N^ -. 5j •:«■ I8&3,t5 5)^ ■%■ lJ^'^ '■■ ''"©Ig®! 4X -A ^74. tC'J\^^^ V Jahresberichte der KöMJgl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften über die Forlschritte der B o t a n i k in den Jahren 182(3 nnd 18195. Der Akademie übergeben d. 31. März 182^ und 1826 von Joh. Em. Wikström. ^„ats^M^v übersetzt, mit Zusätzen, 3 von Joh. Müller. Mit Begistern versehen von C. T. Beilschmied. B r e s 1 a q. In Commissioa bei J. Max ^ Comp 18 3 9. GEDRUCKT BEI J. P. BACHEM IS K.OLIf. Uer gegenwärtige Bericht bildet einen Theil des Yon der Schwedischen Academie der Wis- senschaften herausgegebenen Jahresberichtes über die Fortschritte der Wissenschaften (Ars- berättelse om Vetenskapernas Framsteg afgif- ne af Kongl. Yetenskaps-Academiens Embets- män. Stockholm 1824.) Der chemisch-physi- calische Theil ist schon seit mehreren Jahren von Dr. WÖHLEPt übersetzt worden und hat^ einem allgemeinen Bedürfnifs entsprechend^ eine allseitig beifällige Aufnahme gefunden. Ein gleiches Bedürfnifs für die Zweige der organischen Physik bewog den Uebersetzer^, diesen zweiten Theil des Berichtes in Deutsch-»» land bekannt zu machen. Da der physicali- sche Theil auch die Mineralogie begreift^ so umfassen also nunmehr beide Theile alle Zwei- ge der beschreibenden und theoretischen Na- turwissenschaft und unterscheiden sich von dem schwedischen Originale nur durch den Ausschlufs der Astronomie und Technologie, die hier wieder zwei besondere Abtheilun^en bilden. Der vierte Jahrgang des Deutschen IV phvsicalischen Thelles entspricht dem ersten Jaliri^ang unserer Uebersetzung. Man hat sich in Hinsicht der äussern Form die Ueberset- zung des chemisch -physicalischen Berichtes zum Muster genommen^ um beide Theile für ihre Besitzer auch äusserlich zu einem Ganzen zu machen. Die Uebersetzung ist mit vieler Sorgfalt ausgearbeitet und weicht von dem Originale nur dadurch ab^ dafs ans dem chemisch-physicalischen Theile einige Nach- richten^ die ein eben so grofses physiologi- sches als chemisches Interesse haben^ in die- sen Theil übertragen worden^ und dafs der Uebersetzer sich einige Zusätze und Berich- tigungen erlaubt^ so wie die Litteratur hier und dort vervollständigt hat. Man glaubt, die Fortsetzung der Uebersetzung versprechen zu können. INHALT, ZOOLOGIE. Seite Zoographie , \ Vergleichende Anatomie 44 Allgemeine Anatomie 53 Physiologie 55 Faiiiia der Vorwelt 89 BOTANIK. Phytographie ' ». . . 101 Floren 150 Pflauzengeographic 181 Pflanzenphysiologie 190 Flora der Vorwelt 215 n. BOTANIK. PHYTOGRAPHIE. FLOREN. PFLANZENGEOGRAPHIE. PFLANZENPHYSIOLOGIE. FLORA DER VORWELT. 1. PHYTOGRAPHIE. JÜSSIEU'S NATÜRLICHES PFLANZENSYSTEM. Acotjledones. FUNGI. Hr. Prof. Fries liat während des ver- flossenen Jahres eine neue Abtheilung zu seinem Systema Mycologicum herausgegeben. Sie umfafst die zweite Classe : Gastero mycetxs. Erste Ordnung Angiogastres : 1. Phallus Linn. mit 7 bestimmten und 2 unbestimmten Arten. 2. Ascroe Labillard. mit einer Art. 3. Lysurus Fries, mit einer Art. 4. Clathrus Michel, mit 3 Arten. 5f Tubeh Mich, mit 6 Arten. 6. Rhizopogon Fries, mit 4 Arten, 7. PoLYGASTER Fries. mit einer Art. 8. Endogene Link, mit einer Art. 9. Nidularia Bull, mit 12 be- stimmten und 2 unbestimmten Arten. 10. Arachnion Schwein, 11. Myriococcon Fries. 12. Polyangion Link. 13. Atractobultjs Tode, jede mit einer Art« 14. Thelebolus Tode. 15. Pilobolus Tode. 16. Sphae- ROBOLUS Tode, jede mit 2 Arten. Zweite Ordnung Pyrenomycetes : 1. Sphaeria Hall, eingetheilt in 28 Abtheilungen mit 550 Arten, wor- unter 54 neue. 2. Eustegia Fries mit einer Art. 3. LoPHiuM Fries mit 2 Arten. 4. Corywelia Agar, mit einer Art. 5. Sphaeronema Fries mit 15 Arten» 6. Cytispora Ehrenb. mit 18 Arten , worunter 2 neue. 7. Phoma Fries mit 5 Arten. 8. Dothidba — 102 — Fr. mit 54 Arten , worunter 18 neue. 9. Rhytisma Fr. mit 26 Arten , darunter 2 neue. 10. Phacidium Fr. mit 20 Arten, worunter 3 neue. 11. Hysterium Tode mit 48 Arten, unter welchen 3 neue. 12. Glo- KiUM Mülilenb. mit einer Art. 13. Agtidium Fr. mit 2 Arten. 14. Excipula , welclie der Verfasser vor- her, System. Mjcol, II. p. 189, als eine Unterab- theilung von Cenangium betrachtete, wird nun hier mit einer blofsen Beschreibung von 3 Formen als Zusatz zu den früher aufgestellten aufgenommen. 15. AcTiNOTHYRiUM Kuuz. mit einer Art. 16. Lepto- STROMA Fries, mit 9 Arten. Schliefslich stellt der Verfasser in einem Anhange 3 Gattungen; Xyloma , Ectostroma und Asteroma auf, unter deren Arten wahrscheinlich die meisten als Anfange zu andern Pilsarten oder nur als schwamm- artige Flecken oder Ränder an Pflanzenblättern an- zusehen sind und deswegen nicht aufgenommen werden durften, weshalb der Verfasser liier auch nur einige solche vorher als Arten beschriebene Formen erwähnt. *) Herr Prof. Fries hat über die in der Flora Suecica angeführten Schwammarten und über die Schwierig- keiten, welche deren Bestimmung begegnet, berichtet. Der Verfasser sagt, dafs Clusius der erste gewesen, der die Schwämme studirt habe , Sterrebeck und alle übrigen bis auf Ray sieht er für Com])ilatoren an. BuxBAUM war der erste, welcher die Arten sicher *) Systema Mycologiciim , sistens fungorum ordincs , gcnera etspccies, hucusque cognitas, quas ad uormam mcthodi naturalis dctenninavit, disposuit atque descripsit Elias Fries. Vol II. Scct. I. Lund. 1823. 8. — 103 — bestimmte, Micheli betrachtet ihn als den Stifter der Mycologie. Hierauf erwähnt der Verfasser den Einflufs, welchen Linne's P^eformatlon auf die My- cologie hatte. Die Grundlage für ein neues Gebäude legten die Rupferwerke von Sghaeffer, Batsch , BuLLiARD, BoLTOJf, SowERBY u. a. Auf dicsc Und eigene Beobachtungen gründete sichPERsoN's Synopsis Fungorum. Der Verfasser untersucht die Schwierig- keiten, welchen die Bestimmung der Schwammarten unterliegt:!. Die Unmöglichkeit, die voUkommneren Arten aufzubewahren , die lebend bestimmt werden müssen, und identisch in den meisten Ländern der Erde zu seyn scheinen. Alan erhält oft dieselben Arten aus allen Welttheilen , aus Schweden und den Südseeinseln , aus Siberien und dem gemäfsig- ten America. Von 287 in dem obern Carolina vor- kommenden Agarici sind 270 als Europäische schon vorher bekannt gewesen. 2. Die Abhängigkeit der niedern Schwammai'ten von dem Orte des Vorkom-» mens. 3. Die Neigung der Schwämme zu monströ- sen Formen ; der Verfasser glaubt, beweisen zu können , dafs die meisten Schwämme . welche in Gruben, in Kellern und an dunklen Orten sich erzeugen , Monstrositäten der am Tageslichte wach- senden sind. 4. Verwandlungen, welche die Schwämme in verschiedenen Altern untergehen. Die Schwämme erleiden Metamorpliosen, wie die Insecten. • In sei- nem ersten Zustande ist jeder Schwamm ein Conio- mycet, in seinem zweiten Entwickelungsgrade ein Hyphomycet u. s. w. Gewisse vSchwämme kommen in gewissen Ländern oder auf gewissen für ihre Ausbildung undienlichen Gewächsen unter sterilen Formen vor. 6. Die geringe Aufmerksamkeit , die — 104 — jnan dem Orte des Vorkommens gewidmet, diesei* ist immer ein bestimmter n. s. f. *) Prof. Kunze und Dr. Schmidt haben aiicli im ver-. flossenen Jalire ihr Werk über die Schwämme fort-» gesetzt. In dieser Arbeit kommt eine bedeutende Menge von Aufklärungen vor, und die Zahl der Schwämme hat hier einen bedeutenden Zuwachs erlialten. **) Hr. Greville hat Beschreibungen der efsbaren Schwämme , welche in England vorkommen , ge-. liefert. *'*) Hr. Greville hat auch eine neue zu den Gastero- myci gehörige Schwammgattung beschrieben , er nennt sie Schweinitzia ; er nimmt 2 Arten an: S, pistillaris [Scleroderma pistillare Pers.), wovon der Verfasser eine Abbildung mittheilt, 2. Carcinomalis {Scleroderma Carinomale Pers.) Der Verfasser be-. jnerkt, dafs Scleroderma herculaneiim Pers. als eine eigene Gattung angesehen werden müsse. ****) Prof. Hellwig hat die Beschreibung eines Schwamm-» gewächses geliefert, welches er für Bjssiis septica Linn. hält; allein Prof. JN~ees v. Esenueck betrachtet es als eine neue Hypha, AXe ev arachnoidea hene\\v\\,y und stellt zugleich eine andere neue Art auf, die er Ifypha sulphurea nennt. *****) o *) Physiograph. Sällskqi^ets Assberältclse för 1822. Lund. 1823, 8. (p. 100—105. **) Mycologischß Hefte, herausgegeben von Prof. G. Künzb und Dr. J. K. Schmidt. II. Heft mit 2 Kupfertafeln. Leipzig 1823. 8. ***) Mem. of the Wernerian Nat. Hist. Societ. Vol. IV. P. II. ♦"*) Ediub. philos. Jonrn. Vol. VIII. N. XVI. p. 256-258. Tab. VI, *****) Nov. Act. Ac. Nat. Cur. T. XI. p. H.p. 5GI-5Ö8. Tab.UX. — 105 — ALGAE AQUATICAE. Prof. Schrank hat eln^ Abhandlung über die Oscillatorien geliefert; er zeigt, ■wie angewifs die Schriftsteller waren , zu welchem Naturreich man diese Producte rechnen solle. Nach mannigfaltigen Untersuchungen hält er sich für berech-, tict, sie dem Thierreiche zu vindiciren. Sie haben zu- folge seinen Beobachtungen eine freiwillige Bewegung, welche sie dem genannten Naturreiche voUkommea sichert. *) Hr. Gaillon hat die Structur und Entwickelung des Conferva conoides Dillw, untersucht, und glaubt bei ihr eine animalische Natur zu finden. In die-» ser Conferve bilden sich nicht Höhlungen und Septa, wie bei den andern, sondern sie ist mit Fäden ge- füllt, die aus Kügelchen zusammengesetzt sind, welche letzteren sich trennen können und eine thierische Natur beurkunde»! Der Verfasser nennt dieses Thier Nemazoones. **) ALGAE LICHENOSAE. Prof. Reichenbach und Dr. Schubert haben mit demH. — IV. Hefte die Heraus- gabe ihrer Sammlung von Flechten fortgesetzt; jedes Heft enthält 25 Arten ; die Exemplare sind mit Sorg- falt ausgewählt , und mit einem Texte aus Bestim- mungen und kurzen Beschreibungen begleitet. ***) Hr. Mitschill hat eine neue Art des ürnea vom *) Nov, Act. Ac. Nat. Cur. T. XI. p. II. p. 525—540, **) Experiences microscopiques et physiologiques sur une espece de conferve marine , production animalisee etc. par Bekj. Gaillon. Ronen, 1823. 8. ***) Lichenes exsiccati, coUecti atque descripti, auctoribus L. REicnENBAcir et C. Schubert, oder die Flechten iu getrockneten Exemplaren gesammelt und beschrieben, Heft 2—4- Dresden 1823. 4. — 106 — Cap Hörn bescLrieLen , unter dem Namen U, fas~ data. Sie kommt der Usnea avticidata Hoffm. am nächsten. *) Prof. Kunze hat dahei hemerkt, dafs sie auch auf den vulcanischen Klippen Islands vorkommt. **) Hr. Baron Wrangel hat Bemerkungen Wa^T Byssus Jolithus LInn. herausgegehen , die Geschichte dieser Pflanze vollständig aufgeklärt, die verschiedenen Angahcn üher dieselben herichtigt und die Vermu- thungen ausländischer Botanisten widerlegt , dafs der in Schweden vorkommende Byssiis Jolithus eine andere Art, als der in Deutschland wachsende sey ; zugleich hat er eine neue Art der Lepraria beschrieben, die er L. Kermesina genannt hat, und die bisher mit dem angeführten Bjssus verwechselt worden. Sie ist von dem Verfasser bei dem weifsen Marmor- bruch gefunden worden, auf einer nackten Stelle des Kalkberges bei Baldurstad in Södermanland. Der Verfasser glaubt, dafs der in Linne's Oel. Reise p. 7. angeführte Byssus und derjenige Byssiis , der nach Linne's Westg. Reise p. 257 bei Yngshyttan in Wermland das Wasser roth färbte, zu Lepraria Kermesina gehören ; aber der in Linne's übrigen Schriften erwähnte Byssus ist der wirkliche Byssiis Jolilhusy welchen der letztere Schriftsteller zu Algae aquaticae [Confcrva Jolithus Agh.) rechnet. Der Ver- fasser glaubt übrigens, dafs Lepraria rubens, welche Prof. Floekke auf Kalkbergen bei Berlin wachsend angetroffen, mit L. Kermesina identisch, und also *) Sillim. Am. Jourii. Vol. "VI. N. I. p. 104. **) Froriep's Notizen. V. N. 3. — 107 — eine andere Art, als die auf Bäumen waclisende L. rubens Agli. sey. *) Zu dieser Aliliandlung hat Hr. Prof. Agardh ver- scliiedene Anmerkungen beigefügt. Der Verfasser beweist, dafs der in der Oel. Reise angeführte Byssus unzweifelhaft zu dem wirklichen Byssus Joli- thus gehöre, dafs aber der in der Westg. Reise erwähnte Byssus wahrscheinlich die Lepraria Kerme" sina Wrang, sey. Weiter behauptet er, dafs Byssus Jolithus zu Algae äquaticae und nicht zu den Schwämmen gehöre, wie Hr. Baron Wrangel mit Sprengel vermuthet; er bemerkt, dafs Lepraria Kermesina als zu Algae aquattcae gehörend angesehen werden müsse , dafs sie hier eine eigene Gattung bilde, und mit Ureclo nivalis y die auch zu den Algen gehört, nahe ver- wandt sey. Hr. Prof. Fries hat auch Bemerkungen zu Hrn. Bar. Wra^gel's Abhandlung geliefert, er nimmt Byssus Jolithus für eine Alga aquatica , glaubt , dafs der letztere zugleich mit Lepraria botryoides eine eigene Gattung bilde , welche der Verfasser Syst. mycolog. T. 1. p. XXII. Chlorococcum genannt hat,>ermuthet, dafs Tremella cruenta der Engl. Bot. und Uredo nivalis Bauer, welche der Verfasser von den Schwämmen ausgeschlossen hat (Syst. mycol. T. ü. p. 235.), wahrscheinlich mit Lepraria Kermesina zu derselben Gattung gehöre ; erinnert, vvie oft man Aie Uredinesy Chlorococca und Leprariae vermengt habe, dafs aber deren Verschiedenheit einsichtlich werde^ wenn man diejenigen als Sclnvämme annehme, *) Kongl. Vet. HaiuUiug. 1823. p. 42—54. Tab. III. — 108 — welche sicli in todten Organismen bilden, als Algen diejenigen, "vvelclie frei im Wasser (Algae aquati- cae) oder an der Luft { Algae lichenosae ) sich aus- bilden. *) Scliliefslicli erwälint er, dafs noch melirere Moos- arten mit Byssus Jolithus verwechselt worden sind.**) Zu diesen Bemerkungen hat Hr. Baron Wrangel fernere Erklärungen geliefert, welche die Geschichte von Byssxis Jolithus und Lepraria Kermesina weiter aufklären. Hier hält es der Verfasser für entschieden, dafs diese beiden Pflanzen zu den Algen gehören , und dafs Lepraria Kermesina unzweifelhaft eine Art Chlo^ rococcum ist, dafs sie aber nach der altern Gestalt der Cryptogamie eine Stelle in der Gattung Lepra- ria erhalten kann. ***) ,Hr« Pastor Sommerfeld hat Beschreibungen neuer Moosarten aus dem nordischen Theile von Pfordland gegeben ; der Verfasser bemerkt, dafs die Moose unter allen Pflanzen diejenigen zu seyn scheinen, welche am leichtesten der Kälte und den Wind- stürmen zu trotzen vermögen , weshalb sie in den nordischen Ländern sowohl auf den höchsten Felsen, als auf den kahlen Seeklippen reichlich vorkommen, und dafs die Anzahl der Moosarten in dem nordi- schen Nordland fast der der Phanerogamen in jenen Landstrichen beikommt. In der Nähe von Saltens- fjord im nordischen Nordland hat der Verfasser 402 phanerogamische Pflanzen und 320 Lichenes *) a. a. O p. 55—61. **) a. a. O. p. 62— G4. ***) a. a. O. p. 65—70. — 109 — gefunden, allein er entdeckte mit jeder Excursion noch mehrere. Er liat darunter 135 Lichenes ge- funden, die in Dr. Wahlenberg's Flora Lapponica fehlen, und unter diesen sind ungefähr 40, welche AcHARius unbekannt waren , als er seine Synopsis Lichenum herausgab. Die hier beschriebenen neuen Arten sind folgende : 1. Lecidea muscicota y 2. L. fiiscescens, 3. L. cinna- harind , 4. Forina xantliostoma , 5. Lecanora mari- tima, 6. Cetraria pinastri {C. jiuiiperina ß. pinastri Ach. meth.), welche der Verfasser für eine neue Art ansieht, seitdem er ihre Frucht kennen gelernt, 7. Dufourea Ceratites {Baeomyces Ceratites Wahlenb.), welche der Verfasser gleichfalls mit Früchten ge- funden; von dieser Art hat Herr Prof. Fries schon vermuthet, sie gehöre zu der Gattung Z?i(/bz^re«^ allein dieser Name müfste verändert werden , da er unter den Phanerogamen bereits gefunden wird. *) MUSCI HEPATICI. Hr. Fuxxck hat Bestimmungen für 2 neue Jungermanniae , 'S. fluitans und viridula mitgetheilt, die in Bergstrecken von Süddeutschland vorkommen. **) Prof. Nees y. Esenbeck hat auch eine neue Art Jungermannia beschrieben , der er den Namen indica gegeben ; sie ist von den Moluckischen Ei- landen ; er fand sie dx\i Spiridens Reinwardtii Esenb.***) Hr. ScHWEi^riTz hat eine Abhandlung über 2 hie- her gehörige Pflanzen aus Nordamerica mitgetheilt, nämlich Sphaerocarpus terrestris und Targyonia or- ') a. a. O. p. 112—119. ^) Regensb. Bot. Zeit. 1823- N. 2. S. 30. ***) Nov. Act. Phjrs. Med. Ac. Nat. Cur. T. XI. Tab. XVII. — 110 — hicularis, welclie nacli ilini eine eigene Galtung ans- macht, die er CarpoboliiSy C. orhicularis nennt. Er hat auch die J^argyonia hypophylla in Nordamerica gefunden. *) Prof. ScuwÄEGRiGEiEN in Leipzig liat das zweite Supplement zu Hedwig's Species muscorum heraus- gegehcn , und in diesem Werke eine Menge neuer Moosarten Leschriehen und ahgehiUlet. **) Die Herren von Ese>'becr und Hoein'schuch hahen die Herausfiahe eines Werkes üher Deutschlands Moose mit ausführlichen Beschreihungen und illumi- nirten Ahhilduniien heconnen. Diefs ist ein lehr- reiches Werk, Aviewohl die Verfasser die Arten zu sehr zertheilt zu hahen scheinen. In der Einleitung wer- den die allcfemeinen Rennzeichen der J\Ioose und die Beschreihung ihrer verschiedenen Theile, ihre Ana- tomie und Physiologie , geographische Vei^hreitung , ihr Gehrauch und jNutzen , nehst der Geschichte und Litteratur der INIooskunde von den ältesten his auf die gegenwärtigen Zeiten auseinander gesetzt, und alies diefs wird auf eine sehr lehrreiche Weise abgehandelt. Hierauf folgt eine tahellarische Ueher- sicht der Kennzeichen der 64 Deutschen Moosgat- tungen , endlich ausführliche Beschreibungen der Gattungen und Arten. Die Verfasser scheinen zum grofsen Theil Bridel's System befolgt zu haben, wo- bei jedoch mehr Rücksicht auf die Stellung der Frucht genommen wurde. Der erste Theil behan- *) Journ. of the Acad. of Nat. Scicnc. of Philad. Vol. II. N. 12. p. 361. **) JoH. Hedwig Spccics Muscorum frondosorura ; opus posthu- mura. Supplcin. II. script. a F. Schwaegrichen. Tab. acn. L. illustratum. Lips, 1823. 4. — 111 — delt , Ijlofs 8 Gattungen, nämlich: 1. Sphagnmn L. mit 9 Arten , unter Avelclien 4 neue. 2. Phascwn Sclireh. mit 21 Arten, worunter 2 neue. 3. Voitia Hornsch. 4. Pyramichda Brid. , jede mit einer Art. 5. Schistidiimi Brid. mit 5 Arten. 6. Schistostega Mohr, mit einer Art. 7. Gymostomum Hedw. mit 29 Arten , Avorunter 7 neue. Bei G. Heimii hemerken die Verfasser, dafs die Exemplare, die sie unter die- sem Namen aus Schweden erhalten, zu einer neuen Art gehören. 8. Hymenostomum Vtrovfn, mit 7 Arten, unter diesen 5 neue. Die Kennzeichen der Arten sind sowohl in lateinischer als deutscher Sprache gegehen , die Beschreihungen hlofs deutsch. Die schö- nen Ahbildungen gehen dem Werke einen erhöhten Werth. *) Dr. C. F. Schultz hat eine Monographie der Gat- tungen Barhula und Syntrichia gegehen, deren Kenn- zeichen nehst Artenheschreihung mit Abbildungen aller angeführten Arten hier vorkommen. Von der Gattung Barhula werden 35 Arten beschrieben^ wo- runter 3 neue. Von Syntrichia kommen 4 Arten vor. Der Verfasser hat dieser Abhandlung verschiedene erläuternde Beilagen beigefügt. **) Prof. Nees y. Esenbeck hat eine neue Moosgattung Spiridens beschrieben , deren Stelle in dem System zwischen Climatium und Leskea ist. Der Verfasser *) Bryologia Germanica, oder Beschreibung der in Deutsch- land und Schweiz wachsenden Laubmoose , von Dr. C. G. Nees V. EsEKBECK , Dr. Fr. HoR^sclIUC^ und Jacob Sturm. Erster Theil. Nürnberg 1823. 8. " **) Nov. Act. Phys. Med. Acad. Nat. Cur. T. XI. p. I. p. 193—232. Tab. XXXH— XXXIV. p. II. p. 718—720. — Diese Abhandlung ist auch besonders abgedruckt worden. — 112 -- nennt die Art Sp. Reinwardtii und glebt zugleicli ^Ine Abbildung derselben, Sie ist auf den Mollucki- scben Inseln von Prof. REirfWARDT gefunden worden. *) Herr J. H. Cassebehr bat eine Abbandlung über die Entwickelung der Moose mitgctbcilt. **) FILICES. Dr. Kaulfuss bat kritiscbc Bestimmun- gen der Filices gegeben , ivelcbe in Sieber's Flora Martinicensis und Supplementum Florae Martini- censis cntbalten sind. Diese Abbandlung ist von grofsem Gewicbt für die Kenntnifs der in dem er- wäbnten Herbarium aufgefübrten Farnkräuter. Der Verfasser tbeiit viele Bericbtigungen mit und stellt Rennzeicben für mobrere Arten der Sammlung auf.***) Hr. HiTCHcocK bat die Bescbreibung einer neuen Art von Botrychiimiy genannt ^. 6^z>;2yo/ej: geliefert.****) llr. Prof. Agardh bat Bemerkungen über Aspi- dium aculeatum Sw. mitgetbeilt , dafs es nämlicb nicbt selten in Tellemark vorkomme, und dem Prof. Retzius von Prof. Ström in JXorwegen gescbickt worden. *****) Hr. Prof. Agardh bat aucb Bemerkungen über das Reimen von i:Vy?//.sr////;z /77-i'^;26-e mitgetbeilt. Der Ver- fasser säetc aq> Scblusse des Aprils den grünen Stolf, welcbcr in den kleinen koniscben Hülsen der Aebren der angefübrten Pflanze eingescblossen ist. In einem mit Dammerde gefüllten Gefäfse keimte *) a. a. O. p. T. p. 143—145. Tab. XYII. **) Ucbcr die Entwickelung der Laubmoose von Cassebehr, Francflirt 1823. 8- ***) Regcusb. Eotan. Zeitung, 1823- N. 23. S. 360—368. ****) Sillim. Amer. Journ. Vol. VI. N. I. p. 103. •***♦) Physiogv. SiUlsk. Arsberättelse för Ar 1822. Lund 1823. 8. p. 95. — 113 — dieser Stoff am 10. Mai. Die sprossenden feinen Fä- den wuchsen völlig wie Conferven. Diese Abhand- lung wurde der königl. Academie der Wissenschaf- ten in Paris mitgetheilt und ist in die Mem. du Mus. d'hist. nat. Vol. IX. p. 282--292. Tab. 13 *) aufgenommen. Prof. IVees V. EsENBECK d. ä. hat Beschreibungen ja- vanischer Pflanzen aus fast allen Ordnungen der Cryp- togamen gegeben. Diese Pflanzen wurden von Dr. Blum~e im Jahr 1820 auf den Gebirgen Salah und Gedee, welche eine Höhe von 6000 Fufs über der Meeresfläche haben , gesammelt. Von Java hatte man bisher wenige Cryptogamen erhalten ; die meisten derselben waren Farnkräuter, und von Moosen hatte man von dort kaum mehr als 2 Arten, nämlich Poly^ trichiun cirratwn Sw. und Junger mannia javanicay die von Prof Thunberg gefunden Avorden. Die javani- schen Farnkräuter gleichen sehr denen der Insel Bourbon und der nächstangrenzenden Gegenden Australiens. Die Musci frondosi und hepatici , die man auf Java findet, sind zum grofsen Theil dieser Insel eigenthümlich, mit Ausnahme von H^ypnum spiriferum, Polytriclium aloide?, und Mcu^chantia poly- morpliay die in verschiedenen Erdstrichen vorkommen. Von dem Verf. werden die neuen und manche der merkwürdigeren schon früher bekannten 'Arten be- schrieben und abgebildet; die meisten der letzteren aber nur aufgezählt. Filices: 1. Lycopodiuin myrti" foliiim Nees et Blume. 2. L. ciliatum Willd. 3. L. laevigatum Willd. 4. Polypodium jnoUicomum N. et BI. 5. P. cucullatum N. et Bl. 6. Fittaria ensi- *) L. c. p. 21—23. — 114 — formis Wükl. 7. Davaliia pedata Willcl. et ß- minor N. e.t Bl. 8. D. fc.nniginea "Willd. 9. Tricho- mancs lanceam Willd. 10. T. hilabiatum N. et Bl. (y. pyxicliferum Hedw. fil.)- 11. Hymenopliyllum pectinalum Sw. 12- //. humile N. et Bl. 13- //. dichotojnum Cav. 14. H. emarginatum Sw. 15. H. CJ^ispuiii N. et I^l. — Musci frondosi'. 16. Spliagniun patens Palis. 17. Gymnostoinum javanicum N. et Bl. 18. Octoblepharum albidum Hedw. 19. Dicraniim Blumii N. 20. D. cotuolor N. et Bl. 21. Trichosto- nium exasperatum N. et Bl. var. ß. interrupturn. Musci liepatici: 22. Junger mannia aligera N. et Bl. 23. /. Blumii N. Diese ALhandlung ist mit vieler Kritik gearbeitet und die vortreffliclieii gut gezeiclineten und illuminirten Abbildungen erbölien ihren Wertli. *) Hr. H. C. FuNCR bat die Herausgabe seiner Samm- lung cryptogamiscber Gewäcbse fortgesetzt ; das in diesem Jabre herausgekommene 29- Heft enthält 20 Arten, die mit N. 586 anfangen und bis N. 605 einscbllefslich fortlaufen. **) NAJADES. Hr. Prof. Agardh hat 2 Formen von Ruppia maritima bestimmt , nämlich R. inaritima\ brevirostris und R, m. rostrata. ***) Monocotyledoneae» CYPEROIDEAE. Dr. Joseph Raddi hat eine Be- schreibung der Gräser gegeben , die er in Brasl- *) Nov. Act. Phys. Med. Acad. Nat. Curiosor. T. XL p. I. p. 119—140. Tab. XII— XVI. **) Cryptoganiische Gewächse, besonders des Fichtelgebirges. gesammelt von H. Che. Funck. 29tcs Heft. Lcipz. 1823. 4. ***) Physiogr, Sällsl. Arsberältelse für Ar 1822- Lund 1823. p. 30. — 115 — Ken gefunden, worunter 35 zu den Cyperoideen ge- hörende Arten vorkommen. *) Dr. Ad. Brogniart liat in einer Abliapdlung über Zea Mais viele Erläuterungen über diese Pflanze und deren Befruclitungstlieile gegeben. **) Dr. V. ScHLECHTENDAL bat erläuternde Bemerkun- gen über folgende nabe verwandte Pflanzen geliefert: 1. Carex hinervis Sm. , zu welcber der Verf. als Synonym anführt C yf?M/2C^ß^<2 Gaud. 2« C.fulva Goo- den (C clistans Horst Gram. I. t. 77. nicht Linn.), und 3- C distans Linn. ***) Dr. Roch hat auch Bemerkungen über Carex nigra****) mitgetheilt, und ein Ungenannter hat die geographische Verbreitung von Carex baldeiisis Linn. angegeben, *****) GRAMINEAE. Dr. Raddi hat in der eben er- wähnten Abhandlung über die brasilianischen Gräser 56 biehergehörige Arten beschrieben. *) Dr. Leibmedicus Trinius hat verschiedene Be- merkungen und Zusätze zu seiner Clavis Agrosto- graphiae antiquioris mitgetheilt. **) Hi\ G. Graves hat das dritte Heft seines Werkes über die englischen Gräser herausgegeben. ***) *) Agiostographia Brasiliensis , sive enumeratio plantarum ad familias graminum et Cyperoidearum spectantium, quas in Brasilia collegit et descripsit Jos. Raddius. Lucca 23. 8« **) Bulletin des sciences 1823. Fevr. ***) RegensbiBot. Zeit. 1823. N. 17. S. 269— 272« ****) L. c. N. 10. S. 158—160. *****) L. c. N. 32. S. 510—511. *) Agrosthographia Brasiliensis cet. **) Regensb. Bot. Zeit. 1823. N. 15. S. 229—231- ***) A Monograph of the British Grases, by G. Gravk». N. III. London 1823. — 116 — Hr. Desvaux hat Besclirelbiingen von 13 neuen Gattungen der Gräser gegeben , gröfstentlieils aus früher sclion bekannten Arten gebildet. *) Dr. Panzer bat die Geschichte von Panicum glau- cum Linn. und die vielen Verwechselungen aufge- klärt, Avelche mit dieser und den nächst verwandten Arten Statt fanden, mit der Bemerkung, dafs zu- folge seiner Untersuchungen alle von Linne in FI. Zeil., Spec. P. ed. 1. et 11. und Syst. Nat. ed. X. hei Panicum glaucum angeführten Synonyme eingehen müssen (Scheuchzer's vielleicht ausgenommen) und dafs man , um diefs zu bezeichnen , nicht dieses Werk, sondern nur Syst. Nat. ed. XII. anführen kann, avo Liivne sowohl Panicum glaucum^ als viiride endlich deutlich bestimmt hat. **) Die Herren Mayer und BRAL^^ haben Bemerkun- gen über Arunclo Plinii Turr. (Animadv. Bot.) gege- ben, den sie zum erstenmal als in Deutschland vor- kommend mit dem nächstverwandten A. Phrag- jnites gefunden. ***) JUiSCI. Dr. Ernst Meyer hat eine Synopsis zu einer Monographie der Gattung LuzuJa herausge- geben. ****) Nachdem die Gattungskennzeichen und der Unterschied von Juncus angegeben worden , Jiandelt der Verfasser die Arten ab , die synoptisch aufgenommen werden, auf dieselbe Weise, wie der Verfasser früher die Gattunc; Juncus bearbeitet *) Bullet. Philom. Isis 1823. 7. Heft, S. G9S. **) Regcnsb. Nat. Zeit. 1823. N. 15. S. 231—236. ***) L. c. N. 12. p. 177—179. ****) Synopsis Luzularum rite cognitarum cum additamriitis quibusdam ad Juncorum synopsin prius cditani. Edidit E. H. F. Mkyer. Gotting. 1823. 8. — 117 — liat. 24 Luzula-krten sind hier bestimmt. Sclillefs- licli liefert der Verfasser Zusätze zu seiner Synopsis Juncorum. Ein Ungenannter hat Junciis trifidus und monäntlios näher untersucht, und bemerkt, dafs diese zu der Ab- theilung culmis foliosis gehören, und dafs /. inonanthos nur als eine unbedeutende Artveränderunar von /. trifidus angesehen werden kann. *) LILIA. Hr. DE E.EBOUL hat einen Zusatz zu seiner Monographie über die um Florenz wachsenden Ar- ten von Tulipa bekannt gemacht , und hat zugleich eine neue Art T. malleolens beschrieben, welche zwi- schen T. oculus solis und T. Raddii Reh. ihre Stelle erhielt.**) JVARCISSI. Hr. Haworth hat eine Abhandlung über eine Gattung, die er Diomedes nennt, mit 2 Arten D. minor und major geliefert. Sie können gleichwohl mit gutem Grunde zu Narcissus gerech- net werden , den der Verfasser bekanntlich in eine grofse Menge von Gattungen getheilt hat. ***) ORCHIDEAE. Hr. Raddi hat eine neue Art von Cyrtopodium , C, glutiniferum aus Brasilien beschrie- ben. ****) *) Rcgeusb. Bot. Zeit. 1823. N. 27. S. 430—432. **) Appendix ad nonnull.irum specierum Tuliparum in agro Florentino spoiitc nascentium proprias iiotas , auetore EuGE>io DE Reeoul. Florentiac 1823- 8. Anin. Diese Abhandlung ist vermutlilich in irgend^ einer Zeitschrift aufgenommen, was indessen auf dem Titelblatt selbst nicht bemerkt ist. ^ ***) Tilloch Philos. Magaz. Decemb. 1823. p. 440 et 441. ****) Meraor. di Fisica della Soc. Ital. Tora. XIX. p, 222. Tab. VI. — 118 — Ein Ungenannter hat Bemerkungen über das Wachstlmm von T'^^anilla aromatica mltgetlieilt. Ein angepflanztes Exemplar kam zur Blütlie , und nacli derselben vertrockneten sclinell die in der Erde stellenden Wurzeln^ allein bald naclilier fiengeii die Wurzel-Zweige des klimmenden Stengels an zu Avachsen^ neigten sich zur Erde und fafsten daselbst neue Wurzeln. *) Dicotjleäoneae, LATJRI. Die Prof. Nees v. Esenbeck haben eine sehr kritisch ausgearbeitete Abhandlung über die Arten von Laurus , welche den ^Immt liefern, mit- getheilt. Es ist eine Geschichte dieser Gewächse , sowohl in antiquarischer und historischer, wie In botanischer und pharmaceutischer Hinsicht , nebst Abbildungen der hier bestimmten Arten. Der Name Cinnamomum wird aus der Sauskritsprache abgelei- tet. Hierauf gehen die Verfasser alle die Nachrich- ten durch , die von Hippocrates bis auf die gegen- wärtige Zeit sich vorfinden. Die Alten erhielten die Rinde theils auf dem Holze aufsitzend, tbeils ge- sondert und hielten sie für Producte verschiedener Bäume. Die spätem Araber verwechselten nachher die Gewächse und ihre Namen. Gaucias und Clusius sollen weit bessere Nachrichten über den Zimmt , als die spätem Schriftsteller gehabt haben, Fuchsius bemerkte die wesentlichen Verschiedenheiten zwi- schen Laurus Cassia und Z. Cinnamomum. Die Ver- fasser führen ferner die auslXihrllcl^en Nachrichten *) Rcgousb. Bot. Zeit. 1823- N. 36. S. 575 u. 57ö, -- 119 — an, welclie Liivtschott im Jalire 1617 üLer (Jen ZImmt gegeben, wie auch den MifsgrifF, den Joh. Bauhin bei der Bestimmung der Zimmtarten beging. Dagegen werden Casp. Bauhun's Bemühungen ge- rühmt und seine Zeiclinungen der Arten bestimmt. Erst gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts kamen Zimmtbäume nach Europa, und Breynius beschrieb sie. Hierauf gab Rheede im Jahr 1678 eine Abbil- dung von Laurus Cassia aus jMaiabar. Im Jahr 1687 bestimmte Hermaivnus seine Cassia Cinnarnomiun aus Zeilon und Cassia lignea von Malabar, Sumatra und Java. Im Jahr 1727 lieferte ein Unbekannter eine Abhandlung in den Verhandluno-en der Academie der Naturforscher B. I. über den Zeilonischen Zimmt- baum ; diese Abhandlung enthält die ausführlichsten und theils besten Nachrichten, die wir bis jetzt über den Zimmt erlialten haben. Dieser Verfasser hatte 15 Jalire auf Zeilon gelebt und hat 10 Zimmt- arten bestimmt. Er gab zugleich Proben der Holzarten und Blätter, von welchen später in denselben Vei'- handlungen Abbildungen gegeben sind. GöLLER, ein Zeitgenosse, gab weitere Nachrichten über den Zimmt und stimmte mit dem genannten Verfasser vollkommen überein. Burmaan vermengte in seinem Thesaurus Ceylanicus Blätter ganz ver- schiedener Bäume ; es ist den Hrn. Nees v. Esenbeck gelungen, durch Untersuchung von Exemplaren, die von Reinwardt und Blume auf Java gesammelt wor- tlen , die Verwechselung aufzuklären und aufzuhe- ben. Lin;?!^ vereinigte in Hort. Cliff. die verschie- denen Arten , aber in Fl. Ceyl. scheidet er Laurus Cinnamomum von L. Cassia j ohne indessen die Sy- nonyme und Abbildungen untersucht und vertheilt -^ 120 — zu haben. Endlich gab Hr, Prof. und Commend. TiiUNBERG ausführliche Nachrichten , welche die in den Verhandlungen der Acad. Nat. Cur. enthaltenen bestätiEftcn. Allein er hat darin Unrecht , dafs er Laurus Cassia, den er gleichwohl nicht in seiner Heiraath Malabar gesehen, für eine Ahart von Laurus Cinnamomum ansah. Schliefslich lieferte der engli- sche Stahschirurg Marsiiall eine Abhandlung über den Zimmt (Annais of Phil. Oct. Nov. 1817) und erklärt die 10 Zimmtarten , welche Prof. Thunberg anführt, für blofse Abarten, und Laurus Ciiuiamo- mum perpetuo florens Burni. für den ächten und allein angebauten Laurus Cinnamomum Linn. , der mit dem vor Zeiten unter dem Namen Laurus Cassia bekannten Eaume ein und derselbe sey ; er unter.^ scheidet dagegen genauer den von den Eingebornen sogenannten Dawul Kurundu _, welchen er als den wirklichen Laurus Cassia Linn. erklärt, und wovon er eine Abbildung beifügt, die ein fruchttragendes Exemplar darstellt , ohne indessen besondere Abbil- dungen der Befruchtungstheile zu geben. Die Hrn, Nees V. EsENBECK nchmcn diese Synonyme nicht an, aber sie geben von diesem Dawul Kurundu eine neue Abbildung und zwar von einem blühenden Exemplar, stellen die Fructificationstheile besonders dar und nennen den Baum Litzaea Cdylanica_, nach- dem sie eingesehen, dafs Ilr. Marshall die Arten unz^veifelhaft vei'wechselt hat. Die Hrn. Nees v, EsENBECK stellen ferner die Gattungskennzeichen von Laurus auf, wozu sie verschiedene andere Gattungen als blofse Abtheilungen rechnen, und beschreiben folgende Zimmtbäume : 1, Laurus Cinnamomum hinn, tab, I. u, II., kommt vor auf Zeilen, in Südamerica, — 121 — auf Martinique und Isle de France. % Laurus Cassia Linn. tab. III., kommt auf Malabar, in CochincLina und China, so wie aucli auf Sumatra vor. Laurus Malabathrum Linn. 4. Laurus Burmann Nees. tab. IV {Canclla Javanensis Baub.), kommt vor auf Java, Ma- labar, Zeilon und in China. 5. Litsaea Zeylanica JVees tab. V. auf Zeilon. 6. Litsaea 3fyn^ha JVees {Laurus jap onica Rumph.), 7. Laurus Culilavan Linn., welcher Name nach der Malaiischen Sprache Rulit- Lawang ausgesprochen werden mufs. In der phar- maceutisch-chemischen Abtheilung haben die Ver- fasser gezeigt, zufolge der anatomischen Untersuchung der Rinde, dafs die um den Bast gehenden kleinen rothen sogenannten Markstralen der eigentliche Sit^ für das Zimmtaroma sind, welches also im Bast und nicht in der Rinde gefunden wird, und dafs der Zimmt demzufolge um so besser ist, je weniger ihm Rinde beigegeben ist. Die Verfasser bemerken ferner, dafs das ätherische Oel, welches auch in der äussern R.inde des trock- nen Zimmts gefunden wird, sich dadurch mehr ent- wickelt, dafs der frischeZimmteinenTag lang zusammen- gebunden und einer leichten Gährung ausgesetzt wird. Cassia Cinnaniomuniy welche reicher ist an ätherischem Oel, hat reichlichere Markstralen; dadurch wird zu- gleich Rolreuter's Bemerkung über Juniperus virgi- niana he.sivii\^t, dafs nämlich bei dieser und gewissen andern Pflanzen die Zellen der Markstralen eigene Säfte führen , und so die Stelle der Saftgefäfse übernehmen. Darauf folgt eine Uebersicht der geographischen Ausbreitung der verschiedenen Arten. Den sonst — 122 — auf Java gesammelten Zlmmt betracliten die Ver- fasser als unäclit ; auch wird er daselbst jetzt nicht mehr gesammelt. Die von Cayenne kommende sogenannte Zimmt- rinde ist mit mehreren Rindearten gemischt. Die Flores Cassiae werden nicht auf Zeilon gesammelt , sondern von Laurus Malabalhriun gewonnen. — Fer- ner werden die verschiedenen Einsammlungsarten des Ziinmts nach den neuesten Nachrichten ange- führt ; und es wird eine Beschreibung der Anlage von Zimmtwäldern gegeben. Die natürlichen Walder werden ausgehauen und ausgerottet, mit Beibehal- tung von Bäumen zur Beschattung für den aufwach- senden Wald, so dafs der Boden leicht beschattet hleibt ; die gefällten Bäume werden verbrannt, und die Asche wird zum Theil als Dünger benutzt. Dann werden Linien nach der Schnur gezogen, und in diesen werden kleine Gruben in gegenseitiger Ent- fernung von 6 — 7 Fufs gegraben. In jede Grube säet man 2—5 Früchte und bedeckt die Grube mit Laubzweigen. Nach 15 — 20 Tagen kommen die jun- gen Zimmtpflanzen hervor. Der gröfste dieser Zimmt- wälder bei Marendahn (Colombo) enthält 3824 Mor- gen Land. Viele der Strecken, welche die Hollän- der sonst mit Zimmtbäumen bepflanzten, verwildern nun unter der Enjrlischen Landcsvei'waltuna; ; doch ist die Ausfuhr des Zimmts ansehnlich und beträgt jährlich an 401,172 englische Pfund. Von der schlech- tem Rinde und den Blättern wird das Zimmtol be- reitet ; es werden dazu also nicht , wie man früher angegeben , die Bhitter von Laurus Cassia genom- men , welche schmacklos sind. Zuletzt stellen — 123 — die Verfasser die Kennzeichen der verschiedenen Arten der Zimmtrinde auf. *) PLANTAGINES. Ueher die unter dem Namen Plantago Wulfenii bekannten Arten hat ein Unge- nannter Aufklarungen gegeben, welche zum Theil mit den von Mfrtens und Koch in Deutschlands Flora gegebenen Bestimmungen bedeutend streiten.**) PLUMBAGINES. Dr. Koch hat eine Monographie der Gattung Armeria mitgetheilt. Die Arten dieser Gattung können ungeachtet der belehrenden Beiträge von Prof.'Li?iK (Verhandlungen der Gesellschaft na- turforsch. Freunde, B. I. H. 3-) noch nicht als voll- kommen bestimmt betrachtet w^erden. Dr. Koch's Abhandlung gibt viele Aufklärungen und ist von wirklichem Interesse. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über die Kennzeichen, die man seit- her zur Bestimmung der Arten angewandt, sieht der Verfasser die sichersten Merkmale in der Schärfe, Stumpfheit, Härte oder borstigen Beschaffenheit der Blatspitzen, In dem auslaufenden oder an der Spitze verschwindenden Mittelnerven der Deckblätter, in den Verhältnissen der Länge des Blumenstiels zur Blu- menrohre , in des letztern haariger Beschaffenheit und in der Form der Blumenblätter. Der Verfasser beschreibt hierauf den Blüthenstand und die Be- *) Ammoenitates botanicae Bonnenses. Fasel. De Ciunauomo disputatio , qua Hortum medicum Bonneuscn feliter in- structum rite inauguraturi res ejus viris , rei Herbariae studiosis , comraendant C. G. Nees ab Esenbeck Dr. et Th. Fr. L. Nees ab Esenbeck Dr. Fratres , horto medico Bounensi praepositi. — Cum tabulis septera iconogra- phicis. Boniiae 1823. 4. **) Regcusb. Bot. Zeit. 1823. N. 41. S. 656. — 124 — sclmffenlieit (lerBlütlientlicile, gibt die Gattiingskenn- zeiclien, stellt die Arten auf, liefert neue Merkmale der Arten, fülirt die "vviclitigsten Synonyme an und gibt kurze Bcscbreibiingen undBcmerkungen über die Arten : 1. Anneria latifoUa Willd., hierbei errinnert der Verfasser, dafs, da Prof. Li>r in Enum. planta- rum borti Berolinensis liier Statice cephalotes Ait. citirt, iviJirsclieinlicli Statice cephalotes Link foliis capillaceis in Schrader's Journal III. S. 60 eine andere Art ist und vielleiclit mit Armeria pinifolia Boern. et Schult. Syst. Yeget. T. VI. p. 774 zusammen- fällt. — 2) A. scozoneraefolia Willd. 3) A, planta- . ginea Willd. {Statice armeria Pers. Loisel. Fl. Gall. S. plantaginea De Cand. Flor. Fr.). Es ist ungewifs, ob Statice plantaginea All. hieher oder zu A. lati- yb//<2 Willd. gehört. 4)^. ß?d7i;z"aJß/<2 Link. Enum. plant. Horti Berol. 5) A. elongata Koch {St. elongata HofFm. St. Armeria ß. elongata De Cand. S. armeria PoUicIi und and. deutsch. Schriftst.) Diefs scheint die ge- wöhnlichste Schwedische Art von Armeria zu seyn. Es ist ungewifs , ob A. vulgaris Willd. hieher oder zu A. purpurea gehört. 6) A. fasciculata Willd. 7) A. maritima Willd. (i5'^ Armeria Sm. Fl. Br., i^^ ar^ meria u. pubescens De Cand.) 8) A. alpina AVilld. cum tab. 9) A. purpurea. 10) A. juniperifolia Roem. et Schult. 11) A. leucocephala Salzniann, von Corsica. Der Verfasser erinnert schliefslich, dafs er folgende Arten nicbt kennt: A. littoralis^ humilis_, hirta^ allia- cea, pinifolia, pungens und scabra ; er scheint Prof. Liin'k's Abhandlung über die Arten der Armeria noch nicht gekannt zu haben. *) *) Rcgensb. Bot. Zeit. 1823. N. 44. S. 689—699. N. 45. S. 705—713. Tab. 1. — 125 — LYSTMAGHIAE. Lysimaclüa paludosa ist genauer von Hrn. F. A. Müller untersucht worden, und dem- zufolge kann man als ausgemacht ansehen , dafs sie nur eine veränderte Form der Lysimachia 'vulgaris ist ; die Länsre der Wurzel und die übrisen Ver- schiedenheiten müssen der sumpfigen Erde zugeschrie- ben werden, in welcher die Pflanze vorkommt. *) PEDICULAB.IS. In verschiedenen Gebenden von Preufsen und Schlesien bemerkte man im Jahre 1822 eine Menge von Saamenkörnern auf den Feldern, und man glaubte allgemein , sie seyen mit einem Platzregen aus der Luft gefallen. Prof. Treviraivus gab einen Bericht über diese Saamenkörner heraus und bewies, dafs sie von Veronica hederaefolia her- rührten , welche in manchen Jahren reichlich auf den Aeckern vorkommt. **) Herr Yaucher hat eine Abhandlung über das Reimen der Ot^ebanches-krien geliefert. Die gesäeten Saamenkörner von Orobanches ramosa kamen nie aus, allein wenn der Regen die Saamenkörner an die "Wurzeln der Canabis sativa führte, befestigten sie sich, fafsten dort Wurzel und sprofsten auf. Diese Orabanche findet sich auf den Wurzeln mehrerer Pflanzen. Zwei andere Arten von Orobanche hat der Verfasser auf dieselbe Weise wachsen und sich ent- wickeln gesehen, und glaubt, dafs dieselbe Keimungs- *) Regensb. Bot. Zeit. 1823. N. 48- S. 732—734. **) Ueber gewisse in "Westpreufsen und Schlesien angeblich mit einem Gewitterregen gefallene Saamenküruer, von L. C. Treyirakus. Breslau 1822. — 1Q6 — art auch Ilyobanche und Phelipaea zukomme , tlafs aber Monotropa u. a. auf andere Weise keimen. *) SCROPHULARIAE. Dr. Jack hat in einer Ab- handlung eine Beschreibung von 4 Gattungen geliefert, welche zu der von ihm so benannten Ordnung Cjrtan- draccae gehören, die den Bignoniaceen am nächsten kommen. Der Verfasser bemerk t_, dafs Forster, welcher die Gattung Cyr?/^;?^'/*« zuerst beschrieb, eine unrichtige Beschreibung und x\bbildung der Fructificationstheile gab, wefshalb man bisher in Bestimmung dieser Pflanzenordnung irregeführt wurde. Der Verfasser berichtigt diefs hier in den angegebenen Gattungs- characteren und beschreibt 10 neue Arten der Gat- tung Cyrtandra; von Didymocarpus y^dXiich. werden 7 neue Arten beschrieben ; von Loxonia Jack 2 ; von Aeschimanthus Jack 2 Arten. Unter den Arten von Didymocarpus sind schon mehrere in den Ma- lay. Miscell. Vol. I. aufgeführt. **) SOLANEAE. Hoffr. Sghrader's schon früher er- wähnte Fortsetzung seiner Monographie der Gattung Verhascum ist nun in die Verhandlungen der Götting. Societät aufgenommen, auch besonders abgedruckt und im Buchhandel erschienen. Zu den im Jahresbericht für 1822 gegebenen Bemerkungen kann folgendes zuge- setzt werden : zu Verhascum Lyclinilis «. floribus flavis rechnet der Verfasser Verhascum puherulentum Bie- berst. und Anderer, aber x\\c\vlV.puWcrulentum'S\\\^v?,\\ Fl. Delph. , und zu V. Lychnitis ß. floribus albls rech- net der Verfasser V. Moenchii Schultz Fl. Stargard. Suppl. und V. alhum Moench. Meth. mit einer Va- *) Mem. du mus. T. X. **) Tran^act. of thc Linu. Soc. Vol. XIV. p. I. 12 rietät y. florihus apetalis ; zu Verb, nigrum ß. race- mis subpaniculatis rechnet der Verfasser f^, Pari- siense Thouill. Fl. Paris, und bemerkt hierbei : „Ex hoc Verbasco j tanquam patre et Thapso inatre ortum credo J^erb. seminigrum Fries Nov. Flor. Sv. 5. p« 68. — Fide specinilnis auctoris similem prolem hybri- dam etiam. nostris in regionibus observare mihi li- cuit." Die Abhandlung ist begleitet von 3 Tafeln mit 6 Zeichnungen von Verbascumarten , nämlich T. I. f. I. V. syriacum Schrad. f. 2. V. Ceratophyl- luni Schrad. T. IT. f. I. F. lanatum Schrad. f. 2. y. monspessulanum T. III. f. 1. K. hyoserifolium Schrad. f. 2. V. Schottianum Schrad. *) Hr. Jos. Sabiis'e, Secretär der Horticultural Society in London hat Bemerkungen über das Vaterland- der gemeinen Kartoffel (Solanum tuberosum) mitgetheilt. Man war ungewifs, in welchem Theil von America die Kartoffelpflanze wild wächst. Die Kai'toffel, wel- che Walter Raleigh zuerst in Irland einführte, fand er in Virginien angebaut ; sie war wahrscheinlich aus einem der Spanischen Länder in Südamerica dahingebracht worden. Nach Humboldt's Nachrichten über den Kartolfelbau in Mexico scheint es gewifs , dafs sie nicht wild ist in dem südwestlichen Theile von Nordamerica. (Humb. polit. Essay on the King- dom of neAV 5pain, Blacks edit. Vol. il. p. 484.) Sie kommt auch nicht wild vor in Westindien. Sie mufste sich also in Südamerica wild finden; und es scheint nunmehr- hinreichend bewiesen , dafs sie in den *) Comment. Soc. Reg. Scient. Gotting. recent. Vol. V. p. 149—200. tab. I— III. Gotting. 1823. 4. Mouographia geiieris Veibasci. Autore H. A. Schkadek. Sect. II, cum tab. 3 acucis. GottiuL'. 1823- 4. — 128 — liöliern Gegenden sowohl in den Tropenländern als in den gemäfsigtcrn Distrikten an der Westküste der südlichen Theile von America sich findet. Nach Molina (Hist. Nat. du Cliili p. 102) wächst sie in Menge wlid auf dem Felde in Chili und wird von den Eingeborncn ßJaglia genannt, gibt aber in ih- rem wilden Zustande kleine und bittere Wurzeln. Hr. Humboldt versicliert , dafs sie in Peru odeV in irgend einem Theile der Cordilleren der Tropen nicht wild gefunden werde (a.a.O. Vol. II. p. 492) ; dem wird indefs von Herrn Lamüert (Journal of sciences and the arts Vol. X. p. 26) nach den An- gaben von Pavon und Zea widersprochen. Der erste sagt, dafs er und seine Begleiter Dombry und Ruitz nicht allein die Kartoffeln wild in Chili getroffen hal)en, sondern aucli in Peru in der Crcgend von Lima ; und der letztere, nämlicliZEA, hat Hrn. Lambert ver- sichert, dafs er sie in den Wäldern ohnweit Saneta Fee de Bogota wild gefunden hat. Pavon schickte auch Hrn. Lambert das Exemplar einer Rartoffelpflanze von Peru , mit Namen Patates del Peru. Hr. Lambert glaubt, dafs die Karlofleln sowohl in den östlichen als in den westlichen und' nördlichen Theilen von Süd- america wild gefunden werden , und seine Gründe scheinen sich auf folgende Umstände zu stützen: In CoMMERcoNS Hcrbarium , welches auf der Ent- deckungsreise um die Erde mit dem Capitain Bou- G\i>viLLE eingesammelt wurde, findet sich ein Sola- num aus der Gegend um Monte-Video als verschie- den von den gewöhnliehen Rartoffeln beschrieben , mit Namen Solaiuim Commerconii Dunal (Poiret Enc. metli. bot. suppl. III. p. 746) ? und Hr. Lambert glaubte, dafs diese Art die Grundform der angebau- — 129 — . ten Rartoffelpflanzen gewesen sey, wozu ihn die Nacliricliten des Hrn. Balduin, eines Americanischen Botanikers, veranlafsteji, welcher die Kartoffeln hei Monte-Video und Madonado wild gefunden hahen will, nicht minder der Bericht vom Capilain Bowles, der eine ansehnliche Zeit in Buenos-Ayres sich auf- gehalten und ihn versichert, dafs die Pflanze ein allge- meines Unkraut in der Gegend von Monte-Video sey. — Diefs Alles bestätigt das reichliche Vorkommen einer Kartoffelpflanze an den Ufern des Rio de la Plata , und Hr. Lambert sieht jene als dieselbe an, welche von Commercon gefunden worden. Allein Herr Sabine , welcher Gelegenheit hatte , das voii CoMMERcoN beigebrachte Exemplar zu untersuchen , versichert, dafs es als eine eigene Art angesehien werden müsse, deren Abweichungen von den ge- wöhnlichen Kartoffelarten er auch anführt. Bei dem von CoMMERcoN beigebrachten Exemplar findet sich folgende Bemerkung: „Hispanis : Tomates. Flores sunt pallidull. — De la plage du pied du morne de Monte Video en Mai 1767." — Demnach gibt es dort 2 Arten der Rartoffelpflanze. — Herr Sabine berichtet weiter, dafs Hr. Calcleugh , Secretär bei dem englischen Minister am Hofe in Rio Janeiro, der Horticultural-Society Wurzeln der gewöhnlichen Kar- toffel mitgetheilt hat, mit dem Bemerken: „wächst in ansehnlicher Menge in Gruben in der INachbar- schaft von Valparaiso, an der Westseite von Süd- america , bei 34 V2 südlicher Breite. Blätter und Blumen sind ganz wie die bei den in England und anderwärts angebauten; fängt an im October, dem Sommer dieses Klimas, zu blühen, und ist nicht sehr fruchtbar; die Wurzeln sind klein und haben einen 9 ' — 13U — bitterii Geschmack , einige inif rulljer Haut, andere mit gelbliclier ; sie kommt walirsclieinlich wild vor auf einer sehr n eiten Küstenstrecke , denn sie fin- det sich im Süden von Chili und wird von den Einj:i;obornen Maglia genannt, aber ich konnte nicht be- merken, dafs sie zu irgend etAvas benutzt wird." — Diese Wurzehi wurden angepflanzt und blühten ; es war dieselbe Art, wie die gcAVöhnliche, aber die Blatter waren runzlicher und die Blattadern gröfser und deutlich; 2 Pflanzen gaben über 600 Wurzeln. — Die in Südamcrica an einigen Stellen angebauten Spielarten kennen wir niclit in Europa. In Lima wird eine Art angebaut, die man gelbe oder goldene Kartoffeln nennt, und die besonders schmackhaft scyn sollen. *) Die Kartoffel wird nun überall bis nach Lapp- marken mit dem gröfsten Vortheil angebaut. Allein im nordischen Finmarken, besonders im östlichen Finmarkcii, kann man niclit mehr mit Nutzen die Pflanze anbauen; denji bei dem kurzen Sommer ge- winnen die neuen Kartoffel wurzeln nur die Gröfsc gcwobnliclier Haselnüsse. Hr. F. IMayer hat Ccstrum auranliacmn Banmann Pflanzenciitalog bcscbricben; er bemerkt dabei, dafs die Ursache , warum es verwecljsclt und von Lok. Capraria saliti/olia (PI. Selectae Heft V.) , von An- dern C. lancc.olata , Budleia glabcrrima , Frcylinia oppositifolia etc. genannt wurde, die sev, dafs die Blumenkrone mit 4 und 6 Lappen variirt , dafs ge- ") Journal of Science, Lilterat. and Arts. N. XXX. p. 2:)9— 260. Diese AblianiUung kajn früher in den Transatt, of llie llorticnltural Society vor. — 131 — wölinlich nur 4 Staubfäden ausgebildet, und von diesen zwei oft länger sind ; das 5te Stamen undeut- lich ist Oflei' ganz und gar vermifst wird. Darum ist die Pflanze mifs.kannt und bald , zu der 4ten , bald zu der I4ten Classe des LiNNE'schen Systems gerechnet worden. *) BORAGINEAE (Asperifoliae Linn.). Prof. Lehmann hat mit dem dritten und vierten Fascikel sein AYerk, Abbildungen hiehergehöriger Pflanzen enthaltend, fortgesetzt. Fase. III enthält Taf. 21 Echiiim papiUosum Lehm. Taf. 22 Ec/iiunt a}igust(foIium ham. T.23 Echiuni panicalatiiiii Tliunb. T. 24 E. tricliotomum Thunb. T. 25 E. hispidiim Thunb. T. 26 E. glabrum Thunb. T. 27 E. capilaium LInn. T. 28 E. sphaerocephalum Yahl. T. 29 Hdiotropium Kunzii Sieb. T. 30 H. ro^ twidifoliuni Sieb. Fase. IV enthält Taf. 31 Echium molle Poir. T. 32 E. caudaium Thunb. T. 33 E. incanum Thunb. T. 34 E. rosmarinifolium Yahl. T. 35 E, scabrum Lehm. T. 36 E. trigonum Thunb. T. 37 E. verrucosum Sw. T. 38 E. fruticosum LInn. ß. major Lehm. T. 39 Lithospermum hispidissiniuni ( Anchusa hispidissima Sieb. Herb. Aegypt.), welches hier zum erstenmal beschrieben wird. T. 40 Helioiropium uiidulatum Yahl. ß, raniosissimum» Der Text besteht blofs aus Artenbestiramungen aus des Y'erfassers Werk : Plahtae e familia Aspe- rifoliarum. **) *) Regensb. Bot. Zelt. 1823- N.8 S. 113—115 und N. 2.5.32. **) Icones et descriptiones novarum et minus cognitarum stirpium , auctorc J. G. C. Lehmann. Icones rariorum plantarura e familia Asperifoliarura. Fase. HI et IV. Hamburgi 1823. Fol. — 132 — BIGNOiMAE. Hr. D.w. Bos hat 5 neue Jileliei gehörige Gattungen und ilire his jetzt hekannten Arten beschriehen, nämlich: 1. ArgyliarcKÜataBon. {Bignom'a radiata Linn.) 2« Chilopsis saligna Don , aus Mexico. 3« Astianthus longißorus Don , aus Mexico. 4. Delostoma: 1. dentatum Don. (Big. rosea Pav. Msc.) 2. integrifolium Don. {Bign. simplicifol. Pav. Msc.) beide aus Peru. 5. Stenolobium castani- folium Don. [Bign. scrrata Pav. Msc.) aus Peru. *) Hr. DojV hat auch eine Beschreibung der Gattung Jacaranda Juss. und ihrer Arten mitgetheilt. **) GENTIAPsEAE. Dr. Richard hat Bö'merkungen über Ophiorhizcl jnitreola geliefert und zu beweisen gesucht, dafs sie von der genannten Gattung getrennt werden müsse und eine eigene biUle , die zu der Ordnung der Gentianen gehöre. Er nennt die Pflanze Mitreola ophiorliizoides. ***) APOCINEAE. Hr. Lemaire Lisa>court hat eine neue Art der weifsen Ipecacuanha beschrieben ; sie rührt von einer Spielart des Cynanclium laevigatum aus Calcutta her. ****) RHODODENDRA. Eine von Prof. O. Swartz ge- gebene Bestimmung der Gattung Fischera und ihrer Art F. buxifolia ist dem Jahresberichte der physio- graphlschen Gcsellscliaft einverleibt. Diese Abhandlung ist schon in den Verhandlungen der Moscovitischen JVaturforschenden Gesellschaft vorgelegt worden.*****) SYJNANTHERAE. Rieh. Herr H. Cassini hat *) Ediub. philos. Joiirn. N. XVIII. p. 259 — 268. **) L. c. ***) Bullet, des scienccs 1823- Fevr. p. 27- ****-) L. c. p. 55. ***") Physiogr. Skllsk. ArsberäUelse för Ar 1822. Lund. — 133 — eine Abhandlung über 3 lileher gehörige Gattungen geliefert j nämlich: I. Melanthera Rohr. 1. M. urti- eaefolia Cassin. \M. Linnaei Humh. Bonpl. et Kunth Nov. Gen.) % M. panduriformis Cass. {M, hastata , var. Mich. Fl. bor. Am.) 3. M. trilohata Cass. II, Chylodia Rieh. C. sarmentosa Rieh. III, BlainvilUd rhomboidea Cass. *) Dr. Roch hat eine Monographie der deutschen Arten der Gattung Cineraria gegeben. Nachdein er allgemeine Bemerkungen über die Gattung voraus- geschickt, beschreibt der Verfasser die Arten, und gibt über dieselbe vielfache Aufschlüsse. 1. Cineraria siberica L. 2. C. crispa L. fil. 3. C. crocea Trattin4 4. C. rivularis Kit et Waldst. 5. C. siidetica Koch. 6. C pratensis Hopp. 7. C. ovirensis Koch. 8. C longifoUa Jacq. 9- C. alpestris Hoppe (C. integrifolia alpina Jacq. austr. t. 179. C, integrifolia Willd.) 10. C. spathulaefolia Gmel. Fl. Bad. (C longifolia Sturm. Deutschi. Flor. Heft 40 , C, integrifolia Roth und and. Schriftst. des mittl. Deutschi. Senecio neniorensis Pollich). Der Verfasser schliefst den Namen C. in- tegrifolia aus , weil unter diesem Namen so viele Arten vermengt ivorden. 11. C. campestris Retz. (C integrifolia Smith.) 12. C. aurantiaca Hoppe« 13. C, capitata Wahlenb. «. floribus radiatis ((7. aurantiaca /?. De C.) ß. floribus capitatis \C. capitata Wahlenb.). 14. C. palustris L. 15. C, cordifolia Jacq. Zu ihren Formen gehören C, alpina a. u. ß. Linn. sp. PI. (C. alpina Willd.) **) Hr. Jos. Sabine hat ferner Beschreibungen und Bemerkungen über Chrysanthemum indicum Linn» *) Journ. de Physique cet. Mai 1823. p. 207—220. **) Regensb. Bot. Zeit 1823. N. 32- S. 497— 510. u. N. 35. -- 134 -^ und der unter dem Namen des cliinesisclien Chry- satithemum bekannten Pflanzen mitgethcilt ; diese letztern sind nämlicli 27 Artveriinderungen von Chry-^ ^antheniuni Sinense [Antheinis artemisiacfolla Wilid.), welclies eigentlicli in Japan wild wächst , aber in China allgemein angebaut wird. *) Dabei bat ein Ungenannter bemerkt, dafs Prof. y. Schrank schon vor längerer Zeit bewiesen, dafs die letztgenannte Pflanze zu der Gattung Silpläiun gehöre. (Bot. Zeit. 1804 S. 75—78.) **) Hr. Prof. Agardh hat eine Form von Gnaphaliiim carpaticum beschrieben , die Prof. Zetterstedt ohn- weit Kautokeino gefunden. ***) DIPSACEAE. Hr. Th. Coulter hat einen Prodramus zu einer Monographie der Dipsaceen geliefert. Nach allgemeinen Bemerkungen über die Ordnung giebt der Verfasser eine Uebersicht der hieher gehörigen Gattungen und Arten, nämlich; Moriaa , Dipsacus , Cephalaria y Knautsia , Pterocephahis Lagasc. und Scabiosa; mehrere - neue Arten sind hier beschrie- ben. **i^*) B.UBIACEAE. Dr. Richard hat Bemerkungen über Ophiorhiza Miingoz mitgetheilt und gezeigt, dafs sie zu dieser Pflanzenordnung gerechnet werden mufs. *****} B.ANUNGULAGEAE. Dr. v. Sculechtendal hat Bemerkungen über Ranunculus peucedanifolius Allion, geliefert, und zu beweisen gesucht, dafs diese Pflanze *) Transact. of the Linn. Soc Vol. XIV. p. I. **) Rcgcnsb. Bot. Zeit. 1823. N. 44. S. 704. ***) Physiogr. SäUsk. Arsb. för Ar 1822. Lund 1823. S. 96. ****) Mem. sur les dipsacees, parTn. Covlteä, Geneve 1823. 4. ♦****) Bullet, des Sc. 1823. Fcvr. — 135 — als eine von R. aquatilis verschiedene Art betrach- tet werden müsse. *) Prof. Reichenbach hat die Herausgabe eines Werkes: Beschreibungen Aar Aconitum- und Delphinium-krten mit ilhiminirten Abbildungen derselben begonnen. I. Halt enthält Abbildungen von 6 Arten, nämlich: Taf. I. Aconitum Napellus u. Schleicheri Pveichenb. Taf. 2. J, Napellus ß. Compactwn Pieichenb. Taf. 3. A. Napellus ö. Lobelianuni Reichenb. Taf. 4. A. Na- pellus y. BauJiini Reichenb. ; der Verfasser hält diese für die Hauptformen von A. Napellus ; Taf. 5. Del- phi niwn Forskahliilxe\Q\iGiih. ^D, granclißorum ForsL} Taf. 6. D. Aconiti Linn. **) Hr. Seringe hat im verflossenen Jahre den Ent- wurf zu einer Monographie der Gattung Aconitum herausgegeben. Der Verfasser hat 22 Arten,, von welcher er Bestimmungen und Abbildungen der Blüthentheile giebt, auch vereinigt er wieder die meisten der von Prof. Pleichenbach bestimmten neuen Arten ; so führt er als Artveränderungen von Aco- nitum Anthora an : A. grandiflorum Reich. Jacquini Pueichenb. , De Candollii Reichenb., anthoroideuni Reichenb. und eulophum Reichenb. ; unter A. Lycoc- tonum L. vereinigt er als Artveränderungen A. pyrenai- cum Lam. und septentrionale Koell. nebst 8 von Hrn. Reichenbach's neuen Arten und andere; ebenso kom- men viele der neuen Arten mit A. variegatum L. A. ras- tratum li ernh. paiiiculatum Lam. u. a. vereinigt vor; von *) Regensb. Bot. Zeit. 1823. N. 7. S. 97 und 98. **) lllustratio generis Aconiti atque Delphiuii, auctore L- Reichesbach. Neue Bearbeitung der Gattungen Aconitum und Delphinium. I. Heft, Leipzig 1823. Fol. — 136 — A. Napelliis liat der Verfasser 30 Artveränderungen, welche zum grofsen Theil aus Reiciienbach's neuen Arten gebildet werden. Wenn man einerseits zuge- hen mufs, dafs ein grofser Theil von diesen Arten wieder eingehen mufs, so dürfte anderseits nicht geläugnct werden können, dafs der Verfasser zu Yiele vereinigt hat, und A, Napellus scheint dazu einen grofsen Beweis zu geben, weil mehrere der' mit ihm vereinigten Arten bedeutend von einander abweichen. *) CRUCIFERAE. Dr. Koch hat eine Monographie der deutschen Arten von /?/'ä3ä geliefert und gibt für die meisten Arten eine Menge kritischer Be- merkungen : 1. Draha aizoides Linn. 2. D, Aizoon Wähle nb. 3. D. glacialis Hoppe , nov. sp. 4. D, Sauteri Hoppe. N. sp. 5. D. stellata Jacq. {JD. hirta ß, alpicola W^ahlenb.) 6. D. hirta Linn. 7. D. tomen" tosa Wahlenb. 8. D. saxatilis Mert et Roch , n. sp. 9. D' carintliiaca Hoppe , n. sp. 10. D, helvetica Sclileich. ip. ciliaris Wahlenb. de Clim. et Veg. Helv. excl. syn. D, anclrosaceaeY\.\iv(ilclie die Rronpiinzes^lnn von Portuj^al aus Oest- reich nach Brasilien übertührte und kamen nacli dreijährigen Reisen in diesem Lande im Jahre 1821 zurück. Der erste Theil enthält die Beschreibung der Reise von Triest nach Villa R.ica in Brasilien und der Gegend, und die um diesen Ort gemachten Beobachtungen. Er ist in 4 Bücher getlieilt. Das erste Buch enthält die Seereise von Triest nach Rio Janeiro in 4 Abschnitten ; das zweite giebt in 5 Abschnitten die Beschreibung von Rio Janeiro, seiner Umgegend und der Landreise von Rio Janeiro nach St. Paul; das dritte Buch enthält in 3 Abschnitten die Merkwürdigkeiten der Stadt Paul und ihrer Um- gebung und die Landreise nach Villa Rica; das vierte Buch endlicli enthält Bemerkungen über Villa Rica und die JNaclibarschaft. Der Inhalt ist mannigfaltig abwechselnd und lehr- reich; jedem Abschnitt ist- ein Verzeichnifs der vor- sjefundenen Thiere und Pflanzen, wie z. B. der bei Triest, Gibraltar und Madera gefundenen beigefügt; über die Brasilianischen Naturproducte fehlen solche Verzeichnisse, weil Thiere und Pflanzen in einem be- sondern Werke ausführlich beschrieben werden. Die Verfasser theilen Madera in 4 Pflauzenregionen; die erste Region vom Strand bis 700 Fufs Höhe über dem Meer , wo tropische Pflanzen vorkommen , die aus andern Ländern eingeführt sind, mittl. Temp. 22^ , . 49' Therm. Cent. Die zweite Region ist die Zone der Reben , Früchtö und Getreide , sie steigt von 700—2300 Fuf^ über das Meer, mittl. Temp. 17^>07'; hier finden sich Pflanzen, von welchen ein grofser Theil in Deutschland und noch nördlichem Ländern vorkommen. Die dritte Region von 2300— — 147 — 3000 Fufs Höhe, mittl. Temp. 15°, 06'. Hier er- scheinen die der Insel eigenen Pflanzen; doch findet man manche, die auch in Deutschhmd wachsen, z. B. Carex divulsa , Mentha silvestris , Geranium rotundifoliwn und Melissa calamintha. Die vierte Region von 3000—5000 Fufs Höhe, Temp. 10°, 76'; die Zone der Spartien und Heidekräuter; hier fanden die Preisenden Spartiiim Scoparium , Ptej^is aquilina, Aira caryopliyllea u. a. europäische Pflanzen. Die Reise in Brasilien enthält die lehrreichsten Nach- richten üher das Land^ in jeder Art Detail, in geo- graphischer, statistischer, politischer, mercantilischer und öconomischer Hinsicht^ und ist ohne Vergleich das heiehrendste Werk, welches bis jetzt üher Brasilien erschienen. — In dieser Arbeit werden auch die naturhistorischen Excursionen erzählt, und viele Pflanzen aufgeführt, worunter 54 als Heil- kräuter von den Landeseinwohnern benutzt werden. Der Gebrauch und Nutzen der angeführten Pflanzen wird ausführlich abgehandelt , wie auch ihre Arten- bestimmung mitgetheilt. *) In dem von Dr. Richardso:;? gegebenen Botanical Appendix zu Capit. Franklin's Reise in die Polarsee in den Jahren 1819 — 1822 wurden die auf der Jieise gesammelten Pflanzen von mehreren Botanikern be- stimmt. Hr. R. Broavn hat nämlich bestimmt die Gramineae, Gyperoideae , Junci und Filices ; Prof. *) Reise iu Brasilien , auf Befehl S. M. Maximilian Joseph I. Königs von Baiern, in den Jahren 1817 — 1820 gemacht und beschrieben von Dr. J. B, v. Spix und Dr. F. P. V. Martius. I. Theil mit einer geographischen Karte und 15 AbbilduDgeu. Müucheu 18JJ3. 4. — 148 — ScHWAEGRiCHETf hat die Moose und Prof. Hooker die Flechten und Schwämme bestimmt. Die Ahliandlung macht ein Verzeichnifs von 663 Pflanzen aus, wo- runter 2 Gattungen und 52 Arten neu. Auch sind mehrere hier abgebildet. Die 2 neuen Gattungen sind Eutoca Br. zu den Hydrophylleen gehörig {Eu- toca Franklini Tab, 27) und Cryptogramma ^ welche letztere ihre Stelle unter den Filices zwischen Ono- clea und Lomaria hat {Cr. Acrostichoides Br.) , in der Gattung Carex kommen 7 neue Arten vor, in Arenaria 2 , und in Stellaria 3 u. s. w. ; unter den Lichenes: Cetraria Richardsonii und Dufourea arc- tica. *) Während des verflossenen Jahres hat man die naturhistorischen Nachrichten herausgegeben, welche auf Capit. Parry*s erster Entdeckungsreise in dem Nordpolarraeer gesammelt worden. Die Pflanzen sind in der angeführten Arbeit von Herrn Rob. Brown beschrieben. **} Herr F. W. Sieber hat in seiner Reise nach der Insel Kreta Nachrichten über die Vegetation der Insel geliefert, viele der dort gefundenen •) Narrativc of a Journey from the Sliores of Hudson'a Bay to the moutli of the Copper Mine River, and thence along the coast of the Polar-Sca, in the Years 1819, 1820, 1821 and 1822. By John Franklin Capt. With an Appendix containing various subjects relatiug to Science and Natural-History cct. By J. Richardson M. D. Surgeon to the Expedition, and Others. London 1823.4. •*) Appendix of Natural-History etc. to Capt. Parrv's fnst Voyagc of Discovery. With Plates. London 1823. 4. — 149 — Pflanzen besclirieben und manclie derselben abge- bildet. *) Die Herren Hornemann, Oersted und Reinhardt haben mehrere Hefte der interessanten Zeitschrift für die Naturwissenschaft, die neulich ihren Anfang nahm , ausgegeben. In diesen Heften kommt die Fortsetzung von Hrn. Hornemann's und Schouw's Be- richt über Schelver's Lehre von der Sexualität der Pflanzen vor, ein Auszug aus Buch's Flora der Ka- narischen Inseln (in den Abh. der Berlin. Acad.) mit andern Abhandlungen. **) In der Regensburger Zeit. 1823. II. Bd. 3. Beü. S. 98 — 101 findet man ein Verzeichnifs der italieni- schen botanischen Arbeiten aus den Jahren 1817 — 1820. ') Reise nach der Insel Kreta von F. W. Sieber. I. u. II. B. Leipzig 1823. 8. "*) Tidskrift for Naturvidenskaberne. Udgivet af C. Oersted, J. W. HoRKEMAKN og J. REINHARDT. Förstc Aargangs 4. 5. Haefte. Kiöbenhavn 1823. 8. ^ 150 -' FLOREN, Prof. KuNTii hat den zweiten Theil seiner Synopsis der Siuluiiierikanisclien Pflanzen lierausgegeben. Die Arbeit ist ein Auszug aus Humboldt's , Bonpland's und Ivunth's ausfülirlicliem Werk : Genera etspecies Plantarura Americae Meridionalis ; die Pflanzen sind nach den natürliclien Familien geordnet. *) Herr Prof. und Commend. Thu^derg hatte zu Up- «ala die Herausgabe seiner Flora Capensis In kleinern Fascikeln begonnen ; es sind davon erschienen I. B, fasc. 1—3 in den Jahren 1807, 1811, 1813; hieraul unternahm Hr. Bonkier zu Kopenhagen die Heraus- gabe der Fortsetzung und lieferte im Jahre 1818 Vol. H. Sect. Fasc. I. ; stellte diese aber später ein. Diese beiden Theile enthalten die 7 ersten Classen. **) Jetzt hat Hofr. Schultes sich der Herausgabe des Werkes von neuem angenommen, der erste Theil ist im verflossenen Jahre erschienen; er ist ein Um- druck der früher erschienenen Bände, aber fortge- setzt ])is zur zehnten Classe einschliefslich. Der Her- *) Synopis Plantarum , quas in itincrc ad plagam aequinoc- tialom orbis novi collegcrunt Alexander de Humboldt ct Am. Bokpland auctore C. S. Kunth. T. II. Parisiis , 1823. 8. **) Car. Petu. Thünberg Flora Capensis, sistens plantas promou- tarii Bouae Spei Africes cct. Vol. I. fasc. 1, II, III. Upsa- liae 1807, 1811, 1813. 8. Vol. II. Fasc. I. Ilafniac 1818- Anm. Der zweite Thcil hat 352 Seiten, wiewolil Hofr. ScnuLTES jiur 248 angibt. Die Gattung Crassula ist in diesem Baude ausgelassen. — 151 — ausgeter hat in der Vorrede eine Biograpliie des Herrn Prof. und Commend. Thunberg gegeben und dessen grofse Verdienste um das Vaterland, um die "Wissenschaft, um die Universität Upsala und um die studierende Jugend dargestellt. — Hofr. Schultes hat einen Conspectus generum beigefügt ^ worin er die wesentlichen Charactere für die Capischen Pflan- zengattungen mittheilt, wodurch die Brauchbarkeit der Arbeit erhöht wird. Der zweite Theil ist nachher im Verlaufe des Jahres ei'schienen , aber ich habe nicht Gelegenheit gehabt, ihn zu sehen und weifs also nicht, ob er alle übrigen Classen umfafst^ *) Herr Descourtils hat mit dem zweiten Theile seine Flora der Medicinal-Pflanzea auf den Antillen mit Abbildungen fortgesetzt. **} Herr Alex. M. de Jo^ises hat auch eine Beschrei- bung der Naturproducte der Französischen Antillen herausgegeben. ***) Prof. Hertens und Dr. Kocn haben angefangen, ein Werk über Deutschlands Flora in deutscher Sprache herauszugeben. Der erste Theil beginnt mit einer Terminologie , welche die in dem Werke an- genommenen Termen erklärt und darauf die Pflanzen der 4 ersten Classen ausführlich abhandelt. Es sey uns in diesem Berichte nur das anzuführen vergönnt, was die in Sclnveden vorkommenden Pflanzen näher angeht. Salicornia proQumbens Smith (die wahrschein- *) Cahoh pETPa Tiiu>BERG Flora Capensis etc. Eclidit et prae- fatus cstJ. A. Schultes P. I et 11. Stuttgaidiae 1823.8. **) Flore mcdicale des Antilles par M. E. Descourtils T. IL Paris 1823- 8. ***) Histoire Physique des Antilles Fran^aiscs etc. par A. M. DE JoKNES. Paris 1823. 8- — 152 — lieh Schwedlscli isl) gclit als x\rtveranderiing von Salicornia herbacea ein; aber S, radicans Sm. wird als eigene Art aufgenommen, und. die Verfasser füh- ren S. herbacea Sv. Bot. T. IV. tab. 252 als Synonym mit einem Fragezeichen an. Es werden meh- rere neue Gattungen von Gräsern aufgenommen. Fedia Morisofii wird als Artveränderung von F. deiitata vereinigt. Bei Scirpus uniglumis Link wird bemerkt, dafs j5'6'. palustris ß, Wahlenb. Flor. läpp, wahrschein- lich hie her gehört, und dafs Sc. midticaulis Smith eine eigene Art bildet, so wie auch i5'. Taberna^ montani Gmel. und Sc, Duvalil Hoppe [Sc. carinatus Smith Engl. Bot.). Die Gattung Panicum wird un- verändert, so wie LiNWE es hatte, jedoch mit Aus- nahme von Cynodon Rieh, beibehalten, Alopecurus paludosus Beauv. {A, fidvus Sm.) wird als eigene Art aufgeführt; Agrostis unverändert, aber mit Abthei- lungen nach den Aon Pal. de Beauvois und Andern bestimmten Gattungen beibehalten. Unter ^. vulgaris i. führen die Verfasser A, rubra Linn. Sp. Plant, und A. rubra a. AVahlenb. FL Ups. an mit der Ver- muthung, dafs A. vulg. mutica in Schweden seltener ist als aristata , weil Dr. Wahlenberg A. rubra ß. mutica {A. vulg. mutica) als Varietät angenommen hat; diefs ist indefsen nicht der Fall, denn Var, aristata ist wenigstens im mittlem Schweden höchst selten. Bei Agr. rupestris und alpina berichtigen die Verfasser in Uebereinstimmung mit De Candolle die von Will- DEisow und SciiRADEß begangenen Verwechselungen; diese nahmen nämlich A. alpina Scop. für A. ru- pestris Allion. und A. rupestris All. für A. alpina Scop. Die Namen dieser beiden Pflanzen werden also vertauscht. Die Gattung Arundo wird von Cala- — 153 — magrostis Arten gebildet, aber Phragmites Avird nach Trinius zu einer eigenen Gattung erhoben ; Phrag- mites comjnunis Trin. Arrhenatherum , Hicrochloa; Koeleria , Molinia , Glyceria, Triodia und Brachypo- dium werden angenommen. Aira wird von Aira cespitosa und canescens gebiklet. Aira ßexuosa wird zviAvena geführt. Bei Poa fertilis Host, bemer- ken die Verfasser , das Exemplar von P, serotina, welches die Verfasser von Stockholm erhielten , sey Poa fertilis Host, und man wisse nicht , welche die Grasart sey, die Ehrhart Poa serotina genannt; P. nemoralis, $. 1. rigidula M. et K. sey nach dem Exem- plar von ScHRADER Poa serotina Schi^ad. Flor. Germ. Festuca borealisM., et K. ist Ariindo festucacca Willd. ; F. arundinacea . Schreb, ist F, elatior Sm. {Bromus litoreus Weiz.). Festuca montana Savi ist Bromus erectus ; F. aspera M. et K. ist Br. asper Murr. — • Scabiosa und Trichera werden vereinigt, Galium tri- fidum ist nur an einer Stelle in Steiermark von Prof. Berivhardi gefunden worden. Zu Galium sylvestre Pollich werden als Synonyme angeführt G, austria- cum Jacq. und pusillum Sm. u. a. ; zu G, harcynicum Weig. wird G. saxatile Linn. gerechn-et. Zu Pota- mogeton natans angustatus wird P. ßuitans Roth ge- zogen, in Uebereinstimraung mit dem, was Chamisso und A, bereits bemerkt. Bei P. curvifolium Hartm. führen die Verfasser richtig als Synonym an : P. gramineum Wahlenb. Fl. Ups. ; unrichtig aber citiren sie hier P. grajnineum Fl. Läpp ; denn diese ist P, riifescens Var. — P, acutifolius Link, ist nach Hart- mann eine Abart von P. zoster aefolius und P. obtusi- folius M. et K. eine Abart von P. compressus. Sagina ciliata Fries wird als eine Abart von Sagijia apetala — 154 — und S. striata Fries, für S. maritima Donn. genom- men. — Tillaea Vaillantii Willcl. und T. prostrata Sclikulir werden nacli De Candolle unter der Gat- tung BuUiarda angeführt: B, Vaillantii De C, und B, prostrata M. et K. Tillaea muscosa macht die eigentliche Gattung Tillaea aus. — Schliefslich wird J^emerkt, dafs Glyceria capillaris Wahlenh. Flor. Go- thoh. auch neulich hei Triest gefunden worden. *) Dr. V. ScHLECHTENDAL hat im Laufe des Jahres den ersten Theil seiner Flora Berolinensis, die Pha- nerogamen enthaltend , herausgegehcn. Die Arheit ist in lateinischer Sprache und heginnt mit einem Conspectus Generum. Die Classen Dodecandria und Polygamia sind ausgeschlossen. Der Verfasser nimmt die Gattung Isolepis auf, hestehend aus /. acicularis Schlecht, setacea und siipina \ vereinigt Alopccurus fuhus Sm. mit A. geniculatuSy nimmt auf Corynepho- rus y Deschampsia ^ Triodia , Donax (^D. festucaceus Beauv., Arundo festucacea Willd.) Molinia, Catahrosa {Aira aquatica Linn. Arrhenatherum ^ Hierochlo'e , Brachypodium y Agropyrum {Triticum repens et catii- nuni) rechnet Aira ßexuosa zw Avena (^Avena flex^ uosa Schrank). In der Gattung Aira kommen vor *) J. G. Röiilikg's Deutschlands Flora nach einem vcränder-^ tcn und erweiterten Plane bearbeitet von F. C. Mertens und W. D. J. Kocii. I. Band. Frantf. 