NN aM ur An} Mi | N AN. 1 2 An 2 am 0 NA an 1 8 n N ! fa 75 EN 1 2. 5 . N) } 705 Pr N 9 fr 75 a \ Ar RN IN » ö | BEN F NG VA N a, SR en Mal VE REN ANKER Ihe 5 DB m" 296 NL Pibrary of the Museum OF. COM PARATIVE ZOÖLOGY, AI HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Founded by private subscription, in 1861. 1 2 2 für vaterländiſche Kultur i in Jahre 182 8. | ; 105 für fü mmtliche einheimiſche und auswärtige wirklihe Herrn Mitglieder der genannten E lſchaft. Re, | ahn ie d r i r „ Bekanntmachung.“ Zur Ausſpielung im Jahre 1829 find, bei 400 Loos ſen folgende Stuͤcke beſtimmt worden: Hauptgewinn: Leukothea, son Muͤcke, erkauft 2750 fuͤr 170 Rthlr. Größere Gewinne: Weißgekleidete Dame nach Net: ’ ſcher, von Fräulein Harz zu Ber— lin. 60 Rthlr. Seeſtuͤck von Kloſſe. 50 Rthlr. Kleinere Gewinne: Chriſtus nach Carracci vom Di— b rektor Schmidt zu Dresden. 30 Rthl. Anſicht der Schneekoppe von Hermsdorf aus, von Kunkler. 28 Rthlr. Blumenvaſe in Porzellan aus Pupke's Porz. Malerei 24 Rthl. Ein Stillleben, vom Rittm. v. Erichſen. 20 Rthlr. | Ein Schreibjeug aus Bronze von Hofrichter. 16 Rthlr. Die e findet kurz nach der Ausſtellung im Juni 1829 ſtatt. Looſe zu 1 Rthl. das Stuͤck ſind bei dem Kaſtellan der Schleſ. nn Geſellſchaft Glaͤn z zu erhalten. Breslau im Dezember 1828. Die Abtheilung fuͤr Kunſt und Alterthum in der Schleſiſchen vaterlaͤndiſchen Geſellſchaft, Allgemeiner Bericht Aber die Arbeiten und Veränderungen der Geſellſchaft im verfloßnen Sr 1828, vorgetragen in der allgemeinen Sitzung, den e vom Dr. J. Wendt, seem General: Sekretair der ein * 4 Die Feier der Stiftung einer wiſſenſchaftlichen und gemeinnuͤtzigen Anſtalt gehört immer 10 n zu den merkwuͤrdigen Tagen der Culturgeſchichte eines Volkes, denn ſie liefert den Beweis, daß an dem gefeierten Tage tuͤchtige Maͤnner zuſammen traten, um durch ihre Leiſtungen, und durch die dazu erheiſchten Opfer, etwas Erſprießliches für das höhere geiſtige Sein ihrer Landsleute zu bewirken und das durch vereinte Kraͤfte zu erreichen, was der Einzelne im buͤrgerlichen Leben nicht zu bewirken vermag. Auf gleiche Weiſe entſtand vor 25 Jahren unſere Verbindung, welche unter dem Namen: Geſellſchaft zur Befoͤrderung der Naturkunde und Induſtrie Schleſiens den 17. Dezember 1803 gegruͤndet, von dem da⸗ mals in Schleſien dirigirenden Miniſter, Herrn Grafen von Hoym, den 22. September 1804 genehmigt wurde, 1809 aber nach einem erweiterten Plane in ihrem Wirkungskreis feftgeftellt, den Namen: ſchleſiſche Gefellſchaft für vaterlaͤndiſche Cultur annahm, und den 13. November 2 als ſolche die N e po x — 4 . N . 3 Fuͤrchten Sie nicht meine Herren, daß ich hier mit erſchoͤpfender Breite ihnen die einzelnen von der Gefellf chaft verlebten Tage ſchildern, oder die von ihr gehaltenen Sitzungen und geleiſteten Arbeiten im Auszuge liefern werde, aber zweckmaͤßig und der heutigen Ver⸗ ſammlung angemeſſen, dürfte eine kurze Ueberſicht der vorzuͤglichſten Begebenheiten un⸗ ſerer Verbindung ſein. Mehrere ſind noch unter uns, unter deren Augen das Leben der Geſellſchaft entſtand und ihre Wirkſamkeit ſich entfaltete, und an denen die hier zu ſchil⸗ dernden Ereigniſſe voruͤbergiengen; dieſe Herren moͤgen fuͤr die Wahrheit des von mir eee zeugen. Dem Herrn Prof. Dr. Muller gebührt bie Ehre, die Geſellſchaft ins Leben geru⸗ fen, den erſten Plan dazu entworfen und das Ganze mit dem groͤßten Eifer und mannig⸗ faltiger Aufopferung geleitet zu haben. In dem November ⸗Stuͤck der ſchleſiſchen Pro⸗ vinzialblätter vom Jahr 1803 hatte Hr. Prof. Dr. Müller die Vaterlands-Freunde zur Errichtung dieſer Geſellſchaft eingeladen und den folgenden 17. Dezember fand die erſte Berathung zur Begrundung des Vereins Statt, wozu ſich die Herren Boͤniſch, Leſ— ſing, Mendel, Schiebel und Wocke einfanden, Hr. Guͤnther aber ſeinen Bei⸗ tritt verſichern ließ. Worauf gleich in Stadt Paris auf der Weidenſtraße ein Locale ge⸗ miethet, und eingerichtet wurde. Den 27. Januar 1804 hatte darin die erſte Sitzung ſtatt, worin Hr. Prof. Muͤller zum Secretair und Hr. Kaufm. Schiebel zum Caſſirer er⸗ waͤhlt wurde. Das aͤlteſte in dem Organiſationsplane enthaltene Verzeichniß der erſten Mitglieder enthält 55 Namen, von denen 51 als einheimiſche und 4 als auswärtige auf; geführt werden. Von den 54 erſten Mitgliedern find noch 19 am Leben, nämlich: die Herren Gf. Einſiedel, Guͤnther, Henſchel, Jungnitz, Kruttge, Laube, Mogalla, Muͤller, Oelsner, Reiche, Gf. Reichenbach, v. Roͤder, Rupp⸗ richt, Scholtz, Steinbeck, Wagner, Wocke, Zadig und Dietrich. Eine etwas ſpaͤter erſchienene und die erſte gedruckte Ueberſicht der Mitglieder dieſer Geſell⸗ ſchaft enthält 202 Namen, von denen nur 40 noch Lebenden angehoͤren. Dieſes Ver⸗ zeichniß ſoll in der diesjährigen Ueberſicht mitgetheit werden. Die Verwaltung über: nahmen ſpaͤter, nachdem die vom Hrn. Muͤller entworfene und in Gemeinſchaft der Hrn. Frieſe, Reiche, Schiebel und Zimmermann ausgearbeitete Conſtitution ins Leben ges treten war, 12 Vorſteher, welche ſich in die] verſchiedenen Geſchaͤftszweige theilten, ein Secretair, deſſen Amt Hr. Prof. Dr. Müller verwaltete, und ein Caſſirer, wozu zu⸗ erſt Hr. Schiebel, ſpaͤter Hr. Kriegs⸗Commiſſ. Kurlebauer erwaͤhlt wurde. Die 12 Vorſteher, von denen ſchon acht durch den Tod der Geſellſchaft entriſſen ſind, waren nach dem aͤlteſten in den Verhandlungen befindlichen Conferenz⸗Protocolle: die Herren Reiche, Fuhrmann, Leſſing, Mendel, Kloſe, Zimmermann, Guͤnther, Delöner, Boͤhniſch, Jungnitz, Heyde und Frieſe. a Dem Organiſations⸗Plane, welcher 1804 bei Graß und Barth gedruckt erſchien, | wurde eine Beilage hinzugefügt, welche einen kurzen Auszug der Arbeiten der ei. N 3555 0 | Geſellſchaft gab; daraus geht hervor, daß die phyſikaliſche Geographie, die Meteorologie, die Geologie, die geſammte Naturgeſchichte, endlich auch moraliſch-phyſiſche und tech⸗ niſch⸗oͤkonomiſche Gegenſtaͤnde das weite Feld der Gegenſtaͤnde bildeten, zu deren Bear⸗ beitung die Geſellſchaft ſich verbindlich gemacht hatte. Die Verſ ammlungen zerfielen in * ordentliche und außerordentliche, die erſtern theilten ſich in woͤchentliche, monatliche und jaͤhrliche. Die woͤchentlichen und nen wurden hie gehalten und Nach⸗ mittags um 5 Uhr geoͤffnet. In der erſten Zeit fanden die Sitzungen regelmäßig Statt, die Mitglieder verſam⸗ melten ſich mit großem Eifer, und hoͤchſt wahrſcheinlich haͤtte dieſe Geſellſchaft ihren 6 ordentlichen regelmaͤßigen Fortgang gehabt, wenn nicht die hoͤchſt ungluͤcklichen Cataſtro⸗ phen jener Zeit eingetreten, und das Daſein des kaum begründeten Vereins tief erſchuͤt⸗ tert hätten. Die im Jahre 1805 entſtandene, durch ihre lange Dauer und durch die Höhe der Preiſe auf eine höchft traurige Weiſe ausgezeichnete und faſt beifpiellofe Theuerung und der im folgenden Jahre entſtandene ungluͤckſelige Krieg, zerſtoͤhrten den Wohlſtand und raubten den groͤßten Theil deſſen, was eine vieljaͤhrige Ruhe und eine tuͤchtige Arbeit⸗ ſamkeit erzeugt hatte. Es ward Friede, aber die herben Folgen des Krieges dauerten fort. Es iſt begreiflich, daß unter ſolchen Umftänden eine Geſellſchaft, welche ohne eigene Mittel beſtand und auf die bloßen Beitraͤge der Mitglieder berechnet war, in eine traurige Lage kommen mußte. Die Theilnahme erkaltete, der Secretair der Geſellſchaft, Herr * Prof. Dr. Müller, mußte als Muͤnzrendant mit der genannten Anſtalt nach Glatz folgen; 0 ein Theil des Eigenthums der Geſellſchaft hatte durch die Belagerung gelitten, die Bei⸗ traͤge verringerten ſich täglich, und fo trat ein ſolcher Mangel ein, daß der noch heute im 1 Dienſte der Geſellſchaft ſtehende Caſtellan monatlich nicht mehr als zwei Reichsthaler Lohn erhielt, um ſein kuͤmmerliches Daſein fortzuſchleppen, und zu jeder im Winter zu 1 % haltenden Sitzung das Heitzungsholz in Reisbuͤndchen erſt herbeigeſchafft werden mußte. Die Geſellſchaft war ihrer Aufloͤſung ganz nahe, und ſie waͤre unfehlbar und rettungslos zu Grunde gegangen, haͤtte nicht Herr Rector Reiche den A: die damalige Zeit wahrhaft großartigen Verſuch gemacht, ſie zu retten. Im Laufe des Jahres 1809 wurde ein neuer Plan entworfen, von en Vorſtehern gepruͤft, gebilligt und von Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt beſtaͤtigt. Nachdem alles ſo vorbereitet war, wurde den 9. Dezember 1809 eine allgemeine oͤffentliche Verſammlung gehalten, in welcher Hr. Rector Reiche in Gegenwart Sr. Durchlaucht des Herrn Fuͤrſten Heinrich zu Anhalt Pleß vor einer zahlreichen Verſammlung eine Rede hielt, deren Inhalt er be⸗ ſcheiden ein Traumbild nannte, die aber als herrliches Erzeugniß der wahren Begeiſterung eines achten Patrioten ihren Zweck nicht verfehlte, und unter den Verhandlungen der Ge⸗ ſellſchaft einen Ehrenplatz verdient. In dieſer Rede entwickelte der Hr. Verfaſſer ſeine Anſichten uͤber alles das, was Noth that, um die ſinkende Geſellſchaft vor gaͤnzlichem Un⸗ tergange zu bewahren und Nahr Daſein neu au begründen, Er wies nach, daße es nicht an Ki e e N der Zeit war, auf große Entdeckungen und Erweiterungen in dem Gebiete der Aer ten auszugehn, ſondern daß auf ein Eingreifen ins wirkliche Leben, auf das Uebertragen der ſchon beſtehenden Kenntniſſe in das Treiben der Welt, auf das Sammeln von Mate⸗ rialien, Naturſchaͤtzen und Huͤlfsmittel zur Förderung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe und va⸗ terlaͤndiſcher Induſtrie alles ankomme, und daß die Fortdauer der Geſellſchaft um ſo ſicherer begründet werden kann, je richtiger und inniger dieſe Grundſaͤtze erfaßt und feſtge⸗ halten wuͤrden. Um die ihren Namen nach auf Befoͤrderung der Naturkunde und Indu⸗ ſtrie in Schleſien eingeſchraͤnkte Geſellſchaft zu einer allgemeinen Stiftung der Schleſier fuͤr ihr Vaterland umzubilden, an welches alles Geiſtvolle, jedes treue, am Vaterlande und der Regierung feft haͤngende Herz ſich anſchließen follte, und um eine ſorgfaͤltige Verfol⸗ gung einzelner Gegenſtaͤnde mit der Allgemeinheit der oberſten Tendenz zu vereinigen, und für jeden, der ſich anſchließen würde, einen Kreis der Thaͤtigkeit zu bilden, wurden ein⸗ zelne Sectionen errichtet, welche die Mitglieder zu belehrenden Unterhaltungen und Unter⸗ ſuchungen von Gegenſtaͤnden aus beſtimmten Fächern zu verbinden geeignet waren. So ſollte das große harmoniſche Ganze aus einzelnen kleinen Vereinen ſein neues kräftiges Leben erhalten. Die Erwartung hatte den Redner nicht getaͤuſcht, von feiner Begei⸗ ſterung ergriffen, traten ſehr viele neue Mitglieder hinzu, und bald ſtand in neuer Fülle die ſchleſiſche Geſellſchaft für vaterlaͤndiſche Cultur da; dieſes war der Name, welchen der Verein angenommen, und unter welchem ſeine Conſtitution die aller hoͤchſte e erhalten hatte. Die erſten Vorſteher der neuerrichteten Geſellſchaft waren die Hrn. Zimmermann, Jungnitz, Mogalla, Guͤnther, Fuhrmann, Kloſe, Menzel, Scheibel, Boͤniſch. Oelsner, Frieſe und der Berichterſtatter. Die General⸗ e die a Reiche und e Caffirer, Hr. Rector Etzler. Die neu errichteten Sectionen waren erſtens die Naturwiſſenſchaftliche, weiche als der ehemalige Verein, der Stamm der neuen el ellſchaft wurde, 5 erſter Secretair war ö Hr. Fabrikeninhaber Boͤhniſch. | 5 Die mediciniſche Section, deren Secretariat der gegenwärtige General⸗ Serretair . übernahm. | Die paͤdagogiſche Section, ihr erfter Secretair war Hr. Prof. Staͤubler. f Die oͤkonomiſche Section, deren Secretariat Hr. Gutsbeſitzer hi ut a men hatte. 5 i Die Section für Alterthum und Kunſt, deren erſter Secretair Hr. Prof. Rhode war. Bis zum 4. October 1810 hatte keine Veraͤnderung Statt, an dieſem Tage legte 0 Hr. Rector Reiche das Amt des General Seen nieder a die Weſelſhat uberteuse | es dem n Wikiezkerſeadten Vi ERTL ix | ee 13 So wie die Conſtitution von Hrn. Reiche entworfen, von dem damaligen Praſidio 1 05 Punkten genehmigt und von Sr. Majeſtaͤt beſtaͤtiget worden war, fo ift fie in ihren weſentlichen Anordnungen immer aufrecht und unverletzt erhalten worden. Die Ge ſellſchaft kann ſich das Zeugniß geben, daß ſie ſeit ihrer erſten Gruͤndung das Beſte ge⸗ wollt und ihren Zweck nicht aus den Augen verloren habe. Wo es etwas Gemeinnütziges galt, hat ſie nicht blos durch literaͤriſche Thaͤtigkeit, ſondern auch durch wirkliche Opfer den beſſern Zweck zu erreichen geſucht. Als die Bibliothek des verſtorbenen Rectors Schei⸗ bel nach Dorpat ſchon verkauft war, und folglich für Schleſien für immer verloren gehen ſollte, traten die Mitglieder unſerer Geſellſchaft zuſammen, ſie brachten durch Actien un⸗ ter ſich die nöthigen 2000 Rthlr. auf, erhielten dieſelbe der Provinz, und glauben hier etwas Verdienſtliches geleiſtet zu haben. Der große galvaniſche Apparat, und die Elek⸗ . deren Gebrauch die Geſellſchaft zu Heilzwecken für unbemittelte Kranke gern geftattet, find nicht von der Caſſe des Vereins, ſondern durch freiwillige Beiträge der Mitglieder angeſchafft worden. Im Laufe der Zeit ſind mehrere Sectionen snftanden, das Verzeichniß der Wielt der weiſet darüber das Nähere nach. Was Hr. Prof. Reiche in feiner Gründungs Rede über die Nothwendigkeit und den Zweck einer zu errichtenden Kunſtausſtellung und über die Ermunterung und Belebung des Gewerbfleißes ſagte, hat er prophetiſ ch verkuͤndigt, denn wir haben ſeit dieſer ri die Kunſtausſtellungen entſtehen und eine techniſche Section ſich bilden geſehn. 85 Als Verbindungs⸗ Mittel zwiſ chen den Mitgliedern der Hauptſtadt und der Provinz 1 kurden f in verſchiedenen Jahren hiſten des is herausgegeben, e in dreifacher en erſchienen. Erſtens. Verhandlungen der Geſelſchaft von benen drei Hefte A find, Zweitens, das Gorrefpondenz= Blatt, irn in 4 erfchien, durch 6 Jahrgaͤnge boa wurde und jetzt ganz vergriffen iſt. | 5 Drittens, die neue a welche in 8. fin und in ur Heften heraus gegeben wurde. Nachdem ich den von uns entfernt liegenden Zeitenlauf mit einigen wenigen Andeu⸗ 7 ben beruͤhrt habe, ſo erlauben Sie, daß ich zu der naͤhern Darſtellung des letzten Jah⸗ res uͤbergehe und mit der Anzeige der in dieſer Zeit e ROM und der darin vorgekommenen Vortraͤge den Anfang mache. g Es ſind im Laufe dieſes Jahres nur zwei allgemeine Situngen geha Hier in be erften, welche den 25. Januar Statt fand, las Herr Conſiſtorial-Rath Menzel über die Einführung der Reformation in die fächfifchen Lande im Jahre 1539, und heute |: Hr. Prof. Dr. Weber uͤber den Krappanbau des Herrn Kaufmann Milde bei Breslau. * — 8 — N Die zu tee e Section hat auch in dieſem Jahre die mannichfaltigſten und erfreulichſten Beweiſe ihrer Thaͤtigkeit gegeben. Da die in dieſer Section gehaltenen Vortraͤge in der allgemeinen Ueberſicht mitgetheilt werden, ſo hat der Secretair derſelben, Hr. Prof. Dr. Müller, nur folgendes für den General- Bericht eingeſandt. Ign dem eben vergehenden Jahre haben bei dieſer Section wegen der Reiſe der meiſten Mitglieder zur Verſammlung der Naturforſcher in Berlin und wegen der diesmahl ſchon heut angeſetzten Jahres-Sitzung der allgemeinen Geſellſchaft, drei Zuſammenkuͤnfte weni⸗ ger, als gewöhnlich ſtatt gefunden. In ihnen find übrigens wie ſonſt ſowohl eigenthͤn⸗ liche Beobachtungen und Original-Abhandlungen als auch Eroͤrterungen fremder wichtiger Anſichten und Entdeckungen zum Vortrag gekommen, wodurch einerſeits, die zur Bew theilung der Einzelnheiten und die zu praktiſchen Anwendungen noͤthige Kenntniſſe der Ge⸗ ſetze, und Wirkungsweiſen fuͤr ſich unter beſtimmten Umſtaͤnden unterſuchter Potenzen, Stoffe und Erſcheinungen gefördert, — anderſeits aber auch die Aufmerkſamkeit auf ihre unendlichen Modifikationen und auf ihre Abhaͤngigkeit unter ſich und von der Einheit des Leben⸗ und Bildungprinzipes der Natur gerichtet wurde, in deſſen nicht gehöriger Beach⸗ tung wohl vorzuͤglich der Grund liegt, warum bei uns im allgemeinen die Beſchaͤftigung mit Naturgegenſtaͤnden noch fo wenig Theilnahme findet. Welche Gegenſtaͤnde aus der Geologie, Meteorologie, Phyſik, Chemie, animaliſchen und vegetabiliſchen Phyſiologie in beiden Ruͤckſichten abgehandelt wurden, wird der in Druck erſcheinende umſtaͤndliche Be⸗ richt darthun, den der Sekretair d. S. am 3. Dezember abſtattete. Aus ihm wird man erſehen, daß von einheimiſchen Mitgliedern die Herren, — Chemiker Duflos, Prof. Fi⸗ ſcher, Prof. Frankenheim, Dr. Geppert, Prof. Henſchel, Prof. Lichtenſtaͤdt, Prof. Pur⸗ | kinje, und Prof. Steffens; — von auswaͤrtigen Mitgliedern, der Prof. Feld in Brauns⸗ 1 berg, Prof. Hallaſchka in Prag, der Hofrath Dr. Hausleutner in Hirſchberg, der privat. 1 Gelehrte Jurende in Bruͤnn, der Seifenſieder Koch in Neumark, der Baron von Kottwitz, Stifter des Akklimatiſirungs⸗ Vereins auslaͤndiſcher Gewaͤchſe, — in Nimptſch; der 84 | germeiſter Hallmann in Habelſchwerdt; Paſtor Leupold in Kl. Kniegnitz bei Zobten; — der Torf⸗Commiſſarius Migulla zu Bruch; der Rektor Neumann zu Greifenberg; und der Apotheker Lehmann zu Creutzburg beſonders thaͤtig geweſen ſind. — Nach Abſtattung des Berichts hat in der Jahres⸗-Schluß-Verſammlung der Section, ihr bisheriger Se⸗ kretair ſein Amt niedergelegt, weil eines Theils wegen Mangel eines Fonds, die zu reeller Befoͤrderung der Naturkunde erforderlichen Anſchaffungen und Unterſuchungen nicht vor⸗ genommen werden koͤnnen, andern Theils aber auch ein Wechſel des ee zu neuer Belebung für jede Geſellſchaft dienlich, ja nothwendig iſt. Mi Der Bericht Über die Wirkſamkeit der hen Section, iſt fee von den Hrn. Prof. Dr. Müller, und lautet wortlich: | Die techniſche Section hat in jedem Monate, mit Wüsnahme derer, wo die Kl ö ausſtellung und die Ferien es verhinderten, zwei allgemeine Verſammlungen gehalten; — vi ES a in denen jedesmal zuerſt eine Lehre aus der Chemie, Phyſik, Mathematik oder Mechanik auf eine allgemein faßliche Art vorgetragen, — dann irgend ein ſpecieller Gegenſtand der Kuͤnſte oder Gewerbe abgehandelt und zuletzt neue techniſche Entdeckungen und Verbeſſe⸗ rungen, die den jedesmaligen Anweſenden von Intereſſe ſein konnten, zur Sprache gebracht wurden. Der von dem Sekretair d. S. fuͤr den Druck abzufaſſende Bericht wird den um⸗ ſtaͤndlichen Nachweis des Verhandelten liefern und zeigen, daß faſt keine Profeßion und kein Gewerbe unbeachtet geblieben iſt. ga Ä Aeußerſt erfreulich und zur Thaͤtigkeit aufmunternd war es, daß dieſe Verſamm⸗ lungen immer von einer großen, oft bis auf Hundert ſteigenden Anzahl von Perſonen aus den verſchiedenſten Staͤnden und Gewerben beſucht wurden; daß ferner nicht nur von Mit⸗ gliedern der Section, als Chemiker Duflos, Prof. Fiſcher, Prof. Frankenheim, Dr. Goͤppert, Dr. ph. Hahn, Artill. Lieut. Hoffmann, Oberſt Lebauld de Nans, Magiſter Muͤcke, Commerz. Rath Oelsner, Prof. Runge, Prof. Scholz und Lehrer Tuͤrkheim, ſondern auch von andern, als Hr. Mechanik. Pinzger, Hr. Uhrmacher Schade dem aͤltern, und Hr. Uhrmacher Schwerner dem juͤngern, wiſſenſchaftliche Vortraͤge gehalten wurden, und daß endlich die Hrn. Drechsler Aſch, Tiſchler Blaſche, Maſchiniſt Faber, Seifenſie⸗ der Kaͤſtner, Inſtrumentmacher Lummert, Schmidt Mikude, Huthmacher Ohlmann, Klemptner Renner, Corduaner Reichelt, Bronzearbeiter Schneider, Tuchſcheerer Scholz, Handlungs⸗ Verwandter Singe, Saitenfabrikant Wiesner, Drechsler Wolter, Tiſchler Zeidler, und noch andere, durch Prüfung vorgeſchlagener Verbeſſerungen, durch Mitthei⸗ lung ihrer Erfahrungen und Vorzeigung ihrer Fabrikate fuͤr die Erreichung der Zwecke der Section kraͤftig mitwirkten. i | | Aus dieſer an ſich ſchon für jeden Freund der Menſchheit und des Vaterlandes hoͤchſt wichtigen Verbindung von wiſſenſchaftlichen Männern und praktiſchen Technikern iſt nun uͤberdies, auf den vom chirurgiſchen Inſtrumentenmacher Hrn. Deetz im vorigen Jahr ge⸗ machten Vorſchlag, eine Vereinigung von ſchon mehr als 40 Kuͤnſtlern und Profeſſioni⸗ ſten hervorgegangen, die ſich den 6. July uͤber die bereits zur Sanction hoͤhern Orts vor⸗ \ liegende Conſtitution verſtändigten, die zur Begründung eines ftädtifchen, polytechniſchen Inſtituts dienen ſoll. | 1 280 Di.ieſer hiermit begruͤndete und ſich nun weiter fortbildende Profeſſioniſten⸗Verein beweiſt, daß auch unter unſern Gewerbtreibenden nicht nur die Ueberzeugung von der Nuͤtz⸗ lichkeit und Nothwendigkeit wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe herrſcht, ſondern auch Sinn und Trieb erweckt iſt, nach ihren Kräften für die Verbreitung der für die Technik brauchbaren Wiſſenſchaften zu ſorgen. Da das beabſichtigte Inſtitut von den Gewerbtreibenden ſelbſt ausgeht, nicht ein von Außen ihnen gegebenes, ſondern ihr eigenes ehrenvolles Werk iſt, das unmittelbar auf die Aushülfe der Induſtrie und alfo auch auf die Beförderung des Woyhls aller Stände hinzielt, fo wird hierdurch feine Begründung und fein Aufkommen Me daR, gefichert, und indem ſich an dieſen Profeffioniften- Verein, die techniſche Section als ei⸗ nen Theil deſſelben anſchließt, ſo wird es auch dieſer endlich moͤglich, zu einem Fond und zu einem Lokal fuͤr ein techniſches Laboratorium zu gelangen, . welche ein praktiſch⸗ techniſcher Unterricht ſich nicht geben laͤßt. Wie ſehr die hohen Miniſterien des Kultus und des Innern und eben ſo ein hochlöb⸗ licher Magiſtrat und die Stadtverordneten von Breslau an der Ausführung des gemeinſa⸗ men Unternehmens der techniſchen Section und des Profeſſioniſten⸗Vereins Antheil neh⸗ men und es zu befördern wuͤnſchen, beweiſen die von erſterem erhaltenen Geſchenke, naͤm⸗ lich von 458 Rthlr. zur Anſchaffung der für ein technifch = chemifches Laboratorium noͤthi⸗ gen Geraͤthſchaften, von 40 Rthlr. zur Anſchaffung erforderlicher Bücher und von 30 Kehle. zur Fortſetzung der techniſchen Monatsſchrift, und das von letzterm Ban auf ein Jahr zum nöthigen Bedarf uͤberlaſſene Haus auf dem Eliſabethkirchhof. Zufolge dieſer aufmunternden Beguͤnſtigungen der hoͤchſten Behoͤrden, werden ſich ſicherlich Perſonen aus allen Staͤnden beeifern, durch freiwillige jaͤhrliche Beitraͤge das von dem Profeſſioniſten-Verein intendirte ſtaͤdtiſche polytechniſche Inſtitut in Aufſchwung zu bringen, ſo bald nur ſeine genehmigte Conſtitution zu allgemeiner Kunde kommen wird. Gewiß werden dann auch zu den mit Anfang kuͤnftigen Jahres fortzuſetzenden, oder erſt zu beginnenden Privat⸗Unterrichts⸗Vortraͤgen mehrerer Mitglieder der techniſchen Section in der Mathematik, Mechanik, Phyſik, Chemie, Zeichnen u. ſ. w. mehrere Zuhoͤrer und Schuͤler ſich einfinden, als bisher der Fall war, weil dann die Lehrer in Stand geſetzt werden koͤnnen, durch erforderliche Vorzeigungen und Verſuche ihren Unterricht gehoͤrig zu erläutern und praktiſch anwendbar zu machen. Der uͤber die Arbeiten der mit der naturwiſſenſchaftlichen näher verbundenen botani⸗ } ſchen Section, vom Hrn. Prof. Dr. Henſchel, als Secetair der e mitgetheilte >. richt ift folgender: Die botaniſche Section hat im verfloſſenen Jahre nur 3 Sitzungen gehalten, 4 aber nicht weil der Eifer der Mitglieder abgenommen hat, ſondern weil Reifen in der bey uns üblichen Sommerferienzeit und während der Dauer des Berliner Naturforſcher-Con⸗ greſſes, die meiſten derſelben abweſend gehalten hatten. Vielmehr ſind die Verſammlun⸗ gen zahlreich beſucht, von wiſſenſchaftlichem Eifer belebt, und durch einen freien unbefan⸗ genen Ton der Mittheilung erfriſcht, uͤberhaupt mehr geſelligen Zuſammenkuͤnften aͤhnlich, als in den ſteifen Formen akademienhafter Sitzungen eingezwaͤngt gehalten worden. Die Gegenſtaͤnde, womit ſich die Section beſchaͤftigt, waren: theils Geſchichte der Bo— tanik, ältefte und neueſte; in letzterer Ruͤckſicht find mehrere Verſammlungen durch Dar⸗ ſtellung, Inhaltsanzeige, Wuͤrdigung neueſter Producte der botaniſchen Literatur von größerer Wichtigkeit ausgefüllt worden, theils praktiſche Botanik, wohin einige Aufſaͤtze über Handels- und Arzneypflanzen gehörten, theils phyſiologiſ che Bota- nik, 1 5 die aa der Vorträge (12 von 20) a hierher 1 beſonders 5 i . unterſuchungen uͤber das Vegetiren, Zucht und Akklimatiſation der Gewäͤchſe pe, über einzelne Proceſſe der Vegetation insbeſondere, Verſuche uͤber die Einwirkung aͤußerer Stoffe auf das Leben, uͤber Miſchungsverhaͤltniſſe und einzelne Beſtandſtoffe der Pflanzen, über Saftbewegung, Metamorphoſe, Beſtaͤubung und Baſtardirung der Pflanzen; theils ward auch auf pathologiſche Botanik wiederum die Aufmerkſamkeit gerichtet, und manches Intereſſante aus dem Gebiet der Monſtroſitaͤt mitgetheilt. Von diagnoſtiſcher Botanik iſt diesmal weniger die Rede geweſen, doch ſind einige neue ſchleſiſche Pflan— zen bekannt gemacht worden. Die H. H. von Uechtritz und beſonders Saͤnger aus Neu⸗ rode, haben unſere ſchleſiſche Pflanzenſammlung mit ſeltenen Exemplaren von einheimi⸗ ſchen Standoͤrtern beſchenkt, und Herr Schummel iſt mit Organiſation des Herbariums in Folge der durch das Praͤſidium uns hierzu bewilligten aͤußeren Huͤlfsmittel befi chaͤftigt. Da nun die herausgegebenen Buͤlletins uͤber den Innhalt der einzelnen Vortraͤge, in ſo weit es bey der dort nöthigen Kürze geſtattet iſt, das Naͤhere beſagen, da die Herausgabe der wichtigeren unſerer Verhandlungen bevorſteht, und im Vorhergehenden hinreichend der Charakter unſerer diesjaͤhrigen Beſtrebungen im Allgemeinen bezeichnet worden iſt, ſo bleibt uns nur noch uͤbrig, eine kurze Anzeige unſerer Beſchaͤftigungen in den einzelnen ſtatt gefundenen Verſammlungen in chronologiſ cher Ordnung hinzuzufügen. Erſte Sitzung. Die Verſammlung beraͤth innere Angelegenheiten. Ein Bericht uͤber Lachmanns Flora von Braunſchweig giebt zu Verhandlungen uͤber Pflanzenverbrei⸗ tung und Formbeſtimmung der Gewaͤchſe durch den Standort Veranlaſſung, wobey Herr Prof. Steffens ſeine Anſichten über dieſe Gegenſtaͤnde eröffnet, Zweyte Sitzung. Theophraſts Anſichten vom Leben der Pflanze, und Ver⸗ e deſſelben mit ſeinem Meiſter Ariſtoteles, vorgetragen vom Sekretair d. Sect., Herr Dr. Göppert über die Einwirkung der Kälte auf die Vegetabilien mit Ruͤckſicht auf ihre Familien⸗ Beziehungen. Herr von Uechtritz uͤber die aͤchte Rhabarberpflanze (Rhe- um australe Don.) und die Bemuͤhungen ſie ausfindig zu machen. Dritte Sitzung. Kritiſche Erörterung der im verfloſſenen Jahre von Herrn Fr: Goͤppert bekannt gemachten Verſuche über die Einwirkung des Queckſilbers auf die Pflan⸗ den. Löfung der hierüber entſtandenen Zweifel durch den Urheber diefi er Experimente ſelbſt. Vierte Sitzun g. Theophraſts Anſichten uͤber das Geſchlecht der Pflanzen, vom Sekr. d. S.; ein Verſuch die Prinzipe feſtzuſtellen, nach welchen die Alten ſich der Aus⸗ drucke männlich oder weiblich bey Beſtimmung der Pflanzen bedienten. Herr Prof, Dr. Müller theilte einige Beobachtungen uͤber Hyacinthen und botaniſche Leſefruͤchte mit. Fuͤnfte Sitzung. Ueber den Begriff der Monftrofität, von Herrn Oberlehrer Wimmer, nebſt Vorzeigung mehrerer intereſſanter Pflanzen⸗Misbildungen. Der Sekr. d. S. über den Paraguaythee „angeregt durch eine 1 des abe 1 0 Sc über Ilex paraguariensis und vomitoria. 2 * „ Sechſte Sitzung. Bericht uͤber den Bau der weiblichen Bei in den Nadelhöl⸗ 5 zern nach Richards neueſten Unterſuchungen, vom Sekret. d. S. ’ Siebente Sitzung. Fortgeſetzte Unterſuchungen uͤber die anomalen Geſtaltun⸗ gen der Amenta von Salix cinerea, mit Vorzeigung derſelben in Abbildungen und in Na⸗ tur, vom Sekret. d. S. — Talg aus Croton sebiferum, dargeſtellt von Herrn Privat⸗ docent Dr. Goͤppert, und merkwuͤrdige Verſuche deſſelben uͤber die Aufnahme giftiger Subſtanzen in die Miſchung der Gewaͤchſe, nachdem biefelben in die Wurzel eingemiſcht worden. Achte Sitzung. Herr von Uechtritz uͤber die Vegetation des Aetna, nebſt Be⸗ richt uͤber Brunners Reiſen. Prof. Dr. Muͤller uͤber ul) Verwandlungen, be - ſonders an Myriſticeen. Neunte Sitzung, Darſtellung 15 Critik der nest inte ngen Ad. Brog⸗ niarts uͤber die Beſtaͤubung der Pflanzen, vom Sekret. d. S. — Beobachtungen se Verſuche deffelben über das wahre Stigma der Campanuleen. Zehnte Sitzung. Herr Privatdozent Dr. Göppert über das Keimen der Ge⸗ waͤchſe aus blattartigen Theilen, und dieſes bey Bryophyllum calycinum insbeſondere durch Verſuche erlaͤutert. Herr Lehrer Schummel theilt eine Metamorphoſe der Blu⸗ men einer Scabioſe mit, Herr Prof. Muͤller aus Brieg ſendete eine noch merkwuͤrdigere an Bluͤthen von Citrus Aurantium sinensis ein, N Fruchtknoten ſich in Coon von Staubfaͤden verwandelt hatten. RE Eilfte Sitzung. Vorzeigung ſaͤmmtlicher vom Sekret. d. S. im Jahre 1828 erzielten Baſtardpflanzen, aus den Gattungen Nicotiana, Digitalis, Lychnis u. a. m. Muſterung der vom Herrn Pharmazeut Saͤnger eingef andten Glaͤtziſchen Gebirgspflanzen. Anzeige einiger neuen ſchleſiſchen Gewaͤchſe durch die Herren Schummel und Dr. Goͤppert. . Zwoͤlfte Sitzung. Bericht uͤber des Herrn Baron von Kottwitz neueſte Erfah⸗ rungen aus dem Gebiete der Pflanzenkultur und Akklimatiſation. Herr Privatdocent Dr. Goͤppert uͤber das Vorkommen des Kalks in lebendigen Vegetabilien und die Erzeugung unorganiſcher Stoffe durch das Leben der Pflanzen, woran Herr Prof. Dr. Steffens die Entwickelung ſeiner laͤngſt hieruͤber ausgeſprochenen aber erſt jetzt allgemein gewuͤrdigten Anſichten knuͤpft. Herr Prof. Dr. Purkinje traͤgt eine ſehr plauſible mechaniſche Fr a rungsart der von C. H. Schulz beobachteten Saftzirkulation vor. | Direizehnte Sitzung. Bericht des Herrn Chirurgus Manger uͤber den Fund⸗ 5 ort eines Tropfſteins in Mittelkauffung, welcher eine vollkommen erhaltene unbekannte Fucusart eingewachſen enthaͤlt, und als ein merkwuͤrdiger Ueberreſt der Urwelt und als ein Beweis zugleich fuͤr eine ehemalige Meeresbedeckung der Gegend, wo er gefunden wor⸗ den, beſondere Aufmerkſamkeit verdient. Herr von Uechtritz traͤgt die erſte 1 einer Abhandlung über die Verbreitung deutſ cher Pflanzen außer Europa vor. 1 | DR Rh Ne Was die ebenfalls aus der naturwiſſ. enſchaftlichen Section hervorgegangene entomo⸗ bgiſche Abtheilung geleiſtet hat, enthaͤlt der von dem Sekretair dieſer Section, Herrn Prof. Dr. Gravenhorſt erhaltene Bericht: — | Die Entomologiſche Section hat in biefem Jahre, wie bisher, regelmäßig alle Wochen eine Zuſammenkunft gehalten, und es hat in ihnen faſt niemals an intereſſanten N Mittheilungen uͤber dieſen oder jenen Gegenſtand aus dem Gebiet der Entomologie gefehlt. Faſt in allen Ordnungen der Inſekten ſind viele neue Arten nicht allein entdeckt, ſondern genau beſchrieben und viele von ihnen genau abgebildet worden. Auch ſind, beſonders von Hr. Prof. Schilling, viele herrliche Beobachtungen uͤber die, noch ſo wenig bekannte Na⸗ turgeſchichte vieler Inſekten, verbunden mit Vorzeigung der Larven und Puppen derſel⸗ ben, mitgetheilt worden. Die Hauptthaͤtigkeit der Section war in dieſem Jahre aber vorzuͤglich dahin gerichtet, ein bleibendes Andenken an das 25ſte Jahr des gluͤcklichen Be⸗ ſtehens der Schleſiſchen Geſellſchaft durch die Herausgabe des 1ſten Hefts ihrer Arbeiten zu gruͤnden. Alle Mitglieder haben dieſen Zweck auf alle, ihnen moͤgliche Art, befoͤrdert, und einander wechſelſeitig ihre Sammlungen zum Studium und zur genauen Vergleichung eröffnet, und fo zur Erfuͤllung eines lange gehegten Wunſches nach Kraͤften beigetragen. Der Titel des, in dieſem Augenblick faſt ſchon fertigen Theils ihrer Arbeiten wird ſeyn: Beitraͤge zur Entomologie, insbeſondere der von Schleſien, und es liegt im Plane der Section, darin nach und nach eine vollſtaͤndige Entomologiſche Fauna des Vaterlandes zu liefern, zugleich aber jedem Hefte eine ſolche Mannigfaltigkeit zu geben, daß wo moͤglich jeder Entomologe darin etwas Intereſſantes findet. Auch werden jedem Heft genaue, ge⸗ ſtochene Abbildungen beigefuͤgt, die die neuen Arten ganz ausgefuͤhrt, ſchon bekannte aber oft, wenn es hinreichend ift, in genauen Umriſſen dargeſtellt, enthalten. Sie find faſt alle mit Huͤlfe des, von Hrn. Prof. Schilling erfundenen und ausgeführten Micrographs, an⸗ gefertigt und muͤſſen daher, wie Jeder, dem die Einrichtung dieſes Werkzeuges bekannt iſt, zugeben wird, wenigſtens dem Umriſſe nach vollkommen der Natur getreu ſeyn. Der erſte Heft enthält 7 größere Abhandlungen über Inſekten aus 5 verſchiedenen Ordnungen: Hymenoptera, Hemiptera, Diptera, Lepidoptera, und Coleoptera, verfaßt von den Herren Schilling, Klopſch, Schummel und dem Berichterſtatter, und iſt be⸗ gleitet von 16 Kupfertafeln, geſtochen von dem Herrn Conducteur Schilling jun. Mit dem Wunſche, daß ein zahlreicher Abſatz es moͤglich machen werde, bald zur Heraus⸗ gabe eines 2ten Hefts zu ſchreiten, ſchließt der Berichterſtatter dieſen kurzen Bericht, in⸗ dem die genauere Darſtellung deſſen, was in dieſem Jahre geleiſtet wurde, dem ausfuͤhr⸗ llicheren, durch den Druck ſaͤmmtlichen hochzuverehrenden Herrn ee der e ſchen Geſellſchaft mitzutheilenden h vorbehalten bleibt. 