YT ,A'^L V/ ?.L Jahresbericht über die Fortschritte auf dem Gesammtgebiete der Agricultur-Cliemie. Neue Folge, libRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN VI. (Das Jahr 1883.) Unter Mitwirkung von Dr. P. Deisener, Vorstand des chemischen Laboratoriums des Vereins der deutschen Rübenzuckerindustrie Berlin, Professor Dr. Th. Dietrich, Dirigent der landwirthsch. Versuchsstation Marburg, Dr. E. A. Grete, Dirigent der Versuchsstation Zürich, Dr. A. Halenke, Dirigent der landwirthsch. Versuchsstation in Speyer, Dr. M. Hayduck, Assistent d. Versuchsstation d. Vereins deutscher Spiritusfabrikanten Berlin, Dr. R. Horn- berger, Docent der Kgl. Forstacaderaie Minden, Dr. Chr. Kellermann, Kgl. Reallehrer in Wunsiedel, Dr. W. Kirchner, Professor der Universität Halle a./S. Dr. C. Kraus, Kgl. Lehrer der Ackerbauschule Triesdorf, Dr. C. Lintner, Director der landw. Centralschule Weihenstephan, Dr. 0. LoeW, Adjunkt des pflanzenphysiolog. Institutes München, Dr. A. Orth, Professor der Universität und laudwirthschaftlichen Hochschule Berlin, F. Strohmer, Assistent der k. k. landwirthsch. Versuchsstation Wien, Dr. C. Weig-elt, Dirigent der Versuchsstation Rufach, Dr. W. Wolf, Oberlehrer am Kgl. Realgymnasium und der Kgl. Landwirlhschaftsschule in Döbeln herausgegeben von Dr. A. Hilger, Professor der angewandten Chemie an der Universität Erlangen. (Der ganzen Reihe Sechsundzwanzigster Jahrgang.) BERLIN. Verlag von Paul Parey. TerUgshandlaDg für laudwirtbscbaft, Garlenbau und PorsUesBB. 1884. Preis 22 Marie. Inhaltsverzeichniss. Boden. Referent: A. Orth. Seite Dialyse des Ackerbodens, von A. Petermanu 3 Quantitative Bestimmung von Mikroorganismen, von W. Hesse . . . . 4 Schlummanalyse. von Eug. W. Hilgard 4 Mechanische Bodenanalyse, von W. Edler 5 Augitgranit und Augitgneiss, von Cohen ^ Serpentine, von E. Hussack ^ Gabbro, von FBecke 6 Apatitführende Dioritgäuge, von B. J. Harrington 6 Diabas, von A. Streng ^* Nephelingesteine, von Herrn. Sommerlad 7 Quarzit, von A. Renard 7 Hypersthenandesit, von WhitmannGross 8 Bildung und Umwandlung von Silicaten, von J. Lemberg H Zersetzung von Ortoklas durch Humus, von J. Meschtsch ersky . . . 13 Humus, von M. Gawriloff > 13 Dopplerit, von W. Demel 14 Baltische und russische Bodenarten, von G. Thoms 14 Vegetationsloser Boden, von Augustus Völcker 17 Weinbei'gsboden, von E. Borgmann 17 Thone von Kiew, von M. Bogdanoff 19 Bodenuntersuchungen, von E. Heiden 19 Chemische Constitution der Moore, von H. Grouven 19 Ackererden und Mergel, von K. Kraut 20 Humusbodenarten Schleswig-Holsteins, von A. Emmerling 21 Bodenarten Westfalens, von J. König . . 2» Materialien zur Düngung und Meliorirung von Moorboden, v. M. Fl ei seh er 22 Eiderschlick, von E. Emmerling 27 Verhalten schwer löslicher Phosphate im Moorboden, von M. Fleischer 27 Marschboden und Hochmoorbildung, von C. Virchow • • 27 Sättigungscapacität des Bodens, von Leon Dumas 27 Ackerboden des Krongutes Peterhof, von G. Thoms 2p Geognostisch-agronomische Kartirung, von A. Orth 30 Ammoniakabsorption des Bodens von R. Heinrich • • 30 Chemische Vorgänge im Boden und Grundwasser, von F. Hoppe-Seyler 31 Buttersäureferment der Ackererde, von P. Deherain u. L. Maquenne 31 Mikroorganismen im Boden, von P. Miquel 3^ Reduction der Sulfate im Boden, Plauchud 32 Brandpilze im Boden, von 0. Brefeld ^^ Thätigkeit niederer Organismen, von E. Wollny 3^ Salpeterbildung im Boden, von Mariö-Davy • ' sa Ursprung des Stickstoffes auf der Erdoberfläche, von A. Müntz u. E. Aubin d* Verlust und Gewinn des Stickstoffes durch Cultur, von P. P. Deherain 34 jy InhftltBTerzeiohBiSB. Seit« Stickstoffbestimmungen im Boden, von Lawes und Gilbert 38 Der in Form von Salpetersäure im Boden vorhandene Stickstoff, v J. B. Lawes, H. Gilbert und H. Waringtou 42 Umsetzung stickstoffhaltiger Stoffe im Boden, von E. Warington . . 43 Beziehungen der Pflanze zum Boden, von H. Hellriegel 45 Einfluss der Pflanzendecke und Beschattung auf die physikalischen Eigen- schaften des Bodens, von E. Wollny 46 Einfluss der Exposition des Bodens auf dessen Feuchtigkeit, von E. Wollny 46 Relatives Wärmeleitungsvermögen verschiedener Bodenarten, v. F. W a g n e r 46 Literatur 46 Wasser. Referent: W. Woif. 1. Trinkwasser. Ueber die hygienische Beurtbeilung von Nutz- und Trinkwasser, von G.Wolffhügel 48 Studien über Süsswasser (Stockholmer Trinkwasser) und dessen Analyse, von Ekman 49 Ueber die Trinkwasser der Stadt Breslau, von F. Hulwa 49 Chemische Untersuchung des städtischen Leitungswassers zu Halle, von Drenkmann 50 Beiträge zu einer Hydrologie der Provinz Rheinhessen. Chemische Unter- suchungen verschiedener Trink- und Nutzwasser dieser Prozinz, von E. Egger 51 Ueber Quell- und Brunnenwasser von Tabor. von Fr. Farsky und AI. Mollenda 52 2. Mineralwasser. Analyse der Mineralwasser von Slawinsk, von A. Orlowsky 53 Zusammensetzung des Mineralwassers der eisenhaltigen Quelle von Ro- senau, von Alex. Kalecsinszky 53 Zusammensetzung des Mineralwassers von Montroud (Loire), v. A. Terreil 54 Analyse des Mineralwassers von Heucheloup, von J. Lefort 54 Chemische Untersuchung des Ofuer Victoria Bitterwassers, von M. Ballo 54 Untersuchung des Wassers der Schwefelquelle der Stadtbäder zu Sophia und Bemerkungen über einige Mineralquellen Bulgariens, von A. Thee- garten ■ 55 Chemische Analyse des Oberbrunnens zu Flensburg in Schlesien , von Th. Poleck .% 3. Untersuchungen, Verhalten und Reinigung anderer Wässer, Regenwasser, Drain- wasser, Rieselwasser, Canalisationswasser etc. Ueber die Ursache, welche den Ammoniakgehalt der Regenwasser beein- flussen, von A. Houzeau 57 Untersuchungen der Wasser einiger Flusse und Quellen aus dem Central- gebiete der französischen Pyrenäen, von H. Byasson 57 Einfluss der Temperatur und des Regenfalles auf die Weizenernte, v. A. v. T. 58 Neue Untersuchungen der Regeuwasser auf Ammoniak, Chlor und Schwe- felsäure von Lawes, Gilbert und Warington . 59 Untersuchungen von Regen-, Quell-. Fluss- und industriellen Wässern, von Pagnoul u. H. Pellet 59 Untersuchung des Wassers von 5 Brunnen der Kara-Kum-Sandwüste, von C. Schmidt 59 Ueber das Wasser des sibirischen Meeres, von Petterssou 60 Ueber den Einfluss, welchen die Salze des Meerwassers auf die Süsswasser- thiere ausüben und über die Ursache, welche den Tod der Süsswasser- thiere im Meerwasser und der Meeresthiere im Süsswasser herbeiführt, von H. de Variguy und Paul Bert. Ueber denselben Gegenstand, von FeUx Plateau 61 Inhaltsverzeichniis. tt Seite lieber den Einfluss des Wassers auf die Bierbrauerei 61 üeber das Wasser des Balüktü-Kul (Fisch-See), von C. Schmidt ... 61 Zusammensetzung des das Erdöl begleitenden und aus Schlammvulkanen ausströmenden Wassers, von A. Potilitzin 62 Untersuchung des Wassers auf Mikroorganismen, von Tiemann . . . 65 Verfahren zur mikroskopischen Untersuchung von Flüssigkeit, speciell Wasser, auf organisirte ßestandtheile, vou J. Brautlecht . . . . 65 Ueber die Prüfung der im Wasser suspendirten Körperchen, von Eug. Marchaud 65 Ueber die Ursache der Verderbniss der Wässer der Stadt Lille, v. A. Giard 66 Verunreinigung der Flüsse durch Effluvien aus Kalifabriken, v. Wein lieh 66 Ueber die Untersuchung von Gaswasser, von L. Dyson 67 Ueber die Farbe des Wassers, von W. Spring 67 Die Anwendung des Wassers zur Verhinderung von Frostschäden im Früh- jahr auf Wiesen und in Reeth-Culturen, vou Th. v. Neergard ... 68 Selbstreinigung der durch Torfmoorwasser verunreinigten Ströme , von W. N. Hartley 68 Ueber die Reinigung des Torfwassers für die Textilindustrie 69 Ueber die Verunreinigung des Wassers grosser Flussl.iute durch die Aus- läufer städtischer Canäle und die Selbstreinigung der Flüsse, v. Fr. Hui wa 69 Die chemische Zusammensetzung des Wassers der Donau vor Wien i. J. 1878 u. d. projectirte Bewässerung des Marchfeldes, v. J. F. Wolfbauer 70 Zur Beurtheiluug der Selbstreinigung des Rheins bei Bonn, von Th. Wachen dort 74 Chemische Untersuchungen zur Feststellung des Einflusses der Sielleitungen der Stadt Lübeck auf die umgebenden Gewässer, von G. Schorer. . 75 Weitere Literaturangaben ... 76 Atmosphäre. Referent: Th. Dietrich. Ueber den Kohlensäuregehalt der Atmosphäre, von A. Müntz und E. Aubin . 78 Ueber die Zusammensetzung der atmosphärischen Luft; Ozon, Ammoniak, organischer Stickstoff und Kohlensäure, von A. Lev>y 79 Mikroskopische Untersuchung über die Bacterien der Luft, von P. Miquel 82 Ueber die Zusammensetzung der atmosphärischen Wässer; Ammoniak, Salpetersäure, von A. Levy . 84 Untersuchungen über das Vorhandensein der Salpetersäure und Ammoniak in den Niederschlägen auf den Alpen, von E. B. Boussingault . . 86 Ursachen, welche den Ammoniakgehalt der Regenwässer beeinflussen, von A. Houzeau 87 Ueber die Grösse der täglichen Wärmeschwankung, von A. Woeikoff . 87 Ueber die Dauer des Sonnenscheins in Magdeburg, vou R. Assmann . 87 Ueber die Wärmestrahlung der Erde, von John Tyndall 88 Die Häufigkeit der Gewitter 89 Ueber die Entstehung des Blitzes, von A. Fick ^'l Einfluss der Temperatur u, des Regenfalls auf die Weizenernte .... 91 Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Entwickelung der Pflanzen, von E. Risler ^'■i Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Production des \\'eizens, vou Duchaussoy .... 93 Anhang 93 Literatur 94 Die Pflanze. Aschenanalysen. Referent: C. Kraus. Aschenanalysen erwachsener Exemplare von Hyacinthus orientalis, von A. Tschirch 95 "UJ InhaltiTArzeiehniBi. Seite Analysen von Haidekraut, Farnkraut und Ginster, von A. Peter mann 95 Analysen von Tabaksasche, von R. Romanis 96 Aschengehalt der Blätter in Wassercultur erwachsener Bäumchen, ver- glichen mit demjenigen auf festem Boden erwachsenen, V. C. Councler 96 Ueber das Verhältniss von Trockensubstanz u. Mineralstoflfen im Baum- körper, von H. Will 97 Zusammensetzung der Blätter der Eiche und Kastanie in verschiedenen Perioden 97 Asche der einzelnen Theile von Weisstanne und Fichte, von R. Weber 97 Die Mineralstoffe ddr wichtigsten Waldsameu, von R. Hornberger. . 98 Die Bestandtheile und Eigenschaften von Stratiodes aloides, Nuphar lu- teum, von Niederstadt 99 Aschengehalt der Blüthenblätter von Rosa centifolia, von Niederstadt 100 Asche von Mesembryanthemum crystallinum, von H. Mangon. . . . 101 Vegetation. Referent: C. Kraus. A Samen, Keimung, Keimprüfungen. Beeinflussung der Keimung durch Mineralstoffe, v. Deheraiu u. Breal 101 Galvanische Erscheinungen an keimendem Samen, von J. Müller-Hett- lingen 102 Einfluss des Lichts auf die Keimung der Samen, von A. Cieslar . . . 103 Das Keimen der Gerste und anderer Samen, von F. Körnicke . . . 104 Einfluss niederer Temperaturen auf die Keimung, von Hellriegel . . 105 Keimungstemperatur von Zwiebelsamen 105 Verhalten der Unkrautsamen in Grünmaisgruben, von F. G. Stehler 105 Ueber Quelllung und Keimung der Waldsamen, von J. Möller . . . 105 Wirkung des Austrocknens auf die Keimfähigkeit der Samen, von v. Tieg- gem und G. Bonnier 106 Beobachtungen über die Wassermengen, welche Samenkörner aus feuchter Luft aufnehmen, von G. Wilhelm 106 Aufbewahrung der Eicheln und Buchein im Winter 107 Ueberwinterung der Eicheln und Rosskastanien, von Lodemann . . . 107 Beziehungen zwischen der Keimfähigkeit und dem Wassergehalt der Zuckerrübensamen, von E. S ostmann 107 Dauer der Keimkraft von Pinus silvestris, von C. Biskup 107 Die chemischen Veränderungen beim Auswachsen des Getreides , von Märcker und Kobus 108 Beregnete und nicht beregnete Gei'ste, von F. Farsky 108 Zusammensetzung ausgewachsenen Weizens, von Balland 109 Ueber die Veränderung der Substanz des Gerstenkornes durch die Keimung, von K. Michel 109 Studien über die Kleberzellen bei den Getreidesorten, von Johannsen 109 Beiträge zur Morphologie der Keimblätter, von A. Winkler . . . . 109 Literatur 109 Schnellkeimapparat von Coldewie und Schönjahn 109 Kritik dieses Apparates, von C. 0. Harz 110 Jahresbericht der Schweizer Samencontrolstation, von F. G. Stehler . 110 Mittheilungen aus der Schweizer Samencontrolstation, v. F. G. Stehler 112 Gewinnung von Grassamen durch Raffen, von A. Kohlert 113 Hebung der Samenzucht in Oesterreich, v. A. v. Liebenberg . . . 113 B. Wasseraufnalime, WasseiTerbrauch, Wasserbewegnng, Saftbewegung. Einfluss des äusseren Druckes auf die Absorption von Wasser durch die Wurzeln, von J. Vesque • 113 Ueber Wasserverdunstung und Wasseraufnahme der Baumzweige im winterlichen Zustande, von R. H artig 113 Wasseraufnahme aus dem Boden, von H. Hellriegel 114 Aufnahme von Wasser durch die Blüthenköpfe einiger Compositen, von A. Burgerstein 114 Studien über Verdunstung, von P. Sorauer 114 InbaltRYerzAichniB«. vn Seit» Transpirationsoptimum, von F. Tschaplowitz 114 Verhältniss zwischen Production und Verdunstung, von H. Hellriegel 115 Transpirationsbedingungen, von H. Hellriegel 115 Die Grösse der verdunstenden Überfläche bei verschiedenen Pflanzen- arten, von H. Hellriegel 115 Einfluss des Wassergehalts im Torfboden auf die Pflanzenproduction, von R. Heinrich 115 Einfluss der Bodenfeuchtigkeit auf die Production, von H. Hellriegel 116 Verhältniss zwischen Wasserbedarf und Regenfall, von H. Hellriegel 116 Einfluss kürzerer Durstperioden auf die Production, von H. Hellriegel 116 Directe Beobachtung der Wasserbeweguug in den Gefässen, von J. Vesque 116 Literatur über Wasserbewegung im Pflanzenkörper 116 Die Saftleistung der W^urzelknolleu von Dahlia variabilis, von C. Kraus 117 C, Assimilation und Stoffwechsel. Athmungsgrösse während der Vegetation der Haferpflanze , von R. Heinrich 118 Athmung und Transpiration der Pilze, von G. Bonnier u. L. Mangin 118 Farbe und Assimilation, von Th. W. Engelmann 119 Die Vertheilung der Energie im Sonnenspectrum und das Chlorophyll, von C. Timiriazeff 119 Welche Strahlen verursachen die Kohlensäurezersetzung in der Pflanze, von C. Timiriazeff 119 üeber die Menge der vom Chlorophyll geleisteten nützlichen Arbeit, von C. Timiriazeff 119 Ueber den Einfluss chemischer Agentien auf die Assimilationsgrösse grüner Pflanzen, von Th. Weyl _ 120 Ueber die Sauerstoffausscheidung der Wasserpflanzen, von Barth^lemy 120 • Das Kohlendioxyd der Atmosphäre als Kohleustofiquelle für die Assimi- lation der Zuckerrüben, von B. Corenwinder 120 Literatur 121 Ueber die Wechselbeziehungen zwischen ötoffumsatz und Kraftumsatz im keimenden Samen, von H. Rodewald 121 Die Autosydation in der lebenden Pflanzenzelle, von J. Reinke . . . 122 Beweis für die abweichende chemische Constitution des Eiweisses des lebenden Protoplasmas gegenüber abgestorbenem, von 0. Loew . . 122 Ueber den Eiweissumsatz im Pflanzenorganismus, von E. Schulze . . 122 Ueber Stärkebildung aus Zucker, von J. Böhm 124 Bildung des Oenocyanins, von J. Maumene 124 Bedeutung des rothen Farbstoffs bei den Phanerogamen und seine Be- ziehungen zur Stärkewanderung, von H. Pick 124 Ueber das Schicksal der krystallinischen Kalkoxalatablagerungen in der Baumrinde, von St. Ranner 124 Ueber die Verwendung der Gerbsäure im Stoffwechsel, von E. Kutscher 124 Ueber die Entstehung stärkeumbildeuder Fermente in den Zellen höherer Pflanzen, von W. Detmer 125 Reifung von Kirschen und Johannisbeeren, von C.Amthor 125 Verschiedenartigkeit der Wirkung entnommener Körper auf die Pflanzen- entwickeluug, von J. Emerson und Reynolds 125 D. Aeussere Einflüsse (Wärme, Licht u. s. w.). Studien über die Entwicklung der Traubenbeere und den Einfluss des Lichts aut die Reife der Trauben, von K. Porte le 125 Untersuchungen über die Einwirkung des Lichts auf die Sauerstoffaus- scheidung der Pflanzen, von J. Reinke 126 Licht- und Farbensinn der Bacterien. von Th. W. Engel mann . . . 126 Behinderung der Bacterienentwickelung durch das Licht, von J.Tyndall 127 Einfluss des Lichts auf die Entwickelung von Bacterien, von J. Ja- mieson t^'»;''' ^zl Einwirkung des Lichts auf das Entfalten der Blätter, von E. Mer . 127 Einfluss der Temperatur und ßesonnung auf die Vegetation von Mais, von F. Sestini und A. Funaro 1*' ■tTTTT InhaltiTerB«iclinisi. Seit« EntwickeluDg des Weizens, von Duchaussoy 128 Ueber das Wärme- und Lichtbedürfniss der Pflanzen in verschiedenen Lebensperioden, von H. Hellriegel 128 Ueber den Einfluss der strahlenden Wärme auf wachsende Pflanzentheile, von J. W 0 r t m a n n 128 Einfluss der Temperatur und des Regenfalls auf die Weizenernte . . . 128 Beziehungen der während der Vegetationszeit herrschenden Temperatur zum Ertrage, von H. Hellriegel 128 Einfluss hoher Bodentemperatur von kurzer Dauer auf die Vegetation, von H. Hellriegel 129 Einfluss der Temperatur auf die Entwickelung der Pflanzen, zunächst des Weizens, von E. Risler 129 Literatur 120 E. Terschiedenes. Nährlösungsculturen unter Zusatz von telluriger und Tellur-, seleniger- und Selen-, arseniger und Arsensänre, unterphosphorigsaurem Kalium und Ferrocyankalium, von W. Knop 130 Ueber die Aufnahme von Metalloxyden durch Pflanzen, von F. B. Phillips 130 Kalk und Magnesie in der Pflanze, von E. v. Raum er 130 Einfluss eisenhaltigen Bodens auf die Entwickelung der Pflanzen, von Griffiths 130 Einfluss des Partiärdrucks des Sauerstoffs auf das Wachsen der Pflanze, von A. Wieler 130 Untersuchungen über den Einfluss des Bodenvolumens auf die Entwicke- lung der Wurzeln, von H. Hellriegel 131 F. Pflanzencultur. Allgemeines. Untersuchungen über die künstliche Beeinflussung der inneren Wachs- thumsursachen, von E. Wollny 132 Ueber den Einfluss der Saatzeit auf die Entwickelung und die Erträge der Culturpflanzen, von E. Wollny 134 Einfluss der Beschaffenheit des Samens auf die aus ihm erwachsende Pflanze, von H. Hellriegel 136 Ueber die Anwendung der Electricität in der Pflanzencultur, von E. W o 1 1 n y 136 Literatur 136 Getreide. Ueber den Einfluss der Aussaatstärke und der Anwendung künstlicher Düngemittel auf den Ertrag und die Zusammensetzung des Hafers, von 0. Beseler und Märcker 137 Zur Cultur von Malzgerste 137 Die Saatgerste, von F. Körnicke 138 Die Gerste, von A. Voss 138 Kreuzung von Gerste 138 Cultur von Gerste, von Märcker und Säuberlich 138 Gerste auf Gerste, von Märcker 139 Zusammensetzung der in der Provinz Sachsen erzeugten Gerste, von Märcker 139 Braugerste, von A. Löhers 139 Hebung der Gerstencultur in Böhmen 139 Literatur 139 Anbauversuche mit schwedischem Graurogen 140 Ersatz des Roggens durch Sandweizen • . 140 Ueber die Cultur des Weizens (Zusammensetzung zur Zeit der Blüthe und Reife), von Joulie 140 Deutscher Weizen in Amerika, englischer in Dänemark 140 Gewichtsverhältniss der Körner zum Stroh bei gesundem Getreide, von Drechsler 140 InhaltsTereeichniis. JX Seit« Kartoffeln. Kartoffeln und Bataten, von Sacc 140 lieber die botanischen Verschiedenheiten des Krautes und der Bliithe der Kartoffelsorten, von L. Wunderlich 141 Die Ohrondkartoffel 142 Neue Kartoffelsorten 142 lieber die Qualität der auf Moorboden gebauten Kartoffeln, von M. Fleischer 142 Vergleichende Kartoffelanbauversuche, von F. Heine ■ • 142 Abhängigkeit der Quantität der Ernte von der Beschaffenheit des Saat- guts bei Kartoffeln, von Lmmel 143 Anhäufeln der Kartoffeln, von Schleh 143 Variation der sächsischen gelbfleischigen Zwiebelkartoffel, von J, Krubner 143 Rüben. Einfluss des Bodens, der Grösse des Saatguts, der Saatzeit, der Saat- distanz und verschiedener Culturmethoden auf die Qualität und Quantität der Zuckerrübenernte, von G. Marek 143 Ueber die Vertheilung des Zuckergehaltes in der Rübe, von G. Marek 144 Beziehungen des spez. Gewichts, des Wurzelgewichts und der Blattbe- schaffeuheit der Rübe auf deren Zuckergehalt, sowie über den tech- nischen Werth der einjähi'igen Samenträger, von G. Marek . - . 145 Einfluss des Verwelkens und der Wasseraufnahme verwelkter Rüben, des Frostes und der Aufbewahrung über Winter auf den Stoffgehalt der Zuckerrüben, von G. Marek 146 Chemische Untersuchungen über die weisse schlesische Zuckerrübe, von H, Leplay 146 Abblatten der Rüben 147 Pflanzweite der Zuckerrüben 147 Ursachen der Bildung von Stockrüben, von Märcker 148 Ueber Production von Rübensamen, von A. Reich el 148 Zucht des Rübensamens 148 •Die Resultate der in der Provinz Sachsen im Jahre 1883 ausgeführten Anbauversuche mit verschiedenen Rübenvarietäten, von Märcker . 148 Mischsaat von Zuckerrüben und Lupinen, von Höpffnfer 150 Beschneiden der Wurzeln bei Kohlrübenpflanzen 150 Verschlechterung der Qualität der Rüben in Böhmen 150 Literatur 15^ Futterpflanzen. Die Sandwicke, von M. Märcker 150 Die Sandwicke, von A. Jordan 151 Sandwicke, von Wilhelm 151 Peluschke, von Döhn 151 Neuere Blattfrüchte für leichteren Boden 151 Beiträge zur Keuntniss der Peluschke, von Troschke 151 Winterwicke und Wintererbse, von Crampe |^* Wiuterwicke und Wintererbse, von A. Jordan 15~ Literatur 152 Ueber den Anbau des Markkohls als Futterpflanze, von A. Mayer . . 15^ Comfrev, von E. Hermes 1^^ Amerikanischer Rothklee, von W. Biernatzki, Just, Nobbe . . . 15o Ein neuer Inkarnatklee 15| Der Wagner'sche Futterbau 15* Analytische Untersuchung der Pflanzendecke auf Zahl, Gewicht und Dauer der Pflanzen verschiedener Gras- und Kleesorten, von P. Nielsen . 154 Auslegung von Weideschlägen mit Klee- und Grassaat, von Th. von Neergard }rf Literatur ^-^^ Hopfen. Reformen beim Hopfenbau, von E. Pott ^'^^ ■VTT Inhaltgverieichnigg. Seite II. Kryptogame Parasiten. Bacterien. Bacterium Hyacinthi, von J. H. Wakker 185 Peronosporeen. Peronospora gangliform., von Cornu 185 Peronospora viticola (Mehlthau, Rost), von Millardet, Magnus . . 185 Phytophthora omnivora, von R. Hartig 185 Cystopus, von Zalewski 185 Uredineen. Chrysomyra albida, von J. Kühn 186 Coleosporium Senecionis, von R. Hartig 187 üstilagineen. Ueber Brandpilze, von Oscar Brefe]ld 187 Paipalopsis Irmischiae, von J. Kühn 189 Graphiola, von E. Fischer 189 A scomyceten. Dematopbora necatrix, von R. Hartig. Blankenhorn, G. Cuboni . 190 Lilopbospora graminis, von Maurice 192 Fusicladium trennilae, von Frank 192 Gloeosporium Lindemuthianum, von B. Frank 193 Nectria cinnabarina, von H. Mayr 195 Isariopsis griseola. Pilzkrankheit der Bohnen, von F. v. T hürnen . . 196 Poriza cibaroides, von J. H. Wakker 197 Periza an Kartoffeln, von F. v. Thümen 197 Phoma Gentianae, von J. Kühn 197 Phyllosticta vindobonensis. Pilz der Aprikose, von F. v. Thümen . . 197 Polystigma rubrum, von Frank 197 Rhytisma anobrychis. Esparsettekrankheit in Saintagne , von E. Prillieux 197 Schwefeln der Reben, von Gennadius 199 Spaerotheca pannosa, von B. Strauwald 199 Hymenomyceten. Hypochnus Cucumeris, von Frank 199 Anhang. Oidium des Tabakes, der Rebenmehlthau der Türkei, von Kevark, Torkoniian 199 Coryneum Beyerinckii. Gummikrankheit, von M. W. Beyerinck . . 200 Krankheit des Safranes, von Prillieux ÜOO ünkräutervertilgung 200 Literatur 200 C. Krankheiten aus verschiedenen Ursachen. Gifte. Einfluss von Kochsalz- und Zinksulfat enthaltendem Wasser auf Boden und Pflanzen, von F. Stör p, J. König 204—210 Frost, von R. Hartig 211 Gegen Krankheiten widerstandsfähiger "Varietäten unserer Culturpflanzen, von Sorauer 211 Schutzmittel gegen Frost, von Boisseiot 212 Gegen Rauch widerstandsfähige Bäume, von F. Schmid 212 Trockenheit. Das Abstossen der Hyacinthentrauben, von P. Sorauer . 212 Zuwachssteigeruug, von R. Hartig 212 Nachtheiliger Einfluss des Standortes auf Reben, von Müller-Thurgau 213 Siechthum der Pyramidenpappeln, von W. 0. Focke 213 Mechanische Beschädigungen, von Schnitts pahn 213 Literatur 214 luhaltaverzeichnis». xni Der Dünger. Referent: E. A. Grete. I. Düngerbereitung und Düngeranalysen. Seite Düngerwerth der Pfälzer Tabakrippen, von Dietrich 2U* Materialien zur Düngung u. Meliorirung des Moorbodens, von M. Flei- scher, A. König und R. Kissling 215 Mit Torfmull hergestellter Abortinhalt, von J. König 217 Landwirthschaftliche Verwerthung der städtischen Abfallstoflfe, von T. Liernur und A. Nemec 217 Poudrettebereitung in der Fabrik von Buhl & Keller in Freiburg i./ß., von C. Weigelt-Rufach 217 Die Verwerthung der menschlichen Abfallstoffe, von C. Engler . . . 217 Strassenkehricht aus der Stadt Breslau, von Holde fleiss 218 Guanisirtes Knochenmehl, von E. v. Wolff 218 Kochsalz als Düngmittel 218 Schlackenverarbeitung zu Dungphosphaten 218 Concentrirte Phosphorsäuredüuger aus Eisenschlacke 218 Ein neues Material zur Torfstreu-Fabrication, von M. Fleischer . . 218 Düngerfälschung, von Stutzer 218 Kieselsäure-Poudrette . • 219 Stassfurter Salze als Einstreumaterial in Ställe, von M. Märcker . . 219 Karnallit als billiger Ersatz für Kainit, von Troschke 219 Untersuchungen von Eiderschlick, von Emmerling 220 Ein in der Nähe der Kapstadt gefundenes Ammonphosphatlager, von A. B. Griffits 220 Botzig und Pfannenstein der Saline Rappenau 220 Untersuchung von Düngergyps auf Feinheit und Gehalt, von J. Ne ssler 220 Wollstaub, ein Abfallpioduct bei der Kunstwollfabrication, von J. Nessler 221 Phosphate der Insel Rata (Fernando de Novouha), v. H. Pellet u. J. König 221 Entfettung der Knochen, von P. Wagner . . . . 222 Ueber die Zusammensetzung von Fischschuppen und Fischknochen, von H. Weiske 222 Beiträge zur Knochenanalyse, von H. Weiske 222 Afrikanischer Guano, von Paul Wagner 222 Aves Guano, von M. Märcker und E. Heiden . . >. 223 Ein in Australien aufgefundener Guano 224 Guano des Kap Vert, von A. Andouard 224 Schlammkuchen der Zuckerfabrication, von F. Strohmer 224 Aepfel-Trester als Düngemittel, von A. Lesne 224 Neues Kalisalzlager 224 Vorkommen, Bildung und Technik der Gewinnung des Chilisalpeters , 224 Die chemische Zusammensetzung des Apatits, von J. A. Völcker . . 224 II. Düngerwirkung. Versuche mit Kalidüngern, von Fr. Farsky 225 Schwefelsäure als Düngemittel, von Fr. Farsky 226 Memoranda of the Origin, plan and results of the field and other experi- ments conducted on the farm and in the laboratory of Rothamsted by John Beunet Lawes 226 Bericht über die im Jahre 1881 unter Leitung der Versuchsstation Kiel ausgeführten Düngungs versuche, von A. Emmerling 227 Bericht über die im Jahre 1882 unter Leitung der Versuchsstation Kiel ausgeführten Düngungsversuche, von A. Emmerling ._ 227 Düngungsversuche zu Kartoffeln und Rüben, von A. Nautier .... 228 Eiufluss der Zeit der Kalidüngung auf Quantität und Qualität der Kar- toffelernte, von E. Wildt 231 Ueber günstigen Erfolg bei Anwendung von Krugit zu Kartoffeln, von J. Karbe '^^^ VJY luhalttTerzeichnii*. Selto Auffallender Einfluss der Düngung auf die Zusammensetzung der Kar- toffeln, von M. Märcker, Gräger und Vib raus-Calvörde . . . 232 Ueber den Einfluss früher oder später Düngung mit Kainit auf den Stärke- gehalt der Kartoffeln, von A. Salfeld 232 Kartoffeldüngungsversuche der Versuchsstation Danzig, mitgetheilt von M. Märcker 233 Kartoffeldüngungsversuche in England, von C. A. Cameron . . . . 233 Künstliche Düngemittel für die Kartoffelkultur, von E. Guradze. . . 233 Düngungsversuche in leichtem Sandboden zu Roggen, von Vibraus- Calvörde 234 Künstliche Düngemittel für Roggen in besserem Sandboden, v. M. Märcker 234 Weizendüngungsversuch, von M. Märcker 235 Ueber die Wirkung löslicher und unlöslicher Phosphate bei der Cultur der Gerste, von Aug. Völcker 236 Düngungsversuche mit Stallmist u. künstl. Düngemitteln, v. L.Guillaume 237 Düngungsversuche in der Provinz Posen 1882, von E. Wildt .... 237 Culturen auf dem Versuchsfeld zu Grignion i. J. 1882, v. P. P. Deherain 238 Ueber den Werth verschiedener Formen stickstoffhaltiger Verbindungen für das Pflanzenwachsthum und den Einfluss derselben auf die Zusam- mensetzung des Hafers, von M. Märcker 241 Anwendung des Chilisalpeters und des schwefelsauren Ammoniaks bei der Rübencultur, von O. P. Deherain 243 Ueber Zuckerrüben-Düngung, von Holde fleiss 244 Düngungsversuche zu Zuckerrüben, von H. Rump-Lindingeu . . . 244 Düngungs versuche mit Seeschlick und Moorcompost, von Enckhausen- Ebsdorf 244 Versuche über den ununterbrochenen Anbau von Weizen und Gerste in Woburn, von Aug. Völcker 245 Düngungsversuche in Löwitz, von Graf v. Schwerin-Löwitz . . . 246 Düngungsversuche auf der Versuchsfarm Peterhof b. Riga, v. W. Knieriem. 247 Laudwirthschaftlicher Werth des getrockneten Blutes, v. A. Peter mann 248 Versuche über 4jährige Rotation, von Aug. Völcker 249 Düngung mit Kochsalz und Häringsabfällen, von E. Hequet d'Orval und A. Pagnoul 249 Kainit und Knochenmehl auf Sandboden, von F. W. Steffens .... 251 Düugungsversuche mit Rohammoniak-Superphosphaten, von E. Wollny 251 Stickstoff u. Phosphorsäuredüngung bei Gerste u. Hafer, v.M. Märcker 253 Düngen des Tabaks, von J. Kessler 255 Düngungsversuche zu Tabak, von J. Nessle r 255 Düngungsversuche in den Weinbergen des Ahrthales, von A. Stutzer . 256 Ueber den Einfluss der Aussaatstärke und der Anwendung künstlicher Düngemittel auf den Ertrag und die Zusammensetzung des Hafers, von M. Märcker und 0. Beseler 256 III. Allgemeines. Ueber Knochenkohlesuperphosphat, von Fr. Farsky 260 Ueber die sogenannte Schwefelsäure-Düngung, von H. Fresenius . . 264 Literatur 265 Beiträge zur Spühljauchen-Rieselkunde, von G. H. Gerson, Berlin . . 265 Untersuchungen über das Verhalten schwerlöslicher Phosphate im Moor- boden und gegen einige schwache Lösungsmittel, von M. Fleischer, unter Mitwirkung von A. König und R. Ki sslin g 266 Verwendung schwerlöslicher Phosphate auf mineralischen Bodenarten, von M. Fleischer und R. Kissliug 266 Beiträge zur Ausbildung der Düngerlehre, von P. Wagner 271 Einige Resultate agriculturchem. Düngungsversuche, von P. Wagner, W. Bohn, H. Prinz. Th. Wetzke, Ch. Meyer, L. Laatsch . . 273 Literatur 279 Eine Ursache der Differenzen bei der Untersuchung von Superphosphaten, von M. Märcker 279 Ueber die Productionskosten von Stallmist, von A. Dettweiler . • . 280 Literatur. Patente 280 InhaltsTerielchniss. vy Pflanzencliemie. Referent: A. Hilger. 1. Fette. Wachsarten. Cacaoöl, von M. C. Traub . • 281 Tabaksfett. Wachs, von R. Kissling 281 Verseifung der Fette, von E. Valenta 282 Constitution der Fette, von J. Alf. Wanklyn 282 2. Kohleliydrate. Holzfaser von C. F. Gross und E. J. Bevan 282 Cellulose und Stärke mit Brom, von A. P. M. Franchimont. . . . 282 Oxycellulose, von G. Witz 282 Stärke, von B. Brückner 282 Die Stärke und ihre Umwandhingsproducte, von F. Salomon .... 283 Elementarzusammensetzung der Weizenstärke und Einwirkung von Essig- säure auf dieselbe, von L. Schulze 284 Einwirkung verdünnter Salzsäure auf Stärke, von F. AUihn . . . . 284 Einwirkung von Kalihydrat auf Traubenzucker, von A. Emmerling u. S. Loges 284 Einwirkung von Kupferoxydhydrat auf Zuckerarten, von J. Habermann und M. König 285 Messung der Ausscheidungsgeschwindigkeit von Kupferoxydul durch In- vertzucker aus Fehling'scher Lösung, von F. Urech 286 Maltose, von A. Herzfeld 286 Literatur 287 Dextrose zu ammoniakalischer Silberlösung, von B. Toll ans .... 287 Cellulosezucker, von E. Flechsig 287 Einfluss von Licht auf Rohr- und Invertzucker, v. Gladstone u. Tribe 287 3. Glycoside. Bitterstoffe. Saponin, von Stülz und C. Schiapparelli 287 Cinchocerotin, von A. Helms 28S Ericolin, von R. Thal 288 Violaquercetin, von K. Mandelin 288 Synthese von Glycosiden, von A. Michael 288 Literatur ^ 288 Laserpitin, von R. Külz ' 288 Colocyntbin, von G. Henke 288 Coniferin in der Zuckerrübe, von 0. v. Lippmann 288 Glycoside von Salix, Arbutus, von H. Schiff 289 Coniferin, von 0. v. Lippmann 289 4:. Grerbstoffe. Leditannsäure. Callutannsäure. Pinipikrin 289 Eichenrindengerbsäure, von C. Etti und C. Böttinger 289 5. Farbstoffe. Indigo, von A. Baeyer 289 Hämatoxylin. Hämate'in, von E. Erdmann und G. Schultz . . . . 290 Curcumin, von C. Loring Jackson und A. F. Mencke 290 Lapachosäure, von E. Paterno 290 Chlorophyll-Literatur 291 6. Eiweissstoffe. Protoplasma, von 0. Loew 291 Constitution des Eiweisses, von O.Loew 292 Eiweiss. Nuclein. Plastin, von E. Zacharias 292 Nucle'in. Zellkern, von A. Kossei 292 Eiweiss und Pepton, von 0. Loew ^^^ ■y-iTJ InhaltiTerEeichniss. 7. Alkaloide. Seite Oxydation des Strychniiis, von Hoogewerff und v. Dorp 293 Literatur hierüber 293 Hydro- und Oxynicotin, von A. Etard 294 Brompilocarpin. von Lastaing 294 Morphin, von L. Barth und H. Weidel 294 Papaverin, von G. Goldschmiedt 294 Narcotiu. von Dott 294 Pseudomorphin, von 0. Hesse 294 Ueber Morphin, von 0. Hesse 294 Cinchon.amin, von Arnaud 294 Zur Constitution des Chinins, von H. Skraup 294 Chinin mit Chloral, von G. Marsara 294 Prütung des Chinin, von C. H. Wood und E. L. Barret 294 Bestandtheile der Cuprearinde, von 0. Hesse 295 Cinchouin, von H. Weidel und K. Hazura 295 Atropin, von A. Ladenburg ■ 295 Angusturaalkaloide, von Körner und Böhringer 295 Berberin, von E. Schmidt und 0. Bernheimer 295 Piperidin, von C. Schotten 295 Bruciu, von W. A. Stentsone 296 Gelsemin, von A. W. Gerrard 296 Veratrin, von E. ßosetti 296 Hydrotropidin, von A. Ladenburg 296 Andromedotoxiu, von P. C. Pflugge 296 Strychnin, von Hanriot und C. Pflugge 29(3 Colchicin. Colchicein, von S. Zeisel 296 8. Aethci'ische Oele, Balsame, Harze, Terpene, Cainplier. Urustifirniss, von H. Yoshida 297 Angelicaöl. von L. Naudin 297 Carvol, von A. Beyer 297 Minjak-Lagam, von G. Haussner 297 Ledumcampher, von B. Rirza 297 Maticocampher, von K. Kugler 297 Curcumaöl. Turmerol, von L. D. Jakson und A. E. Mencke . . . 297 Chlorhydrate des Terpentinöles, von Ph. Barbier und V. Maissen . 298 Thujaöl, von E. Jahns 298 Literatur über Campher und dessen Derivate 298 Borneol, von C. Lor ing-Jakson und A. E. Menke 298 Colophouium, von Werner Kube, J. Lwolff und A. Renard .... 298 9. Aldehyde, Alkohole, Stickstofffreie Säuren, Phenole. Oxymethylen. Formaldehyd, von F. Tollens 298 Fuchsinschweflige Säure als Reagens auf Aldehyde, von 0. Loew und Th. Bockorny 299 Chinovin. Chinovasäure , von C. Liebermann, F. Giesel und A. C. Oudemanns 299 Weinsäure. Citronensäure, von F. Freydl 299- Oxycitronensäure im Rübensafte, von E. v. Lippmann 300 Ungesättigte Säuren, von R. Fittig 300 Abkömmlinge der Opiansäure, von R. Wegscheider 300 Meconsäure, von A. Lieben, L. Haitiuger und Ost 300 Reduction von Sacharin, von C. Scheibler und C. Liebermann . . 300 Sacharin. Sacharon, von H. Kiliani 301 Zimmtsäure, von Michael 301 Agaricinsäure, von E. Jahns 301 Mandelsäure, von J. Lewkowitsch 301 Santonsäure, von S. Canuizaro 301 Rhizopogonsäure, von A. C. Oudermanns 301 Inbaltsverzeicbuisi. xvn 10. stickstoffhaltige Säuren, Amide, Harnstofifderivat«. Asparagia, von B. Schulze 301 Glutamin, von E. Schulze und E. ßosshard ......... 302 Phenylamidoproijiüusäure, von E. Schulze und E. ßosshard . . . . 302 Coflein und Theobromin, von K. Maly und K. Andre asch 303 Cotfeinmethylljydroxyd, von E. Schmidt 303 Theobromiu, von E. Schmidt und H. Pressier ........ 303 11. Analysen yon ganzen Pflanzen, Organen derselben, Bestandtheile der Pflanzenzelle. Glycogen in Pflanzen, von L. Errera 303 Kobrzucker und Invertzucker in den Pflanzen, von R. Kays er . . . 304 Ausgewachsenes Getreide, von Miircker und Kobus 304 Bohnen von Soja hispida, von E. Meissl und F. Bock er 305 Bitterstoffgehalt der Lupinen, von E. Tauber 30t) Giftige Stofle der Lupinen, von C. Arnold 306 Bestandtheile der Globularien, von Ueckel und Schlagdenhauf fen 307 Nymphaeaceen, von W. Grüning 307 Andromeda japonica, von F. Eykman'n 307 Hymenodiction excelsum, von Naylor 307 Macleya, von C. F. Eykmanu 307 Nandina, von C. F. Eykmaun 307 Oryza, von Skimmia und C. F. Eykmanu 308 Ananas, von L. Lindet 308 Tabacose, von Attfield 308 Thapsiaharz, von F. Canzoneri 308 Scopolia, von C. F. Eykmaun 308 Keiskeime, von G. C am pari 308 Torf, von E. Dnrin 308 Laniinaria, von C. C. Stanford 308 Lactarius piperatus. Trüffel, von Th. Bissinger 308 Piscidia, vou PI Hart 308 Chemie der Feenringe, v. J. B. LJawes, J. H. Gilbert, R. Warington 308 Agriculturcliemisclie Untersucluingsmetliodeii. Referent: E. A. Grete. Stickstoffbestimmung nach der Natronkalkmethode unter Anwendung einer eisernen Verbrenuuugsröhre, vou P. Wagner 313 Stickstoffbestimmung in ammoniak. Dilngern, von Warey Massalski 313 Bestimmung des Stickstoffs in Gemengen, welche stickstoffhaltige organ, Substanz, Ammuuiaksalze und Nitrate enthalten, v. H. ß. Shepherd 313 Bestimmung des Gesammtstickstoffs in Düngern, von Edmond Dreyfus 313 Methode der Stickstoff bestimmung von allgemeiner Anwendbarkeit, vou H. Grouveu 314 Vorschlag zu einer Methode, um Kohlensäure, Stickstoff etc. in gewissen Verbindungen zu bestimmen, von K. Sonden 315 Zur Bestimmung des Stickstoffs, besonders in Düngemitteln 315 Neue Methode zur Bestimmung des Stickstoffs in organischen Körpern, von J. Kjeldahl 31.^) Ueber eine neue Methode der Salpetersäurebestimniung, v. H. Wilfarth 316 Einfache Methode zur quantitativen Bestimmung der Salpetersäure, von E. Wildt 316 Bestimmung des Stickstoffs in salpetrigem Guano, von J. König . . . 317 Neue Methode zur Bestimmung des Stickoxydgases resp. der Salpeter- säure, von C. Böhmer 317 Bestimmung der Salpetersäure, von J. West-Knights 318 Bestimmung von Stickstoff bei Gegenwart von Nitraten, v. John Rüffle 318 Ueber die Bestimmung der Phosphorsäure als Magnesiumpyrophosphat und den Einfluss gewisser Reagentien, welche bei der Trennung der Säure vou den Basen verwendet werden, vou David Liudo . . . . 318 -y-TTTTT InhaltsyerzeichuisB. Seite Einfluss des Siliciums auf die Bestimmuug der Phosphorsäure durch Molybdansäure, vou Armoud Bertraad . 318 Bestimmunu; der Ph'Sphorsäure in präcipitirtem pbosphorsaurem Kalk sog. Leinikalk mit Kuocbeukohle, von Alex. Stelling 316 Methode zur Bestimmuug der PhosjAoi säure, v. 0. Freib. v. d. Pfordten 319 Bestimmuug der i^urückgegaugcueu Phosphorsäure, von Gasseud und Campredon 319 Bestimmuug der zurückgegangenen Phosphorsäure nach Gladdiug, von Millot 319 Bestimmung der Phosphorsäure in der Ackererde, vou P. de Gasparin. 319 Zur massanalytischen Bestimmung der Phosphorsäure mit Uraulösung, von Jiroockmaun 319 Methode zur mas analytischen Bestimmung der Phosphorsäure in Super- phosphaten, von A. Mollen da 319 Ursache der Ditfereuzeu bei der Untersuchung von Superphosphaten, von M. Märcker 319 Bestiiiimung des Kaliums als Kaliumplatinchlorid, v. Richard Kissliug 321 üestimmung der Alkalien bei Gegenwart vou Phosphorsäiire und Bor- säure, vou Max Kuude und G. Teutborn 321 Bestimmung der btärke und des Traubenzuckers in Nahrungsmitteln mittelst Fehling'scher Lösung, vou C. Faulen b ach 321 Bestiniuuing des iS'icotius in Tabak, vou Richard Kissliug 321 Vergleicbende Zuckerbestimmungen nach der Fehling'schen, Sachsse'schen und polarimetrischeu Methode, vu B. Haas 322 Bestimmung organischer Materi im Trinkwasser, von J. W. Mallet . 322 btudieu über Öusswasser und dessen Aualyse. I. Die Chamacleouprobe, von E k m a n 322 Bestimmung des Senföles in Rapskuchen, vou G. Ulex 322 Bestimmung von Neutralfett in Fettsäuremeugen, von M. Grog er . . 322 Nachweis von Asparagin und Glutamin in Ptlanzensäften und Pflauzeu- extracten, von E. Schulze 323 Ammouiakbestinimung in Pflanzensäften und Pflanzenextracten, von E. Bosshard 323 Ueber ein neues Verfahren zur Bestimmung des Harnstoffs, von L. Hugounenq . . 324 Bestimmung der Ireieu Fettsäure in Oeleu, von G. Krechel . . . . 324 Untersuchung der Fette, von Ed. Valeuta 32.5 Tiiierproductioii. (Nahruugs- und Geuussmittel.) Referenten: R. Hornberger. W. Kirchner. I. Analysen von Nahrungsmitteln. Referent: R. Hornberger. Kuhmilch, von M. Schmöger, 0. Neubert, Schmidt-M uhlheim, H. Struve und C. Patrouiliard 329 Milchkochhaut, vou J. Uffelmann 331 Condensirte Milch, von H. Pellet und L. Biard 331 Dauerbutter, vou Fleischmann 331 Reis, vou 1'. Meissl, F. Strohmer, U. Kellner und Braconot . . .331 Käse, von A. Kalantarow, Griffiths und A. Lanfurth 332 Kartoffeln und Bataten, von Sacc 333 Zusammensetzung japauesischer landwirthschafll. Producte, v. 0. Kellner 334 FischLintersuchuiigen, von W. ü. Atwater 33.') Fleischextract, von A. Hilger, Frühling und Schultz 337 Liebe's Diastase Malzextract, vou W. Klingenburg 337 Getrocknete Heidelbeeren, von R. Kays er 338 Korintben, von R. Kayser ' • • 338 Analysen, von Naturweinen, von R. Fresenius und D. Borgmann . 339 Pfälzer Weissweine, von R. Kayser . • 342 luhaUayerzeichniBS. XIX Seite Elsässer Weine von 1881, von C. Weigelt und L. Schwab .... 342 Der Alkohol- und Extractgehalt der Weine von Anjou, v. A. Bouchard 342 Weiuanalysen, von J. Moritz .343 Weissweiue 1882, von C. Amt hör 344 Apulische ^^ eine, von R. Kayser 344 SchaiimweinaEalysen, von C. Schmidt 345 Bieruutersnchungen, von Th. Schwarz 346 Hamburger Biere, von Niederstadt 347 Untersuchung 1883er Moste, von H. Frese uius 347 Mosttresterauszug, von R. Kayser 348 SelbstdargesteiJte Obstweine, von R. Fresenius und E. Borgmann . 348 Analyse von Beeren-Obstweinen, von J. Moritz 349 Untersuchung von Früchten und Fruchtsäften, von R. Kayser . . . 349 Kaffee und Kaffeesurrogate, von Riebe und Remont 3.51 Cichorienwurzelanalysen, von A. Mayer 3.52 Gewicht der Eier verschiedener Rassen 353 Pfefleranalysen, von FI. Gei ssler 353 Gewürzuntersuchungen, von E. Borgmann 354 Pfefferpulver, von Niederstadt 355 Verfälschungen der Lebensmittel in England, von G. W. Wigner . . 355 n. Analysen von Futtermitteln. Champion Food or Milk Substitute, v. F. Strohmer, Sie wert und A. Emmerling 356 Champion-Spice, von C. 0. Harz 356 Wiesenheu, von G. Kühn, F. Gerver, M. Schmöger, A. Thomas 0. Kern, R. Struve, 0. Meubert, H. V\^attenburg, 11. Hansen 3.57 Kleegras, von A. Stutzer und J. P. K allen 357 Sunipfreis aus Japan, von 0. Kellner 358 Gerste aus Sachsen, von M. Märcker 358 Gerste, von M. Märcker und Kobus 359 Grüner Roggen. Heuschreckeubohnen. Dari Samen. Hirse, v. A. Völcker ,359 Platterbse, von P. Baessler 360 Sojabohne, von E. Meissl und F. Böcker 360 Lupinen, von E. Wildt «»ßO Entbitterte Lupinen, von Troschke 360 Weisse Erbse. Graue Felderbse. Sanderbse, von TrosQhke .... 361 Haferkörner, von M. Märcker ^61 Haterstroh, von M. Märcker 362 Sanderbsenstroh, von Troschke • • • 363 Pferdebohnen-, Sojabohnen- und Garteubohuenstroh, von H. Weiske, G. KennepohTund B. Schulze 363 Stroh von Sumpfreis, von 0. Kellner f^p Kartoffeln, von M. Märcker und Wessling ^ü3 Kohlsorten, von A. Mayer -^^^4 Maisschrot 3^5 Gersten-Getreideschrot, von M. Schrodt und H. Hausen •>*^-t Eichen- und Kastauienlaub [^^ Mauibeerblatter, von 0. Kellner '^^^ Schwarzer Senf. Ackersenf, von V. Dirks _ • • ^^'^ Senf-, Raps-, Baumwollsamen- und Leinsamenkuchen, von V. Dirks. Th. Dietrich, M. Schrodt, Hansen und A. Völcker .... 366 Mehl von Leinsamen, Baumwollsamen, Palmkern, Palmkernkuchen, von Connecticut Agric Exp. Station, Th. Dietrich, Hoidefleiss, M. Märcker ^t)' Weizenkleie, Weizen-Sborts, Weizen-Middliugs, Hominy Chops etc., von Connecticut Agric Exp. Station, Th D ietr i ch, G. Kühn . . . • 367 Rückstande der Grünkernfabrication. von J. N essler 36» Diffusionsrückstände, von M. Märcker • • • • 36^ Reisfuttermehl, von F. Ben te-Ehsdorf ^bb Reismehl, Futtermehl, Fleisehmehl, von Th. Dietrich ^oo Biertreber, von Moritz und Hartley ^"^ XX InhaltsTerzeichniss. Seite Kartoffelschlempe, von M. Scbmöfrer und 0. Xcubert 369 Maisschlempe, Proteinschlamm, von Regenwalde 369 Fett und Proteingehalt der Futtermittel, von P. Meyer, Ch. Meyer . 369 Zusammensetzung ameiikanischer Futterstofl'e, von E. H. Jenkins . . 370 Fett- und Proteiugehalt von Futtermitteln auf der Versuchsstation Mar- burg, von Th. Dietrich 375 Futterstoffe, in Kiel untersucht, von A. Emmerling 376 ni. Conserrtrung und Zubereitung von Futterstoffen. Verluste beim Aufbewahren, von H. Weiske 376 Grünfutterconservirung, von G, Naser 377 Lupinenentbitteruug, von E. Wildt und Troschke 379 Veränderung der Verdaulichkeit der Futterstoffe durch Zubereitung, von G. Kühn 381 Proteinschlamm und Kartoffelfruchtwasser, von W. Kette- Jas sen . . 382 Albuminschlamm und Pulpe, von G. Czeczetka 384 Heu und dessen Aufbewahrung, von Toms 384 Gase bei der Umwandlung von Gras in Heu, von P. F. Fr an kl and und F. Jordan 384 Amerikanische Heu- und Grummetbereitung 385 Eingesäuerter Mais, von A. Stutzer 385 Kartoffeleinsäuerung, von Wessi iug und Märcker 385 IV. Untersuchungen über einzelne Theile und Organe des tliierisehen Organismus und deren Bestandtheile. Referent: W. Kirchner. Knochen. Blut. Auge. Sonstige Theile und Organe des thJerisohen Orga- nismus und deren Bestandtheile. Eiweiss. Glutin, von H. Weiske 387 Physikalische Chemie des Blutes 387 Literatur 387 Thierisches Chlorophyll, von Th. W. Engelmann 387 Eiweiss der Eier, von J. Tarchanoff 388 Eiweisspepton, von A. Poehl 388 Eiweiss und Pepton, von 0. Low 389 Nächste Spaltungsproducte der Eiweisskörper , von W. Kühne und R. H. Chitenden 389 V. Untersuchungen über Excrete und Seerete. 1. Harn und Excremente. Paraxanthin, von G. Salomon 390 Extractivstoffe u. Reductiousvermögeu des Harns, v. Etard u. C. Riebet 390 Amidobenzoesäure im 'J'hicrkörper, von E. Salkowski 392 Pferdeharn, von C, Schotten 392 Entstehung und Zusammensetzung der Kothsteine, von F. Schuberg . 392 2. Milch. Einfluss der Bewegung auf die Milclisecretion, von H. Munk .... 392 Zur Mlchfecretion, von Schmidt-Mühlheim 392 Zur Physiologie der Milchbildung, von H. Thierfelder 394 Eiweisskörper der Milch, von Biedert 394 Zur quantitativen Analyse der Muttermilch, sowie über Kuhmilch, von E. Pfeiffer 395 Vergleichende L'ntersuchung zur Bestimmung der Trockensubstanz, von Schmidt- Mühlheim 395 Stickstoffhaltige Bestandtheile der Kuhmilch, von Schmidt- Mühlheim 396 M. Seh möger zu vorstehenden Arbeiten 396 Studien über Milch, von H. Struve 396 Flaschenmilch nach Scherff, von W. Fleischmann u. A. Morgen . . 397 InhaltsverzeichnisB. XXI Seite Ist Casein ein einheitlicher Stoff, v. 0. Hammarsten u. A. Danile-wsky 398 Phosphorsäureverbindungen der Milch, von Baginsky 400 Volumetrische Bestimmung des Fettgehaltes, von L. Liebermann und C. H. Wolff 400 Büffelmilch, von Bouesco 401 3. Sonstige Secrete. Ueber Speichel, von Chittenden und Ely 402 Galle, von Emich, Caprauico, Voit 402 Tl. Pliysiolog-Isch-anatomisclie Untersucliimgeii. Wirkungen der verdünnten Luft auf den Organismus, von A. l'ränkel und J. Geppert 402 Ablagerung von Fett bei gemästeten Thieren, von J. Csokor . . . . 403 Physiologische Wirkungen des Kupfers auf den Organismus der wieder- käuenden Säugethiere, von Ellenberger und Hofmeister. . . . 404 Literatur 404 Tn. Untersuclumgen über den GesammtstoffwechseL 1. Verdauung und Verdaulichkeit der Nahrungs- und Futtermittel. Fäulniss. Werth der Nahrungsstoffe, von AJ. Rubner 404 Verdauungssäfte und Verdauung des Pferdes, von Ellenberger und Hofmeister 405 Darmsaft der Haussäugethiere, von H. Fr ick 408 Verdaulichkeit des Fleisches, von P. Hönigsberg 409 Zeit der Verdauung von Fleisch und Milch, von E. Jassen 409 Verdauung der Kuhmilch und die Mittel, ihre Verdaulichkeit zu erhöhen, von J. Uf fei mann 410 Verdaulichkeit der Weizenkleie und des Wiesenheues. G. Kühn als Ref. 412 Verdaulichkeit verschiedener Leguminosenstroharten, v. H. Weiske, Ref. 415 Verdaulichkeit der Kunst- und ISaturbutter, von A. Mayer 416 Cellulosegährungen, von H. Tapp ein er 417 Verdauung und Ausschaltung des Magens, von M. Ogata 418 Saure Reaction der lebenden Magenschleimhaut, von Edinger . . . 418 Bacteriengährung der Albuminoide, von A. Gautior und Etard . . . 419 Ptomaine, von A. Casali, C. Arnold, L. Brieger, E. H. Salkowski und F. Coppola 419 2. Stoffwechsel. Bildung von Fett und Kohlehydraten im Thierkörper, von E. Meissl und i. Stroh m er 420 Fettbildung im Organismus, von N. Tschirwiusky 421 Respiration des Hühuerembryo in einer Sauerstoffatmosphäre, v. R. Pott 424 Fettbildung, von A. Lebedeff 424 Stoffwechsel des volljährigen Schafes, von E. Kern und Stefer ... 424 Vni. Ernährung-, Fütternng luid Pflege der landwirthscliaftUchen Haus- säugethiere Einfluss der Malzkeime auf die Milchproduction, von M. Sehr od t . . 426 Messkunst •, 428 Ursachen der anregenden Wirkung des Hafers, von A. Sanson . . . 428 Kokosnussmehl als Pferdefutter 428 Futterwerth der getrockneten Schnitzel, von M. Märcker . . . . . 4^9 Fütterung von Haferschrot u. Weizenkleie bei Milchkühen, v. M. Schrodt 431 Einfluss von Champion Spiee, von M. Schrodt 433 Einfluss der Schlempefütterung auf die Milchsecretion, von M. Schmoger und 0. Neubert 433 Lang- oder geschnittenes J'utter 434 XXII InhaUBvorzeichniBs. Seite Mashing, von II. Tantzen 435 Sauerfuttor, von Amesfoordt 435 Mästung von Rindvieh mit entl)itterten Lujjinen, von L. Seeling . . . 435 Kälberniast. von A. Barthel und H. Ilennigsen 43G Schaftütterung, von Litsken, Müller, P. Johansen und Schlegner 436 ScliM'f'inefütterung, von D. Gabel 437 Taubenfütterung, von Assmus 437 Vergiftung von Pferden durch Mercurialis annua, von Vernant . . . 437 Trichinen 4:^7 Verdorbene Rübenschnitzel in ihrer Wirkung als Futter 437 Verdorbenes Futter, von Holde fleiss. Barthold und Klien . . . 437 Thierkrankheiten, von F. Roloff, Degil, H. Oemler, ß. Krebs, J. Lechner, C ollin, Bolley und (Jiebbier 438 Literatur 439 IX. Bienen- und Fischzucht. Umlogiren der Bienenvölker, von Zimmermann 439 Literatur 439 Landwirtliscliaftliclie Nebeiigewerbe. Referenten: W. Kirchner, F. Stroiimer, P. Degener, 0. Loew, C. Lintner, M. Hayduck, C. Weigelt, A. Halenke. I. Milch, Butter, Käse. Referent : W. Kirchner. Milchertrag und Zusammensetzung der Milch der Radener Kuhheerde, von W. Fleischmann 444 Milcherträge der Kieler Versuchsstation, von M. Schrodt 445 Concurrenz von Milchkühen auf der Thierausstellung in Hamburg , von W. Kirchner 445 Milch der Radener Schafheerde, von \V. Fleischmann 447 Literatur 447 Specifisclje Dichtii^keit der Milch, von G. Recknagel 447 Verminderung der Trockensubstanz der Milch durch die Zersetzung der- selben, von P. Vieth 448 Veränderungen des procentischen Fettgehaltes, von P. Vieth . . . , 449 Beziehungen zwischen dem Fettgehalte^, der Trockensubstanz und dem specifischen Gewichte der Milch, von P. Vieth 449 Fettbestininumgen in Magermilch, von ^^^ Fleischmann u. A. Morgen 450 Ermittelung des Trocken- und Keltgeh:iltes der Milch, von J. A. Kaiser 451 Nachweis von Salicylsäure in Milch, von Ch. Girard 451 Nachweis von Wasser in der Milch, von J. Uffelmann 451 Milch abnormer Zusammensetzung, von C. Patrouillard 451 Pariser Marktmilch, von G. Krechel 451 Die aratliclie Untersuchung der im Verkehr befindlichen Milch in Zürich 452 Ueber das Lactonieter zur Werthprüfung der Milch von Pile . . . . 452 Ueber Milchanalysen, von H. Triniblc -!52 Resultate der Controle über die nach einer holsteinschen Genossonschafts- Molkerei gelieferten Milch, von M. Schrodt (Ref.) und II. v. Peter 452 Anleitung zur Bi liandlung und Untersuchung der gesunden und kranken Milch auf dem Bauernhofe und in der Käserei 453 Grenzzahlen in der Milchanalyse, von J. Skalweit 453 Die Milchcontiole der Aylesburg-Dairy-Company in London, v. P. Vieth 453 Resultate der Milch- und Butter Controle in Eiisland 454 Wasserstoffsuperoxyd als Conservirungsmittel für Älilch, v. M. Schrodt 454 Beobachtungen über die blaue Milch, von J. Reiset 454 Bittere Milch, von G. Liebscher ^55 Milchfehler in Folge Fütterns von Hundskamille, von K. Flaak . . . 455 Inhaltsverzeichniss. XXITI Seite Fadenziehende Milch 455 Ausrahmungsfähigkeit transportirter Milch 455 Eine neue Milchtiauspoitkaune, von W. Kirchner 455 Versuche mit der Feska'schen Milchceutriruge, von W. Fleischmanu (Ref.) und F. Nachtleben 456 Verbesserungen am de Laval'schen Separator, von W. Fleischmanu . 457 Aschengehalt des Separarorschlammes, von W. Fleischmann .... 457 Vergleich zwischen liurmeister u. \\ ains u. de Lavais Separator, von Fjord 457 Versuche mit der Lei'eldl'schen Milchcentrifuge, von M. Schmöger und 0. Neubert 458 Ceutrituge in ländlichen Molkereien, von Otto 458 Die Ceutrituge in ihrer Bedeutung für den genossenschaftlichen Molkerei- betrieb von C. M. Stöckel, von Käst 458 Fettgehalt der Magermilch des Laval'schen Separators, v. W.Fleischmaun 458 Vergleichende Versuche mit Ceutritugen u. sonstigen Aufnahme-Methoden von Fjord, ref. von H. Cordes 459 Vergleiche zwischen dem Cooley'schen und anderen Aufrahmmethoden, von Fjord 459 Versuche mit der Ahlboru'schen Aufrahmwanne, von W. Fleischmann 459 Eismolkerei nach Beilot 459 Ueber das Aufrahmungsverfahren mittelst Natron, von A. Mayer . . . 459 Ueber präservirte Butter, von W. Fleischmann 460 Verlauf des Butteruugsprozesses, von W. Fleisch mann 461 Butterertrag aus der Milch, von L. Johanssen 461 Einige Butterangsversuche, von M. Schmöger (Ref.) und 0. Neubert 461 Victoriabuttertass, von A. Zeis 461 Butterertrag der Morgen-, Mittag- und Abendmilch, von Fjord . . . 461 Wieviel kg Milch sind zu 1 kg Butter erforderlich, von B. Martin y . 462 Ueber fremde und italienische gesalzene Butter, von Spallauzani . . 462 Ueber künstliche Butterfarben, von E. Schmitt 462 Waschen der Butter durch Centrifugalkraft, von G. Calberla .... 462 Butteranalyse, von A. van Bastelaer 462 Butterprüfung, von E. Schmitt 462 Rohmaterial für die Kunstbutterbereituug, von Herter 462 Ist die Kunstbutter von geringerem Gebrauchswerthe als die Naturbutter? Von A. Mayer 462 Gehalt der Ziegenbutter an in Wasser unlöslichen Fettsäuren, v. C. Jeha 463 Käsefabrication für den englischen Markt in Amerika 463 Brinsen- und Monastorkäse 463 Herstellung französischer Weichkäse aus fetter Milch, von Labesius . 463 Fabricatiou und Behandlung der Magerkäse nach neuer Methode, von Pf ister-Huber 463 Fettgehalt des Käses bei verschiedenen Methoden der Bearbeitung, von M. Sehr od t 463 Das Blauwerden der Centrifugenkäse, von M. Schmöger 464 Herstellung von Kunstfettkäse in Holstein, von M. Schrodt .... 464 Zusammensetzung von amerikan. Kunstfettkäse, von Willard u. Griffiths 464 Gehalt des amer. Kunstfettkäses an flüchtigen Fettsäuren, v. A.Langfurth 464 Blumenthal's Naturlab, von M. Schmöger 465 Ueber condensirte Pferdemilch, von P. Vieth 465 Zusammensetzung condensirter Milch, von W. Fleischmann, H. Pellet und L. Biard 465 Die Zusammensetzung der zum Condensiren verwandten Milch , von 0. D i e t s c h und N.Gerber 465 Herstellung kühler und trockener Räume für die Aufbewahrung von Butter und Käse, von Fj ord 465 Milchertrag von Ziegen u. Rentabilität der Ziegenzucht, von C. v. Stöltzer 466 Vei wer thuug der Milch, von Meier, Folkers, Schmöger, Schrodt, Fleischmann u. A 466 Literatur 466 YYTV Iiihaltsverzeichniga. II. Stärke, Dextrin, Traubenzucker (Mehl, Brod). Referent: F. Stroh mer. Seite Stärkebestimmuiig, von F. AlHhii, H. Bungener u. L. Fries und C. Francke 467 Fabricatioii der Maisstärke, von L. v. Wagner »oS Verluste bei der Kartoöelstärkefabricatiou, von 0. Saar e 468 Abfälle bei der Stärkefabrication, von F. St roh mer 468 Blaufärbung der Kleberzellen des Roggens, von 1<1 Egger 468 Mehlprüfung, von Kjärske 469 Weizenmehl im Roggenmehl, von V. Berthold 469 Kleberbestimuiung im Mehle. Aleurometer, v. Lester Read u. E. Pekar 470 Mutterkorn im Mehle, von R. Palm 470 Vermahlungsresultate verschiedener Weizeusorteu, von M. Dougall- Brothers und F. Strohmer 471 Aschengehalt von Mehl und Brod, von Wauklyn und Cooper . . . 472 Ursache der Veränderung des Mehles, von Ball and 472 Fäulniss mutterkornhaltigen Mehles, von A. Pohl 472 Getreideausputz, von F. Strohmer 473 Rollgerste, von J. Adam 473 Reis- und Buchweizenmehl, von A. Lehn 474 Kastanienmehl, von T. F. Hauausek 474 Tropische Mehlfabricate, Sago etc 474 Brodgährung, v. Chicandard, 0. Marcano, Mousette u. L. Boutroux 474 Brod aus ausgewachsenem Getreide, Grahambrod 475 Kindernährmehl, v. Strohmer 475 Dextrinnachweis, vou E. Waller 475 Traubenzucker-Darstellung, von Worm- Müller und Arno Behr . . 476 Traubenzuckernachweis, vou J.Löwe, h'.Peuzoldt, G. Stillingfleet- Jobnson u. J. Moritz _ 477 Stärkezuckeruutersuchuug und -Analysen, von H. W. Wiley 477 Gesundheitsschädlichkeit von Kartoffelzucker, von Mering 478 in. Der Rohrzucker. Referent: P. D e g e n e r. I. Untersuchungsniethoden der Z uckeriudustrie. Polarisation, von P. Degener, L. Lichtenstein u. E. Weichert 479 Werth der Rüben, von F. Sachs 479 Exactc Bestimmungen des Zuckergehaltes in Rüben und Rübensäften. . 479 Rübenuntersuchungen, vou K. Stamm er 480 Untersuchungen von Rüben und Sorgho, vou P. Gas amajor . . . . 480 Methoden der Mark- u. Saftgehaltbestimmuug der Rübe, v. A. v. Wachtel 480 Verbesserungen und Neuerungen am Polaristrobometer, von H. Landolt, E. Schmidt u. Mansch, A. v. Wachtel, Trauuin u. F. Sachs . 481 Nachweis von Glycose im liohrzucker, von P. Casamajor, A. Vivien und Gawalowsky 482 Invertzucker, vou C. Zulkowsky 482 Osmosearbeit, von Leplay 482 Salzbestiuimung der Rohzucker, von II. Schulz und P. Degener . . 483 Einäuss der Knochenkohle bei Zuckeruntersuchungeu, von L. Marot 483 Bestimmung der Aetzalkalien neben kohlensauren Alkalien, sowie Aetz- kalk neben kohlensaurem Kalke, von G. Lunge 484 Bestimmung der Kohlensäure in Saturationsgasen, von D. Sidersky . 484 Erkennung der Osmosewässer in Melasse, vou A. v. Wachtel . . . . 484 II. Fabrication. a. Saftgewinnung, von Klcwitz u. Krieger, R. Berg- green, E.A.Schott, Siegert, L. Cherrum, Dugal d u. MacEachran , 485 Versammlung der deutscheu Zuckerindustrielleu. InhaltBverEeichniss. XXT Seit« b. Saftgewinnung, Ton Licht 486 c. Saftconceutration, von P. Degener u. E.v. Lippmann 486 d. Melassenentzuckerung, v. K. Hulla, Carstanjen, Rei- necke, Keyr, C. Scheibler, v. Lippmann, W. Schaaf, P. Degener, Jünemann, A. Wernicke u. A. Schwalm, A. Kukla, J. de Puydt, Durin u. H. Briem . , , 487—492 e. Abfallstoffe, von P. Degener 492 Aufbewahrung der Rübenschnitzel, von W. Gerland. . . 492 Diffusionsrückstände, von M. Märcker, F. Strohmer u. E. Türke 493 IV. Gährung, Fäulniss, Fermentwirkung. Referent 0. Loew. A. Gähriuig und Fermentorg-aiiismen. Cellulosegährungen, von F. Hoppe-Seyler 494 Spaltpilzgährungen, von A. Fitz 494 Bacterien der Fäces, von Bienstock 495 Hefetrübung im Bier, von Ch. Hansen 495 Glyceringährung, von A Vigna 495 Auftreten des Buttersäurepilzes, von W. Zopf 495 Gährung der Eiweisskörper, von^Gautier und fitard 49.5 Gase des Verdauungsschlauches, von Tappeiner 495 Cellulosegähruug, von demselben 496 Öumpfgasgährung, von demselben 496 Bodenpilze, von Ceci 496 Reduction durch Fermente, von A. Springer 496 Gährung des Rohrzuckers, von Döherain und Maquenne 496 Vorkommen der Sprosspilze, von Boutroux 496 Mikroorganismen in der Luft hoher Berge, von Giacosa 496 Ueber die alkoholischen Fermente, von Ch. Hansen 496 Bestimmung der Luftpilze, von Emmerich 497 Wesen der Gährung, von L. Liebermann 497 Brotteiggährung, von Chicandard 497 Brotteiggährung, von Moussette 498 Brotteiggährung, von Chicandard . , 498 Licht- und Farbensinn der Bacterien, von Engelmanü 498 Wirkung des Lichts auf Bacterien, von Tyndall und Jamieson . . 498 B. Uli geformte Fermente. Ueber Diastase und deren Bildung, von Detmer 498 Vorkommen und Verhalten von Fermenten, von Raginaky 499 Umwandlung durch Pancreasfermeut, von G. Otto 499 Speichelferment, von Chittenden und Ely 499 Ueber Invertin, von Bourquelot 499 Ueber Trypsin, von Falk 499 Ueber das Histozym, von MinkowsK'y 499 V. Bier. Referent: C. Lintner. Gerste, von L. Aubry, Chodunsky, M. Schwarx 600 Malz, von C. Lintner, Th. Langer, C. Lintner jun 501—503 Wasser, von C. Lintner, J. Steiner 504 Würze, von M. Schwarz und L. Weingärtner 505 Hopfen, von Braungart, Saukby, U. Deinhardt, E. Prior, A. Kreusler 605 Sudverfahren, von Jeschek 607 Extracttabellen, von N. Ostermann, G. Holzner 507—51.5 XXVI InhalUrerzoichnias. Seit« Vollmundigkeit, von K. Michel 515 Kohlensäuregehalt des Bieres 515 Bierhefe, von D. Cochiu 516 Bierkrankheiten, Ilefeutrübung, von E. Ch. Hansen 516 Pasteurisiren des Bieres, von M. Likey 518 Glyceringehalt, von E. Borgmanu 519 Bestimmung des Stickstoffes des Bieres, Malzes etc., von H. Bugener und Fries 519 Bestimmung des Stärkegehaltes der Gerste, von H. Bugener u. Fries 520 Schwefliger Säurenachweis, von L. Aubry 520 Apparate: Weichen, von Steinecker 520 Malzdarre, von Mauthner, Gebr. Winter 521 Brau- und Kühlhausanlage, von C. Zimmer 521 Filtrir-, Kühl-, Pasteurisirungsapparate, Zapfhahn 522 Literatur 522 VI. Spiritusfabrication. Referent: M. Hayduck. Rohstoffe. Werth der Zumaischmaterialien, von M. Delbrück 523 Bereitung der Wäsche, von K. Trobach u. A. Cords, P. Wittelshöfer 524 Einfluss des Hochdruckes auf die Proteinstoffe der Maische, von F. Ullik 525 Verzuckerung. Beziehungen des im Malz enthaltenen Stickstofies zur diastatischen Wirkung, vou C. Lintner jun 525 Kritische Beiträge zur Kenutniss des Schnellgährverfahrens 526 Kühlung der Maische, von P. Wittelshöfer 527 Spiialmaischkübler, von M. Stenglein 527 Kühlfähigkeit kupferner und eiserner Kühlschlangen, von M. Delbrück 527 Neue Maisch- und Kühlapparate 527 Verarbeitung von Mais 528 Verarbeitung von Malzkeimen, von Ullik 528 Gährung. Verwendung von Bierhefe zur Vergährung von Brennereimaischen, von K. Kruis 528 Verlauf der Gährung bei verschiedenen Austeilungstemperaturen, von M. Stenglein 529 Schaumgährung, von F. Pampe 529 Gährfähigkeit des Zuckers der Melonen .529 Kunsthefe. Salicylsäure beim Brennereibetriebe, von G. Heinz elmann 529 Säuerung des Hefegutes, von P. Wittelshöfer 529 Kunsthefebereitung, von Michaelis und Häckel 529 Presshefe nfabrication. Conservirung der Presshefe mit Salicylsäure, von J, Bersch, G. Hein- zelmann . 529 Säuerung der Presshefemaiscbe, vou G. Franke 530 Presshefe oder Kunsthefe zur Anstellung von Presshefemaischeu, von G. Francke 530 Malzkeime bei der Presshefabrication, von M. Hayduck 530 Destillation und Rectification. Reinigung des Rohspiritua mit Bleisuperoxyd, von F. M. Lyte . . . 530 InhftltoT*rs«lehaiis. XXVII Seit« Rectification durch Electrolyse der Rohsprite, von L. Naudin . . . 530 Neue Apparate zur Destillation und Rectification 531 Nebenproducte. Trocknung der Schlempe, von M. Märcker 531 Verschiedenes. Analyse. Bestimmung des Stärkegehaltes der Presshefe, von P. Köhler . . . . 532 Bestimmung der Gährkraft der Presshefe, von E. Meissl, M. Hay- duck, A. ürauaug 532 Extractbestimmung im Malze, von H. Kruis und E. Bauer . . . . 531 Methode der Bestimmung der verzuckernden Kraft des Malzes , von E. Bauer 534 Literatur 534 VII. Oenologie. Referent: C. We igelt. a. Die Rebe und ihre Bestandtheile. Weinbergsboden Algiers, von C. Weigelt 535 Weiubergsdüuger, von J. A. Nippgen 536 Kuiistdiluger, von A. Stutzer 53(> Cochinchina-keben, von E. A. Carriere, P. Sol 536 Bastarde wilder amerikanischer Reben, von A. Miliar de t 537 Kernlose Beeren, von H. Müller- Thurgau 537 Keimfähigkeit der Cochinchiua-Rebsamen, von Catros-Görand . . . 538 Saatculturen, von G. v. Horvath 538 Sameuzucht, von J. Gersak 539 Schnittreben, von H. Müller-Thurgau 539 Setzholzbehandlung, von A. Dannhäuser 539 Anzucht amerikanischer Reben, von G. v. Horväth ........ 539 Anwachsen amerikanischer Reben, von V. Lini 539 Aestivalisarten , 540 Bewurzelung und Veredlung der Reben, von H. Goethe 54ü Veredlung, von C. Mader 540 Sturzrebeumethode, von Babo 542 Neue Methode der Veredlung 542 Rechauds verticaux, von M. Fanten au 542 Grünschnitt, von G. B. Gerletti 543 Gipfeln, von Ottavi 544 Kappen der Reben, von H. Müller-Thurgau 544 Entblätterung, von Dupont-Marcel, G. Cantoni 544 Fruchtbarkeit der Triebe aus den älteren Theilen des Weinstockes, von H. Müller-Thurgau, 0. Müller 545 Empfindlichkeit einiger Rebsorten gegen Frost, von R. Goetüe . . . 545 Frühjahrsfrostschaden und Wahl der Rebsorten, von Ch. Oberlin, J. Baumaun 546 Schutz gegen Frostwirkuug, von Babo ^47 Sonnenbrand, von H. Müller-Thurgau 547 Reifestudien an Trauben, von C. Amthor 547 Mostuntersuchungen, von C. Weigelt, C. Reitlechner, v. Babo, Erdely 549 Farbstoffgehalt der Trauben, von E. Mach, K. Po r tele 552 Rosinen, von B. Haas 554 vvyjTT IuhaltsT«rz«ichBiss. b. Der Wein. Seine Bestandtheile und ihre Bestimmung. Seite Aualysen elsässischer Weine, von C. Amthor 555 Analyse badischcr Weine 1882, von Kessler 555 Dalmatiner Roth wein 1838, von C. Reitlechner 5.57 Pariser Weltausstellungsweine, von Boussignault . 557 Italienische Weine, vou J. Briosi 557 Jacquez- und Aromawein, von E. Mach 565 Schaumweine, von K. Portele 565 Tyroler Rothweine, von A. Henecke 565 Verhältniss zwischen Extract und Gesammtsäure 56G Extractbestimmung, von J. Kessler, M. Barth, R. Kayser .... 569 Freie Weinsäure, Gesammtsäure, von J. Ne ssler, M. Barth, R. Kayser 569 Farbstoffintensität, von E. Mach, K. Portele .'>70 Erkennung der Reste künstlichen Traubenzuckers 570 Caramel optisch unwirksam, von J. Kessler 571 Phosphorsäurebestimmung, von C. Amthor 571 Chlorgehalt der Weine, von J. Kessler, M. Barth .572 Schwefelsäure im Wein, von J. Kessler. P. Ferrari 572 Weinsteingewiunung und Bestimmung, von E. Mach, J. Macagno . 576 Weintrester als Futtermittel, von E. Pott, F. Ravirza 577 VIII. Conservirung und Desinfection. Referent: A. Halenke. Conservirung von Fleisch, von H. Kolbe, St. Martin, F. Artemiui, M. Closset, J. Loos, C. Pavesi .578 Fleischpulver, von Leonhardt 579 Carne pura, von Rönneberg .580 Fleischpulver, Blutpulver, conservirte Fische, von B. Reber, Guerder, G. Leach 581 Conservirung von Milch, K. Gerber, Martiny, W. Fleischmann, A. Morgen, v. Baumhauer, 0. v. Roden, Busse, M. Schrodt .581—583 Kachweis von Benzoesäure und Borsäure in der Milch, von E. Meissl, A. Remont 584 Condensirte Milch, von H. Pellet und L. Biard 584 Condensirte Pferdemilch, vou P. Vieth 585 Molkeubrod, von A. Müller, C. Bolle .585 Conservirung von Bier durch Wasserstoffhyperoxyd, von Weingärtner 586 Pasteurisirung, v.G. Bohrend, H. Schwarz, B. Langer, W.Richter M. Likey 586 Salicylsäure in Getränken, deren Kachweis, von A. G. Salomon, Vul- pian, J. A. Barral, H. Pellet, G. de Grobert, R. Malenfant und J. Frosser 587 Borsäure stört die Verdaulichkeit der Speisen, von J. Forster . . . .588 Conservirung von Kaffeemehl, von E. Schnitzer 589 Eierconserven 589 Haltbarkeit der Presshefe, von A. Zwergel 589 Conservirung des Obstes, von Thomae, 0. Hüttig, M. E. Salomon, H. Holsstein, A. Wunsch und A. Magaud 589— .590 Conservirung des Hopfens, von E. R. Southley, J. Horadam, Resana und F. F. Wilkins 591 Conservirungssalze, von Himly 591 Conservirende Wirkung von Chloroform, Aether etc., von K. Dubois . 591 Vergiftungen durch Conservebüchsen, von Huner 592 Conservebüchsen, deren Wirkung auf Obst, von Fr. P. Hall, Ungar und Bodländer 592 Conservirung von Futter, von M. Märcker 593 Conservirung v. Kartoffeln, v. Wessling, Märcke u. A. Hirschberg 593 Conservirung von Schlempe, von Stenglein und G. Baumert . . . 594 Conservirung vou Mais, von H. Wood 594 IulialtsT«rzeiohuis». YYTY Conservirung von Grünfutter, von G. Lechartier fi94 Sauerheubereitung, von W. Schuster 594 Conservirung von Rübenrückständen, Blumen und Blätter '. 595 Conservirung von Holz, von Fayol, J. Nessler und G. Gehring . . 596 Conservirung von Eisen, von E. Krause 596 Reinigung der Wässer 597 Literatur 597 Zerstörung von Fäulnissbacterien, von Marcus und Pin et 598 Antiseptische Wirkung der Gallensäure, von R. Maly und Fr. Em ich 599 Eiiifluss des Lichtes auf die Entwickelung der Bacterien, v. J. Tyndall und J. Jamieson 599 Bleikammerkrystalle, von Pulliot 599 Kupfersalze als Antiseptica, von Burg und Bochefontaine .... 600 Verschiedene Antiseptica 600 Desinfection mit Brom, von A. Frank 600 Desinfectionsmittel, von F. Simann, J. Miller und H. Buchner . . 601 Desinfection von Kleidern, Zimmern und Grubenluft 602 Methoden zur Entfernung und Aufarbeitung von Fäcalien 603 Desinfection von Cadavern, von A.Girard 604 Reinigung von Abwässern, Canalwässern und Grubenwässern . . 604—606 Literatur 606 I. Pflanzenproduction. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Referenten: A. Orth. W. Wolf. Th. Dietrich. A. Hilger. C. Kraus. E. A. Grete. Jaliresbericht 1883. LIBRARY r^EVV YORK BOTANICAL GARDEN Boden. Referent: Albert Orth. A. Petermann ^) veröffentlicht eine Reihe von Versuchen über die ^^**^y" ' aea Acker- Dialyse des Ackerbodens, nachdem er bereits 1872 durch L. H. Friedburg bodena. eine kurze Notiz darüber hatte mittheilen lassen. (Landw. Versuchsst. 15. S. 468.) Die schwierigen, mit grosser Vorsicht anzustellenden Versuche ergaben das interessante Resultat, dass bei den verschiedensten Bodenarten (als Feinerde im trockenen Zustande auf die Membran gebracht) die Dia- lyse nicht bloss unorganischer, sondern auch organischer Substanzen durch Pergaraentpapier nach destillirtem Wasser hin stattfindet. Bei 6 Bodenarten wurden quantitative Dialysebestimmungen gemacht und dieselben ergaben nachstehendes Resultat. In 10 Tagen diffundirte aus 100 g Feinerde durch das Pergament- papier hindurch: Organ. Subst. Kalk . . . Magnesia Kali . . . Kieselsäure . Phosphorsäure Sandboden Thon- schiefermit Sand 0,0328 0,0125 0,0416 0,0744 0,0287) 0,0412 Thon- schiefermit Kalk 0,0660 0,0561 0,0049 0,0215 0.0156 0,0008 Sandiger i Thoniger Thoniger Thonboden \ Sandboden Sandboden 0,1811 0,0444 0,0126 0,0228 0,0020 0,0255 0,0092 0,0084 0,0078 0,2629 I 0,0509 0,1920 0,1649 Die hindurch gegangene organische Substanz schwankte von 20 bis 69 % der Gesammtmenge. Sie ist verschieden sowohl von Grandeau's „Matiöre noire" wie von Humussäure und humussaurem Ammoniak, die sämmtlich nicht diffusionsfähig sind. Wenn auch die Verhältnisse bei der lebenden Pflanze anderer Art sind, so glaubt Verfasser im Anschluss an seine Untersuchungen doch aufmerksam machen zu sollen auf die längst ver- gessenen Arbeiten von Risler (Archives de la Bibliotheque de Geneve 1858), welcher entgegen der durch Liebig vertretenen Lehre behauptet, dass die ') Bulletin de l'Academie royale de Belgique. 1882. Centralbl. f. Agriculturchemie, 1883. 12. S. 361 fl'. Tome III. No. 1 u. 1* CO CO O^ C_3 UJ analyse. A Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Pflanzen einen Theil ihres Kohlenstoffs den organischen Substanzen des Bodens entnehmen. Zunächst ist also erwiesen, 1) dass destillirtes Wasser, durch Pergamentpapier vom Ackerboden ge- trennt, aus demselben aufnimmt: Kalk, Magnesia, Eisen, Kali, Natron, Schwefelsäure, Kieselsäure, Chlor, Phospliorsäure und Salpetersäure. 2) dass im Ackerboden organische Substanzen enthalten sind, welche durch Pergamentpapier leicht diffundiren. Quantitative yf Hessc^) veröffentlicht Untersuchungen über quantitative Be- Sestimmung ■' a ± von Mikro- stimmuug der in der Luft enthaltenen Mikroorganismen und die dazu ge- organismen. eigneten Apparate. Mit der angegebenen Methode (Aufsaugen der Luft durch eine mit Koch'scher Nährgelatine ausgekleidete längere Röhre) ist auch die Prüfung der aus Boden und Dünger sowie durch Steine und Bau- materialien hindurch aspirirten Luft auf Mikroorganismen versucht worden. ^chwmm- Eug. W. Hilgard^) kritisirt, anschliessend an die Bemerkungen von Adolf Mayer über eine Modification des Schöneschen Schlämmapparats (Wollny, Forschungen a. d. G. d. Agricultur-Physik. 1882. S. 228 ff.) die diesem Apparate dadurch zu Theil gewordene Empfehlung und macht darauf aufmerksam, dass die an die Schlämmanalyse zu stellenden Be- dingungen möglichst rationell und unabhängig von persönlichen Gleichungen sowie von Fehlern der Instrumente gemacht werden. Es sei zur Zerstörung der „Krümelstructur" ein 10 — 20 stündiges Kochen des Bodens erforder- lich und es sei wichtig, dass der mechanischen Analyse mittelst des Appa- rats die Abscheidung des Thous durch Decantiren vorhergehe, indem sonst das schwere und hydraulisch viel wirksamere Thonwasser im Anfang der Operation viel gröbere Korngrösseu, als der Geschwindigkeit entsprechen, mit fortführt. Gegen den Apparat wird eingewendet, dass ein in konischen Verwaschungsröhren aufsteigender Wasserstrom nur bei Theilcheu über 8 mm hydraulischen Werthes „Einzelkornsedimeute" zu liefern im Stande ist. Es mag dem Referenten gestattet sein, an dieser Stelle daran zu er- innern, dass derselbe seit vielen Jahren darauf aufmerksam gemacht hat, dass es für die mechanische Bodenanalyse notb wendig sei, sich von dem Wechsel der Apparate unabhängig zu machen und die Eigenschaften der Bodentheilchen in erster Linie zu berücksichtigen. Es entspricht dem auch der Vorschlag, die Körnung isodiametrischer Quarztheilchen in bestimm- ter Abstufung als Massstab für die Abtrennung und füi- die Schlämmanalyse der Feinerde mit zu benutzen, wie es bei zahlreichen Arbeiten bereits zur Durchführung gelangt ist. Die Beziehungen der Stromgeschwindigkeit zu den mikrometrisch ermittelten Korugrössen der Feinerde sind auch früher bereits von Schöne festgestellt worden. Schon seit 10 Jahren wird vom Referenten ein cylindrischer Schlämmraum in Corabination mit dem Schöne- schen Schlämmtrichter verwendet und ist von demselben im pedologischen Laboratorium der K. Preussischen geologischen Landesanstalt eingeführt worden. Die eingehendsten Untersuchungen über die naturgesetzlichen Be- ziehungen des „Bodenprolils" sind durch diese Hülfsraittel möglich gewesen und es sind dadurch wichlige Fragen über die Gestaltung dieses Boden- profils überhaupt klar gestellt worden. Es soll damit jedoch nicht angedeutet 1) Mittheilungen aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte. Bd. 2. Berlin, 1884. S 1 82—207 *) Forschungen a. d. (i. d Agricult.-Püysik. 1883. VI. S. f>2 ff. Bodeu. Mechan. Boden- aaalyee. sein, als ob die Methode der mechaniseheu Bodenanalyse damit als ab- geschlossen zu betrachten sei. W. Edler 1) giebt einen geschichtlichen Ueberblick über die Ent- wicklung der mechanischen Bodenanalysc und die dazu benutzten Apparate, auf welche an dieser Stelle besonders aufmerksam zu machen ist. Es sind dabei namentlich die neuereu mehr exacten Methoden der mechanischen Bodenanalyse berücksichtigt worden. Cohen 2) berichtet über Analysen von Augitgranit und Augitgneiss ^^|'^^J"j'.* aus den Vogeseu, welche durch van Werweke ausgeführt sind. gneiss. Augitgranit von Oberbruck. Kieselsäure 62,09 Titansäurc 0,56 Thonerde 16,43 Eisenoxyd 2,34 Eisenoxydul .... 2,03 Kalk 2,32 Magnesia 3,08 Kali 4,66 Natron 4,07 Wasser 0,85 II. Danach Gehalt an Mineralien: Kaliumfeldspath . . . 27,59 Natriumfeldspath . . . 34,44 Chlorit 6,55 Titaneisen 1,12 Magnetit 2,99 üralit ca 5,45 Calciumfeldspath . , 7,96 Quarz 12,11 98,43 Augitgneiss von la Hingrie. Hauptbestandtheile : Feldspath, lichtgrüner Augit und Quarz. Kieselsäure 56,44 Titansäure 0,62 Thonerde 14,37 * Eisenoxyd 1,02 Eisenoxydul 4,68 Kalk 13,15 Magnesia 3,70 Kali 1,'23 Natron 4,30 Wasser 0,47 99,98 E. Hussak"*) macht Mittheilungen über einige alpine Serpentine, welche Serpentiue. meist als umgewandelte augitreiche Schiefergesteine aufzufassen sind. Die Analysen sind nachstehende: Grüner Serpentinschiefer Dichter Serpentin von Sprechenstein von da Kieselsäure Eisenoxyd Thonerde Kalk . Magnesia Wasser Serpontinähnlichor Chlorit . . . 40,90 40,55 29,62 . . . 7,68 10,40 1 2,70 f 41,92 . . . 2,08 . . . 0,30 4,40 0,30 . . . 37,45 33,59 18,23 . . . 12,15 9,32 10,34 100,56 100,96 100,41 ^) Journ. f. Landw. 1883. S. 185 ff. 2) Neues Jahrb. f. Min., Geol. u. Pal. 1883. I. Briefl. M. S. 199 ff. *) Ibid. S. 252 aus Tschermak miner. u. petrogr. Mitth. 1882. 61—81. (f Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflauze, Dünger. Gabbro. f Becke^) theilt die Analyse eines Gabbros aus der Gneissforraation des niederösterreichischen Waldgebirges mit. Gabbro, bestehend aus Plagioklas, Diallag, Bronzit, Apatit und Eisenerz. Analytiker: R. Wegscheid er. Kieselsäure 49,89 Thonerde 13,84 Eisenoxyd 7,15 Eisenoxydul 8,18 Manganoxydul 0,44 Kalk 7,92 Magnesia 3,20 Kali 1,91 Natron 5,33 Wasser 1,22 Phosphorsäure 0,54 Kohlensäure Spur 99,62 Apatit- B j Harrington^) berichtet über die apatitführenden Dioritgäuge Diorit- am Montreal (Ottawa Cty. 0.). Ein typisches dunkelgraues, feinkörniges ^''^^^- Amphibolgestein ergab nachstehende Analyse: SiOa 40,95 AI2O.S 16,45 FeaOs 13,47 MnO 0,33 (mit wenig Kobalt) TiOg 3,39 CaO 10,53 MgO 6,10 K2O 1,28 NagO 4,00 P2O5 0,29 Glühverlust 3,84 100,63 Diaba». Der Rückstaud nach Behandlung mit kochender Salzsäure geglüht be- trug ^ 51,80%. A. Strengt) theilt die Analyse eines apatitreichen Diabas mit von Gräveneck bei Weilburg, in welchem schon mit blossem Auge erkennbare, 1 — 1,5 mm dicke, 3 — 4 mm lange Säulchen in ungewöhnlicher Menge vor- kommen. TiOa 2,08 SiOa 46,53 AI2 0.3 18,07 FeaOa 6,13 FeO 7,77 MnO 0,30 1) Neues Jahrb. t. Miu. etc. 1883. 2) Geol Survey of Canada. 1878. Montreal. 1879. p. 42—46 u. Neues Jabrl). f. Min., Geol. u. Pal. 1883. I. S. 247 f. ») XXII. Ber. d. Oberhess. Ges. f. Natur- u. Heilkunde. 1883. 251— 2.'S8 und Neues Jahrb. f. Min. etc. 1883. II. 8. 369 f. Boden. CaO MgO K2O NagO H2O CO2 P3O5 7,87 3,78 0,55 3,51 2,17 0,51 1,33 100,60 Von Herrn. Sommerlad ^) sind Nephelingesteine aus dem Vogelsberg Nepheiin- untersucht worden, welche einen hohen Apatitgehalt aufweisen. ^°' ^^^^ Nephelinbasalt Nephelindolerit Phonolith von Meiches von Gunzenau von Ziegenhals Si02 . . . 42,37 49,35 55,70 AI2 O3 . . 8,88 11,50 14,55 Feg O3 . . 11,26 6,54 1,68 FeO . . . 7,80 9,93 10,71 CaO . . . 10,93 5,92 6,91 MgO . . . 13,01 3,61 5,81 K2O . . . 1,21 2,43 0,51 Na2 0 . . 4,51 7,01 4,12 H2O. . . . 0,34 0,91 0,59 Ti02 . . . 1,55 — 0 20 P2O5. . . 0,21 1,41 0'88 - 102,07 98,41 101,66 A. Renard^) berichtet über einen granatführenden Quarzit der Gegend Quarzit. von Bastogne, welcher durch hohen Gehalt an Phosphorsäure und Graphit ausgezeichnet ist. Die Analyse ist folgende: SiOa 55,82 Ti02 0,42 P2O6 0,69 AI2O3 19,67 Fe2 03 FeO. MnO CaO MgO K2O Na2 0 H2O C. . 0,96 4,18 0,61 8,42 2,21 0,39 1,42 2,29 4,80 101,88 Die Gesteinsanalyse wird berechnet auf 4,8 Graphit, 1,51 Apatit, 1,02 Titanit, 4,14 Granat, 20,85 Paragonit und Muscovit, 30,62 Quarz. 1) XXII. Ber. d. Oberhess. Ges. f. Natur- u. Heilk. 1883. S. 263—284 u. Neues Jahrb. f. Min. etc. 1883. II. S. 372. 2) Bull, du Musee Roy. d'hist. uat. de Belgique. I. 47. p. 3. Bruxelles, 1882 u. Neues Jahrb. f. Min. etc. 1883. II. S. 68. Boden, "Wasaer, Atmosphäre, Pflanze, Dunger. Hypersthen- andesit. Vou Whitmann Gross*) ist die Analyse eines Hypersthenandesits der BuÖalo Peaks in Souths Park. Col. gemacht worden, welche durch ihren hohen Phosphorsäuregehalt beachtenswerth ist. SiOa. 56,190 AI2O3 16,117 FeaOs 4,919 FeO . 4,433 MnO Spur CaO . 6,996 MgO 4,601 K2O . 2,368 NaaO 2.961 H2O. 1,028 P2O5 0,266 Gl . 0,022 Bildung und Umwand- lung von Silicaten. 99,901 Eine überaus werthvolle und auf zahlreiche Analysen gestützte Arbeit liegt vor von J. Lemberg^) zu Dorpat: „Zur Kenntuiss der Bildung und Umwandlung von Silicaten". Dieselbe ist die unmittelbare Fort- setzung einer früheren im 28. Bde. der genannten Zeitschr. veröffentlichten Arbeit, worüber an dieser Stelle Jahrg. 1877 S. 12 ff. berichtet worden ist. Die Ghemie der Silicate ist durch die mitgetheilten Untersuchungen wesentlich erweitert worden und namentlich die Synthese von Mineral- körpern mit grossem Glück versucht, besonders solchen, welche bei den Lösungs- und Umsetzungsprocessen der Gesteine und Mineralien häutig vor- kommen. Zur Gharacteristik dieser ümsetzuugsprocesse und zum Nach- weis der Bildung wasserhaltiger Silicate (Zeolithe) werden zahlreiche Bei- spiele mitgetheilt und so hat die genannte Abhandlung für die Physiologie des Bodens und der Bodenbildung ein besonderes Interesse. Dies bezieht sich namentlich auch auf den Einfluss von Düugungsmitteln und organischen Resten verschiedener Art auf den Boden sowie die Ersatzfrage in einem stark ausgelaugten derartigen Material — Momente, welche in der neueren Landwirthschaftslehre mit Recht wieder mehr in den Vordergrund treten. Bekanntlich hat Mulder in seinen Schriften über die Ackerkrume die Frage des Zeolith-Gehaltes in Verhältniss zur Fruchtbarkeit, Zeolith-Bildung und Er- neuerung besonders hervorgehoben und erhalten diese Momente durch die vor- liegende Abhandlung eine neue Illustration. Für die grosse Bedeutung rein unorgan. Processe, ebenso wie für Mineral- und Gesteinsbildung so auch für die Bodenkunde wird ein reiches Material mitgetheilt und zur Gharacteristik der verschiedenen Gestein- und Boden-bildenden Elemente in hohem Grade bei- getragen. Es muss deshalb auf diese interessante Arbeit besonders ver- wiesen werden , zumal von den reichen analytischen Mittheilungen hier nur verhältnissraässig wenig mitgetheilt werden kann. Es ist hier ein Weg eingeschlagen, Avelcher besonders fruchtbringend zu werden verspricht, ebenso für die allgemeine Geologie wie für die wissenschaftliche und praktische Bodenkunde, welche in ihren Grundlagen so sehr nahe Beziehungen bieten. >) Americ. Journ. of Sc. XXV. No. 146. ISas. p. 139—144 u. Neues Jahrb. f. Min. etc. 1883. U. S. 223. ») Ztschr. d. deutsch, geol. Ges. XXXV. 1883. S. 557—618. 9 1) Analyse eines anscheinend frischen und eines verwitterten Phonoliths vom Marienfels bei Aussig. Der scheinbar frische Phonolith erweist sich trotzdem als sehr ver- ändert und besteht wesentlich aus Sanidin und einem Natronzeolith neben untergeordnetem Augit, Magnetit etc. Bei der Verwitterung ist der Sanidin wenig verändert worden, der Zeolith dagegen unter Na^O-Austritt in ein wasserhaltiges Thonerdesilicat umgewandelt, welches nicht Kaolin ist, von dem es sich durch seine leichte Zerlegbarkeit durch HCl unterscheidet. Der verwitterte Phonolith ist heller gefärbt, porös und bröcklich. Phonolith. Anscheinend frisch. Gesammt- /o löslich in HCl Eückstand der Lösung in HCl 7o Verwittert riesammt- gehalt 7o löslich in HCl Rückstand der Lösimg in H Cl /o H2O SiOa AI2O3 . . . . FeaOa • • . • CaO K2O NaaO . . . . MgO In HCl unlöslicher Rückstand . 4,34 55,22 20,53 3,24 1,56 5,58 7,43 0,43 4,10 21,64 10,37 2,23 1,07 0,28 5,45 0,40 51,54 0,47 66,76 15,60 1,90 0,96 10,42 3,89 9,34 54,99 22,68 3,50 1,16 5,81 2,10 0,49 8,78 17,98 11,26 2,72 1,01 0,11 0,06 0,44 55,54 0,97 64,20 19,80 1,35 0,25 9,90 3,53 98,33 97,08 100 100,07 97,90 100 2) Trennung von Silicaten durch kaustische Alkalien. Durch letztere werden viele Silicate, namentlich rasch alle Feldspathe, Kaolin und sonstige thonige Zersetzungsproducte> in zeolithartige Verbin- dungen übergeführt, die immer durch Säuren sehr leicht zerlegbar sind; .,auch Quarz löst sich verhältnissmässig rasch in Na HO". „Sehr zweck- ,,mässig wird es sein, diese Methode mit den bekannten hydrostatischen „Trennungsmethoden zu vereinigen". So wurde beispielsweise durch mehr- tägige Behandlung von frischem gepulvertem Phonolith von der Zusammen- setzung A. mit möglichst conc. Natronlauge und nachfolgende Behandlung mit HCl und verdünnter Natronlauge aus diesem Gestein ein Augit von der Zusammensetzung B. isolirt. A. B. H30 . . 4,94 0,12 SiOa . . 55,06 46,93 AI2 O3 . . 20,90 4,58 Fea O3 . 2,92 16,03 CaO . . 1,27 21,54 K2O . . 5,37 Na2 0 . . 7,00 1,34 MgO . . 0,41 9,46 97,87 100 10 Boden, Wasser, AtmoBpbäre, Pflanze, Düugei. 3) Einwirkung von Salzen auf feingepulverte Silicate. Die feingepulverten Silicate wurden in Platin- oder Silbergefässen mit meist 10 — 15 % Salzlösungen längere Zeit auf dem Dampf bade bei 100 ^ behandelt (bei Anwendung von Tiegeln unter einer 1 cm Parafön- schicht, damit die Verdunstung verlangsamt werde). a. Tachylyt von Gethürms westl, Alsfeld im Vogelsgebirge. Das Gestein, gelatinirt mit HCl, wird schon durch Behandlung mit destillirtem Wasser bei 1 00 •^ hydratisirt (nach 6 mouatl. Einwirkung hatte der Tachylyt 2,43^0 Wasser aufgenommen, das durch Stehen über H2SO4 sich nicht verminderte) und das Wasser dadurch schwach alkalisch. Durch 9 monatliche Einwirkung von KaCOs-Lösung wurde der Tachylyt (A.) in ein Gemisch von CaCOa und einem wasserreichen Silicat (B.) umgewandelt. Natürlicher Umwand! ungsproduct durch Tachylyt K2CO3 7o 7o H20 . . 0,12 19,93 (H2O + CO2) Si O2 . . 45,73 34,59 AI2 O3 . 20,15 ' 24,26 FeaOs . 12,46 :-i-I:,Ä/U CaO . . 8,67 7,06 K2O . . 4,11 11,32 Na2 0 . 5,74 0,15 MgO . . 3,59 2,69 100,57 100 b. Grundmasse des Pcrlits vom Hliuikerthal bei Schemnitz. Umwandlungsproduct P. rerlit 9 Monate mit Na^ COg behandelt HaO .... 3,58 17,28 (HaO-l-COa) SiOa 73,01 53,94 AI2 Os 12,75 } 18,05 FesOa 1,49 CaO 1,04 1,16 K2O 5,71 1,73 NaaO 2,32 7,84 MgO 0,10 100 100 Auch saure Gläser werden demnach durch Alkalicarbonate sehr rasch umgewandelt, dabei wird Wasser aufgenommen, Alkali gegen andere starke Basen ausgetauscht, Kieselsäure zum Theil ausgeschieden. Zur Trennung von CaCOs von dem entstandenen Silicat wird zweckmässig mit Salmiak- lösung auf dem Dampfbade so lange behandelt, bis kein CaCOs mehr in Lösung geht und dann gut ausgewaschen. Boden. 11 c. Orthoklas (AtUilar) vom St. Gotthard uud Labrador von Hcl- singfors. Orthoklas ders. 1 Jahr mit ders. 13 Monate Lösung in HCl Na2C03-Lösung Labrador mit K.2 COg-Lösung im Ganzen behandelt behandelt H20 . . . 8,49 0,59 17,83 Si02 . . . 65,83 3,18 57,70 55,96 42,37 A12 O3 . . 19,27 0,66 21,32 27,80 21,36 CaO . . . 9,38 0,89 K2O . . . 11,31 0,39 0,70 17,55 Na2 0 . . 3,59 0,05 12,49 5,57 Rückstand unlös- lidinHCl . 95,09 (= NatroDsilciat; (= Kalisilicat) 100 99,37 100 100 100 d. Kaoliu von Carlsbad. H2O . . . . Si02 .... AI2O3 .... CaO .... K2O . , . . Na2 0 . . . . MgO .... Rückstand imlösl. in H2SO4 „ HCl . ders. 33 Stunden bei 180 —190» mit Na^O 4 SiO.^ -Lösung behandelt, amorph. 12,97 60,76 12,52 8,14 5,90 100,19 100,29 Mit Bezug auf die Aufnahme von Silicaten der Alkalien und alkalischen Erden durch Kaolin und kaolinartige Zersetzungsproducte ist dieser Vor- gang von besonderem Interesse. (Siehe die Tabelle auf S. 12.) Vorstehende analytische Zahlen sind für die Frage der Bodenabsorption von Interesse, wobei allerdings die Umsetzungsprocesse bei den im Boden vorkommenden Temperaturverhältnissen noch besonders untersucht werden müssen. Der Verfasser macht anschliessend darauf aufmerksam, dass bei der Einwirkung von neutralem Alkalisilic at auf Thonerdehydrat immer eine Abspaltung von freiem Alkali stattfinde, ..da das „sich bildende basische Silicat einem Alkali-Anorthit entspricht: AI2O3 + 2 Na2 0Si02 = Na2 0Al2 03 2 Si02 + Na2 0-, „im Gebirgs-Sickerwasser kann somit freies Alkali vorkommen, „und es ist kein Zweifel, dass durch dieses kräftige Lösungs- 12 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 4) Die Einwirkung kaustischer Alkalilösungcn für sich oder in Verbindung mit Salzlösungen auf thonerdehaltige Silicate. 4) 1 •ti 0 a CO 0 CS l-ä S « 0 c 110- bade 'S 1^ CO (D al.l a HO - Lösung , die , 74 Stunden bei 1 behandelt. ^■& . '-i C a a m 0 © 0 fi N bß g 'S ^'^ §1 -S'2 (M Ch .■s S -■ C8 '^ ö P • au, in natürl. Zust. mit Na^SOJ beh. D in Säulen kryst.) 0 ,M 1 u •ti CO ^ W " bfl ^1 0 "^ « 1 s| 5s — ^ ^1 . ^ 02 ^ td -* ^ es >^ 0 ^ .,0 0^ 1 a i 7! 0 © ^ ^1 CS m ^ a *.> 0 •- CO «2^ (M -JS 1 -COS t- es •G ^ 6ß-^ Sog SS ^7 ^=1 > bß p Sß <>= 5, __ ü r,q hß a ^ ■•^ cd IS < a 0 •- CO 0 0 "^ t< .'S 0 s m es 0 iz; sß 0 es .Ti w s ^ 'i -0 ^ a*j a C3 © iS 0 IS H20. . 14,59 5,70 6,25 5,89 5,88 2,61 2,46 8,68 8,19 l,7q SiOa . 36,52 34,31 35,27 34,29 34,74 35,14 36,00 34,82 35,88 37,0=; Al^Og . 31,15 30,00 29,01 29,25 30,04 31,63 30,65 30,84 29,88 32,49 CaO . 0,40 0,35 0,20 0,40 0,20 0,30 0,30 0,49 Na^ü . 18,30 17,96 17,11 17,77 18,53 19,02 18,90 18,23 17,98 NaaSOi — 11,82 11,21 11,80 9,33 — 4,66 — — — NaCl . — — — — — 10,71 6,94 — — — Naa CO3 — — — — — — 7,13 — — Na NO, — — — — — — — 8,47 — K3O 28,31 100,96 100,14 99,05 99,40 98,72 99,41 99,61 100 100,40 100,07 „mittel ein grosser Theil der Thonerde von Ort zu Ort fortge- .,schafft wird, um zu Neubildungen und Umwandlungen Anlass „zu geben." Geschmolzene glasartige Körper setzen sich nach dem Verfasser rascher um als im ungeschmolzenen Zustande. Lösungen von AI2O3 in Alkalilauge bei höherer Temperatur (190**) mit thonerdefreien Silicaten, Zeolithen wie Apophyllit, Wollastonit u. a. behandelt ergeben, wie leicht AI2 O3 von diesen Silikaten aufgenommen wird. Schon bei IOC wirken Lösungen von Soda sehr energisch auf die Umwandlung von Kalifeldspath (a. d. Trachyt des Drachenfels) ein. (Siehe die Tabelle auf S. 13.) Orthoklas von Striegau ergab ebenso behandelt nur eine sehr geringe Aufschliessung von Kali und einen wesentlich grösseren in HCl unlöslichen Rückstand (69,41 resp. 70,15 7o). Der Verfasser schliesst seine interessanten Mittheilungen mit nachste- henden Worten: „Man darf sagen: kieselsaurer Kalk hat eine grosse Nei- „gung, sich mit kieselsaurem Alkali zu vereinigen, wobei die Natronverbin- „dung die bevorzugtere ist; auch bei den Plagioklasen ünden wir Anorthit „und Albit vereinigt, nicht aber Anorthit mit Orthoklas, und ferner treten „Kalk- und Natronhaltige Zeolithe in grösserer Zahl auf als Kalk- und „Kalihaltige. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Sichmeiden von Ca „und K einerseits und das häufige Zusammensein von Ca und Na in Sili- Boden. 13 Ders. 32 Monate mit Ders. 5 Stunden bis Hell- Sanidin Na f!0 hflh rothgluth erhitzt und dann (Drachenfels) Lösung in HCl. 32 Mon. mit Na^COg beh. Lösung in HCl. H20 0,27 5,12 6,52 SiOa .... 65,23 38,26 44,25 AI2O3 .... 19,35 14,62 17,67 BaO 0,56 CaO 0,76 0,28 0,40 K2O 9,31 0,54 0,44 NasO .... 4.52 8,20 10,04 unlösl. in HCl . 33,15 21,30 100 100,17 100,62 klaa durch Humus. „caten andererseits kein Zufall ist, sondern mit Affinitätsverhältnissen zu- „sammenhängt; ebenso ausgesprochen ist das häufige Zusammensein von „K und Mg in den Glimmern, Piniten, Glaukoniten und den glimmerartigen „thonigeu Zersetzungsproducten, während Na und Mg in Silicaten sich sehr „selten zusammenfinden." J. Meschtscherskyi) hat Untersuchungen über die Zersetzung des ^^^^^'^^'J^^« Orthoklas unter dem Einflüsse von Humusstoffen angestellt, z. Th. in zuge- schmolzenen Glasröhren bei 115*^, z. Th. unter gewöhnlichen Bedingungen, und nachstehende Resultate erhalten: 1) Beim Einwirken des Humus in Gegenwart von Wasser zersetzt sich der Orthoklas, indem er seine Bestandtheile dem Humus abgiebt und Wasser aufnimmt. Am leichtesten erfolgt die Ausscheidung der Kieselerde, der Thonerde und des Natriumoxyds, am schwierigsten die des Kaliumoxyds. 2) Der Humus zersetzt sich dabei theilweise in Kohlensäure und Wasser, theilweise entstehen aber auch lösliche und unlösliche mineralische Huraus- verbindungen. 3) Die Zersetzung des Orthoklas ist direct proportional der Zeitdauer und der Temperatur. M. Gawriloff^) macht Mittheilung über die Zusammensetzung des Humus in einer Bodenprobe aus dem Gouv. Toula. Der Humus ist nach dem Grandeau'schen Verfahren extrahirt. Die schwarze ammoniakalische Lösung ist indessen nicht, wie Vorschrift, zur Trockene verdampft, sondern gefällt und ausgewaschen durch einen Ueberschuss von Salzsäure. Es ist dies geschehen, um ein Product zu erhalten, welches frei ist von Wasser, Ammoniumcarbonat und in Salzsäure löslichen fremden Substanzen. Das Product enthielt 12% Asche von folgender Zusammensetzung: SiOa . . . 42,12 > P2O5 ... 15,50,, Fe2 03 . . . 9,80,, AI2 O3 . . . 26,77 „ ') I. d. russ. pbys. ehem. Ges. 1888. (1) 414 u. Berichte d. deutech. ehem. Ges. XVI. Seite 2283. «) Bull, de la Soc. chiraique de Paris. 1883. XL. S. 74. J4 Boden, Wasser, Atmospliüre, Pflanze, Dünger. K2O ... 2,40/0 CaO l . . in geringen Mengen. MgO ) Es wird also dadurch erwiesen, dass sich die Phosphorsäure des Humus in gegenwärtigem Falle in Gegenwart von Eisenoxyd und Thonerde im Ammoniak auflöste und mit diesen Oxyden durch Salzsäure gefällt wurde. Es ist also gerade das Gegentheil dessen, was stattfindet, wenn Eisen- und Aluminiumphosphat nicht in Combination mit Humus auftreten. Doppierit. w. DemeP) untersuchte den Dopplerit von Aussee auf seine Aschen- bestandtheile, die im Mittel ^,1 % ausmachten. Kalk 72,67 Magnesia 2,03 Kali und Natron . . 0,99 Eisenoxyd und Thonerde 12,02 Schwefelsäure .... 4,36 Chlor 1,09 Unlöslich .... 6,80 99,96 Die durch Behandeln mit Kalilauge abgeschiedene organische Substanz führte zur Formel C12H12O6, deren im Dopplerit vorhandene Calciumver- bindung der Formel CaC24H22 0i2 entspricht. Dopplerit entsteht im Torf (Gümbel erklärt ihn für homogenen Torf) und kann als das Calciumsalz einer oder mehrerer Humussäuren aufgefasst werden. (Siehe die separat gedruckte beigefügte Anlage.) Analyse bai- Q Thoms^) Veröffentlicht Untersuchungen über baltische und rus- tiBcner una i -r» j russischer sische BodenartCH. 1) Mergliger Lehm von Bergshof bei Riga. 0/ Feuchtigkeit 0,35 Glühverlust (Org. S. und Hydratwasser) . . 4,70 Durch conc. H2 SO4 nicht aufschliessbar (Sand) 55,00 Thonerde 8,62 Eisenoxyd 1,21 Phosphorsäure 0,13 Kohlensäure 7,16 Natron 2,00 Kali 1,78 Magnesia 3,25 Kalkerde 2,24 2) Mergel vom Gute Pahzen in Kurlaud. 7o Feuchtigkeit 3,30 49,67 18,69 16,39 6,72 2,26 Kieselsäure .... Thonerde und Eisenoxyd Kohlensaurer Kalk . . * „ Magnesia Schwefelsaurer Kalk ») Dingler"s Journal 1883. 247. S. 141 n. .^louatshefte für Chemie. 1882. 8. 762. *) Beitrag zur Kenutniss des Pbosphorsäuregehalts haltisclier Ackerböden und Torfarten. Riga 1883 (Sond. Abdr. a. d. halt. Wochenschrift. 1H83 Nr. 7). Boden. Phosphorsäure .... 0,13 Alkalien 0,90 Glühverlust 1,94 3) Mergel von Junzel in Livland. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron-Kali: 15 Kieselsäure 40,00 o/o Thonerde . 18,27 „ Eisenoxyd 2,19 „ Magnesia . 3,34 „ Kalkerde . 12,15 „ neben 16,31 % CO2. AufschliessuDg mit conc. Salzsäure: Kali . . . Natron . . Phosphorsäure 4) Wiesenkalk aus Sesswegen in Livland. 7^ CaCOs 87,35 MgCOs 2,03 FeaOs u. AI2 O3 ... 1,05 P2O5 0,03 In HCl unlöslich . . . 0,28 5) Schlamm aus dem Stintsee bei Riga. 7^ Feucht 11,42 Organische Substanz . . 36,83 Chem. geb. Wasser . . 1,87 Asche 49,88 Darin 83,267 «/o in HCl unlösl. 6) 0,137 0,193 0,0669 Moorerde aus Gravenhof bei Riga. 7, Feucht 30,16 Organische Substanz . . 32,49 Darin 1,51 0/0 N Asche 37,35 Darin 83,87 7o in HCl unlösl. 3,53 0,36 0,41 Kalkerde Magnesia Phosphorsäure 4,30 „ Kalk 0,45 „ Magnesia 5,85 „ Schwefelsäure 0,173 „ Phosphorsäure 0,023 „ Kali 0,007 „ Natron. 7 — 12j Sandige Lehmböden von Raudenhof in Livland. (Mittelproben durch v. Sivers mit Erdbohrer aufg.) I. Ackerkr. Untergr. 8 U. Ackerkr. Untergr. 10 m. Ackerkr. Untergr. 11 12 Feucht, bei 100« C . Thon u. Sand . . . Eisenoxyd u. Thonerde Kalkerde Magnesia . . . . Kali Natron Phosphorsäure . . . Organ. Subst. etc^ . 1,1210 92,0230 1,3866 0,0700 0,1.500 0,0670 0,0940 0,0284 .5,0600 0,8200 93,8180 2,8086 0,0650 0,2230 0,0870 0,0850 0,0284 2,0650 1,0690 92,4060 1,4366 0,0820 0.0890 0,0.530 0,0430 0,0454 4,8460 0,8920 92,4060 4,2306 0,0800 0,1700 0,1630 0,0680 0,0246 1,9640 0,9970 92,1790 1,6884 0,0700 0,0850 0,0690 0,0710 0,0336 4,8070 0,9820 92,0100 4,2476 0,0850 0,1000 0,2040 0,0660 0,0244 2,2810 100,0000 1 100,0000 100,0000 i K'0,0000 100,0000 100,0000 10 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, 13) Schlamm aus einem See in Napkull, Livland. In der Trockensubstanz enth. 47,87 7o Glühv. resp. org. Subst. mit 2,22 7o N. 1,03 Schwefelsäure 0,19 Phosphorsäure 0 26 Kali 0,17 Natron Spur Kohlensäure 14) Thonmergel aus Prawingen in Kurland. Kalk . . . 4,38 «/e Magnesia . 0,69 „ Phosphorsäure 0,044,, 15) Moorerde aus Kemmern in Livland. In der Trockens. enth. 80,54 "/o verbrennl. Th. resp. Glühverl. 19,46 „ Asche. In letzt. 9,01 "/o in Säuren unlösl. 16) Stark humoser sandiger Ackerboden aus Posendorff in Livland. Feucht 1,62 «/o In HCl unlösl 74,63 „ Eisenoxyd u. Thonerde . 2,03 „ Kalkerde 4,78 „ Magnesia 0,39 „ Phosphorsäure .... 0,13 „ Schwefelsäure .... 0,17 „ Kieselsäure 0,23 „ Org. Subst 15,02 „ In den grob. Th. viel Orthoklas und Kalkmineralien. 17) Schwach lehmiger Sand aus Nurmis in Livland. In conc. HCl lösi. 1,570/0 Eisenoxyd 1,30 0,06 0,25 0,21 Spur 0,17 Mit „ Thonerde „ Phosphorsäure „ Kalkerde „ Magnesia Schwefelsäure „ Alkalien. kohlens. Natron -Kali aufgeschl. 77,140/0 Kieselsäure 25,02 „ Schwefelsäure 0,90 „ Phosphorsäure 15,41 „ Kohlensäure 0,25 „ Chlor 45,07 „ Kalkerde 1,36 „ Magnesia 9,49 „ Thonerde 0,65 „ Kali 1,57 ,, Eisenoxyd 0,17 „ Natron 1,11 ,, Kalkerde 1,71 „ Eisenoxyd 0,73 „ Magnesia 0,60 „ Thonerde. 2,96 „ Alkalien (Diff.) 18) Boden aus Goldino im Rjäsan Gouv. Feucht 7o Glühverl. 7o In HCl unlösl. /o CaO 7o MgO 10 ■ K2O 7o SO3 7o 7o Fe2 Og AI.2O3 7o Ackerkrume . (7-8") Untergrund . 4,03 4,0.'» 11,49 mit 0,29N 9 23 mit 6,2 N 76,25 78,3.'-) 0,92 0,87 Spur Spur 0,36 0,33 0,06 0,06 0,14 0,12 6,74 6,89 19) Wiesenkalk von Roop in Livland. Trockenverlust bei 100 « C. . 1,66 % CaCOs 83,83 „ MgCOs Spur Org. Subst 12,73 „ P2O5 0,075,, (Siehe die Tabelle auf S. 17.) lieber die geognostische Stellung der meisten der hier genannten Boden- arten ist leider keine Mittheilung gemacht worden. Boden. 17 20) Weizenboden von Neu-Rahden in Kurland. H2O bei 100» 7o Glüh- verl. 7o 7o K,0 7o MgO 7o CaO 7o Fe.,0, AI2O3 7o In HCl unliis. 7o Ackerkrume des Lehm- untergrunds . . . Lehmuntergruud . . Ackerkrume des Sand- untergrunds . . . Sanduntergrund . . . 4,1100 6,0600 5,1400 2,8100 3,6800 3,9400 3.3000 3,1900 0,0716 0,0679 0,0716 0,0664 0,2462 0,1021 0,2426 0,0962 0,6486 0,9620 0,5300 0,3494 0,4700 0,8000 0,.5300 0,4300 3,5400 9,8900 4,2600 4,9100 88,2336 78,1780 85,9154 88,1480 (Siehe die Tabelle auf S. 18.) Augustus Völcker^) untersuchte einen fast vollständig vegetations- losen Boden aus Kalifornien. Derselbe enthielt: Lösliche organische Substanz . 0,75 mit 0,09 Stickstoff Unlösl. „ „ . 2,44 Eisenoxyd 4,48 Thonerde 4,54 Kohlensaurer Kalk .... 2,58 Magnesia 1,50 Salpetersaures Kali . . . . 0,17 Chlornatrium 0,04 Kali 0,81 Natron 0,58 Schwefelsäure Spur Phosphorsäure 0,19 Unlösl. kieselsäurehaltige Subst. 81,92 100,00 Die Unfruchtbarkeit beruhte darin, dass der Boden stai-k alkalisch rea- girte; er gab an kaltes Wasser 72 7o Mineralstoffe ab, welche in kohlen- saurem Natron und Kali, Chlornatrium und salpetersaurera Natron be- standen. Eugen Borg mann 2) veröffentlicht die Analyse eines Bodens, auf welchem die besten Sherryweiue erzeugt werden, um zu erfahren, ob ein Anhalt daraus betr. des natürlichen Schwefelsäuregehalts des Weins event. des Gypsens entnommen werden kann. In heisser Salzsäure löslich: Vegetatious- loaernodeu Wainbercfa Bodei, Kalk . . . Eisenoxyd Magnesia Kali . . . Natron . . Thonerde Kieselsäure . Schwefelsäure Phosphorsäure 14,3109 1,5889 0,5158 0,3918 0,2775 0,3700 0,3940 0,1578 starke Siiiir ') Jouru. of tbe Royal Agricult. Soc. of p]ngl. 2 Ser. 19. I. 236 — 237 u. Agri- cult. ehem. Centralbl. 1883 XII. ö. 642. •^) Berichte d. deutschen ehem. Ges. 1883. XVI. S. 601 f. Jahresbericht 1883. 2 18 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 21) Baltische Torfarten. w 7o In d. Ascte Vo 7o In 100 Th. Torf bei 20%H3 0 KoO PoO. Ottenhof, Livland Obere u. untere Schicht gemischt Sernaten, Kurland 1880 . „ . 1881 . . . Warten, „ 1880 .. . Serben, Livland Segewolde, Livland Henselshof, Livland Preekuln, Kurland Postenden, Kurland, obere und untere Schicht Postenden, Kurland, obere und untere Schicht Postenden, Kurland Postenden, Kurland, obere und untere Schicht Postenden, Kurland, obere und untere Schicht Stubbensee, Livland . . . . Grünhof, Kurland Neu-Kerapenhof, Livland . » ,, . . . Schöneck, Livl. Probe I . . . „ „ Mittel II u. III . Illien, Kr. Grobin, Kur). . . Nabben, Livl., ob. u. unt. Schicht Postenden, Kurland Funkenhof, Kurl., Mittel I— IV Friedrichshütte (Gonv. Witebsk) Stricken, Kurland Ullila, Livland Waldegableu, Kurland . . . . Mecks und Palfor, Estland . . Pubpe a d. kurländ. Aa, Livland Mittel I— VI Doudangen, Kurl., Mittel I— VI Koik Oesel Krähnholra bei Narva, Estl. I » !7 ?? ?? ^^ ^« ^^ SS SS XxL 3,21 1,77 2,76 5,79 4,78 5,71 10,41 6,38 1,41 5,47 8,44 5,44 7,07 14,33 3,76 26,30 1,40 2,33 2,51 4,50 4,80 6,54 7,46 3,28 6,83 10,23 11,02 25,35 5,58 1,95 1,61 4,76 0,76 1,30 2,11 0,30 0,23 0,22 0,18 0,77 0,44 0,43 0,18 0,43 0,35 0,17 0,43 0,28 0,25 0,28 0,38 0,27 0,23 0,38 0,42 0,43 0,28 0,22 0,23 0,31 0,22 0,36 0,21 0,21 0,31 0,17 0,23 0,34 0,89 0,87 0,30 2,30 1,03 2,87 1,21 1,53 1,27 2,87 2,11 2,48 4,28 1,90 1,72 1,84 1,66 2,43 1,15 1,21 1,73 2,55 1,11 4,08 1,51 1,11 2,43 2,75 2,23 1,21 1,27 1,79 2,11 2,17 1,12 1,27 3,77 2,71 2,11 0,0096 0,0040 0,0060 0,0104 0,0357 0,0251 0,0447 0,0114 0,0060 0,0191 0,0143 0,0233 0,0198 0,0358 0,0105 0,0086 0,0710 0,0032 0,0088 0,0105 0,0193 0,0134 0,0143 0,0171 0,1016 0,0150 0,3682 0,0231 0,0532 0,0172 0,0033 0,0037 0,0161 0,0067 0,0113 0,0063 0,0738 0,0182 0,0792 0,0700 0,0731 0,0725 0,2987 0,1346 0,0349 0,2340 0,1603 0,0935 0,1300 0,2378 0,0914 0,0261 0,3182 0,0242 0,0594 0,0278 0,1836 0,0724 0,0726 0,1812 0,0902 0,1523 0,1237 0,1399 0,4537 0,1177 0,0423 0,0180 0,0604 0,0286 0,0352 0,0445 Boden. 19 Chlor sehr geringe Spur Glübverlust \ 2Q9553 Kohlensäure u. Wasser .( '' ' In heisser H Cl unlösl. . 61,1570 100,1190 Da nach Blankenhorns Angaben in guten deutschen Weinbergsböden der Schwefelsäuregehalt zw. 0,01 und 0,98 «/o schwankt, im Mittel 0,41% beträgt, so ist 0,1578% nicht als hoch zu bezeichnen und rechtfertigt nicht den oft sehr bedeutenden Schwefelsäuregehalt in Sherr}'weinen. M. Bogdanoff^) hat einige Thone von Kiew untersucht, worüber in der chemischen Gesellschaft zu Paris Mittheilung gemacht wird. Thone von Kiew. Weisser Thon Blauer Thon Thonige Erde Hygrosk. Wasser Kohlensaure Kalkerde und kohlen- saure Magnesia Hematite brune Quarz Kaolin Andere Silicate Andere Substanzen (ohne Silicium) 0,84 0,54 1,45 96,87 0,83 1,91 29,56 4,04 32,71 17,28 1.3,71 2,52 1,09 8,08 1,53 5,44 84,42 (Quarz) 0,25 99,69 99,82 99,72 E. Heiden 2) veröffentlicht in einer grösseren Arbeit ein reiches Ma- terial von Bodenuntersuchungen, wie sie von demselben in Verbindung mit Fr. Voigt, E. Güntz und Th. Wetzke an der Versuchsstation Pommritz in den letzten 14 Jahren gewonnen worden sind. Sie erhalten ein erhöhtes Interesse dadurch, dass mit den betreffenden Bodenarten zugleich Kultur- versucho angestellt sind. Es sind nicht bloss eingehende Analysen davon gemacht, sondern auch eine Reihe von physikalischen Beobachtungen und Versuchen und Absorptionsbestimmungen veranstaltet worden. Bei dem grossen Umfange der Untersuchung kann daraus ein kurzer Auszug nicht gegeben, es muss aber darauf an dieser Stelle besonders aufmerksam ge- macht werden. H. Grouven^) sucht in einer Abhandlung über die chemische Consti- ciiemUohe ' ° T T o • 1 Constitution tution der Moore die Ansicht von Ritthausen zu widerlegen, „dass die Stick- dor Moore. „Stoff-Anhäufung in den Mooren nur als Folge der Absorption von Ammo- „niak durch Humussäure oder ähnliche Salze, wobei dies chemisch gebunden „und ganz unlöslich wird, anzusehen sei." Verfasser sucht dies dadurch zu beweisen, dass verschiedene Moorsorteu mehrere Stunden mit Actzkalkmilch destillirt nur ^50, mit kochender Kalilauge 2 Stunden destillirt nur V20 des Moor-Stickstoffs als Ammoniak im Destillat ergaben. Die Moore von Cun- rau bei Oebisfelde und von Grosse bei Boitzenburg zeigen nachstehende Zu- sammensetzung: ') Bulletin de la societe chimique de Paris 188.3. XI. S. 72. '■*) Wie wird schwerer, roher Boden (Neuland) frucbtbar gemacht? Han- nover 1883 3) Fühlings laudw. Zeitg. 1883. S. 391 ff. 2* 20 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Cunrau Gresse c . . 44,0 48,1 H . . 5,1 5,4 0 . . 32,2 30,5 N . . 2,6 3,7 S . . 0,4 0,7 Asche . 15,8 11,6 100,0 100,0 Der hohe Schwefelgehalt weist darauf hin, dass der Moor -Stickstoff grossentheils noch in der ursprünglichen Proteinforra ira Moor vorhan- den ist. Die Torfasche enthielt: Cunrau Chlor Spur Schwefelsäure .... 5,5 Eisenoxyd 16,8 Kalk 32,5 Silicate in HCl unlöslich 23,0 Thonerde in HCl löslich 19,0 Magnesia 2,2 Kali und Natron ... 1,0 Gresse Spur 11,1 17,7 39,6 20,0 nicht bestimmt 100,0 ^^^^srgei^ K. Kraut ') theilt einige Untersuchungen mit über Ackererden und Mergel von Steinkenhöfen, Amt Soltau, im Lüneburgischeu. Eine Ackererde 1872 gedüngt mit Stalldünger, 1880 gemergelt, enthielt 0,0783 7o Kalkerde 0,0458 „ Phosphorsäure. Die Ackererde 1880 gedüngt und nicht gemergelt enthielt nur 0,01 94 o/^ Kalkerde. In einer andern Ackererde wurde 0,938 % Kali und 0,228 „ Natron gefunden. Es wird auf die Wichtigkeit des Kaikens und Mergelus aufmerksam gemacht und die Analj'se eines in 26 Fuss Tiefe gefundenen anscheinend steinfreien Mergels mitgetheilt: Glühverlust .... 5,03 Schwefelsaurer Kalk . 2,69 Kohlensaurer „ . . 5,25 Kohlensaure Magnesia . 2,19 Eisenoxyd und Thonerde 6,40 In Säure unlöslich . . 78,03 99,59 Phosphorsäure 0,08 Stickstoff . . 0,04 Kali . . . 2,23 Natron . . 0,44 Es wird anschliessend auf die günstigen Eigenschaften solcher Merge- lung gegenüber der Entstehung des „colloidalen Thons" des Bodens (SchlÖ- sing) hingewiesen. *) Journ. f. Landw. 1883 S. 115 ff. Boden. 21 E. Emmerling^) berichtet über seine Untersuchungen über verschie- dene Humusbodenarten in Schleswig-Holstein. 1. Haidetorf vom trockenen Grausandboden. H. Buchenhumus vom trockenen Grausandboden. HI. Haidetorf von der nassen Iloo-Haide. Die lufttrockenen Bodenarten enthalten: I. n. m. Wasser 3,25% 1,75% 11,56% Mineralstoffe 67,58 83,39 8,47 Humus .... . . ■ 29,17 14,86 79,97 100,00 100,00 100,00 Stickstoff 0,388 0,531 1,114 Stickstoff in % des Humus = 1,326 3,573 1,393 100 000 Theile lufttrockener Substanz ergaben durch Auflösen in kalter Salzsäure (12%) an löslichen Mineralstoffen: I. u. ni. Phosphorsäure 45,20 35,80 75,30 Kali . . . 32,10 38,60 34,90 Kalk . . . 88,70 34,70 115,00 Magnesia . . 30,40 24,40 181,10 Schwefelsäure 41,90 19,00 287,00 Von 100 000 Th. des lufttrockenen Bodens löste sich in Wasser von HumuB- bodenarteu Schleswig- HoUteing. I. 11. m. Nach 8 Wochen Nach 8 Wochen Nach 8 Wochen Humus Stickstoff .... Ammoniak .... Salpetersäure . . . 19,30 1,89 0,189 22,80 1,14 0,31 100,6 3,9 0,487 83,0 4,22 1,22 15,8 3,66 0,65 149,3 4,07 0,95 In 100 000 Theilen der reinen Humussubstanz lösten sich in Wasser bei 14—18 0 C: I. II. in. Am Anfang Nach 8 Wochen Am Anfang Nach 8 Wochen Am Anfang Nach 8 Wochen 66 78 678 558 197 187 Die Humussubstanz des Ilootorfs wird also in Wasser etwa 3 mal so löslich als die des grausandigen Haidctorfs, der Buchenhumus hatte dem gegenüber die etwa 10 fache Löslichkeit. Der Verfasser knüpft daran die Schlussfolgerung, ohne sie bereits als erwiesen hinstellen zu wollen: „Es „hat den Anschein, als ob die Löslichkeit der Humussubstanzen in einem „(kausalen) Zusammenhang stehe mit der Fruchtbarkeit der betr. Boden- „arten." *) Vereinsbl. des Haide-Kultur- Vereins für Schleswig-Holstein 1883. S. 105 ff. u. Allg. Forst- u. Jagdzeitung. 22 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Bodenarten j Köuiff') veröffentlicht Untersuchungen über BoJenarten aus West- falen, in welchem zum Theil die Boclenprotilverhältnisse bis zu grösserer Tiefe berücksichtigt sind, zum Thcil die Aufschliessung in einer gewissen Voll- ständigkeit mit HCl, II2SO-1 und n Fl bewirkt worden ist, so dass dadurch ein eingehenderes Bild über die Constitution der Mineralstoffe gewonnen ist. (Siehe die Tabellen auf S. 23 u. 24.) ' Zu 1 und 2 der vorstehenden Analysen (Rösebeck und Cörbecke) ist zu bemerken, dass sie ausgeführt sind, um über die Zweckmässigkeit einer grossartigen Melioration ein Urtheil zu erhalten. Es wird angegeben, dass die Ausführung derselben bei einem Boden, welcher früher nur sauere Vieh- weide war, grossartige Erfolge ergeben habe. Zu 5 (Lohne bei Sassendorf) wird über die Untergrundschicht mitgetheilt, dass dieselbe aus einem sog. „schwarzen Lehm" bestehe, welcher an die Oberfläche gebracht ein mehr oder weniger völliges Eingehen der Saaten oder wenigstens einen starken Minderertrag bewirke. Specifisch schädliche Bestandtheile wie Schwefel- eisen oder Metallverbindungen konnten in dem Lehm nicht nachgewiesen werden; auch enthält derselbe keine besonders grosse Menge Eisenoxydul (0,348 %); dagegen ist die grosse Menge von Natronsilicateu in demselben gegenüber der Ackerkrume auffallend; so ergiebt die Analyse: Obergrund Untergrund Kali 7o Natron 7o Kali 7o Natron 7o In HCl löslich „ H2SO4 „ „ HFl „ 0,094 0,169 2,073 0,099 0,128 1,161 0,209 0,416 1,916 0,674 1,179 2,297 2,336 1,388 2,541 5,150 Hiernach enthält der Untergrund in Form von leicht und schwer zersetz- baren Silicaten doppelt soviel Natron als Kali. Es wird weiterer Unter- suchungen bedürfen zu entscheiden, ob dies auf das Erkranken der Pflanzen einen Einfluss hat. Zu 7. Die Bodenarten aus der Senne und von Wilhelmsdorf sind die echten Typen der Haidemoor- und Haidesaud- Böden im nordwestlichen Deutschland. Es findet sich vielfach Oorstein darunter, wovon eine Probe enthielt: Humus 2,06 <»/o Eisenoxydul .... 0,65 0/0 Das Bindemittel darin ist also mehr Humussäure als Eisen. Materiaiie» M. Fleischer^) berichtet nach Untersuchungen von Fleischer, und'Mf uo- A. König und R. Kissling über Materialien zur Düngung und Meliorirung rirung von ^gg Moorbodcns. Vou besonderem Interesse für die Bodenkunde sind davon lloorbodeu. einige *) III. Bericht der landw, Versuchsstation Münster. Münster, 1884. S. 30 ff. ») Thiel, Landw. Jahrb. XII. (1883). S. 203 ff. Boden. 23 , o 0 Ti ^. 1 1 1 ' 1 ' 1 1 1 1 '~'- 1 1 1 1 1 1 5« Oi 1 1 f— * C^' ■^ ^. 1 1 =0 qiBcIspp^^-uoj^B^ 00, 1 1 o ! 1 1 1 1 1 1 1 7^ ! 1 1 1 i 1 Ti;Bdsp[9j-i]BX ?. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Tfi^ 1 1 1 1 1 1 , o 1 1 1 1 1 1 1 1 <=" 1 1 1 1 1 1 d sä UOJIJBJä S- (M 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 iC 1 1 1 1 1 1 s i •H 0 o 1 1 1 1 1 1 in 1 1 1 1 1 1 W3 ll«3 S^ ^„ 1 1 1 1 1 1 1 1 0 9pJ9 ^ r-l Ti. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 IS 1 1 I 1 1 1 nd -uoqx =^ <^. 1 1 "5 " 1 05-^.:m (M C5 -* 'x? 05 _ 1 1 1 0 05;m 1 CO CO .-( eooa n«x s~- ;^?^^ 1 1 1 1 1 1 0 3^ — CO er- CO o 71 o o o 0 — CO' 00 0 00 •^^fC ©2'=^ 00 cr> o CO lO — 1 00 CO "* 1 •* 0 a 5ll«3 S^ T-H^ O 1 1 1 1 1 1 000 1 1 1 13 oo o 000 00 r- 0 -^ CM CO CO CMO OPJO o CO CO i^ (M tM CO 1 -^ 'T« in 05 -* o \r:m 05 Td in Go 'S H giuBe ^ O O CO C- -- CN 1 1 1 1 1 1 i- 005 tri 05 05 1 CO CO 1 1-1 -># t>- 0 CQ CO 050 t? -I9S8i;S[ 5^ CDC-- X 05 Oi Xi t-cr> 05 CO CO ■TS ^^ 1"^ -^ i^J 00 — t O 00 t- ^ 05 (^3 -^ 0 uO iT. 1- l>- rsi^ —1 0 t- ^ -.loqdsoq^ o" 1-1 CO (M ö~oö' ^^ o ö'o" o CM O o o'öo o~öö' (N CM 1-1 l- -^ ■^ O (M '^ iC CO 05 cn coo inoic ^ .-HO ■^ 1-1 ■<*l O O 05 CM -^!Xi iC t- CO 2P!r'* tD 000 T1^3 S^ 1-1 (M (M o'd'o" !7J iM »-I 1-1 O O o" ö~o" 1-1 (M '^i o'c'o" CM 'M ^ 1-1 CM S CO ic CO :o CM 0 t^ t— 4 o osco cn o — 1 05 -H r- CM (:m 'S: 05 CO 0 3 1F3 2^ CO i> iT. m CO to >rrco'j> C0__ i-<_0_ W — liO CO 1-^ <— ' CO iC Ci Tt< t^ X CO O t^ '* i- 0 >r. iCi -^ 4D c>-in epj9uoqj^-n ^ t^ 00 05 05 ^ l-^ CD iC X co coo CO t- 1-1 ?oSS corit- CM x tr» 3 pXxoaasig; " ■^ "^ "^ ^u': CO rfi O uO !>•[-•* 0<7i-^ -0 c:5- i^ qoanp) snranH S 1 1 s 1 1 8 1 1 00 . 1 c- 1 1 CO CO 1 ^ in 1 t-- ' ' \a iC r-l-X> ^ CO CO CM CM -^ ^ H o •^ ■ 9 o « s ■« CD ..bX) . . «3 • • a 0 ■ ■ J3 H ^ 'a^ . a ag 0 'S .-Ho -«O • «CM S _ a 1 -^ '^0 H o s H a «3 w 3 -—Ol a • B.2 bD Ö 2 a .2 00 aija Ol • • bD ja 2 3 ■ "= |h- a'j' a UO in '^ a . « bß a '?! - 1 co^ciS .^P3 a CO Q^ .S bo 0 ' p ^ B E B fD o_ Cd 0 p CA- P 2 CR 3. Boden, v. Borgent- porgentreich reich u. v. Rheder, 2. 2" V. d. Arbeitcr-Co- lon. Wilhelmsdorf Aus der Sen uc Von Sobbe's neue Wies VonNiederm < gcf5 -1 C . B^ • K 2- "■*►-• B o « g B 2 c ^ OD . b' "^ 0 tr * g. «' ■ B 0 p p Kamp, en . . eiersHof =3 cr3 =3 Oi 03^ Ü» ~ki~co~Jr • OD .= CO = g 0 S 3 ISO OD CD 1 1 1 1 1 1 Cl5 05^^ ■4>."oo"0D cocc tc Humus — ^3 ~] Kl- os -J ^1 o -la o O Oi o Cn a ~^1 p oap '-jIc cc Ci 0- c ^ 4-^ er. "c; CC CD — c;» *. "c^'"-]"lC a; -J CO In HCl löslich o f— 1— ' >— ►;». iNO cn O O' o c -.1 cc 00 •^1 "co tc CO tc Vbi CD 1-' oc CO 0 CO CD 4^ IC 1 1 1 «Eisenoxyd u. '^^ Thonerde s 9 &; B II 1 II! 1 1 1 rf^'tC tc 4^ i 1 oc 0 "cd CO 1 1 1 ^2 EisenoxyduJ Si p ppp p CO p 00 P PP in oS p CO 4^ ,p CO 4:^ 4^ p p— ' CO 0 CD j-pp 0*- tc 0 tC4i. tP' CO*» ^5 Kalk II 1 1 1 1 0 w CD 0 0 CO 00 0 0 t>a US c 0 "o^o tctc 0 P CO p "4^ CD c;n P "CT» 0 ^<:^p> ^^"ci 4i. CT" Oi ^ Magnesia oo lg O CD ppp Kilo tS 0 "c 0 0 to 0 0 1 CO ~o~o *>- CO tc ^ <= S 0 c= So 0 0 4»- p P "h-i 4i- C5 poo CO~i-*"»-' 000*^ CO 05 0: S? Xali c o O "o coc u. ^ t: ^ :;i ^1 0 0 CO cc 0 "0 0 g 00 ö~c 4- C-. tc >£^ 1 ? CO p "►-' P CT» CO oroo tCOOCD 0 Phosphor- * säure c >— m 1— -X OD O «? H- tj;^ "05 CO 0 "xlo 0^ CD C^ oc IC ^ s GC IC IC 4^ CO Ol CD 00 CD"hP^"0 ^g2 0 Kiesel- " säure 0 c CB c 0' £ op CO ::^ P 00 ci cß c:a CT. p w CO 0 p i CO LC ■©"cd ^ CO oc -a IC OS CO Ol cc ~^"cD~tt>. -^ C 4^ CC tc CD ^ Thon- *" erde oo OO 00 l-i o "o CO oo o O CO Ctt U« Cii K- 1— tC 0 0 rss 0 0 Oi c 0 CJ' -0 CO Si P "bs p 1—' cc CO p P>,PP tc c; :;! CO CO CO 55 Kalk II 1 III 0 ö p pp kCcD 4^ CD 0 ic OS 4^ p 00 0 0 ic CO poo tc"— '^ 00 CD *. CO IC CD 5^ Magnesia oo IS o o P CO "oo"© CO c» CO <»o: OD 0 0 i C tc Pi" CO io CO CO' p tc p CD "0 " — ►(>- 1 cc 00 b'C c» CD 99 S5 ic VI ■7= Natron-Foldspath 00 ^ooa- C CJtC 1 OD c;t 00 00 5J^ cc'co 00 CO 4^ CO CO 05 IC "cd P CO CD 05 CK a Boden. 25 Secschlick- Analysen. Breiiiorhafcn sc 0 a t ■^ 'S'^ In 100 Tb. trockener Uollart vondernicder- )r Ell aniünd frisch "3 1 «" Schlick ^ länd. Küste '^ Ü _" 0 «3 "S " 0 so a -3 « Ti rri ^ 1877 = ■1 - S ~ ti CS ■< = 3 < M g ' ' otf Orgay. Subst. -{- Hydratwasser 8,49 6,37 9,32 13,11 — 8,54 10,39 In HCl unlösl. Mine- ralsubstanz . 67,63 75,73 65,46 70,23 y 68,46 75,03 Stickstoft 0,32 0,19 0,28 0,33 0,30 0,26 0,21 Kali 0,72 0,46 0,68 0,60 0,46 0.70 0,50 Natron 0,53 0,33 0,39 y ? 0,37 9 Kalk 5,88 5,61 7,13 4,77 3,10 5,72 4,76 Magnesia 1,66 1,29 1,77 1,48 y 1,63 1,29 Manganoxydoxydul ! ~ — 0,04 9 '? — 9 Eisenoxyd j- Thonerde 10,78 6,36 iFf2 O3 --= 4,67 lAla O3 --- 4,90 y •? { 9,20 ? Phosphorsäure . . . 0,21 0,17 0,19 0,39 0,16 0,20 0,20 Schwefelsäure . . 0,23 0.28 0,26 1,19 ? 0,17 0,52 Kohlensäure .... 4,74 3,76 1 5,59 3,06 2,38 4,63 3,35 Chlor ? ? 0,13 y 9 0,11 ? Kieselsäure, in HCl löslich V ? ? 9 9 0,13 9 Aufschliessung des in HCl unlöslichen ' rheils mit Flusssäure. i.bgelagerter Schlick von Bremer- hafen Abgelagerter Schlick von Leer _ 0 /o der ursprüng- in 7o des Auf- "/o der ursprüng- in 7o des Auf- 1 ichen Substanz geschlossenen ichen Substanz geschlossenen Kali 1.90 2,78 1,47 1,95 Natron .... 0,80 1.17 0.70 0,93 Kalk 0,25 0,37 ^ 0,22 0,29 Magnesia . . . . i 0,59 0.86 0.32 0,43 Thonerde .... 10.52 15,37 7,14 9.51 Kieselsäure . . . 54,40 79,45 65,18 86,89 68,46 100,00 75,03 100,00 Gesammtanalvse. Schlick von Bremerhafen Schlick V. Leer Organische Substanz 8,54 10,39 Kali 2.60 1,97 Natron 1,17 ? Kalk 5,97 4,98 Magnesia 2,22 1,61 19,72 ? Phosphorsäure . . . 0,20 0,20 Schwefelsäure . . . 0,17 0,52 Kohlensäure .... 4,63 3,35 Chlor 0,11 ? ^ieselsäu re . . . 64,53 05 ,18 26 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. s^Mic"! I" der Versuchsstation zu Kiel ist, wie Emmerlingi) raittheilt, Eider- schlick aus dem Hafen von Tönning (I) und vor dem Hafen (H) ent- noraraen. untersucht. 1) Mechanisclic Analvsc. 2) Chemische Aualj^se. II < 0,01 . 0,01—0,05 0,05—0,075 0,075—0,1 0,1—0,2 . 0,2-05 . 50,82 14,70 32,37 21.65 6,97 39,38 1,64! 19.54 0,50 1.77 0,37 0,04 Wasser Glühvorlusf Stickstoff j ( Kalk ^ I davon an CO2 gehuud. Sj Kali o^ Phosphorsäure . K I Schwefelsäure = l Chlor II 2,91 8,88 0,26 4,89 4,42 0,15 0,15 0,18 0,56 0,79 3,25 0,10 4,09 3,63 0,07 0,08 0,06 0,09 Die ursprünglichen Proben enthielten I ^ 52,5 0/0, n = 29,0 0/0 Wasser, 100 g Feineide absorbirten bei I II Phosphorsäure . . . 0,2005 0,1189 Stickstoff (als Ammon) 0,1373 0,0765 Zur Erklärung der weit höheren Zahlen an Kali, welche von Fleischer beim Eiderschlick erhalten sind, mag erwähnt werden, dass in vorstehender Untersuchung verdünnte kalte 25 "/oige HCl, von Fleischer concentrirte kochende HCl verwendet ist. Jhwer\'ös- ^^- Fleischer^) macht Mittheilung über das Verhalten schwer lös- licher Phos- lieber Phosphate im Moorboden. Aus der für die Düngerlehre wichtigen Moorbodr». Abhandlung mögen an dieser Stelle einige Moor-Analysen ihren Platz finden. Organische Substanz . Miu.-Subst. excl. CO2 Unlösl. in conc. HCl Kali ...... Natron Kalk Magnesia Eisenoxyd u. Thouerde Schwefelsaure . . . Phosphorsälire . . . Chlor Kieselsäure .... Moostorf V. Wörpedorf bei Lüienthal V ce s >« a s '-' "S -^^ .-; 0 7o 98.671 1,329 0.570 0,018 0,041 0,113 0,264 0,1 15 0,176 0,034 U.009 0,002 /o 7o 98,366 1.634 0,823 0,017 0.042 0.146 0,272 0.1.'")0 0.1.">8 0,037 0,024 0,014 98,317 1.683 0.646 0,022 0.0 54 0.190 0,277 0.244 0.23.') 0,033 0,011 0.005 1 Haidehumus d. Augustendorfer Hochni. o;ebrani)t mal ohne !6mal,DJah Buchw. landw. Dult' 7o 0/ /o /o 86.42 13,58 10.484 0.122 0,067 0,496 0.412 1.297 0.422 0.251 0.007 0.045 81.97 18.03 1.5,107 0,088 0,040 0.409 0,308 1,497 0.368 0,189 0.005 0,051 97.90 2.10 0.906 nicht liest, desgl. 0.230 0.200 0.434 ■> 0,034 /o 92,09 7,91 2,25 0,11 0.14 1.17 0.22 1,39 1,44 0.07 I 0,03 0,92 (in Na.,CO,lösl, SB 2 /o 77,99 22,01 7,64 0,10 0.44 6,48 0,27 .5,51 0,68 0,37 0,58 (?) 0,08 in HCl lös). ^) Laudw. Wochenb. f. Schleswig-Holstein 1882. u. Agriciilt.-cbeni. Centnilbl. 1882. S. 6,39 f. u. 1883. ») Thiel, Landw. Jahrb. XH (1883). S. 129 flf. S. 217—219 S. 702. u. 1883 S. 289 Boden. 27 C. Virchow^) berichtet anschliessend an die Mittheilungen, welche ^^^^^'^''^-^^j von demselben in d. Landw. Jahrbüchern, Bd. IX, S. 999 — 1038. über Hochmoor- das Kehdinger Moor gegeben sind und worauf an dieser Stelle bereits ^•^•^"'*8- Neue Folge, III. Jahrg. (1880) S. 17 ff. hingewiesen ist, über weitere sich anschliessende Untersuchungen, uaraentlich mit Bezug auf die Fragen: 1) wie ist die Verschiedenheit in der Zusammensetzung des unterhalb beginnenden Marschbodens ; 2) wie ist das Entstehen einer Hochmoorbildung auf Marschboden zu erklären. Die Abhandlung verbreitet sich ausführlich über die un- organischen und organischen Einflüsse, welche hier zusammengewirkt haben. Der Verfasser kommt zu dem Schlüsse, dass sämmtliche untersuchte Schichten (1 — 4) des Marschbodens, darunter Maibolt und Kuhlerde, ihren mineralischen Bestandtheilen nach als ein „geologisches Ganzes", als ein unter gleichen Verhältnissen aus denselben Stoffen entstandener Boden anzusehen sind, dass zweitens die Entwicklung der kalkarmen Hochmoorpflanzen auf Marschboden erst möglich geworden sei, sobald der Kalkgehalt durch atmo- sphärische Auslauguug und durch die Dargbildung (Absorption des Kalks durch die kalkliebende Pflanze Phragraites) oberhalb beseitigt war. Wegen der Einzelnheiten muss auf das Original verwiesen werden. Es mögen an dieser Stelle noch die analytisch gewonneneu Zahlen (Aufschliessung nach E. Wolff) über den Marschboden (1, Dargmaibolt I. 2 Maibolt 3, Kuhl- erde 4, Dargmaibolt II) und die Ergebnisse der Mooruntersuchung nach- getragen werden. Die Berechnung auf einzelne Bestandtheile, Mineralien etc. ist bereits in der Mittheilung vom Jahre 1880 gegeben worden. A. Marschboden. Auszug mit HCl Auszug mit iL, SO. Auszug mit HFl Unlösliche Mineralsubstanz Kali iS'^atron Kalk Magnesia Thonerde 92 0,34 0,03 0,47 0.60 2,53 09O ,4280,01 0,46j 0,48 0,04| 0,04 O..Vii 4,4 Eisenoxyd . . . Phosphorsäure . . Schwefelsäure . . Freie Schwefelsäure Schwefel .... Chlor Kohlensäure . . . Kieselsäure . . . 2,09 0,00 0,20 0,06 0,78 0,08 0,25 0,9.5 4,12 1,93 0,08 0.17 0.09 1A2 0.10 0,28 1,54 3,15 4,52 0,14 0,14 0,01 1.17 0.08 3.83 77,56 0,,50 0,08 2.23 0,70 3,25 7,63 0,15 2,90 0,45 7,67 0,10 1,07 88,23 0,54 0,11 84,24i71,85 0.55 0,90 0,14; 0,18 0,07 0.13 0,10 0.061 0,05 2.7 it 4,47 2,57 1,29 0.09 5,95 64,19 0,75 0,13 0,10 0,13 6,81 2,10 5.88 nicht bestimmt nicht bestimmt 1.44! 2,69 1,38 1,89 1,03 0,80 2,45 0,55 0.33 0,35; 0,23' 0,17 0.05 0,06 0,06| 0,03 5,55| 3,78! 2,351 3,83 10,06 78,17 7,46 76,78 6,12i 5,38 6.5,73 58,81 (Siehe die Tabelle auf Seite 28.) Leon Dumas 2) bespricht die Sättigungscapacität des Bodens für Sättigunfs- Pflanzennährstoffe und die Beziehungen derselben zur Fruchtbarkeit. Ver- de^^Bocieu«. fasser kommt zu dem Resultat, dass der Boden Nährstoffe zurückhält, welche ») Thiel, Landw. Jahrb. XII. 1883. S. 83—128. ») Journal d'agriculture pratique 1882. 46. U. S. 191—194. 28 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. B. Moorprofil von Uruchhof. (Ueber Darg u. Marsch.) Nordseite des Kolidiiiger Moores. In 10 000 Thcilen sind enthalten: Entnommen ans der Tiefe von Haido- humus 0 — 14 cm Organische Substanz 1 9220,47 Darin X .... 208,42 Keinaschc . . . |i 77L>,53 Sphagnurn-Torf 42— 49 cm 98— 112 cm 147cm 1)850,94 15s,«;j 149,06 9878,46 90,18 121,54 130 — 9866,09 91.01 l;J3,9l In HCl unlöslich K,0 ...... NaaO . . . . CaO MgO ..... AI2O3 + l'>2 03 P2O5 ÖO3 Cl 0 für Cl 658,26 1,71 3,58 12,85 17.37 64,97 12.07 8.26 0,70 10 000,24 - 0,16 63,71 3,73 4,14 14.16 23,15 15,71 8,87 16,07 1,51 10 001,99 ~ 0,35 35,87 1,84 6,00 17,11 29.49 12,53 4,01 16,51 2,26 10 003,08 — 0,52 37,64 3.32 7,45 14,85 28,23 13,33 4,21 14.63 2,24 9991,99 — 0,52 Brauner Torf 175— 203 189 cm 217 cm 9845,88 81.50 1.54,12 9828,24 85,50 171,76 41,89 48,16 2,28 2,37 4,56 5,42 20,59 26,51 30,03 29,17 19,13 16,41 4,53 4,63 27,61 37,34 1.65 1,51 9998,15 — 0,37 9999,76 — 0,34 Schwar- zer Torf 231 — 245 cm 9697,22 75,93 302,78 44,09 1,82 4.94 67,48 45,24 32,85 4,39 90,14 4,42 9992,59 — 0,99 Ackerböden d. Kronsgw- tes Peterhof. !il0 000,08 10 001.64 10 003,56 9991,47 9997.78 9999.43 9991,60 !i ■ ' ! ■ ohne Vortheil für die Vegetation sind, und um so mehr, je besser die physi- kalischen Eigenschaften und die Kultur des Bodens. Die Fruchtbarkeit des Bodens beginnt erst nach entsprechender Sättigung desselben mit Nähr- stoffen. G. Thoins (Riga) 1) theilt Untersuchungen mit über die Bodenarten des zu einer Musterfarm für das baltische Polytechnikum bestimmten Krons- Gutes Peterhof, mit dem Zwecke, dadurch zu einer gründlichen bezüglichen Durchforschung der russischen Ostseeproviuzen Veranlassung zu geben. Ver- fasser schlägt vor: „Die Creditgesellschaften unserer Provinzen möchten im „Verein mit den resp, Ritterschaften und sonstigen die Landbevölkerung re- „präsentirenden Körperschaften agricultur-chemische Laboratorien begründen, „mit dem ausgesprochenen Zweck: Die geognostisch-agronomischen Verhält- nisse unserer Provinzen unter Zuhilfenahme der geognostisch-agronomischen „Kartirung im Interesse einer rationellen Bodenbouitur zu durchforschen." Die Analysen beziehen sich auf Bodentyi)en, welche nach der Abschätzung des Verwalters des Gutes aufgestellt und kartographisch auf einer besonderen Karte zusammengestellt sind, ohne dass eine genauere Abgrenzung der Boden- arten und die Berücksichtigung der Niveau- und Bodenprofilverhältnisse ver- sucht worden wäre. Es wird dies vom Verfasser selbst als ein Mangel hervorgehoben. P'ür die mechanische Bodonanalyse soll der Nöbel'sche Schläramapparat wieder zu Ehren gebracht werden und derselbe wird für die im Interesse der Bodenbonitirung auszuführende Abschlämmung em- pfohlen, indem das feinste Product derselben zu einem Massstab für den Thongehalt gemacht wird. 2) Von den chemischen Bestandtheilen ist na- 1) Die Acker-Böden des Krons-Gutes Peterhof. Dorpat, 1880. (Sep. Abdr. a. d. halt. Wochenschritt 1880. 22 n. 23). *) Vgl. dagegen ürth, Rüdersdorf u. Umgegend. Berlin, 1877. S. 67. Boden. 29 raentlich die Phosphorsäure berücksichtigt worden und zeigte sich die Acker- krume (0,25 cm) meist reicher daran als der Untergrund. (0,25 — 0,50 cm.) Boden Nr. 1 /o Nr. 2 /o Nr. 3 7o Nr. 4 /o Nr. G /o Ackerkrume Untergrund 0,09 0,07 0,08 0,06 0,05 0,02 0,06 0,04 0,06 0,05 Phosphorsäure Der höhere Gehalt von P2 O5 wird für die Bonitirung direct zu ver- werthen gesucht. Im Uebrigen wird für die chemische Analyse zu Boni- tirungszwecken abgesehen von der Bestimmung des Wassergehaltes und Glüh- verlustes nachstehende Aufschliessung als ausreichend betrachtet: 20 gr Boden werden in einer Porzellanschale mit 100 ccm conc. Salzsäure übergössen und auf dem Wasserbade zur Trockene abgedampft, der Rückstand mit verdünnter Salzsäure (1:3) unter Erwärmen aufgenommen, tiltrirt, das Filtrat auf 1000 ccm gebracht und davon 100 ccm = 2 g Substanz zur Bestimmung von Eisenoxyd, Thonerde, Kalk und Magnesia verwendet. Eine der besten Bodenarten (Ackerkrume), welche bei der Verbrennung mit Natronkalk 0,3 % N, und 3,47 ^'/o in Salzsäure lösliche Stoffe, darunter 2,78 % Eisen- oxyd und Thonerde, 0,25% Kalkerde und 0,35 <^/ü Magnesia, Kali und Natron ergeben hatte, wurde mit kohlensaurem Natron -Kali, resp. Fluss- säure aufgeschlossen und führte zu nachstehendem Gesammtergebniss : 7o Wasser bei 100» C . 2,02 Glühverlust .... 6,39 Kieselsäure .... 76,78 Thonerde .... 7,21 Eisenoxyd .... 2,90 Kalkerde .... 1,01 Magnesia .... 0^3 Kali 1,72 Natron .... 1,56 Phosphorsäure . . . 0,09 Schwefelsäure (Diff.) . 0,09 ~ 100,00 Es zeigt sich hier also eine gewisse Vergleichbarkeit mit den im agric. Jahresbericht pro 1882 Seite 13 vom Referenten für den Berliner diluvialen Höhenboden mitgetheilten Zahlen. Es mag indessen darauf hingewiesen werden, dass die Gesammt- Thonerde eines derartigen Bodens nicht auf „Thon" berechnet werden darf. Die Gesammtmenge der in HCl löslichen Bestandtheile schwankt bei den untersuchten Bodenarten zwischen 1,21 und 6,82 Procent. Die Menge von Carbonaten wird als verschwindend klein angegeben. Die Untersuchung weist auf die Zweckmässigkeit einer mehr eingehenden geognostisch-agronomischen Durchforschung der „Musterfarra" und bis zu grösserer Tiefe hin und ist es wünschenswerth, das Ergebniss der bisherigen practischen Bonitirung und Classification daneben kartographisch bestimmt zum Ausdruck zu bringen, um beide entsprechend vergleichen zu können. Den Zielen einer rationellen Bonitirung auf naturwissenschaftlicher Grund- QQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, DUnger. läge wird dadurch allein näher getreten werden können. Auch die Knop'sche „Bonitirung der Ackererde" leidet daran, dass daliei die Profilverhältnisse ungenügend berücksichtigt werden. Die chemische analytische Untersuchung kann nur einen Theil, wenn auch sehr wichtigen Theil des Gesammtbildes der Boden-Bonitirung ergeben, wie sie in dem gegenseitigen Zusam- menhange aller bezüglichen naturgesetzlichen Factoren für die practische Beurtheilung des Bodens in Betracht kommt. Auf die Bestrebungen des Verfassers betr. die naturwissenschaftliche Durchforschung des Grund und Bodens kann nur mit besonderer Anerken- nung hingewiesen werden. Von chemischer Seite allein wird indessen die Bonitirungsfrage nicht gelöst werden können. Geognos- j^ Orth^) bespricht die fJeform der geognostisch-agronomischen Kar- nomisehe tiruug in Prcusseu und stellt für derartige Karten 2 Momente als besonders Kartirung. ^j^^^jg ^^^^. 1) Eine einfache klare Disposition über die Darstellung der einzelnen geognostischen Bildungen in Beziehung zur Zusammensetzung und Beschaffen- heit, wobei die Bildungsgeschichte derselben erst in zweite Linie zu setzen ist und wodurch deshalb eine melir directe Vergleichung nach der Substanz (Geographie, Geognosie) und erst in zweiter Linie nach der Geschichte dieser Substanz (Geologie) möglich wird; 2) Die Angabe des Bodenprofils auf der geognostischen Grundlage desselben, so dass der obere Boden mit seinem Untergrund nach Beschaffen- heit und Mächtigkeit aus der Karte direct ersehen werden kann. Verfasser macht darauf aufmerksam, dass dem ersten dieser Gesichts- punkte bei den neuen geognostisch-agronomischen Karten in Preussen noch zu wenig entsprochen werde, indem die geologisch-entwicklungsgeschichtliche Darstellung zu sehr in den Vordergrund trete. Es wird vorgeschlagen, von den 2 zur Publikation bestimmten Kartenausgaben die Karte im Massstabe 1:100 000 für die mit wenig Geldmitteln zu erfüllenden geologisch-wissen- schaftlichen und bergmännischen Aufgaben zu verwenden, so dass in dem grösseren Massstabe 1 : 25 000 ein Avirklich vergleichbares und leicht ver- ständliches Bodeiibild geschaffen werden kann, wodurch den an den oberen Boden geknüpfton geograjdiischen und practisch-landwirtlischaftlichen Inter- es.sen mehr Rechnung getragen werde. „Die Zeit verlaugt aber, dass den „vielseitigen Beziehungen, welche den Menschen nach wissenschaftlicher und „practischer Seite an den oberen Boden knüpfen, hierbei mehr Rechnung „getragen wird, als es bisher der Fall war." Die agriculturchemische Seite „der Bodengrundlagen steht zu diesen Fragen in naher Beziehung und ist „deshalb auch an dieser Stelle besonders darauf aufmerksam gemacht." Ammoniak- R. Heiurich^^) suchtc das Maximum der Ammoniakabsorption des d* 8* Boden». Bodens aus der Luft zu bestimmen, indem er 2 Jahre hindurch Salzsäure der fi-eien Atmosphäre aussetzte. Das Gefäss hatte 78,5 qcm Oberfläche und hatte im Mittel der beiden Versuchsjahre aufgenommen: December = 1,065 mg Stickstoff | Januar = 0,993 „ „ > Winter = 2,912 mg Stickstoff Februar = 0,854 „ „ I 1) Füblinga Laudw. Zeitung 1883 S. 273— 27Ü. ") Landw. Annal. d. meckleub. patriot. Vereins u. deutsche laudw. Presse 1883. S. 309. Bodeu. 31 März = 1,068 mg Stickstoff April = 2,554 51 >■ Frühjahr = 6,712 Mai = 3,090 H Juni = 4,061 11 Juli = 3,323 " i ' Sommer ^= 9,766 August = 2,382 „ 1 September = 2,908 „ „ October = 0,878 „ „ > Herbst = 4,678 November = 0,892 „ „ Ist der Ausgangspunkt des Versuchs richtig, so würde das Maximum der Ammoniakabsorption durch den Boden unter den obwaltenden Versuchs- bedingungen im Jahr = 30,5 kg Ammoniak - Stickstoff p. ha ausmachen. Reines Wasser, welches während drei der wärmeren Monate an der Luft gestanden hatte, enthielt keine bestimmteren Mengen von Ammoniak. F. Hoppe-Seyler *) bespricht die chemisclien Vorgänge im Boden ^'^«™'8che und Grundwasser und ihre hygienische Bedeutung. Der schwarze Schlamm Boden und aus Kloaken, Teichen etc. zeigt stets sehr intensive fermentative Wirkungen, wlafei" In einem offenen Glase unter etwas Wasser färbt er sich oberhalb auf ge- ringe Tiefe braun durch Oxydation des Schwefeleisens zu Eisenoxydhydrat und enthält in dieser Schicht zahlreiche Organismen. Salpetersäure und salpetrige Säure fehlen in den sauerstofffreien Schlammschichten unterhalb vollständig; bringt mau ihre Kalk- und Natronsalze in geringer Menge in den Schlamm, so verschwinden sie bald durch Reduction zu Ammonium- carbonat. Salpetrige Säure kann dagegen in der obersten Schlammschicht meist mit Leichtigkeit nachgewiesen werden. Von besonderem Interesse ist die bestimmte Behauptung des Verfassers, dass für die Bildung der sal- petrigen Säure die Annahme einer specifischen Befähigung von gewissen Organismen zu dieser oxydierenden Wirkung voraus- zusetzen nicht noth wendig sei, da nach vielfachen Versuchen bei Anwesenheit von indifferentem Sauerstoff Ammoniak durch naszireuden Wasserstoff zu salpetriger Säure oxydirt w'erde. Die ganze Hypothese der Zusammengehörigkeit gewisser microskopischer Formen mit chemisch nach- gewiesener salpetriger Säure beruhe lediglicli auf der häufigen Beobachtung beider neben einander, da diejenigen Verhältnisse, unter denen salpetrige Säure entsteht, dem Gedeihen gewisser Formen von Organismen besonders günstig seien. Bei Aenderungen im Grundwasserstand wird die Grenze zwischen sauer- stofffreiem und sauerstoffhaltigem Boden (brauner und schwarzer Schlamm- schicht) verschoben und hiermit sind jedenfalls Wucherungen von Spalt- pilzen etc. in den dem Sauerstoff erschlossenen Bodenschichten verbunden, deren hygienischer Einfluss jedoch noch nicht zu ermessen ist. P. Deheraiu und L. Maqueune^) verbreiten sich weiter über das Buttersäure- Buttersäure-Ferment in der Ackererde, (über die Frage ist bereits im vorigen ^Jke^r°rde.' Jahrgang berichtet) und weisen auf die landwirthschaftlich wichtige That- sache hin, dass die durch das Nitrificationsferment in der Oberkrume an der Luft gebildeten Nitrate in den tieferen sauerstofffreien Untergrund- schichten reducirt und so für die Pflauzenernährung verloren gehen. Von ') Archiv f. öl!' Gesundheitspflege in Elsass ■ Lothringen u. Agricult. ehem. Centralblatt 1883. 12. S. 725 ff. «) Bull. See. chimique de Paris 1883. XXXIX. S. 49 ff. «12 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Interesse ist die mitgetlieilte Beobachtung, dass Kalk, selbst in geringen Quantitäten, sofort die Buttersäuregährung aufhebt. Mikroorga- P. MifjucP) hat Untersuchungen über den Gehalt des Bodens an "'Bodeu."" Mikroorganismen angestellt, die, wenn auch noch nicht zahlreich, doch hier erwähnt werden müssen. Es zeigte sieh, dass die Menge dieser Organismen von Jahreszeit, Niederschlägen, Feuchtigkeit etc. abhängig war und je nach Tiefe und Beschaffenheit der Schicht traten diese oder jene Arten von Mi- krobien auf. Spaltpilze waren besonders reichlich vertreten. 1 g Erde von Grasflächen in 0,2 m Tiefe enthielt im Mittel : Organismen Montsouris 700 000 ^ .„. fmit Spüljauche berieselt 870 000 GeneVllherS . , , V • ,, „nn nnrx {nicht berieselt . . . 900 000 Die meisten Spaltpilze sind Bacillen (in Ackererde etwa 90%). An der Oberfläche des Humus treten Micrococcen zahlreicher auf. Es ist gewiss, dass die gewöhnlichen Bacillen eine sehr wichtige Rolle bei der Zersetzung der organischen Substanz im Boden und bei der Bildung assimilirbarer Pflanzennährstoffe spielen. Keduction Plauchud^) macht anschliessend an die Beobachtung von Etard und u a 8. Qjj^jgj, jjfjgj. ^jg Keduction der Sulfate durch verschiedene Algen (Beggiatoa u. a.) und das Vorkommen von freiem Schwefel in den Zellen derselben darauf aufmerksam, dass lediglich die Algen die Keduction der Sulfate ver- anlassten, indem durch Verhinderung der Lebensthätigkeit der Organismen durch Chloroform und Carbolsäure jede Keduction sofort aufhöre. BrandpUze 0. Krefeld 3) berichtet über die reichen Ergebnisse seiner Untersu- im o en. ^j^^^g ^^^^, ^jg Brandpilze, unter welchen namentlich die Ermittlungen über die nicht parasitische Entwicklung dieser Pilze, in Form von hefeartigen Sprossungen, aus den aus Boden und Dünger lösbaren Bestandtheilen, mit Recht ein gewisses Aufsehen erregt haben. Sowie die kleinen Organismen im Boden überhaupt eine wichtige Rolle spielen, so muss auch hinsichtlich dieser Pilzformen, welche so vielfach bei den landwirthschaftlichen Culturen nach dem Boden hin verbreitet werden, auf die Bedeutung ihrer Entwick- lung als „Hefe" für die Umsetzung der organischen Bestandtheile im Boden aufmerksam gemacht werden, wenn auch die Umsetzungsrichtung noch wei- terer Ermittlungen bedarf. Es ist zu hoffen, dass durch solche tief einge- hende bedeutsame Special - Untersuchungen, wie sie zur Zeit erst einzeln vorliegen, das vivum des Bodens in nicht zu langer Zeit klarer übersehen werden kann. Thätigkeit E. Wolluy*) giebt in einem Vortrage, gehalten bei Gelegenheit der Org'rnumen hygienischcn Ausstellung zu Berlin 1 883, einen guten historischen wie sach- im Boden, ücheu Ueberblick : „Ueber die Thätigkeit niederer Organismen im Boden," eine Frage, deren grosse Bedeutung für Umsetzungsprocesse zuerst durch französische Chemiker, namentlich Schlösing und Müntz, vor noch nicht 10 ') Annuaire de Tobservatoire de Montsouris p. 18Ö2 u. Forschungen a. d. Geb. d. Agricult. phys VI. S. 75 f. «) Berichte d. deutschen ehem. üesellsch. 1883. XVI. S. 222 u. Compt. rend. 95. 1363. 3) Botauische Untersuchungen etc. Heft V. : die Brandpilze, Leipzig 1883. *) Deutsche Vierteljahrsschrift f. öffentl. Gesundheitspflege, 1883, S. 705—725 u. Separat. Abdr. Boden. 33 Jahren näher begründet und später mit Bezug auf stickstoffhaltige und kohlenstoffhaltige Bestandtheile mehrfach erwiesen und erweitert worden ist. Auf die bezüglichen Untersuchungen von R. Koch ist im vorigen Jahre bereits an dieser Stelle hingewiesen worden. Die entsprechende Entwicklung der pathogenen Milzbrandbacillen mit Bezug auf den Boden ist vor Jahren bereits ebenfalls von Koch dargelegt worden. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen. Herausg. von Cohn, Bd. IL Heft 2. 1876.) Schon im Jahre 1878, iiachher 1880 (Bericht über die Verhandl. der VI. Versammlung des deutschen Landwirthschaftsraths, Berlin 1878 S. 448 und Archiv desselben 1880 S. 330) wurde vom Referenten im deutschen Landwirthschaftsrath darauf hingewiesen, dass Bacillen im Boden künstlich gezüchtet, resp. durch falsche practische Massregeln darin vermehrt und dadurch verbreitet werden können und auf pathologischem Gebiete ist dies eine wichtige Thatsache. Die Frage der „Gährung" des Bodens ist durch diese verschiedenen Untersuchungen nicht bloss im Interesse der Bodencultur, sondern auch der Hygiene und Patho- logie auf ein grosses weites Gebiet übertragen. Die eminente Bedeutung der Gährungsfrage für die ZersetzungsprOcesse in der Natur erhält ihre ent- sprechende Illustration durch die wichtige Abhandlung von A. Müntz: „Sur la presence de l'alcool dans le sol, dans les eaux, dans l'atmo- sphere." (Compt. rend. 1881. XCH. S. 499 ff) Es wird darin festgestellt, dass Alkohol nicht bloss in Wasser und Luft sehr verbreitet sei, sondern auch im Boden. Sogar im armem Boden konnte der Nachweis davon geliefert werden. An organischen Stoffen reiche Boden- arten ergeben sogar „grosse Mengen von AlkohoL" Deherain und Maquenne^) berichten über die Producte der durch Gährung Ackererde hervorgerufenen Gährung von Rohrzucker, siehe „Gährungs- m^ntorga- ersch einungen". s^iT^lei- Marie-Davy^j berichtet über Salpeterbildung im Boden, auf Grund biidung im von Versuchen, welche zur Feststellung der Nitrification des Spülwassers angestellt waren. Das Spülwasser wurde in ein 2 m hohes prismatisches Glasgefäss mit einem Gemisch von Sand und Kies (von Gennevilliers) ge- füllt gegeben, täglich 1 Liter. 31 Liter Spülwasser lieferten 25,2 Liter klares filtiirtes Wasser. Das Spülwasser enthielt nach A. Levy: pro Liter pi-o 31 Liter mg mg Ammoniak-Stickstoff . 20,6 — Salpeter „ „ . 0,8 — zus. 21^4 663,4 Im abgeflossenen Wasser fand sich: pro Liter pro 25,2 Liter mg mg Ammoniak-Stickstoff .1,7 — Salpeter- „ „ .21,5 — zus. 22^2 559,4 Die Nitrification des Ammoniaks war deshalb eine fast vollständige. Bei Bedeckung mit Vegetation (Raygras ■ . . ) war die Nitrification ebenfalls sehr stark, doch wurde der grösste Theil des Nitrats von den Pflanzen aufgenommen. *) Compt. rend. 1883. XCVII. S. 803 ff. '^) Journ. d'agric. pratique, 46. 1. p. 817 u. Centralbl. f. Agric. ehem. XI. S. 663 f. Jahresbericht 1883. 3 S4 Boden, Wasaer, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ursp^nng^d. A. Müntz Und E. Aubin^) besprechen den Ursprung des auf der auf der Erd- Erdoberfläche vorhandenen gebundenen Stickstoffs. Es wird die Errichtung oberflache, y^jj besonderen Stationen in den tropischen Gegenden der Erde in Vor- schlag gebracht, um bei den viel häufigeren und mehr energischen elektrischen Wirkungen daselbst über den Salpetersäuregehalt der Niederschläge und somit über den Gewinn an gebundenem Stickstoff Auskunft zu erhalten. Der Reichthum des vegetabilischen und thierischen Lebens beim ersten Auftreten desselben auf der Erde wird zu dem Reichthum der damals vorhandenen Stickstoffverbindungen in Beziehung gesetzt, welche jetzt mit grossen Kosten künstlich dem Boden zur Befruchtung desselben zugefügt werden müssen. Verlust und p. p. Dcherain^) verbreitet sich in ausführlicher Weise über den Stickstoffs Verlust und den Gewinn an Stickstoff in der Ackererde unter dem Einflüsse cliTtur. verschiedener Culturen auf Grund von Versuchen', wie sie seit 1875 auf dem Versuchsfelde in Grignon gemacht worden sind. Es ist werthvoll, dass diese wichtige Frage gegenwärtig von den verschiedensten Seiten aufge- nommen ist; und so ist zu hoffen, dass darüber bald, sowohl über die That- sachen als über die zu Grunde liegenden Ursachen im praktisch wirth- schaftlichen Interesse eine grössere Klarheit erzielt werde. Besonders bemerkenswerth ist der hohe Stickstoffverlust in Folge mehr- jähriger Cultur von Futtermais in einem Boden, welcher vorhergehend Lu- zerne getragen hatte. Vier Parzellen (Nr. 35, 37, 42, 48) waren von 1876 bis 1881 jährlich mit Futtermais besetzt, mit der Ausnahme, dass Nr. 48 im letzten Jahre Runkelrüben trug. Die Vorfrucht 1875 war misslungen. Nur in den 3 Jahren 1875, 76 u. 77 wurde Dünger in erheblichen Mengen gegeben, und zwar: Nr. 35 jährlich 80 000 kg Stalldung p. ha „ 42 „ 1 200 „ Chilisalpeter „ „ 48 „ 1 200 „ Schwefels. Ammon. „ „ 37 blieb überhaupt ungedüngt, während in den Jahren 1878 bis 1881 jede Düngung vermieden wurde und die Culturpflanzen in diesen 4 Jahren also auf alte Düngerrcste und auf die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens angewiesen waren. 1875 waren verschiedene Bodenproben der Oberkrume entnommen und hatten 2,04 g N p. kg Boden ergeben. Die bei den 1878 und 1881 geraachten Stickstoff- bestimmungen haben nachstehende Zahlen p. kg Boden geliefert: 1878 1881 Nr. 3!} jediingt mit Stalldung 2,01 1,68 Nr. 42 gedüngt mit Chilisalpeter 1,79 1,45 Nr. 48 gedüngt mit Schwefels.- Aramoniak 1,88 1,62 Ungedüngt 1,67 1,45 Also der Boden, welcher 1875 = 2,04 g Stickstoff p. kg gehabt hatte, war in seinem Gehalte daran durch 6 Futterraaisernten heruntergegangen ») Compt. reiid. 1883. XCVII. S. 240. «) Annales agrouom. 1882. VIII. S 321—356. 35 auf 1,45 g p. kg Boden und dieselbe Quantität enthielt 1881 auch die Parzelle, welche in den 3 ersten Jahren zusammen 3600 kg Chilisalpeter empfangen hatte. Das schwefelsaure Ammon ist etwas besser erhalten ge- blieben, die mit Stalldung gedüngte Parcelle hat davon am meisten Stickstoff verloren. Der Stickstoffverlust des Bodens wird zu V^ des vorhandenen Stickstoffs angenommen werden können. Bezeichnet A den ursprünglich im Boden vorhandenen Stickstoff, E den Stickstoffgehalt des Düngers, R den Stickstoff der Ernten in der betr. Periode, und S den Stickstoffgehalt des Bodens am Ende des Versuchs und berechnet man den Stickstoff der Ernten nach den gemachten Bestim- mungen (in Futtermais 17 ^jo Trockensubstanz und darin 1,4 '*/o N), sowie den gesammten Bodenstickstoff (p. ha zu 35 cm Tiefe = 3850 Tonnen (ä 1000 k) Bodengewicht), so ergiebt sich an Stickstoffverlust im Jahre 1878, also für die erste Versuchsperiode 35, Parz. mit Stalldünger. . 42, „ ., Chilisalpeter 48. .. „ Schwefels.-Am- moniak . , . 87, ., „ üngedüngt A 7854 + 78.^)4 -|- 78.54 78.54 + + E 1200 — 576 — 756 — 0 — K (451 (334 (293 (289 + S Verlust 7738) =z 865 kg 6891) = 1205 „ 7238) = 1079 .. 6429) = 1136 „ 1881 stellt sich das Exempel wie folgt (Runkelrübe mit berechnet, zu 48 im'j. 1881 = 20 000 kg Stalldung gegeben. A ;{5 7738 42 6891 48 7238 37 6429 Der Stickstoffverlust beträgt jährlich 1875—78 739 486 410 431 jährlich 1878-82 S 6468 5582 6237 5582 zusammen Verlust 531 kg 823 „ 591 „ 416 „ bei 35 288 kg 132 kg = 1396 kg „ 42 401 „ 205 „ ^ = 2028 „ „ 48 359 „ 148 „ = 1670 „ „ 37 379 „ 104 „ '= 1552 „ Zieht man für die 3 Jahre 1875 — 77 den Stickstoffgehalt der ohne Düngung erzielten Ernten (289 kg) von den in Düngung erhaltenen Stick- stofferträgen ab: in Stalldünger 451 kg in Chilisalpeter 334 „ in Schwefels.- Ammoniak . . 293 „ so bleibt zu Gunsten der Düngerwirkung ein Ueberschuss bei Stalldünger = 162 kg N = 13,5^/0 des Düngerstickstoffs Chilisalpeter = 45 „ „ = 7,7 „ „ „ Schwefels.-Ammoniak . . = 4 „ „ = 0,5 „ „ „ Der Stickstoff der löslichen Salze hat sich also viel weniger wirksam erwiesen, als derjenige des Stalldungs. In einem andern Versuche wurden bei gleichen Düngungsverhältnissen 1875—1879 jährlich Kartoffeln gebaut, 1880 und 1881 Weizen und betrug der Ngehalt des Bodens pro kg: 3* 36 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Stalldung CMlisalpeter Schwefel S.- Ammoniak Ungedüngt 1878 1881 2,08 g 1,69 „ 1,78 g 1,67 „ 1,74 g 1,54 „ 1,74 g 1,69 „ Das Gesammtgewicht der geernteten Kartoffeln in den 3 Jaliren 1875 — 77 betrug bei jährlich 80 000 kg Stalldünger = 84 400 kg „ „ 1 200 „ Chilisalpeter = 71 280 „ „ „ 1 200 „ Schwefels.-Ammoniak . . :^ 64 480 „ Ungedüngt = 61 520 „ und es ergiebt sich bei 24% Trockensubstanz der Kartoffeln und 1,4% N in der Trockensubstanz, wie oben aufgestellt, nachstehende Gleichung für den N-verlust. A -f E — (B + S) = Verl. kg bei Stalldünger 7854 -j- 1200 — 320 + 8008 = 726 „ Chilisalpeter 7854 -j- 576 — 269 -|- 6853 = 1308 „ Schwefelsäure-Ammoniak 7854 -f 756 — 245 -{- 6699 = 1666 Ungedüngt 7854 -j- 0 — 233 -f 6699 = 922 Genützt sind über den Stickstoffertrag in ungedüngt hinausgeliend von dem Dünger - Stickstoff bei Stalldung = 7,5 % Chilisalpeter = 6,3 %, Schwefels. Ammoniak :=: 1,5 7o- Die Zahlen sind in einiger Vollständigkeit mitgetheilt, weil sie manche Seiten des Wirthschaftsbetriebes gut zu illustriren im Stande sind, wenn auch nicht zu leugnen ist, dass die Düngerverwendung im rationellen Be- triebe als eine viel zu hohe zu bezeichnen und dadurch die hohen Stick- stoffverluste zum Theil erklärt werden müssen. Der N Verlust beti'ägt: von 1875—78 von 1878—82 jährlich kg Bei Stalldünger. . . 242 Chilisalpeter . . . . 436 Schwefels. Ammon. . 555 Ungedüngt .... 307 Von Interesse ist diesen Verlusten an Stickstoff im Boden gegenüber der Gewinn daran durch Anbau von Esparsette. Nachdem auf einem Theile des Versuchsfeldes 1875. 76 und 77 Runkelrüben und 1878 Futtermais gebaut war, und der Slickstoffgehalt des Bodens dadurch auf 1,501 g p. kg Boden bei Stalldung, 1,504 g „ „ „ Chilisalpeter, 1,509 g „ „ „ Schwefels. Ammon., 1,462 g „ „ „ ungedüngt herunter gegangen war, wurde 1879 bis 1881 Esparsette cultivirt, und der Stickstoffgehalt war in Folge dessen gestiegen auf den Stalldünger Parc. auf 1,65 g p. kg Boden Chilisalpeter „ „ 1,52 g „ „ Schwefels. Ammon. „ „ 1,56 g ,, „ Ungedüngt „ „ 1,50 g „ „ zusammen kg kg 305 1949 38 1461 139 2225 h9 883 Boden. 37 Ausserdem waren indessen noch in den 3 Jahren geerntet zusammen Stalldünger Parc. = 26010 kg. Esparsetteheu ä 2 % N .=: 520,2 kg N Chilisalpeter „ = 20446 „ „ ä 2 "/o N = 408,9 kg N Schwefels. Aramon „ =12885,, „ ä 2 o/o N = 257,7 kg N üngedüngt „ = 17690 „ „ ä 2 o/o N = 353,8 kg N Rechnet man hinzu die Differenz des Bodenstickstoffs, so ergicbt sich nach- stehender Gewinn an Stickstoff: Gewinn an N Stalldünger Parc. -f 6352 — 5778 = 1094 kg Chilisalpeter „ -j- 5852 - 5790 = 451 kg Schwefels. Ammou, „ -j- ^006 — 5809 = 454 kg Üngedüngt „ -j- 5775 — 5628 = 500 kg Im Boden des Untergrundes wurde bei Rüben- und Maiscultur 1875 — 79 und Esparsettecultur 1879 — 81 auf 1 kg. Boden gefunden: 1879 1881 Stalldünger . . Parc. 0,620 g 0,828 g Desgl „ 0,640 g 0,712 g üngedüngt , . „ 0,790 g 0,727 g Chilisalpeter. . „ 0,610 g 0,708 g Desgl. ... „ 0,535 g 0,647 g In der N abnähme im nächsten Untergrund kann deshalb die Bereicherung der Oberkrumc durch die Esparsette nicht gesucht werden. Es sind anschliessend auch noch Bestimmungen über den Gehalt des oberen Bodens an Kohlenstoff bei den verschiedenen Düngungen und Cul- turen gemacht worden und ist die Vergleichung derselben mit den Zahlen für den Ngehalt von besonderem Interesse, da die nahe Beziehung des letzteren zu dem Gehalte an organischen Stoffen dadurch erwiesen wird. Kohlenstoffgehalt in organischer Form auf 1 kg Boden. Parcelle mit Dünger Stalldünger . . Üngedüngt . . Chilisalpetcr . Schwefels. Ammon Stalldünger . . . üngedüngt Chilisalpeter . . . Schwefels. Ammon Stalldünger . . Desgl üngedüngt . . . Chilisalpeter . . . Desgl Cultur Mais Kartoffeln, dann Weizen Esparsette 1878 16,7 15,2 13,2 15,2 21,3 16,2 14,6 17,0 1879 14,4 10,4 13,1 12,3 13,0 13,8 12,9 13,7 12,0 1881 8,0 7,6 6,1 7,1 8,8 11,4 13,0 13,3 12,8 12,1 Der Verfasser schliesst seinen Artikel mit der Bemerkung, dass die Bereicherung eines Bodens an Stickstoff Hand in Hand geht mit der Ver- mehrung der organischen Stoffe darin und dass die Verarmung von Stick- stoff in gleicher Weise verknüpft ist mit dem Verschwinden der kohlen- stoffhaltigen organischen Stoffe des Bodens. P. P. Deherain^) macht Mittheilung über den Gewinn des Bodens ') Annales agronom. 1883. IX. S. 56 ff. OB Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. an Stickstoffvcrbiuduugeu nach Untersuchungen von Agathou auf dem Ver- suchsfeldc zu Grignon. Bei einer Hackfruchtrotation mit Futtermais, Kartoffeln, Weizen und Runkelrüben war von demselben früher nachgewiesen, dass der Boden von 1875—1881 von 3 g auf etwa 1,5 g p. kg im Stickstoffgehaft abge- nommen hatte. Agathen fand, dass die Fruchtfolge 1870 Weizen, 1871 Brache, 1872 Weizen, 1873 Runkelrüben, ged. ,mit 56200 kg Stalldung p. ha, 1874 Hafer 1875—78 Luzerne, 1879 Weizen, 1880 Hafer, 1881 Wicken und Erbsen mit 47800 kg Stalldung p. ha, 1882 Weizen nachstehenden Erfolg hatte: das Versuchsfeld enthielt vor dem Versuche in 2 Proben 2,04 und 2,02 g Stickstoff p. kg Boden, nach dem Versuche als Mittel von 13 Bestimmungen 2,48 g p. kg Boden (niedrigste Zahl = 2,45 g, höchste = 2,56 g). Das Feld hat also etwa um 0,45 g Stickstoff' p. kg Boden zugenommen oder, wenn der Boden p. ha 3 850 ÜOO kg wiegt, um 1732 g p. ha. In der Düngung von zusammen 104 000 kg Stalldung hat der Boden p. ha 520 kg Stickstoff zugeführt erhalten, derselbe hat indessen in den genannten 12 Jahren 11 Ernten geliefert, welche sicher mehr Stick- stoff als der zugeführte Dünger enthalten haben. Es hat hier also eine entschiedene Bereicherung des oberen Bodens sattgefunden, welche wahr- scheinlich durch den Luzernebau wesentlich bceinflusst ist. bestimmun- Die Herren Lawes u. Gilbert i) berichten in der chemischen Section Boden" ^'^^' Versammlung der American Association for the Advancement of Science zu Montreal (August 1882) über Stickstoffbestimmungen in einigen Boden- arten der Versuchsfelder von Rothamsted und über die Frage der Stick- stoffquellen unserer Culturpflanzen. Der nach manchen Seiten bemerkens- werthe Bericht verbreitet sich über die Abnahme der Stickstofferträge in den Ernten bei den verschiedensten Culturpflanzen in Folge mangelnder Stickstoffdüngung in über 30jährigen Feldversuchen und über die in Luft und Boden zur Verfügung stehenden Stickstoffquellen der Pflanzen, wobei sich namentlich einige Leguminoseupflanzen auszeichneten. So gab Bokhara- klee (Melilotus alba) in an Stickstoff erschöpftem Boden in fünfjährigem Durchschnitt noch 80 — 90 englische Pfund N p. acre in der Jahresernte. Aus den sehr zahlreichen analytischen Ergebnissen müssen hier nament- lich die Bestimmungen über den Stickstoffgehalt des Bodens bei verschie- denen Culturen und Düngungen ihren Platz finden. (Siehe die Tabelle auf S. 39). Bei 40 jährigem Anbau von Wurzelfrüchten (1843—82, 3 Jahre Gerste) fand man 1870 im trocknen Oberboden (9 Zoll) im ungedüngten Boden 0,0852 *'/o N mit Mineraldünger gedüngt im Mittel . . 0,0896 „ „ 2) Determinations of nitrogen in the Solls of some of the Experimental Fields at Rothamsted etc. London, Harrison and Sodb, St. Martin« Lane. 1883. Boden. 39 Broadbalk Field Solls, Stickstoffgehalt in der trockenen Dammerde bis zu 9 Zoll Tiefe in Procenten. Anbau Weizen seit 39 Jahren unausgesetzt (1843/44 bis 1881/82 incl.). Gedüngt jährlich p. acre. Stickstofif 1865 /o 1881 fo Seit 1843/44 ungedüngt Gemischter Mineraldünger Gemischter Mineraldüng. u. 86 Pfd. N als Ammoniaksalz Gemischter Mineraldünger u. 86 Pfd. N als Chilisalpeter 86 Pfd. N als Ammoniaksalz (seit 184 5) N als Ammoniaksalz und Superphosphat . . N als Ammoniaksalz, Superphosphat u. Glau- bersalz N als Ammoniaksalz, Superphosphat u. schwe- felsaures Kali 86 86 86 0,1090 0,1119 0,1230 0,1232 0,1108 0,1171 0,1208 0,1206 0,1045 0,1012 0,1264 0,1253 0,1074 0,1164 0,1202 0,1245 Stickstoffgehalt in der trockenenDammerde bis 9 Zoll Tiefe bei Sljähr. Anbau v. Gerste Gedüngt nur mit Mineraldünger 1868 0,1202 1882 0/oN 0,1124 Bei mehr als 30jährigen Versuchen einerseits mit fortgesetztem Anbau von Rothklee, andererseits dem Wechsel von Brache, Weizen und sofort ergab 1881 im Mittel der Bestimmung die Oberkrume des Rothkleebodens . . . 0,1061 % N „ „ „ Brache-Weizenlandes . 0,0955 „ „ Nach 6 Kornernten, in künstlichem Dünger gewachsen, wurde ein Feld 1873 halb mit Klee (im vorhergehenden Jahr gesäet) und halb mit Gerste bebaut und enthielt die Ernte per acre und annum bei Klee . 151,3 Pfd.' N „ Gerste. 37,3 „ „ Die nach Klee folgende Gerste ergab 1874 in der Ernte 69,4 Pfd. N, die nach der Gerste folgende Gerste in demselben Jahre 39,1 Pfd. N per acre und annum. Die im Herbst 1873 nach der Ernte entnommenen Bodenarten ergaben in der 9 zölligen Dammerde beim Rothkleeland 0,1566 7o N, beim Gersten- land nur 0,1416 o/o N, obwohl in lezterem Falle durch die Ernte nur viel weniger an N entnommen war. Von besonderem Interesse ist die vergleichende Untersuchung auf den Gehalt an Salpetersäure in 6 verschiedenen Tiefen des Bodens beim Anbau des tief wurzelnden Bokharaklees und des weniger tief wurzelnden Weiss- klees. Die nach Schlösings Methode bestimmte Salpetersäure wurde ge- funden in einer Million Theilen trocknen Bodens: (Siehe die Tabelle auf S. 40.) Es wird angenommen, dass der Boden des Bokharaklees bei seiner tiefen kräftigen Bewurzelung 540 tons mehr Wasser verloren habe als der Weisskleeboden. Wie energisch die Nitrification stickstoffhaltiger Stoffe im Boden vor 40 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze. Dünger. Boden von Melilotus alba Weisskleo Oberste 9 Zoll .... Zweite 9 „ .... Dritte 9 „ .... Vierte 9 „ .... Fünfte 9 „ .... Sechste 9 „ .... 1,28 0,36 0,21 0,33 0,28 0,55 3,24 1,10 0,66 1,03 1,46 1,77 sich geht, ergab die Untersuchung über den Gehalt des Drainwassers an Salpetersäure bei 6 Jahre hindurch unbebautem und ungedüngtem Land, Es wurde darin vom 1. Sept. 1877 bis 31. August 1881 im Durchschnitt jährlich per acre gegen 43 Pfund N in Form von Salpetersäure gefunden, wovon nicht mehr als etwa 5 Pfd. aus dem Regen und aus der Atmo- sphäre zugeführt angenommen werden. Im Versuchsweizenfeld fand man in Bodenproben 2 Monate nach der Ernte 1881 entnommen N in Form von Salpetersäure: In einer Million Theilen trockenen Bodens: Stickstoff als Salpetersäure bei Mineral- u. Animo- niaksalz- düngung bei Mineral- u. Chilisal- peterdüng. bei CMli- salpeter- düngung beständig ungedüngt Oberste 9 Zweite 9 Dritte 9 Zoll 8,95 4,17 2,07 7,73 3,69 2,98 6,38 7,43 6,44 3,80 1,94 1,00 pe r acre Pfd. Kd. rfd. Pfd. Oberste 9 Zoll 22,8 19,7 16,3 9,7 Zweite 9 11 11,3 10,0 20,1 5,2 Dritte 9 55 5,8 8,3 18,0 2,8 Total 39,9 38,0 54,4 17,7 Im Herbst 1878 wurden Bestimmungen über den Gehalt an N als Salpetersäure im Boden des Versuchsfeldes bis zu 18 Zoll Tiefe gemacht und ergaben davon per acre: Nach Brache „ Bohnen Bei Super- phosphat- düngung Pfd. 36,3 10,6 25,7 Bei Mineral- u. N haltiger Düngung Pfd. 48,8 20,5 28,3 Differenz Proben des ungedüngten , abwechselnd mit Weizen und Brache be- stellten Feldes ergaben bis zu gleicher Tiefe Boden. 41 nach Brache. „ Bohnen 33,7 Pfd. N als Salpetersäure p. acre "^y^ 11 11 11 11 !•) Differenz 31,1 Pfd. N als Salpetersäure p. acrc. Zwei Felder, welche in regelmässigem Turnus gedüngt und geerutet waren, ergaben nach vorhergehender Brache im Herbst 1881 per acre an Stickstoff als Salpetersäure bis zu 27 Zoll Tiefe: Pfd. pr. acre Claycroft field . . . 58,8 Foster's field . . . 56,5 Anschliessend wurde noch Boden permanenten Graslandes, welches seit 20 Jahren per acre und Jahr ohne Dünger im Durchschnitt 33,0 Pfund, mit ausschliesslich Mineraldünger (incl. Kali) 55,6 Pfund Stickstoff ergeben hatte, auf den Stickstoffgehalt untersucht und ergab an N 1870 7o 1876 7o 1878 7o Uugcdüngt . . . Ged. ra. Min.-Düng. 0,2517 0,2466 0,2236 0,2246 Differenz — 0,0230 — Um zu beweisen, wie sehr Röthklee auch den Bodenstickstoff in An- spruch nimmt, wurde der Boden von einem sehr reichen Küchengartenfeld, auf welchem von 1854 bis 1879 Rothklee gebaut wurde, 1857 und 1879 untersucht und ders. ergab im trockenen Boden bis 9 Zoll Tiefe 1857 .... 0,5095 «/o N 1879 im Mittel . 0,3634 "/o N Differenz also = 0,1461 7o N oder in 21 Jahren per acre 2732 Pfd. oder jährlich 130 Pfd. N Verlust. Am Schlüsse wird in der sowohl für Pflanzencultur wie Betriebs- wirthschaft interessanten Darstellung noch auf den hohen Gehalt an N in amerikanischen gegenüber englischen Bodenarten aufmerksam gemacht. Im trockenen Boden ergab sich hiernach: Prairie-Boden von Illinois von Voelcker, Oberkrume . 0,33 % ^ Ders. Oberkr. u. Untergr. gemischt 0,25 „ „ Prairie-Boden 60 engl. Meilen von Winnipeg, einige Jahre cultivirt 0,2471 „ „ Desgl. 140 Meilen von Winnipeg (Saskatchewandistrict) ganz kurze Zeit cultivirt 0,3027 „ „ Jungfräulicher Boden 40 Meilen vom Fort Ellis . . . 0,2500 „ „ Diese in Illinois und im Northwest-Territorium Nordamerikas vorkom- menden Bodenarten können als zweimal so reich angenommen werden, als der durchschnittliche Ackerboden in Rothamsted und Grossbritannien. Sie entsprechen im Stickstoffgehalt mehr dem Gehalte des englischen permanenten Weidelandes. In dem erschöpften Versuchs- Weizenfeld in Rothamsted mit wahrscheinlich nur halb so hohem Gehalt an Stickstoff ursprünglich wurde in 39jährigen Culturen erzielt: In den ersten 8 Jahren 17V2 Busheis „ „ nächsten 15 „ 15^4 „ „ „ letzten 15 „ llVs » im Durchschnitt von 28 „ 14 „ p. acrc jährlich und wird der Uebergang zu vortheilhaftereu Culturen in Amerika in der 42 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ersten Zeit mit einem Opfer au der Fruchtbarkeit des Bodens erkauft werden müssen. T.%L°p^e?e?^ J- ß- Lawes, J. H. Gilbert und R. Warrington i) berichten im An- säure vor- Schlüsse an frühere Untersuchungen weiter über den in Form von Salpeter- suckatoff säure vorhandenen Stickstoff im Boden und Untergrund einiger Felder von m Boden. Rothamstcd. Indem sowohl der durch Auslaugen aus dem Boden und Untergrund bei verschiedenen Culturen und Düngungen zu extrahirende Nitrat-Stickstoff", sowie der in das Drainwasser übergehende untersucht war, so wird hier ein vergleichendes Bild sowohl über das der Vegetation zur Verfügung stehende bez. Stickstoffmaterial wie über das durch die Vege- tation genutzte und zum Theil auch das verloren gegangene gewonnen. So ergab das „Agdell-Field" in Bodenproben gesammelt Ende September 1878 Nitrat-Stickstoff Pfund per acre Oberste 9 Zoll Zweite Dritte 9 ZoU 9 ZoU Total Brache (bei voller Düngung) Bohnen „ „ „ Brache bei Superphosphatdüngung . . . Bohnen „ ,, .... 30,0 12,1 22,3 7,2 18,8 8,4 14,0 3,3 nicht enlD. desgl. desgl. desgl. 48,8 20,5 36,3 10,6 Dasselbe Feld bei Proben am 8. September 1882 entnommen. Brache bei voller Düngung i 40,1 Klee ., „ „ 11,4 14,3 4,8 5,5 3,4 59,9 19,6 Das „Ho OS Field", Proben gesammelt am 28. September 1878. Brache in ungedüngtem Land Weizen „ „ „ 28,5 2,6 5,2 Spur eutü. 33,7 2,6 Dasselbe Feld, Proben gesammelt am 29. März 1881. Weizen in ungedüngtem Land Klee, Düngung Superphosphat und Alkalien 7,5 12,3 3,6 8,4 3,4 18,2 14,5 38,9 Wenn der Sommer trocken gewesen ist , so sind die Nitrate näher der Oberfläche, nach viel Regen finden sie sich in tieferem Niveau. In 3 Bodenarten von Rothamsted fand man bei guter Cultur bis 27 Zoll Tiefe 56,5, 58,8 und 59,9 Pfd. Nitrat-Stickstoff p. acre, unter Be- rücksichtigung des Drainageverlusts steigert sich der Betrag bis 80 Pfd., während in armem Boden die Nitratproductiou während der Brache viel geringer ist. In erschöpftem 4 Jahre ungeerntetem Land des Gascroft Field waren in der Tiefe von 6 Fuss sehr kleine Quantitäten von Nitraten und es scheint möglich, dass in dem mit Wasser gesättigten Untergi-und ein Theil der Nitrate durch chemische Reduction zerstört ist. Die Resultate ergeben, dass bei Halmfrüchten, welche keinen Ueber- ») Journal of the royal agricult. soc. of Engl. Vol. XIX. — S. S. Part. II u. Separ. Albdr. London, 1883. Boden. 43 schuss von Nhaltigem Düugcr erhalten haben, nur sehr kleine Mengen Ni- trate während des Sommers in den oberen Boden liegen bleiben, da sie durch die Frucht in Anspruch genommen werden. Wenn Regen nach der Ernte und besonders nach dem Pflügen eintritt, geht eine erhebliche Nitrat- bilduDg vor sich, auch während des Winters schreitet die Nitratbildung langsam fort. Nach dem Frühjahr und Sommer hin verschwinden die gebildeten Nitrate dann wieder in Folge der Vegetation, Die gefundene Nitratmenge steht in bestimmter Beziehung zur Höhe der vorhergehenden Ernte. Alte stickstoff- haltige Stoffe werden langsamer oxydirt und in Pflanzennahrung übergeführt als die frischen Reste der Ernten und des organischen Düngers. In den Bodenarten des Hoos Gerstefeldes, aufgenommen im März 1882 bis zu 27 Zoll Tiefe, waren die Nitrate durch den Herbst- und Winter- regen vertheilt und fanden sich in den obersten, zweiten u. dritten 9 Zollen im Verhältniss wie 100 : 102 : 88. Ungedüngtes Land dieses Feldes enthielt 15,7 Pfd. Nitrat-Stickstoff p. acre, bei nur Mineraldüngung im Mittel 20,1 Pfd., bei 200 Pfd. Ammoniak- salz oder 275 Pfd. Chilisalpeter p. acre, mit oder ohne Mineraldünger, im Mittel 23,3 Pfd. Die Düngung von 1000 Pfd. Rapskuchen mit oder ohne Mineraldünger ergab im Mittel ^:= 30,1 Pfd. Nitratstickstoff, 14 tons Stall- dünger = 44,1 Pfd. Rapskuchen und Stalldüngerreste trugen wesentlich zur Nitratproduction bei, die geringeren Rückstände der Gerstenpflanze i»ii- dessen weniger als die des Weizens. Die Untersuchung des Bodens, welcher Klee und Bohnen trägt, ergiebt deutlich die Assimilation der Nitrate durch diese Leguminosenpflanzen, während andererseits die grosse Stickstoflmenge hoher Leguminosenernten durch die im Boden gefundene Salpetersäure allein nicht erklärt werden kann. Es bleibt deshalb eine offene Frage, worauf beruht die Fähigkeit dieser Leguminosenpflanzen, den Boden-Stickstoff in einer Form des Vor- kommens und der Vertheilung noch auszunutzen, wie es den Cerealien nicht möglich ist. Die Stickstoffverluste nach dem Untergrund hin sind als grösser anzunehmen, wie es durch den Gehalt des Drainagewassers auch bei 60 Zoll Tiefe des Drains angezeigt wird. R. Warington^) stellt einige analytische Thatsachen über die Um- ^g^'ks^toff? Setzung N-haltiger Stoffe im Boden in einem Vortrage im Süd-Kensington- haitiger Museum vom 16. April 1883 zusammen, welche wegen ihrer Beziehung zur Boden."" Bodenwirthschaft ein besonderes Literesse in Anspruch nehmen. Es gehört dazu namentlich der Einfluss verschiedener Düngermengen, viele Jahre hin- durch zu Weizen und zu Gerste verwendet, auf den Gehalt des Bodens an Stickstoff, Kohlenstoff und Nitraten. (Siehe die beiden Tabellen auf S. 44.) Anschliessend wird noch eine Tabelle über Menge des Drainwassers und den Gehalt desselben an Nitrat-Stickstoff in den verschiedenen Monaten nach 6jährigem Durchschnitt mitgetheilt, welche den verschiedenen Grad der Nitrificationsprocesse im Boden deutlich characterisirt. (Siehe die Tabelle auf S. 45.) 1) On some of the Changes which nitrogenous matter undergoes within the soll. London, 1883. 44 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Tabelle über die zu Weizen 30 Jahre hindurch jährlich ver- wendete Düngermenge sowie die durchschnittlich erzielte Korn- und Stroh-Production und über den Gehalt des Bodens an Stickstoff, Kohlenstoff und Nitraten am Ende dieser Periode. Ungedüngt Gemischter Mineraldünger 400 Pfund Ammoniak- salz Gcmischtor Mineraldünger und 200 Pfd. Ammoniaksalz Gemischter Mineraldünger und 400 Pfd. Ammoniaksalz 14 tons Stalldünger Jährliche Production an Korn und Stroh p. Acre 1852 — 81: Pfd. 2227 Pfd. 2394 Pfd. 3450 Pfd. 3954 Pfd. 5710 Pfd. 5695 Stickstoff-Procente in den obersten 9 Zoll des Bodens Octob. 1881: 0,092 0,098 0,103 0,111 0,121 0,184 Kohlenstoff-Procente in den obersten 9 Zoll des Bodens Octob. 1881: 1,010 1,033 1,095 1,205 1,267 2,132 Stickstoff als Nitrat in den obersten 27 Zoll des Bodens p. Acre Oct. 1881: Pfd. (engl.) 16,3 Pfd. 25,1 Pfd. 33,8 Pfd. 29,4 Pfd. 40,1 Pfd. 51,8 Jährliche Düngung und durchschnittliche Production an Gerste in 30jähr. Kultur. Gehalt des Bodens an Stickstoff, Kohlen- stoff und Nitraten am Ende dieser Periode. Ungedüngt 31/2 Ctr. Superphosphat 200 Pfd. Ammoniaksalz 31/2 Cti-. Superphosphat und 200 Pfd. Ammoniaksalz 1000 Pfund Kapskuchen 14 tons Stalldung Jährliche Korn- und Strohproduction p. Acre 1852 — 81: Pfd. (engl.) 2150 Pfd. 2604 Pfd. 3609 Pfd. 5368 Pfd. 5243 Pfd. 6040 Stickstoff-Procente in den obersten 9 Zoll des Bodens März 1882: 0,093 0,090 0,090 0,102 0,123 0,211 Kohlenstoff-Procente in den obersten 9 Zoll des Bodens März 1882: , 1,021 0,957 1,026 1,060 1,327 2,486 Stickstoff als Nitrat p. Acre in den obersten 29 Zoll des Bodens März 1882: Pfd. 16,9 Pfd. 19,2 Pfd. 22,9 Pfd. 27,6 Pfd. 32,1 Pfd. 45,5 Boden. 45 Tabelle über den Gehalt an Nitrat-Stickstoff im Dränagewasser zu Rotliamsted bei ungedüngtem Brachfeld. Mittel von 6 Jahren, 1877—83. Eegen- fall Dränagewasser Ni trat-Stickatt )ff p. Million Wasser p. Acre der der bei der bei der Zoll (engl.) 20 Zoll tiefen Dräns Zoll 60 Zoll tiefen Dräns Zoll der 20 Zoll tiefen Dränage der 60 Zoll tiefen Dränage 20 Zoll tiefen Dränage Pfd.(engl.) 60 Zoll tiefen Dränage Pfd. Januar .... 1,86 1,53 1,59 7,9 10,0 2,72 3,59 Februar ,3,10 2,91 2,61 7,2 8,8 4,76 5,22 März . 1,32 0,43 0,51 6,1 9,3 0,58 1,07 April . 2,57 1,05 1,19 8,4 9,1 2,00 2,45 Mai 2,58 0,65 0,69 10,5 11,7 ],54 1,83 Juni 2,84 0,68 0,68 9,0 10,5 1,39 1,61 Juli . 2,88 0,64 0,58 16,2 14,1 2,32 1,85 August 3,85 1,55 1,37 15,6 14,0 5,57 4,33 September 2,74 1,14 1,02 17,0 13,3 4,37 3,08 October . 3,55 2,31 2,10 13,3 11,7 6,96 5,59 November 3,39 2,54 2,40 11,1 11,5 6,36 6,22 December 2,64 2,18 2,17 7,9 10,5 3,92 5,07 Jahr . . 33,32 17,61 16,91 10,7 10,9 42,49 41,91 Vierteljährliche Zusammenstellung. Januar — März . . April — Juni . . . Juli — September . October — December 6,28 4,87 4,71 7,3 9,3 8,06 7,99 2,38 2,56 9,1 10,1 4,93 9,47 3,33 2,97 16,3 13,8 12,26 i 9,58 7,03 6,67 10,8 11,2 17,24 1 9,88 5,89 9,26 16,88 H. Hellriegel 1) veröffentlicht zahlreiche Versuche und Untersuchungen Be- über die Beziehungen der Pflanze zum Boden, namentlich mit Bezug auf /er pflanz" Wassergehalt und Wärme, wie sie 1858 — 1873 an der agriculturchemischen ^"^ Boden. Versuchsstation Dahme unter seiner Leitung ausgeführt sind. Auf das um- fangreiche bedeutsame Werk, dessen Bearbeitung und Herausgabe seit lange vermisst worden ist, muss an dieser Stelle besonders aufmerksam gemacht werden, wenn es auch nicht möglich ist, über Einzelnes daraus besonders zu berichten. Die Versuche beziehen sich grossentheils auf Topfculturen, weiche zu ihrer Zeit grosse Beachtung gefunden und in der Totalität ihrer Disposition wie in der Vielseitigkeit der Begründung und Ausführung als musterhaft bezeichnet werden müssen. Sie verdienen deshalb in allen Kreisen, welche sich wissenschaftlich und praktisch mit Bodencultur be- schäftigen, eingehend bekannt zu werden. Und wie diese Versuche für die richtige Beurtheilung der Bodenfrage nach chemischer und physikalischer Seite von grossem Einflüsse gewesen sind, so ist die Darstellung derselben. ^) Beitrüge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Ackerbaus mit be- sonderer Berücksichtigung der agriculturchemischen Methode der Sandcultur. Braunschweig, 1883. 796 S. 4g Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. in welche hoffentlich bald auch die chemische Seite eingeschlossen wird, auch für die Zukunft als eine der anregendsten und fruchtbringendsten Quellen zur Förderung tüchtiger Bodenkenntniss und rationeller Bodencultur zu bezeichnen. Einfluss der E. Wollny^) thcilt im Anschlüsse an frühere Veröffentlichungen weitere deck^^u.^Be- Untersuchungen mit über den Einfluss der Pflanzendecke und der Beschattung auf d1"phf- ^"^ ^^® physikalischen Eigenschaften des Bodens, zunächst auf die Boden- 3ikaiischen tempcratur, welche dadurch in hohem Grade beeinflusst wird. 8chaffen''deB „Der vou lebenden krautartigen Pflanzen oder mit abgestorbenen Bodens, ^^pflanzenthcilen (Blätter, Stroh, Dünger, Holz u. s. w.) bedeckte Boden ist „während der wärmeren Jahreszeit kälter, während der kälteren wärmer als „der kahle Boden unter sonst gleichen Verhältnissen." „Die Temperaturschwankungen sind im bewachsenen oder mit abge- „storbenen Pflanzentheilen bedeckten Boden bedeutend geringer als im „brachliegenden." „Von den verschiedenen Culturen sind dafür hauptsächlich der Ent- „wickelungsgrad der beschattenden Organe und die Standdichte der Pflanzen „massgebend." Eintiuss der E. Wolluy^) veröffentlicht Versuchc über den Einfluss der Exposition de^'^Bodens dcs BodcHS auf dcsscn Fouchtigkeitsverhältuisse (Versuchsort München, T^Juchug- Begenfall =^ 812 mm p. a.). Die Nordabdachuug ist danach die am meisten keit. feuchte, dann folgt W., hierauf 0., während die S.-Abdachung den geringsten Wassergehalt hat. Bei trockenen Ostwinden sinkt der Wassergehalt des O.hangs unter den des S.hangs. Durch Pflanzendecke werden die Unter- schiede im Wassergehalt vergrössert. Ebene Lage hat weniger Wasser als N.hang, jedoch mehr als die übrigen Abdachungen. Bei N.-S.-Richtung der Beete sind die Unterschiede in den Feuchtigkeitsverhältnissen geringer als bei O.-W.-Ptichtung derselben. Relatives F. Waguer^) verbreitet sich in einer längeren Abhandlung auf Grund- leitungTver- l^gc zahlreicher Versuche über das relative Wärmeleitungsvermögen ver- mögen ver- gchiedener Bodenarten, Die mitgetheilten Zahlen ergeben, dass Quarz die Bodenarten. Wärme am bestou leitet, dann folgt in absteigender Reihe das Eisenoxyd- hydrat, der kohlensaure Kalk, der Thon (Kaolin) und am schlechtesten pflanzt der Humus die Wärme fort. Die Wärmeleitungsfähigkeit nimmt mit dichterer Aneinanderlagerung der Bodcntheilchen und im trockenen Boden mit der Zunahme der Grösse der Bodenpartikel zu. Das Wasser steigert dieselbe erheblich. Die Bewegung der Wärme von oben nach unten wie von unten jiach oben ist im Humus am langsamsten, im Quarzsand am schnellsten. Literatur. Fr. Pf äff: Versuche, die absolute Härte der Mineralien zu bestimmen. (Sitz.- Berichte Akad. d. Wiss. München 188;i. 8. .55 ff. Siehe auch daselbst S. 372 ff) Robrbach: üebcr die Verwendbarkeit einer Baryumquecksilberjoclidlösung zu petrographischen Zwecken. (Neues Jahrbuch für Min. Geol. u. Pal. 1883. II. S. 186 ff.) >) Forschungen auf dorn Gebiete der Agriculturpbysik 1883. VI. S. 197—2.50. '») Ibid. S. 377 ff ») Ibid. S. 1—51. Boden. A 5 M :cS u 3 h »- CO u 3 CS 1 a <5 .2 a> TS C3 u w Anmerkung Luznicer 1 Flusswasser j 87,00 34,00 - 6,52 2,57 ' — 22,31 2,34 3,0 r Opalisirte \ schwach Teichwasser \ „Zavadilka" / 119,50 41,50 4,02 10,30 6,88 — 16,22 — 31,90 9,24 4,2 (Das Wasser hatie leine gelbl. Farbe Quellwasser \ „u. SV. Auny"> an der Strasse] 165,00 25,00 11,00 14,69 7,79 — 5,64 — 46,25 15,856,64 jRein, klar, lohne Geruch. Quellwasser \^ „Hruskovsky"/ 115.00 7.00 15,80 16,80 6,85 — 35,50 14,85 3,83 iReiu, ohne l üeru(!h 'Quellwasser l, „Horky" i 132,50 15,50 9,20 17,62 5,24 — — — 32,60 18,73 5,2 ( Opalisirte l schwach Quellwasser | ans d. Walde } „Pintovka" j 199.80 39,80 10,90 10,20 7,6 — 6,86 — 60,00 19,88 7 99 / Opalisirte l schwach Bruunenwas- 1 ser von der \ Neustadt „u. 210,00 52,00 14.82 16,05 10,20 Spuren 28,40 Spureu 42,30 13,62 .5,80 f Opalisirte l stark Andula'" J Quellwasser 1 unter d. Jor-r dauteicbe J 455,00 120,00 11,02 19,88 39,59 )> 56,72 j? 126.90 36,03 12.98 Klar Brunnenwas-^ ser im (harten ' der alten Ta- ( bakfabrik 8:3(J,00 300,00 9,93 49,77 91,23 bedeutend Reactiou 101,44 " 122,90 60,28 14.00 pVasser rein,nacb ■j Regen opalisitees l immer slarii Die Wasser von Tabor und Umgebung sind im Allgemeinen als weiche Wasser anzusprechen. Von den untersuchten Wassern eignet sich nach dem Verfasser nur das Quellwasser aus dem Pintovka - Walde, das Quell- wasser „u. SV. Aunj'" an der Strasse, und etwa noch das Hruskover Wasser gut als Trinkwasser-, die übrigen Wasser verurtheilt der Verfasser und hält sie nicht als Trinkwasser für crapfehlenswerth. Wir können uns diesem Urtheil nur in Bezug auf das Teichwasser „Zavadilka" anschliessen, von welchem Wasser gesagt wird, dass es selbst nach dem Filtriren immer trübe und gelblich gefärbt ist, einen üblen Geruch liat, lebendige niedere Organismen enthält u. beim Stehen einen gelben Schlamm von unangenehmen Geruch absetzt. Von den übrigen untersuchten Wassern fehlen Angaben über den mi- kroskopischen und sonstigen Befund und aus den Resultaten der chemischen 1) Zpriiva 0 IIospodäfskücheniickL'm vyzkumncm i'istavu v Täbofe etc. podävä Frant. Farsk^-. Bericht der laudwirthschaftlich -chemischen Versuchs -Station in Tabor, herausgegelfen von Franz Farsky. Tabor 1883. Verlag der landwirthschaft- licheu Schule. Wasser. 53 Untersuchung allein, die wir z. B. für günstig halten, kann man wohl nicht ohne Weiteres die Wasser in gesundheitlicher Beziehung für schädlich erklären. 2) Mineralwasser. A. Orlowskyi) hat die Mineralwasser von Slawinks untersucht. Sla- ^j^'J^jy^^^j. Winks, welches 3 Werst nördlich von der polnischen Gouvernementsstadt ^a^ser von Lublin liegt, hat zwei zu den besten eisenhaltigen Mineralwässern gehörende Quellen, die eine constante Temperatur von 9,5 " besitzen. Die grosse Quelle oder „Bolschoi" wird zu Bädern benutzt, während das Wasser der Quelle „Kasimir" meist zum Trinken dient. In 1000 Theilen Wasser fanden sich folgende Bestandtheile: Bolschoi Kasimir Gesammtrückstand 0,439590 0,414660 Kaliumoxyd .... 0,003297 0,010574 Natriumoxvd . . . 0,011143 0,003336 Calciumoxyd . . . 0,136823 0,125485 Magnesiumoxyd . . 0,033164 0,032977 Eisenoxydul .... 0,018168 0,015459 Manganoxydul . . . 0,000442 0,000430 Alurainiumoxyd . . 0,001904 0,001784 Chlor 0,005561 0,004588 Phosphorsäure . . . 0,002622 0,001462 Schwefelsäure . . . 0,008042 0,008051 Kieselsäure .... 0,038044 0,034647 Borsäure .... Spuren Spuren Kohlensäure . . . 0,355459 0.334956 Organische Stoffe . . 0,024976 0,029976 Methan 0,001334 0,003761 Stickstoff .... 0,000198 0,000166 Die specifischen Gewichte der Wasser waren 1,000933 u. 1,000802 Die Wasser dieser beiden Quellen nähern sich sowohl hinsichtlich ihrer Zusammensetzung als auch ihrer Wirkung am meisten dem Mineralwasser von Spaa Bouchon. A. Kalecsinszkyä) untersuchte das Wasser der eisenhaltigen Quelle, welche V^ Meile von Rosenau im Komitat Gömör in Ungarn sich befindet mit folgenden Resultaten. In 10 000 Thln. Wasser finden sich in Grammen: Kohlensaures Natrium .... 0,5479 „ Calcium .... 0,4444 „ Magnesium . . . 0,5062 Eisen 0,2762 „ Mangan . . . . 0,0265 Kieselsäurehydrat 0,2059 Schwefelsaures Calcium . . . . 0,0730 Chlorkaliura 0,0273 Chlornatrium 0,0245 ») In der russ. phys.-chem. Gesellsch. 1883. 1. 75 a. d. Ber. d. deutsch-cbem. Ge8, 1883. XVI. S. 978. ^) Zeitschr. d. ungar. geol. Gesellsch. 13. öeparatabdruck. Zugammen- getzung des Mineral- wassers der eisenhal- tigen Quelle y. Bosenau. 54 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Aluminhyclroxyd 0,0052 Jodverbinduagen und organ. Stoffe Spuren Freie und halbgeb. CO2 . . . . 2,6937 Summe der gelössten Bestandtheile 4,8308 Das Wasser ist schwach sauer, schmeckt stark nach Eisen; seine Tem- peratur schwaulit zwischen 13 und 14" C. bei 20 — 25'' Lufttemperatur; das spec. Gewicht beträgt 1,00023. B^e'tzuu°'Teg TerreiP) hat das Wasser des in einer Tiefe von 502 m crbohrteu Mineral- Und durch Kohleusäurcdruck bis mehrere Meter über die OberHäche spru- ^Monuoud" c^elntie" Miueralbrunnens von Montroud (Loire) untersucht und in 1 1 ge- funden : CO2 freie 0,015600 g = 7,9 ccm CO2 gebundene .... 0,036600 „ Naa 0 0,025700 „ CaO 0,000560,, MgO 0,000360,, FeO 0,000190 „ Cl 0,000650,, P2 O5 0,000008 „ As2 O5 0,000005 „ - Si02 0,000640 „ K2 0, Li2 0, AI2 O3 u. SO3. Spuren „ Organ. N freie Substanz . 0,000150 „ ^mletau* J. Lefort^) hat das Wasser der Mineralquelle von Heucheloup, (ein Wassers von Dorf 12 km von Mirecourt und 25 km von Epinal im Departement Vosges) Heucheloup, ^gjpjjg im Jahre 1750 entdeckt wurde, untersucht. Die Quelle liefert in der Minute 200 1 Wasser von 1 2 <> C. und 1 I enthält in Grammen: Freie Kohlensäure . . . 0,0413 Calciumsulfat 1,3387 Magnesiumsulfat .... 0,1540 Natriumsulfat 0,5356 Kaliumsulfat 0,0267 Strontiumsulfat .... 0,0044 Lithiumsulfat Spuren Ammonsulfat „ Calciumcarbonat .... 0,3030 Eisencarbonat 0,0020 Chlornatrium 0,0068 Aluminsilikat 0,0220 Organ. Substanz und Verlust 0,0905 2,5250 chemiiche M. Ballo^) hat das Wasser des Victoriabrunnens zu Ofen untersucht chSu"\"es und in 1000 Theilen gefunden: °r^a-Bmer°' Magucsiumsulfat 32,2800 Wassers. Natriumsulfat 20,9540 *) Compt. rend. 96, ö. 1581, aus dem Berichte der deutsch - ehem. Gesellsch. 1883. S. 1691. 2) Journ. d. Pharm, e. chim. 8. S. 14 a. ehem. Centralbl. 1883. S. 569. ä) Pharm. Zeitschr. f, Russland 1883. XXII. S. 68. Waeser. 55 Kaliumsulfat 0,3105 Calciumcarbonat 1,6020 Natriumcarbonat 0,4980 Natriumchlorid 2,2431 Aluminiumoxyd 0,0229 Kieselsäure 0,0444 Phospborsäure Spuren Halbgebundene und freie Kohlensäure 0,3889 Direct wurden im Liter 58,156 g fixe Bestandtheile gefunden. Bei 17^ R. hatte das Wasser ein spec. Gew. von 1,05362. Im Vergleich mit andern Bitterwassern stellt der Verfasser folgende Tabelle auf. In 1000 Gramm sind enthalten in der Feste Bestandtheile Bittersalz Ofner Victoriaquelle . . 58,05 32,38 „ Räköczy .... 53,53 23,06 „ Franz Josef . . . 52,29 24,78 „ Hunyady Janos . 41,73 18,44 „ Elisabeth .... 26,29 8,04 Im PüUnaer Bitterwasser 32,72 12,12 „ Saidschützer . . . 23,21 10,96 A. Theegarten^) hat das Wasser der heissen Quelle zu Sophia unter- untersu- sucht und Mittheilungen über mehrere Mineralquellen Bulgariens gemacht, wasse^s der Die heisse Schwefelquelle findet sich inmitten der Stadt Sophia; das Wasser q^ue^Te^der derselben entströmt aus 7 Fontänen und hat eine Temperatur von 46 bis stadtbäder 47,5 <*C. bei einer Lufttemperatur von 3 " C. im Februar und 26'' C. im und Bemer- Juni. In 24 Stunden liefern die Fontänen 176 000 1 Wasser, dessen spec. ^,"^°«e M*iQe- Gew. bei 26 ''C. 1,0022 beträgt. Die Bestandtheile des Wassers in 1000 g J-aJi^eUen gruppirt der Verfasser wie folgt: " ganem. Chlorkalium 0,00324 Chlornatrium 0,01180 Chlormagnesium .... ,0,00161 Brommagnesium .... 0,00103 Schwefelsaures Natron . . 0,06722 Schwefelsaurer Kalk . . 0,00513 Kohlensaures Natron . . 0,12579 Kohlensaurer Kalk . . . 0,00536 Kieselsäure 0,04200 Gebundene Kohlensäure 0,05457 Freie „ . 0,06600 Schwefelwasserstoff . . . 0,02890 Mit Ausschluss der freien Gase fand der Verfasser als Gesammtgehalt an festen Bestandtheilen 0,26318 g. im 1. Nach dem geringen Gehalt des Wassers an Salzen und nach der An- wesenheit von Schwefelwasserstoff ergiebt sich, dass das Wasser der heissen Quelle Sophia's zu den indifferenten Schwefelthermen zu zählen ist. Der Verfasser verbreitet sich am Schlüsse noch über die Wirkung und Heilerfolge des Wassers. Bulgarien ist äusserst reich an heissen, warmen und kalten Mineral- Pharm. Zeitschr. f. Russland 1883. XXII. S. 818. Kg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. quellen, deren Wasser nocli nicht untci'sucht sind. Su befindet sich z. B. 7 km von Sophia eine lauwarme Quelle im Dorfe Kujaschewo; eine andere warme Quelle findet sich in gleicher Entfernung von Sophia in dem Dorfe Jukari-Banja oder Gornja-Banja. 15 km östlich von Sophia ist eine kalte Quelle, Woinesch genannt, welche ebenfalls Schwefelwasserstofi" enthält und reicher an Salzen ist, als die heisse Quelle zu Sophia. 20 km von Sophia erwähnt der Verfasser noch einer heissen Quelle und deren Schlamm im Dorfe Banki. Chemische xh. Polcck^j Veröffentlicht die Untersuchungsresultate und Belege über- der chemischen Analyse des Oberbrunnens zu Flinsberg in Schlesien. Wir FihTsbe'ig In entnehmen der Brochüre das Nachstehende: Flinsberg im Quaisthal, 500 m Schlesien, ü^er der Nordsee, am nördlichen Abhänge der Tafelfichte, des höchsten Punktes des schlesischen Iserkammes, besitzt mehrere Eisensäuerlinge, von denen der Oberbrunner bereits 1572 als „heiliger Brunnen" bekannt war. 1875 wurde 7 m oberhalb der alten Quelle eine neue aufgedeckt und da sich das Wasser davon mit dem der alten gleich zusammengesetzt erwies, wurden beide Quellen durch einen Canal vereinigt. Der Wasserzufluss der nunmehrigen Quellenfassung wird auf mehr als 1000 1 in der Stunde ge- schätzt. Die Temperatur des Wassers beträgt 7*^ bei 14,5" C. Luft- temperatur. Das frisch geschöpfte Wasser ist klar, perlt stark durch reichliche Kohlensäure-Entwicklung und ist von prickelndem, stark eisenhaftem Ge- schmack. Die im Wasser gelösten Gase bestanden nur aus Kohlensäure. Bei der Analyse des Wassers wurden im Allgemeinen die von Fre- senius eingeführten und bewährten Methoden befolgt. Unter Berechnung der Carbonate als Bicarbonate (HNaCOa) und sämmtlicher Salze ohne Krystallwasser fand der Verf. nachstehende Zu- sammensetzung des Wassers vom Oberbruunen zu Flinsberg in 1000 g: Chlorkalium . . . 0,00258 g Chlornatrium . . 0,00614 „ Kaliumsulfat. . . 0,01041 „ Natrium-Bicarbonat 0,07374 „ Lithium- „ 0,00185 „ Ammon- „ 0,00172 „ Calcium- „ 0,15629 „ Magnesium- „ 0,12595 „ Eisen- „ 0,03744 „ Mangan- „ 0,00103 „ Aluminphosphat . . 0,00087 „ Kieselsäure . . . 0,03995 „ Titansäure . . . 0,00026 „ Summa 0,45823 g Kohlensäure, halbgebunden 0,22064 g „ freie 2,54326 „ Summe sämmtlicher Bestandtheile 3,22213 g In unwägbarer Menge waren vorhanden folgende Bestandtheile: Jod, Bor, Arsen, Antimon, Zinn, Nickel, Kupfer, Wismuth, Baryum u. Strontium. ') „Chemische Analyse des Oberbrunnens zu Flinsberg in Schlesien." Breslau. Mariischke u. Berendt. 1883. Wasser, g^ Der Quellabsatz, ein rother Ocker, welcher sich in den Wasserleitungs- röhren der Quelle absetzt, enthielt lufttrocken in !00 Theilen; Wasser, bei 120 " entwichen, . 32,150% Eisenoxyd 43,750 „ Calcium-Carboiiat 0,570 „ Maguesium-Carbonat .... 0,300 „ Baryumsulfat ' . 0,0 1 4 „ Mangan 0,027 „ Nickel 0,003 „ Kupfer 0,015 „ Wismuth 0,003 „ Phosphorsäurc 1,430 „ Kieselsäure 3,160 „ Titansäure 1,130 „ Unlöslicher Rückstand, Sand etc. 7,860 % Glühverlust 7,350 „ Aluminium nicht best. 99,762 7o~" Der Oberbrunnen zu Flinsberg ist demnach ein reiner Eisensäuerling mit geringem Gehalt an anderen festen Bestandtheilen und einem grossen Reichthum an freier Kohlensäure. Besonders interessant ist die vielleicht zum ersten Male in einer Mineralquelle quantitativ bestimmte Titan säure 0,00269 g in 101 Wasser. Der Quellabsatz enthält bedeutende Mengen von Titausäure, über 3 7o, deren Vorkommen sich in ungezwungener Weise auf die Eisentitanate, die Iserine des Iserkammes, an dessen Fuss die Quelle entspringt, zurück- führen lässt. Spuren von Titansäure sind bis jetzt gefunden: Im Karlsbader Sprudel, in den Absätzen der Mineralquelle von Pyrmont und einem eisenhaltigen Mineralwasser von Neyrai, Dep. d'Ardeche. 3) Untersuchungen, Verhalten und Reinigung anderer Wasser, Regenwasser, Drainwasser, Rieselwasser, Canalisations- wasser etc. A. Houzeau^) berichtet über die Ursachen, welche den Ammoniak- ^^Jg^ch^en gehalt der Regenwasser beinflussen, dass die Regenwasser im Sonnenlicht weiche den schnell Ammoniak verlieren, dass ferner auf den Ammoniakgehalt die Regen- gehaiTder menge von Einfluss ist. Je geringer die Regenmenge, desto reicher an ^^gf^'^^fg- Ammoniak ist das Regenwasser. (Neu ist die letztere Thatsache nicht, und eiuflussen. dass der Ammoniakgehalt der Regenwasser im Sonnenlicht schnell abnimmt, kann doch wohl nur auf der Erwärmung des Wassers beruhen. Der Ref.) uuter- H. Byasson^) hat die Wässer einiger Flüsse und Quellen aus dem wa8se°/ein1- Centralgebiete der französischen Pyrenäen untersucht. Im Allgemeinen ^n^- ^^l^c^ntrl^- halten die Flüsse und kalten Quellen aus dem Centralgebiete der Pyrenäen ßebiete der einen geringen und veränderlichen Mineralgehalt. Die an Mineralsalzen „äen. ärmsten Wässer sind die aus den granitreichsten Thälern. Alle Wasser sind lithionhaltig; vorheiTSchend ist in den Wässern der kohlensaure Kalk und Natriumsilicat, während Sulfate und Chloride weniger reichlich auf- 1) Corapt. rend. 96. 259. 2) Journ. d. pharm, chim. 1883. Bb. 7. S. 54. 