Ne NN 10 0 N fr 55 600 N 0 A \ Ne RN 10 19 6 Pibrary of the Museum OF | COMPARATIVE ZOÖLOGY, AD HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Founded by private subscription, in 1861. w 4/77. Schlesischen Gesellschaft vaterlündische Cultur. Em ; eresb3u, 1922. Gedruckt bei Wilhelm Gottlieb Korn Nach Ablauf der ersten Etatszeit der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, welche als eine Fortsetzung der Gesellschaft zur Beförderung der Naturkunde und Industrie in Schlesien von Sr. Majestät dem Könige allergnädigst bestätigt worden ist, hat das Prä- sidium eine Commission, bestehend aus dem Herrn Regierungsrath Zimmermann als Präses, dem Herrn Professor Jungnitz, dem Herrn Professor Reiche, dem Herrn Oberstlieutenant von Röder, Herrn Kaufmann Websky, Herrn Professor Kahlert, den beiden General-Secre- tairen und allen Sections - Secretairen ernannt, um die Constitution einer genauen Prüfung zu unterwerfen und die nöthig scheinenden Ergänzungen oder genauern Bestimmungen in Vorschlag zu bringen. Eine Vergleichung der ältern Auflage unserer Constitution mit der gegenwärtigen wird zeigen, dass die getroffenen Veränderungen unbedeutend sind, und mit dem eigentlichen Wesen der Gesellschaft in gar keiner Beziehung stehn. Einige vom Präsidio in diesen zwei Jahren gefassten Beschlüsse hatten diese kleinen Ergänzungen nöthig gemacht. \ Bestätigung der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Seine Königl. Majestät von Preussen etc. Unser allergnädigster Herr! bestätigen hiermit die Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur und weisen dieselbe zugleich an, sich nach der beigehefteten Constitution überall zu achten, keine Aenderungen darin auf den Grund des 32sten *) Paragraphs und des Schlusses derselben, ohne vorgängig eingeholte Genehmigung des Ministerii des Innern, zur Vollziehung zu bringen, und alle zwei Jahre, bei Er- neuerung der Constituirung und des Etats, ein Verzeichniss der sämmtlichen Mit- glieder und des nach dem 6ten Abschnitte der Constitution gewählten Präsidii einzu- reichen. Dagegen soll die Gesellschaft, so lange sie diesen Anweisungen sich ge- mäss verhält, auch des gemeinnützigen Instituten gebührenden polizeilichen Schutzes sich jederzeit zu erfreuen haben. | Signatum Königsberg, den 13ten November 1809, (L. S.) Auf Seiner Königlichen Majestät allergnädigsten Special - Befehl. D oO hu a. ) Dieser Paragraph ist durch die Ergänzungen in dieser Ausgabe der 54ste geworden. 5. 1. §. 2. 8. 8 Erster A bs c hn i tet. Zweck der Geselischaft. Es len viele Männer von ER von Kenntnissen, Einsichten und Gemein- sinne in Schlesien mit einander verbunden werden. Diese vereinigen sich zu belehrenden Unterhaltungen, zu gemeinschaftlichen Untersuchungen wissenschaftlicher oder solcher Gegenstände, welche den Namen gemeinnütziger verdienen. Zur vollständigen Erreichung dieser Absicht wollen sie sich insbesondere be- mühen, die Hülfsmittel zu wissenschaftlichen und andern Untersuchungen, welche für die Beförderung der Geistes- und Gewerbscultur oder für das Wohl des Vaterlandes überhaupt von Wichtigkeit sind, aufzubringen und ein Mu- seum zu stiften, in welchem besonders die der Provinz Schlesien eigenthümli- chen Schätze der Literatur, Natur und Kunst in der möglichsten Vollständig- keit aufgesammelt werden sollen. Weiter Abschnitt. Bestandtheile des Ganzen. 4. Die allgemeine Gesellschaft erwächst aus vielen einzelnen Verbindungen oder Sectionen, welche sich zu besondern Zwecken vereinigen. Diese besondern © Zwecke müssen jedoch in den allgemeinen begriffen seyn und dürfen nicht über dieselben hinausgehen. Namentlich soll und kann keine einzelne Verbin- dung aufgenommen und geduldet werden, die eine politische Tendenz hat, und die Schranken ruhiger, friedlicher Unterthanen und Weltbürger überschreitet. F. 5. 6 Die Anzahl dieser Sectionen ist unbestimmt und der Umfang, so wie die Art ihrer Beschäftigungen bleibt dem Uebereinkommen derer, welche dazu zusam- mentreten, überlassen, insofern diese Beschäftigungen nur den im vierten Pa- ragraph enthaltenen Bedingungen nicht entgegen sind. Es werden sich solche einzelne Vereine entweder für irgend ein, enger oder weiter zu begränzendes wissenschaftliches Gebiet, z. E. Geschichte, Mathematik, Naturkunde u. s. w., oder für irgend einen wichtigen Zweig der Industrie, 2z. E. die Oeconomie, das Fabrikwesen u. s. W. oder für einen bestimmten Zweig der öffentlichen Wohlfahrt, z. E. die Schulverfassung, die Art und Weise, der Armuth vorzu- beugen oder sie auf die beste Art zu unterstützen u. s. w. bilden können; theils, um wechselseitige Belehrungen zu veranlassen, theils, um, wo etwas Nützliches durch Privatunterstützng ins Werk zu richten ist, gemeinschaftlich Hand anzulegen. Zuweilen werden auch zufällige Ereignisse, z. E. epidemische Krankheiten von einem neuen Charakter, neue Entdeckungen, welche verfolgt zu werden verdienen u. s. w. zu Verbindungen Gelegenheit geben, welche nur einige Zeit und so lange bestehen, bis die Untersuchung zu Ende geführt ist. Ein Mitglied der Gesellschaft kann Mitglied mehrerer Sectionen, oder auch Mitglied der Gesellschaft überhaupt seyn, ohne einer besonderen Section anzugehören. Dritter Abschnitt Von den Sectionen insbesondere. Jede Section giebt sich ihre besondere Verfassung, jedoch ohne den allge- meinen Zweck und die allgemeine Verfassung aus dem Auge zu verlieren. Sie reicht dieserhalb ihre Constitution dem Präsidium ein, und kann nicht eher in Wirksamkeit treten, als dieselbe von diesem genehmigt worden ist. Sodann wird die Constitution in einer allgemeinen Versammlung zum Vortrage gebracht, und, von allen Mitgliedern der Section unterzeichnet, im Archiv der Gesellschaft niedergelegt. i 9. 8 §. 2 * 12 9. 10, * 13. 14 * 15. + 16. + 47. wo es geöffnet werden soll, um entweder den Sitzungen der Sectionen bei- 7 Die Sectionen einigen sich über die Tage, an welchen sie wöchentlich oder monatlich ihre besondern oe in dem Locale der Gesellschaft hal- ten wollen. 120 Die Sitzungen der Sectionen sind eee ‚so dass jedes Mitglied der Ge- sellschaft denselben beiwohnen kann. Jede Section hat einen Secretair, , von. oh EN an den alles expedirt wird. Auch hat sie das Recht den Aufseher des Cabinets vom Museum zu wählen, welches mit in das Gebiet ihrer Beschäftigungen gehört, . 11. In Absicht dessen, was eine Section durch den Druck bekannt machen will, ist sie auf das Correspondenzblatt eingeschränkt, und wenn sie, als ein Theil der Gesellschaft, dazu andere öffentliche Blätter benutzen will, so kann dies nicht ohne Wissen und chne Genehmigung des Präsidiums geschehen. Eben diese Einschränkung findet statt, wenn eine Section irgend eine Vorstel- lung an eine Landesbehörde zu thun entschlossen seyn sollte, wo dann die Vorstellung immer vom Präsidio sanctionirt seyn muss. Vierter Abschnitt. Von den Mitgliedern und ihrer Aufnahme. Die Anzahl der Mitglieder ist unbestimmt. Sie theilen sich in wirkliche einheimische, in wirkliche a Mitglieder, und in „Ehrenmitglieder. A. Wirkliche einheimische BURN, Sie hilden das Centrum der Gesellschaft. Aus ihrer Mitte allein wird das Präsidium gewählt, Sie haben das Recht, das Locale der Gesellschaft zu jeder Zeit zu besuchen, ‘ zuwohnen, oder die angekommenen Journale vor ihrem Umlaufe zu lesen, und sich überhaupt durch die von der Gesellschaft aufgebrachten literarischen und andern Hülfsmittel zu unterrichten. 3. 18. * 19. 20. §. 21. 23. 24 + 8 — Sie zahlen jährlich Sechs Reichsthaler in Courant, welche in viertel- oder halbjährigen Ratis erhoben werden, und sind sie einen höhern Beitrag zu geben geneigt, so erklären sie dies bei ihrem Eintritt in die Gesellschaft. B. Wirkliche auswärtige Mitglieder. Sie haben das Recht, sich die im Archive niedergelegten Aufsätze in Copien, die auf ihre Kosten genommen werden, überschicken zu lassen, insofern die Verfasser jener Aufsätze es erlauben und unter der Bedingung, dass sie davon nichts in Druck geben. Eben so können sie auf ihre Kosten Modelle oder Zeichnungen von Modellen, die in den Cabinetten der Gesellschaft sich befin- den, erhalten; desgleichen Bücher aus der Bibliothek unter den Bedingungen, welche bei andern öffentlichen Bibliotheken üblich sind. Ihre Anfragen werden vor allen andern zur Berathschlagung gezogen und ohne Zögern prompt beantwortet. Sie haben, wenn sie sich in Breslau eine Zeit lang aufhalten, gleiche Rechte mit den Mitgliedern in der Hauptstadt, Sie zahlen zwei Drittel der Beiträge, welche die Mitglieder in der Hauptstadt entrichten, also jährlich Vier Reichsthaler in Courant, und sind sie einen höhern Beitrag zu geben geneigt, so erklären sie dies bei ihrem Eintritt in die Gesellschaft. C. Ehrenmitglieder. Sie werden auf Antrag des General-Secretairs und der Sectionen vom Präsidio gewählt und haben das Recht, den öffentlichen Sitzungen beizuwohnen und die Museen zu benutzen. | So lange sie Ehrenmitglieder bleiben, sind sie nicht verbunden, Beiträge zu entrichten, haben aber auch kein Stimmenrecht. Doch steht es ihnen frei, sich als wirkliche Mitglieder an die Gesellschaft anzuschliessen, wo sie mit den Lasten auch alle Rechte übernehmen. D. Von der Aufnahme neuer Mitglieder. Wer aufgenommen werden will, lässt sich durch ein Mitglied vorschlagen und erklärt sich zugleich, welcher Section er beitreten, oder ob er als allgemeines 26. er: + 30. * 32 9 - Mitglied der Gesellschaft aufgenommen werden will. Die Mehrheit der Stim- men der Mitglieder des Präsidiums entscheidet über dessen Aufnahme. So lange, bis ein hinlänglicher stehender Fonds wenigstens zur Bezahlung der Miethe für Locale zu dem Museum erwachsen ist, constituirt sich die Gesell- schaft alle zwei Jahre von neuem. Dies ist die Etatszeit der Gesellschaft, und einige Wochen vor dem Anfange einer neuen Etatszeit wird ein genauer Etat über die Einnahme und Ausgabe der Gesellschaft entworfen. Jedes neu zutretende Mitglied macht sich für diese Etatszeit verbindlich und stellt darüber einen Revers aus. Ein halbes Jahr vor dem Anfange der neuen Ftatszeit kann es seinen Austritt nehmen, welches durch schriftliche Zurück- forderung des Reverses geschieht. Wird dieser Revers nicht zur gehörigen Zeit zurückgefordert, so ist das Mitglied auch für die folgende Etatszeit verbindlich. . Als Eintrittsgeld bezahlen die wirklichen Mitglieder 3 Rthlr., sie erlangen da- durch ein Recht auf das mit vielen Kosten angeschaffte Eigenthum der Gesellschaft - Ueber die Aufnahme wird in ausgestellt, welches vom Präses, Vice- Präses und dem General- Secretair unterzeichnet ist. Das Diplom wird von dem Mitgliede, welches ausscheidet, zurückgegeben. Fünfter Abschnitt Von den Versammlungen. Von den förmlichen Versammlungen sind die gelegentlichen Zusammenkünfte der Mitglieder in den Lesezimmern der Gesellschaft verschieden. Die förmlichen Versammlungen sind entweder N der Sectionen, oder allgemeine Versammlungen. 5 Die allgemeinen Versammlungen sind theils instructive, theils ie e. 2 5. 33. A. 10 Die allgemeinen instructiven Versammlungen sind: Monatliche. In ihnen werden die Berichte der Secretaire über die Sitzungen der Sectio- nen, der Bericht des General-Secretairs über alle die Gesellschaft betreffende Facta, die sich im Verlaufe eines Monats ereignet haben, Vorträge allgemein interessanten Inhalts vorgelesen, oder physische und andere Versuche gemacht. b. Halbjährige. $. 34. gung und Vollziehung von dem künftigen Präsidium abhängt. die Ergänzungen und genauern Bestimmungen der Constitution, welche, §. 35. 5. Das Präsidium besteht aus 12 Directoren, Sie fallen in die Wochen der Wollmärkte und sind den monatlichen Ver- sammlungen gleich, an deren Stelle sie in den Monaten der Wollmärkte treten, um den zu dieser Zeit in Breslau anwesenden Mitgliedern der Provinz Gelegenheit zu geben, sie zu besuchen und Vorträge zu halten. Die allgemeinen deliberativen Versammlungen finden alle zwei Jahre zu Weih- nachten statt und sind zu den Wahlen des Präsidiums auf die künftige Etats- zeit bestimmt. Zugleich wird von dem Cassirer die Rechnung gelegt und der vorläufige Entwurf des neuen Etats zum Vortrag gebracht, dessen Genehmi- Auch werden den gemachten Erfahrungen gemäss, nothwendig sind, der Versammlung mitgetheilt und von dieser sanctionirt. Ein Almanach der Gesellschaft giebt die Tage der San der Sectionen und der allgemeinen Versammlungen an, und enthält zugleich die Namen der Personen, welche das Präsidium constituiren, die Namen der Aufseher der Cabinette, und die Namen aller Mitglieder überhaupt, Sechster Abschnitt, Von dem Präsıdıum. welche aus ihrer Mitte den Präses und Vicepräses für die ganze Etatszeit wählen, aus einem General- Secretair, aus einem Substituten desselben, aus einem Cassirer, aus den Secretairen der Sectionen und aus den Aufsehern des Museums. 37. 38. 89. 40. 11 Die Directoren und Vicedirectoren, so wie der Generalsecretair, sein Substitut und der Cassirer werden in den allgemeinen zweijährigen, im $. 34 erwähnten Versammlungen in der Art gewählt, dass durch Mehrheit der Stimmen 15 Per- sonen dazu ernannt werden. Diesen Gewählten bleibt es sodann überlassen, die Geschäfte und ihre Führung unter sich zu vertheilen. Diese 15 Personen wählen sodann durch Stimmenmehrheit die Aufseher der verschiedenen Cabinette des Museums, die unter der Aufsicht keiner besondern Section stehn, und den Präfecten des Hauses. Jede derselben kann zugleich das Amt eines Aufsehers eines Cabinettes des Museums oder eines Sectionssecretairs bekleiden. Sie werden auf zwei Jahre gewählt, sind aber nach Verlauf dieser Zeit wie- der wahlfähig. . 41. 42. 44. 46. Unter den das Präsidium constituirenden Personen stehn die Domestiken, welche in die Dienste der Gesellschaft genommen werden. Solche Domestiken können von ihnen nach Gutbefinden angestellt oder verabschiedet werden. Die Mitglieder des Präsidiums entscheiden über die Wahl der neu aufzuneh- menden Mitglieder der Gesellschaft, $. 25., und haben zugleich das Recht, den neu aufgenommenen Mitgliedern aus besondern Gründen, doch mit steter Berücksichtigung des allgemeinen Nutzens die Beiträge zu erlassen. | Sie vertreten in alien Fällen die Gesellschaft, und disponiren über die Fonds derselben, insofern sie darin nicht durch den Etat eingeschränkt werden, hei dessen Anfertigung sie auf die Anträge Rücksicht nehmen, welche ihnen von den Sectionen durch deren Secretaire gemacht werden. Sie müssen jedoch strenge Sorge tragen, dass der eiserne Bestand in der Casse der Gesellschaft nicht nur unverletzt bleibe, sondern auch jährlich ver- mehrt werde, bis die Zinsen des Capitals die Miethe für ein geräumiges Locale vollständig decken. Sie sind berechtiget, die Wirksamkeit einer Section zu suspendiren, wenn diese ihre Constitution überschreitet, sich von den Zwecken der Gesellschaft entfernt, und besonders die am Schlusse des vierten Paragraphs enthaltene Be- dingung ausser Acht lässt. Auch bleibt es ihnen überlassen, für allgemein interessante Vorträge in den allgemeinen Sitzungen zu sorgen, und solche bei den einzelnen Mitgliedern zu veranlassen. 12 $. 47. Jedes Mitglied des Präsidiums hat in den Sitzungen desselben eine gleichgel- tende Stimme; die Mehrheit der Stimmen entscheidet bei seinen Entschlüssen, und sind die Stimmen gleich, so giebt der Präses und in dessen Abwesenheit der Vicepräses den Ausschlag. Siebenter Abschnitt Der vollziehende Ausschuss. $. 48. Dieser besteht aus dem Präses, Vicepräses, dem Generalsecretair, dessen Sub- stituten und dem Cassirer. 49, Was in den Präsidialeonferenzen beschlossen wird, vollzieht dieser Ausschuss. wm IM 50. In jeder Versammlung der Gesellschaft und in jeder aus mehrern Mitgliedern bestehenden Commission führt der Präses, und in dessen Abwesenheit der Vicepräses den Vorsitz, und der Generalsecretair das Protocoll. Achter Abschnitt Yon den Directoren. $. 51. Diese übernehmen die Verpflichtung, Präsidialconferenzen beizuwohnen, und überhaupt das Beste der Gesellschaft auf alle mögliche Art zu fördern. 2. In jeder allgemeinen, sowohl ordentlichen als ausserordentlichen Sitzung, sind un ar zwei Direetoren verpflichtet, gemeinschaftlich mit einem Präses den Vorsitz zu führen. Neunter Absehnitt Von dem General- Secretair. $. 53. Alles die Gesellschaft überhaupt betreffende wird von ihm und an ihn expedirt. $. 54. Er hat das allgemeine Archiv unter seinem Beschlusse. 13 F. 55. Sein Substitut vertritt seine Stelle in den Fällen, in denen er nicht im Stande ist, seine Functionen zu verrichten, und den Substituten auffordern muss, ihn zu vertreten, Zehnter Abschnitt. Von dem Cassirer. $. 56. Das Regulativ für die Ausgaben ist der jedesmalige Etat für die Etatszeit. ge: Unvermeidliche und kleinere ausserordentliche Ausgaben darf er ohne Zuzie- hung des Präsidiums bestreiten; über grössere ausserordentliche Ausgaben aber, welche umgangen werden können, ist er nicht berechtigt, eigenmächtig zu entscheiden. §. 58. Am Schlusse der Etatszeit legt er öffentlich Rechnung ab, und er erhält eine von sämmtlichen Directoren unterschriebene Decharge über die gelegte Rechnung. Kılftfter nh s e ü en e t. Von dem Präfecten des Hauses. $. 59. Das Amt eines Präfecten des Hauses ertheilt das Präsidium einem Mitgliede für unbestimmte Zeit. $. 60. Der Präfect ist verbunden, die specielle Aufsicht über das ganze Eigenthum der Gesellschaft zu führen, und ist dafür verantwortlich, $. 61. Er erhält von der Gesellschaft eine jährliche Remuneration, und verpflichtet sich, nach der erhaltenen Instruction in allem zu verfahren. „ Abschnitk Von dem Museum. $. 62. Das Museum ist ein allgemeines und ein Provinzialmuseun. F. 63. . Eine Bibliothek von gedruckten Werken über Geschichte, Verfassung, Pro- F. 66. 14 Das Provinzialmuseum soll enthalten: ducte u. s. w. der Provinz Schlesien. . Ein Archiv alter und neuer Documente und handschriftlicher Nachrichten über Schlesien, theils in den Urschriften, theils in Copien. . Ein Cabinet Schlesischer Antiquitäten, Münzen und Medaillen. „Eine Sammlung von Abbildungen Schlesischer Gegenstände älterer und neuerer Zeit, es seyen Zeichnungen, Kupferstiche oder Gemälde. Ein Cabinet Schlesischer Naturalien aus allen drei Naturreichen. % „ Eine Sammlung von Gemälden Schlesischer Meister und von andern Werken der Schlesischen schönen Kunst. Eine Sammlung solcher Schlesischen Fabrikate, welche sich zur Aufbe- wahrung eignen. Das allgemeine Museum soll enthalten: Eine Bibliothek, welche alle Zweige der Literatur umfasst. . Ein allgemeines Naturaliencabinet. Eine Sammlung mathematischer Instrumente. x Einen physikalisch - chemischen Apparat. Fine Sammlung von Modellen oder Zeichnungen derselben. Ein Cabinet von Gemälden, Kupferstichen, Zeichnungen und andern Werken der schönen Kunst. . Wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabends Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, stehen die Museen und die Bibliothek dem Publiko offen. Mitglieder können an diesen Tagen und zu diesen Stunden sich Bücher gegen einen Revers ab- holen lassen. Der Präfect des Hauses befindet sich zu dieser Zeit in dem Locale der Gesellschaft, um die Forderungen der Mitglieder zu befriedigen und den Fremden Auskunft zu geben. Dreizehnter Abschnitt. Von dem Correspondenzblatt. Es ist ein zwar auf verständige, aber nicht gelehrte Leser berechnetes und durch den Druck bekannt zu machendes Blatt. Seine Tendenz ist so allgemein 15 als die Tendenz der Gesellschaft, und sein besonderer Zweck ist eine lebhafte Communication zwischen den Mitgliedern in der Hauptstadt und denen in der Provinz, Bekanntmachung der Arbeiten derselben und der die Gesellschaft be- treffenden Ereignisse. | $. 67. Der Redacteur des Blattes wird von dem Präsidium gewählt, und einiget sich $. 68. $. 69. mit diesem über die Form seiner Geschäftsführung. Vierzehnter Abschnitt. Von den Verhandlungen der Gesellschaft. Die Verhandlungen der Gesellschaft sind eine Druckschrift, von welcher bereits drei Hefte erschienen sind; sie bestehen aus solchen Abhandlungen, welche von einem grössern Umfange sind, tiefere Forschungen enthalten und ein all- gemeineres Interesse haben. Sie erscheinen in unbestimmten Fristen und in einzelnen Heften, welche Auf- sätze von verwandtem Inhalte in sich fassen. $. 70, Ueber die in diese Druckschrift aufzunehmenden Abhandlungen entscheidet das §. 71. Präsidium, welches jedoch ohne Einwilligung des Verfassers kein Manuscript dem Druck übergeben kann. Sch. L ww. Zwei Jahre dauert die Etatszeit der Gesellschaft. Einige Wochen vor Ablauf derselben ernennt das Präsidium eine Commission, welche die Constitution einer Prüfung unterwirft, um auf den Grund derselben die nöthig scheinenden Ergänzungen und Berichtigungen dem Präsidio vorzuschlagen. Doch ist der Inhalt der ersten vier Paragraphen keiner Veränderung und anderweitigen Be- stimmung unterworfen, und die zu machenden Ergänzungen und genauern Be- stimmungen, werden also nicht das Wesen, sondern nur die Form der Gesell- schaft betreffen. aka 1 ot fen Seieifgaft für vaterländiſche Cultur im J a bre „ Do, 1 i Zur ek re. m deute Hin: ſänntliche einheimische ie auswärtige wirkliche Herren Müäglieder der genannten Geſalſgaft. HE ee rate 1827, 8 ebeugt bei Grag, Barth und Comp, 3 Allgemeiner Berit uber die Arbeiten und Beränderungen der Geſellſchaft im verfloßnen Jahre 1826, i vorgetragen i in der allgemeinen Sitzung, den 16ten December vom 18 Dr. J. Wendt, erſtem General⸗ Secretair der Geſellſchaft. Bei dem ueberblicke der Arbeiten unſerer Geſellſchaft im Laufe des ſich zu Ende 10 neigenden Jahres zeigt ſich eine weit groͤßere Thaͤtigkeit unſeres Vereins, als dieſes der Fall in den beiden verfloßnen Jahren geweſen iſt. Dieſer wieder vermehrte Eifer fuͤr die Zwecke der Geſellſchaft iſt ein hoͤchſt erfreulicher Gegenſtand dieſes Berichtes und b verbürgt zugleich das fernere Gedeihen des Vereines. Im Laufe dieſes Jahres haben fuͤnf allgemeine Verſammlungen ſtatt gefunden und I find folgende Vorträge gehalten worden: Ueber das Verhaͤltniß der Peſten fruͤherer Zeit zu den neuern Seuchen, vom Gel Secretair Wendt. 