95 4 Ueber die mediciniſ che Section iſt von dem Ade dale, om Bu ar ſtaͤdt, folgender Bericht eingegangen: i * % Die medieinifche Section hat innerhalb des laufenden Jahre 12 ordentliche Ver⸗ ſammlungen und Eine außerordentliche Verſammlung gehalten. In jeder Verſammlung wurden gewoͤhnlich 2, ſeltner 3 Vorträge, noch ſeltner nur Einer gehalten und überdies viele Gegenſtaͤnde, welche die neuere Literatur oder kuͤrzlich vorgefallene Ereigniſſe boten, mitgetheilt. Ein neues Unternehmen wurde auf den Vorſchlag des Secretairs eingeleitet, indem die Geſellſchaft eine Reihe auserleſener Abhandlungen herauszugeben begonnen hat, von denen fo eben der erſte Band vollendet worden. Zum Titel wurde der gefchichtlichen Anknuͤpfung willen, der Name „Neue Breslauer Sammlungen“ gewaͤhlt. Es wurde zu dieſem Behufe eine Redactions-Commiſſion aus den Herren s. t. Ebers, Henſchel, Kruttge, Purkinje und dem Sekretair ernannt, welche ſechs Zuſammenkuͤnfte in dieſer An⸗ gelegenheit abgehalten haben. Durch den zu dieſem Behufe noͤthig gewordenen einheimi⸗ ſchen und auswaͤrtigen Briefwechſel, noch mehr aber durch die Reviſion der Manuſcripte und der Druckbogen, wurden die Geſchaͤfte des Sekretairs bedeutend vermehrt, was der⸗ ſelbe jedoch gern ertraͤgt, wenn nur das ar der | haft, des Vaterlandes und der Geſellſchaft gefoͤrdert wird. Einen ausfuͤhrlichern Bericht uͤber den Inhalt der Verhandlungen und uͤber Alles, was fuͤr den allgemeinen Bericht kein Intereſſe hat, hat ſich der Sekret. d. Sect., Hr. Prof. Dr. Lichtenſtaͤdt, vorbehalten, und dieſer ſoll der allgemeinen Ueberſicht einverleibt werden. Ueber die Thaͤtigkeit der paͤdagogiſchen Section hat der ea derſelben, Dr Diaconus Berndt, folgenden Bericht mitgetheilt. Mit gebuͤhrender Anerkennung muß der Sekretair zuvoͤrderſt dem groͤßern Theile der Sectionsmitglieder danken; denn nur dem aus dauernden Eifer derſelben darf er es zurech⸗ . nen, daß die Thaͤtigkeit der Section immer mehr zunimmt. ! I. Während 1825 nur 4, 1826 gar keine, 1827 6 Verſammlungen gehal⸗ ten wurden, fanden in dieſem Jahre deren neun ſtatt, und es darf nunmehr angenom⸗ men werden, daß die Section auch ferner keine andere Ferien machen werde, als die ge⸗ wohnlichen Schulferien im Juli und Auguſt. 5 | II. Ferner ift der Abgang zweier Mitglieder durch den Zutritt von drei neuen (H. H. ee BR au Dr. Tobiſch, Tobiſch jun.) mehr als er⸗ ſetzt worden. III. Endlich iſt mit Ausführung eines bereits im v. J. angeregten Sof chlages des Sekretairs wenigſtens ein Anfang gemacht worden, nehmlich mit der Anlegung einer ſchl e⸗ ſiſchen Schulſchriftenſammlung, die jetzt freilich erſt aus 17 Nummern beſteht. IV. Die Leiſtungen der Section werden 1 fende e am beſten uͤberblickt werden: 8 . A. Schulweſen im Allgemeinen. 50 1) Ueber den häuslichen und öffentlichen Unterricht, von Hrn. Gymnaſiallehrer To⸗ biſch II. — Abwägung ar Gründe für und ‚gegen denſelben; Darſtellung des Privat⸗ f chulweſ ens in Oeſtreich. 2) Ueber das Weſen und die Einrichtung von Arbeitsſchulen, von Hrn. Conſiſtorial⸗ f rath Menzel. — Man war der Meinung, daß der Errichtung ſolcher Schulen wenig⸗ ſtens in Breslau die Schwierigkeit der Anſchaffung des Arbeitsſtoffes und Mangel an N Abfas der gefertigten Arbeiten entgegen ſtehen duͤrften. B. Schulgeſchichte. 3) Mittheilung vom Sekretair aus der neuen ſchleſiſ 1 5 Monatsfi chrift, in eiche der Wunſt ch zur Foͤrderung einer ſchleſiſchen Schulgeſchichte angelegentlich ausgeſprochen wird. 4) Geſchichte des hieſigen Gymnaſü Leopoldini, von Hrn. Gymnaſiallehrer S tenzel. 5) Mittheilungen uͤber die hieſigen Armenſchulen, vom Sekretair. 6) Desgleichen über die hieſigen Militairſ chulen, von demſelben. | wi Darftellung des oͤſtreichiſchen he ens, von Hrn. „ Dr. Koch er. G, Lehr er. 8) Einführung eines neuen Lehrers, von Herrn Rector Reiche. — Rede (was das Amt eines Lehrers fordere); des Lehrers Vereidung im Beiſein der Schuler; Anrede an | dieſe; deren ens zum Gehorſam gegen jenen, (durch ein lautes Ja der Schuͤler 5 . 9) Mittheilung der Statuten des hieſigen ärztlichen Wittwenvereins, behufs etwaniger Anwendung derſelben auf einen, bereits im vorigen Jahre angetegen Schullehrer⸗ Unter⸗ vi 1 von dem Sekretair. VE Bi — D. Schulunterrichtsgegenſtaͤnde. 10) Ueber den Religions unterricht in Schulen, von Hrn. Director Dr. Sean colm — vertheilt in 4 Klaſſen und in Verbindung mit andern Wiſſenſchaften. 40 Ueber den Vortrag der Geſchichte auf Schulen, von Hrn. Prof. M. Tobiſch. — Es wird gezeigt, wie fie ein nothwendiger e des Schulunterrichts und Be. deren Behandlung beſchaffen fein müffe. 12) Fragmente uͤber das curſoriſche Leſen der alten Glaf r iker in unſer ern Se ; von Hrn. Gymnaſiallehrer Wimmr. — Der Nachtheil jenes ſtkißen Leſens uͤber⸗ 10 wiege bei weitem den davon gehofften Vortheil. — 16 — 13) Mittheilungen über die Urſachen, wegen welcher der W im Franzöfi⸗ | ſchen auf unſern Schulen noch nicht die gewuͤnſ chten Fortſchritte mache, vom Sekretair. 14) Leitfaden fuͤr den Unterricht in der gemeinen Rechnenkunſt, fuͤr das Eliſa⸗ bethan, entworfen von Hrn. Rector Reiche — enthaͤlt in 6 Abſchnitten die an ſcharf⸗ ſinnigen Lehrſaͤtzen und eingeführter Terminologie reiche Theorie der gemeinen Rechenkunſt. 15) Geographiſche Mittheilung von demſelben: zwei von ihm ſelbſt gezeich⸗ nete Karten (Europa, Denen nach verbeſſerter Methode, beſonders e der Orographie. Ueber die Arbeiten der oͤkonomiſchen Section hat der Sekretair dieſer Section, 5 Prof. Dr. Weber, folgendes fuͤr den Generalbericht eingeſandt. Die oͤkonomiſche Section hat in dem Jahre 1828 im Ganzen fuͤnf Sisungen ge⸗ halten, von den indeß wiederum nur die, an den beyden Wollmarkts⸗Dienſtagen, im Juni und October, gehaltenen, zahlreicher beſucht waren. — Es hat denſelben nicht an in⸗ tereſſanten und lehrreichen, muͤndlichen und ſchriftlichen, Verhandlungen uͤber Feldbau, namentlich auch uͤber den neuen Krappbau bey Breslau, die Getreide-Silos, den Kartoffelbau, 2c. ingleichen uͤber Schaaf- und Rindviehzucht, u. dgl. m. gefehlt; eine Anzahl von 6 — 7 Modellen, worunter namentlich die La Foreſti⸗ ſche Flachsbrechmaſchine aus Paris, die engliſche Knochenmuͤhle, die Ugazzyſche Saͤemaſchine, die Heynerſche Kleeſaamen Dreſch- und Rei⸗ nigungs-Mafchine, wurde aus dem Modell-Kabinet der Univerfität vorgezeigt; eine Sammlung von 60 Wollproben aus einigen 40 verſchiedenen Laͤndern, und eine Sammlung von 12 langen Kammwollproben, nebſt 4 daraus gefertig⸗ ten Garnen, beyde von Herrn Kaufmann Clauß in Pirna eingeſchickt, wurden vorge⸗ legt; fo wie auch eine, von Ebendemſelben angeordnete, und der Geſellſchaft zum Geſchenk gemachte, höchft inſtructive Sammlung von 48, zweckmaͤßig auf dunkelblaues Papier, jede in ein einzelnes Fach, aufgelegten, Wollproben, von den ein Theil zur Verſinnlichung der verſchiedenen Arten der Biegung und Kraͤu⸗ ſelung und des Stapels der Wolle, der groͤßere Theil aber zur Darſtel⸗ lung fehlerhafter Wollen dient, — beydes nach den neueſten Bezeichnungen und Ausdruͤcken der Wollhaͤndler und Schafzuͤchter. Eben fo wurden neue Runkelruͤben⸗ Syrup⸗ und Farin⸗Zuckerproben von Herrn Apotheker Erler in Polniſch⸗ Steine, und eine Probe von, für Jedermann leicht zu bereitenden, Kar⸗ toffel-Schroot, (der alle Aufmerkſamkeit der Landwirthe verdient, weil er die leichte N Aufbewahrung des allein naͤhrenden Mehlgehalts der Kartoffeln moͤglich macht,) von Eben⸗ demſelben, ſo wie die einfachen Inſtrumente zu einer neuen Art, die Schafe mittelſt in die Ohren eingehaͤngter, kleiner, bleyerner, geſtempelter Plattchen z u bezeichnen, von Herrn Max von Speck in Leipzig eingeſandt, — und an merk⸗ * 1 | Ä — 17 — würdigen degetabiliſchen Producten wurden, ein ungemein, bis zu 7 Schuh nehmlich hoher, Rapsſtengel aus Piſchkowitz bei Glatz, wie der Raps dort auf einem ganzen Felde im Jahr 1827 ſo ſich gezeigt hatte, ſo wie einige, theils geſunde, theils brandige Körner enthaltende, ehren weißen Weitzens aus Muͤnſterberg, und ferner hier bey Breslau, von Herrn Milde erbaute, Krappwurzeln; von ani- maliſchen Gegenſtaͤnden aber wurden einige Exemplare des ſchadlichen Boh— nenkäfers, Bruchus granarius, fo wie ein, 3 Jahr lang in Mutterleibe getragenes, und darin ganz vertrocknetes Lamm der Geſellſchaft vorgelegt. N An literariſchen Geſchenken hat die Section dies Jahr die ſchaͤtzbaren Schriften und Verhandlungen der oͤkonomiſchen Geſellſchaft im Königreich Sachſen, der doͤkonomiſchen Societaͤt in Potsdam, des Garten ⸗ Vereins für die preußiſchen Staaten in Berlin, der oͤkonomiſch-patriotiſchen Geſellſchaft zu Jauer, des Land⸗ wirthſchaftlichen Vereins im Koͤnigreich Bayern (zehn Jahrgaͤnge) und des Chur⸗ heſſiſchen landwirthſchaftlichen Vereins zu Caſſel, die zwey Wirthſchaftskalender, und einige andere kleine Aufſaͤtze der oͤkonomiſch⸗patriotiſchen Geſellſchaft in Prag, werbs⸗Anſtalt zu Althaldesleben zu habenden Bäume, Hölzer und Stauden gewaͤchſe, auch Obſtpflanzen, erhalten; und, um ſich dagegen er⸗ kenntlich zu bezeigen, an jede derſelben und noch an einige andere auswärtige landwirth⸗ ſchaftliche Vereine 1 Exemplar des Ften Bandes des, von dem Sekretair der Section, und Herrn Cammerrath Plathner herausgegebenen, und die Berichte uͤber die Verhand⸗ lungen und Sitzungen der Section enthaltenden, neuen Jahrbuchs der Landwirthſchaft uberſendet, wovon 2 Exemplare von den Herausgebern der Geſellſchaft unentgeldlich, die andern mit Buchhändler- Rabatt überlaffen worden ſind. Auch ſind einige, durch ihre Verdienſte um die Landwirthſchaft berühmte, oder durch Einſendung von Geſchenken um die Section verdiente, Ausländer zu Ehren = und correſpon⸗ direnden Mitgliedern der Geſellſchaft, und der oͤkonomiſchen Section namentlich, auf deren Vorſchlag, von dem Praͤſidio aufgenommen, und auf beiderley Weiſe iſt fo für die, zu Erhoͤhung und Verbreitung ihrer Thaͤtigkeit nothwendigen, auswaͤrtigen Verbindungen derſelben das Noͤthige gethan worden. 5 | N | Von dem Secretair der hiſtoriſchen Section, Herrn Conſiſtorial⸗Rath Menzel ift uͤber die Arbeiten der genannten Section folgender Bericht eingegangen. . Es find 7 Sitzungen gehalten und in denſelben nachſtehende Vortraͤge gehalten worden. J) Am 18. Januar: Bericht über eine im Frühjahr 1827 gemachte Reife durch das nd, vom Herrn Hofrath Dr. Zemplin. 55 in} 5 155 Su , ki Er. 2) x Am 14. Februar: Ueber die Verbindung des Fürſtenthums Troppau mit Schle⸗ ſien, dom Herrn Profeſſor Enslin in Troppau eingef andt, und vom Sekretair der Section 3 und endlich das reiche Verzeichniß der, in der Nathuſiusſchen Ge -M= vorgetragen. (Nach der Anſicht des Herrn Berſaſſers hat Troppau in den alteſten Zei⸗ ten nicht zu Schleſien, ſondern zu Mähren gehört. ) Ueber das Verhaͤltniß Heinrich IV. zu Gregor VII. vom Herrn Profeſſor Stenzel. g 3) Am 27. Maͤrz. Fortſetzung des Berichts uͤber die Reiſe durch das Rheinland, vom Herrn Hofrath Dr. Zemplin. | 4) Am 22. May. Mittheilungen aus den Gtreſtee e der Herzoge von Brieg, namentlich Georgs II., durch welche das gute Verhaͤltniß dieſes Fuͤrſten zu ſeinen Unter⸗ thanen, feine landesvaͤterliche Sorge um deren Wohl, die Nähe, in welcher er zu dem | Volke geftanden, feine Theilnahme an den Schulen, an Berufung der Lehrer, ſein un⸗ mittelbares und ſelbſt perſoͤnliches Einſchreiten in disciplinariſchen Angelegenheiten ꝛc. viel⸗ fach bekundet ward. Aus einer andern dieſer Mittheilungen ergab ſich, daß noch im Jahre 1342 Buͤrger in Goldberg Socii aurifodinarum geweſen, und von den Herzogen An⸗ theile au dieſen Goldgruben verliehen worden; vom Herrn Prof. Stenzel. Geſchichte des Colloquiums zu Regensburg i im Jahre 1546, als des letzten von Karl ] V. vor dem Ausbruche des Schmalkaldiſchen Krieges gemachten Verſuches zur friedlichen Beilegung des Kirchenzwiſtes. Vom Sekretair der Section. 5) Am 30. October. Ueber die Topographie der Stadt Breslau im fene | Jahrhundert. Vom Herrn Profeffor Kuniſch. 6) Am 13. November. Erzaͤhlung der Ereigniſſ e vor und waͤhrend der Schlacht bei Pitſchen, welche im Januar 1588 zwiſchen dem zum Könige von Polen erwaͤhlten Oeſter⸗ reichiſchen Erzherzoge Maximilian und dem Polniſchen Kron-Großfeldherrn Zamoisky ſtatt gefunden, aus einem ungedruckten Original⸗ Bericht im Archiv. Vorgetragen von Herrn Profeſſor Stenzel. e ur 7) Am 11. December, Fortſetzung des Reiseberichts über das Fenn e | Herrn Hofrath Dr. Zemplin. vi Veberficht der Geſchichte een ͤ in den el 8 sehe. (1826. — . Vom N Sekretair der Section. 8 Der von dem Herrn Prof. Dr. Sif 910 als Sekretair der Section für Sf 5 Alterthum, uͤber die Leiſtungen der genannten Section eingef andte Bericht lautet wortlich: 4 Das fortgeſetzte Streben der Abtheilung für Kunſt war, die ihr von dem Ganzen der Schleſiſchen Geſellſchaft und namentlich vom Praͤſidium anvertraute Leitung der jaͤhr⸗ lichen Kunſtausſtellung f. o zu regeln, daß fortdauernd der moͤglichſte Nutzen fuͤr die Kunſt und die Kuͤnſtler, ſo wie die immer ausgebreitetere Erweckung richtigen Geſchmackes, durch Vorführung wirklicher Muſterbilder und muſterhafter Kunſtwerke, bezweckt und ge⸗ ſucht ward. Daß die Section Wi Ziel nicht aus e feſten Augenmerk 8 Ki) — 198 2 e lch ihr zur Beruhigung gereichen, wenn auch 15 Bemuͤhen nicht onen, oder 4 ‚gar entſtellt werden ſollte. 7 Das freundlichſte Entgegenkommen der berſten und andern Behörden, die viel: ſeitigſte Unterſtuͤtzung und Belobung fremder und einheimiſcher Kuͤnſtler, ſo wie das gage Fortſchreiten ihrer ganzen Beſtrebungen, find ihr immer wichtiger und wuͤn⸗ bot, wee erſchienen, als einzelne unguͤnſtige Anſichten, bei denen es oft zweifelhaft war, welche Beweggruͤnde ſie hervorriefen. So lange noch nichts Beſſeres und all— gemein als tuͤchtig Anerkanntes an die Stelle des bisher geleiſteten getreten iſt, ſo lange dafſelbe nur unter anderer aͤußerer Leitung erſcheint, ſchien es der Section nothwendig, auf dem einmal erreichten Punkte ſtrenge zu beharren, damit ein wohl erwogener und mit Gluͤck ausgeführter Plan nicht zum Schaden des Landes und der Kunſt erſchuͤttert oder gar vernichtet werde, ohne daß etwas Beſſeres dafuͤr an die Stelle traͤte. Dieſe Anſicht und dieſe Bemuͤhung, welche keine Polemik in ſich faßt, ſondern einem jeden andern gern N Geltung laͤßt, welche es verdient, ift blos ein feſtes Bewahren deffen, was nicht ohne Mühe und Anſtrengung für die Geſellſchaft an Wirkſamkeit errungen iſt; und zu wirken 5 nach beſten Kräften ift das ganze Ziel der Schlefifchen . chen Geſellſ haft in allen ihren Zweigen. ; | Indem in diefem Jahre 9 mehr des Fremden bei der Ausſtellung herbeigeführt | wurde, als fruͤher, indem wir fremde Ideen, fremde Kunſtfertigkeit, fremde Kunſtanſicht und Ausuͤbung ſo viel wie möglich auch uns zu eigen machen ſuchen muͤſſen, — wurde das Einheimiſche nicht vernachlaͤßigt, und es war erfreulich zu ſehen, daß die Anzahl der | beiſteuernden Einheimiſchen dennoch wieder anfı ehnlicher und größer war, als die der Frem⸗ den. Die Stuͤckzahl der ausgeſtellten Gegenſtaͤnde gab der, fruͤherer Jahre, nichts nach, alles war neu und noch nie hierſgeſehen, und über den Werth der ausgeſtellten Stuͤcke hat das eine Stimme habende Publikum entſchieden, und der große or den einzelnes fand, ſch fon bei der Ausftellung ausgeſprochen. | | Der neuen Austellung gehen wir mit ‚größerem Vertrauen als je entgegen, da die Gnade Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs uns ein Bild zur Ausſtellung erlaubte, deſſen vielfaͤltige 5 Anpreiſung wohl alle Schleſier begierig auf deſſe en Anblick macht, da die Gunſt Sr. Excel⸗ lenz des Herrn Miniſter von Altenſtein uns ein Jahr lang (da ſie zur diesjaͤhrigen Kunſt⸗ ausſtellung zu ſpaͤt ankamen) zwei große Landſchaften anvertraut, da das Verſprechen ſehr vorzüglicher, ja der vorzuͤglichſten fremden Kuͤnſtler, ſo wle as, e Einheimi⸗ . uns eine der erfreulichſten Ausbeuten verheißt. Möge daher die Gunſt uns erer Landsleute uns immer bleiben, und ein jeder mit eige⸗ nem Auge ſehen, nach eigenem Gefuͤhl handeln, und nur in der groͤßten Unpartheilichkeit Freude finden, die S Schleſiſt che Geſellſchaft wird dann die einzige und erfreulichſte 5 ihrer Bemuͤhungen in allen Kreiſen ihrer Thaͤtigkeit IRRE | 3 * — 20 — Das Präaͤſidium hielt es noͤthig, einer Anzahl von Kuͤnſtlern einen Beweis ihrer + Theilnahme, ihrer Anerkennung zu geben, und wählte daher zum Ehrenmitgliede einen Fremden, den trefflichen Lehrer mehrerer Schleſier, den Director Herrn Schadow zu Duͤſ⸗ ſeldorf, zu wirklichen Mitgliedern aber deſſen vielverfprechende Schüler aus Schleſien, Herrn Huͤbner, Leſſing, Muͤcke, ſo wie einzelne andere Schleſiſche Kuͤnſtler, die unſere Ausſtellung ſo oft ſchmuͤckten, die Herren Buͤrde, von Erichſen, von Kloͤber, Kunkler, Moſch, Rabe und Schoͤn, mit denen ſie ſo freudig in eine naͤhere Verbindung trat. Die Section hofft im neuen Jahre zu zeigen, daß ihre Kraͤfte nicht gelaͤhmt, ſon⸗ l ' dern durch Eifer eher geſtaͤrkt erſcheinen möchten; auch find die Sitzungen (mit Ausflug der Sommer-Monate) regelmaͤßig gehalten, und zahlreich von den Mitgliedern beſucht worden. g 8 € 15 Bericht uͤber die Kunſt-Ausſtellung im Jahre 1828. | Die Kunſt-Ausſtellung begann, wie immer beſtimmt, am 1. Juni 1828. Der Uebel- 7 ſtand, welcher bei allen Kunſt-Ausſtellungen eintritt, daß fo oft zuerſt nur wenige Ge⸗ | mälde und Kunſtgegenſtaͤnde vorhanden find und im Laufe der Ausftellung das Meifte erft ankommt, zeigte ſich diesmal ſehr unangenehm, deſto mehr wuchs aber die Anzahl nach den erſten 3 Tagen. Leider waren meiſtens nur kleine Stuͤcke, die zu dem Glauben Ein⸗ zelne verleiteten, es wären weniger Stuͤcke als in frühern Ausſtellungen vorhanden, welches keinesweges der Fall war, nur die zu große Anzahl kleiner Stuͤcke konnte weniger die Waͤnde füllen. Durch die Anfangs eintretende Nothwendigkeit, wegen zu geringer An: zahl der Bilder, niedrig mit dem Aufhangen derſelben anzufangen, erhielten mehre nicht das paſſende Licht, ein Uebelſtand, der im naͤchſten Jahre durch eine neu eingefuͤhrte Art der Aufſtellung, mit Seitenwaͤnden, bei denen jedes Stuͤck ſeine gehoͤrige Beleuchtung er⸗ haͤlt, gaͤnzlich gehoben werden ſoll. 5 e Die Stuͤckzahl der ausgeſtellten Gegenſtaͤnde war 266. Von Schleſiſchen Kuͤnſt⸗ 4 lern waren 47, die mit ihren Werken unſere Ausſtellung erfreuten, und fremder Kuͤnſtler = waren 20, alſo eine weit überwiegende Anzahl Schleſiſcher Kuͤnſtler. Es war der Sek⸗ 4 tion hoͤchſt erfreulich, ein ganz vortreffliches und vor 4 Jahren auf der Berliner Kunſtaus⸗ N ſtellung bewundertes Bild des Malers Helmsdorf der Beſchauung vorftellen zu koͤnnen, welches auch die regſte Theilnahme erweckte. Zwei ſehr große Landſchaften, welche Sr. Exzellenz der Herr Geh. Staats-Miniſter des oͤffentlichen Unterrichts, Herr Freiherr v. Altenſtein, der mit gnaͤdigem Wohlwollen und freundlicher Theilnahme den Bemuͤhungen der Geſellſchaft, auch bei den Ausſtellungen, immer gefolgt iſt, ſendete, kamen leider, durch Schleuſenbau aufgehalten, zu ſpaͤt an, ſind aber zu der naͤchſtjaͤhrigen Ausſtellung, gütiger Erlaubniß zufolge, hier geblieben. Ihre mächtige Größe, ihre Ausführung, wer⸗ den ſie, die von dem Schleſier Großpietſch und dem Maler Feldmann in Italien gefertigt wurden, zu Gegenſtaͤnden vielſeitiger Betrachtung in dem neuen Jahre machen. 1 . — 24 — N Che wir zu der gewöhnlichen Kaſſenüberſicht übergehen, halten wir für nothwendig, + noch eine Nachricht voraufgehn zu laſſen. Schon bald nach Anfang der Kunſtausſtellun⸗ gen ſchien es uns wuͤnſchenswerth, nicht alle angekauften Werke wieder auszuſpielen, ſondern einen Theil derſelben zuruͤckzubehalten, einmal, damit die fruͤheren Ausſtellungen fuͤr die Folge doch nicht ganz verloren gingen, ſondern Kunde und Andenken davon blie⸗ ben, dann aber auch, um eine Sammlung neurer, wirklicher Kunſtwerke fuͤr die Folge zu bilden, damit an unſere andern Geſellſchaftsſammlungen auch eine Gemaͤldeſammlung ſich anſchloͤſſe, theils zur Beſchauung für Freunde der Kunſt, theils zur Benutzung beim Nach—⸗ bilden. Dazu ſind ſie ſchon vielfaͤltigſt gebraucht worden und ſie ſtehen jedem Kuͤnſtler 05 und Dilettanten, gegen gehoͤrig gewaͤhrte Sicherheit, mit Vergnuͤgen zu Dienſte. Es zeigte ſich aber auch gleich, daß Gemaͤlde, welche auf jede Weiſe die Anforderungen er⸗ fuͤllen, die man an eine Gemaͤldeſammlung zu machen verpflichtet iſt, nicht zu leicht zu er⸗ halten ſind, daß man nicht ploͤtzlich und ſchnell eine tuͤchtige Gemaͤldeſammlung ſtiften und hervorbringen kann, und ſo waren wir erſt im Stande folgende Kunſtwerke zu einer Sammlung der Geſellſchaft zuruͤckzubehalten, deren bee Sen beweiſen wird, daß wenn N auch ein langer Zeitraum vergehen möchte, ehe eine größere Sammlung zuſammen kommt, wir doch wenigſtens bedacht find, das Schaͤtzbarſte und Vorzuͤglichſte, zu einer Samm⸗ lung ſich unbedingt Eignende, zu bewahren: Die Kreuztragung Chriſti von Herrmann; Schweizer Landſchaft von Kunkler; der Golf von Bajaͤ von Siegert; Gegend in der Strub bei Hallſtadt von Moſch; ein Pferdeſtuͤck von Klein; Scene aus Arioſt, Zeichnung von Huͤbner; Fortuna von Temmel; Amor in une von Be Die ee des Bluͤcher⸗ er Monuments von Rauch. W der Kaffe am Schlee der e 1827 bis zum Anfange der Ausftellung. 1928, "x Reſt vom vorigen Jahre 10 Kehle. 14 Sgr. 2 vf 2) Fuͤr verkaufte Looſe der Ausſpielung 1827, nach der 0. f Aucsſtellung 1827 vereinnahmt e 168 „ — — 892 Zinſen von Bankgerechtigkeiten und Staats⸗ | ee Int. te & . „ 83 28 6. ! 262 1 12 Sgr. 8 0 5 be e —205 | Dem Orgelbauer Herrmann für Transport fete Perpet. 1 e in der vorigen Rechnung) ee Reh. Ser Sg. f. 2) Dem Bildhauer Freitag zu Rom Na =, Ausgabe 10 Poſtgeld, Fracht ꝛc. 5 A 23 „ 63 . 138 Rthlr. 23 Sg. 6 Pf. Wes affen beim anfange der naa 123 Rthlr. 19 Sg. 2 Pf. — 22 — e 1 II. Eiſerner Beſtand und Sachenwerth. 3 1) In Papieren eiferner Beſtand: „ a. in Bankgerechtigkeiten 5 1% Se 310 Rthlr. — Sg. — Pf. b. in Staatsſchuldſcheinen : 4 120 =: — — 2) Werth fruͤher erkaufter und noch nicht verloof ter Sachen (diejenigen nicht mitgerechnet, welche mit 400 Looſen in dieſem Jahre von uns zur Ausfpiel, gebracht und mit 386 N 15 Sg. bezahlt worden n find, 0 . 141555 + 77 5 2 Sys - 2629 Rthlr. — Sg. — Pf. | III. Einn ahm e während der Ausſtellung. . 1) Einnahme bei der Kunſtausſtellung vom Eintritts⸗ gelde und dem Verkauf der Verzeichniſſe . 421 Rthlr. 26 Sg. — Pf. 2) von verkauften Looſen + 5 N 3 e , 5 729 Rthlr. 26 Sg. — Pf. | Geſammtebeſtand und Einnahme der Kunſt-⸗Kaſſe. In J. berechnen 55 123 1 5 19 Sg. 2 Pf. In II. berechnet eiſerner Beſtand und Sachenwerth 2629 --- — ᷑ h—¼ In III. berechnet neue Einnahme >1729 26 4 3482 Rthlr. 15 Sg. 2 Pf. Zieht man davon den Betrag unter II. ab mit 2629 = — =: — - bleiben 853 Kthlr. 15 Sg. 2 Pf. zur diesjaͤhrigen Zahlung der Koſten und Verwendung zum Ankauf. Dieſe wurde in der | Sitzung am 26. und 27. Juni folgender Geſtalt berechnet und beſtimmt: | 1) Diesjaͤhr. Unkoſten mit der Her- und Ruͤckfracht, 289 Rthlr. 22 Sg. 1 Pf. 2 Zur jaͤhrl. Miethe des Aae Raumes der a 0 Einnahme von der Kaſſe IA i 3) No. 1 — 4. Die vier Basreliefs 08 Bluͤchers Bid. in Berlin von Rauch, \ — N N — 2 — 3 > Latus 428 Rthlr. 3 Sg. 1 Pf. m. \ 5 Be Transport 428 Rh, 3%. 1 Pf. 4) No. 16. Stillleben vom Hrn. Rittmerſter v. Erichſen 20 — — nn 5) No. 29. Eine weiß gekleidete Dame von Frl. Harz G ͤ;Ü ; ns 6) No. 30. Eine Landſchaft mit Teniers und ſeiner Fa⸗ milie, von derſelben 4 2 1 N % 7) No. 35. Seeſtuͤck i Hen eſſfe 1 8) No. 43. Pferdeſtuͤck nach Wouwermann vom Herrn Ferd. Krieger Ne . . . 18 2 —̃ũ — 9) No. 47. Eine Parthie des Erlbachs von Hrn. Kunkler 50 — —44 10) No. 60. Eine Haushenne, nach Hondekoter von Hrn. Mhh ; 4 1 % ͤ ie W No. 98. Chriſtus nach Carracci, von Hrn. e g | 5 u, zu Dresden . . . 30⸗ — : — 12) No. 99. Der Septembermorgen von Hrn. Schön 25 — — 13) No. 110. Eine große Vaſe, mattblau, von Herrn N Puppke N & 5 3 u 5 „„ en 14) No. 127. Ein Schreibzeug i in Bronze vom Herrn | | Hoferichter . ER . . 16:2 — —¼ 15) No. 197. Landſchaft vom Hrn. Kunkler, eig. Erfind. 25 — — - 16) Geſchenk an den zwoͤlfjaͤhrigen Schuͤler Menzel, 0 Zeichner von No. 69 71, zur Ermunterung 5•⸗ — —¼⅜4 836 Rthlr. 3 Sg. 1 Pf. verbleibt alſo baar 17 Rthlr. 12 Sg. 1 Pf. Die Ausſtellung ward noch um einige Tage verlaͤngert und an dieſen in einem Saale alles aufgeſtellt, was von Bildwerken, Holzſchnitten und Kupferſtichen Duͤrer's hier bei Privaten zu finden war. Dies bildete einen eigenen Theil der Ausſtellung, zu Duͤrers Andenken gewidmet, und die Einnahme dieſer Tage, nach Abzug aller Koſten 40 Rthlr., Burke zu Duͤrers Denkmahl in Nuͤrnberg beſtimmt, und dem dortigen Vereine uͤberſendet. Wir danken allen Künftlern und Dilettanten, die uns mit ihren Beitraͤgen erfreuten und bitten um die Fortdauer ihrer Unterſtützung, indem wir bekannt machen: daß wir am 1. Juni 1829 die gewöhnliche Kunſtausſtelküng wieder e zu der wir um reiche Beiträge bitten und bemerken, daß alle Einleitungen getroffen worden ſind, um die Ausſtellung ſo reich wie moͤglich zu machen. Alle Einſendungen werden bis zum 15. Mai erbeten und ſind an unſern Kaſtel⸗ ö lan Glaͤnz, im Boͤrſengebaͤude am Bluͤcherplatze, zu addreſſiren, welche Addreſſe wir genau zu beachten bitten. Breslau, den 3. November 1828. Die Section fuͤr Kunſt und Alterthum in der Schleſiſchen N vaterlaͤndiſchen Geſellſchaft. Im Laufe dieſes Jahres ſind von dem Praͤſidio eilf Conferenzen gehalten worden. Die bedeutende Zahl der Berathungen zeigt deutlich, daß die Verwaltung der finanziellen Verhaͤltniſſe, die Aufrechthaltung des Beſtehenden und die Leitung der oͤkonomiſchen Ge: ſchaͤfte den Vorſtehern manche Sorge gemacht haben. Die Portofreiheit wurde wegen ei⸗ niger dabei vorgekommenen Mißverſtaͤndniſſe ein ſich oft wiederholender Gegenſtand unſerer Berathungen. Ein neuer fi chon vor mehrern Jahren von dem Prof. Rohde angeregter Beſchluß betrifft die Prägung einer Denkmuͤnze. In der befi cheidenen Ueberzeugung, daß wir nicht genug geleiſtet haben, um das erſte 25jaͤhrige Jubilaͤum durch eine Denkmuͤnze zu feiern, haben wir dieſelbe am heutigen Tage nicht erſcheinen laſſen. Sie gilt auch nicht der Feier der Geſellſchaft, ſondern ihrem Zwecke, und iſt dazu beſtimmt, daß die Geſell⸗ ſchaft ein Mittel in Haͤnden habe, vorzügliche Leiſtungen in Hervorbringung vaterlaͤndiſcher Kunſt⸗ und Gewerbs -Produkte anzuerkennen, ohne bei ihren beſchraͤnkten Mitteln große Geldausgaben machen zu duͤrfen. Wir hoffen mit Zuverſicht, daß im Laufe des folgenden Jahres fe Angelegenheit beendigt fein und ihren Zweck dann nicht verfehlen wird. Unſere Finanzen, deren guͤnſtigen Zuſtand wir beſonders der bewährten Ordnungs⸗ liebe unſeres Caf ſirers, des Herrn Schleſinger, verdanken, weiſet folgende Ueberſicht nach, wobei die bei einem durch Beiträge beſtehenden Vereine wirklich ſeltene Erſcheinung be: merkt werden muß, daß wir keinen einzigen Reſtanten Ih: Der Status der Caſſe it folgender: u = f Der Zuſtand der Kaſſe ultimo Anno 1828 iſt Einnahme incluſive des een 8 2 5 Rthlr. 6338. 23. 9. Ausgabe VVV Er 1 1 Rthlr. 2329. 23. 9. . bleibt Been Kehle, 4009, und zwar: f — 25 — 1) Fuͤr die algen Geſellſchaft, | N a, in Pfandbriefen Rthlr. 2100.— — b, in Courant 374. 18. 8. 5 | Rrhlr. 2474. 18. . 2) Für die Kunſt⸗Sektion, 5 f a, in Staatsſchuldſcheinen Rt. 1200.— — b, in Breslauer Bankgerecht. - 310.— — o in Courant. 24.11. 4. 5 Rthlr. 1534. 11. 4. Summa wie oben Rthlr. 4009. — — Die Ueberſicht der im Laufe dieſes Jahres hinzugetretenen und ausgeſ iedenen Mit⸗ glieder iſt folgende: Acht wirkliche au) che und sehn wirkliche auswärtige Mitglieder find aufgenom⸗ men worden. A. Die wirklichen engel chen ſind: an Regierungs⸗Secretair Brandt. Graf Conrad von Dyhrn. Dr. med. Hayn. Dr. med. Sachs. Maler Schoͤne. Commandant, Oberſt von e Lehrer Tobiſch. | Graf von Wengersky. + + A + 0 \ 5 uu un un 00 0 * * * N + B. Die wirklichen auswärtigen: An Maler Friedrich Buͤrde in Berlin. Rittmeiſter von Erichſen in Lauban. Maler Julius Huͤbner in Berlin. Maler von Kloͤber in Berlin. N 5 Maler Adolph Kunkler in Gnadenberg. 8 Maler Leſſing in Duͤſſeldorf. 1 f 4 + * 8 1% * N * * * * 8 % Herr Profeſſor Mof ch in Liegnitz. f - Maler Heinrich Muͤcke in Difetborf, 1 „Apotheker Müller in Liegnitz. 5 10. = Maler Joſeph Rabe in Groß: Glogau. Ne. Ehrenmitgliedern wurden ernannt: 2 Herr Major und Kammerherr von brahamſo on in Soppenpagen, Staatsrat) von Hazzi in Münden... Polizei Präfident Heinke in Breslau. Profeſſor Fin: Magnuſſen in Koppenhagen. Cammerrath Nathuſius in Magdeburg. Praͤſident Nees von Eſenbeck in Bonn. Director Schadow in Duͤſſeldorf. 555 Geheime-Ober-Regierungs⸗ Rath Johannes Schulze. b 1 2 8 4. 5. 6. 7 8 9 Aſſiſtenz-Rath Dr. Vater in Breslau. * * u * * Nu * D. Zu correſpondirenden Mitgliedern: Herr Rathmann und Forſt⸗ Inſpector Bergemann in Vowenberg 8 . e Clauß in Piens. Durch den Tod verlor die Geſelſchaft: | A. wirkliche einheimiſche Witgtieder: 1. Herr Banquier Frank. f 2 ⸗Regierungs-Mechanikus K lin gebt. 8. : Generalpaͤchter Stienauer. 