68 Boden, Wseser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. treten. Die Schwefelwässer derselben Gegend unterscheiden sich nicht allein durch ihren Schwefclgchalt und ilire Terai)eratur, sondern auch durch den höheren Reichthum und die Natur der darin enthaltenen Salze, welche hauptsächlich alkalische Sulfate, Chloride und Silicate sind. In folgender Tabelle sind die Resultate der untersuchten Wässer, bez. der Gehalt derselben pro 1 in g zusammengestellt': ^ Sta o 3 «3 C2? \cß B 3 rt S aS 0,0907 0,0441 Spuren 0,0110 0,0137 0,0101 0,0103 Spuren O.OO-fiO 9 0,0923 0,0.508 Spuren 0,0104 0,0115 0,0122 0,0071 Spuren 0,06.53 0,0029 Spuren 0,0131 0,0071 0,0106 0,003.5 Spuren 0,0393 0,0114 Spuren 0,0010 0,0049 0,0058 0,0029 Spuren 0,0070 0,0090 0,0040 9 4 4 0,0730 0,0307 Spuren 0,0132 0,0102 0,0073 0,0055 Spuren 0,0070 7 0,1640 0,0718 Spuren 0,0301 0,0471 0,0028 0,0040 Spuren 0.0026 16 0,0900 0,0406 Spuren 0,0202 0,0072 0,0105 0,0068 0,0051 Spuren 0,0010 8 0,1186 0,0518 Spuren 0,0045 0,0007 0,0289 0,0214 0,0023 0,0031 0,0012 Spuren 0,0038 9 0,1300 0,0617 Spuren 0,0305 0,0253 0,0025 0,0033 Spuren 0.0060 15 0,0920 0,0423 Spuren 0,0201 0,0178 0,0017 0,0029 Spuren 0,0070 10 Gesammtrückstaud . Calciumcarbouat . . Magnesiumcarbouat Eisencarbonat . . Lithiumcarbonat . . Natriumsilicat . . Calciumsulfat . . . Natriumsulfat . . . Aluminiumsulfat . . Natriumchlorid . . Kalisalze .... Ammousalze u. orga- nische Substanzen Hydrotimetergrad Tem^lratur'^ I'^ den letzten 36 Jahren sind in England ^) interessante Beobachtungen "me'n^e^a^'f^^^®^ die Beziehungen zwischen Temperatur und Regenfall (namentlich der die Weizen- Monate JuH uud August) und der Weizenernte gemacht worden. Aus den- ®'''*®' selben zieht der Verf. (A. v. T.) zunächst als allgemeine Regel den Satz, dass warme Witterung im Juli und August selbst bis dahin in Beschaffen- heit geringe Bestände noch wesentlich zu kräftigen vermag, während um- gekehrt auch die bis Ende Juni versprecheudsten Bestände doch unbefrie- digende Erträge ergeben, wenn die Temperatur im Juli und August die erforderliche Höhe nicht erreicht. Die Richtigkeit dieser Regel sucht der Verf. durch eine tabellarische Uebersicht über die Verhältnisse der letzten 36 Jahre nachzuweisen und gelangt durch seine Beobachtungen schliesslich zu folgendem Gesammt- resume: Vorausgesetzt, dass die Ernte nicht schon vorher so weit ge- schädigt ist, dass vollständige Wiederherstellung unmöglich wird, dass also die Bestände Anfangs Juli versprechend sind, so wird bei über Mittel- teraperatur in den Monaten Juli und August immer eine Uebermittelernte gewiss sein, sofern dieselbe nicht durch ausserordentliche Verhältnisse re- ducirt wird. Von diesen letzteren gehören Rcgenfall und Stürme zu den verderblichsten, sonst aber scheint es nicht, dass Regen bei warmer Wit- terung die quantitativen Erträge sehr beeinträchtigt, obschon die Qualität darunter leiden mag und das Einbringen der Ernte erschwert wird. Da- gegen ist es in England, so gut auch die Bestände bis Ende Juni stehen mögen, in keinem Falle möglich, Uebermittelerträge zu erzielen, wenn die Durchschnittstemperatur im Juli und August unter mittel steht; hieran wird >) Der Landwirth. 1883. S. 291. 1883. S. 432. a. d. Ceutralbl. für Agricultur -Chemie, Wasser. kq auch nichts geändert, wenn die Witterung sonst hell und klar ist, obwohl in diesem Falle die Qualität gut ausfallen kann. Gesellt sich dagegen zu niederer Temperatur im Juli und August noch Regen, so resultiren die schlechtesten Ernten, wie vorzüglich auch immer die Bestände zu Anfang Juli gewesen sein mögen. Lawes, Gilbert und Warington^) haben die atmosphärischen ^^'^^^'^*®'^- ' o / r sucnuDgen Niederschläge zu Rothamsted von Neuem auf Ammoniak, Chlor und Schwefel- der Rogen- säure untersucht und sind dabei zu nachstehenden Resultaten gelangt: Ammoniak, 1) 152 Analysen von Regen, Schnee, Thau etc., die täglichen Samm- y^hwefei-^ lungen vom 22. Juni 1881 bis 5. Januar 1882 darstellend, ergaben eine saure. Höhe von 0,248 Stickstoff als Ammoniak per Million Theile Wasser. Die Unterschiede, welche bemerkt wurden, bewegten sich zwischen 5,491 und 0,043. Die Gehalte waren von der Menge Ammoniak, welches die Luft enthielt und von der Quantität des Regens abhängig. Die kleinere Regen- menge enthielt in grösserem Verhältniss Ammoniak. 2) Analyse von Regen zweier Jahre von frischen monatlichen Mischungen gaben eine Höhe von 0,316 Stickstoff als Ammoniak per Million Theile Wasser. Analysen von 50 monatlichen Mischungen, eine ziemliche Anzahl davon alt, gaben eine Mittelzahl von 0,340. Beim Aufbewahren des Re- gens wächst gewöhnlich der Ammoniakgehalt. Der Regen im Sommer ist gewöhnlich reicher an Ammoniak, als der Regen im Winter. 3) Der Stickstoff als Ammoniak, welcher jährlich auf 1 Acre fällt, be- rechnet von den täglichen Bestimmungen von 6 Monaten, beträgt 2,374 Pfd. Von den Analysen frischer monatlicher Mischungen während zweier Jahre 2,466 Pfd. engl.; von den Analysen von 50 monatl. Mischungen, wovon viele davon alt, beträgt 2,662 Pfd. Der Stickstoff" als Salpetersäure beträgt nach Franklands u. Ways Resultaten ungefähr 1,0 Pfd per Acre und der Stick- stoff als organische Substanz eine gleiche Menge. Der Gesammtstickstoff im jährlichen Regenfalle zu Rothamsted würde sonach 4,5 Pfd. per Acre betragen. 4) Sechsjährige Untersuchungen des Regens auf Chlor haben 1,99 Th. per Million Theile Wasser oder 14,92 Pfd. ,= 24,59 Pfd. von reinem Kochsalz per acre ergeben. Zwei Drittel des Chlors fallen in den 6 Winter- monaten von October bis März. Die kleinste Menge fällt im Juli, die grösste im October und November. 5) Die Bestimmungen von Schwefelsäure in dem Regen zweier Jahre haben im Mittel 2,41 Theile (als Anhydrid berechnet) per Million Wasser oder 18,5 Pfd. per acre und Jahr ergeben. Die Schwefelsäure findet sich im Winter und Sommer beinahe in gleicher Menge vor. Pagnoul hat an der landw. Versuchsstation zu Arras Untersuchungen unter- 5^ Buchungen von Regen-, Fluss-, Quell- und industriellen Wässern in den Jahren 1876 von Regen-, — 1880 ausgeführt, worüber H. Pellet 2) berichtet. Die Wiedergabe der ^i'^^g^^^^d umfangreichen Zahlentabellen ist unthunlich. Wir verweisen daher hinsieht- ^^^^^^^ lieh der Details auf das Original. 0. Schmidt-^) hat die Wasser von 5 Brunnen der Kara-Kum-Sand- y "*"■„. _ . ,yY 11 • \ sucnuug aes Wüste untersucht. Die 5 Brunnen liegen an der von Fort Irgis (Uralskoje) waasers von 5 Brunnen d. Kara- Kum- 1) Journ. of the Royal Agricultural Society of Engl. Vol. XIX. S. S. Part sandwuste. IL 1883. 2; „Revue des Industries chimiques et agricoles" 1882. S. 577. ») Pharmac. Zeitschr, 1883. Bd. XXII. ö. 98 als Separatabdruck aus dem „Bulletin de l'Academie imperiale de scientes de St. Petersbourg". T. XI. 60 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflauze, Dünger. 48 0 29' n. Br. SO« 54' ö. L. vou Pulkowa, zur Poststation Karatugai 45'' 41' u. Br. 33" 33' ö. L. von Pulkowa am Ssyr-Darja führeudeu pro- jectirten Strecke der Orciiburg-Fcrghaua-Bahn. Das Wasser aus dem ßrumicn Ssarü-Ssai-Bulak, zwischen Terekli und Tschit-Irgis war trüb, opalisireud und hatte einen schwarzgrauen flockigen Bodensatz. Es roch nach Schwefelwasserstoff. Das Wasser aus dem Brunnen Murun-Kuduk war schwach gelblich, geruchlos und hatte einen geringen Bodensatz, grüne Conferven, Proto- coccus und Diatomeen. Die andern Wasser, das Wasser aus dem Brunnen Burmasch, das Wasser des Flüsschens Aschtsche-Ssai, rechtsseitigen Nebenflusses des Irgis, sowie das Wasser des wasserreichen Kara-Bulak-Brunnens zwischen Dschalawli und Ssarü-Ssai-Bulak, waren klar, hatten geringen Bodensatz abgesetzt und rochen schwach nach Schwefelwasserstoff. Der Verf. gruppirt nach seinen Untersuchungen die Bestandthcile der Wasser in 1 Mill. g in folgender Weise: 1. 2. 3. 4. 5. Ssarii-Ssai Murun- Bumiasch Aschtsche- Kara- Bulak Kuduk Ssai-Bach Bulak Kaliumsulfat .... 27,2 85,9 135,3 42,3 26,3 Natriumsulfat .... 709,5 365,2 391,4 423,3 — Calciumsulfat .... 437,2 — — — 614,0 Chlornatrium .... — 315,2 316,6 711,8 15,5 Chlormagnesium . . . 118,8 — — — Calciumsulfhydrür . . . 47,1 — — — — Natriurasulfhydrür . . . — 2,7 33,1 23,1 11.2 Natriumbicarbonat . . — 750,9 431,2 125,4 96,4 Calciumbicarbonat . . — 113,8 381,6 113,7 314,2 Magnesiumbicarbonat . . 61,4 55,0 202,26 55,4 69,4 Summa d. Min.-Bestandt. 1401,2 1688,6 1891,8 1495,0 1147,0 Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich: 1) Dass das Wasser Ssarü-Ssai-Bulak fast ein reines Gyps- und Glauber- salzwasser ist, worin neben einigen andern Salzen, wahrscheinlich durch Reductionswirkung der Diatomeen etc. aus dem Gyps Calcium- sulfhydrür gebildet wurde. 2) Die Brunnenwasser Murun-Kuduk und Burmasch enthalten haupt- sächlich Kochsalz, Glaubersalz und Soda, während 3) das Wasser des Aschtsche-Ssai-Baches doppelt soviel Kochsalz und etwas mehr Glaubersalz, als die beiden vorerwähnten Brunnen ent- hält und 4) der wasserreiche Kara-Bulak-Brunuen weitaus überwiegend Glaubersalz enthält. Das Natriurasulfhydrür in den Brunnen 2 bis 5 ist wahrscheinlich nicht als solches im frischen Wasser, sondern Reductionsproduct des Glauber- salzes durch die in Zersetzung begriffenen Zellpflanzen, ueber das 0. Petterssou^) gibt in „Vega expedition IP' in einer Abhandlung Wasser des •' " n ^ sibirisch«]! Meerei. i) Berl. Ber. 1883. S. 2534. "Wasser. 61 unter dem Titel „Contributions to tlie H3'drography of the Siberiaii Sea" eine Zusammenstellung von zahlreichen Temperatur- und Salzgehalts- Bestimmungeu des Wassers der nördlichen Meere, welche während Norden- skjöld's Expedition 1878 — 79 gemacht wurden. Auch vollständige Anal)'sen von Wasser aus verschiedenen Theilen und Tiefen des Meeres, sowie von Salzwasser, welches auf dem Eise bei — 32^ C. gesammelt wurde, werden mitgetheilt. Ein solches Salzwassar, welches frei von Schneekrystallen war, enthielt in Procenten : 0,2787 K2O 8,2247 NaäO 1,9168 MgO 0,4644 CaO 0,1508 SO3 13,1980 Cl4-Br. Weitere Details finden sich in der inhaltsreichen Abhandlung a. a. 0. H. de Varigny und P. Bert*) haben den Einfluss studirt, welchen Einfluas die Salze des Meerwassers auf die Süsswasserthiere ausüben und der Ursache wa's* era^auf nachgeforscht, welche den Tod der Süsswasserthiere im Meciwasser und der "^^^g^er- Meeresthiere im Süsswasser heibeiführt. Die Untersuchungen haben die thiere u. a. Thatsache festgestellt, dass die tüdtliche Wirkung, welche das Meerwasser aurd.'^Me" auf Süsswasserthiere ausübt, nicht auf die darin enthaltenen Sulfate, sondern '^^ä*'^^^"- auf die Chloride zurückzuführen ist. Der Tod der Salzwasserthiere wird durch das Felden der Chlorverbindungen, namentlich aber des Chlornatriums herbeigeführt, ja es kann sogar das Kochsalz nicht durch Kalium- und Magnesiumverbindungen ersetzt werden. Die Untersuchungen der Verfif. sind vor Allem für die Naturgeschichte der Wasserthiere in der gegenwärtigen und in früheren geologischen Ei^ochen von wissenschaftlichem Interesse und wir verweisen bezüglich der Details auf das Original. F. Plateau^) theilt bezüglich der gleichen von ihm schon 1870 ein- geführten Untersuchungen mit, dass er zu den nämlichen Resultaten, wie die beiden vorstehenden Verfi. gelangt sei, trotzdem die von ihm ange- wandten Untersuchungsmethoden andere gewesen seien. Die Zeitschrift für das gesammte Brauwesen enthält in No. 8 S. 161 Ueber den 1883 einen Aufsatz aus Brewers' Guardian No. 326 über den Einfluss des wasa"" auf Wassers auf die Bierbrauerei mit Angaben über die Zusammensetzung eng- f'^ ^'®T" o o o brauerei. lischer Brauwasser. C. Schmidt^) berichtet über den Karabasch-See und liefert die Unter- Unter- suchung des Wassers des Balüktü-Kul. Wir entnehmen der Abhandlung wasaerf de» Nachstehendes. ^^^t- In der Kirgisensteppe 80 Werst von Semipalatinsk, 28 Werst S. W. See), von der Poststation Tscheremuchowskaja, liegt der See Karabasch mit einem Flächenraum von 12 Quadrat-Werst, der als ein weisses Mamorfeld er- scheint und aus unregelmässig vieleckigen Platten von 44 bis 90 Qm Ober- fläche krystallisirten Salzes gebildet ist. Das Salz wird von den Kirgisen ge- wonnen. Fünf Werst von diesem Karabasch-See befindet sich der Balüktü- Kul, dessen Wasser salzig ist, hittersalzig schmeckt, farblos und geruchlos ist. Frisch reagirt das Wasser neutral, eingedämpft alkalisch. 1) Compt. rend. 1883. 97 S. 55 u. 97, S. 133. •^) Ibid. S. 467. s) Pharmac. Zeitschrift f. Russland 1883. XXII. S. 49. 62 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dflnger. In nachstehender Tabelle geben wir die Bestandtheile des Balüktü- Kul-Wassers und die Gruppirung der Bestandtheile nach dem Verf. in 1000 Theilen und setzen mit dem Verf. die Elemcntarbestandtheile des Caspi-, Aral-, Kukunor- und Ocean-Wassers zum Vergleich daneben. Elementar-Bestandtheilo des Balüktü-Kul Caspi Aral Kukunoi- Ocean (Mittel) Oruppirung der Bestandtheile dos Balüktü-Kul Chlor Brom Schwefelsäure . . . Kohlensäure der Bi- carbonate . . . Kieselsäure . . . Kalium Natrium . . . . Calcium Magnesium . . . P.,08, Ru, Fe . . Sauerstoffäquivalent 4,3492 0,0030 2,6164 0,163.5 0.0068 0,0370 2,6691 0,60.50 0,.')370 0.r).530 5,440.5 0,0071 2,.5866 (J,0693 0,0024 0,0703 3,1974 0,2965 0,7727 0,0043 0,.5301 3,8335 0,0029 2,7806 0,1347 0,0032 0,0585 2,4562 0.4580 0,5965 0,0040 0.5808 4,2889 0,0039 1,6920 0,8721 0,0098 0,1159 3,2777 0,1896 0,3108 0,0076 0.4780 18,2187 0,0440 2,1481 0,0236 0,(X)8() 0,2889 10,1287 0,3764 1.2336 0,0196 0,4346 Kaliumsulfat . . Natriumsulfat. . Chlornatrium . . Chlorcalcium . . Chlormagnesium Broramagnesiura Magnesium - Bicar- bonicum . . . Kieselsäure . . 0,0824 4.5786 3^0079 1,6777 1,9453 0.0035 0,2378 0,0068 Summe der Mineral bestandtheile . 11.5400 12,9772 10,9089 11,1463 32,9242 11.5400 Das spec. Gewicht des Balüktü-Kul-Wassers bestimmte der Verf. zu 1,00955 bei 18" C. Der See ist sehr fischreich und führt namentlich sehr schmackhafte Kaulbarsche. Das Wasser desselben bildet keine Salzabsätze; von Menschen oder Thieren getrunken bringt es starke Durchfälle hervor, die ohne angemessene Gegenmittel tödtlich werden. ^«samtnen-^ A. Potilitziu tlicilt Aualyscu von, das kaukasische Erdöl begleitendem das Erdöl Wasscr mit. Der Verf. hat das Wasser ans dem Schlammvulkan von den*u!'aus Nabambrcbis und aus der Erdöhiuelle „Blaschebi", welche beide im Gouver- schiamm- nemcnt von Tiflis liegen, mit folgenden Resultaten untersucht: Yulkaueu 03 o -vt , , 1 • ausBtro- iNabambrebis meudeu Wassers. Fester Rückstand nach dem Trocknen bei {^9/^0 qVqo? Chlornatrinm 3,3273 Kohlensaures Natrium 0,0798 Chlorcalcium 0,0648 Chlormagnesium 0,0516 Brommagnesium 0,0092 Jodmagnesium 0,0038 Kohlensaures Magnesium 0,2337 Eisenoxyd 0,0029 Kieselerde 0,0077 Organische Stoffe, allem Anscheine nacli Salze von Fettsäuren, wurden in ganz unbedeutender Menge nur in dem Wasser von Nabambrebis auf- gefunden. Durch vorliegende Analysen wird der vom Verf. schon früher hervorgehobene Umstand bestätigt, dass die das Erdöl begleitenden Wasser ein besonderes Interesse durch ihren reichen Jodgehalt erwecken. Später beschreibt derselbe Verf. ^) die Untersuchung eines Erdölwassers, das im Juli 1880 den in der Ebene von Eldar am rechten Ufer des Jordo Blaschebi 4,2849 4,0948 3,7898 0,0140 0,1046 0,0620 0,0105 0,0341 0,0058 0,0009 0,0020 *) J. d. russ. phys. ehem. Gesellsch. 1883. (1). 179 u. Berichte d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. S. 1395. -) J. d. russ. phys. ehem. Gesellsch. 1883, S. 388 u Berichte d. deutsch ehem. Gesellsch. 1883. S. 2320. "Wasser. gg gelegenen Fundorten entnommen worden war. Dasselbe befand sich daselbst in einer Vertiefung eines Sandstcinlagers unter einer Schicht dichten Erd- öls und war mit Kohlensäure und Schwefelwasserstoff vollkommen gesättigt. Das schwach alkalische Wasser war vollkommen klar; sein spec. Gew. betrug bei 20" C. 1,0240. Das Wasser enthielt: Fest. Rückstand . 2,7306 % Kohlens. Natrium . 0,2685 „ Chlornatrium . . 0,3691 „ Bromnatrium . 0,0100 „ Jodnatrium . . . 0,0021 „ Kohlens. Magnesium 0,0700 „ Kohlens. Calcium . 0,0500 „ Kieselerde . . . 0,0016 „ Schwefelwasserstoff 0,0016 „ Der Verf. bezeichnet alle Wasser des kaukasischen Erdölbezirks, die durch die Abwesenheit von schwefelsauren Salzen charakterisirt sind, als „Erdöl-Wasser" und zwar unabhängig davon, ob sie allein oder mit Erdöl zusammen angetroffen werden. Die Wasser können in 2 Gruppen getrennt werden-, zur ersten Gruppe müssten die sauren Erdölwasser ge- rechnet werden, die fast ausschliesslich Chloride enthalten; diese finden sich im östlichen Tlieile des Erdölbezirks vorbereitet. Die zweite Gruppe würden die alkalischen Erdölwasser bilden, für die ausser den genannten Chloriden, noch der Gehalt an Jod, Brom und Salzen von Fettsäuren be- zeichnend ist. Der Unterschied in der Zusammensetzung der sauren und alkalischen Erdölwasser steht jedenfalls mit der Menge des Erdöls dieser Gegenden, mit deren geologischem Alter und deren Lagerung in einem be- stimmten Zusammenhang. Nimmt man an, dass der nordwestliche und süd- liche Theil des Erdölbezirks, in welchem sich die alkalischen Wasser vor- finden, vor oder zu Anfang der Tertiärzeit ein flaches Mecrufer bildete, an welches Seepflanzen und Seethiere geworfen wurden, so lässt sich durch das Auslaugen der lezteren der jetzige Brom- und Jodgehalt der Wasser erklären. Das Reichsgesundheitsamt und Prof. F. Tiemann sind von der Mini- unter- sterialcommission für Beaufsichtigung der Berieselungsanlagen der Stadt Berlin ^y°g"g"f ^^' ersucht worden, den Einfluss festzustellen, welchen die über die städtischen Mikroorga- Rieselgüter vertheilte Spüljauche besonders auf die Beschaffenheit des Spree- wassers ausübt. Ueber die zu diesem Zweck augestellten Wasseruntersu- chungen ist seitens des Obengenannten ein Bericht *) erstattet worden, worin eine neue vom Gesundheitsamte zuerst angewandte Methode beschrieben ist, nach welcher die Wasserproben auf entwicklungsfähige Mikroorganismen untersucht worden sind. Wir entnehmen daraus über diese bacterioskopische Untersuchung das Nachstehende. Für die mikroskopische bacteriologische Untersuchung des Wassers wurden bei Entnahme desselben zu 200 ccm in sorgfältig gereinigte, durch heissen Dampf desinficirte, mit ebenso desinficirtem Wattepfropf verschlossene Gefässe gefüllt. Ein Tropfen des stark durchschüttelten Wassers wurde auf ein Deckglas gebracht, letzteres mit dem nach unten gerichteten Tropfen *) Anhang zu den Verhandhingen der deutseben Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege in Berlin, als Festschrift für die zur X. Versamral. d. deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege anwesenden Mitglieder. QA Boden, "Wasser, Atmospliäre, Pflanze, Dünger. auf einen hohlgescliliftenen Objectträger gelegt und bei 100-, dann bei 500- faclier Vergrüsserung durchmustert. Ferner wurden raehi-ere Dcckglüsclieu mit je 1 Tropfen desselben Was- sers versehen und zum Eintrocknen der Flüssigkeit an einem gegen Staub und sonstige Verunreinigung geschützten Oit aufbewahit. Der nach 15 bis 20 Minuten trockene Rückstand wurde mit Methylenblaulösung gefärbt, wiederum getrocknet, in Canadabalsam eingelegt und alsdann bei 500facher Vergrösserung untersucht. Um die Zahl der im Wasser befindlichen entwicklungsfähigen Mikoor- ganismen zu bestimmen, wurde eine durch Vorversuche zu bestimmende Menge Wasser (Yoooo bis 10 Tropfen) mit lOccm verflüssigter Nährgelatine vermischt und sofort auf einer vorher durch Hitze desinficirten Glasplatte ausgebreitet. Diese Manipulation wurde in einem kalten Räume ausgeführt, so dass die Gelatine nach wenigen Minuten wieder erstarrte. Die Platte wurde hierauf in eine feuchte Glocke gelegt und in einem geheizten Zimmer aufbewahrt. In 40 bis 60 Stunden entwickelte sich dann eine der im Wasser enthaltenen Mikroorganismen entsprechende Anzahl von Colonien in Form von mehr oder weniger grossen, verschieden gefärbten, die Gelatine hin und wieder verflüssigenden Punkten und Tropfen. Die zur Eutvvickeluug gekommenen Colonien wuiden bei SOfacher Vergrösserung der Zahl nach bestimmt, dadurch, dass man unter die Glasplatte eine zweite mit einge- ätzten Quadratcentimetern legte. Die Anzahl der Quadratcentimeter, welche die Fläche der ausgebleiteten Gelatineschicht einnahm, wurde mit der er- mittelten Durchschnittszahl der Colonien multiplicirt. Es ergab sich hieraus die Zahl der entwickelungsfähigen Organismen, welche in dem der Gelatine zugesetzten Quantum des zu untersuchenden Wassers enthalten war, so dass daraus die Zahl der in einem Kubikccntimeter dieses Wassers vorhandenen Keime berechnet werden konnte. Die beschriebene Methode giebt zwar in ihrer bisherigen Ausbildung noch kein absolutes Urtheil über die Gcsundhcitsschädlichkeit eines Wassers; eine solche würde sich vielmehr erst klarstellen lassen durch eine Ver- impfung der in den untersuchten Wassern gefundenen Bacterien auf lebende Thiere und Feststellung der eventuellen pathogencn Eigenschaften dieser Bacterien durch eine solche Verimpfung. Es ist aber bekannt, dass überall da sich in der Natur solche niedere organische Wesen ansiedeln, wo or- ganische Substanz vorhanden, bez. wo sich Zersetzungen organischer Sub- stanzen vollziehen. Als ein besonderes Kriterium für die Beurtheilung der Reinheit eines Wassers ist allgemein der Gehalt desselben an gelöster oi-ganischer Substanz anerkannt. Wenn daher ein Wasser viel belebte organisirte und ent- wickelungsfähige Elemente (Bacterien) enthält, so ist zweifellos, dass in demselben auch eine hinreichende Quantität organischer, als Nährsubstanz für diese Wesen dienender Stoffe enthalten sein muss. Es liegt daher nahe, dass der Gehalt an entwickelungsfähigen, organisirten Keimen seiner Zahl nach einen Rückschluss auf den Gehalt eines solchen Wassers an organischer Materie gestattet. Es dürfte von Interesse sein, aus den im Bericht ent- haltenen Versuchszahlen einige hier niitzutheilcn. In 1 ccra der nachgeuannten Wasser befand sich die nebenverzeichnete Anzahl entwickelungsfähiger Keime: Spreewasser in der Stadt Berlin, oberhalb der Panke . . 940 000 unterhalb „ „ . . 1800 000 Wasser. 65 Spreewasser bei Bellevue 4 480 000 „ bei Charlottenburg 10 180 000 Wasserleitungswasser (Tegeler) im Gesundheitsamte . . . 160 — 250 Wasser aus dem Tegeler See 3740 Brunnenwasser aus verschiedenen Berliner Brunnen . . 40 — 60 aber in einigen Fällen 4000 u. 12 000 Wasser aus dem Strahlauer Wasserwerke, unfiltrirt . . 125 000 darunter 125 Gelatine verflüssigende. Dasselbe Wasser nach der Filtration 120 darunter 5 Gelatine verflüssigende. Spüljauche aus dem Druckrohr in Falkenberg, unfiltrirt, enthielt: 38 000 000 Colonien, darunter 980 000, welche die Gelatine verflüssigen. L. Brautlecht^) verfährt behufs mikroskopischer Untersuchung von verfahren Flüssigkeiten, speciell Wasser, auf das Vorhandensein von Mikroorganismen sTopi^chen (Bacterien etc.) in der Weise, dass er in 50 oder 100 ccm Wasser einen ^^^pj^gg^;. in Essigsäure oder. Salzsäure löslichen Niederschlag erzeugt (Thonerde- keiten auf hydrat bei Wasser, Calciumphosphat bei Urin etc.) und diesen in wenig Bestand-* Tropfen der Säuren löst. Sämmtliche vorhandenen Organismen sind so in '''e'i«- wenig Tropfen concentrirt, die man direct nach dem Umschütteln zur mi- kroskopischen Untersuchung verwendet oder aber noch absetzen lässt und nun mittelst einer Glasröhre von dem ja noch stärker concentrirten Boden- satze etwas entnimmt. Um z. B. im Trinkwasser Bacterien aufzufinden, untersucht man zuerst ohne weiteren Zusatz, aber in möglichst dünner Schicht (Absaugen mittelst Fliesspapier), lässt dann seitlich etwas klarfiltrirte Farbstofflösung (Saffranin) zutreten, um deutlicher zu markiren. Versetzt man die zur Lösung des Niederschlags benutzte Essigsäure mit V2 7o Gelatine, so lassen sich sehr gut nach der Methode von Koch und Ehrlich durch Antrocknen auf dem Deckglase. Färben und Einlegen in Canadabalsam Dauerpräparate herstellen, die zu Belegen benutzt werden können. — Dass sämmtliche Lösungen etc., die hierzu Verwendung finden, gut filtrirt und von Staub frei gehalten werden müssen, ist selbstverständlich. Eug. Marchand 2) hat die Methode von Tyndall benutzt, um in tieber die ' , Prüfunff der einem Wasser über dessen Klarheit Aufschluss zu erhalten. Zur Beurtheilung im wasser derselben und seiner Durchsichtigkeit erhält man sichere Resultate, wenn ^fj^Ppg°'^',[g^° man das Wasser in Röhren einschliesst, welche mit einer schwarzen Hülle und zwei Oeffnungen versehen sind. Lässt man durch die eine Oeifnung einen Sonnenstrahl eintreten, während man durch die andere Oeffnung be- obachtet, so werden suspendirte Körperchen, die unter gewöhnlichen Um- ständen unsichtbar bleiben, sichtbar gemacht. In dieser Weise hat der Verf. die Wässer der Landschaft Caux in Frankreich untersucht und immer das constante Vorkommen gewisser kleiner Körperchen gefunden. Diese Kör- perchen sind durchsichtig und besitzen fast das gleiche Lichtbrechungsver- mögen, wie das Wasser. Der Verf. beschreibt diese Körperchen ihrer Form und ihren hauptsächlichsten Eigenschaften nach und giebt an, dass er sie in allen Wässern, selbst in destillirtem Wasser, welches an der Luft gestanden hatte, gefunden hat ; aus der letzteren Thatsache folgt, dass diese ») Rep. f. analyt. Chemie. Bd. 8. S. 106 a. Chem. Centralbl. 1883. S. 314. 2) Compt. rend. 1883. 97. p. 49 a. Chera. Centralbl. 1883. S. 642. Jahresbericht. 1883. 5 gg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Körperchen auch in der Atmosphäre verbreitet sein müssen. Obgleich diese suspendirten Körperchen einen Durchmesser von 2 mm besitzen, sind sie doch ausserordentlich biegsam, dass sie durch die feinsten Poren gehen, die Nieren passiren und sich im Harn wiederfinden. Unter diesen kleinen Organismen finden sich solche, welche wahrschein- lich bei der Reinigung fauliger organische Substanzen enthaltender Wässer in Berührung mit Luft eine wichtige Rolle spielen. Bekanntlich oxydiren sich die organischen Substanzen dabei und verwandeln sich in Kohlensäure, Ammoniak oder Salpetersäure. Man nahm bisher an, dass dies durch directe Einwirkung des Sauerstoffs der Luft geschieht; der Verf. ist dagegen der Ansicht, dass die Oxydation auf einen Ernährungsact jener Körpercheu zurüclizuführen ist und ist mit Untersuchungen zur Erörterung dieser Frage beschäftigt. Ursache der Alf. Giard^) hat als Ursache der Verderbniss der Wässer der Stadt der Wässer Lille die Cronothrix Kühniana (Rabenhorst) erkannt. Die Fäden dieses der Stadt pjiges beladen sich nach und nach aus dem Wasser mit einem Ueberzug von Eisenoxyd, gehen dann in Fäulniss über und ertheilen dem Wasser einen so unangenehmen Geschmack, dass dasselbe von Thieren, auch von Pferden, nicht angenommen wird. Der Verf. empfiehlt als Mittel zur Hebung des Uebels die Anwendung von Saudfiltern, verunrei- Weiulich^) macht einige interessante Mittheilungen über die Zu- Fiüsse durTh sammensetzung verschiedener Wässer, welche durch die Effluvien aus Kali- Efüuvieu fabriken verunreinigt werden. Das neue Kaliwerk in Ascherslebeu lässt aus Kall- . . , .. . i. tt fabriken. Seine Abwasscr m die Eine, Das Wasser der Eine enthält vor dem Einfliessen der Abwässer in 100 000 Theilen: 14,41 Thle. Kalk, 4,41 „ Magnesia, 9,20 „ Schwefelsäure, 3,51 „ Chlor. Die Abwässer enthalten in 100 000 Theilen; 1 570 Thle. Magnesiumsulfat, 11965 „ Chlormagnesium und 3 334 „ Chlornatrium. Die Eine vereinigt sich mit der Wipper und letztere enthält vor dieser Vereinigung in 100 000 Theilen: 13,17 Thle. Kalk, 4,68 „ Magnesia, 9,27 „ Schwefelsäure, 11,27 „ Chlor. Nach der Vereinigung finden sich in 100 000 Thln. Wipperwasser: 16,46 Thle. Kalk, 211,20 „ Magnesia, 45,32 „ Schwefelsäure, 409,64 „ Chlor. Die Wipper enthält in 100 000 Theilen: ») Compt. read. 95. S. 247. •) Zeitschritt des Verbandes der DampfkesseUiberwachungsvereine. Bd. 6. S. 104. a. Cham. -Ztg. 1883. Wasser. 67 a. einige Meilen ^veiter unten: b. noch weiter unterhalb: 13,16 Tille. Kalk 12,93 Thle. 72,54 „ Magnesia . . . 32,28 „ 30,31 „ Schwefelsäure . 12,36 „ 152,42 „ Chlor .... 63,06 „ In Bezug weiterer Details müssen wir auf das Original verweisen. Man erkennt aus den Resultaten der Untersuchungen, dass die Verunreinigung der Flüsse durch die Effluvien der Kalifabriken einen solchen Umfang an- nehmen können, dass das Wasser, dessen Salze bekanntlich das Krystalli- satiousvermögen des Zuckers hindern, zur Diffusion in den Zuckerfabriken vollständig unbrauchbar wird. Wie unangenehm ein solches Wasser in den Dampfkesseln wirkt, bedarf keiner weiteren Erörterung. L. Dyson^) beschreibt die Methoden der Untersuchung von Gaswasser, unter- wenn man Rücksicht nimmt auf einen Gehalt desselben an Schwefelammonium, ^Gasw^saer^ Ammoniumcarbonat, Chlor, Rhodanverbindung, Ammoniumthiosulfat, Sulfit, resp. Thiocarbonat, Schwefelsäure, Ferrocyan, Cyan und Essigsäure. Das Gaswasser von Leeds hatte ein spec. Gewicht von 1,027 bei 22'' und enthielt in 1 1 in Grammen: Gesammtammoniak 20,45 Gesammtschwefel 3,92 Schwefelammonium (NH4HS) 3,03 Kohlensaures Ammonium 39,16 Chlorammonium 14,23 Rhodanammonium (NH4CNS) 1,80 Schwefelsaures Ammonium 0,19 Ammoniumthiosulfat (XH4)2S2 03) . • . 2,80 Ferrocyanammon ((NH4)6FeCy6) .... 0,41 W. Springt) hat in 5 m langen, durch Glasscheiben verschliessbaren ^®^^,^\^ ^^^ Röhren von 4 cm lichter Weite Versuche über die Färbung verschiedener %va38er8. Wasser angestellt. Während reines destillirtes Wasser, welches nach der Vorschrift von Stas dargestellt war, in solchen Röhren beobachtet reine blaue Färbung beim durchgehenden Lichte zeigte, änderte sich die Färbung, wenn das Wasser organische Stoffe, kohlensauren Kalk, Kieselsäure etc. auf- gelöst oder suspendirt enthielt, in mannigfacher Weise in braun, hellbraun, gelb, grün etc. ab. Aus einer Reihe von Versuchen zieht der Vf. folgende Schlüsse: Ein Lichtstrahl von gegebener Intensität geht durch eine ziemlich dicke Schicht einer Flüssigkeit, in welcher fremde, feste oder flüssige Körper schweben, nicht mehr hindurch. (Wenn das weisse Licht bei seinem Durch- gang einen optischen Widerstand findet, werden die intensiven gelben Strahlen zuletzt ausgelöscht.) Die gelbe Farbe des Wassers rührt (meist oder häufig. D. Ref.) her von suspendirten Stoffen oder auch davon, dass dasselbe eine gesättigte Lösung darstellt, worin entstehende Niederschläge angenommen werden können. Wenn das zuerst undurchsichtig oder gelb erscheinende Wasser, worin kohlensaurer Kalk suspendirt ist, durch Ab- setzen des Niederschlags sich klärt, so nimmt es allmählich eine grüne Farbe an, es reicht mithin das durch den in Lösung bleibenden Kalkgehalt hervorgerufene Gelb hin, um mit dem Blau die grüne Farbe zu bilden. 1) Chem. Centralbl. 1884. S. 333 a. d. Journ. Sog. Chem. Ind. 1883. S. 229 u. Polytech. Journ. 1883 S. 457. *) Der Naturforscher 1883. S. 171 nach Bulletin de l'Academie royal belgique 1883. p. 55. 5* CQ Coden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. In der Natur werden die Verhältnisse nun so liegen, dass im blau erscheinenden Wasser Kalk-, Magnesiumcarbonat, Kieselsäure, Thonerde gelöst sind, im grünen Wasser, wegen Mangels an Kohlensäure, oder wegen Anwesenheit eines die Lösung hindernden Salzes, die letztere eine weniger vollkommene ist. Einen interessanten Beleg für diese Ansicht des Verf. bietet der hohe Kohlensäuregehalt der blau erscheinenden Rhone (auf 786 Carbonat 79,5 Kohlensäure), während in dem grünen Rhein erst auf 1056 Carbonat 76 Kohlensäure kommen. Ebenso erscheint der blaue Ocean an den Küsten, wo er mit mehr kalkhaltigen Muschelschalen in Berührung ist, grünlicher. Anwendung Th. vou Nccrgard^) hat über die Anwendung des Wassers zur Ver- tur ver-"^^ hiuderuug der Frostschäden im Frühjahr auf Wiesen und in Reeth-Culturen hinderuug Beobachtungen veröffentlicht, wonach die schädlichen Wirkungen der Nacht- von r rost- o i o schaden im fröstc auf dcu Graswuchs im Frühjahr sich umgehen lassen, wenn die wfesen etc. Wiesen und Reeth-Culturen bis Ende Mai 4 — 6 cm tief unter Wasser ge- setzt werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass an flachen, trocken gelegten Seeufern parallel dem Ufer kleine Dämme aufgeworfen werden zur Bildung flacher Bassins, welche durch Zuflüsse vom Felde gefüllt werden können. Solches ünterwasserhalten hat sich auf der grössten Reethpflanzung Meyger- koog als durchaus nöthig und erfolgreich herausgestellt. Ebenso haben die Reeth-Besitzer am niedriger gelegenen Kudensee im Süder- Dithmarschen s. Z. ihre Reeth-Scharren eingewallt und setzen diese Bassins mit Hülfe kleiner Schöpfmühlen bis Ende Mai, also bis zum Aufhören der Fröste, unter Wasser, ueher die W. N. Hartlcy^) hat über das Verschwinden der organischen Sub- nlgu'ng'der stauz der durch Torfmoorwasser verunreinigten Ströme einige Versuche an- duroh Torf- gestellt uud dabei die Ansicht Tidy's, wonach die Selbstreinigung solcher "V°e°r uTirel-' Wässcr einerseits auf der Oxydation der Humussubstanz durch den in ströme. Wasscr gelösten Sauerstoff, andrerseits auf einer mechanischen Ausfällung der Humuskörper durch suspendirte mineralische Körper beruhen soll, einer Prüfung unterzogen. Der Verf. ist dabei bezüglich der ersteren Annahme Tidy's zu dem Resultate gelangt, dass die Oxydation der färbenden orga- nischen Stoffe durch den in Wasser gelösten Sauerstoff, wenn überhaupt, nur mit grosser Langsamkeit erfolge. Hinsichtlich der zweiten Tidy'scheu Annahme, dass rein mechanische Ausfällung der Humuskörper durch suspendirte mineralische Stoffe stattfinde, fand der Verf., dass sandiger Thon, reiner Quarzsand, gallertartige Kiesel- säure, sowie aus Salzsäure extrahirte Thone, auf die organische Substanz im Moorwasser ohne Einwirkung waren; dagegen Hess Magnesia und kohlen- saurer Kalk eine geringe Wirkung nachweisen. Sehr viel stärker wirkte hartes Quellwasser, noch besser Alurainiumsulfat, von welchem 1 g genügt, um 300 1 Moorwasser innerhalb 12 Stunden völlig farblos zu machen. Be- sonders energisch wirkte ferner Aluminiumhydroxyd, etwas schwächer Eisen- und Manganhydroxyd; ebenso wurden die Humuskörper durch gewisse Thone oder die sauer reagirenden wässrigen Auszüge dieser Thone niedergeschlagen. Der Verf. führt für die entfärbende Wirkung, welche derartige Thone in der Natur ausüben, noch folgende Beispiele an: ^) Landw. Wochenblatt f. Schleswig- Holstein 1883. S. 152. a. Centralbl. f. Agriculturchemie 1883. S. 561. '^) Chem.-Ztg. 1883. S. 750, a. Centralbl. f. Agriculturchemie 1883. S. 433, nach einem Vortrag vom Verf. in der Society of Arts gehalten. Wasser, 69 Das Wasser des Ness-See, dessen Grund aus einem weissen und blauen Thon gebildet wird, ist in der Nähe der Oberfläche dunkel gefärbt, in grösserer Tiefe dagegen farblos. Der Ballynagappoge-Strom führt in seinem oberen sehr reisseuden Laufe tief braun gefärbtes Wasser, weiter unterhalb, nachdem er viele Thoubänke passirt hat und die Strömung eine ruhigere geworden ist, wird das Wasser klar und farblos. Vorstehende Versuche des Verf. mit den gefärbten Wässern sind nur kolorimetrisch gemacht. Einen directen Nachweis des Fällungsvermögens von Grubenwässern hat der Verf. durch quantitative Untersuchung des Wassers aus dem Avoca-River ge- liefert. (Die Grubenwasser enthielten jedenfalls Aluminium- oder Eisensulfat gelöst. Der Ref.) In nachstehender Tabelle geben wir die Resultate dieses Versuchs: 100 000 Thoile Wasser aus dem Avoca-River enthielten „ . , o 1 i (Kohlenstoff Organische Substanzen <^, . , «. Ammoniak Stickstoff in Nitraten und Nitriten Chlor Feste Stoffe überhaupt .... Vor Auf- nahme der Gruben- wässer 0,230 0,027 Spur 0,011 1,800 4,880 Nach Auf- nahme der Gruben- wässer 0,096 0,019 Spur 0,008 2,300 9,260 In den „Industrieblättern" 1883. No. 21 wird auf die namentlich für die Textilindustrie wichtigen Wasserreinigungs- Methoden hingewiesen und angeführt, dass das durch Torflager stark braungefärbte Wasser des Wasser- werks von Groningen mit Erfolg seit mehreren Jahren durch Zusatz von kleinen Mengen Alaun gereinigt, bez. entfärbt werde. Franz Hulwa^) hat im Auftrage der städtischen Behörden von Breslau eine ausgedehnte Untersuchung über die Verunreinigung des Wassers der Oder durch die städtischen Canäle ausgeführt. Als Massstab zur Beurthei- lung und für die Verwendbarkeit von Flusswasser zu Genuss- und Nutz- zweckeu jeglicher Art, hat der Verf. sog. „Grenzzahlen" zu Grunde gelegt, wonach, abgesehen von der erforderlichen äusseren Beschaffenheit, Klarheit, Farbe, Geruchlosigkeit etc. des Wassers, ein gutes Wasser in 100 000 Theilen höchstens 50 Theile Gesammtrückstand, 15 Theile Salpetersäure, 3 Theile Chlor und nur Spuren von Ammoniak, Albuminoid-Ammoniak und salpetriger Säure enthalten soll, höchstens 18—20 deutsche Härtegrade zeigen und nicht mehr als 0,25 Theile Sauerstoff zur Oxydation der organischen Sub- stanz beanspruchen darf. An der Hand dieser Kriterien (Ueber den Werth solcher Grenzzahlen in hygienischer Beziehung vergl. bei Wolffhügel a. a. 0. S. 561. D. Ref.) und gestützt auf zahlreiche Analysen des Oderwassers oberhalb, innerhalb und unterhalb Breslaus gelangt der Verf. zu folgender Charakterisirung des Oderwassers: Ueber die Reinigung des Wasgers für die Textil- industrie. Verunreini- gung des Wassers grosser Flussläufe durch die Ausläufe der städtischen Canäle u. die Selbstreinig. der Flüsse. 1) „Gesundheitsingenieur" 1883, 15. October, a- Centralbl. f. Agriculturchemie 1883. S. 1. JQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Büuger. 1) Das Oderwasser oberhalb von Breslau. Von Ohlau bis dicht oberhalb Breslau erfährt dasselbe eine geringe aber merkliche Ver- schlechterung; doch konnte das Wasser, wenn es auch den angegebenen Anforderungen nicht genügte, als geeignet für die Filtration bezeichnet werden. Durch die im W^asserhebewerk hergestellten Filtrationsvorrichtungen wurde denn auch ein beinahe untadelhaftes Trinkwasser erzielt. 2) Das Oderwasser im Laufe durch die Stadt. Es konnte eine fortschreitende Verschlechterung des Wassers constatirt werden, die sich besonders in einer Zunahme der oxydirbaren Stoffe zu erkennen gab; in einigen Fällen wurde auch ein höherer Gehalt an Ammoniak, Salpeter- säure und salpetriger Säure gefunden. 3) Das Oderwasser unterhalb der Canaleinmündung. Un- mittelbar hinter der Einmündungssteile, wo sich also die Canalwässer nur unvollkommen mit dem Stromwasser gemischt hatten, war das Wasser ausserordentlich verunreinigt; es wurde ein hoher Gesammtrückstand und eine Oxydirbarkeit gefunden, welche auf die Gegenwart grosser Massen von organischer, leicht zersetzlicher Substanz hinwies ; ferner ein erhöhter Chlor- gehalt und ein auf das lOOfache vermehrter Gehalt an Ammon und Albu- minoid-Ammoniak. Die mikroskopische Prüfung liess ein bedeutendes Vor- walten von Fäulnissorganismen erkennen. Etwas weiter unterhalb aber trat schon der Einfluss der Verdünnung und die Wirkung der sog. Selbstreinigung des Flusses, das heisst also die allmähliche Oxydation durch den Sauerstoff der Luft unter Mitwirkung des pflanzlichen und thierischen Lebens im Strom deutlich hervor und es konnte ein stetes Zurückweichen der verunreinigenden Stoffe nachgewiesen werden. 14 km unterhalb Breslau liess sich ein Einfluss der Canalwässer chemisch und mikroskopisch nicht mehr erkennen; das Wasser hatte hier die gleiche Beschaffenheit, wie oberhalb Breslau im Wasserhebewerk. Auf Grund dieser Resultate gelangt der Verf. zu der Ansicht, dass nicht nur ein absolutes Verbot des Einlassens von Canalwässer mit Closet- gehalt in die Flüsse ungerechtfertigt erscheint, — (die städtische hygienische Subcommission hat sich dahin ausgesprochen, dass nur dauernde Einleitung des Gesammtinhalts der Breslauer Canäle in die Oder nicht zu gestatten sei) — sondern dass vielmehr in denjenigen Fällen, in welchen mit einer bestehenden Canalisation der Städte die Reinhaltung der Flüsse durch Be- rieselungsaulagen nicht verbunden werden kann, einer directen Ableitung des Sielwassers in die Wasserläufe — vorausgesetzt, dass dieselbe nicht innerhalb, sondern unterhalb der Stadt erfolgt, und dass im übrigen gleiche oder ähnliche Verhältnisse bezüglich der Strorageschwindigkeit und der Relation zwischen Strom- und Canalwässer obwalten, wie in Breslau — nach Massgabe des heutigen Standes unserer Kenntnisse, erhebliche Bedenken nicht im Wege stehen können. Chemische J. F. Wolfbaucr^) hat im Laboratorium der k. k. laudw. ehem. s^tzun^Tes ^^rsuchs-Station zu Wien im Laufe des Jahres 1878 eine ausgedehnte Donau- chemischc Untersuchung des Donauwassers veröffentlicht. Die hierdurch j. 1878 u. die erlangten analytischen Ergebnisse sollten Aufschluss darüber geben, welche B^ewäss^erung ^^sseu fixcr Stoffe sowohl in Form von Schlamm, als auch anderseits im des March- gelösten Zustande dem Ackerboden, und besonders dem zwischen der March 1) Separat-Abdruck aus dem LXXXVII. Bd. d. Sitzungsberichte d. k. k. Akad. d. WisB. II. Abthlg. Jahrg. 1883. Vom Verl, eingesandt. Wasser. 71 und der Douau liegeuden, mit dem Nameu des Marchfeldes belegten Ter- ritorium , zugeführt , welciien Schwankungen dieselben unterworfen sind und in welchen Mengen hierdurch Nährstoffe für die Pflanzen gewinnbar würden. Die sämmtlichen diesen Untersuchungen zu Grunde gelegten Wasser- proben wurden im grossen Flussbette der Donau oberhalb der ungefähr 20 km stromaufwärts von Wien gelegenen Ortschaft Greifenstein aus einer Tiefe von 1,4 m geschöpft. Die erste Probenahme fand am 20. Jan. 1878 die letzte am 16. Jan. 1879 statt. Es resultirten 23 Proben, wobei die Zeit zwischen der Entnahme zweier aufeinanderfolgenden Proben im Durch- schnitt 16 Tage beträgt. Die nachstehende Tabelle I enthält die unmittelbaren Untersuchungs- ergebnisse, welche sich auf den ermittelten Bestand jeder einzelnen Probe in einem Wasserquantum von 10 000 Gewichtstheilen beziehen und zwar gelten die Angaben einmal für die gelösten und ein ander mal für die suspendirten Stoffe. (Siehe die Tabelle auf S. 72.) Aus den Zahlen der Tabelle tritt im Allgemeinen der regelmässige Verlauf der gelösten Stoffe zu den verschiedenen Jahreszeiten hervor, der niu- einmal — Anfangs März — von einer beträchtlichen Störung unter- brochen wird. Man erkennt, dass das Wasser in der ersten Winterhälfte das Maximum an gelösten Substanzen enthält und dass bereits in der zweiten Hälfte eine, anfangs allerdings unregelmässige, später jedoch ziemlich stetig verlaufende Abnahme an gelöstem Bestand stattfindet. Man sieht, dass die Menge der in dem Wasser gelösten Stoffe mit dem Steigen des Wasserstandes ab- und mit dem Fallen desselben zunimmt, dass wenn das Wasser steigt, es weicher, wenn es fällt, härter wird. Während aber die in Bezug auf die gelöst vorhandenen Stoffe beobach- teten Schwankungen nur geringe waren (10 000 Thle. Wasser enthielten 1,294 Thle. feste Stoffe während des Sommei:s im Minimum und 2,104 Thle. im Winter im Maximum), zeigten sich die Schwankungen an mechanisch mitgeführten Schlammmengen viel erheblicher. Das Minimum dieser Stoffe betrug am 17. Decbr. in 10 000 Thln. Wasser 0,096, das Maximum am 6. Juli 3,383 Thle., also 35 mal mehr als das Minimum. Wir sehen hier die Schlammmenge der Donau mit ihrem Wasserstand steigen und sinken und zwar in der Weise, dass ein Anschwellen des Stroms eine Zunahme an suspendirten Stoffen, jedoch eine Abnahme an gelösten Stoffen zur Folge hat, während beim Fallen des Wasserstandes sich der Schlamm verringert und der gelöste Bestand zunimmt. Steigt also das Wasser, so wird es trüber und weicher und sinkt es, so wird es klarer und härter. Durch das Sommerwasser wird mithin dem Marchfelde dereinst die grösste Menge Schlamm zugeführt werden. Die Zufuhr der im Wasser gelösten Substanzen, somit derjenigen Stoffe, welche unmittelbar von den Pflanzen assimilirt werden können, wird aber während jener Jahreszeit stattfinden, in welcher die Vegetation nur wenig fortschreitet. Für die mittlere Zusammensetzung des Donauwassers fand der Verf. in 10 000 Theilen: 72 Boden, Wafiser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ^ -1= ?£'l i 1 SSiS M iff pendirte Stoffe (Schlamm) 0000 Gewichts eilen Wassers 0 O H 1 s ^ lif B 2. & o o< Stoffe rganisc inische s g g: p, 3 » » an. Su geb. verlus bonate tersäu d und 1 s s B- ^. H 3 Ol 00 • >^ 1 '^ O l-- l-" te cn 00 k- o o ^ *1 «4 Oi o O H* M 1 "in o o> Ol !<>. O« O to l-" o OX N o CO Ol w CS Cd to OJ to ». Ol CO h- to 1 o Oi Ol M *■ O CO 00 M O M lO Ol t^ to > O M M O Ol Ül ^ (**• M Ol 00 -a o o w »-• M 1 00 »3 00 «c o ». ce OS CO 1 *^ O >- !-■ K> «>■ CO l-> I-. o to s O K^ *- §? s ä M OS » wo M* Ol CO to 00 lO -J CO ^1 r^ 00 O l- u *. c;i o o C.4 s. 3= O M Mi *. CO 00 O w o 00 Q CO 00 «o o d •-« o ►- ►- I "m Ol *■ o Ol to t> Ms ta o CO 05 «« CO OQ ' a> O 1-» M 14^ rf^ CO o o o w to Ol 1 1« o o< o> ~> OJ CO l-i -J 00 üi 0> CO IC Ol *. Sc CO O ' '* g t^ H o> Ol-'«' 00 o M tC O 5C !-• »O lO Ol O O o Oi 1*. M to CO to tC M Ol c;i 00 CO O O o 1 1 "io O Ol M o o o to l_, OD » O o o o o Ol c;i h* o o o M to 00 S oo o bO o oo o * »-I o o O M — o o o o Oä CC CO g. o o o o » 1 Ol Ol lO o o o o to to 00*0 0 00 Cn CO -j -a *o Ol , o O "- N o o o 1 o OV Cn M M Ol 1 £5g to o to Ca l-t 'J5 o 00 o oo 2 SS ' ^^ 1 to • in Uetoni Geviehtstheile Gewicfitstheile 1 « e g st M CO CO ^ i-tj Ol 2 o CD p: ^ c !=- S ^ 2 ^1 p D^ CO rt- CO Co (0 ts OQ '^ (t> 'S 00 00 Wasser. 73 Kohlensauren Kalk Kohlensaure Magnesia . Kohlensaures Eisenoxydul Schwefelsaur. Kalk . . „ Kali . . „ Natron Salpetersaures Natron . Chlornatrium .... Kieselsäure Organische Substanzen . Summe 1,721 Die durchschnittliche Menge gelöster Substanzen, welche das Donau- wasser im Beobachtungsjahre enthielt, beträgt demnach 1,721 Gewichts- theile auf 10 000 Gewichtstheile Wasser bezogen. Die nachstehende Tabelle II. enthält den Jahresdurchschnitt der rela- tiven Menge, sowie die nähere chemische Zusammensetzung des Schlammes. Tabelle U. 0,979 0,349 0,005 0,165 0,034 0,018 0,028 0,039 0,048 0,056 Durchschnittliche Meng e und chemische Zusammensetzung des Schlammes. in Form von organischen Carbonaten, thoniger Substanz 10 000 Gewichtstheile trübes Wasser enthalten BUspendirt als Schlamm Substanzen (Glüh- verlust) lösl. Sili- caten (in Salpeter- säure lösl.) (in conc. Schwefel- säure auf- schliessbar) Sand Insgesammt Gewichtstt teile 0,050 0,4658 0,1857 0,3362 1,0377 Zusammen gesel z t aus: Eisenoxyd 0,0253 0,0197 0,0031 0,0481 Thonerde — 0,0348 > 0,0443 0,0328 0,1119 Kalk . . . — 0,1505 0,0031 0,0006 0,1542 Magnesia — 0,0561 0,0053 0,0019 0,0633 Kali . . . — 0,0037 0,0093 0,0045 0,0175 Natron . . — 0,0029 0,0020 0,0080 0,0129 Kohlensäure — 0,1720 — — 0,1720 Phosphorsäure — 0,0017 — — 0,0017 Kieselsäure . — 0,0188 0,1020 0,2853 0,4661 Aus vorstehenden Resultaten ergiebt sich, dass die durchschnittliche Menge in je 10 000 Theilen Wasser suspendirter fester Stoffe 1,0377 Gewichtstheile beträgt und dass demnach 100 Theile des Schlammes be- stehen aus: Kalk 14,58 Magnesia 5,40 Sand und Thon 50,31 Kieselsäure 39,14 Eisenoxyd und Thonerde .... 15,44 Organ. Substanz und gebunden Wasser 4,82 Berechnet man sich aus den oben angeführten Durchschnittszahlen für die Mengen der gelösten und den zuletzt angegebenen suspendirten >yA Boden, WaBser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Stoffen die Massen von beiden, welche die Donau im Verlaufe eines Tages durchschnittlich bei Wien vorüber transportirt, so ergiebt sich unter der Annahme, dass die in einer Sekunde vorüberfliessende mittlere Wassermenge 1700 cbm beträgt: die Schlammmasse auf rund 15 Millionen Kilo, während die gelösten Stoffe rund 25 Millionen Kilo betragen. Nach dem für die Bewässerung des Marchfeldes vorliegenden Projekte soll in der Zeit vom April bis einschliesslich September dem Boden pro ha und Sekunde 1,2 1 Wasser zugeführt werden, was für die ganze Be- wässeruugszeit von 180 Tagen ca. 18 000 cb mpro ha ergiebt, und würde die täglich zugeführte Wasserschicht den Boden 10 mm hoch bedecken, die auf dem Boden abgelagerte Schlammschicht aber nur ^c diöi Höhe haben. Mit dieser Wassermasse erhält der Boden zugetragen: an Schlamm 2500 kg „ gelösten Stoffen 2800 „ „ Kali und zwar gelöst 3 1 kg . . j in Form von zeolithischen Silikaten u. / 62 „ als Thon 31 kg I an Phosphorsäure 4,1 „ „ Salpeters. Natron 46 „ Zur bessern Würdigung dieser Zahlen berechnet der Verf., dass das in gelöster Form gebotene Kali zur Production von 2000 kg Heu genüge, dass dieselbe Quantität Kali des Schlammes, falls dieselbe völlig zur Wirkung komme, ebenfalls zur Erzeugung von 2000 kg Heu hinreiche. Dagegen reiche die vorhandene Phosphorsäure nur hin zur Production von 970 kg Heu, so dass zur Gewinnung von 4000 kg Heu ein beträchtlicher Theil von Phosphorsäure durch künstliche Düngung herbeigeschafft werden müsse. Dieses Untersuchungsergebniss ist wichtig und dürfte sich für alle Bewäs- serungsanlagen auch an anderen Orten herausstellen. z,Beurtbeii. 'pjj Wachcn d or f ^) hat durch vergleichende Wasseruntersuchungen reinigung einen Beitrag zur Beurtheilung der Verunreinigung und Selbstreinigung des der Flüsse. jj]jeinwassers zu Bonn zu liefern gesucht. Der Verf. hat eine grössere Anzahl von Wasserproben an verschiedenen Stellen dem Rheine entnommen und mittelst Chamäleon auf ihren Gehalt an organischen Substanzen geprüft. In nachstehender Tabelle finden sich die Resultate von 13 Wasser- proben zusammengestellt: (Siehe die Tabelle auf S. 75.) Der Verf. zieht hieraus den Schluss, dass der Zufluss aus dem Haupt- canal am alten Zoll und aus dem am Oberbergamt schon an der Landungs- brücke der Köln-Düsseldorfer Dampfschiffe, d. i. in einer Entfernung von 180 m, einen bemerkenswerthen Einfluss auf das Rheinwasser nicht mehr hat, sowohl in Bezug auf den Gehalt an organischen Substanzen, wie auch an Ammoniak- und Chlorverbindungen. Da letztere nicht einmal quantitativ bestimmt wurden, so will uns der Schluss etwas kühn erscheinen. ») Centralbl. f. allg. Gesundheitspflege 1883. S. 105. Wasser. 75 Probe, geschöpft am 19. März 1882 Ufer Zeit Gehalt an org. Substanz in 1 Mül. Thle.Wasser Ammoniak- Chlor- Verbindungen 1. Oberhalb der Stadt, an der Kalkbreauerei . linkes 10" b' 2,8 Spuren wenig 2. An der Rundung der neuen Werft . . V 10" 30' 2,6 51 55 3. 1 m oberhalb d. Haupt- canals am alten Zoll 51 10" 35' 2,6 15 55 4. An der Canalmündung II 10" 40' 40,1 viel mehr 5. 1 m unterhalb d.Canals » 10^40' 31,5 — — 6. An der Canalmündung am Oberbergamt . 55 10" 45' 108,8 viel mehr 7. An der Schiffbrücke der Dampfschiffe . 15 10" 45' 2,8 Spuren wenig 8. An der Bonte . . . 55 10" 50' 3,0 — — 9. An dem Wachsbeicher- Canal 55 10" — 3,0 — — 10. Unterhalb der Stadt am Jesuitenhof . . 51 11" 15' 2,8 — — 11. Gegentiber der Kalk- brennerei . . . rechtes 11" 39' 2,8 Spuren wenig 12. Gegenüber dem Erah- nen 55 11" 13' 2,8 — — 13. Am Anfang der Allee nach Schwarz-RhBin- dorf 51 11" 2' 3,0 — — Theodor Schoreri) hat sehr umfangreiche chemische Untersuchungen zur Feststellung des Einflusses der Sielleitungen der Stadt Lübeck auf die umgebenden Gewässer ausgeführt. Nach kurzen einleitenden Bemerkungen über die Sielgebiete und deren Wassermengen, sowie Bemerkungen zu den Methoden, nach welchen die Wässer untersucht wurden , stellt der Verf. in zahlreichen Tabellen die Resultate über die Bestandtheile der Sielwässer, des Kunstwassers von 1879 und vom August 1881 bis August 1882, die Untersuchungsresultate des Wakenitzwassers und des Travewassers, die Ergebnisse für die Unter- suchungen von Modde (Schlammablagerungen) aus Trave und Wakenitz und andere einschlägliche Momente zusammen und giebt am Schlüsse seiner Arbeit eine Berechnung über die Zunahme der Bestandtheile der Wakenitz und der Trave, wobei der Verf. von der Annahme ausgeht, dass sämmt- liche Excremente der Bewohner Lübecks durch Wasserciosets in die um- gebenden Flüsse gelangen. Ueber die Veränderung der Flüsse, welche diese nach der zuletzt ge- ChemiBclie Untersuch. z. Feststen. d. Einflusses der Siel- leitungen der Stadt Lübeck a. d. umgebenden Gewässer. *) Chemische Untersuchungen zur Feststellung des Einflueses der Sielleitungen der Stadt Lübeck auf die umgebenden Gewässer, ausgeführt im Auftrage des Me- dicinalcoUegiums, von Theodor Schorer. Lübeck, 1883. Ferd. Grautoff. yg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. machten Annahme erfahren würden, hat der Verf. die nachfolgende Berech- nung angestellt. Nach Voit beträgt die in 24 Stunden von einem Erwachseneu im normalen Zustand producirte Harnmenge 1,254 Kilo, darin befinden sich 0,065 Kilo feste Stoffe. Die Kothmenge beträgt täglich 0,131 Kilo, darin 0,033 Kilo feste Stoffe. Nimmt mau nun an, die Bevölkerung Lübecks bestände nur aus 5 1 000 erwachsenen Personen, und sämmtliche von ^ji der Einwohner := 20 400 Personen gelassene Harnmenge würde in die Wakenitz gebracht, so würde dies 25,581 cbm pro Tag, oder 1,066 cbm pro Stunde ergeben. Die Wakenitz liefert 7790 cbm Wasser pro Stunde, ergiebt ein Verhälniss von 1 : 730. Der Urin der übrigen ^/s der Bevölkerung = 30 600 Personen fliesst in die Trave und beträgt 38,372 cbm pro Tag. Das Gesammtquantura von 51 000 Einwohnern beträgt also 64 cbm pro Tag oder 2,66 cbm pro Stunde, resp. 0,00074 cbm in der Sekunde, was noch nicht ^/^ i ist. Da die Trave und Wakenitz zusammen ein Wasserquantura von 9,1 cbm in der Sekunde führen, so resultirt eine endgültige Verdünnung von 1 : 12 3000. Den Chlorgehalt des Urins hat der Verf. zu 710 Theilen auf 100 000 Theile Wasser gefunden. Es würde also der Chlorgehalt der Wakenitz bei obiger Urinmenge bei der Mühlendammbrücke um 0,09 und der Chlorgehalt der Trave bei Schneiderfähre nach Aufnahme der Gesammtmenge um 0,07 Theile auf 100 000 Theile Wasser zugenommen haben. Noch günstiger gestaltet sich die Eechnung mit der Kothmenge. Die- selbe beträgt nach obigen Daten für 51 000 Personen 6681 Kilo, oder das spec. Gew. = 1 gesetzt, 6,681 cbm in 24 Stunden = 0,278 cbm pro Stunde oder 0,077 1 in der Sekunde. Dies gesammle Quantum in Trave und Wakenitz gebracht, würde eine Verdünnung von 1:120 000 Theilen ergeben. In Wirklichkeit besteht die angegebene Kothmenge nur aus 1/4 festen Stoffen, die übrigen 2/4 sind Wasser-, es würde sich daher die Verdünnung von 1 auf 480 000 erhöhen. In dem Johannisstrassen-Sielgebiet sind nach den Versuchen des Verf.s, den Tag zu 14 Stunden gerechnet, pro Stunde 8 cbm = 112 cbm Siel- Flüssigkeit täglich durchgegangen. Das Canalwasser dieser Strasse hat lt. Tabelle auf 100 cbm 0,86 Kilo suspendirte Stoffe mehr enthalten, als die Hundestrasse. Nimmt man jetzt an, dass dieses Quantum lediglich nur durch die 300 Personen hervorgerufen worden ist, welche in der dortigen Strasse die Wasserciosets benutzt haben, so ergiebt sich für diese Strasse ein Mehrquantum suspendirter Stoffe pro Tag von 0,963 Kilo, pro Jahr also rund 0,352 cbm Modde bildende Stoffe. Diese Menge wird von 300 Personen producirt; ergiebt für 51 000 Einwohner = 59,8 cbm pro Jahr. Dagegen beträgt das durch die Siele abgeführte Gesammtquantum der suspendirten Stoffe in der Hundestrasse ohne Wasserciosets pro 100 cbm Canalflüssigkeit 7,58 Kilo, daher pro Tag von 14 Stuuden mit 112 cbm = 8,4 Kilo, im Jahre also 3,066 cbm. Das Hundestrassen-Sielgebiet wurde von 1100 Personen bewohnt; es würden sich daher für Lübecks Gesammt- bevölkerung an Modde bildenden Stoffen allein aus Kücheuabfällen, Wasch- wasser etc. rund 142 cbm pro Jahr ergeben. Bei diesen Berechnungen ist keine Rücksicht darauf genommen, dass 1879 in der Innern Stadt bereits Wasaer. 77 400 Häuser mit 865 Wasserciosets versehen waren, also der 11. Theil säramtlicher bewohnter Gebäude. Ausserdem ist hierbei vorausgesetzt, dass sämmtliche suspendirteu Stoflfe aus den Sielen als Modde liegen bleiben, was mit der Wirklichkeit wenig übereinstimmen möchte. Am Ende seiner Darlegungen glaubt der Verf. mit positiver Sicherheit folgende Schlüsse ziehen zu dürfen: 1) Die Sielwasser der Stadt Lübeck üben auf die Flüsse dort so gut wie gar keinen Einfluss aus. Die beobachteten Veränderungen bewegen sich grösstentheils innerhalb derjenigen Grenzen, welche die Bestandtheile der Flüsse schon oberhalb der Stadt zeigen. 2) Die Anlage von Wasserciosets in sämmtlichen Häusern der Stadt und der Vorstädte und deren Einführung in die Sielleitungen wird in der Beschaffenheit des Sielwassers keine nennenswerthe Aenderung hervorrufen und daher auf die Beschaffenheit keinen Einfluss üben. 3) Das Wasserquantum der Trave und Wakenitz ist gross genug, um voraussichtlich noch bei etwa der doppelten Einwohnerzahl eine genügende Verdünnung der zugeführten Sielwässer mit Einschluss sämmtlicher Wasser- closets zu gewähren, wobei von der Voraussetzung ausgegangen wird, dass alsdann der bei weitem grösste Theil des Sielwassers direct in die Trave geleitet wird. 4) Es erscheint dringend nothwendig, die jetzt gebräuchlichen Thon- röhren auch künftig beizubehalten und dieselben, wie bisher geschehen, in gehörigen Zwischenräumen in die Flüsse zu leiten. Grosse Stammsiele sind zu vermeiden. Damit diese Thonsiele, besonders in den Vorstädten wo geringes Gefälle vorhanden, jederzeit gut functioniren, muss auf häufiges und sorgfältiges Reinigen der Strassen und Wege Bedacht genommen werden, um ein Zusetzen der Siele mit Sand möglichst zu verhindern. Anhang. C. R. C. Tichborne (Chem. News 46, 227) bespricht in „Be- merkungen zur Wasseranalyse" die Ausführung der üblichen Methoden der Ammoniakbestimmung in Wassern in eingehendster Weise. Der Verf. berichtet (Ibid. 247) über eine neue Form eines Apparates zur Bestimmung von Ammoniak im Trinkwasser und (Ibid. 235) über ein neues Verfahren der Bereitung einer Massflüssigkeit zur Härtebestimmung des Wassers. Bestimmung organischer Materie in Trinkwassern (Amer. ehem. Journ. 4, 426, a. Berichte der deutsch-chem. Gesellsch. 1883, S. 1242), von J. W. Mollet. Zur Wasseranalyse von Leroy W. Mc. Say (Chem. News 47, 195). Bemerkungen über Wasseranalyse, Bestimmung des sog. Albuminoid- Ammoniaks, von R. Haines (Journ. of the Franklin-Inst, 1882, S. 342). Bestimmung der Härte des Wassers ohne Seifenlösung, von Otto H ebner (The Analyst 1883, VIII, S. 77, a. d. Berichten d. deutsch-chem. Gesellsch. 1883, S. 1690). Ueber eine photochemische Methode der Bestimmung der organischen Substanz im Trinkwasser, von Alb. R. Leeds (Phil. Magaz. 1883, S. 9, a. Ber. d. deutsch-chem. Ges. 1883, S. 2321). "7g Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanie, Dünger. Ueber die in der Bai von Concarneau (an der Küste der Bretagne) und dem Golfe von Douarnenez beobachteten Meeres-Temperaturen, von Goez (Conipt. rend. 97, 1883, S. 298). Ueber die physikalischen Eigenschaften des Seewassers und Seeeises, von Otto Fetter SSO n (Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Vega-Expe- dition, Bd. II, S. 299. Centralbl. f. Agric.-Chem. 1884, S. 61). Ueber die Veränderungen, welche das Eibwasser durch Effluvien der Stassfurter Industrie erleidet, von K. Kraut (Chem. Industr. Decbr. 1883, S. 365). Reinigung der Speisewässer für Dampfkessel mittelst Magnesia, von G. 0. Heyne (Wochenschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1883, S. 140). Die artesischen Fluss-, Quell- lind Pumpwässer von Hamburg und Um- gegend, von Nie der Stadt (Ealenburgs Vierteljahrsschr. f. ger. Med. 1883, 40, S. 122). Das Brunnenwasser von Lissabon, von R. Emmerich (Arch. f. Hygieine 1883, 1, S. 389). Literatur. Untersuchungen über die festen und luftförmigen Bestandtheile des Seewassers u. über die Bodenablagerungen des Oceans. Aus: ("Den Norske Nord- havs-Expedition 187G— 1878." Chemi af H. Tonroe und Ludw. Schmelck. Christiania, Grondahl & Sons, Bogtrykkeri 1880 u. 1882.) Die Rieselfelder im Norden von Berlin. Denkschrift von Fuhrmann. Polytechn. Buchhandlung. Thierische Organismen der Brunnenwässer von Prag. Untersuchungen von F. Wydowsky. Rziwnatz, Prag, 1883. Zusammenstellung von Wasser-Analysen, als Beitrag zu einer Wasser-Statistik Schleswig-Holsteins, ausgeführt im agricultur-chemischen Laboratorium der landw. Versuchs-Station in Kiel, durch A. Emmerling und die Assistenten Rieh. Wagner, Plate, L. Friedburg, C. Meyer u. G. Loges. Kiel, 1882. Verlag von C. F. Haeseler. Rapport de la Commissiou chargee d'examiner la qualite des eaux de Rhone comme eaux potables, v. Vulliet. Genf, 1882. Povet. Die Trinkwasserfrage mit Rücksicht auf die Trinkwasserverhältnisse der Stadt Düren. Düren. 1881. Atmosphäre. Referent: Tb. Dietrich. cOa-geh. Uebcr den Kohlensäuregehalt der Atmosphäre. Von A. Müntz u. E. Aubin. 1) — Zur Ergänzung der in den letzten Jahren ausgeführten Untersuchungen über den Kohlensäuregehalt der Luft, welche hauptsächlich nur in Deutschland und Frankreich vorgenommen wurden und dargethan hatten, dass der Kohlensäuregebalt der Atmosphäre ein weit niedrigerer ist, als man früher annahm, und dass derselbe nur geringen Schwankungen unterliegt, führten die Verff. neue Bestimmungen mit Luft aus, die an ver- schiedenen Punkten der Erde entnommen war und zwar an den zur Beob- achtung des Veuusdurchganges hergerichteten Stationen. Den Resultaten ist zu entnehmen: Der Kohlensäuregebalt der Luft an den Stationen zu Haiti, Florida, ') Biedermanns Centralbl. f. Agriculturchemie. 1873. 649. Atmoiphäre. 'Va Martinique, Mexiko, Saiita-Cruz (Patagonien), Chubut (Patagonien) und Chili weiclit nur unerheblich von dem in Frankreich und Deutschland ge- fundenen ab. Die Schwankungen werden hervorgerufen durch den ver- schiedenen Zustand des Himmels und die Stärke des Windes. Die ge- fundenen Kohlensäure-Minima liegen in einigen Fällen tiefer als die in hiesigen Gegenden beobachteten, die Maxima erheben sich nicht über die unseren. Das allgemeine Mittel beträgt 2,78 Vol. auf 10 000 Vol. Luft; dasselbe ist also etwas niedriger als das von Reiset im nördlichen Frank- reich gefundene (2,962) oder das von den Verfassern in der Ebene von Vinceunes (2,84) und auf dem Gipfel des Pic du Midi beobachtete (2,86). (Franz Schulze-Rostock 2,92, W. Henneborg-Weende 3,20, J. Fittborgen und P. Hasselbarth-Dahme 3,34. Der Ref.) Das Mittel des Kohlensäuregehalts der während der Nacht genommenen Luftproben (2,82) liegt höher als das allgemeine Mittel. Für die einzelnen Stationen stellten sich die Mittel für die Tag- und Nachtproben wie folgt: Vol. CO2 in 10 000 Vol. Luft Tagprobe Nachtprobe Haiti . . . 2,704 2,920 Florida. . . 2,897 2,947 Martinique. . 2,735 2,850 Mexiko. . . 2,665 2,860 Santa-Cruz . 2,664 2,670 Chubut. . . 2,790 3,120 Chili . . . 2,665 2,820 Als allgemeines Mittel der an den Stationen auf der nördlichen Hemisphäre gefundeneu Zahlen ergiebt sich 2,82, eine Zahl, welche dem in Frankreich gefundenen Mittel sehr nahe kommt. Für die Stationen auf der südlichen Halbkugel beträgt das allgemeine Mittel 2,71-, dasselbe liegt also merklich niedriger und man kann demnach vor der Hand annehmen, dass der Kohlen- säuregehalt der Luft auf der südlichen Hemisphäre weniger hoch als der auf der nördlichen ist. Diese Annahme hat nichts Unwahrscheinliches an sich, da man weiss, dass die Eismassen des südlichen Pols eine grössere Ausdehnung besitzen als auf der nördlichen Halbkugel, und dass in Folge dessen die Temperatur des Meerwassers niedriger ist. Nach den Arbeiten Schlösings besteht aber ein Tensionsgleichgewicht zwischen dem Kohlensäuregehalt des Meerwassers und demjenigen der Atmosphäre, und dieses wird durch die Temperatur wesentlich beeinflusst. A. Levy. Ueber die Zusammensetzung der atmosphärischen zusammen- Luft;!)— Seit fünf Jahren wird in Montsouris jeden Tag das Ozon, der ''*3.''''' Ammoniakstickstoff, der Stickstoff der organischen Substanzen und die Kohlensäure der atmosphärischen Luft gemessen. Von den bezüglichen Daten mögen die folgenden hier eine Stelle finden: Ozongehalt^) der Luft. Die Menge des Ozons wurde nach dem ozongehait. Gewicht bestimmt, indem die Luft durch eine Lösung von arseuigsaurera Kali von bekanntem Gehalt geleitet wurde. Die arsenige Säure wird hierbei *) Forschungen a. d. Gebiete der Agriculturphysik fi. 1883. 182. Das. nach: Annuaire de l'observatoire de Montsouris pour l'an 1882. Paris, 1882. p. 372 —405. 2) F. Mohr, Lehrb. d. ehem. -analytischen Titrirmethoden. Braunschweig, 1874. S. 350 u. 276. Q/-V Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. durch das Ozon in Arsensäure übergeführt. Die Menge der nicht umge- wandelten arsenigen Säure wurde nach einem dem von Mohr^) angegebenen ähnlichen Verfahren mittelst Jodstärkelösung durch Titriren ermittelt und aus den gewonnenen Daten die Menge des Ozons berechnet. Die folgende Tabelle giebt über die erhaltenen Resultate Aufschluss. In ICD cbm Luft waren enthalten: ;i877 1878 1879 1880 1881 Mittel mg mg mg mg mg mg Januar , . 2,3 1,6 0,5 0,1 0,5 1,1 Februar . 3,0 1,6 1,3 0,7 1,0 1,5 März . . 2,8 1,5 0,5 0,4 1,6 1,4 April . . 2,0 1,4 0,7 0,8 0,5 1,1 Mai . . . 1,5 2,2 0,9 0,4 0,9 1,2 Juni . . . 1,3 1,8 1,0 0,7 1,1 1,2 Juli . . . 1,8 1,5 0,9 1,2 1,2 1,3 August . . 1,3 1,7 1,6 0,9 0,6 1,2 September . 1,1 1,8 1,1 0,6 1,0 1,1 October 1,9 1,5 0,6 0,5 — 1,1 November . 2,2 0,6 0,3 0,6 — 0,9 December . 1,5 0,3 0,5 0,3 — 0,7 Mittel 1,9 1,5 0,8 0,6 — 1,15 Die Monatsmittel sind, wenn von den Monaten November und December abgesehen wird, wenig verschieden von einander. Die jährlichen IVIittel dagegen weichen sehr von einander ab. Der Ozongehalt verminderte sich von 1877 bis 1880 augenscheinlich und schien sich 1881 wieder zu heben. Verf. hatte im vorigen Jahresbericht auf die constante Beziehung zwischen dem Ozongehalt und der Eichtung der Winde hingewiesen. Wenn letztere von Nord-West nach Ost-Süd-Ost von Norden her wehen, so ist der Gehalt an Ozon sehr gering; die von Süden kommenden Winde hin- gegen sind sehr reich an Ozon. Wenn man die Winde, welche von 1877 — 1880 in Montsouris herrsch- ten, zusammenstellt, so ergiebt sich folgendes: Aequatoriale Polare Winde 1877 ... 249 86 1878 ... 204 118 1879 ... 175 132 1880 ... 182 144 Wie man sieht, entpricht der absteigende Ozongehalt der Atmosphäre einem Steigen in der Häufigkeit der polaren Winde. ^) Ammoniak- Amm 0 ui akgc hal t der atmosphärischen Luft. Zur Bindung ^^^^^^- des Ammoniaks wurde eine aus 30 ccm destillirtem Wasser und 1 ccm Schwefelsäure bereitete Flüssigkeit verwendet, durch welche die Luft ge- leitet wurde. Die gefundenen Mengen von Ammoniakstickstoff weist die folgende Tabelle nach: In 100 cbm Luft waren mg Stickstoff (als Ammoniak) enthalten: 1877 1878 1879 1880 1881 Mittel Januar . . 2,3 1,6 1,9 1,8 1,4 1,8 Februar . 3,0 1,9 2,0 1,8 1,5 2,1 1) Eine ähnliche Relation scheint zwischen dem Kohlensänregehalt der Luft und der Windrichtung zu bestehen Atmosphäre. In 100 cbm. Luft waren mg Stickstoff (als Ammoniak) enthalte 1877 1878 1879 1880 1881 Mittel März . . 3,8 2,6 1,9 1,9 — 2,5 April . . 3,2 1,6 2,2 1,9 2,1 2,2 Mai . . . 3,5 1,6 2,1 1,8 1,8 2,2 Juni . . . 3,6 2,0 2,1 1,8 2,0 2,3 Juli . . . 3,3 2,0 2,1 1,8 2,1 2,3 August . . 4,1 1,6 2,3 1,9 2,7 2,5 September . 3,6 1,4 2,4 1,9 — 2,3 October 3,3 1,4 2,2 1,9 — 2,2 November . 2,5 1,8 1,9 (1,7) — 2,0 Deeember . 2,3 1,9 1,7 1,8 — 1,9 81 Mittel 3,2 1,8 2,1 1,8 — 2,2 Aus diesen Zahlen gebt deutlich hervor, dass der Gehalt der Atmo- sphäre an Ammoniakstickstoff während der wärmeren Jahreszeit grösser ist, als während der kalten. Weitere in Paris selbst an verschiedenen Orten angestellte Unter- suchungen lehrten, dass die in der Luft auftretende Ammoniakmenge von der Oertlichkeit im hohen Grade abhängig ist. Sie war an bewohnten Plätzen in der Stadt sehr viel grösser als an dem ausserhalb gelegenen Ob- servatorium, in der Nähe des letzteren grösser als in dem umgebenden Park, und am grössten in den Kloaken. Gehalt an organischem Stickstoff in der atmosphärischen ^^^f*"]^'^^" Luft. Der Rückstand, welcher bei der Bestimmung des Ammouiakstickstoffs gewonnen, wurde mit übermangansaurem Kali versetzt, um die organischen Substanzen zu zerstören. Der in Ammoniak übergeführte Stickstoff der- selben wurde in titrirter Schwefelsäure aufgefangen. 100 cbm Luft enthielten orgaTii sehen Stickstoff (in mg): 1878 Januar , Februar . März . . April . . Mai . . Juni . . Juli . . August . September October . November Deeember Mittel - Wie man sieht, 1878 1879 1880 1881 Mittel — 0,2 0,4 0,8 0,5 — 0,2 0,4 1,0 0,6 — 0,5 0,5 — 0,5 — 0,5 0,6 0,7 0,6 — 0,5 0,6 0,8 0,6 — 0,5 0,6 0,7 0,6 — 0,5 0,5 0.8 0,6 0,6 0,6 1,0 0,7 — 0,6 0,6 0,6 . 0,4 0,6 0,6 — 0,5 . 0,2 0,5 0,4 — 0,4 . 0,3 0,4 1,0 — 0,6 0,6 einander ab 0,6 und em 0,5 weichen die Zahlen wenig von Einfluss der Jahreszeiten lässt sich nicht bemerken. Die in der Stadt an bewohnten Plätzen angestellten Untersuchungen lieferten ein ähnliches Resultat, wie diejenigen bezüglich des Ammoniak- stickstoffs: an bewohnten Orten war der Gehalt der atmosphärischen Luft an organischem Stickstoff bedeutend grösser als im Park von Montsouris, und am grössten war derselbe auch hier in der Luft der Kloaken. Kohlensäuregehalt der atmospäris eben Luft. Im Jahre Jahreabericht 1883. ^ 1 QQA Kohlen- *°°^ Säuregehalt. 1880 1881 Januar . . 26,5 29,7 Februar . . 27,7 27,6 März . 27,0 26,7 April , 24,3 28,6 Mai . . . 25,4 26,9 Juni . . . 28,4 27,6 1880 1881 Mittel Juli . . . 27,7 26,9 30,4 August . . 26,1 28,4 29,9 September . 26,1 27,6 29,9 October . . 27,1 — 29,9 November . 28,3 — 30,0 December . 29,2 — 30,9 Mittel 27,0 — 30,2 CO üodeu, Wasser, Atmospliäre, Pflanze, Dünger. und 1881 wurden folgende Kohlensäuremengen in der Luft gefunden-, aus diesen und früheren Beobachtungen berechnet sich das Mittel, wie folgt :^) 100 cbm Luft onthalton Liter Kohlensäure: Mittel 30,6 30,5 29,9 29,7 30,3 30,9 In den monatlichen Mitteln der ganzen Versuchsperiode treten dem- nach verhältnissmässig sehr geringe Schwankungen auf und es lässt sich hier nicht die Wirkung äusserer Factoren auf den Kohlensäuregehalt be- stimmen. Betrachtet man aber die in den einzelnen Monaten der ver- schiedenen Jahrgänge erhaltenen Daten, so ergeben sich nicht unbedeu- tende Differenzen, während die Resultate anderer, namentlich auch an fran- zösischen Stationen unternommener Untersuchungen grade für die Constanz im Kohlensäuregehalt der Atmosphäre sprechen, i) Bacterien Mikr 0 s kopis ch 6 Untersuchungen über die Bacterien der in der Luft. * ° Luft. Von P. Miquel.2) — - Das Verfahren, die Bacterien zu sammeln und zu zählen, bestand im Wesentlichen darin, dass in eine Reihe von Gefässen mit ueutralisirter und sterilisirter Nährbouillon eine Quantität atmosphärischer Staub eingeführt wurde, welche derart berechnet war, dass in fünf unter zehn Fällen eine Veränderung der Flüssigkeit hervorgerufen wurde. Auf die Einführung musste die grösste Aufmerksamkeit verwendet werden, da sonst die Flüssigkeit entweder klar blieb oder reissend schnell sich trübte und in beiden Fällen die Versuchsergebnisse unbrauchbar waren. Bei dem im Park von Moutsouris angestellten Beobachtungen, dessen Luft im Ganzen eine verhältnissmässig geringe Zahl Bacterien enthielt, schwankte das Luftquantum, in welchem sich je ein ßacterienkeim nach- weisen Hess, zwischen 1 und 25 1-, doch blieb im Winter und während der Regenzeit die Nährflüssigkeit oft nach Durchleitung von 100 bis 200 1 noch steril, während in anderen Jahreszeiten oft schon 20 oder 5 oder 2, selbst 1 1 Luft genügten, die Nährbouillon durch eingeführte Keime zu trüben. Die Zunahme der Keime erfolgte in der Regel allmählich, die Ab- nahme dagegen meist unvermittelt und plötzlich; ein Regen von wenigen Millimetern Hölie genügte, die Atmosphäre von ihnen zu reinigen und mehrere Tage frei zu halten. Die Menge der Bacterien in 1 cbm Luft betrug im Park von Montsouris: 1880—1881 1879—1880 Mittel October . . . . 142 252 197 November . . 106 209 158 December . . . 49 48 49 Januar . . . . 45 36 41 Februar . . . . 31 15 23 März . . . . . 74 93 83 1) Verg]. Jahresber. 1880. ^) ForscLiiugen a. d. Geb. d. Agriculturphysik G. 1883. 185. Das. nach An- nuaire de l'observatoire de Moutsouris puur l'an 1882. Paris, 1882. 406. Atmosphäre 80—1881 1879—1880 Mittel 48 56 52 80 195 137 92 39 65 190 53 122 111 47 79 105 129 117 83 April . . . Mai . . . Juni . . . Juli . . . August . . September . Wegen der verliältnissmässig geringen Zahl von Untersuchungen und der theilweisen Schwankungen in den beiden Jahrgängen lassen sich bezüglich der Abhängigkeit der Bacterienzahl von der Jahreszeit noch keine ganz zuverlässigen Schlüsse aus vorstehenden Daten ziehen. Es scheint, dass das Miniraum auf den Februar, das Maximum auf den October fällt und dass die Menge der in der Luft enthaltenen Bacterienkeime im Winter am ge- ringsten ist, im Frühjahr, weiterhin im Sommer zunimmt und im Herbst das Maximum erreicht. Letzteres ergiebt sich, wenn man die mittlere Bacterienzahl für die verschiedenen Jahreszeiten berechnet. Herbst Winter Frühjahr Sommer 1879—1880 169 48 97 76 1880—1881 114 50 73 135 Mittel 142 49 85 105 Die Ursachen der Schwankungen sind auf Verschiedenheiten im Witterungs- verlaufe zurückzuführen. So fand Verf., dass die Zahl der Bacterien während der Regenzeit sich sehr beträchtlich vermindert, sich mit der Aus- trocknung des Bodens vermehrt, aber wiederum abnimmt, sobald die Trocken- heit über 10—15 Tage hinaus dauert. Die Menge der Bacterien in der Luft wird ferner in hervorragender Weise von der Oertlichkeit beeinflusst, wie das aus den mitten in Paris zu gleicher Zeit und in gleicher Weise angestellten Beobachtungen hervorgeht. Auch hier zeigten sich dieselben Schwankungen in der Bacterienzahl, auch hier ergab sich, dass letztere von Kälte und Feuchtigkeit, Wärme und Trockenheit beeinflusst werden. 1880 bis September 1881 waren Die Monatsmittel vom October folgende : 1880 October . , 920 November . 750 December . 540 1881 Januar . . 470 Februar . . 330 März . . 750 1 April 970 Mai . 1000 Juni . 1540 Juli . 1400 August 960 Septemb 990 In Paris wie in Montsouris fällt das Minimum auf den Februar; die Mittel des ersteren Ortes zeigen aber mehr einen allmählichen Uebergang, als die des letzteren, was aus der freien Lage des Observatoriums zu Montsouris erklärt wird, vermöge welcher die beeinflussenden Ageutien schneller ein- zuwirken vermögen. Trotzdem herrscht in den Fluctuationen der Bacterien beider Orte eine grosse Uebereinstimmung. Was die Art der mit oben bezeichneter Nährflüssigkeit erhaltenen Bacterien betrifft, so befand sich darunter in 100 Fällen: 1880 1881 6* Micrococcus 68 79 Bacillus . . 24 14 Bacterium . 8 7 g4 Eoilcn, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Weiter ergab sich, dass andere Flüssigkeiten die Entwickelung anderer Bacterien begünstigen. In Pflanzen, bez. Frucht-, sowie Fleischsäften bildete Bacterium den dritten Tiieil der Keime. Das Blutserum , das sich für die Entwickelung der Bacterien nicht besonders günstig erwies, ähnelte der ohne Mitwirkung der Wärme ueutralisirten Bouillon und dem Urin. Bei Benutzung von Kalbfleisch wurde in einem Cubikmeter Luft aus dem Ob- servatorium zu Montsouris nachgewiesen: Micrococcus 866 mal, Bacillus 38 mal, Bacterium 270 mal, während man in neutraler Bouillon: Micro- coccus nur 74 mal, Bacillus 13 mal, Bacterium 6 mal erhielt. In den verschiedenen Ansprüchen glaubt Verf. besonders die Ursache zu sehen, dass es noch Niemand gelungen ist, die Keime infectiöser Krankheiten zu sammeln. In einem ferneren Capitel beschäftigt sich Verf. auch mit Gegenwart der ammonikalischen (Harn-) Fermente in der Luft. Er zeigt dabei, dass Harn durch 3 Fermente alterirt werde: Micrococcus ureae, Bacillus ureae und einem Fadenpilz Torula ureae; wovon ersterer in relativ grösster Menge auftrat. N-Gehait d. Uebcr die Zusammensetzung der atmosphärischen Wässer. ^Wäaaer^"^' ^ou A. Lcvy. ^) Das zum Auffangen der Niederschläge bestimmte Gefäss befand sich in einer Höhe von 1 m über dem Boden und hat in Mont- souris eine Oberfläche von 4 qm, auf den übrigen in der Stadt (Paris) ge- legenen Stationen eine solche von 1 qm. Ammoniak- Amm 0 u iak-S ti ckst of f. Zu der Bestimmung desselben wurde 1 1 ^»chiägen.'" '^^^ filtrirteu Wassers mit 1 cc einer 10"/oigen Schwefelsäure versetzt und auf 30 cc eingedampft. Letztere Menge wurde mit reiner calcinirter Mag- nesia versetzt und das frei werdende Ammoniak abgetrieben und in titiirter Schwefelsäure aufgefangen. Die im Herbst 1875 begonnenen Untersuchungen lieferten bisher folgendes Resultat: Aninioniakstickstoff Jahr-^) 1875— 7G 1876—77 1877—78 1878—79 1879—80 1880-81 Die durch die Niederschläge in Form von Ammoniak dem Boden zu- geführten Stickstoffmeugen sind demnach in den verschiedenen Jahren sehr verschieden und der relative Gehalt an Stickstoff steht in keinem gesetz- mässigen Verhältniss zu der Wassermenge. Ebenso Hessen auch die Jahres- zeiten keinen Einfluss weder auf den Gehalt der Wasser, noch auf die ab- solute Menge des dem Boden zugeführten Stickstoffs erkennen, wie dies aus folgender Uebersicht hervorgeht: Kegeiihöhe per Liter Total pro 1 qm mm mg mg 541,5 1,98 1074,78 601,7 1,54 929,65 600,1 1,91 1149,40 655,3 1,20 787,32 398,8 1,36 541,14 557,3 1,53 851,45 1) Forsch, a. d. G. d. Agriculturpliysik v. E. Wollny. G (188.'}), 180. Das. nach Annnaire d'observatoire de Moutsonris pour Van 1882. Paris. 1882. — Vergl. Jahresber. 1877. 99. 1880. 87. *) Von September zu September. AtmoE phäre. 85 Kalte J« ihreszeit. Warme J ahroszeit. Ammoniak Ammoniak Jahr Regenhöhe pro Liter pro 1 qm Jahr Regenhöhe pro Liter pro 1 qm mm mg mg mm mg mg 1875 271,8 2,12 574,90 1876 269,7 1,85 499,88 1876 262,9 1,47 387,60 1877 338,8 1,60 542,05 1877 227,4 1,86 423,70 1878 372,7 1,95 725,70 1878 338,2 1,37 462,07 1879 317,1 1,03 325,25 1879 168,2 1,37 230,50 1880 230,6 1,35 310,64 1880 330,9 1,52 503,36 1881 226,4 1,54 348,09 Mittel 266,6 1,61 430,36 Mittel 292,6 1,57 458,60 Verf. hat im Jahre 1880 auch das Thauwasser auf seinen Gehalt an Stickstoff in Form von Aramouiali untersucht und gefunden, dass dasselhe reicher daran ist, als das Regenwasser. "Während letzteres im Monat Sep- tember im Durchschnitt 1,28 mg per Liter enthielt, zeigte das Thauwasser folgende Mengen: am 1. 24. 27. 29. 30. Sept. 2. Oet. 3,01 mg 4,86 mg 4,90 mg 4,60 mg 3,93 mg 3,47 mg In einem im Oktober 1880 gesammelten Nebel wasser fand Verf. 2,75 mg Ammoniakstickstoff pro Liter; in anderen Proben war der Gehalt bedeutend geringer. Schneewasser enthielt folgende Mengen von Stickstoff in Form von Ammoniak: am 18. 19. 20. 23. Januar 1881 2,77 mg 1,68 mg 2,70 rag 1,40 mg war also im Durchschnitt (2,14 mg) nur unbedeutend reicher, als das gleich- zeitig gesammelte Regenwasser (1,94 mg). Salpetersäurestickstoff der atmosphärischen Wasser. Bei der Be- stimmung des Stickstoffs in den Nitraten und Nitriten wurden 200 cm Wasser, nach vorherigem Zusatz von 1 ccra einer 10"/oigen Kalilauge, ein- gedampft. Der Rückstand wurde, behufs Zerstörung der organischen Sub- stanzen, entweder mit Braunstein und Schwefelsäure oder mit übermangan- saurem Kali versetzt. Hierauf wurde die Flüssigkeit abgekühlt, iiltrirt und in das Filtrat eine bekannte Menge von schwefelsaurem Eisen und 10 ccm eines aus 4 Theilen Salzsäure, 2 Theilen Schwefelsäure und 4 Theilen destillirten Wasser zusammengesetzten Gemisches gebracht. Das Ganze wurde hierauf in einem Kohlensäurestrom erhitzt. Die Salpetersäure wird bei dieser Operation zerlegt in Stickstoffoxyd und Sauerstoff, welch letzterer das Eiseuoxydul in Eisenoxyd verwandelt. Die Menge des nicht oxydirten Oxyduls wurde mittelst Chamäleonlösuug festgestellt und aus der hierdurch bestimmten Menge des zur Oxydation verwendeten Sauerstoffs die der Sal- petersäure berechnet. Die mittelst dieser Methode in den atmosphärischen Wassern gefun- denen Salpeterstickstoffmengen waren folgende: Salpetersäure Jahr Regenhöhe mm 1876—77 425,21) 1877—78 595,6 1878—79 591,5 1879—80 358,5 1880—81 543,9 0 Liter pro 1 qm mg mg 0,5 229,21) 0,2 143,9 0,7 419,1 1,6 573,6 0,8 442,4 Salpeter- säure-N in Nieder- schlägen. 1) Analysen von neun Monaten: November 1876 bis August 1877. 86 Boden, WaBser, Atmosphäre, Fflauze, Dünger, Hiernach tritt der Stickstoff in Form von Nitraten und Nitriten in ge- ringeren, aber in ebenso wechselnden Mengen auf wie der in Form von Ammoniak. Was den Einfluss der Jahreszeiten auf die in Rede stehenden Verhält- nisse anlangt, so scheint dem Boden im Winter etwas mehr Stickstoff (als Salpetersäure) zugeführt zu werden, als im Sommer, wie aus folgenden Zahlen ersichtlich ist: Kalte Ja ireszeit. Warme Ja hreszeit. Salpeterstkkstoff SalpeterstickstofF Jahr ßegenhöhe pro Liter pro 1 qm Jaljr Kegenhöhe pro Liter pro 1 qm mm mg mg mm mg mg 1876 153,9 0,8 128,9 1877 271,3 0,4 100,3 1877 223,7 0,4 93,6 1878 371,9 0,1 50,3 1878 293,2 0,5 146,2 1879 298,3 0,9 272,9 1879 163,8 2,0 324,4 1880 194,7 1,3 249,2 1880 318,0 0,8 263,3 1881 225,9 0,8 179,1 Mittel 230,5 0,8 191,3 Mittel 272,1 0,6 170,4 Verf. hat auch den Salpeterstickstoff in einigen Thauwassern bestimmt und hierbei folgendes Resultat erhalten: in einem Liter Wasser 2. 24. 27. 29. 30. Sept. 2. Oct. 1880 2,3 mg 1,6 mg 2,3 mg 2,1 mg 2,5 mg 1,8 mg Das Thauwasser enthielt danach beträchtlich mehr Stickstoff in Form von Nitraten und Nitriten, als das Regenwasser (0,8 — 1,4 mg). Untersuchungen über das Vorhandensein der Salpetersäure und des Ammoniaks in dem Wasser und dem Schnee der Alpen- gletscher. Von J. B. Boussingault. ^) Im Anschluss an die Mit- theilungen von Müutz und Aubin, ^) betreffend die Abwesenheit von Salpeter- säure in den auf dem Pic du Midi gesammelten Niederschlägen, theilt Verf. eine Reihe von Salpetersäure- und Ammoniakbestimmungen mit von Wässern, welche Civiale in den Jahren 1859 — 65 von verschiedenen Alpengletschern entnommen hat. Im Liter waren enthalten: Salpetersäure Ammoniak mg mg Spitze des St. Bernhard, im Regenwasser . 0,30 1,10 „ „ „ „ im Schneewasser . 0,05 Spuren Im Wasser a. d. See in der Nähe des Ht)spize3 vom St. Bernhard 0,00 0,11 Im Schnee von Velan (3760 m) .... 0,00 0,10 Mer de glace (Mont Blanc, 1350 m) . . . 0,26 0,13 Gorneogletscher (2400 m) 0,00 0,00 Aletschgletscher (2200 m) Spuren Spuren Kaltenwassergletscher (3565 m) 0,00 0,00 Palügletscher (3000 m) 0,00 0,00 Cirque Comboe (2100 m) 0,66 0,30 Lac Seven 0,04 0,03 Der Schnee vom Cirque Comboe wurde gerade während eines heftigen Sturmes gesammelt und besass deutlich saure Reaction. Verf. bemerkt hierzu, dass auch in sehr bedeutenden Höhen in mehr oder minder grossen *) Ber. d. deutsch. Chem. Gesellsch. 10. 87. Daselbst nach Compt. rend. 95. 1882. 1121. 2) Vergl. d. Jahresber. 1882. 68. Atmosphäre. oy Zwischenräumen electrische Entladungen uud Hagelstürme statttinden können, wie er selbst einmal einen schweren Hagelschlag in einer Höhe von 5900 m erlebt hat, so dass also die Bedingungen zum Vorhandensein von Sali)eter- säurc in den Niederschlägen selbst der höchsten Luftschichten wenigstens bisweilen gegeben sind. (Obwohl diese Bestimmungen vor längerer Zeit ausgeführt, so ist deren Mittheilung doch zeitgemäss, namentlich im Hinblick auf die gegentheiligen P-^rgebnisse der Untersuchungen von Müntz und Aubin. Ausserdem fehlen bis dahin diese Zahlen in dies. Jahresberichten. Der Ref.) Als Ursachen, welche den Ammoniakgehalt der Regen- wässer beeinflussen, führt A. Houzeaui) in erster Linie Licht und Wärme an. Beide vermindern den Ammouiakgehalt. Im Regenwasser des wärmsten Monat Juli hat Verf. niemals die geringste Spur Ammoniak nach- weisen können, ebenso hat derselbe constatirt, dass Wasser, welches längere Zeit dem Sonnenlichte ausgesetzt wurde, in seinem Ammouiakgehalte be- trächtlich zurückging. Auch die Menge des während einer bestimmten Zeit gefallenen Regens ist von Einfluss auf den Gehalt desselben an Ammoniak. Je weniger Regen fällt, desto reicher ist derselbe an Ammoniak. Ueber die Grösse der täglichen Wärmeschwankung in ihrer Abhängigkeit von den Localverhältnissen. Von A. Woeikoff. 2) Verf. formulirt das Ergebniss seiner Beobachtungen in folgenden Sätzen: 1) Eine convexe Oberfläche (Hügel, Berg) ist eine Ursache, welche die tägliche Amplitude der Temperatur verkleinert und zwar um so mehr, je grösser das Verhältniss der verticalen Dimension zur horizontalen. 2) Eine concave Oberfläche (Thal, Mulde) vergrössert die tägliche Ampli- tude der Temperatur, aber nur bis zu einem gewissen Verhältnisse der verticalen Dimension zur horizontalen. 3) Als normal im Verhältnisse zur täglichen Amplitude kann eine ganz ebene Oberfläche gelten. Von R. Assmann 2) wurden über die Dauer des Sonnenscheins und die Insolationstemperatur in Magdeburg Beobachtungen angestellt, deren Ergebnisse aus nachstehenden Zahlen erhellen: Monatsmittel Dauer des Sonnenscheins Insolatic 3ns- in Stunden teniporatur 1881 1882 1881 1882 Januar . . — 43 8,1 9,6 Februar — 82 15,8 17,3 März . . — 178 25,0 30,8 April . . — 222 33,8 35,2 Mai . . . — 263 42,4 40,6 Juni . . . . 206 240 41,2 44,2 Juli . . . . 260 214 47,9 45,4 August . . , 157 144 42,3 41,0 September . 118 137 34,7 38,0 1) Biedermann's Centralbl. f. Agriculturchemie. 12. 1883. 425. Das. nach Compt: read. 1883. ^6. 259. 2) Ztschr. d. österr. Ges. f. Meteorologie. 18. 1883. 211. 3) Ztschr. d. Österreich. Ges. f. Meteorologie, 18. 1883. 434. Das. nach Ass- manus Jahrb. d. meteorolog. Beobachtungen der Wetterwarte der Magdeburger Zeitung. Jahrg. 1881 u. 1882. gg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Monatsmittel Dauer des Sonnenscheins Insolations- in Stunden temperatur 1881 1882 1881 1882 October . . 68 76 20,6 24,7 November . . 41 37 18,9 15,1 December . . 34 26 8,2 9,6 Die Dauer des Sonnenscheins wurde mit dem Cami)bell'schen Sonnen- scheinmesser (frei aufgestellt auf dem Thurme der Wetterwarte in 31 m Höhe) ermittelt, die Insolationstemperatur durch ein Vacuum- Maximum- thermometer (in gleicher Höhe). iSiun' ^^^ Wärmestrahlung der Erde. Von John Tyndall. ^) In Be- der Erde, zichung ZU sciueu Arbeiten über die Wärmeabsorption des Wasserdampfes stehen des Verf. Beobachtungen über die Wärmestrahlung der Erde. Auf Hind Head, einem Moorland-Plateau, etwa 3 Meilen von Hasle- mere, in einer Höhe von 900 Fuss über dem Meeresspiegel war eine Eisen- hütte errichtet als passende Station für meteorologische Beobachtungen. Hier wurde Anfang November von Zeit zu Zeit continuirlich die Tempe- ratur der Erdoberfläche verzeichnet und mit der der Luft über der Ober- fläche verglichen. Das Luftthermometer w^ar frei, 4 Fuss über der Erde aufgehängt. Das Oberflächenthermometer war auf eine Schicht Baumwolle gelegt, auf einer von Haidekraut gereinigten Stelle, mit dem der übrige Boden dick bedeckt war. Der Horizont der Thermometer war frei und weit; mit Ausnahme der Eisenhütte war kein Haus in der Nähe, und die Hütte selbst war ca. 50 Yards von den Thermometern entfernt. Von den Beobachtungen werden folgende mitgetheilt: Am 11. November, bei todtenstiller Luft, die Sterne scheinend, der Himmel klar. Temperatur Zeit in der Luft am Boden Differenz °G. 0 C. 0 C. 6^ Nachmittags 2,2 8^ 10' „ 2,2 9^^ 15' „ 2,2 Am 12, November, bei ziemlich starkem Ostwind. Himmel ganz bedeckt 5,15 Nachmittags 3,3 Einige Sterne trübe ge- f5,45 „ 3,3 sehen )6,54 „ 3,3 Himmel ganz bedeckt 9,00 „ 3,9 Am 10. December, 1 Fuss tiefer Schnee bedeckte das Haidekraut, sehr schwacher Nordost- Wind. Sonne verdeckt AJO Vormittags -1,7 -8,9 7,2 l8,lo „ — 1,7 —11,1 9,4 In 10 Minuten war also — die Thermometer waren 8,05 mit gleicher Temperatur , in ihre Lagen gebracht — eine Differenz von nicht weniger als 9,4 (17*^ F.) zwischen den beiden Thermometern entstanden. —3,3 5,5 —3,9 6,1 —3,9 6,1 0,6 2,7 1,1 2,2 1,7 1,6 2,2 1,7 Sonne durch eine dichte Wolke verdeckt Beschienen von der eben 8,20 Vormittags .8,30 [8,40 f8,45 18,50 „ —2,8 —3,3 —3,3 -2,8 -11,1 -11,7 -12,2 -11,7 aufgegangenen Sonne -1,7 -11,7 *) Der Naturforscher 1883. 101. Das. nach „Natura". Atmosphäre. g9 Mit dem Vorrücken des Tages wurde der Unterschied zwischen der Luft und der Baumwolle allmählich kleiner. Von 10" um 8,50 Uhr war er um 9,15 auf 9,3", um 9,50 Uhr auf 7,2" gefallen. Während die vorstehenden Beobachtungen bei trockner Luft — am 10./12. wehte ein schwacher Nordost bei niedriger Temperatur — , wurden die nachfolgenden bei feuchter Luft angestellt, die ein schwacher Südwest mit einer höheren Temperatur brachte. Diese letztere feuchte Luft, obwohl von grosser optischer Durchsichtigkeit, erwies sich geeignet, die unsichtbare Wärme der Erde aufzuhalten. ._ r Lufttherm. Erdtherm. Differenz 16. Januar o o o 3,4011 Nachm. 6,1 2,8 3,3 3,50 „ 5,6 1,7 3,9 4,00 „ 5,0 1,7 3,3. 4,15 „ 4,4 1,1 3,3 4,30 „ 3,3 0,0 3,3 5,00 „ 2,8 —2,2 5,0 5,30 „ 2,8 —1,1 3,9 6,00 „ 2,2 0,0 2,2 Diese, namentlich letzte, Beobachtung verdient Beachtung. Es war kein sichtbares Hinderniss für die Erdausstrahlung vorhanden. Der Himmel war ungemein klar und doch war unter dieser günstigen Bedingung der Wärmeausstrahlung der Unterschied zwischen Luft- und Bodentemperatur um 6^ nur 2,2" oder weniger als V, Reinasche 8,5787 <7o, Stickstoff der Trockensubstanz 2,063 7o (Trockensubstanz bei 110^). Zusammensetzung der Asche: Kalk . . . 7,2194 Magnesia . . 2,9054 Eisenoxyd . . 0,5099 Thonerde . . Phosphorsäure Schwefelsäure Kohlensäure Kieselsäure Kali . . . Natron . . Magnesia . Chlor . . Schwefelsäure. Kohlensäure Phosphorsäure Analyse von Haidekraut, Farnkraut und Ginster. Von A. Petermann. 2) Verf. untersuchte diese Gewächse (Calluna vulgaris, Pteris aquilina, Genista pilosa) wegen der grossen Bedeutung, die sie für die unbebauten Landstriche der belgischen Ardennen haben. Die Pflanzen wurden an der Luft getrocknet, zerkleinert, die Stücke, welche alle Theile der Pflanze (Stengel, Blätter, Blüthen) enthielten, gut gemischt. Es enthielten in ^jo : Pteris Wasser 14,70 Organische Substanz 75,75 Darin Stickstoff . 2,38 Reinasche .... 9,55 Zusammensetzung der Reinasche (nach Kohlensäure) 38,53 3,31 11,69 6,93 0,91 7,93 06799 )^ 17,372 in Wasser unlöslich 0,0185 0,9655 4,1863 J 46,9711 6,5904 16'9492 V 82,639 in Wasser löslich 7',9944 2,1118 1,9982 Haidekraut, Farnkraut und Kali. . . Natron . . Kalk . . Magnesia . Eisenoxyd . Schwefelsäure Calluna Genista 12,70 12,30 85,06 84,79 0,80 2,54 2,24 2,91 Abzug von Kohl 31,74 43,28 5,98 4,18 19,78 18,57 13,28 10,05 3,06 1,12 8,14 4,61 Sand und *) Gartenzeitung. 1883. Heft 1. — Ibid. Heft 5 sind Analysen derselben Pflanze v. Jahre 1876 (von v. Royen) n. 1879 (von Clausnitzer) angezogen. (Centralbl. f. Agriculturchem. 1879.) 2) Annal. agron. T. IX. No. 6. p. 241. 96 Boden, 'WasHer, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Pteris 4,60 17,51 11,09 2,50 Phosphorsäure . . Kieselsäure Chlor Abzüglich 0 statt Cl (äquiv.) .... Die Asche von Calluna und Genista gab 100 kg der lufttrocknen Pflanzen enthalten: Pteris Stickstoff 2,38 Kali 2,76 Natron 0,03 Kalk 0,84 Magnesia 0,50 Phosphorsäure . . . 0,33 Analysen von Tabaksaschen. Von Tabak aus Ober-Burmah (von Granitboden) ; II (von Alluvialboden)-, III. indischer Tabak. (%) 11. 1. Kali 17,88 Natron 4,12 Chlornatriura .... 0,74 Kalk 27,27 Chlorkalium .... — Phosphors, Kalk ... — Magnesia 7,58 Phosphors. Magnesia . — Phosphors. Eisenoxyd . 6,94 Kieselsäure .... 24,53 Schwefelsäure . . . 10,92 Calluna Genista 2,73 14,07 13,47 1,11 2,35 3,89 0,53 0,88 deutliche Manganreaction. — Calluna Genista 0,80 2,54 0,37 0,91 0,07 0,09 0 23 0,39 0'l5 0,21 0'03 0,30 R. Roniauis.i) I. Mengone- ebensolcher aus Nieder-Burmah m. Mittelrippen Blattspreite Mittelrippen Blattspreite ;n,49 1,84 28,93 2,55 6,64 22,65 4,45 1,09 20,78 8,90 32,19 19,02 37,40 0,63 6,12 11,95 36,51 0,40 8,84 7,31 12,58 10,27 — 7,76 11,56 24,56 6,19 13,76 4,40 7,35 4,62 6,50 Aschengehalt d!er Blätter in Wassercultur erwachsener Bäurachen, verglichen mit demjenigen auf festem Boden er- wachsener. Von C. Councler.2) Blätter von Acer Negundo, unmittel- bar nach dem Abfall. 100 Theile Trockensubstanz ergaben: Wasserculturpflanzon Bodenpflanzon Rohasche. . . 26,26 23,86 Reinasche . . 21,29 13,29 Es enthielten 100 Theile: Wassercultur Boden ^ ^\^ Eohasclie lleinascLe Kohasche PiCinasclie Sand -|- Spur Kohk 9,15 — 35,58 — Kieselsäure . . 3,24 4,00 9,94 17,85 Schwefelsäure 14,84 18,30 4,06 7,29 Phosphorsäure . 9,90 12,21 1,91 3,43 Thonerde . . . 0,00 0,00 2,23 4,00 Eisenoxyd . . . 0,74 0,91 0,51 0,92 Manganoxyduloxyd 0,00 — Spur — ') The Chemical News and Journ. of phys. scieuce. ä) Landw. Versucbsstat. XXIX (1883). 3. p. 241. Vol. 4G. No. 1201. Pflanze. 97 Wassercultur Eohasclio Magnesia .... 2,88 Kalk 12,10 Natron 0,47 Kali 86,91 Kohlensäure-]- Chlor und Verlust . . 9,77 Reinascho 3,55 14,92 0,58 45,52 Boden Eohasche 2,62 15,16 0,37 18,88 8,74 Reinasclie 4,71 27,23 0,66 33,91 100,00 99,99 100,00 100,00 Der Schwefelsäurereichthum der Wasserculturpflanzen rührt wahrschein- lich von der Zusammensetzung der Nährstofflösung. — Der Reichthum an Phosphorsäure und Kali in den spontan abfallenden Blättern der Wasser- cultur wurde schon in einer früheren Untersuchung ebenso gefunden. Der Boden war reich an Kali, arm an Phosphorsäure. 1000 Theile bei 100*^ getrockneter Blätter enthielten: Wassercultur Bodenpflanzen Kieselsäure . Schwefelsäure Phosphorsäure Thonerde Eisenoxyd . Magnesia . . Kalk . . . Natron . . Kali . . . 8,51 38,97 26,00 0,00 1,94 7,56 31,77 1,23 96,92 23,72 9,69 4,56 5,32 1,22 6,25 36,17 0,88 45,05 212,90 132,86 Ueber das Verhältniss von Trockensubstanz und Mineral- stoffen im Baumkörper. Von H. Will.^) Es sollten die beiden Fragen beantwortet werden: wie verhalten sich zwei Baumindividuen derselben Art unter verschiedenen Lebensbedingungen in Bezug auf die relative Ver- theilung der Mineralstoffe im Baumkörper, und welche Beziehungen finden statt zwischen dem Gehalt an Aschenbestandtheilen und der gebildeten organischen Substanz. Benutzt wurden zwei hundertjährige Kiefern, deren eine auf bestem, die andere auf geringstem Boden erwachsen war. Der an Mineralstoffen reichste Theil des Baumes war die Bast- und Cambialschicht; in den schwächsten Aesten und Wurzeln findet sich ein Maximum des Nähr- stoffgehalts. Die auf gutem Boden gewachsene Kiefer hatte verhältniss- mässig viel mehr Kalk, Magnesia und Phosphorsäure aufgenommen als die andere; letztere hatte höheren Gehalt an Eisen, Mangan und Kieselsäure. Der Quotient aus der gesammten Reinasche in das Trockengewicht des Baumes ist nahezu gleich (Kiefer vom guten Boden 1 : 240, vom geringen 1 : 248). Auch das Verhältniss zwischen Stickstoffgehalt und Trocken- substanz erhielt sich ebenso (1 : 385 resp. 387). Asche der einzelnen Theile von Weisstanne und Fichte. Von R. Web er. 2) Das Holz ist (im Gegensatz zur Rinde) sehr reich an ^) Zeitschrift f. Forst- und Jagdwesen. Centralbl. Bd. XV. No. 4 p. 101. 2) Allg. Forst- u. Jagdztg. Bd. LVII. No. 11. p. 336. Jahresbericht 1883. Bd. XIV. p. 209 u. 265. Botanisches p. 1. Botan. Centralbl. Bd. XVI. 98 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Kali ; Phosphorsäurc und Schwefelsäure finden sich viel reichlicher im Splint als im Kern. Die Rinde ist dagegen besonders reich an Kalk und Phosphor- säure, die Nadeln der Fichte au Kieselsäure. Die Asche der Tanne ent- hält erheblich mehr Kali und Phosphorsäure als die der Fichte, dagegen weniger Kalk und Kieselsäure. — Die auf Dolomitboden erwachsenen Bäume zeigen einen erheblich höheren Kalkgehalt als die auf Granitboden. Da- gegen ist der Maguesiagehalt der letzteren höher. Zusammensetzung der Blätter der Eiche (Art?) und von Ca- stauea vesca in verschiedenen Perioden.^) Die Eichenblätter wurden abgenommen am 16. October (Blätter noch grün), am 13. November (braun, im Abfallen) und am 17. März des folgenden Jahres (zu dieser Zeit be- fanden sich solche nur mehr an den unteren Aesten). Probeentnahme der Kastanienblätter am 16. October (grün) und am 13. November (im Abfallen). Zusammensetzung der frischen Blätter: Eiche Kastanie 16. Oct. 13. Nov. 17. März 16. Oct. 13. Nov. Wasser 56,630 29,743 10,496 60,215 31,675 Eiweissartige Stofife . . 5,287 3,403 3,898 4,314 4,215 Holzfaser 9,185 20,379 24,322 6,705 13,395 Stickstofffr. Extractstoffe 24,938 39,335 52,858 23,473 42,333 Aetherextrakt .... 1,630 3,340 3,898 3,480 5,407 Asche 2,330 3,800 4,528 1,813 2,975 100,000 Zusammensetzung der Asche: Kali 0,326 0,173 0,072 0,353 0,384 Natron ....... 0,015 0,029 0,005 0,016 0,021 Kalk 0,688 1,426 1,817 0,404 0,864 Magnesia 0,162 0,288 0,284 0,928 0,443 Eisenoxyd 0,081 0,077 0,119 0,181 0,164 Phosphorsäure 0,263 0,260 0,084 0,186 0,230 Schwefelsäure 0,060 0,090 0,154 0,086 0,149 Kohlensäure 0,418 0,815 1,229 0,259 0,512 Kieselsäuren. in Säure unlösl. 0,317 0,642 0,764 0,100 0,208 2,330 3,800 4,528 1,813 2,975 Die Mineralstoffe der wichtigsten Waldsamen. Von R. Horn- berger. 2) Reinasche 7o in 100 Thl. Keinasche K.fi Na.30 CaO MgO Fe.Og MngO, P2O5 SO3 SiO^ Rüster 9,302 32,29 0,62 23,73 6,27 3,24 0,32 11,22 4,86 13,94 Esche 4,248 44,18 0,85 21,77 6,57 0,89 0,09 15,21 9,06 1,29 Hainbuche 2,493 25,15 0,92 35,62 7,82 5,69 2,64 14,28 3,93 5,05 Ahorn 6,792 37,37 0,84 27,66 5,82 2,94 2,49 14,16 5,27 6,18 Birke 4,207 27,03 1,38 2.3,77 9,20 8,91 2,73 10,89 4,80 8,94 Fichte 4,288 24,02 0,72 1,63 14,22 2,10 2,05 35,77 4,45 16,00 Lärche 2,076 34,68 1,25 2,41 12,81 1,30 1,83 34,15 4,09 5,88 ^) Annuäl Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. New Haven. 1884. 2) Die iandw. Versuchsstat. XXIX (1883). 4. p. 281. I'äanze. 99 In 1000 Thl. Trockensubstanz: Reinascbe 7o in 100 Till. Eeinaschc K^O NajO CaO MgO F02O3 MngO^ P2O5 SO3 1 SiO, Rüster 93,02 30,04 0,58 22,07 5,83 3,01 0,30 10,44 4,52 12,97 Esche 42,48 18,77 0,36 9,25 2,79 0,38 0,04 6,46 3,85 0,55 Hainbuche 24,93 6,27 0,23 8,88 1,95 1,42 0,66 3,56 0,98 1,26 Ahorn 67,92 25,38 0,57 18,79 3,95 2,00 1,69 9,62 3,58 4,20 Birke 42,07 11,37 0,58 10,00 3,87 3,75 1,15 4,58 2,02 3,76 Fichte 42,88 10,30 0,31 0,70 6,10 0,90 0,88 15,34 1,91 6,86 Lärche 20,76 7,20 0,26 0,50 2,66 0,27 0,38 7,09 0,85 1,22 Auffällig ist der geringe Kalkgehalt der Nadelholzsamen, der Reich- thum der Asche an Magnesia und Phosphorsäure. Zum Theil rührt dies wohl davon, dass bei den Laubhölzern auch das Perikarp mit einbezogen ist. Verhältniss der Säuren zu den Basen bei den Laubhölzern I : 2 — 4, bei den Nadelholzsamen 1 : 1 — 0,8. Die Bestandtheile und Eigenschaften von Stratiotes aloides, Nymphaea alba, Nuphar luteum. Von Niederstadt.^) Das Kraut von Stratiotes wird in den Niederungen der Elbe bei Hamburg mit gutem Er- folg zur Düngung verwendet. Stratiotes: Stickstoffgehalt 3,52 19,54 o/o- Zusammensetzung: Chlornatrium . . . Schwefelsaures Natron Phosphorsaures „ „ Kali Kieselsaures Natron Kohlensaures „ Kohlens. Kalk . . „ Magnesia . Eisenoxyd und Thone de 7o 4 84 8,42 2,43 26,34 8,18 4,77 28,99 7,93 8,10 7o; 15,75% Protein. Aschegehalt 7o Natron 14,29 Kali 15,96 Magnesia 3,78 Kalk 16,23 Eisenoxyd und Thonerde . . 8,10 Chlor 2,93 Schwefelsäure 4,74 Phosphorsäure 11,43 Kohlensäure 19,17 Kieselsäure 4,02 100,65 0,65 ab für Sauerstoff Nymphaea und Nuphar. Nymphaea 11,14, von Nuphar 100,00 Aschegehalt der Blätter mit Stielen von 11,25 ^lo. Zusammensetzung der Asche: Nuphar Nymphaea 7o 7o Schwefels. Kali . . . 2,54 3,42 Chlorkalium . . . . 16,54 15,46 Chlornatrium . . . 4,01 16,50 Phosphors. Natron . . 5,83 7,45 Phosphors. Kalk . . — 2,72 Kiesels. Natron . . . 9,28 — Kiesels. Kalk . . . — 3,45 Kohlens. Natron , , . 17,47 — ') Die landw. Versuchsstat. XXIX (1883). 3. p. 247. 100 Boden, "Waseer, AtmosiihUre, Pflanze, Dttnger. Kohlens. Kalk Nupliar 38,75 Nymphaea 42,44 „ Magnesia . . Eisenoxyd u. Thonerde 2,24 3,34 7,90 0,66 Kali . . . Natron . . 11,61 20,40 11,60 12,98 Kalk . . 21,70 1,06 3,34 1,37 26,90 3,76 0,66 1,57 Magnesia . Eisenoxyd u. Schwefelsäure Thonerde Chlor . . Phosphorsäure Kohlensäure . 10,35 2,53 25,48 17,38 4,47 22,82 Kieselsäure 4,56 1,78 ab für Sauerstoff Stickstoffgehalt der Blüthen im tein). Aschegehalt der gemischten derselben : Schwefels. Kali . . Chlorkalium . . . Phosphors. Kali . . „ Natron . Kiesels. „ Kohlens. „ „ Kalk . . „ Magnesia . Eisenoxyd u. Thonerde 102,40 2,40 103,92 3,92 7,57 34,48 18,04 5,43 10,28 10,05 2,37 10,25 1,53 100,00 100,00 100,00 Durchschnitt 3,34 o/o (20,87 o/o Pro- Blüthen 10,94 % Zusammensetzung Kali 37,83 Natron 14,18 Kalk 1,13 Magnesia 4,88 Eisenoxyd und Thonerode . 1,53 Chlor 16,43 Schwefelsäure 3,48 Phosphorsäure 8,40 Kieselsäure 5,06 Kohlensäure 10,78 103,70 ab für Sauerstoff 3,70 100,00 Aschengehalt der Blüthenblätter von Rosa centifolia. Von Niederstadt.i) Verwendet wurden 250 g Blätter. Kothe Rosen Weisse Eosen Wassergehalt (bei 180« getr.) 86,178 91,726 Stickstoffgehalt 3,640 3,163 Protein 22,750 19,786 Aschengehalt 3,511 3,924 Zusammensetzung der Asche. Weiss 0/ 11,040 10,445 6,172 33,825 2,903 Roth /o Schwefelsaures Kali . 15,547 Phosphoi'saures Kali 26,340 Kieselsaures „ 3,830 Kohlensaures „ 26,598 Chlornatriura . . . 1,144 ^) Landw. Versuchsstat. XXIX (1888). 3. p. 251, Pflanze. 101 Koth Weiss 0/ 0/ Schwefels. Natron . 1,191 — Phosphors. Kalk . . 11,111 14,870 Kohleiis. Magnesia . 13,186 13,463 Eisenoxyd II. Thonerde 1,053 1,979 Chlorkalium . . . — 5,303 KaÜT"^ \ '. T~. 43,816 42,054 Natron 1,126 1,538 Kalk 6,021 8,058 Magnesia .... 6,279 6,411 Eisenoxyd u. Thonerde 1,503 1,979 Schwefelscäure ... 7,819 5,075 Phosphorsäure . . 16,469 11,324 Kieselsäure. . . . 1,492 2,402 Chlor 0,694 4,288 Kohlensäure . . . 15,387 17,836 ' 100,156 100,965 ab für Sauerstoff 0,156 0,965 100,00 100,00 Asche von Mesembryanthemum crystallinum. Von H. Man- gon. 1) Der Chlorgehalt betrug zwischen 5,40 u. 12,10%, der Kaligehalt 11,10 bis 18,70, Natrongehalt zwischen 4,40 und 10,30 >. Vegetation. Referent: C. Kraus. A. Samen, Keimung, Keimprüfungen. Beeinflussung der Keimung^ durch Mineralstoffe. Von De- herain u. Breal.^) 1. Versuche mit Linsen. Die Sämlinge wuchsen in destillirtem Wasser, in solchem mit Zusätzen von Kaliumphosphat und -Nitrat und einer Mischung der beiden Salze; dann in anderen Versuchs- reihen in gewöhnlichem Wasser, in solchem mit Zusatz der erwähnten Salze, endlich in einer Lösung von „Calciumulmat". ^) Die Versuche wurden geschlossen, nachdem Wurzeln und Stengel sich hübsch entwickelt hatten, die Cotylen aber noch nicht völlig entleert waren. Bestimmt wurde das Trocken- gewicht und der Aschegehalt der Wurzeln, Stengel und des Kornrückstandes. Im destillirten Wasser war die Entwickeluug schlecht, der grösste Theil der Mineralsubstanz fand sich im Stengel. Die Entwickelung der Wurzel scheint durch die Abwesenheit der Mineralstoffe in erster Linie zu leiden. In destillirtem Wasser -f Kaliumphosphat war das Trockengewicht geringer, die Entleerung der Cotylen weniger vollständig als im destillirten Wasser, der Mineralstoffgehalt war grösser, und es hatte auch das Korn eine be- 1) Compt. rend. T. XCVI. p. 80. Naturforscher 1883. No. 9. 2) Annal. agron. T. IX. Heft 1. p. 58. 3) Durch Einwirkung von Natriumcarbouat auf gute Gartenerde wurde eine stark gefärbte Lösung hergestellt, aus dieser durch Zusatz von Chlorcaicium ein brauner Niederschlag, der ein wenig in kaltem Wasser löslich ist. lAQ Bodeii, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Düuger. trächtliche Menge dieser — ohne Nutzen — aufgenommen. Auch das Nitrat und die Mischung der Salze übte keinen deutlich fördernden Einfluss, obwohl sie in crhel)lichen Quantitäten aufgenommen wurden. Verff. meinen deshalb, dass die Assimilation der Mineralstoffe unabhängig ist von dem Vorthoil, der der Pflanze aus der Aufnahme erwächst. Die grösstcn Ernten wurden erlaugt bei Kalkzufuhr, bei Pflanzen die im gewöhnlichen Wasser, noch höhere, bei denen, die in der Lösung von Calciumulmat sich befanden. Zusatz der anderen Salze war eher schädlich, sicher nicht förderlich, obwohl die Cotylen vollständiger entleert waren. Demnach ist der bekannte Erfolg der Kalkzufuhr bestätigt. Warum die Wirkung gerade des Calciumulmats so besonders gross ist, bleibt unerklärt. 2. Versuche mit Weizen. Pflanzen in destillirtem und gewöhn- lichem Wasser, in destillirtem Wasser mit Magnesiumcarbouat (in Kohlen- säure gelöst), mit einer Mischung von Kaliumnitrat und Phosphat, endlich in der Calciumulmatlösung. Der Versuch wurde geschlossen, als die Keim- linge im destillirten Wasser zu welken beganuen. Im destillirteu Wasser bestand ungefähr der dritte Theil des Gesaramtgewichts aus den Rückständen des Korns, die Entwickelung war gering, besonders blieben die Wurzeln schwach. Im Quellwasser waren die Wurzeln lang und reich verzweigt, die Körner wohl ausgeleert-, hinsichtlich der Stengeleutwickelung dagegen war kein besonderer Vorzug vorhanden. Zufuhr des Magnesiumsalzss förderte die Wurzelentwickelung ein wenig, obwohl nur wenig davon aufgenommen wurde; die Stengelentwickelung wurde nicht begünstigt. Vom Kalium- phosphat und Nitrat wurde eine reichliche Menge aufgenommen, trotzdem blieb aber das Trockengewicht nur gering. Die Pflanzen in der Ulmat- lösung zeigten eine ausserordentlich kräftige Entwickelung, ihr Trocken- gewicht überragte weitaus die anderen Versuchsreihen. Die beschriebenen Ergebnisse wurden bei im Frühjahr angestellten Versuchen erhalten. Als sie im Sommer wiederholt und die Keimlinge im destillirten Wasser der Sonne voll ausgesetzt wurden, entwickelten sich dieselben ganz normal und bildeten auch schöne Wurzeln! Indessen erweist sich auch unter diesen Bedingungen der Kalkgehalt des Quellwassers als förderlich. 3. Versuche mit Bohnen. Die Pflanzen befinden sich in voller Be- leuchtung. Baryumsalze scheinen schädlich, Strontiumsalze nicht, man er- hält selbst mit dem frisch gefällten Carbonat Anfänge der Entwickelung, diese ist besser als im destillirten Wasser. Magnesiumcarbouat wirkt noch günstiger, aber weitaus am entschiedensten wirken Calciumsalze , besonders das ülmat. Das Gewicht der in destillirtem Wasser wurzelnden Pflanzen blieb hinter dem der zugehörigen Samenreste zurück. Dabei können die Samen sogar mehr an organischer als au Mineralsubstanz verliereu. Bestätigt sich nun auch bei allen Versuchen die Nützlichkeit und Noth- wendigkeit der Kalkzufuhr von Aussen, so geben doch die Verflf. nicht zu, dass hiermit die unbedingte Nothwendigkeit dieser Zufuhr für die Ent- wickelung der jungen Pflanzen bewiesen sei. Denn werden Samen in de- stillirtem Wasser einer Temperatur von 30 bis 35 '' ausgesetzt, so ent- wickeln sich die Keime oft normal, ohne dass der Kalk in den neu gebil- deten Organen nachgewiesen werden kann. Galvanische Erscheinungen an keimenden Samen. Von J. Müller-IIettlinger. 1) „Denkt man sich die eine der ableitenden ») Pflüger's Archiv f. Physiol. Bd. XXXI. 193. Naturforscher 1883. No. 25. Pflanze. 1()3 Elektroden beständig an den Cotyledonen angelegt, während man mit der anderen successive von den übrigen Stellen des Keimlings hypercotyl oder hypocotyl ableitet, so tritt immer eine clectromotoriscbe Kraft auf, die sich herleitet von der Electropositivität der Samenschalen resp. der Cotyledonen gegenüber der Electronegativität aller übrigen Theile des pflanzlichen Keim- lings, und zwar ist diese Kraft um so geringer, je näher den Cotyledonen die wandernde Electrode hypcrcotyl oder hypocotyl angelegt wird." Leitete man von zwei Punkten der Wurzel ab, so erwies sich die der Spitze nähere Stelle electrOnegativ gegenüber der entfernteren. — Weiter wurde der Ein- fluss äusserer galvanischer Ströme auf das Wachsthum der Keimwurzel unter- sucht. Den auf feuchten Flanelllappen wachsenden Wurzeln von Lepidium sativum wurde ein constanter Strom von 2 Grove'schen Elementen in querer Richtung zugeleitet. Die Wurzeln krümmten sich zunächst geo- tropisch nach unten; sobald die Spitze den Flanell sicher berührte, stellten sich die Wurzeln in die Richtung der Stromfäden, so dass die Ablenkung von der Transversalrichtung 70 — 80 *^ betrug. Die Wurzeln durchbohrten den Flanell und wuchsen dann meist ganz direct dem negativen Pol zu. Wurde der Strom axial durch die Wurzel gesendet, so trat keine galvano- tropische Krümmung ein. Einfluss des Lichts auf die Keimung der Samen. Von A. Cieslar.^) Versuche im weissen, gelben, violetten Licht und im Dunkeln, bei Anwendung verschiedener Bcleuchtuugsintensitäten und verschiedener Temperaturen. 1. Versuche im Lichte und im Dunkeln. Nach zahlreichen Versuchen mit Mais, Gerste, kleinen Grassamen (Aira flexuosa], Cynosurus cristatus, Festuca ovina, Holcus lanatus, Poa nemoralis, Agrostis stolonifera) ergab sich, dass das Licht in vielen Fällen sich indififerent verhalte oder den Keimact auffallend begünstige. Bei Mais war das Keimprocent im Licht und im Dunkeln beinahe gleich, die Eutwickelung der Keimpflanzen war im Lichte gleichmässiger. Ebenso verhielt sich Gerste. Bei Aira, Festuca, Holcus verhielt sich das Licht indifferent oder man erzielte ein höheres Keimprocent, bei Cynosurus war das Keimprocent gleich, die Keimung geschah aber im Lichte schneller. Bei Poa nemoralis keimten dagegen im Lichte 44, im Dunkeln 7 <^/o, bei Agrostis stolonifera erst mehr im Dunkeln, zuletzt im Lichte 73, im Dunkeln 56 o/o. Nur in den beiden ersten Tagen waren die Dunkelkeimlinge in der Eutwickelung voran, am dritten Tage waren die Lichtkeimlinge zahlreicher vorhanden, höher gewachsen und bedeutend kräftiger. (Assimilation!) Demnach ver- hielten sich die Samen bezüglich des Erfolgs der Lichtwirkung verschieden. 2, Versuche in verschieden brechbarem Licht. Das Keimprocent betrug bei Poa nemoralis ("/o). im violetten Lichte im Dunkeln Temperatur 2 6 8—14 0 2 1 18—19 0 35(s(;lilicssM 79)37 15— 18 « 56 50 18—23 0 34 50 20—24 o Den Erfolgen im gelben Lichte entnimmt Verf., dass es sich um Chlorophyll- bildung und Assimilation handle und weil im weissen Lichte beinahe regel- mässig das Auftreten von Wassertropfen an den Blattspitzeu beobachtet im weissen im gell 1. 23 30 2. 13 13 3. 83 75 4. 75 64 5. 72 70 *) Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphys. Bd. II. Heft 3/4. p. 270. J04 Boden, Wasser, Atmusphäre, Pflanze, Dünger. wurde, was im duukclu uud im violetten (aber auch last gauz im gelben) unterblieb, wird geschlossen, dass das Licht die Bildung osmotisch wirk- samer Substanzen im Keimlinge begünstige. Das Licht schädige die Keimung durch lletardirung des Wachsthums. — Als weitere Ursache der Förderung der Keimung durch das Licht wird der Umsatz von Licht in Wärme ange- zogen und dies mit dem Hinweis begründet, dass bei höherer Versuchs- temperatur der Unterschied zwischen Licht- und Dunkelkeimung sich ver- minderte. Endlich werde durch das Licht das Eindringen der Keimwurzeln in den Boden erleichtert. Bei Nicotiana macrophylla keimten am ersten Tage der Keimung im Lichte 80, im Dunkeln 40%, weiterhin wurde das Keimprocent gleich-, in einem anderen Versuch waren im Lichte beinahe alle Samen gekeimt, während sich im Dunkeln nur spärliche Anfänge der Keimung zeigten. Schliesslich waren im Lichte 98, im Dunkeln 68 "/o gekeimt. Das Keimen der Gerste (und anderer Samen). Von F. Kör- nicke. ^) Die Gerste macht nach dem Reifen eine Ruheperiode durch, gleich nach dem Schnitt keimt sie nur sehr langsam und vereinzelt. Auch Roggen, Hafer und Weizen scheinen, bald nach der Ernte entnommen, langsamer zu keimen als jährige. — Von trocken aufbewahrter Gerste keimten nach zwölfjähriger Lagerung noch 24 % der ausgelesenen, voll- körnigen Körner, ältere keimte nicht mehr. — Um das Verhalten nass ein- gefrorner Samen zu prüfen, wurden im Januar Körner der gewöhnlichen Getreide, dann einiger Hülsenfrüchte theils in nassen Barchent, theils unter Wasser gebracht. Die Temperatur schwankte während des Einweichens von 2,75 c» bis 5 0 C. Der eine Theil verweilte 6, der andere 30 Stunden im Wasser. Des Abends wurden beide ins Freie gestellt; die in Barchent ein- geschlagenen wurden herausgenommen und frei frieren gelassen, die in Wasser geweichten blieben im Wasser, ungefähr 5 cm davon überdeckt. Das Wasser gefror bis auf den Grund. Am andern Morgen wurden sie in ein Zimmer von -|- 3 ^, später in ein solches von -f- 5 ^ gebracht. Als das Eis aufgethaut war, wurden die Samen in feuchtem Barchent eingehüllt und eine Zeit lang in ein Zimmer mit -|- 13 ^ später in ein wärmeres ge- bracht. Die Temperatur beim Aussetzen ins Freie betrug bei den 6 Stunden geweichten - 5,5 » C. uud fiel Nachts auf — 13 ö, war zur Zeit des Ver- setzens ins Zimmer — 8,5 ^; bei den 30 Stunden gequellten waren die ent- sprechenden Temperaturen — 6,5 *', — 9,5, — 5,5**. Körner, 6 Stunden geweicht. Es keimten von je 25 Körnern: a. in Barchent eingeweicht, frei gefroren: b. in Wa.ssor geweicht u. im Wasser gefroren. Besclialte Gerste: alle 25 .... 11 gut, 12 weniger gut, 2 nicht. Nackte Gerste: 22 gut, 2 nicht . . 12 „ 11 „ 1 „ Körner, 30 Stunden geweicht: Beschalte Gerste: 14 gut, 1 schlecht, 10 nicht 9 gut, 1 schlecht, 15 nicht. Nackte Gerste: 13 gut, 11 schlecht, 1 nicht 12 „ 12 „ 1 „ 20 Erbsen wurden am Abend in Wasser von -|- 9 " C. geworfen, dann ins Freie gestellt. Die Temperatur fiel in der Nacht auf — 7 ", das Wasser gefror bis auf den Grund des Gcfässes. Die Samen blieben 3 Tage im Eise. Minimum der beiden Nächte — 7 '* und — 9,9 ^ C. Nachher keimten *) Zeitschrift für das gesammte Brauwesen 1882. Pflanze. 105 16 gut, 1 nicht, 3 keimten zwar, gingen aber dann zu Grunde. — 10 Samen derselben Erbsensorte (weisse Königserbse) wurden IV2 Stunden lang in ein warmes Zimmer gebracht, danu Abends in Wasser von 5 cm Höhe u. 0 " geworfen und ins Freie gestellt. Temperatur zu dieser Zeit — 10 O5 Mi- nimum Nachts — 14 0 C. Am andern Morgen wurde das Gefäss in ein Zimmer mit 0 '^ gestellt. Am darauf folgenden Tage wurden die Samen herausgenommen, in nassen Barchent gehüllt in einen Raum mit -{-2% einige Stunden später in einen solchen mit -f- 9 *^, spcäter in ein wärmeres Zimmer gebracht. 4 Tage später waren alle 10 Samen gekeimt. — Von Phleum Böhmeri keimten im diffusen Lichte 56 "/o, im Dunkeln nur 1 <^/o, nachher ins Licht gebracht 75 "/o. Bei Gerste war das Licht ohne bemerk- lichen Einfluss. — Verf. sucht auch den Satz zu begründen, dass die Jahres- zeit beim Keimen mancher Pflanzen eine Rolle spielt. Einfluss niederer Temperaturen auf die Keimung. Von Hellriegel.i) Winterroggeu keimte schon zwischen 0 und 1^, Winter- weizen, noch mehr Gerste und Hafer waren wärmebedürftiger, Mais keimte bei 5 *^ nicht, bei 8,7 " trag und unvollkommen. Rübsen keimt bei nahe 0 % entwickelt sich aber nicht weiter. Lein entwickelte sich selbst bei 8,7 0 nur sehr langsam; Gurken keimten bei dieser Temperatur noch nicht. — Dem Roggen ist in den ersten Lebensstadien eine Temperatur des Bodens von 20 0, der Gerste von 25 0, dem Weizen von 30 <^ zur Assimilation am günstigsten. Keimungstemperatur von Zwiebelsamen.^) Es keimten im Durchschnitt bei 51 » F. 63,0, bei 60 » F. 66,5, bei 85 " 40,0 >. + 60 « wäre demnach die passendste Keimungstemperatur. Verhalten der Unkraütsamen in Grünmaisgruben, Von F. G. Stehler. 3) Jene, welche aufquellen, gehen zu Grunde, für die übrigen aber ist die Temperatur viel zu niedrig, um Tödtung herbeizuführen. Ueber Quellung und Keimung der Waldsamen. Von J. Möller.*) Versuche mit Fichte und Schwarzföhre. 1. Schon die kürzeste Quelldauer (18 Stunden) vernichtete die Keimfähigkeit einer nicht unbeträchtlichen Samenzahl, Wahrscheinlich trifft der Verlust zunächst die schwächsten Samen. Längere Quellung beeinträchtigte die Keimung um so mehr, so dass nach lOtägiger Quellung die Keimfähigkeit der Fichte von 77 auf 40, der Föhre von 87 auf 22 "/o gesunken war. Die Abnahme war aber nicht gleichraässig. 2. Die nach der Vorquellung zum Keimen ausgelegten Samen begannen um so später zu keimen, je länger die Quelluug dauerte, die durch 5 Tage gequellten Fichteusamen erst am 14, Tage. 3. In den Ver- suchen hatte Vorquellung den Beginn der Keimung verzögert, wenn die Quellzeit etwas länger war als die Durchtränkung des Samens erfordert. Aber die verglichenen nicht gequellten Samen hatten Gelegenheit, im Keim- bette selbst ausreichende Feuchtigkeit aufzunehmen. Letzteres ist bei Frei- saaten oft nicht der Fall, hier bietet Vorquellung (24 stündig) ein bequemes Mittel zur Herabsetzung der Keimdauer. 4. Versuche über den Einfluss einer höheren Temperatur des Weichwassers. Die Samen befanden sich *) Beiträge zu den naturwiss. Grundlagen des Ackerbaues. Brauuschweig 1883. 2) Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. New-Haveu 1884. 3) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 30. *) Centralblatt f. d. ges. Forstwesen. IX. 1883. Forschungen auf dem Ge- biete der Agriculturphysik. Bd. II. Heft 3/4. p. 302. JQfi Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. während der Quellzeit (18 — 20 Stunden) in einem Apparat, in welchem die Anfangstemperaturen rasch sanken. Wasser von 45 u. 60 ** C. Anfangs- temperatur war ohne Eiufluss auf Keimprocent und Keimung, letztere Tem- peratur verkürzte nur die Keimzeit. Wurden die Samen in Bechergläsern 1 cm hoch mit Wasser von 45, 60 u. 90 *^ Übergossen, dann frei hingestellt, so dass die Temperatur schon nach 2 Stunden auf die der Umgebung sank, so begann die Fichte bei Anwendung von 45 " früher zu keimen, auch schloss der Keimprocess eher. Uebergiessen mit Wasser von 60 ^ erniedrigte das Keimprocent und verzögerte den Beginn der Keimung. Die Föhre verhielt sich anders: in Wasser von 45 <^ geweicht begann die Keimung früher, die Keimperiode zog sich aber lange hinaus-, Wasser von 60 ^ beschleunigte die Keimung und deren Abschluss. Quellung in Wasser von 90 ^ tödtete die Fichtensamen, von der Föhre keimten noch 16 ^jo. — Für die Praxis empfiehlt sich Uebergiessen der Fichtensamen mit Wasser von 45 o, der Föhreusamen von 60 " und sofortige Ansaat nach vollständiger Durch- tränkung der Samen. Wirkung des Austrocknens auf die Keimfähigkeit der Samen. Von v. Tieghem und G. Bonnier. ^) Fabasamen wurden bei 35 ^ u. 85 " 24 Stunden getrocknet. Erstere keimten zum Theil schon nach 3 Tagen, während von letzteren noch nichts gekeimt war. Nach 8 Tagen hatten alle gekeimt, aber die ersteren Pflanzen waren bedeutend kräftiger und entwickelten sich gut weiter, während letztere in der Ent- wickelung bald aufhörten. Bei 100 « getrocknete Getreidesamen keimten nicht mehr-, von den bei 35 ^ getrockneten keimte Roggen zu 100, Hafer zu 99, Gerste zu 83, Mais zu 20 7o- Kürzere Zeit auf 100 » erwärmter Roggen keimte noch. Roggen, 6 Tage bei SO*' getrocknet, keimte noch nach 4 Tagen. Beobachtungen über dieWassermengen, welche Samenkörner aus feuchter Luft aufnehmen. Von G. Wilhelm.^) Innerhalb 25 Tagen stieg in einem mit Wasserdampf gesättigten Raum der proc. Wassergehalt oder 100 g bei von auf Weizen . 13,75 16,84 Roggen . 14,24 18,19 Gerste . 14,56 17,49 Hafer . 13,22 15,58 Hirse . 13,81 16,89 Raps 10,13 14,89 P^isolen . 12,53 18,73 Wicken . 13,23 19,19 trockuer Körner enthalten g Wasser anfänglich i scliliesslicli Zunahme Weizen . . . 15,94 20,24 4,30 Roggen . . . 16,61 22,24 5,63 Gerste . . . 15,69 21,21 5,52 Hafer . . . 15,24 21,33 6,09 Hii'se . - . 16,02 20,33 4,31 Raps . . . 11,28 17,50 6,22 Fisolen . . . 14,33 23,05 8,72 Wicken . . . 15,25 23,74 8,49 i; Naturforscher 1883. No. 16. 2) Oesterr. landw. Wochenblatt. 1883. No. 49. Pflanze. 107 Die mittlere tägliche Wasseraut'ualime war fast iii allen Fällen am ersten Tage am grössten, dann meist rasch abnehmend. Aufbewahrung der Eicheln und ßucheln im Winter.*) Aufbe- wahrungsversuche im Walde: Der möglichst ebene Platz wird rein gerecht, dann der Platz mit einem Rillenzieher durchfurcht. In diese Rillen wird ver- gifteter Weizen gestreut und mit Erde schwach bedeckt. Die gut abgelüfteten Samen resp. Früchte werden auf diesem Platz dünn ausgebreitet, höchstens in doppelter Körnerschichte , dann mit trocknem Laub 15 — 20 cm hoch bedeckt. Darüber kommt Laubholzrcisig und darum ein Gatter gegen Wild. Im Frühjahr wird trocknes Laub bis 40 cm Höhe auf die abge- trocknete Herbstdecke gebracht. Diese verhindert das Eindringen der Wärme und hält so die Keimung zurück. Resultate befriedigend. Grössere Quan- titäten können wegen zu grosser Fläche nicht in dieser Weise aufbewahrt werden. — Der Zustand des Bodens und der Laubfläche ist von entschei- dendem Einflüsse auf die Erhaltung der Keimfähigkeit der Eicheln und Buchein. Dieselbe erhielt sich schlecht auf einer Unterlage von Humus, bei Ueberdeckung mit alter, filziger Laubdecke und auf kurzem Rasen. Auch Mischung mit trocknem Laube lieferte beträchtlichen Abgang. Ueberwinterung der Eichein (u. Rosskastanien), Von Lode- mann.2) Die sehr spät gesammelten Eicheln werden auf einem nicht zu feuchten Rasenplatz bis 30 cm hoch aufgeschüttet, bei Eintritt grösserer Kälte mit einer 10 cm hohen Laubdecke, darüber Fichtenreisig, versehen. Im Frühjahr werden Laub und Reisig zur Hintanhaltung der Keimung ent- fernt. Bei sehr trockener Witterung wird Morgens begossen und darauf bedeckt. Beziehungen zwischen der Keimfähigkeit und dem Wasser- gehalt der Zuckerrübensaraen. Von E. Sostmann.^) zum Versuch verwandt Keimepr. Keime pr. 100 Sorte Kleine Wanzlebener Imperial Dippe's zuckerreichster . . Kleine Wanzlebener Original Russischer Imperator 2 g Knäule erzielte Keime 2 75 111 2 94 109 2 81 84 2 108 124 2 118 102 2 86 140 2 77 85 2 76 87 2 76 87 2 93 143 Knäule 148 116 104 115 86 163 110 114 114 113 100 g Knäule 5550 5450 4200 6200 5100 7000 4250 4350 4350 6650 Wasser- gehalt der Knäule /o 17,26 18,30 17,27 15,36 13,57 14,92 17,67 15,24 15,24 14,40 Dauer der Keimkraft von Pinus silvestris. Von C. Biskup.*) Von einer gewissen Menge ungeflügelten Kiefernsamens gingen auf im 1. Frühjahr nach der Ernte durchschnittlich 100 Pflanzen, im 2. 88, im 3. 36, im 4. 19, im 5. 2. Bei geflügelten Kiefersamen, in gleicher Weise aufbewahrt, stellt sich die 1) Oesterr. Forstzelt. 1883. No. 14. 2) Hannov. Land- u. forstwirthsch. Vcreinsbl. 1882. No. 43. 3) Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft b. p. 334. — Deutsche Zucker- industrie 1882. No. 13. *) Oesterr. Forstzeit. 1883. No. 4. ■JQO Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Dauer der Keimfähigkeit etwas günstiger, so dass derlei Samen noch im 3. Jahre nach der Ernte mit Erfolg angebaut werden kann. — Der jüngste Samen keimte nur 8 bis 10 Tage früher als der um ein Jahr ältere und um 3 Wochen fiühcr als der um 2 Jabr ältere. — Hinsichtlich der Qua- lität der Pflanzen behaupteten die Saaten mit dem jüngeren Samen den Vorzug vor jenen mit dem älteren. — Die erwähnten Untei'schicde treten zum Nachtheile des älteren Samens greller hervor auf kiesigem, kaltem und im Untergrunde undurchlässigem Boden als auf lehmhaltigem oder lockerem Sandboden; bei ungünstiger, zumal dürrer Witterung stärker als bei günstigen Witterungsverhältnisseu nach der Aussaat. Die chemischen Veränderungen beim Auswachsen des Ge- treides. Von Märcker u. Kobus.^) Nach den Untersuchungen des Ersteren bei Gerste konnte durch die auf dem gewöhnlichen Wege der Futteranalyse ausgeführten Bestimmungen kein erheblicher Unterschied zwischen der gut eingekommenen und der ausgewachsenen Gerste constatirt werden. Die im Wasser löslichen Bestandtheile hatten erheblich zugenommen in Folge Veränderung der Kohlehydrate durch energische Diastasewirkung. Die ausgewachsenen Körner enthielten 57,98, die gut eingekommenen 64,10 ^/o Stärke. Am tiefsten greifend waren die Veränderungen der stickstoffhaltigen Verbindungen. Gesammtstickstoff . Stickstoff als Salpetersäure „ „ Amide . . „ „ Ammoniak . „ „ lösl. Eiweiss „ „ unlösl. Eiweiss Von 100 Tbl. Stickstoff war vorhanden in Form von Amiden 22,2 1,5 Ammoniak 2,2 2,4 löslichem Eiweiss .... 1,8 4,6 unlöslichem Eiweiss . . . 73,8 91,8 Die Verminderung des löslichen Eiweisscs erklärt sich durch Ueber- gang in Amide; aus derselben Ursache erklärt sich die Verminderung an uiüöslichem Eiweiss. — Die Keimfähigkeit der ausgewachsenen Gerste war von 98 auf 45 "/o gesunken. Auch die Untersuchungen von Kobus an ausgewachsenem Weizen er- gaben Verminderung der Stärke, Zunahme der löslichen Kohlehydrate und tiefgreifende Veränderung der Eiweissstoffe. Von 100 Tbl. vorhandenen Stickstoffs waren Eiweissstickstoff .... 54,9 % Nichteiweissstickstoff . . . 45,1 *Vo Der Klebergehalt hatte sich um 20 — 25 "/o vermindert. Beregnete und nicht beregnete Gerste. Von F. Farsky. ^). Von trocken eingebrachter Gerste keimten 98, von durch 8 Tage dauerndes starkes Beregnen ausgewachsener 45 "/o- Zusammensetzung in Proc: ausgewachsen normal 2,045 1,900 Spur Spur 0,454 0,028 0,044 0,045 0,036 0,087 1,511 1,740 ') Centralb]. für Agriculturchcni. 1883. lieft 5. p. 326. 2) Allg. Brauer- u. Hopfenztg. 1883. No. 68. Beilage. pflanze. 109 Nicht beregnet Wasser .... N-haltlge Bestandth. Fett .... N-freie Extractstoffe Holzfaser . . Asche . . . Kali . . . Pbosphorsäure 12,34 11,25 1,98 66,11 6,12 2,20 12,83 2,26 75,42 6,98 2,51 14,76 11,45 1,67 64,00 5,72 2,40 Beregnet 13,43 1,96 75,08 6,71 2,82 0,41 0,70 0,47 0,79 0,39 0,70 0,46 0,82 100 Theile der untersuchten Proben enthielten: Gesammtstickstoff . . . 1,8000 1,8320 Salpetersäurestickstoff . . 0,0014 = 0,08 o/o Spuren Ammouiakstickstoff . . . 0,0102 = 0,57 „ 0,0099 = 0,54 o/o Amidstickstoff .... 0,0271 = 1,50 „ 0,3664 = 20,00 „ Eiweissstickstoffl ^^^}'^^' / 1 unloshch 0,0831 1,6800 = 4,52 „ = 93,33 „ 0,0507 = 1,4050 = 2,77 „ 70,69 „ Der Wasserextract enthielt: Dextrin . . . 2,12 "/o 1,05 o/o Traubenzucker . Spuren 2,32 „ Maltose . . . 1,56 o/o 4,27 „ Andere lösliche Stoffe . 4,72 „ 6,35 „ 8,40 o/o 13,990/0 Zusammensetzung ausgewachsenen Weizens. Von Bailand. i) Reicher au Zucker, ärmer an Fett. Der Kleber hat sich verändert, zum Theil in lösliches Albumin. lieber die Veränderung der Substanz des Gerstenkornes durch die Keimung. Von K. Michel.^) Im höchsten Stadium der Keimung entwickelt sich ein eigenthümlicher, den geschälten Gurken ähn- licher Geruch von unbekannter Natur. Studien über die Kleberzellen bei den Getreidesorten. Von Johaunsen.3) Diese sollten besser Fettzellen heissen; sie enthalten Fett- kugeln, einem plasmatischen Netze eingelagert. Beiträge zur Morphologie der Keimblätter. Von Winkler.^) Trotz der scheinbaren Gleichförmigkeit findet eine ziemliche Mannigfaltig- keit in der Bildung der Keimblätter statt: Abweichungen in Insertion und Grösse, in der Gestalt der Spreiten, in der Spaltung oder Verwachsung derselben. Mechanische Schutzmittel der Samen gegen äussere, schäd- liche Einflüsse. Von R. Marloth. Naturforscher 1883. No. 37. Ueber einige Fruchtgehäuse, die ihre Samen infolge von Benetzung frei legen. Von Steinbrinck.^) Caltha und Veronica. Schnellkeimapparat von Coldewe und Schönjahn.^) Besteht aus einem Wasserbehälter, darüber einem Keimsieb aus Thon, der Wasser- 1) Anual. agron. 1. IX. No. 3. p. 135. •^) Flora 1883. No. 23. ") Botanisches Centralblatt. Bd. XV. No. 10. p. 30.5. *) Ibid. XIII. No. 12. p. 410. ^) Berichte der deutschen botan. Ges. Bd. I. Heft 7. ^) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 50. 110 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. behälter wird mit einem Filzdeckel verschlossen. „Der Keimprocess wird hier durch Verdunstung von Wasser erzielt." Beim Gebrauch wird der Behälter zum Theil mit Wasser gefüllt, in die Löcher des Keimsiebs kommen die zu prüfenden Samen, die Körner werden mit einer Schicht Sand be- deckt, der von obenher angefeuchtet wird. Dann wird der Behälter mit dem Filzdeckel geschlossen. Die Keimung soll ausserordentlich rasch be- ginnen. Kritik des obigen Schnellkeimapparates. Von C. 0. Harz.^) Das Princip des Apparates bietet nichts neues, ähnliche Vorrichtungen können auf billigerem Wege selbst hergestellt werden, für die meisten Samen ist der Apparat unbrauchbar, weil es unmöglich ist, sie so zu legen, dass die Mikropyle genau nach unten zu liegen kommt, der Apparat nimmt nur 100 Körner Gerste und ähnliche Sämereien auf, was für einen richtigen Durchschnitt zu wenig ist. Im Allgemeinen erklärt Verf. den Apparat für ein theueres, zeitraubendes Spielzeug. Jahresbericht der Schweizer Samencontrolstatiou pro 1882. Von F. G. Stebler.2) Wir geben die Tabelle der Durchschnittsresultate von 1876 — 1883. Bei Rothklee, Luzerne und Esparsette ist die Hälfte der hartgebliebenen Körner als keimfähig angenommen, bei den übrigen Kleearten ein Drittel. „ . , . Zahl der Keim- Zahl der Samenart q. untersuchten fähigkeit untersuchten '0 Proben o/q Proben Rothklee 96,7 1877 90 1335 Weissklee 93,4 146 74 141 Bastardklee 95,1 157 65 140 Luzerne 97,2 524 89 490 Esparsette 95,8 497 73 518 Sumpfschotenklee . . . 88,5 16 66 15 Schotenklee, grobkörnig . 83,4 2 47 2 Inkarnatklee .... 97,5 12 94 11 Hopfenklee 94,9 39 71 39 Melilotenklee, weissblüh. 98,5 1 87 1 „ gelbblüh. 84,2 1 48 1 Wundklee 90,4 1 89 1 Alexandrin. Klee . . . 88,5 1 97 1 Sandluzerne 98,6 1 78 1 Serradella 97,9 2 79 2 Pimpernelle 64,6 1 46 ^) 1 Buchweizen "98,7 1 67 3 Saatwicken 96,3 30 95 31 Haar- und viers. Wicke .40 4 29 4 Weisser Senf .... 97,7 1 64 1 Ackerspergel .... 98,1 2 71 2 Riesenspergel .... 96,8 4 74 4 Mais, weisser Pferdezahn 97,6 27 80 32 Mais, Cinquantino . . . 99,6 1 98 1 ') Zeitschrift des landw. Vereins in Bayern 1883. Novemberheft. 2) Schweizer, landw. Zeitschrift 188:3. 10. p. 48;{. 3) 100 Körner trieben nur 46 Keime, obscLon die meisten zwei Keimlinge enthalten. pflanze. 111 Samenart Mais, Pferdczalin, mixed Mais, grobkörn., gelber . Hanf .... Lein .... Schafgarbe . . Aleppomohrhirse Engl. Futterrüben Stoppelrüben Möhren . . . Kolilrüben . . Sojabohne . . Sellerie . . . Spinat . . . Zwiebeln . . . Urtica tenacissima Raygras, franz. . engl. . „ ital. Knaulgras . . Kammgras . . Timothee . . . Wiesenfuchsschwanz Ackerfuchsschwanz Wiesenschwingel Härtl. Schwingel Rother Schwingel Schafschwingel, feinblättr, Rohrschwingel . Verschiedenbl. Schwingel Wiesenrispengras i) Hainrispengras ^) Goldhafer . . . Drahtschmiele i) Rasenschmiele ^) Fioringras^) . . . Ruchgras .... Puel'sches Ruchgras Honiggras, voll. Wassersüssgras . . Fluthendes Süssgras Rohrglanzgras . . Gefiederte Zwenke Weisse Trespe . . Aufrechte Trespe . Rauhe Reinheit /o 94 92,9 98 98,7 99,3 9G,7 88,2 98,3 99,6 64,9 94,2 91,8 73,6 87,3 96,8 81,6 62,2 83,4 89,7 79,6 85,5 98,2 92,7 84,1 79,0 34,6 81,7 71,7 71,8 77,8 80,9 66,5 78,7 79,3 94,3 65,7 67 79,3 93,5 Zahl der untersuchten Proben 1 1 104 13 372 360 309 29 123 235 119 1 201 90 38 22 1 2 182 24 59 22 26 97 28 20 127 3 1 3 8 28 11 1 Keim- fähigkeit 7o 48 71 84 85 28 31 94 91 49 65 59 77 43 84 84 63 71 60 59 52 87 22 22 73 48 31 38 65 63 48 46 37 27 39 82 23 18 35 45 13 42 31 49 61 35 Zahl der untersuchten Proben 1 2 113 12 1 1 2 4 12 5 9 2 1 1 1 352 351 310 282 119 223 112 1 202 87 36 21 1 2 101 6 51 7 5 42 29 19 120 1 1 2 8 26 11 1 1) Durchschnitte von 1881/82 und 1882/83. 112 Boden, Waaser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Reinheit 7o Zahl der Keim- Zahl der Samonart untersuchten fähigkeit untersuchten Proben 7o Proben Scbrader's Trespe . . 98,7 1 82 Wehrlose „ . . — — 86 Trespeiischwingel . . 86,8 23 Ackertrespe .... 95,5 92 Roggentrespe . . . 84,0 81 Geknieter Fuchsschwanz 85,3 10 Salzschwadengras . . 62,9 58 Kiefer — — 56 31 Fichte — — 64 10 Weisstanne .... — — 17 13 Lärche 73,4 1 40 17 Weymouthskiefer . . — — 25 8 Bergkiefer .... — — 44 2 Kanadische Kiefer — — 63 2 Schwarzkiefer . . . — — 64 6 Korsische Kiefer . . — — 41 2 Meerkiefer .... — — 67 Birken — — 17 Rotherlen .... — — 21 Weisserlen .... — — 13 Robinie — — 55 Wellingtonie . . . — — 24 Douglastanne . . . — — 49 Picea grandis . . . — — 28 Pinus ponderosa . . — — 34 „ tuberculata . . — — 39 Mittheilungen au s der sch\ veizerischen Sameucont] ^olstation in Zürich. Von F. G Stehler. 1) Tarif. — Als Durchschnittsqualität ist verlangt: Reinheit . 98 Keimfähigkeit 7o 88 Rothkle e . . . Weisski ee . . . 96 75 Bastard klec . . . 97 75 Luzerne . 98 90 Gelbkle e . . . 97 85 Esparse tte . . . 96 80 Franz. Raygras . . 70 60 Engl. 1^ . 95 75 Ital. » . 95 70 Knaulgr as . . . 75 60 Timothj ^gras . . 95 85 Wiesens chwingel . 95 75 Härtl. S chwiugel . 85 50 Woll. l Honiggras . 80 50 Wieseuf uchsschwan z . 90 30 Kammgi -as . . . 93 60 Wieseni ispengras . 85 60 Fioringr as . . . 85 85 ») Schweizer, landw. Zeitschrift. XI. (1883). No. 2. p. 96. Pflanze. 11^ Bericht der Samencontrolstation zu Breslau. Von E. Eidam, i) Sameucontrole der Versuchsstation Regenwalde. Wochen- schrift der pommerschen ökon, Gesellschaft. 1883. No. 13. Gewinnung von Grassamen durch Raffen. Von A. Kohlert.^) Tritt für diese Gewinnungsmethode ein, sie müsse sich aber auf die richtigen Gräser beschränken, nicht bei Nacht und Nebel geschehen, kurz in ratio- neller Weise vorgenommen werden. Hebung der Samenzucht in Oesterreich. Von A. v. Lieben- berg.3) Schaffung eines Versuchsfeldes oder einer Versuchswirthschaft zur Ermittelung der passendsten Saatzeit und Saatmethode, Erntezeit und Ernte- methode. Anregung der Landwirthe zu einfachen Versuchen. Errichtung von Samencontrolstationen. Samenausstellungen nach richtigem Princip. Unterricht in Samenkuude und Samenzucht. Bericht über die allgemeine nordische Samenausstellung und den Sameucongress in Sundsvall im Jahre 1882. Von A. v. Liebenberg. Ref. Journal f. Landwirthschaft. 1882. 4. p. 463. B. Wasser aufnähme, Wasserverbrauch, Wasserbewegung, Saftbewegung. Einfluss des äusseren Drucks auf die Absorption von Wasser durch die Wurzeln. Von J. Vesque.^) Die Wasseraufnahme durch die Wurzeln scheint bei der Alpenrose proportional der Differenz zwischen dem Druck der Atmosphäre und dem der im Holzkörper der Wurzel enthaltenen Luft zuzunehmen; schon grössere Schwankungen im atmosphärischen Luft- druck müssen einen merklichen Erfolg auf die Wasscraufnahme ausüben. Der Druck der im Holz der Wurzel eingeschlossenen Luft war gewöhnlich bis gegen 9 cm Hg niedriger als der der Atmosphäre. Auf die Saubohne (krautige Pflanze) hat der äussere Druck einen geringeren Einfluss. Ueber Wasserverdunstung und Wasseraufnahme der Baum- zweige im winterlichen Zustanxle. Von R. Hartig.^) 1. Die Ver- dunstung der Laub- und Nadelholzzweige während des Winterzustandes ist nach Art sehr verschieden. Bei normalem Wassergehalt stellt sich die Reihenfolge von der geringsten Verdunstungsgeschwindigkeit an: Birke, Eiche, Rothbuche, Hainbuche, Schwarzkiefer, gemeine Kiefer, Fichte. Nachdem der anfängliche Wassergehalt sich etwas vermindert hat, nehmen Schwarzkiefer und Birke einen ganz anderen Gang als die anderen Holzarten, die nicht erheblich von einander abweichen. Am langsamsten verdunstet nämlich die Schwarzkiefer, welche nach 4 Wochen noch 63 <^/o ihres normalen Wassers, d. h. soviel enthält, als die gemeine Kiefer am 8. Tage des Versuches. Auch die Birke verdunstet auffallend langsam. Bei den anderen genannten Holzarten nimmt mit der Verminderung des Wassergehalts die Schnelligkeit der Verdunstung ab. Bei allen Holzarten ist die Verdunstung stärker am Tage als in der Nacht. 2. An Regentagen haben die Zweige, insbesonders 1) Der Landwirth 1883. No. 9. 2) Prager landw. Wochenblatt 1883. No. 3. ^) Wiener laudw. Zeitung 1882. *) Compt. r. T. XCVII. 1883. p. 718. — Botan. Centralblatt. Bd. XVII. No. 12. p. 367. f^) Flora 1883. No. 23. Jahresbericht 1883. 8 ■{■fA Boden, "WaBBer, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. der Laubhölzcr, relativ grosse Wassermengeu aufgenommen. Die drei Nadel- hölzer scheinen dagegen die Befähigung der Wasseraufnahme nur in gc- rmgem Masse zu besitzen. Wasseraufnahme aus dem Boden. Von H. Hellriegel. ^) Die Pflanzen welkten (einige eher als andere), wenn der Procentgehalt des Ver- suchsbodens an Wasser auf 8 — 12 % heruntergegangen war. Ein Wasser- gehalt von etwa 16 ^jo oder ein Feuchtigkeitsquantum von etwa 35 ^jo dürfte auch bei hoch gesteigerter Verdunstung genügen, um das Welken zu ver- hindern. Ueber die Aufnahme von Wasser durch die Blüthenköpfe einiger Compositen. Von A. Burgerstein. 2) Solche findet besonders durch die Unterseite statt. Studien über Verdunstung. Von P. Sorauer.^j (Nachträge. Vgl. Jahresber. 1880. p. 256). Verf. sieht in der Verdunstung der Pflanzen einen Vorgang, dem Schwitzen des Thierkörpers vergleichbar und stellt sich vor, das das ausgeathmete Wasser in seinen Mengeverhältnissen durch die Energie gewisser Oxydationsvorgäuge im Innern des Pflanzeuleibes bestimmt wird. Je grösser der Stoffumsatz, desto mehr (Kohlensäure und) Wasser wird die Pflanze abgeben. Die Grösse des Stoffumsatzes hängt ab von der Menge des disponiblen organischen Materials (von der Menge der Trocken- substanz), sowie von anderen Faktoren ab. Ganz wesentlich hängt die Ver- dunstungsggrösse ab von der Constitution des ludividiums, welche bei der- selben Art und Varietät nach Boden und Klima wechselt. Allerdings wirken Boden und Klima auch direkt auf die Wasserabgabe ein. Aber diese Ein- wirkung ist keine dorainirende, wie Verf. aus den langen Nachwirkungen der bisher entfalteten Wachsthumsintensität bei dem plötzlichen Transport der Pflanze in andere Vegetationsverhältnisse erschliesst. „Geht die Ver- dunstung parallel der Productionsintensität, welche die Menge des die Ver- dunstungsgrösse bestimmenden Oxydationsmaterials regelt, dann rauss die Transpiration pro qcm Blattfläche um so geringer sein, je mehr Blattfläche einem Individium zur Herstellung des Grammes Trockensubstanz zur Ver- fügung steht. Die nachfolgenden Versuche zeigen, dass dies thatsächlich der Fall ist". 1. Einfluss der Entlaubung auf die Transspiration in der Zeit kräftigsten Wachsthums. Versuche mit Kürbissämlingen. Die theilweise entlaubten Pflanzen hielten mit den unverletzten in der Ver- dunstung gleichen Schritt-, also muss die restirende Blattfläche eine erhöhte Verdunstung entwickelt haben. 2. Verdunstungsgrösse bei Vorhanden- sein des Optimmus der Nährstofflösung. Vgl. Jahresbericht 1882. p. 169. Die mit grossen Blattflächen arbeitenden Exemplare zeigen kleine Verdunstungsgrösse pro qcm. „Die Verdunstungsgrösse geht parallel der Assimilationsenergie der Pflanzen und beide sind um so geringer pro qcm Blattfläche, je grösser der gesammte Blattapparat ist, welcher der Pflanze zur Herstellung von 1 g Trockensubstanz zur Verfügung steht". Transspirationsoptimum. Von F. Tchaplowitz.^) Die Versuchs- pflanzen befanden sich in glaswandigen Versuchshäuschen von etwa 1 cbm Inhalt. In dem einen Hause wurde die Luft feucht gemacht, das andere ^) Beiträge zu den natiirw. Grundlagen des Ackerbaus. Braunschweig, 1883. *) Berichte der deutschen botau. Ges. Bd. I. Heft 8. p. 367. 8) Forschungen auf dem Gebiete der Agrlculturphys. Bd. VI. Heft 1/2. p. 79. *) Botau. Zeituug 1883. No. 22. Pflanze. 115 erhielt unveränderte atmosphärische Luft. „Bei Tropaeolum majus (und anderen Pflanzen) ist im jugendlichen Zustande bei den angeführten Tempe- raturen mit der in den Versuchen angegebenen Erhöhung der Dunstsättigung und der offenbar nur in Folge dessen herabgedrückten Transspiration eine bedeutende Erhöhung der Assimilation verknüpft. Da nun aber von anderer Seite und früher gefunden worden ist, dass eine zu weit gehende Hemmung der Transspiration die Assimilation herabstimmt, so drängt sich der Schluss auf, dass für die Pflanze wohl allgemein die Geltung eines Transspirations- optimums stattfinden muss". Verhältniss zwischen Production und Verdunstung. Von H. Hellriegel.^) Jeder Fehler in der Ernährung oder im Wachsthum drückt die Production von Pflanzensubstanz und die Verdunstung herunter, hierbei erhöht sich aber pro g Trockensubstanz der Wasserverbrauch in dem Masse als die Production sinkt. Am Versuchsorte verdunstete pro g Trockensubstanz bei normal gezogenen Pflanzen: Gerste . . . 310 g Wasser 338 „ 55 353 „ 55 376 „ 55 282 „ 55 273 „ 55 310 „ 55 363 „ 55 329 „ Sommerweizen Sommerroggen Hafer . . . . Pferdebohnen . Erbsen . . . Rothklee . . Buchweizen Sommerrübsen Der Grund, warum sich in der Praxis die eine Pflanzenart mehr für eine feuchte, die andere mehr für eine trockne Lage eignet, ist nicht in dem Verhältniss der Transspiration zur Assimilation und Production zu suchen. Die relativen Verdunstungsgrössen unserer Culturgewächse sind nicht so von einander verschieden als man nach dem äusseren Bau der- selben vermuthen möchte. Transspirationsbedingungeli. Von H. Hellriegel. 2) In feuchter Luft verdunsteten die Pflanzen zwar weniger, aber die Verminderung blieb ohne Einfluss auf Production und Gesammtentwickelung. Die Grösse der verdunstenden Oberfläche bei verschiedenen Pflanzeuarten. Von H. Hellriegel.^) Messungen. Uebrigens ist die Oberfläche wie der ganze Wuchs der Pflanze verschieden je nach der im Boden vorhandenen Wassermenge, nämlich bei mehr Wasser wird die Ober- fläche grösser. Einfluss des Wassergehalts im Torfboden auf die Pflanzen- production. Von R. Heinrich.*) Mit 2000 g eines Torfbodens, von dem 100 g Trockensubstanz 235 g Wasser aufnahmen, wurden Blumen- töpfe und Glashäfen gefüllt, in diese ein Grasgemisch gesät; täglich wurde mit verschiedenen Quantitäten Wasser begossen. ') Beiträge zu den naturwiss. Grundlagen des Ackerbaus. Braunachweig, 1883. 2) Ibid. ») Ibid. *) Grundlagen zur Beurtheilung der Ackerkrume in Beziehung auf landw. Pflanzenproduction. Wismar, 1882. Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft 2. p. 109. 8* ■t-fg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Erträge an lufttrockuen Gräsern in g: 0 0,2 0,5 1,8 8,5 15,9 13,1 13,2 13,8 8,1 bei einem Wassergehalt (Procente der Wassercapacität) von: "/o 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Die Vegetation war also bei 10 ^/o Feuchtigkeit unmöglich. Einfluss der Bodenfeuchtigkeit auf die Productiou. Von H. Hellriegel.^) Bei weniger Wasser als etwa einem Drittel (33 %) der wasserfassenden Kraft des Bodens entsjjricht, tritt eine Schädigung der Production ein; 20% sind ungenügend, bei 10% und weniger wird die Production fast unmöglich. Ebenso leidet die Production, wenn das Wasser- quantum im Boden 60 % seiner wasserfassenden Kraft übersteigt. Verhältniss zwischen Wasserbedarf und Regenfall. Von H. Hellriegel.^) Unter den beobachteten Verhältnissen wurde der mittlere Regenfall während der Vegetatiouszeit zu einer Durchschnittsernte durch Transspiration und Bodeuverdunstung gerade aufgebraucht. In einigen Jahren war der Regenfall nicht genügend, um den Bedarf einer Mittelernte Gerste an Verdunstungswasser zu decken. — Für den Sommerverbrauch bleibt ein Theil der Winterfeuchtigkeit (50 %) der wasserfassenden Kraft disponibel, der je nach den Böden sehr verschieden ist. Einfluss kürzerer Durstperioden auf die Production. Von H. Hellriegel. 3) Trockenperioden waren schädlich, wenn sie in eine frühe Periode der Vegetation (vom Beginn der Bestückung bis zur energischen Streckung des Halms) fielen, weniger schädlich zur Zeit der Blüthe und Samenbilduug, am allerwenigsten noch später. Directe Beobachtung der Wasserbewegung in den Gefässen. Von J. Vesque.^) Durch passend geführte Schnitte werden Gefässe eines Zweiges von Hartwegia comosa freigelegt und die Bewegung und deren Ge- schwindigkeit an in der eingesogenen Flüssigkeit enthaltenen Calciumöxalat- kryställchen gemessen. Auch kleine Mengen Öl gestatten die Wasser- bewegung zu erkennen. Fortbewegung des Wassers tritt ein, wenn die Gefässe ganz mit Wasser erfüllt sind; wenn lange Wassersäulen durch Luft- blasen unterbrochen werden; keine Bewegung, wenn kleine Wassermengen mit Luftblasen abwechseln. Die Gefässe sind oft Wasserleiter, immer Wasser- reservoire. Ueber den Transspirationsstrom in Holzpflanzen. Von J. Dufour.5) Verf. vertritt die Imbitionshypothese und sucht sie durch Ver- suche zu stützen. Zur Lehre von der Wasserbewegung in transspirirenden Pflanzen. Von R. H artig. lU. Heft der Untersuchungen aus dem forst- botanischen Institut in München. Berlin, 1883. Botan. Centralblatt. Bd. XIII. No. 12. Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphysik. Bd. VI. Heft 5. p. 460. Vergl. Jahresbericht 1882. p. 170. Die Gasdrucktheorie und die Sachs'sche Imbibitionstheorie. Von R, Hartig. Berlin, 1883 bei Springer. >) Beiträge zu den naturw. Grundlagen des Ackerbaus, ßrannschweig, 1883. *) Beiträge zu den naturw. Grundlagen des Ackerbaus. Brauuschweig, 1883. 8) Ibid. *) Annal. des sc. nat. Botan. Sör. VI. 1883. No. 1. Botau. Centralblatt. Bd. XV. No. 12. p. 371. "*) Forschungen auf d. Gebiete der Agriculturphysik. Bd. VI. Heft 5. p. 4GG. Pflanze. 1|7 Kritische Bern erklingen zur Böhm-Hartig'schen Theorie der Wasserbewegung. Von A. Zimmermann. Berichte der deutschen botan. Ges. I. Heft 4. p. 183. lieber Bau und Function des pflanzlichen Hautgewebe- systems. Von M. Westermaier.i) Dasselbe umgiebt als "Wassergewebe mantelförmig die Organe und fungirt neben den Gefässen und Tracheiden als Wasserversorgungssystem. Remarques critiques sur les travaux recents eoncernant le mouvement de l'eau dans le bois. Von J. Vesque. Annal. agron. T. IX. No. 1. (1883). p. 21. Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphysik. Bd. VI. Heft 3/4. p. 300. Saftleituug im Kern- oder Reifholz. Von R. Hartig.^) Bei Birken und Rothbuchen leitet der ältere, innere Holztheil das Wasser, bei Eiche und Fichte nicht. Die Saftleistung der Wurzelknollen von Dahlia variabilis. Von C. Kr aus. 3) Einleitung, betreffend den Transport organischer Stoffe auf dem Wege der Filtration. Anatomische und physiologische Literatur über Dalilia. Morphologisches über die zu den Versuchen verwendeten Dahlienstöcke und deren weitere Entwickelung. Die Blutung der in Sand eingewurzelten Stöcke. Specielle Analyse der einzelnen Thcile des Wurzel- systems: 1) Die Saftleistung der Wurzelknollen. Der anatomische Aufbau derselben (mit Abbildungen). Die Saftentleerung auf frischen Querschnitten. Die Qualität des ausgeschiedenen Safts. (Der auf gründlich abgespritzten Wundflächen besonders aus gewissen Elementen des Xylems hervorquellende Saft ist sauer und enthält Inulin; ebensolcher Saft dringt aus dem Mark- parcnchym. In den Knollen von Dahlia findet eine Fortbewegung sauren, inulinhaltigeu Safts auf dem Wege der Filtration besonders in gewissen Zellschichten statt. Zur Erkennung dieser Bewegung müssen aber die ersten Stadien der Saftentleerung ins Auge gefasst werden, da spätere Beobach- tungen ein anderes Bild zeigen, welches die im normalen Zusammenhange herrschenden Verhältnisse nicht mehr erkennen lässt. Die Entleerung sauren Safts geht nämlich bald in Ausscheidung neutralen und alkalischen Safts über, es genügt aber Wegaahme einer äusserst dünnen Zellschicht der Wundfläche, um sofort wieder sauren Saft hervorquellen zu lassen.) Die Ursachen der Saftauspressung (Querspannungen, von der Art des Dicken- wachsthums rührend). Die Saftfiltration in unversehrten Knollen. (Zusam- menwirken der Spannungen und der mit dem Alter der Zellen eintretenden Gestaltsänderungen dieser.) Die weitere Leistung der Knollen nach dem Erlöschen der anfänglichen Ausscheidung. (Weiterhin tritt eine energische Blutung klaren, stark alkalischen Safts aus dem sauren Saft enthaltenden gesunden Gewebe ein.) Die Qualität des nunmehr ausgeschiedenen Safts. Die Herkunft dieses Safts und seiner Bestandtheile. Die Leistung der jungen neugebildeten Wurzeln (diese treiben Saft von ziemlich neutraler Reaktion hervor). Das Zusammenwirken der jungen Wurzeln und der Wurzelknollen bei der Blutung der jungen Triebe. ^) Pringsheim's Jahrb. f. wiss. Botan. Bd. XIV. Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphys. Bd. VI. Heft 3/4. p. 301. 2) Oesterr. Forstzeit. 1883. No. 5. ^) Zweite Abhandlung der Untersuchungen über die Saftleistung der Wurzeln, besonders ihrer jüngsten Theile. Forschungen auf dem Gebiete d. Agriculturphys. Bd. VI. Heft 5. p. 395—459. 118 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. C. Assimilation und Stoft'wechsel. Athmungsgrösse während der Vegetation der Haferpflanze. Von R. Heinrich. 1) Verf. suchte die Mengen von Kohlensäure festzustellen, welche die Haferpflanze in ihren verschiedenen Entwicklungsperioden aus- athmet. Die Athmungsgrösse wurde an mehreren Durchschnittspflanzen bestimmt. Periode I. n. m. IV. V. VI. vn. vm. IX. X. XI. xn. xm. In der Zeit vom 28. 28. 4. 11. 18. 25. 2. 9. 16. 23. 30. 6. 13. April Mai Juni Juli bis 27. Mai 3. Juni 10. „ 17. „ 24. „ 1. Juli 8. „ 15. „ 22. „ 29. „ 5. Aug. 12. „ 26. „ Trockensubstanz V. 1000 Pflanzen g 35,2 53,9 86,7 202,3 367,2 535,1 882,1 2037,9 2229,1 2557,3 2594,7 2625,0 2618,4 Athmungsgrösse V. 1000 Pflanzen während der Periode 1 58,0 27,4 34,8 44,6 63,0 82,3 87,3 140,0 191,2 193,6 155,4 91,4 118,3 Mittel pro Tag 1,935 3,930 4,973 6,368 8,995 11,750 12,465 19,995 27,315 27,600 22,200 13,050 8,450 Sa. 1287,3 = 633,2 g Kohlenstoff, etwa Es macht dies 2321,6 g Kohlensäure gleich 1583 g Traubenzucker. Verathmet ist ungefähr das halbe Gewicht der in der Ernte enthaltenen Trockensubstanz. Abhängigkeit der Athmung von der Temperatur: Trockensubstanz In 24 Stunden der Versuchs- Temperatur «C 14—15 20,5 25 30 35 40 pflanze g 0,664 0,971 1,055 1,593 2,609 1,400 entwickelte Kohlensäure ccm 7,1 35,0 104,0 156,0 192,0 60,0 Kohlensäurebildung pro g Trocken- substanz 10,1 36,1 99,5 97,9 73,6 42,9 Sur la respiration des plantes aquatiques ou aquato-acrien- nes submergees. Cömpt. r. T. XCVI. 1883. No. 6. Athmung und Transspiration der Pilze. Von G. Bonnier u. L. M angin. 2) Das Volum des absorbirten Sauerstoffes ist grösser als das der gebildeten Kohlensäure. Bei Athmung in einem abgeschlossenen Luft- volumen wird der Sauerstoff bald gänzlich verbraucht, während sich grosse Mengen Kohlensäure in Folge innerer Athmung entwickeln. Die Athmung wächst regelmässig mit der Temperatur, das Verhältniss zwischen Kohlen- säure und Sauerstoff ändert sich bei derselben Species nicht merklich mit ^) Grundlagen zur Beurtheilung der Ackerkrume. Von R. Heinrich. Wismar, 1882. Forschungen auf dem Gebiete d. Agriculturphys. Bd. II. Heft 3/4. p. 308. — ') Naturforscher 1883. No. 23. Pflanze. 119 der Temperatur. Bei gleicher Belichtung und Temperatur steigt die Inten- sität der Athmung merklich mit dem Feuchtigkeitszustand der Luft. Das diffuse Licht vermindert die Athmung. Unter dem Einfluss der brechbareren Strahlen ist die Athmungsintensität grösser als unter dem Einfluss der weniger brechbaren. Die Verdunstung ist stärker im diffusen Licht als in der Dunkelheit. Farbe und Assimilation. Von Th. W. Engelmann. i) 1. Assi- milation findet nur in den farbstoffhaltigen Plasmatheilchen statt. 2. Bei allen Assimilationsfarbeu fallen Lichtabsorption und Assimilation zusammen: 1) für grüne Zellen liegt das absolute Maximum der Assimilationswirkung zwischen B u. C. Im Grün, zwischen E u. b, findet sich ein Minimum. 2) Für gelbbraune Zellen liegt ein erstes, sehr bedeutendes Maximum im Roth (zwischen B u. C), ein Minimum im Orange und Gelb, das absolute Maximum im Grün bei D V2 E. Hier ist aber auch die Absorption sehr beträchtlich, wie sich auch zwischen B u. C ein starkes Absorptionsband findet. 3) Für blaugrüne Zellen liegt das Max. in dem stark absorbirten Gelb. 4) Für rothe Zellen liegt (Gaslicht) das absolute Max. der Assimi- latiouswirkung im Grün (stärkste Lichtabsorption):, ein zweites geringeres Maximum, dem ersten Absorptionsband entsprechend, bei B C, ein Minimum im Roth bei C V2 !>• — Lichtstrahlen wirken demnach im Allgemeinen um so stärker auf die Assimilation, je mehr sie absorbirt werden. Die Vertheilung der Energie im Sonnenspectrum und das Chlorophyll. Von C. Timirjaseff.^) Verf. erinnert an seine Unter- suchungen mit Bambusblättern, welche den verschiedenen Spectralregionen ausgesetzt waren, denen zufolge die Maxima der zerlegenden Kraft mit den Absorptiousbändern des Chlorophylls zusammenfallen. Er ist der Ansicht, dass die Zersetzung der Kohlensäure als von der durch die Wirkung auf die Thermosäule gemessenen E^nergie der Bestrahlung abhängig betrachtet werden kann. Durch Langley 's „Bolometre"^) konnte festgestellt werden, dass das Maximum der Energie im Orange, zwischen B u. C, liegt, genau dem Theil des Spectrums entsprechend, der dem charakteristischen Chloro- phyllband correspondirt. Welche Strahlen verursachen die Kohlensäurezersetzung in der Pflanze? Von C. T imirjaseff.^) Hinter einer grünen Lösung von Kupferchlorid, deren Licht der von schwachen Chlorophylllösungen nicht absorbirten Strahlengruppe entsprach, fand nur Kohlensäurebildung statt. Zur Stütze der Vermuthung, dass das Chlorophyll als Sensibilisator wirke, weist Verf. darauf hin, dass Chlorophylllösungen am raschesten keineswegs in den gelben, sondern in den rothen Strahlen zersetzt werden. Es wird somit die Kohlensäurezersetzung sowohl als die Chlorophyll -Ver- änderung von ein und derselben vom Pigment absorbirten Strahlengruppe verursacht, in voller Uebereinstimmung mit den neuesten, die Sensibilisatoren betreffenden Forschungen. Ueber die Menge der vom Chlorophyll geleisteten nütz- lichen Arbeit. Von C. Timirjaseff ^) Verf. sucht den durch das Chlo- ») Botan. Ztg. 1883. No. 1. 2. Forschungen auf dem Gebiete der Agricultur- phys. Bd. II. Heft 3/4. p. 305. 2) Annal. agronom. T. IX. No. 3. p, 131. ^) Eine Art electrisches Thermometer von grösster Empfindlichkeit. *) Botan. Centralbl. Bd. XVII. No. 4. p. 101. Ferner Bd. XVII. No. 12. p. 366. ^) Botan. Centralbl. Bd. XUI. No. 4. p. 100. 120 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. rophyll absorbirten Bruchtheil der gesammten Sonnenenergie, die ein grünes Blatt erhält, festzustellen und untersuchte zu diesem Zwecke das Absorptions- vermögen von Chlorophylllösungen entsprechender Concentration. Die Chloro- phylllösungen entsprachen einem und drei Blättern. Die Versuche fanden theils in vollem Sonnenlichte, theils in solchem, welches vorher eine Chrom- salzlösung durchstrahlt hatte, statt. - — Bei energischer Kohlensäurezersetzung werden bis 20 ^/o, unter Umständen seiht bis 40 ^/o der gesammten Sonnen- energie utilisirt. Ueber den Einfluss chemischer Agentien auf die Assimi- lationsgrösse grüner Pflanzen. Von Th. Weyl.*) Versuche über die Beeinflussung der Gasausscheidung bei Wasserpflanzen, besonders von Elodea canadensis-, die Substanzen waren in dem Wasser gelöst. 1) Karbol- säure in 1 o/o Lösung verhindert die Gasausscheidung im Sonnenlicht. Die Pflanzen starben einfach ab, in schwächerer Lösung langsamer. Kaltge- sättigte Salicylsäurelösung wirkt noch rascher; kaltgesättigte Thymollösung ist ebenfalls schädlich. 2) Salpetersaures Strychnin in Lösung von 0,2 % beschränkt die Sauerstoffausscheidung, die Pflanzen vergilben. Morphin- hydrochlor von 0,25 % und Veratrinwasser waren ohne Einfluss. 3) Starke Kochsalzlösungen hemmen die Sauerstoffausscheiduugen beinahe vollständig-, ebenso schadet eine Sodalösung von 0,25 '^/o. In 1 % Lösung von Natrium- bicarbonat entwickelt Elodea mehr Gas als in Wasser allein. Ueber die Sauerstoffaus Scheidung der Wasserpflanzen. Von Barthelemy. 2) 1. Untergetauchte Luftblätter entwickeln im Sonnenlicht nur dann Sauerstoff, wenn sie mit einer Luftschichte bedeckt bleiben. 2. Die in reines oder kohlensäurehaltiges Wasser getauchten und davon be- netzten Nymphaeablätter leiden hierdurch und injiciren sich mit Wasser. Befinden sich die Blätter an der Pflanze oder ist der Blattstielqucrschnitt verstopft, so findet keine Sauerstoffentwickelung statt, wohl aber, wenn der Querschnitt offen bleibt, sie erlischt, wenn Verletzungen der Epidermis ge- macht werden. Die Blätter von Nclumbium werden von Wasser nicht be- netzt. Sie entwickeln Sauerstoff an der Oberfläche, nicht durch den Blattstiel- querschnitt. Beseitigt man die Luftschichte der Oberfläche, so kann man Sauerstoffentwickelung durch den Stiel erhalten. Apparat zur Betrachtung und Messung der Saucrstoff- ausscheiduug grüner Organe. Von Th. Weyl. Pflügers Archiv für die gesammte Physiol. Bd. XXX. p. 374. Das Kohlendioxyd der Atmosphäre als Kohlenstoffquellc für die Assimilation der Zuckerrübe. Von B. 'Corcnwinder. ^) Die Pflanzen wuchsen 1) in Töpfen mit Sand, der von organischer Substanz und Carbonaten völlig gereinigt war, unter Bcgiessen mit einer entsprechen- den Nährstoff lösung •, 2) in Töpfen mit humusreicher Erde (zei'setzter Pferde- dünger); 3) im freien Felde, wo mit Stallmist und flüssigem Dünger gedüngt war. Jede Versuchsreihe enthielt 3 Pflanzen. Zur Zeit der ersten Untersuchung (15, Juli) wogen (g) von je 2 Rüben: 1) Centralbl. für die medic. Wissenschaften 1882. No. 36. Ceutralbl. f. Agri- culturchem. 1883. Heft 1. p. 65. 2) Compt. r. de l'aead. d. sc. T. XCVI. p. 388. Aunal. agron. T. IX No. 3. p. 138. 8) Annal. agron. T. IX. No. 3. p. 97. Pflanze. 9 Die Blätter . . Die Wurzeln . Zuckerprocent . 1. . 162 60 5,45 2. 160 46 2,85 3. 155 54 4,10 121 Vom September aber zeigten sich erhebliche Verschiedenheiten, indem die noch übrige einzige Pflanze der Abtheilung 2 Vorsprung gewann. Im October begann die Rübe 1 bereits ihre Blätter zu verlieren, sie hatte davon bis zum 1. November nur mehr eine kleine Zahl, während die Rübe 2 sehr üppig aussah und eine beträchtliche Menge gesunder grüner Blätter gebildet hatte. — Ernte am 4. November, Es wogen (g) von je einer Rübe: 1. 2. 3. Die Blätter. . 270 2560 — Die Wurzel. . 490 1145 500 100 g der Rübe enthielten: Wasser . . 80,80 83,80 83,20 Zucker . . 12,26 10,60 9,00 Mineralsubst. 0,98 1,16 0,91 Zucker pro Rübe: 1. 60,07 g, 2. 45,0 g, 3. 121,37 g. Die Pflanze im Sand vermochte demnach ihren Kohlenstoffbedarf aus der Atmosphäre zu bestreiten. Verf. hält aber für wahrscheinlich, dass die Pflanzen der Abtheitung 2 u. 3 vom Kohlenstoff des Bodens profitirt hätten. In ähnlicher Weise wurden auch Versuche mit Mais und Tabak an- gestellt. Mais wuchs in der humusreichen Erde besser als im Sand, bei Tabak war es umgekehrt; dieser bedürfe keiner Kohlenstoffzufuhr durch die Wurzeln. Assimilation der kohlenstoffhaltigen Substanzen des Acker- boden. Von P. P. Deherain. I. Theil: Historisches. Annal. agron. T. IX. No. 6. p. 258. Ueber die Thätigkeit der Rebenblätter. Von H. Müller-Thurgau. Zeitschrift des Vereins nassauischer Land- und Forstwirthe. 1883. No. 30, 31. Ueber den Einfluss der Belaubung des Weinstocks auf das Reifen der Trauben. Von H. Müller-Thurgau. Bericht des Weinbau- congresses zu Dürkheim. 1883. Ueber die Entwickelung der Chlorophyllkörner und Farb- körper. Von A. F. W. Schimper. Botanische Zeitung 1883. No. 7 — lU. Ueber Krystalloide der Trophoplasten und über die Chro- moplasten der Angiospermen. Von A. Meyer. Botanische Zeitung 1883. No. 30—22. Das Chlorophyllkorn in chemischer, morphologischer und biologischer Beziehung. Von A. Meyer. Leipzig, 1883. Ueber die Wechselbeziehungen zwischen Stoffumsatz und Kraftumsatz in keimenden Samen. Von H. Rodewald. i) Es wurden zur Keimung angesetzt von Rothklee. 1. Samen A 4,0924 g Trockensubstanz mit 20 118 Cal. Erhalten Keimlinge AI 3,4865,, „ „ 18 555 „ 2. Samen A 3,8015,, „ „ 18 688 „ Erhalten Keimlinge All 2,8542 „ „ „ 13 032 „ 0 Journal f. Landwirthschaft 18&S. 4. p. 407. J22 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Abgegeben jiro g Trockensubstanz, welche vcrathmet wurde, bei AI 2564, AU 5938 Cal. — Im ersten Versuch hatte die verathmete Substanz annähernd die Zusammensetzung der Stärke, im zweiten Versuch etwa von 60 Stärke: 40 Fett von der durchschnittlichen Zusammensetzung der Oel- säure. Die Verbrennungswärme der Stärke ist pro g 4479, des Gemisches 6641 Cal. Hat die verathmete Trockensubstanz ihre Energie vollständig abgegeben, die zurückbleibende keine Energie von Aussen aufgenommen, so hätte der Energieverlust grösser als beobachtet sein müssen-, demnach wurde entweder ein Theil der Energie des Athmungsmaterials zurück- behalten oder Energie von Aussen aufgenommen. Ersteres setzt chemische Veränderungen energiebindender Art voraus, es können aber keine ent- sprechenden Stoffe nachgewiesen werden. Folglich müssten die Eiweiss- stoffe beim Keimen unter Lichtabschluss Energie aufgenommen haben oder die Energiesumme der bei der Keimung gebildeten Zersetzungsproducte der Eiweissstoffe grösser sein als die Euergiesumme der unzersetzten Eiweiss- stoffe. Die Eiweissstoffe könnten einen Theil der Energie des verathmeten Materials zurückbehalten oder freie Wärme in potentielle Energie ver- wandelt haben. Stoffwechsel und Umwandlung der Energie in den Pflanzen. Von A. Famintzin. Handbuch Russ. Petersburg, 1833. Botau. Central- blatt. Bd. XVn. No. 4. Die Autoxydation in der lebenden Pflauzeuzelle. Von J. Reinke.i) Die vom Verf. entwickelte Theorie der physiologischen Oxy- dation ist in den folgenden Sätzen ausgedrückt: 1) In jeder lebensthätigen Zelle werden Autoxydatoren gebildet, d. h. Substanzen, welche sich bei niederer Temperatur unter Aufnahme von molekularem Sauerstoff durch Wasserzersetzung oxydiren. 2) Bei dieser Oxydation entsteht aus dem dabei mitwirkenden Sauerstoff Wasserstoffsuperoxyd. 3) Das Wasserstoffsuperoxyd vermag unter der Einwirkung von Diastase und wahrscheinlich auch anderer Fermente Oxydationen von ähnlicher Energie auszuführen wie der atomi- stische Sauerstoff. Beiträge zurKenntniss des Verhaltens der leichtoxydablen Substanzen des Pflanzensafts. Von C. Kraus. Berichte der Deutschen botau. Gesellschaft. I. Heft 5. p. 211. Ein weiterer Beweis, dass das Eiweiss des lebenden Proto- plasmas eine andere chemische Constitution besitzt als das des abgestorbenen. Von 0. Loew.^) Es wurde das Eiweiss von Algen (Spirogyra dubia) im frischen Zustande isolirt und analysirt, dann aus den- selben Algen, nachdem sie mit derselben Silberlösung getödtet waren, eine Silberverbindung isolirt und gleichfalls analysirt. Das Eiweiss der Silber- verbindung ist viel sauerstoffreicher. Der Sauerstoff stammt aus dem Silber- oxyd. Aus Algen, deren Eiweiss vorher durch Einlegen in Alkohol ge- tödtet war, liess sich eine ähnliche Silberverbindung nicht darstellen. Gegenbemerkung zu Baumann's Kritik. Von 0. Loew. ^) Ueber den Eiweissumsatz im Pflanzenorganismus. II. Von E. Schulze.^) A. Stickstoffhaltige Bestandtheile der Keim- 1) Bot. Ztg. 1883. No. 5 u. 6. 2) Pflügers Archiv f. Phys. 1883. p. 348. ») Ibid. p. 368. *) Landwirthaftl. Jahrbücher. Bd. XII (1883). Heft 6. p. 909. Pflanze. 123 pflauzen, vorzugsweise der gelben Lupine. Ausser Asparagiü fand sich Phe- nylamidopropionsäure (C9H11NO2), Amidovaleriausäure (CsHnNOa) (früher mit Leucin verwechselt). Diese Substanzen wurden aus den Achsenorganen (Keimlinge minus Cotylen) erhalten. Leucin schien nicht zu fehlen, konnte aber nicht isolirt werden. Auch Tyrosiu, welches wahrscheinlich, aber nur in sehr geringer Menge vorhanden ist, konnte nicht dargestellt werden. — Aus den Cotylen der Lupinenkeimlinge Hess sich nur eine sehr geringe Menge von Amidosäurcn gewinnen. In diese Extracte gehen Substanzen über, welche das Auskrystallisiren erschweren. Vielleicht war Leucin zugegen. — Das in den Keimpflanzen sich vorfindende Gemenge von Eiweisszersetzungs- producten schliesst keine Stoffe ein, welche nicht auch beim Erhitzen der Eiweissstoffe mit Säuren oder Alkalien gebildet würden. Auch der früher ausgesprochene Satz bleibt bestehen, dass die beim Eiwcisszerfall entstehen- den Amidosäuren sich in den Keimpflanzen in anderem Mengenverhältnisse vorfinden als sie bei der Zersetzung der Eiweissstoffe ausserhalb des Orga- nismuses entstehen. — Ausser den schon genannten Stoffen finden sich intermediäre Eiweisszersetzungsproducte: eine sehr geringe Menge von Peptonen-, in den Cotylen sehr beträchtliche Menge durch Phosphorwolfrara- säure, nicht durch Gerbsäure fällbare leicht lösliche stickstoffhaltige Stoffe von noch unbekannter Natur. — Zersetzungsproducte des Nucleins sind die Körper der Xanthingruppe. — Lecithin, welches in den Lupinensamen vor- handen ist, kommt auch in den Keimlingen vor. Endlich sind auch Ammo- niaksalze in den Keimpflanzen zugegen. Die in Ammoniakform vorhandene Stickstofl'quantität betrug 0,0046 ^/o der Frischsubstanz (ungefähr 0,085 % der Trockensubstanz). Bezüglich der stickstofflialtigen Bestandtheile der Kürbiskeimlinge ist bemerkt, dass Glutamin isolirt wurde. Die früheren Angaben über die Quantitäten sind etwas zu hoch. In diesen Keimlingen prävalirt nicht immer das Glutamin, zuweilen ist das Asparagin in grösserer Menge vor- handen. Vielleicht kommt noch ein anderes Amid vor. In drei weiteren Vegetationen wurde Tyrosin aufgefunden, welches als regelmässiger Be- standtheil der Kürbiskeimlinge erklärt werden kann. B. Stickstoffhaltige Bestandtheile der Wurzeln (Runkelrüben) und Knollen (Kartoffeln). Das im Safte der Runkel- und Zuckerrüben reichlichst vorkommende Amid, Glutamin, wurde isolirt. Dasselbe scheint manchmal durch Asparagin ersetzt zu sein. Bezüglich des Kartoffelsafts wurden die früheren Bestimmungen im Wesentlichen bestätigt. Aus dem Saft wurde Tyrosin und ein im Verhalten mit dem Leucin übereinstimmender Körper erhalten. Ferner wurden Peptone und Hypoxanthin constatirt, Asparagin meist in beträchtlicher Menge. Die Zusammensetzung des Kar- toffelsafts scheint im Amidgehalt zu schwanken. Manchmal wurde kein Tyrosin erhalten, auch Asparagin scheint bisweilen nur in geringer Menge aufzutreten. C. Stickstoffhaltige Bestandtheile grüner Pflanzentheile. Von Birke, Rosskastanie und Platane wurden im Frühjahr Zweige abge- schnitten und in Wasser gestellt 5 die hervorgewachsenen Sprossen wurden auf ihre stickstoffhaltigen Stoffe untersucht, als sie kein wesentliches Wachs- thum mehr zeigten. Die Platanentriebe enthielten Allantoin und zwar als regel- mässigen Bestandtheil (0,5 bis 1,0 % der Trockensubstanz des Materials). Ausserdem wurde nur in den jungen Sprossen von Acer pseudoplatanus Allantoin nachgewiesen, obwohl verschiedene Holzgewächse geprüft wurden. J24 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Eine ähnliche Snbstanz lieferten die Sprossen von Acer campestre. Ver- gebens wurde auf Allantoin untersucht die jungen Sprossen von Vitis vinifera, Betula alba, Fagus silvatica, Tilia parvifolia. Alle diese Objccte enthielten Asparagin. Wahrscheinlich entsteht das Allantoin beim Zerfall von Eiweissstoffen. In den Plataneusprossen fanden sich ferner Vertreter der Xanthingruppe. (Cholesterin, welches in den Lupinenkeimlingen in relativ beträchtlicher Menge vorkommt, fand sich in den Platanensprossen nur in äusserst geringer Quantität.) Ueber Stärkebildung aus Zucker. Von J. Böhm.i) Verf. hat früher nachgewiesen, dass in den Chlorophyllkörnern aus eingewanderter organischer Substanz Stärke gebildet werden kann, nicht nur in verdun- kelten Blatttheilen, sondern auch in ganz verdunkelten Primordialblättern, wenn das bezügliche Schwesterblatt der entknospten Keimpflanzen dem Licht ausgesetzt bleibt. Das Material für die Stärkebildung ist ohne Zweifel bei Lichtabschluss eingewanderter Zucker. Nach den Versuchen bildet sieh aber auch Stärke aus künstlich von Aussen eingeführtem Zucker: In ent- färbten Blättern, Stielen und Stengelstücken von Phaseolus multiflorus erscheint bisweilen schon nach 24 Stunden Stärke, wenn dieselben auf Zuckerlösung gelegt resp. mit den Enden eingetaucht wurden. Es ist gleichgültig, ob Rohr- oder Stärkezucker verwendet wird. Selbst Blätter solcher Pflanzen, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen keine Stärke in den Chlorophyll- körnern haben, werden zum Theil auf SO^oiger Zuckerlösung wenigstens stellenweise stärkereich. Bildung des Oenocyanins. Von J. Maumene. ^) Dieser Farbstoff der Rothweintraubcn entsteht aus einem in den noch grünen Beeren bereits vorhandenen farblosen Chromogeu. Grüne Beeren über Schwefelsäure im Vacuum getrocknet, dann der Einwirkung der Luft ausgesetzt, färben sich so dunkel wie die am Stock verbliebenen frischen Beeren. Bedeutung des rothen Farbstoffs bei den Phanerogamen und seine Beziehungen zur Stärkewanderung. Von H. Pick. ^) Der rothe Farbstoff erscheint dem Verf. als Mittel, die Stärkeauswanderung in erhöhtem Masse zu fördern, ohne die assimilatorische Thätigkeit der Chlorophyllkörner bedeutend zu stören. „Nicht nur in den roth gefärbten, jungen Trieben, auch in den Stengeln, Blatt- und Fruchtstielen giebt das rothe Licht die Bedingung dazu her, dass die nach beliebigen Veibrauchs- orten resp. Reservebehältern strömenden Kohlehydrate in für die Wanderung gelöstem und nach Umständen in durch das Protoplasma direct verarbeit- barem Zustande gehalten werden." Ueber das Schicksal der krystallinischen Kalkoxalatlagc- rungen in der Baumrinde. Von St. Ranner. ^) Entgegen anderweitiger Behauptungen weist Verf. nach, dass eine Wiederauflösung und Verworthung nicht stattfinde (keine Verschiedenheit im Vorhandensein nach der Jahres- zeit), das Oxalat vielmehr als Auswurfsstoff betrachtet werden müsse. Ueber die Verwendung der Gerbsäure im Stoffwechsel. Von E. Kutscher. ö) Die Pflanzen wurden in den verschiedenen Phasen der ») Botanische Zeitung 1883. No. 3, 4. 2) Centralblatt f. Agriculturchem. 1883. Heft 5. p. 357. Compt. reud. 1882 20. Nr. 20, ») Botanisches Centralblatt. Bd. XVI. Nr. 9—12. *) Botanisches Centralblatt. Bd. XVII. Nr. 4. p. 101. '•) Flora 1883. Nr. 3 bis 5. Pflanze. 125 Entwickelung in Bezug auf das Vorkommen der Gerbsäure mikroskopisch unter- sucht. Die einzelnen Arten zeigten ein verschiedenes Verhalten. Bei Ricinus und Phaseolus multiflorus wird die Gerbsäure in besonderen Absonderungszellen (diese in jedem Gewebe zu finden oder auf ein bestimmtes Gewebe beschränkt) abgeschieden, ohne weiter verwendet zu werden, während sie bei Vicia faba und Helianthus annuus irgendwie verwerthet zu werden scheint. Sie bildet sich bei diesen Arten nur beim Aufbau des primären Gewebes und dessen erster Differenziruug, nicht aber beim weiteren Aufbau des bereits differen- zirten Gewebes. Vielleicht wird die bei der Zellbildung in Menge abge- schiedene Gerbsäure bei der Athmung verbrannt. Ueber die Entstehung stärkeurabildender Fermente in den Zellen höherer Pflanzen. Von W. Detmer. i) Die ruhenden "Weizen- samen enthalten eine sehr geringe Menge des diastatischen Ferments ; erfolgt die Keimung bei Luftzutritt, so entsteht eine beträchtliche Menge dieses Ferments, was bei Sauerstoffmangel (in einer Wasserstoffatmosphäre) unterbleibt. Reifung von Kirschen und Johannisbeeren. Von C. Amthor. 2) Der Wassergehalt der Kirschen, sowie der Gehalt an Trockensubstanz steigen constant vom Anfang des Versuchs bis zur Reife, der Wassergehalt um 398 %, die Trockensubstanz um 295 0/0. Die Zunahme steigt nicht immer in demselben Verhältniss. 4 Wochen vor der Reife bleibt die Wasserzufuhr gegen die Aufnahme von Trockensubstanz zurtick, von da ab findet das Umgekehrte statt. Der Asche- und Phosphorsäuregehalt einer einzelneu Kirsche steigt bis zum Schluss um 204 resp. 195 7o, nur scheint infolge der vermehrten Trockensubstanz- und Wasseraufnahme, mit welcher die Aufnahme von Asche und Phosphorsäure nicht gleichen Schritt hält, eine relative Abnahme der letzteren stattzufinden. Der Aschen- und Phosphorsäuregehalt eines einzelnen Kerns steigt bis zur Reife und zwar um 19,1 resp. 20 ^o. Bei der Johannisbeere nimmt mit zunehmender Reife während der sechs- wöchentlichen Versuchszeit sowohl Wasser als Trockensubstanz um 62 ^jo zu. Der Aschengehalt einer Beere steigt in dieser Zeit um 50, der Phos- phorsäuregehalt um 47, der Schwefelsäuregehalt um 126 ^o- Verschiedenartigkeit dei"- Wirkung metamerer Körper auf die Pflanzenentwickelung. Von J. Emerson Reynolds. 3) Tabak mit sulfocyansaurem Ammonium wöchentlich zweimal (0,05 g in 250 cc Wasser) begossen, kränkelte; mit Thiocarbamidlösung gleicher Concentration begossen, entwickelten sich die Blätter kräftig und bekamen tiefgrüne Farbe. Die mit reinem Wasser versehene Pflanze wuchs , schnell und übertraf bald die anderen an Höhe, aber ihre Stengel und Blätter waren mit der Thiocar- bamidpflanze verglichen arm und dünn. D. Aeussere Einflüsse (Wärme, Licht etc.). Studien über die Entwickelung der Traubenbeere und den Einfluss des Lichts auf die Reife der Trauben. Von K. Portele.*) 1) Botanische Zeit. 1883. Nr. 37. 2) Centralblatt. f. Agriculturchem. 1883. Heft 7. p. 499. Zeitschrift f. physiö- log. Chem 1883, 3. p. 197. 3) Naturforscher 1883. Nr. 7. *) Mittheilungen aus dem f.aboratorium der landw. Landesanstalt in S. Mi- chele. 1883. ■lOtf Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Der erste Theil enthält Morphologisches und Anatomisches. Aus der Untersuchung über den Einttuss des Lichts ergab sich: 1) die Trauben können auch bei Ab- schluss des Lichts blühen und reifen, die Samen entwickeln sich vollständig; 2) der Einfluss des Lichts ist wesentlich verschieden in der ersten und in der zweiten Entwickelungsperiode derselben (in der Zeit bis zum Eintritt der Färbung und von da bis zur Reife). In der ersten Periode trägt das Chlorophyll der Beeren wahrscheinlich mit zu der Entwickelung bei, wozu natürlich Lichteinfluss nothwendig ist. Beeren, die dem Einfluss des Lichts entzogen werden, zeigen ein geringeres Grössenwachsthum , eine geringere Gerbstoffvermehrung in den Hülsenzellen, ein späteres Erweichen und Färben. Die Bildung des Farbstoffs wird durch Lichtmangel während der ersten Periode jedenfalls beeinflusst. Auf die zweite Reifeperiode scheint das Licht von keinem Einfluss zu sein. Jene Beeren, welche erst nach dem Färben verdunkelt wurden, Hessen keinerlei deutlichen Einfluss erkennen. Die Zuckerwanderuug und die Säureabnahme geschieht im Dunkeln wie im Licht. Wenn auch bald die Dunkel- bald die Lichttrauben procentisch mehr Zucker enthielten, so ist dies vielleicht zum Theil auf einen späteren Beginn des Erweichens und späteren Beginn der Zuckereinwanderung zu setzen, theilweise auch auf die Verschiedenheit in den Wärmeverhältnissen, welche für die Zuckerzuführung in die Beeren von sehr wesentlichem Ein- fluss sind. Stärkere Erwärmung dürfte die Zuckerzuwanderung begünstigen, zu starke Erhitzung kann dagegen hemmend auf das Wachsthum wirken, wie die Versuche zeigten, in denen Trauben in einfache Blechbüchsen ein- geschlossen Temperaturen von 50 ^ C. und mehr auszuhalten hatten. Untersuchungen über die Einwirkung des Lichts auf die Sauerstoffausscheiduug der Pflanzen. Von J. Reinke. i) Die Wir- kung des gemischten Sonnenlichts. Versuche über die Abhängigkeit der Sauerstoffabscheidung von der Lichtintensität. Nach dem Ergebniss der Zäh- lungen der aus Sprossspitzen von Elodea entweichenden Gasblasen beginnt die Gasausscheidung bei mittlerer Beleuchtungsstärke und steigert sich gleich- sinnig mit der wachsenden Lichtintensität bis zu einem Maximum (Optimum), welches ungefähr dem directen Sonnenlicht entspricht, bald bei etwas gerin- gerer, bald erst bei etwas höherer Intensität erreicht wird. Jede weitei-e Vermehrung der Lichtintensität hat keine weitere Beschleunigung der Gas- ausscheidung zur Folge. Auch im concentrirtesten Lichte des Focus einer Sammellinse dauert die Gasausscheidung mit der dem Optimum entsprechenden Geschwindigkeit so lange au, bjs die schädliche Lichtwirkung eintritt, welche das Chlorophyll zerstört. Licht- und Farbensinn der Bacterien. VonTh.W. Engelmann. ^) Die Bewegung einer Form (Bacterium photometricum) wird nur durch Licht erweckt. Die Einwirkung des Lichts ist keine momentane, sondern äussert sich erst nach einer merklichen Zeit. War das Licht laug andauernd zu stark, so kamen die meisten Bacterien zur Ruhe, um sich dann bei Ab- schwächung des Lichts zu zerstreuen. Plötzliche Lichtwirkung verursacht förmliches Erschrecken. Zufuhr von reinem Sauerstoff vermindert die Em- pfindlichkeit. Kohlensäurezufuhr verursachte Schreckbewegungen wie plötz- liche Verdunkelung. Bei Beleuchtung des Tropfens durch ein Spectrum rückte die Hauptmasse der Bacterien ins Ultraroth, in verschiedenfarbigem >) Botanische Zeitung 1883. Nr. 42—44. ») Pflüger's Archiv f. Phys. 1883. p. 9.5. Pflanze. 127 Licht zeigte die Geschwindigkeit der Bewegungen, unter sonst gleichen Be- dingungen Unterschiede. Behinderung der Bacterienentwickelung durch das Licht. Von J. Tyndall. 1) Mit Aufgüssen gefüllte, inficirte Flcäschchen wurden theils dem Sonnenlicht ausgesetzt, theils beschattet. In letzteren war schon nach 24 Stunden der Inhalt trübe, in ersteren noch nicht nach dreimal so langer Zeit. Die Nachtzeit rief keine Veränderung hervor, ohne dass aber der Inhalt der Flaschen durch die Insolation steril geworden war. Einfluss des Lichts auf die Entwickelung von Bacterien. Von J. Jamieson. ^) Directes Sonnenlicht tödtet die Bacterien, nicht aber diffuses Licht. Geht aber die Sonnenstrahlung mit massigen oder niederen Tem- peraturen einher, so übt sie keine zerstörende Wirkung. Eine directe Wir- kung der Lichtstrahlen als solche auf die Bacterien ist somit noch nicht sicher nachgewiesen. Vegetation der Pflanzen in geschlossenen Räumen. Ein- wirkung von directem und diffusem Licht auf die Pflanzen. Vegetationsversuche in farbigem Licht. Wachsthum der Pflan- zen bei beschränktem Lichtzutritt. Von H. Hellriegel. Beiträge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Ackerbaus. Braunschweig 1883. Einwirkung des Lichts auf das Entfalten der Blätter. Von E. Mer. 3) Das Licht ist hierzu unentbehrlich. Die Blätter von Pflanzen von Phaseolus vulgaris blieben in der Dunkelheit zusammengerollt oder öff- neten sich nur unvollständig und verblieben im unentwickelten jungen Zu- stande. Der Einfluss des Lichts bleibt der gleiche in trockener und feuchter Atmosphäre. Das Licht übt eine gewisse Nachwirkung aus. Werden Keim- pflanzen dem Lichte während einer zur Entfaltung der Blätter nicht genü- genden Dauer ausgesetzt, dann ins Dunkle gebracht, so öffnen sich die Blätter dennoch. Das Entfalten ist vom Ergrünen unabhängig. Ueber den Einfluss des sonnigen und schattigen Standorts auf die Ausbildung der Laubblätter. Von E.Stahl. Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphysik. Bd. II. Heft 3/4. p. 303. Einfluss von Temperatur and Besonnung auf die Vegetation von Mais. Von F. Sestiui und A. Funaro. ^) Vergleichende Culturen bei freier Einwirkung der Sonne und Abhaltung derselben durch einen weissen beziehungsweise schwarzen Vorhang. Selbstverständlich wuchsen die Pflanzen im ersten Fall am besten. Zusammensetzung am 15. September; Pflanzen offen, besonnt hinter dem weissen Vorhang Wasser 11,700 12,800 Fettartige Substanz . . . 4,700 3,300 Cellulose 2,950 2,950 Eiweissartige Substanz . . 8,310 5,340 Kohlehydrate 70,740 73,810 Asche 1,600 1,800 Gesammtstickstoff .... 1,402 0,963 Hiervon in eiweissart. Subst. 1,331 0,855 In Nichtproteinstoffen . . 0,071 0,108 ') Naturforscher 1882. No. 4. 2) Naturforscher 1883. No. 12. ^) Gompt. rend. 1882. No. 24. — F'orschungen auf dem Gebiete der Agricul- turphys. Bd. II. Heft 5. p. 469. *) Compt. rend. d. seanc. de l'acad. d. sc. XCVI. 1883. p. 596. — Annal. agron. T. IX. No. 3. p. 134. 1 OQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Entwickelung des Weizens. Von Duchaussoy.^) Nach 6jährigen Beobachtungen fielen die besten Ernten mit der höchsten Sommertemperatur zusammen (ausser es herrschte grosse Trockenheit). Ueber das Wärme- und Lichtbedürfniss der Pflanzen in verschiedenen Lebensperioden und über den Einfluss der Saat- zeit. Von H. Hell r lege 1.^) Da Licht und Wärme im Frühjahr in gerin- gerem, im Sommer in höherem Grade gegeben sind, treten Störungen der Vegetation ein, wenn die heisse Zeit in einer zu frühen Wachsthumsperiode eintritt, ebenso andererseits, wenn beim Reifen Maugel au Wärme und Licht herrscht. Die Versuche über verschieden späte Saatzeit lassen dies deutlich erkennen. Ueber den Einfluss der strahlenden Wärme auf wach- sende Pflanzentheile. Von J. Wortmann. 3) Nach den Untersuchungen des Verf. können auch durch deu Einfluss einseitig einfallender Wärme- strahlen wachsende Pflanzentheile zu Krümmungen veranlasst werden, welche dahm zielen, das betrefi'ende krümmungsfähige Organ entweder der Wärme quelle zu- oder abzuwenden. Einfluss der Temperatur und des Regeufalls auf die Weizen- ernte.*) Aus 36jährigeu Beobachtungen in England ergiebt sich der Satz, dass warme Witterung im Juli und August selbst bis dahin geringe Bestände noch wesentlich zu kräftigen vermag während umgekehrt auch die bis Ende Juni versprecheudsten Bestände doch unbefriedigende Erträge ergeben, wenn die Temperatur im Juli und August die erforderliche Höhe nicht erreicht. In den Jahren mit über Mittelerträgen stand auch die Temperatur im Juli und August über Durchschuittshöhe. Das beste Jahr hatte eine sehr hohe Durchschnittstemperatur und ungewöhnlich wenig Regen in den beiden Mo- naten. Stand die Temperatur unter Durchschnitt, so stand auch der Er- trag unter Mittel-, in den Jahren sehr schlechter Ernten war die Tempe- ratur zwar nicht viel unter Mittel, aber es fand starker Regenfall statt. Wenn in Jahren mit über Mitteltemperatur im Juli und August geringe Ernten erhalten wurden, so herrschten sonst besondere Verhältnisse vor. Als Gesammtresume ergiebt sich: Vorausgesetzt, dass die Ernte nicht schon vorher so weit geschädigt ist, dass vollständige Wiederherstellung unmöglich wird, wird bei über Mitteltemperatur im Juli und August immer eine Ueber- mittelernte gewiss sein, soferne dieselbe nicht durch aussergewöhnliche Ver- hältnisse reducirt wird, besonders durch Regengüsse und Stürme. Regen bei warmer Witterung scheint sonst die quantitativen Erträge nicht sehr zu beeinträchtigen, wenn auch die Qualität darunter leiden mag. Dagegen ist es in England, so gut auch die Bestände bis Ende Juni stehen mögen, unmöglich, Uebermittelerträge zu erzielen, wenn die Durchschnittstemperatur im Juli und August unter mittel steht, mag auch sonst die Witterung hell und klar sein, und dann die Qualität gut ausfallen. Kälte und Regen in diesen Monaten geben die schlechtesten Ernten, wie vorzüglich auch der Stand zu Anfang Juli gewesen sein mag. Beziehungen der während der Vegetationszeit herrschenden Temperatur zu dem Ertrage. Von H. Hellriegel. s) In der Periode *) Annal. agron. T. IX. No. 3. p. 13.5. Vergl. diesen Jahresbericht p. 93. 2) Beiträge zu den naturwiss. GrniuUagon des Ackerbaus. Braunschweig 1888. 8) Botan. Zeitung 1883. No. 28, 29. *) Centralblatt f. Agriculturchem. 1883. Heft 5. p. 291. ^) Beiträge zu den naturwiss. Grundlagen des Ackerbaus. Braunschweig 1883. Pflanze. 129 (1er Blatt- und Halmbilduug ist die günstigste Mitteltemperatur der Luft 15 " C, in jener der Aehren- und Körnerbilduug 17 — 18 <> C. Tempera- turen über 25—28 ° C. wirken schädlich. Einfluss hoher Bodeutemperatur von kurzer Dauer auf die Vegetation. Von H. Hellriegel, i) In den ungeschützten Sandcultur- gefässen konnte bei Besonnung die Temperatur der oberen Schicht bis 50 ^ erreichen. In den ungeschützten Gefässen wurden die Gerstenpflanzen noth- reif und gaben schlechteren lu'trag als wenn der Boden geschützt war. Ein einfaches Brett genügt als Schutzmittel. Einfluss der Temperatur auf die Entwickelung der Pflan- zen (zunächst des Weizens). Von E. Risler. 2) Da ein Wachsthum überhaupt nicht stattfindet, wenn die Lufttemperatur im Schatten nicht wenigstens einige Tage hintereinander und jeden Tag mindestens einige Stunden -j- 6 "^ erreicht, wurde bei Bestimmungen der Wärmesumme die mittlere Temperatur für jeden Vegetationstag bestimmt, und diese Zahlen nach Abzug von 6 ^ für die ganze Vegetationszeit zusammengezählt. Nach den 10jährigen Beobachtungen fallen die stärksten Ernten mit den höchsten Temperatursummen zusammen. The Electric Light. Von W. T. Thiselton Dyer. The Gard. Chron. New Ser. Vol. XVIIL Nr. 445. Botanisches Centralblatt. Bd. XVII. Nr. 2. p. 49. Ueber die Baumtemperatur unter dem Einfluss der Inso- lation. Von E. Ihne. Allgem. Forst- und Jagdzeitung. Suppl. Bd. XII. Heft 4. 1883. Botan. Centralblatt 1883. Nr. 8. Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphysik. Bd. VII. Heft 5. p. 469. Beitrag zur Lehre von den constanten Wärraesummen. Von M. Staub. Engler's botan. Jahrb. f. Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Bd. III. Heft 5. p. 131. Forschungen auf dem Ge- biete der Agriculturphysik. Bd. VH. Heft 3/4. p. 370. Ueber das Gefrieren und Erfrieren der Pflanzen- und Schutzmittel dagegen. Von H. R. Göppert. Stuttgart 1883. For- schungen auf dem Gebiete der Agriculturphysik. Bd. VII. Heft 3/4. p. 362—366. Einfluss der Höhe auf die Vegetationserscheiuungen. Von A. Angot.-^) In Frankreich verzögert sich die Ernte des Winterroggens im Mittel um 4 Tage, wenn die Höhe um 100 m zunimmt. Einige Beobachtungen über den Witterungseinfluss auf die Lebensdauer und Vegetationsweise der Pflanzen. Von F. Hilde- brand. Engler's botan. Jahrbücher. Bd. IV. 1883. Heft 1, p. 1. Bo- tanisches Centralblatt. Bd. XVH. No. 4. p. 101. E. Verschiedenes. Nährlösungsculturen unter Zusätzen von telluriger und Tellur-, seleniger und Selen-, arseniger und Arsensäure, unterphosphorigsaurem Kalium und Ferrocyankalium. Von *) Beiträge zu den naturwiss. Grimdlageu des Ackerbaus. Braunschweig, 1883. '^) Compt. rend. 1882. Nr. 24. — Centralblatt für Agriculturchemie. 1833. Heft 8, p. 570. 3) Naturforscher 1883, Nr. 24. Jahresbericht. 1883. 9 jgQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. W. Knop. ^) 1) Die in Normalnährstofflösung wurzelnden Maispflanzen er- hielten p. 1. Lösung 0,05 resp. 0,1 g tellurige und ebensoviel Tellursäure, letztere mit Ammoniak gesättigt. Die Pflanzen wuchsen kräftig fort, der Nachweis der Aufnahme der Tellurverbindungen steht aber noch aus. 2) Den Lösungen wurde selenige und Selensäure, beide mit Ammoniak neutralisirt, beigesetzt. Quantitäten wie vorher. Die Wurzeln erschlafften rasch, die Pflanzen gingen zu Grunde. 3) Unterphosphorigsaures Kalium (statt des phosphorsauren gegeben) ist unschädlich, die Pflanzen wachsen aber nicht weiter. 4) Lösung mit arseniger und Arsensäure (erstere frei, letztere als Kaliumsalz). Mengen wie bei 1. In der Lösung mit arseniger Säure starben die Pflanzen nach 5 bis 8 Tagen, in der mit arsensaurem Salz versetzten wuchsen sie üppig fort; Der Versuch war zur Zeit der Publication noch nicht abgeschlossen. 5. Aufnahme von Ferrocyankalium. Unter der Einwirkung der Wurzeln (im Dunkeln) entwickelt sich Ammoniak, Bei kleineren Gaben wird das gelbe Blutlaugensalz in wenigen Tagen bis auf die letzte Spur aufgenommen. Ferridcj^ankalium verhält sich ähnlich. Ueber die Aufnahme von Metalloxyden durch Pflanzen. Von F. B. Phillips. 2) Gesunde Pflanzen nehmen durch ihre Wurzeln geringe Mengen von Blei, Zink, Kupfer und Arsenik auf. Das aufgenommene Blei und Zink verursacht keinerlei Störungen in dem Leben der Pflanze, dagegen äussern Kupfer- und Arsenikverbindungen einen entschieden schäd- lichen Einfluss. Kalk und Magnesia in der Pflanze. Von E. v. Räumer.^) Verf. hat weitere Versuche mit der Feuerbohne (Wasserculturen im Lichte und im Dunkeln, mit und ohne Kalk resp, Magnesia) angestellt, welche die früheren Resultate bestätigten und weitere Einzelheiten lieferten. Die Discussion der Ergebnisse führt zu dem Satze, „dass die Function des Kalks in der Bildung der Baustoffe für die Zellwand, die der Magnesia in dem Stärketransport in und ausser dem Chlorophyll, und darum auch in der Bildung des letzteren liegt". Einfluss eisenhaltigen Bodens auf die Entwickelung der Pflanzen. Von Griffiths.*) Pflanzen sollen in einem Boden, dem Eisen- vitriol zugesetzt wurde, doppelt so grosses Gewicht erreichen als Pflanzen auf eisenfreiem Boden. Die Asche der ersteren enthielt (Kohlpflanzen) im Stengel 3 — 5, in den Blättern 12,3 % Eisenoxyd. In manchen Zellen der Blätter wurden (nach mikrochemischer Untersuchung) Krystalle von Eisen- vitriol aufgefunden. Die agriculturchemische Methode der Sandcultur. Von H. Hellriegel. Beiträge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Acker- baues.' Braunschweig, 1883. Einfluss des Partiärdrucks des Sauerstoffs auf das Wachsen der Pflanzen. Von A. Wieler.^) 1) Die Quantität Sauerstoff, bei der noch Wachsthum stattfindet, ist ausserordentlich gering. 2) In der verdünnten Luft wachsen die Pflanzen statt langsamer stärker als in der atmosphär. Luft (ver- dünnt um 2 —300 mm); diese Beschleunigung hängt nur von der Partiär- ^) Ackererde u. Cnlturpflanze. Leipzig, 1883. 2) Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft 3. p. 213. — Chemical News. 1882. No. 1119. «) Die landw. Versuchsstat. XXIX, 3. p. 2.53. *) Centralbl. f. Agriculturchem. 1833. Heft 11. p. 786. •) Untersuchungen aus dem botan. Institut zu Tubingen. Bd. I. Pflanze. 131 Pressung des Sauerstoffs der umgebenden Luft ab. Da aber bei ganz mini- malem Sauerstoffgehalt der Luft das Wachsthum verlangsamt wird, muss es in verdünnter Luft bei einem bestimmten Sauerstoffgehalt einen Punkt geben, an dem eine Verlangsamung des Wachsthums zu constatiren ist. Dieser Punkt und jener, an welchem in verdünnter Luft das Wachsthums- maximum liegen muss, wurde durch Vergleichung von Pflanzen in ver- dünnter mit solchen in der atmosphärischen Luft näher festgestellt. Für Heliauthus annuus steigt das Wachsthum vom normalen Luftdruck bis 100 mm Barometerstand, von da fallend; bei 5 — 10 mm wird die Wachs- thumsgeschwindigkeit der in gewöhnlicher Luft gleich. Bei Faba lag das Maximum zwischen 100 und 300 mm, die Verlangsamung trat schon bei 50 mm ein. Durch vermehrten Sauerstoffdruck wird das Wachsthum ver- langsamt, um weiterhin zu steigen und ansehnlicher zu werden als in ge- wöhnlicher Luft. Untersuchungen über den Einfluss des Bodenvolumens auf die Entwickelung der Wurzeln verschiedener Culturgewächse. Von Hellriegel.i) 1) Der Habitus des Wurzelsystems der Erbse, Bohne und Lupine. 2) Beobachtungen über Entwickelungszeit, Länge und Gewicht der Wurzeln. 3) Verhältniss der Wurzeln in kleinen und flachen Gefässen bei sehr beschränktem Bodenvolumen. In Glasgefässen von 14 cm Durchmesser und 18 cm Höhe wuchsen je 6 Pflanzen von Gerste, 3 von Erbse, 2 von Pferdebohne, 1 Lupinen- und 1 Rotlikleepflanze. Die Pflanzen erreichten die Vollkommenheit von Feldpflauzen auf Bodenarten geringerer Güte mit Ausnahme der Lupine, welche ganz kümmerlich wuchs, aber Samen reifte. 4) Verhalten der Wurzeln in hohen Culturgefässen. Das Bodenvolumen kann unter Umständen, wie sie in der Saudcultur häufig vorkommen, einen entscheidenden Einfluss auf die Vegetation der Versuchspflanzen und auf die Production von Trockensubstanz ausüben; unter Umständen steht die Höhe des Ertrags im umgekehrten Verhältnisse zu der Summe der mecha- nischen Widerstände, welche der Entwickelung des Wurzelnetzes der Ver- suchspflanzen entgegentreten, und damit in geradem Verhältnisse zu dem Bodenvolumen resp. der Grösse und Form der Culturgefässe. 5) Ent- wickelung der Wurzeln bei verschieden dichter Aussaat. Die Beschränkung im Bodenräume hatte Herabdrückung der Entwickelung der Pflanzen und frühere Reife zur Folge. 6) Entwickelung der Wurzeln bei verschieden tiefer Aussaat. Es zeigte sich kein Unterschied in der Entwickelung der 3, 4 und 6 cm tief gesäeten Gerste. 7) Entwickelung der Wurzeln im freien Land. Die grösste Zahl von Nebenwurzeln entwickelt von den unter- suchten Pflanzenarteu der Raps (wahrscheinlich stehen diesem Rübsen, Lein und Buchweizen am nächsten), diesem folgen die Kleearten (nach den Topf- culturen Bohnen und Erbsen), dann die Getreidearten. Die geringste An- zahl von Wurzelfasern wurde bei den Lupinen gefunden. In Bezug auf die Ausdehnung des Wurzelnetzes in der Tiefe wurde kein bedeutender Unter- schied constatirt. Sämmtliche Arten hatten die Hauptmasse ihrer Wurzeln in der Ackerkrume entwickelt; in der tieferen Lage sank die Zahl der Wurzel- fasern schnell bis auf durchschnittlich die Hälfte. In den tieferen Unter- grund stiegen nur ca. 10 "/o Wurzeln herab, tiefer als 1 m wurden nur in einigen Fällen vereinzelte Fasern gefunden. ^) Beiträge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Ackerbaues. Braun- schweig, 1883. p. 118—280. 9* 1 OO Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Monografia sull' analisi immediata delle olive ovvero le sostanze grasse e loro posto anatomico uella drupa delT ulivo. Annuario della R. scuola superiore d'agricultura in Portici. Napoli, 1883. Untersuchungen über den Hydrotropismus. Von H. Molisch. Sitzungsber. der k. Acad. d. Wiss. zu Wien. Sitzung vom 12. Juli 1883. Botau. Ceutralblatt. Bd. XV. No. 7. p. 201. Die Wurzelhaare der Pflanzen. Von Fr. Schwarz. Arbeiten des botanischen Instituts Tübingen. Bd. I. Heft 2. Botan. Ceutralblatt. Bd. XV. No. 11. p. 337. Forschungen auf dem Gebiete der Agricultur- physik. Bd. VlI. Heft 1. Ueber den Antheil der Pflanzensäure an der Turgorkraft wachsender Organe. Von H. de Vries. Botanische Zeitung 1883. No. 51. Ueber das Verhalten von vegetabilischen Geweben und von Stärke und Kohle zu Gasen. Von J. Böhm. Botanische Zeitung 1883. No. 32—34. Lehrbuch der Pflanzenphysiologie. Von W. Detmer. Bres- lau, 1883. F. Pflanzenciiltur. Allgemeines. Pflanzen- Untersuchungen über die künstliche Beeinflussung der cuitur. ij^j^gj.gu Wachsthumsursachen. Von E. Wollny.i) j) Einfluss des Anwelkens der Saatknolleu auf den Ertrag der Kartoffeln. Fünfjährige Versuche, a. Mit augewelkten, im Lichte gekeiraten Knollen. Temperatur 8 — lO*' C. Der Gewichtsverlust ist bei Knollen (derselben Sorte) verschiedener Grösse ziemlich derselbe. Gewichtsverlust 6,8 bis 10,7 gegen 1,59 bis 2,11^0 der frischen vom 1. März bis 1. Mai; 9,3 bis 21,7 gegen 3,5 bis 8,9^/0 der frischen in der Zeit vom 7. Januar bis 3. (7.) Mai; 15.7 bis 26,7% gegen 3,4 bis 4,8% der frischen (grosse Knollen), 16,3 bis 26,2 "/o gegen 3,1 bis 4,6% der frischen (mittlere Knollen), 19,3 bis 27.8 % gegen 2,9 bis 4,8 % der frischen (kleine Knollen) in der Zeit vom 17. November bis 30. April. Die Pflanzen aus augewelkten Knollen ent- wickelten sich früher, aber ungleichmässiger als diejenigen aus frischen. Der Ernteertrag war bedeutend gesteigert (Maximum 171,8:100). b. Mit ange- welkten nicht gekeimten Knollen. Dieselben waren bei 30 — 35 ^ C. gewelkt. Gewichtsverlust 10,6 bis 17,9 %, gegen 1,3 bis 3,8 % der frischen vom 2. April bis 8. Mai; im anderen Versuch verloren die gewelkten Knollen 17,01, die frischen 1,30 % an Gewicht in der Zeit vom 20. März bis 6. Mai. Schlüsse: 1) Durch das Anwelken wird die Zahl der geernteten Knollen im Verhältniss zu gleich schwerem frischen Saatgut ganz erheblich erhöht; 2) in derselben Weise steigt der Ertrag dem Gewichte nach; 3) meist ent- hält die von angewelkten Knollen erzielte Ernte absolut eine grössere, re- lativ eine geringere Zahl grösserer Knollen; 4) die durch Anwelken hervor- gerufene Ertragssteigerung tritt im stärksten Grade bei den Pflanzen aus ') Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphys. Bd. VI. Heft 1/2. p. 97. Pflanze. 133 kleinem Saatgut hervor; 5) der Erfolg des Auwelkens hängt nicht ab von dem Auskeimen der Knospen während der Trocknung; 6) das Anwelken ist aber ein Culturmittel, welches sich nur für feuchte Bodenarten und feuchtes Klima eignet, auf allen leicht trocknenden Ländern und in einem trocknen Klima zu verwerfen. 2) Einfluss'des Klimas, der Bodenbeschaffenheit und des Bodenraums auf die Bestückung der Kulturpflanzen. Im All- gemeinen werden alle Einflüsse, durch welche das Wachsthum der Haupt- triebe beeinträchtigt wird, der Bestockung Vorschub leisten, vorausgesetzt, dass der Boden mit Wasser und Nährstoffen genügend versehen ist. Für die Bestockung der Geti-eide ist die Standdichte in hervorragender Weise bestimmend, da die für Entwickelung von Seitensprossen massgebenden Fac- toren liiedurch wesentlich modificirt werden. Der Grad der Beleuchtung (je dichter der Stand, um so länger sind die Pflanzen, dafür die Bestockung um so schwächer), die dem Boden zugeführte Wärmemenge (der von lebenden Pflanzen beschattete Boden ist während der Vegetationszeit kühler wegen Verhinderung der Insolation und wegen des Wärmeverbrauchs zur Ver- dunstung; die Differenz betrug bei Pferdezahnmais 0,68'' C. bei 144 und 64 Pflanzen auf derselben Fläche zu Gunsten der Minderzahl, bei Erbsen 1,55° bei 196 und 64 Pflanzen), der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens (bei dichterstehenden Pflanzen wegen stärkerer Transpiration geringer als bei dünnerstehenden). Diese verschiedenen Ursächlichkeiten erklären das in anderweitigen Versuchen beobachtete Ergebniss, dass unter sonst gleichen Verhältnissen die Bestockung zur Dichtheit des Pflanzenstandes im umge- kehrten Verhältnisse steht. 3) Einfluss des Abmähens und Abweidens der Pflanzen auf die Entwickelung der Seitenachsen, a. Abmähen der Futterpflanzen und Gräser. Schon die Beseitigung der Haupttriebe förderte die Entwicke- lung der Nebenachseu, dazu kommt noch, dass die Eigenschaften des Bodens in einer dieser Entwickelung förderlichen Weise geändert werden: wegen des verminderten Wasserverbrauchs wird das abgemähte Feld fruchtbar, wie sich aus directen Versuchen 'ergiebt, der Boden erwärmt sich stärker, das Licht kann stärker auf die neuen Triebe wirken. Aber die Pflanzen dürfen nicht durch zu vorgeschrittenes Alter in der Reproductionsfähigkeit zu sehr gemindert sein, das Abmähen darf nicht zu spät geschehen. Da die Pflanzen nicht etwa den Boden feucht halten, ist auch bei trockner Witterung abzumähen, da hierdurch der Wasservorrath im Boden geschont wird. b. Das Abmähen der Kartoffclpflanzen im jugendlichen Zustande. Dass Entlaubung in vorgeschrittenem Stadium nachtheilig auf den Ertrag wirkt, ist bekannt. Es handelte sich aber um Feststellung des Erfolgs der Entfernung der bereits entwickelten Triebe zu einer Zeit, wo sich die Seiten- achsen noch nicht entwickelt haben und den Pflanzen noch genügender Zeitraum zum Ausgleich der Störung zur Verfügung stand. Das Abschneiden des Krautes im jugendlichen Zustande hatte Verminderung des Ertrags zur Folge. 4) Einfluss des Abkeimens der Saatkartoffeln auf die Ent- wickelung der Triebe und den Ertrag. Durch das Abkeimen wurde die Zahl der Triebe vermehrt, die Entwickelung derselben aber immer schwächlicher, je öfter abgekeimt wurde. Die einmal abgekeimten Knollen hatten mehr an Gewicht verloren als die zweimal und diese mehr als die dreimal abgekeimten, weil das Wachsthum der Triebe in dem Masse kräf- ]^34 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. tigcr ist, als dasselbe weniger oft untcrbroclaen wird. Bezüglich des Er- trags ergiebt sich, 1) dass die Zahl der geernteten Knollen um so grösser war, je öfter abgekeimt wurde; 2) dass in gleichem Grade Zahl und Ge- wicht an kleinen Knollen zunahm, das Gewicht und die Zahl an grossen und mittleren zurückging, 3) dass der ein- oder mehrmalige Verlust der Keime den Gesammtertrag zwar herabsetzte, aber in verhältnissmässig ge- ringem Grade. 5) Einfluss des Entgipfelns der Pflanzen auf die Entwicke- lung der Nebenachsen und den Ertrag, a. Bei Erbsen, Ackerbohuen und narbonischer Wicke. Das nicht zu zeitig vorgenommene Entgipfelu vermehrte die Zahl der Seitentriebe, verminderte aber den Körner- und zum Theil den Strohertrag. Bei zu frühzeitigem Entgipfelu unterblieb die Ver- mehrung der Seitentriebe, b. Einfluss des Entfahnens beim Mais. Durch Entgipfelu sofort beim Erscheinen des männlichen Blüthenstandes wurde die Zahl der Kolben vermehrt, jene der Bestockungstriebe meist vermindert, der Ertrag an reifen Körnern, meist auch an Stroh, wurde erhöht. Ueber den Einfluss der Saatzeit auf die Entwickelung und die Erträge der Culturpflanzen. Von E. Wollny. i) Ausführliche Darlegung der Literatur. Bei den eigenen Versuchen des Verf. sind die meteorologischen Factoren eingehend berücksichtigt, und diese Ermittelung in Tabellen mitgetheilt. Zu den Versuchen dienten Parcellen von je 4 qm Fläche. Das Saatgut war sorgfältig ausgelesen und gesiebt. Die Versuche sind angestellt mit "Winterroggen (Versuchsjahr 1873/74), Erbsen (1874, 76, 77, 81), Sojabohne (1879, 80), Lein (1876, 77), Pferdezahumais (1874, 76), Kartoffeln (1874, 76, 77), Runkelrüben (1876, 77). Ausnahmslos er- giebt sich: 1) Dass die Productionsfähigkeit der Pflanzen in ausserordentlichem Gmde von der Saatzeit abhängig, 2) bei einem bestimmten, im Verhältniss zu der eigenthümlichen Natur der Species frühzeitigen Saattermin am grössten ist und von da ab nach beiden Seiten, mit einzelnen Ausnahmen, stetig abnimmt, 3) dass die Saatzeit, welche den höchsten Ertrag bedingt, in verschiedenen Jahren auf einen verschiedenen Zeitpunkt fällt, 4) dass die Reifezeiten der Pflanzen nicht im gleichen, sondern in einem viel nähe- ren Verhältniss zu einander liegen, als die Saatzeiten oder innerhalb ge- wisser Grenzen, trotz Verschiedenheit der letzteren, auf denselben Termin fallen können. Bei Bemessung der angemessensten Saatzeit sind folgende Umstände zu beachten: 1) Klima und Bodenbeschaffenheit, vor Allem wichtig. Bei den Frühjahrssaaten darf die Einsaat nicht eher vorgenommen werden, als bis der Boden die jeder Pflanze eigeuthümliche Minimalkeimungstempe- ratur dauernd angenommen oder dieselbe überschritten hat. Ist letzteres eingetreten, so wird der Keimprocess rascher verlaufen, die Pflanzen ent- wickeln sich schneller und überstehen die ihnen drohenden Gefahren schneller. Eine Beschränkung des Vortheils tritt freilich dadurch ein, dass früherer Saattermin mit höherem Productionsvermögen der Pflanzen verknüpft ist. Was den Boden anbelangt, so kommt dessen Erwärmungsfähigkeit in Be- tracht. Die Saat im Frühjahr kann um so eher vorgenommen werden, je schneller sich der Boden erwärmt und je weniger er diejenigen Eigenschaften 1) Mittheil, aus dem landw. Laborat. u. vom Versucbsfelde der techn. Hoch- schule in München. Zeitschrift des landw. Vereins iu Bayern 1883. Pflanze. 135 besitzt, welche Veranlassung zu Nachtfrösten geben. Bei den Herbstsaaten handelt es sich vor Allem um die Frage, in welchem Eutwickelungsstadium die Pflanzen den schädlichen Wirkungen des Frostes am besten Widerstand leisten und nach der winterlichen Ruheperiode im Frühjahre die kräftigste Entfaltung ihrer sämmtlichen Organe aufweisen. Es ist dies der Fall bei früher Saatzeit. Auch hier muss eine gewisse Grenze eingehalten werden, da bei übermässig zeitiger Saat die Fortentwickelung im Frühjahr so zeitig beginnen kann, dass Frühjahrsfröste Schaden an den Blüthenorganen an- richten. — Da neben der Wärme auch die Feuchtigkeitsverhältnisse für die Keimung von Wichtigkeit sind, muss auf allen leicht austrocknenden Böden sofort zur Saat geschritten werden, so lauge der Boden noch feucht ist, im Frühjahre also innerhalb der durch die Temperaturverhältnisse ge- zogeneu Grenze möglichst zeitig, besonders bei nur flach unterzubringenden ' Samen. Bei nasser Bodenböschafifenheit muss man warten, bis der Boden so viel Wasser verloren hat, dass ungehinderter Luftzutritt stattfindet. An einer bestimmten Oertlichkeit ist die Saat je nach dem Gange der meteo- rologischen Elemente in verschiedenen Jahren auf einen verschiedenen Ter- min zu verlegen. — Wärme und Feuchtigkeit werden durch die Pflanzen selbst nach Massgabe der Anbauzeit modificirt. Die früher gesäten, des- halb üppiger gewachsenen Pflanzen setzen die Bodentemporatur mehr herab als die später gebauten. Wie specielle Versuche mit Erbsen ergeben, ist der Boden in späteren Vegetationsstadien um so wärmer, je später gesät wurde. Bei zeitigerer Aussaat wird der Boden trockner, als bei späterer. Aber in den meisten Fällen ist die Förderung der später gebauten Frucht durch den höheren Wassergehalt des Bodens nicht derartig, dass die in- dessen in der Entwickeluug weiter vorgeschrittenen frühzeitiger gebauten Pflanzen eingeholt werden. 2) Die Höhenlage und Exposition des Bodens. Es handelt sich hierbei um klimatische Verhältnisse, Wärme und Wasser. Die südlichen Expositionen sind am wärmsten, dann folgt die Abdachung nach Ost und West, dann die nach Nordost und Nordwest, zuletzt die nach Nord. Der Wassergehalt nimmt von den südlichen Expositionen nach Norden zu. Auf südlichen Abdachungen ist also im Frühjahr eher, im Herbste später zu säen als auf östlichen und westlichen resp. nördlichen, ausser wenn es sich um gegen Frühjahrsfröste empfindliche Pflanzen handelt. 3) Die Vegetationsdauer und Natur der Pflanzen. Die ein- jährigen mit langer Vegetationszeit müssen so zeitig als möglich gesät werden, es empfiehlt sich dies aber auch bei anderen Gewächsen mit kürzerer Ve- getationszeit. Solche, welche keine Frühjahrs froste vertragen, sind spät zu säen und falls sie eine lange Vegetationszeit haben, können sie überhaupt in Gegenden mit spätem Frühjahre nicht gebaut werden. Bei gewissen zweijährigen Gewächsen hat sehr zeitige Saat häufig zur Folge, dass die Pflanzen bereits im ersten Jahre Blüthenstengel treiben. 4) Der Schutz gegen spätere Erkrankungen der Pflanzen. Zweckmässige Wahl des Saattermins kann die Verheerungen durch Insecten und Pilze vermindern. So z. B. ist frühe Saat des Rapses im Herbste ein Schutz gegen die Angriffe des Glanzkäfers-, spätere des Wintergetreides gegen die Larven der Hessenfliege u. s. w. Je nach der Saatzeit wird das Eutwickelungsstadium zur Zeit des Auftretens solcher Feinde ein verschie- denes sein. 5) Wirthschaftliche Verhältnisse. „Die passendste Anbauzeit ioc Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Düuger. ist gekommen, wenn alle Bedingungen zu einer kräftigen Entwickelung der Pflanzen und schnellen Ueberwindung der gefährlichen Jugendzeit vorhanden sind und den Pflanzen bis zu der, mit dem Schossen beginnenden Haupt- wachsthumsperiode so viel Zeit zur Verfügung bleibt, dass sie sich bis da- hin möglichst kräftig in ihren ober- und unterirdischen Organen zu ent- falten und einen reichen Vorrath von Reservestoffen anzusammeln ver- mögen." Einfluss der Beschaffenheit des Samens auf die aus ihm erwachsende Pflanze. Von Hellriegel. ^) 1) Einfluss des absoluten Gewichts der Samen. Ein grösserer Samen entwickelt nicht nur unter allen Umständen eine grössere Keimpflanze als ein kleiner, sondern es steht auch die Grösse einer jungen Pflanze, so lange sie sich in der Periode des Keira- lebens befindet, und selbst noch in den Anfängen der Production in einem sehr nahen Verhältnisse zur Grösse des Samenkorns, aus dem sie hervor- gegangen ist. Dieser Einfluss ist bedeutend genug, um sich selbst noch in späteren Lebensperioden geltend zu machen. 2) Einfluss des spec. Gewichts der Samen. Dasselbe übt keinen bedeutenden Einfluss auf die Grössen- verhältuissc der daraus hervorgehenden Pflanze, weder in dem Keimleben noch in den späteren Eutwickelungsperioden. 3) Einfluss des Reifestadiums auf Keimfähigkeit und Productionskraft der Getreidesamen. In einem armen Boden treten die Nachtheile des unvollkommenen Saatguts sehr stark auf, indem dasselbe theils nicht aufgeht, theils bis ans Lebensende schwächlich bleibt. In einem reichen Boden scheinen die Nachtheile viel geringer, sie beschränken sich darauf, dass von demselben eine geringere Zahl Pflanzen zur Keimung kommt-, obwohl dieselben anfangs schwächlich sind, so er- reichen sie unter dem Einfluss der starken Bodenkraft eine volle Ausbildung. Das Nachreifen der Samen hat einen entschieden günstigen Einfluss in der Beförderung der Keimfähigkeit, weit weniger in der Steigerung der Pro- ductionskraft der aus ihnen erwachsenen Pflanzen. 4) Einfluss des absoluten Gewichts der Saatkartoffeln. Vorzüge grosser Saatknollen. 5) Einfluss des spec. Gewichts der Saatkartoffeln. Dieses äussert keinen bemerklichcn Ein- fluss weder auf die Entwickelung der Pflanzen und ihren Ertrag, noch auf die Qualität der Ernte. Ueber die Anwendung der Electricität in der Pflanzen- cultur. Von E. Wollny. 2) Sorgfältige Sammlung der einschlägigen Lite- ratur bis in die früheste Zeit zurück und kritische Darlegung des der- zeitigen Standpunkts. Verf. ist der Ansicht, dass man nicht behaupten könne, dass die Kultur unter Benutzung der atmosphärischen Electricität für die Praxis des Pflanzenbaus eine besondere Bedeutung erlangen werde. Hinsichtlich der Wirkung des galvanischen Stroms ist keinerlei Abschluss gegeben, endlich bezüglich der Culturen im electrischen Lichte stellt Verf. der Verwendbarkeit der Electricität kein besonders günstiges Prognostikon und warnt vor allzu optimistischen Erwartungen. Zu welcher Zeit und bis zu welcher Tiefe empfiehlt sich das Unterbringen der Saat? Von E. Schnitze. Vortrag. Fühlings landw. Zeitung. — Prager landw. Wochenblatt 1883. No. 22. Züchtung auf dem Gebiete der landwirthschaftlichen Cul- 1) Beiträge zu den naturwissenschaftl. Grundlagen des Ackerbaues. Braun- Bchweig, 1883. ») München, 1883, bei Th. Ackermann. Pflanze. J37 turpflaiizeii. Von W. Rimpau. Mentzel u. v. Lengerke's landwirthscb. Kalender 1883. Culturversuche über Variation. Von H. Hoffmann. Botanische Zeitung 1883. No. 17—21. Getreide. Ueber den Einfluss der Aussaatstärke (und der Anwendung Getreide, künstlicher Düngemittel) auf den Ertrag und die Zusammen- setzung des Hafers. Von 0. Beseler u. Märcker.i^) 1) Eine Aus- saat von 22 Pfund Hafer pro preuss. Morgen ist trotz starker Anwendung künstlicher Düngemittel nicht im Stande gewesen, einen so hohen Ertrag zu erzielen, als derselbe durch eine Aussaat von 38 Pfund erzielt wurde. 2) Das Verhältniss von Korn und Stroh betrug bei stärkerer Aussaat durch- schnittlich 1 : 1,13, bei schwächerer 1 : 1,22. 3) Die Ernteproducte zeigten durchgehends einen ziemlich, beim Stroh aber einen auffallend niedrigen Pro- te'ingehalt, offenbar weil durch die Drill- und Hackcultur die Vertilgung des Unkrauts und die Kräftigung der Stengel der Haferpflanze durchschnittlich stickstoffarme Pflanzen erzeugt werden. 4) Bei schwächerer Aussaat waren die Pflanzen etwas proteinreicher als bei stärkerer. 5) Je höher die Er- träge, um so höher war auch der Proteingehalt der geernteten Körner und des Strohs-, hieraus folgt der Satz: je mehr geerntet wird, um so besser war auch die Qualität der Ernteproducte. (Die auf die Düngerwirkung bezüglichen Ermittelungen sind nicht hier aufgenommen.) Zur Kultur von Malzgerste. 2) Bericht über Versuche von P. Nielsen in Oerslov. 1) Ein sehr reichlicher Niederschlag im April bis Juli hat nicht zur Folge gehabt, dass die Gerste mehliger wurde. Bei gleicher Erntezeit hat dagegen feuchtes Wetter weit grösseren Einfluss auf die Qualität der Gerste. 2) Vorausgesetzt dass sich die Körner normal entwickeln können, scheinen die im Boden vorhandenen Nährstoffe oder die Beschaffenheit des Untergrundes nicht so grossen Einfluss auf die Qualität der Gerste (mehlig oder glasig) zu haben, wie manche annehmen. Dasselbe gilt von der Vorfrucht. Jedenfalls kann man in ein und demselben Jahre infolge verschiedenen Vorgehens sowohl sehr mehlige als auch sehr glasige Erträge erzeugen auf demselben Boden und nach derselben Vorfrucht. 3) Dagegen scheint die Behandlung des Bodens von grösserer Bedeutung zu sein, sowohl hinsichtlich der Qualität als der Quantität des Ertrags. 4) Stalldünger, unmittelbar zu Gerste angewendet, hat keine vortheilhaften Wirkungen gezeigt. 5) Von den vier Arten künstlichen Düngers, die zur Anwendung gekommen sind, hat norwegischer Fischguano stets glasigere Gerste ergeben, als die übrigen, aber auch grössere Erträge. Durchweg scheinen die reichlichsten Erträge glasigere Körner zu ergeben. 6) Späte Aussaat (Anfang bis Mitte Mai) hat durchgehends glasigere Gerste ergeben. 7) Reihensaat hat nicht mehligere Erträge gegeben als Breitsaat. 8) Wo man Malzgerste feinster Sorte haben will, ist die Wahl geeigneter Varie- täten von grösster Wichtigkeit. 9) Ob das Saatkorn mehlig oder glasig ist, ist von geringerer Bedeutung, wenn es nur einer guten Varietät ange- hört. Nach Aussaat sehr mehligen Saatguts kann man sehr glasige Erträge ernten und umgekehrt. 10) Stärkeres Sortiren des Saatkorns hat im gün- *) Zeitschrift des landw. Centralvereins der Provinz Sachsen 1888. No. 2 u. 4. ^) Hannoversches land- u. forstwirth. Verehisblatt 1883. No. 19, 20. jgg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Bünger. stigen Sommer 1882 weder den Ertrag vermehrt, noch mehligeres Korn gegeben. 11) Es ist von grösster Wichtigkeit, dass die Frucht zur rechten Zeit geschnitten wird, wenn man feinste Malzgerste zu ernten wünscht. Ehe das Korn reif ist, kann das Regenwasser nicht darauf einwirken, was doch nothwendig ist, wenn es mehlig werden so]l(?); muss es, um nach- zureifen, längere Zeit umherstehen oder liegen, so verbleichen die Achren und die matt strohgelbe Farbe geht verloren. Soll das Korn als Viehfutter oder zur Speise benutzt werden, wird zeitigeres Schneiden am vortheil- haftesten sein, da man dabei meist gewichtigeres und stickstoffhaltigeres Korn gewinnt. 12) Die Erntemethode ist von grösster Bedeutung: Gerste, die vor der Reife geerntet und bald in Haufen gestellt wird, wird glasig werden, bleich und ungleich in der Farbe, je weniger die Haufen vom Regen durchweicht werden (!). Stellt man die Garben lose zusammen, werden sie schneller trocknen und die Gerste glasiger werden. Laugsames Trocknen macht das Korn mehliger. In Schwaden liegendes Korn wird vom Regen rascher beeinflusst und werden daher bei einigermassen gutem Erntewetter die Körner schneller mehlig werden, ebenso wie bei dieser Erntemethode die Farbe leichter gleichmässig bleibt (!). 13) Wird das Korn gedroschen, wenn es noch nicht ganz trocken ist, kann es noch etwas mehliger werden, wenn man es in Säcken aufbewahrt oder auf andere Weise, welche ein schnelles Austrocknen nicht zulässt, 14) Starkes Sortiren wird zwar gewichtigere, schönere und gleichmässigere, aber auch etwas glasigere Waare geben, da die grössten Körner durchweg glasiger sind. Die Saatgerste (Hordeum vulgare L. sensu lat.). Von F. Kör nicke, i) Monograi)hische Bearbeitung der Systematik von Hordeum vulgare (mit 10 Tafeln). Die Art in dem angenommenen Umfang wird in folgende Unterarten getheilt : H. polystichum Doli. Alle Aehrchen fruchtbar. H. hexastichum L., sechszeilige Gerste i ah a i i i, ^ TT ^ i ^. , T^ 1 • M- ^ ^ \ Alle Aehrchen begrauut. H. tetrastichum Kcke., vierzeilige Gerste I H. intermedium Kcke,, Mittelgerste, nur die Mittelährchen begrannt. H. distichum L. (erweitert), zweizeilige Gerste. Diese Unterarten zerfallen wieder in zahlreiche Untergruppen, die des Weiteren im Einzelnen charakterisirt. — Daran schliesst sich ein ausführ- licher Exkurs über die Namen der Saatgerste, dann über das Keimen der Gerste. Vergl. diesen Jahresbericht, p. 104. Die Gerste. Von A. Voss. 2) Verf. beklagt sich darüber, dass viel- fach Gerstenarten und Varietäten unter falschem Namen verhandelt und cultivirt werden. — Unter dem Namen Imperialgerste kommt ausser der eigentlichen dichten (aufrechten) auch eine lockere (nickende) im Handel vor. Kreuzung von Gerste.^) Es ist einiger Aehreu Erwähnung gethan, welche in den Merkmalen zwischen der zwei- und vierzeiligen stehen sollen. Der Verf. neigt sich zur Ansicht, dass es sich um Variation handle. Cultur der Gerste. Von Märcker u. Säuberlich.^) Das Hacken erwies sich als vortheilhaft. Düngung mit Chilisalpeter (^2 Ctr. p. Morgen) ergab gegenüber der einfachen Superpho.sphatdüngung bei 6 Zoll Reihcn- *) Zeitschrift für das gesammte Brauwesen 1882. ^) Hannoversches land- u. forstwirth. Vereinsblatt 1883. No. 25. ») Ibid. No. 22. *) Ceutralblatt für Agriculturchem. 1883. Heft 9. p. 620. Pflanze. 139 entfeinuiig einen die vermehrten Auslagen nicht deckenden Mehrgewinn. Dagegen wurde bei 12 Zoll Reiheneutfernung der Reinertrag befriedigend erhöht. Höhere Stickstoffgabe verlangt schwächeres Aussaatquantum. Umge- kehrt ist ausgezeichneter Stickstoffzustand des Bodens oder sehr starke Stickstoffdüuguug Bedingung, wenn bei weiterer Reihenentfernung befrie- digende Erträge verlangt werden sollen. Durch Verminderung der Pflanzen innerhalb der Reihen durch Verbacken wird die Ernte erniedrigt bei massiger Stickstoffdüuguug, bei reichlicher Düngung dagegen erhöht. Gerste auf Gerste. Von Märcker. i) In den Districten mit starkem Gerstenbau, verbunden mit Rüheucultur, folgt häufig Zuckerrübe, Gerste, Gerste. Die nach Gerste gebaute Gerste geräth meist sehr gut und liefert ein sehr schönes Korn. Zusammensetzung der in der Provinz Sachsen erzeugten Gerste. Von M. Märcker.^) Der Proteingehalt der sächsischen Gerste ist auffallend nieder (6,5 bis 11,2%). Verf. lässt unentschieden, ob dies durch die Düngung oder die Cultur, wie sie in der genannten Provinz üblich ist, oder dadurch bedingt ist, dass die untersuchten Gersten zum grössten Theil Chevaliergersten waren. Verf. sucht den hohen Werth der sächsischen Gerste in dem niedrigen Gehalt an Protein und Holzfaser und ihrem hohen Gehalt an stickstofffreien Extractstoffen. Braugerste. Von A. Löhcrs.^) Klagen über die westphälischen Bierbrauer, welche die dortige Gerste wegen ungleicher Keimung nicht kaufen wollen. Verlangt ist zur Abhilfe: Herbeiführung gleichmässiger Reife durch möglichst frühe Saat, Vermeidung frischer Mistdüngung, Drillen, Auf- richten der Gerste sofort nach dem Mähen. Hebung der Gerstencultur in Böhmen.*) Nach den statistischen Angaben ist die Gerste für Böhmen ausserordentlich wichtig. Es wird aber auch in Böhmen über Verringerung der Qualität geklagt und die Noth- wendigkeit der Verbesserung betont. Als Ursachen des Rückgangs sind angegeben: einseitiges Fruchtwechselsystem (immerfort abwechselnd Rübe und Gerste); ungeeignete Beschaffenheit des Saatguts. Verlangt sind Ver- suche über entsprechende Bodenbearbeitung, Dünguug, Saatzeit u. s. w. Zur Cultur der Braugerste. Von E. Pott. Zeitschrift des land- wirthschaftlichen Vereins in Bayern 1883. April- u. Maiheft. Allg. Brauer- und Hopfenzeitung 1883. Ueber die Qualitätsverbesserung zur Bierbereitung be- stimmter Gerste. Von Ph. Schreiner. Allg. Brauer- u. Hopfenzeitung 1883. No. 103. Cultur verschiedener Gersten Sorten. Prager landw. Wochen- blatt 1883. No. 12, 13. Die elsässische Chevaliergerstecultur. Allg. Brauer- u. Hopfen- zeitung 1883. No. 37. Züchtung einer grauuenlosen Gerstenvarietät. Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 21. Bericht über die Gerstenausstellung zu Hildesheiui. Von Wrede. Hannoversches land- u. forstwirth. Vereinsblatt 1883. No. 9. ^) Zeitschrift f. Spiritusindustrie. Allg. Brauer- ii. Hopfenzeit. 1883. No. 96. *) Centralblatt für Agriculturchem. 1883. Heft 10. p. 699. 3) Landw. Zeit. f. Westphaleii u. Lippe 1883. No. 4. •*) Prager landw. Wochenblatt 1883. No- 3. ■| A(\ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Anbauversuche mit schwedischem Grauroggen in verscliic- denen preussischen Provinzen. i) Im Allgemeinen werden wenig gün- stige Erfolge verzeichnet: geringerer Körnerertrag bei geringerer Qualität derselben. Erfahrungen über schwedischen Grauroggeu.^) Späte Reife, mageres mehlarmes Korn, langes Stroh, Erträge geringer als vom Probsteier. Ersatz des Roggens durch Sandweizcu.^) Letzterer ist sicherer und giebt höhere Kornerträge. lieber die Cultur des Weizens. (Zusammensetzung zur Zeit der Blüthe und Reife.) Von Joulie.^) Das Gewicht steigt in der Regel nach der Blüthe, aber im Allgemeinen nur, wenig, in zwei Fällen wurde sogar Gewichtsverminderung beobachtet. — 1 00 Theile Trockensubstanz des reifen Weizens enthielten 1,17 Stickstoif und 0,44 Phosphorsäure; zur Blüthczeit 1,28 und 0,45, dann 1,73 Kali. Bei einer Production von 40 hl p. ha werden entnommen: kg im Mittel Stickstoff . . . . 85-109 92,6 Phosphorsäure . . 28—44 37,0 Kalk 19-39 25,2 Magnesia .... 8—16 12,2 Kali 80—162 116,2 Deutscher Weizen in Amerika.-'') Zur Verbesserung der Getreide- production wurde vor einigen Jahren eine deutsche Varietät (IJernsteinweizen, amber wheat) iinportirt und mit grossem Erfolg angebaut, Culturversuche mit englischen Weizensorten. ^) Zur Fest- stellung ihres Werthes in Dänemark in Ausführung. Gewichtsverhältniss der Körner zum Stroh bei gesundem Getreide. Von Drechsler.') Die Differenzen im Verhältniss von Stroh und Korn sind in verschiedenen Jahrgängen, bei verschiedenen Varietäten, verschiedenem Boden, ungleicher Halralängc so erheblich, dass man von dem Versuche für gewisse Productionsgebietc mit ähnlichen Boden- und Cultur- verhältnissen bestimmte Proportionalzahlen festzustellen, nach welchen die Kornernte aus dem Gewichte der Gesammternte mit einiger Genauigkeit ermittelt werden könnte, wohl absehen muss; für statistische Zwecke ist diese Methode daher schwerlich brauchbar. Ueber das Gewichtsverhältniss der Körner zum Stroh bei gesundem Getreide.**) Vereinsberichte. Kartoffeln. Kartoffeln. Kartoffeln und Bataten. Von Sacc.'') Werth uud Cultur der- selben in Südamerika, Die Kartoffel wird in den Gärten von Montevideo *) Landw. Contralblatt für die Provinz Posen 1883. No. 14. — Nachricliteu aus dem Club der Landwirthe zu Berlin. 2) Ceutralblatt f. Agrieulturchem. 1883. lieft 9. p. 623. 3) Deutsche laiidw. Presse 1883. No. 63. ♦) Annal. agron. T. IX. No. 3. p. 1H6. *) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 49. «) Ceutralblatt f. Agrieulturchem. 1883. Heft 9. p. 623. ') Deutsche landw. Presse 1883. No. 69. — Journal f. Laudwirtlischalt 1883. 2. p. 149. 8) Hauuoversche land- u. forstwirth. Zeit. 1883. No. 13. 9) Ceutralbl. f. Agrieulturchem. 1883. Heft .5. p. 338. Journ. d'agricult. pra- tique 188Ü. T. II. p. 333. Pflanze. 14J ZU jeder Jahreszeit ausgepflanzt. Solche Knollen sind aber klein, wässrig, speckig, geschmacklos. Zusammensetzung: 7o % Eiweis . . . 0,71 0,81 Dextrin . . . 0,02 0,05 Zucker . . . . — 1,83 Stärke . . . . 10,20 12,81 Bitteres Extract . 2,25 — Holzfaser . . . 13,18 11,59 Calciumbimalat 0,05 — Wasser . . . . 73,59 72,91 Im October gepflanzte, im Juni geerutete Kartoffeln sind von normaler Beschaffenheit, mit 18 — 22 o/o Stärke. Die Batate ist weniger geschätzt als die Kartoffel, braucht mehr Wärme und wird in mehreren Varietäten cultivirt. Zusammensetzung bei folgenden Sorten: Moniato Rothe Batate 0/ Oj^ Eiweiss .... 0,56 0,64 Traubenzucker . . 4,00 0,33 Gummi .... 1,15 — Pektinsäure Stärke Rohfaser . Asche Wasser . 1,27 — 15,00 13,01 10,02 I j^^g3 . . 1,00 . . 67,00 68,19 Die jungen Knollen enthalten hauptsächlich Zucker, später werden sie reicher an Stärke, Asche, Holzfaser. Die Blätter eignen sich auch zu Ge- müse. — Die Knollenbildung wird durch Behäufeln begünstigt. Die Batate hat feineres Fleisch als die Kartoffel und vermag letztere in technischer Hinsicht völlig zu ersetzen. In Brasilien giebt es Spiritus- und Stärkefabriken, welche ausschliesslich Batate verarbeiten. Verf. glaubt, dass die Batatencultur in wärmeren Ländern dereinst die Kartoffel ver- drängen wird. lieber die botanischen Verschiedenheiten des Krautes und der Blüthe der Kartoffelsorten. Von L. Wunderlich.^) Um die zahlreichen (ca. 1500) Sorten bestimmt zu characterisiren, ist es noth- wendig, deren einzelne Merkmale nach den Regeln der botanischen Syste- matik zu vergleichen und die constanten ausfindig zu machen. Stärkegehalt und Wohlgeschmack sind sehr variabfil, es bleiben nur Knollen, Kraut und Blüthe zur Unterscheidung. Früh- und Spätsorten sind durch Uebergänge verbunden. Manchmal ist der höhere Wuchs und die Stengelstärke cha- racteristisch, ebenso die Richtung, welche bei schwachstengeligen Sorten oft kriechend wird. Weitere Merkmale bietet die Flügeluug des Stengels, die Internodienlänge, die Verästelung, die Stengelfarbe, die Beschaffenheit der Iiaubl)lätter in oft sehr ausgeprägten Typen, der Blattansatz, die Behaarung, die Reich- und Armblüthigkeit u. s. w. Die Blüthen liefern die besten Merkmale: die Grösse der Kelchzipfel, ihre Zuspitzung, die Behaarung des Kelches, die Corolle hinsichtlich der Grösse und Farbe, die Antheren in Grösse, Form und Farbe. Manche Sorten neigen zur Verkümmerung der Antheren. Die wichtigsten Merkmale zur Sortenbeschreibung liefert der 1) Deutsche landw. Presse 1883. No. 1 u. 2. \A0 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Stempel, welcher z. B. bei vielen Sorten röthliche Färbung des Querschnitts zeigt. Auch die B'orm desselben ist bei den verschiedenen Sorten wechselnd, bald gewölbt, bald conisch. Bei einer Sortengruppe ist der untere Theil des Griifels verdickt, öfter ist der Griffel auffallend verkrümmt u. s. w. Viele Sorten sind bezüglich des Stengels und der Blüthe identisch, unter den untersuchten über 700 Sorten konnten nur etwa 100 herausgefunden werden, welche nach Blüthe und Kraut bestimmt zu characterisiren waren. Inwieweit solche in diesen Merkmalen identische Sorten in der Knolle und den ökonomischen Eigenschaften abweichen, ist eine andere Frage. Die Ohroudkartoffel (Solanum Ohrondii).^) Aufgefunden auf der Insel Goritti an der Mündung des Platastromes und in Frankreich mit grossem Interesse aufgenommen. Die Pflanze treibt niedere Büsche, macht ausser den Knollen (ursprünglich haselnussgross, in Frankreich erreichten sie Hühnereigrösse) lauge unterirdische, weithin sich verbreitende Ausläufer, deren Spitzen über den Boden hervordringen und schon nach wenigen Wochen blühen. Gerühmt wird der angenehme Geschmack der Knollen, die grosse Unempfindlichkeit gegen schlechte Witterung. Die Sache steht erst in den ersten Stadien des Versuchs. Neue Kartoffelarten.2) Lemmon hat das südwestliche Arizona nach neuen Arten untersucht, namentlich zwei aufgefunden, mit welchen nunmehr Anbauversuche angestellt werden. Ueber die Qualität der auf Moorboden gebauten Kartoffeln. Von M. Fleischer. 3) Man hört hierüber die verschiedensten Urtheile, theils stehen die auf ostpreussischen Moosbrüchen (fast unzersetztem Torf- moos) bei reichlicher Düngung mit Stallmist erzielten Kartoffeln wegen ihres Wohlgesclimacks in grossem Ansehen (das vorher nicht cultivirte Moos giebt in den ersten beiden Jahren der Cultur eine kleine wässrige Knolle, erst vom dritten Jahr bessert sich Quantität und Qualität), theils wurden die auf Sandboden gewachsenen Kartoffeln den Moorkartoffeln vorgezogen. Nach speciellen Versuchen waren -die auf mineralischem Boden (gemer- geltem Sandboden) gebauten stärkereicher als die auf Moorboden (Moor- dämmen) gewachsenen (durchschnittlich um 1,3%); der Ertrag war letzteren Falls höher. Bei anderweitigen Anbauversuchen war der Stärkegehalt der Moorkartoffeln äusserst niedrig und erreichte in keinem Fall den niedrigsten Stärkegehalt derselben auf mineralischem Boden gebauten Varietät. Vergleichende Kartoffelbauversuche. Von F. Heine.*) Urtheil sechsjähriger Anbauversuche. Auf den milden, warmen Böden Mittel- Deutschlands in günstiger Höhenlage geben nicht die hervorragend wider- standsfähigen, spät reifenden Sorten die besten Erträge, sondern die schneller vegetirenden mittleren, die spätesten Varietäten dagegen mit ihrer zwar spät beginnenden, aber länger andauernden Entwickelung zeigen ihren wahren Werth erst unter ungünstigen klimatischen Verhältnissen und vor Allem auf schweren, undurchlassenden kälteren Aeckern. Auf diesen entwickeln sich die weniger kräftigen Sorten anfangs zu langsam und sterben dann zu früh ab, ehe sie die ihnen dort beschiedene kürzere Vegetationsperiode im Früh- sommer zur völligen Entwickelung ihrer oberirdischen Organe hinlänglich ») Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 14. ä) Ibid. No. 18. ') Deutsche landw. Zeit. — Landw. Centralbl. für die Prov. Posen 188.3. No. 31. *) Zeitschrift des laudw. Centralvereins der Prov. Sachsen. 1883. No. 4. Pflanise. J43 benutzen konnten. — Dieser Aufsatz liefert auch sonst verschiedene allge- meinere Gesichtspunkte zur Sortencultur. Abhängigkeit der Quantität der Ernte von der Beschaffen- heit des Saatguts bei Kartoffeln. Von Emmel. i) Die Erträge waren um so geringer, je kleiner die Saatknollen; bei Theilstüken kleiner als bei ganzen Knollen, letzteren Falls grösser, wenn die Augen nach unten gerichtet waren. Anhäufeln der Kartoffeln. Von Schieb. 2) Die behäufelten Kar- toffeln gaben geringere Erträge, bei den nichtbehäufelten fanden sich die kleinen Knollen in grösserer Zahl, die unbehäufelten liegen im Allgemeinen flacher im Boden. Variation der sächsischen gelbfleischigen Zwiebelkartoffel. Von J. Krubner.3) Beobachtete, dass bei dieser Sorte nach gleichbleibender lOjähriger Cultur im Fleisch ein hellrother Ring auftrat-, zuerst nur an ein- zelnen, im nächsten Jahre an fast allen Knollen unter Verminderung des Wohlgeschmacks, Culturwerth der verschiedenen Keimknospen der Kar- toffeln. Von A. Leidhecke r. Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 6 u. 7. Rüben. Einfluss des Bodens, der Grösse des Saatguts, der Saat- Rüben, zeit, der Saatdistanz und verschiedener Culturmethoden auf die Qualität und Quantität der Zuckerrübenernte. Von G, Marek.*) 1) Einfluss des Bodens. Vier Schächte wurden mit 4 verschiedenen Boden- arten (sandigem Boden, humosem Sand, Thon, Moorboden) gefüllt. Die schwächste Entwickelung, namentlich im Beginn der Vegetation, nahmen die Rüben auf dem sandigen Lehm, kräftiger war sie im Thon, kräftig auf dem humosen Sand, üppig im Moorboden. Die humosen Bodenarten be- wirkten stärkeren Blattwuchs als Lehm und Thon. Das kleinste Wurzel- gewicht erzeugte der sandige Lehmboden, dann folgt der Thon, dann der Moorboden, endlich der humose Sand. Das spec. Gewicht des Safts war am höchsten bei den Rüben des Thonbodens, dann folgten die aus humosem Sand und saudigem Lehmboden, zuletzt kamen die Moorbodenarteu. Auch der Zuckergehalt war am höchsten beim Thon, am geringsten beim Moor- boden, der Lehm und humose Sand standen sich sehr nahe. Das Umge- kehrte zeigte sich bezüglich des Gehalts an Nichtzucker. T,.., Polarisation Kuben vom , „ rj. des Safts Thonboden 14,149 Sandigen Lehmboden . 13,765 Humosen Sandboden. . 13,446 Moorboden 9,658 In den letzten Wochen des Versuchs , welche sehr regenreich waren, verloren die Rüben vom Moor- und Lehmboden an proc. Zuckergehalt. Vor dieser Regenperiode stand der Zuckergehalt der Rüben in umgekehrtem Verhältniss zum Humusgehalt des Bodens. Nicht- Reinheits- zucker quotient 2,851 83,229 3,002 82,095 3,008 81,323 4,770 66,939 1) Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft 12. p. 837. ■^) Deutsche landw. Presse 1883. No. 46. 3) Wiener landw. Zeit. 1883. No. 53. *) Nach d. ßef. Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft 4. p. 263. IAA Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanio, Dünger. Sandigor Thon- Humoser Moor- jehmboden boden Sandboden boden 0/ 7o 7o 1,130 3,660 7,390 25,920 14,125 13,532 12,831 9,876 Organische Substanz im Boden Zuckergehaltd. Rüben am 1 1. Oct. „Die Bodenarten beeinflussen die Blatt- und Wurzelbildung. Normale Blatt- formen erzeugen humusarme Boden; in dem Mas^e als die organische Sub- stanz wächst, steigert sich die Neigung zu einer krautartigeu Blatteutwickelung. Das Mass dieser Einwirkung ist in den verschiedenen Böden ungleich: Thonboden verträgt eine stärkere Beimengung von organischer Substanz als Sandboden. Die Qualität der Rübenwurzel erscheint auf jenen Böden verringert, in welchen ein grösseres Mass von organischer Substanz vor- handen ist. Grösse, Gewebebau, Saftschwere, Zuckergehalt, Reinheitsquotient sind abgeändert. Die Rübe entwickelt sich urafangreiclier, die Zellen er- scheinen verbreitert, die Qualität des Safts verringert, Saftschwere, Zucker- gehalt und Reinheitsquotieut treten zurück, nur der Nichtzuckergehalt steigt." 2) Einfluss der Grösse des Saatguts. Vergl. Jahresber. 1882. p. 200. 3) Einfluss des Saatzeit. Die Aussaaten von Mitte April bis Ende Mai unterschieden sich bezüglich des Erntegewichts nicht von einander. Die Anfang Juni gesäeteu Pflanzen lieferten um 30 ^o, die noch späteren Saaten um 50 7o geringere Erntemengen. Im Zuckergehalt zeigten sich bei den Früh- und Spätsaaten keine mei'klichen Verschiedenheiten. — Jene Kamm- saaten, deren Reihen von Nord nach Süd gerichtet waren, zeigten frühere Reife und höheren Zuckergehalt als bei Kammrichtungen von Osten nach Westen. 4) Einfluss der Saatdistanz. Bei der Kammsaat fielen die höchsten Wurzel- und Zuckererträge auf die Distanz 45 : 20 — 25, bei der Flachsaat auf 40:20 — 25 cm; bei geringeren Abständen der Reihen (35 cm) fielen die Erträge um 20%, bei grösseren (50 cm) um 10 — 12 o/q. Auch be- züglich der Reinheitsquotienten nahmen die ertragreichsten Entfernungen den esrten Rang ein. 5) Einfluss verschiedener Culturraethoden. Die Karamsaaten lieferten süssere Rüben und werthvollere Ernten als die Flachsaaten. Ueber die Vertheilung des Zuckergehalts in der Rübe und die Stelle, in welcher sich der mittlere Zuckergehalt der ganzen Rübe findet. Von G. Marek.<^) Die Rüben wurden längs halbirt und einerseits der Zuckergehalt von 8 Querscheiben vom Kopfe bis zum Rüben- ende, andererseits der Schichten vom Centrum zur Rinde bestimmt. Das höchste spec. Gewicht des Safts findet sich im 2. u. 3. Achtel von oben, dann folgt das erste Achtel, endlich die übrigen, deren Saft um so leichter ist, je näher der Wurzelspitze. Die höchste Polarisation ergab das zweite Quertheil von oben, von da sank dieselbe bis zur Wurzelspitze; das Kopf- ende rangirte zwischen dem 5. und 6. Quertheil. (Nach Anderen nimmt der Zuckergehalt vom Halse nach der Spitze merklich zu). Bezüglich des NichtZuckergehalts und der Reinheits(iuotienten lagen die Umstände beim 4. u. 5. Theil am günstigsten. — Zur Prüfung der peripherischen Theile wurde nur die vom Wurzelhalse befreite obere Hälfte der Rübe verwendet und von dieser 7 durch sorgfältige Abtrennung an den Gefässbündelgrenzen ») Centralbiatt f. Agriciilturchem. 1883. Heft 7. p. 480. Pflanze. 145 gewonnene halbkreisförmige Theilstücke untersucht. Spec. Gewicht, Zucker- gehalt und Reinheitsquotient laufen parallel. Dieselben sind verhältniss- mässig geringer in den centi'alen Rübentheilen, wachsen bis zum 6. Ge- fässbündelring, nehmen dann wieder ab und sind in der Rindenschicht am kleinsten. — Nach der Rechnung des Verf. liegt der mittlere Zuckergehalt bei grossen und mittelgrossen Rüben an der Grenze des 1. und 2. der 8 Theilstücke, bei kleineren etwas höher. Zur Entnahme einer dem mitt- leren Gehalte der ganzen Rübe gleichkommenden Durchschnittsprobe wird bei der zu untersuchenden Rübe der Kopf abgeschnitten, der bleibende Körper in 8 gleiche Theile getheilt. Alsdann ist bei Rüben von 350 bis 600 g eine Probe an der Grenze des 1. und 2. Theilstücks, bei leichteren Rüben von der unteren Hälfte des 1. Theils zu nehmen, wobei der Bohrer in einer die Längsachse durchschneidenden Richtung zu führen ist. Beziehungen des spec. Gewichts, des Wurzelgewichts und der Blattbeschaffenheit der Rübe zu deren Zuckergehalt, so- wie über den technischen Werth der einjährigen Samenträger von G. Marek.^) Es ergiebt sich kein coustantes Verhältniss ; die Unter- schiede zwischen dem spec. Gewicht der ganzen Rübe und der einzelnen Theile zeigen nicht unerhebliche Schwankungen. Diese scheinen bei Rüben von geringerem spec. Gewicht grösser zu sein, als bei solchen mit höherem Gewicht. Im Allgemeinen zeigen ganze Rüben in Salzlösungen ein kleineres spec. Gewicht, als ihre einzelnen Theile; die Differenz ist um so grösser, je kleiner das spec. Gewicht der ganzen Rübe ist. Die Wurzelspitze ist am schwersten, dann folgt der Rumpf, dann das mittlere Seitenstück, endlich der Kopf. Für sichere Beurtheilung zur Auswahl von Samenträgern ist Wiegen einzelner Rübentheile rathsam und hierzu ein seitlicher Abschnitt vom Rumpf zu verwenden. — Die Säfte besitzen ein höheres spec. Gewicht als die Rübentheile, denen sie entstammen, aber ohne Gesetzmässigkeit. Das höchste Saftgewicht besass der mittlere Abschnitt, dann folgte der ge- sammte Rumpf, die Wurzelspitze, zuletzt der Kopf. — Gleichen Polari- sationen können ungleichen Saftdichtigkeiten zukommen und umgekehrt gleiche Saftdichten ungleiche Polarisationen entsprechen. Nur für den Saft des Kopfes sind die Spindelangaben wegen der grossen Menge von Nicht- zucker meist zu hoch. — Die höchste Polarisation zeigt der Rumpf, dann folgen der mittlere Abschnitt, die Wurzelspitze und zuletzt der Kopf. — Mit zunehmendem Wurzelgewicht verkleinert sich das spec. Gewicht des Safts, die Trockensubstanz, Polarisation, Reinheitsquotient und Werthzahl. Nur der NichtZuckergehalt steigt mit der Grösse der Rübe. — Die Rüben mit liegenden Blättern hatten bessere Qualität, die Unterschiede waren gross genug, um Veranlassung zu bieten, nur Samenträger mit liegenden Blättern für die Nachzucht auszuwählen. — Aufschussrüben hatten gegenüber nor- malen Rüben Verminderung des Saftgewichts, des Zuckergehalts, des Rein- heitsquotienten und des gesammten Wurzelgewichts bei Vermehrung der Blätter und Köpfe. Noch ärmer an Zucker, reicher an Salzen und Cellu- lose werden die Schussrüben, wenn die Samentriebe vorzeitig abgeschnitten werden. Einfluss des Verwelkens und der Wasseraufnahme ver- welkter Rüben, des Frostes und der Aufbewahrung über Winter *) Centralbl. f. Agriculturchein. 1883. Heft 8. p. 543. Jahresbericht 1883. JQ 146 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. auf den Stoffgehalt der Zuckerrüben von G. Marek.i) Das ver- lorene Wasser kann durch Einwickeln in nasse Tücher, Eintauchen der Wurzelspitzen in Wasser oder blosses Besprengen nur dann wiedergegeben werden, wenn der Verlust gering war. Grössere Wasserverluste ersetzen sich auf diese Weise nicht, am besten durch Einmieten. — Saft erfrorener Rüben geht schwer durch die Filterpressen, enthält reichlich durch Kohlensäure nicht zersetzbare Kalksalze. — Nach 24 stündiger Frostwirkung (—3 " C.) waren keine nennenswerthen Veränderungen im Stoffgehalte gegenüber der normalen Rübe eingetreten. 48 stündige Frostwirkung (—3 bis —4 » C.) hatte bedeutenderen Wasserverlust zur Folge, welcher sich jedoch bei mehr- tägiger Lagerung durch Resorption des ausgetretenen Wassers wieder er- setzt. Die die Fabrication störenden Zersetzungen konnten erst nach mehr- wöchentlicher Aufbewahrung constatirt werden (ca. 20 Tage nach dem Er- frieren beginnend). — Veränderungen über Winter: Gesammtgewiclit Saft der Versuchs- ^ ^-'— . Zeit der Unter- suchung 1880—81 23. November December Januar. 28. Januar. 16. Februar März . März . 1881—82 8. October 7. November 6. December 9. Januar 1. Februar 14. 17. 7. 28. rüben g 15 065 14 704 14 401 14 064 13512 13 244 12 987 Spec. Gewicht 1,0720 1,0745 1,0720 1,0690 1,0640 1,0580 1,0575 Trocken- substanz 17,454 17,939 17,454 16,767 15,604 14,190 14,071 Polari- sation 15,760 16,220 15,870 14,920 13,510 11,940 11,780 Niclit- zueker 1,694 1,719 1,584 1,847 2,094 2,250 2,291 Roinheits- quotient 90,29 90,46 90,92 89,01 86,60 84,13 83,72 16 670 1,0650 15,837 14,431 1,406 91,12 16 272 1,0670 16,302 14,800 1,502 90,79 15 890 1,0615 14,023 13,270 1,753 88,33 15 282 ],0580 14,190 12,675 1,515 89,32 14 900 1,0570 13,952 12,109 1,843 86,79 Der höchste Zuckergehalt kann auch in anderer Zeit als November fallen: der Eintritt der Zuckerabuahme ist verschieden. Chemische Untersuchungen über die weisse schlesische Zuckerrübe von H. Leplay.^) Die Basen Kalk und Kali finden sich theils in unlöslichen, theils in löslichen Verbindungen sowohl in den Blättern als Blattstielen und in der Wurzel, in den Blattstielen in geringerer Menge als in den Blättern. In der Wurzel findet während der ganzen Vegetation eine Verminderung dieser Verbindungen statt, so dass zur Zeit der Ernte, im October, die Blätter vier bis fünfmal mehr davon enthalten als das gleiche Gewicht Wurzelsubstauz. Die Wurzel enthält in der ersten Vege- tationsperiode mehr unlösliche Kalk- und Kali-Verbindungen als die Blätter, zur Zeit der Reife enthalten umgekehrt die Blätter mehr unlösliche Ver- bindungen als die Wurzel. Beziehungen zwischen dem Zuckergehalt einer- seits und dem Gehalt an Kalk und Kali andererseits stellen sich nur heraus, wenn man den Gesammtgehalt der ganzen Pflanze von beiden Basen mit dem Zucker vergleicht. Es ergiebt sich dann, dass in der ersten Periode des Wachsthums auf 100 Thle. Zucker 10 mal mehr Basen in organischer Verbindung kommen, als in der zweiten Periode, im October, sowohl in *) Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft 7. p. 484. •) Ibid. Heft 3. p. 213. (Nach Compt. r. Bd. 95. No. 18 u. 19.) Pflanze. 147 Kalk- als in Thonboden. Hieraus folgt, dass die Pflanzen in der ersten Periode organische Säuren bilden, welche die Basen sättigen, und dass in der zweiten Periode der Zucker entsteht. Entwickelt sich die Wurzel während der zweiten Vegetationsperiode an Volumen und Gewicht sehr stark, so nimmt die Menge der Basen zu, und der Zucker erleidet eine starke Verminderung, namentlich im Thonboden, während im Kalkboden das Ver- hältuiss zwischen Zucker und Basen trotz starker Entwickelung der Rübe normal bleibt. Dasselbe gilt auch, wenn man nicht die Gesammtmenge der Basen, sondern diese nur, soweit sie in unlöslicher Form vorhanden sind, mit dem Zucker vergleicht: Die Wurzel ist um so reicher an Zucker, je mehr unlösliche Kalksalze vorhanden sind. In Rüben, welche auf Thon- boden gewachsen sind, ist der Reichthum an Zucker nur dann ebenso gross, wie bei den auf Kalkboden gewachsenen Pflanzen, wenn der Gehalt aller Theile an unlöslichen Kalkverbindungen ebenso gross ist, wie in den Rüben der Kalkböden. Der Zuckerreichthum der Rübe steht in einem ganz be- stimmten Verhältniss zu der Menge Kalk in unlöslicher organischer Ver- bindung in allen Organen der Pflanze. Diese organischen Kalkverbindungen haben nicht nur Einfluss auf die Entstehung des Zuckers, sondern sie ver- hindern auch die Abnahme des entstandenen Zuckers, die sonst bei der Vergrösseruug der Rübe an Volumen und Gewicht stattfindet. Pflanzt man die Rüben möglichst dicht, so verhindert man eine allzu üppige Entwickelung der Rüben, wodurch einerseits die Verminderung des Zuckers in der Rübe, andererseits die Erschöpfung des Bodens an Kalk vermieden wird. Hieraus erklärt sich die grössere Zuckerausbeute pro ha bei dichtem Rübenstand. Abblatten der Rüben. i) Mittheilung von Versuchen, aus denen die bekannte nachtheilige Wirkung Idar ersichtlich ist. In einem Versuche gaben auf je einer Parzelle. Eüben Ctr. zweimal geblattet . . 190 einmal „ . . 240 ungeblattet .... 288 In einem anderen Versuch: sark entblättert . . . 123 schwach entblättert . . 190 nicht entblättert . . . 207 Ausserdem sind die Runkelblätter um mehr als die Hälfte ärmer an verdaulichem Eiweiss, Fett und Kohlehydraten. Pflanzweite der Zuckerrüben. 2) Nach Versuchen in Frankreich im Jahre 1878 entwickelten die auf rajoltem Boden angebauten Rüben ein länger dauerndes und klüftigeres Wachsthum als die auf dem einfach ge- pflügten Boden. Wie Tiefpflügen die Wurzelmasse steigerte, erhöhte Näher- stellen den Zuckergehalt. Je tiefer der Boden umgepflügt ist, desto enger muss die Stellung der Rüben gehalten werden, um einen starken Zucker- tlätter Ctr. Summe 175 365 130 370 86 374 183 306 141 331 132 339 *) Centralbl. f. Agriculturchem. 1883. Heft 1. p. 39. — Es giebt aber immer noch Landwirthe, welche von der nachtheiligen Wirkung des Entblätterns nicht überzeugt sind. Uebrigens können die wirthschaftlichen Verhältnisse derart liegen, dass auf die Gewinnung von Blätterfutter der Schwerpunkt fällt, deshalb das Aus- blättern nicht entbehrt werden kann. 2) Deutsche landw. Presse 1883. No. 22, hier nach der Zeitschrift für Rüben- zuckerindustrie. 10* J48 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. gehalt zu erlangen. Bei einem 0,35 oder 0,45 m tiefen Umpflügen kann in gutem Boden die Zahl von 10 Pflanzen pro qm ohne Nachtheil für den Zuckergehalt eingehalten werden. Frühe Saat ist bei der Tiefcultur be- sonders wichtig. Ursachen der Bildung von Stockrüben von Märcker.i) Eintretender Frost, zu schweres Walzen bei feuchtem Boden, überhaupt jede Behandlung des Bodens, welche die Vegetation der Rübenpflanzen unterbricht. Auch zu häufiges Düngen mit Chilisalpeter soll den Äufschuss begünstigen. Ueber Production von Rübeusamen von A. Reichel.^) Die günstigen Erfolge, welche mit dem von einem Züchter gebauten Samen erzielt werden, werden auf dessen Verfahren zurückgeführt, die Samenträger der eigenen Rüben durch Samenträger fremder Rüben „aufzufrischen", indem beiderlei Rüben reihenweise zwischen einander gepflanzt, und hierdurch Kreuzbefruchtung eingeleitet wird. Es ist dies nämliche Verfahren allgemein zur Production von Rübensamen (Beta) empfohlen. Zucht des Rübensamens. 3) Die bei Beta stattfindende Fremdbe- stäubung erschwert die Reinhaltung der Sorten und soll hiervon der fran- zösische Rübenbau schwer leiden. Um an Raum und Kosten zu sparen, wird empfohlen, erst von den schönsten Rüben Samen zu gewinnen, diesen dann sehr eng zu säen, so dass die Rüben klein bleiben. Diese kleinen Rüben dienen als Samenträger. Man stützt sich darauf, dass durch Ein- schaltung einer so klein gehaltenen Generation die guten Eigenschaften einer Sorte in der zweiten Generation nicht verloren gehen. Anbau von Zuckerrüben zur Samengewinnung von Rath- Jazewo.'^) Specielle Beschreibung des praktischen Culturverfahrens bei der Anzucht von Samenrüben, ihrer Aufbewahrung, ihrem Auspflanzen bei der Ernte. Die Resultate der in der Provinz Sachsen im Jahre 1883 ausgeführten Anbauversuche mit verschiedenen Rübenvarietäten von M. Märcker.ö) Methode der Gewinnung der zur Untersuchung ver- wendeten Durchschnittsproben: der Probenehmeude ging jede vierte Rüben- reihe des betreffenden Stücks herauf und entnahm diejenige Rübe, auf welche beim zehnten Schnitt sein rechter Fuss trat. Auf diese Weise erhielt man von den Versuchsstücken (ä 1 Morgen) 180 — 200 Proberüben, welche gleich auf dem Felde in grosse, mittlere und kleine sortirt wurden, so dass in je einer Reihe die betreffende Grösse lag; aus jeder Reihe wurde eine um die andere Rübe genommen, wenn die Rüben relativ klein waren, oder jede dritte, wenn dieselben grösser waren. So erhielt man 60 — 100 Rüben zur Untersuchung im Laboratorium. Dort wurden sie wieder sortirt, die eine Hälfte zu einer Untersuchung, die andere zu einer gesonderten Unter- suchung verwendet. Die Rüben wurden mit einer Brodschueidemaschine der Länge nach geviertelt und je V^ jeder Rübe der ganzen Probe, welche sich aus dem entsprechenden Verhältuiss von grossen mittleren und kleinen Rüben zusammensetzte, zerkleinert, der Brei ausgepresst, der luftfrei ge- *) Centralblatt f. Agriculturchem. 1883. Heft 4. p. 287. Deutsche Zucker- industrie 1882. No. 42. 2) Prager landw. Wochenblatt 1883. No. 2. ») Ibid. No. 17. *) Landwirthsch. Centralblatt für die Provinz Posen 1883. No. 16. ^) Magdeburgische Zeitung 1884. No. 51 u. 51. Pflanze. 149 wordene Saft gespindelt und zur Polarisation verwendet. Eine Durch- schnittsprobe des Breis wurde ausserdem dircct auf Zucker untersucht. Man erhielt so Zahlen aus zwei gesonderten Rübeuproben, aus welchen das Mittel genommen werden konnte. — Die Anbauversuche fanden in 10 ver- schiedenen Wirthschaften statt. Ergebnisse 1883: Sorte Erü-ag pro Morgen Ctr. Zucker in der Eübe 10 Zucker im Saft /o Quotient ^ucker pro Morgen Ctr. Kl. Wanzlebener, Orig „ Nachzucht . . Gebr. Dippe's verbesserte Kl. Wanz- lebener Vilmorin blanche amelioree, Orig. . „ „ „ Nachzucht Gebr. Dippe's verbesserte weisse zuckerreichste Simon Legrand de meres blanches Vilmorin rose hätive „ collet vert race Brabant Simon Legrand provenant de meres roses Bestehorn's Imperator (Bergland) . Imperial Kreuzungen Kl. Wanzlebener mit Vilmorin blanche 199,6 197,9 197,4 158,3 177,0 210,3 169,3 231,0 120,0 201,5 153,0 13,9 14,4 14,8 15,0 14,5 15,5 13,7 13,3 13,4 13,3 12,8 13,6 14,0 15,2 16,0 16,4 16,6 15,8 17,0 15,1 14,5 14,4 15,1 14,2 14,9 15,3 85,3 86,6 86,1 85,3 84,2 85,8 85,4 82,5 83,3 84,3 78,8 79,6 86,0 27,67 28,48 29,18 23,78 25,55 28,85 22,10 33,03 15,30 27,31 21,42 Ergebnisse der Jahre 1880— 83: Polarisation Zucker in Zucker pro Ertrag pro Morgen des Safts Quotient der Rübe Morgen Sorte Lti'. /ü /o Ctr. 18801881 1882 1883 1880 1881 1882 1883 1880 1881 18821883 1882 1883 1882 1883 Kl. Wanzlebener Original . . 249 236 229 200 13,5 13,9 13,1 15,2 81,6 83,0 84,8 85,3 12,0| 13,9 27,48 27,67 do., Nachzucht . 227 221 229 198 12,9 13,3 13,4 16,0 82,2 81,8 84,2 86,6 11,9 14,4 27,25 28,48 Gebr. Dippe's ver- besserte Kl. Wanzlebener . 249 216 212 197,5 13,7 13,7 14,0 16,4 82,1 83,6 85,3 86,1 12,7 148 26,92 29,18 Vilmorin blanche amelioree Orig. — 183 177 158,5 — 14,8 15,4 16,6 — 84,1 86,2 85,3 13,6 15,0 24,07 23,78 de, Nachzucht . 208 174 184 177 14,7 14,1 15,3 15,8 80,9 82,6 85,0 84,2 13,4 14,5 24,66 2b,bb Gebr. Dippe's ver- besserte weisse zuckerreichste — — 166 — — — 16,2 17,0 — — 87,3 85,8 14,2 15,5 25,73 — Simon Legrand de meres blanches — 232 241 210,5 — 12,4 12,7 15,1 — 79,9 83,4 85,4 11,V 13,V 28,20 28,8b J5Q Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Mischsaat von Zuckerrüben und Lupinen von Höpffner. i) Die Miscliung gescliiebt, um ein rascheres Aufgehen, und ein zeitigeres Behacken der DriUreihen zu ermöglichen. Die Reihen werden eher sichtbar, und die Lupinen durchbrechen den verkrusteten Boden und erleichtern den Rüben- keimen den Durchbruch. Gemischt wurden ^/s Rüben- und ^5 Lupinen- samen. Mischung mit Gerste hatte nicht den gleich günstigen Erfolg. Beschneiden der Wurzeln bei Kohlrübenpflanzen.^) Beim Auspflanzen wurden die Wurzeln um ein Viertel gekürzt. Der Erfolg war günstig: es wurden von den beschnittenen Mehrerträgen von 2220 und 2280 kg pro Morgen erhalten. Verschlechterung der Qualität der Rüben in Böhmen, 3) Die Ursache wird in der Forcirung des Massenertrags durch üppige Düngung (Compost und Stallmist, dazu im Sommer Handelsdünger) auf Kosten der Qualität gesucht. Bertel's Methode des Zuckerrübenbaues auf Dämmen. Oester. landw. Wochenblatt 1883. No. 14. Methode der Zuckerrübencultur auf den kaiserlichen Pri- vatgütern in Böhmen. Landwirth 1883. Nr. 59. Die Verwerthung der Zuckerrübe zur Cichorienfabrikation. Wiener landw. Zeit. 1883. Nr. 53, Anbau der gelben Rübe in der Schweiz von Zimmermann. Schweizerische, landw. Zeitschrift 1883, 3. p. 111. Anbau der Möhre von E. Wirz, Ibid. p. 135, Futterpflanzen, flanz^^n ^^^ Sandwlcke von M. Märcker*) (nach den Erfahrungen von Sandwicke, A. Jordau). Ausführliche Besprechung ihrer Cultur. Boden: es eignet sich auch der trockenste Sand, Reinheit von Unkraut ist Bedingung-, in feuch- teren Lagen ist der Samenansatz geringer. Vorfrucht: am besten schwach gedüngte Kartoffeln. (Fruchtfolge: Kartoffeln gedüngt; Sandwicken mit Sommerroggen; Winterroggen.) Saatzeit: möglichst früh. Die Entwickelung ist anfangs sehr langsam. Reinsaat ist wegen der schwachen Stengel nicht empfehlenswerth , am besten ist Mischung mit 2/3 Sommerroggen. Saat- menge: starke Saat ist nicht zweckmässig; 12 Motzen pro Morgen geben einen überreichen Stand (pro Morgen etwa 10 kg Sandwicke und 20 kg Sommerroggen). Auch blaue Lupine könnte sich zur Einmischung eignen. Erntezeit: in der Gelbreife. Es springen zwar auch die ganz reifen Hülsen nicht auf, sie können aber bei heissem Wetter durch Abbrechen verloren gehen. Verfahren bei der Ernte wie bei den Erbsen. Nutzungswerth: das gut eingebrachte Stroh und die Spreu sind dem besten Wiescuheu gleicb zu achten (worüber aber exacte Versuche fehlen, Ref.). Ausdrusch bei trocknem Frostwetter. Die Sandwicke soll bestimmt sein, die Lupine zu ersetzen und damit die Gefahr der Lupinose zu beseitigen, ebenso die „Lupinenmüdigkeit". Als Wechsel für besseren Weizenboden ist empfohlen: 1) Rüben oder Kartoffeln gedüngt; 2) Gerste, 1/2 mit Klee; 3) V2 Klee, 1/2 Sandwicke zu Grünfutter; 4) Weizen, Um recht frühes Grüufutter zu ^) Königsberger Land.- u. Forstw. Zeitung 1883. No. 27. '^) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 34. — Gartonzeitung. 1883. Heft 2. 3) Prager landw. Wochenblatt 1883. No. 7. Entgegnungen ibid. No. 8 u. 9. *) Der Landwirth 1883. No. 2. 151 erhalteu, könnte ein Theil des Wickfutterschlages mit Winterroggen und Sandwicke schon im Herbste bestellt werden. Zur Vermeidung der Verun- krautung der nachfolgenden Winterfrucht ist zweimal zu pflügen. Saudwicke (Vicia villosa) von A. Jordan. i) Fortgesetzte Em- pfehlung, besonders mit der Hälfte Winterroggen gemischt, als Winterfrucht. Herbstcultur giebt höhere Erträge, die Wicke widersteht der grössten Kälte, Herbstsaat reift früher, besonders zu Grünfutter ist Herbstsaat empfehlens- werth, da schon Mitte Mai der erste Schnitt beginnen kann, im Juli der zweite. Mau kann auch die Wicke als abtragende Frucht in Koggenstoppel säen, um Nachwuchs zu verhindern. Bei einer Folge von Roggen nach Sandwicke kann letztere im Roggen (als Unkraut!) erscheinen. Saatzeit wie bei Winterroggen. Sandwicke von Wilhelm. 2) Spricht dieser grosse Bedeutung für Sandboden als Ersatz der Lupinen zu. Anbauversuche mit Sandwicke und Sanderbse von Heinrich.^) Peluschke von Döhn.'^) Gedeiht da, wo die Erbse nicht mehr Peluschke, wachsen will. Saatzeit früh, am besten in Mischung mit Sandhafer und Sommerroggen. Hat vor der Lupine den Vorzug, nicht allein ein gesundes Futter für Schafe, sondern auch für Pferde und Rindvieh zu sein. Neuere Blattfrüchte für leichteren Boden. 5) Vicia villosa, Pa- luschke oder Poluschke, grosse Sandwicke, grosse Sanderbse, nach Wittmack Vicia sativa dura, nach Anderen Pisum arvense (im Handel vorkommender Samen ist öfter Mischwaare) und Vicia cracca. Der Namen Paluschke soll von dem Städtchen Peluschken (Westpreusseu) kommen, dessen Umgegend den Ausgangspunkt des Anbaus gebildet habe. Beiträge zur Kenntniss der Peluschke von Troschke.^) Die Sauderbse oder Peluschke wird neuerdings mit Erfolg in verschiedenen Gegenden Pommerns angebaut. Die Erträge sind selbst auf Böden befriedigend, wo die weisse Erbse unsicher ist. Chemische Zusammensetzung. L Zu Beginn der Blüthe: a. Weisse Erbse b. Graue Erbse c. Paluschke Wasser . . . . 83,51 84,37 85,61 Asche . . . . 1,38 1,46 1,22 Protein . . . . 4,45 4,07 3,57 Rohfaser . . . 4,88 4,28 3,74 Extractstoffe . . 5,26 5,34 5,27 Fett .... . 0,52 0,48 0,59 H. Reife Samen: Wasser . . . . 16,00 16,72 16,23 Asche . . . . 2,64 3.79 4,09 Protein . . . . 23,30 22,74 21,45 Rohfaser . . . 6,13 7,19 6,98 Extractstoffe . 50,23 47,84 49,46 Fett .... . 1,70 1,72 1,79 ^) Landw. Centralblatt für die Prov. Posen 1883. No. 33. — Deutsche landw. Presse 1883. No. 59. 2) Deutsche landw. Presse 1883. No. 3. ^) Landw. Annal. des mecklenburg. patriot. Vereins 1883. No. 12. *) Deutsche landw. Presse 1883. No. 15. ") Hannoversche land- u. forstwirthsch. Zeit. 1883. No. 18. ^) Wochenschrift der pommerschen ökon. Gesellschaft 1883. No. 6. 152 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dunger. Winter- wicke. Markkohl, Peluschkesamen anderer Herkunft enthielten von den aufgeführten ßestandtheilen der Reihe nach 16,83 und 14,74; 2,33 und 2,54; 21,78 und 23,30; 5,75 und 5,97; 51,86 und 52,08; 1,45 und 1,37. Durchschnitt der drei Analysen: 15,94 W.; 2,99 A.; 22,18 R; 6,23 R.; 51,13 E.; 1,53 F. Zusammensetzung zweier Strohproben: Wasser 15,0 16,0 Asche 4,0 3,9 Protein 7,3 6,8 Rohfaser .... 38,5 43,5 Extractstoffe . . . 33,6 28,7 Fett 1,6 1,1 Die Pflanze liefert also auf geringeren Böden Futter von ungefähr der- selben Zusammensetzung wie die weisse Erbse, scheint aber höhere Erträge an Stroh und Korn zu geben. Winterwicke und Wintererbse von Crampe. ^) Empfohlen werden auf Grund von Erfahrungen für leichten Boden zur Grünfütteruug Mengsaaten dieser Hülsenfrüchte mit Winterroggen. Sie überstehen die Winter gut und liefern selbst auf solchen Böden gute Erträge, wo Sommer- wicken und Erbsen nicht mehr mit Sicherheit gebaut werden können. Das Gemenge giebt das erste Grünfutter. Sie können auch abwechselnd als Sommerfrüchte gebaut werden. Winterwicke und Wintererbsc von A. Jordan^) spricht sich gegen den Anbau von Vicia biennis und V. sepium auf Sandboden aus. Erstere blieb schwach im Wuchs, mit geringem Fruchtansatz, letztere giebt im ersten Jahre keinen Ertrag, verlangt gute, feuchte Lehmböden, giebt un- brauchbare, kleine Samen, die überdies durch Ausfall grösstentheils verloren gehen. Empfiehlt dafür Vicia villosa, mit Winterroggen zu mischen. Die Pflanze ist hart gegen Fröste, giebt bei Herbstsaat Y-t — ^/s höhere Erträge als bei Frühjahrssaat, giebt das früheste Grüufutter und reift auch früher. Anbauversuche mit Mengfrucht von A. Leidhecker. Laud- wirthsch. Vereinsblatt für das Herzogthum Oldenburg 1883. No. 8. Oesterr. laudw. Wochenblatt 1883. Ueber Einsaaten von Futterpflanzen in Winter- u. Sommer- getreide von G. Neuhauss. Deutsche laudw. Presse 1883. No. 45. Ueber den Anbau des Markkohls als Futterpflanze von A. Mayer. 3) Als Erträge von Lehmboden wurden erhalten a. von grünem Markkohl 68 000, b. von rothem 60 200, c. von gewöhnlichem (Kuhkohl) 34 000 kg p. ha. Zusammensetzung: a. b. c. A . /\ Friscli- Trocken- Friscli- Trocken- Frisch- Trocken- subst, subst. .subst. subst. subst. subst. 1) Der Stengel: Wasser 87,0 — 86,7 — 86,3 — Eiweissstoffe 0,9 6,9 0,7 5,3 0,7 5,1 Andere N-haltige Stoffe . 0,3 2,3 0,5 3,8 0,5 3,6 Fett 0,2 1,5 0,2 1,5 0,3 2,2 ^) Der Landwirth. 1883. Nr. 51. ä) Ibid. No. 64. ^) Wochenblatt des laadw. Vereins im Grossh. Baden. 1883. p. 196. Pflanze. 153 a. b. c. Frisch- Trocken- Frisch- Trocken- Frisch- Trocken- subst, subst. subst. subst. subst. subst. Verdaul. Kohlehydrat . . 7,9 60,8 7,9 59,4 8,7 63,5 Kohfaser 2,4 18,5 2,4 18,0 2,6 19,0 Asche 1,3 10,0 1,6 12,0 0,9 6,6 2) Der Blätter: Wasser 87,0 — 87,0 — 86,5 — Eiweissstoffe 1,7 13,1 1,5 11,5 1,6 11,9 Andere N-haltige Stoffe . 0,8 6,2 0,7 5,4 0,6 3,7 Fett 0,5 3,8 0,4 3,1 0,6 4,4 Verdaul. Kohlehydrate . 6,9 53,1 6,5 50,0 8,2 60,7 Rohfaser 1,5 11,5 1,6 12,3 1,4 10,4 Asche 1,6 12,3 2,3 17,7 1,2 8,9 Lässt sich aueh sehr gut über Winter aufbewahren. Vergl. auch Jahresbericht 1882. p. 166. Anbau des Futterkohls von Giersberg. Oesterr. landw. Wochen- blatt 1883. No. 22. Comfrey von I. Hermes, i) Lebhaft empfohlen als sehr frühes und spätes, sehr reichliches (4 und 5 Schnitte), nahrhaftes und gut ver- dauliches Giünfutter, welches in Mischung mit anderem Futter gern gefressen wird. Trocknung schwierig (man wählt hiezu Schnitte im Hochsommer), Couservirung durch Einsäuerung. Soll sich endlich für jeden Boden eignen und jede Witterung vertragen. Ausdauer 12 — 15 Jahre. Amerikanischer Rothklee von L. Just, 2) Zählt die bisherigen Rotukiee. Erfahrungen hierüber (geringere Ertragsfähigkeit) auf, wobei natürlich auch die Provenienz des Näheren in Betracht kommt. Es schliesst sich die Aufforderung an die Landwirthe an, die mit amerikanischer Saat gemachten Erfahrungen mitzutheilen. Amerikanischer Rothklee von W. Biernatzki.^) Bericht über von P. Nielsen zu Oerslev angestellte Culturversuche. Da der amerikanische Rothklee zu den frühen Varietäten gehört, wurden zum Vergleich auch . nur frühe europäischer Herkunft (14, aus Dänemark, England, Holland, Steiermark, den Rheinlanden, Schlesien, Galizien, Ostpreussen, Holstein) gewählt und neben 6 aus verschiedenen Staaten stammenden amerikanischen ausgesät. Auf besserem Boden gab der Schlag mit dem europäischen Klee durchschnittlich 210,18 Ctr. Heu (p. ha), jener mit amerikanischem Klee 190,80 Ctr. Auf weniger gutem Boden lieferte der europäische 161,08, der amerikanische 145,40 Ctr. Durchschnittsgewicht der Pflanze von euro- päischer Saat 6,7, von amerikanischer 4,4 g. Alle amerikanischen Proben standen im Grossen und Ganzen im Ertrage weit hinter den europäischen zurück. (Es wird wohl nichts übrig bleiben als dass, wie bei anderen Sämereien, Garantie für die Feldprobe verlangt wird. Ref.) Amerikanischer Rothklee von F. Nobbe.'^) Die Frage über 1) Hannoversches land- u. forstw. Vereinsblatt. 1883. No. 4. — Prager landw. Wochenblatt. 1883. No. 6. — Landw. Wochenblatt für Schleswig -Holstein. 1883. No. 7. 2) Wochenblatt des landw. Vereins im Grossh. Baden. 1883. No. 43. — Vergl. Jahresber. 1882. p. 205. 3) Laudwirth. 1883. No. 7. *) Deutsche landw. Presse. 1883. No. 21. ig4. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. den Werth der amerikanisclien Saat ist noch nicht spruchi'eif. Es wäre nothwendig, den Ursprungsort genauer zu begrenzen, da die an dem Export von Kleesaat hauptsächlich betheiligten Staaten 17 Breitegrade umfassen und zum Theil aus einem rauheren Klima stammen als in den entsprechen- den Breiten Europas herrscht. Die in amerikanischer Saat vorkommenden Seidesamen gehören in der Kegel nicht zu Cuscuta Trifolii Bah., sie sind grösser, gelbbräunlich und das etwas abstehende Würzelchen erinnert an die unter Luzerne häufige C. hassiaca. — Zur Unterscheidung dienen die be- kannten Unkräuter, wozu einige neuentdeckte kommen (Euphorbia sp., Ver- bena sp., Clinopodium sp.?). Es handelt sish aber nur um .,Yerdachts- momente", den sichersten Grund zui- Diagnose giebt noch die Ambrosia. — Verf. wüi'de gute cauadische Saat schlecht eingebrachter deutscher vorziehen. Amerikanischer Rothklee von F. Nobbe. ') Kennzeichen: Die langen, abstehenden Haare am Blattstiel und an den jüngeren Stengeltheilen. Blättchen unterseits durch dichte, abstehende Haare rauh, oberseits fast ganz kahl oder spärlich (abstehend) behaart. (Bei deutschem Klee beide Blattflächen schmal, anliegend behaart, Stengel und Blattstiele anliegend sehr dünn be- haart). Die bisherigen Beobachtungen über Ausdauer und Produktionskraft sind widersprechend. Amerikanischer Eothklee. 2) Ungünstige Kulturergebnisse: der- selbe sei empfindlicher gegen Frühjahrsfröste, verlange stärkere Saat und gebe geringeren Ertrag (Bezugsort? Einzelne Proben sollen gute Erträge geliefert haben). Im Allgemeinen sei einheimische Saat vorzuziehen. Ein neuer Inkarnatklee (Trifolium incarnatum rusticum)^) hat in Frankreich neuerdings grosse Verbreitung gefunden. Er soll auch auf ge- ringerem Boden gut gedeihen und gegen starke Winterkälte widerstands- fähig sein. Wird gerne gefressen. Der Wagner'sche Futterbau. Das Princip ist im Jahresbericht 1881. p. 188 angegeben. Der Gedanke selbst, an Orten, wo Rothklee u. dergl. nicht gedeihen, heimische Gewächse der wilden Flora in Cultur zu nehmen, ist freilich nicht neu. Zum Gemenge dienen insgesammt etwa 26 Arten, „für die verschiedenen Bodenarten eigenthümlicher wildwachsender Klee- und Wickenarten nebst den besten ausdauernden Futtergräsern." Aus- dauer dieser Felder viele Jahre.*) Analytische Untersuchung der Pflanzendecke auf Zahl, Ge- wicht und Dauer der Pflanzen verschiedener Gras- und Klee- sorten von P. Nielsen. 5) Vergl. das folgende Referat. (Siehe die Tabelle auf S. 155.) Auslegung von Weideschlägen mit Klee- und Grassaat von Th. von Neergard. *5) Zum Wechselweidenbau eignen sich besonders ital. Raygras, Knaulgras, französ. Raygras, Wiesenschwingel, hartblättriger Schwin- gel, Wiesenfuchsschwanz, gemeines Rispengras. Nach den Ermittelungen von Nielsen betrug für 1) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 38. -) Deutsche landw. Zeitung 1883. No. 45. — Württemberg. Wochenblatt für Landw. 1883. No. 4. *) Georgine. Landw. Zeit. f. Litthauen u. Masuren 1883. No. 28. *) Discussion über die Futterfelder in mehreren Artikeln der Wiener landw. Zeitung 18&3. 5) Nach einem Referat: Journal f. Landwlrthschaft 1883. 3. p. 371. «) Landwirthsch. Wochenblatt f. Schleswig-Holstein 1883. No. 11, 12. Pflanze. 155 0 'O »c C3 jUBfeSunz^n^ g 0 CO 0 T-H T-T k jipCsSiniz^n^ "g H t— 1 OS 0^ T-T T-T o .2 'S C/J ,0 0 jUBfeSunz^n^ "I CO 0 00 T-T >-^ '^ CC tH lO CO CC rH 0 CO tH 00 CO 0 0 jiIECsSanz;n^ -g 1-1 CN ■^ CQ CO 0 Oi ■^ i> tH 0 CO CO T-l CO CO CO CO M ^ i-i 0 0 CO uC f^ cc CO 0 r^ OS CO tH 0 iqBtsSunzjn^ -g 0 0 i^ CO r^ cc CO tH 0 0 T-l CO CO (N (N c^ T-l MC CO cc 0 tH 05 Oi CO OS cc »^ Ol 0 OS iC c 3 JUBfeSonz^n^ "X CO T— 1 0 CO CO CO cc cc cc tH 0 tH 0 T-l CO cc 0 j^BtsSunz^ii^ -g T-T OS 0 05^ CO cc~ TH 0 CO^ T— 1 0 ^ CO 1 niBCsSuTizinjji -g cc T-T cc" 05^ c;, "^^ cc 1 i:r <~: tH C75 "^t* CO cc 00 0 ^ © 0 jqBtsSunzjti^ij 'x ^ CC 0 CO cc ■I— 1 ^^ tH 0 0 1 t-{ 'S is: 0 0 00 OD 00 r^H 00 0» CO 0 ^ qoTiSupjuy 0 'Jj* ä> CC -^ tH Tj* tH »0 0 1 I£ luo^^BBg jap ;qouv CO CD 1^ CO 0 '?- CC T-H c CS -89 s^ JTij piBzssin;[Bqia^ T« tH T-i ■<* uc ^ CO cc T-l tH 7o tn nazuEgj iC lO CO CO tH CC 0 uc 10 0 es ug^ja^uuvjaqn jap ^q^g l> CO !> 1> t^ 05 a> OS OS CO *'/o UT naziregj U9a 0 UC (N CO T-l 00 00 CO CTS CO 0 0 0 0 -8ninio:^8gjnB jgp iqBg 10 (N CO "^ CO CO tH "* T-l •^ fN 0 t^ 05 -^ e n c3 ö pisä 00 ü ü OJ ^^ 0 0 rs CS •s CK 0 CO US fc CO Cm *-! .^H "^ t(l 0 es rt 0 C^ , '^1 -a 0 P3 < CS 1— ( ^ W H ^ 0 ^ P 156 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Der Antheil im Ertrag in "/q Rothklee . . . Weissklee . . . Schwedischer Klee Ital. Raygras Engl. Ray gras Wiesenschwingel Knaulgras . . . Franz. Raygras . Timotheegras . . Wiesenfuchsschwanz Das Gewicht einer Pflanze im Durchschnitt . A__ I.Jahr 2. Jahr S.Jahr I.Jahr 2. Jahr S.Jahr 44,8 11,3 0,9 9,5 8,3 1,3 1,7 2,4 1,4 1,7 3,5 2,8 7,7 12,9 2,5 4,0 8,7 2,3 15,1 1,0 1,2 14,3 3,1 3,5 12,1 12,9 7,3 11,2 9,0 3,6 1.3 6,4 12,0 3,6 12,1 12,1 4.4 24,5 40,5 3,0 13,3 15,4 5,4 10,2 14,3 8,7 12,7 15,5 5,0 14,3 15,8 2,7 6,2 6,7 0,1 0,3 0,9 0,3 2,6 8,0 Die fehlenden Procente treffen aiif andere Grasarten und Unkräuter. Der praktische Feldgrasbau von A. Nowacki. Frauenfeld 1883. Vergl. Jahresbericht 1881. p. 191. Die Grassamenmischungen zur Erzielung des grössten Futterertrags in bester Qualität von F. G. Stehler. 11. Aufl. Bern, 1883. Hopfen. Hopfen. Reformen beim Hopfenbau von E. Pott, i) Verf. bekämpft unter Anderem die Anschauung, dass der Hopfen eine nicht reich genug zu düngende Pflanze sei, bei der auf möglichst hohe Doldenproductiou hin zu arbeiten sei. Es sind aber die Gewinnung von viel Hopfen und zugleich solchem feiner oder auch nur guter Qualität unvereinbare Dinge. Nach den statistischen Ermittelungen erzielt man die geringsten Erntemengen pro ha da, wo die am höchsten bezahlten Sorten producirt werden. Der hohe Düngerverbrauch rührt wesentlich daher, dass man zu hohe Stangen ver- wende und eine unmässige Vermehrung von Blättern und Ranken hervor- rufe, womit keine entsprechende Zunahme der erzeugten Doldenmeuge Hand in Hand gehe, abgesehen davon, dass durch die angewandten stickstoffreichen Düngungen die Qualität der Dolden leide und verschiedene weitere Miss- stände eintreten. Princip des Hopfenbaues müsse es sein: möglichst feinen und vielen Hopfen und möglichst wenig Ranken und Blätter. Die niederen Drahtgerüste der neueren Zeit (Hermann'sches System) entsprechen allen Ansprüchen, namentlich gelinge es hierdurch, die Erzeugung werthloser Ranken und Blätter auf ein Minimum zu reduciren und den Düngerbedarf hierdurch sehr zu beschränken. Die Vortheile dieses Systems sind des Näheren dargelegt. Der Hopfen bau in Ostpreussen. ^) Man kann diesem Artikel einige Einsicht in die dortigen Productionsbedingungen entnehmen: man baut dort Hopfen in tief gelegenen Wiesen und auf abgelasseneu Seeterrains, auf moorigem Wieseuboden mit genügender Entwässerung; solche tief und geschützt gelegene, zum Hopfenbau geeignete Terrains gebe es in Masuren in grosser Menge! Methode der Hopfencultur auf der Erzherzoglicheu Herr- schaft Bellye in Ungarn.^) ^) Jubiläumsfestschrift des Stadt Saazer Hopfenbauvereins. Allg. Brauer- und Hopfenzeit. 1883. No. 92. *) Georgine. Landw. Zeit. f. Litthauen u. Masuren 1883. No. 5. ^) Landw. Zeitung f. EIsass-Lothi-ingen 1883. No. 10. Pflanze. 157 lieber das Hopfencultursystem Hermann's. Kritisches. Allg. Brauer- u. Hopfenzeitung 1883. No. 7. Beobachtungen über die Cultur des Hopfens im Jahre 1882 von E. Pott und P. Sorauer. Allg. Brauer- u. Hopfeuzeit. 1883. Die Hopfencultur mit besonderer Berücksichtigung des elsässischen Hopfenbaues von G. Stambach. Allg. Brauer- und Hopfenzeituug 1883. Die Zwergcultur der Hopfenpflanze. Allgera. Brauer- u. Hopfen- zeitung 1883. No. 20. Hop Culture in the United States von E. Mceker. E. Meeker & Co. Puyallup, Washington Territory. Versuche, Hopfen aus Samen zu ziehen. Zeitschr. des landw. Centralvereins der Provinz Sachsen 1882. No. 11. Der Hopfenbau im südlichen Oesterreich von C. 0. Cech. Allgem. Brauer- und Hopfeuzeitung 1883. No. 99. Der Hopfenbau im Staate New-York. Zeitschrift des landw. Centralvereins der Provinz Sachsen 1883. No. 7. Verschiedenes. Cultur von Sorgho und Zuckerrübe zur Zuckergewinnung Sorgho, von Palmeri, Pepe und Casoria. i) Vergleichender Anbau auf sehr sandigem, aber Stickstoff-, phosphorsäure- und kalireichem Boden. Vom 1. September an bis zum 10. November wurden Proben von Sorgho ent- nommen und der Gehalt an Rohrzucker und Glycose bestimmt. Anfangs waren nur geringe Unterschiede im procentischen Gehalt an beiden Zucker- arten vorhanden, später herrschte der Rohrzucker vor, während der Ge- sammtgehalt an beiden Zuckerarten nur wenig sich änderte. Am 26. Oc- tober wurde gefunden an Rohrzucker Glycose 12,70 1,65 14,36 1,18 12,62 . 1,79 15,62 1,05 Gesammtgewicht des Zuckers (beider Arten) zu dieser Zeit ca. 3000 kg p. ha, am 10. November 4 bis 5 und 6000 kg. Jetzt war der Gehalt an Rohrzucker zehnmal grösser als der an Glycose. — Für das Klima von Neapel soll der Anbau von Sorgho vortheilhafter sein als jener der Zucker- rüben, Zur Cultur und Nutzung der Cichorie von E. v. Rodiczky.^) cichorie, Varietäten der cultivirten Form: langwurzelige Magdeburger mit aufstehenden, ganzrandigen lanzettlichen Blättern und Braunschweiger mit kurzen dicken Wurzeln und mehr ausgebreiteten, eingeschnittenen Blättern. Ist auch als Futterpflanze empfohlen, aber als solche nur für Böden geeignet, wo auch bessere Futterpflanzen hohe Erträge geben, sie erschöpft überdies den Boden und führt zur Verunkrautung desselben. Verdient in Mischung mit Espar- sette, Bibernelle, Hopfenluzerne und Knaulgras zur Weidenutzung angebaut zu werden. Die Cultur der Topinambur als Alkohol liefernde Pflanze, Topinam- ^) Annal. agronom. T. IX. No. 6. p. 281. ») Oesterr. landw. Wochenblatt 188.3. No. 4. 1 Kg Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Füaaze, Dünger. verglichen mit der Zuckerrübe von St. David. ^) Die Berechnung führt zu dem Schluss, dass die Topinambur, zur Spiritusgewimiuug ver- wendet, sich hinsichtlich des Reinertrags mit der Zuckerrübe messen kann. AspbodeiiiB, Asphodelus als Alkoholpflanze von Ferrari.^) Man hat wieder- holt versucht, den in Südeui'opa, Nordafrika u. s. w. wachsenden Aifodil zur Alkoholgewinnung zu verwenden. Nur unter ausnahmsweiseu Bedingungen hat diese Verwendung Aussicht auf Erfolg. In 100 g der Pflanze wurde gefunden: Glycose, fertig gebildet 2,88 Glycose, durch Einwirkung von Schwefelsäure gebildet 6,52 Die exotischen Textilpflanzeu von A. Reuouard.^) 1) Jute (Corchorus). Cultur. Ernte. Versendung. Statistisches über Import. 2) Sunn (Sun Janapam, bengalischer Hanf, Crotalaria juncea). 3) Broussonetia. 4) Hibiscus cannabinus. 5) Sida retusa. 6) Malachra capitata. 7) Apo- cynum. 8) Calotropis gigantea. 9) Marsdenia tenacissima. 10) Lyonsia straminea. 11) Abelmoschus moschatus. 12) Thespesia populnea (Hibiscus populneus). 13) Cordia. 14) Urena. 15) Bauhinia. Die Schafgarbe als Gespinnstpflanze. ^) Sie liefere sehr zähe Fasern, aber in verbal tnissmässig geringer Menge. Ueber die Ursachen der Abnahme der Leincultur in Frank- reich von A. Ladureau. Annal. agron. T. IX. No. 7. p. 289. Massnahmen zur Hebung des Flachsbaues. Sachs, landw. Zeit- schrift 1883. No. 15. Eine neue Gespinnstpflanze. ^) Aus Mexiko, Pita genannt (Cac- tee), mit starken, seidenartigen Fasern. Die Nessel faser von J. Möller. Deutsche Allg. polytechn. Zeitung 1883. No. 34 u. 35. Botan. Centralblatt. Bd. XVH. No. 2. p. 53. Das Chinagras von C. E. Collyer. Oesterr. Monatsschrift für d. Orient 1883. No. 6. Botan. Centralblatt. XII. No. 2. p. 47. Rettig als Farbepflanze. Der Farbstoff des rothen Rettigs wird von sämmtlichen vegetabilischen Fasern aufgenommen, und konnten Papier, Baumwolle, Holzspäne (Beize Weinessig) schön roseni'oth gefärbt werden.'*) Ueber Mate und die Mate-Pflanzen Südamerikas von J. Munter. Botan. Centralblatt. Bd. XH. No. 2. p. 48. Anbauversuche mit dem spanischen und dem süssholz- blättrigen Traganth von E. v. Rodiczky. Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 16 u. 26. Anbauversuche mit peruvianischem Reis von E. v. Ro- diczky.') Geschichtliches über die Quinoa (welche als Culturform von Chenopodium album erklärt wird). Angaben über Anbauversuche und Nutz- barkeit. Tabakcultur, Tabak- und Cigarrenfabrikatiou etc. von L. v. Wagner. Weimar, 1884. ») Annal. agronom. T. IX. No. 7. p. 318. «) Ibid. p. 334. ») Ibid. No. 4. p. 145. *) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883, No. 31. ») Ibid. No. 22. «) Ibid. No. 31. ') Ibid. No. 8. Pflanze. 159 Cultur einiger japanischer Pflanzen von Liebscher.i) 1) Von Pauax ginseng. 2) Von Agaricus Sitake (auf Baumstämmen). Behandlung ungleich reifenden Rapses zur Erzielung reiner Waare von 0. Kramer. ^j Haben sich Seitenschosse mit noch nicht ge- reiften Früchten gebildet, so werden die Rapsbunde leicht geschlagen, nach- her allenfalls zur Nachreife aufgestellt. Die Sonnenblume von E. v. Rodiczky. Oesterr. landw. Wochen- blatt 1883. No. 32. Der Oelbaum von Cr. Caruso. 3) Monographie desselben. Rohrcultur in ausgetorften Brüchen, Sümpfen, stehenden Gewässern von W. Lobe. Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 12, 13. Ferner ibid. No. 27. Anhang. Unkräuter. Verfolgung der „Wucherblume".^) Diese Pflanze (Senecio ver- Unkräuter, nalis), gegen welche bekanntlich Polizeimassregeln ergriflen wurden, ist (auf preuss. Gebiete) im Verschwinden begriffen. „Wo die so grosse Allgemein- schädlichkeit dieser Pflanze zu suchen sei, dass sie bei hoher Strafe, mit Stumpf und Stiel, von der Erde — wenigstens in der Mark Brandenburg vertilgt werden soll, das hat uns einzusehen nicht gelingen wollen". Vorkommen, Entwickelung und Bekämfung der Ackerdistel von Ch. Jenssen.-'') Die Beschreibung ihrer Vermehrungsweise (durch Rhizomverzweiguug) nach den Angaben Rostrup's. Bekämpfung durch Aus- stechen, welches mehrmals im Sommer zu wiederholen ist. Gemeinsames Vorgehen ist nothwendig. Vertilgung von Wildhafer von Giersberg.^) Anbau von Grün- futter und Hackfrüchten. Oder man wartet, nachdem im Herbste eine seichte Furche gegeben wurde, im Frühjahr mit der Saat, bis der Wildhafer auf- gegangen ist. Gemeinsames Vorgehen ist unerlässlich. Vertilgung des Schilfrohrs auf Wiesen und Aeckern.'') Ge- nügend tiefe Entwässerung. Wo diese nicht tief genug gehen kann, muss sorgfältige Cultur des entwässerten Obergrundes (besonders Anbau von Hackfrucht und Grünfutter) mitwirken. Das Franzosenkraut (Galinsoga parviflora).^) Wird als ausser- ordentlich schädlich und schwer vertilgbar geschildert, besonders wuchernd auf humosem, frischem Sand und soll hier in feuchten Jahrgängen die Hack- früchte leicht überwuchern. Wilder Hanf.^) Bildet im russischen Gouvernement Ufa, in Massen wachsend unter Getreide und auf Brachen, ein unausrottbares Unkraut. Soll als Gespinnstmaterial sich nicht eignen. *) Sitzgsber. der Jenaischen Ges. f. Med. u. Naturwiss. 1883. Ref. Journ. f. Landwirthschaft 1883. 4. p. 476. 2) Wiener landw. Zeitung 1883. No. 66. ^) Angezeigt Annal. agrouom. T. IX. No. 4. p. 191. *) Deutsche landw. Zeit. 1883. No. 69 (hier nach der Vossischen Zeit.). ^) Hannoversche land- u. fo'r stwirthsch. Zeit. 1883. No. 32, 33. 6) Wiener landw. Zeit. 1883. No. 66. ') Ibid. No. 68. «) Oesterr. landw. Wochenblatt 1883. No. 49. 9) Ibid. No. 49. IßO Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Gallen- bewohner. Die parthe' nogene- tischen Genera- tionen. Pflanzenkrankheiten. Referent: Ch. Kell er mann. A. Krankheiten durch thierische Parasiten. I. Reblaus. Lebensgeschichte. Henneguy, Ueber die galleubewohnende Reblaus.^) Auf einer bei Montpellier befindlichen Weinpflanzung von Riparia - Reben stellte Balbiani im Februar 1883 einen Versuch an über die Wirksamkeit des Bestreicheus zur Zerstörung des Wintereis. Das Resultat war insofern ein negatives, als weder auf den behandelten Reben, noch auf den nichtbehandelteu Gallen auftraten. Auf der Besitzung Lalimans bei Bordeaux traten in demselben Jahre nur sehr wenige Gallen auf, welche sich vom April bis August vermehrten. Dabei Hess sich jedesmal die Rebe, von welcher die Infection ausging, auf- finden; jeder Neubildung von Gallen entspricht eine neue Invasion der Wurzeln. Die Zerstörung der Gallen ist daher sehr wünschenswerth. P. Boiteau, Ueber die parthenogenetischen Generationen der Reblaus und über die Resultate, welche mit den verschiedenen Behandlungsarten der phylloxerirten Reben erzielt wurden. ^j Nach zwei Jahren waren neun Generationen auf parthenogenetischem Weg entstandener Rebläuse zur Entwicklung gelangt. Am 22. Mai des dritten Jahres legten die überwinterten Läuse Eier; das Ausschlüpfen be- gann am 4. Juni. Diese Generation war die zehnte vom befruchteten Winterei aus gerechnet. Die erste Generation des dritten Jahres legte Eier am 3. Juli, das Ausschlüpfen begann am 14 Juli. Die Insecten dieser Generation begannen am 4. September Eier zu legen, am 15. schlüpften die Jungen aus, welche zur üeberwinterung bestimmt waren. Da die Thiere auf den in Gläsern eingeschlosseneu Wurzeln nur eine wenig reichliche Nahrung fanden, so war die Zahl der abgelegten Eier nicht gross, 20 — 30 ; wurden die nämlichen Individuen besser ernährt, so brachten sie eine weit beträchtlichere Zahl von Eiern hervor. Im dritten Jahre traten keine Nymphen auf, während im zweiten Jahre Nymphen, Geflügelte, Geschlechts- thiere und Wintereier beobachtet wurden. Der wiederholte Versuch die aus dem Winterei hervorgegangene erste Generation auf Wurzeln anzusiedeln, schlug regelmässig fehl. Die Zahl der Geflügelten und der Geschlechtsthiere nimmt von dem Zeitpunkt der Invasion an von Jahr zu Jahr ab; nach des Verfassers An- sicht hängt dies zusammen mit der Verminderung der Anzahl der Reben und der geringen Menge feiner Wurzeln, welche die noch vorhandenen Reben besitzen. Die Nymphen entwickeln sich vorzugsweise an den jungen üppigen Würzelchen. Auch die Entartung 3) der von einer Geschlechtsgeneration weit ent- fernten Individuen kommt in Betraclit. Wegen des vollständigen Fehlens der Galleu war es nicht möglich, die Wirksamkeit der zur Zerstörung des Wintereies empfohlenen Mittel zu er- 1) Comptes rend. T. 97. p. 1348—13.50. 2) Ibid. p. 1180—1183. *) Dieselbe ist freilich noch hypothetisch. D. Ref. Pflanze. \Q\ proben, dagegen konnte die Wirkung dieser Mittel auf die Reben selbst studirt werden. Balbianis Mittel verursachte ein verspätetes Austreiben und ein anfänglich chlorotisches Aussehen der Triebe, später erholten sich die Pflanzen völlig. Die von dem Verf. empfohlene Mischung von schwerem Steinkohlentheeröl, Kalk und Wasser brachte keinerlei Nachtheile hervor. Die Wirkungen des Schwefelkohlenstoffs vvaren sehr günstige, besonders bei Anwendung eines Schwefelkohlenstoffpfluges (einer „Sulfureuse"). Be- schädigungen der Reben durch Schwefelkohlenstoff traten nur dann ein, wenn die nöthige Vorsicht ausser Acht gelassen wurde. Die Erfahrungen mit den amerikanischen Reben, welche schwierig zu pfropfen sind, haben dazu geführt, dass vielfach wieder französische Reben gepflanzt werden. Schliesslich theilt der Verf. mit, dass er einen neuen, sehr zweck- mässigen Schwefelkohlenstoffpflug erfunden hat. Targioni-Tozetti, Ueber die Vorschläge des Herrn Balbiani zur Be- kämpfung der Reblaus und über das Winteret der Reblaus auf amerikani- schen Reben. 1) Balbiani, Antwort auf die vorausgehende Note des Herrn Targioni- Tozetti. Die in den beiden Aufsätzen sich abspielende Controverse dreht sich hauptsächlich um die Bedeutung des Wintereies für die Erhaltung und Verbreitung der Reblaus. Wesentlich neue Thatsachen werden nicht bei- gebracht. Targioni tritt der Anschauung Balbianis, dass das Winterei noth- wendig ist, damit die wurzelbewohnende Form nicht ausstirbt, entgegen; Balbiani vertheidigt seine Anschauung, vermag aber einen zwingenden Be- weis für dieselbe nicht zu erbringen. Ueberzeugender sind Balbianis Aus- führungen in einigen mehr nebensächlichen Punkten, wie z. B. die Be- hauptung, dass die Reblaus auch durch an einjährigen Schuittreben haftende Wintereier verschleppt werden kann. Geographische Verbreitung. Der neue Reblausherd im Ahrthale.^) Am 24. Juli 1883 wurde an der Doutsch- Landskrone im Ahrthale 180 m von dem alten Reblausherde entfernt, einejjje ßg^iaus neue Infectionsstelle aufgefunden.' Die Verschleppung ist wahrscheinlich durch i™ ^hrthaie. Arbeiter erfolgt, da ein von Winzern viel betretener Fussweg an der neuen Infectionsstelle vorbei zu der im Vorjahre zerstörten führt. Der Umfang der neuen Infection beschränkt sich auf 50 qm. Die Desinfectionsarbeiten wurden am 30. Juli in Angriff genommen. Unter den Rebläusen fanden sich bereits Nymphen, welche später sich in Geflügelte verwandeln. Zwei weitere Reblausherde im Ahrthale. 3) Am 17. August wurde eine 20 Stöcke umfassende Infection in der Gemarkung der Gemeinde Lohrsdorf, am 18. August wurde eine weitere kleinere Infection, 40 m östlich von dem vorgenannten Herde, entdeckt. An vielen Orten Englands tritt die Reblaus in den Gewächshäusern auf.*) England. In Ungarisch Weisskirchen hat sich die Reblaus seit Jahresfrist über Ungarn. 500 Joch gegen 100 im Vorjahre ausgebreitet. 5) H. Struve, Einige Bemerkungen zur Phylloxera-Frage , mit specieller Russland. 1) Comptes rend. T. 96. p. 167—179. 2) Der Weinbau. 9. Jahrg. p. 131—132. =^) Ibid. p. 139 u. 140. '') Le moniteur vinicole. 29. Jahrg. No. Ö.'i. p. 658. ^) Die Weinlaube. 15. Jahrg. No. .35. p. 416. Jahreebericht 1883. It Igo Boden, 'Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Berücksichtigung derselben in Russland. ^) — In der Krim ebensowohl, als im Kaukasus ist der Vernichtungskampf gegen die Reblaus bisher erfolglos gewesen, bei Suchum tritt die Reblaus bereits auf wilden Reben auf, ausser- dem fand eine Verschleppung nach dem nördlichen Kaukasus im Kuban- gebiete statt. Sonstige neue Fundorte der Reblaus: In Deutschland: Erfurt (zwei weitere Herde). 2) In Oesterreich: Göllersdorf,^) Grossstelzendorf unweit GöUersdorf, Füi- lersdorf im Bezirk Korneuburg. ^) In der Schweiz: Mehrere kleinere Herde bei Grand -Sacconex und Pregny.5) In Ungarn: Berzasska des Krasso-Ször6nyer Comitates.*') In Croatien: Krapina Töplitz.^) In Serbien: Wischnitza, Slanzien, Veliko-selo, Zaklopacz im Bezirke Grotzka.^) In Italien: Reggio in Calabrien.^) In Sicilien: In der Provinz Catanien an der Grenze der beiden Ge- meinden S. Cono und Pianolupini. i<*) In Australien: Im Districte Grelong eingeschleppt aus Frankreich. ^ ^) Bekämpfung. Mass- Gesetz, betreffend die Abwehr und Unterdrückung der Reblauskrankheit. "'&-''''■ Vom 3. Juli 1883.12) ■Deuts^^- § ^- ^^^^ Rebpflanzungen unterliegen der Beaufsichtigung und Unter- land, suchung durch die von den Landesregierungen ermächtigten Organe. Die letzteren sind befugt, zum Zweck von Nachforschungen nach der Reblaus (Phylloxera vastatrix) die Entwurzelung einer entsprechenden Anzahl von Rebstöcken zu bewirken. § 2. Die Landesregierungen werden die Rebpflanzungen überwachen lassen. Insbesondere sind diejenigen Rebschulen, in welchen Reben zum Ver- kaufe gezogen werden, einer regelmässigen, mindestens alljährlichen Unter- suchung zu unterwerfen. Die höheren Verwaltungsbehörden können Ausnahmen zu Gunsten der- jenigen kleineren Rebschulen gestatten, in welchen ausschliesslich in der Gegend übliche Rebsorten gezogen werden. § 3. Im Falle der Ermittelung des lusects liegt den Landesregierungen ob, nach Möglichkeit Verfügungen zu treffen, welche eine Verbreitung des- selben zu verhindern geeignet sind. Zu diesem Behufe können die Landes- regierungen namentlich 1) verbieten, dass Reben, Rebtheile, Weinpfähle (Rebstützen) oder Er- *) Der Weinbau. 9. Jahrg. No. 44. p. 180. No. 45. p. 185 u. 186. 2) Die Weiulaube. 15. Jahrg. No. 38. p. 450. 8) Ibid. No. 29. p. 341. *) Ibid. No. 31. p. 362. s) Die Weinlaube. 15. Jahrg. No. 38. p. 450. «) Wiener landw. Ztg. 33. Jahrg. S. 481. ') Die Weinlaube. 15. Jahrg. No. .52. p. 616. 8) Ibid. No. 38. p. 4.50. ") ßivista di viticolt. ed enol. 7. Jahrg. No. 14. p. 448. ") Die Weinlaube. 15. Jahrg. No. 52. p. 616. ") Ibid. No. 33. p. 392. 12) Reichsgesetzblatt. No. 13. p. 149—1.52. Pflanze. 163 Zeugnisse des Weinstocks, ferner auch, dass andere Pflanzen oder Pflanzentheile von dem betreffenden Grundstücke entfernt werden-, 2) die Vernichtung der angesteckten oder dem Verdacht einer An- steckung unterworfenen Rebpflanzungen und die Unschädlichmachung (Desinfection) des Bodens anordnen; 3) Die Benutzung des Grundstücks zur Cultur von Reben für einen be- stimmten Zeitraum untersagen. Die vorbezeichneteu oder sonst erforderlichen Massregeln können einzeln oder in Verbindung miteinander angeordnet werden; dieselben können auf Theile des Grundstücks beschränkt, aber auch auf mehrere Grundstücke und erforderlichenfalls auf grössere Bezirke erstreckt werden. § 4. In den Weiubaugebieten des Reichs werden alle Gemarkungen (Ortsfluren), in welchen Weinbau betrieben wird, bestimmten Weinbau- l)ezirken zugetheilt. Die Grenzen dieser Bezirke werden von den bethei- ligten Landesregierungen festgesetzt und durch den Reichskanzler im Central- blatt für das Deutsche Reich bekannt gemacht. Die Versendung und die Einführung bewurzelter Reben in einen Wein- baubezii'k ist untersagt. Für den Verkehr zwischen den einzelneu Weinbaubezirken können mit Zustimmung des Reichskanzlers Ausnahmen von diesem Verbote von den Landes-Centralbeh Orden zugelassen werden; auch können die höheren Ver- waltungsbehörden der einzelnen Bundesstaaten Ausnahmen zu Gunsten des- jenigen gestatten, welcher Rebpflauzungen in benachbarten Weinbaubezirken besitzt. Innerhalb des einzelnen Weinbaubezirks ist der Verkehr mit bewur- zelten Reben aus Rebschulen verboten, in welchen andere als in diesem Bezirke übliche Rebsorten gezogen werden oder innerhalb der letzten drei Jahre gezogen worden sind. Weinbau im Sinne dieses Gesetzes ist die Pflanzung und Pflege der Rebe zum Zweck der Weinbereitung. § 5. Der Reichskanzler wird die Ausführung dieses Gesetzes und der auf Grund desselben erlassenen Anordnungen überwachen. Tritt die Reblauskraukheit in einer solchen Gegend des Reichsgebietes oder in solcher Ausdehnung auf, dass von den zu ergreifenden Massregeln die Gebiete mehrerer Bundesstaaten betroffen werden müssen, so hat der Reichskanzler oder ein von ihm bestellter Reichscommissar für Herstellung und Erhaltung der Einheit in den seitens der Landesbehörden zu treffenden oder getroffenen Massregeln zu sorgen und das zu diesem Zweck Erforder- liche anzuordnen, nöthigenfalls auch die Behörden der betheiligten Bundes- staaten unmittelbar mit Anweisung zu versehen. § 6. Von jedem Auftreten der Reblaus, sowie von jeder einen drin- genden Verdacht des Vorhandenseins des Insects begründenden Erscheinung innerhalb eines Bundesstaates wird die Regierung des letzteren, unter ein- gehender Darlegung aller in Betracht kommenden Verhältnisse, namentlich auch der ermittelten oder muthmasslichen Ursache der Ansteckung, dem Reichskanzler stets unverweilt Mittheilung machen. § 7. Die Regierungen der Bundesstaaten, in welchen das Vorhanden- sein der Reblaus festgestellt ist, werden in einem dem Zweck entsprechenden Massstabe eine Karte aufstellen und richtig erhalten, welche den Stand der Krankheit jederzeit ersichtlich macht. Auf Grund der bezüglichen Mit- theilungen wird der Reichskanzler eine das ganze Reichsgebiet umfassende 11* 2ß4 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Karte herstellen lassen und die Grenzen der als augesteckt oder wegen der Nähe von Ansteckungsherden als verdächtig zu betrachtenden Bodenflächen bestimmen. Ebenso werden die Regierungen der Bundesstaaten dem Reichskanzler im Laufenden zu erhaltende Verzeichnisse derjenigen Gartenbau- oder bota- nischen Anlagen, Schulen und Gärten mittheilen, welche regelmässigen Unter- suchungen in angemessener Jahreszeit unterliegen und amtlich als den An- forderungen der internationalen Reblaus- Convention entsprechend erklärt worden sind. § 8. Der Eigenthümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstücks, auf welchem die Reblaus auftritt oder Anzeichen für das Vorhandensein des Insects sich finden, ist verpflichtet, hiervon der Ortspolizeibehörde unver- züglich Anzeige zu machen. § 9. Die Kosten der nach Massgabe dieses Gesetzes auf obrigkeit- liche Anordnung ausgeführten Vernichtung von Rebpflanzen und Unschäd- lichmachung des Bodens fallen demjenigen Bundesstaate zur Last, in dessen Gebiete die inficirte Rebpflanzung belegen ist. § 10. Derjenige, dessen Rebpflanzungen von den in den §§ 1 bis 3 bezeichneten Massregeln betroffen worden, ist befugt, den Ersatz des Werthes der auf obrigkeitliche Anordnung vernichteten und des Minderwerthes der bei der Untersuchung beschädigten gesunden Reben zu verlangen. Die Bestimmungen darüber: 1) von wem diese Entschädigung zu gewähren und wie dieselbe aufzu- bringen ist, 2) nach welchen Normen die Entschädigung zu ermitteln und festzu- stellen ist, sind von den einzelnen Bundesstaaten zu treffen. § 11. Der Anspruch auf Entschädigung (§ 10) geht verloren, wenn der Eigenthümer oder Nutzungsberechtigte der im § 8 ihm auferlegten Verpflichtung wissentlich oder aus einem vertretbaren Versehen nicht nach- gekommen ist. § 12. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften der §§ 4 und 8 dieses Gesetzes, gegen die auf Grund desselben erlassenen Anordnungen oder gegen die zur Verhütung der Verbreitung der Reblauskrankheit er- lassenen Einfuhi'- und Ausfuhrverbote werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft. § 13. Durch dieses Gesetz werden die Bestimmungen des Gesetzes, Massregeln gegen die Reblaus betreffend, vom 6. März 1875 (Reichs-Gesetz- blatt S. 175) nicht berührt, Verordnung, betreffend das Verbot der Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Wein- und Gartenbaues. Vom 4. Juli 1883.1) § 1. Die Einfuhr von ausgerissenen Weinstöcken, trockenem Rebholz, Compost, Düngererde, gebrauchten Wcinpfählen und Weinstützen über die Grenzen des Reichs und die Ausfuhr der genannten Gegenstände sowie die Ausfuhr von Rebblättern — als Verpackungsmaterial oder sonst — aus dem Reichsgebiet in die Gebiete der bei der internationalen Reblaus -Con- vention betheiligten Staaten ist verboten. Die Ausfuhr von Rebpflänzlingen, von Schnittlingen mit oder ohne ') Reichsgesetzblatt. No. 13. p. L^jS— 1.55 Pflanze. 165 Wurzeln, sowie von Rebholz aus dem Reichsgebiet in das Gebiet eines der bei der gedachten Convention betheiligten Staaten ist verboten, falls nicht der betreffende Staat die Einfuhr ausdrücklich genehmigt hat. § 2. Die Einfuhr bewurzelter Gewächse, welche aus Gebieten der bei der internationalen Reblaus-Convention nicht betheiligten Staaten stammen, über die Grenzen des Reichs ist verboten. § 3. Die Einfuhr von Tafeltrauben, Trauben der Weinlese, Tröstern über die Grenzen des Reichs und die Ausfuhr dieser Gegenstände aus dem Reichsgebiet in die Gebiete der bei der internationalen Reblaus-Convention betheiligten Staaten ist nur gestattet, wenn die genannten Erzeugnisse und zwar: 1) die Tafeltrauben in wohlverwahrten und dennoch leicht zu durch- suchenden Schachteln, Kisten oder Körben; 3) die Trauben der Weinlese eingestampft in gut verschlossenen Fässern, welche einen Raumgehalt von wenigstens fünf Hectoliter haben und derartig gereinigt sind, dass sie kein Theilchen von Erde oder Rebe an sich tragen; 3) die Trester in gut verschlossenen Kisten oder Fässern sich befinden. § 4. Die Einfuhr aller zur Categorie der Rebe nicht gehörigen Pflänz- linge, Sträucher und sonstigen Vegetabilieu, welche aus Pflauzschulen, Gärten oder Gewächshäusern stammen, über die Grenzen des Reichs und die Aus- fuhr der genannten Gegenstände aus dem Reichsgebiet in die Gebiete der bei der internationalen Reblaus-Convention betheiligten Staaten ist nur unter den nachfolgenden Bedingungen gestattet: 1) die Einfuhr hat ausschliesslich über die hierfür vom Reichskanzler zu bezeichnenden Zollämter stattzufinden; 2) die Ausfuhr hat ausschliesslich über die zu diesem Behuf von einem jeden der betheiligten Staaten für sein Gebiet zu bezeichnenden Zoll- ämter stattzufinden; 3) die in Rede stehenden Gegenstände müssen fest, jedoch dergestalt, dass sie die nöthigen Untersuchungen gestatten, verjjackt, sowie mit einer Erklärung des Absenders und mit einer auf der Erklärung eines amtlichen Sachverständigen beruhenden Bescheinigung der zuständigen Behörde versehen sein, aus welcher hervorgeht: a. dass die Gegenstände von einer Bodenfläche (einer offenen oder umfriedigten Pflanzung) stammen, die von jedem Weinstock durch einen Zwischenraum von wenigstens zwanzig Meter oder durch ein anderes Hinderniss getrennt ist, welches nach dem Urtheil der zuständigen Behörde ein Zusammentreffen der Wurzeln ausschliesst. b. dass jene Bodenfläche selbst keinen Weinstock enthält; c. dass auf derselben keine Niederlage von Reben sich befindet; d. dass, wenn auf derselben von der Reblaus befallene Weinstöcke sich befunden haben, eine gänzliche Ausrottung der letzteren, ferner wiederholte Desinfectionen und drei Jahre lang Unter- suchungen erfolgt sind, welche die vollständige Vernichtung des Insects und der Wurzeln verbürgen. Die obengedachte Erklärung des Absenders muss I. bescheinigen, dass der Inhalt der Sendung vollständig aus seiner eigenen Gartenanlage stammt; IL den letzten Bestimmungsort und die Adresse des Empfängers angeben; ni. ausdrüi;klich bestätigen, dass die Sendung Reben nicht enthält; ■j /»/» Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. IV. angeben, ob die Sendung Pflanzen mit Erdballen enthält; V. die Unterschrift des Absenders tragen. § 5. Der Reichskanzler ist ermächtigt: 1) von der Bestimmung im § 2 Ausnahmen zu gestatten; 2) für den Verkehr in den Grenzbezirken a. von den Bestimmungen im § 1 und b. von den im § 3 hinsichtlich der Weinlesetrauben und Trestern getroffenen Bestimmungen Ausnahmen zu gestatten, vorausgesetzt, dass die fraglichen Gegen- stände nicht aus einer von der Reblaus heimgesuchten Gegend herrühren; c. hinsichtlich der Einfuhr von Erzeugnissen des Gemüsebaues, welche zwischen inficirten Rebpflanzurigen gewachsen sind, beschränkende Massregeln zu treffen; 3) hinsichtlich der nicht zur Categorie der Reben gehörigen Gewächse, der Blumen in Töpfen und der Tafeltrauben ohne Blätter oder Reb- holz, welche von Reisenden als Handgepäck mitgebracht werden, Aus- nahmen von den Bestimmungen der §§ 3 und 4 zu gestatten. § 6. Die den vorstehenden Bestimmungen oder den Vorschriften der Eingangs gedachten Verordnung vom 31. October 1878 zuwider zur Ein- fuhr gelangenden Gegenstände sind nach dem Ort der Herkunft auf Kosten des Verpflichteten zurückzuschicken oder, nach "Wahl des etwa anwesenden Empfängers, durch Feuer zu vernichten. Diejenigen Gegenstände, auf welchen die zu Rathe gezogenen Sach- verständigen die Reblaus oder verdächtige Anzeichen derselben finden, sind nebst dem Verpackungsmaterial sofort au Ort und Stelle durch Feuer zu vernichten. Solchenfalls ist behufs der Mittheilung an die Regierung des Ursprungslandes ein Protokoll aufzunehmen. Petition Aus dem Rheingau wurde eine gegen den § 4 des Reblausgesetz- ^Bebilus-*"* Entwurfes gerichtete Petition an den Reichstag gerichtet, in welcher betont gesetzes. ^jj-d^ (j^ss die in dem Entwurf in Aussicht genommene Beschränkung des Verkehrs mit bewurzelten Reben, auch auf Schnittreben ausgedehnt werden müsse, da auch durch diese die Krankheit verschleppt werden könne, i) (Ist nicht wahrscheinlich. D. Ref.) Oesterreich. Die k. k. niederöstcrr. Statthalterei veröffentlicht einen Erlass in Be- treff von Einschränkungen im Verkehre mit Reben etc. 2) Die Weinlaube veröffentlicht die auf die Reblaus bezüglichen öster- reichischen Verordnungen. 2) istrien, Sr., Beiträge zur Reblausfrage in Istrien.^) Referat über das Gut- achten des Istrianischen Landtages, welcher sich von der in Pirano zur Bekämpfung der Reblaus errichteten Versuchsstation nur dann einen gün- stigen Erfolg verspricht, wenn dieselbe zur Einführung und Verbreitung amerikanischer Reben beiträgt, und die übrigen Bekämpfungsraethoden durch Insecticide etc. bei Seite lässt. Ungarn. Die Wcinlaubc veröffentlicht den dem ungarischen Parlamente zuge- gangenen Gesetzentwurf über die gegen die Ausbreitung der Phylloxera vastatrix vorzunehmenden Schutzraassregeln in Ungarn.^) 1) Die Weinlaube. 15. Jhrg. p. 199—200. 2) Ibid. No. 8;i p. 391. ,3) Ibid. No. 40. p. 475-476. *) Ibid. No. 30. p. 3.52—3.54. 5) 1. c. 15. Jhrg. p. 67. Pflanze. 167 Das ungarische Phylloxeragesetz.^) Na., Die Reblaus in Frankreich. 2) Der Deputirte Lalande weist ^'^^'^'^"'•^'^ nach, dass bis October 1882 von 2 415 986 ha, welche vor dem Auftreten der Reblaus mit Wein bepflanzt waren, 763 799 zerstört wurden." 642 978 ha sind von der Reblaus theilweise zerstört, so dass im Ganzen 1 406 777 ha, also mehr als die Hälfte angegriffen ist. Der durch die Reblaus verur- sachte Gesammtverlust wird auf mehr als 5 Milliarden veranschlagt. 20 000 ha wurden durch Bepflanzung mit amerikanischen Reben wieder er- tragsfähig gemacht. Im Budget für 1884 wurde 1 Million Francs als Zins- garantie für solche, welche amerikanische Reben pflanzen wollen, aus- geworfen. Das Journal de l'agriculture dirige par Barral veröffentlicht das Gesetz über die gegen die Einwanderung und Verbreitung der Reblaus in Algier zu ergreifenden Massregeln. 3) Ein Gesetz über die Bekämpfung der Reblaus wurde von der italie- nischen Kammer genehmigt.*) Blanken hörn, Kurze Mittheilungen, betr. die Saatculturen mit ameri- kanischen Reben. Von den angesäten Kernen ist kaum der hundertste Theil aufgegangen. Den Winter 79/80 haben die Sämlinge zwar gut überstanden, aber die Mehrzahl trägt ungeuiessbare Früchte, viele haben nur männliche Blüthen.5) W. Rasch, lieber Bastardirung von Rebsorten. Während Müller- Thurgau die Castrirung der zu befruchtenden Blüthen für uothwendig hält, hat Verf. die Erfahrung gemacht, dass castrirte Blüthen nur schwächliche Früchte liefern, deren Samen nicht keimfähig sind, während Samen von unverletzten Blüthen zu 75 — 80 ^/o keimfähig waren. Der Verf. führt zur Stütze der Richtigkeit seiner Ansicht, dass eine Castrirung der Blüthen nicht nothwendig ist, Aussprüche Darwins an. 6) Aime-Champin, Die amerikanischen Hybriden. Othello. Othello ist eine von Arnold erzielte Hybride, welche wahrscheinlich von der canadischen Clintonrebe und Blache Hamburg abstammt. Der Verf. giebt eine genaue Beschreibung der Rebe, welche 'er als ertragrei(>h und widerstandsfähig be- sonders den nördlicheren Weinbaudistricten empfiehlt,'') H. Müller-Thurgau, Ueber Rebenbastarde. Der Verf. fordert zu Bastardirungsversuchen mit europäischen und der Phylloxera widerstehenden amerikanischen Reben auf, um widerstandsfähige Sorten mit guten Früchten zu erziehen. Er citirt die Angaben Millardets über den gleichen Gegenstand. 8) Ob erlin hat mit den Veredlungsmaschinen von Petit und Leydiers sehr günstige Resultate erzielt. Zwei Arbeiter vermögen mehrere hundert Schnittreben an einem Tage zu propfen. Von den eingelegten Schnittreben ging reichlich die Hälfte an.^) Willkomm, Erfahrungen über den Anbau amerikanischer Weinreben in Frankreich und Spanien. — Von den drei widerstandsfähigen Reben, Italien, Amerikan. Beben. Bastar- dirung. 1) 1. c. 1.5. Jhrg. p. 100—102. 2) Ibid. No. 31. p. 364. 3) 1. c. T. 1. No. 729. p. .505— .506. *) Die Weinlaube. 15. Jhrg. p. 199. s) Der Weinbau. IX. Jhrg. p. 10. 6) Die Weialaube. 15. Jhrg. p. 133—134. ') Le moniteur de vinicole. 28. Jhrg. No. 92. p. 367. «) Der Weinbau. 9. Jhrg. p. 83 u. 84 u. p. 90 u. 91. ») Die Weinlaube. 15. Jhrg. p, 91. u. 92. No. 94. p. 374. ■1 gQ Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Vitis aestivalis, cordifolia und riparia Michx. hat sich Vitis riparia am besten als Pfropfuuterlagc in Frankreich sowohl, als in Spanien bewährt.^) L. F. de Brezenaud macht auf die günstigen Resultate aufmerksam, welche Gaillard mit amerikanischen Reben erzielte. Cynthiana, Othello, und Senasqua — die beiden letzteren sind Varietäten französischer und ameri- kanischer Reben — eignen sich vorzüglich zur directen Traubeuproduction.^) Derselbe bespricht die von den genannten Rebsorten gelieferten Erträge, sowie die Beschaffenheit der aus den Trauben gewonnenen Weine. Sein Urtheil ist ein vortheilhaftes.^; Schule, Anbau und Veredlungsversuche mit amerikanischen Reben etc. Aus Samen gezogene Pflanzen von „Concord" wurden auf verschiedene Weise veredelt. Das Resultat war ein ungünstiges.*) W. V. W. macht auf das neue Pfropfmesser von Villarday aufmerksam. Mit Hülfe des Instrumentes erhält das zur Unterlage dienende Reis einen gabelförmigen Einschnitt, während das Edelreis keilförmig zugeschnitten wird. Ueber die Bezugsquelle dürfte Gagnaire, Horticulteur in Bergerac, Auskunft geben können. 5) H. Göthe, Ein Beitrag zur Vermehrung und Veredlung der Reben. Die in sandigen, tiefgründigen Boden gepflanzten Reben werden auf ganz kurze Zapfen geschnitten, um möglichst viele kräftige Ruthen zu erziehen; dieselben werden, wenn sie etwa V2 m hoch geworden sind, augehäufelt und so zur Wurzelbildung veranlasst. Anfang Juni lassen sich diese Reben durch krautartiges Pfropfen in den Spalt veredeln. Die veredelten Reben werden für den Winter niedergelegt, im nächsten Frühjahre vom Mütter- stocke abgetrennt und ausgepflanzt.^) Sudanrebe. Lavallce hat ein Exemplar der Sudanrebe in Paris aus Samen ge- zogen. Die Knollen wurden im Warmhause trocken überwintert. '') Die Pflanze steht den chinesischen Ampelopsisarten (Ampelopsis rotundifolia et napiformis) nahe. Schwefel- pje Wcinlaubc giebt eine Beschreibung und Abbildung des Schwefel- kohlenstoffpfluges der Societe de la reconstitution viticole in Paris, ^j De Sardriac beschreibt und empfiehlt die von Gutmacher in Paris con- struirten Schwefelkohlenstotfpflüge,^) A. Nicolle den Schwefelkohlenstofi'pflug von Gastine, ^ 0) G. B a 1 1 a n c h 0 n einen Seh wefelkohlenstoffpflug von Chambed. ^ ^) Laugier berichtet über günstige Erfolge, welche bei der Behandlung vom phylloxerirten Rebpflanzungen mit Schwefelkohlenstoff und Sulfocarbonat in den See-Alpen erzielt wurden; bei wiederholter gründlicher Durch- suchung konnten in den vor der Behandlung stark verseuchten Feldern nach derselben keine Rebläuse mehr aufgefunden werden. ^ 2) ^) Oesterrr. laodw. Wocheubl. 9. Jhrg. No. 15. p. 135 u. 136. N. 16. p. 145 u. 146. 2) Journal de l'agric. dir. p. ßarral. T. IV. No. 758. p. 109—112. ') Journal de l'agric. dir. p. Barral. T. IV. No. 764. p. 354. *) Zeitschr. f. Wein-, Obst- u. Garteubau. 9. Jhrg. No. 4. p. 14—15. ^) Die Weinlaube. 15. Jhrg. p. 183 u. 184. •5) Ibid. p. 135 u. 136. ') Die Weinlaube. 15. Jhrg. No. 31. p. 369. 8) 1. c. 15. Jhrg. p. 159 u. 160. ») Journal de l'agric. dir. p. Barral. T. 3. No. 746. p. 142 — 144. Mit 2 Abbildungen. ^•') Le moniteur vinicole. 28. Jhrg. No. 11. p. 58. 11) Journal de l'agric. dir. p. Barral. T. IV. No. 757. p. 62—64. ^•^) Comptes read. T. 97. p. 943 u. 944. Pflanze. Jß9 Vaunuciui 1), Was ist die Ursache der Widerstandsfähigkeit der in ''**'i'*- Saud geptianzten Reben? Der Verf., welcher mehrere Boden-Analysen von verschiedeneu Loca- litäten, an welchen die Reben zu widerstehen vermochten, ausgeführt hat, kommt zu dem Schlüsse, dass die natürliche oder künstliche Feuchtigkeit im Verein mit der physikalischen Beschaffenheit des Bodens die einzige Ursache der Widerstandsfähigkeit ist. Die Oertlichkeiten, an welchen die europäische Rebe gedeiht, befinden sich immer in der Nähe des Meeres oder eines Flusses oder in der Nachbar- schaft eines unterirdischen Stromes. Mit Phylloxeren besetzte Wurzeln wurden circa 8 Tage in trockenem, reinem Sand gehalten, während andere in den gleichen, aber durchfeuchteten Sand gebracht wurden. In dem ersten Falle vermehrten sich die Rebläuse, in dem zweiten gingen sie zu Grunde. H. F. Henneguy, Ueber die Verfahren von Mandon und Aman- Vigie Cartoisäme. für die Behandlung der phylloxerirten Reben. Der Verfasser constatirt, dass das von Mandon vorgeschlagene Ver- fahren, die Reben durch eine Carbolsäurelösung zu vergiften, gar keinen Einfluss auf die Rebläuse hat, und dass das Schwefelungs- Verfahren von Aman-Vigie nur auf die auf den oberflächlichen Wurzeln befindlichen Läuse einzuwirken vermag. Ein definitives Urtheil über den Werth des letzeren Verfahrens ist bei der geringen Zahl der damit angestellten Versuche bis jetzt nicht möglich. 2) Als neues Mittel gegen die Reblaus wird Pyridin empfohlen. Bei vor- i'y^diu. sichtiger Anwendung erleiden die Rebstöcke keine Beschädigung. 100 k liefert die Firma Rützers in, Wien, für 17 fl.^) Fischer empfiehlt zur Vernichtung der Reblaus neuerdings Naphtalin.^) Naphtaiin. Culeron, Praktische Anwendung von Kaliumsulfocarbonat gegen ^^^ ^^l^clXo- Reblaus im Süden von Frankreich. 5) Der Verf. hat mit Kaliumsulfocarbonat uat. günstige Resultate erzielt und empfiehlt auf Grund mehrjähriger Versuche, die er ausführlich schildert, nachstehendes Verfahren. Um jede Pflanze wird eine Grube angelegt, ohne 'dass die obersten Wurzeln entblösst werden. In jede Grube wird eine Lösung von 90 — 100 g Sulfocarbonat, bei jungen Pflanzen von 70 g Sulfocarbonat in 40 1 Wasser gegossen. Die Operation ist während der Monate November bis April vorzunehmen. Nach der Anwendung der Sulfocarbonatlösung darf nicht reines Wasser nachgegossen werden, da sonst die auf den obersten Wurzeln sitzenden Rebläuse am Leben bleiben. Für die Behandlungen im Juli und August ist der (kitte Theil der ebengenannten Sulfocarbonatmenge anzuwenden. Im Sommer entdeckte Stellen sind zweimal in einem Abstand von 8—10 Tagen mit der auf Vs verminderten Dosis zu behandeln, die zweite Behandlung hat den Zweck, die aus den das erste Mal verschonten Eiern hervorgegangeneu Läuse zu tödten. Mouillefert, Behandlung dej- phylloxerirten Reben mit Kalium- sulfocarbonat. 6) Im Jahre 1882 wurden durch die „nationale Gesellschaft ') Rivista di viticoltura ed. enol. ital. 7. Jhrg. No. 7. p. 206—211. 2) Comptes rend. T. 97. p. 1405—1406. 3) Die Weinlaube. 15. Jhr7. No. 27. p. 319. *) Vionvill. Garten-Ztg. 8. Jhrg. p. 313. ^) Comptes rend. T. 96. p. 621—624. 6) Ibid. p. 180—182. jiTf» Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. gegen die Rehlaus" im Süden und Südwesten von Frankreich 821,317 kg Sulfocarhonat angewendet und 2225 ha damit behandelt. Der Verf. giebt übrigens zu, dass die Cultur sehr rentabel sein muss, wenn die Kosten der Behandlung ertragen werden sollen. Pallas 1) empfiehlt zur Rebcultur die sandigen Gegenden von Landes und von der Gironde. Convert und Dergully weisen auf die Sand- gegeuden von Algier hin. 2) J. Barral, Einfluss der unterirdischen Feuchtigkeit und der Capillarität des Bodens auf die Vegetation der Reben. 3) Der Verf. constatirt durch Versuche, dass im Sand von Aigues-Mortes das Wasser sehr rasch, im Saude von Landes dagegen nur langsam capillar gehoben wird. Reben, die in Sand von Aigues-Mortes, der nach Marseilles geschafft worden war, ge- pflanzt wurden, blieben im verseuchten Gebiete zwar von der Reblaus ver- schont, litten aber in Folge von Wassermangel, da der Untergrund trocken war. Der Landwerth stieg bei Aigues-Mortes seit 1873 von 500 bis 1000 fr. auf 5000 bis 10,000 fr. Die reichen Ernten rühren von dem Wasservorrath in der Tiefe her, welcher den Wurzeln durch Capillarität zugeführt wird. Literatur. Aime-Champin: Vignes americaines hybrides. L'Othello. — Journal de l'agric. dir. p. Barral. T. 3. 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Auf dem Querschnitte der Gallen findet man blasenartige, mit Eiern gefüllte, häutige Säcke, es sind das nichts anderes als die unförmlich angeschwollenen Weibchen, welche also ein ähnliches Verhalten zeigen, wie die Weibchen von Heterodera Schachtii Schmidt, der Verf. schlägt daher vor, für die Greeffsche Anguillula die Bezeichnung Heterodera radicicola anzuwenden. Das gleiche Thier fand der Verf. an einer Clematisart, an Malgedium macrophyllum DC, an Musa Dacca und Musa rosaeea; Ross entdeckte die Heterodera an Musa Cavendisliii , Strelitzia Nicolai und Heliconia pulveru- lenta. Die von verschiedenen Autoren auf einer Reihe von Pflanzen ge- fundenen Helminthocecidien führt der Verf. ebenfalls auf Heterodera radici- cola zurück. So die Gallen von Poa annua, Triticum repens, von Sedum- arten von Sempervivum tectorum L., Sempervivum glaucum hört., Vitis Labrusca L., Plantago lanceolata L., Cichorium Intybus L., Leontodon Tara- xacum L., Daucus Carota L., Angelica silvestris L., Angelica Archangelica L., Euphorbia Cyparissias L., Erythrina crista galli L., Elymus arenarius L., Onobrychis sativa L., Ixora aurea, crocea, flammea, Hamiltonia spectabilis, Theophrasta crassipes. Die von Jobert beschriebene Krankheit des Kaffee- baumes und die von Kraus beobachteten Gallen au Zuckerrohrstecklingen dürften ebenfalls hierher zu rechnen sein. Die von Gorkum beschriebene Krankheit der Chinabäume auf Java wird vielleicht ebenfalls durch Heterodera hervorgerufen. Im folgenden Abschnitt behandelt der Verf. Bau und Entwicklung der von den Heteroderen an Musa rosaeea erzeugten Gallen. Das anschwellende ') Inaug.-Dissert. 8». 52 p. Mit 4 Tafeln, Nach dem Bot. Centralblatt. IV. Jahrg. No. 40. p. 13—16. 1 '74 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanie, Dünger. Thier vermag schliesslich in dem es eng umschliessenden Gewebe keine Bewegung mehr auszuführen und stirbt auf seinen Eiern ab. Durch Fäulniss des umgebenden Gewebes werden die jungen Würmchen frei und vermögen dann neue, jüngere Wurzeln zu befallen, oder sie regen, indem sie sich in das benachbarte Gewebe der nämlichen Wurzel einbohren, die Galle zu weiterem Wachsthum an, so dass ganze Gallennester entstehen. Die folgenden Abschnitte handeln ausschliesslich von der zoologischen Seite des Gegenstandes. Tyienchus j Chataiu, Ucber eine in der gewöhnlichen Zwiebel parasitirende putreiaciens ^ ' ^ ^ Kühn. Nematode. 1) Das von Kühn bereits früher untersuchte Aeichen ^) dringt als Larve in die Zwiebeln von Allium Cepa L. ein; es verbreitet sich in den Wurzeln und am Grunde des Blüthenschaftes, wobei es die äusseren Zwiebel- schalen unverletzt lässt, während das centrale Gewebe vollständig zerstört wird. Die Thierchen erlangen sehr rasch ihre völlige EntAvicklung-, die aus den zahlreichen Eiern hervorgegangenen Larven werden dadurch, dass die Zwiebel fault, in Freiheit gesetzt; sie verbreiten sich im Boden und dringen aufs Neue in Zwiebeln ein. Larven, welche 26 Monate lang trocken in einer Flasche aufbewahrt worden waren, konnten noch zum Wiederaufleben gebracht werden; er- wachsene A eichen gehen beim Eintrocknen, ebenso wie bei einer Temperatur von — 10^ zu Grunde. Das Zwiebelälchen wird im Magen der Vögel und Säugethiere nicht verdaut, während dies beim Weizenälcheu nach Davaine der Fall ist. Tyienchus Beycmink, Die Ursache einer Erkrankung junger Speisezwiebeln. 3) Ganz junge Speisezwiebeln werden sehr häufig durch ein Aeichen getödtet, welches der Verf. vorläufig als Tyienchus allii bezeichnet. Die befallenen Pflänzchen werden dicker als die gesunden und sterben in der Kegel bald ab. Die Parasiten dringen nicht in die ausgewachsene Zwiebel ein, sondern nur in die Keimpflänzchen. Vertilgung Zur Vertilgung der Kegenwürmer empfiehlt H. Debois eine spirituöse, ^Würmern" ^lit Wasser vcrmischtc Lösung von Campher.*) Mollusken. Mittel Hovibrenk empfiehlt als Mittel gegen Nacktschnecken das Auslegen Nackt- von mit Butter bestrichenen Blättern, auf welchen sich dann die Schnecken Schnecken. ^^ grogscr Zahl versammeln.5) Insekten. Rhynchoten. w^eizoniaus. p y Thümcu berichtet über eine Wurzellaus des Weizens, welche C. Liiidemann in Südrussland im Jahre 1882 beobachtete.^) ''^laiigerT'' ^- Cröthe, Die Blutlaus Schizoneura lanigera Hausmann.') Der Verf. 1) Comptes rend. T. 97. p. 1503—1505. 2) Vergl. d. Jahresb. Neue Folge. 3. Jahrg. p. 294. ^) Maandblad van de Hollandsche Maaschappij voor Landbow. Sept. Mit 4 Figuren im Text. Nach dem Bot. Centralbl. IV. Jahrg. No. 22. p. 108. *) lUustr. Wiener Gart.-Ztg. 8. Jahrg. p. 183. 5) Ibid. p. 89. «) Oesterr. landw. Wochenbl. 9. Jahrg. No. 57. p. 474. ') Landw. Jahrb. 12. Bd. Heft 4 und 5. p. .568—567. Dazu Tafel 14 mit 13 Abbildungen. Pflanze. 175 giebt eine genaue Schilderung des Aussehens, der. Lebensweise und der Entwicklung der Thiere. Die Blutlaus pflegt sich vorzugsweise auf der dem Boden zugewandten Seite der Zweige anzusiedeln. Die Laus sondert auf ihrem Rücken und am Leibesende einen wolligen Flaum aus, der die dicht beisammen sitzenden Läuse völlig bedeckt. Die grössten besitzen eine Länge von 1,5 mm, dieselben sind blauschwarz oder chokoladefarbig. Die Fühler sind 6gliedrig; das dritte Glied übertrifft die übrigen an Länge. Die jüngeren Thiere besitzen nur Sgliedrige Fühler, ihre Farbe ist honiggelb oder gelbbraun, ihre Augen sind roth, die Wolle fehlt noch. Diese be- kanntlich auf parthenogenetischem Weg sich vermehrenden Thiere bezeichnet der Verf. als erblich befruchtete, ein Ausdruck, welcher dem Referenten nicht wohl als zulässig erscheint. Ende August oder im September und October treten Nymphen mit Flügelansätzen auf; nach der letzten Häutung erscheinen sie als geflügelte, glänzend schwarz aussehende Weibchen. Sie begeben sich auf die Unterseite der Blätter und bringen da 3 — 6 Junge von verschiedener Grösse hervor. Diese kleinen Thierchen, denen der Säug- rüssel fehlt, sind wahrscheinlich geschlechtlich. Das Winterei des Weibchens hat man bisher vergeblich gesucht. Junge Läuse überwintern als solche, sie sind im Stande eine Temperatur von — 16 bis 20 ^ C. ohne Schaden zu ertragen. Es ist nicht richtig, dass die Läuse mit Eintritt des Frostes am Wurzelhalse Winterquartier beziehen. Die Blutlaus vermag mit ihrem Rüssel nur in weiche, grüne Triebe oder in die lockere Rinde der Ueberwallungs- ränder einzudringen. Die befallenen Theile schwellen an und treiben knollige Wucherungen. Die Anschwellungen sterben ab und durch die Stiche der Läuse entstehen neue Wülste; die dadurch entstehenden Wunden nehmen fortwährend an Umfang zu, die befalleneu Bäume kränkeln und gehen schliess- lich ganz ein. Der Verf. bespricht sodann die zur Vertilgung der Blutlaus geeigneten Mittel. Das Aufbringen von Kalk oder von Kainit auf die Wurzeln, um da- durch eine für die Läuse nachtheilige Veränderung des Saftes zu erzielen, empfiehlt der Verf. nicht, weil dadurch die Bäume selbst beschädigt werden. Der Referent erachtet alle derartigen Versuche, die lebende Pflanze zu ver- giften, von vornherein als verfehlt. Von den verschiedenen sonst vorgeschlagenen Mitteln hat sich das Nesslersche, bestehend aus 50 g grüner Seife, 100 g Fuselöl, 200 g Wein- geist, 650 g Wasser am besten bewährt. Das Betropfen der befallenen Stellen mit dieser Lösung muss in Zwischenräumen von einigen Wochen mehrfach wiederholt werden. Der Er- lass einer Polizeiverordnung, durch welche die Besitzer zur Vertilgung der Blutlaus aufgefordert werden, ist wünschenswerth. Kessler, Zur Vertilgung der Blutlaus. i) Der Verf. vermuthet, dass die Blutlaus gleich ihren Gattungsverwandten als Ei in den Rindenrissen der Apfelstämme überwintert. Sorgfältiges Reinigen der Rinde mit einer scharfen Bürste und Bestreichen mit Kalk- und Gaswasser im Herbst und Winter dürften als Gegenmittel zu empfehlen sein. J. Lichtenstein, Eine Bestätigung der Wanderungen der Blatt- Tetraneura lause. 2) Vollständige Entwicklungsgeschichte der Ulmenlaus (Tetraneura " '°'' ulmi Aut). G. Horvath hatte in Ungarn beobachtet, dass eine die Mais- 1) Landw. Zeit. u. Anzeiger. Kassel. 5. Jahrg. No. 18. p. 275—280. *) Comptes rend. T. 97. p. 197—199. ■i'J'fi Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. wurzeln bewohnende Laus, die er als Pemphigus Zeae-maydis Leon Doufour bezeichnet, auf den Stamm der Ulme übergeht. Der Verf. machte nun den Versuch, die auf der Ulrae vorkommenden Läuse auf die Maiswurzeln zu verpflanzen, der Versuch missglückte bei der einzigen in Ungarn und Frank- reich auf Ulmen vorkommenden Pemphigusart (Pemphigus pallidus Haliday) •, dagegen gelang er mit Tetraneura ulmi. Ein von Horvath an den Verf. gesandtes Exemplar der Maislaus erwies sich in der That als eine Tetra- neura. Die Tetraneura ulmi wandert im Juni von den Gallen der Ulme auf die Wurzeln der Maispflanze, im October begeben sich die „Puppen- träger" wieder auf den Stamm der Ulme. Hymenopteren. Ameisen. Bauer beschuldigt Ameisen der Beschädigung von jungen Rüben- pflanzen. ^) Dipteren. Anthomyia Zur Vertilgung der Zwiebelmade (Anthomyia antiqua) eignet sich vor- antiqua. ^ugsweisc Petrolcum, Russ und Holzasche. Mit ersterem getränkter Sand wird zwischen die Zwiebeln gestreut, sodann ist das Feld mit Wasser zu überbrausen. Gelbwerdende Pflanzen sind auszuziehen und mit den Maden zu verbrennen. 2) (jecidomyia OberHu, Der Blattwurm des Weinstockes (Cecidomyia vitis Miot).^) vitis. gg. Qgij^yejiej. iritt geit etwa 6 Jahren in von Jahr zu Jahr zunehmender Häufigkeit eine Gallmücke auf, welche auf den Blättern linsenförmige Gallen hervorruft. Diese Gallen vertrocknen später und fallen heraus, sodass die Blätter wie vom Hagel durchlöchert aussehen. Die stark befallenen Pflanzen gewähren einen jämmerlichen Anblick und setzen keine Fi'ucht an. Seltener finden sich die Gallen bei Reichenweier und Mittelweier im Elsass. Markflecke. Kionitz, Die Entstehung der Markflecke.*) Der Verf. weist nach, dass die in der Nähe der Erdoberfläche sich findenden „Markflecken" oder Zellgänge in den Stämmen von Salixarten, Sorbus, Betulaceen nichts anderes sind, als die durch neue Zellen ausgefüllten Gänge einer Insectenlarve, welche von den Zellen des Cambiums und Jungzuwachses zur Zeit der Jahr- ringbildung sich nährt. Die von dem Verf. aufgefundenen Larven wurden von Gerstäcker als Dipterenlarven diagnosticirt. Lepidopteren. Aibinia Bizzarri empfiehlt zur Vertilgung der Albinia Wochiana die Au- lana. ^gj^^^^j^g ^^^ einer 10 "^/o igen Naphtalinlösung in Benzin.-'') AcToiepia La u gier, Ueber die Raupen der Citronenbaumblüthen. Bei Menton zerstört eine Raupe die Blüthenknospen und Blüthen des Citronenbaumes.^) Dieselbe scheint der Acrolepia citri Milliere anzugehören, von deren Raupen man bisher nur wusste, dass sie die Fruchtschalen des Cedracitronenbaums zerstört. Das Insect tritt in einem Sommer in 3 Generationen auf und 1) Hann. land- u. forstw. Vereinsbl. 22. Jahrg. No. 30. p. 3.50. 2) Deutsche landw. Presse. 10. Jahrg. No. .51. p. 324. •■') Landw. Ztg. f. Elsass-Lothr. 11. Jahrg. No. 24. p. 188. *) Botau. Centralbl. Jahrg. 3. Ed. 14. No. 1. p. 21—28. No. 2. p. .56—61. s) Rivista di viticolt. ed. enol. ital. 7. Jhrg. No. 14. p. 446, «) Compt. rend. T. 97. p. 760. Pflanze. jyn' vermehrt sich sehr rasch. Eine Elasmusart, welche in den Raupen para- sitirt, beschränkt die Anzahl der Schädlinge. Altum^), Die Graseule und ihre Vertilgung. Im Frühling 1883 wurden ßraseuie. in den Elbuiederungen des Kreises Osterburg, Perleberg und Dannenberg ausgedehnte Wiesenflächen von der Graseule befallen; dabei stellte sich heraus, dass Ueberschwemmung durch Winterwasser dem Insecte keinerlei Schaden bringt; ebensowenig vermochten die zahlreich sich einfindenden Staare und Krähen den Schaden in irgend merklichem Grade abzuschwächen. Bis Ende Mai waren die befallenen Flächen gänzlich vernichtet, während sich die Raupe ihrer dunklen Färbung und ihres verborgenen Aufenthaltes wegen noch bis Anfang Mai dem oberflächlichen Blicke entzog. Der durch die Graseule in den Eibniederungen verursachte Schaden wird auf 65 000 Mark geschätzt. Auf den völlig kahl gefressenen Stellen gelangten nur wenig Raupen zur Verpuppung. Um künftigen Calamitäten vorzubeugen, empfiehlt der Verf. die grösste Wachsamkeit, insbesondere sollen die Arbeiter angehalten werden, von in auffallender Menge sich zeigenden Raupen Anzeige zu machen. Ferner ist auf das Verhalten von Staareu und Krähen zu achten; die Stellen, an welchen sich diese Vögel mit Vorliebe aufhalten, sind genau etwa unter Zuhülfenahme der Sense ab- zusuchen. Auf die Anwesenheit des lederbräunlichen, auf den Vorder- flügeln mit hellbraunen Makeln gezierten Schmetterlings im Spätsommer ist ebenfalls zu achten. Durch Einsendung des Schmetterlings oder der in Moos verpackten Raupen an einen Fachmann kann man sich in zweifel- haften Fällen Rath holen. Zur Bekämpfung der drohenden Gefahr ist zu empfehlen früher Vieh- eintrieb, frühzeitiges, gegen Mitte bis Ende April beendetes Abmähen; Ziehen von Fanggräbeu — die Gräben erhalten senkrechte Wände und alle 30 bis 50 Schritt Fanglöcher — , Ueberwalzen mit der Ringelwalze, Anwenden der Strauch- oder Dorneggen. Der Verf. giebt genaue Anleitung, in welcher Weise die Dorneggen herzustellen sind. Ob dichtes Bestreuen mit Kalk, Kainit oder Chili salpeter von Nutzen ist, muss erst durch den Versuch festgestellt werden. Eine 14tägige Ueber- stauung der Wiese Ende Juli zur Zeit der Entwicklung des Falters wird von durchschlagendem Erfolge sein. Krähen und Staare sind als Feinde der Graseule zu schonen. Hepp, Der Weistannen wickler. Seit 1877 tritt im Revier Hirsau '''^^[tf^jj^"' (Schwarzwald) der Weisstannenwickler (Tortrix rufimitrana) verheerend auf. Das Resultat des fortgesetzten Frasses ist Gipfeldürre und Eingehen des Baumes. Die Kälte des Winters 1880 beschädigte die Thiere nicht im geringsten, dagegen scheint der nasse Jahrgang 1882 viele Räupchen ge- tödtet zu haben. Zur Verminderung der Gefahr empfiehlt der Verf. die Erziehung gemischter Bestände. 2) Zur Bekämpfung des Weisstannenwicklers, welcher in Innerkrain ver- heerend auftritt, wurde auf Regierungsverordnung hin das Räuchern der Be- stände angeordnet. Die Insecten werden durch den Qualm zum Herabfallen gebracht und dann in das Feuer gekehrt. 3) >) Landw. Jahrbücher. 12. B. H. 4 u. 5. p. 845—850. '■^) Forstw. Centralbl. 5. Jhrg. p. 317—320. *) Oesterr. Forstzeitung. 1. Jhrg. No. 2.5. p, 180. Jahreabeiicbt. 1883. 12 J^g Boden, Waaaer, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ^brum*a\a^^* Ebermayer berichtet über die Vernichtung von Buchenkeimlings- pflanzen durch die Larve des Forstspanners. ^) Gegen den Forstspanner empfehlen die „Pomologischen Monatshefte" die Befestigung starker mit Lack überzogener Papierstreifen. Diese Streifen sind so glatt, dass das schädliche Thier nicht über dieselben hinweg- kriechen kann. 2) '^"n-ver- '^^^ Vertilgung der Kohlraupen empfiehlt Czallich eine Lösung von tiigung. 1 kg Schmierseife in 100 kg Wasser.^) Sauerwurm, Nosslcr, Zur Bekämpfung des Sauerwurmes. Der Verf. empfiehlt, die befalleneu Beeren frühzeitig mit einer feinen Scheere auszuschneiden und dieselben in einem kleinen, an Draht befestigten Säckchen aufzufangen.'^) Coleopteren. Atomaria J. Kühu, Die trockeuc Wurzelhaut junger Rübenpflanzen, Der Verf. linearis, ^gjgt nach, dass das Absterben der jungen Rüben durch Atomaria linearis herbeigeführt wird.^) HyiobiuB Beliug,^) Eutomologischo Mittheilungen. Hylobius abietis richtete atietis. (jyj;.cjj Benagen des zweiten Triebes von jungen Buchen — der erste war durch Spätfrost beschädigt worden — ziemlichen Schaden an, ferner befiel er Abies Douglasii Lindl. Eingezwingerte Käfer benagten verschiedene ihnen zum Frass vorgelegte Laubhölzer. PiBsodeB Pissodes pini L. verursachte in einer Schwarzkieferpflanzung das Ab- p*°^' sterben mehrerer Bäume. Der Verf. schildert eingehend die Art und Weise des Frasses, die Larve und Puppe. Ebenso beschreibt er Larve und Puppe von Mitassites atomaris Oliv, und Strophosomus coryli L. Strophoso- Strophosomus coryli Marsh, benagte verschiedene Male im Juni die mu8 coryli. ^och nicht verholztcn Gipfeltriebe junger, verpflanzter Edeltannen. Sitones -^^ jungeu Fichtcu benagte Sitones lineatus L. die Nadeln der beiden lineatus. letzten Jahrestriebe. Anisotoma Auisotoma ciuuamomea Rz. richtet an den Knollen von Tuber aesti- cinna- yuni bedeutenden Schaden an. Meioiontha M., Vernichtung der Roggensaat durch den Juni- oder Brachkäfer. Im soistitjaiis. Kroise Johannesberg in Lithauen richtet die Juuikäferlarve seit mehreren Jahren in den Roggensaaten grossen Schaden an. Marek ertheilt über die Lebensgeschichte und die Bekämpfung des Käfers Aufschluss.'') BoBtrychus ^um 1870er Borkenkäferschaden im Böhmerwalde. Die in den Be- typogra- zirkcu Klattau, Krummau, Prachatic und Schütteuhofen von B. typhogra- ^ *''"^' phicus befallene Fläche betrug 104 100 ha, davon mussten 6300 ha ganz abgetrieben werden. 300 000 Faugbäume wurden gefällt, 27 000 000 Fm vom Borkenkäfer befallenen Holzes mussten aufgeräumt werden. Hierfür wurden bezahlt 1 3 000 000 fl. «) cassidane- Hoss W. , Beschädigung der Rüben durch den nebeligen Schildkäfer hulosa. >) Forstw. Centralbl. H. 9 u. 10. p. 534. 2) Wiener ill. Gart.-Zeit. 8. Jhrg. p. 271. 3) Ibid. p. 38. *) Wochenbl. d. landw. Ver. im Grossh. Baden. No. 3.5. p. 281. «) Hannov. Land- u. Forstw. Ztg. 36. Jhrg. No. 36. p. 465 -467. 8) Tharander forstl. Jbrb. 33. B. H. 1. p. 87—100. ') Georgine. 51. Jhrg. No. 43. p. 281 u. 282. 8) Forstw. Centralbl. 5. Jhrg. p. 187. Pflauze. 179 (Cassida nebulosa). In Hannover tritt neuerdings Cassida nebulosa als Rübenscbädling auf. Es empfieblt sich, die Meldenarten, welche die erste Generation des Käfers bewohnt, zu vernichten; die befallenen Rübenpflanzen selbst dürften mit Werrauthabkochung zu begiessen sein.^) Lüde mann, Maikäferfang auf Hohenfelde in Holstein. Verf. liess durch nächtliches Sammeln im Accord in 10 Tagen 11 358 Pfd. Maikäfer auf seinem Gute sammeln. Er wünscht, dass eine Regierungsverordnung in jedem Flugjahre folgendes decretirt: 1) Jede Feldmark wird communeweise in Accord gegeben. 2) Die Kosten werden nach Tonnen Land auf die land- oder forst- wirthschaftlicheu Nutzniesser repartirt. 3) Dem, der selbst mit seinem Gesinde sammelt, wird so viel von seinem schuldigen Betrag abgerechnet, als seine gelieferten Pfund Maikäfer nach dem Accord werth sind. 2) Westhoff beobachtete am 3. Mai 1882 Abends in der Nähe von Münster einen förmlichen Maikäferzug. Etwa 27 000 Exemplare flogen während einer halben Stunde an dem Beobachter vorüber. 3) Maikäfer- fang. Maikäfer- flug. Vögel. Schieb, Der Nutzen und Schaden des Sperlings.*) Die sehr gründ- liche Arbeit gewährt einen genauen Einblick in die Ernährungsweise des Sperlings. Nicht weniger als 116 Sperlingsmagen wurden genau untersucht und die Resultate in Tabellen niedergelegt. So lange der Sperling im Neste weilt, verzehrt er ausschliesslich Insecten, später bevorzugt er pflanz- liche Nahrung. Von schädlichen Thiereu fanden sich in 62 Sperlingen 310 Exemplare, von schädlichen Pflanzen 916 Exemplare in 53 Sperlingen, von nützlichen Thieren 88 Exemplare in 31 Sperlingen, von nützlichen Pflanzen 284 Exemplare in 55 Sperlingen, von indifferenten Thieren und Pflanzen 153 Exemplare in 49 Sperlingen, beziehungsweise 36 Exemplare in 31 Sperlingen. Von Insecten vertilgt der Sperling hauptsächlich Coleopteren, gegen nur ausnahmsweise Raupen. Maikäfer frisst er gelegentlich, scheint aber dieser Speise bald überdrüssig zu werden. Unter den schädlichen Drahtwürmern räumt er nach Giebel auf. In Städten und Dörfern über- nimmt er die theilweise Reinigung der Gärten und Höfe. Der Nutzen den er durch Vertilgung schädlicher Insekten stiftet, wird theilweise ausgeglichen dadurch, dass er namentlich den nützlichen Laufkäfern nachstellt. Durch Abbeissen der Knospen von Obstbäumen wird er sehr schädlich; so überzeugte sich der Verf., dass der Sperling die Knospen des Zwerg- obstes abfrisst, Andere nahmen wahr, dass er die der Kirsch- und Birn- bäume und die jungen Triebe oculierter Rosen zerstört^). Den meisten ») Kann, land- u. forstw. Ztg. 36. Jhrg. No. 31. p. 549—550. 2) Hann. land- u. forstwirthsch. Vereinsbl. 22. Jhrg. No. 25. p. 298—299. 8) Ibid. No. 18. p. 214 u. 215. *) Landw. Jahrbücher. 12. Bd. 3. Heft. p. 337—361. _ ^) Ich kann hinzufügen, dass eine Anzahl von Weichselbüschen in dem Garten meiner Eltern in Nürnberg, in welchen die Sperlinge ihr Hauptquartier aufge- schlagen hatten , alljährlich der Mehrzahl ihrer Knospen beraubt wurden , so dass nur an den Spitzen der dünneren Zweige, wohin die Sperlinge nicht gelangen konnten, einige wenige übrig bheben. Auch den Knospen der Johannisbeersträucher wurden die Sperlinge verderblich. D. Ref. 12* j^gA Boden, Wasaer, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Schaden richten die Sperlinge an Gersten- und Weizenfeldern an durch das Fressen der Körner und mehr noch durch das Knicken der Halme. Der Sperling wird ferner durch das Verdrängen nützlicher Vögel schädlich. Der Verf. empfiehlt schliesslich, nicht den Sperling auszurotten, sondern durch Ausnehmen der Jungen eine allzugrosse Ueberhandnahme des- selben zu verhindern. Durch Aufhängen von Brutkästen und Verwendung der Jungen zur menschlichen Nahrung kann eine Einschränkung erreicht werden. Zur Vertreibung der Spatzen empfiehlt J. Schuster die Aufstellung von aus Pappe verfertigten als Spielwaaren vielfach gebräuchlichen Katzen. i) Nagethiere. *^"scfua"°*^ Crampe, Die gewerbsmässig hergestellten Mittel zur Vertilgung von Feldmäusen.^) I. Gliricin, von C. Heinersdorf, Apotheker zu Culm. Aus den detaillirten Versuchen des Verf. ergiebt sich: 1) Das Heinersdorfsche Gliricin ist den Hausthieren unschädlich, es wird von denselben freiwillig nicht genommen; grosse gewaltsam beige- brachte Mengen erwiesen sich unwirksam. 2) Das Heinersdorfsche Gliricin ist wahrscheinlich den meisten ein- heimischen Nagern unschädlich. Gegen Kaninchen, Ziselmäuse, Feld- mäuse war es erfolglos. 3) Dasselbe lieferte bei Ratten einen nur unbefriedigenden Erfolg. Von 69 Versuchsratten frassen 14 das Mittel gar nicht, 44 frassen an- sehnliche Mengen ohne Schaden, 1 1 waren nach dem Genuss vorüber- gehend betäubt und gelähmt und nur 1 Ratte ging daran zu Grunde. „Unfehlbar", wie es der Erfinder bezeichnet, ist das Mittel also jeden- falls nicht, auch ist der Preis von 3 M. für 750 g eines aus Scilla mari- tima und Talg bestehenden Rattengiftes entschieden zu hoch. n. Scilla und Scillapräparate.^) Scilla maritima. Aus zahlreichen Versuchen ergiebt sich, dass Blätter und Zwiebeltheile der grünen und rothen Varietät von Ratten und Feldmäusen zwar ange- nommen werden, aber gänzlich unschädlich sind. Radix Scillae, die zerkleinerte und getrocknete Zwiebel der Scilla maritima, ist unzweifelhaft Ratten und Mäusen, aber auch den Hühnern schädlich, aber kein empfehlenswerthes Vertilgungsmittel schädlicher Nager. Die aus vortrefflicher Radix Scillae hergestellten Präparate werden mit der Zeit unwirksam. Scillalatwerge ist ein den Nagern unschädliches Mittel. Scilla-Pillen wurden in grosser Anzahl verfüttert, ohne dass auch nur eine Ratte oder Maus getödtet worden wäre; eine Anzahl Ratten wurde vorübergehend betäubt. Sonach sind Scilla und Scillapräparate der Unsicherheit ihrer Wirkung und der Schwierigkeit halber, sie den Thieren in genügender Menge bei- zubringen, nicht als Ratten- oder Mäuse-Vertilgungsmittel zu empfehlen. Crampe, Sichtung und Prüfung derjenigen Verfahren der Vertilgung der Feldmäuse, welche zum Zwecke der Gewinnung des von dem Breslauer ') Wiener illustr. Gartenztg. 8. Jahrg. p. .'iS. «) Landw. Jahrb. 12. Bd. Heft 3. p. 4.50— 4.'i8. 8) Ibid. Heft 4 u. 5. p. 545—561. Pflanze. 181 landwirthschaftlichen Verein ausgesetzten Preises bis jetzt angemeldet worden sind. ^) Bis jetzt sind etwa 150 Anmeldungen eingelaufen. Von den vorge- schlagenen Mitteln werden diejenigen von der Prüfung auszuschliessen sein, welche von vornherein als unfruchtbare Projecte bezeichnet werden müssen. Der Verf. veröffentlicht die Resultate der Sichtung. Die zur Preisbewerbung zugelassenen Mittel werden, soweit es sich um Wahrung eines Geheimnisses handelt, im Kleineu durch den Breslauer landwirthschaftlichen Verein ge- prüft werden, dagegen werden zur Prüfung im Grossen alle diejenigen Mittel und Verfahren zur Verfügung gestellt, bei welchen auf eine Geheimhaltung von Seiten der Betheiligten verzichtet wurde. Zur Prüfung im Grossen werden empfohlen: 1) Schlesische Feldmäusefalle von P. Klein in Tschammendorff bei Kosten- blut, 100 Stück 25 Pf. 2) Automatische Massenfangfalle für Feldmäuse (Reichspatent) von Otto Syllwaschy in Neustadt -Leipzig. 100 Stück 30 Mk., 10% Rabatt für den Vertrieb. 3) Apparat zur Vertilgung des Feldungeziefers (Reichspatent) von C. F. Böuisch in Niederhermsdorf bei Dresden. 4) Mäusevertilgungsverfahreu der Caspar -Ostermaierschen Desinfections- anstalt in München. 5) Baryt -Bleipillen von Heinrich Abraham in Colberg. 10 Pfd. 6 Mk., bei 50 Pfd. und darüber 54 Mk. pro 100 Pfd. In der Mohren- apotheke in Breslau sind sie vorräthig. (Blücherplatz.) 6) Weizen mit Phosphor vergiftet und mit Zimmetzucker candirt. 7) Weizen mit Strychnin vergiftet, roth gefärbt, mit Zimmetzucker can- dirt, Marktpreis für Weizen 30 Mk. pro 100 Pfd. 8) Barytpillen (50 ^o kohlens. Bar.) mit Zimmet versetzt. 60 Mk. pro 100 Pfd. 9) Phosphorpillen mit Zimmet versetzt. 40 Mk. pro 100 Pfd. Binz, Die Feldmaus. 2) Da die Höhlen der Feldmäuse gern an den ^^»iKi''<'her. Seiten- und Mittelfurchen der Felder angelegt werden, so empfiehlt der Verf. mit einem Erdbohrer 30 — 40 cm tiefe und 10 cm weite Löcher in diesen Furchen zu bohren. Die Mäuse, welche vorzugsweise in den Furchen laufen, fangen sich massenhaft, so dass an einem Tage oft 30 — 40 Stück in einem Bohrloche gefangen werden. Mit Hilfe eines löffelartigen Hakens werden die Mäuse täglich am Morgen und Abend herausgenommen. In 8 Tagen ist ein Feld so ziemlich gereinigt. Hampel, Zur Vertilgung der Mäuse. 3) Der Verf. hat mit einem patentirten Räucherapparat sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Er empfiehlt zum Schutze von Bäumchen einen Anstrich von Kuhmist, Kalk, Lehm, Jauche und Franzosenöl (stinkendem Thieröl). 1) Der Landwirth. 19. Jahrg. p. 307—308. 2) Oesterr. landw. Wochenbl. 9. Jahrg. No. 31. p. 293. ') Garten-Ztg. p. 217—219. 182 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Ein neues, die Kartoffel schädi- gendes Insect. Verschie- dene Ver- tilgungs- mittel. Anhang. Boutin der Aeltere, Eine neue Kartoffelkrankheit.*) Bei Roche- Posay (Vienne) tritt an der Kartoffelpflanze ein kleines, mit blossem Auge noch eben sichtbares Insect auf, welches den unterirdischen Theil des Stammes benagt und eine Verkümmerung der Pflanzen herbeiführt. Gattung und Art dieses Insectes anzugeben, vermag der Verf. nicht. Seeligmüller hat Versuche mit verschiedenen Sorten von Raupenleim angestellt. 2) Die verwendeten Klebestoffe waren: 1) Beckers Brumataleim. 2) PoUborns Raupenleim, bezogen von L. Pollborn, Berlin, Kohlen- ufer 1—3, das halbe Kilo kostet 0,50 Mk. 3) Perrings Brumataleim aus 700 g Holztheer, 500 g Colophonium, 500 g schwarze Seife, 300 g Thran. — Selbstkostenpreis 0,60 Mk. für 1/2 Kilo. 4) Ein anderer Brumataleim aus 500 g schwarzem Pech, 250 g dickem Terpentin, 375 g Leinöl (ein trocknendes Oel! Ref.). Selbstkosten- preis 0,40 Mk. für V2 Kilo. Pollborns Raupenleim lieferte die günstigsten Resultate und blieb am längsten fängisch. C. Becker in Jtiterbogk warnt vor dem unrechtmässigen Gebrauche des Namens „Brumataleim" unter dem Hinweis darauf, dass er sich für diese Bezeichnung eine Schutzmarke erworben habe. Seelig müller gegenüber, der Beckers Leim für schlecht erklärt hatte, erbringt er den Nachweis, dass sein Fabrikat mehr als 6 Monate klebrig bleibt. 3) Die chemische Fabrik von Bosse in Linden bei Hannover empfiehlt Phenylwasser gegen Erdflöhe etc.^) Reimers empfiehlt zur Vertilgung von Thrips haemorrhoidalis (der schwarzen Fliege) oder, von Acarus telarius (der rothen Spinne) 1 Pfd. Schwefelmilch, 1 Pfd. zerschnittene Tabaksstengel und 2 Pfd. gelöschten Kalk mit 3 1 Wasser eine halbe Stunde zu kochen und die befallenen Pflanzen damit abzuwaschen. 5) Sieb er hat das von Massias angegebene Mittel zur Vertilgung der schwarzen Fliege und der rothen Spinne als wirksam und unschädlich für die Pflanzen erprobt. Dagegen zeigen sich die Schildläuse selbst gegen Wasser von 50^, durch welches die Pflanzen leiden, unempfindlich.*') Literatur. Bos, J. R. : Insecteuschade. op. Bouw — cu Weiland. Eeue Handleiting voou de Kenuis vau de kleine Vijaudea van Akker — eu Weidebouw. 8". IV. 216 p. Groningen (J. B. Wolters). Brummer: Die Vertilgung der Maikäfer mit Berücksichtigung hiesiger Ver- hältnisse. — Landw. Wocheubl. f. Schleswig-Holst. No. 12. p. 122— -124. Burtou, F. M.: Sap-FIow. — Nature. 27. No. 701. 1) Journal de l'agric. dir. Barral. T. 3. N. 752. p. 372—373. 2) Garten-Ztg. 1883. p. 141—143. 3; Garten-Ztg. 1883. p. 339. *) Kann, land- u. forstw. Vereinsbl. 22. Jahrg. No. 29. p. 343. 6) Ibid. p. 237. «) Ibid. p. 51 u. 52. Vergl. d. Jahresb. N. F. V. Jahrg. p. 245. Pflanze. t83 Cameron, P.: Descriptions of 16 new species of parasitic Cynipidae, chiefly from Scotland. 8°. 10 p. London. Carriere, E. A.: Des parasites. — Landw. Zeitschr. f. Eis. -Lothringen. 11. Jhrg. No. 11. p. 83. 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Ibidem. — Ueber W. Beyerinck's Beobachtungen über die ersten Entwickelungsstadieu einiger Cyuipidengallen. — Einige abnorme Formveränderungen der Laubblätter. Ibidem. — Mittheilungen über zwei ueue Phytoptocecidien und Aufzählung der bisher bei Halle beobachteten Milbengallen. — Ztschr. f. die ges. Naturwiss. Bd. LV. p. 427—429. Ref. im Bot. Centr.-Bl. No. 19. p. 177. 1883. — Uebersicht der bis zur Zeit bekannten mitteleuropäischen Phytoptocecidien und ihrer Literatur. — Ztschr. f. die ges. Naturwiss. Bd. LV. 1882. p. 480— .561. Ref. i. Bot. Centr.-Bl. No. 19. p. 177. 1883. Thomae: Die Nessler'sche Flüssigkeit ein Mittel gegen den Heuwurm. — Zcitschr. des Ver. nass. Land- u. Forstwirthe. 6.5. Jhrg. No. 37. Weiss, J. E.: Das Aurikelälchen. Anguillula Auriculae. — Ein neuer Pflanzenfeind. Neuberts Deutsch. Gart.-Mag. N. F. II. Jan. p. 5-6. Westwood, J. 0.: The Sarracenia grub. — The Gard. Chron. N. 517. p. 656. — The Marguerite Leaf-mining Musca. — The Gard. Chron. New. S. Vol. XIX. 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Filii in Klagenfurt verkauft einen Trieur für 45 fl. II. Kryptogame Parasiten. Bacterien. Wakker, J. H., Vorläufige Mittheilungen über Hyacinthenkrankheiten.^) HylclnthT. Die gelbe Krankheit. Die erkrankten Zwiebelschuppnn zeigen auf dem Querschnitte gelbe Stellen, welche im Xylem der Gefässbündel liegen-, die Gefässe sind erfüllt von dickem, gelbem Schleim und zum Theil aufgelöst. Der Schleim enthält ein Bacterium, welches Verf. als Bacterium Hyacinthi bezeichnet. Verdünnt man den Schleim mit phhysiologischer Salzsolution (0,75 o/o Na Cl), so zeigen die Bacterien lebhafte Bewegung. Häufig finden sich auch an den Blüthen gelbe Längslinien. Auch hier bewohnen Bacterien die Holzgefässe , in den tieferen Theilen des Blattes finden sich die Bacte- rien auch im Parenchyra. Nach Sprengung der Epidermis dringen sie ins Freie. Peronosporeen. Peronospora Cornu, Studien über die Peronosporeen. 3) Peronospora gangliformis gangiiform. richtet namentlich an den in Mistbeeten während des Winters gezogenen Salatpflanzen grossen Schaden an und zwar werden, so lange die Pflanzen- in den Beeten stehen, zunächst die äusseren Blätter befallen; kurze Zeit nach dem Abschneiden der zur Versendung nach London, Petersburg etc. bestimmten Pflanzen breitet sich der Pilz auch auf andere Theile aus und macht die ganze Pflanze so unbrauchbar. Durch Umpflanzen oder Oeffnen der Fenster bei niedriger Temperatur werden die befallenen Blätter sammt dem in ihnen sitzenden Mycelium getödtet, so dass dadurch eine Heilung herbeigeführt werden kann. Der zweite Theil der Arbeit handelt von Peronospora viticola. Millardet, Mehlthau und Rost.*) Der Verf. schildert die Entwicklung "Sa?'* der Peronospora viticola und weisen darauf hin, dass die Erkrankung der Beeren, welche man in Amerika als Rost bezeichnet, durch den nämlichen Pilz und nicht durch Phoma uvicola, welche nur die Rolle eines Saprophyten spielt, hervorgerufen wird. P. Magnus, Die neue Krankheit des Weinstockes, der falsche Mehl- thau oder Mildew der Amerikaner, Peronospora viticola Berk.^) Die popu- lär gehaltene Abhandlung enthält Angaben über die Verbreitung des Pilzes in Europa, über seine Lebensweise und über die Mittel zu seiner Be- kämpfung und ist im Wesentlichen ein Auszug aus Millardets „Essai sur le Mildiou". Der Arbeit sind 6 Abbildungen beigegeben; die in derselben angeführten Thatsachen sind bereits in den früheren Jahrgängen dieses Jahresberichtes besprochen. R. H artig, Beschädigung der Nadelholzsaatbeete durch Phytophthora t^ora Phytoph- omui- vora. 1) Wiener landw. Ztg. 33. Jhrg. No. 66. p. 525. 2) Bot. Centralbl. IV. Jhrjy. No. 23. p. 315—317. 8) Observations sur le Phylloxera et sur les parasitaires de la vienc. Par les däleguäs de l'Academie. Paris 1881 u. 83. 4». 231 S. mit 6 Tafeln. Nach der Botan. Ztg. 41. Jhrer. No. 32. p. .532—534. *) Zeitschr. f. Wein-, Obst- u. Gartenbau. Strassburg. 9. Jhrg. No. 5 u. 6. p. 18 u. 19 ü. 21 u. 22. Vergl. d. Jahresb. No. 1. 5. Jhrg. p. 2.52 u. f. 6) Garten-Ztg. 1883. p. 11—18. igß Boden, Wasser, AtmoBphäre, Pflanze, Dünger. omnivora.^) lu dem Müncbeiier fürstlichen Versuchsgarten tritt Phytoph- thora seit 1880 in Nadclholzsaatbeeteu auf. Das Myceliura des Parasiten entwickelt sich reichlich auch ausserhalb der Pflanzen im Boden. Cystopus. Zalewski, Zur Kenntniss der Gattung Cystopus.^) Der Verf. unter- sucht die Gattung vom rein morphologischen Gesichtspunkt aus. Die Ab- schnürung der Couidien, die Bildung des Exospors durch Ablagerung von Periplasma des Oogons an die Oospore und die Beschaffenheit des Exo- und Endospors, von denen das erstere in der Regel aus 4 chemisch und morphologisch sich verschieden verhaltenden Schichten, das letztere aus reiner Cellulose besteht, werden eingehend untersucht. Bezüglich der Systematik von Cystopus bemerkt der Verf., dass er Cystopus Capparadis für identisch mit C. candidus hält. Cystopus Amaran- tacearum Zalewski kommt auch auf den Boerhaviaarten vor. In beiden Fällen begründet der Verf. die Identität auf die absolute Gleichheit der Conidien. Cystopus spinulosus de Bary ist mit Cystopus cubicus Strauss iden- tisch. Das Exosporium der beiden Pseudoarten zeigt nicht, wie de Bary angab, eine verschiedene, sondern eine völlig gleiche Beschaffenheit. Von C. Bliti muss dagegen C. Amarantacearum unterschieden werden, da die Oosoporen sowohl, als die Couidien verschieden sind. Schliesslich beschreibt der Verf. die von ihm untersuchten Arteu: Cystopus candidus Pers., C. sibiricus Zlski., C. Convolvulacearum Otth. , C. Tortulaceae DC, C. Amarantacearum Zlski., C. Bliti Bivon., C. cubicus Strauss., C. Lepigoui de Bary. Uredineen. ^^li^lal.^^ J. Kühn, Chrysomyxa albida n. sp., eine neue Rostart der gemeinen Brombeere. 3) Bei Badenweiler im Schwarzwald beobachtete der Verf. im August auf der Unterseite der Blätter von Rubus fruticosus L. rundliche Häufchen von rein weisser oder gelblicher Färbung. Die Häufchen bestehen aus unver- ästelten oder verzweigten Sporen einer Chrysomyxa. Bei den einfachen Sporen, wie bei den verzweigten sind ohne die Tragzellen 5 — 6, mitunter auch 8 — 13 Sporenzellen vorhanden. Grösse und Gestalt der einzelnen Sporenzellen sind sehr verschieden. Der Verf. beschreibt die wesentlichen Modificationen derselben: Die Sporen keimen gleich nach der Reife. Die Sporidien haben einen Durchmesser von 8,5 — 9,5 i-i. In den kleineren Häufchen finden sich in der Regel nur die Teleutosporen der Chrysomyxa, in den grösseren findet sich dagegen ausserdem eine wahrscheinlich zu Chry- somyxa gehörige Uredo, welche auch isolirt in kleinen citronengelbeu Häuf- chen vorkommt. Die Uredosporen haben eine durchschnittliche Grösse von 26 jt<, ihre Gestalt ist sehr unregelmässig, rundlich, einförmig und un- regelmässig eckig. Paraphysen fehlen. Fuckels Aecidium ist wahrschein- lich überhaupt kein Aecidium, sondern die Ranken bewohnende Form des Chrysomyxa-Uredo. F. V. Thümen, Ist der Berberitzenrost nothwendig zur Erzeugung des Grasrostes ?^) ») Forstw. Centralb. H. 12. p. 593—506. 2) Botan. Centralbl. 4. Jhrg. No. 33. p. 215—224. 8) Botan. Centralbl. IV. Jhrg. No. 44. p. 154—157. *) Oesterr landw. Wochenbl. 9. Jhrg. No. 9. p. 76 u. 77. Pflanze, ;Ig7 Verf. behauptet, dass die Hervorrufung des Getreiderostes durch Aeci- dium berberidis nicht die Regel, sondern die Ausnahme sei. Zur Stütze seiner Behauptung führt er an, dass die Berberitzeuarten verhältnissmässig eine geringe Verbreitung besitzen, während Puccinia graminis in allen Zonen verbreitet sei. Plowrigt habe in „Gardeners Chroniclc" den experi- mentellen Nachweis erbracht, dass Weizenpflanzen direct durch keimende Sporen des Grasrostes inficirt werden. Island, die Shetlands und Orkneys besitzen keine Berberitze, wohl aber Puccinia graminis. Uebrigens hat bereits Kühn auf diese Verhcältnisse hingewiesen. Vergl. diesen Jahresbericht 18. u. 19. Jlirg. Dem Referenten ist das häufige Vorkommen des Getreiderostes im Fichtelgebirge, wo die Berberitze so gut, wie vollständig fehlt, ebenfalls aufgefallen. R. Hartig, Mittheilung über Coleosporium Senecionis, den Erzeuger ,^°^°|p°„". des Kienzopfes. 1) Die Arbeit enthält nichts wesentlich Neues, sondern nur cionis. eine Bestätigung der von R. Wolff aufgefundenen Thatsachen und ein Re- ferat über Wolffs Arbeit über Coleosporium. Ustilagineen. Oscar Brefeld, Botanische Untersuchungen über Hefenpilze. V.Heft. Die Brandpilze. 4". 220 Seiten mit 13 lithographischen Tafeln. Leipzig. Arthur Felix. 1883. Unter der Ueberschrift „die künstliche Cultur der parasitischen Pilze" bespricht der Verf. zunächst die Methoden, welche zur Untersuchung der parasitischen Pilze bisher eingeschlagen wurden. Der Infectionsmethode macht er den Vorwurf, dass eine Voraussetzung, auf welcher sie haupt- sächlich basire, dass nämlich der parasitische Pilz lediglich auf seinen Wirth angewiesen sei, nicht zutreffe. Es gelang ihm, eine grosse Zahl verschie- dener Brandsporen künstlich zu ernähren und bei keiner der untersuchten Formen missglückte das Experiment. „Die Peronospora infestans wuchs bei künstlicher Ernährung wie Unkraut, fast ebenso üppig, wie auf den Kar- toffelpflanzen." Dazu kommen Conidiobolus utriculosus; Exoascus-Formen, Peziza cibaroides und Exobasidium Vaccinii. Dass bei Exoascus Pruni und Exobasidium Vaccinii eine künstliche Ernährung und zwar in Zwetschgen- decoct recht wohl möglich ist, davon hat sich Referent auf Veranlassung von Reess seiner Zeit selbst überzeugt. Im Folgenden giebt der Verf. einen Auszug aus dem nächsten Capitel seines Werkes: Untersuchungen über Brandpilze. An diesen Auszug schliesse ich mich im Wesentlichen an. Von vielen Brandsporen ist es bekannt, dass sie im Wasser nicht oder nur schwierig keimen; alle diese Formen keimten aber in Nährlösungen ausnahmslos. Während die in Wasser kei- menden Brandsporen einen einfachen Faden von wechselnder Zellenzahl, das sog. Promycelium austreiben, an dessen Ende oder an dessen Scheide- wänden wenige Sporidien entstehen, bilden sich in Nährlösungen die Pro- mycelieu kräftiger aus und schnüren zahlreiche Sporidien ab. Jene be- zeichnet der Verf. als Fruchtträger, diese als Conidien. Bei vielen Formen, wie Ustilago Garbo und Ustilago Maydis vermehren sich die Conidien hefe- artig durch Sprossung, ohne jemals in eine andere Fruchtform überzugehen. Andere, wie Ustilago destruens und Ustilago cruenta, bilden in Wasser nur ^) Untersuchungen aus dem forst-bot. Institut m München. III. p. 150 u. 151. Vergl. Agric.-chem. Jahresber. 20. Jhrg. p. 318—321. 1QO Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. sterile Promycelien, während sie in Nährlösungen an den Promycelieu stets neue Conidien erzeugen. Bei Ustilago destruens keimen die Conidien, welche an den Promycelien sitzen bleiben, zu Fäden aus, welche in die Luft gehen und Luftconidien abschnüren. Bei Ustilago bromivora, grandis und longissima wachsen die Conidien immer wieder zu neuen Fruchtträgern aus. Bei Ustilago olivacea sprossen die hefeartigen Zellen unmittelbar aus der Spore. Die bei Keimungs- versuchen mit Brandsporen in Wasser häufig beobachtete Copulation von Sporidien findet in einer Nährlösung nur dann statt, wenn dieselbe er- schöpft ist. Der einzige Vortheil, welche die Sporidien durch die Copu- lation erlangen, ist der, dass sie kräftigere Keimfäden austreiben, als die nicht copulirten; als ein sexueller Vorgang ist diese Copulation nicht auf- zufassen. Thecaphora Lathyri, Tilletia caries und Entyloma ranunculi bilden in künstlicher Nährlösung Mycelieu mit Luftconidien. Bei Tilletia caries sind die Luftconidien sichelförmig gekrümmt. Geminella Delastrina treibt in Wasser einen Keimschlauch, an dessen Spitze Conidien abgeschnürt werden-, aber diese Conidien sind weder in Wasser, noch in Nährlösung keimfähig. In Nährlösungen bildeten sich reich verzweigte, sterile Mycelien; au bestimmten Stellen der Fäden traten nach 8 — 10 Tagen eigenthümliche Anschwellungen auf; dieselben theilten sich durch Querwände. Von den Anschwellungen ausgehende Fäden umhüllten dieselben; diese fruchtkörperartigen Anlagen erreichten schliesslich eine Grösse von 1 — 5 Linien. Wegen eines unglücklichen Zufalles gelang es nicht, die Cultur zu Ende zu führen. Dagegen wurde bei Tilletia caries die Bildung von Brandsporen wirklich beobachtet. Die Mycelfäden, welche vorher Luftconidien hervorgebracht hatten, zeigten starke Anschwellungen; reichliche Querwandbildungen ertheilten den Fäden ein rosenkranzförmiges Ansehen. Die Anlagen rundeten sich mehr und mehr ab, die einzelnen Sporen färbten sich dunkel und erhielten allmählich die charakteristischen Membranverzierungen. Zur Keimung waren die Sporen, wahrscheinlich weil sie nicht völlig ausgereift waren, nicht zu bringen. Gestützt auf seine Versuche glaubt der Verf. annehmen zu dürfen, dass die Brandpilze ausserhalb ihrer Nährpflanzen als Saprophyten leben und sich vermehren; er hält es nicht für wahrscheinlich, dass die wenigen Sporen, welche sich bei der Keimung der Brandsporen in Wasser bilden, die allgemeine Verbreitung der Brandpilze ermöglichen. Als die vermuth- lichen Entwicklungsherde der Brandpilze bezeichnet er die Dungstätten. In der oft wiederholten Behauptung der Landwirthe, dass frischer Dünger ein häufiges Auftreten der Brandkrankheiten hervorrufe, sieht er eine Be- stätigung für seine Vermuthung, Von dem Kartoffelpilze nimmt er an, dass er auch im Ackerboden lebe und sich von hier aus alljährlich verbreite. Die beiden letzten Kapitel des Werkes haben mit den Pflanzen- krankheiten nichts zu thun, ihr Inhalt ist rein theoretisch. Es mögen daher die nachfolgenden wenigen Andeutungen genügen. In den „Be- merkungen zur Morphologie und Systematik der Ustilagineen" legt der Verf. seine Anschauungen über die gegenseitigen verwandtschaftlichen Beziehungen der Ustilagineen dar. Die ganze Gruppe glaubt er in die Nähe der Ento- mophthoreen und Peronosporeen stellen zu sollen. Der letzte Abschnitt behandelt den „morphologischen Werth der Hefen". In dem von Reess entdeckten Ascus der Weinhefe sieht der Verf. ein Spo- Pflanze. 189 rangiutn, welches nur unwesentlich verschieden ist von dem der Phytoph- thora und des Cystopus. Die Hefepilze sind nach ihm nichts anderes, als die Conidienfruchtformeu anderer Pilze, welche sich in Nährlösungen in directer Sprossung vermehren. Diesen Speculationen des Verfassers erlaubt sich der Referent so lange ein grosses Fragezeichen an die Seite zu setzen, als es noch nicht gelungen ist, den von dem Verf. mit aller möglichen Geringschätzung behandelten Hefeascus direct aus Brandspereu zu erziehen. Zum Schluss kann ich nicht verschweigen, dass die Art und Weise, wie Brefeld den Anschauungen von anderen Forschern, von Männern, wie de Bary und Reess, entgegen tritt, einen nichts weniger als günstigen Ein- druck macht. Kühn, Jul., Paipalopsis Irmischiae, ein neuer Pilzparasit unseres Floren- Paipaiopsis ,.,-,. Irmiachiae. gebietes. ^) In den Blüthen von Primula officinalis und elatior fand Kühn eine Ustilaginee, deren Sporen sich hauptsächlich in den Staubfäden und im Connectiv der Staubbeutel ausgebildet hatten. Die Sporen sind rundlich mit einer kurzen Hervorragung oder bisquitförmig. Die befallenen Blüthen sind kleiner, als die normalen. Das Mycel findet sich von der Blüthe ab bis in den Schaft hinein; es verläuft intercellular und sendet Haustorien in die Zellen. Kühnet bezeichnet den neuen Pilz als Paipalopsis Irmischiae. Ed. Fischer, Beitrag zur Kenutniss der Gattung Graphiola.^) Auf Graphioia. den Blättern von Dattelpalmen tritt ein unter dem Namen Graphioia Phö- nicis Poit. bekannter Pilz auf, ausserdem wurden noch beschrieben Graphioia congesta Lev. (Ehrenb.) auf Chamaerops palmetto und Graphioia disticha Rav. et Berk. auf einer unbekannten Palmenart. Endlich ist möglicher Weise noch hierher zu rechnen ein auf Chamaerops humihs gefundener Pilz, dem der Verf. vorläufig als Grai^hiola? compressa n. sp. bezeichnet, üeber die Stellung dieser Pilze im System wurden bisher sehr wider- sprechende Ansichten geltend gemacht. Der Verf. hat namentlich Graphioia Phönicis genauer untersucht. Die Fruchtkörper dieses Pilzes stellen kleine, schwarze Höcker von rundlicher oder länglicher Form dar. Ihr Durchmesser beläuft sich auf 1 1/2 , ihre Höhe auf V2 oim. Aus der Mitte des Frucht- körpers bricht ein gelber säulenförmiger, aus fädigen Gebilden bestehender, 2 mm hoher Körper hervor. Die Früchte finden sich sowohl auf der Ober- seite, als auf der Unterseite der Fiedern, selten an der Spindel. Der Fruchtkörper besteht aus sehr verschiedenen, aber ihrer Ent- stehung nach homologen Theilen, aus einer äusseren und einer inneren Peridie, aus Bündeln feiner, aber dickwandiger Hyphen und aus geglie- derten, dickeren Hyphen. An den letzteren werden kugelige Gebilde seit- lich abgeschnürt, welche der Verf. als Sporeninitialen bezeichnet. Aus diesen entstehen, nachdem ihr organischer Zusammenhang mit dem Pilz- körper aufgehoben ist, durch Zweitheilung die Sporen. Mit Hülfe der hygroskopischen Hyphenbündel werden die Sporen über die äussere Peridie emporgehoben und alsdann ausgestreut. Die Sporen keimen unter günstigen Bedingungen alsbald durch einen Keimschlauch oder durch Sporidienbildung. Die Keimschläuche dringen unmittelbar in die Palm- ') Irmischia II. 1882. No. 7. p. 39—40. Nach dem Bot. Centralbl. [IV. Jhrg. No. 1. p. 1—2. 2) Botan. Ztg. 41. Jhrg. No. 4.5. p. 746— 775. No. 46. p. 761— 773. No. 47. p. 777—788. No. 48. p. 793-799. Dazu Tafel II. •iQQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. blätter ein und rufen hier wieder die Fruclitkörper hervor. Eine junge Pflanze wurde im December 1882 mit Iseimfähigeu Sporen inficirt; im Juli 1883 zeigten sich noch keine Fruchtkörper. Die Infection wurde an den jüngsten, noch unentwickelten Blättern wiederholt. Im October desselben Jahres zeigten sich an dem ältesten der entwickelten Blätter Fruchtkörper, welche jedenfalls von der ersten Infection herrührten, da zur Zeit der zweiten In- fection dieses Blatt schon völlig ausgebildet war und andere im Juli gleich- zeitig inficirte Pflanzen bis October keine Spur von Fruchtkörpern aufwiesen. Graphiola schliesst sich am meisten einigen Formen der Ustilagineen an. Der Verf. sieht sich aber aus verschiedenen Gründen veranlasst, Gra- phiola nicht den Ustilagineen unterzuordnen, sondern als Repräsentanten einer kleinen, den Ustilagineen zu coordinirenden Gruppe anzusehen, welcher er den Namen der Graphiolaceen beilegt. Ascomyceten. Demato- j^ Hartig, Rhizomorpha (Dematophora) necatrix n. sp. i) — Der trix. Wurzelpilz des Weinstockes. — Der Wurzelschimmel der Weinreben. — Die Weiustockfäule. — Pourridie de la vigne. — Pourriture. — Blanquet. — Champignon blanc. — Blanc des racines. — Der Verfasser bespricht die bisher über die Ursache der Wurzelfäule von verschiedenen Autoren aufgestellten irrigen Ansichten, welche grössten- theils in den früheren Jahrgängen dieses Berichtes erwähnt wurden. Schnetzler, Planchon, Millardet und Frank halten Agaricus melleus für den Veranlasser der Krankheit, während andere, wie Le Monnier, Prillieux, Garovaglio und V. Thümen der Rösleria hypogaea die gleiche Rolle zuschreiben. Die Krankheit findet sich hauptsächlich in Südfrankreich, in der Schweiz, in Baden, Oesterreich und wahrscheinlich im nördlichen Italien. Pfirsichbäume, Mandeln, Pflaumen und Aprikosen werden ebenfalls von der Krankheit befallen, nach Schäfer auch Bohnen, Kartoffeln und Runkeln; der Verfasser fand, dass auch 2 — 5jährige, mit dem Pilze inficirte Pflanzen von Quercus, Acer, Pinus silvestris und Laricio, Larix europaea. Picea excelsa und Abies pectinata nach 1 — 2 Monaten zu Grunde gingen. Ueber die Art und Weise des Auftretens der Krankheit in den Wein- bergen referirt der Verfasser nach Millardet: Pourridie et Phylloxera. ^) Paris 1882. Die eigenen Beobachtungen des Verfassers beziehen sich hauptsächlich auf die Entwickelung des Pilzes. Die Erkrankung der Pflanzen erfolgt durch unterirdische oder ober- irdische Mycelinfection. Das Mycelium verbreitet sich in Form von Rhi- zoctoniensträngen oder als watteartige weisse Masse vom Wurzelstock der erkrankten Pflanze au auf 0,3 m Entfernung, wenn nicht noch weiter. Das Eindringen des Mycels erfolgt am leichtesten von Wundstellen aus. Der Verfasser schildert eingehend das Eindringen des Pilzes in junge Bohnenpflanzen; aber auch durch den Korkmantel älterer Weinstock- wurzeln vermag der Pilz in das Rindeuparenchym einzudringen. Erleichtert wird das Eindringen durch Lenticellen oder feine Seitenwurzeln, welche *) Untersuchungen aus dem forstbotan. Institut zu München. III. p. 9.') — 140. T. II u. VII. •^) Vergl. d. Jürsber. Neue Folge. 3. Jhrg. p. 281 u. 282. Pflanze. 191 den Eintritt, ohne dass ein Korkmantel durchbrochen werden muss, er- möglichen. In der befallenen "Wurzel bildet der Pilz weisse Rhizomorphenstränge, welche den Holzkörper umgeben und im Allgemeinen der Längsrichtung der Wurzel folgen. Diese Stränge unterscheiden sich durchaus von denjenigen der Rhizomorpha fragilis, des Mycels von Agaricus melleus. Die Hyphen der Strangspitze verwachsen nicht untereinander, sondern laufen nur parallel-, die seitlichen Hyphen sind schräg gerichtet, dringen in das Parenchym und in den Holzkörper der Wurzel ein und besorgen die Ernährung des Stranges. Nahe hinter der Spitze bilden die Hyphen seitliche Aussprossungen, welche im Centrum des Stranges dünn, in der Peripherie aber eine pseudoparenchymatische Rinde bilden, deren Zellen einen dreimal so grossen Durchmesser haben, als die des Ceutrums. Das letztere ist hohl und nur von den dünnen Markhyphen durchzogen. Wie dieser Hohlraum zu Stande kommt, schildert der Verfasser in sehr anschaulicher Weise. Die chemische Einwirkung des Pilzes beginnt mit der Tödtung des Protoplasmas; die Zellenwandungen werden allmälig aufgelöst, während die Stärkekörner verhältuissmässig lauge Zeit Widerstand leisten. Von den Rhizomorphensträngen zweigen zahlreiche Aeste nach aussen ab, zersprengen die Korkhaut und bilden dann ein sich im Boden ver- zweigendes, fädiges Mycel oder zarte Häute und Stränge (Rhizoctouien), deren Bildung ebenfalls eingehend beschrieben wird. Von den Rhizomorphen unterscheiden sich die Rhizoctouien hauptsächlich dadurch, dass bei diesen die Fäden frei neben einander herlaufen. An Weinstöcken, welche sich in einem hohen Fäulnissstadium befinden, treten häufig kurze Rhizomorpheuäste hervor, die sich sofort strauchartig verästeln und meist in Büschel keuliger Zellen mit eigenthümlichen stäbchen- förmigen Auswüchsen endigen. Eine Weiterentwicklung dieser Rhizomorphen- enden wurde nicht beobachtet. Meistens bilden die Seitenäste der Rhizo- morphen an der Oberfläche der Wurzeln sklerotieuartige, sich dunkel fär- bende Körper, auf welchen die conidientragenden Fruchtträger entstehen. Dem Verlaufe der Rhizomorphenstränge entsprechend sind die Sklerotien häufig reihenweise angeordnet. Die Fruchtträger erscheinen dem blossen Auge als P/s — 2 mm lange schwarzbraune, nur an der Spitze weiss gefärbte Borsten, sie gelangen übrigens au allen möglichen Mycelbildungen des Pilzes zur Entwicklung. Die Hyphen des sogenannten „Coremiums" verästeln sich rispenartig und tragen an ihren letzten Verzweigungen die kleinen, farblosen, elliptischen, einzelligen Coniden. Wegen der eigenthümlichen Büschelbildung bezeichnet der Verfasser den Pilz als Dematophora und wegen seiner verheerenden Wirkung als necatrix. Eine Ascusfrucht des Pilzes aufzufinden gelang nicht. Der Pilz scheint der Rosellinia quercina Hartig nahe zu stehen, deren Rhizoctouien und Couidien denen des Weinstockpilzes ähnlich sind, und deren Ascosporenfrüchte auch nur selten zur Entwicklung kommen dürften. Rösleria hypogaea ist, wie der Verfasser experimentell nachweist, lediglich ein Saprophyt. Die Keimfähigkeit der Couidien ist eine beschränkte; es gelang dem Verfasser nur einmal sie zur Keimung zu bringen. Von den Pflanzen, welche der Verfasser inficirte, erlagen am schnellsten ■iqo Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, DUuger, die Bohnen; die inficirten Kartoffeln kamen gar nicht zum Auskeimen. Die Laub- und Nadelholzptianzeu waren nach 1 — 2 Monaten getödtet. Zwei- jährige Stecklinge von Weinreben ergrünten theilweise, starben aber noch im Frühjahre ab. Im Freien macht die verderbliche Wirkung des Pilzes langsamere Fortschritte, der obere Theil des unterirdischen Stockes bleibt oftmals ganz verschont; es entwickeln sich, wenn die tiefergeheuden Wurzeln bereits ab- gestorben sind, nahe unter der Oberfläche neue Wurzeln, welche, wenn sie in die Tiefe gelangen, ebenfalls absterben. Zur Bekämpfung der Krankheit empfiehlt der Verfasser die sorgfältige Ausrodung und Verbrennung der befallenen Stöcke; an der Grenze des verseuchten Terrains sind auch die scheinbar gesunden Stöcke auszugraben, genau zu prüfen und vorläufig an eine Stelle vereint zusammenzupflanzen. Auf dem inficirten Terrain dürfen 2 Jahre lang keinerlei Pflanzen gebaut werden, um den Parasiten auszuhungern. Zu prüfen ist endlich, ob durch Ziehen von Isolirgräben ausserhalb des von Wurzeln gereinigten Isolir- streifens eine noch grössere Sicherheit erzielt werden kann. Blankenhoru, A., lieber den Wurzelpilz (Dematophora necatrix R. Ilart.)^) Im Markgräfler Laude in Oberweiler und Britzingen tritt der Wurzelpilz verheerend auf. Der Verf. citirt die auf die Bekämpfung des Pilzes gerichteten Vorschläge Hartigs. Cuboni, G., Dematophora necatrix. 2) Der Verf. referirt über Hartigs Untersuchungen und constatirt, dass die Krankheit in Italien nur vereinzelt auftritt. Ueberall, wo die Rhyzomorpha beobachtet wurde, waren nur wenig Stöcke 3 — 4, höchstens 8 — 10 mitten zwischen gesunden befallen. Diiophos- Maurice, Dilophospora graminis.^j Der Verf. berichtet, dass Richon minis. im Arrondisscmeut Vitry-le-FrauQois im Juli 1882 auf Weizen Dilophospora graminis beobachtete, ■ Derselbe theilt das Wichtigste aus der von Richon im Bulletin du Comice agricole Vitry le Frangois veröffentlichten Arbeit mit. Die als „Hickling"- Weizen bezeichnete, aus England eingeführte Sorte scheint der Erkrankung besonders ausgesetzt. Richon empfiehlt die Ver- brennung der befallenen Aehren und Vorsicht bei der Wahl des Saatgutes. Fusiciadium Frank, Die Blattdürre der Zitterpappel, veranlasst durch Fusicladium tremuiae. ^j,g,Qy];g^e ^^ sp 4) jn der Nähe Berlins erschienen die Blätter der Zitterpappel im Frühling gegen die Spitze zu verdorben, vertrocknet und zusammen- geschrumpft; viele Triebe gingen in Folge dessen zu Grunde, die Pflanzen machten vielfach im Sommer einen zweiten Trieb und auch dieser erkrankte dann in derselben Weise im August. Die Ursache der Erkrankung ist ein Pilz, dessen deutlich septirte, verzweigte Hyphen das Gewebe des Blattes durchsetzen. Die Mesophyllzellen und die der Epidermis werden rasch zum Absterben gebracht; an die Stelle der Epidermis tritt ein pseudoparenchy- matisches Pilzgewebe, von dessen Oberfläche sich zahlreiche kurze Fortsätze durch die Cuticula hindurch nach Aussen richten. Auf diesen bilden sich die braunen, spindelförmigen, dreizelligen, seltener zweizeiligen Conidien, welche 0,018 — 0,021 mm lang sind. In Wasser gebracht keimen sie nach 1 — 2 Tagen mittels eines farblosen Keimschlauches; derselbe erreicht auf ») Der Weinbau. 9. Jhrg. No. 23. p. 93-9.5. *) Rivista di viticolt ed. enol. ital. 7 Jhrg. No. 13. p. 392. 8) Journal de Fagric. dir. p. Barral. T. IV. No. 7.56. p. 17—20. Mit Ab- bildungen. *) Die landw. Jahrb. 12. B. 3. II. p. 525-528. Tfl. XII. Pflanze. 193 anorganischer Unterlage eine erhebliche Länge, ohne dass anderweitige Bildungen zu beobachten sind. Auf dem Blatt der Zitterpappel bleibt er kürzer und bildet an seinem Ende eine Anschwellung, welche sich vor- wiegend gerade über oder neben der Grenzwand zweier Epidermiszellen anlegt. Blasen und Keimschlauch sind meist farblos, mitunter aber ebenso braun gefärbt, wie die Spore-, in diesem Falle können auch die Blasen durch Scheidewände sich abgrenzen. Die Blasen sind wie bei Gloeo- sporium als Haftorgane anzusehen, an der Basalfläche derselben bildet sich ein Porus-, an den über der Scheidewand zweier Epidermiszellen lie- genden Blattflächen entstehen zwei Poren, von welchen die Bildung eines in die Epidermiszelle sich einbohrenden Schlauches ausgeht. Das junge Blatt ist für die Angriffe des Parasiten am empfänglichsten. Trocken aufbewahrte Sporen des Pilzes waren schon im Januar nicht mehr keimfähig. In dem abgefallenen Laube scheint sich der Pilz nicht weiter zu entwickeln; sein Wiederauftreten im Frühling erklärt sich aus dem Vorhandensein von Conidienlagern am Zweige selbst und insbesondere in der Nähe der Blattbasis. Die Krankheit wird lediglich durch Zurück- schneiden der befallenen Triebe zu bekämpfen sein. B. Frank, 1) lieber einige neue und weniger bekannte Pflanzen- j.^'^^^^jP^'^. krankheiten. muthiaunm. 1) Die Fleckenkrankheit der Bohnen, veranlasst durch Gloeosporium Lindemuthianum Sacc. et Magn. Der Pilz wurde zuerst im Jahre 1875 von Lindemuth in Poppeisdorf beobachtet. Der Same war von Erfurt be- zogen worden. Die Krankheit trat von da immer auf der nämlichen Sorte, der roth marmorirten Stangenbruchbohne auf, ohne andere Sorten zu er- greifen. Im Jahre 1878 zeigte sich der Pilz auf einer ebenfalls von Erfurt bezogenen Buschbohne. Erst im Jahre 1879 wurden auch andere Sorten ergriffen. Im Jahre 1881 wurde der Pilz in der königl. Gärtnerlehranstalt bei Potsdam aufgefunden, im Jahre 1882 war die Krankheit in der Um- gegend von Berlin allgemein; auch in Greiz trat dieselbe in dem nämlichen Jahre auf. An den unreifen Bohnenfrüchten zeigen sich braune, eingesunkene Flecken mit wulstigem Rande, welche, als kleine Pünktchen beginnend, oft bis 1 cm gross werden; ihre Ränder erscheinen dann mitunter ausgezackt. Die Bräunung erstreckt sich quer durch die ganze Bohne hindurch; die Samen werden entweder bloss aussen gebräunt oder auch im Innern mehr oder weniger verdorben. Bei nasser Witterung faulen die kranken Stelleu. Die Epidermis der gebräunten Stellen, sowie die darunter liegenden Gewebe werden von regellos geschlängelten, durch zahlreiche Querwände gegliederten, 0,003 bis 0,006 mm dicken Mycelschläuchen durchwachsen. Sie durchbohren die Membranen der Zellen und bräunen den Inhalt derselben. Die frühzeitig auftretenden Gloeosporium-Früchte erscheinen dem blossen Auge als schwärzliche Pünktchen oder lichtgraue Pusteln. Durch eine an der Oberfläche der Frucht liegende Oefi'uung werden die Sporen und eine schleimige Substanz entleert. Die Sporen sind als Conidien zu bezeichnen. Das Conidienstroma entsteht innerhalb der Epidermis" als ein pseudoparen- chymatisches Gewebe, dessen nach Aussen gerichtete Basidien je eine Spore abschnüren. Die Cuticula wird gehoben und reisst schliesslich durch, 1) Die landw. Jahrb. 