2. Ueber den Zauberglauben der letzten vier Jahrhunderte, von dem zweiten Ge⸗ neral⸗Secretair der Geſellſchaft Hrn. Hofrath Scholtz. 3. Ein Vergleich der Dresdner Ausſtellung und der hiefigen mit Angabe aller Grunde für die noch fortdauernden Vorzüge der erſtern, vom Praͤſes der Geſeuſchaft, Herrn Baron von Stein. 8 . 2 V 4. Eine Charakteriſtik Berthollets mit vorzuͤglicher Wuͤrdigung feiner Ver⸗ 5 dienſte um die Naturwiſſenſchaft und mit ſteter Hinweiſung auf die Fortſchritte der Che— mie in Berthollets Lebenslaufe, vom Secretair der naturwiſſenſchaftlichen Section der Geſellſchaft, Hrn. Prof. Dr. Müller. 5. Eine Abhandlung über den Inſtinct, ebenfalls vom Hrn. Prof. Dr. Müller. 6. Ueber die Armenpflege der neueſten Zeit und uͤber das, was fuͤr die Pflege und für die Erziehung armer Kinder in Breslau geſchieht, vom Hrn. Hofrathe Dr. Ebers. 7. Ueber die Verhältniſſe der gegenwaͤrtigen Zeit zu der ſtaatswirthſchaftlichen Lage unſeres Vaterlandes und uͤber die Ausſichten, welche wir in dieſer Hinſicht haben duͤrfen, vom Secretair der oͤkonomiſchen Section, Hrn. Prof. Dr. Weber, und endlich ? 8. der heute von dem Director der naturwiſſenſchaftlichen Section, Hrn. Prof. Dr. Steffens, gehaltene Vortrag uͤber das Verhaͤltniß der irischen wi zu den menſchlichen. N Die naturwiſſenſchaftliche Section ER auch in biefem Jahre regel 9 Ver⸗ ſammlungen gehalten und die mannichfaltigſten und erfreulichſten Beweiſe ihrer Thaͤ⸗ tigkeit gegeben. Die in den Sitzungen dieſer Section gehaltenen Vortraͤge und vorge— nommenen Unterſuchungen ſind bereits in der letzten Verſammlung dieſer Section von dem Secretair derſelben, dem Herrn Prof. Dr. Müller, vorgetragen worden, und werden in Verbindung mit dem allgemeinen Berichte ſaͤmmtlichen Mitgliedern der Ge: ſellſchaft mitgetheilt werden. Die Errichtung der nun bald in Thätigkeit tretenden Gewerbsſchule iſt aus der Mitte dieſer Section hervorgegangen und alle gluͤcklichen Er- folge, welche dieſe hoͤchſt nuͤtzliche Anſtalt fuͤr die Hauptſtadt und die ganze Provinz haben wird, muͤſſen wir dem Eifer und der Bereitwilligkeit derjenigen Mitglieder die— ſer Section verdanken, welche die Verpflichtung uͤbernommen haben, an der genannten Gewerbsſchule Unterricht zu ertheilen. | Daß die Thaͤtigkeit dieſer Section auch hoͤhern Orts eine gerechte Anerkennung findet, beweiſet auch der Umſtand, daß Se. Excellenz der Herr Miniſter Freiherr von Altenſtein ſich veranlaßt gefunden hat, dieſer Section jaͤhrlich vierzig Reichsthaler zur Anſchaffung von Zeitſchriften, welche ſich auf ihre Zwecke beziehen, aus der Gene⸗ ral-Caſſe anzuweiſen. Die Witterungsbeobachtungen aus der ganzen Provinz ſind mit dem bisherigen Eifer geſammelt und die daruͤber eingegangenen Tabellen ſorgfaͤltig auf- bewahrt worden. Die Bulletins dieſer Section ſind wie im vorigen Jahre als außer⸗ ordentliche Beilagen der neuen Breslauer Zeitung erſchienen, wofuͤr wir ſowohl dem Herrn Redacteur, als auch dem Herrn Verleger dieſer Zeitung unſern herzlichſten Dank ſagen muͤſſen. Die botaniſche Section, welche ſeit dem 25ſten November als Filial⸗ verein der naturwiſſenſchaftlichen Section beſtanden hat, conſtituirte ſich am 22ften Nor vember vorigen Jahres und wurde als eine vollkommen und geſetzmaͤßig conſtituirte Section der ſchleſiſchen Geſellſchaft für vaterlaͤndiſche Cultur in der Praͤſidial-Confe⸗ 4 — 5 — renz am 19ten März foͤrmlich niert Die von dieſer Section im Laufe dieſes Jah⸗ res gehaltenen Verſammlungen ſind nicht weniger als achtzehn. Die in dieſen Sitzun⸗ gen gehaltenen Vortraͤge wird der Bericht vom Secretair dieſer Section, dem Herrn Prof. Dr. Henſchel enthalten, welcher zur Kenntniß der ſaͤmmtlichen Mitglieder ge: langen foll und dem; Merit über die Arbeiten; der naturwiſſenſchaftlichen Section fol⸗ en wird. Ze Die entomologiſche Geactian hat ſich ebenfals im Anfange dieſes Jahres vollkom⸗ men conſtituirt, und wurde auch in der Praͤſidial⸗Conferenz vom 19ten März als eine geſetzmaͤßig conſtituirte Section und als Filialverein der naturwiſſenſchaftlichen Section anerkannt, und zugleich der Herr Prof. Dr. Gravenhorſt als neugewaͤhlter Se— cretair dieſer Section beftätigt und als Mitglied des Praͤſidiums eingeführt, Dieſe ſchon fruͤher als Privatverein im Schooße der Geſellſchaft beſtehende Section hat in dieſem Jahre ſich ohne die geringſte Unterbrechung woͤchentlich einmal verſammelt und durch das Verzeichniß ihrer Arbeiten, welche der ausfuͤhrliche, der gedruckten Ueber⸗ ſicht unſerer Beſchaͤftigungen einzuverleibende Bericht näher darlegen wird, den deut⸗ lichſten Beweis ihrer Thaͤtigkeit gegeben. Von den Mitgliedern derſelben ſind im Laufe dieſes Jahres mehrere Zweige der ſchleſiſchen Entomologie bearbeitet, durch- gaͤngig aͤußerſt reichhaltig befunden, dabei ſehr viele ſeltene Inſecten, welche bei uns noch nicht das Buͤrgerrecht erworben hatten, in Schleſien geſammelt, und mehrere ganz neue Arten, ſelbſt ganz neue Gattungen entdeckt worden. Auch eine nicht geringe An⸗ zahl eigentlich naturgeſchichtlicher, groͤßtentheils neuer Beobachtungen uͤber Lebensart und Verwandlung dieſer Thiere, unter denen einige ſelbſt in oͤkonomiſcher und techno⸗ logiſcher Hinſicht Aufmerkſamkeit verdienen, find von ihnen angeſtellt worden, ſo, daß die Section hinlaͤnglich intereſſanten Stoff zur allgemeinen Mittheilung vorraͤthig hat, und im Laufe des kuͤnftigen Jahres eine Auswahl ihrer Abhandlungen und Notizen im Drucke herauszugeben denkt. Mehrere dieſer Abhandlungen werden mit Abbildungen verbunden ſeyn und eine ſehr ſinnreiche Erfindung des Hrn. Profeſſors Schilling mit 1 Hülfe des Lampen⸗Mikroſkops das Bild von Gegenſtaͤnden in beliebiger Vergrößerung auf eine Flaͤche zu werfen, wo es ſogleich ganz bequem und naturgetreu, ſelbſt von un⸗ geuͤbteren Haͤnden, nachgezeichnet werden kann, wird ſehr in Bars keNleg im Abbil⸗ den naturhiſtoriſcher Gegenſtaͤnde beitragen. Die entomologiſche Section hat bei ihrem Hinzutritte zur Geſellſchaft ſchon eine bedeutende Buͤcherſammlung beſeſſen, damit nun die Geſellſchaft ſelbſt fuͤr den Fall ei⸗ ner Aufloͤſung dieſer Section das volle Eigenthumsrecht auf dieſe Sammlung erhalte, hat das Praͤſidium beſchloſſen, fuͤr jetzt einen Beitrag von 20. Kthlr. zur Vermehrung dieſer Bibliothek zu bezahlen, ſich aber vorbehalten, ſpaͤter und in kuͤnftigen aͤhnlichen Fällen nur pro Kata von vier Mitgliedern beizutreten. Dieſe Buͤcherſammlung iſt ſehr anſehnlich vermehrt worden „wie der darüber ne ges nn er. naher breche weiſen wird. N > Die mediciniſche Section hat im Laufe dieſes Jahres zwölf Verſammlungen ge⸗ halten, worin eine bedeutende Anzahl von Abhandlungen und muͤndlichen Mittheilungen zum Vortrage gekommen iſt, doch hat ſich der Stoff der gemeinſchaftlichen Unterhaltung und Belehrung noch nicht in dem Maße gehäuft, daß oͤftere Verſammlungen ſtatt fin⸗ den koͤnnten. Wir hegen noch immer die erfreuliche Hoffnung, daß ein reger und all⸗ ſeitiger Eifer dieſer einzigen ärztlichen Geſellſchaft Schleſiens zu einem innigen wiſſen⸗ ſchaftlichen und geſelligen Vereine des geſammten Medicinal⸗Perſonals der Provinz und unſerer Stadt beitragen werde. Die nähere Ueberſicht über die einzelnen Ver⸗ handlungen dieſes Vereins wird durch einen Specialbericht des Secretairs dieſer Sec⸗ tion, des Herrn Prof. Dr. Lichtenftädt, zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden. Die paͤdagogiſche Section hat im Laufe dieſes Jahres gar keine Verſammlung ge⸗ halten, daher auch kein Bericht daruͤber erſtattet werden kann. ö Der von dem Secretair der oͤkonomiſchen Section, Hrn. Profeſſor Dr. Weber, 5 Bericht über die diesjährige Thaͤtigkeit des genannten Vereins lautet woͤrtlich: SE ! nn Die ökonomiſche Section hat auch dieſes Jahr ihre Sitzungen regelmäßig, im Ganzen 9, abgehalten, und es hat nicht an eingeſandten, oder ſonſt von den Herren Mitgliedern und beſonders von dem Secretaͤr der Section beigebrachten, ſehr inter⸗ eſſanten oͤkonomiſchen Notizen und Berichten, vorgezeigten oͤkonomiſchen Modellen, Naturalien und Buͤchern (von denen auch einige, namentlich die Schriften der oͤkono⸗ miſchen Geſellſchaft im Koͤnigreich Sachſen und die Verhandlungen des Garten Vers eins in Berlin als Geſchenke regelmäßig eingehen), deſto mehr aber an Beſuchern der Verſammlungen gefehlt, die ſich fuͤr dieſelben intereſſirt haͤtten, indem außer den zwei Sitzungen in den beiden Wollmaͤrkten, faſt alle nur von ſehr Wenigen, und einige ſo⸗ gar nur von 2 Mitgliedern beſucht waren: daher denn auch in der letztern Sitzung be⸗ ſchloſſen worden, außer den zwei Wollmarktsverſammlungen, nur alle zwei Monate i eine, und im eigentlichen Sommer gar keine Sitzung kuͤnftig abzuhalten. 8 Ueber die einzelnen, in den Sitzungen vorgekommenen Gegenſtaͤnde und Ver⸗ ſammlungen geben theils die davon in den Schleſiſchen Provinzial: Blättern mitge⸗ theilten Berichte, theils die Auszuͤge daraus, die ſich in dem, von dem Secretair der Section und dem Herrn Cammerrath Plathner herausgegebenen, Neuen Jahrbuch der Landwirthſchaft B. IV. St. L u. 3. finden, nähern Ausweis. Von vorgezeigten Modellen (der Univerſitaͤts⸗Modell⸗Sammlung gehoͤrig) wa⸗ ren die wichtigſtenn f | e BR 1517 1) Die Zenkerſche Saͤemaſchine aus Dresden. Ba! I 2) Eine runde Schaafraufe, und eine zur Heu⸗ und zur Stroh - Fütterung beſon⸗ dcdeers einzurichtende Schaafraufe, vom Herrn Juſtizrath von Vitzthum. 5 3) Der Gerſtneriſche Flachsbrech- und Bearbeitungs- Apparat. 4) Die Horſowitzer Schaafſcheere (in Natura). FEùm n 9. 5) Der Schwerziſche Brobenpflag;, aus Hohenheim, tg 6) Ein Meklenburgiſches Familienhaus i in runder Bauart. Von Naturalien und dergl., die vorgelegt wurden, zeichnen wir, außer hen intereffanten Mergel- und Wollproben, nur ein getrocknetes Exemplar des Canadiſchen Reiſes, Zizania aquatica, s. palustris, und eine Probe feines nahrhaften Saa⸗ mens, dann die Proben von, hier in Schleſien, auf eine hoͤchſt einfache und vortheil⸗ hafte Weiſe, aus Runkeln bereiteten Rohſyrup, und weißen und gelben Farin, und endlich die Proben von, aus Schleſiſchem chromfaurem Eiſen in den Niederlanden aus⸗ gezogenen, chromſaurem Kali, und daraus, mit einigen Zuſaͤtzen noch, verfertigten, ſchoͤnen gelben und grünen Farben, ingleichen die Raupen der jetzt fo ſchaͤdlichen Pha- laena acrotis segetum, und die von ihnen angefreſſenen Kartoffeln aus. Ueber die diesjaͤhrigen Arbeiten der hiſtoriſchen Section hat der Secretair def Re ben, Herr Conſiſtorial⸗Rath Menzel folgenden Bericht mitgetheilt: | Im Jahre 1826 find in den Verſammlungen der hiſtoriſchen Section der 8 5 ſichen Geſellſchaft folgende Vortraͤge gehalten worden: Am 19ten Februar. Ueber das Magdeburgiſche Recht in Schleſen, vom Haun Prof. Gaupp. Am 2ifen März. Geſchichte der Burg Kynsberg im Schlei erthale, vom Herrn Hofrath Dr. Zemplin. Am 8ten April. Ueber die Grundſaͤtze, nach welchen die alteſte Sagengeſchichte der : Voͤlker zu behandeln iſt, mit beſonderer Hinſicht auf die alten Voͤlker des ſuͤdlichen Afiens, ihre aͤlteſten Wohnſiße, Sprachen er Religionen, vom Herrn Prof. Rhode. 7 Am 25ſten Mai. Mittheilungen uͤber ein Landbuch des Fürſtenthums Breslau aus den Zeiten Karls IV. (1353) nebſt andern Nachrichten auß N Zeit, vom Herrn Prof. Stenzel. Am Sten Ockober. Geſchichtliche Ueberſi cht des Jahrzehnds von 1815 bis 1825, vom f Secretair der Section, Hrn. C. Rath Menzel. Einige Nachrichten uͤber den Verfaſſer der Frankenſteinſchen Chronik, Martin Koblitz, nebſt Erlaͤuterung einiger ſchwierigen Ausdrücke Per Chronik, vom Herrn Prof. Dr. Kuniſch. Am 16ten November. Ueber die Schicksale der fruͤhern Don bibliothek; in Breslau, von demſelben. u: Alle dieſe Vorträge 1 zu mehrfachen Erörterungen und Unterhalkungen An⸗ laß. Es iſt zu hoffen, daß auf dieſem Wege der Sinn fuͤr e 1 ER | Mittheilungen immer mehr Anregung erhalten werde. 8 N a a Herr Prof. Dr. Buͤſching hat als Secretair der Section für Alterthum und Kunſt über die diesjährigen Leiſtungen dieſes Vereins folgenden Bericht mitgetheilt: Die Section fuͤr Kunſt und Alterthum iſt ganz in dem Gange geblieben, den ſie nun ſchon ſeit Jahren eingeſchlagen hatte, auf moͤglichſte Ausſchmuͤckung ihrer jährli- chen Kunſtausſtellungen zu wirken und in ihren Sitzungen ſich dasjenige mitzutheilen, was einem jeden Mitgliede im Fache der Kunſt und des Alterthums Merkwuͤrdiges und Bedeutendes vorgekommen. Es ſind zu . Zwecke 10 Verſammlungen gehalten worden. Mit Bezug auf den vorjaͤhrigen Bericht hat die Section die Freud, anzuzeigen, daß ſie gleich im Stande war, dem von Rom aus ſo dringend empfohlenen Bildhauer Freitag aus ihrer Kaffe 100 Rthlr. zu ſenden, wofuͤr derſelbe das Modell ſeines die Tauben traͤnkenden Amor ſchickte, welches in der diesjaͤhrigen Ausſtellung vorgezeigt worden iſt. Ueberaus erfreulich aber iſt es fuͤr die Section, oͤffentlich dankbar anzu⸗ erkennen, daß ein hochlöblicher Breslauer Magiſtrat und die Herren Stadtverordneten auf die Verwendung der Section ſogleich die Guͤte hatten, dem Bildhauer Freitag ein Stipendium von 100 Kthlr. auf drei Jahre auszuſetzen. Mögen das Bemühen und die Fortſchritte des j jungen Mannes dieſe Gunſt reichlich belohnen. Weniger gluͤck⸗ lich war die Verwendung unſeres Vereins für dieſen jungen Künftler, bei dem Ber: liner Kunſt⸗Verein der Kunſtfreunde des Preußiſchen Staates, indem auf die fo’ aͤußerſt vortheilhaften Empfehlungen bewaͤhrter Maͤnner, die mit uͤberſendet worden waren, der Section nur privatim und nebenbei geantwortet wurde, man wuͤrde ſich näher nach dem Kuͤnſtler erkundigen und ihm dann . geben, woruͤber noch nichts weiter verlautet hat. Im Anfange dieſes Jahres uch Re oh ein anderer Künſtler, 915 Schleſien gebuͤrtig, der ſich auch jetzt in Rom befindet, Anton Temmel, der Section durch Ueberſendung eines großen Bildes nach Guido Reni bekannt, und es gereichte der Section zum Vergnuͤgen, daſſelbe kaufen zu koͤnnen. Aehnliche Unterſtuͤtzungen werden hoffentlich im Jahre 1827 andern jungen Kuͤnſtlern zu gewaͤhren ſein, wenn auch gleich die Einnahmen der Section nicht fo geweſen find, wie fie gewuͤnſcht hat, und wie ſie glaubte, durch fruͤhere Jahre verwoͤhnt, ſie machen zu koͤnnen. Der Stand der Angelegenheiten der Section nach der Kunſtausſtellung des Jah⸗ res 1826 wird eine beiliegende Ueberſicht erlaͤutert, deren Reſultate ergeben, daß die Section an eiſernem Beſtande und an Sachwerthe 2514 Rthlr. beſitzt und nach einer Verwendung von 1111 zur Foͤrderung ihrer Zwecke und zur Uuterſtuͤtzung der Kuͤnſtler noch einen baaren Beſtand von 193 Rthlr. 17 ſgr. A pf. übrig behalten haet. 7 — 9 — - I. Stand der Kaſſe nnd der Ausſtellung 1825 bis zum Anfange der Ausſtellung 1826. Einnahme 1. Zinfen von 310 Rthle. von Oſtern 1825 bis Oſtern 1826 13 Kthlr. 28 jet. 6 pf. 2. Zinſen von 700 Rthlr. Staatsſchuldſcheinen Sul) 1825 bis Januar 1826. 5 E Zinſen von 1000 Rthlr. von Januar 1826 bis zul 1826 20 4. Für 317 Looſe a 1 Rthlr. . N ; 5. Gewinn eines Praͤmienſcheinrn? ie 4 1 8 gabe 1. Auslagen für Poſtgeld und andere Kleinigkeiten 2. An Robert Freitag fuͤr ſeinen Amor ; \ 3. Fracht einer Kiſte von Rom mit diefen Gipsabgüffen 14 817 86 nun un 5 u nun u — — — — va u 451 Rthlr. 3 ſgr. 6 pf. 4. Zum eiſernen Fonds von dem Gewinne auf den Praͤ⸗ mienſchein und dem Ertrage der Looſe angekauft 300 Rthlr. Staatsſchuldſcheine zu dem Preiſe von 8 Mehr perausgabt bei der vorjaͤhrigen Ausſtellung und deshalb noch in Abrechnung zu a A Ausſtellung 1826. l. Eiſerner Veſtand und Sochenwerth. 1. In Papieren eiſerner Beſtand 1 in Staatsſchuldſcheinen or 2) in Banfgerechtigfeiten R 2. Werth früher erkaufter und noch nicht verlooſeter Sa⸗ chen (die in Abrechnung geſtellt, welche jetzt zur 9 Kthlr. 17 1 5 261 ĩũ„ 6 13338 18 3 5 4411 Rthlr. 6 ſgr. 2 pf. Pati waren 1 baater Beſtand 39 Kehle, 27 ſgr. 4 pf. beim Anfange der 1000 Kthlr. 310 Verlooſung gebracht ſind, und daher unter III. in Einnahme durch Verkauf Summe der Looſe geſtellt werden müſſen) 1 5 ; ; N — 1204 2514 — * — - — 2 2 2 En — 10 — III. Einnahme waͤhrend der Ausſtellung 1826. 8 Einnahme bei der Kunſtausſtellung vom Eintrittsgeld A und dem Verkauf der Verzeichniſſe . „„das IHM, 10 ſgr. 6 pf. 2. Bei der Ausſpielung Einnahme von verkauften Looſen 447 = — — - 5 nicht TATEN wurden vernichtet) f | | 4209 h 10 885 6 wer Geſammt⸗Beſtand und Einnahme der Kunſt⸗ Kaſſe. In I. berechnet als baar vorhanden „„ ll 27 fgr. 4 pf. In II. berechnet eiſerner Beſtand und Sahenwert 2514 — — In III. berechnet neue Einnahme er ; : 12205 10% 2 3819 Rthlr. 7 ſgr. 10 pf. Zieht man davon den e der unter u. Seren Be a ab, mit + + 1 2 3%; 2514 e ſo blieben blos die S unter I und III. 195 1305 SB: 7 far. 10 pf. zur diesjaͤhrigen Verwendung. N Dieſe wurden in den Sitzungen am 18ten und äfen 3 Jun von der Section DB verwendet: „„ Zur jahrlichen Miethe des Geſelſchaftsraums 5 „ . f = der Einnahme der Ausſtellung zugeſchoſſen, mit 160 1 5 20 ſgr. — pf. 2. Ausgaben der Ausſtellung, Aufſicht, Druckkoſten IE des Verzeichniſſes u. ſ. w. 268 „ 3. Zum eiſernen Beſtande wurde ein Stateful ee e, ie ſchein erkauft von 100 Rthlr. fuͤr. d da 4. An Sachen wurden angekauft: a) Berggegend mit altem Burgg e maͤuer (No. 70) 40 Rthlr. b) Fortuna nach Guido Reni vonn e eie un Temmel (No. 9 fa ai C) Maria nach Gemigniani von Bräl e lein v. Winkel (No. 102) 80 d) Zum Ankauf der Eieitcifiemafgine e zugeſchoſſen (No. 120) los 600 80 ame a Sofelauten (No. 7525 80 F F berg ‚922 Rthlr. 20 far. 6 pf. ET RN * 1 4 0 9 9 x f 7 N \ a . 11 — | ya 150 0 uocbertrag 922 Rihlr. 20 5 6 pf. na 5 5 Ein „ Sich (No. 134 5 5 25 Rthlr. 8) Schweizerlandſchaft von Kunkler (No. 172) + n I 50 7 h) Desgl. (No. 173) >: 2,90% = i) Viehſtuͤck nach du Jardin, von gesch 5 ner (No. 184) 315 f k) Das Wiener Ebernladengädched von f ß N... 80: > fon 1) Plan der Stadt Breslau 9 = m) An den Candidaten der Philol. 5 Kuͤnzel zum Geſchenk "ee LO Eee ek Arnd „alu 1111 Nthle. 20 ſgr. 6 pf. Zur Verwendung waren vorhanden 1305 rthlr. 7 jgr 10 Die ee Würden i e 726 = bleiben noch baar übrig 193 Rthlr. 17 gr, 4 pf. 8 1 Praͤſidium hat auch in dieſem Jahre ſich redlich bemüht, das Vertrauen der Geſelſchaft zu verdienen, und die aͤußern Verhältniffe des geſammten Vereins in der gewoͤhnten Ordnung zu erhalten. Es wurden acht Conferenzen gehalten, worin ſo⸗ wohl die oͤkonomiſchen Angelegenheiten der Geſellſchaft, als auch alle nicht in das rein wiſſenſchaftliche Streben der verſchiedenen Sectionen eingreifenden Gegenſtaͤnde bera- then wurden. Es wird den verehrten Mitgliedern wichtig ſeyn, zu erfahren, daß der Mieths⸗ Contract fuͤr unſer Local mit den Herren Kaufmannsaͤlteſten auf drei Jahre erneuert iſt, und daß das Praͤſidium aus Gruͤnden, die aus unſerm Finanzzuſtande hervorgingen, auf die Verminderung der Miethe angetragen hat, und daß die Herren Kaufmanns⸗Aelteſten nach einigen Verhandlungen ſich bewogen gefunden haben, aus beſonderer Ruͤckſicht für die loͤblichen Zwecke unſerer Geſellſchaft jahrlich Einhundert Reichsthaler zu erlaſſen und ſo den ganzen jaͤhrlichen Miethsbetrag von ſiebenhundert auf ſechshundert Reichsthaler herabzuſetzen. Auf den Antrag der naturwiſſenſchaftli⸗ chen und mediciniſchen Section hat ſich das Praͤſidium veranlaßt gefunden, die Anſchaf⸗ fung der ſchoͤnen Elektriſirmaſchine vom Herrn Rendanten Hoffmann mit dem ganzen phyſikaliſch-mediciniſchen Apparat für die Geſellſchaft zu fördern u dann dieſen Appa⸗ rat fuͤr Kranke, welchen die Anwendung der Elektricitaͤt durch anche Vorſchrift ver⸗ ordnet iſt, in eine ſegenreiche Wirkſamkeit treten zu laſſen. 8 N Zu dieſem Behufe wurde, um die Caſſe der Geſellſchaft zu cen eine Samm⸗ lung zuerſt unter den Mitgliedern des Praͤſidiums, dann unter mehreren verehrten Mitgliedern der Geſellſchaft veranſtaltet, und ſo die Haͤlfte der Kaufsſumme (gaͤmlich 5 2 * b ; 9 — 12 — Einhudert Reichsthaler zuſammengebracht. Die Section fuͤr Kunſt und Alterthum übernahm theils des allgemein anerkannten Werthes wegen, welchen dieſe Elektriſirma⸗ ſchine als Kunſtwerk hat, theils des Zweckes wegen, den wir damit beabſichtigen, die andern Einhundert Reichsthaler, wofuͤr ihr unſer Reer Dank gebührt. 8 Der Zuſtand der Caſſe iſt folgender: b 1. Fuͤr die allgemeine Geſellſchoft . a) in Pfandbriefen . ; 2100 Kehle, — ſgr. — pf. | b) in Courant a0, 338 dl 5 f | 2438 1 5 2. Für die Kunſtſection: a) in Staatsſchuldſcheinen 1100 b) in Bresl. Bankgerechtigkeiten 310 c) baar in Courant 5 210 NR m NM W N n [el 3. Dato 4 Wochen einzucafjirende Bei- träge von Johanni bis Weihnachten a 1826 laut a . 6; — r Summa 4695 Rthle. 27 ſgr. 6 pf. Im Laufe dieſes Jahres fi ſind vierzehn ch und ein auswaͤrtiges Mitglied hinzugetreten. i 5 Es find: A. Als wirkliche einheimifche: 1. Hen Profeſſor Dr. Barkow. ö 2. Regiments-Arzt Dr. Betſchler., nr 3. — Dr. med. Deckart. 5 4. — Juſtiz⸗Commiſiionsrath Gelineck. 2 5. — Cand. philos. Gloger. 6. — Dr med. Göppert, g 7. — Artillerie⸗Lieutenant Hoffmann. 8. — Dr. phil. Kuniſch. 1 8 9. — Kaufmann Milde jun. Be, 10. — Dr. phil. Runge. 11. — Carl Schall. . 12. — Dr. phil. Scholtz. 13. — Lehrer Tuͤrkheim. Be 14. — Kaufmann Wentzel. 5 EN) N SR Als wirkliches auswärtiges Mitglied: 1. * ag” 48 ö a Herr Rittmeifter von Schulſe. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 2. 4. 5. 5 = "des den Tod 85 2. Herr Geh. Ober⸗Regierungsrath 1 in Berlin, — Graf Bu cquoi in Prag. — Cabinetsrath Heyer in Dresden. — von Quandt in Dresden. Sr. Excellenz Herr Graf von Ste süberg in Prag. Herr Geh. Ober-Regierungsrath Dr. Süv ern in Berlin. 