0. ehrennitglied: Herr Geheime⸗ »Ober⸗ Regierungs-Rath Shaer in Mögelin. ; Unſere Bibliothek e ſich alljährlich. Das Verzeichniß aller, der Geſelſchaft | im Laufe diefes Jahres geſchenkten, Bücher, deren Zahl ſich auf 63 Bände beläuft, fo wie | der Bericht über die dem Mufeo verehrten Gegenftände, ſoll in der bald erſcheinenden all⸗ ö gemeinen Ueberſicht bekannt gemacht werden. | Diefes iſt der heutige Zuſtand der Geſellſchaft nach einer 25jaͤhrigen Wirkſamkeit, ſie hat im Laufe dieſer Zeit von vielen Seiten und von ſehr competenten Richtern die Ver⸗ Bam: 8 Pu ſicherung erhalten, daß fie fich ihres Zweckes und ihrer Beſtimmung immer bewußt ge⸗ r blieben, und in einer mannigfaltigen Richtung ihrer Thaͤtigkeit nuͤtzlich geworden iſt. 1 Wir alle verbinden mit den aufrichtigſten Wuͤnſchen fuͤr ihre gluͤckliche Fortdauer die feſte Ueberzeugung, daß in dem Feſthalten ihrer Zwecke und in dem gemeinſamen Streben der einzelnen Mitglieder die ſichere Buͤrgſchaft ihrer Dauer und ihrer ſegenreichen Thaͤtigkeit liegt. Die erſte Gruͤndung der Geſellſchaft verdanken wir dem Herrn Profeſſor Dr. Muͤller, ihre wahrhaft wunderbare Erhaltung dem Herrn Rector Reiche; ſo lange die Geſellſchaft wirkſam bleiben wird, ſo lange werden dieſe beiden Namen zu den gefeierte⸗ ſten dieſes achtbaren Vereins gehoͤren, und wir freuen uns doppelt, daß waͤhrend uͤber vier Fuͤnftheile der erſten Mitglieder von uns durch den Tod geſchieden ſind, wir die beiden Herren an dem heutigen Tag munter und lebenskraͤftig unter uns ſehen. Indem wir uns heute aller derer, welche ſeit der Gründung der Geſellſchaft als Mitglieder vereint waren, dankbar erinnern, wuͤnſchen wir auch, daß bei der naͤchſten Jubelfeier ein kuͤnftiger Gene⸗ ral⸗Secretair auch derer, welche von uns nicht mehr find, mit Freundlichkeit gedenken moͤge. 4 ae Sa ck u e b er fi ch t des im Sahre 1828 an die Bibliothek und das . eingegangnen. e A. An die Bibliothek. Von dem Verein zur Beförderung des e in den Koͤniglichen 1 Preußiſchen Staaten: 1. 2. Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaus in den Königl. Preußiſchen Staaten. gte und 10te Lieferung. Berlin. 1828. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Halle. N 3. Jahres- Bericht der naturforſchenden Geſellſchaft zu Halle vom 2. July 1825 bis 4 zum 8ten July 1826. 5 Von der Oekonomiſch⸗ ae) in, der benden Schweid⸗ 1 g nitz und Jauer: 0 4. Verhandlungen und Arbeiten der Dekonomiſch⸗ Patriotiſchen Societaͤt der Fürſten⸗ = thuͤmer Schweidnitz und Jauer. Im Jahre 1828. Breslau. 1828. 1 Von der Königl. Webfichen Maͤrkiſch⸗ Dekonomiſchen Geſelſcaſt zu Potsdam. 5 5. 6. 7. Monatsblatt der Koͤnigl. Preußiſchen Maͤrkiſch⸗Oekonomiſchen Geſellſchaft 8 zu Potsdam. Zzter, Ater und öter Jahrgang (von 1824. 1825. 1827.) — u x Bon dem Kunſt⸗ und Handiverks- Verein zu Altenburg: 8. 9. Das 10te Jahr des Kunft- und Handwerks-Vereins zu Keen, Jahres⸗ Bericht vom 4. Februar 1827 bis dahin 1828. 2 Von Ebendemfelben: Verzeichniß der Mitglieder dieſes Vereins; am 10ten, Stange, den 4. Februar 1828. Von dem landwirthſchaſtlichen ee in Baiern: 10. 39. Neues Wochenblatt des e e e Vereins in Baiern. Erſter bis Ster Jahrgang. Von 5 K. e Patriotiſchen Sefahaf des Königreiches Boͤhmen: 40. Anleitung zu den Witterungs⸗ Beobachtungen und zur Verfaſſung der Land⸗ und 5 FPiorſtwirthſchaftlichen Jahres - Berichte; von der K. K. patriotifch = oͤkono⸗ miſ chen Geſellſchaft für ihre beobachtenden und berichterſtattenden Mitglieder im Koͤnigreiche Böhmen. Prag. 1827. Von Derſelben: 41. Neuer Wirthſchafts⸗ Kalender fuͤr das Schalt⸗ Jahr 1828, herausgegeben ve von der 15 K. K. patriotiſch⸗ oͤkonomiſchen eee im Königreiche Böhmen. Drag. Det Duodec. Von Derfelben: : 42. iet Kalenders. Quart⸗ Aasgabe . Von dem Leſe⸗-Verein des Joanneums zu Graͤtz in Steyermark: 48. Stehermärkiſche Zeitſchrift, redigirt von J. v. Kalchberg, Dr. L. v. Veſt, F. v. Thinnfeld, Dr. F. S. Appel, und herausgegeben vom Ausſchuſſe des Lese. vereins am Joanneum zu Graͤtz. Iſtes bis 8tes Heft. 1821 — 1827. . Von dem landwirthſchaftlichen Verein in Kurheſſen: 44. Landwirthſchaftliche Zeitung für Kurheſſen. Unter der Leitung des litenden Aus⸗ | ſchuſſes des Landwirthſchafts-Vereins auf allerhöchften Befehl verfaßt und ) 1 herausgegeben von Dr. G. W. F. Wenderoth ꝛc., und S. Wenderoth ꝛc. Br 1: gang 1828. Januar — Map, Juny — September. Safe, | 45. 46. „7. 48. 8 49. 50. O 51: 5 + 09 5 AS € 55. Von der Weſtphäliſchen Geſellſchaſt für vaterländifche Cultur. Weſtphaͤliſche Provinzial-Blaͤtter, oder: Verhandlungen der Weſtphaͤliſchen Ge⸗ ſellſchaft für vaterländifche Kultur. Erſten Bandes 1ſtes und Ates Het 4 Von Herrn Profeſſor Dr. Buͤſching. Die bei Albano im Jahre 1817 entdeckten Urnen und Geraͤthe. Mit 2 Steindruck⸗ tafeln. Breslau. 1827. Von Herrn Kaufmann Clauß in Pirna. Stammliſten fuͤr Schaafheerden. Von Herrn Conſervator, Privat. Docent Dr. Med. Göpperk. De Acidi hydrocyanici vi in plantas commentatio. Autore H. R. Pur Vratislaviae, 1827. Von Herrn Dr. Med. Groͤtzner. Der Krampf, insbeſondere der Wundſtarrkrampf in goſologiſcher und therapeuti⸗ ſcher Hinſicht dargeſtellt von C. Größner, Dr. Med. ꝛc. Breslau. 1828. Von Herrn Alexander von Lengerke. Reſultate agronomiſcher Forſchungen. 1828. Von Herrn Diakonus Neumann in Goͤrlitz. 52. Neues Lauſitziſches Magazin, herausgegeben und verlegt von J J. G. Neu- mann ꝛc. Sechſten Bandes Ates Heft. Siebenten Bandes 1ſtes Heft. Goͤr⸗ lig. 1827. 1828. | 9 Von Herrn Kaufmann Oelsner jun. Praktiſche Bemerkungen über die Ausbildung der gewerbetreibenden Claſſen, an die Handwerker und Fabrikanten gerichtet, von H. Brougham mit Vorrede von Kloͤden. Berlin. 1827. f Von Herrn Profeſſ or Dr. Pohl. ‚se Erwiederungen auf die Anmerkungen des Herrn Hofrath Pfaff zu Pohls Prozeß der galvaniſchen Kette, von C. F. Pohl. 1828. . Von Herrn Lieutenant Rafn in Koppenhagen. Catalog over Islands Stiftsbibliothek. Kiöbenhavn. 1828. = . i Von Demſelben. 56. mod, det nordiske oldskrift- selskabs Tidende for 1825 og 1826. Belorget, af R. Rask, Prof. Kobenhavn. Bon Demſelben. - 57. Hoved beretning fra det Kongelige nordiske oldskrift- Selskab. For - Aarene 1825. 1826 og 1827. Kiöbenhavn. 1828. “ } Von Demfelben, 58. Ketil Haengs og Grim Lodinkins Sagaer. Orvarodds- Saga. An Bu- esvingers Saga og Romund Greipssons Saga efter islandske Hand- skrifter etc, ved, C. C. Rafn. Kiöbenhavn, 1826. Von Herrn Kammer⸗Aſſiſtenz⸗Rath Vater. 59. Der Pllichttheil der Kinder nach dem Schleſiſchen Wenzeslaiſ chen Kirchenrechte vom f Jahre 1416. Dargeſtellt vom Dr. C. F. W. A. Vater ꝛc. Breslau. 1826, FM Von Herrn Profeſſor Dr. Weber. 60. 61. 62. Neues Jahrbuch der Landwirthſchaft. In zwanglofen Heften heraus⸗ 7 gegeben von Kammerrath Plathner und Prof. Dr. Weber. 5ter Band. ar Ztes Stuͤck. Breslau. 1828. une 3 Von Herrn Oberlehrer Wimmer. ö a 63. Flora an Scripserunt Fr, Wimmer etH. Ah Pars prima, Cum tabula lithographica, Vratislaviae. 1827. Von Herrn Ober⸗Medizinal⸗Rath von Froriep in Weimar, ſeine hr ſchaͤtzbare Beisfiheift, „Der Handwerker und Kanten Muſter und Fort: orie“ u. ſ w. g ke Von dem privat. Gelehrten und Mitglied mehrer galehrten Geſelſchaſten, Herrn J. Jurende in Bruͤnn, | 3 Ahern 7 zur e ſehr beengten 5 ‚Pilgers für das Jahr r — > — 32 — | Vom Herrn Rektor Neumann zu Greiffenberg, I allgemeine, ſehr ſchaͤtzbare Ueberſicht der Laufisfchen Haus: Land⸗ und Waſſe⸗ Voͤgel. | Von Herrn Dr. ph. Hahn, | 1 feine mit Zuſaͤtzen bereicherte Ueberſetzung von Amondieu's Verſuch eines Seewen | Lehrbegriffs der Optik. 4 B. An das feng Von Herrn Baron von uechtrit. 6 | Eine Sammlung Schleſiſcher Pflanzen. ; ii We 9 Von Herrn Pharmaceuten Sänger. Eine Sammlung Schleſiſcher Pflanzen. Von Herrn Rector Neumann zu Greiffenberg. Baſalt mit Augit⸗Kryſtallen vom Kahlen Berge bei Querbach. Von Hetzn Profeſſor Pezeld in Neiſſe. 8 Stilpnomelan in mehrern Exemplaren, aus der Gegend von Zuckmantel. | Von Herrn Profeſſor Schramm in Leobſchuͤtz. Mehrere ausgezeichnete Exemplare des, in Ober ⸗ Schleſien „ eweates nebſt einer merkwuͤrdigen Mergel = Abfenderung⸗ Von dem Koͤnigl. Berg⸗Zehnkner und Kaffen-Mendant Thiele. 8 Zwey Fiſchabdrück aus dem Kupfer⸗ a erg: von ene ar Darſtellung der Beſchaͤftigungen \ ARE der s naturwiſſenſchaftlichen Section im Jahre 1828, abgefaßt und vorgetragen in der Jahres Verſammlung den 3. December ö von deren Sekretair \ Müller, . 1 Di Pe Borwort. Gar ſind es 25 Jahr, daß ich zuerft den Entwurf zur Errichtung der an für die Befoͤrderung der Naturkunde und Induſtrie Schleſiens mehren Freunden zur Beur⸗ | theilung vorlegte, die den 17. December 1803 geſtiftet, und deren Conſtitution den 22. September 1804 von der damaligen oberſten Behoͤrde Schleſiens genehmigt, und durch es den Druck öffentlich bekannt gemacht wurde. Ueber ihre Fortſchritte und Leiſtungen in den erſten Jahren geben ihre in den Provinzialblaͤttern dieſer Zeit aufgenommenen Buͤlle⸗ tins, und die im Jahr 1807 bei Korn dem aͤltern herausgegebenen zwei Baͤnde ihrer Ver⸗ handlungen, Auskunft; zur Vervollſtaͤndigung ihrer Geſchichte und zum Beweiß, wie ſchnell ſie durch ihre Thaͤtigkeit zu allgemeinem Anſehn gelangte, will ich daher hier nur den zu jener Zeit, aus leicht zu errathenden Gruͤnden nicht bekannt gemachten Umſtand an⸗ fuͤhren, daß ſchon zu Ende des Jahres 1804 der dirigirende Miniſter von Schleſien, Graf v. Hoym beabſichtigte, ſie mit der damaligen Kammer zu vereinen, den Grafen v. Carmer zu ihrem Direktor und mich zu ihrem perpetuirlichen Sekretair mit einem bedeutenden Ge⸗ halt zu ernennen. — Dieſe ehrenvollen Antraͤge wurden aber mit gehoͤrigem Anſtand abz 3 weil man jede ee Beſchraͤnkung en amkeit und jede Störung — 34 — freudſchaftlicher Verhaͤltniſſe durch Beyimfiguig und Bevorrechtigung einzelner Mitglie⸗ der zu vermeiden fuͤr noͤthig fand. Die druͤckenden Folgen der traurigen Ereigniſſe des Jahres 1807, — der Kampf politiſcher Meinungen und das groͤßere Intereſſe an die alles in ein ander Gleis reiſſenden Begebenheiten der Welt als an das ſtille Walten der Natur, brachten nach meiner zu Ende dieſes Jahres erfolgten Verſetzung von hier die Beſchaͤftigungen dieſes Vereins immer mehr ins Stocken. Seinem Untergange durch verminderte Beitraͤge und Theilnahme nahe, rettete ihn Herr Rektor Reiche, der auch ſchon von feinem Beginnen an, aufs thaͤtigſte fuͤn denſelben gearbeitet hatte, dadurch, daß er den Anforderungen und dem Geiſt dieſer Zeit gemaͤß, ſeine Beſtrebungen auch auf die Beförderung der hiſtoriſchen und ſchoͤnen Wiſ- ſenſchaften und Kuͤnſte zu richten und aus zudehnen vorſchlug, und ſo mit mehren andern Mitgliedern 1809 die Umwandlung deſſelben in die gegenwaͤrtige ſchleſiſche Wee j für vaterländifche Kultur bewirkte, Durch dieſe Umſchaffung verlohr unſere Verbindung ihre Selbſtſtändigkeit 5 ihre 1 Einheit und die Dispoſition der jährlichen Beiträge zu ihren naturwiſſenſchaftlichen An⸗ ſchaffungen und Unterſuchungen, und durch die es ihr auch möglich war, die damals woͤchent⸗ lichen und ganz in geſelligem Ton gehaltenen Verſamlungen vermittelſt belehrender Ver⸗ ſuche ſelbſt für die Laien unterhaltend zu machen, und fo im Publiko Sinn und Achtung für die Naturſtudien und die Ueberzeugung ihrer Nützlichkeit für alle Beduͤrfniſſe und Ge⸗ N ſchaͤfte des Lebens allgemeiner zu erregen. Ich kann mich jener Zeit — wo durch fleißige Beſuchung unſerer Were von Perſonen aus allen Staͤnden ſich ſchon eine allgemeinere Neigung zur Erlangung der die Ausbildung des Geiſtes und 5 Sittlichkeit aufs ſicherſte und die Induſtrie 19 5 und 2 mit vereinten Kraͤften mehr für die Foͤrderung der i an ſich und ihrer praktiſchen Anwendungen als fuͤr die Bereicherung ihres individuellen Bi, | ſens zu ſorgen und zu wirken, — nicht erinnern, ohne zur heutigen 25jaͤhrigen Feier un⸗ ſerer naturwiſſenſchaftlichen Verbindung den Wunſch der Ruͤckkehr jenes eifrigen Intereſſe an ein ſolches gemeinſchaftliches Wirken 2 der für daſſelbe Reden 0 als N beſten Gluͤckwunſch darzubringen. Auf ein Vereinigen der gegenwaͤrtig Re: Sectionen der abrwiſerſchaftnchen Klaſſe zu gegenſeitigen Mittheilungen ihrer Forſchungen und deren Ausbeuten in beſondern Verſammlungen, um bei dem einſeitigen Bearbeiten ihrer einzelner Gebiete der Natur, die Beachtung ihres Zuſammenhanges zu einem lebendigen Ganzen nicht aus dem Auge zu verlieren, hat bereits auch ſchon Herr Prof. un 5 A einen im e Jahr gehaltenen Vortrag N geſucht. i | use | — 1 x) 4 4 ! R Ser | | — 35 — W 75 Das, und auf wech Art ungeachtet der Entbloͤßung von allen Fond und der Zer⸗ trennung i in verſchiedene Sectionen, mehrere Mitglieder unſerer naturwiſſenſchaftlichen, ſich auch in dem vergangenen Jahre, das ihr zwei ſehr ſchaͤtzbare Theilnehmer, den Regie: rungs⸗Mechanikus Klingert und den Rendant Hoffmann, durch den Tod raubte, thätig gie ne geht dem nun folgenden Bericht ihrer er und Leiſtungen hervor. euftkfreis. Gitterungs⸗ Beobachtungen haben fortgeſetzt und in hierin Tabellen „zum EN, auch i in vierteljahrigen barometrographiſchen Verzeichnungen, eingeſandt: . Herr Kr. Phyſ. Dr. Hofrichter, in poln. Wartenberg. m. Wa Prof. Jungnitz, allhier. f N N Lehmann, in Kreuzburg. Paſtor Leupold, zu Kl. Kniegnitz bei Zobten. f Lorenz, in Zapplau bei Guhrau. Lehrer Marſchner, in Habelſchwerdt. Prof. Petzeld, in Neiſſe. Markſch. Rhode, in Neurode. Prof. Schramm, in Leobſchuͤtz. Apoth. Tautz, in Reinerz. Coffetier Siebenhaar, vom Sosyie der Schneekoppe. Angaben der bemerkten vegetabiliſchen uud animaliſchen Erſcheinungen fügten We Gabeln bel die Herren Leupold, Lehmann und Lorenz. | 5 | 11 | | ek Hr. Weiß, Gehuͤlfe auf der Sternwarte, hat die graphiſch chen Tabellen der hieſigen e und Thermometer⸗Staͤnde und ihres Ganges in den Jahren 5265 1827 > 1828 aufs genaueſte und ſauberſte angefertigt. Außerdem haben meteorologiſche Beobachtungen gingeſuundi, von Brünn, Eroppau, Kuens miner und Wien, der privat. Gelehrte Herr J. Ju rende in Brünn, von Prag 2 Prof. Hallaſchka, von Braunsberg Hr. Prof. Feldt. Eine Vergleichung der höchften, mittleren und niedrigſten Stände der Barometer . Thermometer aus dieſen eingeſchickten Beobachtungen lieferte der Sekretair d. Sect. U Gewitter⸗ Beobachtungen des Jahres 1827 ſind eingegangen von Hrn. Apotheker ann in Kreutzburg; Paſtor eee in Kl. Nufegniez Lorenz in Zapplau uren allhier. ups Hr. Coffet. Siebenhaar beſchrieb das furchtbare Gewitter, das den 14. Oectbr. 1828 zuifchen 8 und 9 Uhr auf der Schneekoppe gewuͤthet, und deſſen Blitze fuͤnfmal in 0 einſchlugen, wodurch W von den in dba anweſend gewe; 43 | — 36 — ſenen ie ſehr ſtark beſchaͤdigt wurden. Einen noch ausfuͤhrlicheren Bericht sandte u hierüber die Koͤnigl. Regierung zu Liegnitz ein, mit der Aufforderung, dafuͤr zu ſorgen, daß dieſes Koppenhaͤuschen mit einem Blitzableiter verſehen werde. Die Section wird dahin zu wirken ſuchen, und Hr. Mechanikus Pinzger hat ſich bereits angeboten, gegen bloße Erſtattung der Koſten für Arbeiter und Material, — die circa 40 Rthlr. betragen duͤrfen, die Errichtung deſſelben nach einem von ihm vorgelegten und allgemein als ſehr zweckmaͤßig erkannten Plan übernehmen zu wollen. Herr Oberſt Lebauld de Nans erwaͤhnte hierbei zwei merkwuͤrdige in Witten⸗ | berg erlebte Blitzſchlaͤge, von denen der eine in ein mit vielen Menſchen angefülltes Zimmer ö ſchlug, und ohne weitere Verletzung blos die Haare gewiſſer Theile ihrer Körper ver⸗ ſengte; der andere eine ſehr bedeutende Exploſion bewirkte, indem er wahrſcheinlich in ein mit aus dem Feſtungsgraben entwickelten Kohlenwaſſerſtoff angefuͤlltes unterirdiſches Behaͤltniß traf. Herr Rektor Neumann in Greifenberg beſchrieb die daſelbſt den 21. Maͤrz fruͤh von ½8 bis ,9 Uhr bemerkte Nebenſonne, welches Phänomen ſich beſonders durch zwei nicht ganz ausgebildete Regenbogen von 1 Stellung n e aus⸗ zeichnete. Herr Prof. Hallaſchka in Prag, lieferte Nachrichten über die in Böhmen ge⸗ machten Beobachtungen des Nordlichts vom 25. bis 29. September. — Sekretair d. S. bemerkte hierbei als eine bei Nordlichten ſonſt noch nicht wahrgenommene Erſcheinung, daß bei dieſem zu Gosport, während feines größten Glanzes, in der Luft nahe am Erboden eine Temperatur-Erhoͤhung von / Grad erfolgte, ungeachtet ein Fühler Wind blies, und daß 16 Stunden nach ſeinem Verſchwinden heftiger Sturm mit Regen grade von der Gegend, 1 nämlich von Suͤdoſt herkam, wohin am meiften feine Flammen geſchoſſen waren. Sekretair d. S. lieferte eine Zuſammenſtellung der Beobachtungen uͤber die beiden f Thatſachen, daß beſonders bei ruhigen und heitern Winternaͤchten, hoͤhere Luftſchichten eine groͤßere Waͤrme, als die unmittelbar den Erdboden beruͤhrenden beſitzen, und daß die in der Tiefe ſtehenden Baͤume haͤufiger und mehr vom Froſt leiden, als ſolche, die auf Anhoͤhen wachſen. — Er ſuchte darzuthun, daß die erſte Thatſache ſich nicht ſo gnuͤgend aus den aufgeſtellten Geſetzen der Waͤrme⸗Ausſtrahlung und Kaͤlte⸗Leitung, als wie aus dem durch mehrere Erfahrungen ſich beſtaͤtigenden oscillirenden Wechſel des Uebergewichts von Action, oder Reaction, zwiſchen Atmosphaͤre und Erde erklaͤren laſſen; — und daß die zweite Thatſache wohl hauptſaͤchlich ihren Grund darin habe, daß erſtlich der waͤßrige Niederſchlag aus den mehr feuchten untern Luftſchichten an den erkalteten Boden ſtaͤr⸗ ker in der Tiefe iſt, und zweitens, daß in der Tiefe die kalte Luftfi chicht enbig fortwirkt, und ſo der ſchaͤdliche Einfluß des Gegenſatzes von der durch Benaͤßung im Innern der Baͤume entſtehenden Warme, und des von ee auf fie wirkenden kalten Waſſerdunſtes, oder # 5 > BI 37 N 7 g 1 Reifes, bei 555 in der Tiefe wachſenden ſtärker ſeyn muß, als bei den auf einer Anhoͤhe und ſchiefen Flaͤchen wachſenden, wo eine beſtaͤndige Luftſtroͤmung, in und um den Baum 18 berum fortwaͤhrende Bewegungen veranlaßt, die dieſen ſchaͤdlichen Einfluß von großer innerer und äußerer Temperatur ⸗ Differenz vermindern, oder ganz hindern. Herr Prof. Brandes in Leipzig machte auf die in den Schleſiſchen Sohlengen. ben nicht feltene Erfahrung, — daß wegen ſchlechten Luftarten die Lichter ausgehen, und dies als eine Anzeige bevorſtehender ſchlechter Witterung gehalten werde, mit dem Wunſch aufmerkſam, daß ſich an ſolchen Orten, wie in Waldenburg, Salzbrunn und andern, ein mit den Kohlenwerken in Verbindung ſtehender Mann finden moͤchte, der ſorgfaͤltig die Tage aufzeichne, an denen ſich dieſe Erſcheinung ereignet; ein ſchwieriger zu erfüllender Wunſch waͤr der, daß dieſe in den Stollen aufzufangende Luft auch eudiometriſch unter⸗ ſucht wuͤrde. — Es iſt wegen dieſer, beſonders in Rückſicht der Wechſelwirkung der innern Erdatmosphaͤre zu der aͤußern wichtigen Angelegenheit, an verſchiedene in der Naͤhe von Kohlengruben lebenden Mitglieder der See N worden, aber \ noch keine 1 eingegangen. Quellen- Temperatur: Beobachtungen theilte Herr Juſtizrath Elsner zu Kalino⸗ witz bei Gr. Strehlitz mit. Merkwuͤrdig fing die Temperatur der Quellen in dieſem Jahr ſchon im Maͤrz zu ſteigen an, was ſonſt erſt in der Mitte Aprils geſchieht. Herr Major v. Oesfeld in Berlin hat ein hypſometriſches Reſultat von Hirſch⸗ — bergs Hoͤhen⸗Unterſchied von Breslau 109,4 Toiſen aus gegen Pan Beobachtungen " und 16 Hauptvergleichungen derſelben eingeſandt. | Der Direktor d. S. Herr Prof. Steffens ſtellte aus den von ihm beobachte⸗ ten Verhaͤltniſſen der Kohlenflötze zum Porphyr in dem Waldenburger Revier und aus f ſhren Beziehungen und Einwirkungen auf einander dar, daß beide um fo mehr als gleich- zeitige Gebilde zu betrachten ſind, weil die Kohlenmaſſe da, wo der Porphyr ſie beruͤhrt, wie entbrannt, von ſtaͤnglicher Abſonderung und wie zum Theil in Kohlenblende umgewan⸗ delt erſcheint, von der ſelbſt kleine Stuͤcke in den Blaſenraͤumen der ebenfalls in eine quar⸗ zige Schlacke veraͤnderten Unterflaͤche des Porphyrs vorkommen; daß dieſe Erſcheinung ferner beſonders da ſtatt finde, wo zwiſchen Porphyr und der Kohlenmaſſe eine Schicht einer eiſenhaltigen, als Brauneiſenſtein auszuſprechenden Maſſe vorhanden iſt, da hinge⸗ gen da, wo unmittelbar unter dem Porphyr ſich Schieferthon findet, dann unter dieſem erſt eine gute Kohle auftrit. Aus dieſer und andern angeführten Erſcheinungen ging her⸗ vor, daß der Brauneiſenſtein, als eine Modifikation des Bildungs⸗ Prozeſſes des Schie⸗ ferthons anzuſehen iſt, welcher die Verwandlung der BG in e fi a 7 die ſich in e findet, veranlaßt habe. e — — l — — 38 — Derſelbe beſtaͤtigte durch die Reſultate der neuen i gen, die ſchon vor vielen Jahren von ihm in ſeinen geognoſtiſchen Beitraͤgen aufge alte Behauptung, daß der Gyps bei Luͤneburg und Segeberg zur Kreideformation wie der bei Paris gehoͤre, und mithin die von Prof. Hoffmann angenommene ER Licher So berge von unten auf, als gänzlich widerlegt, anzuſehen ſey. ' Sekretair d. S. bemerkte, wie die Entdeckung, — daß die Beſandtheile in den zu⸗ ſammengeſetzten Mineralien immer unter ſich ein beſtimmtes Mengen- Verhaͤltniß behaup⸗ ten, offenbahr auch, wie fo viele andere Erſcheinuugen, dafür zu ſprechen ſcheine, — daß man die ſogenannten einfachen Stoffe, oder Atome derſelben, nicht als Selbſtſtaͤndigkeiten anſehen koͤnne, die untereinander gemiſcht, einſt die Maſſe ausmachten, aus der ſich die Erde bildete. Denn nimmt man das an, ſo iſt es unerklaͤrbar, wie überall da, wo ein beſtimmtes Mineral ſich findet, immer in der, der Annahme nach einſt fluͤßig, alſo auch beweglich geweſenen chaotiſchen Maſſe, aus der ſie ſich hervorgebildet haben, oder noch bilden ſollen, von jedem Beſtandtheile dieſer Mineralien, grade nur ſoviel an P SER dieſer Stelle vorhanden war, oder zuſammen kam und kommt, als nöthig war und iſt, um in den beſtimmten Verhaͤltniſſen ſich zu ſolchen Koͤrpern bilden zu koͤnnen; denn es zeigt ſich z. B., da wo Bleiganz iſt, nicht uͤberſchuͤſſiges reines Blei, oder Schwefel, u. ſ. w. Es erweiſen ſich alſo auch hiernach die vermeintlich ſelbſtſtaͤndigen Stoffe, als bloße Naturthaͤtigkeiten, aus deren verſchiedentlichen Kaͤmpfe unter ſich in Gleichgewichts-Grade kommende Modifikationen entſtehen, die als ſolche die in die Erſcheinung fallenden zuſammengeſetzten Koͤrper ausmachen, und wenn dieſes Gleich⸗ gewicht der Action aufhoͤrt, verſchwieden, wie z. B. die Boracit, Flußſpath, und andere Kryſtalle mitten in ihrer unverſehrten Huͤlle, ohne eine Spur dagen eines ihrer Weft . ö u zuruͤck zu laſſen. Herr Dr. med. Goͤppert beſchrieb folgendermaßen die geologiſchen Verhältniſſe se Gegend zu Wittgendorf bei Sprottau, wo vorigen Jahres fchon, dem Urſtier und dem Elephanten (Elephas primigenius) angehörige, und in dieſem Jahre wieder verſchie⸗ dene Foſſile und vorgezeigte Knochen von Thieren, aus dem Geſchlechte der Vielhuͤfer, Dickhaͤuter, aus der Abtheilung der gehoͤrnten Wiederkaͤuer, aus dem Geſchlechte der Rehartigen Thiere, und eine Anzahl zu ihrer Beſtimmung aber zu unvollſtaͤndiger Fiſch⸗ knochen gefunden worden ſind. Die Mergelgruben, aus denen man ſie hervorbrachte, befinden ſich auf einer Wieſe, die zum Flußgebiet des Baches gehoͤrt, der von Wittgendorf nach Sagan zu in den Bober fließt. Niedrige Anhoͤhen, mit Geſchieben uranfaͤnglicher und ſ. päterer Gebirgsarten, als Syenit, Granit, Gneus, Porphyr, Baſalt, Sandſtein, Feuerſtein, jüngerer Kalkſtein bedeckt, — umgeben die Gegend. Die Wieſe ſelbſt iſt von maͤßiger Fruchtbarkeit. Unmittelbar unter der Dammerde, die eine etwa 72 Fuß dicke Schicht bildet und mit grobkörnigen Geſchieben obiger Art vermiſcht iſt, liegt eine, 1 bis 2 Fuß maͤchtige Schicht reinen Sandes, dann ſchwarze Modererde, welche ae Te — 38 wem ihr nicht gaͤnzlich der bitumindfe Geruch mangelte, fuͤr Braunkohle halten duͤrfte, dann Torf mit vielen noch nicht in ähnliche Maſſe verwandelten pflanzlichen Ueberreſten, als Holz und Früchte der Kiefer (Pinus sylvestris) Haſelnuͤſſe. Unter dieſer etwa 6 bis 8 Fuß maͤchtigen Torfſchicht, alſo in einer Tiefe von 10 bis 12 Fuß, findet ſich ein ausge⸗ dehntes Kalk⸗Mergellager von weislich grauer Farbe. Schon durch die untern Torfſchich— ten ſetzen in ſchraͤger Richtung gangartig angehaͤuft, in Sand eingehuͤllte Conchylien, die aber im Mergel erſt ihr eigentliches Lager haben, und ſich daſelbſt neſterweiſe zu Hunder⸗ ten auf einander liegend, befinden. Ungeachtet aller Bemühungen war es Herrn Goͤp⸗ pert nur moͤglich, fie annähernd beſtimmen zu koͤnnen. Sie gehören der Gattung Cyclo- stoma an, die nur Suͤßwaſſer⸗Schnecken enthaͤlt; daher dürfen dieſe Conchylien, da ſich keine Spuren von Seeprodukten finden, auch wohl der Suͤßwaſſer-Formation zuzurechnen ſeyn. In den untern Schichten des Torfes, und im Mergel ſelbſt, finden ſich nun die foſſilen Knochen der Vierfuͤſſer. Aus der gegebenen Beſchreibung der geologiſchen Ver⸗ haͤltniſſe, unter denen dieſelben vorkommen, ergiebt ſich, daß dieſe Gegenden zu der von Buckland (Reliquiae diluvianae etc. Lond. 1823. S. 185.) zuerſt genau beſtimm⸗ ten Diluvialformation gehoͤren, welche der letzten großen Ueberſchwemmung, (die der jetzigen Bildung unſerer Erde voranging), wahrſcheinlich ihr Daſein verdankt und gewoͤhnlich die Lagerſtaͤtte foſſiler Ueberreſte von zum Theil voͤllig ausgeſtorbenen, un⸗ ſerer heutigen Organiſation fremder Thiere iſt. Schluͤßlich wurde gezeigt, daß uͤber das hohe Alter der beſchriebnen und vorgezeigten Thier⸗Ueberreſte kein Zweifel obwalten koͤnne, und auf die Thatſachen aufmerkſam gemacht, die es wahrſcheinlich machen, daß jene Thiere, denen dieſe Ueberreſte angehoͤrten, auch hier gelebt haben, namentlich, daß ſich an den 8 Knochen keine Spur des Umherrollens, oder Herumwaͤlzens findet, daß alle Ecken und Kannten noch vollkommen erhalten, ja größtentheild mit dem eigenthuͤmlichen Schmelz verſehen ſind, und nur Spuren der durch Feuchtigkeit veranlaßten Verwitterung zu erken⸗ nen geben. Auch ſelbſt bie en. obgleich von aͤußerſt BE Textur, rin noch ganz 8 unbeſchaͤdigt. 1 n Derf elbe lieferte auch eine ausführliche Darſtellung der geognoſtiſchen Verhält⸗ niſſe von Wehrau am Queis, welche Gegend beſonders deshalb merkwuͤrdig iſt, weil ſich ö 85 auf einem kleinen Raum eine große Anzahl von Gliedern der Flöͤzformation findet. hi Der Königl. Torf⸗Kommiſſar, Herr Migula zu Bruch, wies in einer der dfono- miſchen Section uͤbergebenen Abhandlung, uͤber die Bearbeitung und deu Verbrauch des Torfes nach, daß auch nach ſeinen Beobachtungen die Trofmoore ſowohl auf Bergen, als in den Niederungen durch eine aus der Erde entquellende eigenthümliche Fluͤßigkeit ent⸗ ſtehen, welche Wurzel und Oberwuchs der Vegatabilien in eine breiartige und brennbare Maſſe umwandelt, und daß, ſo lange als die Oberflaͤche immer bis unten zu unentwaͤſſert und quelligt bleibt, ſich fortwährend der Nachwuchs des Torfes durch die auf dieſer Flaͤche Be Graͤſer, 5 u. ſ. w., 8 bis zu einer N von 15 bis 20 Ellen fort⸗ et. — . l BR“ : | Herr Hofrath Dr. Hausleutner in Hirſchberg gab Nachricht von den ſich fortwährend erzeugenden Tropfſteinen in der Kitzel-Hoͤhle bei Kauffungen, von denen er oft einige in ſonderbaren Formen noch ganz weich und elaſtiſch erhalten, die erſt an der Luft erhaͤrteten und bis zum Aten Theil ihres Volumens einſchrumpften. Zugleich fuͤhrte er mit an, wie er nicht glaube, daß innerhalb des Hirſchberger Thales, welches i in Nord⸗ oſt der Kitzelberg mit einſchließt, je Meer geſtanden, indem ihm nirgends ein Petrefakt von Meergeſchoͤpfen vorgekommen „wohl aber Meer die entgegengeſetzte Seite der Gebirgs⸗ kette beſpuͤhlt habe, wie die Seemuſcheln im Sandſtein von Langenau u. a. O. beweiſen. Herr Rektor Neumann zu Greifenberg gab Nachricht von einem in der Torfgrä⸗ berei zu Bellmannsdorf bei e im vorigen ara gefundenen 6 / Loth ſchweren e ſteinſtuͤck. Sekretair d. S. machte bekannt, in dem in Gruͤnſtein uͤbergehenden Eiſengeſtein der Mummelgrube bei Schmiedeberg, Botriolith, der bisher noch nicht in Schleſien be⸗ merkt worden, gefunden zu haben, und zeigte ein Exemplar davon vor; wie auch ein von Hrn. Rektor Neumann erhaltenes Stuͤck Quaderſandſtein aus dem Moyſer Steinbruch bei Loͤwenberg, deſſen auf der einen Flaͤche hervorſtehenden vielen Tropfen, oder Perlen von verſchiedener Groͤße, aus agglutinirten Koͤrnern des Sandſteines beſtehend und blos Kieſel und Eifenoryd, aber keine Kalkerde enthaltend, eine bisher noch nicht been von innen ausgehende Umaͤnderungs- Bildung dieſer Gebirgsart zeigen. | Herr Burgermeiſter Hallm ann in Habelſchwerdt lieferte eine ausführliche Be⸗ ſchreibung von der Ueberſchwemmung der Neiſſe, der Lauter und des Thandorfer Waſſers am 11. Juni 1827, und Ichrieb ſie und ihre verheerende Wirkungen den nach vorherge⸗ gangenen Regen in dem Innern der Gebirge fich. angeſammelten und nachher plotzlich durchgebrochenen Waſſermaſſen zu, welche Annahme aber die Form und Natur der daſigen Berge mehr als zweifelhaft macht, und ins beſondere giebt der angefuͤhrie vermeintliche Ä Bergriß am Deerhirg bei der Lauterbacher Mühle nach feiner Beſchaffenheit ſich gar nicht als eine von Innen aus entſtandene Trennung der Gebirgsſchichten, — ſondern als der Zerſtoͤrungs⸗Erfolg einer vom Sur! des Berges nee Waſſermaſſe zu er⸗ kennen. Sekretair d. S. ee die Berſoche n und Beobachtungen mehrerer beruͤhmten Physiker Be welche die Einwirkung flüßiger und gaſiger Stoffe bei den elektro- und ther⸗ momagnetiſchen Erſcheinungen darthun, und die nebſt den offenbaren Andeutungen der Abhängigkeit der Variationen der Magnetnadel von der Stellung der Sonne zum magne⸗ tiſchen Meridian zu beweiſen ſcheinen, daß die Phaͤnomene des Erdmagnetismus als Folge von den durch den Einfluß der Sonnenſtrahlen entſtehenden Modifikationen in dern Staͤrke und Richtung der innern Bildungs- und Beziehungs-Beſtrebungen zu betrachten | find, die zwiſchen Feſtland, Waſſer und Atmosphäre der Erde, und zwiſchen ihr als 9 — 41 — Ganzes und den andern Weltkörpern ſtatt finden, und insbeſondere wird auf Chrieſties neuſte Verſuche aufmerkſam gemacht, welche für dieſe Behauptung ſprechen, und wo | ſich ſehr merkwuͤrdig in dem thermomagnetiſchen Apparat vier magnetiſche Pole bilden, die ſich in ihrer Stellung und Wirkungsweiſe als wie ſehr nahe vom Centro aus, eben ne verhalten, ei die in der Erde beobachteten A . Pole | ee. * Der Direktor d. S., Prof. Steffens, trug die Reſultate einer r Wiederholung ſei⸗ ner in dem 8ten und 10ten Buͤlletin vom Jahr 1825, und im Kaſtnerſchen Archiv B. VII. S. 273 — 302 bekannt gemachten elektromagnetiſchen Verſuche vor, deren Rich⸗ tigkeit und Wahrheit ſich gegen die vom Prof. Berzelius in feinem Jahres- Bericht nicht auf eine der Sache angemeſſene Weiſe geaͤußerte Bemerkungen und auch gegen die vom Prof. Pohl gemachten Einwendungen beſtaͤtigten, als der fuͤr ſie eingerichtete e | | I des letztern Anſichten und Angaben verſchiedentlich abgeändert wurde. Sekretair d. S. brachte folgende zwei in den Bullet. des Scienc. technol, Februar 1827 angeführte Erfahrung zu näherer Erörterung: 1ſtens, daß das Eiſen durch Mag: netiſirung viel von ſeiner Kraft die Elektricitaͤt zu leiten, verliere, und daher wegen ſei⸗ nem Magnetiſchwerden durch Blitzſchlaͤge