1823. 8. Anni. Von Rühlikg's Deutschlands Flora erschien die zweite Auflage 1813; und da sie schon im Jahre 1816 fast vergriffen war, so wurde Prof. Mertens ersucht, eine neue Auflage zu besorgen, aber die Flora der Herren Mkrtens und Kocu ist doch ein von Rohling's Arbeit sehr verschiedenes Werk, das nur auf dem Titelblatt RüuLiNG^ Namen fülirt. — 155 — A' cristäta L. und glauca Spr. Bromiis erectus Hnds. wird In seiner Gattung beibehalten. Zu Poa rech- net er auch P. aquatica und distans Linn., nimmt als unzweifelhaft Poa serotina Ehrh. auf. Panicum wird nach Linne beibehaltenj aber mit Abtheilungen ; Arrhenatherum bulbosum Beauv. als eine eigene Art betrachtet. Scahiosa und Trichera werden vereinigt. Von Myosotis kommen vor; 71/. palustris "Wither. , il/, cespitosa Schultz, 31, intermedia Link , M. versi- color Roth, M, hispida Schlechtend. sen., M, arenaria Schrad. (71/. stricta Link, arvensis Reichenb.). Ly^ copsis wird nach Lehmann mit Anchusa vereinigt. Gentiana uliginosa Willd. wird als verschieden von G, amarclla aiigenommen. Bei den Umbellaten werden manche Bestimmungen von Sprengel und Hoffmann angenommen. Pinipinella nigra wird mit P,-saxifraga vereinigt, Aegopodium wird zu Sison j Phellandriiun aquaticwn zu Oenanthe, Selinumpalustre. zu Thysselinum HofTm. {T. palustre Hoffm.) gerechnet. Bei, den Ornithogahwi- Arten werden Persoon's Namen^ welche die ältesten sind , angenommen : O. pratense Pers. (O. luteum Willd. nicht L. , O. stenopetalum Fries) und O, arvense Pers. (O. ? lllosum Bieb.). Juncus fusco-ater Schreb. (/. rarißorus Hartm.) lam- pocarpus Ehrh. und acutißorus werden angenommen. Bei Polygonum Persicaria werden P. incammi und lapathifplium vereinigt, wobei bemerkt wird/ dafs P, lapatliifolium Linn. eine von der Pflanze dieses IVamens bei Andern ganz verschiedene, aber noch nicht genug bekannte Art ausmache, Rosa sepium Borkhaus ist sicher R. coriifoUa ß. campestris Hartm. {R. collina wird als von dieser verschieden ange- sehen). Comaruni wird zu Potentilla gezogen, nach — 156 — Scopoi.1 und Lehmai^n, wie auch Tormentilla nach Schrank und Lehmani^. Geum intermeclium ' lEAirh., Avird als eigene Art angesehen. Anemone wird un- gctheilt bciheh alten. Myosurus wird nach Afzelius mit Ranunculus vereinigt , und R. Flcaria in ihrer alten Gattung beibehalten. Eine neue Art Galeopsis, G. TValterina ist mit G. Tetraliit nahe verwandt. Von Thymus Serpyllujji hat der Verfasser 2 Formen: «. latifolius , vermuthlich Th. Chamaedrys Fries , ß. angustifolius : Th. Acinos behält seine alte Stelle. Rhinanthiis major Elirh. und minor Ehrh. werden beibehalten. Euphrasia Roslkoviana Hayne und offi- ciaalis werden gesondert. — Die Tetradynamisten werden nach De Candolle geordnet. Von Arctium werden 3 unterschieden : A. majus Schkuhr. , A» minus Schk. und A. Bardana Willd. Die Orchiden werden nach Brown geordnet. Zu Neotidium rech- net der Verfasser iV. iV7ö?M* am; Epipactis wird aufge- nommen. Diese Flora ist unzweifelhaft eine der besteij botanischen Arbeiten , welche in den letzten Zeiten erschienen sind. *) Hr. Prof. und Ritt. Horinemann hat den 30. Fase. der Flora Danica herausgegeben und hiermit also 'den 10. Band des Werkes beschlossen; er umfafst Taf. MDCCXX— MDCCC ; unter diesen sind 29 den Phancrogamen bestimmt, die übrigen den Crypto- gamen. Unter den erstem kommen vor Scirpus radicaus , S. Duvalii, Isnardia palustris , Potamoge- ton pectinatus Linn. und acutifolius Link, Siuni Falcaria , Alsinella viscosa Hartm. , Pedicularis ra- *) Flora Bcrolincnsis. Aut. D. F. L. de ScHLECHTE^DAL. P. I. Phaucrogamia. Bcroliui 1823. 8. — 157 — mosa Wormsk. , Erysimum praecox Sm. , Arahis arenosa Scop. , Carclamine intermedia Hörnern. , eins mit C hirsuta glabra der scliwedischen Botanisten und gewifs von ihr untrennbar, Equisetum umbrosuni Mey. u. a. *) Naclidem Herr Rammergericlitsratli und Ritter Billberg im Jahre 1821 bei S. R. Maj. zum Ankuuf für den Staat seinen Verlag scliwedischer Botanik, scliwe- disclier Zoologie und ökonomischer Botanik, be- stehend aus Platten und Tafeln nebst Text zu ei- ner bedeutenden Anzahl von Exemplaren gegen eine Summe von '8000 Rthlr. Bco. angetragen , so geruh- ten S. M. das Gutachten der königl. Academie der Wissenschaften über den Werth und Nutzen dieser Arbeit für das allgemeine Beste einzufordern. Die königl. Academie bezeugte in unterthäniger Ant- wort den Nutzen dieser Arbeit, wenn sie fortge- setzt würde. Durch Erlafs vom 7. Februar 1822 geruhten S. M. ihren Beschlufs in Betreif des Ankaufs des Verlags dieser Arbeit auf die Art kund zu thun, dafs die königl. Academie der Wissenschaften die Summe von 8000 Thlr. als Anleihe zum Ankauf des erwähnten Werkes empfangen sollte ; von dieser Summe sollte die eine Hälfte aus dem königlichen Staats-Comptoir , die andere aus dem Manufactur- *) Florae Danicae Iconum fasciculus XXX. Havniae 1823. Fol. Icones plantarum spoute nascentium in regno Daniae et in ducatibus Slesvici , Holsatiae et Lauenburgiae ad illustrandum opus de iisdcm plantis , Regio jiissu exarandura , Florae Danicae nomine inscriptum; editae a J. W. lIoRKEMAN>. Vol. X. continens fasciculos XXVIII^ XXIX, XXX. Hävniac 1823. Fol. -- 158 — DIscont des- königl. Commerce-Colleguims ergehen^ und sollte diese letztere ihr Darlelin sobald als möglicli "wiedererhalten. Da die Sache abgethan und die HerausgaJje dieser Arbeit der königlichen Academie überlassen war, so erkundigten sich die Secretare der Academie , ob Hr. Demonstrator Dr. WAHLErfBERG gcncigt sej, die HerausgaJje der schwe- dischen Botanik zu übernehmen , auf dessen Zusage die königl. Academie dem Hrn. Dr. die Herausgabe des Werkes auf Rosten der Academie überliefs. Im verflossenen Jahre sind die Hefte N. 100, 101, 102 erschienen. Die Abbildungen sind gröfstenthells vortrefflich, wiewohl den meisten derselben die Schattirung fehlt. 11 unter diesen sind von Hrn. Laestadius gezeichnet ( wiewohl sein Name nicht genannt ist) , vermuthllch weil Hr. Dr. Wahlenberg die Fructificatlonstheile zugetragen und die Orlglnal- zelchnungen selbst illumlnirt hat. Die übrigen sind von den Hrn. Agrelius, Wahlberg und Wasastjerna gezeichnet. Taf. 595 Alnus incana Willd. Taf. 596 Orobanche major Linn. (Es ist die , welche Prof. SwARTz für O. elalior ausgab) ; hier wird auch de- ren Wachsth um auf der Wui'zel der Centaurea Sca- llosa dargestellt. Taf. 597. Elatine hydropiper Linn. ^läl b^^. Hydrocharis morsus ranae L. Taf. 599. PU- lularia globidifera L. Taf. 600. Iso'ctes lacustris L. Taf. 601. Mah'a alcea L, Taf. 602. Maha sihestris L. Taf. 603. Hottonia palustris L, Taf. 604. Sediim ylnglicuni Huds. Taf. 605. Scirpus acicularis L. Taf. 606. Senccio Jacobaea L. Taf. 607. S. eriicifoliiis L. eine ausgezeichnet schöne Abbildung {S. tenuifolius \on Skifarp, Retz. Sppl. Prodr. Fl. Scand. ist nach dem Exem- plar des Ortes eins mit S. erucifolius). Taf. 608- /^Vc/a — 159 — pisiformis L. Taf. 609- Shevardia arvensis L. Taf. 610. Centunculus minimus L. Taf. CIL Thcsium alpimun L. Taf. 612. Lycopodium inuiidatiim et selaginoides L. - — Der Text scheint haiiptsächllcli eine Ueher- siclit der Ausbreitung der Pflanzen im Vaterlande zu geben; ganz kurz sind die zu den Gattungscba- ractern und Artenbestimmungen gebörigen^Bemer- kungen. *) Hr. G. C. AsPEGREN in Carlscrona bat eine Flora von Bleking, einer Provinz, die von scbwediscben Botanikern noch wenig untersucht war, herausgege- ben ; aber diese Versäumnifs ist in den letztern Jahren durch die Untersuchungen, welche der ach- tungswerthe Verfasser der angeführten Flora daselbst angestellt hat, hinreichend ersetzt worden; so dafs man nunmehr Bleking als eine in botanischer Hinsicht genau untersuchte Landschaft betrachten kann. — In der Vorrede zur Flora berichtet der .Verfasser über die, welche über Bleking's Pflanzen geschrieben haben , nämlich Dr. Fuiren, welcher, (nach Bergiüs Tal om Stockholm S. 124) 1623 daselbst sich auf- hielt und in Bartholini cista medica Hafniae 1662 die Schonischen und Blekingschen Gewächse ange- führt hat, und Ferber's Blumen-Almanach für Carls- crona (Vet. Acad. Handl. 1771) mit des Verfassers eigener Abhandlung über das Unkraut auf den Aeckern von Bleking (Blekinge Läns HushSIls-Tid- ning 1817. N. 12. etc.). In der Einleitung stellt der Verfasser eine kurze, aber sehr interessante Schil- ') Svens Botanik , utgifven af Kongl. Vctenskaps Academien i Stockholm. Nionde Bandet. 4—6. Häftena N. 100, 101 och 102. Upsala 1823. 8. — 160 — tlcrung der zoologlsclien und physischen Besclial- ienhcit des Landes auf^ und hei der SchiUlerung der verscliicdenen Strecken des Landes führt der Verfasser die ilinen eigene Vegetation an. Darauf folgt die Flora, welehe die Pflanzen in Form eines Cataloges mit ihren Stellen im System nehst in den Noten heigefügten botanischen Bemerkungen und Beschreibungen in lateinischer Sprache auffülirt. Die Anzahl der Plianerogamen ist 760, der Crypto- gamen 924, zusammen 1684. Unter den Phanero- gamen sind folgende neu für Schwedens Flora: Avena hirsuta Roth , Dfyosotis Ungulata Schrad. , Narcissus Pseudonarcissus Linn. , Cerasdum macilen- tiim Aspegr. , Potcntilla collina Wibel, Chara crinita Wallr., Car ex Sehr eher i'V^i\\({. und unter den Schwäm- men ist gewifs eine bedeutende Zahl hier zum ersten- mal als schwedisch angeführt. Sehr yiele seltene Pflanzen liat der Verfasser in Bleking entdeckt, z. B. Pajücuni griis galli, avena strigosa Schreb. , Triticum pungcns , Galium sihestre _, Myosotis versico- lot'y Eiionymus ciiropaeus , Ornithogahun stenopetalimi Fries, Ljchnis alpina Linn., Cerastium glutinosum Fries und holosteoidcs Fr., Potentilla sordida Fr., Tormentilla rcptans y Carex norvegica Willd. und aqiiatilis Wahlenb. u. a. *) Hr. Greville liat mit dem IX. — XIV. Heft seine schottische Flora fortgesetzt, welclie Cryptogamen aller Ordnungen der XXIV. Glasse enthält. **) Die Hrn. Nocca und Balbis haben den zweiten *) Fürsük tili eil Blckiugs Flora af G. C. Aspegren. Carls- crona 1823. 8. **) The Scottish Cryptogamic Flora etc. by R. Kaye Greville. N. VII— XVI. Ediuburgh 1823 8. — 161 — Tliell llirer Flora Tlcinensis herausgegeben , worin eine grofse Menge von Cryptogamen abgebildet ist.*) Prof. Hooker , der die Herausgabe von Curtis Flora Londinensis fortsetzt, bat aucb im Laufe des Jahres mehrere Hefte davon hei'ausgegeben. Dieses Werk liefert nicht blofs die Pflanzen, welche um London vorkommen, sondern auch die, welche über ganz England sich verbreiten. Hr. Sturm hat das 43. Heft der ersten Abtheilung von Deutschlands Flora herausgegeben. Dieses Heft enthält Monographien von Eclüiiospermuni , Nastur^ tium u. a. vom Prof. Reighenbach : 1. Echinospermum Lappula Lehm. 2. E. squarrosian Reich. 3. E. de- ßexiun Lehm. 4. Nasturtium officinale Brown. 5. N. palustre De C. 6. N. amphihiinn indwisum De C. 7. N. amphibiujii variifolium De C. 8. iV. silvestre Br. 9- Barbar aea vulgaris Br. 10. B. arcuata Reich. 11. Braya alpina Sternb. et Hoppe. 12. Turritis gla- bra Linn. 13. Arabis auricidata Lelim. 14. A. are- jiosa Scop. (hier bemerkt Hr. R. , dafs diese Art in A. petraea übergehe). 15. A. Haller il^. 16. A.Halleri stolonifera Reich. **) Prof. MiKAN hat den 3. Fase, seines Werkes über Brasiliens Naturproducte geliefert. ***) *) Flora Ticinensis , seu Enumeratio plantarum , qnas in peregriuatiouibus multiplicibus plures per aimos soler- tissimc iu Papiensi agro peractis observarunt et colle- geriint Dom. Nocca et J. B. Balbis. T. II. Class. XV. — XXIV. cxhibens. Ticini 1823. **) Deutschi auch Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen. I. Abtheil. 43. Heft. Niirnb. 1823. 12. *■ ') Delcctus Florae et Faunae Brasiliensis. Fascic. III. Viu- dobonae 1823. Fol. 11 — 162 — Hr. Sieber , der früher Pflanzensammlungen von .mehreren, sowohl europäischen als fremden Ländern herausgegeben, hat neuerdings ein Herbarium Florae Mauritianae Sect. I, bestehend aus 200 Arten, und das erste Supplement dazu von 50 Arten herausge- geben. , Da Hrn. Sieber's Herbarien bei Beschreibungen von Pflanzen in botanischen Werken allgemein an- geführt werden , so habe ich kein Bedenken getra- gen, jenes hier anzuführen. Die Pflanzen sind im Jahre 1821 von Hrn. Hilsenberg gesammelt, der auf Ivrn. Sieber's Rosten die Insel Mauritius besucht hat. Gedruckte Cataloge begleiten die Sammlungen, Hr. Opiz hat eine Flora von Böhmen herausgege- ben, worin eine Menge neuer Arten vorkommt, deren Bestand als solche noch unsicher zu seyn ffcheint. *) Die übrigen im Laufe des Jahres erschienenen Floren sollen hier angezogen werden. **) •) Böhmens phanerogamiscbc und cryptogaraisclic Gewächse , verzeichnet von P. M. Opiz. Prag. 1823. 8. *•) Flore des departcments meridionaux de la France et principalement de celui des Tarn et Garonne etc. a Montauban. 1823. 8. Catalogue des Plantes , omiscs dans la Botanographic Belgique et dans les Flores du Nord de la France etc. par J. B. H. J. Desmazieres. Lille 1823. 8. M«*thode analytique comparative de Botanique, ap- pliquee aux genres des plantes phanerogames, qui com- posent la Flore Fraucaise, par B. L. Pevre. Paris 1823. 4. Allgemeine öconomisch-technische Flora , oder Ab- bildungen und Beschreibungen in Bezug aufOcconomie -^ 163 — Hr. Prof. Fries hat die Herausgabe seiner acade- mischen Abhandlangen: Novitiae Florae Suecieae P. VI, Vn, VIII. fortgesetzt^ worin der Verfasser eine bedeutende Anzahl Pflanzen beschreibt undBe^ merkungen über dieselben liefert ; unter diesen zu Schwedens Flora neulich _ vom Verfasser entdeckten Pflanzen dürfen folgende hier besonders genannt werden: Veronica inontana Linn., Campanula Rar* punculus L. , Rumcx conglomeratus Wallr., Polygo- num Bistorta Linn., Monotropa Hypophegaea Wallr., Silene anglica L., zuerst gefunden bei Malmö vom Provisor Dilen , Potentilla collina Lehm. Barbaraea praecox De C. , Melilothus dentata Willd. , Hyperi^ cum tetrapterum Fries, (fast H. fjuadrangulare L.) Tragopogon porrifolius , Chara capitata Nees , Sca^ biosa suaveolens Dest., Peucedanum Silaus L. , Medi" cago minima, Sonchus palustris L., Arum maculatum L, , Salix viridis Fries (^S. Russcliana Wallr. nicht Smith), S. mollissima Ehrh., wobei der Verfasser eine Menge Bemerkungen über schwedische Pflanzen glebt, zufolge deren die schwedische Flora sehr bedeutende Aufklärungen gewinnt. Der Reichthum und Technologie merkwürdiger Gewächse, von J. K. Schmidt. I. B. 6—10. Heft. Jena 1823. 8. Oeconomische Beschreibung von 1000 fast überall iu Deutschland wild wachsenden üconomischen Pflanzen^ Stuttgart 1824. 4. Vcrzeichnifs der von dem Jahre 1804 — 1819 auf mei- nen botanischen Reisen durch und in Steiermark selbst beobachteten, gesammelten und bis auf wenige bereits in meinen Centurien getrocknet gelieferten Pflanzen etc., von J. N. Gebhard. Grätz 1823. 12. — 164 — derselben maclit es umnögllcli , sie liier anzufüh- i( 11. *) Verschiedene Beiträge zu Würtembergs Flora sind in Form von Catalogcn erschienen ; ihnen zufolge hat man in AVürtemherg bis jetzt 1170 Phaneroga- men und 480 Crjptogamen beobachtet. **) Hr. E. ScHMALTz hat eine Abhandlung über Dres- dens cryptogamische Gewachse geliefert. ***) Prof. '\\e>deroth hat gleichfalls Beiträge zur Flora von Hessen herausgegeben. *'^**) Hr. Lang hat ein Verzeichnifs der Pflanzen von Ungarn herausgegeben. Er beweist, dafs dieses Land eine ausserordentlich schöne Vegetation be- sitzt. *****) Der Graf v. Berchtold und Prof. J. Presl haben die Herausgabe des Svstema \ egctabiliiim, das sie bereits mehrere Jahre bearbeiteten , fortgesetzt. Es ist in böhmischer Sprache verfafst und nach dem natürlichen System geordnet, auch von Abbildun- gen in Steindruck begleitet ; viele neue Arten sind daselbst beschrieben. Prof. C. G. C. Reinwardt hat eine Rede über die •) \oviliac Florar STiecicac. Pracside E. M. Fries. P. VI, VII, YIII. Liuular 1823. 4. **} Concspondcuzblatl des laudwirlhscliaftlichcn Vereins. 1823. 4. lieft. S. 227—254. *") Re-eiish. Bot. Zeit. 1823. N. 36. S. 566—573. ****) Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesamni- teu Naturwissenschaften in Marburg. Marburg 1823. 8. 5. 118— 152. *"**) Hegensb. Hot. Zeil. 1823. H. B. I. Beil. S. 19—32. — 165 — Fortscliritte, welclie die Katurgesclilclite durcli die Reisen in Indien erhalten , herausgegeben. "*) Hr. J. B. Lo>GiMiTE hat ein Verzelchnlfs der am Petersburg vorkommenden Pflanzen gegeben ; allein dies Verzeichnlfs scheint allzu unvollständig und oft unrichtig zu seyn ; unter den seltenen Pflanzen erscheinen : Andromeda calyculata , Stellaria Dille^ niana Willd. , Asarum Europaeumy Trifolium rubens, Hieracium aiirantiax:iun , Carcx globularis ^ Serapias rubra u. a. **) Beschreihiuigeii botanischer Gürten und ihre Cataloge. Prof. Tausch hat die Herausgabe eines Pracht- werkes begonnen, welches Beschreibungen und Ab- bildungen der älteren Pflanzen enthält , die in des Grafen I)e Canal's ohnweit Prag gelegenem botani- schen Garten gezogen werden. Tab. I. Gladiolus imbricatus L. , wozu der Verfasser den so oft be- strittenen Gladiolus neglectus Schuttes , und wie es scheint, mit vollkommenem Rechte zählt; Tab. H. Iris falcata Thunb. Tab. HI. Oiiosma ^ giganteum Lam. Tab. IV. Diplosastera tinctoria Tausch. (^Co~ reopsis tinctoria'). Tab. V. Eryngium ternaium Pair. Tab. VI. Saxifraga Steinmanni Tausch, (eine von den Formen der Saxifraga decipiens Elirh.) Tab. VII. Epilobium hypericifolium Tausch. Tab. VIII. Cistus *) C. G. C. Reinhardt oratio de augmentis, quae historiae naturali ex Indiae investigatione accesserunt. *♦) Auuals of philüs. 1823. Sept. p. 191--197. — 166 — roseus Tansch, Tab. X. Potentilla ornithopodaTsiVLSch.*) Hr. John Lindley hat eine neue Auflage des Ca- taloges des botanischen Gartens zu Cambridge her- ausgegeben. Dieses Verzelchnifs , das auch die Heimath und Ausdauer der Pflanzen anglebt, ist für botanische Gärten eines der brauchbarsten, die man haben kann. **) Hr. II. Phillips hat einen historisch-botanischen Bericht über die in den botanischen Gärten vorkom- menden Bäume und Stauden herausgegeben.***) Hr. P. W. Watson hat gleichfalls angefangen, eine Beschreibung der in Englands Clima ausdauernden Bäume und Stauden herauszugeben. Sie erscheint heftweise, jedes Heft enthält illuminirte Abbildun- gen von 8 Pflanzen. ****) Hr. B.OB. Sweet hat illuminirte Abbildungen von ^ Hortus Canalius , seil plantariim rarlorum , quae in Horto Illustiissimi et Excellentissimi Iosephi M. Comitis De Canal colimtiir, Icones et Descriptiones. Auetore J. F. Tausch. T. I. Pragae 1823. Fol. **) Hortus Cantabrigiensis, er an accented Catalogue ofPIants iucligenous and oxotic, cultivated ia thc Cambridge Botanic Garden. By the late J. Donn. Tenth Edition , with numcrous correctionsaudadditious, by John Liwdley. London 1823. 8. ***) Sylva florifera , the Shrubbery , containing an historical and botanical account of the Flowering Schrubs and Trees , which now ornament the Schrubbery , the Park and Rural Scenes in geneial. By IL Phillips. Vol. I et IL London 1823. 8. ****) Dendrologia Britaunica etc. byP.W. Watson. N. I— VIII. London 1823. 8. — 167 — Pflanzen , die sich in den botanischen Gärten von England finden , herauszugeben begonnen. ♦) Ueber Gartenbau sind im verflossenen Jahre sehr viele Schriften erschienen. Diejenigen, welche bei uns bekannt worden, sollen hier angeführt werden, **) *) British Flower-Garden. By Rob. Sweet. N. 1. with four coiour. Plates. London 1823. 8. •*) An Encyclopcdia of Gardening etc. By J. C. Loüdos, See. Edit. London 1823. 8. Encyclopedie des Gartenwesens ; enthaltend dieTheorie und Praxis des Gemüsebaues, der Blumenzucht, Baum- zucht und der Laiidschaftsgärtnerei j von J. C. LoudoiS". Aus dem Englischen übersetzt. 1 — 4te Lieferung. Wei* mar 1823. 8. Transactions of the Horticultural Society of London. Vol. V. P. II. in. London 1823. 4. A Treatise on the Gultdre and Management of Fruit- Trees etc. by W. Forsyth. The seventh Edition. Lon- don 1823. 8. The Science of Horticulture etc. by J. Hatward. The second Edition. London 1823. The Gardeners Remembrancer etc. By Jam. Macphael. The second Edition. London 1823. Deutschlands Baurazucht oder kurze Beschreibung aller in Deutschland einheimischen und im Freien aus- dauernden fremden Holzarten. Von W. A. Borchmeyer, Münster 1823. 8. Der deutsche Fruehtgartcn , als Auszug aus Sickler's deutschem Obstgärtner und dem deutschen Garten-Maga- zin. 7r Band. 3— 6s Heft. Weimar 1823. 8. Allgemeines deutsches Gartenmagazin. 7r Band. 1 — 6s Stück. AVeimar 1823. 4. Vollständige Uebersicht der monatlichen Verrichtun- gen im Obst-, Küchen- und Bieneugarten von E. vow Nagel. München 1823. 8- — 168 -^ Hr. Sieber hat einen Bericht von dem Zustande des Crartenhaues in Paris geliefert. Er scheint da^ Gartenbuch von J. A. Peciit. Ites Bändchen. Der Küchengarten. Von J. P. Friedrich. Coustanz. 1823. 8- Der Stubcngarteu, oder Anweisung die schönsten Zierpflanzen in Zimmern zu erziehen. Von H. A. Walter. 3te Auflage. Ilmenau 1823. 8. - Ucbcr das Wachsthum der Obst- und anderer Bäume. ' ' Vou.C. F. Werner. Leipzig 1823. 8. Nachtrag zum vollständigen Lexicon der Gärtnerei und Botanik. Qr Band von F. G. Dietrich. Berlin 1823- 8. Der vollständige Gärtner. Quedlinburg 1823. 8. Der practische Gärtner. Von F. G. von Graffen. Hannover 1823. 8. Kurzer und gründlicher Unterricht in der Obstbaum- zivcht von H. Gruker. Leipzig 1823. 8. Die Obstsorten der königl. würtembergischen Obst- baumschule zu Hohenheim bei Stuttgard. Tüb. 1823. 8. Vollständiger und griiudlicher Gartenuuterricht etc. Von C. F. Sch:.iiDT. Neuute Auflage. Leipzig 1823. 8. Anwendung des Fruchtringes etc. Von J. B. von SOKKEKTHAL. Wicu 1823. 8. Lehrbuch des gesamraten Obstbaues. Von J. E. J. Störrig. Berlin 1823. 8. Der Garteufreund etc. Von J. C. L. Wredow. Zweite Auflage. Berlin 1823. 8. Manuale del Giardiniere pratico. Del Fil. Re. 3.Edit. Milan 1813- 8. Catalogue dcscriptif abrege, conteuant une partie des Arbres fruitiers , qui dcpuis 1798 jusqu'en 1823 ont formees la collection de J. B. van Mons etc. Louvaia 1823. 8. On Hot Houses aud useful Gardeniag. By Robertsoit. London 1823. 4. — 169 — selbst nicht in besonders gutem Zustande zu seyn.*) Prof. Räture hat Nachrichten über den botani- schen Garten in Chrlstiania gegeben^ und es dürfte den Leser ihre ausführliche Mittheilung interessi- ren. Dlirch königl. Piesolution vom 5. September 1812 erhielt die Universität zum Eigenthum Töyen, eine Viertelmeile von Christiania gelegen, zur An- legung eines botanischen Gartens. Im Frühling 1814 wurde der Platz des Gartens näher bestimmt und sein Umfang bis zu 17 Nordischen Morgen festgesetzt. Die Anlegung des botanischen Gartens wurde Hrn. SiEBKE anvertraut , welcher zum botanischen Gärt- ner ernannt wurde. Die nothwendigsten Gewächs- häuser wurden angelegt und mit doppelten Fenstern versehen , theils um den schnelleren Verlust der StubeuAvärme zu hindern; theils um dem oft zu plötz- Practischer Weinbau der neuesten Zeit etc. Von J. B. Heckler. Mainz 1823. 8. A Treatise on the culture of the vine etc. By W. Speechly. The third Edit. London 1823. 8. Essai d'une Classification geoponique des vigues pour servir ä la description de toutes les varietes connus ^tant en Italic qu'ailleurs. In Bibl. Ital. 1823. Juin, p. 344- The different modes of cultivating the Pine-Apple , from its introduction in Europe to the latc iinprove- ments. Of T. A. Knight. By a membre of the Horticul- tural-Society. London 1823. 8. Kort beskrifning om Frukt-trans uppdragande och skötsel Författad endast efter egne rön af M. J. Sassc. Linköping 1823. 8. *) Isis. Heft 2. Littcr. Auz. S. 50—60. — 170 — • liehen und heftigen EInfliifs der Sonnenwärme vor- zubeugen. Da der botanische Garten nun einen so bedeutenden Umfang hatte, so beschlofs man, einen Theil desselben zu einer grofsen Baumschule zu. be- nutzen, sowohl um das Land mit Fruchtbäumen der besten Sorten zu versehen, als um durch den Ver- kauf derselben einige Einkünfte für den Garten zu, gewinnen. Bei Anlegung des Gartens erging ein kö- niglicher Befehl an den Professor der Botanik an der königl. X^niversiüit zu Kopenhagen , dafs die Dublet- ten des dortigen Universitäts-Herbariums dem bota- nischen Garten in Christiania zur Grundlage eines Herbariums daselbst Übermacht werden sollten. Dies geschah, und das Herbarium hat seitdem manche Bereicherungen erhalten. Der Prof. der Zoologie B.ATHKE hat seit Gründung der Universität die zoo- logisclien und botanischen Vorlesungen bis jetzt übernommen und die Aufsicht über den Garten ge- habt. Einige Jahre nach Gründung der Universität wurde Christian Smith, Licentiat der Medicin, zum Professor der Botanik ernannt. Er war eben auf seinen Reisen nach England , Frankreich und den Canarien begriffen, nach welchen letztgenannten er den berühmten Naturforscher Leopold v. Buch be- gleitete. Prof. Smith begleitete nachher als Geolog und Botaniker die unglückliche Englische Entdek- kungsrelse nach Congo und starb während seiner Forschungen in Africa im Jahre 1816. Die Samm- lungen, welche er auf seinen Reisen eingebracht, so wie seine Büchersammlung wurden von seinen An- gehörigen dem botanischen Garten geschenkt, wo- selbst eine botanische Bibliothek und das Herba- rium sich befinden. Auf seinen ausländischen Reisen — 171 — hatte er für Rechnung des Gartens manche Ausgsu ben gemaclit; und die Summe, die vom Staate sei- nen Angehörigen bestimmt wurde, übermachten diese ebenfalls dem botanischen Garten unter dem Na- men Smiths Legat, um sie zu Bereicherung der bo- tanischen Bibliothek zu verwenden. Nach Prof. Smiths Tod wurde der Oberlehrer Flor zum Lector der Botanik an dem Garten ernannt, allein dieser Natur- forscher ging im Jahre 1820 mit Tode ab, zum grofsen Nachtheil des botanischen Gartens. Auf un- terthänigen Vorschlag wurde darauf von dem Könige gnädigst genehmigt , dafs das Lectorat bis auf Wei* leres unbesetzt bleiben und der Gehalt zum Ankauf botanischer Bücher verwandt werden solle. — Die Höhe des Gartens über dem Meere beträgt ohnge- fähr 60 Fufs; durch seine mehr westliche und dem Meer nähere Lage hat er ein gelinderes Clima als die Botanischen Gärten in Upsala und Abo, gelinder als man nach dem Breitegrade vermuthen sollte. Das Beaumursche Thermometer fällt zwar in man- chen Wintern 20 Grad unter den Gefrierpunkt, 'wie es im Sommer mitunter manchmal über 20"^ über denselben steigt. Doch diese Kälte- und Wär- megrade sind nur von kurzer Dauer. Die Nachtfröste im Herbst und Frühling, wie auch die kalten und scharfen Winde im April und Mai, sind in dieser Gegend wie überall in den cultivirtesten Strichen von Schweden die schlimmsten Feinde der Vegetation. Dem ungeachtet dauert der Weinstock bei einiger Bedeckung auf offenem Lande die Winter von Christiania aus, und hat in mehreren Jahren reife Trauben getragen. Der Garten besitzt schon einö sehr bedeutende Zahl von Pflanzen , unter welchen — 172 — er eine grofse Menge aus dem botanischen Garten von Kopenhagen gezogen. *) Botanische Lehrbücher. Herr Prof. Agardh hat die Herausgabe seiner aca- demischen Abhandlungen übertue natürlichen Ordnun- gen der Pflanzen fortgesetzt. In diesen Abhandlungen liefert der Verfasser die Charactere und Beschreibun- gen der Ordnungen, zählt die hiehergehörigen Gattun- gen mit ihren Arten auf, liefert botanische Bemerkun- gen über die verschiedenen Gattungen, nebst einer Uebersicht des Nutzens mancher Arten. In den drei im Laufe des Jahres erschienenen Theilen (X. XI. Xll.) handelt der Verfasser von den Palmen, Typhinen, Cyperaceen, Gramineen, Juncaceen, Xyrideen, As- parageen, Asphodeleen, Coronarien, Veratreen, Com- melineen, Pontedereen , Dioscorinen, Hemodoreen, Irideen, Narcisseen, Bromeliaceen, Musaceen, Can- naceen, Scitamineen, Orchideen und Euphorbia- ceen. **) Als eins der lehrreichsten Handbücher der Natur- geschichte sieht man das von Prof. Voigt heraus- gegebene System der Natur und ihrer Geschichte an. Im ersten Tlieil handelt der Verfasser das Pflanzen- reich ab. ***) *) Magazin for Nalurviclenskaberne. Aargang 1823- Udgivet af Prof. S. F. LuKDH , C. Hansteen och H. H. Maschman. 3. Heft. p. 129—135. **) Aphorismi botanici, praesidc C. A. Agardh. T. X. XI. XII, Lundae 1823. 8. ***) System der Natur und ihrer Geschichte. Von F. S. Voigt. I. und II. Theil. Jena 1823- 8; — 173 — Ausserdem sind verschiedene Lehrbücher erschie- nen, welche hier namhaft gemacht werden sollen.*) Nachdem Dr. Fk. Nees v. Esenbeck nun die Bear- heihing des Textes zu der vollständigen Sammlung *) Nouvelle methocle calquee siir celle de Tournefort d'apres laquelle sout langees les plantes de l'Ecole de Phar^ ^ macie de Paris. Pav M. Gricart. Paris 1823. 8. Esqiiisse du regne vegetal ou tableaii characteristique des Faniilles des Plantes : par A. M. Marquis. Anleitung die wildwachsenden Pflanzen auf eine leichte und sichere Weise durch eigene Untersuchung zu be- stimmen. Von P. F. Curie. Görlitz. 1823. 8. Griindliche Anleitung zum Einlegen der Pflanzen, und wie man schüne und dauerhafte Herbarien anlegt etc. von L. Bauhardt. Weimar 1823. 8. Vollständige Sammlung oflicineller Pflanzen, 8. und 9. Lieferung. Düsseldorf 1823. Fol. Conversations on Botany. The forth Edition. London 1823. 12. Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneikunde gebräuchlichen Gewächse. Von F. G. Hayhe. 8. B. 5—8. Lieferung. Berlin 1823. 4. Vollständiges Giftbuch oder Unterricht, die Gift- pflanzen, Giftminerale und Giftthiere kennen zu lernen. 3. Aufl. Ilmenau 1823. 8. Botanique medicale ou histoire naturelle et medicale des medicamens des Poisons et des Alimens, tirees du regne vegetale, par Achille Richard. Vol. I. et IL Paris 1823. 8. Memoire sur la structure des Monocotyledones par Tu. Lestiboudois. (Bullet, des Sciences). Notice sur la plus interne des enveloppes florales des Graminees, par Tu. LestIboudois. Paris 1823. 8. Ueber Naturforschung von Franz v. Paul GuriTHUiSEN. Augsburg 1823. 8. — 174 — oificincller Pflanzen (8. und 9. Lieferang) übernom- men, hat dieses Werk einen ausgezeichneten Werth gewonnen, und entspricht seinem Zweck vollkommen, dem Pharmaceuten und Arzt eine vollständige Be- lehrung üher die Medicinal-Pflanzen zu geben. Herr Prof. Fries hat Bemerkungen über die Con- struction eines wissenschaftlichen Pflanzensystems herausgegeben. Der Verfasser spricht zuerst über den Streit zwischen dem natürlichen und künstlichen System ; er behauptet, dafs diese Benennungen min- der richtig seyen, und der Streit oft über unbe- stimmte Namen geführt werde. Er glaubt , jedes System müsse mehr oder weniger in der Natur be- gründet seyn, und es bleibe stets nach seiner äussern Form künstlich. Ein anderer Unterschied liege in den Principien, von welchen diese Systeme ausgehen ; die künstlichen befassen sich hlofs auf die äussere Form und den Namen der Naturproducte (practische) ; „das natürliche wissenschaftliche sucht zugleich deren innere Wesenheit aufzufassen , ein Ganzes aus den zerstreuten Resultaten su schafften , und eine klare Uebersicht der Wissenschaft und ihrer verschiedenen Theile zu geben." Dies hält der Verfasser für das Ideal der Naturwissenschaft. Die jetzt bestehenden natürlichen Ordnungen betrachtet er nur als schätz- bare Materialien dazu, nicht aber als System. Ein solches mufs nach des Verfassers Ansicht alle Organe auffassen (nicht blos auf einem Einzigen Organe und dem einseitigen Gesichtspunkte desselben beruhen) und aus dem Einheitsprincip deren Ausbildung aus einander, wie das Verhältnifs zu einander entw ickeln. Der Verfasser stellt philosophisch seine Ansicht über ein solches wissenschaftliches Pflanzcnsvstem auf. — 175 — und gibt sclillefslich ein Beispiel, wie mehrere nun aufgestellte natürliche Ordnungen leicht in eine gröfsere Ordnung vereinigt werden könnten, was man, wie der Verfasser glaubt, auch mit mehreren thun müsse. *) Botanische Zeitschriften und periodische Schriften, Die botanische Gesellschaft in Regensburg hat ihre Zeitung, Abhandlungen und Recensionen enthaltend, fortgesetzt. Diese Arbeit ist bei Abfassung dieses Berichtes oft benutzt worden. Unter den periodischen Schriften sind folgende zu erwähnen : Hr. Edwards hat im Laufe des Jahres den neun- ten Theil seines Botanical-Register herausgegeben , worin Abbildungen neuer seltener Pflanzen meist aus den warmen Erdstrichen vorkommen. Viele dieser Pflanzen haben ausgezeichnet schöne Blüthen.**) Prof. HooKER hat das dritte, vierte und fünfte Heft seiner Exotic-Flora herausgegeben , worin sel- tene oder neue Pflanzenarten beschrieben und ab- gebildet sind ; diese Arbeit ist sowohl in wissen- schaftlicher, als artistischer Hinsicht eine der schön- sten, welche in den letztern Jahren erschienen sind; P. , in : Tab. 34. Cypripednim insigne Wall. , t. 35. C. venustum Wall., t. 36. Euphorbia hypericifolia L., t. 37. Osbeckia stellata Don., t. 38. Ornithidium coc- cineum Salisb., t. 39« Godoyera procera Hook., t. 40. Asarum arifolium Mich. , t. 41. Bromelia pallida *) Pliysiographiska Sällsk. Arsberättelse för 1822. p. 14 — 21. **) The bptanical Register etc. the Designs by Sydekham Edwards aud Others. Vol. IX. Londou 1823. 8. — 176 — Kerr., t. 42. Dalea bicolor Wllld. , t. 43. Lobelia micrantha Hook. , t. 44. Donia ciliata Nutt. , t. 45. Jledycliiuni spicatiim Smith. , t. '40. Canna gigantea Red. — P. IV. t. 47. Saxifraga Ugulata Wall., t. 48. Epidendrwn nutans Sav. , t. 49« Cymhidiuin lancifo- lium Hook., t. 50. Trichomanes elegans Biidge., t. 51. Canna itidica var. maculata Hook., t. 52« Cardaniine resedifolla Linn., t. 53. Pothos violacea Sw. , t. 54. Ophioglossuni pctiglatuni Hook. , t. 55. Bcgonia uhni-^ folia Willd. , t. ^Q. Pepcroinia rubella Hook., t. 57. Euphorbia cotini folia Linn. , t. 58. Synedrella nodi- folia Gaertn. , 59. Pleopeltis angusta Humb. und Kuntli., t. 60. P. ensifolia Carm. M. s., 61. P- niida Hook. — Tli. V entliält : t. 62. Alstroemeria pul- vhella Sims. Bot. Mag. t. 2353., t. 63. A. tricolor Hook. , t. 64. Peperomia incana Hook. [Piper inca- nuni Haw.) t. 65. P. pereskiacfolia Kunth., t. 66. Primula pusilla Goldie {P. farinosa^wlt. wicht J^inn.), t. 67. Orchis spcctabilis Linn. , t. 68. Pogonia ophio- glossoides Nutt. , t. 69. Dendrobiuni fimbriatuni Hook., t. 70. Vandal trichorrhiza Hook., t. 71. Schizanthus pinatus Ruitz. et Pav. , t. 72. Schizopetalon JValkeri Sims., t. 73. Calceolaria paralia Cav., t. 74. Tricho- manes membranacca Linn. , t. 75. Taenitis gramini- folia [Grammiiis graminoides Sw.), t. 76. Grammitis serrulata Sw. , t. 77. lluta albißora Hook. *} Prof. Reichenbach hat das 10. — 12. Heft seines Magazins der ästhetiscken Botanik herausgegeben, in welchem vorkommen: die Forts etzuncr der Mono- graphie über Herniannia und 6 Arten von Mahernia und verschiedene andere seltenere Pflanzen. Die *) Exotic Flora etc. by W. Jackson Hooker. P. III , IV, V Ediuburgh 1823- ö. — 177 >- Abbildungen sind sehr gnt gezeichnet und ge- stochen. *) Prof. Reighenbach hat gleichfalls die Herausgabe eines Werkes begonnen, welches Beschreibungen und illuminirte Abbildungen seltner, wenig bekann- ter, oder oft verwechselter, meist eurapäischer Pflanzen enthält. 2 — 3 Arten sind oft auf dersel- ben Tafel dargestellt ; der Text ist sowolil lateinisch wie deutsch. Heft 1. tab. 1, Helianthemum oelandicum Pers. und H. alpestre De C. , t. 2. Ranunculus pyg^ maeus Wahlenb. und nivalis Linn. , t. 3. Geiim his- .pidum Fries , t. 4. Alchemilla pubescens Bieb. und fissa Günth., t. 5. Alyssinn montanum L. und TViil- fenianum Beruh., t. 6. Erysimum crcpidifolium Reichenb. {E. hieracifolium De C. syst, ex Linn. Herb., excl. synon. script. ejus , Ehrh. et al.) , t. 7. Ononis anti- quorimi Linn. nee Auct. und diacantha Sieb. , \. 8. Scutellaria orientalis L. «. pinnatißda R. /9. cJiamae^ dryfolia R., t. 9. Myoseris purpurea Link (Crepis purpurea L.) , t. 10. Lagoseris tenuifolia R.eichenb. [Crepis tenuifolia Willd.) Heft H. t. 11. Ranunculus hyperboreus "Rotih. und lapponicus K., t. 12. Ery- sinuun hieracifolium L. (£". strictum Gärtn. De C.), t. 13. Andrzeiowskia Cardamine R.eichenb. {Notoceras cardaniinaefoliuni De C.) , t. l4. Pedicularis euplira- sioides Steph., lapponica L. und versicolor Wahlenb., t. 15. Sideritis calycantha Bieb. t, 16. Atriplex ha-' slata L., t. 17. Hieracium cymosum : «. Coluninae R., ^. longifoliuni R. , t. 18. Lagoseris Icontodontoides Link., t. 19. Crepis lacera Tenore. , t. 20- Malva *) Magazin der ästhetischen Botanik etc. von H, L. G. RE1CH3^•BA0II. 10. — 12. Hort; Leipzig 1823. 4. — 178 — roLundifoUa L. [M. iie^Ucla Walir.) und hor^alis Wallm. Heft III. t. 21. Polygala austriaca Crantz und iiliginosa }\. [amara quorund., Fl. Dan. 1169?) an manchen Stollen in Deutschland, t. 22. P. amara L., nee aurlor. (von Oeland) iintersclieidet sich von P. amarella Crantz durcli eine runde Kapsel ; und r. amarella Cr. mit längerer umgewandter herzför- miger Saamenkapsel, t. 23. P. alpestris R. (P. auS' triaca Schleich. Thom.) und oxjptcra R. (P. mons- pcUaca Willd. et aut. germ. vix Vill.) : «• collina , t. 24. P. oxyptera ß. pratensis R. und P. bnxifolia L. a. ^labra K. ß. puhescens R. (P. pubescens Rhode, P. nicaeensis Risse), t. 25. P. vulgaris L. , t. 26- P. comosa Sclikuhr und P. monspeliaca L., t. 27. P. 7;i^/or Jacq. , t. 28. P. cxigua De C. und P. panicu- lata L>, t. 29. Lagoseris taraxacoides R. {Crepis ta- raxacoides Dcsf.), t. 30. L. hursifolia Link {Crepis L.). IV. Heft. t. 31. Coronilla vaginalis Lam., t. 32. C, Corona ta R. «. minor , ß. majore t. 33. C. montana Scop., 1. 34- Primula integrifolia Jacq. und calycina Gaud. (P. integrifolia Wulf, hei Sturm VI. 24.), t. 35. Vevonicti. maritima L., t. 36» V* cligitata Vahl. und /'". peregrina L. u, integerrima R. ß. subserrata 3^. , t. 37. Alisma natans L. und ranunculoides L. (nicht Fl. Dan. t. 122 und and. Schriftst.), t. 38. JJicracium pilosclloidcs Vill. , t. 39. //• fallax Willd., t. 40. Borkhausia hicmalis Bivon. V. Heft. t. 41. Viola pinnata L. und palmata L., t. 42. l^ palmata p. integrifolia Torrey und P'. sagin ata Ait. , t. 43« P\ campesfris Rieh., t. 44. V- collina Bess., Vr so^ roria Willd. und /': hiria ß. f ratern a R., t. 45. V. primulifolia L. (nicht Schult.) und T'. cordata Walt., l. 4G. GaUopsis och'olcuca Lam. , t. 47. G. intermc" - 179 — dia ViU. , t. 48^ G. puhescens Bcss. , t. 49., G. p. ß, glandulosa R. (C TValterina ScJilechtencL) , t. 50- Fumaria parviflora Lam. und T'aUlantil Loisel. VF, Heft. t. 51. Viola hlaiula Wiüd. und epipsila Ledeb.^ t. 52. V' lanceolata L. uUginosa Sclirad. und con- spersa Reichenb. , t. 53. V- uniflora L. und pubes- cens Art., t. 54. V- stricta Alt. und canadensis L., t. 55. Hieracium praealtum Vill. und obscurum R. , t. 56. H. cymosum. t. 57. Galeopsis versicolor CurL t. 58. Gentiana uliginosa Willd. , t. 59« Valeriana dioica simplicifolia R. , t. 60. Fedia locusta Reich., {Valer, locusta L. Fl. Suec. Leers, Roth, HofFm. , Sm. V. olitoria Willd. Fedia olitoria Scbrad.) *) Das Werk enthält also eine Menge interessanter Pflanzen. Die Hrn. Lobdiges haben auch in dem verflosse- nen Jahre den 8. Theil ihres Botanical Cabinet herausgegeben , ilhiminirte Abbildungen seltener Pflanzen mit Text enthaltend, der ihre Anpflanzungs- weise behandelt. **) Das von Curtis angefangene , von Sims und Bellenden Kerr nachher herausgegebene Botanical Magazin ist auch im Laufe des Jahres fortgesetzt worden, und es sind mehrere Hefte davon erschienen. *) Icones plantarum rariorum et minus cognitarum, indige^ narum exoticarumque. Iconographia et supplementum imprimis ad opera Willdenovii,. Sclikuhvii , Persoonü , Roemerii, Schultesii. ,Delin€atae et cum commentario succincto editae. Auetore L. Reichiinbach. Dec. I— VI. Lipsiae 1823. 4. ♦*) Botanical Cabinet etc. by Cokr. Loddiges and Sons. Yol. VIII. London 1823. 8. — 180 — Dieses "Werk liefert eigentlich Zierpflanzen, die ia den Orangerien von England gezogen werden. Hr. DoNOVAN in London hat ein Werk begonnen, welches illaminirte Abbildungen von Pflanzen und Thieren enthalten soll. Der Verfasser beabsichtigt, monatlich eio Heft auszugeben. *) *) The ISatiiralist's Repository , or Monthly Miscellany of Kxotic Natural-History, consisting of clegantly coloured Platcs , with approbriate scientific and general Descrip- tions of the most curious, scarce and bcantiful Produc- /tions of Nature that have bccn recently discovered iu varioii» Pnrts of the World. By E. Dokavaw. N. 1. London 1823- , — 181 -- m. PFLANZENGEOGRAPHIE. Prof. ScHOUw hat im verflossenen Jahre eine deut- sche Uebersetzung seiner Pflanzengeographie, wovon die Originalausgabe im Jahre 1822 Dänisch erschien, herausgegeben. *) Dr. Herbich hat eine TJebersicht der Vegetation des Vesuvs aufgestellt ; sie scheint nicht sonderlich reich zu seyn, aber sie besteht aus sehr ausgezeich- neten Pflanzen. **) Hr. V. Welden hat Bemerkungen über die Tem- peratur , den Anfang und das Verschwinden der Vegetation auf dem St. Bernhard im Jahre 1822 geliefert. Der höchste Kältegrad beim Hospitium trat im Januar ein und betrug — 17° Reaum. ; im Monat Juni war der höchste Wärmegrad zur Mittags- zeit 6°— 12° R. ; den 13. Juni fing das Eis auf dem See beim Hospitium an zu schmelzen ; den 21. Oc- tober begann der See zu gefrieren und den 30. fror er ganz zu; über den genannten Wärmegrad ging der Thermometer im Juli und August noch nicht hinaus, aber am 13. September zeigte er 13° R. Viola calcarata scheint die erste blühende Pflanze im Frühling und die letzte im Herbste zu seyn , denn sie wurde von Anfiing März bis November blühend gefunden. ***) *) Gruiulzügc einer allgemeinen Pflanzengeographie, au« dem Dänischen übersetzt vom Verfasser Prof. Dr. J. F. Schouipt.- Berlin 1823. 8. **) Regensb. Bot. Zeit. 1823. N. 7- S. 98—106. ***) a, a. 0. N, .^. S. 561 — 566. — 182 — Ur. Prof. Fäies hat eine Uebersiclit der Vegeta- tion in Schonen geliefert und über seltene Pflanzen dieses Landes berichtet. Der Verfasser giebt zuerst allgemeine Bemerkungen über die Ursachen der Verschiedenheit der Vegetation ; sie sind: eine ver- schiedene Mitteltemperatur 7 die verschiedene Ver- theilung der Wärme In verschiedenen Jahreszelten , eine mehr öder weniger freie Lage für die Ein- wirkung der Sonne und des Winters u. s. f. Bei zunehmendem Anbau werden ältere Pflanzen ver- drängt und neue kommen auf ; so behauptet der Verfasser, dafs dies auch in Schonen bei dessen zunehmendem Anbau Statt gefunden habe. Der Verfasser bemerkt, dafs die von Linne und Rosen- BLAD gelieferten Angaben über die Pflanzen von Schonen mit der gegenwärtigen Beschaffenheit der A^egetatlon theils noch übereinstimmen , theils sehr davon abweichen. Die Resultate der Untersuchun- gen dieses Schriftstellers sind: 1. dafs die meisten perennirenden Pflanzen nicht die geringsten Verän- derungen erlitten haben ; sie finden sich noch sehr häufig an denselben Stellen , aber die jährigen und zweijährigen Pflanzen haben mit den Stellen ihres Vorkommens bedeutend gewechselt. 2« Einige früher seltene Pflanzen sind nun allgemein ; der Verfasser glaubt, dafs (lle zAveijährigen und einjährigen Pflan- zen sich am leichtesten dem Boden aneignen lassen; Chrysanthemum segctum und Di'gitaria huuiifusa ha- ben sich seit einem Menschenalter in Schonen ver- mehrt, wo sie nun allgemein sind. 3. Pflanzen, deren natürliche Stellen die meisten Veränderun- £;cn ertragen, haben auch die bedeutendsten Ver- setzungen erlitten ; auf der angcpflügten Erde ha- — 183 V- ben sich ihre eigenen Gewächse mehr igid mehr ausgebreitet und neue sich angepflanzt; z. B. Trifo- lium striatum nndCrepis biennis^ Seitdem das Feld sich durch Aushauen des Buschwerks erweitert hat; woge- gen die Pflanzen des letztern : Stricta, ßetonica sLricta, Vicia dumetorum u. a. selten geworden. 4. In den Gebüschen und auf den Sandfeldern von Schonen kommen, die dieser Provinz eigenen Pflanzen vor, z, B. Thalictrum acjuilegifoliumf Liinaria rediviva und Corydalis cava. Die Schonischen Sandfelder sind eigenthümlich und haheu in dem übrigen Schweden nichts ähnliches ; im April und jMai stehen diese Felder in ihrer herrlichsten Vegetation , nachher vertrocknet Alles ; ihre Pflanzen sind : Dianthits are- narius und Gnaph, arenarium , die am meisten cha- racteristischen ; die einjährigen : Aira praecox und caryophfUea j Holosteum ^ Cerastium semidecandrum , Myosotis stricta und versicolor , Saxifraga tridacty- liUs 3 Androsace septentrionalis , Alyssum incanwn , Draba verna -u. a. theils zwiebelartige perennirende Pflanzen: Anthericum Liliago und ramosum j wie auch Koeleria glauca* Der Verfasser glaubt , dafs die eigene Natur dieser Vegetation sowohl von Schönens langer und gelinder Regenzeit als der von dem Hailändischen und Smaländlschen verschiedenen Bil- dunc!^ des Bodens herrühre; er besteht nämlich aus einem Thonlager, welches die Feuchtigkeit hindei-t, in die Erde einzudringen ; die Feuchtigkeit bleibt da- her in der Jahreszeit, wo die Ausdünstung unbedeu- tend ist, zurück, und bringt in Vereinigung mit der Wärme des Sandes eine Vegetation von Frühlings- pflauzen hervor, die von Nachtfrösten unbeschä- digt bei einer niedern Temperatur aufwachsen; — 184 — wenn aber die Ausdünstung mit der Sommerw'ärme zunimmt , wird der Sand aller nährenden Stoffe beraube ^ weshalb die Vegetation im übrigen Theile des Jahres aufhört. Die halländischen Sandfelder sind hauptsächlich Anschwemmungen des Meers , und haben durch ihre niedrige Lage einen feuchten Boden, sie hegen mehrjährige Pflanzen mit tief eindringenden Wurzeln, z. B. Salix fusca, Genisia pilosa j Erica tetralix und 'vulgaris ; diese Feuchtig- keit des Landes und die unfruchtbarere Art des Sandes berauben sie der zeltigen Frühlingsvegetation. Schliefslich führt der Verfasser eine bedeutende JVIengc von Pflanzen an, die letztlich in Schonen entdeckt und im Vaterlande nicht früher bemerkt worden. Sie sind in der Becension von Prof. Fries Novitiae Florae Suecicae bereits früher aufge- führt worden. *) Der Bei'gwerksbesitzer Hisinger^ der im Jahre 1821 eine 'geologische und mineralogische Reise in das südliche Korwegen und nach Dovre Fjäll machte , unternahm auch eine solche Reise im Jahre 1822 , um seine Forschungen über denselben Gegenstand fortzusetzen, und hat nun in dem dritten Theile seiner Bemerkungen im Gebiete der Physik und Geognosie Notizen über die geologische Beschaffen- heit von Norwegen mitgetheilt. Hr. Hisinger wurde auf dieser letztern Reise von Hrn. Magister WAnLBEaG begleitet, der die Vegetation in den durchreisten Strichen untersuchte und die daselbst vorkommenden Pflanzen aufzeichnete. Der Weg wurde über Kongs- vinger nach Christiania und Holmestrand, und hierauf *) Physiographiska Sällskapets arsberättclsc för ar 1822. Lund. 1823. 8. (p. 84—95.) — 185 — durch Galdbrandsclalen nach Dovre Fjäll genommen. Der Verfasser bemerkt, dafs eine grofse Anzahl Thierversteinerungen, die sich um Christiania finden, dieselben sind, welche in Gottland vorkommen, und zählt sodann diejenigen auf, die sich hier finden. Die seltneren Pflanzen, die Hr. Magister Wahlberg auf dem Egeberg bei Christiania bemerkte, waren folgende: Allium vineale ^ Galium austriacum Jacq., Sorbus aucuparia Var. , foliolis pinnatifidis , Sorbus hybrida, Crataegus Aira Crantz, Mespilus Cotoneaster var. nigra;, Thymus chamaedrys Fries {Th, Serpyllum Pers.)j die hier allgemein vorkamen, wogegen Th, Serpyllum L. {Th. angustifolius Pers.) allein um die Schwedische Grenze bemerkt wurde; Astragalus gly- ciphyllus L, Am Strande am Fufse des Berges findet sich : Festuca glauca, Spergula nodosa ß. glandulosa, Euphorbia palustris, auf den Werdern in dem Meer- busen : Cerastium arvense , Turritis alpina , Anthyllis vulneraria ß. coccinea , Statice armeria ß, pubescens, Veronica media, Ligusticum scoticujn u. a. Bei Lyssager, eine halbe Meile von Christiania, bemerkt man Ca- rex maritima und Marchantia pilosa • auf dem Wege nach E.avensborg Aconitum septentrionale. Bei Gälle- bäck: Poa sudetica; auf den Wegen in Strömsoe und Tangen: Senecio aquaticus und Jacobaea ß. era- diata ; südwärts um Tuft wird die Eiche allgemein; ferner fand sich auch Ononis spinosa; an den Berg- wänden , welche den Weg eine halbe Meile nach Holmestrand begleiten , stehen Aspidium Lonchitis und aculcatum und Struthiopteris ^vulgaris. Bei Hafs- strand : Glyceria capillaris , Juncus bottnicus , Carex maritima. Auf dem Berge vor Holmestrand : Galium juollugo y Hypnum molluscum u. a. Auf der Reise — 186 — nach Dovrefjäll bemerkte man : Thymus Chamaedrys hört eine halbe Meile südwärts gegen Eidswold auf, und eine halbe Meile nördlich beginnt Aconitum septentrionalc j welches dann allgemein wird. ArniccL montana findet sich bei Mende und Ftstuca glauca am Strande am Ausflufs des Worm. Tamarix germanica steht, wo die kleineren Elfen auf der Ostseite von Longen-elf einfallen. Der Scheitel von Snöhätta ist mit ewigem Schnee bedeckt, bis auf 2000 Fufs vom Gipfel. Der Gipfel des Berges besteht aus einer eigenen Gruppe von in einer krummen Linie gestellten, nicht sonderlich scharfen Spitzen, die an mehreren Seiten, besonders der westlichen , mit 2000 Fufs hohen , lothrachten steilen Klippenwiinden fallen und auf einem gemein- samen und abhängigen breiten Fufse ruhen , woher der Drifo und mehrere Bäche entspringen; die höch- ste Spitze liegt nordöstlich, von wo aus die Höhe südwestlich abdacht; der Fufs ist mit gröfsern und kleinern Schneefeldern belegt; aber von 5046 Fufs Hohe, die hier bei 62°, 16' Breite die ewige Schnee- grenze bildet, war der Schnee bis zu einer Höhe von 2054 Fufs zusammenhängend. Der höchste Gipfel des Snöhätta beträgt 7099 oder 7100 Pariser Fufs, was bis auf 49 Fufs mit der von Dr. Naumann angegebenen Hohe von 7050 Fufs (Gilb. Ann. 1822. H. 6. S. 194.) übereinstimmt. Der Fels ist 8% Meile breit; Longenself bei Dovre Kvrka liegt 1442 Fufs über dem Meere, und die Strafse auf dem höchsten Puncte von Harebacken 3527 Fufs über dem Meer. Der Snöhätta besteht aus Glimmerschiefer, worin weifsgrauer, feinkörniger Quarz vorherrscht, ist aber minder blättrig wegen Armuth an Glimmer bei der — 187 -- körnigen Bescliaffenlieit des Quarzes ; "kleine silber- weifse (jlimmerscliuppen liegen in den Quarz einge- streut. Unter den Thieren nimmt das Rennthier zuwei- len seinen Weg über 'den Felsen. Tetrao subalpinns Nils, wird oft am Fiifs Aes Felsens und Emberiza nivalis noch höher angetroffen. In den tiefern Fels- wassern kommen der. Schnäpel, die Aesche und die Laxforelle vor; in den höchsten Felswassern nur die Laxforelle. Am Fufse von Snöhätta finden sich von Felsenpflanzen nur: Ranunculus glacialis ^ Dior- penzia , Silene acaidis , Luzula arcuata und spicata. Liehen orchroleucus und divergens ^ Lecidea dianiarta, Peltidea venosa , crocea und arctica. Die Felsthäler glänzen weifs von Liehen rangiferinus ^ nivalis und cueullatus ; zuweilen sieht man über die Schnee- grenze Polylriehuin septentrionale , Triehosiomuni la- nuginosuni und Junger niannia julaeea. Der oberste Gipfel entbehrt aller Vegetation ; doch ein wenig tiefer findet sich Cornieidaria lanata, Lecidea atro^ virens und Liehen Fahlunensis, Auf dem Berge werden nur Kartoffeln gebaut. Rörnäcker giebt es nicht über Lessoedal. Auf der Höhe iiber dem Drifa wird die Grenze der Birke überschritten. Die Schwarztanne verschwindet etwas über Vig auf der östlichen Seite von Elf; aber auf der westlichen erhält sich die Schwarztanne über Dovre , wiewohl zerstreut ; am Fufse von B.usten finden sich Gruppen derselben, nordwärts davon ist sie selten und kommt blofs als einzelner Baum vor. Die Seiten des Thaies sind bekleidet mit Kiefern, Birken und Alnus incana. An der Nordseite von Dovrefjäll fand v. Buch Schwarz- tannenwjilder bei 1480 Fufs über dem Meere. Die Grenze der Kiefer auf der Südseite von Dovre ist — 188 — bei 62° Breite 2820 Fufs über dem Meere; auf der jVordseite 2315 Fufs, doch erscheinen zerstreute Bäume bis auf 2860 Fufs Höhe. Die Grenze der Birke ist bei 62° — 62V2°, höchstens 3250 Fufs über dem Meere. Weizen und Erbsen werden in Hedemark reichlich gebaut ; in Guldbrandsdal macht die Gerste das Hauptgetreide aus ; sie wird dort statt des Roggens gearntet, welcher in SeU's Socken aufliört, angebaut zu w^erden , wo die letzten Roggenäcker bei Laur- gaard 61° 48' auf 1000 Fufs Höhe über dem Meere gefunden werden. — JMagister Wahlberg stellt darauf eine systematische Uebersicht der Pflanzen von Dovrefjäll, besonders der Gegend von Jerkind und Rongvold auf. Die seltneren Gewächse sind folgende: Veronica saxatüis , Kobresia scirpina und caricina, Aira alpinaj Koenigia ^ Gcntiana glacialis , Juncus arcticus und castaneus , Alsine striata und ruhella var. Lychnis npetala^ Potentilla nivea^ Papaver nu- dicaule y Ranunculus hyp erhör eus , Pedicularis versi^ color , Draba alpina , Phaca frigida und lappo^ nica , Astragalus oroboides , Artemisia Norvegica u. a. — Auf der Rückreise wurde bei Moe auf Hedemark bemerkt: Dracocephalum Ruyschiana und Carduus oleraceus eine Viertel Meile nördlich von Moe. Stachys ainbigua Smith wurde zum ersteu Male als nordische Pflanze eine Viertel Meile nörd- lich von Rörvig auf dem Wege von Elstad bemerkt. Der Verfasser liefert hierauf eine Uebersicht des Aufsteigens der Baumarten bei verschiedener Pol- höhe im Norden , und der Höhe der Schneegrenze auf verschiedenen Felsen vom südlichen Norwegen nach dein Polanneer hin. — Die Arbeit ist von ei- nem Auszug aus Pontoppidans Charte von Norwegen — 189 — nebst '6 Tafeln begleitet, von welcben T. I. ein Profil von Gudbrandsdal und eines Tlieiles von Drovrefjäll vorstellt; T. II. die Berglager zwischen Sandvik und Dramsfjord, T. III. ein Petrificat, T. IV. eine Ansiclit des Snöbätta von Jerkind aus; T. V. der Snöbätta aus der Nälie von der Nord- seite gesehen ; der Gipfel des Snöhätta von Kongs- wold betrachtet, sammt einer Vignette, welche eine Ansicht von Gudbrandsdal bei Vig darstellt. Die geologischen nnd mineralogischen Berichte über Norwegens Provinzen können hier nicht aufgenom- men werden. *) Br. Hoffmann hat in einer Abhandlung die geo- graphische Verbreitung von Ericc^ Tetralix und Hex aquifolium dargestellt. **) In der Pflanzenanatomie sind in dem verflossenen Jahre, so weit wir Gelegenheit zu erforschen hat^ ten , keine neuen Werke oder Abhandlungen er- schienen. *) Anteckningar i Physik och Geognosi undor Resor utl Sverige och Norrige af W. Hisinger. Tretlje Haftet. Upsala 1823. 8. **) De vallium in Germania boreali principalium directinne memorabili cougrua. Auct. Dr. Hoffmam». Halac 1823. — 190 — ; IV. PFLANZENPHYSIOLOGIE. Dr. Schultz hat ein pliysiologlsclies Werk: die Pflanze und das Pflanzenreich geliefert, worin der Verfasser das Pflanzenlehen und dessen Functionen nach naturphilosophisclien Ansichten zu erklären sucht. Diese Schrift wird allgemein als eine der üher- spanntcsten und hypothetischsten, die in den letz- ten Zeiten herausgekommen, angesehen. *) ^ Bei Gelegenheit der Schrift, welche Dr. Schultz im vorigen Jahre üher die von ihm entdeckte dop- pelte Circulation hei Chelidonium majus (Jahresb. 1822) herausgab , hat ein Recensent verschiedene Beohachlungen gemacht. Der Recensent untersuchte mit dem Microscop die Blatter und Blumenblätter von Clielidonium majus nach des Verfassers eigener Methode. Was Hr. Dr. Schultz als Venen angesehen und gezeichnet, ist nach d.es R.ecensenten Ansicht nur die letzte Verzweigung der Blattgefäfse , also Spiralgefäfshündel , die gelb und durchscheinend gegen die aus grünen Körnchen bestehende und un- durchsichtige Blättersuhstanz sind. In hellem Sonnen- licht wimmelt wohl alles, was man unter dem Mi- croscopc sieht, besonders, wenn eine Wasseraus- *) Die Pflanze und das Pflanzenrcicli , nach einer neuen na- türlichen Methode dargestellt von Dr. C. H. Schultz. Die Natur der lebendigen Pflanze, Erweiterung und Be- reicherung der Entdeckungen des Kreislaufs im Zusam- menhange mit dem ganzen Pflanzcnleben , nach einer neuen Methode dargestellt. I. Thcil : Das Leben dea Individuums. Berlin 1823- 8. — 191 — dünstung I>el dem unlersucliten Gegenstande Statt findet ; dieses Gewimmel liält der Verfasser für das, was fir. Schultz für den Kreislauf ansah , der in den Spiralgefäfsen vor sich gehen soll. *) Hr. G. F. M.EBKLijr hat Bemerkungen üher die ursprünglichen Formen der tiefern Organismen ge- liefert. **) Dr. ScHELTER hat die Herausgahe seines Werkes über die Lehre von dem Geschlecht der Pflanzen fortgesetzt. Es ist nach naturphilosophischen Ansich- *) Isis 1823. XI. Heft. Wenn der Uebersetzer die von Hrn. Prof. Dr. SchuLTZ dem Blute zugeschriebenen eigen- tliümlichen Bewegungen nach seinen eigenen und spä- ter mit Prof SchxjLT? gemeinschaftlich angestellten Un- tersuchungen für blofse Illusionen ansehen mufs , so hat er sich gleichwohl überzeugt, dafs die von Schultz beschriebene Bewegung des Saftes in mehreren Pflanzen, wie z. B. im Chelidonium maj'us in den Ahorn- und Feigenblättern durchaus in der Natur begründet ist, und dafs sogar entgegengesetzte Strömungen des Saftes hier Statt finden. Dutrochet, der mit Recht gegen die von SchuLTz beschriebene Blutbewegung sich erhoben hat, hat ebenfalls die Bewegung des Pflanzensaftes ge- , gen seine frühern Zweifel anerkannt. Diese Strömun- gen sind wohl von dem allgemeinen Flimmer zu unter- scheiden. Erst wenn man die Saftbewegung und die Blutbewegung bei dem hellsten Sonnenlichte betrachtet, haben beide den Ausdruck eines allgemeinen Flimmers, wobei weder hier die einzelnen Blutkügelchen, noch dort die einzelnen Strömungen des Saftes mehr zu un- terscheiden sind. **) Betrachtungen über die Urformen der niedern Organis- men von G. F. M^RKfcijf. Heidelberg 1823- 8. — 192 — ten bearbeitet, und der Verfasser sucht die Gene- ratio origlnaria oder aequivoca zu beweisen. *) Bei Gelegenheit der neuern Streitigkeiten über die Sexualität der Pflanzen und der häufig wieder- holten Wünsche, dafs man von neuem ernstlich und ohne einseitige Ansichten die Untersuchung dieses Gegenstandes vornehmen möge, hat ein Ungenann- ter solche Fragen zum Gegenstand der Untersu- chung gestellt, deren Beantwortung von Gewicht zu seyn scheint, um in diesen Untersuchungen zum Zweck zu kommen. **) Schon haben in neuern Zeiten mehrere Schrift- steller zu beweisen gesucht, dafs eine grofse Anzahl von Conferven im Sommer desorganisiren, und dafs die grünen kleinen Rügelchen, welche man in den Confervenfäden bemerkt, Infusionsthiere werden, welche eine Zeit lang im Wasser schwimmen, durch Berührung in einen wirksamem Zustand versetzt werden und sich endlich vereinigen, um neue Con- ferven zu bilden. Falls die angeführten Beobach- tungen richtig sind, welche bis jetzt noch sehr zwei- felhaft sind, so heben diese IVaturproducte merk- würdig genug die sehwach gezeichneten Grenzen zwischen dem Thier- und Pflanzenreich auf. Hr. WiEGMATfN ,' der sich längere Zeit mit Unter- suchungen über solche Metamorphosen beschäftigt hat, hat neulich in Folge deren einige allgemeine Resultate l)ekannt gemacht. Der Verfasser hat Thier- stofF, als Fleisch, Schnecken, Fische, Blut, Urin, *) Zweite Fortsetzung seiner Kritik der Lehre von den Geschlechtern der Pflanzen von F. J. Schelver. Carls- ruhe 1823. 8. *'*)JAegeiu»b. Bot. Zeit. 1823. N. 10. S. 15(3 — 158. — 193 — Speichel u. a. mit der Priestleyisclien grünen Ma- terie (bereitet aus zerstofsenen Blättern, die in des- tllllrtem Wasser macerirt wurden, bis sie anfiengen zu faulen) vermischt und diese Mischung dem Ein- flufs des Sonnenlichtes ausgesetzt. In all diesen Ge- mengen entstanden Gonferveu , Tremellen , Linkien und ulvenartige Formen ; aus diesen erhielt er Entomostracecn oder Infusibnsthiere ; die Resultate seiner zahlreichen Untersuchungen sind folgende : 1. Die Cojiferi>eji hWden sich aus der Priestleyischeii grünen IMaterie, besonders durch einen Zusatz ani- malischer oder stickstoffhaltiger Stoffe , in dün- nen Flüssigkeiten und in weiten Gefäfsen durch 's Erfahr II 11 gen gemäfs aiicli iiacli Eln^vlr- kiiiig des Stlckslofles und des RolilensloÜ'es ent- under als vegclabilisclie oder anlmallsclie Körper Lervorgelien. *) Hr. r'r.ui.r.oN liat seit einiger Zelt Untersuchungen mit Con/crvf/ ronwidcs J)ilhv. angestellt und dabei , 2. S. 17 — 24. "*; FnoHiEp's >iuli/.cu. (J. B. >. 4. Dccoiiibm 182.3. — 195 — faulenden Tliieikörpern sicli erzeugten. Der A er- fasser sah eine todte Salamanderlarve mit einer Art Schimmel überzogen ; diese Schimmelfaden , welche in einem netzartigen Gewebe, das die Larve über- zog, ihren Ursprung hatten, theilten sich in Zweige; der Stamm enthielt Sporen, aber die Verzweigungen waren leer ; diese Sporen strömten aus und bilde- ten sich langsam zu einer Kugel. Die Spitzen, welche Sporen enthielten, bekamen eine Scheide- wand und hörten auf, thätig zu seyn , sobald die Sporen ausgeleert waren. Eine neue Spitze schiefst an der Seite djer Scheidewand hervor und ergiefst neue Sporen. Die Schimmelart wird allmählig schwächer und hört auf, zu wachsen. Der Verfas- ser betrachtet diese Pflanze als eine neue Gattung, die Hydronema genannt werden kann. *) Zu dieser Abhandlung hat Prof. Nees v. Esenbeck. d. ä. eine Menge Anmerkungen und Beilagen beigefügt. Herr Kammerherr Baron "Wrangel hat eine Ab-^ handlung, microscopische und physiologische Unter- suchungen über die Entwickelung der Lepraria Ker- mesina und ihre Identität mit dem sogenannten rothen Schnee (Uredo nivalis Bauer) herausgegeben. Der Hr. Baron hat die Güte gehabt, einen Auszug der Abhandlung mitzutheilen und ihre Mittheilung in diesem Bericht zu erlauben. ■ Um die vermuthete Identität der von dem Ver- fasser beschriebenen Lepraria Kermesiria und des rothen Schnees, der a:uf der Nordpolsreise entdeckt, von Bauer beschrieben und im Journal of Sciences and Arts N. XIV abgebildet wurde, zu erweisen, **) Nov. Act, Phys. Med. Acad. Cur. T. X. p. II. p. 493—507. Tab. LVin. — 196 ~- liat tler Verfasser , welcher die I^epraria mit Exem- plaren von Uredo nwalis , die Hrn. Prof. Berzelius aus England gescliickt worden, vergliclien und zwi- schen ihnen eine genaue Uebereinstimmung hin- sichtlich der 'Gröfse, der Form und Farbe des Saamenkornes gefunden, während mehreren Monaten microscopische und physiologische Untersuchungen über die Entwickelung der an dem Kalksteine auf- sitzenden Lepraria Kermesina angestellt. Wenn die Kruste einige Stunden im Wasser gele- gen hat, e-rhält sie ein schleimartiges Ansehen , die rothen Saamenkörner scheinen durch das zusam- mengesetzte Microscop sehr aufgeschwollen und von einer Lasse von kleineren wachsfarbenen oder fast wasserklaren und durchscheinenden Kügelchen um- geben. Die Kügelchen lösen sich leicht von dem Steine aj), besonders wenn mehrere wie eine gallert- artige Haut verbunden sind. Als sich nachher die Kügelchen wohl von einander gesondert, hat der Verfasser mehrmals bemerkt, dafs, nachdem sie 3 Tage im Wasser gelegen, sowohl die gröfsern rothen, als die kleinern durclischelnenden Leben und frei- willige Bewegung ifUissern. Die Schnelligkeit der Bewegung wurde sehr deutlich bemerkt , als der Verfasser den Bodensatz mit Regenwasser übergofs, welches nach einem Gewitterregen am 31. Juli 1822 §<"iam)nelt worden. Dagegen wurde keine Bewegung an den Kügelchen bemerkt, mit welclien Schnee am 18. December desselben Jahres roth gefärbt wor- den. Die kleineren Kügelchen, welclic die Unterlage ausmachen, bilden Confervenfäden, wenn der Nleder- fcchlag einige Tage mit Wasser begossen worden. Diese scheinen nicht deutlich gegliedert, aber die — 197 — IJ^ügelclien oder Infusorien haben eine Lesondere. Neigung, sich an d€n Seiten der Fäden zu sammeln. Die gröfseren Kügelchen bestehen aus einer dunklern Masse, die von Schleim umgehen ist, der zuwei- len sich seitlich ausbreitet, indem zugleich eine eigene innere Bewegung bei jedem einzelnen Kü- gelchen bemerkt wird , die der Verfasser einer Pulsation vergleichen möchte , wenn sie nicht eher von einer Zusammenziehung der Rügelchen, welche das Innere bilden , herrührt. Der Verfasser glaubt eine Aehnlichkeit mit dem Copulations-Act zu finden, in so fern zwei Infusorien oder rothe Kügelchen , während einer beständigen und raschen Umwälzung um einander , sich eifrig loszutrennen streben. Als Essig auf den Niederschlag gegossen wurde, wurden die Kugele lien in der Mitte durchsichtig und der Färbestoff erschien nur im Umkreise. Der Verfasser hat bemerkt , dafs die Kälte auf diese Organismen eben so wirkt, als die Säurang durch Essig. Hier und da erschienen in dem Niederscblage, welcher sich an die Ränder der Schale, die bei der Untersuchung gebraucht wurde, angehängt hatte,, braungelbe oder olivenfarbene Kugeln oder Massen v^n gröfsern oder kleinern Kügelchen und Fäden an . dem Rande der Masse, welche Liiikia Conferva Pollini Spreng, sehr ähnlich waren. Nachdem das Wasser verdunstet war, hatte sich der Niederschlag in ver- schiedene Massen braungelber, seladongrüuer oder violetter Farbe getrennt und auf dem Boden der Tasse erschien ein mit rothen Kügelchen und Con- fervenflocken gemischter Schleim. — Endlich stellen sich milchweifse zusammengesetzte Patellen oder eine Art Soredia ein , wovon sich eine dünne Haut — 198 — auf der Oberflaclie des Wassers bildet, die erst ^a weifsem Staube wird, wenn sie auf Glas getrocknet wird, nacbber aber eine wacbsartige Beschaffenbeit annimmt oder eine in gröfsere und kleinere Stück- eben getrennte Haut bildet, darauf niederfällt und das roLbbraune Sediment bedeckt. In diesem Zustande bat die Materie einen sebr unangenebmen Gerucli, gleicb dem von verfaulten Sumpfpflanzen oder von Ceratopbyllum oder von gewissen Arten der Cbara. — Bei einem erneuerten Besucb auf Baldurstad im Juli 1822 lernte der Ver- fasser die Lepraria Kermesina in einem Jüngern Zu- stande kennen, da die Kruste nocb nicbt die kar- moisinrotbe Farbe angenommen batte, sondern hell ziegelfarbig war. Die untere Fläche, auf welche das Tageslicht nicbt wirken konnte, hatte dagegen eine seladongrüne Farbe und der TJebergang dieser Farbe in die bellrotb^3 war deutlich (?). Wenn die Kügelchen nach dreitägigem Begiefsen mit Wasser den scbleimähnlichen Zustand und die tbierische TSatur Avieder annehmen, so stellt sich oft eine Art blasenartiger, länglicher Tbierchen ein, welche so- wohl die kleinern als gröfsern Kügelchen verschlucken. Der Verfasser hält diese Raubtbierchen für Pa- ramaecium Aiirelia Müller und glaubt, dafs die klei- nern Kügelclien in ihrem thierischen Zustande zu Monas Uns gehören , und dafs die gröfseren sowohl lichtgrünen und licbtrotben, als die ausgebildeten karmoisinrolhen Kügelcben, welche alle der Form nach mit den einzelnen Kügelchen bei GoniiunpectoraU iNIüll. übereinkommen, als Infusionstbiere betrachtet, der angefübricn Art in ihrem vollkommensten Zu- stande angeboren mochten, wieuobl Müller nicht- — 199 — . , " die geringste Farljenveränderuiig bei ihnen bemerkt hat. In diesem Falle würde Monas Ictts eine jiiu- gere Form von Goiüum pectorale seyn. Der Verfasser stellt 'hierauf eine \ ergleicliung zwischen seinen eigenen liier angeführten und den von Hrn. Bauer in Betreff des rothen Schnees ge- machten Beobachtungen an. Er findet zwischen ihnen die gröfste Uebereinslimmung, mit Ausnalime der von Bauer bemerkten Eigenscljaft der Kügelchen, dafs sie gestielt sind , was der Verfasser nie deut- lich bemerkt hat. Ebenso scheint ihm die Unterlage nicht in allen Theilen so beschaften, wie Bauer sie abgebildet. Der Verfasser vermuthet indefs , dafs JJredo nivalisy w enn nicht zu derselben Species, w-enig- stens nahe verwandt zu derselben Gattung wie Le- praria Kermesina gehöre, was nach ilim um so wahr- scheinlicher ist, als nach des Verfassers Versuchen deutlich wird, w4e leicht die Kruste sich im Wasser auflöst, und in Form eines Sedimentes auf den Stei- nen sich anhängt. — Eine iiröfsere IVIen£je rother im Wasser schwimmender Rügelchen kann leicht wie Blut aussehen (liieher das durch Bvssus in Blut verw andelte Wasser, Linn. westgoth. R^ise), und we«n zugleich Schnee fällt, kann dieser leicht davon gefärbt w^erdeu und so rother Schnee entstehen. — Wenn ein so ge- färbter Schnee im Frühling schmilzt, so fallen die in dem Schneewasser schwimmenden rothen Kügelchen in Form eines Sedimentes nieder, das sich als schleim- artig leicht an die Klippen befestigt und so eine Rinde bildet, die am meisten der von Lepraria nibehs Ach. gleicht, wiewohl man sie nach neuern Ansichten als z« einer neuen Gattung der Algae nostoccinae, z. B. zu Chloroci'uin Fries gehörig bclrachlen mufs. — 200 — Der Verfasser glaiiLt, dafs der rotlie Sclinee,. der von Saussure und inelireren Naturforscliern auf den Scliwci/cr-Alpen gefunden Avurdc, wenn auch nicht zu derselben Art , doch zu derselben Gattung wie seine Lepraria Kermesiaa gehöre. Dasselbe Verhält- nifs, glaubt er, finde auch bei dem Rückstand des rothen Regens statt, der sowohl in Schweden als anderswo gefunden worden. Den pfirsichrothen Ab- satz, der, wie Haussman berichtet, an dem Rande liei^atisclier Quellen gefunden wird, sieht der Verfasser als einen unvollkommenen Zustand der genannten Lepraria an , Avenn sie die hochkarmoisinrothe Farbe noch nicht erhalten. Auch Tremella crueiita Engl. Bot. soll zu dieser Entwickelungsstufe gehören. Die verschiedenen Entwickelungsstufen stellt er fol- gendermafsen dar : 1. Eine durch Electricität in der Luft gebildete Gallerte , welche wahrscheinlich unter einem Ge- witterschauer niederfällt. 2. Die in dieser Gallerte befindlichen Infusorien (Luftzoophyten Lichtenstein ; molocules animees Buf- fon) schwimmen eine Weile frei in dem Wasser, bis sie ungleicli an Gröfse auf den Steinen nieder- fallen, als 3. ein Sediment, welches nach den verschiedenen Wirkungen des Sonnenlichtes 1. grün ist, gleich der sogenannten Priestleyschen grünen Materie ; 2. liell- rolh und endlich 3. hochroth oder karmoisinfarben, aus gröfseren Kügelchen bestehend , welche theils in sieh enthalten, theils um sich haben eine Lage gelblicher oder ungefärbter Rügelchen. 4. Dies Sediment zu einer Rinde gebildet, ist, was der Verfasser Lepraria Kermesina nennt. — 201 — 5. Wenn diese Rinde mit Wasser Ijegossen von den Steinen gelöst wird und ilire sclilciinartige Na- tur wieder annimmt^ so fängt sie, wenn die Kügel- clien sich von einander getrennt und das Sonnen- licht liinlänglicli eingewirkt, wieder Leben und tliie- rische Bewegung zu äussern an, bis sie 6. zum Tlieil durch die Vereinigung der kleinern Kijgelchen sich zu Fäden bildet, theils klumpig bleibt, und die in ihnen enthaltenen kleineren Kü- gelchen entläfst, durchscheinend wird, während der färbestofF nur im Umkreis sich erhält. 7. Milchweifse punctförmige oder längliche JMas- sen aus mehreren einzelnen Rügelchen kommen in der vierten und besonders am Schlüsse der sechsten Bildungsstufe vor. Sie bilden nach dem Verfasser auf einmal den Schlufs der alten Reihe und begin- nen eine neue Reihe gleicher Organismen. Den sogenannten rothen Schnee betrachtet der Verfasser als eine Form, die zufällig durch Schnee auf den mit Lepraria Kermesina bedeckten Klippen entstanden , weshalb er nicht mit in die R.eihe der gewöhnlichen Entwickelungsstufen aufgenommen wer- den müsse , sofern man nicht annehmen darf, dafs rother Schnee auf zwei auf den ersten Blick ver- schiedene aber bei näherer Untersuchung analoge Weisen entstehen kann , nämlich theils unmittelbar von den sogenannten Luftzoophyten , welche eben- sowohl mit Schnee als mit R.egen fallen können , theils auch mittelbar von der aufgelösten Rinde der Lepraria Kermesina, deren sclileimartige rothe Ku- geln s-ich leicht mit dem Schnee vermischen und diesen färben, ^\ic auch unter gewissen Umständen — 202 — Infiisionstliiere sind, die nach des Verfassers Vcr- miitliung iliren ersten Ursprung in der alnrospliäri- sclien Luft liaben. *) Hr. C F. IJeilschmied hat eine deutsche Ueber- setzung von Prof. Agardh's Dissertatio de Metaraor- phosi algarum (Lundae 1820. 8.) gegeben. **) Prof. Paula v. Schrank in INfünchen hat eine Un- tersuchunji über Hrn. Prof. Agardh's ano-eführte Ab- Landlung de Metamorpliosi algarum angestellt und alle daselbst aufgestellten Metamorphosen zu wider- legen gesucht. Es müfste hier angeführt werden , was ein so erfahrner Naturforscher wie v. Schrank über diesen Gegenstand zu bemerken hat. Aber die Abhandlung mufs in ihrem Zusammenhang gelesen werden ; schwerlich lafst sich ein passender Auszug daraus liefern. ***) Prof. Amici hat Beobaclitungen iiber die Circulation dos Saftes bei Caulinia fragilis mitgetheilt. *^**) Der Verfasser hat diese Beobachtungen mit Hülfe des Mi- croscops angestellt und liefert Zeichnungen von ver- schiedenen Theilen der Pflanze. Durch die von dem Verfasser vervollkommnete Camera lucida, die er mit dem Microscop vereinigt hat, ist es ihm ge- lungen, diesen Zeichnungen einen hohen Grad von Genauigkeit zu geben. Die Vergröfserung ist bei jeder Figur angegeben. JNach des Verfassers Anga- ben zeigt ein Querdurchschnitt von dem Stiel der *', Koi.j;!. Vot. Acad. Haudl. 1823. p. G5— 95- ^-J Regcush. Bot. Zeit. 1823. I B. 2 Beil. S. 17 — 41. **') a. a. O. B. ir. 1 Bril. S. 1—18. *"") Ad. llal. T. XIX. Modcua 1823. — ^03 — Caulinia fragilis bei 60 — löOfältiger Vergröfserung ein Vieleck mit 8 Radien, von welclien jeder von einer Reihe runder Körper gebildet wird ; auf den ersten Blick scheint der mittelste Theil von einem markigen Gewebe eingenommen, welches eine cjlin- drische Röhre in der Mitte des Stengeis umgibt, aber näher betrachtet, nach einem Längendurch-- schnitt, entdeckt man, dafs diefs Gewebe blofs aus einem Bündel paralleler Röhren besteht, worin man sehr weit von einander getrennte Scheidewände er- blickt; diese Gefäfse enthalten nur Luft, die in Form kleiner Blasen sich entwickelt, wenn man ein Gefafs unter Wasser zerschneidet. Alle übrigen Oeffnungen, die bei dem Querschnitt erscheinen, gehören zu den Gefäfsen , worin der Pflanzensaft circulirt und die gleichfalls mit mehr oder v/eniger von einander getrennten Sclieidewänden versehen sind. Der Verfasser glaubt , noch keine eigentliche Luftrohre bei dem Durchschnitt der Caulinia gefun- den zu haben, die doch Prof Pollini bemerkt haben will. Jede Höhlung bei der Caulinia bildet ein eigenes Organ, worin eine Flüssigkeit sich bewegt, welche nicht an der Circulatlon Theil nimmt, die in dem nahe liegenden Gefäfse vor sich geht. Diese Bewegung in den Röhren und Gellen der Caulinia ist derjenigen analog, die der Verfasser bei Chara bemerkt hat. Wenn die Flüssigkeit völlig durchsichtig wäre, so würde man nicht entdecken können, ob sie sich bewege oder nicht, aber nun sind alle Gefäfse bei Caulinia mit Substanzen gefüllt, die den Lauf des Saftes und dessen Schnelligkeit in verschiedenen Ortsverhält- nissen zu erkennen geben. Die Circulation scheint — 204 — auf eine merkwürdige Weise zu geschelien : die kleinen Körper sind alle rund und in demselben Get'afs von gleicher Gröfse; die Bewegung ist fol- gende : die Kügelclien steigen an einer Wandseite auf, kommen bis zu einer Scheidewand und gehen in wagerechter Richtung bis zur andern Seite des Kanals, steigen dann herab, bis sie die untere Scheidewand erreichen, von wo sie eine horizontale liichtung nach dem Puiict nehmen, wo sie ausgin- gen; so fangen sie von neuem ihren Kreislauf an. Die Kügelclien stehen nicbt immer in Berührung mit der Wand der kleinen Röhre, doch circuliren die, welche der Wand näher sind, schneller, als die, welche etwas von ihr entfernt sind. Der Ver- fasser hat bei der absoluten Länge eines Gefäfses von ohngeftihr Vs Linie binnen 30 Secunden eine ganze Circulation bemerkt. Bei Caulinia ist die Circulation schwächer als in einem Gefäfs von Vioa Zoll Durchmesser von Chara vulgaris ; in derselben Zeit passirten die Kügelclien eine Linie Länge. Der Kreislauf des Saftes geschieht sowohl im Zellgewebe als in Röhren ; bei dem Blatt sieht man die Bewe- gung des Saftes schwieriger. Jedes Gefäfs zeigt also zwei Saftströme, einen auf- steigenden und einen absteigenden ungetrennt. Die Bewegkraft scheint ihren Grund in der IValiir der Ciefäfswände zuhaben, und besonders auf den mit den Ringen besetzten Puncten zu beruhen. Der Verfasser hat bei Caulinia zwei Arten Saft bemerkt, einen weifsen und einen corallenrothen , in verschiedenen, doch gleichgebildeten Gefäfsen eingeschlossen. Die grüne Farbe der Pflanze schreibt er der Gegenwart grüner — 205 — Kiigelchen zu, die ein Fluidum mit sich führen und in den äussern Theilen der PfJanzen dunkler gefärbt sind als in den innern. Der Unterschied zwischen den Erscheinungen , die hei Chara bemerkt werden , und denen der Caulinia ist der, dafs hei der erstgenannten die hc^ weglichen Kiigelchen weifs sind, und dafs die grünen diejenigen sind, welche die Pflanze färben; hei der letztgenannten aber sind die Saftkügelchen grün, die andern gelblich. Der Verfasser führt hierauf seine Beobachtungen über Chara ßexilis an. Ihre Organisation ist höch-^t einfach. In Wurzel, Stengel, Zweigen und Blättern bemerkt man beim Querdurchschnitt eine ganz runde Oeffnung, die zu einer durchsichtigen Bohre führt, Man sieht darin kleine weifse Körper von verschie- dener Gröfse, wie in einem farblosen Fluidum schwim- men. Die Durchsichtigkeit der Fflanze ist schuld, dafs man mit einem gewöhnlichen Microscope die Circula- tion des Saftes beobachten kann. Diese reicht bis zu den Filamenten und Pistillen. Der Verfasser erläu- tert dies mit Abbildungen. Die Organisation des Pistills ist einfach und zierlich. Die 5 Röhren, aus welchen es besteht, winden sich spiralförmig um das Ovarium und dienen zugleich als Fruchthülle und Stiel ; an ihrer Spitze tragen sie eine kleine kegelförmige Zelle, die das Stigma bildet. Ferner hat der Verfasser Bemerkungen über die Structur des Saamenstaubes und seine Art auf das Stigma zu wirken, mitgetheilt, wobei besonders der Portulaca oleracea erwähnt wird. Schliefslich folgen neue Beobachtungen über die Epidermis und die — 206 — Stnictur der Gclafse, über die Poren, deren Ab- sorplionsart und über die Circulation der Flüssig- kellen lind Gase in den Pflanzengefäfsen. Herr L. Habemciit Iiat eine Al>sonderung von Wasser aus den Blattspilzen der Calla Aelliiopica bemerkt, welche Pflanze bei guter Pflege 100 Jabre alt werden kann und deren Blütben besonders Nachts einen angenehmen Geriicb verbreiten. Im December IS22 bemerkte Hr. H. , dafs sieb an der äussern Seite der Blattspitzcn Wasser in Tropfenform bil- dete; liiniien 72 Minuten fiel ein Tropfen ab; das \on einem Blatte binnen 24 Stunden abgesonderte Wasser wog 16 Gran. Der Verfasser überzeugte sich, dafs das Blatt auf keine Weise beschädigt war,, wodurch der Saft sich absondern konnte; er scbnitt auch die äussersten Blattspitzen ab, erhielt aber })lnncn mehreren Tagen nicht eine Spur von Feucb- liirkeit aus dem verschnitienen Blatte. Der Verfasser ]>emerkte einmal dies Phänomen aucli an der Spitze der Spatha der Blüthe. Das abgesonderte Wasser liatte einen fetten etwas schleimigen Gescbmack ; K'aikwasser brachte keine Veränderunc; darin her- vor , aber Bleiessig wurde davon trübe und bildete uich einiger Zeit einen j^iederscblag. *) In einer Abhandlung über das Fallen des Laubes und seine Ursachen bat Hr. Murray dieses durcb einen IManf^el an nöthison in We- therby in Schottland, dafs einige verwelkte Blüthen un- ausgesetzt mit grofser Schnelligkeit kleine Funken von *} Eclinb. PhiJos. Journ. N. XVIII. Oct. 1823. p. 237—239. — 20« — sclimutzig hellgelber Farbe ausströmten , wobei ein starker beinahe unaniienehmer Geruch sich verbrei- o tete und man dcutlicli untersclulclcn konnte, dafs die Funken selbst den Geruch vorbreiteten ; docli zeigten sie nicht das geringste elcctrische Funkeln. (Edinb. Journ. Yol. XYII. P. 415). 4. ein stätiges stilles Leuchten in grünem, gelblichem und weifs- gelbem Scliein bei verscliledenen wSclnvämmen : De- inatium violaceum Pers. Rhizomorplia pinnala Humb. Aidalea Humb. und stellala JNees. Man hat auch einen solchen Schein bei einer Moosart Schizosiega osmundacca bemerkt. Mehrere Pflanzentheile leuch- ten auch beim Uebergang zu einer Substanzverän- derung z. B. Rartoffeln , in Kellern gewachsen , leuchteten so stark, dafs man im Dunkeln Buchstaben in einem Buch erkennen konnte ; der Milchsaft bei einer Asclcpiadca oder Apocinea in Brasilien gibt auch einen Lichtschein ; ebenso die in Fäulnifs übergehende Wurzel d.ev Valeriana; Torf entwickelt gleichfalls Licht ; faulendes Holz von manchen Bäu- men , als Eichen, Eschen, Buchen, Castanien, Birken, Erlen, Wallnüssen, Haseln, Weiden, Föhren, Rothtannen und Weifstannen , leuchten auch nach älterer Erfahrung. Gaert>er glaubt, dafs aller Licht- schein von faulem Holze sich aus den verschiedenen Splintlagern, aber nicht von dem alten Holze und eben so wenig aus der Rinde entwickele. Dürre vermindert und vernichtet endlich das Vermöiien zu leuchten. Durch neue Anfeuchtunc; und Abschaben der Ober- flache kann aber das Phänomen wieder hervorgerufen werden. Die Bedingung des Leuchtens ist, dafs der ersterbende Theil des Holzes abgeschlossen von der äussern Luft sich der Zersetzung nähere, nachmals — 209 — nber mit der Luft in Berührung trete. Die Verän- tlerunc, welche das Holz durch den Procefs des Leuchtens untergeht, hesteht in Auflösung des Zellen- cewehes , wodurch die Faser leicht trennbar und zerhrechlich wird; es gehen dabei Zersetzungen vor, die auf eine Ahnahme des Gehalts an Harz, Schleim, Gummi , überhaupt vielleicht an Wasserstoff und Kohlenstoff schliefsen lassen. Das Vermögen zu leuchten dauert^ so lange das Holz noch seine ve- getabilische Natur und Mischung in gewissem Mafse behält, oder kann durch das Abnehmen einer obern Schichte und dadurch bewirkte Entblösung neuer Stellen, durch Eingraben, Einwickeln in feuchtes Löschpapier, Benetzen eine längere oder kürzere Zeit hierdurch wieder hervorgerufen werden. Das Vermögen zu leuchten wird nach HEijVRicn durch den Gefrierpunct nicht zerstört und das Licht selbst erlischt sogar auf 'dem. Siedpunct nicht, so lange nur Feuchtigkeit bleibt. Dagegen sab v. Humboldt dieses Leuchten schon bei 32° R. verschwinden. Die Verfasser führen viele Versuche über das Leuch- ten des Holzes in verschiedenen Flüssigkeiten und bei verschiedenen Temperaturen an. In eingeschlos- sener atmosphärischer Luft, worin Holz leuchtete, schien sich nach 16 Tagen der Sauerstoffgas nicht merklich vermindert zu haben. *) *) Mit dem Lichtausströmen der Pflanzen ist jenes schein- bare Leuchten der Blumen nicht zu verwechseln, welches sich auf ein blofses subjectives GesiclitsphaQomen re- ducirt. Lebhaft gefärbte Blumen erregen besonders in der Dämmerung wie alle lebhaften P\irben in dem Auge Blendungsbilder von entgegengesetzter Beleuchtung und Färbung, die mit der Bewegung des Auges aberbei un- voHkommener Fixation von den Gegenständen aufzu- blitzen scheinen. Ein recht ziemlich gesundes Auge, 14 — 210 — ^ Nach diesen allgemeinen Bemerkungen geben die Verfasser ihre Nachrichten über den an Rhizomorpha subterranea Pers. bemerkten Lichtschein. Der Eerg- rath V. Derschau benaclirichtlgte dl^ Verfasser von diesem Leuchten , welches schon lauge den Ar- heitern in den Stock- und Scheercnherger Stein- kohlengruhen bei Sprockhövel in der Grafechaft iMark, in welchen Gruben die Temperatur gewöhn- lich 15 — 20^ Picaum. beträgt, bekannt war. Die Pflanzen erzeugen sicli auf allem lIoizAverk in den Gruben, leuchten blofs an den wärmeru Stellen von 21 — 22^ Pieaum. , wo es zugleich gehörig feucht ist; die jungen welfsen Scliöfslinge sind eigentlich die , welche leuchten ; wenn die Pflanzen absterben , leuchten sie nicht mehr. Die Verfasser liefern hier- auf botanische Beschreiliungen zweier Rhizomorpha- arten mit ihren Varietäten, und geben mannigfaltige und sehr detaillirte, sowohl physiologische als che- mische Untersuchungen über dieselben. Prof. ISees V03V Esexbeck erhielt Exemplare von Rhizomorpha subterranea stcllata. in Flaschen ver- wahrt. In einer Temperatur von 16 — 18° Reaum. im Dunkeln leuchtete die Pflanze mit kleinen Licbt- puncten gleich dem Leuchtkäfer ; die Schöfslinge der Pflanze leuchteten sehr hell, und bildeten bläu- liche Lichtpuncte ; auf einen Abstand von V^ Ell*^ sah man deutlich die Stengel, wo das Mark durch Abstreifen blos las; , sah man auch den Sclieln ; dieser wurde reizbar luid schkraftig zugleich , sieht in der Dänime- ruus; alle Gegeustäucle von Lichträiulern lunflosseu , welche mir die mit der Bewegung der Augen sich be- wegende Blendungsbilder sind. Ueber jenes scheinbare Le«ichten der Blumen siehe Göthe's Farbenlehre §. 54 xur Naturwissenschaft I, S. 260. {Der Uehersetzer.) — 211 •— auf einen Schritt Abstand walirgenomrnen ; kam das Augei näher, so löste sich der Schein in mehrere grüngelbe schimmernde Puncte auf. Die Pflanzen leuchteten noch 9 J^ag^? nachdem sie in die Flaschen gelegt worden. Die Verfasser liefern ferner che- mische Untersuchungen über die Luft^ worin die Pflanzen leuchteten. Es ist ungewifs, ob das Leuch- ten auf dem Sauerstoff der Luft beruht und daher als ein reiner Oxydationsprocefs anzusehen ist. Im luftleeren Räume wurde kein Schein bemerkt, doch als die Luft zugelassen wurde, leuchteten die Pflan- zen wieder. In verdünnter Luft leuchteten sie schwach, in Stickgas gaben sie anfänglich ein schwaches Licht, das aber bald verschwand ; als atmosphärische Luft zugelassen wurde, fingen sie sogleich anzuleuchten; in kohlensaurem Gase leuchteten sie nicht und die Phosphoressenz konnte nachher weder durch atmos- phärische Luft, noch durch Sauerstoffgas erweckt wer- den ; in Cbloringas war kein Leuchten. Chlorin hatte eine bleichende Wirkung auf diese Rhizomorphenarten. Die Resultate der Untersuchungen waren folgende : 1. In Beziehung auf das Verhältnifs des absorbirteit Sauerstoffgases zur entwickelten Kohlensäure fand man : während des Leuchtens der Rhisomorphen wird SauerstolTgas aus der umgebenden atmosphäri- schen Luft absorbirt und dagegen kohlensaures Gas gebildet. Letzteres beträgt aber dem Volumen nach etwas weniger als das verzehrte Sauerstoffgas. Ein Theil des letztern wird daher entweder zur Oxyda- tion des Wasserstofles in den Pflanzen verwandt oder er tritt an die Substanz derselben und ist so- nach als ein Aequivalent für den durch Oxydation ausgeschiedenen Kohlenstoff zu betrachten. — 312 — 2. Die Luft aus der Grubo , in M'elclier die R]\i- zomorplien vcgetiien , ist um 1,58 Procent Sauer- stofFgas reicher, als die gcwölinliclie, auf der Ober- fluche der Erde verbreitete atmosphärische Luft. Dafs iibrigcns nicht etwa diese Grubenluft zum Leucii- ten der Rhizomorplien notlnvendig sey, ergiebt sich daraas, dafs Rizomorphen , welche in einer Lult , die nur nocli 16,76 Procent Sauers tofFgas enthielt, zu leuchten aufhörten, in reine atmosphärische Luft gebracht, wieder anfingen zu leuchten. Auch die Beobachtung, dafs Rhizomorphen in ein fast reines Sauerstoffgas gebracht, stärker leuchteten, dient hie- für zur Bestätigung. 3. Hinsichtlich der Frage , ob das Leuchten blofs von dem SauerstolFgas der Luft abhängig sey, ergiebt sich aus dem Verhalten der Rhizomorphen im luft- leeren Räume und in verschiedenen irrespirabelii Gasarten , dafs alicrdings die Gegenwart von Sauer- stolFgas eine nothwendige Bedingung für das Leuchten derselben sev. Allein wenn man sicli der verschie- denen Luftarten, in welchen die Rhizomorphen leuchteten, erinnert, da die erste fast kein Sauer- stolFgas und die andern mehr oder weniger desselben enthielten, so ist zu vcrmuthen, dafs das SauerstolFgas nicht die einzige Bedingung des Leuchtens ist, son- dern es mufs auch von andern in den Pflanzen selbst liegenden Bedingungen abhängen. Bei Anstellung eines Versuches war die Temperatur stets dieselbe, daher sie keinen Theil in den wahrgenommenen AhAveichun- gen haben konnte. Ferner bemerken die Verfasser: 1. Das Leuchten findet weder in der Guerickscheii noch in der Torricellischen Leere Statt. 2- Eben so wenig im Stickgas, WasserstofFgas, — 213 — Kohlenoxydgas und Chloriiigas ; eine In Stickgas eingeschlossenene Rliizoniorplie verliert aber ihre Leuchtkraft nicht j denn wird sie wieder in atmos- phärische Luft gebracht, so tritt das Leuchten wie- der ein; in den übrigen irrespirabeln Gasarten ver- liert sie dagegen ihr Vermögen unwiederbringlich. Man fand auch, dafs die Rhizomorphen im Wasser leuchteten. In Folge ihrer Untersuchungen sclillefsen die Ver- fasser, die Pflanze gibt em Leuchten entweder als ein reines Lichtphänomen , d. i. , eine reine Licht- entwickelung, ganz unabhängig von der offenbar vorhandenen Zersetzung, oder diese Zersetzung ist Ursache der Lichtentwickelung und das Phänomen dieses Leuchtens zeigt das Leben der Pflanze oder wenigstens die Wurzel in Form eines stetigen und milden Selbstverbrenncns. *) Da Prof. Brewster l)ei Chara vidgaria und his- pida die Zersetzung des kohlensauren Kalkes, welcher einen grofsen Theil dieser Pflanzen und einen ^^e- sentlichen Bestandtlieil ihrer Bildung ausmacht, un- tersuchte, bemerkte er, dafs diese Charen phospho- risirten oder einen Lichtschein von sich gaben , so dafs sie, auf ein heifses Eisen gelegt, im Dunkeln ihre Umrisse zeigten. Er überzeugte sich, dafs jede *) Nov. Act. Phys; Med. Acad. Nat. Cur. T. XL p. IL p. 605—712. Die Verfasser bemerken hier, dafs das Leuchten mancher Blumen als ein umgekelirter Procefs betrachtet werden könne, wobei tlie Atmosphäre, etwas von der Pflanze zurücknehmend, meteorisch werde. — Im entzündlichen Dunstkreise <\es Dictauinus albus verflüchtigt sich noch «•in Uebcrschufs der brennbaren Basen , die er in sich verarheitet. Der sU-rke Geruch dieser Pflanze läfst vrrmuthen , dafs ihre Atmosphäre mit einem verfUich- tigten ätherischen Oelc getränkt sey. ■^ 214 - Masse (1er kalkarti^en Substanz aus kleinen zusam- mengehäuflen Theilchen bestand, die eine doppelte Re- fractionundregelniäfsige neutrale und depolarisirende Achsen hatten. Die Kalkthellcben hängen an dem Stengel der Pflanze mit einem sehr dünnen durch- sichtigen Häutclien an. Hr. BiiEWSTER bemerkt, dafs viele Botaniker diese kalkartige Masse unrichtig für ein zufälliges Sediment aus Wasser, worin Pflanzen vegetiren , ansehen. *) Herr Mubray hat -weitere Bemerkungen über die Physiologie der Pflanzenwurzeln und Wurzelfasern mitgetheilt. **) Herr J. Yules hat eine Darstellung der vermutheten Analogie von gewissen Organen des Embryo bei verschiedenen Classen von Yascular- Pflanzen geliefert. In dieser Abhandlung hat der Verfasser zu beweisen gesucht, dafs man unriclitig die Saamenlappen der IMonocotyledoneen mit denen der Dicotyledoneen vergleicht. ' Die erstem sind nacli des Verfassers Ansicht ein Theil des Reims, weshalb nach seiner Meinung die Monocotyledoneen besser -als Acotyledoneen angesehen werden müssen.***) Dr. J, Maly liat eine academische Abhandlung über die analogen Eigenschaften nahe verwandter Pflanzen herauscegeben. ****) *) Ediub. Philos. Journ. 1823. N. 17. p. 194. **) a. a. O. N. 15. S. 37—41. ***) a. a. O. N. 17. ****) Dissertatio inauguralis mcdica de analogis plantarum affi- uiuni viribus. Aut. J. Maly pro suprcma doctoratus me- dici Laurea Caudidato. Pragae 1823. Chemische Tabcllcu der Pflanzenanalysen oder Ver- suche eines systematischen Verzeichnisses der bis jetzt zerlegten Vegetabilien , nach den vorwaltenden nähern Bestandthcilcn geordnet und mit Anmerkungea und doppelten Registern versehen. Fol. — 215 — V. FLORA DER VORWELT. Graf Casp. v. Steri^berg liat im verflossenen Jahre das dritte Heft seines Werkes über die Pflanzen der Vorwelt herausgegeben. Zuerst liefert der Ver- fasser eine kritische Uebersicht der Steinkohlen- und Braunkohlenformationen nebst Nachrichten über die Kohlenformationen in Schonen , Deutsch- land, Schweiz, England, wie auch am Missisipi. Hier- auf folgen Bemerkungen über Buode's , Nau's und Martius Werke und Abhandlungen über die Pflan- zenversteinerungen. Der Verfasser giebt hierauf eine Uebersicht von Brogin-iart's Aufstellung der fossilen Pflanzen und erläutert sie mit kritischen Bemerkun- gen , ferner liefert er eine interessante Abhandlung über das klimatische Verhältnifs der Vorwelt, nebst Beschreibungen und Abbildungen folgender fossiler Pflanzen. Tab. 27. eine Lcpidolcpis , tab. 28. Lepi- dodejiclron apencliculaluiUy tab. 29- eine wohlerhaltene Blumenkrone einer Pflanze, die der Verfasser für die eines Syngenesisten hält, tab. 30. einen Cala- mites y t. 31. Syringodcndron complanatum , t. 33* ein Polypodium, t. 34. Blätter von Eichenarten, t. 35. Blätter, ähnlich den von Fraxinus und Aceris^^ t. 36. ein Fucus , t. 37., 38. und 39. Pflanzen, die einer Thuja gleichen. In Folge der Renntnifs , die man gegenAvärtig schon über Pflanzenversteinerungen besitzt, glaubt derVerfasser bestimmt angeben zu können/dafs von den westlichen Grenzen Asiens und von dem nordlichen Europa den ganzen Continent hindurch und weiter in England und Irland , eben wie in Nordamerica — 216 — llieils völlig tlieselbeii, tlieils iialie verwandte Pflanzen- versteineriingcn oder Pfliinzcnaodriicke vorkommen, deren Originale tlielb gänzücli ausgestorben sind, tlieils von den Botanikern als nunmehr nur in den wärmern Erdstriclien vorkommend Letraclitet wer- den. Der Verfasser scliliefst demzufolge, d'afs eine Zeitperiode Statt gefunden haben mufs, wo über den ganzen Erdball bei einer wärmern Temperatur und geringerer Yerscbiedenbeit der Zonen eine einför- migere Vegetation verbreitet war. *) Dr. Rhode liat das dritte und vierte Heft seines Werkes über fossile Pflanzenabdrücke vollendet, ent- haltend Beschreibungen und Abbildungen von Ab- drücken ; aber die xVbbildungen der Blumenkrohen , die hier geliefert werden, sind von allen kritischen Untersuchern für blofse Steinarten erklärt worden, die in ihrer Crystallisation gestört, sich auf man- nigfaltige Weise in Schuppen , Fasern , concentri- sclien Stralen u. s. w. gestalteten; auf dem Bruche sind schwache undeutliche Eindrücke zurückgeblie- ben, die bei dem verschiedenen Zutritt des Lichtes, besonders wenn sie mit der Lupe betrachtet werden,' verschiedene Formen, wie E.hode sie abgezeichnet hat, darstellen , ohne dafs eine Spur von vegetabilischen Eindrücken entdeckt werden kann. **) In einer sehr lehrreichen Abhandlung „Entwurf *) Versuch einer geographisch-botauischeu Darstellung der Jb'lora der Yorwclt. Vom Grafen Caspau v. Ster>berg. III. Heft. Kegcnsburg 1823- Fol. **) Beiträge zur Pflanzenkunde der Vorwelt, nach Abdrücken in KolilenscLiefer und Sandstein, aus SclilesischcnStcin- kohlenwerkcn. Von Dr. J. G. äüODE. III. u. IV. Heft. Breslau 1823. Fol. — 211 — einer geologisclicn Beschreibung von Sclionen" hat Hr. Prof. JN'iLSSON auch Nachrichten üher die Pflan- zenversteinerungen der Provinz gegehen. In Grau- wacke- Schiefer glaubt der Verfasser Spuren von Pflanzenabdrücken gefunden zu haben, die indessen allzu undeutlich waren , um sie bestimmen zu kön- nen. Der Fiötz-Sandsteln enthält Pflanzen Versteine- rungen von Farnkräutern , Rohrpflanzen , Laubbäu- men u. a. ; zuweilen enthält er auch Steinkohlen in seinen Lagern. Unter jüngeren, zur gegenwärtigen Weltperiode gehörenden Bildungen erw ab nt der Ver- fasser : 1. ein Tuffkalk-La^er bei Benesta ; darin kommen reichliche Blüthen und Früchte von Buchen, Palmweiden, Birken u. a. in der Nachbarschaft noch vegetlrender Bäume vor, 2. Torfmoor-Bildungen. Torfmoore sind besonders bäufig in den Südstricheu, von Schonen. Der Verfasser glaubt, sie seven ehe- mals Landseen oder Erweiterungen von Flüssen gewesen; in diesen Torfmooren findet man Knochen wilder Säugethlere, sowohl solcher, die jetzt nicht mehr in der Provinz vorkommen, als solcher, die noch jetzt dort leben. Man hat Knochen von Fischen, Schalen von Süfswasserschnecken und Muscheln da- selbst gefunden , die nocli lebend in der Provinz sich finden. *) Hr. Prof. NiLssoN hat gleichfalls eine Uebersicht Scho nischer Steinkohlenbildungen und Nachrichten über die darin gefundenen Petrificate geliefert. Diese Steinkohlenformation ist der Flötzsandsteinformation untergeordnet. Der Verfasser bemerkt, dafs es kaum, eine Gebirgsformation giebt, die in den letztverflosse- nen Jahren im Auslande mit so viel Sorgfalt untersucht ') Physiügraphiska Sälisk. Aröbcrätlclsc föv 182;Z. Luüdl823.8- — 218 — worden. Der öconomlsclie Gewinn, den die Stein- kohlenlager hietey, liat verursaclit, dafs sie seit län- gerer Zeit wieder bearbeitet worden, wodurch diese Formation mehr als andere der Untersuchung zu- gänglich wurde. Die Lager mit ihren Petrincaten sind besonders von der geologischen Gesellschaft in England, von Graf Caspar v. Ster>berg und von Prof. Rhode genau bestimmt worden. Der Verfasser zeigt hierauf den Unterschied zwischen der Schoni- schen Stcinkohlenbildung und den im Auslande vor- kommenden, und bei den jVachrichten über die letz- tern hat der Verfasser hauptsächlich des Grafen von Sternberg's Angaben befolgt. Hiernach sind die Stein- kohlen Bassin-Bildungen, der Flötzformation unter- geordnet. Die Bassins , worin diese Bildungen sich absetzten , scheinen Landseen oder Erweiterungen von Strömen gewesen zu seyn ; sie liegen daher oft in ganz ebenen parallelen Linien, zuweilen mehrere Meilen in einer und derselben Strecke, wiewohl an mehreren Stellen unterbrochen. Sie kommen sowohl im Lande als an den Rüsten vor , und im letztern Fall scheint ihr Daseyn nicht im Zusammenhange mit einem nahen INIeere zu stehen. In den bis jetzt untersuchten Steinkohlen-Bassins hat man Pflanzen- abdrücke gefunden, die ein tropisches Klima zu ver- rathen scheinen, und dem süfsen Wasser oder tiefen sumpfigen Stellen des Landes angehören , z. B. Palmartige Bäume, baumartige Farnkräuter, Rohr- pflanzen u. a. Diese fossilen Pflanzenabdrücke kom- men in grofser Menge in denjenigen Lagern vor, die Steinkohlen-Flötze nahe umgeben, besonders in Schieferthon. Von den Producten des Thierreichs hat man hier nur Süfswasserschneckcn , und auch — 219 — diese sparsam , z. B. in den englischen Gruben ge- funden. Naturproducte des Meeres und WirLelthiere hat man hier nicht gefunden. So verhält es sich mit den ausländischen Steinkohlenhildungen. Hierauf untersucht der Verfasser die Schwedischen. Die Kohlenstrecken in Schonen sind in dem Distrikt Luggudde, in dem nordwestlichen Theil der Provinz und deren Lrgehirgskette, die mit Rullaherg anfängt, gelegen; die Ausdehnung in die Länge scheint ziem- lich parallel mit der erwähnten Bergkette zu seyn ; Steinkohlen sind bis jetzt nur an 3 Stellen gefun- den worden , hei Höganäs , bei Lundom unweit Bosarp und bei Wallakra ; doch vermuthet der Verfasser, dafs sie in demselben Distrikt an mehre- ren Stellen vorkommen. Der Steinkohlenstrich bei Höganäs ist der am meisten untersuchte und folglich der bekannteste. Die Steinkohle ist hier von einem lockern schmutzig- grauen und weifslichen Sandstein bedeckt , der mit Schieferthon abwechselt , und der mächtigste und am tiefsten liegende der bis jetzt gefundenen Roh- lenflötze ruht auf einem Lager von schwärzlichem Schieferthon. Bei Höganäs liegt dieser unterste Kohlen- flötz, genannt Frau Bagge's Rohlenflötz , auf 40 — 50 Lachter Tiefe unter der Erdoberfläche , mit einer Mächtigkeit von ohugefähr 4 Fufs, über diesem liegen auf den meisten Stellen 2 — 3 kleinere Rohlenflötze, worunter das dickste auf 27 — 33 Lachter Tiefe ge- wöhnlich einen Fufs bis 15 Zoll mächtig ist, und der Gräfin E.uuth's Rohlenflötz genannt wird. Wenn man einen verticalen Durchschnitt von der Erdoberfläche bis zum tiefsten Rohlenflötz macht, — 220 — so erhiiU man ein Prolil von einer Menge verscliic- dcner Gebixgslager, ohngeftihr in IblgcnclerOrdnung : zu oberst findet man Dammerde und darunter mit Sand vermischten Thon bis auf einige Lacliter Tiefe. Darauf zeigt sich gewölinlich ein Sandsteinfels mit zahlreichen nach einander folgenden Variationen ; bald ist der Sandstein frei von Glimmer und Thon, ziemlich weifs, mehr oder weniger fein und locker, bald ist er gröber und rostfarbig von Eisenocker, bald thonliallig und von schieferiger Textur, bald gemischt oder von Kohle aderig durchdrungen und dieser letzte mchrentheils in der iSahe von Kohlenflotzen. Nur in wenigen Variationen findet sich Kalk uüler den Bindemitteln. Zwischen diesen verschiedenen Artveränderungen des Kohlensand- steins finden sich einige andere Lager. Schieferlhon von bläulicher oder dunkler Farbe wird unter dem Sandstein melir und minder als Lager getroffen, und zwischen dem Lager von leberbraunem Thonelsen- stein, der in Schonen an allen Stellen, wo Steinkolile gefunden wird, und eben so auf Bornhohn vorkommt. Desgleichen kommt auch Schwefelkies oft und un- ter mannigfaltigen Formen in diesem Steinkohlen- stricb vor. Die Roblenflötze zeigen gleichfalls verschiedene Laser, worin die Steinkohlen von verschiedenei' Güte sind. IJeber dorn untersten und wichtigsten oder Frau Bagge's Kohlcnflötz wird das Dach von einem ziemlich harten weifsen Sandstein mit Saal- bändern von Kohle iicbildet. Darunter trifft man die besten Kohlen , die liier Prima-Sort genannt werden. Zuweilen fnidet sich zwischen diesen Kohlen und der Decke ein dünnes Lager Flis. Unter den genannten KoTilc n findet sich auch die sogenannte Flis, die ein bituminöser Brandscliiefer mit Strichen und Flecken wirkitclier Kohle ist. Unter dieser liegt ein Logec von Schwarzscliiefer oder Scliwarz- stein, der ein magerer Brandscliiefer mit wenigen und. nicht glanzenden Strichen von Kohle ist. Die- ser Brandschiefer oder sogenannter Schwarzschiefer wechselt mit Lagern von Schieferkohle ah , von denen die unterste Bodenkohh genannt, auf einem Lager von schwiärzlichem Schieferthon ruht, dei' 5 — 6 Fufs Mächtigkeit hat. Xur in dem Brandschiefer oder sogenannten Schwarzschiefer, der zwischen Schieferkohlen in dem tiefsten Kohlenflötz liegt , hat der Verfasser Petrificate oder Ahdrücke fossiler organischer Producta gefunden, nämlich aus dem. Pflanzenreich : Tangarten (Fuci) und aus dem Thier- reiche: Zähne von einemHayfische, ein Fragment von der Flügeldecke eines Wasserinsectes, nehst einem Ahdruck eines Zoo])h\ten. Alle diese fossilen Uehei'- reste haben also Seeproducten angehört. Der Verfasser glaubt, dafs die Lage der organi- schen Seeproducte in dem schwärzesten Scliiefer, der sich zwischen den Kohlen selbst ilndet, beweist, dafs sowohl der Kohlenflötz, wie der Schiefer sich auf den Boden eines Meeres abgesetzt haben ; doch glaubt der Verfasser, dafs man daraus nicht schiiefsen dürfe, d_afs der Sund, der nun in der Nachbarschaft eines Lagers gefunden wird , sie ehemals abgesetzt hat , weil man Petrificate von Landpfianzen und Blnmenpflanzen in den obersten Sandsteinlagern gefunden, welche den Kohlenstrich bf.vlecken, und also jünger sind, als die Kohlenflötze, aber älter, als die gegenwärtige organische Welt, und — 229 — die dennoch tiefer lierahgelien, als die Meeresober- fläche. Diese Petrificale, die hier in der Nähe des genannten Sundes vorkommen, sind verkohlt, und haben zu Pflanzen sumpfiger Striche und süfsen Wassers gehört , z. B. Ophioglosscn und Binsenarten in dem Sandstein bei Kau ; in diesem Sandstein kommen keine Seeproducte vor. Der Verfasser scliliefst liieraus nur, dafs das Meer verscliiedenemal denselben Ort verhissen und wieder eingenommen habe. Ferner führt Jcr Verfasser an, dafs bei Bosarp die Rolile von denselben Bergarten, wie bei Hö- ganäs begleitet ist. In dem Sandstein in der Nähe von Rohlenflötzen hat man daselbst einen in eine Art Steinkohle ver\\andelten Fisch gefunden, den der Verfasser für nahe verwandt mit Labrus hält; also hat man in den Schonischen Steinkohlenstrichen jetzt ein versteinertes Vv irl)elthier g^efunden , was von den ausländischen bis jetzt nicht gilt. In dem Eisenstein kommen Fragmente von Schneckenschalen Tor , al)cr man hat nicht ausmitteln können, ob sie dem süfsen oder salzigen Wasser angebörten. In dieser Grube hat man ausserdem plattgedrückte und in Braunkohle übergegangene Baumstämme gefun- den, worin man deutliche Saftringe erkannte, zum Beweise, dafs sie zu den Dicotylcdoneen gehörten; so auch bei Ilöganäs mineralisirte Holzkohlen. In der Grube von Bosarp ist der Steinkohlenbruch schon längere Zeit eingestellt, weil er die Arbeits- kosten nicht lobnte. Von Wallakra , wo das dritte bekannt' Steinkohlenlager ist, hat der Verfasser keine Petriiicate gesellen. Nur bei Höganäs werden jetzt Steinkohlen gewonnen. — 223 — Der Verfasser bemerkt, dafs, wenn man die Scho- nlschen Steinkolilenbildungen mit den ausländisclien vercleiclit, es deutlich scheine, dafs sie in verschie- denen Zeiten und unter verschiedenen Verhältnissen entstanden sind. Die fossilen Seeproducte , die in den erstem vorkommen , sind in den letztern bis jetzt nicht gefunden worden ; die in den Schwedi- schen Steinkohlen gefundenen Wirbelthiere und zwei herzblatterige Pflan;zen scheinen von einem weit spätem Entstellen zu zeugen. Ihr relatives Alter zu bestimmen, hall der Verfasser für schwer, glaubt aber, dafs man sich nicht sehr irren dürfte, wenn man sie unter die letzten Glieder der Flötzformationen rechnet und ihre Bildungsperiode nahe zu der Krei- deformation setzt.*) Die meisten Geologen glauben, dafs die Stein- kohlen vegetabilischen Ursprungs sind , dafs aber die Pflanzen , welche die Steinkohlen bilden , bei den Revolutionen der Erde zerstört worden. Man hat angenommen, dafs die Steinkohlen aus einem Erd- harze bestehen, mehr und minder mit Kohle gemischt, die einer ausgestorbenen Baumart zugehört haben. Hr. Prof. Agardh hat in einer besondern Abhand- lung die Pflanzenabdrücke, die in der Steinkohlen- grube von Höganäs gefunden worden, näher bestimmt. Der Verfasser stellt Artenkennzeichen für diejenigen auf, welche bestimmt werden konnten, und glaubt, dafs sie zu solchen Arten gehört haben, die man jetzt in der lebenden Natur vermifst. Sie sind : 1. Sar- gassum septentriojuile , 2. Caulerpa septentrionalis und •) Kongl. Vetenskaps. Acad. Haudl. für Ir 1823- p. 96—106. Physiogvaps. Sällskap. arsberättelse för ar 1822. p. 65-70. — 224 — 3. AmphihoUs septentrlonalis; cllcso sind also 1. Ser- producte , 2. von tropischem XJrspriinc; nncl alle 3 von Galtungnii, die nunmehr in den Wassern des JSordens nicht mehr gefunden werden. Der Ver- fasser glauht, dafs das Zoophyt, Avovon man Ahdrücke in der Griihe entdeckt, zur Gattnng Corallina Linn. gehört habe. Die Abhandlung ist von Zeichnungen der erAvähntcn Abdrücke begleitet. *) Vcrscliicdcne kleinere Abhandlungen über die Vegetation der Vorwelt sind noch im Laufe des Jahres erschienen. **) *) Kongl. Vctcnsk. Acad. Handl. für ar 1823- p. 107—111. o Tah. Q. — Physiogr. Sällsliap. Arsberiitfclse. p. 70u. 71- **) Transact. of thc Royal Society of Edinburgh. Vol. IX^ Ediiib. 1823. 4. — 225 — Im verflossenen Jalire hat Hr. Prof. Adam Afzeliui ein für die Gescliiclite der Wissenschaft höchst wichtiges und lehrreiches Werk herausgegehen , nämlich v. Liivwe's eigenliändige Bemerkungen üher sein Lehen , über die Zunahme und das Schicksal der Wissenschaft zu seiner Zeit, üher den Nutzen, den seine Arbeiten zur Forthiklung und Beförderung der Wissenschaft geleistet. Hr. Prof. Afzelils hat den W^erth des Werkes durch eine Menge Erläute- rungen und Nachrichten , die er ihm beigefügt, erhöht. Der Herausgeber giebt in dem Vorworte Nachricht üher die eigenhändigen Biographieen Linne's, näm- lich: 1. Vita Caroli Lixnaei. in seinem Werke: Or- bis eruditi Judicium de Caroli Liknaei M. D. scriptis aufgenommen. Diese Biographie schliefst mit dem Jahre 1739. 2. Historia vitae rneae , abgedruckt in Linne's 10. Briefe an Haller, in dessen Epistolarum ab eruditis viris ad Albertum Hallerum scriptarum p. I ; diese Biographie beginnt mit 1730 und schliefst mit 1739. 3. Vita Caroli Ll^■NAEI, eine Handschrift, welche die Biographie bis zum Jahre 1751 enthält und Liisne's Töchtern angehörte; von diesem Manu- script enthält das gegenwärtige Werk einen Auszug. 4. Vita Caroli Linnaei ; ins Englische übersetzt von Dr. Maton und aufgenommen in A General View of the Writings of Linnaeus by Richard Pulteney M. Dr. 6. Edit. etc. by Dr. W. G. Matok : to which is annexed the diary of Linnaeus written by himself and now translated into English etc. London 1805. 4. DieseBiographie hatte Linne dem Bischof Mennawder in Abo, nachmals Erzbischof in Upsala, gegeben, und dessen Sohn , Obcrinteadant Frede:*heim, hatte 15 — 226 -— n'iv zur Ilrrausgaho an einen englisclien Kaufmann^ K. Gordon, iiberlletert , nach dessen Tod sie von ]^r. xMaton gekauft wurde. Sie entlüUt Linke's Le- bensgescliiclitc bis auf das Jabr 1769- 5. Ein Exem- plar von Li^'Mi's Lebensbeschreibung von Prof. Ad, MuRRAv gescliricben und gegenwärtig einem Sohne dessell)en angehörig; diese Biograpbie gleicht am meisten der von Dr. Maton lierausgegcbenen , sie g»?iit ])is zum Sclilufs des Jahres 1771 und ist vom Pro{\ Afzelius iii Erläuterungen des gegenwärtigen A\ erkes benutzt wurden. 6. Ein Exemplar der Le- l)ensbesehreibung LiiS>h's, gröfstentheils von ihm selbst herrührend; es wurde in dem Naehlafs seine* Sohnes gefunden und an die Bibliothek von XTpsala von Prof. AcREL , der die zerstreuten Papiere, au» welchen es bestand , ordnete , abgeliefert. Diese Lebensbeschreibung schliefst mit dem Herbst 1776- Der Herausgeber hat das Werk in 3 Abtheilungen geschieden. Das erste Stück enthält die ausfübr- liche und vollständige , von LijNM-: eigenhändig ge- schrielxMie Biographie, die auf der Bibliothek von TTpsala bewabrt wird. Das zAveite Stück umfafst Auszüge aus verschiedenen eigenhändigen Manuscrip- ten Linnk's \, nebst 18 von ihm geschriebenen Brie- fen. Die jueisten liier vorkommenden Abhandlungen sind bis jetzt noch nicht gedruckt gewesen. Unter diesen Ijehnden sich Besebreibungen von JVaturge- genständen, meist aus dem Tbierrcichc, vi>n welchen mebrei'e vielleicht bis jetzt noch nicht beschrieben sind. Das dritte Stiiek liefert Beilagen, Nachrichten und J^rläuterunsen zu den frühern. Sechs Tnftdn begleiten diese Arbeit. Tab. I. zei.;l >'e's Freunde und Schüler im Jahre 1798 in der Domkirche von Upsala errichten liefsen. *) Im verflossenen Jahre hat die Wissenschaft unter ihren Bearbeitern folgende verloren : Dr. Senator Alrrecht yoy Haller, starb zu Bern den ersten März 1823 , 65 J. alt. Er war der jüngste Sohn des berühmten Polyhistors Albert von II ALLER. ") Egenhändiga Antcclcuingar af Carl Linnaeus oni sig zjelf, . med auDiorlvniugar och tillägg. Upsala 1823. 4. Jiunei:kuug. Zu den in dem Werk aufgezählten gedruckten Briefen von Li>ne können zugefügt werderi : 4 Briefe an Jacqdin d. ä. , aufgenommen in Raymask's Rede zur Gedäclitnilsfeicr des Herrn N. J. Freih. v. Jacquin. Wien 1S18. 4. S. 25 — 27. Der in dem Werk S. 19ä aufgeführte Brief von Linke an den Probst Holsten ist früher gedruckt in Dr. NÄ ze.n's GediJchtnifsrede auf den Probst Holsten, gehalten in der Künigl. Academie der Wissenschaften und ge- druckt 1793. 8. In einer vor einigen Jahren in Skara herausgegebe- nen Zeitung findet sich auch ein Brief von Linke an Ca- pitain EKERBERii ; ein Danksagungsschreiben in Folge der Ueberführuug der Theestaude nach Schweden. — 228 — Der Prof. der Botanik zu Kiel, Dr. Friedrich We- ber , geboren Jaselhst den 3. August 1781 , starb den 21. März lb23. Graf Franz v. Waldstein starb auf seinem Gut Oberleitensdorff in Böhmen den 22. Mai 1823. Der Provincial-Medicus imSaarijärvier-Distrikt in Finnland; Med. Dr. Lars. Joh. Prytz, geboren 1789, starb zu Abo den 23. Juni 1823. Der Portugiesische Gesandte Correa. de Serra starb zu Lissabon den 10. October 1823. Der Pastor in Paruin In Mecklenburg-Scliwerin , J. C. L. Wredow, geboren zu Gütrow den 10. No- vember 1773, starb zu Parum den 11. August 1823. Der Kaiserl. Oestreieh. Ratli und Maltbeserritter Paul v. Coüres starb auf seinem Gute Göggingen bei Augsburg den 23- Dezember 1823, 76 Jahre alt. Der Oberfeldarzt und Ritter des W^asaordens Chir. Mag. Lars Holleerg starb in Götheborg den 23. April 1823, 55 Jahre alt. Der Inspecteur des Forets Louis Thomas, geboren in Bex , Kanton Waadt, in der Schweiz, starb in Neapel den 9- Januar 1823, 39 Jahre alt. JAHRESBERICHT ' SCHWEDISCHEN ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN über die Foitschritte der NATURGESCHICHTE, ANATOMIE Und PHYSIOLOGIE DER THIERE UND PFLANZEN. Aus DErVT SciM\EDISCIlEN MIT ZtSATZEJf Dr. JOHANNES MULLER, nusserordcntlichem Professor der Mcdicin au der Uuiversitiit zu Boiiu. 1825 D c r TJ e b e r 3 e t z u n g zweiter Jahrgang. 33 O N N. D e i A D O L P II M A R G U S 1 8 2 8. CrEnnv r KT bei ./. H. Most 4 /v Bos.w INHALT, ZOOLOGISCHER BERICHT, Anthropologie Zoügraphie , • Zootomie . , ♦ Physiologie . . Fauua der Vorwelt BOTANISCHER BERICHT. Phytographie ♦♦♦»♦»,»»», Floren ♦♦♦♦.♦♦.«♦.♦, Pflanzengcogvaphie ^ .*.*., t * Pflanzenphysiologie ♦.♦♦♦♦•♦. flora der Vorwelt ♦ ♦ . .»♦»,♦ Seite * 1 . 8 . 77 , 9t . 109 13t 179 188 201 207 II. BOTANISCHER BERICHT VON JOH, EM, WIKSTRÖM. PHYTOGRAPHIE. FLOREN. PFLANZENGEOGRAPHIE. PFLANZENPHYSIOLOGIE . FLORA DER VORWELT. I. PHYTOGRAPHIE. LINNE'S SEXUALSYSTEM. Im vorigen Jahresbericht ist das Systetnct vegelahi-^ lium von Spreingel erwähnt worden, wovon aber keine Uebersicht gegeben werden konnte* Jetzt mitVortheil ein Werk von diesem Umfang zu schreiben _, setzt vor-^ aus, dafs der Verfasser desselben Zugang zu bedeuten- den Herbarien und den meisten botanischen Arbeiten hat. Prof» Sprengel besitzt diese beiden Vortheile und man mufs also eine ziemlich vollständige Arbeit erwarten können. Bei näherer Untersuchung dieses Systema vec;e~ tabiliimi findet man, dafs es in Hinsicht der Aufstellung Aehnlichkeit mit den alten Auflagen des Werkes beobach- tet, also für jede Classe zuerst die Gattungskennzeichen, dann die Arten mit der Artenzeichnung ohne Synonyme anführt, nur mit Zugabe des Namens dessen, der die Pflanzen zuerst beschrieben und den Namen der Länder des Vorkommens. Wiewohl man gewifs hier eine grofse Zahl der in neuerer Zeit beschriebenen Pflanzen vermifst, so ist das Werk gegenwärtig doch das voll- ständigste. Der Verf. vereinigt viele der neuern Arten mit früher bekannten, so erkennt er z. B. blofs zwei Arten der Callitriche an , nämlich die schon von Linne bestimmten C venia und autumnalis. Er zieht Ve- ronica hybrida zu f^. spicata , F'. polita y versicoloi^ — 132 — und opaca zu F. agrestis , vereinigt Circaea alpina mit C» liUetiana, welche crstere er nicht einmal als Spielart der letztern ansieht. JUSSeü'S natürliches PFLANZENSYSTEM. Eines der wichtigsten und lehrreichsten botani- schen "Werke, die neulich erschienen sind^ ist das Systema orbis vegetabilis von Prof. Fries vom ver- flossenen Jahre. Der erste Theil beginnt mit einer philosophischen Uebersicht der Natur und stellt hier- auf die Grundsatze für die Bildung eines ^vissenschal'i- lichen Pflanzensystems auf. Hierauf gründet der Verf. ein natürliches System , und giebt schllefslicli nur die Beschreibung zweier Ordnungen, der jF^/zg^z und Algac. Die Menge von Bemerkungen, welche diese Arbeit enthalt, und auf welclie ihre Principlen und Syste- matik sich gründen, machen das Werk selr sachreich und interessant. Der allgemeine Zweck des Lebens ist doppelt, nämlich die Erhaltung des Individuums und der Art. Das erstere nennen wir Ernährung, das letztere Er- zeugung, Folglich ist das System der Organe zwie- fach^ das Nutritions- und Multiplications-System. Die Nutritlonsorgane sind entweder bereitet von der Mut- ter [Organa germinationis) oder von der Pflanze selbst entwickelt {organa vegetationis). Die Multiplications- Organe sind entweder den Pflanzen eigen {organa ßorescerttiae) oder im Zusammenhang mit einem neuen Individuum [organa fructißcationis). Die vornehmsten Functionen sind also das Kei- men _, Wachsen, Blühen, Befruchten. Die Pflanzen zcrtheilen sich Lach ihren 2 Organsysteraen und 4 vor^ nehmsten Lebensfunctionen. 133 ^ A. Niitritiönsorgane. a. während des Kei- mens. 1) Cotyledonea. ^) A^emea , fasertrei- hend. /;. während des Wach- sens. 1) f^d^cM/^ri«^ versehen mit Gefäfsen u. Zellen. 2) Cellularia, versehen mit Zellen^ kaum mit GefäjTsen. B. Multiplicationsorgane. c. während des Blii- hens. i) Phanerogameii, mit Geschlecht od. deut- lichen Blüthen. 2) Cryptogamen , ohne Geschlecht u. Blüthen. d» während der Be- fruchtung. 1) Spermide a, Snamen« tragende. 2) Sporidea , Sporen- tragende» Unter diesen gieht es folgende Synonyma: Coty-. ledonea, F'ascularia, Phanerogama^ Spermidea j und Nemea ^ Cdluraria , Cryptogama , Sporidea» Der Verf. nennt nur diejenigen Pflanzen Acoty- ledonea, welche undeutliche Cotyledonen hahen, z. B. Monotropa, haihraea u. a. , und Anem^a diejenlgeii, Nemea , welche undeutliche Fasern hahen. Aus demselben Grunde werden die Cotyledo- nea eincetheilt nach A. Nutritionsoi^anen. a. während des Rei- men s. 1) Dicotyledonea. 2) Monocotyledonea: In während des Wach-^ ' sens. B. Multlpllcationsorganen^ c* während des Blii- hens. 1) (Aadrodynama ?J 2} (Gynodynama?J^ ä, während der Fort- pflanzung. 134 ly L^xof!;eHca , Stamm im [) Seminifera, Umkreis jünger. 2) Endogenea, Stamm ^J Granifera, \ im Mlttelpuuct jünger und lockerer. Hiernnter sind synonym: Dicotyledonea, Exoge^ nea , Atidrodynama? und Seminifera, dann Monoco- tyledonea , Endogenea, Gynodynama und Granifera. Die f^egetabilia iiemea werden eingelheilt nach A» Nuti'itiQnsorganen, a, während des Rei-.^ mens, 1) Heteroiiemea* 2. Homojiemea. b, während desWachs- thums. 1. Diplogenea. 2. Haplogenea* B. Multiplicationsorganen. c.während desBlühens* 1) Cryptandra, 2) Anandra» d. während der Fort- pflanzung. 1) ? Sporifera. 2) .'' Sporidiifera. Hierunter sind synonym : Heterojiemea, Diplogenea, Cryptandra und Sporifera , dann Honioiiemea , Ha- plogenea, Anandra und Sporidiifera, Heteronemea sind Filices und 31usci_, Homonemea sind Algae und Fungi» Der Verf. gleht eine Definition und allgemeine Beschreibung der Homonemeae. Es sind acotyledonische Pflanzen^ ohne Blätter und Geschlecht, mit Spori- dien j die in Fasern keimen , wie die Pflanze selbst. Zuletzt die Beschreibung der Pflanzenordnung Fungi oder Schwämme, eine Uebersicht des my-. oologischen Systems des Verfassers in dessen Systema tnycologicum T. I. und II. bereits ausführlich abgehain-.. — 135 — delt; hierauf folgen die Kennzeichen der Gattungen, mit vielen Bemerkungen über ihre Verwandtschaft. Auf dieselbe lehrreiche Weise hat der Verf» die Algae abgehandelt^ welche in 4 Abtheilungen zerfal- len , nämlich : I. Lichenes. II. ßyssaceae. IIL Hfdrophyceae. IV. Diatomeae. Für die Systematik der Lichenes wird der nucleus Llchenum zuerst benutzt, dann das Excipulum, aber aach derTballus mufs besonders wegen der Gattungen zu Rathe gezogen werden» Hiefür müfsten die Apothe- cien eigentlich zum Kennzeichen genommen werden» Des Verfassers Ordnung der Lichenes ist folgende, nach der Beschaffenheit des Nucleus : 1) Hymenothalami : l,Usneaceae, 2. Tarmeliaceae, 3. Lecidinae, ^.Collemaceae» 2) Gasterothalami : 1. Sphaerophorae y 2. Endocar^ peae y 2>.Trypetheliaceae , 4. Verrucarinae, 3) Idiothaiami : 1. Pyxine, 2. Gyrophora, 3. Lim-" boria. 4. Graphideae. 4) Coniothalami. Schliefslich hat der Verf» eine Menge Arten, gros- sentheils aufsereuropäische beschrieben» II. Die Byssaceae sind in 4 Ordnungen gethellt. IjRhizomorpheae, 2)Coenogoneaej 3,Racodiaceae 4. Bysseae^ HI. Hydrophyceae : 1) Fucaceae , 2) Florideae , 3) UU vaceat y 4) Batrachospermeae* IV. Diatomeae : 1) Undineae, 2) Oscillatorinae , 3)Fra'' gillarinae y 4) Echinelleae, Wir können hier keinen vollständigen Auszug liefern; das Angeführte dürfte indessen zur nähern — 136 -^ K-enntnifsnahinc dieses SysteniGs aus dein Originalwcrk veranlassen. Oefter berührt^ der Verfasser die so vielfach be-^ •iprochenc geneiatio aequiyoca und scheint zu wün- schen;, dafs man nicht zu rasch aus Beobachtungen^ die so schwer anzustellen, auszuführen und zu beur- l heilen sind, auf die Bildungen und Veränderungen der kleinsten Naturproducte schliefse. Jedes INaturproduct j sagt der Verfasser, durch- lauft niedere Stufen während der Entwickelung; aber im System darf nur der vollkommenste sich fortpflan- zende Zustand aufgenommen werden. Wenn daher Riccia glaiica in Marchantia poly- niorpjia verwandelt wird, wie W^iegmajjn beobachtet hat, so ist diefs keine besondere Pflanze, sondern ein anderer Zustand von Marchantia. So will der Verf. alle neueren Angaben über die Metamorphosen der Pflanzen erklären. Wenn eine cryptogamische Pflanze, sagt der Ver- fasser, geschlechtliche Blüthen entwickelt, so kann sie nicht länger unter den Gryptogamen bleiben ; ebenso verhält es sich mit den in diesem Werk angeführten Mucedines. Da diese im vollkommensten Zustand zu den höheren Classen gehören, so sollten sie nicht als Mucedines aufgeführt werden. Diese in neuern Zei- ten dargestellten Degenerationen der Pflanzen werden Aon dem Verfasser mit der in frühern Zeiten rucht- haren A erwandlung der Metalle verglichen *)> *) Systonia örhis vogctabitis. Primas liueas novao cousliuc lionis pcriclitatur Elias Fries. Pars \, Plaiilao Homoiu V»vac. L.uutlac 1825.. K >^ 137 — Dr. Ad, BrongjSiart liat auch ein System der Schwämme aufgestellt, die er in 5 Familien theilt: 1. Uredintes. 2. Mucedinees. 3. Lycoperdacees. 4, Eigentliche FungL 5. HypoxyUes. Dieses Werk enthält übrigens Bemerkungen über die Gattungen und ihre gegenseitige Verwandsehaft *). Gbevilles Schottische Cryptogamische Flora ist bis zum 42. Heft incl. fortgesetzt; dieses Werk ent- hält illuminirte Abbildungen von Cryptogamen im allgemeinen^ insbesondere von Schwämmen. Renner haben geäufsert , dafs diese Arbeit sowohl in Hinsicht der Auswahl, der Treue der Ausführung und äufsern Ausstattung das vortrefflichste ist, was über die nie- deren Pflanzen bis jetzt erschienen ist **). Dr. Persoon hat mit dem 2. Theil sein Werk über die europäischen Schwämme fortgesetzt ***}. Unter einer Menge von Abhandlungen über Schwämmearten dürften nur folgende angeführt zu werden verdienen : Ein von Hitshcock. beschriebener Nordamerica- nischer Schwamm Gyropodiiim coccineum^ fast durch- aus einer dem Thierleim ähnlichen Substanz beste- hend ****). Prof. Fries hat eine neue Art Aecidium, A^ 'corus- ") Essai crime Classification naturelle des champign. ou ta- bleau methodiqiie des genres rapportes jusqu' d pre'seut, a cette famille. Paris 1825. 8- **) The Scottisch Cryptogamie Flora. N. XVII — XLII, by R. K. Grevillp. Edinb. 1824— 1825. 8. ***) Mycologia Europaea auct. C* Persoon, scct. II. cum» iab. X\ Erlaijg. 1825» ♦**) SiiJiw. Aiiici. Jouni. oI Sc. Vol. IX. X 1, p. .50 — 60 l. 3. ^ 138 — caus besclirieLen , die durch den Schaden ^ den sie verursacht, merkwürdig ist» Man findet oft die jun- gen Schöfslinge {"Wriones^^ von Pinus Abies verwelkt und gleichsam verbrannt, wodurch der Baum aufzu- schiefsen verhindert wird und dleBuscliform annimmt. Die Ursache war bis jetzt unbekannt; Prof. Fries fand die jüngeren Schöfslmge im Frühling von dieser gold- glanzenden Art von Brand durchaus zerstört *)♦ ALGAE LICHENOSAE, In den letzten 3 Jahren hat das Studium der Flechten in den meisten europäischen Ländern die Aufmerksamkeit der Botaniker zu fesseln angefangen, wie viele lIchenologisch(! Werke bezeugen. Das von Prof, Fbies aufgestellte System der Li- chenes ist schon angeführt worden. Zwei andere Systeme der Lichenes sind von Wall- jioTH **) und Meyer ***) erschienen ; ich habe jedoch keine Gelegenheit gehabt, sie zu sehen. Prof. Fries h^t mit dem 4. Fascikel die Flechten- sammlung fortgesetzt, die er im Jahr 1824 herauszu-^ geben angefangen, hatte; dieser 4. Fascikel fängt mit N. 91 an und endigt mit N. 120; verschiedene neue und interessante Arten Lommen in dieser Sammlung vor, und der beigefügte Text enthält erklärende Be- merkungen über di^en Gegeixstand ****), *) Physiograph, Selsk. Aisb. 1824. Lund. 1825. S. p. 92* **) Naturgeschichte der Flechten. Nac,li neuen Formen und in ihrem Umfange. Ein fafslicher Unterricht und zum ' Selbststudium der Flechtenkuhde v. F. W. Wallroth. Frankfurt 1825. 8* ***) Die Entwicklung, Metamorphose und Fortpflanzung dci Flechten y. G. F, W. Meyeb» Ir Band Göttingen. 1825. 'S. ****) Schedulae criticae de Lichcnibus Succanis, P. IV. Auct. Kl. FniEi). Luudac. a,Siia 8. ^ .- 139 — Die Weitere Fortsetzung dieser Sammlung und iler sie begleitende Text ist seitdem von Herrn Lec- tor und Probst C. Stenhammar übernommen worden, der den 5. und 6. Fascikel herausgegeben hat, von welchen der crstere die Nummern 121 — 150, dei- letztere die Nummern 151 — 180 enthält. Auch hier kommt eine bedeutende Menge interessanter Ar- ten vor, unter welchen Arten von Gyrophora und verschiedene ßiatorae erwähnt werden können; der Text enthält auch eine Menge erläuternder Bemer- kungen über die hier aufgenommenen Arten *). Der französische Botaniker A. L» A» F^e hat sein Werk über die Cryptogamen, die auf den in Apotheken vorkommenden Rindensorten gefunden werden^ mit dem 2. und 3. Heft fortgesetzt ; diese enthalten hauptsächlich Flechtenarten, aber auch verschiedenG Schwämme ; in dem 3. Heft kommen 27 Arten von Opegrapha und 20 Arten von Graphis u, s. w. vor; das Werk ist mitAbbil- dungen der beschriebenen Pflanzen begleitet **). Ueber Schlesiens Moosarten hat Herr Flotow verschiedene Nachrichten mitgetheilt und neue Arten derselben beschrieben *^'*). Dieser Schriftsteller bestä- tigt durch ein Beispiel, von Lecidea rwulosa, dafs die Flechten ein bedeutendes Alter erreichen können und ihre Frucbt erst spät ansetzen. Auf einer der Sandsteinklippen des Berges Heuschener wurden i. J. *) Schedulae criticaa de Lichenibus exsiccalis Sueciae. Fas- ciculos V. etVl. curavit dir, Stenhambjae. Lincopiae 1825.4* **) Essai sur les Cryptogames des Ecarces exotique» oftici- nales etc. Par. A* L* A. Fee. Livr. II et III. Paris 1825, ^. ***) Regensb. bot. rZeiU 1825. N. 2L p. 321 — 327» N. 22. p« 337—350. •^ 140 — 1790 Inseln iften eingegraben, eine derselben hatte ein Exemplar der Lecidaa rivulosa durchschnitten; die uuzerstörte Hälfte davon mufste schon vor 34 Jahren z;ien»lich alt gewesen seyii^ und, nach den Pa- tellen ?u schliefsen, gehörte sie erst jetzt zu den halberwachsenen Individuen. Auf derselben Inschrift Jiatte sich L. rivutosa von neuem angesetzt ; wie bald dicfs nach dem. Abmeiseln des Steines geschehen , kann man zwar nicht bestimmen, doch dürfte man Jiöchs,tens annehmen können , dafs diefs 10 — 14 Jahre nachher geschah. Dieser wahrscheinlich schon *iO Jahre alte Ansatz von Flechten war noch nicht weiter ausgebildet ^ als bis auf die erste Kruste, von der zweiten Kruste waren blos geringe Spuren vorhanden , die Patellen fehlten gänzlich , und von der ganzei* Pflanze konnte man weiter nichts sehen, als dafs sie eine Lecidea rwulosa werden würde. Hieraus schliefst der Verfasser, dafs diese Pflanze oft 30 — 40 Jahre brauche, um Patellen an- 2^usetzen , und wohl noch einmal so lange fort- wachsen ki^nn. Flojsjbke hat splche Beispiele von dem höliörn Alter der" Flechten mitgetheilt (Berlin. Ma- gazin der naturforsch. Freuncle 1808. p. 208); unter den merkwürdigsten, die dem Verf. bekannt sind, crwälint er 18jährige Exemplare von Spiloma. tuber- culosuni Engl. 13ot., die aber er*t die mittlere Gröfse erreicht hatte, und ein vor 53 Jahren schon durch- geschnittenes Exemplar von Graphis scripia, die ifoch auf cinei alten Rothbi'.che {fui^us sylvatica) m dem Walde von Marsoiipc bei St. Michel vegetirte. ALGAE AQUATIGAE. Die Sammlung von Wasser- aliAcn . welche Jürgens hcrauä/ugcbun angefangen, ist — 141 -- fortgesetzt worden; das siebzehnte — netinzf^lmte lieft ist ei'schienen *). Herr Bojnnem.uson in Quimper hat eine Ahhand- Iiing über die loculirtcn Algen oder Confervcn gelie- fert , die von ihm Hydrophytes locules genannt wer- den. Hier ist blofs die erste Familie Epidermees auf- genommen. Diese Pflanzen werden von dem Verf. in zaWreiche Gattungen getlieilt **). Zu Folge der Zweifel , ob conferva acgagropHa Web. et Mohr, Lyngb. u. a. mit der von Li^ae zu- erst beschriebenen Conferve gleichen Namens eins sei, hat Agardh die Verhältnisse näher untefsuclit und Aufgeklärt;, welche die Identität unzweifelhaft maeljen, und dafs Conferva coactilis INees et Sauter,, zu wel- cher man die von Weber und Ly:sgbve gegebenen Abbildungen von Conf, aegoßropila citirt , mit aev letztgenannten eins ist, wiewohl die Abbildungen ver- schieden zu seyn scheinen ***). Die in d«ii letzten Zeiten erregte VermiUliung, dafs Tremella Ncstoc vielleicht keine Pflanze sei, Ijat Untersuchungen veranlafst. Gewöhnlich hat man diese Tremella nach Stürmen oder starken Regengüssen, und [gewöhnlich auf irgend eine Weise befestigt ge- funden; diefs hat vermuthen lassen , dafs sie in der Luft gebildet werde und mit dem Regen her-^ imter komme. Herr von Voitr hat sie indessen *) Algac aquaticac in Dynastia Jeverana et Frisia oricntaU coilectae." Auct. G. H. B. Juergeks. Fase. 17 — 19. Hau- iiov. 1825. **) Analyse des travaiix de facad. roy. des sc. jpoiiV l\i. 1824. Paris 1825> **0 Regensb. bo^. Z. i825 N.;2 p. 24-27- — 142 — neulich an Moosstengeln durch Erhöhungen an der Oberfläche befestigt gefunden. Demzufolge sieht er die Tremella als eine Pflanze an. Sie kommt rei- cher, gröfser und regelmäfsiger auf lockerm und ma- gerra Boden, als auf fettem und festem vor , sie treibt keine Wurzeln, sondern saugt sich, wie so viele ran- kende oder parasitische^ Pflanzen hermetisch an der Un- terlage fest. Dieser Zusammenhang kann vermuthlich durcli Anschwellen und Zusammenschrumpfen herbei- geführt und aufgehoben werden, es ist also nicht zu verwundern^ wenn man bald nach einem langwierigen und starken mit Sonnenschein abwechselnden Regen sie in solcher Menge lose umhergestreut findet. Son- nenschein von einigen Viertelstunden, oder ein war- mer Wind sind hinreichend, diese Tremella alles ihres Wassers und zugleich ihrer Form zu berauben. Sie verliert dadurch ihre Durchsichtigkeit und Farbe; aber durch einen starken Regen angefeuchtet, be- kömmt sie ihre erste Gestalt wieder. Der Verf. glaubt, dafs die Ursache _, warum diese Pflanze den Natur- forschem zu rechter Zeit so selten vorkommt, d. h. >vo sie noch fest sitzt, darauf beruht, dafs sie die Eigenschaft besitzt, sich durch Trocknen so sehr zu- sammenzuziehen , dafs sie an ihrer Stelle schwer auf- zufinden ist. *) Prof. Raulfuss hat Beobachtungen über das Keimen der Charen angestellt. DIefs ist eine voll- kommene Geschichte der Entwickelung der Charen und eine Belehrung über ihre innere Bildung. Der Verf. hat die Frucht bei Chara besser beschrieben. *) Regcnsb. bot. Zeit. 1825, N. 31. p. 493 - 495 N. 43. p 682-688. — 143 — er helraclitet sie nur als nackte Samen. Er beschreibt 3 HüUen um die Frucht, 1. die äufsere von 5 spi- ralförmig gewundenen Röhren^ deren oben freiste- hende Enden Coronula bilden , die man gewöhnlich als 5 aufsitzende Stigmata angesehen hat. 2. eine rin- denartige harte Schale (testa), welche auch erhöhte schmale spiralförmige von einander abstehende Lei- sten hat^ die beim Keimen sich in fünf kurze Zähne spalten. 3. die Innerste, ein dünnes, durch- sichtiges Häutchen, oder ein mit kleinen und eini- gen gröfseren Körnern angefüllter Sack, der beim Keimen sich zuerst an dem obern Ende zu einer Warze oder Blase erhebt, und so durch die Öffnung der andern Schale zwischen den «Zähnen durchzieht, dann als ein röhrenförmiger gegliederter Stamm sich erhebt^ nach abwärts einen gegliederten Wurzelschöfs ling und oft schon mit dem dritten oder vierten obern Glied einen Kranz von kleinen Erhöhungen, die Anlagen des ersten Blattkranzes, hat. Der dickere Theil des Sackes bleibt in der Schale liegen , und der körnige Inhalt spriefst allmählig in den röhren- förmigen Schöfslingj der Stengel und Wurzel wird» Einige haben getadelt, dafs der Verf. die Frucht haa- ren Saamen genannt, da er eine Testa Seminis (die zweite Fruchthülle der Chara) welche regelmäfsiger in Zähnen aufspringt, beschrieben hat, die schon an und für sich' ein Fruchtkennzeichen ist. Man hat die Frucht für eine Caryopsis und das Säckchen darin für den Samen selbst ansehen wollen. Die sogenannten Antheren betrachtet der Verf. als Gemmae *). *) Erfahrungeu über das Keimen der Charcn, nebst andern Beiträgen Kur Renutnifs dieser Pflanzengattung von G, Y* Kaulfuss. Lcipz. 1825» ' — 144 — MUSCI FRO^'DÖSI. Prof. Hof.NscnuGn' liat eine TJebersicht der Geschichte dieser Pflanzenordnung ge- liefert. Bis zum Schlüsse des 17. Jahrhunderts hahen die Botaniker wenige Aufmerksamkeit auf die Bryolo- gie gewendet, die erste Angabe einer bestimmten Moos- art findet^ sich nach Graf v. Sternderg in einem noch ungedruckten Werk des Curistianus von Prachatjtz zu Prag. In diesem Werk wird auch Polytrickum commiine angeführt. Die älteste Handschrift ist vom Jahre 1416. Dieser Bericht umfafst alle Leistungen in der Na- turgeschichte^ Anatomie und Physiologie der Moose '])Is zur Bryologla germanica von Hornschuch und Nee8 von ESENBECR *). Prof. Agardh hat Untersuchungen über das Kei- men von Equisetum angestellt; das sogenannte Samen- korn bei Equisetum entwickelt sich in Form einer gegliederten ConfervC;, wie bei den Laubmoosen, und durch das Zusammenwachsen dieser Fäden kommt der junge Stengel zu Stande. Der Verfasser hat den Samen von E. arvense^ limoswn und paliistre beobach- tet, allein diese Untersuchung erstreckt sich nur auf die ersten Entwicklungsstufen. ßlem. du mus, d'hist. iiaL IX. Das neulich von Kaulfuss über die Fillces her- ausgegebene Werk umfafst eine Menge Beschreibun- gen neuer oder bis jetzt wenig bekannter Arten, es *) Wir berichtigen hier gelegentlich die im Jahresbericht von 1823 gemachte unrichtige Angabc, dafs der allgemeine ciu- Iciteiulc Thcii der Bryologia germanica von Hohnschuch, der besondere oder beschreibende von Nees von Esenbeck sei. Es Ycrhält sich grade umgekehrt, Der Uebers. — 140 — ist diefs eine wichtige und interessante Ziigahe zu WiLDENOw's Bearbeitung dieser Pflanzen» Der VerP, hat unter den hier aufgeführten Filices auch 10 neue Gattungen bestimmt. Enumeratio Filicum cet,*) Dr. V. ScHLEcnTENDAL in Pverlin hat ein Werk begonnen, das Monographieen gewisser Pflanzenord- nungen oder besonderer Gattungen enthalten soll; die Wildenowschen Sammlungen liefern reichliche Mate- rialien hierzu. Das erste Heft enthält Beschreibungen der Filices vom Cap. **) In der Kongl. Vetensk, Acad. Handl. für 1825 findet sich eine Abhandhing, welche Beschreibungen neuer oder weniar bekannter Filices enthiilt ; neu sind Polypodium Guadalupense, Aspidium eniinens et fron- dosum und Asplenium ßexiiosum von Guadalupe, da- selbst entdeckt von dem Probst Forsström ; Aspidium adidliim und Acrostichum pilosiusculttm von Madera, von Masson entdeckt. Nach den in den letzten Jah- ren gemachten Entdeckungen von Farrenkräutern scheint die Zahl der in Europa, Asien und Africa vor- kommenden Arten sich auf 660 zu belaufen^ wovon 200 der temperirten und kalten Zone und 460 der warmen Zone eigen sind. In America und Australien sind ohngefähr 840 Arten entdeckt, worunter 100 der gemäfsigten und kalten Zone , 740 der warmen, eigen sind, so dafs die Zahl der bekannten Arten nun 1500 beträgt ***). Unter die Schriften, die alle Theile der Crypto- ^amie umfassen, gehören folgende; *) Regcnsb. bot. Zeit. 1825» N. 1. p. l-lfn •*) Adumbratioiics plant;uum. Fase, T, Beil. 1825 4» ^*0 a. a. O, p. 434-444. 10 — 146 — - In Prag hat die Verwaltung des Böhmischen Mu- seums angefangen, Beschreibungen der neuen oder merkwürdigen Pflanzen herauszugeben, welche Dr. Haenke auf seinen Reisen in verschiedenen Thellcn America's so wie auf den Philippinischen und Ma- rianischen Inseln gesammelt hat. Das erste Heft ent- hält die Cryptogamen^ von verschiedenen Verfiissern; Fun gl y von Nees v. Esenbeck. d. j. Lichcnes, von Floerke, Algae vouAgareh, Musci von Horkschucii und Filices von Presl *) FuNCK hat das 31. Heft seiner Sammlung von Pflanzen des Fichtelgebirgs herausgegeben ; es enthält Moose und Flechten **). Desmasieres hat die Herausgabe einer Sammlung cryptogamischer Pflanzen aus den nördlichen Thelleu von Frankreich angefangen. Das erste Heft ist er- schienen ***). MONOGOTYLEDONEAE. CYPEROIDEAE. Prof. Dewey hat seine Carlco- graphie der Nordamerikanischen Arten von Carex von N. 24 — 46 fortgesetzt und Abbildungen von 12 der- selben geliefert f). *) Reliquiae Haekkeakae s» descriptioncs et iconcs plantarum, quas in America mcridionali et boreali, iu Insulis Plii- lippinis et marianis collcgit Thaddacus IIaenke, Fase. 1. C. T. XII. Pragae 1825. **) Cryptogamische Gewächse des Fichtelgebirgs etc. 1828. ***) Piautes cryptogamcs du Nord de la France. Fase, I. Lille 1825* 1) Siliinau Amcric, Journ. of sc. Vol. IX. N. 1. p. CO - 73 — 147 — Prof. Hoppe hat Bemerkungen über tlie oft verwecLselten Scirpus dichotomus L» und annuus Al- lion geliefert und gezeigt , dafs sie specifiscli verschie- den sind *). Erläuterungen zu diesen Arten sind ferner \on F. Maver gegeben **) Prof. Beri^hardi hat neulich mit gültigen Gründen zu zeigen gesucht, dafs Scirpus hifolius nur eine un- bedeutende Formveränderung von S, rufus ist, und dafs die Stelle des Vorkommens diese Veränderung verursacht ***). GRAMINEAE» Raspail hat sehr ausführliche Un- tersuchungen über die Bildung und Form der Em- bryonen der Gräser geliefert , und diesen Gegenstand mit einer Menge von Abbildungen erläutert f). TniNtus in Petersburg hat angefangen^ ein Werk über die Gräser herauszugeben, welches Beschreibun- gen aller bekannten Arten umfassen soll; jährlich sol- len 10 Hefte erscheinen, jedes mit 12 Tafeln in Stein-* druck. 3 Hefte sind 1825 erschienen. Sie enthalten eine Menge interessanter Arten , und nur einige wenige allgemein bekannte •|^-|'). Dr. Weihe hat die Herau5£(abe seiner Sammlung deutscher Grasarten mit dem 12* Hefte fortgesetzt fff )» *^ Regensb. bot Zelt. 18^5. N. 12» p. 177-182. "♦ 2. p. 257-263. **) 1. c; n. 45. p. 718-720. ♦•*) L c, n.43. p. 673-676. t) Ann. des sc. uat. T. IV. FRor;tEt>s's Not. 1825» Beilage n» 243. i*"b' Icones Graminum. Petersb. 1825. ttt) Lemgo 1825. fol. — 148 — Prof. Ber^BArdi hat durcli zalilreiche Versuclio bewiesen, dafs Aira capillaris Host, mit J. car^^ophyl- lea L. eins ist^ und dafs^ wenn diese Pflanze im ersten Sommer blülit, sie die Form von A. capillaris zeigt, wenn sie aber da» andere Jahr blüht, die Form von y/. caryophyllea hat. Zeitiges Säen, sonnige Lage und sandiger Boden sind die Bedingungen, welche nebst einer förderlichen Warmen Witterung die Form A. capillaris und unter andern Umständen die Form A, caryophyllea bestimmen. Im Norden scheint A. ca- pillaris dagegen wild kaum vorzukommen, wogegen sie in Italien mehr verbreitet scheint als die andere ; diese Art möchte wohl unter den Gräsern die einzige seyn _, bei welcher die Gegenwart oder der Mangel einer arista auf der Ausdauer der Art beruht; denn dafs Sommer- und Winterwaizen sich dadurch unter- scheiden sollen , ist bekanntlich ungegründet *). PALMAE. Prof. Thunberg hat in 2 acad. Abhand- lungen eine Uebersicht der Palmen gegeben. Er war der erste , der die Palmen in die lineischeh Classeii einzuführen angefangen; denn Linne, Murray und ScHREBER stellten sie in einen appendix zum System, da ihnen die Kenntnifs ihrer Fructifications-Theilc abging. In gegenwärtiger Arbeit handelt er über die Stel- lung der Palmengattung im System, dann über ihre ver- schiedene Foliation, dann beschreibend über die Friic- tificationstheile im Allgemeinen, über die Gattungen und ihre wesentlichen Kennzeichen, endlich in kriti- sclier Hinsicht über die Verwandtschaft der Gattun- *) npgcnsb. bot. Zeit. 1825. n, 35. p. 545-550. — 149 — gen, ihre Steile im System ^ so wie* über die ver- schiedenen Angahen der Schriftsteller *}. JUNCI. Prof, Koca hat neulich zu beweisen ge- sucht, dafs die hin und wieder vereinigten Juncus con- glomeratus und effusu$ verschiedene Arten sind **). Dr» NoLTE hat in einem hesondern Werk die Fortpflanzungsart von Sagittaria sagittifolia darge- stellt. Wenn man zu Ende August oder spater im Herbst, sobald der Samen gereift ist, die Wurzel auszieht, so findet man daran mehrere Auswüchse, die von dem knolligen Theil der Wurzel ausgehen* und sich zwischen die hülsenförmigen Blattstiele drän- gen j diese Auswüchse haben gewöhnlich 9-l2 Zoll Länge, sind mit wenigen Hülsen umgeben und endigen mit einer länglichen oben spitzen Anschwellung^ die anfangs erbsengrofs, zuletzt hasehiufsgrofs wird, sie bildet den Keim, woraus eine neue Pflanze entspringt. Im Winter bleibt sie mit ihrer Keimspitze im Schlamme auf den Seeboden versenkt, die Mutterpflanze stirbt wahr- scheinlich mit Hei'bstende und auch der Auswuchs bis auf den Keim. Im nächsten Frühling verlängert sich die Keimspitze und trennt sich von dem Wurzelknollen durch einen solchen Auswuchs, wie der, wodurch der Wurzelknollen im vorigen Herbst sich von der Mut- terpflanze trennte , und strebt nach der Oberfläche des Schlammes^ wo sie sich zu Blättern entwickelt, wovon die ersten gleich breit sind; wenn sie nieder- wärts fest geworden, treibt sie lange faserige Wur- zeln, womit sie sich nun iu den Schlamm heftend, *j Diss» bot. de palniis praes., Thu»berg f). 1. rc&p. O» Ü* MAniN, p,2. rcsp. C. S. Humshöm. lipsaliac 1825- 4. **) Kcgcnsb. bot. Zeit, 1825. N. 6. p. 89-9L — 150 — ihre Nahrung an sich zieht. Der frülierc Keim oder Wurzelknollen verwelkt lilerauf oder wird allmälilig von dem Wasser aufgelöst. Wenn das Wasser tief und reifsend und der Grund schlammig ist, so hildet sich die Sagittaria selten zu einer hlüthentragenden Pflanze aus, sie wachst alsdann unter dem Wasser, treibt nur gleich- breite, grasähnliche Blätter, und vermehrt sich durch die angeführten Auswüclise. Linne und Gunnerus Ijaben diese Blätter für die der Valisneria spiralis genommen und sie als eine norwegische Pflanze ange- führt. Schon Casp. Bauhin nahm eine solche Sagit^ taria unter dem Namen gramen bulbosum aquäticum auf, allein spätem Schriftstellern ist die Fortpflan- zungsart nicht allgemein bekannt gewesen; Poiret führte die Pilanze in ihrem ersten Zustand als Valisneria hulbosa in der Encycl. meth. T. VIII. p. 322 auf. Der Verf. bemerkt, dafs auch die dänischen Ar- ten von Alisma, nämlich A* plantago, natans und ra- nunculoides sich mit gleichhreiten Blättern entwickeln, bei A. plantago hat der Verf. auch einmal eine solche Fortpflanzungsart mit einem knolligen Auswuchs wie bei Sagittaria bemerkt*). HYDROCHARIDES. Dr.NoLTE hat auch eine Ab- handlung über Stratiotes aloides geliefert; er gieht eine Beschreibung der Pflanze, ihre Entwickelungs- goschichte , geograph. Verbreitung und Fortpflanzungs- art. Schneidet man im August, wenn Stratiotes ausge- blüht hat, den untern Theil der Pflanze senkrecht durch , so findet man^ dufs alle ihre Blätter in einander *) Bot. Bemerkungen über Stratiotes und Sagittaria, von E. F. NoLTE , mit 1 Kpft.. Kopenli. 1825. 4. — 151 — gedrängt liegen, so dafs die innereft allm'älilig kleiner werden, sie kommen alle von einem kuchenförmigen kleinen Stamm von schwacliem straligem Baue, der nach innen dichter, nach aufsen lockrer ist, und dessen Abtheilungen durch eine Lage verdichteten Zellen- gewehes von einander getrennt sind. Um die innere Masse und in dem weifsen fleischi- gen Thell liegen viele längliche kleine Reime. An dem untersten Thelle treibt die Pflanze Wurzelfäden, die aus der Innern Masse kommen , die elngeschlos - senen Reime wachsen nun aus , und bilden sich zu gestielten Rörpern. Mitten aus- der fleischigen Masse spriefst ein Blattschöfsling , dessen Zweck nicht nur die Scheidung der Reime, sondern auch das Erhalten des Gleichgewichtes beim Schwimmen zu seyn scheint^ weil sie sonst durch das Abfaulen der untern Blätter in die Tiefe gezogen werden könnte. hn Herbst wird die fleischige Masse an der Basis ahsorbirt, Blätter und Wurzel faulen. Die innere Masse hat nun ein eiförmiges Ansehen. Später im Herbst senkt sich die Pflanze^ wahrscheinlich in Folge des Frostes und überwintert auf dem Schlamme liegend. Wird Slratiotes im Herbst gewaltsam von ihrent. Anheftungspuncte losgerissen, oder ist ihre Vegeta- tionskraft erschöpft^ so wird sie von neuem schwim- mend, wendet sieh aber mit der Spitze nach unten i^nd welkt nun gewöhnlich. Die neuen Reimknospen haben unterdessen durch die Verlängerung des Stieles neue Auswüchse gebildet. Mit diesen Rnospen erhebt sich die Pflanze von neuem auf die Oberfläche des Wassers gegen Ende August. Sie treiben ausgebreitete Wurzelfasern an der Basis^ — 152 — suchen den Boden zu erreiclieu, ^vo ihre Fasern Grund fassen und die Pflanze sicli von der Mutterpflanze durch das Faulen der Knospenstiele trennt, worauf die neue Pflanze selbstständig wird. Sie überwintert alsdann auf dem Wasserschlamm. Im April und Mai erhebt sich die Pflanze wieder auf die Wasserfläche, treibt neue Wurzeln aus ihrer Basis und aus ihrem obern Theile Blätter^ mit wel- chen sie sich auf das Wasser legt, und schwimmend im Gleichgewicht hält. Zu Ende Juni oder Anfangs Juli treibt sie einen Blüthenschaft und entwickelt Blii- then; nach der Befruchtung taucht sie wieder unter Wasser; ihre FiHichte reifen^ bersten und bxciten den in einen zähen Schleim gehüllten Samen aus. Gleichzeitig mit dem Fruchtreifen entwickeln sich die erwähnten Knospen und treten an ihren Stielen zwischen den Blättern hervor. Der Verfasser bemerkt, dafs er auch bei Uydro^ charis morsus ranae gleicliartige Keimknospen wie bei Siratiotes beobachtet habe. Hierauf stellt der Verfasser interessante Vergleichungen an über die Fortpflanzungsart bei Sg,gittaria und Stratiotes und macht Bemerkungen üher die Bildung eines Bulbus und eines Tuber. Nun folgen historische Bemerkungen über das Geschlecht bei Stratiotes von Dodonaeus an. Der Verfasser liefert hierauf eine ausführliche Beschreibung der Befruchtungstheile bei Stratiotes, die er für einen wirklichen DIoecisten hätt^ überzeugt, dafs sie niemals als Hermaphrodit vorkomme. "Was man für Hermaphroditblüthe.i ansah , sind blos weib- liche BUithen , bei denen die Strahlen der Neetarien ^iröfser waren als bei den männlichen. ^ — 153 — Anlangend die geograph. Verbreitung von Stratio- tes, so kommt die Pflanze von den 50-68 Grad nördl. Br. vor, und ungefiähr vom 12 -120 Grad östl. Länge Ferroe, Vom 68 — 55 Grad nördl. Breite finden sicli in Europa blofs vreibliche Pflanzen, doch neigt sich dies« Zone in England etwa uiji 2 Grade südlicher. Von 55 — 62 Grad nördl, Br. kommen beide Ge- schlechter vor. Zwischen dem 52 und 50 Grad n. B. kommt im i^estlichen Europa nur die männliche Pflanze vor^ in dem östlichen scheint dasselbe Verhältnifs statt zu finden^ oder die weibliche Pflanze wenigstens seltener zu seyn^ als die männliche» Der nördlichste Ort des Vorkommens ist Ofoten im norwegischen Nordland (68° Br.) nach Gunheri Flora Norweg. T. 2. p. 74. Linke ' führt Stratiotes als an dem Kemistrom wachsend an; allein Wahlenberg hat sie nicht dort bemerkt^ wefshalb er sie in Fl. Läpp» nicht aufnimmt. Gmelin nimmt sie in seine Fl. Sib. I. p. 2. auf. Ob blofs die weibliche Pflanze vorkomme , ist nicht entschieden, obschon nach dem Verhältnifs in Schwe- den wahrscheinlich. Durch Schottland verbreitet sich Stratiotes bis in das innerste England in Norfolk ^ aber wie südlich sie sich auch erstreckt^ nur als weiblich. In Holland finden sich beide Geschlechter, so aucli in Norddeutschland ^ bis Danzig. In Brabant ^ Flandern und bei Paris kommt blofs die männliche Pflanze vor^ die indessen nicht süd- licher in Frankreich vorkommen möchte , da weder Degandolle noch Loiseleuk sie weiter erwähnen. — 154 — Im westlichen Deutschland scheint der 52. Breite- grad ihre südliche Grenze zu seyn; oh aher hei dicr- ser Grenze hiofs die männliche oder helde Geschlech- ter vorkommen, ist nicht hekaunt. Im östlichen Deutschland reicht sie his zum 48* Grad. Bei Frankfurt an der Oder kommt die weih- liche Pflanze höchst selten vor^ die männliche ist die herschende. In Polen findet sie sich hei Warschau^ auch in Gallizien^ wo sie wohl die südlichste Grenze erreicht; welches Geschlecht^ oder oh helde ^ ist unhekannt. Zuletzt heschreiht der Verfasser die Frucht^ di^ er als Pepo ansieht» Dieses Werk heweist, dafs die phanerogamischen Wasserpflanzen noch vieles zu wissen ührig lassen. DICOTYLEDONEAE. ARISTOLOGHIAE. Im Jahreshericht für 1822 war schon eine Nachricht üher die auf den Ostindischen Eilanden vorkommende merkwürdige Gdiluns, RaJJlesia geliefert worden^, deren parasitische Species R. Arnoldi hlofs von einer Blumenkrone gehlldet wird^ deren Durchmesser 3 Fufs heträgt, und die üher 4 Kannen Wasser aufnehmen kann. 1824 fand Dr. Blume auf Java eine fast ehen so merkwürdige Art der Gattung, die er R. Patina nach der Benennung der Eingehor- nen nannte. Dr. Blume fand diese neue Art auf der Insel Nocsa Komhangang am Ausfl\ifs desTytanduy. Die Pflanze kam auf den horizontalen Wurzeln einer ranL-nden Art von Cissus vor, welche Blume scariosa nannte, die a\)cv hei den Einachorncn. TVallieran hcifst. R.Palma — 155 — gleicht einem Kolilhaupt, wenn sie noch nicht voll- kommen ausgeschlagen ist. Gleich R. Arnoldi hesteht sie hlofs aus einer rothhraunen lederartigen Blumen- krone ^ die aufsen mit mehreren Reihen halbrunder, nach innen convexer Blüthenschuppen bekleidet ist, die sich an der Oeffnung der Blüthe einander bede- cken, und der Pflanze das Ansehen eines Rohlhaup- tes gehen. Die Gröfse ist veränderlich ; Blume sah Exemplare, bei welchen die Blumenkrone 2 Fufs Durchmesser hatte, doch bemerkte er auch welche vo 1 geringerer Gröfse, Die Blumenkrone ist bauchig mit 5 grofsen Lap- pen, innen glatt, an der Seite der Lappen mit un- endlichen kleinen Warzen von weifser Farbe besetzt, an der Basis derselben findet sich ein ringförmiges convexes Band, welches als eine Verlängerung des ge- wölbten Theiles der Blumenkrone angesehen werden kann. In der Mitte der Blume erhebt sich eine tel- lerförmige Columne auf einer kurzen aber breiten und konischen Basis. Ihre Oberfläche ist bedeckt mit concentrisch gestellten, schief nach aufsen geneigten kegelförmigen Fortsätzen, welche von Blume als Ver- läncreruncren der Gefäfsbündel der Blumenkrone bc- trachtet werde. Um die Fructificationsorgane zu finden, mufs der gröfsere Theil der Blumenkrone weggenom- men werden , dann findet man auf dem Boden der- selben um die Basis der Columne 2 ringförmige Erhö- hungen , von denen die äufsere breiteste nackt , die andere aber mit zahllosen schwarzen Körnern be- säet ist: an der Basis der Columne selbst ziehen sich breite Furchen aufwärts, welche an dem unteren Rand der Columne in eben so viele Höhlungen aus- laufen ; in iedc von diesen ist eine Anthere «ingesenkt. — 156 — Eis Lieher &timmt Blumer's Beschreibung so ziemlich mit Browns 's Darstellung überein'; aber lum erklärt Blume, dafs er bei allen Exemplaren Antlieren fand, dafs er die Pflanze durchaus für keinen Dioecisten ansehen könne, dafs es aber fraglich sei^ was man hei dieser Pflanze als -weibliche Thelle betrachten^ müsse. Der Verfasser kann bei Raßesia keine andere weibliche Theile als den feinen Stoff entdecken^ der den schmalen Ring um den Boden der Blume bedeckt and kann diesen Stoff mit keinem andern Keimstoff^ als dem der Schwämme [sporae] vergleichen ; der Ver- fasser bemerkt, dafs ein so feiner Ivelmstoff in Ver- gleichung mit der hohen Ausbildung der Antheren sehr .-lulfallend ist, erinnert aber dabei, dafs die ganze Bildung und Eijtwickelung der Pflanze nicht minder ircmd ist. Scheint sie nur in ihrem Jüngern Zustand, Avenigstens der Form nach , einem Schwamm zu glei- chen, so mufs es nicht wunderlich erscheinen, dafs die Natur eben in der Productlon des Samens, dem Hauptzweck der ganzen Vegetation der Pflanzen, in ihren ursprünglichen Typus zurücktritt. Die erwähnten Sporidien sind ohne Umhüllung kegelförmig oder birnförmig und dunkelbraun; später werden sie härter und lösen sich leichter von der scliAvammartigen Unterlage des Binges ab. Der Ver- fasser bemerkt^ dafs Rafflesia mehrere oberflächliche Achnlichkeiten mit andern Pflanzenordnungen hat^ aber doch im Ganzen so nbAveicht^ dafs sie in eine eigene Ordnung kommen mufs» Brown glaubte, eine i;rofse Verwandtschaft zwischen Rafflesia und Aristo- locliia wie auch mit Cytiniis zu finden; aber wiewohl die Form der JjluLhcu inlt de:i erstem übereinstimmt — 157 - so wird diese Verwandtschaft doch dnrch die StoU luiig oder Lage der Gefiifsbündel widerlegt, von de- nen die jüngeren im Mittelpunct, die älteren im Um- kreise gelegen sind, so wie sich diefs bei den Mono^ cotyiodcnca verhalt. Der Zustand der Antheren erin- nert dagegen an den Lei mehreren Aroideen\ so wie auch die columna als ein mit spadix analoges Organ betrachtet werden kann. Der Verfasser erinnert, dafs diei's auch hier eine blofs gesuchte Aehulichkeit ist; da die übrigen Ee- fruchtungsorgane ganz unentwickelt, verborgen undl nnregelmäfslg sind» Der Verfasser schlägt vor, Rafflesia in eine eigene Ordnung, RhizanLhea zu bringen, unter den höh ern cryptogamischen Pflanzen in der Nachbarsch alt der Marsilcaceae mit dem Hauptkennzeichen, dafs die Blüthen mit Schuppen umgeben^ als Parasiten au andern Pflanzen aus den Stengeln hervorkommen. Hier- nach giebt er die Beschreibung der Blüthentheile. Peri- anthium monoph/yllimiy tubo ventricoso , Corona fau- cis annularij liinho patente, 5 partito. Columna cen~ tralis.y patelliformis , superne processuhus concentri- €is tecta , limbo subtus simpliciy serie polyandro ; Antherae [circiter 30) m cavitatibus propriis locatae, subglobosae , cellulosae , superne depressae et pori. Ratze- EURG. Bcrol. 1825. 8. ***) Pliysiogr. Sclsk. Arsb. iS24. p. 73. 11 ^ 102 ~ AusLrcitung. Er bemerkt, dafs man diese Arten ent- weder mit LiNNE vereinigen oder doch 7 verschiedene annehmen müsse, da es keinen wahren Mittelweg gebe, Sie sind: 1) ßl, palustris Wdhev. [hieher M. laxi- flora Kelch, und repens Don.), 2)7)/. lingulata Schulz; ß. maritima {3J. ccspitosa und strigulosa hiehcry. 3) 717. silvatica Erb. ß. alpestris Hoppe. 4) M, arven- sis [31. intermedia Link) ß. silvestris Schlecht. Wal - lenb. Ups.) 5) M. colina Ehrh. {M. hispida Schi. 71/. arvensis Link. Smith, in Engl. Bot.) (5. M. striata Link 7. 71/. versicolor Ehrh. *). GENTIANAE. Prof. Agardh hat Bemerkungen über Gcntiana amarella geliefert. Er hat 2 Formen gefunden , die er für Arten ausgiebt. Er beschreibt sie kurz mit Synonymik^ und geogr. Ausbreitung. 1. G, amarella L. «. Linnaei, allgemein von Schonen bis Lappmarken, ß» thyrsoidea [G, axillaris Reich, leon. t. 130) auf RinnekuUe ; y. germanica Wllld. in Deutschland; (). uliginosa W. Diese Art bat ovale keilförmige spitzige _, auf beiden Seiten ungleichartige Blatter. 2. G, lingulata, {G. ohtusifolia Willd?) ge- funden auf einer Wiese bei Upbo. Diese hat zungen- förmige;, fast spatenförmige ^ abgestutzte, auf beiden Seiten einfarbige Blatter **). SAPOTAE. M. DE BivERO und T. B, Eoussingaut Ilaben über den americanischen Milchbaum oder den Ruhbaum ^ Galactodendron amcricanum Humb. be- rlchtet. Es ist ein kleiner Baum, der auf den nörd- lichen Abhängen der Anden auf steinigen kllpplgen Strecken reichlich und aucti an einigen andern **) L. c. p. 27 -3U. — 163 — Stellen in Südamcrlca vorkömmt. Er erreicht 6 — 7 Fufs Höhe. Seine Wurzel dringt wenig' in die Erde ein. Stamm und Zweige scheinen fast vertrock- net; die Blätter sind lederartig und dürr; mehrere Monate des Jahres enthehrt dieser Baum allen Regen , demungeachtet hegt er einen mllchweifsen siifsen und nahrhaften Saft in grofser Menge, der durch Ein- schnitt in die E.inde ausfliefst. Dieser Saft wird allgemein wie die Thiermilch zu mannichfachem Bedarf der Haushaltung benutzt. Humboldt sagt, dafs unter den vielen Entdeckungen seiner weiten Reisen, die Entdeckung dieses Bau- mes gerade die sey, welche den gröfsten Eindruck auf ihn gemacht hahe. Der Saft des Baumes strömt sehr reichlich hei Sonnenaufgang ; Humboldt sah, wie die Eingehornen und Neger aus der ganzen Umgegend herheleilten , um diese freie Gahe der IVatur zu empfangen. Diefs Geschäft gehörte vor- nehmlich dem Hausvater seihst^ welcher alsdann allen Mitgliedern seines Hauses diesen nahrhaften Trank mittheilte ; von Patito bis Puerto Cahello sah H. diese Bäume mit Einschnitten verseilen. Der Saft dürfte vielleicht ein Gummiharz seyn , er ist hellgelb und dicker als Milch und läfst sich leicht mit Wasser mischen *)• TJxMBELLlFERAE. Zu Griechenlands blühenden Zeiten kannte man daselbst eine Pflanze, Sylphion genannt^ deren Saft, ein Gummiharz ^ als em Heilmittel benutzt, und von den Aerzten der Zeit hochgepriesen wurde» Diese Drogue wurde aus Lybicn eingeführt und *) Ediuh. Philos, Jouru. 18:15. N, 13. p. 97-102. — 164 — war tlieuer, sie wurde dem Golde gleich gescliätzt und war zuweilen selten. Sie war auch den Römern be- kannt, welche die Pflanze Lasejyitiiim , ihren Saft Laser und die Gegend, woher sie kam. Regio sylphifera nannten. Auf den alten angeblich Lyhischen Münzen sielit man die Pflanze Sylphion als eine Merkwürdig- keit des Landes abgebildet. Nach dem XJhtergan^ des römischen Reiches möchte Sylphion welter nach Europa übergeführt worden seyn. Lybien selbst ist auch den Geographen so wenig bekannt gewesen , dafs die geo- graphische Societät in Paris 1824 einen grofsen Preis auf eine Beschreibung dieses Landes aussetzte, wobei die Societät ausdrücklich über das Sylphion der Alten Aufklärung wünschte. 1817 unternahm ein ita- lienischer Botaniker Dr. della Cella eine Reise nach Lybien, und unter den Pflanzen, die er daselbst fand, war auch das angeführte Sylphion. Della CriLA iiberliefs seine Sammlung dem Prof. Viviani in Ge- nua zur Beschreibung, nach dessen Nachrichten ge- hört Sylphion zu den Umbellaten, und ist eine Art Thapsia, die er Sylphium genannt hat *). In Ostindien hat man angefangen, eine der Umbel- laten, Cachrys Tibetica als Futterpflanze anzubauen. Ursprünglich ist sie von Tibet und wird von den Ein- wohnern Prajigos genannt. Diese Pflanze ist viel- jährlg und in Tibet, wo sie seit lange angebaut wurde, sagt man, dafs sie 30 — 40 Jahre gemuht werden kann, ohne von ihrer Fruchtbarkeit und nährenden Eigenschaft bedeutend zu verlieren **). *) Florac Lybicae spccimcn aut, Dorainic. Viviani. Gcmin. 1824. fol. **) EcUnb. Philos. Journ. 18?5. — 165 , ~ RANUNCULACEAE. Prof. RcicnENBAcn hat sein Werk über die Arten von Aconitum und Delphiniuin fortgesetzt. Das 7-9. Heft ist erscliienep ^ in jedem sind 6 Arten beschrieben und abgebildet*). Dr. Hamilton hat Beschreibungen dreier auf den Hi- jiialaya- Bergen wachsenden Arten von Caltha mitge- theilt^ unter welchen 2 als krlEiftige Heilmittel dienen und eines von iden Einwohnern zur Vergiftung ge- braucht wird ; 1) C. hisma [Beshma oder Biklima der Einwohner); ihre Wurzel ist ein kräftiges Amariiin, welches zur Heilung verschiedener Fieber benutzt wird. 2) Nirhisia CNirbishi oder JSirbikhi der Ein- wohner)^ ebenfalls Heilmittel. 3) G, Codua (Jiodoya hish oder bikh genannt); die Wurzel ist gefahrlich giftig , die Einwohner vergiften damit ihre Pfeile auch die Quellen und Bache beim Ueberfall fremder Stämme**). CRUCIFERAE. Dr. Sauter hat Aufklärung über Draba stellata Jacq. geliefert und zu beweisen ge- sucht , dafs unter diesem Namen 2 Arten verwechselt werden, nämlich 1) D. stellata Jacq. (Hort. Vindoh* T. IV. fig. 3. noii opt. D. liirta Jacq. flor. austr. tab. 432. bona.'^Z). austriaca Cranz. D. saxatilis Mert. et Koch). 1)D.fri^ida Sauter (Z?. stellata De C. Wahlenb. Vill. Mert. et Roch. D, hirta ß. alpicola Wahlenb. Haller Helv. VI. 497)***]. "-> GUTTIFERAE. Von Ostindien hat man einen Pflanzenstoff, genannt vegetabilischer Talg^ nach Eng- *) lUustratio generis Aconiti et Dclphiuü. Lcipz, 1825. fol. **) Ecliub. Jouru. of Sc. ***) Fiogensb. bot. Zeit. 1825. N. 5. f. 71-76. — 166 — latid geLraclit^ Welcher viellelclit ein Harz oder Gum- miharz, das von einem Baume Vateria indica ge- wonnen wird, scyn dürfte» Er wird gewonnen durch Kochen der FruchU Man bedient sich dessen hei den EIngehornen als Theer. In England hat man angefangen , Kerzen davon zu machen , die so hell brennen ^ wie die von dem bestem Thiertalg *)* MELIAE. Unter den Nachrichten des Dr. Blume iiher ostindische Medicinalpflanzen befindet sich auch eine über einen Baum Cedrela febrifug;a, dessen Kinde als ein Tonicum gegen Fieber angewandt wird **). GERANIA» St. HiL\iRE hat die Kennzeichen zwi- schen Geranium und Erodiwn genauer untersucht und bestinmit ***). ANNONAE. Derselbe hat die ursprüngliche Hei- math von Annona squamosa nachzuweisen gesucht; er glaubt, die beste Art, die ursprüngliche He'imath der angebauten Pflanzen zu entdecken, sei, die Namen zu vergleichen , welche diese Pflanzen in verschiedenen I/ändern führen, wo man sie gegenwärtig anbaut, die Spur zu verfolgen , welche die Namen wahrscheinlich von einem zum andern Lande genommen , und da- durch den ursprünglichen Namen zu enträtliSeln. Die angeführte Annona hält er für asiatisch, sie wird nun überall zwischen den Wendekreisen gebaut Y). In verschiedenen Journalen wird sonst Brasilien als ihre ursprüngliche Heimath angegeben. ♦) Fr.of.i|5P's Not. 182r). *♦) l. u. 239 p. 304. ***) Bull, de la Süc. philoni. Fcrr. 1S25. V) KI)cn(L Jauv, 1S25. - 167 — SAXIFRAGAE. Prof. Moretti liat eine Mono- j;iapLie über die italienischen Arten von Saxifraga Ijerausgegeben *). ONAGRAE. ScHRADER hat eine neue hieher oder hesser za den Loaseae gehörende Gattung Blumen- bachia aufgestellt, die Art ist B. insignis aus Süd- araerica; zugleich hat er eine Menge Arten aus an- dern Gattungen heschriehen **). ROSACEAE. Ein Vferk über die Rosa Gattun- gen ist von Seits erschienen ***). Dr. Weihe hat viele und wiclitige Berichtigungen zu Spre:ngels Bearbeitung von Kubas in dessen Systenia vegetabilium Yol. IL geliefert j). RHAMNI. David Don hat über den Paraguay Theo berichtet, der nächst dem Chinesischen unter den Thee- sorten am meisten besprochen ist, wiewohl man bis jetzt nicht gewufst hat, von welcher Baumart man ihn gewann. Unter den HandelszAveigen Südameri- ca's ist dieser Thee wichtig. Er ist das Laub eines Baumes , der in den waldigen Regionen von Paraguay und in elpigen der Innern Provinzen Brasiliens wächst; erscliclnt auch in Guiana von Martin gefunden worden zu seyn, nach dessen Herbarium, welches Lambert be- sitzt. AYahrschelnlich wird er daselbst in den ber- eisen Districtcn des Landes crefunden. Grofse Ouan- titäten dieses Thees werden in Perii^ C\iili , Buenos *) Giorn.
  • ' (^S. mcubaceaY^ihhTi.J Tribus 4. reticulatae Tribus 4. luscae. 1. S. caesia Vill. 1. S. myrtiloides L. 2. aS". myrsinites, L. 2. iS". campestris Fries. 3. S» reticulata L, 3. •5'. rosmarinifoliah. 4. iS*. hej'bacea L» 4. vS*« fusca_ L» /?. iS". polaris Wahl* ß. S. repens L. *). Unter die angebauten Pflanzen, deren urspi'üng- lic!)cs Vaterland man nicbt hat bestimmen können, t:,ciiört auch Blanioc (Jatropha Manihot L.)^ welches aüf^emein zwischen den Wendekreisen ansrebaut wird. IScuIIch hat St. Hilaire diefs zu erforschen gesucht \>nd zu finden geglaubt, dafs die Pflanze wahrschcin- h'jb in Brasilien ursprunglich zu Hause ist. Die Por- tugiesen dürften sie glaublich mit dem Mais nach Alrica iibergefübrt haben **). COiNlFERAE. Fr. llöss hat eine Monographie iii>er den bis jetzt so wenig bekannte Pinus Pinastcr Alt. , gegeben , die harzreichste unter Europa's Piaumarten und zugleich eine der' zum Verkohlen dien- lichsten ; sie kommt in den bergigen Strichen Oestreichs vor; 80-90jähinge Stämme, die auf einem mit Thon ge- mischten Kalkgrund wachsen , liefern jährlich Ö-9 östr. Pld. Harz, wonach der Stamm so harzig bleibt, dafs er *) Physioc;r. Solsk. Arsb. 1824. p. 30-37- **) Aun, des Travaux de 1 acciWaiic des Sc, — 173 — weit theurer als einer, von dem man das Harz nlcLl entnommen, bezahlt wird *)♦ Unter die Bamnarten, die in Ostindien allgemein zu öffentlichen Gebäuden , zu SchifTholz und dauer- haften Holzarbeiten benutzt werden , gehört Pinus Deodara Roxb., welche in Nepal, Cashemir, und Tibef auf Bergstrecken vorkommt und daselbst auf Felsen emporsteigt, die etwa 13000 Fufs Höhe über dem Meer emporragen. Der Baum übertrifft an Gröfse die Ceder des Libanon {Pimis Cedrus) , ist in hohem Grad mit Terpentin getränkt, in Folge dessen er fast unvergänglich ist» Auf Neuseeland finden sich auch 2 Zimmerbäume , die durch ihre Gröfse und gute Beschaffenheit des Holzes ausgezeichnet sind , nämlich 1. Pinus Dammara Lamb., die von den Ein- wohnern Cowrie genannt wird und sich über alle Bäume des Waldes erhebt^ oft eine Höhe von 200 Fufs erreicht, von Zweigen frei ist bis auf 80 - 100 Fufs^ bei 8 bis 9 Fufs Durchmesser. Sie giebt ein reines und flüssiges Harz , das in der Luft bald trocknet, und dem Copalfirnifs gleichgestellt wird. ^.Dacrydiwn taxifolium Soland., welches an Gröfse dem Vorigen , und in dei; Form der Blätter dem Taxus gleicht, aber ein geringeres Zimmerholz als P, Dammara giebt **). Unter den Schriften, die in der vorstehenden Aufstellung nicht konnten angeführt werden , dürften folgende hier zu erwähnen seyn. Trattonik hat ein Werk, enthaltend Beschrei- bungen und Abbildungen neuer Pflanzengattungen und *) Rcgensb. boU Zeit. 1825» I. B, 4. Beilaj^c. p. 113 31. **) Edinb. phil Jourru n. 2G, 1825. p. 37^ — 174 — ^ verscliledener ihrer Arten herausgegeben» Der Zweck ist, alle Beschreibungen neuer Gattungen, die in ver- schiedenen kostbaren oder seltenen Werken vorkom- men, seit ScHREBERS gcucra plautarum uud Lamarcks Illu- stration des genres des plantcs zu sammeln; die Abbil- dungen Mferden auf dieselbe Weise gegeben, wie in Lamabck's Werk ; 10 Hefte sollen einen Band ausmachen und in jedem Heft werden lO Gattungen beschrieben und abgebildet. In dem ersten Fascikel kommen z. B. Roxburgliia Schreb. , ßonplandia Willd., Persoonia Brown , Schradera Wahl. Cjamus u. a. vor *). Prof. Nees V. EsEisDECK d. ä. hat angefangen eine Sammlung von Rob. Brown's bot. Schriften her- auszugeben. Sie sind bis jetzt selten gewesen , weil die meisten nur kostbare Reisebeschreibungen be- gleiteten. Der erste Theil enthält folgende Arbeiten Brownes. 1. Allgemeine geogr. und syst. Bemerkungen über die Flora Australiens aus Flinders Voyage to terra australis. London 1814. übers, v. Dr. Pauls. 2. Syst. und geogr. Bemerk, über die von Prof. Christ. Smith in der Nachbarschaft des Congo- stroms gesanmielten Pflanzen aus Narrative of an expedition to explore the river Zaire usually called the Congo, in South-Africa in 1816, under the di- rection of Capt» I. R. Ttjckey Lond. 1818, übers, vom Herausgeber. 3. Verzeichnifs von Pflanzen , welche an den Küsten der Baffms Bai zwischen 7ü^ 30', und 76° nördl. *) Geuera nova plantamin Icouibus observationibusque ilU strata. Fase, I, ciuji 14 tab, Vicnnac, 18ii5» 4. — 175 — Br. an der Ostseite und der PossessionsLal bei 73° nördl. Br. an der Westseite gesammelt worden sind. Aus a Voyage of discovery for the purposu. of a nord-west passage, Ly Jons Ross. London 1819. übers, von Dr. Ernst Meyer, 4. Ycrz. der Pflanzen, welcbe von den Officieren der Engl. Expedition zur Entdeckung einer Nord- • westl. Durcbfabrt auf der Mellvilles Insel gesam- melt worden. Aus dem Supplement des Anlianges zu Capt. Parri's Voyage, Lond. 1824. übers, v. Dr, E, Mayer, 5. Bot. Anliang zu Capt, Franklins Bericht von einer Pieise nach den Rüsten des arktischen Meeres von Dr. RicHARDSoN, aus Narrative of a Journey to the Shores of the polar Sea by Capt. Franklin. Lond. 1823. vom Herausgeber. 6. Verz. von Pflanzen von der Oestl. Küste Grön- lands cet, von Prof. Hooker , aus Journal of a Voyage to the Northern Whaleflshery cet. by W, Scoresby. übers, vom Herausgeber. 7. Bot. Thell zu Abels Reise nach China , aus Narra- tive of a Journey in the interior of China cet. by Clarke Abel. London 1818. übersetzt vom Her- ausgeber. 8. Nachtrag zu der Anmerkung, den rothen Schnee betreffend, vom Herausgeber. Brown's Schriften haben einen allgemein aner- kannten Werth und die Noten^ die Nees von Esenbeck, seit den letzten Entdeckungnn zugefügt^ erhöhen das Interesse dieses Werkes. In der letzten von TSfi.s von Esenbeck gelieferten Abhandlung über dfo'v. Holl. enlhiilt 478 Arten, uas Supplement löo. Die gramineae und Cyperaceae machen eine eigene Sammlung, Agrostolheca, aus. Die Farrenkräuter kom- men in der allgemeinen Sammlung, Synopsis filicum voi\ Die Cryptogamen maclien auch eine eigene Sammlung aus. Dieses Herh. Nov. Holl. kostete an- fangs lOO Rth. Sachs., nachher 120; minder vollstän- dige Sammlungen hat man um einen geringern Preis. In der Regensb. bot. Zeit. 1825. I. 4. Beil. p. 133. fin- det sich ein Verzeichnifs der Pilanzen seihst. Dr. PöppiG hat auch eine Sammlung von Pflan- zen aus Cuha und Nordameriea 1-erausgegehen. Der 3. Fase, ist erschienen, HoRNEMANN hat den 31. Fase. d. Flora Danica herausirei^eben. Er enthält Tab. 1801 — 1860.' Hier- unter kommen vor Scii^pits ovatus Roth. Jrundo stricla^ Alopecurus fulvus Sm. Festuca speciosa Schreb. Pota^ mogetoii nitens Web. (P. curvifolius Kartm.) Primula norwegica Reiz* J^erbascum cuspidatwn Schrad. col- litium Sehrad. Viola stricta Hörn. Erythraea lilto- ralis Fries ^ Epilobium roseum Schreb. Pjrrola ro- iitndifoliä L. et grönlandica Hörn. Sedum reßex- mn S. Potcntilla nemorali.s Nestl. [Tormentilla rep- tnns L.) Scuiellaria liasiifolia L. Tussilago spuria riet2>. a. +}. Horb. Fl. Novae HoUandiac Srct.^I, c\ II. cum Siippl. ,, ,, Madaijascavicnsis Scct. I. Synopsis Filicum oxslccalavum Srcl, I. IT. et 111. «um Suppl, Agrostotheca Srct. 1. *) Florae Dauicac Icomim Fase. 31. Hain, 1825. Fol. — 181 — Dr. Smith liat mit dem 3. Tbcil seine englische Flora fortgesetzt. Hier kommen die 13te bis I9te Classe vor. Die Polyandristcn und Didynamislen sind aufgestellt wiö bereits in des Verf. Flora Britannica. Die Tetradynamisten sind nach Browjj's Anordnung (4iort. Kew. ed. 2) bestimmt. Bei Draba Idrta wird tds Synonym. D. vupestris Br. citirt und bemerkt, dafs D* hirta Walil. Flor. Laj^p. vQrmuthllch eine von D* hirta L. verschiedene Art sey, was jedoch sicher falsch ist. Die englische gleichen Namens kann wohl eine Varietät der nordischen seyn. Unter Ara~ bis hispida L* fil. werden folgende Synonyme ange-, führt : A. petraea «. /?. /. De C. prodr. Sisymbr. areno- simt L. Flor. Suec. nx)n spec. pl. Cardamine petraea Huds, et aut. Britt. C. hastidata Engt. Bot. Die Mo- nadelphisten, Diadelphisten^ Polyadelpbisteü und Synge- uesiten sind wie in Flor. Brit. geordnet. Als Ge- raniiim pusillum wird die Art angenommen, die mehrere Schweden für G. rotundjfolium L. anselien und für rotwidifolium^ diejenige erklärt^ die von mehreren Botanikern G» mah'a^folium Burmanni ge- nannt wird. Als Malva rotiindifolia kömmt vor die mit den gröfsern Blüthen und als Varietät ß'. ]\L pti- silla Sm. {31. pannflora Huds. non L.) wird die mit der kleinen Blüthe aufgenommen, die von Mebreresi als die rechte M, rotimdifolia L. {M. horealis Wahl.) betrachtet wird. Von Ononis spiiiosa kommen 3^ Va- rietäten vor: «. O. inerniis , ß* O. spinosa , ß. L. spec. pl. /. O, repeiis L. Der Verf. bemerkt, dafs O. Idrcina Jaco. Hort. Vindob. L Tab. 93 eine eigene Species sevn dürfte. Trifolium minus Relh. und S.MiTH ist das Trifolium filiforme Schwedens, und wahr - ichcinllch das Linneische nach Flor. Sv.^ wogegen — 182 — das Engl. T. filiforme Sm. geAvifs einen andern Nam§ji verdient. Smith nimmt auch an, dafs Linke Tr. minus als eine Varietät von T, procwnbens ansah. Als Hy^ nericiifii rjuadrangulii/?i wird TJ. tctrapterwn Fhies an- j^esehen , ivicwohl II. dubiiim Leers, das in Schweden allgemein ist^ olFenhar Linkes cjuadrangulum ist, — Sonchus caerideus Sm. ist S. alpinus L, Flor. Sv. wie- wohl Smith behauptet , dafs S. alpinus Herh. Lin. (et Smith Jcon, tah, 21) das wirkliche sey, Jpargia tara- xaci kömmt als eigene Art vor*). Bluff und Füngerhuth haben ein Compendium von Deutschlands Flora ähnlich dem von Hoffmann herausgegeben. Die Pflanzen sind nach dem Linn. System geordnet. Im ersten Theil I - XIII. Classe, Für jede Gattung kommt ein vollständiger Character essentialis^ Angabe der natürlichen Familien, gewöhn- lich aus neuen Werken entlehnte Artkennzeichen, die wichtigsten Synonyma^ Ort des Vorkommens und kurze Beschreibung undVerglelchung der angrenzenden Arten vor. Man dürfte wohl wünschen^ dafs die Zahl der Arten vermindert wäre ; denn die Verfasser scheinen fast die meisten neuen Arten der deutschen Botaniker angenommen zu haben, die fast zur Hälfte als mehr oder minder kennbare Varietät eingezogen zu werden verdienten. So nehmen die Verfasser z. B. 19 Arten von Verhascum auf; 23 von Viola, 13 von Atriplex , 2} von Gentiana , 27 von Juncus, 13 yonOrnithoi^alwn, 14 von Jllium, 17 w oi\ Rumex, 25 von Saxifrciga y 22 von Silene, 45 von Rosa, 29 von Potentillay ^S von Rubus , 18 von Aconitum**). *) The En^lish Flora hy Sir James Eduard Smith. Vol. III. Lom\. 182."). 8. **) Coinpcuclium FInraf GrrmaiM<'nc. T. 1. Norimli. 182j- S. ^ 183 — ' Dr. Waiilenberg hat die Herausgabe der Schwe- dlsclien Botanik fortgesetzt; die Nummern 106-108. sind erschienen, der 9te Band geschlossen. Die hier abgebildeten Pflanzen sind folgende : Plantago media L. P. lanceolata'L^AngelicaArchangelica'L, Ornithoga^ lum luteum L. Euphorbia exigua L. Ranunculus linguaJj, yJnemcne vernalis L. Lepidium latifolium L. Geraniuni molle L, Orobus vernus L. Hypericum montanum L» j4pargia autumiialis HofFm. A. hispida HofFm. Hiera- cium alpinum L. , Carex glareosa Wahl., Salix myrti- loides L. Splachnum rubrum L. Liehen' parietinus h*]. Dr. van Hall hat eine Flora von Nordholland her- auszugehen angefangen, dessen Vegetation bis jetzt wenig bekannt war. Der erste Theil enthält die 10 ersten Classen mit 227 Gattungen und 553 Arten **). Die von st. Hilaire neulich begonnene Flora von Brasilien giebt in den 2 erschienenen Heften folgende Ordnungen: Ranunculaceae , Dilleniaceae ^ Mqgnolia- ceae j Anonaceae^ Menispermeae, Ochneacsac und Si- marubeae *** ), Dr. Descourtilles hat seine Flora der Medicinal- pflanzen der Antillen mit Abbildungen derselben bis zum 39. Hefte fortgesetzt -f*). *) Svensk Botanik «tgifven af Kongl. Veteusk. Akademien med texl samraanfattat af G. Wahlenberg» B. IX. 10-12. H. Upsala 1825. **) Flora Belgii Septehtr. sive Index plantarura indigcnaiuni, quae hucusque in 7 proviuciis foederatis repertae sunt. Amstaclod. 1825- 8. ***) Flora Brasiliae raeridionalis Parisiis 1825- 4. t) Flore medicale des Antilles oii traite des plaulcs usuelle* des colonies francaises, anglaises, cspagnoles et porlugai- scs. Uvr/31-39. Paris 1825. 8. - 184 ^ • R Von Humboldt und Kuxths iiova generä et spe-., cies plantaium sind der 28. Lis 33. Fascikel Paris 1825. ciscliionen ; mit dem 35. wird das "Werk gesclilosse« und macht alsdann 7 Tlieile aus» Unter den kleinem Abliandlungen können folgende angeführt werden. Thukcerg hat in 2 acad. Abhand- lungen eine Florida javanica aufgestellt. Sie enthält zuerst Bemerkunj^en über die Gröfse der Insel und über die Plätze j die der Verf. besucht hat. Hierauf ein Verzeichnifs der auf Java gefundenen Pflanzen und Beschreibungen vieler neuer Arten *). Leopold v. Buch hat in seiner phjsicalischcn Be- schreibung der canarischen hiseln auch eine von Prof. L.IXK verfafste Flora über diese Eilande nach Art der Herbarien geliefert, die von Christ. Smith angelegt wurden. Diese Abhandlung giebt zuerst eine Ueb er- sieht der Vegetation, sodann ein Pflanzenverzeichnifs nehst Kennzeichen der neuen Arten. In 'den Kongl. Vet. Acad. Handl. für 1825 findet sich eine Uebersicht der Flora der Insel St, Barth e- leiny. Zuerst die Schriften und Abhandlungen topo- graphischen und botanischen Inhalts, nämlich die von Fahlberg, Dalman, Euphrasen und Bergius. Nach Fahlbergs , Euphrasens und Forsströms Sammlun- gen ist der C^italog verfafst^ der von Bemerki\n£^eu über Arten und Beschreibung der neuen begleitet ist ; nämlich ' Justicia raceniulosa , Riippia didyma Sw. , Cyssuse emarginella Sw., Achyranthes lineari- folia Sw., Cuösia obcordata Sw, , C. Swarlzii^ *j Floiula Javanica piaos. Tiiuiibcii; P. 1. leap. L. ^\l^ «KKc. p. 2. i<'s\K V. (). WinwAUK Tps. 182:"». ^. — 185 — Guilandina ciliata Berg. Herb, und Jresinc angusti^ folia EuPHR. Prof, Fries hat in mehreren acad. Abhandlungen eine Flora der Gegend von Femsjö geliefert. Nach ' einer Uebersicht der natürlichen Beschaffenheit und Vegetation des westlichen Smolandes , beginnt ein Verzeichnifs der Pflanzen nebst Noten, die eine Menge botanischer Aufklärungen enthalten, z. B, über die so oft bestrittenen Arten von Cerastium und Hie- raciwn; unter den Cryptogamen kommen verschiedene neue Arten vor , z. B. Gyninostomum Arnfeltii meh- rere Flechten und Schwämme *). David Don hat eine höchst interessante Flora von Nepal in Ostindien herausgegeben. In der Vorrede liefert der Verf. eine kurze Uebersicht der Beschaf- fenheit des Landes. Nepal ist eine Gebirgsgegend, wo die berühmten Himalayaberge oder Emodi gelegen sind, deren Spitzen sich auf 27000 Fufa über die Mee- resfläche erheben* Nepal im eigentlichen Sinne ist ein Thal am Fufse des Himalaja, in weiterer Bedeutung aber begreift man darunter auch das Land zwischen Bengalens südlichen Ebenen und dem nördlichen Theil von China. Nepal ist bis jetzt von zwei Botanikern besucht worden, von Hamilton in den Jahren 1802 und 1803, später von Dr. Wallich, Intendanten des bot, Gartens zu Calcutta. Nach der Sammlung, welche diese Botaniker den engl, ostind. Compagnien und mehreren Privatpersonen eingeschickt haben, hat *) Stirpes agri ferasioucnsis, pvaes. Fries, rcsp. M. G. Win- DiNG. Coutiiuiatio 1, icsp. J. G, Ariiekiüs. Cont. 2i rrsp. N. Hemmi-s, Güut, 3, rc>p, S. L. Loykn. LoikHui Gothoiiiin 1825. 8. , * _ 186 — Don diese Flora abgofafst. Die Pflanzen slnt^ nach dem natürlichen System geordnet und sind gröfstentheils Al- penpflanzen, die man früher nie aus Ostindien erhalten hatte, z. B. 8 Arten von Primula, 4 von Anärbsace, 3 von Pedicularisy 5 von Gcntiana und Anemone , 4 von ^axifraga, 9 von Potentillay worunter zwei durch ihre Schönheit ausgezeichnet sind , P. fonnosa Don mit purpurrothen Blüthen und P. atrosanguinea Lod- diges, auch eine Art von Koenigia, K. Nepalensis^ Die Gattung Polygonwn hat 23 Arten» Unter Ne- pals Pflanzen finden sich 4^ die auch schwedisch sind : Acorus casmus , Sonchus oleracens , Plarttago lan- ceolata und Ranunculus sceleratus*). Beschreibungen bot* Gärten und Gartem'erzeichnisse. Während des verflossenen Jahres sind wenig Schriften dieser Art erschienen. Die merkwürdigste darunter ist wohl v. Martius Beschreibung des hot» Gartens zu München **). Botanische Lehrbücher* In 2 acad. Abhandlungen von Agardh,, betittelt das- &es plantarum hat der Verf. die Ueberslcht eines natür-. liehen Pflanzensystems gegeben. Die Pflanzen werden in 4 Gruppen eingetheilt : Acotyledoneae, Pseudoca- *) Prodromus Florae Nepalensis. Lond, 1825. 8- **) Hortus botanicus regiae academiac Mouaccrisis. Prograrama, tjuo praelcctiones de re hcrbaria hahciulas indicit Dr. C* F. Pn. UE Martius. Mouachii 18:25» 4. -^ 187 ^ tyledoneae, Cryptocotyledoneae , und Plianeiocotyle- doneae ; diese wieder in 33 Classen und jede in meh- rere Ordnungen. I. Acotyledoneae sind: Algae^ Liche- nes Fungi* IL Pseudocotyledoneae : Muscoideae, Tetra- didymae, Filices und Equisetaceae. Hl. Cryptocoty- ledoneae: Macropodae, Spadicinae, Gluniiflorae, Lilii- florae und Gynandrae. IV. Plianerocotyledoneae, wer- den von den übrisren I-*^lianero£famen £?;eLildet. Für die Classen sind Kennzeichen aufgestellt. Die Ox'dnungen sind blofs aufgeziählt. Diese Schrift ist ein Auszug einer gröfsern noch nicht vollendeten Arbeit: Aphoiismi botanici, worin der Verf. das natürliche Pflan- zensystem ausführlich abhandelt. Der Abhandlung ist eine schematische Charte beigefügt *). Botanische Zeitschriften und periodische JVerke^ Der 11. Theil des botanical Registers für 1825 enthält Beschreibungen und illuminirte Abbildungen von Orangerie Grewächsen , die sich durch Schönheit oder ungewöhnliche Formen auszeichnen.. *) Classes plantarum, praes, Agardh» p» 1. resp. L. P. Hol- i-ENBERG. p. 2. resp, P. M» LüNDSTRÖM. Lund. 1825- 8- Anfaugsgründe der Botanik, von J» v. K. Wien 1825* 8» Catechismus der Botanik (von H» G. L» REICHE^BACH). Is Bdehn» 2teAufl. Leipz» 1825. 8» — Wörterbuch der Naturgeschichte. I. II. Bd, 1. Hälfte. Weim. 1825. 8— Atlas dazu, 2te und 3te Lieferung. Weim. 1825. 4. — Hülfsblätter zum Studium der Botanik, von T, J. Seidel* 5tc Lieferung. Dresd. 1825. 8. — Vollständige Samm- lung offic. Pflanzen, 11 - l4te Lief, von Fr. Nee$ v. Esen- BECK, Düsscld. 1825- ful- — • 188 — Prol'. HooivER hat seine Exotic Flora tortgesetzt, d'w ehenfalls Besclireibiuigen und illumlnirte Abbildun- y^i.n seltener aufsereuropäischer Pflanzen enthält. Das 12 — 15. Heft ist erschienen. Prof. REicnENBAcii hat sein Magazin der Garten- hotanik fortgesetzt. Das 3, Heft erschien im J. 1824. Derselbe hat seine Icones plantarum rariorum fort- gesetzt, wovon Cent. 2. Decas I — IV. im Jahresb. vow 1824 aHgefi.ihrt worden. Von desselben Hortus botanicus ist auch das 3-8 Heft erschienen. Die merkwürdigsten der von Sieeee auf Neuholland gesammelten Pflanzen sind abgebildet. LoDDiGES Werk, the botanical Cabinet ist mit deiTü 10. Theil fortgesetzt. Es enthält illum. Abbilduiir- gen seltener Orangerie -Gewächse. Von CuRTis und Sims botanical Magazin sind auck mehrere Hefte erschienen. PFLANZENGEOGRAPHIE. Salzmann, der 1822 Siidspanien besuchte , hat eine Uebersicht der Vegetation von mehreren dieser Pflanzenreichen Gegenden geliefert, Zwischen Modj'll und Malaga wird das Land von einer Kette von Kalk- bergen gebildet. Sie ist gröfstentheils mit Chamac^ rops humilis bewachsen^ die hier eine Höhe von G Fufs erreicht; an mehreren Stellen auch Rhamnus ly- cioides und oleoides , nebst Saccharum Ravennae. besonders reich mufs diese Bergkette an Cystiis und flclianlhcnins Arten seyn. Die Gegend um Malaga hl an Sllcnen und TcLradynamisten sehr reich, aber /.u sola angebaut. An sleiulgcn Gipfclir kommen vor : — 189 ~ iStatice sinuata, Cojwoli^ulus linearu , Salureja ca- pitata^ Antyllis cytisoides , Hedysarum spinosissünum^ Crambe liispanicay Ophrys lutea and t'e/v?zxj:*<2 Brot u. a* Weniger allgemein sind: Fiola arborescens, Ononis or- nüJiopoides , Agrostichum lanuginosum und Aspleiii- um Petrarchae. An Wegen wachsen Matldola pav- i'ißora, Eruca sativa, Rumex spinosus Senebiera pin- natifida; die Aecker liefern Biscutella auriculata, Carrichtera Vellae, Cleome i>iolacea , Caucalis pla^ tycarpa, Fedia cornucopiae, Silene muscipula , Lathy^ ms Clymenum und tingitanus. Am Seestrand kommen vor: Caucalis Cretica , Silene. arenaria, Hyacinthus serotinus, Ononis ramosissima und Cyperus juncifor- mis. An dem sandigen Meerstrand bei Gibraltar wach- sen allgemein Festuca Alopecurus , Ononis variegata und hispida, auch Lavatera silvestris und Astragalus hoeticus. Auf dem Berge fand der Verf. reichlicli. Genista linifolia, Festuca stipoides, Sium siculum, Prasium majus , Linaria trislis , Biscutella tomentosa, Calendula suffruticosa, Ranunculils buUatus. Der Verf. bemerkt, dafs viele Pflanzen, angeblich bei Gi- braltar wachsend, wohl auf dem spanischen Gebiet gefanden seyn dürften, welches täglich von den Ein- wohnern von Gibraltar bei schöaer Witterung besucht wird. Der Verf. begab sich später nach Africa und lebte längere Zeit in Tanger; die Gegend dieser Stadt von der Meeresseite scheint sandig, aber diefs ist nur östlich von der Stadt der Fall, bis auf eine Ferne von beinah einer Stunde , sowohl von Osten nach Westen, wie von Norden nach Süden ^ wo der Wind von dem Meere her den Sand ungehindert vor sich her ti^iben kann. Hier befinden sich vorzügliche Weingärten, 8 — fjbereinaiider erheben. Indessen sind diese Bergstre!- cken doch nicht alle parallel ; denn mehrere bilden »tiit den grofsen Schneebergen rechte Winkel. Hin- dostans Ebenen erhebeiv sich in Norden , wo sie an dieses Bergland grenzen, wahrscheinlich 800-lOOOi Fufs über die Meeresfläche. Nach Capt. Herbert's Untersuchung liegt Saharanporc 1013 Fufs über der Meeresfläche. Der Kamm der Hinialaya-Berge von der Kette südlich des Sudlui wird von 15000-16000 Fufs angenommen und die unzugänglichen Gipfel derselberv noch um 3-4000 höher. Die Capitaine Hodgson und Herbert bestimmen die Höhe eines der Jowahierpiks trigonometrisch auf 25749 Fufs. Pseulich Itabeii die Herren Gfeakd in den nördlich Tom Sutlui liegenden Theilen von Himalaya mit guten Barometern eine Höhe erreicht^ wo das Quecksilber lun Mittag auf 15° 180, IS'^ 220*^ und l4« 675 T. 20 ' sank. Das Thermometer stand 23'^ und 24 . "Wenn das Strombett des Sutlui nicht weit von dessen muth- jnaafslichein T^isprimü; in dem See Bawun Rudd nach Cap. Weüb's Berpchnungen 1500^ Fufs über der Meeresfläche lie^t , so tnebt diese hohe Geiiend Grund nuf noch höhere Gipfel in dem Innern des Landes zu sehliefsen. Diese Gejicnd vereinigt diesen Theil des Himalaya. mit den Ebenen der Tartarei und trennt inglclch auf derselbe») Basis die Wasser des Indua, Ganges, Sutlui und Burumputer, In einem Land, wo rlima, Büden^ Producte, wie aiicli Bergsdecken be- ständig wechseln, und mit der Höbe andere Pflanzen anfangen, und wo man von ihrer Art ungefähr auf die Höhe des Landes schliefst, da müfste auch für flie Botaniker ein weites Feld sich eröffnen. Hier lin- dei jiian viele Alten von Ptlan»engaltun;::;en lairoiKi's. — 199 — Oft sind sie auch mit den euiopuiscLen Arten so jia he verwandt, dufs nur ein geübter Botaniker sie ku unterscheiden vermag. So ist es mit vielen Fruclil- häumen, Waldbäumen und Blumensträuchern. Die klippischen Bergrücken, die sich von Nordost nach Südwest erstrecken, sollen ihren Anfang etwas nörd- lich von Honsi nehmen unil können als die ersten Vorlinien einer Berggruppe von Deccan und der Halb- insel angesehen werden. Diese Berge sind gröfsleu- tkcils kahh Hier kommen vor : Barleria Brjonitis, Cupparis heteroclita ; Salvador^ persica , Mimosa lericea, Farnesiana arahica und Catechiiy Acschynomeac ßrandiflora, Arten von Nauclea und MeUa ^ Butea frondosa _, Clerodeiidron pldomoides , Bliinusaps ^ Cas- jfia fistida. Die gewöhnlichsten Büsche sind: Cappa- ris aphylla und eine Gardenia , wahrscheinlich, öf«^- nietoruni, mehrere Arten Zizyphits und eine Indigo- J(.''ra, ein Spartiuniy Pergidaria odoratissima und cina u^sclepias» In diesem Theü von Indien sind die war- men Winde sehr heftig. Sie wehen gröfstentheiis d^s Kaclils vo.ri Westen, oder im April ^ ?»Iai und^eincn Thcil des Juni^s ein wenig nörcllieher oder si\d- iichor; alle Producte sind in dieser Zeit fast ver- liock.net. iVordwestwinde verdunkeln am Mittag die "Luft bis zu einer düstern Röthe und erheben aus den Landwüsten Staubwirbel her. Die Bergspitzen ttieser kleineren Strecken des HImmaiaya erheben sich um 500 - 900 Fufs, und bestehen gewöhnlich aus Thon und kalkartiijem Flötz^rrund. Während der Keuenmonate stellen diese Gesrenden die herrlichste Vegetatio i dar. Die riesenhafte ßauhinia scaiideru mit einem .b^tamm von' der Stärke der gröfsten Schlange j^^'ilingl slth an dw ßaumsläjumc, und läfst ihvo — 200 — r»!iil]jcngeliänge oft von den höclistcn Zweigen auf tleii Wanderer heral) sfcljweben. ßauhinlen und Mimo- sen erfüllen die Nahe mit ihrem Wohlgeruch. Viele Arten von Arum , Orchis , Ciirciima und Aniomwn verherrlichen die Gegend und fesseln den Freund der Natur in ihrer oft ungesunden Nahe. Auf den nördli- chen Seiten des Berglandcs finden sich auf kleineren Kalkherghöhen: Piiius longifolia 'Ro^b. Mimosa sericea und Catechuy Arten von Gardenia , Pierocai^pus , Jluchenia, Erythrina, Bombax , Ccdrela, Bauhinia eine Art von Pyriis, ßignonia indica, siiavcolens und suberosa, Scmecarpus anacardiwn, Echitcs antidyseti" sterica , Casearia tomcntosa , Muraya exotica, Prunus puddum. An Stauden findet man Grislea tomen-- tosa, mehrere Arten Zizyplius und Carissa, Beide Seiten der Bergkette sind mxlShorea robuHa hedeckt. Dalber^ia sissoo findet man an feuchten Stellen im Doon _, wo Rohrpflanzen zum Theil die Gegend bede- cken. Ovicda vcrticillata kommt oft hei Senspoor vor;, und gicht der Bohrgegend in Doon ein zwei-, tes vegetahilisches Aeufsere. Auf den Avaldigen Ilöhcii im Thale Kerda kommen his zur Stadt Nahn hinauf noch aufscrdem Neriwn odorwn und mehrere Arten von Diospjros vor, die das Ehfenholz hefern sollen. Rolt- lera tinctoria scheint diesen Höhen eigen, GcAv.öhn- liclie Bäume und Stauden sind Gmelina arborea, Garuga piiinaUi, Limoiiia crcnulata, Solanum pu- bescenso Die gewöhnlichen Rankengewächse sind : Hastingia coccinca , Ecliites dichotonia , Gärtneret rareuiosa, Mcnisperiuum verrucosuni , Sniilax ovali- füiia. Der Verf. heinerkt, dafs ßoudur Pooch und Sirga BoIiImI die höclislen Spitzen dei" Sehnccbeige sind. — 201 — > -HitT litiben Ganges, Jiimna und Tonje ihi en Ursprung iiiul nehmen ihren Lauf sütlA\ärts, auch mehrere Nehenfliisse des Sutluj in einer nördlichen Richtung*). Dr. Hamilton hat eine Uehersicht der Yesieta- tion von verschiedenen Tlieilen Ostindiens geHefert, wovon ein weithiuiiger Auszug in Froriep's Notizen 1825. Nr. 227 enthalten ist. Gaudichaud hat eine Uehersicht der Vegetation auf den Malviuischen Inseln gegeben. Diese Ahhand- Jung beginnt mit einer bot. Topographie des Archi- pelaglis der Malvinen. Die herrschenden Pfh(nzen- 'familien sind: Liclienes , Filices ^ 31usci , Cyperaceac Grauiincae, Synäiitherae und Ranunculaceae ; 40 neue Arten Averden beschrieben und auf 2 Tafeln zun^ Theii abgebildet **). PFLANZENPHYSIOLOGIE. WiEGMANy hat Bemerkungen über das Entstehen der Elementar-Organismen aus organ. Materien geliefert***). In Folge der in neuern Zeiten so sehr bestritte- nen Lehre von dem Uebergange der niedersten Thiere und Pflanzen in einander, hat Prof. Agardh Beiträge zur Lehre von der Metamorphose und thierischöu Natur der Algen mitgetheilt. *) ^Yir haben diesen Auszug abgekiir/t, weil der weitläuftigere Bericht in Frouiep's Not. 1825. N. 224, 225, 228 in Aller Händen ist. Der Uebers. **) Äun. des sc. nat. 1825. Hichcr gehört noch : De dislri- butinne geographica plantarum Helvetiae diss. iuaug. praos, G. Schübleu resp. A. Fll^c;EK. Tüb. 1825.8» Der Uebers. *♦*) Kastm:j.\s Archiv der Naturlehrr. 4. Bd. H. 4. p- o98. -- 202 v- Prof. A.GA.RDU führt 3 Beobachtungen über tlle- ^en Gegenstand an: o 1. Den Uebergang einer Alge in eine Flechte, nämr lieh Nostoc foliaceum Agardh in Collcma nigres- cens , Avelchc der Verf. in mehreren Stadien sah und dabei bemerkte, wie die zu Nostoc gehörenden aneinander g.erelhten Kügelchen allmählig sich unregelmufsig zusammenhängen, wodurch eine Al- ge in eine Flechte übergieng, 2. Die thjerlsche Natur der Algen. Oscillataria cur-r viceps Agardh zeigte eine vollkommen selbst- ständige Bewegung, sowohl die oscilUrende der Begattung eigene ^ wie auch eine kriechend fortr- schreitende. Schrank hat bemerkt, dafs OscillOr toria als eine Thiergattung angesehen werben dürfte. Agardh aber erinnert dabei, dafs dieses PbacnQmen, welches bei der genannten Oscilla- toria sehr stark ist, allmählig bei Arten, die UH-ht von der Galtung getrennt vei'den können^ abnimmt und endlich verschwindet, wiewohl di.^ x\rtcn die Oiganlsatlon der sich bewegenden Beibe- halten. 3. Frustulia viridis Agahdu, unbeweglic'i , mufs nothwendig unter die Algen aufgenommen werden. Sie ist aber so nahe verwandt mit Müllei\'s Vibrio liinula , dafs sie unmöglich in zwei Gr.ttungen und vielweniger in zwei Reiche verthellt werden können. Eben so. ist die thiei-ische Natur bei letz- terer in ihrem INIinimum und bedarf niu' einer sehr kleinen Verminderung, um ganz zu veischwlnden*). *) rh^siogr. Sal.ik. Anh. 1821 p. 100. -- 203 — R. Goeppert hat eme Abhandlung über ^'te, Ernährung der Pflanzen geliefert. Nach seinen Un- tersuchungen scheint es^ dafs die Pflanzen sieb von den Stoffen ernähren, die anfänglich im Samen, dann in der Wurzel gefunden werden , aber dafs die Aus- dehnung vorzüglich durch das Eindringen des Was- sers in das Zellengewebe erfolgt *)♦ Prof. Tbeviraivus in Breslau hat die Resultate sei- ner XJntersuchuncjen über die Säfte der Pflanzen, ihre Bewegung und Bestimmung zusammengestellt **) Taucher ha]L Bemerkungen über das zweite Saft- treiben der Bäume im August mitgetheilt. Er erin- nert , dafs diese kein allgemeines Phaenomen ist , sondern dafs sie blofs gewissen Bäumen und zwai,' ^ehr selten im freien Zustand und unter beson- dern Umständen zukommt. HIeher gehört vorzüg- lich eine Dürre, welche die Bewegung der Säflo aufhebt, die nur mit warmem und reichlichem Regen wieder erfolgt. Der Verf. bemerkt^ dafs die Linden im Palais royal in Paris den deutlichen Beweis hievoi» liefern; sie zeigen jedes Jahr ihre zweite Vegetation f^egen den Schlufs des Herbstes; sie sind jährlich ^iner Dürre durch die Reflexion der Sonnenstrahlen iu der. Umgebung des Gebäudes ausgesetzt ***). Dr. Schiede hat eine Abhandlung über hybride Pflanzen herausgegeben; er zählt 23 Bastardarten^ die theils von ihm, theils von andern im wilden Zustand bemerkt wurden. Hierunter 3 nördliche, nämlich: *) De plautanim nutritione diss. Berol. 1825» 8. **) TiEDEMAKM uiitl 'J'revi F.AKUs Zeitschrift für Physiologie. 1, Bd. 2. Hefi- ***) Mcni. de phva. rt (I'hi«t. iiat. dr Gen«Hc T, 1. p. 2. p. 2S0. — 204 — Verbascwn 21iaspo-nig;riün (/^. semiiiignim Fries et T\ colliiiLini ScuRAD.). 2. Stachys palustri-sll^'atica [St. ambigiia Sm.) 3. Geuni urbano-rivalc (G.- inter- nicdium Erh.) Der Verf. sdiliefst aus seinen Beobachtungen: 1. Hvbrldc Pflanzen können olinc Beiliülfe der Kunst wild entstehen. 2. Sie sind weder Varietäten anderer Arten nocli eigene, sondern bilden eine eigene Ordnung fiir sich ; ersteres nicht, weil, wenn sie friichtbar sind, sie nicht in den Grenzen einer Art bleiben^ son- dern von der einen in die andere übergehen, wenn sie aber unfruchtbar sind, das Mittel zwi- schen 2 Arten halten, ohne überzugehen; Arten sind sie nicht, da sii3 im fruchtbaren Zustand ihre Forin nicht durch Fortpflanzung sondern von den in der Nachbarschaft vorkommenden Ur- plianzcn annehmen. 3. Dastardplianzen können keine neue Arten verur- Sachen , wovon Li.n^e diis Gegentheil annehmen zu müssen glaubte, was jedoch durch die angeführte Beobachtung und durch die Erfahrung, dais hy- }>rlde Formen blofs In der Nachbarschaft ihrer Voreltern vorkommen, widerlegt werden dürfte. 4. Manche Zweifel über die ursprungliche und be- ^täadige Ungleichheit der Pflanzen verschwinden mit derAiniahme der hybriden Arten. Der Verf. vermuthet^ dafs genauere Untersuchungen künftig erweisen möchten, dafs die voj-gebllclicn Ueber- gangsformen liybride Erzeugnisse situl , wie wir bei Cniciis und J^crbascuni sehen , und die viel- leicht aucli bei iMcnlhrf, Salix j, Rosd und Riibus, stall finden. — 205 — 5. KoEi^REUTEp/s Versuche über Bastardhildnnq -sIu 1 von höchstem Ge"\vieht lür die Bestimmiinii des Geschlechtes der Pflanzen. Denn der Einwurf der Gegenpartei Avlrd durch die Existenz hvhrlder Pflanzen im wilden Zustande Avlderlegt. Der Verf. bemerkt, dafs Koelreuter , der durch die Erzeu- gung hybrider Pflanzen das Pflanzengeschlecht ent- schieden zu haben glau])te, den Vorwurf erleide^ dafs er sich nur mit angebauten Pflanzen bc- schiäftigte und monströse durcli Anljau verän- derte Formen für Hybriditäten ansah. Allein der Verf. erinnert dabei, dafs dieser Einwurf da- durch wegfalle , dafs dieselben von Koeleeuter beobachteten hybriden Formen auch in freier Natur vorkommen *). M^ecet's Versuche über die "VTIrkunn; minera- lischer und vegetabilischer Gifte auf lebende Pflan- zen haben zu folgenden Resultaten geführt: 1) dafs die mineralischen (metaUischen) Gifte auf die Pflan- zen ungefähr auf dieselbe Art, wie auf die Thiere wirken. Diese Gifte werden aufgesogen und verbrei- tet, wo sie das Gewebe ditrch ihre ät/enden Eigen- schalten zerstören ; 2) dafs die vegetabilischen Giite und besonders Narcoiica auch Piknz'en töclten **). *) De plautis hybridis sponte uatis Casscilis Cattoniin* 1828. 8» **) Mcm. de la soc^ de phys. et d'lnst. iiat. de Gcncvc. T. 2. Ann. de ehem. et de pliys. T. 23. Eugii>ef/s Fiep, für Phai- macie. Bd. 22. Heft 3* Ueber denselben Gef:;enstand : Untcrsucluingen über (he Einwirkung vevscliiedener StoiTc des organischen und unorganischen Reiches auf das Leben der Pflanzen. hiau_ — 20J — guraldisserlation unter dem PraesitHuni ron J. Schübt.er, Ton E. A. Zelleu. Tüb. 1826. 8. Die Versuche bestätigeii sit pro venia legendi H* R, GoEPPERT. Rreslaviae 1827. 8. Die Kauptresultate sind: Die Blausäure zerstört in Auf- lösung und im luftförmigcn Zustand das Leben der Pflan- zen, auch derjenigen, die blausäurehaltig sind; ähnlich wirkt die aqua aniydalarum amararum, aqua pruni padi, aqua laurocrrasi* Auf ähnliche Art zerstörend wirken aber auch die Aethcr, aetherischen Öele , Säureh und ^eingcistigen Mittel, Anmcrk* des Uebcsr. 2ö; > FLORA DER VOR WELT. Graf Caspar v. SxrRNBEEG liat das 4. Heft seines VVerkes: Flora der VorAvelt*), herausgegeben. Es enthält zuerst Text zri den auf 19 Tafeln dargestell- ten Abdrücken verschiedener Pflanzen der Vorwelt;, nebst 5 Tafeln lebender Pflanzen zur Vergleich ungs Hierauf folgt ein Tentamen florae primoi'dialis oder fein System der Pflanzen der Vorwelt. Als Einthei- lungsgrund hat der Verf. das von Goethe zuerst anf- gefafste Knospenentwickelungs-System nach Wilbrands Ausarbeitung als dasjenige angenommen, welches der ersten Entwickelung der Flora auf der frühesten Bil- dungsstufe der Erde am meisten gemäfs scheint. Die erste Classe umfafst in den drei ersten Stadien 6 Ordnungen. Der ersten Ordnung^ erste Gattung: FuGoideae fehlt in der ältesten Flora , wird aber aus der Tertiär - Formation nach ihrem Vesfetations- grad als einfachste Knospenentv/ickelung hier auf- geführt. Die zweite Ordnung, Lycopodiaceae ge- hört schon der frühesten Bildungsstufe zu. Die dritte Ordnung Filices zerfällt in zwei Abtheihmgen. I. Fi- lices verae , mit folgenden Gattungen : Lepi dodendron^ Lepidoßoyos , Favularia, Glossopteris j Sphaenopte- ris , Neuropteris , Pecopteris y Odotitopteris; ^ Alethop- teris) j4spleniopteris , Bymenopteris. II. Filices ano- malae mit folgenden Gattungen : PFalchia , Rhytido^ lepis, Syringodendron , Catcnaria. In der vierlßri *) Regensb. 1825. — 0()8 — Ordnung, Equisetacoac : Columnaria et Calamiles, Die fiiuac Ordnung enthalt Najadeac : ßornia, Brüh- ?nannia, Folhnannia, Becher oa, Jnmdaria , Rotula- ria. In der sechsten Ordnung erscheinen Cycadeae: Cycadites und Buchlandia. Die zweite Classe wird von den Monocotyledo- neae gebildet, mit den Gattungen: Paimacites, Nög- gerathia, Endogenites, Scitaminites. Die dritte Classe umfafst die Dicotyledoneen : Knorria,- Stigmaria, Thidtes, Njmphaeites, Conites, luglandites,Carpolithes, nicht abgehandelt ist Phyllolithes. Da ScHLOTüEiM in seinem Petrefactenwerk die Pflanzenpetrefacte'n nach ihren geologischen Bezeich- nungen nicht aulgestellt hat, so hat Dr. Bue dlefs neulich auszuführen versucht. Hiernach scheint es, dafs man z. B. in Grauwackebildungen Abdrücke von Rohrpflanzen und Farrenkräutern gefunden, in Koh- lenbildungen von Falmacites 12 Specles , Casua- riniten 5, Calamiten 9^ Filiciten 23^ Lycopodio- lithen 2, Poaciten 3, Carpolithen 2; in Qiiader- sandstein Lycopodio lithen 1, Palmaciten 3, Carpo^ lithen 1. und Abdrücke von Farrenkräutern; in dem ersten Secundiirkalksteln: Ceratophylliten 2, Lycopo- diolithen 1, Jlgaciten 2, Carpolithen i , im zweiten se- eundären Kalkstein oder Muschelkalk Fwigites 1 , Hip- purites 1, Confervae ?; dann in KalktufF y^cer pseudö- plataniis, Chara vulgaris et hispida u. ä.*). E. Tyrell hat eine Uebersicht der Pflanzen- Fetrefacte aufgestellt , die sich in engl. Kohlenbildun- *) Ediub. philos. Journal. 1825- N. 23. p. 142 und Nr, 24. i' 281. -- 209 -- gen fintlen. Er bemerkt, dafs Scht.otiieim^«;, Sterx- berg's, Martius und Brogniart's Schriften der Petre- factenkiinde eine wissenschaftliche Form gegeben und liefert eine Uebersicht ihrer Systeme* In England sind Pflanzenpetrefacte bis jetzt bloss in Martius Pe- trißcata derbiensia und in Parriivso^v's Organic i^emains beschrieben worden. Verschiedene sind auch von STEiNiiAUERin den American» Philos Transact» und einige in andern Gesellschaftschriften beschrieben» Tyr^/s Werk ist mit 25 Tafeln begleitet, worauf aufgebildet sind, von Byclatica 2 Species , Calamitcs 4, Plijcoi- dites3j Filicites 5, Sternbergia 1 ., Rhyditolepis 1, MyriophyliUes 1, EupTiorbitcs 8, Aphylliun 2, Me- gaphjlon 1, Carpoliihes 1. *). Im Jahre 1824 gab de France ein Werk über Petrefacten heraus. Zur Classification der Gattungen nimmt der Verf. drei grofse Erdbildungen an. 1) Bil- dungen älter als Kreide, 2) Kreidebildungen ^ 3) Bil- dungen jünger als Kreide. Der Verf. untersucht aus- lührllch die beiden letztern, den Zustand der Fossile, die Pbaenomcne, die bei ihrer Niederlage statt hat- ten , und sucht einige besondere Facta bei gewissen/ Localltäten zu erklären. Das Werk umfafst ein Ver- zeichnlfs aller bekannten Petrefacten in verscliiedencn Abtheilungen , woraus man sieht , ob sie sich in leben- dem und fossilem oder blofs fossilem Zustand vorlin- den. Die in dieser Bilduug eingeschlossenen Petie- facten sind G;rofsentheIls \on Thieren. In Bildunsen, *) Antidiluvian Phytilogy illustratrd hy a Gollcclion of the fossil Rcniains of plantes pcculiar to thc Co.il — formalious of Great Brittüin by E. Tyrell, Loiul. 1S25» 14 •— 210 — die älter als Ki eitle sind ^ Ijcmcrkt der Verf. mir 12 Arten von Pflanzcnpetrefactcn , in der KreideLildung nur eine Pflanzengattung *)♦ Bei den geologischen Forsclmngen , welche Prof. NiLssoN neulich in Schonen anijestellt hat, hat er die Hügel der sogenannten Hammar- und Kose- berge im. District Jngelsta untersucht. Diese Sundhügel^ die sich ungefähr 200 Fufs über die Ostsee erheben, ruhen auf einer Rreisdeformation ; sie bestehen zu oberst aus Alluvialerde mit Geröll, tiefer aus Steinblöcken und Fllefsen, von Bergarten einer grofsen Mannich- faltigkeit; in den Kohlenbildungen dieses Sandlagers hat NiLSSON gröfsere und kleinere Stücke von Braunkohle oder Lignit gefunden , sie werden aus Stammstücken von castanienbrauner Farbe und unveränderter Textur gebildet, und gleichen verfaulten Baumstücken. Sie sind schwerer als gewöhnliche Bäume und alle vo:i dlcotyledonischer Textur **). *) Tableau des Corps orgaiiises fossiles , prccecle de remar- ques sur la petrification. Paris 18,14. 8. *♦) Kongl. Vet. Acacl. Handl, für Ar 1825. p. 445- Uebcr Ballekstedt's Urwelt cot, Nordh. 1825- 8. - 211 — ZUSÄTZE des schwedUchen Vevfa&sers^ Prof. Oken hat im verflossenen Jahre den ersten Theil seines Wei'kes über die Naturgeschichte der Pflanzen heraus- gegeben» Es enthält die botanische Bestimmung der Acotrle- doiieeii und Monocotjledoneeii und giebt zugleich eine Dar- stellung des Nutzens der merkwürdigsten Pflanzen *). Am Anfang dieses Jahresberichtes wurde bereits erinnert' dafs das Studium der Flechten gegenwärtig Botaniker in meh- reren euroi^äischen Ländern beschäftigt. Im vorigen Jahres- bericht wurden Hepp's und Eschweiler's Flechtensysteme an- geführt. Das letzgenannte Werk soll in vieler Hinsicht grofses Verdienst besitzen, allein es gründet sich nur auf microspo- sclxe Beobachtungen, und da der Verfasser nur den Thallus zum Eintheilungsgrunde genommen, so trennt er überall das Verwandte in verschiedene Gruppen» Diese Ansicht, dafs der 1 liallus den Eintheilungsgrund^^. liefern ii:-üsse , ist von den französischen Schulen ausgegangen; ; wiewohl man glaubte, dafs sich hieraus t|as natürlichste System entwickchi wi^rde, so entsteht daraus nach dem Ur theil der Kenner, gerade das äüfserlichste> Ein deutlicher Beweis davon scheint in der neuen Änord- mmg der Flcchtep^ wie sie Fee in seiner frühei angefülirteu Arbeit angenommen , gegtiben zu scyn. Hier (Essai sur les cryptogaraes etc.) theilt.der Verf. die Flcclüten. iu folgGude Sectioncn: J. Thallus adnatus» A, Faux Champignons. 1. Bc[eon.iyceae : Bacoimces Ach. 2. Calicioidtae : Calicium Ach. etc Acoliiun .h, ddicia ses- säia Ach. ) 'VaturgescJiicJiie. II. Al);.hcilung, Naturgeschichte der Pflän- /eii. Tbl: 1. Jena 1825. — 212 — B. Faux Hypoxylons, 3, Graphiileae mit 7 Gattungen , aus Acharins Graphis und Opef^rapha. 4» l^crrucariac , mit 12 Gattungen, zum Tbeil ganz un- gleichartig z, B, Glyphis , Porina, Farriicavia , La- gcJia u, a» • G. l'^rais Lichens. , 5. Coiiiücai'pcae : Lepraria Ach., Conicarpon De C. oder Spiloma Acli» 6. f'ariolariae: f'ariolaria Ach, in 2 Gattungen getheilt. 7. Lccanoreae : Lecidea Ach. Li:canora Ach. nebst 3 an-- en 2 deutsche Natiuforschcr , Wallroth und MiyiiH Flechlensysteine anfgcslcllt, weUlie wirblige Beiträge zu rhicble diser PflaiizcMi liefern. I\Iau hat aber allge- mein mit JMilsralli'u bemerkt, d als sie in ihren Schrilten eiur — 213 — , grofse Neigung zeigen, Achariüs Verdienste zu schmälern, was, a. * 200, S c h o n e n 182 ff, *178f; Petrefact. 217ff. '210. Shorea*200. Schottl. 160. Schwe- den 157 ff. 163, 182 ff.5 * 185, 178, Sehweinitzia 104» Scirpi 152 j ' 147. SelagineiB * 161. Semperviv. 139 f, Sexualität 191 f. Silphium der Alten • 164. Sncehätten 186 ff. Spanien * 188 ff- Spartium 141; • 190, Spiridens 111. Stein- liohlen 217 ff.; Ursprung ^c. 223. Stratiotes: Entwick.^c. ' 150 f. System 174, 172i * 186 f. 132; der Lichencn * 215 ff. Tessinl61, Th ccpfll.l68f. Til- laa 154. Trifol. minus * 181 f. Tu- lipa 117. UcbergUnge 202 ; * 202. Umbel- lif, • 165 f. 190 f. Ungarn 164. Uredo niv, 199 ff . 5 s. a. Lepr, lü Uiformcn 191. Usnea 105. Vaccinium Arctost, ^'c. * 196 f. Vanillaarom.: Würz. 118. Vcrbasea 126; • 161. Vcron. bedcrif. 125. AulorcD - Register. V^csuviai. Violar. 139, 178 f. 181. »^orweltl. Flora 2lo5 * 207. >V ürteniLcrg 164. Wurzeln S214. Xanthoxylere 141. Zeitschriften 175 ff. zypLi * 199 f. in 187, Zi Autoren-Register, Ad. AfzellusSSo; M77f. AgarclL 107, 112,114, 154, 172, 202,225; • 141, 144, 14o, lo9f. 18G, 201 f» Amici 202. Tyrell-Artis ' 208. A- fipegren lo9. Balbis 160. Fe. Bauer 19d, 199. Bauhardt 175. Beilsclimied 202. V. Berchtold 164. Bernbardi *147f. G.BiscLof207. Bluff* 182. Blume • lf$4, 166. Bonnemaison * 141. (Bonnier 1«50.) Borelimeyer 167. Boussingault • 162. Bowdicb'196. A. Braun 116. Brewstcr 213 f. Ad. Brongniart Ho; (21of.) * 157, R. Brown 147 f. * 174. v. BucU 1495 " 184, 195. De Candolle 158. Carus 194. Cassebeer 112. Cassini 152. della Cella * 164, 192. Cboisy 137; ' 161. V. Cobres -{• 228. Correa de Serra f 228. Coulter 154. Curie 175. Curtis 179 5 ' 188. Defrance ' 209. Delessert 142, Deleuze 143. Descourtilz lol; * 183. Desmazieres ' 146. Desvaux 116. DeweyM46. Dierbacb ' 179. F. G. Dietrich 168. D. Don 132, 140; * 167, 185. Donavan 180. Duvernoy * 216, Ebcrniaier * 215. Edwards 175^ • 187. Eschweiler ' 211. C. G. Nces V. Esenbeck 109 ff. 113, 118, 138 f. 141, 145, 195, 207; ♦146, 174. Th. Fr. Nees v. Esenbeck 118, 141, 173 f. Fee* 139, 211. Fingerhulh * 182. Flor 171. Flörkc * 146. v.Flolow ♦159. Foisylhl67, Franck*210. Friedrich 168. Fries 103 f. 107 f. 1(J5, 174, 182; * 132 ff. 137 f. 160 ff. 170, 178, 185, 215. Funck 109, 114 j • 146. GaiUon 105, 194. Gaudichaud 201. Gay 158. Gerard' 198. Göp- pert • 205, 206. Govan ' 197 ff. y. Graffen 168. Graves 115. Gre- viUe 105, 160; * 157. Grieart 173. Gruithuiscn 173. Grüner 168. Habenicht 206. van Hall * 185. Y. Haller 144; f 227. Hamilton * 201. (Hanke * 146.) Haworlh 117, 144. F. G. Hayne 173. Hayward 167. Heckler 169. Hellwig 104. Herbich 181. A. de Saint -Hilaire 144 j * 166, 177, 183. Hilsenberg 162. Hisingerl84. Hitchcock 112; ♦ 137. F. Hoffmann 189. Hollberg f 228. Hooker 148, 161, 175; ' 188. Hoppe 117, 123, 157, 142, 175; * 147. Hornemann 149, 156; * 180. Hornschuch 110; * li4, 146. Hornung 156. Höss * 172, v. Hum- boldt 150; ' 184. Jack 126, 140, 144. Jürgens * 140. A.v. Jussieu * 215. Kaulfuss 112 5 * 142, 144. Ker 179. Knight 169. W. D. J. Koch 125, 155, 136, 151; *149. Kunlh 150; ' 184. Kunze 104, 106, Lang 164. Lsestadius 158. Leh- mann 151. Lemaire-Lisancourt 152. De Lcsscrt 142. Lestiboudois 173. Lindley 166. Link 140 ff. Lod diges 179 j *188. Longmire 165. London 107. Macphael 167. Moly 214. Mar- IV Autoren - Register. cct • 20o. Märhlin 191. Marquis «75. V. MarÜus 158 f. 141, l^t5, 14d f. i * 17C, lOG. F. Mayer 130, 1 IG;* 147. Mertens liJl. E.Meyer 1 10. G. l\ W. Meyer ' 158, 212 ff. MiLan IGi, Mitchiil lOo. Morcau de Jonncs 151. Morelti " 1G7. 1\ A. Müller 123, J. Murray 214. V. Nagel 1G7. Nilsson 217 ff. * 210. Nocca IGO. Nößpcrath 207, Nolte £40 ff. Oleen * 211. Opiz 162. (Parryl48.) Persoon ' 137. PLil- lips IGG. Pöppiff'180. C.B.Prcsl ' 14G, J. Pre8l 1G4. Prytz f 228. Kaddi 114 f. 117. Raspair 147. Ratlike IGO. Ratzeburg ' 161. v. Rcboul 117. Reiclienbacli lOo, loiS, 161, 176 ff".; * 16o, 188. Reinhardt 164, Rhode 216. A. Ricbard 152, 175, Richardson 147, de Rivero i62. Robertson IGo. Sabine 127, 135. Salzmann 188 ff, Sasse 169. Sautcr * 16o. Schelver 191. Schiede* 205. v. Schlechtcn- dalllo, 154, ll>4i'14o. v.Schlot- bcim * 208 Schmaltz 164, C, F. Schmidt 168. .1. K. Schmidt 104. Schoun' 149, 181. II. A, Schra- derl26 5 * 167. Schrank lOo. C, Schubert lOü, Schübier'20G,216. J. A. Schuhes loO f. C, F. Schultz 111, C. H. Schultz 190. Schütz * 216, Sch-vrägrichcn 110, 148, V. Scbweinitz 109, Scgerstcdt 177, Seils * 167. Seringe 45ö. Sieber 145, 148, 162 5 ' 179. Sims 179; * 188. Chr. Smith 170. J. E. Smith • 181. Sommcrfelt 108. v. Son nenthal 168. Speec l.ly 169. Spren- gel 143 ; * 151. Stenhammar * 159, V. Sternberg 21o; * 207, Störrig 168, J. Sturm 111, 161. Swartz 152, Sweet 157, 167. Tansch 1G3. L» T^^omas ■{• 228. Thunberg 130; ' 148, 178, 184. Tratünnick 140 ; ' 175. L. C. Trc- viranus 123; * 205. Trinius 113; ♦ 147. Vaucher 123 ^ • 5^05, Viviani • 164, 192 ff. Voigt 172. v. Voith • 141 f. Wahlberg 138, 184. Wahlen- berg 138; • 185, Y. Waldstein f 228. Wallroth '158, 212 f. Walter 168. P. W. Walson 166. F. We- ber f 228. Weihe 157; • 147, 167. T. Weiden 181. Wenderolb 164. Wcndlandj, 141. Werner 168. A. F. Wiegmann 144, 192; * 201. Wikström 143 j *il84 (Flora v. St. Barth.) . V. W rangel 106, 108, 193ff. Wredow 168; \ 228- Yule [nicht Ynles] 214. Zellcr • 206, Zuccarini * 138. Lehrbücher : S. 172 ff. * 186. Gar- tenbauschriftcn 166 ff". Zeitschriften u. periodisebc Werke 173 ff. ' 187 f. Druckfehler in diesen beiden Jahresbericliten. In 1825: Seite 103. Z. 11. statt conoides 1. cnmoides _ — — 106. u. f. statt JolUhus 1. hUilhus __ _ _ 108., Mitte: st. Sommorrdd 1. Sommerfell - _ — 143. Z. 5. st. Mosclli 1. Morelti In 1823: Seite 163. Z. 3, statt Longmite 1. Longmirc Illllllllllllllllliilllillill 3 5185 00262 e