8 Zu correſpondirenden Mitgliedern: 9 Prof. Dr. Guſtav Biſchoff in Bonn. Prof. Guͤnzel in Groß⸗ Glogau. = Baron von Kottwitz 1 5 Walddorf bei Neiße. — Lauer in Bruͤnn. — Alexander von Lengerke auf Wieſch t bei Wismar. — Prof. Pohl in Leipzig. | A — Prof. Schubert in Groß-Glogau. die Geſellſchaft im Laufe dieſes Jahres e Mitglieder: A. Wirkliche einheimiſche: Herr Muſiklehrer Flemming. — Jauſtizrath Baron von Glaubitz. — Geh. Rath Baron von Loeben. — Commiſſions rath Schreiber. B. Wirkliche auswärtige: Herr Amtsrath Lucas auf Borkau bei Groß⸗ a — Bau ⸗Inſpector Maletius in Schweidnid. — Staatsrath von Rhediger auf Strieſe. 0 C. Ehrenmitglieder: Herr Geh. Med. Rath. Prof. Dr. Berends. — Rector und Prof. Dr. Manſo. u: Was an Geſchenken die Geſellſchaft im Laufe dieſes Jahres erhielt, wird in dem gedruckten Berichte ein vollftändiges Berzeichniß zur allgemeinen Kenntniß bringen. Die jetzt wieder zunehmende Theilnahme an dem gemeinſamen Wirken unſeres Vereins und die hier erneuerte rege Thaͤtigkeit, begründen die ſichere Hoffnung für das Gedeihen unferer Geſellſchaft, welche die Buͤrgſchaft ihrer Fortdauer in der Nuͤtz⸗ lichkeit ihrer Zwecke und in dem guten und keöſkigen Willen ihrer Mitglieder fand und g ferner finden wird. | Ser seins der im Jahre 1826 an die Bibliothek und das Muſeum der Schleſiſchen Sick für vater⸗ laͤndiſche Cultur e Geſchenke. A. a die wiskiothel 0 Buͤcher. Von dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preußiſchen Staaten: 1. 2. 3. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den i Koͤnigl. Preußiſchen Staaten. Ate, Ste und 6te Lieferung. Von dem Kunft- und Handwerks-Verein in Altenburg: | Anzeige der, vom Kunſt- und Handwerks- Verein in Altenburg errichteten Kunſt⸗ und Handwerksſchule. = v 5. Verzeichniß der Mitglieder des Kunſt⸗ und Handwerks- Vereins im Herzogthum Altenburg am 8ten Stiftungsfeſte den Iten Februar 1826. 6. Das Ste Jahr des Kunſt- und Handwerks- Vereins zu N Jahresbericht vom Aten Februar 1825 bis dahin 1826. a Von der oͤkonomiſchen Geſellſchaft im Koͤnigreiche Sachſen: | 7. 8. Schriften und Verhandlungen der Brendan je Geſellſchaft im gun, ö Sachſen. 14te und 15te Lieferung. Von dem Thuͤringiſch-Saͤchſiſchen Verein: . Erſter Jahres⸗Bericht uͤber die Verhandlungen des Thuͤringiſch⸗ eto Ver⸗ eins zur Erforſchung des vaterlaͤndiſchen Alterthums. Ne) 10. Fr. 12. 13. 14. en N Vom Herrn Dr. Med. Breßler: n Generis Asparagi historia naturalis atque medica. Dissertatio inau- guralis botanico - medica, quam etc. publice defendet Mauritius HpBrelsler, Silesius. Berolini 1826. Vom Herrn Profeſſor Dr. Buͤſching: Namenverzeichniß der Mitglieder des Vereins der Kunſtfreunde i im Breiten Staate, am 10ten Februar 1826. Vom Herrn Profeſſor und Aſtronomen David in Prag: Urſachen und Vorſchriften, warum und wie die Witterungs- Beobachtungen anzuſtellen find; entworfen vom ae Tre und Aſtronomen Aloys David. Prag 1817. 5 Vom Herrn Hofrath Dr. Med. Ebers. e Ruͤckerinnerungen an das Krankenhoſpital zu Allerheiligen ꝛc., von Dr. Johann Jakob Heinrich Ebers, Koͤnigl. ee Hofrathe und ordentlichem Arzte des Hoſpitals. Vom Herrn Medicinal⸗ Rath, Profeſſor Dr. Hancke; . ueber den heißen und kalten Brand im Allgemeinen und über das Empyrheuma, als Mittel wider den letztern insbeſondere. Einladungs⸗ Programm zu der, an der hieſigen Königlichen chirurgiſchen Lehr⸗ 5 16. 17. 18. 19. anſtalt, den ten September 1826 ꝛc. zu haltenden öffentlichen Pruͤfung; vom Dr. W. Hancke, Koͤnigl. Preußiſchem Medicinal- Rath ꝛc. Vom Herrn Geheimen-Hofrath und Profeſſor Dr. Harleß: Die en ſaliniſchen und eiſenhaltigen Geſundbrunnen im Großherzog⸗ thum Niederrhein ꝛc., von Dr. C. F. Harleß, Ritter, Koͤnigl. Preußiſchem Geheimen Hofrat) und Profeſſor. Hamm. 1826. Vom Herrn Cuſtos Dr. Hoffmann: Fragment uit het verlooren geraakte Gedeelte der IV partie ı van Jakob van Maerlantes Spiegel Hist. Medgedeeld door Dr. H. Hoff- mann van Fallersleben te Breslau. Statiſtiſch⸗Topographiſche Beſchreibung der Kurmark Brandenburg. Berlin. „1288. Zee 8 Physica curiosa auc tore P. Gaspare Schotto. Societatis Jesu. 1 Vom Herrn Privat Gelehrten Jurrende: Jurrende's vaterlaͤndiſcher Pilger im Kaiſerſtaate Deferzeige, Für das Jahr 1826. 280 24. 25. 26. 2. 28. 29. 33. 34. 85. 36. — 16 — Vom Herrn Profeſſor Dr. Kaſtner: 21. 22. 23. Archiv fuͤr die geſammte Naturlehre, in Verbindung mit mehrere Gelehrten herausgegeben von Dr. K. W. G. Kaſtner. Band J. Heft 1 bis 4. Nürnberg, 1824. Vom Herrn Dr. Kretſchmar: 8 Zeitſchrift fuͤr die geſammte Meteorologie. Band J. Nr. 18 bis 20. Vom Herrn Regierungs-Mechanikus Klingert: Anzeige eines neuerfundenen Werkzeuges zum e der Zaͤhne in Zahnſtau⸗ gen und Cylinderroͤhren. Vom Herrn Secretair Lauer: Skizzirte Darſtellung der Verhandlungen uͤber en und Wollweſen, welche bei der Verſammlung des Maͤhriſch-Schleſiſchen Schaaf: Züchter: Seren in Brünn am 16ten und 17ten Mai 1825. 15 gefunden. Von J. C. Lauer ꝛc. Bruͤnn. 1826. Von Ebendemfelben: : Beſchreibung und Abbildung einer neuen und einfachen Dresch ühhe. im Jahr 1823 vom Herrn Dr. Phil. M. Stecker erfunden. Lemberg. 1826. Vom Herrn Alexander von Lengerke: Landwirthſchaftliche Reife durch Meklenburg im Spaͤt-Sommer und Herbst 1825. Von Alexander von Lengerke. Roſtock und Schwerin. 1826. Vom Herrn Diakonus Neumann in Goͤrlitz: 30. 31. 32. Neues Lanſitziſches Magazin. Aten Bandes tes, Ztes und 4tes Heft, und öten Bandes 1ſtes Heft. Vom Herrn Profeſſor Pohl: Beitraͤge zur neueſten Geſchichte der Landwirthſchaft, von Friedrich ig Ztes Bändchen, Vom Herrn A. L. Rambach: f Plan zur Bildung eines allgemeinen Entſchaͤdigungs⸗ und unterſtüzungs⸗ Fonds durch Subſcription. Von A. L. Rambach. Breslau. 1826. Vom Herrn Kriegs- Rath Baron von Reiſewitz: Preußisches Adels⸗-Archiv, hiſtoriſchen, ſtatiſtiſchen und geenben Inhalts, in zwangloſen Lieferungen herausgegeben. Erſter Theil. Von Ebendemſelben: 1 Allgemeiner Anzeiger der Sicherheits. Bürforge für den Dreufifgen Staat. Nr. 1. 2. 3 — 17 rs | Von Ebendemfelben: ae | | 37. Die ehemaligen Beamten des abgetretenen Theils von Pohlen, ihre Zahl, Ge ſchichte, Lage und Rechte. Geſchildert von einem ihrer e ꝛc Von Ebendemſelben: 38. 39. 40. 41. 42. Allgemeines Polizey⸗ Archiv für Preußen. Jahrgang 1817 \ bis 1821. a | Von Ebendemfelben: 43. Anleitung zur Darſtellung militaͤriſcher Mandeuvres mit dem Apparat des Kriegs: Spieles. Von B. von Reiſewitz. Berlin. 1824. Von Ebendemſelben: N x 44. 45. Repertorium der Europaͤiſchen Paß⸗ Geſetze. Tom. I. II. Berlin. 1824. e Von Ebendemſelben: 46. Abendblatt von 1810 an. Vom Herrn Candidaten Schober: , De M. Porcio Catone Censorio oratore dissertatio. | Vom Herrn Mahler Schmeidler: 48. 49. Universitati litterariae Viadrinae post tria secula gloriosa peracta Francofurto - Wratislaviam translatae et cum Leopoldina sorore duobus saeculis minore feliciter junctae die novae sedis ineundae solemni XIV. Calend. Novbr. 1811, ut benevoli animi, quae Vra- tislavia antiqua musarum nutrix en hospitem salutat, do- cumentum extet, et gratulationis causa Joannes Augustus Barth, Typographus. Zwei Exemplare. Von Ebendemſelben: 50. Pacis annis 1814 et 1815 foederatis armis restitutae monumentum or- bis terrarum de fortuna reduce gaudia gentium linguis interpre- tans Principibus piis felicibus Augustis populisque victoribus, li- beratoribus, liberatis, dicatum. 3 Joanne Augusto Barth. Vratislaviae. i Vom Herrn General- gandſchafts⸗ Repraͤſentanten Baron von Stein: 1. 52. „ der Farbekunſt, aus dem Franzoͤſiſchen des Herrn Berthollet ꝛc. 1 Mit Anmerkungen von J. 8 A. Goͤttling „Prof. zu Jena. Zwei Theile. Jena. 1792. 8 1 Vom Herrn Dr. Med Schellhaß: 53. Cito, tuto et jucunde curandum est. (Hippocrates.) Tentamen accu- ratioris contemplationis et explicationis horum dictorum, in me- — 54. 55. 56. 57. 58. moriam Jubilaei semisecularis medici practici veterani etc. per- solvit Dr. C. Gottlob Sale hee med. practicus, Vratislaviensis. Vratislaviae. 1826. Noch ſind folgende Werke an die naturwiſſenſchaftliche Section eingeſandt worden: Von der Kaiſerl. Koͤnigl. Maͤhriſch-Schleſiſchen Geſellſchaft zur Be: förderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brünn: Mittheilungen dieſer Geſellſchaft, Jahrgang 1825. 5 Vom Herrn Miniſter von Goethe, Excellenz: Meteorologiſche Beobachtungen der Großherzoglich Saͤchſiſch— Weg ch Ei: ſenachiſchen Anftalten für Witterungskunde. Vom Herrn Engel in Reichenbach: Beſchreibung und Zeichnung einer, von demſelben nach eigner Idee ausgefuͤhrten Erdkugel. u Vom Herrn Ober-Medicinal-Rath von Froriep: Handwerker- und Kuͤnſtler-Fortſchritte und Muſter. Vom Herrn P. E. Morin (ancien Eleve de l’Ecole polytechni- que, Ingenieur des Ponts et Chaussees etc.): Projet d'une correspondance à établir pour l’avancement de la Meteoro- logie. Nevers. Juillet. 1826. Vom Herrn Dr. Phil. Scholtz: | De Figura guttae cadentis in aere resistente etc. Dissertatio. b) Zeichnungen. Vom Herrn Dr. Schmidt in Warmbrunn: Die Schnee- oder Rieſenkoppe, Zeichnung von Dr. Schmidt, dem Praͤſidio der Schleſiſchen Geſellſchaft fuͤr vaterlaͤndiſche Cultur gewidmet. Witterungsbeobachtungen. Herr Lehrer Blaſchke in Glatz. Profeſſor Feldt in Braunsberg. Kreis-Phyſikus Dr. Hofrichter in Pohlniſch⸗ Wartenberg. Canonicus, Profeſſor Jungnitz. Apotheker Lehmann in Creutzburg. Paſtor Leupold in Klein- e bei Zobten. Lorenz in Zapplau. e 8 El 08 — — 19 — 8. Herr Lehrer Marſchner in Gabelſcwerdt. 9. — Rektor Neumann in Loͤwenberg. 10. — Profeſſor Petzeld in Neiſſe. 11. — Markſcheider Rhode in Neurode. 12. — Dr. Schmidt in Warmbrunn. a 13. — Profeſſor Schramm in Leobſchuͤtz. 14. — Coffetier Siebenhaar auf der e 9 15. — Apotheker Tautz in Reinerz. B. An das Mu ſeum wurde eingeſandt: Vom Herrn Hofrath Dr. Med. Ebers: Geoglossum hirsutum; ein ſeltner, von dem Herrn Geber zuerſt in Schleſien entdeckter Pilz. Vom Herrn Lehrer Kelch: 5 Orobanche ramosa; zuerſt von demſelben in Schleſien entdeckt. | Vom Herrn Gymnaſial⸗ Lehrer Klopſch: Eine 2te Sammlung Schleſiſcher Tineen und einige andere ſeltene Schmetterlinge. Vom Herrn Deſtillateur Kudraß: Zwei merkwürdige, monftröfe Zitkonen. ee Vom Herrn Profeſſor Petzelt in Neiſſe: Arragonit bei Baumgarten gefunden. C. An Modellen. Von der Königlichen Hochloͤblichen Regierung zu Breslau: Die Chriſtianiſche Flachs⸗ . 1 Allgemeiner Bericht der Entomologiſchen Section. * Die Mitglioder des geg Vereins, welcher ſich in dieſem Jahre, mit Genehmigung des hochloͤblichen Praͤſidiums der vaterlaͤndiſchen Geſellſchaft, als eine beſondere Section der letztern conſtituirte, haben auch in dieſem Jahre ununterbrochen ihre regelmaͤßigen woͤchentlichen Zuſammenkuünfte gehalten, und durch den regen Eifer, der ſie alle fuͤr die Entomologie beſeelt, wie auch durch die mannigfachen Mittheilun⸗ gen des Entdeckten und Beobachteten, theils auf gegenſeitige Belehrung hingewirkt, theils aber auch von Neuem erfahren, wie reichhaltig und unerſchoͤpflich das Feld iſt, deſſen Bearbeitung ſie ſich gewidmet haben. Eine gedraͤngte Ueberſicht ihrer Arbeiten und Vorträge wird das Geſagte am einfachſten beweiſen. Um eine geordnete Ueberſicht, und damit zugleich eine leichtere Beurtheilung des von der entomologiſchen Section Geleiſteten zu geben, hat der unterzeichnete Berichter- ſtatter die einzelnen Vortraͤge unter beſtimmte Rubriken gebracht, welche genau den Klaſſen und Ordnungen entſprechen, in welche Latreille (im Regne animal von Cuvier) die Linneiſchen Inſecten zertheilt hat: N A. F555 Herr Schummel hielt einen Vortrag uͤber die giftigen Grace „ nacb; und Inſecten. 1 Beſonderes: 1. Aus der Klaſſe Crustacea. Herr Schilling zeigte die von ihm bis jetzt in Schleſien gefundenen Arten der A ſ⸗ fein (Oniscus L.) vor, und verband damit eine kritiſche Weberficht der Latreilleſchen en Claſſification dieſer Thiere und der ihnen verwandten Myriapoden CJulus und Sco- lopendra) aus der Klaſſe der Inſecten. | 2. Aus der Klaſſe der Arachnidea. Herr Schilling zeigte eine neue Milbenart, Acarus Xylocopae, vor, welche auf Xylocopa violacea lebt, und theilte deren Beſchreibung und Abbildung mit, 3. Aus der Klaſſe der Insect a. a. Aus der Ordnung Myriapoda. (iſt ſchon oben, unter Crustacea, angefuͤhrt). b. c. d. Aus den Ordnungen der Thysanura, Parasita und Suctoria, welche insgeſammt nur ſieben Gattungen enthalten, wurde nichts vorgetragen. e. Aus der Ordnung der Coleoptera. Herr Hartlieb unterhielt, in mehreren Verſammlungen, durch Vorzeigung der zahlreichen ſchleſiſchen Microptera (Staphylinus L.), indem er die Kennzeichen der Familien und Gattungen auseinanderſetzte, und noch auf verſchiedenes Andere, meh- rere Arten dieſer Kaͤfer betreffende, aufmerkſam machte, z. B. auf die Unterſcheidungs⸗ kennzeichen nach der Unterſeite der Deckfluͤgel, auf die aͤußere Verſchiedenheit des Maͤnnchens und Weibchens von Staph. hirtus u. ſ. w. — Derfelbe zeigte auch die ſchleſiſchen Arten der Gattungen Sitona, Tanymecus, Naupactus, Thylacites und Trachyphloeus vor, und machte auf die Unterſchiede zwiſchen Hydrophilus piceus und ein paar andern, ihm nahe verwandten, und bisher auch ſehr haͤufig mit ihm ver⸗ wechſelten Arten, aufmerkſam. 8 | | Herr Sauermann zeigte die ſchleſiſchen Hydrocanthari (Dyticus Fabr.) vor. Von den drei bis jetzt genannten Mitgliedern, wie auch von den Herren Schum: mel, Wimmer und Rendſchmidt, wurden außerdem ſehr viele ſeltene, in Schleſien ge⸗ fundene, Käfer vorgezeigt, unter andern: Omasus aterrimus, Agonum impres- sum, Pterostichus picimanus, Cossonus chloropus, Lycus aurora, Carabus nodulosus, aethiops und Preysleri, Platisma latibulum, Pterostichus tessu- latus, Elaphrus aureus, Bembidion iricolor und fasciculatum, Byrrhus orna- tus, Helops lanipes, Cassida sanguinolenta, Trox cadaverinus und perlatus, Silpha livida, Sitona dorsalis, Bembidion modestum, und mehrere ganz neue Arten, unter denen vorläufig Elater tibialis und Buprestis canescens und capillata beſtimmt wurden, | an u Herr Schilling trug eine terminologiſche Abhandlung vor, worin die Er Theile des Mittelleibes (thorax) näher auseinandergeſetzt und benannt wurden. 5 | Zur eigentlichen Naturgeſchichte der Kaͤfer wurden folgende Beitraͤge geliefert: Herr Jaͤnſch hat die Larve einer Art von Dorytomus abgebildet. Herr Schilling machte die Larve der Sibinia cana bekannt. ku Herr Schummel zeigte die Larve des Calosomai inquisitor vor. Herr Hartlieb erzaͤhlte die Verwandlungsgeſchichte einer Mycetophila, und zeigte das vollkommne Inſect, nebſt Puppe und deren Hülle vor. Die Herren Klopſch und Hoffmann zeigten mehrere Kaͤferlarven vor, welche ge— ſellſchaftlich in Weidenkaͤtzchen lebten; und Herr Hoffmann e außerdem mehrere Beiſpiele von Verheerungen durch Ptinus fur. Der Berichterſtatter zeigte die verſchiedenen Zuſtaͤnde . Puppe und voll⸗ kommnes Inſect) des Bruchus nucleorum, von n Exemplaren vor. f. Aus der es eier Herr Klopſch theilte Nachrichten mit über die Verheerungen der nike ken (Gryllus migratorius?) in Afrika, nach Rileys Erzaͤhlung. g. Aus der Ordnung der Hemiptera, Herr Schilling theilte die Beſchreibung der in Schleſien einheimiſchen Arten aus der Gattung Coreus mit, worunter vier neue Arten ſich befanden, C. marginellus, spinifrons, laticornis und granulatus. Aus Coreus crassicornis, capitatus, und ähnlichen, wurde eine neue Gattung, Rhopalus, gebildet. Herr Schilling zeigte auch Tingis humuli, bei Skarſine gefangen, vor; und unterhielt, zugleich mit Hrn. Schummel, die Verſammlung uͤber Pygolampis denticollis, welcher von beiden in Schleſien gefunden war. Herr Schummel theilte auch eine ſchoͤne Abbildung und Beſchreibung des Fal⸗ lenſchen Lygaeus thoracicus mit; und will den Reduvius Eur zu einer neuen Gattung, Ryparocoris, erheben. Herr Hartlieb zeigte Centrotus genistae, von ihm zuerſt bei Breslau auf s tium scoparium gefangen. Herr Schilling ſprach uͤber die Verfaͤrbung bes Lygaeus sylvestris . ſobald der⸗ ſelbe aufgeſteckt iſt; auch uͤber die Geſchlechtstheile einiger Wanzen; und zeigte Eier und Junge von Reduvius personatus vor. N Der Berichterſtatter zeigte den merkwuͤrdig gebildeten Centrotus elobularis aus Oſtindien vor, | x a VE a PN DE h. Aus der Ordnung der Neuroptera. Herr Schummel zeigte alle um Breslau geſammelte Arten der Gattung Agrion vor, und theilte eine ſchoͤne Abbildung und Beſchreibung einer neuen Art mit, die er Agrion bicolor nannte. — Derſelbe legte auch eine Monographie der ſchleſiſchen Ka⸗ meelhalsfliegen (Panorpa) mit Abbildungen vor. Herr Hartlieb zeigte eine merkwuͤrdige Ephemere mit vier Augen vor. 1. Aus der Ordnung der Hymenoptera. Herr Schilling zeigte die bei uns vorkommenden Arten der Gattung Dichroa vor, worunter ſich auch zwei neue befanden, D. cribrata und lanceolata. Derſelbe hielt einen Vortrag uͤber die ſchleſiſchen Arten der Gattung Nomada, und über die Einthei⸗ lung dieſer Gattung in Familien, wobei auch zwei neue Arten, Nomada unifasciata und subfasciata, vorgelegt wurden. Herr Schummel zeigte ſechs neue ſchleſſche Arten 5 Gattung Crabro vor, und theilte deren Befchreibung mit, Herr Hoffmann zeigte mehrere Schlupfweſpen e vor, die ſich aus den Larven von Noctua megacephala, Tinea e Papilio urticae und Car- dui u. ſ. w. entwickelt hatten. Herr Hartlieb zeigte Spinneneierneſter und vier Stuͤck von Pimpla oculatoria vor, welche letztern aus jenen hervorgekommen waren, nachdem ihre Larven die Spin⸗ neneier verzehrt hatten. Herr Schilling hielt Vorträge über die Geſchichte von Cynips Rosae und 8 Tops bedeguaris ; ferner uͤber die Säge der Blattweſpen (Tenthredo) und ihre Func⸗ tion; wie auch uͤber die von Ramdohr in der Kinnbackenwurzel gemuthmaßten Gehoͤr⸗ organe der Apis mellifica. Diefe Vorträge waren mit Demonſtrationen verbunden. Herr Schummel zeigte Anthophora rufiventris und die von derſelben ausge⸗ ſchnittenen Blaͤtter der Cornus mascula vor, und theilte Beobachtungen mit uͤber die Lebensweise der Kirbyſchen Anthophora leucomelaena. | Herr Müde trug Beobachtungen vor uͤber die Lebensweiſe eines Sphex (wahr⸗ ſcheinlich Sphex sabulosus). Der Berichterſtatter hielt einen Vortrag uͤber die in Panzers Fauna abgebildeten Schlupfweſpen (Ichneumones) und über, die Claſſificirung derſelben; reichte auch eine Monographia Ichneumonium cornutorum et calcaratorum, mit erlaͤuternden Abbildungen „handſchriftlich ein; zeigte die i in wilden Feigen lebenden, gemeinhin Cr, nips psenes genannten, kleinen Inſecten vor, die aber weder zu Cynips, noch zu Chalcis, noch zu Diplolepis gehören, ſondern eine befondere Gattung bilden, welche Blastophagus genannt wurde; die Art erhielt den Namen Blastoph. grössorum, weil u mit keiner Beſchreibung des eigentlichen Cynips psenes uͤbereinſtimmte. Die g „ a mit Abbildungen begleitete Monographie dieſer Gattung wurde ebenfalls handschriftlich: . eingereicht. k. Aus der Ordnung der Lepidoptera. FR Herr Klopſch zeigte mehrere ſelbſterzogene feltene Nachtſchmetterlinge vor, z. B. Noctua fulvago, spartii, tincta, vaccinii, und eine noch unbeſtimmte Geome- tra; ſprach uͤber die Identitaͤt von Papilio prorsa und levana; zeigte eine Reihe von Papilio malvarum vor, aus Raupen erzogen, die in einem hieſigen Stadtgarten ge— ſammelt waren; und beſchrieb die Huͤbnerſche Geometra cineraria nebſt ihrer Natur⸗ geſchichte. Herr Schilling ſprach uͤber die Aehnlichkeit der Saͤcke, worin die Raupen von Tinea vibicella und anatipennella Hübn leben, und theilte die Naturgeſchichte der erſtern und der Tinea spartiella Hübn. mit. 5 | | Die Herren Klopſch Hoffmann und Wimmer erzählten ihre Beobachtungen und Erfahrungen uͤber die Raupe der Noctua segetum, die in dieſem Jahre hin und wie⸗ der vielen Schaden an Kartoffeln gethan hat. 5 1. Aus der Ordnung der Rhipiptera iſt bis jetzt in Schleſien nichts entdeckt. am. Aus der Ordnung der Diptera. Außerdem daß Herr Schilling einige um Breslau gefundene Exemplare einer un⸗ beſtimmten flügellofen Art vorzeigte, hat ſich nur Herr Schummel mit dieſer Ordnung beſchaͤftigt. Er legte der Section eine ſehr reichhaltige Monographie der ſchleſiſchen Arten von Limnobia vor, ſprach noch beſonders über die Abaͤnderungen im Flügel- geaͤder dieſer Gattung, und zeigte an trocknen Exemplaren der Limnobia variabilis die merkwuͤrdige Erſcheinung, daß man an zwei Stellen queer durch den Thorax, wie durch zwei feine Kanaͤle, hindurchſehen kann. Als ſeltene Inſecten, die in Schleſien von ihm zuerſt gefangen waren, wurden Paragus tibialis, Sericomyia mussitans und Merodon viaticus von ihm vorgezeigt; auch Beſchreibung und Abbildung von: zwei neuen Arten, Syrphus hortensis und Rhipidia parumpunctata, und eine neue Gattung Hexamera, aus der Familie der Tipularien, mit einer einzigen, ebenfalls neuen, Art, H. arenicola, mitgetheilt. Ferner hielt Herr Schummel einen Vortrag über die Eintheilung der Gattung Tipula in Familien, und erzaͤhlte, wie das Weib⸗ chen der Empis tessellata, waͤhrend der Copula, eine große Ameiſe ausſog. N Nach dieſer mitgetheilten Ueberſicht nnfrer eigentlichen entomologiſchen Arbeiten und Unterhaltungen, darf es nicht unerwaͤhnt bleiben, daß Herr Schilling, mittelft einer einfachen, und doch ſehr zweckmaͤßigen, Vorrichtung am Lampenmikroskop, die a Bilder kleiner naturhiſtoriſcher Gegenſtaͤnde ſo auf eine horizontale Flaͤche (z. B. auf einen Papierbogen), in beliebiger Vergroͤßerung, fallen laͤßt, daß ſogleich, durch Nachziehung der Umriſſe, das Bild aufgenommen werden kann, wovon ſogleich befrie— digende Verſuche gemacht wurden. Die große Wichtigkeit dieſer Erfindung iſt einleuch⸗ tend, da andere ähnliche Erfindungen, die man in neuerer Zeit gemacht hat, einen un— gleich hoͤhern Koſtenaufwand erfordern. Unter den abgehandelten Gegenſtaͤnden find mehrere von hinlaͤnglich allgemeinem Intereſſe, daß die Section beſchloſſen hat, eine Auswahl ihrer Verhandlungen im Druck herauszugeben, welches hoffentlich im Laufe des Jahres 1827 ausgefuͤhrt wer⸗ den wird. f a Dankbar muͤſſen wir noch das Wohlwollen des hochloͤblichen Praͤſidiums dr va⸗ terländifchen Geſellſchaft gegen unſre Section anerkennen, und die Bereitwilligkeit, womit daſſelbe uns jaͤhrlich einen Zuſchuß von zwanzig Thalern aus der allgemeinen Caſſe, als Beihuͤlfe zum Ankauf entomologiſcher Werke angewieſen hat. Das beifol— gende Verzeichniß der in dieſem Jahre angeſchafften Buͤcher iſt der beſte Beweis fuͤr die zweckmaͤßige Verwendung ſowohl der aus der Geſellſchaftskaſſe bewilligten, als auch der von den Mitgliedern der Section eingezahlten Gelder. Außerdem daß der entomologiſche Verein, wie Eingangs dieſes Berichtes ſchon erwaͤhnt wurde, ſich zu einer beſondern Section conſtituirte, iſt in ſeiner Einrichtung keine bedeutende Veraͤnderung eingetreten. Breslau, den 18ten December 1826. Der Secretair der enkomolohifähen Section, J. L. C. Gravenhorſt. ch Verzeichniß der Werl, womit die Bücherſammlung der entomologiſchen Section | im Jahre 1826 bereichert worden iſt. I. I n Folio. Geſchichte der gemeinen Stubenfliege, von dem Verfaſſer des Neueſten aus dem Reiche der Pflanzen, mit 4 illum. Kupftaf., herausgegeben von J. C. Keller. Nuͤrnberg 1764. 