ſich zu Blitzableitern nicht eigne; und Ltens, daß eine Magnetnadel voͤllig gegen den Einfluß benachbarten Eiſens geſichert werde und richtig die Weltgegenden angebe, wenn ſie in einer regelmaͤßigen Halbkugel von durchaus gleich dicken, und am Rande abgerundeten Eiſen, 1 Zoll weit von der innern Wandung derſelben abſtehend, ſchwebt; oder wenn man ihr kupfernes, oder hoͤlzernes Behaͤlt⸗ niß durchaus äußerlich mit magnetiſirten Eiſendraͤhten ſo umzieht. daß deren Pole in Ringe vereinigt werden: mithin Buſſolen dieſer Art alſo auch in Bergwerken, wo Eiſen⸗ bahnen angebracht ſind, ihren Dienſt leiſten. — In Ruͤckſicht der erſten Erfahrung be⸗ merkte Berichts⸗Erſtatter, daß nach ſeinen Verſuchen ein magnetiſirter Eiſenſtab nur dann die Elektricitaͤt etwas ſchlechter leitete als ein nicht magnetiſirter, wenn die Richtung der elektriſchen Schläge mit feiner magnetiſchen Achſe parallel ging; — in Ruͤckſicht der zweiten Erfahrung wurde zur Erklärung die ihr annaloge Erſcheinung in Erinnerung gebracht, wonach eine kreisfoͤrmige, in ihrer Mitte durchbohrte und durch elektriſche Ent⸗ ladungsſchlaͤge magnetiſirte Stahlſcheibe, nur dann erſt magnetiſch⸗ polariſche Wirkung | äußert, wenn fie durchſchnitten wird. Auf die Art und auf die Stellen, wo fich die oscil⸗ latoriſchen und undulatoriſchen Beſtrebungen, — die das Weſen des Magnetismus, wie das der Elektricitaͤt und des Lichtes zu begruͤnden ſcheinen, — durchkreuzen, kommt es alſo an, ob ſie ſich wie bei der zweiten Erfahrung aufheben, oder wie bei der erſten ſchwaͤ⸗ chen und in andern Fällen ſich gegenſeitig verſtaͤrken. — Für dieſe Anſicht fprechen auch die Baumgaͤrtnerſchen und vom Berichts⸗Erſtatter bei ihrer Wiederholung für richtig be⸗ R wonach zur Haͤlfte polirte er zur andern Hälfte mattgelaſſene 2 Stahlnadeln, den Sondeſſtrahlen mehrere Stunden hindurch ausgeſetzt, an ihren polir⸗ ten, das Licht ſtaͤrker reflektirenden Ende, magnetiſche Nord, — am mattgelaſſenen Ende, magnetiſche Süd -Polarität erhalten. Weil fo die durch die Politur bewirkte Licht Re⸗ flection die magnetiſche Nordpolarität beguͤnſtigt, empfiehlt Prof. Baumgärtner, die Hälfte der Magnetnadel, welche den Nordpol erhalten ſoll, ſtaͤrker zu poliren, als die andere fuͤr den Suͤdpol beſtimmte Hälfte. Herr Prof. Purkinje machte darauf baue „ wie die Erfahrung, — daß man bei Beobachtungen in Fluͤßigkeiten mit dem Mikroſkop, wenn ein Theil derfelben ſich an das Objectivglas anhaͤngt, daſſelbe weiter vom Gegenſtand entfernen, und ſo wegen freieren Zutritt des Lichtes letzteren noch deutlicher ſehen kann, — dazu dienen koͤnne, auf dieſe Art die Stärke der Lichtbrechung verſchiedener Fluͤßigkeiten zu meſſen, ſofern an dem Mikroſkop ein Nonius zur genauen Beſtimmung des Abſtandes des Objeetivglaſes vom Gegenſtand und daſſelbe mit einer Einfaſſung von Platin zu Verſuchen mit Saͤuren ver⸗ ſehen wuͤrde. 1 Seekretair d. S. referirte aus den Annal. of Philos. Nobzmber 1827, die Rumbel⸗ ſchen Verſuche mit einem Kalbsauge, nach denen derſelbe ſchließt, daß der Fokus, oder der Punkt des Auges, wo das Sehen bewirkt wird, nicht vor, ſondern auf der Retina ſelbſt fällt, und daß die Strahlen der Gegenſtaͤnde erſt hinter derſelben fich kreuzen, und mithin die Gegenftände fich auf der Retina Kante 15 verkehrt abbilden, alſo auch nicht verkehrt geſehen werden. a | Herr Prof. Frankenheim ſtellte folgende Meer uͤber das Licht und AB | die Farben als Einleitung einer groͤßern Arbeit über dieſe Gegenſtaͤnde auf. — Alle Strah⸗ len fallen innerhalb gewiſſer Graͤnzen, die theils von dem leuchtenden Koͤrper ſelbſt, theils von der Empfaͤnglichkeit des Auges geſetzt ſind; waͤre dies nicht der Fall, ſo muͤßte das Spektrum hinter einem Prisma ſich von der Linie, welche die Verlaͤngerung des auffallen⸗ | den Strahles bildet, ausdehnen, bis zu der auf die hintere Fläche des Prismas perpen⸗ dikulairen Linie, und alle Strahlen von jeder möglichen Brechungskraft enthalten. Die Urſache, daß dies nicht geſchieht, iſt groͤßtentheils im Auge, denn wir nehmen deutlich 1 chemiſche und thermiſche Wirkungen an Orten wahr, wo unſer Auge kein Licht mehr em⸗ pfindet. — Aber auch die Strahlung der Sonne iſt beſchraͤnkt, denn außerhalb jener Graͤnzen des Spektrums fuͤrs Auge, erſtrecken ſich auch die übrigen Aaron der Sonnenftrahlen nur auf einen kleinen Raum. — Ein zweites wichtiges Moment iſt, daß das Spektrum keinesweges Kr Strahlen 5 zwiſchen jenen Graͤnzen enthaͤlt, ſondern an vielen Stellen von ſchwarzen Linien unter⸗ brochen iſt. Von dieſer nicht nur in allen allen beim Sonnen⸗, fondern auch beim Licht anderer Koͤrper, nur bei manchen von dieſen, in anderer Art, erſcheinenden Abwechſelung heller und dunkler Streifen i im en habe man faſt blos den Nutzen zur Beſtimmung y: a a | 5 . der Nefraction beruͤckſi chtigt, ohne ihr wahres Beth im Strahle . Als hierzu dienend wurde Folgendes angefuͤhrt. Die Beobachtung giebt uns zwar helle Strei⸗ fen von ſehr verſchiedener Breite und Intenſitaͤt und ſchmale faſt Linienfoͤrmige dunkle Stellen; daraus folge aber nicht, daß dieſes Verhaͤltniß zwiſchen dem Dunklen und Hel⸗ len auch wirklich ſtatt finde. Denn ſo ſchmal auch die Spalte ſeyn mag, durch welche das Licht in dunkle Kammern gelaſſen wird, ſo hat ſie doch immer eine beſtimmte Weite, welche dazu beiträgt, ſaͤmmtliche Lichtſtellen auf Koſten der benachbarten dunklen Stellen auszudehnen und ſelbſt viele derſelben ganz zu bedecken. Ferner erſcheinen uns helle auf dunklem Grunde viel breiter, und dunkle auf hellem Grunde viel ſchmaler, als fie ſeyn ſoll⸗ ten. Zwei Urſachen alſo, die Breite der Lichtöffnung und die Irradiation vereinigen fich, um das Licht auf Koſten des Dunklen zu erweiten. — Das Licht der Sonne und anderer Koͤrper beſtehe daher nicht aus 3, 4, oder 7 Farben, auch nicht aus einer unendlichen Menge Lichtſtrahlen, deren Brechung ſtetig vom aͤußerſten Roth bis zum aͤußerſten Vio⸗ llett ſteigt, ſondern aus einer zwar großen, aber endlichen Anzahl einzelner Lichtſtrahlen, die verſchieden an Intenſitaͤt uͤber das Spektrum verbreitet ſind. Vereinigt haben ſie einen total Eindruck auf unſer Auge, aͤhnlich dem, welchen auf das Ohr der Schall hat, der ebenfalls haͤufig aus einer ſehr großen Anzahl einzelner Schallwellen und Reſonnanzen be⸗ ſteht. Homogen iſt nur das Licht, das einer mathematiſchen Linie angehoͤrt, jeder auch 5 noch ſo enger Raum enthaͤlt ſchon heterogenes Licht, das eben ſo weſentlich verſchieden iſt, wie es heterogene Koͤrper von einander ſind. — Eine Mannigfaltigkeit von Produkten ! wird nicht von einer und derſelben Urſache erzeugt, auch beim Lichte werden wir die einzel⸗ nen Strahlen von verſchiedenen Urſachen ableiten muͤſſen, und dieſes finden wir in der That bei vielen Lichtprozeſſen auf der Erde beftätigt. — Setzen wir nun voraus, daß je⸗ der Strahl einer ihm eigenthuͤmlichen Urſache angehöre, fo werden im zuſammengeſetzten weißen, oder farbigen Lichte, ſo viele Lichturſachen wirken, als Strahlen. Von der Sonne empfangen wir daher das Reſultat vieler ſehr mannigfaltiger Lichtprozeſſe, die mehr oder weniger verbreitete Strahlen von verſchiedener Intenſitaͤt ſenden. Auf anderen * Firſternen werden andere Lichtprozeſſe ſeyn, ihre Strahlen daher andere Beſchaffenheit haben. — r Sekretair d. S. berührte hierauf kürzlich die Verſuche Arragos, wonach die, durch | das ſtellenweis verſchiedene Ab- und Zuſammenfallen zweier, an zwei gegen einander . ſchwach geneigten Spiegeln reflektirter Lichtbündel, — entſtehenden Lichtwellen, wenn man fie auf friſch bereitetes Chlorſilber auffängt, auch auf dieſes ſchwarze Linien hervor: | bringen, welche durch gleich große, nicht afficirte, alſo weiß bleibende Zwiſchenraͤume von | einander getrennt find; — wonach ferner, wenn man einen dieſer beiden Lichtbuͤndel weg⸗ nimmt, das Chlorſilber in demſelben Raume wie vorher, nicht ſchwarz- und weißgeſtreift erſcheint, ſondern durchaus ganz gleichfoͤrmig die ſchwarze Farbe erhält; — und wonach a dane Ne beiden an den 1 7 reflektirten Lichtbuͤndel einen e Winkel 6 * mit einander machen, auch die Strahlen, welche an einer gewiſſen Stelle, durch ihre völlige Diskordanz ſich gegenſeitig aufheben, und fo ihre leuchtendenden Eigenſchaften ver⸗ lieren, dieſe Eigenſchaften in einiger Entfernung von dieſer Stelle wieder erlangen. — 2 Dieſe Verſuche zeigen alfo recht offenbar; 1ſtens daß die Lichtſtrahlen in wellenfoͤrmigen und pulſirenden Bewegungen beſtehen, die an den Stellen, wo ihre Undulationen gleich⸗ 1 artig, in völligen Akkord find, die groͤſtmoͤglichſte Wirkung, in beſtimmten, aber ver⸗ ſchiedenen Annaͤherungs⸗Verhaͤltniſſen hierzu, die verſchiedenen Grade und Arten der Lichte Erſcheinungen und Effekte hervorbringen, und ihre Wirkungen aber ſich gegenſeitig an den Stellen momentan völlig aufheben, wo fie in vollkommener Diskordanz find; — 2tens, daß die chemiſche Wirkung des Lichts nicht eine Folge feiner Verbindung mit den Körpern ſeyn kann, denn ſonſt wuͤrde ſich nicht in dem erwähnten Verſuche, die chemiſche Wirkung deſſelben auf das Chlorſilber verſtaͤrken, wenn man einen Theil der auffallenden Strahlen fortnimmt und ſo die Menge der Lichttheile vermindert. Fresnel nimmt daher auch an, daß die chemiſche Wirkung des Lichts eine mechaniſche iſt, welche Vibrationen in den ponderablen Theilen der Körper hervorbringt, wodurch dieſe nach der Art oder Erregung der Schwingungen zu neuen Anordnungen und neuen feſten Gleichgewichts-Syſte⸗ men gezwungen werden. Dieſe Anſicht beſtaͤtigt ſich auch durch die ſchon ſonſt vom Re⸗ ferent angeführten Faͤllen, wo durch Licht, Veraͤnderungen in den Koͤrpern hervorgebracht werden, ohne daß ſie einen ihrer Beſtandtheile dabei verlieren, oder einen neuen erhalten. | Herr Prof. Frankenheim, entwickelte die verfchiedenen Arten der Waͤrmefort⸗ pflanzung, und die Geſetze der Waͤrmeſtrahlen. Er zeigte, daß wo ein Koͤrper nach Auſſen wirkt, er auch in demſelben Maßſtabe geeignet iſt, die Wirkung eines fremden Koͤn⸗ pers in ſich aufzunehmen, und fo auch das Abſorbtions⸗Vermoͤgen für Wärme, dem Waͤr⸗ meſtrahlungs-Vermoͤgen der Körper gleich, und daher die Reihe der Körper nach dm Reflexionsvermoͤgen genau die umgekehrte von der Reihe nach Abſorbtion oder Strahlung iſt: daß ferner das Strahlungs- Vermögen der Körper nicht ſowohl von irgend einer Ei⸗ genthuͤmlichkeit der Oberfläche, als vielmehr von der Tiefe abhängt, zu welcher die Waͤrme in ſie dringen kann, welche Tiefe im innigen Zuſammenhang mit der Durchſichtigkeit zu ſtehen ſcheine; und endlich, daß die Reihen der Körper nach ihrem Strahlungs- und Re⸗ flections-Vermoͤgen, nicht mit ihren Reihen nach dem ſpecif. Gew., nach dem Miſch⸗ ungsgewichte, der Cohaͤſion, und der chemiſchen Elektricitaͤt uͤbereinſtimmen, aber nahe mit der Folge der Körper nach ihrer ſogenannten Leitungs-Faͤhigkeit in der geſchloßnen Kette. Schluͤßlich wurde behauptet, daß Waͤrme nichts weiter iſt, als Licht, von ſolchen Sntenfität, daß es auf die groͤbern Gefuͤhls-Organe unſers Körpers einen merklichen in druck macht, und Licht nichts weiter als Wärme, deſſen Anwandlungen nach Newton, oder N deſſen Undulationen, nach der jetzt herrſchenden Anſicht innerhalb gewiſſer für unfer Ge ſichts⸗ Organ noͤthige Graͤnzen fallen, wie Aehnliches beim Schall ſtatt findet. — Er 1 * ei 7 . .. rr 3 „ 1 e ie Herr Prof. Fiſcher erwaͤhnte zu Folge dieſes Vortrages, wie auch das Silber in einen pulverfoͤrmigen Niederfchlägen, gleich dem Golde, und zwar mit ſchoͤner blauer Farbe durchſcheinend iſt; und daß die ſchlechte Waͤrmeleitung des Platins nur innerhalb beſtimmten Temperaturen ſtatt finde, außer welchen es hingegen die Waͤrme fo gut wie andere Metalle leite. — Dieſe Temperaturen find namlich Iſtens von der gewoͤhnlichen bis zu 240° Cent., wo feine Waͤrmeleitung ſo ſchwach iſt, daß ſich der Stiel eines bis zu dieſem Grade erhitzten Loͤffels in der Hand kaum warm anfuͤhlt; tens, wenn es ergluͤht, und je ſtaͤrker das Gluͤhen iſt, deſto ſchlechter leitet das Platin die Wärme, Zwiſchen die⸗ ſen Waͤrmegraden aber, nämlich zwiſchen 240° bis zum Gluͤhungsgrad leitet es die Waͤrme gut. Daher die auffallende Erſcheinung, daß wenn der in der Hand gehaltene gluͤhende Loffel aus der Flamme e N folglich erkaltet wird, dann eine e ih Hitze von ſich giebt. bre Sekretair d. S. ſuchte ech daß die durch wechſelſeitigen Contact und An⸗ näherung verſchiedener Stoffe auf den Oberflaͤchen von Fluͤſſigkeiten ehtftehenden Bewe⸗ gungen leichter ſchwimmernder Koͤrper ſich nicht immer gnuͤgend aus chemiſcher Verwand⸗ ſchaft, Flaͤchen⸗Anziehung, oder Ausſtroͤmung flüchtiger Theile erklären laſſen, ſondern hierbei oft das ungleiche Verhalten der verſchiedenen Koͤrper zu der ſie umgebenden Luft, — oder ihre eigenthuͤmliche Atmosphaͤren⸗ Wirkung eine Hauptrolle zu ſpielen ſcheine, — wonach bei Annäherung ſolcher Körper unter ſich die zwiſchen ihnen befindliche Luft, an einer Stelle mehr, als an andern afficirt, entweder in mehrere Ruhe, oder in ſtäͤrkere 10 Stroͤmungen nach gewiſſen Richtungen verſetzt wird, und Bere e Nen die beweglichen Köͤrperchen mit ſich fortreiſſen. - Als einigermaßen verwandt mit den durch Rotation entſtehenden e Er⸗ 5 ſcheinungen, die wohl in Elektriſirung von Luftſchichten mit ihren Grund haben duͤrften, berichtete Derſelbe aͤltere und neuere Erfahrungen, nach denen oft Pendeluhren in ihrem Gang verzoͤgert, oder gar zum Stillſtehen gebracht werden, wenn das herabſinkende Ge⸗ wicht, grade der Pendelſcheibe gegenüber zu ſtehen kommt, und wonach man auch Spuren von Elektrieität ſowohl am Gewicht, als auch an der Pendelſcheibe bemerkt hat: und meldete ſpaͤterhin, wie Prof. Howard zu Maryland zu dem Aufſchluß kam, daß, — wie bekanntlich gleich große Pendel und Unruhen, die in derſelben Ebene auf einer gemein⸗ ſchaftlichen feſten Unterlage ſich befinden, durch dieſe ſich ihre Bewegungen gegenſeitig mittheilen und modifiziren, — ſo auch obige an ſeiner Uhr bemerkte Erſcheinung nicht von einer Anziehungswirkung des Gewichts auf die Pendelſcheibe, fondern von der Bes wegungs⸗Mittheilung durch den ſtarken ſtaͤhlernen Riegel herruͤhrte, welcher ſowohl dem Priendel, als der Schnur: Rolle des Gewichts zum gemeinſchaftlichen Anhalt diente, und welches letztere bei Annäherung zur Scheibe in feinem Fall nun ſelbſt ein Pendel von faſt gleicher Laͤnge mit dem der Uhr wurde. — Die alſo fruͤher erwähnten analogen und außer: dem a man Erſcheinungen an einer ſolchen Uhr, die einen aus A zu⸗ „ = a in 1 ſammen geſetzten Pendel hatte, duͤrften hiernach alſo auch aus der mehr oder mindern Con⸗ tinuitaͤt der Werktheile, an denen Gewichts-Schnur Rolle und Pendel angebracht find, wie aus der großen Elaſticität der Glasroͤhren und aus ihrer e EN RR durchs Schwingen in der Luft zu erklaͤren ſeyn. Derſelbe referirte ferner Dacier's und Colladons Verſuche, über das leichte un zu vielen Zwecken ſehr anwendbare Zerſchneiden des haͤrteſten Stahls, durch eine mit großer Schnelligkeit rotirende Scheibe von weichem Eiſen, als eine Vermehrung der Thatſachen, welche beweiſen, wie das Moment mitgetheilter Geſchwindigkeit einem jeden weichen Koͤr⸗ per ein Uebergewicht in der Zerſtoͤrung des Zuſammenhangs eines viel haͤrteren, aber in relativ mehrerer Ruhe befindlichen Koͤrpers bei gegenſeitiger mechaniſchen Einwirkung er⸗ theilen kann, und hierdurch auch viele wichtige e in der Natur e Be C h e m i . Herr Prof. Fiſcher zeigte in einem Aufſatze zur Geſchichte des Platins, 1) daß es, wie es in der Natur vorkommt, durch den geringen Gehalt von Eiſen, mit dem es innig verbunden iſt, magnetiſche Anziehung aͤußere, welche beim Gluͤhen der Blaͤttchen oder Koͤrnerchen, wodurch das rohe Platin wie Eiſen anläuft, wegen der dadurch eintre⸗ tenden Oxydation des Eiſens beinahe gaͤnzlich verſchwindet, durch die Einwirkung der Salzſaͤure hingegen, welche die Eifenoryd- Schicht aufloͤſt, wieder bemerkbar wird; — 2) bewies er, daß außer dem gewoͤhnlichen Platinſalmiak es noch zwei andere Verbindun⸗ N gen derſelben Beſtandtheile giebt, die ſich nur in quantitativen Verhältniffen unterſchei⸗ den, ſo daß der gewöhnliche Platinſalmiak die neutrale, — die zweite, weiße, eine baſi⸗ ſche mit uͤberſchuͤſſigem Ammonium, — und die dritte, gelbe, eine baſiſche mit überfchüf- ſigem Platin iſt. Die Eigenſchaften dieſer 3 Verbindungen und die De der beiden neuen wurden umftändlich angegeben. Ign mehren Vortraͤgen rechtfertigte Herr Prof. Fiſcher ſeine Behauptungen uͤber die Natur der Metall⸗Reductionen auf naſſem Wege durch Widerlegung der vom Dr. Wetzlar in Schw. Jahrb. der Phyſ. u. Chem. XIX. B. p. 470 ꝛc., gegen fie aufgeſtell⸗ ten Einwuͤrfe und vermeintliche Zurechtweiſungen. Er zeigte, wie weder derſelbe noch auch v. Grotthuß, die Bedingungen gehörig beruͤckſichtigt haben, welche die Bildung einer galvaniſchen Kette erfordert, beſonders wenn durch ſie Metallaufloͤſungen reducirt werden ſollen. Im Gegenſatz ihrer Anſichten ſtellte er als den alleinigen Grund der Reduktion, die chemiſche Verwandtſchaft auf, die aber hier nicht fo einfach, wie bei den gewohnlichen chemiſchen Prozeſſen, z. B. bei Zerſetzungen, Niederfchlägen u. ſ. w., ſondern allerdings oft ſehr zuſammengeſetzt wirkt, oder, was daſſelbe iſt, von verschiedenen Umſtaͤnden ab⸗ haͤngig iſt. Dieſe Umſtaͤnde oder Verwandtſchafts⸗Verhaͤltniſſe wurden von ihm aus: fuͤhrlich eroͤrtert, aus denen die Erklarung des ſehr abweichenden 1 vieler Sul du den reducirenden Metallen von ſelbſt hervorging. = RR e — Ferner gab Derſelbe i in einer andern Abhandlung tſtens die Metalle an, welche das Selur aus feinen Auflöfungen redueiren, als auch umgekehrt die Metallf alze, welche vom Tellur reducirt werden; — 2tens beſchrieb er das Verhalten einiger Metalllegirungen in Hinſicht ihres Reducirens der Metallſalze, und Ztens gab er diejenigen Metalle an, welche von feſten, nicht metalliſchen Stoffen, namlich von Kohle, Schwefel, und Phos⸗ phor auf naſſem Wege reducirt werden. Ä ir, Auch hielt Herr Prof. Fi . cher einen Vortrag über die verfi hiedene Natur der] e= talle, in Ruͤckſicht ihres Vermoͤgens, einzeln, oder mit einem anderen zu einer galvaniſchen Kette verbunden, Lufthaltiges, oder von Luft ſo viel als moͤglich befreites er zu zer⸗ ſetzen, und zeigte die Reſultate mehrer dieſer Verſuche hieruͤber vor. Endlich lieferte Derſelbe 8 noch . Beitraͤge zur een ee der 1 | 5 Da dieſe Abhandlungen jetzt meift ſchon in den Journalen von Poggendorf 11 5 Kaſt⸗ ner e erſchienen find, ſo haben wir ihren Inhalt nur kurz angezeigt. Herr Chemiker Duflos beleuchtete kritiſch die aͤltern und neuern Anſichten von den Salzen, insbeſondere das inkonſequente Verfahren, was Berzelius in ihrer Ruͤckſicht bei Aufſtellung ſeiner elektrochemiſchen Grundſaͤtze befolgt hat. Da dieſe Abhandlung be⸗ reits in Kaſtners Archiv nachzuleſen iſt, ſo fuͤhren wir hier blos die von Herrn Duflos ge⸗ gebenen Definitionen der Saͤuren, Baſen und Salze an. Saͤuren und Baſen ſind Ver⸗ bindungen, in denen durch das Vorherrſchen des entgegengeſetzten elektochemiſchen Karat ters verſchiedene Thaͤtigkeits⸗Aeußerungen hervorgebracht werden, in erſteren, ſaure, — in letztern, baſiſche. Dieſe Thaͤtigkeits⸗ Aeußerungen werden Aciditat und Baſicitaͤt ge⸗ nannt und ſind ſolche, die ſich a priori nicht definiren laſſen, ſondern nur aus den Folgen ihrer gegenſeitigen Wirkungen und zwar folgendermaßen. Die Analogie zwiſchen den „ ergpnigjeiten, der elektro⸗ poſitiven Verbindungen, nennt er Baſicitaͤt und zwiſchen der elektronegativen Aciditaͤt: — ſobald dieſes dualiſtiſche Verhalten durch Vorherrſchen theiles, in der einen Verbindung, und Ueberſaͤttigung derſelben Thaͤtigkeit deſſelben Be⸗ ſtandtheiles, in der andern Verbindung bedingt iſt, und zwiſchen beiden das gegenſeitige Bee fich durch Vereinigung zu neutraliſiren, d. h. einen neutralen Körper zu bilden, erzeugt, fo iſt das Reſultat dieſer Vereinigung, das was er Salz nennt. Von dieſem Geſammtbegriffe ſchließen ſich die Ammoniakſ alze und ſalzartigen Verbindungen des Koh⸗ lenwaſſerſtoffs, die ſogenannten Ben ee ee die der Wegener eines ander⸗ Wen Vortrags ſeyn werden. i Herr Chem. Duflos hielt ſerner 11 5 ehr abe die Stauffure. — „Die Häufige Anwendung, welche ſowohl von der kuͤnſtlichen Blaufäure, als auch von den über | ee vegetabiliſchen Subſtanzen abdeſtillirten Wäffern, und den Blauſäure der elektrochemiſchen Thaͤtigkeit eines, beiden Verbindungen gemeinſchaftlichen Beſtand⸗ | 0 Halligen aͤtheriſchen Oelen i in der Medizin gemacht wird, ſeht die Keöchrdigket der Auf⸗ findung eines Mittels, — den wahren Blauſaͤure-Gehalt dieſer Fluͤßigkeiten mit Gewiß⸗ heit zu beſtimmen, außer allen Zweifel. Hr. Duflos fuͤhrte umſtaͤndlich die Gruͤnde an, warum die Methoden, deren ſich die Chemiker zeither zur Erreichung dieſes Zweckes bedient haben, durchaus nicht geeignet find, genaue, richtige und uͤbereinſtimmende Re⸗ ſultate zu liefern, und beſchrieb eine Reihe von Verſuchen, die er „ ee hat, und aus denen ſich folgende Reſultate ergaben. 0 a) Die Berlinerblau⸗ = Bildung ift allerdings das ſcherſte Mittel, die Sen der Blaufaͤure in irgend einer Fluͤßigkeit darzuthun, eignet ſich er durchaus nicht zur quantitativen Beſtimmung des Blauſaͤure⸗Gehalts. 2 b) Die Behandlung mit Queckſilberoryd, wie ſie von Ure arg wie, ie zur Erreichung beider Abſichten noch viel weniger anwendbar. c) Das ſicherſte Mittel, den quantitativen Gehalt einer Fluͤſſigkeit an Blaufäure zu | beſtimmen, ift das Silber. Zur Ausſcheidung der Blaufäure aus einer kuͤnſt⸗ lichen Blaufäure reicht die ſehr verduͤnnte Aufldfung des ſalpeterſauren Silbers vollkommen hin; — die Ausſcheidung der Blauſaͤure aus einer natürlichen Blau- ſaͤure, d. h. aus einem Blauſaͤure haltigen deſtillirten Waſſer oder Oel, erfor⸗ dert hingegen die Anwendung des ſalpeterſauren Silber-Ammoniaks, das be⸗ kannte v. Grotthußſche Reagens auf hl Stoff, mit BE einiger Vorſichtsmasregeln. eh Die Fluͤſſigkeiten, aus denen durch Behandlung mit Silber die Blaufäure 1 8 ſchieden worden iſt, laſſen durch Behandlung mit Eiſenaufloͤſung u. ſ. w. auf die be⸗ kannte Weiſe, keine Spur von Blauſaͤure-Gehalt weiter erkennen, obgleich ſie, was die Blauſaͤure haltigen Waͤſſer, oder Oele anbetrifft, wenig Veränderung | im Geruch und Geſchmack zeigen: 20 p. C. des erhaltenen wohlausgetrockneten Niederſchlags, welcher Cyanſilber iſt, iſt gleich 4,056 Blauſaͤure. Be e Das ätherif che Oel der Blauſaͤure haltigen Vegetabilien bildet mit der Blauſaure | 0 eine fehr innige Verbindung, und iſt als das eigentliche Menſtruum für dieſelbe zu betrachten; die deſtillirten Waſſer enthalten daher nur ſo viel Blauſaͤure, als 1 die Menge des in ihnen aufgeloͤſten aͤtheriſchen Oels zulaͤßt. 8 In Ruͤckſicht der offiziellen kuͤnſtlichen Blauſaͤuren zeigte Hr. ꝛc. Duflos, daß unter der großen. Menge Borf chriften, die zu deren Bereitung gegeben worden, ſehr wenige ſich zur Darſtellung einer mediziniſchen Blauſaͤure eignen, deren Haupterforderniß, Haltbar⸗ keit und jederzeitige gleichmäßige Concentration ſeyn muͤſſen. Er gab hierauf die Maas: | regeln ausführlich an, die bei Bereitung einer mediziniſchen Blauſaͤure, welche dieſe er waͤhnten Eigenſchaften beſitzen ſoll, beobachtet werden muͤſſen, und machte außerdem noch beſonders darauf aufmerkſam, Iſtens, wie verwerflich bei Bereitung einer geiſtigen Blau: fäure die Anwendung einer Miſchung aus Alkohol und concentrirter Schwefelsure, 635 B. nach v. Httner und nach der Pharm. bavarica) iſt, wegen der gegenſeitigen Zerſetzung, welche dieſe beiden Koͤrper bei der Vermiſchung erleiden: und 2tens, wie wenig die nach Vauquelins Vorſchrift bereitete Blaufäure dem ihr allgemein geſchenkten Vertrauen ent⸗ ſpricht, indem er in mehreren Verſuchen, den reinen Blauſaͤure-Gehalt derſelben zwiſchen 1,75 und 2, 25 variirend fand, aan geächtet eine neh Safe bei i ihrer Bebe e war beobachtet worden | eie 199910 ferner i in einem Vortrage über die . Zuſammenſetzung des Ammoniaks, daß die bisher von Berzelius, Davy, Gay Luſſac, Thenard und andern, uͤber deſſen Natur gegebene Theorien, die er mit einander verglichen hatte, keinesweges hinreichen, um die Erſcheinungen, welche die metalliſche Reduction der uͤbrigen, dem Am⸗ monial analogen Koͤrper, als auch die, welche die Bildung und Zerſetzung des Ammoniaks und die ſonſtigen binaͤren Verbindungen des Stickſtoffes begleiten, gnuͤgend zu erklaͤren. In Folge dieſer Vergleichung und ſeiner Nachforſchungen, uͤber dieſen Theil der chemiſchen Lehre einige Aufklaͤrung zu verbreiten, wurde er zur Aufſtellung folgender Anſicht von der chemiſchen Zuſammenſetzung des Ammoniaks und ſeines metalliſchen Radikals veranlaßt. Von der zuerſt von Davy ausgeſprochenen und von Berzelius weiter ausgefuͤhren Anſicht ausgehend, daß der Stickſtoff das Oxyd einer einfachen metalliſ chen Baſis ſey, haͤlt Herr ie Duflos dafuͤr, daß das Ammoniak die Verbindung der] elben Baſe mit dem Waſſerſtoff iſt, worin dieſer die Stelle einnimmt, die der Sauerſtoff in den fixen Alkalien einnimmt. i Bezeichnung dieſes metalliſchen Radikals des Stickſtoffs behaͤlt er die Benennung Ni- tricum bei, um Verwechſelungen zu vermeiden, obgleich die Benennung Ammonium mehr der Analogie entſprechen wuͤrde. Das Nitricum aͤußert das ſtaͤrkſte elektropoſitive Verhal⸗ ten gegen den Sauerſtoff, daher iſt es noch nicht gelungen, dieſes Metall iſolirt darzuſtellen, noch irgend eine einfache Verbindung deſſelben mit den uͤbrigen einfachen Koͤrpern zu bewir⸗ ken, den Sauerſtoff natuͤrlicherweiſe ausgenommen bei Anwendung von Stickgas. Alle bisjetzt bekannten binären Verbindungen des Nitricums, die Säuren ausgenommen, welche den beſtehenden Anſichten zu Folge als binaͤre Verbindungen des Stickſtoffs angeſehen wer⸗ den, konnen groͤßtentheils nur auf indirekten Wegen durch Zerlegung des Ammoniaks er⸗ halten werden. Nach dem Stickſtoff iſt das Ammoniak die beftändigfte Verbindung des Nitrikums; dieſe Verbindeng kann nur entweder bei einer hohen Temperatur durch ein⸗ fache Wahlverwandſchaft, oder mit Huͤlfe einer Sauerſtoffhaltigen Verbindung, z. B. des Waſſers, zerlegt werden. Das Ammoniakgas enthaͤlt, wie alle bekannte Gasarten, Waſſer, welches ihnen durch kein chemiſches Mittel entzogen werden kann, mithin enthaͤlt das Ammoniak auch chemiſch gebundenes Waſſer, analog den fixen Alkalien. Henry und Derthollet der Sohn haben durch genaue Verſuche gefunden, daß das Ammoniakgas durch FCllektricitaͤt gänzlich in Waſſerſtoffgas und Stickgas zerſetzt werde, und zwar dem Gewicht nach, in — 60 des und 17,40 Waſſerſtoffgas, en a das im Ane — 50 — enthaltene Waſſer grade fo viel betragen, daß deſſen Sauerſtoff hinreicht, das Nitrikum zu Stickſtoff zu orydiren, während der Waſſerſtoff zugleich mit dem Alkali frei wird. Die⸗ ſem zu Folge wuͤrden 100 Theile des Ammoniaks zuſammen geſetzt ſeyn, aus 36, 00 Ni⸗ trikum, 11,605 Waſſerſtoff plus 5,395 Waſſer. Schluͤßlich wurde gezeigt, wie dieſe Anſicht, ohne in Widerſpruch mit bekannten Thatſachen zu ſtehen, ſehr geeignet iſt, die Erſcheinungen, welche die Zerſetzung des Ammoniaks, die Reduction ſeines metalliſchen Radikals und deſſen Verbindungen mit verſchiedenen andern Koͤrpern begleiten, beſſer zu erklären, als es nach den bisherigen Theorien moͤglich war. f 0 %%%ͤ . 