12. B. H. 3. p. 503-1738. Tfl. XI. Jahresbericht. 1833. 13 jg^ Bodon, 'Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. worauf der sporenhaltige Schleim hervorquillt. Die Conidien sind cylin drisch, gerade oder schwach gekrümmt mit stumpfen Enden, einzellig, farblos und 0,012 mm lang. Die sofort keimfähigen Sporen treiben, wenn sie auf eine lebende Bohnenpflanze gelangen, unmittelbar oder durch Vermittlung eines kurzen Keimschlauches eine seitliche Aussackung, welche sich zu einer Anschwellung vergrössert; in diese wandert der Inhalt der Spore, dann färbt sich die Aussackung dunkelviolett und grenzt sich gegen die Spore durch eine Quer- wand ab. Diese meist unregelmässig gestalteten Zellen sind der Bohnen- epidermis fest angepresst. In Wassertropfen auf Glasplatten treiben die Sporen dünne Keimschläuche, an deren Enden nur ausnahmsweise jene dunkelvioletten Blasen entstehen. Mitunter bilden sich in diesem Falle auch secundäre, farblos bleibende Sporen. Die violetten Blasen sind nicht als Sporen anzusehen, sondern als Haftorgane (Appressorien), welche sich vorzugsweise nur auf lebender Unterlage entwickeln. Nur wenn die Appres- sorien auf der specifischen Nährpflanze entstanden sind, zeigen sie weitere Veränderungen. Diese bestehen darin, dass die Haut einseitig dünner und farblos wird; von dieser Stelle aus dringt ein Keimschlauch in die darunter liegende Epidermiszelle, welche er in darmartigen Windungen ausfüllt. Bei Infectionen, welche am 30. August gemacht worden waren, enstanden schon am 4. September die ersten Früchte mit Sporenabschnürung. Jeder kranke Flecken ist als aus einer besonderen Infection hervorgegangen anzusehen. Durch umsichtig angestellte Versuche lieferte der Verf. den Nachweis, dass der Pilz in der That die Krankheit veranlasst. Schon nach 24 Stunden ist an den inficirten Stellen die Bräunung wahrzunehmen. Junge Bohnen und die Cotyledonen sind für die Infection am leichtesten empfänglich, bei älteren Bohnen, bei Stengeln und Blättern ist die Empfänglichkeit geringer. Die nicht auf den Bohnenhülsen gewachsenen Früchte des Pilzes tragen ein oder wenige vorstehende Haare, welche aus dem pseudoparenchymatischen, die Früchte umgebenden Gewebe entspringen. Mit dem auf Gurken vorkommenden Gloeosporium, sowie mit dem auf den Blättern von Populus alba schmarotzenden Gloeosporium Castagnei Mont. ist der Pilz nicht identisch. Junge Gurkenfrüchte wurden mit dem- selben Material, mit welchem die Bohnen inficirt wurden, besäet; es trat reichliche Bildung der Haftorgane ein, aber ein Eindringen des Pilzes und eine Erkrankung der Gurken erfolgte nicht. Keimkräftige Sporen von Gloeosporium Castagnei brachten auf Bohnen keine Erkrankung hervor. Die Nachforschung nach dem Ueberwinterungszustande des Pilzes führte zur Untersuchung des im Herbste zurückbleibenden Strohes kranker Bohnenpflanzen. Auf demselben entwickelte sich reichlich Cladosporium herbarum, welchem später als zugehörige Ascösporenfrucht Pleospora her- barura folgte. Die Sporen dieses Pilzes keimen zwar auf jungen Bohnen- pflanzen und Hülsen, vermögen aber nicht einzudringen. Pleospora her- barum hat also, wie im Voraus zu erwarten war, mit Gloeosporium nichts zu schaffen. Der Pilz überwintert in den geernteten Samen-, diese zeigen mehr oder minder grosse, braune Flecken; es kann vorkommen, dass nur die Samen- schale verpilzt ist, gewöhnlich aber ist auch das darunter liegende Gewebe in Mitleidenschaft gezogen. Die erkrankten Stellen des Embryo besitzen eine blassröthliche Färbung. In der Samenschale sitzen die charakteri- stischen Früchte des Pilzes; dabei behalten namentlich die Sporen, welche Pflanze. ;[95 bei der Reife der Bohnen noch in den Früchten eingeschlossen blieben, ihre Keimfähigkeit bis zum nächsten Frühjahr. Demnach kann die keim- fähige Spore des Pilzes schon durch die Samen der Bohnen verbreitet werden. Auch das Mycelium des Pilzes bleibt in den Bohnen entwicklungs- fähig und entwickelt in den entfalteten Cotyledonen neue Pilzfrüchte. Noch in den abgefallenen Cotyledonen wuchert der Pilz weiter, so dass die Ober- fläche derselben oft ganz von milchiger, zahllose Sporen einschliessender Flüssigkeit überzogen ist. Direct und indirect, durch Regen, Schnecken und Insecten erfolgt dann die weitere Verbreitung. Da die Conidien zum Theil im Winter keimfähig bleiben, so ist eine besondere Ueberwinterungs- fruchtform unnöthig und wahrscheinlich auch nicht vorhanden. Das einzige Mittel zur Verhütung der Krankheit besteht in Verwendung vollständig gesunden Saatgutes. Die verpilzten Bohnen werden erkannt au ihrer mehr oder weniger unregelmässigen Bildung, am häufigsten an einer gebräunten Stelle ihrer Schale. Da Feuchtigkeit die Entwicklung begünstigt, so ist eine massige Bodenfeuchtigkeit, eine möglichst freie, dem Winde aus- gesetzte Lage und nicht zu dichter Stand der Bohnen zu empfehlen. Versuche, die Bohnen durch Schwefeln vor der Infection zu schützen, hatten nur theilweise Erfolg. 2) Siehe „Hymenomyceten". H. Mayr, Ueber den Parasitismus von Nectria cinnabarina.i) ^nablrinl!^' Nectria cinnabarina war bisher als Saprophyt auf vertrockneten Zweigen bekannt. Nun beobachtete Hartig ein massenhaftes Absterben von Ahorn- pflanzen im Forstgarten zu Neustadt -Eberswalde, ferner erhielt der Verf. Nachricht über das Zugrundegeheu von Kastanienpflanzungen; in beiden Fällen kamen nach einiger Zeit die rothen Sporenpolster von Nectria cinna- barina zum Vorschein. Der Verf. beobachtete das Auftreten des Pilzes an Ahornpflanzen im Münchener Institutsgarten. Ein Zeitraum von 2 Jahren genügte, um 3 — 4 m hohe und 4 — 5 cm starke Ahornpflanzen, die an den verletzten Wurzelstellen durch Cinnabarina-Sporen inficirt worden waren, im vollen Wüchse zu tödten. Das im Holz lebende Mycel ruft eine grün- braune Färbung desselben .hervor; bei kranken Linden nimmt das Holz eine hellbraune Färbung an. Infectionsversuche, welche an verschiedenen Bäumen m October und November vorgenommen wurden, glückten bei Acer, Tilia und Aesculus. Die Infectionen wurden mit Conidien der Nectria an frischen Wunden theils der Aeste, theils der Wurzeln vorgenommen. Alsbald zeigte sich die charac- teristische Grüufärbung des Holzes und an abgeschnittenen und in Wasser gestellten Ahornzweigen bildeten sich schon nach 4 Tagen an der inficirten Schnittfläche zahlreiche Conidien. Die Infection ist nur möglich, wenn der Holzkörper bloss gelegt wird. Die Einimpfung in den Rinden- oder Bast- körper ist ohne Erfolg. Der Pilz entwickelt einkammerige „Micioconidien" und mehrkammerige „Macroconidien". Die ersteren sind 3,3 — 13,2 Mikr. lang und 0,8 — 3,3 Mikr. dick. Die Conidien keimen schon nach wenigen Stunden mit einem Keimschlauche oder mit zwei. Bei Nahrungsmangel schnürt das deutlich septirte Mycelium nach 3 Tagen Secundärconidien ab. Einzelne Microconidien bilden Secundärconidien ohne Vermittlung eines Keimschlauches. Das Holz der Ahornarten besteht vorzugsweise aus Stärkemehl führenden ^) Untersuchungen aus d. forstbotan. lustit. zu Mimchen. UI. p. 1—16 T. I. 13* ■< Qg Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Holzfaserzellen-, daneben kommen weitlumige Gefässe, einzelne Tracheiden und Holzparenchym vor. Das Mycelium der keimenden Spore durchbohrt die Wandung der be- nachbarten Holzfaserzellen, löst das Stärkemehl derselben auf und verwan- delt den Inhalt der Zellen in eine grünbraune Jauche, an deren Bildung sich das Mycel selbst betheiligt. Die Zellwand, welche dieses Product imbibirt, verliert dadurch ihre Saftleituugsfähigkeit , und da das Rinden- und Bastgewebe seinen Wasserbedarf hauptsächlich durch Vermittlung der Markstrahleu aus dem Holze deckt, so stirbt das über dem inficirten Holze liegende Rindenstück ab. Die Jauche wird durch das nachwachsende, nun parasitisch lebende Mycel grösstentheils wieder aufgezehrt, auch die Zell- wand erscheint dann wieder farblos. Wo ein Gefässbüudel oder ein Markstrahl zu Tage tritt, entwickelt sich dann ein graubraunes oder hellrosa gefärbtes Microconidienpolster, welches aus Scheinparenchym besteht. Von diesem erheben sich zahlreiche reichlich septirte Fäden, welche an kurzen seitlichen Fortsätzen Microco- nidien abschnüren. Ist die Rinde noch vorhanden, so durchbricht das sich in der Korkinitiale bildende Microconidienpolster das Korkgewebe, oder es entsteht unter einer Lenticelle. An stärkeren Stämmchen entstehen die Conidienlager reihenweise in den Längsrissen der Rinde. Der Bildung der Microconidienlager kann die Bildung von Macroconidienlagern vorausgehen. Diese letztere Erscheinung gelangte an 6— 8jährigen Akazien zur Beobach- tung. Die 1 — 6 kammerigen Macroconidien werden 25 — 64 Mikr. laug und 3 bis 4,6 Mikr. breit. Die Macroconidien waren bisher unbekannt. Während der Herbstmonate tritt in den Conidienpolstern eine ziegel- roth gefärbte Schicht auf, in welcher die Perithecien entstehen. In diesen bilden sich zahlreiche Ascosporen, welche zweikammerig sind und in Bezug auf Form und Grösse sehr variiren. In Wasser gesät keimen sie nach wenigen Stunden. Das aus ihnen hervorgehende, reichlich septirte Mycel bildete seitlich zahlreiche Conidien. Die einmal inficirte Pflanze vermag dem eingedrungenen Pilze keinen erfolgreichen Widerstand entgegenzusetzen, auch das Ausschneiden und Theeren der Krebswunden ist, da das Mycel im Holzkörper vegetirt und dem äusserlich sichtbaren Wundrand vorauseilt, nutzlos. Nur insofern kann dieses Verfahren in etwas nützen, als dadurch die Zahl der jährlich pro- ducirten Sporen vermindert wird. Ist nur ein Seitenzweig erkrankt, so kann derselbe allerdings entfernt werden. Vorgebeugt kann der Krankheit dadurch werden, dass man ein Be- schneiden der genannten Holzarten während der Jahreszeiten Herbst, Winter, Frühling sorgfältig vermeidet, jede Wunde muss sofort mit Baumwachs oder Theer bestrichen werden, isanopsis Y. V. Thümen, Die neuen Pilzkrankheiten der Bohnen. i) Verf be- spricht Uromyces Phaseolorum De By. und Isariopsis griseola Sac. Der letztere Pilz wurde zuerst Mitte der Siebziger Jahre von Saccardo bei Padua in Oberitalien aufgefunden; derselbe fand sich 1876 bei Görz, 1878 bei Laibach und Wien. Stangen-, Busch- und Feuerbohne werden von dem Pilze befallen. Auf der Unterseite der Blätter entstehen unregelmässige, meist durch die Blattrippen begrenzte, aschgraue Flecke, auf denen bald winzige, schwarze Pünktchen sichtbar werden. Diese bestehen aus schopf- ^) Wiener ill. Gart.-Ztg. 8. Jhrg. p. 298—301. Pflanze. jgy artig verbundenen Hyphenbündeln. Die einzelnen Hyphen sind braun, gegen die Spitze grau. An ihrem Ende tragen sie die dicht zusammen- geballten grauen Sporen, welche schwach gekrümmt, cylindrisch spindel- förmig und ein- bis viermal septirt sind. Das Mycelium findet sich im Inneren des Blattes. Die Sporen sind sofort keimfähig. Ferner bespricht der Verf. das Auftreten von Gloeosporium Linde- muthianum Sacc. Wakker, J. H., Vorläufige Mittheilung über Hyacinthenkrankheiten.ij^^^^^^^^^^i^a- Der schwarze Rotz. Der Verf. zog aus den auf kranken Hyacinthen sich bildenden schwarzen Sklerotien eine Peziza, welche mit der von Rahm be- schriebenen, die Kleearten befallenden Peziza cibaroides Fr. übereinstimmt. F. V. Thümen, Eine neue pilzliche Kartoffelkrankheit. 2) In Nor- ^^^f'^ein. wegen hat Blytt in Christiania das Auftreten einer in den Stengeln der Kartoffelpflanze parasitirenden Peziza beobachtet. Die Sklerotien erreichen schliesslich die Grösse einer kleinen Bohne. J. Kühn, Phoma Gentianae, ein neuer PUzparasit.3) Der Verf. tritt ^j^°™=*^«°p- der Anschauung entgegen, als ob die Pflanzen der Gebirgsgegenden weniger von parasitischen Pilzen zu leiden hätten, als die der Ebene. Als einen weiteren Beleg füi- die Unrichtigkeit dieser Anschauung führt er das massen- hafte Auftreten einer bis jetzt noch nicht bekannten Pilzart auf Gentiana ciliata an, der Phoma gentianae, welche er auf dem Hochrück bei Friedrichs- roda in Thüringen beobachtete. Der Verf. giebt eine genaue Beschreibung des Pilzes. F. v. Thümen, Ein bisher unbeschriebener pilzlicher Schädling der *^f^^^°^^^j, t r o o Rhytisma onobrychis so heftig auf, dass die Pflanzen nach dem ersten Schnitt rasch zu Grunde gehen. Barthe hat einen Acker von 1^2 Hectar, trotz der Anwesenheit des Parasiten, dadurch in gutem Stande gehalten, dass er mit 200 kg Ammoniumsulfat bei der Aussaat düngte.^) ») Journal d'agricult. dir. Barral. T. II. p. 419, 740. Pflanze. jgg Gennadius, Ueber das Schwefeln der Reben in Griechenland. i) de°r'*Eeb'Jn In Griechenland ist das Schwefeln nur dann von Erfolg, wenn es bei heissem und ruhigem Wetter vorgenommen wird, und wenn dieses Wetter nach der Schwefelung noch 24 Stunden andauert. In diesem Falle haucht die ganze Weinpflanzung einen sehr starken Geruch nach Schwefeldioxyd aus, welcher bis Sonnenuntergang andauert. Bei bedecktem Himmel tritt der Geruch nicht auf. Das Schwefeln ist dann erfolglos. Der Verf. schreibt dem Schwefeldioxyd und nicht dem Schwefelpulver als solchem die Pilz tödtende Wirkung zu. B. Strauwald hat mit günstigem Erfolg den Staubkalk gegen den SPp*^ö^°*^ö<=* Rosenpilz angewendet. 2) Hymenomyceten. Frank, Ueber einige neue und weniger bekannte Pflanzenkrankheiten. 3) cuc'umMii! 2) Das Absterben der Gurkenpflanzen durch Hypochnus Cucumeris n. sp. Im Sommer 1882 trat in den Gärten der landwirthschaftlichen Hoch- schule zu Berlin eine bis dahin unbekannte Pilzkrankheit auf. Die Blätter der erkrankten Pflanzen werden von der Spitze her gelb und sterben ab; dieser Process schreitet von den unteren Blättern zu den oberen vor, bis die ganze Pflanze abgestorben ist. Von der Oberfläche des Bodens an steigt mehrere Centimeter weit am Stengel eine graue Pilzhaut empor, welche aus lockeren, 0,006 — 0,009 mm dicken, mit zahlreichen Querwänden ver- sehenen Hyphen besteht. Die oberflächlich verlaufenden Mycelhyphen werden durch zahlreiche Querwände kurz gegliedert; viele dieser Gliederzellen treiben nach aussen kurze Aestchen, welche sich meist büschelig verzweigen. Auf den Spitzen der ebenfalls kurzen Zweige entstehen je 4 Sterigmen, mit je einer Spore. Die Sporen sind oval, 0,009 mm lang und farblos. Der Pilz dringt nur an einer Stelle in die Gurkenpflanze ein, am oberen Ende der Wurzel oder an der Grenze zwischen Wurzel und Stengel, während der grösste Theil des Ueberzuges mit der Gurkenpflanze keine Verbindung er- kennen lässt. Von der Epidermis aus dringen die Pilzfäden in das Paren- chym ein, am obersten Wurzelende bilden die Xylemstränge nur zwei oppo- uirte Phalangen; das dazwischen liegende Parenchym wird vom Pilze völlig durchwuchert. I3isweilen kommt es nicht zur Bildung eines äusserlichen Myceliums und Hymeniums. Der Pilz gehört zu denjenigen Hymenomyceten, bei welchen das Hymenium sich unmittelbar aus den Mycelhyphen auf dem Mycelium selbst entwickelt. Der Verf. nennt daher den Pilz Hypochnus cucumeris. An der todten Gurkenpflanze entwickelt sich der Pilz ebensowenig weiter, als auf faulem Holz. Der Pilz fand sich ausschliesslich an Gurken. Ueber Herkunft und erste Entwicklung des Pilzes hat sich nichts ermitteln lassen. Anhang. Kevark Torkomian, Das Oidium des Tabakes und der Rebenmehl- thau in der Türkei.*) In der Nähe von Konstantinopel trat auf den Blättern 1) Comptes rend. T. 96. p. 423—425. 2) Wiener ill. Gartenztg. 8. Jahrg. Heft 10. p. 441. ») Die landw. Jahrbücher. 12. Bd. Heft 3. p. .523—525. *) Journal de I'agric. dir. p. Barral. T. IV. N. 764. p. 349—350. 200 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Bänger. des Tabakes eine Erysiphe auf, welche dieselben unbrauchbar machte. Ferner trat zum ersten Male in den Weinbergen von Makrikeuz, San Stefano und von einigen Dörfern in der Nähe von Konstantinopel Peronospora viti- cola auf. B^yM?n"kii. Beyerinck, M. W., Untersuchungen über die Gummikrankheit der Pflanzen.^) Nur Gummi, welcher das Mycel oder die Sporen eines Pilzes enthält, den Oudemans als Coryneum Beyerinckii bezeichnet hat, vermag die Krankheit zu übertragen. Nach Beyerinck scheidet das Mycel des Pilzes ein Ferment aus, welches das Gewebe der Amygdaleeu, das Coryueummycel, das Mycel anderer Pilze, sowie auch Stärkekörner in Gummi verwandelt. Der Pilz, welcher den Gummifluss der Akazien verursacht, wurde von dem Verf. ebenfalls aufgefunden und von Oudemans Pleospora gummipara genannt. Perisporiunx Prillieux, Ucber die Krankheit des Safrans, welche unter dem Namen pMium. Taccon bekannt ist. 2) Die Krankheit macht sich durch schwarze Flecke bemerklich, welche auf der von ihi-en Hüllen befi-eiten Knolle sichtbar werden. Die kranke Zwiebel verwandelt sich in eine Art von Staub. Fougeroux de Boudaroy hatte die allgemeinen Charactere der Krankheit beschrieben, Montagne con- statirte die Anwesenheit eines Pilzes, welchen er als Perisporium bezeich- nete, anscheinend ohne denselben als den Veranlasser der Krankheit zu erkennen. Der Verf. fand, dass ein Mycelium in die Zellen der Knolle eindringt und dieselben tödtet. Die Zellen der brandigen Stelleu sind stets trocken, lufthaltig und von brauner Farbe ; ihre Stärke ist häufig verschwunden, ihre Wände sind oft mehr oder weniger desorganisirt und zerreiblich. Das ge- sunde Gewebe schliesst sich gegen das brandige durch eine Korkschicht ab. In Verbindung mit dem Mycelium finden sich in den kranken Theilen sein- kleine schwarze Körperchen, deren Durchmesser Yio mm nicht überschreitet. Während Montagne diese Gebilde für die Perithecieu eines PjTenomyceten ansah, erkennt der Verf. in denselben Sklerotien, deren reichlich ver- schlungene Mycel -Fäden aussen verhärten und eine schwarze, zerreibliche Schicht bilden, während ihre Wände im Innern des Gebildes verschleimen; das Protoplasma, welches sie enthalten theilt sich und ballt sich zu Massen von verschiedener Form zusammen. In wie fern diese eigenthümlichen Ge- bilde zur Wiedererzeugung des Pilzes und zur Verbreitung der Krankheit dienen, ist noch zu ermitteln. Eine neue Hederich-Jätemaschine wird hergestellt von Jacob und Becker in Leipzig. 3) A. Zöbl empfiehlt Ingermanns Hederichjätemaschine (bezogen von Petry und Hecking in Dortmund) auf Grund von Versuchen.*) Unkräuter- Eine ucuo Hederich-Jätemaschine, mit deren Hilfe duz'ch einen Arbeiter gung. ^^^ j Pferd täglich 3 — 5 ha gejätet werden können, fertigen in 2 Grössen Jacob und Becker in Leipzig.-'') *) Beyerinck, M. W. Onderzockingen over de besmettelykheit der gomziekte by planten. Uitgegeven door de Kon. Acad v. Weteusch. te Amsterdam. 4". 46 p. 2 Tafeln. Nach dem bot. Centralbl. Bd. 17. p. 220. Vergl. d. Jahresb. Neue Folge. 5. Jahrg. p. 248. •^) Comptes rend. T. 96. p. 596—598. ä) Deutsche landw. Presse. 10. Jahrg. No. 39. p. 244. *) Oesterr. landw. Wochenbl. 9. Jahrg. No. 24. p. 223 u. 224. ^) Deutsche landw. Presse. 10. Jahrg. p. 244. 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Die durch Zechen wasser verunreinigte Emscher führt 2 — 3 g Kochsalz pro Liter. Die gleiche Verunreinigung wird durch Salinenabflusswasser herbeigeführt. Der Verf. bespricht zunächst die nach der Erfahrung und den bisher angestellten Versuchen bekannten Wirkungen des Chlornatriums auf die Vegetation und erwähnt besonders die durch Bardeleben, Reinders und J. König festgestellten Thatsachen. Das ») Landwirthsch. Jahrbücher. 12. Bd. H. 4 u. 5. p. 793—844. Pflanze. 205 Bestreben des Verf. ist darauf gerichtet, die Art und "Weise der Wirkung des Kochsalzes auf die Vegetation aufzuklären. Zu diesem Zwecke stellte er Versuche an über die Einwirkung des Kochsalzes auf den Boden und zwar zunächst auf die Bodenlösung. Es wurden je 0,5 kg Boden mit 3 1 destillirten Wassers, dem Kochsalz in verschiedenen Mengen zugesetzt war, in Flaschen angesetzt. Nach 14 Tagen wurden in dem Filtrat die für die Pflanzen wichtigen Nährstoffe mit Ausnahme der nur in minimaler Menge gelösten Phosphorsäure und Magnesia bestimmt. In 1000 cc befanden sich: 2. 1) Der benutzten Lösung: NaCI 2) Des Filtrates: SOg CaÜ Der SOg entspricht CaO . . . . Eest früher an CO2 und SiOa ge- bunden KCl NaCl Also absorbirt eine NaCl entsprech. Menge NaaO 0,1 0,0.549 0,1226 0,03Ö4 0,0842 0,0222 0,0978 0,0022 0,2 0,0563 0.1278 0,0394 0,0884 0,0248 0,1872 0,0128 0,3 0,0572 0.1344 0,0400 0,0945 0,0348 0,2544 0,0456 0,4 0,0585 0,1434 0,04095 0,1024 0,0473 0,3301 0,0699 0,5 0,0643 0,1.500 0,0450 0,1050 0,1185 0,4010 0,0990 0,6 0,2010 0,1681 0,4589 0,1411 Behufs Feststellung der Veränderung des festen Bodens durch Chlor- natriumlösuugen wurden durch 6 Proben des nämlichen Bodens von je 17 kg bei Zimmertemperatur je 72 1 Wasser tropfenweise mit folgenden Zu- sätzen filtrirt: No. I. n. m. IV. V. VI. NaCl pro Liter 0,0 0,1 0,2 0,4 0,6 0,8 g Von je 1 kg des ?o behandelten wasserfreien Bodens lösten sich in Salzsäure von 1,062 spec. Gew. bei 50— 60° C. No. I. n. ni. IV. V. VI. g gf g g g g SO3 0,5212 0,5132 0,4994 0,4916 0,4628 0,4208 P2O5 1,3035 1,2251 1,1943 1,1896 1,1360 1,0699 Cl 0,0246 0,0413 0,0655 0,1176 0,1524 0,1664 CaO 2,8710 2,4500 2,3950 2,0110 1,3950 0,7781 K2O 0,6100 0,5732 0,4840 0,3756 0,3132 0,2880 Na2 0 0,3268 0,5100 0,7124 0,9196 1,0932 1,2272 Dem Chlor jNaCl . 0,0402 0,0675 0,1070 0,1921 0,2490 0,2718 entspricht |Na2 0 . 0,0215 0,0361 0,0572 0,1027 0,1331 0,1453 Demnach Rest f. NaaO . . . . 0,3053 0,4747 0,6552 0,8169 0,9601 1,0819 Kochsalzhaltiges Wasser besitzt demnach ein hölieres Lösungsvermögen, als reines Wasser und dieses Vermögen wächst mit der Concentration der Salzlösung. Der Vf. bespricht sodann die zum Theil abweichenden Resultate von Knop, Wolf und Eichhorn. Bezüglich der Veränderungen, welche die einzelnen Bodenconstituenten durch Chlornatrium erleiden, stellte der Verf. ebenfalls Versuche an. 206 Boden, WasBer, Atmosphäre, PSanze, Dünger. Je 10 g geglühten Gypses wurden mit je '/z 1 kochsalzhaltigen Wassers versetzt; es lösten sich innerhalb 14 Tagen bei einem Kochsalzzusatz von: No. I. n. m. IV. V. VI. 0,0 0,1 0,2 0,4 0,6 0,8 g pro Liter CaS04 2,0601 2,1192 uiissgMt 2,1743 2,1981 2,2124 pro Liter. 9,867 g Kochsalz lösten in Va 1 Wasser von der äquivalenten Menge (16,867 g) reinen gefällten kohlensauren Kalkes 0,026 g CaO, also 0,55 0/0 bei 16 0 c. in 8 Tagen. Je 10 g feingepulverten Magnesits mit 97,65% MgCOs wurden 10 Tage der Einwirkung von Va 1 Chloruatriumlösung ausgesetzt. No. I. n. in. IV. g g g g Erhielt Kochsalz pro Liter 0,1 0,3 2,5 5,0 Es lösten sich während dieser Zeit: Magnesia .... 0,0169 0,0216 0,0269 0,0286 Die Löslichkeit all dieser Stoffe beruht auf einer chemischen Um- setzung, wobei das Chlor des Kochsalzes mit den betreffenden Basen leicht lösliche Chloride bildet. Bezüglich der Phosphate der alkalischen Erden, und der Kalk, Kali und Magnesia enthaltenden Silicate citirt der Verf. die Angaben früherer Forscher, bezüglich der Humusverbindungeu bestätigt er die Angaben Eich- horns, nach dessen Versuchen zwischen den humussauren und den mineral- sauren Salzen des Bodens ein lebhafter Austausch der Basen stattfindet. Freie Humussäuren zersetzen ebenfalls die Salze der Mineralsäuren und scheiden Miueralsäuren aus. Der Verf. bespricht sodann eingehend die gewonnenen Resultate mit Rücksicht auf ihre Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Bodens und leitet aus denselben nachstehende Grundsätze für die landwirthscbaftliche Praxis ab: 1) Das Chlornatrium ist kein eigentliches Düngemittel, sondern nur ein sogenanntes „Reizmittel". 2) Gefährlich ist eine Chlornatriumlösung a. durch die leicht eintretende Auslaugung des Bodens, b. durch die Erzeugung von Pflanzengiften als Chlorcalcium (?), Chlor- magnesium (?) und eventuell freier Salzsäure. Die Düngung, zu welcher nur geringe Mengen von Kochsalz verwendet werden dürfen, muss geraume Zeit vor der Vegetationsperiode stattfinden. Eine andauernde Berieselung mit chloruatriumhaltigem Wasser ist auch bei ganz geringem Salzgehalt höchst verderblich. 3) Lohnend wird eine Chloruatriumdüngung sein a. auf sehr reichem, namentlich aber auch kalkreichem Ackerboden; ein rascherer Umsatz des Düngercapitals und eine intensivere Aus- nützung des Bodens wird die Folge sein; auf armem Boden da- gegen wird eine gefährliche Auslaugung kaum zu vermeiden sein, b. auf Böden, die verhältnissmässig reich an schwer zersetzlichen Kali-, Kalk- und Magnesia-Silicaten sind, da sie die Aufschliessung derselben beschleunigt, c. als Vorbereitung eines wenig tiefgründigen Ackers für tiefgründige Gewächse, d. auf sauren Wiesen, wenn dieselben mit gutem Wasser nachge- rieselt werden; sie bewirkt dann vermuthlich eine theilweise Ent- säuerung des Bodens. Pflanze. 207 4) Allgemein empfehlenswerth ist auch in diesen Fällen eine Chlor- natriumdüugung nicht zu nennen, da andere Düngemittel (Gyps und Mergel) ohne die Gefahren einer Chlornatriumdüngung dieselben günstigen Wirkungen aufweisen. Behufs Feststellung des Einflusses der durch Chlornatrium bewirkten Bodenveränderungen auf das Gedeihen der Pflanzen wurden verschiedene Vegetationsversuche angestellt. Die Versuchsböden wurden mit 72 1 Chlor- natriumlösung von nachstehender Concentration ausgewaschen: I. II in. IV. V. VI. 0,0 g 0,1 g 0,2 g 0,4 g 0,6 g 0,8 g NaCl pro Liter. Die Ernte ergab: Trockensubstanz. 23,0 g 15,32 g 16,06 g 13,52 g 15,65 g 12,45 g In Procenten der Trockensubstanz fanden sich: Stickstoff 1,72 1,59 1,40 1,19 1,35 1,08 Rohprotein 10,75 9,94 8,75 7,44 8,44 6,75 Fett = Aether-Extract 4,05 3,9 3,35 3,6 3,8 nicht best. Ges. Asche .... 12,7 13,23 13,32 12,69 12,56 12,41 In 100 Theilen der Reinasche von I. und VI. fanden sich: SiOa 31,62 32,60 P2O5 6,91 6,19 SO3 9,61 6,82 Cl 3,70 10,13 COs 3,82 1,00 CaO 11,71 10,83 MgO 5,84 4,18 K2O 22,21 20,16 NaaO 3,88 8,94 Dem Cl entspricht Na2 0 (3,23 8,85) FeaOs . . . . ■ • ■ 1,81 1,75 Summa . .100,11 102,60 0 für Cl ab 1,67 4,57 98,44 98,03 Die werthvolleren Aschenbestandtheile zeigen eine erhebliche Abnahme bei No. VI., ebenso hat sich das Protein vermindert. Obwohl durch Ein- trocknen eines Theiles der Lösung etwas Kochsalz in den Böden zurück- geblieben war, so glaubt der Verf. die ausgesprochene Verminderung von Quantität und Qualität der Ernte in den mit concentrirteren Lösungen be- handelten Böden doch nicht auf diesen Umstand, sondern in erster Linie auf die Auslaugung der Böden zurückführen zu sollen. Vegetationsversuche auf Böden, bei denen die Bodenlösung durch Chlor- natrium verändert wurde, aber kein Auslaugen stattfand, lieferten bei Fichteupflanzen das Ergebniss, dass die Nadeln der fortgesetzt mit con- centrirteren Lösungen begossenen Pflänzchen abstarben, während 4jährige Eichen keinerlei deutliche Unterschiede erkennen Hessen. Zur Feststellung der direct schädlichen Wirkungen des Kochsalzes wurden Keimversuche mit Gerstenkörnern in Keimapparaten angestellt und zum Quellen Wasser mit verschiedenem Kochsalzgehalt verwendet (0,0 — 5,0 g). Resultat: In ganz verdünnten Lösungen (Vi 00 ''/o) übt das Kochsalz wahr- scheinlich eine günstige Wirkung aus, bei stärkeren Concentrationen drückt es aber den Procentsatz der keimenden Körner mehr und mehr herab und verlangsamt den Verlauf des Processes. 208 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Wasserculturen mit Gräsern, Gersten- und Weidenpflanzen liessen eine Schädigung der in Wasser mit stärkerem Kochsalzgelialt gezogenen Pflanzen nicht erkennen. Die Frage, wie die directe, meist schädliche, zuweilen aber auch nütz- liche Wirkung des Chlornatriums und der anderen Chloride zu Staude kommt, ist noch völlig ungelöst. Der Verf. hofft durch Verfolgung der che- mischen Veränderungen, die das Chlornatrium in der Pflanze hervorruft, der Lösung der Frage näher zu treten. Er sieht in der Thatsache, dass das Chlornatrium durch freie Pflanzensäuren oder durch deren Salze unter Salzsäurebildung zersetzt wird, die Grundursache aller anderen einschlägigen Erscheinungen. Zinkvitriol. Zinkvitriol kann als Flugstaub auf die Felder gelangen oder durch Oxydation des Schwefelzinks der aufgethürmten Halden der Zinkwerke ent- stehen, durch Regen ausgelaugt werden und so auf die umliegenden Aecker und Wiesen gelangen. Der Verf. bespricht die Untersuchungen Freitags i) über den gleichen Gegenstand. König hatte bereits nachgewiesen (2. Be- richt der Versuchsstation Münster 1881. S. 45), dass das Zinkoxyd vom Boden absorbirt wird und dass an Stelle desselben eine entsprechende Menge anderer Basen in Lösung geht. Der Verf. stellte zunächst Versuche an über die Veränderungen der Bodenlösung durch Zinksulfat. Durch je 1 kg Boden wurden 2 1 zinksulfat- haltiges Wasser filtrirt. Die Analyse ergab in 1000 ccm: I n. ni. IV. Vor dem Filtriren ZnO . . . . 0 0,05 0,1 0,2 Nach dem Filtriren ZnO . . . . 0 0,0058 0,0172 0,0314 Absorbirt demnach ZnO . . . . 0 0,0442 0,0828 0,1686 Absorbirt in Procenten desl ^ verwandten ZnO J ' ' 0 88,4 «/o 82,8 0/0 81,1 0/0 Vor dem Filtriren SO3 . . . . 0 0,04919 0,09838 0,19676 Nach dem Filtriren SO3 . . • . 0,010 0,0606 0,1099 0,2110 Also vom Boden abgegeben SO3 . 0,010 0,0114 0,0115 0,0142 üebersch. des SO3 des Filtr. demi ZnO gegenüber j 0,010 0,05489 0,09396 0,18011 CaO 0,0736 0,0986 0,1315 0,1769 MgO Spur deutl, Niederschlag 0,0073 0,0145 K2O 0,0054 0,00628 0,0079 0,0115 NasO 0,0061 0,0079 0,0091 0,01016 Zur Feststellung der Veränderung des festen Bodens durch ZnSO^ wurden je 72 1 verschiedener ZuS04-Lösung( 3n durch je 17 kg Boden aus- gelaugt. Die Analyse des Bodens ergab pro kg in Salzsäure löslich: Boden No. I. II. III. ly Ausgew. m. Leitungswasser -|- 0 Zn 0 -\- 0,05 ZnO -|- 0,010 ZnO 0,150 ZnOproLiter SO3 g . . . . 0,5316 0,5332 0,5608 0,5760 P2O5 g . . . . 1,2961 1,2700 1,2762 1,2671 K2O g . . . . 0,6032 0,5652 0,4152 0,3624 Na20 g . . . . 0,3184 0,3068 0,3016 0,2324 CaO g . . . . 2,8647 2,8262 2,7594 2,5594 ZnO g . . . . 0 0,1088 0,2689 0,4800 ^) Vergl. d. Jahresber. Neue Folge. 5. Jahrg. p. 265 u. f. Pflanz«, 209 Die Versuclie über die Einwirkung des Zinksulfates auf die wichtigeren Bodenconstituenten , Calcium- und Magnesiumcarbonat, Kalk, auf Zeolithe (Stilbit, Chabasit und Apophyllit) und auf Feldspath ergaben, dass Zink gebunden wurde, während Calcium-, Magnesium-, Kaliumsulfat sich bildeten. Das bei der Einwirkung von Zinksulfat auf gefälltes tertiäres Calciumphos- phat sich bildende Zinkcalciuraphosphat (Zn2Ca(P04)2) ist in Wasser et- was mehr löslich als das Calciumphosphat. Freie Humussäure und Zinksulfat setzen sich in humussaures Zink und freie Schwefelsäure um. Eine Auslaugung des Bodens an wichtigen l^^ähr- salzen ist sonach bei Gegenwart von Zinksulfat zweifellos. Vegetationsversuche mit Fichten und Eichen in Töpfen, welche theils mit destillirtem Wasser, theils mit Zinksulfatlösungen von verschiedener Con- centration (mit einem Zusatz von 0,1, 0,2 und 0,4 g pro Liter) begossen wurden, führten zu dem Ergebniss, dass die Eichen nach 1^4 Jahren keinerlei Unterschied im Aussehen erkennen Hessen, während die Fichten, welche mit Zinklösungen begossen wurden, auffällig kurze Triebe und eine blasse, gelbe Färbung der Nadeln zeigten. Gräser, die in Böden gezogen wurden, welche mit zinksulfathaltigem Wasser ausgelaugt waren, lieferten bei der Ernte nachstehendes Ergebniss: I. n. in. rs^. 72 1 Boden ausgewaschen mit Leitungs- 0,05 g + 0,lg 0,15 g wasser ZnO pro 1 ZnO pro 1 ZnO pro 1 Gras bei 100 o getrocknet . 23 g 20,03 g 19,43 g 17,7 g Darin N berechn. auf wasser- freie Substanzen . . . 1,72 o/o 1,276 o/o 1,15 o/o 1,051 o/o Entsprechend Rohprotein 10,75 „ 7,975 „ 7,19 „ 6,57 „ Fett . , 4,05 „ 3,39 „ 3,79 „ O^ööu ^^ Der Gesammtaschengehalt bezogen auf Trockensubstanz ergab von; No. I. No. IV. 12,70/0 9,990/0 In 100 Theilen der Asche fanden sich: SiOa . . 31,62 28,02 P2O5 . 6,91 7,77 SO3 . 9,61 11,04 CO2 . 3,82 0,31 Cl . . . 3,70 3,79 CaO . . 11,71 15,61 MgO . . 5,84 4,78 K2O . . 21,21 20,22 Na2 0 . . 3,88 6.29 FeaOs . 1,81 0,69 ZnO . 0 2,28 i 5a. 100,11 100,80 0 für Cl 8 ib — 1,67 -1,71 Bleibt 98,44 99,01 Auf den Verlauf der Keimung wirkt nach den Versuchen des Verf. das Ziuksulfat im Dunkeln nicht ein, während es zum heftigen Gifte wird, wenn die Keime ans Licht gebracht werden. Gerstenpflanzen, Timothee-, englisches und französisches Raygras erkrankten in Wasserculturen mit Zu- Jahresberieht 1883. 14 ^■iQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Bttnger. satz von Zinksulfat schon nach wenigen Tagen. Nach 14 Tagen waren die Gerstenpflanzen, bald darauf auch die übrigen Gräser abgestorben, auch Weidenpflanzen in zinksulfathaltigen Nährstofflösungen gingen zu Grunde. Bei einem Berieselungsversuch, zu welchem ein grosser, hölzerner Kasten, bei dem alle Verhältnisse einer Rieselwiese nachgeahmt waren, ver- wendet wurde, ergab sich, dass das ablaufende Wasser eine grössere Menge von Kalk und Kali enthielt, wenn mit kochsalz- oder ziuksulfathaltigem "Wasser, als wenn mit gewöhnlichem Leitungswasser berieselt wurde. J. König, Nachtrag zu vorstehenden Versuchen über den schädlichen Einfluss von kochsalz- und zinksulfathaltigem Wasser auf Boden und Pflanzen. Nach Analysen von C. Böhmer, J. Cosack und H. Weizmann. Bei diesen Versuchen wandte der Verf. ausser Kochsalz (300 — 5000 mg pro Liter) und Zinksulfat (100 — 800 mg ZnO pro Liter) auch noch Eisensulfat (100-800 mg FeO pro Liter) an. Die Versuche Storps werden dadurch bestätigt-, die 3 Salze bewirken, wie dies der Verf. mit ausführlichen Zahlenangaben belegt, eine Auslaugung des Bodens, welche sich beim Kochsalz und Zinksulfat in einer erheblichen Verminderung der Erträge zu erkennen giebt. Bei Anwendung von Eisensulfat zeigen die mit einer grösseren Salzmenge behandelten Grasculturen auffälliger Weise eine Vermehrung des Ertrages. Diese Erscheinung führt der Verf. wohl mit Recht auf die aufschliessende Wirkung dieses Salzes auf die zur Ernährung der Pflanzen wichtigen Basen (Kali und Kalke) zurück, welche in Sulfate umgewandelt werden, während sich Eisenoxydhydrat abscheidet. Das letztere verstopft aber die Zwischenräume des Bodens und führt so allmählich eine Versauerung desselben herbei. Zinksulfat wirkt als solches schädlich, da der mit 400 — 800 mg Zinkoxyd in Form von Zinksulfat behandelte Boden kaum mehr eine Vegetation aufkommen liess. Der schädigende Einfluss des Chlornatriums und Zinksulfats auf die Vegetation bei den angestellten Versuchen muss nach des Verf. Ansicht nicht allein auf die Verarmung des Bodens, sondern auch darauf zurückgeführt werden, dass die Salze als solche im Boden verblieben. Die Verhältnisse in der Praxis bei Berieselung mit kochsalzhaltigem Wasser sind die gleichen, insofern als ein Theil der Salz- lösung im Boden verbleibt. Einen sehr bedenklichen bodenauswascheuden Charakter besitzt Wasser, wenn es mehr als 500 mg Kochsalz pro Liter enthält. Zinksulfat wirkt schon in ganz geringer Menge giftig und auch Eisensulfat dürfte, wenn auch nur in geringer Menge vorhanden, allmählich durch Auswaschung und Ver- sauerung des Bodens schädlich werden. Der Referent erlaubt sich die Ansicht geltend zu machen, dass die Versuche Storps und Königs eine eigentlich giftige Wirkung des Kochsalzes auf die Vegetation nicht wahrscheinlich erscheinen lassen, dagegen spricht vor allem die Thatsache, dass selbst erhebliche Mengen von Kochsalz in Wasserculturen keine schädliche Wirkung ausüben, während geringe Mengen von Zinksulfat unter den gleichen Verhältnissen sich äusserst giftig erweisen. Dass die Keimung durch stark kochsalzhaltiges Wasser verzögert, bezw. verhindert wird und dass die im Boden durch Verdampfung concentrirtere Kochsalzlösung zweifellos schädlich wirkt, dürfte wohl auf rein physikalische Ursachen zurückzuführen sein. In dem Masse, als im Boden die Concentration der Kochsalzlösung zunimmt, wird die auf Diffu- sion beruhende Wasseraufuahme durch die Wurzeln erschwert und damit eine gedeihliche Entwickelung der Pflanzen verhindert. Pflanze. 211 Begiesst man empfindliche, wasserreiche Pflanzen, wie Begonien, mit einer einigermassen concentrirtcn Lösung von an sich harmlosen Dungsalzen, so tritt alsbald ein vollständiger Nachlass des Turgors ein, geradeso, wie wenn der Boden vollständig trocken wäre. Diese auffällige Erscheinung lässt sich doch wohl nicht anders erklären, als dass eine plötzliche Aus- wanderung von Wasser aus der Pflanze stattfindet. Hart ig, Eine neue Art der Frostbeschädigung an Tannensaat und ^"^o^*- Pflanzenbeeten, i) Im Revier Hain im Spessart vertrockneten im Laufe des Sommers viele Pflanzen in Saatkämpen. Am hypocotylen Stengelglied war das Rinden- gewebe eingeschrumpft; darüber gab sich eine auffällige Anschwellung des Stengels zu erkennen. An der Einschnürungsstelle war der Jahresring etwa zu 7* seiner normalen Breite herangewachsen-, unterhalb der getödteten Stelle hörte sodann jeder Zuwachs auf, während oberhalb der Zuwachs um so lebhafter war. Die Ursache der Beschädigung scheint ein Spätfrost zu sein, durch welchen die oberste Bodenlage zum Gefrieren gebracht, aus- gedehnt und dadurch die in voller Thätigkeit begriffene Cambialschicht zer- quetscht wurde. In der That war nach mehrtägigem Regen am 15. Mai ein Spätfrost eingetreten. Massregeln zur Feststellung der gegen Krankheiten widerstandsfähigen ^^^w^d^er- ^ Varietäten unserer Culturpflanzen. ^) Ein internationales Comite hat sich Varietäten. die Bekämpfung der Pflanzeukrankheiten zur Aufgabe gemacht. Dr. Sorauer in Proskau, welcher diesem Comite angehört, hat die Frostbeschädigungen in Angriff' genommen und bittet um Beantwortung nachstehender Fragen: 1) Wann und wie stark (in Graden nach Celsius) und von welcher Dauer war der letzte Frühjahrsfrost? Wie stark und von welcher Dauer war der härteste Frost im verflossenen Winter? 2) Wieweit entwickelt waren bei Eintritt des Spätfrostes Haselnuss, Schlehe, Johannisbeere, Süsskirsche, Birne und Apfel? 3) Wie hoch waren zur Zeit des Frostes Roggen, Weizen und die an- deren Getreidearten? 4) Welche Varietäten von Obstbäumen haben gelitten und von welcher Art war die Beschädigung? Welche Varietäten waren die widerstands- fähigsten, und unter welchen Verhältnissen waren dieselben augebaut? 5) Welche landwirthschaftlichen Culturpflanzen haben gelitten, und welcher Art war die Beschädigung? Welche Varietäten waren die widerstands- fähigsten und unter welchen Verhältnissen waren dieselben angebaut? 6) Zeigte sich die Frostwirkung strichweise oder war sie überall gleich- massig? War der Himmel bewölkt oder klar? 7) Welchen Ursachen schreiben Sie das strichweise Auftreten zu? 8) Welche Neigung gegen den Horizont hat das frostbetroffene Land? 9) Welche Ackerkrume und welchen Untergrund hat das frostbetroffene Land? 10) Welche Bewässerung ist vorhanden und kommt dieselbe bei der Frost- wirkung in Betracht? 11) Hat ein plötzliches Aufthauen stattgefunden und mit welchem Erfolge? 12) Hat sich eine Vorbeugungsmassregel oder ein Heilmittel bewährt? *) Allgemeine Forst- u. Jagdztg. 59. Jahrg. December-Heft. 2) Gartenzeitung 1883. p. 401—402. 14^ 212 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Schutz- mittel gegen Frost. Gegen Bauch wi- derstands- fähige Bäume. Trocken- heit. Zuwachs- Steigerung. 13) Welche später im Jahre auftretenden Krankheitserscheinungen führen Sie auf vorhergegangene Frostbeschädigung zurück? 14) Welche allgemein verbreiteten Krankheitserscheinungen ausser Frost- schäden haben Sie an Ihren Culturpflanzen beobachtet? Ausgefüllte Fragebogen sind bis 1. Dec. zu senden an Dr. Sorauer in Proskau. Boisselot in Nantes empfiehlt zum Schutz gegen Nachtfröste blühende Obstbäume an allen ihren Theilen mit einem Strohseil zu umwinden, dessen Ende in ein Wassergefäss eingetaucht ist. ^) F. Schmidt empfiehlt die beiden Silberlinden Tilia tomentosa Mnch. und Tilia alba Ait. als gegen Rauchschäden besonders widerstandsfähig für städtische Anlagen. 2) P. Sorauer, Das Abstossen der Hyacinthentrauben. 3) Die Hyacinthen- trau6en getriebener Hyacinthen bleiben mitunter im Grunde des Blatt- trichters sitzen, welken ab und lassen sich leicht herausziehen. Bestimmte üppig treibende Sorten leiden am meisten. Die Zellen des Zwiebelbodens erscheinen au der Stelle, an welcher der Schaft sich ablöst, schlauchförmig aufgetrieben, ihre Membranen sind verquollen, die junge Bruchfläche weist völlig ungefärbte Zellwandungen auf. Je länger die Bruchfläche der Luft ausgesetzt ist, desto dunkler werden die Membranen, es beginnt ein Ver- korkungs-, seltener ein Fäulnissvorgaug. Die Blätter bleiben dabei gesund. Die Ursache der Erkrankung sieht der Verf. in einer allzugrossen Wasser- anhäufung des jungen Gewebes an der Basis des Blüthenschaftes. Diese Wasserauhäufung wird wahrscheinlich dadurch bewirkt, dass der obere Theil des Blüthenschaftes für Wasser nicht mehr durchgängig genug ist; dieser Fall kann eintreten, wenn die Pflanzen vorübergehend zu trocken gehalten wurden. (?Der Ref.) R. Hart ig, Erkrankung älterer Weymouthskiefernbestände. ^) Die Weymouthskiefer ist einer Reihe von Krankheiten ausgesetzt. Coleosporium Seuecionis, Agaricus melleus, Trametes radiciperda suchen diesen Baum mit Vorliebe heim. In strengen Wintern mit anhaltend klarem Wetter vertrocknen die Nadeln oft bis nahe an die Basis herab. Im Wendhäusener Revier bei Braunschweig zeigen 35 — 4 0 jährige Be- stände vorwiegend an der Süd- und Westseite trockene Rindenstellen. Forst- assistent Schreiber berichtet im December 1881, dass die Krankheit vor etwa 5 Jahren, der Anzahl der an dem gesunden Stammtheil nachher ge- bildeten Jahreringe entsprechend, entstanden sei. Als die Ursache der Er- scheinung bezeichnet der Verf. die ausserordentliche Trockenheit von Boden und Luft im Sommer 1876. R. Hart ig. Das Zersprengen der Hainbuchenrinde nach plötzlicher Zuwachssteigerung."'') In der Nähe von München bei Starenberg traten in Folge von Licht- stellung von Hainbuchen so starke und plötzliche Zuwachssteigeruugen auf, dass die Rinde an vielen Stellen zersprengt wurde. Eine dauernde Beschädi- gung ist, da die Risse durch Ueberwallung wieder geschlossen werden, nicht vorhanden. p. 487. 1) Wiener ill. Gart.-Ztg. 8. Jhrg. H. 11. ») Garten-Ztg. 1883. p. 338 u. 3,S9. ") Wiener ill. Garten-Ztg. 8. Jhrg. 12. H. p. 506. *) Untersuchungen aus dem forstbot. Institut zu München. 6) Ibid. p. 141—144. III. p. 145—149. Pflanze. 213 Ueber Beschädigungen von Waldbäumen durch Eisanhang in der Eisanhang, württembergischen Alp am 14. und 15. November berichtet Moosmayer. ^) H. Müller-Thurgau, Ueber das Abfallen der Rebenblüthen und die Naoh- Entstehung kernloser Traubenbeeren, ^j In niederen und kalten Lagen, sowie Ei^nfluss^ des in denjenigen Weinbergen, in welchen hohes Unkraut während der Blüthe Standortes, stehen geblieben ist, fallen viele junge Fruchtknoten bald nach der Blüthe ab. Die mikroskopische Untersuchung ergab in solchen Fällen, dass die Narbe schon vor dem Oeffnen der Blüthen abzusterben begann. Die Ur- sache scheint eine in Folge niederer Temperatur mangelhafte Ernährung der Blüthe zu sein. Das Abfallen der Blüthen kann durch das Ringeln der Trag -Reben verhütet werden; dadurch wird die Rückwanderung der organischen Nahrung verhindert, sodass den Blüthen eine grössere Menge davon zu gute kommt. Stöcke von Grobriesling, welche jedes Jahr ohne Frucht anzusetzen reichlich blühten, wurden durch Ringeln zur Fruchtbildung gebracht. In sehr kräftigem Boden zeigen häufig die Schosse ein sehr üppiges Wachsthum, während eine Befruchtung verhindert wird; hier kann durch längeren Schnitt der Tragreben und mitunter durch Unterlassung der Düngung geholfen werden. Mit dem Abfallen der Beeren verwandt ist das Auftreten kernloser Beeren ; dieselben bleiben bedeutend kleiner als die kernhaltigen, ausserdem reifen sie früher, wie der Verf. durch mehrfache Analysen nachweist. Bei der Bildung kernloser Beeren hat eine unvollkommene Befruchtung statt- gefunden, durch welche die Eizellen ihre normale Entwicklung nicht er- langt haben, W. 0. Focke, Das Siechthum der Pyramidenpappel. 3) Verf. hält den siecMhum Frost nicht für die wesentliche Ursache des Siechthums der Pappeln, er Pyramiden- wirft die Frage auf, ob nicht Altersschwäche daran schuld sei, und hält "^^^^^ °' zur genauen Feststellung der Thatsachen die Beantwortung folgender Fragen für wichtig: Wann und wo wurde das Siechthum der Pyramidenpappeln zuerst bemerkt? Wie verhalten sich die Bäume in verschiedenen Gegenden? Wie verhalten sich die weiblichen Exemplare? Werden in den Gegenden, in welchen die Pyramidenpappeln siechen und absterben, einzelne Bäume verschont? Schnittspahn, Beschädigung durch Steigeisen. Der Verf. tritt der Mechan, Ansicht von Hess, dass durch Verwendung der Steigeisen erhebliche Be- digungen. Schädigungen der Nadelholzbäume veranlasst werden, auf Grund seiner Er- fahrungen entgegen.*) 1) Forst. Centralbl. 5. Jhrg. p. 362 u. 363. 2) Der Weinbau. 9. Jhrg. p. 87, 89, 95 u. 96. 3) Gartenzeitung 1883. p. 389—392. *) Forstw. Centralblatt. H. 5. p. 276—279. Vergl. d. Jahresb. Neue Folgis. 5. Jhrg. p. 280. 914 Boden, Wasser, Atmosphäre, fflanze, Dünger. Literatur. Baumert: Beschädigung der Vegetation durch Rauch. Zeitschr. f. Naturwiss. herausg. v. naturw. Ver. f. Sachsen u. Thür. II. B. H. 3. Baltet, Ch.: De Taction du froid sur les vegetaux pendant l'hiver 1879—80, ses effets daus les jardins, les pepinieres, les parcs, les forets et les vignes, avec la nomenclature des arbres et des arbustes qui ont succombe ou resiste ä la gelee. Extr. des Mem. Soc. d'agric. de France. T. 127. 8". 340 p. Paris, Masson. Cuboni, G. et L. Celotti: Effetti degl'inverni rigidi e degl'inverni miti sugl'in- setti. Rivista di viticolt. ed euolog. ital. 7. Jahrg. No. 8. pag. 225 bis 232. Em eis: Zum naturgemässen Zurückweichen des Waldes in Schleswig-Holstein. Allg. Forst- u. Jagdztg. 1883. Februar. Extracts from correspondence as to the effects of the winter 1881—82 indifferents parts of Scotland. Transact. and Proceed. Bot. Soc. Edinburgh. Vol. XIV. p. 378. F. F. : Ueber den Schaden, den Ueberschwemmungen an Pflanzen anrichten. Gart.- Ztg. März. p. 129—131. Focke, W. 0,: Die Pyramidenpappeln. Abhandl. d. naturwiss. Ver. Bremen. pag. 36. Glaser: Der Wald als Schutz gegen Hagelschlag. Zeitschr. f. d. landw. Vereine d. Grossh. Hessen. No. 30. p. 233—235. Göppert, H. R.: Ueber das Gefrieren, Erfrieren der Pflanzen u. Schutzmittel da- gegen. Altes u. Neues. 8. Stuttgart, Enke. — Ueber den Einfluss der Kälte auf die Pflanzen. 8. 8 p. Breslau. Göthe, R.: Die Frostschäden der Obstbäume und ihre Verhütung. Nach d. Er- fahrungen des Winters 1879/80 dargest. 2 lithogr. Taf. gr. 8. Berlin, Parey. 1 M. 50. HoTfmann, H. : Ueber das Erfrieren von Pflanzen. Sitzber. Oberhess. Ges. f. Natur- u. Heilkunde. Giessen. Howard, J.: Potato disease. The Gard. Chron. N. S. Vol. XX. No. 517. pag. (364. Low, 0.: Sind Arsenverbindungen Gift für pflanzliches Protoplasma? Sep.-Abdr. aus Pflügers Archiv f. d. ges. Physiol. Bd. 32. Bonn. Massregeln zur Feststellung der gegen Krankheiten widerstandsfähigsten Varietäten unserer Kulturpflanzen. Gartenztg. Septbr. p. 401—402. Moriere: Note sur une maladie des pommiers causee par la fermentation alcoo- lique de leurs racines. 8". 8 p. Ronen. M. J. B.: The Perforation of Leaves. The Gard. Chron. New Ser. Vol. XX. No. 502. p. 17 - Disease in plum trees, etc. The Gard. Chron. New Ser. Vol. XX. No. 507. pag. 338. Plant diseases. — The Gard. Chron. N. S. Vol. XX. No. 514. p. 5G6. Raspail, T. V.: Histoire naturelle de la sante et de la maladie chez les vegetaux et chez les animaux en general et en particulier chez rhomme, savie du Formulaire pour la nouvelle methode du traitement hygienique et curatif. 3e 6dit. Tome I. 8°. CIV. 352 p. Paris 14, rue du Temple. Ricasoli, V.: Gli effetti dell' inverno del 1882—83 suUe plante del giardino sperimeutale della casa bianca presso Port' Ercole. — Biül. R. Soc. Tose. di Ortic. VIII. No. 2. p. 42—43. Riehm: Vorzeitiges Trockenwerden der Blätter von Platanen. — Zeitschr. f. Naturwissensch. herausg. v. naturw. Ver. für Sachsen u. Thür. in Halle. ,55. Bd. 4. Folge. 1882. Bd. 1. Roumguere, C. : Une Maladie du pruniers d'Eutoaux environs d'Agen. — Revue mycologique. No. 20. Sorauer, P. : Ueber Frostbeschädigungen. Mit 2 lith. Tafeln. — Vereinsbl. f. d. Mitglied, d. deutscheu Pomologen-Ver. No. 1. v. Schröder, J. und Carl Reuss: Die Beschädigung der Vegetation durch Rauch und die Oberharzer Hüttenrauchschäden. Unter Beihülfe des k. preuss. Ministeriums für Landwirthschaft, Domainen und Forsten. C. Parey, Berlin. Dunerer. 215 Un abonne. Des plaies des arbres et des moyens de les guerir. — Landw. Ztschr, f. EIsass-Lothr. 11. Jhrg. No. 9. p. 66—68. Weber, L.: Blitzschläge in Bäume. — Schriften Naturw. Ver. f. Schlesw.-Holst. Bd. IV. Heft I. Weinzierl, Th. Ritter v. : Ueber Krankheiten der Pflanzen. — Sep.-Abdr. aus Monatsbl. d. wiss. Club. No. 8. 8". 7 p. "Wien. Will, Herrn.: Ueber den Einfluss des Einquellens und Wiederaustrocknens auf die Entwicklungsfähigkeit der Samen sowie über den Gebrauchswert!! „ausgewachsener" Samen als Saatgut. Dissert. 8. 43 p, 1883. Wittmack: Die Krankheiten der Nährpflanzen und ihre Beziehung zur Hygiene. — (Vortrag, gehalten während der Hygiene - Ausstellung zu Berlin.) Max Pasch. Der Dünger. Referent: E. A. Grete. I. Düngerbereitung und Düngeranalysen. rlppen. Dungwerth der Pfälzer Tabaksrippen von Dietrich. Tabaks cf. Deutsche landw. Presse 1883. No. 90. Die chemische Untersuchung zweier Proben ergab: a. b. Wasser .... 14,9 > 15,5 > Asche .... 22,8 „ 21,6 „ Organ. Substanz . 62,3 „ 62,9 „ und annähernd: Stickstoff .... 2 % (davon ca. V^ als Sal- Kali 8 „ peter-Stickstoff) Phosphorsäure . . 2 „ Die Materialien zur Düngung und Meliorirung des Moor-^,j°°^''"'^®^' bodens von M. Fleischer, A. König und E. Kissling. i) Verff. besprechen in einem längeren Aufsatz die den Moorcolonien zur Verfügung stehenden Düngematerialien und heben hervor, dafs besonders die städtischen Abfallstoffe wo immer möglich zur Abhülfe des oft gefühlten Düngermangels hera,ngezogen werden sollten, wie es z. B. die Stadt Gro- ningen schon seit lange ausgeführt habe. Der dort aus städtischen Ab- fällen bereitete Compost habe eine ziemlich constante Zusammensetzung. Mehrere Proben enthielten in 1000 Theilen: ^- "• "^- ^^- Mittel August 1877 September 1878 Mai 1880 1875 607,1 577,1 636,0 631,8 5.89 ? 8,39 7,29 2,33 2,99 2,26 2,42 15,93 21,80 11,87 17,94 4.90 4,13 5,80 5,03 Die bei der Verarbeitung des Compostes ablaufende Jauche enthielt in 1000 Theilen: 1880 1875 Mittel Festen Rückstand. . 26,0 31,8 28,9 Gesammtstickstoff . 3,04 2,70 2,87 Kali 3,50 2,21 2,86 Wasser . . . 634,8 Stickstoff . . 7,60 Kali .... 2,10 Kalk .... 22,15 Phosphorsäure . 5,29 1) cf. Landw. Jahrbücher 1883. 12. Bd. p. 203. 216 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 17 1880 Kalk 1,18 Phosphorsäure ... 0,12 Den Werth von ca. 1000 kg Compost M., den von 1000 kg Jauche auf ca. 7 1875 Mittel ? ? ? ? könnte mau demnach auf ca. M. berechnen. Compost und Jauche werden selbst auf grosse Entfernungen z. B 59 km per Schiff abgeholt. Aehnlich sind neuerdings die Abfuhrverhältnisse von Emden und Bremen eingerichtet. 1000 Theile des Compostes enthalten: In Emden In Bremen (auf gleichen Hg 0- Gehalt reducirt) (Eimerinhalt) I. n. ni. I. n. m. Wasser . . 557,4 278,0 557,4 310,5 355,1 385,2 Stickstoff . 4,32 7,92 4,85 5,72 4,74 5,27 Kali . . . 4,19 6,57 4,03 2,97 2,42 2,34 Kalk . . . 17,72 26,16 16,04 26,77 26,99 27,61 Phosphorsäure 4,80 9,54 5,85 4,44 5,49 5,32 Ablagerung aus einem Teiche Schlamm. Auch die Schlamm ablagern ugeu, die sich in Teichen und Flüssen bilden, in welche Canalwasser geleitet wird, bieten ein durch Ausbaggerung leicht erhältliches, beachtenswerthes Material. So enthielten 1000 kg dieser Massen: Ablagerung der Wümme in Bremen bei 45 7o Wasser- trocken gehalt 6,3 3,5 17,2 9,5 8,0 4,4 11,6 6,4 Kali .... Kalk .... Phosphorsäure . Gesammtstickstoff trocken 8,9 17,3 4,7 13,2 frisch 0,98 1,91 0,52 1,46 Torfstreu- dünger. Einige Torfstreu-Abortdünger enthielten in lÖOO Theilen: von einem öffent- lichen Orte II. von einem Privat- manne Stickstoff . . Kali . . . . Kalk . . , Phosphorsäure "Wasser . . frisch 6,28 3,1 1,4 2,5 865,3 trocken 46,6 23,3 10,6 18,7 frisch 8,40 2,8 ? 3,2 698,5 trocken 27,8 9,3 10,6 10,0 m. Torf streu-P f er de- dünger frisch 4,9 2,3 1,5 2,0 714,3 trocken 17,3 7,9 5,4 7,0 FluBS- und Seeschlick. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist aber dem Fluss- u. Seeschlick zu schenken, der in ganz hervorragendem Masse zu der Verbesserung des Bodens der Moorcolonien beiträgt. Mehrere Analysen ergaben folgende Zahlen in Procenten: Schlick von Bremerhafen resp. Geestemünde. I. Weser n. Qeeste III. IV. Hafenbassin V. Dollart VI. vn. Ems an der Ledamündung VIII. IX. Eider frisch Ijährig frisch gelagert Stickstoff . . 0,32 0,19 0,31 0.26 0,28 0,33 0,21 0,30 0,29 Kali . . . . 0,72 0,46 0,78 0,70 0,68 0,60 0,50 0,46 0,57 Kalk . . . . 5,88 5,61 5,98 5,72 7,13 4,77 4,76 3,10 4,24 Phosphorsäure . 0,21 0,17 0,22 0,20 0,19 0,39 0,20 0,16 0,16 Dftnger, 217 Mit Torfmull hergestellter Abortinhalt hatte nach J. König '^^bo""" (cf. landwirthschaftl. Ztg. f. Westfalen u. Lippe 1883) folgende Zusammen- dünger. Setzung : .S Sö S -S MM o So o 1 O o 1-1 O Ol 'S w Probe aus Münster . . . Probe aus Bielefeld . . . 87,45 83,82 10,13 10,47 2,42 5,61 0,55 0,36 0,44 0,51 0,17 0,40 Eine Probe aus Braunschweig nach Professor Schnitze . 83,10 14,60 2,30 0,78 0,22 0,28 Landwirthschaftliche Verwerthung städtischer Abfallstoffe von A. Nemec. cf. Wiener landw. Ztg. 1883. No. 89. Landwirthschaftliche Verwerthung der städtischen Abfall- stoffe von T. Liernur. cf. Wiener landw. Ztg. 1883. No. 101, 102 u. 103. Die Poudrettebereitung in der Fabrik von Buhl & Keller Poudrette- in Freiburg i./B. von Weigelt-Rufach. ^) Der in Tonnenwagen gepumpte und in die Fabrik geführte flüssige Senkgrubeninhalt wird zunächst in unterirdischen Behältern gesammelt und vergähren gelassen. Dann wird die Masse in liegenden Cylindern mit Manganchlorür desinficirt und geschieden: Aus dem festen Bodensatz erhält man in Filterpressen Presskuchen, die an der Luft getrocknet und dann gemahlen werden Aus der Flüssigkeit gewinnt man schliesslich nach Kalk- zusatz durch Einleiten von Wasserdampf das Ammoniak, welches in conc. Schwefelsäure aufgefangen wird. Das von Ammoniak befreite Wasser fliesst über Torf klein, in dem es noch einen Theil der rückständigen Nährstoffe zurücklässt. So genügend gereinigt kann es nun in jeden Flusslauf abge- lassen werden. Die Verwerthung der menschlichen Abfallstoffe von C. MensohUc^he Engler.2) Verf. fasst die Vorzüge des von Buhl & Keller in Freiburg angewendeten, der „societe anonyme des produits chimiques du Sud-Ouest" patentirten Ver- fahrens dahin zusammen: 1) Es wird nur ein kleiner Theil der gesammten Senkgrubenflüssigkeit zur Gewinnung der werthvoUen Bestandtheile eingedampft im Gegen- satz zu V. Podewil, Liernur etc. 2) Man erhält Stickstoff und Phosphorsäure theilweise auch Kali in leicht transportabler, handelsfähiger Form. 3) Der Dünger ist desinficirt. 4) Das Abwasser ist unschädlich. 1) cf. Landw. Ztg. f. Elsass-Lothr. 1883. No. 23 u. 24 und Agric. Centralbl. 1883. p. 819. ^) cf. Verwerthung der menschl. Abfallstoffe. Sep.-Abdr. d. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingenieure. Karlsruhe, 1883. 218 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Strassen- kehrioht. Eisen- schlacke. Neues Torf- streu- Mate- rial. 5) Die Verarbeitung der Fäcalien belästigt weder durch üblen Geruch, noch ist sie gefährlich wegen zu befürchtender Infection. Strassenkehricht aus der Stadt Breslau enthält nach Holde- fleiss (cf. Agric. Centralbl. 1883. p. 849 und Allg. Brauer- u. Hopfen- Ztg. 1883. p. 596.) in der gewöhnlichen lufttrockenen Masse: Stickstoff . . . 0,40 o/o Phosphorsäure . 0,27 „ Kali 0,29 „ Kalk .... 3,58 „ Der Werth pro Ctr. beträgt demnach ca. 44 Pf. Guanisirtes Knochenmehl von E. v. Wolff. cf. Württemberg. Wochenbl. f. Landw. .1883. p. 420 u. Agr. Centralbl. 1884, p. 209. Kochsalz als Düngmittel besonders für Obstbäume in Gaben von ca. 2 kg pro Baum. cf. Schweiz, landw. Centralbl. 1883. p. 133. Schlackenverarbeitung zu Dungphosphaten. cf. Wiener landw. Ztg. 1883. No. 31. Concentrirte Phosphorsäuredünger aus Eisenschlacke, wie sie beim „Thomasprocess" abfällt, lässt sich nach Winkelhof er (cf. Wien. landw. Ztg. 1883. p. 212) leicht durch Auslaugen der kalkhaltigen Masse mit Zuckerwasser erhalten, welches das an Phosphorsäure angereicherte Material zurücklässt. Die Zuckerkalklösung kann durch Einleiten von Kohlensäure von Kalk befreit und so fast ohne Verlust regenerirt werden. Ein neues Material zur Torfstreu - Fabrikation von M. Fleischer.^) Aus Württemberg und Schlesien kam ein Fasertorf zur Unter- suchung, der seiner Hauptmasse nach aus Resten von Phragmites communis bestand, wie er sich auch häufig an den norddeutschen Küstengebieten findet. Ein Vergleich dieser beiden neuen Materialien mit dem bekannten Moostorf führte zu folgendem Resultat: 1000 TheUe der Torfsorten nahmen auf Wasser (bei 20% Feuch- tigkeit der Masse) . Kohlensaures Ammon . Die trockne Masse ent- hält: Stickstoff . . . Phosphorsäure . . Kalk Fasertorf aus Württem- berg 9330 Theile 16,8 „ bis zu 22,0 55 55 l's" II. Fasertorf aus Schlesien 6300 Theile 13,0 „ 29,0 0,6 31,0 ni. Moostorf aus Nordwest- deutschland ca. wie I ca. 17,0 Theile ca. 9,0 0,4 2,0 Die beiden neuen Fasertorfsorten stehen also dem norddeutschen als Streumaterial nicht nach, als Dünger sind sie sogar werthvoller und des höheren Kalkgehaltes wegen auch vermuthlich leichter zersetzlich. Düngerfälschung. Nach Stutzer (cf. Zeitschr. d. landw. Ver. f. 1) cf. Agriculturchem. Centralbl. 1883. p. 368. Pflanze. 219 Rheinpreusseu) wurde ein aus theilweise aufgeschlossenem, schlechten Phos- phorit, wenig Blut und etwas schwefelsaurem Ammoniak hergestellter „Guano" für 12V2 M. verkauft. Werth nur 5 M. Ebenso wurde gefälschtes „Knochenmehl" und „aufgeschlossener Guano" verkauft, letzterer mit 2 — 2,5 o/o lösl. Phosphorsäure und 2,5—3% Stick- stoff. Das „Knochenmehl" bestand zur Hälfte aus kalkhaltiger Erde. Eine Kieselsäure-Poudrette für 6 M. pro Ctr. hatte nach aäuie-lou- E. Reichardt folgende Zusammensetzung: drette. 7o Lösliche Phosphorsäure . . 0 Gesammtphosphorsäure ... 0,2 Stickstoff 0,3 Kali 0,15 Sand und Thon 82,8 Kieselsäure (in Kali löslich) . 11,05 „ (in Säure löslich) 0,05 Der Werth berechnet sich auf ca. 33 Pf. statt 6 M., da die garantirten 15 — 2070 Kieselsäure werthlos sind. Nach dem Landbouw-Courant 1883. p. 154 preist ein Aug. Deleuil in Gardanne-les-Marseille sogar homöopathische Düngung an, indem er 4 — 5 g des Düngers in 10 1 Wasser aufzulösen und damit den Boden 2raal zu besprengen empfiehlt. 1 kg dieses Düngers soll 22 M. kosten. r~, , n . r~, ■• 1 -ri • j i • 1 • ct i •• 1 1 nT Stassfurtsr Stassfurter Salze als Einstreumaterial m Stallen von M. saize als Märcker.l) Einstreu. Man bezweckt bei der Verwendung von Stassfurter Kalisalzen als Zu- gabe zum Stalldünger zweierlei. Erstens die Bindung des Ammoniakcarbo- nats, zweitens die Leitung der Zersetzung in der Weise, dass die Ver- flüchtigung des freien Stickstoffs bei der Zersetzung möglichst eingeschränkt werde. Verf. hebt nun hervor, dass von den zur Verfügung stehenden Kalisalzen der Carnallit seines hohen Gehaltes an hygroscopischem Chlor- magnesium wegen nicht zu gebrauchen wäre. Ebenso ist Kainit um so mehr zu vermeiden, je mehr er Beimischungen von Chlorverbindungen ent- hält, besonders bei Rüben, Kartoffeln etc., die gegen Chlorzufuhr sehr empfindlich sind. In solchen Fällen verwendet man mit Vortheil Polyhalit oder Krugit. Karnallit als billiger Ersatz für Kainit von Troschke.^) Directe Versuche ergaben, dass durch Zusatz von Stassfurter Abraum- salzen die wasserhalteude und wasserbindende Kraft des Ackerbodens er- höht wurde. Indirect wirken die Kalisalze durch Beförderung von Um- setzungen im Boden. Besonders aber ist deren ammoniakbindende Kraft hervorzuheben. Doch verhalten sich die verschiedenen Salze hierin sehr verschieden. Während der Kainit z. B. 4,5 o/o Ammoniak zu absorbiren vermag, nimmt der Karnallit unter den gleichen Bedingungen 9 "/o Ammoniak auf. Als Einstreumaterial in Ställe Hesse sich daher Karnallit mit grossem Vortheil verwerthen. Nur darf der grössere Gehalt an Chloriden nicht ausser Acht gelassen werden. KarnaUit für Kainit. 1) cf. Magdeburg. Zeitung 1883. pag. 305 und Agricult. Centralblatt 1883. pag. .598. 2) cf. Wochenschr. d. pomm. Ökonom. Ges. 1883. p. 122 u. Agric. Centralbl. 1884. p. 98. 220 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Ammon- phosphat- lager am Cap. Bötzig nnd Pfannen- Btein. cf. auch „die Benutzung der Staasfurter Kalisalze und speciell des Kainits auf Ackerland" von Fittbogen in der Zeitschr. f. d. Landw. Ver. d. Grossh. Hessen 1883. p. 390. Untersuchungen von Eiderschlick von Emmerling. cf. Landw. Wochenbl. f. Schlesw.-Holst. 1883. p. 289 u. Agr. Centralbl. 1883. p. 703. Ein in der Nähe der Kapstadt aufgefundenes Ammonphos- phatlager enthält nach A. B. Griffiths (cf. The Chemical News 1883. Bd. 47. p. 239) 17,5 0/o Phosphat und 70,21 «/o Ammonverbindungen. Dasselbe ist wahrscheinlich aus den Excrementen untergegangener Thiere entstanden. Bötzig und Pfannenstein der Saline Rappenau wurden von Barth untersucht, wie J. Kessler mittheilt: i) Bötzig Pfannenstein 2,12 (= 3,35 Chlorkalium) 6,0 (= 9,46 Chlorkalium) 21,00 (=39,50 Chlornatrium) 36,1 (= 68,4 Chlornatrium) 7,00 6,9 0,30 0,3 24,70 45,8 10,30 (= 21,5 Gyps) 9,5 (= 21,2 Gyps) Kali . . . Natron . . Kalk . . . Magnesia Chlor . . Schwefelsäure Phosphorsäure (unlöslich) Nessler das Bötzig zu für 3 M. resp Dängegype. Untersuchung J. Nessler. ^) . 0,30 0,0 berechnet den Werth dieser Salinenabfälle pro 1000 kg für 11,20 M., für Pfannenstein zu 25,90 M., während dieselben 4,5 M. verkauft werden. von Düngegyps auf Feinheit und Gehalt von P u 1 V e r schwefeis. Kalk I. n. in. IV. ^_^ Gyps von i o O s s o o O s o o t- o i O .•3 O a o 's 0 Trüb in Hornstein 99,5 0,5 53 53 Untertürkheim 70 12 7 11 71 50 Tuttlingen 54 10 6 30 56 30 Schieithein 67 15 6 12 73 49 Sulzburg 78 12 5 5 54 42 Kray in Achern 74 8 9 6 88 68 Hund in Achern 63 12 8 17 83 52 Walterspiel in Freiburg .... Ernst in Obrigheim 70 68 15 20 5 6 10 6 55 60 39 41 Springer in Waidenheim .... 55 24 3 18 80 44 Bauholzer in Rottweil 65 24 6 5 62 40 Tinger in Ainheim 73 17 5 5 20 44 ») cf. Wochenbl. d. landw. Ver. im Grossh. Baden 1883. p. 251. ») Ibid. p. 130, 204 u. 227 und Agr. Centralbl. 1883. p. -W5. Dünger. 221 Der Wollstaub, ein Abfallproduct bei der Kunstwollfabri- "Woiistaub. kation wurde von J. Kessler^) in Staub und Fasern durch Sieben ge- trennt und auf den Gehalt an Gesammtstickstoff untersucht. Es ergab sich auf Grund nachstehender Analysenresultate, dass der Stickstoffgehalt um so höher war, je grösser der Gehalt desWollstäubes an Faser gefunden wurde: No. o 'S 5ö s 1 o No. ß > s 1 ^1 7o 7o 7o M. 7o 7o 7o M. 1 _ _ 9,68 3,87 9 50,0 50,0 6,53 2,61 2 — — 5,90 2,36 10 13,0 89,0 3,17 1,27 3 40,0 60,0 5,23 2,19 11 43,0 57,0 5,37 2,15 4 11,3 88,7 2,30 0,90 12 17,0 83,0 2,98 1,19 5 17,4 82,6 3,20 1,28 13 — — 1,08 0,43 6 17,0 83,0 3,75 1,40 14 29,0 71,0 5,44 2,17 7 7,0 93,0 2,16 0,96 15 11,0 89,0 2,48 1,19 8 23,0 77,0 3,36 1,34 16 — "■" 3,45 1,38 Die Phosphate der Insel Rata (Fernando de Norouha) von Eata-Phos- H. Pellet. 2) Die feinpulverigen, trockenen Phosphate, die sogar bei directer Ver- wendung gute Erfolge versprechen, enthalten ziemlich viel Eisen und Thon- erde, so dass der Superphosphatfabrication aus diesem Material Schwierig- keiten entstehen. Die chemische Analyse gab folgende Zahlen: 100 Theile Phosphate enthalten Wasser Organische Stoffe (u. gebunden. Wasser) Phosphorsäure Kalk Eisenoxyd Thonerde Magnesia Natron Kali Schwefelsäure Kohlensäure Unlösliches (Silicate) .... Analytiker August Voelcker 2,63 7,53 28,18 30,45 10,85 11,99 1,73 0,25 1,35 5,04 W. A. Carry 11,20 33,26 26,88 [21,00 1,26 6,40 100,00 100,00 E. Red- wood 8,23 27,60 37,63 9,43 10,08 1,84 5,19 100,00 Auf der Münze 10,92 28,03 32,08 7,42 9,44 0,51 Spuren 3,30 7,86 100,00 10,00 26,50 30,60 9,56 11,22 [ 1,37 Spüren 3,25 7,50 100,00 1) cf. Wochenbl. d. laudw. Ver. im Grossh. Baden 1883. p. 104 und Agricult. Centralbl. 1883. p. 705. •'') cf. Revue des Industries. 1882. p. 334 u. Agric. Centralblatt. 1883. p. 562. 222 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, In No. 4 wurde ferner im unslöslichen Rückstand Titansäure (1,11 %), Kieselsäure, Thonerde und Eisenoxyd gefunden. J. König giebt in der AUgem. Zeitung für deutsche Land- u. Forst- wirthe 1882 pag. 551 einen Beleg dafür, wie schwer rohes Knochenmehl im Boden verwittert. Felder, die vor 2 bis 4 Jahren mit grobem, ge- stampftem Knochenmehl und Stallmist gedüngt waren, enthielten noch un- verwitterte Knochenstücke. Derartige sorgfältig von Erde befreite Stücke wurden analysirt und zeigten folgende Zusammensetzung: Stickstoff . . . . Phosphorsäure . . Kohlensaurer Kalk . Stücke von rohem Knochenmehl aufgebracht Tor 2 Jahren vor 3 Jahren v. 4 Jahren 1,1 % 10.1 „ 41.2 „ 0,7 % 0,7 „ 49,1 „ 0,4 "/o 0,3 „ 42,7 „ Fischschup' pen, Fisch' knochen. Entfettung der Knochen von P. Wagner. cf. Zeitschrift für die landw. Vereine des Grossherzogthums Hessen. 1883. p. 92. Während die in früherer Weise entfetteten Knochen in Folge der Be- handlung immer einen Theil ihres Stickstoffs einbüssten, ist das beim Ent- fetten mit Benzin etc. nicht der Fall. Das so hergestellte Knochenmehl enthielt 4,5 — 5 % an Stickstoff. Ueber die Zusammensetzung von Fischschuppen und Fisch- knochen von H. Weiske. ^) Verf. fand folgende Zahlen für Schuppen: Organische Substanz Kalk (CaO) fenschuppen Hechtschuppen 0/ 0/ /o /o 69,38 57,85 15,98 21,93 0,48 0,51 13,12 18,00 1,43 2,30 Magnesia (MgO) . . Phosphorsäure (Pa O5) Kohlensäure (CO2) Die Kohlensäure kann auch vor der Veraschung nachgewiesen werden. Die Knochen des Steinbutt enthielten: I Ha Üb 0 / 0 / 0 / Organische Substanz . . . 34,00 36,40 37,80 Anorganische Substanz . . 66,00 63,00 62,20 Letztere ist folgendermassen procentisch zusammengesetzt: /o /o 53,58 1,24 44,15 Guano von Afrika. Kalk (CaO) 54,08 Magnesia (MgO) .... Spur Phosphorsäure (PaOs) . . 45,92 Beitrag zur Knochenaualyse von H. Weiske. cf. Zeitschr. für physiol. Chem. 7. 474 u. Berl. Ber. Afrikanischer Guano wurde von Paul Wagner Resultat untersucht (cf. Chem. Centralblatt 1883. pag, Centralblatt 1883. p. 849): /o 53,13 0,91 42,72 1883. p. 2316. mit folgendem u. Agricult. 111 ») cf. Zeitschr. für physiol. Chemie. 7. 466 u. Berl. Bericht. 1883. pag. 2315. ^ Dünger. 223 9,75 14,68 % Stickstoff, wovon in Form von Salpetersäure . . . 0,02 ''/o Ammoniak 4,57 „ org. Verbindungen, Harnsäure, Guanin etc. 10,09 „ Phosphorsäure, wovon in Wasser leicht löslich . . 3,05 „ in Wasser nicht löslich 6,70 „ 4,65 „ Kali. Der Aves Guano von M. Maercker^) und E. Heiden. ^j Der durch die Firma Schroeder, Michaelsen & Co. von den Aves-Inseln, einer Inselgruppe des caraibischen Meeres an der Küste von Venezuela, einge- führte Guano hatte in verschiedenen Proben folgende Zusammensetzung: I. Analyse von Heiden (präparirter Guano) 7o n. Analyse von Heiden - Güntz (gröbere Stücke über 2 mm) 7o III. Analyse von Maercker 7o Wasser .... Organische Substanz Eisenoxyd . . . Thonerde .... Kalkerde .... Magnesia .... Kali Natron .... Ammoniumoxyd Phosphorsäure . . Schwefelsäure . . Kohlensäure . . Salpetersäure . . Chlor 6,83 7,03 0,22 0,36 42,62 2,03 0,14 1,44 0,22 33,12 1,19 3,84 Spuren 1,07 0,18 0 0,17 4,24 6,37 l 0,19 45,77 2,46 25,18 14,35 nicht best. Rest l',24 0,20 7,82 7,76 0,36 40,08 2,36 — 0,21 Stickstoff 33,83=72,86 Kalk- phosphat 1,96 4,10 Kieselsäure . . . Fluor Rest 1,18 Sand 0,55 Sauerstoff ab für Chlor 100,46 0,24 100,00 100,00 100,22 Bei Probe I wurde 0,12 7o Stickstoff als Ammoniak, 0,28 Gesammt- stickstoff und 0,06 ^/o wasserlösliche Phosphorsäure gefunden. Der Guano ist von graubrauner bis hellbrauner Farbe, von pulveriger Beschaffenheit und nur mit wenigen compacten Körnern durchsetzt (6,6 ^o über 2 mm gross). Letztere bestehen oft aus Korallenstücken und Muschel- resten, die die Herkunft des Guano erkennen lassen. Das Vorkommen von organischer Substanz und von Wurzelresten ist ebenfalls zur Charakte- ristik dieses Guano anzuführen. 1) cf. Magdeburger Zeitung. 1883. No. 269. 2) cf. Sachs, landw. Ztg. 1883. p. 365 u Agricult. Centralbl. u. Fühliug's landwirthsch. Ztg. 1883. p. 542. Aves- Guano. 1833. p. 582 224 Boden, "Waasor, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Ein in Australien aufgefundener Guano enthielt nach A. B. Griffiths:^ I n Stickstoffhaltige organ. Stoffe und Ammoniaksalze . 46,72 46,73 Phosphorsäure 15,02 15,10 Kalk 18,00 17,99 Alkalisalze 1,42 1,41 Sand 2,71 2,71 Wasser . 15,92 16,07 99,79 100,01 Nach A. Andouard^) enthält der Guano des Cap Vert im Mittel von 9 Analysen: 0/ ■ 0/ /o /o Feuchtigkeit 15,21 Phosphorsäure 11,37 Organischen Stickstoff . . . 0,28 Kalk, Magnesia, Eisenoxyd . 20,49 Ammoniakalischen Stickstoff . 0,04 In Wasser lösliche Salze . . 0,92 Organische Stoffe .... 10,63 Kieselsäure und Silicate . . 41,06 Schlamm S chlam mku cheu der Zuckerfabriken, den Scheideschlamm und fabriken. Saturatiousschlamm enthaltend, sind nach F. Strohmer^) durchschnittlich zusammengesetzt aus 33 **/o Wasser, 57 % kohlensaurem Kalk, 1 % anderen Mineralstoffen mit 0,8 ^o Phosphorsäure und 9 ^Jo organischen Stoffen mit 0,30/0 Stickstoff. Trester. Acp fel-Tr CS t Cr siud als Düugmittel nach A. Lesne^) wegen des hohen Säuregehaltes nicht direct zu verwenden. Man soll sie daher mit Rohphosphat oder mit Aetzkalk kompostiren oder sie dem Düngerhaufen heimischen. Ein neues Kalisalzlager ist am Harliberge bei Vienenburg (Han- nover) in einer Tiefe von 308 m erbohrt worden cf. Deutsche laudw. Zeitung 1883. No. 143. Vorkommen, Bildung und Technik der Gewinnung des Chili- salpeters. cf. Wochenblatt des landw. Vereins im Grossherzogthum Baden 1883. No. 49. Apatit. Die chemische Zusammensetzung des Apatits nach Analysen von J. A. Voelcker. 5) Die Apatite von Krageroe in Norwegen erwiesen sich in vielen Exem- plaren als fluorfreie Chlorapatite-, die canadischen Apatite sind dagegen wesentlich Fluorapatite mit wenig Chlor. Auf Grund seiner Analysen kommt Verfasser entgegen der seither angenommenen Formel für Apatit 3 Caa (POi)i -j- {p py zu der abgeänderten Apatitformel: (Ca Fla 3 Caa (P04)2 + {CaCb iCaO in der die 3 zusammengeklammerten Bestandtheile sich gegenseitig ersetzen können. ') cf. The Chemie. News. 1882. No 1202. p. 260 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 427. ») cf. Comptes rendus. 1883. p. 8.51 u. Agric. Ceutralbl. 1884. p. 210. ») cf. landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen. 1883. p. 184. *) cf. Journal d'agriculture pratique. 1883. p. 476. ») cf. Berl. Berichte. 1883. p. 2460. Dünger. 225 II. Düngerwirkung. Ueber Versuche mit Kalidüugern von Fr. Farsk^.^) dü^gung. A. Mit reinen Kalisalzen. a. Hinsichtlich der Unterbringung der Kalisalze wurde in Ueber- einstimmuug mit den Ergebnissen früherer Versuche mit Hafer und Gerste, bei denen die möglichst tiefe Unterbringung der Kalisalze unter die Samen Bedingung guter Wirkung war, während andere Pflanzen bei gleicher Be- handlung betr. des Erntegewichts leiden, festgestellt, dass auch bei Roggen die Höhe des Ertrages von der Tiefe, bis zu welcher die Düngmittel unter- gebracht waren, abhängig war. Ebenso war auch der Ertrag höher, wenn das Kalisalz längs der Reihen, also in angemessener Entfernung von den Pflanzen ausgestreut wurde. b. Verf. stellte ferner Versuche über die Nachwirkung der Kali- salze bei verschiedenen Pflanzen an, worüber auch schon in früheren Be- richten referirt wurde. Die Düngung geschah mit Superphosphat, Chlor- kalium, schwefelsaurem Kalium entsprechend dem Plane grösstentheils im Jahre 1880 zur Vorfrucht, nur bei Senf auch im Jahre 1881. Verf. zieht aus den Ernteergebnissen den Schluss: 1) dass Gerste und Buchweizen in zweiter Frucht gut gedeihen, die andern Pflanzen dagegen nicht die gleiche Menge Kalisalze mit Nutzen ver- tragen; 2) dass bei Gerste und Buchweizen schwefelsaures Kalium hinsichtlich der Wirkung durch Chlorkalium überholt wird. B. Mit Stassfurter Düngemitteln. a. Wirkung der verschiedenen Concentration der Kalisalz- lösungen. Bei Buchweizen und Roggen wurde experimentell nachgewiesen, dass je verdünnter die Boden-Lösungen betreff Kalisalzgehalt sind, desto weniger schädlich gestaltet sich der Einfluss derselben auf die Pflanzen. b. Die directe Wirkung der Stassfurter Düngemittel. Um die Wirkung der Stassfurter Dünger auch im Thonboden kennen zu lernen, stellte Verf.' bei Sommerroggen, Spörgel, Hanf, Klee etc. eine Reihe von Versuchen an, deren Ergebnisse sich in folgende Sätze zusammen- fassen lassen: 1) Die Stassfurter Düngmittel äusserten bei Gerste, einmal auch bei Hafer und theilweise auch bei Roggen und Klee eine ungünstige Wirkung, während sie in den anderen zahlreicheren Fällen günstig wirkten. 2) Aus allen Versuchen geht hervor, dass die Herbstdüngung vortheil- hafter ist als die Frühjahrsdüngung. 3) In der grösseren Anzahl dieser Versuche wirkte das Chlorkalium vor- theilhafter als das schwefelsaure Kalium. c. Ueber die Nachwirkung der Stassfurter Dünger geben die Versuche bis jetzt noch kein genügend klares Bild, nur der günstige Ein- fluss der Herbstdüngung macht sich übereinstimmend geltend, sowie das Uebergewicht der Wirkung des Chlorkaliums verglichen mit schwefelsaurem Kalium. ^) cf. Bericht der Versuchsstation in Tabor. 188.3. p. 16 u. Agriculturchem. Centralblatt. 1883. p. 4.^)7. Jaliresbericht. 1883. 15 226 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dttnger. C. Aus den Resultaten weiterer Versuche auf dem Versuchs- felde möge hier noch kurz erwähnt sein, dass Bierhefe (1 1 = 1015 g enthielt: 20,3 g N, 6,35 g Ka 0 und 9,3 g NaaO) ein gutes schnell- wirkendes Düngemittel repräsentirte. säurlu' öie Schwefelsäure als Düngmittel, von Fr. Farsk:^'. Dünger. cf. Bericht der Versuchsstat. Tabor. 1883. p. 26 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 447. Im Anschluss an die neuerdings öfter auftauchenden Vorschläge, den Boden direct mit Schwefelsäure aufzuschliessen, stellte Verf. einen ver- gleichenden Düugungsversuch bei Sommerroggen an. Auf 3500 g eines Thonbodens wurde in einem Falle 100 g Schwefelsäure, im andern Falle die entsprechende Menge doppelschwefelsaures Natrium in Lösung zum Auf- scbliessen verwendet, und beide so präparirte Erdproben später zur Dün- gung verwendet. Um den Einfluss der Feuchtigkeit bei diesem Versuch kennen zu lernen, wurden neben 3 augemessen befeuchteten Parcellen 3 correspondirende trocken gehalten. Das Resultat der Ernte war ein sowohl für die Düngung mit Schwefel- säure als auch mit doppelschwefelsaurem Natrium durchaus unbefriedigendes, da die befeuchteten gedüngten Parcellen keinen höhern Ertrag aufwiesen als die ungedüngten, die trocken gedüngten Parcellen dagegen sogar einen schädlichen Einfluss der Schwefelsäure erkennen Hessen. — Rotham^sted" Memoranda of the Origin, plan and results of the field and 'other experiments conducted on the farm and in the laboratory at Rothamsted by John Rennet Lawes. 1883. Die Besprechung aller Versuche von Rothamsted und deren Resultate, wie sie uns in dem 33 Seiten starken Bericht von Lawes entgegentreten, würde nicht in den Rahmen dieses Referats passen-, wir müssen uns damit begnügen eine einfache Inhaltsangabe des Heftes aufzustellen: Ziel und Plan der Versuche in Rothamsted. — Liste der in den Jahren 1847 — 1883 veröffentlichten Berichte über Feld-, Vegetations- , Laboratoriums-Versuche. — Liste der in den Jahren 1849 — 1877 veröffentlichten Berichte über Fütterungsversuche, Thierernährung etc. — Uebersicht über die Regenmenge und das Drainwasser in Rothamsted. — Versuche mit verschiedenen Dünger- sorten auf Wiesland. — Gerstendüngungsversuche auf gleichem Land mit und ohne Dünger. — Weizendüngung. — Weizendüngung abwechselnd mit Brache und un- unterbrochen. — Haferdüngung. — Versuche mit Hülsenfrüchten, Bohnen. — Versuche mit Klee. — Versuche mit verschiedenen Leguminosen. — Rübendüngungsversuche. — Zuckerrüben. — Mangold-Wurzel. — Kartoffeln. — Versuche betreffend die Rotation: Rüben, Gerste, Hülsenfrüchte, Weizen. üeber den Einfluss von Kochsalz- und Zinksulfat-haltigem Wasser auf Boden und Pflanzen von Ferd. Storp. cf. Landw. Jahrbücher 1883. Bd. XH. p. 795. Versuche in Bericht über die i. J. 1881 unter Leitung der Versuchs- KIgI 18S1 Station Kiel ausgeführten Düngungsversuche von A. Emmerling.^) Die Versuche wurden im Berichtsjahre unter gleichzeitiger Anwendung von Phosphorsäure und Stickstoff ausgeführt. Indess haben die abnormalen Witterungsverhältnisse des Jahres 1881 die gewonnenen Resultate in einer *) cf. Landw. Wochenblatt für Schlesw. -Holstein 1882. No. 33 — 46 und Agric, Centralblatt 1883. p. 297. Dfinger. 227 Weise beeinflusst, dass aus denselben kaum ein sicherer Schluss zu ziehen ist, und sehen wir daher von einer Wiedergabe der Ergebnisse gänzlich ab. versuche d Bericht über die i. J. 1882 unter Leitung der Versuchs- versuchs- T' . 1 />•• 1 i T\ •• 1 • T-1 1 • i\ Station Kiel Station Kiel ausgeführten Dungungsversuche von A. timraerling.^) issä. Verf. hatte sich die Aufgabe gestellt, die Wirkung der löslichen und präcipitirten Phosphorsäure in Verbindung mit Stickstoff zu prüfen; ebenso den Blutdünger, aufgeschlossenes und gedämpftes Knochenmehl etc. in die Versuche hineinzuziehen. Von den 20 Versuchen sind nur 9 als ganz ge- lungen zu bezeichnen, deren Resultate Beachtung verdienen. Nach einer Uebersicht über die Witterungsverhältnisse während der Monate April bis August incl. geht Verf. zur Wiedergabe der Ergebnisse der Versuche über, denen er mit Ausnahme von 2 Nummern eine Analyse des Bodens vorausschickt. Die gewonnenen Zahlen sind in Folg. übersicht- lich zusammengestellt. In 100 000 Theilen der lufttrocknen Erden waren enthalten: ■ io 00 s « 3 :3 3 1 § 5a S • r-l 2 1 ü X/1 £ o •ä 1 .1-1 'S No. 49. [ Tiefgründ. ) Oberkrume milder \ Untergrund • Lehm [ 670 1740 1393 1624 4090 2830 2562 1143 135 63 23 11 59 49 36 42 43 66 No. 50. Milder Lehm. Untergrund : rother Lehm 860 1781 3680 1789 110 14 27 35 167 No. 51. Sandiger Lehm — — — — — — — — — No. 52. Milder, san- diger Lehm . . . ' 770 920 2790 1773 97 i7 62 62 70 No. 53. Sand., schwach grandig. milder Lehm 610 1666 3270 1494 110 19 47 16 170 No. 54. Milder, etwas lehmig. Sand IV. Cl. 680 709 2720 1904 107 18 116 17 16 No. 55. Milder gran- diger Sand III. Cl. tiefgründig . . . No. 56. Leicht. Marsch- boden, feiner Sand m. Cl 1090 1063 2721 1560 97 14 69 58 1154 No. 57. Mittelschwerer Mai-schboden HI. Cl. tiefgründig . . . 3300 1734 4050 2168 148 18 47 50 213 ^) cf. Mittheilungen aus der land- u. milchwirthschaftl. Versuchsstation XVIII. Heft. 1884 und Agric. Centralbl. 1884. p. 217. j^-^ Kiel. 228 Soden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Die Wirkung der angewandten Düngungsarten gegenüber dem Durch- schnitt der uugedüngten Parcellen bei den einzelnen Nummern stellt sich folgendermassen : (Siehe die Tabellen auf S. 229 und 230.) Ein Vergleich dieser Zahlen mit den Düngungskosten zeigt, dass 1) Reine Phosphorsäuredüngung auf schwerem Marschboden nur bei Anwendung von löslicher Phosphorsäure (Kosten 48 Mk.) einen nam- haften Mehrertrag {-\- 22 Mk.) erwirken konnte, während der Ertrag durch präcipitirte Phosphorsäure um 27 Mk. hinter den Kosten mit 88 Mk. zu- rückblieb. 2) Bei einseitiger Stickstoffdüngung vermochte die Amraoniak- zugabe den Ertrag nicht entsprechend den erhöhten Kosten zu steigern, ■während Chilisalpeter in 2 Fällen gut rentirte; der Ausfall im 3. Falle konnte nicht erklärt werden. 3) Verschiedene Formen der Phosphorsäure in Verbindung mit Stickstoff. Sowohl durch Ammoniak als durch Salpeterbeigabe wurde ein Mehrertrag erzielt, jedoch nicht in allen Fällen mit Gewinn gearbeitet. Betreff des Vergleiches der verschiedenen Phosphorsäureformen mit Stickstoffbeigabe ergab sich für den vorwiegend lehmigen Boden ein Wirkungsverhältniss von ca. 40:^8,5-, zieht man aber die besondere Wir- kung des Stickstoffs ab, so erhält man 40:21,1 also annähernd 2:1, ähn- lich wie das Resultat des Vorjahres. 4) Bei den übrigen angewandten Düngungsarten lassen sich bestimmte Regelmässigkeiten nicht erkennen. Düngung zu DüH gu ugs vcrsuchc ZU Kartoffeln und Rüben von A. Nantier.^) u.'^Rüben'. Das ZU deu Versuchen benutzte Feld der „Station agronomique de la Somme" ist von mittlerer Fruchtbarkeit und enthält pro Hectar bei einer Mächtig- keit der Ackerkrume von nur 0,15 m ca. 2800 kg Phosphorsäure, 2260 kg Stickstoff und 1400 kg Kali. Man düngte zu Kartoffeln die Parcellen nur mit je einem Nährstoff theilweise in verschiedener Form, ausserdem 2 andere mit Gesammtdüngern und erhielt folgende Ernteresultate: Ertrag an Knollen Düngung, kg pro ha Ge- sammt kg gross Davon klein kg krank kg Ungedüngt Stalldüuger . . . 35 000 kg (140 kg Stickstoff; Torf 12 500 „ (140 „ „ ) Chilisalpeter ... 450 „ ( 70 „ „ ) Schwefelsaures Am- moniak . . . 366 „ ( 70 „ „ ) Natürl. Phosphat . 370 „ ( CO „Phosphors.) Präcipitirtes Phosphat 300 „ ( 60 „ „ ) Superphosphat . . 400 „ ( 60 „ „ ) Kalisalz .... 100 „ ( 45 „ Kali ) 3000 2856 3440 3300 3040 2750 4040 4090 2408 1608 1466 2410 2000 1910 2100 3554 3380 1450 1250 1230 990 1010 1030 590 470 608 908 142 160 40 290 100 60 16 96 40 1) cf. Annal. agron. 1883. Bd. 9. Hft. 5. p. 193 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 662. Dünger. 229 CO 03 a ^ :o C3 'S a> ä ^ w ^ er o ^So a es O o ^ 'S ® n £ -^ £ fl W o s o o o o C* i-H i-H i-i CS '^ o oo 00 TiH c - TS 0) ^ ^- ^ 's M §t3 -<^ ^— ^ o . • "S. &, • bt" '^^r. e 'S £3 sc S «5 ^ ^ -t-3 : CC -u . — . jrt W)-3 sc::: !- '^ a o a J3 — I o P t- oJ . aj ^-^ bc-" bc u ^ o o rt I— I 1— ( CO Ph a 00 bc |_| 230 Boden, Wasser, Atmosphäre, Fdauze, Dünger, INS Jt j— Cj. ^ HS o. HJ ;i a? "ö 3 kt- W 00 ^ ^ tr CO «-'■ i.^ l^ ^: gD; ^-' — t-Jt, r-r '_; uu — ■- ^ c ^ 9^' 5 !» 'S; O Oi ~ ■ B !^:- *ö ^ rt> c £.^ er S oÄ er ci CO N o5 ^ ° - ^ p O j_|h:; o ^■'o m 'äi p C^ »• 2 P ■ »a C.- OB ■ fB P 2 »p- fe!; !2! j£^ 2.0 CR g CT? Ö crs c g (15 S" S ' c 1-0 er 3- CTQ ^ ? 3: '» o _ Cf5 , 3 a> 'CR CD -_J I I Ol Ui O t?d t^ ET »5 CT? CO ^ I I hi CO P o £.3 '^ t-" CO H- •-' p-" 00 I I O 05 OS »o o »o ü» CO o» Cn ^D OS (^ -^ CD I I ^ hj o O S>' 3 S w3- I 1 !2l Dünger. 231 Der Boden war also nur dankbar für die Zugabe von leichter auf- nehmbarer Phosphorsäure. Ein zweiter Versuch wurde mit zwei Sorten Zuckerrüben angestellt und zwar mit ähnlicher Düngung-, nur waren die Gaben der künstlichen Dünger doppelt so gross, wie im vorstehenden Versuche. Das Resultat war folgendes: ijJD C 3 O Sorte Eemy Sorte Vilmorin =§^ Zucker Zucker Düngung pro ha «1 Ertrag Zacker pro Hectar Ertrag Zucker pro Hectar ä kg 7o tg kg 7o kg Ungedünfft 28200 11,7 11,0 3299 29200 11,8 11,5 3442 Stalldünger 35 000 kg 140 34000 3740 34300 3910 Torf 12 500 „ o 140 22200 11,7 2597 27400 11,9 3260 Chilisalpeter 900 „ - \ 140 35800 11,4 4081 39800 11,7 4616 Schwefels. Ammoniak 732 „ c^ 140 36000 11,4 4068 30600 11,6 3549 Superphosphat 740 „ s 1 120 4.5400 11,3 5085 49200 11,4 5608 Präcipit. Phosphat 600 „ 120 45600 11,2 5060 48540 11,6 5626 Natürl. Phosphat 800 „ ^ 1 120 20300 12,9 3121 20320 12,0 2444 Kalisalz 200 „ Kali 90 28000 10,6 2968- 29200 10,2 2978 In Uebereinstimmung mit dem Resultate des ersten Versuches äusserten auch hier die löslichem Formen der Phosphorsäure die höchste Wirkung, und zwar beide ziemlich gleichmässig. Stickstoffdüngung gab zwar auch einen Mehrertrag, aber nicht der Art, dass die Düngungskosten gedeckt wurden. Einfluss der Zeit der Kalidüngung auf Quantität und Qua-KaiizuKar- lität der Kartoffelernte von E. Wildt. i) Die auf einem Lehmboden in Kruschewnia (Prov. Posen) ausgewählten Parcellen erhielten mit Ausnahme zweier Vergleichsparcellen Kalidüngung zu verschiedenen Zeiten. Folgende Tabelle giebt die nöthigeu Daten: Düngung Uugedüngt Ammoniak-Superphosphat Ammon.-Superph. -|- schwefelsaures Kali . „ -|- Kainit im Herbst „ -j- Kainit im zeit. Frühj. „ -|- Kainit 4 Wochen vor der Aussaat . . . „ -|- Kainit kurz vor der Aussaat .... 78,12 82,30 99,20 102,00 98,40 98,00 100,80 Verhält- niss der Erträge 22,10 21,35 20,25 20,10 19,08 18,48 17,40 20,9 18,8 18,1 17,5 100 90 87 84 Die Quantität der Ernte war also durch Kalidüngung erhöht, aber sie war nicht von der Zeit der Düngung abhängig, dagegen wurde die Qualität erheblich durch spätere Düngung mit Kali, nach Meinung des Verf. in Folge des Chlorgehalts des Kainits, verschlechtert. 1) cf. Landw. Centralblatt für Posen 1883. p. 82 u. Agricult. Centralblatt 1883. p. 367. 232 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Kirfoffeln Ucbei' günstigen Erfolg bei Anwendung vonKrugit zu Kar- toffeln von J. Karbe. cf. Ztschr. für Spiritus-Industrie 1883. p. 989. ''Ka'i-foffein^ Ein auffallender Einfluss der Düngung auf die Zusammen- setzung der Kartoffeln von M. Märcker, Graeger und Vibrans- Calvörde. ^) Auf einem sandigen Lehmboden mit Lehmmergeluntergrund wurden von 4 je Vä Morgen grossen Parcellen 3 gleichmässig mit je 10 kg löslicher Phosphorsäure pro Morgen und wechselnden Mengen Chilisalpeter gedüngt. Das Resultat fiel sehr zu Ungunsten starker Chilisalpeterdüngung aus, da trotz des mehr erzielten Quantums auf den stärker gedüngten Parcellen der Stärkegehalt der Kartoffeln so sehr in Folge von Reifeverzögerung herab- gedrückt wurde, dass der Gesammtstärkeertrag noch hinter dem der un- gedüngten Parcelle zurückblieb. Ertrag sowie Zusammensetzung der Kartoffeln ist in folgender Tabelle wiedergegeben: Neben 10 kg Phosphorsäure Ungedüngt Düngung mit Chilisalpeter wurde gegeben: 1 Ctr. = 100^ 2 Ctr. 3 Ctr. Ertrag pro Morgen an Kartoffeln .... Ertrag pro Morgen an Stärke 112,0 Ctr. 21,58 „ 128,0 Ctr. 23,18 „ 124,5 Ctr. 20,74 „ 139,0 Ctr. 18,43 „ Trockengehalt der Kar- toffeln 24,8 % 23,5 > 22,5 o/o 20,9 o/o In der Trockensubstanz: Eiweiss Amide (als Asparagin) . Stärke Rohfaser Mineralstoffe .... Stickstofffr. Extractstoffc 5,94 1,18 77,51 1,40 4.60 9,37 6,56 1,07 77,07 1,60 4,80 8,89 7,06 2,07 73,95 1,30 4,90 10,72 7,06 4,24 63,64 2,10 5,60 17,36 Kainit zu Kartoffeln. Ueber den Einfluss früher oder später Düngung mit Kainit auf den Stärkegehalt der Kartoffeln von A. Salfeld.^) Bei einem Versuche auf einem Hochmooracker wurden 4 Parcellen mit gleichen Mengen von phosphorsaurem Kalk und Chilisalpetergedüngt. Ausser- dem erhielt No. 2 im September Kainit, No. 3 im December, No. 4 un- mittelbar vor dem Pflanzen. Die Kartoffelernte wurde durch die Kainit- düngung ohngefähr um das 3fache erhöht gegenüber dem Ertrage der nicht mit Kali gedüngten Parcelle. Die Quantität der Ernte von den einzelnen Kaliparcellen war annähernd gleich, jedoch Geschmack und Stärkegehalt war sehr verschieden und zwar zu Gunsten der frühen Kainitdüngung. Der Stärkeertrag von No. 2, 3 und 4 verhielt sich wie 100:67:64. 1) cf. Zeitschrift f. Spiritus-Industrie 1883. No. 8. p. 160 u. Agric. Central- blatt 1883. p. 365. ä) cf. Agric. Centralblatt 1883. p. 366. Dünger. 233 Kartoffeldüngungsversuche der Versuchsstation Danzig,^^^^^°J?® ^" mitgetheilt von M. Märcker. ^) Die Versuche sollten Aufschluss geben über die anzuwendende Form des Stickstoffs, über die event. Schädlichkeit starker Kalisalzdüngungen, über die Wirksamkeit der wasserlöslichen PhosjDhorsäure in Superphosphaten gegenüber den Fäcalsuperphosphaten und über das zweckraässigste Verhält- niss von Phosphorsäure zu Stickstoff. Die Kesultate der auf 3 Bodenarten ausgeführten Versuche ergaben folgendes: 1) Bei reinem, uncultivirtem Dünensande. a. Mehr als 8 kg Stickstoff und 10 kg Phosphorsäure pro Morgen zu geben ist unvortheilhaft. b. Das Ammonsalz .mit Superphosphat wirkt günstiger als Chilisalpeter mit Superphosphat. c. Grössere Mengen von Kalisalz im Frühjahr zu Chilisalpeter gegeben verschlechterten die Qualität der Kartoffeln noch mehr. d. Fäcaldünger wirkte günstiger als Mineraldünger. e. Chilisalpeter wirkt nicht oder schädlich, ist daher zu vermeiden. 2) Bei sehr leichtem Sandboden. Sehr grosse Kalisalzdüngung neben andern Düngungen im Herbst lieferte folgende Ergebnisse: a. Kali im Frühjahr gegeben verschlechtert die Kartoffel; Kali im Herbst gegeben hat eine Erhöhung des Stärkegehaltes zur Folge gehabt. b. Das engste Verhältniss von Stickstoff zu Phosphorsäure wirkte am besten. Reinere Phosphorsäuredüngung wurde unvollkommener aus- genutzt. c. Reine Kalidüngung wirkte in jeder Beziehung sehr schädlich. 3) Bei einem leichten Sandboden, der früher mit Torf und Stall- dünger cultivirt war. Im Allgemeinen sind hier die Beobachtungen die gleichen wie auf dem 2. Versuchsfelde, nur die Herbstkalidüngung zeigte das entgegengesetzte Resultat, nämlich eine Verschlechterung der Qualität der Kartoffeln. Kartoffeldüngu'ngsversuche in England von C. A. Cameron.^) Kartoffei- Aus den Resultaten dieser Versuche, bei denen freilich keine Angaben England, über Bodenbeschaffenheit und Gehalt der Dünger gemacht sind, ist besonders die günstige Wirkung der Kalisalze hervorzuheben; der Kainit allein hat sogar den höchsten Ertrag geliefert. Einseitige Stickstoffdüngung wirkte schädlich. Im üebrigen hat die Anwendung stickstoffhaltiger Düngraittel neben andern das Krankwerden der Kartoffeln einzuschränken vermocht. Künstliche Düngmittel für die Kartoffelcultur v. S. Guradze.^) KartoSt - Für die Beurtheilung der Ernteresultate sind folgende Angaben über die Bodenbeschaffenheit der Versuchsfelder nöthig: Feld I bestellt mit der Brownelsbiouty- Kartoffel war ein roher, eisen- schüssiger, drainirter lehmiger Sandboden in junger Cultur. *) cf. Zeitschrift f. Spiritus -Industrie 1883, p. 886 u. Agricult. Centralblatt 1884. p. 102. 2) cf. Der Landwirth 1883. p. 457 u. Agric. Centralbl. 1884. p. 104. s) cf. Zeitschr. f. Spiritusindustrie 1883. p. 84—86 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 377. 234 Boden, Wasser, Atmoephäie, Pflanze, Dünger. Feld II ebenso, bestellt mit der Gleason-Kartoffel. Feld in bestellt wie I, war warmer Lehmboden, Muschelkalkformation. Feld IV trug gelbfleckige Zwiebelkartoffel in lehmigem Sande. Feld V war ein warmer thätiger, lehmiger Sand mit früher Kosenkar- toffel bestellt. Art der Düngung sowie die Resultate sind auf folg. Tabelle ersichtlich: Düngung pro Morgen Kosten der Ertrag Stärke- Stärke Ver- sachs- feld Stall- dünger Superph. r2o »/o Phosphor- säure) Chilisal- peter (16 7o Stickstoff) Patentirte Kaü- Magnesia Kunst- düngung pro Morgen gehalt pro Morgen Ctr. kg kg kg Mk. Ctr. »/o kg I. 90 _ _ _ 63,0 14,0 441 90 30 25 — 12,30 76,2 15,4 587 IL 90 — — — — 72,2 15,1 545 90 — — 25 3,20 84,7 15,8 669 90 25 — 25 7,20 84,3 16,0 674 90 25 25 25 14,90 88,1 16,4 727 m. — 37,5 37,5 — 17,25 93,0 86,0 13,9 13,5 646 581 IV. 90 — — — — 92,0 14,7 676 90 25 — — 4,00 104,6 14,9 779 90 — 25 — 7,50 119,0 15,1 898 90 25 25 — 11,50 128,2 15,6 999 V. 80 — — — — 82,0 16,6 681 80 35 — — 5,60 85,2 15,4 656 80 35 35 — 16,10 86,0 16,0 688 80 35 35 50 22,50 96,3 15,5 746 Diese Versuche hatten sehr durch die Ungunst der Witterung zu leiden, doch widerstanden die Kartoffelsorten auf Feld II, IV und V der anfäng- lichen Dürre und dem später massenhaften Regen ganz gut. Es zeigte sich hier, dass weder bei Anwendung von Phosphorsäure und Stallmist, noch durch Beigabe von Stickstoff in Form von Chilisalpeter wesentliche Mehrerträge erzielt werden konnten. Die patentirte Kali-Magnesia dagegen hatte sich ganz gut bewährt, indess soll man nach dem Verf. in der Kali- düngung zu Kartoffeln vorsichtig sein, weil bei zu später Düngung oft be- deutende Rückschläge im Stärkegehalt eintreten. Roggen- Düngungsversuch in leichtem Sandboden zu Roggen von Äa'n/Vibrans-Calvörde. cf. Magdeburg. Ztg. 1883. No. 75. Der Versuchsansteller fand für leichten Sandboden das gedämpfte Knochenmehl als das geeignetste Phosphorsäuredüngemittel gegenüber Düngungen mit präcipitirtem phosphorsaurem Kalk und Blutmehl, fermen- tirtem Knochenmehl und Blutmehl, fermentirtem Knochenmehl und Kainit. Boggen- Künstliche Düngemittel für Roggen in besserem Sandboden 8angde\".^von M. Märcker. ^ 1) cf. Magdeburg. Ztg. 1883. No. 63 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 373. Dünger. 235 Diese Versuche, an denen sich 5 Landwiithe der Provinz Sachsen be- theiligten, nämlich 1) Bethge-Billerberge, 2) Kahrstedt-Hüselitz, 3) Koch- Altenzaun, 4) Lampe-Bonese und 5) Meyer-Bonese bezweckten einen Ver- gleich des Düngerwerthes der Phosphorsäure im Knochenmehl und in rein mineralischen Phosphaten, denen der entsprechende Stickstoff in Form von Blutmehl beigegeben wurde. Neben den im Herbst aufgebrachten Düngern (10 kg Phosphorsäure pro Morgen) erhielt ausserdem die Hälfte der Parcellen im März eine Bei- düngung von 1/2 Ctr. Chilisalpeter. Das Resultat stellte sich folgendermassen : p 0 H 0 0 ^ . a 0 36 kg präcip. phosphors. Kalk -j- Vs Ctr. Blut- mehl I'/q Ctr. fermon- tirtes Knochen- mehl -f- 7^ Ctr. Blutmehl Im Frühjahr Vz Ctr. Chilisalpeter No. TS 0 bß c ö M ^ 0 36 kg präcip. phosphors. Kalk -f Vg Ctr. Blut- mehl ä ä j3 •?i+i i3 '^ T^ 3 ^•5a 1 2 3 4 5 402 506 401 402 494 426 575 490 404 526 464 605 478 451 539 494 658 451 408 554 558 740 430 455 483 534 748 463 452 553 555 740 559 502 645 558 729 528 504 680 Mittel : 441 484 500 513 529 550 600 605 Die Erträge an Stroh und Spreu waren im Mittel: 939 1002 1017 1114 1198 1269 1265 und das Verhältniss vom Korn zu Stroh demnach: 1:2,1 1 ,: 2,1 1 :2,0 1:2,2 1 : 2,3 1 : 2,3 1 : 2,1 1268 1:2,1 Bemerkenswerth ist, dass die einseitige Chilisalpeterdüngung schon eine bedeutend höhere Ernte erzeugte als alle Phosphorsäuredüngungen auf No. 1, 2,4 ohne Chilisalpeter, eine Erfahrung die indess sich nur auf den bessern Sandboden bezieht, daher nicht ohne Weiteres auf leichten Sandboden über- tragen werden darf. Neben der Salpeterdüngung äusserten die Phosphor- säurebeigaben keine nennenswerthe Wirkung. Weizeudüngungsversuch von M. Märcker. ^) Weizen- Zur Beantwortung der Fragen nach dem Verhältniss der Wirksamkeit '^^^''^uiit. des Ammonsulfats zu der des Chilisalpeters und nach der zweckmässigsten Zeit der Salpeterdüngung wurden Versuche angestellt, bei denen jede Par- celle im Oktober eine Düngung von 10 kg Phosphorsäure (in Superphos- phat oder präcipitirtem Kalkphosphat) erhielt, während die Stickstoffgaben zweckmässig variirt wurden. Das Resultat war folgendes: ^) cf. Magdeburgischc Zeitung 1883. No. 39 und Agriculturchem. Centralbl 1883. p. 376. 236 Boden, Wasser, AtnKiBphäre, Pflanze, Dünger. Phosphate zu Gerste. 0 ■ •5 2^ TS '^ 2 O rO S Ertrag an K öraern kg pro Morgen Eniersk (Molts prolifi s > Ohne Stickstoif . 719 555 703 587 766 C October 861 607 1007 813 924 10 kg Stickstoff December 926 606 930 788 902 in Form von . Anfang Februar . . — — 945 735 904 Chilisalpeter Ende März .... (985) 655 1046 808 931 Anfang Mai .... 1041 651 1040 799 1003 10 kg Stickstoff als Ammoniak im October . ,828 658 889 771 834 5 „ 5 Chilisalpeter im Octoberl „ Ende MärzJ 920 633 952 782 811 "-' 55 5> 55 '* 55 5» 5) Ammoniak \ tj. j »t.. Chilisalpeter} ^nde März 943 575 1032 830 835 Ertrag an Stroh und Spreu kg pro Morgen; Ohne Stickstoff ( October December Anfang Februar . . Ende März .... Anfang Mai .... 10 kg Stickstoff als Ammoniak im October . 5 „ „ ,, Chilisalpeter im October» 5 „ „ „ „ Ende März/ 5 „ „ „ Ammoniak \ 10 kg Stickstoff in Form von Chilisalpeter Chilisalpeter/ Ende März 1112 1068 923 763 1365 1189 1489 1145 1521 1169 1301 1005 — 1199 1356 953 (1600) 1248 1404 958 1750 1092 1325 910 1328 1176 1146 903 1441 1123 1314 883 1558 1150 1333 913 1191 1640 1578 1656 1766 1664 1538 1578 1513 Nach den bisherigen Erfahrungen war die beste Wirkung des Aramon- sulfats nach einer Düngung im October zu erwarten. In vorliegendem Falle hatte selbst bei so frühzeitiger Gabe der Chilisalpeter die besseren Resultate erzielt. Noch grösser wurde der Erfolg bei späterer Gabe des Chilisalpeters, doch soll im Allgemeinen bei Wintergetreide nicht zu spät gedüngt werden, um Lagerfrucht zu vermeiden. In diesem Jahre 1882 hatten die Witterungsverhältnisse grossen Ein- fluss auf das Resultat. Ueber die Wirkung löslicher und unlöslicher Phosphate bei der Cultur der Gerste von August Voelcker.^) Verf. setzte die im vorigen Jahre mit schwedischen Rüben begonnenen Versuche in diesem Jahre mit Gerste auf denselben Feldern fort (cf. Jahres- bericht für Agriculturchemie. 1882. p. 306), ohne neue Düngung von Phosphaten zu geben. Nur waren die vorjährig geernteten Rüben auf dem Felde an Schafe verfüttert unter Beigabe von 200 kg Gerstenmehl und 100 kg enthülste Baumwollsamenkuchen pro Acre. Die Resultate sind indess unbrauchbar, weil die ungedüngten Parallel- parcellen unter einander grössere Abweichungen zeigen, als die übrigen. *) cf. The Journal of the Royal Agricultural Society of England. 2. Ser. Bd. 19. Th. I. No. 37. p. 233 u, Agricult. Centralbl. 1883 p. 514. Dünger. 237 Düngungsversuche mit Stallmist, und künstlichen Düng- |*^^^^^j\«^*^J*; mittein von L. Guillaume.^) Dünger. Der Versuchsboden in Harancourt (Ardennes) ist in gutem Düngungs- zustand, doch phosphorsäurearm. Man wollte also die Wirkung einer Phosphatzugabe probiren. Das Resultat war folgendes: Düngung Uügedüngt 15 000 kg Stallmist . . . 15 000 kg Stallmist + 1000 kg Phosphat 1.5 000 kgStallmist + lOOOkg Superphosphat . . . . Hafer Stroh Körner kg hl 500061,35 585073,50 74,25 6000 6300 75,00 Kartofleln gesunde kranke Summa kg kg 18 000 18 000 17 000 17 850 Futter- mais 0 1000 1200 350 19 000 18 200 18 00037 200 55 200 18 20055 200 61200 Schles. Bube 38 400 40 400 41200 45 000 Korn Stroh Körner 5050,19,43 520020,14 580021,18 6000; 23,96 Wirksam waren also die Phosphorsäurezugaben, aber auch bei den Körnerfrüchten hat der geringe Mehrertrag die Kosten nicht gedeckt. Bei den Kartoffeln machte man wiederum die Erfahrung, dass der Stallmist die Erkrankung der Knollen begünstigt hatte, dass es also besser sei, Kartoffeln ohne jede Düngung im gleichen Jahr zu pflanzen. Uebrigens war in allen Fällen die Ertragserhöhung nur gering, wie denn im Allgemeinen bei einem seit vielen Jahren gut gedüngten Boden die Wirkung der Phosphate resp. Superphosphate sehr schwach zu sein pflegt. Das zweite Versuchsfeld in Villepreux mit schwach kalkhaltigem, stick- stoffreichem Boden war weit besser zu ähnlichen Versuchen geeignet. Die Phosphate hatten gute Wirkung; doch Mais bevorzugte ganz besonders eine Stallmistdüngung. Mit Ausnahme von Korn und Soja waren ferner alle übrigen Culturen auf das Vortheilhafteste von der Düngung mit Chili- salpeter beeinflusst. Das Eruteergebniss war folgendes: Düngung Ungedüugt . . . . 15 000 kg Stallmist . 1000kg Phosphat. . 1000 kg Superphosph. 500 kg Chilisalpeter Hafer Stroh Körner kg m 360053,.55 420055.75 5000 5050 0024 56,1 55.33 51505.5,10 Kartoffeln gesunde kg kranke im Canzen 22050 461026700 22050 445026500 750 3000:27750 14630 30770 280018530 252033290 Futter- mais 55000 100000 65000 67000 82000 Futter- rübe Mammoth 80000 100 000 111000 110000 155000 Soja kg 111 111000 Korn Stroh Körner hl 80000405032,20 100000450033,25 000460033,75 485033,85 9000014200133,00 Düngungsversuche in der Provinz Posen 1882 von E. Wild t.^) Versuche in Posen. In Fortsetzung der vorjährigen Versuche wurde auch Kali zur Düngung herangezogen, und folgender Düugungsplan aufgestellt (die Angaben beziehen sich auf 1 Morgen): Parc. 1 u. 7 erhielten 5 kg Stickstoff (im schwefeis. Ammoniak) und 10 kg wasserlösliche Phosphorsäure. ^) cf. Annales agronomiques. 1883. Bd. 9. p. 30 u. Agricult. Centralbl. p. 512. 2> cf. Laudwirthsch. Centralbl. f. d. Provinz Posen. 1883. No. 11. p. 49 u. Agricult. Centralbl. 1883, p, .516. 238 Boden Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Parc. 2 u. 8 erhielten 5 kg Stickstoff (im schwefeis. Ammoniak) u. 17,5 kg Kali (im Chlorkalium). Parc. 3 u. 9 erhielten 5 kg Stickstoff (im schwefeis. Ammoniak) u, 17,5 kg Kali und 5 kg wasserlösliche Phosphorsäure. Parc. 4 u. 10 erhielten 5 kg Stickstoff (im schwefeis. Ammoniak) u. 17,5 kg Kali u. 5 kg wasserlösliche Phosphorsäure u. 5 kg zurückgegangene Phosphorsäure. Parc. 5 u. 11 erhielten 5 kg Stickstoff (im schwefeis. Ammoniak) u. 10 kg wasserlösliche Phosphorsäure. Parc. 6 u. 12 erhielten 5 kg Stickstoff (im schwefeis. Ammoniak) u. 10 kg citratlösliche Phosphorsäure. Die Bodenverhältnisse der 5 Versuchsfelder waren folgende: I. V. Massenbach-Pinne. Ackerkrume schwachlehmiger Sand, 10 Zoll mächtig. Untergrund weicher, tiefer, kiesiger Saud. II. Kulau-Potarzyce. Ackerkrume sandiger Lehm, 4 Zoll mächtig. Untergrund Lehm. IIL Bitter-Gostkowo. Ackerkrume sandiger Lehm ca. 12 Zoll mächtig, darunter Lehm- mergel. IV. Höpffner-Karnowko. Sandboden mit flacher Ackerkrume. Untergrund Sand, darunter Lehmmergel. V. V. Born-Fallois-Sienno. Ackerkrume lehmiger Sand 8 Zoll. Untergrund mit Mergel durch- setzt. Bisher nie mit künstlichem Dünger gedüngt. Die erhaltenen Erträge sind in folgenden Tabellen zusammengestellt: (Siehe die Tabellen I— V auf S. 239 und 240). Auf Gut I haben also alle Düngmittel bedeutend gewirkt, die wasser- lösliche Phosphorsäure jedoch kam bei 5 kg pro Morgen noch nicht zur Wirkung, während die doppelte Menge einen erheblichen Mehrertrag lieferte. Auf Gut II war Stickstoff wirkungslos. Phosphorsäurc und Kali ren- tirten dagegen gut, doch waren stärkere Phosphorsäuregaben auf die Er- höhung des Ertrags ohne weitern Einfluss. Die Resultate des III. Versuches lassen keine Schlüsse zu, da die Mehr- erträge in allen Fällen nur gering waren. Im Gegensatz zu Gut II war auf den Feldern des Gutes IV der Stick- stoff allein von uennenswerthem Einfluss auf den Mehrertrag. Ganz ähnlich stellten sich die Verhältnisse auf Gut V, wo ebenfalls Phosphorsäure und Kali so gut wie gar nicht zur Geltung kamen. ^QrTgno^n!''' Culturcn auf dem Versuchsfelde zu Grignon im Jahre 1882 von P. P. D6h6rain. 1) Weizen. Das nun schon zum dritten Male mit Weizen bestellte Feld (cf. Jahres- bericht für Agriculturchemie. 1882. p. 3)1) erhielt dreimal durchaus ») cf. Annales agronomiquss. 1883. Bd. 9. No. 3. p. 106 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 520. Dünger. 239 rl3 ^C 0 xto occ 0 ii 0 o oTrH^jT rfin 1 - " g CO CO cd 30 o o »H «2 rH rH T-( 1-1 1— 1 1— 1 tlß 0 M " IPH rH rH (M l-l CM rH O O CN (M X CM :i- g 1 ii ^ CO CM in -^ CO Tii CD 0 CO t- O, '^R. -4^ a 13 ^ ^trT t-^ c^i>-'':ß"ir CO t4 p« :S ü tTrin" lO'io'ciT co'tjT M QJ M r^ . -^05 th ocßin a ~ 0 1 i^- i^ 0 10,0^ "^"^ 3 02 ^ CO CO CO CO C^ 0^ Cv 3 ^"tü in^in"-^ urfeo \~t 1 i !>• Oi in CO CM (Xio ^ IS o ^ ?: (M (M t>- c^ t-_^co OS, 0,00 t^er > ^ "^ g 0 i pH i-i P. in^co^ f— * rH rHr-TrH r-I r-T -ö X 's" :0 O T^r^ T^ ji~_rr4"^ ^ 'S i k Ta Bitter-Gostkow( o 2 6 12; C>- X O O .-i(M 1-1 rH f-l 0 6 l>-GO OiO rH CM rH rH rH • ■^^ir: o 05^0 'M_^ »r lO'tM' CO CM^COtM'c^ - es • 1 «2 ^ So ■^in 000 0 »n i^aTirT-^ ifT'* O ^ CO 05 fM ■* C ^n< CO GOoOTjicr a ^ s l M u :§ ü >n 0 in_,^ ■^ •<*i in CO CO :8 ü i-Ti-T r-T ,^-J",_r,- r-Ti-l ^'^'"rH'^ rH'Ö" M ^ ^ rH (?q CO rfl in «n d 1-1 CM CO -^in CO > > 1 ^ o o o o o oc OiC_ CO fl>''~ CO CO 05 Oi 05 c- c- (4 5 O hn a o O -^ O O '^ lO X C-^^^ CD_ CO i-i.CM^t 0 in 000 Q<5 c- C— J> C- 00 t- cc -Ö ü CM CM in 0 0 0 in_, -*''^'''* OGO CM « CM C^ '-' Tab. I. ssenbach- Karto ^-> o 0:1 0 1-1 in -^ iT 1-i 'S Q .13 1-1 OD CM lo CO -«i^ ?r r\j w S »H o o CM 1-1 CM CM(M(M 1- xi ^ ^ d l>- QO 050 rH CM . S ■**< CS ^ !z; 1-1 rH (M • d C-00 0^ 0 i-iCM 0 a ^ ^^ ;zi >i ;h ^1 ü N PM ü in in CM '-^^ 0 0 in in Q 0,0^ t-^ rH^O^ c« 0 13 ^ m CO 0 •* CM CM OC^ T-l i-H^CM CO C 0 i-Tco" CM CM in" in"'* '^z' CM CM (M tHCM cTco t>^ oTi— 'ooic Ah a o '^ 1—1 1—1 I— 1 1— 1 IJQ I— ( I— ^ 0 ti 1-1 !M d i-l(M CO TfHC «D 'S CO -^inco . o 5^5 Kj^ i • i • £ £ 03 1 f-, M •i • £ » 3 0 (U 3 Sh 3 • 2 • Pk .c« ^ ■ S -" -w 0 2 0 S; -" os 0 50 0 Ph ■ ^- :CS 0 Ph Gi?r 00^ OT mAh f^ tn M jq Q) 5S Ah m oj Ol ^ 0 S" o-a:3 £.1 00 rt ^ Pj® 2 0 £'.a;;a_; 0 ^-9 o-acLi c8 ^ 0 PhAh -w iß ö bo a Ah -~^ — . Ah "-^ -fh bß a + + + + Sß 0 + ++ •■3 t» :g jp3 CO J^ « ts CS P r p - P «8 es E r r s +++ + ++^ +++ + ++^ 5« 1 0 5ö ÖD ra „ „ ^ ^ Jri 0 :3 M - " - - - a ^ ^ - ., ,- ^ QJ « b ) _Ü ÖD •^ c ^ V2 zio (— 240 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Tab. V. V. Born-Fallois-Sienno. Frucht: Hafer. Ctr. pro Parc. {V4 Morgen) pro Morgen Düngung. Nn Kömer Stroh No. Kömer j Stroh Körner] Stroh Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Stickstoff + ■"^'- Phosphorsäure 1 3,71 5,87 7 3,99 5,55 15,40 21,84 „ -- Kali 2 4,05 5,47 8 4,20 5,79 16,50 22..52 -- „ + 1/2 wl. Phos- phorsäure . . 3 4,00 6,25 9 8.82 5,48 15,64 23,46 „ + ), + Phosphorit- superphos. 4 4,00 5,37 10 3,39 5,03 14.78 20,80 „ 4- ,, -f- '"'l- Phosphors. 5 8,87 5,79 U 3,79 5,33 1.5,32 22.24 + „ + citri. „ 6 3,84 5,52 12 3,59 4.99 14.86 21,02 Ungedüngt 3,31 4,08 3,40 4,78 13,41 17,71 keine Düngung mit Ausnahme von Parcelle 32 a, die 100 kg Superphosphat erhielt. Die Ernte ergab pro 1882: Parcelle Gesammt-Emte Körner Parcelle Gesammt-Emte Köm er No. kg kg No. kg kg 17 8630 2430 27 6200 2000 18 8190 2215 28 6150 2000 20 8245 2220 29 6250 2100 21 6490 2190 30 6230 1980 22 6565 2190 31 6160 2110 23 7020 2120 32a 5980 1980 24 7580 2330 32b 4850 2000 25 7565 2290 66 6190 1900 26 7280 2080 69 6800 2000 Es handelte sich hier also wesentlich um das Studium der Nach- wirkung der früheren Düngungen. Von einer solchen war aber, wenn auch das Resultat durch den Rost, unter dem die Pflanzen litten, einigermasseu getrübt wurde, nicht mehr viel zu merken, da die ungedüngte Parcelle nicht weit hinter den gut gedüngten zurückgeblieben war. Wesentliche Unterschiede in der Zusammensetzung bei den guten und schlechten Körnern sind den Untersuchungen zufolge nicht vorhanden. Hafer. Der seit 8 Jahren ununterbrochen auf demselben Felde angebaute Hafer war im Versuchsjahre so verunkrautet, dass die Ernte sehr schlecht ausfiel, und eine Hackfrucht eingeschoben werden musste. Auch Lawes und Gilbert gelang es nicht, Hafer längere Zeit hinter einander zu bauen. Futtermais. Die diesjährige Ernte, die siebente der gleichen Pflanze auf gleichem Felde, lieferte folgendes Resultat: (Siehe die Tabelle auf S. 241.) Auch in diesem Jahre behauptete der Stalldünger den ersten Platz hinsichtlich des günstigen Einflusses auf das Erntegewicht. Häufigere ge- ringere Gaben sind indess bei weitem vortheilhafter, als seltene sehr starke Dünger. 241 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 20 000 Stalldünger 1875—82 40 000 „ 1875—82 80 000 „ 1875—77. Seitdem ungedüngt . . . 80 000 „ 1875—77; 200 schwefeis. Kali 1880—81, ungedüngt 1878, 79 und 82 Ungedüngt seit 1875 400 Chilisalpeter 1875—79 u. 82; ungedüngt 1880 u. 81 . 400 „ 1875—79; 100 schwefelsaures Kali 1880 u. 81; 100 Chilisalpeter -j- 10 000 Stalldünger 1882. . 400 Chilisalpeter -|- 400 Superph. 1875—78, 2300 Dünger von Souffrice 1879, 10 000 Torf 1880 u. 81, 10 000 Stall- dünger -[- 400 Superph. 1882 400 Chilisalpeter 4- 400 Superph. 1875—79; 10 000 Torf + 100 schwefelsaures Kali 1880—81; 10 000 Stalldünger -}-400 Chlorkalium 1882 1200 Chilisalpeter 1875—77; ungedüngt 1878—81; 400 Chilisalpeter -f- 400 Superph. -f 400 Chlorkalium -j- 10 000 Stalldünger 1882 81000 85 000 65100 67 500 48 000 49 000 62 000 62 000 67 000 63O0O Gaben. Künstliche Düngmittel konnten in keinem Falle die Wirkung des Stallmistes ersetzen oder auch nur annähernd erreichen. Die Versuche mit Zuckerrüben und Esparsette gaben Resultate, die wenig verwerthbar sind. Die Düngung zu Zuckerrüben war sogar dem Ertrage höchst nachtheilig, denn die ungedüngten Parcellen gaben die beste Ernte. lieber den Werth verschiedener Formen stickstoffhaltiger verschied. Verbindungen für das Pflanzenwachsthum und den Einfluss ^^^gg*°fy derselben auf die Zusammensetzung des Hafers von M. Maercker^). Hafer. Die früher von Seyffert in Halle bei Kohlrüben angestellten Versuche, um die Wirkungsweise verschiedener Stickstoflfdüngungen kennen zu lernen, wobei den Pflanzen alle übrigen Nährstoffe in gleicher Weise, nur der Stickstoff in verschiedener Form geboten war, hatten folgendes Resultat gehabt: Stickstofffrei gedüngt 75,5 g Wurzeln 25 g Stickstoff in Rohmejillones 71,0 g 25 g 25 g 25 g 25 g 25 g „ Ledermehl 469,0 g „ gedämpftem Knochenmehl . . 1572,0 g „ Blutmehl 1654,0 g „ Hornmehl 2004,5 g Chilisalpeter 2607,5 Von besonders guter Wirkung war also nur Chilisalpeter und Horn- J) cf. Magdeburgische Zeitung 1883. No. 233 u. 245 u. Agriculturchem. Cen- tralblatt. 1883. p. 584. Jabiesbeiiclit 1883. 16 U2 Boden, Wasaer, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. mehl gewesen, während LedermeM nur eine höchst bescheidene Wirkung ausgeübt hatte. Zur Controle der Resultate stellte Julius Albert-Münchenhof weitere Versuche an unter Anwendung folgender Stickstoffdünger: 1) Chilisalpeter. Vor allen andern üppiger Stand der Pflanzen. Normale Ernte 27. Aug. 2) Schwefelsaures Ammoniak. Pflanzen u. Körnerbildung schwächer. Ernte 27. Aug. 3) Hornmehl. Pflanzen fast so kräftig wie bei Chilisalpeter-, Stroh- bildung durch Nachschossen stärker. Ernte 9. Sept. Reife ungleich- massig. 4) Blutmehl. Während ^/^ der Vegetationszeit schwächlich, dann plötz- licher Aufschwung, der jedoch das Versäumte nicht nachzuholen ver- mochte. Ernte 9. Sept. Reife ungleichmässig. 5) Ledermehl. Pflanzen kümmerlich. Körner sehr mangelhaft. Ernte 29. August. 6) Gedämpftes Knochenmehl. Pflanzen gut entwickelt. Körner- bildung normal. Ernte 4. Sept. 7) Fermentirtes gedämpft. Knochenmehl. Pflanzen anfangs nicht so gut wie bei No. 6. Später holten sie No. 6 ein und übertrafen sie im Stroh. Ernte 4. Sept. 8) Fermentirtes Blut. Anfangs ohne Einfluss auf die Pflanzen. Später üppiger Nachwuchs. Starke Reifeverzögerung. Ernte 10. Sept. 9) Fermentirtes Ledermehl. Wirkung etwas besser als beim nicht fermentirten Mehl, doch noch sehr gering. Ledermehl ist daher zu Düngzwecken direct nicht zu verwenden. 10) Ohne Stickstoffdüngung. Pflanzen nur 20 cm hoch. Körner- bildung sehr schwach. Ernte 27. Aug. Die Ernteresultate hinsichtlich Quantität und Qualität der Körner sind in folg. Tabelle zusammengestellt: Düngung Quantität der Ernte Qualität der Ernte No. :o M g -£3 o ä g g a a w. % Gehalt der jS Kömer an Protein Stoffen Proteingehalt oü der Gesammt- ora te s e 7o o e ^ :o SM < 7o 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Hornmehl Chilisalpeter .... Blutmehl, fermentirt Schwefels. Ammoniak . Ged. Knochenmehl, fer- mentirt Ged. Knochenmehl . . Blutmehl Ledermehl, fermentirt . Ledermehl Stickstofffrei gedüngt 47,5 48,9 29,6 33,2 34,0 36,2 24,8 21,5 13,3 5,2 70,4 62,6 57,2 44,6 44,3 41,3 44.5 36,4 22,2 15,7 25,4 27,9 16,5 21,1 20,3 20,0 18,5 17,2 13,6 14,3 143,3 139,4 103,3 98,9 98,6 97,5 87,8 75,1 49,1 35,2 13,6 11,2 13,1 11,1 13,4 11,8 11,6 10,7 9,7 8,7 6,5 5,5 3,9 3,7 4,6 4,3 2,9 2,3 1,3 0,5 11,8 12,1 12,7 12,7 12,4 12,3 12,1 13,0 13,5 15,1 6,9 5,3 7,5 Dünger. 243 Die Ernte von Ledermehl und ohne Stickstoff war eine höchst ge- ringe; mau erhielt nicht einmal bei letzterer Parcelle die Aussaat zurück. Bei den übrigen Stickstoffdüngern mit Ausnahme also des Ledermehles ge- wann man die 3 — 4 fache Aussaat. In ähnlicher Weise hatten die ver- schiedenen Stickstoffdünger auch die Zusammensetzung des Hafers beein- flusst. Knochenmehl, Hornmehl und Blutmehl fermentirt hatten die Körner procentisch am reichsten an Protein gemacht. I)ie Körner von Ledermehl- düngung und ohne Stickstoff waren in dieser Hinsicht die schlechtesten. Hinsichtlich der Rohfaser war es ziemlich umgekehrt; ebenso beim Aschengehalt. Man hätte vom Ledermehl wegen der schlechten Wirkung des ersten Jahres wohl eine Nachwirkung erwarten können. Aber auch ein dies- bezüglicher Versuch fiel so kläglich aus, dass von einer irgend erheblichen Nachwirkung des Ledermehles kaum die Rede sein kann. Die Anwendung des Chilisalpeters und des schwefelsauren ohiiisai- Ammoniaks bei der Rübencultur von 0. P. Deherain.^) Auf dem etwas kalkhaltigen Versuchsfelde von Grignon hat sich im Gegensatz zu den Beobachtungen Maerckers herausgestellt, dass schwefel- saures Ammon in grössern Gaben (1200 kg pro ha) einen höchst schäd- lichen Einfluss auf das Pflanzenwachsthum ausübte. Der Grund hierfür muss noch gefunden werden. Das Ernteergebniss war folgendes: peter u. Am- monsulfat zuEüben. Ohne 400 400 1200 400 400 1200 Ohne 400 1200 400 1200 Ohne 400 1200 400 1200 1876 (Vilmorin). Düngung kg Chilisalpeter „ „ -\- 400 Superphosphat „ schwefeis. Ammoniak „ „ , „ 4~ "^00 Superph. 5? 55 55 1877 (Vilmorin). Dünger kg Chilisalpeter 55 55 „ schwefelsaures Ammoniak 55 55 55 1877 (Vilmorin mit rosa Anflug). Düngung kg Chilisalpeter 55 55 „ schwefelsaures Ammoniak Ernte Zucker kg /o 17 400 14,5 19 000 12,7 21400 13,1 21400 12,6 16 400 13,0 16 400 13,0 14 600 12,4 30 600 19,2 36 900 17,4 29 800 12,7 29 950 17,0 20 000 16,3 46 600 16,2 56 700 13,3 57 400 10,0 41600 15,3 37 200 13,4 *) cf. Neue Zeitschr. für Rübenzucker-Industrie 1883. und Agric. Centralbl. 1883. p. 593. Bd. 11. No. 2. p. 14 16* 244 Boden, Wasser, Atmospliäie, Pflanze, Dünger. Die aus diesen Resultaten ersichtliche schädliche Wirkung der Ammo- niakdüngung trat in gleichem Masse auch bei der Nachfrucht auf. Von 1879 — 1880 wurde nämlich auf den gleichen Parcellen Esparsette ohne Dünger angebaut. Man erhielt im Mittel: Ohne Düngung 5863 kg Kleeheu Mit 400 kg Chilisalpeter . . 6249 „ „ „ 1200 „ „ . . 6815 „ „ 400 „ Ammonsulfat . . 5812 „ „ „ 1200 „ „ . . 4261 „ Ferner wurden von 1880 — 1882 die gleichen Felder mit Getreide be- stellt wiederum ohne Düngung. Auch jetzt noch litten die Ernten unter dem früher gegebenen Ammonsalz. Das Mittel dreier Ernten war: Korn Stroh Ohne Dünger 2110 3258 Chilisalpeter 2400 4000 400 kg schwefeis. Ammoniak . 2170 3500 1200 „ „ „ . 2000 2780 ^üben-' lieber Zuckerrüben-Düngung von Holdefleiss.^) düngung. j^ j)jg Wirkung frischer Stallmistdüngung auf Zuckerrüben ist dem Verf. zufolge nicht in allen Fällen eine die Qualität verschlechternde, wie Versuche zu Leschwitz in sehr reichem Boden beweisen, der trotz frischer Stallmistdüngung Rüben von 14 — 15 *^/o Zucker lieferte. In andern Fällen indessen drückte eine zu reiche Stallmistgabe mit Chilisalpeter Zuckergehalt und Quotient bedeutend herab, 2) Künstlicher Dünger neben Stallmist war so weit es Phos- phorsäure betrifft, sowohl rücksichtlich der Quantität wie der Qualität der Ernte wirkungslos, nur in Verbindung mit Chilisalpeter neben Stallmist trug er etwas zur Verbesserung der Qualität der Rüben bei. Chilisalpeter allein zu Stallmist dagegen steigerte den Ertrag bedeutend, ohne der Qualität zu schaden. 3) Künstliche Dünger allein wirkten ebenfalls ganz besonders günstig, wenn Stickstoff beigegeben wurde. Verf. schliesst daraus, dass in der Regel nur eine massige Stallmist- düngung (5 — 8 Fuder pro Morgen) zu empfehlen sei, deren Wirkung durch Chilisalpeterbeigabe noch wesentlich gehoben werden könne. Düngungs-Versuch zu Zuckerrüben von H. Rump-Liediugen. cf. Braunschw. landw. Zeit. 1882. p. 191 und Agric. Centralbl. 1883. p. 564. Seeschiick- Dünguugs vcrsuche mit Seeschlick und Moorcompost von "composT Enckhausen-Ebstorf.«) Auf 3 je 15 qm grossen Parcellen eines schwach thonhaltigen Sand- bodens mit kaltem undurchlassendem Untergrund wurden mit reinem See- schlick im Vergleich mit Stallmist Versuche angestellt. Die Ernteresultate der 3 Culturen in kg pro ha berechnet, sowie die Rentabilitätsrechnungen stellten sich folgendermassen: ^) cf. Der Landwirth 1883. No. 17, p. 86 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 880. ^) cf. Journal f. Landwirthschaft 1883. p. 139 u. Agric. Centralbl. 1884. p. 100. Dünger. 245 53 Mehrertrag Mehrertrag A Ernte pro ha gegen unge- » 2 verglichen 1 II düngt _ 03 c« :5 i3 ^ S) © O <;f. U U rS r^ 0< gegen den Geldwerth des Düngers plus oder minus pro ha Fruchtart Art der Düngung II o hn «:§ P Knollen resp. Kömer Kömer resp. Knollen M. kg kg kg kg M. M. la Sommerroggen Seeschlick 192 2500 4000 1000 1000 175,00 — 17,00 Ib J5 Stallmist 320 1833 3000 333 — 46,62 —273,38 Ic 9« üngedüngt — 1500 3000 — — — — 2b 9} Seeschlick 192 2666 2800 1000 800 168.00 — 24,00 2c yj Stallmist 320 2333 2333 667 333 105,03 —214,97 2a 55 Üngedüngt — 1666 Enollen 2000 Knollen — — 3c Karto£fel Seeschlick 192 32000 — 8667 — 277,34 + 85,34 3a jj Stallmist 320 28666 — 5333 — 170,65 —149,35 3b » üngedüngt 23333 ■"" ~ " Die Düngung mit Seeschlick hat also sogar noch mehr eingetragen, als die mit Stallmist und doch enthielt jener noch 48,5 7o Feuchtigkeit. In gleicher Weise bewährte sich auch ein aus 1200 Ctr. Seeschlick (also mit ca. 470 Ctr. Trockensubstanz), 457 Ctr. Stalldünger, 4u Ctr. Phosphoritmehl, 40 Ctr. schwefelsaure Kali-Magnesia und 7 Fuder Mergel bereiteter Compost, der neben 43,22 7o Wasser 0,34 % Stickstoff und 0,21 % in kalter Salzsäure lösliche Phosphorsäure enthielt, recht gut, ja er übertraf den Stallmist noch mehrfach an Wirkung. Zudem ist das Material weit billiger als reiner Stallmist. — Versuche über den ununterbrochenen Anbau von Weizen .^^^'^^'^'^J'^J'^ und Gerste in Woburn von Aug. Voelcker.^) üerste. Die Versuche der Vorjahre wurden auch 1882 mit „Browick- Weizen" fortgesetzt. Saat am 18. bis 20. Oct. 1881. Die Düngung geschah mit Mineraldünger am 15. Nov. 1881, mit Ammonsalz und Salpeter am 7. April 1882, mit Stallmist am 26. Januar. Die alten Parcellen 8 — 11 waren je in 2 Hälften A und B getheilt, von denen eine volle Düngung, die andere aber entweder keine oder nur Mineraldüugung erhielt ohne Stickstoff, theils um die Nachwirkung kennen zu lernen, theils um sich ein Bild von dem Einfluss der Stickstoffdüngung auf die Ernte zu verschaffen. Das Ernteergebniss war folgendes: (Siehe die Tabelle auf S. 246.) Ganz besonders sind die auf den getheilten Parcellen 8 — 11 erhaltenen Resultate zu beachten. Es ergiebt sich, dass eine Mineraldüngung allein ohne Stickstoff keine erhebliche Wirkung auszuüben vermag, dass ferner von der Stickstoffdüngung mit Ammonsalz oder Chilisalpeter des Vorjahres keine Nachwirkung erhalten wurde. Ebenso ist die Nachwirkung des Stall- mistes selbst bei grosser Gabe eine nur geringe, cf Parc. 10 u. 11. ») cf. Agric. Centralbl. 1883. p. 595 u. The Journal of the Royal Agricultural Society of England. 2. Ser. Bd. 19. No. 47. p. 209. 246 Boden, Wasger, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 7 8A 8B 9A 9B 10 A lOB IIA IIB Düngung Ungedüngt 224 Ammoniaksalz 308 Natronsalpeter 224 schwefeis. Kali, 112 schwefeis. Mag- nesia, 112 schwefeis. Natron, 440 Kalk- superphosphat 224 schwefeis, Kali, 112 schwefeis. Mag- nesia, 112 schwefeis. Natron, 440 Kalk- superphosphat, 224 Ammoniaksalz . . 224 schwefeis. Kali, 112 schwefeis. Mag- nesia, 112 schwefeis. Natron, 440 Kalk- superphosphat, 308 Natronsalpeter . . Ungedüngt 224 schwefeis. Kali, 112 schwefeis. Mag- nesia, 112 schwefeis. Natron, 440 Kalk- superphosphat Dieselbe Düngung wie 8A -|- 448 Ammo- niaksalz 224 schwefeis. Kali, 112 schwefeis. Mag- nesia, 112 schwefeis. Natron, 440 Kalk- superphosphat • . . . Dieselbe Düngung wie 9A -f- öl6 Natron- salpeter Keine Düngung (in den 5 vorhergehenden Jahren die Düngung wie 10 B erhalten) 9000 Stallmist, nach Schätzung mit Stick- stoff = 112 Ammoniak*) Keine Düngung (in den 5 vorhergehenden Jahren die Düngung wie 11 B erhalten) 18000 Stallmist, nach Schätzung mit Stick- stoff = 224 Ammoniak^) Weizen Kömer C5 790 2090 1676 945 2350 2139 824 869 2876 771 2365 979 1066 1004 1404 71,6 72,9 71,6 70,6 74,5 73,5 69,4 72,5 73,7 70,0 73,5 69,8 71,3 73,1 72,5 Gerate 2317 3974 4039 2379 4744 4916 2276 2090 6906 2309 6234 2296 3042 2542 3873 Kömer 3 tH yj 1930 2586 2905 64,9 64,4 65,1 1347 65,0 2901 68,0 3052 1550 67,8 62,8 2238 66,1 3087 65,8 2227 67,1 3855 64,4 2343 66,0 2392 65,4 2302 67,2 2477 67,3 2552 3700 3963 1971 4249 4543 2496 3165 6386 2406 6131 2437 2961 2686 2784 Ackerbau ohne Stalldünger mit künstlichen Düngemitteln. cf. Journal d'agriculture pratique 1883. p. 669. Eine schlesisehe Wirthschaft ohne Nutzviehhaltung von Gutsbesitzer Fischer. cf. Der Landwirth 1883. p. 207 u. Agric. Centralbl. 1883. p. 671. Düngungs- Düuguugs ver s uchc in Löwitz 1881/82 von Graf v. Schwerin- versuche T •• -i liöwitz. LOWltZ. cf. Landw. Vereinsschrift des Baltischen Central- Vereins 1883. p. 67 und Agric. Centralbl. 1883. p. 665. Die Versuche, die übrigens lediglich das Düngerbedürfniss des dortigen Bodens prüfen sollten, sind indess deshalb erwähnenswerth, weil sich nach 1) Erhalten durch Verfüttern von 7.53 kg enthülstem Baumwollsamenkuchen, 1204 kg Maismehl, 9032 kg Eüben, 1505 kg Weizenstroh als Futter und 1957 kg "Weizenstroh als Streue. '■*) Erhalten durch Verfüttern der doppelten Menge des vorstehenden Materials. Dünger. 247 dem Verf. auf schwerem lehmhaltigen "Weizenboden die schwerlösliche Phos- phorsäure des Fleischdüngemehls der Superphosphat- Phosphorsäure minde- stens gleichwerthig zeigte, während sie derselben auf dem leichten und mittleren Roggenboden entschieden überlegen war. Erfolge in der Anwendung von Torfstreu-Latrinendünger ^a'tr*!*""- auf Lehm- und Sandboden zu verschiedenen Culturen. dunger, cf. Hannoversche land- und forstwirthsch. Zeitung 1883, pag. 205 u. Agric. Centralblatt 1883, pag. 370—373. Düneungsversuche auf der Versuchsfarm Peterhof b. Riga^^'^sang zu o o o Hafer bei von W. Knier iem.^) Der humose Sandboden des Versuchsfeldes, welches Riga, bis 1881 in Weide gelegen hatte, war in ein Fuss Tiefe mit einer ein Zoll starken Lehmschicht durchsetzt. Die Bodenuntersuchung ergab flg. Resultat: Siebrückstand grobkörniger . Organ. Substanz Grobsand Streusand Staubsand Abschlemmbare Theile . . . Glühverlust . Kali . . . Phosphorsäure Stickstoff . . Versuch I. Acker- krame 1,11 0,78 15,78 32,35 12,68 0,88 0,15 0,40 Unter- grund 0,26 0,12 8,51 20,89 2,62 0,63 0,10 0,05 Versuch II. Acker- krume Unter- grund 0,15 0,30 43,95 13,02 15,17 22,41 0,04 0,02 37,66 7,37 21,39 28,55 9,17 0,93 0,12 0,27 3,18 0,51 0,10 0,05 Trotz der grossen Trockenheit von 1882 wuchs der Hafer, der am 17. Mai aufging, noch ziemlich normal und wurde reif. Die Ernte am 10. Aug. lieferte flg. .Ergebniss: (Siehe die Tabelle I auf Seite 248.) Auf dem offenbar sehr stickstoffreichen Boden konnte nur Kali oder Phosphorsäure, ganz besonders aber beide zusammen zur Wirkung kommen, nicht aber Stickstoff, der vielleicht der grossen Trockenheit wegen sogar den Pflanzen schädlich wurde. Ziemlich ähnlich fiel auch das Resultat des' zweiten Versuches aus, nur kam hier auch der Stickstoff zu einiger Wirkung; am wirksamsten war indess die Phosphorsäure in Verbindung mit Kali: (Siehe die Tabelle U auf Seite 248.) Hinsichtlich der ehem. Zusammensetzung der Körner lässt sich hervor- heben, dass eine Düngung mit Stickstoff und Kali den Stickstoffgehalt der Körner vermehrt-, ebenso waren die Körner nach Phosphorsäure- resp, Kali- düngung procentisch reicher an diesen beiden Stoffen. 1) cf. Baltische Wochenschrift 1883. 1883. pag. 744. XVI. Dorpat u. Agric. Centralblatt 248 Boden, Wasser, Atmosphftre, Pflanze, Dünger, Resultate des Versuches I: Werth ge- trockneten Blutes, Düngung. Phosphors, als präcipitirtee Kallcphosphat üngedüngt Kali Phosphat Schwefelsaures Ammoniak . Kali + Phosphat .... Kali 4- schwefeis. Ammoniak Phosph.-f- schwefeis. Ammon. Kali -f- Phosph. -f- schwefeis. Ammoniak Kali + Phosphat + Chili . . Saatkorn Geemtet hol 15 % Wasser per Parcelle 41,7 47,8 89,7 41,7 113,.5 49,7 78,4 108,8 96,8 kg 44,9 52,5 75,1 52,9 94,9 45,9 78,5 100,6 83,4 kg 92,6 110,4 175,8 125.6 237,5 106,2 168,8 212,9 192,0 52,5 .51,1 49,3 48,6 51,1 .52,2 51,1 54.7 .52,5 50,1 49,4 49,1 4.5,7 .50,1 .53,3 49,1 52,1 54,7 50,2 Das Korn besteht aus 69,5 66,2 70,7 6.5,7 69,8 70,1 68,8 72,0 71,4 69,7 /o 30,5 33,8 29,3 34,3 30,2 29.9 31,2 28.0 28,6 30,3 Gehalt der Kömer bei 15 7o Wasser 1,90 1.68 1,67 1,62 1,63 2,00 1,63 1,79 1,82 1,40 /o 0,.50 0,54 0,.53 0,55 0,57 0,.54 0,57 0,.55 0,55 0,55 /o 0,28 0,41 0,34 0,38 0,46 0,40 0,46 0,40 0,42 0,30 Resultate des Versuches II: Düngung. Phosphorsäure als Superphosphat Üngedüngt Kali Phosphat Schwefelsaures Ammoniak . Kali -|- Phosphat Kali -\- schwefeis. Ammoniak Phosph. -f- schwefeis. Ammon. Kali -|- Phosph. -f- schwefeis. Ammoniak Kali -f Phosphat -f- Chili . . Saatkorn Geemtet bei 15 7o Wasser kg 30,9 59,3 80,5 47,2 128,6 68,6 102,6 1.58,7 144,5 28,8 49,5 71,4 46,1 101,2 49,4 89,0 151,8 134,6 kg 65,0 112,9 160.6 104,3 271,3 13.5,9 208,4 332,9 306,7 .50,5 .53,0 .51,0 50,0 52.5 .50,5 50,8 .55,0 52,0 50,1 Das Korn besteht aus /o /o 69,3 67,6 72,2 70,2 72,9 71,5 71,9 72,2 72,3 69,5 30.7 32,4 27,8 29,8 27,1 28,5 28,1 27,8 27,7 30,5 Gehalt der Kömer bei 15 7o Wasser /o 1.63 1,83 1,96 1,86 1,86 2,22 1,86 2,06 1,92 1,40 7o 0,.50 0,52 0,.56 0,.52 0,.57 0,69 0,61 0,62 0,63 0,55 /o 0,42 0,41 0.39 0,34 0,36 0,37 0,33 0,32 0,31 0,30 Ferner waren die Körner nach reiner Stickstoffdüngung die kleinsten, diejenigen nach Düngung mit allen 3 Nährstoffen die grössten. Stickstoff und Kali scheint schädlich, Phosphorsäure dagegen günstig auf den Mehlgehalt der Körner zu wirken, der um so grösser ist, je schwerer die Körner sind. Ueber den landwirthschaftlicben Werth des getrockneten Blutes von A. Petermann, ^) Im Verfolg der im Jahresbericht für Agri- culturchemie 1882 pag. 312 mitgetheilten Untersuchungen über den Wirkungs- *) cf. Annales agronomiques 1883. 9. Bd. Centralbl, 1883. pag. 658. No. 6. pag. 241. und Agricult. Dünger. 249 werth stickstoffhaltiger gewerblicher Abfälle prüfte der Verf. im Jahre 1883 das getrocknete Blut in gleicher Kichtuug und im Vergleich mit Chilisalpeter zum Theil unter Beigabe auch der andern Nährstoffe. Jede Düngung wurde doppelt auf 2 Bodenarten ausgeführt. Die Versuchsgefässe fassten je 4 kg Erde und erhielten Stickstoff 0,25 gr, Phosphorsäure 0,30 gr, Kali 0,20 gr pro betreffendes Gefäss. Die Art der Wirkung der Dünger war auf den beiden Bodenarten eine vollständig verschiedene. Alle Unterschiede traten auf dem Sandboden viel deutlicher hervor-, ebeso trat der Beginn der Blüthe und der Reife hier später ein als auf Thonboden. Die Resultate waren folgende: (Siehe die Tabelle auf Seite 250). Wenn auch aus den Resultaten dieser Versuche ein Uebergewicht der Chilisalpeterdüngung über Blutdüngung auch im Thonboden nicht zu ver- kennen ist, während dies auf Sandboden allerdings ganz bedeutend in die Augen springt, so erwies sich das Blut doch als äusserst werthvoll für die Düngung, speciell aber noch besser als gelöste Wolle, mit der im Vorjahre die Versuche ausgeführt wurden. Auf Thonboden hatte die Beigabe der übrigen Nährstoffe neben Stick- stoff gar nicht gewirkt, auf Sandboden dagegen war in Verbindung mit Stickstoff auch Phosphorsäure, besonders aber bei Zusatz von Kali zur Wirkung gekommen. Versuche über vierjährige Rotation von Aug. Voelcker. Koutiolf.^ Die Versuche des 6. Jahres 1882 bilden die Fortsetzung der im Jahresbericht für Agriculturchemie. 1882. p. 321 erwähnten. Die Versuchspflanzen waren 1) Weizen, 2) Gerste, 3) weisser hollän- discher Klee, 4) schwedische Rübe. cf. The Journal of the Royal Agricultural Society of England. 2. Ser. Bd. 19. T. I. No. 37. p. 224 und Agricult. Centralblatt. 1883. p. 668. Düngung mit Kochsalz und Heringsabfällen von E. Hequet- ^Herfngs-"" d'Orval u. A. Pagnoul. ^) Vielfach geäusserte Ansichten, dass Kochsalz abfäiie. eine düngende Wirkung äussere, denen schon 1839 Matthieu de Dombasle entgegengetreten war, , veranlassten den Verf. diese Frage experimentell zu prüfen. Im Herbste 1874 wurde deshalb auf 10 a grossen Parcellen zu jungem Weizen neben Peruguano und Erdnusskuchenmehl je 40 kg Seesalz gegeben. Im folgenden Frühjahr kamen dieselben Düngerraengen auf einem Haferfeld unmittelbar nach der Saat zur Anwendung- ferner auf einem vorher mit 40 000 kg Stalldünger gedüngten Felde , welches nach der Düngung mit schlesischen Rüben bestellt wurde. In allen Fällen konnte nach Zusatz von Kochsalz durchaus kein Ein- fluss auf das Ergebniss weder im günstigen, noch im ungünstigen Sinne constatirt werden. Die an den Küsten oft massenhaft gewonnenen Heringsabfälle, die schon gesalzen als Dünger verwendet werden, wurden auf einem verarmten Felde zu einem Düngungsversuche verwendet. Die lufttrockene Feinerde des Versuchsfeldes, dessen Untergrund auf Kreide aufliegt, war folgendermassen zusammengesetzt: *) cf. Journal d'agriculture pratique. 47. Jhrg. Bd. II. No. 37. p. 366 u. No. 38, p. 403 u. Journal d'agriculture. 1883. No. 7.55—7.58 u. Agriculturchem. Centralbl. 1884. p. 92. 350 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Düngung 1 Vi o Aehren Ernte a o O i J3 02 g :o A. Thonboden. üngedüngt . 11 11 27,81 17,20 1,74 8,87 8 8 26,14 15,82 2,50 7,82 7> ••••... 10 10 24,45 14,90 2,41 7,14 JJ Mittel 9,7 — 9,7 26,13 15,97 2,22 7,94 Getrocknetes Blut 21 5 16 62,63 36,90 6,51 19,22 )5 J) 20 6 14 61,50 35,62 5,99 19,89 Stickstoif Mittel 20,5 5,5 15 62,07 36,26 6,25 19,56 allein ' Chilisalpeter . . 20 5 15 63,90 37,29 6,69 19,92 21 20,5 6 5,5 15 15 64,87 64,39 37,55 37,42 6,96 6,83 20,86 jj Mittel 20,14 Stickstoff als Blut 21 3 18 61,23 35,86 6,34 19,03 Stickstoff u. Phosphor- < CQ11 V<^ V JJ )) 21 5 16 63,58 37,.50 6,10 19,98 Mittel 21 4 17 62,41 36,68 6,22 19,51 Stickstoff als Chilisalpeter 21 6 15 64,56 37,95 6,68 19,93 oUUIc »> » j? 19 11 8 64,60 39,05 6,23 19,32 Mittel 20 8,5 11,5 64,58 38,50 6,46 19,62 Stickstoff als Blut 19 9 10 62,71 37,02 6,07 19,62 Stickstoff, Phosphor- ( säure u. Kali ?5 ?5 ?> Mittel 20 19,.'! 4 6,5 16 13 63,62 63,17 37,99 37,51 6,37 6,22 19,26 19,44 Stickstoff als Chilisalpeter 21 9 12 66,71 39,02 7,07 20,62 » » )5 20 5 15 62,91 37,69 6,23 18,99 Mittel 20,5 7 13,5 64,81 38,36 6,65 19,80 B. Sandboden. [Jngedüugt 6 6 7,47 4,75 0,81 0,«2 0,85 1,91 6 6 7,15 4,37 1,96 >5 •...•.. 6 6 7,67 4,45 2,37 7) Mittel 6 — 6 7,34 4,52 0,83 2,08 Getrocknetes Blut 7 7 15,39 8,50 1,70 5,19 » j> 7 — 7 16,10 9,45 1,74 4,91 Stickstoff Mittel 7 — 7 15,75 8,98 1,72 5,05 allein ' Chilisalpeter . . 12 3 9 27,93 16,95 3,11 7,87 )) 10 3 7 26,11 16,27 2,68 7,16 Mittel 11 3 8 27,02 16,61 2,90 7,51 Stickstofi als Blut 13 3 10 30,56 17,67 3,35 9,54 Stickstoff u. Phosphor- )5 )? )J 15 2 13 28,23 16,70 3,18 8,35 Mittel 14 2,5 11,5 29,40 17,19 3,27 8,94 Stickstoff als Chilisalpeter 14 4 10 32,87 18,72 3,54 10,61 säure » >> » 16 4 12 29,36 17,10 3,35 8,91 Mittel 15 4 11 31,12 17,91 3,45 9,76 Stickstoff als Blut 15 5 10 37,14 19,77 4,08 13,29 Stickstoff, Phosphor- ' säure u. Kali 3? 9? 5J 13 3 10 32,41 18,25 3,08 11,08 Mittel 14 4 10 34,78 19,01 3,58 12,19 Stickstoff als Chilisalpeter 13 3 10 34,96 19,20 3,77 11,99 )5 55 )> 19 4 15 38,98 20,73 4,29 13,96 Mittel 16 3,5 12,5 36,97 19,97 |4,02 12,93 Dünger. 251 Wasser 11,9 o/oo Natron 11,0 «/oo Stickstoff 0,9 „ Kalk 10,6 „ Phosphorsäure .... 0,7 „ Eisenoxyd und Thonerde. 20,0 „ Humusstoffe 6,1 „ Sand und Thon .... 938,6 „ Kali 0,3 „ Von den Heringsahfällen wurden pro ha 3000 kg Mitte October ge- geben. Sie enthielten nach einer Analyse von Nantier: in 100 Theilcn pro 3000 kg Stickstoff . . 1,26 37,8 kg Phosphorsäure 1,19 35,7 „ Kochsalz . . 52,00 1560,0 „ Es ist wohl nicht zu verwundern, dass bei einer so starken Kochsalz- düngung eine schädliche Wirkung nicht ausblieb, doch zeigte sich diese bei verschiedenen Pflanzen in verschiedenem Grade. Zwei Weizensorten litten von Anfang an sehr unter der angeführten Düngung, die auch das Aufgehen der Saat gegenüber den mit Stallmist oder Poudrette gedüngten Parcellen um 14 Tage verzögerte. Die Ernte war sehr massig, jedoch bei einer einheimischen Weizensorte besser als bei der Sorte Goldendrop. Im folgenden Jahre konnte auf einem dieser Felder nach einer Düngung mit 500 kg Superphosphat pro ha keine schädliche Nachwirkung bei einem Gemenge von Roggen und Wicken mehr bemerkt werden. Aehnlich verhielt es sich auf dem 2. Versuchsfelde, welches mit einem Gemenge von Erbsen und Bohnen besät wurde. Während die Düngung mit 36 000 kg Stalldung eine sehr gute Ernte hervorbrachte, verhinderte die Gabe von 3000 kg Heringsabfälle pro ha fast gänzlich das Aufgehen der Körner, so dass das Feld umgepflügt und nach einer Superphosphatdüngung mit 500 kg im October mit Winterroggen be- stellt wurde. Die Ernte war verhältnissmässig recht gut. Ein dritter Versuch mit Hafer ausgeführt gelang besser, doch machten sich auch hier die schädlichen Einflüsse der Heringsabfalldüngung auf Keimung und Entwicklung der jungen Saat deutlich geltend. Gegen die übermässige Zufuhr von Kochsalz sind also die verschiedenen Culturpflanzen verschieden empfindlich. Erbsen und Bohnen vertragen sie gar nicht, Weizen leidet zwar, doch je nach Sorte in verschiedenem Grade, und Hafer wird nur im Anfang der Vegetation von Kochsalzdüngung ge- schädigt. Jedenfalls beziehen sich diese Erfahrungen nur auf die über- mässige Kochsalzdüngung, denn eine geringere Menge, 400 kg per ha, hatte nicht schädlich gewirkt; zudem hätte vielleicht eine gleichzeitige Bei- gabe anderer Nährstoffe die Wirkung der Abfälle gemildert. Kainit und Knochenmehl auf Sandboden von F. W. Steffens. Die nach Schultz-Lupitz bereitete sog. Liebig'sche Düngung ist von sehr guter Wirkung auf den leichten Boden gewesen. cf. Hannoversche land- u. forstwirthschaftl. Vereinsblatt. 1883. p. 477 u. Agricult. Centralbl. 1884. p. 99. Düngungsversuche mit Rohammoniak-Superphosphaten von Rohammo- E Wollnv l'k niak-Super- su. yy uiiuy. ; Phosphate. Nach dem Verfahren von Bolton & Wanklyn D. R. P. No. 16 788 *) cf, Zeitschrift d. landw. Vereins in Bayern. 1883. p. 873 u. Agricult. Centralbl. 1884. p. 167. 252 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. wird das Ammoniak des Leuchtgases statt durch Schwefelsäure mittelst eines auf Hürden ausgebreiteten Superphosphates absorbirt. Das hierbei sich bildende sog. „Rohammoniak-Superphosptat" ist durch eine grosse An- zahl Verunreinigungen des Leuchtgases dunkelgrün bis schwarz gefärbt und enthält nach H. Bunte ca. 7,5 % Ammoniak, daneben aber die Phosphor- säure in präcipitirter Form. Ausser dem Ammoniak gehen aber in das ursprüngliche Superphosphat aus dem Leuchtgase verschiedene Destillationsproducte der Steinkohle, unter diesen das pflanzenschädliche Rhodanammonium über, und es war daher um so mehr wünschenswerth, über die eventuelle Schädlichkeit des „Rohammoniak-Superphosphates" Aufschluss zu erhalten, als die Ansichten betreff der Wirkungsweise der Rhodanverbindungen auf die Pflanzen über- haupt sich sehr widersprechen. Verf. giebt eine Uebersicht der über diesen Gegenstand veröffentlichten Arbeiten und schliesst daran die Beschreibung seiner eigenen Versuche. Die Parcellen von 4 — 10 qm Grösse bestanden aus humosem Kalksand- boden von 20 cm Mächtigkeit. Zum Vergleich wurden zunächst die Versuche an verschiedenen Pflanzen mit reinem Peruguano-Superphosphat und reinem Rhodanammonium ausgeführt. Die Resultate beider Versuchsreihen auf die ha berechnet, sind folgende: A. Versuche mit reinem Rhodanammonium. Düngung Winterroggen Sommerraps Erbsen Runkelrüben Super- Rhodan- 100 100 phos- ammo- Körner Stroh Kömer Kömer Stroh Kömer Stroh Körner Rüben Blätter phat nium wiegen wiegen kg kg. kg kg g kg kg kg kg g Ctr. Ctr. 1000 30 4680 8250 2,82 2125 78.50 768 3325 24,9 1099 295 1000 20 5803 10075 2,91 21.50 9250 778 3425 28,4 1034 349 1000 10 5643 9525 2,84 2400 8500 930 3475 26,2 1225 354 1000 — 5355 9350 2,75 2450 8575 743 2785 26,7 1193 403 B. Versuche mit Rohammoniak-Superphospat. Ca &£ Sommerrübsen Sommerraps Erbsen Runkelrüben Grasgemiscb Superphosphat o A M o c ■^ 1 S 'S hS-cj. c»bb ^ p-S- H E° 2. "t c 3- 2. 8=^ P H Pj o ^-. ■^s P ;■ "• ^ p> ■ B t-l p. pi . , 2 et- • c p p c p B OQ • • o B p- o- a gg s ^ g p g p, M« CO <* CD (D - "> » p 1— •****'*•■•* ""* • . 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CO H^ 0< CO CD ~1 o to rfi 1^ I-' -J M U^ und «) H^ CO Sco o CO c;» NJ CO *. it- tO CO OS OS o« o Of- o CK »^ 1- to W UJ O to 05 a> -acjiooosoostocokf^t^to ck CO CO CO o »^ c;i Superphosphat MtO KJ tO JO It^ Co lO tC !0 to )fv CO CO CO N! to hS CO bS ►- IS f •-' CO ;2S OO ►- -lO ^ -iooioo>-ocscKc;>coos-xi oo Gsoooorf^csoos-joaosco w CK OS CO O CS oo O CJi o Ungedüngt ^^ *» C- O OO 05 ^(3:O»^ K> OS CO CO OO *■ o p- p CO CO CO N) CO CO CO CO hf^ to CO rf^ ri>- h^. rf^ rc CO )-* CA CO te H-- ►- M bO t,SCJ> CO 1- (^ h- ** ^ OJ ooosco-^c;icooo^»— o l_ H- O ►- «5 O O Co «» «^ CO -J -400 00 *' CO CO Chilisalpeter p p. w IS ü»- Ca *» O If rf^ -a M^00C000OK50SOC0 00 CJs o CO O N OS CO CO ^s Kl CO i)s- CO Coif.-COCOOSri^tO^COCOM CO *^co to CO N to Chilisalpeter ^i cocn-Jn^cotoK^if^oosco es CO O OS O » Ol und (D ►J O «D !-■ OOSC^H-tc»OOSi**-OOOrO OS COO 1— O *- l-- p tOf- 00 O C5 o lO' CO OS l« t(^ H-' OS 00 InD O O O CO CCO CO O OS O Superphosphat 11^^ ü tei o W td !z| !2| w o „ ^td>OOMWbt^td C^ S° o S" t3?=o-p:!::rc-B-o'i m eBa>2->r'S5«w£. ►< CD uq PT ffl NM 00 p . • 3 p' * o * p- o 03 o ? ♦ ^ p • p- o Pi 19 «3 • 3 c ■ . • - • p B B O .-* --.. . p. Sg g •'' g (D a> 0) a> . . . . OJ ü> C0 05 K^ tO CO (^050>C5 h- o^DOoco^-•^oc;lCJlO CDO^-N!C0l(>.O-(»OM Ungedüngt Oi M o *» o o O) *• O O H>- cn O 00 *» 00 t*O00Cn00O50K»lf>.0> C: r-i ro lo CO ^a to ^ Wi-Ml-' MMMM M 1-'!OI-I-"M(01-'M!OM « Ol f». 00 CO fti. CO -a -4 ^ »-* CO O *" O 00 Ol 00 If^ -J I-' CO tOCObOCOOOtOCTJOOW^l CJ.^OtOcnit»00 Chilisalpeter p o o» O -4 O 1« o O 03 O OOO 00 *^ ^S K> ^ *-OSOl(^OOOCnCOCOtO Kste b» CO K» iO !_, JO tO M M H- tO (O W tO lO h-^CCMMlOtCMtOK)'-' Chilisalpeter o< *. -J cn «o OlWCKCSt-'OOOlt-* o MCOH-COCOtOOOO^CO und COX». ^ 1^ CO CO 05 cn » c;< CO cn CotOrf^CKOCOtOCnCOO tCI rf^ O cn O O CO otooolrf*oo^^^o ^ »jcoasiootocKtotoGO Superphosphat to » N> M N) W ^ „ 1-. lO I-. ts ►- tO K> »KlbONCOJOlOI-'Ml-' O -^ O» CJi 00 CO 33 CK ~I oxici^c;»coc;^cococo co *.tOt«-lCJ 0< *- CO OS CO Ungedüngt Oi -:? O OS o o tc if. ooooomojo -J o*.SM!a*>.cSoosoo o p" p kSOO iO rf^ CO CO iO tO IOCOH-K)K>MCO CO MCOCOCOift-COCOtSKSM QO o 00 olOcri»f^Orf»'00M M COOOrf^CJ^COtO^CJicO Chilisalpeter p 05 CJ> O bSO 00 O O rf* O O O 00 OS to osooooootn«»oo p< CD •o »-* CO CO M *■ CO *- >o lo ^Drf».^o^oco^^co co tc>l^rf^co»f^t{^to^^cotD Chilisalpeter Ol CJi 05 CO 00 CD|*JOI-'»£^^-OC;^ tf^ ^tON-h-»cOMiCKCOCOCO und O CO O »- 00 o l-40Srf^Ol^l^00 1^ CC(OCOO»Olt>.M*.000 p *«. M o t« o o CO o o »- (3 o o> i(o lO. !*>■ -4 O Ol CO O bSCKOO 00 3 1 Superphosphat Dünger. 255 Düngen des Tabaks von J. Nessler. cf. Wochenblatt des landw. Vereins im Grossherzogthum Baden 1883. pag. 152. Düngungsversuche zu Tabak von J. Nessler.^) Auf 2 Feldern in Karlsruhe und Seckeuheim vsrurden Tabakstöcke ca. ^''^abak ''" Ende Juli je mit einer Lösung von 15 g verschiedener Kalisalze gedüngt; in Seckenheim wurden ausserdem noch andere Düngungsversuche ausgeführt. Die geernteten Tabakblätter wurden analysirt und zugleich geprüft, wie lange sie nach dem Anzünden fortglimmen. Die Ergebnisse sind in folg. Tabelle zusammengestellt: Tabaksorte Versuche in Karlsruhe 1. Maryland 2. „ 3. „ 4. „ .5. Java 6. „ 7. „ 8. „ 9. Nürnberger 10. 11. 12. Versuche in Seckenheim 13. Gundi 14. „ 15. „ 16. „ 17. „ 18. „ 19. „ 20. „ 21. „ 22. Düngung Ungedüngt . . . Chlorkalium . . Schwefelsaures Kali Salpetersaures „ Ungedüngt . . . Chlorkalium . . Schwefelsaures Kau Salpetersaures „ Ungedüngt . . . Chlorkalium . . Schwefelsaures Kali Salpetersaures „ Ungedüngt Chlorkalium Schwefelsaures Kali .... Salpetersaures „ . . . . Kalisuperphosph. u. Wollstaub Stallmist — Kalisuperphosph. Stalhnist — Gülle .... Halb Stallm., Halb Abtrittd. Stallmist Dünger auf die Hectar 654 kg 1 2180 „ / 33 Wg.\ 300 kg / 32 Wg. 1 30 400 1 / 25 Wg. \ 19 300 1 / je 15 Wg. 40 Wg. In 100 TheUen Tabak 5 31 45 19 22 17 7 178 30,8 28,0 32,6 30,4 28,2 38,9 25,7 21,1 19,9 18,9 17,2 16 18,7 18,8 18,0 19,9 23,1 0,83 1,10 0,83 0,37 0,64 0.20 1,40 1,65 0,6 0,42 1,57 1,33 2,3 3,8 2,9 3,22 1,84 1,14 0,43 1,42 0,71 0,71 1,63 1,56 0,43 2,13 1,50 2,20 1,24 1,49 1,35 1,49 0,71 2,00 ^ 12 14 14 13 14 15 12 13 15 Eine Düngung mit Chlorkalium hat demnach mit einer Ausnahme die Verbrennlichkeit des Tabaks verringert, dagegen den Chlorgehalt desselben erhöht. Auffallend ist der sehr gute Einfluss der Düngung mit Abtritt- dünger auf den Tabak, obwohl jener doch grosse Mengen von Chlorver- bindungen enthält. Verf. sucht dies dadurch zu erklären, dass wahrschein- *) cf. Landw. Versuchsstationen 1883. p. 309. 256 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Bünger. lieh die Vorfrucht des Tabaks , Kunkelrüben , das Feld an Salzen , besonders auch an Chlorverbindungen erschöpft hatte. Weinbergs- D ünguugs vcrsuche in den Weinbergen des Ahrthales von dungung. . o. ^ in A. Stutzer. 1) Die Versuche des Jahres 1882 bestätigten die Erfahrung des Vor- jahres (cf. Jahresber. f. Agriculturchem. 1882. p. 320), dass künstliche Düngmitttel dem Stallmist an Wirkung meistens überlegen waren. Ein Dünger mit 7 ^/o lösl. Phosphorsäure, 6 % Kali, 2,5 — 3 % Stickstoff ver- mochte den Ertrag um ca. 20 ^jo zu erhöhen, ebenso wie die Qualität des Mostes sich nach dieser Düngung bedentend besser zeigte, als nach Stall- mistdüngung oder nach einem Düngergemisch ohne Stickstoffgehalt. EinfluBs von Ucber dcu Einfluss der Aussaatstärke und der Anwendung unT Dünger künstlicher Düngmittel auf den Ertrag und die Zusammen- auf Hafer, getzung des Hafcrs von M. Maercker und 0. Beseler.^) Der zu den Versuchen gewählte Boden war milder, humoser, tief- gründiger Lehm und enthielt in Folge der seit langen Jahren rationell be- triebenen Rübenwirthschaft einen grossen Ueberschuss an Phosphorsäure. Jedes 4. Jahr erhielt der Acker eine Stallmistdüngung von 480 — 600 Ctr. pro ha. Vorfrucht waren Zuckerrüben. Nach gehöriger Bearbeitung des Bodens konnte am 6. April die Bestellung vorgenommen werden. Die Ernte fand in der Zeit vom 5. bis 10. Aug. statt. Das Ergebniss der Ernte, sowie anderweitige Notizen, besonders auch soweit sie Saatstärke etc. und die Beobachtungen über Beeinflussung durch die Witterung betreffen, finden sich in folg. Tabelle zusammengestellt: (Siehe die Tabelle auf S. 257.) Zunächst ist aus nachstehender Tabelle, abgesehen von den Angaben über Dünn- und Dicksaat, ersichtlich, dass die verschiedenen Düngungen keinen erheblichen Einfluss weder auf das Scheffelgewicht der Körner, noch auf das Verhältniss des Körnergewichtes zum Strohgewicht, noch auf die Grösse der Körner ausgeübt hatten. Dagegen schien starke Phosphorsäure- düngung das Lagern des Hafers verhütet zu haben, während eine Stick- stoffdüngung schon bei 30 kg pro ha theilweise Lagern zur Folge hatte, bei 60 kg pro ha aber dasselbe auf der ganzen Parcelle eintrat. Phosphor- säurezusatz zu Stickstoff vermochte das Lagern erst dann hintanzuhalten, wenn deren Menge grösser war als die des gegebenen Stickstoffs, selbst wenn dieser ebenfalls 60 kg pro ha betrug. Betreff des Erntequantums giebt die Tabelle genügenden Aufschluss. Hinsichtlich der Rentabilität ist indess zu bemerken, dass Phosphorsäure ohne Stickstoff in keinem Falle rentirte, reine Stickstoffdüngung dagegen lieferte einen hohen Gewinn. Phos- phorsäure neben 30 kg Stickstoff pro ha machte sich in jedem Falle sehr gut bezahlt, neben höhern Gaben von Stickstoff jedoch nicht mehr, ja hier scheint sie auffallenderweise sogar geschadet zu haben. Schliesslich hält Verf. auf ähnlichen Böden bei starken Stickstoffgaben eine Einsaat von 60 — 64 kg Hafer pro ha und eine Drillweite von 21 — 23,5 cm für empfehlenswert. ^) cf. Bericht über die Thätigkeit der landw. Versuchsstation Bonn 1882. ■^) cf. Zeitschr. des landw. Central- Ver. der Prov. Sachsen 1883. No. 2 u. 4. Dünger. 257 aqDSTssneid .lap ^ Soja ^atjiosufi n.io;5I sguunQ U.X03 e93joi(j ITfOIAVar) -qo.T^g ranz -j[9u.io;j s9p pun ngjtig -^ .I9U.I03 10 O bjD .■t^ pT r!>l o tZJ Iz; ^BT^dsoqdjgd -ng-on'Bnr) .T9:^ad{B8 '^ -^ Jahresbericht 1883. oooooooooooo -t^ cq^ 00^ o co^ 00^ cq^ 00^ c^ o o <>i_ o-^ lo" irT iD io~ o lo" irT :2~ co~ o co" .-^ rH^ C>1_ ^ ir^ o_ OJ_ CO^ CO^ .-<^ i-<_ 05_ co~ co~ i-T r-T ö" o" r-T o" cT cT i-T oT '*'*^OCOOO«00.-(iO-* i:d_^o i> ^^cD oq_o ciT o 00 00 C2 o OD sT o cT otT c? oococoGOiXJCiccQOCicocoai fco cctcooocD^ j>cooir:co^-*a5^ooco(M cooot^t-oot-j^oooot-oo O-*lOO^00O00C?-^C00« ^oiooao^aoo^j>Oioio oico-^«;ooocooox>^c<>« COOoJi>aOO^-*XOOi:~ cDoot~c«o*j>oxos>£><:oj> oiei(Mcococoeococcicfiicoco 9 « tD ^ 03 - bC^ u u O bC Suo bo^ ^ p— bC^ p- ÖO bo O ^ « M W J3 ^ bciarj S sc;-:! t:j -^ _ ■=■ a ,^ e „ bf CO C/2^ C/2 ^ 1 1 1 1 1 |t~OC5(MCOJ> 1 1 1 1 1 |CO->*^002>CO 1 1 1 1 1 l-=lf»OCC>C*«D^ IC5C3 1 I \ (Ti in '^i CTi Oi 1 1 1 OiO O O »O O O iO o 1 1 Ico^coco-^cDco^co o o o o o o o o o o o o o o o o C^ « O? ^ -^ -rJH ooooooooo ooooooooo rH(MC0-^iOC0!>0003OF-IC* o o o oo o crT j>" ccT o" y? o^ O« OJ ONJ C* lO lO oo J> G5 oTöo O O? OD Cd lO lO 05 OT Ci C5 CO XI 00 CQ CO ^ ^ o CD Oi o CO CO i;o •^ O Cl »O OS lO CO J> CD CO 00 00 ^ (M COCO O CO O £~ ^ r-^ CO O ^ ä> J> CO CO CD CO CO '^ -^ ^ -<+i '^ o CO 00 ^ e« CO cvj -* ^ o »n O CO CQ CS CO Ol CO CO -* CO -5*1 CO ,-^ ^ bß 1— 1 cö 08 i-q J ISD 05 p m O J bD S bC /s3 tj tH O c6 ü «3 O <1> 05 :CS J •■^ J CS cS l-!H g fjH a CS 1-11-5 n, O ,, O ^ a S^ > § =- O ■ CO 17 QKQ Boden, WaBser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Die chemische Untersuchung der bei vorstehendem Versuche geernteten Producte lieferte folgendes Resultat: (Siehe die Tabelle auf S. 259.) Ein Vergleich der Erträge auf erster Tabelle mit dem Proteingehalte der Körner zeigt zunächst die höchst wichtige Thatsache, dass je höher der Ertrag ist, desto höher auch in der Regel der Proteingehalt war-, eine rationelle Düngung verbessert also die Ernte nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ, wenigstens sprechen die erhaltenen Resultate beim Hafer für diesen Satz. Hinsichtlich des Einflusses der einzelnen Dünger für sich und in Mischung auf das Ernteresultat fasst der Verf. die gesammelten Erfahrungen, wie sie aus den Zahlen der Tabelle sich ableiten lassen, in folgende Sätze zusammen: 1) Eine Aussaat von 44 kg pro ha ist trotz starker Anwendung künst- licher Düngemittel nicht im Stande gewesen, einen so hohen Ertrag zu er- zielen, als derselbe durch eine Aussaat von 76 kg erzielt wurde. 2) Eine einseitige Anwendung der Phosphorsäure brachte eine wesent- liche Ertragserhöhung nicht hervor, obwohl das Versuchsstück in gutem Kraftzustande sich befand und entschieden nicht an einseitigem Stickstoff- mangel litt. 3) Eine einseitige Stickstoffdüngung bewirkte überall eine sehr bedeu- tende Ertragserhöhung, welche im Allgemeinen der Menge des angewendeten Stickstoffs proportional war. 4) Neben einer schwächeren Stickstoffdüngung , gegeben in Form von Chilisalpeter, zeigten sich kleinere und grössere Quantitäten Phosphorsäure von lohnender Wirksamkeit. 5) Neben einer starken Stickstoffdüngung konnten weder grössere noch kleinere Phosphorsäuregaben eine nennenswerthe Wirkung hervor- bringen. 6) Durch die künstlichen Düngemittel wurde der Körner- und Stroh- ertrag ungefähr in gleichem Masse erhöht. 7) Das Verhältniss von Korn und Stroh betrug bei stärkerer Aussaat durchschnittlich 47 : 53 = 1 : 1,13, bei schwächerer 45:55=1: 1,22. 8) Die Ernteproducte zeigten durchgehends einen ziemlich, beim Stroh aber einen auffallend niedrigen Proteingehalt, offenbar weil durch die Drill- und Hackcultur, die Vertilgung des Unkrautes und die Kräftigung der Stengel der Haferpflanze durchschnittlich stickstoffarme Pflanzen erzeugt werden. 9) Bei schwächerer Aussaat waren die Pflanzen etwas proteinreicher als bei stärkerer. 10) Eine einseitige Phosphorsäuredüngung vermochte den Proteingehalt nicht zu erhöhen. 11) Dagegen wurde der Proteingehalt durch eine einseitige Stickstoff- düngung sehr wesentlich erhöht. 12) Eine neben der Stickstoffdüngung gegebene Phosphorsäuredüngung änderte den Proteingehalt nicht. 13) Je höher die Erträge, um so höher war auch der Proteingehalt der geernteten Körner und des Strohes; hieraus folgt der Satz: je mehr geerntet wird , um so besser ist auch die Qualität der Ernteproducte. Dünger. 259 «q ojd ;9;aJ99S ■Bq ojd nt9()oij ^ qoi;s Uli o u9|T9qtiig[ -q;j9AiiqB^ W9J puti 9go;8;oBj;xa jS gqosy $2 jgsBjqoy; ^5 ujö^o-td 5^ ;9^uj993 Bq ojd ui9:^oij; ^ ngidg aep ni U9;i9quia -q:(j9ÄiqB^ Wej pun 9t9JJ "= ' -Bo;8i[oi;g 9qo8v s5 J98Bjqoa S^ nia|oi CQ^CD N r-J CO O I> CO CO^-*^C«_ i>QOC5coci;!05>oco2>coa5 lo" af •^'" cd" cvT CO j>~ lO 00' crT ^ CO ocT in" cd" t-" »o co" lO 10" !> co' co' crT CC_C5^CQ^CO^!> i>_o — -tf '^ o -* oo~ CD oT ctT t-" co~ i>~ j> j> cd" crT cd~ cocococococococooocoroco l> Ol CO 03 05 »o'ioio uri CO CO 10 CD CD lo 10 ic Ciu:5iOCa3 -^i>coojcoojcooooooa5co o>^i> 00 oJ CO 2> 00 cc -^00 os^co 05^ r-^ 0_ cq^ CD O O J> .-H_ CO « 05_ CO*" rjH"" -5ir ^"^ co~ lo" co" co" irT '^^ •»!<" co" -^.— (1— ll— 1,-!,— I.— Il— ll— 1,— ll— I.— ( o-^oi>C5005^cDcDair-< co_^ Qq_ cq^ Qq_ o*^ co^ cq_ -^ OT o_ O J> TjT ^ -^ ^ o" irf urT lO lo" >o~ lO ic r-^cq^C5^i> >o rD_0_CO^O^O^t- Tti c^r^tTt-"^' co"'*'ö"o"— "cD^ic'aT O-^"— lOiOOSCO'sfOiOOt— CD CNJ(M(NCOCOCOCOCOCOCOCOrO 0^i>^0i^i> 0?^0«^2>_CD^T)<^-^^0 ■^ CXTr-ToOO'-^ifrcÖ'cOCD^^^'XCD" i-iO«^C_J> C_co CS iq^co CO ^ od cd" oT ctT o" cf ctT ö" o" o" oT 00 o o 000000 000000 Oi (N « ^ "* -^ bß CO 3 <1 I , ,000000000 000000000 ' ' 'cvJCO-^CMCO-^CMCO-^ r-l(>JCO-«i<«OCOt^00050r1(N CO CO « -^O 05 ■hT -cf CD »O -^ -t •41 CVJ CD O« CQ Oi oj j> lO i-H 00 --i 10 uO t~ i> i> t- co CO CD in f-H oj_ i> CO O" rH~ CO (^ CO CO CD in CO »o CD c^c^j> O '* o in in -^t^ in "^ ^t^ ^^ Tfi Tji ^i i-^O J> CJ O Oi od" oi i> cd o? !> CO CO CO CO CO CO »n CO -«^e« in cq^ lO icin lO in in" ■-H in -^cooi o o o?o o od o •^ CO -^ -^ CO -^ o o in CO in 1—1 J> CO .-H^QO -^^-^ in CD od in -«ir CO CD CD CD CD CO CD C« T-J^CD 00 -^ -^ CO Of rH CO"cj ^ •* ■^ -^ -* -^ -^ CO 1-H 05^ ^ c« -^ cOt^co CO TtTr^r •— — ' 1— I T—l rH ,-( in 05 o? in o 00 in oi CO CD -* -^ ^ -^ in -rf '^ -^'" 00 O CD oj com in CIO j> CO ~ 2> -^ Oi CO -rt* i> C^ C O CO xi i> CO -»jrcd -^ •— I r-l O* C* Oi C CO CO T^ t* t~ C3 oTcToT '.000 •000 ' (M Oi ■«*( 0000 0000 CO-* in CO t^ 00 17' ^gA Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Eine rationelle Düngung fördert nicht allein höhere Erträge, sondern auch werthvollere Futtermittel. 14) Die bei starker Stickstoffdüngung und bei dem in Folge derselben eintretenden Lagern geernteten kleineren, weniger gut ausgebildeten Körner besitzen einen höheren Proteingehalt als die vollständig entwickelten Körner; sie dürfen daher nicht ohne Weiteres als weniger wertvoll angesehen werden. 15) Durch eine einseitige Phosphorsäuredüngung wurde der Fettgehalt der Körner nicht beeinflusst. 16) Dagegen wurde derselbe durch eine einseitige Stickstoffdüngung erniedrigt. 17) Eine schwächere Phosphorsäuredüngung neben einer Stickstoff- düngung stellte den ursprünglichen Fettgehalt wieder her, eine stärkere Phosphorsäuredüngung erhöhte denselben sogar, offenbar durch eine Reife- beförderung. 18) Die sticktoffreicher gedüngten Körner waren im grossen und ganzen etwas holzfaserreicher und etwas ärmer an stickstofffreien Nähr- stoffen, als die stickstoffärmer und namentlich phosphorsäurereich gedüngten Körner. 19) Durch eine rationelle Düngung konnte der Proteinvorrath der Ernte fast verdoppelt werden. 20) Bei den Versuchen wurden von dem angewendeten stickstoff- haltigen Düngemittel etwa 55 % in den Ernteproducten wieder gefunden. III. Allgemeines. Knochen- Uober Kno ch enkohlosuporpho spha t von Fr. Farsk.f. ^) ''phcTspifaV Nachdem Verf. einige allgemeine Bemerkungen über die Zusammen- setzung des Spodiumsuperphosphates gemacht hat, bespricht er zunächst A. Seine Versuche im Laboratorium, a. Das Verhalten des Superphosphates gegen Wasser. Verschiedene Proben der durch Sieben gewonnenen gröberen und feineren Theile eines Superphosphates wurden je mit mehr und weniger Wasser befeuchtet an der Luft stehen gelassen. In der Zeit von 6 Stunden bis 20 Tage nach der Mischung wurde bei beiden Korngrössen ein allmählich sich steigerndes Zurückgehen der löslichen Phosphorsäure beobachtet und zwar bildete sich den Analysen zufolge aus dem ursprünglich vorhandenen Monocalciumphosphat durch Einwirkung des Wassers Dicalciumphosphat und freie Phosphorsäure, während die nicht mit Wasser benetzten Proben während der Dauer des Versuchs unverändert blieben. (Siehe die Tabelle auf S. 261.) Hieraus ist nach dem Verf. zu entnehmen, dass zum Zweck der Ana- lyse der lösl. Phosphorsäure die Probe des Superphosphats sofort mit viel Wasser ausgezogen werden muss, um einen Verlust an lösl. Phosphorsäure zu vermeiden. *) cf. Ber. d. laudw.-chem. Versuchsstation lu Tabor über Versuche der Jahre 1881 u. 1882. Tabor, 1883 u. Agric. Ceutralbl. 1883. p. 449. Dünger. 261 Grösse des Superphos- phat-Kornes Zugesetzte Wassermenge Verlust an löslicher Phosphorsäure in 6 Std. 12 Std. 1 Tag 2 Tage 4 Tage 5 Tage TV-^Tag 20 Tage gröber < wenig mehr eingetrocknet 16,57 20,17 23,88 31,83 25,57 37,23 28,91 42,10 31,57 47,28 32,68 49,34 34,23 51,99 18,88 39,62 60,28 feiner < wenig mehr eingetrocknet 20,32 25,42 31,83 37,00 35,73 44,12 40,01 50,71 45,25 57,92 — 50,89 68,12 23,33 — b. Das Vorhalten des Superphosphates im Boden. Je ein Superphosphat von gröberem und feinerem Korn wurde mit 100 g Erde gemischt und mit mehr oder weniger Wasser bespritzt. Die lösliche Phosphorsäure war schon nach wenigen Stunden in allen Fällen bis über 70%, nach einigen Tagen bis zu 90% und nach 14 Tagen bis zu 98 % zurückgegangen. &p g- Zugesetzte Wasser- mengo Verlust an lösl. Phosphorsäure in 7o ^^^ ursprünglichen Menge in itS = 3 Std. 6 Std. 12Std. 1 Tag 1 2Tage|4Tage 6 Tage 10 T. 14 T. 18 T.25 T. gröber i wenig mehr 62,50 60,30 72,32 67,14 80,10 74,25 85,12 80,12 89,13 84,20 92,28 87,95 94,71 89,97 0,74 96,00 91,75 97,49 95,22 98,31 97,44 1,10 98,48 98,15 feiner l wenig mehr 70,17 68,55 79,81 75,92 84,28 81,81 88,05 85,92 90,90 88,24 92,30 90,72 94,28 92,87 1,12 96,15 95,12 97,98 97,14 98,65 98,15 1,78 98,82 98,81 Aehnliches wurde in zwei andern an Kalk reichern Bodenarten beob- achtet, nur waren hier schon nach 48 Stunden, im 2. Versuch mit einem Boden von 20 % Calciumcarbonatgehalt sogar schon nach 5 Stunden, über 98 % der ursprünglichen löslichen Phosphorsäure zurückgegangen. Es hatten sich in allen Fällen neben löslicher Phosphoisäure als 2fach saures Calciumphosphat und wenig Tricalciumphosphat grössere oder geringere Mengen von sauren Eisen- und Thonerdephosphaten [Alg H12 (P04)6., AI2 H3 (P04)3, Fe2 H12 (P04)6, Fe2 H3 (P04)3 und hauptsächlich 2bas. Calcium- phosphat gebildet. Verf. fasst die gewonnenen Resultate in folgende Sätze zusammen: 1) Das Superphosphat geht im Boden, je mehr er kohlensauren Kalk enthält, desto rascher zurück. Diese Umsetzung vermittelt das Wasser. 2) Je mehr Wasser im Boden circulirt, desto geringer ist dieses Zu- rückgehen und umgekehrt. Der Anfangs bedeutende Unterschied ver- schwindet jedoch nach und nach in dem Masse, in welchem die lösliche Phosphorsäure unlöslich wird. 3) Das Superphosphat von gröberer Körnung unterliegt im geringeren Masse dem Zurückgehen als das Superphosphat von feinerem Korn-, aber auch hier wird der Unterschied allmählich geringer. OßO Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 4) Da die meisten Samen ihre Keimung im Boden in 7 — 14 Tagen vollenden, so geht daraus hervor, dass im Kalkboden die Pflanzen ihre Phosphorsäure-Nahrung hauptsächlich, wenn nicht ausschliesslich aus citrat- löslichem phosphorsaurem Calcium aufnehmen. B. Die Versuche im Glashause. Verf. suchte den Einfluss der Ungleichheit des Kornes der Super- phosphate auf die Pflanzen festzustellen und wählte als Versuchspflauze tartarischen Buchweizen, der in grosse Erdkästen mit verschiedener Düugung gesäet war. Vom gröberen Superphosphat mit 14,08% löslicher Phosphorsäure wurden 4 g pro Kasten, vom feineren mit 14,37% lösl. Phosphorsäure ä 3,5371 g Superphosphat gegeben. Die folgende Tabelle giebt ein Bild der übrigen bei diesem Versuche eingehaltenen Verhältnisse, sowie der erzielten Kesultate: (Siehe die Tabelle auf S. 263.) Abgesehen von einigen Bemerkungen allgemeinerer Art zieht Verf. aus vorstehend wiedergegebenen Resultaten folgende Schlüsse: 1) Die Furchendüngung (unter den Samen eingescharrt) erwies sich als die günstigste Düngungsart. 2) Im Thonboden wirkte das Superphosphat günstiger als im Kalk- boden. 3) Das feinere Superphosphat ist hinter dem gröberen zurückgeblieben, gleichgiltig ob im Kalk- oder im Thonboden. ^) Ein weiterer Versuch mit tartarischem Buchweizen in Kalkboden zur Beantwortung der Frage, ob die Superphosphat-Düngung vor oder nach der Keimung sich besser eigne, diente zugleich dazu, um den Einfluss verschiedener Feuchtigkeitsgrade auf die Entwickelung der Pflanzen fest- zustellen. Gedüngt wurde mit 14,3%igem Superphosphat. Aus den erhaltenen Ernteresultaten ergiebt sich, dass die Pflanze zwar für das Vorhandensein eines angemessenen Feuchtigkeitsgrades während der Vegetationsperiode sehr dankbar ist, dass aber gleichzeitig die Ernte hin- ausgeschoben wird. Ferner wurde der Versuch betreffend Einflufs der Körnung der Super- phosphate unter den früheren Bedingungen wiederholt-, jedoch wurde dem Boden je 2,0 g Natronsalpeter pro Gefäss beigemischt. Nach der Keimung erhielten die Pflanzen ungleiche Mengen Wasser. -Die Düngung mit löslicher Phosphorsäure in Superphosphat verschiedener Körnung betrug ca. je 0,4103 g Pa O5. Das Resultat war folgendes: (Siehe die Tabelle auf S. 264.) Wenn auch die Ernte durch verschiedene Umstände dies Mal beein- trächtigt wurde und ziemlich geringer ausfiel als in früheren Jahren, so war doch der Einfluss der unter verschiedenen Bedingungen gegebenen Dünger deutlich genug. Verf. zieht daraus die Schlüsse, dass 1) Im Original ist entgegen den in der Tabelle wiedergegebenen Ernteresultaten und auch im Widerspruch mit den Ergebnissen des folgenden Versuches die um- gekehrte Schlu8Bfolger«ng vom Verf. gezogen. D. Ref. Dünger. 263 o ^ O cc (TQ CO CO OO O CO OS O c<» o CO oT T-T o CO o CO CO s a -^ rt ^ a o «u CO bß a u ,n SKÜ a r a a es H q - TS g 'S fco, • :a a a ^ ^ — H o .a -^ a bO 264 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Gedüngt unter den Samen mit Angewendete Wassermenge Emtegewicht in g Natronsalp. grob. Superph. fein. Superph. Samen Stroh Summa ungedüngt _ ^ hinreichend 18,215 10,023 28,238 do. — — mehr 18,372 10,499 28,871 Natronsalp. — — hinreichend 19,487 10,083 30,570 do. — — mehr 19,949 10,999 31,948 — niedrig proc. — hinreichend 18.927 10,899 29,826 — do. — mehr 19,283 10,952 30,235 — — niedrigproc. hinreichend 18,700 10,620 29,320 — — mehr mehr 19,002 10,918 29,920 Natronsalp. niedrigproc. — hinreichend 20,145 10,987 31,132 do. do. — mehr 20.573 11,204 31,777 do. — niedrigproc. hinreichend 19,748 10,625 30,373 do. — do. mehr 20,006 10,709 30,715 do. höherproc. — hinreichend 20,869 11,452 32,321 do. do. — mehr 20,990 11,687 32,677 do. — höherproc. hinreichend 20,010 10,625 30,635 do. — do. mehr 20,596 10,784 31,380 1) das gröbere Superphosphat in allen Fällen die Pflanzen günstiger be- einflusst hatte als das feinere, 2) der höhere Feuchtigkeitsgrad den Einfluss des Superphosphates er- höht hatte, sowohl in Bezug auf die Samen- als auch auf die Strohernte. C. Versuche auf dem Versuchsfelde. Entsprechend den Versuchen im Glashausc stellte Verf. auch solche auf dem Versuchsfelde an, einem thonigen Boden, der im ersten Berichte der Station genau characterisirt ist. Jede der Parcellen, deren Grösse bei den einzelnen Versuchspflanzen: Gerste, Saubohne, Schlesische Zwiebelkartoffel, Montagner Korn, Tartarischer Buchweizen, Linse, Hafer und Wasserrübe von 10 — 40 qm wechselte, erhielt je die gleiche Menge Phosphorsäure in verschiedeneu Präparaten. Verf. wählte Superphosphate von gröberem und feinerem Korn, ferner das kladnoer Phosphat, gefälltes Kalkphosphat, Knochenmehl mit 3,6^0 N und daneben Natronsalpeter als Stickstoffdünger. Von den tabellarisch mitgcthcilten Ernteergebnissen seien hier nur folgende Hauptpunkte hervorgehoben: 1) Das Superphosphat von gröberem Korn hatte wiederum besser ge- wirkt als das von feinerem Korne. 2) Das kladnoer Phosphat hat in 3 Fällen das Superphosphat in der Wirkung übertroffen; bei Kartoffeln wirkte es weniger gut als das Super- phosphat. 3; Das gefällte Kalkphosphat hatte zwar die Ernte erhöht, war jedoch hinter den übrigen Phosphaten zurückgeblieben. 4) Das Knochenmehl hat in Folge seines Stickstoffgehaltes ausgezeichnet gewirkt. Ueber die sogenannte Schwefelsäure-Düngung von H. Frc- Schwefel- säure- • "-.ix Düngung. SeniUS.l) *) cf. Zeitschrift des Vereins nassauischer Land- u. Forstwirthe 1883. No. 49. Dünger. 265 Verf. wendet sieb gegeu die seit einiger Zeit von Robert Scbröder in Berlin empfobleue Scbwefelsäuredünguug. Abgesehen von der grossen Schwierigkeit der Handhabung eines solchen ätzenden Düngungsmaterials stehe der Brauchbarkeit desselben auch der zu hohe Preis gegenüber der Wirkung entgegen. Auf kalkhaltigem Boden könne man aber kaum eine andere Wirkung erwarten, als die des weit billigeren Gypses, weil die Schwefelsäure bald nach dem Aufbringen vom Kalk absorbirt werde; und selbst auf andern Böden könne man höchstens dann eine Wirkung der Schwefelsäure -Düngung erwarten, wenn genügend Pflanzennährstoffe vor- handen seien, die des Aufschliessens bedürftig seien. Das sei indess bei den meisten Bodenarten durchaus nicht der Fall. Ueber Schwefelsäure-Düngung von M. Märcker. cf. Westpreussische Mittheilungen und Fühling's landw. Zeitung 1883. p. 400. Ueber die Düngung mit Schwefelsäure von E. v. Wolff. cf. Deutsche landw. Presse und Fühling's landw. Ztg. 1883. p. 729, Ueber Schwefelsäure-Düngung von P. Wagner. cf. Wochenblatt des landw. Vereins im Grossherzogthum Baden 1883. No. 34. Die Schwefelsäure-Düngung von E. Heiden. cf. Sächsische laudwirthschaftl. Zeitung 1883. No. 33. Die Aufschliessung des Ackerbodens durch Schwefelsäure (nach R. Schröder-Berlin) von E. Meissl. cf. Wiener landw. Zeitung 1883. No. 24. Die Lage des Düngermarktes von Emil Güssefeld-Hamburg. cf. Deutsche landw. Presse 1883. No. 9. Zum Lupitzer Wirthschaftssystem von Schullz-Lupitz. cf. Deutsche landw. Presse 1883. No. 14. Das Wirthschaftssystem in Lupitz von Drechsler-Göttingen. cf. Deutsche landw. Presse 1883. No. 15. Herr Schultz-Lupitz und die „Stickstoffsaramler" von Blo- niey er- Leipzig. cf. Deutsche landw. Presse 1883. No. 17. Der Einfluss des Superphosphates auf die Qualität der Ernle von Fr. Farsk^. cf. Bericht der Versuchsstation Tabor 1883. p. 24 u. Agriculturchem. Centralblatt 1883. p. 511. Mittheilungen über die Arbeiten der Moor-Versuchsstation in Bremen in den Jahren 1877 — 1882 von Fleischer. cf. Landw. Jahrbücher 1883. Bd. XIL p. 1. Beiträge zur Spüljauchen-Rieselkunde von G. H. Gerson- spuijaucii Berlin. 2) Verf. behandelt die Berieselungsfrage in 3 Abschnitten und hebt dabei besonders folgende Punkte hervor: L Abschnitt. Die Sewage-Frage. n. Abschnitt. Die bis jetzt benutzten Methoden zur Reinigung und Aus- ^) cf. Landw. Jahrbücher 1883. Bd. XII. p. 227. Ogg Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. nutzung der Abflusswässer von Städten und Fabriken durch Acker- und Wiesenberieselung und Ueberstauung, ihre Vor- züge und ihre Fehler. 1) Grasanlagen, a. Der Beetbau, b. Hangbau, c. das Lombardische oder das Croydoner System, d. Wasservertheilung durch Schläuche, e. der Petersen'sche Wiesenbau, f. Vertheilung durch Thonröhren mit seitlichen Schlitzen. 2) Anlagen mit aptirtem Terrain für Hackfrucht, Ge- treide etc. HI. Abschnitt. Die verschiedenen Bewässerungssysteme des Verf. und Combination derselben mit den alten Methoden. Der Verbrauch und die Controle künstlicher Düngemittel in Preussen von H. Thiel. cf. Landw. Jahrbücher 1883. Bd. XII. p. 749. Phosphate Untersuchungen über das Verhalten schwerlöslicher Phos- im Moor- '-' boden. phatc im Moorboden und gegen einige schwache Lösungsmittel von M. Fleischer unter Mitwirkung von A. König und R. Kissling. i) (Siehe Abschnitt: „Boden") Angesichts der grossen Bedeutung, welche einer directen nutzbringenden Verwerthung unlöslicher Phosphate zukäme, haben die Verff. im Verfolg ihrer Arbeiten des Vorjahres die Frage weiter studirt, in wie weit unlösliche Phosphate von gewissen Moorbodenarten in Lösung gebracht werden könnten. Gegenüber den herrschenden 3 Ansichten über die lösende Wirkung der Humussubstanzen, nämlich 1) nach Knop durch Umsetzung des phosphörsauren Kalkes mit den humussauren Salzen, 2) nach Simon durch Bildung einer Humussäure -Phosphorsäurever- bindung, 3) durch Kohlensäure in statu nascendi, wobei jedoch nicht klar gelegt ist, ob die freie Huraussäure oder deren Salze wirksam sind, stellten Dietrich und dann Eichhorn fest, dass freie Humussäure, wie sie in gewissen Torfarten vorkommt, selbst schwerlösliche Phosphate aufzuschliessen im Stande ist. Die nachfolgend beschriebenen Versuche sollten die Grösse dieser höchst wichtigen Eigenschaft der Humussäure experimentell feststellen. Es kamen folgende Phosphate zur Anwendung: 1) Reines Dicalciumphosphat, künstlich dargestellt. In 1000 Th. Wasser lösten sich 0,0563 g Phosphorsäure. 2) Präcipitirtes Kalkphosphat, ein Gemisch von Di- und Tri- calciumphosphat mit Eisenphosphat, Chlorcalcium, Kalkcarbonat und Kalk- sulfat mit 26,77 — 29,82 0/0 Phosphorsäure. 3) Tricalciumposphat mit wenig Dicalciumphosphat und Kaliphos- phat und 41,43% Phosphorsäure. 4) id. geglüht. 5) Präcipirtes Kalkphosphat, ein Gemenge von Tricalcium- und Eisenphosphat mit mehreren Kalkverbindungen, enthaltend 22,55 % Phos- phorsäure. 1) cf. Landw. .Tabrbüclifr 1883. Bd. XII. p. 129—192 u. Agriculturchem. Cen- tralblatt 1888. p. 87. Dünger. 267 6) Rohes Knochenmehl vex'schiedener Körnung mit 20,57 bis 25,55% Phosphorsäure. 7) Gedämpftes Knochenmehl von verschiedener Korngrösse mit 22,01—22,37% Phosphorsäure. 8) Knochenasche aus No. 7 bereitet mit 38,71% P2O5. 9) Roher Mejillonesguano mit 35,25% Phosphorsäure. 10) Lahnphosphoritmehl mit 26,68% P2 O5. 11) Phosphatknollen aus Eisenerzen gemahlen mit 23,64% P2O5 12) Phosphorsaures Eisen gefällt mit 39,68 7o P2O5. 13) Phosphorsäurehaltiger Waschschlamm der Eisenerze von Gross-Bülten mit 3,17% P2O5. 14) Phosphorsaur. Aluminium, gefällt, mit 46,40% Phosphorsäure. Als Versuchsboden diente sowohl Material von Hochmooren, die sich durch ihren sehr geringen Gehalt an Mineralstoffen auszeichnen, nämlich: a. die oberste Schicht des Hochmoors, der Haidehumus. b. der darunter liegende Moostorf, c. der amorphe schwarze Torf, das Material der Torffabrikation, d. ein Moostorfboden in Dungcultur (Veencultur), e. ein Haidehumus-Moostorfboden in Kalkcultur, als auch Material aus den unter ganz anderen Bedingungen gebildeten Niederungsmooren, die sich durch ziemlich bedeutenden Aschengehalt be- sonders an Kalk auszeichnen und daher im Gegensatz zu den sauer reagi- renden Hochmoorböden die Humussäure oft gebunden enthalten, nämlich: f. Moor aus dem Drömling von Cunrau (neutral reagirend), g. Moor aus einer Moorwiese an der Wörpe (schwach sauer), h. Moorwiesenboden aus dem Emsgebiet (schwach sauer), i. Sog. .,Dargmoor" von Kehdingen an der Eibmündung (schwach sauer). 100 Theile der getrockneten Moorsubstanz enthalten: Organ. Sub- stanz Mineral, Sub- stanz Unlösl. in con- centrirt. Salz- Kalk Phoa- phor- säure A. Material vom Hochmoor. a. Haidehumus b. Moostorf c. Braunschwarzer Hochmoortorf . , . d. Cultivirter Moostorf (200jährige Cultur) e. Gekalkter Haidehumus-Moostorf . . . B. Material von Niederungsmoor. Drömlings Moor Wiesenmoor a. d. Wumme-Niederung „ a. d. Ems-Niederung . Dargmoor 86,40 98,70 97,90 62,70 84,90 78,00 80,50 26,60 92,10 13,60 1,30 2,10 37,30 15,10 22,00 19,50 73,40 7,90 10,48 0,57 0,91 4,63 7,64 ? ? 2,25 0,50 0,11 0,23 1,37 5,04 0,25 0,03 0,03 0,47 9 6,48 2,73 0,84 1,17 Die Ausführung der Versuche geschah nun in der Weise, 0,37 0,20 0,62 0,07 dass 25 g resp. 50 g lufttrocknes, feingemahlenes Moormaterial in einem Becherglas OCQ Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. mit der abgewogenen Menge des zu prüfenden Phosphates und bei allen Versuchen annähernd gleichen Mengen Wasser verschiedene Zeiten in Be- rührung gelassen wurden, und dann die Flüssigkeit durch Abfiltriren und Auswaschen vom Rückstande getrennt wurde. Die auf 1750 cc resp. 3500 cc gebrachten Filtrate wurden nun zu den Bestimmungen benutzt. Verff. prüften zunächst das Verhalten verschiedener Phosphate gegen Wasser und andere schwache Lösungsmittel und haben die gewonnenen Re- sultate tabellarisch zusammengestellt. Des Ferneren prüften sie das Ver- halten verschiedener Phosphate gegen verschiedene Moorbilduugen. Diese im Laboratorium erhaltenen Resultate sind zwar noch nicht ohne Weiteres auf die Praxis zu übertragen, da man noch nicht alle Factoren, die auf dem Mooracker mitspielen, genau kennt. Es ist aber wohl anzu- nehmen, dass die Processe doch annähernd ähnlich in der Natur verlaufen und dies vorausgesetzt würden in der That die durch Einfluss von Humus- substauz in Lösung gehenden Mengen Phosphorsäure sehr beträchtlich sein. Eine kleine Rechnung möge dies zeigen. Es enthalten z. B.: 15 cm Ackerkrume Lufttrockne Sub- Ton staBz mit iC/o Feuchtigkeit pro lia kg • Moostorf v. Wörpedorf ca. 150 000 Veenacker Wörpedorf (jüngere Cultur) . ca. 181 000 Veenacker (ältere Cultur) ca. 224 000 Ausser Stande, an diesem Orte das reiche Tabellenmaterial wieder- geben zu können, möge es genügen, die Schlussfolgerungen, zu denen Verff. auf Grund der Ergebnisse ihrer Versuche gelaugt sind, anzuführen: a. Verhalten verschiedener Phosphate gegen Wasser und andere schwache Lösungsmittel. Dicalciumphosphat löst sich bei gewöhnlicher Temperatur ohne Zersetzung in reinem und in kohlensäurehaltigem Wasser. Die Löslichkeit in letzterem ist bedeutend grösser, als die in reinem Wasser. Auch der Zu- satz von saurem kohlensaurem Natron steigert die Löslichkeit — jedoch nicht in dem Grade, als es eine der schwächer gebundenen Kohlensäure des Natriumdicarbonats gleiche Menge freier Kohlensäure thut. Die Gegenwart der aus einem Niederungsmoor durch Wasser ausziehbaren festen Stoffe er- niedrigt die Löslichkeit,- wahrscheinlich in Folge ihres Gehaltes an Koch- salz, sowie auch durch die Anwesenheit von Kalksalzeu in einem gefällten Kalkphosphat die Löslichkeit des darin enthalteneu Dicalciumphosphates in Wasser beeinträchtigt wird. Gefälltes Tri calci umphosp hat. Die Löslichkeit desselben in Wasser wird durch Glühen stark vei-mindert. Die gröbere oder feinere Beschaffenheit des Präparates war auf die Löslichkeit in Wasser nur von geringem, dagegen von grossem Einfluss auf seine Löslichkeit in stärkeren Lösungsmitteln: Kohlensäure, Ammoncitrat-Lösung. Knochenmehl und Knochenasche. Die Löslichkeit der Knochen- mehl-Phosphorsäure in Wasser ist wesentlich abhängig von der feineren oder gröberen Beschaffenheit der Substanz. Das gedämpfte Knochenmehl lOOThl. luft- Pro Hektar wird ti-oekne Moor- also durch 1 5 cm substanz Ackerkrume bringen in lösl. gemacht Lösung kg an kg Phos- Phosphorsäure phorsäuro 0,4317 ca. 650 0,1944 ca. 350 0,1944 ca. 435 Dünger. 269 giebt grössere Mengen von Phosphorsäure an Wasser ab, als das rohe gleicher Korngrösse. Durch das Veraschen der Knochen wird die Löslich- keit der Phosphorsäure in Wasser gemindert. Beim Behandeln des Knochen- mehls mit Wasser überwiegen die in Lösung gehenden Mengen von Calcium- carbonat bei Weitem das gelöste Kalkphosphat. Roher Mejillouesguano. Die nicht unbeträchtliche Löslichkeit der Phosphoi'säure des rohen Mejillouesguano wird wesentlich bedingt durch seinen Gehalt au Dicalciumphosphat und Maguesiumphosphat. Durch vor- stehende Untersuchung wurde in einer (nicht präparirten) Probe eine Ver- bindung: 2CaS04 + Ca2H2P2 08 + 8 H2 0 und ausserdem zwei Verbindungen nachgewiesen, von iienen die eine 13 **/o, die andere 36 7o Dicalciumphosphat (wasserfrei gedacht) enthielt. Lahnphosphorit gab an Wasser unwägbare, Phosphorit von Gross-Bülten (trotz seines nicht unbeträchtlichen Gehaltes an Calcium- carbonat) merkliche Mengen Phosphorsäure ab. Gefälltes Eisenphosphat und Thonerdephosphat. Aus Eisen- phosphat wurden durch Wasser — wahrscheinlich unter Zersetzung des Präparates — nicht unbedeutende, aus Aluminiumphosphat weit geringere Mengen Phosphorsäure ausgezogen. b. Verhalten verschiedener Phosphate gegen verschiedene Moorbildungen. Gewisse Moorbildungen üben auf die Phosphorsäure der zu den Unter- suchungen verwandten Phosphate in Gegenwart von Wasser eine mehr oder weniger stark lösende Wirkung aus. Letztere beruht, wie die einschlägigen Versuche unzweifelhaft darthun, auf einer Aufschliessung, welche die Phos- phate in Berührung mit der feuchten Moorsubstanz erleiden, und welche bis zur Abspaltung freier Phosphorsäure geht. Es kann kaum zweifelhaft sein, dass dieselbe durch die freie Humussäure bewirkt wird. Moore, welche keine freie Humussäure enthalten, üben die Wirkung nicht aus, ja ihre Gegenwart verringert (wohl in Folge ihres Gehaltes an Kalksalzen) die Phosphorsäuremengen, welche reines Wasser in Lösung bringen würde. Auch bei den Moorbildungen, welche Aufschliessungsvermögen besitzen, kann das letztere durch Beimengung von Kalk oder kohlensaurem Kalk aufgehoben werden. Von grösstem Einfluss auf den Grad der Aufschliessung ist das Ver- hältniss zwischen Moorsubstanz und Phosphat. Von einer bestimmten Phosphatmeuge wird um so mehr Phosphorsäure gelöst, je mehr Moorsubstanz auf sie einwirkt. Die gelöste Phosphorsäure- meuge nimmt jedoch nicht proportional der gesteigerten Moorme>ige zu, weil die zur Aufschliessung nöthige innige Berührung zwischen Phosphat- und Moorpartikelchen mit letzterer nicht Schritt hält. Je mehr Angriffspunkte der Moorsubstauz durch Vermehrung des bei- gemengten Phosphates geboten werden, um so grösser ist die absolute in Lösung gehende Phosphorsäuremenge. Letzteres hat jedoch seine Grenze. Einestheils kann bei Phosphaten, welche kohlensaure Salze enthalten, durch die Steigerung der Phosphatmeuge über ein gewisses Mass hinaus in Folge der Neutralisation der freien Humussäure das Aufschliessungsvermögen des Moores wesentlich geschwächt werden, anderntheils ist es denkbar, dass durch die Vermehrung des Phosphates ein Zurückgehen der löslich ge- 270 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. wordenen Phospliorsäure in der Weise bewirkt wird, dass die letztere mit dem überschüssigen Tricaiciumphosphat Dicalciumphosphat bildet. Andere Factoren, welche den Grad der Aufschliessung beeinflussen, sind: die Dauer der Wirkung von Moorsubstauz auf Phosphat, der gi'össere oder geringere Feuchtigkeitsgehalt der Mischung. Sehr bemerklich machte sich der Einfluss der längeren Einwirkungs- dauer bei einem verhältnissmässig leicht löslichen Phosphat, indem dadurch die in Lösung gehende Phosphorsäuremeuge vergrössert wurde. Bei den übrigen Phosphaten fand letzteres nicht statt, ja es wurde bei längerem Stehen der Mischung, in einigen Fällen sogar ein Zurückgehen der Lüslich- keit beobachtet. Anders war es jedoch, wenn durch successives Auswachsen die in einem gewiss^i Zeitraum löslich gewordene Phosphorsäure immer wieder entfernt wurde, es konnte dann in allen Fällen (mit einer Ausnahme ^i) ein aus der wachsenden Berühruugsdauer resultirendes Fortschreiten der Aufschliessuug beobachtet werden. Der über eine gewisse Grenze hinaus gesteigerte Wasserzusatz zu dem Phosphat-Moorgemisch (91 %) hatte eine Steigerung der Aufschliessung zur Folge, während unter dieser Grenze eine Differenz nicht beobachtet wurde. Die Leichtigkeit der Aufschliessung eines Phosphates durch Moor wird bei Anwesenheit von Kaliumsulfat sehr gesteigei't. — Bezüglich der an- gewandten Versuchsmethode ist zu erwähnen, dass die bei allen Versuchen zur Extraction angewandte Wassermenge ausreichend erschien, um alle zur Zeit gelöste Phosphorsäure in das Filtrat zu bringen. Ausgezeichnet durch ihr Aufschliessungsvermögen sind die Hochmoor- bildungen. Doch zeigen dieselben unter einander grosse Abstufungen. Am eingreifendsten wirkt der an mineralischen Stoffen besonders arme Moostorf, und zwar zeigte das Material aus den obersten Moostorfschichten ein grösseres Aufschliessungsvermögen, als das aus den mittleren, und letzteres ein grösseres als das aus den unteren Schichten. Mit der landwirthschaft- lichen Cultivirung des Moostorfs und der damit verbundenen Abstumpfung der freien Humussäure nimmt das Aufschliessungsvermögen wesentlich ab, um so stärker, je besser der betreffende Acker gedüngt wurde. Doch be- sass die Substanz auch der in höchster Cultur stehenden Mooräcker noch die Fähigkeit, erhebliche Phosphorsäuremengen in Lösung zu bringen. Dem Moostorf, hinsichtlich des Aufschliessungsvermögen am nächsten steht der ebenfalls aschenarme, schwarze Torf aus den untersten Schichten der nordwestdeutschen Hochmoore, welcher nach landläufiger Anschauung für die am meisten saure Moorbildung gilt. Geringer, aber noch erheblich, ist die Fähigkeit des Haidetorfs (Haide- humus), schwer lösliche Phosphate aufzuschliessen. Durch die Brandcultur und die damit in Verbindung stehende allmähliche Zerstörung der freien Humussäure wird dieselbe verringert. Das kalkreiche Drömlings- (Niederungs-) Moor übt auf die genannten Phosphate keine aufschliessende Wirkung aus. Von den übrigen als Niede- rungsmoor bezeichneten Mooren hatte das schwach sauer reagirende Moor aus der Wörpe- und aus der Emsniederung nur noch die Fähigkeit, Dical- ciumphosphat aufzuschliessen, während das stärker saure Dargmoor auch von rohem Mejillones- Guano eine bemerkenswerthe Menge Phosphorsäure *) Bei dem Eisenphosphat. Dünger. 271 löste. Die schwerer löslichen Phosphate wurden von ihnen nicht mehr an- gegriffen. Von den verwandten Phosphaten wurde das reine Dicalciumphosphat am stärksten aufgeschlossen. Sehr stark auch das Tricalciumphosphat. Die Aufschliessbarkeit des letzteren wurde durch das Glühen stark vermindert. Bei dem Knochenmehl war die gröbere oder feinere Körnung von grossem Eiufluss auf die Aufschliessbarkeit, während diese durch das Dämpfen nicht befördert wurde. Die Aufschliessbarkeit der Knochenasche ist wesent- lich geringer als die des Knochenmehls. Eisen- und Aluminiumphosphat zeigten gegen die sauren Moore ein anderes Verhalten, als gegen Wasser. Aluminiumphosphat wurde vom Moor weit stärker angegriffen, als Eisenphosphat. Bemerkenswerth ist es, dass die Phosphate mit dem humussauren Kalk des Moorl)odens unter Bildung von phosphorsaurem Kalk sich umzusetzen scheinen. Der Lahnphosphorit und der Phosphorit von Gr. Bülten wurden unter sämmtlichen verwandten Phosphaten am wenigsten, aber immer noch in sehr merklichem Grade aufgeschlossen. Die Verwendung schwerlöslicher Phosphate auf ra in er a- Verwendung lischeu Bodenarten von M. Fleischer und K. Kissling.^) lich^^hoä- Die verhältnissmässig günstigen Ergebnisse der Laboratoriumsversuche, phate. wie sie in vorstehendem Referat wiedergegeben sind, veranlassten die Verff. die werthvollen Eigenschaften des Moostorfes auch in Wirthschaften zu prüfen, deren viele im Besitz grösserer Hochmoorflächen sind. Zunächst wurden Compostirungsversuche des Moores mit Phosphat in der Weise ausgeführt, dass verschiedene Quantitäten Moostorf mit bestimmten Mengen Phosphorsäure im Rohphosphat von Gr. Bülten oder Adenstedt innig gemischt und angefeuchtet längere Zeit unter mehrmaligem Umstechen liegen gelassen wurden. 1) Versuch in Wallhöfen. Es kamen auf 2 kg Phosphoritmehl mit 600 g Phosphorsäure während der Dauer von 38 Wochen a. 116, b. 87, c. 58, d. 29 kg feuchter Moos- torf zur Verwendung. Nach 18 Wochen (I) und am Schluss des Versuches (II) wurden Proben untersucht. Es waren enthalten in Probe: la IIa Ib IIb Ic Uc Id Ild auf 1 Th. Phosphors. Moortrockeusubst. 31,7 22,0 13,0 11,93 11,00 9,32 4,30 4,07 auf lOOTh.Gesammt- Pa O5 wasserlösl. Phosphorsäure . 7,81 9,20 5,23 4,43 3,68 2,60 0,68 0,58 2) Versuch in Scheessel. 1000 kg Phosphorit von Gr. Bülten wurden mit ca. 5000 kg feuchten Moostorfmulls fast 1 Jahr unter 4 maligem Umstechen compostirt. In den 3 gezogenen Proben fand man im: Januar März August auf 1 Th. Phosphorsäure an Moortrockensubstanz 4,5 4,6 7,1 auf 100 Th. Gesammtphosphors. an lösl. Phosphors, 3,7 4,0 3,9 1) cf. Landw. Jahrbücher 1883. Bd. 12. p. 192—202 und Agric. Centralblatt 1883. p. 155. 272 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Moostorf aus Veersse Schanzendorf 15,74 14,27. 3,33 5,51 17,08 . 10,36 3) Versuch in Veersse und Schanzendorf. 1 Th. Phosphorit von Gr. Bülteu wurde mit 5 Th. feuchtem Moostorf compostirt. Nach halbjährigem Lagern wurde neben der wasserlöslichen auch die in neutralem, citroneusaurem Ammon lösliche Phosphorsäure bestimmt mit folg. Resultaten: Auf 100 Th. trockner Moorerde kamen an Phosphors. Auf 100 Th. Gesammt-Pa O5 fand man an lösl. Phosphors. Auf 100 „ „ fand mau an citratl. P2 O5 Aus den Resultaten dieser Versuche geht allerdings hervor, dass die Gesammtmeuge der durch Moostorferde aus Röhphosphoriten in Lösung ge- brachten Phosphorsäure nicht sehr bedeutend ist, nämlich nur ca. ^/lo der gebotenen Menge beträgt, Günstiger gestalten sich die Resultate bei Zusatz von Salzen. Nach- dem schon bei einem Versuch unter der Mitwirkung von 300 kg Kainit in einer Compostmasse von 100 Ctr. Moostorf und 240 kg Phosphoritmehl gefunden war, dass 19,5 % der Gesammt-P2 05 löslich gemacht waren, wurden diese Versuche im Laboratorium mit andern Salzen fortgesetzt, um Einfluss von die Art und Weise und den Grad der Einwirkung verschiedener Phosphate^ ^^^^^ bei dcrLösung der Phosphorsäure aus Rohphosphaten durch Moostorf zu studiren. Das verwendete Knollenphosphat enthielt 22,38 "/o Phosphorsäure. Von den beiden Moorproben enthielt der Haidehumus an organ. Stoffen 95,9750/0 und 0,0740/0 Phosphorsäure, der Moostorf 98,302 > organ. Stoffe und 0,041 ^jo Phosphorsäure. Die erhaltenen Resultate sind in folgenden Tabellen zusammengestellt L Tabelle. Gehalt Ange- wandte Menge in g Gebotene Phos- phorsäure = 2,970Q g Im Verhältniss zu den durch Moor allein gelösten Phos- phorsäuremengon Name des zugesetzten Salzes 100 g luftti-ockenes Moor haben gelöst Phosph. in g (= 100) wurden durch die Salzzu- sätze in Lösung übergeführt Haide- humus Moostorf Haide- humus Moostorf Ohne Zusatz . . Ammonsulfat^) . . Kaliumsulfat Chlorkalium . Kainit .... Chilisalpeter . . . Gyps Chlorcalcium Kaliumcarbonat 19,85 0/0 NH3 54,46 „ K2O 62,55 „ „ 14,03 „ „ 15,21 „ N2O5 78,59 „ CaSOd 97,70 „ CaCls 65,87 „ K2O 4,5398 4,5942 4,0000 17,8332 18,8196 4,5865 3,0112 3,7984 0,5065 0,9285 0,8250 0,7200 0,6645 0,5785 0,4545 0,3525 0,0400 0,7375 1,0100 0,9160 0,8975 0,7200 0,8440 0,5310 0,4475 0,0590 100,00 183,30 162,90 142,20 131,20 114,20 89,70 69,60 7,90 100,00 137,00 124,20 121,70 97,60 114,40 72,00 60,70 8,00 ^) Wegen Säuregehalt zum Vergleich unbrauchbar. Dünger. 27a n. Tabelle. Versuch mit Kaliurasulfut allein -[- 20 g Moostorf -j- 3,3177 g Phosphorit. Gebotene Phosphorsäure Phosphorsäure Zugesetzte Mengen = 0,7425 g Gelöst in Procenten der gebotenen Phosphorsäure In Lösung gegangen in g durch Moostorf allein gelösten Phosph.- mengen (= 100) wurden die Zusätze in Lösung übergeführt g CaO P2O5 Ohne Zusatz 1,8377 3,6754 4,5942 5,5130 7,3507 0,0426 0,0800 0,1453 0,1520 0,1623 0,1804 0,1475 0,1567 0,1664 0,1832 0,1749 0,1856 19,87 21,10 22,41 24,67 23,56 25,00 100,00 106,24 112,81 124,20 118,58 125,83 "Wenn nun schon den Beobachtungen von M. Fleischer zufolge das Aufschliessungsvermögen der Moorerden gegenüber den Phosphaten ent- sprechend dem höhern Gehalte jener an Humussäuren wächst, so wird nach vorstehenden Resultaten die in Lösung gebrachte Phosphorsäuremenge noch bedeutend durch Zusatz gewisser Salze vermehrt, während andere, die die Säure des Moorbodens zu neutraJisiren im Stande sind, keinen, resp. sogar einen schädlichen Einfluss zeigten. Nach Tabelle 2 war ferner der Einfluss der Salze ziemlich proportional der zugesetzten Menge. Verf. fasst die Gesammtresultate folgendermassen zusammen: Das Aufschliessungsvermögen, welches der Haidehumus und in noch höherm Grade der Moostorf schwerlöslichen Phosphaten gegenüber besitzt, wird durch die Anwesenheit verschiedener, als Düngemittel dienender, oder in solchen sich findender Salze, theils in günstigem, theils in ungünstigem Sinne beeinflusst. Am ungünstigsten wirken die kaustischen und kohlensauren Alkalien, Ferner wirken ungünstig Gyps und besonders Chlorcalcium. In allen diesen Fällen wird die Depression der Lösungsfähigkeit des Moores durch die Sättigung der Humussäure verursacht. Eine das Aufschliessungsvermögen, wenn auch nur in geringem Masse, fördernde Wirkung äusserten Chilisalpeter und Kainit. Den günstigsten Einfluss haben von den in den Kreis der Untersuchung gezogenen Salzen Chlorcalcium und Kaliumsulfat ausgeübt. Für letzteres wurde festgestellt, dass zwischen der Quantität des zugesetzten Salzes und der in Lösung übergeführten Phosphorsäuremenge Proportionalität stattfindet. Beiträge zur Ausbildung der Düngungslehre von P. W a g n e r Ausbildung unter Mitwirkung von W. Rohn. H. Prinz, Th. Wetzke, Ch. Meyer ^Vhr°!"" und L. Laatsch.i) Verf. hat angesichts der grossen Unsicherheit, welche trotz vieler an- gestellter Düngungsversuche bis jetzt noch hinsichtlich der Beantwortung ^) cf. Landw. Jahrb. 1883, p. 583 — 748 und einen Auszug daraus Agricult. Centralbl. 1883. Heft XI. p. 729 und Heft XII. p. 798, Jahresbericht 1883, 18 f)'yA Boden, 'Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dttngrer. der wichtigsten Fragen auf dem Gebiete der Düngung herrscht, sich die Aufgabe gestellt, an der Hand zahlreicher, sorgfältig controlirter Versuche eine exacte und kritische Methode der Düngungsversuche auszubilden, die an Genauigkeit und Zuverlässigkeit einem physikalischen Experiment mög- lichst gleichkommen sollte. Das Ziel ist demnach, durch den exacten „agriculturchemischen Düngungsversuch" vollkommene Klaz'heit über alle das Gebiet der Düngungslehre berührenden Fragen zu schaffen. Die Richtigkeit der gewonnenen Resultate allgemein auch für die Praxis zu prüfen, ist dann Sache des „landwirthschaftlichen Düngungsversuches", während den Felddüngungsversuchen unter den verschiedensten Verhält- nissen des Bodens, Klimas etc. die Aufgabe zufällt, die Fragen der Renta- bilität bestimmter Düngungen für bestimmte Cultui'en zu beantworten, und die local gewonnenen Resultate womöglich weitern Kreisen nutzbar zu machen. Betreff der Einzelversuche müssen wir auf das umfangreiche Original verweisen und können hier nur die vom Verf. zusammengefassten Haupt- resultate und Schlussfolgerungen wiedergeben: I. Die Düngung der Kartoffeln mit Kali und Stickstoff betreffend. 1) Düngungen mit Kalisalzen (phosphorsaurem Kalium, Chlorkalium, schwefelsaurem Kalium, kohlensaurem Kalium, Karnallit und Kainit) in einer Stärke von 120 kg pro Hectar angewendet, sind auf den Ertrag und den Stärkegehalt von Kartoffeln wirkungslos geblieben, obgleich der Boden (leichter Sandboden) nur 0,083 % Kali enthielt und Beidüngungen von 90 kg löslicher Phosphorsäure nebst 20 kg löslichem Stickstoff' pro Hectar gegeben waren. 2) Auch nachdem 2 Jahre hintereinander demselben Boden und zwar unter starker Beidüngung von Phosphorsäure und Stickstoff' reichliche Kar- toffelernten (bezw. grosse Mengen von Kali) entnommen wurden, wirkte im dritten Jahre eine neben 30 kg Stickstoff und 85 kg Phosphorsäure gegebene Düngung von 100 kg Kali pro Hectar weder auf den Ertrag noch auf den Stärkegehalt der Kartoffeln. 3) Das Ammoniak übt auf die Kartoffelpflanze einen entschieden nach- theiligen Einfluss; es bewirkt eine krankhafte, gelbgrüne Färbung der Blätter und hemmt die Vegetation. Unter Boden- und Witterungsverhältnissen, welche einer schnellen Oxy- dation des Ammoniaks zu Salpetersäure ungünstig waren, wurde durch Düngung von 40 kg Stickstoff pro ha in Form von schwefelsaurem Ammo- niak kein Mehrertrag, durch eine Düngung von 40 kg Stickstoff pro ha in Form von Chilisalpeter dagegen (unter sonst gleichen Verhältnissen) 28 "/o Mehrertrag erzielt. n. Die Wirkung einer Düngung mit schwefelsaurem Calcium auf Erbsen betreffend. 4) Eine Düngung mit schwefelsaurem Calcium hat — wenn auch nicht erheblich, so doch in deutlich nachweisbarem Grade — ungünstig auf den Ertrag der Erbsenpflanzen gewirkt. Dünger. 275 III. Den relativen Düngerwerth der verschiedenen Phosphate betreffend. 5) Setzt man den Düngerwerth der wasserlöslichen Phosphorsäure eines Knochenasche-Superphosphates gleich 100, so haben die Versuche für den Düngerwerth der übrigen Phosphate, je nachdem man die nachtheilige Wirkung des Gypsgehaltes der Superphosphate in Rechnung bringt oder nicht, die folgenden Verhältnisszahlen ergeben: a b Gypswirkung Gypswirkung eingeschlosBen ausgeschlossen Wasserlösl. Phosphorsäure in Knochenasche-Super- phosphat 100 100 „Citratlösliche" Phosphorsäure im gefällten Calcium- phosphat 104 100 „Citratlösliche" Phosphorsäure im ausgewaschenen Phosphoritsuperphosphat 80 99 Phosphorsäure im phosphorsauren Kalium ... 103 100 IV. Die Frage der „Nachwirkung" von Phosphorsäuredüngungen betreffend. 6) In Form von Knochenasche -Superphosp hat, gefälltem Calciumphos- phat und ausgewaschenem Phosphorit-Superphosphat gegebene Phosphor- säuredüngungen bewirken bei Gerste und Wicken, welche von Juli bis Ende October als zweite Frucht nach der (im April gegebenen) Düngung folgten, genau den gleichen Mehrertrag als bei Erbsen, welche als erste Frucht nach der Düngung (Mai bis Ende Juni) gezogen waren. 7) Wasserlösliche Phosphorsäure in Form von grobkörnigem Super- phosphat (1,5 — 2 mm Durchmesser) bewirkte bei der ersten Frucht nach der Düngung (s. sub. 6) einen um die Hälfte höheren, bei der zweiten Frucht nach der Düngung den gleichen Mehrertrag, als die in Form von feinkörnigem Superphosphat (0,4—0,5 mm Durchmesser) gegebene Phos- phorsäure. 8) In Form von phosphorsaurem Kalium gegebene Phosphorsäure be- wirkte bei der ersten Frucht nach der Düngung den gleichen, bei der zweiten Frucht nach der Düngung einen um 20*^/0 geringeren Mehr- ertrag als die in Form von Superphosphat gegebene Phosphorsäure. V. Den Einfluss des Vertheilungsgrades der Phosphorsäure im Boden auf deren Wirksamkeit betreffend. 9) Gefälltes Calciumpliosphat in Knollen form (2 — 3 mm Durch- messer) angewendet, bewirkte einen um die Hälfte geringeren Mehrertrag als das staubfeine Phosphat. 10) Grobkörniges Superphosphat (1,5 — 2 mm Durchmesser) bewirkte einen um die Hälfte höheren Mehrertrag als feinkörniges Superphosphat (0,4—0,5 mm). 11) Auf die grössere Vertheilung, welche das phosphorsaure Kalium und das grobkörnige Superphosphat während der Vegetationszeit der ersten Frucht nach der Düngung angenommen haben, sind die unter 7 u. 8 ge- nannten Resultate zurückzuführen. 12) Der Grad der Vertheilung eines Nährstoffs im Boden ist von sehr erheblicher Bedeutung für die Düngewirkung; die fast allgemein herrschende 18* gij'g Boden, "WasBer, Atmosphäre, Pflanze, Büngor. Ansicht jedoch, dass mit dem Vertheilangsgrade die Wirksamkeit stets zu- nehme, heiaiht auf einem Irrthum. Die Maximal Wirkung eines Nährstoffs wird vielmehr durch einen bestimmten, je nach den besonderen Verhält- nissen bald höheren, bald geringeren Vertheilungsgrad bedingt und jede Plus- oder Minus- Abweichung von diesem Vertheilungsgrade hat eine Ab- nahme der Wirkung zur Folge. VI. Den Einfluss der Düngung auf den Phosphorsäuregehalt der Erntesubstanz betreffend. 13) Eine Düngung mit schwefelsaurem Calcium ist auf den Phosphor- säuregehalt der Pflanzenmasse ohne Einfluss geblieben. 14) Auf den procentischen Phosphorsäuregehalt der Erntemasse hat die Verbindungsform, in welcher die Phosphorsäure gegeben wurde (Superphosphat, gefälltes Calciumphosphat, ausgewaschenes Phosphoritsuper- phosphat, phosphorsaures Kalium), gar keinen Einfluss geübt. 15) In der Blüthe geerntete Pflanzenmasse wies einen mit der ver- mehrten Phosphorsäure -Düngung gesteigerten Gehalt an Phosphor- säure auf. 16) Mit einer Steigerung der Phosphorsäuredüngung verminderte sich der Gehalt der Körner und vermehrte sich der Gehalt des Strohes an Phosphorsäure (und Protein). 1 7) Ausschliessliche Chilisalpeter — und Kalidüngungen bewirkten den relativ höchsten Phosphorsäuregehalt in den Erbsenkörnern, den relativ ge- ringsten im Stroh. Beigabe von Phosphorsäure drückte den Phosphor- säuregehalt der Körner herab und erhöhte den des Strohes. 18) Düngungen mit Chilisalpeter und Kalisalz bewirkten eine erheb- lich vermehrte Phosphorsäureaufnahme seitens der Pflanzen. 19) Die durch Vermittelung der unter 18 genannten Düngesalze den Pflanzen zugeführte Phosphorsäure bewirkte keinen oder auch nur einen sehr geringen Mehrertrag im Vergleich zu der aus einer Düngung mit leicht löslichen Phosphaten aufgenommenen Phosphorsäure. Dies Resultat machte den folgenden Satz wahrscheinlich: Eine Phosphorsäuredüugung setzt die Pflanzen in den Stand, während ihrer frühesten Entwickeluug reichliche Mengen von Phosphorsäure aufzunehmen und in Folge dessen sich üppig zu entwickeln. 20) Eine Chilisalpeter- und Chlorkaliumdüngung führt zwar den Pflanzen während des ganzen Verlaufs ihrer Vegetation ebensoviel Phosphorsäure zu, als eine Phosphatdüngung, aber sie ist nicht im Stande, den Pflanzen eine auf vielleicht nur sehr kurze Zeitabschnitte beschränkte, höchst in- tensive Phosphorsäureaufnahme zu ermöglichen, wie sie für eine erheb- liche Ertragssteigerung nothwendig ist und durch eine Phosphorsäuredüngung bewirkt wird. Diese Theorie würde durch folgende Thatsache Unterstützung finden: 21) Mit Phosphorsäure einerseits, mit Chlorkalium und Chilisalpeter andererseits gedüngte Erbsen wiesen reif geerntet die gleiche Menge Phos- phorsäure in ihrer Erntemasse auf; in der Blüthe geerntet aber enthielten die nach Phosphorsäuredüngung erhaltene Erntemasse mehr Phosphorsäure als die nach ausschliesslicher Kali- und Stickstoffdüngung gewonnene. 22) Der thatsächlich bestehende lösende Einfluss des Chilisalpeters, der Kalisalze und des Kochsalzes etc. auf die Phosphorsäure des Bodens hat für die Ernährung der Pflanzen und für die Oeconomie der ßodendüngung Dünger. 277 bei Weitem nicht den Werth, den man ihm zuzuerkennen pflegt, denn jener Einfluss veranlasst die Pflanzen zur Aufnahme einer erheblichen Menge unverwerthbarer Phosphorsäure und befördert ausserdem die durch Versickerung von Phosphorsäure in den Untergrund und in die Grundwasserschicht bewirkten Verluste. 23) Mit Phosphorsäure, Kali und Stickstoff gedüngte und die Phosphor- säure zu [hoher Verwerthung gebracht habende Erbsenpflanzen enthielten nicht mehr Phosphorsäure, als die nur mit Stickstoff gedüngten. Hält man dies mit dem unter 19 angeführten Resultat zusammen, so ergiebt sich, dass bei Salpeter- und Kalidüngung nur in ungedüngten, nicht aber in dem mit Phosphorsäure gedüngten Boden eine „Luxusaufnahme" von Phosphor- säure stattfindet. VII. Die Einwirkung der Phosphorsäuredüngung auf den Protein- gehalt der Erntesubstanz betreffend. 24) Die verschiedenen Verbindungsformen, in welchen gleiche Mengen Phosphorsäure gegeben wurden (Superphosphat, gefälltes Calciumphosphat, ausgewaschenes Phosphorit -Superphosphat, phosphorsaures Kalium) haben auf den procentischen Prote'ingehalt der Erntesubstanz keinen Einfluss ausgeübt. 25) Mit einer Steigerung der Phosphorsäuredüngung verminderte sich der Gehalt der Körner und vermehrte sich Gehalt des Strohes an Protein (und Phosphorsäure). 26) Durch eine Phosphorsäuredüngung von 40 kg pro ha ist eine Er- höhung des Proteingehaltes in der grün geschnittenen Erntemasse (Erbsen) um 0,8 "/'o oder von 100 auf 105 bewirkt worden. Mit der Steigerung der Phosphorsäuredüngung (bis zu 115 kg pro Hectar) ist so lange keine weitere Erhöhung des Proteingehaltes eingetreten, als eine Steigerung des Mehrertrages erfolgte; sobald aber diese aufhörte, die Phosphorsäuredüngung also im üeberfluss gegeben war (bei Düngung von 130 kg pro ha), stieg der Proteingehalt um weitere 0,6 ^o, oder von 105 auf 109. 27) Sehr starke Phosphorsäuredüngung (858 kg pro ha) steigerte den procentischen Gehalt an Protein bei (in der Blüthe geschnittenen) Erbsen um Vöj beim (ebenfalls in der Blüthe geschnittenen) Buchweizen um ^4 des ohne Phosphorsäuredüngung entstandenen Proteingehaltes. VIII. Die Einwirkung der Phosphorsäuredüngung auf das Ver- hältniss zwischen Stroh und Körnern bei Erbsen betreffend. 28) Ueberall da, wo die Phosphorsäure nicht im Ueberschuss ge- geben war, wo also ein durch sie bewirkter (zum Theil 25 ^/o betragender) Mehr ertrag zuverlässig nachgewiesen werden konnte, blieb das Ver- hältniss zwischen Stroh und Körnern stets dasselbe und war dem bei einer Düngung mit Stickstoff, Kali, Kali und Stickstoff, sowie bei ungedüngt erhaltenen durchaus gleich; ein relatives Ueber wiegen der Körner über das Stroh war niemals durch Phosphorsäuredüngung bewirkt worden. 29) Im Ueberschuss gegebene Phosphorsäuredüngung bewirkte bei Erbsen eine absolute und (im Verhältniss zum Stroh berechnet) relative Herab- minderung der Körnererträge. Auf 100 Theile Stroh fiel der Körnerertrag von 68 auf 64, auch 59, und auf 55 Theile herab. 078 Boden, Wasser, AtmoBphäre, Pflanze, Dünger. IX. Die sogenannten „Nebenwirkungen" der Phosphorsäure- düngnng betreffend. 30) Auf Sandboden und in sehr trockenem Sommer zeigte aus- schliessliche Phosphorsäuredüngung eine schädliche Wirkung auf Kar- toffeln und Hafer; durch Beidüuguug von Chilisalpeter wurde dieselbe auf- gehoben. 31) Starke Phosphorsäuredüngung bringt, und zwar schon bei ganz jungen Pflanzen, kleine braune Flecken auf den Blättern hervor, worauf später ein gleichmässiges Gelbwerden und relativ frühes Absterben der älteren Blätter folgt. 32) Nach Phosphorsäuredüngung trat bei allen Pflanzen ein frühzeitiges Gelbwerden der unteren Blätter auf, und zwar steigerte sich diese Er- scheinung regelmässig und in gleich bleibendem Verhältniss mit einer Ver- mehrung der Phosphorsäuredüngung. 33) Gleichzeitige Kali- und Stickstöffdüngung schwächte die sub 32 genannte Wirkung der Phosphorsäure erheblich. 34) Der Eintritt der Blüthezeit bei den Erbsen ist unabhängig von der Düngung; selbst nach einer sehr grossen und überschüssigen Phos- phorsäuregabe trat die Blüthe nicht früher ein, als bei jeder anderen Düngung. 35) Aus den unter 16, 17, 25, 28, 32, 33 genannten Resultaten er- geben sich die folgenden, zun nächst nur für die Vegetation der Erbsen- pflanze gültigen Sätze: Die allgemein herrschende Ansicht, dass die Phosphorsäuredüngung den Vegetationsprocess beschleunige, einen speci fisch günstigen Einfluss auf die Samenbildung ausübe und den Proteingehalt der Samenkörner erhöhe, beruht auf Irrthum. Vorwiegende Phosphorsäuredüngung beschleunigt den gesammten Vege- tationsprocess der Pflanzen nicht, sie scheint vielmehr eine Schwerbeweg- lichkeit der circulationsfähigen Pflanzeustoffe zu bewirken, welche die vege- tativen Organe vorzeitig zur Unthätigkeit und zum frühen Abschluss ihrer Functionen hinneigen lässt und welche bei grossem Wassermangel, wie auch bei grossem Wasserüberfluss im Boden sich dermassen steigern kann, dass die Pflanzenorgane absterben, bevor eine normale Fruchtbildung stattgefunden hat. Ein speci fischer Einfluss vorwiegender Phosphorsäuredüngung auf die Fruchtbildung besteht nicht. Ueberall da, wo in Folge einseitigen Mangels an Phosphorsäurc eine normale Fruchtbildung nicht stattfinden kann, das Stroh normal die Körner überwiegt, da wird zwar eine Phosphorsäuredüngung den Körnerertrag ein- seitig vermehren, dies aber nur soweit, als es zur Herstellung des nor- malen Verhältnisses zwischen Korn und Stroh erforderlich ist. Eine darüber hinaus gegebene Phosphorsäuredüngung bewirkt eine rela- tive Verminderung der Kornerträge. X. Die Zunahme des Mehrertrages bei steigender Phosphor- säuredüngung betreffend. 36) Befindet sich während der ganzen Dauer der Vegetation der Factor „Bodenfeuchtigkeit" im relativen Ueberschuss, so nimmt mit stei- gender Düngung der Mehrertrag in gleichbleibendem Verhältniss zu. Dünger, 279 Sinkt aber der Factor Bodenfeuchtigkeit während der Dauer der Vegetation vorübergehend auf das relative Minimum herab, so nimmt der Mehrertrag in abnehmendem Verhältniss mit der steigenden Düngung zu und zwar ist die Abnahme um so grösser, je öfter und länger andauernd die Boden- feuchtigkeit sich in relativem Minimum befindet. XL Das „specifische Düngebedürfniss" der Culturpflanzen betreffend. 37) Sehr starke Phosphorsäuredüngung (858 kg pro ha) bewirkte unter sonst gleichen Verhältnissen bei Buchweizen 0 %, bei Hafer, Wicken und Erbsen einen Mehrertrag von 25,33 u. 35 o/o gegen ungedüngt. 38) Die Erbsenpflanze hat ein specifisch grösseres Aneignungsvermögen für Stickstoff, als die Gerstenpflanze. Unter Verhältnissen, die für die Wirkung einer Stickstoffdüngung so überaus günstig waren, dass die Gerste nach einer Düngung von 40 kg Salpeter-Stickstoff pro ha einen Mehrertrag von 55 % ergab, konnte bei Erbsen durch die gleiche Stickstoffdüngung ein Mehrertrag von nur 4 — 6 % hervorgebracht werden. 39) Eine Düngung mit Stickstoffsalzen ist bei Erbsen — vielleicht bei den meisten Leguminosen — unrentabel. 40) Das „specifische Düngebedürfniss" der Culturpflanzen, das heisst ihr specifischer Anspruch an den Düngungszustand des Bodens, bezw. den Gehalt des Bodens an leicht löslichen Nährstoffen, deckt sich nicht mit ihrem, durch chemische Analyse der betreffenden Pflanzen- producte ermittelten specifischen Nährstoffbedürfniss. 41) Die Culturpflanzen müssen in erster Linie mit den- jenigen Nährstoffen gedüngt werden, welche sie sich aus Ur- sache ihrer specifischen Eigenschaften relativ am schwie- rigsten anzueignen vermögen. Für Erbsen und Wicken — vielleicht für die meisten Leguminosen — sind Phosphorsäure und Kali als solche Stoffe zu bezeichnen. 42) Die unter 38 gedachten Nährstoffe werden in der Regel nicht diejenigen sein, welche man in relativ reichlichster Menge in den Cul- turpflanzen nachgewiesen hat; es ist vielmehr wahrscheinlich, dass das speci- fische Düngebedürfniss der Culturpflanzen häufig im Gegensatz zu deren specifischem Nährstoffbedürfniss steht. cf. auch Einige Resultate „agriculturchemischer Düngungs- versuche" von P. Wagner im Journal für Landwirthschaft. Bd. XXXL 1883. p. 255 und Zur Kritik der Methode der Düngungsversuche von P.Wagner in den Landwirthschaftl. Jahrbüchern. 1883. p. 733. Ueber den Gewichtsverlust von Torfstreudüngern beim Lagern im Freien von C. Spierling. cf. Hannov. land- und forstwirthsch. Zeitung 1883. p. 205. Eine Ursache der Differenzen bei der Untersuchung von unter- Superphosphaten von M. Maercker. ^) ^Superphos^ Verf. macht anf Grund von angeführten Analysen auf die Unzulässigkeit p^^'^"^' der Verpackung von Superphosphaten in Blechbüchsen aufmerksam. Ein ^) cf. Deutsche landw. Presse. 1883. p. 404 u. Agric. Centralblatt. 1883. 751. 230 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Saperphosphat von 20,1 7o löslicher Phosphorsäurc ging in Blechbüchsen verpackt von 5 zu 5 Tagen im Gehalte auf 19,72 o/o, 19,69 %, 19,62 "/o, 18,930/0, 18,670/0 lösliche Phosphorsäure zurück, während es im Glas- gefässe den ursprünglichen Gehalt bewahrt hatte. Mau darf daher höchstens Blechbüchsen mit Lack innen überzogen verwenden. Düngung mit Fischen werden im westlichen Holstein nach Timm, cf. Landw. Wochenblatt für Schleswig-Holstein. 1883 p. 214, in einer Stärke von 80—100 Ctr. ä 1 — 1^4 Mk. pro ha direct ausgeführt. staiimis^e^s! Uebcrdie Productionskosten von Stallmist v. A. Dettwei_ler.i) Nach Angabe der in 4 Wirthschaften mit directem Milchverkauf verfutterten Quantitäten an Protein, Fett und Kohlehydraten berechnet Verf. die Kosten der Stallmistproduction, wie folgt: in in in . in Wintersheim Laubenheim Nierstein Quntersblum Mk Mk Mk Mk Futter kostete 554,02 543,98 612,29 594,95 Wartung und Pflege kostete 42,0 42,0 42,0 42,0 Streustroh (pro Kopf u. Jahr 24 Ctr.) 30,0 30,0 30,0 30,0 Verlust an der Kuh gegenüber Einkaufspreis . ; . . . 30,0 30^0 50,0 30,0 Kosten in Summa 656,02 645,98 734,29 696,95 Einnahme an Milch 616,31 598,12 716,93 593,0 Mehrausgabe 39,71 47,86 17,36 103,95 Das seien die Kosten der jährlichen Production an Dünger einer Kuh, dessen Quantum man zu 260 Ctr. rechnen könne. Zur Beurtheilung neuerer Forschungen auf dem Gebiete der Weinbergs-Düngung von Dael v. Koeth-Sörgenloch. cf. Landwirthschaftl. Versuchsstationen. 1883. p. 413. Ueber das Düngen der schweren Bodenarten mit Kali- salzen von Delius. cf. Ztschr. des landw. Centralvereins der Prov. Sachsen. 1883. No. 10. p. 267. Ueber die Behandlung und Düngung der überschwemmt ge- wesenen Wiesen und Getreidefelder von J. Nessler. cf. Wochenblatt des landw. Vereins im Grossherzogthum Baden. 1883. No. 7. Erddünger von Ad. Mayer -Wageningen, cf. Fühling's landwirthsch. Zeitung. 1883. p. 102. Die landwirthschaftliche Bedeutung der deutschen Kali- salzlager von Jul. Kühn. cf. Fühling's landwirthschaft. Zeitung. 1883. p. 257, 321 und 385. Patente: Emile Lombard de Bouquet: Gewinnung von Bi- und Tricalciumphosphat aus Phosphatlösungen durch Fällung mit Calciumsulfhydrat. D. P. 25 151. cf. Berichte der deutschen ehem. Gesellschaft zu Berlin. 1883. p. 3078. >) cf. Thüring. landw. Zeitschrift. 1883. No. 16 u. Agric. Centralblatt. 1883. p. 749. Dünger. 281 Carl Scheibler: Vorbereituug der Schlacken vom Thomas'schen Entphosphorungs- Ver- fahren behufs Zerlegung derselben in Erdphosphate und mangan- reiche Eisenoxyde. D. P. 25 020. cf. ibid. 1883. p. 3078. cf. auch Carl Pieper: D. P. 24 130. M. Nahnsen: ibid. 1883. p. 2777. Verfahren zur Verarbeitung des Kainits. D. P. 24 744. Emil Winkelhofer: ibid. 1883. p. 2542. Verfahren aus Biphosphaten einen Kalkgehalt durch Zuckerlösung zu entfernen. D. P. 23 397. Literatur. Annual report of the Connecticut agricultural experiment Station for 1883. New Haven, 1884. E. Chevreul, Studien über Guano, ■ 1) seine natürliche Entstehung, 2) seine chemische Zusammensetzung, 3) seine Beziehung zur Landwirthschaft, 4) seine volkswirthschaftliche Bedeutung. cf. Journal d'agriculture. 1883. No. 749. p. 253. Dr. Wüh. Cohn, Die käuflichen Düngemittel, deren Darstellung und Verwendung. Eine technisch-landw. Studie. Braunschweig (F. Vieweg & Sohn), 1883. 8. .57 S. Prof. G. Thoms, Beitrag zur Kenntniss des Phosphorsäure-Gehalts basaltreicher Ackerböden und Torfarten. Riga, 1883. 8. 33 S. Georg Job. v. Massenbach, Praktische Anleitung zur Rimpau'schen Moordamm- cultur. Georg H. Gerson, Beiträge zur Spüljauchen-Rieselkunde. Dr. Emil Wolff, Praktische Düngerlehre. Schulz-Lupitz, Kalidüngung auf leichtem Boden. Vorträge über Kalidüngung und Steigerung der Erträge. Pflanzenchemie. Referent: A. Hilger. 1. Fette. Wachsarten. M. C. Traub^) hat bei der Untersuchung des Cacaoöles die von cacaoöi. Krafft beobachtete Theobromasäure nicht finden können, sondern dafüi- Arachinsäure festgestellt; ebensowenig gelang es ihm die von Krafft beob- achtete Laurinsäure zu finden. — R. Kissling^) hat bei seinen Untersuchungen über Tabak und Tabaks- Tabakafett rauch die Beobachtung gemacht, dass das Aetherextract, das das Fett ent- halten soll, ein Gemenge von Wachs mit harzartigen Producten (über 50 ^o) ist. Die Abscheidung dieses Wachses geschieht durch Zusatz von Alkohol zur ätherischen Lösung. Dasselbe ist nur in geringer Menge im Tabaks- blatt enthalten (0,14 %) und stimmt in der Zusammensetzung mit dem Melissinsäure-Melissylester annähernd überein. Auch im Tabaksrauch hat Kissling Spuren von paraffinähnlichen Producten nachgewiesen, wohl Producte der trocknen Destillation des Wachses. Wachs. ») Arch. Pharm. (3) 21. 19. «) Berl. Ber. 1883. 17. 2432. 282 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Verseifung der Fette. Constitution der Fette. Holzfaser. Cellulose und Stärke mit Brom. Oxy- cellulose Stärke. E. Valenta^) hat die Mengen Kali, in mg ausgedrückt, festgestellt, welche zur Verseifung von 1 g einer Anzahl Fette nöthig sind und zwar für die Oele von Aprikosenkernen, Mandeln, Arachinnüssen, Baumwollsamen, Oli- venöl, Sesamöl 193 mg im Mittel, für Kürbisöl, Olivenkernöl 188 mg im Mittel, für Rüböl, Rapsöl, Ricinusöl, Hederichöl 177 mg als Mittel, für Palmkernöl 264,8, für Cocosnussöl 270—275, für feste thierische Fette 195 im Mittel. J. Alfr. Wanklyn^) behauptet, dass in den natürlichen Fetten und Oelen Aether von Isoglycerin oder dessen Homologen vorkommen, welche kein Glycerin beim Verseifen liefern. Isoglycerin wird die Formel C(0H)3 . CHa . CHs gegeben. 2. Kohlehydrate. C. F. Gross & E. J. Bevan^) erhielten aus Jutefaser durch Be- handeln mit Chlor Chlorverbindungen, .die mit Salzsäure Furfurol lieferten. Bei Einwirkungen von Salpetersäure (60 <^/o) auf Cellulose erhielten dieselben Oxycellulose Cis Hse Oie, rechtsdrehend, in verdünntem Alkali löslich, daraus mit Säuren fällbar. F. Urech. Bestimmungen des Einflusses der Temperatur und Concentration der Salzsäure auf die Inversionsgeschwin- digkeit der Sacharose.*) A. P. M. Franchimont^) hat beobachtet, dass Brom für sich oder in Chloroform auf Cellulose und Stärke keinen Einfluss hat, während Brom- wasserstoff, durch eine Lösung von Brom in Chloroform, in der Cellulose oder Stärke suspendirt ist; orangegelbe Produkte erzeugt, welche bezüglich des Bromgehaltes einfache Beziehungen zwischen Brom und dem Molecular- gewicht erkennen lassen. Wirkung von Aethylchlorid und Essigsäureanhydrid auf Mais und "Weizenstärke von A. Michael. (Amer. ehem. j. 5. 359.) Die Oxycellulose von G. Witz.^) Durch Einwirkung von Chlorkalk- lösung und Kohlensäure der Luft und nachherige Behandlung mit Natron- lauge auf völlig gebleichte Baumwolle hergestellt, giebt beim Acetyliren mit Acetanhydrid und Zinkchlorid bei 100" ähnliche Resultate, wie die Cellu- lose, welche acetylirt wurde. Es ist nach Franchimont verfrüht, anzu- nehmen, dass ein Oxydiren oder eine Hydratisiruug auf die oben ange- gebene Weise eingetreten ist. B. Brückner'') kommt in einer eingehenden, vielfach rein kritisch gehaltenen Arbeit über die chemische Beschaffenheit der Stärkekörner zu folgenden Resultaten: Die Granulöse Nage li 's, Jod blaufärbend, sowie das Nasse'sche Amidalin (Kleisterfiltrat), das Amylodextrin Nägeli's (mit 10 % Salzsäure aus der Stärke erhalten), die in kaltem Wasser lösliche Stärke Jessen's sind ein und dieselbe Substanz. Die Rothfärbung der Erythro- granulose Brücke's mit Jod ist durch Erythrodextrin veranlasst. Die Jod- stärke ist eine Lösung von in Wasser nicht mehr löslichem Jod in Stärke; die Entfärbung der Jodstärke wird durch die grössere Löslichkeit von Jod in heissem Wasser veranlasst. 1) Dingler's J. 249. 270. 2) Chem. news. 48. 49. 8) Berl. Ber. 1883. 16. 415. *) Ebendas. 762. ") Rev. trav. chim. II. 91. «) Ibid. 2. 241. ') Monatsh. Chem. 4. 889. Pflauzenchemie. 283 F. Salomon^) hat eine umfangreiche Arbeit über die Stärke und ^^®^^*^'j,^® ihre Verwandlungen unter dem Einfluss anorganischer und organischer Umwand- Säuren veröffentlicht. ^"ducte'."" Nach derselben hat Verfasser während einer Reihe von Jahren deren Anfangs- und Endproducte des Einwirkuugsprozesses, also Stärke und Dextrose, später die Zwischenproducte als: lösliche Stärke, Dextrin und Maltose genau untersucht und zuletzt mit Hilfe der gewonnenen Daten den wahren Verlauf der Einwirkung verdünnter Säuren auf Stärke mit grösst- möglichster Sicherheit festgestellt. Einen Theil der umfangreichen Arbeiten hat Verfasser bereits früher veröffentlicht und wurde hierüber in diesem Jahresbericht 2) auch seiner Zeit referirt, so dass wir im Nachstehenden nur über das neu Hinzugekommene zu berichten haben. Die ganze Arbeit gliedert sich in 4 Theile und zwar: I. Die Feststellung der analytisch wichtigen Merkmale der bei der Ein- wirkung von Säuren auf Stärke in Betracht kommenden Körper als: Stärke (Kartoffel-, Reis- und "Weizenstärke), Dextrose, Maltose, lösliche Stärke und Dextrin. n. Die Einwirkung von Schwefelsäure verschiedener Concentration auf Reisstärke. ni. Der endgültige Verlauf des Verzuckerungsprozesses und IV. Die Verzuckerung der Stärke durch organische Säuren. Die Schlüsse, welche der Verfasser aus seinen Studien zieht, sind im Wesentlichen folgende: 1) Die zur Erkennung und Bestimmung der Stärke, der Dextrose und der Maltose nothwendigen Daten sind vorhanden und stehen auf fester Grundlage. 2) Das Dextrin und die „lösliche Stärke" sind weiter zu untersuchen, da die für ihre sichere Charakterisirung unerlässlichen Merkmale nur durch wenige Versuche begründet werden konnten. 3) Die Verzuckerung der Stärke durch verdünnte Schwefelsäure ist nicht als eine Spaltung des Moleküls in Zucker und Dextrin aufzufassen, sondern beruht auf einer gradweisen Umwandlung. (Es wäre demnach die Anschauung Musculus' hierüber unbegründet und jenePayen's be- rechtigt). Nach dem Verf. ist es wahrscheinlich, dass die Säure das aus mehreren Gruppen Ce Hio O5 bestehende Stärkemolekül zunächst in die einfache zusammengesetzte lösliche Stärke und dann in das noch einfachere Dextrin umwandelt. Dieser Vorgang ist so schnell, dass die zweite Phase des Prozesses der Hydratisirung des entstandenen Dex- trins zu Zucker gleichzeitig ihren Anfang nimmt. Der Vorgang ist dem Aetherbildungsprozesse sehr ähnlich. 4) Die durch Einwirkung verdünnter Schwefelsäure auf Stärke gebildeten Körper sind der Reihenfolge nach: a) lösliche Stärke, b) Dextrin, c) Dextrose. Die Bildung von Maltose ist nicht anzunehmen. 5) Die Verzuckerung der Stärke durch organische Säuren verläuft genau in demselben Sinne, wie sie durch anorganische Säuren herbeigeführt wird, nur wirken erstere bedeutend schwächer. Auf die Wiedergabe des in der Arbeit enthaltenen zahlreichen ana- 1) Journal f. praktische Chemie. Bd. 28. Nach geff. eingesandt. Separat- Abdruck. 2J XXV. p. 88 und 487 u. XXIV. p. 498. 284 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, DUnger. Elementar- susammen- setzung der Weizen- stärke and Einwirkung von Jisaig- säure auf dieselbe. Einwirkung verdünnter Salzsäure auf Stärkmehl. lytischen Belegmaterials, das auch in anderer Richtung werthvoUe Daten enthält, muss hier verzichtet und auf das Original verwiesen werden. (Stromer.) Nach L. Schulze 1) kommt der Weizenstärke, da aus 100 g derselben bei der Behandlung mit Salzsäure 111,1 g Dextrose entstehen, die Formel Cg Hio O5 zu, die Nägeli'sche Angabe (Cae Hea O31) ist daher unrichtig. Wird die Stärke mit 20 ^o Essigsäure vier Stunden lang im Kochsalzbade erhitzt, so wird nur wenig Traubenzucker gebildet, dagegen 'dieselbe fast vollständig in das Dextrin a von Bondon neau umgewandelt, dessen Dre- hungsvermögen a j = 207,149 ^ beträgt. Erhitzt man jedoch länger, so wird das gebildete Dextrin allmählich in Dextrose umgewandelt, (Stromer). F. Allihn^) hat die Einwirkung verdünnter Salzsäure auf Stärke studirt, wobei er die Bedingungen erforschen wollte, unter welchen möglichst viel Stärke mit möglichst wenig Säure in möglichst kurzer Zeit verzuckert wird. Die Versuche wurden vom Verfasser in analoger Weise durchgeführt, wie jene bei Anwendung von Schwefelsäure 2) und bediente er sich einer Kartoffelstärke von der Zusammensetzung: Reines Stärkemehl . 98,6 Asche 0,9 Unlöslicher Rückstand 0,3 99,8 Die Versuchsergebnisse waren folgende: Einwirkung der 10 % Salzsäure. ^ 6 Angewandte VersuchB- dauer Menge der ver- Menge der verzucker- giz; Stärkemenge zuckerten ten Stärke > Stärke ^Vo 1 12 g Ifttr. = 2 9,152 92,55 2 10,03 wsfr. = 5 9,112 92,14 3 9,89 reines 15 9,072 91,74 4 Stärkemehl 30 8,856 89,55 5 50 8,640 87,37 (Siehe die Tabelle auf S. 285.) Das Maximum der Verzuckerung ist in Versuch No. 14 erreicht. Für die Praxis der Stärkezuckerfabrikation dürfte die Arbeit kaum eine Be- deutung haben, da sich ja die Salzsäure nur sehr schwer entfernen lässt. (Strohmer). Einwirkung Uebcr die Einwirkung von Kalihydrat auf Traubenzucker haben A. Emmer- hydratauf liog und S. Loges^) Untersuchungen durchgeführt, welche wegen der ^'■^"^j^"" Unfertigkeit hier vorläufig keine Erwähnung finden können. ^) Journ. f. pr. Chem. 28. p. 311 durch Bericht der deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. p. 3064. 2) Ztschrft. d. Ver. f. Rübenzuckerind. im deutsch. Reich 1883. p. 786. ^) Pflügers Archiv f. die ges. Physiolog. 24. 184. Pflanzenchemie. 285 m ja VftVSllpTlH- Menge Menge der 1^ Angewandte dauer Minuten der yer- verzucker- 2^ Stärkemenge zuckerten ten Stärke > Stärke in7o 5 ^'/o Salzsäure 6 »-' 10 8,960 90,60 7 iO 30 9,328 94,33 8 50 9,224 93,27 O 3V3 7o Salzsäure o 9 30 9,224 93,27 10 CD 11 ^ 60 9,360 94,65 11 90 9,344 94,49 "oo pr ;0 <^ 2 7o Salzsäu ire 12 tD O 30 8,400 84,94 13 cog 60 9,264 33,68 14 90 9,400 95,05 15 P 105 9,384 94,89 (0 1 1/3 ^h Salzsäure t;' 2. 16 S' 60 8,688 87,85 17 CO 90 9,184 92,87 18 SS: 5, 120 9,280 93,84 19 CD 150 9,360 94,65 J. Habermanii und M. König^) untersuchten die Einwirkung von Einwirkung Kupferoxydhydrat auf einige Zuckerarten, speciell auf Saccharose, Laevu- oxy(^yd^nit lose, Dextrose und Invertzucker, indem sie die Lösungen derselben mit^*^^ zuoker- Kupferoxydhydrat am Rückflusskühler kochten, den Zusatz von Kupferoxyd- hydrat von Zeit zu Zeit erneuerten und nach dem Abfiltriren des Kupfer- oxyduls und nach Entfernung des Kupfers aus dem Filtrat durch Schwefel- wasserstoff dasselbe destillirten. Bei dem Kochen mit Kupferoxydhydrat entstand Kohlensäure und bei der Untersuchung des Destillationsproductes und des Rückstandes Hessen sich nur Ameisensäure, Glycolsäure und Oxal- säure nachweisen; ferner erhielten die Verfasser ein durch Alkohol fällbares amorphes Kalksalz, dessen Säure zu bestimmen ihnen nicht gelang und welches wahrscheinlich ein Gemisch ist. Bei Zusatz von Barytwasser zu den mit Kupferoxydhydrat kochenden Zuckerlösungen blieben die Oxy- dationsproducte dieselben — nur andere Mengenverhältnisse — und es gelang in keinem Falle, die von Reichardt^) gefundenen Gummi und ') Zeitschrift der Vereins f. Rübenzuckerindustrie. ^) Ann. Chem. Pharm. 127. 297. D. R. 1883. p. 316. nor» Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Gummisäure oder die von Claus ^) angegebene Tartronsäure nachzuweisen. (Degener). Messung Dje Messungou der Ausscheidungsgeschwindigkeit von scheidu^ngs- Kupfer oxydul durch Invertzucker aus Fehling'scher Lösung (Ugke^Tvon von F. Urcch^) ergaben eine Einwirkung der Form des Gefässes, in Kupferoxy- welchem die Reaction stattfindet, welche nur durch die verschieden schnelle inveVt- Abgabe der Reductionswärme verursacht wird. Da für gleiche Volumina Tehung-^ Flüssigkeit die Wärmeabgabe durch Leitung oder Strahlung um so schneller scher Lö- jg^^ jg grösscr der Flächenumfang, so ist dann die Reductionsgeschwindigkeit um so langsamer, weil sich die Reactionsmasse weniger hoch erhitzt. (Degener.) Maltose. Ucber Maltose hat A. Herzfeld 3) eingehende Untersuchungen angestellt, um hauptsächlich die Fi'agen zu beantworten: 1) Wie sind die Salze der Maltose zusammengesetzt? 2) Ist die Maltose ein einfaches Anhydrid der Glycose oder kommt ihr ein höheres Molekül zu? 3) Giebt die Maltose mit gewissen Hologenverbindungen oder mit Borax Doppelsalze? 4) Giebt die Maltose bei der Oxydation mit Brom und Zersetzung des Bromproductes mit Silberoxyd oder anderen Metalloxyden Dextron- resp. Gluconsäure oder eine andere Säure? Bei der Darstellung der Maltose befolgte der Verfasser im Prinzip die von Soxhlet angegebene Methode, die er mit einigen Aenderungen ausführ- lich beschreibt, und bestimmt dann den Drehungswinkel derselben neu, da O'Sullivan, Schulze, Musculus, Brown und Heron eine specifische Drehung von 149—150,6" gefunden haben, während Soxhlet 139,3 angiebt. Verfasser fand die Soxhlet'sche Zahl fast ganz bestätigt, da sich bei seinen Untersuchungen in wässriger und alkoholischer Lösung 140,6*^ ergab, wobei zu bemerken ist, dass sich das Drehungsvermögen der Maltose-, ebenso wie das der Glucose verringert, wenn man die Lösung verdünnt. Von Verbindungen der Maltose stellte Verfasser ein Natriumsalz, 3 Salze der alkalischen Erden und die Acetylverbindung dar, von denen das erste Ci2 Hai Oll Na der entsprechenden Rohr- und Milchzuckerveibindungen ent- spricht. Durch Mischen äquivalenter Mengen Maltose mit Calciumoxydhydrat, Baryt und Strontianlösung und durch Fällen mit Alkohol erhielt Verfasser die einbasischen Salze: Maltosecalcium . C12 H20 Ca On -f- H2 0 Maltosestrontium C12 H20 Sr On -f- H2 0 Maltosebarium . Ci 2 H2 0 Ba Oi 1 -]- H2 0 konnte aber durch Veränderung des Verhältnisses zwischen Basen und Zucker kein höheres als einbasisches Salz erhalten. Aus den Eigenschaften der Acetylverbindung der Maltose C12 H14 Ou (C2 H3 0)8, besonders auch aus dem Verhalten der Maltose gegen Fehling'sche Lösung folgert der Verfasser, dass die Maltose nicht das einfache Anhydrit der Glucose sein kann, besonders, dass ihr ein höheres Molekül zukommt. Die Maltose zeigt gegen Fehling'sche Lösung eine eigenthümliche Analogie ^) Ännalen der Chemie u. Physic. p. 114. 147. 2) Organ des Centralvereins für Rübenzuckerindustrie in der Oesterr. Ungar. Monarchie 21. p. 64. ^) Berichte aus dem physiologischen Laboratorium und der Versuchsanstalt des landwirthschaftlichen Instituts der Universität Halle IV. p. 15. Pflanz enohemie. 287 mit Milchzucker und Verfasser fand dieselbe in dem Verhalten gegen Halogenverbindungen bestätigt, denn während Glucose und Saccharose und die meisten anderen Zuckerarten gut krystallisirbare Doppelsalze bilden, ist die Darstellung solcher beim Milchzucker und bei der Maltose bisher nicht gelungen. Trotz der aus den vorangehenden Ausführungen resultirenden UnWahrscheinlichkeit für die Bildung von Gluconsäure bei der Oxydation der Maltose mit Brom und Silberoxyd hat der Verfasser dieselbe dennoch beobachtet und wird über diese Oxydation zu Gluconsäure, statt wie man erwarten sollte, zu Lactonsäure weitere Untersuchungen anstellen. (Degener). Ueber Bildung von Acetol aus Zucker. A. Emmerling und G. Loges. ßerl. Ber. 1883. 16. 837. Ueber Rohformaldehyd und Oxymethylen. B. Tollens. Berl. Ber. 1883. 917. B. Tollens^) hat nachgewiesen, dass 1 Molec. Dextrose 12 oder 13 Dextrose^ Atome Silber aus ammoniakalischer Lösung fällt, mithin 6 Atome Sauerstoff niakaiischer aufnimmt. Bei dieser Reaktion entsteht reichlich Ameisensäure, auch Oxal- fögung. säure. Der Verfasser knüpft an diese Reaktionen Betrachtungen über die Constitution der Zuckerarten. E. Flechsig 2) zeigt, dass das durch Lösung von Cellulose in starker *^^^^"^°*^' Schwefelsäure und mit Wasser gefällte Amyloid für sich allein die Blau- färbung nicht zeigt, dass die Holzschwefelsäure sich erst nach einiger Zeit bildet, dass das Amyloid mit verdünnten kalten Säuren in Dextrin übergeht. Zur Darstellung des Cellulosezuckers giebt er folgendes Verfahren: 250 g entfettete Watte wird in eine kalte Mischung von 1250 g reiner Schwefel- säure (75 **/o) mit 420 g Wasser allmälich eingetragen, nach einer Stunde ^/a Vol. Wasser zugefügt, nach einem Tage filtrirt und das Ganze auf 2^2 1 gebracht. Von dieser Flüssigkeit werden 50 CG. auf 900 CG. verdünnt und 5 — 6 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Nach Beseitigung der Schwefelsäure mit Baryt wird eingedampft und mit Aether versetzt, die ausgeschiedenen Zuckerkrystalle entfärbt und wiederholt durch Umkrystalli- siren mittelst Alkohol gereinigt. Dieser Zucker zeigte das Reductionsver- mögen nach Allih n y — — 2,5647 -|- 2,0522 x — 0,0007576 x 2, die Pola- risation ~\- 52,92 ^ resp. 53,04 ^ (Wild), wodurch die Uebereinstimmung mit Traubenzucker definitiv festgestellt wird. Gladstone u. Tribe^) haben entgegen Raues die Beobachtung ge- Einwirkung macht, dass Licht ohne Wärme bei Luftabschluss oder Luftzutritt nicht luf Rohr- verändert wird, dagegen 5 *^/o Rohrzuckerlösungen im verschlossenen Kolben \^^^^^^' bei 100*^ etwa 3% Glycose, Säuren, aber keinen Alkohol gebildet haben. 3. Glycoside. Bitterstoffe. E. Stütz ^) hat aus Gort. Quillaj. Saponin dargestellt und zwar aus saponin. dem wässrigen Extract der Rinde durch Auskochen mit 80 "/o Alkohol, der beim Erkalten der Lösung das Saponin abschied Ein weisses, amorphes Pulver von der Formel Cio H30 Oio, giebt mit Baryt eine Verbindung, sowie mit Essigsäureanhydrid, Natriumacetat und Chlorzink je nach Combination 1) Berl. Ber. 1883. 16. 921. «) Z. phy3. Cham. 7. 523. ») Chem. news. 1883. 341. *) Ann. Cham. 213. 231. OQQ Boden, Wasser, Atmosphltre, FSanzo, Dünger. verschiedene Acetylverbindungen, Tetra-Penta etc. ebenso mit Buttersäure- anhydrid eine Tetraverbindung. C. Schiaparelli ^) bestätigt für das Saponin aus Saponaria offi- cinalis die Rochleder'sche Formel C32 H54 Ois. Saponin ist linksdrehend, «D = — 7,30, giebt mit verdünnten Säuren Zucker und einen Körper C40 Hee Oi5(?). cerotin" ^' Hclms^) hat aus südamerikanischer Calisaya dargestelltes Cincho- cerotin untersucht, leicht löslich in Alkohol, Schmpkt. 130 •^ löslich, in Chloroform und Aether, liefert mit Kaliumdichromat und Schwefelsäure neben flüchtigen Fettsäuren Cinchocerotinsäure Cio H22 C2, Schmpkt. 72*^, deren Kalksalz 10,76 % Calcium enthielt. Ericoiin. Richard ThaF) hat Ericolin, ein Glycosid aus Ledum palustre, Calunna vulgaris und anderer Ericineen und Vaccineen dargestellt und giebt demselben die Formel C26 H30 O3. Dasselbe ist gelb, geruchlos, klebend, bitter, zerfällt leicht mit Wasser und verdünnten Säuren in Zucker und Hydroericinol, ein Harz von der Formel Ce H2 O2 . Viola- K. Mandelin*) hat aus dem alkoholischen Auszug des gepulverten quer« rin. gj,g^yj.gg ^^j^ Viola tricolor nach dem Verdunsten zur Trockne, Aufnahme mit Wasser und Ausschütteln mit Benzin zur Beseitigung der Salicylsäure hellgelbe, mikroskopische Nadeln erhalten, C42 H42 O24, welche in Alkohol, heissem Wasser löslich sind und mit Säuren Quercitrin, Zucker und einen fluorescirenden Körper liefern. Synthese A. Michael^) erhielt durch Erhitzen von 1 Phenylglycosid mit 5 Th. Giycosiden Essigsäurcanhydrid und 2 trocknen Natriumacetates ein Tetraacetylphenyl- ■ glycosid = Cc H7 0 . OCe H5 (0 . C2 H3 0)4. Ueber Methylarbutin, Benzylarbutin, Beuzyldioxybenzol. H. Schiff und G. Pellizzari. (Ann. Chem. 221. 365). Laserpitin. R. Külz^) hat mittelst Petroleumäther aus der Wurzel von Laser- pitium latifolium Laserpitin dargestellt, monokline Krystalle Schmpkt. 180°, leicht löslich in Chloroform, Aether, Benzol, Schwefelkohlenstoff, C15H22O4. Aus diesem Körper wurde ein Acetat, ein Monoacetylderivat, ein Salpeter- säureester hergestellt. Salzsäure zerlegt Laserpitin in Methylcrotonsäure und Laserol C20 H30 O5 (?), Schwefelsäure in Angelicasäure, verdünnte Salpeter- säure in Kohlensäure, Oxalsäure, coiocynthin. G. Heukc'') Stellte aus 5 kg Extract der von Kernen befreiten Colo- quinten nach Lösen in Wasser, Fällen mit Gerbsäure, Verdampfen des er- haltenen Filtrates mit Bleicarbonat und Extraction mit Alkohol Colocinthin als spröde, colophoniumähnliche Masse dar, leicht löslich in Wasser und Alkohol. Ein näheres Studium der Masse war nicht möglich; nur beweisen die hier mitgetheilten Resultate, dass die früheren Arbeiten von Walz nicht zuverlässig sind. Coniferin 0. V. Lippmauu^) wics mit Bestimmtheit in stark verholzten, zucker- Zuckerrübe. reichen Rüben Coniferin als Bestandtheil nach, eine Thatsache, die schon durch 1) Gazz. chim. 13. 422. «) Arch. Pharm. (3). 21. 279—283. «) Pharm. Z. ßussl. 1883. 209. *) Ibid. 329. ») Amer. chim. J. 5. 171. 6) Arch. Pharm. (3). 21. 161. ') Ibid. 800. «) Berl. Ber. 1883. 16. 44. Pflauzeucbemie. 289 das Auftreten des Vanillingeruches beim Verarbeiten der Kuben, sowie in Rolirzuckersorten (Scheibler, Lippmann, Stammer) angedeutet war. H. Schiff 1) giebt den Schmpkt. des Arbutins zu 187 <>, des Methyl- ^^„u^saifx, arbutins zu 175 — 176*^ an, welches letztere er durch Erwärmen von Arbutin Arbutua.' in methylalkoholischer Lösung mit Jodmethyl und Kalihydrat herstellt. Der- selbe hat Verbindungen des Helicins mit Toluylendiamin dargestellt und giebt dem Helicin die Formel Ce Hn O5 .OCe H4 CH, dem Salicin C6H11O5.OC6H4CH. Ueber das Vorkommen von Coniferin in den verholzten Geweben coniferin. der Zuckerrüben stellte Dr. E. 0. v. Li pp mann 2) Versuche an, bei welchen es ihm gelang, das Coniferin aus Rüben darzustellen und somit als Quelle des in den Producten der Zuckerfabrikation bisweilen auftretenden Vanillins nachzuweisen. Zweifelhaft blieb es noch dabei, ob das Coniferin in der Rübe fertig gebildet war oder ob es durch Abspaltung aus einem compli- cirteren Stoife (speziell Lignin) entsteht, da es erst durch langes Kochen der Rübenschnitzel mit Wasser extrahirt werden konnte. Leditann- säure. Callutann- säure. Pinipikrin, Eichen- rindengerb- säure. 4. Gerbstoffe. R. Thal 3) hat aus Ledum palustre Leditannsäure isolirt von der Zu- sammensetzung C25H20O8, die mit Schwefelsäure, unter Austritt von Wasser Ledixanthin liefert. Auch Callutannsäure hat derselbe aus Calluna vulgaris dargestellt mit zweifelhafter Zusammensetzung. Pinipikrin, C20H35O9, wurde ferner von dem Verf. aus Sabina hergestellt, das mit Säuren sich ebenfalls in Zucker und Hydroericinol spaltet. C. Etti^) hält mit Berücksichtigung der Arbeiten Bot tingers und Lowe's an seiner Angabe fest, die Gerbsäure sei kein Glycosid und besitze die frühere Zusammensetzung C17H16O9, sei eine Digallussäure, in welcher 3 Hydroxyle durch 3 OCH3 ersetzt seien. Aus einer anders dargestellten Eichenrindengerbsäure, welche die Zusammensetzung C20 H20 O9 besitzt, und 4 Anhydride bildet, schliesst Verf. aus den erwähnten Resultaten, dass der Trimethyläther einer Propyldigallussäure vorliegt. C. Böttinger^) wendet sich in einer Abhandlung zur Geschichte der Eichenrindengerbsäure gegen Etti. 5. Farbstoffe. In einer Arbeit „Ueber die Verbindungen der Indigogruppe, 4. Ab- Indigo, handlung", legt A. Baeyer^) die weiteren Resultate seiner Forschungen über die Constitution des Indigo vor, welche über die Stellung des einen nicht im Benzolkerne befindlichen Wasserstoffatomes im Indigo Aufschluss geben. Dieses Wasserstoffatom ist an Stickstoff gebunden, der Indigo ist daher ein Imidkörper. Das Gesammtresultat der erfolgreichen Arbeiten Baeyers dürfte hier eine Stelle finden. Die Constitution des Indigo's ergiebt sich aus folgenden Thatsachen: 1) Gazz. chim. 12. 460. ^) Deutsche Zuckeriudustrie 1882. p. 3) Pharm. Z. Russl. 1883. 233. *) Monatsh. Chem. 4. 512. ^) Berl. Ber. 1883. 16. 2710. 6) Ibid. 2188. Jahiesbeiioht. 1883. 1241. 19 290 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 1) Der Indigo enthält die Imidgruppe, 2) Die Kohlenstoffatome sind in ihm nach seiner Entstehung aus dem Diphenylacetylen in folgender Weise geordnet: CeHs— C — C — C— C — CeHö. 3) Indigo entsteht nur aus Molecülen, bei denen das dem Benzol zu- nächst stehende Kohlenstoffatom noch mit Sauerstoff beladen ist. 4) Bildung und Eigenschaften machen eine nahe Verwandtschaft zu In- dirubin und dem Indogenid des Aethylpseudoisatins unzweifelhaft. 5) Letzteres entsteht durch die Verbindung des a-Kohlenstoffatomes eines Pseudoiudoxyles mit dem /3-Kohlenstoffatom des Pseudoisatines. Der Indigo muss daher das a-Indogenid des Pseudoisatins sein. Der- selbe kann als eine Doppeltverbindung der 2werthigen Gruppe CeHi — CO Häma- toxylin. Hämatein. Curcumin. Lapacho- säure. HN — C = betrachtet werden, die Baeyer Indogen nennt. CeHd — CO CO— NC2H5 C6H4 — COCO— NC2H5 I +11=1 I + H2O HN— CH2 CO— C6H4 HN — C = C— CeHd Pseudoindoxyl Aeihylpseudoisatin Indogenid des Aethylpseudoisatins C6H4— CO CO — C6H4 C6H4— COCO— C6H4 I + I 1=1 + H20 HN — CH2 CO— NH HN— C = C-NH Pseudoindoxyl Indigo. E. Erdmann und G. Schultz^) haben aus harten krystallinischen Krusten des Blauholzextractes mittelst Aether Hämatoxylin dargestellt und daraus ein Acetylderivat CieHigOe (C2H3 0)5 dargestellt, Schmpkt. 155 — 166'^, ausserdem Hämatein durch Oxydation des Hämatoxylins au der Luft bei Gegenwart von Ammoniak von der Zusammensetzung CieHiaOe. C. Loring Jackson und A. E. Mencke^) haben ihre Studien über Curcumiu fortgesetzt (siehe Jahresber. 1882. S. 97) und ein Curcumin- dihydrür durch Einwirkung von Natriumamalgam auf verdünnt alkoholische Lösungen von Curcumin dargestellt, C14H14O4, weisses Pulver, Schmpkt. gegen 100°. In essigsaurer Lösung mit Zinkstaub wurde aus Curcumin ein Anhydrid des Curcumindihydrüi^s (C14H15 04)20 erhalten, aus Diäthyl- curcumin auf dieselbe Weise ein Gemenge von Mono- und Diäthylcurcumin- dihydrür das allmählich mit alkalischer Chamäleonlösung Aethylva- nillin und Aethylvanillinsäure liefert. Auch ist Curcumiutetrabromid Ci 4 Hl 461^404 hergestellt worden. E. Paterno^) hat aus einem Farbholz „Lapacho" einer Bignoniaceae durch Auskochen des Holzes mit kohlensaurem Natron und Versetzen dieser Lösung mit Salzsäure eine in mouoklinen Prismen und Blättern krystalli- sirende Säure von gelber Farbe abgeschieden, Schmpkt. 138**, unlöslich in Wasser, schwerlöslich in siedendem Alkohol, löslich in Aether, heissem Benzol, C15H14O3, leicht lösliche Salze mit den Alkalien liefernd. Aus ») Ann. Chem. Pharm. 216. 232. ') Amer. chem. journ. 4. 360. ») Gazz. chim. 12. 337. Pflanzenchemie. 291 dieser Säure sind hergestellt: das Bromid, Mono- und Diacetyl Verbindung, durch Oxydation mit Salpetersäure Phtalsäure, mit alkalischer Permanganat- lösung Oxalsäure, mittelst Zinkstaub Naphtalin, mittelst Jodwasserstoffsäure und rothem Phosphor Amylnaphtalin, neben anderen Derivaten. Paterno stellt die Constitutionsformel auf: ( CH = CH.CH, der das Eiweiss als ein Polymeres (nicht als Anhydrid) des Peptones auffasst. Ohne auf die Einzelheiten der experimentellen Resultate und Be- trachtungen einzugehen, sei noch erwähnt, dass Low weder für Eiweiss die Constitution eines Ure'ides, noch einer Uraminsäure, oder Quanidins an- nimmt, ebensowenig eine verschiedene Bindung des Stickstoffes im Eiweiss- molecüle. 0. Low 2) beobachtete, dass Hydroxylamin und Ammon bei Spirogyren eine Veränderung des aktiven Albumines veranlassen, ohne dass dadurch die Reductionsfähigkeit des activen Albumins erlischt. Kochsalz, Baryum- chlorid, sowie 'die salzsauren Verbindungen von Ammon und Hydroxylamin wirken in dieser Richtung nicht gleich. Kochsalz und Baryumchlorid heben langsam die Reductionsfähigkeit auf, die beiden anderen Chloride nicht. Diese Thatsacheu werden zum Beweise der Aldehydnatur der reducirenden Gruppen im Eiweiss benutzt. 7. Alkaloide. Hoogewerff und W. A. van Dorp^) erhielten bei der Oxydation ^o^ydatum von Strychnin in schwach alkalischer Lösung mit Kaliumpermanganat neben nins. Harzen eine Säure, die bei 194—195" schmilzt, in farblosen Nadeln krystal- lisirt, leicht löslich ist in Alkohol, Aether und 52,3 "/o C, 3,7 "/o H und 6,8 0/0 N gab. Ueber Ferro-Ferricyanstrychnin und ein Oxystrychnin v. H. Beckurts. (Pharm. Centralbl. 1883. 325.) 1) Arch. Phys. 31. 393. ») Ibid. 32. 113. ') Rec. trav. chim. 2. 179. 294 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Hydro- niootin Oxynicotin. Brompilo- carpin. Morphin. Papaverin. Narcotin. Pseudo- morphiu. Morphin. Cinohon- amin. Zur Consti- tution des Chinins. Chinin mit Chloral. Prüfung dei Chinin. A. Etard^) erhielt bei Einwirkung von Jodwasserstoff anf Nicotin bei 260 — 270*^ ein Hydrouicotin C10H16N2, Siedepunkt 263— 264 und bei der Behandlung von Nicotin bei 240*^ mit Quecksilber oxyd ein Oxy- trinicotin (Ci 0 H9 N2 )3 O2 . Lastaing^) stellte bei Einwirkung von Brom auf Lösung von Pilo- carpin in Chloroform das Perbromid eines Pilocarpins her, Cn Hi4Br2N2 02 . BrH.Br2, aus dem er durch Silberoxyd die freie Base isolirte. L. Barth und H. WeideH) erhielten beim Schmelzen von Morj^hin Protocatechusäure, mittelst Kaliumpermanganat kein greifbares Resultat. G. Goldschmiedt*) erhielt beim Schmelzen des Papaverins mit Kali neben Protocatechusäure ein Destillat, das Methylamin und Dimethylhomo- brenzcatechin enthält, Siedepunkt 218**. Eine Acetylverbindung konnte nicht erhalten werden, mit Salzsäure scheint Chlormethyl zu entstehen. A. Claus u. E. A. Merck.^) Die blausauren Salze organischer Basen. D. Br. Dott*^) hat Mekonat, Acetat, Chlorhydrat, Sulfat des Narcotins untersucht. 0. Hesse'') stellt auf Grund erneuter Untersuchungen für das Pseudo- morphin die Formel C17H17NO3 -j- IV2 H2 0, bei ISO** sein Wasser ver- lierend. Es wurden von Hesse ferner untersucht das Chlorhydrat, Jodhydrat, Platindoppelsalz, Sulfat, Oxalat, saure Tartrat, Chromat, ein Diacetylpseudo- morphin, durch Einwirkung von Essigsäureanhydrid auf das Alkaloid.' Studien über Morphin von 0. Hesse. (Ann. ehem. 222. 203—234.) Arnaud^) macht Mittheilungen über die Salze des Conchinamins, das er in Remija purdiana nicht in Remija peduucalata (cuprea) nachgewiesen hat. Es werden beschrieben die Salze des Chlor-, Brom-, Jodwasserstoff, das Nitrat, Sulfat, Malat, Formiat, Acetat, Tartrat, Citrat. H. Skraup,^) welcher früher bei der Oxydation des Chinins mit Chrom- säure Chiuinsäure C11H9NO3 erhielt, hat hieraus bereits durch Salzsäure Chlormethyl und Xanthochin säure C10H7NO3 erhalten. Aus letzterer wurde beim Erhitzen über 310" Kohlensäure und Oxychinolin C10H7NO erhalten, das identisch mit dem synthetisch dargestellten Paroxychinolin ist, wodurch die Constitution dieser 3 Körper feststeht. G. Marzara^") hat gefunden, dass Chloral und Chinin in äquivalenten Mengen zu einer krystallinischen Verbindung zusammentreten können, ebenso sind Additionen des Chinin mit Phenolen möglich. C. H. Wood und E. L. Barret i^) geben an, dass Chininhydrat, sowohl als wasserfreies Chinin aus Benzol krystallisirt, Benzol einschliessen, das sehr langsam weggeht. Cinchonidin nimmt ebenfalls Benzol auf, das sehr leicht wieder abgegeben wird. Die Verff. geben folgende Methode zur Prüfung des Chinins auf Cinchonidin : 0,7 des fraglichen Sulfates werden in 20 Tropfen ») Comptes rend. 97. 1218. 2) Ibid. 1435. 3) Monatsh. Cham. 4. 700. 4) Ibid. 704. 5) Berl. Ber. 1883. 16. 2737. 8) Pharm. J. Trans. 1883. 14. ») Ann. Chem. 122. 234. 8) Comptes rend. 97. 174. 8) Monatsh. Chem. 4. 695. 1«) Gazz. chim. 13. 269. ") Chem. news. 48. 4. 581. Pfilanzenchemie. 295 Salzsäure und 7 cc. Wasser gelöst, 7 cc. Benzol zugefügt, auf 60 — 70 o erwärmt und nach Zusatz von 3,5 cc. Ammon 20 Sekunden geschüttelt. Die abgehobene Benzollösung scheidet zunächst Chininhydrate in Rhomben ab, während das Ciuchonidin aus der Mutterlauge in federförmigen Nadeln zur Ausscheidung gelangt. 0. Hesse*) macht weitere Mittheilungen über die Alkaloide der Cuprea- sestana- rinde. Er nennt Hydrocinchonin, identisch mit dem Hydrocinchonin *cupret-' von Caventou u. Wilm, Concusconin, Schmelzp. 144^, mit 1 Krystall- "°*®" Wasser, schwerer löslich in Alkohol als Cusconin, rechtsdrehend, (a)D = -|-36,8), für Cusconin (a/o = — 54,3^), ein Alkaloid, mit Arnaud's Cinchon- amin übereinstimmend, rechtsdrehend, das früher für Aricin erklärt wurde, endlich Concusconidin, C23H26N2O4, amorph, gelblich, Schmelzp. 124, schwach rechtsdrehend. H. Weidel und K. Hazura^) haben bei der Untersuchung der bei Cinchonin. Oxydation von Cinchonin mit Chromsäure neben Cinchoninsäure entstehenden syrupartigen Masse durch Salpetersäureeinwirkung ein Nitrooxychinolin und daraus mit Zinkstaub Pyridin, ß Lutidin und Chinolin erhalten. Dieselben glauben, dass im Cinchonin 2 hydrirte Chinolinkerne enthalten sind. A. Ladenburg fasst seine bisherigen Forschungen über Atropin in Atropm. einer grösseren Arbeit zusammen. (Ann. Chem. 217. 74.) Körner und Böhringer^) haben aus der Angusturarinde in dem Anguetura- Aetherauszuge ein Alkaloid, Cusparin dargestellt, 92 0 Schmelzpunkt, ^^^*^°*'^®- C19H17NO3, das mit Kali neben einer aromatischen Säure ein neues Alkaloid, Schmelzp. 250 ^, liefert. Ausserdem wurde in der Mutterlauge des Sulfates oder Oxalates ein weiteres Alkaloid, das Galipein, nachgewiesen, C2oH2i NO3, endlich auch von einem dritten noch nicht untersuchten gesprochen. E. Schmidt^) stellt für Berberin die Formel C20 H17NO4 -|- 4 H2 0, Berberin. für Hydroberberin, C20H21NO4 auf, das für eine tertiäre Basis erklärt wird. Mit Kaliumpermanganat liefert letzteres eine Säure, CioHioOe -|- 2 H2O, Schmelzp. 165 <^, die mit der Hemipinsäure übereinstimmt. 0. Bernheimer^) bestätigt, dass Hydroberberin eine tertiäre Basis ist, und durch Jod in Chloroformlösung in Berberin übergeführt wird. Ausser- dem erhielt derselbe bei der Einwirkung von Kalihydrat im Ueberschuss neben 2 Säuren, die bereits bekannt sind, Chinolin. C. Schotten*') hat durch Oxydation des Piperylurethans mit rauchender Piperidin. Salpetersäure eine gesättigte Amidosäure C4H9O2N, die Piperidin säure, dargestellt, welches sich von der Coniinsäure durch ein minus von C3H6 unterscheidet, ähnlich wie Coniin und Piperidin. Bei dieser Oxydation, bei Gegenwart von Harnstoff entstehen aber intermediäre Zwischenproducte, welche die erwähnte Oxydation wahrscheinlich vermitteln. Solche sind Nitrodehydropiperylurethan C5H7 (N02)N . CO2C2H5; Piperylme- thylurethan C5H10 N. CO2C2 H5, Nitrodehydropiperylmethylnre- than C5H7(N02)N.C02CH3. E. Fischer'') Notizen über Tri'acetonalkamin. 1) Berl. Ber. 1884. 16. 59. 2) Monatsh. Chem. 3. 770. 3) Ann. d. Chimic. 1883. 201. *) Berl. Ber. 1883. 16. 2589. ^) Gazz. chim. 13. 329. «) Berl. Ber. 1883. 16. 643. ') Ibid. 649 u. 1604. 296 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Bruoin. Golsemin. Veratrin. Hydro tro- pidin. Andromedo toxin. Strychnin, Colchicin, Colchioe'm, W. A. Stentsone^) erhielt beim Erhitzen von Brucin mit Salzsäure auf 140^ Chlormethyl, woraus er schliesst, dass das Brucin ein Dimethoxy- strychnin sei. Strychnin liefert bei gleicher Behandlung kein Chlormethyl, sondern nur wenig CO2. A. W. Gerrard^) hat aus der Wurzel von Gelsemium sempervirens das Alkaloid Gelsemin hergestellt, indem er mit Alkohol extrahirte, diesen Auszug unter Salzsäurezusatz verdunstete, hierauf mit Wasser das Harz befreite, und mit Ammon das Alkaloid ausfällte, das in Aether gelöst wurde und daraus als Gelseminchlorhydrat abgeschieden wurde. Reines Gelsemin krystallisirt schwer, schmilzt bei 45*^, giebt mit Schwefelsäure und Oxyda- tionsmitteln carmoisinrothc Färbung, in grün oder blau gehend. Chlor- hydrat und Bromhydrat sind dargestellt worden, krystallisiren leicht. Fol- gende Formel wurde für das Alkaloid aufgestellt, C12H14NO2, das in der Pflanze von blau fluorescirender Gelseminsäure begleitet ist. E. Bosetti^) hat bei seinen eingehenden Studien über Veratrin Fol- gendes als Gesammtresultat mitgetheilt: Das officinelle Veratrin C32H49NO9 ist ein Gemenge zweier Isomere von krystallisirbarem, in Wasser fast un- löslichem (1 : 826) Veratrin mit nicht krystallisirbarem, in Wasser löslichem Veratridin (1 : 33). Das Veratrin krystallisirt (Ceradin von Wright u. Leeff), zerfällt mit Barythydrat in Angelicasäure und Ceridin C27H45NO9, das in Wasser lösliche Veratrin (Veratridin von Weigelin, Schmid, Koppen) liefert unter denselben Verhältnissen Veratrumsäure und eine amorphe Base Vera- troin C55H92N2O16, Schmelzp. 143 — 148 <>. Das Veratridin liefert beim Erhitzen mit Wasser veratrumsaures Veratro'idin , Schmelzp. 165 — 170*^. Das Veratrin (amorph) von Schmidt une Koppen ist nach Bosetti ein Gemisch von krystallisirbarem Veratrin und Veratridin in einem anderen Verhältnisse als dem officinellen. A. Laden bürg ^) hat aus Tropinjodür durch Einwirkung von Zink und Salzsäure und spätere Destillation mit Alkali die Base Hydrotropidin CsHisN dargestellt, die ein Methylderivat eines Tetrahydroäthylpyridins aufgefasst werden muss. P. C. Plugge^) hat aus Andromeda japonica das wirksame Princip isolirt, das reichlicher in Blättern als im Holz vorkommt, das angeblich ein Alkaloid ist, reducirend wirkt. Hanriot^) erhielt beim Lösen von Strychnin in rauchender Salpeter- säure bei — 10'' ein salpetersaures Dinitrostrychnin, das mit Zinn und Salz- säure ein Diamidostrychnin liefert. — Hanriof) hat aus Strychnin mittelst Kaliumpermanganat eine stick- stoffhaltige Säure erhalten, C11H11NO3 .H3 0. C. Plugge^) hat angeblich auch eine Strychninsäure aus Strychnin mit Kaliumpermanganat erhalten. S. Zeisel^) behandelt die Reactionen von Colchicin und Colchice'in 1) Chem. See. 1883. 101. 2) Pharm. J. Trans. 1883. 641. s) Arch. Pharm. 1888. 82. *) Berl. Ber. 1883. 16. 1408. ^) Tijdschr. v. Pharm, in Neederland 1882. Dez. 6) Compt. rend. 96. 385. ') Ibid. 1671. 8) Arch. Pharm. 1883. 9) Monatsh. Chem. 4. 162. Pflauzenchemle. 297 in eingehender Weise, spricht von einer neuen noch wenig untersuchten Basis Apocolchicein. Diese Arbeit ist eine vorläufige Mittheilung. 8. Aetherische Oele, Balsame, Harze, Terpene, Campher. H. Yoshida^) hat das Harz von Rhus vernicifera (Urusti-Firniss), spec. p^"^''" Gew. 1,003 untersucht, welches Gummi neben einer in Alkohol löslichen Säure enthält, C14H8O2, fällbar durch Metallsalze. Durch Salpetersäure wird aus der Säure ein Dinitroproduct, mit Chromsäure und Schwefelsäure eine braune Masse, L. Naudin^) hat früher aus dem ätherischen Oele der Samen von-^^^eiicaöi. Angelica Archangelica ein Terpen, das Terebangelen, Siedep. 175 ^ herge- stellt, jetzt aus dem ätherischen Oele der Angelicawurzel bei Fractionirung im Vacuum 75 0/0 eines Terpens, Siedep. 166*^, rechtsdrehend, das ß Tere- bangelen. A. Beyer 3) hat die Schwefelwasserstoffcarvole aus Kümmel-, Dill- ^«■'^^°^- und Krauseminzöl hergestellt und daraus wieder die Carvole mit alkohol. Kalilauge abgeschieden. Minjak-Lagam, einen Balsam der Dipterocarpeen hat G. Haussner*) L^gi^." untersucht und daraus ein ätherisches Oel, 349 — 351 Siedep., 0,933 spec. Gew., linksdrehend, isolirt, sowie ein krystallinisches Harz, das mit Kali geschmolzen, Butter-, Ameisen- und Essigsäure lieferte. B. Rirza^) beschreibt den sog. Ledumcampher, den festen Bestand- Ledum- theil des ätherischen Oeles von Ledum palustre als weissen krystallinischen '^'^'"^ Körper, Schmelzp. 104 — 105 •'j mit der Zusammensetzung: C15H24O oder C16 H26 0. K. Kügler^) hat Maticocampher näher untersucht. Derselbe schmilzt Matico- bei 94 ", ist löslich in Alkohol, Aether, Chloroform, Benzol, Petroleumäther, '''*'"'^ nimmt mit Salzsäuregas violette, blaue bis grüne Farbe an, welche Masse grün fluorescirende Krystalle liefert, färbt sich mit Schwefelsäure gelb bis violett, blau. Zusammensetzung C12H20O. L. C. Jackson und A. E. Mencke '') isolirten aus dem ätherischen curcumaöi- Oele der Curcumawurzel bei 285—390 C. ein hellgelbes Oel, C19H28O, ^'*'''""""°'- Turmerol, spec. Gew. 0,9016, spec. Rotation für Natriumlicht (a) = 33,53, aus welchem ein Chlorid, Turmerolnatrium, Turmerolisobutyläther, sowie mit Kaliumpermanganat Terephtalsäure gewonnen wurde. Ueber die Dehydrogeuisirung des Terpentinöles und des Cymols. P. Orlow.^) Ph. Barbier 9) hat sich näher mit den flüssigen Monochlorhydraten chior- des Terpentinöles beschäftigt. 'Terpeutfn-' V. Maissen^o) stellte Additionsproducte der Terpene aus Kümmel-, öies. Orange-, Citronenöl mit salpetriger Säure her, wie z. B. CioHi6) Berl. Ber. 1883. 16. 312. «j Landw. Versuchsst. 1883. 298. 8) Berl. Ber. 1883. 16. 1711. 16. Pflanzenchemie, 303 R. Maly und R. Andreasch ^) erhielten bei der Einwirkung von ver- coffein^^a^ dünnter Kali- oder Natronlauge auf Colfein bei gewöhnlicher Temperatur Coff ei dincarbon säure C8H12N4O3, deren Salze beschrieben werden, welche sich beim Erhitzen in Coffeidin verwandelt. Coffe'idin liefert mit Chromsäure Dimethyloxamid und Kohlensäure. Coffein widersteht der Fäul- niss sehr. — E. Schmidt 2) hat bei Einwirkung von conc. Salzsäure auf Coffein- ^^^% methylhydroxyd C8H10N4O2 . CH3 . OH -\- H2O, dargestellt aus Coffeinmethyl- hydroxyd. Jodid und feuchtem Silberoxyd, Amalinsäure neben Methylamin und Ameisen- säure erhalten, ausserdem auch Diraethyldialursäure sowie beträchtlich Coffeinmethylchlorid erhalten. Ausserdem wurden die Zersetzungen von Coffeinmethylhydroxyd mittelst Wasserdarapf, Brom, Salpetersäure etc. stu- dirt, worüber eingehendere Mittheilungen in Aussicht gestellt sind. E. Schmidt 3) erhielt bei 6 stündiger Einwirkung von Salzsäure auf Coffein bei 240 — 245 <^ kein Theobromin oder Xanthin, sondern dieselben Producte wie mit Aetzbaryt. CsHioNiOa + 6 H2O = 2 CO2 + 2 NH2 CH3 + NH3 + CH2O2 4- C3H7NO2 (Sarkosin). Derselbe hat nachgewiesen, dass das natürliche Coffein mit dem methylirten Theobromin vollkommen identisch ist. E. Schmidt und H. Pressler*) haben Theobromin durch Auskochen Theobromin. von entöltem Cacao, mit 1/2 Gewicht Calciumhydrat versetzt, mit 80 % Weingeist erhalten, aus welcher Lösung dasselbe leicht krystallisirt. Brom- hydrat, Platin- Golddoppelsalz, Sulfat und Acetat des Theobromins wurden dargestellt und analysirt. Salzsäure erzeugt aus Theobromin bei 240^ Am- moniak, Methylamin, Sarkosin, Kohlensäure und Ameisensäure; Baryt- hydrat liefert dieselben Producte, wie mit Salzsäure. Starke Salpetersäure bildet damit Methylparabansäure , Methylamin und Kohlensäure. — Bei diesen Arbeiten hat Schmidt in den Mutterlaugen des Theobromins Coffein Coffein im nachgewiesen. Ueber Xanthin, Caffein und Quanin von E. Fischer und L. Reisse. (Ann. Chem. 221. 336—344.) 11. Analysen von ganzen Pflanzen, Organen derselben, Bestandtheile der Pflanzenzelle. L. Errera^) hat in einer grösseren Arbeit über die Verbreitung ^^^ ^^^^Q°^^en. Glycogens im Pflanzenreiche Mittheilung gemacht, veranlasst durch Unter- suchungen über Sporenbildung bei Trüffeln und speciell die Untersuchung des Epiplasma (de Barry). Darnach enthalten Glycogen viele Ascomyceten in ihren Sporenschläuchen und Geweben, in Pilobolus, Bierhefe, das Epi- plasma der Sporenschläuche der Ascomyceten, Peziza vesiculosa, ferner Linum, Mahonia, Solanum, Lemanea. Das Glycogen der Pflanzen ist voll- kommen identisch mit dem Glycogen der Leber. Charakteristisch für den Nachweis des Glycogens im Pflanzenreich, speciell mikrochemisch, ist die halbflüssige Consistenz, das Fehlen der Reaktion mit Osmiumsäure, Mil- 1) Monatsh. Chem. 4. 369. 2) Berl. Ber. 1883. 16. 2587. 8) Arch. Pharm. 1883. (3) 21. 656. *) Ann. ehem. 217. 287. ^) Dissertation Brüssel. 1882. ii()A Soden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. lon'schem Reagenz, Eisensalzen, Löslichkeit in Wasser, die Mahagonifarbe mit Jod, die in der Wärme verschwindet, in der Kälte erscheint, ^"'i^ven-' ^- Kayser^) hat eine Reihe von Pflanzen und Pflanzentheilen auf den Zucker in Gchalt an Rohrzucker und Invertzucker untersucht, vielfach auch Säure- 'bestimmung (als Weinsäure berechnet) sowie Extractbestimmungen ausge- führt. Zur Bestimmung der Zuckerarten wurde im Allgemeinen der aus- gepresste Saft der Blätter etc. mit Wasser verdünnt, mit Soda neutralisirt und mit Bleiessig ausgefällt, wobei der Bleiniederschlag vollkommen von Fehling's Lösung reducirender Substanz durch Auswaschen befreit wurde. Das Filtrat des Bleiniederschlages wurde concentrirt und zwar bis auf 100 CG. entbleit, in dieser Lösung, und zwar in einem Theile direct, in einem anderen Theile nach erfolgter Inversion der Zucker mittelst Fehling's Lösung nach Soxhlet bestimmt, wobei angenomipen wurde, dass 0,00881 Cu. 0,05 g und 360 g Ivertzucker Invertzucker im Reductionsvermögen 342 g Rohr- zucker entsprechen. Die Resultate, welche erhalten wurden, indem auf die Einzelnheiten des Originals verwiesen wird, siud im Allgemeinen Folgende: Die Blätter mit Stielen, sowie grünen Triebe mit Blattstielen der Wein- rebe enthalten (am 2L/23. Juli, 24. u. 30. Juli, 6. August, 17. u. 28. Au- gust etc. untersucht) stets Invertzucker neben Rohrzucker, das grüne Reb- holz enthält keinen Rohrzucker, die Beeren enihalten sowohl im Juli wie im August keinen Rohrzucker. Die Blätter der Birnen enthalten beide Zuckerarten, die Früchte keinen Rohrzucker, die Blätter, Blattstele, Köpfe der Runkelrübe enthalten beide Zuckerarten. Die Blätter und Stengel der Kartoffelpflanze enthalten Rohr- und Invertzucker, die Knollen keinen von beiden. Die Blätter der Zwiebel (AUium cepa) enthalten beide Zuckerarten, die Knolle ist sehr reich an Rohrzucker (10,6 %) neben 0,8 Invertzucker, die Blätter, Verbänderungen mit Blüthenknospen, Stiele ohne Verbänderung des Blumenkohles enthalten beide Zuckerarten, die Wurzeln keinen Rohr- zucker. Die Nadeln und jungen Triebe ohne Nadeln der Fichte (Picea excelsa) enthalten beide Zuckerarten. Ausge- Märcker und Kobus^) machen Mittheilungen über die Beschaffenheit G^e'trefde.* ausgewachsener Gerste und Weizens, wonach sich bei den in Wasser lös- lichen Bestandtheilen des Gerstenkornes folgende Unterschiede ergaben: Aus- Gut ein- gewachsene getrocknete Gerste Gerste 0/ 0/ Lösliche Stärke .... 1,17 1,76 Dextrin 0,00 1,1 Dextrose 4,92 0,00 Maltose 7,92 3,12 Sonstige lösliche Stoffe . 5,23 5,64 Die ausgewachsenen Gerstenkörner enthalten 57,98 »/o Stärke, die gut eingekommenen 64,10 ^/o. Die Veränderungen der stickstoffhaltigen Verbindungen beim Auswachsen zeigen sich in nachstehender Uebersicht, welche die Vertheilung, auf 100 Theile Stickstoff berechnet, giebt. 1) Landw. Versuchsst. 29. 461. 2) Braunschweig, landw. Z. 1882. 205. Pflanzenchemie. 305 Von 100 Th. Stickstoff waren vorhanden in Form von: ausgewachsen normal - Amiden .... 22,2 1,5 Ammoniak ... 2,2 2,4 löslichem Eiweiss . 1,8 4,6 unlösl. Eiweiss . . 73,8 91,5 Kobus machte analoge Beobachtungen bei ausgewachsenem Weizen, wobei eine Verminderung der Stärke und Zunahme der löslichen Kohlen- hydrate eintrat, ferner auch die stickstoffhaltigen Bestandtheile bedeutende Veränderungen erlitten hatten. Von 100 Th. Stickstoff waren in den aus- gewachsenen Körnern 54,9 7o Eiweissstickstoff und 45,1 ^o Nichteiweiss- stickstoff vorhanden. Der Klebergehalt hatte beim Auswachsen eine bedeutende Verminderung, um etwa 20 — 25 % erfahren. E. Meissl und F. Böcker ^) haben sich mit der eingehenden Unter- Bohnenvon suchung der Sojabohne beschäftigt, indem sie die Sojabohne entfetteten, ^"-"^^^^p"^*' hierauf die Behandlung mit Alkohol, Wasser, kalihaltigem Wasser, 10 ^o Kochsalzlösung, auch mit Kalilauge (speciell für den in Kochsalzlösung unlöslichen Theil) eintreten Hessen. (Siehe auch „Futterstoffanalysen".) Das Gesammtresultat der Untersuchung möge mit der Verfasser eigenen Worten folgen: 1) Die Soja enthält keine Kleberproteinstoffe und nur sehr geringe Mengen von Amidokörpern. 2) Der in Kaliwasser lösliche Eiweisskörper ist identisch mit dem durch Wasser oder 10% ige NaCl-Lösung extrahirten und erweist sich als Casein, das dem Legumin aus Hülsenfrüchten am nächsten kommt. Im aschefreien Zustande besteht es aus: C = 51,24%, H=6,99%, N = 16,38 %, S = 0,47 %, 0 ~ 24,92 %. 8) Die aus dem Filtrat vom Casein beim Kochen niederfallende als Albumin bezeichnete Eiweisssubstanz unterscheidet sich durch ihre Zusammensetzung und ihre Eigenschaften wesentlich vom gewöhn- lichen Albumin, gleicht dagegen sehr dem Albumin aus Erbsen. Das Soja -Albumin ist möglicherweise ein Umwandlungsproduct des Caseins und enthält aschefrei: C = 52,58 %, H =^ 7,00 %, N = 17,27 %. . 4) Die aus den Mutterlaugen vom Casein und Albumin durch Kupfer- salze abgeschiedenen stickstoffhaltigen Niederschläge bestehen zum grössten Theile aus Kupferoxydverbindungen des der Fällung ent- gangenen Caseins, verunreinigt mit stickstofffreien Substanzen. 5) Der Stickstoff in dem durch Kaliwasser erschöpften Rückstand der Soja gehört dem unlöslich gewordenen Casein an. Durch längere Aufbewahrung oder Rösten der Sojabohne wird die Menge desselben vermehrt, indem schliesslich fast das ganze Casein in die unlösliche Modification übergeht. 6) Von den im Kaliwasser löslichen stickstoffhaltigen Bestandtheilen der Soja entfallen über 90 % auf das Casein und 1,5 — 2 7o auf das Albumin. 7) Die Verbrennung mit Natronkalk ist zur Bestimmung des Stickstoffs im Casein nicht brauchbar, unbedenklich anwendbar dagegen zur Er- mittelung desselben in der ganzen Soja. ») Sitzb. Acad. Wissensch. Wien. I. 1883. 1. Jahzesbeiicht. 1883. 20 306 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, Alkaloid- gehalt (Bitterstoff- gehalt) von linpinen. Giftige Stoffe der Lupinen, 8) Der in Aether lösliche Theil der Soja besteht aus 90 — 95 ^[o Neutral- fett und 5 — 10 ^jo Cholesterin, Lecithin, Wachs und Harz. 9) Unter den übrigen stickstofffreien Bestandtheilen finden sich ausser Cellulose eine kleine Menge Zucker, annähernd 10 ^jo Dextrin und weniger als 5 ^o Stärke; letztere in sehr kleinen, runden Einzeln- körnern. 10) Nach den vorliegenden Untersuchungen ist die Zusammensetzung der Sojabohne in runden Zahlen folgende: Wasser 10 > Lösliches Casein 30 Albumin 0,5 Unlösliches Casein . 7 Fett 18 Cholesterin, Lecithin, Harz, Wachs ... 2 Dextrin 10 Stärke (weniger als) 5 Cellulose 5 Asche 5 Zucker, Amidokörper u. dergl. kleine Mengen. E. Täuber^) untersuchte eine Anzahl Lupineuarten auf Alkaloid- gehalt nach folgender Methode: 25 g feingepulverter Lupinen wurden mit 80 — 90 °jo Alkohol, 7^ — Ya Stunde lang, diese Operation 3mal wiederholt und der alkoholische Aus- zug nach Zusatz von 25 — 30 Tropfen Säure abdestillirt und hierauf im Wasserbade von Alkohol befreit. Diese dickflüssige Masse wurde im Scheide- trichter je 5mal mit je 55 CC. Petroleumäther extrahirt, letzterer bei 50" langsam verdunstet, der erhaltene Rückstand mit Ammon unter Zusatz von etwas Kalilauge aufgenommen und hierauf 5mal mit je 50 CC. eines unter 40 ** siedenden Petroleumäthers ausgezogen. Diese Auszüge wurden in Kölbchen verdunstet und der Rückstand 8 Stunden bei 50*^ getrocknet und gewogen. Folgende Mengen Bitterstoff wurden gefunden, wobei sich auf- fallenderweise das fast vollständige Fehlen von Alkaloid in Lupinus hirsutus gezeigt hat, dessen Bohnen fast keinen bittern Geschmack zeigten und 28 % Protein und 13,5 *^/o Fett enthielten. Lupinus Crukshanksii (weiss) . . 1,00 ^jo Bitterstoff „ luteus (gelb) 0,81 „ „ „ „ (weisssamig) . . . 0,70 „ „ „ albus 0,51 „ „ „ polyphyllus (perennirend) . 0,48 „ „ „ termis 0,39 „ „ „ angustifolius (blau) . . , 0,29 „ „ „ albus (dicksamig) . . . 0,27 „ „ „ angustifolius 0,25 „ „ „ hirsutus 0,02 ,, „ Analyse einiger Früchte von Citrus von R, Lez6, (Annales agronom. 1883. 105). C. Arnold 2) isolirt den die Lupinose erzeugenden giftigen Stoff mit etwas Albumin gemengt auf folgende Weise: Die fein gemahlen Lupinen 1) Landw. Versstat. 1883. 451. *>) Berl Ber. 1883. 16. 461. Pflanzenchetuie. 307 werden mit Wasser, 2 % wasserfreie Soda enthaltend, von 40 — 50 ^ C. zum Brei angerührt, und das Gemisch bei Zimmertemperatur 2 Tage macerirt. Die durch Abpressen erhaltene Flüssigkeit wird bei einer 60*^ C. nicht über- steigenden Temperatur möglichst eoncentrirt, nach zuvoriger Neutralisation mit Essigsäure. Nach dem Erkalten wird diese Lösung mit Essigsäure aus- gefällt, das Filtrat bei 60*^ allmählich eoncentrirt und die concentrirte Flüssig- keit von der Consistenz eines Syrupes in das 15 fache Volumen 90 ^jo Alkoholes gegossen. Der entstandene Niederschlag enthält die giftige Sub- stanz und kann vorsichtig getrocknet werden. He ekel und Schlagdenhauffeni) haben als Bestandtheile zweier theiirde'r Globularien, Globularia olypum und vulgaris aus den Blättern isolirt: Fett, enobuiarien. Wachs, Chlorophyll, Globularin, Ziramtsäure neben den normalen Pflanzen- bestandtheilen. Das Globularin CiöHsoOg, von Watz entdeckt, ist in Wasser, Alkohol, Aether, Chloroform löslich und zerfällt mit Säuren in Zucker und Globularetin CoHeO, das beim Kochen mit Alkalien in Zimmtsäure zer- fällt unter Wasseraufnahme. W. Grüning^) hat sich mit der quantitativen Bestimmung der Be- Nymphaea- standtheile der Wurzeln, Samen von Nymphaea alba und Nuphar luteum beschäftigt, deren Resultate hier kaum eingehende Berücksichtigung finden können. In Nuphar luteum wurde ein Alkaloid Nupharin, C18H24N2O2 gefunden, das auch in Nymphaea alba vorkommt, lieber die Gerbsäuren dieser Pflanzen sind eingehende Mittheilungen gemacht. J. F. Eykmann^) hat aus Andromeda japonica ein Glycosid er- Andromeda halten, das Asebotin, C24H20O12, 147,5 <^ Schmelzp., das mit Säuren in Asebogenin und Glycose zerfällt. Ausserdem sollen in den Blättern der Andromeda noch vorkommen ein Aseboquercetin, Ca^HieOn, ein Asebo- fuscin, CisHisOs, und Asebopurpurin. W. A. H. Naylor^) hat aus der Rinde von Hymenodiction ein Alka- ^.Hymeno- dictvon 6x~ loid, Hymenodictyonin, C24H40N8, isolirt, ausserdem eine bitter oeisum. schmeckende farblose Substanz von der Formel C25H49O7. C. F. Eykmann^) hat bei Untersuchung von Macleya cordata (Papa- Macieya. veraceae) neben Sanguinarin ein Alkaloid, Macleyin, nachgewiesen, in Wasser und Alkalien fast unlöslich, schwer löslich in heissem Alkohol, Aether, leicht löslich in Chloroform, kuglige Massen oder Tafeln bildend, Schmelzp. 2010, Zusammensetzung C20H19NO5. Charakteristisch ist für die Er- kennung die violettblaue Färbung des Alkaloides mit conc. Schwefelsäure, die mit Salpetersäuredämpfen blau wird. Verf. hält nach seinen Beobachtungen, dem Studium der Salze etc. dieses Alkaloid mit dem Protopin (Hesse) sehr übereinstimmend. Elementaranalysen von Chelidonin von C. F. Eykmann. (Phy- toch. Not. Tokio. 1883.) Die Untersuchung einer Berberidee, Nandina domestica, und zwar der Nandina. Wurzel, liess C. F. Eykmann i) neben Berberin ein Alkaloid, Nandinin, ») Ann. chim. phys. (5). 28. 67. 2) Pharm. Z. Russl. 1883. 97—170. 8) Reo. trav. chim. II. 99. 200. *) Pharm. J. Trans. 1883. 14. 311. <*) Phytochem. Not. 1883. Tokio. «) Ibid. 36. 20* 308 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, DUnger. Oryxa. Skimmia. Tabacose. Thapsia- harz. Scopolia. Beiskeime. Torf. Laminaria. erkennen, C19H19NO4, amorph, leicht löslich in Alkohol, Aether, Benzol, Chloroform, wobl homolog mit Hydroberberin C20H21NO4. In Oryxa japonica (Rutaceae) wies C. F. Eykmann^) Berberin nach. In Skimmia japonica (Rutaceae) wies C. F. Byk mann 2) folgende Bestandtheile nach. Durch Destillation der frischen Blätter mit Wasser- dämpfen erhielt derselbe ein ätherisches Oel, schwach gelb, -|- 7^5 drehend, das aus einem bei 170 — 178 übergehenden Terpen CioHie (Skimmen) und einem bei225 — 235 0 siedenden Körper, C10H19O, besteht. Aus dem alkoholischen Auszug des Holzes mit der Rinde isolirte der Verf. ein Glycosid, Skimmin, CisHieOs, weisse Krystalle, Schmelzp. 210 '^, in Alkalien mit blauer Fluorescenz löslich. Mit verdünnter Säure spaltet sich dasselbe in Zucker und Skimmetin, CgHßOa, in wässeriger, alkoholischer und alka- lischer Lösung blau fluorescirend, ebenso mit conc. Schwefelsäure, Schmelzp. 223 °, wahrscheinlich identisch mit Umbelliferon. Verf. macht auf die Aehnlichkeit dieses Glycosides mit Scopolin aufmerksam. L. Lindet^) fand in Ananas 8,2 "/o Sacharose, 2,6 % reducirenden Zucker, ausserdem im vergohrenen Ananasbrei Mannit (1 ^/o circa), den er nicht als Product der Gährung bezeichnet. Attfield-^) hat in Tabaksextracten eine Zuckerart, die Tabacose (7,38 %), nachgewiesen. F. Canzoneri^) hat im Thapsiaharz, dem Milchsafte von Thapsia garganica, gefunden: einen stickstofffreien Körper, Schmelzp. 87^, normale Caprylsäure, CsHieOg, eine 2basische Säure, Thapsiasäure, C16H30O4, krystallisirend, Schmelzp. 123 — 124 <>, besitzt die Formel Ci 4 H28 (CO . OH)a, Ein Anhydrid, sowie Anilid dieser Säure wurde ausserdem hergestellt. J. F. Eykmann^) hat aus der Wurzel von Scopolia japonica eine stickstofflose Substanz, Scopoletin, abgeschieden, feine prismatische Nadeln, schwer löslich in kochendem Wasser, reichlich in Alkohol löslich, welche Lösungen fluoresciren, Schmelzp. 198, vollkommen flüchtig, Zusammensetzung C18H14O8. Neben diesem Körper ist ein Alkaloid vorhanden, das Scopoliin, das Verf. für ein Tropein hielt. Dasselbe giebt mit Barythydrat eine Säure, welche mit der Atropasäure übereinstimmt, auch liefert dieses Alkaloid mit Kaliumdichromat und Schwefelsäure den Geruch nach Spiraea und Benzoe. Endlich hat Verf. das Glycosid nachgewiesen, aus welchem das oben ge- nannte Scopoletin hervorgegangen ist und nennt dasselbe Scopolin, C24H30O15, Schmelzp. 218 *', mit conc. Schwefelsäure blau fluorescirende Lösung gebend, mit verdünnter Säure Zucker und Scopoletin liefernd. G, Campari^) stellte aus Reiskeimen mittelst Schwefel -Kohlenstoff' ein Fett her, Schmelzp. 32 0, das Palmitinsäure enthält. E. Durin^) will in Torfmoosen von Aven (Finistere) einen weissen Körper, paraffin artig, nachgewiesen haben, der mit einem der bei der trocknen Destillation erhaltenen vollkommen übereinstimmt. C. C. Stanford^) hat bei der näheren Prüfung der Laminaria- und ») Phytochem. Notiz. 1883. Tokio 39. «) Ibid. 40. *) Bull. Soc. chim. 40. 65. *) Pharm. J. Trans. 514 541—542. ») Gazz. chim. 13. 14.— 521. «) Phytochem. Notizen. Tokio. 1883. ') Ann. chim. phys 75. 153. 8) Compts. rend. 96. 652. ») Chem. News. 47. 254. Fflanzenchemie. 309 Fucusarten die Beobachtung gemacht, dass diese Algen einen stickstoff- haltigen Körper, das Algin, enthalten, der in schwach alkalischem Wasser löslich ist, verschieden sein soll von Gelatine, Stärke, Gummi, Tragacanth, 20 % Asche enthält, auch schwefelhaltig ist. Th. Bissinger ^) hat das reichlich in Lactarius piperatus enthaltene piperatus u. Fett untersucht und darin eine Fettsäure, C15H30O2, als Glycerid und frei, "^es^J'ranu- sowie auch Buttersäureglycerid nachgewiesen neben einer bei 36 — 37 ^ lat'^»- schmelzenden Substanz von der Formel C14H30O. — In jugendlichen Ent- wicklungsstadien von Elaphomyces granulatus beobachtete derselbe grosse Mengen von Mannit. E. Hart 2) isolirte aus dem flüssigen Extrat der Wurzelrinde von Pis- ^"°'^^*- cidia erythrina nach Zusatz von Kalkbrei, späterem Vermischen mit Wasser bis zur beginnenden Trübung eine krystallinische Masse, Pis cid in, C29H24O8, unlöslich in Wasser, löslich in heissem Alkohol, Chloroform und Benzol. Beitrag zur Chemie der sogenannten „Feenringe" von J. B. Lawes, J, H. Gilbert u. R. Warington.*^) Die sich auf Grasflächen öfters vorfindenden Ringe von dunkelgrün gefärbtem Grase haben schon die Aufmerksamkeit von Botanikern und Pflanzenphysiologen auf sich ge- zogen. Man vermuthete lange schon, dass das üppige Wachsthum des den Ring bildenden Grases einem Pilze zuzuschreiben sei, durch dessen Ent- wicklung und Zugrundegehen dem Grase eine natürliche Düngung zu Theil werde. Den Umstand, dass der üppige Graswuehs in einem excentrischen Ringe vor sich geht, erklärt Decandolle durch die Annahme, dass die Verwesungsproducte einer Pflanze dieser nämlichen Pflanze selbst schädlich seien, wodurch der Pilz sich auf dem einmal von ihm innegehabten Boden nicht wieder entwickeln könne und so zur Bildung dieser Ringe Veran- lassung gebe. Der Erste, der den üppigen Graswuchs auf diesen Ringen auf chemi- chem Wege zu erklären sucht, ist Prof. Way, dessen Untersuchung in einem Bericht „Ueber Feenringe auf Grasplätzen, ein Beitrag zur Anwendung von Mineraldünger" in dem J. of Chr. R. Agr. Soc. of England 7, 549 veröffent- licht wurde. Aus seinen Untersuchunge, welche in der Analyse der Aschen des Feenringes dieses Pilzes und des auf dem Feenring wachsenden Grases bestanden, macht er folgenden Schluss: Ein Pilz entwickelt sich auf einem Grasblättchen und hinterlässt beim Absterben auf dem innegehabten Boden eine beträchtliche Menge Dünger von Phosphorsäure, Alkalien, etwas Magnesia und wenig Gyps. Der durch diesen Dünger hervorgebrachte üppige Graswuchs macht es dem Pilz un- möglich, auf dem nämlichen Boden weiter zu wachsen und so entwickelt er sich ausserhalb des Ringes weiter. Obwohl er den Mineralbestandtheilen den grösten Einfluss auf den üppigen Graswuchs zuschreibt, fügt er noch hinzu, dass der Ngehalt des Pilzes wohl nicht ausser Betracht gelassen werden darf. Die Verff. unterziehen die Frage nun von neuem einer ein- gehenden Untersuchung. Bei dieser im Jahre 1851 (J. R. Rg. S. 12. 32) angestellten Untersuchung machten sie gleich im Anfang die Beobachtung, dass die Bildung der Feenringe als ein interessantes Beispiel von natürlichem 1) Arch. Pharm. 1883. (3) 21. 821. ') Amer. ehem. J. 5. 39. ») J. of the Chem. Society. Mai 1883. Q1Q Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze , Dünger. Fruchtwechsel angesehen werden könne und bezeichnen sie dann in eben dieser Abhandlung die Bildung dieser Feeuringe als ein vorzügliches Beispiel für die Abhängigkeit der kräftigen Entwicklung einer Pflanze von einer andern Pflanze von anderem Aussehen, und zwar führt sie ihre Untersuchung zur Annahme, dass im vorliegenden Fall der üppige Graswuchs dem Umstände zuzuschreiben sei, dass die Pilze im Stande sind, grössere Mengen Stickstoff zu assimiliren als die Gräser, welchen assimilirbaren Stickstoff dann nach ihrem Absterben die Gräser aufnehmen. Während die Forscher 1851 noch anerkennen, dass die Quelle des assimilirbaren Stickstoffes die Atmo- sphäre sei, haben sie mittelst vieler Versuche die Annahme, dass die grün- blättrigen Pflanzen ihren Stickstoff aus der Luft hernehmen, ausser Zweifel gesetzt. Um diese Frage auch in Bezug auf die die Feenringe hervor- rufenden Pilze festzustellen, haben die Verff. in Rothamsted seit dem Jahre 1870 directe Versuche in dieser Richtung angestellt. Was vor allem die Entstehung der Pilze anbelangt, so ist dieselbe von zufälliger Düngung von Vieh oder Vögeln abhängig. Ihr Vorkommen hängt ab vom Boden und Wetter. So entwickeln sie sich selten auf gut ge- düngtem fruchtbarem Boden oder wenn die Witterung dem Graswuchse günstig ist. Um Beweise zu sammeln, dass die Pilze ihren Stickstoff nicht der Luft, sondern dem Boden entziehen, wurden von einem Feenringe Erdproben genommen und zwar von dem Ringe selbst, sowie innerhalb und ausserhalb desselben. Die chemische Analyse ergab den geringsten Stickstoffgehalt bei der dem Boden innerhalb des Ringes entnommenen Erde, einen höheren bei der aus dem Ringe selbst stammenden, den höchsten bei ausserhalb des Ringes gesammelter Erde. Ueberdies enthielt der Boden nur Spuren an Salpetersäure. Nach dieser Untersuchung ergiebt sich aber erstens, dass der Boden durch das Wachsthum der Feenringe an Stickstoff verliert und somit die Pilze in grösserem Masse im Stande sind, Stickstoff des Bodens zu assimiliren, als die Gräser, und ferner, dass der Stickstoff in organischen Verbindungen seinen Ursprung hat. Die Analyse zweier dieser Pilzspecies ergab, dass dieselben mehr als ein Drittel ihrer Trockensubstanz an stickstoffhaltiger Materie enthalten und ihre Asche reich ist an Kalium-Carbonat und Phosphorsäure. IL Agriculturchemische Untersuchungsmethoden. Referent: E. A. Grete. Agriculturchemische Unter suchungsmethoden. Referent: E. A. Greta. Stickstoffbestimmung mit Calciumhydroxyd. cf. Annual report of the Connecticut agricultural experiment Station. 1883. p. 112. Die Stickstoffbestimmung nach der Natronkalkmethode ^ft^'^^'^^V'on- unter Anwendung einer eisernen Verbrennungsröhre von P. i'aii'- Wagner.^) Verf. wendet sich zunächst gegen die Brauchbarkeit der H. Grouven- schen Stickstoffbestimmungsmethode mittelst überhitzten Wasserdampfes und empfiehlt dafür die an der Versuchsstation Darmstadt vervollkommnete Natron- kalk-Methode unter Anwendung einer schmiedeeisernen Röhre statt der Glasröhre. Ein Gasrohr von 17 mm lichtem Durchmesser und 95 cm Länge, welches demnach die gewöhnlichen Gasverbrennungsöfen zu beiden Seiten um ein Bedeutendes überragt, wird vorn mit einer 10 cm langen Schicht von Natronkalk beschickt, der für ca. 100 Verbrennungen ausreicht. Hinter diesen wird eine 27 cm lange Rinne aus Eisenblech, welche die mit Natron- kalk gemischte Substanz enthält, eingeschoben. Während der Verbrennung durchstreicht ein Wasserstoffstrom die Röhre, der gleichzeitig zur vollständigen Ueberführung der letzten Spuren von Ammoniak in die Vorlage dient. Di6 Methode soll billiger sein, sicherere und genauere Resultate geben und schneller zum Ziele führen, als die gewöhnliche Art der Verbrennung im Glasrohr. Stickstoffbestimmung in ammoniakalischen Düngern von Wareg Massalski.^) Die Ueberführung des Ammoniaks in Stickstoff durch Natriumhypo- bromit geschieht unter Zusatz von Glucose. Ueber die Bestimmung des Stickstoffs in Gemengen, welche stickstoffhaltige organische Substanz, Ammoniaksalze und Ni- trate enthalten, von H. B. Shepherd. cf. Chem. News. 47. 75. Die Arbeit giebt eine Reihe von Resultaten, die nach verschiedenen <|«?a™f*- Bestimmungsmethoden erhalten werden. Bestimmung des Gesammtstickstoffs in Düngern von Edmond Dreyfus.3) Verf. erhitzt zur Vorbereitung der stickstoffhaltigen Probe dieselbe mit conc. Schwefelsäure bis zum Entweichen von Schwefelsäuredämpfen und ») cf. Chemiker-Ztg. 7. 1475. ») cf. Bull. SOG. chim. 40. 18. ») cf. Bull. SOG. chim. 40. 267—271 u. Chem. Centralbl. 1883. p. 722. 3U Agrioulturobemiscbe UnterBuchunggmethoden. glüht dann die verkohlte Masse mit Natronkalk. Die Salpetersäure wird in einer besondern Probe durch Messung des mit Eisenchlorür entwickelten Stickoxyds bestimmt, wobei das aus einer bestimmten Menge reinen Natrium- nitrats in einem andern Versuch entwickelte Stickoxyd zum Vergleich dient. Hierdurch wird jede Correctur wegen Druck und Temperatur vermieden. Eine Methode der Stickstoffbestimmung von allgemeiner B?hrstfck Anwendbarkeit von H. Grouven.i) Btoffbostim-' Die Thatsache, dass organische Substanzen durch glühenden Wasser- '^"°*^" dampf vollständig oxydirt werden, wobei etwa vorhandene stickstoffhaltige Verbindungen unter Bildung von Ammoniak zerlegt werden, veranlasste den Verf., eine neue Methode der Stickstoffbestimmung mittelst überhitzten Wasser- dampfes auszuarbeiten. Der zur Verwendung kommende Apparat (s. Fig.) be- steht aus 2 eisernen Gasrohren, dem Dampferzeuger (C), welcher mit einer ca. 600 mm langen Schicht von gevröhnlichem Putzstein (I) beschickt ist, und dem etwas längeren Ammoniakrohre (E), mit dem seitlich der Dampf- erzeuger gasdicht verbunden ist in der Weise, dass nach einer kurzen Krümmung des letztern beide Rohre parallel nebeneinander herlaufen. Zur vollständigen Zersetzung der organischen Stickstoffverbindungen in Ammoniak bedarf es indess noch der Mitwirkung einer durch Glühen eines Teigs aus Moor, Wiesenkreide und Cementthon erhaltenen „Contactmasse" (II), durch welche die Gase streichen, bevor sie in die Vorlage gelangen. Diese Masse füllt auf der Seite der Vorlage ca. 300 mm des Ammoniakrohres aus, so dass die übrige Länge des Rohres für die Aufnahme des mit der zu ver- brennenden Substanz beschickten Platinschiffchens (p) frei bleibt. Die drei Verschlüsse dieser Doppelröhre werden durch Asbestpropfen (a, a* a^) be- werkstelligt. Ist der Apparat in Thätigkeit, so wird auf den glühenden Putzstein in dem Dampferzeuger mittelst einer besondern regulirbaren Tropf- vorrichtung Wasser geleitet, dessen Dampf im glühenden Rohre bis auf 1000 ° erhitzt, direct auf die im Ammoniakrohre befindliche Substanz strömt und dieselbe verbrennt. Das gebildete Ammoniak wird in einer gut gekühlten Vorlage in Salzsäure aufgefangen. Betreff der übrigen Einzel- heiten des Apparats und der Ausführung der Analyse muss auf das Original verwiesen werden. Fast jede Substanz kann ganz unvorbereitet zur Analyse verwendet werden, was besonders bei der Analyse von Futter- und Nahrungsmitteln zu beachten ist. Ausser der Anwendbarkeit dieser Methode zur Analyse von Düngmitteln hebt Verf. ferner hervor, dass auch Salpeterstickstoff in Ammoniak übergeführt werden könne, wenn man dafür sorgt, dass die feh- lende organische Substanz durch Zusatz von Zucker hinzugebracht wird. 2 r c \^?:,.'<^^--::s^<) cf. Repertor. d. analyt. Chem. 1883. p, 278 u. Chem. Centralbl. 1883. p. 700. «) cf. Chemiker-Zte. 7. 1476. Agriculturchemiache Unteriuobungsuiethoden. 317 wicklungsgefäss zur Aufnahme der Substanz und des Eisenchlorürs, 2) einen Kolben mit Natronlauge zur Absorption der übergerissenen Salzsäure, 3) einen grössern mit etwas Wasser versehenen Erlenmyer'schen Kolben zur Ueberführung des gebildeten Stickoxyds in Salpetersäure in angegebener Reihenfolge mit einander in passende directe Verbindung (siehe die Zeichnung) setzt. Das Gefäss 1 trägt überdies eine zweite Röhre zur Ueberleitung des Eisenchlorürs und der Kolben 3 ist durch ein Ableitungsrohr mit einer Peligot'schen Röhre verbunden, um etwa aus 3 entweichende Spuren von Salpetersäure aufzufangen. Die Verbindung zwischen 2 u. 3 wird indess erst hergestellt, nachdem die Luft aus 1 u. 2 durch Kochen vollständig entfernt ist. Nach vollständiger Ueberführung des Stickoxyd in die Vor- lagen wird die gebildete Salpetersäure titrirt. Ueber die Bestimmung des Stickstoffs in salpeterhaltigemgj?fJPfoff'^"i„ Guano von J. König.^) Guano. Neben der Dumas'schen Methode zur Bestimmung des Stickstoffs in salpeterhaltigem Guano etc. hält Verf. folgendes von ihm ausgearbeitetes Verfahren für geeignet zur Stickstoffbestimmnng auch bei Gegenwart von Nitraten. 1,0 — 1,5 g Substanz werden in einem Erlenmeyer'schen Kolben von ca, 500 cc Inhalt mit stark alkalischer Kaliumpermanganatlösung (50 g KOH oder Na OH und 0,5 g MÜO4K in 75 cc Wasser) 1,5—2 Stunden gekocht, wobei auch der in organischen Verbindungen enthaltene Stickstoff als Ammoniak erhalten und in einer Vorlage von ca. 250 ccm Inhalt auf- gefangen wird. Nach halbstündigem Erkalten des Rückstandes werden dem- selben 75 cc Alkohol und 20 g eines Gemisches aus gleichen Theilen Zink- und Eisenpulver durch eine Trichterröhre zugefügt. Das in Folge der hierdurch bewirkten Wasserstoffentwicklung aus dem Salpeter reducirte Am- moniak wird dann mit kleiner Flamme ebenfalls in die Vorlage über- getrieben. Ueber eine neue Methode zur Bestimmung des Stickoxyd- stickoxyd, gases resp. der Salpetersäure von C. Böhmer. 2) Um das bei der Zersetzung der Salpetersäure durch Eisenchlorür ent- stehende Stickoxydgas wägen zu können, fängt Verf. dasselbe wasserfrei in Chromsäurelösung auf. Der Apparat besteht aus einem Kohlensäure -Ent- ») cf. Repert. analyt Chemie. 1883. I. p. 1 u. Berl. Ber. 1883. p. 437. •) cf. Ztschr. f. anayt. Chemie. 1883. p. 20. gj^g Agrieulturchemische Untersuchungsmethoden. wicMungsgefäss , dann dem Entwicklungsgefäss mit dreifach durchbohrtem Kork für Einleitung der Kohlensäure, für einen Scheidetrichter zum Ein- füllen des Eisenchlorürs und der Salzsäure und für die Ableitung, dann einem weiteren Reagensrohr mit etwas Natriumcarbonat zur Absorption der übergerissenen Salzsäure, dann einer Chlorcalciumröhre , einem sog. Kali- apparat mit Chromsäure, an welchen zur Aufnahme entweichender Feuch- tigkeit ein Chlorcalciumrohr angefügt ist. Vor und nach der Bestimmung wird durch den ganzen Apparat Kohlensäure geleitet, schliesslich noch durch die 3 letzten Gefässe Luft gesaugt. Die Beschickung des Kaliapparates geschieht zweckmässig mit 10 cc — 15 cc einer 12proc. Salpetersäure, in welcher 10 g Chromsäure gelöst sind; diese Lösung kann zu mehreren Bestimmungen dienen. Salpeter- Bestimmung der Salpetersäure von J. West-Knights. i) säure. o r o / Verf. sucht die Ueberführung der Salpetersäure in Ammoniak auf die bekannte Weise auszuführen, dass er die Substanz in schwefelsaurer Lösung mit Zink behandelt. Man prüft dabei von Zeit zu Zeit mit Vio Chamaeleon- lösung, ob die anfänglich durch den nascirenden Wasserstoff gebildete sal- petrige Säure vollständig verschwunden, d. h. in Ammoniak übergeführt ist. Durch Destillation mit Natronlauge gewinnt man das Ammoniak zur Be- stimmung in gewohnter Weise. Nitrate. Bestimmung von Stickstoff bei Gegenwart von Nitraten von John Rüffle.^) Verf. hält auf Grund von angestellten Versuchen die vor einiger Zeit von König vorgeschlagene Methode der Salpeterbestimmung durch Ver- brennen mit einer Mischung von Natronkalk, Weinsäure und xanthogen- saurem Kali für unbrauchbar, weil viel zu niedrige Resultate erhalten werden, empfiehlt dagegen nochmals seine von andern ebenfalls als unbrauchbar be- zeichnete Methode der Salpeterbestimmung mit Natronkalk, Natriumhypo- sulfit und Holzkohle. Phosphor- Ueber die Bestimmung der Phosphorsäure als Magnesium- wUihtsanai'.) Pyrophosphat und den Einfluss gewisser Reagentien, welche bei der Trennung der Säuren von den Basen verwendet werden von David Lindo. cf. Chemical News 48, 317—221, 230—231, 239—243. Von den Resultaten der zahlreichen Versuche mag erwähnt werden, dass das Chlorid, Oxalat und Citrat des Ammoniums den Niederschlag von Magnesiumammoniumphosphat merklich zu lösen vermögen, jedoch nicht oder fast nicht bei Anwesenheit von grösseren Mengen Magnesiamixtur. Ueber den Einfluss des Siliciums auf die Bestimmung der Phosphorsäure durch Molybdänsäure von Armand Bertrand. cf. Mon. scient XIII. 1107. Gestützt auf eine Anzahl vergleichender analytischer Befunde glaubt Verf. die früher behauptete Nothwendigkeit der Abscheidung der Kieselsäure vor der Fällung der Phosphorsäure mit Molybdänsäure bestreiten zu sollen, da die Kieselsäure bei der Lösung des gelben Doppelsalzes in Ammoniak nicht mit gelöst werde. G. C. Caldwell (cf. Chem. News 48. 61) hält die Methode Pemper- ton's der Titrirung der Phosphorsäure mit molybdänsaurem Ammon für brauchbar. *) cf. Ztschr. f. analyt. Chemie. 1883. p. 572 aus the Analyst 6, 217, «) cf. Journ. See. Chem. Ind. 2, 21 u. Chem. Ind. 6, 82 u. Chem. Centralblatt 1883. p. 627. Agiiculturchemische ünterBUchungsmetlioden. 319 Bestimmung der Phosphorsäure in präcipitirtem phosphor- saurem Kalk sog, Leimkalk und Knochenkohle von Alex. Stelling. cf. Repert. d. analyt. Chemie 1883 pag. 105 und ibid. No. 4. 61. Die Substanz muss zunächst mit Soda und Salpeter geschmolzen werden, um eine genaue Bestimmung der Phosphorsäure zu erzielen. Bei Knochen- kohle verascht der Verf. nach Zusatz von Natronlauge und schmilzt dann in gleicher Weise. Siehe hierzu die Methode von G-rete, diesen Jahres- bericht 1882 pag. 347. Methode zur Bestimmung der Phosphorsäure von Otto Freih. V. d. Pfordten.i) Bei Anwendung von 27 % Salzsäure und Zink lässt sich die Molybdän- säure leicht zu einem Suboxyd von der Formel M05 O7 reduziren, das aber in Berührung mit Luft rasch in das Sesquioxyd M02 O3 übergeht, welches sich genau mit Kaliumpermanganat titriren lässt. Diese Reaktionen hat Verf. zur Bestimmung der Phosphorsäure in dem gelben Niederschlage von phosphormolybdänsaurem Ammonium benutzt, welcher nach seinen Unter- suchungen entgegen den Angaben anderer eine constante Verbindung von lP2 05:24Mo03 bildet. Der von beigemengter Molybdänsäure freie, gelbe Niederschlag wird mit einer fast gesättigten Lösung von Ammonsulfat ausge- waschen und in Ammoniak gelöst. Von der auf ein bestimmtes Vol. gebrachten Lösung reducirt man eine bis 0,3 g Mo O3 enthaltende Menge in angegebener Weise und titrirt an der Luft mit Permanganat. IccKMn O4 = 0,0007585 Sauerstoffe 0,004551 Molybdänsäure (Mo O3) = 0,0001869 P2 O5. Bestimmung der zurückgegangenen Phosphorsäure von Gas- send und Campredon.2) Verff. halten es für unrichtig, die mit Joulie'scher Citratlösung ausge- zogene Phosphorsäure nach der Fällung mit Magnesiamixtur als pyrophos- phorsaure Magnesia zu wägen, da sich dem Niederschlage oft Magnesia, Schwefelsäure, regelmässig aber Kieselsäure beimenge. Man müsse daher den erhaltenen Niederschlag durch Uran titriren. Als Belege werden folgende Analysenresultate angeführt: Phosphor- Bäure in Phosphaten. Wasserlösliche Phosphorsäure Citratlösliche „ Gesammt „ Durch Titration 14,08 14,99 16,11 Kieselsäure von der Fällung abgezogen 14,23 15,06 16,02 Phoshpor- Bäure. Zurück- gegangene Phosphor- säure. Ueber die Bestimmung der zurückgegangenen Phosphor- säure nach Gladding von Millot. cf. Bull. soc. chim. 40. 101. Ueber die Bestimmung der Phosphorsäure in der Ackererde Phosphor- -n 1 r-, . Qs säure im von P. de Gasparin.^) Boden. 20 g Feinerde werden nach der Neutralisation der Carbonate durch ver- dünnte Salzsäure mit 80 cm Königswasser auf dem Wasserbade zur Syrup- *) ef. Berichte der deutscheD Chem. Gesellschaft 1882. No. 13. pag. 1929. *) cf. Annales agronomiques 1883. pag. 266. ») cf. Comptes rend. 96, 314. 220 Agriculturchemische Untersuchungsmethoden. consistenz eingedampft, nach der Verdünnung filtrirt und das Filtrat mit Ammoniak gefällt. Die Auflösung des Niederschlages in sehr verdünnter Salpetersäure wird auf gewöhnliche Weise mit Molybdat gefällt. ^^äure-""^' 2"^' massanalytischen Bestimmung der Phosphorsäure mit Titrirung. Uranlösung von Broockmanu.i) Die oft vorhandenen Differenzen zwischen den Resultaten der Phosphor- säurebestimmung nach der Titrirmethode und der Gewichtsmethode glaubt Verf. dadurch zu heben, dass er für die gebräuchliche Uranlösung keinen constanteu Titer annimmt, sondern deren Wirkungswerth mit der Anzahl der verbrauchten CG. steigen und sinken lässt. Die hiernach für einen Ver- brauch von 20 cc bis 40 cc Uranlösung experimentell gefundenen Werthe schwanken pro 1 cc von 0,00498 g Pa O5 bis 0,005140 g P2 O5 und zwar in der Weise, dass der Titer eines CG. bei einem Verbrauch von 20 — 23 cc. um 0,00002 g P2O5 steigt; von 24—27 cc. um 0,00001 g P2O5; von 28—39 cc. um 0,000005 g P2 O5. Alex. E. Haswell hat diese Tabelle noch durch die Werthe von 1 — 20 cc. Uranlösung ergänzt, cf. Repert. f. analyt. Chemie 2. 251. Phosphor- Eine neue Methode zur massanalytischen Bestimmung der säure in '' o ^ Superphos- Ph OS ph or säu ro in Superphosphaten von A. Mollenda ^) phaten. g^j j^^, Bereitung von Superphosphaten pflegt man nur so viel Schwefel- säure zum Rohphosphat zuzufügen, dass dadurch der neutrale phosphorsaure Kalk in zweifach saures Kalkphosphat übergeführt wird. Unter der Voraus- setzung, dass neben diesem Product nicht noch freie Phosphorsäure oder Schwefelsäure vorhanden ist, lässt sich die lösliche Phosphorsäure mit halb- normaler Natriumcarbonatlösung oder Natronlauge direct titriren. Die gleichzeitige Anwesenheit von Gyps, der sich mit Natriumcarbonat ebenfalls umsetzen würde, erfordert indess die Entfernung des Kalks, was am besten mit oxalsaurem Natron im Ueberschuss geschieht. Die Titration des zweifach sauren Natriumphosphates geschieht unter Anwendung von Lackmustinctur als Indicator in heisser Lösung wobei das- selbe in einfachsaures Salz übergeht nach flg. Gleichung: 2 Na H2 PO4 -h Na2 GO3 = 2 Na2 H PO4 -f- CO2 + H2O. Es entspricht demnach 0,053 g Na2G03= 0,071 g P2 O5. Bei Ammoniaksuperphosphaten titrirt man zweckmässig mit Natron- lauge in kalter Lösung, um nicht durch Ammoniakverlust das Resultat zu gefährden. Sind freie Säuren im Superphosphat vorhanden, so neutralisirt man dieselben vorsichtig bis zur eben entstehenden Trübung, fällt dann den Kalk mit oxalsaurem Natron und titrht. Das Abfiltriren des Calcium- oxalats ist unnöthig. Diese Methode hat dem Verf. ganz brauchbare Resultate gegeben. Eine Ursache der Differenzen bei der Untersuchung von Superphosphaten kann nach M. Märcker das Verpacken der Proben in Blechbüchsen sein. cf. z. ß. Scheibler's neue Ztschr. f. Rübenzuckerindustrie II, 102 und Chem. Gentralbl. 1883 pag. 707 und das diesjährige Referat: Dünger. 1) cf. Repert. der analyt. Chemie 1. 212 u. Ztschr. f. analyt. Chemie 1883. pag. 90. •) cf. Ztschr. f. analyt. Chemie 1883. pag. 155. Agriculturchemisohe Untersachungsmethoden. 321 Bestimmung des Kaliums als Kaliumplatinchlorid von Richard ^'*^''^™- Kissliug.^) Verf. weist darauf hin, dass das mit Aether ausgewaschene Doppelsalz nicht bis auf 130*^ erhitzt zu werden brauche, sondern dass es genüge, die Trocknung mittelst eines starken Luftstromes während einer halben Stunde zu bewerkstelligen. Ueber die Bestimmung der Alkalien bei Gegenwart von Aikaiien. Phosphorsäure und Borsäure von Max Kunde und G. Tenthorn.^) Die Verfasser bestätigen die Richtigkeit der im Chem. Centralbl. 82, 347 angeführten Bestimmungsmethode der Alkalien auch bei Gegenwart von Phosphorsäure und Borsäure, wie sie W. Knop vorgeschlagen hat. Die Methode gründet sich darauf, dass die Phosphorsäure resp. Borsäure durch Kieselfluorwasserstoffsäure ersetzt wird. Das mit Aetheralkohol abgeschiedene gut ausgewaschene Kieselfluoralkali wird mit Schwefelsäure zersetzt und genau bis zum Verschwinden der Schwefelsäuredämpfe erhitzt. Nach Ab- scheidung der Kieselsäure mittelst mehrmaligen Eindampfens mit Ammo- niak und Ammoncarbonat auf dem Wasserbade wird filtrirt und im kiesel- säurefreien Filtrate das Alkalisulfat durch Wägung der eingedampften und geglühten Masse bestimmt. Zur Bestimmung der Stärke und des Traubenzuckers in ^TraubJ"''^ Nahrungsmitteln mittelst Fehling'scher Lösung von C. Faulen- zucker. bach.3) Verf. ändert das Verfahren von Medicus und Schwab dahin ab, dass er eine Diastaselösung benutzt, die durch Stägige Digestion von 3,5 kg frischen Grüumalzes mit 2 1 Wasser und 4 1 Glycerin bereitet ist. Von dieser Lösung werden zur Ausführung einer Stärkebestimmung 15 Tropfen, die nur ca. 1 mg Zucker enthalten, mit der stärkehaltigen Substanz (ent- sprechend ca. 2 g Stärke) 2 Stunden lang bei 50 — 60*^ digerirt. Die Lösung wird nach der Filtration mit 50 cc conc. Salzsäure pro 1 1 Flüssigkeit 3 Stunden auf dem Wasserbade erwärmt. Die neutralisirte Flüssigkeit dient dann zur Bestimmung des gebildeten Traubenzuckers mittelst Fehling- scher Lösung. Zur Bestimmung des Nicotins in Tabaken von Richard Nicotin. Kissling.^) Gegen die in diesem Jahresberichte 1882 pag. 358 erwähnte Methode der Nicotinbestimmung im Taback hatte Skalweit in verschiedenen Publi- kationen Einwendungen erhoben. Verf. hält nun die Vorzüge seiner Methode gegenüber der von Skal- weit (Ausziehen des Nicotins mit schwefelsäurehaltigem Alkohol und Destil- lation im Wasserstoffstrom) auf Grund der Ergebnisse erneuter vergleichender Versuche aufrecht und weist dabei die Unhaltbarkeit der gemachten Ein- wendungen nach. Die geringen Abspaltungen von Ammoniak aus dem Nicotin bei der Destillation nach beiden Methoden beeinträchtigen die Richtigkeit des Resultates nicht, da das Ammoniak sich in äquivalenter Menge abspaltet. ») cf. Chemiker-Ztg. 1883. 1139. 2) cf. Chem. Centralblatt 1883. pag. 266. ^) cf. Zeitsehr. für physiologische Chemie. 7. 510. *) cf. Ztschr. f. aualyt. Chemie 1883. pag. 199. Jahresbericht. 1883. 21 B22 AgTioaltarohemlaohe üateraachung^amethoden. Organ. Sub- stanz in Waeser. Zucker. Vergleichende Zuckerbestimmuugen nach der Fehling'schen, Sachse'schen und polarimetrischen Methode von B. Haas, cf. Ztschr. f. analyt. Chemie 1883 p. 215. Vergleichende Versuche führten zu dem Resultate, dass: 1) in gewöhnlichem, unreinem Stärkezucker durch Polarisation stets zu hohe Zuckergehalte gefunden werden, und dass dieselben mitunter eine ganz auffallende Höhe erreichen. 2) dass die Fehling'sche ebenso wie die Sachsse'sche Methode zwar in manchen Fällen übereinstimmende Resultate liefert, sehr oft aber auch bedeutende Differenzen auftreten können. Im Allgemeinen ist die Fehling'sche Methode der Sachsse'schen vorzuziehen, wegen der allzu- leichten Reducirbarkeit der Qüecksilberlösung. Bestimmung organischer Materie im Trinkwasser von J. W. Mallet.i) Verf. benutzt einen Apparat, der es gestattet, das Wasser unter stark vermindertem Druck bei etwas über 30 <* zu verdunsten. Auf diese Weise erhält man im Rückstande die vorhandenen organischen Stoffe in möglichst unzersetzter Form. Bei der Bestimmung derselben mit Kaliumpeimanganat ist es von günstigem Einfluss, wenn während der Einwirkung ein ziemlich constanter üeberschuss des Oxydationsmittels vorhanden ist. Ammoniak kann man bei Anwesenheit mancher organischer Substanzen nicht durch Magnesia austreiben, da nach dem Verf. letztere schon bei 40 — 50^ Ammoniak auch zum Beispiel aus Harnstoff oder Benzamid ent- wickelt. Nitrate im Wasser können durch unterphosphorige Säure bei starker Concentration reducirt werden. Studien über Süsswasser und dessen Analyse. I. Die Chamae- leonprobe von Ekman.^) Verf. schlägt vor, das zu untersuchende Wasser erst in alkalischer und dann in saurer Lösung mit einem grossen Üeberschuss von Chamäleon zu behandeln. Die Bestimmung des Senföles im Rapskuchen von G. Ulex.^) 50 g gepulverter Substanz werden mit 500 cc. lauwarmen Wassers V2 Stunde lang durchgerieben, und dann die Masse aus einem geräumigen Kolben so lange abdestillirt, bis kein Senföl mehr übergeht. Letzteres wird im Destillate mit reinem Brom oxydirt und als Baryumsulfat bestimmt, nachdem durch Erwärmen das überschüssige Brom entfernt und die mit Ammoniak vollständig entfärbte Flüssigkeit mit Salzsäure übersättigt und filtrirt ist. 283 Th. Baryumsulfat = 99 Th. Senföl. Zur Bestimmung von Neutralfett in Fettsäuregemengen von M. Gröger. cf. Dingler's polyt. Journal 244. 303 und ibid. 246. 280 u. Ztschr. f. analyt. Chemie 1883 pag 289. "Wasser. Senföl. Neutralfett. ») cf. Amer. ehem. Journal. 4. 426 u. Berl. Berichte 1883. pag. 1242. *) cf. Oefvers. af Kongl. Vet. Academ. förh. 1882. Heft 5—6 u. Berl. Berichte 1883. pag. 1242. °) cf. Zeitschr. für analyt. Chemie 1883. pag. 279 uud Repert. der analyt. Chemie 2. 4. Agriculturchemische UntersuchangBinethoden. 323 Ueber den Nachweis von Asparagin und Glutamin in Pflan-'^^jp^^^^^sinu. zensäften und Pflanzenextracten von E. Schulze. i) Während der Nachweis des Asparagins in Pflanzenextracten verhältniss- raässig leicht gelingt, da es gut krystallisirt und an der Krystallform bei einem Krystallwassergehalt von 1 Molecul = 1 2 **/o ohne Schwierigkeit er- kannt werden kann, war der Nachweis von Glutamin bisher nur in der Weise zu erbringen gewesen, dass man durch Kochen der Flüssigkeit mit Salz- säure das Glutamin in Ammoniak und Glutaminsäure zerlegte, den mit Bleizucker im Ueberschuss entstandenen Niederschlag abfiltrirte und aus dem eingeengten Filtrate durch Alkohol glutaminsaures Blei fällte. Nach der Zersetzung des Niederschlages mit Schwefelwasserstoff erhielt man Glutaminsäure. Kleine Mengen Glutamins können bei Ausführung dieser Methode leicht dem Nachweis entgehen, zumal wenn noch andere durch Weingeist fällbare organische Säuren vorhanden sind. Es ist nun dem Verf. gelungen in dem salpetersauren Quecksilberoxyd ein Reagens zu finden, mit dessen Hülfe nicht allein Asparagin, sondern auch Glutamin mit grosser Sicherheit zunächst aus den Pflanzenextracten isolirt und dann nachgewiesen werden kann. Man operirt zu diesem Zweck in folgender Weise: Das Filtrat des mit genügenden Mengen Bleiessigs versetzten Extractes wird durch Zusatz von nicht zu saurem salpetersaurem Quecksilberoxyd gefällt. Der gut gewaschene Niederschlag wird durch Schwefelwasserstoff zersetzt und im Filtrate Asparagin und Glutamin an bekannten Reactionen nachgewiesen. Hiebei muss indess darauf Rücksicht genommen werden, dass auch andere in den Pflanzen vorkommende Substanzen wenn auch nicht ganz gleiche, so doch theilweise ähnliche Reactionen geben. Sicher- heit erhält man erst durch Abscheidung der Amide in Substanz oder durch Darstellung ihrer Zersetzungsproducte. Ersteres gelingt nach dem Verf. bei Asparagin sehr leicht, schwieriger aber bei Glutamin, indem man das oben erwähnte Filtrat vom Quecksilberniederschlage nach Neutralisation mit Ammoniak oder Soda eindunstet. Die von den ersten Krystallisationen des Asparagins getrennte Mutterlauge liefert entweder direct Glutamin, oder man kocht dieselbe zum Nachweis dieses Amids mit Salzsäure und fällt die ent- standene Glutaminsäure nach Entfernung der Asparaginsäure in oben ange- gebener Weise als Bleisalz durch Alkohol. In wässriger, neutraler Lösung wird nämlich Glutaminsäure im Gegensatz zur Asparaginsäure durch Blei- salze nicht gefällt. Es gelingt auf diese Weise selbst kleine Mengen dieser Amide in Pflanzenextracten noch nachzuweisen. Ueber Ammoniakbestimmung in Pflanzensäften und ^^^^^- i^^Q^^^tn, zenextracten von E. Bosshard.^) Nachdem das Vorkommen von Asparagin und Glutamin in Pflanzen- säften erwiesen war, musste die Thatsache, dass diese Amide in Berührung mit Alkalien und Säuren mehr oder weniger leicht Ammoniak abgeben die Frage entstehen lassen, ob der erwähnte Vorgang nicht auch bei Anwen- dung der bisher zur Bestimmung von Ammoniak in Pflanzensäften üblichen ^) cf. Ztschr. f. analyt. Chemie 1883. pag. 32.5, 2) Ibid. p. 329. 21' 824 Agriculturohemische üntersuchungsmethoden. Harnstoff. Fettsäuren. Methoden, des Abdunstenlassens des Ammoniaks mit Kalkmilch oder der Destillation mit Magnesia, stattfinde und die Resultate unsicher mache. In dieser Richtung ausgeführte Versuche mit Asparagin und Glutamin ergaben in der That, dass sowohl durch Kalk als auch durch Magnesia Asparagin zwar wenig, Glutamin aber sehr erheblich unter Abspaltung von Ammoniak zersetzt wurden. Demnach sind beide Methoden zur directen Ermittelung des Ammoniakgehaltes in Pflanzensäften von nun au unbrauch- bar, weil zu hohe Resultate erhalten werden. Es lag nun dem Verf. nahe, die im vorigen Referat erwähnte Fällbar- keit der Amide durch salpetersaures Quecksilberoxyd zu benutzen, um nach Eutfei'uung derselben im Filtrat das Ammoniak mit Magnesia zu bestimmen, ludess zeigte sich, dass dem Niederschlage der Amide immer etwas Ammo- niak als Quecksilberverbindung beigemischt ist, ,um so mehr, wenn man zur vollständigen Ausfälluug von Asparagin und Glutamin mit Magnesia oder Magnesiumcarbonat möglichst neutralisirt, während die Ausfällung unvoll- ständig wird, falls die Lösung sauer ist. Will man sich mit den immerhin angenähert richtigen Zahlen nach dieser Methode begnügen, so führt man dieselbe in der Weise aus, dass man den erhaltenen Quecksilberniederschlag anfangs mit kaltem, später mit heissem Wasser auswäscht, im Filtrate über- schüssiges Quecksilbersalz durch Schwefelwasserstoff zersetzt und nach Be- seitigung des Schwefelquecksilbers in einem gemessenen Theile des Filtrates das Ammoniak mit Magnesia unter Zusatz von Bleiglätte (um Schwefel- wasserstoff zu binden) austreibt. Man erhält aber nach dieser Methode immer etwas zu niedrige Resultate. Besser und mit genügender Genauigkeit gelingt es indess, das Ammo- niak in Pflanzensäften zu bestimmen, wenn man zur Ausfällung desselben Phosphorwolframsäure verwendet. Die Ausführung ist folgende: Man fügt zu den mit Salzsäure oder Schwefelsäure angesäuerten Ex- tracten Phosphorwolframsäure im Ueberschuss und filtrirt den Niederschlag schon nach 1 — 2 Stunden um einer Zersetzung von Asparagin und Glutamin, wie sie bei Gegenwart von starken Säuren in der Kälte langsam stattfindet, möglichst vorzubeugen. Da ein Theil des Niederschlages sich fest an die Wandungen des Fällungsgefässes ansetzt, ist es zweckmässig, nur den leicht ablösbaren Theil des Niederschlages aufs Filter zu bringen, man wäscht Filter und Gefäss mit Salzsäure- und phosphorwolfranisäurehaltigem Wasser aus bringt nun beide Portionen des Niederschlages nebst Filter mittelst heissen Wassers in das Destillationsgefäss und destillirt nach Zusatz von Magnesia. Die Resultate sind befriedigend. Ueber ein neues Verfahren zur Bestimmung des Harnstoffs giebt L. Hugounenqi) folg. Aufschlüsse: Man kann den Harnstoff im Harn recht gut auf alkalimetrischem Wege als Ammoniumcarbonat be- stimmen, wenn man nach Filtration des Harnes über ThierkoLle den Harn- stoff durch Erhitzen auf 140*^ zersetzt hat. Eiweiss kann man vor dem Filtriren durch Erhitzen abscheiden, dagegen ist Anwesenheit von Zucker und Magnesia hinderlich. Zur Bestimmung der freien Fettsäure in Oelen von G. Krechel.2) 1) cf. Compt. rend. 97, 48 und Cbem. Ceutralbl. 1883. pag. 634; 2) cf. Monit. industr. 10, 149. Rep. anal. Cham. 3, 233 u. Cham. Centralblatt 1883. pag. 652. Agriculturchemische Untersuchungsmethoden. ^''5 10 cc. des zu prüfenden Oeles und 1 cc. gesättigte alkoholische Ros- anilinacetatlüsuug werden 1 Stunde auf dem Wasserhade zur Vertreibung des Alkohols erhitzt. Nach 12 stündiger Ruhe wird filtrirt und mit reinem Petroleum von 0,8—0,81 spec. Gew. nachgewaschen, bis das Gesammtfiltrat 100 cc. beträgt. 10 cc. davon mit 140 cc. Petroleum verdünnt werden mit sulfurirtem Petroleum, dessen Titer man kennt, bis zur Farbenänderung titrirt. Sulfurirtes Petroleum erhält man durch Einwirkung von Schwefel- säure von 40^ B. auf Petroleum. Untersuchung der Fette von Ed. Valenta. cf. Chem. Centralbl. 1883 pag. 828. III. Thierproduction. (Nahrungs- und Genussmittel). Referenten: R. Hornberger. W. Kirchner. I. Analysen von Nahrungsmitteln. Referent: Dr. R. Hornberger. Kuhmilch. Wasser Casein und Fett Zucker Asche No. Albumin Analytiker. 7o /o 7o 7o 7o 1 88,40 3,03 3,17 4,82 0,58 2 87,45 3,07 3,78 4,94 0,76 3 87,66 3,26 3,82 4,32 0,94 The Connecticut 4 85,83 __ 4,96 4,71 y Agric. Exper. 5 87,24 3,05 3,74 — Station. 1) {? 87,50 2,81 3,94 — — 84,92 3,34 5,54 — — Milch-Analysen von M. Schmöger und 0. Neubert. 2) I n 11,970/0 3,42 ., 2,66 „ 0,33 „ 4,72 „ 0,70 „ 11,730/0 3,42 „ Trockensubstanz . . Fett Casein 2,38 Albumin 0,35 Zucker 4,59 Asche 0,67 Milch-Analysen von Schmidt-Mühlheira.^) Die Milch entstammte einer holländischen Kuh mittleren Alters, welche 45 Tage vorher gekalbt hatte und zur Zeit pro Tag 12 1 Milch gab. Untersucht wurden nur die ersten und letzten 500 CC der Morgen- milch aus den ergiebigeren Hinterstricheu, welche etwa 3 1 lieferten. *) Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1888. 8. 108 u. 110. — No. 1 —5 Milch von 5 Ayrshire Kühen, entnommen den 28. März 1883. Zuletzt gekalbt (1— .5) 26. Oct. 82; 27. Febr. 83; 26. Dec. 81; 21. März 83; 6. März 83. — No. 6 und 7 sollen den Einfluss illustrireu, welchen Aufregung und Abhetzung des Milchviehs auf die Milchqualität ausüben kann. — Die betr. Kuh war nicht gewohnt, in einer Heerde zu laufen und gab daselbst zu Anfang sehr geringe Milch (11 7o Trockensubstanz und 2,16 "/o F^tt am 14. Mai), wogegen sie später, den 1. Aug. die Milch No. 6 und am 15. Jan. des folgenden Jahres die Milch No. 7 lieferte. 2) Der Landwirth. Jahrg. 1883. No. 21. S. 111. 3) Archiv f. d. ges. Physiologie. Jahrg. 1888. Bd. 30. S. 602, 330 Thierproduotion. 100 g Milch enthielten: Feste Stoffe Casem^) Albumin^) Pepton 3) . Fett*) . . Zucker^) . Asche . . Erste MücliLetzte Milch g g 9,20 13,64 2,24 2,11 0,31 0,23 0,10 0,12 0,76 5,60 5,08 4,92 0,69 0,66 In seinen „Studien über Milch" theilt Heinr. Struve^) folgende Ana- lysen mit. Frauenmilch Knhmüch Butter .... Casein, unlösliches Casein, lösliches . Albumin . . . Pepton 0,41 Zucker 3,68 Salze 0,21 Wasser 91,40 7o 2,76 0,46 0,14 0,94 Milch Magermilch Eahm in "/o "iö^ ganzen Milch 7o 3,52 2,55 0,07 0,38 0,32 3,81 0,75, 88,60/ 0,65 2,14) 0,08/ 0,32 0,30 3,69 74,82 14,53 2,87 0,40 0,06 0,02 0,12 100,00 100,00 82,00 18,00 Kuhmilch von 22 "^ Lactodensimeter enthielt nach der Analyse von C. Patrouillard'^) im Liter in Procenten Butter . . . 23,35 g 2,28 Casein . . . 32,30 g 3,17 Milchzucker . 11,80 g 1,10 *) 20 CC Milcli wurden mit dem 20 fachen Volumen Wasser verdünnt und die Ausfällung des Gase ins durch vorsichtigen Zusatz sehr verdünnter Essigsäure (100 Wasser, 2 Acid. acetic. dil.) unter Umrühren bewirkt. Nach dem Erscheinen grösserer Caseinflocken wurde ein kräftiger CO.2 ström durch die Flüssigkeit ge- trieben, bis das Casein sich gut absetzte, welches alsdann auf gewogenem Filter mit Alkohol und Aether behandelt und bei 110" getrocknet wurde. 2) Die Filtrate von der Caseinbestimmung wurden kochend mit ca. 5 cm der verdünnten Essigsäure versetzt, die entstandene flockige Fällung von Albumin auf gewogenem P'ilter gesammelt, die im Filtrat beim Einengen auf ca. 30 CC. entstandene geringe Ausscheidung zur Hauptmasse gegeben, das Ganze ausge- waschen und bei 110" getrocknet. ^) Die eingeengten von Casein und Albumin freien Filtrate wurden nach dem Ansäuern mit Phosphorwolframsäure versetzt, der Niederschlag abfiltrirt, in Natron- lauge gelöst und stark verdünnte Kupferlösung so lange zugesetzt, bis die anfangs weinrothe Färbung eben anfing ins Blaue zu schimmern. Da die Intensität der Färbung einer solchen Flüssigkeit ihrem Peptongehalt proportional ist, so konnte durch Vergleich der Färbungsintensität mit derjenigen einer Normallösung von genau bekanntem Peptongehalt die gesuchte Peptonmenge gefunden werden. *) Mittelst des Tollens'schen Apparats bestimmt; bei fettreicher Milch kam der Soxhlet'sche zur Anwendung. ») Nach Soxhlet. «) Journ. f. pract. Chem. Bd. 27. 1883. S. 249. *) Biedermanns Centralbl. 1883. S. 646. Daselbst nach Repertoire de Pharm. 11. Bd. 1883. No. 4. S. 158—159. Thierproduction. 331 Analysen von Milch-Kochhaut von J. Uffelman.i) und 9,7 «/o 25,8 „ 1,6 „ 0,2 „ 37,3 „ L. Biard^) wie folgt Fett 16,1 o/o Eiweisssubstanz . 21,4 „ Zucker .... 1,6 „ Salze 0,2 „ Trockensubstanz . 39,3 „ Condensirte Milch fanden H. Pellet zusammengesetzt: Wasser 26,08 «/o Asche 1,70 „ (hierin Phosphorsäure 0,585 %) Milchzucker 13,80 „ Rohrzucker 42,80 „ Fett 6,87 „ Protein (hierin Stickstoff 1,17 o/o) . . 7,31 „ Rest und Verlust 1,44 „ Die Analyse von 16 verschiedenen Sorten Dauerbutter (zum Ver- proviantiren von Schiffen und von überseeischen Ländern), von Fleisch- mann^) ausgeführt, gab folgende Resultate: Minimum 0/ Wasser 8,34 Butterfett 82,91 Proteinstoffe 0,44 Stickstofffreie lösliche Substanz 0,36 Asche und Kochsalz .... 1,08 Reis. Maximum Durchschnitt 7o 7o 13,71 10,774 87,11 85,197 0,79 0,614 0,87 0,611 6,13 2,804 No. Wasser 7o ■ffl J ■== 7o 7o "o .2 "§ 02 «ä J3 /o 1 7o 1 < 7o Analytiker 1 13,00 5,92 0,40 80,16 0,10 0,42 F. Meissl u. F. Stroker.-^) Körner*) von Sumpfreis (Japan). Gewöhnlicher. If) II Trockensubst.! 7,00 | 2,29 1 84,76 | 4,58 | 1,37 | Glutinöser. [ 0. Kellner. 5) 2tt) II Trockensubst. I 5,80 | 3,44 1 83,89 | 5,19 | 1,61 J Körner*) von Bergreis (Japan). Iftt) l|TrockeDSUbst.| 8,75 j 2,58 1 85,53 | 1,98 | 1,18 1 o. Kellner. s) 1) Archiv f. d. ges. Physiologie. Jahrg. 1882. Bd. 29. S. 339. ä) Revue des Industries. 4. Jahrg. 6. Bd. S. 6.58—667. 3) Der norddeutsche Landwirth 1883. No. 16. S. 184 u. No. 17. S. 196. *) Biedermanns Centralbl. 1884. S. 13. Daselbst nach einem Sonderabdruck aus den Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wiss. Jahrg. 1883. Juliheft. ^) Landw. Versuchsstationen. Bd. XXX. S. 45. *) Enthülst, t) Mittel aus 10 Analysen. tt) n n ^ it ttt) ,, „ Ä „ 332 Thicrproductiou. Reis aus Süd-Karoliua enthält nach Braconot i) in 100 Gewichts- theilen : Stärke 85,07 Kleber 3,60 Cellulose 4,80 Dextrin 1,00 Mineralstoffe .... 0,40 Fett 0,13 Wasser 5,00 100,00 Russische Käse. No. 1 Stickstoff- substanz NX 6,25 Fett 1 r"^ o 2 A n a 1 y t i k c'r 7« 7o 7o /o 7o 1 29,80 20,57 37,20 6,74 5,96 2 32,51 26,16 29,68 4,21 7,44 3 35,44 28,81 28,97 0,57 6,21 > A. Kalantarow.2) 4 34,68 24,15 32,53 3,72 4,92 5 31,26 24,54 32,94 6,90 4,36 Amerikanische Käse enthielten nach Analysen von Griffiths.^) I n in IV 7o 7o 7o 7o Wasser 23,49 28,20 26,55 31,81 Käsestoff .... 36,21 37,01 35,58 36,10 Fett 34,92 30,18 33,85 28,68 Asche 5,24 4,51 3,90 3,40 Amerikanischer Kunstkäse.^) No. 7o o § =1 •J SC 7o o 7o 7o Analytiker 1 32,2 44,6*) 20,8 4,4 Ad. Langfurth.*) ^) Organ d. Centralvereins f. Rübenzuckerindustrie iu der Oest. Uug. Mon. 21. Jahrg. S. 46. ») Berichte der deutschen ehem. Gesellschaft 1882. 8. Heft. S. 1220. Die Analysen sind nach AI. Müllers Methode ausgeführt. ») Chemical News. 47. Bd. No. 1203. S. 85. *) Casein, Milchzucker etc. *) Repert. d. anal. Chem. 1883. No. 6. S. 88. — Ein Hartkäse von der ge- wöhnlichen holländischen Form, von normalem Aussehen, schön und grossäugig, Geruch und Geschmack saurer als gewöhnlich. Beim laugsamen Austrocknen treten aus den Käsescheiben Fetttropfen aus, und beim Erwärmen des zerriebenen Käses auf 100" C. trennt sich das Fett quantitativ von dem stark zusammenröstenden Casein, so dass letzteres in ersterem schwimmt, während bei den reinen Hart- käsen nur aus ganz fetten Sorten beim Erwärmen auf 100" C. ein Theil des Fettes aussickert. — Zur Bestimmung der flüchtigen Fettsäuren wurden 2,5 g bei 110" C. Thierproduction. ^^^ Kartoffeln und Bataten von Südamerika, von Sacc. ^) Kartoffeln Beide werden daselbst als menschliche Nahrungsmittel angebaut. Die Kartoffel wird von den Gärtnern in Montevideo zu jeder Jahreszeit ange- pflanzt, damit stets frische Marktwaare vorhanden ist. Solche Kartoffeln sind jedoch klein, wässerig, speckig und geschmacklos und zeigten folgende Zusammensetzung: Eiweiss 0,71 »/o 0,81 > Dextrin .... 0,02 „ 0,05 „ Zucker . . . . . — 1,83 „ Stärkemehl . . . 10,20 „ 12,81 „ Bitteres Extract . . 2,25 „ — Holzfaser .... 13,18 „ 11,59 „ Calciumbimalat . . 0,05 „ — Wasser 73,59 „ 72,91 „ Im October gepflanzte, im Juni geerntete Kartoffeln sind von normaler Beschaffenheit und enthalten 18 — 22 "/o Stärke. 2) Die Batate, weniger geschätzt als die Kartoffel, braucht mehr Wärme und wird in mehreren Varietäten cultivirt.^) Die Zusammensetzung einiger Sorten war folgende: Moniato Rothe Batate Eiweiss 0°56 0,64 Traubenzucker .... 4,00 0,33 Gummi 1,15 — Pektinsäure 1,27 — Stärkemehl 15,00 13,01 Kohfaser 10,02i i7qq Asche 1,00/ ^^'^^ Wasser 67,00 68,19 Die jüngeren Knollen enthalten vorzugsweise Zucker; später nehmen sie mehr und mehr an Stärke, Asche und endlich an Holzfaser zu. Die Blätter liefern, wie Spinat zubereitet, ein wohlschmeckendes Gemüse. Die Batate besitzt feineres Fleisch als die Kartoffel und vermag letztere in tech- nischer Hinsicht völlig zu ersetzen. In manchen Spiritus- und Stärke- fabriken Brasiliens werden ausschliesslich Bataten verarbeitet. getrockneten Aetherextracts mit Alkohol und Kali verseift, und daraus durch Destillation mit Schwefelsäure ein Destillat erhalten, welches 4,6 com Vio Normal- Natron zur Neutralisation erforderte, während die gleiche Monge Fett aus gutem Käse, deren Verf. eine ganze Anzahl, die verschiedensten Sorten, untersuchte, flüchtige Fettsäuren durchweg in einer Menge enthielt, welche 14,4 CG. Vio Nor- mal-Natron entspricht (nur bei mehrjährigem Käse war etwas mehr, bis 15,6 CG. Natronlösung erforderlich). Das Gutachten des Verf. lautet nun dahin: dass der vorliegende Käse aus einem Gemenge von ganz abgerahmter Milch und Butter- milch hergestellt sei unter Zusatz einer der vorher entzogenen Butter äquivalenten Menge Oleomargarin. ') Journal d'agric. prat. Jahrg. 1882. T. II. S. 333. Biedermanns Centralbl. 1883. S. 337. ^) Die in Europa cultivirte Kartoffel soll von der Insel Chiloe stammen, wo sie in Gebüschen wild wächst. Die Knollen sind daselbst von der Grösse einer Nuss, gelb, roth, blau oder weiss, die Blüthen weiss oder violett. ^) Zur Kultur ist der Boden zu lockern, schwach zu düngen, nachher unkraut- frei zu halten. Behäufelung begünstigt die Knollenbildung. Nachtheilig wirkt Begiessen. Verf. glaubt, dass die Batatencultur in wärmeren Ländern mit der Zeit die Kartoffel verdrängen wird. 334 Thierproduction, a> p- C" f== ® fi tS CO Ol c "^ 2 S- ff Cu -< re p ■-ä 05 CO s ^^1 c^S g cT "■ 3 1 5-^ ^ ?;- o 3 o ^o ^ ^' O »1 o — . CD er i=- — »^1 =-: e:: !? c p ~ p 'S 4! P ■-s CD D •-S p CD C- t-Jl=^ °^ S p,_ rt- _L ,— iD 8ti Iba era itri Ö§'<1''^ CB er CD er M O 7 CD ( H- • ^. Wurzelgewächse g^ J]^ /v_ , er C:. p --s o o P^ OD 5 •-« ^ P O >-! ri '-' "i "^ Sn CD «TT- OD ■* P C P 00 I p 5 gs^-^i-^i:? '^ CD c±tr "—•"-' o cro i- P p Ö 03 ^ ^ £1,. "^ ö S CR £ CO oa B o erCD K^-o c c . c 3 -T) p P •^1 ►— o E ti-p " P sS rt- p- ^ p Co? 3 K ^i~'i-' i^ i-^ i^ -P .i^ -9* ^ ^ -^ i"' 5^ ^ i^ i^ 1* OO"^ O 0"i!^ OD O oTfi«"cO . CD Oi V? ^ Oi ^C5 CT ti ^^ "io CT "►-' Ci ~CD CT "i>- "^ H-rf^l;: o fa.i:SCTO i* CTCT CT t-' i-ii-'i-i i-'i-'Oh-' o►-|-'0;WH-h-'^^^-'l-' it'' Ci 00 h-"^ 00 O OOOO CT I-' 0^ ^^ 00 CT C5 O CTOOCTCTCo^-Otfi.*' OO CT CC C^ I-' "^11 I I S2 I p top h-ip ppppp o*aC5ht^3 O «5-1 ^^ ,0 14 0,0620,008 0,0790,009 VII. Aus Mosten selbst erzeugte Weine. Rheinhessen do. do. 6,42|2,55|0,25| 1,01 10,69 6,742.280,200,810,67 6,.55|2,15l0,16|0,82|0,64 4-0,3« + 0,3« + 0 ±0 + 0 ±0 ±0 + 0,1« ^) Von Bürgermeister Liedel und Pfarrer Theveny in Winningen a./M. Thierproduotion. 341 Grenz- u. Mittelwerthe der untersuchten Weine im Ganzen und der einzelnen Gruppen. 100 CC. enthalten Gramm: CS 03 la. Weisse o- Franken- weine n. m. iv.vri. ö 2 2.S Va. O :o Vb. <» .9 m O YI Im Ganzen Alkohol Maximum Minimum Mittel 9,51 9,49 9,50 10,15 8,90 9,52 10,39 6,42 8,77 9,84 9,05 9,44 9,32 7,99 8,56 8,72 7,04 8,08 10,39 6,42 8,98 Extract Maximum Minimum Mittel 3,30 2,70 3,00 2,78 2,16 2,43 3,00 1,86 2,32 2,62 2,74 2,54 2,67 2,17 2,44 2,44 1,92 2,11 3,30 1,86 2,47 Mineral- stoffe Maximum Minimum Mittel 0,35 0,29 0,32 0,20 0,17 0,19 0,30 0,16 0,22 0,28 0,24 0,26 0,27 0,21 0,25 0,20 0,15 0,18 0,35 0,15 0,23 Freie Säure Maximum Minimum Mittel 0,62 0,54 0,58 0,80 0,54 0,69 1,01 0,48 0,66 0,71 0,54 0,62 0,58 0,48 0,54 0,95 0,64 0,79 1.01 0,48 0,65 Glycerin Maximum Minimum Mittel 1,23 1,16 1,19 1,34 0,86 1,10 1,28 0,64 0,92 1,00 0,88 0,94 0,99 0,75 0,86 0,85 0,66 0,73 1,34 0,60 0,96 Schwefel- säure Maximum Minimum Mittel 0,082 0,070 0,076 0,069 0,027 0,044 0,050 0,045 0,047 0,019 0,015 0,017 0,027 0,006 0,013 0,018 0,006 0,012 0,082 0,006 0,035 Phosphor- Säure Maximum Minimum Mittel 0,065 0,065 0,065 0,051 0,033 0,039 0,048 0,026 0,040 0,046 0,023 0,034 0,037 0,023 0,027 0,056 0,039 0,047 0,065 0,023 0,042 Kalk Maximum Minimum Mittel — — 0,013 0,008 0,010 0,010 0,007 0,008 0,013 0,000 0,009 0,021 0,008 0,013 0,021 0,006 0,010 Kali Maximum Minimum Mittel — — 0,090 0.058 0,075 0,118 0,105 0,111 0,125 0,078 0,109 0,079 0,056 0,068 0,125 0,156 0,091 Magnesia Maximum Minimum Mittel — — 0,021 0.017 0,019 0,015 0,013 0,014 0,017 0,012 0,014 — 0,021 0,012 0,016 342 Thierproduotion. Gegenseitige Verhältnisse der einzelnen Weinbestaudtheile. Maximum Minimum Alkohol = 100: Glycerin . . . Freie Säure = 10 : Mineralstoffen Mineralstoffe = 1 : Extract . . . Phosphorsäure = 10 : Magnesia Phosphorsäure = 1 : Mineralstoffe . Kali = 1 : Mineralstoffe .... Mittel aus allen Weinen 13,8 7,4 10,5 5,6 1,9 3,4 15,4 7,9 11,2 7,0 3,2 4,93 21,25 3,54 6,84 2,0 4,84 2,72 (Siehe die Tabelle auf Seite 343). Pfälzer Weisswein, angeblich 1880er, von K. Kayser^). In CCm. waren enthalten (bei 15^ C): . Alkohol 12,0 CG. Extract 1,79 g Mincralstoffe 0,14 „ Kalk (CaO) 0,009 „ Magnesia (MgO) 0,011 „ Phosphorsäure 0,017 „ Glycerin 0,700 „ Säure, auf "Weinsäure berechnet . 0,63 „ Elsässer Weine, 1881er, von G. Weigelt und L. Schwab.^) I. II. ni. IV. Spec. Gewicht . . 0,9925 0,9910 0,9925 0,9925 "/o Extract .... 1,625 Alkohols). . . . 10,820 Nichtflüchtige Säure 0,450 Asche 0,195 Flüchtige Säure . 0,070 Phosphorsäure . . 0,028 Polarisation ... -{-0 (Siehe die Tabellen auf Seite 344). Der Alkohol- und Extractgehalt der Weine von Anjou, von A. Bouchard.*) 54 weisse und rothe Weine wurden, aus Anlass der 1882 stattgehabten allgemeinen Weinausstellung zu Bordeaux, auf ihren Gehalt an Alkohol und Extract, sowie auf ihr specif. Gewicht geprüft. (Forts, auf S. 346.) 7o 7o 7o 1,625 1,750 1,675 11,520 10,650 10,730 0,495 0,600 0,488 0,183 0,177 0,179 0,168 0.156 0,096 0,028 0,026 0,022 + 0 + 0 + 0 *) Repert. d. anal. Chem. 1883 No. 13. S. 200. — Verf. erklärte den Wein für einen mit Hülfe von Alkohol und Wasser hergestellten. *) Repert. d. anal. Chem. 1883 No. 21. S. 329. Daselbst nach Oeuol. Jahres- ber. 4. 118. — Die Analysen beziehen sich auf zweifellos unverfälschte Weine aus Türkheim (unteres Münsterthal) und zeigen mit grosser Uebereinstimmuug hohen Alkoholgehalt, dabei aber auffallend niedrige Werthe für Extract und nicht- flüchtige Säure. 3) Ob beim Alkohol Volum- od. Gew.-"/« gemeint sind, ist aus meiner Quelle nicht zu ersehen. (Daselbst sind sämmtliche obige Zahlen weder als Prozent- zahlen noch sonst irgendwie bezeichnet). Doch steht zu vermuthen, dass es Ge- wichts-Vo sind. Der Ref. *) Journal de l'agriculture 1883. T. II. No. 732. p. 92-97. Thierproduotiou. 343 niJaoAio nz ([ =:=) arais 9mi najoisiBjaniu nz (oj =) 3jn?s nm SJHBSJoqd -soqj nz (ooi =) ajgoisiBjaujH D9j)0')si'BJ9uif[ nz im —) y^'^nn ejRBsaaiajj aap UOt^BSUBpj -9Q 8aqOSIJT09Clg nu8oX[9 OJIIBS -loiicisottj; •00 OOT m TUtUBJg ■lOA 0j5o;8iB.i9mjf -aq :jo9J[i;p r-<_ ir»^ CTS. 1*, O, r-J^ CO, CO^ Go t>-" »-T 05" t-T c^r (m' ctT cT t-T T-T i-T r4" r-T tH" irH r-^^ Ol, ^^ in_ co" co~ co~ co" CO CO CO (M CO CO O CO '^^ co" iC o i-( i-l CM CM -^ CO i-i C<1 oT o" O 05 CO" r-T (M rti (M «D O +1 I o X~ +1 o o +1 +1 +1 + +il +1 O -- <75 t^ 00 rH in in ^ Ol CO o o o" o" CO -^ CM rH^ o^ oq, l>^ 00 t> CS 05 O C5 CO o CO t^ "^ C5 CM CO T-i 05 CM ^ O -^ 05 CO (35 Ci lO t- -H T-i T-H CM 1-1 ffvl O Ö~ ö" o" o" cm" i?f 00 ■* , ^. -T I (M iN CC 0 .2 •-'-'« Nj.§ St^s^^ <» ö u ° a> *> «s c3 -«-^ a> c5 =« .2 i-t CD r?-( ^^ n-i t. «'S ö "S-3 -s .q iBr3 Ö .t^ bO 3 « SaO '^l T! ii bC « a a '■ <1 ÖD ä^ a ^g.SP5 O'ttJO CO g g^ a-^ ^ ö'^ «^ S§3§-?i^|oa-S I Ol "i' S MM g^^M^o.2_ OJ '^ -" ^ g . S9M a+i - m =c^ -• -S « '^ ^ I0 Ä^ ö fe fl §3 a s CD bca Ö:0 33 03 !CMm^ 'fe.2 1^ a «a i^g-ägg i^^-rr csS-^ aCü a o ^ "^ -Ö •z -^ H .2 ^ ^^ -^ goi2.> Ex- tract Asche 7o Phos- o phor- a saure OQ 7o, 7o 0,0370 1,40 0,0430 1,42 0,0400 1,25 0,0325 1.17 0,0335 0,90 0,0475 1,0Ü 0,0360 1,19 0,0275 1,31 0,0350 1,51 0,0435 1,18 0,0370 0,93 0,0260 1,55 0,0145 1,54 Wein- stein 10 Wein- säure /o Glyce- rin /o Weissweine vom Ober-Elsass. Reichenweier Reichenweier Hunsweier Mittelweier . Zellenberg Oberbergheim Weissweine vom Unter-Elsass. Nothatten Kleeburg St. Nabor Oberehnheim Barr (Clevner, gute Lage). Nichtelsässer Weine. Wein vom Kaiserstuhl (Baden) Wein von der unteren Mosel 7,5 7,75 7,75 7,5 7 5,25 5 6,75 5,5 6,25 2,7175 2,6446 2,7672 2,5381 2,0735 2,3870 2,4250 2,4095 2,6185 2,6835 2,1521 2,5740 2,7865 0,2795 0,1846 0,2762 0.2830 0,2255 0,2890 0,3065 0.2890 0,4.575 0,2485 0,2156 0,1920 0,2145 0,200 0,376 0,202 0,186 0,242 0,332 0,184 0,304 0,234 0,264 0,238 0,381 0,326 0,0542 0,1420 0,3656 0,4091 0,0638 j 0,4207 0,0287 0,0446 0 0,0223 0,0320 0 0,0479 0,0287 0,2266 0,0814 0,3692 0,4338 0,3297 0,3517 0,2773 0,2298 0,4200 0,4178 0,3343 0,4426 Apulische Weine, von R. Kayser.2) Die Weine — 1882er Ernte — enthielten in 100 CC. bei 15 « C: Bitonto Kuvo Bitonto roth Bis- Brin- disi Barletta Alkohol .... CCm. Extract g Mineralstoffe .... Traubensäure . . . Freie Säure, auf Wein steinsäure berechnet Zucker Glycerin Kalk (CaO) . . . Magnesia (MgO) . . Phosphorsäure (P2 O5) Schwefelsäure (SO3) . Kali (K2O) . . . . 13,0 3,33 0,23 0,072 0,532 0,301 1,400 0,008 0,018 0,020 0,022 0,111 13,0 3,33 0,31 0,076 0,510 0,343 1,421 0,007 0,022 0,032 0,023 0,126 13,5 3,27 0,31 0,084 0,576 0,284 1,400 0,008 0,022 0,032 0,020 0,130 13,7 3,78 0,29 0,096 0,652 0,650 1,420 0,008 0,021 0,033 0,023 0,131 14,0 3,83 0,28 0,078 0,546 0,374 1,545 0,007 0,023 0,034 0,021 0,129 14,5 4,15 0,34 0,068 0,495 0,263 1,590 0,008 0,022 0,035 0,022 0,140 1) Repert. d. anal. Chemie 1883. No. 15. S. 226. — Die Weine wurden in ganz klarem Zustande verwendet. Das Extract wurde bestimmt, indem 100 CC. des Weines in einer Platinschale zur Syrupsconsistenz verdampft und dann 2 Stun- den bei 100" C. getrocknet wurden. Das Glycerin wurde nach der Methode von Neubauer und Borgmann bestimmt, jedoch stets der Aschegehalt, welcher zwischen 0,0260 u. 0,0587 schwankte, ermittelt und abgezogen. ^) Repert d. anal. Chemie 1883. No. 5. S. 69. — Die Weine waren ausser- ordentlich reich an Färb- u. Gerbstoff. Interessant ist der Umstand, dass sämmt- liche Weine nur Traubensäure und keine Weinsteinsäure enthielten. Thierproduotion. 345 nneqsepng •00 g- piBJia inteqsepng; oo' 5" PlB-iia mreqsopnjj •00 g> pi^Aig; enwia eii;A«a eniAlia ■I9ITOK enwia •S.S 'o 'S ■B. ^ 'OD ;? 5 S ci'S^ o '00 '? ^ S nTeisierqos " '00 ^ meinqog ute^sisiqog inexTiiiog Opa- K «ia}si9niog ' '00 ?? uio^uqog isiepog smo'i p ^ stntejj jonT)no eAueA So \0 ei (M »-t fH fc- 5^ O O 3 CO 'q g O O < in o l+l • CO O t» ir^ \0 « o = =) - \~ O 0) l+l Ol CD ^ eo CO m 00 o , 00 «o •>« t< o o o P< CO o •§ . I+I.2' .(M-- 3 IS O O 3 r^o S.O o o o< td l+l rTrH- O = - '2 'S g Ai 1+1.3 a 1 tO O O © '■^ c; "^ "^ *^ "^ ^ s 2'o5 I +1 o o l+l 2* rH t^ -M CO *^ O 0~0 S-^O r4"t^ ift -M --^ (H 0*2 i^;^-*^ 9 cä '3 'o Mos J^-' st) 3- O fl 03 o ö fci •3^ ■ g " o , M o a'£ '^ a b. o t! 60 d ^ o '^ -tf d d o fl-ö d *; 2 o :S >• Ä a> 'öSa^MgW© ^ £f S V- « ö ^. ^ S "d'S 6cd 2 g 2' •- d d & =ä d S 5 S-ö ^ J« d _ d *:; .d " _ '-' M d "o %■; „ JPh cä^-S £ n (0 i;"»^, i^ 1 „ „ _ o-ö -« f 5 .'S o "■ s w" «.ß o.a d'd d ^ (B (O IH «O --^ t, ^ I .r- fcH CO d p a d-^ "'S 5 f .« 2 C ^H o ö e9 g s> d © 5 »I 03. 346 Thierproduction. Bier- analysen. (Forts, von S. 342.) 18 weisse Weine von den Weinbergen des Layon enthielten: Alkohol Extract Spec. Gew. Maximum .... 17,5 % 4,66 % 1,020 Minimum .... 10,9 „ 2,39 „ 0,988 Mittel 14,8 „ 3,66 „ 1,002 18 weisse Weine aus den Weinbergen an der Loire: Alkohol Extract Spec. Gew. Maximum .... 17,1 o/o 3,89 o/o 1,020 Minimum .... 10,0 „ 1,75 „ 0,976 Mittel 14,09 „ 2,99 „ 0,995 18 Rothweine ergaben: Alkohol .Extract Spec. Gew. Maximum .... 13,2 % 2,90 «/o 0,999 Minimum .... 8,0 „ 1,69 „ 0,990 Mittel 10,88 „ 2,23 „ 0,995 Bier-Untersuchungen von Th. Schwarz. i) Altbier 2) aus der Brauerei von Appels, Brüggemann, Fiehe: Gew. 7o Gew. «/o Gew. V« Alkohol 4,45 3,87 4,29 Extract 3,35 4,93 4,39 Asche 0,294 0,306 0,216 Glycerin 0,229 0,206 0,239 Maltose 0,576 0,724 0,612 Gummi und Dextrin 1,662 2,070 1,818 Nichtfliichtige Säure = Milchsäure 0,372 0,444 0,482 Flüchtige Säure = Essigsäure . . 0,021 0,014 0,031 Kohlensäure 0,113 0,122 0,127 Phosphorsäure 0,052 0,055 0,058 Eiweissstoffe 0,329 0,512 0,375 Spec. Gew. bei 16« C 1,0048 1,0120 1,0093 Sogen. Bairische Biere (Lagerbier). Bochunier Burgsteinfurter Münster'sches Gew. 7o Gew. V« Gew. »/g Alkohol 4,32 4,82 4,51 Extract 5,45 5,80 5,53 Nichtflüchtige Säure = Milchsäure 0,202 0,178 0,168 Flüchtige Säure = Essigsäure . 0,028 0,030 0,038 1) Report. (1. anal. Chemie 1883. No. 19. S. 291. — Die freie Essig- säure wurde nach dem von C. H. Wolif moditicirten Weigert'schea Verfahren (Destillation im Vacnum) bestimmt, und die Destillation unter Erneuerang von Wasser so lange fortgeführt, bis keine Säure mehr überging. Die Titration ge- schah mittelst Barytlauge unter Anwendung von Phenolphtalein als Indicator. Die nach Subtraction der Essigsäure von der Gesammtsäure verbleibende nichtflüchtige Säure wurde als Milchsäure in Rechnung gebracht. Bezüglich der übrigen Untersuchungsmethoden wird auf das Buch von König: Dia menschl. Nahrungs- und Genussmittel. 2. Bd. 2. Aufl. Berlin 1883, verwiesen. *) Ein in Westfalen, speciell im Münsterlandc stark consumirtes obergähriges Bier. Es zeichnet sich, wie das Berliner Weissbier und die Leipziger Gose, durch seinen verhältnissmässig hohen Säuregehalt aus, weshalb es namentlich zur Sommer- zeit ein beliebtes Getränk darstellt. Thierproduction. 347 Hamburger Biere von Niederstadt.^) Löwenbrauerei, helles Lagerbier dunkles Bier helles Bier . Winterhuder §raunbier . . „ Lagerbier . . . Bier der Halle'schen Actien- brauerei Münchener Kindl .... Germania, Bayrisch Bier . , „ Lagerbier . . . „ Salonbier ... Elbschlossbrauerei, Lagerbier , „ Exportbier, hell . „ „ dunkel Salvatorbier, G. Phil. Nicolay r Hanau l Alkohol 4,20 4,02 4,03 4,40 3,72 4,44 4,22 2,80 5,86 5,06 4,08 4,36 4,12 4,68 4,48 4,89 4,68 4,20 3,87 5,25 5,03 5,04 5,50 4,65 5,55 5,28 3,50 7,30 6,00 5,10 5,45 5,15 5,85 5,60 6,10 5,85 5,25 4,84 /o 5,65 5,08 6,31 5,69 6,02 6,39 5,08 6,57 6,25 5,02 6,13 5,62 5,15 4,99 5,73 6,16 6,34 7,92 7,98 0/ /o 0,272 0,219 0,229 0,236 0,231 0,265 0,2200 0.294 0,286 0,273 0,26 0,258 0,241 0,256 0,174 0,217 0,220 0,24 0,2440 7o 0,11 0,082 0,095 0,079 0,092 0,090 ,080 0,047 0,093 0,077 0,069 0,099 0,054 0,0540 0,062 0,073 0,081 0,082 ,084 0,176 0,22 ,255 0,149 0,123 0,121 /o 14,08 13,12 14,35 14,50 13,47 15,27 13,52 12,17 17,97 15,12 14,29 14,34 13,39 14,35 14,69 15,94 15,70 16,32 15,70 +- 15,8 15,8 Untersuchung einiger 1883er Moste von H. Fresenius.^) Die Proben wurden frisch von der Kelter in wohlverschlossenen Ge- fässen abgeschickt und gleich nach dem Eintreflen untersucht. Bei keiner Probe hatte die Gährung begonnen. Probe 1j Most vom Neuberg in Wiesbaden (Riesslingtrauben, gelesen am 12. November 1883). Spec. Gewicht bei 17,5 » C. =: 1,063. 100 CCm. des Mostes ent- halten 1,08 g Säure (als Weinsäure berechnet) und 12,42 g Zucker. Probe 2. Most von Trarbach a. d. Mosel, eingetroffen am 15. No- vember (Trauben gelesen am 13. November 1883). Spec. Gewicht bei 17,5o C. = 1,073. 100 CG. des Mostes ent- halten 1,37 g Säure, als Weinsäure berechnet. Probe 3. Most aus dem Mülheimer Bitschberg (Geifeuberg) in Mül- heim a. d. Mosel (Schieferboden; Riesslingtrauben, gelesen am 13. November, eingetroffen am 15. November 1883). Most- aualysen. *) Allgem. Zeitschrift für Bierbrauerei und Malzfabrikation 1883. No. 46. No. 805 — 806. — Die Biere seien wiederholt auf fremde giftige Bitterstoffe und sonstige schädliche Zusätze geprüft worden, jedoch mit negativem Erfolg. Die auch mehrmals vorgenommenen Polarisationen constatirten eine normale Rechts- drehung und schliessen einen Zusatz von Kartoffelzucker aus. 2) Zeitschr. d. Ver. nassauischer Land- u. Forstwirthe 1883. No. 47. S. 317. 348 Thierproduction. Spec. Gewicht bei 17,5 <> C, = 1,074. 100 CG. des Mostes ent- halten 1,32 g Säure (als "Weinsäure berechnet) und 14,97 g Zucker, Probe 4. Most aus dem Mülheimer Johannisberg in Mülheim a. d. Mosel (Schief erbodeu; Riesslingtrauben, gelesen am 13. November, eingetroffen am 15. November 1883). Spec. Gewicht bei 17,5« C. = 1,072. 100 CG. des Mostes ent- halten 1,19 g Säure (als Weinsäure berechnet) und 14,45 g Zucker. Most, Tresterauszug etc. von R. Kayser.^) 100 CG. enthielten bei 15 <> C. in in Most Trester- '^J''^fTT\'^ , , V Most I + Zucker (rergohren) auszug (^erg^hren) Alkohol GG 4,8 — 7,5 Extract g 2,32 4,85 2,02 Mineralstoffe „ 0,26 0,31 « 0,23 Säure auf Weinsäure berechnet . „ 0,945 0,71 0,59 Weinsäure „ 0,256 0,387 0,120 Kali „ 0,113 0,157 0,097 Kalk „ 0,014 0,069 0,018 Magnesia „ 0,014 0,014 0,012 Phosphorsäure „ 0,025 0,036 0,027 Schwefelsäure „ 0,008 0,013 0,010 Glycerin „ 0,520 — 0,860 Zucker „ wenig 3,22 wenig Selbstdargestellte Obstweine von R. Fresenius und E. Borg- mann.2) 100 GG. enthalten Gramm: Apfelwein Birnenwein Alkohol 5,44 3,65 Extract 2,38 3,48 Mineralstoffe .... 0,27 0,22 Freie Säui-e, als Aep fei- säure berechnet . . . 1,34 0,93 Essigsäure 0,096 0,140 Glycerin 0,390 0,370 Schwefelsäure .... 0,004 0,006 ») Repert. d. aual. Chem. 1883. No. 13. S. 205. — I. 1882 er Trebermost ; Leistadter, gemischte Traubensorten , wurden gekeltert und der erhaltene Most, rund 1000 1 der Gährung überlassen. II. Die bei I erhaltenen Trester wurden mit 352 1 heissen Wassers übergössen, 12 Stunden digerirt und dann gekeltert. III. 1000 1 Most wurden mit 352 1 Tresterauszug II und 71 kg Rohrzucker versetzt und in üblicher Weise der Gährung überlassen. — Der Tresterauszug wurde sofort, die vergohrenen Producte im April 1883 untersucht. — Die Zusammensetzung des Weines III ist beiläufig die eines kleinen Weines, wie er als Tisch- und gewöhn- licher Trinkwein verlangt wird, während Wein I seines geringen Alkohol- und ver- hältnissmässig grossen Säuregehaltes wegen, kaum noch Wein zu nennen, unge- niessbar und unhaltbar ist. Es kann also „wohl von einer Verbesserung eines Mostes gesprochen werden, wenn dieselbe nach bestimmten Grundsätzen und inner- halb bestimmter Beschränkungen vorgenommen wird". 2) Zeitschr. f. analyt. Chemie 1888. S. 51. — Bezüglich der Bestimmungs- methoden ist auf S. 339 zu verweisen. Thierproduction, 349 Apfelwein Phosphorsäure .... 0,008 Kali 0,155 Kalk 0,011 Magnesia 0,009 Zucker — Polarisation -[-0,1 " Analysen von Beeren-Obstweinen von J. Birnenwein 0,019 0,122 0,010 0,009 0,140 +0,3 0 Moritz.') .g 'S Alkohol Zucker % 11 .g 5§ 0 S 0 'S ■^^ a "-^ 0 1 0 «M (D .S " i i 3 0 Oh 'S m M in Pernambuco den Herreu Riche und Remont in Paris zugesandt wurde zur Aeusserung darüber, ob die Bohne als Ersatzmittel oder als Surrogat des Kaffees dienen kann. Dieselbe enthält kein Coffein, kann also kein Ersatzmittel für Kaffee sein. Zur Ermittlung des Werthverhältuisses der Canavalia zu den übrigen Surro- gaten (s. d. Tab.) wurden je 100 g der einzelnen Sorten mit Wasser erschöpft und in der auf 1 1 aufgefüllten Flüssigkeit die einzelnen Bestimmungen vorgenommen. — Dem Kaffee und den übrigen Surrogaten gegenüber fällt der hohe Stickstoff- gehalt der brasilianischen Bohne auf, der auf einen verhältnissmässig höheren Nährwerth derselben schliessen lässt. *) Bull, de la Station agricole de Gembloux. No. 28. 2) Journ. f. Laudw. 1883. XXXI. Heft 2. S. 2.53. 3) Der Bitterstoff, der zum grossen Theil den Werth des aus der Cichorien- wurzel präparirten Kaffeesurrogates bestimmt, ist löslich in Wasser und in Alkohol, auch in Clüoroform, unlöslich in Aether. Er wird nicht niedergeschlagen durch Thierproduotion. 353 Untersuchungen über das Gewicht der Eier verschiedener'^^^^Pj^* ^«' Hühnerrassen, angestellt seitens des landwirthschaftlicheu Kreisvereins Bautzen, 1) hatten folgende Ergebnisse: Kasse des Huhns Kampfbantam . . . . Silberbantam Yokohama Perlhühner Hamburger Goldsprenkel . Hamburger Silberlack . . Kaulhühner Silberbrabanter . . . . Breda, scheckig . . . . Courtes Pattes . . . . Italiener, kuckuckfarbig Creve-coeur Cochin Paduaner, kuckuckgesperb. Goldbrabanter . . . . , Brahma Italiener, gelb ... Houdan La Fleche Breda, schwarz . . . Dorking Paduaner, chamois . . Spanier Breda, blau .... Bergische Kräher . . Gewicht des ^W g 30 30 35 39 44 44 48 49 52 52 54 55 55 57 58 59 60 60 62 62 65 65 67 68 72 s w 28 30 35 39 43 45 48 49 50 51 54 55 56 56 58 59 59 60 59 61 64 65 66 68 72 Gewicht von Eiweiss Dotter Schale des gekochten Eies 7o I g I % g I 7o 15,0 17,0 19,0 22,0 24,0 27,5 25,0 25,0 30,0 30,0 30,0 32,0 36,0 34,0 32,0 33,0 38,0 35,0 35,0 39,0 40,0 41,0 42,0 41,0 43,0 53,6 57,7 54,4 66,4 55,9 62,0 52,1 51,0 60.0 58,8 55,6 58,2 64,3 60,7 55,2 55,8 62,9 58,3 59,3 64,0 62,5 63,1 63,6 60,3 59,7 10,0 10,0 12,0 12,0 14,0 13,0 18,0 19,0 15,0 15,0 18,0 17,0 15,0 16,0 20,5 20,0 15,0 19,0 18,0 16,0 18,0 17,0 18,0 20,0 22,0 35,7 33,3 34,2 30,8 32,5 29,0 37,5 38,8 30,0 29,4 33,3 30,9 26,8 28,6 35,3 34,0 25,2 31,7 30,5 26,2 28,1 26,1 27,3 29,4 30,6 3,0 3,0 4,0 5,0 5,0 4,0 5,0 5,0 5,0 6,0 6,0 6,0 5,0 6,0 5,5 6,0 7,0 6,0 6,0 6,0 6,0 7,0 6,0 7,0 7,0 Analysen von Pfeffersorten von E. Geissler.^) Preis pro 1 kg ca. Extraet M. 7o Batavia-Pfeffer (ganz) 1,86 15,31 Penang-Pfeffer „ 1,88 14,23 Singapore-Pfeffer (ganz) 1,95 11,28 10,7 10,0 11,4 12,8 11,6 9,0 10,4 10,2 10,0 11,8 11,1 10,9 8,9 10,7 9,5 10,2 11,9 10,0 10,2 9,8 9,4 10,8 9,1 10,3 9,7 Asche Sand Vo 7o 10,94 3,43 4,43 0,32 5,93 1,41 Tannin und durch Bleiessig noch durch essigsaures Bleioxyd. Knochenkohle ab- sorbirt ihn in der Wärme. Zur Bestimmung desselben wurde die fein gemahlene trockene Wurzel mit Chloroform bis zur Erschöpfung extrahirt, das eingedampfte Extraet mit Wasser aufgenommen, wobei etwas ungelöste Substanz zurückblieb, dann wieder eingedampft und bei 100** bis zur Constanz getrocknet. *) Oesterr. landw. Wochenbl. 1883. No. 25. 2j Repert. d. anal. Chem. 1883. No. 23, S. 366. Daselbst nach Pharm. Cen- tralh. 1883. 521. — Verf. bemerkt, dass das äussere Ansehen der Extracte für die Beurtheilung keinen genügenden Anhaltspunkt giebt. Jahresbericht, 1883. 23 Pfeffer. 354 Thlerprodnction. Gewürze, Preis pro 1 kg ca. Extract Asche Sand Penang- u. Batavia-Pfeffer, andere Sorten als oben, zu gleichen Theilen gemischt 1,87 10,25 9,29 3,55 Malabar-Pfeffer, etwas beschäd. Sendung 1,92 9,88 6,96 1,61 Gemahlener Pfeffer, billige Sorte . . 1,76 11,19 7,32 8,05 Gemahlener Mischpfeffer mit Va Palra- kernmehl 1,60 12,56 4,63 0,65 Pfefferstaub 1,20 12,2 9,65 3,37 Pfefferstaub aus der Fabrikation von weissem Pfeffer 1,40 11,4 9,70 2,74 Pfefferschalen 1,26 10,17 8,25 0,90 Pfefferschalen, andere Sorte . . . 1,36 9,11 16,03 8,60 Pfefferbruch 1,56 9,44 12,63 6,36 Langer Pfeffer, ganz 1,75 8,15 8,50 1,82 Langer Pfeffer, gemahlen .... — 8,97 7,71 0,75 Palmkernmehl, roh, entölt . . . . 0,14 8,88 3,84 0,49 Palmkernmehl, feiner gemahlen . . — 5,93 5,1 — Palmkernmehl, gefärbt ..... — 9,77 6,32 — Gewürzuntersuchungen von E. Borgmann.i) Alkohol.Extract Alkoholisches aus derDifferenz Extract durch Differenz : des bei 100" C. Eintrocknen ätherisches Oel Asche getrockneten des Auszuges und Wasser Kückstandes bei 100" C. 7o 7o /o 0/ /o Schwarzer Pfeffer. Penang I Penang 11 Sumatra Singapore Aleppo . Batavia . Singapore Penang . Ceylon L Qualität „ n. „ m. „ „ IV. „ Japan I. Qualität „ n. 25,445 12,904 12,551 4,591 24,932 12,110 12,822 4,150 22,696 10,458 12,238 4,412 22,299 11,183 11,277 4,421 21,328 10,732 10,596 3,271 Weisser Pi effer. 21,841 9,511 12,3.30 0,911 21,018 9,250 11,768 0,910 19,913 9,044 10,869 1,544 Zimrat . 22,957 13,681 9,276 3,998 21,835 12,120 9,715 3,601 21,551 11,490 9,061 3,693 20,403 11,284 9,119 3,289 27,523 14,776 12,757 4,331 23,476 10,963 12,513 4,685 *) Zeitschr. f. anal. Cham. 1883. S. 534 — 537. — Die untersuchten Gewürze, welche zugleich die gebräuchlichsten Handelssorten repräsentireu, waren auf einer Droguenausstellung in Amsterdam prämiirt. Sie wurden nach der von C H. Wolff (Corr.-Bl. d. Ver. anal. Chem. 2. 91) beschriebenen, etwas modificirten Extractions- methode behandelt. Das alkoholische Extract sowie der ausgezogene Gewürzriick- stand wurden, ersteres in einem Strom getrockneten Leuchtgases, letzterer im Wassertrockenschrank bis zum constanten Gewicht getrocknet. Thierproduction. 355 Alkohol. Extract ausderDifferenz des bei 100» C. getrockneten Rückstandes la Alkoholisches Extract durch Eintrocknen des Auszuges bei 100« C. /o Differenz : ätherisches Oel und Wasser 7o Asche /o Padang . . . . China . . . . Java Cassia Cinnamom. Cassia vera Penang . Ambonia Zanzibar Ohne Bezeichnung 32,615 26,156 19,185 19,864 18,149 Nelken 48,701 47,694 39,174 Piment, 22,459 1 21,903 12,570 8,277 7,659 8,317 25.036 20,217 15,458 10,712 12,586 10,908 12,205 8,832 23,665 27,477 23,716 3,520 1,858 4,165 2,066 5,365 4.402 5,210 5,461 9,964 12,495 I 3,053 Muskatblüthe. 55,709 53.501 53,259 48,477 48,271 45,051 verfälschtes 36,567 37,591 37,234 34,961 30,423 31,118 19,142 15,432 16,025 13,516 17,848 14,933 1,810 3,172 1,740 2,093 1,511 1,550 Pfefferpulver enthielt nach Banda (roth) Padang Pamanonkau Padang, ineinandergesteckt Banda (weiss) Penang Ein mit Palmkuchenmehl Niederstadt: i) Piperin 2) 1,62 % Asche in HCl löslich 3,90 unlöslich 2,88 Feuchtigkeit 12,25 „ in Alkohol lösl. Extractstoff 11,08 „ Kohlehydrate . . . . i nicht Holzfaser und Protein . / bestimmt Resultate aus den Untersuchungen der engl, öffentlichen Chemiker in den letzten 6 Jahren, von G. W. Wigner.^) Die Verfälschungen betragen bei: } 6,78 1) Repert. d. anal. Chemie 1883. No. 5. S. 68. — Aus dem Vergleich der mitgetheilten Zahlen mit der unter ,, Futtermittel" mitgetheilten durchschnittlichen Zusammensetzung des Palmkuchenmehls und der mittleren Zusammensetzung des reinen Pfeffers (nach König, Zusammensetzung d. menschl. Nahrungs u. Genuss- mittel 1879. S. 120) mit 7,66 7o Piperin berechnet Verf. eine stattgehabte Ver- mischung des Pfeffers mit ca. 80 "/o Palmmehl. 2) Nach der Methode von P. Cazeneuve und 0. Caillot (Ztschr. f. anal. Chem. 17. 379) bestimmt. 3) Repert. d. anal. Chemie 1883. No. 22. S. 354. Daselbst nach The Analyst 1883. 167. — Der Bericht zeigt, dass die Anzahl der vorgekommenen Verfälschungen eine gewisse Constanz behält, und steht danach ein Aufhören der Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz wohl ebensowenig zu erwarten, als das anderer Ueber- tretungen der Strafgesetze. 23* Futter- mittel, 356 0/ Milch 26,07 Butter 12,48 Materialwaaren . . 13,03 Droguen 23,82 Wein, Bier, Spirituosen 47,00 Brod, Mehl . . . 6,84 Wasser l 21 63 Diverses i ' Im Durchschnitt 17,70 Thierproduotion. Vo 7o 7o 7o 7« 18,38 22,06 22,00 19,95 20,35 13,23 13,93 20,08 12,67 15,24 12,89 11,73 10,43 9,70 10,00 35,77 26,66 20,26 19,09 16,74 29,31 28,30 21,31 23,94 21,11 2,97 4,62 6,33 4,23 4,32 14 98 21,45 17,73 26,17 28,30 10,17 6,66 5,00 7,03 16,58 17,25 17,47 16,55 16,50 II. Analysen von Futtermitteln. Champion Food or Milk-Substitute.*) s« i,S ^ No. 1 io J» "(2; Sticksto freie E tractsto Analytik er 7o 7o 7o /ü 7o 7o 1 12,01 12,75 2,54 83,81 11,03 5,26**) F. Strohmer. ') Champion-Spice.*j 14,08 9,74 8,47 5,75 4,55 6,56 2,27 2,54 3,47 48,42 I 20,17 V 60,61 55,92 5,43***) 9,16 9,71 F. Strohmer. 1) M. Siewert. 3) A. Emmerling.2) Die botanische Analyse der Champion-Spice von C. 0. Harz^) ergab in 1000 Theileu: Ingwerwurzel 40 Inulawurzel 24 Johannisbrot 120 Koriander 80 Fenchel 120 Anis 80 Kümmel 40 Griechischer Bockshornsamen . 168 Curcumawurzel 120 Palmkernkuchen 68 Mais 40 Cerealien (Hordeaceen) ... 40 Reis 8 Erbsen, Wicken, Saubohnen . 4 Ausputz, Staub etc 40 1) Wiener Neue freie Presse 1883. No. 6908. S. 4. *) Es sind dies zwei neue Futtermittel, welche von Jacob Lund in Hamburg aus England importirt werden. Zufolge der mikroskopischen Untersuchung Stroh- mers sind die beiden Futtermittel nichts anderes als vermahlene Abfälle von ver- schiedenen Gewürzen und solchen Sämereien, wie sie zur Erzeugung von ätherischen Oelen (Kümmel, Anis, Fenchel etc.) benutzt werden. Möglicherweise haben diese würzigen Stoffe einen günstigen Einfiuss auf die Verdauung, doch wäre betreffs des Milchviehs erst zu prüfen ob diese Stoffe nicht etwa in die Milch übergehen und sie unbrauchbar machen. Der Preis dieser Präparate ist 40 tl. (80 M.) pro 100 kg, während Strohmer nach Massgabe des Nährstoffgehalts einen Geldwerth von 6 M. 58 Pf. für die „Champion-Spice" und von 9 M. 22 Pf. für „Champion Food" pro 100 kg berechnet. — Garantirt sind für Champion-Spice: Fett 3,64 "/oi Eiweiss 10,76 »/o, Rohfaser u. Kohlehydrate 70,24 «/o, Asche 5,11 «/„^ Wasser 10,25 «/o- **) Und 2,60 7o Sand. ***) Und 3,88 7o Sand. 2) Der Norddeutsche Landwirth 1882. No. 51. S. 603. »} Zeitschr. d. landw. Ver. in Baiern. Jahrg. 1883. S. 318 u. ff. Tbierproduotion. 357 Ausserdem kommen hin und wieder geringe Mengen von Samen der Rübe, Kornrade, des rothen Wiesenklees, der Rispenhirse etc. vor, doch scheinen diese alle mehr zufällige Ingredienzen zu sein. — Alle Ingredienzen sind nicht frisch, im natürlichen Zustand vorhanden, sondern ihrer ätherischen Oele beraubt. Das Pulver stellt also ein Gemisch von Abfällen aus Droguen- geschäften , Fabriken ätherischer Oele und Spirituosen und dergl. dar, welchem etwas Palmkernkuchen, Johannisbrot etc. zugemischt ist. Der Futterwerth ist ein sehr geringer, der Preis demnach viel zu hoch. (Vergl. Anmerkg. von Strohmer). Wiesenheu. ^ Ä^ M g -s ^ «> :ö ^ W o M ^ 1 1 11^ 02 " Jz; 02 =0 j3 1 < Analytiker /o 7o 7o 7o 7o 7o 1 Trocken- subst. 12,25 2,91 50,73 26,07 8,04 G. Kühn, F. Gerver, M. Schmöger, 2 »3 11,13 2,98 49,66 28,45 7,78 >A. Thomas, 0. Kern, R. Struve 3 n 11,25 2,69 48,72 28,98 8,36 u. 0. Neubert. 1) 4 5 9,75 10,00 2,63 2,56 48,16 47,93 32,65 32,58 6,81 6,93 |e. Kern u. H. Wattenberg. 2) 6 18,43 6,78*) 2,51 40,92 26,06 5,30 M. Schrodt u. H. Hansen.^) Kleegras in verschiedenen Vegetationsperioden, von J. P. Kallen und A. Stutzer.*) Von einer Fläche, welche Incarnatklee und verschiedene Gräser, hauptsächlich englisches Raygras in gleichmässigem Bestände trug, wurde zu verschiedenen Zeiten je 1 qm geschnitten, um zu ermitteln, zu welcher Zeit die Gräser am vortheilhaftesten geschnitten werden. Nachstehend die pro qm geernteten Mengen und deren Zusammensetzung, in Grammen. Lufttrockenes Heu . . . darin: Organische Trockensubst. Feuchtigkeit . . . , Mineralstoffe . . . . Fett Stickstofffreie Stoffe (incl. Rohfaser) . . . . Rohprotein 900 716,0 131,4 52,6 44,5 570,7 100,8 17. Mai 24. Mai 31. Mai 20. Juni 925 738,1 134,1 52,8 32,9 632,7 72,5 1160 932,9 165,9 61,2 37,7 819,4 75,8 1140 910,6 160,7 68,7 37,0 807,6 66,0 ^) Land. Versuchsstationen 1883. XXIX. S. 70. 2) Journal für Landwirthschaft 1883. XXXI. Heft 3, 3) Landw. Wochenbl. f. Schleswig-Holstein 1883. 43. *) 6,40 »/o Eiweiss. *) Bericht über die Thätigkeit der landw. Versuchsstat Biedermanns Ceutralbl. 1883. S, 410. S. 149. 456. Bonn 1882. Nach 358 Thierproduction. 17. Mai 24. Mai 31. Mai 20. Juni Das Rohprotein besteht aus leicht verdaul. Eiweiss 60,9 35,0 46,7 29,4 Nicht eiweissartigen Stoffen 30,3 17,3 3,7 10,8 Unverdaul. stickstoff- haltiger Substanz 19,6 20,2 25,4 25,8 I na IIb III IV V /o 7« 7o /o 7o 7o 6,21 6,70 11,30 6,24 6,07 6,23 5,11 6,31 8,54 6,79 6,90 8,24 0,789 0,971 1,314 1,046 1,062 1,269 0,208 0,233 0,410 0,363 0,245 0,244 0,136 0,153 0,199 0,278 0,155 0,188 26,3 24,0 31,2 34,6 23,1 20,1 17,2 15,8 15,2 26,5 14,6 15,6 Sumpfreis. Analysen von japanischem Sumpfreis (ganze Pflanze, in Wasser- kultur gezogen) von 0. Kellner. ^) Die Trockensubstanz enthielt: Reinasche .... Rohprotein .... Gesammtstickstoff . . Nichteiweissstickstoff^) Amidstickstoff^) . . In Procenten des Ge- sammtstickstoffes Nichteiweissstickstoff . Amidstickstoff . . . Die Zusammensetzung der in der Provinz Sachsen erzeugten Gerste stellt sich, wie M. Märcker*) mittheilt, nach einer grossen An- zahl von Untersuchungen, in den Jahren 1880 — 81 an der Versuchsstation Halle ausgeführt, wie folgt. Es betrug der Gehalt der untersuchten Proben im Maximum an /o Feuchtigkeit 15,0 Prote'instoffen 11,2 Fett 2,7 Stickstofffreien Extractstoffen 70,7 Rohfaser 6,2 Asche 4,8 Ein Vergleich des Vorstehenden mit der Zusammensetzung anderer Gerstenarten nach J. Kühn und nach E. Wolff ergiebt, dass die sehr ge- schätzte sächsische Gerste, meist Chevaliergerste, einen erheblich niedrigeren Gehalt an Protein und an Rohfaser besitzt. inimum 7o 15,0 Mittel In 15,0 6,5 0,8 8,4 1,6 62,8 3,4 66,8 4,6 2,5 3,6 ») Landw. Versuchsstationen XXX. Bd. Heft 1. S. 30. — Die Nährlösuugeu I u. II enthielten gleiche Mengen der einzelnen Nährstoffe, nur mit dem Unter- schied, dass I den Stickstoff in Form von Salpetersäure, II in Form von Ammo- niak enthielt; doch wurden die Pflanzen in IIa spiiter mit Nitrathaitiger Lösung versorgt (IIb nicht). III u. IV erhielten gleiche Theile der Lösung I u. II, IV jedoch ohne Kieselsäure; V wie 111 aber doppelte Mengen Stickstoff', da das CaCla durch eine aequivalente Menge Ca(N03)a ersetzt wurde. — In III (Nitrat -}- Ammoniak) wurde mehr organ. Substanz producirt als bei Nitrat allein; am wenigsten bei Ammoniak allein. 2) Durch Kupferoxyd nicht fällbar. ') Durch Phosphorwolframsäure nicht fällbar. *) Magdeburger Zeitung 1883. No. 317. Thierproduction. 359 Gerste. No. 1 7o |IX 7o t5 Uli 7o J Vo 'S Analytiker 1 2 8,57 9,51 11,69*) 10,75*) 1,65 1,88 69,49**) 69,33**) 5,44 5,56 3,16 2,97 ausgewachsen 2) i M. Märcker gQt eingekömmeü ' u. Kobus.^) Grüner Roggen, in Silos conservirt. 1 II 72,50 1 1,99***) I 12,86t) | 9,72 |2,13 Heuschreckenbohnen (Locust-Beans). Schoten und Samen. 1 |14,73| 5,62 |0,62|71,00tt)| 5,27 1 2,76 Samen. 1 II 14,11 I 16,94 |2,03| 54,50 | 8,81 |3,61 Dari- Samen (eine Art Sorghum). 1 ||12,55| 10,31 |2,93| 70,43 | 1,63 |2,15 Hirse. Boggen. Aug. Völcker.3) Hirse. 12,85 13,19 11,25 9,56 3,91 3,83 60,25 57,06 7,73 12,51 4,01 3,85 gequetscht! ^ ^ , 3. S. 205. ^) Braunschweiger landw. Zeitung 1882. No. 52, *) In Procenten der Körnertrockensubstanz: ausgewachsen Gesammtstickstoff Stickstoff als Salpetersäure . . „ ,, Amide .... „ „ Ammoniak . . . ,, „ lösliches Eiweiss . „ „ unlösliches Eiweiss Von 100 Theilen Stickstoff waren vorhanden in Form von: ausgewaclisen normal Amiden .... Ammoniak . . . Löslichem Eiweiss . Unlöslichem Eiweiss 2,045 Spuren 0,454 0,044 0,036 1,511 normal 1,900 Spuren 0,028 0,045 0,087 1,740 ') Lösliche Stärke . . . Dextrin Dextrose Maltose Sonstige lösliche Stoffe 22,2 2,2 1,8 73,8 ausgewaclisen 1,17 7o 0,00 „ 4,92 „ 7,32 „ 5,23 „ 18,64 7o 1,5 2,4 4,6 91,5 normal l,767o 1,10,, 0,00,, 3,12,, 5,64,, 11,62% ^) 14 Tage lang vom Regen "durchnässt, stark ausgewachsen. =*) The Journ. of the Royal Agricultural Society of England, No. 37. S. 237—242. — Biedermanns Centralbl. 1883. S. 711. ***) Mit 0,31 N. t) Mit 0,80 Milchsäure, tt) 40,01 7o Zucker, Bd. 19. T. 1. 360 Thierprodnotlon. piatterbie. Platterbse (Lathyrus pratensis). 6 Wasser Stickstoff- freie Ex- tractstoffe 1 1 < Analytiker 0/ 10 7o 0/ /o 0/ /o 7o 7o 1 Trockensubst. 24,44*) 1,91 44,77 22,53 6,35 P. Baessler.i) Sojabohne. Bohnen von Soja hispida besitzen nach E. Meisel und F. Böcker^) in runden Zahlen folgende Zusammensetzung: Wasser 10 ^jo Cholesterin, Lecithin, Harz, Lösliches Casein .... 30 „ Wachs 2% Albumin 0,5 „ Dextrin 10 „ Unlösliches Casein ... 7 „ Stärke 5 „ Fett 18 „ Cellulose 5 „ Asche 5 „ sowie Zucker, Amidokörper und dergl. in kleinen Mengen. Lupinen. 5 Wasser !z: Stickstoff- substanz NX 6,25 15 Stickstoff- freie Ex- tractstoffe 1 < Analytiker 7o 7o 7o 7o 7« 7o 1 Trockensubst. 39,8**) 5,7 50,0 4,5 elitterJ ^- ™'-') 2 » 39,7t) 7,6 30,3 2,4 Entbitterte Lupinen. Mehl. 1 11,7 27,7 4,5 52,9 1,2 2,0 ■ Kleie. l Troschke.*) 1 11,5 1 24,2 3,6 41,5 | 17,0 2,2 . Weisse Erbse. 111 16,0 22,7 2,7 26,8 24,9 6,9 b. Beginn der Blüthe' 2 16,0 23,3 1,7 50,2 6,2 2,6 reif Graue Felderbse. >Troschke.5) 1 16,0 1 21,9 1 2,5 28,7 23,1 1 7,8 Beginn der Blülhe 2 16,7 1 22,7 |1,8 47,8 7,2 1 3,8 reif ' ») Landw. Versuchsstationen. XXIX. Bd. Heft 6. S. 434. *) 20,31 7o Wirkl. Protein. 2) Chemisches Centralblatt 1883. No. 39. S. 619. ») Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen 1883. No. 52. S. 267. **) Darin Nichtproteinstickstoff X 6,25 l,P/o und verdauliches Eiweiss 36,87o, nach Stutzers Methode bestimmt. t) Verdaul. Eiweiss 38,1%. *) Wochenschrift d. Pomm. ökon. Gesellschaft 1883. No. 1. S. 1—2. — Vergl. weiter unten unter Conservirung etc. ") Ibid. No. 6. S. 33. Thierproduotion. 361 S anderbse. Ö ätoff- :anz 6,25 ^ äfoff- Ex- toffe No. ptH Stick freie tracts o ■? Ana ly tiker 7o /o Vo 7o 7o % 1 16,0 20,8 3,4 30,8 21,8 7,2 Beg. d.Bl. 2 16,2 21,4 1,8 49,5 7,0 4,1 reif ' Troschke.i) 3 16,8 21,8 1,5 51,8 5,2 2,3 15 4 14,7 23,3 1,4 52,1 6,0 2,5 » . Hafer körner. 1. 1 15,0 7,7 3,8 60,0 10,4 3,1 2 15,0 8,7 8,9 58,7 10,0 3,7 3 15,0 8,0 3,9 59,4 10,5 3,2 4 15,0 9,3 3,1 58,7 10,6 3,3 5 15,0 9,9 3,0 59,2 9,8 3,1 6 15,0 10,5 2,9 58,2 10,4 3,0 7 15,0 9,3 3,5 59,7 9,4 3,1 8 15,0 9,6 3,4 58,6 10,2 3,2 9 15,0 10,4 3,5 56,9 11,1 3,1 10 15,0 10,2 4,3 58,9 8,6 3,0 11 15,0 10,2 4,3 58,2 9,3 3,0 12 15,0 9,8 4,2 56,4 11,0 3,5 13 15,0 7,9 3,8 59,6 10,4 3,3 14 15,0 7,5 4,0 60,0 10,4 3,1 15 15,0 9,9 3,1 58,8 9,9 3,3 16 15,0 9,3 3,7 59,7 9,2 3,1 17 15,0 10,3 3,7 58,0 9,9 3,1 18 15,0 9,4 3,6 59,3 9,6 3,1 > M. Märcker. ^) *) "Wochenschrift d. Pomm. ökon. Gesellsch. 1883. No. 6. S. 33. *) Biederman's Centralbl. 1883. S. 472. — Die nachstehenden Daten beziehen sich auf Körner, Stroh und Spreu. No. 1 — 12 Dünnsaat, 44 kg pro ha No. 1 Ungedüngt. No. 2 200 kg Superphosphat. No. 3 400 kg No. 4 200 kg Chilisalpeter. Mo. 5 300 kg Chilisalpeter. No. 6 400 kg No. 7 200 kg 200 kg Superphosphat. Mo. 8 300 kg 200 kg Mo. 9 400 kg 200 kg Mo. 10 200 kg 400 kg Mo. 11 300 kg 400 kg Mo. 12 400 kg 400 kg No. 13—18 stärkere Aussaat, 75 kg pro ha No. 13 Ungedüngt. No. 14 400 kg Superphosphat. No. 15 400 kg Chilisalpeter. No. 16 200 kg „ 200 kg Superphosphat. No. 17 400 kg „ 200 kg No. 18 400 kg „ 400 kg 362 Thierproduotlon. Haferspreu. No. 7o /o «Wo /o 0/ /o /o Analytiker 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 4,3 4,8 4,3 4,8 5,2 5,3 5,3 5,4 5,9 5,0 5,0 5,7 4,5 4,9 5,3 4,6 4,4 4,4 41,9 41,7 41,8 42,2 41,3 40,7 42,8 41,8 40,4 41,8 41,9 42,3 43,2 42,1 41,6 43,8 42,4 41,4 1 15,0 1,83 2 15,0 1,66 3 15,0 1,51 4 15,0 1,55 5 15,0 1,62 6 15,0 1,86 7 15,0 1,62 8 15,0 1,71 9 15,0 2,04 10 15,0 1,51 11 15,0 1,36 12 15,0 1,69 13 15.0 1,27 14 15,0 1,24 15 15,0 1,49 16 15,0 1,27 17 15,0 1,63 18 15,0 1,46 Haferstroh. 38,6 36,9 39,2 39,3 37,7 33,7 37,9 37,1 37,4 36,4 36,0 38,4 38,1 39,0 37,7 38,2 39,0 37,9 24,9 24,4 24,9 23,7 24,9 24,0 23,9 24,1 23,6 23,6 23,9 23,1 23,5 23,9 24,2 23,5 24,0 24,8 13,9 14,1 14,0 14,3 13,6 15,0 13,0 13,7 15,1 14,6 14,2 13,9 13,8 14,1 13,9 13,1 14,2 14,4 M. Märcker.i) 38,9 5,7 40,5 5,9 39,5 5,8 38,2 5,9 39,5 6,2 43,2 6,2 39,7 5,8 39,8 6,4 39,5 6,1 41,2 5,9 41,9 5,7 39,2 5,9 40,1 5,5 39,5 5,3 40,4 5,4 40,3 5,2 38,9 5,5 40,0 5,6 *) Siehe die Note auf voriger Seite. Thierproduction. Haferstroh. 363 No. i 7o 5H N,S |lx 7o 7o •j-s S M =ä -J3 7o J o 7o o 7o Analytiker 1 18,93 3,24*) 1,74 35,24 36,24 4,61 M. Schrodt u. H.Hansen, i) Stroh der Sanderbse. 15,0 16,0 7,3 6,8 1,6 1,1 33,6 28,7 38,5 43,5 4,0 3,9 } Troschke.2) Pferdebohnenstroh. |9,31 I 1,24 I 40,75 1 41,67 1 7,03 Gartenbohnenstroh. |8,25 I 1,79 I 45,99 1 36,66 1 7,31 Sojabohnenstroh. |6,13 I 2,31 I 41,90 1 39,52 1 10,14 Stroh von Sumpfreis (Japan). <, H. Weiske, G. Kenne- pohl u. B. Schulze. 3) 5,15**)| 2,12 3,99t) I 2,92 44.11 42,02 41,86 40,76 6,76 10,31 Kartoffeln. 73,9 56,6 2,2 2,0 22,1 35,8 0,76 1,1 1,1 4,4 } 0. Kellner.^) eingesäuert i Märcker.^) Kartoffeln bei verschiedenener Düngung von M. Märcker.^) Von 4 Parcellen ä ^a Morgen blieb eine ungedüngt, von den drei anderen hatte jede pro Morgen 20 Pfd. wasserlösliche Phosphorsäure und wechselnde Mengen Chilisalpeter erhalten. Die Kartoffeln hatten folgende Zusammensetzung : Chilisalpeter pro Morgen Ungedüngt .^^ /o 1 Ctr. 2 Ctr. 0/ 0/ /O 10 Trockengehalt 24,8 23,5 22,5 In der Trockensubstanz Eiweiss 5,94 6,56 7,06 Amide (als Asparagin) . . . 1,18 1,07 2,07 Stärke 77,51 77,07 73,95 3 Ctr. /o 20,9 7,06 4,24 63,64 1) Landw. Wocheubl. f. Schleswig-Holst. 1883. No. 43. S. 456. *) Mit 3,06 7o Eiweiss. 2) Wochenschr. d. Pomm. ökou. Gesellsch. 1883. No. 6. S. 33. ••') Journ. f. Landwirthsch. 1888. H. 2. S. 210. *) Landw. Versuchsstationen. Bd. XXX. Heft 1. 8. 31. **) 0,722 7o Eiweissstickstoff, 0,103 «/„ Nichteiweissstickstoff. t) 0,565 „ „ 0,074 „ ^) Biedermanns Centralbl. 1883. S. 269. «) Zeitschr. f. Spiritus-Industrie 1883. No. 8. 8. 160. 364 Thierproduotion. Rohfaser Mineralstoffe Stickstofffreie Extractstoffe Ungedüngt /o 1,40 4,60 9,37 Chüisalpeter pro Morgen 1 Ctr. 2 Ctr. 3 Ctr. 0/ 0/ 0/ /o /o /o In der Trockensubstanz 1,60 4,80 8,89 1,30 2,10 4,90 5,60 10,72 17,36 Ertrag pro Morgen, Ctr. . . 112,0 128,0 124,5 Futterrüben. 139,0 No. ^ Stickstoff- substanz NX 6.25 i fn Stickstoff- freie Ex- tractstoffe Analytiker 7o 7u 7o 7o 7o 7o M. Schrodt und H. 1 90,08 1,22*) 0,12 6,84 0,72 1,02 Hansen. ^) Grüner Markk 3 hl.**) Stengel. 1 87,0 1,2t) 1 0,2 7,9tt)| 2,4 Blätter. 1,3 2 87,0 2,5 Roth 0,5 6,9 1,5 er Markkohl. Stengel. 1,6 3 86,7 1,2 0,2 7,9 2,4 Blätter. 1,6 > Ad. Mayer. ^) 4 87,0 2,2 Gewö 0,4 6,5 1,6 [inlicher Kohl. Stengel. 2,3 5 86,3 1,2 0,3 8,7 2,6 Blätter. 0,9 6 86,5 1,6 0,6 8,2 1,4 1,2 ») Landw. Wochenbl. f. Schleswig-Holst. 1883. No. 43. S. 456. *) Mit 0,49 7o Eiweiss. 2) Wochenbl. d. landw. Vereins im Grossh. Baden. Jahrg. 1883. No. 24. S. 196. **) Neue, sich da und dort einbürgernde Kohlsorteu, die ausserordentlich hohe Erträge liefern. Auf demselben Lehmboden wurden geerntet: vom „grünen Markkohl" .... 68000 kg pro ha „ „rothen Markkohl" 60 200 „ „ „ „ gewöhnlichen Kohl (Kuhkohl) . 34 000 „ „ „ Der Markkohl wird gern gefressen, ist den praktischen Fütterungsversuchen nach sehr nahrhaft und lässt sich über Winters im Keller gut aufbewahren, kann so- nach der Beachtung der Landwirthe empfohlen werden. t) Der Gehalt des Kohls (1—6) an Eiweissstoffen betrug in Procenten: 0,9, 1,7, 0,7, 1,5, 0,7, 1,6. tt) Diese Columne ist vom Verf. mit „Verdauliche Kohlehydrate" bezeichnet. Thierproduction. 365 Maisschrot (Araerik.) "m -S ** jä Ex- itoffe o ^ Ph Stick freie tractf 1 ^ Analytiker 7o 7o 7o 0/0 7o 7o 1 18,81 8,81 2,36 67,37 1,35 1,30 The Coenectieut Agric. Exp. StatioD. ') 1 II 10,70 14,43 14,06 56,63 29,74 10,50 60,21 31,67 9,39 9,95*) 10,61*) Gerstenschrot. 1,86 I 65,09 I 9,10 1 3,86 1 T. Bente-Ebstorf.2) Getreideschrot. 2,98 3,48 64,79 63,58 5,10 2,75 5,67 2,60 Im. Schrodt u. H. Hansen.^) 5,29 1,63 24,94 9,18 3,40 3,34 39,33 20,38 3,90 3,90 52,86 24,32 Eichenlaub. 2,33 3,80 4,53 Kastanienlaub. 4,31 3,48 23,47 6,70 4,22 5,40 42,33 13,39 Maulbeerblätter**) (Japan). 1,81 2,98 16. Oct. 13. Nov. 17. März 16. Oct. 13. Nov. The Conecticut )■ Agric. Experi- ment Station.*) 1 75,59 § 132,89 t) 5,15 44,46 9,80 7,70 1 2 74,89 1 i 29,83t) 5,51 46,89 10,35 7,42 3 75,45 i< 2 9,00 1^ 4,88 46,78 11,34 8,00 4 74,10 1 i 27,84t) 4,14 47,51 11,57 8,94 5 70,72 H 1 25,00 t) 3,25 52,47 10,44 8,84) 1 10,66 0. Kellner. 5) Samen von schwarzem Senf (Brassica nigra). [39,66 I 25,91 1 11,37 1 7,07 1 5,33 1 V. Dircks.e) ^) Annual Report, of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. 2) Journ. f. Laudwirthschaft. XXXI. Bd. 1883. Heft 4. S. 493. ä) Landwirthschaft]. Wochenbl. f. Schlesw.-Holst. 1883. No. 43, S. 456. *) Mit 9,95_bezw. 8,75 »^ Eiweiss. Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. Die Blätter wurden zu den angegebenen Zeiten abgepflückt, um die Veränderungen derselben zu studiren, zu welchem Zweck auch vollständige Aschenanalysen aus- geführt wurden. Die Eichenblätter vom 16. Oct. waren hellgrün und zeigten keine Spur von Verwelken oder Verfärbung. 13. Nov. hatten sie ihre röthliche Farbe fast ganz verloren und waren braun. Sie fielen langsam ab. Zum Theil aber blieben sie bis zum Knospenausbruch im Frühling sitzen. 17. März waren die oberen Zweige ganz kahl, die unteren trugen noch einige Blätter. Die am 16. Oct. gepflückten Kastanienblätter waren grün und unverwelkt. 13. Nov. waren dieselben reif und fertig zum Abfallen. Tags darauf war der Baum kahl. ^) Landw. Versuchsstationen XXX. Heft 1. S. 64. **) Von den Blattstielen befreit, wie sie zur Seidenraupenfütterung dienen. t) Eiweissstickstoff war vorhanden in No. 1. 3,902 7«; No. 2. 3,757 7« ; No. 3. 3,826 7o; No. 4. 3,611 7o; No. 5. 3,863 7«. 8; Landw. Versuchsstationen 1882. 28. 179. — Verf. empfiehlt, um in Oel- 366 Thierproduotion. Samen von Ackersen f (Sinapis arvensis). ^ Äs§ S i 1) 1 lix 1 sticksto freie E traktsto o 1 < A n al y t k er 7o 7o 7o 7o 7o 0/ /o 1 8,93 28,22 26,41 21,38 9,46 5,60 V. Dircks.i) Kuchen von Brassica nigra (Schwarzem Senf). 10,57 I 47,85 1 12,90 1 13,73 | 8,53 | 5,75} V. Dircks.2) Rapskuchen. 8,37 I 32,50 I 8,97 | 32,18 ] 10,72 | 7,26 j Sesamkuchen (Schwarze) } Th. Dietrich. 3) 9,34 I 34,81 1 18,78 1 18,35 | 8,96 | 9,76 ' Baumwollsamenkuchen. 9,15 1 41,74*) 1 13,80 | 23,71 | 3,82 | 7,78 1 M. Schrodt u. H. Hansen.*) Russischer Leinsamenkuchen. 11,13 I 36,22 I 10,73 I 28,22 I 7,91|5,39| Aug. Völcker.5) Amerik. Leinsamenmehl („new Process"**). j 13,35 I 34,25 | 1,30 1 37,02 | 8,00 1 6,08 1 Tlie CoDuetticut Agi'. Exp. Station.^) Baumwollsamenmehl. 1 2 7,61 7,29 46,12 45,31 13,17 1 3,30 21,67 21,93 4,90 5,32 6,53 6,85 1 The Connecticut Agr. Exp / Station. 7) Baumwollsamenmehl aus ungeschälten Samen. 1 2 11,36 10,69 23,56 23,06 6,26 7,01 24,94 27,12 25,73 25,53 8,15 6,59 } Th. Dietrich. 8) kuchen etwa zugesetzten Senf zu bestimmen, das abdestillirte Senföl mit einer alkalischen Lösung von übermangansaurem Kalium zu oxydireu und die gebiklete Schwefelsäure mit Chlorbarium zu fällen. Senföl ergiebt so 31,1— 31,6 7o Schwefel. Oelkuchen von schwarzem Senf ergaben 1,34 7o Senföl, Rapskuchen 0,17 — 0,19 7o» Samen von Ackersenf 0,006 7o, von Rübsen 0,0.33— 0,038 7« , Presskuchen von Sinapis alba 0,018 7o Senföl. 1) Siehe Note 6 auf Seite 365. 2) Landw. Versuchsstationen 1882. 28. Bd. S. 179. 3) Landw. Zeitung u. Anzeiger f. d. Reg.-Bez. Kassel 1883. No. 38. S. 602. *) Landw. Wochenbl. f. Schleswig-Holst. 1883. No. 48. S. 4.%. *) Mit 37,95 7o Eiweiss. ^) The Journ. of the Royal Agricultural Society of England. Bd. 19. T. I. No. 37. S. 237—242. — Biedermanns Centralbl. 1883. S. 711. ^) Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. **) Das neue Verfahren bewirkt eine vollständigere Ausziehung des Fettes der Kuchen nach dem Pressen. Der Kuchen enthält im Durchschnitt (S. w. unten „Ameri- kanische Futterstoffe") 29,7 7o Eiweissstoffe u. 11,25 7o Fett. Das letztere ist nun fast ganz entfernt, u. das extrahirte Mehl enthält mehr Eiweissstoffe als der Kuchen. ') Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. 8 Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen 1883. S. 34. Thierproduotion. 367 Palmkernkuchen. No. Wasser 7o 7o 5ö Ä5§ ■■^ S 2 M «« -P /o i-i O /o 1 7o Analytiker 1 10,69 16,66 7,43 44,76 Palmkernmehl. 16,96 3,50 ► Holdefleiss. ^) 1 12,48 16,66 2,72 40,53 22,79 4,82 Entöltes Palmkernmehl.*) 1 2 3 9,16 9,75 9,43 12,31 15,13 15,31 4,67 4,56 7,04 44,91 41,23 43,46 23,27 25,27 21,20 5,68 3,93 3,56 m. Märcker.2) Weizenkleie. 1 2 3 4 5i) 6tt) 14,42 TrockeDSubst. ll'20 14,18 14,35**) 15,69 15,88 14,69 13,25 12,69 3,68 4,83 4,41 5,12 4,89 3,26 54,06 61,78 63,12 62,62 54,68 56,21 8,22 10,62 9,79 10,47 9,59 7,69 5,27 7,08 6,80 7,10 6,39 5,97 M. Schrodt u. H. Hansen. 3) G. Kühn, F. Gerver, M. Sclimöger, •A. Thomas, 0. Kern, R. Strnve, 0. Neubeit*) Th. Dietrich. 5) ■Weizen-„Shorts." 1 13,59 13,87 2,70 55,62 8,99 5,23 Weizen-„Middlings." 1 2 3 13,85 11,62 11,35 15,00 14,25 14,31 3,73 3,50 3,98 63,70 1,27 2,45 The Connecticut Agr. / Exp. Station. 6) „Hc t )miny Chops," „Hominy Feed," „Bal- imore-Mehl" oder „Weiss-Mehl."^) 1 2 3 8,^5 11,14 13,46 8,69 9,50 9,75 7,16 6,54 7,19 67,66 64,27 2,54 2,79 2,32 2,54 1) Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen 1883. No. 20. S. 99. 2) Zeitschr. d. landw. Centralvereins f. d. Prov. Sachsen 1882. No. 10. S. 259. *) Aus der Fabrik von Noblee und Thörl zu Harburg a /Elbe. No. 1. 3 Wochen auf Lager ; No. 2. ^/^ Jahr auf Lager, und No. 3 ganz frisch. 8) Landw. Wochenbl. f. Schleswig-Holstein 1883. No. 43. S. 456. **) ll.SlVo Wirkliches Protein. *) Landvs^. Versuchsstationen 1883. XXIX. S. 70. ^) Landwirthschaftl. Zeitung u. Anzeiger f. d. Reg.-Bez. Kassel 1883. No. 38. S. 602. f) Mit Gerstenkleie gemischt. tt) „Wheat bran." «) Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station forl883. '') Ein Maispräparat; Nebenproduct bei der Fabrikation von „hominy," einer Art Maisbrei, und besteht aus den Körnerschalen und den weichen Parthien rings um den Keim. 368 Thierproduction. toflf- tanz 6,25 j^ Ex- toffe S No. px r® f^ Stick! freie tracts A ^ Analytiker 7o 7o 0/ 10 7o 7o 7o 4 12,91 9,00 7,17 5 10,64 8,69 5,95 — — 3,39 6 11,46 7,88 7,38 67,68 3,30 2,30 The Connecticut Agr. Exp. „Kleber-Mehl." 2) Station.!) 1 10,73 31,751 4,97 50,57 1,26 0,72 2 10,54 30,00 3,26 54,93 0,60 0,67 Rückstände der Grünkernfabrikation.^) Spreu. 1 II 9,85| 2,31| 1,53 I 50,50 1 29,21 1 6,60 j Kleie. } J. Kessler.*) 1 II 9,12 1 10,00 1 6,75 46,03 1 15,20 1 12,90 ) Getrocknete Diffusionsrückstände. 6,14 7,58 8,36 6,72 7,69 I 57,96 19,85 7,87 1 58,38 19,45 Reisfuttermehl I 4,98 1 6. 11,45 9, 1 12,581 9, Reismehl. 1 II 1 1,04 1 12,56 1 15,17 1 46,26 I 6,38 1 8,55 Futtermehl. 12,001 2,59 1 70,431 2,041 1,81 11,64 10,89 9,64 56,31 4,98 6,54 10,39 9,50 10,39 48,34 11,45 9,93 10,38 10,34 9,60 47,44 12,58 9,66 l M. Märcker.5) F. Beute-Ebsdorf.6) 1 jj 11,13 1 II 8,86 Fleischmehl. 75,06 1 12,301 1,48 I — I 2,30 Th. Dietrich.''; ^) Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. ^) Ein Nebenproduct bei der Glykosefabrication, welches unlängst auf den Markt kam. Es raugirt unter den concentrirten Futterstoffen wegen seines hohen Eiweissgehaltes. Die Bohnen mit 247oj Leinkuchen mit 29 und Malzkeime mit 26% Eiweissstoffen kommen dem Klebermehl in dieser Hinsicht am nächsten, doch ist dieses reicher an Fett als Bohnen oder Malzkeime, und viel ärmer au Fett als Leinsamen und Baumwollsamenmehl. Am besten lässt es sich mit dem Leinsamen- mehl „uew Process" (S. unten ,,Amerikan. Futterstoife") vergleichen, welches im Mittel 35V.//o N-haltige Stoffe und 4V.//o Fett enthält. 8) Eine Art Graupen, aus haibreitem Dinkel (Spelz) durch Dörren und Dreschen hergestellt, in Süddeutschland stark consumirt. *) Wochenbl. d. Landw. Vereins im Grossherzogthum Baden 1882. No. 39. S. 309. ») Journ. f. Landw. 1883. Bd. 31. S. 306. «) Ibid. XXXI. Bd. 1883. Heft 4. S. 392. ') Landw. Zeitung u. Anzeiger f. d. Reg.-Bez. Kassel 1883. No. 38. S. 602. Thierproduotion, 369 Bierträber No. 1 7o sä s ^ 7o pH /o sä A 5a III Vo 1 7o 1 0/ /o Analytiker 1 Trockecs. 27,02 8,17 27,63*) 32,70 4,48 E.R, Moritz U.A. Hartley.i) Getrocknete Bierträber.**) 6,23 11,91 19,25 20,25 4,17 6,51 56,80 46,10 10.24 11,60 3,31 3,33 The Connecticut Agric. Exp. 3.2) Kartoffel Schlempe. 92,85 90,21 1,67 1,93t) 0,18 0,21 3,62 4,92 0,70 0,75 0,98 1,98 M. Schmöger und 0. Neabert.3) 1 96,78 1,83 0,02 2,18 Spuren 0,19 2 95,39 1,84 0,02 2,56 59 0,19 3 95,64 1,88 0,02 2,28 0,02 0,19 Maisschlempe. 91,96 1 2,00tt)| 0,64 | 3,02 | 0,74 | 1,64 Proteinschlamm.-t-ft) Versuchsstat. Regen- wal de>) (Siehe die Tabellen auf S. 370, 371, 372, 373.) Ueber den Fett- und Proteingehalt der Futtermittel, welche im Jahre 1882 seitens der Versuchsstation Darmstadt untersucht worden sind, theilen P. Wagner^) und Ch. Meyer^) folgendes mit. Erstes Halbjahr. 1) Palmkuchen. In 1 6 1 untersuchten Proben betrug der Gehalt an F e 1 1 im Maximum im Minimum im Mittel 25,52 o/o 5,02 »/o 12,19 o/o und zwar enthielten von 100 Proben: 6 7 39 weniger als 8 7o 8—9 % 9—12 % 2) Pteiämehl. In 87 Proben betrug 16 32 12— 15 O/o über 15 o/o Fett. (Fortsetz. a. S. 374.) 1) Chem. Centralbl. 1883. No. 36. S. 573. *) 2.57o Stärke. 0,864Vo Dextrin, 1,7667„ Farbstoffe u. Harze. ■^) Annual Report of the Connecticut Agricultural Experiment Station for 1883. **) Die erste Probe ist von der Ale-Brauerei, die zweite: „Trockene Bierträber, Futter für Pferde und Rindvieh" präparirt von der Concentrated Feed Company. Diese präparirt dieselben durch Trocknen so, dass sie unbegrenzte Zeit aufbewahrt werden können. 3) Der Landwirth. Jahrg. 1883. No. 21. S. 111. t) Wirkliches Eiweiss 1,35 7^ tt) „ „ 1,54 „ *) W. Kette -Jassen: Drei Verfahren, die Prote'fnstoffe aus verdünntem Kar- toffelfruchtwasser als Viehfutter zu gewinnen. Zeitschr. f. Spiritusind. Jhrg. 1883. Bd. 6. No. 30. S. 662—664. ttt) No. 1 mit Schwefelsäure gefällt, No. 2 mit Wasserglas und Schwefelsäure, No. 3 mit saurer Dextrinlösung. Vgl. unter Conservirung. 5) Zeitschr. f. d. landw. Verein d. Grossherz. Hessen 1883. No. 4. S. 30, 31. Biedermanns Centralbl. 1883. S. 710. «) Ibid. No. 39. S. 312. Jahresbericht. 1883. 24 370 Thierpioduotlon. 0 ö o TS 3 ö O nS M C3 • i-H rt ^ (U C/J a c3 a hfl CO ri 00 B OÜ -4J OJ ^ a a Q a c3 tn • 3 r-l N a Ö U98i|BUy rH tH I-H i-l CO t-l Oi C* CO (M io^i>i>-*io»ciCi>:ri»r:) '^^ O t>. o o l>. OD >» O (M >S ^' O O Oi o o ^- I I 00 ' ' o -* o o w e-i o o « ?ö 5-1 Ci ^ aD 51 ® »-S o©o"o" o o o 0~i-h" ' 0~ "* '^ »ft CO »n ario"ci:r( O O O O 00 O CO 1 00 lO t^rH^C^OJ^O^I cTö <>r •Hörerin" ■ CO CO CO CO CO CO CO I (JT^g,-) ^H CO O O iH_i>^CO Cl^^o *f rH~C0©i^»r(M"51 t-r5f«ri~r-r eOi-iiccocoo*coe4c4 O CD O CO O O i> O 00 O t-;_CD^CD_CD i-H^lO ^cq^Oi^ I TIJ^ ^t>. ©o o ©1 ^_^-* ?D rH rH^rH^ftl *1~C«" «00©Ct©l?151rH00 i>^»» -^^ (?1_?S -HH^O ^,«0 20 t^-^ 51 lO 5© t>^rH~t^?S I>^CO co~co" O O O O O O 'ti J>CO o rH gj T^ ,-( o o OOOOOOi>(N:D cD_-^rH_co oq^o^oq^ä^o^ O CO ^ * ^5?CC0C0© tCCi 'X >0 •>• iH r-l r-l »1 (M «'S*» rH'T,l'-^rH !>.© O rH* ©IC« rH rH OJC «'S rHO'M-+l© »* SD t^ lO !>• C-» 1^ CO O^CC^iS et sTi-iTci iff~io~>.o"co o © oi aC'i>.aDc(OX)aoc«GCCsotaD O 00 o ^ ' -H ' Ol S"l i 005I>rHCDTiHOO«De«rH(N O Thierproductlon. 371 OKMfO O CO -^00 c? O TJH^ I> rH O «O O 1^ T-Tl-rOrHr-TÖ^rHO OOOOOCMC^COCO-* OD i- ,« 'O « «i it L- O cr5>o^-^ frl Ci l>» CS ^ cc 40 sc t-i CO rH CO «i r-l iH eO HH O O "* rHi iH rH tH O -C * *i T-t(M. ao >» ao ■»* (M 1» 5-1 OOO© ic«j rH CO 05 CO O »O O O? ~ö~o o o o o ö o o ö~ CO oq_ I -^00^ CO CO ^ I— I CO -^ 1-^CO" COCffiOCOo^-^Oi-n" I> lÄ SJ rH C^ 04 I I MO GC O Oi4 rHO . 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Verf. hat seit mehreren Jahren vorwiegend nach dem letzteren Ver- fahren gearbeitet und die gewonnene prote'inreiche Pulpe mit gutem Er- folge nicht nur an Rindvieh, sondern auch an Pferde und Schafe verfüttert. Als Milchfutter excellirt dieselbe ebensowenig wie die gewöhnliche Pulpe. Eine laxirende Wirkung hat sie trotz des Gehaltes an Glaubersalz nie aus- geübt, wenn sie angedämpft verfüttert wurde. Ein Versuch, die Protein-Pülpe in Erdgruben zu conserviren, war von günstigem Erfolg. Die im Herbst 1879 eingemietete Pulpe wurde Anfangs Mai 1880 an Rindvieh verabreicht, war von angenehm-säuerlichem Geruch und wurde gern gefressen. Die Gruben waren im trockenen Sandboden angelegt, und nur die oberste Schicht der Pulpe wurde vor dem Ueber- 1) Zeitschr. f. Spir.-Industr., Jahrg. 1883. Bd. 6. S. 662 u. ff. 3g4. Thierproduction. werfen des Sandes mit Langstroh bedeckt. — Die Zusammensetzung des Protemschlammes s. Seite 369. 8^hhi'irir"u. Ueber die Verwendung des Albuminscblammes und der Pulpe. Pulpe aus Stärkefabriken macht auch G. Czeczetka^) Mittheilung. Derselbe fällt die Albuminate aus dem Wasser der Stärkebassins durch Kochen unter Essigzusatz aus und giebt den abgesetzten Albuminschlamm dem Vieh als Beifutter. Die Pulpe verfüttert Verf. möglichst frisch, aber nicht roh, sondern gekocht oder mit Branntweinschlempe angebrüht. Das Einsäuern der Pulpe nimmt derselbe in Fässern vor, denen der Boden aus- geschlagen ist. Die Pulpe wird mit Viehsalz gemengt fest in dieselben eingestampft. Diese Art des Einsäuerns hat den Vortheil, dass man die Pulpe dem Alter nach verwenden kann, was beim Einsäuern in Gruben nicht der Fall ist. Heu. Untersuchungen über das Heu und das Aufbewahren des- selben im Silo von Toms. ^) Eine Probe von gut ausgetrocknetem Heu enthielt 2,1 70/0 Fett, 1,89 0/0 (?) freie Essigsäure, 3,43% Zucker, 12,46 > Stärke, 27,25 7o Gummi und Schleim. ^ Eine andere Probe desselben Heus, jedoch aus einem Haufen, welcher sich erhitzt hatte, ergab: 4,26% Fett, Spuren von Aldehyd (nachgewiesen durch den Silberspiegel), 5,38 % (? D. Eef.) freie Essigsäure, 6,94 Zucker, 3,42 Stärke, 24,77 Gummi u. Schleim. Es waren also mehr als % (Jer Stärke verschwunden, nach Ansicht des Verf. in Zucker etc. umgewandelt worden. Von drei weiteren untersuchten Proben im Silo aufbewahrten Heus unterschied sich die eine nur wenig von gewöhnlichem Gras; die zweite war braun und roch stark nach Tabak; sie enthielt mehr Essigsäure und Zucker, aber weniger Stärke; die dritte Probe war ein Futterheu, welches 18 Monate lang eingegraben war; es enthielt noch Stärke und Zucker, aber war nicht sauer und roch moderig. Ueber die Gase, welche sich bei der Umwandlung des Grases in Heu entwickeln, von P. F. Frankland und F. Jordan.^) Das sich aus fein geschnittenem Grase entwickelnde Gas wurde über Queck- silber aufgefangen. In atmosphärischer Luft und bei Ib ^ hatten sich in drei Tagen 3 CC, und in dreizehn weiteren Tagen noch 4 CG. Gas ent- wickelt. Das erste bestand aus 46,35 % Kohlensäure, 0,07 % Sauerstoff, 53,58 0/0 Stickstoff. Das zweite aus 85,33 »/o CO2, 0,0 0, 14,67 N. Andere Versuche wurden ausgeführt, indem man das Gras mit einer Atmosphäre von Kohlensäure, Wasserstoff oder Sauerstoff umgab; die hier erhaltenen Resultate waren den obigen gleich. Hieraus schliessen die Verff., dass die Atmosphäre, welche das Gras umgiebt, weder auf das Volumen, noch auf die Zusammensetzung der Gase einen wesentlichen Einfluss ausübt. Das Gras erleidet in allen Fällen eine rasche Oxydation, entweder auf Kosten des freien Sauerstofis der Atmosphäre, oder, wenn dieser fehlt, durch den in dem Grase enthaltenen gebundenen Sauerstoff. Ist Luft vorhanden, so ist das entwickelte Gas reich an Stickstoff. Bei 36 <> wurde mehr Gas entwickelt, als bei 1 5 *'. In allen Fällen ist Kohlensäure das Hauptproduct, während Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe nur in sehr geringen Mengen auftreten. Die Verff. haben ähnliche Versuche ausgeführt, indem sie das ») Zeitschr. f. Spir.-Industr., Jahrg. 1883. 6. Bd. S. 604—605. Biedermanns Centralbl. 1884. 13. Jahrg. S. 214. •*) Chem. Centralbl. 1883. No. 5. S. 75. Daselbst nach Chem. News Bd. 26. 275. 8) Chem. Centralbl. 1883. 346. Das. nach Chem. News. 47. 200. Thierproduotion, 385 Gras unter Wasser tauchten. Hierbei wurde eine etwa fünfmal so gi'osse Menge Gas entwickelt als vorher, und zwar war das Gas reich au Wasser- stoff, welcher ohne Zweifel einer durch Bacterieu verursachten Milchsäure- gährung entstammt. Im Wasser wurde Essigsäure, Milchsäure und, wie es scheint, auch Propionsäure, gefunden. Enthielt das Wasser Phenol oder Quecksilberchlorid, oder war das Gras zuvor gedämpft worden, so ent- wickelten sich keine Gase. Amerikanisch-holländische Art der Heu- und Grummet- J^^^'^j'^JJ^ bereitung. Diese besteht nach dem Oesterr. landw. Wochenblatt (1883. bereitung. No. 40. S. 378) in Folgendem. Das Gras kann bald nach dem Mähen auch bei Regenwetter eingefahren werden und kommt in ein hausartiges Gemäuer ohne Dach, welches auf einen halben Stein gemauert und mit Cement gepflastert ist, woselbst das Gras mit Sorgfalt gleich massig fest- getreten und festgestampft wird (auf je 2 — 3 qm 1 Arbeiter). Harthalmige Futterkräuter lässt man erst abwelken, damit sie weicher werden und fest- getreten werden können. Ist das Gemäuer bis zum Kande gefüllt, so wird das Futter mit Brettern bedeckt, jeder qm mit 500 kg belastet, und ein Dach darüber angebracht. Die starke Belastung soll das Gras so fest zu- sammendrücken, dass die Luft nicht eindringen, und Verschimmeln oder Verfallen nicht eintreten kann. Das Heu erhitze sich nicht wie das Braun- heu, es behalte seine frische Farbe, nehme nur einen etwas säuerlichen, dem Vieh jedoch angenehmen Geschmack an und verliere fast nichts von seinen Nährstoffen. Zu achten ist auf gleichmässiges Liegenbleiben der Belastung. (Demnach wäre die Goffart'sche Methode nur eine Nachahmung der geschilderten.) Noch einfacher verfährt man in Holland, wo man 6 Hölzer oder Bäume im Kreise fest in die Erde gräbt, deren aus der Erde ragender Theil die Höhe der gewöhnlichen Kornmieten hat, und die, damit sie unter dem Druck nicht auseinander weichen, oben und in der Mitte miteinander verbunden werden. Zweckmässig werde der Heuberg hoch gelegenen Orts angebracht, der Platz drainirt, mit einem Graben um- geben und vor dem Einbringen des Futters mit einer Lage Stroh (5 — 8 cm hoch) bedeckt, um möglichste Trockenheit herzustellen. Eingesäuerter Mais. Der Gehalt des eingesäuerten Mais an leicht ^^^^^^^^"j^'- verdaulichen Eiweisssubstanzen scheint nach den Untersuchungen von A. Stutzer 1) 'äusserst gering zu sein. Durch das Einsäuern scheint der Mais an Nährwerth sehr zu verlieren, indem seine Eiweissstoffe zum grössten Theil Zersetzungsproducte bilden, welche einen weit geringeren Nährwerth als das Eiweiss haben. Die Menge der leicht verdaulichen Eiweissstoffe betrug in den untersuchten Proben nur einige zehntel, in einer sogar nur ein zehntel Procent. Ueber einen Kartoffeleinsäuerungsversuch berichten Wess- Kartoffel- ling und Märcker. 2) 1440 Ctr. Kartoffeln wurden in Schnitzel verwandelt rung. und unter Zusatz von 30 Ctr. Kochsalz eingemietet. Sowohl die frischen wie die nach ca. 3 Monaten der Miete entnommenen Kartoffeln wurden untersucht und hatten die im Kapitel „Futtermittelanalysen" (S. 363) mit- getheilte Zusammensetzung. Das Nährstoffverhältniss hatte sich durch den Gährungsprocess in den 1) Ber. über die Thätigkeit d. landw. Versuchsstat Bonn 1882. S. 2—3. — Nach Biederm. Centralbl. 1883. S. 497. 2) Biederm. Centralbl. 1883. S. 269. Jahresbericht 1883. 25 QQg Thierprodaction. Mieten von 1 : 10 auf 1 : 17,6 erweitert, und es berechnen sich mit Hülfe der Gesammtgewichte die durch das Einsäuern bewirliten Verluste an den einzelnen Stoffen wie folgt: Gesammtgewicht .... 58,6 •'/o Feuchtigkeit 64,5 „ Trockensubstanz .... 22,7 „ Mineralstoffe 35,4 „ Stickstoffhaltige Stoffe . . 57,0 „ Rohfaser 25,9 „ Stickstofffreie Stoffe u. Fett 24,6 „ Daraus geht hervor, dass die mit dem Einsäuern verbundene Einbusse an Nährstoffen eine bedeutende ist, und dass von den stickstoffhaltigen Bestandtheilen nicht nur die amidartigen, sondern auch die eiweissartigen betroffen werden. Dem ungeachtet empfehlen die Verff. das Dämpfen und Einsäuern der Kartoffeln, unter Hinweis auf die schlechten Erfolge anderer Conservirungsmethoden, als beachtenswerth. Dieses Sauerfutter in Quantitäten von 8 Pfd. neben 50 Pfd. Diffusions- rückstände pro Tag an Kühe verfüttert wurde gut vertragen; bei 10 Pfd. pro Tag trat Durchfall ein. Aufbewahrung der Kartoffeln zu Futterzwecken, i) Ein un- genannter Laudwirth Hess im lebruar eine Parthie Kartoffeln waschen, dünn ausbreiten und wiederholt gefrieren und aufthauen. Nach einigen Wochen wurde die Feuchtigkeit möglichst abgepresst, der Rückstand in kleine Stücke zerstampft und zum Trocknen ausgelegt. Nach vier Wochen war die Masse soweit getrocknet, dass sie zu grobem Schrot verarbeitet werden konnte, welches den Kühen in der Tränke verabreicht wurde. Es hatte den Anschein, als ob sich das Product jahrelang unverändert halten werde. IV. Untersuchungen über einzelne Theile und Organe des thierischen Organismus und deren Bestandtheile. Referent: W. Kirchner. Knochen, Blut. Auge. Sonstige Theile und Organe des thierischen Organismus und deren Bestandtheile. Eiweiss. Glutin. Zur Chemie des Glutins, von H. Weiske.^) Hatten Knochen längere Zeit in Chlorwasserstoffsäure gelegen, waren dieselben hinterher mit dest. Wasser bis zur Entfernung der saureu Reaction ausgewaschen und dann mit Wasser gekocht, so beobachtete der Verf. das Entstehen einer Glutinlösung, welche abweichend vom gewöhnlichen Glutin, auf Zusatz von Gerbsäure nicht, wohl aber gefällt wurde, wenn man einen Tropfen einer Salzlösung (NaCl, CaC02,CaS04) hinzufügte. Ohne Auswaschen der Säure- reste aus den Knochenstücken lösten sich die letzteren beim Kochen leicht in Wasser auf; die filtrirte, eingedampfte und 8 Stunden bei 130^ ge- 1) Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen 1882. No. 45. S. 207. Biedermanns Centralbl. 1883. S. 630 2) Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 7. S. 460. Thierproduction. 387 trocknete Masse löste sich leicht in Wasser, gelatinirte nicht und war stark sauer. Gerbsäure, Phospborwolframsäure , Phosphormolybdänsäure, Quecksilbercblorür, gesättigte Kochsalz- oder^scbwefelsaure Maguesiumlösung fällte die Lösung, Silber- und Bleilösung, Alkohol, Essigsäure und Ferro- cyaukalium, Salpetersäure dagegen nicht. Kupfersulfat und Kali erzeugte starke Biuretreaction. Die eingedampfte Glutinlösung hatte, nachdem sie bei 350 im Exsiccator getrocknet war, im Mittel 0,62% Asche, während W. im gewöhnlichen Leime 3,12% Asche fand. Weitere Versuche mit Leim-, Gelatine- und Glutinlösung, denen verschiedene Mengen 1% Gerb- säurelösung hinzugesetzt waren, zeigten, dass Leim- und Gelatinelösungen schon durch 5 ccm Gerbsäurelösung gefällt wurden, dass dies dagegen bei der Glutinlösung und lOfacher Gerbsäuremenge nicht der Fall war. Im letzteren Falle trat sofort Gerinnung ein nach Zusatz einiger Tropfen Gips- lösung. Verf. versuchte auch vollständig aschefreies Glutin herzustellen, was aber nicht gelang. Die Substanzen, welche erhalten wurden durch Kochen der möglichst aschefrei gemachten Knochenscheiben mit Wasser, durch Kochen des dabei ungelöst gebliebenen Theiles im Papinschen Topfe, durch Eindampfen beider Lösungen und Trocknen des Rückstandes bei 100*^, zeigten hinsichtlich ihrer Löslich- und Fällbarkeit etwas andere Eigen- schaften als das bei mittlerer Temperatur im Exsiccator getrocknete Prä- parat. Vielleicht hat dabei eine Zurückverwandlung in Collagen (Glutin- anhydrit) stattgefunden. Untersuchungen zur physikalischen Chemie des Blutes von ßiut. G. Hüfner und R. Külz.^) Verif. beschreiben ein Verfahren, mit Hülfe dessen es möglich ist, noch sehr geringe Kohlenoxydmengen quantitativ in der Atmosphäre mit Hülfe des Blutfarbstoffes nachzuweisen. Beiträge zur Chemie und Physiologie des Blutserums von A. E. Burckhardt.2) Ueber den Faserstoff und seine Entstehung aus dem Fibri- nogen von 0. Hammarsten.3) Beiträge zur Kenntniss der Blutfarbstoffe von J. G. Otto.^) Studien über das Methämoglobin von J. G. Otto.^) lieber das Oxyhämoglobin des Schweines von J. Otto.*^') Ueber krystallinisches Methämoglobin von G. Hüfner und J. Otto. 7) ' Ueber thierisches Chlorophyll von Th. W. Engelmann.s) Verf. Thj^en^ches beobacbtete an Vorticellen, dass der in derem Ektoplasma diffus vertheilte grüne Farbstoff im Lichte Sauerstoff ausschied. Die Menge des letzteren ist scheinbar nur eine geringe, da die Vorticellen selbst wieder viel Sauer- stoff verbrauchen. Durch Experimente mit freier, verminderter oder ganz gehinderter Sauerstoffzufuhr, bei welch' letzterer die Thiere sehr schnell sterben, kann man sich hiervon überzeugen. Es deutet diese Thatsache darauf hin, dass die grünen Vorticellen an sich ein höheres Sauerstoff- ') Journ. f. prakt. Chemie 1883. N. F. Bd. 28. S. 256. 2) Archiv f exp. Path. Bd. 16. S. 322. 3) Pflüger's Archiv f. Physiol. Bd. 30. S. 437. *) Ibidem. Bd. 31. S. 240. ^) Ibidem. Bd. 31. S. 245. 8) Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 7. S. 57. ') Ibidem. Bd. 7. S. 65. «) Pflüger's Archiv f. Physiol. Bd. 29. S. 80. 25' QQQ Tbierproduction. bedürfniss kaben, wie die verwandten, aber farblosen Vorticellen. Weitere Beweise für die Identität des grünen Farbstoffes mit dem Ciilorophyll der Pflanzen liegen nach dem Verf. darin, dass das Maximum der Assimilations- energie im Roth lag, wie auch durch verschiedene mikrochemische Reactionen die Identität bestätigt wurde. Es giebt darnach also Thiere, welche mittels des an ihr lebendes Protoplasma gebundenen Farbstoffes wie die Pflanzen im Lichte zu assimilireu vermögen. Eiweiss der ücbcr die Verschiedenheit des Eiereiweisses bei befiedert gebornen und bei nackt gebornen Vögeln und über die Verhält- nisse zwischen dem Dotter und dem Eiereiweisse von J. Tar- chanoff. ^) Das Eiereiweiss von blind und nackt geborneu Vögeln, vom Verf. Tata- Eiweiss genannt, zeigt von demjenigen der befiedert gebornen Vögel (z. B. der Hühner) eine ganze Reihe von Verschiedenheiten, von denen die wichtigsten folgende sind: Das durch Hitze coagulirte Tata- Eiweiss bleibt durchsichtig; es besitzt dabei Fluoreszenz; bei Verdünnung mit Wasser giebt es keinen Niederschlag; es ist wasserreicher als das Hühuereiweiss ; das durch Hitze coagulirte Tata-Eiweiss wird viel schneller verdaut und in Pepton übergeführt, als das Hühuereiweiss. Durch das Be- brüten erhält das erstere nach und nach die Eigenschaften des letzteren, und zwar durch die Einwirkung des Dotters, dessen Gewicht im Verhältniss zum Eiweiss um das doppelte kleiner ist, als bei befiedert gebornen Thieren. Es scheint daher das Ei der nackt gebornen Vögel weniger entwickelt zu sein. Auch das Eiereiweiss der nackt geborneu Vögel wird aus den Drüsen des Eileiters als Tataeiweiss ausgeschieden, verwandelt sich aber durch den Einfluss des grossen Dotters schnell in das gewöhnliche Eiereiweiss. Eiweiss. Zur Lehre vom Pepton von A. Poehl.^) Das vom Verf. dar- Pepton. gestellte Serum- und Fibrin -Pepton stimmt mit dem von Eichwald bei künstlicher Verdauung aus Hühuereiweiss erhaltenen Pepton überein; es existirt deshalb nur ein Pepton. In Beziehung auf die Eigenschaften des Peptons, welche Verf. eingehend studirt hat, sei hervorgehoben, dass die auf dem Wasserbade eingetrocknete Masse sich sehr leicht zu einer klaren, farblosen Flüssigkeit in Wasser auflöst. Durch Metallsalze und Gerbsäure findet in neutraler Lösung eine vollständige Fällung des Peptons statt, auf Zusatz von Säuren und Ferrocyankalium tritt dieselbe nicht ein. Alkohol schlägt das Pepton nur nieder in concentrirten, neutralen Lösungen, in sauren und alkalischen dagegen nicht, während Milieus Reagens in neutralen und schwach sauren Lösungen einen braunen, flockigen Niederschlag liefert, welcher sich beim Erwärmen röthet. Am besten reinigt man das Pepton von Eiweiss durch Kochen mit essigsaurem Eisenoxyde; die verschiedenen Angaben über die Eigenschaften des Peptons rühren von nicht völliger Entfernung des Eiweisses und Entstehung von Fäuluissproducten her. — Im eiweisshaltigen Harne ist Pepton enthalten; Verf. wies nach, dass unter 300 Fällen 65,370 quantitativ bestimmbare Mengen von Pepton enthielten. Durcli Einwirkung von zerkleinertem Nierengewebe auf Pferdeblutserum in saurer Lösung konnte eine Peptonisation bewirkt werden, ebenso durch das Gewebe des Duode- nums und des Dünndarmes, wie durch pflanzliches Gewebe. Verf konnte das Pepton in Eiweiss rückverwandeln, und zwar mit Hülfe wasserent- ziehender Substanzen, Alkohol und neutralen Alkalisalzen; jedoch muss diese ») Pflüger's Archiv f. Physiol. Bd. 31. S. 368. '^) Ber. d. d. ehem. Ges. Bd. 16. S. 1152. Thierpi-oductlon. 389 Einwirkung während längerer Zeit erfolgen. Das zuerst dabei entstehende Product zeigt Fällbarkcit durch Ferrocyankalium und Essigsäure (Meissner's /?- Pepton); das nächste Product giebt mit ^conc. Salpetersäure Fällung («-Pepton); dann erfolgt Schwerlöslichkeit (Metapepton) ; endlich findet Fäl- lung durch Neutralsalze, Lösung beim Erwärmen in Wasser und Aus- scheidung in der Kälte statt (Parapepton). Jedoch sind diese Körper keine scharf begrenzten Substanzen, sondern nur Uebergangsstufen. Nach den Untersuchungen des Verf., welche sich namentlich auf die Unveränderlich- keit des optischen Drehungsvermögens, sowie des specifischen Gewichtes und der Elementaranalyse des Eiweisses und des Peptons gründen, findet bei der Bildung des Letzteren aus ersterem eine Quell ung, nicht aber eine Hydratation statt. Ueber Eiweiss und Pepton von 0. Loew.^) Verf. übt Kritik an den Versuchen und Schlussfolgerungen anderer Autoren hinsichtlich der Eigenschaften des Eiweisses und Peptons und kommt auf Grund dieser Kritik, sowie eigner Versuche zu folgender Ansicht: Der Schwefelgehalt des Albumins wird nicht zu 1,3% gefunden, wie Harnack angiebt, sondern zu 1,7 — 1,8, wie schon Lieberkühn fand. Ein wesentlicher Unterschied im Schwefelgehaitc von Eiweiss und Pepton be- steht nicht. Wir sind nicht berechtigt, auf Grund der bis jetzt beobachteten That- sachen anzunehmen, dass ein Theil des N in Eiweiss lockerer gebunden ist als ein anderer. Bei der Spaltung des Albumins, resp. des Peptons durch Trypsin wird Harnstoff nicht erhalten. Es liegt kein Grund vor, die empirische Eiweissformel Lieberkühn' s abzuändern. Aus den von Harnack beschriebenen Kupferalbuminaten sowie den hier beschriebenen Silberalbuminaten folgt, dass die Molekulargrösse des Albumins der verdreifachten Lieberkühn'schen Formel entspricht. Das Pepton liefert unter den gleichen Umständen silberreichcre Ver- bindungen als das Albumin und die beobachteten Verhältnisse finden ihre einfachste Erklärung in der Annahme, dass das Molekül des Peptons ein Drittel so ' gross wie das des Albumins ist, dass beide Körper in einem Polymerieverhältnisse zu einander stehen und die Formel C72H112 N18SO22 die Molekulargrösse des Peptons ausdrückt. Ueber die nächsten Spaltungsproducte der Eiwcisskörper von W. Kühne und R. H. Chittenden.^) Ueber die Zusammensetzung des Körpers von Thicren, welche für menschlichen Consum gefüttert und geschlachtet werden, haben J. B. Lawes und J. H. Gilbert^) bereits früher eingehende Untersuchungen ausgeführt, und zwar bei Thieren verschiedenen Alters, verschiedenen Grades der Mast u. s. w. und in den verschiedenen Theilen des Körpers, nämlich in dem beim Schlachten als Rumpf und den als Abfall bezeichneten Theilen, sowie im Gesammtkörper. In der neuesten Untersuchung theilen die Ver- fasser 40 vollständige Aschenanalysen der einzelneu Theile der Thiere, sowie des Gesaramtkörpers derselben mit, nachdem zunächst die Resultate M Pflüger's Archiv f. Physiol. Bd. 31. S. 393. 2) Zeitschr. f. Biologie 1883. ^) Journ. of the Chemie. Society. 1883. QQQ Thierproductiön. der früheren Untersuchungen nochmals in der Hauptsache zahleumässig an- geführt und einer Besprechung unterzogen sind. Es wurden 10 Thierc in dieser Richtung untersucht, ein fettes Kalb, ein halbfetter und ein fetter Ochse, ein fettes Lamm, ein erwachsenes Schaf, ein halbfettes, altes Schaf, ein fettes Schaf, ein sehr fettes Schaf, ein erwachsenes Schwein und ein fettes Schwein. Wir führen, da die Wiedergabe des gesammten Zahlen- materials einen zu grossen Raum beanspruchen würde, nur den Gehalt des Gesammtthieres an Asche, Fett, sowie an den einzelnen Aschenbestand- theilen an, hinsichtlich der betr. Zahlen für den Rumpf (carcass) und den Abfall (abfal) auf das Original verweisend. Es sind enthalten im ganzen Thiere (bezogen auf nüchternes Lebendgewicht): 'S 1 Stickstofl haltige Substan2 i5 Gesammt Trocken- substanz u S 5 '= Fettes Kalb . . 3,80 15,2 14,8 33,8 63,0 3,2 Halbfetter Ochse . 4,66 16,6 19,1 40,3 51,5 8,2 Fetter Ochse . . 3,92 14,5 30,1 48,5 45,5 6,0 Fettes Lamm . . 2,94 12,3 28,5 43,7 47,8 8,5 Erwachsenes Schaf 3,16 14,8 18,7 36,7 57,3 6,0 Halbfettes altes Scha 3,17 14,0 23,5 40,7 50,2 9,1 Fettes Schaf . . . 2,81 12,2 35,6 50,6 43,4 6,0 Sehr fettes Schaf . 2,90 10,9 45,8 59,6 35,2 5,2 Ei'wachsenes Schwein 2,67 13,7 23,3 39,7 55,1 5,2 Fettes Schwein 1,65 10,9 42,2 54,7 41,2 4,0 Die Menge der Reinasche und die Zusammensetzung derselben ist aus folgender Tabelle ersichtlich. Es enthalten in Procenten (der Magen- und Darminhalt ausgeschlossen): (Siehe die Tabelle Seite 391.) V. Untersuchungen über Excrete und Secrete. I, Harn und Excremente. Harn. Ueber das Paraxanthiu, einen neuen Bestandtheil des nor- malen menschlichen Harnes, hat G. Salomon^) weiteres veröffentlicht (s. d. Ber. 1882. S. 414). Nach einer Angabe aller Reactionen des Paraxanthins theilt der Verf. die Resultate mehrerer Elementaraualyseu mit. Dieselben ergaben im Mittel: C — 46,62 o/o H— 4,97,, N— 31,70,, 0 Die Formel CisHnNaOd ergiebt C==46,5lo/o, H = 4,40 «/o-, N = 32,550/0 und 0 = 14,540/0. Bestimmung der Extractivstoffe und des Reductiousver- mögens des Harns von «Etard und Ch. Riebet. 2) Verff. bestimmen das ») Ber. d. d. ehem. Ges. Bd. 16. S. 195. *) Compt. reud. Bd. 96. S. 855. Thisrproduotion. 391 Ol .S ■<# CO Oi ■^ t^ CD ■rH 10 0 CO ^ CO CO 0 -2 2 o^ l> "<# 0 lO CO lH 1—1 CO J>^ 1—1 CO CO 0 « ja r-T Ö~ Go" c o q. co^ tH 1—1 co^ CO co^ iH 0 0 0 ^ ." TjT ö~ co" a of Ö" 'S (S 0 -* rtH 0 0 '~' tH o ■*-» «4-1 o vO 0:1 0 CO CO CO OS 0 0 CO CO CO 0 «S'^ GO q. c^^ 05^ o_ 0 CO^ OS J>.^ CO wo lO 0 0 ^ ^ o c ■^ (M CO "^ 0 CO CO Ol tH i> CO CO 0 ^ » <« o Oi tH CO CO OS Oi t-^ q^ co^ CO 0 lO 0 ''^ fl _CJ &: § o fo" tH CO r-l 0 CO CO 1—1 1—1 co" 0" 0 ö" 0^ ^ " Cd '* CO 0 0 1-1 f— I GO "^ 1> CO '^ 00 CO 00 CO CO CO f— 1 1—1 0 D g 00 CO 0 GO t^ lO OS lH lO co^ CO '^ rH 0 i^ C ^%^ © C« (TQ o 'S** tH 0 CO 00 iH iH 1—1 0" 0" 0" 0 f=^ 1-^ T|H CO 0 1—1 0 rH fci aj QO T-t C 1-1 "^^ 0 CO CO 0 t^ *^ ,■= ^ ec o CO tH rJH CO 05 0 CO T-i 0" 0" 0" ö f^ O '^ CO 0 r— 1 0 tH ^ iH t> CO CO T-l CO c» CO l^ ^ tH GO CO 0 ,a> 2 CO 05 c^^ 0 ■^ q. CO CO OS co^ c^ CO CO q **-* r^ ^ o Tfi ö" lO (N" rf co" ö" ö~ iH i-T ö~ 0" ö" ^ "3 O -^ -^ 0 (^ W tH iH ■n ^ l> CO ^ 0 0 CO t^ CO rt* 0 GO «0 CO 0 5 :2 J> lO 05 CO "<*^ CO CO q^ CO^ lO 1—1 CO CO 0 ^ eä (2^ CO o CO CO vo" co" 0 th" 1— 1 rH ö" 0" 0" ö~ '^ ■^ 0 0 1—1 tH , -u _ s ü ^ * • i CO II 3 • • • • 0 0 • • 0 0 $-1 p Xi CS :c3 'i £ Ü < » <ä tl C/3 :CÖ Ö o >) Der Naturforscher 1883. S. 201. Thierproduotion. 403 bei vermehrter Verdünnung der Luft trat ein erhebliches Sinken des Kohlen- säuregehaltes des Blutes ein in Folge stärkerer Athemthätigkeit und da- durch hervorgerufener stärkerer Ventilation und verringerter Oxydation. Hinsichtlich des Einflusses der Luftverdünnung auf den Blutdruck wurde gefunden, dass der Einfluss, welchen der innerhalb weiter Grenzen schwan- kende Luftdruck auf den thierischen Organismus ausübt, in der Hauptsache chemischer, also nur in geringem Masse mechanischer Natur ist. So sind die bei niedrigem Drucke auftretenden Blutungen der Schleimhäute auf eine durch den Sauerstoffmangel hervorgerufene Aenderung der Gefässwände, nicht aber auf äussere Reizung zurückzuführen. In Betreff des Stoffwechsels wurde als Mass desselben der im Harn ausgeschiedene Stickstoff angesehen. Es ergab sich eine constante Mehrausscheidung von Stickstoff bei vermin- dertem Drucke, welche durch erhöhten Eiweisszerfall bewirkt wird. Ueber die Ablagerung von Fett bei gemästeten Thieren hat rett- J. Csokor^) auf Veranlassung des Comites der H. Mastviehausstellung in ^ agerung. Wien 1882 bei 12 Thieren verschiedener Rasse und verschiedenen Mast- zustandes eingehende Untersuchungen angestellt, deren Resultate in fol- genden Sätzen zusammengefasst werden: 1) Bei der Mästung des Rindes lagert sich das Fett in Form der Fettiufiltration nur in den Bindegewebs- zellen des Fleisches ab, also im Bindegewebsblütgefässapparate und zwar können drei morphologisch verschiedene Grade der Fettablagerung ange- nommen werden. Die Fettinfiltration beginnt in den Gefässscheiden der kleineren Venen und schreitet von da gegen das Muskelgewebe vor, indem bei höheren Graden neues Bindegewebe, vorgebildet in Form von Sprossen, die Muskelbündel zerklüftet und deren Bindegewebskerne mit Fetttropfeu versehen werden. Diese Thatsache spricht für das Vorhandensein des Fettes im Blute selbst, welches infolge des langsameren Strömens des Blutes in den kleinen Venen Gelegenheit hat, durch die Gefässwand in das Bindegewebe und von da in die Bindegewebszelle einzutreten. Erst später, wenn durch die Compression der kleinen Venen auch eine Strömung in einzelnen Haar- gefässen stattfindet, beginnt auch um die letzteren die Bildung von Fett- gewebe. Das Fettgewebe bildet sich zunächst um die Muskelbündel, da zwischen denselben die kleineren Venen liegen. Erst später wird das Muskelbündel zerklüftet und auch um die Muskelfaser entwickeln sich Fettzellen analog wie bei der Pseudohypertrophie. Die muskulösen Elemente erleiden bei der gewöhnlichen Mästung ausser einer geringen Compression und einer beginnenden fettigkörnigen Entartung der Kerne des Sarkolemmas keine Veränderung. Die Querstreifung der einzelnen Muskelfasern ist demnach vollkommen erhalten, die Function der- selben, mit Ausnahme eines baldigen Ermüdens, welches sich in Form der Trägheit nach aussen zu erkennen giebt und durch die Compression ein- zelner Muskelfasern bedingt wird, ist nicht gestört. Zur Anatomie der Lymphgefässe des Pferdes von Franck.^) Die Ptomaine; chemische, physiologische und gerichtlich medicinische Untersuchungen von J. Guareschi und A. Mosso.^) ') Milchztg. 1883. S. 120 u. 136. 2) Deutsche Zeitschr. f. Thiermedicin. Bd. 10. S. 51. 3) Journ. f. prakt. Chemie. N. F. Bd. 27. S. 432 und Bd. 28. S. 504. 26* 404 Thierprodnotion. üeber die physiologischen Wirkungen des Kupfers auf den Organismus der wiederkauenden Haussäugethiere von Ellen- berger und Hofmeister.^) Die hauptsächlichsten, bei Schafen erhaltenen Resultate dieser Arbeit sind folgende: 1) Die Einwirkung des Kupfers auf die Körpermuskulatur ist keine sehr erhebliche. 2) Bei Wiederkäuern wirkt das Kupfer auch in kleinen Gaben schädlich, da diese dasselbe nicht er- brechen. 3) Die Herzthätigkeit wird nicht erheblich beeinflusst. 4) Die Blutkörperchen erschienen in ihrer Form und Beschaffenheit verändert, aber in verschiedener Art und Weise. 5) Eine wesentliche Beeinflussung des Respirationscentrums konnte nicht constatirt werden. 6) Die Urin- secretion war nicht constant vermindert. 7) Brechneigungen wurden nicht beobachtet. Vn. Untersuchungen über den Gesammtstoff- wechsel. I. Verdauung und Verdaulichkeit der Nahrungs- und Futtermittel. Fäulniss. ^erth^der j)[q Vertr etuugs werthc des hauptsächlichsten organischen Stoffe. Nahrungsstoffe im Thierkörper von M. Rubner.^) Die früher von Voit und Pettenkofer begonnenen Versuche in der genannten Richtung hat der Verf. fortgesetzt. Dieselben wurden an Hunden und Kaninchen ange- stellt und die Leistungsfähigkeit von Eiweiss, Fett und Kohlehydraten durch die Kraft, den Grad ermittelt, mit welchem diese Nahrungsstoffe den Stoff- verlust eines vorher hungernden Organismus aufhoben; daher nennt der Verf. auch diejenigen Stoffmengen, welche sich vertreten, isodynam. Es ergaben die Versuche in dieser Richtung Folgendes: 1) Die isodynamen Stoffe und Werthe. a. Das Nahrungsfett ist dem Körperfette in gleichen Gewichtsmengen isodynam. b. Das gefütterte Muskelfleisch ist dem bei ungenügender Eiweisszufuhr vom Körper abgegebenen Eiweissmateriale in gleichen Gewichtsmeugeu isodynam. 0. Fette und Kohlehydrate sind in ihrem Wirkungswerthe bei gleichen Mengen sehr verschieden; im Mittel entsprechen 100 Th, Fett 340 Th. Kohlehydraten. d. Aus dem isodynamen Werthe zwischen Fett und Eiweiss und Fett und Kohlehydraten kann man den isodynamen Werth füi' das ersetz- bare Eiweiss und Kohlehydrat berechnen; 100 Th. trocknes Eiweiss sind darnach 113 Th. Rohrzucker und 122 Th. Traubenzucker iso- dynam. 2) Die Isodynamie kann begründet sein in den den Stoffen innewohnenden Kräften oder in bestimmten chemischen Eigenschaften. Die Versuche lassen das erstere annehmen, da die isodynamen Werthe der Nahrungsstoffe sich fast vollständig mit den direct ermittelten calorimetrischen Werthen decken. So entsprechen 100 Th. Fett: 1) Archiv f. wissensch. u. prakt. Thierheilk. 1883. Bd. 9. S. 325. '') Zeitschr. f. Biologie 1883. Bd. 19. S. 312. Thierproduction. 405 am Thier kalorimetrisch bestimmt bestimmt Eiweiss ...:.... 211 201 Stärke 232 221 Rohrzucker 234 231 Traubenzucker (wasserfrei) . . 256 243 (mit HaO) . . 282 271 Die Ursache, warum beim Thierversuche etwas höhere Zahlen erhalten wurden, liegen vielleicht darin, dass bei Eiweiss- und Stärkefütterung im Darme Gährungs- und Fäulnissvorgäuge stattfinden, welche Verlust an Energie hervorrufen, und dass die Athemarbeit und damit der Stoffwechsel der Thiere bei Eiweiss, Stärke und Zucker eine gegenüber dem Fettfutter gesteigerte ist. Es steht damit die vermehrte Kohlensäureabgabe im Zu- sammenhang-, beträgt dieselbe beim Fett = 100, so beläuft sich dieselbe beim Eiweisse auf 123, Stärke 128, Zucker 127. Uebrigens vertreten sich die Stoffe nicht nach den Mengen an Sauerstoff, durch welche sich die ersteren sättigen. Es entsprechen 100 Theile Fett nach dem nach dem nach der Sauerstoflfver- Thiorexperi- Verbrennungs- brauehe mente wärme Eiweiss .... 193 211 201 Stärke .... 240 232 221 Rohrzucker . . 249 234 231 Traubenzucker . 253 256 243 3) Gesammtstoff- und Kraftwechsel. Der Stoffwechsel ist in der Haupt- sache ein Wechsel der Kräfte, da, nach den Versuchen des Verf., es für den Gesammtstoffwechsel gleichgültig ist, welche Stoffe der Körper zugeführt erhält. Nur ein kleiner Theil des Eiweisses kann nicht durch isodyname Mengen anderer Stoffe vertreten werden, und zwar, weil stets an der Haut, im Haare, in den zerfallenden Blutkörperchen, im Darme und in den Drüsen stickstoffhaltige Stoffe abgestossen werden, hier natürlich ein Ersatz statt- finden muss. Abgesehen vom wachsenden Organismus, welcher Eiweiss be- darf, ist das Eiweiss für den Kraftwechsel kaum von Bedeutung, da alle anderen Stoffe die Quelle für die Kraft bilden können. Die am Gesammt- organismus gemachten Beobachtungen lassen sich auch auf die Vorgänge in der einzelnen Zelle übertragen. Ueber die Verdauungssäfte und die Verdauung des Pferdes Verdauung von Ellenberger und Hofmeister i) (s. d. Bericht 1882. S. 422.). Die"^^' ^^"'^''* Verff. stellten einen künstlichen Magensaft dadurch her, dass die drüsen- haltige, gut zerkleinerte, frische oder nach gründlichem Auswaschen ent- säuerte und direct oder nach Alkoholbehaudlung getrocknete Magenschleim- haut 24 Stunden bis 8 Tage lang der Einwirkung folgender Extractions- flüssigkeiten ausgesetzt wurde: 1. Wasser, 2. Glycerin, 3. 0,2 — 0,5 7o HCl, 4. 0,2— 0,5 7o Milchsäure, 5. 0,2— 0,50/o salzsaures, 6. 0,2— 0,5^0 milchs. Glycerin, 7. 0,6— 1,0^0 NaCl-Lösung in Wasser, 9. dieselbe in Glycerin. Da sich im künstlichen Magensafte nur wenig oder keine Säure findet, so wurden zu je 1 g Extract 10 ccm eines 0,2 % salzsauren Wassers hinzu- gesetzt. Die von den Verff. über die „Eigenschaften und physiologischen Wirkungen des Pferdemagensaftes" ausgeführten Untersuchungen ergaben folgende Resultate: ») Archiv f. wissensch. u. prakt. Thierbeilk. 1883. Bd. 9. S. 177 u. 261. ^Qg Thierproduotion. 1. Das Magenextract der Fuudusdrüsenregion unterscheidet sich wesent- lich von dem der Pylorusdräsenregion. Es enthält mehr Mucin, mehr Säure und mehr Fermente-, in ihm finden sich verdaute, im Pylorusdrüsenextract unverdaute Eiweisskörper. 2. Die Drüsenschleimhaut des Magens enthält sowohl Salz- als Milchsäure. Der Säuregrad scheint 0,04 % kaum zu übersteigen. 3. Im Pferdemagensafte resp. dem Fundusdrüsenextracte findet sich ein sehr wirksames proteolytisches Ferment, welches alle Eiweiss- körper (Casein, Fibrine, Albumine) in Pepton und den Leim in der Weise umwandelt, dass derselbe leicht diffusibel wird und seine Gelatinirbar- keit verliert. Das Ferment ist sehr schwer diffusibel, in Wasser, Glycerin, schwachen Salz -, Säure - und Alkalilösungen löslich, durch Alkohol, Bleizucker, kohlen- saure Magnesia u. s. w. fällbar. Es wirkt nur in Gegenwart von Säuren proteolytisch, wird durch Fäulniss- und Alkohölgährung zwar zerstört, widersteht aber lange; die Milchsäuregährung beeinträchtigt das Ferment in seiner Wirkung nicht, wenn nicht die Milchsäureconcentration einen sehr hohen Grad erreicht. Die proteolytische Wirkung erfolgt am besten bei Gegenwart einer Salzsäure von 0,15 — 0,5 7o. Die Salzsäure ist durch organische Säui-en gleicher Concentration nicht ersetzbar. Erst eine 2 % Milchsäure leistet nahezu dasselbe, wie eine 0,2% HCl. Die Milchsäure kann aber die Salzsäure in ihrer Wirkung unterstützen, sodass eine 0,1 *^/o und noch schwächere Salzsäure bei Gegenwart von einer 0,1- — 0,5 7o Milchsäure ebensogut wirkt, wie die 0,2 7o HCl. Zu viel Säure beeinträchtigt die Pepsinwirkung, ebenso wie zu wenig Säure. Während bei Gegenwart einer 0,05 % HCL das Pepsin gar nicht und bei 0,1 % nur unvollkommen wirkt, tritt auch schon durch eine 0,6^0 HCL eine Beeinträchtigung der Pepsinwirkung ein. Viel Milchsäure im Magen stört die Magenverdauung ebenfalls und zwar durch Reizung der Magenschleimhaut. Das Pepsin muss in gewissen Mengen in der ver- dauenden Flüssigkeit sein, um wirken zu können. Seine Wirksamkeit steigert sich mit der Zunahme seiner Menge bis zu einem gewissen Grade. Eine weitere Steigerung des Pepsingehaltes ist nutzlos, ja sogar schädlich. Das Pepsin wirkt nur in Gegenwart von Wasser und am besten bei einer Temperatur von 37 — 55 ^ C. Steigerung und Sinken der Temperatur be- wirkt Störungen. Steigt die Temperatur über 60 ^, dann wird das Pepsin wirkungslos. Gekochter Magensaft verdaut nicht. Das Pepsin verdaut sich nicht selbst, oder wenigstens ausserordentlich langsam. 4. Der reine Pferde- magensaft enthält ein Lab-, Milchsäure-, Fett- und Stärkeferment, die letzteren beiden aber in so unbedeutender Menge, dass sie nicht in Be- tracht kommen, diese Fermente sind sämmtlich durch Alkohol fällbar. Das Labferment ist schwer oder nicht diffusibel, die anderen Fermente dagegen sind diffusibel. 5. Der Pferdemagensaft verdaut die Cellulose nicht. 6. Der- selbe verdaut dagegen Bindegewebe, Fettgewebe, Knorpel, Fleisch leicht. Knochen und elastische Gewebe werden von denselben auch verdaut, aber langsamer, schwerer. Horngewebe wird vom Pferdemagensaft nur wenig angegriffen. 7. Die Schleimhaut der Portio cardiaca des Pferdemagens ent- hält nur Spuren eines proteolytischen Fermentes und geringe Mengen von Säure. Da diese Schleimhaut von mehrschichtigem Plattenepithel bedeckt ist und weder Drüsen noch Follikel enthält, müssen diese Stoffe als im- bibirt angesehen werden. 8. Die entzündete Magenschleimhaut producirt kein Pepsin. 9. Pepsinlösungen resp. Extracte der Magenschleimhaut können Thierproductlon. 407 in schwacher Carbol- oder Salicylsäurelösung oder in einfachem Glycerin lange Zeit aufbewahrt bleiben, ohne an ihrer Wirksamkeit einzubüssen. 10. Der Inhalt der rechten Hälfte des Pferdemagens zeigt keine constanten Unterschiede, namentlich in Bezug auf seinen Säuregrad, von dem der linken Hälfte. Weiter haben die Verfasser ^) Untersuchungen über den mikroskopischen Bau der Magenschleimhaut, den Ort der Pepsinbildung und den Pepsin- gehalt der Magenschleimhaut in den verschiedenen Verdauungsperioden an- gestellt, welche folgende Resultate lieferten: Der verhältnissmässig sehr kleine Pferdemagen zerfällt in einen drüsen- losen Proventrikulus und in einen Drüsenmagen, an dem die beiden Regionen der sog. Lab- und Schleimdrüsen zu unterscheiden sind. Die ganze Magen- wand ist sehr reich an elastischen Elementen, die Magendrüsen sind von contractilem und elastischem Gewebe umgeben. Es kommen in der Magen- wand submucöse und intermuskuläre Ganglien vor; auch enthält die Mem- brana propria noch Ganglienzellen. Die sog. Labdrüsen (Fundusdrüsen hom.) des Pferdemagens enthalten ausser dem Oberflächenepithel noch mindestens zwei scharf von einander zu trennende Zellenarten (Haupt- und Belagzellen nach Heidenhain). Die Belagzellen tragen beim Pferde fast immer zur Bildung des Lumens der Drüsen bei; die Hauptzellen liegen in der Regel zwischen ihnen, selten nach innen auf denselben. Ausser diesen beiden Zellenarten kommen neben seltenen Wanderzellen noch verschiedene Zellen vor, welche in ihren Eigenschaften zwischen beiden stehen, d. h. die in manchen Beziehungen den Haupt-, in anderen den Belagzellen gleichen. Die Zellen der sog. Pylorusdrüsen stimmen beim Pferde in ihren Eigen- schaften nicht mit den Hauptzellen der Fundusdrüsen überein. In den Pylorusdrüsen des Pferdes kommt ausser dem Oberflächenepithel des Ausführungsganges nur eine Zellenart vor. Das Oberflächenepithel und das der Drüsenausführungsgänge producirt Schleim. Grössere Lymphfollikel fehlen in der Magenmucosa. Cytogenes Ge- webe existirt aber daselbst. Lymphgefässe sind sehr zahlreich vorhanden. Das in der Magenschleimhaut vorhandene Pepsin ist theilweise direct durch Glycerin, theilweise aber nur durch Behandlung mit HCl extrahir- bar. Die pepsinbereitende Partie der Magenschleimhaut des Pferde sist zwar sehr dick und besitzt lange Drüsen, ist aber in der Ausdehnung unver- hältnissmässig klein. Die Pylorusschleimhaut enthält in den ersten Stunden der Verdauung gar kein oder nur Spuren und später auch nur sehr geringe Mengen Pepsin. Dieses Pepsin sitzt wesentlich in den oberflächlicheren Lagen des Stratum glanduläre, in den Drüsenausführungsgängen. Die Labdrüsenschleimhaut resp. die Belagzellenregion ist sehr reich an Pepsin, und zwar in ihrer ganzen Dicke. Die tieferen Drüsenpartieen sind allerdings etwas fermentreicher als die oberflächlichen. Am wenigsten Pepsin resp. pepsinogene Substanz enthält die Lab- schleimhaut in der ersten Verdauungsperiode. Auf der Höhe der Verdauung *) Archiv f. wissensch. u. prakt. Thierheilkunde 1883. S. 261. 4Qg Thierprodnction. und ZU Ende derselben ist der Fermentreichthura der Schleimhaut sehr be- deutend. (Die Magenschleimhaut länger hungernder Tliicre haben wir nicht untersucht.) Das Pepsin wird von den Drüsenzellen der sog. Lab- oder Fundus- drüsen gebildet. Die Stadien der Pepsinbildung scheinen das Aussehen der Zellen, ob sie als Belag- oder Hauptzellen erscheinen, zu bestimmen, jeden- falls ändern sie das Zahlenverhältniss der beiden Zellenarten zu einander ab. Darmsaft. Uebcr die verdauenden Eigenschaften des Darmsaftes der Haussäugethiere von H. Frick. i) Verf. entnahm dem Pferde, Hunde, Schafe, Schweine und Kaninchen nach dem Tode Darmstücke, welche so lange mit Wasser gewaschen wurden, bis dasselbe klar ablief. Hierauf zog oder schabte Verf. die Schleimhaut mit einem Theile des submukösen Binde- gewebes ab (nur beim Kaninchen musste muscularis und serosa mit ver- wandt werden), zerschnitt die Schleimhaut mit der Scheere und legte die Stücke 24 St. in Alkohol von 90%. Die später getrocknete Masse wurde gepulvert und extrahirt mit: 1. Glycerin, welches zur Hälfte mit Wasser verdünnt war; 2. 1 ^o Lösung von Natr. carbon. pur. ; 3. destillirtem Wasser, dem im Sommer 0,3 % Acid. salicyl. zugesetzt war. Mit dem erhaltenen Extracte sollten namentlich Versuche angestellt werden über die Verwand- lung der Eiweisskörper in Peptone und der Stärke in Zucker. Benutzt wurde Fibrin und Stärke, bei welch' letzterem Körper die Verdauungs- flüssigkeit genau neutralisirt wurde. Beim Fibrin Hess der Verf. die letztere 4 — 5 St. bei 38 ^ C. einwirken, bei der Stärke Va — 4 St. Die Versuche ergaben folgendes Resultat, wobei wir nur diejenigen mittheilen, welche mit dem Darmsafte des Pferdes, Schafes und Schweines ausgeführt wurden. Extract 2 und 3 der Schleimhaut des Pferdejejunums griff Fibrin schwach an-, Extr. 2 der Blinddarmschleimhaut ergab mehrfach starke, mehrfach nur schwache Peptonreaction; Stärke wurde nicht angegriffen; Extr, 3 gab nur schwache Peptonreaction. Schaf: Extr. 3 der Schleimhaut des jejunum greift Fibrin schwach an. Grimm- und Blinddarm ergeben das gleiche Resultat. Schwein: Weder Extr. 2, noch 3 der Schleimhaut des jejunum wirken auf Fibrin oder Stärke. — Unter Berücksichtigung des LTmstandes, dass weder die Fäulniss in dem alkalischen Extracte noch das Eintreten von Pankreassaft ganz auszuschliessen war, folgt aus den Versuchen, dass den Extracten der Darmschleimhaut der Haussäugethiere keine wesentlich verdauenden Eigenschaften zukommen. Ueber die Verdauungskraft des käuflichen Pepsins inner- halb und ausserhalb des Magens von C. M. Dana.^) Verf. fand, dass die Wirkung des käuflichen Pepsins im Magen eine weit kräftigere war als ausserhalb desselben. Während sich im Magen von Hunden von dem gefutterten Eiweisse ohne Pepsinzusatz nur Ys löste, blieb mit Pepsin nur Vs ungelöst. Die Fettresorption im Darme geht nach Zawarykin^) dadurch vor sich, dass das Fett durch amoeboide Bewegung in die Lymphzellen eindringt, die letzteren aber direkt in die Blutgefässe, namentlich in die Venen übergehen. Synthese von neutralem Fette aus Fettsäuren im Thier- körper von J. Munk.^) Verf. führte einen Versuch aus, welcher die ^) Arch. f. •wissensch. u. prakt. Thierheilk. Bd. 9. S. 141. 2) Amer. Journ. of med. sciences 1882. S. 337. 8) Pflügers Archiv f. Physiol. Bd. 31. S. 231. *) Der Naturforscher 1883. No. 25. S._239. Thierproduction. 409 Umwandlung der in der Nahrung gereichten Fettsäuren in Neutralfett nach- weist. Ein Hund von 15,81 kg Gewicht, welcher 19 Tage lang gehungert hatte und dessen Anfangsgewicht deshalb um 32% zurückgegangen war, er- hiel 14 Tage lang wenig mageres Fleisch und viel Fettsäuren aus Hammeltalg. Durch Aufnahme von 3200 g Fleisch und 2850 g Fettsäuren stieg das Gewicht wieder um 17%. Nach dem Tödten zeigte sich eine reichliche Ablagerung von Fett im Innern des Thieres, so dass durch einfaches Ab- trennen mit dem Messer 1100 g Fett gewonnen werden konnten, welches dem Hamraelfette glich, wodurch die Synthese von Neutralfett und die Ab- lagerung desselben im Köriier erwiesen ist. Damit ist auch die Ansicht hinfällig geworden , als ob durch die Aufnahme der Fettsäuren nur das aus dem Eiweisse abgespaltene Fett vor Verbrennung geschützt wäre und sich angesetzt hätte, da in diesem Falle Hunde-, aber nicht Hammelfett ent- standen wäre. Untersuchungen über die Verdaulichkeit des Fleisches von "Verdaulich- keit der P. Hönigsberg.i) Kohes, gekochtes und gebratenes Fleisch wurde mit Nahrung. 5 g Witte'schen Pepsins, welche in 1000 ccm salzsäurehaltigen Wassers gelöst waren, digerirt. Vom Eiweisse des rohen Fleisches waren 39,7 %, von dem des gekochten 26,6, vou dem des gebratenen 48 % ^^ Pepton übergeführt. Versuche über die Zeit, welche erforderlich ist, Fleisch und Milch in ihren verschiedenen Zubereitungen zu verdauen von E. Jessen. 2) Benutzt wurde zu den Versuchen von Sehnen und Bändern vollständig befreites Rindermuskelfleisch, welches in verschiedenen Arten der Zubereitung zur Verwendung kam: roh, halb gar gekocht, ganz gar gekocht, halb gar gebraten, ganz gar gebraten. Es wurden diese Fleischsorten sowohl in künstlicher Verdauungsflüssigkeit, als beim Hunde und Menschen geprüft, und zwar gelangten im ersteren Falle 25 g ge- schabtes Fleisch in 250 ccm der Verdauungslösung (0,1 % Pepsin und 2^2 % HCl bezw. 0,2 % und 5 % HCl, zwischen deren Verdauungs- vermögen aber kein Unterschied bestand) 24 Stunden bei 35 — 40 '^ C. zur Verdauung. Der dann unverdaut gebliebene Theil wurde abfiltrirt, bei 100 — 110 ^ getrocknet und gewogen. Die Menge belief sich bei 25 g rohem Fleische 5,67 g „ 25 g halb gar gekochtem Fleische . 9,49 g „ 25 g ganz ,, „ „ • • 17,95 g „ 25 g halb gar gebratenem „ . . 9,76 g „ 25 g ganz „ „ „ • • 17,07 g Bei den mit dem Hunde angestellten Versuchen wurden 2 g Fleisch, welche in ein Tüllsäckchen genäht waren, durch eine Fistel in den Magen gebracht. Die Verdauungszeit belief sich im Mittel für rohes Rindfleisch auf 5,58 Stunden Milch. Fleisch. ^ ] gekochtes Rindfleisch . ganz „ / ^ halb gari , , ^ } gebratenes „ ganz „ J ^ " Froschfleisch Kalbfleisch Schweinefleisch f6,83 15,79 (7,42 17,54 4,46 6,63 6,25 ') Centralbl. f. d. med. Wissensch. 1882. 3) Zeitschr. f. Biologie. Bd. 19. S. 129. S. 783. 410 Thierproduotion. Die Versuche am Menschen erfolgten bei einem 30jährigen Manne, welcher 100 g Fleisch und 300 g Wasser in den leeren Magen erhielt. Es wurde die Zeit beobachtet, zu welcher die Pumpe keine Fleiscbfaser mehr aus dem Magen heraufbrachte. Es ergab sich für die Verdauungszeit Folgendes: rohes Rindfleisch 2 Stunden ^^^b ^^^l gekochtes Rindfleisch . . |f/^ " ganz „ i * 13 „ SJ^zT}^^-»-'-- « ■ ■ il : rohes Hammelfleisch 2 „ „ Kalbfleisch 31/2 » „ Schweinefleisch 3 „ Auch Milch in verschiedenen Arten der Zubereitung wurde demselben Manne gereicht. Es wurde soviel Milch gereicht, dass der Stickstoffgehalt der- selben demjenigen von 100 g Fleisch gleichkam. Es wurden verdaut: 602 ccm rohe Kuhmilch . . . in 3^2 Stunden 602 „ gekochte Kuhmilch . . „ 4 „ 602 „ saure „ . . „ 3 „ 675 „ abgerahmte „ . . „ 3^2 „ 656 „ rohe Ziegenmilch . . „ 3V2 „ Die Versuchszahlen zeigen, dass rohes Rind- und Hammelfleisch am schnell- sten, ganz gar gebratenes Fleisch und gekochte Milch am langsamsten ver- daut werden. Studien über die Verdauung der Kuhmilch und über die Mittel, ihre Verdaulichkeit zn erhöhen von J. Uffelmann.^) Die vom Verfasser ausgeführten Untersuchungen erstrecken sich auf folgende Punkte: 1) Verhalten der Kuhmilch gegen verd. Salz- und Milchsäure, sowie gegen künstlichen Magensaft. 2) Die Ausnutzung der Kuhmilch im Verdauungstractus. 3) Die Verdaulichkeit gekochter Kuhmilch und der Buttermilch, 4) Die Methoden, die Verdaulichkeit der Kuhmilch zu erhöhen. ad 1. Um die Milch in ganz feinen Flocken zum Gerinnen zu bringen, ist ein ganz bestimmtes Verhältniss von Milch und HCl nöthig ; im Mittel fand Verf. auf 10 ccm 2 0/00 HCl 7—8 ccm Milch. Das Ver- hältniss ist nach dem Gehalte der Milch an Salzen und Wasser ein ver- schiedenes. Anders stellt sich das Verhältniss, wenn HCl zur Milch hinzu- gesetzt wird; 5 ccm Milch gerinnen mit 1,0 — 2,5 ccm einer 2 <^/oo HCl nur in der Hitze, mit 4,0 ccm HCl bei gewöhnlicher Temperatur, mit 8 ccm HCl überhaupt nicht. Durch längeres Stehenlassen von Milch mit HCl im letzterwähnten Verhältnisse verändert sich der Käsestoff in der Weise, dass keine Gerinnung mehr eintritt, die Kuh- also der Frauenmilch .ibnlich wird, sich daneben auch Pepton bildet. Milchsäure löst den geronnenen Käse- stoff nicht wieder auf, wie auch ihre Wirkung auf die Gerinnung eine weit schwächere ist. Die mit Pepsin unter Zusatz von HCl und von Salz zugleich mit Milchsäure ausgeführten Verdauungsversuche zeigten, dass bei Zusatz von soviel HCl, welche in der Kälte eine staubartige Gerinnung erzeugt, die Milch in der Verdauungsflüssigkeit in kleinen Fleckchen, also nicht grob- ») Pflügers Archiv f. Physiol. Bd. 29. S. 339. Thierproduction. 411 Verfasser 58/4 Mon. 6 Wochen 4 Wochen 111/4 Mon. 1500 1750 1600 alten Knaben alt alt alt ccm Mileh 9400 ccm 2400 ccm 650 ccm 4000 ccm 98,7 98,4 99,2 99,4 98,2 99,2 98,5 93,4 95,6 93,5 94,9 94,8 92,2 93,3 44,2 56,6 56,2 51,0 53,3 45,4 57 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100 90,0 91,6 91,7 94,0 93,7 90,0 92,3 körnig gerinnt; trat dagegen auf Zusatz von HCl gar keine oder eine grobe Gerin«uug ein, so bildeten sich grobe Gerinnsel, welche sich nur schwer im künstlichen Magensäfte auflösten. ad 2. Je feiner die Coagula der Milch im Momente der Gerinnung vertheilt werden, um so mehr Pepton bildet sich bei der Verdauung und umgekehrt. Verf. stellte auch Ausnutzungsversuche an sich selbst, wie an Säuglingen an, welche Folgendes ergaben: Es wurden verdaut in Procenten von: Eiweis . . Fett . . . Salzen . . Zucker . . Trockensub- stanz.!. Ganz. ad 3. Die beim Kochen der Milch sich bildende Haut besteht im Allgemeinen aus 60— 62 % Wasser, 38— 40 > festen Stoffen, von denen 21% Eiweiss und 10 — 16% Fett, so dass die Haut alle Milchbestand- theile, wenn auch in anderem Verhältnisse als die Milch, enthält. Die Bildung der Kochhaut wird vermindert durch Verhinderung der Ver- dunstung während des Kochens. Einen Unterschied in der Auflöslich- keit der rohen Milch einerseits und gekochter oder auf 120*' erhitzter Milch andererseits auf Zusatz von Verdauungsflüssigkeit konnte Verf. in keiner Weise constatiren ; stets waren in allen Milchsorten die anfangs sich bildenden Coagula, welche hierbei von so grossem Einflüsse sind, von gleicher Beschaffenheit. Immerhin ist das Kochen der Milch zum Zwecke der Zer- störung aller Krankheitskeime zu empfehlen. Der in der Buttermilch ent- haltene Käsestoff gerinnt auf Zusatz von Salzsäure und Pepsin feinflockiger, als der Käsestoff der Milch, so dass durch das Buttern eine günstige Modi- fication des Käsestoffes bewirkt ist. Als Nahrungsmittel für Säuglinge ist dieselbe jedoch wegen des oft hohen Gehaltes an Milchsäure nicht zu empfehlen. ad 4." Verf. bespricht die verschiedenen Mittel, welche angewandt werden, um ein dünnflüssigeres Gerinnsel in der Milch zu erzeugen; Verf. hat dieselben ebenfalls geprüft, a. Verdünnung mit Wasser. Auf Zusatz verdünnter HCl tritt in einem Gemische von 1 Th. Milch und 3 Th. Wasser eine nicht so grobe Gerinnung ein als bei unverdünnter Milch; bei 4^2- stündiger Einwirkung von Pepsin auf erstere wurden fast 5 % Pepton mehr erhalten als bei letzterer, b. Bei Vermischung mit schleimigen Abkochungen ergab eine Milch 1,807 — 1,829 g Pepton, wogegen die unvermischte Milch nur 1,668 g Pepton lieferte. Versuche an 2 Kindern zeigten, dass Fett und Eiweiss der Milch unter den genannten Verhältnissen besser verdaut werden, als in reiner Milch, c. Zusatz von Malzextract ist ohne Einfluss auf die Beschaffenheit des Milchgerinnsels, d. Gummi arabicum erhöht die Verdaulichkeit, ist aber wegen seiner sauren Keaction zu verwerfen, e. Gelatinelösung wirkt eben so wie Gummi arabicum. f. Wenn auch die Mischung von Milch und Eigelb in der ersteren ein feineres Gerinnsel hervorruft, so ist dieser Methode doch nicht das Wort zu reden, da die Mischung bei den Säuglingen starke Blähungen verursacht, g. Zusatz von AiO Thjerproduction. Milchzucker im Vereine mit Salzen übt keinen Einfluss auf die Art des Käsestoffgerinnsels aus; dasselbe ist der Fall in Beziehung auf Natron, kohlensaures Natron und Kali, Kalkwasser und Milchzucker. Milch mit Zusatz von Cognac bezw. Alkohol, ebenso dialysirte Milch wer- den von künstlicher Verdauungsflüssigkeit nicht in höherem Grade aufgelöst als reine Milch. Mit Hülfe von Pepsinsalzsäure oder von Pankreatin pepto- nisirte Milch enthält 82 — 85 ^jo Pepton, ist sehr leicht verdaulich, hat aber einen faden, bittern Geschmack. Nach allem diesen ist das früher beschriebene Versetzen der frischen Milch mit Salzsäure (7,5 ccm Milch mit 10 ccm 2 ^ Salzsäure), in der Weise, dass die erstere langsam in die Säurelösung ein- geschüttet wird, als das beste Mittel zu betrachten, um den Käsestoff der Kuhmilch feinflockig zu fällen und die Verdaulichkeit der letzteren zu erhöhen. Ueber die nach Scherff's Verfahren konservirte Flaschen- milch von W. Fleischmann und A. Morgen. i) (Referat s. unter V. 2. Milch S. 379). Tfefe!"" Versuche über die Verdaulichkeit der Weizenkleie und deren Veränderung durch verschiedene Arten der Zubereitung und Verabreichung, sowie über die Verdaulichkeit des Wiesen- heues im trocknen und angefeuchteten Zustande von G. Kühn^) (Ref.), F. Gerver, M. Schmöger, A. Thomas, 0. Kern, R. Struwe und 0. Neubert. Der Plan der Versuche ist aus folgender Tabelle ersichtlich: (Siehe die Tabelle auf S. 413). Indem hinsichtlich der Ausführung der Versuche auf die auszugsweise nicht wiederzugebende Originalmittheilung verwiesen wird, sei nur bemerkt, dass ganz besondere Sorgfalt auf die Ermittelung der Fehlergrenzen gelegt wurde und dass die Arbeit auch in dieser Hinsicht sehr viel werthvolles Material liefert. Die Resultate der Versuche ergeben sich aus folgenden Zahlen. 1) Verdaulichkeit des Wiesenheues im trocknen Zustande. Es wurden im Mittel aller betr. Versuche verdaut in Procenten: Trocken- Organ. Eoh- Nfreie Rohfett Roh- substanz Substanz protein Extractst. faser bei Wiesenheu A . 65,6 68,8 60,1 73,5 60,2 64,8 11 11 B • 65,3 67,6 62,3 70,2 54,3 66,4 11 11 c . 58,8 60,9 55,5 65,1 48,9 57,2 Aus einer Vergleichung der Verdaulichkeit ein und derselben Heusorte bei ein und demselben Thiere ergiebt sich, dass zeitliche Differenzen in der Verdaulichkeit des Futters ihre Ursache nicht in einer wechselnden Be- schaffenheit des letzteren, sondern in einem ungleichen Verdauungsvermögen des betr. Thieres haben, dass diese Differenzen daher uncontrolirbar sind und als eine neue Quelle von Fehlern betrachtet werden müssen. 2) Verdaulichkeit des Wiesenheus bei Verabreichung im nassen Zu- stande. Im Mittel wurden vom Heu im nassen Zustande mehr (-]-) oder weniger ( — ) verdaut als vom gleichen Heu in trocknem Zustande: ') Landw. Vers.-Stat. Bd. 28. S. 321. 2) Ibid. Bd. 29. S. 1. Thierproduotion. Ol a es . 1=1 03 - i-i - ÖD tu bO bo bc u &£ a =g es > u ES O 41 a 13 tä Si^SS ^ S-l •-9 -^ t^ iHfHT— Ir-lTHrHi— 1"^ lOt-o: rwco^tr^^Sr"«^« ^ (M im co « co eo 55 ^ -^ ■«* iHI— ( TS eo.jq 414 Thierproduction. Trocken- Organ. Eoh- Nfreie t? vf f+ p vf Substanz Substanz protein Extractst. -i^o^iett Kohtaser Heu B . . . + 0 +0,4 — 5,3 +1,4 +0 + 0,9 o/o „ C . . . +0 -0,2 -0,1 —0,9 +0,5 +1,1 „ Gesammtmittel +0 +0,1 —2,7 +0,3 +0,2 +1,0,, 3) Verdaulichkeit des Wiesenheu-Kleienfutters bezw. der "Weizenschalen- kleien bei der Verabreichung im trocknen Zustande. Es wurden verdaut im Gesammtmittel: Weizenschaleukleie A 64,5 69,0 78,5 74,7 69,9 21,1 7o „ . B 67,2 72,5 87,5 72,3 71.0 46,8 „ C 70,6 73,9 71,0 81,7 74,5 31,4 „ 4) Einfluss der Befeuchtens und Einweichens der Kleie mit kaltem Wasser auf die Verdauung des Gesammtfutters bezw. der Kleie und des Wiesenheues. a. Die Kleie A unmittelbar vor der Fütterung mit kaltem Wasser ver- mischt. Es wurden verdaut von Ochse IV u. V 64,5 69,4 78,7 73,3 71,4 30,5 Aus trockener Kleie verdauten Ochse IV u. V 64,5 69,0 78,5 74,7 69,9 20,1 b. Kleie B u. C 24 Stunden vor der Verabreichung mit kaltem Wasser eingeweicht. Es wurden verdaut von Ochse V, VI u. VII 71,6 76,9 78,2 83,8 76,7 33,1 Aus trockner Kleie verdauten Ochse V, VI u. VII 69,5 73,4 76,5 78,6 73,3 36,5 5) Einfluss des Brühens der Kleie, sowie ihrer Verabreichung als Tränke auf die Verdauung des Gesammtfutters. a. Die mit siedendem Wasser gebrühte Kleiensuppe wird mit dem Raubfutter vermengt. Es wurden verdaut bei Kleie B und C. V. Ochse V, VI, Vn 65,8 70,2 74,1 77,5 73,6 18,6 b. Die mit siedendem Wasser zubereitete Kleiensuppe wird als Tränke gereicht. Es wurden verdaut bei Kleie B und C. V. Ochse V, VI, VII 65,8 69,5 70,2 76,2 82,5 20,8 Bei trockner Verabreichung sind bei B und C verdaut: V. Ochse V, VI, vn 69,5 73,4 76,5 78,6 73,3 36,5 Die Resultate der Versuche fasst G. Kühn dahin zusammen: 1) dass die blosse, unmittelbar vor der Verabreichung bewirkte Befeuch- tung des Wiesenheues mit kaltem Wasser oder mit Kleiensuppe, wobei die Befeuchtungsflüssigkeit dem Wasserbedürfniss der Thiere nicht genügte, einen wesentlichen Einfluss auf die Verdauung dieses Rauhfutters nicht ausübte •, 2) dass die unmittelbar vor der Verfütterung vorgenommene Befeuch- tung der Kleie mit kaltem Wasser (bis zu 30 kg) und implicite die Be- feuchtung des Wiesenheues mit der Kleiensuppe auf die Verdauung der Gesammtration und mithin auch auf die Verdauung der Kleie selbst ohne Einfluss geblieben ist; 3) dass das längere (24 stündige) Einweichen der Kleie mit kaltem Wasser ebenfalls ohne Einfluss auf die Verdauung des im Gemisch verzehrten Gesammtfutters und mithin auch auf die Verdauung seiner Componenten, — Heu und Kleie — , blieb, so lange die Menge des Weichwassers (22 kg) den freiwilligen Tränkwasserverzehr nicht wesentlich unter 50 % der bei entsprechender Trockenfütterung beobachteten Tränkwasseraufnahme herab- senatroh. Thierprodaotion. 415 setzte, dass dagegen ein nachtheiliger Einfluss auf die Verdauung des Roh- proteins bemerkbar zu werden schien, wenn die Herabsetzung des Tränk- wasserverzehrs (bei 22 — 30 kg Weich wasser) unter ca. 25 % des bei Trockenfütterung beobachteten fiel, und dass in diesem Falle die Minder- verdauung auf beide Componenten der Ration zugleich zu beziehen sei; 4) dass beim Brühen der Kleie mit siedendem Wasser, verbunden mit nachherigem (24 stündigem) Weichen derselben, die Verdauung des Roh- proteins im gemischt verzehrten Gesammtfutter herabgesetzt wurde und zwar um so mehr, je höher die Anfangstemperatur der Kleiensuppe war und je länger die Einwirkung der Hitze auf die Kleie dauerte; 5) dass die gesonderte Verabreichung der Kleie als Tränke (neben trockenem Rauhfutter) gegenüber der Verabreichung gleich zubereiteter Kleie im Gemenge mit Heu als Kaufutter ohne durchgreifenden Einfluss auf die Verdauung blieb; 6) dass die Herabsetzung der Rohproteinverdauung, welche bei Zube- reitung der Kleie mit siedendem Wasser eintrat, der Einwirkung der Hitze auf die Eiweissstoffe der Kleie zuzuschreiben und folgerichtig auf diese, nicht aber auf das Rohprotein des Wiesenheues zu beziehen sei. Ueber die Verdaulichkeit verschiedener Leguminosenstroh- Legumino- arten von H. Weiske (Ref.), G. Kennepohl und B. Schulze^) Pferde- bohnen-, Gartenbohnen- und Sojabohnenstroh wurde in 3 Perioden an 2 aus- gewachsene Southdown -Merino -Hammel in der Weise verfuttert, dass die Thiere pro Stück und Tag in der 1. Periode 1000 g Pferdebohnen-, in der 2. Gartenbohnen- und in der 3. Sojabohnenstroh erhielten. Die Zusammen- setzung der Trockensubstanz der genannten Futterstoffe war folgende: Pferde- Garten- Soja- bolinenstroli bolinenstroli bohnenstroh 0/ Stickstoffhaltige Stoffe 9,31 Aetherextract . . . 1,24 Rohfaser . . . .41,67 Nfreie Extractstoffe . 40,75 Mineralstoffe . . . 7,03 Da Hammel 1 in der ersten Periode sehr viel Futter übrig liess, so wurde der betr. Versuch nur mit Hammel H ausgeführt. Das Thier schied im Mittel pro Tag 407,37 g trockne Fäces aus, welche enthielten: 10,19 '^/o Nh., 1,10 o/o Aetherextract, 50,80 o/o Rohfaser, 30,11 o/o Nfr. E. St. und 7,80 Mineral-St. Die Verdaulichkeit des Pferdebohnenstrohes berechnet sich darnach wie folgt: lubstanT SuSta^nz ^^- aetherextract Rohfaser ß^trStog.^ Asche Futter . 844,60 785,22 78,63 10,47 351,98 344,17 59,38 Fäces . 407,37 375,60 41,51 4,48 206,94 122,67 31,77 Verdaut 437,23 409,62 37,12 5,99 145,01 221,50 27,61 „ o/o 51,77 52,17 47,12 57,21 41,20 64,38 16,19 Demnach enthält das Pferdebohnenstroh an verdaulichen Stoffen in Procenten der Trockensubstanz: Protein 4,39, Aetherextract 0,709 o/o, 17,17 o/o Rohfaser und 26,23 Nfr. Extractstoffe. In der 2. Periode belief sich der Verdauungscofficient für das Gartenbohnenstroh bei 7o 7o 8,25 6,13 1,79 2,31 36,66 39,52 45,99 41,90 7,31 10,14 ^) Journ. f. Landw. 1883. S. 209. 416 Thierproduction. Trocken- Organ, Nh. Aether- Roh- Nfreie . , faser Extractst. Substanz Substanz extract, Hammel I . 59,84 60,70 54,33 49,31 48,91 71,68 48,85 Hammel H . 61,81 62,77 52,83 55,85 52,71 72,85 49,74 Im Mittel . 60,83 61,74 53,58 52,58 50,81 72,27 49,30 In der 8. Periode ergaben sich für ( las Sojabohnenstroh folgende Ver- dauungscofficienteu : Hammel I . 49,06 51,72 41,48 57,63 41,65 62,28 25,39 Hammel II . 49,65 52,49 37,34 59,66 42,94 63,32 24,54 Im Mittel . 49,36 52,11 39,41 58,65 42,30 62,80 24,97 Es berechnet sich daraus ein Gehalt an Procenten der einzelnen verd. Bestandtheile: Garten- Soja- hohnenstroh johiienstroh Protein . , . 4,42 2,42 Fett . . . . 0,94 1,35 Rohfaser . . 18,63 16,71 Nfr. Stoffe. . 33,24 26,31 Weiske macht darauf aufmerksam, dass ein frtiher untersuchtes Soja- bohnenstroh erheblich reicher an verdaulichen Stoffen gewesen sei, als das vorliegende. Kunstbutter Ucber die Verdaulichkeit der Kunstbutter im Vergleiche butter, zu derjenigen der Kuhbutter führte A. Mayer ^) einige Versuche an einem 39 Jahre alten Manne, + 70 kg schwer, und einem 9 jährigen Knaben, + 30 kg schwer, aus. Die Ernährung der beiden Individuen wurde für jeden einzelnen Versuch (mit Butter oder mit Kunstbutter) 3 mal 24 Stunden fortgesetzt und die festen Entleerungen je des 2., 3. und eines 4. Tages des Versuches (das letzte Mal also nach dem üebergauge zur gewöhn- lichen Ernährung) gesammelt und der Fettgehalt in denselben durch Ex- traction eines gewissen Bruchtheiles mit Aether und Wägen des getrockneten Extractes festgestellt. Die Naturbutter stammte aus der zur Wageninger Rykslandbouwschool gehörigen Gutswirthschaft, die Kunstbutter aus der Fabrik von Dr. Mo u ton im Haag. Da das Fett in der Versuchsuahrung möglichst in Form einer der beiden Buttersorten gereicht werden sollte, so war der Genuss von Fleisch ausgeschlossen. Es bestand die Nahrung des- halb aus Weissbrod, Kartoffeln, Erbsen, Eiereiweiss, Magerkäse, condensirter Milch, Zucker, Bier und Wein. Die an den einzelnen Versuchstagen ver- zehrten Nährstoffmengen waren folgende: Individuum A. Individuum H >v Eiweiss Fett Kohle- hydrate Eiweiss Fett Kohle- hydrate 1. Versuchstag 102 73,3 423 83 63,8 356 2. 106 74,3 397 83 64,6 294 3. „ 102 73-,3 402 83 63,8 327 6. 102 75,8 423 83 67,7 356 7. 103 76,8 397 83 68,5 294 8. 102 75,8 402 83 67,5 327 *) Landw. Vers.-Stat. Bd. 29. S. 215. Thierproduction. 417 In Betreff der Verabreicbung der beiden Buttersorten ist Folgendes zu bemerken : A 1. Versuchstag 72 g Naturbutter 2. „ 72 „ „ O. „ I i „ „ 6. „ 70 „ Kunstbutter 7 70 8. „ 70 „ „ Es wurde an Fett prozentisch verdaut von A. H 62 g Naturbutter 62 „ 5? 62 „ ■>■) 62 „ Kunstbutter 62 „ ">•) 62,. 95 B. 1. 2. 3. 1. 2. 3. Naturbutter 97,0 99,4 98,7 97,8 94,8 98,7 Kunstbutter 94,6 97,9 96,7 95,3 94,6 97,6 Die Differenzen zu Ungunsten der Kunstbutter betragen also 0,2 — 2,5 %. Wenn man die Naturbutter als absolut verdaulich ansieht, was in Anbetracht der vom Organismus mit ausgeschiedenen Stoffwechselproducte, Gallenfette u. s. w. wohl angängig ist, so berechnet sich die Verdaulichkeit der Kunst- butter auf rund 98 ^o- Erhebliche Unterschiede sind also zwischen beiden Buttersorten nicht vorhanden, wenn auch die Kunst- der Naturbutter etwas nachsteht. Einige Verseifungsversuche mit Wasserzusatz und durch Erhitzung auf 130*^ zeigten eine grössere Verseifungsfähigkeit der letzteren. Hinsichtlich der Schmackhaftigkeit der Kunstbutter bemerkt der Verf., dass die letztere weniger fett schmecke, als Naturbutter, so dass man beim Bestreichen von Brod mehr von der Kunstbutter verbrauchte-, indess macht sich hierbei nicht ein salziger Geschmack bemerklich. Als Zusatz zur Erbsensuppe konnte kein Unterschied gegen die Naturbutter beobachtet werden. Als ungeniessbar erwies sich die Kunstbutter beim Gebrauche zu abgequellten Kartoffeln, was ein zweckmässiges Mittel zur Erkennung abgeben dürfte. Ueber Cellulosegährungen von H. Tappeiner. ^) Verf. hat ceiiuiose- die durch Einwirkung von Magensaft hervorgerufenen 2 Arten von Cellu- ^^ ''""^* losegährung (die Sumpfgas- und die Wasserstoffgährung) nach mehreren Seiten weiter studirt (s. d. Ber. 1882. S. 425). Kolben und Material wurden vor Beginn der Versuche sterilisirt und während derselben vor dem Eintreten von Staub geschützt. 1. Cellulose-Sumpfgasgährung. 1 o/oige neutrale Fleischextractlösung, mit gereinigter Baumwolle oder Papierbrei und etwas Panseninhalt versetzt, vergährt unter Entwicklung folgender Gase: P a p i e r g ä h r u n g Anfang Ende C02 SH2 } 85,48 0/0 CO2 SH2 } 76,98 0/0 H 0,03 „ CH4 23,01 „ CH4 11,86,, CH4: CO2 = 1:3,4 N 2,73 „ CH4: CO2 = 1:7,2 Versetzt man die zurückgebliebenen, nichtgasförmigen Gährungsproducte mit Schwefelsäure und destillirt, so erhält man im Destillat neben Aldehyd (Acetylaldehyd) eine Reihe von Säuren, welche noch nicht sicher bestimmt 1) Ber. d. d. ehem. Ges. Bd. 16. S. 1734. Jahresbericht, 1883, 27 A-iQ Thierprodaction. sind, deren Reactionen und Salze aber auf Essig-, Propiou- und Butter- säurc hinweisen. Diese Cellulosesumpfgasgäbrung kann nicht nur künstlich hervorgerufen werden, sondern findet auch, da dieselben Gährungsproducte im Vormagen der Wiederkäuer und im Dickdarme entstehen, des Pferdes und der Wiederkäuer statt. 2. Cellulose-Wasserstoffgährung. Ersetzt man die unter 1 beschriebene neutrale Fleischextractlösung durch eine solche alkalischer Reaction oder durch eine solche, welche zur Hälfte mit Wasser verdünnt ist, welches enthielt 0,2 ö/o K2HPO4, 0,04 "/o MgSOd und 0,02 o/o CaCla (Nägeli'sche Salzlösung) oder durch wässerige Lösungen, welche die genannten Salze und ausserdem 0,35 0/0 Ammoniumacetat oder 0,3 ^o Acetaniid oder 0,6 % Asparagiu ent- halten, so entsteht unter den vorhin geschilderten Verhältnissen die Cellu- lose-Wasserstoffgährung. Dabei erhielt der Verf. folgende Gase: 1/2 7o Floischextract- Asparagin- Acetainid- lösung lösung ggj } 55,390/0 86,470/0 78,140/0 H 42,71 „ 5,73 „ 13,68 „ N 1,90 „ 7,80 „ 8,18 „ Es entsteht also nur CO2 und H, neben geringen Mengen von SH3 (der N stammt zweifelsohne aus der miteingeschlossenen Luft), so dass eine geringe Modificatiou der Nährlösung einen ganz andern Verlauf der Gährung hervorgerufen hat. Morphologische Unterschiede zwischen den Bacterien der beiden Arten der Gährung konnte Verf. bis jetzt nicht constatiren. Die sonst bei der Cellulose-Wasserstoffgährung entstandenen Producte waren von derselben Art wie die der Sumpfgasgährung. Die Wasserstoffgährung entsteht, wenn man Wiesenheu mit Wasser und Luft einschliesst, also unter natürlichen Verhältnissen. Beobachtet ist dies aber bisher noch nicht, ver- Ueber Verdauung nach Ausschaltung des Magens von M. FeimeSte. Ogata.^) Da der Saft der Bauchspeichcldrüse Eiwoiss in Pepton umwandelt, so versuchte Verf., ob der Magen für die Ausnutzung der Eiweissstoffe ent- behrt werden könne. Nach Ausschaltung des Magens wurden vom Fleisch- fresser verschiedene Arten Fleisch, Lunge, Leber so gut verdaut, dass eine normale Ausnutzung dieser Stoffe im Darme stattfand. Wichtig ist der Magen aber besonders hinsichtlich der mechanischen Zerkleinerung der Nahrungsmittel, welche nöthig ist, damit eine vollständige Auflösung und sichergestellte Resorption stattfindet. Edinger^) hat durch Beobachtungen festgestellt, dass die saure Re- action der lebenden Magenschleimhaut nicht im Innern der Drüsenconglomerate, sondern erst auf der Oberfläche der Schleimhaut entsteht. Hinsichtlich der Einwirkung der Verdauungssäfte auf Fer- mente wird nach Falck's^) Untersuchungen das Hefeferment durch Trypsin und Pankreasaufguss nicht geschädigt, dagegen durch Galle nach mehrstündiger Einwirkung. Speichel, Pankreas und Galle hindern die 1) Du Bois-Reymond's Arch. 1883. S. 133. 2) Pflüger's Archiv. Bd. 29. S. 247. 3) Du Bois-Reymoud'3 Archiv 1882. S. 187. Thierproduction. 419 Alkoholgährung nicht, dagegen Magensaft und Salzsäure gleicher Con- centration. Ueber die Producte der Bacteriengähruug der Albuminoide Fäuiniss. von A. Gautier und A. £ltard. i) Verff. erhielten bei der Untersuchung folgende Producte: Ammoniumcarbonat, Phenol, Skatol, Trimethylamin, flüchtige, fette Säuren, Ptomaine, Hydrocollidin (CsHisN) und Amidostearin- säure, Leucin und Leuce'ine, Palmitinsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Ameisensäure, Acrylsäure, Bernsteinsäure, eine Säure von der Zusammen- setzung C9 Hi5 NO4, Crotonsäure, Glycolsäure und gewöhnliche Milchsäure. Ueber die Ptomaine oder animalischen Fäulnissalkaloide von A. Casali. ^) C. Arnold 3) konnte in faulendem Thierfleische stets Ptomaine nach- weisen und glaubt, dass dieselben stets bei der Fäulniss des Fleisches ent- stehen. Zur Kenntniss der Fäulnissalkaloide von L. Brieger.*) Fein Ptomaine. gehacktes Pferdefleisch wurde mit Wasser verrührt, 5 — 6 Tage bei Brüt- temperatur der Fäulniss überlassen, der Brei aufgekocht, filtrirt, mit Blei- acetat versetzt, vom Bleiniederschlage abfiltrirt, das Filtrat mit SHa ent- bleit, eingedampft und der Rückstand mit Amylalkohol extrahirt. Der Extract wurde wiederholt mit Wasser aufgenommen und abgedampft, mit Schwefelsäure stark angesäuert und wiederholt mit Aether geschüttelt und auf Vi eingedampft. Nach Entfernung der S02(OH)2 durch Baryt, des Ueberschusses des letzteren durch Kohlensäure, Erwärmung der Flüssigkeit auf dem Wasserbade, nach dem Erkalten Fällen mit Quecksilberchlorid, Auswaschen des letzteren Niederschlages, Zerlegen durch SH2 und Ein- dampfen krystallisiren zunächst anorganische Substanzen aus, welche filtrirt und mit absol. Alkohol ausgewaschen werden. Aus den concentr. vereinigten Laugen krystallisiren jetzt lange Nadeln organischer Natur aus. Dieselben stellen die salzsaure Verbindung eines bisher unbekannten Körpers dar, für welche der Verfasser auf Grund der Elementaranalyse die Formel C5H14N2H2CI2 = C Si,2^lo, H 90/0, N 16,00/0, Cl 40,550/0 aufstellt. Die Untersuchung des Platinsalzes ergab ein übereinstimmendes Resultat. Es ist diese Substanz also ein aus thierischen Geweben hergestelltes Diamin. Da die Substanz nicht aus Fibrin oder Eiweiss, auch nicht aus frischem, sondern nur aus gefaultem Fleische gewonnen werden kann, so muss dieselbe bei der Fäulniss sich im Fleische bilden. Auf Grund weiterer Zersetzungen und Behandlung mit entsprechenden Reagentien führt der Verf. aus, dass die Base C5H14N2 (von der Zusammensetzung des Amylen- diamins) nicht die Constitution des letzteren besitzt. Ausser dieser Base werden aber noch andere Basen mit toxischen Eigenschaften erhalten. So konnte Verf. ein Platinsalz gewinnen mit der Formel (C5HiiNClH)2 PtCU. Das salzsaure Salz der Base wirkt äusserst giftig. Ueber basische Fäulnissproducte von E. und H. Salkowski.^) Ueber die Entstehung der Ptomaine von F. Coppola.^) Verf. 1) Compt. rend. Bd. 97. S. 263 u. 325. «) Annali di Chimica 188. S. 89 u. 147. ») Archiv d. Pharm. Bd. 21. 1883. S. 435. *) Ber. d. d. ehem. Ges. Bd. 16. S. 1186 u. 140.5. 5) Ibid. S. 1191. «) Gazz. chim. Bd. 12. S. 511. 27* 21/6. 1882 117,5 l 22/6. 1882 — 23/6. 1882 — 24/6. 1882 — 25/6. 1882 120 kg 9/8. 1882 120 kg 42(3 Thierproduction. konnte aus frischem Hundeblute, unter Ausschluss von Fäulniss, Ptomaine extrahiren, welche die für Alkaloide bezeichnenden Reactionen und giftige Wirkungen besassen. Darnach erfolgt, so meint der Verf., auch im circu- lirenden Blute die Entstehung von Ptomaiuen aus Eiweiss. 2. Stoffwechsel. Fett aua Ucber die Bildung von Fett aus Kohlehydraten im Thier- Konle- '^ '' hydraton. körpcr vou E. Mcissl uud F. Strohmer. ^) Die vorliegende Frage be- arbeiteten die Verff., um vollständig vorwurfsfreie Resultate zu erhalten, in der Weise, dass während einer längeren Periode säraratliche Einnahmen und Ausgaben des Thieres verglichen wurden. Zum Versuche diente ein verschnittenes männliches Schwein der Yorkshirerasse, welches Ende Juli 1881 im Alter von 2 Monaten angekauft war. Das Futter des Thieres bis zur Beendigung des Versuches, 9. August 1882, war das folgende: Datum Lebendgemcht Fütterung 17/9. 1881 35 kg i Gerste von 1—2 kg / pro Tag 1,5 kg Gerste 0,5 kg Reis ■'■ 1J ?? 1 V >5 "?5 „ „ 1,5 „ „ }• 2 kg Reis Zu Beginn der Reisfütterung wurde das Schwein in einen auf Füssen stehenden länglichen Stall gebracht, dessen Construction das Sammeln der Excremente und des Harnes ohne Verlust gestattete. Während der Tage mit Respirationsversuchen wurde der ganze Stall in den Respirationsapparat gesetzt und auf diese Weise die durch Lunge und Haut ausgeschiedene Kohlensäuremenge bestimmt. Der eigentliche Bilanzversuch begann am 9. August 1882, 7 Uhr früh, und endete am 16. August zur selben Zeit. Das Lebendgewicht betrug am 9. August 140 kg, am 16. 143,5 kg-, die tägliche Zunahme belief sich demnach auf 0,5 kg. Die tägliche Futter- ration bestand in 2 kg Reis, 10 1 Wasser und 15 g Kochsalz. Der Reis war wie folgt zusammengesetzt: Wasser .... 13,00% C = 38,53 > Protein .... 5,92 „ N = 0,94 „ Fett 0,40 „ Stärke . . . . 80,16 „ Cellulose . . . 0,10 „ Reinasche . . . 0,42 „ Aus den in der Nahrung aufgenommenen und den im Kotlie ausge- schiedenen Mengen an den einzelnen Bestandtheilen geht hervor, dass ausgeschieden verdaut in verzehrt im Kotlie verdaut Procenten pro Tag in Gramm der Nahrung Trockensubstanz . . 1728,2 24,71 1703,49 98,57 Protein 117,6 13,31 104,29 88,68 Fett 7,94 2,66 5,28 66,53 ') Sitz.-Ber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien. III. Abth. Bd. 88. 1883. JuU-Heft. Thierpi'oduction. 421 verzehrt pro . 1592,31 8,34 . 765,37 18,67 Im Harn wurden während der 7 aiisgesckieden im Kothe verdaut Tag in Gramm N-freie Substanz Asche ... Kohlenstoff . . Stickstoff . . . 5,79 2,95 12,00 2,13 Tage vom 9 1586,52 5,39 753,37 16,54 verdaut in Procenten der Nahrung 99,63 64,64 98,43 88,68 15. August im Ganzen 73,219 g oder pro Tag 10,46 g Stickstoff und 76,205 g oder pro Tag 10,887 g Kohlenstoff ausgeschieden. An 2 Tagen, dem 3. und 6. des Ver- suches, erfolgte die Bestimmung der durch Lungen und Haut ausgeschiedenen Kohlensäuremenge, welche sich im Mittel auf 453,26 g Kohlenstoff be- rechnet. Die Einnahmen und Ausgaben gestalten sich demnach pro Tag wie folgt: Kohlenstoff Ausgabe Koth Harn Respiration 12 10,89 453,26 Im Ganzen V — 476,15 Einnahme Ausgabe 476,15 12,59 S t i c k s Koth 2,13 t 0 f f Harn 10,46 g V 12,59 Im Körper verblieben 289,22 g 6,08 g g Kohlenstoff . . 765,37 Stickstoff ... 18,67 6,08 g Stickstoff entsprechen 38 g Eiweiss, welche (bei C = 53*'/o) 20,1 g Kohlenstoff enthalten. Es waren im Körper verblieben . . . 289,22 g Kohlenstoff auf das angesetzte Eiweiss entfallen . 20,10 „ „ zur Fettbildung verbleiben 269,12 g Kohlenstoff Da das Schweinefett 76,5% C enthält, so repräsentiren die 269,12 g = 351,8 g Fett. Aus dem Nahnmgsfette können liöchstcns 7,94 g und aus dem zerfallenen Eiweisse höchstens 33,6 g Fett gebildet sein (im Harn ausgeschieden pro Tag 10,46 g N = 65,4 g Eiweiss -~ 33,6 g P'ett (51,4%)), so dass aus der Stärke der Nahrung noch 310,3 g Fett ent- standen sein müssen. Bei Berechnung der angesetzten N- und C-Mengen auf Körpersubstanz ergiebt sich ein Zuwachs, welcher mit dem durch directe Wägung gefundenen gut übereinstimmt. Nach Soxhlet enthält die fettfreie Trockensubstanz des Schweines 12,64% N. und 14,9% der ersteren entsprechen 59,9 % fettfreier Körper- substanz. Aus 6,08 g angesetztem N berechnet sich eine fettfreie Körpersubstanz von . 193 g dazu Fett 351 g Körpergewichtszunahme 544 g Thatsächlich wurde die letztere zu 500 g ermittelt. Zur Frage über die Fettbildung im thierischen Organis- mus von N. Tschirwinsky.i) Es wurden zu dem Versuche 4 Ferkel genommen, von denen je zwei aus einem Wurfe stammten; zu Anfang der Versuche wurde eins der Thiere jeder Gruppe getödtet und aus der Zu- sammensetzung deren Substanz ein Rückschluss auf den Bestand der lebenden Thiere gezogen. Eins der letzteren erhielt als Futter Gerste, das andere 1) Landw. Vers.-Stat. Bd. 29.. S. 317. ^22 Thierproduction. Gerste und Stärke, um in diesem Falle festzustellen, ob das Thier mehr Fett ablagern kann, als solches sich aus den geringen Eiweissmengen des genannten Futters zu bilden vermag. In Folge einer 1 1/2 Monate nach Beginn des Versuches eingetretenen Verdauungsstörung des letzteren Thieres musste der Versuch unterbrochen werden, um mit anderen Schweinen im folgenden Jahre (1881 — 1882) in derselben Weise definitiv und ohne Störung zur Ausführung zu gelangen. Die Verdaulichkeit der Futterration wurde in der Weise ermittelt, dass in einer Periode von 12 Tagen vom 7. Tage an, also 6 Tage lang, die Excremente gesammelt wurden. Letzteres geschah mit grosser Sorgfalt und mit Hülfe besonderer, im Originale näher be- schriebener Methoden. Bei dem ersten Versuche (1880 — 1881) hatten die beiden Ferkel der Gerstengruppe am 10. December folgendes Gewicht: No. 1 No. 2 7300 g 7290 g No. 1 wurde am genannten Tage getödtet. No. 2 verzehrte bis zum 10. April im Ganzen 91055 g Gerste mit 78965,6 g Trockensubstanz, 9526,5 g Eiweiss und 1114,43 g Fett. Auf Grund der 3 mal in oben er- wähnter Weise ausgeführten Verdauungsversuche ergab sich, dass von der Gerste insgesammt verdaut waren: Trockensubstanz Eiweiss Fett 58 833,27 g 7 493,87 g 655,56 g Das Gewicht des Ferkels belief sich am 17. April Morgens, wo es getödtet wurde, auf 24 150 g; zum 2. Versuche wurden Ferkel der grossen Yorkshirerasse benutzt, welche am 15. September 1851 geboren waren. Am 17. November zum No. 3 11050, No. 4 11030 g; letzteres Thier wurde getödtet. No. 3 erhielt vom 17. bis zum 29. November reine Gerste, am 30. November 700 g Gerste und 100 g Kartoffelstärke. am 1. Dec. Gemisch von 900 g Gerste und Stärke (Verhältn. von 7:1) J? *• 11 ii 1t "öü ,, „ „ „ (^ „ „ / ; '^i'>) 5? ^' 11 « 11 o4l „ „ „ „ t ?5 11 ' • '^1'^) 11 4' 11 11 11 000 „ „ „ „ (^5, „ / : 'C,Oj „ 5.— 18. Dec. 560 g Gerste, 220 g Stärke, 50 g Zucker. Auf je 100 g Stärke wurden noch gereicht: 2 g Chlorkalium, 3 g kryst. Phosphors. Natrium, 6 g Kreide. Der Futterverzehr und die Ver- daulichkeit stellten sich wie folgt: 17. — 29. November Gerste 30. Nov. bis 18. Dec. „ Stärke 17.— 29. November 6 000,62 786,79 78,14 g 30. December bis 18. December . 10 367,92 697,59 29,59,, Am 19. und 20. Dec. legte man der letzten Ration noch 200 g Stärke zu, um dem Thiere vom 21. Decbr. bis 25. Febr. ein Futter ad libitum zu reichen, in welchem sich verhielt die Menge der Gerste zu der der Stärke wie 14:11, und zu der des Zuckers wie 440:60. Es waren ent- halten in der Eiweiss Fett Gerste ... 3 741,85 543,57 g Stärke . . . 53,35 — „ Futterverzehr Trockensubstanz Eiweiss Fett 7 846,02 961,14 147,50 g 9 466,60 1 159,66 177,97 „ 3 356,62 7,75 Verdaut 700 „ Thierproduction. 4.9^ Bei Annahme vollständiger Verdaulichkeit der Stärke und des Zuckers ergaben sich auf Grund der Verdauuugsversuche als von der Gerste verdaut: Trockensubstanz 60 716,27 g Eiweiss . . . 3 553,68 „ Fett .... 202,96 „ Das Gewicht des Ferkels ara 26. Februar betrug 24 800 g, so dass dasselbe während des Versuches 13 750 g zugenommen hatte. Die Ver- dauungscoefficieuten für die Bestandtheile der Gerste waren in der 1. 2. 3. Periode für Trockensubstanz 76,48 67,63 65,15 7o „ Eiweiss . . . 81,55 59,49 55,44 „ „ Fett .... 52,98 16,63 17,52 „ Unter Berücksichtigung der von Kellner constatirten Vermehrung der N-haltigen Darmausscheidungen auf Zugabe von Kohlehydraten, wodurch anscheinend die Verdauung der Eiweissstoffe vermindert wird, berechnet sich für die Zeit vom 17. November 1881 bis 25. Februar 1882, dass ver- daut sind: Eiweiss . . 4 674,22 g Fett . . . 469,40 „ Die Bestimmung der Bestandtheile der Ferkel ergab folgende Resulsate : Eiweiss Fett No. 1 enthielt am 10. Deceraber im Ganzen 957,47 687,58 g No. 2 „ „ 16. April „ „ 2 516,92 9 264,18 „ Nimmt man die Zusammensetzung von No, 2 für den 10. December ebenso an, wie für 1, so haben sich in No. 2 abgelagert: 8 576,60 g Fett 1 559,45 „ Eiweiss. Verdaut hatte das Thier 7 493,87 g Eiweiss und 655,56 g Fett, so dass von letztcrem noch ein Ueberschuss von 7921 g bleibt, wenn alles verdaute Fett zum Ansatz gelangt ist. Unter Abzug des im Körper an- gesetzten Eiweisses (1559) konnten sich aus den restirenden 5935 g höchstens 3051 g Fett bilden, und unter der unwahrscheinlichen Annahme, dass alles Eiweiss (Q526 g) und Fett (1114 g) des Futters völlig verdaut ist, bleibt noch ein Rest von 3368 g Fett vorhanden, welcher aus anderen Quellen entstanden sein muss. Für Ferkel 3 und 4 (1881 82) wurde gefunden: No. 4 No. 3 "^1° abgelagert m No. 2 Eiweiss. . 1478,39 g 2 671,37 g 1192,98 g Fett ... 1 009,73 „ 6 439,10 „ 5 429,37 „ Rechnet man die Verdauung und Ablagerung des Fettes und der Eiweissstoffe nach den verschiedenen, bereits erwähnten Methoden aus, d. h. 1. die wirklich verdauten Mengen, 2. die unter der Annahme berechneten Mengen, dass die Kohlehydrate die Verdaulichkeit der Gerste nicht ver- änderten und die Nh. der Stärke völlig verdaulich waren, 3. die ver- zehrten Mengen an Nh. und Fett, so ergiebt sich Folgendes: 1. 2. 3. Eiweiss . . . 3554 4674 5716 g Fett .... 203 460 869 „ also neugebildet 5226 4969 4560 „ Selbst unter diesen, sehr unwahrscheinlichen Voraussetzungen muss 424 Thierproduotion. immer noch ein Theil des neugebildeten Fettes aus Kohlehydraten ent- standen sein. HüUuor- Versuche über die Respiration des Hühner-Embryo in einer em ryo. g ^ucrs t of f atmos p här 6 von R. Pott, i) Die früher in atmosphärischer Luft ausgeführten Versuche (s. d. Ber. 188ä. S. 435) wurden in reinem Sauerstoffgase wiederholt. Da die Eier im günstigsten Falle nur bis in die 2. Woche am Leben erhalten werden konnten, da sich in Folge der Stag- nation des Gases Schimmelbildung im Innern einstellte, so wurden die quantitativen Gasbestimmungen an den einzelnen Brüttagen nur während eines Zeitraumes von 6 Stunden ausgeführt. Die Versuche, deren Details in mehreren Tabellen im Originale niedergelegt sind, ergeben Folgendes: Der Embryo entwickelt sich in der Sauerstoffluft weiter; es kann dies sogar unter günstigen Umständen vom 1. Bebrütungstage an geschehen; das im Sauerstoff athmende, entwickelte Ei producirt von der 2. Woche an erheblich mehr Kohlensäure, als das eben so weit entwickelte in Luft athmende. Unterschiede zwischen beiden Eiern bezw. Embryonen waren nur insofern vorhanden, als die Gefässe des Allantoins und die Haut des Embryo in Sauerstoffluft intensiver roth gefärbt waren, als in atmosphärischer Luft. Der Farbstoff giebt die Absorptionsstreifen des Sauerstoffhämoglobins. Ueber die Wärmeproduction und Arbeitsleistung des Men- schen von B. Danilewsky.'^) büduJg ^- Lebedeff^) kommt auf Grund aller bisher gemachten Beobach- tungen, sowie einiger selbst ausgeführter Versuche zu dem Schlüsse, dass in Fällen acuter Fettbildung, z. B. bei Phosphorvergiftung, das in der Leber angehäufte Fett aus dem Fette der Gewebe stamme, und dass bei der Bildung des Milchfettes das Gleiche stattfinde, da die Zusammensetzung und Beschaffenheit des letzteren von der Art des Nahrungsstoffes bedingt werde. Es findet also in den genannten Fällen keine Fettbildung aus Eiweiss statt. Einige Bemerkungen zu vorstehender Arbeit macht H. Weiske.^) Stoff- Untersuchungen über den Stoffwechsel des volljährigen. Schafes von E. Kern (Ref.) und H. Wattenberg. 5) In den Jahren 1879 — 1882 sind auf der Göttinger Versuchsstation eine Reihe von Fütte- rungsversuchen zur Ausführung gelangt, welche bezweckten, die Einwirkung einseitiger Vermehrung der Nährstoffe, des Eiweisses, des Fettes, der Kohle- hydrate, auf den im Gleichgewichtszustände befindlichen Organismus des Schafes zu studiren. Das betr. Referat enthält das Resultat der 1. Ver- suchsreihe, den Einfiuss einseitiger Vermehrung des Futtereiweisses auf Maass und Richtung des Stoffumsatzes. 1. Anordnung der Versuche. 2 ausgewachsene, ca. 3^2 Jahr alte Hammel (s. g. Leineschafe), erhielten vor Beginn des Versuches, ca. 3 Monate lang, 800 g Wiesenheu und 200 g Gersteuschrot. Da sich die Thiere bei diesem Futter in gutem Ernährungszustande erhielten, so bildete die er- wähnte Ration die Grundlage aller Fütterungsperiodeu. In den ersten 4 Perioden sollte die Eiweissmenge steigen, in den letzten 4 dagegen fallen; in der aufsteigenden Reihe wurde die Eiweissvermehrung durch Beigabc von >) Pflügers Archiv f. Physiol. Bd. 31. S. 268. 2; Ibidem. Bd. 30. S. 175. «) Ibidem. Bd. 31. S. 11. *) Ibidem. S. 618. 6) Journ. f. Landw. 1883. S. 343. Thierproduotion. 425 Conglutin, in der absteigenden Reihe durch entfettetes Futterfleischmehl bewirkt. Der Plan für die Fütterung war daher der folgende: reriodo I. II. lU. IV. V. VI. VII. Eiweiss 50 100 l.'iO 200 150 100 50 g pro Stück und Tag Stickstofffreie Nährst.^) 500 500 500 500 500 500 500 „ ., „ „ ., Verhältniss .... 1 : 10 5 3,3 2,5 3,3 5 10 Hinsichtlich der speciellen"^Massnahmen bei Ausführung des Versuches enthält das Original eine detaillirte Schilderung der angewandten Methoden und Vorsichtsmassregeln, welche sich auszugsweise nicht wiedergeben lassen. Bemerkt sei nur, dass es gelang, aus dem Heu eine vollkommene Durch- schnittsprobe zu entnehmen, wie folgende Tabelle zeigt: Wiesenheu I. Wiosenheu II. verf. in Per. I.— IV. verf. in Per. V.— VH. 0/ 0/ NX 6,25 9,75 10,00 Aetherextract 2,63 2,56 Stickstoiffreie Extractstoffe . 48,16 47,93 Rohfaser 32,65 32,58 Mineralstoffe 6,81 6,93 100,00 100,00 Die N-Bestimmung wurde nach Will-Varrentrapp ausgeführt, für welche die Verff. durch eine grosse Reihe von vergleichenden analytischen Bestim- mungen die Zuverlässigkeit für den vorliegenden Versuch nachweisen. Die Schur der Hammel erfolgte am 17. Juni und 17. November, 10 Tage vor Beginn und 1 Tag nach Schluss des Versuches, so dass die W^ollproduction einen Zeitraum von 150 Tagen umfasst. Auf Grund der mit der Wolle vorgenommenen Untersuchung ergab sich eine tägliche mittlere Production an den einzelnen Wollbestandtheilen von Hammel I. Hammel 11. 1 o IS 'S g| 'S o o ^ Sc o M d m , g g g g g g g g Wasser . . . . 1,37 1,37 — — 1,53 1,53 — — WoUschweiss . 2,55 0,95 1,60 0,02 2,98 1,21 1,77 0,03 Wollfett . . . . 0,77 — 0,77 — 0,74 0,74 Wollfaser . . . . 6,46 0,01 6,45 1,03 8,28 0,01 8,27 1,33 Schmutztheile . 0,18 0,18 — — 0,18 0,18 — — 11,33 2,51 8,82 11,33 1,05 13,71 2,98 10,78 1,36 13,71 Hinsichtlich der Respirationsversuche ergaben Controlbeobachtungen, dass von 100 Theilen im Kasten entwickelter Kohlensäure 98,1 Theile wiedererhalten wurden. (Verff, wollen die Fortsetzung im nächsten Jahrgange veröffentlichen.) 1) Fett X 2,5. 426 Thierproduotion. VIII. Ernährung, Fütterung und Pflege der landwirthschaftlichen Nutzthiere. ^lir"^"^*-'^®'' Ueber den Einfluss der Malzkei^e und der in denselben MaizKeime auf die cutbalteuen, nicht eiweissartigen Verbindungen auf die Milch- duction° production bei Kühen von M. Schrodt.^) Um den Einfluss des Aspa- ragins bezw. der Verbindungen nicht eiweissartiger Natur auf die Milch- production zu prüfen, wurden 4 Kühe in 3 Perioden, von denen die 1. und 3. (die Normalperioden) je 25 Tage, die 2., in welcher Malzkeime und Rüben in grösserer Menge gereicht wurden, 30 Tage währte. Die Futterrationen der einzelnen Perioden waren wie folgt zusammengesetzt, wobei zu bemerken, dass das Stärkemehl und Oel gereicht wurden, um den Gehalt an Nährstoffen in allen Perioden möglichst auszugleichen: a o ® S 'S ^ ■ jä ^ =!=* Sn^ o 5a w ^ ^ ^ d l.u. 3. Periode 5,0 2,5 5,0 3,5 — — — 0,50 kg 2. Periode . . 2,5 3,0 10,0 2,0 1,75 0,35 0,055 0,55 „ Die im Alter von 4 bis 11 Jahren stehenden 4 Versuchskühe hatten in der Zeit vom 25. December 1882 bis 1. Februar 1883 gekalbt. Die Untersuchung der Futtermittel geschah in der bekannten Weise; die Be- stimmung der Menge des Reinpro teins erfolgte nach der Stutzer'schen Methode und konnte aus dem Gesammtstickstoff'gehalte einerseits und dem- jenigen des Reinproteins andrerseits die Menge nicht eiweissartiger Stick- stoffverbindungen berechnet werden. Wir führen nur den Gehalt der Futtermittel in dieser letzteren Hin- sicht an, in Betreff des ersteren Punktes auf das Original verweisend. Es enthielten : Von den Gesammtmongon dos Keinprotein Stickstoffes sind enthalten: J^^? im in nicht eiweissartig. btiitzer Reinprotein Yorbindungen 0/ 0/ 0/ /o /o '0 Kleeheu . 10,50 88,91 11,09 Haferstroh 3,06 94,44 5,56 Rüben 0,49 40,16 59,84 Weizeukleie 11,81 89,30 17,70 Malzkeime 16,64 71,75 28,25 Baumwollensameukuchen . 41,56 93,58 6,42 An Rohnährstoffen erhielten die Kühe pro Tag und Stück folgende Mengen in kg: N Trocken- N-halt. N-froie ^^^^ Eoh- .^ ^^^^^^ .^ ^.^^^_ Substanz Stoffe fasor j,j^,gj^^ ^.^^^^3 1. u. 3. Period. 10,12 1,45 4,89 0,33 2,73 0,1986 0,0334 2. Periode . 9,69 1,45 4,94 0,335 2,28 0,1852 0,0468 An verdaulichen Nährstoffen berechnen sich darnach: ^) Mittheil. d. land- u. milchw. Versuchsstat. Kiel. XVII. Heft. Thierproduction. 427 N-haltige N-freie ^^^^ ^^^^^^^^ btone 1. und 3. Periode 1,05 3,34 0,22 1,22 1:4,9 2. Periode . . . 1,05 3,61 0,23 1,01 1:4,9 Aus den täglichen Untersuchungen der Morgen- und Abendmilch der Kühe ergeben sich für die einzelnen Perioden folgende Werthe: ^ Production Milch mit 12 "/o =^ tib to •S ^ ^ von Trockensubst. m *^ © § o SD 'S ■J^l S S) i g © «3 Ö i M © -^ 2 =« ü to ^ ^ o in o r^ -^ -K o a o '-' ^ = via o u f^ 11 pH Pm 5-^ kg 7o 0/ 10 kg kg kg 7o 1. Periode 'k.—^'/^. 83 . 44,61 12,05 3,26 5,375 1,454 44,80 3,25 1 : 3,69 2. f Uebergangs- ^^.—^^s- 83 \ Haupt- "A.-^Vs- 83 43,07 12,00 3,23 5,168 1,391 43,07 3,23 1 : 3,71 41,71 12,00 3,17 5,005 1,322 41,71 3,17 1 : 3,78 3. f Debergangs- ^%. — %. 83 \ Haupt- Vi- — '74- 83 39,21 12,28 3,35 4,814 1,313 40,11 3,27 1 : 3,65 38,70 12,14 3,30 4,698 1,227 39,15 3,26 1 : 3,68 Abgesehen von der durch die Lactation verursachten Veränderung der Milchsecretion, wovon weiter unten die Rede sein wird, haben der procen- tische Trocken- und Fettgehalt in der 2. Periode, bei Rüben und Malz- keimen, eine Abnahme erfahren. Mit Hülfe der in der 1. und in der 3. Periode im Mittel gcAvonnenen Mengen an Milch u. s. w. lässt sich die natürliche Abnahme auch für die 2. Periode berechnen bezw. die so be- rechneten Werthe mit den wirklich erhaltenen vergleichen. Es ergiebt sich daraus das Folgende: ,,., - Tägliche Fett- Tägliche Trockensubst.- Müch mit 12 7o Milchmengo Production Production Trockcngehalt kg kg kg kg ber. erh. Diff. ber. erh. Diff. ber. erh. DifF. bor. erh. Difi. 1. Periode 25 Tage . — 44,61 — ~ 1,454 — — 5,375 — — 44,80 — , fCebergangs-lOTg. 42,94 43,07 -|-0,13 1,404 1,391 —0,013 5,183 5,168 —0,015 43,20 43,07 -0,13 ^- tHaupt- 20 Tage 41,46 41,71 4-0,25 1,360 1,322 —0,038 5,013 5,005 —0,008 41,79 41,71 —0,08 , fCebergangs-lOTg. 39,98 39,20 —0,78 1,315 1,313 —0,002 4,844 4,814 —0,030 40,37 40,11 —0,26 •*• \Haupt- 20 Tage 38,70 38,70 — 1,277 1,277 — 4,698 4,698 — 39,15 39,15 — Aus , diesen Zahlen ist ersichtlich, dass die Milchmenge in der 2. Periode eine Zunahme, die producirte Fett- und Trockensubstanz- Menge, sowie der Procentgehalt an diesen Stoffen eine Abnahme erfahren haben. Da jedoch, wie aus den Zahlen der Columne für 'Milch mit 12% Trockengehalt hervorgeht, die Abnahme des Müchquautums in Periode 2 nur eine sehr geringe, der Gehalt des Futters an nichteiweissartigen Ver- bindungen dabei aber ein grösserer gewesen ist, so geht daraus hervor, dass ein Theil des Futtereiweisses durch Nichteiweiss ersetzt werden kann, ohne der Milchproduction nennenswerthen Abbruch zu thun. Bemerkt sei, dass in den Normalperioden 85,60 ^o des Gesammtstickstoffes an reines Eiweiss, und 14,40 % an Nichteiweiss gebunden waren, während in der 2. Periode sich dies Verhältniss wie 79,83 zu 20,17 % stellte. Das Lebendgewicht der Kühe belief sich im Mittel der einzelnen Perioden auf: 1. Periode .... 416,4 kg 2. „ .... 415,8 „ 3. „ .... 440,5 „ 428 Thierproduotion. Messkunst. Mcssi D st rumen t zur Bestimmung der Rumpfform der Thiere von B. Martiny.*) R. Strauch 2) veröffentlicht eine Reihe von Beobachtungen, welche hinsichtlich der nach der Klüver'schen Yiehmessmethode (s. d. Ber. 1882. S. 445) erhaltenen Resultate im Vergleich mit dem durch die Waage ermittelten Lebendgewichte gemacht sind. Dieselben zeigen nur sehr geringe Differenzen. H. Lehnert^) hat ebenfalls günstige Erfahrungen mit der Klüver'schen Methode gemacht. A. ZündeH) empfiehlt in einem längeren Aufsatze das Scheeren der Pferde als günstig für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit derselben. H. v. Liebig ^) führt an der Hand mehrerer Fütterungsversuche, welche in England von praktischen Landwirthen augestellt sind, aus, dass die Menge von Nährstoffen, welche den Nutzthieren in Deutschland meistens verabreicht werden, in der Regel eine zu erhebliche sei und dass man den- selben Nutzeffect mit geringeren Quantitäten erreichen könne, wenn nur sonst die Fütterung in rationeller Weise gehandhabt würde, haftend ^- Sa"son6) hat über die Ursache der specifisch anregenden ° Hafers! Wirkung des Hafers, namentlich bei Zugthieren, eingehende Beobach- tungen angestellt und ist zu dem Resultate gekommen, dass dieselbe hervor- gerufen wird durch einen in der Samenschale des Hafers enthaltenen, noch nicht näher untersuchten, aber höchst wahrscheinlich alkaloidartigen Stoff, welchen S. mit dem Namen „avenine" bezeichnet. Wenn auch alle auge- bauten Haferarten das avenine besitzen, so ist doch die Menge desselben je nach der Sorte, dem Standorte u. s. w. verschieden. Auf Grund ver- schiedener Versuche kommt der Verf. zu der Ansicht, dass im Allgemeinen in 1 kg Hafer so viel „avenine" enthalten ist, um die anregende Wirkung bei einem Pferde 1 Stunde lang auszuüben. Man kann darnach etwa be- rechnen, wieviel Hafer einem Pferde gereicht werden muss, damit dasselbe eine bestimmte Leistung absolviren, wieviel Hafer also event. durch andere Futterstoffe ersetzt werden kann. Das Mahlen und Quetschen des Hafers zerstört oder schwächt den anregenden Stoff, ist also zu verwerfen, wie auch aus gleichem Grunde die Verfütterung der Haferkleie unzweckmässig sein würde. KokosnuBs- Seitens des französischen Kriegsministeriums ^) wurden bei pferdf-' Kürassierpferden Versuche mit Kokosnussmehl als theilweisem Er- ^""^'- satze des Hafers ausgeführt. 5 Pferde erhielten die gewöhnliche Ration, 5 dagegen weniger Hafer und dafür Kokosnussmehl. 2 Wochen machten die Thiere einen Marsch von 13 — 14 km, 2 Wochen einen solchen von 24 — 28 km. Die Gewichtsverhältnisse stellten sich wie folgt: ^ , , .,, . , i . , rfcrdc mit Pferdo Durchschnittsgewicht in kg Kokosnussmehl mit gew. Kation 12. Januar . . . 31. „ ... 12. Februar . . . 437,0 452,0 443,0 450,4 440,4 446,0 1) Georgine 1883. S. 166. 2 Milchztg. 1883. No. 10. Beiblatt. ') Ibid. S. 613. *) Ibid. S. 113. 5) Zeitschr. d. landw. Ver. in Bayern 1883. S. 229. 6) Journal de rAgriculture 1883. No. 2. ') Milchztg. 1883. S. 517. Thierproduction. 429 Durch die Anwendung des Futterraebles, welches eine Gewichtszunahme bewirkt hat, würden sich die Fütterungsliosteu um 50 Francs pro Jahr und Pferd vermindern. lieber die Fütterung belgischer Pferde giebt Litz^) an, dass dieselben in jugendlichem Zustande mit weichem, mastigem Futter ernährt werden müssen. Der Genannte reicht an 2jährige Hengste und Stuten als Kraft- futter Malzkeime und Erdnusskucheu zu gleichen Theilen, daneben trocknen Heu- und Strohhäcksel, so viel, dass das Thier pro 1000 Pfund Lebend- gewicht 2 Pfund Eiweiss und 0,80 Pfund Fett erhält. lieber den Futterwerth der getrockneten Diffusions-Rück- ^""4'"*^^ stände von M. Märcker. i) Bereits im vorigen Jahre hatte Morgen viehes. Fütterungsversuche mit getrockneten Diffusionsrückständen bei Masthammeln ausgeführt (s. d. Ber. 1882 S. 442), aus denen sich die Verwendbarkeit dieses Futtermittels ergab. Märcker setzte diese Versuche bei Mastochsen, Masthammeln und Schweinen fort. Die frischen Diffusionsrückstäude wurden auf einer Cichoriendarre getrocknet und war die Zusammensetzung der beiden zur Verwendung gelangenden Materialien in trockenem Zustande folgende : Diffusionsrückstände 1 n 7 7 Wasser 6,14 7,58 Asche 8,36 6,72 Eiweiss 7,69 7,87 Rohfaser 19,85 19,45 N-freie Extractstoffe . . . 57,96 58,38 1) Versuche mit Milchkühen in Neukirchen. Dazu wurden benutzt je 4 möglichst gleichartige Holländer Kühe, bei denen sich der Milchertrag in einem vorläufigen Versuche auf 1,07 für die mit nassen : 1 für die mit trocknen Diffusionsrückständen gefütterten Thiere stellte. Die erstere Ab- theilung erhielt während der ganzen Versuchsdauer vom 18. Februar bis zum Mai folgendes Futter pro Tag und Stück: Protein- N-freie -^ , Stoffe Extractstoffe Verdaulich, kg kg kg 30 kg nasse Diffusionsrückstände 0,321 1,923 — 2 „ Weizengrieskleie . . . 0,236 0,888 0,060 1 „ Gerstenschrot .... 0,080 0,589 0,017 1 „ Oelkuchen 0,250 0,238 0,088 2,5 kg Heu 0,185 1,025 — 6,0 „ Stroh -|- Spreu . . . 0,084 2,436 — Summa 1,156 7,099 0,165 Die mit trocknen Diffusionsrückständen gefutterten Thiere erhielten in 3 Perioden folgenes Futter: 12 3 kg kg kg Getrocknete Diffusionsrückstände 4,0 6,0 8,5 Weizengrieskleie 2,0 2,0 1,0 ') Sachs, landw. Zeitschr. 1883. S. 321. •'') Journ. f. Landw. 1883. S. 305. A^Q Thierproduotion. 12 3 kg kg kg Gerstensclirot 1.0 1,0 — Oelkuchen 1,0 1,0 1,0 Heu 2,5 — — Stroh und Spreu ad libitum Der Milchertrag für die beiden Abtheilungen stellte sich, wie folgt: Abth. I (nass) Abth. II (trocken) Verbal tiiiss Periode l 24501 23381 1,048:1 ., 2 16371 1586,51 1,032:1 ,', 3 1645,5 1 1580,5 1 1,038:1 2) Versuche mit Milchkühen in Trotha. Die betr. Verhältnisse waren hier etwas andere, da auch Schlampe mit zur Verfütterung gelangte, wo- durch der Wassergehalt der Ration ein höherer war qils beim ersten Versuche. Abth. I erhielt während der ganzen Versuchsdauer an Futter: Nh. Nfr. Fett kg kg kg 1. kg Kleie 0,118 0,444 0,030 0,5 „ Oelkuchen 1) . . . 0,125 0,119 0,044 20 „ nasse Diff.-Rückstände 0,214 1,282 — 20 1 Kornschlämpe . . . 0,342 1,404 0,078 2,0 kg Luzerneheu ... 0,188 0,718 — 6 „ Stroh und Spreu . 0,084 2,436 — 1,071 6,403 0,152 Die Abth. II (trockne Diffusions-Rückstände) erhielt ausser Stroh und Spreu während der Versuchsperioden: 12 3 4 Oelkuchen .... 0,5 0,5 — — kg Palmkernmehl ... — — 0,5 0,5 „ Trockne Diff.-Rückst. 4,75 4,5 4,5 7,5 „ Heu 2,0 2,0 2,0 2,0 „ Schlampe .... 26 26,0 26,0 26 1 Weizenkleie ... 0,5 — — — kg Die beiden Abtheilungen ergaben an Milch: I (nass) II (trocken) Verhältniss Periode 1 3328 1 3546,512) 1:1,086 „ 2 1160,01 1204,01 1:1.038 „ 3 1480,51 1454,51 1,018:1 „ 4 1486 1572 1 1,058:1 3) Versuche mit Mastochsen in Neukirchen. Der Plan schliesst sich demjenigen mit Milchkühen genau an. Die mit nassen Schnitzeln er- nährten Thiere erhielten während der ganzen Versuchszeit: Nh. Nfr. Fett kg |kg kg. 40 kg nasse Schnitzel 0,428 2,564 — 2,5 „ Kleie 0,295 1,110 0,075 1,5 „ Oelkuchen 0,375 0,357 • 0,122 1,0 „ Gerstenschrot 0,080 0,589 0,017 3,0 „ Heu 0,222 1,251 — 6,0 „ Spreu -f Stroh . .... 0,084 2,436 — _ 1,484 8,307 0,214 *) In der 2. u. 8. Periode statt Rapskuchen Palmkernmehl. ^) S. Journ. f. Landw. 1883. S. 498. Thierproduction. 431 In der 1. Periode erliielten die mit trocknen Sehnitzeln gefütterten Ochsen an Stelle der 40 kg nassen 5 kg trockne Schnitzel, in der 2. Pe- riode ferner an Stelle des Heues 2,5 kg der letzteren, in der 3. Periode an Stelle des Gerstenschrotes und von 1 kg Kleie noch 3, also im Ganzen 10,5 kg trockne Schnitzel. Es zeigte die Abth. I (uass) pro Tag und Stück eine Zunahme von 1,23, die Abth. II (trocken) eine solche von 1,17 kg. Die Schlachtresultate der Ochsen beider Abtheilungen ergaben für die Thiere der Abth. I 58,5 %, der Abth. 11" 58,9 «/o Schlachtgewicht. 4) Versuche mit Mastochsen in Trotha. Es handelte sich hier darum, festzustellen, ni wiefern ein Ersatz des Kraftfutters durch getrocknete Diffusionsrückstände möglich ist. Es bestand das Futter aus: Abth. 1 (nassj j Periode 2. Periode Gerstenschrot . . 3 kg 1 kg — Rapskuchen . . 1 „ 1 „ 1 kg Diffus.-Rückstände 25 „ 6,25 kg 7,75 kg Grummet ... 4 „ 4 kg 4,00 „ Kornschlämpe . . 26 1 26 1 26 1 Spreu und Stroh . 6 kg Die tägliche Zunahme belief sich bei Abth. I pro Stück auf 1,75 kg, bei Abth. II auf 1,23 kg; dies Resultat ist aber nicht als massgebend an- zusehen, da ein Fehler in der Fütterung zu Gunsten der Abth. I ge- macht war. 5) Versuche mit Masthammeln in Neukirchen. Plan wie bei den Kühen und Mastochsen; deshalb folgendes Futter für 100 Pfd. der zu jeder Abtheilung gehörenden 10 Hammel: Abth. II. Abth. I , '■ Per. 12 3 Diffusions-Rückstände . . 3 0,375 0,875 l,-'^5 kg Heu 0,5 0,5 0,25 0,25 „ Kleie 0,25 0,25 0,25 — „ Oelkuchen 0,25 0,25 — — „ Stroh zum Durchfressen. Zunahme während des ganzen Versuches Abth. I 125,95 kg n^ 51 5? 1i 55 55 ^^ 123,25 „ 6) Versuche mit Schweinen in Neukirchen. Jede Abtheilung bestand aus 2 Thieren, von denen die Abth. I erhielt 1 kg Kleie, 1 kg Kartoffeln und Molken ad libitum, Abth. II 0,5 kg Kleie, 1,25 kg getrocknete Schnitzel und Molken ad libitum. Die Gewichtszunahme belief sich auf 85,20 kg bei I und 81,80 kg bei IL Aus den Versuchen geht hervor, dass Milchkühe, Mastochsen und Mast- hammel die getrockneten Schnitzel sehr willig aufnehmen, dass dies bei Schweinen weniger der Fall ist, und dass, wie besondere Versuche gezeigt haben, Pferde die Aufnahme (wohl in Folge des Trocknungsverfahrens mittels Koaksfeuerung) verweigerten. Die getrockneten Schnitzel haben denselben Futtereffect gezeigt, wie die nassen, konnten ferner das Heu und auch einen Theil des Kraftfutters ersetzen. Nach den jetzigen Preisen für das letztere können die trocknen Schnitzel einen Werth von 3,5—4,0 M. beanspruchen. Versuche über Verfütterung von Getreide bezw. Hafer- weizen- schrot und Weizeukleie an Milchkühe von M. Schrodt.^) Im An- Ha'fer-^ünd Getreide- ») Milchztg. 1883. S. 721 u. 737. '''^'°^- 432 Thierproduction. schluss an frühere Versuche desselben Autors (s. d. Ber. 1881 S. 445) sollte namentlich das Haferschrot in seiner Wirkung auf die Milchsecretion der Weizenkleie gegenüber geprüft werden. Der Versuch zerfiel in vier Perioden ä 30 Tage (die ersten 10 Tage Vorfütterung), in denen die 5 Kühe (3 Angler und 3^holsteinscher Landrasse) folgendes Futter er- hielten: Baumwollen- Tiode 1 Wiesonlieu Haferstroh Eüben Weizenkleie Getreideschrot samen- kuchen kg kg hg kg kg kg 1. 5,0 3,5 5,0 3,0 — . 0,50 2. 5,0 2,0 5,0 — 4,01) 0,55 3. 5,0 2,0 5,0 — 4,0 0,55 4. 5,0 3,5 5,0 3,0 0,50 Auf Grund der vom Verf. und H. Hansen ausgeführten Analysen der genannten Futtermittel, sowie der Untersuchung nach der Stutzer'schen Eiweissbestimmung wurde das Mass der Verdaulichkeit der einzelnen Nähr- stoffe geschätzt und auf Grund dieser Schätzung ermittelt, dass die Thiere pro Stück und Tag erhielten an verdaulichen Nährstoffen: •n . .. Stickstoflfreie l'rotein c< i x bubstanz Periode 1 0,80 3,62 4,15 4,11 3,62 Aus dem nach jedesmaliger Melkung ermittelten Milchquantum (dem Gewichte nach) und der mit einer Probe der Milch ausgeführten Analyse ergaben sich im Mittel der einzelnen Perioden folgende Werthe: Production von Milch mit ^ 3 1 0,80 2 0,75 3 0,76 4 0,80 Fett Kohfaser Nährstoffver' hältniss 0,22 1,37 1:6,9 0,24 1,09 1:7,8 0,26 1,05 1:7,6 0,22 1,37 1:6,9 12% Trockengehalt « ^ Periode 0 II 0 0 0 H 'S f^ 2 - 0 ^ Ph 0 Ph ±; 0 0 «3 ►< p» 1 ^ s 0 0 Sh f^ kg /o 7o kg kg kg 7o I. 30 55,44 11,93 3,28 6,603 1,818 55,02 3,30 1 : 3,64 II i^°^- ^^- tHaupt- 10 55,13 11,89 3,17 6,.5.55 1,748 54,62 3,20 1 : 3,75 20 54,18 11,92 3.17 6,458 1,717 53,82 3,19 1 : 3,76 III /V«^- ^^^- IHaupt- 10 54,89 12,03 3,16 6,603 1,734 55,03 3,15 1 : 3,81 20 54,94 12,03 3,14 6,609 1,725 55,08 3,13 1 : 3,83 IV i^ö^- ^^- Waupt- 10 51,64 12,11 3,23 6.254 1,668 52,12 3,20 1 : 3,75 20 49,93 12,10 3.20 6,041 1,.598 50,35 3,17 1 : 3,78 Es ist nach Verabreichung des Haferschrotes nicht nur die Milchmenge eine sehr befriedigende gewesen, sondern auch der procentische Trocken- gehalt hat eine Zunahme erfahren, wogegen der Fettgehalt sich vermindert hat. Um einen genauen Kückschluss auf die Wirkung des Haferschrotes ziehen zu können, ist es nöthig, die natürliche Depression aus der 1. und 1) In der 2. Periode bestand das Getreideschrot aus Vs Roggen, Gerste und Hafer, enthielt also 1,33 kg des letzteren; in der 3. Periode aus je V^ Roggen und Gerste und V^ Hafer, enthielt also 2 kg des letzteren. Thierproduction. 433 Milchmenge x^ ii_ j i_- Trockensubstanz- Fettproducüon production Milch mit 12«/o Trockengehalt kg kg kg kg --0,85 — 0,024 - 0,070 --0,58 --0,77 — 0,020 -0,061 --0,51 --2,35 -f 0,031 -0,295 --2,46 --3,27 -j- 0,056 -0,389 --3,24 - - 0,84 -[-0,034 -0,123 --1,02 4. für alle Perioden zu berechnen und mit den thatsächlich erhaltenen Milchmengen etc. zu vergleichen. Daraus ergiebt sich, dass Mehr (-{-) oder Weniger ( — ) erhalten wurde, als berechnet war: 2. Periode {^^'^p^, „ ;Vor- ^- " 'Haupt- 4. „ Vor- Das Gewicht der Kühe war im Mittel in der 1. Periode 365,0 kg „ „ 2. „ 382,0 „ „ „ o. „ o84,5 „ „ „ 4. „ 401,0 „ M. Schrodt^) hat Versuche über den Einfluss des von England Champion aus empfohlenen Futters „Champion spiee" auf die Milchsecretion ^^^°^' ausgeführt. Nach Prof. Nobbe's Angabe in der Königsb. land- u. forstwirthsch. Zeitung 1883. No. 5 besteht das Futter in der Hauptsache aus gemahlenen Samen des Bockshornklees, Trigonella foenum graecum-, ausserdem finden sich Stücke von Droguen mit süsslichem, aromatischem oder adstringirendem. Geschmacke. Die auf der Versuchsstation in Kiel von Emmerling aus- geführte Untersuchung ergab folgende Zusammensetzung : Wasser 8,47, Fett 3,47, Eiweiss 6,56, Kohlehydrate 55,92, Rohfaser 15,87 und Asche 9,71 o/o. Da nach dem Prospecte 75 g des Ch. spiee 10—20 »/o Milch mehr erzeugen sollen, so wurden 2 Angler Kühe, welche Ende December 1882 gekalbt hatten, vom 5.— 16. Januar mit 10 Pfd. Heu, 5 Pfd. Hafer- stroh, 10 Pfd. Rüben, 5 Pfd. Weizenkleie, 2 Pfd. Baumwollensamenkuchen und 20 g Salz gefuttert, erhielten dagegen neben dieser Ration vom 17. Januar bis 1. Februar pro Stück 75 g Ch. spiee. In beiden Perioden ergaben sich im täglichen Mittel folgende Resultate: Trockengehalt Fettgehalt Milchmenge 0/ /o 7o kg Ohne Champion spiee 13,17 3,89 28,98 Mit „ „ 12,38 3,54 27,60 Abgesehen von der Abnahme der Milchmenge, welche annähernd mit der natürlichen Depression zusammenfällt, hat sich eine erhebliche Ver- minderung des procentischen Gehaltes an Trockensubstanz und Fett, also des Milchwerthes, ergeben. Das Futter, welches pro Centner mit 20 Mk. verkauft wird, hat sich demnach als werthlos für die Milchsecretion er- wiesen. Ueber den Einfluss der Schlempefütterung auf die Milch- schiempe. secretion von M. Schmöger und 0. Neubert. 2) Verff. haben die 57 Kühe der Domaine Proskan in der genannten Richtung zu einem Ver- suche benutzt, welcher vom 11. September bis 3. October währte. Vom ») Milchztg. 1883. S. 116. 2) Ibid. S. 129. Jahresbericht 1883. 28 ^q^ Thierproduotion. 11. bis 19. September hatten die Kühe pro Kopf und Tag erhalten : 75 Pfd. Grünfutter, 1,5 Pfd. Treber, 5 Pfd. Stroh, vom 20. September an 30 1 Schlempe, 35 Pfd. Grüufutter, 1,5 Pfd. Treber und 12 Pfd. Stroh. Wenn auch keine Analyse der Futtermittel vorgenommen wurde, so berechnet sich der Gehalt der Ration in der 1. Periode doch auf ca. 1,63 Pfd., in der 2. Periode auf 1,90 Pfd. verd. Eiweisses, einen Gehalt der Schlempe von 1,7^0 daran zu Grunde gelegt, wie solches durch eine Analyse für die Schlempe ermittelt war. Es wurden im Durchschnitte der 1. Periode pro Tag 404,5 kg Milch mit 11,61% Trockensubstanz und 3,28 % Fett ge- gewonnen, in der 2. Periode dagegen, unter Ausserachtlassung der 3 Tage vom 20.— 22. Sept. 422,6 kg mitll,83«/o T. S. und 3,29ö/o Fett. Während die procentische Fettmenge keine Veränderung erfahren hat, ist die Milch- menge und der Gehalt an festen Stoffen nicht unwesentlich erhöht. Letzteres ist, wie 2 vollständige Milchanalysen zeigten, auf Rechnung eines gesteigerten Casein- und Zuckergehaltes zu setzen. Jedenfalls hat die Schlempefütterung günstig auf die Milchsecretion eingewirkt. Die an mancherlei Unsicher- heiten, namentlich hinsichtlich der Dauer der einzelnen Fütterungsperioden, leidende weitere Beobachtung über den Einfiuss von Schlempe, welche durch Brennen von Kartoffeln und Mais erhalten war, ergab eine Erhöhung der Milchmenge um 28,1 kg pro Tag, während der Fettgehalt keine Ver- änderung erfahren hatte. Schliesslich theilen die Verff. noch einige Daten über die Zusammensetzung der Kartoffeln, bezw. Maisschlempe mit. Aehnliche Resultate theilt M. Märcker^) aus einer Wirthschaft der Provinz Sachsen mit. Ableitner^) beleuchtet in einem längereu Aufsatze die Vorzüge und Nachtheile der Grün- wie der Trockenfütteruug. M. Märcker^) berichtet über die Zusammensetzung und den Futter- werth der bei der Maisbrennerei erhaltenen Maisschlempekuchen. Lang- oder Ein A. B.*) Unterzeichneter Landwirth futterte ein 2 V2Jähriges tenes Putter. Rind , dcsscn Lebendgewicht zu Beginn des Versuches 1120 Pfund betrug, 25 Tage lang mit Rauhfutter in langem und 25 Tage lang mit dem gleichen Materiale in geschnittenem Zustande. Das Thier erhielt pro Tag 12 Pfund Heu, 8 Pfd. Emd (Grummet), 20 Pfd. Runkelrüben, 1 Pfd. Malzkeime, 1 Pfd. Sesam-, 2 Pfd. Erdnusskuchen und V« Pfd. Salz. Wasser wurde in gleichen Mengen und mit gleicher Temperatur gereicht. In der Lang- futterperiode nahm das Rind 57 Pfd. zu, pro Tag 2,28 Pfd. oder auf 9,5 Pfd Heu und Emd entfiel 1 Pfd. Gewichtszunahme; in der Kurzfutter- periode belief sich die Gewichtszunahme auf nur 43 Pfd. oder pro Tag auf 1,72 Pfund. Verf. hält demnach das Langfutter für vortheilhafter. Derselbe Verf.-'') hat den beschriebenen Versuch mit 2 — 3jährigen Rindern wiederholt. Die Gewichtszunahme während der Langfütterung be- lief sich in 26 Tagen auf 107 Pfund oder pro Tag auf 4,1 Pfd. (von 2615 auf 2722 Pfd.); am Schlüsse der Kurzfütterung auf 2787 Pfd., also Zunahme von 65 Pfd. in 24 Tagen oder pro Tag 2,7 Pfd. Das Resultat des ersten Versuches wird hierdurch bestätigt. Zeitschr. d. Ver. f. Spiritusindustrie 1883. Milchztg. 1883. S. 161 und 177. 8) Zeitschr. f. Spiritusindustrie 1883. S. 770. *) Schweiz, landw. Zeitschr. 1883. S. 185. «) Ibid. S. 557. beim Verkaufe Zunahme kg kg 738,45 221 665,25 202,88 täglicher Zuwachs W eidedauei kg Tage 1,358 162,69 1,25 165,75 Thierproduction. 435 H. Tantzeni) giebt einen dritten Bericht (s. d. Ber. 1882. S. 444) Mästung, über die Gewichtszunahme des von ihm gehaltenen Weidemast- viehes. Aus den im Originale niedergelegten Detailzahlen ergiebt sich, dass das mittlere Gewicht sich belief pro Stück auf während des Weideganges kg bei 42 Ochsen 517,45 „ 8 Kühen 462,37 höchste niedi-igste Gewichtszunahme kg kg Ochsen 303 135 Kühe . 308 146 In dem Berichte wird schliesslich noch bemerkt, dass die Höhe der Zunahme an Gewicht sehr von dem Wetter abhängig sei, denn während bei einigen, zu diesem Zwecke gewogenen Ochsen bis zum 10. Juli eine Zunahme von 2,38 kg bezw. 2,79 kg täglich beobachtet war , ergab sich bis zum 25. August eine solche von nur 0,70 kg. Lehmann 2) macht eingehende Mittheilungen über die von ihm bei Mästung von Ochsen befolgte Methode und Zusammensetzung der Futter- ration bei gleichzeitiger Verabreichung von Schnitzeln. Amersfoordt^) berichtet über den Einfluss, welchen die Fütterung Sauerfutter. von eingesäuertem Grase auf die Milch ausgeübt hat. Derselbe ist im vorliegenden Falle ein sehr ungünstiger hinsichtlich des Geschmackes und Geruches der Milch gewesen. Im Landbouw. Courant^) wird über die günstigen Erfolge berichtet, welche durch Verfütterung von Sauermais beim Milchvieh erzielt sind. Im Oldenburgischen^) wurde eine Eeihe von Versuchen mit Fütterung von Baumwollensamenmehl ausgeführt, welche ein günstiges Resultat ergaben. Mästung von Rindvieh mit entbitterten Lui)inen von L. See- ling.ß) 10 auf die Wiener Mastviehausstellung geschickte Ochsen waren von L. Seeling vom 11. Novemb. 1882 bis 12. März 1883 pro Tag wie folgt gefuttert: 70 kg Kartoffeln, 50 kg Getreidespreu, 30 kg Heuhäcksel, alles gedämpft, 30 kg Heu lang, 20 1 entbitterte Lupinen, 24 1 Getreideschrot, 12 1 Schrot von entbitterten und gedörrten Lupinen. Nach verschiedener, nicht wesentlicher Veränderung des Futters (z. B. Erhöhung der Lupinen- schrotgabe auf 35 1) wogen die 10 Thiere, welche am 11. November ein Gewicht von 4616 kg gehabt hatten, 5810 kg-, die Zunahme betrug also 1194 kg oder pro Stück 119,4 kg. Ueber die Eigenschaften guter Milchkühe äussert sich Ab- leitner'') in einem längeren Aufsatze. ') Landw. Blatt f. d. G. Oldenburg 1883. No. 4. 2) Landw. Centr.-Bl. f. d. Prov. Posen 1883. No. 6. 8) Durch Milch-Ztg. 1883. S. 6. Aus Wek. Landb. Kronick v. 22./12. 1882. *) Centr.-Bl. f. Agrik. Chemie 1883. S. 567. 6) Landw. Bl. f. d. Grossh. Oldenburg 1883. S. 91. e) Ber. d. Ausst.Com. 3. Mastv.-Ausst. Wien 1883. Durch Milchztg. 1883. S. 694. ') Oesterr. Viertelj. -Schrift f. wissensch. Veterinärüunde. Bd. 60. S. 25. 28* ^gg Thierpioduction. Käibermast. Ueber Kälbermast mit abgerahmter Milch berichtet A. BartheP) 2 Fälle, in denen die Magei-milch mit IIV2 und 12,1 Pf. pro Liter verwerthet wurde. H. Henningsen^) hat Kälber mit Centrifugen-Magermilch ge- mästet. Letztere wurde auf 26 ^ C. erwärmt gereicht, für das kg Lebend- gewicht der Kälber beim Verkaufe 50 Pf. erzielt, die Thiere im Alter von 7 — 8 Wochen verkauft und das Liter Magermilch mit 5 Pf. verwerthet. Fütterung Litsken^) weist an den Mast-Resultaten von 140 Merinohammeln, welche für eine Ausstellung gemästet waren, nach, dass die Mästung dieser Rasse, entgegen der gewöhnlichen Ansicht, rentabel sei. Ueber Fütterungsversuche bei Schafen mit trocknen und gequellten Maiskörnern berichtet Thierarzt Müller.'^) 2 Abtheilungen von je 10 Schafen erhielten gleiches Futter, nämlich ausser Beifutter 625 g Mais, die eine Abth. in trocknem, die andere in geschrotenem Zustande. Nach 4 Wochen hatte Abth. I (trocken) 3 kg, nach weiteren 4 Wochen 5^2 kg pro Kopf mehr zugenommen als Abth. IL Verf. schiebt den Unter- schied auf die vollkommenere Einspeichelung und Verdauung der trocknen Maiskörner. Mastresultate bei Schafen von P. Johanssen.s) Verf. berichtet aus einer holsteinschen Wirthschaft darüber Folgendes: 22 Thiere ver- schiedenen Alters und Geschlechtes, Kreuzungen der holsteinschen Marsch- rasse mit verschiedenen englischen Fleischschafböcken, erhielten pro Tag und Stück: 12 Pfd. Schnitzel, 1 Pfd. Bohuenschrot, V2 Pfd- Weizenkleie und 1 Pfd. gutes Wiesenheu mit etwa 3,47 Pfd. Trockensubstanz, 0,43 Pfd. Protein, 0,07 Pfd. Fett und 3,47 Pfd. N-freien Stoffe. 9 Durchschuittsthiere wurden je den 7. Tag Morgens nüchtern gewogen, wobei folgende Mittel- zahlen erhalten wurden: 3. Decbr. 10. Decbr. 17. Decbr. 24. Decbr. 12OV9 1265/9 1222/9 127 Pfd. Während die Gewichtszunahme in der 1. Woche eine sehr zufrieden- stellende gewesen war, trat vom 10. December an das Gegentheil ein. Es hatte dies seinen Grund darin, dass vom 11. December au, statt 4 — 5 Wochen alter, plötzlich frische Schnitzel gefüttert wurden. Verf. weist dabei auf die Wichtigkeit einer gleichmässigen Fütterung und die Vermeidung schroffer Uebergänge hin. Schlegner'5) mästete halbenglische (Rambouillet-Hampshire- down) und reine Rambouillet-Lämmer, um über die Mastfähigkeit bezw. Rentabilität beider unterrichtet zu werden. Das Anfangsgewicht war am 1. December bei den Kreuzungslämmern 41,33, bei den Ram- bouillets 42,80 Pfund. Am 2. Mai 1883 hatten die ersteren 51,68, die letzteren 44,08 Pfund pro Stück zugenommen bei gleichem Futterverzehr. Zieht man den Wollertrag mit 3 Pfund für die ersteren, mit 4 Pfund für die letzteren von der Gewichtszunahme ab, so ergeben sich 48,68 bezw. 40,08 Pfund. Bei dem erzielten Preise von 30 Pf. für I Pfd. Lebendgewicht erhielt man für die englischen Thiere 26,70 Mark, für die Rambouillets ») Sachs, landw. Zeitschr. 1883. S. 401. «) Milchztg. 1883. S. 423. 8) Wiener landw. Ztg. 1883. S. 226. *) Sachs. landw. Ztschr. 1883. S. 54. «) Hann. land- u. forstw. Ver.-Bl. 1883. No. 8. «) Der Landwirth 1883. No. 42. Thierproductioa. 437 24,78 M., ausserdem für Wolle bczw. 3,05 uud 4,20 M., so dass für die ersteren immer ein Plus sich ergiebt. D. GäbeP) u. A. besprechen den Einfluss der Fütterung von Fütterung Molken an Zuchtsäue. G. führt die schädlichen Folgen darauf zurück, dass die Säue in diesem Falle nicht genügend Bewegung gehabt hätten und denselben nicht das Verzehren von Erde, Sand oder Steinkohlenasche mög- lich gewesen sei. Wenn mau diese Bedingungen erfülle, könnten selbst säuerliche Molken ohne Nachtheil gereicht werden. Experimentelle Untersuchungen über die Mästung von Schweinen verschiedener Rassen von A. Zanelli.^) Assmuss 3) futterte 1 Täuber, 200 g schwer, und 1 Täubin, ^i'ütterimg / 7 o 7 7 j-^Qj. Tauben 250 g schwer, mit geschälten, gekochten Kartoffeln und Fleischmehl, welche Materialien im Verhältniss von 10 zu 1 gemischt waren. Während der 20tägigen Versuchszeit frass der Täuber im Durchschnitt täglich 40, die Täubin 35 g. Nach 2 4 stündigem Hungern wurden die Thiere am Schlüsse des Versuches gewogen, und hatte der Täuber 80, die Täubin 70 g an Gewicht zugenommen. Vergiftung von Pferden und Rindern durch Mercurialis annua von Vernant. *) Verf. beobachtete sowohl an Pferden als an einer Kuh, welche im Futter grössere Mengen des Bingelkrautes verzehrt hatten, heftiges Blutharnen, welches allerdings nach einigen Tagen durch geeignete, aber vom Verf. nicht näher angegebene Behandlung verschwand. In der üebersicht der Ergebnisse der Untersuchung der ge- Trichiuen. schlachteten Schweine auf Trichinen im Herzogthum Braunschweig von Ostern 1881 — 1882 giebtUhde^) an, dass von 109 751 geschlachteten Schweinen 27 als trichinös und 122 als mit anderen Krankheiten behaftet befunden waren. Erkrankung von Rindvieh nach Verfütterung verdorbener verdorbene« Rübenschnitzel. ^) Die Thiere versagten das Futter und nahmen nur ^'*"®''- etwas Wasser auf; es zeigte sich starker Schleimausfluss aus Augen und Nase mit Verstopfung und später Durchfall. Das Fleisch der geschlachteten Thiere war in Folge hohen Wassergehaltes ungeniessbar. Die betr. Schnitzel waren 1 Jahr lang in der Grube aufbewahrt und unter dem Einflüsse der Sonnenstrahlen und der Luft in Fäulniss übergegangen. Hold'efleiss'') hat eine Reihe von Erdnusskuchen und -Mehlen mit Rücksicht auf die mehrfach beim Füttern beobachteten schädlichen Folgen untersucht und glaubt die Ursache in Veränderungen der Eiweiss- stoffe, welche durch Pilze verursacht sind, erblicken zu müssen, namentlich da die reichlich mit Pilzen versehenen Materialien immer einen relativ niedrigen Eiweissgehalt aufwiesen. Barthold^) berichtet über Krankheits- und Todesfälle, welche in ») Milchztg. 1883. S. 43, 75, 89, 10.5, 194. 2) R. Stabilimento sperimeutale di zootecuia in Reggio-Emilia. Vol. II. Pag. 38. 3) Laudw. Centr.-BI. f. d. Prov. Posen 1883. S. 196. *) Rcceuil de med. vet^rin. 1883 durch Oesterr. Viertelj ahrsschr. f. wissensch. Veterinärk. 1883. Bd. 60. S. 199. ^) Virchow's Archiv f. prakt. Anat. u. Phys. etc. Bd. 91. S. 191. «) Centr.-Bl. f. Agric.-Chem. 1883. S. 429 nach „Der Thierarzt". ') Der Landwirth 1883. No. 27. «) Westpreußs. landw. Mitth. 1883. No. 19. heiteu. ^QQ Thierproduotion. seiner Schafheerde nach Füttern von Baumwollensamenmehl einge- treten sind. Klien ^) fütterte Baumwollensamenkuchen, welche einen dumpfigen Geruch, eine dunkelbraune Farbe zeigten und dicht mit Pilzen durchsetzt waren, an Kaninchen, welche danach, bis auf eins, zu Grunde gingen; letzteres erholte sich nach Aenderung der Fütterung allmählich. Thiorkrank- F. Roloff^) kommt auf Grund mehrerer, von ihm angestellter Ver- suche, sowie der sonstigen Thatsachen, zu dem Resultate, dass die bisher gebräuchliche Lungenseucheimpfung keinen hinreichenden Schutz gegen die betr. Krankheit gewähre und dass es nur durch Versuche an einer grossen Zahl von Thieren entschieden werden könne, ob die wiederholte Impfung eine vollständige Immunität erzeuge. Ueber Lungenseucheimpfung von Thiernesse u. Degil.^) H. Oemler^) beobachtete im Reg.-Bez. Merseburg an 2 Hammel- heerdeu, welche auf gut geschleppten Roggenstoppeln geweidet waren, eigen- thümliche, theilweise den Tod hervorrufende Kraükheitserscheinungen, welche sich in einer Erkrankung der Schleimhäute äusserten. Die Ursache dieser Erkrankung konnte nicht ermittelt werden. R. Krebs 5) führt das Blutharnen der Rinder, welches derselbe mehr- fach beobachtete, auf den Genuss von Erlen, sowie auf das Weiden auf feuchten, undrainirten Wiesen u. s. w. zurück. Ueber Blutharn^n bei den Alpenrindern von J. Lechner. ^) Verf. führt diese Krankheit, welche sich namentlich bei den Rindern im Frühjahre bei zu frühem Alpauftriebe einstellt, indirect auf letztere Ursache zurück, da unter den genannten Verhältnissen das eigentliche Weidefutter zu knapp ist und die Thiere gezwungen sind, andere Futtermittel aufzu- nehmen. Letztere rufen die Hämaturie (Blutharnen) nachgewiesenermassen hervor und gehören dazu namentlich die Ranunculus-Arten und die auf den Alpen sehr verbreiteten Erlenpflanzen, während der Genuss von Fichten- und Lärchensprossen allein ohne Erlen u. s. w. das Blutharnen nicht er- zeugt. Als Mittel gegen die Krankheit empfiehlt sich vor allem die Aenderung der Ernährung, Aufstauung und Heufütterung-, ferner wirken gerbsäurehaltige Medicamente, Campher in Emulsionsform, Salpeter in Ver- bindung mit schleimigen Stoffen günstig. Ueber die Zeitdauer, während welcher die Trichinen sich im gesalzenen Schweinefleische lebend erhalten, stellte C ollin '') Versuche au. Die Pökelbrühe bestand aus 3 Th. Wasser und 1 Th. Salz. Erst nach 15 Tage währendem Liegen in der Brühe waren die Trichinen in den äusseren Schichten des Fleisches getödtet, in allen Theilen eines schweren Schinkens erst nach 2 Monaten. Je mehr Salz der Pökel enthielt, um so schneller ging das Absterben der Trichinen vor sich; in den untersuchten amerikanischen Schinken waren die Trichinen stets todt. Bouley u. Gibier^) fanden, dass die Trichinen bei — 10 bis 15" 1) Königsb. land- und forstw. Ztg. 1883. No. 40. 2) Archiv f. wiss. u. prakt. Thierheilk. 1883. Bd. 9. S. 196. •'') Ocstcrr. Vierteljahrsschr. f. wiss. Vetcriuärk. 1883. S. 16. ") Archiv f. wiss. u. prakt. Thierheilk. 1883. Bd. 9. S. 210. ^) Ibid. S. 216. ^) Oesterr. Vierteljahrsschr. f. wiss. Veterinärk. Bd. 60. S. 125. ') Centr.-Bl. f. Agric.-Chem. 1883. S. 497. «) Archiv d. Pharm. 1883. Bd. 21. S. 230. Thierproduction. 439 getödtct werden, und dass sie sich dann mit Methylviolctt ebenso intensiv färben, wie das Muskelfleisch, wogegen dies im lebenden Zustande erst nach 8 Tagen erfolgt. lieber Schutzimpfung gegen Milzbrand von Arloing, Corne- vin, Thomas, 1) Müller, 2) Archangelski, 3) Feltz.*) Ueber die Entwickelung der Milzbrandbacterien hat Roloff^) verschiedene Impfversuche und Beobachtungen am Blute geimpfter Thiere angestellt, aus denen hervorgeht, dass, da ein Thier schon sehr krank sein kann, ehe Milzbrandbacillen im Blute auftreten, der Krankheitsstoff schon vor diesem Auftreten im Körper vorhanden gewesen sein muss. Vielmehr scheinen die Milzbrandbacterien sowohl im Blute als in anderen Organen zunächst in einer Entwickelungsform vorhanden zu sein, aus welcher im kranken Organismus die Bacterien entstehen. Es wurden auch in den erkrankten Thieren glänzende Körperchen gefunden, welche Verf. neben den aeroben Bacillen und den Dauersporen für eine dritte Entwickelungsform der Milz- brandbacterien hält. Impfung gegen den Rothlauf der Schweine von Pasteur.^) Ueber die Ursache der Rotzkrankheit von Schütz und Löffler.7) Die Geschichte der Tuberkulose mit besonderer Berück- sichtigung der Tuberkulose des Rindes und die sich hieran knüpfenden medicinal- u. veterinärpolizeilichen Consequenzen von A. Johne. 8) IX. Bienen- und Fischzucht. Zur Aufzucht von Bienenköniginnen von M. Schachinger. ^) Zimmermann ^0^ empfiehlt als Zeit für das Umlogiren der Bienen- völker aus den Strohkörben in die Mobilstöcke den Herbst (November) statt des März, da in letzterem Falle eine grosse Anzahl von Bienen, welche die neue Wohnung nach dem Ausfliegen nicht wiederfinden können, verloren gehen. Verf. giebt dann eine Anleitung für die beim Umlogiren nöthigen Massnahmen. Literatur. Die menschlichen Nahruugs- und Genussmittel von Prof. Dr. J. König. 2. Aufl. Berlin, 1883. Procentische Zusammensetzung und Nährgeldwerth der menschlichen Nahrungs- mittel etc. Graphisch dargestellt von Prof. Dr. J. K ö n i g. 3. Aufl. Berlin, 1883. 1) Compt. rend. Bd. 95. S. 189. 2) Archiv f. wiss. u. prakt. Thierheilk. Bd. 9. S. 396. 8) Centr.-Bl. f. d. med. Wiss. 1883. S. 257. *) Compt. rend. Bd. 95. S. 859. 5) Archiv f. wiss. n. prakt. Thierheilk. Bd. 9. S. 457. ®) Journ. d'agricult. pratique 1883. No. 50. ') Arch. f. wiss. u, prakt. Thierheilk. Bd. 9. S. 225. 8) Deutsche Zeitschr. f. Thiermedizin. Bd. 9. S. 1. ») Wochenbl. d. landw. Ver. im Grossh. Baden 1883. S. 235. »«) Schweiz, landw. Zeitschr. 1883. S. 600. 440 Thierproduotion. Die Bestandtheile der wichtigsten Nahrungsmittel für Kranke und Kinder von Dr. Stutzer in Bonn. Bonn, 1883. Die wichtigsten Nahrungsmittel und Getränke, deren Verunreinigung und Ver- fälschung von 0. Dietzsch. 4. Aufl. Zürich, 1883. Handbuch der Hygiene und der Gewerbekrankheiten. I. Theil. 1. Abtheil. Ein- leitung, Ernährung und Nahrungsmittel, Verfälschung der Nahrungs- u. Genussmittel von Prof. Dr. M. v. Pettenkofer, Prof. Dr. J. Forster, Prof. Dr. A. Hilger. Leipzig, 1883. Düngung u. Fütterung in chromographischer Darstellung von Dr. Adolph Mayer. 2. Aufl. Heidelberg, 1884. Die Lehre von der Thierzucht, vertreten in der zootechnischen Abtheilung des Museums der Kgl. Landw. Hochschule in Berlin durch Sammlungen, systematisch geordnet, zusammengestellt u. erläutert von H. Settegast. Berlin, 1883. Die Zuchtstammbücher aller Länder von B. Martiny. Bremen, 1883. Ostpreussisches Heerdbuch. 1. Band. Von G. Kreiss, Generalsecretär. Berlin, 1883. Friesch Rundvee-Stammboek. Abth. VI. Leeuwarden, 1883. Gemeinverständliche Anleitung zur Aufzucht des Rindes von J. Feser, Prof. der Thierarzneischule in München. Bremen (M. Heinsius), 1883. „Das schönste Rind", eine kurz gefasste und gemeinverständliche Anleitung zur Beurtheilung der Körperbeschaffenheit des Rindviehes von Dr. A. Krä- mer, Prof. der Landw. am eidg. Polytechnikum. Zürich (C. Schmidt), 1883. Ein Beitrag zur Kenntniss unserer schweizerischen Viehschläge von F. Anderegg. Chur, 1883. Immerwährende Grünfütterung. Eine Volksschrift von R. Schatzmann. 2. Aufl. Aarau, 1883. Das Hausgeflügel von Dr. A. C. E. Baldamus. Dresden, 1883. Gesundheitspflege der Pferde in Beziehung auf Benutzung von A. Zündel, Landes- thierarzt für Elsass-Lothringen. Stuttgart, 1883. Die Gesundheitspflege der landwirthsch. Hausthiere von Prof. Dr. G. Dam mann. 1. Hälfte. Berlin, 1883. Der Landwirth als Thierarzt von H. Richter -Zorn. Die Krankheiten der Haus- thiere, ihre Erkennung, Behandlung, Heilung und Verhütung. 2. Aufl., voflständig neu bearbeitet von E. Zorn, Kgl. Corps-Rossarzt in Hannover. Berlin, 1883. Populär, kurz und practisch verfasstes Handbuch über die Hufbeschlagkunst der Pferde, deren Mängel und Gebrechen von J. K. Ableitner. Wien, Pest und Leipzig. Der practische Merinozüchter von Dr. F. v. Mitschke-Collande. Berlin, 1883. Werthberechnungstabellen für den Ein- und Verkauf von Mastschweinen von W. Trempenau. Neuhaldensleben, 1883. Eine neue Krankheit der Lämmer von Dr. Plaut. Leipzig, 1883. Jahresbericht über die Leistungen auf dem Gebiete der Veterinärmedizin von Prof. Dr. Ellenberger und Prof. Dr. Schütz. 2. Jahrgang (1882). Berlin, 1883. Der practische Imker. Lehrbuch der rationellen Bienenzucht auf beweglichen Waben von C. J. H. Gravenhorst. 3. Aufl. Braunschweig, 1883. A. V. Berlepsch' Bienenzucht nach ihrem jetzigen rationellen Standpunkte. 2. Aufl., umgearb. von W. Vogel. Berlin, 1883. Landwirthschaffcliche Nebengewerbe. Referenten: W. Kirchner. F. Strohmer. P. Degener. 0. Loew. C. Lintner. M. Hayduck. C. Weigelt. A. Halenke. I. Milch, Butter, Käse. Referent: W. Kirchner. Milchertrag und Zusammensetzung der Milch der Radener ^^^m^icIi-^^^ Kuhheerde von W. Fleischmanu.i) Wie früher, so wurden auch i. J. zusammen- 1882 die Bestimmungen des spec. Gewichtes, der Reaction, des procen- ^®*^°fiif " tischen Trocken- und Fettgehaltes der Milch wöchentlich einmal vorgenommen (s. die letzten Jahrgänge dieses Jahresberichtes), Im Durchschnitte kam die Milch von 96 Kühen zur Verarbeitung, von denen 85 milchend waren und 11 trocken standen. Die Lactationsperiode währte 323 Tage. Bei einem Lebendgewichte von 446,87 kg lieferten die Kühe, ausschliesslich der an die Zuchtkälber verabreichten Milch, 2144,83 kg pro Stück oder das 4,8 fache ihres Lebendgewichtes. Vom 1. Januar bis 19. Mai wurden die Kühe auf dem Stalle, vom 19. Mai bis 15. October durch Weidegang (vom 7. October an Nachts auf dem Stalle) und vom 15. October bis 31. December wieder auf dem Stalle ernährt. Aus den Einzelzahlen ergeben sich folgende Durchschnittswerthe : S^jec. Gewiclit Trockengehalt Fettgehalt Kuh Morgen- Abend- Morgen- Abend- Morgen- Abend- Morgen- Abend- milch milch milch milch milch milch milch milch merk. 0/ 0/ 0/ 0/ ]jg tg l.Jau. b. IG.Mai 1,0309 1,0308 11,937 11,851 3,200 3,097 3,461 8,256 Stall le.Maib.ll.Oct. 1,0313 1,0314 12,083 12,246 3,236 3,237 3,466 4,480 Weide 1 1 . Qct.b.31.Dez. 1,0317 1,0320 12,093 12,261 3,191 3,254 2,783 2,554 Stall Mittel 1,0312 1,0315 12,029 12,062 3,214 3,186 3,319 3,198 Für die Tagesmilch betrug im Jahresmittel: das spec. Gewicht 1,0313 der tägliche Milchertrag für die Kuh . . 6,517 kg der Gehalt der Milch an Trockensubstanz . 12,045 <^/o der Gehalt der Milch an Fett 3,200 „ Die Schwankungen bewegten sich innerhalb folgender Grenzen: Morgenmilch Ahendmilch Tagesniilch 0/ 0^^ 0^^ Trockensubstanz 11,697—12,816 11,481—12,544 11,666—12,617 Fett .... 2,993— 3,583 2,890— 3,486 2,946— 3,509 Unter Anwendung der vom Verf. im Vereine mit Morgen aufgestellten Formel zur Berechnung des Trockensubstanz- bezw. Fettgehaltes (s. d. Ber. 1882. S. 462) auf die Zahlen der Tagesmilch ergiebt sich für *) Ber. über die Thät. der milchw. Vcrsuchsstat. Raden für 1882. S. 13. 444 L&ndwirthschaftliche Nebengewerbe. die Trockensubstanz . . 11,978% (— 0,0G7 "/o) das Fett 3,251 „ (-|-0,051 „ ). M. Schrodt^) theilt die Milcherträge der auf der milchw. Versuchs- Station in Kiel gehaltenen Kühe mit. Da wegen Zu- und Verkaufes mehrerer Thiere nur die Erträge von 7 Stück verwerthbare Angaben liefern, so sei bemerkt, dass diese 7, der Angler bezw. der holsteinschen Landrasse ange- hörenden Thiere in der Zeit vom 1. November 1881 bis dahin 1882 18 073 kg Milch an 2204 Tagen geliefert haben, während sie 351 Tage trocken standen. Es ergiebt dies im Mittel pro Kuh 315 Tage milchend und 50 Tage trocken mit einem Milchertrage von 2582 kg im Jahre, 7,1 kg pro Tag des Jahres und 8,2 kg pro Tag der Lactationszeit. Bei einem Lebend- gewichte von 402 kg ergiebt dies das 6,42 fache desselben an Milch. Verf. macht dann Angaben über die Milcherträge der Starken (Kalben), von denen eine mit mit 2894,4 kg zu erwähnen ist. Bei 2 maliger Melkung wurden Morgens im Ganzen 12 116,0 kg, Abends 11842,0 kg Milch er- halten. Während eines Zeitraumes von 7 Monaten (Mai bis incl. November) wurde sowohl die Morgen- als die Abendmilch, während der übrigen Zeit (December bis incl. April) nur die Tagesmilch auf Trocken- und Fettgehalt untersucht, und zwar mit folgendem Resultate: Morgenmilch Abendmilch /o Mittlerer Trockengehalt 12,22 Mittlerer Fettgehalt . 3,41 Für die einzelneu Monate ergeben den Trockensubstanz- und Fettgehalt: sich 7o 12,49 3,63 daraus November December Januar Februar März April Mai Juni Juli August September October bis 19. Mai Stallfütterung dann Weidegaug bis 21. October Trockengehalt 7o 12,23 12,15 12,15 12,32 12,30 12,14 12,16 12,15 12,07 12,48 12,79 12,62 Tagesmilch /o 12,21 3,52 folgende Werthe Fettgehalt /o 3,53 3,62 3,55 3,52 3,54 3,37 3,43 3,41 3,36 3,55 3,68 3,68 für Jahresmittel 12,30 3,52 Die Untersuchungen über die Schwankungen, welchen das spec. Ge- wicht, der Trocken- und Fettgehalt der Morgen- und Abeudmilch des gleichen Tages, ferner der Milch gleicher Melkzeiten aufeinander folgender Tage, drittens der Tagesmilch zweier Tage unterworfen ist, zeigen für den Trockengehalt und das Fett der einzelnen Gemelke sehr erhebliche Diffe- renzen, nicht aber für die Tagesmilch und das spec. Gewicht, so dass dieses als eine vorzügliche Grundlage für die Prüfung der Milch sich erweist. *) Jahresb. der milchw. Versuchsstat. Kiel 1881/82. Landwirthaohaftliche Nebengewerbe. 445 Concurrenz von Milchkühen auf der Thierausstellung in ^^^i«'''^*«^- Hamburg 1883 von W. Kirchner.^) 2 Gruppen waren für diese Con- currenz aufgestellt: Milchertrag nach Quantität und Milchertrag nach Qualität. Die Kühe wurden an 3 Tagen der Ausstellung unter Aufsicht der Preisrichter gemolken, vom Gesammtmilchquantum der Durchschnitt pro Tag genommen und auf ein Lebendgewicht von 500 kg umgerechnet. In der Qualitätsgruppe wurden ausserdem Trockensubstanz und Fett auf ana- lytischem Wege bestimmt, daraus und aus der Milchmenge die Menge der beiden Stoffgruppen ermittelt, diejenige des Fettes mit 3 multiplicirt und der des Nichtfettes hinzuaddirt. (lieber die Grundlagen der Berechnung vergl. W. Kirchner, in der deutsch, landw. Presse 1883. No. 49.) Die Resultate der Concurrenz waren folgende: Concurrenz. 1. Menge der Milch. Kata- log No. Easse 903. 904. Angler . . Angler . . 906. Dithmarscher 907. Nordholländer 908. Nordholländer 910. Friesische 911. Friesische 913. Ostfinesische Alter hat gekalbt 1883 10 7 6 74 7 9 7 7 5^5 10. 16. 10. 3. 22. Mai 25. 3 26. 2 Lebend- gewicht kg 454,5 418,75 520 568,5 605 622 546 476,5 Täglicher Milchertrag 18,13 16,53 16,63 16,60 22,70 19,10 16,70 13,47 Auf 500 kg Lebendgew. umgerechnet. Milchertrag kg 19,94 19,73 15,99 14,60 18,76 15,35 15,29 14,13 No. 917. 918. 919. 921. 923. 925. 926. 927. Basse Alter 2. Qualität der Milch. hat gekalbt Lebend- Täglicher 1883 gewicht Milchertrag Gehalt an No. 917. 918. 919. 921. 923. 925. 926. 927. Angler ... 4 16. 3. 436,25 14,13 Angler ... 8 14. 3. 432,5 15,57 Angler ... 6 24. 2. 403,5 15,03 Nordholländer 6 14. 3. 489,5 14,53 Schwyzer . . 8 Dez. 82 540,5 16,20 Skotch- Polled 6 ? 439,3 10,44 Skotch -Polled 6 ? 590 9,04 Dithmarscher 8 3. 3. 586 15,00 (m. Sorthornblut) Daraus berechnet sich der endgültige Ertrag, wie folgt Production auf 500 kg Menge Lebendg. berechnet d. Nicht- Trockens. 7o 11,85 12,10 12,07 11,93 12,29 12,16 12,90 12,23 Fett •>/ 2,52 3,07 3,07 3,59 3,26 3,40 3,43 2,31 Trockens. kg 1,674 1,885 1,814 1,733 1,991 1,086 1,143 1,834 Production an Fett 0,356 0,478 0,458 0,522 0,528 0,304 0,304 0,347 Trockens. kg 1,919 2,179 2,248 1,770 1,842 1,235 0,969 1,565 Menge d. Fettes, mal 3, -j- Menge des Fett fettes Nichtfettes (eigent- kg kg liehe Werthszahl) 0,408 1,511 2,735 0,553 1,626 3,285 0,567 1,681 3,382 0,553 1.237 2,836 0,488 1,354 2,818 0,346 0,889 1,927 0,258 0,711 1,485 0,296 1,269 2,157 ^) Landw. Thierzucht 1883. No. 82. 446 Iiandwirthechaftliche Nebengewerbe. Schafmilch, Es haben demnach in beiden Gruppen die Angler Kühe den Sieg da- vongetragen, in Gruppe I No. 903 und 904, in Gruppe II No. 919 und 918. (Weitere Besprechungen dieses Resultates s.: Der Landwirth 1883. von A. K.; Landw. Wochenbl. f. Schlesw. Holstein 1883. No. 31 von M. Schrodt; Ibidem. No. 35 von P. R.; Nordd. Landw. Zeitung 1883. No. 3 von W. Biernatzki; Milchztg. 1883. No. 33 von v. Mendel-, Ibid. No. 36 von Dettweiler; Landw. Thierzucht 1883. No. 99 von W. Kirch- ner; Deutsche landw. Presse 1883. No. 103 von A. E. v. Nathusius). Auf der im October 1883 in London stattgehabten milch- wirthschaftlichen Ausstellung i) fand eine Concurreuz von Milchkühen statt, welche folgendes Resultat ergab: Altai- Datum Milchertrag Procentischer Easse der Kühe Jahre d. Kalbens pro Pfd. Tag UnzeB Gehalt Trockens. an Fett Shorthorn .... 77, 12. Mai 51 0 12,96 3,85 » öVa 27. Sept. 47 0 14,20 4,71 )? 5V6 17. Aug. 27 12 13,11 4,01 55 5 29. „ 34 12 13,77 5,30 Jersey . 7V2 1. Sept. 32 8 13,21 4,20 55 7V6 28. Juli 23 0 13,29 4,11 Guernsey 5Vl2 5. Aug. 26 4 14,21 5,14 55 4 28. Juni 21 0 14,66 5,08 Ayrshire 7V6 8. April 18 8 14,25 5,54 55 4V2 3. Oct. 30 4 14,18 5,12 Shorthorn . 4 8. Aug. 33 12 13,74 4,92 Holländer Kreuzung 7 10. Juli 60 4 12,12 2,86 55 55 51/2 27. „ 51 8 11,48 2,40 Dänen . 4V2 4. „ 26 8 14,75 5,28 Während der Ausstellung in Parma 1883^) wurde der Milch- ertrag der 3 dort vertretenen Rassen, parmesaner, holländer, schweizer Kühe, auf Quantität und -Qualität geprüft (die Zahl der Thiere ist nicht angegeben). Es lieferten die Schweizer und Holländer Kühe . . 15,05 kg pro Tag Parraesaner 13,00 „ „ „ Pannesaner Spec. Gew. bei 15« C. 1,0290 Rahm 14 Trockensubstanz . . 14,80 Milchzucker .... 4,44 Fett 3,85 Casein 5,79 Asche 0,72 Ertrag an Butter und Käse nach Parmesaner Art: Butter . . . 1,713 1,437 «/o Käse .... 7,698 6,536 „ W. FleischmannS) untersuchte die Milch der Radener Schaf- heerde. Die 250 Schafe, welche nach dem Absetzen der Lämmer 6 Tage Schweizer Holländer 1,0283 1,0284 9 8 0/0 12 12,10 „ 4,61 4,16 „ 3,10 3,25 „ 3,58 3,97 „ 0,71 0,72 „ ^) The Farmer and the Camber etc. 1883. 19. Novb. durch Milchztg. 1883. 774. 2) Milchztg. 1883. S. 824, aus Caselficio italiauo 1883. 8) Ber. über d. Thät. d. milchw. Versuchsstat. Raden für 1882. S. 40. liandwirthachaftliche Nebengewerbe. 447 lang gemolken wurden, lieferten 110 kg, also pro Tag und Stück 73,3 g. Es wurden daraus 75 Stück runde Käse im Gewicht von 38 kg oder pro Stück von 0,507 kg bei 11 cm Durchmesser und 4,5 cm Höhe gewonnen. 100 Gewichtstheile Milch ergaben: 34,55 Gewichtstheile Käse 64,09 „ Käsemilch 1,36 „ Verlust. Eine Milchprobe, welche bei 22 " C. ein spec. Gewicht von 1,035 hatte, war zusammengesetzt: Wasser . . . . 75,544 "/o Fett 11,899 „ Casein 5,826 „ Albumin .... 1,333 „ Lactoprotein . . . 0,488 ., Milchzucker . . . 3,430 „ Asche 1,048 „ Verlust 0,432 „ 100,000 7o Studien über Milch von Spallanzaui.i) Beobachtungen über die Milchproduction bei Kühen ver- schiedener Rassen von A. Zanelli.^) G. Recknagel 3) hat eine Reihe von Versuchen über die spec. Dichtigkeit der Milch, d. h. diejenige Dichtigkeit ausgeführt, welche nicht in unmittelbarem Zusammenhange mit der Temperatur steht. Nach einer Reihe verschiedener Beobachtungen anderer Autoren ist nämlich die spec. Dichtigkeit der Milch mehrere Stunden nach dem Melken grösser, als unmittelbar nach diesem Vorgange, ohne dass man sich über die Ursache dieser Erscheinung klar war. Für die Milchcontrole, welche sich zunächst auf die Bestimmung des spec. Gewichtes gründet, ist es natürlich von grösster Wichtigkeit, die Mittel bezw. die Verhältnisse zu kennen, unter denen die als normal anzusehende, grösste spec. Dichtigkeit erreicht ist. Mehrere Versuche zeigten, dass die Zeit für das Eintreten der grössten Verdichtung abhängig ist von der Temperatur, welcher man die Milch aus- setzt, insofern die Kälte die Verdichtung beschleunigt. Aus den Resultaten seiner bezügl. Beobachtungen, deren einzelne Zahlen im Original nachzusehen sind, geht Folgendes hervor: No. der Fett in Trocken- Normales spec. Betrag der Probe Procenten Substanz Gewicht Verdichtung 1 u. 2 3,03 11,10 1,0302 0,0008 9 3,01 12,38 1,0326 0,0008 4 3,38 12,37 1,0334 0,0008 7 3,84 12,93 1,0321 0,0009 3 3,72 12,95 1,0338 0,0010 5 u. 6 — — 1,0324 0,0010 11 3,81 12,17 1,0298 0,0010 8 4,04 13,45 1,0332 0,0012 10 5,07 15,95 1,0376 0,0015 *) R. Stabilimento sperimentale di zootecnica in Reggio-Emilia 1877—80. II Vol. S. 76. 2) Ibid. S. 108. «) Milchztg. 1883. S. 419 u. 437. Physika- lisches Ver- halten der Milr.h. ^^Q Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Hinsichtlich, des Einflusses, welchen eine Erwärmung der Milch auf die specifische Dichtigkeit ausübt, fand R., dass durch Temperaturerhöhungen Bruchtheile der eingetretenen vollen Verdichtung wieder aufgehoben werden, nämlich 0,2 *> Quevenne (0,002) durch Erwärmung auf 15 — 20"C., 0,4 » durch Erwärmung auf 15 — 25 <'; 0,7 ^ durch Erwärmung auf 15 — 30 ^ u. s. w. Die Ursache der beobachteten Erscheinung ist nicht auf eine etwa vor sich gehende vollkommenere Lösung der Milchbestandtheile zurück- zuführen, da diese ja durch Erwärmung beschleunigt wird, bei der Milch aber das Gegentheil stattfindet, sondern durch Nachquellen des Case'ins. Dieses wird durch Erniedrigung der Temperatur beschleunigt, Erhöhung derselben treibt aber das Wasser wieder aus, wie die eben mitgetheilten Versuche zeigen. Das thatsächliche Vorhandensein der Quellung des Caseins stellte R. durch folgende Versuche fest : Er benutzte 2 einander nahezu gleiche Dilatometer A u. B, welche aus einem Reservoir von 1 V2 ccm und einer in dessen Hals eingeschliffenen Röhre mit Skala bestehen, füllte jedes mit 0,1 g Casein 1,6 — 1,7 g Wasser. A. wurde auf Zimmertemperatur, B. 1 Stunde auf 7*^ er- halten. Unmittelbar nach der Füllung stand das Niveau der Wassersäule bei A auf 190, bei B auf 144, wogegen nach Verlauf 1 Stunde und Erwärmung auf 15<> A 189,8, B dagegen 133,2 zeigte. In der Stärke der Coutraction ist ein Mass für die Quellung gegeben, welche bei B demnach erheblich stärker als bei A war. Weitere Beobachtungen bestätigten dies Verhalten, obgleich in diesem Falle nur von einer sehr unvollkommenen Quellung die Rede sein konnte, das Casein seine bröcklige Eigenschaft beibehalten und nur die über- stehende Flüssigkeit sich etwas getrübt hatte, verminde- Ucbcr die Verminderung des Trockeusubstanzgehaltes der T^ookln'- Milch durch die Zersetzung derselben von P. Vieth. 1) Verf. be- ^"^Müch''^'^ obachtete, dass der Trockensubstanzgehalt der am Nachmittag in das Laboratorium der Aylesbury-Dairy- Company in London gelieferten Milch sich namentlich in der warmen Jahreszeit im Laufe von 36 Stunden nicht unerheblich verminderte. Genauer stellte Verf. diese Abnahme durch folgenden Versuch fest: Von 5 Milchsorten, welche am 15. August 1882 Morgens gemolken und Vormittags per Bahn nach London gesandt, deren specifisches Gewicht und Reaction normal waren, wurden je 5 Proben ä 5 ccm zur Bestimmung der Trockensubstanzmenge abgewogen, die erste Probe sofort eingedampft, 2 Proben im Laboratorium und 2 im Eisschranke auf- bewahrt, von denen je eine nach 2 und je eine nach 4 Tagen verarbeitet wurde. Es wurden dabei im Mittel der 5 Proben folgende Resultate er- halten : 2 Tage 4 ö ö ü ö a 2 0 0 0 0 II II 0 rg i 10—15 Trocken- substanz < il9— 21 Trocken- substanz 0 < ilO— 15 Trocken- substanz < il9— 21 Trocken- substanz 1 < % 7o ,0 ,0 ,0 ,0 13,8a 0,75 12,52 0,75 12,04 0,76 11,82 0,75 10,90 0,71 0,30 0,78 1,00 1,92 Bei je höherer Temperatur und je länger die Milch bis zur Ver- ») Forsch, auf dem Geb. d. Viehhalt. etc. 1883. Heft 13. S. 191. Landwirthachaftliche Nebengewerbe. 449 arbeituug aufbewahrt wurde, um so grösser war der Verlust an festen Stoffen. V. führt denselben auf eine Vergährung des Milchzuckers zurück. Die Versuche zeigen, dass die Trockeusubstanzbestimmuug in alter oder gesäuerter Milch zu niedrige Resultate liefert. Veränderungen des procentischen Fettgehaltes der Milch Verände- während des Kleinverkaufes derselben von P. Vieth.^) Verf. stellte Fettgehalte. Versuche darüber an, in wie weit sich unter den beim Milchverkaufe der Aylesbury-Dairy-Company in London stattfindenden Verhältnissen der Fett- gehalt der Milch verändert. Die betr. Milch wird zunächst seitens der Lieferanten gleich nach dem Melken über den Milchkühler gegeben, nach der nächsten Bahnstation gebracht, meistens in einem mehrere Stunden währenden Zeiträume per Bahn nach London transportirt , von da per Wagen in das Geschäftslokal befördert, hier in die Verkaufskannen ge- schüttet und in diesen auf 4rädrigen, mit je 1 Pferde bespannten Wagen ausgefahren, Massnahmen, welche sämmtlich einem Entmischen der Milch ent- gegenwirken. Verschiedene, vom Verf. unmittelbar vor dem etwa Nach- mittags 2 Uhr beginnendem Verkaufe und nach Beendigung desselben um 5 Uhr genommene Proben ergaben auch keine wesentliche Differenz im Fettgehalte. Nur eine Milchsorte machte in dieser Hinsicht eine Ausnahme; denn, wie mehrere Untersuchungen (Belegzahlen dafür s. im Original) ge- zeigt hatten, fand in derselben ein ausserordentlich schnelles Aufsteigen des Fettes, eine schnelle Entmischung statt. Am deutlichsten geht dies aus folgender Beobachtung hervor. Um 1 Uhr wurde der kurz vorher gründlich durchmischten Milch die erste Probe entnommen, darauf 3 weitere Proben in Zwischenräumen von je 1 Stunde aus den im Boden der Kanne be- findlichen Ablasshähnen und die letzte Probe (um 5 Uhr) von der in der Kanne restirenden Milch nach der Rückkehr in das Geschäft, Die Unter- suchung der 5 Proben ergab folgendes Resultat: Trocken- substanz /o 13,30 10,04 11,86 15,80 16,32 Hinsichtlich der Fütterung der Kühe oder der Beschaffenheit der Milch war nichts Besonderes zu constatiren-, nur warf dieselbe schon nach Ver- lauf -/2 Stunde eine Rahmschicht von 12 — 18*^/o auf. Mikroskopisch konnte man in derselben eine auffallend grosse Zahl grosser Fettkügelchen beobachten, welche die schnelle Entrahmung hervorgerufen haben. Ueber die Beziehungen zwischen dem specifischen Gewichte Bezie- und dem Trockensubstanz- und Fettgehalte der Milch von P. schen^'^sprc! Vi et h. 2) Verf. bespricht die bisherigen Vorschläge und Arbeiten, welche ^f?^j;j^]^j'^^j^'^' in der angegebenen Richtung von Behrend und Morgen (s. d. Ber. 1879. ^ett und S. 472), von Clausnizer und Mayer (s. d. Bericht 1879. S. 473), von substaTz'. Fleischmann und Morgen (s. d. Ber. 1882. S. 462), von Hehner (ibid. S. 463), von Wynter-Blyth (ibid. S. 463) veröffentlicht sind. Derselbe theilt Probe, ent- Specif. nommen um Gew. 1 Uhr: 1,0325 2 „ 1,0345 3, „ 1,0350 4 „ 1,0305 5 „ 1,0290 Fett Fettfreie Trockensubstanz 7o 7o 8,90 9,40 2,50 9,54 2,30 9,56 6,40 9,40 6,90 9,42 1) Forsch, auf dem Geb. der Viehh. etc. 13. Heft. 1883. S. 195. 2) Ibid. Heft 14. S. 247. Jabresberioht, 1883. 29 450 LandwirthBcliaftliche Nebangewerbe. zunächst dasjenige ausführlich mit, was Hehner durch seine Untersuchungen gefunden hat. Letzterer hat selbst verschiedene Coutrolbestimmungen in Betreff der Formeln von Behrend und M., sowie von Clausnizer und Mayer ausgeführt und sich zur specifischen Gewichtsbestimmung der Sprengel'schen Röhi-e bedient. Vieth hat dann, um die 4 gen. Methoden auf deren Genauigkeit mit einander vergleichen zu können, für dieselben Tabellen berechnet (s. Original), und zwar ausgehend vom spec. Gewichte und vom Fettgehalte. Die Tabelle zeigt, dass die Resultate der 4 Methoden erhebliche Differenzen ergeben und dass dieselben bei Hehner am grössten sind. Verf. hat dann selbst eine grössere Zahl von Milchanalyseu ausgeführt und dieselben mit den Werthen verglichen, welche nach der Berechnung bei Anwendung der ge- nannten Methoden erhalten wurden. Es ergaben sich für 26 Analysen folgende Differenzen: Behrend und Clausnizer u. Fleischmann „ x^ Morgen Mayer u. Morgen Grösste \ —0,5 -|-0,1 +0,2 +0,3 Differenzen/ +0,4 +0^9 +0,2 +0,9 Durchschnittliche Differenz — 0,10 +0,49 0,01 +0,61 Für die vom Verf. näher angegebene Methode der Milchanalyse giebt demnach die Formel von Fleischmann und Morgen die geringsten Differenzen und ist diese deshalb, neben der Bestimmung des specifischen Gewichtes mit Hülfe des Laktodensimeters und der Fettmenge mit Hülfe der aräome- trischen Methode von Soxhlet sehr geeignet, um den Trockengehalt einer Milch zu bestimmen. Analyse der W. Flcischmaun und A. Morgen^; haben eine grosse Reihe vergleichender Untersuchungen über die Fettbestimmung in der Mager- milch ausgeführt. Zunächst zeigte sieb, dass aus Magermilch, welche mit Seesand eingedampft und 2^2 — 3 Stunden mit Aether extrahirt war, stets weniger Fett erhalten wurde (im Mittel 0,1 762 "/o), als bei Anwendung der Soxhlet'schen aräometrischen Methode, während bei ganzer Milch die Differenz nur eine sehr geringe (im Mittel 0,05 "/o) war. Gleiches war der Fall bei theilweise entrabmter Milch, deren Fettgehalt nicht unter 1,4^0 betrug, wenn man weniger als 6 Stunden lang extrahirte. Aus Centrifugen- magermilch, mit 0,429% Fett, konnte selbst bei 7^2 stündiger Extraction nicht alles Fett gewonnen werden. Auch bei einer Vermehrung der Sand- menge im Verhältniss zur Milch soweit, dass alle Milch vom Sande auf- gesaugt wurde, erhielt man zu niedrige Resultate. Verff. gingen dann dazu über, Gips statt des Sandes zum Eindampfen zu verwenden, und zwar auf 10 g Milch 35 g Gips, etwa 75% von letzterem mehr, als gerade nöthig ge- wesen wäre, um die Milch vollständig aufzusaugen. Bei einer 3 stündigen Extraction wurden im Mittel von 37 Bestimmungen folgende Resultate er- halten: ... , . T_ HI ., Gomchtsanalyse Differenz gegen die Araometnsche Metn. -i r,- n -vii mit üips tiewichtsanalyse 0,501230/0 0,50128 0/0 0,00085% Verff. theilen auch die von Schrodt und Hansen in Kiel in dieser Richtung gefundenen Resultate mit-, es betrug die Differenz der aräometri- schen Methode gegen die Gewichtsanalyse ») Ber. über die Thätigk. der milchw. Vers.-Stat. Raden f. 1882. S- 27. Landwirtbschaftliche Nebengewezbe. 45 J bei fettreicher bei fettarmer Magermilch mit Sand + 0,086 o/o + 0,090 % Fett „ Gips +0,014,, +0,043,, „ Es geht aus allen diesen Versuchen hervor, dass zur Fettbestimmung der Magermilch Gips sich besser eignet als Sand, und zwar muss etwas mehr genommen werden, als gerade zur Aufsaugung der Milch nöthig ge- wesen wäre. Die Extraction muss wenigstens 3 Stunden währen. J. A. Kaiser^) versetzt zur Ermittelung des Trocken- und Fettgehaltes der Milch 1 ccm genau abgewogene Milch mit 2 ccm absol. Alkohol, erwärmt auf einem besonders construirten Spiritusbade, versetzt nochmals mit 2 ccm Alkohol und trocknet bei 76 '^C; nach 1 ^/i Stunde übergiesst man mit Vs ccm wasserfreien Aethers, trocknet nochmals und wägt. Der Rückstand wird weiter mit je 1 ccm zuerst der zwischen 85 — 95 ^ C, sodann der zwischen 75 — 85 o, und dann der bei 750 übergehenden Destillationsproducte des Petroleumäthers extrahirt. Nach Versetzen mit 1 ccm Aether trocknet und wägt man den Rückstand. Der Fettgehalt ergiebt sich aus der Differenz des Trockenrückstandes vor und nach dem Entfetten. Der Verf. beschreibt dann noch mehrere abgebildete verbesserte Instrumente zur Milchprüfung. Ch. Girard^; weist Salicylsäure in der Milch in der Weise nach, dass einerseits 100 ccm Wasser von 60^ C. und andrerseits 100 ccm der betr. Milch mit 8 Tropfen Essigsäure und 8 Tropfen Salpeters. Queck- silberoxyd gefällt, geschüttelt und filtrirt werden. Das Filtrat wird mit 50 ccm Aether ausgeschüttelt und nach Verdunsten desselben die Prüfung auf Salicylsäure mit den bekannten Reactiouen ausgeführt. J. Uffelmann^) hält die Untersuchung der Milch auf Sal- petersäure, salpetrige Säure und Ammoniak für höchst geeignet, um den Zusatz von Wasser zu derselben nachzuweisen, da die genannten Stoffe niemals in der Milch vorkommen. Das Verfahren zur Prüfung dieser Stoffe ist im Originale auseinandergesetzt. Ueber eine Milch abnormer Zusammensetzung macht C. Patrouillard*) Mittheilung-, dieselbe enthielt: Fett .... 2,28 0/0 Casein . . . . 3,17 „ Milchzucker . . 1,10 „ Der abnorm niedrige Gehalt an Zucker zeigt, dass eine Verfälschung nicht stattgefunden hat. Die betr. Kuh lieferte in den einzelnen Gemelken sehr ungleiche Milchmengen. G. Krechel^) untersuchte eine Pariser Marktmilch, welche wegen ihres kräftigen Geschmackes sehr beliebt war, und fand dieselbe aus '^/a Milch und Vs Wasser bestehend, welchem Gemische, um das normale specifische Gewicht herzustellen, Glycosesyrup zugesetzt war. ^) Festschr. zur Feier d. 2.5jähr. Best, einer gemeinsamen Cantonsschule in St. Gallen 1882. Durch Zeitschr. f. anal. Chemie. Bd. 22. S. 605. 2) Durch Zeitschr. f. anal. Chemie. Bd. 22. S. 277. Aus Journ. de Pharm. D'Anvers durch Zeitschr. d. österr. Apotheker-Ver. Bd. 20. S. 342. 3) D. Vierteljahresschrift f. öff. Gesundheitspflege 1883. S. 663. *) Rep. de Pharmaeie 1883. Bd. 11. S. 1.58. Durch Centr.-Bl. f. Agrik.- Chemie 1883. S. 646. 5) Archiv di^Pharmacie. Bd. 21. 1883. S. 848. 29* AKO LaudwirtliBchaftUohe Nebengewerbe. Die amtliche Untersuchung der im Verkehr befindlichen Milch in Zürich i) unterscheidet ganze (nicht entrahmte) und halb ent- rahmte Milch. Die Prüfung geschieht unter Anwendung des Laktoden- siraeters, der Trockensubstanz- und Fettbestimmung, welch' letztere mit dem Laktobutyrometer vorgenommen wird. Es werden verlangt für die ganze für die halbentrahmte Müch Specif. Gewicht 1,029-35 1,030—36 Trockengehalt .12% H % Fett .... 3 „ 2,3 „ Ueber das Lactometer zur Werthprüfung der Milch von PI 1 6.2) Die Methode ist dieselbe, wie diejenige von Chludsinsky. (Siehe diesen Ber. 1882. S. 463.) Ueber Milchanalysen von H. Trimble.^) Resultate der Controle über die nach einer holsteinschen Genossenschafts - Molkerei gelieferte Milch von M, Schrodt (Ref.) und H. v. Peter.^) Verff. veröffentlichen die vom März 1881 bis Mai 1883 erhaltenen Resultate der Milch-Controle einer holsteinschen Ge- nossenschaftsmolkerei, bei welcher in der Weise verfahren wurde, dass wöchentlich 10 Milchproben von verschiedenen Lieferanten auf specifisches Gewicht und mittels des Lactobutyrometers auf Fett untersucht wurden. Anfangs trat auch in zweifelhaften Fällen die chemische Analyse ein, welche sich aber später, als die Schwankungen hinsichtlich des specifischen Ge- wichtes und Fettgehaltes erst bekannt waren, als überflüssig erwies. Die unten mitgetheilte Tabelle enthält die Prüfungsresultate der Milch von 40 Genossenschaften, deren Kuhstapel zwischen 2 und 25 Stück beträgt. Die Kühe gehören dem holsteinschen Landvieh, den Kreuzungen derselben mit Breitenburgern und Anglern an, werden im Sommer auf der Weide und im Winter auf dem Stalle ernährt. Da das specif. Gewicht der Mischmilch, welche von einem Stapel stammt, dessen Zahl weniger als 5 Kühe be- trägt, im Allgemeinen grösseren Sckwankungen unterworfen ist, als bei einer Milch, welche von mehr als 5 Thieren stammt, so haben die Verff. die Resultate ihrer Beobachtungen ebenfalls in dieser Weise gruppirt und in detaillirtem Zahlenmateriale im Originale niedei'gelegt. Aus diesem geht hervor, dass bei der Milch von weniger als 5 Kühen das specif. Gewicht zwischen 1,0263 und 1,0338 schwankte und im Mittel aus 35 Bestimmungen 1,0307 betrug, während bei der Milch der grösseren Viehheerden die Grenzen sich zwischen 1,0280 und 1,0349 bei einem Mittel von 1,03199 (449 Be- stimmungen) bewegten. Im ersteren Falle war es allerdings nur die Misch- milch von 2 Kühen, welche das auffallend niedrige specif. Gewicht aufwies, während dasselbe in den anderen Fällen zwischen 1,0279 und 1,0338 schwankte. In Beziehung auf den Fettgehalt ergab sich: bis 5 Kühe . . 2,66— 3,79 «/o-, Mittel 3,12 > ( 35 Bestimmungen), mehr als 5 Kühe 2,56—4,27 > •, „ 3,22 «/o (445 „ ). Die verschiedenartige Fütterung der Kühe in ihrem Einflüsse auf die Schwankungen ist aus folgender Zusammenstellung ersichtlich: ') Milchztg. 1883. S. 532. «) Archiv d. Pharmacie. Bd. 21. 1883. S. 788. ») Ibid. S. 790. *) Forech, auf d. Geb. der Viehh. 1883. Heft 13. S. 199. „ 8 „ 1,0273 „10 11 1,0273 „ 15 51 1,0348 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 453 Weidegaug und Winterstallfütterung 2,63 — 4,27 % „ „ „ mit Schlempe 2,66— 3,47 «/o Sommer- und Winterstallfütterung 2,56 — 3,58 % Auch mehrere Verfälschungen konnten constatirt werden, wie aus folgenden Zahlen ersichtlich: Spec. Gew. der Fettgehalt Trocken- Spec. Gew. Art der Ver- ganz en Milch Lactobut. Analj'se gehalt d. abger. Milch fälschung Milch von 5 Kühen 1,0264 2,36 — — 1,0275 Wasserzusatz „ „ 5 „ 1,0270 — 3,09 10,14 1,0293 — 2,72 10,14 — „ - 2,87 10,29 1,0279 2,77 _ _ _ z.Th. entrahmt. In zwei Fällen konnte keine Entscheidung darüber, ob die Milch verfälscht war oder nicht, gefällt werden. Anleitung zur Behandlung und Untersuchung^) der ge- sunden und kranken Milch auf dem Bauernhofe und in der Käserei enthält in gedrängter Form die bekannten Mittel zur Prüfung. J. Skalweit^) erwähnt einer in Hannover vorgekommenen Milch- ver fälschung, bei welcher die von einem Händler entnommene Milch mehrere Male gezeigt hatte: 1,025— 1,026 spec. Gew. 2,8 — 2,9% Fett. 10,6 — 10,8 „ Trockensubstanz. 0,57 — 0,58 o/o Asche. Die auf der Domaine selbst untersuchte Milch hatte bei 5 frischmilchenden bei 25 anderen Kühen Kühen Spec. Gew 1,0305 1,0300 Trockensubstanz. . 12,42% 11,97 o/o Fet: 3,64 „ 3,51 „ Asche 0,72 „ 0,67 „ Bei einem andern Falle zeigte sich Aehnliches, so dass S. die seitens des Volkswirthschaftraths angenommenen Minimalgrenzzahlen von 1,0285 — 1,0340 für das spec. Gew., von 2,5 % für das Fett und von 10 % fiir die festen Stoffe für unrichtig hält und überhaupt Grenzzahlen verwirft. P. Vieth^) beschreibt die Art und Weise, in welcher die Controle der Milch seitens der in London ansässigen Aylesbury - Dairy- Company ausgeübt wird. Die von dem Lieferanten per Bahn nach London gesandte Milch wird in der Molkerei auf Temperatur und spec. Gewicht untersucht, ersteres namentlich, um eine Controle über das contractlich be- dingte Abkühlen der Milch auszuüben. Zeigt eine Probe ein höheres spec. Gewicht als 1,033, so wird die Milch zurückbehalten und dem Labo- ratorium übergeben. Hier findet eine Untersuchung auf Trockensubstanz und Fett statt, was genügt, da die Lieferauten sich verpflichten müssen, nur Waare mit 12% T. S. und 3 «/o Fett der Gesellschaft zu verkaufen, sich aber im andern Falle entsprechende Abzüge vom Preise gefallen zu lassen. Abgesehen von der verdächtigen Milch wird diejenige eines jeden Lieferanten täglich mindestens einmal in dieser Weise untersucht. Hierauf 1) Alpw. Monatsbl. 1883. S. 17 u. 37. ») Repert f. anal. Chemie. 1883. No. 7. 3) Milchztg. 1883. S. 245 u. 261. ■Ai^A LiandwirthscLaftliche Nebengewerbe. kommt die Milch iu die beim Verkaufe benutzten Trausportkannen, aus denen vor dem Abfahren des Verkaufswagens nochmals eine Probe entnommen und im Laboratorium zurückbehalten wird; mehrere Inspectoren haben dann während des Verkaufes aus einzelnen Kannen Proben zu entnehmen, welche mit den im Laboratorium zurückbehaltenen verglichen werden, wo- durch sich die Gesellschaft bei etwaigen Beschwerden seitens des con- sumirenden Publicums Gewissheit darüber verschafft, ob eine Verfälschung seitens des betr. Verkäufers oder in der Hand des Consumenten vorge- nommen ist. Die i. J. 1882 untersuchten 12 430 Milchproben zeigten im Mittel ein specifisches Gewicht von 1,0319 einen Gehalt an festen Stoffen von 13,03 ''/o ,, „ „ Fett von 3,52 „ Die dünnste Milch hatte 11,8% T. S. und 2,9 o/o' Fett. Als Instrumente zur Untersuchung dienen das Lactodensimeter, die Gewichts-Analyse für d e festen Stoffe und das Lactobutyrometer für das Fett. Vieth weist zum Schlüsse mit Recht darauf hin, dass die Milchproducenten sich nicht nur mit der polizeilichen Controle der Milch begnügen, sondern diese selbst iu die Hand nehmen sollten, was allerdings bei grossen Vereinigungen leichter sei , als bei kleineren Geschäften. In der Milchzeitung 1883, S. 38 sind die Resultate der während der letzten 5 Jahre in England seitens der öffentlichen Chemiker aus- geführten Untersuchungen von Milch und Butter angegeben. Müchcon- ^ Schrodt^) prüfte die Busse'sche s. g. Wasserstoffsäure, gervirung. ^ ^ ° , ■ welche die Säuerung der Milch verzögern, sowie die Butter vor dem Ranzig- werden bewahren soll, auf ihre Wirksamkeit. Das von der Busse'schen Fabrik bezogene Präparat stellte eine wasserhelle, sauer reagirende Flüssig- keit dar, welche beim Schütteln Gasblasen, die als Sauerstoff erkannt wurden, entwickelte. Die weitere Untersuchung ergab, dass das Präpai'at in der Hauptsache aus einer Auflösung von Borax in wasserstoffsuperoxyd- und salzsäurehaltigem Wasser bestand. Je 200 g Milch wurden nun mit dem Busse'schen Couservirungsmittel (1), mit reinem Wasserstoffsuperoxyd (2) und mit. Borax (3) im Verhältniss von 2 : 500 versetzt und der Zeit- punkt der Gerinnung festgestellt. Wenn auch, wie die Versuche ergaben, das Auftreten der sauern Reaction bei der mit 1 und 2 versetzten Milch um ca. 14 Stunden später eintrat, als bei zusatzfreier Milch, so erfolgte doch die Gerinnung nach diesem Momente in etwa gleicher Zeit. Im Ver- gleiche mit No. 3 erwies sich No. 1 als kräftiger conservirend, nämlich die Gerinnung der Milch um 18 — 21 Stunden verzögernd. Schliesslich wurde auch noch Milch mit reinem Wasserstoffsuperoxyde mit zusatzfreier Milch verglichen und dabei ein etwas zu Gunsten des ersteren sprechendes Resultat erhalten. Es hat demnach thatsächlich das Wasserstoffsuperoxyd eine conservirende Wii'kung ausgeübt, welche auch der Busse'schen Flüssig- keit zukommt. Miichfehicr. J. Reiset 2) veröffentlicht die von ihm au der Milch seiner Blaue Milch, gi^jjg gemachten Beobachtungen über blaue Milch. P^s zeigte sich zunächst, dass die Milch aller 7 Kühe von diesem Fehler befallen war, und dass sich das auf der Oberfläche der Milch bildende blaue 1) Milchztg. 1883. S. 785. ä) Jouru. de TAgricult. 1883. No. 13, durch Milchztg. 1883. S. 680. Landwirthschaftliche Nebeugewerbe. 455 Häutcheu mit Erfolg auf andere Milch übertragen Hess. Auf dem betr. Gute, welches 1850 in die Hand des jetzigen Besitzers kam, war bis zum Jahre 1877 niemals blaue Milch beobachtet, dann aber in jedem Jahre während einiger Zeit im Sommer. Adcrlass der Kühe und Eingeben von schwefelsaurem Natron beseitigte das Uebel nicht, wohl aber der gleich nach dem Melken erfolgende Zusatz von 0,500 g Essigsäure -Anhydrid auf 1 1 Milch. "Während die damit vermischte Milch völlig gesund blieb, zeigte die zweite säurefreie Probe den blauen Schimmel in bisheriger Weise. G. Liebscher 1) fand in einer thüringischen Wirthschaft, dass MUch.° unter den 60 Kühen Algäuer Rasse 6 Thiere sich befanden, welche bittere Milch lieferten. Der Rahm dieser Milch war von höchst widerlichem Geschraacke und das Gleiche war bei der daraus gewonnenen Butter der Fall. Der bittere Geschmack zeigte sich aber nicht nur bei der Milch der er- wähnten 6 Thiere, sondern auch bei der zuerst dem Striche entzogenen Milch von vielen anderen Kühen. Verf. ordnete daraufhin eine Desinfection des Stalles und der Euter durch Besprengen bezw. Waschen mit verd. Carbol- säure an, welche Manipulation schon nach Verlauf von 3 Tagen die bittere Milch (abgesehen von der der altmilchenden Kühe) zum Verschwinden brachte und aus der Milch wieder eine völlig tadellose Butter gewinnen Hess. Es geht daraus hervor, dass es Bacterien gewesen sind, welche sich in den Viehständen und am Euter angesiedelt hatten, welche aber durch die Car- bolsäure getödtet wurden. K. Flaack^) beobachtete in einer nach Swartz'schem Verfahren arbeitenden Genossenschaftsmolkerei das Auftreten bitter schmeckender Milch. Als Ursache stellte sich das Vorhandensein grösserer Mengen von stinkender Hundskamille (Anthemis cotula) in dem Kleeheu der betr. Lie- feranten heraus. Ueber einen Fall fadenziehender Milch berichten die Alpw. i'ad^^jje- Monatsbl. 1883, S. 148. Dieselbe trat nach Kleienfütterung auf, gleich- gültig, in welcher Weise die Kleie gereicht wurde; es zeigte sich ferner, dass die Kühe nicht gleich empfänglich waren, indem die eine stark und die anderen nur schwach fadenziehende Milch lieferten. In der Molkerei Polgsen^) in Schlesien wurden Beob- T''*'i!P°'[' ° ' der Milch. achtungen über den Einfluss gemacht, welchen der Transport der Milch auf die nachherige Entrahmung derselben ausübt. Es ergab sich dabei, dass die Milch am mangelhaftesten ausrahmte, wenn dieselbe längere Zeit vor dem Transport gestanden hatte, dass dies dagegen in geringerem Grade der Fall war, wenn die Milch vor dem Transporte verschiedentlich behutsam umgerührt und dadurch die Rahmbildung verhindert wurde. W. Kirchner*) beschreibt eine neue, von Hunger in Dresden construirte Milchtransportkanue, welche cylindrisch ist, doppelte Blechwanduugen besitzt, deren Zwischenraum mit einem schlechten Wärme- leiter ausgefüllt ist. Der Verschluss erfolgt vermittelst eines mit Gummi- ring versehenen Deckels, welcher durch eine besondere Vorrichtung der Kanne fest aufgepresst wird. Die Vorzüge der H.'schen Kanne bestehen in ») Wiener landw. Ztg. 1883. No. 92. S. 723. ä) Milchztg. 1883. S. 359. 8) Der Landwirth. 1883. No. 2. *) Oesterr. landw. Wochenbl. 1883. No. 51. S. 475. AKQ liandwirthgchaftliohe Nebengewerbe.' der sehr bequemen Reinigung, in der Abhaltung der äusseren Temperatur, in der grossen Haltbarkeit und in dem festen Verschlusse, während das Gewicht nicht grösser und der Preis nicht höher ist, als bei anderen Kannen. Milch- Versuche mit der Fesca'schen Milchcentrifuge von W. Centrifugen. ° Fleisch mann und F. Sachtleben.^) Nach einer genauen Beschreibung der Maschine gehen die Verff. zur Mittheilung der eigentlichen Versuche über. Dieselben zerfielen in 3 Reihen, von denen die erste dazu dienen sollte, mit den verschiedenen Ringen, mittels welcher die Menge des Rahmes und der Magermilch regulirt werden soll, bei gleichem Milchzufluss pro Stunde zu arbeiten ; bei der zweiten Reihe sollte bei allen Ringen die pro- centische Rahmmenge möglichst gleichartig gestaltet und bei der dritten Reihe sollte die Leistung der Centrifuge für jeden einzelnen Ring bei welchselndem Milchzuflusse ermittelt werden. Die aus mehreren Einzelver- suchen abgeleiteten Mittelwerthe für die verschiedenen Reihen sind folgende : 1. Reih e. o Procentische Ausbeute 1^ 1 « u -S . a 7o 3 < 7o 13/ /l6 3.5,0 3907 177,9 1,93 96,47 1,60 1,632 51,03 12/ /l6 »5 3793 178,6 2.70 95,60 1,70 1,.521 55,91 11/ ha 5> o969 182,9 7;87 90,47 1,66 0,.503 85,38 'Vis )» .3969 186,8 13,53 84,80 1,67 0,383 89,33 VX6 }■> 3896 184,5 17,40 80,53 2,07 0,860 90,53 7X6 ?1 4139 187,5 20,60 77,40 2,00 0,3.52 91,07 Mittel »J 394.5,5 183,0 2. Reih e. 13/ /l6 35,0 4099 261,0 17,20 81,20 1,60 0,.578 85,17 13/ /16 11 4063 217,4 12,40 85,40 2,20 0,539 85,.50 11/ IIB 11 4077 210,6 13,70 85,00 1,30 0,.536 86,65 10/ /l6 » 4023 184,6 12,40 85,30 2,30 0,479 88,37 7l6 11 4004 163,8 12,62 85,35 2,03 0,443 88,83 Vl6 11 4064 146,1 13,25 84,20 2,55 0,374 90,11 Mittel 11 40.55 — 13,59 84,41 2,00 — — Da die Wiedergabe der Tabelle der 3. Reihe zu weit führen würde, so sei in Beziehung hierauf bemerkt, dass die Entrahmung der Milch eine um so voUkommnere war, je kleiner die Magerrailchringe, je mehr Rahm also erhalten wurde, und je geringer die pro Stunde entrahmten Milch- mengen waren. Da bei Anwendung der 3 grössten Ringe und einer Tem- peratur der Milch von 35" C. bei Entrahmung von 360 kg pro Stunde der Fettgehalt der Magermilch noch 0,4 7o betrug, so konnte der Ausrahmungs- grad hierbei nicht als befriedigend angeschen werden. Da bei den kleinsten Ringen die Leistung eine zu geringe war, so konnte nur die Anwendung des Ringes ^^'/le als befriedigende Resultate liefernd betrachtet werden, bei welchem 200 kg Milch pro Stunde auf 0,283 % Fett entrahmt wurden. VerfF. halten die Benutzung der Ringe überhaupt für unzweckmässig, da die 1) Milchztg. 1883. S. 369. Landwirtbschaftliche Nebengewerbe. 457 Construction der Centrifuge dadurch nur coraplizirter wird. lu Folge des starken Windes, welcher beim Gange der Trommel erzeugt wird, erfolgt ein sehr heftiges Herausspritzen des Rahmes, wodurch eine unliebsame Bildung kleiner Butterklümpchen stattfindet. Als günstige Eigenschaft ver- dient der ruhige Gang der Centrifuge hervorgehoben zu werden. Am Separator von de Lava! ist, nach W. Fleischmann's i) Angabe, eine weitere Vereinfachung dadurch hergestellt, dass statt des becherförmigen Einsatzes die Trommel auf ihrem Grunde nur einen ring- förmigen, festsitzenden Behälter besitzt, welcher die zu entrahmende Milch durch ein seitlich ausmündendes Rohr in die Trommel eintreten lässt. Die ganze Trommel besteht in Folge dessen nur aus einem Stücke, wodurch der Betrieb noch bedeutend vereinfacht ist. Während einer 14 Tage dauernden Beobachtung ergab sich bei einer durchschnittlichen Tourenzahl von 6882 in der Minute, bei einer Temperatur der Milch von 27 « C., bei einer stünd- lichen Leistung von 323,12 kg, bei einem Rahmquantum von 15,85 *^/o, ein Fettgehalt der Magermilch von 0,331 7o- Der sich in der Trommel des Laval'schen Separators ab- setzende Schlamm wurde von Fleischmann 2) gesammelt und die Asche untersucht. Eine am 28. Oktober entnommene Probe enthielt: Wasser 67,310 o/o Organische Substanz 28,583 „ mit 1,157 > Fett Asche 4,107 „ 100,000 «/o Die Zusammensetzung der Asche war folgende: Rohasche 7o Reinasche 7o Kaliumoxyd .... Natriumoxyd . . . Calciumoxyd . . . Magnesiumoxyd . . 1,776 0,612 33,936 2,272 2,413 0,832 46,119 3,088 Eisensesquioxyd . . Phosphorsäureanhydrid Chlor 1,300 32,960 0,939 1,767 44,793 1,276 Sand 22,500 Kohle 2,260 Kohlensäure, Schwefel- säure, Verlust . . 1,657 100,212 100,288 An 0 ab für Cl . . . 0,212 0,288 100,000 100,000 Es werden in dem Schlamme also mit dem Käsestoffe namentlich Phos- phorsäure und Kalk abgeschieden. Fjord^) hat in Dänemark einen länger währenden Ver- gleich zwischen Burmeister und Wain's Milchcentrifuge einerseits und de Laval's Separator andrerseits ausgeführt. Die 5 Versuchsreihen ergaben folgende Resultate: 1) Milchztg. 1883. S. 337. 2) Ber. über die Thätigk. d. milchw. Vers.-Stat. Raden f. 1882. S. .54. ») Milchztg. 1883. S. 792. 458 LandwiitbBchaftliche Nebengewerbe. I. Gleich starke Zuströraung, verschiedener Kraftverbrauch. % l'ott in der IMagermilch in der in der bereclmet besondern Gesammt- für Probe 1) milch 1 Stande 1. Reihe. 450 Pfund pro Stunde. a. Burmeister und Wains, 2400 Um- dreh. pro Min. 0,63 Pferdekraft . 0,25 0,21 0,23 b. de Laval, Geschwindigkeit 5600, 0,81 Pferdekraft 0,23 0,23 0,23 2. Reihe. 700 Pfund pro Stunde. a. 3000 bezw. 0,88 0,30 0,22 0,28 b. 7000 „ 1,20 0,29 0,29 0,2^ IL Gleiche Zuströmung-, gleicher Kraftverbrauch. 3. Reihe. 450 Pfd. pro Stunde. a. 3000 bezw. 0,81 0,14 0,12 0,13 b. 5600 „ 0,81 0,23 0,27 0,25 4. Reihe. 600 Pfd. pro Stunde. a. 2950 bezw. 0,83 0,23 0,17 0,21 b. 5600 „ 0,83 0,38 0,36 0,37 III. Verschiedene Zuströmung; gleicher Kraftverbrauch. 5. Reihe. Ki-aftverbrauch für beide 0,81. a. 2875 — 600 Pfd. pro Stunde . . 0,21 0,17 0,20 b. 5600 — 450 „ „ „ . . 0,24 0,25 0,24 M. Schmöger und 0. Neubert^) haben mit der Lefeldt'schen Centrifuge (Modell 1880/82) eine Reihe von Versuchen ausgeführt, deren detaillirte Wiedergabe nur deshalb hier unterbleibt, weil die betr. Cen- struction vom Erfinder bereits durch eine neue verdrängt ist. Otto^) erörtert die Vortheile, welche die Centrifuge ländlichen Molkereien bietet. Als solche sind namentlich zu nennen die grosse Sicher- heit des Betriebes und die sicherere Verwerthung des Milchfettes in Form von Butter, als in Form von Käsen. Die Centrifuge in ihrer Bedeutung jfür den genossenschaft- lichen Molkereibetrieb von C. M. Stöckel^), Kast^). W. Fleischmann^) ermittelte an 13 Tagen den Fettgehalt der Magermilch, welche bei der Entrahmung der Milch mittelst des Laval'scheu Separators erhalten war. Bei einer Temperatur der zu- laufenden Vollmilch von 26 ^ C, einer stündlichen Leistung von 294,2 kg, einer Umdrehungsgeschwindigkeit der Separatortrommel von 6029,5 Touren in der Minute, einer Rahmmenge von 14,48 "/o, enthielt die Magermilch 0,352 7o Fett und hatte ein specifisches Gcwiclit von 1,0345. *) Diese Probe wurde entnommen, wenn etwa 100 Liter Milch die Centrifuge passirt hatten. 2) Milchztg. 1883. S. 529 n. 545. ') Ibid. S. 257. *) Ibid. S. 274. ») Ibid. S. 312. •) Ber. über d. Thät. der milchw. Vers.-Stat. Raden für 1882. S. 19. Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 459 H. Cordes^) bei'ichtet über eine Reihe von Versuchen in der ^^"^^'»j^y^""« Molkerei, welche von Fjord in verschiedenen dänischen Wirthschaften aus- geführt sind. Zunächst wurden während eines Jahres die Centrifuge von Nielsen und Petersen, die Milchbutterung, das Bütte n-(holsteinsche) und das Eis-(Swartz'sche) Verfahren in Vergleich gezogen. Das Resultat ist aus folgender Tabelle, deren Zahlen den Verbrauch von Gewichtstbeilen Milch zu 1 Gew.-Th. Butter angeben, ersichtlich: Milch Zugekaufte Yom Hofe Milch 10 Monate 11 Monate Centrifuge .... 24,4 25,5 Milchbutterung . . 26,7 27,5 Eis, 34 Stunden . . 27,5 29,2 . Eis, 10 „ . . 29,5 31,3 Wasser 10°, 34 St. . 32,4 35,6 Bei Anwendung der Centrifuge ist also in allen Fällen die höchste Butterausbeute erzielt. Die mit Centrifugen verschiedener Systeme ange- stellten Versuche werden hier nicht detaillirt mitgetheilt, da dieselben zur Entscheidung der Frage, welches der Systeme den Vorzug verdient, nicht wesentlich beitragen. Hinsichtlich der Entrahmungsfähigkeit der über Nacht bei 10 — 11" C. aufbewahrten Milch ergab sich kein Unterschied im Ver- gleich mit frisch ermolkener Milch. Schliesslich wurden auch Beobachtungen über die Brauchbarkeit des von Fjord construirten Zulauf-Regulators, des Steigerohres für die Magermilch und des Abkühlungsapparates für den Rahm mit zufriedenstellendem Resultate gemacht. Fjord^) hat in verschiedenen Wirthschaften Dänemarks das Cooley'sche Aufrahmverfahren mit der Centrifuge sowohl wie mit gewöhnlichem Eis- und Kaltwasserverfahren bei verschieden langer Auf- rahmungszeit verglichen. Während die Butterausbeute bei Centrifugalent- rahmung am höchsten war, konnte eine Differenz zwischen der Swartz'schen und Cooley'schen Methode nicht coustatirt werden. W. Fleischmann^) führte Aufrahmversuche aus mit einer von E. Ahlborn modificirten Reimers'schen Aufrahmwanne. Die Con- struction derselben wurde aber als nicht zweckmässig befunden, wie auch der Ausrah'mungsgrad nicht als zufriedenstellend bezeichnet werden konnte. In der Milchzeitung 1883 S. 119 ist eine Beschreibung der von Beilot construirten Eis-Molkerei enthalten, welche in der Haupt- sache darin besteht, dass ein Eisblock bezw. die ganze Masse des geernteten und gegen die äussere Temperatur möglichst abgeschlossenen Eises auf Kappengewölben gelagert ist, dass die Kälte des Eises bezw. das Schmelz- wasser desselben in ein Bassin und von hier aus in die Aufrahmbassins geführt wird. Der Hauptvortheil dieses Verfahrens soll in dem erheblich ge- ringeren Verbrauch von Eis bestehen. Ueber das Aufrahmungsverfahren mittelst Natron von A. Mayer. ■i) Verf. prüfte das früher von Clausnizer vorgeschlagene Verfahren, 1) Milchztg. 1883. S. 39, 55 u. 68. 2) Ibid. S. 231. ') Ber. über d. Thät. der milchw. Vers.-Stat. Raden f. 1882. S. 47. *) Forsch, a. d. Geb. der Viehh. Heft 14. S. 264. AR(\ Landwirthschaftliche Nebengewerbe. die Milch unter Zusatz von Natron aufrahmen zu lassen (s. d. Ber. 1879 S. 479), im Vereine mit Broeckema, auch in Bezug auf die Käsebereitung. 100 1 Milch wurden mit 1,3 7o Na OH versetzt und der Aufrahmung nach Swartz'schem Verfahren unterworfen. Es wurden erhalten 11^2 1 Rahm und aus diesem 2V2 kg Butter. Die Magermilch, welche in fast allen Ge- fässen noch alkalisch reagirte, wurde zur Herstellung von Komyu- (römischem Kümmel-)Käse verwandt. Der Natronüberschuss wurde durch verd. Salz- säure vorsichtig abgestumpft, wobei sich allerdings kleine Caseiaflocken aus- schieden. Durch Hinzufügung von Labextract gerann die Milch bei 34 ^ in 53 Minuten; das Gerinnsel verhielt sich abnorm und presste die Molken nicht aus. Auch unter der Presse zeigte sich die Masse, welche 5^2 kg wog, krümelig, nach dem Verlassen derselben zum Auftreiben geneigt, so dass mehrfache Stiche Gas entweichen Hessen. Später entwickelte sich der Käse normal, während die Molken den specifisehen Natron- (Fisch-) Ge- schmack in hohem Masse besassen. Eine vom Verf. zum Schluss gezogene Kostenrechnung fällt zu Ungunsten der Natronmethode dem Eisverfahren gegenüber aus. präBorvirto "^ Flcis ch mann ^) bespricht in einem längeren Aufsatze Butter. ^ ° das Wesen etc. der präservirten Butter, aus welchem die wichtigsten Punkte etwa die folgenden sind: Präservirte Butter ist solche, welche in ganz besonders sorgfältiger Weise bereitet, ferner von Fachmännern sorgsam ausgewählt ist und die Wahrscheinlichkeit bietet, bei luftdichter Verpackung mehrere Jahre lang ihre ursprünglichen Eigenschaften so gut wie völlig zu bewahren. Nachdem F. dann auf die Eigenschaften, welche eine feine, besonders aber die prä- servirte Butter hinsichtlich der Farbe, des Aussehens, der Consistenz, des Geruches, Geschmackes und Salzgehaltes zeigen muss, hingewiesen hat, theilt derselbe die Zusammensetzung von 16 Proben präserv. Butter verschiedener Herkunft mit, welche ihm seitens der Kais. Marine-Station der Nordsee zu- gesandt waren; dieselbe war folgende: Schwankungen. Mittel. Wasser 8,34-13,71 10,774% Fett 82,91—87,11 85,197 „ Proteinstoffe . . . 0,44— 0,79 0,614 „ Stickstofffreie lösliche organ. Substanz . 0,36— 0,87 0,611 „ Asche und Kochsalz. 1,08— 6,13 2,804 „ Ein typischer Unterschied in der Menge der Einzelbestandtheile zwischen gewöhnlicher und präservirter Butter ist demnach nicht vorhanden. Für Herstellung der letzteren Ware eignet sich sowohl solche aus gesäuertem, als auch aus süssem Rahme, und ebenfalls lässt sich bei richtiger Behandlung aus Centrifugenrahm präservirte Butter bereiten. Soweit die Erfahrung reicht, wirkt, was den Einfluss des Futters betrifft, der Weidegang, und zwar der- jenige von Mitte Juni bis Ende September, für die Gewinnung präs. Butter am günstigsten. An Salz setzt man derselben 4 "Yo des Gewichtes hinzu, so dass nach erfolgter Bearbeitung noch 2 % darin verbleiben. Präservirte Butter kann ebensogut in Deutschland als in Dänemark hergestellt werden; einen principiellen Unterschied zwischen den Producten beider Länder ») Milchztg. 1883. S. 227 u. 243. Landwirthschaftliohe Nebengewerbe. ^g]^ vermochte F. nicht zu constatiren. Zum directen Versandte der in Frage stehenden Ware eignet sich die Productionsstelle aus verschiedenenen Gründen nicht, sondern nur ein grösseres Yerpacliungsunternehmen, welches stets aus grösseren Mengen von Material das geeignetste auswählen kann. In der Radener Molkerei i) wurde die Vertheilung des Butterung. Fettes beim Butterungsprocesse näher verfolgt. 141 kg gesäuerten Rahmes wurden im holstein'schen Butterfasse bei 14,5 " C. Anfangs- und 16 ^'C. End- Temperatur in 32 Minuten bei 125 Umdrehungen der Butter- fasswelle in der Minute verbuttert. Die Zusammensetzung der Producte war die folgende: Rahm Butter Buttermilch 7o /o 7o Wasser . . . 78,927 13,992 91,261 Fett . . . . , 13,879 83,693 0,473 Proteinstoffe . 2,762i 3,7531 1,034 3,227 Milchzucker . 3,942 Aschensalze 0,679 1,281 0,743 100,000 100,000 99,646 Erhalten wurden: 23,5 kg Butter, 116 kg Buttermilch bei 1,5 kg Verlust; das Fett war also vertheilt wie folgt: 23,5 kg Butter 19,668 kg Fett = 97,28 »/o 116,0 „ Buttermilch 0,548 „ „ = 2,72 „ 20 216 kg =100,000/0 Da nach der Analyse im Rahme nur 19,570 kg Fett enthalten waren, in der Butter und Buttermilch aber 20,216, also 0,646 kg mehr, so hat dies seinen Grund wahrscheinlich darin, dass die zur Untersuchung ge- nommene Butterprobe nicht genau der durchschnittlichen Zusammensetzung der Butter entsprach, sondern etwas mehr Fett enthielt. L. Johanssen^) theilt den Butterertrag aus der Milch ver- schiedener seiner Kühe (Alderney- Rasse) mit, woraus hervorgeht, dass aus 9— 10 1 Milch 1 Pfund Butter gewonnen ist. Butterungsversuche mit dem holsteinschen, Lefeldt'schen und Schwing-Butterfasse wurden von Schmöger und Neubert^) in Proskau angestellt. Bei Verbutterung von süssem sowohl als saurem Rahme war das erstgenannte Fass den anderen beiden in der Hauptsache über- legen. Frau A. Zeis*) berichtet über das Victoria-Butterfass, in welchem in ihrer Wirthschaft süsser Rahm verbuttert wird. Die Ergeb- nisse sind aus den folgenden Zahlen ersichtlich Liter Rahm Anfan/'"^'''^' Ende ^'^'^ ^'^ B^"«-« Göpelfass 60-101 14-16«C. 16—18^0 25— 35 Min. Handfass 38—46 16» C. 18 0 C. 36—50 „ Mehrere Beobachtungen Fjord's^) über die Butterausbeute von Morgen-, Mittag- und Abendmilch bestätigen die schon bekannte *) Ber. über die Thät. der milchw. Vers.-Stat. Raden f. 1882. S. 24. 2) Mllchztg. 1883. S. 65. 8) Ibid. S. 3. *) Ibid. S. 106. ") Ibid. S. 548. 462 Landwirthechaftliche Nebengewerbe. Butter- wascheu. Erscheinung, dass die beiden letzteren Gemelke einen höheren Fettgehalt besitzen, als das erstere. lieber die Frage: Wie viel Kilogramm Milch sind zu 1 kg Butter erforderlich? giebt B. Martiny^) eine längere Auseinandersetzung. Ueber italienische und fremde gesalzene Butter von Spal- lanzani.2) Butterfarbe. £ Schmitt 3) untersuchte verschiedene der im Handel vorkommenden künstlichen Butterfarben auf deren Bestandtheile bezw. auf deren Schäd- lichkeit oder Unschädlichkeit. G. Calberla^j hat sich ein Verfahren zur Entfernung der Buttermilch und des Waschwassers aus der Butter patentiren lassen, welches darin besteht, dass die 2 — 3 mm im Durchmesser haltenden Butter- konglomerate in einem leinenen Sacke in eine mit gelochter Trommel ver- sehene Centrifuge gegeben werden. In Folge der Rotation wird die grösste Menge der Buttermilch entfernt, der letzte Rest aber durch kaltes Wasser beseitigt, welches mittels einer Brause auf die Butter gespritzt wird. Die Trommel bleibt dann solange im Gange, bis alles Wasser ausgeschleudert ist und die reine Butter restirt. Als Vortheile dieses Verfahrens führt C. an, dass die Butter dabei nicht geknetet wird, also ihre molekulare Lage- rung behält, das Ausschleudern nicht nachtheilig auf Geruch und Geschmack wirkt und die Butter reicher ist an Fett als bei jedem andern Verfahren. A. van BastelaerS) führt die Butteranalyse in der Weise aus, dass 10 g der Butter in eine Porzellanschale von 5 — 6 cm Durch- messer gebracht und bei 100 — 120*' bis zur Gewichtskonstanz getrocknet werden. Der Rückstand, welcher die festen Stoffe repräseutirt, wird warm mit rectificirtem Benzin extrahirt, getrocknet und der Rückstand gewogen 5 die Differenz entspricht der Fettmenge. Nach dem Veraschen wird wieder ge- wogen und so der Gehalt an Casein und Asche (Salz) bestimmt. E. Schmidt^) giebt der Butterprüfungsmethode von Hehner den Vorzug vor den sonstigen Verfahren (Husson, Reichert u. s. w.). Herter^) berichtet über die in Berlin befindliche Rengert- sche Talgschmelze, in welcher der Ochsentalg zerschnitten, geschmolzen und ausgepresst wird, um das von Stearin befreite Oleomargarin zu gewinnen; dasselbe geht zum Preise von 60 Pf. pro V2 kg hauptsächlich in die Kunst- butterfabriken Hollands. Ist die Kunstbutter von geringerem Gebrauchswerthe als die Naturbutter? von A. Mayer. (Referat s. S. 416 unter: Verdaulichkeit.) C. Jehn^) untersuchte den Gehalt der Ziegenbutter an in Wasser unlöslichen Fettsäuren. Von 3 Sorten wurden erhalten: Butter- prüfung. Ziegen- butter. ») Georgine 1883. S. 110. *) R. Stabiliraento sperimentale di zooteenia in Reggio - Erailia. 1877—80. II. vol. S. 3. ') Journ. d. sciences medic. de Lille. T. .5. No. 9. Durch Archiv d. Phar- macie. Bd. 21. 1883. S. 703. *) Milchztg. 1883. S. 598. ^) Chem. Centr. -Blatt 1882. No. 46. «) Ann. agron. 1882. S. 544 d. Centr.-Bl. für Agric.-Chemie 1883. S. 553. ') Milchztg. 1883. S. 196. «) Archiv d. Pharm. 1883. Bd. 21. S. 362. Landwirthsohaftliohe Nebengewerbe. 453 No. 1 = 87,56 "/o „ 2 = 86,80 „ „ 3 = 87,30 „ Mittel 87,22 0/0 Es stimmt darnach die Ziegenbutter in dieser Hinsicht mit der Kuh- butter überein. Ueber nordamerikanische Käsefabrikation für den eng-f^j,^^^^:^^ lischen Markt. ^) Ueber die Herstellung des aus Schafmilch bereiteten Brinsen- und Mouastorkäses enthalten die Alpw. Monatsbl. 1883; S. 168 einige Mittheilungen. Labesius^) beschreibt die Herstellung französischer Weichkäse aus fetter Milch, nämlich des Käses von Brie, von Neufchatel und von Camembert. Pfister-Huber,3) Chef der Käserei der Anglo-Swiss-C.-M.-C. in Cham wendet eine neue Methode bei der Herstellung von Mager- käsen an. Die durch Centrifuge entrahmte Milch wird in 30 Minuten bei 28— SO^'C. gelabt, mit dem Käsesäbel, der Rahmkelle und dem Käse- brecher oberflächlich zerkleinert, 15 Min. absetzen gelassen und die Molken soviel wie möglich abgefüllt. Hierauf wird die Masse 5 Min. schnell ge- rührt und nach nochmaligem, 5 Min. dauerndem Stehenlassen ausgehoben. Bei dem folgenden, 24 stündigen Pressen ist der Käse, seiner Weichheit wegen, häufiger zu wenden, worauf derselbe 3 Tage in concentrirtes Salz- wasser gelegt wird, um nach dem Herausnehmen alle 14 Tage in einem feuchten Locale bei 14 « R. weiter gesalzen zu werden. Dann bringt man die Käse in ein feuchtes Local auf trockne Bänke, reinigt, salzt und kehrt 14 Tage lang täglich, 4 Wochen lang alle 2—3 Tage und die letzten 4 Wochen nur alle 7 Tage. Die Käse sind jetzt reif und können in die heissesten Länder exportirt werden. In Cham werden von der Milch 3,3 "/o Butter und 7 "/o Käse pro kg zum Preise von 68—72 Pf. gewonnen. Als Modification ist auch mit Erfolg versucht, die Käse 3 Wochen nach dem Herausnehmen aus dem Salzwasser, 2 Wochen lang in einem, durch Wasser- dampf feucht gehaltenen, 18 ^ R. warmen Locale aufzubewahren. M. Schrodt*) hat Versuche darüber ausgeführt, bei welcher Art der Bearbeitung das in der Magermilch bezw. im daraus erhaltenen Bruche befindliche Fett in grösster Menge in den Käse gelangt. Es wurden verglichen : 1. Schweizer Methode. Die geronnene Masse wird im Kessel bis zur Erbsen- oder Bohnengrösse verrührt, nachgerührt, die Molken abgelassen, die Masse in die Käseform gefüllt, gepresst und die Käse von aussen gesalzen. 2. Holsteinsche Methode. Masse gröblich zerkleinert, Molken entfernt, Bruch auf der Käsemühle gemahlen , Salz hinzugesetzt, in Formen gebracht und gepresst. 3. Schweizer Methode, wie 1, aber die Masse im Teige gesalzen. 4. Modificirte holsteiner Methode. Ausrühreu der Masse unter Ver- bleiben der Molken im Kessel, Einfüllen des Bruches in Formen, schwaches 1) Milchztg. 1883. S. 641 u. 657. 2) Ibid. S. 566. 8 Alpw. Mon.-Bl. 1883. S. 23. *) Jahresber. der milchw. Vers.-Stat. Kiel 1881/82. S. 25. AflA Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Pressen, dann auf der Käsemühle gemahlen, im Teige gesalzen und wiederum gepresst. In dieser Weise wurden 14, z. Z. der Berichterstattung noch nicht aus- gereifte Käse hergestellt. Die in den Käse gelangte Fettmeuge wurde in der Weise ermittelt, dass der Fettgehalt der Magermilch, der Molken und der frischen Käse bestimmt wurde. Es gingen bei den beschriebenen Methoden vom Fettgehalte der Magermilch in den Käse über Procente: Methode 1. 2. 3. 4. 90,03 71,31 88,60 90,40 89,77 79,81 84,67 90,00 87,41 77,55 85,00 80,64 90,69 82,84 — — Mittel 89,47 77,88 86,09 87,01 Da bei der modificirteu holsteiner Methode (4) erheblich weniger Fett verloren geht, als bei Methode 2, so haben verschiedene Käsereien Holsteins nach dem ersteren mit Erfolg gearbeitet. Blaue Käse. Die Ursache des Blauwerdens des aus centrifugirter Mager- milch gewonnenen Käses führt M. Schmöger^) auf das Vermischen von Rost mit der Milch zurück. In Proskau zeigten sich die aus Milch bereiteten Käse, welche mit einer continuirlichen Lefeldt'schen Maschine erhalten waren, blau, während dies bei Anwendung des Kaltwasser-, wie des Büttenver- fahrens nicht der Fall war. Da der Zusatz von 1 g krystallisirten Eisen- chlorids zu letzterer Magermilch genau ebensolche blaue Käse erzeugte, wie die Milch der Centrifuge, so haben ohne Frage die im Innern derselben unter den Nietenköpfen befindlichen Vertiefungen, in denen sich viel Ptost bildet, die genannte Erscheinung hervorgerufen. Auf den Geschmack, überhaupt auf die Qualität des Käses hat das Blau werden dieser Art keinen Einfluss. Kunstfett- ]£ Schrodt^) berichtet über die Herstellung von Kunst- fettkäse, wie solcher in Elmshorn (Holstein) bereitet wird. Die Fabri- cation erfolgt in ganz ähnlicher Weise, wie dies von Gerber beschrieben ist (s. d. Ber. 1882. S. 483). Der aus Magermilch und Oleomargarin hergestellte Käse erzielt einen Preis 60 — 64 Pfg. pro kg. Ueber Fettkäse, welcher aus abgerahmter Milch unter Zu- satz von thierischem oder pflanzlichem Fette hergestellt wird (s. d. Ber. 1882. S. 483) berichten ferner Willard 3) und Griffiths. Letzterer untersuchte amerikanische in London gekaufte Käse mit folgendem Resultate : I. n. III. IV. Wasser . 23,49 28,20 26,55 31,81 o/o Käsestoff 36,21 37,01 35,58 36,10 „ Fett . . 34,92 30,18 33,85 28.68 „ Asche 5,24 4,51 3,90 3,20 „ 99,89 99,90 99,88 99,99 «/o A. Langfurth*) fand in einem amerikanischen Kunstfett- käse erheblich weniger flüchtige Fettsäuren, als in natürlichem Fettkäse. 1} Milchztg. 1883. S. 483. «) Landw. Wochenbl. f. Schlesw.-Holst. 1883. S. 494. s) Wiener landw. Zeitg. 1883. S. 75. Chemical News. Bd. 47. No. 1203. S. 85. *) Repert. d. anal. Chemie 1883. No. 6. Durch Archiv d. Pharm. Bd. 21 S. 365. Landwirthechaftliche Nebengewerbe. 465 Während das Destillat von 2,5 g Fett des ersteren 4,6 ccm 7io Normal- natronlauge zur Sättigung bedurfte, waren beim Fette des Naturkäses 14,4 bis 15,6 ccm nöthig. Ueber Blumenthals Naturlab berichtet M. Seh möger i) Folgendes: i'»'^- Das trockne Lab war ein geruchloses, schwach gelb gefärbtes Pulver, welches sich leicht in Wasser löst und in dieser Lösung alkalisch reagirt. Es enthielt in trocknem Zustande 0,87 ^o Wasser, 3 % organische Sub- stanz und 96,01 7o Asche; in der organischen Substanz berechnen sich auf Grund des Stickstoffgehaltes 1,06 7o Eiweiss. Borsäure war nach- zuweisen. Das flüssige Lab war klar, farblos, schwach sauer reagirend und bestand aus 85,49 7o Wasser und 14,51 % Trockensubstanz; in letz- terer waren enthalten 1,03 ^jo organ. Substanz und hierin 0,09 % Eiweiss. Die Wirkung des festen Labes war bei 32,5 ^ C. und 40 Minuten wie 1 : 62,928 und 69,769 in der Käserei und wie 1 : 52,950 bei Versuchen im Kleinen. Auch bei dem Hansen'schen, wie bei dem flüssigen Blumenthal'schen Labe war in der Käserei stets eine Differenz zu Gunsten der Gerinuungszeit; aus allen Beobachtungen berechnet sich für 35 ^ und 40 Minuten eine Wirkung von 1 : 82 000 beim festen Naturlabe, „ 1:6 500 „ flüssigen Naturlabe, „ 1:8 600 „ Hansen'schen Labe. Das Abmessen des pulverförmigen Labes ist ungenau, die Haltbarkeit des aufgelösten Präparates nur eine geringe , indem die Wirkung bald sehr er- heblich au Stärke verliert. Die Käse zeigten eine normale Beschaffenheit. Ueber condensirte Pferdemilch schreibt P. Vieth^), dass *^°pf|X*^ seitens einer englischen Gesellschaft eine bez. Fabrik in Samara errichtet miich, sei. Zwei Proben des Productes (I u. H), welche vom Verf. untersucht wurden, hatten folgende Zusammensetzung: I n m IV Wasser . 18,80 17,90 90,52 90,39 o/o Fett . . . 10,08 12,07 1,47 1,76 „ Protein . . . 15,23 13,50 2,23 1,97 „ Zucker . . . 54,09 54,88 5,51 5,63 „ Asche . . 1,80 1,65 0,27 0,25 „ 100,00 100,00 100,00 100,00 o/o Die Milch war im Verhältnisse von 7 : 1 eingedampft und mit 2,33 ^jo Rohrzucker versetzt, so dass die ursprüngliche Milch die unter HI u. IV angeführte Zusammensetzung besessen hat. W. Fleischmann^), H. Pellet und L. Biard*) theilen die Analysen verschiedener Sorten condensirter Milch mit. 0. Dietsch und N. Gerber^) wenden sich gegen die An- schauungen H. V. Liebig's, nach welchem die condensirte Milch vor der Eindickung zum Theil entrahmt werde (s. d. Ber. 1882. S. 486). Fjord^) hat ein Gebäude mit Hülfe von mit Eis gefüllten >) Milchztg. 1883. S. 307. 2) Ibid. S. 329. 3) Ber. über d. Thät. der milchw. Ver. Stat. Raden für 1882. S. 21, 23, 38, 57. *) Revue des Industries. Bd. 6. S. 6.58, durch Centr.-Bl. f. Agric.-Chemie 1883. S. 646. ^) Forsch, a. dem Geb. d. Viehh. etc. Heft 13. S. 244. Ibid. Heft 14. 1883. S. 290. «) Milchztg. 1883. S. .546. Jahragbericbt. 1883. 30 AQQ Landwirthsohaftliolie Nebengowerbe. Wänden construirt, dessen Temperatur beständig niedrig und dessen Luft stets trocken ist. Es wird dies dadurch bewirkt, dass die in den Raum strömende Luft über das in den Wänden befindliche Eis streiclit und nun von unten und trocken in den Raum gelaugt, um au der Decke wieder in die Eiswände zu gelangen, hier ihre Feuchtigkeit und ihre Wärme abzugeben und den Kreislauf von neuem zu beginnen. Ziegen- C. .V. Stoeltzer^) berichtet über die Ziegenhaltuiig in einer schle- " *''"^" sischen Wirthschaft; im Jahre 1868/69 wurden von 30 Thieren 8926 Quart = 10 265 1 oder pro Stück im Jahre 342,16 1 ermolken. Die Baar- einahmen beliefen sich auf folgende Werthe: für Käse und verkaufte Thiere 738,60 M. „ 2442 Quart, der Kuhmilch zugesetzte, verkaufte Milch 305,25 „ 1208 St. Käsebestand ä 35 Pf 422,80 „ 54 Quart Milch für März 1869 ........ 6,75 „ 1473,40 M. Abzurechnen für 3073 Quai-t magere Kuhmilch ä 5 Pf. 153,65 „ bleiben 1319,75 M. oder pro Stück rund 44 Mark. verwer- lieber die Verwerthung und Verarbeitung der Milch liegen * mfch^' eine Reihe von Angaben vor: beim holsteinschen Verfahren und Backsteinkäserei von Meier- Mökow,=*) für die Milchgenossenschaft in Freiburg 3) bei Butter- und Mager- käse-, bei Fettkäse- und endlich bei Butterbereituug und Verkauf der Magermilch-, für die Molkereigenossenschaft Stuhm^) bei Butter- und Schweizer- Magerkäse-Bereitung, bei Milchbuttern und Tilsiter Magerkäse- bezw. bei Schweizer-Fettkäse-Bereituug; für die Molk.-Genossenschaft Czerwinsk ^) (Westpreussen) bei sehr ver- schiedener Art der Verarbeitung-, beim Verfüttern der Magermilch an Schweine von B. Folkers,*^) sowie für die Molkereien Christburg, Culmsee, Marienwerder ; ^) für die Molkereiversuchs-Station in Proskau von M. Schmöger;^) für die milchwirthschaftliche Versuchs-Station in Kiel von M. Sehr od t;^) für die Molkerei in Raden von W. Fleischmann.^") Literatur. Die Kunst des Melkens von B. Zielke, Zuchtdirector uud Rinderimporteur. Bremen (M. Heinsius), 1883. Lehrbuch der Milchwirthschaft von W. Schäfer. Vorstand der landw. Schule iu Radolfzell. Stuttgart (Ulmer), 1883. 2. Aufl. 1) Milchztg. 1883. S. 769. «) Ibid. S. 66. 8) Ibid. S. 67. *) Ibid. S. 102. 6) Westpreuss. landw. Mitth. 1883. No. 12. 8) Landw. Blatt für d. Grossh. Oldenburg. 1883. No. 6. ') Westpreuss. landw. Mitth. 1883. No. 18. «) Milchztg. 1883. S. 390 u. 404. ••) Jahresber. der milchw. Vers.-Stat. Kiel für 1881/82. S. 29. »«} Ber. über d. milchw. Vers.-Stat. Raden für 1882. S. 59. Iiandwirthachaftliche Nebengewerbe. 467 Darf es Milch für Reiche und Milch für Arme geben? von E. Egan, königl. Un- gar. Landesinspector für Milchwirthschaft. Bremen (M. Heinsius), 1883. Milchwirthschaftliche Untersuchungen, den MöUthaler Rindviehschlag betreffend, von F. V. Mottony. Wien, 1883. Annuario della R. Stazione sperimentale di Caseificio in Lodi. Anno 1882. Lodi, 1883. Die Heizung der Käsekeller von Director Schatzmann. Aarau, 1883. Easy Lessofls on Dairying by Rev. Canon Bagot. London and Dublin, 1883. Die Fehler der Milch und Butter von 0. Köhncke. Selbstverlag. Kappeln, 1883, Handbuch der Käsereitechnik von Dr. von K lenze. Bremen, 1884. Die Kunstbutter, ihre Fabrication, ihr Gebrauchswerth nebst Mitteln, ihren Be- trieb in seine Grenzen zurückzuweisen, von Dr. Adolf Meyer. Heidel- berg, 1884. Studien über den chemischen Nachweis fremder Fette im Butterfette von A. Haussen; Inaug.-Dissert. Erlangen, 1882. R. stabilimento sperimentale di zootecnia in Reggio-Emilia 1877 — 80. Vol. H. Reggio deir Emilia, 1882. n. stärke, Dextrin, Traubenzucker (Mehl, Brod). Referent: F. Strohmer. F. All ihn') beschreibt eine Modification der Lintner'schen Druck-, stärke- ' bestimmung. flasche, behufs Verwendung derselben bei der Stärkebestimmung. H. Bungener und L. Fries 2) benutzen die Erscheinung, dass salicyl- säurehaltiges Wasser in der Siedehitze grosse Mengen Stärke löst, zur Stärkebestimmung in Körnerfrüchten, namentlich der Gerste. Dieselben kochen zu diesem Behufe 4 — 5 g fein gemahlene Gerste ^/^ Stunden lang mit Wasser, welchem 1,5 g Salicylsäure zugesetzt wurde. Die heisse Flüssigkeit, welche alle Stärke gelöst enthält und schwach opalisirt, wird mittelst eines Warmfilters und unter Druck filtrirt, das Filter dann bis zum Verschwinden der Jodreaction mit siedendem Wasser ausgewaschen und die vereinigten Filtrate mit Salzsäure invertirt. Die erhaltene Dextrose wird dann wie gewöhnlich bestimmt. C. Francke^) macht Mittheilung über die Stärkebestimmung in Körner- früchten. Er fand, dass wenn man Stärke in üblicher Weise verkleistert, mit Malzauszug verzuckert und durch 4 Stunden bei 1 40 ^ unter Druck erhitzt, ein Theil der gebildeten Maltose zersetzt wird, die Stärkebestimmung daher zu niedrig ausfallen muss. Man kann sich von dieser Erscheinung der Maltosezersetzung auch dadurch überzeugen , dass mau eine Maltoselösung von bekanntem Gehalt 4 Stunden lang einer Temperatur von 140 ^^ C. aussetzt, so wird die nach- folgende Maltosebestimmung um bedeutendes zu niedrig ausfallen. Aus diesem Grunde dürften auch die auf die alte Weise ausgeführten Stärkebestiramungen von Körnerfi'üchten unrichtig sein. Verf. schlägt vor, Körnerfrüchte direct mit Wasser allein oder einem geringen Zusatz von Milchsäure unter Druck aufzuschliessen. W. H. U bland*) bespricht die Reisstärkefabrication, jedoch nur 1) Ztschr. d. Ver. f. Rübenzucker-Ind. im Deutsch. R. 1883. p. 791. ä) Ztschr. f. d. ges. Brauwesen 1883. p. 39. 3) Dinglers polyt. Journ. 247. p. 880. *) Ztschr. f. landw. Gewerbe 1883. p. 192. 30* ^go Landwirthschaftliohe Nebengewerbe. vom kaufmännischen Standpunkte, so dass wir hier eines Referates ent- hoben sind. Maisstärke- L, V. Wagucr^) bespricht den gegenwärtigen Stand der Maisstärke- fabrication. fjj^|jj.j(,g^|^|Qjj^ namentlich das Verfahren von Ad. Gillitzer, bei welchem die Proteinstoffe in unverändertem Zustande in ihrer ganzen Menge gewonnen, und 52 — 60% Stärke, und zwar nur in Prima- Qualität, erhalten werden sollen. Da Verf. das Verfahren nur vom wirthschaftlichen Standpunkte be- spricht, die chemische Seite jedoch unbeachtet lässt, so müssen wir an dieser Stelle nur auf das Original verweisen. Verluste bei Saarc^) bespricht die Verluste, die bei der Fabrication der Stärke stärke'^frb/ic'. aus Kartoffclu stattfinden. Es enthält nach dem Verf. die Pulpe bei sorg- fältigster Arbeit 58,6 — 60,4% Stärke in der Trockensubstanz, so dass 12% von der Gesammtstärke verloren gingen. Beim Schlämmen der Stärke be- trägt der Verlust 7 — 9 % von der Gesammtmenge. Die Fabricationsver- luste sind am geringsten bei Verarbeitung von Kartoffeln mit recht grossen Stärkekörnern. AbfäUeder F. Strohmor^) untersuchte mehrere Abfälle der Reis- und Mais- stärkefabr. gtärkefabrication, welche als Futtermittel verwerthet werden können. Das Ergebniss war folgendes: Rückstände der Mais- Eeismehl*) Keiskleie stärkefabrication ^) flüssig fest Wasser . . . 10,54 9,28 86,19 73,78 Rohprotein . . 10,88 5,81 2,35 2,59 Rohfett . . . 12,77 5,20 1,26 2,68 Stickstofffreie Ex- tractivstoffe 54,90 40,78 8,75 16,36 Rohfaser . . . 4,13 26,73 0,97 4,05 Reinasche . . . 6,64 2,72 0,48 0,54 Sand . . . . 0,05 0,14 — — 100,00 100,00 100,00 100,00 Blaufärbung E. Egg BT 6) bcspricht die Blaufärbung in den Kleberzellen des Roggens, der Kleber- yg^-f f^j^j^ (jass wcnu mau von Roggenkörnern verschiedener Herkunft Eogt'ens. Schnitte macht, namentlich bei Präparirungen in Glycerin, einzelne Kleber- zellen intensiv blau gefärbt erscheinen. Die blaue Farbe wird durch ver- dünnte Salzsäure und Schwefelsäure roth, und dann durch Zusatz von ver- dünnter Kalilauge in gelb übergeführt. Ein Abstumpfen der alkalischeu Reaction durch Säure stellt die rothe Färbung wieder her. Roggenkleie mit 70%igem Alkohol, welcher 5% Salzsäure enthält, ») Dingl. polyt. Journ. 250. p. 173. 2) Ztschr. f. Spir.-Ind. 1883. p. 174, durch Dinglers polytechu. Journal. 248. pag. 382. ä) Prof. v. Moser, Ber. d. k. k. landw. ehem. Versuchsstation in Wien für die Jahre 1882 und 1883. p. 4. *) Besteht zumeist aus der unter den Reisschalen (Kleie) liegenden Silberhaut. ^) Die Abfälle rühren von dem neuen Verfahren der Maisstärkefabrication her, welches L. v. Wagner beschrieben (siehe diesen Jahresber. p. 468). ®) Archiv f. Hygiene. I. p. 143. LandwirthBObaftliohe Nebeng«werbe. 469 extrahirt, giebt häufig eine rosarothe Lösung, dadurch wird die Prüfung Vogels 1) auf Kornrade, Mutterkorn, Lolch etc. eine zweifelhafte. Kjärske^) behandelt bei der Prüfung des Mehles dasselbe behufs ^ehiprüfg Trennung der Stärke von den Gewebseiemeuten mit 0,1 ^o Kalilauge und lässt 24 Stunden stehen, nach welcher Zeit die Lauge abgehebert wird und die abgesetzten Schalen-Theile mit Wasser geschlemmt werden, welche dann näher mikroskopisch untersucht werden, V. Berthold 3) giebt mikroskopische Merkmale zum Nachweis von Nachweis v. Weizenmehl in Roggenmehl; eine betrügerische Beimengung von ersterem in^Eog™en- zu letzterem ist eben unter manchen Preisverhältnissen nicht ausgeschlossen. ^^^i- Er untersuchte Triticum vulgare, Tr. turgidum, Tr. polonicum, Tr. durum, Tr. spelta, Tr. monoccum und Tr. dioceum und verglich damit 6 Roggen- sorten. Verf. kommt zu dem Schlüsse, dass die Angaben L. Wittmack's^) in derselben Frage nicht ausreichend sind, er fand folgende Unterschiede: Die Langzellen des Weizens sind kürzer und dickwandiger, ferner dichter getüpfelt als die des Roggens. Die Querzellen des Weizens sind relativ und absolut weit länger, und ferner meist dickwandiger als die des Roggens. Ihre Wandungen sind scharf begrenzt, gewöhnlich gradlinig; sie sind dicht getüpfelt und dicht d. h. ohne Zwischenzellen aneinanderschliessend. Die Querzellen des Roggens sind spärlich getüpfelt oder ganz ohne Poren, haben eine nicht scharf begrenzte Wandung, sind an den Enden gewöhnlich ab- gei-undet, schliessen daselbst nicht eng aneinander; sie zeigen daher ziem- lich grosse Intercellularräume. Eine Ausnahme unter den Weizenarten macht das Einkorn, dessen Querzellen so gebaut sind wie beim Roggen. Die Kleberkörner des Weizens sind auffallend grösser als die des Roggens. Die Abmessungen ergaben für alle Weizenarten 3 mmm und selbst darüber, für die Roggensorten 1,5—2 mmm. Die Kleberkörner macht man dadurch sichtbar, wenn man das Mehl auf dem Objectträger fein vertheilt und mit alkoholischer Jodlösung betupft, wodurch von den Gewebselementen nur die Kleberkörner gefärbt werden. Sieht man dann im Mehle verschieden grosse Körner, so kann man mit Sicherheit auf eine Fälschung schliessen. Um die Verschiedenheit der Roggen- und Weizenfruchthaare festzu- stellen, wurden von ersteren 8, von letzteren 25 Sorten untersucht. Die Charactei'istika der Haare zeigen folgende Zahlen: Weizen Roggen Wanddicke . . . 5 — 8 mmm 3 — 6 mmm Breite des Lumens 1,5 — 4 „ 4 — 12 „ Eine Ausnahme hiervon macht nur der Spelz, bei welchem die Wand- dicke 8 — 12 mmm, die Lumenbreite 8 — 10 mmm beträgt. Aus der Untersuchung eines Haares darf man jedoch keinen Schluss ziehen, beim Weizen sind sie übrigens länger und kommen auch häufiger vor. Verf. sagt ferner, dass in feinen Mehlen keine Kleienreste vorkommen und man bei Prüfung solcher nur auf die Untersuchung der Kleberkörner angewiesen ist. 1) Jahresber. XXIV. p. 495. 2) Botan. Centralbl. 1883. p. 6, durch Dinglers polyt. Journ. 249. p. 280. ») Wiener Bäcker- u. Conditorztg. 1883. p. 105 und Ztschr. f. Waarenkunde 1883. No. 1. *) Siehe diesen Jahresber. XXV. /{"yf) Tiandwirthgohaftliche Nebengewerb«. Kleberbest. Lestei" Reed^) verwandelt den Kleber des zu untersuchenden Mehls im Mehl. ^.^^ Salpetersäure in einen Nitrokörper und prüft die erhaltene Lösung des- selben colorimetrisch. lieber denselben Gegenstand bringt nach den Compt. reud. die Chemiker- zeitung ein Referat. ^) Aieuro- E. Pekar^) hat den Boland'schen Aleurometer durch einige constructive meter. Abänderungen für die Praxis brauchbarer gemacht. Nachweis V. R- Palm*) Veröffentlicht eine Arbeit über den Nachweis von Mutter- Mutterkorn ]jQj,jj ^^ Mehl uud Brod, wobci er namentlich den chemischen Character in Mehl u. ' Brod. des im Mutterkorn vorkommenden violetten Farbstoffes als analytisches Hilfsmittel berücksichtigt. Vor allem bestreitet Verf. die Annahme, dass der gesammte Farbstoff an Alkalien gebunden wäre, da sich derselbe durch alkoholisches Ammon dem Mutterkorn vollständig entziehen lässt und aus der so gewonnenen Lösung durch alkalische Erden wiederum vollständig fällen lässt. Das chemische Verhalten des violetten Mutterkornfarbstoffes ist Folgendes: 1) Ist derselbe unlöslich in absolutem Alkohol, Aether und in mit Essigsäure versetztem absolutem Alkohol. Absoluter Alkohol wie Aether entziehe dagegen dem Mutterkorn einen gelben Farbstoff. 2) Ist er vollständig löslich in 20 — 50**/oigem Alkohol und in Wasser uud wird die Löslichkeit besonders begünstigt durch Zusatz von Alkalien, Schwefelsäure, Salzsäure und Oxalsäure. Die Intensität der Farbstofflösung wird namentlich durch Ammonzusatz erhöht. 3) Der violette Farbstoff lässt sich aus seiner wässerigen wie alko- holischen Lösung durch Kalk- wie ßarytwasser vollständig fällen. 4) Essigsaures Bleioxyd fällt denselben schieferblau und wird der Niederschlag durch concentrirte Schwefelsäure rosenroth gefärbt, während die Flüssigkeit farblos bleibt, bei Anwendung von salpetersaurem Blei zur Fällung wird dieselbe durch concentrirte Schwefelsäure ebenfalls rosenroth, die Flüssigkeit aber auch röthlich gefärbt. Durch Oxalsäure wird der Blei- niederschlag unter Rothfärbung der Flüssigkeit entfärbt. 5) Dem Bleiniederschlage lässt sich durch Ammoniak kein Farbstoff entziehen wohl aber durch Boraxlösung, wobei sich dieselbe intensiv violett färbt. Natriumphosphat thut dasselbe. Boraxlösung, ebenso wie Natrium- phosphat, letzteres nur weniger energisch, entzieht auch aus dem Mutter- korn schon den violetten Farbstoff und kann derselbe durch Schwefel-, Salz-, Phosphor-, Essig- und Weinsäure ausgefällt werden. 6) Die wässerige ebenso die schwach ammoniakalische Lösung, con- centrirtes Ammon wirkt an sich schon und namentlich beim Erwärmen zersetzend auf den Farbstoff, wird durch Kaliumchromat dunkelkirschroth und scheidet sich aus derselben nachher bei Zusatz von coucentrirter Schwefelsäure ein braunrother Körper aus. Handelt es sich nun darum auch kleine Mengen Mutterkorn im Mehle nachzuweisen, so verfährt man in folgender Art: Das vollständig trockne Mehl wird mit dem 10 — 15 fachen Gewichte Spiritus von 35 — 40 ^/o Tralles dem einige Tropfen Ammoniak zugesetzt J) Chem. News. 48. p. 63, durch Chemiker Ztg. 7. p. 1095. 2) III. p. 1162. 3) Oest.-ungar. Müller 1883. p. 36. *) Ztschr. f. analyt. Chem. 1883. p, p. 311». liandwirthichaftliche Nebengewerbe. 471 waren, bei 30 — 40 ^^ C. extrabirt. Das durcb Filtrireii und Auspressen er- haltene Extract wird mit Bleiessig bis zur vollständigen Fällung versetzt, der Niederschlag auf einem Filter gesammelt, ausgedrückt und mit kalt gesättigter Boraxlösung ausgezogen. Ist Mutterkorn vorhanden, so wird die Lösung violett gefärbt und fällt der Farbstoff durch Schwefelsäure. 0,05 % Mutterkorn sollen auf diese Weise noch erkannt werden. Handelt es sich um den Nachweis von Mutterkorn im Brode, so ist in folgender Weise vorzugehen: Dasselbe wird getrocknet mit dem 10 — 15 fachen Gewichte Spiritus von 40 % 5 — 10 Minuten gelinde erwärmt, die erhaltene Lösung über Kohle ültrirt und das Filtrat auf dem Wasserbade bis etwa zur Syrupconsistenz eingeengt und nochmals mit 40 %igeD3 Alkohol extrabirt, die wiederum über Kohle filtrirte Lösung wird mit Bleiessig gefällt, entsteht hierbei ein erheb- licher Niederschlag, so war Mutterkorn vorhanden. Diese Art des Nachweises des Mutterkorns im Mehle scheint Referenten doch etwas zu unsicher zu sein, so dass eine andere Methode gewiss er- wünscht wäre. Die Methode, wie sie vom Verf. für das Mehl vorgeschlagen, lässt sich auf Brod nicht anwenden, weil sich der violette Farbstoff des Mutterkornes, wie auch Verfasser selbst augicbt, durch das Backen zersetzt. Mc. Dougall Brothers^) geben einen interessanten Bericht über die ver- Menge und Art der Vermahlungsproducte verschiedener Weizensorten, dessen Resultate" wichtigsten Resultate aus nachstehender Tabelle ersichtlich sind. sciüe^ener .^^ Weizen- sorten. We izensorte Indischer (fein, weich, weiss) Indischer (feinst, weich, roth) Indischer (mittel, hart, weiss) ludischer (mittel, hart, roth) Englischer Australischer New-Seeland Californischer Amerikanischer (Winter) . Amerikanischer (Frühjahr) Russischer (Saxonha) . . Russischer (harter Taganrog) Egyptischer (Biihi) . . . Egyptischer (Saida) . . . 100 Gewichtstlieile Weizen ergeben bei derWalzenvermalilung 74,10 75,4 73,2 74,2 70,3 7.5,1 76,1 70,1 71,5 69,5 71,4 72,0 71,6 67,8 11,0 7,7 10,3 10,3 7,6 8,0 7,8 14,5 10,3 12,1 12,5 9,6 10,4 7,2 8,7 13,5 14,3 13.8 7,2, 9,3 6,6 6,3 11,2 10,4 11,7 12,1 8,.5 6,5 4,0 .5,3 3,1 3,0 9,2 5,5 5,6 3,9 3,1 3,8 3,3 5,()| 3,5 4,9 2,68 1,98 3,8 5,1 4,2 1,1 3,6 3,5 3,4 3,3 0,2 2,9 5,4 4,2 Steinvermahlung 77,46 78,40 80,52 79,88 65,2 75,8 76,1 71,1 73,8 72,2 73,0 76,2 72,9 66,9 0,82 0,68 0,78 0,78 1,1 1,1 0,96 0,72 0,38 0,24 1,2 1,2 1,0 0,76 8,8 9,8 10,0 13,20 9,7 7,4 8,8 9,2 7,9 7,2 11,6 12,7 11,0 11,4 12,0 9,4 8,3 8,.50 17,7 14,4 11,5 1.5,3 16,4 14,7 12,6 8,1 10,0 7,5 1,40 3,6 5,1 4,04 4,8 0,3 2,34 1,98 1,02 4,76 0,7 3,4 .5,5 4,04 Auch F. Strohmer^) hat gelegentlich einer noch nicht ganz abge- vermah- schlossenen Arbeit über den ungarischen Weizen die Vermahlungsresultate, "ute^on*'' wie sie bei der am weitesten fortgeschrittenen Hochmüllerei in Oesterreich '^^i^en^^g'J^ erhalten werden, ermitteln lassen. der 1) Durch Wiener Bäcker- und Condilor-Zeitnng 1883. p. 203. *) Originalmittheilung. modernen Hoch- müllerei. 472 Landwirthgchaftliche Nehengewerb«. Das Resultat war folgendes: 100 Kilo Weizen liefern: Pester Nummerirung : Mehl No. 0 6,2' 7o ?5 11 1 15,3 V ?5 ^t 2 5,0 15 11 ij 3 4,8 » 11 » 4 4,0 ^^ » li 5 7,0 i^ 42,3 % feinere 11 ^1 6 8,7 ^^ 11 n 7 8,8 ij ^^ ^■> 8 5,8 » 11 ^^ 8V2 5,1 ■iJ •)■> Vi 9 6,4 V ^^ n 10 0,5 11 35,3 % ordinal Futtermehl 0,3 » feine Kleie 17,9 11 grobe Kleie 1,6 V Klein Weizen 0,2 ^i Splitt( 3r 0,5 ^y 20,5 0/0 Verstaubung 1,2 1, Aschenge- halt von Mehl und Brod, Ursache der Veränderung des Mehles, FäulnisB des Mutterkorn- haltigen Mehles. 100,0 0/0 Wanklyn und Cooper^) haben verschiedene Mehlsorten und die daraus erzeugten Brode auf ihren Aschengehalt und zum Theil auch ihre Silikat-Menge untersucht. Die Resultate sind in nachstehender Tabelle zu- sammengestellt: (Siehe die Tabelle S. 473.) Nach Balland^) enthält das Getreide ein Ferment in der Nähe des Keimes, welches einer Temp. von 100** im trockenen Zustande widersteht, von kochendem Wasser aber zerstört wird. Es ist dieses Ferment, welches den Kleber verflüssigt, die Ursache der Veränderung des Mehles. A. Pohl 3) führte Untersuchungen über die Fäulniss des Roggenmehles unter Einwirkung von Mutterkorn durch, aus welchen sich folgende Schlüsse ergeben: 1) Mutterkorn auch Schimmelbildung rufen unter gewissen Bedingungen peptische Wirkungen auf die Eiweisskörper des Mehles hervor und begünstigen die Fäulniss des Eiweiss. 2) Die Fäulniss des Mehleiweisses ist direkt proportional der Peptoni- sation desselben. 3) In den ersten Stadien der Fäulniss ist der Zerfall im Mutterkorn- mehl grösser als im Schimmel- oder reinen Mehl; nach einiger Zeit steigert sich die Differenz in den Versuchsreihen und die Fäulniss- einwirkung des Mutterkornes nimmt relativ schnell zu. 1) Wiener Bäcker- und Conditor-Ztg. 1883. p. 314. *) Compt. rend. 97. 651. durch Chemiker-Zeitung. III. 1327. ^) Berichte der deutsch.-chem. Gesellschaft 1883. p. 1975. Landwirthsohaftliohe Nebengewerbe. 473 Das aus dem Sand und Gesamrat- Melil dar- Mehlsorto gestellt© Silikate Asche Brod ent- hält Asche Feines englisches Mehl . 0,046 0,73 1,408 n » V 0,070 0,75 1,378 » n r 0,038 0,74 1,730 V n »? 0,046 0,89 1,620 » n 5? 0,020 0,66 1,383 M ?» 15 0,044 0,62 1,890 H 5> ?1 0,040 0,62 1,742 Mehl V. Cambridgeshire — 0,52 — 75 55 55 — 0,62 — Ungarisches Mehl . , — 0,40 — 5> 55 • • — 0,37 — 55 55 • • — 0,37 — Australisches Mehl . . — 0,54 — Wiener Mehl .... — 0,36 — Californisches Mehl . . — 0,83 — Amerikanisches Mehl — 0,60 — 51 « — 0,43 — 4) Nach läng andauernder Fäulniss verringert sich allmählich die Diffe- renz in der Fäulnisseinwirkung der verschiedeneu Beimischungen zum Mehl. Ueber die übrigen Resultate der interessanten Arbeit müssen wir auf einen anderen Abschnitt dieses Referates verweisen. Nach F. Strohmer^j hat der Getreideausputz, sogenannter Ausreuter, wie er beim Reinigen des Getreides vor dem Mahlen gewonnen wird, nach- stehende Zusammensetzung: Wasser 12,59 o/o Rohprotein 13,50 „ Rohfett 3,26 „ Stickstofffreie Extractirstoffe 60,01 „ Rohfaser 5,70 „ Reinasche 2,66 „ Sand 2,28 „ 100,00 o/o Ueber den Werth der Weizenkleie für Ernährungszwecke des Menschen hat M. Rubner^) eine eingehende Arbeit durchgeführt. J. Adam 3) bespricht die Rollgerste (Graupen) -Fabrikation. Da wir über dem mechanischen Theil der Müllerei nicht zu referiren haben, sei auf das Original verwiesen. Zusammen- setzung des Getreide- ausputzes. Weizen- kleie, Rollgerste. ^) Prof. V. Moser, Bericht der k. k. landw. ehem. Versuchsstation in Wien für die Jahre 1882 und 1883. p. 3. ^) ZtscLrft. f. Biologie 1883. p. 45. *) Oesterr.-uugar. Müller 1883. p. 66. A'yA Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Buchwe'ize^n- ^- Lehn^) Unterscheidet Reismehl von Buchweizenmehl durch die mehi. Eigenschaften des aus diesen hergestellten Kleisters. Wird nämlich 1 g Mehl mit 2 cc. concent. Kalilauge und Wasser bis zur Kleisterbildung er- wärmt, so ist der Kleister von Buchweizenmehl dunkelgrün, jener von Reis- mehl gelblich; auf Zusatz von Salzsäure wird ersterer roth, letzterer weiss. Dass sich Buchweizenstärke von Reisstärke mikroskopisch nicht unterscheiden lässt, muss jedoch Referent zum mindesten bezweifeln, ^^mehi^"' "^^ ^- Hanausek^) bespricht die mikroskopische Struktur der Kasta- nienstärke und die sie begleitenden Elemente der echten Kastanienfrucht. Da sich ohne Abbildungen kaum ein Referat über die Arbeit geben lässt, so sei hier nur auf das Original verwiessen. '^Mehi°-^* Die tropischen Mehlfabrikate werden von einem Ungenannten im österr. fabrikate. Ungar. Müllcr^) besprochen. Die Arbeit bringt nichts wesentlich Neues, erwähnt sei nur, dass nach dem Verfasser die feinste asiatische Sagosorte aus Japan von Cycas circinnalis stammen soll, welche Sorte man mit Sago- sago. ijiume bezeichnet. Der amerikanische Sago wird gegenwärtig zumeist aus Sagus farinifera erzeugt, der Portland-Sago aus der Stärke des Wurzelstockes von Arum maculatum. '^Arawroot'' ^^^ Queusland-Arrowroot (Tousles mois, fecule de Toloman) wird fast ausschliesslich aus den Wurzelstöcken von Canna edulis gewonnen. Fälsch- lich wird als Queensland-Arrowroot die Stärke von Zama spiralis bezeichnet. ..?^"" Das Arrowroot von Neusüdwales ist Stärke von Maranta nobilis. In neuerer sudwales- Arrowroot. Zeit gewinnt in Australien, die von den Ureinwohnern bereits gepflegte ^stTrke^' Grewinnung der Stärke aus Beautree-Castonospermum australe, an Aus- dehnung. Die kastanienartigen Samen werden erst gequellt, dann getrocknet, schwach geröstet, nachher vermählen und die Stärke ausgeschlemmt. Tahiti- Unter Tahiti-Arowroot wird gegenwärtig die Stärke von Tacca pinna- tifida (Pia) in den Handel gebracht, deren Knollen circa 30 ^o hiervon liefern sollen. Brodfrucht- Auch die Stärke^aus den Früchten des Brodfruchtbaumes, welche von diesem Körper 17 •'/o enthalten, soll in den Tropen (Antillen, Guyana, Brasilien, Reunion) gewonnen werden, welche dann als fecule de fruit de l'arlre ä pain in den Handel kommt, ßrod- Q Chicandard*) hat sich die Brodgährung als Aufgabe von Studien (Cfentraibi.) gestellt uud wollcu wir nur die Schlüsse, die Verfasser aus seinen Studien zieht, hier mittheilen. Dieselben sind: 1) Dass die Brodgährung nicht in einer Hydratation der Stärke mit darauffolgender Alkoholgährung besteht. 2) Sie wird durch keine Saccharomyces bewirkt. 3) Sie besteht in der Umwandlung eines Theiles der unlöslichen Eiweiss- körper des Klebers in lösliche Albumine und dann in Peptone. 4) Die Stärke wird nur durch das Backen verändert und zum grossen Theil in lösliche Stärke und etwas Dextrin umgewandelt, und zwar namentlich an denjenigen Stellen des Brodes, welche am stärksten erhitzt waren. 1) Pharm. Centralh. 1883. p. 130. Durch Dingler polit. Journal. 248. p. 219. 2) Zeitschrft. f. Warenkunde. Beilage der Zeitschrift für landw. Gewerbe 1883. No. I. 3) Oesterr.-ungar. Müller 1883, p. 49. *) Compt. reud. 96. p. 1.58.5; durch Chem. Centralbl. 1884. p. 440. Landwirthgohaftliche Nebengewerbe. 475 5) Das Agens der Brodgährung ist eine "Bacterie, welche sich normal im Teig entwickelt und deren Entwicklung durch die Bierhefe bloss be- schleunigt wird. 0. Marcauoi) bestätigt die Hauptresultate der Arbeit von Chicandard, sucht jedoch auch zu beweisen, dass unter gewissen Umständen (hohe Tem- peratur) sich im Anfange der Brodgährung viel Erythrodextrin und bei Beendigung desselben, also während des Backens, bedeutende Mengen Achrodextrin bilden können und dass die Stärke im Gegensatz zur An- nahme von Chicandard, in manchen Fällen direkt vergähren kann. Moussette^) dagegen will Alkohol bei der Brodgährung gefunden haben, so dass ein Theil der Anschauungen Chicandard's hinfällig wäre. Auch nach L. BoutrouxS) tritt bei der Brodgähzung Alkoholgährung, veranlasst hauptsächlich durch Saccharomy,ces minor, ein, jedoch ist dieselbe nur ein Nebenprozess, während die Hauptgährung in einer Peptongährung, veranlasst durch Bacterien, wie Chicandard gefunden, bssteht. G. Chicandard ^) sucht in einer neueren Abhandlung die gegen seine Anschauungen geltend gemachten Einwürfe zu widerlegen. Um ein gutes Brod aus Mehl, welches von ausgewachsenem Getreide Brod aus stammt, herzustellen, soll nach der Wiener Bäcker- und Conditorzeitung 5) ^"Tenlm nur ein Zusatz von 30 g Kochsalz auf je 1500 g Mehl nothwendig sein, Getreide. M. Vogel 6) giebt Vorschriften zur Erzeugung des Grahambrodes. ^brod""" Ein Recept zur Erzeugung von Kartoffelbrod bringt die Wiener Bäcker- Kartoffei- 1 /-\ T • TN o ü brod. und Conditorzeitung. ^) F. Strohmer^) untersuchte zwei Kindernährmehle österreichischer Provenience mit nachstehendem Resultate: Kinder- nährmehl. I. II. Wasser. . . 4,27 "/o 6,99 % Milchcasein . 2,68 „ 3,54 „ Cerealieneiweiss 3,21 „ 3,94 ,, Fett .... 3,48 „ 2,70 „ Kohlehydrate . 84,76 „ 81,45 „ Rohfaser . . 0,46 „ 0,30 „ Asche . . . 1,14 „ 1,08 „ 100,000/0 100,00 «/ö In heissem Wasser Lösliches: . 65,80 „ 55,60 „ Trägt man in eine kalt gesättigte, auf 50 — 60 ^ C. angewärmte Lösung ^^^^^'^r von Bleiacetat unter starkem Umrühren nach und nach Bleiglätte ein, so erhält man eine feste Masse, die mit Wasser extrahirt eine Lösung giebt, die nach E. Waller 3) ein sehr empfindliches Reagens auf Dextrin sein soll. Kocht man nämlich diese Flüssigkeit mit einer Dextrinlösung, so 1) Compt. rend. 96. 1743; durch ehem. Ceutralbl. 1883. p. 548. 2) Ibid. 1865 durch; ehem. Ceutralbl. 1883. p. 549. 3) Ibid. 97. p. 116; durch ehem. Central. 1883. p. 614. ♦) Ibid. 616. d. ehem. Centralbl. 1883. p. 642. 6) Jhrg. 1883. p. 45. 8) Wiener Bäcker- und Conditor-Ztg. 1883. p. 50. ') 1883. p. 195. *) Originalmittheilung der k. k. landw. ehem. Versuchsstation in Wien. ») Journ. Amer. Chem. Soc. 4213. Durch Chemiker-Zeitung 7. p. 141. 476 Landwirthschaftliohe Nebengewsrbe. bildet sich ein weisser Niederschlag, der im trockenen Zustande 35% Dextrin enthält. Die Darstellung des Traubenzuckers nach Neubauer's Vor- schrift mittelst der Schwarz'schen Methode hat Professor Worm- Müller^) im Gegensatz zu Soxhlet^) als durchaus zweckdienlich erkannt, um chemisch reinen Traubenzucker darzustellen und giebt einige zu beobach- tende Cautelen an, welche ein günstiges Resultat garantiren. 5 — 600 ccm 80 procentigeu Alkohols werden mit 30 — 40 ccm rauchender Salzsäure ver- setzt und in diese Mischung wird nach und nach im Laufe von 3 — 4 Wochen unter wiederholtem Umschütteln Rohrzucker eingetragen. Hört das Lösungsvermögen in der Kälte auf — Temperatur von 18 — 25 " — so filtrirt man die Flüssigkeit durch mit Alkohol angefeuchtete Papierfilter, lässt den Traubenzucker im kalten Räume auskrystallisiren und kann die Mutterlauge durch neuen Zusatz von Rohrzucker wiederum zur Darstellung von Traubenzucker verwenden. Dieser ist chemisch rein, wenn man die Flüssigkeiten an dunkle Orte stellt und die Krystalle successive mit 90pro- centigem und absolutem Alkohol auswäscht, so dass also ein Auskrystallisiren nicht nöthig ist. Auch die Soxhlet'sche Angabe, dass der Titer der Knapp'schen Flüssig- keit wenigstens 25 o/q niedriger sei als der von Knapp angegebene und dass man keine übereinstimmenden Resultate damit erhalten könne, bestreitet Verfasser und macht darauf aufmerksam, dass die Methode wie jede rein empirische an gewisse, geuau zu beobachtende Bedingungen geknüpft ist. (Degener). Dr. Arno Behr giebt in den „Neuerungen an dem unter 17520 patentirten Verfahren zur Raffination und Krystallisat ion von Stärkezucker" 3) eine Methode an, krystallisirten, wasserfreien Trauben- zucker in groben Krystallen aus wässerigen Lösungen zu gewinnen, die in gewöhnlichen Centrifugen vom Syrup befreit werden können. Er erreicht dies durch Anwendung sehr coucentrirter Lösungen — 1 3 % Wasser — welche bei 30*^ C. und mit oder ohne Einrühren fertigen, wasserfreien Traubenzucker zur Krystallisation angesetzt werden. Das Verfahren ist offenbar identisch mit dem schon früher von Soxhlet angegebenen, das Characteristische beider ist die Krystallisation bei höherer Temperatur. (Degener.) v^Tr'^uben- Gelegentlich einer Arbeit über die Trennung des Wismuths vom Kupfer Zucker in ^at J. L ö w c *) auch das Verhalten von Traubenzucker zu alkalischer Wis- liBcher wis- muthlösuug studirt und sei in Bezug auf die erhaltenen Resultate auf das muthiösung. Original verwiesen. Trauben- Dje Gegenwart von Traubenzucker in verschiedenartigen Flüssigkeiten wei"* lässt sich nach F. Penzoldt^) durch Diazobenzolsulfosäure am besten be- stätigen , die Arbeit hat jedoch mehr ein Interesse für den physiologischen Chemiker, daher an dieser Stelle nur auf das Original verwiesen sei. *) Organ des Central- Vereins für Rübenzucker- Industrie in der Oesterr.-Ungar. Monarchie 1882. Octoberheft. ') Zeitschrift des Vereins für die Rübenzucker-Industrie d. D. R. 1883. p. 333. ») Patentschrift No. 21401. *) Ztschrft. f. analyt. Chem. 1888. p. 495. *) Berlin, klin. Wochenschrift 1833. No. 14. Landwirthscbaftliche Nebengewerbe, 477 C. H. Wolffi) macht Mittheilungen über den Nachweis von Stärke- syrup in Zucl^ersyrup. G. Stillingfleet Johnson^) bespricht eine Modification der Pavy- schen Dextrosebestimmungsmethode. J. Moritz 3) bestimmt den Endpunkt bei der Fehling'schen Zucker- bestimmungsmethode dadurch, dass er 1 — 2 Tropfen der Flüssigkeit durch ein kleines Filterchen auf eine Porcellanplatte bringt und mit Essigsäure und Ferro cyankalium auf Kupfer prüft. Beiträge zur Untersuchung von Stärkezucker bringt H. W. Wiley.^) Er löst 10 g der Probe zu 1 1 und bestimmt in dieser Lösung zunächst die Gesammtmenge der reducirenden Stoffe durch Fehling'sche Lösung, wobei das Reductionsvermögen der Dextrose zu 100, jenes der Maltose zu 62 angenommen wird. Weitere 10 g der Probe werden zu 100 cc gelöst und im 200 mm Rohr polarisirt, man erhält so die Gesammt-Drehung der Dextrose (52), Maltose (139) und des Dextrins (193). Von dieser Lösung werden aber ferner 10 cc 2 — 3 Minuten lang mit 20 — 25 cc einer Lösung von Cyanquecksilber (120 g Hg(CN)2 und 120 g NaHO auf l 1) gekocht, mit Salzsäure angesäuert, auf 50 cc aufgefüllt und im 500 mm Rohr polarisirt, wodurch man die Drehung des Dextrins erfährt. Bezeichnet man nun die reducirende Wirkung der Dextrose mit d, die der Maltose mit m und jene des Dextrins mit d', so ergiebt sich die Gleichung R= d -f 062 m, für die erste Polarisation P == 52 d -[- 139 m -f 193 d', für die zweite P' = 193 d' und daraus ergiebt sich: (P — P' — 52R), NachTreis von Stärke- syrup. Dextrose- Bestim- mung. Zur Trauben- zucker-Be- stimmung. Unter- suchung von Stärka- zuoker. R 106,76 0,62 m d' = 193 Nachstehende Tabelle zeigt einige Analysen von Stärkezucker nach der beschriebenen Methode: mit Reducirende Stoffe Gesammtdrehung . Nach Behandlung Hg(CN), Drehung für Dextrose und Maltose . . . . Sp. G. (10 g zu 100 cc) Feste Stoffe (berechnet aus dem spec. Gew.) Feste Stoffe direct be- stimmt, opt. activ . . Asche Wasser 40,32Vo 76.337o 72,837« 66,677o 21,19» 9,85» 9,11» 10,19» 13,4» 1.38» 1,04» 2,36» 7,89» 8,47» 8,07» 7.83» 1,030136 — — 1,03198 78,28«/o - - 83,07»/o 81,62,, 80,85»/o 76,41»/o 74,38,, 0,19,, 0,57,, 0,23,, 0,57,, 16,26,, 9,43,, 15,75,, 16,24,, Die optisch activen Stoffe bestehen aus : Dextrose 29,59»/« 74,78»/o 71,40»/o 64,07o/o Maltose 17,31,, 2,49,, 2,32,, 4,20,, Dextrin 34,72,, 3,.58„ 2,69,, 6,11,, 1) Pharm. Centralh. 1882. p. 491. 2) Chem. News 47. 57. Durch Chemiker-Zeitung III. ä) Ztschr. f. aualyt. Chem. 1883. p. 43. *) Chemical News 1882. Durch Dinglers polyt. Journ II. m. IV. VI. 67,57»/o 10,27» 2,39» 7,88» 1,03107 80,70» 75,25 „ 0,63 ., 14,94,, 65,l5»/o 3,90,, 6,20,, 37,88»/o 22,9.^j» 17,46» .5,49» 1,03162 82,13»/o 85,87 „ 0,33 „ 16,82 „ 33,88»/o 7,26 „ 45,24,, vn. 41,84»/o 20,60» 12,45» 8,15» 1,02938 76,.57»/o 80,85 „ 0,24,, 18,31 „ 30,81»/o 17,79., 32,25 „ 266. , 247. p. 378. Stärke- zucker- Ä.nalysen, 478 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. I. Fester Traubenzucker der Peoria Grape Sugar Comp., n. aus Buffulo, III. aus Freeport der American Grape Sugar Company, IV., V. und VI. flüssiger Stärkezucker der letztgenannten Gesellschaft, VII. ein ebenfalls flüssiger Stärkezucker der Rochford Grape Sugar Comp. he^uschäd- Nach Mcring^) ist der Gährrückstand von Kartoffelzucker nicht ge- ^ i^^^'^^j^'gjSundheitsschädlich, er soll sogar einen bedeutenden Nährwerth besitzen, Zucker, eine Behauptung, welche Referent denn doch nicht für sicher ausgemacht halten möchte. Patente. E. Möbius Hess sich ein neues Backmehl patentiren, welches darin besteht, dass man 1 kg Quark, 0,25 kg Zucker, 0,25 kg Gries, 0,5 kg Milch und 0,035 kg Hefe vermischt und 1 Stunde stehen lässt, nach welcher Zeit man die Masse zum Bereiten des Teiges verwendet. (D. R. P. No. 21855.) C. Rudolph nahm ein Patent auf eine Vorrichtung um mittels der Centrifuge bestimmt geformte trockne Stärkeblöcke herzustellen. (D. R. P. No. 18712.) H. Endemann verzuckert die Stärke bei der Herstellung von Stärke- zucker und Syrup mit 5% Phosphorsäure und unter Druck bei 140 ^C. (D. R. P. No. 24041.) III. Der Rohrzucker. Referent: P. Degen er. I. Untersuchungsmethoden der Zuckerindustrie. Poiari- Ueber den Einfluss der Wärme auf die Polarisation der Rübensäfte stellt Dr. P. Degen er 2) eingehende Versuche au, indem er Polarisationen bei Anwendung von Wasser und Alkohol in der Kälte und in der Wärme mit einander vergleicht, wobei er für die Wasserpolarisationen nur geringe, für die Alkoholpolarisationen dagegen sehr grosse Unterschiede findet. Die- selben betragen von +1,08 bis —3,14 o/o Zuckergehalt -f-4,19 bis —14,7 o/o Saftgehalt der Rübe und -|-7,5 bis — 27,7 Quotient, wobei für die kalte Polarisation die Sickel-Stammersche Methode angewendet wurde. Durch die 5 — 10 Minuten lange Erwärmung des Saftes entsteht nach Hinzufügung von Bleiessig eine Vermehrung des Niederschlages optisch activer — nach links oder nach rechts — also die Zuckerbestimraung beeinflussender Sub- stanzen, so dass die Anwendung der Wärme für Alkoholpolarisationen der Säfte unumgänglich nothwendig wird. Im Gegensatz zu diesen Untersuchungsergebnissen befindet sich Dr. K. Stammer, 3) der eine Bestimmung des Zuckergehalts der Rübe durch Al- koholpolarisation empfiehlt, ohne dass irgend eine Erwärmung stattfindet. Er giebt eine eingehende Entwickelungsgeschichte seiner Versuche und kommt zu dem Resultat, dass bei Anwendung eines genügend feinen Breies, wie ihn die von ihm angegebene Schnitzelmühle liefert, kaltes Mischen des ') Dinglers polyt. Journ. 247. p. 262. ») Zeitschr. d. Ver. f. Rübenz.-Ind. 1883. p. 140. ^) Ibid. p. 206. Landwirthachaftliohe Kebengewerbe. 479 Breies mit 92 %igem Alkohol, kräftiges Schütteln, Versetzen mit Bleiessig, Filtriren und Polarisiren des Filtrates genügt, um genaue Resultate zu er- halten. Bei diesen Versuchen hat Stammer den von Degener im vorher- gehende Jahre constatirten Unterschied zwischen warmer und kalter Alkohol- polarisation nicht constatiren können. Ein Blick auf die Degenerschen Zahlen beweist, dass auch durchaus nicht alle Rüben diese Differenzen zeigen; und spätere Versuche in der Campagne 1883/84 haben gelehrt, dass in diesem Jahre sie fast ganz verschwanden. Die vorhergehende Rübenernte 1882 zeichnete sich aber durch Rüben von besonderer Zusammensetzung aus, sie waren in Folge des sehr feuchten Herbstes besonders reich an Eiweissstoffen, und diese sind es höchst wahrscheinlich, welche jene optische Wirkung hervorbringen. Somit ist die Erscheinung mit den Jahren und den lokalen Verhältnissen wechselnd. Fast immer kann man die letztere an unreifen Rüben wahrnehmen. Die Bernburger Versuchsstation hat die Extractionsmethode zur Prü- fung der Rapp- Degenerschen Digestionsmethode angewendet. Lichtenstein referirt über „vergleichende Rübenuntersuchungen mit Zugrundelegung ver- schiedener bekannter Methoden"^) von Dr. H. Wilfarth, Dr. H. Roemer und Dr. L. Lichtenstein, welche in der Bernburger Versuchsstation aus- geführt wurden. Es lag durchaus nicht die Absicht vor, endgültige kritische Urtheile über die einzelnen Methoden auszusprechen, wohl enthalten aber die ausführlichen Tabellen der mannigfachen Versuche ein schätzbares Material zur Bestimmung der Differenzen in der Zusammensetznng der Rübe, welche durch die Individualität der einzelnen Pflanzen bedingt werden, und nicht von Boden, Düngung, Witterung und Varietät abhängen. lieber die Bestimmung der scheinbaren Reinheit mittelst des Alcoosaccharometers^) für die bei der Stammerschen kalten Alkoholobreipolarisation entstehenden Lösungen theilt Dr. E. Weich er t mit, dass diese Bestimmungsmethode günstige Resultate liefere, dass aller- dings die scheinbare Reinheit mit der wirklichen auch in alkoholischen Lösungen keine deutliche Beziehung zeige und daher nicht geeignet sei über den Werth einer Rübe Aufschluss zu geben. üeber den Werth der Rüben stellt F. Sachs^) eine Formel auf, Werth der welche direct die wahrscheinliche Ausbeute an Rohrzucker angeben soll, Befummnng indem er >die in der Fabrication stattfindenden Verluste durch eine con- '^^^ ^ucker- stante in Rechnung zieht, welche das Mittel einer längeren Arbeitsperiode ^^ sein soll. Auf der Generalversammlung*) des Vereins für die Rübenzucker-Industrie d. D. R. in Hamburg referirte Dr. P. Degener über die exacten Be- stimmungen des Zuckergehaltes in Rüben und Rübensäften und führte aus, dass die gewöhnliche Polarisation der wässerigen Säfte werthlos sei, dass die Sickel-Stammersche Methode durch die Anwendung kalten Alkohols ebenfalls, wenn auch weit weniger fehlerhaft wäre, und dass nur die mit warmem Alkohol arbeitenden Methoden in Betracht kommen könnten. Die exacteste wäre die von Scheibler angegebene und von Sickel modificirte Extractions- und die Rapp-Degenersche Digestionsmethode, welche zwar das ^) Zeitschr. d. Ver. f. Rübenz.-Ind. 1883. p. 276. 2) Ibid. p. 743. ") Sucrerie Beige 1883. No. 17. *) Zeitschr. d. Ver. f. die Rübenz.-Ind. d. D. R. 1883. p. 555. 430 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Mark vom Safte nicht wirklich, sondern nur durch Rechnung trennt, aber mit der Scheibler'schen Extraction in den Resultaten durchaus übereinstimmt. Die zur Zuckerbestimmung angewandte Methode der Polarisation bietet an sich schon sehr viel Unsicherheit, ebenso die Polarisation nach der Inver- sion, denn man weiss nicht, ob die Unterschiede beider dui'ch optische inactive Substanzen der Säfte hervorgebracht werden, welche in Folge der Einwirkung der Säure activ, oder durch active, welche inactiv werden, oder ob nicht beides zugleich und in häufig wechselnden Verhältnissen geschieht. Man kann nur empfehlen die Methode von Reichardt und Bittmann, welche noch die meiste Sicherheit bietet, häufig zur Controle der Zuckerbestim- muugen zu benutzen. Für die Gewinnung des Normalsaftes der Rübe ist das bisher übliche Pressen durchaus ungeeignet, da man nicht sicher ist, aus vollständigen oder nur verletzten Zellen denselben Saft zu erhalten, wie aus den zer- rissenen. Durch freies Abtropfenlassen würde man nur den Saft aus den letzteren, das ist Normalsaft, erhalten, und da dies für die Praxis eine zu geringe Ausbeute geben würde, schlägt Dr. Degener vor, mit kleinen Brei- centrigan Versuche zu machen. Unter „Rübenuntersuchungen" ^) giebt Dr. K. Stammer die Re- sultate, die er bei der Untersuchung von Schossrüben, von abgewelkten Rüben und bei der Alkoholextraction gewonnen hat, und fügt einige auf- fallende Schnitzelpolarisationen hinzu, für die er weder eine triftige Er- klärung noch einen Umstand auffinden kann, auf welchen die Abweichungen zurückgeführt werden könnten. Da die Schossrüben in ihrem Saft- und Markgehalt durchaus keinen wesentlichen Unterschied von normalen Rüben zeigen, und der Zuckergehalt ihres Saftes nicht geringer ist, liegt wenigstens für die Diffusion kein Grund vor, besondere Zuckerverluste durch das Vorkommen von Schlossrüben er- klären zu wollen. Nur für die Zuckergewinnung durch Pressen könnten solche Verluste entstehen, weil der Saft jener Rüben sich auf diese Weise schwerer von dem Rückstande trennen lässt. Für abgewelkte Rüben be- stätigt Stammer die Annahme, dass mit der Abnahme des Wassergehaltes in demselben Masse eine Zunahme des Saftes an Zucker verbunden ist. Die UnVollständigkeit der Alkoholpolarisation sucht Stammer dadurch zu be- weisen, dass er jedesmal nach scheinbar beendeter Extraction aus dem Rück- stande eine polarisirende Lösung erhält, wenn er den Rückstand aufs Feinste zerreibt und mit Alkohol V2 — 1 Stunde in der Siedehitze stehen lässt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass hierdurch ganz andere Sub- stanzen als Zucker extrahirt werden. P. Casamajor^) legt bei den Untersuchungen von Rüben und Sorgho das Hauptgewicht auf die Bestimmung des Reiuheitsquotienten. In Frankreich sieht man 79 als die geringste Reinheit der Säfte an, und da die amerikanischen Rüben höchstens, nämlich die aus Delaware 63 ge- wöhnlich aber 50 und Sorgho gar nur 44 Reinheit ergaben, so sind sie zur Zuckergewinnung nicht zu verwerthen. Bei der Vergleichung 3) der bisher gebräuchlichen Methoden der Saft- und Markgehaltbestimmung der Rübe gelangt Dr. A. von ») Zeitschr. d. Ver. f. die Rübenz.-Ind. d. D. R. 1883. p. 44. a) Ibid. p. 52. *) Organ f. Rübenz.-Ind. d. Oestr.-Ung. Monarchie. Landwirtbschaftllcbe Nebengewerbe. 481 Wachtel dazu, die Auslaugung von Eübenbrei mit kaltem Wasser — höchstens 50 <* C. — unter Anwendung eines Filztilters zu empfehlen. Ein Papierfilter würde bald undurchlässig werden und bei Anwendung von Luft- leere reissen, bei höherer Temperatur würden die Eiweissstoffe coaguliren und bei Anwendung von Alkohol würden darin nichtlösliche Nichtzucker- stoffe zurückbleiben, so dass sich obige Methode als sicherste und geeigneste ergiebt. Neuerungen au Polaristrobometern veröffentlicht Prof. H. verbesse- Landolt,^) die sich wesentlich auf den bisher weniger beachteten mecha- Neuerungen nischen Theil beziehen. Der übliche Di-eifuss mit Metallsäule und Messing- ^JJrobcT-"' schiene, welcher die optischen Theile trägt, bietet bei Einrichtungen für metem. längere Röhren als 2 und 3 dm keine Sicherheit für die dauernde Cen- trirung der optischen Theile und muss daher durch ein schweres und festes, mit 4 Füssen auf einer Grundplatte ruhendes Gestelle ersetzt werden, wie es Verf. genau beschreibt (siehe Originalabh.). Ferner haben die Lampen für Natriumlicht noch nicht die nöthige Vollkommenheit erlangt, da sie ent- weder nicht gleichmässige oder nicht genügende Helligkeit zeigen, doch ist die von Dr. Muencke construirte und mit Laspeyres'schem Platindrahtnetz- cylinder versehene bisher die vollkommenste, F. Schmidt und Hänsch^) haben eine neue Control-Beobach- tungsröhre für das Saccharometer construirt, welche es möglich macht, die Länge der polarisirenden Flüssigkeitsschicht beliebig zu ver- ändern und dieselbe bis auf 0,10 mm direct abzulesen. Mit Hülfe dieser Röhre kann man bequem mit einer Zuckerlösung die Scala des Saccha- rometers in allen Theilen controliren und ihre Fehler bestimmen. Dr. A. von Wachtel 3) giebt als neues Klärmittel zur Pola- risation von dunklen Melassen eine Lösung von salpetersaurem Queck- silberoxydul an (die Bereitung siehe Originalabhandlung). Dr. Traunin^) hat ein vereinfachtes Polarisationsinstrument für Fabriken angegeben, welches von Duboscq in Paris angefertigt wird, und welches gestattet, die Rübensaftuntersuchung von jedem beliebigen Auf- seher oder Arbeiter ausführen zu lassen. Dadurch glaubt der Erfinder das Mittel zum Einkauf der Rüben nach dem Zuckergehalt gegeben zu haben. Das Instrument besteht nur aus einem Fernrohr, an einem senkrechten Brettchen befestigt, hat gar keine beweglichen optischen Theile, sondern nur Polarisator, Polariskop und Analysator, welche fest sind, während sich durch einen geeigneten Mechanismus die Länge der Flüssigkeitsröhre ver- ändern lässt. Zur Einstellung dienen zwei Franzen im Gesichtsfelde, welche genähert werden müssen, und als Beleuchtung kann jede Lampe, zur Noth auch Tageslicht verwendet werden. Man liest an der Scala direct ganze und halbe Procente ab. Franz Sachs ö) stellt eine Correctionstabelle für Polarisations- apparate auf, mit Hülfe deren man die Ablesungen für jeden beliebigen Reinheitsquotient der Rüben corrigiren kann, während die Stammer-Schmitz- schen Tabellen nur für den Quotient von 83 berechnet sind. 1) Zeitschr. d. Ver. f. die Rübenz.-Ind. 1883. p. 703. 2) Organ f. Rübenz.-Ind. d. Oestr.-Ung. Monarchie. 8 Ibid. *) Sucrerie indigene. 22. No. 13 u. 14. ») Zeitschr. d. Ver. f. Rübenz.-Ind. 1883. p. 711. Jahresbericht. 1883. 31 482 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Nachweis von Glycose im Kohr- zucker. Invert- zucker. Oemose- arbeit. Zum Nachweis^) von wasserfreiem Stärkezucker in raffi- nirtem Rohzucker giebt P. Casamajor die Polarisationsraethode an, wenn man sofort polarisirt und bei längerem Liegen der Röhre eine Ab- nahme bemerken kann. Ist kein Polarisationsinstrument zur Hand, so ge- nügt es, den Zucker anzufeuchten, zu erwärmen und zu beobachten ob eine breiige, schmierige Masse entsteht. Letztere Methode schliesst sich mehreren früher von demselben Verf. angegebenen ähnlichen Untersuchungsmethoden an, nach denen in Deutschland wohl Niemand arbeiten würde. Um Glycose in Rohzuckern 2) bei einem Gehalte von weniger als Vio *^/o zu bestimmen, bedient sich A. Vivien Musterlösungen, die er mit Fehling'scher Lösung versetzt und deren Färbungen, verglichen mit der- jenigen der zu untersuchenden Lösung den Glycosegehalt bestimmen lassen. Eine neue Art Saftspindeln mit Thermometer empfiehlt Gawa- lowski,^) die sich von den bisher übliche ndadurch unterscheidet, dass die Thermometerscala über der Spindelscala liegt, daher immer frei ist, und nicht wie jetzt, bei dunklen Flüssigkeiten erst nach dem Herausnehmen der Spindel sichtbar wird. Prof. Carl Zulkowski^) weist nach, dass die optische Prüfung eines Gemisches von Rohr- und Invertzucker nach der Reichardt- Bittmann'schen Methode nur richtig ist für sehr geringe Mengen Invert- zucker, weil die Clerget'sche Formel nur die Abhängigkeit der Polarisation von der Temperatur nach der Inversion in Rechnung zieht. Da nun aber bei einigermassen grösseren Mengen " Invertzucker die Temperatur selbstverständlich auch schon vor der Inversion des Rohrzuckers die Pola- risation beeinflusst, stellt Verf. eine neue Formel auf, in welcher dies be- rücksichtigt wird. Zur gewichtsanalytischen Bestimmung des Invertzuckers neben Rohzucker giebt Zulkowsky^) eine neue Tabelle, welche aus den älteren Meissel'schen entstanden ist, und Dr. E. Meissel^) veröifent- licht ebenfalls eine neue Tabelle, welche einfacher und vollständiger, als die Zulkowsky'sche sein soll. Um das specifische Gewicht zähflüssiger Flüssigkeiten'') rasch und genau zu bestimmen, giebt Ziegler eine neue Methode an, welche darin besteht, dass man ein gewisses Quantum derselben mit Wasser in einfachen Verhältnissen mischt und das specifische Gewicht der ver- dünnten Lösung bestimmt. Bei einfachem Wasserzusatz und dem specifi- schen Gewicht der Mischung S ist das specifische Gewicht der zähflüssigen Flüssigkeit s := (1 -|- n) S — n. Die chemische Beaufsichtigung der Osmosearbeit muss sich nach Leplay auf die zu osmosirende Flüssigkeit, die osmosirte Flüssigkeit, das Osmosenwasser, die Füllmasse vor der Krystallisation des Zuckers und die Füllmasse der Osmosenwasser von der Salzkrystallisation erstrecken und muss gute vollsländige Analysen liefern, da unvollständige, wenn auch ^) Sugar cane. No. 167. 2) Sucrerie indigene. 21. p. 3. ^) Organ f. Rübenz.-Ind. d Oestr.-Ung. Monarchie. *) Org. d. Centr.-Vereins f. ßübenz.-Ind. d. Oesterr.-Ungar. Monarchie. 1883. 466. ">) Ibid. p. 469. •) Ibid. p. 475. «) Ibid. 21. p. 303, Landwirthscbaftliche Nebengewerbe. 483 noch SO häufige, keine Klarheit über die Arbeitsweise geben können. Aus diesen Analysen kann man etwa Folgendes ableiten: 1) Die Dichtigkeit der zu osmosirenden und osmosirten Flüssigkeit giebt einen Massstab für die Entfernung der Salze, und wenn bei schwereren und leichteren Melassen das gleiche Resultat erzielt wird, so muss die Schleuderung so geändert werden, dass dichtere Syrupe ablaufen. Ferner ergiebt sich aus obiger Bestimmung die Sehneiligkeit, mit welcher der Syrup dem Apparate zulaufen muss. 2) Der Zuckergehalt und Salzcoefficient zeigen die zu erwartende Aus- beute und der letztere besonders die durch die Osmosearbeit erzielte Reinigung. 3) Der Glycosegehalt muss genau bestimmt werden, da man wissen muss, ob sich derselbe vermehrt, resp. ob Mittel dagegen angewendet werden müssen. 4) Da nur kaustisches Alkali die Bildung von Glycose verhindert, muss man seine Menge bestimmen und nöthigenfalls dasselbe zusetzen. 5) Die Wasserbestimmung durch Austrocknen der Flüssigkeiten in dünner Schicht unter Beobachtung auftretender Veränderungen ist nament- lich werthvoU durch den bei Vorhandensein von unkrystallisirbarem Zucker erscheinenden Schlamm und lässt ausserdem die Reinheit und den Nicht- zuckergehalt erkennen. 6) Da eine starke Vermehrung der Kalksalze eine Minderausbeute ver- anlassen, auch die Syrupe fettkochend machen kann, muss mau ihre Menge messen und event. Soda anwenden, um sie unschädlich zu machen. 7) Die Menge von Chlor als Chlorkalium steht in einem gewissen Zu- sammenhange mit der Ausbeute, der genau bestimmt werden kann, während 8) die organischen Nichtzuckerstoffe eine noch ganz unbekannte Rolle spielen, die aber trotzdem einflussreich ist, und es kann daher ihre quanti- tative Bestimmung zur Aufklärung dieser Frage dienen. Ueber die ietzt übliche Salzbestimmung der Rohzucker bemerkt Saizbe- J ° Stimmung Dr. H. Schulz, dass dieselbe keine Rücksicht auf die mechanischen Ver- der Rohr- uueinigungen der Zucker durch Sand etc. nimmt, sondern den gesammten ^^° ^^' Rückstand bei der Verbrennung als Salze ansieht. Er schlägt dagegen vor, hierfür die Bezeichnung „Asche" festzuhalten und den Salzgehalt zu be- stimmen durch Auflösen einer grösseren Menge Zucker, durch Filtriren der Lösung und durch Abdampfen und Einäschern einer bestimmten Menge des Filtrates. Da die Salzgehalte nur zur Berechnung des Rendements ver- wendet werden, wendet Dr. Bodenbender ein, dass durch obige Methode immer noch die Alkalien, die eigentlichen Melassebildner, mit den unschäd- lichen löslichen Kalksalzeu zusammen bestimmt und zur Berechnung des Rendement verwendet würden. Dr. Degener tritt diesen Einwendungen bei und weist auf die exacte und einfache Methode der Verkohlung ohne Schwefelsäure, Auslaugung der Kohle und Titriren der Lösung hin, welche allen Anforderungen genügen würde. Den schon oft constatirten Einfluss der Knochenkohle hei^^^^^^^^^^^f' Zuckeruntersuchungen sucht L. Marot^) festzustellen, indem er Lö-koWe durch ° ' Zuoker- unter- 1) Zeitschrift des Ver. f. die Rübenz.-Industrie. 1883. p. 860. suchungen. 31* AQA LandwlrthgchaftUohe Nebengewerbe, sungen von reinster Kaffinade mit versehiedenartigen Spodien in verschie- dener Menge zusammenbringt und die Polarisationsverändernng bestimmt. Es zeigt sich, dass bei Anwendung von 5 g feinkörnigem Raftinerie-Spodium auf 100 cc Lösung ca. 0,16 g Zucker absorbirt werden, dass die absor- birte Menge aber weder durch den Zuckergehalt der Lösungen, noch durch die Berührungsdauer verändert wird. Die Absorptionsfähigkeit hängt dagegen ab von der Knochenkohlesorte, die in Anwendung kommt, und ist übrigens in grober Knochenkohle in einem Falle, wo es verglichen wurde, ebenso gross gewesen, wie in fein vertheilter Kieselsäure und fein gepulvertem Bimsstein. Die Bestimmung von Aetzalkalien neben kohlensauren Alkalien und von Aetzkalk neben kohlensaurem Kalk mittelst Phenacetolin vergleicht Dr. G. Lunge ^) mit der Chlorbariummethode und der Methode durch directe Austreibung der Kohlensäure und Gewichts- bestimmung derselben. Er gelangt dabei zu äusserst günstigen Resultaten, die ihn in der Empfehlung des Phenacetolins noch weiter gehen lassen, als Dr. Degener, der es zuerst dargestellt und empfohlen hatte. D. Siderskyä) hat einen Apparat zur Bestimmung der Koh- lensäure im Saturationsgase angegeben, der eine kleine mit Kali- lauge gefüllte Waschvorrichtung hat, durch welche das Gas gedrückt wird, so dass das Bewegen der Lauge des Scheibler'schen Apparates vermieden ist. Im Uebrigeu ist der Apparat dem letzteren sehr ähnlich, nur hat er statt des einen Dreiweghahnes drei einzelne Hähne. Zur Erkennung der Osmosewässer in Melasse, eine Ver- fälschung, über die viel geklagt wird, und welche chemisch schwer zu be- stimmen ist, bedient sich Dr. A. v. Wachtel^) der Eigenschaft der Osmose- wässer, flüssiger zu sein als Melasse von gleicher Dichte. Eine Röhre — bei zähflüssigen Melassen 4 — 5 mm lichte Weite — wird mit der zu unter- suchenden Substanz gefüllt und die Zeit bestimmt, die zur Bildung eines Tropfens nöthig ist, wobei man am besten eine grössere Anzahl Tropfen zählt und die zu ihrer Bildung nöthige Zeit durch jene dividirt. Sind für eine solche Röhre die Relationen zwischen Melasse und Osmosewasser bei verschiedenen Zahlen einmal bestimmt, so soll man eine etw. Verfälschung mit grosser Genauigkeit damit erkennen können. n. Fabrication. a. Saftgewinnung, Saft- Das Verfahren der Saftgewinnung aus Zuckerrüben von Kle- gewinnung. ^j^^ und Kricgcr'*) soll den Uebelstand der jetzt üblichen Saftgewinnungs- methoden: die Säfte mit sehr viel Wassör zu verdünnen, beseitigen und einen Saft zu liefern, der bei nahezu vollkommener Extraciion der Rüben in der Dichte von dem in den Rüben enthaltenen Normalsaft nur sehr wenig unterschieden sein soll. Es soll dieser Zweck dadurch erreicht werden, dass man in geeigneten Diffuseuren, die durch bewegliche Siebe in ^) Zeitschr. des Ver. f. die Rübenz.-In(k 1883. p. 146. ») Ibid. S. 919. ') Organ des Ver. f. Rübenz.-Ind. d. Oesterr.-Ung. Monarchie. 1883. p. 758. *) Patent 21 »84. Landwlrthiohaftliche Nebengewerbe. 485 Kammern getheilt nnd drehbar sind, Rübenbrei unter Wasserdruck der Diffusion unterwirft. Zur Abscheidung von Nichtzuckerstoffen aus Rübensäften benutzt R. Bergreen^) die bekannte Eigenschaft der schwefligen Säure, coagulireud auf die Eiweisskörper zu wirken und die Umsetzung der orga- nisch sauren Alkalien in schwefligsaure Salze zu bewirken, sucht aber die dabei auftretende stark invertirende Wirkung zu vermeiden, indem er die schweflige Säure nicht frei, sondern als Salz und zwar als basisch schweflig- saure Magnesia anwendet. Dem rohen Rübensaft wird ein genügendes Quantum dieses Scheidemittels vor der Kalkscheidung zugesetzt, die Mischung erwärmt oder gekocht, und von neuem so lange voluminöse Magnesia, resp. Kalk oder Zuckerkalk, zugefügt, bis sich der Schlamm schnell setzt, der bei Kalkzusätzen vorher noch saturirt und gekocht wurde. Eine Reinigung von Rübensaft und Melasse vermittelst Wasserglaslösung sucht E. A. Schott^) dadurch zu erzielen, dass er entsprechend der Gummiraenge des Saftes Kaliwasserglaslösung demselben zufügt, stark erhitzt, mit schwefliger Säure saturirt und die letzten Spuren von Alkalität durch Schwefelsäure neutralisirt. Das ausgeschiedene Kiesel- säurehydrat wird abfiltrirt, das Filtrat mit einer dem Kali entsprechenden Menge von wasserhaltigem Gyps versetzt, bis zur Syrupconsistenz einge- kocht und von den niederfallenden unlöslichen Stoffen abfiltrirt. Das Fil- trat soll ein reiner, heller Saft sein, aus welchem der Zucker hellfarbig auskrystallisirt. Die neue Scbeidungs- und Saturationsmethode bei Rüben- säften von Siegert^) besteht in einem doppelten Kalkzusatze, wobei die erste Menge zur Ausscheidung dient, während der zweite Zusatz die Ab- sorbiruug. Bleichung, ümfällung und schwerere Löslichkeit der geschiedenen Niederschläge erzielt, so dass man stets volle und trockene Pressen erhält. Bei kranken Rüben findet ein 3 maliger Zusatz statt, und zwar zuerst 1% Kalk als Kalkmilch , dann nach dem Aufkochen 2 % Kalk und schliesslich 1 "/o Kalk, welcher mittelst Korbes eingetragen, abgelöst und gut unter- mischt wird. Der von dem unsaturirten Kalkschlamm abfiltrirte Saft von 0,17 — 0,22% Alkalität unterliegt nun einer zweimaligen Saturation mit Kohlensäure und demnächst einer Filtration über ca. 5 "/o Knochenkohle. Die Frage, ob sich die Reinigung der Rübensäfte durch Knochen- kohle und schweflige Säure*) vergleichen lasse, erfuhr auf der General- Versammlung des Vereins für die Rübenzucker-Industrie des Deutschen Reiches in Hamburg 1883 eine eingehende Discussion, in welcher die Eigenschaften beider beleuchtet wurden und sich als Resultat etwa Folgendes ergab: Ein Vergleich lasse sich nicht anstellen, da es wesentlich ver- schiedene Dinge wären. Die Knochenkohle, wenn in gehöriger Menge an- gewandt, biete ein Sicherheitsventil gegen Fehler in der Fabrication und entfärbe die Säfte, worin sie durch die schweflige Säure nie zersetzt werden kann. Die letztere bringe Zucker hervor, die sehr geringen Aschengehalt besitzen und in ihren anderen Eigenschaften den mit Knochenkohle be- 1) Patent 23 603. 9) Patent 24 129. 8) Patent 21 597. *) Zeitschrift des Vereins für Rübenzucker-Industrie d. D. R. 1883. p. 623. 4^6 Landwirthschaftliche Nebengewtrbe. Saft- reinigung. handelten nicht nachstehen, wenn die Saturation richtig geleitet wird. Die schweflige Säure ist ein sehr gefährliches Mittel, dessen Anwendung immer- währende, aufmerksame Controle verlaugt, und es ist sehr wahrscheinlich, dass mit einer solchen Controle die Kohlensäure ganz das Gleiche leistet. Ueber die Entzündlichkeit der bei der Diffusion ent- wickelten Gase^j macht L. Cherrum^) die Beobachtung, dass sich bei sauren Säften durch Einwirkung der Säure auf das Eisen der Diffusions- gefässe Wasserstoff entwickelt. Die Frage, ob diese Wasserstoffentwickelung durch Explosionen Gefahr bringen könne, verneint er, da die Wasserstoff- menge nur gering, ferner zwar mit viel Kohlensäure, aber nur mit ganz minimalen Quantitäten Sauerstoff gemischt ist und durch die in der Fabrik immer vorhandenen, starken Luftströmungen sogleich fortgeführt und ver- theilt wird. Zum Raffiniren, Läutern oder Klären von Zuckerstoffen') und anderen Substanzen verwendet Dugald Mac. E ach ran Manganoxydul, welches auch durch binäre Sauerstoffverbinduugen oder Mangansalze ersetzt werden kann. Der Saft wird mit fein gepulvertem Manganoxydul ver- mischt, nach dem Absetzen mit Kalk behandelt und wie gewöhnlich ver- arbeitet. b. Saftreinigung. 0. Licht fand, dass die in seinem Patent beschriebenen Vortheile bei der Anwendung von Chlorbarium in Rübensäften*) behufs Ver- wandlung der Melasse bildenden organischsauren Alkalien in nicht Melasse bildende Alkalichloride auch durch Anwendung von Chlorammonium erreicht werden können und hat daher ein diesbezügliches Zusatzpatent genommen. c. Saftconcentration. saftconcen- Gegen das Schwerkochen der Dicksäfte und Ablaufsyrupe hat Dr. P. Degener 5) ein Mittel gefunden, indem er bei gewöhnlichem Luftdruck und 100*^0. mit 3 — 4^0 Kalk, auf Zuckergehalt berechnet, eine halbe Stunde energisch kocht. Es hat sich gezeigt, dass nach dem Filtriren, Saturiren (was am Besten nicht gleichzeitig mit der Kalk- behandlung erfolgt) und nochmaligem Filtriren des so behandelten Saftes derselbe ohne jede Störung im Vacuum verkocht werden konnte, wobei allerdings zu bemerken ist, dass das Schwerkochen verschiedene Ursachen haben kann, dass also das obige Verfahren nicht ein Universalmittel ist, aber in keinem Falle schadet. Dr. E. V. Lippmann 6) bestätigte die Wirksamkeit der Behandlung mit Kalk und theilte mit, dass in ungarischen Fabriken, wo das Schwer- kochen in Folge der ungünstigen climatischen Verhältnisse während der Reifezeit der Rüben sehr häufig ist, dasselbe Mittel zur Abhilfe dient. Man kocht dort den Rohsaft mit 3 % Kalk in offenen kupfernen Pfannen V* — V2 Stunde und erzielt stets den gewünschten Effect. Verfasser glaubt, ^) Zeitschr. d. Ver. f. Rübenzucker-Industrie 1S83. p. 501. *) Journal des fabricants de sucre 24. No. 22. 3) Patent 24.545. *i Patent ^0 868 ') Zeitschrift des Vereins für die Rübenzucker-Industrie d. D. R. 1883. p. 793; 8) Ibid. p. 934. Landwirthsohaftlich» Nsbengewerbe. 487 dass das Schwerkochen von Gummiarten und Eiweissstoffen in den Säften herrührt, von denen die ersteren das sogenannte Festliegen, die letzteren die übermässige Schaumbildung begünstigen. Auch gegen andere Unzuträg- lichkeiten hilft oft die obige Behandlung mit Kalk, so z. B. bei Säften, welche selbst nach stundenlanger Saturation eine trübe Emulsion lieferten, die durch Filterpressen nur nothdürftig geklärt und deren Saft in Folge des Schaumes nicht verkocht werden konnte. d. Mel asseentzuckerung. Ueber die rationellste Ausbeutung der Rübenfüllmasse i) ^^^^'*|'^^^°- stellt K. Hu IIa Betrachtungen an, indem er die Zusammensetzung 2) der Füllmasse, des Rohzuckers und Syrups benutzt, um die möglichen Aus- beuten zu finden, resp. die Veränderung derselbon bei geänderter Arbeits- weise zu bestimmen. Er giebt geeignete Formeln dafür, welche ersehen lassen, dass die Ausbeute in sehr bedeutendem Masse von dem grösseren oder geringeren Reinheitsquotienten der Füllmasse abhängt , dass das be- liebte dicke Einkochen, sowie das Maischen mit Wasser verwerflich sind, dass man dagegen auf reine Säfte und gleichmässiges Korn zu sehen hat. Die Trennung der Zuckerkrystalle aus den Füllmassen vom Syrup nach dem Verfahren von "Wilhelm Fischer findet in mit Dampf- oder Heisswasser- mänteln umgebenen Gefässen statt, welche unten mit einem feinen Sieb- boden versehen sind und am oberen geschlossenen Ende Armaturen zur Füllung und zum Eintreten von comprimirter Luft tragen, welche letztere den Syrup vor sich hertreibt. Carstanjen^) beschreibt ein neues Deck- und Trockenverfahren für Zuckerbrode, welches in der Anwendung von comprimirter Luft be- steht, aber die complicirten mechanischen Vorrichtungen anderer Verfahren zu vermeiden sucht. Die Brode stehen dabei in ganz gewöhnlicher Weise offen auf Nutschröhren, befinden sich jedoch in luftdicht geschlossenen Räumen, welche nach dem Füllen mit comprimirter Luft versehen werden können. Ueber Salzgehalte der Zucker^) hat Dr. Reinecke die Erfahrung gemacht, dass eine Verminderung derselben durch Anwendung starker Schnitzel 'Und niedriger Temperatur in der Diffusion nicht erreicht werden kann, während beim Verlassen der Knochenkohlefiltration und Annahme der nur mechanischen über Kies die Salzgehalte 2 — 3 Zehntel niedriger wurden. Da durch die grünlichgraue Färbung solcher Zucker die Fabri- kanten nur auf den Export angewiesen waren, suchte Verf. ein Mittel, die- selbe zu beseitigen und fand es darin, den Dünnsaft nicht bis auf 0,007 bis O.Ol Kalkalkalinität herunterzusaturiren, sondern 0,02 — 0,025 darin zu lassen. Es entsteht dann ein Rohzucker von der beliebten weissgelben Farbe, aber mit bedeutend höherem Salzgehalte, der nur der Vermehrung der Kalkmengen zuzuschreiben wäre. Sowohl die Raffinadeure, welche nach Farbe, als auch die Exporteure, welche nach Gesammtsalzgehalt kaufen, befolgen also falsche Grundsätze beim Einkauf, denn nur der Salzgehalt nach Abzug des Kalkes könne massgebend sein. •') Böhmische Zeitschr, 1883. Januar. 3) Zeitschr. d. Vereins f. d. Rübenzucker-Ind. d. D. R. 1883. p. 300. 3) Organ des Centr.-Vereins der Oesterr.-Ungar. Monarchie 21. p. 642. *) Zeitschr. d. Vereins f. d. Rübenzucker-Ind. d. D. R. 1883. p. 68. ^gg Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Ignaz Keyr veröffentlichte ausführliche Berechnungen über die Key- Melichar'sche Zuckergewinnungsmethode ohne Nachproducte,i) welche während der Campague 1882/83 in Verbatek angewendet wurde, und welche darauf beruht, den aus der Füllmasse beim Schleudern ent- stehenden Grünsyrup sofort zu osmosiren, den esmosirten Syrup mit Kalk zu mischen und den Rübensaft zuzusetzen. Das Osmosewasser wird ein- gedickt, nochmals osmosirt, so dass ein Melasse ähnliches Product und Osmosewasser entsteht, welches wiederum eingedampft Salze auskrystallisiren lässt. Trotz sehr primitiver Einrichtungen will Verfasser doch sehr gute Resultate erzielt haben. Das Verfahren zur Abscheidung des Zuckers aus Melassen und Syrupen durch Erzeugung von Strontianzucker bei niedrigen Temperaturen^) von Dr. C. Scheibler stützt sich auf folgende Wahr- nehmungen: Trägt man in eine ca. 20 — 25procentige und auf etwa 70 bis 75 0 C. erhitzte Lösung von Rohzucker auf 1 Molekül Zucker 1 Molekül Strontianhydrat Sr(0H)2 -[-8 HaO unter Umrühren ein, so löst sich letzteres auf. Die Lösung enthält ein basisches Strontiumsaccharat , welches, obgleich an sich schwer löslich, selbst bei Abkühlung der warm bereiteten concen- trirten Lösung nicht ausfällt. Nach der Abkühlung kann man einerseits durch Einwerfen von Strontianhydratkrystallen, andererseits durch Einwerfen von Strontiummonsaccharat die Krystallisation einleiten, und man hat es dadurch ganz in der Hand das eine oder das andere zur Krystallisation zu bringen. ^Das Verfahren kann noch weiter variirt werden dadurch, dass sich auch in der Kälte das Saccharat bildet, wenn man die erforderliche Menge Strontianhydrat unter Umrühren in die kalte Zuckerlösung einträgt. Das auf die eine oder andere Weise aus Melasselösung gefällte Saccharat wird mechanisch durch Filterpressen, Absaugefilter etc. von der Lauge getrennt, mit Wasser oder kalt gesättigter Strontianhydratlösung ausgewaschen und durch Kohlensäure zerlegt. Die entstehende Zuckerlösung ist so rein, dass es der Filtration über Spodium gar nicht bedarf. Die noch stark zucker- haltige Lauge wird mit einem Ueberschuss von Strontianhydratkrystallen versetzt, znm Kochen erhitzt und so lange gekocht, bis aller Zucker als zweibasisches Saccharat gefällt ist. Dieses Bisaccharat lässt man absitzen und mengt es dann der frischen Melasse bei, mit der es Monosaccharat bildet. Ueber directe Zuckergewinnung aus Melasse^) referirt Dr. von Lippmann und giebt Daten über das Substitutionsverfahren, wonach dieses sich hierzu gut eignet, aber vielleicht noch durch ein neues, das Ausscheidungsverfahren von Steffen übertoffen wird. Die spitze Krystalli- sation einiger Zucker hindern die Raffinerie nicht im geringsten dieselben zu verarbeiten, ja sogar Kandis daraus zu machen, wobei allerdings eine etwas träge Krystallisation beobachtet wird. Dr. Weiland giebt eingehend die Daten der Verarbeitung mittelst des Sostmann'schen Verfahrens. Die Krystallisationsverhältnisse des Melassezuckers^) be- ^) Organ des Central-Vereins für Rübenzucker-Industrie in der Oesterr. -Ungar. Monarchie de 1883. p. 673. Zeitschr. d. Ver. f. d. Rübenzucker-Ind. d. D. R. 1883. p. 814. 2) Patentschrift 22 000. «) Zeitschr. d. Ver. f. Rübenzucker-Ind. d. D. R. 1883. p. 651. *) Ibid. p. 699. Landwlrthschaftliche Nebengewerbe. 489 handelt Dr. W. Schaaf ausführlich, mit besonderer Berücksichtigung der vor- züglich beim Strontianverfahren erzeugten spitzen Formen, geht aber auf die Ursache, die in der Beschaffenheit der Mutterlauge zu suchen ist, nicht näher ein. Dr. E. 0. V. Lippmanni) berichtet über die bei dem Stef fen- schen Melasseentzuckerungsverfahren stattfindenden chemischen Reactionen, welche im Gegensatz zu den mit Kalk und Alkohol arbeitenden Methoden nur wenig bekannt sind. Das Steffen'sche Verfahren stellt Kalk- saccharate ohne Alkohol her und erzielt je nach der Arbeitsweise das ein-, zwei- und dreibasische Saccharat, Das einbasische Saccharat entsteht mo- mentan beim Eintragen von grobem Aetzkalk (1 Mol.) als feinstes von allen gröberen Stücken freies Pulver, in eine Zuckerlösung (1 Mol.) mittlerer Concentration (6 — 12%), ohne eine grössere Wärmeentwickelung als 4 — 5° erzeugen. Setzt man einer Lösung von Zucker oder einbasischem Zuckerkalk unter raschem Umrühren Aetzkalkstaub zu, so dass 2 Mol. Kalk 1 Mol. Zucker entsprechen, so findet wieder momentan und unter sehr geringer Wärmeentwickelung (6 — 8^ C.) vollständige Bindung statt, und es entsteht zweibasisches Kalksaccharat, welches durch Abkühlung zum Krystallisiren gebracht wird und beim Kochen in dreibasisches Saccharat und freien Zucker zerfällt. Sucht man dreibasisches Saccharat durch directes Einführen von 3 Mol. Kalk in Zuckerlösung zu erhalten, so gelingt dies nicht, da unter theilweiser Hydratisirung des Kalkes und erheblicher Temperatursteigerung amorphe, zähe Massen und wässerige Lösungen entstehen, aus welchen auf keine Weise ein Product von regelmässiger Zusammensetzung isolirt werden kann. Bringt man dagegen in eine zweibasische Saccharatlösung ganz feinen, hydratfreien Aetzkalk (1 Mol.) unter Einhaltung niedriger Tempe- ratur (höchstens 35 ^ C.) und hatte die Zuckerlösung mittlere Concentration (6 — 12%), so fällt der Zucker vollständig als dreibasisches Saccharat aus und bei Melassen resultirt beispielsweise eine linksdrehende Lauge. Dieses Saccharat hat eine körnige Beschaffenheit und eignet sich daher ganz be- sonders zur Melasseentzuckerung, wobei man die Temperatur genau beob- achten und soweit als möglich erniedrigen muss, da im grossen ein Kalk- überschuäs unvermeidlich ist, und dadurch mehr Wärme erzeugt wird als im kleinen Versuch. Trägt man unter beständiger Kühlung den Aetzkalk (3 Mol.) allmählich in kleinen Portionen in die Zuckerlösung ein, so kann man die Fällung des Trisaccharates in einer Operation beenden. Zu den Studien zur Kenntniss der Melasseentzuckerung mittelst Kalk und Alkohol 2) veröffentlicht Dr. P. Degener die Re- sultate ausgedehnter Untersuchungen, welche zwar noch nicht alle dahin gehörigen Fragen lösen, durch welche aber die Unklarheit über die Ent- zuckerungsmethoden, genährt durch einseitige Untersuchungen, zum grössten Theile beseitigt ist. In Bezug auf die Details muss auf die umfangreiche Originalabhandlung verwiesen werden und können nur kurz die Resultate gegeben werden, d. h. die Gruppirung der Verfahren je nach der Leichtig- keit und Vollkommenheit, mit der sie die verschiedenen Aufgaben der Me- lasseentzuckerung lösen. 1) Ztschr. d. Ver. f. d. Rübenz.-Ind. d. d. R. 188B. p. 880. «) Ibid. p. 351. jQrt LandwirthBchaftliche Nebengewerbe. 1) Welche Methode gewährt den reinsten Zuckerkalk in Bezug auf Alkalien, organischen Nichtzucker und organische Kalkverbindungen? — Manoury und dem fast gleichwerthig Eissfeldt, weiterhin Scheibler- Seyferth, Weiurich und das Fällungsverfahren, das letztere noch über- legen in Bezug auf Kalksalze. 2) Welche Methode gewährt die relativ zur Kalkmenge höchste Ver- arbeitung an Melasse? — Eissfeldt u. Drevermann fast gleichwerthig, dann Scheibler-Seyferth, Weinrich, Manoury. 3) Welche Methode gewährt die grösste Auslaugefähigkeit und die ge- ringsten Zuckerverluste? nach Auslaugefälligkeit: nach Zuckerverlusten: Eissfeldt Eissfeldt Manoury Drevermann Weinrich Manoury Scheibler-Seyferth Scheibler-Seyferth Drevermann Weinrich und nach beiden Beziehungen vereinigt: Eissfeldt Manoury Drevermann Scheibler-Seyferth Weinrich. Die Studien entscheiden ferner die Fragen nach den Ursachen der Zuckerverluste bei der Laugung, nach der Entstehung der organisch sauren Kalksalze , nach der Ursache der grossen oder kleinen Auslaugefähig- keit etc. Dr. Jtinemanni) beschreibt eine Behandlung der Melassen vor der Osmose mit Gerbstoff, welche durch die Abscheidung des Pflanzen- leims eine ausgiebigere Osmose und eine schnellere Krystallisation, sowie eine grössere Zuckerausbeute bewirkt. Man mischt 1 Theil Melasse mit Vi 000 Theil fein gestossener Galläpfel, hält eine Stunde in gelindem Kochen, zieht */5 etwa klar ab, filtrirt das übrige und kann einen Ueberfluss von Gerbstoff durch Knochenkohle entfernen. Wenn man übrigens das obige Verhältniss einhält, so soll die Berührung der so präparirten Melasse mit Eisen durchaus nicht so schädlich sein, wie man a priori anzunehmen ge- neigt ist. Die Eeinigung der Zuckersäfte und Syrupe mit flüssigem Thonerdehydrat stellt Dr. Jünemann^) in der Weise an, dass er je nach dem Nichtzuckergehalte mit 1— lO^^/o flüssigem Thonerdehydrat (mit 0,5% Thonerde) kalt behandelt, wobei dasselbe coagulirt und mit den Nichtzuckerstoffen feste durchscheinende Massen bildet. Nach der Filtration entstehen Säfte von höchster chemischer Reinheit. Die Erhaltung des Thonerdehydrats in flüssigem Zustande geschieht durch eine Zugabe von minimalen Dosen Weinsäure und bildet einen Punkt des Patentanspruchs. Mit diesem Verfahren verbindet Verf. eine Melasseentzuckerung mit Kalk, durch immerwährenden Zufluss minimaler Quantitäten von Kalk- milch zu kochender Melasselösung bis zur völligen Zuckererschöpfung 1) Organ für die Rübenzucker-Industrie der Oesterr.-Ungar. Monarchie. 21. p. 826 ») Ibid. 838. Laudwirth«ch»ftlich« Nebengewerbc. 491 derselben. Die durch Saturation mit Kohlensäure erhaltenen Säfte werden dann durch Thonerdehydrat vollständig gereinigt. Ueber das Verfahren zur Gewinnung von krystallisirbarem Zucker aus Rohzucker, Zuckersäften, Melasse und Syrup^) von August Wernicke stellt A. Schwalm Versuche an, welche die gänzliche Werthlosigkeit des Verfahrens zeigen. Da es darauf beruht, durch conc. Essigsäure die Nichtzuckerstoffe zu lösen und den Zucker zur Krystallisation zu briugen, so wird durch die iuvertirende Wirkung der Säure ein grosser Theil in Invertzucker verwandelt, abgesehen von den anderen Unzuträglich- keiten in Betreff der Anlagekosten, des langsamen Trocknens, der Destil- lation der Lauge und Regenerirung der rohen Säure. Zur Melassenosmose ^) berichtet Ant. Kukla über das seltsame Verhalten einiger Melassen, welche bei hohem Quotienten und starker Auf- besserung desselben durch die Osmose dennoch sehr wenig Ausbeute geben. Verf. fand, dass die Ergiebigkeit der osmosirten Melassen nicht so sehr von der Höhe des Quotienten, d. h. von den Nichtzuckerstoffen überhaupt, als vielmehr von dem Verhältnisse der organischen zu den mineralischen abhängt, und dass die ersteren in nicht zu grosser Menge vorhanden sein dürfen. Da nun durch die Osmose vorzüglich der anorganische Nichtzucker entfernt und die Melasse also in obigem Sinne verschlechtert wird, er- sieht man, dass man mit dem Osmosireu nicht zu weit gehen darf, wenn die Arbeit Nutzen bringen soll, und dass es gewisse Melassen (mit hohem Quotienten und grosser Menge organischem Nichtzucker im Verhältniss zum anorganischen) giebt, welche sich zum Osmosiren nicht eignen. Ueber die Dubrunfautische Kalkosmose u. ihre Anwendung in der Zuckerfabrik Frauseries^) berichtet J. de Puydt, dass vor- zügliche Resultate erzielt wurden, indem man nach 15 Minuten langer Einwirkung von 1 1/2 % Chlorcalcium auf den Grünsyrup (Ablauf vom I. Product) osmosirte, wobei man die Melasse so heiss als möglich und das Wasser auf 60 — 70 *' C. hielt. Der Syrup wird bis auf heiss 10° herab- osmosirt, Kalk zugesetzt und saturirt, um die Kalksalze zu entfernen. Da sich gezeigt hat, dass diese Operationen mit Vortheil bei einer Mischung von Syrup und Rübensaft vor sich gehen, wird der erstere den rohen ge- kalkten 'Säften bei deren Austritt aus den Messgefässen zugesetzt, muss aber vorher auf 30 — 35 ° abgekühlt werden (das Gemisch auf 25 ^ C.), da kalt saturirt wird. Diese kalte Saturation zieht zwar die Schwierigkeit nach sich, den stärker als sonst auftretenden Schaum zu bekämpfen, man kann jedoch durch Anwendung von Pflanzenölen statt Fett, welches nicht schmelzen würde, der Schaumbildung begegnen. Durin*) beobachtete eine eigenthümliche Veränderung der Syrupe und berichtet über die wahrscheinliche Ursache dieser Veränderung und über den Einfluss derselben auf die alkoho- lische Gährung der Melasse. 0) Der Syrup war mit einer grünlichen Schicht bedeckt; es entwickelten sich in verhältnissmässig nicht reichlicher Menge Gase, welche nach Käse und Buttersäure rochen 5 eine Caramelisirung *) Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1883. Juniheft. 2) Ibid. p. 263. *) Sucrerie Beige. II. No. 11. *) Bull, de l'ass. des chimistes. I. No. 5. ») ZtBchr. d. Ver. f. Rübena.-Ind. d. d. E. 1883. p. 863. 492 Landwirthsohaftliohe Nebengewerbe. des Syrupes hatte nicht stattgefunden. Da die grünliche Schicht aus Kalk- salzen der höheren Fettsäuren bestand, war eine Milchsäure- oder darauf folgende Buttersäure-Gährung anzunehmen, und das Phänomen trat öfter bei Säften von Reibereien ein, deren schwach alkalischer Saft von der Luft abgeschlossen, dabei mit organischen Stoffen beladen einen längeren Weg zur Centralfabrik zurückzulegen hatte, wobei die besten Verhältnisse für jene Gährungen gegeben waren. Die weiugeistige Gährung der Melassen litt unter solchen Veränderungen sehr stark und die Untersuchungen von Neale und Märcker, welche die ungemeine Gefährlichkeit der Fettsäuren besonders der Buttersäure wurden dadurch bestätigt. H. Briem^) veröffentlicht Betriebszahlen über die gemeinsame Verarbeitung von Melasse und Rübensaft auf Spiritus und weist durch dieselben nach, dass eine sehr befriedigende Verwerthung des in der Melasse enthaltenen Zuckers stattgefunden hatte. Der Rübensaft wird durch Diffusion gewonnen (mit Schlempe als Auslaugeflüssigkeit) und die Melasse im Bottich mit Schlempe vermischt und mit Schwefelsäure bis zur deutlich sauren Reaction versetzt. Die Mischung von Rübensaft und Melasse fand während der Gährung statt, welche mit Vortheil als sogenannte getheilte Gährung geleitet wurde. f. Abfallstoffe. Abfallstoffe. jyj. p Dg gen er fasst in einem im Club der Landwirthe zu Berlin gehaltenen Vortrage den Werth und die Verwerthung der Abfallstoffe der Rübenzuckerfabrikation zusammen und weist auf den Werth von Neben- producten für Industrien jeder Art hin, der mit der Conjunctur ein stets wechselnder sei: Unter Umständen wieder könne ein solches, wie bei- spielsweise in der Sodaindustrie die Salzsäure, in der Zuckerindustrie die Melasse, nicht allein wesentlich bei richtiger Ausnutzung zur Erhöhung der Prosperität einer Industrie beitragen, ja sogar Ausgangspunkt eines neuen selbständigen Zweiges derselben werden. Die Zuckeriudustrie wie die Spiritusindustrie seien in der besonders günstigen Lage, ihre Endproducte lediglich aus Bestandtheilen der Atmo- sphäre und des Wassers sich zusammensetzen, alles was zur Production des Zuckers einestheils und des Alkohols andererseits sonst gedient habe, wieder dem Erdboden zurückgeben zu können. Dieses Ziel bemühe man sich auch im vollen Masse zu erreichen, und man sucht Rübenblätter und Köpfe, Dif- fusionsschnitzel, Schlamm, Knochenkohleabfälle, Melassensalze, Abflusswässer mehr oder weniger vollständig zu verwerthen. Verf. kennzeichnet die dahin- gehenden Bestrebungen und deren Ziele. Aufbewah- Zur Frage der Aufbewahrung der rückständigen Rübenschnitzel Rüben-' vom Di f f u si ons V er f ah r eu 2) berichtet W. Gerland über die neuen Schnitzel. Versucho von Märcker, die Schnitzel zu trocknen und dieses getrocknete — „Schnitzelheu'' — zu verfüttern. Bei der gewöhnlichen Aufbewahrungs- methode durch Einmiethen in grossen Gruben erweist es sich bekanntlich, dass der Wassergehalt der frischen Schnitzel — 90 % — nach der Gährung nicht vermindert, oft sogar etwas erhöht ist, während die Masse etwa um ^3 geschwunden ist. Es liegt also ein bedeutender Verlust an der werth- vollen Trockensubstanz vor, zu dessen Verminderung verschiedene Mittel Zeitschr. d. Ver. f. d. Rübenz.-Ind. d. D. R. 1883. p. 937. *) Organ f. Rübenzucker-Ind. der Oesterr.-Ungar. Monarchie 21. p. 455. Landwlrthsohaftliche Nebengeworbe. 493 z. B. Vermischen mit Spreu und Häcksel, Anwendung von cementirten Gruben mit luftdicht schliessender Decke etc. versucht wurden, die aber alle entweder negative oder doch nur sehr geringe und deshalb für die Praxis zu theure, positive, mitunter sogar direct schädliche und ungünstige Resul- tate ergeben haben. Geläuge es, das Wasser bis auf ca. 10 "/o wie etwa im Heu, zu entfernen, so dass keine Gährung und also auch keine Zer- setzung der Trockensubstanz stattfinden könnte, so wäre das Problem gelöst, die Trockensubstanz in unveränderter Menge aufzubewahren und ausserdem noch durch die Verminderung des Gewichtes an Transportmitteln zu sparen. Dieser Zweck kann entweder durch mechanisches Pressen oder durch Trocknen erreicht werden und der letztere von Märcker empfohlene Weg hat sehr gute Resultate ergeben, da die Kosten für das Trocknen bei jedem Centner Schnitzeln 8 Pfg. geringer sind als Nährwerthverluste bei anderer Conservirungsmethode. Als Futtermittel hat sich dieses „Schnitzelheu" bis jetzt in jeder Weise gut bewährt, es lässt sich bequem aufbewahren, ist leicht zu transportiren und bietet alle zu wünschenden Vortheile. Ob durch mechanisches Pressen ein ähnliches Product noch billiger erzielt werden kann, müssen fortgesetzte Versuche zeigen, die aber bisher noch nicht in zur Beurtheilung ausreichender Weise unternommen worden sind. üeber die Zusammensetzung frischer und gesäuerter Dif- ^'f**?.^"^*" '^ ° ruckstande. fusionsrückstände hat M. Märcker ^j in dem Laboratorium der Ver- suchsstation Halle ausgedehnte Versuche angestellt, um die Richtigkeit der bisher allgemein geltenden Zahlen von Julius Kühn oder Emil Wolfif zu prüfen. Er fand, dass die Angaben von Kühn der Wahrheit fast voll- ständig entsprechen, dass dagegen Wolff einen bedeutend zu hohen Protein- gehalt angiebt, wobei M. nicht in Abrede stellt, dass die Wollf sehen Zahlen für frühere Verhältnisse richtig sein mochten, dass jedoch jetzt durch die veränderte Fabrikationsmethode und durch die verbesserte Züchtung eine andere Zusammensetzung der Schnitzelrückstände entstanden sei. Zur Beschleu- nigung der Diffusion arbeitet man jetzt mit feineren Schnitzeln und erhöhter Temperatur, wodurch selbstverständlich eine stärkere Auslaugung an Stelle der früheren Diffusion tritt, so dass die schwer diffundirbaren Eiweissstoffe unter den jetzigen Verhältnissen mehr in Lösung gehen, während sie früher in dem Zelliuhalte der gröberen Schnitzel zurückblieben. Hieraus erklären sich die Unterschiede in dem Proteingehalte der Frockeusubstanz bei: nach Emil "Wolff Julius Kühn M. Märcker 0 / 0 / 0 / Frischen Rückständen . 9,62 8,70 8,11 Gesäuerten „ . 10,95 9,60 9,32 Auch die Zahlen von Märcker können nicht für längere Zeit mass- gebend sein, sondern nur so lange, als die Ausübung der Diffusion keine Veränderung erleidet und die Rübenzüchtung keine wesentlichen Fort- schritte macht. Zu einem Vortrage 2) über die Abfälle der landwirthschaft- lichen Gewerbe als Milchviehfutter gedenkt F. Strohmer auch der Rübenschnitzel, welche zwar gewöhnlich zur Fleischproduction verwendet werden, aber wie die bäuerlichen Fabriken beweisen, auch zum Milchvieh- futter geeignet sind. Zu besonders vortrefflicher Weise lassen sie sich für ») Journal für Land wir thschaft 1882. Heft 3. «) Organ für Rbz.-Ind. der Oeat.-Üng. Mon. 21. p. 365. ^Q^ Landwirthachaftliche Kebengewerbe. diesen Zweck gebrauchen, wenn sie mit Malzkeimen vereinigt werden. Die Gewinnung des Ammoniaks aus dem Alkohol der Melasse- entzuckerungsfabriken ^) durch Ausfüllung mit Schwefelsäure resp. Kohlensäure, schwefliger Säure, Phosphorsäure, saurem schwefelsaurem Kali, saurem schwefelsaurem Natron und saurem phosphorsaurem Kalk ist für H. Steffens pateutirt worden. Das Verfahren besteht im Neutralisiren des ammoniakalischen Alkohols und im Abkühlen der Flüssigkeit auf 20'' C, so dass das gesammte Ammoniak in Form eines krystallinischen Nieder- schlages gewonnen wird. Die Reinigung der Rübenschnitzelpresswässer mit Kalk in der Kälte behufs Wiederbenutzung im Fabrikbetriebe von Emil Türke 2) besteht einfach im Zusetzen von Kalk, bei niedriger Temperatur Filtriren, Saturiren und Wiedereinführen der zuckerhaltigen Flüssigkeit in den Betrieb. Gährung. Fäulniss. Fermentwirkung. Referent: 0. Loew. A. Gährimg und Fermentorganismen. Ceiiuiose- F. Hoopc-Seyler^) berichtet über die Gährung der Cellulose und gährung. fjjjjj.j. (jg^ Beweis dafür, was bereits durch Versuche von Popoff wahrschein- lich gemacht ist, (Pflüger's Archiv. 10. S. 113) dass durch Fermente im Kloakenschlamm Cellulose und Kohlensäure, Sumpfgas und etwas Wasser- stoff umgewandelt wird. „Da nun das Ferment für diese Gährung in jedem „Schlamme, der organische Stoffe enthält, in jeder Acker-, Wiesen- und „Walderde sich findet, muss dieser Prozess der Cellulosegährung in gewaltigem „Massstabe an der Erdoberfläche erfolgen, soweit die Temperatur ihn „zulässt". Albert Fitz*) hat seine Arbeiten über die Gährungen durch Spalt- duroh^'^ pilze weiter fortgesetzt. Als Rohaussaat diente etwas Rehexcreraente, woraus Spaltpilze, der Spaltpilz nach der früher beschriebenen Mothode») rein cultivirt wurde. Durch deu Spaltpilz vergährbar sind Zucker, Milchzucker, Manuit, Dulcit, glycerinsaurer Kalk; nicht vergährbar sind Glycerin, Erythrit, Quercit, milch- saurer Kalk, äpfelsaurer Kalk, weinsaurer Kalk, citroneusaurer Kalk. Der glycerinsaure Kalk lieferte bei der Gährung: Bernsteinsäure, Essig- säure und kleine Mengen Alkohol und Ameisensäure. Der Mannit lieferte mit dem Spaltpilze: Aethylalkohol, Essigsäure, Ameisensäure und kleine Mengen Bernsteiusäure. Das Temperaturoptimum des Pilzes liegt bei 37 — 40", die Tödtungs- temperatur bei 55,5 — 56 ". Die Fähigkeit, Gährung zu erregen wird bei dem Spaltpilz ganz ebenso wie bei dem Bacillus butylicus in der auffallendsten Weise abgeschwächt durch Cultur bei sehr reichlichem Sauerstoffzutritt, sowie durch hohe Tem- peratur. — Es wäre möglich, dass der Spaltpilz von einem gewissen Grad ») Patentschrift 23 594 u. 24 549. «) Zeitschrift f. Rbzck.-Ind. 1883. p. 771. ') Berichte d. deutschen ehem. Ges. 1883. XVI. S. 122 f. *) Ber. Chem. Ges. XVI. S. 844. ») Ibid. XV. S. 868. Landwirthsohaftliche Nebengewerbe. 495 der Abschwächung gewisse Substanzen nicht zu vergäbren vermag, die der Spaltpilz im Vollbesitz seiner Gäbrfähigkeit bezwingen kann. B. Bienstocki) fand, dass von Spaltpilzen nur die Gattung Bacillus sacterien den Fäces eigenthümlich ist. Es gelang ihm, 5 verschiedene Bacillen zu der Fäoet. isoliren, welche in der Art ihres Wachsthums und in ihrer chemischen Wirkung sich von einander unterschieden. Hansen^) fand, dass, wenn ausgegohrnes Bier sich trübt, häufig eine Hefe- Entwicklung von Saccharorayces Pastorianus oder S. ellipsoideus daran die ^^^^^« Schuld trägt. Näheres Cap. Brauwesen. Agostino VignaS) hat eine Mittheilung über Gährung des Glycerins öiycerin- durch Bacterien gebracht, welche indess nichts wesentlich Neues bringt. ^^ '■'*°^* Er erhielt aus 2200 g Glycerin 270 g Rohalkohol, aus dem er normalen Butylalkohol und Aethylalkohol abschied. W. Zopf*) fand den Buttersäurepilz (Clostridium butyricum) weit ver- Auftreten breitet; er entwickelt sich häufig in fleischigen Wurzeln, in den Knollen gäu'repUM»" der Kartoffeln, wo er die „Nassfäule" hervorruft, im Sauerkraut, Erbsen- aufgüssen, Malzmaischen, im Käse. Der Pilz gelaugt nach Verf. aber erst dann zur Entwicklung, wenn der Zucker des Substrates durch den Milch- säurepilz (naeh Z. wahrscheinlich eine Varietät des ersteren) vollständig in Milchsäure verwandelt wurde. A. Gautier und A. :fctard5) haben ihre Studien über die Fäulniss- Währung der producte des Fleisches weiter fortgesetzt. Ausser Ammoniumcarbonat, ^^J^^'//; Phenol, Skatol, Trimethylamin und flüchtigen Fettsäuren und dem Hydro- collidin CsHisN wurden noch erhalten: Amidostearinsäure, Glycolsäure, Milchsäure, Crotonsäure und Bersteinsäure. Es wurde ferner erhalten eine aus Alkohol krystallisirende Substanz C8H20N2O3, welche beim Schmelzen mit Kali Ammoniak, Caprylsäure, Capronsäure und Essigsäure lieferte, ferner eine Säure CgHiöNOi, welche beim Schmelzen mit Kali Kohlensäure und eine Base: C7H15N gab. Aus Fischfleisch wurde ferner noch eine in rhom- boidischen Blättchen krystallisirende Substanz erhalten = CnHaeNaOe, welche bei der Zersetzung durch Hitze Amylamin liefert. Tappeiner^) hat seine Untersuchungen über die Zusammensetzung Gährung im der Darmgase in den verschiedenen Darmabtheilungen des Pferdes, des Rindes, der Ziege und des Kaninchens weiter fortgesetzt. Indess das We- sentlichste hierüber haben wir schon in diesem Jahresbericht mitgetheilf) Derselbe 8} hat fernere Mittheilungen über die Gährung der Cellulose Ceiiuioae- gemacht. Ein Gemenge von Fleischextractlösung und Baumwolle oder Papier- ^^ '^'*"*" brei wurde mit etwas Panseninhalt inficirt. Die nach einigen Tagen be- ginnende Gährung kommt nach 1 — 4 Wochen zum Stillstand. Die Gase bestehen aus CO2 und Spuren von SH2 und CH4. Unter den gebildeten Producten befand sich ein aldehydartiger Körper, ferner flüchtige Fettsäuren, worunter Essigsäure. — Wird die Zusammensetzung der Nährlösung etwas 1) Cham. Centralblatt 1883. S. 809. 2) Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen 1883. p. 477. ») Ber. Chern. Ges. 1883. S. 1438. Agriculturchem. Centralbl. 1883. S. 8.57. ♦) Agriculturchem. Centralbl. 1883. S. 858. '') Compt. rend. 97. S. 263 und S. 325. Vergleiche ferner den vorjährigen Jahresbericht. «) Zeitschr. f. Biologie. Bd. XIX. S. 229. ') Jahrgang 1881. S. 508. «) Ber. D. Chem. Ges. XVI. S. 1734. 496 Landwlrthschaftliche Nebenge werb e . Sumpfgas- gährung. Keduction durch Fer- mente. Gährung des Eohr- zuckers. Vorkommen der Spross- pilze in der freien Natur. Spaltpilze auf hohen Bergen. üeber die alkoho- lischen Fer- mente. abgeändert, z. B. etwas Dikaliumphosphat zugesetzt, so kann auch eine erhebliche Wasserstoifentwickluug stattfinden, Verf. ist der Ansicht, dass die Darmgase der Pflanzenfresser zum grossen Theil von der Cellulose- gährung herrühren. Derselbe^) hat Untersuchungen angestellt über das Vorkommen von Mikroorganismen im Schlamme von Teichen, welche Cellulose in Sumpfgas- gährung versetzen können. Er fand, dass vorhandene Organismen nicht nur Cellulose, sondern auch Eiweissstoffe unter Sumpfgasbildung vergähren. Ceci^) studirte den Einfluss der Hitze und des Chinins auf Mikro- organismen eines malarischen und eines gewöhnlichen Bodens. Von zu speciellem Interesse. Alfred Springer 3) hat Reduction von Nitraten durch Spaltpilze be- schrieben. Ist im Wesentlichen lediglich Wiederholung von längst Bekanntem. Deherain und Maquenne*) haben Rohrzucker durch die in humus- reicher Gartenerde vorhandenen Spaltpilze in Gährung versetzt und als Producte Kohlensäure, Wasserstoff, etwas Aethylalkohol und Essigsäure er- halten; ferner eine weitere Fettsäure, welche sie als Propionsäure an- sprechen. L. Boutroux^) hat weitere Studien über das Auftreten von Saccha- rorayces- Arten in der Natur publicirt. Er fand die Pilze mitten im Winter in der Luft. Ferner werden sie normal gefunden an gewissen unreifen Früchten, an andern dagegen nicht. Eine Hauptrolle bei der Verbreitung spielen die Insecten. Verf. stellt 19 Arten von Saccharomyces auf, unter denen sich aber Formen befinden, welche entschieden anderen Pilzen, wie Oidiura, Dematium, Torula angehören. P. Giacosa*») hat die Luft in den höheren Schichten auf das Vor- handensein von Spaltpilzen und verwandten Organismen geprüft. Er be- stieg Anfangs August den 2753 m hohen Monte Marzo und öffnete dort sterilisirte Fläschchen, welche theils Nährlösung Cohns und Raulins, theils Fleischabkochung enthielten und liess sie 24 — 76 Stunden der Gebirgsluft exponirt. Auch mit Röhren welche Gelatine enthielten, und nach der Me- thode von Fodor präparirt waren, wurde operirt. Das Resultat war, dass Schimmelsporen (Mucor, Aspergillus, Penicillium) ebenso häufig in der Ge- birgsluft wie in der Luft der Ebene vorhanden waren, Sprosspilze mehr wie in der Ebene, Spaltpilze dagegen bedeutend weniger. Emil Ch. Hansen'') hat ausführliche Mittheilungen über die Physio- logie und Morphologie der alkoholischen Fermente gemacht. Verf. be- schäftigte sich längere Zeit mit der Frage der Bildung von Askosporen bei verschiedenen Saccharomycesarten. Zuerst wird die Literatur über diesen Gegenstand kritisch erörtert, dann die Frage der Herstellung von Rein- culturen aufs giündlichste beleuchtet und eine einfache Methode angegeben, welche sich auf Zählung von Zellen unter dem Mikroskop, Verdünnung der 1) Ber. Chem. Ges. XVI. S. 1736. =») Chem. Centralbl. 1883. S. 230. ^) Americ. Chem. Journ. 4. S. 452. *) Compt. rend. 97. S. 803. °) Bull, de la soc. Linneenne de Normandie 1883. pag. 42. Bot. Centralblatt 1883. S. 329. Bd. XV. ®) Studii sui Corpusculi organizzati dell' aria sulle alte montagne. Torino, 1883. ') Meddelelser fra Carlsberg Laboratoriet. Zeitschr. für das gesammte Brau- wesen 1883. S. 310. Landwirthschaftliohe Nebengewerbe. 497 die Zellen enthaltenden Flüssigkeit, und Aussaat hiervon in eine Anzahl Ballons gründet. Aas dem Umstände, dass dann in vielen Ballons nun ein einziges Vegetationscentrum sich zeigt, wird darauf geschlossen, dass nur eine einzige Zelle vorhanden war. Die zum Studium der Askosporen dienenden Culturen wurden theils auf Engel'schen Gypsblöcken, theils auf mit einer Gelatineschicht überzogenen Deckgläschen gezüchtet. Verf. kam zum Schluss, dass die Bildung der Askosporen keinen befriedigenden Anhalts- punkt zur Unterscheidung verschiedener Species liefert, indem dieselben Gruppirungen und dieselben Dimensionen bei allen untersuchten Saccharo- mycesarten wiederkehrten. Es wurde deshalb die Frage anders gestellt, indem der Einfluss der Temperatur auf den Entwicklungsgang der Asko- sporen untersucht wurde und auf diese Weise wurden in der That werth- volle Unterscheidungsmerkmale aufgefunden. Keiner der 6 untersuchten Saccharomycesarten entwickelte unter 3 '^ Askosporen, ebensowenig über 37 V2^, aber das Maximum und Minimum der Temperatur für die Askosporenbildung ist bei jeder Species verschieden, sowie auch die Zeit, welche für diese Bildung erforderlich ist. Auch bezüglich des Sprossens wurde constatirt, dass die Temperatur einen verschiedenen Einfluss auf die verschiedenen Arten ausübt. H. constatirte ferner die merkwürdige Erscheinung, dass verschiedene Temperatur auch auf die äussere Form der Zellen einen Einfluss übt. Er züchtete Unterhefe ein Jahr lang in Saccharoselösung, säete dann einen Theil der erschöpften Hefe in 2 Ballons mit Würze, hielt den einen bei 27*^ C, den andern bei 7^2*^. Nach einigen Wochen zeigte sich bei letz- terem die Hefe in längliche Zellen verwandelt, die dem Sacch. Pastorianus glichen, was bei ersterem Ballon nicht der Fall war. R. Emmerich 1) bemühte sich, verschiedene in der Luft vorkommende ^^^^^^^^^^^^ Pilze zu züchten und sie von einander zu trennen, zu dem Zwecke, die piize. pathogenen Formen, welche ansteckende Krankheiten verursachen, studiren zu können. Es gelang ihm zwar, die gewöhnlichen Fäuluissbacterien aus- zuschliessen , ob aber durch seine Methode nicht auch pathogene Formen vernichtet werden, konnte er nicht entscheiden. Leo Li ebermann 2) hat eine Reihe theoretischer Betrachtungen an- ^äiTrung*' gestellt über die Umwandlungen durch geformte und ungeformte Fermente und kommt zum Schluss, dass ein wesentlicher Unterschied in der Wir- kungsweise nicht besteht; die tiefer greifende Spaltung des Gährmaterials unter dem Einfluss der sogenannten geformten Fermente laufe nur auf einen quantitativen Unterschied hinaus. Wenn das Invertiu den Rohrzucker in Dextrose und Levulose spalte, so sei die weitere Spaltung in Kohlensäure und Alkohol nur eine Frage der Kraftquantität. Verf. erinnert an die Wirkung verdünnter Natronlauge, welche nur invertire, im Gegensatz zu concentrirteren , welche den Zucker in Milchsäure verwandle. Nach der Ansicht des Verf. beruht die Gährkräft der Pilzzellen auf einem im Innern der Zellen wirksamen Ferment, nicht aber auf der Lebensthätigkeit des Pilzes selbst. G. Chicandard 3) bestreitet, dass bei der Gährung des Brotes mittelst j^^^|^;^|. Sauerteig oder Hefe das Amylum augegriffen und Alkohol gebildet werde, teigs. ^) Archiv f. Hygiene. Bd. I. S. 169. 2) Biolog. Centralblatt II. No. U. Chem. Centralbl. 1883. S. 282. 2) Compt. rend. 96. S. 1585. Jahreaberioht. 1883. 32 ^QQ liandwirthschaftliohe Nebengewerbe. Nach seinen Beobachtungen wird hierbei das Gluten durch Spaltpilze in Gährung versetzt, wobei das sich entwickelnde Gas aus 70 % Kohlensäure und zu 30 ^lo aus einem Gemisch von Wasserstoff und Stickstoff besteht, also ganz ähnlich dem bei der fauligen Gährung gebildeten Gasgemisch zusammengesetzt ist. Die Menge des reducirenden Zuckers soll gleich sein im Mehl, im Teig und im Brod. Während ferner im Mehl coagulirbares Eiweiss vorhanden ist, soll dieses im Teig fehlen und das Eiweiss im Brod nur in Form von Peptonen vorhanden sein. Moussette^) erwidert gegen Chicandard, dass doch Alkohol bei der Brodgährung gebildet werde-, er habe selbst aus den Rauchgasen einer Bäckerei eine Flüssigkeit erhalten, in welcher 1,6 ^jo Alkohol enthalten waren. Chicandard^) erwidert gegen Moussette und Bontroux, dass allerdings bei der Brodgährung etwas Alkohol gebildet werde, derselbe stamme aber aus der Bacteriengährung des Klebers, nicht aus in Glycose übergeführtem Stärkemehl. Verf. stellte einen Teig her aus Mehl, Hefe, Dextrose und Wasser; der Dextrosegehalt des Teiges betrug 0,55 %. Zwei Portionen des Teiges wurden der Gährung bei 20 — 50** überlassen und in der einen nach 3, in der andern nach 7 Tagen der Dextrosegehalt be- stimmt und wieder 0,55 % gefunden. Die mikroskopische Untersuchung ergab den fortschreitenden Verfall der Hefe. Licht- und Engelmann ^) fand Empfindlichkeit für Licht und Farbe bei Bacterien-, bei besonders ist in dieser Hinsicht ein im Rheinwein aufgefundenes Bacterium Bacterien. bemcrkenswerth, es hat deshalb den Namen Bacterium photometricum er- halten. Plötzliche Belichtung bewirkte wie Kohlensäurezufuhr Schreckbewe- gungen. Bei Beleuchtung mit dem Spectrum rückt die Hauptmasse der Bacterien ins Ultraroth. Wirkung Uebcr Verhinderung der Bacterien -Entwicklung hat J. TyndalH) auf Studien gemacht. Er fand, dass inficirte Nährlösungen sich im Lichte viel Bacterien. langsamer durch Bacterieneutwicklung trübten als im Dunkeln. Nach Jamieson^) ist jedoch dem Lichte an sich keine schädliche Wirkung zuzuschreiben, sondern nur der mit der Belichtung durch directes Sonnen- licht verbundenen Temperaturerhöhung. B. Fernientwirkungen. Ueber Detmcr*^) hat seine Untersuchungen über Diastase fortgesetzt. Während uncfderen schr geringe Mengen verschiedener Säuren den diastatischen Process be- Biiduug. schleunigen, wird derselbe gänzlich aufgehoben, wenn die Säuremenge auf eine gewisse , immerhin noch relativ geringe Höhe gestiegen ist. Bei einer Mis(;hung von 25 ccm 1 procentigen Stärkekleisters mit 5 ccm Malzextract wirkte schon ein Zusatz von 0,0001 g Citronensäure beschleunigend; 0,01 g dagegen nicht mehr und 0,05 g hoben die Wirkung der Diastase ganz auf. Verfasser glaubt daher, dass die saure Reaction der Parenchymzellen eine ») Compt. rend. 96. S. 186.5. a Ibid. 97. S. 616. ») Pflügers Archiv. 30. S. 9o. Agriculturchera. Centralbl. 1883. S. 647. *) Agriculturcbem. Centralbl. 1883. S. 648. (Nach Naturforscher 1882. S. 40.) 6) Ibid. S. 857. ^) Pflanzenphysiologische Untersuchungen über Fermentbildung und fermen- tative Processe. Jena. Vgl. Jahresbericht für 1882. S. 567. — Bot. Ztg. 1883. S. 601. Landwirthechaftliche Nebengewerb«. 499 gewisse pflanzenphysiologische Bedeutung hat. — Spaltpilze wirken dadurch beschleunigend auf den diastatischen Process, dass sie Milchsäure erzeugen, welche wie die andern Säuren die Energie des diastatischen Fermentes er- höht. — Chloride beschleunigen bei schwach saurer Reaction den diasta- tischen Process, Niedere Temperatur ( — 10*^), ferner Alkohol, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Chloroform zerstören die Diastase nicht. — Die Menge der Diastase, welche in Licht- und Finsterkeimlingen erzeugt wird, ist gleich. Wenn erstere weniger kräftig als letztere sich entwickeln, so ist dieses auf die raschere Wiederablagerung der Glycose in Form von Stärkemehl zurückzuführen, so dass sie also der Neubildung von Zellwand entzogen wird. Verfasser stellte ferner durch eine grössere Versuchsreihe fest, dass der Zutritt des atmosphärischen Sauerstoffs eine nothwendige Be- dingung für die Entstehung der Diastase ist. Baginsky^) fand, dass das Extract von Carica Papaya ein intensiv uilende wirkendes bei neutraler wie saurer Reaction Milch zur Gerinnung bringen- Fermente. des Labferment enthält. — Die Schleimhaut des Dünndarms vom Kalbe enthält ein sehr wirksames Labferment-, das salzsaure Extract erwies sich als wirksamer, als ein Glycerinextract. Das Temperaturoptimum des Ferments liegt in Uebereinstimmung mit Mayer zwischen 33 und 50*^. Alkalische Reaction schadet der Wirkung. Ebenso wird das Ferment durch Trypsin in alkalischer Lösung rasch vernichtet, was bei Pepsin nicht der Fall ist; dieses wird durch Trypsin nicht verändert, dagegen das Trypsin durch eine saure Pepsinlösung. G. Otto 2) versuchte, den Gang der Eiweissspaltung durch Pankreas- lui^'^duroh ferment näher zu characterisiren. Er untersuchte das dabei entstandene Paukreaa- lerment. Pepton und fand es identisch mit dem Pepsinpepton, er hält ferner das „Antipepton" Kühnes für gewöhnliches Pepton. Verf. glaubt, es finde bei der Peptonbildung ein Hydratationsvorgang statt, womit freilich die Er- gebnisse anderer Forscher im Widerspruche stehen. H. Chitt enden und S. Ely^) fanden, dass die Alkalinität des Speichei- Speichels sthwankt, entsprechend 0,05 — 0,15^0 Natroncarbonat. 12 ccm Speichel wandeln von 0,5 g Stärke binnen 30 Minuten 42,8"/o in Maltose um. Bourquelot*) hat Versuche mit Invertin angestellt, welche beweisen, iJ^ejtin. dass dieses Ferment ganz ohne Wirkung auf Stärkemehl ist. NacTi F. Falk 5) wird das Invertin durch Trypsin und faulendes Pankreas- Trypsin. infus nicht geschädigt, wohl aber durch Galle, welche das Invertin fällt. 0. Miukowskyß) macht Mittheilung über die Verbreitung des von nutozym" Schmiedeberg Histozym genannten ungeformten Fermentes, welches Hippur- säure in Benzoesäure und Glycocoll spaltet. Hunderiiere und Schweins- niere enthalten viel des Fermentes, dagegen fehlt es in allen Organen des Kaninchens, in der Hundeleber, Milz und Muskeln. Die Thätigkeit des Fermentes wird durch Antiseptica nicht beeinträchtigt. ») Zeitschr. f. physiolog. Cham. VII. S. 209. — Arch. f. Physiolog. 1883. S. 276, Ber. Chem. Ges. XV. 2.528. 2) Z. physiolog. Chem. VIII. ö. 129. 8) Amer. Chem. Journal 1883. S. 329. *) Chem. Centr.-Bl. 1883. S. 346. 6) Ibid. S. 438. 6) Archiv f. exp. Pathol. u. Pharmacol. 17. S. 445. 82* KQQ LandwirtbBchaftliche Nebengewerbe. Literatur. W. Zopf: Zur Morphologie der Spaltpflanzen, Spaltpilze und Spaltalgen. Leipzig, Veit u. Co. E. Almquist: Die besten Methoden, Bacterien rein zu cultiviren. Bot. Centr.- Bl. 1883. S. 286. Brefeld: Botanische Untersuchungen über Hefepilze. Heft V. Fehleisen: Ueber neue Methoden der Untersuchung und Kultur pathogener Bacterien. Bot. Ztg. 1883. S. 472. Ad. Mayer: Die Lehre von den chemischen Fermenten. H. Kurth: Ueber Bacterium Zopfii, ein Beitrag zur Morphologie und Physiologie der Spaltpilze. Bot. Ztg. 1883. S. 393. W. Zopf: Die Spaltpilze, nach dem neuesten Standp. bearbeitet. Breslau 1883. III. IV. V. 60,39 65,49 66,34 1,6208 1,6400 1,7456 10,13 10,25 10,91 1,064 1,030 1,062 V. Bier. Referent: C. Lintner. Gerste. L. Aubry^) macht wiederholt Mittheilungen über die Chevaliergerste, welche seit 1878 incl. 1882 durch den Verein zur Kultur dieser Gerste in Unterelsass gebaut wird. Nach den in der wissenschaftlichen Station für Brauerei in München ausgeführten Untersuchungen gehören dieselben immer zu den phosphorsäurereichsten Gersten. Dieselben nähern sich in dieser Hinsicht den vorzüglichsten englischen Braugersten, bei denen ein höherer Phosphorsäuregehalt zu finden ist. Fünf Proben Chevaliergerste aus der 1882er Ernte zeigten folgende Zusammensetzung: I. n. Stärke 62,73 58,20 Stickstoff . . *. . 1,9008 1,9456 Entspr. Proteinstoffe 11,88 19,16 Phosphorsäure . . 1,053 1,082 Cliodunsky bei'ichtet über die Gerste des Jahrgangs 1882, er habe gefunden , dass eine stark beregnete mit Auswuchs ( bis 6 % ) behaftete Gerste, wenn sie trocken eingeführt und richtig und gut aufbewahrt worden ist, sich zu Brauereizwecken noch gut ausnutzen lässt. Bei der Malz- bereitung aus solchen Gersten empfehle sich eine kurze Hauptweiche im Quellstock , dagegen eine längere Nachweiche auf der Tenne mit Luftzu- führung, kaltes Führen der Haufen und ein vorsichtiges Darren bis zur Ar oma-Entwi cklung. M. Schwarz^) hat 12 verschiedene Sorten amerikanischer Gerstje untersucht. Die Zusammensetzung derselben ist im allgemeinen die der normalen Braugerste. Verfasser zeigt, dass das Korngewicht zu keinem Schlüsse berechtigt auf den Gehalt der Gerste an Trockensubstanz, Stärke, Proteinstoffe (Stickstoff X 6,25) und an Aschenbestaidth eilen, dass somit die Höhe des Korngewichtes bei der Werthschätzung der Gerste nicht be- nutzt werden kann. (Es ist dieses nur eine Bestätigung der Resultate, welche W. Schulze in seiner eingehenden Untersuchung „Ueber die Gerste, insofern sie Brauraaterial ist," gefunden hat (Zeitschrift f. d. gesammte Brauwesen, Jhrg. 1881 u. diesen Jahresbericht 1881. S. 551. Der Referent.). Beregnete und nicht beregnete Gerste wurde von F. Farsky^) unter- sucht. Von den Körnern der gesunden Gerste keimten 98 70, der bereg- neten nur 45 7o. Die Analyse ergab: *) Ztsch. f. d. gesammte Brauwesen. 1883. S. 1. *) Der amerikanische Bierbrauer. Jhrg. 1883. ») Der böhmische Bierbrauer. Jhrg. 1883. S. 325. IjftndwirthBchaftliche Nebengewerbe. trvi Nicht beregnete Gerste Beregnete Gerste Wasser 12,34 — 14,76 — Stickstoffhaltige Bestandtheile . 11,25 12,83 11,45 13,43 Fett 1,98 2,26 1,67 1,96 Ferner wurden im Wasserextracte vorgefunden: Nicht beregnete Gerste Beregnete Gerste Dextrin 2,12 o/o 1,05% Traubenzucker .... Spuren 2,32 „ Maltose 1,56 % 4,27 „ Andere lösliche Stoffe . 4,72 „ 6,35 „ Sä^ 8,40 o/o 13,990/0 Somit sind namentlich die Eiweissstoffe zersetzt, indem aus ihnen amid- artige Verbindungen (Leucin, Tyrosin, Asparagin und ähnliche Stoffe) ent- stehen, welche bekanntlich jenes Material darstellen, aus welchem, wenn nicht alle, so gewiss sehr viele Pflanzen ihre Eiweissstoffe aufbauen. Von den übrigen stickstoffhaltigen Stoffen blieb das Ammoniak unberührt, und nur die Salpetersäure ist beinahe völlig verschwunden, ob durch Verbrauch oder durch Auswaschen ist fraglich. Aber nicht nur die Eiweissstoffe, sondern auch die Kohlenhydrate bez. stickstofflose Extractstoffe unterlagen dem eingebrochenen chemischen Processe, wie sich dies aus der Betrachtung der Zusammensetzung des Wasserextractes deutlich kundgiebt. Durch das Nasswerden der Gerste ist somit dem Malzprocesse vorgegriffen, ein Theil der dabei stattfindenden Umsetzungen ist bereits vor sich gegangen (vgl. J. 1879) und eben darin ist die Ursache zu suchen, warum die beregnete Gerste auf eine andere Art vermalzt werden muss, als die gesunde, trocken eingebrachte. Stickstofflose Extractstoffe 66,11 75,42 64,00 75,08 Holzfaser 6,12 6,98 5,72 6,71 Asche 2.20 2,51 2,40 2,82 100,00 100,00 100,00 100,00 Kali 0/0 0,41 0,47 0,39 0,46 Phosphorsäure . . . . „ 0,70 0,79 0,70 0,82 In 100 Theilen der untersuchten Gerstenproben waren enthalten: Nicht beregnete Gerste Beregnete Gerste An gesammten Stickstoff . . 1,80000 1,8320 Stickstoff in Form von Sal- petersäure 0,0014 oder 0,08 Spuren Stickstoff in Form von Am- moniak 0,0102 „ 0,57 0,0099 oder 0,54 Stickstoff in Form von Amiden 0,0271 „ 1,50 0,3664 „ 20,00 Stickstoff in Form von lösl. Ei Weissstoffen ..... 0,0813 „ 4,52 0,0507 „ 2,77 Stickstoff in Form von unlösl. Eiweissstoffen 1,6800 „ 93,33' 1,4050 „ 76,69 "^000 oder 100,00 1,8320 oder 100,00 K. Lintner^) empfiehlt das künstliche Trocknen der Gerste mit sehr ungleichem Wassergehalte in feuchten Jahrgängen auf der oberen Darre bis zu einer Temperatur von 40 0 C. Versuche haben gezeigt, dass solche Gersten in Folge einer gleichmässigeren Wasseraufnahme beim Weichen ^) Ztschr. f. d. gesammte Brauwesen. Jhrg. 1883. S. 484. •4 criO liandwlrthschaftliche Nebengewerbe. auch gleichmässiger keimen und die Zahl nicht keimfähiger Körner sehr verringert wird. Das künstliche Trocknen der Gerste ersetzt die Nachreife bez. das Einziehen der Gerste auf dem Halm und im Stock. Derselbe 1) bespricht auch die pneumatische Mälzerei gegenüber der gewöhnlichen Mälzungsmethode und der mechanischen Keimapparate. Ferner theilt derselbe über die verschiedene rasche Verzuckerung verschiedener Darrmalze folgendes mit: Bekanntlich hat sich nach den vergleichenden Resultaten in der Praxis beim Versieden von untersuchten Malzen mit den Untersuchungsresultaten der im Laboratorium ausgeführten Maischproben in der Regel ergeben, dass die besten, vorzüglichsten und haltbaren Decoctionsbiere aus Malzen her- vorgingen, deren Maltosegehalt in den erhaltenen Würzen zwischen 65 und 69^0 des Extractes schwankte, entsprechend Maltose : Nichtmaltose = 1 : 0,45 bis 0,54. Die Klagen über hohe Vergährung und einer geringen schaumhaltenden Kraft der Biere treffen in der Regel auf die Malze, deren Verhältniss von Maltose zu Nichtmaltose in der Würze bei den Laboratoriums- versuchen unter 1 : 0,45 gefunden wurde, während langsame Haupt gährung, schlechte Vergährung und Klärung der Biere, schwieriges Absetzen der Hefe im Lagerfasse, geringe Haltbarkeit und baldiges Schalwerden der Biere mit der Zunahme des Nichtzuckers Hand in Hand gehen. Zu der folgenden Zusammenstellung wurden die Resultate von 250 in Weihenstephan ausge- führten Malzuntersuchungen ausgewählt, zu welchen die aus verschiedenen Mälzereien stammenden Darrmalze nach ihren äusseren Eigenschaften als normal zu bezeichnen waren, und darin berücksichtigt, wie viele von den- selben sich in einer gewissen Zeit auflösen und wie sich dabei das Ver- hältniss der Maltose zur Nichtmaltose in den daraus erhaltenen Würzen gestaltete. Von den 250 Malzen lösten sich Davon erreichten das Verhältniss des nach der Erreichung der Ver- Zuckers zum Nichtzucker in der Zuckerungstemperatur in Minuten Malze 15 36 20 69 25 57 30 28 35 2 40 2 45 26 50 3 60 21 70 6 Maische noch gut mittelmässig schlecht 14 12 10 38 19 12 18 25 14 14 10 4 — 1 2 9 1 10 7 1 1 1 4 12 3 — 3 3 250 99 94 57 Aus der obigen Tabelle ersieht man nun: Die Auflösungszeit verschiedener Darrmalze ist auch bei gleichen Maischverfahren verschieden. Die günstigsten Resultate lieferten die Malze mit 30 Minuten Lösungszeit; die strenge Einhaltung der Verzuckerungs- temperatur und besonders das langsame Erwärmen der Dickmaische in der Pfanne beim Decoctionsverfahren ist daher sehr wesentlich. Das Darren des Malzes ist eine der wichtigsten Operationen, *) Ztschr. f. d. ges. Brauwesen. Jhrg. 1888. S. 2»>. Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 503 Nach E. Leyser^) beginne die Beurtheilung des Malzes zunächst mit der Feststellung des Aromas, was dadurch am leichtesten bewerkstelligt wird, dass man eine Anzahl von Körnern in einer Reibschale kräftig zer- reibt und unmittelbar nach dem Zerreiben das Aroma beurtheilt. Man wird, was die verschiedenen Malzsorten anlangt, bald zu dem Resultate ge- langen, dass das Aroma bald wenig, bald stark entwickelt ist, bald aber auch sich in einer Weise zeigt, wie es bei stark geröstetem Malze vor- kommt. Schon aus diesen Merkmalen lässt sich die Höhe der Abdarrungs- temperatur und die Behandlungsweise des Malzes beim Maischprocesse be- urtheilen. Weiteres ergiebt sich aus dem Aroma des Malzes, ob dasselbe durch stattgehabte Vorgänge bei seiner Lagerung in nachtheiliger Weise sich verändert hat, bez. etwa vom Schimmel befallen wurde. Hieran reihe sich die Untersuchung des Malzes auf die Anwesenheit von halben Körnern, welche, in einigermassen grösserer Zahl vorhanden, den Geschmack des Bieres nachtheilig zu beeinflussen vermögen. Auch auf das Putzen und Entkeimen des Malzes ist bei der Beurtheilung Werth zu legen, weil nament- lich die Keime, wie ein wässeriger Auszug derselben lehrt, dem Biere einen unangenehmen Geschmack ertheilen können. Den Schluss dieser physikali- schen Beurtheilung des Malzes bilde die Untersuchung auf den Zustand des Mehlkörpers, ob letzterer von fester oder lockerer Beschaffenheit ist, und ob er stark gebräunt oder nur schwach gefärbt ist, oder endlich eine weisse Farbe besitzt. — Zur Wasserbestimmung werden 5 g des zerriebenen Malzes zwischen zwei Uhrgläsern bei llO^ getrocknet. Zur Extractbe- stimmung werden 50 g Malz gepulvert, nochmals gewogen, in einer Flasche mit 250 ccm Wasser 1 Stunde lang auf 50 — 60*^, dann ebensolange auf 60 — 70 '^ erwärmt, dann füllt man auf 0,5 1 auf, mischt und filtrirt. Aus dem bestimmten specifischen Gewichte berechnet man die Extractausbeute. Dann untersucht man die Würze colorimetrisch auf die Farbentiefe und bestimmt dadurch, ob es nöthig ist, in der Praxis besonders vorsichtig zu maischen, bez. die Dauer des Maischprocesses, welche gewöhnlich 5 Stunden beträgt, auf 6 Stunden zu erhöhen. Er hat die Beobachtung gemacht, dass ein Malz, von welchem 20 g auf die beschriebene Methode vermaischt und die Maische auf 250 ccm verdünnt wurde, ein Filtrat lieferte, welches in seiner Farbentiefe, colorimetrisch geprüft, jener, welche 13,7 ccm i/ioo Normal-i Jodlösung, vermengt mit 100 ccm destillirtem Wasser, hervorrufen, gleichkam, und dass dieses Malz in seiner diastatischen Kraft derartig ge- schwächt war, dass bei dem gewöhnlichen Verfahren des Maischens regel- mässig eine Kleistertrübung der Würze vorkam. Stellt sich also eine solche Farbentiefe, unter genannten Voraussetzungen, bei der Würze ein, so muss mau bei der Qualitätsbeurtheilung des Malzes den Zusatz machen: es ist nöthig, den Maischprocess besonders vorsichtig und langsam durch- zuführen, weil sonst die ohnedies geschwächte diastatische Kraft des Malzes nicht mehr hinreicht, die verlangte Umbildung der Stärke zu bewerk- stelligen. Th. Langer 2) folgt nahezu denselben Weg bei der Beurtheilung von Malz. C. Lintner jun. 3) hat zur Lösung der Frage, ob der Stickstoff- gehalt der Gerste und des Malzes einen Anhalt zur Bemessung der ^) Der schwäbische Bierbr. 1883. 2) Allg. Ztschr. f. Bierbr. 1883. S. 310. 3) Ztschr. f. Spir.-Ind. 1888. 49. f^QA Landwirthschaftliche Nebengewerbe. ZU erwartenden diastatischen Wirkung des Malzes giebt, 15 Gerstenproben und die daraus erhaltenen Malze untersucht, und glaubt annehmen zu dürfen, dass der lösliche Eiweissstickstoff der Diastase angehört und sich im Mittel der Gehalt an Diastase im Malze auf rund 2 % der Malz- trockensubstanz stellt, und 1 Theil Diastase 400 Theile Stärke in 20 Mi- nuten in Zucker zu verwandeln im Stande ist. "Wasser. K. Lintner^) berichtet über die Analysen von 200 verschiedenen Brauwässern. Es hat sich herausgestellt, dass hartes Wasser sich für Mälzereien und Bierbrauereien ganz gut eignet-, namentlich werden klare Würzen erhalten. Aus den Versuchen von F. R. Moritz und A. Hartley^) geht her- vor, dass ein natürliches hartes Wasser, wie auch ein künstliches mit schwefelsaurem Magnesium, Calciumcarbonat, Soda u. dgl. versetztes Wasser mehr Eiweissstoffe aus dem Malze auflöst, als destillirtes Wasser. Einige Salze, z. B. Soda, stören aber die diastatische Wirkung des Malzes. Um ein weiches Wasser dem berühmten Brauwasser von Burton-on-Trent gleich zu machen, werden von einigen Fabriken Englands Burton-Wasser-Kry stalle in den Handel gebracht. Dieselben enthalten in 100 Theilen: CaO 31,80 SO3 40,40 Gl 1,04 MgO 5,49 Wasser . . . . 21,19 99,89 J. Steiner 3) machte mehrere interessante Mittheilungen aus der eng- lischen Braupraxis und besonders auch über das Brauwasser. Der eng- lische Brauer ist bei der Auswahl des Wassers für den Brauprocess viel vorsichtiger als der deutsche. Die Qualität des Brauwassers beeinflusst aber auch die obergährigen Biere viel mehr als die untergährigen und zwar: 1) weil die im Wasser enthaltenen organischen Substanzen bei der höheren Gähr- und Lagertemperatur viel leichter schädliche Zer- setzungen im Biere einleiten können, und 2) weil bei der Verwendung von hartem Brunnenwasser die Vollmundig- keit der obergährigen Biere bedeutend erhöht wird. In englischen Brauereien wird deshalb weiches Wasser häufig gehärtet und das geeignete Material hierfür ist schwefelsaurer Kalk. Zuweilen setzt man denselben dem Wasser beim Aufkochen zu, oder, was viel häufiger geschieht, es wird das Wasser über Klumpen von Gyps und ein Sandfilter laufen gelassen. Für die Erzeugung der dunklen Biere, Porter und Strut, zieht man sehr weiches Wasser oder auch solches vor, welches grössere Mengen von Kochsalz und kohlensaurem Natron in Lösung enthält. Ja hin und wieder setzt man dem Gebräu sogar Kochsalz während des Kochens in der Pfanne zu, wodurch namentlich der Geschmack beeinflusst werden soll. Es ist jedoch verboten zuviel Salz zu verwenden und soll der Gehalt ^) Ztschr. f. d. ges. Brauw. 1883. S. .5. 2) Journ. Sog. Chem. Ind. 1883. S. 82. ') Ztschr. f. d. ges. Brauw. S. 165. Landwirthschaftliche Nebengewerbe, SO^ 0,85 g per Liter nicht übersteigen, falls nicht nachgewiesen werden kann, dass das Brauwasser zu dem Ueberschuss besonders beigetragen hat. M. Schwarz und A. Weingärtner ^) haben mit amerikanischer "Würze. Gerste resp. Malz Versuche angestellt, um zu erfahren, welche Mengen stickstoffhaltiger Verbindungen beim Maischen und Anschwänzen in die Würze übergehen und welche beim Kochen wieder ausgeschieden werden. Dieselbe Menge Malz wurde einmal nach dem Infusionsverfahren verbraut, dann mit 57 '^ warmen Wasser eingemaischt, und bei 65 *^ Dickmaische ge- zogen. Beide Male wurde bei 75 •^ abgemaischt und eine Stunde auf der Ruhe gelassen. Sobald die Würze beim Abläutern anfing klar zu laufen, wurde die erste Probe entnommen, bei 16^/3^ ihr Eigengewicht bestimmt und sofort mehrere Male 25 ccm im Hofmeister'schen Schälchen zu»* Stick- stoffbestimmung eingedampft. Eine zweite Probeentnahme geschah, sobald die erste Anschwänzwürze lief, die dritte beim Laufen der letzten Würze. Darauf folgen Proben von der Gesammtwürze im Kessel, weiteres von der- selben, nachdem sie nach etwa einstündigem Kochen ohne Hopfen gebrochen erschien; ferner nachdem die Würze mit einem Theil des Hopfens eine Stunde gekocht war, die Würze nachdem sie genug gekocht hatte und kurz vor dem Ausschlagen war, und endlich eine Probe der ausgeschlagenen, bez. zur Gährung angestellten Würze. Mit sämmtlichen Proben wurde wie bei No. 1 erwähnt, verfahren. Aus dem Eigengewichte wurde mit Hilfe der Schultze'schen Tabellen der Extractgehalt gefunden, aus dem Mittel der Verbrennungen der eingedampften Würzen wurde der Stickstoffgehalt der Würzen berechnet und die so erhaltenen Zahlen dann in ^o Stickstoff in 100 Theilen Extract umgerechnet. (Siehe die Tabelle auf S. 506.) Zu den Aufzeichnungen in dieser Tabelle wurde noch bei der In) fusionsmaische die Untersuchung des Bieres nach der Hauptgährung hinzu- gefügt, und bei der Dickmaische die Menge Stickstoff in Kühlgeläger ge- geben. Bei dem Wassermaischeverfahren ist somit das Verhältniss von Stickstoffsubstanz zum Gesammtextract in der ersten Anschwänzwürze grösser als bei der Hauptwürze und hier wiederum grösser als in der letzten Würze. Bei dem Dickmaischverfahren liegen diese Verhältnisse anders, indem sie von der Hauptwürze bis zur letzten Würze bis aufs Doppelte steigen. Von Interesse ist jedenfalls der Umstand, dass die Ausscheidung der Hauptmasse der Stickstoffverbindungen beim Bruch der Würze ohne Hopfenzusatz statt- findet. Der Zusatz des Hopfens bedingt bis nach dem zweiten Hopfen- zusatz eine weitere, jedoch geringere Abnahme der von der Würze in Lösung gehaltenen Stickstoffverbindungen. Beim Ausschlagen der Würze zeigt sich jedoch wiederum übereinstimmend die Thatsache, dass die Menge der Stickstoffverbindungen zugenommen hat. Zur Erklärung dieses muss nun angenommen werden, dass jene gerbsam'en Stickstoffverbindungen (Peptonverbindungen?), welche durch die Einwirkung des Hopfens entstehen, in der ersten Zeit nach ihrem Entstehen unlöslich sind, jedoch bei längerem Kochen in Lösung übergehen. Diese Annahme erscheint um so glaub- würdiger, als es eine bekannte Thatsache ist, dass Würze, welche vor dem Hopfenzusatz im Kessel vollständig klar und gebrochen erscheint, nach dem Hopfenzusatze trübe wird und es längeren weiteren Kochens bedarf, ehe die Würze wieder blank erscheint. ») Amerik. Blerbr. 1883. S. 253. 506 Landwirthschaft liehe Nebengewerbe. Infusionsmaische. Bezeichnung «2 •Sa 1 ^ 1,0559 16,02 1,0553 14,70 1,0247 6,52 1,0484 12,82 1,0617 16,48 1,0643 17;12 1,0701 18,75 1,0630 16,80 1,0261 6,92 •Sä 2 1. Hauptwürze 1. Anschwänzwürze Letzte Würze Gesammtwürze im Kessel .... Gebrochene Würze kochend ohne Hopfen filtrirt Würze nach dem 1. Hopfenzusatz kurz vor dem 2. filtrirt Würze mit der 2. Hopfenzugabe filtrirt Würze zur Gährung gebracht . , . Bier nach der Hauptgährung . . . Dickmaische. Hauptwürze 1,0617 1. Anschwänzwürze . . . . . . 1,0314 Letzte Würze 1,0143 Gesammtwürze im Kessel .... 1,0385 Gebrochene Würze ohne Hopfen kochend filtrirt 1,0547 Würze nach dem 1. Hopfenzusatz filtrirt 1,0577 Würze nach dem 3. Hopfenzusatz filtrirt Ausgeschlagene Würze Kühlgeläger 16,48 8,27 3,74 10,19 14,53 15,38 1,0528 13,96 0,0605 1,0525 13,94 0,0762 In der auf 100*' getrock- neten Substanz 0,1288 0,1378 0,04816 0,1048 0,1154 0,1053 0,0885 0,1098 0,1860 0,1086 0,0885 0,0571 0,0913 0,0806 0,0728 ^1 0.804 0,937 0,738 0,817 0,700 0,615 0,472 0,653 2,688 0,659 1,07 1,527 0,895 0,555 0,473 0,433 0,546 5,38 Hopfen. Braun gart's Beurtheilung des Hopfens als Braumaterial (vgl. Jahrg. 1882 S. 531) Avird von einem Praktiker scharf angegriffen. Braungart's Arbeiten in dieser Richtung sind jedoch noch nicht abgeschlossen und hat derselbe vieles mitzutheilen unterlassen, was zur eingehenderen Erläuterung nothwendig gewesen wäre. E. R. Southbyi) bespricht die Aufbewahrung des Hopfens, bringt aber nichts Neues. U. Deinhardt in Wickerstedt (D. R. P. No. 23. 648) empfiehlt zur bessern Ausnutzung des Hopfens denselben wiederholt mit frischer Würze auszukochen. Für gewöhnlich kocht man bei untergährigen Schenk-, Lager- und Exportbieren nur dreimal. Um zu verhüten, dass der frische, der bereits einmal und dann der zweimal gekochte Hopfen zusammenkommen, bringt man Scheidewände, entweder von gelochtem Eisenblech, Messing- oder Kupfergewebe in die Pfanne und zerlegt so dieselbe in drei, vier oder fünf Abtheilungen. ») County Brewer's Gazette. 1883. S. 348. IiaudwirthschaftHche Nebenge-wrerbe. 507 E. Priori) bespricht die Wirksamkeit der einzelnen Hopfen- bestandtheile, bringt aber hauptsächlich nur Bekanntes. Da nach ihm die in Alkohol und Aether löslichen Stoffe für den Brauprocess von Be- deutung sind, so genügt es für die Werthbestimmung des Hopfens den Alkoholextract unter Verwendung eines continuirlichen Extractions- apparates zu bestimmen. Nach seinen Untersuchungen werden durch ein- maliges Auskochen des Hopfens nur etwa ^ja der alkoholischen Stoffe entfernt. Dieser erste Auszug enthält aber neben den wirksamen Bestand- theilen werthlosen Farbstoff, Extractivstoffe, Gerbsäure u. dgl., so dass die Annahme gerechtfertigt erscheint, er bestände nur zur Hälfte aus wirksamen Bestandtheilen; der grösste Theil der im Hopfen verbliebenen Hälfte von wichtigeren Substanzen kann aber nur durch wiederholtes Auskochen ge- wonnen werden, so dass das Deinhardt'sche Verfahren doch wohl Be- achtung verdient. Nach den gemachten Untersuchungen schwankt der Alkoholextract zwischen 23,54—28,08 %; ein Hopfen, welcher nur 23,50 % Extract giebt, wird schon zu den geringeren Sorten zu zählen sein, während ein sehr guter Hopfen die Zahl 28,04 erreichen oder vielleicht gar noch übertreffen wird. A. Kreusler^) empfiehlt ebenfalls wiederholtes Auskochen des Hopfens und dann theilweisen Ersatz der Hopfengerbsäure durch einen anderen Gerbstoff. (Letzteres ist amerikanisch! D. R.) Jeschek^) bespricht das Kessel- oder Pfannenmaischen, das ^^J^r^n." nach seinen Erfahrungen bei sehr guter Ausbeute eine bedeutende Er- sparung an Brennmaterial und an Arbeitskräften gewährt. Das Kessel- maischen, im Wesentlichen eine Combination zwischen dem Infusions- und Decoctionsverfahren stammt wahrscheinlich aus Preussisch-Schlesien, wo die kleinen Brauereien ihr sog. einfaches Bier schon seit undenklichen Zeiten nach dieser Methode erzeugen. Das Verfahren Jeschek's ist Folgendes: Der Kessel wird mit Wasser gefüllt und dieses bis zum Kochen erhitzt. Hierauf wird etwas über die Hälfte des heissen Wassers abgelassen (zum Reinigen der Fässer). Durch Zugabe von kaltem Wasser wird die Tem- peratur von 40—42 ^ C. (32—34 « R.) herabgedrückt. Das Malzschrot wird nunmehr eingeteigt, wodurch die Temperatur eine halbe Stunde lang eingehalten. In der zweiten halben Stunde wird die Maische durch ein sehr gelindes Feuer um 6 *^ C. , somit auf ungefähr 45 ° C. erhöht. Die Temperaturerhöhung um weitere 15 <* C. in der dritten halben Stunde wird rascher bewerkstelligt, um die für die Milchsäurebildung günstige Tempe- ratur schnell zu überspringen. Nachdem die Temperatur rasch auf 60 ^ C. gebracht, wird diese eine Stunde belassen. Sodann wird die halbe Maische in den Läuterbottich gebracht und die andere Hälfte eine halbe Stunde lang unter tüchtigem Umrühren gekocht. Die gekochte Maische wird bei fortwährendem Umrühren in den Lauterbottich gepumpt oder abgelassen. Hierdurch wird die gesammte Maische auf die Temperatur von 75 ^ C. ge- bracht. Nach einstündiger Ruhe wird abgeläutert. L. Ostermann ^) bespricht das verschiedene Verfahren zur Bestimmung Kxtraac- des Extractgehaltes der Bierwürzen und berechnet dann auf Grund der Versuche von W. Schnitze (S. Jhrg. 1878. S. 168,) eine neue Extract- tabelle, wie folgt: ^) Allg. Brauer- u. Hopfenzeitung, 1883. 2) Amerik. Bierbr. 1883. S. 224. ') Allg. Zeitschr. f. Bierbr. S. 65. *) Zeitsehr. f. d. ges. Brauwesen. 1883. S. 36. tabellen. 508 Landwirthechaftliche Nebengewsrbe. Extracttabelle nach Dr. Schultze. tD ^ S bJD ^ '^ ^ 2 -M ^ ^ S ^ *" o ^' "o O o t! ■§ O ü o ■= Ü o o H ^.2 &4 d) W_g ^.g «.s 012 "Ö cc TS «5 -13 5» -Ö tC 13 1,0001 0,263 1,0041 10,783 1.0081 21,220 1,0121 31 ,.597 1,0161 41,892 1,0002 0,526 1.0042 11,044 1,0082 21,480 1,0122 31,855 1.0162 42,148 1,0003 0,789 1,0043 11,305 1,0083 21,740 1,0123 32,113 1,0163 42,404 1,0004 1,053 1,0044 11, .567 1,0084 22.000 1,0124 32,371 1,0164 42,659 1,0005 1,316 1,0045 11,828 1,0085 22,259 1,0125 ,32,628 1,0165 42,915 1,0006 1,579 1,0046 12,089 1,0086 22,519 1,0126 32,886 1,0166 43,171 1,0007 1,842 1,0047 12,3.50 1.0087 22,779 1,0127 33,144 1.0167 43,427 1,0008 2,105 1,0048 12,611 1,0088 23,0.38 1,0128 33,402 1,0168 43,682 1,0009 2,368 1,0049 12,872 1,0089 23,298 1,0129 33,6.59 1,0169 43,938 1,0010 2,632 1,0050 13,133 1,0090 23,558 1,0130 33,917 1,0170 43,194 1,0011 2,895 1,0051 13,394 1,0091 23,818 1,0131 34,175 1,0171 44,450 1,0012 3,158 1,0052 13,6.55 1,0092 24,077 1,0132 34,432 1,0172 44,705 1,0013 3,421 1,00.53 13,916 1,0093 24.337 1,0133 34,690 1,0173 44,961 1,0014 2,684 1,00.54 14,177 1,0094 24.597 1,0134 34,948 1,0174 4.5,217 1,0015 3,947 1,0055 14,439 1,0095 24,857 1,0135 35,206 1,0175 45,473 1,0016 4,211 1,0056 14,700 1,0096 2.5,116 1,0136 35,463 1,0176 45,728 1,0017 4,474 1,00.57 14,961 1,0097 25,376 1,0137 35,721 1,0177 45,984 1,0018 4,737 1,0058 15,222 1.0098 25,636 1,0138 3.5.979 1,0178 46,240 1,0019 5,000 1,00.59 15,483 1,0099 25,895 1,0139 36.237 1,0179 46,496 1,0020 5,263 1,0060 15,744 1,0100 26,155 1,0140 36,494 1,0180 46,751 1,0021 5,526 1,0061 16,005 1,0101 26,415 1,0141 36,7.52 1,0181 47,007 1,0022 5,790 1,0062 16,266 1,0102 26,675 1,0142 37,010 1,0182 47,263 1,0023 6,053 1,0063 16,527 1,0103 26,934 1,0143 37,268 1,0183 47,519 1,0024 6,316 1,0064 16,788 1,0104 27,194 1,0144 37,.525 1,0184 4'/,774 1,0025 6,579 1,0065 17,049 1,0105 27,454 1,0145 37,783 1,0185 48,030 1,0026 6,842 1.0066 17,311 1,0106 27,714 1,0146 38.041 1,0186 48,286 1,0027 7,105 1,0067 17,.572 1,0107 27,973 1,0147 38,298 1,0187 48,.542 1,0028 7,368 1,0068 17,833 1,0108 28,233 1,0148 38..556 1,0188 48,797 1,0029 7,632 1,0069 18,094 1,0109 28,493 1,0149 38;814 1,0189 49,053 1,0030 7,895 1,0070 18,355 1,0110 28,753 1,0150 39,072 1.0190 49,309 1,0031 8,1.58 1,0071 18,616 1.0111 29,012 1,0151 39,329 1,0191 49,.565 i;0032 8,421 1.0072 18,877 1,0112 29,272 1,0152 39,587 1,0192 49.820 1,0033 8,684 1,0073 19,138 1.0113 29,fi32 1,0153 89,845 1,0193 .50,076 1,0034 8,947 1,0074 19,400 1,0114 29.792 1.01.54 40,102 1,0194 .50.330 1,0035 9,211 1,0075 19,660 1,0115 30,051 1,0155 40,358 1,0195 50,585 1,0036 9,474 1,0076 19,921 1,0116 30,309 1,01.56 40,613 1,0196 .50,839 1,0037 9,737 1.0077 20,181 1,0117 30,567 1.01.57 40,869 1,0197 51,094 1,0038 10,000 1,0078 20,441 1,0118 30,824 1,01.58 41,125 1,0198 51,348 1,0039 10.261 1,0079 20,701 1,0119 30,0^2 1,0159 41,381 1,0199 51,603 1,0040 10,522 1,0080 20,960 1,0120 30,340 1,0160 41,636 1,0200 51,857 LandwirttaBohaftliche Nebengewerbe, 509 ^ s bc ^ i ^ ^ ^S bß e^p ^ ^ ^ g tJO "« o fi "§ o ? .a "o o "£ •=! ^ o y tj o 2 O J3 O -C o ^S -b o oj %'^ J§ •< ^ M r4 ••< i-H o "^ o '^ -«1 ^ lö W B f^ ö W_g © 1-, Oh ® 2 ^ ^.s OQtS •S Zß TS ■F-t OD 13 C» 'Ö 02 13 1,0201 52,111 1,0246 63,535 1,0291 74,874 1,0336 86,135 1,0381 97,302 1,0202 52,366 1,0247 63,787 1,0292 75,125 1,0337 86,384 1,0382 1 97,550 1,0203 52,620 1,0248 64,040 1,0293 75,377 1,0338 86,633 1,0383 97,797 1,0204 52,875 1,0249 64,293 1,0294 75,628 1,0339 86,883 1,0384 98,045 1,0205 53,129 1,U250 64,545 1,0295 75,879 1,0340 87,132 1,0385 98,292 1,0206 53,384 1,0251 64,798 1,0296 76,120 1,0341 87,381 1,0386 98,540 1,0207 53,638 1,0252 65,050 1,0297 76,382 1,0342 87,631 1,0387 98,787 1,0208 53,893 1,0253 65,303 1,0298 76,633 1,0343 87,880 1,0388 98,035 1,0209 53,147 1,0254 65,555 1,0299 76,884 1,0344 88,130 1,0389 99,282 1,0210 54,402 1,0:^55 65,808 1,0300 77,135 1,0345 88,379 1,0390 99,530 1,0211 54,656 1,0256 66,060 1,0301 77,387 1,0346 88,628 1,0391 99,777 1,0212 54,911 1,0257 66,313 1,0302 77,638 1,0347 88,878 1,0392 100,025 1,0213 55,165 1,0258 66,565 1,0303 77,889 1,0348 88,127 1,0393 100,271 1,0214 55,419 1,0259- 66,818 1,0304 78,140 1,0349 89,376 1,0394 100,516 1,0215 55,674 1,0260 67,070 1,0305 78,392 1,0350 89,626 1,0395 100,762 1,0216 55,928 1,0261 67,323 1,0306 78,643 1,0351 89,875 1,0396 101,008 1,0217 56,183 1,0262 67,575 1,0307 78,894 1,0352 90,124 1,0397 101,253 1,0218 56,437 1,0263 67,828 1,0308 79,145 1,0353 90,371 1,0398 101,499 1,0219 56,692 1,0264 68,080 1,0309 79,397 1,0354 90,619 1,0399 101,745 1,0220 56,946 1,0265 68,333 1,0310 79,648 1,0355 90,866 1,0400 101,990 1,0221 57,201 1,0266 68,585 1,0311 79,899 1,0356 91,114 1,0401 102,236 1,0222 57,455 1,0267 68,838 1,0312 80,150 1,0357 91,361 1,0402 102,482 1,0223 57,709 1,0268 69,091 1,0313 80,401 1,0358 91,609 1,0403 102,728 1,0224 57,964 1,0269 69,343 1,0314 80,648 1,0359 91,841 1,0404 102,973 1,0225 58,218 1,0270 69,596 1,0315 80,898 1,0360 92,104 1,0405 103,219 1,0226 58,473 1,0271 69,848 1,0316 81,147 1,0361 92,352 1,0406 103,465 1,0227 58,727 1,0272 70,100 1,0317 81,396 1,0362 92,599 1,0407 103,710 1,0228 58,982 1,0273 70,351 1,0318 81,646 1,0363 92,847 1,0408 103,956 1,0229 59,236 1,0274 70,603 1,0319 81,895 1,0364 93,094 1,0409 104,202 1,0230 ^9,491 1,0275 70,854 1,0320 82,145 1,0365 93,342 1,0410 104,447 1,0231 59,745 1,0276 71,105 1,0321 82,394 1,0366 93,589 1,0411 104,693 1,0232 60,000 1,0277 71,357 1,0322 82,643 1,0367 93,837 1,0412 104,939 1,0233 60,252 1,0278 71,608 1,0323 82,893 1,0368 94,084 1,0413 105,185 1,0234 60,505 1,0279 71,859 1,0324 83,142 l,03ü9 94,332 1,0414 105,430 1,0235 60,757 1,0280 72,110 1,0325 83,391 1,0370 94,579 1,0415 105,676 1,0236 61,010 1,0281 72,362 1,0326 83,641 1,0371 94,827 1,0416 105,922 1,0237 61,262 1,0282 72,613 1,0327 83,890 1,0372 95,074 1,0417 106,167 1,0238 61,515 1,0283 72,864 1,0328 84,140 1,0373 95,322 1,0418 106,413 1,0239 61,767 1,0284 73,115 1,0329 84,389 1,0374 95,569 1,0419 106,659 1,0240 62,020 1,0285 73,367 1,0330 84,638 1,0375 95,817 1,0420 106,904 1,0241 62,272 1,0286 73,618 1,0331 84,888 1,0376 96,065 1,0421 107,150 1,0242 62,525 1,0287 73,869 1,0332 85,137 1,0377 96,312 1,0422 107,396 1,0243 62,777 1,0288 74,120 1,0333 85,386 1,0378 96,559 1,0423 107,642 1,0244 63,020 1,0289 74,372 1,0334 85,636 1,0379 96,807 1,0424 107,887 1,0245 63,282 1,0290 74,623 1,0335 85,885 1,0380 97,055 1,0425 108,133 510 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. ^2 o '^ dl o bJ3 li CO -d 43 o fcß £ o s ^^ CO Tä bc |s 1,0426 10427 1.0428 1,0429 1,0430 108,379 108,624 108,870 109,016 109,361 1,0471 1,0472 1,0473 1,0474 1,0475 119,389 119,634 119,878 120,122 120,365 1,0516 1,0517 1,0518 1,0519 1,0520 130,314 130,555 130,796 131,037 131,278 1,0561 1,0562 1,0563 1,0564 1,0565 141,149 141,388 141,628 141,867 142,106 1,0606 1,0607 1,0608 1,0609 1,0610 151,901 152,139 152,376 152,614 152,851 1,0431 1,0432 1,0433 1,0434 1,0435 109,607 109,853 110,098 110,343 110,587 1,0476 1,0477 1,0478 1,0479 1,0480 120,607 120,850 121,093 121,336 121,578 1,0521 1,0522 1,0523 1,0524 1,0525 131,519 131,760 132,001 132,242 132,483 1,0566 1,0567 1,0568 1,0569 1,0570 142,345 142,585 142,824 143,063 143,302 1,0611 1,0612 1,0613 1,0614 1,0615 153,089 153,327 153,564 153,802 154,039 1,0436 1,0437 1,0438 1,0439 1,0440 110,832 111,076 111,321 111,565 111,810 1,0481 1,0482 1,0483 1,0484 1,0485 121,821 122,064 122,306 122,549 122,792 1,0536 1,0527 1,0528 1,0529 1,0530 132,724 132,965 132,206 133,447 133,687 1,0571 1,0572 1,0573 1,0574 1,0575 143,542 143,781 144,020 144,260 144,499 1,0616 1,0617 1,0618 1,0619 1,0620 154,277 154,514 154,752 154,989 155,227 1,0441 1,0442 1,0443 1,0444 1,0445 112,054 112,299 112,543 112,788 113,032 1,0486 1,0487 1,0488 1,0489 1,0490 123,035 123,277 123,520 123,763 124,005 1,0531 1,0532 1,05 3 1,0534 1,0535 133,928 134,169 134,410 134,651 134,892 1,0576 1,0577 1,0578 1,0579 1,0580 144,738 144,977 145,216 145,455 145,695 1,0621 1,0622 1.0623 1,0624 1,0625 155,464 155,702 155,939 156,177 156,414 1,0446 1,0447 1,0448 1,0449 1,0450 113,277 113,521 113,766 114,010 114,255 1,0491 1,0492 1,0493 1,0494 1,0495 124,248 124,491 124,734 124,966 125,219 1,0536 1,0537 1,0538 1,0539 1,0540 135,133 135,374 135,615 135,856 136,097 1,0581 10582 1,0583 1,0584 1,0585 145,934 146,173 146,412 146,652 146,891 1,0626 1,0627 1,0628 1,0629 1,0630 156,652 156,889 157,127 157,365 157,602 1,0451 1,0452 1,0453 1,0454 1,0455 114,500 114,744 114,988 115,233 115,477 1,0496 1,0497 1,0498 1,0499 1,0500 125,462 125,704 125,947 126,190 126,433 1,0541 1,0542 1,0543 1,0544 1,0545 136,338 136,579 136,820 137,061 137,302 1,0586 1,0587 1,0588 1,0589 1,0590 147,130 147,369 147,609 147,848 148,087 1,0631 1,0632 1,0633 1,0634 1,0635 157,840 158,077 158,315 158,552 158,790 1,0456 1,0457 1,0458 1,0459 1,0460 115,722 115,966 116,211 116,455 116,700 1,0501 1,0502 1,0503 1,0504 1,0505 126,675 126,918 127,161 127,403 127,646 1,0546 1,0547 1,0548 1,0549 1,0550 137,543 137,784 138,025 138,266 138,507 1,0591 1,0592 1,0593 1,0594 1,0595 148,326 148,566 148,805 149,044 149,283 1,0636 1,0637 1,0638 1,0639 1,0640 159,027 159,265 159,502 159,741 160,977 1,0461 1,0462 1,0463 1,0464 1,0465 116,944 117,189 117,434 117,678 117,922 1,0506 1,0507 1,0508 1.0509 1,0510 127,889 128,132 128,374 128,617 128,860 1,0551 1,0552 1,0553 1,0554 1,0555 138,748 138,989 139,230 139,471 139,712 1,0596 1,0597 1,0598 1,0599 1,0600 149,522 149,762 150,001 150,239 150,476 1,0641 1,0642 1,0643 1,0644 1,0645 160,214 160,449 160,685 160,921 161,157 1,0466 1,0467 1,0468 1,0469 1,0470 118,167 118,411 118,656 118,900 119,145 1,0511 1,0512 1,0513 1,0514 1,0515 129,103 129,345 129,588 129,831 130,073 1,0556 1,0557 1,0558 1,0559 1,0560 139,953 140,192 140,432 140,671 140,910 1,0601 1,0602 1,0603 1,0604 1,0605 150,714 150,951 151,189 151,426 151,664 1,0646 1,0647 1,0648 1,0649 1,0650 161,393 161,629 161,864 162,100 162,336 LandwirthBchaftliche Nebengewerbe. 511 ^ g 00 ^2 bD ^ g ^ "" ^ § bc fe § -w ^ 2 o « O ^1 2§ !l 2 <=> 2 ® -D o ä| u O ^.S «.s P< CD ^.2 CO t3 m TS • i-t cc 'ö m TS OD TS 1,0651 162,572 1,0686 170,823 1,0721 179,039 1,0756 187,204 1,0791 195,326 1,0652 162,808 1,0687 171,058 1,0722 179,274 1,0757 187,437 1,0792 195,557 1,0653 162,044 1,0688 171,292 1,0723 179.508 1,0758 187,670 1,0793 195,789 1,0654 163,280 1,0689 171,527 1,0724 179,743 1,0759 187,903 1,0794 195,020 1,0655 163,515 1,0690 171,762 1,0725 179,978 1,0760 188,137 1,0795 196,251 1,0656 163,751 1,0691 172,997 1,0726 180,211 1,0761 188,370 1,0796 196,483 1,0657 163,987 1,0692 172,231 1,0727 180,444 1,0762 188,603 1,0797 196,714 1,0658 164,223 1,0693 172,466 1,0728 180,677 1,0763 188,836 1,0798 196,946 1,0659 164,459 1,0694 172,701 1,0729 180,910 1,0764 189,069 1,0799 197,177 1,0660 164,695 1.0695 172,936 1,0730 181,144 1,0765 189,302 1,0800 197,409 1,0661 164,931 1,0696 173,170 1,0731 181.377 1,0766 189,535 1,0801 197,640 1,0662 165,166 1,0697 173,405 1,0732 181,610 1,0767 189,768 1,0802 197,872 1,0663 165,402 1,0698 173,640 1,0733 181,843 1,0768 190,001 1,0803 198,103 1,0664 165,638 1,0699 173,875 1,0734 182,076 1,0769 190,233 1,0804 198,335 1,0665 165,874 1,0700 174,109 1,0735 182,309 1,0770 190,464 1,0805 198,566 1,0666 166,110 1,0701 174,344 1,0736 182,542 1,0771 190,596 1,0806 198,798 1,0667 166,346 1,0702 174,579 1,0737 182,775 1,0772 190,927 1,0807 199,029 1,0668 166,581 1,0703 174,813 1,0738 183,008 1,0773 191,159 1,0808 199,261 1,0669 166,817 1,0704 175,048 1,0739 183,241 1,0774 191,390 1,0809 199,492 1,0670 167,053 1,0705 175,283 1,0740 183,475 1,0775 191,622 1,0810 199,724 1,0671 167,289 1,0706 175,518 1,0741 183,708 1,0776 191,853 1,0811 199,955 1,0672 167,525 1,0707 175,752 1,0742 183,941 1,0777 192,085 1,0812 200,186 1,0673 167,761 1,0708 176,987 1,0743 184,174 1,0778 192,316 1,0813 200,416 1,0674 167,997 1,0709 176,222 1.0744 184,407 1,0779 192,548 1,0814 200,645 1,0675 168,232 1,0710 176,457 1,0745 184,640 1,0780 192,779 1,0815 200,875 1,0676 168,468 1,0711 176,691 1,0746 184,873 1,0781 193,011 1,0816 201,105 1,0677 168,704 1,0712 176,926 1,0747 185,106 1,0782 193,242 1,0817 201,335 1,0678 168,940 1,0713 177,161 1,0748 185,339 1,0783 193,474 1,0818 201,565 1.0679 169,176 1,0714 177,396 1,0749 185,572 1,0784 193,705 1,0819 201,795 1,0680 169,412 1,0715 177,630 1,0750 185,806 1,0785 193,937 1,0820 202,025 1,0681 169,648 1,0716 177,865 1,0751 186,039 1,0786 194,168 1,0682 169,883 1,0717 178,100 1,0752 186,272 1,0787 194,400 1,0683 170,119 1,0718 178,335 1,0753 186,505 1,0788 194,631 1,0684 170,353 1,0719 178,569 1,0754 186,738 1,0789 194,863 1,0685 170,588 1,0720 178,804 1,0755 186,971 1,0790 195,094 G. Holzner^) schreibt „Ueber die Unterschiede der Extracttabelle von Balling, Steinhell und Dr. Schnitze" Folgendes: „Wenn man die Extracttabellen von Balling, i) Stein heil 2) und *) A. J.W. B rix, über die Beziehungen, welche zwischen den Procentgehalten verschiedener Zuckerlösungen in Wasser, den dazugehörigen Dichtigkeiten und den Aräometergraden nach Baume stattfinden. Berlin 1854. 2) Pohl, Denkschriften der k. k. Akademie in Wien 1851. Bd. II. Abth. 2. Holzner, Attenuationslehre. Tab. III. Berlin 1875/6. ») Ztschr. f. d. ges. Rrauw. S. 37. 512 Ijandwirthschaftliche Nebengewerbe. Schnitze, 1) wie sie vor uns liegen, miteinander vergleicht, so ergehen sich sehr bedeutende Unterschiede. So z. B. entsprechen dem spec Gewichte 1,0516 nach Steinheil 12 o/o Extract, nach Balling 12,72 «/o- nach Dr. Schnitze 13,03%. Ich versuche in folgenden nachzuweisen,' dass die Unterschiede verschwindend klein sind, sobald man die Tabellen auf die gleiche Temperatur und auf wasserfreie Substanz reducirt. 1. Tabelle von Balling. „Die Tabelle von Balling ist auf die Annahme gegründet, dass Lösungen von gleichen Quantitäten Rohrzucker und Malzextract ^j nahezu gleiches spec. Gewicht haben. Dass solches wirklich der Fall ist, hat Steinheil (Ge- haltprobe für Biere. München 1847) bewiesen. Einen neuen Beleg hier- für liefert auch Schultze's Tabelle, wie ich schon hier bemerke. Da der Kandiszucker beim Krystallisiren kein Wasser bindet, so ist eine Reduction auf die wasserfreie Substanz unuöthig und kommt daher nur die Temperatur in Betracht. Balling hat als Normaltemperatur 14 ^ß, := ]7,5*^C. ge- nommen. Ich werde nun die spec. Gewichte auf lö'^C. nach den von Pohl gerechneten Correctionen reduciren. Nach Brix ist z. B. das spec. Gewicht einer 13proc. Lösung 1,0528. Die Correction für je l^C. ist 0,0001, folglich für 2,5 » C. gleich 0,00025, d. h. so viel muss das spec. Gewicht erhöht werden. Demnach ist das auf 15 ^'C. reducirte spec. Ge- wicht der 13proc. Zuckerlösung nach Balling = 1,05305. Diesen Reductionen entsprechend erhält man folgende Tabelle: 1 o/o entspricht 1,00406 spec. Gew. 2 „ 1,00797 ?5 « 12 „ 55 1,04874 3 „ 1,01187 M ?5 13 „ 55 1,05305 4 „ 1,01588 « ?? 14 „ 55 1,05727 5 „ 1,01988 » » 15 „ 55 1,06158 6 „ 1,02389 55 55 16 „ 55 1,06600 7 „ 1,02799 5? 55 17 „ 55 1,07032 8 „ 1,03210 5? 55 18 „ 55 1,07476 9 „ 1,03621 ?5 55 19 „ 55 1,07911 10 „ 1,04032 « 55 20 „ 55 1,08377 11 o/o entspricht 1,04453 spec. Gew. 2. Tabelle nach Steinheil. ,,Die Reduction der Steinheil'schen Tabelle ist etwas verwickelter, denn sie erfordert 1. eine Correction des spec. Gewichtes von 15,5 "C. auf 15 OC; 2. eine Correction auf die wasserfreie Substanz ;3) 3. eine weitere Reduction auf die miteinander zu vergleichenden Procente, für welche ich der Uebersicht halber die in ganzen Zahlen ausgedrückten Procente ge- wählt habe. Die Reduction auf die wasserfreie Substanz ist deshalb er- forderlich, weil Steinheil nach Berzelius angenommen hat, dass der Candiszucker 5,3 0/0 Krystallwasser und demnach nur 94,7 % wasserfreie 1) Schultze, Zeitschr. f. d. ges. Brauw. 1878. S. 348. Leopold Oster- mann ebend. 1883. S. 10. (In folgendem ist nur auf letztere Abhandlung Bezug genommen.) ^) Unter Malzextract verstehe ich vorläufig jenes, welches die Maltose als An- hydrid enthält. Vgl. hierüber den Schluss des Artikels. ") Dieser Satz ist nicht ganz correct. Das Verhältniss Hesse sich aber nur durch eine lange Umschreibung richtig darstellen. Ich habe eine solche Weit- schweifigkeit nicht für nöthig erachtet. LandwirthBchaftliche Nebengewerba. 513 Substanz enthält. Man erhält daher für ursprünglich 1 % 1,0559662 Ex- tract, statt ursprünglich z. B. 13 % erhält man 1,0559662 X 12 = 12,6715944. Ich will aber des Vergleiches wegen das spec. Gewicht er- halten, welches den 12^0 wasserfreier Substanz entspricht. Hierzu ist vor- erst erforderlich, die spec. Gewichte auf die Normaltemperatur zu bringen. Für 12 (ursprüngliche) Procent ist das spec. Gewicht 1,05161, die Correction beträgt 0,00005; also ist das corrigirte spec. Gewicht 1,05166. Ebenso ist für 13 (ursprüngliche) Procent das corrigirte spec. Gewicht 1,05618. Der Unterschied der spec. Gewichte beträgt 0,00452, d. h. je 0,00452 Er- höhung des spec. Gewichtes liefert 1 o/o Zucker mehr. Die Proportion 1 : 0,00452= 0,6715944 :x x= 0,6715944 X 0,0452 = 0,00303 giebt die Zahl, um welche 1,05166 verkleinert werden muss, damit das spec. Gewicht (nämlich 1,04863) erhalten wird, welches zu 12 o/o wasser- freier Substanz gehört. Nach Vornahme dieser Reductionen erhält man folgende Tabelle: 1 o/o entspricht 1,00386 spec. Gew. i 11 o/o entspricht 1,04439 spec. Gew. 2 „ » 1,00775 55 55 12 „ 55 1,04863 3 „ ii 1,01168 55 n 13 „ 55 1,05290 4 „ ?? 1,01564 55 55 14 5, 55 1,05719 5 „ ?5 1,01964 55 55 15 „ 55 1,06149 6 „ 55 1,02368 55 55 16 „ 55 1,06580 7 „ :: 1,02776 55 5» 17 55 55 1,07011 8 „ 55 1,03187 55 55 18 „ 55 1,07442 9 » 5» 1,03601 55 55 19 „ 55 1,07873 10 „ 59 1,04018 55 55 20 „ 55 1,08304 3. Tabelle von Dr. Schnitze. Dr. Schnitze hat seine Tabelle hergestellt, indem er das spec. Gewicht bei 150 C. mit einem verbesserten Pyknometer und die dazugehörigen Ex- tractgehalte durch Abdampfen von Bierwürzen (28 Stunden bei 70 — 75 0 C.) bestimmte. Die Bierwürze enthält Maltose, welche beim Krystallisiren Wasser bindet. Das Molekulargewicht der wasserfreien Maltose (Ci 2 H2 2 On) ist 342, das der krystallisirten (C12H22 O12 -|-H2 0) ist 360. Um somit aus letzterer wasserfreie Substanz zu erhalten, müssen von je 360 g Extract 18 g (d. i. V20) abgezogen werden. Dr. Schnitze hat den Gehalt der Maltose der von ihm verwendeten Tropfsackwürze zu 64,06 0/0 angegeben. Somit ist 100:64,06 = e: Maltose Maltose = 0,6406 . e wobei e den Extractprocentgehalt bezeichnet. Das beim Krystallisiren der Maltose gebundene Wasser ist demnach 0,03203 e. Diese Menge muss, wenn man die wasserfreie Substanz berechnen will, vom Extractgehalt, der in der Tabelle von Schnitze angegeben ist, ab- gezogen werden. Bezeichnet w die wasserfreie Substanz, so ist w = e — 0,03203 e = e (1 — 0,03203) = 0,96797 e; z. B. für 120/0 kommt in Abzug 0,03203 X 12 = 0,38436. Hieraus ergiebt sich 12 — 0,38436 = 11,61564 wasserfreie Substanz. Dem spec. Gewicht 1,0490 entspricht nach Schnitze 12,40054 Extract oder 12,40054 — 12,40054 X 0,03203 = 12,40054 (1 — 0,03203) = JabreBberioht 1883. iJ3 K\A LandwirthBohaftliche Nebengewerbe. 12,40054X0,96797 = 12,008647 wasserfreie Substanz. Zum spec. Ge- wichte 1,0533 gehören 13,44103 Extract, dessen wasserfreie Substanz 13,44103X0,96796 = 12,91028 beträgt. Den Unterschieden 1,0533 — 1,0490 1^0,0043 der spec Gewichte entspricht die Differenz 12,91028 — 12,008647=: 0,82381 wasserfreie Substanz. Die Proportion 0,8238 1 : 0,0043 = 0,008647 : x X = 0,000045 ergiebt die Zahl, welche von 1,0490 abzuziehen ist, um das spec. Gewicht für 12^0 wasserfreie Substanz zu erhalten, also 1,0490 — 0,000045 = 1,048955. Diesen Reductionen entsprechend erhält man folgende Tabelle: 1 7o entspricht 1,00393 spec. Gew. 2 „ 1,00789 12 „ 1,04896 3 „ 1,01187 13 „ 1,05323 4 „ 1,01588 14 „ 1,05753 5 „ 1,01991 15 „ 1,06186 6 „ 1,02397 16 „ 1,06622 7 „ 1,02806 17 „ 1,07062 8 „ 1,03218 18 „ 1,07505 9 „ 1,03633 19 „ 1,07951 10 „ 1,04051 20 „ 1,08401 11 o/o entspricht 1,04472 spec. Gew. 4. Vergleichende Zusammenstellung. Bei der vergleichenden Zusammenstellung habe ich die spec. Gewichte auf 4 Decimalstellen abgerundet, da die weiteren Stellen bei Wägungen nicht in Betracht kommen. (Siehe die Tabelle auf Seite 515.) Der Vergleich ergiebt: 1) Die Tabellen sind so übereinstimmend, dass die Abweichungen weit innerhalb der unvermeidlichen Beobachtungsfehler i) liegen. 2) Das Problem der Herstellung einer genauen Extracttabelle ist als voll- ständig gelöst zu betrachten. Neuere Untersuchungen werden, wenn sie genau ausgeführt werden, nur übereinstimmende Resultate liefern. 3) Neben Steinheil gebührt Dr. Schnitze das Verdienst,^) durch directe Extractbestimmungen festgestellt zu haben, dass Zuckerlösungen und Bierwürzen von gleichem spec. Gewichte auch nahezu gleiche Procente an wasserfreier Substanz enthalten. 4) Die noch zu entscheidende Frage ist , ob das Krystallwasser der Mal- tose als Bestandtheil des Extractes zu betrachten oder bei der Be- nutzung der Tabelle von Dr. Schnitze in Abzug zu bringen ist. Da bei der Vergährung eine Hydration der Maltose stattfindet und somit die Moleküle des Krystallwassers als Bestandtheile des Alkohols und der Kohlensäure erscheinen , so muss nach meiner Ansicht die erstere Frage bejaht, d. h. das Krystallwasser als Bestandtheil des Extractes angesehen werden." *) Die Tabelle von Stein heil zeigt von 17 Procent an grössere Abweichungen, was davon herrührt, dass die letzte directe Bestimmung von Steinheil 17.77o war. '■*) Hieraus ergiebt sich von selbst Ostermann' s Verdienst, der die Tabelle von Dr. Schnitze einer genauen mathematischen Untersuchung unterstellt hat. Ohne diese mühevolle Vorarbeit wäre die Vergleichung der Tabellen problematisch gewesen und der nahezu vierzigjährige Streit wäre noch nicht entschieden. Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 515 Dazu i gehörige spec. Gewicht VtTfl Rn AT'Fr AI A TT OiSODl. U. vif? Sabstanz nach nach nach Balling Steinheil Dr. Schultze 1 1,0041 1,0039 1,0039 2 1,0080 1,0078 1,0079 3 1,0119 1,0117 1,0119 4 1,0159 1,0156 1,0159 5 1,0199 1,0196 1,0199 6 1,0239 1,0237 1,0240 7 1,0280 1,0278 1,0281 8 1,0331 1,0319 1,0322 9 1,0362 1,0360 1,0363 10 1,0403 1,0402 1,0405 11 1,0445 1,0444 1,0447 12 1,0487 1,0486 1,0490 13 1,0530 1,0529 1,0532 14 1,0573 1,0572 1,0575 15 1,0616 1,0615 1,0619 16 1,0660 1,0658 1,0662 17 1,0703 1,0701 1,0706 18 1,0748 1,0744 1,0751 19 1,0791 1,0787 1,0795 20 1,0838 1,0830 1,0840 K. MicheP) sucht durch Versuche zu beweisen, dass die Vollmun- voiimun- digkeit des Bieres durch das Vorhandensein eines Dextrins bedingt "^^BierU^^^ ist, welches besonders bei 42 ^ K = 52 *^ C. erzeugt wird und ein grösseres Molecül hat als das bei höherer Temperatur entstandene. Dieses Hess sich leicht nachweisen, da die Dextrine sich um so schwerer in verdünntem Weingeist lösen, je grösser ihr Molecül ist. Wenn nun Bier durch Ein- dampfen concentrirt wird, so wird man auf Zusatz einer zur vollständigen Dextrin ausfällung nicht hinreichenden Mengen Alkohol bei einem vollmun- digen Bier mehr Dextrin fällen können, als bei einem nicht vollmundigen, ferner, wenn man bei ein und derselben eingeengten Würze oder Biere das Dextrin fractionsweise ausfällt. Die vollmundigen Biere sollen Achrodextrin und zwar wesentlich a- und /?- Dextrin, die nicht vollmundigen y- Dextrin enthalten. Von dem Peptougehalt ist die Vollmundigkeit des Bieres nicht abhängig. Th. Langer 2) veröffentlicht seine weiteren Studien über die Kohlen- Kohien- säureabsorption im Biere. Die Resultate seiner bisherigen Arbeit über desBfer^es!* die Kohlensäure des Bieres sind kurz zusammengefasst folgende: 1) Die Kohlensäuremenge, welche von 1 1 Bier absorbirt werden kann, hängt von drei Factoren ab: 1. Von der Temperatur, 2. von dem herrschenden Drucke und 3. von der quantitativen Zusammensetzung des Bieres. 2) Innerhalb ■ des Temperaturspatiums von 0 ^ bis 5 " C. wächst oder 1) Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen 1883. S. 185. ä) Ibid. S. 329. eig Landwirthschaftliche Nebengewerbe. fällt bei gleichbleibendem Drucke der Kohlensäuregehalt des Wiener Abzugbieres um rund 0,01 Gew.-Proc. = rund 50 ccm pro Liter, wenn die Temperatur desselben um 1 "^ C. sinkt oder steigt. 3) Bei gleichbleibender Temperatur wächst für eine Druckvermehrung von je 31,3 mm Quecksilbersäule durch Spunden der Kohlensäure- gehalt des Wiener Abzugbieres um rund 0,01 Gew.-Proc. oder um ca. 50 ccm pro Liter. 4) Die durch das Spunden in das Abzugbier hineingepresste Kohlen- säure entweicht im Trinkglase alsbald zum allergrössten Theile und trägt daher nur wenig zur Verbesserung des Geschmackes des Bieres bei, dagegen erhöht sie das Mousseux und Aussehen des Bieres. 5) Stärker eingebraute Biere absorbiren unter sonst gleichen Um- ständen ein grösseres Mass von Kohlensäure als schwächer eingebraute. 6) Gemische aus Wasser und Alkohol besitzen unter sonst gleichen Ver- hältnissen ein geringeres Absorptionsvermögen für Kohlensäure als Wasser allein; die hemmende Wirkung wächst mit der Grösse des Alkoholgehaltes bis zu einer gewissen Grenze und tritt bei niedriger Temperatur in höherem Masse auf. 7) Trotz der Thatsache, dass der Alkohol im Biere die Aufnahms- fähigkeit desselben für Kohlensäure verringert, kann 1 1 Bier doch mehr Kohlensäure absorbiren als 1 1 Wasser von derselben Tem- peratur. 8) Das Bierextract tritt activ bei der Kohlensäureabsorption auf. Bierhefe. D. Cochln*) berichtet über verschiedene durch die Luft er- zeugte Wirkungen auf die Bierhefe. Die Membran der Bierhefe- zellen ist für Glucoselösung permeabel; und erst einige Zeit, nachdem diese Endosmose stattgehabt, beginnt die Gährung. Die gelüfteten Hefezellen nehmen die Glycoselösung auf, so dass der Zuckergehalt der Würze dadurch verringert wird. Die Umwandlung des Zuckers geht im Innern der Zellen vor sich. Wird der Luftzutritt völlig abgehalten, so hört die Zerlegung des Zuckers in den Zellen allmählich auf und die Gährung wird unter- brochen. Bei reichlichem Luftzutritt wird ein Theil des Zuckers oxydirt, ohne Alkohol zu bilden. E. Ch. Hansen^) macht interessante Mittheilungen, über die Krank- heiten des Bieres, welche durch alkoholische Fermente hervorgerufen werden und zu welchen er durch eine planmässig durchgeführte Experimental- Untersuchung gelangt ist. Unter dem Namen Hefen trüb ung ist eine ganze Reihe verschiedener Krankheiten zu verstehen, dieselbe kann sich in mehreren Formen äussern, so wird sie auch hervorgerufen durch Saccha- romyces Pastorianus lU und Sacch. ellipsoideus E, wie folgender grösserer Versuch ergab: In einem Gemach des Carlsberger Laboratoriums befinden sich zwei Pasteur'sche Gährbottiche A und B (eine in gewisser Hinsicht verbesserte Copie der in den „^ßtudes sur la biere" p. 328 beschriebenen Bottiche) von gleicher Grösse und sonst ähnlich. Die Temperatur in. diesem Lokal war im Januar 7 — 10 ^ C. Nachdem man in jeden Bottich 165 1 gelüfteter Würze (13,5 % Ball), wie sie in der Brauerei für das gewöhnliche Lager- bier verwendet wird, geschüttet hatte, gab man in den Bottich A 660 g ») Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen 1883. S. 177. (Compt. rend. XCVI. 8.Ö2.) ä) Aus Meddeledter fra Carlsberg Laborator. Andet Bindet. Andet Hefto S. 52. Landwirtheehaftliche Nebengewerbe. 517 dicke Hefe des Sacch. cerevisiae (Unterhefe der Brauerei) und in den Bottich B 644 g derselben Hefe und 16 g dicker Hefe des Sacch. ellip- soideus H. Diese letztere wurde bei derselben Temperatur erzeugt wie der angewendete Sacch. cerevisiae. Die Zellen beider Arten waren jung und kräftig. Die Menge der Hefe im Verhältniss zur Würze war dieselbe, welche man in der Brauerei anwendet. Die Würze hatte bei der Hefen- gabe eine Temperatur von 7*^ C. Die weissliche Decke, welche den Be- ginn der Gährung anzeigt, zeigte sich in den beiden Bottichen nach ungefähr 24 Stunden und im Laufe der Hauptgährung stieg die Temperatur auf 10 *^ C. Nach 8 Tagen betrug die Extractanzeige in A 7,6 und in B 7,5 % Ball. Die zwei Biere hatten das gleiche Aussehen und den gleichen Ge- schmack. Von dem Bier eines jeden Bottiches wurde ein 66 1 haltendes Fässchen gefüllt, welches dann in den Lagerkeller gebracht wurde, dessen Temperatur 2 o C. war. Das Bier, das in den zwei Bottichen blieb, liess man weiter gähren und nachdem die Gährung im Ganzen 10 Tage gedauert hatte, war die Extractanzeige sowohl in A als in B 6,7 % Ball. Das Bier hatte dasselbe Aussehen und denselben Geschmack als 2 Tage vorher. Es wurde in 4 kleinere Fässchen abgezogen, zwei für jeden Bottich, und wie die beiden ersten in den Lagerkeller gebracht. Das Bier der 2 grossen Fässer, dessen Extractanzeige beim Beginne des Einlagerns 7,5 % Ball, ungefähr betrug, enthielt nach 2V3 Monaten sowohl in A als B 6 "/o. Es wurde in ungefärbte, vorher sterilisirte Glas- flaschen abgezogen, welche dann in einem Schrank der gewöhnlichen Zimmer- temperatur ausgesetzt wurden. Sogleich nach dem Abziehen zeigten die 2 Biere keine Spur von Trübung, aber schon nach 24 Stunden liess ein genaues Untersuchen den Anfang in B entdecken, und nach 5 Tagen war die Krankheit darin ganz deutlich, während das Bier von A klar und ohne Hefetrübung blieb. Die 4 kleinen Fässer, in denen die Extractanzeige 6,7 % betrug als sie in den Lagerkeller kamen, enthielten nach 3 Monaten 5,9 ^jo. Das Bier von A und B schien gerade so zu sein; es war klar und ohne sicht- bare Hefemischung. Das Bier wurde, wie im vorhergehenden Falle, von zwei dieser Fässer in Flaschen abgezogen und diese wurden alsdann in den oben erwähnten Kasten gestellt. Die Krankheit zeigte sich nicht. Nach 13 Tagen war sowohl das Bier von A als von B noch klar und ohne Hefe- trübung. Die 2 letzten Fässchen blieben um Y2 Monate länger im Lagerkeller, folglich im Ganzen 3^2 Monate. Die Analyse mit dem Saccharometer lieferte dieselbe Extractanzeige, wie in den vorigen zwei Fässern. Auch war das Resultat dasselbe: nach 16 Tagen konnte man noch keine Spnr der Krankheit unterscheiden. Wie vorauszusehen, war das Bier wegen seines längeren Aufenthaltes im Lagerkeller klarer als in den vorhergehenden Fällen. Diese Versuchsreihe lehrt uns, dass sich die Krankheit noch zeigen kann, wenn der Sacch. ellipsoideus H V-ti der Hefe beim Anstellen beträgt, aber nur, wenn das Bier mit einer Extractmenge von mindestens 7,5 °/o Ball, in den Lagerkeller gebracht wird und das Aufbewahren unter diesen Verhältnissen schon nach 2^/3 Monaten aufhört. Dagegen wenn die Gäh- rung im Gährkeller so lange dauert, dass die Extractanzeige auf 6,7 ^jo heruntergeht, und wenn das Lagern wenigstens 3 Monate (folglich die nor» male Zeit) dauert, wird sich die Krankheit nicht zeigen. K-jQ Landwirtligchaftliche Nebengewerbe. Es ist also den Brauereien, in denen sich diese Krankheit einge- schlichen hat, eine hinlänglich starke Attenuation in der Hauptgährung zu rathen und ein nicht zu kurzes Lagern (wenigstens B Monate für das ge- wöhnliche Lagerbier). Wenn aber die zum Anstellen verwendete Hefe eine beträchtliche Menge des Krankheitsfermentes enthält, so wird auch dies nicht hinreichend sein. Ich habe den Versuch wiederholt, indem ich in den Bottich B anstatt des Sacch. ellipsoideus 11 dieselbe Menge des Sacch. Pastorianus III that. In der Hauptsache war das Resultat das gleiche; es scheint jedoch nach diesem Versuche wie bei einigen andern, dass das erste dieser beiden Fer- mente am meisten zu fürchten ist. Wenn normales, untergähriges Bier, welches mit einer reinen Cultur des Sacch. cerevisiae fabricirt worden ist, einige Zeit in Flaschen der ge- wöhnlichen Zimmertemperatur ausgesetzt bleibt, so bildet es gewöhnlich einen ziemlich starken Hefesatz; wenn man es aber schüttelt, wird es gleich- wohl nicht trübe und undurchsichtig. Dieser Bodensatz vertheilt sich näm- lich in kleine Klümpchen und Stückchen, ohne dass sich die Zellen merk- lich trennen, um in der Flüssigkeit zu schweben, und alle diese kleinen Theile fallen schnell wieder auf den Boden. Ganz anders verhält sich der Bodensatz, welcher in ganz kurzer Zeit im kranken Bier entsteht; denn er ist ohne Festigkeit und steigt beim geringsten Schütteln in Form einer Wolke von isolirten Zellen in der Flüssigkeit in die Höhe. Wenn das Bier in einem hohen Grade angegriffen ist und stark geschüttelt wird, so wird es wie schmutzig. Mit andern Worten, das gesunde Bier kann einen ebenso grossen Hefesatz bilden wie das kranke Bier, ohne dass es deswegen aufhört, trinkbar zu sein. Wenn eine Brauerei, welche dieses Uebel erlitten hat, ihren Betrieb durch gründliches Reinigen der Gährkeller wieder aufnimmt, so muss sie, nachdem sie sich eine gute Hefe verschafft hat, sorgfältig Acht haben, dass die Krankheit durch die Hefe der Lagerfässer nicht wieder eingeführt wird. In vielen Brauereien wird in dieser Hinsicht gar nicht Acht gegeben. Die Hefe verbreitet sich in den Höfen und wird direct in die Gährkeller geschleppt, besonders durch die Schuhe der Arbeiter, oder auch sie ver- trocknet draussen und der Wind trägt den Staub derselben auf die Kühl- schiffe. Auf diese Weise schleichen sich die Krankheitsfermente in die Gährkeller, wo sie sich dann entwickeln. Anfangs geht das sehr langsam, so dass man gar keine Gefahr bemerkt, nach und nach aber häufen sich die Zellen an und zuletzt enthält die zum Anstellen dienende Hefe genug spontane Hefe, dass die Krankheit entstehen könne. Von dem Augenblicke an entwickelt sie sich mit einer ausserordentlichen Schnelligkeit und alles Bier der Brauerei ist bald wieder angegriffen. Pasteuri- M, Likey^) findet, dass lichte, fein gehopfte Biere (Pilsener Bock, Ale) ^BiTres!^ sich nicht zum Pasteurisiren eignen, indem diese dadurch so sehr in ihrem Charakter verändert werden, dass sie kaum mehr zu erkennen sind. Der brodai'tige Geschmack und Geruch, dunklere Färbung und Verlust an Kohlensäure, den alle Biere durch das Pasteurisiren erhalten bez. erleiden, vermindern und verdecken alle so geschätzten Eigenschaften derselben. Biere aus hoch und stark gedarrtem Malze, massig gehopft, dunkelbern- steinfarbig werden nach dem Pasteurisiren am wenigsten in ihrem Gesammt- ') AUg. Ztg. f. Bierbr. 1883. S. 680. LandwirthBOhaftliche Nebeugewerbe. 519 Charakter verändert scheinen, was man wohl als einen Vorzug wird gelten lassen. Die Biere brauchen nicht über 14*^ Balling eingebraut zu sein, sollten aber gut vergohren und nicht zu alt sein, d. h. genug Mousseux haben und müssen vollkommen krystallrein auf Flaschen gefüllt werden. Wenn man direkt vom Lagerfass auf Flaschen fällt, so ist der Verlust an Kohlensäure nicht bedeutend, gewiss viel geringer als der, den das Pasteuri- siren verursacht. Das Spülen der Flaschen mit salicylsäurehaltigem Wasser ist sehr zu empfehlen. Bei der späteren Durchsicht der gefüllten Flaschen nach Korkstückcheu , Schrotverpackungsmaterial u. dgl. soll man kleine Kryställchen von Salicylsäure nicht mit Glassplitter verwechseln, welche fast immer, besonders in neuen Flaschen, vorkommen, welch' letztere aber als bedeutend schwerer beim Stürzen der Flaschen rascher abwärts sinken. Als besonders wichtig muss ein guter und starker Kork zum Verschliessen der Flasche bezeichnet werden. — Der Verlust an Kohlensäure durch das Pasteurisiren ist sehr bedeutend und mit diesem die Verminderung des Wohlgeschmackes des Bieres. Das Herausdringen der Korke ist durch zwei- maliges Verdrahten des Flaschenkopfes oder durch Unterlegen eines Blech- stückes u. dgl. jedenfalls durchaus zu verhindern. Man verwendet am sichersten Kupferdraht. Likey erwärmt die in handliche Körbe geschich- teten Flaschen in einem mit Wasser gefüllten Spähnedämpfkasten langsam auf 63,5'^ und hält diese Temperatur eine halbe Stunde ein. Bruch und herausgedrungene Korke betragen diesfalls 1,5 ^/o. Man soll so hoch als möglich erwärmen und wird dabei nur Rücksicht nehmen müssen auf die Stärke der Flaschen, Güte der Korke wegen Kohlensäureverlust und der proportionalen Veränderung des Biercharakters. Jedes pasteurisirte Bier, auch das feinst filtrirte, fängt nach drei Monaten, unbeschadet des Ge- schmackes, an abzusetzen. Es ist dies nicht etwa Hefe, sondern es sind Glutinkörper, welche sich ausscheiden. Erwärmt man eine solche Flasche auf 62,5 0, so löst sich dieser Absatz fast vollkommen wieder auf, scheidet sich aber dann schon nach 14 Tagen aus. Pasteurisirte Biere trüben sich bei Temperaturerniedrigung viel früher als gewöhnliche. Also kaltes, klares pasteurisirtes Bier giebt es nicht. (? d. R.) E. Borgmann 1) bestimmte in verschiedenen Bieren den Alkohol- g^Jf^l^d^ und Glyceringehalt, um zu entscheiden, in welchem Verhältniss diese beiden Bieres. Bestandtheile im Biere enthalten sind. Die Glycerinbestimmuug führte er nach der von ihm früher beschriebenen Methode für Süssweine aus. Das Ver- hältniss zwischen Glycerin und Alkohol schwankte nicht in sehr weiten Grenzen. Alkohol Glycerin Maximum .... 100 5,497 Minimum .... 100 4,140 Mittel aus 22 Bieren 100 4,803 H. Bugen er und L. Fries haben den Stickstofifgehalt des Asparagins ^^^^^^'^^'J^J^'^k des Bieres, der Gerste und des Malzes nach der Mehode v. W. Betterstoffgehaites (Chem. News. Januar 1883) bestimmt. Dessen Stickst off bestimmungs-Apparat des MaUe^s besteht aus einer kupfernen Flasche, in der die zu analysirende Substanz "^^^ Bieres, mit Natron geschmolzen wird. Während der Operation wird ein Wasser- stoffstrom durch die Flaschen geleitet. Das gebildete Ammoniak wird von titrirter Schwefelsäure aufgenommen. Einige Bestimmungen wurden sowohl durch Verbrennen mit Natronkalk in schwer schmelzbaren Glasröhren als auch mit Natron in der Kupferflasche ausgeführt. Bei der Analyse von Gerste 1) ZeitBchr. f. analyt. Chemie 1883. S. 532. KOn Landwirth8chaftliche Nebengswerbe. und Malz fallen die Resultate etwas höher aus, stimmen aber sehr scharf mit einander überein. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass solche Substanzen, die schwer fein zu pulvern sind, in Glasröhren nicht immer vollständig zer- setzt werden. BestimmuBg H. Bu gener u. Fries^) bestimmen den Stärkegehalt der Gerste mit Gehaltes Anwendung von Salicylsäure. Kocht man während ^li Stunden 4 — 5 g der Gerste, fgjj^ gemahlene Gerste mit 150 ccm Wasser, welches 1 °/o Salicylsäure ent- hält, so geht alle Stärke in Lösung. Die heisse, etwas opalisirende, aber ganz farblose Flüssigkeit wird durch Papierfilter, welches sich in einem Heisswassertrichter befindet, mit Hilfe der Luftpumpe von den hellgelben Trebern getrennt. Man wäscht mit siedendem Wasser, bis ein Tropfen des Filtrats mit Jod keine Reaction mehr gibt, darauf verzuckert man die Stärke im Filtrat wie gewöhnlich mit Salzsäure im Wasserbad, und bestimmt die gebildete Glykose am besten nach Soxhlet. Die erhaltenen Resultate sind um 1 — 2 ^/o höher, als wenn man die Stärke durch Wasser bei 135o zur Auflösung bringt. Da im letzteren Falle eine dunkelgefärbte Lösung erhal- ten wird, so ist es möglich, dass hierbei ein Theil der Stärke zersetzt wird. Nachweis d. Die wissenschaftliche Station für Brauerei in München hat Säure ün"^ Versuchc ausgeführt über den Nachweis der Schwefligsäure im Hopfen und umi'^Bier. ^^^^'- -^^ ^^^ ^^^^ herausgestellt, dass Zink und Salzsäure am geeignetsten für die Reduction zu Schwefelwasserstoff sind und zum Nachweis desselben ein in den Pfropfen des Versuchsgläschen eingeklemmter Streifen Bleipapier genügt. Da es sich um eine anhaltende und nicht zu stürmische Wasser- stoffentwicklung handelt, ist das Natriumamalgam nicht vortheilhaft. Schwefel- freies Zink ist im Chemikalienhandel nicht schwer zu haben. Der direkte Nachweis von Schwefligsäure wie beim Hopfen gelingt im Biere nicht, weil Bier mit Zink und Salzsäure häufig allein schon starke Schwefel- wasserstoffreaction geben, desgleichen enthalten Biere und die Destillate aus Bieren sehr oft Schwefelwasserstoff. Wird Bier mit Salzsäure destillirt, um auch die etwa gebundene schweflige Säure frei zu machen und sämmt- lich ins Destillat zu bekommen, so erhält man noch häufiger Schwefel- wasserstoffrcaction. Aubry empfiehlt das Bier mit Phosphorsäure statt Schwefelsäure zu destilliren. Brand hat gefunden, dass der grösste Theil vorhandener schwefliger Säure schon in den ersten 5 ccm Destillat aus 100 ccm Bier enthalten ist. In allen Fällen lassen sich die geringsten Mengen schwefliger Säure erkennen, wenn die Destillate mit Jodlösung zur Ueberführung der schwefligen Säure in Schwefelsäure behandelt und die stark salzsaure Flüssigkeit mit Baryumchlorid gefällt wird. Sofern nach diesem Verfahren kein nennbarer Niederschlag entsteht, kann schweflige Säure als nicht vorhanden betrachtet werden. Nach Brand hält sich die schweflige Säure selbst in halbvollen, offenen oder schlecht verschlossen Flaschen monatelang unverändert. Bungener (monit. scients. Sept. 1882) hat in auf 50'^ pasteurisirtem Biere nach 4 Monaten noch 11 mg Schweflig- säure im Liter gefunden. Apparate u. Steineckcrin Freising construirt Weichstöcke in Verbindung mit deichen"' einer Gerstenwaschmaschine und bespricht dieselben wie folgt: „Es ist eine schon lange bekannte Thatsache, dass die oberen Schichten schneller weichen als die unteren. Diese Erscheinung ist in verschiedener Weise erklärt worden. Ohne auf die früheren Erklärungen einzugehen, halte ») AUgem. Ztg. f. d. ges. Brauw. 1883. S. 39. LandwirthdohftftHoh« Neb«ngew«rb«. ^21 ich dafür, dass die Erscheinung in dem Einflüsse der Luft zu suchen ist. Das Wasser läuft von der obersten Schichte besser ab, als von den folgenden. Die Einwirkung der Luft, der einen der drei Keimungsbedingungen, ist daher bei der ersteren einmal deshalb eine stärkere. Sodann überzieht der Schmutz von den oberen Schichten die unteren, wodurch wieder die Ein- wirkung der Luft auf die letzteren gehemmt wird. Endlich durchstreift die ganze dem Wasserspiegel folgende Luftsäule die oberste Schichte. Diese ist demnach von mehr frischer Luft umspült als die unteren, welche sie nur erhalten, nachdem jene die oberen durchwandert hat. Daraus erklärt sich die ebenfalls bekannte Thatsache, dass in Stöcken von geringerer Tiefe gleichmässigere Weiche erzielt wird als in solchen mit kleinerem Durchmesser bei gleichem Inhalt. Ausser der aus der Atmosphäre zuge- führten Luft übt auch die im Wasser absorbirte einen Einfluss aus. Vielfach ist das Waschen der Gerste empfohlen und sind hierzu theure Maschinen aufgestellt, aber meist wieder ausser Betrieb gesetzt worden, weil durch sie der Zweck nicht erreicht wurde. In diesen (bisher con- struirten) Maschinen wird die frische Gerste unmittelbar vor dem Einlaufe in den Weichstock gewaschen. Der noch nicht aufgeweichte Schmutz, die festhaftenden Pilzkeime werden dadurch nur unvollkommen, der Schleim, weil erst später entstehend, gar nicht entfernt. In Erwägung dieser Gründe habe ich ein System zusammengestellt, durch welches — gleichmässige Gerste vorausgesetzt — allen Anforderungen im Weichen und Waschen der Gerste genügt wird. Meine Weichstöcke sind zwar nicht konisch, entleeren sich aber dennoch bis zu ^ji des Inhaltes. Der übrige Theil wird mittelst einer Schaufel leicht zum Ablaufen gebracht. Die Reinigung wird leichter vollführt als bei konischen Stöcken. Das System besteht aus zwei Weichstöcken, von denen der eine im Weichraum oder höher, der andere in der Tenne hängend angebracht ist. Der Wasserwechsel findet je nach örtlichen Verhältnissen wie sonst statt. Nachdem die Gerste 24 — 30 Stunden in dem oberen Stocke unter Wasser war, wird sie in die Waschmaschine, die mit einer Art Schneckentransporteur versehen ist, entleert. Letzterer bleibt während dessen in Bewegung und befördert die halb geweichte und gewaschene Gerste in den unteren Weich- stock. In der Waschvorrichtung ist eine Brause, durch welche die Gerste unter stteter Bewegung besprengt wird. Da die durch Gegenströmung und Reibung wirkende Waschvorrichtung die Gerste von Schmutz und Schleim gründlich reinigt und der Luftzutritt gleichmässig wirkt, so wird die Weichezeit verkürzt. Es kann demnach in den beiden Stöcken binnen 8 Tagen fünfmal eingeweicht werden, d. h. mit den beiden Weichstöcken wird mehr als das Doppelte oder wenigstens das Doppelte erzielt als mit einem bisherigen einfachen mit gleichem Inhalte". L. Mauthner's^) Malzdarre enthält in drei Räume übereinander Malzdarre. aus Siebblechen hergestellte langsam sich drehende Trommeln. Im obersten Räume soll eine Temperatur von etwa 40*^, im mittleren Räume von 40 — 50*' und im untersten von 70 — 90° durch den Heizapparat unter- halten werden. Gebr. Winter in Pressnitz empfehlen zur Verbesserung alter Malz- darrsysteme ihre patentirte combinirte Malzdarre mit Vordarre. C. Zimmer Frankfurt a. M. hat sich eine neue Brau- und Kühlhaus- Brau- und .,,,,^_________ Kühlhaus- Anlage. 1) Allgem. Zeitschr. für Bierbrauerei 1883. S. 575. :^22 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Anlage, verbunden mit einem eigenen Sudverfahren, patentiren lassen. (*D. R.-P. No. 23 412). Letzteres unterscheidet sich von den bekannten, bisher angewandten in Folgendem : 1) Von dem Malz werden nicht nur die Hülsen entfernt, sondern auch der Blattkeim abgeschieden-, sodann der übrig bleibende Mehlkörper aufs Feinste gemahlen, und wenn verlangt, in zwei Sorten, helles und dunkles Mehl geschieden. 2) Das feine Mehl wird mit wenig Wasser im Vacuum verzuckert und gekocht. 3) Die Maische, welche aus einer concentrirten Würze und aus coagu- lirteu Eiweissstoffen besteht, wird durch Centrifugalkraft in Würze und Eiweissstoffe resp. Rückstände getrennt, ohne dass ein Ueber- schwänzen nöthig wäre. 4) Die Würze wrd nicht mehr auf Kühlschiffe gebracht, sondern direct auf einen Kühlapparat, in welchem mit Brunnenwasser die Würze auf 15 — 200 abgekühlt wird. Die bis zu dieser Temperatur sich ausscheidenden Eiweisskörper werden durch Centrifugalkraft abge- schieden, und die Würze in einem zw^eiten Külilapparat auf die An- stelltemperatur abgekühlt. Fiitiir- Filtrirapparate theils für Bierwürze, theils für Bier haben con- apparate. ^ ^ ' struirt: W. Olhorn und J. F. C. Farquhar in London. (* D. R.-P. No. 21 976 u. 23 336.) G. Kolb in Strassburg (* D. R.-P. No. 20 231). a^arate Kühlapparate: davon sind zu erwähnen: Der Gegenstromkühler von Th. Märkisch in Berlin. (* D. R.-P. No. 19 631). Der Kühl- und Rührapparat von H. Maunak in Budapest. (* D. R.-P. No. 22 409). ^Birun^'s- ^^- Richter in Berlin hat einen um hohle Achsen drehbaren Apparat apparate. zum Pasteur isirou und Wiederabkühlen von Bier, Wein und Conserven mittelst Dampf, Wasser oder Luft erfunden. (* D. R.-P. No. 23 177). B. Langer in Hamburg vollführt das Pasteurisiren des Bieres und das nachherige Abziehen auf Fässer oder Flaschen in einem Apparate unter vollständigem Abschluss der atmosphärischen Luft durch Kohlensäure, so dass die in jener vorkommenden schädlichen Pilzsporen ferngehalten werden. (D. R.-P. No. 24 936). zapfüahn. (} Pf ister in Frankfurt a. M. hat einen Zapfhahn mit selbstthätigem Luftabschluss construirt. Der ganze Apparat besteht aus einem feinge- arbeiteten, messingenen Zapfhahn, einem durchbohrten eisernen Spund und Zapfen mit Lufthahn und einem Gummischlauch mit Flügelmutter. — Zeit- schrift f. d. ges. Brauwesen. Extrabeilage No. 1. Literatur, Ilabich, G. E. : Schule der Bierbrauerei. Illustrirtes Hand- und Hülfsbuch für Brauer, sowie für ÄDfänger dieses Gewerbes. 4. gänzlieh umgearb. Aufl. Herausgeg von Dir. Dr. Conr. Schneider und Ing. Gottl. Behreud. Mit circa 400 eingedr. Holzschnitten. 4. Abth. gr. 8". Halle, Knapp. Michel, Kurt: Lehrbuch der Bierbrauerei nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft and Praxis unter Zugrundelegung eigener Versuche und Erfahrungen. 3 Bd. liandwirthicliftftliche Ncbongewerbe, 523 Theorie und Praxis des Braugewerbes. 1. Hft. Lex. 8^ 6 M. München (Leipzig, Gracklauer). Fasbender, Franz: Die mechanische Technologie in der Bierbrauerei und Malzfabrication. Unter Mitwirkung erfahrener Fachleute und Ingenieure. IX. Liefg. 1. Bd. Wien, im Selbstverlag des Verfassers. — Redaction der allgem. Zeitschrift für Bierbrauerei u. Malzfabrication in Wien. Wagner, Rudolf v.: Jahresbericht über die Leistungen der chemischen iechno- logie mit besonderer Berücksichtigung der Gewerbestatistik für das Jahr 1882. Fortgesetzt von Dr. Ferdinand Fischer. XXVIII. oder neue Folge. XIII. Jahrgang. Mit 312 Abbild. Leipzig. Verlag von Otto Wigand. 1883. Pott, Emil, Dr.: Die Biertreber als Futtermittel und deren Conser- virung, für Bierbrauer u. Landwirthe. 1 M. München, Ackermann. 1883. Derselbe, Zur Cultur der Brauergerste, gr. 8». 43 S. München, Ackermann. 1883. Zeitschriften. Allgemeine Brauer- und Hopfenzeitung. Nürnberg. Allgemeine Zeitschrift für Bierbrauerei und Malzfabrication. Wien. Archiv für russische Bierbrauerei. Moskau. Brauerzeitung ,,Gambrinus". Wieu. Der amerikauische Bierbrauer. A. Schwarz. New-York. Der Bierbrauer. Leipzig. Der böhmische Bierbrauer. Prag. Der schwäbische Bierbrauer. Waldsee. Diz Bierbrauerei. Milwaukee (Amerika). Journal de brasseurs. Lille. Le Moniteur de brasserie. Brüssel. Norddeutsche Branerzeitung. Berlin. Revue universelle de la brasserie et de la destellerie. Bruxelles et Paris. Saazer Brauerei-Faehblatt. Saaz. The American Brewers Gazette. J. Flintoff. New-York. The German & American Brewers Journal. A. Fofey. New-York. The Brewers Journal. London. The Brewers Guardian. London. Western Brewer. Chicago. Zeitschrift für das gesammte Brauwesen. VI. Jahrg. (als bayrischer Bierbrauer XVIII. Jahrg.) Verlag bei Oldenburg. München. Brauerei- und Mälzerei- Kalender, deutscher, für das Jahr 1882/83. Herausgeg. . unter Mitwirkung von lug. Dr. M. L. Niese und andern Fachleuten von Doz. M. Krandauer. 2 Theile. 7. Jhrg. gr. 16 ^ Frankfurt a./Od. Waldmann. Fromme's Oesterr-Ungar. Brauer- und Mälzer-Kalender pro 1883. Redigirt von Franz Fasbender. Verlag b. Carl Fromme. Wien. V. Spiritusfabrication. Referent: M. Hayduck. Rohstoffe. M. Delbrück (Z. f. Sp. 1883. S. 46.), Ueber den Werth ver- zusammen- schiedener Zumaischmaterialien. Bei mangelhafter Kartoffelernte ist einfger*ßoii- man in Kartoffelbrennereien oft genöthigt, andere stärkehaltige Materialien ^'igzumai- zu verarbeiten. Delbrück zeigt durch Mittheilung neuer Analysen, dass Bchemate- der Stärkegehalt der in Betracht kommenden Ersatzstoffe grossen Schwan- Kartoffei- kungen unterworfen ist, und dass dieser Umstand im Brennereibetriebe ^'^"^^g^.®"^ duug fiuden, 524 Iiandwirthschaftllohe Nebengewerbe. Darstellunf von Kar- toffel- niaisohe be gleichzeit. Gewinnung der Kück- stände in Form TOn Futter- kuchen. wohl zu berücksichtigen ist. lieber den Stärkemehl- und "Wassergehalt der in Betracht kommenden Stoffe werden folgende Angaben gemacht: I. Roggen. II. Roggenfuttermehl. Wasser Stärkemehl Wasser Stärkemehl 0/ 0/ 0/ 0/ /o /o /o /o 13,5 62,0 13,3 56,7 13.5 62,0 14,0 56,5 16.3 61,5 13,1 56,0 15.4 61,0 12,1 55,0 15,8 59,6 12,2 53,7 15,0 59,0 13,8 52,6 12,4 49,51) 12,3 51,5 12,0 50,5 10.7 43,5 13,9 42,6 11,9 37,5 13,4 36,5 III. Weizen. IV. Weizengries. Wasser Stärkemehl Wasser Stärkemehl 15,0 64,4 14,3 63,8 19.6 58,0 14,4 54,5 12.8 51,7 V. Gerste. Wasser Stärkemehl 0/ 0/ /o /o Ausgewachsene .... 15,9 60,4 „ .... 14,4 58,0 Russische 14,8 52,9 Donau 14,4 51,5 Syrische 13,8 51,4 14,6 48,5 Bereitung der Maische. ; K. Trobach und A. Cords, Verfahren zur Herstellung von Spiritus und Sprit aus stärkehaltigen Rohstoffen unter gieich- 'zeitiger Gewinnung V0n Futterkuchen (D. R. P. 24068). Den zum Maischeu bestimmten geriebenen rohen Kartoffeln wird durch eine Centrifuge oder hydraulische Presse das Fruchtwasser entzogen, dieses auf- gekocht, vom coagulirenden Eiweiss befreit und noch heiss der abgepressten Kartoffelmasse wieder zugesetzt, welche nun verzuckert und in üblicher Weise weiter verarbeitet wird. Die Maische wird vor oder nach der Gährung mittelst Centrifuge oder Filterpresse filtrirt. Die Rückstände von dieser Operation werden gemischt mit dem Eiweiss und der entgeisteten Maische auf Futterkuchen verarbeitet. Die vergohrene saure Maische wird vor dem Destilliren neutralisirt. Zur Motivirung des Verfahrens wird an- geführt, dass die Eiweissstoffe des Fruchtwassers und die Säuren der ver- gohrenen Maische die Bildung von Fuselöl und von Aethern begünstigen. P. Wittelshöfer (Z. f. Sp. 1883, S. 744) berichtet über das vor- stehende Verfahren in einem Artikel, in welchem er die durch die Tagespresse ^) Dieser Roggen war stark mit Trespe verunreinigt. Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 525 verbreiteten übertriebenen Darstellungen über die Bedeutung des Ver- fahrens auf das richtige Mass zurückführt. Verf. spricht sich dahin aus, dass das Verfahren nach manchen Richtungen hin interessant, aber vor- läufig noch so unvollständig ausgearbeitet ist, dass ein definitives Urtheil über dasselbe zur Zeit noch unmöglich ist. Soll das Verfahren sich Eingang verschaffen, so muss es vor allen Dingen in den Futterküchen ein Futter bieten, das den gesammten Nähr- werth der Schlempe, also auch den gesammten Nährwerth der Kartoffeln enthält. Anderenfalls wäre das Verfahren wenigstens für die deutschen Ver- bältnisse unbrauchbar. Ob die Patentinhaber dieses Ziel erreichen werden, lässt sich gegenwärtig noch nicht entscheiden. F. Ullik (Oesterr.-ung. Brennerei-Ztg. 1883. VII. No. 19) führte ^influas^deB Versuche über die Umwandlung der unlöslichen Proteinstoffe ^ ^ ^ ^^ '■'^gj^l^t^gg^' Hochdruckdämpfen aus. Als Versuchsmaterial dienten gut ausge- der Maische, waschene Traber, einmal trocken (I) mit 88,62 % und einmal feucht (II) mit 17,49 7o Trockensubstanz. Von diesen wurde eine bestimmte Menge mit Wasser im zugeschmolzenen Glasrohre 3 Stunden auf 130 ° erhitzt. Bei einem dritten Versuche (III) wurde von denselben Trabern eine geringe Menge mit gleichviel Wasser 20 Stunden unter gewöhnlichem Drucke ge- kocht. In allen 3 Fällen waren Eiweissstoffe in der gebildeten Lösung nicht mehr nachweisbar, die quantitative Analyse ergab in Procenten der Trocken- substanz der Traber ausgedrückt: Gesammtstickstoff der Traber „ „ Lösung Peptonstickstoff 0,38 Amidstickstoff 0,84 Beim Hochdruckdämpfen wird also ungefähr die Hälfte der unlös- lichen Eiweissstoffe unter Umwandlung in Peptone und Amide gelöst. Beim gewöhnlichen Kochen ist dies in weit geringerem Masse der Fall. Für die Praxis folgert Ullik hieraus, dass bei der Verwendung von Roggen zur Hefebereitung es von grösserem Vortheil sein dürfte, gemälztes oder ge- dämpftes Material zu benutzen, als das rohe Roggenschrot. C. ^Lintner jun. (Z. f. Sp. 1883. S. 997) untersuchte die Be- ^^ J^e'^-^^ Ziehungen des Stickstoffgehalts der Gerste und des daraus er- r.eziehup- zeugten Malzes zu der diastatischen Wirkung des letzteren. i|^rzen\h™. Die diastatische Wirkung des Malzes wurde nach dem Verfahren "v^on *®a^^ffg^*u^' Kjeldahl ermittelt. 25 g Malzmehl wurden mit 1 1 destillirten Wassers diasta- 6 Stunden bei Zimmertemperatur unter wiederholtem Schütteln digerirt und wirkun^g. dann filtrirt. Ferner wurde ein Stärkekleister auf folgende Weise bereitet. 50 g Kartoffelstärke wurden mit 500 g Wasser verkleistert und nach Er- kalten auf 80*^C. 100 ccm des vorstehenden Malzextractes zugefügt. Es trat sogleich eine Verflüssigung der Masse ein und nach 20 Minuten wurde die Flüssigkeit zur Entfernung ungelöster Stärke durch ein Seihtuch ge- gossen, dann aufgekocht und durch ein Faltenfilter filtrirt. Von dieser Versuchsflüssigkeit wurden 100 ccm bei 50— 60*^C. mit 5 ccm des zu prüfenden Malzextractes zusammengebracht, nach 20 Minuten zur Zer- störung der Diastase aufgekocht und der entstandene Zucker mit Fehling- scher Lösung bestimmt. Ausserdem wurde selbstverständlich der in der Versuchsflüssigkeit und im zugesetzten Malzextract schon vorhandene Zucker I n m 7o 2,90 0/ /o 3,50 /o 3,50 1,40 2,06 0,43 0,38 0,88 0,35 0,84 0,99 0,05 1 526 Landwirthschaftliche Nebengewerb e. bestimmt und von der Gesammtzuckermenge in Abzug gebracht. Der durch die Einwirkung der Diastase entstandene Zucker wurde als Zuckerzuwachs bezeichnet und diente als Mass für die diastatische Wirkung. Die fol- gende Tabelle enthält die gewonnenen Resultate. I. n. m. No. ■ a> o © g ® § o CS o ^ ^> ^ N a to lo N3 O 1^^ ■si N d S s ig So N O if 1 •5 5 S " ^ ^ m 2 " •si ü t< o |il 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 1,926 1,438 1,977 1,432 1,168 1,760 1,591 1,459 1,696 1,537 1,424 2,150 1,357 1,424 1,795 0,609 0,665 0,758 0,802 0,810 0,819 0,906 0,910 0,977 1,088 1,106 1,203 1,318 1,420 1,616 1,756 1,516 1,880 1,718 1,381 1,754 1,414 1,785 1,598 1,477 1,646 2,170 1,394 1,800 1,760 0,609 0,665 0,758 0,802 0,810 0,819 0,906 0,910 0,977 1,088 1,106 1,203 1,318 1,420 1,616 0,203 0,224 0,245 0,258 0,258 0,259 0,282 0,271 0,290 0,349 0,314 0,312 0,367 0,381 0,428 0,609 0,665 0,758 0,802 0,810 0,819 0,906 0,910 0,977 1,088 1,106 1,203 1,318 1,420 1,616 Die vorstehenden Zahlen beweisen, dass weder der Gesammtstickstoff der Gerste noch der des Malzes einen Anhalt zur Bemessung der diasta- tischen Wirkung geben, dass dagegen mit Zunahme des löslichen Ei weisses im Malze im Allgemeinen auch eine Zunahme der diastatischen Wirkung zu erkennen ist. ver- K. Kruis (Oest. ung. Brennereizeit. 1883. No. 20, 21, 24) Kritische *vo°n Kar? Beiträge zur Kenntniss des Schnellgährverfahrens. Verf. unter- *^t^en"-' und' suchtc dcu Eiufluss der Temperatur und der Einwirkungsdauer der Diastase Mais- auf die Verzuckerung von Maischen aus Kartoffeln, Gerste und Mais. maischen. Aus den Versuchen mit Kartoffelmaischen ergab sich, dass die für den erwünschten Verlauf des Verzuckerungsprocesses in den Kartoffclmaischen günstigsten Temperaturen viel tiefer liegen, als man bisher angenommen hat und dass eine Verzuckerung mit der Anfangstemperatur von 43 ^ R. und der Endtemperatur von 40,5 '^ R. die grösste Zuckermenge aus der Stärke liefert. Man erhält in diesem Falle durch eine zweistündige Ver- zuckerung 7 o/o Zucker mehr als durch eine 2 ^2 stündige Verzuckerung bei 47,5*^ R. Im günstigsten Falle entstanden bei der Verzuckerung 89,18% Maltose. Die Diastase bildet beim Maischprocess aus der Stärke Mal- tose und Dextrin; letzteres wird dann weiter während der Gährung lang- Landwirthaohaftliche Nebengewerbe. 527 sam in Maltose umgewandelt. Beim Schnellgährverfahren wird aber der gährenden Maische nicht die zur vollständigen Umbildung des Dextrins in Zucker nöthige Zeit gegönnt und es ist daher in diesem Falle am rationellsten, von vornherein möglichst viel Maltose zu erzeugen. Man müsste daher nach den vom Verf. mitgetheilten Versuchen zur Verzuckerung der Kartoffel- maischen die Temperatur von 43 ^ R. anwenden. Bei Versuchen mit Gersten- maischen ergab sich, dass diese viel schwieriger zu verzuckern sind als Kartoffelmaischen. Durch grösseren Malzzusatz kann eine bessere Ver- zuckerung erzielt werden, doch sind ziemlich bedeutende Mengen Malz nothwendig, wenn eine Maltosemenge erreicht werdea soll, die einer normal verzuckerten Kartoffelmaische entspricht. Die Maischtemperaturen lagen bei den Versuchen zwischen 52 — 54 ^R; im günstigsten Falle entstanden bei der Verzuckerung 86,15 "/o Maltose. Mais wurde theils geschroten, theils in ganzem Korn gedämpft und bei 49,75 — 54 "R. verzuckert. Im günstigsten Falle entstanden bei der Verzuckerung 88,14 '•/o Maltose. Aus den Versuchen ergab sich, dass Mais- maischen leichter zu verzuckern sind, als Gerstenmaischen, dass die Ver- zuckerungstemperatur jedoch eine höhere sein muss, als die für Kartoffel- maischen angegebene. P. Wittelshöfer (Z. f. Sp. 1883. S. 642). Ueber KühlbotticheKüWungder .11 . . i' 1 ..1 mu • rr i rr 1 • i Maische. im Allgemeinen, insbesondere über Iheisens Kartotielmaische- Theiaeu'a Kühlapparat. Nach einer kritischen Besprechung der Luft- und Wasser- apparat. kühlvorrichtungen im Allgemeinen, theilt der Verf. einige von ihm mit dem Theisen'schen Kühler ausgeführte Versuche mit, welche zu sehr befriedigenden Resultaten führten. M. Stenglein (Z. f. Sp. 1883. S. 583) fand bei Prüfung des Hegtschei's Sp iral - Maischkühlers von 0. Hentschel, dass die Kühlfähigkeit Maiach- dieses Apparates eine befriedigende, der Wasserverbrauch ein massiger sei, dass daher dieser Apparat empfehlenswerth erscheint. M. Delbrück (Z. f. Sp. 1883. S. 465) referirt über vergleichende ^™^^Jjf;. Versuche, betreffend die Uebertragung von Wärme durch Eisen ner und und Kupfer, nach Beobachtungen von Paucksch und Reincke. Durch ^Kuh?- die Versuche sollte die Frage entschieden werden, ob bei Herstellung der ta9<^hen. Kühltaschen das Eisen mit Vortheil sich an Stelle des Kupfers verwenden lässt. > Das Resultat der Untersuchung war, dass eine Eisenplatte in gleicher Stärke wie eine Kupferplatte in gleicher Zeit gleiche Mengen Wärme von Wasser auf Wasser überzuleiten vermag. Da ausserdem Gusseisen eine ge- nügende Haltbarkeit besitzt, vorausgesetzt, dass die für diesen Zweck ge- eignete Qualität verwendet wird, so spricht sich Delbrück dahin aus, dass gegen die Benutzung eiserner Kühltaschen nichts einzuwenden ist. Actienfabrik landwirthschaftlicher Maschinen und Acker- Neue geräthe in Regenwalde. Neuerung an Vormaisch- und Kühl- Whi- apparaten (D. R. P, 19 627). Der Bottich wird mit doppeltem Boden »pp"^'**«- und zum Theil mit doppelter Wandung hergestellt. Das den Hohlraum durchströmende Kühlwasser wird durch zwischen den Böden angeordnete Schaufelwerke in beständiger Bewegung erhalten. Nach dem Aüsfluss aus diesem Hohlraum tritt das Kühlwasser in die Kühltaschen im Innern des Bottichs. B. Bechstein. Maischapparat (D. R. P. 19 062). Gebrüder Pietsch. Combinirter Maisch- und Kühlbottich mit doppelter Zerkleinerungsmühle (D. R. P. 20 653). RQg Landwirthsohaftliche Nebengewerbe. Leinhaas und Hülsenberg. Centrifugal -Zerkleinerungs- und Mischapparat (D. K P. 21292). G. Siegler. Zerkleinerungsapparat für gedämpfte Körner (D. R. P. 22 855). H. Grusou. Neuerungen in dem Verfahren der Herstellung von Maische, Hefe und Malzmilch (D. R. P. 22 621). Venuletb und Ellenberger. Dämpfer mit horizontalem Rührwerk zur Verarbeitung von Mais, Roggen u. s. w. (D. R. P. 23 126). verar- j p Gcut, in Columbus, Staat Indiana. Neuerungen in der beitung von ' ' ° Mala. Verwendung von Mais zu Brennereizwecken (D. R. P. 23 125). Mais wird zuerst in trockenem Zustande grob geschroteu und von seinen Hülsen befreit, dann mit Dampf behandelt, um ihn ohne Kochen weich und zähe zu machen, schliesslich gepresst und getrocknet. Die so ge- wonnene, aus blättrigen Stücken bestehende Masse wird gemeinschaftlich mit Gerstenmalz eingequellt und vermaischt. Es wird hierdurch das bisher übliche, für die spätere Vergährung nachtheilige lange Kochen des Mais- mehles vor dem Einmaischen entbehrlich, verar-^ ^ Ullik (Oestcrr.-uug. Brennereiztg. 1883. VII. No. 19) empfiehlt, den Malz- Spii'itusmaischen bei unzureichendem Stickstoffgehalt derselben Malzkeime zu- keimen. zusetzeu. Dieselben sind billig zu beziehen und infolge ihres bedeutenden Amidgehaltes zur Ernährung der Hefe besonders geeignet. Durch Hoch- drückdämpfer lässt sich der Amidstickstoffgehalt der Malzkeime nach Ver- suchen des Verf. noch steigern. Da die Malzkeime auch noch beträcht- liche Mengen von löslicher Phosphorsäure und von Kali enthalten, so hält Verf. es auch des Versuches wertb, ihren wässerigen Auszug unter Zucker- zusatz direct zur Hefebereitung zu verwenden. Gährung. ^n^von ^' ^^^is (Oesterr.-Ung. Brennereiztg. 1883. S. 113) untersuchte Bierhefe zur die Gährkraft der Bierhefe in den Brennereimaischen. In den ^^^^yon"^'^ österreichischen Brennereieu , in denen das Schnellgährverfahren üblich ist, Brennerei- getzt man der Maischc häufig, um die Gährung zu verstärken, Bierhefe zu. K. Kruis stellte Versuche darüber an, wie schnell sich diese den neuen Nährstoff- und Temperaturverhältnissen aupasst. Es wurde zu diesem Zweck eine gemessene Menge verzuckerter Kartoffelmaische in einem Glascylinder mit so viel Bierhefe und Wasser versetzt, dass das Volumen der Hefe und die Menge der Hefezellen zu dem Maischvolumen in demselben Verhältniss standen wie beim Zusatz der Kunsthefe zu der gleichartigen Maische im Gährbottich. Von den zur Gährung angestellten Stärkemengen blieben bei den ver- gleichenden Versuchen unvergohren: I n mit Bierhefe . . 14,1 »/o 15,0 o/o mit Kunsthefe . . 10,9 „ 12,0 „ Aus diesen Zahlen entnimmt der Verf., dass die Bierhefe in der That eine ziemlich energische Gährung in den Maischen der Brennereien hervor- rufen kann, und dass sie sich in verhältuissmässig kurzer Zeit in Bezug auf die Gährfähigkeit accomodirt. Landwirthachaftliche Nebengeweibe, 529 M. Stenglein (Z. f. Sp. 1883. S. 4) untersuchte den Verlauf d e r ^'aphische „ . . . , , . T • 1 A i 1 1 Darstellung Gährung von Spiritusmaiscnen bei verschiedenen Anstellungs-des Verlaufs temperaturen, und veranschaulichte die Resultate durch Curven, deren ^Ye*[^^^/r'^'*^ Abscisseu durch die Anzahl der Stunden von der Anstellung der Maische ^°^jfj^^^f" zur Gährung bis zur Vergähruug und deren Ordiuaten durch die zugehörigen lungstempe- Temperaturen der gährenden Maische dargestellt wurden. raturen. F. Pampe. (Dingl. polyt. Journ. 1883. Jahrg. 64. Heft 2 und 3.) Schaum- Beitrag zur Lösung der Schaumgährungsf rage. Der Verf. setzt s^*^*'"''^. seine Anschauungen über die Entstehung und Bekämpfung der Schaum- gährung in Brennereien ausführlich auseinander, ohne jedoch experimen- telles Beweismaterial zur Begründung seiner Ansichten beizubringen. Levat (Comptes rendus 1883. XCVII. 615) fand, dass der Zucker Gährfähig- der Melonen nicht direct gährungsfähig ist, erhielt aber aus 30 kg Melonen z^cke*rf "der nach dem Schälen, Pressen und Invertiren des Saftes mit sehr verdünnter Melonen. Schwefelsäure ein Gemisch von Glucose und Levulose, welches nach der Gährung 5 1 „normalen und brauchbaren" Alkohol gab. Kunsthefe. G. Heinzelmann (Z. f. Sp. 1883. S. 225) empfiehlt die ^iiwen-l^isat^jo»^ düng der Salicylsäure im Brennereibetriebe, die Säure jedoch zum Hefen- uicht direct der Maische, sondern dem Hefengut zuzusetzen und dann mit ^^*" diesem Hefengut auf gewöhnliche Weise die Maische anzustellen. P. Wittelshöfer (Z. f. Sp. 1883. S. 286) äussert sich auf Grund /^f^^. von Versuchen, die er in der Praxis ausführte, dass es bei der Säuerung gutes, des Hefengutes weniger darauf ankomme, dass, wie man früher in der Regel annahm, viel Säure, sondern dass möglichst reine Milchsäure ge- bildet wird. Durch Einhaltung der richtigen Temperatur ist es leicht, eine reine Milchsäuregährung hervorzurufen. P. Wittelshöfer (Z. f. Sp. 1883. S. 287) beschreibt das Ver- Kunsthefe fahren der Kunsthefenbereitung von Michaelis und Jäkel. 10 kg^ünd'jäkei!* Grünmalz werden mit 6,5 1 süsser Maische, 6,5 1 Schlempe und 10-1 Wasser von 72^ eingemaischt und das Gemisch dann auf 53 — 54 '^ abgekühlt. Nach Verlauf von 10 bis 12 Stunden werden dann noch 50 1 süsser Maische zugesetzt und die Mischung der Säuerung überlassen. Eine Schwierigkeit des Verfahrens liegt darin, das erstgenannte geringe Flüssigkeitsquantum 10 — 12 Stunden bei genügend hoher Temperatur zu erhalten. Durch das Verfahren soll hauptsächlich eine Malzersparniss erzielt werden. Presshefenfabrication. J. Bersch (Pop. Zeitschr. f. Spir. u. Presshefenind. 1883. S. 182) conser- macht Angaben über die Conserviruug der Presshefe mit Salicyl- ^Pr'^ashef^e' säure. Man verfährt zweckmässig so, dass die abgewässerte Hefe noch- °^i* .^'^li^y^' mals mit Wasser angerührt wird, in welchem auf je 10 1 1 bis 1,5 g Salicylsäure gelöst sind, und mit dieser Flüssigkeit einige Stunden in Be- rührung bleibt, bevor das Abpressen der Hefe und die weitere Bearbeitung in gewöhnlicher Weise vorgenommen wird. Die zum Versand bestimmten Presshefenstücke werden zweckmässig in Papier eingeschlagen, welches vor- her mit der eben genannten Salicylsäurelösung getränkt und wieder ge- trocknet worden ist. G. Heinzelmann (Z. f. Sp. 1883. S. 564) empfiehlt das Aus- waschen der Hefe in der Weise auszuführen, dass dem letzten WascU- Jahresberiobt. 188S. 34 KQQ Landwirthschaftliche Nebengewerbe, wasser Salicylsäure (0,1 g auf ein Liter) zugesetzt wird. Die Haltbarkeit der Hefe wird hierdurch bedeutend erhöht und die Gährkraft nicht beein- , trächtigt. de^r^Presf- ^ Francke. Die Säuerung der Presshefenmaische. (Z. f. Sp. hefen- 1883. S. 682.) Der Verf. behandelt die drei Methoden der Säuerung, mai8c e. ^^ Zusatz vou Schwefelsäure , 2) Zusatz von Schlempe, 3) Selbstsäuerung der Maische und bespricht die Vortheile und Nachtheile jeder der genannten Methoden. Ist Press- G. Francke (Z. 1883. ' S. 221) bespricht die Frage, ob Presshefe Kuns«ie*fe odcr Kunsthefc zur Anstellung von Presshefenmaischen vorzu- ^YunjTder* zicheu Sei. Obwohl vom theoretischen Staudpunkt die Anstellung mit Press- Preaahefen- hcfe vorzuziehcu ist, wGÜ bei diesem Verfahren die für die Presshefen- ^menden"? ludustrlc immerhin bedenkliche Milchsäuregährung vermieden wird, so spricht sich Francke doch dahin aus, dass bei richtigem Verfahren die Kunsthefe ohne Bedenken und mit gleich gutem Erfolge angewendet werden kann. Um einen guten Erfolg zu erzielen, ist es jedoch uöthig, 1) eine möglichst concentrirte Hefenmaische zu bereiten (nicht unter 22 '^ nach Balling) und 2) die Kunsthefe möglichst warm (bei 19 bis 20*^ R.) anzustellen. Je con- centrirter die Hefenmaische ist, desto besser verläuft die Milchsäurebilduug und desto grösser wird nach der Aussaat der Hefe der Alkoholgehalt. Der letztere trägt aber wesentlich zur Reinhaltung der Hefe bei, indem er der Entstehung schädlicher Fermente hinderlich ist. Die hohe Anstellungstem- peratur der Kunsthefe bewirkt eine intensive Gährung. Dies trägt ebenfalls zur Reinhaltung der Hefe bei, da starke Hefengähi'ung die Gährthätigkeit anderer Organismen unterdrückt. Anwendung M. Havduck (Z. f. Sp. 1883. S. 981) untersuchte den Gehalt der der Malz- »j \ r / keime zur Malzkcimc an solchen stickstoffhaltigen Substanzen, die der Hefe als Nah- fa'brfJaMon". ^'^"g dicucn könueu. Die Versuche ergaben, dass von den in einer Malzkeira- abkochung enthaltenen gelösten stickstoffhaltigen Bestandtheilen ungefähr 50 "/o von Hefe assimilirt werden konnten. Wegen des Reichthuras an hefe- bildenden Substanzen lassen sich die Malzkeime daher voraussichtlich vor- theilhaft bei der Presshefenfabrication verwenden. Destillation und Rectification. Wiederbe- j jp H ö p c T. Verfahren und Apparate zur Wiederbelebung 16D11I1CF QGr Kohle, vegetabilischer Kohle, (D. R, P. 19 148.) Reinigung F. M, Lyto (D. R. P. 20 797) empfiehlt zur Reinigung des Roh- sp1ru^° mit Spiritus, insbesondere des Zuckerrübenspiritus gefälltes, feuchtes Bleisuper- Bieisuper- Qxyd, Mau lässt das letztere entweder kalt auf den zu reinigenden Alkokol einwirken oder, wenn die Wirkung eine schnellere sein soll, man destillirt den Alkohol über Bleisuperoxyd. In ähnlicher Weise lassen sich auch die Superoxyde des Wasserstoffs, Bariums, Strontiums und Calciums verwenden. Dem Bleisuperoxyd wird jedoch der Vorzug gegeben, weil es 1) am billigsten ist und 2) fast keine oxydirende Wirkung auf den Aethylalkohol ausübt, während die Beimengungen (Aminbaseu, Aldehyd u. s. w.; rasch oxydirt werden. Eectifica- L, Naudin. Neues Verfahren der Desinfection der schlecht- E\'ectroi"8e. schmeckenden Alkohole durch Electrolyse der Rohsprite. (Bull, soc, chim, 39. 626—636; nach Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1883. 2285.) Der neue Electrolysator besteht aus einem Systeme von Glasgefässen, welche durch Röhren mit einander coramuniciren und in welche die Pole Landwirthschaftliche Nebengewerbe, 53^ einer electrodynamisclien Maschine hineinragen; das System wird von dem zu reinigenden Sprit durchströmt. Diese electrische Reinigungsmethode soll sich vorzüglich eignen zur Gewinnung guten Alkohols aus PÜauzen (z. B. Erd- birnen) die einen, nach der älteren Methode nicht rectificirbareu Sprit er- geben. Ausserdem soll sich das neue Verfahren dem alten gegenüber durch grössere Ausbeute und geringere Kosten auszeichnen. K. Trobach und A. Cords. (D. R. P. 19 517.) Verfahren zur Neue Appa- _ .__, rSitß zur Gewinnung von Feinsprit direct aus der Maische durch Ent- Destination 1 T-> , /« 1 (' 1 • 1 T^r und Recti- Wasserung und Lntiuselung aui chemischem Wege. ücation. Dieselben. (D. R. P. 20 536.) Neuerungen in dem genannten Verfahren. Das Princip des Verfahrens beruht darauf, dass die Alkohol- dämpfe über Asbestfasern, Schlackenwolle oder Bimstein, welche mit ent- fuselnd wirkenden Substanzen (Chlorbarium, Natrouhydrat, Kalihydrat) imprägnirt sind, geleitet werden. Seelig & Co. Neuerungen in dem Verfahren und an dem Apparat zur Herstellung von Feinsprit direct aus der Maische. (D. R. P. 19 752.) W. Hagen. Continuirlicher Maischbrennapparat. (D. R. P. 20 689.) E. Theisen. Neuerungen an dem Lawrenzescheu Kühl- apparat zur Condensirung von Spiritusdämpfen und zum Ab- kühlen des condensirten Spiritus. (D. R. P. 20 801.) C. Weigel. Neuerungen an Dephlegmationscolonnen. (D. R. P. 20 683.) F. Wiehert. Neuerungen an Apparaten zur Gewinnung von Feinsprit. (D. R. P. 21741.) J. A. Stelzner Verfahren und Apparate, nicht continuirlich arbei- tende Alkohol-Destillir- resp. Rectificirapparate zu continuirlichem Betriebe einzurichten. (D. R. P. 22 464.) Alois Bauer. Spiritusfiltrir- und Liqueurerzeugungsapparat. (D. R. P. 23 168.) G. Fritsche. Spirituscontrol- und Messapparat. (D. R. P. 2169G.) Nebenproducte. M. Märcker (Z. f. Sp. 1883. S. 750) referirt über neue Ver- Trocknung fahren der Schlempetrocknung. Nach Angabe des Referenten ver- schiempe. fährt H. Hencke in Grüneck bei Freisiug auf folgende Weise: Die Schlempe wird nicht vollständig eingetrocknet, sondern in einen festen Rück- stand und eine Flüssigkeit geschieden, letztere vom ersteren getrennt und der erhaltene Rückstand auf Schlempekuchen verarbeitet. Die Trennung der festen Antheile der Schlempe von den flüssigen wird durch Zusatz von Hausenblase befördert; auf 1 hl Schlempe sind nicht mehr als 5 g Hausen- blase nothwendig. Nach 10 — 12 Stunden hat sich die Flüssigkeit klar über einem dicken, den Boden bedeckenden Niederschlag abgesetzt. Die Flüssigkeit kann entweder zur Düngung oder als Maischwasser verwendet werden , die zurückbleibende breiartige Masse wird zur Neutralisation der freien Säure mit Schlemmkreide vermischt, dann auf eine Darrfiäche ge- bracht und hier anfangs bei niederer Temperatur, schliesslich bei 70 ^ R. getrocknet. Das Verfahren des Filtrirens und Abpressens der Schlempe ist schon früher von Hatschek in Vorschlag gebracht und neuerdings modi- 34* gQ2 Landwlrthschaftlicb« Ncbcngewerba. ficirt worden. Nach Hatschek's Verfahren, welches zunächst nur für Roggen- und Maisschlempe erprobt ist, soll die Schlempe durch eigenthüm- liche Filtrirvorrichtungen ohne Zusatz von Chemikalien und zwar ohne Verlust an festen Stoffen abfiltrirt werden. Die ziemlich compacten Rück- stände presst man mittelst Filter- oder Hebelpressen nochmals nach und vermengt sie mit 8 — lO^'/o Futtermehl oder Kleie. Diese feuchte Masse passirt nun eine Knet- oder Formmaschine, welche pro Stunde, je nach ihrer Grösse 600 — 1800 Futterkuchen zu V2 kg Trockengewicht liefert. Die Kuchen werden endlich in einer Trockenkammer getrocknet und in einem continuirlichen Ofen gebacken. Ferner ist ein Patent an G. Walther „mittelst Filtrirens, Centrifugirens und Auspresseus" die unlöslichen Bestand- theile der Schlempe zu gewinnen und ebenso auch an G. Baumert er- theilt worden. Gontard (Z. f. Sp. 1883. S. 228) berichtet über die Herstellung von Schlempekuchen mit Hilfe des von ihm construirten Verdunstungs- und Maischbottichs. Eeimgung Johu Kiugsford Field. Verfahren zur Befreiung des Fusel- Fuaeiöi. Öls vou üblcm Gcruch und Wassergehalt (D. R. P. 23 153). Verschiedenes. M. Märcker. Die Stellung der Spiritusfabrication zur Land- wirthschaft (Z. f. Sp. 1883. S. 240). Derselbe. Die Verwerthung der Schlempe als Futtermittel (Z. f. Sp. 1883. S. 302). v. Gersdorff. (Z. f. Sp. 1883. S. 322.) Ueber die Verar- beitung von Cerealien in der Brennerei. Der Verf. stellt Berech- nungen darüber an, wie Roggen und Gerste im ausgewachsenen Zustande in der Brennerei verwerthet werden, wie hoch sich der Futterwerth der resultirenden Schlempe stellt, und wie grosse Mengen von Kraftfuttermitteln durch das Zumaischen von Gerste und Roggen erspart werden können. Analyse. ^d^sS"® P. Köhler (Chemiker-Zeitung 1883. VII, 249) theilt folgendes Ver- gehaites der fahren der Bestimmung des Stärkegehaltes der Presshefe mit, welches bis auf einige Procente genaue Resultate, wie sie für die Praxis genügen, geben soll. Die Methode basirt auf der Verschiedenheit des specitischen Gewichtes von Hefe und Stärke. 25 g Hefe werden in 1 I Wasser aufgeschlemmt und in einen Scheidetrichter gebracht. Die Stärke setzt sich bald ab und die überstehende Flüssigkeit wird abgehebert. Durch mehrmaliges Aufschlemmen mit Wasser und Abhebern nach mindestens zwanzig Minuten erhält man die Stärke hefefrei (? Der Ref.); dieselbe wird auf einem gewogenen Filter gesammelt und getrocknet. ^d^er^S"'' E. Meissl (Z. f. Sp. 1883. S. 933) giebt folgendes Verfahren der kraft der Prüfung von Presshefe an. Zur Ausführung des Versuches bereitet man sich zuerst durch Zusammenreiben ein inniges Gemenge von 400 g Rohrzucker 25 „ saures phosphors. Ammonium 25 „ „ „ Kalium und richtet sich ferner ein Kölbchen von 70 — 80 ccm Rauminhalt vor, das mit einem doppelt durchbohrten Kautschukstöpsel verschlossen ist. Durch die eine Bohrung geht ein rechtwinklig gebogenes Glasrohr, dessen längerer Schenkel bis nahe an den Boden des Kölbchens reicht und dessen kürzerer Ijftndwlrthiohaftlich» Neb«ng«werb». 533 während der Gährung durch eine Kappe oder kleinen Stöpsel verschlossen ist. Die zweite Bohrung dient zur Aufnahme eines kleinen Chlorcalcium- rohres. Die Prüfung der Hefe wird alsdann in folgender Weise ausgeführt: In das Kölbchen wiegt man 4,5 g des obigen Zuckergemisches und löst dasselbe in 50 ccm Trinkwasser. In diese Lösung bringt man 1 g der fraglichen Hefe und vertheilt dieselbe durch Umschütteln und Rühren mit einem Glasstabe, bis keine Klümpchen mehr sichtbar sind. Das Kölbchen sammt Inhalt wird hierauf gewogen, dann in Wasser von 30*^ C. eingestellt und bei dieser Temperatur 6 Stunden lang erhalten. Dann wird das Kölbchen durch Eintauchen in kaltes Wasser rasch abgekühlt, der Stöpsel vom rechtwinklig gebogenen Glasrohr abgenommen und, um die Kohlen- säure zu verdrängen, während einiger Minuten Luft durchgesogen. Schliess- lich wird das Kölbchen sammt Inhalt wieder gewogen-, der Gewichtsverlust ergiebt die durch die Gährung gebildete Kohlensäure. Um die Triebkraft verschiedener Hefesorten vergleichen zu können, werden die entwickelten Kohlensäuremengen in Procenten der von einer Normalhefe unter denselben Bedingungen erzeugten Kohlensäurequantität ausgedrückt, wobei unter Normalhefe eine solche verstanden ist, welche unter gleichen Umständen aus 4,5 g des obigen Gemisches 1,75 g Kohlen- säure abscheidet. Die Procente Triebkraft ergeben sich demnach aus folgender Gleichung: Gefundene CO2 . = Procent Triebkraft. 1,75 M. Hayduck (Z. f. Sp. 1883. S. 965) erhebt gegen die Meissl'sche Methode einige Bedenken. Erstens beeinträchtigt die lange Zeitdauer die Anwendbarkeit der Methode in der Praxis. Zweitens hält der Verf. die Anwendung von Nährsubstanzen für bedenklich, weil dadurch die Unter- schiede zwischen kräftiger und schwacher Hefe verwischt werden können. Bei dem Meissl'schen Verfahren wird der Hefe Stickstoff in leicht assimilirbarer Form zugeführt. Versuche des Referenten, die noch nicht publicirt sind, machen es wahrscheinlich, dass eine stickstoffarme, aber sonst gesunde Hefe in der Zeiteinheit mehr Stickstoff assimilirt, als eine stick- stoffreiche Hefe. Da nun eine Hefe bei sonst normaler Beschaffenheit um so gährkräftiger ist, je mehr Stickstoff sie enthält, so wird die Folge sein, dass eine stickstoffarme, an sich wenig gährkräftige Hefe zu günstig im Vergleich zu stickstoffreicheren Hefen beurtheilt wird. Ausserdem wird die Hefe bei sechsstündiger Gährung in einer guten Nährlösung sich beträchtlich vermehren, mithin während des Versuchs sowohl in Bezug auf Qualität als auf Quantität beträchtliche Veränderungen erleiden. Die Unterschiede zwischen Hefen verschiedener Gährkraft müssen nach des Verf. Ansicht viel schärfer hervortreten, wenn man als Gährungsflüssigkeit reine Zuckerlösung verwendet. Um die Versuchsbedingungen zu vereinfachen, würde es viel- leicht auch empfehlenswerth sein, an Stelle des Trinkwassers destillirtes Wasser zu verwenden, da schon sehr geringe Mengen mineralischer Stoffe die Gährung stark beeinflussen und die mineralischen Bestandtheile ver- schiedener natürlicher Wässer stark von einander abweichen. A. Grauaug (Pop. Zeitschr. f. Spir. und Presshefenindustrie 1883, S. 173) führt die Bestimmung der Gährkraft von Presshefe in der Weise aus, dass er die durch 1 g Hefe und 100 ccm einer 20procentigen Zuckerlösung bei 4 stündiger Gährung entwickelte Kohlensäure in ammo- KQA liandwirthschaftliche Nebenf?ewerbe. niakalische Chlorbariumlösung leitet, den Niederschlag von kohlensaurem Barium in Salzsäure löst und durch Fällen mit Schwefelsäure den Baryt quantitativ bestimmt. Aus dem Gewicht des schwefelsauren Bariums lässt sich die Quantität der während der Gährung entwickelten Kohlensäure durch Rechnung leicht finden, be^ummung K. Kruis Und E.Bauer. Die Extractbestimmungen im Malze im Malz. (Oest. uug. Brcnnereizeitung 1883. No. 17 u. 18). Es wurden verschiedene Malzsorten auf ihren Extractgehalt nach der Bai ling' sehen, Stolba' sehen und Metz' sehen Methode geprüft und dabei ziemlich erhebliche Differenzen gefunden, welche in der bei den verschiedenen Methoden zu Grunde ge- legten Annahme über die Trebermenge und in der Verschiedenheit der zur Uebersetzung der gefundenen spec. Gewichte in Extractprocente benutzten Tabellen ihre Ursache haben. Eine Versuchsreihe über den Einfluss der Maisch temperatur ergab keine erheblichen Differenzen ' im Extractgehalte bei Schwankungen von 50 — 70 ^ C. ; dagegen war die Dauer des Maischens von wesentlichem Einfluss. Dreistündige Maischung bei 60 ^ ergab gegenüber einer 1 Vs stündigen im gleichen Malze 2 % Extract mehr. Kruis kommt auf Grund dieser Versuche zu folgendem Schluss: Der Extractgehalt des Malzes ist am besten nach Stolba 's Methode, jedoch durch .3 Stunden andauerndes Maischen bei 60 ^ C. und mit Zuhülfenahme der Extracttabclle von Schnitze zu bestimmen; dort, wo es sich um ganz genaue Resultate handelt, wäre auch das Volumen der Treber zu bestimmen, ^d'er"^?""^ E. Bauer (Oesterr. ung. Brennereizeitung 1883. S. 193) giebt eine zuckernden Methode der Bestimmung der verzuckernden Kraft des Malzes Wirkuüff des Malzes, an. Das Verfahren beruht auf den Arbeiten von Kjeldahl und Ad. Mayer, ist für die Anwendung in der Praxis bestimmt, und soll eine für diesen Zweck hinreichende Genauigkeit besitzen. 50 g fein gemahlenes Malz werden mit 200 g destillirten Wassers 3 Stunden bei 17 •'C. unter zeitweiligem Umrühren digerirt und wiederholt filtrirt, bis das Filtrat vollkommen klar ist. Ferner werden 2 g reine Kartoffelstärke mit kaltem destillirtem Wasser angerührt, im Wasserbade verkleistert und zu 100 ccm ergänzt. Vom Extract werden 10 ccm mit dest. Wasser auf 200 ccm verdünnt. 5 ccm dieser Lösung werden zu der in einem Becherglase befindlichen abgekühlten Kleisterlösung gesetzt. Zur Verzuckerung stellt man das Glas in ein auf 55 ^ C. erwärmtes Wasserbad und lässt es genau 1 Stunde darin. Dann kühlt man die Flüssigkeit auf Normaltemperatur ab und bestimmt darin die gebildete Maltose durch Titration. Die Berechnung des Wirkungswerthes des Malzes erfolgt nach der von Brown und Heron für die Temperaturen unter 60 ^ C. aufgestellten Normalgleichung, wonach 100 Stärke 80,9 Maltose geben. Literatur. Beriebt über den Getreide-, Gel- und Spiritusbandel in Berlin und seine inter- nationalen Beziehungen im Jahre 1882. Von Emil Meyer. Berlin 1883. Im Selbstverlage des Verfassers. Handbuch der Spiritusfabrikation von Prof. Dr. Max Märcker. Dritte vollständig umgearbeitete Auflage. Verlag von Paul Paray. Berlin 1883. Kalender für die landwirthschaftlichen Gewerbe, Brennerei, Presshefe-, Essig- und Stärkefabrikation. Zweiter Jahrgang. 1883/84. Herausgegeben von den Beamten des Vereins der Spiritnsfabrikanten in Deutschland. Bereitung der Brennerei-Kunsthefe. Auf Grund vieljähriger Erfahrungen geschildert Landwirthschaftliche Nebengewerbe, 535 von Josef Reis, Brennereidirector. Wien, Pest, Leipzig. A. Hart- leben's Verlag. Der Breunerei- Werkführer. Von Dr. W. Pfitzinger. Verlag von J. L. Bayer, Kolin a./E. Zeitschriften. Zeitschrift für Spiritiisindustrie. Unter Mitwirkung von M. Märcker. Heraus- gegeben von M. Delbrück. Berlin, bei Paul Parey. Neue Brennereizeitung. Von L. Grumbinner. Berlin. Neues ßrennereifachblatt. Herausgegeben von A. Dam, Laskowitz. Mittheilungen über die gesammte Spirituosenbranche. Trier. Herausgegeben von N. Besselich. Der Branntweinbrenner. Herausgegeben von Richter in Thomaswaldau bei Bunzlau. Deutsche Destillateurzeitung. Herausgegeben von Caesar Lax. Bunzlau. Alkohol, Zeitung für die Gesammtiuteressen der Spiritusbranche und der verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von J. Sandmann. Berlin. Populäre Zeitschrift für Spiritus- und Presshefenindustrie. Von Alois Schönberg. Wien. Oesterreichisch-Ungarische Brennereizeitung. Von R. Jahn. Prag. Der österreichische Liqueur-Fabrikant. Von Joseph Archleb. Dobruska. Nordhäuser, Deutsche Zeitung für Brennerei und Destillation. Herausgegeben von R. V. Schlieben. Nordhausen. Wettendorfers Zeitschrift „Die Spiritus -Industrie". Fachblatt für Sprit-, äther. Oel-, Liqueur-, Essig-, Parfümerle-Fabrikation und verwandte Fächer. Wien. Revue universelle de la distillerie. Herausgegeben von J. Paul Roux. Brüssel. VI. Oenologie. Referent: C. We igelt, i) I. Die Rebe und ihre Bestandtheile. C. We igelt 2) erhielt 2 Bodenproben aus Algier, auf welchen neue Rebanlagen bestes Gedeihen zeigten. Die mechanische Analyse ergab: No. 1 No. 2 roth grau Feinerde .... 98,69 96,15 Steinchen >■ 1 qmm 1,31 3,85 100,00 100,00 In beiden Böden, namentlich aber in No. 2, Hessen sich Trümmer von Schneckengehäusen und Conch5iienschalen wahrnehmen. Der relativ hohe Gehalt an Phosphorsäure bei No. 2 — vgl. die Analysen — dürfte hierauf zurückzuführen sein. 100 g des lufttrockenen Bodens^) enthielten: 1) Abdruck aus dem önologischen Jahresberichte. VI. 1883, nebst Nachträgen aus V. 1882. Referenten: C. Amthor-Strassburg, P. Hofferichter-Berlin, K. Portele- St. Michele, 0. Saare-Berlin, C. Weigelt-Rufach. ^) Originalmittheilung. «) Der Glühverlust betrug beziehungsweise 5,25 u. 12,6.5, doch schliessen diese Ziffern Kohlensäure ein ; die Correction dieses Fehlers unterblieb bedauerlicher- weise. K3ß Laudwirthschaftlichc Nebeng9w«rbe. No. 1 No. 2 Hygroskopisches Wasser . . . . 1,25 3,10 Unlösliches i in kalter Salzsäure Lösl. (iucl. COa) i in 2X24 Stunden 86,70 57,80 12,05 39,10 100,00 100,00 Das in kalter Salzsäure Lösliche bestand aus: No. 1 No. 2 Kali . . . . 0,270 0,200 Kalk . . . 5,350 15,870 Magnesia . . 0,733 2,012 Phosphorsäure. 0,096 0,128 Kohlensäure . 5,013 14,404 Rest .... 0,588 6,486 12,050 39,100 Stallmist, j. A. Nipp gen 1) berichtet über durchaus günstige Resultate, welche (Jünger und cr uach 9jährigen Versuchen in Herxheim a. B. bei Anwendung von Stall- Kainit. jjjjgj. gemischt mit Zimmer'scbem Weinbergsdünger und zeitweiser Benutzung von Kainit constatiren konnte. Verf. empfiehlt in 3jährigen Zwischen- räumen pro Morgen 300 Ctr. Stalldung und 4 Ctr. Weinbergsdünger und alle 2 Jahre noch eine Kopfdüngung mit Stassfurter Kainit und zwar gleich- falls 4 Ctr. pro Morgen in Anwendung zu bringen. Kunst- ]3ie yQjj ^ej. landwirthschaftlichen Localabtheilung Ahrweiler unter Mitwirkung der Versuchsstation Bonn fortgesetzten 2) Düngungs- Versuche mit künstlichen Düngern baben nach A. Stutzer 3) auch im Jahre 1882 in ihren Ergebnissen — der Qualität und der Quantität nach — für den vom Verf. empfohlenen künstlichen Dünger gesprochen. Ein specieller Be- richt über diese Versuche soll erst am Ende des nächsten (vierten) Ver- suchsjahres gegeben werden, cochinchina E. A. Carrierc*) spricht sich dahin aus, dass die Ideudität der Beben. Cochinchina-Knollenreben mit den im Sudan und einigen anderen Theilen des centralen Afrikas entdeckten, sowie die Zusammengehörigkeit aller Knollenrebeu zu einer besonderen Gruppe oder Familie, sehr wahrscheinlich sei. Verf. stützt diese Ansicht unter Anderem auf eine Reihe von Mit- theilungen, welche Liwingstone in seinen Briefen aus verschiedenen Theilen Central-Afrikas über die daselbst wachsenden Reben gemacht. — Von den Trauben der Cochinchina -Reben wird folgende Beschreibung gegeben: Trauben compakt mit starker Verzweigung; Beeren kugelförmig, einen Durchmesser von 12 — 13 mm erreichend; Haut dick, glatt, unbehaart, schwarz-metallisch roth, bei der Reife mit staubartigem Beschlag. Fleisch sehr fest, an der Haut haftend; Samen nach Form und Zahl verschieden, immer abgeplattet und mehr oder weniger oval, am Grunde eine Art sehr kurzen Schnabels oder Stachels zeigend, Oberfläche schwach convex und gewöhnlich etwas rissig. — Ueber die jungen Pflänzchen giebt Verf. folg. Charakteristik; Keimling kräftig, aufrecht stehend, weiss oder schwach ge- färbt; Cotyledonen länglich rund, herzförmig, dick, starknervig, ausgebuchtet, zuweilen etwas nach unten geneigt, unbehaart oder nur mit ganz schwacher Weinbau 1883. IX. 35. ä) Dieser Jahresber. 1882. 8) Weinbau 1883. IX. 79. *) Journal d'agriculture pratique 1883. I. 308 und 415. Landwirthsohaflliche Nebeng«w«rbe. 537 Behaarung; Blätter mehr oder weniger gelappt, wollig behaart und rauh besonders an den Rändern. P. SoP) zeigt an der Hand detaillii'ter Nachrichten aus den Sitzungen des „comit6 agricole et industriel de la Cochinchine, sidgant h Saigon" über Trauben, Most und Wein der Cochinchina-Reben, dass an eine Cultur der- selben in Frankreich zum Zwecke der Weinproductiou gar nicht zu denken sei. A. Millardet^) danken wir eingehende Studien über die Bastardirung ^udlr^mer. der verschiedenen Arten von wilden amerikanischen Reben. Die Kenntniss »eben, der geographischen Verbreitung dieser Arten, sowie die ihrer individuellen Blüthezeit und der Dauer der Blütheperiode bildet den Ausgangspunkt der- selben. Verf. giebt demgemäss zunächst eine Zusammenstellung der wild vorkommenden Amerikaner-Reben nach den genannten beiden Gesichts- punkten und zeigt sodann wie die thatsächlichen Vorkommnisse von Bastarden mit den Schlussfolgerungen aus jener Zusammenstellung übereinstimmen. — Es sind danach naturgemäss am häufigsten Bastarde von Arten, die an- nähernd die gleiche Blütheperiode besitzen. Da indessen die Kreuzungs- producte gewöhnlich auch fruchtbar sind und sich unter sich oder mit an- deren Arten weiter kreuzen können, so entstehen auf diesem indirecten Wege auch Bastarde aus Arten, die eine sehr verschiedene Blütheperiode haben. — Unter den von ihm beobachteten Kreuzungen wilder amerikanischer Reben nennt Verf. die folgenden: Riparia und Rupestris; — Riparia und Candicans; — Riparia, Ru- pestris und Candicans (V. Solonis); — Cordifolia und Candicans; — Cordi- folia und Rupestris; — Cordifolia und Aestivalis; — Cordifolia und Cinerea; — Aestivalis, Candicans und Lincecumii; — Aestivalis und Candicans; — Aestivalis und Cinerea. Auf die vom Verf. ausführlich gegebene Beschreibung, Geschichte und Verwandtschaft dieser verschiedenen Kreuzungsproducte kann hier nur hin- gewiesen werden. In Gemeinschaft mit Ch. de Grasset^) gelaug es A. Mi IIa r de t ferner auf experimentellem Wegen icht nur die verschiedensten Kreuzungen zwischen den einzelnen amerikanischen Arten, sondern ebensowohl zwischen diesen letzteren und mehreren in Europa cultivirten Varietäten, so z. B. zwischen Gutedel und den meisten amerikanischen Arten hervorzubringen. — In der Regel sind solche Bastarde ebenfalls fruchtbar. Nach H. Müller-Thurgau*) entstehen kernlose Beeren, wenn die Kemiose Befruchtung zwar stattgefunden hat, die weitere Entwickeluug der Eizelle aber unterbleibt. Die kernlosen Beeren sind bei weitem kleiner als die normalen, reifen aber vollständig und früher als diese letzteren und haben einen höheren Gehalt an Zucker, wie die nachstehenden Versuchsreihen zeigen : (Siehe die erste Tabelle auf S. 538.) Verf. vertritt die Ansicht, dass die im Handel vorkommenden kernlosen Corinthen, Sultaninen etc. von Rebensorten herstammen, denen die an und für sich krankhafte Erscheinung der kernlosen Beeren eigenthümlich ist. Beeren. *) Journal d'agriculture pratique 1883. I. .573. ») Ibid. 1882. II. 81 u. 470. ») Ibid. *) Weinbau 1883. IX. 95. 538 liandwirthschaftliche Nebengewerb«. Frühburgunder. Keimfähig- keit der Coohinohin. Rebsamen, Saat- cuUureu. Gewicht von 1000 Beeren Gramm Zucker 7o Säure /o Datum ;2 a CS K „ Gans . . 12 2,3090 0,1590 0,0240 1,00 0,2160 0,0718 0,7253 öö* „ Kirchberg . 12 2,0940 0,1474 0,0200 0,91 0,2240 0,0654 0,5545 p CO )) '? 12,5 1,9615 0,1570 0,0400 0,80 0,2280 — 0,5928 Hunaweier .... 10 2,0145 0,1645 0,0200 1,08 0,2860 0,03.51 0,5243 Das Extract wurde bestimmt durch Abdampfen von 100 CC. Wein zur Extractconsistenz und Trocknen des Rückstandes 2 Stunden lang im Dampfbad. Die Phosphorsäure wurde mittelst der Uraumethode bestimmt, das Glycerin nach Clausnizer, der Weinstein uud die Weinsäure nach der Methode von Berthelot -Fleurieu. Indem man obige Tabelle über- blickt, findet man, dass die Weine ziemlich viel Säure neben viel Alkohol enthalten. In den Weinen des Unter-Elsass finden sich theilweise beträchtliche Mengen freier Weinsäure, weniger in denen des Ober-Elsass. Die Aschen- gehalte sind theilweise recht niedrig. Ein bestimmtes Verhältniss zwischen Alkohol uud Glyceriu konnte nicht constatirt werden. Nessler^) fand als Durchschnittsgehalt der 1882er Badischen Weine A^aiyse^von 7,0 *^/o Vol. Weingeist und 0,88 % Säure (gegen 9,5 % Vol. Weingeist und ^i882e/'' 0,93 o/o Säure der 1881er). Die folgende Tabelle enthält die Analysen von deinen. 20 1882ern: ^) Journ. de Pharm. d'Alsace-Lorraiue 1882. 220. 2) Weinbau 1883. IX. 21. 556 Land wir thschaftliche Nebengewerbe. O^OOO-^OiÜttP». COM»— OC000-Wt0t-' hd t>t> rr c r/} P ►r! y r^ B c (D e >-t nq H tsi I-! Sl P c r^ er CT' P » o w td 2. c p Wi ^ ^ aq ff: 2 C: C: Ö JUS S. CR OQ OQ er 5? £- JL^g 2. c er t=- g B2 2 <^ B B ^ I I CO O 00 l-» CO fcO o o CO oo J"* J"' J-' ^ ^ ^ T" J^ ^ ^^ I '^ ~co "o "^ o ^ "co oo COCOOCCOCO^ I— t^l VfVji-'OOi— '00^ H-iOi 05- JJ' Oi "iO "O "--' ls3 lo oooooooo p p p p p p p p p p p o "JND ~iO ~iO "oo 'tc H-" IsD ls3 lo lo "— ~60 Ol— 6Si— 'tOCOOiOOi-'COiO ►f=>-ooooa5*^oicio> h- p p p ^— J-* p J-» p p J-- "t-i ^-^i "bo ~co "üs ^o "ü^ ^ 00 "oi V" O5O500^oO05^^^ü^ OOOio j- p p p p p p p p O "bo ~bi "oi ~co "Vi "co "bo ~üt 0*»-*>.t(^0^000 Gesammt- säure g O O o — CO oq cfq* **^ P CO o?5 05 ^ ^J 2. »n g g A o o o ►— ' h- ' I— ' I— ' I "t—t "►— ' O •-' o o eo o o 00 A p o p o o o o o p p p p ►-^H- 11— 'I— 'I— 'OO"— '•— 'O"— 'O oo*3oococoooo^ooo p p p "'fc;i."co"bo p p p p p p p p p "üt"^"co"üt"o5"bi'ü3"co"H-' AA A AA Palarisation V. s. 02 B w CO *1 M w i-f a p Ol o p CT« 05 p p p p ^ "If^"bi"ü» 05 ^ »-• OS O oa iss CO Glyceriii o "o p "V o "o o 00 o o o o o I I "o'o'o'o I I io iN3 ^D oo ~5 CD *>■ »^ o o Phosphor- säure -2 Weingtein 17,40 Vol.- 7o 11,80 Gew. -7o 1,600 » >» 1,150 » »? 6,100 « »i 0,367 » J) Landwirthsohaftliohe Nebengewerbe. 557 C. Reitlechner ^) untersuchte einen 18.38er, also 45 Jahre alten ^'^l?^^*^'^«'' Dalmatiner Rothwein. Der klare, bräunlich-gelb gefärbte, stark aromatische Eothwein«. Wein hatte zwar stark saureu aber keineswegs widerlichen Geschmack. Aus den gefundenen Zahlen: Alkohol . . . Estract . . . Gesammtsäure . Flüchtige Säure Zucker . . . Asche . . . zieht Verf. folgende Schlüsse: 1) dass der Wein den höchstmöglichen Alkoholgehalt erreichte; 2) dass die Essigsäurebildung durch den hohen Alkoholgehalt zwar nicht aufgehalten, aber doch beschränkt und verzögert wurde; 3) dass der Traubenzuckerrest von 6,1 ^jo selbst bei hoher Kellertem- peratur und Luftzutritt während so langer Zeit wahrscheinlich nur durch den hohen Alkoholgehalt vor den Angriffen jener Pilze, die sonst Weinkrankheiten hervorzurufen pflegen, gerettet wurde. Der untersuchte Wein stammte vom Rebgute Podspile, Insel Lissa, und wurde im Fasse bis zum Jahre 1881 unaufgefüllt aufbewahrt. Die Weine der Pariser Weltausstellung von 1878 waren seit diesem weine von Jahre Gegenstand einer Masseuuntersuchung, deren Ergebnisse zur Zeit von weitaua- Boussingault^) veröffentlicht werden. Bezüglich der gefundenen Grenz- ^^igre"*' werthe, welche die nachstehende Tabelle giebt, ist zu bemerken: 1) Die vorliegenden Weine gehören sämmtlich zu den besseren Pro- ducten, wodurch die Bedeutung der gefundenen Grenzwerthe immerhin nur eine relative sein kann. 2) Die Boussingault'schen Zahlen sind bezogen auf 1 Liter Wein. 3) Der Alkoholgehalt ist ausgedrückt in Vol. ^oo. 4) Die Säure ist nicht auf Weinsäure, sondern auf Schwefelsäurehydrat (H2 SO4) berechnet; die B.'schen Zahlen für Sfture mit 1,53 multipli- cirt ergeben '•/oo Weinsäure. 5) Der Extract ist der beim Trocknen (wie lange? der Ref.) bei 100*^0. ■ verbleibende Rückstand. (Siehe die Tabellen auf S. 558 u. 559.) J. Briosi^) berichtet über Analysen, welche an Weinen Latiums (Rom und Provinz) von der Versuchsstation in Rom ausgeführt wurden, um ein Bild der Zusammensetzung der römischen Weine zu erhalten. Wir bringen in nachstehenden Tabellen nur die gefundenen Mittelzahlen der Producte der Jahre 1878, 1880 und 1881, und verweisen im Einzelnen auf die Originalabhandlung. (Siehe die Tabellen auf S. 560—564.) 1) Weinlaube 1883. XV. 397. 2) Ibid. 413. ^) Annali della Stazione chimico-agraria sperimentale di Roma 1880—81. IX. 53 und 159. 558 Landwir thBohaf tliche Neb enge werbe. > t^ td £ H Q CS 1 Ui > ö > cn CD M CD p p: 2, P 5 kalien in ( Asche . . C^ ►^ '^ c» ■-S o CD o- P ^ ty P o i-S c tfT P* CO P' CD ►-* o P^ O D3 CD CO 5' CO p: P ►■S CD p' p o CO o CD e als Ha S rechnet . p* O ,hl d. unt hten Mus te . . 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CO C: ►2< CB CfQ t»! O CB rr CT Sl, o o 00 00 Landwirthsohaftllche Nebengewerbe. 561 i3 -« « S :§ Ö2 •-J2 £ O Ph a p inOCvit-GOi-ICDOOCO eq_ 05^ 1-H^ ^ '^ o_ «^ p^ i>^ O^ T-T ö" (?*' c j> ?>" cT cT f^ I I i^iii 1^^ OCOOOiOtOOiO CD ■>*"•«*" "^ in~ lo" -^lo" oeoooio^oco t-cooocoi-iaiiÄ— I '^ 05 ^ I^ i> Ci J> y-l Ci CO lO Oi J> o 1 CO Ol CO o <-< CC CO ^ ^ 1 -* 02 1 >-l -# O5inc>ij>ooooi~t"»ooo cc>'*icccocoo5t-co-*a0'2"ocrci"'X) CO CO Ci (Mi-ICM(M-^CO'-lrHi-tCO'-l--lT-( I I lO^CD^CfTiC^ •^ lO -^ -^ »O -^ ■'ti .-I lO O Iß CO O -M ^ 1:0 CO CO lO O iC o o t- lOOCQOOOCOOiOCQCO OoJcoooioooo^-* j>_ aq_ o^ lo^ oi_ ^^ oi_ j>_ j>_ o^ ic" ic" co" lo" ?d" <:£r ko" «r o" co^ ö UaiJIsXl'BD'B jep iqiBznv OOCOCOOCOieiC^O CO^ cvj^ co^ cq^ C5^ '^ 10^ Oi^ — _^ t-^ ^ cD005a50ix>oococoi> oo"o"o"o"ö~ö"oo'o' ■«i<<-(-^t-c*coc5Qoeoi-i O O C* 00 lO O I CO CO I 00 O .-T c^Ti-T r-Ti-H J> O !> ?> O O O O O CO lO O CO CD co»oaoaDOOOOiocvji>oco co CO CO 3^i>_lO_a2^0J^-Ti CJ5_-^^CQ^CO^ CO CO"j>^iO CD CcTiO CD 10 lO CD 10 CO icT CO ODiO^iOOOOOOiCiOJOO 05 00 o"o CO o o o rH o -^csTo ö cDOOJ>'-ie?ocooicOTHi>co-* cDiO'Oir:i>'— i^-^io^co-^co OiOJO^C^T— I005~0i0020i05 O5050505000i05050 ^05^^ o o o o i-T-^o o o"'-ro''ö~o" (M(M-«*->*S^TH(Mi-ieO»f5iM N a.S e «5 --1 — O -r« -rH (l; rt CG O s^ I-:; ^O OD Pm oj Ph t« f-^ccScococßPH'acß -2 «CO « eö JabreBberioht. 1883. o t^ a I0 "E. rf s «) g g a " R -" .9 « S 5 05 c a. n t-OC > c3 • 1. t. t- = N '-l ©"o -o •0 09 C oä-e— -S Sr « a> Ot^Z Z z 36 'S '='.'75.5-'S:t; *^ *i. 562 Landwirthsohaftliche Nebengevrerbe. S > ^ CO ^ s (D o. Ol (B 1 " « 30 ■» 2. 30 3" O « H hd N > <1 > O ~ ^ ; TJ J2. o >-> ^ ?i- 3- 99 3 30 o 3 3 2- CO CD CT rfi.jfi.^MHJbSl-'»-' *»■ H-» tS 1-1 P 05 O CD 0-. ppppp^-pp ~cr)"tc"^~^'cco~coco c;h*^oo-atotcü»t>2 Ol C IC •<) üi m o i-" 0 o o o cc :£! cr^ o >p>- »f^ tji' h;^ 01 tCCC Ol 1—' o _tC ►-'OO Ü5 ^ M rf^OS o o<^ 1 Od o o o tc o o ^ Xu lüu Ol ICOOO 05 s C5O5C5Cv-^lC50^C5 Ol ~^ Ic Tc cc o: tc o Ol tc c o o o o o oo*^ O ■Ol o o o IC Sil 1 1 1 1 1 o popp «cc» oo o cc p Oi "^JGoc:bioc05«:)05 to>*-o>cc:Dtcoio OiO^OOüiC>0 p^pp Gc"o GC~^ ^o o o Ol Ol Ol Ol Ol p Ol Ol Ol CCOOOi'cTi'^'cnGOrf^ OiOtCOOOiOO Ol 05 Ol j*>. lO 03 O -1 -0 Ol ^ J^ -;:>- Ol n^ o: rf^ ►--JOOOOOO tc IC H- ^5 IC -^pr^ tC ÜD Oip 0100 w Ol O Ol o tC J-C W ^C H-* IC ^C U) oioiocc'^-'tcow i—cr. i—tOQQOQpU) 030 01000100 tC O W Ü3 tfiOOO ~ ■"■ c- p — 'S _ P O S. £ 2^5 T) -•o o » f>- tc tc p "cd SP GS 00 oo "cd "er "Ic "io er er CO CD 01 CT. 03 03 Ol Ol OiO o oo ~cd"cd~cd CO CD CD 03 rf=^ K-* ^^G0 05 p "^1 1-1 (-• COrfi. Ü3"i>- GO oo O 1— ' H-i ppp IC~^~^ OSO o o< Ol Oipp CO "cd CT; "^ CD h-iO O 1- O O O cdT-ioo 05 O lO IC o o-i P "Vi O 1 O 1 O i O 1 ppp Ol Ol Ol ^ic tc • OilcVj tf^ CD CO tc OiO tc w CO ^s tc i-i tc ■J»- 05CDO O 03 i-* O OOÜiO O |CU) tc tco rf>. SS8 Anzahl der analysirten Weine ^ ^ 5 S- CO 5: so: o 3 E^- 0^ tz; CO C2: -, 3 £-5: 2 CTQ ^ Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 568 o CNOOCOG^^^C^lOiO OiOOOOOOOOOOOO j> 1—1 r4 O5-*iCCOX)X30CO'^ COC50i^I:-Cn05->*rHt-C5CM.-H CO t- DD ■^■^^-*^CC O^J^cq^iq^iT^ ^ ^« "^ "^ '^-, ^-> ''^^ -^^ "'^-. ^ -^1- "^.^ "^ CD ■* <1 ffo (^^c^^^iaf cyfi^j^c^ CO ^n" fO~ 3^r 3^" (?i~ i-T 3^" .-T !>r CC~ C>f of 3^" s>f "u -^ S COO^SviiCtMOOeCi 0»ncDO'*tDOOOOOOC5 '^^ 3^t^^'^^iD^tD^ '^ -#_ ^ ä S 3^rHC^^-.*c^l^07q t-T jo" :rr 30 CO cT r-^ o ^^ -^^ c-" o" --T r-^ co" TS c^l(M.-lC^'^q(^^c^^:^^cg CMir:(MCOCOi-i(MC0OiC0C^(MC0 Ol (M (H GO O O •<* -rH in 1^1 i^l , , .(Jll l*^ ^ o 1 1 1 1 1 i 1 1 1 1 ^. 1 \^^\ 1 1 1 o, 1 1 o ci_ 05_ 3 (M CO -^ ^ ^-^ l>r N CD »O CD CO CD 'tl o O rt ^ 00O00OO?^iCOO OO-'J'CC'lOiOOOiOOO'* •^ in if: 3^ 7^ -^ Ol Oi "-T C5 ■* -^xir;>r;s^ii^(MO">oa:>cDOco r^ •^ -rf 3^ CO O C5^ iC_ '^^ 00^ iO_ C>, ■^ —J^iC^Oi^Cq^CD i^^CD^CO^f-:,— '^»C.CD^ ^ .3 '(D ifT »c in ^^^Tiriff r^TiTicr \d iOta-^'^iOt~iC^iCi(D-^iS iC in Q •-ß 2 ?QO(MT)i'XiOI>-0'* oir:-xio^0ir30000o.-i o 00 'S:g ■^DOiC'-DCMCN'^'-CO cDCD-^ir:cNcoi^o-#cO'*0'* -^ ^ l>SOt-l>--X>l>-l>-Ot~ CD l- VD 00 yD C^ OS CD^30 L--;_CD_--D^l>^ t^ t- •■^ t» o'oo'd'o'd'ö'o'o" o'o'cro'o o"o'o"o'o'"o~--"o' ö~ o" s PH 3 O ■*:acocj5cj5C)'*t-ai T-HCO^'^tM'-^ CSOiCOi ,T-I in CO t-H ■'S '^ "" i>'eOiM-*ic<8'*i^xia5 XCTi'ii-^J^O |713^'*i-i 30 ffj o J S -P OICT-HTtl-^OJ-^C^-^ C0^:D_^I>;_-vO^rH_C0 1 ';n_'-<^X_CD__ ' CD^ in S »r n Jh V c>f .-T T-T -T ^^ .-T ,-i~ ,-? rH l-^--'"r-^ö~'-^c^f rH^T-rsKr,-? ^h" '"' i-H _^ S iecco o>n(NO'*oooooooc- t~ 00 (M-^^CDOOOCOeOOT Tri(MCDi-ii-iXl c O > i "öö 'S i 'S Ü 86* 564 Landwirthachaftliche Nebengewerbe. S. — - ^ 'Tf '^• S. S° b_i «^ hw r^^ ^ =■ ^ CD o § O Jg ^o^ü^^oo5^^l-'o-. tsai ph-^ppppppOK^ CO O to CD CD "^ CD'Ic CD O CDOCDCDCDCDCDCDCDO ÜtCDOlCnCUÜ'OJCOCiCD OiCDNÜtCCCDOSCXODO i^ r' i® i* i"" i~',t~' i* i^ 5^ CD CD CO Ol ÜT C5 "rf^ OT CD OD CDO^^Ü^OOü't^OU' «^ OOOOOOOWOO tOO.Ü^O^^GC t» K) H-' Üt *>. 05 »3 CO ^^ 00 ^^ ' ' ' ' ' ' «a CD C5 O -^ p0CC^p03CDOQDCOlO-OCCC»00>»i' CnO'Cr'Cnc;nC;iÜTVjrfi. >-^oa)C;'cDOOO^^ OOOOOOOOCiC^ h-*_J-' I— ' I— i h-' O >— ' 1^ Ml CD tf^ ' h- I-' ' )— ' ppppppppp ' tO»-'GCCX^SCnl-l^Dü^ OS o sl I ii 1 1 ^^^^^-l|-'^^ü:^-'l— 'I-' ^iOGcaopj4i--"k)a5CDcociioüi' Ü3O05OC0O00OCD Anzahl der analyeirten Weine O CD Q a c 3 ) 1 1822 19,3 6,0 13,3 5> »» 2 1874 18,6 18,6 6,0 5,5 13,1 12,8 12,6 Badenser .... 5 >> 18,2 16,8 7,0 5,1 12,2 11,3 9,8 Jahrgang 1874 . . 7 » 18,6 16,8 7,0 5,1 13,1 11,7 9,8 Badenser 1 1876 17,7 6,4 11,3 Elsässer 1 j> 18,7 5,3 13,4 Pfälzer 1 !} 19,3 7,0 12,3 Württemberger . . 1 1) 16,2 5,5 10,7 Jahrgang 1876 . . 4 >' 19,3 16,2 7,0 5,3 13,4 11,9 11,3 Badenser,Markgräfler 2 1877 21,3 21,1 5,8 5,6 15,5 Pfälzer 3 >> 24,2 20,7 11,8 8,6 12,4 12,3 12,1 Württemberger . . 1 >> 20,4 7,8 12,6 Jahrgang 1877 . . 6 j) 24,2 20,4 11,8 5,6 15,5 13,4 12,1 Elsässer 1 1878 18,9 5,6 13,3 Pfälzer 3 >> 26,0 18,5 7,4 6,5 18,8 14,0 11,3 Jahrgang 1878 . . 4 }j 26,0 18,5 7,4 5,6 18,8 13,8 11,3 Badeuser 2 1879 20,7 19,8 10,5 9,3 10,5 10,4 10,2 Pfälzer 12 )j 31,9 20,9 16,0 9,0 15,9 12,8 10,4 Kheinhesseu . . . 3 )) 28,8 25,9 16,0 12,0 12,8 13,2 12,2 Jahrgang 1879 weiss 17 >) 31,9 19,8 16,0 9,0 15,9 12,4 10,2 Bad. Bodensee roth . 3 » 23,9 21,0 10,4 8,3 14,3 13,5 12,7 Badenser 3 1880 19,1 17,3 8,9 5,3 12,1 11,4 10,2 Pfalzer 1 ;; 17,6 7,1 10,5 Württemberger . . 1 .') 17,2 6,6 10,6 Italiener 1 )) 17,3 5,1 12,2 Jahrgang 1880weiss 6 >t 19,1 17,2 8,9 5,1 12,2 11,3 10,2 Bad. Bodeusee roth . 2 » 24,8 21,0 9,8 8,3 15,0 13,8 12,7 Badenser,Markgräfler 6 )> 21,9 20,2 10,0 7,3 13,0 12,2 11,5 Badenser 3 !} 22,4 20,4 11,8 10,6 11,2 10,0 9,8 >) Pfälzer 1 >) 20,8 9,6 11,2 Mosel 1 V 20,6 8,6 12,0 Jahrgang 1881 weiss 11 )J 22,4 20,2 11,2 7,3 13,0 11,5 9,81) Badenser, roth . . 6 )) 29,3 21,5 11,5 7,9 20,8 15,6 12,4 *) Extract — fixe Säure -= 1,1 oder darüber. r^(\R f.nnilwlrllimluiflllolin NnlionKflwrrbA. l>OMlllll iniiiiK r,«ti:iiot- ,) Nowslcr ni\(l M. Miirlli wolliMi \vii> wolil ioi/X nllfjciiUMu ühliol» - unter Kxtracl glvccriuliiilti^irs Mxtracl. vorstiiiKlcii wissen nnil liofkncn zn dem Zweeke r)() ('('. Wt^in niicli dem l'liiidanipfcMi bis zur lSvini)seonsislen/, bei 100 •' in llaelicM' IMalinseiiale in einem ei^^enarlit? eon- struirton doppehvamlif^tMi Kui)r(MUasl(>n ') ein, lassei\ im Kxsieeator erkallen und willen. Die Kesultatt* stimnn-n ^!;n( überein und geben erst in der zweiten Deeinuvlo dos Kxtrae.twerthes Abw(Melinn;j;(>n von höehstcnH | 2. Ihn /.n eiinitleln, ob bei diesem Verfabren l,ufl/,nliitt (ünen ucnnensw(M'lben Isiniluss ansilbc, wnnleti je !3r> VC badisehen Weissvveines in ^eeij^neten riatinsfliiiVcluMi in (ibisrebre ein^eseblosstMi und (»in Mal unter lleberleiltMi von l,tMicbl',^as, ein andiMcs Mal in einem |j;leiclistark(Mi Lnl'tstrome bei 100" l)i>/ielinn}:;sweis(> H r(>si). 10 Stniiden gotroekuet nml dabei crballen: iiiicli S Sliiiidoii iiiuili 10 Kliiiulon im LenelitKasstrom . l^l'Vo 1,80 % im Luft Strom . . . 1,00 % 1,80 «y,, Kxiracl. Der l'ntersebied crscbeint den VerIV. für di(^ /weeke dei- l'raxis nielil ins (lewiclit fallend. lieber die Flüebtigkoit des (iiyeerins, welelu« liierbtM wesentlicb in He- Iraclil komn\t, ermittelten die V(m-II'., dass in dem erwillinten Apparate bei der aniie!J!(>btmen Zeitdauer drif?en (ilyeeriuij;ebalt anfwcMse; mit d(>r Abnabme des (Jlycerinijfeinilles resp. jbei ganz gerinjjjen Weinen veninf:jerle sieb dieser Verlust bis auf 0,0r> "/(), 50 VV. eines W^eines von 0,-17 (lesammlsiinre nehmen mieli den in Rode siebenden ManipnlationiMi zur Mxtraetbesl.immung um 0,1!) "/o !i" Siiun^ ab, d. b. der Kxfraet enthielt noeli 0,'38 '%>. VorstebendtMi Versuclien, so\vi>it sie die Flüebtitikeit des (ilyeorins l)o- lrelV(Mi, s(>tzte Iv. Kayser^) Controlversnehe entgegen, mich welehon dio verdui\stende (ilyeerinmeniJte nur in besebriiiditem Masse altliiinj^i}j; ist von der vorbandonen llesan\mtn\en|^(>, wohl aber von der verdunstenden Flüssig- koilsn\ejige. Aueb die Natur des verdampfenden I<()snntj;smiltels dos (Iiy- eerins ist von Kinlluss auf dit> Menj^e des mitverdunstemlou Glyecrins, os ist mithin nicht znliissit!;, nach dem eonstalirli^n (ilycerinu:eball, einen bo- stimmtvn l'rocentsatz d(>sselben, etwa als ('orri}j;ens des eini^etreteuen (lly- eerinverlnstes z. U. den» l'Atractwertb addilionell bei/ntn|^en. \\. Kayser •') berechn(>ti> aus seinen V(>rsuehen, dass der nach .1. Ness- lor und M. Viartb gefundem^ KiXtraelu;ehalt wegen d(M- Klnchtigkeit des Olyeerins um pp. 0,1 '-3 % ''•" niedrig ausfällt. Wegen der Miingol, welche uaeb H. Kayaor*) dio üblichen Glyeoriu- bestimmnngsnuMliod(>n in sieb scbliessen, nuiclit Verf. auf Mutors"^) Me- thode anfnuMksam. welche von durchaus eigenartigen (»esichtspnnkten aus- geht nnd darauf basirt , dass das (Jlycerin mit Kalilang(> niul Knpl'ersalzou g(M'iillt(>s Kui)l'ero\yd Itei Hcberschnss des Fiillnngsmillels mit blauer Farbe löst und gebt von der Voranss(>tznng ans, dass dieses Lösungsvermögen des *) Derartige Apparate lioforn in guter Ansfilhrung Flirliardt & Motzgor in I>rtnns(ii(lt. ^) Ivcpertoiinin der aiialytiselion l'lieniie. lSvS2. 11. Uli. *) Ihiil. 117. *) Ibid. l.ll n. 145. *) Zoit8chr. für analytische Clienüo IS.S2. Zt. 1 10. Hcrichle der (U>ntsc.lion chom. Gosollsch. 1Ö«1. i-l. 1011; nach Analyst. Vol. VI. Nu. GO. 46. TiftndwIrtliiinliftftHolin Nnl.niiR« worb«. r,C^) ZeitHehr. für analytiselie Chemie. 1H82. 11. Ol. *) Kopcrtoriurn der anulytiHchcn Chcruic. 1882. 11. 151. ^70 Iiaudwirthichaftliche Nebengewerbe. Methode zur Erkennung freier Weinsäure in ihrem ersten Theile als zur "Weinsteinbestimmung überaus geeignet, doch macht Verf. darauf aufmerk- sam, dass der gefundene Weinsteingehalt nicht dem in dieser Form im Weine factisch vorhandenen Salze entspricht, sondern all' die Weinsäure enthält, welche nach dem Kaligehalt als Weinstein gebildet werden kann. Erst ein dabei sich ergebender üeberschuss an Weinsäure kann als freie Weinsäure auftreten, und ist nach Ansicht des Verf. jeder Wein als mit Weinsäure versetzt zu betrachten, welcher hiervon mehr enthält, als das vorhandene Gesammt-Kali zur Weinsteinbildung verlaugt. Im letzteren Falle ist es erforderlich, die Hälfte (50 CC.) des zu untersuchenden Weines mit Kaliumcarbonat bis zur schwach alkalischen Reaction zu versetzen, mit der anderen Hälfte zu vermischen und dann erst nach Kessler und Barth zur Bestimmung des Gesammtweinsäuregehaltes zu verfahren. Farbstoff- Auch in Weinen versuchten E. Mach und K. I^ortele^) die Farb- n en ität. jjj^gjjgjf jj^j. festzustellen (s. S. 552). Verff. fanden, dass der Vergleich mit einer wässerigen Fuchsinlösung sich schwierig ausführen liess, da der Farbenton oft ein verschiedener ist. Schwefelsäurezusatz bis zu 2,0 Ge- sammtsäure leistet meist gute Dienste. Bei älteren Weinen, welche eine etwas ins Braune gehende Farbe besitzen, kann man annäherungsweise ver- gleichen, wenn braun gefärbte Gläser eingeschaltet werden. 1880er Weine von St. Michele ergaben, verglichen mit einer Fuchsin- lösung von 0,01 "^/o, nachstehende Farbenintensitäten: Burgunder, blau . . . 1,15 Negrara, Tischwein . . 1,31 Kadarka 1,97 Portugieser 2,69 Carmenet 2,90 Lagrein 5,50 Marzemino 5,80 Teroldega 4,70 der^Kest"^ C. Neubauer hat bekanntlich zum Nachweise geringer Mengen uu- künsti. vergährbarer Bestandtheile des künstlichen Traubenzuckers die Methode der zuokers"!" Aetherfällung angegeben. J. Nessler und M. Barth 2) fanden bei ihren Versuchen, dass Aetherbeigabe überflüssig ist, dagegen die Gehalte der Weine an freier Weinsäure im Stande sind, die Polarisationsresultate nennenswerth zu beeinflussen. Die Verflf. modificirten daher das Neu- bau er' sehe Verfahren dahin, dass sie 210 ÖC. Wein unter Zusatz einiger Tropfen concentrirter Kaliumacetatlösung zum dünnen Syrup eindampften, mit 90procentigem Alkohol behandeln, die alkoholische Flüssigkeit nach erfolgter Klärung vom Unlöslichen trennen und Letztere unter Zusatz von etwas Wasser und zuletzt der zum Entfärben genügenden Menge Thier- kohle auf etwa 15 CC. eindampfen, filtriren, auswaschen und das Filtrat, auf 30 CC. gebracht, polarisiren. Zeigt die resultirende Flüssigkeit eine Drehung von mehr als 0,6 » W., so darf der Wein mit Sicherheit als kartoffelzuckerhaltig begutachtet werden, caramoi Die Frage, ob ein Caramelgehalt des Weines die Polarisation beein- unw'rkBam. flusse, glauben J. Nessler und M. Barth -J) nach ihren Versuchen ver- ») Tyroler landw. Blätter 1882. I. 36. 3) Zeitschr. f analytische Chemie 1882. 21. 56. ») Ibid. 58. Landwlrthiohaftllche Nebsngewerbe. 571 neinen zu dürfen, natürlich vorausgesetzt, dass die Caramelisirung des ver- wendeten Zuckers eine vollständige war. C, Amthor^) bestimmte bei einer Reihe von Weinen (s. S. 547) die Phosphorsäure sowohl nach der Uran- als der Molybdaenmethode. Bei der , ersteren ist es nach dem Verf. wichtig für den Verlauf der Reaction, dass man zum Uebersättigen der alkalischen Flüssigkeit Essigsäure nur in geringem Ueberschuss zusetzt; im andern Falle scheidet sich das phosphor- saure Uranoxyd gar nicht oder nur schwierig aus und man erhält die End- reaction vermittelst Ferrocyankalium, trotzdem sich noch bedeutende Mengen Phosphorsäure in Lösung befinden. Die Uranmethode gab immer etwas niedrigere Werthe, jedoch nicht bis zu dem Grade, dass dies bei der Beurtheilung eines Weines ins Ge- wicht fiele. Durch die Untersuchung eines beanstandeten 1881er rheinhessischen Phosphor- Weissweines mit nur 0,0132 % Phosphorsäure veranlasst, stellte J. Moritz') ' den Phosphorsäuregehalt verschiedener Weissweine mittelst der Uranmethode fest und fand: 1) 1881er Geisenheimer Riesling (Anstaltsweinberg Fass 4) = 0,0187 % 2) „ „ „ ( „ „ 5) = 0,0168 „ 3) „ „ „ (Decker) = 0,0308 „ 4) „ Rheinhessischer Weisswein . = 0,0167 „ 5) „ „ „ = 0,0215 „ 6) „ „ „ = 0,0:ni „ 7) „ „ „ = 0,0140 „ 8) „ „ „ = 0,0213 „ 9) „ „ „ = 0,0183 „ 10) „ „ „ = 0,0168 „ 11) .. Geisenheimer Altbaum = 0,0290 „ 12) „ Erbacher = 0,0285 „ 13j „ Sprendlinger = 0,0161 „ 14) „ Rauenthaler = 0,0288 „ 15) „ Lorcher = 0,0428 „ 16) „ Geisenheimer (Anstaltsweinberg, Riesling und Traminer) = 0,0188 „ 17) ., Geisenheimer (Anstaltsweinberg, Riesling und Traminer No. 6) = 0,0218,, 18) „ Geisenheimer (Anstaltsweinberg, Oesterr. Tra- miner No. 2) = 0,0161 „ 19) „ Geisenheimer (Anstaltsweinberg, Oesterr. Tra- miner No. 1) = 0,0244 „ 20) ,. Wallertheimer a = 0,0202 „ 21) „ „ b = 0,0172 „ 22) 1878er Neuberg, Frankenwein = 0,0180 „ 23) „ Liudlesberg, „ = 0,0200 „ 24) „ Traminer, „ = 0,0313 „ 25) 1875er Stein, „ = 0,0295 „ 1) Zeitschrift für analytische Chemie 1882. 21. 58, nach Repertorium der analytischen Chemie 1882. 192. ") Chemikerzeitung 1883. VII. No. 17. S. 245. 572 Landwlrthschaftliche Nebengewerbe. """wei'ne! '^- Nesslei* und M. Barth i) untersuchten eine Reihe zweifellos reiner Weine auf ihren Gehalt an Chlor und ermittelten, dass derselbe zwischen 0,002 und 0,005 % schwankt. An Meeresküsten gewachsene Weine zeigen häufig leicht schmelzende, mangelhaft weissbrennende Aschen, doch über- steigen auch diese einen Chlorgehalt von 0,006 % nicht. Bäure^im' '^' ^cssler^) Spricht nach seinen Untersuchungen die Ansicht aus, Wein, dass ein besonderer Einfluss der Traubensorten auf den Gehalt des Weines an Schwefelsäure nicht erkennbar, der letztere vielmehr wahrscheinlich theil- weise von der Beschaffenheit des Bodens abhängig sei. Verf. konnte bis- her in normalen Weinen, in welche weder durch das Einbrennen, noch durch Gyps Schwefelsäure gelangt war, nie mehr als 1,3 Kaliumsulfat im Liter beobachten. Demnach müssen Weine mit einem Mehrgehalt an Kalium- sulfat als gegypst zu betrachten und den Anforderungen des Reichsgesund- heitsamtes gemäss zu beanstanden sein. Gleichwohl plaidirte Verf. dafür, dass für den zulässigen Gehalt an Kaliumsulfat keine zu niedere Grenze gesetzt werde, sondern die in anderen Ländern z. B. in Frankreich tole- rirten Kaliumsulfate im Liter auch bei uns als zulässig erachtet werden möchten und zwar: 1) weil durch einen geringen Zusatz von Gyps zum Moste die — dem Gehalt an Kali zugeschriebene — gesundheitsschädliche Wirkung des Weines nicht erhöht, der Wein vielmehr 2) Durch den Zusatz von Gyps schöner und haltbarer genacht wird und endlich 3) weil die Reellität des Handels mit den grösstentheils gegypsten fran- zösischen Weinen sicher leiden müsse, wenn man eine zu niedere Grenze festsetze. Um Unterlagen für eine Normalziffer der Schwefelsäuregehalte reiner italienischer Weine zu erlangen, untersuchte P. Ferrari 3) 37 Weine der Umgegend am Pisa. Verf. nahm gleichzeitig darauf Bedacht, neben der Schwefelsäure auch die Gehalte an Kalk, Magnesia und Kali zu ermitteln. Da unsere Literatur arm an solchen Angaben, so mögen die Resultate folgen. Verf. fand als Mittel 0,205 g SO3 pro Liter. Es ist wohl überflüssig, be- sonders hervorzuheben, dass Verf. bei der Auswahl seiner Weine auch in sofern sorgsam verfuhr, dass er darauf achtete, dass die Weine nicht etwa aus dem Fassgeschirr — vom Reinigen desselben — durch Gypsen etc. Schwefelsäure erhalten haben konnten. (Siehe die Tabelle auf S. 573.) Aus dem Umstände, dass aus einer Lösung von saurem schwefelsaurem Kali Alkohol und Aether das neutrale Sulfat herausfällt und die andere Hälfte der Schwefelsäure in Lösung bleibt, schliesst P. Ferrari,^) dass die im reinen Wein vorkommenden Sulfate saure Sulfate seien. 20 cc. Wein gaben mit 40 cc. Aether-Alkohol versetzt, nach 48 Stunden in der Fällung 0,015 g Schwefelsäure. Die ätherisch -alkoholische Lösung lieferte dagegen auf Zusatz von Kalilauge in dem dann entstehenden Niederschlage 0,017 % Schwefelsäure. *) Zeitschrift für analytische Chemie 1882. 21. 58; nach Repertorium der analytischen Chemie 1882. II. 73. s) Weinbau 1882. VIII. 27. ^) Rivista di viticoltiira ed enologia italiana 1883. VII. 689. *) Ibid. 1882. VI. 388. Landwirthacbaftliche Nebengewerbe. 573 ^ a 'S In 1000 cc. Wein In 100 Theilen der p £ II e s B Herkunft sind enthalten Asche 0 'S Bemerkung c:) i-H "^ s TS 0 S .»-1 o o" o o o — " 0 0 0 'S « C3 ^ cc ü a bfT o C3 bc et «§«2 1-^ < g g g e cc ü 3 M ^ bo 3| 1 Fauglia . . . 2,740 0,1880,0560,176 0,746 6,86 2,96 6,43 27,08 0,409 2 » ... 2,320 0,0670.2330,1360,940 11,13 3,10 5,46 40,51 0,507 8 Agnano . . . 2,330 0.271 '0.007 0,1 36 — 11,63 2,88 5,47 — 0,589 4 )> ... 2.750 0.2160,039iO,1080,854 7,851,42 3,92 31,06 0,469 5 Pomaia . . . 2.520 0,1540,061 0.043i — 6,11 1.44 1,71 — 0,338 6 Lorenzaua . . 2,610 0,1740,0390,079,1,106 0.2090,0560,105 — 0,2910,033 ),036 1,304 6,66 1,50 3,03 42,37 0,378 7 Montescudaio . 2.360 8,86 2,37 4,05 — 0,454 8 Montefoscoli 2.570 11,32 1,30 1,10 54,47 0,633 9 S. Giusto . . 2,860 0.2500,050,0,0361,253 8,74; 1,68 1,34 43,81 0,633 10 Campiglia . . 2..^1() 0.2670,0650,0861,132 10,63 2,59 3,44 45,09 0,559 11 S. Ermete . . 2,070 0.174 0.052,0,093 — 8,40' 2,51 4,42 — 0,552 12 Campiglia . . 2,140 0.1440,0780,1800,942 6,72 3,66 8,49 44,02 0,313 13 Ebene vo Pisa 2.3711 0.236 0.056,0,079!l, 111 9,95! 2,36 3,34 46,87 0,513 14 S. Rossore . . 2,310 0.209 0.072'0. 100 1,109 9,04| 3,19 4,36 48,fR) 0,454 15 Calci .... 2.r)4 1,190 0.1890.0560.079 1,080 8,63 2,55 3,60 49,31 0,411 31 Casciano . . . 2,140 0,2120,056,0,158 1,003 9,90 2,61 7,38 46,86 0,461 32 ßellaria . . 2.091) 0,109' !.0560,181 0.884 5,21 2,67 8,66 12,29 0,237 Miaim. an SOg 33 Aiola .... 1.890 0,1640,0660,165 0.942 8.68 2,96 8,70 4!»,84 0,356 34 Pianone . . . 1,690 0.1440,0560.153 1,080 8,52| 3,31 9,05 63,90 0,313 35 Piano dl sotto . 1,900 0.151 0,076;0, 165 1,080 7,94i 3,52 8,60 55,88 0,329 36 Ebene von Pisa 2,990 0.2540.0560,144 1,552 8,49 1,87 4,81 51,90 0,4.52 37 ') >> )) 2,450 0,247^0,0040,072 1,120 10,07 1,79 2,94 45,81 0,.537 Wenn ein Wein saure Sulfate und neben diesen noch freie Schwefel- säure enthält, und man verkohlt denselben, so zeigt der wässerige Auszug der Kohle je nach seinem Schwefelsäuregehalt eine schwach basische bis neutrale Reaction. Die Asche reiner Weine reagirt stets stark alkalisch. Hierin liegt nach P. Ferrari 1) eine Handhabe, um in solchen Weinen die Schwefelsäure neben der halbgebundenen der sauren Sulfate bestimmen zu ^) Studi e ricerche istituite nel laboratorio di chim. agr. della universitä di Pisa 1882. IV. 73 und ßivista di viticoltura ed enologia italiana 1882. VI. 658. 574 Landwlrthsehaftliche Nebcnge-trerbe. können. Verf. empfiehlt hierzu die Hehuer'sche Probe, welche zur Erken- nung von Schwefelsäure im Essig dient, zu benutzen. Es wird zunächst die Kausticität des Weinverkohlungsrückstandes durch Titration ermittelt, dann einem bestimmten Weinquautum eine entsprechende Menge titrirter Sodalösung zugesetzt, verkohlt und die Kausticität des so entstehenden Weinverkohlungsrückstandes geprüft. Die beigefügte Soda bindet die sonst beim Glühen entweichende freie und halbgebundene Schwefelsäure, sofern sie nicht durch die an organische Säuren gebundenen basischen Wein- aschenbestaudtheile in der Asche festgehalten würde. Aus den Differenzen beim Titriren verbrauchter Normalsäure lässt sich der Schwefelsäuregehalt des Weines berechnen. Ja, die Alkalität des wässerigen Weinkohleauszuges giebt allein schon, wenn die vorhandene Schwefelsäuremenge sehr gering war, Anhaltspunkte für die Erkennung eventueller Zusätze. Wie die Alkalität des Weinverkohlungsrückstandes nach Schwefel- säurezusatz abnimmt, ist aus nachstehenden Daten ersichtlich. Gesammt- Alkalität säure aus- der Wein- Weinstein Freie Weinsäure gedrückt in cc. einer Normal- natron- lösung kohle aus- gedrückt in cc. Normal- acliwefel- säure e g Reine r Wein 0,090 0,120 0,135 8 8,60 ij „ mit 0,5 'Vo Schwefels. 0,075 9 6,00 ii >? ?5 1 „ i? 0,030 0,150 10 3,00 » » » 1,5 „ 5, 0,015 0,165 11 0,40 Bei Zusätzen von mehr als 1,5 *^/o Schwefelsäure reagirte der Wein- kohlen-Auszug neutral. Ueber die Wirkungsweise verschieden grosser Schwefelsäurebeigabeu zu einem Weine, dessen Schwefelsäure alsdann nach verschiedenen Methoden ermittelt wurde, belehrt die weiter unten folgende Tabelle. Der verwendete Wein enthielt in lOO CC: In 100 Theilen Asche: Alkohol . . . Gesammtsäure . Flüchtige Säure Extractstoffe Reinasche . . 10,3 8,01) 2,62) 2,049 0,276 Schwefelsäure (SO3) • 6,86 Kalk 2,96 Magnesia 6,43 Kali 35,16 (Siehe die Tabelle auf S. 375.) E. Mach 3) bespricht in einem längeren Artikel die Weinsteingewinnung Weinstein- gewinnung m 4. j tt i- »US Trestern aus Trestcm Und Heie ') Ausgedrückt in cc. Normalnatronlösung. >) Ibid. ») Tiroler landw. Blätter 1882. I. 19 und L'Agricoltore Giornale del Con- sorzio agrario Trentino 1882. XI. 113. Landwirtbacbaftliche Nebengewerbe. 575 0 0 B9UT0j^ C^ CJ 99p ;i95[JBq;|BJJ 0Ai;8{9g -H T-H T-l CO "^ CO 0 iH nT8.A\. ■^ CO 0 T-t CO CO t>. •00 00 T UI 9Sa9ta9XnB8T9I9Ai.TI0g 0 CO ■<* Oi 0 "* OS ngnopanjgS jgp paaqooids^ae 0 0 CO CO CO CO 0» 0 r[Bjj s9inBSi9j9üqos 's9jbi;ii9^ 0 0 0 0 0 0 0 •n9;j'BsSnnTnmT;99g; g xlo:^I^n}9Sm ugp sub ;9UTi09J9q tß CO CM 0 OS 0 CO 0 CO 0 CO CO ';[Bq9S9Jnp8[9J9M.H0g J9I9I1)1P8; 0 ^^ 1—1 T-i iH CO CO Ö" 0 0 0 0 0 0 00 -* OS OS CO CO T-l 0 opioTiioiqjQ ;itn 60 CO 0 «0 0 CO iH CO OS CO CO ^^ ^qjtBjjug ui9jW^ raj 0 0 1—1 T-l tH 1-1 CO a .§.s 1^ 0 0 0 0 0 0 0 "* t» Gl l> t^ OS rH puBg :^ini 1> 1— 1 CO CO 0 1-^ CO s s ;qjBj;u9 ut9jW toi to 0 CO 0 t^ 0 T-l •^ CO iH CO CO •'S ■=■ 0 0 0 0 0 0 0 0 05 0 lO in CO Oi OS CO 0 00 lO iH «3 ^09jia bc (N »0 0 ■* i> — H »0 0 0 1-1 iH 1—1 c» CO 0 0 0 0 0 0 ö" Oi Ol CO CO CO CO OS »H CO (N CO -^ 1> CO 0 =s1 ^n^Tj, 001 «i CO "* CO CO CO lO i>r tH CS2 CO CO -* ""^ "* CO (M CD OS 0 0 CO ■0 "^ uie^ •oo OOT (r< lO 0 0 CO OS OS 02 uoA 9i[0SY 19p Ol 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 '!j< i> c? CO 0 CO CO 7o oqosv T-t 03 CO c:5 tH OS OS c* T-i CO tH CO iH tH 0 0 0 0 0 0 0 , 00 CO 0 CO »n CO 0 "/o lOBii^xa 0 0 •^ CO CO iH CO T-l tH 1-H 1—1 r-l tH 1—1 (N o 0 »ß 0 f^ t> CO iH 0 aPAi '^ 0 00 X DT nT9;BUt9j\i SD 05 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 o aiQj^ -00 OOT jnj 93 nBIUOJ^BU^BUUO^ •OO 00 05 0 T-t 1—1 T-l CO CO tH iH UI U98S amdä 9JnBs;uiuiB899 0 0 0 0 0 0 ni9jV\. bo 1 0 0 0 0 0 0 •00 COT n Z Z;B8nZ9in8SJ9J9J4.q0g 1 0 iH tH CO CO CO -.1 9Taum]^ opugjtiBT; •r-J c<» 70 ■^ iC CO r^ giyg Landwirthrchaftliche Nebengewerbe. Weinstrester enthalten gewöhnlich 3 — 5 % Weinstein, doch sind die Gehalte je nach Umständen sehr wechselnd. Wird der Wein so lange auf den Trestern belassen, bis er klar geworden, dann sind die Weinsteingehalte in den Trestern grösser, als wenn der Wein nur kurze Zeit auf denselben vergährt, weil sich der Weinstein vollständiger in den Trestern ausscheidet. Wird mit Rothweintresteru petiotisirt, dann vermindert sich der Weinstein- gehalt derselben sehr wesentlich, so dass sich alsdann die Ausbringung gar nicht mehr lohnt. Wird jedoch auf Rothweintrester, was ja oft geschieht, weisser Most aufgeschüttet, so vermehrt sich mit der Hefe auch der Weinsteingehalt der Trester, Wenn von Weissweinmaische der Most süss abgepresst wurde, dann enthalten die restirenden Trester nur sehr wenig Weinstein, bei Ries- ling in St. Michele blos 1,6 %. Wenn man Weinstein aus den Trestern nach erfolgtem Abdestilliren des Alkohols in der einfachsten Weise durch Auskrystallisiren aus den Brennwässern gewinnen will, so ist zunächst darauf zu sehen, dass mit möglichst wenig Flüssigkeit gebrannt wird, damit die Brennwässer eine mög- lichst concentrirte Weinsteinlösung repräsentiren, dann ist zu beachten, dass die Wässer möglichst klar zum Abkühlen beziehungsweise zur Krystallisation des Weinsteines aufgestellt werden. Nach St. Michel er Versuchen enthielten die auf der Oberfläche der Brennwässer abgeschiedenen Krusten 69 — 80% Weinstein, die an den Bottichwänden herauskrystallisirenden 78 — 80, das trockene Depot am Boden des Bottichs 51 — 54% und das von den Kernen abgesiebte Material 70 %. Bei der Verarbeitung der Hefe auf weinsauren Kalk ist zu beachten 1) dass ein dem Weinst eiugehalte derselben entsprechendes, also zur Zer- setzung gerade ausreichendes Salzsäurequautum zur Verwendung kommt, 2) dass die zersetzte Flüssigkeit vom Hefendepöt möglichst klar abgezogen wird und nun mit möglichst reinem Kalk ausgefüllt werde, am Besten mit wiederholt geschlämmter Kalkmilch. Die Neutralisation mit Kalk soll nur bis nahe zur vollständigen Absättigung vorgenommen werden, weil sonst der gebildete weinsaure Kalk sich nicht genügend absetzt. Das Trocknen des Weinsäuren Kalkes ist mit Sorgfalt auszuführen, weil ein mangelhaft getrocknetes Product leicht schimmelt. Unter obigen Vorsichtsmassregeln ist es leicht, einen weinsauren Kalk von 70 — 90% Gehalt zu bekommen. J. Macagno^) hat die Warrington'sche Methode der Weiustein- bestimmung in der Hefe modificirt, weil in Fällen, wo kalkhaltige Verun- reinigungen sich in derselben befinden (wenn z. B. der Most gegypst wurde) die Methode sich als ungenau erwies. Macagno löst eine gewogene Menge Hefe in Salzsäure auf und bestimmt in einem Theil der Lösung titrimetrisch den Kalk. Er setzt Oxalsäure im Ueberschuss hinzu, neutralisirt mit Ammoniak, filtrirt den gebildeten Oxalsäuren Kalk ab und bestimmt den Ueberschuss von Oxalsäure in dem mit verdünnter Schwefelsäure ange- säuerten Filtrate mittelst übermangansaurem Kali. Die so gefundene zur Kalkfällung nothige Oxalsäure wird zu einem abgemessenen Theil des salzsauren Hefeauszuges zugesetzt und dann mit Kalilauge neuti'alisirt. Der ganze Kalk fällt als Oxalat heraus und die ganze Weinsäure, jene des Weinsteins und jene des weinsauren Kalkes geht als neutrales Kalisalz in ») Giornale viuicolo italiauo 1882. VIII. 5. Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 577 Lösung. Die filtrirte Lösung wird dann mit Citronensäure versetzt (War- rington), um aus dem neutralen weinsauren Kali Weinstein zu bilden; dieser dann tiltrirt, mit Chlorkaliumlösung gewaschen, in Wasser gelöst und mit Normal-Natronlösung titrirt. Nach E. Pott^) können frische alkoholfreie Weintrester in geringen Weintrester alB Futter- Mengen au Milchvieh verfüttert werden. Empfehlenswerth ist es, die mittel. Kämme von den Trebern zu scheiden, da deren Tannin stark verstopfend wirkt. Von den kammfreien Trestern kann man dem Milchvieh 2,5 kg pro Kopf und Tag geben. Stark essigsäurehaltige oder schimmelige Treber müssen vor der Verfütteruug ausgesüsst werden. Die abgeschiedenen Kämme sollen in geringer Menge gegeben, für Kälber ein diätetisch wirksames Futtermittel sein. Auch an Schweine kann dies Material, seines Säure- gehaltes wegen aber nur an Läufer- oder Mästschweine und nur in geringen Mengen (höchstens 0,5 kg pro Kopf), verabreicht werden. Man dämpft iu letzterem Falle die Treber vortheilhaft zusammen mit anderen Futtermitteln. Den Nährstoffgehalt der Trester stellt Verf. in der folgenden Tabelle zu- sammen: Es enthielten 100 Theile: Trockensubstanz Wasser . Asche .... Protein . . . Fett .... Stickstofffreie Extractstoffe . Holzfaser . . 50—53,6 7,3—10,4 3,0— 8,1 Weintrester im Mittel /o 51,8 48,2 3,0 8,9 5,6 32,1 Hüleen und Kämme 7o 51—61 6,7—9,1 8,2—9,9 Trester- keme im Mittel /o 56,0 44,0 1,3 7,9 9,0 23,8 10,9 Hieraus berechnet sich der Gehalt an verdaulichen Nährstoffen im Mittel wie folgt: Weintrester /o Traubenkerne 7o Verdauliches Eiweiss ... 5,3 4,7 Verdauliche Kohlehydrate . . 22,5 22,1 Verdauliches Fett .... 2,8 4,5 Nährstoffverhältniss . . . .1:5,5 1:7,1 Theoretischer Geldwerth (nach Wolff) pro 100 kg Mk. . 5,04 5,44 Selbstredend hängt übrigens der Nährstoffgehalt auch von der Trauben- sorte und dem Reifegrade der gekelterten Trauben ab. F. Ravizza^) hat Weintrester, die im Mittel 44,890/0 Trocken- substanz enthielten, vor und nach ihrer Ausnützung auf Alkohol untersucht und gefunden: Vor der Nacti der Destillation Destillation 0/ 0/ /o /o Stickstoff . Phosphorsäure 2,85 0,49 2,71 0,51 >) Oesterr. landw. Wochenblatt 1882. 8. 395. >) Giornale vinicolo italiano 1882. VIII. 595. Jahresberiobt. 188>. 37 K'J'Ö Landwirthschaftlichc Nebengewerbe. Welchen Antheil die Rebkerne an dem Nährstoffgehalt der Trester haben, zeigt nachstehende Untersuchung: Trester destillirt Trester destillirt mit den Kernen ohne Kerne Stickstoff . . . 2,91 (3,01) 2,11 ("2,17) Phosphorsäure . 0,47 (0,50) 0,29 (ü,32) In der Trockensubstanz (100*^ C.) der Kerne fand Verf. nachstehende Fettgehalte: Im Maximum Im Minimum 7o 7o Bei nicht gebrannten Trestern. 21,40 18,12 Bei gebrannten Trestern . . 20,64 17,30 Bei Trestern ein Jahr alt . . 8,10 ' 7,05 Vn. Conservirung und Desinfection. Referent: A. Halenke. conservi- H. Kolbe^). Nachträdichc Notiz zu den in Bd. 26 pag. 249 des xung von y •-j i <^ Fleisch in Joumals für praktische Chemie ^) veröffentlichten Versuchen der Fleisch- ^äure^" conservirung in Kohlensäure. Nach Mittheilungen von Professor Gunning in Amsterdam war die conservirende Wirkung der Kohlensäure auf Fleisch schon im vorigen Jahrhundert bekannt und berichtet schon Herrabstädt in seinem 1791 erschienenen „Systematischen Grundriss der allgemeinen Ex- perimentalchemie etc." auf S. 162 in folgenden Worten hierüber: „Luft- säure widersteht der Fäulniss". „Frisches Fleisch, das in einem Gefässe mit Luftsäure aufbewahrt wird, widersteht der Fäulniss länger, als wenn es sich in gemeiner Luft befindet. Ein schon in Fäulniss übergegangenes Fleisch verliert in der Luftsäure seine bläuliche Farbe und wird wieder roth. Hieraus muss man schliessen, dass die LuftsäHre ein fäulnisswidriges Mittel ist, das selbst die schon angefangene Fäulniss stören kann etc". rnnK^dea" ^^^ Couservirung des Fleisches durch Kälte^) wird auf den, Fleisches den Import frischen Fleisches aus Amerika vermittelnden Dampfern durch , Kältemaschinen nach den Systemen Bade und Cravens bewirkt. Bei dem ersteren befindet sich das Fleisch in hermetisch geschlossenen Räumen, welche continuirlich von einem Strome kühler Luft durchflössen werden. Bei dem letzteren sind die inneren Wände des Fleischbehälters mit dicht nebeneinander liegenden Röhren ausgekleidet, in denen eine Kältemischung aus Kochsalz und Schnee circulirt. Man wendet ferner den Kälteapparat von Dell Colman an, welcher mit comprimirter Luft arbeitet. Hierdurch wird zugleich eine Ventilation der Cajüten bewirkt. S. frühere Jahresberichte. Conservi- St. Martin*) behandelt fein zerhacktes Rindfleisch im Mörser unter Tung von f-j Fieiichsaft. Zcrstossou mit Wasscr, colirt, verdampft das hinzugefügte Wasser auf dem *) Journ. f. prakt. Chemie. 28. 61. 2) Dieser Jahresber. 1882. 567. 8) Chem. Centralbl. 1883. 657. *) Ind.- Bl. 1883. 190. LandwirthBchaftliche Nebengewerbe. ^70 Dampfbade bei gelinder Temperatur, füllt den erhaltenen Saft in kleine Flaschen, die alsdann im Dampfbade sterilisirt werden. Soll das Ein- dampfen vermieden werden, so besteht ein anderes Mittel, den Saft in Syrup zu verwandeln darin, dass man zu 500 g Fleischsaft 380 g Zucker hinzugiebt und diesen sich in der Kälte auflösen lässt. Auch diesea Syrup hält sich, vor Luftzutritt geschützt, einige Zeit hindurch. F. Arteminil) in Florenz (Engl. P. 1882 No. 1127) empfiehlt zur ^leischcon- Conservirung von Fleisch eine wässerige Lösung von 1 Tbl. Aepfelsäure '^■'''"^8- und 1 1 Thln. Borsäure. Schon früher hat Ph. Artemini, Florenz, Angaben über eine ähnliche Conservirungsflüssigkeit gemacht, die an Stelle von Aepfelsäure Weinsäure enthält. S. diesen Jahresb. 1880. Nach M. Closset^) in Lüttich (D. R. P. No. 23 317) wird das zu conservirende Fleisch in Büchsen gebi'acht, diese völlig mit einer anti- septischen Flüssigkeit, z. B. Alkohol, Weinessig u. dgl., gefüllt und ge- schlossen. Die Büchsen werden alsdann unter Wasser, mit dem Halse nach unten gerichtet, geöffnet, die antiseptische Flüssigkeit mittelst ein von Keimen durch starkes Erhitzen befreites Gas (Luft) verdrängt und die Büchsen aufs Neue verschlossen. Nach J. Loos3) in Paris (D. E. P. No. 23 305) wird Schweinefleisch einige Stunden der Einwirkung eines mit Salzsäure angesäuerten und auf 80 bis 96 '^ erhitzten Salzbades ausgesetzt, dann mehrere Tage lang in 60 bis 70 ° warmer Luft getrocknet. D. Grove^) in Berlin (D. R. P. No. 23 722j beschreibt einen Trocken- apparat für Fleisch. C. Pavesi°) empfiehlt als ein vorzügliches Conservirungsmittel für Fleisch und andere thierische Substanzen Königswasser in stark verdünntem Zustande. Um nach 0. Leonhardt^) Fleisch schnell in ein werthvolles Fleisch- serateuung pulver umzuwandeln, wird dasselbe sofort nach dem Schlachten von Fett, puiver. Knochen etc. befreit und durch Fleischhackmaschinen in kleine Stücke zer- schnitten. Die Trocknung erfolgt auf Drahthorden in gleichmässiger Schicht von 1,5 bis 2 cm Dicke. Bei dem einfacheren Verfahren wird das auf den Horden ausgebreitete Fleisch dem Trockeuapparat zugeführt und zu- nächst bis auf etwa 3b ^ erwärmt. Wenn das Fleisch klebrige Beschaffen- heit angenommen hat, wendet man die Fleischstücke um, bringt sie auf den Horden in den Apparat zurück und steigert die Wärme auf etwa 60 '^, bei welcher Temperatur das im Fleisch enthaltene Wasser nach einigen Stunden bis auf etwa 6 bis 7 Procent verdampft. Um nun schliesslich das Fleisch in eine harte, feste Masse zu verwandeln, welche man auf Mühlen bequem zermahlen kann, steigert man jetzt die Wärme noch etwas; keinesfalls darf dieselbe aber 95 « überschreiten. Bei diesem Ver- fahren wird die Gerinnung des im Fleisch enthaltenen Albumins verhindert. Der von Me inert empfohlene Zusatz von Kochsalz muss als zweck- 1) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 986. Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. 583. 2) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 986. 8) Ibid.i *) Ibid. 987. ») Chemikerztg. 1883. 143. Giorn. Farm. Chim. 31. 529. «) Dingl. Journ. 247. 334. Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 987. 87* KQQ liandwlrthBohftftllehe Kebengewerbe. zweckmässig anerkannt werden, da hierdurch die Löslichkeit des fertigen Nahrungsmittels erhöht und gleichzeitig ein etwaiges schnelles Verderben des Fleisches im frischen Zustande vermieden wird. carne pura. ' pjg [^ Berlin bestehende Actiengesellschaft Garne pura verfährt bei Herstellung ihres Fleischmehles in ganz ähnlicher Weise. Es wird der dazu benutzte Trocknungsapparat, der nach Belieben ein Trocknen durch Ventilation oder durch Circulation gestattet, ausführlich beschrieben.^) — Das so getrocknete Fleisch ist hart, ja selbst spröde, so dass es ohne An- stand in Mühlen zu Pulver vermählen werden kann. Die nach dem Mahlen noch immer vorhandenen Mengen zermahlener Knochen, Sehnen und ähn- licher unverdaulicher Theile werden ausgesondert und von der Gesellschaft Carne pura durch Auskochen und Eindicken zu werthvolleu Brühen nutzbar gemacht. Ueberhaupt sind bei dem gegenwärtigen Stande der Technik alle hier in Betracht kommenden Rohstoffe bezw. Nebeuproducte schnell verwerthbar. Knochen, Knorpel und sehnige Theile werden entfettet und dann auf Leim u. dgl., wie bekannt, weiter verarbeitet. Rönneberg^) hat Versuche über den Nährwerth des Fleischmehles „Carne pura" angestellt und gefunden, dass dasselbe geeignet ist, bei Er- nährung des Menschen das frische Fleisch zu ersetzen. Das Präparat ent- spricht in seinem Stickstoff- resp. Eiweissgehalte einem nahezu vierfach concentrirten , absolut mageren Muskelrindfleische. Nach den von der Fabrik und dem Erfinder Meinert veröffentlichten Analysen von Koenig, Stutzer u. A. enthält Carne pura 8,-52 Wasser, 72,23 Stickstoffsubstanz, 5,02 Fett, 14,18 Salze; in letzterer Zahl ist das im Interesse der Con- servirung zugesetzte Kochsalz inbegriffen. Puirerisir- B. Rebcr^) beschreibt ein Verfahren zur Darstellung von Fleisch- pulver. Mageres Fleisch wird fein gehackt, auf dem Wasserbade in einem verschlossenen oder zugedeckten Gefässe ^/4 bis ^a Stunde gekocht, noch heiss unter die Presse gebracht und so vollständig von Fett und Saft be- freit. Den Kuchen lässt man bei einer Temperatur von 90 — 100 '^ aus- trocknen; er lässt sich danach leicht in feines staubiges Pulver verwandeln. Den abgepressten Saft lässt man erkalten, hebt die erstarrte Fettschicht ab, dampft den Rest auf dem Wasserbade oder im Trockenschranke ab und vermischt ihn pulverisirt mit der übrigen Menge. Sehr erleichtert wird das Pulverisiren bei der hygroskopischen Eigenschaft der Masse, indem man sie mit ein Wenig Reis- oder Erbseupulver vermischt. Die Bei- mischung des abgepressten und eingedampften Saftes ist wohl erlässlich; das französische Fabrikat enthält nur das Pulver des getrockneten Fleisch- kuchens. Herstellung Guerdcr*) beschreibt die Herstellung von Blutpulver. Frisches ^puiver. Ochsenblut wird defibrinirt, 4 bis 5 Stunden auf dem Dampf bade erhitzt und schliesslich bei einer Temperatur von 40 bis 45 "^ im warmen Luft- strom getrocknet. Es resultirt ein krümeliges Pulver, welches zum Zwecke leichterer Verdaulichkeit fein zerrieben wird; genommen wird es am *) Dingl. polyt. Journ. 247. 335. Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 988 . 2) Chem. Centralbl. 1883. 732. Deutsche Militärzeituag 12. 442. 8) Ind.-Bl. 1883. 203. Pharm. CentraJh. p. 232. *) Jahresber. d, chem. Techu. 1883. 990. Bullet, de la Therap. 1883. Pharm. Centralh. ism. 385. Thieren. Conservi- rung von Jjftndwirthsehaftliche Nebengew»rb«. • 581 besten in kalten Flüssigkeiten, in Wasser, Wein, Milch oder schwarzem Kaffee. Nach einem Bericht in der „Milchzeitung" i; wurde eine Firma in fl^fg°h*vo'n Aston bei Birmingham, welche Büchsenfleisch herstellt, überführt, Fleisch tranken von kranken Thieren und im verdorbenen Zustande benutzt zu haben. Es wurden in den Lagern dieser Firma 352 Stücke von theilweise verdorbenem Pferdefleische, ausserdem eine Quantität krankes Schweine- und Rindfleisch vorgefunden. Mahnungen zur Vorsicht in Bezug auf den Consum von Büchsenfleisch ergingen schon von verschiedenen competenten Seiten. (Vgl. diesen Jahresbericht 1881. 531 und 1882. 570.) G. Leach2) in London (D. R. P. No. 21 303) beschreibt mechanische Vorrichtungen für das Räuchern von Fischen und das Kochen derselben riBohen. in Oel. W. 0. Atwater^) theilt die Resultate der Untersuchung amerikanischer Präparirteu. • TT 1 • /o- o -i. oor \ conservirte präparirter und conservirter tische mit, (biehe Seite ddo.) Fische. N. Gerber*) will die verschiedenen Uebelstände und Mängel, welche '^*"'^^'.T'^ der nach Scherff conservirten Milch (eingedickt oder nicht eingedickt), ins- besondere in Bezug auf Geruch und Geschmack anhaften, durch ein Ver- fahren beseitigen, das er jedoch nicht genauer angiebt und dessen Patenti- rung er in Aussicht stellt. Er nennt das Verfahren „Fractionirte Präser- vation" und giebt als die Hauptvortheile desselben gegenüber dem Scherff'schen folgende an: 1) Keine Verluste an Milch durch Hautbildung oder Anhaften an den Kesseln. 2) Ersparniss an Zeit, Brennmaterial und Arbeitskräften. 3) Präservation der condensirten Milch in einer ausserordentlich kurzen Zeit. 4) Absolute Verhütung jeder Zersetzung oder Verschlechterung der Milch in Farbe, Geruch und Geschmack. Die Erfahrung muss diese Vorzüge der Gerber'schen Milch erst be- stätigen. (Siehe Literaturangaben.) Nach der Milchzeitung ^) wird die sog. Scherff'sche Milch, wie bekannt durch Erhitzen von Milch auf etwa 105 ^'C. unter mehreren Atmosphären Druck auch in Stendorf bei Schönwalde in Holstein hergestellt und unter dem Namen „Holsteinische Kuhmilch ohne jeden Zusatz" in den Handel ge- bracht. Es wird bemerkt, dass diese Art der Conservirung nichts Neues sei (ganz richtig; d. R.), indem dieselbe schon seit mehreren Jahren in Romanshorn hergestellt werde (vgl. diesen Jahresbericht 1881. 525); nur die Art und Weise der Herstellung, über die erst später berichtet werden könnte, verdient Beachtung. Marti ny 6) berichtet über Versuche von Vieth mit Milch, die nach J."o°n8o'rv. Scherff conservirt, und nach einem Jahre geprüft wurde. Die Milch zeigte «ier Miich. weder die Eigenschaften von geronnener noch saurer Milch und hatte einen 1) Milchzeitung. Jhrg. 1883. 19. 2) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 986. 8) Ibid. Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 1883. 1839. *) iMilchztg. 1883. 36. 6) Ibid. 343. 6) Biedermanns Centralbl. 1883. 57. Deutsche Jandw. Presse 1882. No. 92. pag. 560. CQ2 Lftndwjrthsehftftlich« Ke^engewsrbe. talgigen Geschmack. Es scheint aus dem Versuche hervorzugehen, dass entweder durch Erwärmung von Milch in verschlossenen Flaschen auf 120 <> C. bei 2 — 4 Atmosphären Druck nicht alle Organismen, welche Um- wandlungen der Milch verursachen, getödtet werden, oder dass gewisse Umwandlungen ohne Veranlassung durch Organismen eintreten können; ferner dass die Haltbarkeit der nach Scherff zubereiteten Milch in unver- änderter Frische bis auf die Dauer eines Jahres nicht unbedingt gewähr- leistet werden kann Verf. theilt noch mit, dass er an Scherff'scher Milch, die 4 — 6 Wochen in einem Zimmer seiner Wohnung, und an einer anderen, die mehrere Monate in einem kühlen Keller aufbewahrt worden war, keinen Unterschied gegenüber frischer Milch hat beobachten können. ("Vgl. diese Berichte Jhrg. 1882. p. 571.) an^o^Me'irv. W. Flcischmann und A. Morgen i) stellten über die nach dem Milch Becker'schen und dem Scherff'schen Verfahren conservirte Milch vergleichende (Bßckör s ■ Scherffs' Untersuchungen an. Sie fanden, dass die Becker sehe Milch sich weniger Verfahren), g^pß^^üß]! verhielt gegen Lab, als gewöhnliche Milch, und bei Selbst- säuerung, sowohl, wie bei Zusatz von verdünnten Säuren ein auffallend lockeres, zartflockiges Gerinnsel lieferte. — Dieselben Eigenschaften zeigt die nach Scherff conservirte Milch in erhöhtem Grade. Die Unterschiede zwischen Scherff'scher und frischer Milch rühren indess nicht, wie be- hauptet wurde, von etwaiger Peptonisirung her, sondern beschränken sich vielmehr darauf, dass Scherff'sche Milch kein gelöstes, sondern coagulirtes Albumin enthält, der Käsestoff in derselben durch Lab nicht zum Gerinnen gebracht werden kann, dass ferner die Eiweissstoffe in Scherff'scher Milch etwas weniger zugänglich für die Einwirkung von Pepsin sind, als in ge- wöhnlicher frischer Milch, und dass endlich der Käsestoff in Scherff'scher Milch durch Milch- und Essigsäure nicht klumpig, sondern feinflockig ge- fällt wird. Demnach ist anzunehmen, dass die günstigen Erfolge, welche durch Anwendung von Scherff'scher Milch bei der Ernährung kranker Kinder erzielt wurden, die leichte Verdaulichkeit, welche man dabei fest- stellte, zu erklären sind, einerseits dadurch, dass sie in Berührung mit Säuren ein sehr feinflockiges, der Einwirkung der Verdauungsflüssigkeit des Magens in hohem Grade Vorschub leistendes Gerinnsel bildet, und anderer- seits dadurch, dass vermöge ihrer Darstellungsweise alle etwa ursprünglich vorhandenen, gesundheitsgefährlichen Mikroorganismen, Gährungserreger und Ansteckungsstoffe sicher und gründlich beseitigt werden, conservir. V. B aum hau er 2) in Harlem, der bereits früher ein Milchconservirungs- von Milch, verfahren ohne irgend welchen Zusatz von anderen Stoffen angegeben hat, theilt in dem „Landbouw-Courant" vom 8. Februar 1883 mit, dass durch angebrachte Vereinfachungen seiner Methode grosse und kleine Quantitäten Milch mit sehr geringen Kosten conservirt werden könnten. Nähere An- gaben fehlen. Elis. Pohl und Ernest Pohl 3) in Liverpool. Neuerung im Verfahren und an den Apparaten zur Conservirung von Milch. Patentnummer nicht angegeben. Vertreter: Ziffer in Berlin, Alexanderstrasse 25. 1) Landwirthschaftl. Versuchsstat. 28. .321. — Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 967. •) Milchztg. 1883. 133. ») Ibid. 359. liandwirthsehaftliohe NebengewArba. ^8^ 0. V. Roden 1) in Hamburg (D. R.-P. No. 24169) beschreibt ein /con*«*^ Verfahren zum Conserviren von Milch durch einstündiges Erhitzen auf von Miich.* 105^ C, an welchem nur die Art des Flaschenverschlusses neu ist. A. Bertling,2) Berlin (D. R.-P. No. 22 272). Milchkochapparat. ^Ippa^af" Busse 3) in Hannover weist neuerdings, bezugnehmend auf seine früheren Wasserstoff- Mittheilungen, auf das von ihm empfohlene Conservirungsmittel für Milch cTnsVvf- und Butter hin, das er (mit einer unzweifelhaft grossen chemischen Frei- fP°^^.?^'"^i heit; d. R.) Wasserstoffsäure (Aseptinsäure) nennt und ihm die Formel Butter. C26H15O14B?? giebt. Nach Busse soll dieses Conservirungsmittel bei der Conservirung von Milch und Butter die günstigsten Resultate geliefert haben und ausserdem den Vortheil besitzen, dass es keinerlei Geruch und Geschmack besitzt und anderen Conservirungsmitteln gegenüber als unbedingt unschädlich gelten kann. An Personen, welche 4 Wochen lang von dieser mit Wasserstoff- säure conservirten Milch tranken, konnten keinerlei schädliche Einflüsse bemerkt werden. Nach den neueren Erfahrungen des Verf. genügt 1 Liter der Flüssig- keit auf 500 Liter, um dieselbe zu conserviren, auf wie lange ist nicht angegeben. Butter, welche durch längeres Aufbewahren etwas Buttersäure gebildet hatte, die sich durch den bekannten unangenehmen Geschmack verrieth, mit Wasserstoffsäure, gemischt mit weichem Wasser, durchgeknetet, erhielt einen vortrefflichen Geschmack und war an Nichts von frisch centrifugirter Butter zu unterscheiden. Borsäure und borsaure Salze haben nach dem Verf. sich weder zur^-^Tf**^" ^• Milchcon- Conservirung von Milch, noch von Butter bewährt, abgesehen davon, dass aeiviruug, der fortgesetzte Genuss von Borsäure oder Boraten sich in gesundheitlicher Beziehung nicht empfehlen dürfte. (Vgl. über diesen Gegenstand die früheren Jahresberichte.) Die Milchzeitung*) bringt im Anschluss hieran mehrere sehr anerken- nende Mittheilungen aus der Praxis über die Busse'sche Conservirungs- flüssigkeit. . M. Schrodt^) in Kiel kritisirt auf Grund eingehender Versuche die Busse'sche Conservirungsflüssigkeit und gelangt nicht zu den günstigen Ergebnissen, wie sie Busse angiebt. Nach dem Verf. besteht die Wasser- stoffsäure genannte Flüssigkeit der Hauptsache nach aus einer Auflösung von Borax in Wasserstoffsuperoxyd und salzsäurehaltigem Wasser. Der Ge- halt an Borax beträgt ungefähr 2 "/o. Als neu muss nach Schrodt die Verwendung von Wasserstoffsuperoxyd bezeichnet wrrden. Auffallend er- scheint es, dass Busse sich abfällig über die Verwendung von Borsäure oder Boraten zu Conservirungszwecken ausspricht, während doch seine Wasserstoffsäure 2 % Borax enthält. Schrodt kritisirt dieses Verfahren Busse's in der schärfsten Weise (und zwar mit Recht. D. R.). Schrodt stellte nun Milchconservirungs- Versuche mit Wasserstoffsuperoxyd einerseits und Borax anderseits an. 1) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 966. — Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. 2943. *) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 966. ») Milchztg. 1888. 330. *) Milchztg. 1883. 377 u. 894. ») Ibid. 785. KOA Landwirthsohaftliohe Nebengewerbe. Sämmtliche Versuche gestatten die Schlussfolgeruug, dass die Busse'sche Flüssigkeit zwar eine stärker conservirende "Wirkung übt, als eine gleich- procentige Boraxlösung, dass dieselbe aber keine besonderen Vortheile hin- t sichtlich der Conservirung der Milch im Vergleiche mit reinem Wasserstoff- superoxyd bietet. Bemerkt sei hier jedoch, dass das letztere das Fort- schreiten der eingetretenen Säuerung der Milch nicht verzögert, ebensowenig, als eine zweiprocentige Boraxlösung, oder die Busse'sche Flüssigkeit. Schrodt ventilirt noch die Frage bezüglich der Schädlichkeit der Borsäure und der Borate, welche von Einigen auf das Bestimmteste behauptet, von Andern wieder bezweifelt wird. Sichere Anhaltspunkte hierüber fehlen noch. (Vergl. diesen Jahresbericht Jhrg. 1877, 672; 1878, 597; 1880, 618.) Der Ver- wendung von Wasserstoffsuperoxyd kann nach Schrodt' kein Bedenken ent- gegen stehen, da dasselbe in Berührung mit organischen Körpern leicht zersetzt wird und bei dieser Zersetzung Wasser und Sauerstoff liefert. (Siehe auch S. 454.) Kaohweia Nach E. Meissl^) gelingt der Nachweis von Benzoesäure in der Milch ^säure'^und ani bcstcn in folgender Weise. 250 — 500 cc Milch werden mit Kalk- oder ^de" Mü h ° Barytwasser schwach alkalisch gemacht und unter Zusatz von Gyps , Sand oder Bimsteinpulver zur Trockne gebracht, die trockne Masse gepulvert, mit verdünnter Schwefelsäure befeuchtet und 3 bis 4 mal mit kaltem 50procen- tigem Alkohol ausgeschüttelt. Die sauren alkoholischen Flüssigkeiten werden mit Baryt neutralisirt, auf ein kleines Volum gebracht und nach noch- maliger Ansäuerung mittelst Aether ausgeschüttelt, der beim Verdunsten die Benzoesäure nur wenig verunreinigt zurücklässt. Zur weiteren Reinigung dient eine Sublimation der Benzoesäure auf dem Wasserbade zwischen Uhr- gläsern. Zum Nachweis der Borsäure lässt sich die bekannte Flammenreaction nicht wohl benutzen, weil die Chloride und Phosphate stören. Meissl schlägt deshalb vor die Asche der Milch mit Salzsäure zu versetzen, einzudampfen und die mit sehr wenig Salzsäure wieder aufgenommene Masse in der be- kannten Weise mit Curcumapapier zu prüfen. Auf diesem Wege lassen sich 1 bis Ya Milligramm Borsäure noch mit Sicherheit nachweisen. Nachweis ^- Bemout^) macht Angaben über ein schnelles Verfahren der Salicyl- Ton Saiioyi- säurebestimmung in geistigen Getränken sowohl , wie in Milch und Butter, ^Miioh,'^ welches auf der Ausbildung der Eisenchloridreaction zur colorimetrischen ^^l^^'^-^T^ Probe beruht. geistigen Getränken. H. Pellet uud L. Biard^) geben die Zusammensetzung einer von ^°Mü^h'^'* ihnen untersuchten condensirten Milch, wie folgt, an: Wasser 26,08 % Asche 1,70 „ Milchzucker 13,80 „ Rohrzucker 42,80 „ Fett 6,87 „ Protein 7,31 „ Rest und Verlust . . . 1,44 „ Im Uebrigen sei auf das Original verwiesen. Zeitschr. f. anal. Chemie 1882. 4. ») Archiv f. Pharmac. III. Reihe. 21. 303. 304. *) Biedermann's Centralbl. 1883. 646. Revue des Industries. 4. Jhrg. 6. Bd. p. 658—667. Landwirtheohftftliohe Nebengewerbe. 585 J. W. Decastro.i) Amer. Pat. v. 24. Dec. 1881. No. 274 469. Die "^""A'lf"*" Patentansprüche lauten: 1) Die Fabricatiou condensirter Milch durch Kochen, Filtration, Verdampfung-, das Filtrirverfahren der gekochten Milch ohne Materialverlust an Fettkörperu wird bewirkt dadurch, dass das Filtermaterial mit einer besonderen Flüssigkeit befeuchtet wird, bevor die kochende Milch hindurchläuft. 2) Das Verfahren zur Herstellung von condensirter Milch ohne Zucker. W. J. Sweetland 1) in Henden will zur Herstellung condensirter ^g^"^®*^^°^" Milch die Milch statt mit Zucker mit einem Flechtenauszuge versetzen, verfahren (Engl. P. 1882. No. 1315.) '^'^ ''''';^- P. Vieth"'') in London berichtet über condensirte Pferdemilch, welche pj°°^g^*\'*^ nach dem Verf. in der Neuzeit von einer Fabrik in Samara in Südrussland in den Handel gebracht und in einem St. Petersburger Kinderhospitale, sowie neuerdings auch in einem Londoner Hospitale mit vorläufig durch- aus günstigem Erfolge verwendet wird. Da das Präparat ohne Zweifel Interesse verdient, sei hier bemerkt, dass sich nach Versuchen von Vieth Proben davon leicht und vollkommen in warmem Wasser lösten und eine Flüssigkeit gaben, die in äusserem Ansehen sich nicht von Milch unter- scheidet, dagegen einen mehr oder weniger unangenehmen Geschmack be- sitzt. Bei längerem Stehen setzt sich eine Rahmschicht von geringer Aus- dehnung, aber sehr compacter Beschaffenheit ab. Das Butterfett, welches aus dieser condensirten Milch dargestellt wurde, zeigte die eigenthümliche Eigenschaft, bei gewöhnlicher Zimmertemperatur flüssig zu bleiben und selbst bei den, dem Gefrierpunkt nahen Temperaturen nicht vollkommen zu einer festen Masse zu erstarren. Die Analyse der beiden Proben condensirter Milch ergab folgende Zu- sammensetzung: I. n Wasser .... 18,80 17,90 Fett 10,08 12,07 Protein .... 15,23 13,50 Zucker .... 54,09 54,88 Asche .... 1,80 1,65 Aus den Zahlen, verglichen mit denjenigen, welche die durchschnittliche Zusammensetzung der Stutenmilch repräsentiren, ergiebt sich, dass die ver- wendete Pferdemilch etwa im Verhältniss von 7 : 1 eingedampft wurde. Nach Mittheilung wird der Pferdemilch vor dem Eindampfen Rohrzucker in der Menge von 2,33 ''/o zugesetzt. A. Müller*) berichtet über die Verwerthung eingedickter Molken zur J^oikenbrod. Brodbereitung und über die Aussicht des Molkengebäckes für die Zukunft; insbesondere in Berlin. C. Bolle 5) an der Provinzial -Meierei in Berlin beleuchtet diese Mit- theilungen Müllers kritisch und nimmt die Priorität des Molkengebäckes auch für sich in Anspruch, da er allein die Eindickung der Molken und die Verbackung praktisch zur Ausführung gebracht hat. Im Uebrigen glaubt ») Chemikerzeitung 1883. 570. 2) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 968. 3) Milchzeitung. Jhrg. 12. 329. *) Landw. Versuchsstat. Bd. 28. 458. Milchzeitung. 1883. No. 49. '^j Milchzeitung. 1883. 9. 586 Land wirthsohaftl ich« Neb enge warb«. rang v. Bier durch Was serstoff- »uperoxyd. Pasteuri- lirung. er diesem Molkenbrod kein zu günstiges Prognostiken stellen zu dürfen ConBervi- und räth wegen der kostspieligen Eiurictitung zur Vorsicht. Versuche von Weingärtner ^), Bier durch Wasserstoffsuperoxyd zu conserviren, gaben mangelhafte Resultate. Gottlieb Behrendt) hat einen Apparat construirt, der das Princip verfolgt, das Pasteurisiren vor dem Abfüllen auf die Versandgefässe zu be- wirken und dann die Abkühlung auf Kellertemperatur vorzunehmen. M. Schwarz 3) hat in einer Reihe von Versuchen festgestellt, dass die Temperaturgrenze für die Lebensfähigkeit der Unterhefe unter 55 •* C. liegt. Eine Hefe, die in einer Nährlösung bei 55 <^ C. getödtet, und unter Zusatz von frischem Malzauszug 40 Stunden lang einer Temperatur von 5 — 7 ^ C. ausgesetzt wurde, ergab nach dieser Zeit keine einzige lebende Hefezelle. Das Haupterforderniss beim Pasteurisiren ist, ein vollständig gleichmässiges Erwärmen des Bieres in jeder einzelnen Flasche auf die nöthige Tempera- tur zu erzielen. Verf. stellte Versuche an bezüglich der Flaschen und dem Teraperaturausgleich zwischen Wasser und Bier in Flaschen. Aus diesen Versuchen ergab sich, dass die Differenz der Temperatur in den Schichten des Bieres verschwindend klein ist. Diese Differenz ist geringer bei Flaschen von dickem Glase, als solchen von dünnem Glase, die Differenz zwischen der Temperatur des Wassers und der des Bieres beträgt bei gleichmässiger Erwärmung des Wassers stets 2 — 3 Grade. Hieraus folgt, dass man beim Pasteurisiren des Bieres möglichst gleichmässig erwärmen und die Temperatur des Wassers längere Zeit hindurch auf 58 ** C. er- halten muss. Nach den Untersuchungen des Verf. über die Ursachen der Trübung eines pasteurisirten Bieres wird dieselbe durch eine Glutinausscheidung hervorgerufen, und kann man trübgevvordene pasteurisirte Flaschenbiere durch abermaliges Erwärmen auf 50 ^ C. wieder für längere Zeit glanzhell herstellen. Pasteuri- B. Langer,'^) Hamburg, (D. R. P. No. 24 936) Hess sich zweckentspre- Appafat. chende Apparate zum Pasteurisiren und Wiederabkühlen von Bier etc. pa- tentiren. Wilhelm Richter, 5) Berlin. (D. R. P. vom 28. Nov. 1882, No. 23 177.) Pasteurisirungsapparat. Der Apparat dient zum Pasteurisiren und Wieder- abkühlen von Bier, Wein und Conserven mittelst Dampf, Wasser oder Luft Beobach- ]y[ Likcy^) findet, dass lichte, feingehopfte Biere sich nicht zum pasteurisir- Pasteunsireu eignen, weil sie unter Annahme brotartigen Geschmackes und tem Bier, ^gj-^g^jgg ^ Vcrlust vou Kohlcnsäure etc. ihren ganzen Character verändern. In viel geringerem Grade ist dies der Fall bei Bieren aus hoch- und stark gedarrtem Malze mit massigem Hopfengehalt. Unter allen Umständen aber 1) Amerikan. Bierbr.? 1883. 287 u. 321. 1883. 916. 2) Biedermanns Centralblatt 1883. 502. Zeitung. 1883. No. 12. Beilage p. 121. 3) Biedermanns Centralblatt. 1883. 560. Zeitung. 1883. p. 227. *) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883.. 917. 6) Ind.-Bl. 1883. 415. «) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 918. AUgem. Zeitschr. f. Bierbrauerei. 1883. 680. Jahresbericht der ehem. Techn. Allgemeine Brauer- u. Hopfen- Allgemeine Brauer- u. Hopfen- Landwirthsehaftliche Nebangewerbe. 587 sei der Verlust an Kohlensäure und damit an Wohlgeschmack ein bedeu- tender. Jedes pasteurisirte Bier, auch das feinst filtrirte, fängt nach drei Monaten, unbeschadet des Geschmackes an abzusetzen. Da diese Aus- scheidungen nicht etwa von Hefe, sondern von einem unvermeidlichen Glutingehalte herrühren, so giebt es ein kaltes und zugleich klares, pasteuri- sirtes Bier auf die Dauer überhaupt nicht. Nach A. Schwarz ^) soll ein längeres Klar- und Haltbarbleiben pasteu- risirten Bieres durch den Zusatz eines kräftigen Antisepticums (Benzoe- oder Salicylsäure) zu erzielen sein. Verbesie- A. G. Salomon^) in London (Engl. Pat. 1882. No. 6089) will sauer mng und gewordenes Bier durch Zusatz von borsaurem Magnesium verbessern und machun^'v. haltbar machen. (?? d. Ref.) d^n/mTeV Prof. Vulpian,3) der Decan der medicinischen Facultät zu Paris, IgtrYnk»*' hat auf Grund langer specieller Beobachtungen und Studien aufs Wärmste befürwortet, die Getränke für die französische Armee fortgesetzt mit Sali- cylsäure zu versehen, um dadurch die Mannschaften vor der Typhus- Epidemie zu bewahren, welche zur Zeit sehr verbreitet war. Dr. J. M. Cyrnos*) schliesst sich dieser Befürwortung in allen Punkten unbedingt an. J. A. Barral^) berichtet über Versuche, welche Ladureau mit Bier saücyiaäura / ' in Bier und angestellt hat, um die conservirende Wirkung der Salicylsäure zu prüfen, wem. Nach diesen Versuchen genügt ein Zusatz von höchstens 10 g Salicylsäure pro Hectoliter Bier um die Essigbildung und andere Veränderungen dieses Getränkes zu verhindern; ausserdem stellte Ladureau fest, dass ein solcher Zusatz der Gesundheit nicht nur nicht schädlich, sondern wohlthätig für dieselbe ist. Um Nachgährungen in bereits fertigen Weinen zu verhindern, ge- ^^^ s'^7jc'^- nügt nach dem Verfasser eine Menge von 50 — 60 mg pro Liter. saure i. Bier, Verf. bespricht auch die zur Salicylsäurebestimmung dienenden Me- Apfe\wein. thoden und weist nach, dass dieselben hinreichend genaue Resultate geben. Um Salicylsäure*') in Bier, Wein, Apfelwein, Confitüren etc. nach- zuweisen, wird empfohlen, der zu untersuchenden Flüssigkeit Vioo ihres Volumens Schwefelsäure zuzusetzen und die Mischung mit Aether zu schütteln. Ist Salicylsäure vorhanden, so giebt die decautirte, mit Wasser gewaschene und der freiwilligen Verdunstung überlassene Aetherschicht mit einem Tropfen sehr verdünnter Eisenchloridlösung die bekannte violette Färbung. H. Pellet und G. de Groberf^) machen ebenfalls Mittheilung über die Bestimmung von Salicylsäure in den Nahrungsmitteln und zwar auf colorimetrischem Wege. R. Malenfant^) verwendet an Stelle des Aethers zur Bestimmung Bestimmung von Salicylsäure in Weinen Chloroform. Man schüttelt mit Chloroform säure im Weine. 1) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 919. Amerik. Bierbr. 1883. 3, 34, 137. 2) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 916. 3) Ind.-Bl. 1883. 68. *) Journal d'Hygiene. 1882. No. 310. 6) Biedermanns Centralbl. 1883. 495. Journal de l'agriculture. 1882. T. IV. No. 705. p. 69—71. 8) Biedermanns Centralbl. Jhrg. 1883. 68. Archiv d. Pharm. Jhrg. 1881. 64. ') Biedermanns Centralbl. Jhrg. 1883. 69. Compt. rend. T. XCIII. 1881 2. Sem. No. 5. p. 278—281. •) Chem.-Ztg. 1883. 1029. Joura. Pharm. Chim. 4. 106. gQQ LandwlTtbgchaftlicbe Nebengewerbe, und prüft etwa 100 ccm der in einem Trichterrohre mit Hahn zu unterst abgesetzten Chloroformschicht mit einem Tropfen der officinellen Eisen- chloridlösung. Die Salicylsäure-Reaction tritt selbst bei 0,2 g in 1 Liter Wein auf. congery. Johu Frosser^) nahm ein Patent auf ein neues Verfahren, Wein und Spirituosen mittelst eines Gemenges von Salicylsäure und Glycerin zu conserviren. Er mischt 16 Thl. Salizylsäure mit 32 Thln. Glycerin in einem Mörser und löst dann in 144 Theilen reinem Weingeiste. (Dürfte wohl kaum anzurathen sein! Anm. d. Ref.) Wickers- heimers j_ Moritz^) untersuchte Wickersheimers Weinconservirungsflüssigkeit viruugs- und fand als wirksame Bestandtheile derselben Salicyl- und Borsäure. Flüssigkeit. Borsäurebe- j Forster^) woist darauf hin, dass die Anwendbarkeit der soge- eintrachtigt o «• /-i o als conser- nannten antiseptischen Stoffe zur Conservirung von Speisen und Getränken m/ttei^die ^icht allein davon abhängt, in wieweit dieselben vom Menschen in den ^"'^.^"]i<=^' Körper aufgenommen werden können, ohne dass deutlich wahrnehmbare keit der '^ ° ' Speisen. Wirkungen, welche den Arzneimitteldosen derselben ähnlich sind, durch sie hervorgerufen werden, sondern dass der Verbrauch der genannten Stoffe als Zusatz zu Nahrungsmitteln möglicherweise auch eine Beschränkung er- leiden kann, wenn die dui'ch Conservesalze haltbar gemachten Speisen im menschlichen Darme unter dem Einfiusse der ersteren anders ausgenützt werden, als die gewöhnlichen, nicht conservirten Speisen. Um diese Frage für die Borsäure zu lösen, hat Verf. mehrere Versuchsreihen angestellt, welche zu dem interessanten Ergebnisse führten, dass in der That ein Ein- fluss dieses Conservirungsmittels in der angedeuteten Richtung ausser allem Zweifel steht. Dieser Einfluss äussert sich zunächst darin, dass die Aus- scheidung der Fäces, speciell der Trockensubstanz und des Stickstoffs in denselben, wenn auch wenig, aber deutlich nachweisbar vermehrt wird. Bemerkenswerth ist, dass die Wirkung der Borsäure auf die Darmentlee- rungen bereits bei einem Verbrauche von 0,5 g im Tage deutlich erkannt werden kann, dass sie proportional der aufgenommenen Menge der Säure ist und endlich dass sie sich noch auf einige Zeit nach der Unterbrechung der Borsäurezufuhr hin erstreckt. Von Bedeutung ist dabei noch, dass der Einfluss der Borsäureaufnahme nicht allein bei der aus pflanzlichen und thierischen Stoffen gemischten Kost, welche an sich bereits viel unverdau- liche Bestandtheile enthält, wahrgenommen werden kann, sondern auch bei dem Genüsse von Milch und Eiern, welche sonst fast vollständig im mensch- lichen Darme verdaut und resorbirt werden. Indem der Verf. den physiologischen Gründen für die beobachtete Er- scheinung nachforscht und dabei findet, dass die Aufnahme von Borsäure mit den Speisen nicht allein zu einer vermehrten Gallenabsonderung, sondern vor Allem zu einer Entleerung von Eiweissstoffen, herrührend aus den Speisen, führt, gelangt er zu dem Schlüsse, dass die Borsäure sich nicht in dem Grade zur Conservirung eignet, als man meist anzunehmen ge- neigt ist. 1) Weinlaube. Jhrg. 1883. 52.5. *) Biedermanns Centralbl. 1883. 8.55. Chem.-Ztg. 1883. No. 29. Weinbau. 1883. 55. Die Weinlaube. Jhrg. 1883. 211. ^) Ber. d. deutschen ehem. Gesellsch. 1883. 1754. Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 969. LandwirthBcfaaftliche Nebengewerbe. 58*) E. Schnitzer^) in München (D. R. P. No. 24 367) versetzt, um Coneervi- ' ^ rung^ von Kaffeemehl haltbar zu machen, dasselbe mit passenden Mengen Zuckerkalk Kaffeemehi. und presst das Gemisch mit oder ohne Zusatz von reinem, gepulvertem Zucker in Formen. Zur Erhöhung der Süssigkeit, wie der Haltbarkeit können die so hergestellten Conservepatronen noch mit einer besondei'en Zuckerschicht überzogen werden. Die von der Firma Alexis Haberkörn in Moskau vertriebenen Eier- ^i^''- conserven sollen nach Prof. Dragendorff^j in Dorpat durch Ein- dampfen unterhalb der Coagulationstemperatur des Albumins bereitet worden sein. Neben der Eiweiss- und Eigelbconserve kommt auch noch eine „Ei- ganz"-Conserve in den Handel, welch letztere die Nährstoffe des Eies in dreifach concentrirter, durch lauwarmes Wasser leicht löslicher, bezw. auf- schliessbarer Form enthält. Vor den nach anderen Methoden conservirten ganzen Eiern wird diese Eiconserve manche Vorzüge haben, namentlich durch den Wegfall der leicht zerbrechlichen Eierschale. A. Gawalowski^) macht Mittheilung von Analysen zweier Conser- Conservir. 1 <• /-i 11 T-. -11 '^"^ roher virungsmittel für Gänseleber. Das eme bestand aus: Ganseieber. Wasser . . . 47,26 «/o Natron . . . 16,18 „ Borsäure . . . 36,57 „ Das andere enthielt 1 ^2 "/o Salicylsäure in schwach spirituöser Lösung. Arthur ZwergeH) veröffentlicht eine Arbeit über Haltbarkeit der Haltbarkeit Presshefe, der wir folgende Schlussfolgerungen entnehmen. Um gesunde und haltbare Hefe zu erzeugen ist: 1) das Hinzutreten von Spaltpilzen in allen Stadien der Fabrikation der Presshefe zu verhüten; 2) zu verhüten, dass sich die Spaltpilze vermehren, und die ihnen eigen- thümliche Gähruugsform einleiten. Grösste Reinlichkeit ist eine Hauptbedingung zur Erzeugung einer halt- baren Presshefe, da es bei der Fabrikation derselben unverhältnissmässig leichter ist eine Krankheit zu verhüten, als sie zu heilen. Thomae-'^) berichtet über Conservirung des Obstes im Obstkeller durch conserTir. Sch-wefeldampf, dass das in einem vorher eingeschwefelten Keller einge- brachte Obst sich sehr gut gehalten habe, während Obst derselben Sorte in einem nicht geschwefelten Keller faulte. 0. Hüttig 6) bespricht in einem längeren Artikel in den „Industrie- blättern" die Verwerthung des Obstes zu Conserven, in erster Linie die Verwerthung der Erdbeeren. Der Artikel hat mehr kulinarisches Interesse und verweisen wir bezüglich des Näheren auf das Original. Verf. macht am Schlüsse auf das einschlägige Werk von Heinrich Semmler „Hebung der Obstverwerthuug und des Obstbaues" aufmerksam. In den Frauendorfer Blättern '') ist eine Conservirungsmethode für ») Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1000. *) Ind.-Bl. 1883. 280. ■) Ibid. 174. *) Biedermanns Centralbl. 1883. 71. — Organ d. Centralver. f, Rübenz.-Ind. N. F. 1882. 724-36. — Ztschr. für Spir.-Industr. 1882. 347. ^) Biedermanns Centralbl. 1883. 500. — Ztschr. d. Ver. nassauischar Land- u. Forstwirthe 1883. 63 u. 64. «) Ind.-Bl. 1883. 233 u. 315. ') Ibid. 285. j^gO Landwirtfaschaftliche Nebengewerbe. Pflaumen angegeben, welche nichts bemerkenswerthes bietet. Die Pflaumen werden einfach in Fässern eingemacht, die vorher gut geschwefelt wurden. Die Oest.-Üng. Wein- und Agric.-Zeitung i) empfiehlt folgendes Mittel, um Obst jahrelang frisch zu erhalten. Gewaschener und getrockneter weisser Sand wird mit Cognac oder Franzbranntwein begossen. Man streue in die Gefässe, in welchen die Früchte aufbewahrt werden, von diesem präi^arirten Sande, so, dass die Früchte einander nicht zu nahe kommen. conservir.^ M. E. Salomou^) hat ausgedehnte Versuche über die Conservvirung und übet, vou Früchteu durch Kälte durchgeführt. conservir. jj. Holzsteiu^) empfiehlt zur Früchteconservirung folgendes Mittel: 'Man löst einige Tropfen Carbolsäure in Wasser und löscht mit diesem eine Quantität gebrannten Kalkes. Wenn dieser zu Pulver zerfallen ist, mischt man mit der Hälfte trockenen Holzkohlenstaubes. Mit diesem Pulver bedeckt man schichtenweise die in Papier eingewickelten Früchte. Trocknen V. Die Industricblätter *) beschreiben ein in Amerika übliches Verfahren, Obst durcn _-, . i i i /~( Evaporation. um J^ rüchte ZU trockucu, ohne dass sie Geschmack und Farbe ändern. Das in Scheiben geschnittene Obst wird mit Schwefeldämpfen, und darauf mit einem trocknen, heissen Luftstrom behandelt. Die Schwefelräucherung zerstört alle Gährungskeime und bewirkt, dass das Obst nach dem Trocknen ebenso weiss ist, als vorher. Trocken-^ A. Wuensch,^) Meissen. D. R.-P. vom 23. Febr. 1882. No. 19 919. Obst, Ge- Das Patent betrifft einen Apparat zum Trocknen von Obst, Gemüse etc. müseeto. Ernst Haas u. Sohn in Sinn. °) D. R-P. vom 24. October 1882, No. 22 975. Das Patent beschreibt einen Obstdörrofen. verfahren^z. A. Magaud^) in Vourles. D. R-P. vom 13. Mai 1882. No. 21 196. T.°Früchten, Zur Aufnahme und Aufbewahrung von Früchten, Blumen, Gemüsen etc. Pi^Jj^g^^g'tc wird eine Schale oder Hülle verwendet, die aus Cement, Kalk, Thon, Lehm etc. hergestellt ist. Um die Schale genügend hart und gegen Nässe un- empfindlich zu machen, wird sie mit Oel, Salzlösungen u. dgl. bestrichen. Im Innern wird sie mit Blättern von dem Baume der betreffenden Frucht ausgefüttert, conservir. Das AI koholisireu desHopfens^) scheint in neuerer Zeit mehr und von i±opien i ri durch mehr an die Stelle des früher üblichen Schwefeins zu treten. Damit der Aiko o . ^jijqJjqi seine conservirenden Eigenschaften ausüben kann, ist es durchaus erforderlich , denselben gleichraässig in der ganzen Masse zu vertheilen, darauf den Hopfen einige Zeit unter luftdichtem Verschluss und öfterem Durchmengen liegen zu lassen und dann erst zu pressen. Die zu diesem Zweck nöthigen Manipulationen werden näher erläutert und hinzugefügt, dass man die conservirende Wirkung des Alkohols durch Auflösen geringer Mengen von Salicylsäure in demselben erhöhen könne. Aufbewahr. E, ß,, Southbj^) erörtert die Aufbewahrung des Hopfens. Er empfiehlt * das Pressen desselben in Blechbüchsen, welche verlöthet werden, sowie die 1) Ind.-Bl. 1883. 166. «) Weinlaube 1883. 604. «) Ind.-Bl. 1883. 150. *) Ibid. 22. ^) Ibid. 168. •) Ibid. 351. ') Ibid. 112. ») Chem. CentraJbl. 1883. 15; Bierbrauer, Ind.-Bl. 1883. 358. ») Jahresber. d. chem. Techn. 1883. 892; Country brewers Gazette 1883. 348. Landwirthachaftliche Nsbeugewerbe. 591 Herstellung eines Extractes. Da aber die Echtheit des Hopfenextractes be- sonders wichtig ist, so befürchtet er, dass die Brauerei die Herstellung des- selben werde überwachen müssen. Zum Hopfentrocknen ^) wird nach dem „Gambrinus" folgendes ^J^^'^^^^l^j^ Verfahren empfohlen. Die Dolden werden auf einem glatten Brette zu einer einige Centimeter hohen Schicht ausgebreitet und vermittelst eines darüber gelegten Brettes gelinde gepresst. Die breitgequetschten Dolden sind so leichter durchdringlich für die Wärme und deshalb leichter auszu- trocknen (?). J. Horadam^) in Düsseldorf versetzt die zu conservirende Leimgallerte ^o°n Lllml mit 8 bis lO^ Chlorcalcium oder Chlormagnesium. Wird der Zusatz bis gaiierte. zu 30% vom Leimgewicht erhöht, so erhält man sehr haltbaren flüssigen Leim. D. R.-P. No. 22 269 vom 13. Sept. 1882. Nach Dr. Besana^) besteht das in England und andern Ländern mit ^^^ ^gg^^^i *!.* Erfolg als Antisepticum und namentlich Conservirungsmittel für Milch, Mittel und Fleisch und andere Nahrungsmittel verwendete Glacialin aus: Borsäure 18, ° ^*®p ^*'- Borax 9, Zucker 9 und Glycerin 6 Theilen.^) Ein römisches Präparat ähnlicher Art enthielt nichts weiter als reine Borsäure, wird „Glacialinsalz" genannt und kostet das Kilo 4M., während der Marktpreis der Borsäure grade die Hälfte beträgt. T. F. Wilkinsf*) in London (Engl. P. 1883. No. 274) empfiehlt zur ^^^^««rvi^^^ Conserviruug von Nahrungsmitteln eine alkoholische Lösung von Metabor- mittein. säure, borsaurem Kalium, Natrium und Ammonium. Himlyß) bespricht in einem Vortrage die Erhaltungssalze und ins- Conservi- J y t^ o o rungssalze. besondere diejenigen des Dr. Oppermaun in socialökonomischer Beziehung. Er erwähnt dabei folgende Präparate: 1) Erhaltungssalz, 2) Einfaches Er- haltungspulver, 3) Zweifaches Erhaltungspulver (Borsäurepräparate), 4) Prä- parirter Schwefel (3 Th. Schwefelblumen und 1 Th. Kalisalpeter), 5) Con- serveäther (Salpetei äther mit 1 7 % Borsäure in Alkohol). R. Dubois^) brachte Birnen unter Glasglocken, die mit Dämpfen von conser- Chloroform^ Aether, Alkohol erfüllt waren, resp. mit Wasser gesättigte Luft wh-kung* v. enthielten. In der chloroformhaltigen und in der ätherhaltigen Luft nahmen Chloroform, ° ° Aether etc. die Birnen nach einigen Stunden die Färbung abgestorbener Blätter an, in der alkoholhaltigen Luft erschien diese Färbung erst im Verlauf von 2 — 3 Tagen, in mit Wasserdampf gesättigter Luft hatten die Birnen selbst noch nach mehreren Tagen ihre Farbe nicht verändert. Nach Verlauf von drei Monaten zeigte sich beim Wiegen, dass sie in chloroformhaltiger Luft den grössten (6,75 %), in alkoholhaltiger Luft den geringsten Gewichtsverlust (0,6 %) erlitten hatten. Nur die in mit Wasserdampf gesättigter Luft ^) Biedermanns Centralbl. 1883. 791. Allgemeine Brauer- u. Hopfenzeitung 1883. 54.5. 2) Dingl. Journ. 248. 303. ») Arch. f. Pharm. (HL Reihe.) 21. 296. — Boston Journ. of Chemistry. — American Journal of Pharmacy. Vol. LIV. 4. Ser. Vol. XII. 629. *) Dieses Präparat hat schon vor Jahren W. F. Grier sich patentiren lassen. Siehe diesen Jahresbericht 1877. 672. *) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1003. Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. 2943. «) Chem. Centralbl. 1883. 733. ') Arch. f. Pharm. (III. Reihe.) 21. 702. Journ. de Pharm, et de Chimie» Serie 5. Tome 7. 394. rqo Landwirthsohaftliche Nebengewerbe. aufbewahrten Flüchte zeigten Schimraelbildung, die andern waren frei davon. In ähnlicher Weise konnten anatomische Präparate und ganze Thiere monate- lang in mit Aetherdampf gesättigter Luft ohne die geringsten Zeichen von Fäulniss aufbewahrt werden. Ebenso lässt sich Blut conserviren; die Blut- kügelchen zersetzen sich nicht, sie erscheinen nur zusammengezogen. — Nach dem Yerf. ist diese neue Aufbewahrungsweise, bei der die Einspritzungen und Untertauchungen in Flüssigkeiten fortfallen, in sehr vielen Fällen an- wendbar. Vgl. diesen Jahresbericht 1877. 672. ver- Dr. Huner^) fand bei Untersuchung des Inhalts einer grossen Zahl cuirch^con- vou Zinndoscu, welche zur Aufbewahrung von Conserven dienten, dass die serve- Mehrzahl der Proben eine grössere oder kleinere Menge dieses Metalles enthielten. Mit Thieren angestellte Versuche bewiesen, dass, während die Zinnoxydsalze unschädlich sind, die Zinuoxydulsalze dagegen überaus giftige Eigenschaften haben, zinngehait Ebcuso machcu Ungar und Bodländer^) auf einen zuweilen vor- '■erven!' kommenden Z in ngch alt couservirter Nahrungsmittel aufmerksam. So ent- hielten Spargel, welche in verzinnten Blechbüchsen conservirt waren, am Rande der Büchsen 0,019 bis 0,033 % , in der Mitte 0,021 bis 0,033 > Zinn. Die stark sauer reagirenden Brühen einiger Büchsen mit Aprikosen und Erdbeeren waren frei von Zinn, dagegen die Frächte selbst zinnhaltig. 100 g Aprikosen der einen Büchse enthielten 0,0185 g, 125 g einer andern Büchse 0,0245 >, 76,5 g Erdbeeren 0,0175% Zinn. In wie weit dieses Zinn gesundheitsschädlich wirkt, müssen weitere Versuche zeigen. Einwirkung Fr. P. Hall 3) liess zur Entscheidung der Frage, ob gewisse, in Metall- \'&Ztn^luf' conserven eingeschlossene Nahrungsmittel das Metall angreifen, verschiedene die Metalle Säureu (Essig-, Wein-, Citronensäure) auf Zinn, Blei und Legirungen dieser ye'büch^en'! Metalle bei Luftzutiitt und Luftabschluss einwirken. Aus den, in Tabellen- form mitgetheilten Versuchen ergiebt sich, dass sowohl die reinen Metalle, als die Legirungen angegriffen werden, dass mit zunehmenden Zinngehalt die Corrosion abnimmt, und dass nicht, wie oft angenorumen, die Legirung stärker, als jedes der beiden Metalle angegriffen wird.. Ferner ist der An- griff auf das Metall bei Luftzutritt stärker, als bei Luftabschluss, weshalb nach dem Verf. Metallconserven nach dem Oeffnen sofort ganz entleert werden sollten. Es soll nur mit reinem Zinn überzogenes Eisenblech zu Conservebüchsen verwendet und auch in Rücksicht auf die verschiedenen, im Handel vorkommenden Stanniolsorten Vorsicht beobachtet werden, coneerve- Die Industrieblätter ^) bringen Mittheilungen über Constructionen von büohsen. ygj.g(,]jijjsseQ fQj. Conservcbüchsen, und zwar nach H. Hildebrand in Scheck- thal, ferner Wucherer in Würzburg und Becker & Co. in Rottmünde-, ferner^) empfehlen sie einfache Glasplatten, die auf einer Seite matt geschliffen sind, ebenso muss der obere Rand der Aufbewahrungsgefässe matt geschliffen sein. Beim Verschliessen wird dieser Rand mit einer dünnen Lage frischen Fettes (oder reinen Paraffins) bestrichen und die Glasplatte mit der matt- geschliffenen Seite aufgedrückt. Das Ganze wird schliesslich mit Perga- mentpapier möglichst fest überbunden. 1) Arch. f. Pharm. (III. Reihe.) 21. 76. Journ. de Pharm, et de Chimie S6rie 6. Tome 6. 362. Annal. d'hyg. 87. 1882. 2) Pharm. Centralh. 1883. 560. Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1003. 8) lüd.-Bl. 1883. 286. Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. 1216. *) Industrieblätter 1883. 224. B) Ibid. 248. Landwirthschaftliche Nebengewerbe. 593 Märcker^) empfiehlt Aneesichts des "Verlustes an Nährstoffen, der bei .conser- / * *-^ ' virung von dem üblichen Einmieten der Diffusiousrückstände zum Zwecke der Conser- Futter, virung entsteht, ein anderes Verfahren der Conservirung und zwar das Ein- trocknen derselben, lieber die Zusammensetzung der so conservirten Dif- fusionsrückstände, sowie über den auf Grund von Fütterungsversuchen festgestellten Kährwerth derselben enthält die angeführte Mittheilung Ein- gehendes und es sei an dieser Stelle nur darauf verwiesen. Bezüglich des Verlustes, welche die Diffusionsschnitzel beim Einmieten in Erdginiben er- leiden, giebt Märcker folgende Zahlen an: Organische Substanz 34,8 o/o Verlust Holzfaser 29,6 „ „ Stickstoffhaltige Bestandtheile . 24,5 „ „ Stickstofffreie Extractstoffe . . 37,8 „ „ Wessling und Märcker^) berichten über einen Kartoffeleinsäuerungs- conser- versuch betreffs Conservirung der Kartoffeln. 1440 Ctr. Kartoffeln wurden Kartoffeln^ in Schnitzel verwandelt und unter Zusatz von 30 Ctr. Kochsalz eingemietet. Sowohl die frischen, wie die nach ca. 3 Monaten der Miete entnommenen Kartoffeln wurden auf ihre Zusammensetzung untersucht. Frisch Eingesäuert 0/ 0/ /o /o Feuchtigkeit 73,9 56,6 Trockensubstanz 26,1 43,4 Mineralsloffe 1,1 4,4 Stickstoffhaltige Stoffe ... 2,2 2,0 Holzfaser 0,76 1,1 Stickstofffreie Stoffe und Fett 22,1 35,8 Verff. empfehlen in Hinblick auf die schlechten Erfolge anderer Con- servirungsmethoden das Dämpfen und Einsäuern der Kartoffeln trotz des bedeutenden Verk :tes an Nährstoffen. A. Hirschberg 3j bespricht verschiedene Methoden zur Conservirung von Kartoffeln, namentlich durch Behandeln von Kartoffelscheibeu mit an- gesäuertem Wasser, Stenglein ^) empfiehlt zum Conserviren bezw. Abdampfen von Schlempe Conserviren den Gontart'schen Apparat. Durch eine mit Scheiben versehene Welle, schiempe. die über dem Abdampfgefäss rotirt, wird die Verdarapfungsfläche in dem Grade vermehrt, dass die Flüssigkeit trotz heftigen Feuerns kaum ins Kochen geräth. Die eingedickte Schlempe wird dann zu Kuchen gepresst, wobei eine schwarzbraune Flüssigkeit abläuft. Wie gross der Verlust an Nährstoffen durch diese abfliessende Brühe ist, muss zunächst noch festge- stellt werden, Dr. G. Baumert ö) in Halle. Apparat zur Verarbeitung der Schlempe auf Futterkuchen. Patentnummer und Vertretung nicht angegeben. Wie ist die Schlempe vor dem Sauerwerden zu hüten?^) Das Schlempe- reservoir muss möglichst oft ausgeleert und gründlich gereinigt werden. 1) Milchzeit. 1883. 759. Laudw. Versuchs-Stationen. Bd. 28. 465. 2) Biedermann's Centralbl. 1883, 269. 8) Chemikerzeituüg 1883. 782. *) Dingl. Joiirn. 249. 228. ^) Milchzeitung. 1883. 746. «) Biedermanu's Centralbl. 1883. 358. Zeitschr. f. Spiridusind. 1882. 447. Jahresbericht. 1883, 38 594 Landwirthschaftliche Nebengewerbe. Dann muss die Schlempe entweder sehr rasch durch Abkühlung auf etwa 15 0 R. gebracht, oder durch Einlassen von Retourdampf auf einer Tempe- ratur von 450 R. erhalten werden. Die mittleren Temperaturen, die um 33*' herumliegen, sind zu vermeiden, da gerade bei diesen Temperaturen die Säurebildung stattfindet. Tim^iTg^v'^^ii H- Wood^) von Merton verbreitet sich gelegentlich eines Vortrages Mais(Sauer. in einer Sitzung der Wayland Agricultural Association, mitgetheilt in dem Blatte „The Farmer and the Chamber of Agriculture Journal", über den Werth des Sauerfutters (ensilage), diese Art der Futterconservirung erscheint um so wichtiger, seit der Franzose Gossard durch die Mittheilung über seine Erfahrungen mit eingemachtem Grünfutter (Sauerfutter) die Aufmerksam- keit der Landwirthe aller Länder auf sich gezogen hat. Nach der ange- stellten Analyse hat die ensilage einen enormen Vorzug durch die grosse Menge verdaulicher Bestandtheile. Mit diesen Ergebnissen stimmen die- jenigen der Versuche von Professor Weiske nicht überein, nach welchem durch diese Art der Futterconservirung des grünen Futters die unver- daulichen Bestandtheile des grünen Futters vermehrt würden. Desgleichen theilt Stutzer ^j iu Bonn auf Grund vorgenommener Ver- suche mit, dass beim Einsäuern von Mais ein überwiegend grosser Theil der Stickstoffsubstanz aus Zersetzungsproducten der Eiweissstoffe besteht und dass demnach der Verlust an Nährkraft beim Einsäuern von Mais ein ganz bedeutender sei. Nach dem Verf. müssen weitere Untersuchungen zeigen, ob das betreffende Conserviruugsverfahren unter diesen Umständen ein vor- theilhaftes wäre. Auch Dr. F. G. Stehler s) in Zürich bringt in der Schweizer landw. Zeitung Heft 2. 1883 einen Artikel über Futterconservirung von Grünfutter in Gruben. Dieser Verf. hat wie Weiske gefunden, dass durch Einmachen von Grünfutter in Gruben die verdaulichen Nähi'stoffe vermindert werden. Es erscheint nach allen bisherigen Erfahrungen ausser allem Zweifel, dass der Erfolg bei dieser Couserviruugsmethode sowohl von der Art des Futters, als auch speciell von der Ausführung des Einmachens abbängig ist. rung^vln ^- Lc charti er •^) theilt gelegentlich seiner Versuche über Fermen- Grünfutter. tation grüucr Pflauzentheile die Veränderungen mit, welche der Fermen- tationsprocess hinsichtlich der Zusammensetzung der betreffenden Futterstoffe hervorruft. Aus diesen Mittheilungeu geht im Wesentlichen hervor, dass bei der Couservirung von Grüufutter im Allgemeinen eine leichte Vermin- derung in dem Gehalte an stickstoffhaltiger Substanz bemerkbar wird. Die grösste Einbusse erleiden die fermentirten Stoffe an Kohlehydraten, insbe- sondere an Glycose und Zucker. Trotz dieses grossen Verlustes hält Verf. mit Grandeau die Fermentirung der Futterstoffe iu Gruben für vortheilhaft, weil (entgegen den Ansichten anderer Forscher) die fermeutirte Masse weit vollkommener verdaulich würde, als die ursprüngliche, bereitung. W. Schuster^) auf Dominium Blumenfelde verbreitet sich in einem bemerkenswerthen Artikel über die Sauerheubereituug und führt die Haupt- punkte au, welche nach seiner Meinung für das Einmachen von Grünfatter *) Milchzeitung. 1883. 167. 2) Ibid. 214. ») Ibid. 167. *) Biedermann's Centralbl. Jhrg. 12. 166. Annales agronomiquea 1881. 481. '^) Milchzeituüg. 1883. 149. Laudwirthschaftliche Nebeugewerbe. 595 von besonderem Gewichte sind. Auch über die Vortheile der Sauerheu- bereitung spricht sich der Verf. gegenüber der Ansicht von anderer Seite in einigen prägnanten, diese Vortheile kennzeichnenden Sätzen aus. Die bad. laudw. Zeitung i) empfiehlt, längere Zeit im Regen gelegenes Einsalzen und nicht dürr eingebrachtes Heu mit Salz zu behandeln; auf 20 Ctr. Heu etwa 9 — 10 Pfund Salz. Das Salz verhütet die Schimmelbildung und be- fördert während der Gähruug des Heues im Heustock die Milchsäurebildung, wodurch es wieder bedeutend an Nahruugswerth gewinnt. Ein mit J. K. Unterzeichneter^) entwickelt in der Wiener landw. Zeit, sauerfutter- vom 27. Januar 1883 seine Idee zur Herstellung einer Presse für Sauer- p""^"«- futter. Nach dem ungenannten Verf. gehört zum Gelingen einer guten Sauerfutterbereitung vor Allem ein möglichst gleichmässiges festes Lagern der grünen Futterstoffe. Bezüglich des näheren Inhaltes des Artikels sei auf das Original verwiesen. F. und J. S. Burt^) zu Wiutertone (England) stellen eine Schneide- Scbneide- maschine für Sauerfutter her (Ensilage cutter), deren Beschreibung das engl, für^s'auer- Blatt „The Farmer and the Chamber of Agriculture Journal", Nummer vom f""er. 14. Mai 1883, bringt. Auch M. Albaret*) in Liancourt hat einen zum Zwecke der Sauer- futterbereituDg dienenden Maisschneider construirt. E. V. Schütz 5) in Magdeburg. Verfahren und Apparate zur Trock- Conser- uung von Rübenrückständen der Zuckerfabrication zum Zwecke besserer Bübeli^ücif- Couservirung. Patentnummer und Vertretung nicht angegeben. standen. J. L. WenseH) Berlin. D. R.-P. vom 30. Nov. 1882. No. 23 792. Conser- Um Blumen, Blätter etc. zu conserviren, werden die betreffenden Pflanzen- biu^bIi und theile mit einem Schellack- oder Harzüberzug versehen, bis sie völlig aus- blättern, getrocknet sind; durch die feinen Risse des üeberzuges entweicht die Feuch- tigkeit allmählich. Nach dem Ablösen des Schellacküberzuges durch Spiritus erscheinen die Pflanzentheile wieder in ihrer ursprünglichen Formenschärfe. Nach dem Scient. Amer.'^) werden Pfähle gegen Fäulniss des in der conser- Erde stehenden Theiles durch einen aus Leinöl und Kohle zusammenge- '^'"hoIz^-"" setzten Anstrich auf viele Jahre geschützt. Heissem Leinöl wird bis zur pfählen. Consistenz dicker Oelfarbe pulverisirte Kohle zugesetzt und dieses Gemenge heiss auf die Pfähle gestrichen. Fayol^) berichtet über seit 10 Jahren fortgesetzte Versuche be- conserviren treffend die Präparation des in den Kohlengruben von Commentry ver- ^°^ ^°^^- wandten Holzes. Eine Behandlung mit Theer vermehrt merklich die Dauer des Eichen- holzes, verdoppelt dieselbe zuweilen, wobei es fast gleichgültig, ob die Be- handlung bei gewöhnlicher Temperatur oder bei 140 *' vorgenommen wurde. Dagegen vermehrt Theer die Dauerhaftigkeit des Tannenholzes nur wenig. Tränken mit Eisenvitriol verzehnfacht die Dauer des Eichenholzes und 1) Industrieblätter 1883. 237. 2) MilchzeituQg. 1883. 89. ») Ibid. 330. *) Ibid. 312. 6) Ibid. 713. «) Industrieblätter 1883. 391. ') Industrieblätter 1883. 286. «) Archiv f. Pharm. (III. Reihe.) 21. 134. Journ. de Pharm, et de Chimie. S6rie .5. Tome VI. 364. Revue des eaux et forets. 38* 596 Landwirthschaftliche Kebengewerbe. zwar liefert ein Eintauchen während 24 Stunden in eine 20%ige Eisen- vitriollösuug ebenso gute Erfolge, wie viel länger dauernde Eiutauchuugen in bedeutend concentrirtei'e Lösungen. Trocknes und nasses Holz verhielten sich hierbei gleich, conservir. Im Anschluss hieran sei ein Vortrag von Claus ^) erwähnt, welcher von Holz- ,. ,T , . , . , , , , Tl..,, 1 , ' ' schwellen, die Verhältnisse behandelt, die bei Auswahl und Imprägniruiig von Holz- schwellen für die Eisenbahnen der verschiedenen Länder statthaben. Claus bezeichnet schliesslich das in Deutschland geübte Rütgers'sche Iinprägnirungs- verfahren mit Kreosotöl als das bisher erfahrungsgemäss beste. Das Blythe'sche Verfahren bezeichuet auch Rütgers als höchst mangelhaft. Haltbar- j_ Ncsslcr^) emptichlt für das Conservireu von Rebpfähien das Kreosot. machen von _ . . . ' . . . .. , , . ,.^ Holz. Dasselbe wird in einem geräumigen Kessel erhitzt, die gut getrockneten Pfähle hineingestellt, und 12 Stunden darin stehen gelassen. Auch das Carbolineum wird von ihm empfohlen zum Anstreichen von Holzwareu. Die kreosotirten Pfähle sollen erst ein Jahr nach dem Imprägniren benutzt werden, um zu verhüten, dass die Trauben einen Beigeschmack bekommen, was in einigen Fällen bei Verwendung von kreosotirten Pfählen beob- achtet wurde. Conserviren A. Keim uud F. Thenu^) in München: Verfahren zum Conserviren ein. |jg2^ Färben von Kunstdenkmälern aus Stein. D. R.-P. No. 24647 vom 11. März 1883. von'ste^re^A ^- Grebring^) in Landshut. Herstellung von wasserdichten Anstrichen Pappe etc.' für Steine, Verputz, Pappe u. s. w. Schmelze von gleichen Theilen palmi- tinsaurer Thonerde und Colophonium oder Mischung von palmitinsaurer Thonerde mit Wachs und Lösung dieser Gemische in Aetznatronlauge. Nach dem Trocknen des Anstriches wird derselbe mit einer schwachen Lösung von schwefelsaurer Thonerde unlöslich gemacht. D. R,-P. vom 26. März 1882. No. 20 725. Conservir. jj^_ Krause^) berichtet zunächst über die verschiedenen Methoden der der üiisen- / aiterthümer. Conscrvlrung vou Eisen-Alterthümem, uud theilt dann ein neues Verfahren mit. Nach demselben werden die Objecte, nachdem sie sorgfältig gereinigt und die Blasenansätze aufgestochen oder aufgebohrt sind, mit reinem Wasser anhaltend ausgelaugt unter wiederholter Erneuerung des Wassers, so lange bis das Wasser keine Spur von gelöstem Eisen mehr enthält. Man ver- wendet am besten warmes Wasser. Durch das Auswaschen werden die löslichen Eisensalze aus den Objecten gelöst und entfernt; es bedarf nur noch des vorsichtigen Trocknens bei massiger Wärme. Hierauf kann man noch die Oberfläche mit Leinöl oder dünner Harzlösung tränken, ebenso ist eine Tränkung mit schwacher Harzlösung vor der Auslauguug für sehr bröcklige Gegenstände, der leichteren Hantirung wegen, zu empfehlen. vonEUen. J- P- ^\\\^) in Ncw-York (Americ. P. No. 283 999 und 284 002) will die Eisen- und Stahl waaren in verschiedenen Oefen mit überhitztem Wasserdampf, Kohlenwasserstoffdämpfen u. dgl. behandeln. 1) Jahresbericht d. ehem. Techn. 1883. 1202. Glaser's Annal. 1883. Bd. 2. pag. 7. 2) Ind -El. 1883. 49. Wochenbl. d. landw. Ver. in Baden 1883. 160. ») Dingl. Journ. ^-^ 556. *) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1883. 582. 6) lud.-Bl. 1883. 823. «) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 236. Landwirthsohaftlicli© Nebengewerbe. 597 L. Kirsch!) beschreibt das Bower-Barff sehe Verfahren. Bower- F. Weite r2j in Lüttich (D. R.-P. No. 22 858) verwendet zur Er- ^s'chuu" Zeugung einer vor Rost schützenden Declischicht auf Eisen und Stahl durch Z^'"'ä!'"'^ Behandlung der betreffenden Gegenstände mit überhitztem Wasserdampfe einen Muffelofen, dessen Construction näher beschrieben wird. D. Thomson 3) in Leeds (D. R.-P. No. 22 543) verwendet zu gleichem Zwecke eine Muffel mit Leuchtgasheizung. Viradtzeff*) empfiehlt als wirksames Mittel zum Einbalsamiren von £°°^"^^^'';-^;; Körpern und Conserviren von Geweben eine Mischung von Tbymol 5, Alkohol 45, Glycerin 2,16, Wasser 1,05 Theilen. J. Dorn, 5) Petersdorf, schlägt bei der Filtration von Wasser den ^^^'^«^"^^f^ umgekehrten Weg ein, wie gewöhnlich; er filtrirt nicht von oben nach unten, sondern lässt das Wasser durch Schichten von Kies, Koaks, Sand von unten eintreten, nachdem die gröberen Verunreinigungen schon vorher durch Absetzen entfernt sind. Bei dieser Gelegenheit wird erwähnt, dass in Groningen in Holland eine Reinigung der Leitungswasser in den dortigen Wasserwerken von torfigen Bestandtheilen durch Zusatz von Alaun im Verhältniss von 1 : 8000 erzielt wird. Huizinga und van Calcer sprechen sich sehr günstig über dieses übrigens uralte Verfahren aus. E. Reidemeisterß) in Magdeburg. Verfahren zur Desinfection und ^^einigung^ Klärung von Wasser. Dem Wasser werden Kaliumpermanganat und Wasser- von wasser, Stoffsuperoxyd zugesetzt. Der unter Sauerstoffentwicklung (was für Trink- wasser nützlich ist) sich bildende voluminöse Niederschlag von Manganoxyd- hydrat reisst die suspendirten Stoffe und angeblich auch die im Wasser enthaltenen Mikroorganismen (?) mit sich nieder. Es sollen nur ausser- ordentlich geringe Mengen von Reagentien erforderlich sein. D. R.-P. vom 2. Juli 1882. No. 21 210. Fritz Kleemann'^) in Schöningen erzeugt aus Holzkohle, Knochen- Fntration ▼. kohle, Steinkohlenkoaks und etwas Thon Filterkörper, welche diese Materialien schichtweise enthalten, so dass das zu reinigende Wasser dieselben nach einander passiren muss. D. R.-P. No. 23 725 vom 5. August 1882. ' Pu Isometer Engineering Company: 8) Filtrirapparat. E. Gramer, 9) Brieg. Sandfilteranlage mit künstlich vergrösserter Filterfläche. D. R.-P. No. 23 060 v. 10. Nov. 1882. Literatur. Dr. N. Gerber: Die natürliche Präservation der Kuhmilch nnd die Milchverpro- viantirung d. Zukunft, sowie deren Werth für die Hygiene u. National- ökonomie. New-Zork, 1883. 8». 16 Seiten. ») Revue univers. 1882. 608. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1883. 176. Jahresher. d. ehem. Tecbn. 1883. 236. 2) Jahrpsber. d. ehem. Techn. 1883. 235. 3) Dingl. polyt. Journ. 250. 24. Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 236. *) Ind-Bl. 1883. ,54. Oesterr. Apothekerztg. «) Ind.-Bl. 1883. 161. «) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1883. 818. ') Dingl. Jnurn. 250. 474. •) Ibid. 249. 370. •) Ibid. 250. 110. ^(^^ LandwirtliBchaftliche Nebengswarbe. J. Meiucke: Eusilage cller Nedkuling og Opbevarung af Gronfoder. Foredrag 1. det kgl. LaudLusholduingsselskab d. 14 Marts 1883. Koppenhageu, lloffensberg u. Traps. 1883. 8". 44 Seiten. Alexis HaberkorD: Eiercouserven f. Speisezwecke. St Petersburg, 1883. ßuch- druckerei von A. Tagow. Ch. Heinzerling: Die Conservirung der Nahrungs- u. Genussmittel. 2. Heft. Die spec. Methoden der P'leischconservirung. Knapp. Halle. Himly: Die Erfaaltungssalze im allgem-einen und die des Dr. Oppermann im be- sonderen, in socialökonomischer Beziehung. (Vortrag, geh. im naturvviss. Ver. in Kiel am 7. Mai 1883.) Kiel, Schmidt u. Klanning. eSeVsub- Marcus und Pin et i) stellten Versuche an über die Wirkung ver- stanzen auf scbiedener Substanzen auf Fäulnissbacterien. Als Näbrflüssigkeit diente eine b^cterien" Lösung vou Zucker, Kaliumphosphat und Amraoniumphosphat, welche auf 35 — 40<> C. erhalten und entweder mit einem Stück frischen Froschmuskels oder mit einigen Tropfen faulender Flüssigkeit versetzt wurde. Folgende Tabelle enthält die Hauptresultate der Versuche: Verhinderung der Tödtung der Entwickelung entwickelten von Bacterien Bacterien 7o 7o Chlor 0,03 0,04 Sublimat 0,04 0,50 Kaliumpermanganat . . . 0,10 1,50 Salicylsäure 0,13 0,26 Natriumbenzoat . . . . 0,18 5,00 Kreosot 0,25 1,50 Natriumsalicylat .... 0,40 2,00 Chiniuchlorhydrat . . . 0,45 4,50 Phenol 0,50 4,25 Schwefelsäure 0,60 0,65 Borsäure 0,75 3,50 Chloral 1,00 5,00 Salzsäure 1,35 5,00 Alkohol 2,50 25,50 Dimethylresorcin .... 5,00 ohne Wirkuug Antisept. R. Maly2) u. Fr. Emich berichten über die antiseptischen Wirkungen Gau^n-''" der Gallensäuren. Nach den Verff. geht Fleisch durch einen Zusatz von 0,2 7o Taurocholsäure oder Glycocholsäure nicht mehr in Fäulniss über, wenngleich die Bildung von Schimmelpilzen dadurch nicht veihindert wird. Die Fäulniss von Pankreas dagegen wird durch einen Zusatz selbst von 2 % Glycocholsäure wenn auch verzögert, so doch nicht verhindert, während in gleichem Falle ein Zusatz von 0,5 % Taurocholsäure die Fäulniss völlig vernichtet. Die alkoholische Gährung wird durch 0,5 % Taurocholsäure vollständig aufgehoben, durch kleinere Mengen verzögert, während sie durch Glycocholsäure sogar befördert zu werden scheint. Ebenso wird die Milchsäuregährung durch einen Zusatz von 0,25 % Taurocholsäure aufge- sauren. 1) Jahresbericht für Thierchemie. 12. 515. Compt. rend. soc. de Biolog. 1882. 718. ») Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1883. 974. liandwirthsohaftliche Nebengewerbe. ^iQQ hoben, während sie durch Glycocholsäure nur beeinträchtigt, aber nicht verhindert wird. Aehnliche Wirkungen zeigen Glychochol- und Taurocholsäuren bei der Pepsiuverdauuug, bei der Einwirkung von Trypsin auf Stärke und bei der- jenigen von Emulsin auf Amygdaliu. J. Tyndall^) berichtet über Versuche mit sterilisirten thierischen und^i.'^^"^» ^ei pflanzlichen Aufgüssen, die durch das Wasser eines Baches, sowie durch die Entwick- eineu an Organismen reichen Aufguss inficirt wurden. In denjenigen Flaschen, BacÄrlen. die dem Sonnenlichte exponirt wurden, trat erst nach 3 Tagen Trübung ein; während in den Flaschen, die beschattet geblieben waren, schon nach 34 Stunden sich Trübung zeigte. Einschlagende Versuche sollen ermitteln, inwieweit diese Beobachtungen zu verwertheu sind, um Fleisch gegen Fäul- niss zu schützen. J. Jamieson^) hat analoge Versuche angestellt, die aber nicht zu gleichen Resultaten führten. Derselbe prüfte auch, welche Rolle bei der directen Lichtwirkung die Temperaturerhöhung spiele. Die einschlägigen Versuche ergaben, dass die directe Sonnenstrahlung, die mit massigen oder niedrigen Temperaturen eiuhergeht, keinen zerstörenden Einfluss auf die Bacterien ausübt. Trockne Bacterien, die der Sonne und der Luft frei exponirt wurden, waren in 2 — 4 Tagen getödtet. Es ist also somit eine directe Wirkung der Lichtstrahlen auf die Bacterien noch nicht sicher nach- gewiesen. Pulliot^) hat 'das Verfahren von Ch. Girard und J. A. Pabst, Blei-^ieitammer- kammerkrystallezur Desinfection zu verwenden, benutzt, um üble Gerüche, uesinfec- sowie Keim- und Gäbrungsstoflfe in grossen Räumen zu zerstören. Mau ^i"»!^™!"®!- stellt in die zu desinficirenden Räume poröse Thongefässe, welche mit nitroser Schwefelsäure gefüllt sind. Die nun allmählich durchschwitzende, an den Gefässwänden herablaufende Säure entwickelt mit der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit Dämpfe, die genügen zur Desinfection der um- gebenden Atmosphäre. Da die Entwicklung von nitrosen Dämpfen für Krankenzimmer nicht selten zu lebhaft ist, umgiebt man die porösen cylin- drischen Gefässe mit einem zweiten Gefäss, welches Alkohol enthält. Es entsteht dadurch Salpetersäureäther, der auch von empfindlichen Personen leicht vertragen werden kann. (Vgl. diese Berichte 1883. p. 587.) V. Burg^j berichtet über den günstigen Einfluss von Kupfer gegen Desinficirt. infectiöse Krankheiten, gestützt auf statistisches Material über die Wider- "' E^glTn-'^*" standsfähigkeit der Kupferarbeiter bei der letzten Typhusepidemie in Paris. fP^*"®"^ ,'^^'' (Vgl. diese Berichte, Jhrg. 1882. p. 581.) Burg 5) berichtet weiter, dass zahlreiche Beobachtungen in verschie- denen Ländern ergeben haben, dass Kupfer auch einen beträchtlichen Schutz gegen Cholera bildet. Neuere Versuche hätten ergeben, dass das Kupfer zu den besten und gefahrlosen antiseptischen Körpern gehört. Bochefontaine ^) berichtet über Versuche betr. die Einwirkung "^on ^^^^^^f^^_ Kupfersulfat auf Mikrobien, wonach die Mikrobien noch in einer einpro- suUate auf ' ^ Mikrobien. 1) Biedermann's Centralbl. 1883. 648. D. Naturforscher 1882. 40. 2) Biedermann's Centralbl. 1883. 857. D. Naturf. 1883. 116. Royal Society of Victoria. 8. .Juni 1882. 3) Inrt.-BI. 1883. 296. *) Chemikerzeitung. 1883. 715. Compt. read. 96. 1250. s) Chemikerzeitung. 1883. 1163. «) Chemikerzeitung. 1883. 1532. Journ. Pharm. Chim. 4. 401. CAA LaiidwirlhBchaftlicho Nebengewerbe. centigen Kupfersulfatlösung vegetiren, und der Schutz dieses Salzes gegen Cholera, falls diese Krankheit durch Mikrobien verursacht sein sollte, sehr problematisch wäre. J. Riche bezeichnet das Kupfersulfat als eines der wirksamsten antiseptiscben Mittel. wtr'kun^ldes H. Schulz 1) bericMct über die antiseptische Wirkung des Nickel- Nickei- chlorürs. cnlorüra. vaseiin mit L. Cham pionn icre^) empfiehlt bei empfindlichen Hautwunden, übel- Antisepu- * riechenden Ekzema etc. die Anwendung eines Gemisches von Vaseiin mit cum. Borsäure im Verhältnlss von 6 : 30. Diese antiseptische Mischung ist nicht reizend, hält sich unbegrenzt lange gut und gestattet den vielseitigsten Gebrauch. Antisepti- c. Aschmann^) in Löwen. Herstellung eines Äntisepticums, „Anti- baoterid). bactcrid" genannt. 338 Gew.-Thl. Borax und 198 Gew.-Thl. Traubenzucker werden in wenig Wasser gelöst, die Lösung mit 124 Gew.-Thl. Borsäure versetzt und soweit eingedampft, dass sie beim Erkalten erstarrt. D. R.-P. vom 16. Juli 1881 No. 34 366. (Was der Traubenzucker hierbei für eine Rolle spielt, ist nicht verständlich. Der Ref.) Antisept. Ernst Glanz 4) D. R.-P. vom 22. April 1882 No. 20 913. Gegenstand Flüssigkeit. , ^.^ . ^. \, . . _ .f , . , . des Patentes ist die Verwendung einer Mischung von essig- und ameisensaurer Thouerde, welche durch Wechselzersetzung zwischen essig- und ameisen- saurem Kalk, Strontian, Baryt oder Bleioxyd mit schwefelsaurer Thouerde, oder durch Auflösen von Thouerdehydrat in einem Gemisch von Essig- und Ameisensäure, erhalten wird, zu Desinfectionszwecken. säu-TafB" H- Schulz 5) fand, dass Citronensäure im Stande ist, den Eintritt von Anti- Fäulnissprocessen hinauszuschieben, und dass sie für niedere Organismen ^ ^ """' ein ziemlich intensives Gift ist; Schimmelbildung vermag sie nicht zu ver- hindern, Citronensäurelösungen selbst schimmeln im Gegentheil sehr leicht. Dem Natronsalze geht jede Einwirkung auf Fäulnissprocesse ab, um so be- merkenswerther ist seine Wirksamkeit bei Fieberzuständen. Aus diesen Thatsachen erklären sich die zuweilen nach Citronensäune beobachteten therapeutischen Erfolge. Neues Anti- P. Repond^) hat im Salicylresorcinketon ein wirksames Antisepticum sep loum. ggfyjjjjgjj^ Ebenfalls antiseptisch, jedoch in geringerem Grade wirkt Salicyl- phenolketon. Antisept. G. Marpmauu'') stellte Versuche an mit Arzneimitteln bezüglich mUteT ihrer antiseptischen Eigenschaften, und stellte fest, dass Jodtinctur, Queck- silbersalbe, namentlich aber Bleiwasser, als Antiseptica werthvoll sind. Desinfection Adolf Frank. «) (D. R.-P. vom 19. Februar 1882. No. 21644.) mit Brom. Pestc porösc Massen, namentlich Kieseiguhr, welche mit Brom getränkt 1) Chemikerzeitung. 188:5. 715. C. Bl. med. Wissensch. 1883. 368. 2) Archiv f. Pharm. (III. Reihe). 21. 453; L'Uniou pharmaceutique. Vol. 23. No. 11. 506. Journal de med. et chir. pratique. ') ßer. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. 2780. *) Chemikerzeitung. 1883. 32.5. Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 1883. 448. 5) Chem. Centralbl. 1883 746. Deutsche med. Wochenschr. 1883. No. 27. Med. Centralbl. 21. 688. «) Chem. Centralbl. 1883. 643. Corresp.-Blatt. f. Schweizer Aerzte. 1883. No. 8. Mediz. C.-Bl. 21. 6.53. ') Chemikerzeitung. 1883. 76. Archiv der Pharmacie. 17. 905. *) Chemikerzeitung. 1883. 732. Land-wirthsohaftliche Nebengewerbe. 601 sind, dienen als Desinfectionsmittel. Frank giebt auch einen Apparat an, um die Desinfection mittels Brom zu regulireu, (Vgl. diese Berichte 1882. 587.) Ferd. Simann^) hat ein Desinfectionsmittel „Antibacterion" untersucht, tionsmutei wonach dasselbe aus einer Lösung von schwefelsaurem Zink und Alaun be- steht; und zwar sind in 100 Thl. enthalten 40,67 g schwefelsaures Zink und 3,85 g Alaun. Neben dieser farblosen Lösung wird unter derselben Bezeichnunig auch noch eine roth gefärbte Flüssigkeit angeboten. J. Miller 2) hat die Jeyes'sche Desinfectionsüüssigkeit untersucht und j^^^^fj^^'g. darin gefunden: flüssigkeit. 23 — 45 % höhere Homologe der Carbolsäure, 2,5 — 5 ^/o Leucolin und Piridinbasen, 17 — 25 ^lo flüssige aromatische Kohlenwasserstoffe, 16—18 o/o Naphtalin, 2—3 % Anthracen, 2,3 — 3,9 % caustisches Natron. 0,5— 0,7 o/o Chlornatriura. Es ist hiernach die Jeyer'sclie Desinfectionsflüssigkeit anzusehen als ein Nebenproduct der Carbolsäurefabrication , das durch Verwandeln der für sich in Wasser unlöslichen Homologen der Carbolsäure in Natrousalzc zum grössten Theile in Wasser löslich ist. Th. Shaw. 3) (Amer. Pat. vom 26. März 1883. No. 281798.) Der ^^^Z^l. aus den üblichen Kohlenwasserstoffen bestehenden Kerze, ist Schwefel oder kerze. ein anderer desinficirender Stoff beigemengt. Walter^s*) Desinfectionspulver bestehtj nach E. Herbst in ffctfoa'a- Karlsruhe aus Gyps, Kieserit, (schwefelsaure Magnesia), Eisenoxyd und puiver. untergeordneten Theerproducten. Hans Buchner 5) berichtet über Desinfectionsversuche von Kleidern, desinfection ' von welche mit Milzbrandcontagium behaftet sind. Versuche mit schwefliger Säure Kleidern, ergaben ein ungünstiges Resultat. Stäbchen und Sporen waren noch un- verändert wirksam nach dreitägigem Aufenthalte in einem hermetisch ge- schlossenen Räume, in welchem 29 g Schwefel pro Cubicmeter Luft ver- brannt worden waren. Nach 17 Tagen in einem Räume, in welchem 100 g Schwefel per Cubicmeter Luft verbrannt waren, bewirkten die Stäb- chen noch nach 5 — 6 Tagen Milzbrand , während die Sporen in dieser Zeit getödtet waren. Erwärmen von Stäbchen und Sporen in neutralem, oder schwach alkalischem 0,5 procentigem Fleischextract auf 74 — 80» C. durch l^/a Stunden hatte keinen Einfluss. Dagegen blieb schon nach 20 Minuten langem Erwärmen auf 90 " eine Impfung mit der gleichen Menge, welche vor der Erhitzung sicher Milzbrand bewirkte, erfolglos. Einstündiges Er- hitzen auf 90 0 tödtete sämmtliche Stäbchen und Sporen. Trockene Hitze war wirksamer, als vermuthet wurde. Bei Einwirkung trockener Hitze von der Temperatur des siedenden Wassers wurde nach 4 Stunden vollständige Desinfection erreicht. Bei zweistündiger Erhitzung waren sämmtliche, bei 1) Ind.-Bl. 1883. 234 u. 280. 8) Ibid. 414. 8) Chemikerzeitung. 1883. 1047. *) Ind.-Bl. 1883. 264. «) Jahresber. f. Thierchemie. Bd. 12. 505. G. Rohn^) beschreibt die Desinfection von Kleidungsstücken u. dgl. CAo Land-wiithschaftliche Kebengewerbe. dreistündiger die Hälfte der Impfungen wirksam. Verf. empfiehlt das Ver- fahren für die Praxis, da die Siedetemperatur leicht herstellbar ist und das trockene Erhitzen bei dieser Temperatur Kleidern und Effecten weniger bacterien. Schadcu bringen dürfte, als feuchte Wärme. stands^fähig- H. Buchuer^) berichtet ferner über die Widerstandsfähigkeit der keit V. deren gpoj-en der Heubactenen gegen Siedehitze, gegenüber der Behauptung gegen Siede- R. Kochs , dass Siedehitze von wenigen Minuten Dauer alle Sporen tödte. hitze. Desinfection von Kleidunge- ^lurch Hitze stucken. Desin- Heinrich Baetke.») Berlin. (D. R.-P. vom 4. Juni 1882 No. 22 173.) fections- ■ / v / maschine für Maschine zum Reinigen und Desinficiren von Bettfedern, .Decken, Kleidungs- ^Deeke"°' stückeu, Wäscho, Pferdehaaren, Fasern u. dgl. Desin- Paul Lohmanu*) beschreibt verschiedene Desinfectionsvorrichtungen fectionsvor- j^yf ^qj. Hvgieneausstellung. iicbtungen. •' ° '^ Desin- Valliu^) bespricht beim IV. internationalen Congress für Hygiene in Kraukf'n-^'^ Genf die Desinficirung von Krankenzimmern nach ansteckenden Krankheiten. Zimmernach gj. erörtert zunächst die Massregeln vor und während der Krankheit, sodann anstecken- ° n r- • i den Krank- die Massrogclu uach Evacuirung des Zimmers. Schweflige Säure wird von ^' '^^' dem Verf. als das praktischste, zuverlässigste und wohlfeilste Desinfections- mittel für Wohnungen empfohlen. Reinigung Die chemische Lunge betitelt Neale^) eine Vorrichtung, durch ^Kranken-*" welche die Luft in Krankenzimmern u. dgl. gereinigt werden, bezw. rein ""u™™"" erhalten werden soll. Der Apparat, ähnlich dem Punkah oder indischen Fächer, besteht aus einem viereckigen, im Gestell aufzuhängenden Rahmen, in dem oben und unten eine V\''elle rotirend eingefügt ist. Ueber die Wellen wird ein endloses zelliges Gewebe gespannt, das bei 4 Fuss Breite und 5 Fuss Länge mit den Zellen eine Oberfläche von 140 bis 150 Qua- dratfuss bildet. Die untere Welle rotirt in einem schmalen Troge, der mit einer schwachen Lösung von Aetznatron oder Aetzkali gefüllt ist und also das Gewebe damit tränkt. Die Wirksamkeit des Apparates, welche auf einer Entkohlensäuerung resp. Entschwefelung der Luft beruht, soll sich nach Prof. Li st er glänzend bewährt haben. Desinfection Tanrcf) empfiehlt zur Desinfection der Zimmerluft Räucherkerzen ^' ^Infu^^' ™it Eucalyptol, Carbol, Thymol oder Kressol. Desinfection B er th 6 1 ot ^) macht darauf aufmerksam, dass es nothwendig ist, die aus ^""luft! ^*^' den Abzugsröhren der Düngergruben und Kloaken in Hospitälern und Kasernen und ähnlichen Orten abziehenden Gase durch einen Ofen oder glühenden Rost zu leiten, um die lufectionskeinie und andere organische Substanzen, welche in diesen Gasen enthalten sind , zu zerstören. Ohne eine solche Vorsichtsmassregel sind Ventilatiouseinrichtungen für Dünger- 1) Jahresber. f. Thierchemie. ßd. 12. 506. «) Dingl. polyt. Journ. 247. 76. 3) Ind -Bl. 1883. 319. *) Ibid. 209 u. 233. ») Ind.-Bl. 1883. 170. Rundschau, Leitmeritz 1883. 138. «) Ind.-Bl. 1883. 191. Zeitschr. f. Therapie. 1883. No. 5. Oesterr. Apo- theker-Zeitung. 1883. 150. ') Archiv, f. Pharmac. (III. Reihe). 21. 857. (Durch D. Med.-Ztg.) 8) Chem. Centralbl. 1883. 643. Compt. rend. 97. 617. Landwirtheohaftliche Nebtngeworbe, fiO^ gruben in hygienischer Beziehung mehr schädlich als nutzbringend. Das Ammoniak, welches sich nicht selten iu den Pariser Nebeln in reichlicher Menge findet und seinen Ursprung jedenfalls solchen Orten verdankt, liefert einen greifbaren Beweis hierfür. Alfr. J. Huet^) in Paris. Behandlung thierischer Abfälle zur gleich- ^thieAsohar zeitigen Gewinnung von Fett, Talg und Gelatine. Die Rückstände dienen -Abfälle. als Futter oder Dünger. (Engl. Pat. vom 10. Januar 1882.) Nach Motrecht^) in Hamburg sollen Fischabfälle mittels Schleuder- vo^np'^aoS"'' apparaten zur Gewinnung von Thran nutzbar gemacht werden, (D. R.-P. »i^fäUen. No. 23 974.) Nach E. Moride^) ist aber das Oel der Fische in Gewebzellen ein- geschlossen, so dass es erst nach deren Zerstörung gewonnen werden kann. Er empfiehlt, die Fischreste mit 5 % einer concentrirten Lösung von Eiseu- chlorid oder Eisensulfat zu übergiessen, nach einigen Tagen die Masse zu zerkleinern, wobei durch die Eisenlösung die Eiweissstoffe gerinnen, so dass sich nun das Oel leicht bei gewöhnlicher Temperatur abpressen lässt. Nach dem Gesundheits-Ingenieur'') sind die wichtigsten Methoden "^^ur^Ent" zur Aufarbeitung der menschlichen Abfallstoffe zur Zeit diejenigen von femung und V. Podewils, Liernur und der Societe anonyme des Produits chi- arbeitung v. raijques zu Paris; aus dem letzten Verfahren ist dasjenige der Firma ^a^auen. Buhl u. Keller hervorgegangen. Das Verfahren von v. Podewils, welches in Augsburg in grossem Massstabe durchgeführt ist, beruht auf dem Grundsatze, die Fäcalien ver- mittelst Rauchgasen unter gleichzeitiger Desinficirung soweit einzudampfen, dass sie nur noch etwa 50 % des ursprünglich vorhandenen Wassers ent- halten, sie dann in besonderen Apparaten event. noch weiter einzutrocknen und behufs Erzielung einer hinreichend festen trocknen Masse dieselben mit Torf, Asche oder Erde, auch mit schon fertiger Poudrette, zu ver- mischen, worauf sie zu Steinen geformt, an der Luft getrocknet und durch Pulvern in einen Handelsdünger verwandelt werden. Nach Liernur werden die Fäcalien zunächst mit Schwefelsäure mög- lichst genau neutralisirt, um bei der nachfolgenden Verdampfung das Am- moniak zurückzuhalten, und dann in mittelst Luftpumpen theilweise luftleer gemachten stehenden Kesseln eingekocht. Der so erhaltene dicke Brei wird mittelst eines Bürstenapparates auf langsam umlaufende grosse Walzen aufgetragen, die von innen mit Dampf erhitzt sind. Eine zweite mit Dornen besetzte Walze nimmt die getrocknete Poudretteschicht von der Trockenwalze ab, wobei der Dünger gleich in zerkleinertem, handeis- und transportfähigem Zustande gewonnen wird. Das Verfahren von Buhl & Keller zu Freiburg i. B. kommt im Wesentlichen mit der Aufarbeitungsmethode überein, welche Hennebutte & Vau real ausgebildet haben und welche von der Societe anonyme des Pro- duits chimiques du Sud-Ouest zu Paris für Deutschland durch D. R.-P. No. 19 776 patentirt ist. Es beruht auf dem Princip, die Fäcalmassen durch Zusatz gewisser Chemikalien zu scheiden und alsdann auf mechani- schem Wege in einen festen und einen flüssigen Theil zu trennen, ersteren 1) Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 188.8. 97. 2) Jahresber. d. ehem. Tecbn 1883. 1186. ä) Ibid. Les Corps gras industr. 1883. 85. *) Gesundheitsingenieur. 1883. No. 11. Ind.-Bl. 1883. 276. AQA Landwirthsohaftliche Nebengewerbe. auf Poudrette zu verarbeiten, aus letzterem aber das Ammoniak durch Destillation zu gewinnen. Diese Chemikalien waren bislang Zinkvitriol und Kalk; erst in neuerer Zeit wird das bei der Fabrikation verwendete Zink- sulfat durch Manganlaugen, wie sie bei der Chlordarstellung abfallen, er- setzt, um die Bedenken zu beseitigen, welche gegen den Zinkgehalt des Freiburger Poudrettedüngers geltend gemacht wurden. Verwand- Lo u i s de S 0 ulage s,i) Paris. D. R.-P. vom 22. Juni 1882. No. 22 114. lUDf^ von '^ Latrinen- Apparat zur Verwandlung von Latrinenstoffen in Dünger. Das Verfahren *Dünger!^ bcstcht in der Umwandlung flüssiger oder fester stickstoffhaltiger Stoife in Dünger durch Glühen derselben in Gemeinschaft mit Kohle in geschlossenen Retorten. Th. Nehlmeyer^) in Hannover construirte eine Maschine zur Tren- nung der Torfstreu vom Torfmull. Diese beiden Materialen haben in neuerer Zeit als Streumaterial für Viehställe und zur Desiufection bekannt- lich grosse Bedeutung gewonnen. (D. R.-P. No. 22 905 v. 31. Oct. 1882.) tion^iTve'r- Nach A. Girard^) werden an Milzbrand und sonstigen ansteckenden werthuug v. Krankheiten verendete Thiere dadurch völlig unschädlich gemacht und gleich- zeitig vortheilhaft verwerthet, dass man sie in Schwefelsäure legt und diese nach eingetretener Lösung zum Aufschliessen von Phosphaten verwendet. In 321 kg Schwefelsäure von 60 ^ Be. wurden z. B. 9 Schafe bei gewöhn- licher Temperatur gelöst. Nachdem 25 kg Fett abgehoben waren, wurden die 500 kg Säure mit 440 kg Koprolithen gemischt. Man erhielt 940 kg Superphosphat mit 0,36 7o Stickstoff und 5,86 % lösliche Phosphorsäure. A. Swetz^) beschreibt die Wasenmeisterei, sog. thermochemische Fabrik (?!) der Commune Wien in Kaiser-Ebersdorf. An Seuchen verendete Thiere werden in einige Stücke zerschnitten und in Kesseln bei 3 — 4 Atm. mit Dampf zerkocht. Keinigung Elsässer^) lässt zur Reinigung des Abwassers von Zuckerfabriken von Ab" — . wässern, dassclbc in durch Erdwälle hergestellte, terassenförmig angeordnete, auf 1 Meter Tiefe drainirte und mit Grasnarbe versehene Behälter fliessen, doch so, dass jeder Behälter nur alle 10 — 12 Tage an die Reihe kommt, damit in der Zwischenzeit die organischen Stoffe zersetzt werden. Das Verfahren verlangt für je 50 Tonnen Rüben 2 Heetar Land und ist in etwa 25 Zucker- fabriken eingeführt, /crofke^'n- '^- ^- Kidd-Wrexham,6) Denbigk und T. J. Barnard, London. Engl. Wasser. Pat. V. 22. März 1883. Der beim Stehen der betreffenden Flüssigkeiten in grossen Behältern sich abscheidende Schlamm wird an der Luft oder in Dampftrockenräumen getrocknet, darauf mit stickstoffhaltigen Stoffen oder mit flüssigen Kohlenwasserstoffen gemischt und zur Erzeugung von Gas ver- kohlt. Der Rückstand ist als Dünger verwerthbar. Silier u. Slater,') London. Engl. Pat. v. 3. März 1883. No. 1144. Chloraluminium, erzeugt durch Vermischung von schwefelsaurer Thonerde ») Chemikerzeitung 1883. 1128. 2) Dingl. Journ. 2.50. 451. 3) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1186. Compt. rend. 97. 746. *) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1186. Zeitschr. d. österr. Ingenieur- u. Architecteuver. 1883. 72. 8) Jahresb. d. ehem. Techn. 1883. 1187. Zeitschr. d. deutsch. Ver. f. Rüben- zucker 1883. 660. «) Chemikerzeitung 1883. 1.577. ') Ibid. 1494. liandwirthschaftliohe Nebengewerbe. gQg mit Chlorcalciura , wird mit dem der Fäulniss ausgesetzten Materiale ver- setzt, entweder mit oder ohne Zufügung von Torf- oder Kohlenpulver. Das so erhaltene Präcipitat wird, wenn das Cloalienwasser zu arm ist an Düngstoflfen, theilweise getrocknet und mit Schwefel- oder Salzsäure ver- mischt, in genügender Menge, um die Thonerde zu binden und etwas freie Säure übrig zu lassen. Das so erhaltene Product wird dann in trocknem oder nassem Zustande faulenden Flüssigkeiten zugesetzt und dadurch ein als Dünger dienendes Präcipitat erzeugt. Die Reinigung der Canalwässer von Salford^) durch Fällen mit ^„""jl^^^^^« Kalk wird ausführlich beschrieben. wasser. C. Lortzingä) in Charkow, Russland, will den durch Fällen der Ab- ^^Jj^^n^i^'»« Wässer aus Wollwäschereien, Spinnereien u. dgl. mit Kalk und Eisenvitriol wassern, erhaltenen Wollfettschlamm zu Asphaltraastix verarbeiten. Zu diesem Behufe wird der abgepresste Schlamm getrocknet, gepulvert, mit etwa 15 % Woll- fett versetzt, auf etwa 200" erhitzt, dann mit etwa 100% kohlensaurem Kalk versetzt und nun wie gewöhnlicher Asphaltmastix behandelt. D. R.-P. No. 24 712. J. König 8) spricht über Versuche zur Reinigung von Abflusswasser ^^e^»»J8"^g aus Schlachthäusern, Fabriken, Färbereien, Bierbrauereien etc. Um der- Aböuss- artige Abwässer mit Sauerstoff zu sättigen und die Fäuluissstoffe zu oxydiren, ^*^ a rt* empfiehlt er diese Wässer an einem Drahtnetz herabrieseln zu lassen. Es findet hierbei eine sehr grosse Ausbreitung des Wassers und innige Be- rührung desselben mit der Luft statt. Zu den Versuchen diente ein ca. 3V2 m hohes, stark verzinntes Drahtnetz, das unter einem stumpfen Winkel mehrmals hin und her gebogen wird, um die wirkende Oberfläche thunlichst zu vergrössern. Zum Rieseln wurde Brunnenwasser, unter Zusatz von Ab- flusswasser aus einer Strohfabrik, sowie unter Zusatz von Schwefelwasser- stoffwasser benutzt. Die Fäulnissproducte aller Art, organische Stoffe, sowie Schwefelwasserstoff werden oxydirt und wird das Wasser mit Sauerstoff ge- sättigt. Wasser, welches einen fauligen Geruch hatte, verlor denselben durch Herabrieseln. Ein an organischen Schlammstoffen sehr reiches Wasser muss vorher in Klärteichen gereinigt werden. Enthält ein Wasser nur geringe Mengen suspendirter organischer Substanz, so kann es direct gelüftet werden. Owen Bowen*) in London. Material zum Filtriren und Desodorisiren. ^l^'^^e^J- Das Material, welches zum Filtriren von Abflusswässern dienen soll, wird durch Verkokung von Cannelkohle, welche mit Thon vermischt ist, erhalten. Engl. Pat. 2086 vom 3. Mai 1882. E. Schuricht^) in Siebenlehn beschreibt eine zur Filtration von Klärung von Wasser, Abwasser etc. bestimmte Einrichtung, bestehend aus Absatzbehältern mit Stofffänger. Der Apparat wird namentlich für Papierfabriken empfohlen. D. R.-P. No. 20139. Nach Kosmann 6) wird die Entsäuerung der Grubenwässer in Schlesien Entsäuerung wäsBein. ») Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1189. Engineer. 56. 16. 2) Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1186. 3) Ind.-Bl. 1883. 50. Landw. Jahrbücher. Pharm. Centralh. 1883. 40. *) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1883. 1247. ») Jahresber. d. ehem. Techn. 1883. 1186. Papierzeit. 1883. 1324. •) Jahresb. d. ehem. Techn. 1883. 1187. Berg- u. hüttenm. Zeit. 1883. 121. CLQR Landwirthschaftliohe Nebengewerbe. meist mit Kalk in der Grube selbst ausgeführt. Das herausgepumpte Wasser lässt man in grossen Behältern klären. Literatur. Nägeli: Untersuchungen über niedere Pilze aus dem pflanzen -physiologischen Institut in München. München, 1882. Charles T. Liernur: Rationelle Städteentwässerung. Eine kritische Beleuchtung sämmtlicher Systeme. Berlin, 1883. B. v. Deckers Verlag, Marquardt und Schenk. Gr. 8. 19 Bogen. Autoren - Verzeichniss. Ableitner. 434. 435, Adam, J. 473. Aime-Champin. 167. AUihn, F. 284. 467. Altum. 177. Amersfoordt. 435. Amthor, C. 55. 125. 344. 547. 571. Andouard, A. 224. Andreasoh, R. 303. Arnold, C. 306. Arnaud. 294. Artemini. 579. Aschmann, C. 600. Assmann, R. 87. Assmus. 4ö7. Atwater. 581. Atwater, W. 0. 335. Attfield. 308. Aubin, E. 34, 78. Aubry, L. 500. Babo, V. 542, 547. 552. Bagiuski. 400. 499. Baibiaui. 161. BaUaud. 109. 472. Bailot, M. 54. Barbieri, J. 302. Barbier, Ph. 297. Barral, J 170. Barret, E. L. 294. Bartb, M. 220. 566. 568. 569. 570. 572. Barthel, A. 436. Barthelemy. 120. Barthold. 437. Bastelaar, A. von. 462. Battanchon, G. 168. Bauer. 176. Bauer, E 534. Baumann, J. 546. Baumert, G. 593. Baumhauer, v. 582. Barral, J. A, 587. Bayer, A. 289. Becke, F. 6. Becker, C. 182. Beckurtz, W. 293. Behr, Arno. 476. Beling. 178. Bente-Ebstorf, T. 365. 368. Bergreen, R. 485. Bernheimer, 0. 295. Bersch, J. 529. Bert, P. 61. Berthold, v. 469. Bertrand, A. 318. Beseler, 0. 137. 256. Bevan, J. E. 282. Beyer, A. 297. Beyernink, M. W. 174. 200. Biard, L. 331. 465. 584. Biedert, Ph. 394. Bienstock, B. 495. Biernatzki, W. 153. Binz. 181. Biskup, C. 107. Bissinger, Th. 309. Bizzirri. 176. Blaukenhoru, A. 167. 19,\ Boeker, F. 305. 360. Boele, C. 585. Bogdonoff, M. 19. Böhm, S. 124. Böhmer, C. 317. Böhringer, 295. Boisselot. 212. Boiteau, P. 160. Bouley. 438. Bonnier, G. 106. Borgmann, E. 17. 339. 348. 354. 519. Bosetti, E. 296. Bosshard, E. 302. 323. Böttinger, C. 289. Bouchard, A. 342. Bouesco. 401. Bourquelot. 499. Boussingault, J. B. 86. 556. Boutin d. Aeltere. 182. Boutroux, L. 475. 496. Bowen. 604. Braconot. 332. Braungart. 506. Brautlecht, L. 65. Breal. 101. 608 Autoren- Verzeiohnias. Brefeldt, 0. 32. 187. Brieger, L. 419. Briera, W. 492. Briosi, J. 557. Broockmanii. 320. Brückner, B. 282. Buchner, H. 601. 602. Bugener, H. 519. Buhl. 217. Buiigener, W. 467. Burg, V. 599. ßurgerstein, A. 114. Busse. 583. Byasson, W. 57. Caldwell, C. 318. Calberla, G. 462. Cameron, C. A. 233, Campari, G. 308. Campredon, 319. Candoni, G. 544. Cannizaro, S. 301. Canzoneri, F. 308. Cairiere, E. A. 536. CarstanjeD. 487. Casamajor, P. 480. 482. Casoria. 157. Ceci. 496. Cerletti, G. B. 543. Chatain, J. 174. Cherrum, L. 486. Chicandard, G. 474. 475. 497. 498. Chittenden, R. H. 389. 402. Cieslar, A. 103. Closset, M. 579. Cochin, D. 516. Cohen. 5. Coldewe. 109. Cooper. 472. Coppola, F. 419. Cordes, W. 459. Cords, A. 524. Corenwinder, ß. 120. Cornu. 185. Councler, C. 96. Crampe. 152. 180. Gross, C. F. 282. Csokor, J. 403. Cuboni, G. 192. Culeron. 169. Czallich. 178. Czeczetka, G. 384. Dana. 408. Danilewsky, A. 399. Dannhäuser, A. 539. David, St. 158. Degener, P. 478. 479. 483. 486. 489. 492. Deherain, P. 31. 33. 34. 37. 101. 238. 241. 496. Deinhardt, G. 506. Delbrück, M. 523. 527. Demel, W. 14. Detmer, W. 125. 498. Dettweiler, A. 280. Dietrich, Th. 366. 368. 375. DieLsch, 0. 465. Dircks, V. 365. 366. Döhn. 151. Dorn, J. 597. Dorp, van W. A. 293. Drechsler. 140. Drenkmann. 50. Dreyfus, E. 313. Dubois, R. 591. Duchaussov. 128. Duchaussoy. 93. Dufüur, J. 116. Dumas, L, 27. Dupon-Marcell, 944. Durin, E. 308. 491. Dyson, L. 67. Eachran-Dugold, Mac. 486. Ebermayer. 178. Edinger. 418, Edler, W. 5. Egger, E. 468. Ekman. 49. 322. Ellen berger. 404. 405. Elsässer. 501. Ely, J. S. 402, Emmerich, R. 497. Emmerling, A. 226. 227. 284. Emmerling, E. 21. 26. Emmersou-Reynolds, J. 125. Enckhausen-Ebstorf. 244. Engelmann, Tb. W. 119. 126. 307. 498. Eugler, C. 217. Erdely. 552. Erdmann, E. 290. Errera, L. 303. Etard, A. 294. 390. 419. 495. Etti, C. 289. Eykmann, C. F. 307. 308. Falck, F. 499. P'amintzin, A. 122. Farsky, Fr. 225, 226. 260. Fauleubach, C. 321. Fayol. 595. Ferrari. 1.58. Ferrari, P. 572. 573. Fick, A. 90. Fjord. 457. 459. 465. Fischer, E. 169. 189. Fittig, R. 300. Fitz, A. 49*. Fitz-James, v. 540. Flaack, K. 45?i. Flechsig, E. 287. Fleischer, M. 22. 26. 142. 215. 218. 266. 271. Fleischmann, W. 331. 397. 443. 446. 450. 456. 457. 458. 459. 460. 465. 582. Focke, W. 0. 213. Fontenau, M. 542. Autoreu- VcTznicbnigg. 609 Forster, J, 588. Franchimont, A. P. M. 282. Francke, C. 467. Francke, A. 530. Frauk, R. 192. 193. 197. 199. Fränkel, A. 402. Frankland, P. ]•'. 884. Fresenius, W, 264. 339. 847. 348. Frey dl, F. 299. Frick, W. 408. Fries, L. 467. 519. 520. Frühling. 387. Funaro, A. 127. Cräbel, D. 437. Gaspariu, P. Ae. 319. Gassend. 319. Gautier, A. 495. Gawalowski, 4£2. Gawrilofi", M. 13. Gehring, G. 596. Geissler, E., 353. Gennadius. 199. Geppert, J. 402. Gerber, L. 465. 581. Gerland, W. 492. Gerrard, A. W. 296. Gersak, .J. 539. Gersdorff, v. 532. Gerson, G. H. 265. Gerver, F. 367. 301. 412. Giacosa. P. 496. Giard, Alf. 66. Gibier, 488. Giersberg. 159. Giesel, F. 299. Gilbert. J. H. 38. 42. 59. 309. Girard, Ch. 451. Gladstone. 287. Goldschmied t. G. 294. Gontard, 532. Göthe, H. 540. Göthe, R. 174. Graeger. 232. Graunaug, A. 533. Griffiths. 130. 220. 224. 332. 464. Gröger, M., 322. Grouven, H. 19. 314. Grünmg, W. 807. Guerder, 580. Guillaurae, L. 237. Guradze, S. 283. Haas, B. 322. 554. Habermann, J. 285. Haitinger, L. 300. Hall, P. 592. Hammarsteu, 0. 398. Hampel, 181. Hanausek, T. F. 474. Hanriot. 296. nänsch. 481. Hansen, En. Gh. 496. 516. Hansen, H. 363. 364. 365. 866. 367. 495. Harington, B. J. 6. Hart, E. £09. JahrL-tlierioLt. 188S. Hartig, R. 113. 116. 117. 185. 187. 190. 211. 212. Hartley, A. 369. Hartly, W. N. 68. Harz, C. 0. 110. Haussner, G. 297. Hayduk, L. M. 530. 538. Hazura, K. 295. Heckel, 807. Heiden, E. 19. 223. Heine, F. 142. Heinrich, R. 30. 11.5. 118. Heinzelmanu, G. 529. Hellriegel, H. 45. 105. 114. 115. 116. 127. 128. 129. 131. 186. Helms, A. 288. Henke, G. 288. Hennegny, H. F. 160. 169. Heuningsen, W. 436. Hepp. 177. Hequet d'Orval, E. 249. Hermes, J. 153. Herter. 462. Hess, W. 178. Hesse, 0. 294. 295. Hesse, W. 4. Herzfeld, A. 286. Hilgard, E. W. 4. Hilger, A. 387. Himly. 591. Hirschberg, A. 598. Hofmeister. 404. 405. Holdefleiss. 218. 244. 367. 437. Holzner, G. 511. Honecke, A. 565. Hönigsberg, P. 409. Hoogewerf 293. Hoppe-Seyler, F. 31. 494. Horadam, J. 591. Hornberger, R. 98. Horwarth, G. v., 538, 589. Houzeau, A. 57. 87. Hovibrenk. 174. Huber-Pfister. 468. Hüfner, G. 387. Hugounenq, L. 324. HuUa. K. 487. Hulwa, F. 49. 69. Huner. 592. Hüpffner. 150. Hussak, E. 5. Hüttig, 0. 589. Jackson, C. Loring. 290. 297. 298. Jahns, E. 298. 301. Jamieaon, J. 127. 599. Jehn, C. 462. Jenkins, E. H. 370. Jensen, Ch. 159. Jeschek. 507. Jessen, E. 409. Johannsen. 109. 461. Johanssen, P. 436. Jordan, A. 151. 152. Jordan, F. 384. 39 610 Autoreu-Vorreiohiiias. Joulie. 140. Jüuemann. 490. Just, L. 153. Kalaniarow, A. 332. Kalecsinszky, A. 53. Kalien, J. P. 357. Kayser, J. A. 451. Kayser,R. 304. 338. 344. 348. 349.568.569. Keller. 217. Kellner, 0. 358. 363. 365. Kennepohl, G. 363. 415. Kern, E. 330. Kern, 0. 367. 381. 412. Kessler. 175. Kette-Jassen, W. 383. Kevark Torkomian. 199. Keyr Jgnaz. 488. Kjärske. 469. Kjeldahl, J. 315. Kienitz, 176. Kiliani, W. 301. Kirchner, W. 445. 455. Kissling, K. 215. 266. 271. 280. 321. Klewitz. 484. Klien. 438. Klinkenberg, W. 337. Knieriem, W., 247. Knop, W. 130. Kobus. 108. 304. 305. 359. Köhler. P. 532. Kohlert, A. 113. Kolbe, H. 578. König, A. 215. 266. König, J. 22. 210. 217. 222. 317. 602. König, M. 285. Körner, 295. Kornicke, F. 104. 138. Kossei, A. 292. Kraus, C. 117. 122. Kraus, E. 596. Kraut, K. 20. Krebs, R. 438. Kfechel, G. 324. 451. Kreusler, A. 507. Krieger. 484. Krubner, J. 143. Kruis, K. 526. 528. 534. Kube, W. 298. Kügler, R. 297. Kühn, G. 367. 381. 412. Kühn, J. 178. 186. 189. 197. Külz, K. 288. 387. Kunde, M. 321. Kutscher, E. 124. Liaatsch, L. 273. Labesius. 463. Ladenburg, A. 296. Landolt, H. 481. Langer, Th. 503. 515. Langfurth, A. 332. Langier. 168. 176. Lastaing. 294. Lavallöe. 168. Lawes, J. B. 38. 42. 59. 309. Lebedeflf, A. 420. Lechner, J. 43S. Lefort, J. 54. Lehmann. 435. Lehn, A. 474. Lehnert, H.-428. Lemberg, J. 8. Leonhardt, 0. 579. Leplav, W. 146. Leplay. 482. Lesne, A. 224. Lester Reed. 470. Levat. 529. Levy, A. 79. 84. , Lewkowitsch, J. 301. Leyser, E. 503. Lichtenstein, J. 175. Licht, 0. 486. Lieben, A. 300. Liebenljerg, A. v. 113. Liebermann, C. 299. 300. Liebermann, L. 400. 497. Liebig, H. v. 428. Liebscher, G. 455. Lickey, N. 518. 586. Lindet, L. 308. Lindo, D. 318. Lintner, C. jun. 503. 525. Lintner, K. 501. 504. Lippmann, E. v. 300. 486. 488. Lippmann, 0. v. 288. 489. Litsken. 436. Litz. 429. Lodemann. 187. Loew, 0. 122. 291. 292. 293. 389. Loges, S. 284. Löhers, A. 139. Löwe, J. 476. Lüdemaun. 179. Lunge, G. 484. Lwölff, J. 298. Lyte, F. M. 530. Mac Dougall Brothers. 471. Macagno, J, 576. Mader, C. 541. Mack, E. 552. 565. 570. 574. Magnus, P. 185. Maissen, S. 297. Maquenne, L. 31. 33. 496. Malenfort, R. 587. • Mallet, J. W. 322. Maly, R. 303. 598. Mandelin, K. 288. Mangin, L. 118. Mangon, H. 101. Marcano, 0. 475. Marchand, E. 65. Märcker, M. 108. 137. 138. 139. 148. 150. 219. 223. 232. 234 235. 241. 253. 256. 279. 304. 320. 358. 359. 361. 362. 363. 367. 368. 385. 429. 434. 493. 531. 532. 593. Autoren- Verzeichnila. GH Marek, G. 143. 144. 145 146. Marie-Davy. 33. Marloth, R. 109. Marot, L. 488. Martiny. 581. Marzara, G. 294. Maumene, J. 124. Maurice. 192. Maurimont, L. 545. Mauthuer, L. 521. Mayer, Ad. 152. 352. 364. 416. 459. 462. Mayr, H. 195. Mehring. 478. Meissl, E. 305. 331. 360. 420. 532. 584. Meucke, A. E. 290. 297. 298. Mer, E. 127. Meschtschersky, J. 13. Meyer, Ch. 273. 369. Michael, A. 288. Michel, K. 109. 515. Millardet. 185. 537. Minkowsky, 0. 499. Miquel, P. 32. 82. Möbius. 478. Molleuda, A. 320. Mollenta, AI. 52. Morgen, A. 582. Morgan, A. 397. 450. Moride, E. 603. Moritz, J. 343. 349. 369. 477. Mouillefert. 169. Moussette. 475. 698. Müller, A. 585. Müller, C. 173. Müller-Thurgan . l!. 167. 213. 537. 539. 542. 545. 547. MüUer-Hetlinger, J. 102. Müller, J. 105. 436. Müller, 0. 545. Munk, H. 392. Mupk, J. 408. Muntz, A. 34. 78. Jfantier, A. 228. Naser, G. 377. Naudin, li. 297. 530. Naylor, W. A. H. 307. Neergard, Th. v. 68. 154. Kessler, J. 178. 220. 221. 255. 368. 555. 566. 568. 570. 572. Neubert. 367. 369. 381. 412. 433. 458. Nicolle. 168. Niederstadt, is. 99. 100. 347. 355. Nielsen, P. 137. Xippgen, J. A. 536. Nobbe, F. 153. 154. Oberlin. 167. 176. Oberlin, Ch. 546. Oemler, H. 438. Ogata, M. 418. Orlowsky, A. .53. Orth, A. 30 Ost. 300. Ostermann, L. 507. Üttavi, 0. 544. Otto. 458. Otto, G. 499. Oudemanus, A. C. 299. 301. Pagnoul, A. 59. 249. Pallas. 170. Palm, R. 470. Palmeri. 157. Paterno, E. 290. Patrouillard, C. 330. 451. Pekar, E. 470. Pellet, H. 221. 331. 465. 584. Penzoldt, T. 476. Pepe. 157. Peter, H. v. 452. Petermann, A. 3. 95. 248. 3.52. Pettersson, 0. 60. Pfeiffer, E. 394. Pfister, G. ')22. Pfordten. 0. v. d. 319. Phillips, F. G. 130. Pick, H. 124. Püe. 452. Plateau, F. 61. Plauchud. 32. Plugge, P. G. 296. Prillieux, K. 198. 200. Poehl, A. 388. 472. Pollack, Th 56. Portele, R. 125. 552. 565. Potilitzin, A. 62. Pott, E. 156. 577. Pott, R. 424. Pressler, H. 803. Prinz, H. 273. Prior, E. 507. Puydt, de. 491. Kanner, St. 124. Rasch, W. 167. Rath-Jazewo. 148. Raumer, E. v. 130. Ravirza, F. 577. Reber, R. 580. Recknagel, G. 447. Reichardt, E. 219. Reichel, A. 148. Reidemeister. 597. Reimers. 182. Reinecke. 487. Reinke, J. 122. 126. Reiset, J. 454. Keitlechner, C. 552. 557. Remont. 351. Reuouard, A. 7. 158. 298. Riche. 351. Richter, W. 502. Riebet, Ch. 390. Rirza, B 297. Risler, E. 92. 129. Rodewald, W. 121. Rodiczky, E. v. 157. 158. Rohn, W. 273. Roloff, F. 438. 439. 39* 612 AntoTSii-Verieieliiriss. Romanis, R. 96. Rönneberg. 580. Rübuer, M. 40. 473. Rüffle, J. 318. Saare. 468. Sacc. 140. 333. Sachs, F. 478. 481. Öachtieben, i''. 456. Salfeld, A. 232. Salkowski, H. 392. 41!^, Salkowsky, IL 419. Salomon, F. 283. 390. Sansou, A. 428. Bardriac, de. 168. Säuberlich. 138. Schaaf, "W. 489. Scheibler, C. 300. 488. Schiff, H. 289. Schioparelli, C. 288. Schlamp, H. W. 339. Schlegner. 436, Schieb. 143. 179. Schmidt, C. 61. 345, Schmidt, E. 295. 303. 462. 481. Schmidt, F. 212. Schmidt, 0. 59. Schmidt-Mühlheim, 329. 392, 395. 396. Schmitt, E. 462. Schnittspahn. 213. Schmöger, M. 367. 369. 381. 396. 412. 433. 458, 464. 46.5. SchÖDJahn. 109. Schorer, Th. 75. Schott, E. A. 485. Schotten, C. 295. 392. Schrodt, M. 363. 364. 36.5. 367. 426. 431. 433. 443. 452. 454. 463, 464, 583. Schuberg, F. 392. Schnitze, W. 507. Schultz, G. 290. Schulz. 337. 483. Schulze, B. 301. 363. 415. Schulze, E. 122. 136. 302. 323. Schulze, L. 284 Schuster, W. .594, Schwalm, A. 491, Schwarz, M. 500. 505. 536, Schwarz, Th. 346. Schwerin-Löwitz, Graf v. 246. Seeligmüller. 182. Seeling, L. 435. Sestini, F. 127. Sidersky, C. 484. Siegert. 485. Sieher, 182. Sini, S. 539. Skalweit, J. 453. Skraup, H. 294. Sol, P. 537. Sommerlad, H. 7. Sonden, K. 315. Sorauer, P. 114. 211. 212. yostmann, E. 107. Spring, W. 67. Springer, A. 496. Stahl, E. 127. Stammet', K. 478. Stanford, C. C. 308. Stehler, G. 105. 110. 112. Steinbrinck. 109. Steiner, J. 504. Steffens, F. W. 251, Stelling, A. .'519. Stenglein. 593. Stenglein, M. 527. 529. Stentsone, W. A. 296. Stillingfried- Johnson, G. 477. Stoeltzer, C. v. 466. Storp, F. 204. Strauch, R. 428. Strauwald, E, 199. Streng, A. 6. Strohmti-, F. 224. 331. 420. 468. 471, 473, 475. 493 Struve, (x. 381. Struve, H. 161, 330. 396. Struve, R. 367, 412. Stutz, E. 287. Stutzer, A, 218. 256. 357. 385. T., A. V. 91. Tautzeii, H, 435. Tappeiner, H. 417. 495. Tarchanoff, J. 388. Täuber, E. 306. Tchaplowitz, F. 114, Tenthorn, G. 321. Terrail, A, 54. Thal, R. 288. 289. Theegarten, A. 55. Thierfelder, H. 394. Thomas, A. 367. 381. 412, Thoms, G. 14. 28. Tholert, A. 184. Thümen, F. v. 174. 186. 196, 197. Tichborne, C. R. C, 77. Tiegham. 106. Tiemanu, T. 63. Timirjaseff, C. 119. ToUens, B. 287, Tollebs, F. 298, Traub, M. C. 280. Trauuiu, 481. Tribe, 287. Trimbel, W. 452. Trobach, K. 524. Troschke, 151. 219. 361. 362, 363. 381. Tschirch, A. 95. Tschirwinsky, N. 421. Türcke, E. 494. Tyndall, J. 88. 127. Uffelman, J. 3:51. 410. 451. Uhde, 437. Uhland, W, U. 467. Ulex, G. 322. UUick, F. 525. 528. Urech, F. 282, 286. Autorsn-Verzeichuis». 613 Talenta, E. 282. Vannuciui, 169. Varigny, H. de, 61. Vernant, 437. Vesque, J. 113. 116. 117. Vierans-Calvöree, 232. Vigna, Apost., 495. Vieth, P. 448. 449. 453. 465. 585. Virchow, C. 27. Vivien, A. 482. Vogel, M. 475. Voit, 402. Völcker, A. 17. 224. 236. 245. 359. 366. Voss, A. 138. Wachendorff, Th. 74. Wachtel, v. 481. 484. Wagner, F. 46. Wagner, L. v. 468. Wagner, P. 222. 313. 369. Wakker, J. H. 185. 197. Waller, Ed. 475. Wanklyn, J. A. 282. Warrey, Massalski. 313. Warrington, R. 42. 43. 59. 309. Wattenberg, H. 424. Watz, 307. Weber, R. 97. Weichert, E. 479. Wegscheider, K. 300. Weidel, H. 294. 295. Weigelt, C. 217. 535. 549. Weingärtner, A. 505. Weinlich, 66. Weiske, H. 222. 363. 378. 386. 415. Wessling, 385. Westermaier, M. 117. Westhoff, 179. Weit-Knights, J. 318. Wetzke, Th. 273. Weyl, Ch. 120. Wieler, A. 130. Wigner, G. W. 355. Wildt, E. 231. 237. 316. 360. 379. Wiley, H. W. 477. WJirarth, H. 316. Wilhelm, G. 106. Will, H. 97. Willard. 464. Willkomm. 167. Winkelhofer, 218. Winkler. 109. Winter, Gebr. 521. Wittelshöfer, P. 524. 527. 529. Wittmann Gross. 8. Witz, G. 282. Wolfbauer, J. F. 70. Wolff, C. H. 401. 477. Wolffhügel, G. 48. WoUny, E. 32. 46. 132. 134. 136. 251. Wood, C. H. 294. Worm-Müller. 476. Wortmann, J. 128. Worikoff, A. 87. Wunderlich, L. 141. Yoshida, H. 297. Zacharias, E. 292. Zalewski. 186. Zawarykin. 408. Zeis, Fr. A. 461. Zeisel, S. 296. Zimmermann, A. 117. 439. Zimmer, C. 521. Zopf, W. 495. Zulkowski, C. 482. Zündel, A. 428. I)ruük vüB Fr. Aug. Eupcl iu Soudsrshauien. inmeiiset2 3rrn Dr. Hanair Pläiierfciluadef Neuhof ärgfeld Meierei ZittcL- .v Dolik HJ(otlo- Schii mirs O O =t== llrgel>irgsl>öden (Granit it. Cwiieis) Herrschaft Krumau Meierei Krenau Oberes Kapellen- feld Kügler Quirlen Meierei Fayorittenliof Kladnor Quirton Unteres Stadtholzfeld M. Neuhof Rundfeld New York Botanical Garden Librar 3 5185 00262 7808