1. In Tus tr ks. Revisio critica generis Ichneumonis specierum etc. Sectio 1. auctore Trentepohl. Kiliae 1825. Neuentdecktes Europaͤiſches Nacht-Pfauen-Auge, Saturnia caecigena. Bruͤnn | 1825. Abbildungen der Wanzen, mit Beſchreibungen „ von J. F. Wolff. 1 bees Heft. Analecta entomologica, auctore J. W. N Holmiae 1823. J. Swammerdamii Historia insectorum etc. cum figuris, ex belgica latinam fecit H. C.Henninius. Lugd. Batav. 1685. ; Entomologiſche Beobachtungen, Berichtigungen und a von J. C. Mikan u. ſ. w. Prag 1797. II.. Seta vo. Elementarbuch der Inſectenkunde u. ſ. w. von Capitain v. Mali inowsky. Qued⸗ linburg 1816. Mi Naturgeſchichte im Auszuge des Linneiſchen Syſtems u. ſ. w., von Eſper. Nuͤrn⸗ berg 1784. * \ — 27 — Beitraͤge zur Inſectengeſchichte von A. W. Knoch. Heft 1—3. Leipzig 1781 — 83. Neue Beitraͤge zur Inſectenkunde, mit Abbildungen, von A. W. Knoch. After Theil. Braunſchweig. Deutſchlands Fauna, in 0 nad der Natur, mit Beſchreibungen, von J. Sturm. Ste Abthei lung, 1—dter Bd. Nürnberg 1805 — 1824. Catalogue de la collection de e de M. le Baron Dejean. Paris 1821. Synonymia insectorum u. ſ. w., von C. J. Schönherr, After Bd. Eleu- therata, 1 — àter Theil. Skara 1817. WW dispositio methodica etc. auctore C. J. Schönherr. Lipsiae 1826. Coleoptera microptera Brunsvicensia etc. auctore J. L. C. Graven- horst. Brunsuigae 1802. | Monographia Coleopterorum micropterorum, auctore J. L. C. Graven- horst. Gottingae 1806. Fr. Weberi etc. Observationes ee etc. 1 1801. M. de Serres über die Augen der Inſecten, aus dem Franz. e von J. F. Dieffenbach. Berlin 1826. Entomologiſche Hefte u. ſ. w. iſtes Heft. Frankfurt am Mayn 1803. Verzeichniß der Europaͤiſchen Schmetterlinge. Breslau 1818. Raupenkalender u. ſ. w., von J Mader, eden von Kleemann, 2te Ausg. Nürnberg 1785. Entomologiſche Verſuche von C. Greuter, mit drei ausgemalten Kupfertaf. Wien 1799. ‘En Paykull etc. Fauna Suecica. Insecta. Tom. 1—3. Upsaliae 1798. J. W. Dalmann etc. Ephemerides entomologicae. I. Holmiae 1824. Beſchreibung zweier Decaden neuer und wenig bekannter Carabicinen, von A. Palliardi, mit 4 Kupft. Wien 1825. Breslau, den 19ten Decbr. 1826. Verſuche über die Inſecten, von C. A. Schmidt. After Theil. Gotha 1803. Entomologiſches Taſchenbuch für Schmetterlings = Sammler, von C. L. v. Muͤl⸗ ler. Breslau 1800. Entomologiſches Taſchenbuch u. ſ. w. auf das Jahr 1797, von D. H. Hoppe. | Regensburg. Ahrens und Germar Fauna Insectorum E Europae. Fasc. 5 Ha- lae Saxonum 1812 1825. N J. L. C. Gravenhorſt, Secretair der entomologiſchen Section. 4 * | Darſtellung der Gegenſtaͤnde, DALE | in den Sitzungen der naturwiſſenſchaftlichen Section im Jahre 1826 verhandelt wurden; engefaBt und vorgeleſen in der Jahres-Verſammlung 904 20. December von deren Secretair Müller, BD EW.D.T 8, ha Das Werk unferer Wahl und Verbindung bezielt das Hoͤchſte, was Sterbliche ſich vornehmen koͤnnen, — Anfeuerung und Verbreitung des geiſtigen Lebens, durch Betrachtung und Erforſchung des Eigenthuͤmlichen in jedem Weſen und in jedem Vor⸗ gange der Natur und ihres harmoniſch verbundenen Hinwirkens zu den weiſeſten und wohlthaͤtigſten Zwecken; durch deren immer tieferes und richtigeres Erkennen der Menſch ſeine wuͤrdevolle Beſtimmung lieb gewinnt, den ihm, in Allem ſich verkuͤndigenden, Auf: forderungen gemaͤß — mit geordneter, verſtaͤndiger und liebevoller „ an der een des Wohls der Menſchheit unermuͤdlich zu arbeiten. Jae qwuͤrdiger und uns ſelbſt immer mehr veredelnder der Zweck unſeres Vereins iſt, und daher mit ihm gar nicht die Verbindungen in Vergleichung kommen, die blos zur Be⸗ foͤrderung des Genuſſes, der Freuden der Geſelligkeit, der Phantaſie und des Witzes die⸗ nen, je mehr muß inniges Dankgefuͤhl gegen die Vorſehung uns heut beſeelen, daß in dem verfloſſenen Jahre keiner unſerer thaͤtigen Verbuͤndeten durch den Tod uns entzogen worden, und wir die Hoffnung haben, daß die nach einem andern Schauplatz hin ver⸗ ſetzten auch ferner noch fuͤr unſere Zwecke mitwirken, oder daſelbſt aͤhnliche Verbindun⸗ gen, wie die unſrige, befoͤrdern werden. N Der conftitutionsmäßige Nachweis unferer Vorträge und Unternehmungen möge zeigen, ob und inwiefern im vergangenen Jahre die verfchiedenen zu unſerer Beſtim⸗ mung erforderlichen Arbeiten ſind vorgenommen worden, und ob unſer Wirken zu einem mehr lebendigeren Verkehr fuͤr unſere Mitbürger vorgefchritten iſt. Zu dieſer Beur⸗ theilung ſey mir erlaubt, zuvor ganz im Kurzen die Verſchiedenheit der zu unſerem Werk gehoͤrigen Beſtrebungen und das Verhaͤltniß zu beruͤhren, in das wir zum Publi⸗ kum kommen muͤſſen, wenn es ein wahrhaft lebendiges werden ſoll. Unermuͤdliches Aufſuchen, genaues Auffaſſen, Unterſcheiden und Ordnen a) der verſchiedenen Einzelnheiten der drei Naturreiche, befonders des Vaterlandes, — (ſo- fern fie nicht ausſchließlich Gegenſtaͤnde der Beſchaͤftigung unſerer verſchwiſterten See⸗ tionen find), und b) der von ſelbſt in den Natur⸗Erſcheinungen, oder bei den experi⸗ mentalen Forſchungen ſich als eigenthuͤmlich verkuͤndenden mechaniſchen, phyfiſchen, chemiſchen und dynamiſchen Kräfte, ihrer Prozeſſe und Productionen, nach Beſchaffen⸗ heit ihrer aͤußeren Kennzeichen und Wirkungs- Verhaͤltniſſen, — iſt unſtreitig die un⸗ entbehrlichſte, muͤhſamſte, die groͤßte Ausdauer und Geſchicklichkeit erfordernde Be⸗ ſchaͤftigung, welche überdies in vielen Fällen zur Erlangung vollſtaͤndiger Aufſchluͤſſe koſtbare Sammlungen, Inſtrumente und Apparate erheiſcht, von denen leider viele bei uns gar nicht zu haben ſind; daher eines Theils von uns Das nicht erwartet werden kann, was in andern Laͤndern hierin geleiſtet wird; andern Theils aber auch die Ver⸗ pflichtung fuͤr uns erwaͤchſt, ſo vollſtaͤndig und getreu als moͤglich die Ausbeuten und Entdeckungen fremder, von dem erwähnten Mangel in ihren Fortſchritten nicht ge= hemmter Naturforſcher, bekannt zu machen und zu benutzen. Dieſe wohl mit Recht zu oben angeſtellte Beſchaͤftigung, weil ſie das Material und den Anhalt zu allen den folgenden giebt, verdient um ſo mehr eine dankbare Anerkennung, da ſie nie ihr Ziel vollſtaͤndig zu erreichen im Stande iſt, weil die Natur in ihren Werken unendlich, im⸗ mer Neues ſchaffend iſt, ihre mannichfaltigen Thaͤtigkeiten und deren graͤnzenloſe Mo⸗ dificationen und Uebergaͤnge ſich, in einander verlaufende zahlloſe Sphaͤren von Weſen⸗ heiten, Erſcheinungen und Wirkungsarten repraͤſentiren, von denen jedes Individuelle wieder ſeine beſondere Eigenthuͤmlichkeit beſitzt. — Je mehr mit den Fortſchritten ſich auch die Mittel und Wegweiſer zu neuen Unterſuchungen vermehren, — um in ſo groͤ⸗ ßerem unberechbaren Verhaͤltniſſe nimmt folglich der Reichthum an neuentdeckten orga⸗ niſchen Weſen, — unorganiſchen Productionen, neu aufgefundenen Stoffen und neuen Wirkungen der allgemeinen Potenzen durch vorher noch nie verſuchte Combinationen in dem Maaße zu, daß auch in jedem einzelnen Fach der ſogenannten Naturgeſchichte, Phyſik, Chemie u. f. w. der menſchliche Geiſt nicht mehr vermag, das in ihm Aufge⸗ fundene und Beſtimmte im Gedaͤchtniß zu faſſen, ſondern die Fülle des Erworbenen blos in der todten Schrift aufbewahrt werden kann. RR: Ein zweites ſich wegen feiner Beſchraͤnkung mehr belohnendes Geſchaͤft ift das, — in den einzelnen organiſchen und unorganiſchen Koͤrpern, Erſcheinungen und Prozeſſen das Gemeinſchaftliche, ſo wie das Abweichende aufzufinden, das ſich in ihrem inneren Bau, in ihrer Conſtitution, in ihren Aeußerungen und in ihrem Werden und Auftre— ten nach und mit einander verkuͤndet; um fo die Natur ſelbſt in ihrem Schaffungs-Ver⸗ — — 80 — fahren kennen zu lernen, zu ſehen, durch welche Einrichtungen, Triebwerke, Medien und Kraͤfte, und gemaͤß welcher Typen der moͤglichen Verbindungen dieſer untereinan⸗ der, ſie das Gemeinſame, ſo wie das Beſondere und Individuelle der Lebens- und Wirkungsweiſen jeder Art des Daſeyenden begruͤndet und regelt. — Die ſich hierdurch darbietenden Winke uͤber die tiefen Beziehungen und Verwebungen, durch die das Ver— ſchiedenartigſte und Entfernteſte mit einander verflochten iſt und ſich naͤhert, fuͤhren von ſelbſt darauf, — drittens, bei dem, wie unſere Sinnorgane, nach ihrer Beſchaffen⸗ heit und Beziehungsart zum Aeußern, die Gegenſtaͤnde auffaſſen, — bei dieſer, ihnen gleichſam ſo von uns ſelbſt erſt gegebenen koͤrperlichen Huͤlle und Materialitaͤt nicht ſtehen zu bleiben, ſondern mit tieferem Blick in den Sinn, in die Bedeutung und in den geiſtigen Werth und Zuſammenhang ihrer beſonderen und uͤbereinſtimmenden inne: ren Regungen und Functionen zu dringen, durch die alles Unorganiſche, wie das Orga— niſche, nur unter und in verſchiedenen Verhaͤltniſſen, Modalitäten und Graden, gleich⸗ maͤßig an die Erreichung der hohen Tendenzen des ewigen Wandels des Naturlebens Antheil nimmt. — So wie das Betrachten und Kennenlernen der Einzelnheiten und ihrer hoͤchſt verſchiedenen Wirkungs- und Aeußerungsarten den Forſcher zerſtreut und ihn in das mit zunehmender Ferne immer finſterer werdende Gefilde der Unendlichkeit hinleitet, das ihm keinen Polarſtern zu ſeiner Orientirung darbietet; — ſo geht ihm hingegen durch Hinrichtung ſeines Blicks auf das Weſentlichere und auf die Bedeutung alles Seyenden und Erſcheinenden, die Sonne der Erkenntniß des Einen Alles geſetzlich hervorbringenden und ordnenden Princips auf, die zu weitern Forſchungen nicht nur ſeinen Verſtand erhellt, ſondern auch ſein Herz erwaͤrmt. Je mehr zu allgemein faßbarer und klarer Einſicht die ſich taͤglich haͤufenden Be⸗ weiſe gebracht werden, — daß Alles, was uns umgiebt und um uns geſchieht, nicht für ſich abgeſondert beſtehende Materialitäten und Wirkungen kuͤnſtlicher Mechanis⸗ men, — ſondern die zu den wohlthätigften Tendenzen ſich organiſch an einander an⸗ ſchließende Reihen von unendelchen Functionen und Bildungen des Einen, durch ſie ſich offenbarenden hoͤchſten Lebens-Geiſtes find, — je mehr wird, wenigſtens bei allen ſinni⸗ gen und gemuͤthlichen Menſchen von ſelbſt diejenige Achtungs-Groͤße fuͤr das Studium der Natur ſich einfinden, die bei uns ſo hoͤchſt nothwendig noch zu erſtreben iſt. ö Viertens iſt es aber auch Pflicht, und zu der eben erwaͤhnten Erſtrebung hoͤchſt dienlich, Alles, was die Naturwiſſenſchaften der Praxis zur Abhülfe der Beduͤrfniſſe und Maͤngel der menſchlichen Geſellſchaft, des bürgerlichen Verkehrs, zur Vermoͤgli⸗ chung einer allgemein mehr freundlicheren Exiſtenz und zur Vervollkommnung der Kuͤnſte und Gewerbe an die Hand geben, zur öffentlichen Kunde zu bringen, und auf die Anwendung aller Mittel bedacht zu ſeyn, durch die ſeiner Einfß ez und Benuz⸗ zung Eingang verſchafft werden kann. — was einen gluͤcklichen Erfolg dieſer erwaͤhnten und andeber uns zukom⸗ menden Arbeiten allein wahrhaft ſichert, — die Leiſtungen eines Jeden mehr aus reiner Freude und Liebe an Br für die Wiſſenſchaften und fuͤr das allgemeine Beſte, als aus Eitelkeit und Egoismus entſpringen? — ob zu Unterſuchungen, denen ein Einzelner nicht gewachſen iſt, ſich gern mehrere Mitglieder freundſchaftlich verbinden? — ob ein geſelliger, recht lebhafter, durch Urbanitaͤt und wechſelſeitiges Zutrauen aufgemun⸗ terter Austauſch der Ideen, Kenntniſſe und Erfahrungen in unſern Verſammlungen ſtattfindet? — ob fie von den erſten und angeſehenſten Perſonen der Stadt beſucht wer— den, und ſo das Publikum, das ihrem Beiſpiel ſo gern folgt, angeregt wird durch x Benutzung des freien Zutritts zu ihnen, zur Anfeurung unſerer Thaͤtigkeit hinzuwir— ken? — ſind Fragen und Wuͤnſche, deren Beantwortung und mögliche Realiſirung Jedem anheim geſtellt werden muͤſſen. Haben unſere Mitbuͤrger und ihre Vorſteher und Behoͤrden uns bisjetzt noch kein Zeichen ihrer Aufmerkſamkeit, noch weniger eine wohlwollende Unterſtuͤtzung zur Aus⸗ fuͤhrung unſerer, das Gemeinwohl bezielenden Abſichten, wie viele bei weiten unbedeu⸗ tendere Staͤdte ihren naturforſchenden Geſellſchaften darreichen, gewaͤhrt, ſo laͤßt ſich nach dem allgemeinen Beifall, mit dem man das Vorhaben der mit kuͤnftigem Jahre zu beginnenden Unterrichts-Vortraͤgen fuͤr die Gewerbe aufnimmt, doch erwarten, daß in der Zukunft deſto liberaler das geſchehen wird, was bisher von ihnen unterlaſſen worden iſt, zumal nun ein Koͤnigl. hohes Miniſterium des Kultus durch die, von Sr. Excellenz dem Koͤnigl. Geh. Staats- und dirigirenden Miniſter Freiherrn von Alten⸗ ſtein gnaͤdigſt bewirkte Bewilligung von jaͤhrlich 40 Rthlr. zur Anſchaffung techniſcher Zeitſchriften bezeugt, wie fehr es unſere . beachtet und ſie zu befoͤrdern wuͤnſcht. Nach Erwaͤhnung dieſes freudigen Ereigniſſes, fuͤr das, — als für die erſte voll⸗ kommene Buͤrgſchaft des Emporreifens unſrer Verbindung zu einer wahrhaft lebendigen Bedeutſamkeit fuͤr unſer Vaterland — gewiß Jeder den feurigſten Dank unſrer erlauchten, die Wiſſenſchaften befoͤrdernden Regierung zollt, mögen die unter folgenden Rubriken angeführten Verhandlungen darthun, was von unfern Mitgliedern, außer ihren Geld: beitraͤgen, zur Verfolgung der Zwecke unferer Section geleiſtet worden iſt, und für die Zukunft beabſichtigt wird. | „„ Die Witterungs⸗Beobachtungen haben meiſt ununterbrochen fortgeſetzt und in mo⸗ natlichen Tabellen und zum Theil hach noch in vierteljaͤhrigen eee e en eingeſendet: 1 f Herr Lehrer Blaſchke, ‚in Glatz. N ee — Kr. Phyſ. Dr. Hofrichter, in poln. Wartenberg. en — Prof. Jungnitz, allhier. ee Apoth. Lehmann, in Creutzburg. en past Leupold, zu Kl. Kniegnitz bei Zobten. Lorenz, in Zapplau bei Guhrau. Lehrer Marſchner An nn Prof. Pezeld, in Neiſſe. 8 Markſch. Rhode, in Neurode. 20 Prof. Schramm, in Leobſchuͤtz. a Apoth. Tautz, in Reinerz, und Coffet. Siebenhaar, von dem 30. Mai bis zum 9. October, | ‚während welcher Zeit er fih im Hoſpitium ; der Schneefoppe aufgehalten hat. Die wichtigsten Ergebniſſe aus den gehen Tabellen ſind jebksma] vorgetra⸗ 5 gen worden. i ir mehrerer Vervollkommnung der einzuſendenden Meter icg iche Tabellen in der Art, daß in ihnen aus den täglichen Barometer- und Thermometerſtaͤnden das arithmetiſche Mittel und aus dieſen täglichen Mitteln das monatliche arithmetiſche Mit⸗ tel angegeben und die jedesmaligen Barometer⸗Beobachtungen ſogleich nach dem Stande des an ihm befindlichen Thermometers auf 10 R. reducirt werden; — find vom Herrn Prof. Jungnitz beſondere fuͤr die Hoͤhe der verſchiedenen Beobachtungs-Oerter entwor⸗ fene einfache Reductions⸗Tafeln angefertigt und dem Herrn Beobachter zugeſendek worden. Gewitter⸗ Beobachtungen haben eingereicht: Herr Apotheker Lehmann in Creutz⸗ burg, Hr. Lorenz in Zapplau, Hr. Rektor Neumann in Loͤwenberg und Hr. Paſtor Leupold in Kl. Kniegnitz „ nebſt feinen Temperatur Beobachtungen einiger Sn da⸗ ſiger Gegend. Herr Kr. Phyſ. Dr. Hofrichter ſtellte dar, wie diejenigen Kenntniſſe , Be wir bisjetzt von der Atmoſphaͤre beſitzen, nur durch Vergleichung der uͤber große Flaͤchen verbreiteten Beobachtungen erlangt worden find „um hierdurch unfere Section zur Her⸗ ausgabe monatlicher Tabellen zu bewegen, in denen wenigſtens die täglichen Beobach⸗ tungen der Hauptoͤrter Breslau, Prag, Bruͤnn und ED anderen Stationen zuſam⸗ mengeftellt wuͤrden. Dieſem Wunſch iſt dadurch ſchon einigermaßen entgegengektmmen, daß 1 eei⸗ tung des Hrn. Prof. Jungnitz die Reſultate der verlaßbaren meteorologiſchen Beobach⸗ tungen Schleſiens fuͤr das Jahr 1825, von Vierteljahr zu Vierteljahr in graphiſchen Tabellen zuſammengeſtellt worden fü nd, welche bereits gedruckt zur Aufnahme in das erſte Heft unſrer Zeitſchrift nebſt einer Abhandlung des Hrn. Prof. Jungnitz uͤber die aus ihnen ſich ergebenden Aufſchluͤſſe und uͤber die Seehoͤhe Breslau's fertig liegen. Viele zu beruͤckſichtigende Umſtaͤnde und mancherlei Abhaltungen der Redacteurs ſind Urſache, daß das “ Heft dieſer he erſt kuͤnftige un erſcheinen wird. 11 ö Von der durch Hrn. Prof. Steffens der Section zugekommenen ſehr zu beruͤckſichti⸗ . Schrift des Hrn. ꝛc. Morin: „Projet d'une correspondance à etablir pour Tavancement de la Meteorologie, Nevers, Juillet 1826“, iſt ein ausführlicher Bericht im 8ten Buͤlletin erſtattet worden. Die meteorologiſche Commiſſion der Sec tion iſt nicht nur bereit durch Mittheilungen dieſes Unternehmen des Hrn. Morin, ſo wie auch die von Hrn. Maj. v. Oesfeld in Berlin zu erwartende Herausgabe einer neuen allgemeinen meteorologiſchen Zeitſchrift zu befördern, ſondern fie wird durch ihre bes reits ſtattfindenden Verbindungen mit meteorologiſchen Geſellſchaften und einzelnen Be⸗ foͤrderern dieſer Wiſſenſchaft, — mit Hrn. Prof. Aloys David in Prag, von dem ſie 5 die Beobachtungen der Kaiſerlich patriotiſch-oͤkonomiſchen Geſellſchaft in Böhmen, — uit dem Hrn. Jurende, von dem ſie die aus Maͤhren, — mit Sr. Excellenz dem Hrn. Miniſter v. Goethe, durch den ſie die der Goßherzoglich Saͤchſiſchen Länder, — mit dem Hrn. Prof. Feld zu Braunsberg, von dem fie Beobachtungen der Oſtſee-Gegend, und mit dem Hrn. Dr. Kretſchmar, von dem ſie die bisjetzt erſchienene meteorologiſche Zeitſchrift erhielt, — und durch ihre, erſt jetzt bei der Verſammlung der deutſchen Na⸗ turforſcher in Dresden geſchloſſene Verabredung dahin arbeiten, daß eine Vereinigung aller meteorologiſchen Geſellſchaften und einzelner Beobachter durch einen Central-Ver⸗ ein, deſſen Correſpondenz ſich uͤber alle Welttheile verbreite, zu Stande komme. — Die Entwerfung eines Plans hierzu und der zu ſeiner Bewirkung dienlichen Mittel — ſo wie eine zweckmaͤßigere Wahl unſerer Schleſiſchen Beobachtungs-Orter nach natuͤr⸗ lichen, auf die Witterung Einfluß habenden Begraͤnzungen, wird das erſte Geſchaͤft der meteorologiſchen Commiſſion im kuͤnftigen Jahre ſeyn. Nachdem der Secretair d. S. in einer fruͤheren Sitzung dach dinhkitvbige Nach⸗ richten uͤber die erfolgreiche Anwendung der Orioniſchen Hagelableiter, um Verſuche mit ihnen in Schleſien zu veranlaſſen, geſprochen und ſeine Meinung dahin geaͤußert hatte, daß ihre angegebene Wirkung, den ihnen ſich naͤhernden Hagel in Schnee und Regen aufzuloͤſen, vielleicht dadurch zu erklaͤren ſeyn duͤrfte, daß ihre Metallſpitzen die Wechſelaction zwiſchen Erde und Atmosphaͤre befoͤrdern, wonach erſtere auf Expanſion und letztere auf Contraction, als ihren Gegenſaͤtzen hinzuwirken ſcheinen, — lieferte ſpaͤterhin der Director d. S., Hr. Prof. Steffens, eine ausfuͤhrliche Anzeige des In⸗ 4 halts des ihm zugeſandten Rapport à M. le Chevalier Pullini de S. Antonin, In- tendant general de la Savoie, sur Pessai de Paragrélage qu'il a fait executer dans les environs de Chambery 1825, worin die Einrichtung, und die nach Vers ſchiedenheit der Gegend, im Gebirge und im flachen Lande ſich richtende Hoͤhe der, den Blitzableitern aͤhnlichen, Hagelableiter, und ihres Abſtandes von einander, beſchrieben und ihre Erfolge durch glaubwuͤrdige Attefte aus mehreren Gegenden der Schweiz, Sa⸗ voien, Frankreichs und Italiens beftätigt werden. Hierdurch aufgefodert, werden nun mehrere Mitglieder ihre bekannten Gutsbeſitzer ſolcher Gegenden, die haͤufig von Hage getroffen BR ‚zu bewegen fuchen, 9 mit ſolchen Hagelableitern anzu⸗ — 34 Rest ſtellen; ; auch wird man Nachrichten einziehen, ob ſich erſehhinge finden, daß bei Ha⸗ gelwettern Breslau's die Gegend der Artillerie-Caſernen, wo ſich viele Blitzableiter auf einem kleinen Raume befinden, vom Hagelfall verſchont blieb. Ey Herr Prof. Brandes trug die vom Hrn. Staats-Rath v. Schubert abgefaßte Be⸗ ſchreibung und Vergleichung der großen Ueberſchwemmung der Newa am 19. Novbr. 1824 mit denen in früheren Jahren vor, woraus zu erhellen ſchien, daß dieſe hohen Fluthen nur bei gewiſſen Richtungen, Stoͤßen und Wendungen der Stüeme ; in Bezie⸗ hung auf die Lage und Geſtalt der benachbarten en BR a a E i d Herr Prof. Feldt i in Braunsberg lieferte eine Beschreibung der Bodens⸗ Beſchaf fenheit der Nehrung zwiſchen Danzig und nach dem Ausfluß des friſchen Haffs in der Oſtſee hin. Beſonders machte er auf die ſonderbare Zerſtoͤrung der Baumſtaͤmme durch den alles vernichtenden Strandſand aufmerkſam. Dieſe in ſich zerfallende, mit lockerem Sand ſich ausfuͤllende und nur durch ihren Rinden-Umriß noch kenntlichen, zuweilen einige Fuß noch über die Erdoberfläche hervorragende Stämme veranlaſſen tiefe grund⸗ loſe Loͤcher. Die auf dieſe Art entſtehende Auflockerung des Bodens laͤßt daher, beſon⸗ ders bei Kahlenberg, einen einſtigen Durchbruch der Oſtſee bei heftigem Sturm und Wellenſchlag, durch die bereits hier ſchon zum Theil ſehr geſunkene Nehrung, in den Haff befuͤrchten; daher zu wuͤnſchen iſt, daß hier, wie an andern Orten der Nehrung ſchon mit Erfolg geſchah, dem Boden durch dorniges Geſtraͤuch mit Graͤſern und an⸗ dern tiefwurzelnden Pflanzen untermengt, eine kuͤnſtliche Feſtigkeit gegeben werden moͤchte. Secretait d. S. erſtattete aus den Mittheilungen der Mähriſchen Geſellſchaft Be⸗ richt uͤber die vom Mineralogen, Toͤpfermeiſter Wenzel Hruſchka zu Bruͤnn, in Maͤh⸗ ren neu aufgefundenen Edelſteine und anderer ſeltenen Mineralien, mit Erwaͤhnung ih⸗ rer Kryſtallformen und Verhaͤltniſſe ihres Vorkommens. Beſonders beruͤckſichtigt wur⸗ den die gruͤndlichen Nachweiſungen von Umwandelungen des Urkalks durch Verkieſelung in Hornſtein; — von Andeutungen der Entſtehung der Zirkons im Skapolith; — von Umwandlung des Andaluſits durch Vertalkung in Speckſtein; — vom Uebergehen des Serpentins in Opal und in Hornſtein; — von offenbaren Entſtehungs⸗Spuren der in verſchiedenen Gegenden Maͤhrens vorkommenden Speckſtein⸗Kryſtalle, durch theils von Innen, theils von Außen beginnenden Veränderungen, aus Feldſpath, Laumonit, Prehnit, edlen Schoͤrl, Lepidolith, Apatit, Skapolith und Diopſid; nach welchen Beobachtungen die vom Profeſſor Steffens in feiner Oryktognoſie B. I. p. 227 geäußerte Meinung beſtaͤtigt wird, daß der Speckſtein fuͤr kein ſelbſtſtaͤndiges, ſondern nur fuͤr ein metamorphoſirtes Foſſil anzuſehen iſt. — Ferner wurden die von Hruſchka aufge⸗ ſtellten Gruͤnde gerechtfertigt, warum der Pechſtein nicht zum Obſidian, ſondern zum 5 3 — | Opal gehört; — warum der Cronſtedtit als eine eigene Gattung zwiſchen Lievrit und ſchwarzem Braunſteinerz einzureihen iſt; — warum der Karlsbader Erbſenſtein, wie der daſige kryſtalliſirte Kalkſinter zum Arragon, alſo zum prismatiſchen Kalkhaloid ge⸗ hoͤren und wie der zu Smrezk auf dieſelbe Art, wie bei uns zu Jordansmuͤhle vorkom⸗ mende Hyalith, von denen Exemplare an beiden Orten noch in weicherdigem Zuſtande gefunden worden, nicht durch Blitz habe entſtehen koͤnnen. Referent, der in Ruͤckſicht des Hyalith gleiche Beobachtung und Bemerkungen bereits fruͤher bekannt gemacht hat, zeigte am Schluß dieſes Berichtes, — wie dieſe geſammten Thatſachen dafuͤr ſprechen, daß man auch die individuellen Bildungen des Mineralreichs ihrem Weſen nach, nur als auf eine Zeit lang andauernde e 1 m als ae Zuſtaͤnde ihres zus zu betrachten habe. 0 Der Director d. S., Herr Prof. Stefene, lieferte Bemerkungen uͤber die Be⸗ ſchaffenheit des nordoͤſtlichen Vorgebirges von Jauer bis zum Ruhmsberg bei Streh⸗ len. Sie betrafen das Auftreten in abgeſonderten Maſſen des Granits im Rieſen⸗„— des Gneis im Eulen⸗, — des Glimmerſchiefers im Glaͤtziſchen — und des Thonſchie⸗ fers im Altvater⸗Gebirge: das nur blos an den Vorſpruͤngen des nordoͤſtlichen Gebir— ges, bald in Verbindung mit Urgebirge,- bald in Berührung mit dem rothen Sand: ſtein und Porphyr inſulariſche Hervortreten des Schillerfels; ferner die oͤrtlichen Ver— ſchiedenheiten und Metamorphoſen dieſer Gebirgsart, ſo wie der des Gruͤnſteins und des Serpentins und endlich den noch ſo wenig beachteten und ſo wichtigen, z. B. bei Zobten, Koſemuͤtz und Baumgarten ſich ſo deutlich zeigenden Verfolg der beſonderen einzelnen Mineralbildungen aus homogenen Maſſen. Umſtaͤndlich wurde das Vorkommen des grob⸗ koͤrnigen, ſandigen, quarzigen Granits, — des Urkalks und der Quarz-Gaͤnge in dieſen bei Strehlen beſchrieben und die Vorzeigung der von ihm in dieſer Gegend auf einer einzigen Tages⸗ Reiſe aufgefundener Mineralien, — als beſonders kryſtalliſirte Quarzbildungen in dichtem Quarz, große Feldſpath⸗Kryſtalle, — Stilpeoſiderit im Urgebirge und zum Theil durchſcheinende Turmalin-⸗Kryſtalle in Feldſpath, — en 1 ſehr dieſe Gegend verdient, naͤher unterſucht zu werden. Seecretair d. S. zeigte an, wie die zu Krummendorf im Steehliſchen an gewöͤhn⸗ 0 Achem Quaderſandſtein anſtehend gefundenen Schichten des Mandelſteinquarzes, deſſen Mandeln nicht durch Einſickerung entſtanden ſeyn koͤnnen, durch ſcharfe, mitunter bes ſtimmte Winkel bildende Schnitte, ſo zertheilt find, daß die völlig ebenen, wegen der ſichtbaren Querdurchſchnitte der Mandel ſelbſt, wie Moſaik ausſehenden Durchſchnitts⸗ flaͤchen der einzelnen Bloͤcke, ganz das Anſehn haben, als wären fie kuͤnſtlich abgeſchlif⸗ fen. Dieſer bisher noch nicht bemerkte Umſtand ſcheint ihm auf heftige Bewegungen im Innern der Erde hin zu deuten, die wie electriſche Stürme auf ihrer Oberflaͤche, nachgebende und widerſtehende Koͤrper, gleichmaͤßig ſchnell durchſchneiden; vielleicht duͤrfte dieſe sn vulkaniſcher Art geweſen ſeyn, da aich tief unter dem Mandelſtein⸗ 5 — 36 — quarz eine Gneismaſſe findet, die unverkennbare Spuren der Schmelzung an ſich traͤgt. | ben Ta nn — | ER Herr Prof. Pezeld in Neiffe ſandte einige Exemplare des in verſchobenen Afeitigen Säulen kryſtalliſirten Foſſils ein, was in und mit dem Magneſit des Chryſopras-Ge⸗ birges zu Baumgarten jedoch nur ſelten vorkommt, und das theils fuͤr Arragonit (waſ⸗ ferlofer Kalk) oder für Strontianit ausgeſprochen wird. Als Abweichungen von bei⸗ den fuͤhrte Secretair d. S. an, daß es in der Flamme des Loͤthrohrs, ohne fie roth zu färben, ſich zwar in Lamellen zertheilt, die aber zuſammenhaͤngend bleiben, und Herr Magiſter Muͤcke bemerkte hierbei, daß die Magneſitmaſſen, in denen es ſich findet, in und an den Spalten des Gumberges der daſigen Gegend in der Art anſitzen, als wenn fie einſt im flüffigen Zuſtande an ihnen herabgefloſſen wären. f Vom Hrn. ꝛc. Pezeld waren auch Exemplare der von ihm zu Schwarzwaſſer bei Friedland aufgefundenen Albit- oder krummblaͤttrigen Feldſpath⸗Art eingereicht; deren mit Quarzkoͤrnern und Glimmerblaͤttchen untermengte Feldſpathmaſſe das Eigenthuͤm⸗ liche zeigt, wie viele Thoneiſenſteine aus zuſammenhaͤngenden Parallelepipeden zu be⸗ ſtehen, von deren Oberflaͤch-Mitten ſich nach beiden Seiten buͤſchelfoͤrmig auslaufende glänzende Strahlen von Kieſelſpath-Saͤulchen verbreiten. 15 | Herr Pharmaceut Frieſe hat das in Bloͤcken auf dem Liersberg bei Hausdorf in der Gr. Glatz vorkommende Conglomerat, aus dem man in älteren Zeiten Kupfer ge⸗ wann, analyſirt und gezeigt, daß es wegen ſeinem geringen Gehalt von 4 Proc. nicht mehr darauf zu benutzen iſt. 7 1 f Kr Ein vom Hrn. Bau⸗R. Herrmann eingereichter eiſerner Ring und ein Stuͤck eines Eichenbaums, die beide in der Oder, mit aufs feſteſte in ihrer Oberfläche verwebten kleinen Quarzgeſchieben waren gefunden worden, — zeigten, daß beim erſten, Eifenoryd, beim zweiten die verkohlte Rindenmaſſe das Bindemittel ausmachen. 5 Secretair d. S. beſchrieb das in geognoſtiſcher Ruͤckſicht ſehr merkwuͤrdige Braun⸗ kohlen⸗Lager zu Nenkersdorf bei Carolath und gab die Thatſachen an, die es ihm glaub⸗ lich machen, daß die Braun⸗ und Steinkohlen⸗Lager nicht durch Ueberſchwemmungen und Niederſchlaͤge in muldenfoͤrmigen Vertiefungen, ſondern durch Bodens⸗Erweichun⸗ gen und Waſſeraufquellungen von unten auf entſtanden ſind; bei welchen inneren, mehr oder weniger gewaltſamen Erdprozeſſen, die mit Waldungen bewachſenen Terrains ſich wellenfoͤrmig ſenkten und hoben, die Wurzeln der Baͤume verfaulten, die Rinden, Aeſte und Blaͤtter abgelöft, das Holz ſelbſt durch die im Waſſer aufgeloͤſten und mit aus der Tiefe fortgeriſſenen mineraliſirenden Stoffe verſchiedentlich geſchwaͤngert, verkohlt und geſpalten, und die zerbrochenen Stuͤcke und leichteren vegetabiliſchen Theile in dem mit aufgequollenen Thon und Kieſelſchlamm ſchichtweis verwebt wurden. Nimmt man an, daß nach Beendigung eines ſolchen Vorgangs der Boden von neuem ſich mit Vegetation bedeckte, und daß dann ein gleicher Vorgang, oder mehrere nach einander periodenweis BEN 37 — Rettet, ſo dürften ſich die oft fehr zahlreich über einander liegenden Kohlen⸗ Schichten Rund Lager, ſo wie felbft-die muldenförmigen, mitunter ein- und ausſpringende Winkel bildende Vertiefungen und gewaltſame Zertrennungen der feſten Gebirgsmaſſen, worin ſie ſich befinden, ja hin und wieder mit ihnen verwebt ſind und manche andere, die Koh⸗ lenlager auszeichnenden Umſtaͤnde, z. B. der Mangel an Seethier-Reſten in ihnen, viel natürlicher erklären laſſen, als durch die herrſchende Annahme ihrer Entſtehung durch Zuſchwemmungen und Niederſchlaͤge von oben her. Deerſelbe lieferte eine Abhandlung über die herrſchenden Erklaͤrungsarten der Ent⸗ ſtehung der Mineralwaͤſſer, beſonders der heißen; in der zuerſt die Dr. Struveſchen Nachbildungs-Verſuche, — durch Auslaugung der Gebirgsmaſſen, aus denen fie her— vorquellen, ohne oder vermittelſt Durchtriebs mit comprimirter Kohlenſaͤure geſchwaͤn⸗ gerten Waſſers, beurtheilt, — deren Reſultate, ſo fern ihre Richtigkeit ſich beſtaͤtigen ſollte ), aus dynamiſchen Prozeſſen erklaͤrt, und Ltens die Erſcheinungen, und aus der Beſchaffenheit, und Lagerungsart der Gebirgsmaſſen und ihrem Verhalten zur Waͤrme und zum Waſſer entnommenen Thatſachen ausfuͤhrlich dargeſtellt wurden, die offenbar gegen die von vielen großen Phyſikern verfochtene Meinung ſprechen, — daß die Mineralquellen durch Auslaugung der Gebirgsmaſſen und beſonders die heißen, durch Vermittelung der Wirkungen vulkaniſcher Feuerherde, oder der von ihnen zu: ruͤckgebliebenen gluͤhenden Erdmaſſen entſtehen. Hingegen wurde gezeigt, wie mehre⸗ ren unläugbaren Beweiſen von fortdauernden Umwandelungen und Erzeugungen neuer Stoffe entſprechender und mehr dem Character der Natur gemaͤßer diejenige Anſicht ſey, wonach in der Erde, als dem Hauptorganon alles Lebendigen, eben ſo an einzelnen Stellen, wie in einzelnen Organen der organiſchen Weſen, ein hoͤherer Grad von Thaͤ⸗ tigkeit, oder was eins iſt, Waͤrme, ſtattfindet und ihre Gewaͤſſer von verſchiedener Art durch dynamiſche, nicht blos chemiſche Prozeſſe, nach dem Erforderniß ihrer Zu⸗ ſtaͤnde ſich entwickeln duͤrften, wie ſich in Pflanzen und Thieren die Saͤfte und Fluͤſſig⸗ keiten, die zu ihrer jedesmaligen Exiſtenzweiſe erforderlich ſind, erzeugen. Wunder⸗ 4 bar iſt es, wie man die Relativitaͤt aller Sinnes-Eindruͤcke vergeſſend, fo allgemein noch in den Begriffen von Feſtigkeit und materieller Stoffheit ſo ſehr befangen, nicht einſehen will, daß aͤhnliche und zwar viel kraͤftigere und mehr auf fixirte Stellen be⸗ ſchraͤnkte Erzeugungs⸗ Prozeſſe, als in der Atmosphaͤre taͤglich vor unſern Augen vor⸗ gehen, im Innern der Erde, um ſo mehr ſich ereignen muͤſſen, als hier alle die Um⸗ ftände und Bedingungen des Zuſammentreffens heterogener Potenzen ſtattfinden, durch die wir bei unſern phyſikaliſch⸗chemiſchen und beſonders galvanifch=electrifchen Seer tionen, j bie he . in 5 e % a 9 Die Verſuche des Digerirens des Klingſteins von Teplitz, mit t uſag von Gyps, haben mir N auch nicht eine Spur von Glauberſalz oder Natrum 8 wie dies nach Hrn. Dr. Stru⸗ TER ve's Behauptung haͤtte geſchehen ſollen. Muͤller. > nu 38 un f 5 iii bnd a 2 Herr Prof. Purkinje begründete in feiner Vorleſung über die phyſiologiſche Be⸗ deutung des Schwindels den Satz, „daß der Schwindel, auf welche Art er auch her⸗ vorgebracht werde, wie andere pathologiſche Erſcheinungen zu den gelegentlichen Func⸗ tionen des Lebens gehoͤrt, die nur unter ungewoͤhnlichen Bedingungen als Gegenwir⸗ kungen ſich aͤußern „ aber auch als ſolche, beſtimmten Geſetzen unterworfen find, und daß er ſich im inneren Sinne als eine Verwirrung der raͤumlichen Anſchauung durch ſchein⸗ bar den Objecten nicht entſprechende Bewegungen, aͤußerlich aber durch unwillkuͤhrliche einſeitige Muskelactionen ſich zu erkennen giebt. Es wurden hierbei auch die von ihm in Gemeinſchaft mit Hrn. Kraus mit Thieren angeſtellten Verſuche beſchrieben, deren Reſultate keinen Zweifel laſſen, daß die durch unmittelbare Verwundung des Gehirns erfolgenden ſcheinbar unregelmaͤßigen Bewegungen, wie beim Schwindel, nichts als Beſtrebungen ſind, das Gleichgewicht wieder zu exlangen und welche offenbar zu bewei⸗ fen ſcheinen, daß die Bewegungs -Erfcheinungen zunaͤchſt von der Affection des kleinen Gehirns und von der der Schenkel des großen, — die dabei ſtattfindenden Betaubungen aber, von der Affection des großen Gehirns ausgehen. Auch wurde darauf aufmerkſam gemacht, daß, da ein heftiger Schwindel ein weſentliches Element der Epilepſie zu ſeyn ſcheint, eine genaue Beobachtung der Bewegungs-Richtungen der Augen, des Kopfes und des ganzen Koͤrpers bei dieſer Krankheit zur e ihres 9 wich⸗ tige Andeutungen geben duͤrfte. ws Der Director d. S., Prof. Steffens, bemerkte hierbei, wie ber durch aͤußere Ein⸗ wirkung ſcheinbar veränderten Groͤßen⸗ und Raum⸗Verhaͤltniſſe, z. B. beim Herabſe⸗ hen von großer Hoͤhe in die Tiefe, entſtehende Schwindel, recht deutlich zeige, daß der Menſch von den ihn umgebenden Gegenſtaͤnden gleichſam getragen und im gehörigen Ni- veau mit ihnen gehalten werde. — Ein Beweis mehr, wie Beſonnenheit und richti⸗ ges Bewußtſeyn unſers Daſeyns, von a Art der e Einwirkungen a uns 5 55 5 abhaͤngig iſt. Derſelbe theilte als merkwürdige Erfahrung von wahrſcheinlicher Augen⸗ Phos- phorescenz mit, daß ihm ſeit einiger Zeit einzelne entfernte Gegenſtaͤnde, im Finſtern, wie durch einen aus ſeinen Augen hervorgehenden Lichtſchein, ſichtbar geworden ſind. Vom Herrn Prof. Purkinje wurden aus dem, von Dr. Joh. Müller zu Bonn er⸗ ſchienenen Werke: „Zur vergleichenden Phyſiologie des Geſichtsſinns der Menſchen und Thiere“, die Beweiſe von den drei möglichen Exiſtenzformen des Sehorgans, und be⸗ ſonders deſſen Beobachtungen uͤber die la ken Augen der Inſecten und Cru⸗ ſtaceen referirt und erlaͤutert. Secretair d. S. ſtellte bei Anführung der Verſuche Wallans zur Begründung des f Satzes, daß der Sitz des directen Sehens nicht, mie Viele annehmen, in der Augen⸗ | — 39 — 0 . Achſe, en in der Eintrittsſtelle oder Baſis des Sehnervens ins Auge liege, — die Meinung auf, daß wohl eigentlich der Act des directen Sehens durch die Ablenkungs⸗ Bewegung des Sehnervens von. feiner ſchraͤgen Eintritts-Richtung ins Auge, vermit⸗ telſt der Wendung der Achſe deſſelben auf irgend einen anderen, als ihm grade gegen⸗ überliegenden Punct, bewirkt werden dürfte, Herr Prof. Dr. Huͤnefeld zeigte in feiner Abhandlung über die Schaͤdlichkeit der taxidermatiſchen Operationen, wie das in naͤchſter Beziehung zu dem reproductiven, oder vegetativen Syſtem des Organismus ſtehende Arſenik, nach Verſchiedenheit der Umſtaͤnde auf mechaniſche, chemiſche und dynamiſche Art wirken koͤnne; — wie insbe— ſondere das Arſenik⸗Waſſerſtoffgas, das ſich auch aus den mit der Becoeurſchen Salbe praͤparirten Haͤuten entwickelt, vorzüglich feinen ſchaͤdlichen Einfluß auf das nervoͤſe Leben der Lunge ausuͤbe und welche Mittel vorhanden ſind, um die gefaͤhrliche Einwir⸗ kung dieſes Gaſes und anderer thieriſchen Efflurien bei obigen Arbeiten zu beſeitigen. Secretair d. S. beſchrieb die ſehr wichtigen Entdeckungen des Hrn. Hf. R. Dr. Carus über die Cirkulation der in den Inſecten das Blut vertretenden Fluͤſſigkeit — und die des Hrn. Prof. Webers uͤber die Eier, Augen und den Sitz des doppelten Be⸗ wegungs⸗Vermoͤgens der Blutigel, zum fie) Fortringeln auf feſtem Boden und zum Schwimmen; wonach die Kopfhaͤlfte eines in der Mitte durchſchnittenen Blutigels nur = erſte, und die Schwanzhaͤlfte nur die zweite Bewegung beibehaͤlt. Herr Apoth. Lehmann und Hr. Kr. Phyf. Dr. Meyer in Creutzburg haben einen aten Moſchus⸗ Beutel auf das ſorgfaͤltigſte anatomirt, um zu erforſchen, ob in ihm, wie Buchner behauptet, ſich eine natürliche Oeffnung nach Außen befindet, oder nicht, wie Henkel meint; — ſie fanden Buchners Behauptung beſtaͤtigt, und e es den Zoologen, den Zweck dieſer Oeffnung auszumitteln. | Vom Hrn. Paſtor Leupold ift ein halbaufgebrochenes Gänfe -Ei eingeſchickt wor⸗ den, das nach Unterſuchung des Hrn. Med. R. Prof. Otto, die ſeltene unreife Misge⸗ burt eines gehoͤrig zweifuͤßigen und zweifluglichen Leibes mit doppelten Haͤlſen 5 Koͤpfen enthielt. Sercretair d. S. beſchrieb 1ſtens die Beobachtungen des Hrn. Lauer in Brünn, welche die im vorigen Jahr von Hrn. Bar. v. Kottwitz dargethane Behauptung beſta⸗ tigen, daß die an Korn⸗ und Waitzen⸗ Aehren ſich zeigenden rothen Aus wuͤchſe von In⸗ ſectenſtichen und ihren eingelegten Eiern herruͤhren; und 2tens feine eigene Erfahrung; — daß ſich aus dem Staube dieſer Auswuͤchſe von dem im vergangenen Juni vom Hrn. | Bar. v. Kottwitz eingeſchickten und ſeit 6 Monaten ganz vertrockneten Aehren, mit de⸗ ! ſtillirtem Waſſer befeuchtet, unters Mikroſcop gebracht, nach Verlauf dreier Stunden mehrere Individuen des Vibrio Tritici erblicken ließen, die nach Francis Bauers Ver⸗ ſuchen, wenn ſie den Saatkoͤrnern eingeimpft werden, ihr Leben und ihre Fortpflanzung innerhalb dem Halm der aufkeimenden und wachſenden Pflanze fortſetzen, ſo daß die \ — 40 — in ihnen ſich entwickelnden und verderbenden Saamenkörnern ſich . von der dritten Generation herzurühren ſcheinen *). Herr, Seifenſieder Koch in Neumarkt handelte die Krankheit der Faulbrut oder Bienen⸗Peſt nach ihren Erſcheinungen und ihrem Verlauf ab. Er bewieß aus ſeinen Erfahrungen, daß fie ſowohl durch das Verfahren unwiſſender Bienenwirthe, die ver⸗ meintlichen Raubbienen zu vergiften, als anch durch ſchlechte Fuͤtterung der Bienen mit aus Früchten zubereiteten Zuckerſaͤften und mit bereits in Saͤurung uͤbergegangenem verdunnten Honig entſtehe, und daß der Verbreitung dieſer epidemiſch werdenden Krank⸗ heit nur durch gaͤnzliche Zerftörung der von ihr ergriffenen Stoͤcke koͤnne Einhalt ge⸗ than werden. — Die Erſcheinung, daß bei Anfang dieſer Krankheit ſie ſich nur in ein⸗ zelnen Zellen zeige, erkiaͤrt er durch die Vieles für ſich habende Vermuthung, , daß die Bienen den von einem beſtimmten Ort hergekommenen Honig immer nur in ein und derſelben Zelle abſetzen, ‚ fo wie fie bei Sammlung des Blumenſtaubes und Saftes im⸗ mer den Tag uͤber bei ein und derſelben Blüthenart verbleiben, auf die ſie ſich a am Morgen zuerſt geſetzt haben. Secretair d. S. machte auf die in Süd⸗ America neuaufgefundene Bienenart auf⸗ merkſam, welche ihre mit weißem Honig gefüllten, aus Wachs kugelfoͤrmig gebilde⸗ ten Neſter, an den Zweigen der Baͤume anbauen. Der um die Fauna Schleſiens ſich ſehr verdient 7 Hr. . 5 Conſt. Gloger zeigte 1ſtens die von ihm zuerſt in der Gegend von Neiſſe aufgefundene Zwergſpitzmaus, Sorex pygmaeus, das kleinſte aller Säugethiere; welches Larmann. zu allererſt und nach ihm Pallas in Siberien entdeckten und welches ſeitdem nirgends mehr bemerkt worden iſt; zugleich gab er das Geſchichtliche der Beſchreibungen dieſes Thieres und die verſchiedenen Benennungen an, unter denen es bei verſchiedenen Schrift⸗ ſtellern vorkommt: 2tens zeigte er das ebenfalls von ihm in Schleſien aufgefunden junge Exemplar einer Sorex eiruscus Savi vor. Außer dieſen beiden Thieren hat Derſelbe durch meiſt von ihm geſchehene Auffine dung, oder doch nähere Beſchreibung und Beſtimmung folgender, der Sorex leueodon Sor. tetragonurus; Mustela lutreela Lin., Hypudaeus, vel Lemnus terrestris; Vespertilio Daubentonii; Vesp. mystacinus; Vesp. discolor; Vesp. Kuhlii; Falco cineraceus Mont. Corvus infaustus; Fringilla flavirostris Lin.; Anthus aquaticus; Regulus ignicapillus; Turdus atrogularis; Turd. Naumannii; d Sylvia arundinacea; Sylv. palustris; Sylv. locustella; Sylv. fatiatilis; * Sylv. cariceti; Cypselus melba Ill. Larus capistratus Tem; Lestris pomarina— die 505 e Weide und Kaluza ee ſhleſſhen e e und erichtigt ) Annals des science, nat. Tom. U. u Fast Auch zeigte Derſelbe zwei lebende Exemplare des weißbindigen Creuzſchnabels, den er fuͤr eine neue ſelbſtſtaͤndige Art erkennt und Loxia taenioptera nennt, vor. Er unterſcheidet ſich von dem Fichtenkreuzſchnabel (L. curvirostra), von dem er bis⸗ her fuͤr eine zufaͤllige Ausartung gehalten wurde, in allen Hauptfarben, die er mit die⸗ ſem, wie mit dem Kiefer⸗Kreuzſchnabel (L. pytio psittacus), gemein hat, durch zwei ; ſehr breite ſchneeweiße Fluͤgelbinden, die auf den Spitzen der großen und kleinen Deck— federn, und eben ſolche Flecke, die auf denen der drei hinterſten Schwungfedern ſtehen, durch eine etwas geringere Größe, ſchlankere Geſtalt, viel kleineren Schnabel, durch eine in allen Veranlaſſungen ganz verſchiedene, viel tiefere Stimme, und einen ſchoͤnen, mannichfaltigeren Geſang, ſehr geringe Neigung zum Klettern und beſondere Vorliebe fuͤr kuͤhle Temperatur. Er iſt fruͤher aͤußerſt ſelten in Deutſchland erſchienen, dieſen Spätfommer und Herbſt nicht nur in Schleſien, ſondern Nachrichten zu Folge auch im Schwarzburgiſchen ꝛc. in ziemlicher Menge angetroffen worden. | Herr Rect. Neumann in Loͤwenberg hat eine Nuß der eifoͤrmigen ſogenannten Coccos lapidea mit zweitheiliger Saamenkapſel und der darin gefundenen Larve, ſo wie den in einem andern Exemplar einer ſolchen Nuß von einem Horndrechsler, bei ih— rem Durchfägen gefundenen, beinahe 1 Zoll langen Käfer, mit der Bitte um nähere Beſtimmung diefer Frucht, als auch des Kaͤfers und ihres Vaterlandes, eingeſchickt. Den Käfer hat Hr. Prof. Gravenhorſt für den Bruchus bactris Fabr. anerkannt. Die Nuß kann nicht, wie Einige meinten, die des Coccos maldivia ſeyn, weil Wild. spec. plant. dieſe als Nux magnitudine capitis compressa cordata beſchreibt; eher dürfte fie nach dem Dict. des scienc. natur. die Frucht des Coccos aculeato spinosa Schwartz. Flor. ind. occ. EB» ‚6086. fen, die zu St. . und e ein⸗ heimiſch if. 8 . Chemie und phy fit 1 Prof. Fiſcher vertheidigte gegen Berzelius ſeine Behauptung von der Un⸗ moͤglichkeit der vollkommenen Aufloͤſung arſeniger Saͤure im Waſſer, durch die ſich je⸗ derzeit beſtaͤtigende Erfahrung, daß bei veraͤndertem Verhaͤltniſſe der arſenigen Saͤure zum Waſſer, auch unter den günftigften Umftänden, immer eine verſchiedene Menge derſelben unaufgelöft bleibt; und rechtfertigte feine Anſicht, — daß die beim Sied⸗ punct des Waſſers erfolgende Aufloͤſung wohl in der Art geſchehen moͤge, daß die Be— ftandtheile des Waſſers ohne vollkommene Zerſetzung deſſelben in eine lockere Verbindung gerathen und fo deſſen Sauerſtoff faͤhig gemacht werde, die arſenige Saͤure zu einer hoͤ⸗ hern Oxydation zu ſteigern und fie ſo aufloͤslich zu machen, — dadurch, daß dieſe Hy: potheſe den bekannten Naturwirkungen mehr entſpreche, als der vom Hrn. Prof. Ber⸗ zelius zur Erklärung dieſer Erſcheinungen angenommene Horror des Arſeniks zum Waſ⸗ ſer. — Ein nachfolgender Vortrag deſſelben zeigte ausfuͤhrlich das beſtimmte, aber von andern feſten Körpern abweichende Verhalten des weißen Arſeniks in Ruͤckſicht ſei⸗ au 7 ner Aufloͤslichkeit und der dazu erforderlichen Zeit, im Waſſer bei verſchiedenen Ver⸗ hältniſſen der Quantität beider und bei verſchiedenen Graden der Temperatur. Derſelbe beſchrieb in mehreren Abhandlungen ſeine Unterſuchungen uͤber den Ein— fluß verſchiedener Umſtaͤnde auf den Erfolg der Metall-Reductionen. Aus dieſen Un⸗ terſuchungen uͤber das Verhalten der einzelnen Metallſalze zu den ſie reducirenden, oder zu den Metallen, die ſie nach dem electriſchen Gegenſatz 1 ſollen, ergeben ſich bei den Silberſalzen folgende Reſultate: en Das Silber wird aus feiner Verbindung mit Säuren nicht durch alle Metalle re⸗ ducirt, gegen welche es negativ electriſch iſt, und auch nicht im Verhaͤltniß dieſes elec⸗ triſchen Gegenſatzes. ; Salpeterſaures Silber wird am vollſtaͤndigſten, und von allen Metallen, — das Eiſen allein ausgenommen, — und zwar ſelbſt aus ſeiner Weingeiſt⸗Aufloͤſung re⸗ 8 Zum ſchwefelſauren Silber zeigen Wismuth, Spiesglanz und Eiſen das entgegen⸗ geſetzte Verhalten von dem zum ſalpeterſauren; indem das Eiſen reducirt, Spiesglanz und Wismuth aber nicht. Daß dieſes Salz leicht von Blei reducirt wird, läßt ſich weder aus dem electriſchen Gegenſatz deſſelben zum Silber, noch aus e Verhalten zur Schwefelſaͤure vorherſehen. Hornſilber wird abweichend von den übrigen Silberſalzen, in bei der bloßen. trocknen Beruͤhrung von Eiſen und Zink vollſtaͤndig reducirt. Die ſtarke Reaction des Bleies und der Mangel an Einwirkung des Zinns und Wismuths auf dieſes Salz, iſt wieder nicht dem electriſchen Verhalten der Metalle gemaͤß. Durch Zuſatz von Ammonium wird nur die Wirkung des Eiſens und Wismuths geſchwächt. em Allgemeinen wird die Aufloͤſung des Silberoxyds in Ammonium durch alle Me⸗ talle reducirt, die in Ammonium aufloͤslich find, und bleibt unverändert durch die an— dern; — nur das Blei macht auch hier eine Ausnahme, indem es volfländig alles Silber ausſcheidet. Es findet demnach ein weſentlicher unterſchied zwiſchen einem im Ammonium aufs gelöften Silberſalze, und der Auflöfung des Oxydes in Ammonium ſtatt; fo, daß in dem erſteren Falle die Saͤure des Silberſalzes, obgleich mit dem Ammonium verbun⸗ > den, dennoch von Einfluß auf das Verhalten der Metalle iſt. Eben ſo fuͤhrten zu ganz neuen Anſichten und genauern Beſtimmungen uͤber das Reductions-Verhalten der Metalle gegen einander, die Verſuche dieſer Art mit Chlor⸗ Gold, Chlor-Silber, Chlor-Platin, ſalpeterſaurem Queckſilber, ſalpeterſaurem Queck⸗ ſilberorydul, Sublimat⸗Aufloͤſung, mit arſeniger Saure, Arſenik-Butter, Arſenik⸗ Säure, ſalpeter- und ſalzſaurem Wismuth u. ſ. w., von denen, als beſonders beach⸗ tenswerthe, eigenthuͤmliche Erſcheinungen, folgende wenigſtens zu 1 ſind. = — 43 . Das Platin legt ſich beſonders bei der durch 9 und Eiſen erfolgenden Reduc⸗ tion in glänzenden Blaͤttchen von der Spitze des reducierenden Metallſtaͤbchens aus an die Wand des Glaſes und waͤchſt von hier aus in die Hoͤhe. Vom Zinn ſteigen, wenn es in ſalpeterſaurem Queckſilberoryd getaucht wird, fo: gleich ſchwaͤrzlich braune Wolken auf, die haarförmig erſtarren und bei Beruͤhrung ihrer Oberflaͤche Metallglanz annehmen. Arſenik wird, abweichend von allen Metallen, bei der Reduction nicht als Pul⸗ ver, oder als Dendriten abgeſondert, ſondern uͤberzieht immer, und mehr als es Queckſilber thut, das reducirende Metall, oder es verbindet ſich innig mit ihm. Wirkt Zink auf Arſenikſaͤure, fo coagulirt durch Entſtehung von arſenikſaurem Zink ſogleich die ganze Fluͤſſigkeit zu einer durchſichtigen Gallert; etwas aͤhnliches be— wirkt auch das Eiſen; bei dieſem iſt noch das merkwuͤrdig, daß es bei Einwirkung der vollkommenen Arſenikſaͤure, nur oxydulirt, da es hingegen durch die Einwirkung der Arſenigenſaͤure vollkommen oxydirt wird. Salpeter- und ſalzſaures Wismuth wird durch das gegen Wis muth ſich negativ electriſch verhaltende Kupfer, nicht wie in den Lehrbuͤchern und ſo auch im Berzeliusſchen ſteht, reducirt, ſondern dieſer Jrrtzum iſt daraus entſtanden, weil das Kupfer bei fei- ner Einwirkung auf die freie Säure aufgelöft und dadurch das fo neutral oder baſiſch Werdende Wismuthſalz ſich dann als grauweißes Pulver an das Kupfer anlegt. In Ruͤckſicht des Bleis und Zinns iſt merkwuͤrdig, daß das Blei, das ſalzfaure Zinnoxydul, und umgekehrt, das Zinn hingegen das Blei aus feiner eſſigſauren Auf⸗ loͤſung reducirt. Die Ergebniſſe dieſer muͤhſamen und inſtructiven Unterſuchungen des Hrn. Prof. M Fiſcher beſcheinigen ubrigens von neuem, wie unzureichend ſowohl die jetzt ſo herr⸗ ſchende Theorie von den electriſchen Gegenſaͤtzen, als alle uͤbrigen in der Chemie ſind, um die fo mannichfaltig ſich modificirenden Erſcheinungen im Wechſel- Verhalten der Koͤrper genuͤgend erklaͤren und richtig voraus beſtimmen zu koͤnnen, und ſchwerlich duͤrfte man wohl j je zu dieſem Ziel gelangen, da das Lebens- Princip der Natur uns nur ſo weit Blicke in dem Zuſammenhang ihrer Kräfte und Wirkungen vergönnt, als wir zu Nachbildungen gewiſſer Productionen und zu dem uns beſtimmten Mitwirken zu ih⸗ ren Zwecken beduͤrfen; nie aber ihr Weſen uns enthüllt. f Herr Dr. Runge theilte folgende, für die Chemie hoͤchſt wichtige Entdeckung eines g Reagens für Salpeterſaͤure und ſalpeterſaure Verbindungen mit. Wenn man ein Ge: miſch von 1 Miſchungs⸗Gewicht Zink mit 5 Miſchungs⸗Gewicht Queckſilber (= 32: 505) mit ſalzſaurem Eiſ⸗ noxydul uͤbergießt, fo geſchieht keine beſondere Einwirkung; ringt man aber irgend ein ſalpeterſaures Salz auf die Amalgamflaͤche, ſo entſteht ein dunkelſchwarzer Fleck von reducirtem Eiſen. Daſſelbe geſchieht auch bei Aufbrin⸗ gung freier Salpeterſaͤure; aber bei keiner andern Saͤure und bei keinem andern Salze. Hierdurch iſt es alſo möglich, die kleinſten Mengen Salpeterſaͤure aan fen, „ wofür man bekanntlich bisher noch kein Mittel hatte. 885 ne Re Herr Prof. Dr. Huͤnefeld lieferte Beiträge zur Chemie des ee beſon⸗ ders zur gerichtlich chemiſchen Ausmittelung der Vergiftung mit ihm. Es ergab ſich aus ihnen, daß langes Digeriren mit Alkohol das Morphium an ſich veraͤndert; — daß es mit dem abgefonderten Faſerſtoff, dem Blutroth und dem Albumen des Bluts keine Ver⸗ bindung eingeht; daß es das ſchwefel⸗ und ſalpeterſaure Kupferoxyd zerſetzt. — Das ſchwefelſaure Morphium giebt ein conſtantes Praͤparat fuͤr den pharmaceutiſch ärztli⸗ lichen und chemiſchen Gebrauch. — Das Decoctum Gallarum iſt ein empfindliches Reagens fuͤr Morphium und ſeine Salze. — Salmiakwaſſer loͤſt es beim Erhitzen auf und giebt mit dem unreinen eine rothe Faͤrbung. Durch Salpeterſaͤure wird das Mor⸗ phium roth, weniger giftig und ſcheint groͤßtentheils in Kleeſaͤure verwandelt zu wer⸗ den. Die rauchende Salpeterſaͤure giebt die Farben-Reaction aufs intenſiveſte. Eine aus concentrirtem, Salmiakwaſſer mit concentrirter Salpeterſaure, in dem Verhaͤltniß, wie das Goldſcheidewaſſer bereitet wird, zuſammengeſetzte Fluͤſſigkeit, zeigt die unbe⸗ deutendſten Spuren von Morphium an. Auf dieſes Verhalten gruͤndete Hr. Prof. Himefeld fein angegebenes Verfahren, wie eine Vergiftung durch Morphium und ie Salze aufs ſicherſte auszumitteln iſt. Derſelbe zeigte in einem andern Vortrage, daß das beſonders in der Electrieität und im Magnetismus auftretende Geſetz der Polaritaͤt eigentlich nur dem anorganiſchen Reiche zugehoͤre, und daß die Annaͤherung zum Geſetz der elektrochemiſchen Dichotomie ſich immer mehr verliere, je intenſiver und höher die organiſche Kraft wird. Daher denn auch die Heilkunſt und . ſich nicht auf chemiſche Va N ren laſſe. Herr Prof. Fiſcher machte auf die vieken Maͤngel unſerer Kenntniſſe von den ſoge⸗ nannten phyſikaliſchen Eigenſchaften, als Farbe, Schwere, Waͤrme, eleetriſches Ver⸗ halten der Koͤrper u. ſ. w., durch mehrere Thatſachen aufmerkſam. So zeigte er, daß die Koͤrper nicht blos nach dem verſchiedenen Grade der Kohaͤſion verſchiedentlich gez faͤrbt erſcheinen, wie z. B. Jod und Selen; ſondern daß mehrere unter Umſtaͤnden ihre Farben aͤndern, unter welchen wir nach dem gegenwaͤrtigen Standpuncte der Wiſſen⸗ ſchaft, weder eine Zerſetzung noch Verbindung annehmen koͤnnen, was beſonders haͤu⸗ ſig bei Einwirkung des Lichts der Fall iſt; denn fo erleidet nach feiner Beobachtung das in Aether aufgeloͤſte ſalzſaure Eiſenoxyd auch bei Ausſchluß der Luft, durchs Licht eine Desoxydation, indem es in ſalzſaures Eifenorydul übergeht, ungeachtet man doch nicht berechtigt iſt, den aus ihm frei gewordenen Sauerſtoff als im Aether aufgeloͤſt, anzunehmen, und im Finſtern hat dieſes Salz die ſonderbare Eigenſchaft, ſich wieder zu oxydiren; auch fällt die Cryſtalliſation deſſelben verſchieden aus, je nachdem es im Finſtern, oder im Licht cryſtalliſirt, in welchem letztern es blos Dendriten bildet. Auch erwaͤhnte derſelbe die beſondere Veraͤnderung einer weingeiſtigen Seifen⸗ f Auflöͤſung, die durch mehrjaͤhriges Stehen im wohl wel Glaſe ſich in eine harzähnliche Subſtanz, welche vorgewieſen wurde, verwandelt hatte, ohne irgend eine Spur von Alkalien zu enthalten. - f Secretair d. S. beſchrieb Thom. Keevers Verſuche) welche die bekannte Erfah⸗ rung beſtaͤtigen, — daß der Einfluß des Sonnen- und Tageslichts dem Verbrennen der unvollkommen entzuͤndeten Brennmaterialien hinderlich iſt, und welche darthun, daß beſonders die durch chemiſchen Effect ſich auszeichnenden violetten Lichtſtrahlen das Ver⸗ brennen dadurch erſchweren, daß ſie den Sauerſtoff aus der, den angezuͤndeten Körper zunächſt berührenden Luftſchicht verfluͤchtigen. Hinzugefuͤgt wurde, wie wahrſcheinlich das Vollmondlicht auf gleiche Weiſe durch Anhaͤufung und Zerſetzung der Saͤfte wirken moͤge, indem es mehreren Erfahrungen zufolge, die von ihm beſchienenen Fruͤchte zu ſchneller Reife, und hingegen das ihm ausgeſetzte thieriſche Fleiſch, und die in ihm ge⸗ | an Baume, bald zur Faͤulniß und Vermoderung bringt. | Derſelbe bewies aus den Erſcheinungen der Electricität, des Magnetismus, der a Wärme, des Lichts, des Verbindens und Trennens der Stoffe, des Cryſtalliſirens, Gefrierens und Verdampfens der Fluͤſſigkeiten, wie den ihnen, — und felbft dem Auftreten der vegetabiliſchen und animaliſchen, normalen und abnormen Bildungen, zu Grunde liegende Natur⸗Thaͤtigkeiten, — Spitzen, Unebenheiten und ſcharfe Kanten der in Berührung und Beziehung unter ſich kommenden Stoffe und Körper gleichſam als Aufregungs-Momente und Ausgehpuncte dienen, und ſo durch ſie auch der Prozeß und das Product der Wechſelwirkung verſchiedentlich modificirt werde. Erfahrungen die⸗ ſer Art beſtaͤtigen nicht nur die noch fo wenig beachtete Lehre des Gr. v. Buquoi von der Umſtimmung der Typen, ſondern ſie zeigen auch, daß das Weſen alles Seins und Eingreifens der Körper in einander in Bewegungs - Beziehungen beſteht, die von dem Zuſtand der Umgebung abhaͤngig auf verſchiedene Art geregelt werden. Als eine nuͤtz⸗ liche Anwendung der Spitzen⸗Wirkung, z. B. auch bei Dampfmaſchinen, wurden die Boſtokſchen Verſuche zur Sprache gebracht, wonach Fluͤſſigkeiten, beſonders Aether, aber auch Waſſer, durch Einwerfen von Glasſtücken, Holzſpaͤhnen, Federn, Draht u. f. w. bei niedrigerer Temperatur, als ohne fie, zum Sieden kommen und aus welchen f Verſuchen ſich überdies auch ergiebt, daß der Siedpunct der Fluͤſſigkeiten, d. h. ihre Verwandlung in Dampf, bei gleichem Luftdruck, nicht, wie man allgemein angiebt, bei eonftanten Temperatur-Graden eintritt, fondern daß er auch von der Oberflaͤchs⸗ Beſchaffenheit der ſie umgebenden, oder in ihnen befindlichen Koͤrper abhaͤnge; — und daß man die Urſache, warum z. B. Holzſpaͤhne eher als Metalldraͤhte und als einge⸗ worfene Glasſtuͤcke die Fluͤſſigkeit zum Sieden bringen, — nicht in den ſehr einſeitig abſtrahirten Geſetzen der ſogenannten Waͤrmeleitung und Waͤrme⸗ Capacitaͤt, denen dieſe Erfolge nicht entſprechen, finde, ſondern darin wohl ſuchen muͤſſe, daß ein Koͤr⸗ per vor dem andern zur Aufregung und hoͤhern Spannung ſeiner Thaͤtigkeit geneigter iſt, und e auch geeigneter iſt Gleiches, z. B. in Fluͤſſigkeiten, naͤmlich ihr Expandi⸗ 4 — — - 8 = ren, zu bewirken. Schließlich wurde bemerkt, daß durch unbedeutende Rauhigkeiten an manchen Stellen der Gefaͤße, durch zufaͤlliges Hineinkommen von Staubtheilchen und durch Scheidung kleiner unſichtbarer Theilchen des Aufgelöften bei Verduͤnſtung, oder Ueberſaͤttigung der Salzaufloͤſungen, Veraͤnderungen in den Oxydations- und Saͤuerungs-Graden der aufgelöften Stoffe und hierdurch von der Regel abweichende Erſcheinungen von Niederſchlaͤgen und Auflöfungen entſtehen dürften, zumal die Ver⸗ bindung eines Stoffes mit einem andern nur immer bei einem beſtimmten W der Aufregung und des Thaͤtigkeits-Zuſtandes beider ſtattfinden kann. | Ferner ſtellte Secretair d. ©. die Wakkernagelſchen Verſuche, „wonach mit Hüllen ans verſchiedenen Stoffen umgebene Cryſtalle „ in irgend eine cryſtalliſirbare Aufloͤ⸗ ſung gebracht, durch ihre Hüllen hindurch in der Art wirken, daß die in der Auflöfung ſich bildenden Cryſtalle, ſich in ihrer Form nach den hineingetauchten richten, — als einen neuen Beweis für die innige Beziehung der Cryſtalliſation zum Magnetismus und fuͤr die Wahrheit auf, daß die die Beſchaffenheit und Form jedes Körpers conſti⸗ tuirende Cohaͤſions- und Bildungskraft in ihnen nicht ruhe, ſondern immer in einer freilich fuͤr unſere Sinne nicht unmittelbar zu bemerkende Bewegiichkeit — thaͤtig ſey, und ſo nicht blos auf das Licht, auf electriſche und magnetiſche Aeußerungen, ſondern auch durch andere Stoffe und Medien hindurch, auf die Bildung der um ſie herum erſt entſtehenden = Einfluß habe, wie dies mehrere natürliche Erſcheinungen im Mi⸗ neral-Reich, z. B. auch die Aftercryſtalliſation darthun. Zur Beftätigung der vom Hrn. Prof. Purkinje im vorigen Jahr „ Fortpflanzung der Klangfiguren in der Luft ſtellte Secretair d. S. einen der Savart⸗ ſchen Verſuche an, wonach geſpannte Membrane durch die in der Entfernung von ihnen hervorgebrachten Toͤne, ſelbſt der menſchlichen Stimme, in verſchiedene regelmaͤßige Vibrationen gerathen, die ſich durch die Figuren des auf fie geſtreuten Sandes zu er⸗ kennen geben. Die Intenſitaͤt der Töne läßt ſich fo durch die verſchiedene Entfernung, in welcher ſie die Membrane zum Vibriven bringen, ſchaͤtzen, und da ſelbſt ungeſpannte Haͤute fuͤr ſolche Vibrationen noch empfaͤnglicher ſich zeigen, ſo erſieht man hieraus, wie das Weſen des Tons aus verſchiedentlich zuſammengeſetzten und geordneten gleich⸗ zeitigen Erpanfiond= und Contractions⸗Bewegungen in der Luft beſteht und das Ohr afficiren kann, ohne daß deſſen Tympanum zu dieſen Vibrationen, mit en klingenden Koͤrper gleichmaͤßig geſpannt werden darf. 3 Herr Rendant Hoffmann experimentirte mit der von ihm aͤußerſt vollkommen ver⸗ fertigten cylindriſchen Electriſirmaſchine, deren große Wirkſamkeit durch die von ihm erſonnene Verbeſſerung des Reibzeuges erreicht worden iſt, die nach ihm darin beſteht, daß durch die innigſte und gleichmäßigfte Berührung zwiſchen den ſich reibenden Flaͤ⸗ chen, der möglichfte Ausſchluß der Luft bewirkt wird. Ferner zeigte er durch Verſuche die Anwendungs: und Wirkungs⸗Art der zum arzneilichen Gebrauch N und \ u 5 von ihm ſehr ſcharfſinnig eingerichteten Apparate, mit denen bei verſchiedenen Krank⸗ heiten des Koͤrpers, und einzelner Organe, nach Vorſchrift der Aerzte, mit Erfolg ope⸗ rirt worden ifl. — Durch Ankauf diefer Electriſirmaſchine und des arzneilich eleetriſchen Apparats für 200 Rthlr., von denen die Kunftfection allein 100 Rthlr. aus ihrem Fond gege— ben, und 100 Kthlr. durch die von der mediciniſchen Section erlaſſene Subſcription aufgebracht worden ſind, um den hieſigen Aerzten, denen ihr Gebrauch frei ſteht, eine bisher hier ganz fehlende Gelegenheit der in fo vielen Krankheiten aͤußerſt wirkſamen Anwendung der Electricitaͤt zu verſchaffen, hat ſich die vaterlaͤndiſche Geſellſchaft gewiß kein kleines Verdienſt um ihre leidenden Mitbuͤrger erworben; denn es iſt nicht ihre Schuld, wenn von dieſer Anſchaffung zu dieſem erwaͤhnten Behufe wenig oder gar kein Gebrauch gemacht werden ſollte. Herr Reg. Mechanicus Klingert zeigte an langen ſtaͤhlernen Cylindern und Stä⸗ ben, wie aͤußerſt ſchnell bei ſenkrechter Stellung das untere Erde, fo fort Suͤd-, das obere Nordpolarität erhält, und wie ſich beim Umwenden derſelben ſſogleich auch die magnetiſchen Polaritaͤten umwandeln; auch wies er eine duͤnne Stahlſcheibe, die durch ihre bloße Verfertigung 4 Pole, deren gleichnamige ſich direct entgegenſtanden; — ferner eine / Zoll dicke Scheibe, die hierdurch nur 1 Suͤdpol und eine viereckige Platte, die 3 Suͤdpole und nur 1 merkbaren Nord- Pol erhalten hatte, vor. ; Secretair d. S. gab Bericht von den Gruͤnden und Berechnungen Borners, aus den Ann. of Phil. Juli 1825, nach denen der periodiſche Wechſel der Declinations⸗ Variationen der Magnetnadel durch die Stellung der Himmelskoͤrper regulirt werden fol, weil die ganze Umlaufs⸗Periode von 532 Jahren des magnetiſchen Pols, das Product der beiden Zahlen 19 und 28, d. i. der Eyklen des Mondes und der Sonne ift, und weil ferner der jährliche Fortſchritt des magnetiſchen Pols im directen Verhaͤltniſſe mit dem jährlichen Fortſchritt der Knoten der Venus zu dem Fortſchritte der Knoten der Erde zu ſtehen, und die Breite des magnetiſchen Nordpols durch die Aeg der Weltkoͤrper gegen einander regulirt zu werden feine. 8 Derſelbe referirte auch die auf Duperneys Entdeckungs⸗Reiſe 3 wichti⸗ gen Beobachtungen, wonach die wellenfoͤrmige Kurve des magnetiſchen Aequators, ohne Aenderung ihrer converen und concaven Biegungen, in Maſſe von Morgen nach Abend zu vorruͤckt; ſo daß die beiden Puncte, wo ſie den Erdaͤquator 1780 in Afrika und bei der Inſel Gallego durchſchnitt, nun ſich um 10° weiter nach Weſt befinden; — ferner, daß ſich an den Orten, denen ſich der magnetiſche Aequator nach ſeinen wellen⸗ foͤrmigen Biegungen beim Vorruͤcken nähert, die Inclination abnimmt, und fie hinge⸗ gen da zunimmt, wo er ſich entfernt, und daß ſich eben ſo, nach dem ſowohl noͤrdlichen, als ſuͤdlichen Naͤhern des magnetifchen Aequators gegen einen Ort, die Declinations⸗ e deſſelben ſich e und daß es endlich auf die noͤrdliche oder . DR 48 — N g Lage eines Orts von den Biegungen des magnetiſchen Aequators, und nicht vom Erd⸗ Aequator beruhe, daß nur an den noͤrdlich vom magnetiſchen Aequator gelegenen, die Magnetnadel mit ihrem Nordende ſich fruͤh-Morgens von Oſt nach Weſt, hingegen in den ſuͤdlich von ihm gelegenen Orten von Weſt nach Oſt bewege. | Herr Prof. Brandes erklärte bei Vorlegung der im Druck erſchienenen Beſchrei⸗ bung und Abbildung des von Frauenhofer verfertigten, achromatiſchen, in Dorpat auf- geſtellten Fernrohrs, den Bewegungs-Apparat und die Vorzuͤge deſſelben vor den fon- ſtigen Spiegel-Teleskopen, und machte aus den ſmit dieſem Inſtrument bereits erhalte⸗ nen wichtigen Entdeckungen auf die wuͤnſchenswerthen Aufſchluͤſſe aufmerkſam, welche die Beobachtungen der Jupiter-, Saturn- und Uranus ⸗Trabanten und er Nebelflecke mit ihm gewaͤhren duͤrften. Herr Engel in Reichenbach hat eine Beſchreibung mit Zeichnung ei einer neu einge⸗ richteten Erdkugel eingeſchickt, mittelſt welcher man nicht nur alle gewoͤhnlichen geogra⸗ phiſchen Probleme, die man bei der kuͤnſtlichen Erdkugel loͤſet, ſondern auch mehrere Probleme der Firfterne, der Sonne, und ſelbſt der Planeten, mechaniſch veraugenſchein⸗ lichen, und deduciren kann, und zwar durch gehoͤrige Stellung der Kugel und der ihr zugehoͤrigen Kreiſe, nicht blos fuͤr einen beſtimmten Ort der Erde, ſondern zugleich fuͤr alle Oerter der Erde. Herr Prof. Jungnitz hat die Guͤte gehabt, hieruͤber einen aus⸗ fuͤhrlichen Bericht, dem die Section in allem beiſtimmte, zu erſtatten, und nach dem dieſe Vorrichtung einfach und zu der beabſichtigten Loͤſung der erwaͤhnten Probleme geeignet iſt, und ihr Erfinder mithin alle Belobigung verdient. Herr Prof. Jungnitz lieferte auch eine umſtaͤndliche Beſchreibung der Einrichtung und des Gebrauchs der von dem in Breslau verſtorbenen Uhrmacher Sechting, eines Schülers des ehemaligen Paſtor Hahns zu Kronweſthelm, verfertfigten Univerſal⸗Son⸗ nen⸗Uhr, die gegenwärtig Hr. Reg. Rath Dr. Mogalla beſitzt, und zeigte, daß Prof. Werneburg in Jena Recht hat, wenn er im 7ten Band des Kaſtnerſchen Archivs für die geſammte Naturlehre behauptet, daß der von Graydon patentirte Himmels: Compaß f zur Beſtimmung der Abweichung der Magnetnadel an jedem Orte der Erde mittelſt ein⸗ fachen Abſehens u. ſ. w. blos eine Modification der Hahnſchen Univerſal⸗ Sonnen: Uhr, und ſonach in ſeinem Fundament eine bentſche, von ee e nur weiter BERnpte Erfindung iſt. | D 9 85 a 7 ee Kuͤnſte und Gewerbe betreffen, Durch die vom u Hrn. Apoth. Lehmann in Creußburg zweckmäßig naar Analyſe einer Buttermaſſe, die beim ER blau⸗ rothe Flecke erhielt, h Kr wie aus nachfolgenden Nach forſchungen, — daß diefe Erfcheinung weder von einer Schimmelart, noch von eingemiſchten fremdartigen Stoffen, ſondern wahrſcheinlich von einer geringfügigen Zerſetzung ihrer Beſtandtheile herruͤhre, und daher keinen Nach— theil von ihrem Genuſſe befuͤrchten laſſe. ö 0 \ 7 f Herr Lieut. Meyer empfahl zur Verhütung von Ungluͤcksfaͤllen den Gebrauch der Davyſchen Sicherheitslampe bei Arbeiten in den Pulvermagazinen. Ferner ſtellte er in einer Abhandlung den muthmaßlichen Erfolg dar, den ein wohl dreſſirtes Pompier- Corps bei dem Brand der Zucker-Raffinerie zur Verhütung der Wen ſtattgefundenen Verungluͤckungen und zur Rettung der Vorraͤthe, wuͤrde erreicht aben. . “ Die wuͤnſchenswerthe Anſchaffung der im Hten Bülletin 1824 empfohlenen Feuer: leiter; — ſolche Anzüge und Apparate, die den Feuerloͤſchern die größte Annäherung zum Mittelpunct des Feuers verſtatten, und die Vortheile eines beſonderen Bürgerver- eins, zur Anordnung bei Fortſchaffung des vom Feuer Gefaͤhrdeten, wurden hierbei vom Secretair d. S. zur Sprache gebracht. | EN Herr Kaufm. Milde junior beſchrieb die zwei verſchiedenen Arten der Eiſenbah⸗ nen und ihre Vorzüge vor den Landſtraßen und Kanaͤlen zur Beförderung des den Wohle ſtand jedes Landes ſo vorzuͤglich hebenden inneren Verkehrs, durch deren Anlage bei uns der Abſatz und Werth der rohen Producte, als Getreide, Eiſen, Zink, Holz und Koh— len, nicht nur ſelbſt, ſondern auch Handel und Kunſtfleiß ſehr befoͤrdert werden wuͤrde und ſtellte zur Nachahmung den Gemeingeiſt der Englaͤnder auf, mit dem ſie durch Ver⸗ einigung ihrer Kraͤfte die koſtbarſten Unternehmungen dieſer und jeder andern Art zu Stande bringen. a l Herr Lieut. Meyer bewies in einem Vortrage uͤber die Anwendung der Dampfma⸗ ſchinen zur Forttreibung von Projectilen, daß die neueſte Perkinſche Einrichtung ders ſelben zwar fuͤr den Maſchinentrieb wohl von geringem Vortheil, aber doch die einzige ſeyn duͤrfte, durch die, vermittelſt Dampf, Kugeln eben ſo weit und weiter, als aus den Feuergewehren geſchoſſen werden koͤnnten, indem bei ihr die Dampfbildung und Aus⸗ dehnung urploͤtzlich und mit jeder beliebigen Kraft geſchieht, und weil das Schießpul⸗ ver ein Maximum an Kraft hat, die Spannung des Dampfes aber bisjetzt noch keine Graͤnzen zeige und willführlich verſtarkt werden koͤnne. Uebrigens wurden noch die Umftände erwogen, warum die Dampfgeſchuͤtze nicht ſowohl im Felde, als vielmehr bei Feſtungen und insbeſondere für Dampfkriegsſchiffe, von denen die Foultonſchen aus⸗ fuͤhrlich beſchrieben wurden, ihre Anwendnng finden duͤrften, und wie dieſe zwar noch in ihrer Kindheit befidliche Erfindung, doch ſo gefaͤhrlich zu werden drohe, daß man ihre Heranwachſung in fremden Laͤndern, von uns nicht unbeachtet laſſen muͤſſe. Herr Reg. Mech. Klingert, deſſen Eifer, mit Aufopferung ſeines eigenen Wohls, jeden ihm für die Wiſſenſchaft oder das Gemeinwohl nuͤtzlich ſcheinenden Einfall ſogleich in Ausführung zu bringen, wohl verdiente beachtet und belohnt zu werden, hat, wahr: 5 7 f 9 a ſcheinlich durch obigen Vortrag veranlaßt, nach eigenen Ideen eine kleine tragbare Dampfmaſchine verfertigt, bei der die ſehr ſcharfſinnig erſonnene einfache Vorrichtung, — wonach, vermittelſt eines am halben Umkreis nur gezahnten Rades, und eines be— weglichen Rahmens, in deſſen innere zu oben und zu unten angebrachte Einſchnitte die Zähne des Rades eingreifen, die vor- und ruͤckwaͤrtsgehenden Vewegungen der Kolben— ſtangen der zwei mit einander communicirenden Cylinder dieſer Dampfmaſchine zum Forttrieb des Schwungrades nach ein und derſelben Richtung gleichmaͤßig bewirken, — allgemeinen Beifall gewann. In einer beſondern Verſammlung hat er die Kraft dieſer kleinen Maſchine, mit deren weiteren Verbeſſerung er noch beſchaͤſtigt iſt, — durch Em: porheben von 5760 Quart Waſſer zur Hoͤhe von 8 Fuß innerhalb 6 Stunden, mit den geringen Feuerungskoſten von noch nicht völlig 7 Silbergroſchen darzuthun geſucht, und auch eine von ihm verfertigte, ſich ſelbſt ladende Flinte gezeigt, deren Kugeln ohne Unterbrechung durch Dampf abgeſchoſſen werden ſollen. Derſelbe wies auch ein von ihm erfundenes und von Sachverſtaͤndigen für ſehr brauchbar erkanntes Werkzeug zum Einſtreichen der Zähne in Zahnſtangen und Cylin⸗ derroͤhren Behufs der Verfertigung mathematiſcher Inſtrumente, und ferner auch ei⸗ nen von ihm ſehr ſauber angefertigten Wollmeſſer vor, der den koſtbaren engliſchen gleich⸗ kommt, und der auch als Mikroskop und Mikrometer fuͤr andere Gegenſtaͤnde die⸗ nen kann. Herr Mechanicus Pinzger erklaͤrte das von ihm aufs vollkommenſte aus Meſſing verfertigte und ausgeſtellte Modell einer Brahmaſchen Waſſerpreſſe, und zeigte durch Ex⸗ perimente ihre außerordentliche Kraft und Brauchbarkeit zum Preſſen, fuͤr Manufactu⸗ ren, Fabriken und verſchiedene Gewerbe. Da dieſe nicht nur hierzu, ſondern auch zu leichter Hebung großer Laſten, Herausreißen von Baumſtaͤmmen und Pfaͤhlen ꝛc. ſehr zu empfehlende Maſchine noch ſo wenig bei uns bekannt und eingefuͤhrt iſt, ſo iſt zu wuͤnſchen, daß das im 8ten Buͤlletin bekannt gemachte Anerbieten des Hrn. ꝛc. Pinzger, ſolche Maſchinen im Kleinen, wie im Großen von Eiſen verfertigen zu wollen, nicht un⸗ benutzt bleiben moͤge. Derſelbe ſtellte auch zur Ynficht einen von ihm fehr ſauber gearbeiteten, leicht trag⸗ baren Markſcheider-Apparat mit dem dazu gehörigen, vermittelſt einer beweglichen Doppelnuß ſehr erfinderiſch eingerichteten und einfachen Inſtrument aus, das zugleich zum Viſiren, Nivelliren und Hoͤhen-Meſſen dient. Herr Magiſter Muͤcke lieferte das Reſultat feiner gütigft übernommenen Unterſu⸗ chung, uͤber die Anwendung des vom Hrn. Aſſ. Dr. Guͤnther bereiteten, — von Hill und Tomkins erfundenen und fuͤr Mahler und Zeichner ſehr empfohlenen Praͤparats, der farbenloſen, raffinirten Ochſengalle *) zur Gouache-Malerei, welches nebſt den damit angelegten und vorgewieſenen Blumen - Geigen ergab; — daß durch ee N Siehe Haͤnli's Magazin der Pharmacie. März 1824. S. 259 N — M — mit dieſem Präparat alle auf Leimgrund aufgetragenen Farben, — die helen dichter, Weiß und Gelb ausgenommen, — weit lebhafter werden, fo daß die Anlegung im Hintergrunde mehr zuruͤckweicht und hierdurch das Gemälde ſehr an Rundung und Luſtre gewinnt. Nicht anwendbar zeigte ſich aber das Praͤparat zum Abreiben der Farben und zum Ueberziehen der Kreide — Zeichnungen auf Papier, was aber auch darin ſeinen Grund haben konnte, daß das Präparat ſchon vor feiner Anwendung hierzu, durch Stehen im warmen Zimmer einen . — flockiges Anſehn und alle Spuren Bey Zerſetzung zeigte. Derſelbe bewies ferner durch vorgezeigte Probegemaͤlde die Brauchbarkeit der bei⸗ gen Sorten Roth, welche Hr. Prof. Schilling verfertigt, von denen aber beſonders ſein - Karminlack, der weit lebhafter und wohlfeiler, als die gewoͤhnlich hier kaͤufliche Sorte iſt, ſehr und mehr, a als die andere von ihm ſchleſiſch Roth genannte Farbe zu empfeh⸗ len . Ort Lieut. Meyer zeigte eine e Probe des wohlfeilen Smiederſchen Verfahrens, ſelbſt ſehr lockere, baumwollene und leinene Zeuge durch ſucceſſives Eintauchen in Aufloͤ⸗ ſungen von Alaun, Hauſenblaſe und von fixem Alkali freier Seife, waſſerdicht zu machen. Secretair d. S. machte während dieſem Jahr folgende Gewerbs-Gegenſtaͤnde bekannt: — Das Turrelſche Verfohten zum Aetzen in den Kupferplatten vorzuziehenden Stahl: platten; die in England bereits ſtattfindende Bereitungsart des feinen italieniſchen Strohs aus den auch bei uns wachſenden Rispen⸗ und Hafergras⸗ Arten Wann Behuf der Fabrication von Huͤten, Decken, u. ſ. w.; — auf die Braconnotſche Gewinnungsart der ſauern Kleeſaͤure aus einigen Flechten, die auch bei uns auf alten Staͤmmen der gemeinen Buche wachſen; auf die Barleycornſchen Verſuche, welche die im 8ten Buͤlletin 1821 dargeſtellten Vortheile des Hopfens des Biers mit Hopfenmehl beſtatigen und zeigen, wie ſehr die Einſchuͤttung einer kleinen Quantität Hopfenpehls in ſchon bereitetes Bier ſein Sauerwerden verhindert; un ein Mittel, wie Gerber den relativen Werth der kaͤuflichen Rinden, in Ruͤck⸗ ſicht ihres Gerbeſtoff-Gehalts, ſehr leicht, ſicher und in kurzer Zeit durch die Gewichts-Vermehrung von Probehaͤutchen, die man in den aus ihnen berei— teten Gerbe-Liquor eintaucht, ausmitteln koͤnnen; — auf die in mehreren Gegenden Nord- Amerikas eingeführte Methode, das Tuch ohne Pe Seife und Alkalien, auch ohne Dampf, vermittelft einem Teige aus Reis-, Waitzen⸗, Gerſte⸗, Haferz, oder Kartoffel Mehl, in kürzerer Zeit, mit ge⸗ ringeren Koften und mit weniger Nachtheil für das Tuch ſelbſt und deſſen Farbe, als auf die gewoͤhnliche Art, zu walken; 7 * „ oe auf das in vielen Orten Frankreichs nun übliche, verbefferte Verfahren des Kohlen brennens in Gruben, ſtatt der Meiler; auf die Erleichterung des Drahtziehens des Stahls durch einen, vermittelſt Eintau⸗ chung in einer Kupfer- Auflöfung, bewirkten Ueberzug von Kupfer, wodurch das mehrmalige Anlaffen des Stahls im Feuer erſpart wird; — und auf die vom Ing. Snirch in den Maͤhriſchen Mittheilungen bewieſenen Vortheile der Dachſtuͤhle aus Eiſen. — Daß ſolche Bekanntmachungen in unſern Buͤlletins, — wenn ſie auch weniger als die Theater-Artikel der Zeitungen geleſen werden, — doch nicht ganz unbeachtet bleiben, geht z. B. daraus hervor, daß gegenwaͤrtig Hr. Uhrmacher Schwerner jun. auf die, in ihnen empfohlene Methode ſich ſelbſt die ſixen und fetten Oele zum Behuf des Einſchmierens feiner Uhrwerke ſo tauglich macht, daß er das hierzu ſonſt aus Leipzig verſchriebene und ſehr koſtbare Oel nun ganz entbehren kann. Vom wichtigſten Erfolge duͤrfte unſtreitig aber die Abhandlung des Hrn. Lieut. Meyer werden, in der er die Nothwendigkeit und Mittel darſtellte, der durch vermin⸗ derten Abſatz der rohen Producte und ihrer erſten Verabeitung in Schleſien zunehmenden Verarmung durch Erweckung und Beförderung mehrerer induftriöfer Thaͤtigkeit entge⸗ gen zu arbeiten, — wenn das durch ſie veranlaßte, und mit kuͤnftigem Jahr in Aus⸗ fuͤhrung zu bringende Vorhaben oͤffentlicher Unterrichts-Vortraͤge für die Gewerbetrei⸗ benden durch Mitwirkung und Theilnahme unſerer Mitglieder und des Publicums zu Stande — und zu recht erfreulichem Gedeihen fuͤr die Zukunft gebracht wuͤrde: dann erſt koͤnnen wir der Erfuͤllung des von uns allen Erſehnten, — naͤmlich der feſten Be⸗ gruͤndung einer recht kraͤftigen ins Leben eingetretenen Wirkſamkeit unſers Ne gewiß ſeyn. N Jahresbericht Wer Do tan i chen Sec tion der ſchleſ. Gef. für vaterl. Cultur vom Jahre 1826. Die botaniſche Section, welche ſeit dem 25. November 1824 als Filialverein der naturwiſſenſchaftlichen Section beſtanden, am 22. December 1825 ſich als Section conſtituirt, und ihre Anerkennung in dieſer Qualität in einer Praͤſidial⸗Verſammlung am 19. Maͤrz 1826 erhalten hat, hat im Jahre 1826 achtzehn Sitzungen gehabt, de⸗ ren Gegenſtand hiernaͤchſt ſpecificirt iſt. | I. Sitzung, den 11. Januar. i 1. Vorzeigung und Beſprechung intereſſanter vegetabiliſcher Monftrofitäten, einge⸗ reicht durch Hrn. Gymnaſial-Lehrer Wimmer, Hrn. Deſtillateur Kudras und den Secretair. | . 2. Bericht der Hrn. Koſchwitz und Beinert aus Charlottenbrunn, uͤber die gewoͤhn⸗ liche Fortdauer des Bluͤhens mehrerer Pflanzen daſelbſt bis in die Weihnachtszeit. II. Sitzung, den 24. Januar. | 1. Abhandlung des Secretairs über die neuentdeckte Rafflesia Patma auf Java und die Stellung dieſer und verwandter Pflanzen im natuͤrlichen Syſteme. 2. Abhandlung des Hrn. v. Uechtritz uͤber Hegetſchweiler's Beobachtung modernder Baumſtaͤmme, auf Hoͤhen, die der gegenwaͤrtige Baumwuchs nicht erreicht. 3. Vorzeigung merkwuͤrdig variirender Lindenblaͤtter, durch Hrn. Lehrer Schummel. ee 2. 1 f — 0 54 — * III. Sitzung, den 8. Februar. f Vortrag des Hrn. Prof. Dr. Müller über den Gehalt der Veilchen⸗ Arten an Eme⸗ tine und uͤber die nach der Bodenbeſchaffenheit ſich richtende Ausläufer dieſer Pflanzenſpecies. Ueber die Beziehungen der Formen der Bluͤthen mit denen der Embryonen. IV. Sitzung, den 23. Februar. Bericht des Hrn. v. Uechtritz uͤber G. F. W. Meyers Werk aber t die 1 1 15 uͤber Guillemins Abbildungen des Bluͤthenſtaubes (vom Secretair). Vorleſung des Secretairs uͤber den F re der V Pilge g und 1 V. Sitzung, den 8. März Naͤhere Eroͤrterungen des Hrn. Du Uechtritz: über die obenerwähnten Guilleminfchen Unterfuchungen des Blüthenftaubes. | Vorleſung deſſelben über das Erſcheinen einer eigenthuͤmlichen en auf Brandſtaͤtten in der Oberlauſitz. VI. Sitzung, den 22. Maͤrz. ö Bericht des Hrn. Prof. Dr. Muͤller uͤber a Pe vom Einfluß des Mondes auf die Vegetation. ’ Berichtigung botaniſcher Anmerkungen eines Re in der N. Breslauer Zei⸗ fung, und Bericht über Dr. Bresler's Sneuguatfänft: Generis Asparagi Historia na- tur. et med., vom Secretair. N VII. Sitzung, den 12. April. Vorleſung des Hrn. Dr. Runge über das en der Farbe und Maſſe der Pflanzenſtoffe zu ihrer Wirkſamkeit. VIII. Sitzung, den 4. Mai. Bericht des Hrn. Prof. Dr. Müller über mehrere phyſiologiſche Beobachtungen. Discuſſion über die Gerüche der Vene veranlaßt durch Hrn. e or Dr. 5 Wini. IX. Sitzung, den 17. Mai. Vorleſung des Secretairs Aber die Aehnlichkeit i Abe untlonen ö mit den thieriſchen. Vorzeigung von Presls Kraͤuterbuch durch Hrn. Prof. Dr. Purkinje. 1. 1. 2. e [2 UN. Sitzung, den 81. Mai. Vorleſung des Hrn. Dr. Goͤppert über die Gattung Ofneratia un eine neue ſchle⸗ ſiſche Art derſelben. Bericht über Haͤnke's Warm und die eben n Reliquiae Hankianae, vom Secretair. MR Vorzeigung der en Semicenturie ſchleſiſcher Pflanzen von Guͤnther, Gra⸗ towsky und Wimmer, durch letztgenannten. XI. Sitzung, den 14. Junius. i Vortrag des Hrn. Dr. Goͤppert über einen neuen Dianthus des h. Unwerſtäts⸗ Gartens, und mehrere andere intereſſante Pflanzen des letztern. . Vortrag des Secretairs über die Morphologie der Acanthus mollis L. Bericht des Secretairs über E. Fries Systema Orbis vegetabilis. P. I. XII. Sitzung, den 12. Julius. Vorleſung des Hrn. Wimmer über die Bewegungen des N aureus L. Deſſelben über die Synoymie der ſchleſiſchen Euphorbien, E. 1 E procera, E. pilosa. XIII. Sitzung den 18. Sctob, er (nach den uͤblichen Ferien). Vorleſung des Hrn. Dr. Goͤppert uͤber einige ſchleſiſche Hieracia, beſonders H. alpinum L. XIV. Sibung, den 1. November. Vorleſung des Hrn. Dr. Runge über die Bewegungen der Mimosa pudica auf mechaniſche, chemiſche und dynamiſche Reize. Vorleſung des Hrn. Dr. Goͤppert über die Naturgeſchichte und den Anbau der Zi- zallia palustris I. Vorleſung des Hrn. v. uechtritz, uͤber die Verbreitung des zum Seidenbau vorge⸗ ſchlagenen Acer tartaricum. XV. Sitzung, den 15. N Fortſetzung der Beobachtungen uͤber die Bewegungen des Phaseolus aureus, vom Hrn. Wimmer. Eingeſandte Erfahrungen des Hrn. Baron Sigism. v. Kottwitz über kuͤnſtliche Ein⸗ quellungen der Saat, zur Erſparung des Duͤngers. Vortrag des Hrn. Prof. Dr. Müller über Amici's neueſte Entdeckungen an der 27 u 56 I XVI. Sitzung, den 29. November. 1. Biographiſche Notizen des Hrn. v. Uechtritz uͤber die ſchleſiſchen Botaniker Paul und Johann Amman. 2. Vortrag des Hrn. Prof. Dr. Muͤller uͤber Apodanthes Caseariae. 3. Vorzeigung neuer ſchleſiſcher Pflanzen, le vom Hrn. ee Dr. Ebers au Magiſter Muͤcke. XVII. Sitzung, den 13. December. 1. Fortſetzung der Vorleſung des Hrn. Dr. Runge uͤber den Einfluß chemiſcher Reize (der Schwefelſaͤure und Aetzlauge), auf die Mimosa pudica (Blätter). Außerdem las Hr. Dr. Goͤppert in einer Sitzung der naturwiſſenſchaftlichen Sec⸗ tion eine Abhandlung uͤber den Einfluß des Queckſilbers auf die Vegetation unter Glasglocken, zufolge feiner Verſuche an Mentha gentilis, Mentha crispa, Sem- pervivum arachnoideum, Anthemis Pyrethrum, Teucrium pyrenaicum, Ti- gridia Pavonia und Silene fruticosa. Mit Inbegriff der am 22ſten d. gehaltenen Jahresſchlußverſammlung hat die Sec⸗ tion in einem Jahre nicht weniger als 18 Sitzungen gehalten, mehr als 15 ausgear⸗ beitete Vorleſungen zu Tage gefoͤrdert, eine Menge intereſſanter Vortraͤge und Bei⸗ traͤge erhalten, nicht weniger wiſſenſchaftliche und practiſche, insbeſondere auch auf die Flora des Vaterlandes und gemeinnützige Gegenſtaͤnde bezuͤgliche Discuſſionen veran⸗ laßt: ſie hat ſich eines bedeutenden Zuwachſes neuer, und der thaͤtigſten Theilnahme al- ler ihrer alten Mitglieder zu erfreuen gehabt; ihren Zuſtand glaubt daher der Secretair bluͤhend, und ihre Thaͤtigkeit im verfloſſenen Jahre rege und eifrig nennen zu duͤrfen. Der oͤffentlich ausgeſprochene Wunſch, ein ſchleſiſches Centralherbarium anlegen zu konnen, iſt indeſſen leider bisher durch keinerlei Unterſtuͤtzung gefördert worden. Breßlau, den 23. December 1826. | D. W. Henſchel, der bot. ar d. Une Secretair. r deer chen See i en vom Jahre 1826. \ Die mediciniſche Section iſt in allen Beziehungen fo ſehr in ihren alten Verhaͤlt⸗ niſſen verblieben, daß es in dieſem Jahre zur Bezeichnung derſelben nur einer Beru⸗ fung auf die fruͤhern Jahresberichte bedarf. Nur in der Beziehung hat ſich eine Si: cherung ihres Beſtehens ergeben, als in Folge eines fruͤhern Beſchluſſes eine Anzahl der Mitglieder ſchon am Beginne des Jahres ſich zu irgend einem Vortrage in einer von ihnen willkuͤhrlich beſtimmten Zeit verpflichtete. Daß hierdurch unangemeldete Vor: traͤge aller Art, wie fie ſich unerwartet aus dem Gange des aͤrztlichen Lebens und der denſelben begleitenden Studien ergeben, nicht ausgeſchloſſen werden ſollten und wirklich nicht ausgeſchloſſen wurden, verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. Alle Mittheilungen kamen von unſern einheimiſchen Mitgliedern; aus der Provinz ſind leider keine andern Sendungen von Aerzten eingegangen, als einige der naturwiſ⸗ ſenſchaftlichen Section zugekommene meteorologiſche Berichte. Hinzugetreten zu unſerem Vereine ſind die Herren Profeſſor Dr. Barkow, Dr. Dedart und Regimentsarzt Dr. Betſchler. Herr Prof. Huͤnefeld iſt aus der Zahl der wirklichen einheimiſchen Mitglieder zu der der correſpondirenden uͤbergegangen. Aus- geſchieden iſt Herr Dr. Steinitz, wegen feines Abganges nach Frankfurt a. d. O. Ein Mitglied iſt wegen muthwilliger Nichtzahlung der Beitraͤge aus der Liſte geſtrichen worden. Nie hat das verehrliche Praͤſidium unſerer Geſellſchaft Anſtand genommen, denen, welche wegen druͤckender Verhaͤltniſſe nicht zu zahlen wuͤnſchen, Nachlaß zu ge⸗ ſtatten; allein ein muthwilliges Nichtzahlen kann um ſo weniger geduldet werden, als die Geſellſchaft nur durch ihre Geld- Beiträge. die aͤußere Exiſtenz ſichert, und als ein voͤlliger Mangel an wiſſenſchaftlichen Leiſtungen zu keiner ee ee ſolche Mitglie⸗ der zu erhalten, Veranlaſſung giebt. 8 — — 58 — Die Anſchaffung eines trefflichen elektriſchen Apparats, der bei weitem mehr zu leiſten vermag, als zur Anwendung der mediciniſchen Electricitaͤt noͤthig iſt, konnte nur durch außerordentliche Beiträge einer bedeutenden Zahl unſerer Mitglieder möglich. gemacht werden. Indem wir hiefuͤr unſeren ergebenſten Dank ausdruͤcken, ſo laden wir zugleich zu einem recht fleißigen Gebrauche dieſes Apparats zum Behufe von Kran— ken ein. Moͤge daraus nicht nur fuͤr viele Menſchen Geneſung, ſondern auch fuͤr die Wiſſenſchaft Bereicherung dieſer in gar vielen Beziehungen noch dunkeln Lehre hervor— gehen. — In einer außerordentlichen Verſammlung, welche mit der naturwiſſenſchaft⸗ lichen Section gemeinſam den 19ten Juli abgehalten wurde, wurde die Wirkſamkeit des Apparats auf hoͤchſt mannichfaltige Weiſe erprobt. Denjenigen Herren, welchen es in Beziehung auf die Anwendung an techniſchen Kunſtfertigkeiten fehlt, wird der Ver⸗ fertiger und ehemalige Beſitzer des Apparats, Herr Rendant Hoffmann, gern die noͤ⸗ thige Anweiſung ertheilen. Die Zahl der ordentlichen Verſammlungen war wie gewoͤhnlich 12. Dieſelben waren bald mehr, bald minder beſucht, und beſchaͤftigten ſich vorzuͤglich mit den Ver— handlungen „deren Inhalt wir jetzt näher bezeichnen wollen. ' In der erften Verſammlung (den 6. Jan.) berichtete der Secretair über die treff⸗ liche dritte Sammlung des aͤrztlichen Vereins zu St. Petersburg. Die ausgezeichnete Abhandlung des Dr. Seyblitz über den Verlauf der cholera in Aſtrachan führte zu dem bedeutenden Reſultate, daß das Uebel dort nicht durch Anſteckung entſtanden und auch nicht durch ſolche verbreitet wurde. Wenn auch hieraus nicht hervorgeht, daß das Uebel nie anſteckend werden koͤnne, ſo wird doch die Furcht, daß daſſelbe durch den Weg des Handels zu uns verpflanzt werden moͤchte, bedeutend gemindert. Die bei der großen Hitze des verfloſſenen Jahres in Breslau vorgekommenen Fälle von Cholera erreichten bei einigen Perſonen die Hoͤhe der aſiatiſchen; da aber hier von Anſteckung nicht ent⸗ fernt die Rede ſeyn konnte, ſondern die hohe Temperatur als alleinige Urſache er⸗ ſchien, ſo befeſtigte ſich unter uns die Ueberzeugung, daß die ſo gefuͤrchtete Krankheit wohl innerhalb der Graͤnzen heißer Laͤnder verharren duͤrfte. — Die in jener Samm⸗ lung enthaltenen Berichte uͤber das Daſeyn der bekannten contagidſen Ophthalmie, in i den Militaͤr⸗Hoſpitaͤlern zu Kronſtadt und Oranienbaum, ſo wie andererſeits in der Krimm, ferner auch die von dem Vorſtande der großen Augenkrankenanſtalt zu St. Petersburg aufgeſtellte Behauptung, daß durch jene Krankheitsform fuͤr alle Arten von Augenleiden eine neue uͤble Beimiſchung entſtanden ſey, brachte die Mitglieder zu der Ueberzeugung, daß Natur und Urſprung dieſes Uebels trotz allen Schriften darü= ber noch nicht aufgehellt ſind. — Herr Prof. Huͤnefeld ſprach uͤber die Entdeckung der Morphium Vergiftungen; das ihm geeignet ſcheinende Verfahren iſt im Horn’fchen Archive mitgetheilt. Derſelbe ſuchte ſodann zu erweiſen, daß man mit Unrecht auf rein chemiſchen Grundſaͤtzen beruhende Heilungen nicht anerkennen wolle. Die gluͤckliche Behandlung langſamer Mercurial-Vergiftungen durch Schwefel, der Steinkrankheit A — 59 — mit Alkalten 110 ſelbſt der organiſchen Verbildungen mit Salmiak, beruhe durchaus auf chemiſchen Grundſaͤtzen. Wenn die Behandlung der Harnruhr mit ſtickſtoffigen Mit teln nicht gelungen ſey, ſo liege dies in der