5 ä 25 Herr Prof. Purkinje machte durch einen gedraͤngten Auszug aus Berkeley's Ab⸗ handlung uͤber das Sehen, auf die Verdienſte dieſes geiſtvollen Mannes um die Theorie deſſelben aufmerkſam, — wonach es als Sprache der Natur betrachtet ward, durch die fie in der unmittelbaren Anſchauung uͤber die im äußeren Raum auseinander ſtehenden Ge⸗ genſtaͤnde des Taſtſinnes der Seele Kunde giebt, — und zeigte, wie Derſelbe ſchon im Jahr 1709 in der ſubjectiven Betrachtung des Geſichtsſinnes auf originellem Wege Schritte gethan hat, dergleichen erſt in unſerer Zeit wieder von neuem, und mit mehr allgemeine rer Theilnahme verſucht worden ſind, ohne daß er als Gruͤnder dieſer eigenthuͤmlichen Be. trachtungsweiſe gebuͤhrend anerkannt und gewuͤrdigt worden iſt. ü Herr Prof. Muͤller in Brieg meldete als merkwuͤrdigen Belag uͤber den Sinn mancher Thiere für Muſik, wie beim Spiel eines Flügels eine Schwalbe auf denſelben durch das offne Fenſter der Stube hingeflogen, und ſich ſo kirr gezeigt habe, daß ſie aus der Hand der Spielerin mit einer Fliege ſich füttern und auch traͤnken ließ, — nachher aber wieder zum Fenſter herausflog. J Ai Herr Rektor Neumann in Greiffenberg referirte Verſuche, wonach Coluber Berus und Mus masculus uͤber 3 Monate in einer glaͤſernen Flaſche zuſammengeſperrt, letztere von den Biſſen der erſten (wahrſcheinlich weil fie ſich unter das in der Flaſche bes findliche Moos verkriechen konnte, oder weil an ihren Haaren ſich das Gift der nicht tief genung gegangenen Biſſe abſtreifte) nicht getoͤdtet worden, und wonach Coluber Berus und Chersea, fo wie auch Rana esculenta, von concentirter Blauſaͤure blos erkrankt wären. Dieſe letzte Nachricht wurde von Hrn. Apoth. Gehuͤlfen Sänger zu Neurode ſpaͤ . terhin dahin berichtigt, daß man mit alkoholiſ cher Blauſaͤure dieſe Verſuche angeſtellt und ihre Einwirkung nicht gehoͤrig abgewartet habe, indem nach einer halben Stunde dieſe Thiere mit Alhokol getoͤdtet wurden. Ehe dieſe Berichtigung einkam, meldete Hr. Apo⸗ theker Lehmann, die von ihm und Hrn. Kr. Phyſ. Dr. Meyer zu Creuzburg angeſtellten Verſuche dieſer Art, bei denen eine Maus nach den Biſſen von Coluber Berus bald ſtarb, und auf obige Schlangen aͤtheriſches bitteres Mandeloͤl ſchnell toͤdlich gewirkt hatte. Nach U . Ba Verſchwindung aller Lebenszeichen und 15 Minuten nach der BEN wurden durch Ein⸗ gießung von Ammonium auf das Waſſer der Flaſ che mit der Schlange, in einer derſelben wieder offenbare Spuren des Lebens, ſelbſt ein geringes Oeffnen der Schnauze, und ein deutliches Heben und Senken des Koͤrpers eee die jedoch nach 50 Minuten 7 f baer völlig verſchwanden. Die ſtaͤrkere und ſchnellere Wirkung der Blauſäure auf Säugthiere als uuf Mnphi⸗ bien iſt bekannt, und wird auch durch dieſen Fall beftätigt, wo eine fo ſpaͤte Anwendung des Ammoniaks noch Lebenszeichen bewirkte, waͤhrend die Erfahrung lehrt, daß dies An⸗ tidotum nur auf den Fleck eingegeben bei warmblutigen Thieren helfen kann; und die von Hrn. ꝛc. Saͤnger in Neurode ſpaͤterhin angeſtellten Verſuche bewieſen ihm, daß das aͤthe⸗ Ache bittere Mandelöl viel toͤdtlicher als die alkoholiſche Blauſaͤure wirkt. Der Sekretair der Naturforſchenden Geſellſchaft zu Goͤrlitz, Herr Poſtſekretalr Schneid er, theilte eine Nachricht von am After einer gelben Bachſtelze gefundenen Bandwuͤrmer, und von einer Art Spul= oder Fadenwuͤrmer mit, die man Klumpenweis in den Fleiſchtheilen des Halſes und Kopfes, beſonders um die Ohren einer Sumpf⸗ ohr⸗Eule (Strix brachyotos) entdeckte. Auf die gethane Anfrage, ob dieſe Wuͤrmer den Lumbricis oder den Fadenwürmern . angehoͤren duͤrften, meinte Hr. Prof. Gravenhorſt, daß ſich nach der von ihnen gegebenen, und auf eine ſehr unvollkommne Unterſuchung ſich ſtuͤtzende Beſchreibung nicht beſtimmen laſſe, ob dieſer gefundene Wurm ein Ascaris, oder eine Filaria, oder ein Echinorhyn- chus ſey, daß die Beſchreibung auf keine der 9 beſtimmten Arten von Eingeweidewuͤr⸗ mer, welche Rudolphi in Eulen gefunden hat, wegen ganz verſchiedener Koͤrperform und weil die meiſten von ihnen ſich nur in den Gedaͤrmen aufhalten, paſſe; — daß aber unter die zweifelhaften Arten der Gattung Filaria, Rudolphi eine Filaria str igis nach den Be⸗ f ſchreibungen des Redi Pallas und Zeder aufgenommen habe, welche Redi in strigibus sub capitis pelle circa aures fand, was ganz mit der ertheilten Angabe uͤberein⸗ ſtimmt, und das ferner auch Rudolphi in der Synopsis Entozoorum ſage, daß die Filaria attenuata in Stryx brachyotos wohne, te aber ee ob a mit . von Redi bekaunt gemachten, Eins ſey. g | Herr Seifenſieder Koch in Nuumark lieferte eine Abhandlung uͤber die Bienen⸗ Wohnungen, in der er aus vieljährigen vergleichenden Verſuchen und durch aus der Natur der Sache hergenommenen Gründen bewieß, daß bei uns in Schleſien die Bienenzucht mit 1 Klotzbeuten auf das leichteſte und beſte zu betreiben IE) und beſchrieb deren . teſte und zweckmaͤßigſte Einrichtung. e Herr Bnurgermeiſter Hallm ann in Habelſchwerbt überlieferte ſeine ſehr umſch⸗ tig angeſtellten Beobachtungen uͤber die fuͤr die Obſtgaͤrte ſeit mehren Jahren ſo ſchaͤdlichen Raupe der Phalaena brumata minor Ran Spannraupe) und über ihre Ver⸗ ü N. tilgung. Aus ihnen ergiebt ſch lſtens, daß die Zeit, in welcher die weibliche, ungefluͤ . gelte Pahlaena aus der Erde auf die Baͤume ſteigt, mit dem Ende Oktober anfange und mit dem 12. November aufhöre, folglich ungefaͤhr 14 Tage, und zwar eben ſo lauge als die Verpuppungszeit daure; 2tens, daß weder Froſt noch Regen und Schnee das Flie⸗ gen des maͤnnlichen Schmetterlings, und das Aufkriechen des Weibchens an den Baͤumen wirklich hindere, folglich zur Vertilgung dieſer Raupe nichts beitrage; und Ztens, daß das Anlegen von mit abgedampften Leinoͤhl beſtrichener Papierringe um den untern Theil der Baumſtaͤmme das beſte Mittel gegen dieſen Raupenfraß iſt, wiewohl zur Verhinde⸗ rung der Verpuppung und zur Zerſtoͤrung der Puppen auch ſtarkes e der Bäume J und Umgraben des Bodens zu Anfang Oktobers dient. Herr Baron v. Kottwitz zu Nimptſch brachte zur Sicherung der Obstbäume ge: gen den Rauppenfraß von neuem ihre Umzaͤunung mit kleinen Eichen⸗ Anlagen zur wei⸗ tern Pruͤfung in Vorſchlag, weil er ſeit 3 Jahren bemerkt, daß in der Naͤhe von Eichen gelegene Obſtplantagen von den Raupen verſchont blieben, und es alfo wohl wahrf: cheinlich iſt, daß die meiſten Arten derſelben das Eichenlaub allem ir zu 5 Nahrung en ziehen, “2 ee V 1 Herr Dr. ie Goͤppert beſchrieb ſeine Verſuche uͤber die Eiwwirkung der 5 Blauſaͤure und des Kamphers auf die Pflanzen, und uͤber den Einfluß der ſogenannten nar⸗ kotiſchen Gifte uͤberhaupt auf die Vegetation. Er fuͤhrte die Gruͤnde an, warum folgende Wahrnehmungen bei der Einwirkung von Blauſaͤure, Alkohol, ätherifch =öligen Waͤſſern und Aetzammonium, mit dem Beginn des Todes nicht ein allgemein kraͤnklicher Zuſtand der f Pflanzen eintritt, ſondern fie oberhalb der Stelle, wo bereits die ſchaͤdlichen Folgen ſicht bar werden, ihre völlige Integrität noch bewahren, und wonach mithin die Wirkungen von unten nach oben laͤngſt dem Verlauf der Gefaͤße fortſchreiten, — und in den über das 8 Abgeſtorbene befindlichen Theilen keine Spur von den ſie vernichtenden Stoffen gefunden wird, ja dieſe noch fortleben, wenn fie bald von den unteren zerſtoͤrten Stellen getrennt werden, — nicht anders zu erklaͤren ſind, als daß die Gefaͤße der lebenden Pflanzen der Blauſaͤure, dem Alkohol, den aͤtheriſch⸗oͤligen Waͤſſern und dem fluͤßigen Aetzammonium zunaͤchſt das mit ihnen verbundene Waſſer entziehen, und erſt ſpaͤter die wirkſamen, dem Pflanzenleben ſo ſchaͤdlichen Stoffe aufnehmen, alſo eine wahre Wahlanziehung ausüben. — Auf gleiche Weiſe verhält es ſich mit der Kampher⸗Aufloͤſung. Barton, Bernhardi und Willdenow hätten nur den Erfolg ihrer Verſuche länger abwarten ſollen, wo fie fi ch dann uͤberzeugt haben wuͤrden, daß dieſelbe nicht reizend, ſondern endlich zerſtoͤrend wirkt. Blos auf die niedrigſten Stufen der Vegetation, z. B. auf Schimmel, wirkt der Kampher und die Blauſaͤure nicht ſchaͤdlich; wohl aber ſchon auf die Mooſez am entſchiedenſten und ſchnellſten wirkt der Kampher⸗Dunſt. Er bewirkt wie die Blaufäure, Alkohol und aͤthe⸗ — 53 — riſche Delek eine Lähmung der Funktion des Zellgewebes durch Vernichtung des Turgor vitalis; aber merkwürdig iſt es, daß er die Keimfaͤhigkeit der Saamen nicht zerſtoͤrt. In Ruͤckſicht der ſogenannten, narkotiſchen Gifte hat man oft behauptet, daß ſie auch auf die vegetabiliſchen, wie auf die thieriſchen Organismen feindlich einwirken. Alle dieſe Stoffe ſtoͤren zwar nach Hrn. Dr. Goͤpperts Verſuchen das gewoͤhnliche Wachsthum der Pflan⸗ zen, wirken auf ihre Verrichtungen ſchaͤdlich ein, ja toͤdten endlich dieſelben, aber keines⸗ weges darf man den Grund dieſes Verderbens in einer beſondern dynamiſchen, die Vegeta⸗ tionskraft direkt laͤhmenden Wirkung ſuchen, ſondern in eigenthuͤmlichen Veraͤnderungen, welche die Gefaͤße der Pflanzen uͤberhaupt durch alle die verſchiedenen Stoffe erleiden, die unter dem Namen Extractivſtoff begriffen werden. Auch die den Thieren ſo verderbliche Ausduͤnſtung ſolcher giftigen Subſtanzen, als des Opiums, Stechapfels, Bilſenkrauts u. d. g. verhaͤlt ſich gegen die Pflanzen völlig indifferent. Herr Prof. Henf chel wies 3 merkwuͤrdige Baſtardpflanzen vor, die er 15 93 ſtration der Blumen von Digitalis lutea in Folge der Beſtaͤubung ihrer Narben mit dem Pollen von Digitalis purpurea aus Saamen gezogen hatte. — Das naͤhere 0 enthaͤlt der Bericht der botaniſchen Section. Herr Baron v. Kottwitz in Nimptſch ſchickte Proben eines von dem Baſt der f Stengel der ſyriſchen Seidenpflanze gewonnenen, aber wegen unvollkommener Roͤſte noch nicht gnuͤgend ausgefallenen Geſpinnſtes, nebſt Flachs und Werg ein, und glaubt, daß | der Anbau dieſer, vorzuͤglich an feuchten Orten, und ohne Düngung leicht fortkommenden und ſtark wuchernden Pflanze, deren Blumen von den Bienen auch gern beſucht werden, und deren Saamen⸗ Haarkronen⸗ Seide, wenigſtens als Watte dienen konne, beſonders wegen dem vielen und guten Flachs, der aus ihren Stengeln gewonnen werden kann, zu empfehlen ſey. — Ferner zeigte er an, wie ſeine aus ſuͤßen, bünnfehäligen Mandelfernen im freien Lande gezogene Mandelbaͤume, nach Ueberſtehung zweier ſehr rauhen Winter, wo fie eine Kälte von 20 — 21 R. aushielten, darthun, daß ſich dieſe Fruchtbaͤume an un⸗ ſer Klima gewoͤhnen. Da dieſe Baͤume bis zum Eintritt des Froſtes treiben und alſo noch in vollem Safte ſtehen, wenn die Kälte kommt, und ſo dann deren letzte zarten Triebe leicht erfrieren, ſo wird dieſem langen Treiben und dem daraus entſtehenden Nachtheil, nach ſeiner Erfahrung, durch eine kleine Abſtutzung ihrer Gipfel begegnet. Dies Abſtutzen be⸗ wirkt zugleich einen Ruͤcktritt der Säfte und macht, daß die Bäume das nächſte Fruͤhjahr { ungefähr 8 Tage früher ausfchlagen. Außerdem erwähnte Derſelbe, wie ihm die Ver⸗ { ſuche, die Ranken des En zur Bereitung eines ug Gefpinnftes zu 8 > nicht gelungen find. Die Erwähnung des Hopfens veranlaßte! den Sekretair d. S. die von Raspall ge⸗ machten Erfahrungen zu erwähnen, nach denen, 1ſtens der Druͤſenſtaub der Hopfenza⸗ pfen, (die Lupuline) ſich auch an den Drüfen der Schößlinge und der untern lache der u Be jungen Blätter findet; von denen alſo auch dieſes für die Fabricirung des Bieres ſo wichtige und bisher verlohren gegangene Material durch Abſchuͤtteln derſelben ſchon vor der Erſcheinung der Zapfen ſich in Menge gewinnen laſſe; 2tens, daß dieſer Druͤſenſtaub in Waſſer, Ammoniak und mit Jodine dieſelbe Erſcheinung giebt, wie der Pollen der Autheren, mithin deſſen Funktion bei den Blaͤtterknospen zu verrich⸗ ten ſcheint; und Ztens, daß auch an den Trieben und Hüllen der weiblichen Bluͤthen des Hanfes ſich ein der Lupuline an Geftalt, Farbe, Geruch und im übrigen Ver: halten voͤllig gleicher nur viel feinerer Druͤſenſtaub findet, der vielleicht ebenfalls zur Bereitung des Bieres anzuwenden ſeyn duͤrfte, woruͤber Wife zu wuͤnſchen find. i Herr Hofrath Dr. Hausleutner in Hirſchberg theilte die Erfahrung des 925 i ſtorbenen Kammerherrn v. Elsner auf Zieſerwitz mit, wonach ausgeſaͤtes Aſtrakani⸗ ſches Korn ſchon im 2ten Jahre zum Theil, und im Zten gänzlich wieder in Ne 965 ausgeartet war. | Herr Baron v. Kottwitz zu Nimptſch meldete, wie der von hi gefiftete Verein zur Akklimatiſirung ausländifcher Gewaͤchſe immer mehr Theilnehmer gewinnt, und machte die guͤnſtigen Reſultate ſeiner eigenen ee e ee a getabilien bekannt: a) des mit ſehr vortheilhaften Erfolg ausgefäten, vom Herrn Graf. v. Lublie⸗ g b netzki auf Pudlitzki bei Rawicz erhaltenen, Saamen der Runkelruͤben, die im noͤrdlichen Frankreich zur Zuckerfabrikation angebaut werden; b) des Rieſenhanfes (Cannabis indica ), deſſen Geſpinnſt das aus dem inlän- diſchen an Dauer übertrifft; o) des Sibiriſchen Leins (Linum perenne); d) des Italieniſchen Kolbenhirſes (Punicum italicum); e) des blauen Meliloten⸗ Klees (Trifolium melit. coerul.); 10 des Saflors (Carthamus tintorius)z g) des tuͤrkiſchen Weitzens, (Zea mais); a h) des Triticum spelta; Tr. monoccum, — Tr. compositum; 1) des Engliſchen, glatten Weitzens; 5 k) des Finnlaͤndiſchen Roggens; e ie 1) des Staliänifchen Sommerkorns, nur des Stroh Wag zur Fabrikation der Strohhuͤte angebaut; m) des Hordeum coeleste; — 55 — n) der langaͤhrigen, nakten, zweirispigen Gerſte; o) des Virginiſchen Schwerhafers; ; p) des Canndiſchen Sumpfreis, (Zizania ele 9) des engliſchen Oel⸗Senfes, (Sinapis sativa); und meldete, wie in Toͤpfen aufgekommene Melonen-Pflanzen auf Gartenbeete verſetzt, ſelbſt in dem vorigen für fie ſehr unguͤnſtigen Sommer dennoch, ohne ihnen eine erwaͤr— mende Düngung zu geben, ſehr ſchmackhafte Melonen von mittlerer Größe und außeror⸗ dentlicher Suͤſſigkeit getragen haben; von denen er auch einigen Saamen zu geſchehener Vertheilung einzuf enden die Guͤte hatte. Herr Paſtor Leupold in Kl. Kniegnitz bei Zobten gab Nachricht von feinen ver⸗ gleichenden Verſuchen über den Anbau von Kartoffeln durch 12 Knollen, und durch 12 von ihnen ausgebrochenen Keime in ein und demſelben Gartenbeete; von jenen erhielt er mehrere, aber kleinere Fruͤchte, deren geſammt Gewicht nur 5 Pfund 28 Loth betrug; von leztern erhielt er der Anzahl nach wenigere aber groͤßere Fruͤchte, die zuſammen 7 Pf. 28 Loth wogen; — da nun hiernach die ſonſt zum Stecken angewandten Knollen oder die einzelnen Stuͤcke derſelben zur Nahrung für Menſchen und Vieh angewendet werden Fön: nen, und uͤberdies die ausgeſchoſſenen Keime bisher als ganz unbrauchbar weggeworfen wurden, ſo ergiebt ſich hieraus von ſelbſt, daß dieſe Art des Kartoffel-Anbaues aller⸗ f ns die wohlfeilſte und en ſeyn EU; über bie F Verhandlungen der techniſchen Section im Jahr 1828 abgefaßt von 75 3 5 hin Set ea Müller, — e — Die in Druck erſchienenen acht Hefte der techniſchen Monatsſchrift dieſes Vereins enthalten bereits ausfuͤhrlich die in feinen zwei öffentlichen Verſammlungen jeden Monats vorgekommenen Verhandlungen; eine kurze Angabe ihrer Gegenſtaͤnde wird daher hier hinreichen, wo es hauptſaͤchlich nur darauf ankommt, das Ziel des Strebens, den Geiſt, mit dem es verfolgt wird, und welche Fortſchritte im verfloſſenen Jahre gemacht worden, dem Publiko der Wahrheit getreu anzugeben, um daſſelbe zu uͤberzeugen, daß unſer Vorhaben ſeine Sache und ſein Wohl betrifft. 8 „ Es ſind vier Hauptangelegenheiten, durch deren Betreibung wir dem Vaterland zu nuͤtzen ſuchen, nämlich: erſtens, eine freundliche Annäherung und Kenntniß⸗ Mittheilung zwiſchen den Pflegern der techniſchen Wiſſenſchaften und den fie praktiſch Ausuͤbenden in Gang zu bringen; — zweitens, durch unentgeldliche mit Hinſicht auf ihre Anwendung für die verſchiedenen Kuͤnſte und Gewerbe abgefaßte Unterrichts⸗Vortraͤge in der Mathe: matik, Mechanik, Phyſik, Chemie, Naturgeſchichte und im Zeichnen, den Profeſſioniſten aller Art Gelegenheit darzubieten, ſich mit denjenigen Grundſaͤtzen und Gegenſtaͤnden die fer Wiſſenſchaften vertraut zu machen, die zur moͤglichſt vollkommenſten und vortheilhafte⸗ ſten Betreibung ihrer Geſchaͤfte und Handthierungen erforderlich ſind; — drittens, durch Be. IR ee eine wohlfeile Zeitſchrift dieſen ie ertheilten unterricht zum Nachschlagen und i Rathserholen bleibend zu machen, — durch ſie neue Entdeckungen und Verbeſſerungen im Techniſchen zu verbreiten, und ferner durch fie nicht nur das, was in unſerer Provinz Vorzuͤgliches geleiſtet und verfertigt wird, ſondern auch die ſich auszeichnenden techniſchen Kuͤnſtler und Profeſſioniſten ſelbſt in mehr allgemeinern Ruf und verdienten Anſehen zu bringen, und durch Lebensbeſchreibungen derſelben ihr Andenken auf i immer zu erhalten; — viertens, die vom chirurg. Inſtrumentmacher Hrn. Deez zu Ende 1827 angeregte und den 6. Juli d. J. von mehren Kuͤnſtlern und Gewerbtreibenden beſchloſſene Errichtung eines i Profeſſioniſten⸗ Vereins ſo ſchnell und kraͤftig als moͤglich in Ausfuͤhrung bringen zu hel⸗ fen, indem nur durch ihn, die Erreichung unſers Ziels, das auch das feinige iſt, nämlich: Hebung des geſunkenen Induſtriefleißes und Wohlſtandes unſers Vaterlandes und Empor⸗ helfung des n zu der en gebührenden Würde, auf das ſicherſte bewirkt wer⸗ den kann. Diͤe erſte Angelegenheit iſt mit vielem Erfolg vorgeſchritten; denn in den ſehr 105 reich befuchten Verſammlungen haben Männer aus allen Fächern, die Pflicht auf Verbrei⸗ tung der fuͤr jeden gebildeten Menſchen und insbeſondere der fuͤr die Induſtrie nuͤtzlichen Kenntniſſe der Natur und Technik hin zu arbeiten, und ſich gegenſeitig ihre Einſichten und Erfahrungen mitzutheilen, erfüllt, und die Theilnahme des Publikums an dieſe ſtattge⸗ habten freundſchaftlichen Berathungen und Unterhaltungen lieferte einen erfreulichen Be⸗ weiß des Entſtehens einer zutraulichen Annaͤherung zwiſchen Theoretikern und Praktikern, und uͤberhaupt der verſchiedenen Staͤnde unter ſich, und mithin eines ſo aufkeimenden ge⸗ meinſamen en mit vereinten BER. er OR: Br und EN, hinzu: Wirken, a, | Folgende Materien ind Gegenftände find zum Theil in Sief en offentlichen uf ammen⸗ f ; an zum Theil in den herausgegebenen Gutes der ro chen Monatsſchrift des ver⸗ enen Jahres abgehandelt worden. Das Beduͤrfniß neuer Unterrichts⸗ Anſtalten zu hoͤherer Ausbildung . 1 10 > Buͤrgerſtand widmen: v. Hrn. Comm. Rath Oelsner.— 1 Das Verhaͤltniß der Arbeiten der Gewerbtreibenden zu den Wirkungen der Nate, als Einleitung zur kuͤnftigen Darſtellung der einzelnen fin d die Techniker ne natur⸗ b 8 Grundlehren: v. Sekretair d. S. | Der Nutzen der Gewerbe⸗Ausſtellungen; von Ebendemſ elben. zie die phyſiſchen Kraͤfte der Menſchen in den verſchiedenen Gewerbsarbeiten 5 dem ® ‚Bten Vortheil anzuwenden ſind, nach Dupin, v. Hrn. Lehr. Türkheim. Wie ſich die Produkte der Kraftanſtrengung bei Bewegungen der Menſchen und Pferde mit und ohne Laſt auf ebenem Wege, ſich zu denen auf ſchiefen Flächen von ver⸗ 8 - ) . . W 58 8 nf ſchiedenen Winkeln verhalten, nach einigen eigenen fahrn von Herrn Oberſt a Lebauld de Nans. Perrelet's Methode, wie man zweien Räͤderachſen genau jede vorgeſ. elch Geſchwin⸗ digkeit geben kann, von Hrn. Lehr. Tuͤrkheim, und erläutert durch Vorweiſung rd 4 hierzu von Hrn. Uhrmacher Schade dl aͤlt. verfertigten Modells. Die Vortheile der Burnettſchen Schraube ohne Ende v. Sekr. d. S.; ihre At g dung zu Uhrwerken, bewies Hr. Uhrmacher d d. aͤlt. 0 ein von ihm ſehr ſau⸗ ber verfertigtes Modell. Schrauben mit doppelten landet etzten Gewinden, zur 8 des Locker⸗ werdens und Abfallens der Raͤder an Wagen und Maſchinen, empfahl Sekr. der Sect. und Proben, wie dieſelben auszufuͤhren ſeyn duͤrften, legten vor ‚ Hr. Drechsler Aſch von Holz; Hr. Schmidt Mikude von Eiſen verfertigt. Die Einrichtung und große Kraft der Brahmaſchen Waſſerpreſſe zeigte 9 Ver⸗ ſuche Hr. Mechanik. Pinzger mit dem von ihm. aufs meiſterhaftſte verfertigten Modell. Eine ſehr einfache, bereits von ihm im Großen ausgeführte und wohlfeile Preſſe, be⸗ f chrieb nach einer Zeichnung Hr. Drechsler Wolter. 8 N Die mehrtheiligen Maaßſtabe, deren Anfertigung und Gebrauch, erklärte 5 rtl. Lieuten. C. Hoffmann. Den Parrotſchen Ellipſographen und ſeinen Gebrauch, dente Hr. Eiſchler . 12 der dieſes brauchbare Inſtrument zum Verkauf verfertigt. 0 Hr. Artil. Lieuten. C. Hoffmann lehrte die Grandjape 55 drei Methoden, Ellip⸗ fen von beliebig gegebenen Dimenſionen zu zeichnen. f RR Bemerkungen uͤber die Heureuſeſche Waſſermaſchine tieferte der Sekr. d. S. | Die erforderliche Beſchaffenheit, und gehörige Haltung der Taſchenuhren; — ihre Stellung nach der mittlern Zeit; — die Pendel und ihre eee handelte Hr. 1 macher Schade di aͤlt. in drei Vorleſungen aß. Die Erfindung, verſchiedene Verfertigungsart und den Gebrauch der Chrono zur Beſtimmung der geographiſchen Länge, befchrieb in einer Abhandlung Hr. Uhrmacher Schwern er jun; — den hohen Werth dieſer Inſtrumente und die aſtronomiſchen und mahematiſchen Principe, auf welche die Methoden der geographiſchen Sanur 1 | mung beruhen, erläuterte Hr. Oberſt Lebauld de Nans. Als neue oder verbeſſerte Inſtrumente und ihre Verfertigigungsart wurden aus Zeit- ſchriften zur Sprache gebracht: — ein Univerſal⸗Schraͤgmaß; — Ritſchie's Außer, wohlfeile und empfindliche Waage; — ein Bohrer zu viereckigen Löchern; — ein Feilrad zur Zuſpikung d der Fiſchbein⸗Enden AN u — ein elaſtiſcher Keil a G 1 5 9 1 unge — a —— — Tr.... ²˙¹ Aw ⁰ A. w] — X = ee A 0 55 50 — 5 enn beim Besten des ee — eine neue Methode, Feilen zu Kati, zu härten und grade zu machen, und Unruhfedern anzulaſſen, fo daß fie blank bleiben; — eine Ma ſchine zum Spalten des Horns für Kammmacher, und die Verfertigungsweiſe von Horn⸗ tafeln zum Unterricht der Kinder im Schreiben; — eine verbeſſerte Methode, die Lager und Zapfen in umgependen Werken zu ſchmieren — und Anwendung des Seifenſteins hierzu. Als ſyſtematiſcher Vortrag der techniſchen Chemie und Phyſik fuͤr Gewerbtreibende he folgende Lehren und Gegenſtaͤnde in . Vorleſungen, zuweilen mit Ver⸗ ſuchen erlaͤutert, abgehandelt: die atmosphäriſche Luft; — das Waſſer; — die Verbindung der Stoffe in beſtimm⸗ ten Verhaͤltniſſen; — der Sauerſtoff; Stickſtoff; — die Kohle, der Kohlenſtoff; der Borax; — Phosphor; der Schwefel, die e von Hrn. Ruf, Dr. Runge; — 5 Das Weſen und die verſchiedenen Zuſtaͤnde des Wengeiſes und die algemeinen Ei⸗ aof der Metalle, von Hrn. Chemiker Duflos. Die verſchiedene Art des Anlaufens der Metalle, von Hrn. Prof. Fif cher. ar Die Erſcheinungen der Schwere und die Beſtimmung . Gewichte der Körper, von Sen. Def, Sranfenheim; — Die Feſtigkeit, oder die Kraft des Zuſammenhangs (Cohaͤſion) und insbeſondere, f wie die blue eſtigkeit der rn d ef g und au le 5 von 1 Na * Kr? 2 ur © er oltz. 5 RS Einfache Regeln zur Vergleichung d der „ veſchedenen Thermometer State, 0 von on Dr. ph. Hahn. Verbeſſerungen der Feuerungs⸗ Anstalten — der Stubenöfen, der Schmiede - und Schloſſer⸗ Werkſtaͤtte; Mittel, wie dieſe Arbeiter ſich gegen den ſchaͤdlichen Einfluß des Feuers auf die Augen ſchuͤtzen koͤnnen; — wie Holz und fo auch die Daͤcher der Haͤuſer Feuer⸗ und Waſſerfeſt zu machen, und das fuͤr Feuergefahr in Vorrath zu haltende Waſſer gegen das Gefrieren zu ſichern ſeyn duͤrfte, brachte Sekretair der Sektion zur Sprache, und eine zu letzterem Behuf an den üblichen Feuerſpritzen von Hrn. Schmidt N ikude an⸗ N angebrachte Vorrichtung wurde durch eine Zeichnung dargeſtellt. Ueber die Eigenſchaften eines guten Bieres und durch welche Mittel ſeine zufälligen Verunreinigungen, wie ſeine abſichtlichen Verſetzungen zu entdecken ſind, las Hr. Dr. | Goͤppert eine Abhandlung und begleitet ſie mit Verſuchen. ö ben neuen Apparat zur Abkühlung des Bieres machte Hr. Baron v. K { 0 5 und die Vortheile der Anwendung des Hopfenmehls, ſtatt der Zapfen zum Bierbrauen; und | die a gi e bleierner Roͤhren e Sekret. d. S. bekannt. En 15 1 N 4 ueber die Brodbaͤckerei, insbeſe ondere uber die Natur der Brodtgäftung; z über Ma⸗ fen zur Beförderung der Gaͤhrung und zur Verrichtung des Knetens, ſprach Sekret. d. S. Verbeſſerungen in der Fabrikation der Talglichter, und wie ſolche mit hohlen Do ten zu verfertigen find, trug Ebenderſelbe vor. Weber die Verſchiedenheit des Talgs und uͤber feine Bearbeitung zu eiöskeen, lieferte Hr. Seifenſieder Koch in Neumarkt eine Abhandlung, und Hr. fender Kaſtn er allhier legte Proben der von ihm mit hohlen Dochten verfertigten Lichter vor. Die Verſchiedenheit der Oehle, und die neuſte Art der Rafſintrung der Brenndhte; 9 die verſchiedenen Arten der Vergoldung metallener Waaren; und die verſchiedenen Bereitungsarten des Kopal und anderer Firniſſe beſchrieb Sekretair d. S., und Hr. Tiſchler Blaf che und Hr. Drechsler Aſch theilten über dieſen Gegen⸗ FE fand ihre Erfahrungen mit. Als zu beachtende Neuigkeiten aus Zeitſchriften kamen in Vortrag; — ein verbeſ⸗ ſertes Verfahren bei Anfertigung, Steifung und Faͤrbung der Huͤte, — die Verfertigung lederner Huͤte ohne Nath aus gegerbten Hammelfellen; — das Faͤrben und Gerben mit Bablah, — eine neue Methode des Waſchens der Wolle und des Walkens der Tuͤcher, — Haͤute gegen Faͤulniß zu ſichern, — Leim Waſſerdicht zu machen; — kleine Metall⸗ waaren zu verzinnen; — Eiſen zu haͤrten; — Guseiſen zu erweichen und haͤmmerbar zu machen; — Stahl und Eiſen zu loͤthen; — rothgluͤhendes Eiſen und Stahl mit Schwefel zu durchbohren (und wie dies erfahren und das Aetzen mit Schwefelſaͤure zur Verfertigung von Schraubengewinden anwendbar ſeyn duͤrfte;) — Meſſt ſing und Kupfer zu plattiren, (und wie Silber von plattirten Waaren wie⸗ der zu gewinnen iſt;) — Mes tallarbeiten zu bronciren; — ferner, wie Gyps und Alabaſter fuͤr Bildhauerei und Li⸗ thographie zu haͤrten; — Waſſerleitungsroͤhren aus Thon; — Gefäße und Zierathen vermittelſt Drahtgewebe; — roth und anders gefaͤrbte Stifte zum Zeichnen; — Feuer⸗ g ſteinpapier und elaſtiſche Ruͤckenleibchen fuͤr Herrn und Damen zu verfertigen find. ar Handlungsverwandte Singe allhier theilte ſeine ſchon 1817 gemachten 5 gelungenen Verſuche, mit Lac Dye ſchoͤn ſcharlachroth zu faͤrben, und die von ihm erfun⸗ j dene Verfertigung einer wohlfeil ſchoͤnen braunen Farbe, Neubraun genannt, mit, deren Brauchbarkeit hieſige Lakirer beſtaͤtigten; — und Hr. Hutmacher Ohlm ann allhier 4 legte Proben von ihm verfertigten Filztafeln fuͤr die Kattundruckei vor, deren Zweckmaͤßig⸗ 9 keit ebenfalls hieſige Kattunfabrikanten atteſtirten. | Nach dieſem Verzeichniß der Gegenſtaͤnde, mit denen man ſich in Gen öffentlichen Verſammlungen beſchaͤftigte, ergiebt ſich, daß man fuͤr die Verbreitung der beſonders unſern Profeſſioniſten nüglichen Kenntniſſe 1 faſt keines der techniſchen Gewerbe unberuͤckſichtigt gelaffen und eben fo Vieles, was für jeden Gebildeten von Intereſſe ſenn und zur Beförderung des e gereichen kann, zur Sprache gebracht hat; es iſt 1 — 1 — . baher zu erwarten, daß wie im vergangenen, ſo auch im kommenden Jahre Perſonen aus allen Staͤnden an dieſen Verſammlungen Theil nehmen, und ſo auch endlich diejenigen Maͤnner von wiſſenſchaftlichen und techniſchen Kenntniſſen unſerer Stadt, die ſich I > e ee noch nicht entſchloſſen, ſich hierzu werden bewogen fuͤhlen. . Einen nicht ſo gluͤcklichen Fortgang haben die beiden andern Angelegenheiten, d die Hauen unentgeldlicher Unterweifungen in den für die Gewerbtreibenden nuͤtzlichen Natur⸗ miſſenſchaften und die Herausgabe der techniſchen Monatſchrift gehabt. Von den erſten find die des Hrn. Magiſter Muͤcke im Handzeichen, die derſelbe auf das ruhmwuͤrdigſte das ganze Jahr hindurch fortſetzt, allein zahlreich, die des Hrn. Prof. Scholz in der Mathematik, des Hrn. Lehrer Tuͤrkh eim in der Geometrie und Mechanik, und des Hrn. Prof of. Franke nheim in der Phyſik nur von einer geringeren Zahl Zuhoͤrer benutzt wor⸗ denz zu den übrigen, von andern Mitgliedern der techniſchen Section, in den Zeitungen angekündigten Lehrvortraͤgen, hatten fi ch ſo wenige gemeldet, daß ſie gar nicht zu Stande kamen; und wie es bisjetzt ſcheint, iſt ein Gleiches für kommendes Jahr zu befürchten; da ſich gegenwärtig erſt blos zu dem von Hrn. Prof. Dr. Runge angekuͤndigten Unterricht in der techniſchen Chemie die meiſten Zuhoͤrer gemeldet haben, der aber leider wegen Man⸗ gel eines techniſchen Laboratoriums, ſo bald noch nicht ſeinen Anfang wird 1 5 koͤn⸗ ; , welcher Umſtand bald naͤher berührt werden wird. — b Ein großer Verluſt für dieſ e Unterrichtsanſtalt war die ſchon vor Anfang des ver⸗ ſioſſenen Jahres erfolgte Entfernung des Hrn. Premier⸗Lieut. Dr. Meyer und des Hrn. Fabrikant Milde jun. von hier, deren Lehrvortraͤge i im Jahr 1827 uͤber die Arbeiten in n und uͤber das Maſchinenweſ en, einen großen verdienten Zuſpruch fanden. Ihre Entfernung war auch ſehr nachtheilig für die techniſche Monats. chrift, für die en e De ſehr thaͤtige und brauchbare Redacteurs und Mitarbeiter geweſen waͤren, und deren Herausgabe und Hauptredaction als ein Wochenblatt Hr. ze. Meyer vor feinem Abgang im? dezember 1827 angeregt und übernommen hatte, welche letztere der Sekre⸗ taird der Sr der ſich gegen dieſes Unternehmen, die Schwierigkeiten deſſelben erwaͤgend, . hatte, nachher wieder ſeiner Neigung, in Gemeinf haft mit Hrn. Commerzien⸗Rath Beten, und Hrn. Lehrer Türkheim uͤbernahm, da Hr. ꝛc. Meyer und Milde, vor und ohne Anfertigung der zum Januar angekuͤndigten Lieferung abgereiſt, und die zum Iſten Quartal dieſer Zeitſchrift erforderlichen Praͤnummerations⸗ Gelder, beſonders durch in des hieſigen Polizei-Präfidii bereits eingegangen waren. — Zum htm Quartal hatten ſich die Praͤnummerationsgelder ſchon bedeutend vermindert und 1 igen ſo ſpaͤt ein, daß das Ate Heft erſt Ende Juli erſcheinen konnte, und nur durch ein tiges Geſchenk Sr. Exellenz des Miniſters Freiherrn von Altenſtein von 30 Rthlr.. zur Fortſehung dieſer Schrift wurden die Druckkoſten des Zten Quartals gedeckt, deſſen 3 wegen ſich verzoͤgerndem Eingang der fehr wanne e der erſt im December zu beginnen möglich war; ob das Ate en 1 e Nee, 5 werden koͤnnen, iſt ſehr die Frage. 5 5 Es iſt bei uns leider nicht ſo, wie in den re Freist und Groß⸗ 4 ritten wo Vornehme und Reiche dergleichen Unternehmungen zum allgemeinen Beſten nicht nur durch bedeutende Subſcriptionen zu befoͤrdern ſuchen, ſondern wo uͤberhaupt auch das Publikum (ſtatt wie bei uns im Allgemeinen blos eine leidenſchaftliche Vorliebe für, Theater- und Concert⸗ Angelegenheiten, öffentliche Luſtbarkeiten „ proſaiſche und poetiſche Schwanke und privat Streitigkeiten zu zeigen,) ein großes Intereſſe aͤußert, ſich über Gegenſtaͤnde und Ereigniſſe der Natur, und uͤber alles, was die Induſtrie, den Handel und das privat und allgemein buͤrgerliche Wohl betrifft, naͤhern Aufſchluß zu verſchaffen. — Dieſer, bei uns noch entſtehen ſollende Trieb, macht es, daß in den genannten Laͤn⸗ dern und ſo auch in Frankreich eine Menge ſolcher Zeitſchriften, wie die unſrige fuͤr Schle⸗ ſien werden ſollte, den beſten Fortgang haben, indem in ihnen von Perſonen aus allen Staͤnden Gedanken, und Beobachtungen uͤber dergleichen Gegenſtaͤnde, und Anfragen, Geſuche um Belehrungen eingeſandt und von wiſſenſchaftlichen Männern eben ſo bereitwil⸗ lig beantwortet werden, weil, wenn fie auch laͤngſt bekannte Sachen betreffen, dergleichen Mittheilungen immer zu neuen Anſichten und Erfindungen Anlaß geben können. — Unſere Gelehrten nehmen hingegen Anſtand über ihnen bekannte und oft kleinlich ſcheinende Gegen⸗ ſtaͤnde zu ſprechen, oder es fehlt ihnen an Neigung und Gewandheit, fie populär darzu⸗ ftellen, und überdies find fie meift in der Lage, nur zu ſolchen Arbeiten fich verſtehen zu Fön- nen, die ihnen Honorar bringen, und da wir dies bei unſerer Zeitſchrift bisher nicht geben konnten, ſo nahmen auch nur wenige an ihrer Bearbeitung Theil. — Wohl koͤnnten wir hierzu in Stand geſetzt werden, wenn fie die Gewerbtreibenden aller Art durch Verlaut⸗ barung ihrer Angelegenheiten, durch Anfragen und Bekanntmachung ihrer Waaren und Fabrikate, zu einem für fie alle gleich bedürftigen und ihren Vortheil befoͤrdernden und ſo ſehr gangbaren Zeitblatt machten; denn es giebt Kuͤnſtler, Fabrikanten und Profeſſioni⸗ ſten in unſerer Stadt und Provinz, die viele Waaren, die man gewoͤhnlich vom Ausland kommen läßt, eben fo gut verfertigen, aber als unbekannt, einen nur geringen, oder gar f keinen Abſatz haben, und gewiß wuͤrde man auf unſere Empfehlungen der zur Probe ı einge: _ ſchickten Artikel mehr Gewicht legen, als auf di die von Den Intereſſenten ſelbſt i in den Zel⸗ ö neh eingeruͤckten Annoncen. a | Erfreulicher iſt die Auskunft, die ich über den Fortgang der Werten Angelegenhelt, nämlich über die Verbindung techniſcher Kuͤnſtler und Gewerbtreibenden zur Aufhuͤlfe der Induſtrie unſers Se geben kann. Sie kam in einer Zuſammenkunft mehrerer derſelben den 6. Juli d. J. zu Stande, in der beſt chloſſen wurde, nach dem am Schluß dieſes Berichts beigefügten Conſtitutions⸗Entwurf, einen Profeſſioniſten⸗ Verein zur Ver⸗ folgung der in ihm ausgeſprochenen Zwecke, und insbeſondere zur Begruͤndung eines unter obrigkeitlichen Schuß ſtehenden polytechniſ. — i mit e der techniſ chen Sec⸗ wen und des Publikums zu ſtiften. 2 1 = Die Beweggruͤnde zu wenn Unternehmen und die bisjetzt eingeſchlagenen Wege und en zu ſeiner Vollfuͤhrung ſind folgende: Erſtlich, die, dem bisher ſtattgefundenen Mangel eines zweckmaͤßigen Schulunter⸗ richts zuzuſchreibende, geringe Geiſteskultur, und Gleichguͤltigkeit, ja Abneigung des grö- ſten Theils unſerer gewoͤhnlichen Handwerker gegen Erwerbung der fuͤr ihre Handthierungen noͤthigen Kenntniſſe, kann nur am ſicherſten durch das Beiſpiel beſiegt werden, wenn ſie ſehen, wie ihres Gleichen nach ü olchen ſtreben, und dadurch ihre Arbeiten und ihren Wohl⸗ ur} verbeſſern. Zweitens, nicht nur die Lehrlinge und Geſellen beduͤrfen einer Lehtunſtelk, um ſich die zur vollkommenſten Betreibung ihrer Kuͤnſte und Gewerbe nöthigen wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe zu verſchaffen, ſondern auch anfäßige Meiſter, ſowohl um Verſaͤumtes nachzu⸗ holen, Vergeſſenes ſich wieder in Erinnerung zu bringen, als auch ſich in . der en Verbeſſerungen und Erfindungen ihrer Metiers zu erhalten. Drittens, eine ſolche Lehranſtalt kann aber nur dann recht zweckmaͤßig und beliebt | 101 wenn ſie nicht eine von Behoͤrden, oder andern Staͤnden, gleichſam aufgedrungene Schule ift, ſondern, wenn fie von den Bürgern und Gewerbtreibenden felbft, die am be: ſten verſtehen, welchen Unterricht und in welcher Art ſie ihn bedürfen, — aus innerem Anz trieb und aus Sehnſucht nach höherer Geiſteskultur et und nur mit Beihülfe wiſſen⸗ ſchaftlicher Männer dirigirt wird. A — Viertens, die Obrigkeit und das Publikum werden ein 1 ſolches zur ſicherſten 11 ſchnellſten Befoͤrderung der allgemeinen Wohlfahrt gereichendes Unternehmen mit Beifall aufnehmen, und fo durch Unterſtuͤtzungen aus öffentlichen Kaſſen und durch jaͤhrliche frei⸗ willige Beiträge, von ſolchem Betrag, wie ſie jeder leicht immer entbehren kann, den er 0 ‚merbtröipenben zur Aufbringung des hierzu nöthigen Fonds beiſtehen. Dieſen Ueberzeugungen zufolge wurde der beigefuͤgte Conſtitutions⸗ Einer zur se Rn feiner öffentlichen Verlautbarung Sr. Exellenz dem Geheimen Finanz⸗Rath und Ober⸗Praͤſident Herrn von Merkel durch eine Deputation uͤberreicht. Unterm 29. Ae erfolgte zur Antwort: „daß derſelbe dem hieſigen Polizei⸗Praͤſidio zugefertigt a „worden, da bei der Prüfung ſolcher örtlichen Gegenſtaͤnde und bei der Beurtheilung uͤber | ie . der in der Ne an. das 1 19 5 5 Aurnterm 29. December Bios, igendes Schreiben von Sr. wohnen, 1255 Polizei⸗Praͤſidenten Herrn Heinke ein. „Der von Ihnen als Mitglieder des ſich hier „gebildeten Profeſſioniſten⸗Vereins bei dem Königlichen. Hohen Ober⸗Praͤſidio einge⸗ reichten Statuten⸗ Entwurf iſt mir mittelft Verfuͤgung gedachter hohen Behörte vom 29. vu. mien Veranlaſſ ung und mit dem Andeuten Ag 15 er da. die — 64 —ͤ— „Wirkſamkeit des Vereins nur auf die Stadt Breslau und die Umgegend berechnet bh, A „ſich dieſes Statut der bemerkten Gewerbtreibenden, uͤber die Erreichung der ſich vorge⸗ g „ſetzten Zwecke, nicht zu einer höheren Beſtätigung eigne. Das Verdienſtliche des un⸗ „ternehmens fordert zu aller Unterſtuͤtzung des letztern auf, und es wird daher auch der „ortspolizeilichen Beftäfigung der Statuten, ſobald diefelben in definitiver Form werden „eingereicht werden, fo wie demnaͤchſt der öffentlichen Bekanntmachung der Errichtung des Vereins nichts entgegen ſtehen.“ — und ſchluͤßlich waren noch einige Abaͤnderun⸗ gen im Conſtitutions-Entwurf, die Geldbeiträge der Geſellen und Lehrlinge und die Rechte a des Oberdirectoriums e angerathen,. die auch ſogleich aeg und 91 N wurden. f Während dieſer Zeit waren Ein Hochloblicher Magiſtrat und an Stabiogrerbusten A um eine Unterflügung aus der Kaͤmmerei⸗Kaſſe zu Gehalten für die Lehrer des Gemwerbs Vereins, wie die Städte Glogau, Neiſſe und Gleiwitz ſie bereits ähnlichen Anſtalten dar⸗ | reichen, erſucht worden. und da dieſer Geſuch wegen der hier in Kurzen zu errichtenden 1 Be a ee Buͤrgerſchule, vor der Hand abgeſchlagen wurde, fo kam man nachher um Ueberlaſſung eines disponibeln, auf dem Eliſabeth Kirchhof gelegenen Hauſes, zu den techniſchen mit Verſuchen zu erlaͤuternden Vorleſungen in der Chemie und Phyſik ein, wozu kein Raum in dem Lokal der ſchleſiſchen Geſellſchaft vorhanden iſt, und fuͤr welchen Behuf von Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnig durch die Hohen Miniſterien des Kultus und des Innern ! zur Anſchaffung der nöthigften Apparate und Inſtrumente bereits 458 Rthlr. der techniſchen Section gnaͤdigſt angewieſen ſind. Dieſe Bitte, wie die nachfolgende, ſtatt dieſes Hauſes, das ſich nach näherer Beſichtigung hierzu nicht qualifizirte, den für deſſen Benutzung von Hrn. Subſenior Gerhard angebotenen Miethzins von 80 Rthlr. zur Miethung eines anderweitigen Lokals anwenden zu duͤrfen, wurde guͤtigſt, wiewohl vorläufig nur auf ein Jahr bewilligt. Es wird nun berathſchlagt werden, welche Maas⸗ regeln zur definitiven Conſtituirung des zur Errichtung eines polytechniſchen Inſtituts mit der techniſchen Section der ſchleſiſchen Geſellſchaft verbundenen Profeſſioniſten⸗Vereins zu ergreifen ſind, und in welcher Art von dem mit Dank angenommenen Anerbieten des Hrn. Prof. Dr. Runge, als Lehrer der techniſchen Chemie, 75 Rthlr. zu jenen 80 Rt. zur Miethung eines Lokals — in dem er mitwohnen und die Aufſicht uͤber das Bnbonatı 5 rium uͤbernehmen könne, zulegen zu wollen, — Gebrauch zu machen ſeyn wird. 1 Der durch die von dem Hohen Miniſterium der techniſchen Section zu dieſem Behuf 1 dargereichten 458 Kthlr. zur Anſchaffung noͤthiger Apparate und jaͤhrlicher 40 Rtlr. zum “ Ankauf techniſcher Schriften, ausgeſprochene Beifall und Wunſch Sr. Majeſtät, unſers allergnaͤdigſten Königs, für die Ausführung. dieſes Unternehmens; — die eben erwaͤhn⸗ ten und hoffentlich in der Zukunft ſich vergroͤßernden Begunſtigungen des hieſigen Hoch⸗ Vböblichen Magiſtrats und der Stadtverordneten, — einige bereits ſchon eingegangenen Beiträge von 1 wenig bemittelten Profeflioniten, Wi dem ag nn Mikude, 1 * 8 . — 65 — als vorläufig erwaͤhlter Caſſi rer des Profeſſioniſten⸗ Vereins, und die von Perſonen aus verſchiedenen Staͤnden bei dem Sekretair der techniſ⸗ chen Section bis jetzt blos angemelde⸗ ten; — fo wie die von wahren Patrioten mehrmals in, den Breslauer Zeitungen geſche⸗ henen gewiß nicht ohne Wirkung bleibenden Aufforderungen des Publikums, dieſe Angele⸗ genheit aufs moͤglichſte zu befördern, — und der Vorwurf eines Mangels von Ehrgefuͤhl und Gemeinſinn, der beſonders — einen jeden Profeſſioniſten und Handwerker verdienter maßen treffen würde, der nicht an der Ausführung dieſes ruhmvollen Werkes feiner Mit⸗ buͤrger Theil zu nehmen geſonnen iſt, — ſind Thatſachen, welche wohl kaum an das Auf⸗ kommen des Profeſſioniſten⸗Vereins und feines projectirten polytechniſchen Inſtituts mehr zweifeln laſſen; mit ihm iſt dann nicht nur die Wiederauflebung und Vervollkommung der wie es ſcheint, eingehenden techniſchen Monatsſchrift zu erwarten, ſondern auch was viel wichtiger iſt, die Fortſetzung der wiſſenſchaftlichen Unterrichte für die Gewerbtreibenden auf immer geſichert, zu denen ſich gegenwaͤrtig gewiß nur deshalb ſo wenig Zuhörer mel deten, weil man Anftand nimmt, eine ſolche Wohlthat unentgeldlich von Lehrern anzu⸗ nehmen, die all ihre Zeit zur Verf chaffung des eigenen beduͤrftigen Unterhalts RR hg und bees ER: | u En t wi ’ | der en 2 N ki Conſtitution des Breslauer Profeffioniften - Vereins Errichtung der Anſtalten und Aufbringung der Mittel, welche den Gewerb⸗ f treibenden aller Art, insbeſondere den techniſchen Kuͤnſtlern und Hand⸗ werkern zur Vervollkommnung ihrer Arbeiten und Waaren, und zur Verbeſſerung ihres Nahrungsſtandes von Nutzen ſeyn koͤnnen. 3 wee c. I, Bermdoliäing einer nähern Bekanntſchaft und freundſchaftlicher Verhältniſſe der Profeſſioniſten unter ſich, und beſonders derer, die mit einander verwandt ſind und ſich in die Haͤnde arbeiten, um ſich zu berathen, wie ſie ſich gegenſeitig ihre Produktionen und Arbeiten erleichtern und verbeſſern, — in Nothfaͤllen Huͤlfe leiſten koͤnnen; wel⸗ 1 ches gegenfeitige Verhalten im Allgemeinen und bei beſondern Ereigniſſen zu beobach⸗ ten iſt, damit der Erwerb jedes Einzelnen und der, der einzelnen Profeſſioniſten⸗Klaſ⸗ ſen, ohne Beeinträchtigung des Wohls anderer und des Publikums gefoͤrdert werden, und dasjenige Benehmen unter ihnen und bei ihren Untergebenen immer mehr aufkom⸗ men kann, das der dem Buͤrgerſtande zukommenden Wuͤrde angemeſſen iſt und ſie den übrigen Ständen näher bringt. Die nähere Anſchlieſſung der Profeſſioniſten eines und deſſelben Gewerbes unter ſich, ſo wie der verſchiedenen Klaſſen derſelben mit einander, ſoll zugleich ein Mittel abgeben, die wohlthaͤtigen Zwecke und Einrichtungen wieder und * * or auf eine mehr vernuͤnftige und dem Zeitgeiſt angemeſſene Art in Gang zu brin⸗ a gen, die ſonſt durch die Zuͤnfte bewerkſtelligt wurden, deren Aufhebung 1 einge⸗ ſchlichenen Mißbraͤuchen noͤthig war. II. Beförderung und Verbreitung derjenigen wiſſenſchaftlichen Kenntniffe bei ſchon an⸗ fälligen und erſt angehenden Profeſſioniſten, welche ihnen, über die ihren Prozeduren i zu Grunde liegenden Naturwirkungen Aufſchluß geben und ohne welche irgend ein Ge⸗ werbe, oder eine beſondere Operation deſſelben, nicht mit Fee und gehoͤrigen Erfolg betrieben und vorgenommen werden kann. Ul. Erleichterung des Erfahrens und Kennenlernens 42, der neuen Entdeckungen, Erfindungen und Verbeſſerungen der Apparate, Werkzeuge und Prozeſſe, durch welche die Waaren und Arbeiten leichter, ſchneller, wohlfeiler, ’ vollkommner und ſchoͤner als bisher gefertigt und verrichtet werden konnen; — EM N 5 der Zeitereigniſſe, die der Fabrizirung gewiſſer Waaren guͤnſtig ſind und der Wege und Maͤrkte, die ſich fuͤr den Weft einer Regen, oder Kan BENDER Waare er⸗ öffnen. 5 18 . der e 1 in den Gagen HER der praktiſchen Anwendbarkeit neuer, in den Wiſſenſchaften gemachter Fortſchritte, auf Ko⸗ ſten des Vereins, um ſo den GR den zu ü olchen . e Zeit⸗ und Koſten⸗ Aufwand zu erſparen. „ a Mittel obige Zwecke du erreichen. | Zur Erreichung des Aften Zweckes werden dann und wann von allen, ode einigen I Mitgliedern beliebige freundfchaftliche 5 ee Zur Befoͤrderung der uͤbrigen Zwecke von II. bis IV. ſchließt ſich | STE) der Profeſſioniſten⸗ Verein an die techniſche Section der f Gef Gen Geſellſchaft fuͤr vaterlaͤndiſche Kultur in ſofern an, als feine Mitglieder zu dem Zweck der öffent= | lichen Verſammlungen derſelben, der Aufforderung gemaͤß, nicht nur durch Vor⸗ g 8 traͤge, Anfragen, Beurtheilung und Pruͤfung des Vorgetragenen und Mitthei⸗ | lungen ihrer Erfahrungen mitzuwirken ſuchen; — ſondern auch, daß fie bis da- hin, wo es dem Profefi ſioniſten⸗ Verein moͤglich wird, aus ſeiner Mitte Lehrer die 3 oder Fremde zum Unterricht über Gewerbsgegenſtaͤnde anzuſtellen und zu beſolden, n 7 85 — ihre Geſellen und Lehrlinge zur Beſuchung und Benutzung ſolcher von der tech- * niſchen Section veranſtalteten Unterrichtsvortraͤge anhalten, und aus ihrer Kaſſe een, Koſten der i in ihnen erforderlichen Rs zu beſtreiten ſuchen. 5 „ | 2) werden Hi beften faßlich abgefaßten techniſchen Werke und Zeitſchriften zur cih tung einer Leſebibliothek für die Gewerbetreibenden aller Art, And 3) Modelle der beſten Werkzeuge und Apparate und die zu einem techniſ chen Labbrado⸗ rium erforderlichen Geraͤthſchaften und Beduͤrfniſſe nach und nach angeſchafft. F on d. Dieſer wird begruͤndet: 1) durch beliebige, jedes Jahr zu beſtinmende Beiträge der Brofffonifen ſelbff, 4 | ſich an dieſen Verein anzuſchließen, 2) durch eben ſolche freiwillige jaͤhrliche Beitraͤge von Gewerbsfreunden aus anden Staͤnden, die dieſes Unternehmen zu befördern wünfchen; 3) durch 10 Sgr., die jährlich jeder Geſelle und Lehrling zur tefebibiotheftaffe des Vereins zu erlegen hat, und . 4) durch ein nach den Vermoͤgensumſtänden derſelben zu entrichtendes Honorar von * oder 1 Rthlr. für jede Art der von ihnen zu benutzenden Unterrichts⸗Vortraͤge, jr ; fern dieſes Honorar wegen Armuth nicht gaͤnzlich erlaſſen wird. ; Hierbei wird bemerkt, daß nur von denjenigen Geſellen und Lehrlingen die Rede it, j welche freiwillig, oder auf Anordnung ihrer Eltern oder Vormuͤnder von den Mitteln, 1 welche der Profeſſioniſten-Verein darbieten wird, Nutzen ziehen wollen. ö Außerdem iſt wohl zu erwarten, daß die Beſtrebungen und Geſuche um eine jaͤhrliche Beihuͤlfe zur Beſoldung der Lehrer und anderer Ausgaben! aus der Kaͤmmereikaſſe, der hieſigen und der zum Breslauer Kreiſe gehörigen Städte — und um die Ueberlaſſung eines ſtaͤdtiſchen Gebäudes zu einem Lokale für dieſes Inſtitut und deſſen erforderlichen 4 techniſchen Laboratoriums; — nicht vergeblich ſeyn werden, da Gleiches ſchon in Neiſſe undandern Staͤdten Schle ſiens von den Magiſtraͤten und Stadtverordneten geſchehen iſt. 1 N ig i ed e ) Ordentliche, als ſolche werden alle Profeſſioniſten von unbeſcholtenem Ruf aufgenom⸗ men, wenn fie ſich zu irgend einem auch noch fo kleinen jährlichen Beitrage — der jedoch nicht unter 10 Silbergroſchen ſeyn darf, — verſtehen. b) Ehrenmitglieder, ſolche find alle diejenigen aus andern Ständen, die entweder durch unentgeldliche Gewerbs-Unterrichts-Vortraͤge, oder durch jährliche von ihnen ſelbſt zu beſtimmende Beitraͤge, oder auf irgend eine Art, z. B. durch bedeutende Geſchenke, dies Inſtitut begruͤnden und foͤrdern helfen. ö N Alle dieſe Mitglieder haben eine Seil bei der Wahl des Geſchäfts ſhheden Di⸗ . rium und das Recht, Anfragen und Vorſchlaͤge, die das Inſtitnt ſelbſt, oder ſeine Beschäftigung betreffen, zu machen. „ Direktion und Verwaltung. Es beſteht ein Ober⸗ und ein Geſchaͤftsführendes⸗ Direktorinm. Das Ober⸗Di⸗ rektorium hat als Patronat zu ſicherer Begruͤndung, Beſchuͤtzung, und Erhalung des Vereins die Aufſicht über das Eigenthum und über das zweckmaͤßige Wirken des Inſtituts, und da dieſes, vorzugsweiſe der Stadt und dem Breslauer Kreiſe angehoͤrig iſt, — ſo find die fünf beftändigen Direktoren deffelben, die beiden zeitigen Buͤrgermeiſter der Stadt, der Polizei-Präfident, der Vorſteher der Stadtverord— neten, und der Landrath des Breslauer-Kreiſes. Dieſe 5 Ober = Direkto- ren haben mithin blos das Recht allen Verſammlungen des Vereins beiwohnen zu koͤnnen, und ohne Beiſtimmung dreier derſelben kann über das Eigenthum des Vereins nichts ver⸗ fuͤgt werden. i Das Gef chaͤftsfuͤhrende Direktorium, als die Seele des Vereins, beſteht aus 9 Ge⸗ ſchaͤftsfuͤhrenden Direktoren und einigen als Rathgeber F welche insgeſammt alle Jahre neu gewaͤhlt werden. Zu den 9 Geſchaͤftsfuͤhrenden Direktoren werden nur im allgemeinen Anſehen wegen ihren Kenntniſſen, Geſchicklichkeit und Bildung ſtehende techniſche Kuͤnſtler und Profeſſioni⸗ ſten, und zwar aus jedem Gewerbe nur einer ernannt. Dieſe waͤhlen unter ſich einen Vor⸗ ſitzer, einen Sekretair, — deren Stellvertreter und einen Kaſſirer, nebſt zwei Kaſſen⸗ Aſſiſtenten, und ferner die rathgebenden Beiſtaͤnde, wozu wenigſtens zwei verfi chiedene Fa⸗ brik⸗Inhaber, ein Kommerzienrath, oder ein angeſehener Kaufmann, und zwei ſolche Mit⸗ glieder der techniſchen oder naturwiſſenſchaftlichen Sektion der ſchleſiſchen Geſellſchaft zu i wählen find, die durch Vorträge auf und für die Gewerbe nuͤtzlich zu wirken ſuchen. Auſ⸗ ſerdem find von ſelbſt Beiftände die jedesmaligen Lehrer des Vereins, aber nur während dem Verlauf ihrer Unterrichtszeit. Dieſe 9 Geſchaͤftsfuͤhrenden Direktoren und ihre Rath⸗ gebenden Beiſtaͤnde entwerfen durch Stimmen⸗Mehrheit: 1) den nach der Summe der jährlichen Beiträge einzurichtenden Etat für die Ausgaben B ꝛuũ den obigen verſchiedenen Zwecken und Beduͤrfniſſen des Vereins, der zur Ap⸗ g probation dem Ober - Direktorium vorzulegen iſt; 2) beſtimmen ſie allein die Lehrvortraͤge, die fuͤr beſtaͤndig, oder in gewiſſen Zeiten fuͤr deieſes oder jenes Gewerbe insbeſondere zu veranlaſſen noͤthig erachtet werden; 3) waͤhlen ſie eben ſo allein die Lehrer und beſtimmen die ihnen zu gebenden Beſoldun⸗ gen, die, wie es ſich von ſelbſt ehe „den Beſoldungs⸗Etat nicht 5 ten duͤrfen; — 1 4) beſtimmen fie die Bücher und Zeitſchriften, die für die Leſebibliothek; die Appa- rate, welche fuͤr das techniſche Laboratorium und die Inſtrumente und Werkzeuge, welche als Modelle aus den, für dieſe Artikel ausgeworfenen Etatsſummen anzu- ſchaffen ſind und entſcheiden auch, welche von den vorgeſchlagenen, oder erbetenen Pruͤfungsverſuchen neuer Gewerbs-Verbeſſerungen vorgenommen werden | ollen; 3) waͤhlen ſie aus den Mitgliedern des Vereins den Aufſeher uͤber die Bibliothek, uͤber | die Modelle und über das Laboratorium, und 6) miethen ſie die fuͤr das Inſtitut auf immer oder auf gewiſſe Zeit noͤthige Dienerſchaft, | Zur Verbindung des Ober- und des Geſchaͤftsfuͤhrenden Direktoriums werden vierteljaͤhrige Verſammlungen der Mitglieder beider gehalten, in denen die Plaͤne und Beſchluͤſſe des Geſchaͤftsfuͤhrenden, dem Ober-Direktorium und ſo gegenſei⸗ tig die Wuͤnſche und Antraͤge dieſes dem erſteren zur Beachtung und Genehmigung vorgelegt werden, und bei gleichem Stimmen⸗ ch der Mitglieder beider ent⸗ ſcheidet die Mehrheit. Zuſammen künfte. 1) Freundſchaftliche, das allgemeine Beſte des Gewerbſtandes oder das der beſendern ö Klaſſen beruͤckſichtigende. Wo, — Wenn, — Wie oft und von welchen Mit⸗ gliedern ſie zu halten ſind, iſt Sache derer, die ſich hierzu bereit dh und muͤndlich oder ſchriftlich Wiſſenswuͤrdiges mittheilen wollen. a 2) Berathende allgemeine oder beſondere. Sie werden von dem Vorſitzer oder Stellvertreter des Gefchäfts- Direktoriums an⸗ geſetzt. Die allgemeinen werden vierteljaͤhrig gehalten, und in ihnen das für das Inſtitut ſelbſt oder deffen Beſchaͤftigung in Antrag zu bringende, e gen, und beſchloſſen. Die beſondern betreffen die Leitung des Inſtitus, und werden allein von dem Ge⸗ ſchaͤftsfuͤhrenden Direktorium, wenn es dieſelbe für noͤthig erachtet gehalten. Der Sekretair und jedes ordentliche und Ehrenmitglied kann aber auch das Geſchaͤfts⸗ fuͤhrende Direktorium zur Haltung einer außerordentlichen e bei wich⸗ | tigen Angelegenheiten und Vorfaͤllen auffordern. 3) Jahrliche, ſie werden unter dem Vorſitz des Oberdirektoriums öffentlich gehalten In ihnen trägt der Vorſitzer des Geſchaͤftsführenden Direktoriums, oder def en Stellvertreter, oder der Sekret. des Vereins die Geſchichte, Beſchaͤftigung und Fort⸗ ſchritte des Inſtituts im vergangenen Jahre vor. Der Kaſſirer legt die Rechnung ab, und es wird zur > des neuen Gef „ ektorkums geſchriten 9 — TR Verzeichniß der fuͤr die 0 unternehmungen und e der antun und techniſchen Section eingegangenen, und erſt Rn ungen An Geld: Von Einem Koͤniglichen Hohen Ministerium des Innern für die techuiſ hei Section zur Anſchaffung phyſikaliſcher und chemiſcher Geraͤthſchaften 438 1 5 Von einem Koͤnigl. Hohen Miniſterium des Kultus u. ſ. w., zum Ankauf 5 techniſcher Werke für die Gewerb⸗Unterrichts⸗Vortraͤge 40 =: Von Ebendemſelben, ein fuͤr allemal als Seht, Bi A der techniſchen Monatsſchriftt i 30 Vom Herrn Oberſt Lebauld de Nans zu demſelben Zweck . 3 Vom Herrn Apotheker Lehmann in Creutzburg als freiwilliger jaͤhrlicher 0 Beitrag für die Beduͤrfniſſe der naturwiſſenſchaftl. Section 2, = * | Für die projektirte Errichtung eines meteorologiſchen Obſervatoriums 13 auf der 1 ind re Inſtrumente geschenkt; Vom Herrn Kr. Phyſ. Dr. Schmidt in ment ein Barometer, Vom e Prof. Steffens ein von Herrn Mechanikus Pinzger ſehr genau verfer⸗ tigtes Barometer er anhängenden Thermometer. 1 u — Sn „ — 72 Vom Herrn Mechanikus Pinzger allhier ein freies Thermometer. Von einem Ungenannten eine Pendeluhr. Baare Geldbeitraͤge hierzu ſind a Vom Herrn Major v. Oesfeld in Berlin nebſt ſchaͤtzbaren Bede kun über die anzuſchaffenden Inſtrumente 12 Rthlr. Vom Herrn Ingen. Capit. v. Prittwitz daſelbſtt. 1 Vom Herrn Gener. Maj. und Chef des allgemeinen Oekonomie⸗Depar⸗ tements im Kriegs-Miniſterio, Herrn Koͤhn v. Jaski 5 = Vom Herrn Partie. M Deer daſe t le, Me Vom Hein Nendent Dallhie: n 88 Vorlaͤufig blos angemeldete Beitraͤge hierzu: 3 Vom Herrn Hofrath Dr. Hausleutner in Hire s Vom Herrn Prof. Zipſer in Neuſohl in Un gain 3 Vom Herrn Poſtſekr. Henke in Dielen) Sr 8 "Berti Mt über die Arbeiten enteo schen Section g PR 15 E er 2 N 5 i im Jahre 1828. Die Verſammlungen dieſer Section haben, wie bisher, woͤchentlich einmal (mit Aug: nahme der drei Wochen dauernden Ferien während den Hundstagen) ſtatt gefunden, und es ſind in ihnen uͤber folgende Gegenſtaͤnde, welche wir der bequemern Ueberſicht wegen in ſyſtematiſcher Folge anordnen wollen, theils ſchriftliche, theils muͤndliche, meiſt mit Demonſtrationen oder Vorzeigung der nöthigen Abbildungen verbundene, Vortraͤge ges halten worden. 1ſtens. Aus dem Gebiet der Coleopteren. Mit dieſer Ordnung beſchaͤf⸗ tigten ſich mit beſonderm Fleiß die Herren: Schilling, Rotermund, Rendſchmidt, Muͤcke. Hr. Schilling unterhielt die Section uͤber folgende Gegenſtaͤnde. f 1) Ueber die Unterabtheilung der Ruͤſſelkäfer (Brachyderides,) in Beziehung uf ihre neuſte Anordnung i in Schoͤnherrs claſſiſchem Werk. 2) Ueber die Ruͤſſelkaͤfergattung: Thylacites uud eine in Schleſien gefundene, neue Art derſelben, welche der Herr Ver⸗ faſſer T. maculatus genannt hat. 3) Ueber die Ruͤſſelkaͤfergattung ia und die Kennzeichen der, in Schlefien einheimiſchen Arten derſelben, 20 an der Zahl. Ueber die Kennzeichen des Mecinus semicyfindricus. Stens, Beſchreibung der fel bern Zuftände der Hypera bipunctata, deren Larven vom Herrn Verfaſſer in den Kaͤtzchen der Salix caprea gefunden worden waren. 6ſtens, Beſchreibung der Lebens ge— ſchichte des Trachyphloeus scabriculus, deſſen Larven in den Kaͤtzchen der Schwarz⸗ pappel (Populus nigra) leben. 7tens. Ueber die neuſte e der Familie: Ca- 10 7 rabici in Latreilles naturlichen Familien des Thierreichs. 8tens. Ueber die Verſchie⸗ denheiten im Bau der Fuͤhler bey den Carabicis, in ſo fern dieſe zu Unterſcheidung der Gattungen dienen koͤnnen. tens. Beſchreibung einer neuen Art der Gattung Nebria “) | auf dem Schneeberge gefangen. 10tens. Ueber die Naturgeſchichte des Calosoma Sy- cophanta. 11tens. Beſchreibung einer neuen Art der Gattung: Hister. Als neu für die Fauna Silesiaca zeigte Herr Schilling Melo&-punctata, Herr Muͤcke: Melo& scabrosa, Herr Schummel: Buprestis aurulenta vor. Ebenſo wurden aus dieſer Ordnung viele feltene, in der Grafſchaft Glatz gefangene Arten von Herrn Ro- termund; viele, in der Schweiz einheimiſche, von Herrn Rendſchmidt vorgezeigt. Der Berichterſtatter hielt einen Vortrag über die, in Germars Fauna europaea ab» gebildeten und beſchriebenen Microptèren und zeigte Buprestis Cupressi aus Dalma⸗ tien, vor. In die Ordnung: Orihoptera gehört eine Mittheilung des Berichterſtakters über einige ſeltnere, in dieſem Jahre mit dem verwuͤſtenden Gryllus migratorius an demſelben Orte erſchienene, Gryllen. Die Hemipteren Schleſiens bearbeitete, wie bisher, mit beſonderer Vorliebe, Herr Schilling; auch lieferte Herr Schumm el ei⸗ nige Beiträge dazu. Folgende Arbeiten hatten Hrn. Schilling zum Verfaſſer: 1ſtens: Ueber den Bau der Halbdekken der Gattung: Miris, eine Mittheilung terminologiſchen Inhalts, worin die Nothwendigkeit der genauen Unterſcheidung von 4 beſondern Theilen der Oberflügel der Wanzen nachgewieſen wurde. tens: Beſchreibung einer neuen Scu- tellera (Ephippium genannt), nebſt Darlegung einer ſehr genauen Abbildung derſel⸗ ben. Ztens. Beſchreibung einiger neuen Lygaeen: L. Salviae, L. Xylostei und L. Schummelii genannt, A4tens. Ueber Einerleiheit des Coreus scabricornis und. Co- reus hirticornis Panz. und beyder Arten mit C. denticulatus, Scop. Als neu fuͤr die Fauna Silesiaca zeigte Herr Schilling den Lygaeus Rolandri vor. Derſelbe beſchrieb ferner zwey neue Arten der Gattung Psylla, eine auf Erlen, eine andre in den, auf Fichtenzweigen entſtehenden Gallen lebend; und legte der Section viele, ſehr ſchoͤne, und genaue Abbildungen mehrerer, noch gar nicht, oder doch unvollkommen abgebildeten, meiſt noch unbeſchriebenen Wanzenarten vor, die zu einem in der Folge naͤher zu eroͤrtern⸗ dem Behuf mit Huͤlfe des Micrographs aufs Genauſte naturgetreu dargeſtellt worden wa⸗ ren. Herr Schilling ſetzte endlich mit vieler Genauigkeit die Unterſchiede des Ly- gaeus vulgaris, n. sp. von der ihm verwandten Art: Lygaeus Pini, ſo wie die des Cimex collaris, Fab. und des Cimex lituratus, Fab. auseinander. Herr Schum⸗ mel theilte folgendes mit: 1ſtens, Beſchreibung einer neuen Wanze, Coreus Schil- lingii, von ihm benannt. 2tens: Auseinanderſetzung zweyer ähnlichen Lygaen: Lyg. Abietis, Linn. und Lyg. ferrugineus, Linn, Auch legte derſelbe Abbildungen des . Diefe Art iſt ſpaͤterhin vom Herrn Prof. Schilling als eigne Gattung anerkannt und mit dem Na: men Holocnemis bezeichnet worden. — S — — — 75 — > nee pedestris, Phi „ luscus, Fab., Chiragra, Fab., vulgaris n. sp., x Bini;"Eiän:,; Lynceus, Fab., und eines wonſtröſen Coreus quadratus mit einem dreigliedrigen und einem viergliedrigen Fuͤhler, vor. Herr Schilling zeigte ſchließlich eine ſehr merkwürdige Gerris (vielleicht eigne Art, am Schneeberge gefangen) mit weiß⸗ geſtreiften Decken vor. Aus der Ordnung: Neuroptera erfolgte keine eigentliche Mit⸗ theilung, doch zeigten die Herren Rotermund und Wimmer einige ſeltne, hierher gehoͤrige Arten vor. Die Ordnung Hymenoptera wurde am meiſten von den Herrn Schilling und Schummel bearbeitet. Folgende hierher gehörige Mittheilungen hat⸗ ten die Naturgeſchichte einzelner Arten zum Gegenſtande: Nakurgefi chichte des Simble- Philus pictus, beobachtet von Hr. Schilling; Naturgeſchichte einer neuen Art von Megachile (fpäter resinans benannt,) welche zu Verfertigung der Wände ihrer Woh⸗ nung Blaͤtter der Oenothera biennis anwendet. Naturgeſchichte eines Microgaster, erzogen aus der Larve eines, auf Ligustrum vulgare lebenden Tortrix, beyde beob⸗ achtet von Herrn Schilling. ueber den Bau und die innere Einrichtung der Wespen⸗ neſter nach den Beobachtungen Reaumurs, von Schilling. Genauer als bisher wur⸗ den beſchrieben: Vespa media, Latr. nach allen 3 Geſchlechtern, und Halictus arbu- storum, Panz. fem. von Hr. S chummel. Ueber aͤußere Anatomie der Inſekten wur⸗ den folgende Mittheilungen gemacht: Ueber die merkwuͤrdigen blattartigen Organe an den Vorderſchienen der Gattungen Simblephilus, Jur. und Dinetus, Jur. und ihren wahrſcheinlichen Zweck. Ueber den zum Stechen beſtimmten Apparat der Horniſſe; uͤber den Bau der Freßwerkzeuge bei der Gattung Halictus Latr.; über die Freßwerkzeuge des Bembex rostrata und ihre merkwuͤrdige Uebereinſtimmung mit den maͤnnlichen Ge⸗ ſchlechtstheilen deſſelben Inſekts. Saͤmtlich von Zeichnungen begleitet und mitgetheilt von Hr. Schummel. Als neu fuͤr die Fauna Silesiaca wurden vorgezeigt: Parno- pes carnea, von Hr. Schilling; Chalcis biguttata Spinola, und Hellwigia elegans, Grav. als in Schlefien ſehr ſeltene Inſekten dieſer Ordnung: Cimbex fascia- ta von Hr. Schilling, und Systropha spiralis mas et fem. von Hr. Schummel. Aus der Ordnung Rhipiptera wurde in dieſem Jahre auch Lenos Vesparum und zwar in mehrern Exemplaren der Vespa aucta von Hrn. Schummel gefunden. Mit der | Ordnung der Zweifluͤgler hatten ſich befonders die Hrn. Schill ing und Schummel beſchaͤftigt. Folgende Mittheilungen gehoͤren in das Gebiet dieſer Ordnung: Naturge⸗ ſchichte einer noch unbeſchriebenen Sciara; beobachtet von Hr. Schilling; Naturge⸗ ſchichte einer neuen Art von Ceratopogon; von Ebendemſelben. Naturgeſchichte der Bolitophila kusca; von Ebendemſelben. Bemerkungen uͤber das Lebendigbleiben von Dipteren⸗Larven in verdünntem Spiritus, von Ebendemſelben. Auch zeigte Hr. Schäl⸗ ling lebende Larven des Oestrus bovinus und lebende Larven und Puppen eines Culex vor, und ſprach uͤber das Athemholen der letzteren. Herr Schum mel beſchrieb 6 neue Arten der Gattung: Tipula, unter eine und dieſelbe Familie: Fasciatae gehörig, und bewies gegen 05 demann das Artrecht der 1 fascipennis, Hngg. Der Be⸗ 10 * — 76 — richterſtatter hielt einen Vortrag uͤber die neuſte Anordnung der Gattung: Culex nach Robineau. Die letzte Ordnung der Inſekten: Lepidoptera, bearbeiteten vorzugs⸗ weiſe die Hrn. Klopſch und Schilling. Herr Klopſch theilte folgendes mit: ue⸗ ber einen muthmaßlichen Baſtard zwiſchen Papilio Adonis und Alexis; Bemerkungen über mehrere merkwuͤrdige Abarten des Bombyx Monacha u, des Bombyx dispar. Als noch nicht in Schleſien gefangen, zeigte derſelbe: Papilio Alveus, Geometra decolo- 1 | rata, sinuata, olivata, und als in Schleſien ſehr ſelten vorkommende Arten: Bombyx 7 Matronula, eine Reihe ſchoͤner Exemplare des Papilio Mnemosyne, Papilio L. al- bum, und viele andre vor. Herr Schilling theilte mit: Erfahrungen über den Er⸗ ſtarrungszuſtand der ſchaͤdlichen Raupen der Noctua Segetum als Beſtaͤtigung der Reau⸗ mur'ſchen Beobachtungen; und Beiträge zur Naturgeſchichte der Tinea Boletella, der 4 Geometra berberata, und des Sphinx bombyliformis. Der Berichterſtatter theilte h Guildings Beſchreibung einer neuen Sacktraͤgergattung mit, und zeigte den, noch wer nig bekannten Bombyx coecigena, eine merkwuͤrdige Varietaͤt des Papilio Polyxena und eine noch mehr ausgezeichnete, in den Gegend von Reichenbach gefangene, Aberration 7 des Papilio Cardui vor. In das Gebiet der Arachniden gehoͤrt eine Mittheilung des Hrn. Schilling über ein Exemplar des Acarus reducius Linn., welches im hieſigen Krankenhospital zu Allerheiligen einer Frau aus einem Abſceß herausgeſchnitten worden war. Allgemeineren Inhalts waren folgende Mittheilungen: Ariſtoteles Anſichten über die Fortpflanzung und Verwandlung der Inſekten, mitgetheilt von Hr. Wimmer; Ue⸗ ber den Winterſchlaf der Inſekten nach Suckows Beobachtungen, mitgetheilt von Herrn Muͤcke; Ueber die neuſte Eintheilung der Inſekten von Latreille, in feinen natuͤrlichen Familien des Thierreichs, mitgetheilt von Hrn. Schilling; Ueber die neuften entomo⸗ logiſchen Arbeiten von Dalmann, mitgetheilt vom Berichterſtatter. Nachdem nun eine Ueberſicht deſſen gegeben worden iſt, was die wirklichen Mitglieder der Section in dieſem Jahre geleiſtet haben, erfordert es zunaͤchſt die Pflicht der Dankbarkeit, auch diefenigen ſehr intereſſanten Mittheilungen zu erwähnen, welche uns zwey Entomologen, die zuwei⸗ len unſre Zuſammenkuͤnfte durch ihre Gegenwart erfreuten, zu machen die Guͤte hatten. Herr Vice⸗Berghauptmann v. Charpentier zeigte der Section feine reiche Sammlung herrlicher Abbildungen von ſehr merkwürdigen, beſonders außer=europäifchen Inſekten, f welche er felbft nach der Natur mit bewundernswerthem Fleiß angefertigt hat, und theil- te viel Merkwuͤrdiges uͤber den Bau einzelner, ausgezeichneter Organe dieſer Inſekten mit. | Herrn Stannius, Stud. Med. hierſelbſt, vorzugsweiſe mit Bearbeitung der Zweiflüg: ler befchäftigt, theilte folgendes mit: Bemerkungen uͤber die Gattung Mycetophila im Allgemeinen, über die von demſelben beobachtete Begattung mehrerer Arten derfelben, über das Uebergehen der Mycetophila lateralis in Myc. fusca, ‚erläutert durch genaue Abbildungen; Naturgeſchichte der Limnobia xanthoptera und einer neuen Art derfel- ben Gattung; Abbildungen mehrerer neuen Arten der Gattung Mycetophila: Auch zeigte derſelbe den, in Schleſien noch nicht gefangenen, überhaupt ſehr ſeltnen Ceropla- tus tipuloides und einen flügelloſen Cynips, fo wie die Larve der Tipula oleracea vor. Die Bibliothek der Geſellſchaft verdankt Herrn Stannius zugleich ein angeneh⸗ mes Geſchenk: Lehmanns Entomologiſche Arbeiten. Es bleibt nun dem Be⸗ richterſtatter noch uͤbrig, von der Realiſirung eines ſchon lange gehegten Wunſches der Entomologiſchen Section zu reden; und zwar: von der zu unternehmenden Herausgabe eines Theiles ihrer Arbeiten. Da der einſtimmige Beſchluß der Mitglieder dahin ausge⸗ fallen war, daß die Herausgabe auf gemeinſchaftliche Koſten geſchehen follte, und die pecuniaͤren Huͤlfsmittel für jetzt nur die Druckkoſten für etwa 10 bis 12 Bogen ſicherten, fo wurden unter den vielen, faſt ſchon fertig ausgearbeiteten Abhandlungen einige herausge⸗ ſucht, die moͤglichſt viel Neues enthielten und unter fich einen ſolchen Grad von Mannig⸗ faltigkeit zeigten, daß faſt jeder Entomologe, fo einfeitig er fein Studium auch nur im⸗ mer treiben mag, doch etwas Intereſſantes für ſich darin finden wird. Die dazu nöthigen Abbildungen werden bey dem erſten Heft 16 Tafeln betragen, und find von den Mitglie⸗ dern der Sect. ſelbſt nach der Natur gezeichnet worden. Sie werden vom Hrn. Conducteur Schilling jun., dem Sohn unſers verehrten Mitgliedes, mit einer, nichts zu wuͤnſchen uͤbrig laſſenden, Genauigkeit, durch den Stich getreu wiedergegeben, und die meiſten find, um alle Fehler moͤglichſt zu vermeiden, nach dem, von Hr. Prof. Schilling er: fundenen und ausgefuͤhrten optiſchen Inſtrument, (Micrograph genannt,) angefertigt. Folgende 12 Abhandlungen enthält der erſte Band: Iſtens: Eine Beſchreibung der, in Europa einheimiſchen, gehoͤrnten und geſpornten Ichneumoniden, zu 5 Gattungen ge⸗ gehoͤrig, 10 neue Arten enthaltend, von dem Bericht⸗Erſtatter. Von den 14 beſchriebe⸗ den Arten ſind 11 in Schleſien einheimiſch. Eine beigefuͤgte Tafel enthaͤlt Darſtellungen der, beſonders merkwürdigen, Theile dieſer Inſekten. tens: Eine Unterſuchung uͤber den Cynips psenes der Autoren und Beſchreibung einer neuen Hymenoptern-Gattung Blastophaga, fo wie der, bis jetzt, einzigen Art derſelben, Bl. grossorum genannt; von dem Berichterſtatter. Z3tens: die in Schleſien bis jetzt gefundenen Inseota hemip- tera heteroptera, nach einer neuen, zum Theil auf den Aderverlauf und die Bildung des Abdomen gegründeten, Methode ſyſtematiſch dargeſtellt und genau beſchrieben von Hrn. Prof. Schilling. In dieſer Abhandlung werden die zu den beiden Familien Coreiden ud Lygaeiden gehörigen Arten (69 an der Zahl, worunter 21 neue) *) genau beſchrie⸗ ben und zugleich 6 neue Gattungen aufgeſtellt. Faſt alle neue Arten ſind in ſchwarzen ausgefuͤhrten Abbildungen, die ſchon bekannten in genauen Umriſſen dargeſtellt, ſo daß die Beſtimmung der Arten dadurch moͤglichſt erleichtert wird. Acht Tafeln gehören. zu dieſer Abhandlung, welche in den, in der Folge herauszugebenden Heften, weiter fortge- — 5 — e 2 a : \ . \ 9 Fabrizius beſchreibt in fiinem Systema Ryngotorum 4, unter die, hier ab ehandelten Gattungen ge⸗ 2 8 8 11 : l 5 hörige, in ganz Europa einheiwiſche Aten. Fallen führt in feiner Monographia Cimicum Sue- ciae 31 in Schweden einheimiſche auf. 5 / 7 * Be ſetzt werden wird. Atens: Beſchreibung eines merkwürdigen, zu der Familie: Carabici gehörigen, am Glaͤtzer Schneeberge gefundenen, Kaͤfers, welcher eine neue Gattung: Ho- loenemis bildet; und auch als Art noch unbefchrieben iſt. Nebſt einer genauen vergroͤ⸗ ßerten Abbildung deſſelben. Von Hrn. Prof. Schilling. Stens: Beſchreibung der fruͤhern Lebenszuſtaͤnde des Vappo (Pachygaster Meig.) ater, nebſt Abbildung der Lar⸗ ve deſſelben. Von Ebendemſelben. Gtens: Beſchreibung eines, zu den Milben gehörigen, paraſitiſch auf Xylocopa violacea lebenden, Inſekts, einer neuen Art der Gattung: Gamasus Latr. nebſt Abbildung. Von Ebendemſelben. 7tens: Beſchreibung der frür hern Lebensgeſchichte der Mordella pumila. (Gyllenhal. ) Nebſt Abbildung der Larve. Von Ebendemſelben. 8tens: Beſchreibung der, in Schleſien einheimiſchen Arten der Dipteren⸗ Gattung: Limnobia, von Hrn. Lehrer Schummel. In dieſer Abhandlung werden 61 Schlefifche Arten beſchrieben, und wenn man noch die hinzurechnet, welche der Hr. Verfaſſer, weil er ſie nicht nach beiden Geſchlechtern kannte, oder aus andern Gruͤn⸗ den vorläufig nur als Abarten anführt, grade foviel, wie Meigen in feinem claſſiſchen Werke als in ganz Europa einheimiſch beſchreibt. Beigefuͤgt find 5 Kupfertafeln, wovon die 4 erſtern alle bemerkten weſentlichen Verſchiedenheiten des Aderverlaufs, die letzte 2 Arten der Gattung ausgefuͤhrt und außerdem mehrere merkwuͤrdige beſondere Theile ein⸗ zelner Arten im Umriſſe darſtellt. tens: Beſchreibung der fruͤhern Lebensgeſ chichte der Limnobia xantoptera (Meigen). Nebſt Abbildung der Larve und Puppe, von Hrn. Stud. Med. Stannius. 10tens: Naturgeſchichte des Papilio (Apatura) llia, beſchrieben von Herrn Schulcollegen Klopſch. 11tens: Beſchreibung einer merkwuͤrdi⸗ gen Varietät des Papilio (Lycaena) Adonis. Wahrſcheinlich ein Baſtard. Nebſt Abbildung. Von Ebendemſelben. 12tens: Beſchreibung eines, vielleicht durch Begat⸗ tung zweier verſchiedenen Arten, entftandenen Tagfalters. Nebſt Abbildung. Von Hrn. Lehrer Schummel. Ein alphabetiſches ſynonymiſches Regiſter beſchließt das Ganze. Der Preis des Werkes, welches auf Koſten der Section gedruckt worden iſt, wird naͤchſtens bekannt gemacht werden, und nicht viel 1 Thaler Cour. uͤberſteigen. Wir wuͤnſchen, daß beſonders die Entomologen unſerer Provinz unſre Arbeit freundlich aufnehmen moͤchten, und ein zahlreicher Abſatz uns ferner erlauben moͤge, fortfahren zu koͤnnen in der genauen Bearbeitung der nicht unbedeutenden Fuͤlle der vaterlaͤndiſchen Inſekten, um fo das Ento⸗ mologiſche Studium, beſonders im Vaterlande, zu bende und die Wiſſerſhef mit neuen Entdeckungen zu bereichern. © Breslau den 20ſten December 8 85 85 2 1828, Ba = 5 = Se 85 C. Gravenhorſt. 5 3.3. Secretair der Section. un 6 * g 5 — 9 — Jahresbericht der medieiniſchen Section für 1828. „ Spätigfei hatte 5 gewohnten Fortgang; si: Mm Einer ee wurde dieſelbe jedoch bedeutend geſteigert, indem durch die Herausgabe von Abhandlungen, woruͤber wir ſpeter das Naͤhere mittheilen werden, nicht nur eine fruͤher noch nicht dageweſene Wirk⸗ ſamkeit nach Außen ſich entwickelte, fondern auch unter den Mitgliedern felbft höhere Reg: ſamkeit entſtand. Wir haben in dieſem Jahre keinen Verluſt von Mitgliedern zu bekla⸗ genz hingegen hat ſich die Geſellſchaft durch den Zutritt der Herrn Doctoren Sachs und Hayn als einheimiſche wirkliche, der Herrn Doctoren Heidler und Scheu zu Mar rienbad als correſpondirende Mitglieder, und des um die geſchichtliche Darſtellung des ſchleſiſchen Medicinalweſeus e ben a uſſitenzratß Dr. Vater als ae 5 mitglied, ‚vergrößert. Die Gegenftände unferer Verhandlungen 900 Beh bündeln medieiniſchen Discipli⸗ nen zu behandeln, wuͤrde dieſelben zu ſehr vereinzeln; wir bleiben daher auch diesmal bei der fruͤhern Darſtellungsweiſe, indem wir das e der Eye; Verſamm⸗ lungstage mittheilen. Am aten Januar trug der Seceretair auf bie Herausgabe ener Reihe von wiſſenſchaft⸗ lichen Abhandlungen an. Zur Begründung dieſes Vorſchlags wurde ein Abriß der hoͤchſt merkwürdigen mediciniſchen Litterargeſchichte von Schleſien mitgetheilt, und auf das glaͤn⸗ zende Beiſpiel der historia morb. Vratisl. und auf die Breslauer Sammlungen verwie⸗ ſen. Wenn zu dieſen Werken die deutſ che Akademie der Naturforſ cher Anlaß und Anhalts⸗ punct gewährt hatte, ſo mußten zu neuen Werken die in unſerer Mitte bluͤhende Univerſi⸗ tät, die lebendige Thaͤtigkeit der ſchleſiſchen Geſellſchaft für vaterlaͤndiſche Cultur, und beſonders unſere Section, als hinlängliche Veranlaſſung erſcheinen. — . Der Vorſchlag — 80 — — wurde im Allgemeinen beifallig Wache her ſodann die einzelnen Vorſchläge zur Ausführung und Berathung genommen wurden. Die vorzuͤglichſten derſelben find in die Vorrede des bereits erſchienenen erſten Bandes aufgenommen, weswegen wir dieſel- ben zur Erſparung des Raums nicht erwähnen. Tuͤchtigkeit und Eigenthuͤmlichkeit der zu liefernden Abhandlungen, unbeſtimmte Zeit zur Herausgabe der einzelnen Baͤnde, Richtung auf die eigentlich praktiſche Heilkunde, Beſorgung der Redaction durch eine Commiſſion und Verlag durch einen Buchhaͤndler ſind die einzelnen Punkte, die wir hier noch herauszuheben fuͤr noͤthig finden. N | Herr Dr. Göppert las über die Einwirkung von Moſchus und Opium auf die Pflanzen. Sie werden in dieſelben aufgenommen, ohne gleich den aͤtheriſchen Oelen nad): theilig zu wirken. Es ergiebt ſich hieraus, daß wir den Moſchus auch von ſeiner arzneili⸗ g chen Seite aus nicht als aͤtheriſches Oel betrachten duͤrfen. Es wurden die mit diefen, Stoffen behandelten Pflanzen und zugleich ſolche, die zum Gegenverſuch durch atheriſches Oel ertoͤdtet waren, vorgezeigt. Hr. Prof. Henſchel berichtete, daß Moſchus ein ſehr 0 gutes Beſtaͤubungsmittel des weiblichen Theiles der Pflanzen abgebe. 1 Am 12ten Jan. wurden in einer außerordentlichen Verſammlung die Vorſchlaͤge we⸗ 4 gen der Herausgabe unſerer, mit dem Namen „neue Breslauer Sammlungen“ belegten j Abhandlungen, nochmals vorgetragen, und in einigen Beziehungen verändert, Man ſchritt zuletzt zur Wahl der Redactions-Commiſſion, welche jedoch durch die Ablehnung einiger Mitglieder nicht in Wirkſamkeit trat, und ai eine in einer Age Sitzung = ſchehene Wahl, ergaͤnzt werden mußte. f i Am Aten Februar trug der Secretair die Versuche mit pitzen His Lol. temul. vor, welche Hr. Dr. Hertwig in Berlin gemacht und mitgetheilt hat, und die ſich unter No. 15. des erften Bandes unſerer Sammlungen abgedruckt finden. Man kam allgemein uͤber⸗ ein, daß die Lehre von der Giftigkeit der Pilze noch fehr im Unklaren ſei, da manche aner- kannt giftige zuweilen ohne Schaden e werden, 55 3 hingegen wee len ſehr nachtheilig wirken. f Herr Hofrath Dr.Zem plin cheilke Bemerkungen aus ſeiner Brunnenreiſe mit, 18 denen ſich ergab, daß viele der geruͤhmteſten auslaͤndiſchen Heilquellen nicht minder, s die einheimiſchen, an mancherlei Gebrechen der aͤußern Einrichtung leiden, und daß 100 bei ihnen nicht ſelten unguͤnſtige Erfolge vorkommen. Auch ſinden ſich die verderblichen Hazardſpiele, die bei uns höͤchſtens geheim betrieben werden, an mehrern ausländiſcen Quellen in großem Flor. Die in dem nicht vollendeten Vortrage erwähnten 8 wa⸗ . ren: Nenndorf, Eilſen, Pyrmont und Maienberg. PR Er Am ten Maͤrz theilte der Secretair mehrere Bemerkungen uͤber einzelne Artikel des 91 Bandes des in Verlin erſcheinenden med. Woͤrterbuchs mit. Hr. Dr. Grstzner 5 verlas einen Aufſatz des a Medicinalvath, a Aber den Milzbrand, deſſen we en en. 3 . Höfer Inhalt in No. 14. des erſten Bandes unſerer Sammlungen abgedruckt iſt. Herr Prof. Dr. Seerig erklaͤrte ſich gegen eine ſtreng antiphlogiſtiſche Behandlung der aus ſpecifiſchen Giften entſtehenden und zum Brande geneigten Entzuͤndungen. Derſelbe zeigte ſodann den für die med. chir. Lehranſtalt in Breslau daſelbſt angefertigten Apparat zur Zerreibung des Blaſenſteins nach Civiale, und theilte Bemerkungen über einzelne Theile dieſes Apparats mit, welche noch manchen Veraͤnderungen unterliegen duͤrften, und deſſen Anwendung uͤbrigens nicht den Steinſchnitt völlig zu verdrängen vermag. Am 28ſten März zeigte Hr. Prof. Dr. Barkow folgende Präparate vor, und be⸗ | gleitete fie mit erklaͤrenden Bemerkungen: 1) eine ſehr vergroͤßerte Leber, deren innere Subſtanz ganz dem Markſchwamm glich. Sie war einer 88jahrigen Frau angehoͤrig, und iſt, da ſich keine Spuren kuͤrzlich erfolgter Vorgänge vorfanden, wahrſcheinlich viele Jahre lang ſchon in verderbtem Zuſtande gewefen. — 2) Ein aneurysmatiſch ausge⸗ dehntes Herz mit zwei Aneurysmen der abſteigenden Aorta; die Krankyheitsgeſ, chichte war, wie im vorigen Falle, unbekannt. 3) Eine kranke Harnblaſe mit einem darin enthaltenen großen Blaſenſtein und vereiterten Nieren von einem in der chirurg. Klinik verſtorbenen Knaben. 4) Eine Schweinsmißgeburt, wo die Oberkieferbeine ganz getrennt waren, und der Unterkiefer gleichſam dazwiſchen trat. 5) Den Kopf eines neugebornen Kindes mit verkuͤmmerten Augen. 6) Eine vollſtaͤndige Doppelmißgeburt von einem bez 3 bei⸗ ö 1 Herzen lagen in Einem Herzbeutel. — Herr Oberwundarzt Alter ſtellte ein Frauenzimmer 5 welches in 1 Folge ad ungluͤcklichen Aderlaſſes ein Aneurysm am linken Arme hat. Das Schwirren und alle an⸗ dere Zeichen, welche die genaue Unterſuchung bot, hinterließen keinen Zweifel, daß ein unmittelbarer Uebergang arteriellen Blutes in das venoͤſe und umgekehrt Statt finde. | Herr Hofrath Dr. Zemplin theilte ein Schreiben aus Calcutta mit, wonach der dahin geſendete Salzbrunn in voller Staͤrke und unverſehrt angelangt war. Auf einen be⸗ deutenden Abſatz iſt jedoch nicht zu rechnen, da überhaupt in Oſtindien wenig Gebrauch von Mineralbrunnen gemacht wird, indem der ſchnelle Verlauf der Krankheiten dieſe Art von Heilmitteln nicht gut anwendbar macht. | Herr Dr. Froͤlich las über den Milzbrand. Leiden der Reproduction ſeien in | Thierwelt uͤberwiegend. Der Milzbrand wurde als im Pfortaderſyſteme begruͤndet, und als Veraͤnderung des venſen er bezeichnet, und zugleich die ee Wfachen auf⸗ gau | | Am 2ten Mai las Hr. D. & öppert uͤber die Töͤdtung der 3 durch Name 5 Wülcher hierin den ätherifchen Oelen ganz gleich kommt. Sodann ſprach derfelbe über die vegetabiliſche Blauſaͤure. Der letztere Vortrag ait unter No. 16. des erſten Bandes un⸗ r den e He | u | # | a „ a Herr Dr. Frölich las die Fortſetzung der Abhandlung über den Milzbrand, worin er denſelben als Anthrax und als anſteckend ſchilderte. + Beh SE Am 6ten Juni las Herr Geheimerath Dr. Wendt über Variola und Varioliden, und ſuchte dieſelben als weſentlich verſchiedene Krankheitsformen zu erweiſen. Die Ab⸗ handlung iſt in dem diesjährigen Programme der mediciniſch⸗chirurg. Lehranſtalt hieſelbſt abgedruckt. a Herr Hofrath Dr. Ebers ſprach über denſelben Gegenſtand, indem er die weſent⸗ lichſten Grundſaͤtze der Abhandlung darlegte, welche nachher unter No. 8. des erſten Ban⸗ des der neuen Breslauer Sammlungen abgedruckt worden. | Derſelbe las über die damals herrſchende Krankheits⸗Conſtitution. Die Wechfelfieber waren ſehr häufig, oft machten fie Ruͤckfaͤlle. Nicht ſelten waren fie entzuͤndlicher Natur oder mit eigentlichen Entzuͤndungen verbunden. Der rheumatiſch⸗gaſtriſche Character war uͤbrigens vorherrſchend. Oft war eine Nachcur nothwendig. Die Behandlung der Wechſelfieber konnte oft nicht einfach ſein. Zuerſt wurde meiſtes ein Brechmittel, dann Salmiak und erſt ſpaͤter Chinin gegeben. Vor der Darreichung des letztern ſchienen meh⸗ rere Anfälle eintreten zu muͤſſen. Das ſalzſaure Chinin wurde weniger nuͤtzlich befunden, als das ſchwefelſaure. Das Ficinus'ſche reſinoͤſe Extract bewies ſich zwar nuͤtzlich, jedoch minder als das Chinin. Dieſelben Mittel wurden auch bei den larvirten Formen ange⸗ wendet, die vorzuͤglich als Kopfſchmerz vorkamen. — Die zahlreichen Mitglieder der Verſammlung lieferten viele Beweiſe aus ihrer Erfahrung uͤber denſelben Gegenſtand. Am Aten Juli wurde nur muͤndlich verhandelt, obgleich mehrere Abhandlungen vor⸗ raͤthig waren. Auch wurde die oben beſprochene zweite Wahl der Redactions⸗Commiſſion a vorgenommen. Am Iften Aug. las Hr. Prof. Dr Henſche leine Abhandlung über die Hundswuth, welche unter No. 11. des erſten Bandes der neuen Bresl. Sammlungen abgedruckt iſt. — Die lebhafte wiſſenſchaftliche Unterhaltung hinderte den Vortrag der anderweitig bereit liegenden Abhandlungen, ein Umſtand, dem der Secretair nie entgegentritt, indem fuͤr den Zweck der Geſellſchaft die muͤndliche Eroͤrterung oft viel weſentlicher iſt, als der Vor⸗ trag. Indeſſen iſt das Abhalten beſtimmter Vorträge ebenfalls ſehr förderlich, nicht nur wegen der darin mitgetheilten Gegenſtände, ſondern auch, weil daran ſich am beften wiſ⸗ ſenſchaftliche Unterhaltungen knüpfen laſſen. Am Sten Sept. theilte Hr. Dr. Krauß die Beſchlüſſ e der in Marienbad in der dies⸗ e EEE jährigen Brunnenzeit verfammelt geweſenen Aerzte mit. Daß die jedesmaligen aͤrztlichen Gaͤſte einer Mineralquelle einen Verein bilden ſollen, ſchien in wiſſenſchaftlicher und colle⸗ 1 gialiſcher Beziehung fehr zutraͤglich; auch die Bildung einer eignen Zeitſchrift zur Nieder⸗ legung aller Mittheilungen, welche die Brunnen⸗Curen betreffen, ſchien fehr paſſend; je⸗ z doch dürften hier für die Ausführung vielfache Schwierigkeiten eintreten. Der Verein in BERN 9 ; Marienbad hatte bef Stoffen, dieſen Gegen ſtand in der Verfü ammlung deutſcher Naturfor⸗ 9 ſcher und Aerzte in Berlin in Vortrag zu bringen. Dies geſchah in der medic, Section dieſer Verſammlung durch den Schreiber dieſer Zeilen, auf Antrag des Hrn. General-Arzt | De Krantz; jedoch wurde auch dort kein che in shu auf die Herausgabe der gedachten Zeitſchrift gefaßt. N 1 d Herr Prof. Dr. Seerig ſprach uͤber folgende Gesine Ein unglücklich abge⸗ laufener Fall von Arterien⸗Verletzung am Unterarm gab Veranlaſſung zur Discuſſion uͤber die paſſendſte Behandlung in dieſen Fällen. Der Vortragende ſtimmte für zeitige Ampu⸗ tation, beſonders wenn auch die Nerven bedeutend verletzt ſind. — Derſelbe erzaͤhlte den ploͤtzlichen Todesfall einer Frau, bei welcher Zerreißung einer Fallopiſchen ches 5 en einer mola vorgefunden wurde, Am 17ten October berichtete der Secretair über die e mediciniſchen Vor⸗ N dae der in Berlin abgehaltenen Verſammlung. Auch erwaͤhnte er, daß auf ſeinen An⸗ trag der frühere Vorſchlag Hufelands, ſich nur der alten pharmaceutiſchen 5 zu ; N von faſt allen daſelbſt gegenwaͤrtigen Aerzten angenommen wurde. ö Herr Dr. Figulus las eine Fortſetzung der in den fruͤhern Jahresberichten ſchon er⸗ wähnten Skizzen. Er ſtellte die Lungenſucht als Gegenſatz der Waſſerſucht dar. Wenn das Athmen uͤberhaupt ein Verzehren und Verbrennen ſei, ſo ſei eben die Lungenſucht ein geſteigertes Verbrennen, waͤhrend in der Waſſerſucht vermindertes Verbrennen und geſtei⸗ gerte Waſſerbildung vorkomme. Wenn ſich beide vereint zeigen, ſo erſcheint die eine Form im Gegenſatze der andern als Heilbeſtreben der Natur zur Erhaltung des Lebens. Plantago major und lanceolata hatte der Verf. in N einer Emulſion aus dem Saa⸗ men oft wohlthaͤtig gefunden. dee Hofrath Dr. Ebers zeigte ein 6 Zoll langes u derbes, feiner thierähnli⸗ ches Concrement vor, welches einem alten Manne im Sterben aus dem Munde ede 15 worden. Es wurde als Faſerſtoff erkannt. Indem das Gefpräch ſich auf den Volvuluswendete, wurden viele merkwürdige Faäl⸗ 5 le mitgetheilt. Herr Dr. Krocker hatte ein verhaͤrtetes Darmſtuͤck als Urſache des ver⸗ ſtopften Durchgangs gefunden. Herr Prof. Dr. Seerig hatte einen gluͤcklichen Ausgang erlebt, indem ein Stuͤck Darm abging. Herr Prof. Dr. Barkow hatte ein an dieſem Uebel geſtorbenes Kind geoͤffnet, wo wirkliche Verſchließung durch Verſchiebung vorge⸗ 5 funden wurde. Hr. Hofrath Dr. Ebers theilte den Fall einer Frau mit, welche ſehr viel Kreide aß, und an hartnaͤckiger Verſtopfung litt, wobei Herr Oberwundarzt Alter im einem halben Pfunde Kreide, worauf ned) mehr von dieſem Stoffe abging. 5 Am 7ten Nov. ſprach Hr. Dr. Goͤppert uber die Anwendung von Woͤhlers Gr. 1 fahrungen, d den aa von Säuren und Salzen in den Harn Deren auf die Be⸗ i a 11 After einen harten Koͤrper fuͤhlte. Derſelbe wurde ausgezogen, und beſtand aus mehr als 12 — 84 — handlung der Nieren und Blaſenſteine. Auch glaubte er, daß die früherhin haͤufige An⸗ wendung von Trauben- und Erdbeer⸗Curen ſich vielleicht ebenfalls durch j jene Erfahrungen deuten laſſen dürfte, Herr Hofrath D. Ebers las uͤber den Ileus und die Anwendung des lebendigen 3 Queckſilbers i in demſelben. Ein neuer Fall dieſer Krankheit, bei welcher der Verf. ſchon fruͤherhin in zwei Faͤllen das ſogenannte lebendige Queckſilber mit Nutzen angewendet hatte, veranlaßte wiederum den Gebrauch deſſelben, nachdem viele andere Mittel die Huͤl⸗ fe verſagt hatten. Die Heilung gelang vollkommen. Es waren uͤber Zvi Queckſilber angewendet worden, welches in verfchiedenen Zeiträumen abging. Der Verf. zeigte hierauf | aus zahlreichen eignen und fremden Beiſpielen, daß verſchluckte feſte Koͤrper keinesweges immer eine Hemmung im Darmkanale erzeugen, daß die hartnaͤckigſte Stnhlverſtopfung und ſelbſt atresja ani nicht immer Ileus zur Folge habe, daß hingegen unverdauliche Nah⸗ rungsmittel am haͤufigſten dazu Verankeſſung geben, daß dabei keinesweges eine völlige Verſchließung des Durchgangs erfolgen muͤſſe, daß hingegen Krampf, oft auch Entzuͤn⸗ dung die periſtaltiſche Bewegung an einem oder mehrern Punkten aufhebe, und eben da⸗ durch antiperiſtaltiſche Bewegung veranlaſſe. Die Alten haben die Krankheit ihren aͤu⸗ ßern Erſcheinungen nach ſehr treu gefchildert. Der Verf. entwickelte ein eignes Bild derſelben. f Orfila's Giftverſuche wurden in mehrern Beziehungen als unzuverlaͤßig 1594 Hr. Medicinalrath Dr. Kruttge tadelte die ſelbſt bei toxikologiſchen Schriftftellern vor⸗ kommende Vernachlaͤßigung der Seife gegen Arfı ee worüber er ſehr Kalt ‚ ge Erfahrungen gemacht habe. Am Sten Dec. las Herr Hofrath Dr. Ebers die Fortſetzung obiger Abhandlung. 4 Blutentziehungen feien beim Ileus ſchon ob metum inflammationis nöthig, draſtiſche Abfuͤhrungen hingegen ſchaͤdlich und nur milde, mit großer Vorſicht angewendet, nuͤtzlich. r Narkotiſche Klyſtiere, jedoch nicht von Taback, ſo wie auch der innere Gebrauch des g Opiums wurden belobt. Das laufende Queckſilber wirke weder rein mechaniſch durch⸗ dringend, noch als Oxydul. Es hebe durch ſeine mechaniſche Wirkung die Convulſibilitaͤt der Daͤrme und eben dadurch die antiperiſtaltiſche Bewegung, worauf dann die normale Thaͤtigkeit eintrete. Nur große Gaben, zu 1 halb Pfund, werden nuͤtzlich. Der Stoff geht ſchnell oder langſam ab, ohne Schaden zu hinterlaſſen. Die Anwendung deſſelben 1 mache andere Maaßregeln nicht unnöthig. Die Anzeige zum Gebrauch iſt am größten beim ileus stercoraeeus. — Hr. Dr. Kroker theilte mehrere Fälle von Ileus mit, und empfahl die Duſch⸗Klyſtiere; jedoch dürfte der Widerſtand der Klappen denſelben oft unüberwindlich ſein, wie ſich die Herrn Profefforen Purkinje und i durch 1 Verſuche an todten Thieren und Menfchen überzeugt hatten. Der Serrtair ſprach über falſche Anwendung von medicin. Kunſtausdruͤcken, theils nach Kuͤhns Programmen: de inepta cognitionis graeei sermonis simulatione, u Be theils nach eigenen Unterſuchungen. Die unpaſſende Einmiſchung lateiniſcher und griechi⸗ ſcher Ausdrücke in deutſche Abhandlungen, die Zuſammenſetzung von Worten aus Latei⸗ niſch und Griechiſch, die Bildung von Worten, die theils grammatiſch unrichtig ſind, 1 theils nicht bezeichnen, was man damit bezeichnen will, endlich auch die falſche Schreib⸗ weiſe vieler Worte, kamen hierbei zur Sprache. | Wir gehen jetzt zur Gefchichte des erſten Bandes der neuen Breslauer Sammlungen. Nachdem die Herausgabe derſelben befchloffen war, erließ der Secretair ein Umlaufs⸗ ſchreiben, auf welchem die Anmeldungen zu den Abhandlungen erfolgten, die nachher ge⸗ druckt wurden. Der 1fte Juli wurde als Einlieferungszeit beſtimmt, welche jedoch von den meiſten Mitarbeitern etwas uͤberſchritten wurde, ſo daß erſt im Auguſt an die eigent⸗ liche Redaction geſchritten werden konnte. Auch war der Seer. mit mehrern auswaͤrtigen Mitgliedern in dieſer Beziehung in Briefwechſel getreten; es wurde durch eine gedruckte Bekanntmachung des Plans fuͤr die weitere Verbreitung deſſelben geſorgt. Die Redactios⸗Commiſſion, deren Mitglieder der allgemeine Bericht nennt, ver⸗ theilte die Arbeiten in der Art, daß jede Abhandlung, auch die von den Mitgliedern der Commiſſion ſelbſt gelieferten, einem oder mehrern Gliedern derſelben zur Durchſicht uͤber⸗ geben wurden; der Secr. übernahm zum Behufe der Erlangung einer nicht allzuverſchie⸗ denen Form eine Durchſicht aller Manuſeripte. Gemeinſam wurde ſodann uͤber die Auf⸗ nahme und etwa den Herrn Verfaſſern vorzuſchlagende Abaͤnderungen berathen. In Hinſicht der Anordnung konnte kein genuͤgendes inneres Princip aufgeſtellt werden. Die Correctur der Druckbogen uͤbernahm der Secretair und in deſſen mehrwoͤchentlicher Abwe⸗ ſenheit Hr. Hofr. Dr. Ebers. Der Druck geſchah in Oels und gab eben dadurch Ver⸗ anlaſſung, daß manche Druckfehler ſtehen blieben, welche von den Correctoren keineswe⸗ ges uͤberſehen worden. Dennnoch hoffen wir, daß die Form genügen werde, da fie ſich vor vielen andern Schriften vortheilhaft auszeichnet, und daß der, wir duͤrfen das eigne Lob hier nicht ſcheuen, ausgezeichnete Inhalt hinlaͤnglich entſchaͤdigen werde. Der erſte Band wurde am Schluß des Novembers fertig, worauf von dem Herrn Verleger die beſprochenen Honorare ausgezahlt wurden. Dem Werke wurde außer einer vom Secr. verfaßten Vorrede, ein Regiſter der gegenwaͤrtigen ärztlichen Mitglieder der Geſellſchaft angehängt, damit die Namen derer auch für die Nachwelt aufbewahrt werden, welche bei dem eee Fee ge ee der enen an mae a Be haben. W | 8 5 er 2 Lichten ſtä dt. 9 * R e 55 ge: des ' 5 - Rektor und Profeffor Reiche, gehalten am 17, December 1828. Euſchuldigen Sie, ocz ehen Anweſende, wenn ich heute t einer gebiſen Be⸗ fangenheit und Schüchternheit vor Ihnen auftrete, weil ich die gerechte Beſorgniß hege, daß mein Vortrag tief unter Ihren Erwartungen bleiben duͤrfte, und weil die Stimmung, in der ich ihn gedacht habe und denſelben jetzt ſpreche, keine der Feyer des heutigen Tages, der ein froͤhlicher Feſttag ſeyn ſoll, angemeſſene iſt; denn ſie iſt die Stimmung der Weh⸗ muth und der Trauer. Wie kann ſie auch eine andere ſeyn, da der Tod ſo große Luͤcken in dieſem Kreiſe geriſſen hat, und ich mich vergebens nach ſo manchem trefflichen Manne umſehe, der mir nicht allein durch die rege Theilnahme, welche er an der Geſtaltung und Befeſtigung dieſes Vereines bewies, befreundet wurde, ſondern deſſen ganzes Gemuͤth dem meinigen begegnete, und zwiſchen dem und mir Gleichheit der Grundſaͤtze und Geſinnung das feſteſte Band der Liebe und des Vertrauens knuͤpfte. Auch dürften ähnliche Anklaͤnge der Trauer in manchen von den gegenwärtigen altern Mitgliedern unſerer Verbindung ent- ſtehen, wenn ich Namen ausſpreche wie die des genialiſchen, in ſeinem Fache ſo ausge⸗ zeichneten, in der Bluͤthe ſeiner Jahre einer unendlich viel verſpr echenden Thaͤtigkeit ent- riſſenen Boͤniſch, des ſo eigenthuͤmlich geſtalteten, aber in jeder Geſtalt liebenswuͤrdi⸗ gen Lei fing, des bis in fein Greiſes⸗ Alter jugendliche Friſche und Regſamkeit bewah⸗ renden, in der Kunde der Provinz ſo einzigen, Zimmermann, des ſeinem hochverehr⸗ a ten Vorbilde Linns in milder Geſinnung und Liebe zur Natur fo ähnlichen Heide, des um die Einfuͤhrung des Schutzmittels gegen eine graͤßliche Jugendpeſt hochverdienten Frieſe, des durch ſeine Beſcheidenheit, Zuvorkommenheit und Freundlichkeit unver Eu ü lich anziehenden Fuhrmann, vieler Anderer nicht zu gedenken, a deren Graben wir wohl mit Recht eine Thraͤne fallen laſſen. h 85 5 Ber? ** N * 7 6 0 N 755 Nun iſt es zwar aufrichtend, daß alle dieſe Verluſte haben verſchmerzt werden können, b indem wuͤrdige Männer durch würdige nur abgelöfet worden find und die Geſellſchaft eine ſo große Menge von Mitgliedern gewonnen hat, welche ſich durch ihr Wiſſen und Können, durch ihre Verdienſte und ihren Ruf, durch die Thaͤtigkeit und Liebe, mit denen ſie die Zwecke des Vereines foͤrdern und durch anderes Herrliche ſich auszeichnen; es iſt erfreulich, den Mann in der ganzen Fuͤlle ſeiner Kraft unter uns zu ſehen, welcher das Ganze unter Aufopferungen, welche wenige zu leiſten im Stande ſeyn, und unter Andeutungen, welche noch wenigere unberuͤckſichtiget zu laſſen den Muth gehabt haben möchten, ins Daſeyn gerufen und die ſchaͤtzbaren Anfaͤnge unſerer Sammlungen aus den Stuͤrmen der Belagerung gerettet hat; man wird angenehm uͤberraſcht, einen andern mit einem Uebermaße von Arbeiten eines uͤberaus ausgedehnten Wirkungskreiſes die gegenwärtige Geſchaͤftsfuͤhrung der Geſellſchaft auf eine fo wunderſame Art vereinigen zu ſehen, daß es ſcheint, als ob er nur ihr feine Thaͤtigkeit zuwende, und, was man in einer ſehr truͤben Zeit kaum zu hoffen wagen konnte, iſt geſchehen: der feinem Erloͤſchen durch gewaltſame Erſchuͤtterungen nahe gebrachte Koͤr⸗ per iſt wieder zu ſeinem vollen friſchen Leben erweckt worden. Allein eben dieſe truͤbe Zeit iſt zwar uͤberſtanden worden, kann aber von denen, welche mit ihr zu kaͤmpfen hatten, nicht fo leicht vergeffen werden; die acti labores find nicht immer jucundi, das Me- minisse juuabit bewahrheitet ſich nicht in allen Faͤllen; vielleicht iſt es eine menſchliche Unart, dem Schmerz eine nachhaltigere Wirkung zu geſtatten, als der Freude, ſie iſt aber dem Menſchen einmahl eigenthuͤmlich und uͤberſtandene Muͤhſeligkeiten ſind alten Wunden gleich, welche periodiſch wieder zu ſchmerzen anfangen. Ueberdem ſcheinen ſich am Hori⸗ zonte Wolken aufzuziehen, die vielleicht ein Ungewitter bringen koͤnnen! Oder werden fie fich vielleicht zerſtreuen laſſen und wird dann wohl gar ein deſto ſchoͤnerer, froͤhlicherer Tag uns erfreuen? O, daß wir das hoffen koͤnnten und daß dieſe Hoffnung ſich beftäti- gen mochte! 7 Erlauben Sie, hochverehrte Anweſende, daß ich mich mit recht unumwundener Frey⸗ E muͤthigkeit ausſpreche. Die Verfaſſung unſerer Verbindung ſcheint ſich allerdings durch die Zeit als eine gute bewaͤhrt zu haben; ſie war, darf man dreiſt behaupten, die einzige, durch welche das einmahl Geſchaffene erhalten und gerettet werden, welche dem, was auf⸗ geloͤſt zu werden ſchien, den Grund und Boden ſichern konnte, und darauf kam doch Alles an. Die Principien, von denen fie ausging, verdienen vielleicht jeden andern Vorwurf, nur nicht den der Unlauterkeit oder der Kleingeiſterey und einer beſchraͤnkten Anſicht; durch das Ganze weht der Geiſt eines freyen, unſelbſtſuͤchtigen Sinnes, einer wahrhaftigen Li⸗ beralitaͤt, wenn es erlaubt iſt, dieſes Wort in den Mund zu nehmen. Alle, welche ſich faͤhig und geneigt fühlten, etwas für das Vaterland, mochte es das durch die Geburt oder durch gegenſeitige Liebe und Verdienſt geworden ſeyn, zu leiſten durch irgend eine Wiſſen⸗ ſchaft und Kunſt, oder durch ihre Großmuth, wurden eingeladen, ihr Scherflein auf deſſen Altar nieder zu legen; auch die ſollten herzlich willkommen geheißen werden, welche Be- kanntwerdung oder Unterſtuͤtzung ihres unverkennbaren Talents und Willens, des Vater⸗ landes Ehre oder Stübe zu werden, verlangten; man hoffte, jedem einzelnen Zweige einen froͤhlichern Wuchs, ein ſchoͤneres Gedeihen zu gewaͤhren, wenn man den ganzen Baum eines edlern, höhern Lebens pflegte, weil man der Ueberzeugung lebte, alles Größere und | Trefflichere, möge es ſich in der Welt des Idealen oder Realen zeigen, fen Sprößling der nehmlichen geiſtigen Wurzel. Auch ſammelten ſich der Eingeladenen viele aus allen Staͤn⸗ den um den Altar des Vaterlandes. So wurde denn die ſchwierige Aufgabe wirklich ge⸗ loͤſt; die Veraͤnderung ſchraͤnkte ſich faſt nur auf einen Namentauſch ein, und wie gut fuͤr Sicherheit des Grundes und Bodens des urſpruͤnglichen Inſtituts, der Geſellſchaft zur Beförderung, der Naturkunde und Induſtrie Schlefiens, geforgt war, ging daraus hervor, daß, fobald der unternehmende Stifter deffelben wieder die Hand aus Werk legte, diejenige Abtheilung des Vereins, welche den eigenthuͤmlichen Zweck eben deſſelben Inſtituts verfolgte, die zahlreichſte, die durch ihre Thaͤtigkeit und deren Er= - gebniß ausgezeichnetſte wurde, waͤhrend in drey andern Abtheilungen, der entomologiſchen, botaniſchen und mediciniſchen, einzelne Theile des Gebiets der frühern. Geſellſchaft mit um ſo groͤßerm Erfolge bearbeitet wurden, als die Theilung der Arbeit auch im Wiſſenſchaft⸗ lichen zu größerer Vollkommenheit führt. Duͤrfte man nicht auch der Geſellſchaft das Verdienſt zueignen, die Ausfuͤhrung der peeiswücbigen Idee eines techniſchen Vereins we⸗ nigſtens erleichtert zu haben, und wo iſt Denn die Bahn gebrochen worden, welche ein ſelbſt⸗ ſtaͤndiger Verein jetzt ausſchließungsweiſe zu verfolgen gedenkt, der vielleicht zum Heil we⸗ der für ihn noch für uns nicht ganz freundlich uns gegen über getreten iſt, deſſen Befreun⸗ dung aber um des allgemeinen Beſten willen gewuͤnſcht werden muß und vielleicht gar ge⸗ hofft werden darf? Das was hier überhaupt ausgeſprochen worden iſt, ſcheint eine Art von factiſcher Beſtaͤtigung zu erhalten durch wenige hingeworfene Worte einer fruͤhern Rede, welche von mehrern Mitgliedern der Geſellſchaft, inſonderheit dem gegenwaͤrtigen Herrn General der Cavallerie von Roͤder und dem Herrn Profeſſor Kahlert, freundlich aufgenommen, den Grund zu den Kunſt⸗Ausſtellungen legten, die ein fo wichtiges Ergebniß unſerer Ver⸗ bindung geworden find, und ich fürchte Feine Mißdeutung, wenn ich jene Worte anführe, In einem Vortrage, welcher am Stiftungsfeſte der Geſellſchaft im Jahr 1817 im Decem⸗ ber gehalten wurde, war von den Leiſtungen der Luͤbeckſchen Geſellſchaft zur Beförderung. ö gemeinnuͤtziger Thaͤtigkeit geſprochen worden und daran knuͤpfte ſich folgendes: „Ein ſolcher Verein, heißt es zuletzt in dem Luͤbecker Bericht, ſey jeder bedeutenden Stadt | zu wuͤnſchen, und wer follte dem nicht beiſtimmen? Aber, hochzuverehrende Anwe⸗ ſende, haben wir dazu nicht die nothwendige Grundlage? Bedarf es bey uns etwas anders, als einer bloßen Lenkung des Willens? Erlaubt die freye Conſtitution unferer Verbindung nicht jede Richtung zu einem gemeinnuͤtzigen Wirken? Ja! fordert ke uns nicht dazu auf?“ > „Daß ich von Vielem nur einiges erwaͤhne, koͤnnten wir nicht eines guten Erfolges beinahe gewiß ſeyn, wenn wir eine bereits vor neun Jahren i in Anregung gebrachte Idee — \ 5 ausführten und zwey Mahl im Jahre *) in der geit d der Wollmärkte unſern Saal zu einer Ausſtellung aller Kunſt⸗ und Gewerbs⸗Erzeugniſſe oͤffneten, deren allgemeine Be⸗ Kkeanntwerdung ihre Verfertiger wuͤnſchten? Von einer ſolchen Kunft - Ausſtellung wuͤrden auch gemeinere, wenn nur in ihrer Art vorzügliche, Arbeiten nicht ausgeſchloſ— fen ſeyn; ja ſelbſt ausgezeichnete Producte der Jugend in unſern Schulen und ihrer Lehrer z. E. gelungene Zeichnungen, Schriften, Stickereyen wuͤrden, wie bey einer der Ausſtellungen in Berlin geſchehen ſoll, aufgenommen werden koͤnnen, und eine einfache Beſchreibung des Aufgeſtelltgeweſenen wuͤrde dann das Ganze zur Kunde der Provinz bringen. Taͤuſcht mich nicht Alles, ſo wuͤrde eine ſolche Veranſtaltung großen Wietteifer erregen und das Streben nach einer hoͤhern Vollendung der Kunſt- und Ge⸗ werbs⸗ ef wecken, woran es mir in Schleſien noch ſehr zu gebrechen ſcheint. 2 So weit 115 Worte dieſes Vortrags, theils darzuthun, wie leicht etwas Gutes durch unſern Verein Wurzel zu ſchlagen vermoͤge — denn nach Verlauf von fünf Monathen wurde die erſte Kunſt⸗Ausſtellung veranſtaltet — theils die angelegentliche Bitte zu recht: fertigen, welche ich an jeden Freund des Vaterlandes thue, nehmlich dazu beyzutragen, daß die Grund⸗Idee des Vereins nicht aufgegeben, daß ein Centrum, in welchem ſich all⸗ maͤhlig die Geſammtheit der edelſten Kräfte der Provinz vereinigen koͤnne, erhalten, daß der freye, freundliche, aufopferende, ſich ſelbſt verlaͤugnende Geiſt, der vom erſten Beginn an die Geſellſchaft befeekte⸗ e wo moglich noch lebendiger gemacht werde. Indem ich mir. 12 55 dieſe Bitte erlaube, will ich 0 . g daß auch die For em eine unwandelbare bleiben muͤſſe, vielmehr will es mir ſcheinen, daß ihr eine ge⸗ wiſſe Beweglichkeit und Bildſamkeit nothwendig ſey, damit ſie nicht erſtarre, ſondern ſich leicht fuͤgen laſſe in Veraͤnderungen, welche veraͤnderte Verhaltniffe gebieten konnten; daß es wohlgethan ſey, wenn man der Muſterung derſelben, melde der Conſtitution zu Folge von Zeit zu Zeit vollzogen werden ſoll, eine noch groͤßere Aufmerkſamkeit ſchenke und in⸗ ſonderheit pruͤfe, ob vielleicht in den Stellungen einzelner Sectionen, die eine größere Ausdehnung gewonnen haben, kleine Aenderungen und neue Beſkimmungen nothwendig werden duͤrften, auch ob es nicht Mittel gebe, das Intereſſe zu erhöhen, welches die Ein⸗ wohner in der Provinz an dem Vereine nehmen koͤnnten, indem es den Schein hat, als ob dieſe, ſofern fie ſich an die Verbindung anſchließen, nur Opfer zu bringen, aber wenig und gar keinen Vortheil oder Genuß davon zu hoffen haͤtten, auch die Ergebniſſe der Thaͤtig⸗ keit der Geſellſchaft ihnen zu wenig n a fo daß es en zuletzt an a 255 3 * be treu zu bleiben. i ' | A K N > | ” Die ehen in win, 5 das 15 Statt finden konne. a 12 — 8 Vielleicht iſt es eine irrige Anſicht, allein ich kann der Ueberzeugung nichtwiderſte⸗ hen, daß Vereine, welche einem hoͤhern Zweck, als einen geſellſchaftlichen Genuß haben, ei⸗ ne weniger wiſſenſchaftliche, als praktiſche Richtung nehmen muͤſſen, und daß, wenn ſie die erſtere Richtung verfolgen, ſie ſich theils nur mit ſolchen Wiſſenſchaften und Kenntniſ⸗ fen beſchaͤftigen koͤnnen, welche gemeinſame Beobachtungen Vieler oder ſolche Huͤlfsmit⸗ tel nothwendig machen, die der Einzelne nicht aufzubringen im Stande iſt; theils ſich dar⸗ auf beſchraͤnken muͤſſen, daß fie auf die Aufklärung, den Geſchmack und die Geſinnung des Volks wirken, wodurch denn ihre Richtung wieder eine practiſche wird. Denn Ver⸗ eine mehr oder weniger wiſſenſchaftlicher Natur werden gewoͤhnlich i in laͤngerer oder kuͤrze⸗ rer Zeit matt, ihre Mitglieder belaͤſtigen ſich gegenſeitig; den einen wird die Anſtrengung⸗ des Ausarbeitens, den andern die Muͤhe des Zuhoͤrens zugemuthet, beyde gefallen ſich oft wenig dabey und trennen ſich daher nach gehaltener gelehrter Zuſammenkunft ſchnell, als ob fie eilten, ſich Erhohlung zu verſchaffen von einem ſehr ſauren Geſchaͤft, welches ſie abgethan zu haben froh waͤren. Daher loͤſen ſich auch ſolche Vereine, wenn ſie nicht ge⸗ lehrte Verſorgungs-Anſtalten ſind, deren Mitglieder durch Beſoldungen feſtgehalten wer⸗ deu, oft wieder auf, ohne große Spuren ihrer Wirkſamkeit zu hinterlaſſen, wie alle die, welche im ſiebzehnten Jahrhundert geſtiftet wurden, die Dichtkunſt und die Ausbildung der deutſchen Sprache zu befoͤrdern, und falls die erſtern von Jahr zu Jahr Zeichen einer groͤßern wiſſenſchaftlichen Lebenskraft geben, ſo ſind es Ergebniſſe entweder eines ausgeſetzten Prei⸗ ſes, oder der Nothwendigkeit, für eine anſtaͤndige Penſion etwas zu leiſten, oder der Aus⸗ ſicht auf ein Honorar, welches die Muͤhe zu lohnen verſpricht. Es hat daher den Schein, als ob ſelbſt in den erhabenen Regionen, wo man nur von ſublimen Ideen zu leben waͤhnt, wie die Goͤtter des Olymp von dem aͤtheriſchen Nectar und Ambroſia, zuletzt doch das Le⸗ bensprincip auf dem großen Nerven beruhe, welcher dem Verkehr am Fuße der gelehrten Hoͤhen in der Ebene Regſamkeit giebt und Schwung und Gedeihen, und legen wir die Hand aufs Herz: durchleben dieſen Nerven wird auch die Wirkſamkeit einer practiſchen Verbindung, wie die unſere, vorzugsweiſe bedingt; in einem recht bedaͤchtigen und wohl berechneten Haushalt. möchte daher das Geheimniß des ergebnißreichen Lebens einer folchen. liegen. Es iſt mir das beſonders klar geworden aus einer Ueberſicht der Leiſtungen, durch welche ſich die Geſellſchaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnuͤtzigen in Baſel, einer Stiftung Iſak Iſelins, während ihrer funfzigjährigen: Dauer, um Stadt und Land durch nur geringe Mittel, indem jedes Mitglied jaͤhrlich nur einen Beytrag von 8 Schweizer Franken oder 3 / Rthlr. unſers Geldes zahlte, verdient gemacht hat, und Sie werden es vielleicht nicht unzweckmaͤßig finden, wenn ich mir erlaube, einiges davon mitzutheilen, wobey Sie ſo wenig, wie ich, dem Gefuͤhl der Dankbarkeit gegen eine Regierung und ger gen: eine Verwaltung unſerer Gemeinheiten, die fo vieles ſelbſt übernehmen, was in einem kleinen Freyſtaate Fa 1 8 blieb, e wide een koͤnnen. — - 8 Jiene Geſellſchaft wichtete zunächſt ihre Aufmerkſamkeit auf Verpflegung, Aufmun⸗ terung, Erziehung und Unterweiſung der Jugend. Sie ſtiftete zwey Jahre nach ihrer Entſtehung drey Naͤheſchulen, jede für zwölf arme Mädchen, die fie fo lange unterhielt, bis ſie in neuerer Zeit von einem Frauenverein in Pflege und Aufſicht genommen wurden. Im Jahre 1796 legte fie eine Zeichenſchule für 12 Knaben an, welche in derſelben als kuͤnf⸗ tige Gewerbsleute ihren Geſchmack bilden ſollten, erweiterte die Anſtalt im Jahre 1808, wußte, da ihre Unterhaltung den beſchraͤnkten Geldmitteln der Verbindung durch die Er— weiterung der Schule unmoͤglich wurde, einige Zuͤnfte zu Beytraͤgen zu bewegen und ward dadurch in den Stand geſetzt, fie bis heute zu erhalten und mehr als 80 Schülern einen Unterricht zu verſchaffen, deſſen große Nuͤtzlichkeit fich bewährt hat. Vom Jahre 1782 an ließ ſie denjenigen Knaben, welche ſich fuͤr ein Handwerk entſchieden hatten, Unterricht in den Elementen der Geometrie ertheilen und erhielt dieſe Stiftung bis zum Jahre 1813, wo die Regierung die Sorge für dieſelbe übernahm. Da die Kinder, welche in den für Baſel wichtigen Papier⸗Fabriken arbeiten, durch eigenthümliche. Verhaͤlkniſſe gehindert werden, Theil an dem Unterricht der Armen⸗Schulen zu nehmen, fo errichtete fie im Jahre 1784 eine Freyſchule für dieſelben, und dieſe beſteht durch ihre Huͤlfe bis auf den heutigen Tag. Fuͤr den Unterricht des weiblichen Geſchlechts hatte bis zum Jahre 1780 in Baſel noch gar nichts geſchehen koͤnnen; die Geſellſchaft trat demnach vermittelnd ein und obgleich ihr wohlthaͤtiges Unternehmen ſich zwey Mal wieder aufloͤſte, verlor fie doch den Muth nicht, es das dritte Mal zu verſuchen und mit fo gutem Erfolge, daß im Jahr 1813 eine Toͤchterſchule zur feſten Anſtalt wurde, die man nach einigen Jahren in die Hände der Regierung uͤbergehen ließ. Im Jahre 1823 wurde zur Anlage einer Sonn⸗ tagsſchule für Handwerker geſchritten; der Stadtrath unterſtuͤtzte den Verſuch durch Ein: 9 ) ) väumung des nöthigen Gelaſſes und die Lieferung des Brennholzes, fo daß die Großmuth des Vereins nur die Beſoldung der Lehrer und die Anſchaffung des Lehrapparats vertreten durfte, welches beydes noch jetzt eine der betraͤchtlichſten Ausgaben deſſelben ausmacht. Weil man den Unterricht im Geſange, wohl nicht mit Unrecht, für einen beachtens⸗ werthen Theil der aͤſthetiſchen Bildung und der Bildung des Gefühlsvermögens über: haupt anſahe, und mittelbar den zu ſehr vernachlaͤßigten Kirchengeſang zu heben wuͤnſchte, fo ließ man ſich durch fünf fehlgeſchlagene Verſuche, in den Basler Schu⸗ len Geſangſtunden einzufuͤhren, nicht abſchrecken, ſich zu einem neuen zu entſchließen, bis man es endlich durch Zuſammentreten mit dem Erziehungsrath dahin brachte, daß der Geſang in der Toͤchterſchule ſowohl, als in dem Gymnaſium, eine ſtehende Lection und ein Geſang⸗ Verein errichtet wurde. Die Leſeluſt der Jugend, die man an und für ſich für kein verderbliches Ergebniß der Zeit hielt, zu befriedigen, ohne dieſe den Gefah⸗ ren auszuſetzen, welche durch eine aufſichtsloſe Lecture herbeygeführt werden konnten, ver⸗ wendete man ein Kapital von 800 Franken zur Gründung einer Jugend- Bibliothek, der man eine ſo zweckmäßige Einrichtung gab, daß ihre Vermehrung durch die kleinen Bey⸗ träge, welche die Leſenden entrichten, beſtritten werden kann. Bereits ſeit dem Jahre 12 * — 1 92 1786 iſt eine ſtehende Commiſſion ernannt, welche arme Kinder, die ſich zu Handwerkern 1 beſtimmen, bey tuͤchtigen Meiſtern auf Koſten des Vereins in die Lehre zu bringen ſucht. 4 Seit ein paar Jahren endlich hat man regelmaͤßige Turnuͤbungen fuͤr jüngere Knaben veranſtaltet und ſich dazu von der Regierung bloß einen ſchicklichen Platz ausgebeten; was aber der Erfolg eines Antrages, den man im Jahre 1827 zu einer Schwimmſchule ge⸗ 1 macht hat, geweſen ſey, iſt noch nicht bekannt worden. 8 8065 ; — Außer dieſen ſtehenden und allgemeinen Anſtalten, welche die Geſellſchaft zum Be⸗ ſten der Jugend gruͤndete oder gruͤnden half, gab fie auch in vielen einzelnen Faͤllen, wo eine Unterſtuͤtzung auf eine Zeitlang oder auf einmahl Noth that, Beweiſe ihrer großmuͤ. thigen Aufmerkſamkeit. Sie reichte vier Mahlern die noͤthigen Mittel, ſich im Auslande zu bilden, und der eine ſoll als ein vorzüglich tuͤchtiger Mann in feine Vaterſtadt zuruͤck⸗ gekehrt ſeyn; zwey junge Chirurgen und einen jungen Thierarzt ſendete ſie auf auswaͤrtige Schulen; ſie gab die Koſten zur Ausbildung eines Mechanikers, eines Kupferſtechers, ei⸗ nes Orgelbauers, und zweyer jungen Maͤnner, die vorzuͤgliches Talent zur Mathematik zeigten. Wegen der Naͤhe Frankreichs iſt die Kenntniß des Franzoͤſiſchen ein vorzuͤgliches Beduͤrfniß der dortigen Hauslehrer; die Geſellſchaft ſorgte daher eine Reihe Jahre hin⸗ durch fuͤr unentgeldlichen Unterricht in dieſer Sprache zu Gunſten armer Studirender. Nicht ſelten fuͤllte ſie die Luͤcken aus, welche in dem Unterricht der verſchiedenen Schulen zu ihrer Kunde gelangten, durch befondere Lehrſtunden, die fie ertheilen ließ. Sie ſetzte Praͤmien aus zur Aufmunterung fleißiger Schuͤler und ordnete ſeit 1817 einen beſondern Concurs tuͤchtiger Schuͤler zu ſolchen an, zu welchem Ausarbeitungen, Schriften und Zeug⸗ niſſe von den Lehrern eingefendet werden muͤſſen. Fehlte es in Schulen armer Gemeinen 1 an den noͤthigen Schulbuͤchern, fo fuchte man dem Mangel abzuhelfen und ertheilte Exem⸗ plare zu mehrern Hunderten. Auch auf andere Schulbeduͤrfniſſe wurde Bedacht genommen, z. E. auf gute, geſtochene Schreibmuſter in Anſtalten, deren Lehrern es an der noͤthigen Fertigkeit in der Schreibekunſt fehlte. Und um die mit einem kaͤrglichen Gehalt ausgeſtat⸗ teten Schullehrer auf dem Lande ſelbſt zu ermuntern, gab und gibt ſie noch fortdauernd den tüchtigern faſt jährlich kleine Remunerationen, und gar zu gern haͤtte ſie ein Seminarium geftiftet, wenn ihre Kräfte dazu nicht unzureichend geweſen waͤren; doch unterſtuͤtzte ſie einen Privatmann, der ein ſolches für eigene Rechnung anlegte, mit 400 Francs, und 890 7 Francs zahlte ſie, die Anlage eines landwirthſchaftlichen Waiſenhauſes nach dem Vorbilde der Fellenbergſchen Armen-Schule zu erleichtern. 0 6 1 Aber auch auf die Weiterbildung der Erwachſenen richtete die Geſellſchaft ihr Augen⸗ # merk. Sie gab im Jahre 1824 eine Summe von 1000 Fr. zur Anlage einer Buͤrger⸗ Bibliothek, welche gewiſſer Maßen für eine Fortſetzung und Erganzung der Jugend— Biblio⸗ thek anzuſehen ift, leiſtete weſentliche Huͤlfe bey der Errichtung eines naturwiſſenſchaft- lichen Muſeums und einer Sammlung von Modellen, Maſchinen, Zeichnungen und andern — 98 — zur möglichen Aufnahme der Gewerbskunde und Erweckung eines hoͤhern Strebens derer, die ſich ihr widmen. Sie ſetzte im Jahre 1826 einen Preis von 240 Fr. für den beſten Volkskalender auf das Jahr 1828 aus, abonnirte auf 40 Exemplare der Basler Mitthei⸗ lungen, welche ein aͤhnliches Ziel, wie unſere Techniſche Monatſchrift, zu haben ſcheinen, ließ, um den Vaterlandsſinn zu beleben, 300 Exemplare der Schweitzer-Geſchichte von ITzſchocke vertheilen und gab 400 Fr., um 1809 ein verbeſſertes Geſangbuch auf dem Lande zu verbreiten. 5 1 Bey einem ſolchen Sinne der Geſellſchaft konnten unmoͤglich die Armen vergeſſen werden, für welche die öffentlichen Anſtalten nicht in dem beſten Zuſtande geweſen zu ſeyn ſcheinen. Schon im Jahr 1783 bildete ſich ein Ausſchuß von 4 Männern, um duͤrftige Kranke mit Medicin und Holz zu verſorgen, und dieſer Ausſchuß wurde die Grundlage zu einem beſondern Armen⸗Vereine, welcher zwar kein eigentlicher Theil der Geſellſchaft iſt, aber aus Mitgliedern derſelben befteht, jährlich von ihr einen beſtimmten Beytrag er⸗ hält, der fi) im Jahre 1817 auf 2400 Fr. belief, und an fie berichtet. Viele Jahre hin⸗ durch kaufte man Brennholz in großen Partieen, welches man eben deßhalb um ermaͤßigte Preiſe erhielt, und ließ es dann um eben dieſe Preiſe ab an die aͤrmern Einwohner; man mußte dieſe wohlthaͤtige Maaßregel aber zuruͤck nehmen, weil es zu ſchwer wurde, zudring⸗ liche Kaͤufer abzuwehren. Im Jahre 1802 machte man den Verſuch, kraͤftige Suppen bereiten zu laſſen, die ein wohlfeileres Nahrungsmittel gewaͤhrten, weil den Haushaltun⸗ gen der Armen Zeit und Koſten der Zubereitung erſpart wurden. Der Armen-Verein aber und einzelne Wohlthaͤter vertheilten Anweiſungen unter die Armen, welche auf eine beſtimmte Anzahl Portionen lauteten, die den Ueberbringern in der Anſtalt verabfolgt wurden. Gewoͤhnlich bereitete man dieſe Koſt nur den Winter hindurch, aber in dem ei⸗ nen theuren Jahre vertheilte man ſie 9 Monate lang, binnen denen 200000 Portionen ausgegeben wurden, alſo taͤglich 740, eine bedeutende Summe fuͤr eine Stadt von etwa 16 % tauſend Einwohner. Im Jahre 1781 ſetzte man einen Preis von 100 Ducaten für den aus, welcher eine neue Art von Arbeit vorzuſchlagen wuͤßte, durch die ſechs Mannsper⸗ ſonen und eben ſo viel Frauen im Stande waͤren, jene ſich taͤglich einen halben Gulden, dieſe fuͤnf Batzen zu verdienen, und in eben dieſe Kategorie gehoͤren die Verſuche, fuͤr arme Kinder Verdienſtzweige ausfindig zu machen. Zu einer andern Zeit, wo das Garnſpin⸗ nen mehr Haͤnde zu beſchaͤftigen anfing, verſendete man eine Wenge von Spinnraͤdern an Landgeiſtliche, um ſie an Arme zu verleihen, welche davon Gebrauch zu machen wuͤnſchten. Die Geſellſchaft war es, welche ſchon 1809 eine Spar= Kaffe errichtete; dieſe wurde un⸗ entgeldlich verwaltet, man zahlte nur 3 Procent, legte aber einen Reſervefonds an und gewann alſo durch die eine Wohlthat das Kapital zu einer neuen. | Brig vom Nicht auf Arme allein, ſondern auf Jedermann, der es für thöricht hält, fein Geld in Rauch zu verwandeln, waren die Prämien berechnet, welche fuͤr Toͤpfer ausgeſetzt wur⸗ eu, welche die beſten Sbarbfen bauen würden, und die Commiſſion, welche erſt kürzlich 9 miedergeſetzt worden iſt, die Erfindungen für Holz⸗Erſparniß in ihrer Geſammtheit kennen zu lernen und der Pruͤfung zu unterwerfen. Eine beſonders zarte Sorgfalt aber ſpricht ſich in der Anlage eines Lehr-Curſus für Kranken-Wärterinnen aus, den man im Jahr | 1787 eröffnete, in dem Verſuche das Hebammen- Weſen zu verbeſſern dadurch, daß man eine Hebamme nach Straßburg in die Lehre ſandte und Anſtalten traf, Landhebammen beſſer unterrichten zu laß enz daß man endlich 1821 einen beſondern Ausſchuß bildete, welcher der Regierung einen Theil der Aufſicht über die Gefangenen abnahm und einem Frauenverein fein Entſtehen gab, von deſſen wohlthaͤtigem Einfluß ib die weiblichen Ge⸗ 1 fangenen viel Gutes geſagt wird. Sie werden mir jetzt, hochzuverehrende Anweſende, in dem benftinmen, Work ( ich die Darſtellung dieſer Leiſtungen der Basler Gef ellſchaft einleitete, daß wir uns der Dank⸗ barkeit nicht erwehren koͤnnen gegen eine Regierung und Gemeinde Verwaltung, die fo vieles von dem, wozu in Baſel erſt eine Geſellſchaft Aufmunterung und Veranlaſſung ge⸗ | ben mußte, von felbft mit Liebe, mit Ernſt und mit einem Nachdruck thut, welcher den Kraͤften eines Privatvereins nicht erreichbar iſt. Aber dem ungeachtet dürfte der wohlthaͤ⸗ tigen Wirkſamkeit eines ſolchen noch ein weites Feld eroͤffnet bleiben, und ich wuͤrde es 1 entwuͤrdigend finden, wenn wir uns manche von den Beſtrebungen des Basler Verein und anderer, ähnlicher, zum Muſter naͤhmen. Die Zahl der Mitglieder des erſtern iſt Me a lich bedeutend größer, als die des unfern, es fehlen nur zwey zu fünfhundert, aber die Vermoͤgenheit der Geſellſchaft duͤrfte wohl die der unſern keinesweges in dem Verhaͤltniß der groͤßern Zahlreichheit ihrer Mitglieder⸗ übertreffen, und wären wir im Stande, die 1 Spuren einer ergebnißreichen Thaͤtigkeit eben fo ſichtbar zu machen, als die der Basler Geſellſchaft zu ſeyn ſcheinen, vermoͤchten wir dieſelben auch in der Provinz recht erkennbar 1 werden zu laſſen, fo dürfte es kaum an einem reichen Zuſpruche fehlen, der uns in den Stand ſetzte, zu gleicher oder noch größerer Vermoͤgenheit zu gelangen. Würden wir dann aber auch Gleiches, oder vielmehr Größeres leiſten? Daß der gleiche Geiſt uns be⸗ Seele, daß gleich edler Wille in uns walte, iſt meine lebendigſte Ueberzeugung; koͤnnte aben die Form vielleicht einer Verbeſſerung, konnten vielleicht Erſparungen möglich feyn, um den Verwendungen der nehmlichen Geldmittel einen noch groͤßern Einfluß zu verſchaffen? Faſt glaube ich es. Ich habe mir die Erlaubniß ausgebeten, mit unumwundener Freymuͤthig⸗ keit zu ſprechen und Sie ſehen, daß ich davon Gebrauch mache, zuͤrnen aber deßhalb gewiß nicht auf mich; denn in dem, was wir wollen, ſind wir ein Herz und eine Seele, es iſt das Wohl und Gluck des Vaterlandes, welches wir Schleſien nennen, ſeyn wir durch die Geburt, ſeyn wir 0 Durch die Erweiſe der Liebe, die wir gaben oder erhielten, an daſſelbe geknuͤpft. Ueberaus fee gensreich auf daſſelbe zu wirken iſt uns in Beziehungen, die erſt in der Folge recht ſichtbar 5 werden duͤrften, eine der guͤnſtigſten Veranlaffungen eröffnet, durch den beſondern Ver⸗ ein, deſſen Schöpfer der urfprängliche Stifter unſerer Geſellſchaft geworden iſt. Dieſer 1 15 SE 3 1 — | Verein greift unendlich tief in die Sutereffen unſers Vaterlandes ein, kann ein herrliches 5 Mittel werden, die Theorie und Praxis zu vermaͤhlen, jene zu befreyen von der Scho— N laſtik der Schule, dieſer zum Bewußtſeyn der Printipien zu verhelfen, denen fie folgt, und zu der Ueberzeugung, daß es gut ſey, von ihnen Kunde zu nehmen, kann eine freund⸗ liche Annäherung der Stände ſtiften und eine Ausgleichung ihrer gegenſeitigen Anſpruͤche. Laſſen ſie uns ihm daher eine vorzuͤgliche Aufmerkſamkeit zuwenden und alle die Unter⸗ ſtuͤtzung, welche wir ihm gewähren koͤnnen! Laſſen Sie, überhaupt was ein Juͤnger Jefu von der Liebe ſagte, daß ſie nicht beſtehen ſolle in Worten, ſondern in der That und in der 14 Wahrheit, uns anwenden auf das Wohlwollen, welches wir dieſer vaterländifchen Verbin⸗ dung ſchenken! Schön fühlen, denken, ſprechen, ift allerdings die Bedingung des ſchoͤnen Handelns, giebt aber ſchoͤnen Gefuͤhlen, Gedanken und Worten die That nicht Nachdruck und Kraft, fo find fie Roſenduͤfte, welche in der Luft zergehen. Unſere Provinz iſt ein herrliches Land, über welches die Natur ihren Seegen ausgegoſſen hat, wie über wenige; es iſt ein heimliches Land und es wird bewohnt von einem gemüthlichen Voͤlklein! Aber wirr find noch weit entfernt von der einſichtigen und energiſchen Thaͤtigkeit, welche die anz gebotnen Segnungen Gottes zu empfangenen macht; in ſelbſtgefaͤlliger Eigenliebe bleiben wir in unſerm ruhigen und gewohnten Gange, waͤhrend wir andere uns ruͤſtig voran ſchreiten ſehen; wir koͤnnen, wir duͤrfen es uns nicht verhehlen, daß vieles noch gar nicht: iſt, wie es ſeyn konnte, ſeyn ſollte! Ach daß in unſerer Geſellſchaft ſich die edelſten, kraͤftigſten, geiſtvollſten Männer 1 moͤchten, um ein vollkommneres Seyn und Le⸗ ben u geſtalten. — 1555 06 2 „ 127 — Das älteſte Verzeichniß er | 5 der Mitglieder der Geſellſchaft zur Befoͤrderung der Naturkunde und Sete 1 Schleſiens, nach der Zeit des Eintritts. - 9 — 1 Boͤniſch. Breslau. re Wagner. Breslau“ . — Aſſeſſor Günther, Breslau. 41. — Kam. Secr. Benda. Breslau. — Muͤnz⸗Direct. Leſſing. Breslau. 42. — Kaufmann Krug. Breslau. — Doct. Mendel Schoͤnfeldt bei Schweidnitzſggz. — Geh. Kam. Secr. Fiſcher. Breslau. Bet: -Quartiermeifter Müller. Breslau |44. — Doctor Franke. Breslau. — Kaufmann Schiebel, Breslau. 45. — Kriegsrath Clauſen, Breslau. — Apotheker Wocke. Breslau, 46. — Doctor Rupprecht jun. Breslau. — Prof. Jungnitz. Breslau. 47. — Kaufmann Walpert. Breslau. — Prof. Heide. Breslau. 148. — Ob. Chirurg. Balluſeck. Breslau. 10. — Prof. Reiche. Breslau. 49. — Major v. Homboldt. Schweidnitz. 11. — Kammer⸗Mechanik. Klingert. Breslau. 50. — Kriegsrath Oswald. Breslau. i 12. — Prof. Delöner. Breslau. 51. — Hauptmann Woͤrrmann. Breslau. 13. — Geheim. Kammer ⸗Secr. Zimmermann. 52. — Bau⸗Inſpekt. Brunnert. Breslau. N Breslau. 53. — Prof. Scholtz. Breslau. 14. — Doctor Kloſe. Breslau. 54. — Referend. Arndt. Breslau. 15. — Med.⸗Rath Frieſe. Breslau. 55. — Paſtor Weigelt. Haſelbach bei 16. — Kammer⸗Rath v. Kraker. Breslau. Schmiedeberg. 2 17. — Major von Nöder. Breslau. 56. — Guthsbeſitzer Bieder. Schmellwit bei 18. — Capitain v. Langwerth. Breslau. \ Schweidnitz. 1 19. — Kaufmann Spieler. Breslau. 57. — Medicinal⸗Rath Dietrich. Glogau. 20. — Kriegs⸗Komm. Kurlebauer. Breslau. 58. — Kamm. Calcul. Mieke. Breslau. 21. — Ob. Bergrath Gr. v Einfiedel. Breslau. 59. — Buchhalter Hoffmann. Breslau. 22. — Ob. Berg⸗Secret. Meyer. Breslau. 60. — Doctor Pulvermacher. Breslau. 23. — Doctor Müller. Zobten.— 61. — Jouwelier Kiesling. Breslau. 24. — Inquiſit. publ. Steinbeck. Schweidnitz. 62. — Kriegsrath Wanke. Glatz. 25. — Hofrath Ebersbach. Breslau. 57 5 Kammerherr v. Prittwitz. Deutſchen 1 26. — Hofrath Piſtorius. Breslau. f bei Conſtadt. 4 27. — Doctor Zadig. Breslau. 64. — Apotheker Schlenkert. Schweibnig. 23. — Esquadron Chirurg. Wiemann. Brest. — Referend. Elsner. Kaliſch. RB 29. — Prof. Kahlert. Breslau. 66. — Pfarrer Seeliger. Wölfelsdorf bei Glatz 4 30. — Medic. Rath Mogalla. Breslau. — Juſtit. Hoffmann. Weigelsdorf bei a 51. — Medic. Rath Kruttge. Breslau, Reichenbach. 1 52, — Hofrath Ludwig. Breslau. 68. — Buͤrgermeiſter Hallmann. Habel⸗ 33. — Proviſor Weidler. Breslau. ſchwerdt. N 5 69. — Kaͤmmerer Philippi. Patſchkau. 70. — Miniſter Graf v. Malzahn Ereellenz. Militſch. 4 71. — Kaufmann Alberti. Waldenburg. 3 1 72. — Apotheker Ludwig. Brieg. x" 10 73. — Graf v. Reichenbach. Zeſſel bei dels. 34. — Kaufmann Cracau. Breslau. 35. — Doctor Henſchel. Breslau. 36. — Lieut. Gr. v. Reichenbach. Breslau. 37. — Rittmeiſter v. Fehrentheil. Breslau. 38. — Doctor Laube. Breslau. 39. — Kam. Secr. ee Breslau. 8 VA x 5 & 1 N 8 1 f l N 3 . 1 * 2 5 U * N h x 35 e — 977 — 5 Be . 90 BE 24. Herr „ Minteig, Srunwis bei Polniſch⸗ 118. Herr General v. Lindner. Schweidnig ig. 119. — ; 120. Wartenberg. ; 15. — — Doctor Kroker. Breslau. 75. — Rath Müller. Breslan. wär: —Canzelliſt Krambſch. Schweidnitz. 78. — Direct. Achard. Kunern bei Steinau. 29. — Ob. Berg⸗Sekret. Mihes. Breslau. 30. — Chirurg Gottſchalk. Rudolſtadt. 81. — Kaufmann Glogner. Hirſchberg. 82. — Paſtor Starke. Tſchirnau bei Glogau. 83. — Reichsgraf v. Burghaus. Laaſan bei Striegau. 84. — Juſtizrath von Jordan. Schoͤnwalde i bei Creutzburg. 85. — Geh. Rath Hermbſtaͤdt. Berlin. 86. — Geh. Ob. Bergrath Karſten. Berlin. 87. — Prof. Haaſe. Breslau. 5 121. 122, 123. 124. 125. 88. — Doctor Lachel. Breslau, 130. - 89. — Rector Köhler. Breslau. 131 90. — Kaufmann Arndt. Schmiedeberg. 132 91. — Doctor Pilz. Breslau. 133 92. — Kaufmann Schall jun. Breslau. 134 93. — Hofrath Hahn. Breslau. 135 94. — Kaufmann Müller. Breslau. 95. — Aſſeſſor Grunwaldt. Breslau. 95. — Doctor Schmidt. Lilienthal. 97 — Profeſſor Muͤller. Brieg. 98. — Doctor Nowack. Schmiedeberg. 99. — Doctor de Carro. Wien. 100. — Graf v. Dyhrn. Röſewitz bei Oels.“ 101. — Hofrath Glawnig. Brieg. 102. — Reg. Quartiermeiſter Foͤlkel. Brieg.“ 103. — Kaufmann Mentzel. Hirſchberg. 104. — Cammerrath Löwe. Grauben bei Coſel. 105. — Doctor Phil. Karſten. Breslau. 106. — Juſtiz⸗Commiſſarius Endell. Breslau. * — Aſſeſſor Rhode. Breslau. 108. — Rath Caspary. Breslau. 109. — Kriegsrath Mente. Breslau. 110: — Kriegsrath Schroͤtter. Breslau. 180 111. — Kupferſtecher Endler. Breslau. 151 112. — Doctor Hinze. Waldenburg. 152 113. — Apotheker Hausleutner. Reichenbach.] 153. 114. — Kaufmann Minor. Gottesberg. 115. — Ob. Acciſe⸗Buchh. Bidault. Breslau. 116. — Rathmann Kallinich. Schweidnitz. 2177. — Oecon. Direkt. Laube. Trachenberg. ar | Commiſſ. Rath Kayſer. Georgendorf bei, Steinau. — Guthsbeſitzer Fuhrmann. Popelwig bei Breslau. *. — Lieutn, Reichhelm. Breslau. — Salz⸗Inſp. Pitſchke. Breslau. — Paſtor Neugebauer. eden bei Frankenſtein. — Kammerrath Peuker. Breslau. N — Sberſtwachtmeiſter v. Seidt. Buch⸗ waͤldchen bei Luͤben. .—_ Poſthalter Krebs. Nimptſch. — Doctor Letocha. Oppeln. — Apotheker Foͤlkel. Oppeln. — Geh. Ober ⸗Finanzrath v. Prittwitz. Quilitz. — Landesaͤlteſter v. Koſchützky. Auras. — Kaufmann Maiſan jun. Breslau. — Referendar Gruͤnig. Breslau. . — Kaufmann Quakulinsky. Breslau. 4. — Leib⸗Medikus Oswald. Carlsruhe. . — Ta au Graf. v. Danfelmann, eg. . — Codir. Bucquoi. Bunzlau. — Capitain v. Gneiſenau. Jauer. — Prof. Schramm. Leobſchuͤtz. „— Senior Scheerer. Jauer. l SE Mechanikus Schwabe. Breslau. g Kaufmann Gack. Breslau. — Kaufmann Schreiber. Breslau. — Kaufmann Foͤrſter. Breslau. . — Tuchſcheerer Nitſchke. Breslau, .— Kaufmann Kuh. Breslau. — Paſtor Nagelow. Tarnowitz. a — Bergmeiſter Wahrendorf. Kupferberg. — Ereis⸗Phyſ. Clement. Gros: Strehlitz. — Oekonom Schneider. Arnsdorf bei Strehlen. . — Reichsgraf v. Becher Fuͤrſtenſtein. — Reichsgraf v. Stollberg. Peterswoldau. — Kaufmann Scholz Landshuth. — Senator Heinze. Reichenſtein. — Es quad 5 ⸗Chirurgus Koͤhne. Bres⸗ au. ö . — Uhrmacher Cheeinsky. Breslau. — Creisphſikus Jaͤckel. Breslau. Y 4 165. — Landrath von Walther. Kapatſchuͤtz 187. — Major von Burdett. Brieg. 19 176. — Landesälteſter von Peiſtel. Mittel. 200. — Aſſeſf Böhm. Breslau. . — 3 10 a N 2 BR Vo A RR: e 7 — Prey; — * 7 5 ea e Wem —— 93 — RER ee. ae age: Chee Herr Golbarbeſtet Not 5 0 255 179. Kota he 158. A beg. „ Frauenhohn 180 — Aſſeſſor 17 5 159. — 0 en Reitzenſtein. 181.— Reichs 160. gfeut. A cel Scher, SE 182. — Wer Keihöntaf v See Gran 161. — ‚Sugenien: € Lieutenant von Huͤlſen. 1 ſchuͤtz bei Namslau. 0 1 Bet -Schweirnig. 183. — ee Waldkirch. n deber 5 162. — Kaufmann Ernſt. Brau. d J | 5 163. — Paſtor⸗Kelſch⸗ Grotka n. 188 Doet. Theol. Bauer. Saudi 1 5 164. — e - Direktor von Krauß. 185. — Doct. Fiſcher. Oels. — 3 Schreibendorf bei Landshuth. 186. — Paſtor Kunze. Welgelsdorf. bei Trebnitz. 88. — Doct. Tſchirſchnitz. Bojanowa. 3 166. — en, Wähzold. Alt: Waltersdorf 189. — Dock: Babel. Frauſtadt. 844 bei Habelſchwerd. 100. — Landr. v. Frankenberg. Weiemkowo⸗ 167. — . Negegrel Henkel v. Donnersmark. 191. — Baron v. Linſewitz. Groß⸗Racke. Breslau. 02. — v. Schulſe“ Mahlen bei Breslau. 169. — — Profeſſor Foͤrſterr Glatz. 193. — Doct. Thalacker. Gnadenfrei. 169. — Baron von der Goes. Sprottau. 104. — Prediger 11 5 Schwarzhau 10 170. — Graf v. Reichenbach. Bruſtave. 197. — RER Wernicke. Brieg. 171. — Baron v. Kottwitz. Gnadenfrei. N 172. — Doctor Wolff. Waldenburg. 196. — — Wirthſchafts „Director Hartmann. 7 173. — Z Gere Theol. Gersner. . Bertelsdorf. i Pantenau bei Liegnitz. 3 174. = heimerath Graf U. Bresler. Laus⸗ 197. — Prof. Scholz. Bres lar. ke bei Bautzen. 198. — Rathmann Leo. Schweidnitz. 175. — Baron von Lüttwitz. Hartlieb bei 199 — Major v. Pannewitz. Nieder: =. ä Breslau. ar wald bei Sagan. Peilau. 201. — Buchhalter Krebs. Breslau. 177. — Dat Phil. Meinide, Halle 2202. — Juſtiz⸗Commiſſ. Dietrich. Schweld it . RE ni = - \ a i NR? RN ER 4 2 Ni > 2 Be = > \ 1 2 a 8 5 v . = 2 De entre: