subjtanz aus den dortigen Gruben in Höhlungen von Dleiglanz, beren Form nach Damit vorgenommenen Mefjungen 00.00 mit fchwacher Adftumpfung durch oO ift.

35) Weißbleierz. Neuerdings hat die Grube Frie drichsſegen bei Oberlahnftein ſehr ausgezeichnete einfache und Zwillings-Kryftalle Diefes Minerals geliefert,

36) Bergmild. Im tertiären Letten: Spel zmühle bei Wiesbaden.

37) Kalkſpath. Im blaßgelblichen Kryſtallen » R auf Quarztrümmern im Thonſchiefer von Caub (Stein).

38) Braunſpath. An demſelben Fundorte wie das vor— hergehende Mineral findet ſich auch ein perlgrauer oder blaßroſen— rother Braunfpath, der vor dem Lörhrohre ftarfe NReactionen von Mangan gibt und wohl eine quantitative. chemifche Unterfuchung verdiente.

395 Eifenfalffpyath. Der meift Frummblättrige, derbe Kalkſpath auf den fog. Flußeifenfteinlagern der Lahngegenden gibt beim Spalten Winfel von 106° 12’, deren Erfennung bei der mitunter ftarfen Biegung der Spaltungsflächen‘ und anderen durch die in den Maffen überall wahrnehmbare Zwil- lingsbildung bedingten Hinderniffen indeffen oft erjchwert wird. Außerdem verwittert derfelbe mit intenfiv gelber Farbe, welche auf eine Ausfcheidung von Eifenorydhyrat hindeutet; Alles Eigen: Ihaften, welche dem Eifenfalffpath (Ankerit Haidinger) zus fommen, |

40) Kupferlaſur. Eingefprengt und angeflogen im Schal: ftein, der das Hangende eines Bleiglanzganges bildet: Wolfen: haufen; früher fehr fehon auf der Grube Fortunatus bei Dillenburg.

Verzeichniß der in der Umgegend von Wiesbaden

vorfommenden

Schmetterlinge

unter Beifügung einer Anzahl an andern Orten des Herzogthums Naſſau aufgefundener Arten, Bon

2%, VW igelius.

Vorwort.

Ich gebe hier ein Verzeichniß der in einer Reihe von 30 Jahren meiſt in der Umgegend von Wiesbaden geſammelten Schmetterlinge unter Beifügung der dabei gemachten Beobach— tungen über Flugzeit und Fundort, Damit folches fpäteren hiefigen Sammlern zum Leitfaden dienen möge,

Auf eine nähere Befchreibung Der einzelnen Schmetterlinge fowohl, als auch deren Raupen Fonnte ich mich nicht einlaffen, weil dazu der Raum hier zu beengt feyn würde, und weil dies in dem Werke dev Herren Ochſenheimer und Treitfchfe, deren Spyftem ich meinem Verzeichniß zu Grund gelegt habe, von den meiften Arten nachgelefen werden kann. Die Zahlen Hinter dem Artnamen beteuten die Monate der Flugzeit; Wbd., Wiesbaden; Wbg., Weilburg *). |

S, Wigelius,

*) Herr Affeffor v. Graß hat eine Anzahl Zufäße zu diefem Verzeich— niffe freundlichft mitgetheilt, welche immer durch nachgefeßtes v. Gr. bezeichnet find. Der Herausgeber.

> RD

15. 16.

2. Tagfchmetterlinge. Diurna.

Genus 1. Melitaea,

. Artemis, 3. 6., Wbb., auf allen, Waldwieſen.

Cinzia, 5. 6., Wbd., auf allen Waldwiefen. Didyma, T., Wbd., auf allen Waldiwiefen.

. Dietynna, 5., Wbd., auf allen Waldwiefen. . Athalia major, 6., Wbd., auf allen Waldwiefen. . Athalia minor, 6., Wbd., auf allen Waldwiefen.

Genus 2. Argynnis.

. Selene; 5., Wbd., auf Waldwiefen. . Euphrosyne, 5., Wbd., auf Waldiwiefen. . Dia, 5. 7. 9., Wbd., auf Waldwiefen,

Latonia, 5. u. 9., Wbd., auf Wiefen und Feldern. Im Auguft häufig auf Stoppelfeldern.

. Niode, 6. u. 7., Wbd., auf Waldwiefen.

Adippe, 6. u, 7., Wbd., auf Waldwiejen.

Aglaja, 6.u.7., Wbd., auf Waldwiefen.

Paphia, 7. u.8., Wbo., an Waldfaumen und auf Wald: wegen. Er liebt die Blüthen der Brombeere.

Genus 3. Euploea.

Nichts.)

Genus 4. Vanessa. Jam, A, Cardui, 8. u. 9., auf Feldwegen allenthalben. Atalanta, 9,, Wbd,, liebt den Saft von faulenden Srüchten ꝛc. |

23.

24. 23. 26.

2.

28,

R9;

46

Sam. B.

. Jo, 4.5. 8.0.9, Wbd., allenthalben, wo Brennefjeln ftehen

und fliegt gerne auf Kleeädern. Antiopa, 4. 5. 8. u. 9., in Vorwäldern um Wiesbaden. Die Raupe im Mai auf der Birfe und Weide.

. Polychloros, A. 5. 7. u. 8., Wbd., allenthalben. Ueberwin—

tert ald Schmetterling. AXanthomelas, 4. 5. 7.u.8., Wbg, die Raupe auf Weiden. Selten. Urticae, 4,5 7. W8., Wbd., allenthalben. Ueberwintert als Schmetterling. C. album, 5. u. 9., Wbd., allenthalben. Ueberwintert als Schmetterling.

Sam. C. Prorsa, 7. u. 8., Idſtein, auf Waldwieſen, Zevana, Var. von Prorsa bei.dem Thiergarten,

Genus 5. Limenitis. Sam. A. Nichts.) Sam. B. Sibylla, 6., Wbd., am Waldfaume hinter der Fafanerie. Camilla, 8., zu Ems, an Waldheden auf der linfen Lahnfeite. Populi, 6., Wbd., auf Waldwegen beim Ehauffeehaus, fucht bei Sonnenfchein feuchte Stellen und Kotb. Genus 6. Charaxes. Nichts.) Genus 7. Apatura. Iris, T., Wbd., auf allen Waldwegen, wo er feuchte Stels len aufjucht. Jlia, 7., Wbd., (Var. Ciytie) auf Waldwegen nad) Blei: denftadbt und dem Chauſſeehaus zu. ' Genus S. Hipparchia.

Sam. A. Proserpina, 6., auf dem Waldweg hinter Dotzheim nach Schlangenbad oͤfters gefunden,

30.

31.

47

Hermione, 7. u. 8., auf Waldwegen auf dem Neroberg und an der Platte,

Briseis, 8., bei Hochheim, Biebrih. Auf trodnen Sand» feldern bei Mombach.

. Semele, 7. u. 8, Wbd, in Waldungen allenthalben. . Phaedra, 7., Wbd., bei der Fafanerie felten. Bei Darın-

ftadt häufiger. Sam. B.

. Tithonus, %. u. 8, Wbd., in Waldungen allenthalben. . Janira, 7. u. 8., Wbd., auf Wiefen allenthalben häufig.

Fam. €.

. Hyperanthus, T. u. 8, Wbd., in Waldungen allenthalben. .“Maera, (Adrasta.) 5. u. 8., Wbd., auf Feldern allenthalben.

An Mauern.

. Meguera, 5. u. 8., Wbd., auf Feldern, trodenen Wieſen

allenthalben.

. Egeria, 5. u. 8., Wbd.. auf Waldivegen allenthalben.

Sam.D.

. Galatea, 7., Wbd., auf Waldwiefen allenthalben.

Fu m. E.

. Medusa, 5., Wbd., auf Waldwiefen allenthalben.

Sam. F.

. Medea, 8., Wbb., je MWaldwiefen und in jungen Wal:

dungen.

. Ligea, 7., Wbd., in jungen Waldungen auf dem Wege nad)

Lichte Waldungen um Schlangenbad. v. Gr. Fam. 6.

. Davus,6., Wbd., auf feuchten Waldwieſen hinter der Faſanerie. . Pamphilus, 5. u.8., Wbd., auf trodnen Wiefen allenthalben. . Iphis, 7., Wbd., auf Waldwiefen, allenthalben.

Hero, 5. u. 6., Wbd., auf Bent Weilthal bei Weil;

burg. v. Gr.

. Arcania, 6,, Wbd., in Wäldern, allenthalben.

67.

48

Genus 9. Lyeaena.

Sam. A.

. Arion, 8., Wbd., auf Waldwiefen allenthalben, auch in

jungen Gehegen.

50, Euphemus, 8., Wbd., auf Wiefen, allenthalben. . Erebus, 8., Wbd., auf Wiejen, allenthalben.

Cyllarus, 5., Wbd., in jungen Gehegen und Waldwiefen.

. Aecis, 6., Wbd., auf Wiefen. In der Dambachs-Wieſe. . Argiolus, 4. 5. u.7., Wbd., am Waldfaume und an Herden

allenthalben.

. Alsus, 5. u. 7., Wbd., hinter dem Geisberg einzeln. Im

Mombacher Wald häufig.

. Corydon, 7. u. 8, MWbd., einzeln auf der Anhöhe beim Den—

nelbach gegen Sonnenberg, gemein im Mombacher Wald.

Anbau zwifchen Schierftein und Walluf, ſodann am Nieder: wald bei Rüdesheim. v. Gr.

. Dorylas, 7., bei Biebrich auf Kleeädern. Häufiger im

Mombacher Wald.

Adonis, 5. u. 8., Wbd., auf trodnen.Wiefen und Kleeädern, im Mombacher Wald häufig. | Alezis, 5.6.7.1u.8., Wbd., auf allen Wiefen und Kleeäckern. Agestis, 5. u. 8., Wbd., auf trocknen PBläßen.

. Eumedon, 6., im Mombacher Wald.

. Argus, 5. u. 8, Wbd., auf trodnen Graspläßen.

. Aegon, 5. u. 8, Wbd., auf trodnen Graspläßen.

. Amyntas, 8., Wbd., auf Wieſen, an feuchten betretenen

Stellen.

. Polysperchon, 5., Wbd., auf Wiefen, an feuchten betretenen

Stellen.

Hylas, 5. u.8., Wbd., auf trocknen Graspläßen und auf

Triften.

Sam. B. Circe, 5. u. 7., Wbd., auf allen Wiejen, | Chryseis, 6., Wbd., auf Waldwiefen, Hinter Dem Geisberg.

69.

70:

1.

2. 73. 74.

79» 76.

77.

78.

19, 80.

81.

82. 83.

49

Phlaeas, 5—9., Wbd., an trodenen Waldſäumen und Wie fen. Neroberg. Auf den Blüthen von Thymus Serpyllum. Virgaureae, 7., ®bd., an Waldfäumen, Tiebt die Blüthe der Brombeere. Lucina, 5., Wbd., auf Waldwiefen.

Sam. O. Rubi, 4. u 5., Wbd., in Waldungen, namentlih in Birk gehegen. Quercus, 7., Wbd., in Waldungen. Raupe im Mai, Walk— mühle an hoben Eichen. Jlieis, 6., Wbd., in MWaldungen an niedern Gehegen. Pruni, 6,, Wbd., in Gärten und an Heden. Belulae, 8, Wbd., in Gärten und an Heden.

Genus 10. Papilio.

Podalirius, 5. u. 8., Wbd., in Waldungen und auf Wiefen. Zieht des Morgens aus den Waldungen in die Thäler zur Nahrung aus.

Machaon, 5. u. 7., Wbd., auf Waldwieſen, Feldern und in Gärten.

Genus 11. Zerynthin. Nichts.)

Genus 12. Doritis. Nichts.)

Genus 13. Pontia.

Crataegi, 6., Wbd., auf Wiefen und Feldern. Brassicae, 5. 8. u 9., Wbd., auf Feldern, Wiefen und in Gärten. Rapae, 5. 8. u.9., Wbd , auf Feldern, Wiefen und in Gärten. Napi, 5., Wbd., auf Wiefen und in Gärten. Daplidice, 9., Wbd., auf trodnen Feldern. Muͤhlweg Landgraben.

4

84. 85. 86.

87. 88,

96.

97.

98.

99,

30

Cardamines, 4, 5., Wbd., auf allen Wiefen, Sinapis, 4. 7. Wbd,, desgleichen.

Genus 24. Colias. Edusa, 5. 8, Wbd., auf Kleeädern. Mihlweg, Land graben. 9. Gr.) Hyale, 5. 8., Wbd., desgleichen. Rhamni, 5. u. 7. Wbd,, Desgleichen.

Genus 15. Hoecaerge.

Nichts.)

Genus f6 BHesperia. Sam. A.

Malvarum, 8., Wbd., auf trodnen Grasplägen im oberen

Dambahsthal. Mühlweg. | Zavaterae, T7T., Mombach, auf troden fandigen Stellen.

. Carthami, 5. u. 8., Mombach, desgleichen.

. Fritillum, 7., Mombach, desgleichen.

Alveolus, 5, Wbd., auf Waldwieſen, alfenthalben.

. Sertorius, 7., Wbd., auf Waldwiefen hinter dem Geisberg

und häufiger im Mombacher Walp.

. Tages, 5. u. 8., Wbd,, auf Waldwiefen, allenthalben (Kur—

hausanlagen).

Sam. B. Paniscus, 7., Schlangenbad, auf Waldiwiefen. (Weilthal bei Weilburg. v. Gr.) } Sylvanus, 6., Wbd., in niedern Waldungen. Comma, 8., Wbd., in niedern Waldungen, gemein. Linea, 6, 7. u. 8, Wbd., in niedern Waldungen, gemein.

100. Actaeon, 7., Mombacher Wald und bei Wiesbaden in nie:

dern Waldungen, felten.

Genus 1%. Chimaer».

(Nichts. ) .

101.

102. 103. 104,

105.

1 06. 107.

108. 109. 110, 111.

122,

113,

51

Genus £S8S. Atychin. Fam A. Nichts).

Fam. B. Globulariae, 7., Wbd., in Niederwaldungen, im trodnen Gras, Statices, 5. u.6., Wbd., in Niederwaldungen. Auf Wiefen, Pruni, 7. u. 8, bei Budenheim, an Schlehenheden. Infausta, 7:, Lord), am Weg nach Weifel häufig, Naupe 6., an Prunus spinosa. Entblättert die Strauche völlig -und geht wahrfcheinlich aus Mangel an der rechten Futterpflanze alsdann auch Kleearten an. v. Gr. |

WAbendfchmetterlinge. Crepusculares.

Genus f9. Zygaena.

Minos, T., Wbd., auf allen Waldwiefen und auf grafigen Waldſtellen.

Achilleae, 7. Mombacher Wald.

Aeliloti, 7.. Wbd., auf Waldwieſen und graſigen Wald— plätzen.

Trifolii, 6., Wbd., auf allen Wieſen.

Lonicerae, T., Wbd., auf Waldwieſen.

Filipendulae, 7T., Wbd., auf Waldwieſen.

Peucedani, 7., Wbd., auf graſigen Waldſtellen, im Mont: bacher Wald häufig.

Hippocrepidis, T., auf grafigen Waldſtellen, im Mom— bacher Wald häufig. (Dotzheim. F. Sandb.) Onodrychis, 7, u. 8S., Wbd., Mombacher Wald, in Wal- dungen, liebt die Blüthen des Heidefrauts.

Genus 20. Syntomis,

Nichts.) | 4 *

114,

128,

32

Genus 21. 'Thyrise. -

Fenestrina, 5. u. 6., Wbg. und im Mombacher Wald in ben Vorheden, wo man ihn im Sonnenfchein auf Blüthen und Blättern figend findet. (Meilthal auf den Blüthen von Veronica chamaedrys. 9. Gr. Vorzüglich auf Clematis Vitalba, 3. Sandb.)

Genus 23. Sesia.

. Apiformis, 5., Wbd., in den Anlagen am Gurfaal an

PBappelbäumen.

. Asiliförmis, 5., Wbd., dafelbft jelten. . Cynipiformis, Wbd., dafelbft.

Culieiformis, 5., Wbd., in Gärten auf Iohannisbeer- fträuchen in der Sonne von 11—12 Uhr,

Hylaeiformis, Wbd., an Baumftämmen. . Sapygaeformis, T., Wbd., auf grafigen Waldftellen. . Chrysidiformis, T. Wbd., in der Mittagsfonne auf Blüthen.

Tipuliformis, 5., Wbd., in Gärten Auf Johannisbeer— fträuchern zwifchen 11—12 Uhr.

Tenthrediniformis, 7., Wbd., auf grafigen Waldftellen auf der Blüthe des gelben Sternfrauts in der Mittagsfonne.

. Mutillaeformis.

Genus 24 Macroglossa.

Sam. A.

. Fuciformis, 5. u.7., Wbd., (Mombacher Wald), auf

MWiefen an der Blüthe der Salvia pratensis und andern. Bombyliformis, 6., Wbd., dafelbft.

. Stellatarum, 7. 8. u, 9., Wbd., an der Blüthe des Geis

fenfrautes und an andern Blumen, (Findet fih ‚öfters in Zimmern, wofelbft er überwinteit. v. Gr.)

| Sam. B. Oenotherae, 5., Wbd., auf der Blüthe Der Salvia pratensis Abends in dem Dambach-Thal,

129. 130.

131. 132.

133. 134,

135.

136. 137. 138.

139.

140.

53

Genus 25 Deilephila.

Sam. A.

Nerü, 8, Wbd., an der Blüthe des Seifenfrauts und andern den Schwärmern beliebten Blumen,

Celerio, 9., Wbd., in den Exurhaus-Anlagen Abends an der Schweizerhofe, in warmen Jahren, z. B. 1846.

Eipenor, 5., Wbd., in Gärten Abends am Geishlatt. Porcellus, 5. u. 7., ®bd., an den Blüthen der Salvia pratensis, fpäter an anderen Blumen.

Fam. B.

Lineata, T., Wbg., an der Blüthe des Seifenfrauts. Galü, 5. u. 6., Wbd,, an der Blüthe der Salvia pratensis und am Seifenfraut. (Die Raupe 9., in den Gräben der Ehauffeen nach Biebrich und Erbenheim an Galium verum und Galium mollugo,, fodann auf Wiefen am Main bei Hochheim. v. Gr.)

Euphorbiae, 5. 6.7., Wbdb., an denſelben Blüthen,

Genus 726. Sphinx.

Pinastri, 8., Wbd., am Rande des Fichtenwaldes auf dem Neroberg an Baumftämmen öfter gefunden,

Convolvuli, 8.9., Wbd., an den Blüthen des Seifenfrauts und der Schweizerhofe.

Ligustri, 6.7. Wbd., in Gärten an ber Blüthe des Geisblatts.

Genus 27 Acherontia.

Atropos, 5. 9. 10., Wbd., auf Kartoffelädern, fliegt öfter in Zimmer.

Genus 28 Smerintklus.

Tiliae, 5.6., Wbd., an Stämmen der Linden und anderer Bäumen in Anlagen.

141.

142,

153.

34

Dcellata, 5. 6., Wbd., in Gärten, an Weiden und Obft- bäumen. Populi, 5.8., Wbd., in den Curhausanlagen an Pappel— bäumen.

——

III. Spinner. Bombyces.

Genus 29 Saturmin.

. Carpini, 4.5., Wbd., in Wäldern und Gärten.

Genus 30. Aslia. Tau, 4.5., Wbd, in Buchenwäldern allenthalben. Genus 31. Endronmis. Versicolora, 3., Wbd., bei der Fafanerie und hinter dem Geisberg in Birfgehegen. Genus 3%. Harpyia.

Fam. A, Vinula, 5. 8., Wbd. allenthalben an MWeidenbäumen.

. Erminea,6., Wbd., am Wege nach der Dietenmühle, Selten. . Furcula, 5. 6., Wbd., in Buchenwaldungen. Man findet

Die Raupe im September. (Walkmühle. v. Gr.)

. Bifida, 5., Wbd., in den Curhausanfagen an Pappeln. . Bicuspis, 6., bei Wehen auf Birken.

Sam. B. Fagi, 5. 6., Wbd., man findet ihn öfter an Die Raupe im Habſ auf Eichen. Milhauseri, 5., Wbd., die Raupe und Puppe 8. u, 9. an den Stämmen Kon Eichen und Nüftern ꝛc.

Genus 353. Notodonta.

Sam. A. Tritophus, 5. 6., Wbd., die Raupe im Juli und September an Bappeln in den Curhausanlagen.

154. 159.

167.

168. auf dem Neroberg gefihlagen.

33

Ziezac, 4.5.7. 8., Wbd., an Weiden allenthalben. Dromedarius, 5. 8., Weob, Raupe im za und September auf Birken, Erlen ıc.

Sam. B.

. Camelina, 6., Wbd., allenthalben, wo Eichen, Birfen,

Weiden, Bappeln ꝛc- ftehen. | Sam. C.

. Dictaea, 5.6., Wbd., Die Raupe an Zitterpappeln hinter

dem Geisbergweg, im September.

. Dictaeoides, 6., Wbd., die Raupe wird im Frühjahr und

Herbit auf dem Neroberg von Birken gejchlagen.

, Argentina, 6.8, Wbd., die Raupe wird im Frühjahr und

im Juli von jungen Eichen geflopft. Auf dem Neroberg. Sam. D.

. Palpina, 5. 6.8., Wbd., die Raupe anf Weiden, Bappeln

allenthalben, den ganzen Sommer.

. Plumigera, 11. 12., Wbd., die Raupe wird im Mai von

Masholder im Dambachthal häufig geflopft.

. Bicolora, 6., Wbd., gegen die Platte Hin einmal aufge:

funden. Velitaris, 6., Wbd., die Naupe wird im Herbfte von Eichen geichlagen.

. Melagona, 6., Wbd., die Naupe wird im Herbite von

Eichen und Buchen gefchlagen.

d. Crenata, 6., Wbg., in Waldungen hinter dem Windhof,

den Schmetterling gleichzeitig mit der Naupe von Cat. fraxini von Zitterpappel, Populus tremula, gefchlagen.. v. Gr.

3). Dodonaea, 5 6., Wbd., Naupe im Juli und Auguft von

Eichen auf dem Neroberg gefihlagen.

Chaonia, 4.5, Wbd., Naupe im Juli und Auguft von Eichen auf dem Neroberg gefchlagen.

Querna,.4.5., Wbd., Raupe im Juli von Eichen

169.

170.

171.

172.

177. 178. 179,

180, 181.

56

Tremula, 5. 6., Mbd., Raupe im Juli und Auguft von Eichen auf dem Neroberg gefchlagen, auch in Obftgärten an Baumftämmen häufig.

Genus 34. Cossus.

Sam. A, Ligniperda, 6. 7., Wbd., an Baumftämmen. (Raupe an den Stämmen ber Weiden und Bappeln, in Gärten im Holze der Trauerweiden, der Aepfel und Birnbäume, Die im Herbite oft fehr haufig gefundenen Raupen überwintern und entwideln fich erft 5. und 6. nüchften Jahres. v. Gr.) Sam. B. Aesculi, 7, Wbd., an Baumftämmen und Planken in den Gurhausanlagen. (An Obftbäunen im Welltisthal.-v. Gr.) Arundinis, 6. 6., Wbb., —* Raupe im Stengel des Rohrs am Salzbach.

Genus 35. Hæeæpioluus.

Humuli, 6. T., Rennerod, die Raupe an Wurzeln verfchie-

dener Pflanzen.

. Sylvinus, 8.9., Wbd., fliegt des Abends über Wieſen und

Grasplätze. Allenthalben.

. Lupulinus, 5., Wbd., fliegt des Abends ber Wiefen und

Grasplätze. Allenthalben.

. Hectus, 6., Wbd., Abends an Waldſäumen im Nevothal.

(Var. nemorosa, 6., Wbd., bei Sonnenberg. v. Gr.) Genus 36. Lithosia.,

Fam. A. Quadra, T., Wbd., in allen Waldungen, wo er von den Bäumen geklopft wird. (An Stämmen alter. Eichen. v. Gr.) Griseola, 6., Wbd., in allen Waldungen, wo er von den Bäumen geflopft 9 Complana, 7., Wbd—., desgleichen. Lurideola, 7., Wbd., desgleichen. Gilveola, \., erh, .„ im Mombacher Wald auf Blumen.

182. 183.

184. 185.

186. 187. 188. 189.

190.

191.

192. 193. 194.

195.

196.

197.

198.

57

Helveola, 7, Wbd., am Saume der Buchenwaldungen wird

er beim Schlagen im Gebüfche aufgefcheucht.

Luteola, T., Wbo, im Mombaher Wald häufig. Aureola, 6.7., Wbd., deögleichen.

Rubricollis, 5. 6., Wbb., im Mombaher Wald. (Walkmuͤhle, Chauffeehaus. v. Gr.)

Sam, B. Rosea, 6.7., Wbd., auf dem Neroberg in Eichenheden. Roscida, 6.7., Wbd., auf Waldwiefen, Irrorea, 6., Wbd., auf Waldwiefen. Eborina, 6.7., Wbd. an Waldjäumen, auf Blättern.

Jam. C. Ancilla, 6., Wbd., an Waldfaumen im Nerothal und an Hecken. (Niederwaldungen bei Aßmannshauſen. v. Gr.) Fam. D. Mundana, T. Schlangenbad, an Mauern, jelbft in Gebäu- den häufig. (Wod., in Gebäuden. v. Gr.)

Genus 37. - Psyche.

| Fam. A. Pulla, 5., Wbd., auf Wiefen im Nerothal ıc. Nitidella, 5, Wbd., auf Waldwiefen. Pectinella, 7., Wbd., auf Waldwiefen und in jungen Gehegen. Bombycella, 5, Ems, die Raupe am Chauffeegeländer an der Lahn gefunden im Auguft. Pseudobombycella, 5., ®bd., in Laubwaldungen. Lebt an der Rinde der Birken.

Sam. B. Graminella, 7., Wbd., in Wäldern allenthalben; man findet die Nuppe häufig an Stämmen oder trodnen Stengel. Genus 38. Liparis.

Monacha, 7.8., Wbd., in allen Buchenwaldungen. (Kiefern, Fichte und ausnahmsweife an Laubholz. v. Gr.)

204.

207.

208.

209. 210.

211.

212.

213.

58

. Dispar, 8. 9., Wbd., in allen Gärten, . Salieis, 7., Wbd., allenthalden, wo Weiden und PBappeln

jtehen, V. nigrum, 6., Wbd,, an den Linden, beim Bulverhäuschen. (Chauſſee nah Schwalbah an den Buchen. v. Gr.)

. Chrysorrhoea, 7, 8., Wbd., an allen Obftbäumen.

Auriflna, 6.7. Wbd., in Gärten und Waldungen nicht felten.

Genus 39. Orgyia.

Sam. A.

Pudibunda, 5.6., Wbd., in Bucherwaldungen häufig. Raupe im Herbft in der PBlatanenallee der Wilhelms» und ber

‚Rheinftraße. v. Gr.) . Fascelina, 7,, Wbd., man findet die Raupe im Mai auf

Klee,

Coryli, 5.. Wbd, man. findet die Raupe im Auguſt und

September häufig auf Buchen.

Sam.B. Gonostigma, 7. 9., die Naupe wurde öfter im Mai und Suni auf der MWollweide gefunden und erzogen. Antiqua, 8. 9., Wbd., allenthalben, wo Bäume ftehen.

Genus 40. Pygaera.

Fam A. (Nichts.)

Sam. B. Anastomosis, 5. 7., Wbd., an Weiden in der ——— Reclusa, 5. 7., Wid, auf Weiden findet man die Raupe im Mai und Juni. | Curtula, 5. 7., Wbd., deögleichen. Anachoreta, 5. 7., Wbd., deögleichen.

Sam B. Bucephala, 5, 6., an Waldfaumen häufig von tem Bäumen zu Schlagen. |

220.

228, 229:

59

Genus 44. Gastropacha.

Sam. A.

. Jlicifolia, 5., Wbd., die Raupe im Juni bis Auguft auf

Saalweide und Heidelbeeren zu fuchen.

5. Betulifolia, 5., Wbd., die Raupe auf Eichen. Auf dem

Neroberg vom Juni bis Auguft.

. Populifolia, 6. Wbd., an Pappelbäumen nach der Dieten-

mühle.

. Quercifolia, 7., Wbd., in allen Gärten an Steinobftbäumen,

wo man Raupe und Puppe im Mai und Juni findet.

8. Pruni 7, Wbd., in Gärten und an Obftbäumen nach Bier

brich Hin.

. Pini, 7., Wbd., am Curhaus auf Weymuthskiefern, Die

Raupe im Mai und Juni. (An Kiefern am Geisberg und Neroberg. v. Gr.)

Sam. B. | Polatoria, 7., Wbd., die Raupe im Mai und Juni auf Grasplägen. Keroberg.

Sam. C. Ir folü, 6. 7., Wbd, in den. Wiefen hinter dem Geigberg. Quercus, 7., wWod, allenthalben häufig.

Nedi, 6,, Wor, auf allen Wieſen.

Fam. D.

. Dumeti, 10., Wbd., in den Wieſen nach dem Neroberg.

Sam. E.

. Populi, 9, 10:, Wbd., in den Curhausanlagen, an Baum—

ftämmen. (Die Raupe im Suni an den Stämmen der Schwarzpappel. v. Gr.)

. Crataegi, 9. 10., Wbd., Die Raupe im Mai und Juni auf

Hagedorn, Schlehen, auch Eichen.

Processionea, 8. 9., Wbd., bei der MWalfmühle an den

hohen Eichen. Lanestris, 5., Wbd., allenthalben an Schlehenheden. Cataz, 9. 10., Wbd., an Eichen.

230.

231.

232.

243. 244.

60

Castrensis, 7. Wbd., mehr im Mombaher Wald. Dort fuchen die Raupen im Mai und Juni bie wic⸗⸗

pflanze auf. Neustria, 7., Wbd., an allen. Obftbäumen.

Genus 42 Eyprepia.

Fam A. .

Grammica, 7. Wbd., im Mombacher Wald, an trodnen grafigen Stellen. .

Sam. B.

. Russula, 7. 9., Wbd., in jungen Gehegen, die mit Gras

bewachfen find. Im Herbit auf den Wiejen nach Sonnenberg. Hinter der Walfmühle auf Wiefen und Schneifen. v. Gr.)

. Jacobaeae, 5. 8., Wbd., in jungen Gehegen die mit Gras

bewachfen find.

. Plantaginis, 5. 6., Wbd., auf der Wieſe nach ber Leicht

weishöhle. (Unter * Platte, bei Lorch auf graſigen Wald⸗ ſtellen. v. Gr.)

. Dominula, 6. Wbd., an dem Bach hinter der Faſanerie. . Hera, T., an den Steingruben im Dennelbachthal. (Schlans

genbad, Weilburg am Kanapée v. Gr.) Sam. C.

. Purpurea, 6., Wbd., Mombach, die Raupe im April und

Mai auf grafigen Waldftellen. Hinter der Lohmühle im Nerothal.

Villica, 6., Caub und St. Goardhaufen auf Crasplägen. Aulica, 6, Mombacher Wald. Selten,

. Caja, 8, Wbd,, auf Wiefen und in Gärten. . Hebe, 6.,Wbd., mehr im Mombacher Wald auf Wolfsmilch-

kraut. Raupe im Mai bei Biebrich.

Fam. D Maculosa, 6. 8., iſt im Mombacher Wald gefunden worden. Fuliginosa, 4, 7. Wbd., in Gärten und Wiefen.

245.

246.

247.

248.

249.

250. 291. 232.

258.

259.

61

a Sam. E. Mendica, 5. 6., Wbd., die Raupe auf Brenneffeln in Gär- ten und Anlagen. Menthastri, 6., Wbd., in Gärten. Urticae 6., Lorch, Waldraͤnder. v. Gr. Lubricipeda, 5. 6., Wbd., in Gärten.

IV. Eulen. Noctuae.

Genus 43. Acronyeta.

Sam A, Leporina, 6., Wbd., an Baumftämmen an dem Bach nach der Dietenmühle, Aceris, 5. 6, Wbd., an Obftbaumftänmen. Megacephala, 5. 6., Wbd., deögleichen, Alni, 5. Wbd., die Raupe im Juni auf Erlen und Eichen im Nerothal.

. Ligustri, 5.6. 7., Wbd., die Raupe im Juli und Auguft

auf der Rainweide im Thal von Sonnenberg nach Rambach. Sam. B.

. Tridens, 5. 7., Wbd., an Baumftämmen und Geländern. Psi, 5. 7. Wbd,, deögleichen. . Auricoma, 5. 8, Wbd., die Raupe im Juni und Suli.

Dann September und October auf Wollweidegebüfchen bei der Walfmühle und Dotzheim. !

. Rumiecis, 5. 7. Wbd., allenthalben. Raupe an niederen

Gewächfen. Euphorbiae, 4,.5.7., Wbd., die Raupe fand ich bei Mom— bach an Wolfsmilh im Auguft.

Genus 44. Diphtera,

Orion, 4. 5. Wbd., die Raupe im Auguft und September auf den Eichen bei der Walfmühle,

260.

261.

262

+

263. 264. 265.

266.

267. 268. 260. 270. 1.

272.

273

%

274.

279

+

62

Genus 45. Bryophila. ö

Fam. A. ae Glandifera, 8. 9., Wbd., an Mauern. Kommt auch öfter in Die Zimmer. Perla, 8., Wbd., an der Mauer beim Faulbrunnen gefunden, Sam. B. | Ereptricula, 8., Wbd., an den Geländern in meinem Garten am Sonnenberger Weg. Receptricula, 8., Wbd. desgleichen. Fraudatricula, 7., Wbd., an Gartenplanfen. Raptricula, 7,, Wbo. Ich fand ihn Abends in meinem Garten auf den Blättern der Mirabellen, Die mit Honig- thau überzogen waren.

Gemus 46. Kymatophora.

AXanthoceros, 9 10, Wbd.,;, Ende September und October fand ich ihn beim Klopfen an Eichen- und Buchenfträuchen im Nerothal und bei der Walfmühe. ? Diluta, 9. 10., Wbd., desgleichen auf dem Neroberg. Fluctuosa, 5. 6., Wbd., auf dem Neroberg in Eichenbüfchen. Octogesima, 5., Wbd., auf Dem Neroberg in Eichenbüfchen. Or, 5., Wbd., desgleichen. Flavicornis, 4. 5., Wbd., hinter dem Geisberg und in den Gurhausanlagen, von Birfen und anderen Bäumen zu Flopfen.

Genus 4% Episema.

Caeruleocephala, 9. 10., Wbd., die Raupen im Frühjahr an allen Obftbäumen häufig. Graminis, 7. Hadamar, in Wiefen.

Genus 48. Agrotis.

Multangula, 7., Wbd. und Weilburg. An ORUIBIABNDERN: H. Blum fand fie auf dem Neroberg.

Vitta,‘8. 9., Wbd., in den Curhausanlagen im Gras, Auf dem Neroberg Abends an der Heidenblüthe,

284.

289.

286.

237.

288,

289.

2.

291. 2R.

63

. Aguilina, 7., Wbd., in meinem Garten und auf dem Nero:

berg. öfter gefunden. Auch an Heidenblüthen.

, Tritiei, 6. 7., Wbbd., auf den mit Honigthau überzogenen

Blättern des Steinobfted. Abende.

. Fumosa, 8., Wbd. deögleichen. . Suffusa, 7. 8., Wbd., an Pfählen. . Segetum, 6.7, Wbd., in allen Wiefen, fliegt auch an bie

Blüthen der Salvia pratensis.

Ezclamationis, 6. 7., Wbd., Desgleichen.

Valligera, 7. 8., Mombach, auf trodenem Sande, wo fte durch das bloße Auftreten aufgefcheucht wird.

. Tenebrosa, 8. 9., Wbd., Abends auf der Heidenblüthe,

Genus 49. Coecytia. Nichts.) Genus 50. Amphipyra.

Fam. A. Tragopoginis, 8. 9., Wbd., an Gartengeländern. Cinnamomea, 9. 10., Wbd. Sc fand fie öfter hinter den Läden meiner Fenfter, two fte fich für den Winter zu bergen juchte. Pyramidea, 8. 9., Wbd., alfenthalben, häufig in dunflen Verſtecken. Typia, 7. 8., Wbd., desgleichen, unter Brüden ꝛc.

Sam. B. Perfiua, 8.9., Wbo. u Wehen. Selten an Gartengeländern. Birivia, 7, Wbd., Abends in Gärten auf den Blättern der Steinobitbäume, die mit Honigthau bededt find; dann in Häufern an dunflen Stellen. Lucipeta, 7., Wbg., die Raupe auf Brennefleln. (In der Gegend von Naftätten. v. Gr.)

Genus 51, Noctua.

Ravida, 5., Wbd., in dunklen Verſtecken. Augur, 7., Wbd., an Gartengeländern.

293,

294.

295.

296.

297. 298.

299

+

300,

301. 302.

303. 304.

305.

306,

307. 308.

309.

GH

Neglecta, 8. 9, Wbd., an den Blüthen des Heibenfrautes, Abends auf dem Neroberg.

Sigma, 6., Wbd., Abends an der Brombeerblüthe.

Baja, 8. 9., Wbd., Abends auf Blüthen in den Curhaus— anlagen, auch auf der Heidenblüthe.

C. nigrum, 7. 8. 9., Wod., in Gärten, Wiefen und an ber Blüthe des Heidenfrautes.

Triangulum, 6. 7., Wbd., deögleichen.

Plecta, 6. u. 9., Wbd., öfter in Wehen. Die Raupe fuche im Mai und dann wieder im Juli am Salat und anderen Küchenfräutern.

Polygona, 7., Wbb., die Raupe im Mai- auf Wegerich. Der Schmetterling lebt verborgen, und ich fand ihn des Abends an Hecken fliegen.

Genus 52. Triphaena.

Comes, 7. 8., Wbd., an der Blüthe des Lavendel, am Abend auch auf der Heidenblüthe.

Subsequa, 8., Wbd., desgleichen.

Pronuba, 5. 8., Wbd., auf Wiefen und an der Blüthe der Salvia pratensis an Abenden; dann in Gebüfchen. Fimbria, 7.8.9., Wbd., wird öfter von Bäumen gefchlagen. Linogrisea, 6,, Wbd., die Raupe im Frühjahr unter Gras,

Genus 53. Hadena. Sam. A.

Saponariae, 5. 6., Wbd., kam mir des Abends öfter ing Zimmer, auch fand ich fie an der Blüthe der Salvia pratensis. Capsincola, 8. 9., Wbd., des Abends auf Blüthen ver fchiedener Gewächfe in Gärten. / Perpleza, 6., Wbd., an Gartengeländern.

Cueubali, 5., Wbd., an den Blüthen der Salvia pratensis,

Sam. B. Popularis, 9,, WWbd., fliegt des Abends bei Licht öfter in Die Zimmer,

310.

311.

312.

313. 314.

315. 316,

317.

318. 319, 320.

321.

322

323.

324.

65

Leucophaea, 5, Wbd., an Baumftämmen nicht felten, Cespitis, 9. 10., des Abends im Gras fliegend, Auf dem Neroberg.

Sam, C, Dentina, 5. 8., Wbd., in Gärten Abends an der Blüthe der Syringa persica und an Oartengeländern. Atriplieis, 5. 6., Wbd., an Oartengeländern.

Fam. D. Fa 5. 6, Wbd., an Sartengeländern. Thalassina, 5. 6., Wbd., Desgleichen. Genistae, 5. 3 Wbd., Desgleichen, allenthalben häufig, Contigua, 5., Wbd., in Niederwaldungen öfter von Bäu— men geflopft. Convergens, 9. 10., Wbd. desgleichen hinter der Walfmühle, Protea, 9, 10., Wbd., desgleichen. Faehrüi, 5., Wbd., Diefe Seltenheit ift noch nichtabgebildet und nicht befchrieben. Hr. Blum fand diefelbe in meiner Ge- genwart des Abends auf dem Neroberg über den Rafen hinfliegend. Er hat ihr den Namen feines Freundes Fahr zu Gunzenhaufen gegeben.

Genus 54. Eriopus.

Pteridis, 5. 6., Wbd., der verftorbene Groß will fie ge- funden und erzogen haben.

Genus 55 Phlogophora. Sam. A.

Seita, 7. Wbd., 9. Groß wil fie im Rheingau gefunden haben,

Sam. B, Meticulosa, 7., Wod., ich fand fie öfter des Abends an Blumen in den Burhaus-Anlagen. Auch in Niederwal⸗ dungen auf Geſträuchen. Lucipara, 5. 6. 7., Wbd., an Oartengeländern.

5

323. 326.

327. 328,

329,

330.

331

332

333

+

334. 335.

336.

337

338.

66

Genus 56. Wiselia.

Sam. A. Filigramma, 5. 6., Wbd., im Wald nach dem Be kino von der Steinhole aus. Abends an Blüthen. Conspersa, 5. 6., Wbd. daſelbſt. Comta, 5., Wbd., an Oartengeländern. Albimacula, 5. 6., Wbd., im Wald nach dem Neroberg auf Blüthen.

Sam. B. Culta, 5., Wbd., man findet Die Raupe im Herbfte auf MWeißdorn, an der Ehauffee nach ber Platte. Oleagina, 4. 5, Wbd., an Geländern an der Ehauffee nach Sonnenberg. Ozyacanthae, 8. 9., Wbd., Die Raupe findet man im Früb- jahr allenthalben, an den Stämmen der Zwetfchenbäume. Aprilina, 8. 9., Wbd., öfter auf dem Neroberg an Eich- ftämmen gefunden.

Genus 5?. Polia.

Sam, A. Chi, 7. 9., Wbd., wurde im Nerothal öfter von Bäumen gefchlagen. Serena, 8., Wbd., an Baumftämmen und Geländern. Dysodea, 7. 8., Wbd., in Gärten, wo Salat gezogen wird, Sie fliegt gern. an der Blüthe des Lavendels. Saliceti, 7. Wbd., im Nerothal am MWaldfaume von Ges fträuchen zu fchlagen. Flavicincta, 8. 9, Wbd., an Geländern. liegt auch bei Licht in die Zimmer. Nigroeincta, 6., Nafjau, an der Lahn gefunden. (Die Naupe fand ich im Juni 1834 an dem Felfen des Weil wegs bei Weilburg unter den Blättern von Verbascum thapsus, von denen fie fih nährte. v. Gr.)

Jam. B.

. Advena, 6., Wbd., an Gartengeländern,

340.

34.

342. 343. 344.

345.

346.

347.

348. 349.

350.

351.

352.

353.

354. 355.

67

Tineta, 5., Wbd., bei der Walfmühle des Abends an einer Hede gefangen.

Nebulosa, 5. 6. Wbd., an Baumftämmen nach der Dieten- mühle zu.

Genus 58. Trachea. Praecoz, 7., bei Mombadı. Porphyrea, 6., Wbd., an der Brombeerblüthe des Abende. Piniperda, 5. 6., Wbd., an den Kiefern auf dem Neroberg.

Genus 59. Apamea.

Sam. A. Nietitans, 7. 8., Wbd., Abends an der Heidenblüthe bei der Walfmühle und auf dem Neroberg. Didyma, 7T. des Abends auf den Blättern des Steinobfteg, die mit Honigthau überzogen find.

Sam. B. Furuncula, 6. 7. 8, Wbd., an Bretterwänden und in Heden. Latruncula, 6. 7., Wbd., Deögleichen. Strigilis, 6. 7., Wbd., Desgleichen.

Sam. C. Testacea, 9. 10., Wbd., Abends fliegend auf der Wieſe nach Sonnenberg. Basilinea, 5. 6., Wbd., an Bretterwänden und Gartenge- (ändern. Infesta, 5. 6., Wbd., desgleichen.

Genus 60. Wamestra.

Pisi, 5. 6., Wbd., die Naupe findet man im September gegen Abend in Wiefen an Stengeln verfchiedener Pflan- zen fißen. Oleracea, 5. 6, Wbbd., an allen GBartengeländern. Albicolon, 5. 6., Wbd. Ich fand fie öfter Abends an den Blüthen der Syringa persica.

5 *

356.

357.

358.

359. 360.

361.

362.

3693.

364.

369.

366. 367.

368.

369. 370.

371.

68

Chenopodii, 5. 6,, Wbd., an Gartengeländern. Abends an Blüthen in Gärten.

Brassicae, 5, 6., Wbd., in allen Gärten häufig an Ges ländern. Persicariae, 5. 6., Wbd., jelten, an Geländern.

Genus 641. Thyatira

Batis, 5, Wbbd., hinter dem Geisberg an Brombeerheden. Derasa, 5, Wbd., Desgleichen. |

Genus 62. Calpe.

Libatriz, 9. 10, Wbd., kommt im Herbite in Häufer und Keller, wo fie dunfle Stellen fucht um zu überwintern,

Genus 63. Mythimna.

Sam. A, Turca, 7., Wbd., auf dem Neroberg des Abends öfter an Brombeerblüthen gefangen, au auf Heide.

Sam, B.

Xanthographa, 8. 9., Wbd., auf dem Neroberg Abends auf Heidenblüthe. Tezta, 8., Wbd., Desgleichen.

Genus 6£%. Orthosia. Caecimacula, 8.9., Wbd., aus Raupen auf niederen weichen Pflanzen gezogen. Instabilis, 4. 5., Wbd., allenthalben wo Lirdenbäume ftehen. Munda, 4. 5., Wbd., die Puppen im März an den Wurz zeln der Linden beim PBulverhäuschen. Ypsilon, 6. 7., Wbd. Sch fand fie vfter Abends am Bache nach der Dietenmühle auf den Blättern der Nüfter, die mit Honigthau überzogen waren. Lota, 8., Wbd., die Naupe auf Weiden. Macilenta, 9. 40., Wbd., im Herbfte in niederen Gebüfchen im Walde, auch. an Bäumen bei Bächen, Gracilis, 4. 5., Wbd., öfter in Wiefen gefunden.

372.

373.

374.

375. 376. 377. 378.

379.

380. . Cubicularis, 6. 7., Wbd., häufig in Gebäuden und Heu—

69

Gothica, 4. 5., Wbd., die Puppe im März an den Wur— zeln der Linde,

Stabilis, 4. 5., Wbd., ig

Miniosa, 5., ph, die Puppe auf dem Neroberg an den Wurzeln der Eichen, im März.

Cruda, 4. 5., Wbd., auf Eichen, die Raupe üfter erzogen. Pistacina, 8. 9, Wbd., in Heden.

Litura, 9. 10., Wbd., desgleichen im Nerothal. Rubricosa, 3., Wbd., fliegt in den erften Frühlingstagen, verfteckt fich im Laube und fliegt des Abends gern an Die Blüthe Der Saalweide.

Genus 65. Caradrina.

Sam. A. Hebraica, 8., Wbd., auf der Heidenblüthe bei ter Walk: mühle. Morpheus, 6., Wbd., an Baumſtämmen.

fpeichern. | Sam. B. (Nichts.) Sam. C.

. Blanda, 8., Wbd., in Gärten des Abends auf Blumen. 333. 384.

Alsines, 7. 8., Wbd., Abends an der Heidenblüthe. Respersa, 6. 7. Wbd., an Bretterwänden.

Sam, D.

. Trilinea, 6. 7. Wbd., wird aus Heden geflopft, oft findet

fie fih auch Abends an Blumen.

Genus 66. Simyra,

Venosa, 6., Wbd., die Raupe im Juli auf Schwertlilien

im Muͤhlthal.

Nervosa, 7. 8., Wbd., auf Stoppelfeldern, fliegt bei Tag

auf Blumen, 3. 2. Diften.

388.

389.

IN.

391.

392.

393.

394.

20

Genus 67. Leuecania. Pallens, 7. 8. 9., Wbd., auf Blumen in Gärten und auf Wiefen des Abends. Musculosa, 7. 8, Wbb., dieſe Eule verſteckt ſich gern in die Fruchtgarben auf dem Felde. Lithargyria, 6. 7., Wbd., Abends auf den Blüthen der Brombeere. Albipuncta, 8. 9., Wbd., Abends auf dev Heidenblüthe. Häufig. | Conigera, 6. 7., Wbd., Abends auf der Blüthe der Brom; beere. Comma, 5. 6., Wbbd., auf der Wieje hinter Dem Geisberg, Abends auf der Blüthe der Salvia pratensis. L. album, 6. 9., Wbd. Ich fing fie öfter Abends auf Wieſen.

Genus 68. Nonagria.

Leben im Rohr, und find von Ddiefen Arten in unferer Gegend

399.

396.

397.

398.

399. 400.

noch Feine gefunden worden. Bei Darmftadt dagegen find mehrere richt ungewöhnlich.

Genus 69. Gortyna.

Leucostigma, 6., Wbd., im Nerothal an einer Hede ein- mal gefunden. Flavago, 8. 9., Wbd., in Niederwaldungen.

Genus 70. Xanthia.

Sum. A. Eckit, 7., im Mombacher Wald, auf der Blüthe des gelben Sternfrauts gefunden. | Ochroleuca, 8., Wbd., bei Tag oft auf der Blüthe ber Difteln.

Sam. B. Rufina, 9. 10., MWbd., wird von Gichen geflopft. Ferruginea, 9., Wbd., in. Gebüſchen.

401.

402. 403. 404. 405. 406. 407.

408.

409. 410.

411. 412. 413.

414.

415. 416. 417. 418.

71

Fam. GC Citrago, 9., Wbd., in dem Niederwald hinter Dem Pulver häuschen. Croceago, 9. 10., Wbd., allenthalben in Waldungen, wo fie von. Bäumen geflopft wird. Aurago, 9., Wbd., auf dem Neroberg von Eichbäumen geflopft. Silago, 9, I®bd., dafelbft in Gebüfchen. Cerago, 9., Wbd., desgleichen.

Genus 71. Cosmia.

Fulvago, 7. 8., Wbd., in Niederwaldungen, in Gebüuͤſchen. 00, 4. 5., Wbd., Die Raupe im Mai auf Eichen auf dem Neroberg. *

Trapezina, 7. 8., Wbd., allenthalben auf Wald und Obit- baumen,

Retusa, 7., Wbd., an Weiden.

Subtusa, 7., Wbd., die Raupe auf Zitterpappeln; ift in hie— figer Gegend felten.

Diffinis, 6. 7., Wbd., auf NRüftern.

Affinis, 6. 7., Wbd., desgleichen.

Pyralina, 7. Wbd., an Heden nad der Grube gefunden.

Genus 72. Cerastis.

Sam. A.

Rubiginea, 9., Wbd., in meinem arten zwifchen Blättern gefunden.

Sam. B.

Vaceinü, 9.10.,%bd., in Niederwaldungen, zwiſchen Blättern. Silene, 9., Wbd., desgleichen.

Erythrocephala, Wbd., dDesgleichen.

Satellitia, 9. 10., Wbd., desgleichen, auch in Gärten. (MNeroberg, Weg mh der Dietenmühle an Baumftämmen, Faſanerie. v. Gr.)

419.

420.

421.

422,

423. 424,

425. 426,

AM.

428.

429.

480.

431,

72

Genus 73. Xylina.

Sam. A Ezoleta, 9. 10., Wbd., die Raupe, die fehr fehnell läuft, findet man im Sommer an weichen —* Ich fand ſie auch auf Kartoffeln. Conformis, 4. 5., Wbo., an Baumſtämmen ꝛc. Ich fand fie auf dem Wege nach der Dietenmühle, auch nach der Walkmühle. Rhizolitha, 5. 8. 9., Wbd,, an Baumpfählen oder Stäm— men, am Dietenmühlwege. Ä Petrificata, 7.8., Wbd., an Bretterwänden und Geläindern allenthalben. Conspicillaris, 4. 5., Wbd., desgleichen Putris, 6., Wbd., desgleichen.

Sım B.

Rurea, 6. 7., Wbd., an Gartengeländern.

Polyodon, 6. 7., ®bb., an Geländern und Wänden, Auch fliegt fie Abends gern auf die Blätter Des Kernobftes, wenn ſolche mit Honig überzogen find.

Lithozylea, 6. 7., Wbd., an Oartengeländern,‘ Ich fand ſie in der Wilhelmsftraße.

Virens, 7, 8, Wbd. Ich fand fie öfter Abends fliegend an Waldfaumen nach der Faſanerie und- an Heidenblüthe. auf dem Neroberg.

Genus 74. Asteroscopus.

Cassia, 4., Wbd., in den Gurhausanlagen an Baum: ſtämmen.

Genus 25. Clephanma.

Pinastri, 6., Wbd., häufig in meinem Garten. an Ge. (ändern. | Lithorhiza, 3. 4., Wod. Ib fand fie mehrmals in. mei- nem Garten an Wänden.

445,

A446. AAT,

73

. Perspieillaris, 7. 8, Wbvd., bei. der Walfmühle auf Der

Heidenblüthe. Linariae, 6. 7., Wbd., die Raupen fand ich im Juli und Auguft auf Löwenmaul im Dennelbachthal.

Genus 76. Cucullia.

Abrotani, 5. 6., Biebrich, man findet die Raupe am Rhein

nach -Gaftel Hin im September auf dem Feldbeifuß.

5. Absynthü, 5.6., Biebrich, desgleichen. Häufiger bei Eltville. . Artemisiae, 7. 8., Biebrich, desgleichen und mehr bei Gon-

jenheim über dem Rhein,

. Tanaceti, 5., Wbd. Ih fand fie an einem Abend fliegend

an Blumen auf dem Neroberg.

. Umbratica, 6. 7. 8., Wbd., häufig an Baumfrimmen in

den Eurhausanlagen.

. Laclucae, 7, 8, Wbd., die Raupe auf. Salatblüthe; der

Schmetterling an Geländern und Baumſtämmen.

. Chamomillae, 5. 6., Wbd. Sch fand fie öfter an Baum—

pfählen in meinem Garten.

. Lucifuga, 5. 6., Wbd., die Raupe fand ich öfter in mei:

nem Garten am Salat.

. Asteis, 5., Wbd. Ih fand den Schmetterling auf dem

Neroberg Abends an Blumen.

. Verbasci, 5. 6., Wbd., die Raupe im Mombacher Wald

auf der Wolblume den ganzen Sommer hindurch,

‚. Serophulariae, 5.6., Wbd., Die Raupe an der Scrophularia

allenthalben. Gemus 22. Abrostola. Fam. A. Nichts), Sam. B.

Triplasia, 5. 6., MWbd., allenthalben an Bretterwänden. Abends fliegend an mehreren Blumen.

' Aselepiadis,.5. 6., Wbd., desgleichen,

Urticae, 5, 6., Wbd,, desgleichen,

448.

449.

450.

451.

492.

459.

454.

459. 456.

457. 458. 459.

460.

74

Genus 78. Plusia. Fam. A Nichte) Sam. B.

Festucae, 8. 9., Wbd. Ih fand fie Abends auf der Hei- denblüthe auf Dem Neroberg. Jota, 5. 6. 8, Wbd. Ich fand fie des Abends am Wald, ſaume fliegend hinter Der Safanerie. Chrysitis, 5. 9., Wbd., Abends an der Blüthe der Salvia pratensis. Circumfleza, 9, Wbo. H. Blum fand fie Abends im Dambachthal, und erhielt viele Eier, die er mit Kamillen erzog. Gamma, 5. 8. 9., Wbd., allenthalben häufig; fliegt viel am Tage an Blumen. Microgamma, 6. Wbd. Ich fand dieſen Schmettterling in einem der 1820er Jahre des Abends an der Blüthe der Brombeere nicht ſelten fliegen. Seitdem aber nicht wieder.

Genus 29. Anarta,

Sam. A. Myrtili, 9. 10., Wbd., am Wald bei der Malfmühle auf Blumen bei Tag. | Sam. B. (Nichts.) Fam. C. Heliaca, 4. 5., Wbd., auf allen Wieſen bei Tag fliegend. Monogramma, Wbd. Bon Herrn Beder einmal gefunden.

Genus SO. Heliothis.

Ononis, 4. 5., Mombacher Wald, auf trodenen Stellen. Dipsacea, 8. 9., Wbd., bei Tag auf Difteln fliegend. Scutosa, 7., Biebrich und Mombach. Auf fandigen Stellen bei Tage fliegend.

Marginata, 5. 6., Wbd., Abends an der Blüthe des Wie— tenfalbens.

461. 462.

470.

472.

413.

474.

75

Genus Si. Acomiu. Salaris, 3. 8, Mombacher Wald Luctuosa, 5. 8., Wbd., allenthalben auf Wieſen und Kleeädern. Genus 82. Erastria. Sam. A,

. Sulphurea, 7. 8 9., Wbd., allenthalben auf Aedern und

Wieſen.

. Unca, 6. 7., bei Alzey. (Mainz.)

Sam. B. Fuscula, 6. 7., Wbd., auf dem Neroberg im Gras. Atratula, 6. 7, Wbd., deögleichen. Venustula, T., Wbd., desgleichen.

. Paula, 6. 7. 8, Mombaher Wald, in trodenem Gras, wo

die Jmmortelle, Gnaphalium luteo-album fteht, an welcher Pflanze Die Raupe Iebt.

Candidula, 3., Wbd. Diefe jo feltene, Rußland mehr an: gehörige Eule fand ich einmal im Frühjahr auf der Blüthe der Saalweide.

Genus S3. Anthophila. 4denea, 5. 8., Wbd., auf dem Neroberg im rate. Genus S4. Ophiusa.

Sam. A, Vieiae, 5. 6., Wbd., im Nerothal und im Dambachthal Abends am Waldfaume fliegend und auf Wicken gezogen. Sam. B. Lunaris, 5. 6., Wbbd,, in jungen Eihemwaldungen bei Tage fliegend. Genus 85. Catephia.

Leucomelas, 6., Wbd., an Bretterwänden, in der Nähe der Futterpflanze, dev Aderwinde. Abends auf Brombeer- blüthen,

Alchimista, 6., Wbd., desgleichen,

476,

4.

478, 479. 480.

481. 482.

483.

484,

485.

486.

AST,

488.

76

, Genus S6. Wania,

. Maura, %., Wbd., unter Brüden zu juchen,

Genus 87. Catocala. Frazini, 8. 9., Wbd., auf dem Neroberg an Baumftämmen in der Nähe von Zitterpappeln, Weilburg, die Raupe an den Zitterpappeln an den Waldrändern Hinter dem Wind: hof. v. Gr.) Ä Elocata, 7T. 8., Wbd., in Gärten nahe bei Weidenbäu- men. (In Gärten in Eltville. Die Raupe an Trauerwei- den. v. Gr.) Nupta, 8. 9., ®bd., in den Gurhausanlagen an Baum— ftämmen. Sponsa, 7., Wbd., bei der Walfmühle und hinter Dosheim. Im Mai dafelbft die Raupe auf Eichen. Promissa, 7. Wbd., desgleichen. Electa, 8. 9., Wbg., an Bappelftämmen. Paranympha, 7.. Wbd., Die Raupe an Schlehen im Nero: thal ꝛc.

Genus SS. Brephos. Parthenias, 3. 4,, Wbd., in Birfenwaldungen auf dem Neroberg, bei der Faſanerie 2c. bei Tage fliegend. Puella, 3. 4., Wbd., Deögleichen.

Genus 89. Euclidia. Glyphica, 4. 5.7.8, Wbd,, in Wiefen und Aecker bei Tage fliegend, Gemein.) Mi, 5. 8., Wbd., auf allen Waldwiefen ꝛc. Genus 90. Platypterix. Fam. A. Spinula, 5., Wbd., im Nerothal ıc., Abends. am Wald⸗

ſaume fliegend. Sam. B. ‘aleula, 5. 7.. Wbd., wird in Laubwaldungen aus Ge—

büſchen geklopft.

489.

. 490.

491:

492

.

495.

494.

495.

496, 497.

498.

499.

Dr

Hamula, 5. 7., Wbd., wird in Laubwaldungen aus Ges büfchen geflopft.

Unguicula, 5. 7., Wbd., in allen Buchhenwaldungen. Die Männer bei Tage fliegend.

Lacertula, 5. 7., Wbd., in Birfenwaldungen allenthalben.

V. Spanner. Geometrae.

Genus 91. Ennomos.

Sam, A.

Flezularia, 4. 6., Wbd. Ich fing den Schmetterling vfter beim Klopfen an dem Kiefernwald auf dem Neroberg im Mai und Juni.

Adspersaria, 6., Wbd., auf dem Neroberg. Die Naupe fand ich auf Spartium scoparium im October von Eiern, die ich von Schmetterlingen erhielt. Sie überwintert.

Fam. B.

Lituraria, 6. 9., Wbd., in dem Fichtenwald auf dem Neroberg. Notataria, 6.8 9., Wbd., am Bach im Nerothal in Heden zu klopfen. Alternaria, 6., im Nerothal aus den Heden zu Flopfen. Amataria, 5. 8.9, Wbd., allenthalben aus Hecken oder auch im Gras aufzufcheuchen. | Strigilata, 7., Wbd., aus Heden. bei der Walfmühle auf zufcheuchen.

Lam. C, Emarginaria, 7. Wbd., wird haufig auf dem Weg nad der Platte an feuchten Stellen, -auch an. dem Bach bei der Faſanerie aus Herden geflopft,

500.

501. 502,

903. 504.

505. 906.

507. 908.

509. 910. 511. 512.

513,

914.

515.

78

Parallelaria, 7., Wbd., im Nerothal öfter an Heden ge- funden, ' Apiciaria, 7. 9., Wbd., desgleichen. Dolabraria, 5., Wbd., am Waldfaume auf dem Neroberg aus Heden zu ſchlagen. | Fam. D. Crataegaria, 5. 7., Wbd;, allenthalben an Hecken. Prunaria, 6. 7., Wbd., bei der Faſanerie aus Hecken zu flopfen. Syringaria, 5. 7. 8, Wbd., in Heden bei der Walfmühle, Lunaria, 5. 7, Wbd., allenthalben in Waldungen, oft an Baumftämmen figend. Illunaria, 3. %., Wbd., allenthalben in Laubwaldungen. Illustraria, 9., Wbd., int Nerothal nad) der Leichtweishöhle. Fam. E. Angularia, 9., Wbd., allenthalben in Laubwaldungen von Bäumen und Sträuchern zu Hopfen. Erosaria, 6.7. 8., Wbd., auf dem Neroberg im Niederwald. Dentaria, 5., Wbd., auf. dem Neroberg öfter gefunden. Alniaria, 9. 1., Wbd., im den Gurhausanlagen und an andern Orten, Tilieria, 10., Wbd., hinter der Walfmühle, oft bei Tag fliegend, auch an Heden.

Genus 92. Acaena. Sambucaria, T., Wbd., in den Curhausanlagen fliegt tr des Abends häufig an den Gefträuchen.

Genus 93. Ellopia.

Sam. A, Honoraria, 5., Wbd., auf dem Neroberg und bei der Walt: mühle aus Eichengefträuchen zu Flopfen. Die Raupe das felbft im September. (Die Raupe in Waldungen bei Dotz— heim und Frauenftein. v. Gr.)

516.

ST.

523.

524.

525. 526.

527. 928,

529.

79

Marginaria, 7. Wbd., der Schmetterling allenthalden in Zaubwaldungen.

Sam. B. Fasciaria, 5.8., Wbd., im Kiefernwald hinter dem Geisberg,

Genus 94. Geometra. am. A.

. Vernaria, 6., Wbd., im Dambachthal an den Heden auf

der linken Bachfeite.

, Papilionaria, 7., Wbd., bei der Leichtweishöhle von Bäu-

men zu klopfen, auch in andern Waldungen. (Schlangen- bad. v. Gr.)

Viridaria, 5, 9., Wbd., allenthalben auf grafigen Wald» flächen.

Aeruginaria, 5, Wbd., allenthalben an Waldſäumen in

den Heden.

. Bupleuraria, 7. Wbd., auf grafigen Walditellen allents

halben. Aestivaria, 5. 9., Wbd., allenthalben in Eichgebüfchen.

Sam. B. Cytisaria, 6. 7., Wbd., auf grafigen Walditellen allent- halben. Bajularia, 7T., Wbd., auf dem Neroberg auf Eichen. Smaragdaria, 6.7., Wbd., auf dem Neroberg Abends flies gend. Die Raupe im Mai auf der Schaafgarbe und auf dem gemeinen Rainfarn, Tanacetum vulgare. Sie befett ihren ganzen Körper mit abgebiffenen Stücdchen ihrer Fut— terpflanze, was ihr ein eigenthümliches Anfehen gibt und ihr zum Schutze Dient.

Genus 95. Aspilates.

Purpuraria, 7. 8, Wbd., auf allen Kleeädern ıc.

Gilvaria, 8, Wbod., auf trodnen grafigen Waldftellen allent- halben,

Vespertaria, %.8,., Wbd., auf dem Neroberg im Niederwalbd.

940,

941.

542, 943.

544.

so

. Artesiaria, 8., Wbb., auf dem Wo bei der Wein:

bergsmauer.

. Lineolata, 4. 6.7., Wbd, auf trocknen Grasplägen. Im

Mombacher Wald gemein.

. Palumbaria, 5. 6. 7. 8., Wbd., in grafigen Niederwal-

dungen allenthalben,

Genus 96. Crocallis.

. Eztimaria, 6., Wbd., auf dem Neroberg auf Eichen. Die

Raupen im Mai.

. Elinquaria, 6, 8, Wbd., in Gärten und Waldherden.

(Neroberg.)

9. Pennaria, 9. 10., Wbd., im Wald Hinter dem, Geisberg,

auch in den Gurhausanlagen.

Genus 97 Gnophos.

. Furvata, 6. 7., im Mombacher Wald. | . Obscurata, 7., Wbd., auf Heideplägen hinter ‘der Walf-

mühle.

. Glaucinata, 8, Wbd. u. Naffau. Ich fand ihn an ber

Lahn an einem Felfen, auch auf dem Neroberg. Punctulata, 4. 5., Wbd., am Bach nach der Dietenmühle an Baumſtämmen ſitzend.

Genus 88. Boarmia.

Cinctaria, 4,5., Wbd., allenthalben an Baumftämmen und Geländern zu finden. - Im Hochwald auf dem Neroberg fliegt eine helle Abart häufig.

Crepuscularia, 4.5. 6. 7.. Wbd,, in den ge an Baumftämmen.

Roboraria, 4. 7., ®bd., in Waldungen an Brieiikkmen: Consorlaria, 4. 5.7., Wbd., an Baumftämmen in den Gurhausanlagen.

Abietaria, 4, 7. Wbd., in den Buchenwaldungen 44 der Platte und bei Chauffeehaus.

998. 559. 960.

561. 562.

Repandaria, 5. T., Wbd, in den Curhausanlagen und auf

dem Neroberg ıc.

Rhomboidaria, 7; 8. 9., Wbd., an Oartengeländern. Eztensaria, 4.5., Wbd., aus Heden zu Flopfen hinter ber Walkmühle.

Lichenaria, 7, 8., ®bd,, an Baumftämmen dafelbft. Viduaria, 4, 7., Wbd., dafelbft im Walde.

Carbonaria, 7., Wbd., wird in Häufern gefunden. Sch fand ihn öfter im Badehaus zu Schlangenbad an Wänden.

. Cineraria, 7., Wbd., an Bretterwänden.

Genus 99 Amphidasis.

. Betularia, 5., Wbd., allenthalben in Gärten, an Baum:

ſtämmen ꝛc.

. Prodromaria, 4. 5. 6., Wbb., desgleichen. . Hirtaria, 3, 4, Wbd., desgleichen,

Piosaria, 3. 4, Wbd., in den Waldungen hinter dem Geisberg ꝛc., auch in den Burhausanlagen.

. Hispidaria, 3. 4, Wbd. Ich fand ihn öfter in meinem

Garten an Münden.

. Zonaria, 4. 5., Wbd., an Baunftämmen. Hier felten, fol

Dagegen bei Dillenburg häufig zu finden fein, Genus 100. Psodos. Fam. A. Nichts). Sam, B. (Nichts.) Genus 101. Fidonia. Hepararia, 6. Wbd, in. Erlenbüfchen am Bach bei ber Walfmühle und Fafanerie. Spartiaria, 6, Schwalbad, in den Höhenwaldungen in Ginftergebüfchen. Conspicuaria, 6., auf dem Feldberg. Piniaria, 4. 5., Wbd, in allen Kiefernwaldungen, Diversata, 3. 4., Wbd., im Niederwald hinter Dem Geis— berg. liegt oft bei Tage. 6

82

. Hurinaria, 4.5.7. 8, Wbd., auf trockenen Kleeſtuͤcken.

Im Mombacher Wald häufig.

Alomaria, 4. 5. 8, 9., Wbd., allenthalben in grafigen. nie:

dern Waldungen.

. Glararia, 4. 5. 8. 9., Wbd., in. trodenen Kleeackern. Im

Mombacher Wald häufig.

. Clathrata, 4, 5., Wbd., in allen Wieſen. . J/moraria, 5. 7. 8., Wbd., in grafigen Waldungen.

Wararia, 7. Wbd., an Heden bei der Mauer am Wein- berg auf dem Neroberg.

. Pulveraria, 5. 6., Wbd., bei Schlangenbad nicht felten. . Aurantiaria, %. 8., Wbd., in den Curhausanlagen und an .

andern Orten im Geſträuch.

. Progemmaria, 3., Wbd., in. Niederwaldungen. Beim

Schnepfenftrich fieht man ihn oft fliegen.

. Defoliaria, 40. 11., Wbd., allenthalden an Obft- und

andern Bäumen. Nichtet oft großen Schaden an Obftbäu-. men an.

. Aceraria, 10. 14., Wbd., in den Eurhausanlagen. Selten. .. Bajaria, 10. 11., Wbd., fliegt Abends an Heden in den

Gurbausanlagen.

. Leucophaearia, 3, Wbd., in allen Niederwaldungen. Man

flopft ihn aus Gefträuchen,

. Aescularia, 2. 3., Wbd., in den Gurhausanlagen oft an

Baumftämmen; auch an Bretterwänden.

. Rupicapraria, 3., Wbd., an Heden im Nerothal und an

anderen Drten.

Genus 102. Chesias.

. Spartiata, 9. 10., Wbd., in Waldungen, wo Ginftern ftehen.

Beim Chauffeehaus. Variata, 7., Wbd., in dem Kiefernwald auf dem Neroberg.

. Juniperata, 8, 9., Wbd., auf dem Neroberg. . Obliquata, 5. 6., Wbd., dafelbft.

582.

83

Hippocastanata, 4. 5., Wbd., dafelbft, öfter von Eichbäu- men geflopft. |

Genus 103. Cahera.

. Pusaria, 5. 7., Wbd., allenthalben in Heden neben Wiefen. . Eranthemaria, 5. 7., Wbd., desgleichen. . Strigilaria, 5. 6., Wbd., fliegt oft bei Tage; im Dambadh-

thal ꝛc.

. Ononaria, 5., Wbd., auf dem Neroberg und an andern

Drten im grafigen Niederwald.

. Punctaria, 5. 6. 8., Wbd., in allen Eichengebüfchen. . Poraria, 5., deögleichen. . Omicronaria, 5. 7. 8. Wbd., auf dem Neroberg öfter ge-

funden,

. Pendularia, 5., Wbd., an Baumftammen in Birfenwal-

dungen, auf dem Neroberg.

Orbicularia, 5., Wbd. Ich fand die Raupe auf der Woll- weide im Thal hinter der Walkmühle.

Trilinearia, 5. 8., Wbd., in Buchenwaldungen ıc.

Genus 104. Acidalia.

. Rubricaria, 6. 7., Wbd., auf trodenen Graspläßgen. In

meinem Garten an der Sonnenberger Chauffee.

. Albulata, 5., Wbd., am Waldfaume nahe bei Wiefen in

allen unjern Thälern.

Luteata, 5. 6., in Heden bei der Fafanerie, am Bache. Elutata, 7., Wbd., dafelbit in Niederwaldungen.

. Impluwviata, 4. 5., Wbd., im Nerothal.

Brumata, 40. 11., Wbd., allenthalben an Obftbaumen und Hecken. Schädlihe Raupe.

. Dilutata, 9. 10., ®bd., im Walde auf dem Neroberg und

in Gebüfchen.

. Candidata, 5. 7., Wbd., in allen Heden an Waldfaumen.

Bysetaria, (Bürner), 6. 7., Wbd., in Heden nach dem Neroberg.

6*

602,

84

Osseata, 6. 7. 8., Wbd., an Hecken, die an —* ſtoßen. Im Mombacher Wald.

. Pallidaria (Treitſchke) oder Preocharia, (Fiſcher v.

Rößler-Stamm), 6.7., Wbd., auf Waldwieſen allent— halben.

. Interjectaria, T., Wbd., in Hecken und niederen Wal—

Dungen.

. Byssinata, 6. 7., Wbd., auf Wiefen. . Straminäria, 7T. 8., Wbd., allenthalben an Bretterwänden. . Sezulata, 4. 5. Wbd., an Baumftänmen am Bach nach

der Dietenmühle.

. Hexapterata, 4, 5., Wod, in dem Buchenwald auf dem

Neroberg. Viretata, 4. 5., Wbd., an Hecken im Nerothal.

. Rivulata, 5., Wbd., wird auf dem Neroberg in Gebüſchen

gefunden.

,‚ Hydrata, 5., Wbd., dafelbft, wo er des Abends fliegt. . Blandiata, 5., Wbd., im Nerothal am Waldfaum, Bei

Schlangenbad gemein.

. Filicata, 6 9., Wbd., auf der Anhöhe nad) Sonnenberg

hin, auch in Pen Gurhausanlagen.

..Seripturata, 7., Wbd., im Nerothal einmal gefunden. ,‚ Riguata, 5. 6., Wbd., bei der Fafanerie in Gebüfchen. . Coraciata, 5. 9., Wbd. und Wefterburg. Ich fand Diefe

Seltenheit einmal in Wiesbaden im Frühjahr und im Sep: tember zu MWefterburg an einen Fenſter.

. Undulata, 5. 6, auf dem Neroberg bei der Weinberge:

mauer gefunden,

. Vetulata, 5. 6., Wbd., am Bache nach der Walfnühle in

Grlengebüfchen.

. Bilineata, 6—10., Wbd. alfenthalben in Heden und Ge

büfchen,

. Tersata, 6 7. 8,, bei Mainz gefunden. . Aguata, 5. 6., Wbd., in den hiefigen Waldungen jelten,

Dagegen im Mombacher Wald fait gemein.

622,

85

Vitalbata, 5. 6., Wbd., im Nerothal an Heden öfter ge funden. |

. Dubitata, 5. 7., Wbb., an Herden nach dem Seisberg.

Certata, 5. T., Wbd., in den Curhausanlagen?

Genus 105. Larentia.

Mensuraria, 7. 8., Wbd., auf Grasplägen in Wäldern ꝛc. allenthalben. | Badiata, 4. 5., Wbd., in nteinem Garten öfter an Ge ländern.

. Plagiata, 6—9., Wbd., allenthalben in Heden und an

Bretterwänden.

. Cassiata, 7., Wbd.. Ich fand diefen Spanner einmal,

und zwar hinter der Walfmühle im Walde,

. Bipunctaria, 8. 9., Wbd, allenthalben in Heden. . Psittacata, 5. 8. 9., Wbd., in Waldungen und Bärten

allenthalben. Rectangulata, 7. bd., allenthaldben an Birnbaumen. Schädliche Raupe.

. Inturbata, 6. 7., Wbd., im oberen Dambachthal in Heden

öfter gefunden.

3. Indignata, (Hübner), 7, Wbd., am Fichtenwald Hinter

Dem Geisberg.

, Minutata, 6. 7., Wbb., häufig in MWaldheden bet ber

Bafanerie.

, Sobrinata, 6. Wbb., an Heden im oberen Dambachthal

und im Nerothal.

. Pimpinellata, 6., bd., dafelbit. . Innotatä, 5, 6., im Mombacher Wald.

-

. Centaureata, 5. 6. 7., Wbd., hinter Dem Geisberg und au

andern Orten in Gebürchen.

. Succenturiata, 5. 6., Wbd. Ih fand Diefen Spanner in

meinem Garten an einer Wand unter einem Birnbaunt,

. Denotata, 5. 6., Wbd., in Gebüſchen am Waldſaum bei

der Fafanerie und an andern Orten.

641.

649,

638. 659,

86

Nanata, 5. 6., Wbd., im oberen Nero» und Dambachthal am Waldfaum in Gebüfchen.

Strobilata, 5. 6., Wbd., Sliegt auf Heiden und troden Grasplätzen im Walde.

Genus 106. Cidaria.

\ Ouadrifasciata, 7. 8, Wbd., in Heden am Waldfaume. . Ferrugaria, 4. 7. 8. Wbd., allenthalben in Gebüfchen, auch

an Bretterwänden.

d. Ligustraria, 6., in Wbd., in Heden auf dem Neroberg. . Ocellata, 5., Wbd., dDesgleichen und an anderen Orten in

Gebüfchen.

Olivaria, 6., Wbd., im Nerothal an Gefträuchen gefunden. . Miaria, 6. T., Wbd., in Eichebüfchen im Nerothal gefunden. . Populata, 7. 8., Wbd., bei Biebrih in Herden.

Chenopodiata, 7. 8., Wbd., dafelbft, in der Nähe des Chenopodium.

. Achatinata, 9. 10., Wbd., in den Krautädern des Salz

bachthals, auch bei der Fafanerie.

. Marmorata, 7., Wbd., im Wald nach der Platte zu ge

funden.

. Moeniaria, 8. 9., Wbd, auf der Heldenbluͤthe des Abends

zu fangen. Hinter der Walkmühle. "ulvata, 6. 7. Wbd, Allenthalben in Nofenbüfchen.

>. Pyraliata, 6..7., Wbd., im Nerothal. . Derivata, 4. 5., Wbd., oft an Bretterwänden, auch an

Baumftämmen in den Curhausanlagen. Am Geländer in der Wilhelmsftrage.

Berberata, 5., Wbd., in meinem arten und in Dem

Schulzifhen Garten zu Sonnenberg an den Stämmen der Zwetichbäume.

Rubidata, 5. 7., ®bd., an Heden im Nerothal.

Russata, 5, 7. Wbd., im Thal nach dev Walfmühle öfter gefunden an Baumftämmen.

660.

661.

662.

663

.

664.

669.

666.

667.

668.

669. 670. 671.

672.

673.

674. 673. 676.

677. 078,

87

Picata, 7. 3. Dillenburg., ich fand diefen Spanner bei Dillenburg in Gebüfchen, anfangs Auguft.

Prunata, 7. 9, Wbd., an Garlengeländern, auch aus Büſchen aufgefcheucht, im Nerothal. ꝛc.

Silaceata, 7., Wbd., im Nerothal am Bach bei Der oberen Mühle an Stämmen,

Reticulata, 7, Wbd., ich fand diefe Seltenheit am Fuße des Nerobergs bei der Brüde im Gebüfh an dem Bach; Herr Groß fand fie eben dafelbit.

Ruptata, 5. 6., Wbd., bei der Walfmühle vfter an. Baum— ftämmen und in Gebüfchen.

Montanaria, 5. 7. 8., Wbd., in den Waldgebüfchen des Adamsthals.

Hastata, 5., Wbd., im Wald nach der Platte in niederen Gebüſchen.

Luctuata, 6., im unteren Rheingau. Von Herrn Groß gefunden.

Tristata, 6. 7., Wbd., bei der Bafanerie nicht jelten. Alchemillata, 7, Wbd., im Dambachthal in allen Heden. Galiata, 7., Wbd., in Helden im Dambachthal.

Rivata, 7., Wbd., Dafelbft.

Genus 107. Zerene.

Fluctuaria, 5. 6..8., Wbd., allenthalben haufig an Garten: geländern, Baumſtämmen ıc.

Rubiginata, 7., Wbd., in den Gurhausanlagen am Bach nach der Dietenmühle fliegt er Abends häufig.

Sinuata, 5. 6., Wbd., im Nerothal bei der Lohmühle. Adustata, 5., Wbd., dafelbft in Eichengebüfchen. Albieillata, 4. 5. 6., Wbd., im Thal nach der Fafanerie

hin und im Adamsthal.

Marginatu, 5. 6., Wbd., allenthalden in Waldgebüfchen. Maculata, 5., Wbd. beim Chauffeehaus und im Mom- bacher Wald,

679, 680,

681.

682

.

683,

684. 685.

686. 687.

688.

689.

690.

69.

38

Grossularia, 7.. Wbd, in Garten nicht ſelten. Temerata, 5, 7, Wbd., auf dem Neroberg und an au deren Orten in Gehtfchen.

Genus 108 VMinea.

Sam. A, Euphorbiata, 5. 9, Wbd., in allen unferen Nieberwal: dungen auch in Hecken und im Grafe. Chaerophyllata, 7.. Wbd., in den feuchten Waldwieſen hinter der FSafanerie.

Sam. B. (Nichts.)

Genus 109 Idaen.

Sam. A. Dealbata, 6, T., auf grafigen Hügeln im Mombacher Wald.

Sam. B. | Vibicaria, 4. T., Wbd., auf grafigen Wardplägen auf dem Neroberg. Im Mombacher Wald häufiger. Aversata, 7., Wbd., allenthalben in Gebüſchen und Hecken. Immutata, 7T., Wbd., desgleichen: Remutata, %., Wbd., Ich finde dieſen Epanner vfter im Walde hinter dem Geisberg.

Fam. ©. Pusillaria, Weilburg: Ornata, 5, 6, 8. 7. Wbd, , allenthalben auf grafigen Walb- bloßen. : Decorata, 5.,%8bd., im Mombacher Wald, wo er im Sande aufgefcheucht wird. Scutulata, 7.8. 9., Wbd., vfter in meinem Garten an Geländern,

699.

700. 01.

702.

703. 704, 703.

89

WI. Zünsler. Pyralides.

Genus 110. Hermina.

Emortualis, 5,, Wod., im Nerothal hinter dem Fichtenwald

am Waldſaum.

.. Derivalis, 6., Wbd., daſelbſt und an andern Orten. . Grisealis, 6,, Wod., desgleichen allenthalden an Wald:

ſaäumen.

. Tentaculalis, 6., Wbd., desgleichen auch in Gärten und

an Heden.

, Barbalis, 5., Wbd., an Waldfäumen allenthalben.

Genus fill. Hypena,

. Proboscidalis, 8., W®bd., wird allenthalben aus Heden

aufgefcheucht.

. Rostralis, 8, 9., man findet ihn in Gartenhäufern auc

in Hecken. Er überwintert. Salicalis, 5. 6., Wbd., Oberhalb der Walfmühle im Nie- derwald, wo er im Grafe aufgefcheucht wird.

Genus 113. Pyralis.

Sam, A. Pinguinalis, 7. 8., Wbd., in Gebäuden,

Cupreaulis, T. PTR beögleichen. Sch —* ihn in meinem er in einer ben Ede.

Sam. B.

Calvarialis, 6., Wbd., auf dem Neroberg an. ftarfen Eich— bäumen. Auch fand ich ihn, an der Gartenthür des Herrn Geh. Regierungraths Buſch in der Wilhelmftraße. Angustalis, 7., Wbd., auf Waldiwiefen, allenthalben. Punctalis, 7., Wbd., auf Dem Neroberg jelten.

Lucidalis, (Hub. Taf. 25. Nr. 61.), Wbd., dafelbft einmal gefunden.

707.

708. 709.

710,

711: 11%

113.

714

.

715. 716.

17.

718. 119. 120, 121. 722.

0

. Taennalis, (Hüb.), 7., Wbd., in dem Wald hinter Dem Geis-

berg fand ich eine wahrfcheinlich neue Species im Juli 1846. Ich führe fie hier unter dem Namen Taennalis an, weil fie der Hübnerifchen Figur 23 Nr. 151 ähnlich ift, - Diefer auch vielleicht derfelbe Schmetterling zum Mufter gedient hat. Inzwifchen find die auf dem Vorderflügeln befindlichen, mit Weiß begränzten Querbinden etwas anders geformt.

Genus 113. Scopula.

Sam. A, Dentalis, 6. 7. 8. im Mombacher Wald.

Sam. B. Prunalis, 7., Wbd., in Schlehenheden nicht ſelten. Stieticalis, bei Biebrih. Im Mombacher Wald haus figer. Die Raͤupe auf Chenopodium.

Sam. C. Margaritalis, 6. 7., Wbd. in Gärten. Stramentalis, 7., Wbd., in Gärten und an Heden, Frumentalis. 6., Wbd., auf Fruchtädern.

Genus 114. Botys.

Sam. A. Sambucalis, 8., Wbd., in Gebüfchen an dem Bache nach der Walkmühle, auch in Gärten. Lancealis, 6. 7. Wbd., am Bach nad) der Walfmiühle in Erlengebüfchen. Fuscalis, 6., Wbd., dajelbit. Flavalis, 7., Wbd., auf trodnen a Im Mom: bacherwald. Hyalinalis, 7., Wbd., in den Waldwieſen nach der Plaͤtte. Verticalis, 7. 8., Wbbd., in allen Heden bei Brenneffeln, Cinctalis, 6., Wob, auf unſeren Bergwiefen. Pandalis, 7., Wbd. dafelbft. Urticalis, 7., Wbd., in Heden allenthalben, Crocealis, 7. Wbd., auf Bergwiefen.

723. 724.

125. 7126.

IT. 728,

129. 730.

731. 132.

733. 734.

133. 736.

137. 138.

739.

9

Fam. B. Hybridalis, 7. 8., Wbd., auf fohattigen Waldplägen. Palealis, 7. 8., Wbd., auf Waldwiefen. Im Mombacher Wald nicht felten. Sulphuralis, 7., Wbd. Ich fing ihn öfter in Gärten. Forficalis, 4. 9., Wbd., in Gärten. Abends auf Blumen. Auch auf der Heidenblüthe. Sericealis, 7., Wbd., in allen MWiefen. | Institalis. (Huüb.), 7., im Mombacher Wald. Die Raupe und die PBuppek in den zufammengefponnenen ftachlichen Blättern der Kratzdiſtel (Cirsium).

Genus 115. Nymphula,

Literalis, 5.7. 8., Wbd., auf trodnen Wiefen.

Lemnalis, 5.7., Wbd., allenthalben an Sümpfen, desgleichen am Mühlbach ib am ftehenden Waſſer.

Stratiotalis, 6., Wbd., am Mühlbach bei Biebrich. Nymphaealis, 5.7., Wbd., an ſtehendem Waſſer im Schilfe.

Genus 116. Asopia.

Sam, A.

Farinalis, 5. 9., ®bd., oft an Wänden in den Häufern. Fimbrialis, 6. 7., Wbd., Abends in Gärten auf Blumen.

Sam. B. Flammealis, 7., Wbd., in Niederwald »Gebüfchen.

Nemoralis 5., ®bd., am Waldfaum im Neröthal in Ge: büfchen.

Genus 11%. Choreutes

Incisalis, 8:9, Wbd., an Heden; im Sonnenfchein auf Blumen.

Parialis, 9. 10., Wbd., auf den Blüthen der Schaafgarbe, und andern Blumen, im: Sonnenjchein.

Alternalis, 7., Wbd., wurde öfter aus Heden geklopft.

744.

749.

731.

752.

92

Genus 118. Pyrausta.

. Sanguinalis, 6, 7., Wbd,, man findet fie oft an Blüthen

des Thymian, Im Mombaher Wald Häufig.

. Purpuralis, 5. 7., Wbd., öfter auf trodnen Wieſen. . Punicealis, 5. 7., ®bd., an Heden im Dambachthal, . Cespitalis, 5. 8., Wbd., auf Heideplägen.

Geuns 119 Hoereyna. Sam. A. Michts.) Sam. B. Strigulalis, 5, 8. Wbd., an den Stämmen der - Buchen- baume bei Tag figend. Palliolalis, 5., Wbd., an Objtbäumen öfter gefunden.

Genus 120. Ennychina. Sam. A.

. Cingulalis, 5. T., Wbd., auf trodnen Waldwieſen, bei

Mombach öfter.

. Anguinalis, 5. 7., Wbd., auf trodnen PDA NEBRERNREN

Sam, B,

. Pollinalis, 5., Wbd., auf Heideplägen. : Bert T., Wod., in unferen Waldwiefen.

Atralis, 6. T., Wöb. Ich fand ihn auf einem Kleefeld bei Biebrich.

vn. Wickler. Tortrices.

Genus 121. Halias.

Prasinana, 4.5., Wbd;, in allen unferen Bucyenwaldungen. -

(Die Raupe im Herbft auf den jüngeren Buchen binter ber Walkmühle und dem Chauſſeehaus. v. Gr.)

Quercana, 6., Wbd., in allen unferen Waldungen auf Eichen, (Die Raupe im Frühjahr auf Eichen bei der Walkmühle. v, ®r.)

733.

95

Clorana, 4. 7., Wbd., an. den mit Weiden bepflanzten Ufern der Bäche.

Genus 122. Heterogenena.

. Testudinana, 5. 6., Wbd., allenthalben in unjeren Wals

dungen. (Die Raupe im Herbit an alten Eichen, oft mit ben Blättern herabfallend. v. Gr.)

Asellana, 6.7., Wbd., in Niederwaldgebüfchen auf dem

Neroberg,

Genus 123. Penthina. Sam. A,

. Revayana, 7. Wbd., in Wollweidebüfchen. Rugosana, 7., Wbd., in Heden und in den Curhausan—

lagen. Sam.B.

. Salicana, 6. 7., Wbd., am Bade nach der Dietenmühle

nicht felten.

. Servilana, (na Boisduval), 6., Wbd., nur einmal bei

der Faſanerie gefunden,

. Caprana, 5. 6., Wbd., in Wollweidegebüfchen bei Der

Walkmühle.

. Pruniana, 6., Wbd., allenthalben an Zwetfchenbäumen und

Schhlehenheden.

Variegana, 6. 7. Wbd., in allen Objtgärten

Ochroleucana, 7., Wbd., in Schlehenheden.

. Cynosbana, 6., ®bd., in Rofengebüfchen in Gärten. . Roborana, 6. 7., Wbbd., desgleichen.

Minorana, nad Fiſcher Dealbana, 6., Wbd., in Hafel« heden.

. Amoenana, 6. 7, Wbb., in Heden.

Genus 124 Tortrix. Tam A.

. Pieeana, 7., Wbd., in Fichtenwaldungen.

769.

770. 22.

772.

773.

714.

173. 776.

IM. 778.

779. 780.

781. 182. 183. 784. 785. 786. IST. 188.

789. 790. 791.

792.

94

Ameriana, 6. 7. Wbd., in unſern Niederwaldungen. Das Männchen fliegt oft bei Tag. Aylosteana, T., Wbd., in unfern Niederwaldungen. Crataegana, 7. 8., Wbd. Ich fand ihn oft in den Ge— büſchen am Bache nach der MWalfmühle. Sorbana, 6., Wbd., auf dem Neroberg im Niederwald. Heparana, 7., Wbd., in Wollweidegebüfchen. Laevigana, 7., Wbd., in Gebüfchen am Waldſaume und an Bächen, auch an Obftbäaumen. Corylana, 7T., Wbd,, desgleichen. Ribeana, 6. 7. Wbd., in Gebüfhen am Waldfaume und an Bächen, auch an Obftbäumen. Cerasana, 6.7., Wbd., in Steinobftgärten und Schlehenheden. Rosetana, (Hüb.), 6., Wbd., nur einmal an einer Hede gefunden. Pilleriana, (Hüb.), 6., Wbbd., desgleichen. Gerningana, 5. 6., Wid., auf trocknen Wattöpen und Wieſen.

Fam. B. Cinctana, T., im Mombacher Wald in trockenem Gras. Horridana, (Hiüb.), 7., dafelbft. Spectrana, 7. 8., Wbd., in Buchen» und Eichengebüfchen, Strigana, 7. 8., Wbd., deögleichen. Grotiana, 6.7., Wbd., am Waldfaum in niedern Gebüfchen. Diversana, 5., Wbd., auf trodenen Grasplägen. Hamana, 6. 7., Wbd., auf Fruchtfeldern. Zoegana, 6. 7., Wbd., auf trodenen Rafenplägen.

Fam. C. Ministrana, 5. 7. Wbd., in allen Laubwaldungen. Hartmanniana, 7. 8, Wbd., in Gebüfchen am Waldjaum, Viridana, 5. 6., Wbd., an allen Eichbäumen häufig. Jam. D. Lecheana, 5., Wbd., an Aepfelbäumen hinter dem Geis— berg, oft häufig.

804,

805. 806,

807.

808.

809.

810.

811. 812.

813.

95

...Sylvana, 7. Wbd., auf Heibenfägen: . Albersana, (Hä6), 6.7., Wbd., am Waldfaum Tesserana, 5. 7, Wbd., auf trockenen Grasplaͤtzen. .. Decimana, 7., Wbd., in der Dambachwieſe. . Baumanniana, 5—7., Wbd., in Gebüfchen im Adamsthal, . Plumbana, 6. 7., Wbd., in Eichenwaldungen. . Bergmanniana, 6. 7., Wbd., in allen Gärten an Rofen. . Holmiana, 7. 8., Wbd., am Waldfaum und in niedern

Waldungen.

. Hoffmannseggiana, 7., Wbd., in dergleichen Gebüfchen. . Bifasciana, (Hüb.), 6., Wbd., am Waldfaum in Heden. . Rubigana, 7., Wbd. Ich fand ihn einmal auf einem trod-

nen Grasplage bei'm Adamsthal.

Aeneana, (Hüb.), 5. Wbd. Hr. Blum fand Ddiefen ſchönen Wickler in meiner Gegenwart auf einer mit Heide bewachfenen Waldblöße auf der el Geite des Dam- bachthals.

Genus 125. Coceyx,

Zebrana, 6., im Mombacher Wald,

Dipoltana, 7., Wbd., an teodenen Grasplägen in ber Nähe von Fichtenwaldungen.

Buoliana, 7., Wbd., in Kiefernwaldungen, oft fchädlich. Comitana, 5. 6., Wbd., au den Fichtenbäumen in den Burhausanlagen.

Turionana, 7. 8., in Kiefernwaldungen, fchädlich. Resinana, 5., Wbd., in Fichtenwaldungen. Sch fand ihn an den FIR in den Curhausanlagen.

Genus 126, Sericoris,

Zinckenana, 8. 9., Wbd., auf Heideplägen bei der Faſa—

nerie und im Mombacher Wald.

Metallicana, 8., Wbd., am Waldfaum an den Wiefen bei der Platte.

Urticana, 6. 7., Wbd., in Heden allenthalben.

314. 315. 816. 817.

818.

831.

96

Conchana, 6.. Wbd., auf trodnen Grasplägen, haufig. Cespitana, 6., Wed, desgleichen.

Nubilana, 5., Wbd., auf Waldwiejen.

Venustana, (&eyer), 6. 7, Wbd., am Waldfaum in Hecken im Adamsthal.

Genus 127. Aspis,

Solandriana, 7., Wbd., in Himbeer» und Brombeer- ftränchern.

Genus 128. Carpocapsa.

. Pomonana, 7%. 8., Wbd., die Raupe in Aepfeln. Man

findet den Schmetterling oft in Gebäuden,

Splendana, 7., Wbd., die Raupe in den Eicheln. Cladana, (Heyden), 7., Wbd., die Raupe in den Buch— eckern.

. Amplana, (Hüb.), 7., Wbd., die Raupe in den Samen⸗

kapſeln der Tannen.

. Woeberiana, T., ®bd., die Raupe lebt in der Rinde der

Pflaumbäume, Kirchen ıc. Arcuana, 5. 6., Wbd., in Hafelgebüfchen, wo bie Raupe in der Rinde der Stämme lebt.

. Arbulana, (Hüb.), 7, Wbd., an Heden gefangen. Die

Raupe lebt wahricheinlich ebenfalls in Baumftämmen,

+ Genus 129. Sceiaphila. Quadrana, 6.7., Wbd., auf Grasplägen auf dem Neroberg.

. Wahlbomiana, 7. 8, Wbd., an Obftbäumen.

Striana, 8., Wbd., auf Grasplägen:

Musculana, 5., Wbd., in Wollmeidebüfchen.

Hybridana, (Hüb.), 5., Wbd., an den Rothtannen in den Eurhausanlagen mehrfach gefunden.

Genus 130. Paedisca.

Dormiana, 6., Wbb., am Waldfaume hinter dem Adams— thale.

332. 833. 834.

899.

836.

837.

838. 839.

840. 841. 842. 843. 544.

845. 846, 847.

548,

849.

850. 851. 852,

853. 354,

97 _

Frutetana, 5. 6., Wbd., auf trodnen Graspläßen. Corticana, T., Wbd., an-Heden und Baumftämmen. Hepaticana, 6. 7., Wbd, fliegt gegen Abend an niederen Waldhecken im Adamsthal.

Profundana, 7., Wbd., an Eichen, wo er oft an ben Stämmen fißt.

Scutulana, 6, 7., Wbd., an Heden nicht felten. Demariana, (Fiſcher v. R.-St), 6.7, Wbd., des; gleichen.

Dissimilana, 7., Wbd., an Heden und auf Heidepläßen. Motacillana, (Fiſcher), 5, Wbd., die Raupe in Eich: galläpfeln auf dem Neroberg.

Vulpinana, (Hüb.), 7., Wbd,, desgleichen.

Archirana, (HUb.), 5, Wbd., desgleichen.

Nubilana, 7., Wbd., desgleichen,

Brunnichiana, 5., Wbd., in Schlehenheden.

Gallicana, cHeyden), 5., Wbd., die Naupe und] Buppe in Eichäpfeln an Eichenausfchlägen.

Parmatana, 7., Wbd., in Hafelheden.

Immundana, (Freyer), 7., Wbd., am Waldfaum in Heden. Opthalmicana, 7. 8., Wbd., in Gebüfchen nach der Die- tenmühle.

Foenana, 5. 6., Wbd. Ich erhielt den Schmetterling aus einer auf Eichen gefundenen Raupe.

Genus 138. Grapholitha,

Jam. A.

Clausthaliana, 7. Wbd., in Gärten, namentlich auf Erbſen—

feldern.

Metzneriana, (Fiſcher), 7., im Mombacher Wald,

Hypericana, 5. 6., Wbd., in Heden,

Absynthiana, 6., Wbd., auf einem Heideplag einmal ge

funden.

Infidana, (Hiüb.), 7., Wbd., auf Heideplägen.

Antiguana, (Hüb.), Wbd., am Bache nach der Walfmühle. 7

98

5. Succedana, 6., Wbd., auf grafigen Waldblößen. . Compolidana, 5. 6., Wbd., in Gefträuchen beim Chauſſee—

haus, reyeriana, (Bild. v. R.“St.), 8, Wbd. Ich fand ihn einmal auf den Neroberg.

Mitterbachiana, 5., an Bächen in Erlengebüſchen. . Siliceana, Bu Wbd., in Birfenwaldungen, . Minutana, 5. 6., Wbd., an Obftbäumen bei der

häufig.

,‚ Augustana, 6., Wbd, in Wollweidebüſchen hinter ber

Faſanerie.

Aspidana, 5.6., Wbd., auf Heidepläßen resp. Waldblößen. , Dilitana, (Fiſcher v.R.»St.), 6., Wbd., deögleihen. Zagana, 5. 6., Wbd., allenthalben auf trodenen Gras-

plüßen

. Germana, (Hüb.), 5., Wbd., in hohem trocknem Gras. . Jurana, (Hüb.), 5, Wbd., in Waldungen und an Obit-

baumen einzeln gefunden.

7. Strobilana, (Heyd.), bei Frankfurt.

dam. B.

Argyrana, 6., Wbd., Ri Wiefen. . Rotundana, (Fiſch.), 5., Wbd., fliegt oft im Kreife herum,

auf MWiefen.

. Gundiana, (Hüb.), 5., Wbd., auf Wiefen. . Loderana, 5., Wbd., das Männchen fliegt bei Tag in

jungen Waldungen.

. Dorsana, 5. 6., auf Waldblößen, felten.

. Petiverana, 5., Wbd., auf Rafenplägen und an Heden. . Alpinana, 5. 6,., Wib, desgleichen.

5. Jungiana, 5. 6., Wbd., an Hecken. (Waldſaum.)

Genus 132. Phoxopteris.

. Lanceolana, 5. 6., Wbd., auf jumpfigen Wiefen. ; Siculana, 5., Wbd., an Heden, wo der Faulbaum fteht.

887.

99.

®

. Ramana, 5., Wbd., in Waldungen an Heden, wo die Zits

terpappel fteht.

. Cuspidana, 5., Wbd. am Waldſaum in Hecken.

. VUncaunqd, 5. 6., Wbd., auf Heideplaͤtzen.

. Unguicana, 5. 6., Wbd., auf Waldbloͤßen und in Heiden. . Penkleriana, 5., Wbd., in Eihbüfchen allenthalben,

. Crenana, 4. 5., Wbd., hinier der Walfmühle im Nerothal

in Schlehenheden.

. Badiana, 5. 6, Wbd., in Buſchwaldungen. . Derasana, 6., Wbd. in Bufchwaldungen. . Myrtillana, 5. 6, auf Heideplägen.

Genus 133. Teras.

Fam. Ale Caudana, 5. 8., Wbd., in Laubwaldbüjchen, auch in Objt: gärten.

F am. B.

. Effractana, 8., Wbd., in Obftgärten, ſeltener als Die

vorige Art.

. Contaminana, 7. 8., Wbd, an Birnbäumen. . Cristana, 4., Wbd., in Buchſwaldungen, auf dem Neros

berg einmal gefunden.

. Scadbrana, 5. 7. 8. Wbd., in Birken und Hafelbüfchen. . Querciana, nah Mann), 6., Wbd., in jungen Eichwal-

dungen im Grafe fiend.

. Favillaceana, 8. 9., Wbd., in Buchenwaldungen. . Ferrugana, v. 8. bis in das nächſte Frühjahr, Wbd., in

Bufchwaldungen, häufig in mancherlei Abänderungen.

9. LZochiana, 5., Wbd., desgleichen. . Abildgardana, 8. 9., Wbd., in Heden bei Obftbäumen. . Treueriana, 4. 5, Wbd., beim Chauffeehaus, an Baum-

ftimmmen.

. Asperana, 5., Wbd., in Eichenwaldungen. . Literana, 4. 5. u. 7, 8, Wbd., in lichten Waldungen an

Stämmen. 7 *

900,

901. 902.

903. 904.

905. 906, 907. 908. 909. 910,

"911.

912, 913.

100

Rugosana, (Hüb.), 5. 6., Wbd., in Heden und an Bret- terwänden:

Genus 134. Tochylis. Citrana, 5.7. 8., Wbd., an grafigen Feldwegen, auch in jungen Gehegen, wo er im Grafe aufgefcheucht wird. Smeathmanniana, 7., Wbd., deögleichen. - Jucundana, 7. 8., Wbd., auf trodnen Waldwiejen. Roserana, 5.6.7.8, Wbd., in Weinbergen fehr fhapdlich. Lebt in der Traubenblüthe und in unreifen Trauben, auch in den Saamencapfeln der Nainweide, in Näglein und in anderen Früchten. Er wird auch Heu- oder Sauerwurm genannt, | Rubellana, 5. 6., ®bd., auf Blüthen in Wiefen und in MWaldeulturen. Dubitana, 5., Wbd., auf Waldwiefen und in anftoßenden Heden. Angutana, 8., Wbd., auf Waldblößen. Triquatrana, (Hüb.), 6., Wbd., desgleichen. Manniana, 5. 6., Wbd., auf fumpfigen Wiefen bei der Faſanerie, fliegt gegen Abend. Reliquana, 7. Wbd., in Weinbergen. Die Raupe über: fpinnt die Traubenblüthe, Pumilana, 6. 7., Wbd., in trodenem Graſe, auf Heide- plätzen.

VIII. Motten, Schaben. Tinea.

Genus 135. Scardia.

Jam. A, Anthraciella, 5,, Wbd., in grafigen Bufchwaldungen. Mediella, %., Wbd., die Raupe lebt in Schwänmmen. Gegen Abend fliegen die männlichen Schmetterlinge in Niederwal- Dungen.

914. 915.

101.

Sam. B. Parasitella, 7., Wbd, wie die Vorhergehende doch feltener, Betulinella, 7., Wbd., fliegt oft in Zimmern, wo man. fie

an den Fenftern findet.

930. 331,

Genus 136. Tinea.

. Granella, der Kornwurm, 5, Wbd. In Mühlen und auf

Fruchtſpeichern.

Pellionella, 5—9., Wbd., in Wohnungen. Die Raupe

zernagt Kleider, Pelze und andere Gegenftände.

. Sarciella, 5—9., Wbd., desgleichen.

. Crinella, 5—9., Wbd., desgleichen.

. Tapezella 5. 6., Wbb., desgleichen.

,‚ Rusticella, 6., Wbd., in Gärten findet man fie oft an

Wänden.

. Lapella, (Hüb.), 6. Wbb., an Hecken gefunden.

Genus 137. Lammatophila. Sam. A.

. Fagella, 4. 5., Wbd., in Waldungen und an anderen Orten

oft an Baumftänmen zu finden.

Athomella, 4., Wbd., am Wege bei dem Pulverhäuschen. An Stimmen fißend.

Phryganella, 4., Wbd., in Bufhwaldungen im Laube.

Getatella, 4., Wbd., in den Curhausanlagen an Stämmen

öfter gefunden. sam. B,

Steinkellnerella, A, Wbd., im Nerothal an Obſtbaum—

ftämmen gefunden.

Avellanella, 4., Wbd., in. Buchenwaldungen an Stämmen.

, Alternella, 4., Wbd., in Bufchwaldungen, wo ex leicht aus dürren Blättern aufgejcheucht wird.

Uyemella, 9. 10., Wbd., in Waldungen im Laube. Alienella, 4., Wbd., in Bufchwaldungen.

932,

933.

934,

935. 936.

937.

938. 939.

940 941. 942. 943.

+

944. 945.

97.

102

Genus 138. Galleria.

Colonella, 5. 6. 7., Wbd., die Nanpe lebt in den Neftern der Steinhummel. Den Schmetterling findet man oft an Geländern.

Cerella, 5. 6.7.8, Wbd., die Raupe in den Zellen der Bienen, in deren Nähe man den Schmetterling findet.

Genus 139. Seirpophaga. Nichts.) Genus 4140. Chilo.

Fam. Aa. Forficellus, 7. Wbd., an Teichen, wo Die Raupe im Schilfe Iebt. | Sam A. b. (Nichts ) Sam, B. | Alpinellus, 7., im Mombacher Wald, im trodenen Gras.

Pascuellus, 6. 7., Wbd., alfenthalben auf trodenen Wiefen und Walpblößen.

Hortuellus, 6. 7,, Wbb., desgleichen. Prate llus, 5. 6., Wbd., deögleichen. Cerucellus, 7., Wbd., im Graſe an trodenen Stellen.

Fam. C. Rorellus, 6. 7., Wbd., auf trodenen Grasplägen. Chrysonychellus, 5. 6., Wbd., desgleichen. Culimellus, 7. 8, Wbd., auf trocdenen Wiefen ꝛc. Pinetellus, 7. 8., Wbd., in Waldungen in Gebüfchen und an Bäumen. Conchellus, 6. T. Wbd., desgleichen. Mytilellus, 6., Wbd., wird ebenfalld in Waldgebüfchen oder am Saume der Waldungen aufgefheucht. Selten. Margaritclus, 7., Wbd., in Haindbuchenwaldungen, Bei Schlangenbad häufig. Falsellus, 7. 8, Wbd., an Waldfäumen, im Adamsthal.

948. 949.

950 951.

E 2

952.

953. 954.

955.

956.

108

Fascelinellus, 7. 8., Wbd., auf trockenen Waldwieſen im

Mombaher Wald nicht felten,

Trapeocellus, (Zeller), 7., Wbd., Auf trockenen Wiefen.

Selten.

Aquilellus, *—9., Wbd., auf allen Wiefen.

Selasellus, 7. 8., Wbd., auf Wiefen.

Inquinatellus, 7. 8., Wbd., auf trodenen Waldiviefen.

Contaminellus, 7T., Wbd., deögleichen.

Perlellus, 7. 8., Wbd., auf Wiefen und Stoppelädern. Jam. D.

Mercurellus, 7. 8., Wbd., bei moosreichem fteinigem Boden

an Heden.

Ambiguellus, 6. 7., Wbd., an Gartenheden ꝛc. Nicht felten

im Sonnenberger. Garten.

. Dubitellus, 6. 7., Wbd., desgleichen.

Genus 141. Phyecis. Sam. A.

. Pudorella, 8, im Mombacher Wald. Selten. . Ahnella, 8., Wbd., auf Wiefen im Walde. . Lotella, 7., Wbd., auf trodenen Grasplätzen. Selten

Fam. B.

..Janthinella, 8., Wbd., auf feuchten Wiefen und in grafigen

Bufhwaldungen.

. Spadicella, 8., Wbd., desgleichen.

Carnella, 7. 8., Wbd., auf Wiefen und Kleeädern nicht felten. Sam. C.

. Roborella, 7., Wbd., in jungen Waldungen und an Obit:

baumen, wo die Raupe den Blüthen schädlich ilt.

5. .Dilutella, 7. 8., Wbd., auf trocdenen grafigen Stellen, au

Wegen.

. Tumidella, (x) (nach Fiſch. v. N-St Aubrotibiella),

8. Wod., in Waldgebüfchen.

967. 968.

969,

970.

Y1.

972.

973.

IT,

104

Patumbella, 7. 8., Wbd., in Waldungen auf Heidepläßen. Holostella, (nad) Hüb. Obtuselta) 6.7., Wbb., in Birfen; waldungen. Ich fand fie auch in Gärten.

Abietella, 6., Wbd., in. Tarnenwaldungen, wo die Raupe in den Saamenfapjeln lebt, |

Compositella, 4. 5, im Mombacher Walde fand ich fie im trodenen Sande.

Binaevella, 6., Wbd., in dem Grafe auf trockenen Berg— wieſen.

Elutella, 6., Wbd., an Wänden in Gebäuden. Die Raupe findet man in Kehricht und in altem Holze,

Elongella, %., Wbd., auf freien trorfenen Sandplägen bei Mosbach.

Achatinella, 6., ®bd. Diefe Schabe fand ich in einem Exemplar im Grafe in meinem Garten.

Genus 142. WMyclophila. Nichts.) Genus 243. VYponomeutn,

Jam A.

. Echiella, 5, Wbd., an Obftbaunftämmen Die Raupe.lebt

in den Blüthen der Ochfenzunge.

. Vättella, CHüb.), Wbd., am Waldfaume in Heden hinter

dem Adamsthal. Sam. B.-

. Plumbella, T., Wbd., am Faulbaum lebt die * geſellig

überall häufig.

. Evonymella, 8., Wbd., auf dem Spindelftrauche. . Padella, 8, Wbd., auf Schlchenheden Tebt die Raupe

gefellig. > E

. Cognatella, 5. 8., Wbb., deögleichen. | . Pomariella, (Heyd.), 7., Wbp., auf Aepfelbäumen gefellig. 2, Sedella, 7., Ems. Ich kant fie an fteilen Gebirgsabhängen

an Heden.

983. 984. “9. 986. 987. 988. 989. I. 991, 992. 993.

994. 998.

996.

Tr. 998,

999.

105

Genus 144. Hacmiylis.

Kam. A. Vaccinella, 5. 8., Wbd., fliegt an Heden, Cinella, bei Frankfurt. Durch Hm. v. Heyden erhalten. Applanella, (Fiſch.), 6. 7., Wbb., an Heden im Grafe verborgen. | Pimpinella, (Zeller), 89, Wbd., lebt verborgen im Laub ıc. Daucella, 8., Wbd. Ich fand fie öfter in meinem Haufe an Wänden‘ Hypericella, 7., Wbd., auf Bergen im Graſe verborgen. Heracliella, 3x.) oder Zateriella, (Fiſch.), 9. Wbd., fliegt oft an Wellenftößen, wo fie fich verbirgt. Auch im Laube ır. Depunctella, 8., Wbd., in Heden verftedt. Aurella, 9., Wbd., überwintert im Gras und Laub in Heden. | Liturella, 7., Wbd., in Heden. Tessimilella, (Fiſch.), 7., Wbd., desgleichen. Pulverella, (nah Fifb.v.R.-St.),7., Wbd., desgleichen. Characterella, T., Wbd., desgleichen.

Genus 145. Agoniopterix. Nichts.) Gemus 146. Hypolopha.

Asperella, 6. 7., Wbd. Ich finde dieſe Schabe öfter in meinem Garten in einer Sohannisbeerenhede.

Perisella, 7T., I®bd., auch Diele fand ich daſelbſt. Antennella, 7., Wbd., in Bufchwaldungen.

Gemus 147% BRhinesia, Faseiella, 5., Wbd., in. Schlehenheedfen, häufig.

1000, Ustutella, 6., Wbd. Ich Fand diefe Schabe nur einmal im

Wald hinter Der Walkmühle.

1001.

1002.

1003. 1004.

1005.

1006.

1007. 1008.

1009.

1010, 1011.

1012.

1013.

106

Verbascella, 6. 9., in Wiesbaden nur einzeln. Im Mom; bacher Wald fand ich die Raupe gefellig an der Blüthe des Wollkrauts. Auch bei Limburg auf dem Schaföberg.

Fissella, (Hüb.), 8. 9., Wbd.

Costella, ( Hüb.), 8. 9., Wbd.

Interuptella, (Hüb.), 8. 9., Wbd.

Sylvella, (Hüb.), 8. 9., Wbd. Diefe Vier find nur Varietäten einer Gattung und fommen in unferen Nie derwaldungen nicht felten vor. Sch fand überwinterte Stüdfe im März öfter hinter dem Geisberg. Treitſchke bezeichnet alle mit dem Namen Züsella.

Tripunctella, ®bd., 7. 8., auf grafigen Bergen.

Sordidella, 6., Wbd. Ich fand fie im Graſe bei Der

Tafanerie.

Inulella, 4. 5., Wbd. Ich fand fie im Frühjahr in mei—

nem Garten öfter unter Blättern. verftedt.

Ferrugella, 6., Wbd., fliegt in Heden bei Wiefen, gefellig. Genus 148. Pilutella.

Striatella, 5., Wbd. Ih fand fte an Heden.

Aylostella, 6. 7., Wbd., findet ſich im Grafe, auch auf

Fruchtfeldern, allenthalben.

Porrectella, (Dr.) 5. 7. 8, Wbd., in Gärten an Eins

faffungen.

Hesperidella, ( Hub.)

Repandella, (Hüb.), 6., Wbb., öfter an der Hede am Wege nah dem Neroberg.

Genus 149. Chauliodus. (Nichts.) Genus 150. Harpipteryx.

Harpella, %., Wbd., die Raupen in den Curhausanlagen an Lonicera : Arten.

Hamella, %., Wbd., lebt ebenfalls auf Geisblatt; Sch fand fie in Heden am Bache hinter der Faſanerie.

107

1014. Cultrella, 9. 10, Wbd. Ich fand fie öfter in den Wein bergen auf dem Neroberg.

Genus 151. Palpula.,

1015. Semicostella, 5. 6., Wbd., auf trodfenen Waldblößen, in Heide.

1016. Bicostella, 5.7., Wbd., desgleichen. Im Mombacher Wald häufig.

1017. Bitrabicella, 8., Wbd., auf der Anhöhe zwiſchen dem Nerothal und dem Dambachthal.

Genus 15%. Lampros.

Jam. A,

1018. Majorella, 7. 8., Wbd., allenthalben an Waldfäumen, auch an belaubten Bächen. Die Raupe unter der Rinde meh: rerer Bäume.

1019. Sulphurella, 4. 9., Wbd., in Waldheden öfter gefunden.

1020. Zractella, 7., Wbd., in Eihengebüfchen im Walde ober: halb des Adamsthals.

1021. Capitella, Wbd., einmal Jam Waldfaum im Nerothal ge: funden.

1022. Guttella, (Hüb.), 8., Wod., einmal in meinem Garten an einem Geländer.

1023. Lobella, 6., Wbd., an Schlehenheden.

1024. Tigrella, (Hüb.), 7., Wod., desgleichen.

Sam. B. 1025. Faganella, 7. 8., Wbd., in Eichenwaldungen,

Genus 153. Aechmia.

1026., Trassonella, 6., Wbd., fliegt öfter um Obftbäume. 1027. Egquitella, 5. 6., Wbd, auf naffen Wiefenftellen in der Dambach. 1028. Bergstraesserella, (Fiſch. v. R⸗St.) Zicana, (Hüb.), 5.7.8, Wod., in Niederwaldgebüſchen hinter der. Loh— mühle im Nerothale; dann auch bei Schlangenbad.

1029. 1030.:

1031.

1032.

1033. 1034. 1039.

1036.

1037. 1038. 1039. 1040. 1041 1042.

»

1043.

1044.

1045. 1046. 1047, 1048, 1049. 1050. 1051.

108

Perdicella, 5, Wbd., am Waldfaum im Gebüfc). ‚Humerella, (Hüb.), 6. 7., Wbd., auf dem Neroberg an ° Bäumen fliegend.

Genus 154. Phygzas. Vaculella, (Heybd.), 8., Wbd., oft in Gebäuden an Fenftern,

Genus 155. Lita.

Sam. A. Terrella, 6. 7., Wbb., fliegt häufig an Heden bei Gras— plätzen. Spodiella, 8., Wbd., auf Waldblößen im Graſe. Dissimilella, 5, Wbd., desgleichen. Cinerella, 5., Wbd., desgleichen. Subsequella, 4. 5., Wbd., desgleichen. Seintillella, (Fiſch.), 5., Wbd., desgleichen. Velocella, 6.7, Wbd., in Hecken am Waldfaum. Lentiginosella, 5. 6., Wbd., auf Waldblößen. Spartiella, (Fiſſch. v. R.-©t.), 5., Wbd. Desgleichen. Petisequella, (Hüb.), 6., Wbd., desgleichen. Malvella, (Fiſch. v. R.“St.), 6. 7., Wbd., in Gärten an Malven, in deren Saamenkapſeln die Raupe lebt. Triparella, (Metzner), 6. 7., Wbd., in Hecken am Waldſaum. Capreolella, (Zeller), 6. 7., Wbd., in Hecken und Ge; büfchen.

Sam. B. Populella, 6. 7, Wtd., in Heden. Pinguinella, 6. 7., Wbd., desgleichen. Proximella, 5. 6., Wbd., an Heden beim Chaurferhamg: Mouffetella, 6., Wbd., in Heiden. Vulgella, (Hüb.), 6., Wbd., in Heden. Gerronella, (Zeller), 7., Wbd., auf trodenen Heiden. Nanella, (Hüb.), 7. Wbd., an Aepfelbaͤumen, wo ſie leicht aufgeſcheucht wird.

1052.

1053. 1054.

1055. 1056. 1057. 1058.

1059.

1060.

1061. 1062,

1063.

1.064. 1069. 1066. 1067.

1068.

1069,

1070, 1071.

1072.

109

Anthyllidella, (Hub), 6., Wbd., an einer Hecke im Nero— thal gefunden. Scriptella, 6., Wbd., an Waldheden. Crataegella, 7., Wbd., an-Weißdorne und Schtefenheden nicht felten. Heroldella, 5., Wbd,, deögleichen. Comptella, (Hüb.), 5., Wbd., deögleichen. Cerasiella, 5., Wod., desgleichen. Assectella, (Zeller), 9 10., Wbd. Ich fand die Puppe und Naupe in den Saantenfapfeln der Zwiebeln, und jchiete einige Exemplare an Hrn. v. Duponchel nad Paris, der fie Vigeliella nannte.

Fam. O. Fulicella, (Heyd.), 6., Wbd., am Waldfaum. Leucatella, 6., Wbd., am Waldfaum unterhalb dee Mau- foleums. Luculella, (Hüb.), 6., Wbd., dafelbft. Velocella, (Fiſch. v. * ⸗St.), 6., Wbd., desgleichen. Atrella, (Hüb.) 6., Wbd., —— Bicostella, 6., Wbd., am Waldſaum im oberen Nerothal. Cinctella, 6., Wbd., im hohen Gras und in Heiden. Vorticella, 7., Wbd., auf Waldblößen. Megerella, 5., Wbd., am Waldfaum in der Dammbach.

Genus 156. Butalis. Chenopodiella, 7.8., Wbd., in der Nähe des Chenopodium in Heden und an Gräben. Triguttella, 6. T., Wbd., an niederen Gebüfchen bei Wiefen.

Genus 157 Adela.

Sam. A. Esperella, 7., ®bd., in Wiefen.

Rufifrontella, 6., Wbd., in trodenen Grasplaͤtzen auf Blumen.

Laminella, (Dr.), 6., Wbd., desgleichen.

1073. 1074. 1075. 1076. 1077. 1078. 1079. 1080. 1081. 1082.

1083. 1084. 1085.

1086. 1087.

1088. 1089. 10%. 1091. 1092.

1093. 1094. 1095.

1096.

110

Laricella, (Heyd.), 5., Wbd., an Heden bei Wiefen. Cygnella, 4. 5., Wbd., in Heiden.

Culthella, 5, Wbd., in fumpfigen Wiefen. Nigricomella, (Zeller), 6., Woͤd. desgleichen. Prodevinella, 5., Wbd., in Waldgebüfchen.

Masculella, 5., Wbd., desgleichen.

Sparmannella, (Hüb.), 5., Wbd., desgleichen. Variella, 5., Wbd., Desgleichen.

Chrisitella, 5., Wbd., in Wiefen.

Anderschella, 5, Wbd., in Birkfenwaldungen, kei Tage an Blüthen ſchwärmend.

Ammanella, 8., Schlangenbad, auf Wiefenblumen figend. Geojfrella, 5. 6., ®bd., am Waldjaum in Heden. Cinnamomea, (Zeller), Wbd., einmal in einem jungen Wald bei Dogheim gefunden. Aemulella, 5., Wbd., desgleichen. Triangulella, (Vig.), 6., Schlangenbad. Ich gebe dieſer neuen, gegen Abend. in Gebüfchen fliegend gefundenen Motte den vorftehenden Namen, weil fie in ſchwarzem Grunde drei weiße im Dreieck ftehende Punfte hat. Oehlmanniella, 6., Wbd., am Waldfaum.

Rufimitrella, (Hüb.), 3. 6., Wbd., Desgleichen. Flavifrontella, (Huüb.), 5. 6., Wbd., desgleichen. Pseudobombycella, (Hüb.), 5., Wbd., deögleichen. Immella, (Hüb.), 8., Wbd., fliegt auf Stoppelfeldern bei Tage.

Sam. B.

Degenerella, 5., Wbd., an Hafelheden Sulzella, 6., Rh. an Heden im Sonnenſchein fliegend. Sciffermüllerella, 6. 7., Wbd., an Stellen wo das gelbe Sternfraut fteht, an deren Blüthen fie oft fliegt. Ich fand fie im Nerothal und auh im Mombacher Wald. Violella, 5., Wbd., am Bache nach Sonnenberg im Son- nenschein auf Blumen.

1097. 1098. 1099. 1100.

1101;

1102.

1103.

1104, 1105. 1106.

1107.

1108. 1109.

1110, 1111. 1112.

1113. 1114. 4115. 1116.

117. 1118. 1119,

11

Cyprianella, 5., Wbd., auf Wiefenblumen.

Scabiosella, 8. 9., deögleichen.

Viridella, 5., ®bd., am Waldjaume an Bäumen im Son: nenfchein fliegend.

Swammerdammella, 5. 7., Wbd., in Borwäldern nicht jelten.

Panzerella, 5. 7., Wbd, , deögleichen,

Metazella, 5. 7., Wbd, deögleichen.

Genus 158. Oecophara.

Jam. A. Pruniella, 6. 7., Wbd., allenthalben haufig an Schlehen: hecken. Cornella, 6. T., Wbod., ebenfalls a an Heden. Mendicella, 6. 7, Wbd., deögleichen. Gysselenella, 7. 8., Wbd., im Kiefernwald hinter dem Geisberg. | Retieulella, (Hüb.), 7., Wbd., in niederen Waldge- büfchen. Epilobiella, 7. 8., Wbd., lebt an Epilobium hirsutum. Pygmaeella, 7., Wbd., in Wollweidebüfchen, wovon Die Raupe lebt. Goedartella, 6. 7., Wbd., in Birfengefträiuchen, Brokeella, 6. 7., Wbd., deögleichen, Loewenhoekella, (2in.), 5., Wbd., in Heiden auf dem Neroberg. Roesella, 5. 7., Wob. auf Spinatfeldern in Gärten. Schmidtella, 5., Wbd., an Heden. Lineella, 7., Weob, in meinem Garten gefunden. Selten. Metznerella, 5. 6., Wbd., bei dem Chauffechaus in Heden gefunden, | Formosella, 7., Wbd., im Nerothal am Waldfaune. Procerella, (Hüb.), 8., Wbd., an Aepfelbäumen. Selten. Merianella, (Hüb.), 5. 6., Wbd,, ſchwärmt bei Tage öfter um Steinobftbäume.

1120.

1121.

1122: 1123. 1124. 1125. 1126. 1127. 1128. 1129. 1130. 1131.

1132, 1133. 1134. 1135. 1136. 1137.

1138. 1139.

1140.

112

Sam. B.

Micella, 7. 8., Wbd., auf Heideplägen auf Dem Neroberg. Asterella, 6, 1, Wbd, in Himbeergebüfchen. Guttella, 6., Wbd., nur einmal am Waldfaum in ver Grube gefunden. ar Hermannella, (Hüb.), 6. 7., Wbd., die Raupe auf Chenopodium, daher immer in der Nähe diefer Pflanze. Pfeijfferella, (Hüb.), 5., Wbd., an Heden, namentlid) bei dem Weinberg am Neroberg, —* Tage im Sonnen— ſcheine fliegend. Schreberella, 6., Wbd., in der Gegend von Frankfurt. Magnificella, Mann), 7., Wbd., dieſe Schöne Schabe fand ich einmal.in einem Garten. Centifoliella, (Heyd.), 6., bei Frankfurt. Aemulella, (Heyden), 6., Frankfurt. Quadrella, (Hiüb.), 5, Wbd., an Hafelheden im Eon: nenfcheine gefangen. Lucella, (Hüb.), 5., Wbd., in jungen Buchenwaldungen. Convolvulifoliella, 6., Wbb., in Gärten und lebt die Raupe in den Blättern der Winden.

Genus 159. Elachista. Epilobiella, 7., Wbd., an Wiefenbächen. Hybnerella, 5., Wbd., am Waldjaume, Tenebrella, (Hub.), 5., Wbd,, an Schlehenheden. Roborifoliella, 4. 5. 8, Wbd., allenthalben in jungen MWaldungen. Complanella, 5., Wbd., am Waldfaum im Nerothal nicht felten. Plandella, (Fiſch.), 3. 4., Wbd., fliegt im Frühjahr in jungen Waldungen. Bipunctella, 5., Wbd., auf Waldblößen in * 16. Albifrontella, 8. 9., Wbd., fommt Häufig in Häufer, die im Freien ftehen, und findet fich dann an den Benftern. Rhamnifoliella, 6,, Wbd., am Bache in ben Hecken bei der Faſanerie.

1141.

1142.

113

Spartiifoliella, 5.,Wbd., in Heidegebüfchen bei dem Chauffee- haus und bei Schlangenbab. Blancardella, 4. 5., allenthalben in jungen Gehegen.

1140a. Lautella, (v. B cubemdh 5., Wbd., an Wiefenrändern. 1141’b. Vigeliella, (v. Heyden), 5., im Taunus bei Eppftein.

Hr. v. Heyden zu Franffurt hat diefe Art aufgefunden.

1142 c. Ulmifoliella, 5., Wbd., in Gebüfchen am Waldfaume bei

1143.

1144.

1145.

1146.

1147. 1148,

1149.

1150.

1151. 1152,

1153.

1154,

1155,

der Faſanerie.

Cerasifoliella, 5, 9., Wod—, allenthalben in Eichen- und Buchengebüſchen.

Mespilella, (Hüb.), 4. 5., Wbd., in jungen Waldungen. Alnifoliella, CHüb.), 5, Wbd., in Erlengebüfchen an den Büchen.

Quercifoliella, 4. 5., Wbd., in Eichengebüfchen im Früh: jahre. |

Cerusella, (Hüb.), 5., Wbd., dafelbft.

Corylifoliella, 5., Wbd. Sie fing ich öfter in Gebüfchen unter dem Kiefernwald auf dem Neroberg.

Festaliella, (HUb.), 5. 6., Wbd., an den Bächen in unferen Thälern im hohen Gras und niederen Gebüfchen. Quadrella, (HUb.), 5, Wbd., am Waldfaume im Ne: rothal.

Luzella, (Hüb.), 5., Wbd., in jungen Buchengebüfchen. Padifoliella, 6., Wbd., in Obftgärten und kommt öfter in die Zimmer an die Tenfter.

Fritiella, (Fiſch.), Wbd., bei der Fafanerie am Wald, ſaume.

Genus 160. Ornix,

Upupaepennella, 8. 9, Wbd. Ih fand diefe Schabe öfter in meinem arten, Sie fommt auch ins Zimmer

und ſcheint dafeldft einen Zufluchtsort für den Winter zu

juchen. ö Hilaripennella, 5., Wbd., in Eichenbufhiwaldungen, auf dem Neroberg häufig.

8

1156,

1157 1158. 1159. 1160. 1161. 1162, 1163. 1164. 11695.

.

1166.

1167. 1168.

1169. 1170. 1171. 1172.

1173, 1174.

1172.

1176.

1177.

1178.

114

Rufipennella, 6, 7., Wbd., öfter an unferen Bächen in Gebüfchen. Signipennella, 6. 7., Wbd., Desgleichen. Cuculipennella, 6., Wbd., am Waldfaume. Ardeaepennella, 5., Wbd., desgleichen. Meleagripennella, 5., Wbd., desgleichen. Roscipennella”5., Wbd., deögleichen. Cumlipennella, 5., Wbd., deögleichen. Hildipennella, 5., Wbd. im Grafe auf Waldblößen. Autumnella, 5., Wbd, desgleichen. Citrinella, (Fiſch. v. R.-St.), 6., Wbd., in Brombeer- gebüfchen im Nerothal. Hemerobiella, 6. 7., Wbd., im Grad. und an Heden am Wege nach der Fafanerie. Otidipennella, 6. 7., WWbd., daſelbſt. Ballotella, (Fiſch. v. R.“St.), 6., Wbd., am grafigen Ufer der Bäche. EN) Padifoliella, 6., Wbd, in Niederwaldgebüfchen. - Ornatipennella, 6. 7., Wbd, auf grafigen Waldblößen. Vibicipennella, 6. 7. Wbd., desgleichen. Anseripennella, 7., Wbd., auf Anhöhen unter Kirfchen- pflanzungen, bei der Steingrube im Nerothal. Albifuscella, T., im Mombacher Wald im Grafe. Selten, Trogillella, 5. 6., Wbd., auf Waldblößen im Graſe. Putripennella, (Fiſcher), 5, Wbd., an Obſtbäumen fliegend gefunden. Alcyonipennella, 5. 6., Wbd., auf Wieſen im Graſe.

Genus 164. Aluecita.

Fam. A Nichts). Sam. B.

Ochrodactyla, 7., Wbd., auf trodenen Graspläßen bei Gefträuchen. Ri Rhododactyla, 7., Wbd., desgleihen. Ich fand fie öfter in meinem Garten und auf Waldblößen bei dem Adamsthale.

1179, 1180.

1181. 1182.

1183. 1184.

1185.

1186 1187,

+

1188.

1189.

1190.

1191.

115

Fam. C. Trichodactyla, (Hüb.), 6. 7., Wbd., A Heide und grafigen Waldſtellen. Nicht felten. Phaeodactyla, 7.. Wbd., einmal auf Dem as, ger funden.

Mietodactyla, 7. 8, Wbd., auf Heideplägen.

Pterodactyla, 7. 8. 9., Wbd., allenthalben häufig, in Gärten und an Heden. Liebt die Blüthe des Lavendeld. Ptilodactyla, 7. 8., Wbd., auf Waldwiefen. Tephradacetyla, 7. 8., Wbd., auf grafigen Waldftellen, Microdactyla, 7., Wbd. dedgleichen.

Carpodactyla, T., Wbd., desgleichen.

Fischeri, 6., Wbd., in einem Bufchwald unterhalb des Chauſſeehauſes gefunden.

Sam.D. Pentadactyla, 6. 7. Wbd., allenthalben in Gärten und in Schlehengebüfchen.

Genus 162. Orneodes.

Hezadactylus, 4. 7. 8., Wbd., lebt am Geidblatt in ben Blüthen. Der Schmetterling fliegt oft in Gebäude, wo er übermwintert.

Polydactylus, 7. 8., Wbd., in Gärten und erfcheint ebens falls in Gebäuden. | Dodecadactylus, 8., Wbd. Diefe fand ich zweimal im Thale nach der Dietenmühle an einer Hede gegen den BDierftadter Berg hin.

8 *

116

Der Schädel des Hyotherium. Meissneri, aus dem Zertiärfalfe des Salzbachthales bei Wiesbaden. Bon | Hermann von Meyer.

"(Zafel IV.)

Die Auffindung vollftändiger Schädel in Tertiärgebilden ge; hört, zumal für das Mainz: Wiesbadener Becken, zu den Selten- heiten. Sch war daher erfreut, durch Herrn Dr. Fridolin Sandberger im April 1849 einen. im Tertiärfalfe des an der Spelzmühle auf dem rechten Salzbachufer bei Wiesbaden gelegenen Steinbruch8 gefundenen Schädel von Hyolherium Meissneri mit- getheilt zu erhalten. Dieſe fchöne Verfteinerung beftätigt Die von mir nach geringeren Fragmenten aufgeftellte Species, und recht— fertigt zugleich Die Errichtung ded Genus überhaupt. Mit diefem Schädel fand fich ein oberer Eckzahn, ein unterer Eckzahn und eine fragmentarifche rechte Unterfieferhälfte. Alle dieſe Stüde, welche ih Taf. IV. A, B, C abgebildet habe, werden von einem und demfelben Individuum herrühren, was auch aus der über: einftimmenden Befchaffenheit der Berfteinerung, wie des fie um: fchliegenden Gefteins ſich ergiebt. | .

Shädel,

Vom Schäbel find die Basis cranii und die Jochbogen weg- gebrochen, es fehlt ferner Das vordere Ende, fo daß fich über die Zwifchenfiefergegend nichts anführen läßt. Auch hat der Schädel durch Drud etwas gelitten. Die Zähne find gut erhalten. Die Badenzahnreihe beſteht aus fechs Dicht hintereinander folgenden Zähnen, von denen der erfte fich nicht mehr genau anpaſſen ließ, weil die Theile, Durch die er gehalten. wurde, weggebrochen find, Diefer Zahn Fig. 7 ift 0,001 Meter) lang und 0,0045 breit;

117

er befteht aus einer etwas Fantigen Hauptfpige, hinter der ein nebenfpißenartiger Anfas liegt; vor der Huauptipige wird der ge: wöhnliche Anfah wahrgenommen. Die. Innenfeite umgiebt ein - Bafalwulft , der hinten ein Hübelchen umſchließt. Der Zahn ift zweiwurzelig; er zeigt vorn feine, wohl aber hinten eine etwas nach außen gerichtete feitliche Abnugungsfläche, welche verräth, daß er hier mit dem folgenden Zahn in enger Berührung ftand, während vorn Fein Zahn fich ihm anlehnte. Das vordere Schädel— ende ift zu unvollftändig. überliefert, ald daß es darüber Aufſchluß geben Fünnte, ob dieß wirklich der erſte Badenzahn ift, für den er fo lange zu nehmen feyn wird, bis eine Widerlegung auf directem Wege erfolgt ift.

Der zweite Badenzahn zeigt am vorderen Ende eine etwas nach innen gerichtete feitliche Abnusungsfläche, welche der hinteren am zuvor betrachteten Zahn entjpricht, und die gegenfeitige Stel— lung Diefer beiden Zähne andeutet. Die Krone ift 0,012 lang, in der vordern Hälfte 0,007, in der hinteren 0,01 breit, bei 0,009 Höhe. Sie befteht aus einer etwas flachen Hauptfpige, deren hintere Kante die jchärfere ift und im oberm Drittel Andeutung von einer Nebenjpige wahrnehmen läßt. Vorder und Hinteran- fat find vorhanden und ähneln einem Bafalwulfte; die Innenfeite ift von einem Baſalwulſte umgeben, in deſſen hinterer Hälfte eine ftärfere Erhöhung auftritt. Der Zahn ſteckt noch im Kieferfnochen und es läßt fich nicht erfennen, ob er zwei oder drei Wurzeln beißt. |

Der dritte Backenzahn ift nur 0,0095 lang bei O0, 012 breit und 0,007 Höhe. Vorder- und Hinteranfag find ftark entwidelt ; Die Innenfeite befigt feinen Baſalwulſt. Die. äußere Hälfte der Krone befteht aus einer.etwas flachen Hauptipige, welche den deutlichften Ausdruck einer Doppelipige Darbietet, die innere Hälfte aus einer ftarfen koniſchen Spige, welche fich gegen den Vorder: anfab hin verzweigt.» Der Zahn ift Dreiwurzelig. Diefe drei Zähne find Erfaszähne mit Schwach abgenußgten Kronen.

Der vierte Backenzahn zeigt eine etwas geſtörte Lage. Seine Krone befitt mit der des folgenden Zahns gleiche Zufammen:

ns

jeßung, wobei legterer fich ein wenig größer darſtellt. Am vierten Zahn erhält man 0,012 Länge und 0,0125 Breite, am fünften 0,014 und 0,0145, in deſſen hinteren Hälfte nicht ganz fo viel. Border und Hinteranfat find ftarf entwidelt. Die Krone ift zweis reihig und jede der Reihen befteht aus einem Baar Hauptfpigen, von denen die äußere etwas höher, fpißer und koniſcher ift, wäh— vend die innere ſehr ſchwach zum Halbmondförmigen hinneigt. Vorder» und Hinteranfaß verlaufen na innen etwas wulftig, was auch von ber Hintern innern Hauptſpitze gilt, wodurch in ber Mitte der Krone ein ftarfer Hübel fich barftellt, Die innern Hauptfpigen find überhaupt weniger einfach, als die Außern. An der Außenfpige. liegt vor dem Thal, welches die beiden Haupt: fpigen bilden, ein Heiner, jchwach eingefchnittener Baſalwulſt.

Der legte Badenzahn ift von den zuvorbefchriebenen nur Dadurch verfchieden, daß er hinten einen ftarfen, mehr nach Hinten und innen ſich zufpigenden Wulſt befist, wodurch Der Krone in der innern Hälfte 0,016 Länge verliehen wird, In der vordern Hälfte ift Die. Krone 0,014, in der hintern 0,014 breit. Die hintere äußere Hauptfpise ift die geringere, Die Nebentheile ber Krone find deutlich ausgeprägt, die Anſätze und Wülſte deutlich gefrönt oder geferbt. Der hintere Anſatz beftcht in Feiner eigent- lichen Spige. Der Zahn war völlig entwickelt, die Krone, welche noch Feine Abnugung trägt, vagfe ganz aus der Alveole heraus, und die Wurzeln find vollftändig entwidelt,

Bon der linfen Barenzahnreihe ift der erſte Zahn nicht tiberliefert, Der zweite ift vom dritten etwas weggefchoben und der legte nach hinten umgefallen, jo Daß er jegt eine mit Den Wurzeln nach vorn gerichtete horizontale Lage einnimmt, Diefe Störungen in der Stellung der Zähne Fonnten fich nur zugetragen haben, als der Schädel von der Gefteinsmaffe umfchloffen wurde, Die gegen- feitige Stellung bei den Neihen ift auch etwas verfchoben, was ſich fhon daraus ergiebt, Daß der vorlegte linfe Badenzahn dem legten rechten und ber vorvorleste linke Dem vorleßten rechten entfpricht. Die Entfernung beider Badenzahnreihen voneinander beträgt in ber hintern Gegend 0,031.

119.

Der Schädel fällt durch feine niedrige Geftalt auf, felbft der Kamm, mit dem das Scheitelbein hinterwärt3 anfing, war gering. In diefer hinteren Gegend. beträgt jeßt Die Höhe 0,051, in der Gegend des legten Badenzahns erhält man mit Demfelben 0,046, und nach vorn fällt der Schädel unter Bildung einer ſchwach converen Linie immer mehr ab.

Das Scheitelbein und Stirnbein ubten faft gleiche Länge befefien haben; für die Breite des Scheitelbeins erhält. man in der gewölbteren Gegend 0,0955, in der vordern etwas eingezogenen Gegend 0,049. Scheitelbein und Stirnbein liegen in einer zients lich geraden Quernaht zufammen. Das Stirmbein verleiht durch feine hinteren Seitenfortfäße dem Schädel 0,034 Breite, nach vorn ſpitzt es fich regelmäßig zu. Die Trennung, welche ber Knochen vor den deutlich entwidelten Obers Augenhöhlens Löchern zeigt, ift offenbar eine gewaltfame, und beruht nicht auf der Zur fammenfegung des Schädeld. Vor jedem Ddiefer beiden Löcher war der Schädel etwas aufgetrieben, und Diefe gewölbtere Stellen bilden zwijchen fich eine ſchwache Rinne.

Die Nafenbeine, deren hinteres Ende der Gegend des vor- legten Badenzahns entiprechen wird, fügen fich Feilfürmig in das Stirnbein ein, wie dieß deutlich zu erkennen ift. Ueber die Länge der Nafenbeine und den Anfang bes Zwifchenfieferd war nichts zu ermitteln.

Die Knochen der Ilnterfeite des Schädels hatten ſchon ge: litten zur Zeit, wo die Umhüllung mit Geftein&maffe vor fich ging, welche jetzt jo feft ift, daß fie ſchwer fich davon entfernen läßt.

Diefes Geftein ift jogenannter Paludinenkalk *) von grauer Farbe, die Knochen find ebenfalls feit und dabei bräunlich, Die Zähue theils Dunkler, theils ehvas grauer als die Knochen.

Oberer Eckzahn.

Es ſind daran die äußerſte Spitze, ſowie das Wurzelende weggebrochen; in dieſem Zuſtande mißt der Zahn 0,032 Länge,

*) Siehe ©. 15.

120

vollftändig dürfte er Faum über 0,035 gemeſſen ‚haben; er war Daher nicht befonders groß, und ragte faum 0,014 aus dem Zahn fleifche heraus. Für feine beiden Durchmefler erhält man 0,013 und 0,009. Die hintere Seite ift gerade und fcharffantig, bie vordere gewölbt und vorn mit der Durch den untern Edzahn ver- anlagten Abnubungsfläche verfehen.

Rechte Unterfieferhälfte.

Die fünf vorhandenen Barenzähne nehmen mit ihren Kronen einen Raum von 0,07 Länge ein. Am lebten Backenzahn erhält man 0,02 Länge und 0,04 Breite, der vorlegte ergiebt hierfür faft 0,015 und 0,014, der vorvorlegte 0,012 und 0,009, defien vordere Hälfte ift nicht ganz fo breit; am Davorfigenden Zahne erhält man 0,0115 Länge und 0,008 Breite, und am Zahn vor _ diefem 0,01 und 0,006. Die Befchaffenheit der Zahnfronen ift in Fig. 3 genau wiedergegeben. An allen dieſen Zähnen ift der Borderanfat deutlicher entwickelt als der hintere, letzterer ift mehr mit dem Hinten in dev Mitte liegenden Nebentheil verbunden, der nach außen und innen Theile von Anfagartiger Bildung fendet. Bei den drei hinteren Barenzähnen liegt an der. Außenfeite vor der Mündung des von dem Querreihen gebildeten Thals ein Hübelpaar. An diefen Zähnen find die Haupthügel ber Innen: feite einfacher ald die der Außenſeite, welche nach innen hübelich fich verzweigen, mit den Außern Haupthügeln, namentlich dem hinteren, ift auch der ftärfere Hübel verbunden, der mehr in ber Mitte der Krone auftritt. Dieſe Berzweigungen und Aus— läufer veranlaffen, daß die Haupthügel mehr zur Halbmondform hinneigen,

An dem vor den drei hinteren Badenzähnen figenden Zahne ift der Hintere Anfag außen in Form eines abwärtsführenden Wulſtes angedeutet. Der eigentliche hintere Kronentheil ift ftumpf und kürzer als der vordere, welcher zwar auch ftumpf ift, fich aber weit ftärfer darftellt, und das Anfehen eines verſchmolzenen Hügelpaars beſitzt.

121

Der Zahn davor, der erſte der vorhandenen, befigt den Vorder: anfaß ; der hintere Theil feiner Krone hat ein veducirtes Anfehen, indem ex weit Fleiner und niedriger als im darauffolgenden Zahn iftz gleichwohl ift der den Hinteranfat vertretende Wulft an der Außenfeite vorhanden. Die Krone befteht großtentheild aus einer flachen ziemlich fcharffantigen Hauptipige, welge oben und zwar vorn Schwache Andeutung von einer Nebenfpige an fich trägt, fo daß diefe Hauptfpige gleichfam als eine Verſchmelzung der beiden Hauptfägel der vorderen Querreihe in den Hintern Badenzähnen gedacht werden kann, eine Anficht, zu der man noch mehr durch den dahinterfolgenden Zahn geführt wird. Diefe beiden Zähne find zweiwurzelig, der vorvorlegte und vorlegte Zahn werden vier Wurzeln befeffen haben; am legten find fie weggebrochen.

Der erfte der überlieferten Backenzähne zeigt _ vorm eine ges ringe feitlihe Abnutzungsfläche, woraus hinlänglich hervorgeht, daß. die Neihe der Dicht hintereinander folgenden Badenzähne nach innen mehrzählte, und aus nicht weniger als ſechs beftanden haben konnte.

An der Außenfeite des Kiefers erfennt man zwei Gefäßgang- mimdungen, von denen die eine der hinteren Wurzel des erften, die andere Der hinteren Wurzel des darauffolgenden der ber: lieferten Zähne entfpricht.

Sn der Gegend zwifchen dem vorvorlegten und dem Davor: fisenden Zahn erhält man für den Kiefer 0,0265 Höhe bei 0,013 Stärfe, unter der Mitte des vorlegten Barfenzahns 0,028 Höhe und 0,016 Stärke und unter dem hinteren Ende des legten Backen— zahns 0,037 Hohe.

Vom hinteren Theil des Kiefers war ſchon zur-Zeit, als die Umhüllung mit Gefteinsmaffe vor fih ging, nicht viel mehr überliefert als vorliegt. Das vordere Ende Dagegen bietet frifchen Bruch dar, woraus zu fehliegen ift, Daß im Diefer Gegend Der Kiefer vollftändiger überliefert war.

Unterer Edzabn. Don Diefem Eckzahn der rechten Unterkieferhälfte iſt nur dev

122

untere Theil überliefert, der Theil, über welchen die Abnusung jich erftreddte, ift weggebrochen. Das vorhandene Stüd befist 0,044 Länge in gerader Linie, die beiden Durchmeffer betragen 0,0115 und 0,007 woraus zu entnehmen ift, Daß der Zahn ziem- lich flach if. Der Schmelz bededt drei Viertel des Zahns und e8 ift nur die eing Hälfte der einen breitern Seite unbefchmelzt hier endigt der Schmelz mit einer deutlichen Leifte. Die andere ganz bejchmelzte breitere Seite befitt eine mehr nach vorn liegende ſchwache Furche, welche gegen das untere offene Ende des Zahns zugleich mit dem Schmelz erlifcht. Auch ift das Zahnprisma der Duere nach ſchwach gefurcht unter Befchreibung fanfter wellen- fürmiger Linien.

Das Genus Hyotherium, weldes, wie der Name bejagt, zu ben Suillien gehört, wurde von mir nach Weberreften errichtet, die fich in Dem tertiären Lacufterfalf zu Georgensgmind in Baiern fanden. (Die fofftilen Zähne und Knochen von Georgensgmünd. Fft. 1834. © 43%. 2 f. 9— D. Ehe ich von der Selbſtſtän— digfeit Diefe8 Genus überzeugt war, legte ich dieſe Nefte dem Genus Choeropotamus bei, mit dem die Zähne am meiften Aehn- feit zu haben ſchienen. CZeitichr. fe. Min. 1829. ©.50. Palae- ologica ©. 81.) Mit Choeropotamus aber ift es eigen ge: gangen. Diefes Genus beruht auf einem Unterfieferfragment und auf einem beträchtlicheren Stüf vom Oberfiefer, welche Durch Guvier (Oss. foss. II. ©. 260. 51 A. B. C. T. 68. F. 1.) befannt wurden. Es find Zweifel erhoben worden, ob beide, zu fehr verfchiedenen Zeiten im Gyps des Montmartre bei Paris gefundenen Stüfe von einem und demſelben Genus. herrühren.

Das Ergebniß der legten hierüber angeftellten Unterfuhungen, welche von Blainville (Osteogr. 22 Fasc, ©. 214) herrühren, würde allerdings dafür sprechen, Daß dieſe Berfteinerungen der— felben Species angehören. Doch ſchon früher erflärte fih Blainville mit der Anficht Cuvier's, daß dieſe Nefte von einem Schweins- artigen Thier herrühren, nicht einverftanden, er hält fie vielmehr für. Anthracolherium und begreift fie unter der Benennung An- thracotherium Parisiense (21 Fasc.©. 170.) Das Genus Choero-

128 _

polamus wäre hiernach aufzugeben gewefen, hätte nicht Owen (Geol. Trans. 2 Ser. Vl. S. 41. E 4; Hist. Foss. Mam, S 413 F. 163) eine im Tertiärgebilde der Infel Wight gefundene Un— terfieferhäfte deim Choeropotamus Euvieri beigelegt. Blainville’s anfänglide Meinung ging dahin hinaus, daß diefer Unterfiefer einem Thiere des großen Genus Sus, möglicherweife Dem von mir unter Hyotherium Sömmeringü begriffenen Thiere, angehört habe (22 Fasc. ©. 207. 211), er überzeugte ſich aber nachher, daß ſelbſt dieß nicht-der Fall fein fönne, und glaubt vielmehr, daß ber Kiefer von der Inſel Wight einem den Coatis oder Paradoxuren verwandten Sleifchfreffer Der Euburfiden beizulegen fei (22 Fasc. ©. 216). So würde auch felbft nach dieſer Werfteinerung das Genus Choeropotamus Cuv. nicht eriftiren, und Daher ganz aufs zugeben fein. Sch will nicht unterlaffen anzuführen, daß der auf der Infel Wight gefundene Kiefer fieben Badenzähne in einer Reihe zählte; der erfte Badenzahn ift nur noch durch eine Spur, welche feine Avole hinterlaffen, angedeutet, der zweite lehnte fich dem folgenden nicht unmittelbar an, die übrigen bilden eine ge ichloffene Reihe. Nach der Darüber vorliegenden Abbildung, läßt ed ich nicht verfennen, daß in den Badenzähnen einige Aehn— lichfeit mit den von mir unter Hyolherium begriffenen liegt, und man daher leicht verjucht werden könnte, Dad Thier zu den Schweing: artigen zu ftellen. Dieſe Aehnlichkeit erftreckt fich indeg weniger auf die vorderen Badenzähne, und dev Kiefer zeigt wirklich nicht Die geringfte Beziehung zu dem Kiefer Der Schweinsartigen Thiere, wohl aber zu dem Kiefer eines Fleifchfreffers; während der Kiefer von Hyolherium dem eines Bachyderms entfpricht.

Von Hyoltherium unterfcheide ich drei Species: Hyolherium Sömimerringi, H,medium und H. Meissneri; Jäger nimmt noch zwei an: H. sidero - molassicum majus und H, sidero - molassicum minus, die jedoch nichts weniger als begründet find, es fragt fich jogar, ob die darunter begriffenen, jehr unvollftändigen Reſte überhaupt Dem Genus Hyotherium angehören, und wenn dieß dev Fall fein follte, ob fie wirklich eigene Species repräfentiren. Am früheſten waren Ueberreſte von Hyolherium Meissneri aufge:

124

funden, Derfelben Species, welche aus dem Salzbachthale uns beſchäftigt. Es gehört hierher ein im Jahr 1805 in der Molafie der Nappenfluh bei Aarberg in der Schweiz entdecktes Unterkiefer— fragment, auf das bereits Meißner (Muſeum der Naturgefchichte Helvetiend. Nr. 9 und 10 ©. 71 f. 2) die Aufmerffam:- feit lenkte, und das ich fpäter in der Sammlung zu Bern Ge- fegenheit erhielt, felbft zu unterfuchen. Nach der Aehnlichkeit der Zähne erwartete man ‚anfangs ein zu Babirussa gehöriges ter- tiäres Thier, was fich indeß nicht beftätigt, da in Hyotherium die Zahl der Badenzähne in einer Kieferhälfte nicht wie in Babirussa auf fünf fich bejchränft, fondern nicht unter ſechs betragen haben fonnte, wobei dieſe Zähne einander berührten. Auch ergab fich, daß die Eckzähne mit denen in Babirussa fich nicht vergleichen laffen. Hierin, jo wie in der Zahl der big jett ermittelten Badenzähne be: fteht größere Aehnlichfeit mit Dicotyles, worin ſechs Badenzähne, eine gefchloffene Neihe bildend, auftreten. Bei diefer Aehnlich- feit fallt indeß auf, Daß unten, wie oben die hinteren Baden: zähne, felbft der lebte obere, weit geringere Aehnlichfeit mit Dico- tyles als mit Babirussa befigen, und daß Die vorderen Baden- zähne, durch flachere fchneidendere Form mehr zu Denen der Sleifchfreffer binneigen, während in Dicolyles felbft dieſe Furz rundlich und ſtumpf fich Darftellen. Im eigentlichen Genus Sus, deffen Nepräfentant Sus Scrofa ift, liegt im Ober- wie im Unter: fiefer vor der gefchloffenen Neihe von ſechs Badenzähnen in einiger Entfernung noch ein kleinerer Badenzahn, deren Daher ſieben in leiner Kieferhälfte fich vorfinden. Ob Hyotherium dieſes Zähnchen befitst, fonnte nicht ermittelt werden. Wäre dieß auch der Fall, fo würde ſchon Die Aehnlichkeit dev Badenzähne mit Babirussa eine Verſchmelzung mit dem eigentlichen Genus Sus nicht zu: faffen, e3 wäre denn, dag man Blainville's Grundfag hul— digte und den Genera ſolche Grenzen ſteckte, das fie Formen umfchließen, über deren generifche Trennung kaum ein- Zweifel fein kann.

Das Genus Hyolherium zeichnet fih auch, wie ich an Reiten son. Weifenan und Georgensgmünd. gefunden, Durch ftarfe obere

125 -

Schneidezähne aus, unter denen der innere oder vordere fich be- fonders bemerfbar macht.

Eine auffallende Abweichung liegt auch in der Höhe und dem Brofil des Schädel! Während in Babirussa,, Dicotyles (Sus torquatus), Sus Scrofa und andern Schweinsartigen Thieren die Höhe des Schädeld nur zweimal in der Länge enthalten ift, war‘ Died in Hyotherium gewiß viermal der Fall. Dabei befigt Hyotherium ein fanft gewöbltes Brofil und dieß gerade in der Gegend, wo ſich Dafjelbe in den andern Schweinsartigen Thieren gerade oder eher conver Darftellt. Dem foſſilen Thiere gleicht hierin Dicotyles oder Becari noch am meiften, defien Schädel aber auf- fallend höher gebaut ift, wozu die andern bereits erwähnten Ab— weichungen fommen. Endlich liegen in Hyotherium die Augen- höhlen lange nicht fo weit Hinten, ald in den lebenden Schweins— artigen Thieren.

Die Species Hyoiherioin Meissneri, welche wie erwähnt, zuerft in der Molaffe der Rappenfluh wurde, kenne ich auch aus der Molaſſe des Waadlandes, aus dem Tertiär— kalke von Mombach und aus der Braunkohle des Weſterwaldes; ſie ſteht daher eben ſo wohl den Rheiniſchen Tertiärgebilden zu, als der Molaſſe der Schweiz, welche überhaupt manche Ueber— einftimmung. im Wirbelthiergehalte zeigen.

Erklärung der Abbildungen von Hyotherium Meissneri.

Taf. IV. A. Schädel von der Oberſeite. B. Unten oder der Gaumenſeite.

C. 1) im Brofil. 2) Rechte Unterfieferhälfte, von außen. 3) Diefelbe von oben. 4) Oberer Edzahn. I) Unterer Eckzahn.

126

5) Zweiter und dritter der überlieferten Badenzähne der rechten Oberfieferhälfte. 7) Erfter der überlieferten has der rechten Ober:

fieferhälfte. Ueber die chemifche Zufammenfegung | Des Taunusfciefers. Bon

Dr. K. Lift.

Da für die Erforſchung der wahren Natur der Fryftallinifchen Schiefer des Taunus bisher fo wenig gefchehen ift, fo mag es Entfchuldigung finden, wenn in dem Folgenden die Refultate einer Unterfuchung mitgetheilt werden, die noch keineswegs als abgefchloffen betrachtet werden kann, vielleicht aber einiges Licht über dieſen Gegenftand verbreiten bürfte. *

Wie in der Beſchreibung der geognoſtiſchen Verhältniſſe der Umgegend von Wiesbaden von Dr. F. Sandberger, ©. 2 diefes Heftes*) erwähnt ift, find Die Fryftallinifchen Schiefer des Taunus bisher überall als Talf- oder Chloritfchiefer aufgeführt worden. Daß indeß das fie charakterifirende Mineral Fein Talk oder Chlorit fei, gab ſchon eine qualitative Analyfe zu erfennen, indem Dabei nur Spuren von Zalferde gefunden wurden. Da e8 nicht möglich war, den Taunusfchiefer mechanifch in feine ver: schiedenen Beftandtheile zu zerlegen, jo mußte verfucht werden, auf hemifchem Wege über Diefelben Aufihluß zu erlangen. Zu

*) Vergl. auch deffen Ueberſ. d. geognoft. Verhäftniffe d. Herzogthums Naſſau S. 94.

127

diefem Zwede fchien mir eine Mobdification befonders geeignet, welche ausgezeichnet im Nerothale an dem Wege von der Leicht, weishöhle nach der Platte und oberhalb Rambach an der Chauffee nach Naurod anfteht und fich Durch ihre rothe, ind Wiolette ver« laufende Farbe und feidenartigen Schimmer, fowie dadurch aus— zeichnet, daß fie in Diinnen Splittern vor dem Löthrohr bei fehr _ gutem Feuer zu einer ſchwarzen Schlade fehmelzbar ift. Von dem Pulver wird bei der Digeftion mit mäßig verdünnter Salz: ſäure ein Theil mit gelber- Farbe gelöft; der Rückſtand, bei vers fchiedenen Beftimmungen, 84,074, 86,985 und. 87,280 °/, betra= gend, ift ſchwach gräulich gefärbt und befteht theils aus feidenartig glänzenden Kryſtallblättchen, theild aus einem amorphen Pulver.

Die Analyfe gab folgendes Refultat: 5,8602 Grm. bei 100° getrodneter Subftanz hinterließen nach der Digeftion mit Salsfäure 5,0975 Grm. bei 100° getrodneten Rückſtand 86,985 °/,, mit- hin waren 0,7627 Grm. gelöft.

Die Löſung lieferte: 0,4804 Grm. Eifenoryd 62,986 °,, ; 0,0817 Grm. Thonerde = 10,712 %, 5; 0,0521 Grm, kohlenſ. Kalf 3,832 °/, Kalf; 0,0741 Grm. pyrophosphorf. Magnefia =. 9,322 °%%, Magnefia; 0,065 Grm. Ehloralfalien: 0,145 Kalium— platinchlorid 3,681 %% Kali und mithin 0,021 Grm. Chlor: natrium 1,464 °%/, Natron.

Von dem ungeloöften Rüditande wurden 1,0945 Grm. mit fohlenjaurem Natron-Kali aufgefchlofien und Tieferten :

0,701 Grm. Kiefelläure = 64,047 %; 0,1757 Grm. Thon- erde = 16,090 %,; 0,081 Eifenoryd 6,661 %, Eifenorydul *); 0,006 Grm. pyrophosphorf. Magnefia = 0,201 Magneſia.

1,0211 Grm. Subftanz mit Barythydrat aufgefchloffen gaben 0,1385 Grm. Chloralkalien; 0,344 Kaliumplatindhlorid 6,052 %, Kali und mithin 0,0336 Grm. Chlornatrium = 1,749%, Natron. 0,7180 Grm. wurden in einer Kugelröhre geglüht, während ein

*) Da die fait weiße Farbe des Nüdftandes beim Glühen unter. Luftzus tritt im ein röthliches Gelb übergeht, fo muß das Eiſen als Oxpdul darin enthalten fein.

128

darüber geleiteten trockener Luftftrom Die entweichenden Wafler- dämpfe in ein Chlorcaleiumrohr führte und gaben fo 0,0312 Grm. Wafler = 4,343 %.

Um die Menge Waffer, welche mit dem von Salzfaute ge- löften Theile verbunden war, zu ermitteln, wurde Die im violetten Schiefer jelbft enthaltene Menge Direct beftimmt, und in 1,5045 Grm. zu 0,0725 Grm. = 4,819 %, gefunden. In diefen 1,5045 Grm. find aber nach der Berechnung 1,3086 Grm. in Salzfaure Un- [ösliches und 0,1959 Lösliihes enthalten; jenem gehören 0,0568 Waſſer an, alfo bleiben für das Gelöfte noch 0,0157 Grm. 8,014 %,.

Das Nefultat der Analyfe des violetten Schiefers zeigt Die folgende Zufammenfegung : |

Durch Salzſäure gelöft. Rückſtand. Kieſelſäure .. . . 64,047 Thonerde . . .. 10,712 we; 716,090 GSifenoryd ... 62,986 . .

Eiſenoxydul . . .. 6,661 Magnefia . .. 9,322 .*. 0,201 BEE MO OTEERE 382 Prapur SEELEN NER, TULEITEN 3,631: " . REDE

HREIONNT. ae 1,464 . .. 1,740 Wafler. » . .. 8014 . . 4,343 100,011 . . 99,584

Da fih in der Löfung Feine Kiefelfäure fand, es aber wahr- jcheinlich war, daß die darin enthaltenen Bafen an Kiefelfäure gebunden waren, fo wurde ein Theil des Rückſtandes mit einer eoncentrirten Löfung von Fohlenfaurem Natron. anhaltend gekocht, worin die durch Salzſäure abgefchiedene Kiefelfäure fich auflöfen mußte, während, wie ich mich zuvor überzeugt hatte, aus dem Schiefer vor der Behandlung mit Salzſäure Dadurch nichts aufgenommen wurde. Aus 2,016 Grm. Nüdftand wurde auf diefe Weife 0,113 Grm, Kiefelfäure erhalten. Der angewandten Menge des Rückſtandes entfprechen 0,3016 Grm, Löſung; wird

129

dieſer Zahl 0,113 hinzu addirt, fo fann man durch Rechnung ſo— wohl die Menge der duch Salzſäure zerfegten Subftanz als den in dem Zerſetzten enthaltenen prozentifchen Kiefelfäuregehalt finden. Es ergibt fich auf dieſe Weile, dag von 100 Theilen des violetten Sciefers 17,889 zerjegt werde, während. 82,111 un: zerjeßt bleiben, und daß fich in dem zerfegten Theile 27,253 %% Kieſelſäure befinden.

Nach der durch diefe Betrachtung nothwendigen Gorrection geltalten fich die Analyfen wie folgt: * Durch Salzſäure zerſetzt. Unzerſetzter Theil. Zuſaumen.

66 Thonerde —— 6666 Gifenotyd 4582— IT Gifenorydul ee N: 2 Re ri" Magnefia SR a 5 rer ee ra E38, ı SBUn- 5 u. 0,501 Be are Key K690 rs 6,162

a 760 her ee a Ba

160,002 99,996 100,000

In dem violetten Schiefer fommt an einigen Stellen das. talfartige Mineral in dem Maße concentrirt vor, daß ich glaubte durch die Analyfe diefer Maſſe Auffchluß über feine wahre Natur erhalten zu können. Diefelbe ergab aber einen fo hohen Gehalt an Kiefelfäure, daß ich fie unvollendet ließ. Durch Auffchluß mit Fohlenfaurem Natron-Kali erhielt ich in 100 Theifen:

Riefelfäure . . 74,353 Thonerde ... 12,439. Eifenorydul . . 4,900 Magnefia » . 0,540 a 066 ee Se In der Hoffnung, die gemöhnlichfte grünliche Modification des 9

150

Taunusſchiefers, die man als normale*) bezeichnen lann, ebenfalls in zwei verfchiedene Theile zerlegen zu fonnen, babe ich won einem Stüd aus dem Sonnenberger Steinbruche 5,6625 Grin. in feingepulvers tem Zustande anhaltend mit concentrirter Salzfäure Digerirt. Dabei blieben 5,3100 ungelöft =93,757%. Bon diefem Nüdftande lieferten 1,8317 Grm. mit fohlenfaurem Natronfali aufgeſchloſſen: 1,4288 Kiefelfäure = 78,004 °%%,, 0,1782 Grm. Thonerde = 9729 %-5 0,0545 Eifenoryd = 2,678%, Eifenorydul; 0,0145 pyrophos⸗ phorſ. Magnefia = 0,290% Magnefia; 0,0367 Kohlen]. Kalf = 412497 Salt,

Mit Barythydrat aufgeſchloſſen gaben 1,091 Grm. 0,137 Chloralkalien; 0,1640 Raliumplatinchlorid 4,693°/, Kali und mithin 0,634 Chlornatrium 3,162%, Natron, 0,6465 Grm, gaben 0,0069 Waſſer = 1,067 %.

Die Zufammenfegung ift Demnach :**)

Riefelfäurgs» ul re) Thene 9,729 Gifenorydul . » 2. ,2,678°

Magnelig, ns: zur a9 All An 1,124

Bali RE 4,617 Palronn 3,114 Waſſe we 1,067

100,623

Die Analyfe des von Salzfäure gelöften Theiles habe ich unterlaffen, da ich inzwifchen das in dem Taunusſchiefer enthaltene talfartige Mineral ifolivt aufgefunden und beobachtet Hatte, daß es durch Salzſäure von der Stärke der angewandten nach längerer Zeit in der Wärme ftarf angegriffen wird und daher bei der

*) Vergl. ©. 2 ff. diefes Heftes.

***) Den in geringer Menge darin aufgefundenen Gehalt an Eplor, Fluor und Phosphorfäure behalte ich mir vor quantitativ zu beftimmen, namentlich auch ihren etwaigen Zufammenpang mit den dem Taunusſchiefer benachbarten Mineralguellen zu erinittehn,

151

Digeftion des Schiefers von Sonnenberg ein Theil der in ver- pimnterer Säure unlöslichen Beftandtheile in Pöfung gefommen fein mußte. Im einer Säure von der Verdünnung., wie fie bei der Digeftion des violetten Schiefer8 angewandt wurde (Säure von 30,30°4, mit dem gleichen Bolum Waſſer vermifcht), wird das Mineral nicht zerjeßt, weßhalb in jenem Falle die gefonderte Analyfe ihren Werth behält, Da ich eine Analyfe des mit verdünnter Salzſäure behandelten normalen Taunusſchiefers noch nicht ‚beendet habe, fo will ich hier eine unter der Leitung bes Herrn Prof. Srefenius von R. Wildenftein gemachte Analyfe aufführen, bet der jedoch auf deu in Salzſäure löslichen Theil feine Nückfiht genommen wurde, Sie ergab folgendes Nefultat:

le 0 20... Sue See 666464666 Cifenstydul . . . .. 9,48 Maaneid 0,61 ee —— 5,29 ATUN ar, 5" 1,30 a ET 3,28

100,43

Bei der alten Kupfergrube in dev Nähe von Naurod kommt in blätterigen Barthien auf Quarz aufgewachfen ein Mineral vor, das in feinen äußeren Eigenfchaften vollfommen mit dem fryftal- liniſchen Beftandtheile der verichiedenen Modiftcationen des Taunus: jchiefer8 übereinftimmt, und für Das ich wegen feines ausgezeich- neten jeidenartigen. Glanzes, der zuweilen in das Perlmutter— oder Fettartige übergeht, den Namen Sericit vorfchlage.

Seine Farbe verläuft aus einem graulichem Lauchgrün in ein grünliches oder gelbliches Weiß; der Strich ift ſchmutzig weiß. Nach einer Richtung iſt es leicht, zu meiſtens gekrümmten, oft gefräufelten Blättern fpaltbar, dünne Blättchen find halbdurch- fihtig.. Das fpecififhe Gewicht ift 2, 8, die Härte = 1.

Deim Glühen gibt es Wafjer aus und nimmt bei Quftzutritt eine ‚gelbliche Farbe an. Bor dem Löthrohr blättern fich dünne

9*

132

Blätthen auf und fehmelzen bei. ftrengem Feuer unter ftarfeın Zeuchten zu einem graulichen Email. Mit Flüffen gibt es Eifen- reaction. *)

Das Nefultat der Analyfe war folgendes:

1,2265 Grm. mit fohlenfaurem Natron» Kali aufgefchloffen lieferten: 0,6357 SKiefelfäure = 5,1831 %; 0,2725 Thonerde 22,218 %%; 0,1022 Eifenoryd = 7,500 °%,, Eifenorydul; 0,0462 Pyrophosphorf. Magnefia 1,380% Magnefta; 0,0688 Waſſer 5,560%. 1,254 Grm, mit’ Barythydrat aufgefchloffen, gab 0,222 Grm. Choralfalien: 0,5925 Saliumplatinchlorid 0,106 %, Kali, daher 0,0313 Chlornatrium 1,747°], Natron.

Demnach ift die Zufammenfegung des Sericits:

Riefefäure x." 7. HLB8 Thontrer .ı. 7... Gifenorydul. . .... 7,500 Maanene. “0: aa JJ >. . U MALON. = 2... 4.5. Aal B 00 cn FO

99,342

Diefem entjpricht am einfachften die Formel;

2 41,0:90;,+3CAFe0+!R,K0)S 05; +3H0, wobei angenommen ift, Daß ein Theil des Eifenoryduls durch Magnefia und des Kalis durch Natron vertreten iſt. Die Formel verlangt:

Kiefelfüaure 5... 47,602

Thonarde) man ot 2ER . Eifenorydul ©. 2. 11,136 4 Ball x...

Waſſet 860 100,000

*) Am Scharfenftein bei Kidrich kommt eine Maffe vor, die nach den mineralogifchen Eigenschaften zu urtheilen eine dichte Barietät des Sericit if.

Si .

Daß die Analyfe eine größere Menge Kiefelfäure ergab, als die Formel verlangt, findet feine Erklärung darin, daß die dazu verwandte Subſtanz auf Quarz aufgewachſen und unmöglich Davon vollfommen zu trennen war.

Der Sericit fchliept fi demnach am nächiten dem. von Deleffe unterfuhten Damourit”) an, mit dem er in feinen äußeren Eigenfchaften nahe übereinftimmt, fich aber durch den dem Letzteren fehlenden Gehalt an Eifenorydul wefentlich unters scheidet,

: Wenn man die Berhältniffe betrachtet, welche unter den Baſen ſowohl im Sericit, wie in Dem unzerfeßten Rückſtand Des pioletten und in dem normalen Schiefer ftattfinden, jo ergibt es fich, daß diefe faft vollfommen gleich find. Nehmen wir die Menge der Alfalien, nachdem die gefundene Menge Natron auf die aequis valente Menge Kali berechnet wurde, als Einheit an, fo finden wir folgende Verhältnifie, wobei ebenfall8 die gefundene Menge Talferde auf Die aequivalente Menge Eifenorydul berechnet ift.

Kali. Eifenorydul. Thonerde. Waffer. te. Io 200,844. >3.8,891., 2, 0AR8

nl, > 0,819: 21,86. 00

Smonormalen Schiefer. 1. : 0,626 : 1,891. .:. 0,533

Hieraus glaube ich fihliegen zu Dürfen, Daß der normale Taunusſchiefer ein Öemenge von Sericit mit Quarz iſt. Das Verhältniß beider Gemengtheile wird ſehr wechjelnd fein, je nachdem der Quarz mehr oder weniger häufig in größeren Körnern eingemengt ift, oder, in einem innigeren Gemenge, durch fein ‚größered oder. geringeres DBorwalten den Grad ber Feſtig— feit des Gefteins bedingt. In derjenigen Modiftcation, deren Ana- Infe oben mitgetheilt wurde, find in 100 Theilen 58,053 Sericit mit 41,947 Quarz verbunden. Durch ähnliche Nechnung finden wir im ungerfegten Rückſtand des violetten Zaunusichiefers 73,512), Sericit und 26,488 %, Duarz und in Diefem felbft 17,889 %, durch Salzſäure Zerfegbares, 60,110 °%% Sericit und 22,001 Quarz.

*) Ann. Chim. Phys. XV. 248.

154

Ob dieſe Anficht auch für die übrigen Modificationen des Taunusſchiefers Geltung bat, muß durch die Analyfen Derfelben, die ich bald vollendet zu haben hoffe, ermittelt werden: Ebenſo behalte ich mir die Unterfuchung vor, ob eine chemische Beziehung zwifchen den kryſtalliniſchen Schiefern des Taunus und denen des rheinifchen Syſtemes befteht. Auch für die Schalfteine der Gegend yon Diflendurg und Weilburg fcheint der Sericit nach vorläufiger Unterſuchung von Bedeutung zu ſein.

Schließlich muß ich dankend erwähnen, daß Herr Brofeffor Frefenius mir gütigft geftattet hat, Die hier mitgetheilten Analyfen in feinem Laboratorium auszuführen.

Analyſe des halbverwitterten Laumontits von Oberſcheld bei Dillenburg von R. Wildenſtein.

Ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Herrn Profeſſor Freſenius zu Wiesbaden.

Das ſehr bröckliche Mineral war von graulich weißer Farbe und blättrigem Gefüge (was nur noch an einigen Stellen, jedoch an dieſen deutlich, bemerkbar war). Durch Salzſaͤure wurde es, unter ſtarkem Aufbrauſen und unter Abſcheidung von Kieſelſäure, die nach kurzer Zeit gelatinirte, vollkommen aufgeſchloſſen.

Zur Analyſe, die auf folgende Weiſe Statt fand, wurden möglichft reine Theile benutzt.

1. Beftimmung der Kiefelfäure. Die Subftanz wurde mit überfchüfftger Salzfäure zur Trockne

abgedampft, im Sandbabde erhigt, bis alle Feuchtigkeit ausgetrie- ben war, und der Rüdftand mit Salzfaure und Waſſer Digeritt.

155

2,8098 Grm. Subſtanz lieferten Kiefelfäure 1,0623 gleich 7 5..) —— 4,6198 Subftanz lieferten 0,6237 Kiefelfäure gleich 38,51 %%.. Mittel: 38,16 °%.

2. Beſtimmung der Kohlenfäure.

1,519 Subftanz lieferten im Frefenius-Will’fchen Appa— rate bei Zerſetzung mit Salpeterſäure 0,1991 Kohlenſäure, gleich BANN.

1,3895 ART lieferten 0,1827 Kohlenfäure, gleich 13,15 %.

Mittel 13,12.

3. Beftimmung des Gifenorydes und der Thonerbe.

Beide wurden aus dem Filtrat der Kiefelfäure mit Ammon gefällt, der Niederfchlag in Salzfäure gelöft, Die Löfung zur Res duftion des Eifenoryds mit. [chwerligfaurem Natron erhigt und Die Thonerde durch Kochen mit reiner Natronlauge vom Eifen ge: trennt. Die alfalifche Löfung wurde angefäuert, mit chlorfaurem Kali gekocht und alsdann die Thonerde mit Ammon gefällt.

2,3603 Subftanz gaben 0,3091 Thonerde, gleich 13,10 %/o-

Der von ber Thonerdelöfung abfiltrirte Niederfchlag von Eifen- oryduloryd wurde in Salzfäure gelöft, Die Löfung mit Salpeters fäure orydirt und Durch Ammon gefällt.

2,3603 Grm. gaben 0,0630 Eifenoryd gleich 2,67%.

1,6198 Grm. gaben 0,0387 Eifenoryd gleich 2,39%. Mittel: 2,53 %%-

4, Beftimmung des Kalks.

Der durch oralfaures Ammon in dem von ifenoryd und Thonerde getrennten Filtrate erhaltene Niederichlag wurde durch gelindes Glühen in fohlenfauren Kalk übergeführt.

2,3603 Grm. lieferten 1,0322 Eohlenfauren Kalf, gleich 24,49], Kalk.

1,6198 Grm, lieferten 0,7124 Eohlenfauren Kalt, gleich 24,63 °/, Kalk.

Mittel: 24,56 °% Kalk.

1356

I. Beftimmung des Waffers. a) Die Iufttrodene Subftanz wurde im Waſſerbade getrocnet. 1,479 Grm. Subftanz verloren 0,034 Waffer gleich 2,29%. b) Die lufttrocfene Subftanz wurde in einem mäßigen Luft ftrom geglüht, und das ausgetriebene Wafler in einer ge wogenen Ghlorcalciumröhre aufgefangen. 1,5411 Subftanz lieferten 0,1289 Waſſer gleich 8,36%. Der unterfuchte Laumontit enthält demnach; im lufttrockenen Zuſtande. bei 100%, getrocknet. Riefeamte.. . . 2.107, se Mohlentduve = : ', 13,12 72 er Kalk si m in SbT ER BB Magneflaı. 51 sr Spur ENT Spur

Thonerdee 10E, Feng Eifengrybioru ht, MOIN 2 BR BER, 2,60 Waſſerr Pr BE RE

99,83... ., 100,00

Die 13,45%, Kohlenfäure entfprechen 30,57. °/, Eohlenfaurem Kalt = 17,12 Kalf. Zieht man Ddiefen, der offenbar ald Zer— feßungsproduft der urfprünglichen Subftanz zu betrachten ift, ab und berechnet den Neft auf 100 Theile, fo erhält man folgende Zuſammenſetzung;

Riefelfaure ! are ER

Ra REED HE pen a FReeee 3,73 20 BUMTEL. 6% 20 8,96 100,00

welche der Formel

2 (Ca 0, 50. +, 0,35 0.) +5 aq | er „ur

Die erfordert:

187

ee Re 570 BRib m Saar. ei hie 346 Thonerde und Simone Ahr 1922,88 1 MBaflen; iR ee 100

100,00 annähernd entipricht.

Man erkennt, dag in. diefer Formel Ralf, Kiefelfäure und Thonerde genau in demjelben Verhältniffe vorhanden find, wie im unzerfegten Laumontit (Ca 0, Si O. + Al, O,, 3 Si 0,+-4.aq,) und dag nur der Waflergehalt im Berhältnig 8:5 vermindert ift.

Der unverwitterte gut Fryftallifirte Laumontit von Oberfcheld entfpricht wie der von Philippsburg Canalyfirt von Dufrenoy) und der. von Snizort Canalyfirt von Connell) offenbar der angeführten, von 2. Gmelin gegebenen Formel; denn er lieferte 15,01%, Waſſer. Die Formel verlangt 15,4%.

Brounftein aus einer dem Herrn Gafwirth W. Deinet gehörigen Orube bei Dies. Analyfirt von demfelben.

Da der Gehalt des genannten Braunfteind an Nickel genau beitiimmt wurde, fo möchte nachfommende Analyfe von einigem Intereſſe fein. Bet der qualitativen Analyſe wurde aufgefunden; Mangan, Eifen, Nidel, Kobalt, Thonerde, Kalt, Magnefta, Kies jelfäure und Kohlenſäure.

Zur quantitativen Analyfe wurde der fragliche Braunftein fo lange mit Salzfaure Digerirt, bis die fich nicht Löfende rückſtän— dige Maffe, in der Nichts als Kiefelfäure und Thonerde nachzu— weifen war, rein weiß erſchien. Aus der fo erhaltenen Löfung wurde, nachdem fie filtrirt, das Eifen mit Fohlenfaurem Baryt

138

abgefchieden, Der Niederfchlag in Salzfaure gelöft, der überſchüſſige Baryt mit Schwefelfäure entfernt, und aus dem Filtrat das Eifen mit Ammon gefällt. Die von dem durch Fohlenfauren Baryt entftandenen Niederfchlage abfiltrirte Flüffigfeit wurde zur Fällung des in Löſung gefommenen Baryts mit Schwefelfäure verfegt, der fehmwefelfaure Baryt abfiltrirt, Mangan, Nidel und Kobalt mit Schwefelammonium gefällt und in Dem Filtrat Kalf und Magnefia auf gewöhnlichen Wege getrennt.

Der Schwefel-ManganNidel und Kobalt-Niederichlag wurde längere Zeit mit Effigfäure behandelt, wodurdh das Mangan in Lö— fung Fam, während Nidel und Kobalt ald Schwefelmetalle ungelöft zurückblieben. Diefe wurden in Königswafjer gelöft, Die Löfung duch Natronlauge gefällt, und der wohl ausgewajchene Nieder; fhlag nach dem Glühen gewogen. In demfelben liegen fich, durch Schmelzen mit Borar in Der "inneren eöthroßeflamme, nur jehr geringe Spuren von Kobalt nachweifen.

Aus der erhaltenen efligfauren Manganorydullöfung wurde dDiefes mit fohlenfaurem Natron gefällt, und durch Glühen in Dryduloryd übergeführt.

Das Manganfuperoryd wurde genau nach der von Fre jenius und Will’ angegebenen Methode beſtimmt:

1,6395 Subft. gaben 0,9031 FKohlenfüure = Manganfupers oxyd: 54,53 1,815 Grm. gaben Kohlenfäure 1,0075 = Manganfuper- oryd: 54,92. 0,8176 Grm. gaben Kohlenfäure: 0,4524 | Manganfuper- oxyd 54,78. | Mittel: 54,74%. 2,223 Subſt. gaben ferner: 1,1896 Manganoryduloryd = Mangan 38,49 °, 0,310 Eifenoryd = 13,91°%% 0,0047. Nidelorydul = 0,21% 0,30545 NRüdftand = 13,71% 0,0419 Koblenfauren Ralf = 1,89%,

1839

0,0386 pyrophosphorfaure Magnefta Magnefia 0,63, welche binden. Rohlenfäure 0,67 = fohlenfaure neſia 1,30%. Zur Waſſerbeſtimmung wurden 1,3926 Subſt. ſo lange in offnem Tiegel heftig geglüht, bis das Gewicht unverändert blieb. Der Glühverluſt betrug 0,2856 16,91%

Glühverluſt RER ——— beim Glühen Sauerſtoff. 6,34

10,57 An Kalk gebundene Kohlenfäure. . . 2 :272...0,82 An Magnefin gebundene Kohlenfäure . » 6067 1,49

Waller 9,08

Demnad enthält der analyfirte Braunftein in Tufttrodenem Zuftande:

a —7—7— lg Saurfof . . . . —00 Nr BE a —— ——⏑ U TORE) NOTEN

HD 441491 a Tate ch BRHDEUDHE-. . mn rn, SOBUE, Koblenfauren-Kall . 2... 1,88 Koblenfaure Magnefia . ».2.... 130 Rückſtand (Thon und Sand) . . 13,714 er ln rende u Se, 9,0

99,84

1410

Analyſe des grauen Marmors von Villmar von Chriſtian Grimm von Schierſtein.

Ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Herrn Profeſſor Freſenius in Wiesbaden.

Die qualitative Analyſe dieſes bekannten Marmors ergab als Beſtandtheile: Kohlenſäure, Kalk, Eifenorydul und Oxyd, Mangan— oxydul, Thonerde, Magneſia, Kieſelſäure und Waſſer nebſt Spuren von Kohle und von Kali.

Der Procentgehalt dieſer Beſtandtheile iſt jedoch in ver— ſchiedenen Stüden Marmors nicht gleich, ſondern namentlich in Hinſicht auf den Eifen,, Manganz, Thonerde⸗ und Kiefelfäures gehalt etwas wechjelnd. Das unterjuchte Stüd gehört zu denen, die an dieſen Beftandtheilen reich find.

a) 1,162 Grm. Iufteodener Marmor wurden in verdünnter Salzſäure gelöft. Es blieb ein geringer Rückſtand, der aus Kiefelfäure, Thon und einer Spur Kohle beftand. Der: jelbe wog, bei 100° getrodnet: 0,0105 Grm, gleich 0,90 °%.

Die. jalzfaure Löſung wurde mit ein wenig chlorfaurem Kali erwärmt, ſodann Durch Ammon Eifenoryd, Mangan: oryd und Thonerde, von welchen Beftandtheilen das Eifen- oryd vorwaltete, niedergefchlagen. Der geglühte Nieder: ichlag wog 0,016 gleich 1,38%

Aus dem vom Ammon: Nieverfchlage getrennten Filtrat wurde der Kalf durch oralfaures Ammon gefällt. Erhalten 1,106 Grm Fohlenfaurer Kalf, gleich 53,301% Kalk.

Aus dem vom oralfauren Kalfe getrennten Filtrat fiel Die Magnefta, nach dem Eindampfen, bei Zufa von phosphors faurem Natron nieder. Der entftandene Niederfchlag von phosphorlaurer Ammon: Magnefta lieferte, geglüht, 0,0250 Grm. pyrophosphorfaure Magnefta, gleich 0,79% Magnefia.

141

b) 1,148 Grm. luftrockenen Marmors verloren bei 100° 0,004 Grm. gleich 0,35°% Wafler.

.c) 0,365 Grm, lufttrockenen Marmors lieferten im Freſenius— Will'ſchen Apparate 0,153 Grm, Kohlenſäure, gleich 43,01%. 0,8695 Grm. lieferten 0,3745 Grm, gleich 43,07°/..

Mittel: 43,04 %o. Somit enthält der Iufttrodene Marmor in 100 Theilen ; 69 1 AR RES 0000 Eiſenoxyvd, Manganoxyd und Thauerdezs));668 Fehlenure 49604 Kiefelfäure, Thon und Spuren von Kohle. . 0,90

EN ee Es ——

Spuren von Kali und TIER ONE es ee 0, 100,00

53,301 Kalk binden 41,87 Kohlenfäure zu 95,171 kohlen— jaurem Kalf,

0,79 Magnefia binden 0,84 ——— zu 1,63 kohlenſaurer Magneſia.

Analyſe des ————— aus der Grube Stangenwage bei Dillenburg. Von demſelben.

| Der unterfuchte Kupferindig ftellt ſchön blau fchimmernde derbe Mafjen dar. Diefelben enthalten Quarz, Schwefelfies und Eijen- oxydhydrat eingefprengt. *) Hierbei ift zu bemerfen, daß dag Mangan und ein Theil des Eifens in Marmor als Oxydul (mit Koblenfäure verbunden) enthalten find.

142

A, Qualitative Analyfe. Diefelbe ergab als Beftandtheile:

Kupfer, Eifen, Mangan, Schwefel, Riefeffäure 3 und Waſſer.

B. Quantitative Analyfe

Hierzu wurden 1,371 Grm. feingepulverten Minerals ver- wendet: Bei 100° getrosfnet, verloren diefelben 0, 010 gleih 0,73% Feuchtigkeit.

Schwefelbefimmung. -

Die angewendete Menge Subftanz wurde. mit Königswaffer behandelt, wobei ein Theil des Schwefels, aller Sand und etwas Gifenoryd ungelöft blieben. Lebteres löſte fich jedoch. nach längerem Digeriren mit concentrirter Salsfäure. |

Das Gelöfte- wurde vom Unlöslichen abfiltrirt; das hierzu erforderliche Filter war bei 100° getrodnet und wog 0,602 Grm.

Der Nüdftand wurde dann Bun dem en geglüht— wo⸗ bei der Schwefel verbrannte.

Rückſtand + Filter wog vor dem Gluhen 0,9315 Gem— davon gehet ab das Gewicht des Filters 0,602

bleibt 0,3295 nach dem Gluͤhen 0,2555 Grm. Sand.

Gewichtsverluſt 0,074 Schwefel. auf 100 berechnet „ur nu »:. 5,3989, Schwefel. Ein großer Theil des Schwefel hatte fih bei, dev Behand- lung mit Königswafler zu Schwefelfäure orydirt und Fam in Löſung, aus welcher fie mit Ehlorbaryum niebergefchlagen wurde. Es wurden erhalten:

1,833 Grm. ſchwefelſaurer Baryt; diefe enthalten . ... 0,25198, ESchwefel; auf 100 berechnet . . 19408 °%%

Totaler Schwefelgehalt 24,506

148

Kiefelfäure- (Duarz)- Beftimmung. Was nah dem Glühen des in Königswaſſer unlöstichen Rückſtandes zurückblieb, war. reiner m und wog . . . N RE ORT Et auf 100 * 18,6360/

St

Kupferbeftimmung.

Nachdem. die Flüfjigkeit, aus welcher durch Baryt die Schwer felfäure -ausgefällt war, durch zugefügte Schwefelfäure von über ſchüſſig zugeſetztem Baryt befreit und vom ſchwefelſauren Baryt abfilteirt war, wurde fie mit. chlorfaurem Kali erwärmt, dann mit überſchüſſigem Ammon verſetzt, und einige Zeit ftehen gelaffen.

Eifenorydhydrat und. Manganoxydhydrat wurden niederges ihlagen, Rupferoryd blieb in Löfung. Diefe wurde vom Nieder- fchlage abfiltrirt und gefocht bis zur Verjagung des Ammons ; dann wurde aus der Fochenden Löſung mit Natronlauge das Kupfer: oryd gefällt, geglüht und gewogen, gab: |

| 0,763: Grm,

auf. 100 berechnet . ..... 55,652% Kupferoryd.

diefe enthalten -. ... . . 44,431% Kupfer. | Mangankeftimmung.

Der durch Ammon erhaltene Niederfchlag wurde in Salz— jaure gelöft, und die ganz ſchwach erwärmte Löſung mit über Ihüffigem Fohlenfauren Baryt verfegt, wodurch das Eiſen als bafifches Oxydſalz gefällt wurde, das Mangan aber in Löfung blieb, aus welcher «8, nach Ausfällung des Baryts durch Schwe- felfäure, mit Eohlenfaurem Natron in der Siedehitze gefällt wurde,

Erhalten wurden... 0,016 Grm. Manganoryduloryd. auf 100 berechnet... 1,167% Manganoryduloryd. gleich 1,208 Manganoryd.

Eiſenbeſtimmung.

Der mit kohlenſaurem Baryt erhaltene Niederſchlag wurde in Salzſäure gelöſt; der Baryt mit Schwefelſäure ausgefällt und

114

abfiltrirt; aus der Löſung wurde mit Ammon Eiſenorydhydrat niedergefchlagen. Geglüht und gewogen, lieferte eg. - 0,147 Grm. Eifenorybd.

auf 100 bereinet . . . 10,722%, Eifenoryd.

diefe enthalten . . . . . 7,505°, metallifches Eifen. hiervon wurden . . ... 5,693 %, Eifen ald Eifenoryd. berechnet und. geben . . 8,076° Eifenoryd.

Der Reſt ded metallifchen Eifens: 1,852%, wurde als an Schwefel zu Schwefelfies gebunden betrachtet und als Eifen in Rechnung gebracht,

Zufammenjftellung:

Kupfee Schwefel. . . + 24,506°% Ellen 0. 2 NEE Eiſenorvd . 2. 8,076% Manganoıyd . . 1,208°% RER. 4% ;: 180969 Waſſer und Berluft 1,291°%%

-100,000 %

Da fih nun 44,431 Kupfer mit 22,389 Schwefel zu 66,820 Sinfachfchwefelfupfer (CuS) und 1,852 Eifen mit"2,117 Schwefel zu 3,969 Schwefelfied (Fe S,) verbinden, fo läßt fich die Zuſam— menfeßung des genannten Minerals auch alfo darftellen:

100 Theile enthalten:

Schwefelfupfer (Cu S) . % ...- 66,8% Schwefellies u: wen an.

Tuaragouct us 2 5% Eiſenoxyd, nach und Waffer 10,575 . 100,000.

Daß die Duantitäten der eingefprengten Mineralien wech- jelnd find, braucht faum erwähnt zu werben.

Chemifche Unterfuchung

ber wichtigften Mineralwaffer des Herzogthums Naflatı von

PBrofefior Dr. N. Frefenins.

Erfte Abhandlung,

Die genaue Kenntniß der chemifchen Belchaffenheit eines Mineralwaflers ift in mehrfacher Hinſicht von wefentlichem Be- lang. Sie lehrt nämlich erftens den Arzt die Urfachen Der Heilfräfte Fennen, welche das Waſſer erfahrungsmäßig befist, fie gibt ihm Auffchlüffe über die richtige Art der Anwendung bejielben, und gewährt ihm einen ficheren Haltpunft bei Ver— fuchen, das Wafjer in neuen Sranfheitsformen als Heilmittel anzumenden; fie gibt zweitens dem Geologen die wich- tigften Aufichlüffe über Natur und Gntftehung der Minerals waſſer und über die Rolle, welche fie bei Geftaltung unferer Erdoberflähe gejpielt haben; und fie belehrt endlich um auch die materiellen Gefichtöpunfte nicht außer Betracht zu laffen den Eigenthümer über den wahren Werth feines Ber ſitzthums.

Zur genauen Kenntniß der chemifchen Bejchaffenheit eines Mineralwaflers ift aber die Beantwortung folgender Fragen un: erläßlich:

a) Welche Beitandtheile enthält das Mineralwaffer und in welchem Verhältniß find fie darin enthalten?

b) Ift das Mineralwafler in Bezug auf Art, Menge und Berhältnig feiner Beftandtheile unveränderlich oder ift es veränderlich, und im legteren Falle, wie bedeutend find die Schwanfungen ?

10

146

Endlich kann es bei manchen Mineralwafiern aud) von großem Intereffe fein, Die Veränderungen kennen zu lernen, welche es bei fürzerer oder längerer Berührung mit atmofphärifcher Luft erleidet,

Nach dieſen Vorausfchifungen ift es erfichtlich, daß man bei Weitem die meiften Mineralwaffer eigentlich noch nicht genau kennt, denn in der Negel begnügte man fih, ein Waffer einmal einer Analyfe zu unterwerfen und fih mit dem erhaltenen Nefultate für alle Zeiten zu beruhigen, und Doch ift es nicht allein nach theoretifchen Schlüffen im höchften Grade wahrfcheinlih, daß die Mineralwaſſer gewiflen Schwankungen in ihrer chemifchen Be- Ihaffenheit unterworfen find, fondern auch erfahrungsmäßig gewiß, dag manche Mineralwafjer ſich im Laufe der Zeit bedeutend verändert haben.

Se geringer nun diefe Schwanfungen im Gehalte bei einem Mineralwafler find, um fo höher muß fein Werth fein, denn ein fih in feiner Zufammenfegung vafch veränderndes kann weder dem Arzte ein zuverläffiges Heilmittel abgeben, noch ift es feinem Figenthimer ein ficherer Beſitz.

Die berühmteren Mineralquellen Nafjaus, von denen Die mei- ten jchon viele Sahrhunderte hindurch ihren Ruf bewährt haben, geben fchon dadurch Zeugniß, daß fie in ihrem Gehalte wenig ihwanfen, und zwar aller Wahrfcheinlichfeit nach weniger, als e8 bei Vergleichung der bis jeßt vorliegenden Analyfen der Fall zu fein fcheint (vergl. unten die Ueberficht der ſämmtlichen Ana- lyſen des Kochbrunnenwaſſers von Wiesbaden); denn dieſe rühren von verfchiedenen Chemifern her, welche nach abweichenden Me- ihoden und nah Maßgabe des jeweiligen Standpunftes der ana— lytiſchen Chemie, mit ungleihen Hilfsmitteln und fomit auch mit nicht ftetS gleich zuverläfftgem Erfolge arbeiteten.

Es iſt fomit für die Wiffenfchaft eben fo intereffant, wie für Naffau wichtig und nüglich,, Die oben angeführten Fragen in Bezug auf feine wichtigeren Duellen mit Zuverläffigfeit beant- wortet zu feben. Sch habe mich daher entfchloffen, die haupt: fachlichften Mineralwaſſer Naffaus, unter genauefter Angabe der

147

Methode, möglichft jorgfältiger Unterfuchung zu unterwerfen und diefe in fpäteren Jahren zu wiederholen.

Solche neue Unterfuchungen müffen um fo zeitgemäßer er— fheinen, als durch die bedeutenden Fortfchritte dev analytifchen Chemie jet weit zuverläffigere Analyfen geliefert werden fünnen, als dieß früher möglich war, und als durch die Unterfuchungen von Waldner, Will, Fiquier und A. die Blide der Chemifer Darauf gelenft wurden, Mineralmaffer auf Säuren und Oxyde fehwerer Metalle, wie Arfenfäure, Kupferoryd ꝛc. zu prüfen, deren Anwefenheit früher Jedermann für fo unwahrfcheinlich hielt, daß bei den Unterfuchungen die geringen Spuren diefer Metalle, welche in jehr vielen Mineralwaflern vorfommen, und die troß ihrer geringen Quantität bei der Gefammtwirfung dod) ficher nicht ohne Einfluß find, auch von fonft genau arbeitenden Analytikern gänzlich überſehen wurden.

Ich werde je bei der erſten Mittheilung der neuen Analyſe eines Mineralwaſſers Gelegenheit nehmen, alle irgend zuverläſ— figeren chemijchen Angaben, welche bis jeßt über die einzelnen Quellen vorhanden find, zufammenzutragen, um fo alle Mate: rialien geordnet hinzuftellen, welche bei der Fortfegung der ums fangreichen Arbeit durch mich oder Andere dienlich fein Fünnen.

E. Chemiſche Unterfuchung des Kochbrunnen- waſſers zu Wiesbaden.

A. Phyſikaliſche Verhältnifſe.

Das Waſſer des Kochbrunnens erſcheint in einem Trinkglaſe faſt eben ſo durchſichtig und farblos wie gewöhnliches Waſſer. Betrachtet man es aber in größerer Maſſe, z. B. in großen weißen Glasflafchen, Die unter dem Waſſerſpiegel gefüllt find, fo erfennt man, daß es nicht abjolut klar iftz jedoch ift man nicht immer im Stande, einen beftimmten Niederichlag im Waſſer, als Urfache der Trübung, zu unterfcheiden, nur zuweilen erfennt man einzelne Flöckchen. Betrachtet man das Wafler im Kochbrunnenbeden, fo

10%

148

überzeugt man fich ebenfalls Leicht, daß e8 nicht fo durchfichtig ift, wie veines Waffer, auch erfcheint es alsdann gelblich.

Der Geſchmack des Kochbrunnenwaflers ift dem einer .eben- fowarmen verbünnten Kochfalzlöfung fehr ähnlich. Man glaubt, er ſei .fleifchbrüheartig, weil man in der Regel nur in Form von Fleiſchbrühe eine verdünnte warme Kochlalzlöfung Foftet. Der Geruch des Waffers ift fehr gering, er kann nur an der Quelle wahrgenommen werden, Ich möchte ihn fehr ſchwach ammonias falifch nennen. |

Aus dem Kochbrunnen fteigen ohne Aufhören fehr zahlreiche Gasblafen, die dem Wafler das Anfehen fiedenden Waſſers verleihen.

Die Temperatur des Kochbrunnenwaſſers konnte ich vorläufig nur in den beiden Eprubdelbeefen beobachten, in welche Wafler und Gafe der eigentlichen Quelle, die vom Eingang gerechnet hinten nach rechts im Kochbrunnen liegt, geleitet werden. Die Beobachtung geſchah mit mehreren genau verglichenen, zuvers läffigen Thermometern in allen Sahreszeiten, bei hoher, mittlerer und niederer Temperatur der Luft und zwar in der Weife, daß abgelefen wurde, während das Thermometer unverändert in dem Waſſer eingefenft blieb, Diefe Methode gibt ficherere Nefuls tate, ald wenn man das Thermometer in einem mit Kochbrunnene wafjer gefüllten Gefäße heraus nimmt und dann ablieft, las ig Verfahren ich zuerft anwendete.

Die Temperatur des Waſſers beträgt nach meinen Meflungen in den Nöhrenöffnungen der Sprudelbeden 55° R oder 68,75°C. Das Wafler in den Beden zeigt Durchichnittlich 54° R, = 67,5° C. Bei den in verfchiedenen Zeiten angeftellten Beobachtungen fanden fich geringe, '/, Grad Eelfius nicht überfteigende Schwankungen, Die weniger von äußeren Temperatureinflüffen, ald von dem bald ftärferen bald etwas weniger ftarfen Ausftrömen ber Gafe und des Maffers herrühren.

Die früheren Beobachtungen der Temperatur ſtimmen mit den meinigen im Allgemeinen vollfommen überein; Diejenigen, welche fih auf die Temperatur der eigentlichen Quelle beziehen, find

149

etwas höher, was darin feinen Grund hat, daß Die Temperatur ſchon ein wenig abnimmt, bis das Waſſer aus ber eigentlichen Duelle in die Eprudelbeden gelangt,

Sch ftelle zur Vergleichung die bis jeßt befannt gewordenen, fih mit Beftimmtheit auf das Waffer des Kochbrunnens beziehen? den Temperaturbeftimmungen in chronologifcher Reihenfolge neben einander, und zwar in Reaumür'ſchen Graden, weil faft alle frühes ven Beftimmungen nach ſolchen gemacht wurden.

Temperatur Temperatur in den vor Temperatur

der eigentlie deren Sprudelbeden. des Kochbrun—

chen Duelle. b)in d. Becken neng ohne a) in der felbft oder im nähere Be— Röhrenmün⸗ weiteren zeichnung.

dung. Brunnen⸗ ſchacht.

Nitter 1802. . . a DIR, re EEE 1 Jung 187.) 383 Kaſtner 1838 (12. Mai) 59,9 . . re Caſſelmann und Sand; |

berger 1846 (Juli

und Auguft) . . BA. N 3. Lade 1847 .. . 54,5 .

Freſenius 1849 und 1850 Cin allen Jahreszeiten) . - äh BB DE

Laßt man Kochbrunnenwafler in ganz angefüllten, feſt ver— ſchloſſenen Slafchen längere Zeit ftehen, fo fest fich ein geringer vöthlichsbraunsgelber Niederfchlag ab; läßt man daffelbe in offenen Gefäßen, wie z. B. in den Badewannen, ftehen, fo fcheiden fich, indem die freie Kohlenſäure des Waſſers allmälig durch Luft ver— drängt und ausgetrieben wird, die nur durch Vermittelung der: felben gelöften Beftandtheile nach und nach in Form einer Haut Badhaut) auf der Oberfläche ab. Kocht man das Kochbrunnens

150

waffer, fo ſcheiden fich diefelden Beftandtheile in Form eines weißen pulverigen Niederfchlages rafch ab, während Kohlenfäure nebſt etwas Stickgas entweichen. |

In dem Becken des Kochbrunnens und namentlich in den Abdflußfanälen ſetzt das Waſſer eine fehr bedeutende Maſſe Sinter ab, der in trodenem Zuſtande ftrahligefryftallinisches Gefüge zeigt, von bräunlich-roth-gelber Farbe, weich und abfärbend: ift.

Sch Fomme auf alle diefe Erfcheinungen unten zurück.

Das ſpecifiſche Gewicht des Kochbrunnenwaſſers beträgt bei Dre A Alm 21. Juni. 1849 gefüllt.) Erſte Beftimmung‘. . . . .. 1,00667 Zweite Beitimmung : . . . 1,00665 fomit im Mittel. . 1,00666

Die Beftimmungen gefehahen in einem Kolben mit ausge— zogenem Halje, der bis zu einem an ber ausgezogenen. Stelle angebrachten Feilftrich erft mit reinem, dann mit Kochbrunnen- waſſer angefült und auf's genauefte gewogen wurde,

Die früheren Beftimmungen de3 fpecififchen Gewichtes er: gaben folgende Nefultate:

Lade sen. vor 1821 bei 12° R. . . 1,00650 Kaſtner 1828 122. Se Sung 183% .. .._ m .dDO 4, A RaftnerHH1838 . ‚56° 5: u. se F. Lade 13443. 8—— Trefeniud 1849 ann. 422, 1,00666

Hierzu bemerfe ich, daß die Angabe s jedenfalls auf einem Irrthume beruht. Die Abweichungen der übrigen Angaben ſind ſo unbedeutend, daß ſie Beobachtungsfehlern zugeſchrieben werben Fünnen, Auf feinen Fall läßt ſich daraus der Schluß ziehen, Daß fich das fpecififche Gewicht des Kochbrunnemvaffers im Laufe der Testen Decennien verändert habe,

151

Ueber die Menge des Waſſers, welche der Kochhrunnen liefert, habe ich neue Unterfuchungen nicht angeftellt, diefelbe beträgt nach Thom ä's Meffungen 17'/, Eubiffuß in dev Minute,

B. Oualitative chemiſche Analyſe.

1. Vorbemerkungen.

Die ſämmtlichen feſten Beſtandtheile des Kochbrunnenwaſſers laſſen ſich in drei Abtheilungen bringen:

a) Solche, welche im Waſſer nicht aufgelöſt, ſondern nur ſus— pendirt ſind, und die daher veranlaſſen, daß das Waſſer nicht abſolut klar erſcheint.

b) Solche, welche an und für ſich in Waſſer unlöslich find und nur duch Vermittelung freier Kohlenfäure in Lofung erhalten werden. Die Beftandtheile dieſer Art kann man wieder in zwei Gruppen fcheiden, nämlich:

a. in folche, welche durch den orydirenden Einfluß der atmosphärischen Luft fich abjcheiden und

B. in folche, welche erjt beim Entweichen der fte löfenden Kohlenfäure niederfallen.

ce) Solche, welche an und für fih in Waſſer löslich find.

Die Beftandtheile der beiden erſten Abtheilungen find es, welche fi) fchon beim Stehen des Kochbrunnenwaflers an Der Luft allmälig, beim Kochen deffelben aber fugleich niederfchlagen ; fie find e8, welche die Entftehung der Badehaut und die Sinter: bildung veranlafjen.

Bei der Aufzählung der Beitandtheile eines Minerahvaffers fann man nur dann zu einem Abſchluß kommen, wenn man Die Menge des Waflers annähernd angibt, mit der gearbeitet wurde, indem die Empfindlichkeit jeder chemischen Neaction eine Grenze hat. Wide man daher, anftatt etwa. 30 Pfund, welche ich zur Ermittelung der Beftandtheile concentrirte, 1000 oder 10,000 Pfund anwenden, fo würden fich vielleicht noch unendlich Fleine Spuren eines oder des andern Körpers auffinden laffen, Die bei 30 Pfund der Entdeckung entgehen; Sch hebe diefen Gefichtspunft der Ber

152

urtheilung einer Analyje nachdrücklich hervor, weil er fonft faft gar nicht berückſichtigt wurde, |

Was die Beftandtheile dev Abtheilungen a und b betrifft, jo liefert der Sinter, welcher fie in concentrirter Form Darbietet, ein Mittel, auch folche mit Sicherheit nachzuweiſen, welche bei Unterfuchung der Niederfchläge aus 30 Pfund Waffer nicht mehr, oder nicht mehr deutlich aufzufinden find, Für die Beftandtheile der Abtheilung c fehlt und dagegen ein folches Mittel, fie laffen fih nur in der Fünftlich bereiteten Mutterfauge nachweifen.

Wenn gleih nun alle feiten Beftandtheile des Kochbrunnens mit Sicherheit in Die oben angeführten Abtheilungen gebracht werden fünnen, fo gelingt e8 Doch nicht, dieſe Abtheilungen bei Ausführung der Analyfe wirklich genau zu fiheiden, indem Dabei die gar nicht zu vermeidende Einwirkung der Luft umüberfteigliche Hinderniffe in den Weg legt. Um aber doch dem Arzte unb Geologen in diefer Beziehung das Mögliche zu bieten, habe ich die qualitative Analyfe auf folgende Art ausgeführt.

2, Ausführung.

Eine ganz große Flafche wurde etwa ein Fuß unter dem Spiegel des Kochhrunnens gefüllt. Das Waller war ein Fflein wenig opalifirend, aber frei von fichtbaren Floden. Die wohl verfchloffene Flaſche blieb 24 Stunden ftehen, während welcher Zeit fich ein geringer, etwas gelblicher Niederfchlag bildete. Es wurde alsdann möglichft raſch und bei thunlichft befchränftem Luft: zutritte filtriert. Auf dem Filter blieb ein geringer röthlich-gelb— brauner Niederfihlag, den ich I nenne. Das vollfommen klare Filtrat wurde etwa zwolf Stunden lang in einem großen Glas:

ballon im MWafferbade erhitzt. Es entftand hierdurch ein -beträcht:

licher vollig weißer Niederfchlag, den ich II nenne. Das von demfelben getrennte vollfommen Fare Filtrat nenne ich II, es feste bei wochenlangem Stehen einige wenige Slödchen ab,

In den Niederfchlägen I und II Liegen fich folgende Beſtand— theile nachweifen: |

153

I. Eifenoryd, viel. PBhosphorfäure, Spur Arfenfäure, $ Kiefelläure, Kohlenſaurer Kalf, iemlich viel Kohlenfaure Magneſia, Spur Kupferoryd, zweifelhafte Spur:

I,

Kohlenjaurer Kalf, jehr viel Kohlenfaure Magnefta, wenig Gifenoryd,. + fehr wenig Maganorydul,

Thonerde, = Strontian, zweifelhafte a Baryt,

Drganifche Subkanı, äußerſt al ES chwefelfäure, ſehr wenig Kiejelfäure, etwas

Phosphorſäure, fehr wenig. .

Um die in diefen Niederfchlägen zur deutlichen Nachweifung in ungenügender Menge vorhandenen Stoffe beftimmter darzu— thun, wurde nun zunächit eine qualitative Analyfe möglichft reinen Sinterd vorgenonmen. Sch wählte ein großes Stück, welches in vollfommen trodenen Zuftande aus dem Kanal genommen war, der von dem Kochbrunnen nach Dem Badehaus zur Roſe führt. Ä

Der Sinter enthielt folgende Beftandtheile:

Kalk, jehr viel Magnefta, etwas Eiſenoxyd, ziemlich viel Gifenorydul, Spur Manganorydul, etwas Baryt, wenig

154

Strontian, wenig

Kupferoryd, geringe Spur

Thonerde, Cin Salzfäure lösliche) ſehr wenig Kohlenfäure, ſehr viel

Arfenfäure, wenig

Phosphorſäure, jehr wenig

Kiefelfäure, etwas

Schwefelfäure,

Thon, Ckiefelfaure Thonerde) Spur Organische Subftanz, Spur.

II.

Die Hälfte der Flüffigfeit, welche von dem beim Erhitzen des Waſſers entftandenen Niederfchlag abfiltrirt war, wurde gänzlich zur Trockne verdampft, und die Salzmaffe in einem SPlatintiegel längere Zeit mäßig erhigt, wobei fie fich ein wenig dunkler färbte. Sie wurde alddann mit Wafler behandelt und Lüfte fich Dabei mit Hinterlafjung eines grauweigen Niederichlages.

Derjelbe beftand aus: Kalf, viel

Magnefia, viel Manganoıyd, etwas Gifenoryd, geringen Spuren Schwefelfäure, viel Kiefelfäure, viel Phosphorfäure, fehr wenig Kohle Cherrührend von organischer Subjtanz) wenig *).

*) Die Mutterlauge, von der unten bei der quantitativen Analyſe die Rede fein wird, und die aus zu anderer Zeit geſchöpftem Kochbrunnenwaſſer erhalten war, lieferte beim Berdanpfen einen Salzrüdftand, der bei gelinvem wie flärferem Glühen in einem bedeckten Platintiegel fih nicht fchwärzte, Eine ziemlich bedeutende Portion des ungeglühten Rüdftandes wurde zu wei— terer Prüfung mit wafferhaltigem Weingeift ausgezogen. Die durch Eindampfen des Filtrats gewonnene vollfommen weiße Salzmafle färbte fih beim Glühen

155

‚Die von dem genannten Rückſtande abfiltrirte, vollfommen neutral reagirende Loͤſung enthielt:

Natron, fehr viel

Ralf, viel

Magnefta, ziemlich viel

Lithion, fehr geringe Spur

Kali, etwas

Chlor, fehr viel

Brom, fehr geringe Spur

Jod, ganz außerordentlich geringe Spur Schwefelfäure, ziemlich viel.

Außer diefen Beftandiheilen ließ fi) noch in unter Zuſatz von Salzfaure in einer Netorte eingedampftem Kochbrunnenwaſſer etwas Ammon nachweifen.

Die Vergleihung der Nefultate meiner qualitativen Analyfe mit den früheren Angaben übergehe ich hier, weil fich dieſelbe unten bei Vergleichung der quantitativen Analyfen von felbft ergibt.

Um eine deutliche Borftellung von dem Gange zu geben, welchen ich bei der qualitativen Analyfe der in Waſſer unloslichen Niederfchläge einfchlug, will ich die Analyfe des Sinters näher beichreiben. |

100 Gramm wurden mit verdünnter Falter Salzfäure behandelt, worin fich unter reichlicher Kohlenfäure-Entwidelung beinahe Allfes löfte. Beim Abfiltriren der Löſung blieb nur ein geringer Rück— ftand von grau- bräunlicher Farbe. Beim Glühen einer Probe gab fich eine Feine Spur organifher Subftanz darin zu er fennen. Der Neft wurde mit Natronlauge gefocht. Diefelbe löſte Kiefelfäure Der in Natronlauge unlösliche Rückſtand wurde in einem Platintiegel mit reinem Schwefelfäurehydrat erwärmt, während im Ziegel ein Kleines klares Glasfplitterchen und auf dem Ziegel ein mit Wachs bis auf eine Feine Stelle über-

in einer &lasröhre Faum irgend bemerflich, woraus folgt, daß die im Waffer vorkommenden Spuren organiicher Materien unendlich gering und nicht größer find, als fie in jedem Brunnenwafler vorkommen.

156

zogenes Uhrglas fich befand. Nach mehrftüindigem gelindem Er— wärmen zeigte fich weder bad Glasfplitterchen, noch die bloßge- legte Stelle des Uhrglafes irgend angegriffen, ‚woraus die Ab- wefenheit des Fluors fich ergab. Der auf gleiche Weife ge- wonnene, aber nicht mit Natronlauge und Schwefelfäure behandelte NRüdftand von anderen 100 Grm, Sinter wurde mit fohlenfauren Natron gefihmolzen. Die Maffe gab beim Augfochen mit Waffer eine Löfung, in der ziemlich viel Kiefelfäure und Spuren von Schmwefeljäure enthalten waren. Der in Waffer unlösliche Rüdftand löſte fich in Salgfaure, Die Löfung blieb, mit Schwefel: wafferftoff verfeßt, Elar, verdinnte Schwefelfäure erzeugte einen fehr geringen Niederfchlag von ſchwefelſaurem Barytund Stron- tian (fiehe unten), im Filtrat ließ ſich mit Schwefelcyanfalium etwas Eifenoryd und mit Ammon etwas Thonerde nad): weifen.

Sch gehe jet zur Behandlung der falzlauren Löſung des Sinters Über, bemerfe aber zuvor, daß fie Fochend aus weiteren 100 Grm. Sinter bereitet worden war. Die oben angeführten falten Löfungen unternahm ich hauptſächlich, um etiwaiges Fluors caleium nicht mit zu lofen, und um den fchwefelfauren Baryt und Strontian auch im Rückſtand nachweifen zu können, denn bie folgende Darftellung wird ergeben, daß bei Behandlung mit verdünnter fochender Salzſäure Die geringen Spuren gelöft wur- den,

Die falzfaure Löſung wurde mit ſchwefligſaurem Natron vebueirt, gekocht, bis der Ueberſchuß Der fchwefligen Säure ent: wichen war, dann Schwefelwafferftoff eingeleitet. Es enftand ein gelber Niederfchlag. Nach dem Auswafchen. wurde derfelbe mit ein wenig Schwefelwaflerftoff - Schwefelnatrium behandelt, wo— rin er fich theilweife löfte. Die !ofung gab mit Salzſäure einen gelben Niederfchlag, der mit Gyanfalium und Soda im Kohlen: faureftrom vedueirt einen deutlichen Arfenfpiegel lieferte. Der Reſt des Niederfchlages, mit falpeterfaurem und etwas Fohlen: faurem Natron gefhmolzen, lieferte eine Maſſe, welche fih in faltem Wafler faft ganz Töfte und erft nach langem Stehen eine

157

Spur eines ungelöften Nüditandes zu erkennen gab. Nach dem Auswafchen in Salzſäure gelöft, Tieferte derſelbe mit Schwefel- wafjerftoffiwaffer eine matt gelbliche Flüffigfeit, welche nach dem Erwärmen und längeren Steben eine Spur von Zinnfulfid *) abſetzte.

Der in Schwefelnatrium unlösliche Theil des urſprünglichen Schwefelwaſſerſtoff- Niederfchlags hatte eine faft weiße Farbe. Er wurde mit etwas Salpeterfäure gekocht, worin er faſt ganz uns löslich blieb. Die Löfung wurde bis auf wenige Tropfen vers Dampft, Ammon zugefegt bis ſchwach alfalifch, wodurch Fein Nieder: ſchlag entftand, dann ein Tröpfchen Blutlaugenfalzlöfung, endlich etwas Effigfäure bis zu faurer Reaktion zugefügt, Es entitand eine fchwach braunrothe Färbung von Ferroeyanfupfer *).

Der in Salpeterfäure unlöslihe NRüdftand wurde Durch Schwefelwafierftoff nicht verändert, Mit Wafjer digerirt, gab er feinen fchwefelfauren Kalk ab. Er wurde jet mit etwas verdünnter Salzfaure anhaltend gekocht. Das Filtrat gab mit Ehlorbaryum eine deutliche Trübung von fehwefelfaurem Baryt, die mit Sicherheit auf die Anwefenheit von fehwefelfaurem Strons

*) Ich habe diefe Eleine Epur Zinnoryd, fowie Heine Spuren von Bleioryd, und fehr Fleine von Wismuthoryd, welche ich einmal in den braunrothen Flocken, die aus den Sprudelbeden cufwirbelten, fand, deßwegen oben nicht unter den Beftandtheilen des Kochbrunnenwaflers oder Sinters aufgeführt, weil diefelben nach meinem Dafürhalten Feine Zeftandtheile des Kochbrunnenwaffers find, fon» dern den Röhren und Beden von, an vielen Stellen verlöthetem, verzinntem Eifenbleh ihren Urfprung verdanken, die fih im Kochbrunnen befinden, und die im Laufe eines Jahres fo oxydirt und zerfreffen werden, daß eine ſtete Er» nenerung derfelben nothwendig ift. Aber nicht bloß diefe Betrachtung brachte mich zu der oben ausgefprochenen Anficht, fondern vor Allem auch der Umſtand, daß man in dem aus dem Kochbrunnen (von den Eprubdelbeden) genommenen Sinter zuweilen metallifhe Blättchen findet, von denen 3. B. eines 20 Milli gramm wog, und aus Zinn, Blei und etwas Kupfer beftand.

**) Die Nachweiſung des Kupfers gelingt am ſchnellſten und beften, wenn man den erft entfiehenden Schwefelwaflerftoffniederfchlag mit Königswaſſer kocht, die Löfung eindampft, dann mit Ammon, Ferrocpankalium und Effigfäure ver- ſetzt, wie oben angegeben,

158

tian schließen ließ. Der in Salzſäure unlösfiche Rückſtand wurde nun mit ein wenig Fohlenfaurem Natron gefehmolzen und die Maffe mit Waſſer gefocht. In Der Löſung ließ fich deutlich Schwefelfäure nachweifen. Der Rückſtand Töfte fih unter Ent: wickelung von einigen Kohlenfäurebläschen in ein paar Tropfen verdünnter Salzſäure und diefe Loſung gab mit Gypsfolution fogleich einen deutlichen Niederfchlag, woraus fich die Anweſen— heit des Baryts mit Gewißheit ergab.

Die vom Schwefelwafferftoffniederichlage abfiltrirte Flüffigfeit wurde mit Ammon neutralifirt, dann mit Schwefelammonium ges fällt, wodurch ein bedeutender ſchwarzer Niederfchlag entftand, Der: jelbe wurde ausgewafchen, in Salzſäure gelöft, die Lofung bis zur Berjagung des Schwefelwafferftoffs gefocht, mit reinem fohlenfau- rem Natron neutralifirt, Dann mit völlig.reiner (aus fchwefelfaurem Kali und Barytfryftallen bereiteten) Kalilauge im Ueberſchuß ge: focht. Inder Löfung ließ fich, nach Dem Anſäuern mit Salpeterfäure, mittelft molybdänfauren Ammons etwas BPhosphorfäaure, und, nach dem Anſäuern mit Salzfaure und Kochen mit etwas chlors faurem Kali, mit Ammon etwas Thonerde nachweifen. Der in Natronlauge unlöslihe Nüdftand, welcher größtentheild aus Ihwarzem Eifenoryduloryd beftand, !ieß vor dem Löthrohr feinen Mangangehalt deutlich erfennen.

Die Nachweifung der übrigen Beftandtheile, des Kalfs, der Magnefia, der Schwefeljäure "u. f. w. geihah auf gewöhnliche Weiſe und bedarf daher befonderer Anführung nicht.

Wohl aber will ich noch der Verfahrungsweilen erwähnen, vermittelft welcher ich darthat, daß das Arfen als Arfenfäure und nicht, wie Will und Figuier angegeben haben, als arfenige Säure, in dem Sinter enthalten ift, fowie, Daß das Mangan als Oxydul im Sinter vorfommt und nur an den der Luft ausgefegt gewefenen Außenflächen ald Oxyd.

Um den erftgenannten Beweis zu führen, fehlug ich zwei Wege ein. !

a) 30 Grm. Sinter, von einem Sprudelbeden des Kochbruns nens abgenommen, wurden fehr fein zerrieben, dann mit

159

einer ziemlich großen Menge Kalilauge eine Etunde lang

gekocht, wobei der unlösliche Antheil, in Folge der Bildung

von Manganoryd, braun wurde. Die jehr concentrirte Lauge wurde mit Waſſer verdünnt und filtritt.

a, Ein Drititheil des Filtrat8 wurde mit Salpeterfäure mäßig fauer gemacht, und Silberlöfung im Ueberſchuß zugefeßt, wodurch Chlorfilber niederfiel. Nachdem dieſes abfiltrirt war, feßte ich vorfichtig verdünntes Ammon zu, und erhielt dadurch einen fo ſchön rothbraunen Nieder: Schlag von arfenfaurem Silberoryd, als man ihn nur mit reiner Arfenfäure befommen Fann.

. Das zweite Dritttheil des Filtratd wurde mit Salzſäure angefäuert, dann 20 Minuten lang ein ziemlich rafcher Strom von Schwefelwaflerftoff durchgeleitet, wodurch ein geringer ſchmutzig gelber Niederfchlag entitand. Der: jelbe wurde abfiltrirt und auf's neue Schwefelwafjerftoff in das Filtrat geleitet. Es ſchied fih nun im Laufe des Tages mehr und mehr vein gelbes Arfenfulfid aus. Da jedoch auch der erſt niedergefallene Niederfchlag neben Schwefelzinn etwas Schwefelarfen enthielt, fo leitete ich ald Gegenverſuch durch eine etwa gleich verdünnte mit Salzſäure angefäuerte Löfung von Arfens jaure in Waſſer ebenfalls 20 Minuten lang Schwefel: waflerftoff und überzeugte mich, daß auch aus Diefer Hlüffigkeit nach Ablauf der genannten Zeit ſchon eine merflide Menge Arfenfulfid niedergefallen war.

J. Der Reſt des Filtrat wurde mit fehr wenig verdiünnter Kupfervitriolöfung verfegt, dann anhaltend gekocht, es trat nicht die mindefte Neduftion ded Oxyds zu Ory- dul ein.

b) 100 Grm. Sinter wurden in Falter verdünnter Salzfüure gelöft, und die filtrirte Löfung ohne Weiteres mit Schwefel: wafjerftoffgas behandelt. Der nad) Verlauf mehrerer Stunden eniftandene hellgelbe Niederfchlag wurde ausge: waichen, dann mit Falter verdünnter Natronlauge behandelt,

>)

160

Die Löfung wurde nun mit reinem bafijch falpeterfauren Wismuthoryd im Ueberſchuß gekocht, dann filtrirt. Das Filtrat ſäuerte ich mit Salpeterfäure an, feste Silberlöfung im Ueberſchuß zu, filtrirte und erhielt nun bei vorfich- tigem Zufag von Ammon wiederum einen fehr beutlichen braunrothen Niederfhlag von arfenfaurem GSilberoryd.

Um den zweiten Beweis zu liefern, löfte ich eine ziemliche Portion von der Außerften Schicht befreiten Sinters in Salz— fäure unter Erhigen, und leitete die fi) enwicelnden Safe in Waſſer. Nachdem fih Alles gelöft hatte, prüfte ich das vorge- jhlagene Wafjer auf freies Chlor mittelft Stärfefleifters, der mit Jodkalium verfegt war. Es entftand nicht die mindefte Bläuung, jomit hatte fih Fein Chlor entwidelt und konnte fein Manganoryd vorhanden gewefen fein. Als derfelbe Verſuch mit Sinterftücden angeftellt wurde, welche von der braunen Außerften Schicht nicht befreit waren, trat fehr deutliche Blaufärbung ein. Hieraus ergiebt fih, daß das im Kochbrunnenwafler enthaltene doppelt Fohlenfaure Manganorydul nicht wie das entiprechende Gifenjalz durch den Sauerftoff der Luft zerfegt wird, fondern ebenfo wie Die doppelt fohlenfauren alfalifchen Erden durch das Entweichen der Kohlenfäure, Die das einfach fohlenfaure Salz ge Löft hält,

Was die Nachweifung der in Waſſer löslichen Beftandtheile betrifft, fo verweife ich in Bezug auf Lithion und Brom auf die unten bei der quantitativen Analyfe zu machenden Angaben und fpreche hier nur von der des Jods, welche mit nicht geringen Schwierigfeiten verbunden ift.

Die Menge defjelben ift nämlich fo gering, daß felbit fehr concentrirte Mutterlauge mit Stärfmehl und Ehlorwaffer nicht Die mindefte Reaktion gibt. Die Nachweiſung gelang mir erft, als ich eine große Menge durch ganz gelindes Abdampfen gewonnener duͤnner Mutterlauge (von vielleicht 15 Pfd. Waffer), mit reiner Na- tronlauge bis zur alfalifhen Reaktion verfeßt, zur Trodene ver dampfte, den Nüdftand mehrere Tage mit völlig reinem Wein— geift von 88°), Digerirte, die Löfung wieder. zur Trodene vers

161.

dampfte, den Nüdftand wieder mit Weingeift auszog, dieß noch— mals wiederholte und fo endlich in Befis weniger Tropfen wäſſ— riger Löfung gelangte, in der alles Sodmetall enthalten fein mußte, Aber auch dieſe Löfung gab mit Chlorpalladium erft nach meh- veren Tagen einen erkennbaren. Niederfchlag;.— als ich fie aber mit einem Tropfen verdünnter Schwefelfäure und etwas Stärfe- Fleifter verfeßte und dann mit einem dünnen Stäbchen ganz wenig fehr verdünntes Chlorwaſſer zufügte, entftand fogleich eine zwar ſehr geringe, doch aber vollfommen deutlich wahrnehmbare Blaufärbung der Stärfe.

C. Oüuantitative chemiſche Analyfe, 2. Ausführung. 1. Beftimmung der Schwefelfäure. Das Waffer wurde mit Salzfaure angefäuert, alddann mit Chlorbaryum gefällt, a) 700 Grm. lieferten 0,1094 fchwefelfauren Baryt, = Schwer felfäure 0,053711 p/m. b) 700 ®rm. lieferten 0,1068 jchwefelfauren Baryt, = Schwer felfäure 0,052436 p/m. Mittel: 0,053073 p/m.

2, Beftimmung des Chlors und Broms zufammen.

Das Waffer- wurde mit Salpeterſäure angefäuert, ſodann mit jalpeterfaurem Silberoryd gefällt. Der durch Decantation ausge- wafchene Niederfchlag wurde in halbgefchmolzenem Zuftande ge wogen. |

a) 43,2759 Grm. lieferten 0,8169 Grm, Chlor- und Brom:

-filber 18,877 p/m,

b) 43,0825 Grm. lieferten 0,8145 Grm. 18,905 p/m, ‚Mittel: 18,891 p/m.

3. Beftimmung des Broms und Chlors einzeln.

17535 Gramm Waffer wurden in einer Porzellanfchale bei ge- linder Hiße-eingedampft. Der entitandene Niederfchlag wurde abfil- R 11

162

trirt. Das Filtrat wog 2270 Grm. 500 Grm. diefer Mutterlauge, 3862,3 Grm. Waffer, wurden mit falpeterfaurem Silberoryd partiell gefällt *), der Niederfchlag auf’s vollftändigfte ausgewafchen, gefhymolzen und gewogen. Er betrug 3,5295 Grm. Davon wurden 1,9820 Grm. in einem Strom von trockenem Chlorgas eine Stunde lang erhißt unter häufigem Umfchwenfen, Ge wichtsabnahme 0,0037. Bei weiterem halbftündigen Schmelzen in Ehlorgas änderte fih das Gewicht nicht im Mindeften. Da- raus ergibt fih, daß 1000 Theile Waſſer 0,003066 Grm. Brom enthalten, welche entfprechen 0,0072 Bromfilber,

18,891 Chlor- und Bromfilber 0,0072 Bromfilber

18,8538 Ehlorfilber, entfprechend Chlor 4,6698 p/m. 4. Beftimmung der Riefelfäure.

Das mit Salzfaure angefäuerte Waffer wurde zur Trodene verdampft, der Rüdftand mit Salzfaure und Waffer aufgenommen.

1600 Grm. Waffer lieferten Kiefelfäure 0,0963 Grm., gleich 0,06020 p/m.

5) Beftimmung der Koblenfäure.

Ein Stechheber, welcher 218,1 Grm. Waffer von Quellen: temperatur faßte, wurde in eine Flaſche entleert, welche eine Flare Mifhung von Ammon und Chlorbaryumlöfung enthielt. Der Niederfchlag wurde bei 100° getrodnet und gewogen, alsdann in aliquoten Theilen fein Kohlenfäuregehalt in dem von Will und mir angegebenen Apparat beftimmt,

218,1 Grm. Waſſer lieferten 0,6525 Grm, Niederfchlag.

2 18,1 / 0, 6395 u "

Mittel: 0,6560 * Davon gaben 0,8162 Grm. Kohlenſäure 0,1910 = 23,40 °],. A 2 0,1844 em Mittel: 23,27%. Demnach enthalten 1000 Grm. Waffer 0,69991 Kohlenfäure.

4 *) Bergl. Fehling, über die Beftimmung des Broms in ——— Journ. f. prakt. Chem. Bd. 45 ©. 269

J -

6. Beftimmung des Kalis, Natrons und Lithions. a) 200,8 Grm. Wafjer lieferten, nach Abſcheidung der Schwefel:

b)

jaure und der Magnefia durch Chlorbaryum und Baryt- wafler, und nach Ausfällung des Kalfs und Baryts durch fohlenfaures und oralfaures Ammon, reine Ehloralfalimetalle 1,412 Grm, gleich 7,03187 p/m.

Die Löfung eines wie in a erhaltenen Salgrüdftandes von 600 Grm. Waffer lieferte, mit Platinchlorid eingedampft, 0,2820 Raliumplatinchlorid, gleich 0,0861 Chlorfalium, gleich 0,1435 p/m.

100 Grm, der in 3 genannten Mutterlauge, gleich 772,46 Wafler, lieferten ferner, mit Blatinchlorid eingedampft, metal-

- lifches Platin aus Kaliumpfatinchlorid 0,1514 gleich 0,1144

C

Chlorkalium, gleich 0,1481 p/m.

Demnach Ehlorfalium im Mittel: 0,1458 p/m. gleih Kalium . 2... 0,0764779 pm.

500 Gramm der mehrgenannten Mutterlauge, gleich 3862,3 Grm. Waffer, lieferten, nach Fällung der Magnefta und des Kalks duch Fohlenfaured und Fauftifches Natron und nachdem das Filtrat nochmals zur Trockne verdampft, und die wälferige Löjung des Nüdftandes von dem geringen neu entitandenen Niederfchlag abfilteirt war, beim Ein- dampfen mit phosphorfaurem Natron 0,002 Grm. unlös— liches, Durch feine Schmelzbarfeit erfennbares phosphor— ſaures Natron» Lithion, entjprechend 0,000715 Chlorli— thium, gleich 0,000185 p/m,, gleich Lithium 0,000029.

d) Zotalquantität bes

Chlornatriums, nen und Chlorlithiums 7,03187 1 Chlorfalium . . . 8. 2 98,00,145800 Ehlorlithfium . » : » > 2 0,000185

Summa 0,145985

alfo Ehlornatrium 6,885886 11*

164

7. Beftimmung des Ammons.

1749 Gramm friſch gefchöpftes Waſſer wurden unter Zufak von einer geringen, gemeffenen Menge verbünnter Salzfäure mit arößter Sorgfalt in einer tubulirten Glasretorte bis auf einen fleinen Reſt verdampft. Mittelft eines Trichterrohres wurde als- dann eine gemeflene Quantität frifch bereiteter Natronlauge zu- gegoffen, und der Inhalt der mit dem Halfe etwas aufwärts ge- richteten Netorte jo lange im Sieden erhalten, bis die Flüffigfeit faft völlig verdampft war. Die ſämmtlichen entweichenden Dämpfe wurden in, mit einer gemefjenen Quantität Salzſäure ange: ſäuertem, Wafler aufgefangen, welches in einem mit Eis um- gebenen Kolben enthalten war. Beim Abdampfen mit einer gemeffenen Menge von Wlatinchloridlöfung wurden erhalten 0,1273 Grm. Mlatinfalmiaf. "Bei einem ©egenverfuche mit denſelben Duantitäten von Salzfäure, Natronlauge und Platin: chlorid wurben aus diefen Neagentien erhalten 0,0029 Grm. Pla— tin aus Platinſalmiak, entfprechend 0,0061 :Blatinfalmiaf, bleibt fomit 0,1212 SPBlatinfalmiaf, welcher vom Chlorammonium des Waffers herrührte, 0,02909 Ehlorammonium, 0,01672 p/m. 0,009634 p m, Ammonium,

9. Beftimmung des Eifene.

Die Trennung des Eifensd von Kiefelfäure, Phosphorfäure, Arfenfaure, Thonerde und Manganorydul gefehah nach der von mir neuerdings angegebenen Methode *).

17535 Gramm möglichft Far geſchöpften Waſſers wurden an der Quelle filtrirt. Es blieb hierbei ein hellsröthlich = brauner geringer Niederfchlag auf dem Filter, der hauptfächlich durch Die Einwirfung des Sauerftoffs der Luft auf das Waſſer entitanden war und außerdem die Spuren der im MWaffer fuspendirten Stoffe enthielt. Auf die vollftändige Analyfe dieſes Niederfchlags komme ich unten zurüd. Hier bemierfe ich nur, daß darin 0,0282 Grm.

reines Eifenoryd enthalten waren; während aus Den beim \

+) Gonrnal für praftifche Chemie Bd. 45. pag. 256.

165

Stehen und beim indampfen des Filtvats erhaltenen Nieder: jchlägen weitere 0,0395 Grm. gewonnen wurden. Somit lieferte obige Waſſermenge im Ganzen 0,0677 Grm, Da fich die außer: ordentlich geringe Quantität der im möglichft Elar gefchöpften Waſſer juspendirten Stoffe, Die nach meiner Anſicht Hauptfächlich Eifen- orydverbindungen (arfenfaures, phosphorfaures, Fiefelfaures Eifen- oryd) find, unmöglich genau beftimmen läßt, jo fommt man der Wahrheit am nächften, wenn man die Gefammtquantität des erhaltenen Eifenoryds 0,00386 p/m. ald Orydul betrachtet, Die- felbe entfpricht 0,00347 p/m.

10. Beftimmung des Manganoıydule. Daffelbe wurde ebenfall3 in den 17535 Grm, an der Quelle filtrirten Waffers beftimmt und zwar ging c8 vollftändig in Den Niederichlag über, welcher beim Abdampfen defielben entftand und deſſen vollftändige Analyfe unten mitgetheilt ift. Erhalten wurden 0,0070 Grm: Manganoryduloryd = 0,0004 p/m. = 0,00037 p/m. Manganorydul.

11. Beftimmung der Thonerde.

Diefelbe fand fich in Demfelben Niederfchlage wie das Mangan: orydul. 17535 Grm. Waſſer lieferten 0,0040 Grm, 0,00023 p/m.

12. Beftimmung dev Arfenfäure.

a. Flüffiger Sinter, wie er beim Auspugen der Abzugskanäle des Kochbrunnens in Maffe erhalten wird, wurde mit Waffer abgefhlämmt, fo daß die leichtere flocigere Maffe von dem fchwereren Falfigeren Sinter getrennt wurde, Erſtere wurde einer jorgfältigen Analyſe unterworfen, deren Nefultate unten mitgetheilt find.

Erhalten wurden aus 75 Grm. des luftrockenen PBulvers durch Behandlung der ſalzſauren Löſung mit fchiwefeliger Säure, dann mit Schwefehvafferftoff 1,9213 Grm. eines bei 100° getrodineten, ſchön gelben Niederfchlages, welcher aus Schwefelarfen, Schwefel, fehwefelfaurem Baryt und Strontian und einer unwägbaren Spur Schivefelfupfer

166

beftand. Durch Oxydation von 0,2968 Grm. dieſes Nie

derſchlages mit rauchender Salpeterfäure erhielt ich:

a) ungelöft gebliebenen fchwefelfauren Baryt und Strontin . . .- rn ar IHN

b) ungelöft gebliebenen Schwefel ers

ec) fchwefelfauren Baryt, duch Fällung der ge bildeten 5 ne 0,969 gleich Srumerefii) at} au; Mi

——

Summa 6,1660 Somit find in den 0,2968 Grm, gelben Niederſchlags 0,1308

Grm, Arfen enthalten, woraus fich ergibt, daß in „dem abge Ihlämmten lufttrockenen Oder 1,1288°%, oder 1,7365%, Arſen⸗ faure enthalten find. Da derfelbe (fiehe unten) 61,1% Eifen- oxyd enthält, jo fteht Demnach Arfenfäure zu Eifenoryd in dem Verhältnig wie 1.: 35,1,

8. 15,4585 Grm. feiten von den Sprudelbeden im Koch— brunnen abgenommenen Sinterd lieferten, nach Reduk— tion der falzfauren Löfung mit fehwefligfaurem Natron, durch Fällung mit Schwefelwaflerftoff, Behandeln des Nie: derfchlages mit Schwefelwaflerftoff - Schwefelmatrium und Sällen der Löſung mit Salzfäure, 0,0405 Grm. fchwefel- haltiges Schwefelarjen, in welhem nach vorgenommener Analyfe 0,0283 Grm, Schwefelund 0,0122 Grm, Ars ten enthalten waren. Diefe enifprechen 0,018714 Grm. Arſenſäure, glei 0,1210 in 100 Th. Sinte, Da in demfelben (fiehe unten) 4,503°% Eifenoryd enthalten find, fo verhält fich die Arfenfäure zum Eifenoryd wie 1: 37,9. . 100 Grm. feiten Sinterd aus dem Abflußfanal nad) der Roſe lieferten 0,1540 Grm. Schwefelwafferftoff: Niederichlag, in welchem 0,0518 Grm. fchwefelfaurer Baryt und Stron- tian und 0,0700 Schwefel, fomit 0,0322 Grm, Arſen enthals ten waren, entjprechend 0,0495 Arſenſäure. Da nun diefer Sinter 2,2225% Eiſenoxyd enthält, fo ift das Verhältniß Der Arfenfäure zum Eiſenoxyd 1: 45. |

167

Nimmt man von den in a, B und 7 gefundenen Berhält- niffen das Mittel, fo erhält man 1:.39,1. Betrachtet man dies Verhältnig als dasjenige, in: welchem im Waſſer die Arſen— 0,00386

39,1

fäure zum Eifenoryd fteht, fo erhält man demnach) 0,000099 p/m. Arfenfäure.

13. Beftimmung der BPhosphorfäure.

Während der beim Abfiltriven der oben genannten 17535 Grm. Waſſer entftehende Niederfchlag irgend beftimmbare Spuren von Phosphorfäure nicht enthielt, war in dem bei wochenlangem Stehen in verfchloffener Flaſche fich bildenden Niederfchlage (ſiehe unten) eine geringe aber beftimmbare Quantität enthalten.

Erhalten wurden 0,0050 Grm. pyrophosphorfaure Magnefia, gleih 0,00317 Phosphorjäure, ‚gleich 0,00018 p/m.

14) Eontrole der, nah Abfcheidung der Riejelfäure, aus ber falzfauren Löfung des Abdampfungsrüds ftandesdurh Ammon fällbaren Beftandtheile,

1600 Grm. Waffer wurden, mit etwas Salzfäure verfeßt, zur Trockne verdampft, der Nüdftand mit Salzfaure und Waffer auf: genommen, die Löſung mit Ammon gefällt, der Niederfchlag abfil- trirt, ausgewafchen, wieder in Salzſäure gelöft und nochmals mit Ammon gefällt.

Erhalten wurden 0,0069 Grm. gleich 0,004312 p/m. Nach 9 beträgt das Eifenoryd . . 0,003860 „sat. Ale Thonerde. . .’.0,000230 PAIDS in, Arfenfaure . 0,000099 ATS, Bhosphorfäure 0,000180

0,004369 p/m.

15. Beftimmung bes Fohlenfauren Kalks.

800 Gramm Waffer wurden unter fteter Erneuerung bes verdampfenden eine Stunde lang gefocht, Der entſtehende Nieder: fchlag abfilteirt, ausgewafchen und in Salzfäure gelöft. Nach

168

Fällung des Eifenoryds 1. durch Ammon, wurde ber Kalf durd) oralfaures Ammon niedergefchlagen und nach) dem Glühen als Fohlenfaurer Kalk gewogen.

Erhalten wurden 0,3348 Grm. gleich 0,4185 p/m. kohlen⸗ jaurer Kalf, gleich 0,234360 Kalk.

16. Beftimmung des Kalfsim gekochten Waffer.

Das nach 15 erhaltene, von dem beim Kochen entftandenen Hiederfchlage getrennte Filtrat lieferte, durch Fällung mit orals faurem Ammon nad) Zufas von Salmiaf, und Glühen des Nie- derfchlages 0,3928 Grm, Fohlenfauren Kalk, gleich 0,4910 p/m. gleich 0,27496 p/m. Kalf.

17. Beftimmung der fohlenfauren Magnefia,

Das in 15 erhaltene, von. Kalk befreite Filtrat wurde, nach geeignetem Eindampfen, zur Abfcheidung der Magnefia mit phos— phorfaurem Natron und Ammon verfegt. .

Erhalten 0,0110 Grm. pyrophosphorfaure Magnefta, gleich 0,00503 pym. Magnefta.

48) Beftimmung der Magnefia im gefochten Waffer. Das in 16 erhaltene, vom oralfauren Kalfe getrennte Filtrat

lieferte pyrophosphorfaure Magneſia 0,1930, gleich 0,07071 Mag:

nefia, gleich 0,08839 p/m., gleich 0,05409 p / m. Magneſium.

19. Eontrole der Magnefia-Beftimmungen.

1600 Gramm Waffer lieferten, nach Abjcheidung der Kiefel- ſäure, der duch Ammon fällbaren Beftandtheile und Des Kalfs, 0,4056 Grm. pyrophosphorfaure, Magneftia im Ganzen, gleich 071486 Magneſia, gleidh „... -. 0 „_.. 22 DAmBBEBEm.

Nach 13 wurden erhalten in dem beim Kochen entftehenden Niederfchlage - . + » 0,00503

Nach. 14 in dem gefochten Wafler 0,08839

0,09342. p/n.

19 -

20. Beftimmung der feften Beftandtheile im Ganzen.

a) 75,0365 Grm. Waffer lieferten, in einer Platinſchale ver; Dampft, 0,6394 Grm. bei 160° getrockneten Rüdftand, gleich 8,5212 p/m.

b) 43,5511 Grm. lieferten 0,3727 Grm. gleich 8,5577 p/m.

c) 35,9454 Grm, lieferten, in einem großen SBlatintiegel im Wafjerbad verdampft, nach andauerndem gelinden Glühen 0,2887 Grm, Rüdftand, gleich 8,0316 p/m.

21. Beftimmung des Stidgajes.

Ein Kolben, welcher 500 CC. Waffer faßte, wurde ſammt einer damit verbundenen Gasleitungsröhre vollfommen mit frifchem Kochbrunnenwafler gefüllt, Die Röhre unter eine mit Quedfilber gefüllte und mit Queckſilber abgefperrte Meßröhre geleitet, dann das Wafler im Kolben eine Stunde im Kochen erhalten. Nach Abforption der Kohlenfäure durch Kalilauge blieben 2 CC, Stickgas bei 20° C. und 7485 147 gleih 601 MM. QDuedfilberdrud. Diefelben entiprechen 1,61 CC. bei 760 MM, und der Temperatur der Quelle, fomit find in 1000 CC, Wafler 3,22 CC. Stickgas, oder in 1000 Grm. Waffer 0,0020 Grm. Stickgas enthalten,

HE. Berechnung der quantitativen Analyſe.

a) Schwefelfaurer Kalk.

Schwefelfäure ift vorhanden 2 Rn . . 0,053073 p/m diefe bidet Kal . . .. A inyg by!

zu ſchwefelſaurem Kalt 2 .2.2.2...0,090224

b) Brommagnefium.

Brom ift vorhanden (nah 3.) . . : - . 0,003066 diefe binden Magnefium .. 2%: = 0,000484

zu Brommagnefium 3 2 22 5 220% 0,003550

170

c) Ehlorcalcium.

Kalk ift im gefochten Waffer (nah 16.) « davon ift gebunden an Schwefelfäure (nach a.)

Reſt welſches innht

zu Chlorcalcium.

d) Chlormagneſium.

Magneſium iſt im gekochten Waſſer (nach 18.) Davon iſt gebunden an Brom (nad b.) .

Reſt welche binden Chlor

zu Chlormagnefium .

e) Ehlorfalium.

Kalium ift vorhanden (mach 6b.) . welches bindet Chlor -

zu Chlorfalium .

f) Ehlorlithium.

Lithium ift vorhanden (nah 6 c.) .. welches bindet Chlor b

zu Ghlorlithium .

g) Ehlorammonium.

Ammonium ift vorhanden (nach 7.) . welches bindet Ehlor :

zu Chlorammonium

0,27496 p/m.

0,03715

0,23781

0,16986 0,30113

0,47099

0,05409 0,00048

0,05361

0,15030

0,20391

0,076478 0,069322

rg

0,145800

0,000029 0,000156

0,000185

0,005634 0,001086

0,016720

"

171

h) Ehlornatrium

Ehlor ift vorhanden mah 3.) : + 2. 4,66980 p/m. Davon ift gebunden

an Balcium (nad) c.) . . -0,30113

» Magnefium nach d.) . 0,15030

Kalium (nad e.) . . 0,06932

Lithium (nach f) . . 0,00015

» Ammonium (nad g.) . 0,00109

Summa -0,52199

Ä Neft AA welche binden Natrium 2 2 2 220.0 2,68784

zu Chlornatrium. . . en ee

Beim Abziehen des Chlorkaliums und Chlorlithiums von den gefammten Ehloralfalimetallen wurde oben erhalten 6,885886 p/m.

i) Arjenfaurer Kalk. Arjenfäure ift zugegen (nad) 12.) . » . .. 0,000099 p,m. DieseIEe Bidet Kafl.- 44°, wie sa; a ODONAH

zu arfenfaurem Kalf (As O,, 2 Ca O0) . . 0,000148

k) Bhosphorfaurer Ralf.

Phosphorfäure ift zugegen (nad 13.) . . 0,00018 p/m. diefelbe bindet Kalt . . 2 22 2.2. .0,00021

u

zu phosphorfaurem Kalk (PO,, 3 Ca0O) . 0,00039

) Kohlenfaurer Kalk. In dem beim Kochen entitehenden Nieder: ſchlage ift Kalk mad 15.) . . . . . 0,234360 p/m. davon ift gebunden gewefen an Arfenfäure 2... 0,000049 » Bhosphorfäure . . . 0,000210

Summa 0,0002359 Reſt 0,234101

172

2 Transport: Reſt 0,234101 p/m. welcher bindet KRohlenfäure . . 2 6183935

zu kohlenſaurem Salt . = 2 2.2.2.2. 0418035

m) Kohlenfaure Magnefia, In dem beim Kochen entftehenden Niederfchlage * iſt Magneſia nah 17). » 2 +... 0,00503 p/m. welche bindet Kohlenfaure. . » » » » .. 0,00536

zu fohlenfaurer Magnefia . 2 2... 0,01039

n) Kohlenſaures Eifenorybul. Eifenorydul ift vorhanden (nah 9) .. » . 0,00347 p/ın, dafjelbe bindet Kohlenfaure » x 2. 2... .0,00218

zu Eohlenfaurem Eifenorydul . » 22. .0,00565

0) Kohlenfaures Manganorydul.

Manganorydul ift vorhanden (nach 10.) . . 0,00037 | dDafjelbe bindet Kohlenfäure . « . 2... 0,00022

zu fohlenfaurem Manganorydul . .. . .. 0,00059

p) Freie Kohlenfäure.

Kohlenjäure ift im Ganzen vorhanden (nad) 5.) 0,69991

Davon iſt gebunden (zu neutralen. Wer: - bindungen, )

an Kalk mad DI) 4.17. 7%: 0 10518393

» Magnefia mad) m) . . 0,00536

Eifenorydul (nach n) .. 0,00218

Manganoxydul (nad 0) 0,00022

Summa 0,19169 Reſt 0,50822.

welche als freie Kohlenfänre vorhanden und theilweiſe mit den neutralen Fohlenfauren Salzen zu doppelt Fohlenfauren vereinigt

>

= S

173

iſt. Da die Menge der auf lettere Art loſe gebundenen Kohlen: fäure ebenfalls 0,19169 p/m. beträgt, "fo bleibt wirflich freie Kohlenfäure 0,31653.

q) Kiefelfaure Thonerde.

Thonerde ift vorhanden (nah 11.) . » + 0,00023 p/m. diefelbe bindet Kiefelfäure * . » » 2 0,00028

zu fiefelfaurer Shonerde 20 40er ODE,

welche entweder als durch Vermittelung eines Alfalis (als Fiefel- faured Thonerdealfali) oder ald durch die freie Kohlenfäure in Löſung übergegangen, anzunehmen ift.

r) Sreie Kiefelfäure.

Kiefelfäure ift vorhanden (nach D . .. 0,06020 p/m. davon ift gebunden an Thonerde (nach 9.) . 0,00028

Reſt 0,05992

Da diefe Kiefelfäure fich, wie oben nachgewiefen, faft ganz in der Flüffigfeit befindet, die von dem beim Kochen eutftehenden Nie- Derfchlage abfiltrirt wird, und da fie fih aus Diefer vollftändig aus— jcheidet, wenn Ddiefelbe zur Trockene verdampft und der Rückſtand mit Wafler aufgenommen wird, fo ift Diefelbe als freie Kiefel- faure aufzuführen, welche befanntlich als Hydrat in Waffer etwas löslich ift. ** s5) Vergleichung des Chlorgehaltes der einzelnen

Chlormetalle mit dem direkt gefundenen.

Nach 3 enthält das Waſſer Chlor. ... 4,6698 p/m, die Chlormetalle mit Ausnahme des Ehlorna-

triums enthalten (nad h) . .. 0,52199 das direkt gefundene Chlornatrium 2 N 5 cv

Summa 4,70046

174

1) Bergleihung des efammtrüdftandes, den das Waffer beim Abdanıpfen und andauerndengelinden Glühen liefert, mit der Summe ber einzelnen Be ftandtheile. ° Lotalquantität der firen Beftandtheile nad) dem Glühen (nah 20. c) . . 2». 8,0316 Die einzelnen Beftandtheile ergeben, unter Be-

rückſichtigung der Veränderungen, welche fie -

beim Glühen erleiden; Ehlornatrium . 22.20. 6,83565 CHlorfalium : . 2... 0,14580 Chlorlithium 0,00018 Chlorcalcium 0,47099 Chlormagnefium . .. 0,20391 Brommagnefiun . . .0,00355 Schwefelfaurer Kalf 0,09022 Kiefelfäure . 0,05992 Kalf 0,23410 Magnefia 0,00503 Eifenoryd 0,00386 Manganoryduloryd 0,00040 Phosphorfaurer Kalf 0,00039 Arfenfaurer Kalf . 0,00015 Kiefelfaure Thonerde . 0,00051

Summa

Der Kleine Ueberfchuß rührt von dem Umftand her, daß Ehlor- und Brommagnefium beim Glühen an der Luft theilweife in Magnefia übergehen.

III. Zufammenftellung. A. In 1000 Theilen Kochbrunnenwaffer find enthalten; a) fefte Beftandtheile.

a. In reinem Waffer lösliche: Chlornattium 2 2 2.20... 6,83565

175

Transport: 6,83565

Chlorfalium . . 2.2.2. 0,14580 EHlorlithfium . 2. .2...0,00018 Ehlorammoniun . . . 2. 0,01672 Chlorealium . 2% 2. 0,47099 Chlormagnefium . . . 2. 0,2039 Brommagnefium . » 0,00355 Sodmagnefium unendliche fleine

Spur Schwefelfaurer Kalt 2 . . . 0,09022 Kieſelſäure . . 0,05992 Drganifche Eu shamen, >

ringe Spuren

Summe 7,82694

B. In reinem Waffer unlösliche, Durch Vermittelung der Kohlen- ſäure gelofte:

Kohlenfaurer Kalt . . . . 0,41804 Kohlenfaure Magnefia . . . 0,01039 Kohlenfaurer Baryt ls Kohlenfaurer Strontian \ ae kin Kohlenſaures Eifenorydul . ._ 0,00565 Kohlenfaures Kupferoryd, uns endlich Fleine Spur.

Kohlenfaures Manganorydul . 0,00059 Phosphorfaurer Kalt . . . 0,00039 Arſenſaurer Ralf . » =». .0,00015 Riefelfaure Thonerde . « » - 0,00051 Organifche Subftanzen, Spuren

Summe 0,43572 Summe der feften Beftandtheile 8,26266

176

Transport: 8,26266 b) Safe. Kohlenfäure, welche mit den einfach Fohlenfauren Salzen zu doppeltfohlenfauren verbunden ift - » = - . . 0,19169 Kohlenfäure, wirklich freie . . 0,31653

Sogenannte freie Kohlenfäure .-.. » » 0,0822 Still ee ee ne Summe der Gafe 0,5102?

Summe aller Beftandtheile 8,77288

Auf Volumina berechnet beträgt die in 1000 Grm. Waffer

enthaltene wirklich freie Kohlenfäure 200,5 CC, die fogenannte

freie, 322,4 CC., das Stickgas 3,22 CC. bei Duellentemperatur und Normalbarometerftand.

B. In einem Pfund Wafler, gleich 7680 Gran, find enthal- ten Grane:

Chlornaltiul: . un on: . DAADER Shlotfahum . ".:-. „= 8°, . Te Bhlwrlithium * . 2.0. 00a). UOEEBE

Ehlorammonium . ."... + «T. 013841 Chloorealium. . » vn. Chlormagnefium. 2 » 2.2. Brommagnefium . 0,02726

Zodmagnefium ——— fleine en Schwefelfaurer Kalt . . » - 0,69289 SPIEHeEAUEE . - anne te co 0 ne Kohlenfaurer Kalt » » 2 2 2... 3,2105 Kohlenfaure Magnefa . . . 2... 0,07979 Kohlenfaurer Baryt, Spur.

Kohlenfaurer Strontian, Spur.

Transport; 63,40122

177

e, Fir Transport: 63,40122 Kohlenjaures Eifenorydul 2: 2. .0,04339

er »„ Manganorydul . 2... 0,00453

Kupferoryd,. unendlich

fleine Spur.

Bhosphorfaurer Kalf . 2... + + »0,00299 Drieniaucer Salt . +. +. .:.0,001415 Kiefelfaure Thonerde . . . 98.6.00392 Organiſche Subftanzen, Shit, Summe der feften Beftandtheile 63,45720

Kohlenfäure, welche mit den einfach fohlenfauren Salzen zu doppelt koh— lenjauren verbunden ift . 1,47218

Wirklich freier + . »_ . 2,43095 _ Sogenannte freie Kohlenfäure 3,90313 001540 Summe der Safe. . 3,91853

Summe aller Beftandtfeile . 67,37573

Die wirflich freie Kohlenfäure beträgt im Pfund 32 Cu— bifzoll, 6,416 Cubikzoll, die fogenannte freie Kohlenfäure 10,317 Cubikzoll, das Stidgas 0,103 Cubikzoll bei Duellentemperatur und Normalbarometerfitand.

IV, Analyſe der Gase, welche jich aus dem Kochbrunnen entwickeln.

Die fich in reichlichiter Menge aus dem Kochbrunnen ent- widelnden Gaſe wurden in graduirten Gylindern aufgefangen, und Diefe mit Duedfilber gefperrt. Nach dem Erkalten wurde unter Beobachtung des Barometerftandes und der Temperatur ab- gelefen, dann feftes Kalihydrat in den Eylinder gebracht, welches fich in der über dem Querkfilber noch vorhandenen geringen Menge Kochbrunnenwaſſer löfte und Die Rohlenfäure abforbirte, Der von

12

178

Kalilauge unabforbirte Rückſtand war Stickgas mit einer Spur Sauerftoff. Erfter Verſuch. (16. November: 1849.)

Der Meßeylinder enthielt anfangs 229 CC. Gafe bei 15°C. und 750 M.M. Quedjilberhöhe, gleich 230 CC. von Quellentem— peratur und 760.M.M. Nach Abforption der Kohlenfäure durch Kalilauge blieben 48,5 CC. von 15° 0. und 750 M. M. weniger 153 M.M. gleich 597 M.M. Aueefilber, rein entiprechen bei 70° 0. und 760 M.M. 38,7 CC.

Zweiter Verſuch. (25. Februar 1850.)

Der Meßcylinder enthielt anfıngs 220 CC. Gaſe bei 12° C. und 746 M. M., gleich 220,5 CC. bei 70° C, und 760 M.M., es blieben unabforbirt 55 CC. bei 20°C. und 750—145 gleich 605 C.C., entfprechend 44,6 CC. bei 70° und 760 M.M.

Aus diefen Verfuchen ergibt fich folgende Zufammenfeßung der Safe:

I, ESP Kohlenfaure . . a nn Stiefgas (mit einer Spur Eauertof) 1 ETF

100,0 . 100,0

V. VBergleichung der Neiultate meiner Analyſe nit den Reſultaten früherer Analyſen.

Da die chemiſche Analyſe in einem Mineralwaſſer bei den löslichen Verbindungen, der Natur der Sache nad), nur Die Baſen und Säuren, die Metalle und Salzbildner, nicht aber die eins zelnen Salze als folche, trennen und beftimmen fann, fo wer den diefe wie ſich oben aus der Berechnung ergibt nad) gewiſſen Prinzipien, die ſich auf Die chemifche Verwandtſchaft und die Löslichfeitsverhältniffe gründen, gefunden. Da die ge nannten Prinzipien nicht zu allen Zeiten gleich waren, und nicht von allen Chemifern gleich angenommen werden, fo kommt e8 nicht jelten vor, daß aus ganz denſelben analytifchen Reſulta—

179

ten verfchiedene Zufammenftellungen gemacht werden, fo be: vechnen Manche die Schwefelfäure an Natron und das entſpre— chende Chlor an Calcium, während wir mit der Mehrzahl der ‚Chemifer die Schwefelfäure zuerft an Kalf gebunden haben. Bei der eriten Darftellungsweife erjcheint ſomit Glauberfalz, bei der zweiten jchwefelfaurer Kalk als Beftandtheil, Es ift dies aber nicht etwa eine Eigenthümlichfeit dev Mineralwafler, daß man nicht mit Gewißheit angeben kann, welche einzelnen Salbe darin vorhanden find, fondern die Mineralwaſſer verhalten fich in die— fer Beziehung genau fo, wie jede wäſſerige Löſung verſchiede— ner Salze. ' | |

Wenn gleich nun durch dieſe verfchiedene Berechnung Die Namen einiger Salze fich ändern müſſen, jo liegt Doch auf flacher Hand, Daß fich dadurch weder ihre Geſammtmenge, noch Die Quanti— täten der einzelnen Bafen und Säuren im mindeften ändern fünnen.

Ich habe diefe Bemerfungen bier vorausgefchict, weil ich bei der unten folgenden Bergleihung meiner Nejultate mit frühes ven, Die leßteren in Bezug auf Die anders zufammenberechneten Salze einer Umrechnung unterworfen habe, fo daß alle Analyfen vollkommen vergleichbar ind.

Terner habe ich bei der Analyſe von Fr. Lade (1847) den Gehalt von Chlornatrium aus der von demſelben erhaltenen Chlor— menge, nach Abzug des an Kalium, Calcium, Magnefium und Ammonium (leßteres wurde von Lade nicht quantitativ bejtimmt, Daher ich Die von mir gefundene geringe Menge in Rechnung brachte) gebundenen berechnet, weil Diefe Methode jedenfalls Die genaueften Nefultate liefert, zumal früher die Chloralfalimetalle weil man Kalk und zugeſetzten Baryt nur durch Fohlenfaures Ammon füllte) meiftens ein wenig zu hoch ausfielen, inden fie noch Spuren von Chlorbaryum und Chlorcaleium enthielten. Durch dieſe Aenderung in der Berechnung der Lade’fchen Re— fultate ergeben ſich 52,83049 Gran Kochſalz im, Pfund, während feine Berechnung 53,22086 lieferte.

IH gebe nunmehr zuerjt eine Zufammenftellung der Analyfen (Zab, I.) und werde alddann einige Bemerkungen daran fnüpfen.

1er

180

Bergleicht man in der gegebenen Tabelle zunächft die Analyſe von F. Yade mit der meinigen, fo bemerft man eine lleberein- ſtimmung, wie fte faum beffer möglich wäre, wenn zu. gleicher Zeit gefchöpftes Maffer von einem und demſelben Analytifer unterfucht würde. Die bedeutende Differenz bei Brommagnefium erflärt fich daraus, daß Lade von der damals noch unbefannten Fehling'ſchen Methode nicht Gebrauch machen Fonnte. Die Differenz beim fohlenfauren Eifenorydul ift zum Theil eine fchein- bare, indem Lade die Phosphorfäure, Arfenfäure und Thonerde nicht quantitativ beftimmte, und fomit von dem mit Diefen ge: wogenen Gifenoryd nicht abziehen Fonnte, Vergleicht man das mit diefen verbundene Eifenoryd, fo erhielt Lade 0,0054, während ich 0,0043 befam, wobei e8 noch wahrfcheinlich ift, Daß bei erfterem ein fleiner Gehalt an Kiefelfäure war, welche fich durch bloßes Abdampfen der falzfauren Löfung und Erhigen des Nüdftandes nur fehr fchwer abfcheiden läßt.

Sch lege auf diefe bedeutende Webereinftimmung großes Ge— wicht, weil daraus mit Gewißheit hervorgeht, Daß fih die Be— ftandtheile des Kochbrunnenwaffers in qualitativer wie quanti- tativer Hinficht wenigftens in kürzeren Friſten Cim Lauf von 2 Jahren) nicht oder wenigftens nur fehr wenig verändern.

Diefer Schluß würde, wenigftend was den Gehalt an Koch: ſalz und an firem Nüdftand betrifft, ſich fihon auf einen viel längeren Zeitraum erftreden, wenn man mit den eben genannten neueren Analyfen nur die von Lade sen., die etwa 1820 ange: ftellt wurde, in DVergleichung zöge, denn auch deſſen Angaben ftimmen mit dem jeßigen wirklichen Gehalte an Kochſalz und firem Rückſtand fo gut überein, ald es nach der von Lade sen. angewendeten Methode nur erwartet werden fann.

Zu welchen Schlüffen führt aber die Vergleichung des jegigen wirklichen Beftandes mit den Analyfen von Kaftner und Jung, welche in ganz wefentlichen und leicht beftimmbaren GSubftanzen weder unter fih (man vergleiche Chlorfalium, fchwefelfauren Kalf, follenfauren Kalk) noch mit. meiner Analyfe und denen von Lade (Vater und Sohn) übereinſtimmen?

enthalt Gran

nn Te ————

1838. Kaſtner 1822. Lade sen. circa I1820.

8 44,801 54,004) 0 1,20 0 4,94 Y 0,79 35 025 +) Ba, ———— 1,09 | 50 1,65 0 0,70 Spur —— 5 0,078 35 AN. )0 er) 0,60 0 1,75 57,599 62,77 9,173 0,012 59,784 5,75 0,08

wu wurde. Es blieb hierbei demnach noch cin wenig Kochfalz in Löfung, utterlauge geblieben wäre, und daß Das gewogene fo feucht und unrein wie an.

Fr

Ehlernatrium 52,49779 52,53049 95,93500 45,8422 46,2008 44,801 54,00 77)

ohlerfalium 1,11974 1,38163 0,29000 0,2160 0,3050 1,20 Ehlorlithium . 0,00138 Spur re Chlorammonium 0,12841 Spur ee IE Er Chlorcaleium . 3,61720 3,60883 ——— 5,2006 4,9200 4,94 Ehlormagnefium . 1,56603 1,20960 1,87670 1,0912 1,2991 0,79

- Brommagneftum . 0,02726 0,12902 0,14592 0,0630 0,0625 Jodmagneſium unendlich kleine Spur 0,000025 +) Schwefelſaurer Kalk 0,69289 0,72192 0,64845 0,3986 1,0623 1,09 Kiefelfäure. . 2... 0,46018 0,47846 1,39609 *) 0,3300 0,3750 Kohlenſaurer Ralf . 3,21055 3,21408 1,3730 2,1500 1,9850 1,65 Kohlenfaure Magnefta 0,07979 0,05068 0,06143 0,1760 **) 0,1220 0,70 | Kohlenfaurer Baryt . Spur u u zweifelhafte Spur Kohlenſaurer Strontian Spur Kohenſaures Eifenorydul . 0,04339 0,06681 0,06912 0,0814 0,0775 0,078 Kohlenfaures Manganorydul 0,00453 Spur 0,00035 Kohlenſaures Kupferoryd . unendlich Meine Spur se Phosphorſaurer Kalf 0,00299 Spur ——— ee | Arfenfaurer Kalk 0,00115 ur er Kiefelfaure Thonerde 0,00392 Spur 0,0600 ***) 000077 0,60 Organiſche Subftanzen Spuren Spur 1,8500 1,75

Summe der feſten Beftandtheile. 63,45720 63,69152 61,79591 55,6090 58 333375 57,599 62,77 Kohlenſäure, ſogenannte freie | 3,90313 3,84998 eo 2,6340 2,7087 2,173 Stickgas 0,01540 _ ee ie 0,012 Summe aller Beftandtheile. 673573 | 67,54150 58,2430 61,042075 59,784

Sogenannte freie Kohlenſäure in Cubikzollen 10,3168 10,000 6,797 7,166 5,75 Stickgas in Cubikzollen 0,1030 u. ee 0,08

*) Siefelfaures Natron

nad:

847.

Freſenins 1849. Fr. Lade 1847. S Mialhe Jung 1889.

*#) Jung gibt 0,177 doppelt fohlenfaure und 0,060 einfach Foplenfaure Magnefia an, welche zufammen obiger Zahl entfprechen.

#4) Meine Thonerie.

Kaſtner 1838,

Tab. I Ein Pfund Kochbrunnenmwafler, gleich 72680 Gran, enthalt Grau

Kaſtner 1822.

| |

Lade sen.circa 1820.

+) Jodnatrium. u

++) Die Beſtimmung des Kochſalzes von Lade sen. aefchah, indem 100 Pfund Kochbrunnenwaffer verdampft, und das wirklich ausfryftallifirende Kochfalz gewogen wurde. Es biich Hierbei demnach noch cin wenig Kochfalz in Löfung, während andererfeits das ausgefchiedene Kochſalz nicht ganz rein und wafferfrei geweſen fein mochte. Nimmt man aber felbft an, daß fein Kochfalz mehr in der Mutterlauge geblieben wäre, und daß das gewogene fo feucht und unrein wie unfer gewöhnliches Kochfalz geweſen fei, (welches nur etwa 95 °/, reines wafferfreied Chlornatrium enthält), fo beträgt obige Kochſalzmenge immer noch 51,3 Gran.

181

Die Schlüffe liegen nah. Entweder hat fih das Kochbrun: nenwaſſer feit jenen Analyfen ganz bedeutend verändert und ift im Ganzen erheblich gehaltreicher geworden, (was jedoch eigentlich gar nicht angenommen werden fann, indem fich fein ſpecifiſches Gewicht gleich blieb), oder es war auch zur Zeit jener Ana: Iyfen ſchon fo zufammengefeßt wie gegenwärtig, und die Analyjen find unrichtig.

Die Analyje von Figuier und Mialhe*), welche nebit vielen anderen Analyfen deutfcher Mineralwalfer von den ges nannten Herren bloß angeftellt wurde, um darzuthun, daß fich die deutfchen Mineralwafler durch frangöftiche vollfommen erfegen ließen, ftimmt, was die Gefammtfumme der firen Beftandtheile betrifft, zwar mit meinem Nefultate überein, ergibt aber bei Ver— gleihung mehrerer von den einzelnen Salzen bedeutende Diffe- renzen. Am auffallendften ift, daß Die genannten Herren das in fo großer Menge vorfommende Ehlorcalcium vollig überfehen und offenbar in Gemeinfchaft mit dem Chlornatrium gewogen haben. Sn der That, abdirt man die Mengen beider Salze, wie fie meine Analyfe ergibt, fo erhält man 56,11499 Gran, während - Figuier und Mialhe für Chlornatrium 55,935000 angegeben haben. Schon dieſe eine offenbare Nachläffigfeit läßt fchließen, daß die vorliegende Analyfe nicht mit Dem Aufwand von Zeit und Sorgfalt ausgeführt wurde, welcher bei einer fo complicirten Unterfuchung allein richtige Nefultate verbürgt. - .

Was den Gehalt an Arfenfüure betrifft, fo ergibt ſich aus den oben angeführten drei Analyfen, Daß auf ein Theil Arfenfäure im (ausden Analyfen der verfchiedenen Sinter berechneten) Durch— jchnitt 39 Theile Eifenoryd fommen, und daß fomit in 1000 Grm. Waſſer 0,000099 Grm. Arfenfäure, oder im Pfund 0,00076 Gran enthalten find. Diefer Arfenfäuregehalt ift geringer, als ex fich aus der Angabe von Will #9 berechnet, welcher jedoch nur eine Kochbrunmmenfinterprobe, und von Diefer nur eine verhältniß-

*) Journal de Pharmacie et de Chimie, troisieme serie, XII. 401. *x) Annal, der Chem, und Pharmacie 61. p. 204.

182

mäßig geringe Menge, zu unterfuchen Gelegenheit hatte. In dDiefer fand er 5,26%. Eifenoryd und 0,17%. Arfen, entfpres chend 0,26%. Arfenfaure. Aus Diefen Zahlen folgt ein Ber: haltni von Arfenfäure zu Eifenoryd wie 1 : 20, und fomit ein Gehalt an Arfenfaure von 0,000193 Grm. in 1000 Gran. Waffer oder von 0,00148 Gran im Pfund. Nah Figuier*), defien analytifches DBerfahren nicht näher angegeben ift, enthält das Kochbrunnenwaſſer in 1000 Grm. 0,00045 Arfenige Säure, weiche 0,00052 Arfenfäure entfpricht, demnach würde em Pfund 0,00399 Gran Arfenfiure enthalten. Nah Will wäre demnach der Arfenfüuregehalt 2 Mal und nah Figuier fogat 5 Mat fo groß, als ich ihn fand.

Was die aus dem Kochbrunnenwafler auffteigenden Gare anbelangt, fo find ſämmtliche Analytifer mit mir der Meinung, daß das Berhältniß der Kohlenfäure zum Stickgas fein con— ſtantes fei.

Sch ftelfe in folgender Weberficht das darüber Bekannte zus ſammen.

Die Zahlen beziehen ſich auf Volumina.

LGmelin Freſenius. St. Lade» Kaſtner und

Lade sen. 1850. 1849. 1847. 1822.

Stiägas :.W2 168. 10,02 = Tape Rohlenfäure. 798,7. . „83:2. 2:2. SD, > SEye rer Suuerftoff Spur .. Spur. (AS 2 0 ee

100,0 100,0 . 100,00... 100 . 1000

D, Veranderungen, welde das Kocbrunnenwefler an der Luft erleidet.

Die Veränderungen, welche dag Kochbrunnenwaſſer an der

Luft erleidet, rühren hauptfächlich von. 2 Urfachen her, nämlich

erftens von dem orydirenden Einfluß des Sauerftoffes der Luft,

9 Pharmac. Centralbl. 1846. p. 909.

185

welcher ich bei ber hohen Temperatur des Waſſers auferorbent- lich rajch geltend macht, und zweitens von dem Entweichen ber Kohlenfäure und der damit zufammenhängenden Zerfegung der doppelt kohlenſauren Salze,

Ich ftudirte diefe Veränderungen zunächſt am Wafler, fodann an in verfchiedener Entfernung von ber Quelle abgelagerten Sintern.

Erite Verfuchsreihe.

17535 Gramın Waffer wurden möglichft Far aus den Sprus deln gefchöpft und an der Duelle durch raſch filtrirendes ſchwe— diſches Papier filtrirt, Der Niederfchlag auf dem. Filter mar ges ring, von rothbrauner Farbe. Er enthielt erftens die fehr Fleine Menge der im Waſſer fuspendirten Stoffe, zweitens und haupt: fächlich aber die bei- der eriten Einwirkung der Luft fich nieder- fhlagenden Subftanzen, Ich nenne diefen Niederfchlag a.

Dad Flare Filtrat blieb 3 Wochen in verfchloffener, nicht ganz vol gefüllter Flaſche ftehen und war fomit neuerdings dem orydirenden . Einfluß. des namentlich während des Filtrivens abforbirten Sauerftoffs ausgeſetzt. Es bildete fich wiederum ein rothbrauner geringer Niederichlag, den ich b nenne.

Das filteirte Waſſer wurde nunmehr in einer großen Porzel— Ianfchale (bei größter Neinlichkeit) über Spiritusflammen erhitzt und langfam. eingedampft, bis auf etwa . Es entitand ein ſehr bedeutender weißer Niederfchlag, in welchem nur Eifen, Mangan, Thonerde, Phosphorſäure und Kiefelfäure beftimmt wurben, ba fich Die Menge des fohlenfauren Kalks und der fohlen« fauren Bittererde aus der obigen Wafferanalyfe ſchon ergibt, und die Quantität des Gypſes ganz von dem Grade des Berbampfeng, nicht aber von dem Entweichen der Kohlenfäure abhängig ift.

Da die Art der Analyfe nichts wefentlich Neues Dabietet, fo umgehe ich die fpecielle Aufführung dev einzelnen Zahlentefuls tate hier und bemerfe nur, daß die Trennung des Eiſens, der Thonerde, Kiefelfäure und Phosphorfäure nach der von mir oben angegebenen Methode geihah.

184

Auf 1000 Theile Waſſer berechnet, lafien fich nun Die ſämmt— lichen Beftandtheile de8 Kochbrunnenwaſſers, nach den hier und oben gewonnenen Refultaten, in der Art darftellen, wie fie fich aus dem Waſſer unter dem zweifachen Einfluß der Luft umfegen und abfcheiden. Ich fage umfegen, denn die Phosphorfäure und Arfenfäure, welche ih im Waſſer ald an Kalf gebunden betrachte, treten fofort an Eifenoryd, fowie dieſes unter dem Einfluß des Sauerftoffs aus dem doppeltfohlenfauren Eifenorydul entiteht, wogegen fich andererfeits fohlenfaurer Kalf erzeugt. (Tab. IL)

Zweite VBerfuchsreihe. Unterfuhung der Kohbrunnenfinter.

Um am Sinter die Einwirfung der Luft auf das Kochbrun- nenwaffer ftudiren zu fünnen, galt e8 vor Allem, jolche Arten zur Unterſuchung auszuwählen und zu vergleichen, welche unter verschiedenen Verhältnifien entftanden waren.

Diefen Gefichtspunft im Auge behaltend, wählte ich zur Analyſe:

a) Den abgeſchlämmten leichteren Theil ſchlammigen Sinters aus einem Abflußcanal, der offenbar die Beſtandtheile ent— halten mußte, die vorzugsweiſe durch Einwirkung des Sauer: ftoff3 Der Luft auf das Kochbrunnenwaffer niederfallen und der mit den braunen Flocken im Wefentlichen übereinkommt, welche beim Umrühren in den Sprudelbeden aufwirbeln und manchmal im gefchöpften Wafler in Menge herumfchwimmen.

b) Sinter, der fih an den Sprudelbecken im Kochbrunnenbaffin abgefeßt hatte. Derfelbe ftellte traubige Maflen von Fryftal- Iinifcher Struftur und grausvöthlichebrauner Farbe dar.

c) Sinter, welcher in trockenem Zuftand aus dem nach) der Rofe führenden Abflußcanal entnommen war, fiehe oben. Der Sinter a wurde von meinem früheren Affiftenten,

Herin Dr. Lift, unterfucht, (den fchwefelfauren Baryt und Stron— tian, fowie Die im der Ueberficht angegebene Arfenfüure habe ich

entbalten:

VE EEE)

Nenge, n

di.

bleiben.

6,83565 0,14580 0,00018 0,01672 0,47099 0,20391 0,00355

0,09022 0,05912

Beſtandtheile, welche gelöft

unendlich Eleine Spur

Totalfumme.

6,83565 0,14580 0,00048 0,01672 0,47099 0,20391

-0,00355

wie neben

0,09022 0,05992

0,41849 0,01039 wie neben 0,00387 0,00018

0,00010

0,00059 0,00051

wie neben

8,26107

+ 0,00159

8,26266 0,50822

z | > | Tab. IE. Sn 1000 Theilen Kochbrunnenwaffer find enthalten:

a. h. e. Beſtandtheile, welche nur im Beftandtpeile, welche fich beim Beftandtheile, welche fih beim d. Waſſer ſuspendirt find und ſolche, Stehen des filtrirten Waſſers | Entweichen der Kohlenſäure und ; A ee B iz B welche ſich bei Berührung mit | in verfihloffener Flaſche Cbei weis | weiterem Einfluß des Sauer— eftandtheile, welche gelöſt der Luft fofort (ſchon beim terer Einwirkung des abforbirten ſtoffs (heim Erhitzen) ab- eben

Totalfumme.

Iſt mischen Seite 184 und 185 zu binden,

Filtriren) abfcheiden. Sauerfloffs) abfcheiden. ſcheiden.

Chlornatrium. m... en 6,83565 6,83565 Chlorkalium an = 0,14580 0,14580 Ehlorlithium . 0,00018 0,00018 Chlorammonium —_— —_— u 0,01672 0,01672 Chlorcalecium . —— u 0,47099 0,47099 Ehlormagnefium. . u ee 0,20391 0,20391 Brommagneftum . 0,00355 0,00355 Jodmagneſium ——— unendlich kleine Spur wie neben Schwefelſaurer Kalk == 0,09022 0,09022 nicht beſtimmte geringe Menge, 05999

Kieſelſäure. 0,00054 0,00026 RR A mir emtelln 0,05912 0,05 eemaucer Ball . 2 =... 0,00121 0,00050 0,41678 ee 0,41849 Kohlenfaure Magnefia. - . . 0,00044 0,00059 0,00936 0,01039 Kohlenfaurer Baryt und Strontian nur im Sinter nachweiebar desgleichen desgleichen = wie neben | Eifenoryd . 0,00161 0,00211 0,00015 0,00387 Phosphorſäure ſehr geringe Spur 0,00018 fehr geringe Spur 0,00018

ſehr geringe Spur, iſt in a mit RT | Arfenfänre . 0,00010 enfkallen 0,00010 Kohlenfaures Manganorydul 0,00059 —_— 0,00059 Riefelfaure Thonerde fehr geringe Spur 0,00054 0,00051 Kohlenfaures Kupferoryd . nur im Sinter nachweisbar desgleichen desgleichen wien wie neben Summe ber feften Beftandtheile . 0,00390 0,00364 0,42739 7,82614 8,26107 Differenz durch Aufnahme von Sauerftoff

und Austreten von Kohlenfäure —— + 0,00159 Summa 8,26266 Kohlenfäure 0,00167 0,00172 0,50483 0,50822

185

felbft beftimmt), den Sinter b analyfirte Herr R. Wildenftein in meinem Laboratorium.

Die Analyfen find fammtlich mit der größten Sorgfalt aus- geführt. Da die Methoden mit den oben befchriebenen überein: fommen , gebe ich bier nur die Nefultate.

Sn hundert Gewichtstheilen Iufttrodenen Sinters find ent halten:

Abgefhlämmter Sinter. Wirklicher Sinter.

a, b. | c. Kohlenſaurer Ralf . . »... 13,663 . 90,7364 . 94,3390 Kohlenfaure Magnefta . » . . Spur . 0,4969 . 0,6760 Schwefelaurer Ralf... «:: - = =; 0,0134... - 0,1860

Schwefelfaurer Baryt und

Es ET 0164. Spur . 0,0518 a 23. De | 61,103 4,8836 . 2,2225 Kohlenfaures Manganorydul . $. Spur etwad . 0,2647 er SU... Spur Spur

Thonerde REN. te, J 1,736*) 0,1210. 0,0495

PBhosphorfäaure. . 2. - 0,075. Spur . Spur Sietelaneen. 5-2, OA, a, 1,1712. 04530 Riefelfaurer Kal . : . . 3,346 . . Organiſche Subftangen . . Spur. Spur . Spur Löslihe Sale . . - ar ih S

Waſſer, nicht beftimmte Stoffe E13 121,7 9,466: .- 2,5775. 4,1975

100,000 . 100,0000 . 100,0000

man dieſe Ueberſicht mit der oben gegebenen,

welche die Niederſchläge aus dem Waſſer umfaßt, ſo ſieht man die aus letzterer folgenden Schlüſſe vollkommen beftätigt.

Erſt ſchlägt ſich nämlich, aus der Zerſetzung des Doppelt Fohlen:

fauren Eifenoryduls hervorgehendes, Eifenoryd (theils verbunden

*) Herr Dr. Lift fand 1,871°/, Arfenfaure, wobei aber ber dem Schwe= felarfen beigemengte fehwefelfaure Baryt und Strontian unberüdfichtigt blich.

186

mit Kiefelfäure, PBhosphorfäure und Arfenfäure, größerentheils aber mit Hydratwafjer) nieder, während die Bicarbonate des Manganoryduls, Kalfs und der Magnefia fich erft fpäter zer: jegen. Daher fehen wir den Sinter in den Maße an Eifenoryd, Arfenfäure, Kiefelfäure und PBhosphorfäure abnehmen und an fohlenfaurem Kalk, fohlenfaurer Magnefia und fohlenfaurem Manganorydul, fowie auch an fchwefelfaurem Kalk, zunehmen, in welchem er fich weiter von der Quelle. abgelagert hat.

Nergleicht man mit den gegebenen Analyfen des Badeſinters die von Jung 1839 gelieferte, nach welcher berfelbe folgende Beftandtheile enthält:

Kieſelſäure . ne ——— Eiſenoxyd mit von Manganoryd 530

Dhſſſ 2 ee

Sohlenfaüuren all. ne f... 2.5. u

Scwefelfauren Ball? . ..-. . 1901

Sluorfalium, Spuren |

100,00

jo erkennt man auf den erften Blick, daß hier wieder die fchon oben aufgeftellte Alternative, Bla greifend ift; d. h. entweder lieferte der Kochbrunnen früher einen ganz andern (an Thonerde und Gyps ſehr reihen) Sinter als jetzt, oder iſt die Jung'ſche Analyſe unrichtig. Aus dem von Jung angegebenen Eiſengehalte wiirde folgen, daß fein Sinter in obiger J— pe b und c zu feßen wäre,

E. Kurze neun der allgemeiner intereffanten Wefultate,

1) Die Temperatur des Kochbrunnens ift conftant.

2) Das fpecififhe Gewicht des Kochbrunnenwaſſers blieb fich feit dem Jahre 1820 (von früherer Zeit fehlen genaue Be— ftimmungen) gleich, wenigftens find die beobachteten Diffe- venzen fo gering, daß fie Beobahtungsfehlern zugejchrieben

„werben können.

187

3) Der Gehalt des Kochbrunnenwaflers an Salzen, und das

Verhältniß derfelben zu einander, blieb fich in den letzten 2 bis 3 Jahren mit Gewißheit gleich, oder zeigte doch nur ganz unbedeutende Schwanfungen.

4) Die von Dr. Fritz Lade 1847 gelieferte Analyſe und die

5

Angaben von Lade sen. aus dem Jahre 1820 ſtimmen mit meiner Analyfe fehr gut überein, während die Kaſtner'ſchen Analyfen aus den Jahren 1822 und 1838, und die des Herrn Jung von 1839 unter einander in wefentlichen Beftandtheilen nicht tbereinftimmen und von meiner Analyſe fehr bedeutend abweichen, in Berhältnig und Menge der Beftandtheile. Daraus folgt, entweder : daß. die Zufammenfegung des Koch: brunnenwaflers von 1822 bis 1839 eine andere gewefen ijt, als vorher und nachher, (was mit dem Umftande nicht verein: bar ift, Daß fich Das ſpec. Gewicht Des Waffers ftets gleich blieb) oder: daß die Kaftner’ichen Analyfen und die von Jung untidtig find.

Beim Erkalten in einer verfchloffenen Flasche, ſetzt Das Wafler eine nur jehr geringe Menge von Beftandtheilen ab und diefe nicht in Folge des Krfaltens, fondern durch die Einwirfung der Luft, namentlich ihres Sauerftoffs. Die Menge des fo entftehenden Niederfchlages beträgt nur

0,091 °/, aller feiten Beftandtheile, oder aus einem

Pfunde. Waffer fihlagen fih nur 0,058 Gran nieder. Es ift daher die Meinung derer ganz unhaltbar, welche glauben, Die im Gehalte verfchiedenen Quellen Wiesbadens würden ſich im Gehalte gleich, wenn fie zu gleichem Grade erfalteten,, indem Die an Beftandtheilen reicheren den Ueber: ſchuß beim Erkalten abfegten,

6) Die Angabe Kaftners, daß das Kochbrunnenwaſſer eine

ziemlich bedeutende Menge Löslicher organifcher Materien (Corganifches Ertraft) enthalte, ift wenigftens für den Kochbrunnen in feinem jegigen Zuftande unrichtig, und damit fallen alle auf dieſe Angabe gegründeten Theorieen,

188

® Das Kochbrunnenwafler verändert ſich an der Luft raſch, zuerft Fällt vorzugsmweife Eifenorydhydrat, Fiefelfaures, phos— phorfaures und arfenfaures Eifenoryd nieder, während ſich die Fohlenfauren alfalifchen Erden und das Fohlenfaure Manganorydul erft fpäter niederfchlagen; Daher ift auch. ber fich abſetzende Sinter um fo reicher an erfteren, je näher an ber Quelle er fich abgelagert hat.

3) Der Fochbrunnenfinter ift, man mag ihn nehmen, von welcher Stelle man will, ganz anders zufammengefegt, als Kaftner und Jung angegeben haben, namentlich fommt darin nur fehr wenig Thonerde vor, während der Sinter nab Kaftner gegen "/; ThonzKiefelerde und nad) Jung 7,2 lo. Thonerde enthalten foll.

9) Das Arfen ift, wie ich bewiefen habe, als Arfenfäure und nicht al8 arfenige Säure wie bisher angegeben worden war vorhanden. Die Quantität deſſelben ift viel geringer

als man früher annahm. Um 1 Gran Arfenfäure in Form von Rochbrunnenwaffer zu genießen, ift es erforderlich 1316 Pfund oder 439 Maß deffelben zu trinfen. Da fich der geringe Arfenfäuregehalt bei Berührung mit Luft fehr raſch als arfenfaures Eifenoryd niederfchlägt, fo ift bei in Bade: wannen erfaltetem Waſſer Ichwerlih mehr auch nur eine Spur Arfenfäure in Löſung.

189

Unterfuchung der warmen Quelle im. Haufe des Herrn Knpferſchmied Wörner in Wiesbaden von N. Wildenſtein aus Aachen.

Ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Herrn Profeſſor Freſenius zu Wiesbaden.

Das Waſſer, welches in ſeinem Geſchmacke mit dem des Kochbrunnens faſt ganz übereinſtimmt, erſcheint, an der Quelle geſchöpft, vollkommen klar. Es trübt ſich beim Stehen an der Luft wenig, beim Kochen ſtark, weßhalb die Analyſe in die Unter— ſuchung des durch Kochen entſtehenden Niederſchlags und in die des von demſelben geſonderten Filtrats zerfiel.

Die Temperatur des Waſſers betrug an der Quelle 51—52 C.

Zur quantitativen Analyfe wurde bejagter Niederfchlag in Salzſäure gelöft, aus der Löjung das Eifenoryd mit Ammon, jodann der Kalf mit oralfaurem Ammon und endlich die Magnefta mit phosphorfaurem Natron gefällt. Im gefochten Waffer wurde Kalf und Magnefia auf gleiche Weife getrennt. Die Schwefel- ſäure wurde als fchwefelfaurer Baryt und das Chlor ald Chlor: filber gewogen. Die Alfalien wurden als Ehlormetalle beftimmt, nachdem die Magnefia mit Baryt, Kalf und Baryt mit kohlen— fauren Ammon abgejchieden waren. Die Kiejelfäure wurde durch Abdampfen des Wafjers mit überfchüfftger Salzſäure und Behand: lung des Rückſtandes mit Salzſäure und Wafler erhalten, das Kali als Kaliumplatinchlorid beftimmt Um das Ammon als Ammoniumplatinchlorid zu erhalten, wurde eine nach Zufag von etwas Salzſäure eingeengte Menge Wafler in einem geeigneten Apparate mit Natronlauge gekocht, und die entweichenden Dämpfe in falzfäurehaltigem Waller aufgefangen, Diefe Löfung wurde

190

alsdann mit Platinchlorid zur Trodene verdampft, und der Rück— ftand mit Atherhaltigem Weingeift behandelt.

Behufs der Beftimmung der Totalquantität der vorhandenen Kohlenfäure wurde ein beftimmtes Volumen Waſſer, frifch aus der Quelle genommen, mit einer Löfung von Chlorbaryum und Ammon vermifcht. Im dem dadurch enftandenen gewogenen Nies derfchlag wurde fodann die Kohlenfäure in dem von Freſenius und Will angegebenen Apparate beſtimmt.

Beflimmung des fpecififchen Gewichts.

1 Volumen deftillivtes Waffer verhielt fih zu einem Volumen Mineralwafler bei 15° C. wie 15,2682 zu 15,3669, woraus fich ein ſpec. Gewicht von 1,0064 berechnet.

Guantitative Analyfe.

1. Beftimmung der gefammten firen Beftandtheile.

44,5802 Gramm MWafjer gaben zur Trockne abgedampft und über der Lampe anhaltend, aber ſchwach erhist, 0,3512 Rückſtand 7,8119.p,m,

2. Chlor Beftimmung. 47,6537 Gramm gaben 0,8619 Chlorjilber = Chlor p/m. 4.471023

47, 4168 , „0,8563 N v aan 7 Mittel: 4,477186 p/m. 3. Schwefelfäure-Beftimmung. 400 Gramm gaben 0,0669 fchwefelfauren Baryt = Schwefel: fäure p/m. 0,05746. 400 Gramm gaben 0,0663 ſchwefelſauren re Schwefel- ſäure p/m. 0,05694. Mittel: 0,05720 p/m.

4 Beftimmung des [hwefelfauren Kalks.

0,0572 Schwefelfäure binden 0,04004 Kalk zu 0,09724 p,m, ichwefelfaurem Kalk.

191

7. Beftimmung des fohlenfauren Eifenoryduls.

1091 Gramm gaben, 0,0047 Eifenoryd p/m. fohenfaures Eiſenoxydul: -0,00614.

6. Beftimmung des Kalfs, Der als fohlenjaurer Kalk im Waffer vorhanden ift.- 685,4 Gramm gaben 0,2682 fohlenfauren Kalf= p/m 0,39130, welche enthalten 0,1722 Kohlenfäure und 0,2191 Kalk.

7. Beftimmung des Chlorcalciums. 685,4 Gramm gaben 0,3202 fohlenfauren Kalf=p/m. Kalk 0,26157 An Schwefelfäure ift gebunden nah 4, . + :0,04004 bleiben Kalfp/m. 0,22153 welche entfprechen 0,15823 Calcium, die fich mit 0,28051 Chlor zu 0,43874 Chlorcaleium verbinden.

8 Beftimmung des Kalfs im Ganzen als Gontrole. 1091 Gramm gaben 0,9673 fohlenfauren Kalf =

Kallp / · A04686409 Nach 6 wurde ——— Ralf 3 0,2191 7 " 0, 2676

Summe 0,48070 9. Beftimmung der Magnefia, die als fohlenfaure im Waffer enthalten ift.

626,37 Gramm. gaben 0,0039 pyrophosphorfaure Magnefia

Magnefia 0,00227 p/m., die fich mit 0,00243 Kohlenfäure zu 0,00470 Ffohlenfaurer Magnefia verbinden.

10. Beftimmung des Chlormagnefiums fowie des

Gefammt- Duantums der Magnefia.

626,37 Gramm gefochtes Waffer gaben pyro- phosphorfaure Magnefta plm. 2. .....0,1433 626,37 Grm. gaben nah 9 PEPPER jaure Magnefia p/m. . . . 2.000

Summe p/m 0,1472 Magnefia p/m, 0,08609,

192

1091 - Gramm gaben im Ganzen 0,2341 pyrophosphorfaure Magnefia = p/m. Magnefta : 0,07856. ' Mittel: _ =... mr Ve Nah 9 ift an Kohlenfäure gebunden . 0,00227

bleiben p/m 0,08006 0,08006 Magneſia entiprechen 0,04898 Magnefium, Die 0,13760 Chlor zu 0,18658 Chlormagneftum binden.

11. Beftimmung der Kiefelfäure. 600 Gramm gaben 0,0256 Kiefelfäure = p/m. 0,04266 1091--" , » 0,0525 ». 0,04812 Mittel: 0,04539, 12. Ehlorfalium-Beftimmung. 543,75 Gramm gaben 0,1371 Kaliumplatinchlorid p/ın Chlorkalium: 0,076994. 13. Ehlornatrium-Beftimmung, 602,4 Gramm gaben 4,0917 Ehlornatrium und Ehlorfalium = pym 6,79. 543,75 Gramm gaben 3,6823 Ehlornatrium und Ehlorfalium p/m 6,772. Bir

Mittel: 2, ws DANS - Nach 12 beträgt das Chlorfalium . . » . .0,07699 bleiben für Ehlormatrium . 2 2 2 2. 6,70501

14. Ammon-Beftimmung. 685,35 Gramm gaben 0,038 Ammoniumplatinchlorid Ammon p/m 0,004578, welche 0,008712 Chlor aufnehmen und 0,01329 p/m Chlorammonium liefern.

15. Beftimmung der freien Kohlenſäure. 218 Gramm gaben 0,663 Grm. Niederfhlag durch Chlor: baryum und Ammon. 218 Gramm gaben 0,653 Grm, Niederfhlag durch Chlor: baryum und Anımon, Mittel: 0,658.

193

a) 0,592 dieſes Niederfchlages enthielten 0,1394 Kohlenfäure %, 23,54. b) 0,433 Gramm dieſes Niederfchlages enthielten 0,1003 Kohlen: faure =.% 23,16. Mittel: 23,35.

0,658 Gramm obigen Niederſchlags 218 Grm. Waſſer enthalten demnach 0,1536 Kohlenſäure = p/m. . 0,70459 Davon ift an Kalf gebunden nach 6 p/m. 0,1721 Magnefia gebunden nach

n vu un .. EBEN IT Davon ift an Eifenorybul gebünhen nach 5 pym. ae a 0,0021

Summe 0,1766

bleiben für freie Kohlenfäure p/m. . . 2... 0552799

16. Beftimmung des Chlors aus deneinzelnen Chlor— metallen als Controle. 6,70501 Chlornatrium enthalten Chlor 4,06872 0,43874 Chlorcaleium * 0,28051 0,18658 Ehlormagnefium enthalten Chlor 0,13760 0,07699 ‚Chlorfalium { . 0,03661

0,01329 Chlorammonium ». ‚0,00871 | - Summe 4,53215 Nach 2 wurde direct gefunden p/m. 4,47718

17, Beftimmung des firen Nüdftandes aus den ein zelnen Beftandtheilen als Gontrole,

Ehlornatrium : : 2... ....6,70501 Ehlorfalium . . » +... 0,07699 Chforcaleium © » %..2: .' 0,43874 Chlormagnefium . © . 6888 Kohlenſaurer Kalt -. » > » . 0,39130 > Schwefeljaurer Ralf ... » ...0,09724

Transport , , 7,89586 13

194

Transport . . . 7,89586

Maguefia . 2.0... 200. 000277 Eienoryd vo 7, re Siefelfäure . ". : . .

Summe p/m, 7,94832 Nach A wurde direct gefunden p/m 7,8779

Zufammenftellung der NRefultate A. In 1000 Theilen Wafler find demnach enthalten;

"Chlornatrium © 2.2. 02.2 02....65,720501 Chlerkabum. .-. . “, © . .. Domes Chlorealeium . 2. 2 4227 1. O,ASSTA Chlormagnefium . . . 2: ...0,18658 Chlorammonium . 2. 2... .0,01329° Kohlenfaurer Kalt . . 2... 0,39130 Schmwefelfaurer Ralf . . .. 0,09724

Kohlenfaure Magnefa . . . 0,00470 Fohlenfaures Eifenorydul . . 0,00614 Krelelfäure. 2.9.

7,96538 Freie Kohlenfäure 0,52799 p/m 0,52799 Kohlenfäure Eee; 317,1 CC. von 52° Qualitativ wurden noch nachgewiefen Spuren von Mangan, Phosphorſäure und organischen Stoffen.

B, Sn einem Pfund = 7680 Gran find enthalten Srane: Ehlornatrium 2... 91,4944768 Ehlorfalium . » 2 >. ....0,5912832 Chlorsalium . 2. 2.2 ...3,3695232 Chlormagnefium . . +. . 1,4329344 Chlorammonium . . . .. » 0,1020672 Kohlenfaurer Kalk . 37,0051840 Schwefelfaurer Ralf . 2... 0,7468032

Transport » + 60,7422720

195

Transport . . 60,7422720 Kohlenfaure Magneſtia0,0360960

2 Kohlenſaures Eiſenorvoul060,0471552 Fieſelſaureeee 66663485952 61,1741184

Sreie Kohlenfäure . 4,05496 10,144 Cubikzoll.

Bemerkung zu der vorftchenden Abhandlung.

Man war früher ziemlich allgemein der Anficht, Diejenigen Mineralquellen Wiesbadens, welche eine niedrigere Temperatur als der Kochbrunnen haben, feien zu betrachten ald durch Tag- wafjer verdünntes und abgefühltes Kochbrunnenwaſſer. Die vor ftehende Analyfe des nur etwa 52° C. warmen Mineralwaffers im Haufe des Herrn Wörner widerlegt nun die frühere An— nahme auf's Beftimmtefte und ift in diefer Hinficht von großem Intereſſe.

Denn vergleicht man ihre Reſultate mit den oben mitgetheil— ten Ergebniſſen meiner Analyſe des Kochbrunnenwaſſers, ſo er— kennt man auf den erſten Blick, daß beide Waſſer faſt ganz über— einſtimmen. Beiſpielsweiſe mögen folgende hier neben einander geſtellt werden.

In einem Pfund Waſſer ſind Grane enthalten:

Quelle des Herrn Kochbrunnen. Wörner.

Ehlornatrium: .. 649779 649448 Ehloxrealcum . % ana nad er 253561720 5: 3,36952: 1 Ehlormagnefium 2 2 2 .1666003 1,43293 Kohlenfaurer Ralf © » 2.2 22.321055 . 3,00518 Schwefelfaurer Kalt - 2 2. ...0,69289 . 0,74680 Kohlenfaures Eifenorydul . 2. 0,04339 ... 0,04715*) Freie Kohlenfäure . . . ..3,90313 . »4,05496 Summe der feften Beſtandtheile 6345220 47412

*) Der höhere Gehalt des kohlenſauren Eiſenoxyduls iſt nur ſcheinbar, in— dem bei Herrn Wildenſtein's Analyſe des Eiſenoxyd ſammt den geringen Spuren von Phosphorfäure und Arfenfäure, fowie von Thonerde gewogen wurde.

13

196

Würde man num der Annahme folgen, daß die Woͤrner'ſche Quelle durch Tagwafjer von 15° C. abgekühlt und folgeweife ver- dünnt fei, fo fime man zu dem Schluffe, daß etwa zu zwei Ge- wichtstheilen Kochbrunnenwaſſer ein Gewichtstheil Tagwaſſer ge- treten fei. Es müßten fomit auch alle Salze indem Verhältniß von 3.22 vermindert erfcheinen, das heißt, es müßte das Wörner'ſche Waſſer im Pfund nur 34,3 Gran Kocfalz, 2,2 Gran Chlorcalcium ꝛc. enthalten, was, wie fi aus obiger Zufammenftellung ergibt, nicht entfernt der Fall ift.

Wenn e8 fih nun auch bei näherer Prüfung obiger Zufams menftelung als höchſt wahrfcheinlich herausftellt, daß die Wör— ner'ſche Duelle nicht völlig frei von Tagewaſſer geblieben fei, jo würde doch defien Menge etwa nur’, betragen, wie fich aus der Vergleichung des Gehaltes an Chlorcalcium und Chlor: magnefium welche im gewöhnlichen Quellwaſſer in erheblicher Menge nicht vorfommen am ficherften ergibt. Hieraus folgt aber nur eine Abnahme der Temperatur von 70° C. auf etwa 66°C.

Die richtigfte Hypotheſe zur Erklärung der ungleich warmen Mineralwafler Wiesbadens dürfte daher die fein, Daß Die einzel— nen Quellen zwar aus gleicher Tiefe, aber mit ungleicher Ge‘ ihwindigfeit, oder auf verichieden langem Wege zu Tage kom— men. Dei diefer Annahme vermeidet man die bei Der großen Vebereinftimmung im Gehalte unwahrfcheinlihe WVorausfegung, daß die verfchiedenen Quellen aus ganz ungleichen Tiefen fommen.

Was die im Wörner'ſchen Waller im Bergleich zum Koch— brunnenwaffer fiheinbar nicht vorhandenen Stoffe, wie Arfenfäure, Brom: und Jodmagneſium, Fohlenfauren Baryt und Gtrontian, Chlorlithium und Thonerde betrifft, jo find dieſe offenbar etwa in derjelben Menge wie im Kochbrunnenwaffer vorhanden. Sie wurden nicht beftimmt, theils weil von der Wörner'ſchen Quelle fein Sinter vorlag, theils weil die ungemeine "Aehnlichfeit bei- der Ouellen in allen andern Beftandtheilen Die fo aufenthaltliche wie mühfame Beftimmung Derfelben nicht nothwendig erfcheinen ließ, indem fie obigen Schluß geftattete.

Dr. Srejenius,

197

Analyſe

der Maſſe eines Selterſer Waſſer-Kruges von Francis Syder aus London.

Ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Herrn Profeſſor Freſenius zu Wiesbaden

Der zur Unterſuchung verwendete Krug war gut gebrannt, auf dem Bruche gleichförmig hellgrau, außen gelblichbraun.

1) 1,8158 Gramm hoöchſt fein gepulverter und gebeutelter Subſtanz wurden mit kohlenſaurem Natronkali aufgeſchloſſen. Die geſchmolzene Maſſe wurde mit Salzſäure und Waſſer auf— genommen, das Ganze zur ſtaubigen Trockene verdampft, der Rückſtand mit Salzſäure übergoſſen, dann mit Waſſer erwärmt.

Die ungelöft bleibende Kieſelſäure wog nach dem Glühen 1,1503 Grm.

Die ſalzſaure Löfung wurde zur Reduktion des Eifenoryds mit etwas fchwefligfaurem Natron gefocht, die fehwefelige Säure durch Kochen ausgetrieben, kohlenſaures Natron bis zur alfalifchen Reaction, dann Natronlauge im Ueberſchuß zugefügt. Die abfiltrirte alfaliihe Löfung wurde mit Salzfäure* fauer gemacht, mit chlorfaurem Kali gefocht, dann mit Ammon gefällt. Das ausgefchiebene Thonerdehydrat lieferte beim Glühen 0,5126 Grm. Thonerde.

- Der beim Kochen mit Natronlauge ungelöft gebliebene Rück— ftand wurde in Salzſäure gelöft, die Löfung mit etwas chlor- faurem Kali erwärmt, dann mit Ammon gefällt. Der ausger wafchene Niederfchlag lieferte, geglüht, 0,0612 Grm. Eifenoryd fammt etwas Manganoryd, Kiejelfäure und Thonerde, Der- felbe Hinterließ, beim Digeriven mit Salzſäure, 0,0177 Grm. Kieſelſäure. Addirt man diefe zu der oben erhaltenen, fo befommt man 1,1680 Grm. gleich 64,324°%.

198

Die von der Kiefelfäure getrennte falzfaure Löfung des Am— monniederfchlages wurde, nach vorhergegangener Neduftion, noch- mals mit Natronlauge im Ueberſchuß verfegt und Damit gekocht. Durch eine der oben angegebenen gleiche Behandlung der alfalifchen Löſung wurde gewonnen 0,0173 Thonerde. Addirt man dieſe zu der obigen Menge, fo refultiren 0,5301 Grm. gleich 29,194 %,.

Zieht man von der Öefammtmenge Des Ammonniederfchlages, welche 0,0612 Grm. betrug, Die darin enthaltene Kiefelfäure mit 0,0177 Grm. und die beigemengte Thonerde mit 0,0173 Grm, ab, fo bleiben 0,0262 Grm., welche für Eifenoryd mit etwas Manganoryd in Rechnung zu bringen find. Diefe Menge ent: Ipricht: 1,443 %,, = 1,299 % -Eifenorydul, welches in der Maſſe des Kruges jedenfalls vorwaltete.

Die von dem Ammonniederfchlage abfiltrirte Flüſſigkeit lieferte, mit oralfaurem Ammon gefällt, nach gelindem Glühen 0,0022 fohlenfauren Kalf, gleich 0,00123 Kalf, gleich 0,068 %.

Das von dem oralfauren Kalfe getrennte Filtrat lieferte endlich, durch Fällen mit phosphorfaurem Natron und Glühen, 0,0302 Grm. pyrophosphorſaure Magnefia, gleich. 0,645 Magnefta,

2) 1,6345 Gramm auf's feinfte zerriebene und gebeutelte Subftang wurden mit der vierfachen Menge Barythydrat längere Zeit geglüht. Die Maſſe wurde fodann mit Salzfaure und Waſſer aufgenommen, Die Kiefelfäure durch Abdampfen abge: fhieden, dann "Thonerde, Eifenoryd, Manganorydul und Kalt durch Ammon, fohlenfaures und etwas oralfaures Ammon auf ein malabgefchieden. Das Filtrat ſammt den Wafchwaffern wurde eingedampft, der Nüdftand zur Entfernung der Ammonfalze geglüht, dann mit Wafjer und etwas Quedfilberoryd digerirt und auf's Neue geglüht. Der Nüdftand wurde nunmehr mit Waffer aufge, nommen, die ausgejchiedene Magnefta abfiltrirt und das Filtrat zur Trockne verdampft. Die erhaltenen reinen Chloralfalimetalle wogen 0,107 Grm. Diefelben lieferten, auf übliche Art be handelt, 0,287 Grm, Kaliumplatinchlorid, gleich 0,0876 Chlor: falium. Somit bleiben für Chlornatrium 0,0194 Grm. Demnach enthält die Subſtanz 3,383% Kali und 0,630 %, Natron,

199

Die Maſſe des Krugs beiteht ſomit in 100 Theilen aus: kelefaurs AS TER; = 2064132

Thonerde —— 29,194 Eiſenoxydul mit etwas Manganorydul 1,299 RNIT. 707. Re. . 230005 SE a te SERIEN TEN. EC ER URTOIOENEE, SUR UNE o 383883 BERNENT 6660

99,543

Bemerkung zu obiger Analyſe.

Die obige Analyſe des Herrn Syder iſt die erſte, welche bis jetzt von dem bekannten Naſſauiſchen Steinzeuge, welches ſchon jetzt eine ſo große Rolle in der Naſſauiſchen Induſtrie ſpielt, und in Zukunft bei rationellem Betriebe eine noch weit größere Spielen wird, gemacht wurde. Es ſcheint mir daher nicht unintereffant hier die Bemerkung beizufügen, daß die Nefultate der obigen Analyfe fehr nahe mit denen übereinftimmen, welche Laurent bei Der Analyfe des Berliner Borzellang erhielt, und welche ich zur Bergleichung hier mittheilen will:

ee nn ro, u Fe rs ee a ER nn m. Bar A ee 4 In N A Ma rc 1)

99,6

Dr, Srefeniug

200

Weiiibleierz aus der Grube Prievrichsfegen bei Oberlahnftein.

Analyfirt von R. Wildenftein aus Aachen.

Die qualitative Analyfe ergab, daß die vollfommen reinen Kry— ftalle nur Bleioxyd und Kohlenfänre enthielten. Die quantitative Analyje wurde Durch Glühen der Subftanz ausgeführt.

1,6457 Grm. gaben Glühverluft 0,2692 Kohlenfäure 16,36 °/, 1,0457. "5 »- Dleioryd 1,3765 —= 83,64%.

Bei der direkten Kohlenfäure Beltimmung gaben 1,8387 Subft. 0,3043 Kohlenfäure 16,54 °/..

Demnach) befteht das analyfirte Bleierz aus:

berechnet nach der

gefunden Formel Pb 0,CO, Dieloyd. ...; ..: 6 See Kohlenfaure » 2)’ 683888 RS

100,00 100,00

201

Perhandlungen

der

Generalverfammlung des Bereins fir Naturkunde am 31. Auguſt 1549.

Sabresbericht erftattet von dem Secretär des Vereins,

Director Dr. Thomä.

Hohzuverehrende Anwefenbe!

Wie die Natur als Schöpfung einer höheren Weisheit unter allen politifhen Stürmen zu allen Zeiten fich gleichbleibt und neben den abnormften Geftaltungen menfchlichen Thuns und Treibens unwandelbar in ewiger Wahrheit ihrem Ziele treu bleibt, jo follte ein Verein, der fich Die Erforfchung der Naturgefege zur Aufgabe fest, in feinen Beftrebungen dieſes nie irrende Vor— bild ſtets im Auge behalten,

Unfere Anſtalt, hochverehrtefte Herren ift diefer idealen Rich— tung während der Dauer ihres nunmehr zwanzigjährigen Befte- hens nicht fehr fern geblieben.

Die neuefte Zeit, Die jo Vieles in Frage geftellt, jo Vieles jchwebend und ſchwankend gemacht hat, hat zwar die Wirkfam- feit unſeres Vereins wichtigeren Tagesbegebenheiten gegenüber momentan in Hintergrund treten laffen; allein e8 darf ung zur Freude gereichen, heute jagen zu Dürfen, daß felbft in den Tagen ber höchften. Aufgeregtheit bei und Fein Mißftand zu begründeten Ausftellungen und Rügen Veranlaffung gegeben hat.

202

Die Generalverfammlung, welche heute vor einem Jahre hier hätte ftattfinden follen, mußte unterbleiben, weil damals, wie Sie wiffen Niemand zu dergleichen Verhandlungen in der geeigneten Stimmung war. Der gegenwärtige Rechenfchafts- bericht hat fich demgemäß auf zwei hinter uns liegende Jahre zugleich auszudehnen.

Die von der. Generalverfammlung im Jahr 1847 gefaßten Beſchlüſſe zur Erzielung einer ausgedehnteren Wirkfamfeit des Vereind Durch Begründung fogenannter Sectionen für die Be— arbeitung einzelner Zweige in der Naturgefchichte find von dem damald gewählten Worftande fofort in Vollzug gefegt und Die Ergebniffe im 4. Hefte der Jahrbücher des Vereins bereits zur Kenntniß gebracht worden. Hiernach find von den beantragten Sectionen zu Anfang vorigen Jahres ind Leben getreten:

1) die Section für Mineralogie, Geognofie und Geologie unter der Leitung des Herrn Negierungs ⸗Aſſeſ— ſors Odernheimer mit 10 Mitgliedern und

2) die Section für Zoologie unter der Leitung des Herrn Brofeffors Kirſchbaum mit-11 Mitgliedern, denen in leßter Zeit noch ein 12te8 Mitglied beigetreten ift.

Zur Section für Botanif hatten fi nur zwei Mitglieder gemeldet, weßhalb es derſelben überlafien bleiben mußte, noch fo viele Theilnehmer zu gewinnen, um ebenfall3 eine eigne Section begründen zu können. Im jüngfter Zeit haben fich denſelben noch einige Mitglieder beigefellt, fo daß nun auch das Zuftandefommen der botanischen Section in naher Ausficht fteht. Der Vorftand bezweifelt nicht, daß dieſe Sectionen ihre bei der letzten General verfammlung fo gründlich motivirte Bedeutung durch eifrige Be, thätigung der Theilnehmer. bewähren und fomit dem Vereine eine umfaffendere Wirkfamfeit fichern werden. Er hat e8 Daher fir zwerfmäßig erachtet, dieſe bis jest nur proviforifche Einrich- tung als fefte Beftimmung in ‚Die bisherigen Statuten aufzu- nehmen und bei diefer Gelegenheit eine zeitgemäße Reviſion der— felben vorbereitet, fo daß wir im der Lage find, die folchergeftalt

203

theilweife veränderten Statuten nun heute dev geehrten General verfanmlung zur Berathung und Genehmigung vorzulegen, |

Die wilfenfchaftlichen Ergebniffe der genannten Sectionen fpeciell darzulegen, wird Sache der betreffenden Boriteher fein. Wir begnügen ung daher, hier nur der Verhältniffe des Vereins im Allgemeinen zu gedenfen und beginnen dieſen Bericht. mit der Finanzlage und dem Perfonalbeftande des Vereins,

Die unferer Anftalt bisher jährlich regelmäßig zugefloffenen Unterftüßungen aus Staatsmitteln find auch in den legten beiden Jahren von der hohen Ständefammer verwilligt worden und die verehrlihe Verfammlung wird dieß um fo Danfbarer anerkennen, als ihre befannt ift, wie fehr man Seitens der Staatsregierung und der Kammer bei anderen Ausgaben auf Einfchränfungen im Staatshaushalte gedrungen hat. Nach den von uns vorgelegten Budjets find un erer Caſſe aus öffentlichen Bonds zugeſchoſſen worden:

Simllara- 41167 fi. Bu Saoht 1849 ° SD. a RR 1136: fi.

Fur die Einnahme der ftatutenmäßigen Iahresbeiträge von Seiten der Mitglieder find die neueften Zeitverhältniffe befannt- lich möglichft ungünftig gewefen. Natürlih. Da, wo das Ber dürfniß dringendere Ausgaben in Vordergrund ftellt, fann man billiger Weife faum Beiträge verlangen, die eines guten Zweckes wegen am Ende nur auf freiwilliger Entſchließung beruhen, Dieſes erwägend hat der Vorftand auf Grund mehrfach geäußerter Wünſche nach wiederholter Berathung befchloffen, im Jahre 1848 feine Beiträge erheben zu laſſen. Man ging hierbei von der Adficht aus, in Berfolgung der Vereinszwecke lieber eine Zeit lang fich darauf zu befchränfen, Das bereits Erworbene zu er halten, als den Verein der Gefahr auszuſetzen, manche feiner achtbaren Mitglieder nothgedrungen ausfcheiden und damit Die Wirkfamfeit eines. fonft populären Inftituts merflich vielleicht bleibend gefhwächt zu ſehen. Daß diefes Verfahren, zu dem wir ung nachträglich Die Genehmigung der verehrlichen General: verfammlung erbitten, feinen Zweck nicht verfehlt hat, bezeugt die

204

erfreuliche :Thatfache, Daß troß der unglnftigen Zeitereigniffe der Perſonal-Beſtand des Vereins fih noch immer auf einer befriedigenden Mitgliederzahl erhalten hat und Die pro 1849 ans geforderten Beiträge nun um fo williger geleiftet worden find.

Nach der heute vor zwei: Jahren der Generalverfammlung vorgelegten Mitgliederlifte betrug damals die Zahl der ordent— lichen (zahlenden) Mitglieder A496. Davon find geftorben 26, freiwillig ausgetreten 98. Dagegen find feit jener Zeit als neue Mitglieder in den Verein eingetreten:

Herr Braun, Oberförfter zu Wied -Selters, Brinfmann, Kirchenrath zu Miehlen, Dietrich, Regierungs-Reviſor zu Wiesbaden, Erlenmeyer, Apotheker zu Cabenelnbogen, Biebeler, Bergacceffift und »„ ©randjean, Bergmeiftereiverwalter zu Dil: lenburg, „Groſchwitz, Buchbinder zu Wiesbaden, „Heß, Moritz, zu Caub, König, Amtsacceſſiſt zu Wied-Selters, Müller, Prorector zu Hadamar, »„ Ddernheimer, Hüttenbefiger zu Dillenburg, Dr. Schenfel, Gymnaftallehrer zu Wiesbaden, Seyberth, Collaborator zu Weilburg, Dr. Syengler, Medicinal-Acceffift zu Herborn, » Bietor, Berggefchworener zu Marienberg, » Bogt, Pfarrer zu Obertiefenbach, Wimpf, Friedrich, Fabrikant, und „» Winter, Bergmeifter zu Weilburg, Zobel, Verwalter zu Gaub,

Nach RR RES diefes Ab- und Zugangs ftellt ſich Die * der beitragspflichtigen Mitglieder dermalen auf 417, und Die da— duch in Ausficht ftehende Einnahme pro 1849 beträgt 1126 fl.

Zählen wir dazu den oben erwähnten, für diefes Jahr aus öffentlicher Cafe verwilligten Zufhuß mit 1136 fl. fo beträgt die Oefammteinnahme für Diefed Inufende Jahr 2262 fl.

205

Mit diefem Betrage werden die Bedürfniffe der Anftalt troß des theilmeifen Ausfalls der Einnahme im Jahr 1848 in dem gegenwärtigen Jahre wieder leidlich gedeckt werden.

Eorrefpondirende und Ehren- Mitglieder zählt der Verein bermalen 94. Davon find feit der legten male verfammlung eu aufgenommen worden;

a) als Ehren: Mitglieder: Herr Graf Brune- de Mons, Plantagenbefiter zu Ha- vanna, dermalen bier wohnhaft, Geh. Rath Stifft zu Biebrich, „Rechnungsrath Schmidt von Wiesbaden, und » Brofeffor Dr. Steininger zu Trier.

b) als correfpondirende Mitglieder:

Herr Gutsbeſitzer G. Crabb zu San Luis auf der Inſel Cuba, » Gymnaſiallehrer Friedrich Goldenberg zu Saarbrücken, „Major Nack zu Batavia, und Dr. Rückeiſen zu Mainz.

Bei dem Vorſtands-Perſonale ift in dem: verfloffenen Jahre infofern eine Veränderung eingetreten, als der feirherige Director des Vereins, Freiherr von Dungern, in Folge feines Rücktritts aus dem öffentlichen Dienfte und der im Herbfte v. 9. ftattges gehabten Verlegung feines Wohnfiges von Wiesbaden nach Weil: burg auch feine Stelle ald Vereins: Beamter niedergelegt hat. Da nad) $. 13 der Statuten in diefem Falle die Functionen des Directors vorläufig von dem Secretär verfehen werden mußten, jo ift dieß bis jest nach Kräften geichehen, Doch machen wir die verehrliche Gefellfchaft Darauf aufmerffam, daß bei der heute ohnehin vorzunehmenden neuen Wahl der übrigen Vorſtands— glieder umfomehr fan die Beſetzung der erledigten Directorftelle Durch einen anderen geeigneten Mann zu denfen ift.

Hinfihtlich der Fortfchritte, Die unfere Geſellſchaft in weiterer Ausbildung des naturhiftorifchen Mufeums und der Titerarifchen

206

Beziehungen zu andern naturwiffenfchaftlichen Anftalten gemacht hat, fühlen wir uns verpflichtet, wiederum dankend einer Neihe von Gefchenfen zu erwähnen, die uns in neuerer Zeit von Freunden und Gönnern zu Theil geworden find.

A. Geſchenke an Naturalien. Als folche find hier eingefandt worden:

1) ein Baar Mouflons mit einem Lamme aus dem Thiers garten in Weilburg von Sr. Hoheit Dem Herzoge,

2) zwei Außerft werhtvolle Sendungen von unferem Ehren: mitgliede, Herten Grafen Brune de Mons. Die erfte dieſer Sendungen, welche im Auguft v. 3. hier eintraf, umfaßt eine Auswahl gut erhaltener Gegenftände meiftend von ber Inſel Cuba, Die zweite vom Juni d. J. eine reiche Gol- lection, portofrei in's Haus geliefert, aus Nordamerifa. Ein Theil dieſer Gegenſtände ift bereits aufgeftelt und füllt einen befonderen Schranf in unferen Sammlungen, der bei weitem größere Theil fteht aber der Aufſtellung noch entgegen. Das Mufeum erhält hierdurch einen Zu- wachs von 18 Säugthieren, 380 Vögeln, 12 Reptilien, 4 Fischen, mehrere Kiften Infecten, eine Sammlung Bogel- eier, eine Holzfammlung und mehrere Mineralien, Wir unterlaffen nicht, bei diefer Gelegenheit unferem Vereins— mitgliede, Herrn Brofeffor Dr. Cuntz dahier, für Die freundliche VBermittelung diefer in der That ungewohn: fihen Schenfung hiermit gleichfalls unfere dankbare Aner- fennung auszufprechen,

3) die Schädel eines javanifchen Nashornd und eines bengal- lifchen Tigers aus dem Nachlaffe des Herrn General von Gagern, fowie einige andere zoologifhe Gegenftände von Hexen Obriftlieutenant v. Breidbah-Dürresheim zu Hebdernheim,

4) eine Gruppe Ziervögel unter. einer Glasglocde und mehrere andere Gegenftände durch Bermittelung des Herrn Dr, Gergens dahier von M. Henningfen,

207

5) eine Collection von 84 Species feltenerer Naffauifchen phanerogamifcher Pflanzen für das Herbar des Herzogs thums Naffau von unferem Mitgliede Herrn "Oberlehrer MWirtgen zu Goblenz,

6) eine Kiſte mit Fryptogamifchen Pflanzen aus dem Nachlafie des rühmlichſt befannten Botanikers Fr. Ferd. Genth von deffen Bruder, dem Medicinalacceffiften Dr. Gent] zu Wallau,

7) eine Sammlung von Flechten aus dem Taunus von unferem Mitgliede Herrn Botaniker Wilh, Bayrhoffer zu Lorch,

3) einige intereſſante Mineralien - Suiten von unferem Mitgliede Herrn Hofrath Henoch dahier,

9) eine Collection oryftognoftiicher Mineralien und Werfteine-

rungen aus den Dachichiefergruben zu Caub von uns ferem Mitgliede Herren Berggefchwornen Stein Daher,

10) eine Suite oryftognoftifcher Mineralien aus Weftphalen von unferem Mitgliede Herrn Bartifulier Rohr dahier,

11) verschiedene intereffante Fleinere Beiträge, namentlich von Naſſauiſchen Naturerzeugniffen von dem Herin Münz- accefiiiten Zollmann und Herrn Oberjägermeifter von Gilfa dahier, Heren Forftmeifter Heimach vom Chauſſée— Haufe, Herrn Theodor v. St. George zu Baub, Herrn Amtmann v. Neihenau zu Wied: Selters, Herrn Kauf— mann Ph. Lugenbühl dahier, Herrn Porftacceffiften Genth zu Rennerod, Herrn Steuerrath Vigeliug, Herrn Oberjäger Heim ach auf dem Chauſſée-Hauſe u. a. M.

Nicht minder erwähnenswerth find Die dem Vereine von aus— wärtigen Gefellfchaften und Freunden zugeftellten Druckſchriften. Wir haben felbige meiftens als Gegengejchenfe für die von uns ausgegebenen Sahrbücher erhalten, namentlich:

1) von dem geographifchen Berein zu Frankfurt a, M.: Mit- theilungen über phyftfch- geograpbifche und ftatiftifche Ver: hältniffe von Frankfurt a. M. 1.— 3. Heft,

208

2) von der Wetterauifchen Gefellfchaft für die gefammte Na- turfunde zu Hanaus die Jahresberichte Diefer RRNRBaIt von 18und 18 8

3) von dem nmaturwiſſenſchaftlichen Vereine der bayeriſchen Malz „Bolichia”: den fünften Jahresbericht dieſes Vereins,

4) von der Oberheſſiſchen Gefellihaft für Natur- und Heilfunde zu Gieſſen: den erften Jahresbericht derſelben, |

5) von dem Mannheimer Verein fir Naturfunde den vier zehnten und fünfzehnten Sahresbericht,

6) von dem zoologifh-mineralogifhen Verein zu Regens— burg: das Correſpondenz-Blatt diefes Vereins vom Jahr 1847 1849,

OD von dem naturhiftorifchen Verein der preuß. Nheinlande: die Verhandlungen und das Gorrefpondenz Blatt diefes Vereins vom Jahr 1847 und 1848 und Beiträge zur vor: weltlichen Sauna des Steinfohlengebirges von Dr. Gold: fuß.

8) von der naturforfchenden Gefellfchaft zu Zürich: die me: teorologiichen Beobachtungen derfelben von 1837 1848 die Mittheilungen diefer Geſellſchaft 1. und 2. Heft und die Denkfchrift zur Beier des Hhundertjährigen Stiftungs- feſtes derfelben, |

9) von unferem correfpondirenden Mitgliede, dem PBräftdenten derfelben Geſellſchaft, Herrn Albert Mouffon zu Zürich feine Schrift „die Land» und Süßwaſſer-Mollusken von Sava ,“

10) von der naturhiftorifchen Gefellfchaft zu Nürnberg die zum Andenfen an den Ikonographen der deutſchen Flora und Fauna Jak. Sturm herausgegebene Schrift von J. W. Hilpert,

11) von der Gejellfehaft der Freunde der Naturwifjenfchaft in Wien: Berichte und Verhandlungen Diefer Gefellfchaft ‚von den Jahren 1847 und 1848,

12) von dem Verein für Naturkunde zu Stuttgart: Wiürtem- bergifche Iahreshefte die Jahrgänge 1847 und 1848,

209

13) von der Schlefischen Geſellſchaft für vaterländifche Kultur: Ueberficht der Arbeiten und Berinderungen dieſer Geſell— Ihaft im Jahr 1846 1847,

14) von unferem neuerlich hier verftorbenen Mitgliede Herrn Baron v. Bronay: The Botanist, containing accurately coloured Figures, of tender and hardy ornamenlal plants by B. Maund and by J. S. Hensiow Vol. 1. et II,

15) von unferem Mitgliede Herrn Lehrer Bach zu Boppard feine Schrift: Käferfauna der preuß. Nheinlande, 1. Liefe- rung und

16) von unferm Mitgliede Herrn Dr. ©. Freſenius zu Sranffurt a. M. feine Arbeit zur Controverfe über die Verwandlung von Infuforien in Algen.

Die verehrte Gefellfchaft wird hieraus fchließen dürfen, daß unfere Anftalt zu andern wifjenfchaftlichen Inſtituten, welche Die- jelben Zwede verfolgen, fortdauernd in freundlicher Beziehung und Achtung fteht.

Was die Beftrebungen unferer Geſellſchaft zur Erreichung der ftatutenmäßig vorgezeichneten Zwecke anlangt, fo darf ver: fichert werden, daß Die dargebotenen Mittel pflichttreu verwendet worden find. Den Thatbeftand des Haushaltes ermeſſen zu fonnen, legt der Borftand der verehrlichen Verfammlung hiermit die pro 1847 und 1848 abgefchlofjenen Jahres Rechnungen zur gefäl- ligen Einfiht vor. Es geht daraus hervor, Daß unfere Gefellfchaft im verwichenen Jahre bei dem erwähnten Ausfall an Einnahme fich auf die Beichaffung des Nöthigften befchränft und fo mit einem fleinen Deficit von 87 fl. 46 fr. in das Jahr 1849 übergetreten- ift. Dennoch ift e8 dem Vorftande gelungen, mit Benußgung bes Ueberſchuſſes aus dem Jahr 1847 und der theilweifen Einnahme des gegenwärtigen Jahres einige nicht unbedeutende Acquifitionen zu machen, wodurch die Sammlungen des naturhiftorifchen Mus feums wieder anjehnlich erweitert werden fönnen, zum Theil fchon erweitert worden find. So find angefauft worden:

14

210

a. für die zoologlifhe Sammlung:

1) eine Collection meiftens feltener oftindifcher Bögel von dem Negierungsrevifor Dietrich dabier,

2) eine große javanifche Schlange (Python biviltatus) und ein amerifanifcher Alligator (Crocodilus Scelerops) von dem Menageriebefiger Peter Egenolf aus Limburg und eine fleine Sammlung Vogel» und Schildfröteneier von C. Lecombe dahier,

b) für Die Mineralien» und Berfteinerungd- Samm- lung:

4) die bei der legten General-Verfammlung zum Anfauf em- pfohlene bedeutende Betrefaften » Sammlung aus dem Ueber: gangsgebirge des Herzogthums Naffau von dem Berg:

geſchwornen Grandjean zu Dillenburg,

9) eine Eammlung von 250 Arten Kreideverfteinerungen, meiftend aus Südfranfreich von dem Mineralien Händler Gran in Berlin und endlich

6) eine Suite oryftognoftifcher Mineralien nebft mehreren Verfteinerungen von dem Steiger Laubach, Dermalen in Texas.

Aus Ddiefen Andeutungen wird Die verehrliche Verfammlung entnehmen, daß fich Das Material für das Gtudium der Natur: wifenfchaften bei und wieder merflich vermehrt hat. Nicht minder ift e8 aber das Beftreben gewefen, dieſes Material fyitematifch aufzuftellen, gründlich zu bearbeiten und die Ergebniffe der inte: reffanteren Beobachtungen zur Deffentlichfeit zu bringen,

Der Sefretär der Gefelljchaft hat feine Thätigfeit im Mufeum meiftens den Wirbelthierklaffen zugewendet. In dem Bereich ber wirbellofen Thiere hat fih Herr Prof. Kirſchbaum befonderes DVerdienft erworben, indem er fich dev Mühe unterzogen hat, Die bisher noch nicht aufgeftellten Ordnungen der Infeften, fo weit es die literarifchen Hülfsmittel geftatteten, zu beftimmen, und fyftes matiſch geordnet, conform den ſchon früher in’s Neine gebrachten

211

Käfer⸗ und Schmetterlingsſammlungen aufzuſtellen, eine Ar— beit, die mit vieler Mühe und Aufopferung verbunden war, und vielleicht nur von Kundigen, die aus Erfahrung den Umfang einer ſolchen Beſchäftigung fennen, in vollem Maaße gewürdigt wird. Ein gleichzeitig angefertigter Katalog ermöglicht nun auch in Diefer fchwierigen Abtheilung eine Meberficht des Vorhandenen, und der Herr Brofefior Kirſchbaum wird wohl die Güte haben, der Geſellſchaft darüber Vorlage zu machen. Dem Herrn Pegierungs » Alfeffor 9. Graf verdanfen wir die Aufftellung einer Collection von Echmetterlingen. Har Bayrhoffer inLorch hat es übernonmen, die von ihm und Herrn Dr. Genth gejchenften Kryptogamen in ein geordnetes Ganzes zu verjchmel- zen, Die oryftognoftifche Mineralien - Sammlung ift von dem Vereins: Sectretär großentheild revidirt und ein VBerzeichniß da— rüber aufgeftellt worden. Die von dem Herzogl. Bergge— jhwornen Grandjean angefaufte Petrefaften- Sammlung ift von dem Herin Dr, Fridolin Sandberger in wifjenfchaft- liche Bearbeitung genommen und der ſchon vorhandenen Samm- lung einverleibt worden. Sie bietet dem Senner einen reichen Schab von Gattungen und Arten, und mehrere geologifchen Gelebritäten, wie v. Buh und v. Dechen, welche neuerlid) unfere Anftalt mit ihrem Befuche erfreuten, haben mit befonderem MWohlgefallen bei Diefer Abtheilung verweilt, und fich über den Werth derfelben voriheilhaft ausgefprochen.

Die Jahrbücher des Vereins find unter der freundlichen Mitwirkung unferer geehrten Mitglieder: der Herren W. Bayı- hoffer, Joh. Beder, M. C. Örandjean, Dr. Frid. Sand: berger und Chr. Unzider durch das Erſcheinen des A. und 5. Heftes von dem Geeretär der Gefellfchaft fortgefegt worden.

Indem wir ſämmtlichen Männern, Die fich in.der angedeu- teten Weife um den Verein verdient gemacht haben, für ihre uneigennügigen Bemühungen im Namen der Gefellfehaft hiermit den wärmften Dank ausfprechen, geben wir und der Hoffnung hin, daß fie in ihrem Eifer für eine gute Eache nicht erfalten und

14*

212

dem Verein auch noch ferner ihre Theilnahme nicht ver- fagen werben.

Der bisherige Vorftand legt in Gemäßheit des $. 10, nachdem er zwei Jahre in Wirffamfeit gewefen, hiermit fein Amt nieder, und indem er für das ihm gewordene Vertrauen dankt, glaubt er die Hoffnung ausfprechen zu dürfen, daß der heute neu zu wäh⸗ (ende Borftand die Gefhäftsführung in Ordnung finden werde.

Nachdem vorftehender Jahresbericht, jowie Die Jahresberichte der Sectionschefs verlefen worden waren, wurden die Statuten in ihrer neuen Faſſung mit einer Fleinen Abänderung in $. 28 angenommen. Dr. 5%. Sandberger hielt hierauf einen länge: ren Bortrag über Die geognoftifhe Zuſammenſetzung der Gegend von Wiesbaden, welche er durch Handftüde, Profile und eine Karte erläuterte. *)

Die Wahl des Vorſtandes ergab olgendes Refultat:

Director: Herr Staatsminifter Freiherr v. Wintzingerode.

Borftandsmitglieder: H. Steuerrath Vigelius, Profeffor Kirfhbaum, Medicinaltat) Dr. Haas und Rechnungsrath Schmidt.

In Gemäßheit des $. 16 der neuen Statuten wurde Die hohe Staatsregierung um die Ernennung des Inſpectors und Secretärd des Vereind gebeten und von derfelben unter dem 29, September 1849 Director Dr. Thomä zum Inſpector, Dr, Frid. Sandberger proviforifch zum Secretär ernannt.

Die in $. 26 der neuen Statuten eingeführten VBerfammlungen der Sectionen haben fihon zweimal ftattgefunden, und es geben

die folgenden Protocolle das Nefultat der Verhandlungen Der: jelben.

*7. Siehe nunmehr ©. 1 ff. und Taf, III dieſes Heftes, |

213

Protocoll der eriten Berfammlung der Sectionen des Naſſauiſchen Vereins für Maturkunde.

Weilburg, den 1. October 1849. Morgens.

Nachdem am Abend vor der Berfammlung in allgemeiner Beiprehung der Gang der Berhandlungen feftgeftellt worden, wurde die Berfammlung der Sectionen in folgender Weife ab» gehalten: !

1) Eröffnung durch den Gefchäftsführer, Herrn Apotheker Rudio von Weilburg.

2) Wahl des Vorfigenden, Herren Affeffor Odernheimer von Wiesbaden.

3) Vortrag der eingegangenen Entfchuldigungsichreiben des Herrn Dr. Spengler in Herbom und Herrn Profeſſors Kirſchbaum in Wiesbaden.

4) Berathbung über die Organifation der Gectionsarbeiten. Die Statuten, foweit fie die Sectionen betreffen, wurden vorgelefen ; ſodann begann die Berathung über die Ausibung der Statuten mit dem Antrage des Herrn Bergmeifter Horft- mann von Diez, daß jedes Sectionsmitglied verpflichtet fein ſolle, wenigſtens vierteljährig eine Mittheilung durch den Sectionsvorfteher zur Eirculation an die Sectionsmit- glieder einzufenden. Man vereinigte ſich zu dem Befchluffe, daß jedes Mitglied dev Section wenigftens eine Mittheiz lung im Jahre zu machen habe, aber durch Unterlaffung feine Austrittserflärung aus der beireffenden Section zu erkennen gebe.

Hierauf wurde das Erforderliche über die Gorrefponden;z der Sectionsmitglieder verabredet; fodann Wünfche und

Anträge Über die literarifche Thätigkeit des Wereins, zweck—

214

mäßige Einrichtung der Jahrbücher des Vereins, Verbrei- tung. literarifcher Hilfsmittel, verbefferte Einrichtungen in Bezug auf die Landesbibliothek discutirt und insbejondere befchloffen, an den Rorftand des Wereind den Antrag zu ftelfen, daß von der Vereinsbibliothef ein Verzeichniß aufges ftellt würde und daſſelbe jedem Sectionsmitgliede mitgetheilt werde, um bie Benutzung Diefer Literatur möglich zu machen. In Bezug auf die Landesbibliothek fol der Vorſtand erfucht werden, Anträge für zwedmäßige Anfchaffung und erleichterte Benugung an Die Behörde gelangen zu laſſen. Ferner fol der Vorſchlag des Herrn Brofeffor Kirfhbaum wegen Anfchaffung einzelner periodifcher Schriften zur Eir- eulation unter den Sectionsmitgliedern dem Vorſtand zur Berückſichtigung empfohlen werden.

5) Es Außert fich der allgemeine Wunfch, mehrmals im Jahre zufammenzutreten und e8 wurde demnach befchloffen, in den Dfterferien 1850 eine Verfammlung in Dillenburg abzu- halten.

6) Nah Beendigung der Berathung über die Organifation der Sectionen wurde fodann zu naturwifjenfchaftlichen Vor— trägen und Mittheilungen über fpecielle Angelegenheiten der einzelnen Sectionen gefchritten.

Mineralogifche Section.

1) Herr Dr, ©. Sandbergeraus Wiesbaden gab einen ge- dränften Auszug aus feiner größeren Arbeit über den der— maligen Stand der Berfteinerungsfunde.

2) Herr Affeffor Odernheimer maht Mittheilungen über den in der Generalverfammlung vom 31. Auguft a. c. vor: getragenen Bericht über die Thätigfeit Der mineralogifchen Section.

3) Herr Dr. 5. Sandberger aus Wiesbaden legt den Schädel von Hyolherium Meissneri aus dem Tertiärfalf von Wies- baden vor und erläutert Denfelben.

215

4) Derfelbe gibt unter Vorlegungẽ? einer geognoftifchen Karte nebft PBrofilen einen Auszug aus feiner Abhandlung. über die geognoftifchen WVerhältniffe der Gegend von Wiesbaden.

Beide Gegendftände (3, H follen in den Vereins-Jahr— büchern vollftändig mitgetheilt werden.

5) Herr Horftmann legt den Abdruck einer Mufchelfchale in Pſilomelan vom Kabenellnbogen jowie Pſeudomor— phoſen von Pyromorphit nach Bleiglanz aus dem Braun: eifenftein von Dernbach bei Montabaur vor.

6) HerrD berförfter Beyer vom Windhof bei Weilburg über: gibt der Section einige Eremplare von Hornftein aus der Grube Adolph bei Hof.

Nachmittags fand eine Ereurfion in den Weilweg zur Be: trachtung des Eypridinenfchiefers, Diabafed und der Schalfteine statt. ?

Dienftag, den 2. October, Morgens.

1) Herr Dr. 8% Sandberger und Odernheimer über: nehmen den Auftrag, einen Entwurf für zwedmäffige Elaffi- fication und Farbenbezeichnung der Gefteine für Die geog- noftifche Karte des Herzogthbums auszuarbeiten und in Cirkel zu ſetzen.

2) die Wahl eines Sectionsvorſtehers ergab 5 Stimmen für Herrn Odernheimer und eine für Herrn Horftmann, Die übrigen Sectionsmitglieder follen erfucht werden, ihre Stimmzettel nach Wiesbaden zu fchiden.

3) Herr Dr. F. Sandberger fpriht über die Gliederungen der Uebergangsformation in Deutjchland, England, Ruß— land und Amerifa und vergleicht Diefelben miteinander. Zum Schluffe weift derfelbe an Weftphälifchen Rotheifenftein- verfteinerungen die Identität mit Naffauifchen nad. Dexfelbe fnüpft hieran Die Borlage des :Brofpects, fowie einiger Tafeln und Tertbogen des von ihm und feinem Bruder herauszu:

gebenden Werks über die Verfteinerungen des Nheinifchen

216

Syſtems in Naffau, worin Die erwähnten Analogien aus: führlich nachgewiefen werden follen. .

4) Herr Dr. 8. Sandberger fpricht über die von Heren Rudio vorgelegten Eyrenenthone von Miesbah und Mo: laffeverfteinerungen von Baltringen und vergleicht diefe Vor: fommniffe mit Schichten des Mainzer Bedend und ber Schiveiz. E83 fohliegen fih daran einige Bemerfungen über tertiäre Schichten in Heffen.

Botanifche Section.

1) Herr Dr. F. Sandberger übergab im Auftrage Des Vereinsſecretärs die eingelaufenen Stimmzettel der botanifchen Section, wonah Herr Rudio zum Sectionsvorfteher er nannt ift.

2) Herr Rudio leitet die fpeciellen Verhandlungen der Section mit einer Darftellung des feitherigen Standes der botanifchen Stubien in Naffau ein, und erwähnt namentlich, welche Theile des Landes unterfucht find und welche andere einer näheren Unterfuchung bedürfen, Derfelbe hebt nachtrüdlich hervor, daß die Beobachtungen durchaus Fritifch behandelt werden müſſen. Die Nefultate der bisherigen Unterfuchungen find einer gründlichen Nevifton zu unterwerfen. - Zu dieſem Zwede wird empfohlen, das Vereinsherbar durch Mitthei- lung vollftändiger Speciesreihen von möglichft vielen Stand: orten des Herzogthums zu ergänzen, um eine gleichmäßige Bertretung der Phanerogamen gegenüber der trefflichen Genth=-Bayerhofferfhen Eryptogamenfammlungzu er: zielen. Ferner werden Morfchläge gemacht, einen zweck— mäßigen Doublettentaufch einzuleiten.

3) Herr Rudio legt eine Sammlung von Doubletten feltener Pflanzen der Gegend von Weilburg vor mit dem Aner- bieten der Bertheilung unter Die anwefenden Sectionsmit— glieder und fnüpft hieran die Erläuterung einer bei Weilburg gefundenen Baftardform von Carduus nulans und crispus,

217

4) Here Oberförfter Beyer übergibt der Section ein fehr ſchönes Eremplar einer Bänderung (Fascialio) an einer Senecio Jacobaea und eine noch näher zu beftimmende Conferve aus einer Braunfohlengrube des Wefterwaldes.

9) Herr Dr, Guido Sandberger zeigt eine intereffante monöcifche Blüthenbildung an einem Daucus Carota vor und erläutert Diefelbe mündlich und durch eine Zeichnung.

Eine Bemerfung über Linum tenuifolium veranlaßte eine Discuffion über das Verhältniß der Pflanzen zum Boden, insbeſondere der Kalk- und Salsflanzen.

Zooglogifche Section,

4) Herr Dr. ©. Sandberger theilt mit, daß die Stimmen; mehrzahl auf Herrn Profeſſor Kirſchbaum ald Vorfteher diefer Section gefallen fey.

2) Derfelbe theilt einen Vorſchlag des Herrn Kirſchbaum mit, daß aus den Mitteln des Vereins Wiegmanns Archiv und die Zeitfchrift von Siebold und Kölliker angefchafft werden möge. Es wird bejhlofien, Daß die Sec: tionsmitglieder ihre Anfichten Dem Sectionsvorftande fchriftlich mittheilen follen, welcher Diefelben beim Wereinsvorftande vorzubringen hat.

3) Hert Profeffor Schend zeigt eine Anzahl Infecten aus feiner Sammlung vor und erläutert Diefelben, und zwar:

a) Käfer. Die in der Gegend von Dillenburg vorfommenden Formen von Lucanus Cervus mit allen Uebergängen nebft den andern Dort vorfommenden Lucaniden; die Varietäten von Goniortena viminalis, von Der ganz rothen bis zur fhwarzen Färbung; ebenfo von Goccinella variabilis und Cryptocephalus sericeus; Drilus flavescens mas nebft ge- trocneter und an Helix nemoralis lebender Larve; Lam- pyris splendidula mas, femina und Larve; Claviger testa- ceus und zwei Species von Trichopteryx.

‚218

b) Hemipteren: Cimex lectularius und hirundinis; Reduvius personatus,

c) Neuropteren: Myrmecoleon formica-Iynx, mit allen Bers wandlungsftufen, vom Ei an nebft Buppengehäufen, dabei eine lebende Larve, welche fhon im Sommer 1848 ausge- wachfen war, aber feitdem fich weder verpuppt noch Nah— rung angenommen hatte,

d) Hymenopteren: Formica ligniperda mas, femina und Ar⸗ beiter, lettere in fehr verfchiedener Größe, alle aus dems jelben Haufen; ebenfo Bombus lapidarius; Xylocopa vio- lacea; Anthophora pilipes mas et fem., Crocisa histrionica und Melecta punctata, erftere von Wehen, lebtere von Dillenburg, Cynips Rosae, hier machte Ref. die interefs ſante Bemerfung, bis jetzt habe er in den Rofengallen nur Weibchen erhalten fünnen; Ephialtes manifestator, befon- ders groß; Microgaster glomeratus, nebft Larvengefpinnften und darin fehmarogenden Pteromalinen ; einige Fleine be; fonders ſchͤn geformte Nefter von Arten der Gattungen Vespa und Eumenes ; einige ſchöne Gefpinnfte von Ichneu— moniden, namentlich folche von Microgaster an der Raupe von Arclia Caja,

e) Dipteren: Mallota fuciformis, Volucella bombylans, V. pel- lucens, Milesia vespiformis.

4) Herr Hauptmann Nies von Weilburg übergibt der Section ein fehr fchönes großes Wespenneft.

5) Herr Dr. F. Sandberger zeigt die ganze Barietätenveihe, von grün bis zu zinnoberrot) von Cassida murraea vor und theilt mit, daß er Diefelbe bis jest ausfchlieglich auf Inula

salicina gefunden.

6) Here Dr. © Sandberger zeigt Galläpfel auf ber Blüthe von Daucus Carota vor und erläutert fie.

7) Herr Brofeffor Barbieur von Hadamar zeigt wohlgelungene Lichtbilder von einer Anzahl Infecten vor, welche von Herrn Tanzlehrer Liebich Dahier verfertigt worden waren. Ref. knüpft an feine glückliche Idee die Hoffnung, Daß bei ihrer

219

ferneren Ausbildung naturwifienfchaftliche Gegenftände mit

ungemeiner Naturtreue auf dieſem Wege wiedergegeben wer:

den fünnten,

8) Wegen der Bertheilung der Arbeiten in der Section wurde befchloffen, daß darüber eine fchriftliche Vereinbarung mit Dem Sectionsvorftande getroffen werden follte.

Der Vorfisende fchließt die Verhandlung mit dem herzlichften Danfe für die freundliche Aufnahme von Seiten der Weilburger, durch welche die erſte Verfammlung ein fo altgemein befriedigen, des Nefultat ergeben, Ein fernered vüftiges Woranfchreiten und gutes Gedeihen Der Arbeit möge fich im Intereffe des Landes und der Wiffenfchaft an die erfte Wereinigung der Sectionen ſchließen.

Nachmittags fand eine Ereurfion nah dem Wehrholzwege und auf die Haufelei ftatt, zur Befichtigung der Schalfteine und Diegungen der Schichtung im Kalfe unterhalb des Wehrholzes

3. Odernheimer F. Sandberger, 5. Rudio.

Protocoll

der

zweiten Verſammlung der Sectionen des Naſſauiſchen Vereins für Maturkunde,

Dillenburg, den 22. Mai 1850, im Pädagogialgebäude. Auf Grund des in der erften Verfammlung der Sectionen zu Weilburg gefaßten Beſchluſſes traten heute die Mitglieder der mineralogifchen, botanifchen und zoologifchen Section dahier in einer zahlreich befuchten Verfammlung zufammen. Nachdem Herr Berggefhiworener Vietor von Dillenburg als Gefchäftsführer die Verſammlung eröffnet hatte, wurde Herr

220

Aſſeſſor Odernheimer von Wiesbaden einftimmig zum Vor— figenden und Reallehrer Schübler von Diez zum MPBrotocoll- führer gewählt, und fodann zur Beiprechung der allgemeinen Ver: einsangelegenheiten gefchritten.

Zunächſt ergreift auf die Aufforderung des WVorfigenden der Seeretär des Vereins für Naturfunde, Herr Dr. Fridolin Sandberger von Wiesbaden das Wort, und berichtet über die Thätigfeit des Dereinsdvorftandes bezüglich der Erledigung der in der Weilburger Verfammlung geftellten Anträge. Aus dieſen Mittheilungen geht hervor: daß die Staatsbehörde die Be- nugung der Landesbibliothef von auswärtigen Mitgliedern der Sectionen unter Berantwortlichfeit des Vereins genehmigt hat; daß ferner bei Anfchaffungen von naturhiftorifhen Werfen für Die Landesbibliothek die Behörde auf die WVorfchläge und Wünfche des Vereins die geeignete Nückftcht genommen hat, daß endlich die Jahrbücher des Vereins bereit3 unter der Preſſe feien. Die erften Bogen werden zur Anficht in der Verfammlung heraus: gegeben.

Nachden man fich darüber geeinigt, daß die noch nothwen- digen Befprechungen über allgemeine Sectionsangelegenheiten am folgenden Tage am Schlufje der Sitzungen ftattfinden follten, wurde fodann zu naturwiffenfchaftlichen Worträgen und Mitthei- ungen über fpecielle Angelegenheiten der einzelnen Sectionen

gefchritten.

Mineralogiiche Section.

Herr Afjeffor Odernheimer leitet ald Vorfteher diefer Sec- tion die fpectellen Verhandlungen mit der Darftellung der feitherigen Thätigfeit der Sectionsmitglieder ein, wonach mehrfache interef- fante Mittheilungen gemacht, und in Cirkel gefeßt worden find.

Hierauf fpriht Herr Dr. Fridolin Sandberger in einem längeren DVortrage über die Tertiärformation des Weiter waldes, Wogelöbergsd und des Mainzer Beckens verglichen mit der niederrheinifhen Ablagerung. Derfelbe weift die Identität

221

ber Verfteinerungen der Hornfteine von Muffendorf bei Bonn und Annerod bei Giefjen mit ſolchen aus dem Wiesbader Kalfe nach ; die Mebereinftimmung der Wirbelthierrefte ift ſchon früher von H. 9. Meyer gezeigt worden. Der Sandftein von Münzen: berg in der Wetterau hat nun auch Conchylienrefte,und zwar: Cyrena Faujasii Desh, geliefert, bekanntlich eine bezeichnende Berfteinerung der unteren Abtheilung des Litorinellenfalfes und gehört Demnach zu den jüngeren Bildungen des Mainzer Bedens. Die Sandfteine von Wiesbaden und von der Hardt bei Kreuznach find damit identifch.

Dann macht derjelbe Mittheilungen über einzelne neue, im Naffauifchen gefundene Mineralien: Bhosphorit von Diez, Kupfer: ſchaum ald Verwitterungsproduct von Fahlerzen bei Weilmünfter, Nidelglanz von Ems, im Bafalt von Naurod Nephelin und Granaten im glafigen Feldſpath. Auf dem Gange von Hor haufen im Saynifchen hat fich ein neues Mineral, Karmin— ſpath gefunden, welches aus wafjerfreiem arfeniffaurem Blei- oryd und Eifenoryd befteht.

Herr Dr. Lift von Wiesbaden theilt mit, daß er den Tau: nusfchiefer einer chemifchen Analyfe unterworfen und gefunden, daß das charafteriftifche Mineral für den Taunusfchiefer nicht, wie bisher immer angenommen worden, Talk, fondern ein anderes Mineral fei, welchem er feines feidenartigen Glanzed wegen ben Namen Sericit beigelegt habe.

Herr Dr. 8. Sandberger trägt Dann eine fehriftlich ein: gegangene Abhandlung des Herrn Berggefchworenen Stein von Wiesbaden über ein neued Vorfommen von Bafalt im MWifperthale bei Efpenjchied, Amts Rüdesheim vor, welches ſich durch eine große Menge eingefchloffener Thonfchieferbruchftüce auszeichnet. Derſelbe fpricht hierauf unter Vorlegung inftruc- tiver Gremplare über die feldfpathartigen Mineralien, welche am häufigften in Gefteinen vorfommen und weiſt deren Inter: ſchiede nach,

2223

Zoologiſche Section.

Herr Profeſſor Kirſchba um von Wiesbaden berichtet als Borfteher diefer Section über die Arbeiten, welche von den Sec tionsmitgliedern im Laufe Diefed Jahres unternommen worden find. Darunter gehört hauptfächlih die Beftimmung und voll ftändige Ordnung der Infecten-Sammlung des Bereins.

Bon den fchriftftellerifchen Leiftungen diefer Section wurden erwähnt die Arbeit der Herren Sandberger über die Verfteine- rungen des rheinifchen Syſtems, ſodann zwei in den Jahrbüchern des Vereins für 1850 abgedrudte Arbeiten, nämlich ein Verzeich- niß von Dipteren der Dillenburger und Weilburger Gegend von Herrn Profeffor Shen d zu Weilburg und ein Verzeichniß der jeit 30 Jahren in der Umgegend von Wiesbaden aufgefundenen Schmetterlinge von H. Steuerrath Bigelius dafelbft.

Zu einer Sammlung der früheren Stände der Inſecten ift bereit8 ein guter Anfang von Herrn Profeſſor Kirſchbaum gemacht. Der bisherige Mangel an einer genügenden Aufbe— wahrungsart der Raupen hat denfelben veranlaßt, Raupen in mit Falfhaltigem Waſſer gemiſchten Weingeift aufzubewahren. Diefe Methode hat fich als practifch bewährt zur Erhaltung der Farben, wie aus den vorgelegten Proben von vollkommen gut erhaltenen Raupen, welche ſchon 1 bis 2 Jahre im Weingeift fich befinden, hervorgeht.

Herr Dr. G. Sandberger von Wiesbaden legt bierauf der Berfammlung die jüngft vollendeten Blätter der zweiten Lieferung des vonihm und feinem Bruder unternommenen größeren Kupfer— werfes über die Verfteinerungen der paläozoiſchen Schichten Naſſau's zur Anſicht vor und erläutert Diefes Un— ternehmen dahin, daß dieſe Arbeit als Monographie mit fteter Vergleihung der analogen Vorfommniffe anderer Länder aufzutreten beftimmt fei. Die Verfaſſer haben neuerdings Beiträge zu Diefer Arbeit erhalten von den Herren Zeiler und Wirtgen in —— von Dechen in Bonn, Girard in Marburg und

Schmithals in Waldbbroͤl.

223

Derſelbe zeigt dann eine intereffante Verkrümmung bei Helix candidula vor.

Zum Schluffe der heutigen Sigung gab Herr Markfcheiber Dannenberg von Dillenburg noch erläuternde Mittheilungen über eine Reihe fhöner Handſtücke von ihm gefammelter und in der Ber: fammlung zur Anficht aufgeftellter Mineralien. Die Pſ eudomorphofen von Feldfpath nach Laumontit von Oberfeheld, eine Kalkſpathſuite, der Bournonit von Bergebersbach, fowie Vogelfnochen in Braun- fohle von Wefterburg, Nefte eines Frofches und Leuciscus papy- raceus Bronn von Breitfcheid zeichnen fich hierunter befonders aus.

Nachmittags fand eine Ereurfion nah Oberfcheld ftatt, woran fich alle Sectionen betheiligten.

Dienftag, den 23. Mai, Morgens.

Herr Berggefhworner Grandjean von Marienberg legt eine Reihe interefjanter Mineralien aus den bafaltifchen Bildungen des Weſterwaldes vor.

Herr Affeffior Odernheimer verbreitet fich über den von - ihm und Herin Pr. 8. Sanderger angefertigten Entwurf für zwedmäßige Glafiification und Farbenzeichnung der Gefteine für die geognoftifche Karte Herzogtums Naffau.

Es wird im Wefentlihen, nachdem man fich über einige zweckmäßige Abänderungen geeinigt hatte, die vorgelegte Farben— feala angenommen,

Herr Dr. ©. Sandberger hält einen längeren Vortrag über Die Goniatiten, indem er an charafteriftifchen Gremplaren den Bau und die Kennzeichen Dderfelben nachweift und durch ent- fprechende Zeichnungen erläutert. Insbeſondere beſpricht derſelbe die Varietätenreihe des Gonialites relrorsus v. Buch. Zugleich zeigt Derjelbe, wie die Maßverhältniffe der Gonchylien mittelft eines von Herrn Mechanifus Braun zu Wiesbaden nach feiner Angabe gefertigten Inftruments auf das Schärfite beftimmt wers den fünnen.

Nächſtdem fpricht Herr Bergmeifter, Winter vom Weilburg über Die Auffchlüffe einiger Eifenfteinlager in der Gegend

224

von Weilburg, woraus erhellt, daß ſämmtliche Eifenfteinablage: rungen im MWeilburger Revier ein mulden- und fattelfürmiges Berhalten haben, Die vorgelegten Querprofile veranfchaulichen das Vorgetragene.

Herr Afleffor Odernheimer theilte der Verfammlung ein Schreiben des Herren Oberförfter Met von Runkel mit, in wel- chem derſelbe auf die Wichtigfeit barometrifcher Höhenmefjungen hinweiſt und fich erbietet, dergleichen Meffungen mit Hülfe der dem Staate gehörigen Inftrumerte vorzunehmen. Da indeß nad) den von anderer Seite Darüber gemachten Mittheilungen die da- zu nöthigen Inſtrumente fich nicht im brauchbaren Zuftande be- finden, fo glaubt die VBerfammlung unter danfender Anerfennung des freundlichen Anerbietens Des Herrn Metz vorerſt davon Ab⸗ ſtand nehmen zu müſſen.

Endlich macht noch Herr Dr. F. Sandberger die Sec tionsmitglieder darauf aufmerkſam, daß es von ſehr großem Intereſſe für den Naſſauiſchen Bergbau ſein dürfte, wenn die Lagerungs— verhältniſſe der nutzbaren Mineralien mehr unterſucht und eine zweckmäßige Zuſammenſtellung derſelben von einem Mitgliede der mineralogiſchen Section vorgenommen würde.

Er trägt zugleich feine Anſicht von der Eintheilung der naſ— fauifchen Erzgänge in Gangformationen vor, womit fich Die Section im MWefentlichen einverftanden erflärt.

Botanifche Section.

Herr Apotheker Franz Nudio von Weilburg berichtet zu— nächft als Sectionsvorfteher über die Thätigfeit der Cectiond- mitglieder und bemerkt, daß feit vorigem Herbfte bis jetzt noch wenig Bemerfenswerthes habe geleiftet werden Fönnen, Da bie Witterungsverhältniffe und die geringe Zahl der eigentlich thätigen Mitglieder für die Förderung der Zwecke der Section nicht günftig gewefen feien.

Berichterftatter habe das Vereinsherbarium durchgefehen und einen Catalog davon gemacht. Es fei Wunfch des BVorftandes,

225

daß Daffelbe in dev Form, in welcher es fich befinde erhalten werde, ba es das mühfame Werk des Stifters unferes Vereins, des verftorbenen Geheimeraths v. Arnoldi fei.

Diefes Herbarium enthalte mehre fehr gute Parthieen von Meinhard, Bad, Wirtgen und v. Arnolpdi felbft geſam— melt, leide aber durchgängig an dem Fehler, daß von Arnoldi alle ftreitigen oder notorifch falfchen Standorte der Flora von Röh— ling, Jung, Dörrien, Leers 2c. darin aufgenommen habe, überdies fei e8 nach dem Linnefchen Syftem geordnet, es fehlten zu jehr die Varietäten, Furz e8 fei fein Landesherbarium. Er fchlage deßhalb vor, die Section möge fich vafch entfchließen zur Anlage eines neuen Herbariums, da man doch in einiger Zeit zu Diefem Entfcehluffe Fommen müfte, Die Sectionsmitglieder erklärten fich mit dieſem WBorfchlage einverftanden. Die Art und Weife, wie planmäßig zu dieſem Zwecke zu fammeln fei, fol fpäter verabredet werden, vorläufig fammele jeder die feltenen Pflanzen feine näh— ven Umgebung.

Nach Obengefagtem erfcheine es deßhalb nöthig, daß bald- möglichft eine Zufammenftellung des bis jeßt befannten Materials veranftaltelt werde. Diefe werde im 7. Heft der Bereinsjahr- biicher erfcheinen.

Ein Bilanzentaufchverein würde obiges gemeinfame Unter nehmen gewiß nur fördern, Neferent bietet fich zur Vermittelung diefes Tauſchgeſchäftes an und will gerne jedem fih an ihn wendenden Sectionsmitgliede die Defiderate aus der Weilburger Flora mittheilen.

Nah dem Vorgang anderer Vereine fchlägt derfelbe vor, daß ein Theil ver Sectionsmitglieder oder die ganze Section fich vereinige an ertlegeneren Drte Excurſionen zu machen, um das felbjt einige Tage zu botanifiren und Material für die Naffauer Flora zu fammeln. Auf diefe-Art beabfichtigt Die botanifche Sec: tion Den kommenden Herbft einen Musflug an Die Seeburger Weiher, Es wird der Wunfch ausgedrückt, wenn eine Section ſich irgendwo zu Diefem Zwede verfammele, Daß Die anderen Sectionen von ieſer Zufammenfunft benachrichtigt werden,

15

226

Herr Rudio theilt hierauf der Verfammlung die von Herrn Oberförfter Meg eingefandten Bemerkungen und Anträge hin- fichtlich der Anlegung eines Herbariums mit, welche im Wefent: lichen dahin lauten: 1) daß das Herbarium nach dem natürlichen Spfteme zu ordnen, ımd jedes Mitglied, welches die Bearbeitung einzelner Pflanzenfamilien übernehme, nebenbei auch die eigen- thümlichen übrigen Pflanzen feiner Gegend oder ausgezeichnete Eremplare einfammele; 2) daß in das Bereich der Sections: Unterfuchungen gleichzeitig auch Die unausgefeste Erforfchung der phyfiologifhen Verhältniffe zu ziehen ſei; 3) daß fich auf Die genaue Angabe der Fundorte und Defchreibung der Standorts— befehaffenheit neben der fyftematifchen Anordnung der Bflanzen noch eine andere nach geognoftifchen Gebieten oder den Haupt: flußthälern bilden laſſe; 4) daß die Pflanzen nicht blos im Gta- dium der Blüthe, fondern auch während der Fruchtreife oder Furz vor derfelben zu fammeln feien; 5) Daß es wünjchenswerth fei, daß mit Begründung des Herbariums ein Spdiotifon der Trivial- namen der Bilanzen verbunden werde; 6) endlich, Daß Die Frage zu erledigen fei, auf welchem Wege außer den geeigneten Litera lien auch Mikroſkope zu beichaffen feien.

Die Verfammlung befchloß dieſe Anftichten und Anträge in Erwägung zu ziehen.

Ferner theilte Herr Nudio mit, Daß Die im vorigen Jahre von Herrn Oberförfter Beyer der Berfammlung vorgelegte Con— ferve aus einer Kohlengrube des MWefterwaldes nach Beltimmung des Herin Profefior Aler, Braun zu Freiburg Mucor fodinus Fries. Syst. (Dermalium fodinum Chev.) ift.

Herr Prof. Kirſchbaum fordert auf zu beobachten, ob Lacerta crocea Wolf, und Peleas berus L. fih im Herzogthum vorfinden und bittet um Einfendung von Gremplaven. Ueber das Borfommen des Pebteren an der untern Lahn berichtet Herr Markicheider Dannenberg.

Herr Regiftrator Lehr von Wiesbaden theilte der Verſamm— lung unter Borlegung der Eremplare mit, daß er und ‚Dr, Fr. Sandberger nm Dillenburg 22 Species von Schnecken ge:

227

fammelt, unter denen Die bemerfenswertheften Bulimus montanus _ Drap., Helix personata Müll. und incarnala Müll. feien.

Herr Prof. Kirſchbaum trägt darauf an, daß Das :Broto- coll der Berfammlungen der Sectionsmitglieder auf Koften des Vereins gedrudt und an die Mitglieder verfandt werde. Die Berfammlung tritt Diefem Antrage bei. Derfelbe referirt der Ver: fammlung über eine Arbeit von Herrn Oberfürfter Beyer von Windhof bei Weilburg intereffante Beiträge zur Naturgefchichte des Dachfes enthaltend, Die, da fie erft kurz vor Schluß Der Sigung eingelaufen, nicht mehr in extenso vorgetragen werden fönnte,

Schließlich erhebt fid) eine Disceuffion über die Trage: ob im nächften Jahr alle Sectionen wieder zufammentreten, oder einzeln und zu verfchiedenen Zeiten ihre Verhandlungen vorneh- men follten. Man entjchied fich aus überwiegenden Gründen für den Zufammentritt aller drei Sectionen und zwar in der Pfingſtwoche zu Niederlahnftein,

Der Vorſitzende fchliegt hierauf die VBerfammlung mit dem herzlichiten Danfe für die freundliche Aufnahme, welche die Ver: jammlung in Dilfenburg gefunden, und fpricht die Erwartung aus, daß die alljährlich an einem anderen Orte des Herzogthums ftattfindenden Zufammenfünfte der Sectionen Denfelben neue rüſtige Arbeiter zuführen werden.

Nachdem am Nachmittage noch die ausgezeichneten Samm- ungen des Herrn Marffeheider Dannenberg in Augenjchein genommen worden waren, fand eine gefellige Excurſion nach dem Laufenden Stein ftatt.

Im Auficage der Sectionen:

Schübler.

—) oc

228

Erklärung der Tafeln II und 11.

Tafel IE.

Profil. Groſſer Steinbrug bei Dotzheim. Die Schichten des Taunusfchiefers. fpiß-fattelförmig gebogen.

Tafel III.

Profi I. Berlaffener Steinbrud in dem Tennelbadtpale. Gebogene, oben gefnicte Schichten des Taunusſchiefer's (a) werden von Löß Cb) überlagert.

Profit IT. Bafaltbruh in der Alsbach bei Naurod. Die etwas gebogenen Schichten des Taunusfchiefers (Ca) werden von dem Bajalte (b) abges Kchnitten.

Profit IV. Unter dem alten Kirhhofe am unterem Heidenberg. Horizontale Echichten des tertiären Sandſteins (a) werden von Zehn (b) mantelförmig überlagert.

Profil Vv. Ander Spelzmühle im Salzbachthale. Litorinellenfalfe (a) wird von Letten (b) umd diefer von Diluvialfand Ce) überlagert, Durch Senfung der Schichten in Folge der Zerftüftung des Kalkes er- ſcheint die Lagerung des Lettens geftört.

Geognostische Karte der (segend von Wiesbaden.

2: *

S —— N een Z Se A ET SERIE EL TECHN ER,

Bleidenstadt \

Bat:

*

all NMalte

2 Bund enthalerhof

n Alte Kirche

Sonnenber

h no 0 Adam \ Mrhackerhausche

en pp enht im ;\ DL \

4 Üler Geisberg

Uasanerıie

IEWIESBADEN! y;,,

e

7, nkopplerhof Atenstein

Mürnb ergerhof N

an 8* (Mrorot ER of z

“Erbenheim

\6 Warte =

\ \ N \

\ x N

N \ \

\

Neudorf

«Schierstein

Budenheim

=

MHaafsstab von d- 3000

F Sandberger 1819

hrauwacke. Tertiarer Sandstein. m ÜUnarzgäange = Taunusgesleine um (eranze des Diluviums am Gebirge wu Schwerspathlager

Litorinellen Kalk und Letlen. em Basalt,

Taf. I.

Jahrb. d. Naturhiſt. Ber. in Naffau 1850.

or

US Erwin

ur F l i er >. * . D x 7 1

Taf. II.

2: 7,7777 = TR EN N (( NN \ \ ( &

NOIR —— 8 We an? ee a aara Bern ann da

Iith. Anstv.J ‚betinhardt mMamz.

NIVERSITY OF ILLINOIS-URBANA