falſchen Annahme, daß bei dieſer Krank⸗ heit ein völliger Mangel an Stickſtoff vorhanden ſey. — Die Erklaͤrung chemiſcher Heilungen ſcheine vorzuͤglich von dem Grundſatze ausgehen zu muͤſſen, daß jeder in den Koͤrper gelangende Stoff nicht überall gleichmäßig verbreitet werde, ſondern ſich vor- zuͤglich nach den Theilen begebe, die durch ihre Miſchung und Thaͤtigkeit mit ihm in beſonderer Beziehung ſtehen. Eine Analogie zu dieſer Behauptung giebt der ſchnelle Uebergang gewiſſer Stoffe i in den Harn, waͤhrend ſie an andern Stellen nicht aufgefun⸗ den werden. Ign der zweiten Verſammlung (d. 3. Febr.) theilte Herr De; Größner die Beob⸗ achtung eines ſchwarzen Harnabganges in einer hitzigen Krankheit mit. — Herr Hof: rath Zemplin las über die chemiſche Nachbildung der Mineralwaͤſſer. Seit dem Be⸗ ginne der chemiſchen Pruͤfung derſelben hat man ſich bemuͤht, ſie nachzubilden; ſchon Ettmuͤller ſpricht von kuͤnſtlichen Mineralwaͤſſern. So unvollkommen jene Nachbil⸗ dungen auch geweſen ſeyn moͤgen, ſo fanden ſie doch ihre Lobredner; auch fehlte es nicht an aͤrztlichen Empfehlungen ihrer Heilwirkungen. So hat jede ſpaͤtere Zeit nach dem Grade ihrer chemiſchen Ausbildung die Nachahmung der Mineralwaͤſſer verſucht, jedoch mit dem beſtaͤndigen Erfolge, daß die nachfolgende Zeit die Leiſtungen der fruͤ⸗ hern für ſehr unvollkommen erklärte. Wenn daher heute Struve's Waͤſſer, die mei- ſtens nach den Analyſen von Berzelius eingerichtet find, für vollkommen gehalten wer⸗ den, ſo wird die immer ſteigende chemiſche Analyſe in der Folge ihre Unvollkommenheit aufweiſen; denn daß man nicht behaupten koͤnne, die chemiſche Analyſe ſey jetzt zu ih⸗ rer hoͤchſten, nicht mehr der Steigerung faͤhigen, Vervollkommnung gelangt, beweiſt die erſt in neueſter Zeit erfolgte Auffindung von Lithion, Mangan, Jodine und anderen Stoffen, deren Daſeyn in den Quellen niemand geahnet hatte. Der vulcaniſche Ur⸗ ſprung ſey auch bei den ſchleſiſchen Mineralquellen ſehr wahrſcheinlich, indem ſchon die Nahe der Porphyrlagen darauf hindeute. Die Annahme eines unterirdiſchen galvani- ſchen Proceſſes als Urſache der Mineralquellen ſcheine nicht zureichend begruͤndet. Der Grund ihres Nichtverſiegens liege zum Theile in ihrem Urſprunge aus der Tiefe der Urgebirge, waͤhrend die aus mehr oberflaͤchlichen Gegenden herkommenden Quellen dem Verſiegen unterworfen ſind. Der Secretair ſuchte die kuͤnſtlichen Bereitungen nicht ſowohl als mit der Natur ſelbſt, ſondern als mit den verſendeten Waͤſſern, welche ſaͤmmtlich mehr oder minder zerſetzt find, wetteifernd darzuſtellen. Die von demſel⸗ ben ſpaͤterhin erfol zte Beſichtigung der Struve'ſchen Anſtalt zu Dresden und die Mit⸗ theilungen vieler daſigen Praktiker haben ihn von der Richtigkeit ſeiner Behauptung überzeugt. — Herr Dr. Wentzke las über die an der Tharold'ſchen Anſtalt für arme Kranke im Jahre 1825 gewonnenen Reſultate. Die Conſtitution war zuerſt entzuͤnd⸗ lich, dann auch gaſteiſch ur und die Schleimhaͤute N ergreifend, Der Keuchhuſten r MR. kam häufig vor und zeigte ſich als ansteckend. Das Schaal wurde immer anti⸗ phlogiſtiſch behandelt, ſelbſt in ſcheinbar aſtheniſchen Fällen; jedoch war auch bei die ſer Behandlung nicht immer der ungluͤckliche Ausgang zu verhuͤten. Auch die Herren DD. Kuͤſtner, C. Nagel und Groͤtzner führten Beiſpiele an, wo die antiphlogiſtiſche Behandlung den uͤblen Ausgang nicht abzuwenden vermochte. — Die antiphlogiſtiſche Behandlung war uͤberhaupt die vorherrſchende und wurde mit vielem Gluͤcke angewen— det. Daß Erkaͤltungen nicht immer zu einer diaphoretiſchen Behandlung veranlaſſen duͤrfen, wurde wiederum erprobt. Veraͤnderung der Diaͤt zeigte ſich beſonders bei Menſchen, die gewoͤhnlich ſchwere Nahrung genießen, von großer Wirkung. Das von den Schriftſtellern bei gaſtriſchen Fiebern angegebene kritiſche Erbrechen wurde nicht beobachtet. Der Typhus erforderte nicht immer dieſelbe Behunelung; örtliche Au entziehungen waren jedoch immer wohlthaͤtig. 1e In der dritten Verſammlung (den 3. März) las Herr Dr. Luͤdicke über den Ge⸗ brauch der Dampfbadewanne nach Horn und Hufeland, und empfahl eine neue Anſtalt dieſer Art hieſelbſt. Ob eine ſolche Anſtalt denſelben Werth habe, wie das ruſſiſche Dampfbad, konnte nicht zur Entſcheidung gebracht werden. Der Secretair ſprach ſeine individuelle Meinung dahin aus, daß ihm das letztere unbedingt den Vor⸗ zug zu haben ſcheine, indem die Congeſtionen nach Bruſt und Kopf dabei geringer, und die guͤnſtigen Einwirkungen mindeſtens gleich, wo nicht hoͤher zu ſtellen ſind. — Herr Prof. Seerig ſprach uͤber die Löſung der Nachgeburt. Er trat auf die Seite derer, welche nur ſelten, und ſelbſt nicht immer bei Blutungen, die Loͤſung für angezeigt hal— ten. Nur bei ſchon theilweiſe erfolgter Loͤſung gebiete eine Blutung die vollſtaͤndige Loͤſung; bei noch gar nicht erfolgter Loͤſung koͤnne die Blutung nicht durch dieſelbe gehoben werden. Ein gluͤcklicher Fall der Loͤſung bei Blutung nach theilweiſer Loͤſung und ein ungluͤcklicher bei Blutung mit vollkommnem Feſtſitzen der Nachgeburt, wurden als Beweiſe angefuͤhrt. In dem letztern Falle war waͤhrend der Schwangerſchaft viel Spießglanz angewendet, und eben dadurch vielleicht Verfluͤſſigung der Blutmaſſe her⸗ beigefuͤhrt worden. Auch Kraͤmpfe ſollen keine unbedingte Anzeige zur Loͤſung geben; denn in einem Falle derſelben wurde der Tod durch die Loͤſung abgewendet, waͤhrend er in einem andern Falle nicht verhuͤtet werden konnte. Bei einer Frau, welche wäh- rend der Schwangerſchaft an einem feſtſitzenden Schmerze im Unterleibe litt, blieb die Nachgeburt drei Tage zuruͤck. Die Kranke ſchien dem Tode nahe, und verbreitete eis nen wahrhaft fauligen Geruch; die Entfernung der ſchon faulenden Nachgeburt bewirkte völlige Geneſung. In einem Falle war man ſchon geneigt, inversio uteri anzuneh⸗ men, als eine genauere Unterſuchung die am Muttermunde feſtſitzende Nachgeburt ent⸗ decken ließ. Die Discuſſion ließ manche Zweifel uͤber dieſen vielbeſprochenen, aber noch keinesweges entſchiedenen Gegenſtand. Herr Wundarzt Dietrich erklaͤrte ſich für. die unbedingte Entfernung der Nachgeburt bei Blutungen, indem eine bedeutende An⸗ 1 | | — 61 — 1 zahl von Fällen in der Armen-Praxis ihn vou der Nothwendigkeit und Heifanfei diefer? Maaßregel uͤberzeugt habe. In der vierten Verſammlung (den 7. April) las Herr Hofrath Ebers uͤber die Gonſtitution des eben verfloſſenen Winters. Der epidemiſche Character trat ſelten rein auf, war oft entzuͤndlich, aber auch häufig gaſtriſch und nervös. Bei der großen Kaͤlte und den herrſchenden Oſtwinden war die Krankenzahl ſowohl i in den Hoſpitaͤlern, als in der Stadt bedeutend. Bei den Leiden der Schleimhaͤute wurden oft im Anfange Brechmittel erfordert. Bei mehreren pituitoͤs-nervoͤſen Zuſtaͤnden trat ſchnell Schwäche ein. Große Muthloſigkeit und Angſt waren charakteriſtiſch und der Ausbruch von Frie— ſel haͤufig. Der Zuſtand der Zunge war oft beſtimmend fuͤr Prognoſe und Diagnoſe. Eine gleichmaͤßige Methode ließ ſich nicht fuͤr alle Fälle beſtimmen; doch durfte nicht ſtark antiphlogiſtiſch verfahren werden. Die Arnica wirkte in ſchweren Faͤllen ſehr guͤnſtig; das Chinin konnte nicht als ſtaͤrkendes Mittel benutzt werden. — Herr Dr. Groͤtzner trug einen eingeſendeten Aufſatz uͤber Wundſtarrkrampf vor. Es wurde be— ſonders der durch rein oͤrtliche Wirkung entſtehende von dem geſchieden, der durch eine den ganzen Koͤrper betreffende Einwirkung, z. B. Erkaͤltung, entſteht. Auch wurde die Verwandtſchaft dieſes Zuſtandes mit der Waſſerſcheu hervorgehoben. Zur Behand— lung wurde beſonders die Erweiterung der verletzten Stelle und der innere Gebrauch der narkotiſchen Mittel, ſelbſt bis zu beginnenden Vergiftungszeichen, empfohlen. Die von dem Verf. behauptete bedeutende Theilnahme des lymphatiſchen Syſtems an dieſen Zuſtaͤnden wurde von den Mitgliedern nicht anerkannt. — Der Secretair berich— tete, daß die ungleichen Erfolge, welche man in Deutſchland bei der Darreichung des eſſigſauren Morphiums bemerkt hat, mit der Behauptung von Magendie zuſammen⸗ ſtimmen, daß dieſes Praͤparat nicht gleichfoͤrmig erhalten werde und durch das gleich— foͤrmiger bereitete und ganz aͤhnlich wirkende ſchwefelſaure Morphium erſetzt werden muͤſſe. In der fuͤnften Verſammlung (den 5. Mai) trug Herr Dr. Henſchel sen. feine Behandlungsweiſe der Kopfblutgeſchwuͤlſte der Neugebornen vor; er hob dieſelben im mer durch einen mäßigen Druck mit einer kleinen Metallplatte, ohne daß es einer Ope— ration bedurfte. Die Trennung der Kopfknochen wurde von ihm eben ſo beobachtet, wie die neuern Beſchreibungen ſie angeben. Die erſte Beobachtung erfolgte an einem eignen Kinde „ in einem zweiten Falle wurde die Operation abgehalten und das Uebel auf die genannte Weiſe gehoben. Nachdem dieſes Verfahren in einer langen Reihe von Jahren haͤufig und immer mit Gluͤck geuͤbt worden, kamen dem Verf. noch im letzten Jahre folgende Faͤlle vor: zuerſt bei einem achttaͤgigen Kinde, welches durch eine ſchwere Geburt zur Welt gekommen war, ferner bei einem Kinde deſſelben Alters, wo andere Aerzte dieſe Methode für unanwendbar gehalten hatten, endlich bei einem drit- ten Kinde, wo der Druck anfaͤnglich beſchwerlich zu ſeyn ſchien, aber doch endlich die Heilung bewirkte. Een m Fälle mit den neuern in 1 805 angeſtellten Beobach⸗ — 81 — tungen und mit einigen von den Mitgliedern erwähnten Fällen, wo Eiterung und Kno⸗ chenfraß eintrat, nicht zu ſtimmen ſchienen , fo meinte Herr Geheimerath Wendt, daß ſich die verſchiedenen Anſichten vereinen ließen, wenn man annaͤhme, daß jene Ge: ſchwuͤlſte theils als rumores frigidi, theils als tumores calidi auftreten koͤnnten; im erſten Falle koͤnne allerdings jene Methode heilſam ſeyn, waͤhrend ſie im andern nothwendig ſchaden muͤſſe. — Die herrſchende Maſern- Epidemie und die nicht un⸗ bedeutende Sterblichkeit in derſelben, gaben zu vielen Eroͤrterungen Veranlaſſung. Herr Medicinal-Rath Kruttge erklärte die Maſern für viel minder anſteckend, als das Scharlachfieber. Eine den Maſern ſehr ähnliche Form, lichen miliaris, wurde in die⸗ ſer Zeit beobachtet. — Ein toͤdtlich abgelaufener Fall von erysipelas neophytorum war unter Verhaͤltniſſen beobachtet worden „ wo keine Anſteckung durch die Mutter an⸗ genommen werden konnte. In der ſechſten Verſammlung (d. 2. Juni) las Hr. Prof. Purkinje uͤber die Ver⸗ kettung der organiſchen Thaͤtigkeiten innerhalb derſelben Individuen. Im Menſchen erſcheine ſie am groͤßten. Schon die mechaniſche Verkettung ſey ſehr vielfach; mit Un⸗ recht werde dieſelbe als mit dem Leben in Gegenſatz ſtehend betrachtet, waͤhrend ſie mit demſelben innig zuſammenhaͤnge und in jedem Theile auf beſondere Weiſe erſcheine. Noch mannichfaltiger aber ſeyen die dynamiſchen Relationen; im Infuſorium ſind ſie vermoͤge der Gleichartigkeit der, geſammten Subſtanz am geringſten; fie treten zuerſt bedeu⸗ tend hervor, wo Nerv und Gefaͤß, Athmen und Kreislauf einander entgegentreten. Nicht das Aufhoͤren des Kreislaufs an ſich bewirke den Tod, ſondern die dadurch be⸗ dingte Aufhebung des Gegenſatzes von Arterie und Vene. Herz, Lungen und Gehirn ſtehen in ſtetem Wechſelverhaͤltniß. Verdauung ſey nothwendig zur Erneuerung des Leibes; Verdauung aber kann nicht beſtehn ohne Aufſaugung. Ernaͤhrung bedingt Ausleerung. Der Harn erſcheint als colatorium der organiſchen Maſſe; aͤhnlich ver⸗ halte ſich auch die Hautausduͤnſtung. Die Galle befoͤrdere den Dephlogiſtiſations-Pro⸗ zeß, indem ſie zugleich die Ernaͤhrung moͤglich macht. Das Blut erſcheine als der all⸗ gemeine Quell aller organiſchen Gegenſaͤtze. Der Nerv habe zwei Haupt⸗Centra, Ge⸗ hirn und Ruͤckenmark; ; jenes kann eine Zeitlang für die organiſche Thaͤtigkeit entbehrt werden. — In beſonderem Gegenſatze, aber ſich wiederum auch ſoͤrdernd, ſtehen das pflanzliche und thieriſche Leben. — Das Leben enthalte für immer die Möglichkeit ei⸗ ner groͤßern Reihe von Gegenſaͤtzen, als es wirklich aufzeigt. — Der Secretair theilte mehrere litterariſche Neuigkeiten mit, beſonders auch Heſſelbachs Beobachtung eines zeugungsfaͤhigen Mannes, bei dem eine freilich nur ſcheinbar doppelte geſchlechtliche Richtung war. — Hr. Hofrath Ebers erzählte, daß er die Dzondiſche Weiſe, den Sublimat in der Syphilis zu gebrauchen, zwar in en Fallen, aber keineswegs immer nützlich gefunden habe. N In der ſiebenten Verſammlung (b. 7. Juli) wurden zuerſt Wehwer litterariſche Neuigkeiten beſprochen, worauf Hr. Dr. C. Nagel über scirrhus ventriculi ſprach, N — 63 — Mr Er ſchilderte ſowohl die während des Lebens auftretenden Erſcheinungen als auch die Re: ſultate der Sectionen. Die Heilverſuche waren bis jetzt vergeblich. In einem Falle ſchien Salmiak mit Belladonna palliativ etwas zu leiſten. In einem andern Falle zeigte die Section die Gegenwart der Magenerweichung, die man waͤhrend des Lebens nicht geahnet hatte. 6 r In der achten Verſammlung (d. 4. Auguſt) ſprach Hr. Dr. Kuͤſtner uͤber die Be⸗ handlung der Nachgeburt. Er zeigte, daß die Hebammen, trotz dem empfangenen Un⸗ terrichte, durch langen Gebrauch der Geburtsſtuͤhle, unnoͤthiges Befoͤrdern des Krei— ßens und beſonders durch Ziehen der Nabelſchnur die uͤblen Zufälle herbeiführen, welche eine kuͤnſtliche Loͤſung der Nachgeburt nöthig machen; dem ungeſtoͤrten Verlaufe der Na⸗ tur nach ſey die kuͤnſtliche Entfernung der Nachgeburt durchaus unnoͤthig. Bei dieſem Verhalten kommen in der hieſigen Gebaͤranſtalt keine Blutungen und daher auch keine Veranlaſſung zur kuͤnſtlichen Loͤſung vor. Bei den Entbindungen, welche Hr. Dr. K. allein leitet, macht er die Unterbindung der Nabelſchnur nicht nur erſt nach Aufhoͤren der Pulſation, ſondern ſogar erſt nach erfolgter Ausſtoßung der Nachgeburt. Das Kind bleibt in erwaͤrmten Tuͤchern unterdeſſen zwiſchen den Schenkeln der Mutter liegen. Es vergehen oft hierbei viele Stunden ohne Schaden. Frauen, die fruͤherhin bei ihren Ent— bindungen immer an gefaͤhrlichen Blutungen litten, wurden bei dieſer Methode ohne alle üble Folgen entbunden. — Hr. Prof. Seerig ſtellte einige Verſuche mit der Elek— tro-Punktur an. Wegen der Gefahr des Brechens der gewöhnlichen Nadeln ſchlug er deutſche Naͤhnadeln in eine Zambourin- Nadel gefaßt vor. Goldne Nadeln dürften vielleicht noch paſſender ſeyn. - . In der neunten Verſammlung (d. 1. September) zeigte Hr. Prof. Purkinje an dem noch nicht in den Eileiter getretenen Huͤhnerei ein weißes Blaͤschen auf, welches nach der Befruchtung verſchwinde, und als die erſte Grundlage des kuͤnftigen Embryo zu be: trachten ſey. Er zeigte ferner, daß das Gekroͤſe, welches den Eileiter mit dem Ruͤck⸗ grat verbindet, mesometrium, Faſern, und die von Carus beſtrittene muskuloͤſe Zuſammenziehung beſitze. Hingegen ſollen die Streifen, welche man im aufgeblafe- nen Eileiter ſieht, nicht muskuloͤs, ſondern druͤſigt ſeyn. — Es wurde ferner ein 13 jähriger polniſcher Judenknabe vorgeſtellt, an deſſen linker Hand und zwar an faſt al⸗ len einzelnen Phalangen fi harte, zum Theil fauſtgroße Auswuͤchſe befanden; die: ſelben waren weiß und unempfindlich; nur an einigen Stellen waren ſie erweicht, roͤthlich und empfindlich; eine Stelle war offen und gab etwas Eiter; die Sonde konnte faſt 2 Zoll tief ohne Schmerzen eingebracht werden. Am Fuße derſelben Seite begann an zwei Zehen ſich Aehnliches zu bilden, und war ſogar an einer Stelle ſchon in dem Uebergange in Erweichung begriffen. Der Knabe befand ſich ganz wohl; nach der Behauptung des Vaters ſollte das Uebel nach den Maſern entſtanden und ſchon ſeit 10 Jahren im allmaͤhligen Wachsthume ſeyn. — Daß hier eine krankhafte Wuche⸗ rung im Knochen vorhanden ſey, war nicht zweifelhaft; deſto ungewiſſer war man uͤber * — 64 — . #: ” das, was hier zu thun ſey. Die meiſten erklaͤrten ſich fuͤr die Enthaltung von fd Eingriff, da das Uebel ſchon als Leiden der ganzen linken Seite erſchien, und ſowohl ein Hinwegnehmen der ergriffenen Theile eben ſo unverſtaͤndig ſcheint, als auch die Mittel, welche eine Metamorphoſe von Innen her bilden, hier unzureichend ſind. | In der zehnten Verſammlung (d. 13. October) berichtete der Secretair zuerſt über die mediciniſchen Verhandlungen der Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Dresden, und über die boͤhmiſchen Mineralquellen. — Hr. Ir. Dondorf las über die Natur, Entſtehung und Verhuͤtung des abortus mit Hinzufuͤgung eines Falles von zweimonatlichem abortus mit Abgang von vielen Hydatiden. — Hr. Dr. Figulus las pathologiſche Skizzen. Die Graͤnzen der Medicin laffen ſich nicht ſcharf beſtimmen; faſt alle Naturwiſſenſchaften greifen in dieſelbe ein, beſonders die Chemie. Die Phi⸗ loſophie koͤnne zwar leicht irre fuͤhren, ſey aber doch unentbehrlich. Die Phyſiologie gebe noch keinen Begriff von Geſundheit; erſt im Gegenſatze von Krankheit werde die Geſundheit begriffen; daher gehoͤre derſelbe in die Pathologie. Andererſeits habe auch die Pathologie ihre phyſiologiſche Seite; Brandis Pathologie ſey daher auch phyſiolo⸗ giſch intereſſant. Krankheit überhaupt ſey dem Menſchengeſchlechte keinesweges zufäl- lig; Epidemien gehoͤren vielmehr zur weſentlichen Entwicklung deſſelben. Das Tem⸗ perament ſtehe in der Mitte zwiſchen Geſundheit und Krankheit; letztere ſey ein Stre— ben einer organiſchen Richtung, ſelbſtſtaͤndig zu werden. Die Eintheilun ‚en der Krank heiten ſeyen unzureichend; ſie ſollten von der Bewegung 2 als dem weiße ge des Lebens ausgehen. — In drr eilften Verſammlung (d. 3. November) ſprach der Secretair b uͤber das Tiedemann⸗Gmelin'ſche Werk von der Verdauung. Die Beſtimmung des Blinddarms als zweiten Magen, erregte beſonders die Aufmerkſamkeit. Derſelbe theilte ſodann ei— nen Bericht uͤber die Thaͤtigkeit des aͤrztlichen Vereins zu St. Petersburg mit. Herr Dr. C. Nagel erzaͤhlte, daß ein an chroniſchem Erbrechen leidender Mann durch das Ausbrechen eines großen Stuͤckes, welches zuerſt fuͤr eine organiſche Maſſe gehalten, bei genauerer Unterſuchung aber als ein vor langer Zeit in haſtiger Gier verſchlungenes großes Stuͤck Kaͤſe erkannt wurde, von feinem Leiden befreit worden ſehy. — Herr Dr. Wentzke theilte einen Fall mit, wo nach gehobener Apoplexie noch 6 Wochen lang Amau⸗ roſe vorhanden war, die ſich endlich auch verlor. — Ueber diabetes mellitus wurden mehrere Mittheilungen gemacht. — Der Sercretair theilte feine Anſichten über Anwend⸗ barkeit der Teleologie in der Medicin und den Naturwiſſenſchaften mit; er unterſchied drei Arten der Teleologie; die erſte, den gemeinen aͤußern Nutzen fuͤr den Menſchen be: treffend, ſey in der Wiſſenſchaft als ſolcher ganz verwerflich; die zweite betreffe den Nutzen der Theile unter einander; dieſer ſey allerdings meiſtens, aber nicht immer vor⸗ handen; die dritte beziehe ſich auf die Bedeutung eines Weſens für den Makrokosmus oder eines organiſchen Theiles fuͤr den geſammten organiſchen Leib. Eine ſolche Teleo⸗ 5 =. u PER EM N 5 2 5 h f \ Wi * g i FR 5 * . . * f g * 4 1 \ 10 logie ſchien ihm uberall wuͤnſchenswerth ‚ wenn auch die unbeſonnene Verfolgung dies 1 * 5 e . r ei ee. * 4 N ſes Zieles leicht zu Irrungen führt. In der zwoͤlften Verſammlung (d. 1. December) ſprach der Secretair uͤber viele irrige Angaben, welche in der fünften Auflage von Trommsdorfs Receptierkunſt vor⸗ kommen, und theilte ſodann die beweifenden Verſuche des Hrn. Medicinal-Aſſeſſor Günther mit. Hr. Dr. Groͤtzner ſprach ſodann über verſchiedene krankhafte Zuſtaͤnde der Woͤchnerinnen. Die Fuͤrſorge eines Hausarztes vor der Entbindung koͤnne vielen Ue⸗ beln vorbeugen. Die Bruͤſte wuͤrden oft theils zu paſſiv, theils zu erhitzend behan⸗ delt; man muͤſſe den oͤrtlichen Entzuͤndungszuſtand hier wie uͤberall durch Blutegel 10 ne heben ſuchen, und ſich nicht auf langſam abfuͤhrende Mittel verlaſſen, ſondern ei ſchnelle Ausleerung bewirken. Die febr. puerperalis werde mit Unrecht peritenitis genannt. Die phlegmatia alba dolens beruhe vorzüglich auf einem entzuͤndlichen Zuſtande der Lymphgefaͤße; die krankhafte Empfindung gehe naͤmlich immer von den Weichen aus, und ſey mit Anſchwellung der daſelbſt liegenden Druͤſen verbunden. Zahl— reiche Blutegel ſeyen daher das Hauptmittel. Trockne Umſchlaͤge paſſen mehr, als naſſe; durch letztere muß man nicht den Abſceß erzwingen wollen. Innerlich paſſe die Digitalis. Hr. Geheimerath Wendt bemerkte, daß die innere Darreichung des Calo— mel bei Woͤchnerinnen nicht eher eintreten duͤrfe, als bis das Stillen ganz aufgegeben ſey, indem das Kind fonft in Gefahr geſetzt werde, wozu Beiſpiele mitgetheilt wur⸗ den, daß ferner der Name peritonitis puerpr. ſich in ſofern entſchuldigen laſſe, als die Bauchhaut vermoͤge ihrer phyſiologiſchen Verbindung mit dem Fruchthaͤlter aller— dings der gewöhnliche Sitz des Uebels ſey, endlich daß die phlegmatia a. d. zuweilen ſchon in der erſten Woche nach der Entbindung eintrete. Hr. Dr. Nagel theilte einen Fall des letztgenannten Uebels mit, der durch Anlegung von 80 Blutegeln binnen we— nigen Tagen ganz gehoben wurde. Hr. Ober-Wundarzt Alter bemerkte, daß bei ei: ner ſehr großen Anzahl von kranken Bruͤſten, die ihm zur Behandlung vorgekommen, doch aͤußerſt ſelten ein Gebrauch des Meſſers noͤthig geworden ſey, und ſelbſt bei Fi- ſteln nie das Durchſchneiden der Bruſt zum Behufe der Heilung noͤthig geworden ſey. — Ueber den Eintritt des Speichelfluſſes nach dem Gebrauche des Calomels erhoben ſich mehrere Diſcuſſionen, indem ſich die Gruͤnde, ſo wie die Zeit dieſes Eintritts nicht gleichmaͤßig verhalten. | N | Wir ſchließen mit dem Wunſche, daß die wechfelfeitige ärztliche Mittheilung im- mer reger, und dadurch der lebendige Geiſt wahrer aͤrztlicher Kunſt und Wiſſenſchaft, ſo wie auch das freundliche Zuſammenwirken derer, die einem und demſelben herrlichen Berufe ihr Leben geweiht haben, gefoͤrdert werden moͤgen. icht en ſt de: