Tibrary ok the Museum OF COM PARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGR, MASS, Founded by private subscription, in 1861. Mr TEN. H . eren Arbeiten und Veränderungen ſchleſiſchen Geſellſchaft für vaterländiſche Cultur im Jahre 1834. Kenntnißnahme für ſämmtliche einheimiſche und auswärtige wirkliche Herren Mitglieder der genannten Geſellſchaft. Breslau 1835. Gedruckt bei Graß, Barth und Comp. Allgemeiner Bericht über die Arbeiten und Veränderungen der Geſellſchaft im Jahre 1834, vorgetragen i in der allgemeinen Sitzung den 19. December vom } Dr. Joh. Wendt, erſtem General⸗Secretair der Geſellſchaft. 8. . | In Laufe dieſes Jahres iſt die Geſellſchaft in der gewöhnlichen Weiſe thatig geweſen. Es wurden, mit Einſchluß der heutigen Verſammlung, ſechs allgemeine nn 88 gehalten, und darin folgende Abhandlungen vorgetragen: 1. Ueber a von u Aquin ſtaatswiſſenſchaftlichen Werth, vom Herrn Prof. Dr. Schön. 2. Beweis, daß kein anderer, als Johann Gansfleiſch, genannt Gutenberg, zu Mainz, der Erfinder der Buchdruckerkunſt iſt, vom Herrn Geh. Rathe Oelsner. 3. Darſtellung der Veranlaſſungen und des Ausbruchs der böhmiſchen Revolu⸗ tion am 23. Mai 1618, vom Herrn Conſiſtorial-Rathe Menzel. 4. Ueber den Bernſtein und über die in e befindlichen Inſekten, vom Herrn Oberſtlieutenant von Fiebig. 5. Ueber die Wichtigkeit der Geſchichte Schleſiens auf a u vom Herrn Geh. Archiv-Rathe, Prof. Dr. Stenzel. 6. Ueber Leichen⸗ und Rettungs⸗Häuſer, von Wendt. 7. Darſtellung des Regensburger Reichstages im Jahre 1613 unter dem Kaiſer Mathias, zur Vergleichung mit neuern Reichsſtändiſchen e vom Herrn Conſiſtorial⸗ Rathe Menzel. 8. Erinnerungen aus einer Reiſe nach Prag, vom Herrn Prof. Dr. Kuniſch. 5 155 a — 4 9, Bericht über eine literäriſche Reiſe, vom Herrn Prof. Dr. Hoffmann. 10. Die heute von dem Vice⸗Präſes der Geſellſchaft, Herrn Rector und Prof. ' Reiche, vorgetragenen Mittheilungen aus dem Leben der im Laufe dieſes Jahres 5 verſtorbenen Mitglieder der Geſellſchaft, namentlich der Herren: i Prof. Dr. Brandes, Wundarzt Claviger, Apotheker Hübner, Zeichnen⸗ lehrer Kalter, Juſtiz-Commiſſionsrath Meyer, Rector Neumann, Prof. Dr. Pohl, Generallieutenant von Röder, Oberlehrer Sauer— mann, Erblandhofmeifter Graf Schaffgotſch Excellenz, Staatsminiſter von Schuckmann Excellenz und Herrn Pfarrer Wurſt. f Es folgt nun die allgemeine Ueberſicht der Arbeiten der einzelnen Sectionen. Ueber die m | | BER, i naturwiſſenſchaftliche Section ſandte der Secretair derſelben, Herr Prof. Göppert, nachſtehenden Bericht ein: Die naturwiſſenſchaftliche Section verſammelte ſich in dieſem Jahre zu 15 ver- ſchiedenen Malen, in welchen von den einzelnen Herren Mitgliedern 26 ſelbſtſtändige Vorträge, ungerechnet einzelne Mittheilungen, gehalten wurden: Vorträge aus dem Gebiete der Meteorologie und Atmosphärologie lieferten der Conſervator der Sternwarte, Herr Hauptmann von Boguslawski, Herr Prof. Dr. Frankenheim und der Director der Sternwarte, Herr Prof. Dr. Scholtz; über Aſtronomie: Herr Hauptmann von Boguslawski; über Phyſik: Herr Hauptmann von Boguslawski, Herr Oberſtlieutenant von Fiebig, Herr Prof. Dr. Frankenheim, Herr Prof. Dr. Pohl; über Chemie: Herr Prof. Dr. Fiſcher, Herr Chemiker Oelsner; über phyſikaliſche Geographie: Herr Oberſtlieute⸗ nant von Strantz; über Zoologie: Herr Dr. Gloger; über animaliſche Phy⸗ ſiologie: Herr Prof. Dr. Purkinje; aus der Pflanzenkunde: über die ſchwimmenden Sargaſſo-Wieſen im Ocean der öſtlichen und weſtlichen Halbkugel: Herr Prof. Dr. Henſchel; über Pflanzen-Phyſiologie und vegetabiliſche Petrefactenkunde: der Secretair der Section. ; / ä Ueberdies erfreute uns Herr Med. Rath, Prof. Dr. Otto mit einem Bericht über die Verſammlung der Naturforſcher zu Stuttgart, und Herr Oberſtlieutenant von Fiebig und Herr Major von Chmielinski erwarben ſich die größten An⸗ ſprüche zum Dank der Section, indem der Erſtere ſeine eben ſo wohl erhaltene als belehrende, in wiſſenſchaftlicher Beziehung höchſt wichtige Bernſteinſammlung längere Zeit hindurch zur Anſicht und Benutzung in unſerem Lokale aufſtellte, und Letzterer einen Abend eine Reihe von intereſſanten Experimenten mit dem electriſchen Apparate der Geſellſchaft veranſtaltete. 13 e | * \ So Ueber die meteorologiſchen Angelegenheiten, die bekanntlich nicht mehr in dem Bereiche des Secretairs liegen, ſondern einer beſondern Commiſſion, beſtehend aus den H. H. von Boguslawski, Frankenheim, Gebauer und Scholtz, über⸗ geben worden ſind, ſoll in dem zunächſt erſcheinenden allgemeinen Jahres- Berichte nähere Mittheilung geſchehen. Von auswärtigen Societäten ſchickten die Oberlauſitzſche Geſellſchaft der Wiſſen⸗ ſchaften, die ökonomiſche Societät zu Schweidnitz und Jauer, der Verein für Natur⸗ und Heilkunde zu Dresden, die Königl. Böhmiſche Geſellſchaft des Muſeums zu Prag, die mediciniſche Societät zu Leipzig, der Verein für Gartenbau in Preußen, ihre Verhandlungen ein, und die Herren Dr. Reichenbach zu Blansko in Mähren, Herr Apotheker Beilf chmied in Ohlau, Herr Prof. Dr. Kaſtner in Erlangen, Herr Prof. Dr. Radius in Leipzig, Herr Prof. Dr. Meyen in Berlin und Herr Prof. Dr. Koſteletzky, ſämmtlich Mitglieder der Geſellſchaft, bezeugten durch Weber: ſendung einzelner Werke, und Herr Prof. Dr. Feldt zu Braunsberg durch Einfen- dung einer Abhandlung, ihre Theilnahme. Nach dem Berichte des Secretairs der botaniſchen Section, Herrn Oberteee Wimmer, hat ö die botaniſche Section im Laufe dieſes Jahres ſieben Verſammlungen gehalten, worin nachſtehende Gegen⸗ ſtände verhandelt worden ſind: 5 1) Herr Prof. Dr. Göppert zeigte Exemplare von foſſilen Farrnkräutern mit Fructification vor, und fügte die nöthigen Erläuterungen hinzu. Herr Baron von Uechtritz > über die Pflanze, welche das Gummi Bdellium liefert. 8 Herr Prof. Dr. P. Scholz 9190 verſchiedene Frucht⸗Exemplare von Ber⸗ gamotten vor. 2) Herr Prof. Dr. Göppert berichtete über das Herbarium des ſchleſiſchen Floriſten, Grafen von Mattuſchka, und über deſſen Abdrücke ſchleſiſcher Pflanzen. 3) Der Secretair las ein Resume eines Aufſatzes vom Herrn Kandidaten Mosler: N Ueber den Einfluß des Bodens und der Atmosphäre auf die Vegetation | der Gegend um Krappitz. 4) Herr Prof. Dr. Göppert ſprach über foſſile Conifeen und Cykadeen aus Schleſien. Der Secretair zeigte lebende Exemplare eines Baſtards von Digitalis lanata und ambigua, und gab Nachricht von he Pflanzenarten, welche neu u; die ſchleſiſche Flora find. . i 5) Herr Pharmaceut Krauſe gab einen Ueberblick über die Flora des Geſenkes. Der Secretair ſprach über ein Alpen⸗Genus aus der Abtheilung Watte das er einſtweilen Calodesmium nennt. 6) Herr Dr. med. Valentin legte die erſte Suite ſeiner i über Entwickelungs⸗Geſchichte der Pflanzen⸗ Gewebe vor. 7) Der Secretair trug eine Vergleichung des Vegetations-Characters des Rieſen⸗ Gebirges, Geſenkes und Klokacz-Gebirges vor. Die Section forderte den zeitherigen Secretair auf, auch im nächſten rn das Secretariat zu führen, wozu ſich derſelbe bereit erklärte. g Vom Herrn Geheimen Hofrathe, Profeſſor Dr. Gr avenhorſt, als Secretair der entomologiſchen Section, kam der hier folgende Bericht ein: Die entomologiſche Section hat ſich in dieſem Jahre 34 Mal verſammelt. Ihre Beſchäftigungen waren Ms: ſächlich auf die Schleſiſche Snfecten- Fauna gerichtet. Mehre Familien und Gat⸗ tungen, beſonders aus den Ordnungen der Käfer und Zweiflügler, wurden vollſtändig durchgenommen, und über eine nicht unbedeutende Anzahl von Entdeckungen ſeltener, oder ganz neuer Inſecten-Arten in Schleſien Bericht erſtattet; auch Manches, die Naturgeſchichte dieſer Thiere Betreffendes, kam dabei zur Sprache, z. B. die im Monat September in mehren Gegenden Schleſiens noch einmal erſchienenen Mai⸗ käfer. — Vier außerordentliche Verſammlungen waren der Unterſuchung in Bern⸗ fein eingeſchloſſener Inſecten gewidmet, welche die phyſikaliſche Geſellſchaft in Königs⸗ berg an die Section überſandt hat. Dieſe Sammlung beſteht aus 762 Stück Bern⸗ ſtein, in denen 1174 Inſecten eingeſchloſſen ſind, durchgängig europäiſche Formen, am meiſten aus den Ordnungen der Dipteren, Hymenopteren und Neuropteren. Die Herren Schilling und Klopſch haben die zu den Hemipteren und Lepidopteren gehörigen Arten bereits genau durchgearbeitet und ſo gut als möglich zu beſtimmen geſucht. — Die Bibliothek der Section iſt ſowohl durch Geſchenke, von Herrn Privatlehrer Schummel, als auch durch Ankauf vermehrt worden. — Die Section hat den Verluſt eines ihrer ältern Mitglieder, des Oberlehrers am evangeliſchen Seminar, Herrn Sauermann, zu ge welcher ihr in dieſem ae durch den Tod entriſſen wurde. | Als ein Filial-Verein der naturwiſſenſchaftlichen Section it der, et im vor⸗ jährigen November gegründete Verein für die Sudetenkunde zu betrachten. Der gegenwärtige Secretair dieſer neu entſtandenen Section, Herr Hauptmann von Vincke, berichtet über dieſen Verein Folgendes: Ei Bei Gelegenheit der RR der Naturforſcher in Breslau, im September des Jahres 1833, wurde zuerſt der Gedanke angeregt, für eine genaue und voll⸗ ſtändige Erforſchung des Sudetengebirges und ſeiner nächſten Umgegend, in phyſika⸗ liſch⸗geographiſcher Beziehung, einen beſondern Verein zu ſtiften, in welchem Gelehrte vom Fach und Dilettanten aus allen, das Gebirge zunächſt umgebenden, Ländern zu⸗ men träten, um theils durch Sammlung ſchon vorhandener, aber ſehr zerſtreuter Nachrichten und Beobachtungen, theils durch neue Unterſuchungen, die Materialien zu einer möglichſt vollendeten, wiſſenſchaftlichen Bearbeitung dieſes Gebirgs⸗Landes zuſammen zu tragen, und vielleicht als letztes Ziel ihres Strebens eine ſolche Bear⸗ beitung ſelbſt zu bewirken. In Folge eines, in der allgemeinen Sitzung der vater⸗ ländiſchen Geſellſchaft im October deſſelben Jahres gehaltenen Vortrages des Herrn Senior Berndt, conſtituirte ſich am 15. November c. a. ein ſolcher Verein als eine beſondere Abtheilung der naturwiſſenſchaftlichen Section, wählte den Herrn Senior Berndt zu ſeinem Secretair, und erließ auch im December d. J. eine allgemeine Aufforderung an Freunde näherer Kenntniß der Sudeten, welche in den ſchleſiſchen Provinzial⸗ Blättern abgedruckt iſt. Seitdem hat der Verein 12 Sitzungen gehalten. Die Thätigkeit deſſelben konnte jedoch, der Natur der Sache nach, im Anfange wenig productiv ſeyn, weil es zunächſt darauf ankam, über die Zwecke des Vereins und die Mittel zu ihrer Erreichung zu berathen, und mit einheimiſchen und auswärtigen geiſtesverwandten Geſellſchaften und Perſonen in Verbindung zu treten. Der Verein wandte ſich des⸗ halb zuerſt an die K. K. Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Prag, an die K. K. Geſellſchaft des Ackerbaues, der Natur- und Lan⸗ deskunde in Brünn, und an die Oberlauſitzer Geſellſchaft der Wiſſen⸗ ſchaften in Görlitz, legte ihnen ſeine Abſichten und Zwecke vor, und forderte ſie zu thätiger Mitwirkung auf. Von allen dreien ſind uns ſehr erfreuliche Antworten zugegangen; es iſt ſomit die Verbindung eröffnet, daß ein reger wiſſenſchaftlicher Verkehr mit unſern auswärtigen und einheimiſchen Vereinsgenoſſen und Mitarbeitern unterhalten werden wird. Der Verein hat beſchloſſen, ſeine Arbeiten über folgende Zweige der Landes⸗ kunde auszudehnen: 1) Kenntniß der Beſtandtheile der Erdrinde. Gebirgsarten — Geognoſie ie. 2) Kenntniß der Oberflächen-Geſtaltung — phyſikaliſche Geografie im Se Sinne — Orographie und Hydrographie. 3) Kenntniß der Pflanzenwelt — Botanik. 4) Thierwelt — Zoologie. 5) Atmosphärifchen und klimatiſchen Sefeheinungen — — Meteorologie. 6) Völker, ihrer Sitten, Gewerbe ꝛc. — Ethnographie. | nn nn 8 — — Einzelne Mitglieder des Vereins haben ſich der Bearbeitung dieſer verſchiedenen wiſſenſchaftlichen Zweige, ganz oder theilweiſe, unterzogen. Hinſichts des Umfanges des zu erforſchenden Landſtrichs hat der Verein es dem wiſſenſchaftlichen Intereſſe gemäß erachtet, nicht allein das Sudetengebirge im eigent⸗ lichen engern Sinn, ſondern auch die niederen und ebenern, daſſelbe umgebenden Landſchaften, ſo weit deren Oberflächen-Geſtaltung von jener bedingt und abhängig erſcheint, mit in die Betrachtung zu ziehen. Er giebt dieſem, nur nach phyſikaliſch⸗ geographiſchen Motiven, abgegränzten Landſtrich den Collectivnamen „Sudetenland“, und umſchränkt ihn durch folgende Begränzung. Auf der Oſt⸗ und Nord⸗Oſt⸗Seite das Strombett der Oder, von ihrer Quellgegend am Lieſelberge in Mähren bis zur Mündung der Katzbach unterhalb Leubus, von dort an der Katzbach aufwärts bis Liegnitz und dann das Schwarzwaſſer bis zu ſeinen Quellen im Greulicher Bruch, bis wo breite tiefliegende Fluß- und Wieſen⸗Thäler und Brüche die Gränze bezeichnen; — von dort an eine, in der Folge noch beſtimmter zu bezeichnende Linie, durch tiefliegende, meiſt waldbedeckte, zum Theil ſumpfige Gegenden, nach Penzig ( Meilen unterhalb Görlitz) an der Lauſitzer Neiſſe, welcher Fluß von hier an bis Krottau in Böhmen die Weſtgränze bildet, die dann von dort ab über das Dorf Poß, den am tiefſten gelegenen Ort auf dem, das Jeſchkengebirge mit dem Lauſitzer⸗ gebirge verbindenden Gebirgsrücken, — zu dem vom Ringelharze abfließenden Bach und längs dieſem abwärts über Gabel nach Nimes läuft. Von Nimes an zieht die ſüdweſtliche Gränze durch flaches Land über Hünerwaſſer bis an den Krupparzer Bach, an dieſem abwärts bis zur Iſer und längs dieſer bis an die Elbe, welche ſie bis zur Einmündung des Adlerfluſſes unterhalb Königgrätz verfolgt, dann weiter an dem Adlerfluſſe bis oberhalb Senftenberg hinaufſteigt, von dort in einer noch näher zu beſtimmenden Linie quer durch das mähriſche Gebirge an die March unweit Hohn⸗ ſtadt läuft, dann die March abwärts bis Ollmütz verfolgt und von dort in einer ebenfalls noch genauer zu beſtimmenden Linie wieder an die Oder ſich anſchließt. Dieſe Gränzlinie iſt mit Zuſtimmung der e in Prag und Görlitz vorläufig angenommen worden. Der Verein hat ferner von Hauſe aus ſeine Aufmerkſamkeit auf Anfertigung guter Karten des Sudetenlandes gerichtet, und den Vorſatz gefaßt, wenn Zeit, Mate⸗ rialien und Geldmittel es erlauben, ſowohl eine gute Ueberſichtskarte, als auch eine Specialkarte deſſelben ins Leben zu rufen. Die letztere erfordert aber, wenn fie, wie - ies nicht anders ſeyn darf, den bei dem jetzigen Standpunkte des Kartenweſens mit Recht zu machenden Anſprüchen genügen ſoll, ſpecielle Vermeſſungen, wie ſie von Privaten nicht über ſo große Landſtriche ausgeführt werden können, oder Hülfs⸗ mittel, wie ſie auf der ſchleſiſchen Seite durch die neueren Blätter der auf den beſten Quellen beruhenden Reymannſchen Karte zwar bereits vorhanden ſind, wie ſie aber auf der böhmiſch-mähriſchen Seite, weil die K. K. Oeſterreichiſche Mappirung noch 8 nicht ſo weit vorgeſchritten iſt, ſobald noch nicht zu erwarten ſind. Es hat alſo die letztere daran gedacht, eine Ueberſichtskarte auszuführen, welche die phyſika⸗ liſch⸗geographiſchen Verhältniffe des Sudetenlandes, ſowohl feiner Hauptgebirgskette mit ihren einzelnen Gliedern und Verzweigungen, als auch ſeines Waſſerſyſtems mit Naturtreue, Wahrheit und Deutlichkeit darſtellen ſoll. Der Hauptmann v. Vincke hat bereits zu dem Ende eine orographiſche Ueberſichtskarte der Sudeten im Maaß⸗ ſtabe von 1: 600,000 entworfen, welche als Skizze für eine ſolche Karte dienen wird, und dieſelbe mit einer kurzen Beſchreibung des ganzen Gebirges begleitet, deren Abſicht vorläufig vorzüglich dahin gerichtet iſt, die Anſichten über die Eintheilung, Gliederung und Benennung der einzelnen Theile des ganzen Gebirgsſyſtems zu einigen. Es iſt die Abſicht, die Ueberſichtskarte in einem etwas größern Maaßſtabe, nehmlich wie 1: 500,000 auszuführen. Der Kleinheit des Maaßſtabes wegen, hat jetzt der größte Theil der zur Bezeichnung wichtiger Oberflächenverhältniſſe aufgenommenen Bergnamen und Ortsnamen, — von welchen nur ſolche aufgenommen ſind, welche auch in der Beſchreibung vorkommen, — abgekürzt werden müſſen; ein beſonderes, auf den Rand der Karte anzugebendes, alphabetiſch-geordnetes Verzeichniß dieſer Abbreviaturen, ſoll die vollſtändigen Namen und mit ihnen gegen 400 bekannte, gemeſſene Höhenpunkte angeben; Profile auf den Rändern der Karte ſollen dieſe Höhenmeſſungen noch mehr verſinnlichen. Die gezeichnete Karte wird heute zur Anſicht vorgelegt. Von dem Herrn Auguſt Sadebeck in Reichenbach ſind uns drei mit Karten begleitete Abhandlungen für die Orographie und Hydrographie des Gebirges zuge⸗ gangen, welche ſehr ſchätzbare Beiträge wir mit gebührendem Dank hiermit öffentlich anerkennen. Der Verein wird dergleichen Beiträge ſtets mit Vergnügen und Dank entgegen nehmen, und verfehlt nicht, Freunde der Natur und insbeſondere der Gebirgs⸗ kunde recht angelegentlich dazu aufzufordern. Er wünſcht vorzüglich eigene Mitthei⸗ lungen über ſelbſt gemachte Beobachtungen, Beſchreibungen einzelner, dem Bericht: erſtatter aus eigener Anſchauung genau bekannter Gegenden, einzelner Berge, Berg⸗ ketten oder Berggruppen, Thäler, Gewäſſer, Waldungen und Brüche, wobei eine genaue Angabe der Namen, ihrer Ausdehnung, ihrer Gebräuchlichkeit im Munde des Volks vorzüglich wünſchenswerth iſt. Bei den Gewäſſern werden genaue, auf Mef: ſungen beruhende Angaben über das Gefälle, über Breite und Tiefe, über die Waſſer⸗ maſſe deſſelben in verſchiedenen Jahreszeiten, überhaupt beſtimmte Thatſachen, vor⸗ zugsweiſe ſchätzbar ſeyn. Zuſammenſtellungen aus ſchon gedruckten Werken haben für den Verein weniger Werth, da ſie Allen zugängig ſind, wogegen jede neu und beſtimmt ermittelte That⸗ ſache ein eigentliches und bleibendes Verdienſt dem Einſender ſichert. Außer den in dem gedruckten Verzeichniß nahmhaft gemachten einheimiſchen Mit⸗ gliedern, ſind nachfolgende dem Verein beigetreten: 2 10 —— Herr Profeſſor Nees von Eſenbeck. Oberſtlieutenant von Strantz. Profeſſor Dr. J. Scholtz. Juſtizrath von Keltſch. Baron von Kloch. Unter den Auswditige haben wir uns beſonders de Beitritts folgener Herren zu erfreuen: Herr Apotheker Beilf chmied in Ohlau. Apotheker Beinert in Charlottenbrunn. Wirthſchaftsrath Elsner in Münſterberg. je Landrath und Rittmeiſter Hufeland auf e e Markſcheider Länge in Reichenbach. Major von Netz ebendaſelbſt. 3 Auguft Sadebed, Rittergutsbeſitzer ebendaſelbſt. Diakonus Peſchek in Zittau. 5 Der Verein bedauert mit dankbarer Anerkennung, daß Herr Senior Berndt, durch Berufsgeſchäfte behindert, das Secretariat des Vereins niedergelegt hat. In deſſen Stelle iſt in der letzten Sitzung der Hauptmann von Vincke am Secretair gewählt worden. Ueber die Thätigkeit i der mediciniſchen Section hat der Secretair cher Herr Doctor Borkheim, nachſtehenden Bericht ein⸗ geſandt: Obgleich in den diesſährigen Sommermonaten nicht ſo zahlreich als ſonſt be⸗ ſucht, iſt die Section in ihrer geregelten Wirkſamkeit doch nicht gehindert, oder in ihren wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen beeinträchtiget worden. Vielmehr dürfte die bloße Angabe von 12 ordentlichen Verſammlungen und 26 in denſelben über Gegen⸗ ſtände aus faſt allen Gebieten der theoretiſchen ſowohl als practiſchen Medicin ge⸗ haltenen Vorträgen und eine nicht geringe Menge einzelner Mittheilungen, auch ihre diesjährige Thätigkeit hinlänglich bezeichnen. Sich ſtreng an die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen haltend, hat ſie nach wie vor ſich die Aufgabe geſtellt, nach Maaßgabe der ihr zu Gebote ſtehenden Mittel, dem Fortgange der, den Verſtand erleuchtenden und den Menſchen über ſeine weſentlichſten, geiſtigen ſowohl, als materiellen Intereſſen aufklärenden Wiſſenſchaften ſo förderlich zu ſeyn, als deren allgemeinere und ſorgſame Pflege ein, bei dem gegenwärtigen Culturzuſtande nur zu fühlbares Bedürfniß der des falls anſpruchsvolleren Zeit iſt. Wie wenig ihr auch die Löſung dieſer Aufgabe bisher gelungen, wie weit ſie vielmehr von Erreichung dieſes Zieles zur Zeit noch Run nun un Mun mn min unn 11 — ö anne ſeyn mag; ſo darf ſie doch, ohne Furcht vor ſelbſtgefä älliger Ueberſchätzung ihrer Leiſtungen, bei einem Rückblicke auf das, was ſie ſeit ihrem Beſtehen gewirkt hat, getroſten Muthes ſeyn, der angenehmen Hoffnung Raum gebend, in den, von ihr im nächſten Jahre, ſo Gott will, fortzuſetzenden Beſtrebungen einer noch thäti⸗ geren, als bisherigen, Mitwirkung ihrer, von regem Eifer für die, im Intereſſe der Section zu verfolgenden, wiſſenſchaftlichen Zwecke beſeelten, Mitglieder ſich zu erfreuen. . Vom Herrn Geheimen Hofrathe, Prof. Dr. Weber, als Secretair der öko⸗ nomiſchen Section, iſt folgender Bericht eingegangen: | Die ökonomiſche Section hat im bald abgelaufenen Jahre 9 Sitzungen gehalten. 1) Ueber allerlei ſehr verſchiedene Gegenftände der Landwirthſchaft, als beſon⸗ ders: über Anbau noch wenig bekannter Pflanzen, vornehmlich Getreidearten, und die Anlage eines dazu von Herrn Baron von Kottwitz gewünſchten Pflanzengar⸗ tens auf Pacht, über neue Ackergeräthe (beſonders den Grangiſchen Pflug), über Ein⸗ hägung der Felder und Bepflanzung derſelben in Sandboden mit Bäumen, ſo wie über Anbau der Reißigſchläge mit Getreide, Futter und Gras auf den Camenzer Gütern, über Düngung mit Kalk und gebranntem Thon; über einen neuen einfachen Milchmeſſer, über Schafzucht; über homöopathiſche Heilung der Viehkrankheiten wur⸗ den kurze freie Vorträge gehalten, oder eingeſandte Notizen mitgetheilt. | 2) An Modellen und Geräthen, der Univerſitätsſammlung gehörig, wurden i vorgezeigt: eine ganz neue Kartoffel-Schneidemaſchine und eine Wollreinigungs⸗ maſchine (Erfindungen des Herrn Gutsbeſitzers Schwarz zu Münſterfelde in Weſt⸗ preußen), eine Weſtpreußiſche Joche, die amerikaniſche und die engliſche Holzart, das Rußiſche Handbeil, der Dynamometer oder Kraftmeſſer, und eine neue Art von Kuh⸗ halsbändern. Ein Grangiſcher Pflug im Großen ward auch ausgeſtellt, und vom Herrn Hüttenmeiſter Wachler zu Malapane wurden ſechs große Steindrücke von trefflichen Zeichnungen der daſelbſt zu habenden Heckſelmaſchinen und einer neuen Dreſchmaſchine eingeſchickt. 3) Von Wollproben wurden die einer der erſten Schäfereien, der zu Weißtropp bei Dresden, Herrn von Krauſe gehörig, und die der ehemaligen Rochsburgiſchen, jetzt zu Berthelsdorf bei Penig im Beſitz der verwittweten Gräfin von Schön⸗ burg ⸗Rochs burg befindlichen Stammſchäferei pro 1833 und 1834, fo wie auch Kammwollproben, und Proben von Kammwollgarnen vom Herrn Ritter Max von Speck in Leipzig eingeſandt. 4) Die Verſuche mit Löſchung des Feuers durch Häckſel, nach den Vorſchlägen des Herrn Oberamtmann Liehr zu Oppatowitz in Mähren, worüber von dem hohen EN uns Tape gegeben und die en es Gutachtens über die⸗ 12 ſelben uns zugegangen war, übernahm auf Bitten der Section Herr Gutsbeſitzer Lübbert in Zweibrodt, und da ſie nicht eben ſehr beſtätigend für dieſes Feuer⸗ löſchmittel ausgefallen waren, ſo wiederholte er dieſelben nochmals im Beiſeyn des Sekretairs der Section und einer Deputation der Herren Mitglieder, ohne einen glücklichern Erfolg: worüber die nöthigen Mittheilungen an das hohe Oberpräſidium gemacht worden ſind. Das Weitere und Ausführlichere über die Verhandlungen unſerer Sitzungen enthalten die, in der von der Section herausgegebenen und vom Secretair derſelben redigirten Schleſiſchen landwirthſchaftlichen Zeitſchrift, von Ebendemſelben gelieferten Berichte, welche Zeitſchrift dies Jahr in 6 Heften à 6 Bogen erſchienen iſt, aber ſo wenig Unterſtützung von Seiten des Publikums, und ſo wenig Pflege und Sorg⸗ falt von Seiten der, alle Koſten der Bekanntmachung ſcheuenden Verlagshandlung leider gefunden hat, daß fie wohl eingehen muß, und Schleſien fein einziges land⸗ wirthſchaftliches Journal verlieren laſſen wird, ſo viele Anerkennung daſſelbe auch überall in und außerhalb Schleſien, wo es nur bekannt worden iſt, gefunden hat, wie nicht nur briefliche Nachrichten, ſondern auch die Auszüge beweiſen, die davon, beſonders von den Sections-Berichten öfterer in andern Journalen, nehmlich in dem Leipziger Univerfalblatt der Landwirthſchaft, geliefert werden. Die Section verſen⸗ dete dieſelbe bisher an die landwirthſchaftlichen Vereine zu Carlsruhe, Stuttgart, München, Caſſel, Celle und Marienwerder, an die ökonomiſchen Geſellſchaften zu Dresden und Jauer, an den Gartenbau-Verein in Berlin, und an den Herausgeber einer Oeſtreichiſchen landwirthſchaftlichen Zeitſchrift in Wien, und erhielt dafür regel⸗ mäßig die Schriften und Verhandlungen, welche dieſe alle ſelbſt herausgeben, zuge⸗ ſendet, fo wie auch von Prag und Brünn die Schriften der dortigen Oekonomiſch⸗ patriotiſchen Geſellſchaften eingehen. Sehr wahrſcheinlich werden dieſe künftig weg⸗ fallen und ausbleiben, wenn die Section keine Zeitſchrift von ſich mehr zuzuſenden hat, ſondern nur die General-Ueberſicht der Arbeiten der Seesen Geſellſchaft überſchicken kann, wie ſie bisher auch ſchon immer gethan. Ueber die Arbeiten 5 i der pädagogiſchen Section ſtattete ihr Secretair, Herr Senior Berndt, nachſtehenden Bericht ab: | Auch die pädagogiſche Section blieb ihrer gewohnten Thätigkeit treu; fie hielt 10 Verſammlungen, deren Ergebniß in einem ausführlichern Berichte zuſammen ge⸗ ſtellt worden. Die Zahl ihrer Mitglieder blieb unverändert 24; denn wiewohl der Landesälteſte Freiherr von Kloch auf Maſſel ſich derſelben anſchloß, ſo verloren wir dagegen den erſten Oberlehrer am hieſigen Königl. evangeliſchen Schullehrer⸗Seminar, Herrn Sauermann (7 7. Novbr. 1834), welcher, ſeit dem 9. Januar 1824 der 13° —— Section angehörig, in den letztern Jahren durch Krankheit der frühern Thätigkeit entzogen wurde. Die im Jahre 1827 begonnene Sammlung ſchleſiſcher Schulſchriften vermehrte ſich um 22 Nummern; ſämmtlich geſchenkt vom Herrn Med. Rath Dr. Ebers, und zählt jetzt 441 Nummern. Sie würde unſtreitig noch mehr zunehmen, wenn alle diejenigen verehrlichen Mitglieder, welche dergleichen einzelne Schulſchriften be⸗ ſitzen, ohne ſie grade ſammeln zu wollen, dieſelben der Section gefälligſt zukommen ließen. Uebrigens beſchäftigt ſich der Secretair mit Zuſammenſtellung eines über⸗ ſichtlichen Sachregiſters über die erſten 10 Bände dieſer Sammlung. Die Section wirkt ſtill fort und nicht ohne einigen Erfolg. Dieſer würde aber unſtreitig weit größer ſeyn, wenn deren Zweck und Ziel allgemeinere Anerken⸗ nung fände. Sie will bewirken, was Breslau, ja Schleſien überhaupt, ganz fehlt: eine Vereinigung aller Schulmänner und Schulfreunde zur Beförderung des geſammten Unterrichtsweſens. Dies aber wird nur dann in übereinſtimmenden Gang kommen, wenn Lehrer und Freunde der Gelehrten- wie der Volksſchulen eine Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen einander mitzutheilen und ihre Anſichten gegenſeitig auszugleichen und in Uebereinſtimmung zu bringen. Doch die Section hofft, daß dieſe ihre Aufgabe allmählig immer mehr anerkannt werden ſoll. ueber die diesjährige Thätigkeit 1 der hiſtoriſchen Section berichtet der Secretair e Herr Geheime Archiv. Rath, Prof. Dr. Stenzel, folgendes: | Es wurden in diesem Jahre 7 Sigungen gehalten: 16. Januar, 13. Februar, 13. März, 13. April, 15. Mai, 13. Juni und 4. December. Der Herr Conſiſtorialrath Menzel hielt zwei Vorträge: 1) Ueber die Bundesverhältniſſe der Schleſier mit den böhmiſchen Ständen im Jahre 1618, nach dem Prager Aufſtande vom 23. Mai. 2) Ueber die Theilnahme der Schleſier an dem nun von den Böhmen in Böhmen und Oeſterreich begonnenen Kriege. Der Herr Hauptmann von Vincke theilte eine Zuſammenſtellung der Nach⸗ richten über die Einleitungen zur Theilnahme Guſtav Adolfs am dreißigjährigen Kriege mit. Der Herr Oberſtlieutenant von Strantz las einen, bereits von ihm in einer militäriſchen Zeitſchrift bekannt gemachten, Aufſatz über den im Jahre 1813 ver⸗ tragsmäßig ſtattgehabten Durchmarſch der Herzoglich Warſchauiſchen Truppen⸗Ko⸗ lonne von Krakau durch die Oeſterreichiſchen Staaten, und zeigte die dazu gehörigen Documente vor. 14 m. Der Secretair hielt drei Vorträge: erſtens, über die merkwürdige handschriftliche Chronik der Abtei Sagan vom Jahre 1398 und ihre Fortſetzung im Jahre 1489; zweitens, über die Lage des brandenburgiſchen Staats bei dem Regierungs- -Anteitte des Großen Kurfürſten; und drittens, theilte er Beiträge zur 1 0 des ee von 1813 aus dem Vagebuche eines Freiwilligen mit. ö Die Section für Kunſt und Alterthum hat in dem Laufe dieſes Jahres, wo keine Ausſtellung Statt fand, gar keine Ver⸗ ſammlung gehalten, und der Secretair derſelben, Herr Medicinal-Rath Ebers, hat ſeinen Bericht blos auf die Mittheilung des Kaſſen⸗ Zuſtandes, welcher bei der 4 Ueberſicht ii SEN vorkommen wird, Ba Ueber | ' die techniſche Sektial, welche im Laufe dieſes Jahres, außer ihren Conferenz⸗Verſammlungen, 9 öffentliche Sitzun⸗ gen Alen hat, berichtet der Secretair derſelben, Herr Kaufmann Milde, Folgendes: In den Verſammlungen des Januars ſprach Herr Dr. Kletke über die abſo⸗ lute Feſtigkeit des Eiſens. Herr Geh. Commerzienrath Oelsner über Sächſiſch⸗ oder Chemiſch-Blau, und deſſen Anwendung auf das Färben der Wolle und wollenen Tücher. Herr Chemiker Elsner machte einige intereſſante Verſuche mit der Auf⸗ löſung des Indigo, und ſtellte das in ihm enthaltene Pigment zur blauen, rothen und braunen Farbe dar. Im Februar handelte Herr Chemiker Elsner über Oxydation und ihren Ein⸗ fluß auf Gewerbe. Herr Dr. Hahn theilte practiſche Conſtructionen einiger, beim techniſchen Gebrauch öfter ö krummlinigten Figuren aus der höhern Geometrie mit. Im Monat März trug Herr Dr. Kletke über die Bauart der Frachtwagen⸗ räder, ihre Vortheile und Nachtheile, und über die Conſtruction der Steinbahnen vor. Herr Chemiker Elsner ſprach über den günſtigen Einfluß der neueren Ent⸗ deckungen in der Chemie auf Künſte und 1 und erlauconte feinen Vortrag durch Verſuche. Im April machte Herr Geh. Commerzienrath Oelsner eine Mittheilung über die verſchiedenen Arten der rohen Seide, ſowohl in als außer Europa, und Herr Töpfermeiſter Haniſch erläuterte nach einem, vom Herrn Gymnaſiallehrer Spiller zu Groß⸗Glogau eingefandten Modell, die Construction eines Ofens, in welchem ſich der Rauch verbreitet. In den Verſammlungen des Mai's ſprach Herr Dr. Kletke über die Rei⸗ bung, die Körper erleiden, wenn ſie auf Flächen fortgezogen werden, und Herr Geh. % ua ; ? \ 0 Commerzienrath Oelsner über verſchiedene Materialien, die bei der Wollfärberei angewandt werden. 8 . | j In den Verſammlungen nach den Ferien wurde zuvörderſt eine Sammlung von Exemplaren der in Schleſien wild wachſenden Bäume, ſowohl im natürlichen als bearbeiteten Zuſtande vorgezeigt, und vom Herrn Prof. Dr. Göppert Bemerkungen über den Bau und das Wachsthum der Bäume mitgetheilt, die derſelbe ſowohl durch Exemplare einheimiſcher als exotiſcher zu erläutern bemüht war. Herr Geh. Com⸗ merzienrath Oelsner theilte Einiges über die innere Beſchaffenheit und den Anbau der Waidpflanze, und Herr Fabriken⸗Commiſſarius Hoffmann Bemerkungen beim Stellen und Schleifen von Tuchſcheer-Maſchinen mit. Herr Kaufmann Lewald zeigte eine Pariſer patentirte Lampe von Locatelli vor, machte auf die Vorzüge derſelben aufmerkſam, und der Secretair der Section ſprach zuletzt über Locomotiv⸗ Maſchinen. go | 100 Außer dieſen Vorträgen hat Herr Magiſter Mücke auch in dieſem Jahre die Geneigtheit gehabt, im Namen der Section feinen Zeichnen-Unterricht für Gewerb⸗ treibende fortzuſetzen, und es nahmen daran Theil: 6 Formenſtecher, 3 Tiſchler, 2 Gürtler, 1 Schloſſer, 1 Gelbgießer, 1 Mechanikus, 1 Handſchuhmacher; zuſammen 15 Perſonen, welche regelmäßig dieſe Unterrichtsſtunden beſuchten und anhaltenden Fleiß bewieſen. MR In dem zum Drucke zu befördernden Jahres-Berichte wird eine genaue und umfaſſende Ueberſicht der verſchiedenen Arbeiten der einzelnen Herren Sections-Mit⸗ glieder gegeben werden. e ; Vom Herrn Muſikdirector Moſewius, als Secretair der muſikaliſchen Section, wurde nachſtehender Bericht über die diesjährige Thätigkeit der genannten Section eingereicht: 5 a | Die muſikaliſche Section hat in dieſem Jahre ſieben Verſammlungen gehalten. b 1) Dienſtag am 25. Februar wurde eine Beurtheilung des Löweſchen Orato—⸗ riums: die ſieben Schläfer, und deſſen Aufführung in Berlin von dem korre⸗ ſpondirenden Mitgliede, Herrn Seminar-Director Hientzſch zu Potsdam, vorge⸗ lleſen. — Der Secretair nahm Veranlaſſung, feine eigenen Bemerkungen über das Oratorium und deſſen Componiſten heutiger Zeit zu knüpfen. — Sodann wurde ein Bericht, ebenfalls vom Herrn Seminar-Director Hientzſch, über zwei Auf⸗ führungen des Muſik⸗Inſtituts zu Berlin und über das Muſikweſen zu Potsdam vorgeleſen. 1 e 8 2) Den 25. März. Herr Schullehrer Otto trug einen Aufſatz über die Geſangbildung heutiger Zeit und über Geſangvereine vor. a 1 — 16 3) Den 29. April trug der Secretair eine Abhandlung über das Komiſche in der Muſik von K. Stein vor, und fügte derſelben kritiſche . und erläuternde Beiſpiele bei. - 4) Den 3. Juni hielt Herr Profeſſor Prudlo einen Vortrag über die Rieſen⸗ 8 Der erſte Theil dieſer Abhandlung iſt ſchon im Allgemeinen Anzeiger der Deutſchen gedruckt erſchienen, und enthält eine Darſtellung der Experimente, die bis zum November des vorigen Jahres mit, in freier Luft geſpannten, Saiten gemacht worden; man hat dieſen Saiten den Namen Wetterharfe beigelegt, indem ſie bei einer Spannung von Weſten nach Oſten bei verändertem Wetter zu tönen beginnen. Der zweite Theil der Abhandlung enthält die ſeit dem November 1838 von dem Herrn Profeſſor Prudlo ſelbſt gemachten Verſuche, deren Reſultate dahin ausge⸗ fallen ſind, daß ſich gar keine hörbare Erſcheinung an den vom Herrn Profeſſor Prudlo ausgeſpannten Saiten gezeigt hat. Auffallend iſt es jedoch, daß beide neben einander geſpannte Saiten nicht in verſchiedene Töne ſtimmbar zu ſeyn ſchienen. 5) Den 1. Juli. Herr Profeſſor Prudlo hielt einen Vortrag über den Monochord, verbunden mit Experimenten, nebſt Erklärung der Tonverhältniſſe, eine beſondere Darſtellung dieſer Verhältniſſe in Zahlen darlegend. 6) Den 6. October. Der Secretair der Section trug eine kritiſche Abhand⸗ lung über Kieſewetter's Geſchichte der Muſik vor, und ſchloß dieſelbe, ſich deren Fortſetzung vorbehaltend, mit der Epoche von 1300 bis 1380 ab. 7) Den 15. December trug der Secretair der Section eine Abhandlung des Muſik⸗ Directors Sämann aus Königsberg, über die richtige 1 des Chorals, vor. Obſchon die Section ſich allmonatlich verſammeln ſoll, ſo mußten doch mehrere Sitzungen ausgeſetzt werden, da die von mehreren Mitgliedern für dieſelbe über⸗ nommenen Vorträge nicht gehalten wurden. J Das Präſidium der Geſellſchaft hat ſich im Laufe dieſes Jahres achtmal verſammelt. Unter den in dieſen Confe⸗ renzen berathenen Gegenſtänden und gefaßten Beſchlüſſen, dürften Rachſehenze eine Mittheilung in dieſem allgemeinen Berichte verdienen. Eine beſondere Sorgfalt wurde im Laufe dieſes Jahres allen ng unſerer Geſellſchaft gewidmet; es wurden durch die Fürſorge des Herrn Baron von Stein und des Herrn Dr. Borkheim wohlgeordnete Inventarien des ganzen Beſitzthums der Geſellſchaft angefertigt, die Bibliothek wurde der beſondern Aufſicht des Herrn Prof. Dr. Hoffmann übergeben, und erhielt mehrere neue Einrichtungen, ſo wie auch die übrigen Sammlungen wieder geordnet wurden. — dh Dem biefigen Gewerbevereine wurde unſer Lokal zu feinen Ausſtellungen über: laſſen, weil das Präſidium, es für eine beſonders ehrenwerthe Pflicht unſerer Geſell⸗ ſchaft hält, jedes gemeinnützige Streben nach Kräften zu fördern. Die vom Herrn Geh. Rath Stenzel beabſichtigte, im vorjährigen Berichte bereits angezeigte Herausgabe von Quellenſchriften für die vaterländiſche Geſchichte, hat ihren beſten Fortgang, und wir werden bald die Freude haben, den erſten Band dieſes, unter den Ausſpicien unſerer Geſellſchaft erſcheinenden, wichtigen Werkes in unſern Händen zu ſehen. f Um die Benutzung der mannichfaltigen Kunſtſchätze unſerer Stadt zu ich ern und allgemeiner zu machen, iſt eine Vereinigung mehrerer getrennter Gemälde-Samm⸗ lungen nöthig, und die Erreichung dieſes Ziels iſt der Gegenſtand der Wünſche und der Sorge des Präſidiums geworden. Daß eine ſolche Vereinigung mehrerer Samm⸗ lungen ausführbar ſey, kann wohl nicht bezweifelt werden; ob ſie erreicht werden wird, iſt eine andere Frage, welche uns die nächſte Zukunft löſen wird. Bei der großen Zahl der Mitglieder unſerer Geſellſchaft, bei den vermehrten Abtheilungen derſelben und bei den anderweitig zugekommenen Geſchäften unſers Kaſtel⸗ lans Glänz, iſt eine neue Einrichtung getroffen worden, die ich hier zur gefälligen Kenntnißnahme der verehrten Mitglieder bringe. Vom künftigen Jahre an ſoll zu den allgemeinen Sitzungen nicht mehr durch die Einhändigung der Karten eingeladen werden, es ſoll blos die Anzeige der ſtattfindenden allgemeinen Verſammlung in zwei auf einander folgenden Zeitungstagen durch die öffentlichen Blätter zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden. Da die allgemeinen Verſammlungen ihren feſtbeſtimmten Tag, mit Ausnahme der letzten in jedem Jahre, und zwar den letzten Freitag eines jeden Monats haben, ſo ſteht zu erwarten, daß die neue Einrichtung keine Irrungen veranlaſſen wird. Ehe ich über den Caſſen⸗Zuſtand der Geſellſchaft berichte, iſt es meine Pflicht, den verehrten Mitgliedern anzuzeigen, daß der Herr Geh. Commerzienrath Oels ner, unſer bisheriger Caſſen⸗Director, feine Geſchäfte feinem Herrn Sohne übergeben und ſich aus der Handlung zurückgezogen hat. Dadurch iſt derſelbe zu dem Wunſche veranlaßt worden, daß die Verwaltung der Caſſe der Geſellſchaft einem andern Mit⸗ gliede übergeben werde. Indem das Präſidium die mehrjährigen Bemühungen des Herrn Geh. Rath Oelsner für das Wohl der Geſellſchaft erkannte und ihm im Namen der Geſellſchaft den herzlichſten Dank an den Tag legte, erfüllte es zugleich ſeinen Wunſch, und Herr Kaufmann Milde war ſo gütig, die 1 unſerer Caſſe bereitwillig zu übernehmen. Der Caſſen⸗Zuſtand iſt nach ee Berichte des Hserigen Gaffen- Directors, des Herrn Geh. Rath Oelsner, folgender: f 3 — un ME en Effecten: Courant: Ultimo December 1833 verbliebener Beſtand 3400 Rthlr. 725 Rthlr. 25 Sgr. 1 Pf. Einnahme pro 18 (44 330 11428 — ee 3750 Rthlr. 2153 Rthlr. 25 Sgr. 1 Pf. Davon ab: | ie Ausgabe pro 1834. e NE e Bleibt a 1834 Beftand 1 Rthlr. 439 Rthlr. 9 Sgr. 3 Pf. Und zwar: | a) für die allgemeine Geſellſchaft: 1) in Pfandbriefens 2100 Rthlr. 2) in Staatsſchuld Scheinen 500 = 3) in 2 Seehandlungs-⸗Prämien⸗ Scheinen 100 4) in Courantt „ 216 15 Sr. 8 Pf. 2916 Rthlr. 15 Sgr. 8 Pf. b) für die Kunſt⸗ Section: 1) in Staatsſchuld⸗Scheinen 1000 Rthlr. 2) in 1 Seehandlungs⸗Prämien⸗ Shen a. La 2 8 g 3) in Courant: 222 23 ge. Pf. ; ͤöÄX[wÿI1 Beſtand in Effecten und baar wie oben 4189 Kthlr. 9 Sgr. 3 Pf. Nachſtehende Ueberſicht enthält die Namen der im Laufe dieſes Jahres hinzu⸗ gekommenen und aus der Geſellſchaft geſchiedenen Mitglieder: g Eilf wirkliche einheimiſche und drei wirkliche auswärtige ſind der Geſellſchaft beigetreten. A. Die wirklichen einheimiſchen find:. Herr Lieutenant und Vermeſſungs⸗Reviſor Bauer. Oberſtlieutenant von Fiebig. Maler Herrmann. Baron von Kloch (früher Ehren-Mitglied). General-Superintendent Ribbeck. i Lehrer Riedel. Dr. med. Seidel. 1. 2 3. 3 4. 5 6 * * 1 * * * * * + + 7 8. 9. 10. 11, * 1 W a Oberſtlieutenant von Strang. Lehrer Stütze. General-Major von Wedel. FF Ober-Landes-Gerichts-Referendarius Wiesner. 1 8 B. Die wirklichen auswärtigen: 1. Herr Dr. med. Biefel, in Neuſtadt. 2. 8. + + 1 2 8 4. 5 6 7 8 Durch den Tod 1. 2. 3. 4. 5 e — 2 — = Stadtpfarrer Fauſtmann, in Bolkenhayn. Hofprediger Königk, in Polniſch-Wartenberg. C. Als Ehrenmitglied wurde aufgenommen: 5 Herr Profeſſor Dr. Berzelius, in Stockholm. D. Zu correſpondirenden Mitgliedern wurden ernannt: * * N * Herr Profeſſor Dr. Agaſſiz, in Neuſchatel. Profeſſor Dr. Böttiger, in Erlangen. F. X. Fiber, K. K. Appellations⸗Acceſſiſt, in prag. Gumprecht, Großherzoglich Sächſiſcher Rath, in Eiſenach Bibliothekar Hanka, in Prag. Profeſſor Dr. Meyen, in Berlin. Profeſſor F. Palacky, in Prag. Diakonus M. Peſcheck, in Zittau. 8 Berg⸗ und Hütten⸗Director Reichenbach, zu Blansko in Mähren. Profeſſor Dr. Retzius, in Stockholm. N Gutsbeſitzer Schwarz, in Münſterfelde bei Marienwerder. Profeſſor Dr. Witte, in 5 verlor die Geſellſchaft: A. Wirkliche einheimiſche Mitglieder: Herr Apotheker Hübner. Zeichnenlehrer Kalter. Juſtiz⸗Commiſſionsrath Meyer. Oberlehrer Sauermann. Pfarrer Wurſt. B. Wirkliche auswärtige: 145 Herr Profeſſor Dr. Brandes, in Leipzig. 2. Se. Excellenz Herr e a S 5 a f fgo . 0 „auf Warmbrunn. . C. Ehren⸗ 1 1 1. Herr Rector Neumann, in Greifenberg. 2. = Profeffor Dr. Pohl, in Wien. 3 Generallieutenant von Röder, in Rothſürben. 4. Se. Excellenz, der wirkliche Geheime Staats⸗ und dirigirende Minifter, Herr von Schuckmann, in Berlin. D. Correſpondirendes Mitglied: Herr Franz Claviger, Wund-, Gebär⸗ und Impf⸗ Arzt an dem großen vereinigten Krankenhauſe in Wien. i Das Verzeichniß aller, der Geſellſchaft im Laufe des Jahres verehrten Bücher, wird mit der nähern Anzeige aller, der Geſellſchaft in dieſer Zeit zugekommenen Geſchenke in der gedruckten Ueberſicht zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden. Wenn ich dieſen Jahres-Bericht mit dem innigſten Wunſche für das fernere Gedeihen unſerer Geſellſchaft ſchließe, ſo kann ich mit Zuverſicht darauf rechnen, daß die verehrten Mitglieder von ganzem Herzen in dieſen Wunſch einſtimmen werden. C RN des ; en. in Bibliothek und der Muſeen der Schleſi iſchen Geſelſchaft im Jahre 1834. Die Bibliothek hat ſich in dieſem Jahre durch Geſchenke um 590 Nummern vermehrt. Die Schleſiſche Bibliothek, deren Anordnung Herr Profeſſor Dr. Hoff— mann die Güte hatte, zu übernehmen, ſteht ſchon großentheils geordnet da; nur konnte bis jetzt noch nicht der Stand- Katalog angefertigt werden, indem die Anfer⸗ tigung des alphabetiſchen Katalogs noch dringender war. Der Zuwachs dieſer Biblio⸗ thek beträgt 381 Nummern. Folgende Geſellſchaften und Vereine hatten die Güte, ſie zu vermehren: die Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte mit 8 Nummern, der Gewerbe-Verein zu Breslau mit 2 Nrn., der Künſtler⸗Verein zu Breslau mit 1 Nr., der Verein für Pferderennen und Thierſchau zu Breslau mit 2 Nrn., die Königliche Univerſität zu Breslau mit 24 Nrn., ein Verein von Vaterlandsfreunden in Groß⸗Glogau mit 181 Nrn., die ökonomiſch⸗patriotiſche Societät zu Jauer mit 1 Nr., die Oberlauſitzſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Görlitz mit 3 Nrn., endlich die techniſche Section der Schleſiſchen Geſellſchaft mit 1 Nummer. Außerdem haben folgende einzelne Geber die Schleſiſche Bibliothek beſchenkt: Herr Studien⸗Director, Prof. Dr. Becher 1 Nummer, Senior Berndt 13 Nrn., Dr. Phil. Gloger 1 Nr., Prof. Dr. Göppert 1 Nr., Geheime Hofrath, Prof. Dr. Gravenhorſt 15 Nrn., Senior Herbſtein 1 Nr., Rector Häniſch 1 Nr., Prof. Dr. Hoffmann 15 Nrn., Aſſeſſor Juppe 1 Nr., Director Ka⸗ werau 1 Nr., Baron von Kloch 1 Nr., Rector Dr. Klopſch 2 Nrn., Stadt⸗ Rath J. Korn 1 Nr., Frau Hofräthin Caroline Leſſing 1 Nr., Herr Director Dr. Müller 1 Nr., Candidat Nowack 3 Nrn., Stadtrath Dr. Pari⸗ tius 8 Nrn., Rector Reiche 1 Nr., Director Dr. Schmieder 2 Nrn., Ober⸗ Regierungsrath Sohr 6 Nrn., General⸗Landſchafts-Repräſentant Baron von Stein 5 Nrn., Geheime Archiv-Rath, Prof. Dr. Stenzel 48 Nrn., Armen⸗ Lehrer nen! 1 Nr., Conſiſtorial⸗ Rath, Prof. Dr. Wachler 2 Nrn., e Be Hofrath, Prof. Dr. Weber 6 Nrn., Geheime Medicinalrath, Prof. Dr. Wendt 1 Nr., Referendarius Wiesner 4 Nrn., Oberlehrer Wimmer 1 Nr., Director, Prof. Dr. Wiſſowa 3 Nrn., Hofrath Dr. Zemplin 6 Nrn., der Cuſtos der Bibliothek 2 Nrn. und ein Ungenannter 5 Nrn. Die allgemeine Bibliothek hat in dieſem Jahre einen Zuwachs von 209 Nrn. erhalten, und zwar erſtens von folgenden Vereinen: von dem landwirthſchaftlichen Vereine im Großherzogthum Baden 1 Nr., im Königreiche Bayern 6 Nrn., in Kurheſſen 6 Nrn., in Weſtpreußen 1 Nr., im Königreiche Würtemberg 7 Nrn., von der Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Böhmen 11 Nrn., der k. k. patriotiſch⸗ökonomiſchen Geſellſchaft im Königreiche Böhmen 2 Nrn., der k. Land⸗ wirthſchafts-Geſellſchaft zu Celle 1 Nr., der Geſellſchaft zur Unterſuchung der Denk⸗ mäler älterer Geſchichte Deutſchlands 2 Nrn., der Geſellſchaft für Natur- und Heil⸗ kunde in Dresden 1 Nr., einer Geſellſchaft Vaterlandsfreunde in Groß-Glogau 68 Nrn., der k. k. mähriſch-ſchleſiſchen Geſellſchaft zur Beförderung des Ackerbaues in Brünn 13 Nrn., der k. Preuß. Märkiſch⸗ökonomiſchen Geſellſchaft zu Potsdam 1 Nr., der ökonomiſchen Geſellſchaft im Königreiche Sachſen 1 Nr., der Weſtphäliſchen Geſell⸗ ſchaft für vaterländiſche Cultur 1 Nr., endlich von dem Vereine zur Beförderung des Gartenbaues in den k. Preuß. Staaten 2 Nrn. — Folgende einzelne Herrn haben ebenfalls die Güte gehabt, die allgemeine Bibliothek zu vermehren, und zwar: Herr Apotheker Beil ſchmied 3 Nrn., Medicinalrath Dr. Ebers 1 Nr., Doctor Eble 1 Nr., Oberſtlieutenant von Fiebich 5 Nrn., Premierlieutenant Fils 1 Nr., Dr. Phil. Gloger 1 Nr., Prof. Dr. Göppert 3 Nrn., Geheime Hofrath, Prof. Dr. Gravenhorſt 1 Nr., Großherzogl. Sächſiſche Rath Gumprecht 4 Nrn., Bibliothekar Hanka 2 Nrn., Prof. Dr. Henſchel 1 Nr., Seminar -⸗Director Hientzſch 1 Nr., Prof. Dr. Hoffmann 8 Nrn., Prof. Dr. Kaufmann 1 Nr., Prof. Dr. Koſteletzki 1 Nr., Doctor Meyen 3 Nrn., Revident Meyer 1 Nr., Magiſter Mücke 5 Nrn., Kammerrath Nathuſius 1 Nr., Candidat Nowack 2 Nrn., M. S. Pappenheim 1 Nr., Rentamtmann Preusker 1 Nr., Berg⸗ amts⸗Director Dr. Reichenbach 1 Nr., Paſtor Rohleder 1 Nr., Prof. Dr. Roſas 1 Nr., Buchhändler Schulz 1 Nr., Ober-Regierungsrath Sohr 3 Nrn., Oberlehrer Spiller 1 Nr., General-Landſchafts-Repräſentant Baron von Stein 2 Nrn., Geheime Archivrath, Prof. Dr. Stenzel 8 Nrn., Baron von Still⸗ fried 1 Nr., Oberſtlieutenant von Strang 3 Nrn., Lehrer Stütze 1 Nr., Regierungs- und Schulrath von Türck 4 Nrn., Geh. Medicinalrath, Prof. Dr. Wendt 1. Nr., Referendarius Wiesner 1 Nr., Geh. Ober⸗ 5 von Winterfeldt 1 Nr., Hofrath Dr. Zemplin 7 Nrn. | Die Sammlung von Charten, Plänen, Bildniffen, Zeichnungen wir A der Präſes der Geſellſchaft, Herr General-Landfchafts-Reprafentant Baron von Stein, * 5 die Güte hatte, vollſtändig zu ordnen, erhielt in dieſem Jahre ebenfalls mehrere Bei⸗ träge, und zwar von der Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Böhmen, und von den Herren: Premierlieutenant Fils, Geh. Hofrath, Prof. Dr. Graven- horſt, Prof, Dr. Hoffmann, Buchhändler, Gutsbeſitzer Korn, General⸗Land⸗ ſchafts⸗Repräſentant Baron von Stein, Baron von Stillfried, Hüttenbeamter Wachler, Geheime Medicinalrath, Prof. Dr. Wendt. S chummel, als Cuſtos der Bibliothek. Verzeichniß der im Jahre 1834 an die Bibliothek und das Muſeum der Schleſiſchen 9 10. Geſellſchaft eingegangenen Geſchenke. A. An die Bibliothek. a. Zur Schleſiſchen Bibliothek gehörige Bücher. Von dem Gewerbe- Vereine zu Breslau: . "Zweite Ausftellung von Erzeugniſſen des Schleſiſchen . N von dem Gewerbe-Vereine in Breslau. 1834. Fünfter Sahres- Bericht des Breslauer Gewerbe-Vereins vom 1. April 1833 bis zum 31. März 1834. Von dem Künſtler⸗Vereine zu Breslau: Verzeichniß ſämmtlicher Mitglieder des Breslauer Künſtler⸗Vereins. 1834. Von der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte, bei ihrer Ver⸗ ſammlung zu Breslau: Statuten der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte. Verzeichniß der Namen der Mitglieder der Verſammlung mit ihrer eigenhän- digen Handſchrift. Verzeichniß der, bis zum 18. September 1833 in Breslau angekommenen Mitglieder dieſer Geſellſchaft. Acta generalia, betreffend die Verhandlungen der genannten Geſelſchaft im September 1833. Bericht über die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Breslau, von J. Wendt und A. W. Otto. Breslau 1834. Ueber das Chrysanthemum indieum, ſeine Geſchichte u. ſ. w. Von J. B. Rupprecht. Wien 1833. Dem edlen Vereine von Aerzten und Naturforſchern bei feiner 11ten Verſamm⸗ lung in Breslau mit meinem Werke: das a santhemum indicum u. ſ. w. Karlsbad am 30. Auguſt 1833. 7 145 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 0 24. 25. 26. 27. 28. 25 Iſis von Oken. 1834. Heft 6 und 7. Enthält den Bericht über die Verſammlung in Breslau. | | Von einem Verein von Vaterlandsfreunden in Groß⸗Glogau, und ar Von Herrn Erzprieſter Biram bo: Chriſtliches Religions⸗Lehrbuch für die Jugend. Von J. S. Bail. Glogau 1807. Betrachtungen eines Freundes bei dem Grabe des, den 19. November 1779 verewigten u. ſ. w. Herrn Heinrich Gottfried, Grafen von Mattuſchka. Breslau 1780. Wie ſoll der Chriſt bei der bevorſtehenden Gefahr und Trübſal, womit die verheerende Krankheit der Cholera ihm droht, ſich verhalten? Eine Pre- digt u. ſ. w. gehalten von A. Birambo. Glogau 1831. Rede, den 25. Februar 1828 am Grabe des Pfarrers Herrn Anton Pohl in Gramſchütz, geſprochen von dem Erzprieſter A. Bir ambo zu a Glogau 1828. Predigt, am Neujahrstage 1822 u. ſ. w. gehalten von A. Birumbo. | Glogau 1822, Gedächtniß⸗ Predigt auf Ihro Majeſtät die Königin von Preußen, Louiſe Auguſte Wilhelmine Amalie u. ſ. w., gehalten von A. Birambo. Bunzlau 1810. Predigt, am Kirchweih- und Ernte-Feſte 1808 gehalten von A. Birambo. Verſuch eines Lehrbuchs der Katechetik, von Heinrich Mücke. Breslau 1802. Joh. Pet. Wahrendorffs Liegnitziſche Merkwürdigkeiten. Budiſſin. Miscellanea gentis Schaffgotschianae ete., von Theodor Krauſen. In Striegau 1715. Die Ueberſchwemmung des Bobers zu Sagan am 15. Junius 1804. Heraus⸗ gegeben von J. Stenzel. Sagan. | Kurze Beſchreibung von Schleſien u. ſ. w. Von J. G. Meißner. Dritte Aufl. Bunzlau 1805. 5 ER Geographie von Schlefien, entworfen von Karl Röhr. Zweite Auflage. Jauer 1821. Friderich Wilhelm s u. ſ. w. revidirte Pauerz, Sefinde=, Hirten- und Schäffer: Ordnung im Herzogthum Croſſen und Züllichow. Croſſen 1705. Reiſe durch Europa, eine geopraphiſche Skizze in Reimen, von Wittiber. Jauer 1816. Miſſolonghi's Fall. Gedicht von F. Walther. Sagan. Von Herrn Kaplan Bittner: 3 5 = Vorträge in einer verhängnißvollen Zeit- Periode gehalten 115 w. an Bail. Leipzig 1807. 4 29. 80. 35. 86. 40. 26 Geschichte der Herrſchaft Deutſch-Wartenberg in Nieder-Schleſien, vom Jahre 1443 an. Von F. C. Sickel. Deutſch⸗Wartenberg 1820. Blumen aus der lateiniſchen Anthologie, von a RE 2 von Haugwitz. Breslau 1804. Von Herrn Medicinalrath Dr. Dietrich: Predigt, am 1. Januar 1832 in der evangeliſchen Kirche zu Glogau gehalten u. ſ. w. von E. G. Bock. Glogau 1832. Wie ein ächt chriſtlicher Sinn in einer ernſten und bewegten Zeit ſich bewährt. Predigt, am Sonnt. Palm. 1831 gehalten, von H. G. Riſſmann. Glogau. Predigt, gehalten den 5. Auguft 1818 am Tage feiner zurückgelegten 50jäh⸗ rigen Amtsführung, von J. S. John. Landeshut. Erinnerung an den 11. und 12. Juni 1827, nebſt einem e des Herrn, von A. Hertel. Breslau. Ueber Schleſiens Geſchichte und Bewohner. Breslau 1783. Kurzer Abriß der ſchleſiſchen Geſchichte u. ſ. w. von J. D. Henſel. Bres⸗ lau 1812. i Die Geſchichte von Löwenberg, aus Urkunden und Handſchriften. Von B. G. Sutorius. Ir 2r Theil. Jauer 1787. N Kurze Geſchichte des abgebrannten niederſchleſiſchen Städtchens Primkenau U. ſ. W. Berlin 1804. f Beſchreibung der Affaire bei Greiffenberg am 30. Auguſt 1813. Beiträge zur Geſchichte Glogau's, geliefert von dem Vereine für dieſelbe. 18 Heft. Glogau 1829, Das Blücher-Feſt zu Löwenberg in Schleſien am 30. Auguſt 1833, vom Dr. A. Hübner. Löwenberg 1833, Lieder, zu fingen bei der jährlichen Gedächtniß-Feier des Abzuges der Fran⸗ zoſen und Einmarſches der Preußen am 17. April 1814 zu Groß⸗ Glogau. Zur Jahres-Feier des ſiegreichen Einzuges der hohen Verbündeten in Paris am 31. März 1814, in einem Concerte in Liegnitz am 31. März 1815 geſprochen von W. Franke. Liegnitz. N Groß⸗Glogau's Schickſale von 1806 bis 1814, e von G. S. Die⸗ trich, K. Pr. Medicinalrath u. ſ. w. Glogau 1815. Fortſetzung der Nachrichten von dem hieſigen lutheriſchen Gymnaſio und den damit verbundenen Bürgerſchulen. Von C. D. Klopſch, Rector. Glogau 1815. Fortſetzung dieſer Nachrichten von Michaelis 1819 bis dahin 1820. Von Dr. C. D. Klopſch, Rector. Glogau 1820. Rechtliche und hiſtoriſche Entwickelung der Verhältniſſe der Zehn» und Fidei⸗ Commis ⸗Herrſchaften Amtitz und Möllendorf, und der Rechte der jedes 48. 68. — 27 maligen regierenden Fürſten zu Carolath-Beuthen auf dieſelben. Von C. F. Michaelis. Glogau 1832. Armen⸗Ordnung für die Stadt Waldenburg. Verfaßt von C. G. Höder, evangel. Prediger; C. Fiſcher, kathol. Pfarrer; P. C. Pflücker, Kauf⸗ mann; A. Hinze, Dr. med. et chir. Landeshut 1809. Erſter Jahres-Bericht über das Barmherzigkeits-Stift, Leſſings Denkmal, einer cosmopolitiſchen Armen-Kranken-Anſtalt, zu Camenz, von Dr. J. G. Böniſch. Camenz 1827. Zwei Reden, gehalten von dem Regiments-Quartiermeiſter Müller und dem Profeſſor Reiche u. ſ. w. Breslau 1804. Beſchreibung eines aſtronomiſchen Uhrwerks u. ſ. w., von G. Fake b, Liſchler in Bunzlau. FR] | . Dissertatio inaug. medica de vigilia et somno. Autore C. F. Christ. Siles. Halae Saxon. 1806. De acidi hydrocyanici vi in plantas commentatio. Autore H. R. Göppert. Vratisl. 1827. G. S. Dietrich etc. observationes quaedam rariores de calculis in corpore humano inventis. Cum figuris. Halae 1808. ; Dissert. etc. sistens observationem de Asthmate spasmodico -flatulento ex causa minerali. Autore C. B. Heintze. Siles. Vratisl. 1812. Schleſiſch⸗Südpreußiſches Archiv der, die Ausrottungs-Pocken betreffenden, Erfahrungen und Verhandlungen u. ſ. w., von Frieſe und Nowack. Erſten Bandes 1s bis 48 Heft. Inſtruktion für die, zur Impfung der Kuh- oder Schutz -Pocken in dem Departement der Königl. Breslauſchen Krieges- und Domainen⸗ Kammer berechtigten Perſonen. Breslau 1804. An das Publikum, die Kuhpocken-Impfung betreffeud. Breslau 1801. An Eltern, welche ihre Kinder lieben, oder auch nicht lieben. 4te Forkſetzung. Glogau 1806. Verhalten der Kinder, denen die Schutz⸗ Pocken geimpft werden, oder dazu beſtimmt ſind. Glogau. Anleitung zur Geburtshülfe für die Hebammen des Glogauiſchen Kammer⸗ Departements. Von J. G. Gerdeſſen. Groß -Glogau 1798. Verſuch einer leichtfaßlichen Belehrung und Beruhigung für das Publikum, über die jetzt herrſchenden Nerven- und Faulfieber. Von Dr. Richtſteig. Glogau. Ueber die wahrſcheinliche Fortdauer des Bewußtſeyns in einem, vom Rumpfe getrennten, Kopfe. Eine Apologie der Abhandlung über Enthauptung im Allgemeinen, und über die Hinrichtung Troer’s insbeſondere, von J. Wendt. Breslau 1803. N 4 * Bu Neueſte Darftellung des Herrmanns-Bades bei Muskau. Sorau 1828. Ueber die Heilkraft des Mineral-Waſſers, beſonders des Moor- oder Bade⸗ Schlammes bei 8399 Vom Dr. L. Harthaufen Mit einem Bor: wort von Dr. J. N. ruft. Berlin 1826, Poetifcher Nachlaß von J. E. Legner. Herausgegeben von J. G. Roth. Hirſchberg 1820. N Der Gröditzberg. Romantiſche Erzählung von C. W. Def chel. 1824. Gegenwart und Zukunft. Von Hans von Held. Glogau 1791. Die Feuersbrunſt, ein poetiſches Gemälde des, für Schleſiens Hauptſtadt fo fürch⸗ terlichen Schauſpiels in der Nacht vom 25. zum 26. Mai. Breslau 1791. Der Bürgermeiſter Bleihahn zu Bunzlau, oder: Heldenmuth und Vaterlands⸗ liebe erſter Größe. Bunzlau 1827. Francisci Petrarchae de viris illustribus libri nondum editi pars secunda. Autore C. E. Ch. Schneider. Vratisl. 1831. Kleine Waarenkunde für die, in den Königl. 5 Staaten etablirten Mate⸗ rialiſten und Droguiften u. ſ. w., von M. E. K. F. Richtſteig. Breslau, Berlin, Leipzig 1805. Ausſichten von der Rieſenkoppe nach Böhmen, Lauſitz, Schleſien und den um⸗ liegenden Gegenden. Von A. T. von Gersdorf. Freyberg 1804. Beobachtungen auf Reiſen nach dem Rieſengebirge, von J. Jiraſek, Abbé Gruber, Th. Hänke und Fr. Gerſtner. Dresden 1791. . Außerdem noch 79 Nummern kleine 5 i in Bezug auf Schleſien. Von Herrn Buchhändler C. N Das chriſtliche i dargeſtellt in Feſt⸗Predigten nach den u Pericopen von G. S. Köhler. Glogau 1832. Der Dienſt Gottes in Geiſt und Wahrheit. Drei e von C. G. Schmaltz. Glogau und Liſſa 1830. Drei Predigten und eine Taufrede von J. D. Tſchirner. 1 1828. Womit waffnen wir uns gegen die Welt? Gaſtpredigt, gehalten von E. Kun⸗ zendorf. Glogau 1828. Dein Leben lang habe Gott vor Augen und im Herzen; Predigt, gehalten g von J. D. K. Pflug. Ein wahrhaft chriſtlicher oder echt chu ker wee Predigt, gehal⸗ ten von C. F. Meurer. Glogau 1821. Unterricht und Gebete für das Jubildum im Jahre 1826. Zweite Auflage. Breslau 1826. Evangeliſches Jubelfeſt-Buch u. ſ. w., von J. G. Burkmann. ]; 83. Evangeliſches Jubelfeſt⸗ Büchlein für Bürger und Landleute, ſo wie für Volks⸗ 0 ſchulen u. ſ. w., von J. G. Burkmann. Glogau und Liſſa 1830. 84. Religiöfe Feier des neuen Jahres 1816 und des Friedensfeſtes am 18. Jan. in der lutheriſchen Kirche zu Glogau, von J. S. Bail. Glogau. 85. Miszellaneen eines Landpredigers. Zweite Auflage. Glogau 1799. 86. Der weiſe und frohe Genuß des Lebens. Einige Gedanken hierüber von F. Pfitzner. Glogau 1806. g 87. 88. Noth⸗ und Freudenſchüſſe eines Theologen; den Theologen des 19. Jahr⸗ | hunderts gewidmet von P. M. Erſte und zweite Salve. Glogau 1822, 1823. 89. Der Bibelfreund an Kinderſeelen. Glogau 1824. 90. Vertraute Briefe über die Bibel, geſchrieben an einen Wahrheitsfreund von Mag. G. Ehrlich. Glogau 1802. 91. Sammlung geiſtlicher Lieder und Gebete zum 1 Gottesdienſt für Landſchulen. 18 Heft. Glogau 1803. a u 92. Cantus firmus der Choral-Melodieen von allen, im Niemeyerſchen Schul: N Geſangbuche enthaltenen Morgen-Geſängen. Glogau und Liſſa 1827. 93. Freundliche Zuſchrift an die Gegner des Buches: „die katholiſche Kirche Schleſiens,“ von einem Mitſtreiter. Glogau und Liſſa 1827. 94. Das Wiſſenswürdigſte aus der her Geſchichte RE ., von C. W. a Wiecke. Glogau 1825. 95. Beſchreibung der Feierlichkeiten, welche . dem 50 jährigen Amts⸗ -Subel- Feſte des Königl. Ober-Amts⸗Regierungs-Präſidenten, Herrn Freiherrn von Cocceji, zu Glogau den 14. September 1802 ſtatt gehabt haben. 96. Belagerungs-Geſchichte der Feſtung Glogau. Glogau 1807. 97. Beſchreibung der Feierlichkeit, welche bei der Grundſteinlegung zu dem neuen Rathhauſe in Glogau am 24. Mat 1832 ſtatt gefunden hat. Von E. Weisbach sen. Glogau. 98. Kurzgefaßte Anleitung zum Gebrauch der Peter Schmidtſchen Körper für den zweiten Curſus des Zeichnen-Unterrichts auf dem evangeliſchen Gymnaſium zu Glogau. Glogau 1832, 99. Vergleichungs⸗Tabellen der Geldpreiſe einer Waare, die nach dem bisherigen Schleſiſchen Gewicht oder Maaße gewogen wurde; gegen den Preis einer Waare, welche jetzt nach dem neuen Preußiſchen Gewicht und Maaß ver⸗ kauft werden ſoll. Genau berechnet von E. G. Sattig sen. Glo— gau 1820. 100. Namentliches Verzeichniß ſämmtlicher Glogauer Haus⸗ Eigenthümer nach fort⸗ laufenden Nummern. 15 Quartal. Glogau 1811. 101. Wegweiſer für Reiſende durchs Rieſengebirge. Zweite Auflage. Glogau und Liſſa 1828. 102. 103. 104. 105. 106. ART, 108. 109. 110. 437; 112, 113. 114. 115. 116, „ͤ Rede bei der Einweihung der, von Sr. Majeſtät dem Hochlöblichen 37ſten Linien⸗Infanterie-Regimente verliehenen Fahnen, gehalten auf den Fel⸗ dern von Wahlſtatt am 31. Auguſt 1828 von Dr. Walther, Diviſions⸗ Prediger. Glogau und Liſſa 1828. 3 Beſtimmungen für die Diviſions-Schüler der 9ten Divifions- 9 85 Erbauungs-Buch für chriſtliche Dienſtboten u. |. w., von D. L. Köhler. Zweite Auflage. Glogau 1825. Zuverläßige Nachricht von der Sackſchen Familien-Stiftung zu Glogau uf. w., von J. D. Woldermann. Glogau 1828. Ein Wort an das Publikum bei der Hinrichtung des Carl Wilhelm Koch, Vater⸗, Mutter- und Schweſter-Mörders. Von Gaupp. Glogau 1806. Troſt- und Beruhigungs-Gründe für die, durch das Herannahen der Cholera aufgeſchreckten Gemüther, nebſt Angabe aller, gegen dieſe Krankheit bisher empfohlenen, Schutzmittel. Von Dr. W. Cohnſtein. Glogau und Liſſa 1831. / Ludwig Arioſto's Liebes-Kapitel, metriſch überſetzt von S. G. Laube. Glogau 1824. Schola vespertina, ein Lehrgedicht über die Erhaltung des Anſehns bei der Schuljugend, lateiniſch und deutſch, von G. G. Röller. Glogau und Liſſa 1828. Zuſammenſtellung des Schleſiſchen Landſchafts-Reglements vom Jahre 1770, mit deſſen geſetzlichen Ergänzungen bis zum Jahre 1828. Glogau und Liſſa 1829. Auswahl aus meinen Predigten, herausgegeben von C. F. Meurer. Erſte Lieferung. Glogau 1824. Geſchichte des berühmten e Gymnaſiums zu Beuthen an der Oder u. ſ. w., von C. D. Klopſch. Groß-Glogau 1818. Von der Chr. Fr. Güntherſchen Buchhandlung (durch Herrn G. Niegiſch): Das „ des Evangelii, oder: das Geheimniß Chriſti u. . w., von D. Pezold. Liegnitz 1783. . s denn keinen ſchädlichen Einfluß auf das praktiſche Chriſtenthum haben, wenn man die Gottheit Chriſti leugnet? Von C. F. Engel: mann. Glogau 1784. ö Drei Predigten an chriſtliche Landleute bei der diesjährigen, ſo schlechten Erndte, 1781, von C. F. Engelmann. Glogau 1782. > Predigten an christliche Eltern, zum Beſten einer guten Erziehung 1 Kin⸗ der, von C. F. Engelmann. Glogau 1776. 117. eo Briefe über die Vortheile der unbekannten Todesſtunde des Menſchen. Von C. F. Engelmann. Glogau 1770. | — 118. 119. Der Chriſtus Gottes. Nach dem Begriffe der heiligen Schriften u. ſ. w., 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 138. 184. von Mr. G. D. Pezold. Glogau 1774. Spätlinge einiger neuen geiſtlichen Lieder, mit einem Anhange, von S. G. Pezold. Glogau 1785. f Predigten auf alle Hauptfeſte des Jahres, herausgegeben von A. Löhle. Glogau und Leipzig 1802. Vierzehn Reden über die vornehmſten Gegenſtände des Leidens Jeſu Chriſti. Herausgegeben von A. Löhle. Glogau und Leipzig 1797. Das Vornehmſte von der Schrift und aus der Schrift u. ſ. w., von J. F. Schirmer. Glogau 1785. ä Neues Ehren⸗Gedächtniß des Schleſiſchen Gottesgelehrten und Liederdichters, Johann Heermann’s u. ſ. w., von Mr. J. D. Heermann. Glogau 1759. Allgemeines Handbuch für die Schulmeiſter in Schleſien u. ſ. w. Zweite Auflage. Breslau 1771. i Geſpräche, Fabeln und Erzählungen für niedere Schulen und den Privat: Unterricht, von A. Menzel. Zweite Auflage. Glogau 1788. a Deutſchlands Triumph. Gedicht zur frohen Feier des Friedensfeſtes, in fünf Geſängen. Von C. G. Fendler. Glogau 1814. Liebe und Philoſophie. Ein komiſches Singſpiel in 3 Akten. Von A. W. von L. Glogau 1788. s Themenide und Paleno, oder der unſichtbare Liebhaber. Nebſt der Geſchichte einiger Grönländer und Canadier. Glogau 1772. Lieder mit Clavier-Melodieen, von C. G. Neefe. Glogau 1776. Sechs Clavier-Sonaten, von C. G. Neefe. Glogau. \ Denkwürdigkeiten der Königl. Preuß. ſouverainen Grafſchaft Glatz, von J. G. Kahlo. Berlin und Leipzig 1757. Ä Von Herrn Profeſſor Günzel: Ant. Zeplihal’s u. |. w. Algebra in Tabellen u. ſ. w. Zweite Auflage. Breslau 1774. | Vom katholiſchen Gymnaſium zu Glogau: Ä Predigt an der zweiten Secular- Feier des Königl. katholiſchen Gymnaſiums und am 50 jährigen Amts-Jubiläum des Prälaten und Prof. Gärtner, den 10. Oktober gehalten u. ſ. w. von J. Amler. Glogau 1826. | Der Tod Guſtav Adolph's von Schweden u. ſ. w., von dem Domherrn Andreas Dufresne von Francheville. Breslau 1799. — 3 136 — 142. Sieben Schul⸗ A des katholiſchen Gymnafiums zu Groß⸗ 143 — 147. Vier lateiniſche und ein deutſches Gedicht, e Angelegenheiten 148. 149. 150. 151. 159. 160, 161. Glogau, aus den Jahren 1822, 28, 30, 31, 32, 38. gewidmet. Von Herrn Religionslehrer Klopſch: Feſtpredigten von A. M. Mücke. Breslau, Hirſchberg, Liſſa 1799. Predigt zur 50 jährigen Jubelfeier der Gründung der katholiſchen Stadt⸗ Pfarrkirche in Schweidnitz. Gehalten am 3. Oktober 1830 von J. Knoblich. Schweidnitz. Verſuch einer Geſchichte der Pfarrkirche zu Schweidnitz. Sieisvig 1830. Von Herrn Superintendenten, Dr. Köhler: Daß die, von der Evangeliſchen Kirche bezweckte, religiböſe Bildung nur bei gegenſeitigem lebendigem Wirken des Predigerſtandes und der Gemeinden vollſtändig erreichbar iſt. Synodal⸗ Predigt, gehalten von J. Gründler. Glogau und Liſſa 1830. Predigt, die der Paſtor J. D. Tſchirner für feine Gemeine zum Abſchiede drucken läßt. 10. Februar 1829. Glogau. 154. Predigten und Reden bei beſondern Vorfällen u. ſ. w. gehalten von D. L. Köhler. Glogau 1825. Predigt und Rede, gehalten am Sonntage Eſtomihi den 9. Februar 1823, bei der 50 jährigen Jubelfeier der evangeliſchen Kirche zum Schifflein Chriſti zu Groß-Glogau. f Freimüthige Gedanken über Zweck und Einrichtung der Synoden in der proteſt. Kirche des Preuß. Staates, von D. L. Köhler. Glogau 1817. Aus dem Leben J. S. Bail's, von D. L. Köhler. Züllichau 1824. Ueber die wiſſenſchaftliche Fortbildung der Geiſtlichen durch die Synoden. Von D. L. Köhler und G. S. Köhler. Glogau 1819. Von Herrn Senator Martini: Beſchreibung der Feierlichkeiten bei dem 50 jährigen Amts-Jubel-Feſte des Königl. Ober-Amts-Regierungs-Präſidenten Herrn Freiherrn v. Co cceji zu Glogau den 14. September 1802. Glogau. Preisaufgabe eines Schleſiſchen Edelmanns, wie er ſeine Vorrechte am beſten benutzen kann. Glogau 1801. Etwas über die beiden Gegenſtände, welche die Zuſammenberufung eines außer⸗ ordentlichen engern Ausſchuſſes veranlaßt haben: die Ablöſungsart der Pfand⸗ briefe und die Herabſetzung der landſchaftlichen Zinſen. Breslau 1787. 162. @ 33 ee Oratio ad senatum et eives Univers. Leop. Vrat. dum Serenissimo Regi ac Domino Friederico Wilhelmo II. Regi Porussiae ete. Solenni jure jurando fidem suam Silesia firmaret. Dicta ab A. M. Zeplichal. Vratisl. 1786. An die Jünglinge Jüdiſcher Nation in der Gefahr des en e von A. Steinmann. Breslau 1813. Abſchieds⸗Predigt in der luther. Kirche zu Groß-Glogau, über den Text: Apoſtelgeſch. 20, 20. 21. u. ſ. w., gehalten von Gaupp. Glogau 1812. Rede, am 21. Februar 1809 vor der Wahl der Stadtverordneten gehalten von J. S. Bail. Glogau. Nachrichten von einigen Wohlthätern der evangeliſchen Kirche und Schule zu Groß⸗Glogau u. ſ. w., von C. D. Klopſch, Rector. Glogau 1818. . Erneuertes Andenken an Andreas Gryphius u. ſ. w. Glogau 1804. Glogauiſches Wochenblatt 1801. Mit geſchriebenen Zuſätzen. N Predigt des Herrn Abr. Gedalje Tiktin, Ober-Landes-Rabbiners zu Glogau, gehalten am Vorabende des 28. Auguſt 1809 u. ſ. w. Aus dem Hebräi⸗ ſchen von M. Th. Neumarck. Glogau. Gelegenheits-Schriften bei dem Leichen-Begängniſſe des Herrn A. Wittich, Past. N und Inſpektor bei der evang. Kirche und Schule, 1728 den 18. Januar gehalten. Schlichtingsheim. Ordnung bei der, auf den 28. Auguſt anberaumten Vereidungs- und Ein⸗ ſetzungs-Feier des neuen Magiſtrats. Glogau 1814. Von Herrn Oberlehrer F. Mins berg: — 2. Geſchichte der Stadt Leobſchütz u. ſ. w., von F. Minsberg. Neiſſe 1828. Einleitung in die Geſchichte des geſammten Ober- und Nieder- ⸗Schleſtens u. ſ. w. Leipzig 1755. Ueber die Erziehung der Jugend zur chriſtlichen Frömmigkeit. Einladungs⸗ Schrift zur Geburtsfeier Sr. Majeſtät Friedrich Wilhelm's des Dritten, auf dem Gymnaſium zu Leobſchütz. Beleuchtung des Satzes: Nicht für die Schule, ſondern für das Leben ſoll man lernen. Einladungs⸗Schrift zur Vorfeier des Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des Königs, am Gymnaſium zu Leobſchütz. 1828. Einladungs⸗Schrift zur Feier des öffentlichen Herbſt⸗ Examens auf dem Kgl. kathol. Gymnaſio zu Oppeln, von Dr. J. Flögel. Oppeln 1807. Gedicht auf den Durchzug des 4. ruſſ. Armee⸗ Corps = Oppeln, i im Suli 1814. Von Herrn Rendant Räbiger: | Salzbrunn und feine Mineral⸗Quellen. Von Dr. A. Zemplin. Zweite Auflage. Breslau 1822. ö 5 f 55 *. — 34 — Von Herrn Gynmaſial⸗ Lehrer Spiller: i 179. Jean Paul Fr. Richter. Nebſt einigen Collectaneen über ihn, vom Prof. G. G. Fülleborn. Breslau 1801. n € 180. Friedrich Schiller. Nebſt einigen „ Aber ihn, vom 11 Prof. Fülleborn. Breslau 1801. 181. Chr. M. Wieland. Mit einigen Urtheilen 7 5 ii: gefammeltv vom Herrn Prof. Fülleborn. Breslau 1802. 182. Schul⸗Programm vom Königl. evang. Somnafi zu Glogau, vom S. 1829. Von Herrn Prof. Veith: 183. Schleſiſche Geſchichte aus dem vorigen Jahrhundert in kuteheuſcher Form. Von Herrn Kaufmann Weis bach: 184. Predigt und Gebet, geſprochen am 9. April 1821 bei der Begräbnißfeier des Herrn J. S. Bail u. ſ. w., von D. L. Köhler und K. Sybel. Glogau. 185. Rede, am Tage der Befreiung Glogau's gehalten von D. L. Köhler. Glogau. 186. Ueber den Stand der Religionslehrer an den Königl. kathol. Gymnaſien in Schleſien u. ſ. w., von Dr. A. Ender. Glogau 1821. 187. Zur Geſchichte des Königl. katholiſchen Gymnaſiums in Groß-Glogau. Von 15 ſeiner Errichtung 1626 bis 1653. Glogau 1823. 188. Die Vorſtädte Glogau's im 16. Jahrhundert, nach einem alten Manuſcript vom Prof. Ender. Glogau 1825. 189 — 192. Vier Programme, als Einladungen zu den öffentlichen Prüfungen bei den Gymnaſien in Groß-Glogau. In den Jahren 1819, 26, 27, 29. Von der ökonomiſch⸗patriotiſchen Societät der Fürſtenthümer Schweidnitz und Jauer: | 193. Verhandlungen und Arbeiten dieſer Societät im Jahre 1834. Breslau 1834. Von der Ober⸗Lauſitzſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften: 194 — 196. Neues Lauſitzſches Magazin, herausgegeben von M. C. A. Peſchek. Jahrg. 1833, Heft 3. Jahrg. 1834, Heft 1 u. 2. Görlitz 1833, 34. 197. Anzeigen der genannten Geſellſchaft. Neuer Folge erſtes Stück. 1833 — 1834. Herausgegeben von J. L. Haupt. Görlitz 1884. 198. Regulativ zur Erläuterung der, höchſten Orts beſtätigten, Statuten der ge⸗ nannten Geſellſchaft. Görlitz 1833. Von dem Schleſiſchen Vereine für Pferderennen und Thierſchau: 199. Programm zu dem zweiten Schleſiſchen Provinzial⸗ Befte mit Pferde Thierſchau u. ſ. w. zu Breslau. 1834. 5 200. Feſt⸗Ordnung. 1834. 201. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. th 212. 213. 214. 215. 216. 217. 218. 219. 220. ee Von der techniſchen Section der Schleſiſchen vaterländiſchen Geſellſchaft: Bericht über die Thätigkeit der techniſchen Section im Jahre 1833. Von der Königl. Univerſität zu Breslau: De dolorum ad partum hyperdynamia. Diss. autore C. G. Jenner. Vratisl. 1834. | De Elephantiasi. Diss. autore J. Philipp. Vratisl. 1833. Medicinae antiquioris nec non recentissimae theoriarum dilucidatio historica suceincta. Diss. autore E. Schlesinger. Vrat. 1833. Vita C. E. Rumphii, Plinii Indici etc., autore A. G. E. T. Hen- schel etc. Vratisl. 1833. Testis tunicarumque ejus vaginalium Path ig succineta. Diss. autore J. Brody. Vratisl. 1833. De Miasmate et Contagio. Diss. autore A. Friedländer. Vrat. 1833. De oro et orione comment. specimen historiae criticae grammati- corum. Diss. autore F. Rıtschl. Vrat. 1834. De rerum Cameralium et Politicarum studio. Dissert. autore J. Schön. Vratisl. 1838. Theses theologicae autore J. Buchmann. Vrat. 1834. De plantarum epidermide observationes. Diss. autore H. Krocker. Vrat. 1833. | De epidermide humana. Diss. autore A. Wendt. Vrat. 1833. Theses theologicae autore C. E. Herbig. Prolegomenorum ad quaestionum de Evangelio Apostoloque Mar- cionis denuo instituendum caput. 1— 3. Diss. autore H. Rhode. Vrat. 1834. Theses theologicae autore H. Rhode. Vrat. 1833. : De via et ratione, qua Aristoteles in summi boni notione inve- nienda et describenda usus est. Autore H. Kruhl. Vrat. 1833. De superficie, cujus radii osculi sunt aequales et oppositi. Diss. autore E. J. Scholtz. Vrat. 1833. Comment. de diagnosi tumorum in ossibus fungosorum etc. Vrat. 1838. Franc. Petrarchae de viris illustribus libri nondum editi Pars tertia. Programm zur Geburtstags Feier Sr. Majeftät des Königs im J. 1833. Verfaßt von C. E. Ch. Schneider. De aliquot novi testamenti locorum lectione et interpretatione. Autore D. Schulz. Außerdem noch 5 kleinere Schriften Verzeichniſſe der Lectionen u. ſ. w. enthaltend. ER zus u Folgende einzelne Herren Geber Haben 9 die ve te gehabt, die Bibliothek zu vermehren: — 5 Von Herrn Studien-Direktor, Prof. Dr. Becher: 221. BIOZ AAAMANTIOT KOPAH ZTIIPA®EIS PAPA. TO7:I4I0R, Vita Adamantii Corais ab ipso consceripta. Neograece et latine edidit Dr. Fr. Schultze, Prof. Liegnitz 1834. | Bon Heren Senior Berndt: | 222. Zum Stiftungsfeſte des Breslauer Gewerbe⸗Vereins am 6. Juli 1833. 223. Nachrichten über das fernere Wirken des Vereins für die, in Breslau u. ſ. w. durch die aſiatiſche Cholera verwaiſeten Kinder. Zweites Heft. Breslau, September 1833. an 224. Siebenter Jahres-Bericht über das Hospital für alte hülfloſe Dienſtboten u. ſ. w. 225 — 230. Sechs kleinere Schriften in Bezug auf die ee Verſamm⸗ lung zu Breslau. 231. Chriſten, welche das heilige Abendmahl ſelten oder gar nicht mehr gebrauchen, handeln wider ihre Pflichten u. ſ. w. Predigt, gehalten von J. F. A. Hagen. 1804. 232. Lieder, geſungen bei der feierlichen Beerdigung des Kanzlei⸗ Aſſiſtenten Gold⸗ mann, den 17. April 1834. Breslau. Ä 233. Rede bei der feierlichen Entlaſſung der Abiturienten des Königl. katholiſchen Schullehrer-Seminar's zu Breslau, am 13. März 1834. Von L. Wenzel. Breslau. 234. Unfugsſchau u. ſ. w., von C. W. Fr. Grattenauer. Breslau 1834. Von Herrn Dr. Phil. Gloger: g 235. Gloger's Ueberſicht der Säugethiere u. f. w. F Breslau 1833. Von Herrn Prof. Dr. Göppert: 236. Handbuch für den Unterricht in der Naturgeſchichte u. ſ. w., von n A. Schramm. Zweiter Curſus. Halle 1815. Von Herrn Geh. Hofrath, Prof. Dr. bor st 237. Ausführliche Beſchreibung und Abbildung der, zu Wien und Breslau aus der Luft angeblich gefallenen Inſekten, von P. S. Schilling. Bresl. 1821. 238. Verzeichniß der Europäiſchen Schmetterlinge. Breslau 1818. 239. Diss. acad. observationes quasdam historiam Notonectidum, impri- mis Fennicarum illustrantes, autore L. Homen. Aboae 1819. 240 — 251. Zwölf Kalender, mit eingefchaltenen entomologifchen Notizen, und zwei Hefte, mit entomologiſcher Correſpondenz erfüllt, aus dem Nachlaſſe des jeeligen Herrn Canzelliſten Fehrle. j 252. 253, 261. 262. — 37 — Von Herrn Rector Häniſch: N - Schulprogramm, enthaltend: a) Ueber das Nachahmende in der Kunſt, nach Ariſtoteles. Vom Profeſſor Dr. Müller. b) Schulnachrichten. Vo Director Häniſch. Ratibor 1834. 1 . Von Herrn Senior Herbſtein: Sammlung von Joh. Chr. Günther's (aus Schleſien) u. ſ. w. Gedichten. Dritte Auflage. Frankfurt und Leipzig 1726. Von Herrn Prof. Dr. Hoffmann: Zeitgeſchichte der Städte Schleſiens u. ſ. w., von D. C. F. E. Lie und C. F. Stuckart. Schweidnitz 1819. Adam Puſchmann. Ein Beitrag zur Schleſiſchen Literatur⸗ ⸗Geſchichte, vom Prof. Hoffmann. 1834, Weinbüchlein. Zum Beſten der waſſer beſchädigten Schleſier, herausgegeben von der zweckloſen Geſellſchaft. Breslau 1829. Jägerlieder mit Melodieen. Herausgegeben von H. Hoffmann von Fal⸗ lersleben. Breslau 1828. | 5 Breslauer Morgenblatt. Redigirt von C. Schur und G. Schneiderreit. Breslau 1833. Geſchichte des berühmten Schönaichiſchen Gymnaſiums zu en a. d. Oder. Dritte Abtheil. Von C. D. Klopſch. 1821. Selico, Afrikaniſche Novelle, nach dem Franzöſiſchen des D. Gaspar Zavala y Zamora. Möglichſt treu überſetzt von A. Scholtz. Breslau 1829. Haecce ad vetustissimum Abbatis cornardorum Ebroicensium et Rotomagensium comu Friederico Lewald bonisque quae domum et vitam ejus ornant Mulieribus cecinit G. Wackernagel. Neapoli 1830. Der Muth. Gedicht. Manuſcript.) 263 — 268. Schriftliche, wichtige Documente, 6 an der Zahl. 269. 270. 213; Von Herrn Aſſeſſor Suppe: Verſuch einer Geſchichte derer Grafen von . u. ſ. w., von C. G. Jachmann. Erſter Theil. Von Herrn Director Kawerau: Fortgeſetzte Nachricht über die Königl. i und Schul⸗ Anſtalt und das Seminar zu Bunzlau. 1834. b Von Herrn Baron von Kloch: Ueber Erziehung für den Stand der Ritterguts beſitzer in Schleſien. Von F. v. K. Breslau 188384. — 272. 275. — 38 0 — Von Herrn gie Dr. Klopſch: Geſchichte des berühmten Schönaichifchen Gymnaſiums zu Beuthen an der Oder u. ſ. w., von C. D. Klopſch. Groß-Glogau 1818. Schulprogramm, als Einladung zur öffentlichen Prüfung am Gymnaſium zu Groß⸗Glogau, vom Director Dr. Klopſch. Glogau 1834, Von Herrn Stadtrath Julius Korn: Hens N der Zweite von Nieder -Schlefien, urkundlich dargeſtelt von G. Kuniſch. Breslau 1834. 50 Frau Hofräthin Caroline Leſſing: Die Mexikanerinn. Hiſtoriſch- romantiſches ee in 6 eee | von Caroline Leſſing. Zerbſt 1829. | Von Herrn Dr. Joh. Müller: Jahres-Bericht über das katholiſche Gee zu Glatz u. f. w., von Dr. Joh. Müller, Director. Glatz 1834. Von Herrn Candidaten C. G. Nowack: a Dr. Joh. Worbs u. ſ. w. Biographiſch dargeſtellt von C. G. Nowack. Breslau 1834. Tugend, Kraft und Wirkung des Edlen Altwaffer- Sauerbrunnens A. W mit poetiſcher Feder entworfen u. ſ. w. von Trenauli. 24. Juni 1747. Schweidnitz. 2 9. Die . Schleſiens und des Preußiſchen Antheils der Ober⸗Lauſitz im 1830., von C. G. Nowack. Von Herrn Stadtrath Dr. Paritius: Zi Das heutige Kranken Hospital in Breslau, von Joh. C. Müll er, Morgen⸗ prediger daſelbſt. Gedächtniß⸗ Schrift auf den ſeeligen Herrn Rector Joh. C. Arletius. Ver⸗ faßt von J. E. Scheibel. Breslau 1789. Geſchichte des ehemaligen berühmten Gymnaſiums zu Beuthen an der Oder. Erſte bis fünfte Nachleſe. Breslau 1784 — 1788. Beuthniſche Sachen. Ein Anhang zur Geſchichte des Beuthniſchen Gymna⸗ ſiums. Von D. H. Hering. Breslau 1789. Chr. Fr. Paritii, Ph. Dr., notata quaedam de Episcopatu Vratis- laviensi. Cracoviae 1820. | Commentatio brevis ex historia literaria, qua de quibusdam Sileslis eruditis in Polonia muneribus functis paucula disserit Ch. Fr. a Paritius. Cracoviae 1816. ! Beitrag zur Geſchichte der Krappiſchen Kapelle Breslau 1806. 39 287. Ad Sea Silesiam togatam spicilegia 20. Von Herrn Rector Reiche: 288. Kallographia Scholae Vratislaviensis. Autore Bonaventura Roslero, inelyti Senatus Wratislaviensis Scriba. 1573. | Von Herrn Director Dr. Schmieder; 289. 290. Zwei Schul = Programme, als Einladung zur Feier des Geburtsfeſtes 111 Sr. Majeſtät des Königs, und zur öffentlichen Prüfung der Zöglinge des Königl. Gymnaſii zu Brieg, im J. 1834. Von Herrn Ober-Regierungs⸗Rath Sohr: 291. Beſchreibung und Geſchichte der Stadt Landeshut in Schleſten u. ſ. w., von W. Perſchke, Bürgermeiſter. Landeshut 1829. 292. Schola vespertina. Lehrgedicht u. ſ. w., von G. G. Röller. Glogau 5 und Liſſa 1828. 293. Die Preuß. aß Geſetze, mit beſonderer Rückſicht auf Schleſien u. ſ. w. 5 Von C. T. E. Heintze. Zweite Auflage. Liegnitz 1830. 294. Der vollſtändige Secretair für Schleſien und die Ober-Lauſitz u. ſ. w. Zweite Auflage. Breslau 1832. 295. Berichts - Topographie von Ober = Schlefien u. ſ. w., von A. Gläſer. Ratibor 1331. 296. Schleſiſche Provinzial-Blätter. 1834. 18s — 128 Stück. Von Herrn General⸗-Landſchafts⸗ Repräſentanten, Baron von Stein: 297. Cattus sive Idyllium honori meritiss. perantiquo, praenob. et gene- rosae Familiae Zedliciorum Neukirchiana potissimum domo orto- rum, consecratum à M. Joh. Fechnero. Vrat. 1664. 298 — 300. Privat⸗Entwurf eines u. ſ. w. Repertorii der Preußiſch⸗Schleſiſchen Verfaſſung, von C. F. W. A. Vater. 3 Bde. Breslau und Freyberg 1798. 501. Fünfzehnter Jahres⸗Bericht über die 5 der Blinden-Unterrichts⸗ Anſtalt in Breslau. g Von Herrn Geheimen Archiv-Rath, Prof. Dr. Stenzel: Programme: a) Vom Eliſabethan: N 302. Haben wir gegründete Urſache, das Uebergewicht des, ſcheinbar eindringen⸗ 7 den, Obſcurantismus zu fürchten u. ſ. w. Rede, gehalten von S. G. Reiche u. ſ. w. 1821. 305. Additamenta ad Vechneri . auetore Wellauer, Dr. Phil. etc. 1828. 304. Jahres⸗Bericht von dem Gemen und: Leitfaden für den Unterricht in der gemeinen Rechenkunſt. Zweite e 1830. 506. 307. 308. 309. 310. 3115 312. 313. 314. 315. 316. 317. 318. „ Rede des Rectors, gehalten am 26. Juni 1830, dem Secularfeſte der Ueber⸗ gabe der Augsburgiſchen ET und: Baer Bericht von dem Gym⸗ naſium. 1832. N b) Vom Friedericianum: N Kann eine Bürgerſchule mit einem Gymnaſium zweckmäßig verbunden werden, oder iſt es nöthig, daß ſie ſelbſtſtändig beſtehe? Von K. J. Költſch, Curatus der Anſtalt. 1822. De promovendo in scholis linguae 1 studio, seripsit 326: Tobisch. 1828. — c) Vom Magdalendum: | Ueber einige, den Quintilian betreffende, Meinungen der Gelehrten. Von Dr. J. C. F. Manſo. 1821. 5 De ratione atque usu enunciatorum hypotheticorum linguae Grae- cae, auctore Dr. J. F. Klossmann. 1830. Ad memoriam solemnis Dei, quo ante tria haec secula, Confessio Augustana renunciata est, pio, quo decet animo, celebrandam, . invitat Dr. F. G. Kluge. 1830. d) Von der Bürgerſchule zum heiligen Geiſte: Darſtellung des gegenwärtigen Zuftandes dieſer Sale u. ſ. w., von M. Morgenbeſſer, Rector. 1829. e) Von der Königl. Univerſität zu Breslau: Victores in certaminibus litterariis die natali regis pot. et clem. Fr. Guilelmi III. etc., praemiis ornatos etc., renunciat Dr. C. E. C. Schneider. 1826. Specimen novae editionis Evangelii Joannei a Nonno versibus ad- stricti, autore F. Passow. 1828. Henrici Stephani ad Joh. Cratonem a Craftheim, epistolae ex auch graphis nunc primum editae, autore F. Passow. 1830. Francisci Petrarchae de viris illustribus libri nondum editi, pars tertia, autore C. E. C. Schneider. 1833. Confessionum Melanchthonis et Zwinglii Augustanarum capita gra- viora inter se conferuntur. Autore D. a Coelln. 1830. Inclytae literarum Univ. Marburgensi saecularia tertia anno 1827 auspiciis opt. celebranda votis rite conceptis gratulatur Univer- sitas liter. Vratisl., interprete D. a Coelln. De Medicinae exotericae secundum meliorem, quam plerumque sit, methodum conditae atque cultae insigni utilitate commentiuncula, autore er L. Klose. Vratisl. 1823. 319. 328. 329. FVV Descriptio Codicis manuscripti, qui versionem pentateuchi Arabi- cam continet, asservati in Biblioth. Univ. Vrat. ac nondum editi cum speciminibus versionis Arabicae. Comment. autore J. A. Theiner. 1823. } Dissert. de quatuor foliis antiquissimi alicujus digestorum Godicis rescriptis, Neapoli nuper repertis nune primum editis etc., aut. E. T. Gaupp. 1823. Diss. de extractionis cataractarum praestantia methodique sirenue antiphlogisticae, ipsa peracta, usu aut. C. E. H. Haertelt. 1823. Disputationis de origine regiminis ecclesiastici particula 1. Autore M. E. Regenbrecht. 1824. De Marchionum in Germania potissimum, qui seculo nono extitere, origine et officio publico. Diss. autore G. A. H. Stenzel. De figura guttae cadentis in aere resistente. Diss. autore E. J. Scholtz. 1826. Meidanii aliquot proverbia Arabica cum interpretatione latina, edi- dit etc. C. M. Habicht. 1826. De superficiebus, in quibus plana tangentia constantem ubique habent inclinationem ad planum quoddam fixum, comment. aut. E. J. Scholtz. 1827: De versibus spuriis et male suspectis in Juvenalis Satiris. Diss. autore G. Pinzger. 1827. De potestatibus sinuum et cosinuum quae 1 sinus aut cosinus multiplicium arcuum procedunt. Diss. aut. F. Bredow. 1829. Notitiae librorum manuscriptorum historiam Silesiacam spectantium, quos servat Biblioth. Acad. continuatio. Aut. H. Steffens. 1822. 330. 331. Commentationis de prudentia et theologia prudentiana. P. 1. 2. 332. 3838. 334. 335. 336. 337. Aut. Middeldorpf. 1823. Disputatio de codice D. Cantabrigiensi. Autore D. D. Schulz. 1827. De ovo vegetabili ejusque mutationibus observationes recentiores. Autore L. C. Treviranus. 1828. Monita quaedam de speciebus nigris Ichneumonum. Autore J. L. C. Gravenhorst. 1829. | Usufructus pecuniae an non utendo per statutum tempus pereat, disquis. Autore H. Steffens. 1830. F. Passovii de ordine temporum, quo primi libri elegias scripsit Tibullus, comm. 1831. De actionum formulis, quae in lege rubria exstant, comm. autore E. Huschke. 1832. | 6 See De 1 originali Evangelii secundum Matthaeum etc. Diss. aut. N Buslav. Vrat. 1826. De ee compositionis chemicae atque mixtionis eee praesertim in metallorum compositionibus cum metallis. Diss. autore M. Meyer. Vrat. 1827. De jurisprudentia apud Romanos sub primis imperatoribus. Diss. aut. 3. F. H. Abegg: Vrat. 1827 Annotationes in Plauti rudentem. Diss. autore G. Kampmann. Olsnae 1830. De protevangelio Jacobi pars prima, de argumento ac indole protevan- gelii. Diss. aut. C. A. Suckow. Vrat. 1830. | De Evangelii Marci origine. Diss. aut. A. Knobel. Vrat. 1831. f) Bon Gymnaſien und andern Schul- Anſtalten: Ueber den Unterricht im Zeichnen auf gelehrten Schulen. Von Dr. C. Linge. 1821. Programm, enthaltend: a) Ueber das Nachahmende in der Kunſt nach Plato, von Dr. Müller. b) Schul-Nachrichten, vom Dir. Häniſch. 1831. Chronieorum Prosperi Aquitanici, Idatii et aliorum particula. I. II. Autore J. C. F. Mans o. 1825. 1826. Ueber die häusliche Erziehung in Rü ar an die Schulbildung. Von Dr. J. A. Francolm. 1828. g) Vom Gewerbe -Verein: Aktenmäßiger Bericht über den gegenwärtigen Zustand und die bisherigen Verhandlungen des Gewerbe-Vereins. N N h) Andere Schriften: Scriptores rerum Silesiacarum, oder: Sammlung Schleſiſcher Geſchichts⸗ Schreiber, von Dr. G. A. Stenzel. Erſter Band. Breslau 1835. Von Herrn Armen-Lehrer Stütze: Kurze Beſchreibung von Schleſien, entworfen von J. G. Meißner Zweite Ausgabe. Liegnitz 1797. Von Herrn Conſiſtorial-Rath, Prof. Dr. Wachler: 71775 351. 352. Verzeichniß der Bücher⸗ Erwerbungen der Königl. Univepſſffg zu Breslau, vom 1. Juli 1833 bis Juni 1834. Vom Herrn Geheimen Hofrath, Prof. Dr.“ Weber: 353 — 358. Schleſiſche landwirthſchaftliche Zeitſchrift. Herausgegeben u. ſ. w. von Dr. Weber u. ſ. w. Jahrg. 2, Band 3, Heft 2. Jahrg. 3, Band 4, Heft 1, 2, 3; Band 5, Heft 1, 2 * 1 u „„ | Von Herrn Geheimen Medicinalvath, Prof. Dr. Wendt: 359. Bericht über die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Breslau, von J. Wendt und A. W. Otto. Breslau 1833. Von Herrn Referendarius Wiesner: 360. Längen⸗Unterſchied zwiſchen Prag und Breslau u. ſ. w., herausgegeben” von A. David. Prag 1806. 361. Allgemeine Schleſiſche Bibliothek. Breslau 1778. 362. Vorſchlag und Bitte, durch Bildung eines Privat-Vereins für arme hülfloſe und verlaſſene Kinder in Breslau zu ſorgen. Von J. F. L. Laar. Breslau. 363. Das Wenzeslaiſche und das Caſpariſche Kirchenrecht, nebſt der Declaratoria des Erzherzogs Carl über den dritten Artikel des Wenzeslaiſchen Kirchen⸗ reechts. Breslau 1834. Von Herrn Oberlehrer Wimmer: 364. De parabolis Homericis, seripsit F. Wimmer. Von Herrn Director, Prof. Dr. Wiſſowa: 365. Ueber die Idee des Schickſals in den Tragödien des Sophocles. Fortſetzung. Programm von Dr. A. Wiſſowa. Oppeln 1833. 366. Verſuch zur Theorie der Parallel⸗Linien u. ſ. w., von J. Udolph. Oppeln 1833. 367. Programm zu der, am Gymnaſium zu Leobſchütz im J. 1834 zu haltenden Feier des Geburtstages Sr. Majeſtät des Königs. Verfaßt von Dr. A. Wiſſowa. Leobſchütz 1834. g Von Herrn Hofrath Dr. Zemplin: 368. Chronik der Stadt Bunzlau. Herausgegeben von J. C. Bergemann. I Bunzlau 1829. a 369. Salzbrunn und feine Mineral⸗Quellen. Von Dr. A. Zemplin. Breslau 1822. 370. Fontes alcalino-martiales Silesiacos speciatim Salzbornenses et vete- raquenses etc. solemniter capessenda publice exponet J. Gies che. Traj. ad Viadr. 1780. 371. Acidulas alcalino-martiales Silesiacas Carolinianas et Skarsinenses ete. | publice commentabitur J. Neugebauer. Traj. ad Viadr. 1780. 2 Ducatuum Münsterbergensis et Wohlan. acidulas alcalino-martia- | t les ete. publice disseret Fr. Kurtz. Traj. ad Viadr. 1780. 373. De genere morbi, quem vulgo dicunt, Choream saneti Viti. Diss. aut. G. A. Zimpel. Vrat. 1814. Von einem Ungenannten: 5 374. Adreßbuch der Haupt⸗ und Reſidenz⸗Stadt Borslau u. ſ. w., von Fr. Meh⸗ : wald. Breslau 1832, 6 * 375. 376. 377. 378. 1. 44 Pleorama, erfunden und aufgeſtellt von C. T. Langhans. Breslau 1831. Quod bonum felix faustumque sit. Vrat. 1834. 2 Vom Cuſtos der Bibliothek: } 955 \ Spitzbart, eine komi⸗tragiſche Geſchichte für unſer pädagogiſches Jahrhundert. Leipzig 1779. | f Der kleine Voltäre. Eine deutſche Lebensgeſchichte für unſer freigeiſtiges Jahr⸗ hundert. Liegnitz und Leipzig 1805. g b. Für die allgemeine Bibliothek. Von dem landwirthſchaftlichen Vereine im Großherzogthum Baden: ie Wochenblatt für das Großherzogthum Baden Nr. 39. 40. Von nn landwirthſchaftlichen Vereine im Königreiche e 2 —5. Neues Wochenblatt dieſes Vereines. Jahrg. 13, Heft 4; Jahrg. 14, Heft 1, 2, 3. 6. Die Feier des Central-Landwirthſchafts- oder Oktober-Feſtes im J. 1833. 7. Programm zu dem Central⸗Landwirthſchafts⸗ oder Oktober⸗Feſte in München. 1834. 8 8. Von der Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Böhmen: Ueber einige Eigenthümlichkeiten der böhmiſchen Flora und die klimatiſche Verbreitung der Pflanzen der Vorwelt und der Jetztwelt. Von C. von Sternberg. Prag 1825. 9 — 11. Verhandlungen der Geſellſchaft des aan Muſeums in Böhmen. Vom Jahre 1831 — 1833. 12 — 15. Neue Schriften der k. k. patriotiſch⸗ ökonomiſchen Geſellſchaft im König⸗ reiche Böhmen. Band 1, Heft 1; Band 2, Heft 1, 23 Band 3, Heft 1. 16. Das Königreich Böhmen, ſtatiſtiſch⸗ topographiſch dargeſtelt von J. G. Som⸗ 17. 18. mer. Erſter Band. Prag 18338. „Nachricht von den Witterungs⸗ Beobachtungen, welche die k. k. patriotiſch⸗ ökonomiſche Geſellſchaft in den Kreiſen Böhmens veranftaltet hat. Von den Jahren 1817 — 1821. Verfaßt von Al. David. Prag 1825. 26. Von der k. k. patriotiſch⸗ ökonomiſchen Geſellſchaft im Kö nigreiche Böhmen: 19. Neuer Wirthſchafts⸗ -Kalender für das gemeine Jahr 1834. In Duodez. Prag. 20. Derſelbe in Quart⸗-Format. — Beide herausgegeben von der obengenannten 215 Geſellſchaft. Von der k. Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft zu Celle: Celliſche Nachrichten für Landwirthe, beſonders im Königreiche 0 Band 2, Stück 2. Hannover 1833. | Von der Geſellſchaft z. Unterſuch. d. Denkmäler älterer deutſcher Geſchichte: 22; Bericht über die, vom 24 — 28. September 1833 in Nürnberg abgehaltene General⸗Verſammlung dieſer Geſellſchaft. 23. Anzeiger für Kunde des deutſchen Mittelalters. Von pag. 169 — 208. 1 Von der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte: a 24. Anleitung zur gerichtlichen Arzneifunde u. ſ. w. Von P. P. V. Wagner. Ir Band. Wien 1833. 25. Mittheilungen aus dem Gebiete der geſammten Heilkunde. Herausgegeben von der mediciniſch⸗chirurgiſchen Geſellſchaft in Hamburg. Band 2. Hamb. 1833. 26. De vita somatica. e etc. Anastasius Pallatides. Vindo- bonae 1830. 27. Wien, wie es iſt u. ſ. w. Von A. Schmidt. Wien 1833. Von der Geſellſchaft für Natur- und Heilkunde in Dresden: 28. Auszüge aus den Protokollen dieſer Geſellſchaft im J. 1833. Dresden 1834. Von dem landwirthſchaftlichen Vereine für Kurheſſen: 29 — 34. Landwirthſchaftliche Zeitung für Kurheſſen. Jahrg. 11, Quartal 3, 4. 1833. Jahrg. 12, Quartal 1, 2, 3, 4. 1834. Von der k. k. mähriſch⸗ſchleſiſchen Geſellſchaft zur Beförderung des Acker⸗ baues, der Natur- und Landes-Kunde. a 35. 36. Kleiner Landwirthſchafts-Kalender auf das Jahr 1833, 34. 37. 38. Landwirthſchafts -Kalender auf das Jahr 1833, 34. 39 — 46. Mittheilungen der k. k. mähriſch-ſchleſiſchen 11 u. ſ. w. Jahr⸗ gang 1832, Heft 1 — 4; Jahrg. 1833, Heft 1 — 47. Mittheilungen Behufs der Vermehrung und 0 der einheimiſchen 8 Rindviehzucht. Zwei Preisſchriften. Brünn 1833. Von der K. Preuß. Märkiſch⸗ökonomiſchen Geſellſchaft zu Potsdam: 48. Monatsblatt dieſer Geſellſchaft. Jahrg. 12. 1833. Potsdam. Von dem Vereine zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuß. Staaten: 49. 50. Verhandlungen dieſes Vereins. 19. 20. Lieferung. a Von der ökonomiſchen Geſellſchaft im Königreiche Sachſen: 51. Schriften und Verhandlungen dieſer Geſellſchaft. 30. Lieferung. Dresden 1833. Von der Weſtphäliſchen Geſellſchaft für vaterländ iſche Cultur: 52. Weſtphäliſche Provinzial⸗Blätter. Band 2, Heft 2. Minden 1834, g Von dem landwirthſchaftlichen Vereine in Weſtpreußen: 53. Landwirthſchaftliche Mittheilungen. 1833 Nr. 24, 1854 Nr. 1 — 12. 46 Von dem Königl. Würtembergiſchen Vereine für Landwirthſchaft: 54 — 60. Correſpondenz-Blatt dieſes Vereins. Neue Folge. 1833: Band 2, 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. Yu 72 77. Heft 1, 2, 3. 1834: Band 3, Heft 1, 2, 3; Band 5, Heft 1. Von Herrn Apotheker Beil ſchmied: 155 . Nixus plantarum. Autore J. Lindley, Verdeutſcht durch C. T. Beil⸗ ſchmied. Mit Vorerinnerung von Dr. C. G. 1 von Eſen beck. Nürnberg 1834. a) Ueber das Elementar-Gewebe der Pflanzen u. ſ. w., von 9. Slack. b) ueber Samen, Keimung und Saft⸗ ⸗Cirkulation der Con vulgaris u. ſ. w., von Cornelius Varley. c) Ueber gewiſſe Theile im Pflanzenbaue und über Saft⸗Cirkulation darin. Von R. H. Solly. d) Ueber Indigo. Von A. Ure. — Alle Abhandlungen überſetzt von C. T. Beilſchmied. 1834. Jahres-Bericht der Königl. Schwediſchen Akademie der Wiſſenſchaften, über die Fortſchritte der Botanik in den Jahren 1850, 1831. Breslau 1834. Von Herrn Erzprieſter Birambo: Geſanglehre für höhere Schulen und Singe-Chöre, von A. Irgang. Glogau 1819. Belehrungen für Redner u. ſ. w. Breslau, Hirſchberg und Liſſa 1800. Ueber Volksſchulen und Elementar-Unterricht, von Dr. D. Krüger. Bresl. 1818. Meier Kornik Syſtem der Zeitrechnung. Berlin 1825. Freimüthige Unterhaltungen über die neueſten Vorfälle unſers Zeitalters, die Sitten und die Handlungsarten der Menſchen. Von nl ch. Leipzig 1790. Von Herrn Kaplan Bittner: Die Sulioten und ihre Kriege mit Ali Paſcha von Janina u. ſ. w., von A. T. Peucker. Breslau 1834, \ Von Herrn Medicinal-Rath Dr. Ebers: Verzeichniß der Werke lebender Künſtler, welche in den Sälen des Akademie⸗ Gebäudes vom 14. September an öffentlich ausgeſtellt ſind. Berlin 1834. Von Herrn Doctor med. et chir. Burkard Eble: Die Bäder von Gaſtein u. ſ. w., von Burkard Eble. Wien 1834. Von Herrn Oberſtlieutenant von Fiebich: — 76. Voyage dans Ihemisphère australe et autour du monde, fait sur les vaisseaux de Roi, PAventure *te. en 1773 — 1775. Eerit par J. Cook. Tome 1—5. A Paris 1778. Von Herrn Premier-Lieutenant Fils: Höhen-Meſſungen in und um Thüringen u. Ir w., von K. E. A. von Soft Gotha 1833. 78, 79. 80. 81. 82. 83, 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. ih en Von Herrn Buchhändler Flemming: Kurzer Verſuch über die wahre Hierarchie oder über die Herrſchaft des Hei- ligen. Von Th. Aletophilos. Glogau und Liſſa 1830. Ueber das Verhältniß der proteſtantiſchen Kirche zum Staat. Von J. Gaupp. Glogau 1820. Polens ausgezeichnete Männer, biographiſch dargeſtellt von K. Wunſter. Erſter Theil. Glogau und Liſſa 1829. Der Preuß. Staat von ſeiner erſten Entſtehung bis auf jetzige Zeiten u. 8 w. 1807. Abriß des Wiſſenswürdigſten aus der allgemeinen Geſchichte u. ſ. w. Von K. W. Wiecke. Zweite Auflage. Glogau und Liſſa an Der Vorabend des Reichstages zu Augsburg in einer Folge dramatiſcher Scenen, von J. Gründler. Glogau 1826. 1 de Dialogues et de vocables les plus necessaires pour les voyageurs en quatre langues: Franc., russe, polonoise et alle- mande. | | Beiträge zur praktiſchen Pädagogik und Homiletik u. ſ. w., von Dr. J. C. von Stöphaſius. Erſtes Heft. Glogau und Liſſa 1827. Tabellen zur Erleichterung der Stempel⸗Berechnung nach dem neuen Preuß. Stempel⸗Geſetz vom 7. März 1822 u. ſ. w. Glogau 1827. Bibliſch⸗ Chriſtliches Geſpräch für zukünftige Preußiſche Unteroffiziere und ge- meine Soldaten über die Kriegs⸗Artikel für dieſelben. Zweite Auflage. Glogau 1801. | Lehrbuch für Regiments-Schulen der Königl. Preußiſchen Infanterie. Glogau und Liſſa 1828. Milttär⸗ Catechismus für Unteroffiziere und Soldaten der Königl. Preußjiſchen Infanterie. Glogau und Liſſa 1828. Die Gartenfreundinn, ein Handbuch der Blumen - Gärtnerei, von Amalie ek. Zweite Ausgabe. Glogau 1817. Taſchenbuch für Stuben- und Winter⸗Gärtner u. ſ. ., von J. H. G. Gruner. Glogau und Liſſa 1828. Das Ganze des Levkoyen-Baues u. ſ. w., von J. F. Eichſtädt. Glogau und Liſſa 1828. i Gründliche Anweiſung, Hyacinthen u. ſ. w. im Winter auf mancherlei Art zu treiben. Glogau und Liſſa 1826. Kurze und gründliche Anweiſung zur Cultur der beliebteſten Zwiebel-Gewächſe u. ſ. w., von C. H. Kleemann. Glogau und Liſſa 1828. 8 Anweiſung, wie jeder Organiſt verſchiedene, bei der Orgel vorkommende, Fehler ſelbſt verbeſſern und dieſen vorbeugen kann. Von J. Büttner. Glogau und Liſſa 1827. ͤ— 38 —— 96, Wybör bajek Polskich z Rosprawa 0 Apologu wraz 2 Krotkiemi Biografiami Baikopisöw i objasniemiem mieisé trudnieiszych. W Lesznie i Glogowie 1830. 97 Nowe Wypisy Polskie czyli wybör Ro2nych Wyimkow proze i Poezya zawierajacy, dla U2ytku Mlodzie2y szkolndi. Czesé 1. W Lesznie i Glogowie 1831. 98. Vollſtändige chemiſch-praktiſche Bleichkunſt. Von C. L. Engelmann. Glogau 1807. 99. William Blair u. ſ. w. neueſte Erfahrungen über die veneriſche Krankheit u. ſ. w. Aus dem Engliſchen von D. C. A. Struve. Glogau 1801. 100. Die ſicherſten und untrüglichſten Mittel und Recepte, alle kalte Fieber u. ſ. w. zu heilen. Glogau und Liſſa 1827. 101. Wundervolle Heilung der Gräfinn Mirabella von Roſenhain u. ſ. w. Glogau f und Liſſa 1827. 102. Kurze Beleuchtung verſchiedener Prinzipien, die Arzneimittel einzutheilen. Von S. Breinersdorf. Aus dem Lateiniſchen mit Anmerkungen von Dr. M. E. K. F. Richtſteig. Glogau 1816. 103. Tabellariſches Verzeichniß der Arzneimittel, deren Benennung in den Preuß. Dispenſatorien u. ſ. w. verändert worden iſt. Glogau und Liſſa 1828. 104. Anweiſung zur Erhaltung der Geſundheit und Verhütung der Anſteckung bei etwa eintretender Cholera-Epidemie. Berlin 1831. 105. Anweiſung zur Verhütung anſteckender Viehkrankheiten u. ſ. w., von D. J. V. Rothe. Glogau 1810. 106. Der Vexirte. Walther Scott's näher und neufter Roman. London und Leipzig 1825. 5 107. Ueber die Sagacität, als hberrſchendes Prinzip der Zeit. Eine Vorleſung, gehalten am 2. December 1807 von K. Grattenauer. Glogau 1808. 108. Des Abbe Galiani Dialogen über den Getreidehandel, überſetzt von D. C. W. Beicht. Tom. 1, 2. Glogau 1802. 109. Gedanken über den Wollhandel u. ſ. w., von E. V. K. H. Glogau 1825. 110. Schatzkäſtlein für den Bürger und Landmann, oder: auserlefene Sammlung vorzüglicher u. ſ. w. Rezepte. Vierte Auflage. 1828. 111. Die Tabackfabrikation der Holländer, verbunden mit der Fabrikation der Deutſchen u. ſ. w., von L. Touchy. Glogau 1818. i 112. Beiträge zur Vervollkommnung der techniſchen Gewerbe, von C. L. Engel⸗ mann. Glogau 1812. Von Herrn Dr. Phil. Gloger: 113. Vollſtändiges Handbuch der Naturgeſchichte der Vögel Europa's u. Ab w., von Dr. C. L. Gloger. Erſter Theil. Breslau 1834. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 123, 126: | 127. 128. 129, 130. 131. 132. 133. 134. J o Von Herrn Prof. Dr. Göppert: „Der Afterholzbock u. |. w., von J. C. Schäffer. Regensburg 1755. . Grundſätze der deutſchen Landwirthſchaft, von Joh. Beckmann. Dritte Auflage. Göttingen 1783. Tablettes des cours souveraines de Europe pour 1734 et 1735. A Rotterdam. mn der Süntherfhen Buchhandlung in Geop- Glogau, durch Herrn G. Niegiſch: Syſtem der vierfüßigen Thiere, von J. L. Friſch. Glogau 1775. Reinhard's Bibelkrankheiten. 1s — 25 Buch. Frankf. u. Leipzig 1767. Dr. Reinhard's Ausmäſſung des menſchlichen Körpers. Glogau 1770. Schreer Ausmittelung des wahren Holzwerthes 1 5 Forſt⸗ . i w. Glogau 1805. Turpin und Le Febure Zeichnungen der Veſbegungen eine Heeres, fo wie der Arbeiten bei Belagerung eines Platzes u. |. w. Berlin. i Lebens⸗Geſchichte des Herrn R. S. Allemanns, nebſt Beſchreibung des Vorgebirges der guten Hoffnung. Glogau 1784. Beiträge zu den Gedanken von Herrn von Beaumelle. Berlin 1754. Grundriß der Völker⸗Geſchichte, entworfen von C. F. Dihm. Glogau 1812. Urſachen der menſchlichen Schickſale und deren vernunftmäßige Verbeſſerung, in einer Sammlung von Briefen entwickelt. Amſterdam 1773. Altes und neues Küſtrin u. ſ. w., von S. J. Ehrhardt. Glogau 1769. Hiſtoriſche und politiſche Merkwürdigkeiten von Kaiſer Carl dem Fünften bis 1748. Aus dem Franzöſiſchen des Herrn Abt Raynal. Glogau 1754. Jacobus, oder: Fragmente aus dem Archive für Menſchenwürde und Men⸗ ſchenwohl, von Gaupp. Glogau 1812. Leſe⸗Lern⸗Buch für Schüler, die zum Buchſtabiren oder Syllabiren angeführt werden. Glogau 1806. Vollſtändige u. ſ. w. Beſchreibung des u. ſ. w. Vorgebirges der guten Hoff⸗ nung, herausgegeben von O. F. Mentzel. Tom. 1, 2. Glogau 1785. Grundriß den neueſten Geographie für Schulen, entworfen von C. F. Dihm. Fünfte Auflage. Glogau 1824. Des berühmten Engländers Joh. Loke vernunſtmäßiges Chriſtenthum u. ſ. w. Berlin und Leipzig 1758. Elementar ⸗ Katechismus für Volks- Schulen u. . w., von C. F. Dihm. Glogau 1821. C. Küntzel's Chriſtliche Sittenlehre. Zweiter Druck. Glogau 1789. 7 | 2 „ Von Herrn Gumprecht, Großherzogl. Sächſiſchem Rath und Rathmann 5 135. 136. Landwirthſchaftliche Berichte aus Mittel-Deutſchland. Herausgegeben von 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. Ch. G. Gumprecht. 58, 6s Heft. Ilmenau 1834. H. G. Pernitzſch. Beantwortung der Frage: Wie kann das Forſtweſen in Sachſen. auf die Beförderung der Gewerbe einwirken? u. ſ. w. Ge⸗ krönt im J. 1832. ö Gemeinfaßliche Belehrung über den Maikäfer, als Larve und als Käfer u. ſ. w., vom Prof. Dr. Plieninger. Stuttgart und Tübingen 1834. Von Herrn Bibliothekar W. Hanka: Dobrowsky's Slavin. Botſchaft aus Böhmen an alle Slaviſchen Völker. Von Wenzesl. Hanka. Prag 1834. Dobrowsky's Glagolitika. Ueber die Glagolitiſche Literatur u w., von W. Hanka. Prag 1832. ö Von Herrn Prof. Dr. Henfhel: Vita C. E. Rumphii, Plinii Indici. Autore A. G. E. T. Henschel. Vratisl. 1833. 15 5 Von Herrn Seminar-Director Hientzſch: I | Eutonia, eine hauptſächlich pädagogiſche Muſik-Zeitſchrift. Von J. G. Hientzſch. Band 9, Heft 1. Berlin 1834. A Von Herrn Prof, Dr. Hoffmann: 144. Geſchichte und Beſchreibung der ehemaligen Burgfeſten u. f. w. der Br, Monarchie. Von Dr. C. F. E. Fiſcher und C. F. Stuckart. Band 1,2 Schweidnitz 1823, 24. Zur Theorie des ſphär. rechtwinklichten Dreiecks u. ſ.w. Von W. Brettner. 1831. Vierter Rechenſchafts-Bericht der Lebensverſicherungs⸗ „Bank für Deutſchland, für das Jahr 1832. Gotha. Wochenblatt für das Volks⸗ Schulweſen u. ſ. w., von J. G. Hientzſch. Nr. 1 — 36. 39. Breslau 1833. 5 Neu aufgeſchüttelter Kunſtſack, worinnen viel ſchöne, ſowohl natürliche als ſchimpfliche, Künſte und Medicinen zu finden u. ſ. w. Unmaßgeblicher Vorſchlag, wie eine Bibliothek der teutſchen Geschicht Bücher verfertigt werden ſolle u. ſ. w. 1705. Ungriſches Magazin, oder: Beiträge zur ungriſchen Geſchichte, Geographie und Naturwiſſenſchaft u. ſ. w. Band 3, Fan 1. Preßburg 1783. Von Herrn Prof. Dr. Kaufmann: Niederrheiniſcher Anzeiger für Staats- und i 2.5 0% 1833. Nr. 14 — 24. N . f f 162. er. Von Herrn Prof. Dr. Koſteletzky: | Dr. V. Koſteletzky's mediciniſch⸗ Phermagetifäe Flora für Aerzte 1 w. Dritter Band. Prag 1833. Von Herrn Senator Martini: Vorſchläge zur Beförderung bürgerlichen Wohlſtandes im gemeinen Militär u. ſ. w., von J. S. B. Neumann. Berlin 1790. Vierter Jahres-Bericht über das Beſtehen und 5 0 des Barmherzigkeits⸗ Stifts, Leſſing's Denkmal zu Camenz, im J. 1829, von Dr. J. G. Böniſch. Camenz. Die zuverläßigſten Erfahrungen in der Kunſt des Bierbrauens te Aufl. 1811. Von Herrn Prof. Dr. Meyen: Unterſuchungen über die Natur paraſitiſcher Geſchwülſte im menſchlichen. Kör⸗ per, insbeſondere über den Mark- und Blut⸗ Schwamm, von F. J. F. Meyen. Berlin 1828. Anatomiſch⸗ Phyſiologiſche Unterſuchungen über den Inhalt der Pflanzen⸗Zellen, von F. J. F. Meyen. Berlin 1828. = Ueber die Bewegung der Säfte in den Pflanzen. Von Dr. F. J. F. Meyen. Berlin 1834. f Von Herrn Meyer, Fürſtlich⸗Schwarzenbergiſchen Revidenten: Allgemeine Oeſterreichiſche Zeitſchrift für den Landwirth u. ſ. w. Jahrg. 6, Band 1. Nr. 1 — 6, 8 — 39. Von Herrn Magiſter Mücke: Nachrichten über die Einrichtung u. ſ. w. des Privat-Inſtitutes für Taub⸗ ſtumme u. ſ. w. in Prag. Prag 1834. Die nachtheiligen Folgen der Gehörloſigkeit bei Kindern, in Betreff ihres Ver⸗ ſtandes und Gemüthes. Dargeſtellt u. ſ. w. von Joh. Mücke. Prag 1830. Rede über die bisherigen Wirkungen ärztlicher Mittel zur Herſtellung des Gehörs bei Taubſtummen, gehalten u. ſ. w. von J. Mücke. Prag 1828. Anleitung zum Unterrichte der Taubſtummen u. ſ. w., von J. Mücke. Prag 1834. Beſchreibung der k. k. Burg Karlſtein in Bihnen u. ſ. w., von Fr. Auge. Prag 1819. f Von Herrn Kammerrath Nathuſius: A Verzeichniß der, im Freien ausdauernden, in- und ausländiſchen Bäume und Sträucher u. ſ. w., welche zu Althaldensleben und es 2. uw verkauft werden. Neuhaldensleben 1834. ö Von Herrn Candidaten C. G. Now ack: Was ſollen und können Kirchen- und en Sufpetoren ſeyn? Magdeb. 1802. 167. 168. 169. 170. 1. 172. 173. 179. 180. id Was ißt ein evangeliſches Conſiſtorium? Ne was kann und . es ſeyn? Breslau 1797. Von Herrn Privat- Gelehrten Pappenheim: Ueber die Frage: Iſt das Gebet „Vater Unſer“ aus e Quellen entnommen? Von M. S. Pappenheim. Breslau. »Von Herrn Rentamtmann Preusker: h Andeutungen über Sonntags- und Gewerbe—⸗ Schulen, Vereine, en u. ſ. w., von C. B. Preusker. Leipzig 1834. Von Herrn Bergamts-Director Reichenbach: . Geologiſche Mittheilungen aus Mähren. Geognoſtiſche Darſtellung der Um⸗ gegenden von Blansko. Von K. Reichenbach. Wien 1884. Von Herrn Paſtor Rohleder: Vermiſchte Aufſätze zur Beförderung wahrer I von F. . Roh⸗ leder. Löwenberg 1833. Von Herrn Prof. Dr. Roſas: Lehre von den Augenkrankheiten. Von A. Rof as. Wien 1834. Von Herrn Gymnaſial⸗Lehrer Schubert: i " Ant. Zeplichal's u. ſ. w. Einleitung zu der Bergmänniſchen Kenntniß des Erdballes. Erſter Theil. Breslau 1771. a b Von der Buchhandlung der Herren Schulz und Comp: i Verzeichniß der Bücher und Landkarten, welche in den Monaten Januar bis Juni 1834 neu erſchienen u. ſ. w. ſind. Von Herrn Ober-Regierungsrath Sohr: Anleitung zur zweckmäßigen Führung und Reviſion der Gemeinde⸗ ⸗Rechnungen u. ſ. w., von T. Heintze. Bunzlau 1829. Ueber das Städteweſen und über die Preuß. Städteordnung. Breslau 1829. Der landwirthſchaftliche Contracts-Rathgeber und Anweiſer u. f. w., von E. F. W. Richter. Liegnitz. Von Herrn Gymnaſial⸗Lehrer Spiller: De Cometarum significatione cl. virorum Andreae Duditii com- mentariolus et D. Thomae Erasti sententia Elias Major Vratisl. denuo edidit ete. Breslae 1619. Spiller's bürgerliche und kaufmänniſche Rechnungsarten. Glogau 1834. Ueber die Anſichten in Betreff der Mathematik als Unterrichts-Zweig auf Gymnaſien u. ſ. w., von P. Spiller. Glogau 1834. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. 188. 189. 190. 191. 192, 193. 194. 195, — 53 — " Leitfaden in der niederen Mathematik für den Bedarf der Gymnaſien, bear⸗ beitet von Spiller. Tom. 1, 2. Groß-Glogau 1830 Der Tod Guſtav Adolph's u, ſ. w., von dem Domherrn Andreas Dufresne von Francheville. Breslau 1799. ö Beſchreibung und Zeichnung eines rauchverzehrenden, ſehr wirkſamen Spar⸗ ofens u. ſ. w., von P. Spiller. Glogau und Leipzig 1834. Von Herrn General⸗Landſchafts-Repräſentanten, Baron von Stein: Suarez. Ein biographiſches Fragment. Berlin 1833. ̃ Handbuch über den Königl. Preußiſchen Hof und Staat, für das Jahr 1832. Berlin. - Von Herrn Geheimen Archiv⸗ Rath, Prof. Dr. Stenzel: Clar. Car. Godofr. Siebelis per 5 lustra Gymnas., quod Budissae floret, Rectorii merit. discipulorum huic scholae quondam ad- scriptorum pietas. Bud. 1829. De ducum Germanorum post tempora Caroli magni origine et pro- gressu diss. prima. Autore G. A. H. Stenzel. Lipsiae 1816. Orationes in solemnibus eeclesiae per Lutherum emendatae, saecula- ribus terilis in Univers. liter. Berolin. ete. habitae. Berol. 1817. Chronologiſche Ueberſicht der deutſchen Geſchichte, von C. F. W. Böttger. Herausgegeben von G. A. H. Stenzel. Deſſau 1820. Fides Nicaeana de filio Dei sanctorum patrum atque doctorum, qui tribus primis saeculis continua successione in ecclesia flo- ruerunt, tradıtione confirmata. Diss. autore H. J.: Vogelsang. Coloniae 1829. De societate lacertarum ex fontibus hucusque ineditis conscripta. Diss. autore J. Voigt. Regiomonti 1821. Dritter Jahres⸗Bericht über das Beſtehen und Wirken des Barmherzigkeits⸗ Stifte, Leſſing's Denkmal zu Camenz, bis zum 31. Decbr. 1828. Von Dr. J. G. Böniſch. Camenz. Verleger -Anmaaßung. In einer e dargeſtellt, von F. ai f o w. Leipzig 1826. Von Herrn Baron von Stillfried Patto niz Friedrich Wilhelm der Dritte, König von Preußen; das Wappen ſeines Reich und die Stammburg ſeiner Väter. Breslau. Von Herrn Oberſt-Lieutenant von Strang: Neuer Höhen- und Diſtanzen-Meſſer zum militäriſchen Gebrauch u. .. w. Son. F. von Strang u ſ. w. Breslau 1823. 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212, Be een Vergleichende phyſiſche Geographie. Nachtrag zur dynamiſchen Geſtaltung des Hoch- und Tief-Landes und ſtrömenden „ Von Oberſt⸗Lieute⸗ nant F. von Strang. Skizze einiger Reifen in ue und 5 1809 fo 1810. Vom Major F. von Strantz. Von Herrn Armen⸗-Lehrer Stütze: Die Weltkunde u. ſ. w., von Dr. W. Harniſch. Dritte Aufl. Breslau 1820. Von Herrn Regierungs- und Schulrath von Türk: g Die Civil⸗Waiſen⸗Verſorgungs-Anſtalt zu Potsdam u. ſ. w. Zweite Auflage. Potsdam 1832. f Die Waiſen-Verſorgungs-Anſtalt für die Provinz Brandenburg zu Klein⸗ Glienicke und deren Statuten. Zweite Auflage. Potsdam 1834. Von dem Seidenbau im Allgemeinen u. ſ. w., von W. von Türk. Potsd. 1829. Anweiſung für die Seidenbauer der Provinz Brandenburg. Lithographirt. Von Herrn Geh. Medicinal-Rath, Prof. Dr. Wendt: Ueber die ſogenannte Muttertrompeten⸗ Schwangerſchaft (Graviditas tubaria) u. ſ. w., von Dr. A. Burchard. Breslau 1834. 5 Von Herrn Ober⸗Land⸗ ⸗Gerichts-Referendarius Wiesner: Die Schnitſch, eine Station des alten e dargeſtellt von K. Wunſter. Liegnitz 1827. . Von Herrn Geh. Ober⸗ Tribunals⸗ Rath von Winter feldt: Johannes Gabrieli und ſein Zeitalter u. ſ. w., von C. von Winterfeld. Tom. 1 — 3. Berlin 1834. Von Herrn Hofrath Dr. Zemplin: Kurze Lebens-Gefchichte des Profeſſors Joh. Hedwig. Gedicht, dem Herrn Prof. Hedwig bei ſeiner Rückkehr den 28. März 1793 gewidmet. An den Herrn Dr. Joh. Hedwig u. ſ. w., beim Antritte ſeines neuen Lehramtes, im Namen ſeiner Verehrer und Zuhörer. Leipzig 1789. Andenken an Hedwig von ſeinen Verehrern. Von einem Ungenannten: | Pilgerſchaft durch Land und Leben. Eine biographiſche Skizze, von Chr. C. L. Klee. Riga und Leipzig. Der belehrende Hausvater, von Dr. P. Scholtz u. ML w. Muſeum der Natur, von S. Schilling und C. J. Schilling. Jahr⸗ gang 1833. Breslau. 4 j am 12. 13. — 55 — 1 I = / e. Zeichnungen, Steindrücke, Charten u. ſ. w. | Ä a) Schleſien betreffend. Erſtens: Gebäude, Maſchinen. Von Herrn General⸗Landſchafts⸗ Repräſentanten, Baron von Stein 2. Zwei Anſichten der Zukker-Raffinerie in Breslau vor dem Brande. Anſicht des v. Wallenbergſchen Hauſes auf dem Roßmarkt. Von Herrn Baron R. von Stillfried: Schloß Kreppelhof, wie es vormals war. Daſſelbe, wie es jetzt anzuſehen. 1833. Beide lithographirt. Von Herrn Hüttenmeiſter Wachler: Wbileung der Maſchinen, welche in der Eiſengießerei zu Malapane Verferkigt werden. Zweitens: Plaͤne. 9 Von Herrn General⸗Landſchafts⸗ Nasen anten, Baron von Stein: Plan der Bataille bei Breslau, den 22. November 1757. Drittens: Bildniſſe von Schleſiſchen Gelehrten, Schriftſtellern, oder beruͤhmten Maͤnnern. Von Herrn Prof. Dr. Hoffmann: g Eine Sammlung Abbildungen in Kupferſtich, berühmte Schleſier früherer Zeit darſtellend. 6 Von Herrn Buchhändler, Gutsbeſitzer Korn: Bildniß des ſeeligen Herrn Garve. Von Herrn General⸗ Landſchafts⸗ Repräſentanten, Baron von Stein: Bildniß des K. Preuß. Ober-Land⸗ ⸗Jägermeiſters L. M. Grafen von Wedell. Von Herrn Geh. Medicinal-Rath, Prof. Dr. Wendt: a des Herrn Geh. Med. Rathes, Prof. Dr. Wendt, in Stein gezeichnet. Viertens: Abbildungen von heren, Von Herrn Geh. Hofrath, Prof. Dr. Gravenhorſt: Abbildungen von Inſekten, aus der Verlaſſenſchaft des ſeeligen Ober-Land⸗ Gerichts⸗ l Herrn Fehrle. x 0 Allgemeinen Inhalts. Erſtens: Plaͤne. Von Herrn General-Landſchafts-Repräſentanten, Baron von Stein: Plan der „Belagerung von Prag durch die Truppen der e von Ungarn im J. 1742. Et 14. 16. 17, 18. % Be Zweitens: Charten. — Von der Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Böhmen: 15. Charten vom Königgrätzer und Bidezower Kreiſe Böhmens. Von Herrn Premier-Lieutenant Fils. Vier Probe-Abdrücke von einzelnen Abtheilungen der ee Charte von Deutſchland. Fünf Sectionen der, von Herrn Plankammer-Inſpektor u. ſ. w. Reymann herausgegebenen Charte von Deutſchland. Dritttens: Gebirgs-Durchſchnitte. Von Herrn General-Landſchafts-Repräſentanten, Baron von Stein: Drei Gebirgs-Durchſchnitte des Thüringer-Wald⸗ Gebirges. B. An das Muſeum. a) Thiere. Von Herrn Gutsbeſitzer von Wallenberg: Ein wohlerhaltenes Exemplar des Todtenkopfes (Sphinx Attopos). b) Pflanzenproducte. Von Herrn Forſt-Inſpektor Merensky: Eine Sammlung von Schleſiſchen Holzarten, 36 Arten enthaltend. Von Herrn Geh. Medicinal-Rath, Prof. Dr. Wendt: Ein Stück, in Schleſien gefundener, Bernſtein. 8 €) Foſſilien— Von Herrn Maler Schöne: Mehrere ſeltene Mineralien aus der Grafſchaft Git wie Bericht " } über die Verſammlungen der naturwiſſenſchaftlichen Section, 0 abgefaßt von deren Secretair Ger Et. Die naturwiſſenſchaftliche Section verſammelte ſich in dem vergangenen Jahre zu 15 verſchiedenen Malen, in welchen folgende Vorträge über die verſchiedenen Zweige der phyſikaliſchen Wiſſenſchaften gehalten wurden: | Meteorologie und Aſtronomie. Die meteorologiſche Commiſſion berichtete dem Secretair, daß die Herren: Kreis⸗Phyſikus Dr. Hofrichter in Polniſch-Wartenberg, Apotheker Leh mann in Kreuzburg, Paſtor Leupold in Klein-Kniegnitz am Zobten, Lehrer Marſchner in Habelſchwerdt, Profeſſor Petzelt in Neiſſe, Markſcheider Rhode zu Neurode und Hr. Coffetier Siebenhaar auf der Schneekoppe, ihre Beobachtungen auf eben ſo dan⸗ kenswerthe Weiſe wie früher angeſtellt und eingeſchickt hätten, fo wie, daß die Commiſſion fortdaue id mit Berechnung derſelben und Zuſammenſtellung der daraus gewonnenen Reſultate beſchäftiget ſey. Die Beobachtungen in der Kapelle auf der Schneekoppe wurden am 16. Auguſt unterbrochen, indem an dieſem Tage früh 7% Uhr ein Blitz in die Kapelle drang, die darin befindlichen Menſchen zum Theil ſchwer verletzte, einen davon, der ſich in der Nähe des eiſernen Ofens befand, tödtete, und die meteorologiſchen Inſtrumente zerſchmetterte. 9 ö Herr Prof. Dr. Jul. Scholtz, Direktor der Sternwarte, ſprach über die Reſultate, die man aus der Vergleichung der mittleren Temperaturen in Beziehung auf die Vorausbeſtimmung der Witterung zu ziehen vermag: Su Die Anſicht von der Ausgleichung der verſchiedenartigen Wechſel, denen die all- gemeinen phyſiſchen Zuſtände der Erdoberfläche oder einzelner Theile derſelben, und namentlich die Witterungs⸗Verhältniſſe, unterworfen ſind, iſt ſo feſt begründet, daß wir ohne dieſelbe durchaus nicht zu einer Vorſtellung von der Beſchaffenheit, z. B. 8 f en = des Klima's irgend eines Erdſtriches gelangen könnten. Diese Ausgleichung macht es auch nur möglich, den Witterungsgang eines Landes in ſeinem mittleren Verhalten aufzufaſſen und ein Bild davon zu entwerfen. Zu dieſem Zwecke ſind ſchon längſt Reihen von, eine größere Zeit hindurch gemachter, meteorologiſcher, namentlich ther⸗ mometriſcher und barometriſcher, Beobachtungen benutzt worden, um die durchſchnitt⸗ liche, von den einzelnen temporären Abweichungen unabhängige Größe en Tempera⸗ tur des Luftdruckes ꝛc. eines Ortes zu ermitteln. Der Einfluß, welchen die im Laufe eines Jahres periodiſch „ben Aenderungen im Stande der Sonne auf Witterung und zwar insbeſondere und zu⸗ nächſt auf die Temperatur ausüben, macht uns geneigt, dieſen Zeitraum für geeignet zu halten, um innerhalb ſeiner Gränzen die großen Schwankungen ſich ausgleichen zu ſehen. Inzwiſchen ſind, ungeachtet uns im Laufe eines Jahres die Sonne als die Hauptleiterin der Temperatur- Aenderungen bekannt iſt, und wir, ſtreng genom⸗ men, keinen Grund herausfinden können, warum nicht der Witterungsgang in ver⸗ ſchiedenen Jahren genau ebenſo wiederkehrt, die Abweichungen verſchiedener Jahr⸗ gänge in einzelnen Tagen oder Wochen ſo gewaltig, daß man ſelbſt an der Conſtanz der Jahresmittel der Temperatur zu zweifeln 5 veranlaßt fühlet. In der That ſind die Unregelmäßigkeiten ſo groß, daß z. B. in unſerer Heimath in der Mitte Januars in einem und demſelben Tage ebenſo gut in dem einen Jahre eine Kälte von 24 bis 26 R., wie in einem andern Jahrgange 7° R. über den Gefrier⸗ punkt vorkommen können, während zur heißeſten Jahreszeit in der Mitte bis zu Ende Juli, wo das R. Thermometer zuweilen bis auf 27 bis 28° ſteigt, auch ein⸗ zelne ungewöhnlich kalte Sommer Temperaturen von nur 7° über Null ſtattfinden, und fo in ihren conträren Extremen den Temperatur⸗Unterſchied der entgegenge⸗ ſetzteſten Jahreszeiten vermiſchen laſſen. Nichtsdeſtoweniger bleibt die mittlere Jah⸗ res⸗Temperatur eines und deſſelben Ortes gemeiniglich nahe conſtant, und erleidet verhältnißmäßig nur geringe Veränderungen. Zuverläſſige 26jährige Beobachtungen, von Dalton in Mancheſter angeſtellt, geben als allgemeines Mittel 8, 7 Grad, während die einzelnen Jahresmittel von dieſem nur wenig abweichen. Nur einmal, 1799, erreichte die Differenz die Höhe von — 17 7, und außerdem kommen nur noch 3 Jahre vor, wo ſie ſich über 1“ erhebt. Eine ebenſo große Uebereinſtimmung der Jahresmittel zeigen die von Bouward zu Paris, ſo wie andere an andern Orten angeſtellten Beobachtungen, welche einer Vergleichung dieſer Art unterworfen wurden. | Dürfte man dieſe, in der Wirklichkeit freilich nur im annähernden Grade ſtatt⸗ findende, Uebereinſtimmung als eine abſolute, mithin das Jahresmittel der Tem⸗ peratur eines Ortes als eine un veränderliche Größe betrachten, fo ließe ſich dar⸗ auf leicht ein Verfahren gründen, die mittlere Temperatur eines größeren oder ge⸗ ringe ren bevorſtehenden 1 e im Voraus zu beſtimmen. Man hätte b . U nur nöthig, von den vorher angeftellten thermometriſchen Beobachtungen eines Zeit- Abſchnittes, welches den, rückſichtlich ſeines Temperaturmittels zu beſtimmenden, unmit⸗ telbar vorhergieng und ihn zu einem vollen Jahre ergänzt, das Mittel zu nehmen, und aus dieſem und dem bekannten Jahresmittel einen Schluß auf das Mittel des bevorſtehenden Zeitraumes zu gründen. Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß eine ſolche Vorausbeſtimmung ſich nur auf einen Zeitraum beziehen kann, der unmit⸗ telbar auf den Zeitpunkt, in welchem man ſich befindet, folgt. — Bezeichnen wir mit 2 die Größe des bevorſtehenden Zeitabſchnittes, mit x feine mittlere Tempera⸗ tur, mit m das Jahresmittel, mit 1 das volle Jahr in denſelben Zeittheilen wie 2 ausgedrückt, und ſuchen wir für die, dem betrachteten Zeitpunkte zunächſt voraufge- gangene Zeit 1 — 2 aus den Beobachtungen die mittlere Temperatur t, fo muß einer leichten Ueberlegung zufolge x. 2 + (1 — 2) = m. i ſeyn, woraus * F - ee) folgt. Wollte man z. B. für die nächſten drei Monate die mittlere Temperatur beſtimmen, fo müßte man 2 = 3; 1 = 12 ſetzen und . — — = 4m — 3 t. Dieſe Vorausbeſtimmung würde nun mit der Beobachtung ganz genau übereinſtimmende Reſultate liefern müſſen, wenn die Vorausſetzung, auf welche ſie ſich ſtützt, nämlich die Conſtanz der Jahresmittel, eine abſolute wäre. Da aber die Abweichungen der einzelnen Jahresmittel unter ſich und von dem allgemeinen Mittel, wenn auch nicht zu groß, aber doch immer erheblich genug ſind, ſo äußern ſie keinen unbedeutenden Einfluß auf den Werth der zu be— ſtimmenden Größe, und namentlich wird man den Zeitraum, für welchen man die Vorausbeſtimmung unternehmen will, nicht zu klein nehmen dürfen, wenn jener Ein— fluß nicht allzu entſtellend werden ſoll. Die Vergleichung mit den Beobachtungen zeigt, daß ein Zeitraum von etwa 2 oder 3 Monaten im Allgemeinen am geeignet⸗ ſten ſeyn würde, unter 2 Monaten aber in manchen Fällen die Differenzen zwiſchen der Berechnung in den Beobachtungen ſchon zu groß ausfallen. — So wenig nun auch wegen des Schwankens des Jahresmittels die angegebene Vorausbeſtimmung auf Sicherheit Anſpruch machen darf, ſo hat ſie doch jedenfalls die Wahrſcheinlich⸗ keit für ſich, die auf dem Grundſatz der Ausgleichung im Laufe eines Joebres beruht, und dürfte wenigſtens als eine blos vermuthliche Vorherberechnung für Jeden, wel- cher auf den Gang der Witterung ſeine Aufmerkſamkeit richtet, von lich Inter⸗ eſſe ſeyn. — f Herr Profeſſor Dr. Frankenheim erwähnte das große een Meteor in Amerika am 12. und 13. November 1833, und nahm Veranlaſſung hiebei, über den Urſprung, Bedeutung und den Lauf der Sternſchnuppen, Feuerkugeln und Meteor⸗ ſteine, als unter einander ſehr verwandten Phänomen, zu ſprechen, wobei er geneigt war, ſich für den kosmiſchen ee derſelben zu erklären. Ein Mitglied der 8 * DD — Geſellſchaft, Herr . Mücke, nahm hiebei Gelegenheit zu bemerken, daß er in der Nacht vom 5. — 6. Auguſt 1834, in dem Horizont von Breslau, eine ar wöhnliche Zahl von Sternſchnuppen beobachtet habe. — Herr Prof. Dr. Feldt zu Braunsberg ſandte im März 1834 folgende Abhand⸗ lungen ein, von denen wir uns erlauben, das Weſentlichſte auszüglich mitzutheilen: I. Ueber die Zahl der Gewitter während des Jahres und über ihre Verthei⸗ lung in den verſchiedenen Monaten und Jahreszeiten an der preußiſchen Oſtſeeküſte, nebſt einer Vergleichung des Ganges dieſes Phänomens an der Oſtſee mit dem an andern Punkten von Europa: Vom Jahre 1826 bis 1833 hat der Verf. in Braunsberg 246 vollſtändig ausgebildete, d. h. von Blitz und Donner begleitete, Gewitter beobachtet. Man kann alſo ſagen, daß im Durchſchnitt jährlich 30 (genauer 30,75) Gewitter ſtatt fanden. Dieſe 30 Gewitter vertheilen ſich in den 12 Monaten des Jahres wie folgt: Januar 0,00 Gew. 2 Februar 0,00 Gew., März 0,00 Gew., April 2,00 Gew., Mai 6,00 Gew., Juni 8,00 Gew., Juli 7,25 Gew., Auguſt 5,62 Gew., Septbr. 1,25 Gew., October 0,37 Gew., November 0,12 Gew., December 0,12 Gew.; Jahr 30,73 Gewitter. Nach den vier Jahreszeiten iſt die Vertheilung ſelhrdde⸗ wenn zum Winter die drei Monate December, Januar und Februar u. ſ. f. gerechnet werden: Winter 0,12 Gew., Frühling 8,00 Gew., Sommer 20,87 Gew., Herbſt 1,74 Gewitter; oder auch folgende, wenn man die Zahl aller Gewitter im Laufe des Jahres mit 100 bezeichnet und die in den einzelnen Jahreszeiten vorkommenden als Pro: cente betrachtet: Winter 0,39, Frühling 26,04, Sommer 67,91, Herbſt 5,66 Procent. N Aus dieſer Ueberſicht ergiebt ſich alſo, daß der gewitterreichſte Monat vom ganzen Jahre der Monat Juni iſt, und darauf Juli, Mai, Auguſt, April ꝛc. folgt. Die gewitterreichſte Jahreszeit iſt der Sommer; denn mehr als 7, der ganzen Zahl jährlicher Gewitter findet im Sommer ſtatt. Von Winter⸗ Gewittern iſt nur eine leiſe Spur vorhanden. Vergleicht man die vorſtehenden Angaben mit denen vom Prof. Kämtz, in deſſen Lehrbuch der Meteorologie Band II., aus den Mannheimer Ephemeriden und andern Zeitſchriften für verſchiedene Punkte von Europa mitgetheilten, ſo ergiebt ſich Folgendes: Während nach den Beobachtungen des Verfaſſers die Zahl der Gewitter hier an der Oſtſee im Durchſchnitt jährlich bis auf a fteigt, beträgt dieſelbe in an: deren Gegenden, und zwar: 1) An der Weſtküſte von Europa, im Mittel von 3 Beobachtungspunkten, 19,46 Gewitter jährlich. (Von dieſen drei Beobachtungspunkten zählt 6 — Middelburg die meiften, 21,3 Gew. jährlich; Brüſſel hingegen die wenigſten, nur 16,1 Gew. jährlich.) 2) Im Innern von Deutſchland, das Mittel von 18 Beobachtungspunkten, 18,97 Gew. jährlich. (In dieſer Gruppe zählt Sagan in Schleſien die meiſten Gewitter, und zwar 29,3 jährlich; Wien die wenigſten, nur 8,3 jährlich.) i i 8) Im Innern des alten Continentes, das Mittel von 7 Beobachtungs⸗ punkten, 13,34 Gew. jährlich, (In dieſer Reihe hat Ofen die meiſten Gewitter, 28,0 jährlich; während Trkutzk und Nertſchinſk die wenig⸗ ſten zählen, am letzten Orte finden nur 3,1 Gew. jährlich ſtatt.) 4) In Scandinavien, das Mittel von 5 Beobachtungspunkten, 7,18 Gew. jährlich. (Hier hat Stockholm die meiſten Gewitter, d. h. 9,3 jährlich; die wenigſten Söndmör, nur 3,9 jährlich.) 5) Am Nordrande des mittelländiſchen Meeres, von 4 Beobachtungs⸗ punkten, 34,6 Gew. jährlich. (In dieſer Gruppe zählen Rom, Padua und Tamina die meiſten Gewitter, der letztere Ort 45,0 jährlich; die wenigſten hingegen Marſeille, nur 9,3 jährlich.) 8 ; Aus dem Vorſtehenden geht alſo klar hervor, daß mit Ausſchluß von Rom, Padua und Tamina, in der letzten Gruppe, die Anzahl der Gewitter während des Jahres an jedem der hier verglichenen Punkte entſchieden kleiner iſt, als die aus den Beobachtungen des Verf. für die Oſtſee hervorgehende Zahl. g ö Auf eine eben ſo merkwürdige Weiſe zeichnet ſich an der Oſtſee der Sommer, d. h. diejenige Jahreszeit aus, in welcher überhaupt die meiſten Gewitter ſtatt finden. An keinem der hier verglichenen Punkte erreicht die Menge der Gewitter die Zahl 20,87; Padua allein macht hiervon eine Ausnahme, die Zahl der Gewitter über⸗ ſteigt da 25 im Sommer. \ Zaum Schluſſe wird noch bemerkt, daß von den oben angegebenen 246 Gewit⸗ tern, 118 von der Weſtſeite des Horizonts und nur 65 von der Dftfeite, aus dem weſtlichen, nordweſtlichen und ſüdlichen Theile des Horizonts aber 145 kamen. Die Zahl der Gewitter aus SW. ſteigt bis auf 36; die aus N. beträgt 11 und die aus NO. nur 6 Gewitter. | Von dieſen 246 Gewittern gingen nur 108 durch das Zenith des Beobachtungs⸗ punktes; bei 7 Gewittern ſchlug der Blitz theils in Braunsberg, theils in der me gegend ein. — Eine Nachricht über das Gewitter am 30. Juni 1823, bei welchem ein Blitzſtrahl in den, gegen 200 Par. Fuß hohen Pfarrthurm zu Braunsberg fuhr, hat der Verf. bereits der Geſellſchaft mitgetheilt. Vergl. 8tes Bülletin der natur⸗ wiſſenſchaftlichen Section der Schleſiſchen Geſellſchaft für vaterländiſche Cultur im Jahre 18 . 5 1 | a 1. II. Ein hypſometriſches Reſultat von Warmbrunn's Höhen- Unterſchied von Breslau, nebſt den hieher gehörenden korreſpondirenden nee in Warmbrunn und Breslau vom 28. Auguſt bis 11. September 1829: Korreſpondirende Beobachtungen lieferten hiezu: Herr Hofrath Dr. H leutner, Herr Ober-Berg-Rath Warendorf, beide in Hirſchberg, und Herr Profeſſor Dr. Jungnitz in Breslau. 111 Beobachtungen wurden in der angege⸗ benen Zeit in Warmbrunn und 90 in Breslau gemacht. Der Beobachtungspunkt in Warmbrunn befand ſich 9,5 P. F. über dem Steinpflaſter vor dem kleinen Bade, der in Breslau 50 P. F. über dem mittleren Stande der Oder. Die Breite von Breslau nahm der Verf. zu 51° 6/ 30%, die von Warmbrunn zu 50° 5 an. Nachdem die Beobachtungen zunächſt auf die Dichtigkeit des Queckſilbers beim Eis⸗ punkte, unter Anwendung der von Dulong und Petit für die Ausdehnung des Queckſilbers gegebenen Coeffizienten, reducirt, dann aus den ſo erhaltenen Angaben eines jeden Tages die Mittel genommen worden waren, erhielt der Verf. mittelſt der Formel von Laplace zum Höhenmeſſen mit dem Ramondſchen Coeffizienten, als hypſometriſches Reſultat von Warmbrunn's Höhen- N vom mittleren Stande der Oder bei Breslau: 721,998 P. F. III. Der Gang des Barometers und Thermometers an der Oſtſee zur Zeit der Stürme vom 1. December 1833 bis 3. Januar 1834: Zwiſchen dem 1. December 1833 und 3. Januar 1834 laſſen ſich drei baro⸗ metriſche Minima als ziemlich ausgezeichnet betrachten, und zwar: 8 1) Minimum den 10. December um Oh 307 Nachmittags bei: 10,33 P. Lin. unter der Mittelhöhe. 2) Minimum den 18. Decbr. zwiſchen 1 — 3 Uhr Morgens bei: 10/00 P. Lin. unter der Mittelhöhe. 3) Minimum den 1. Januar gegen 1 bei: 15 64 P. Lin. unter der Mit⸗ telhöhe. Bei dem Minimum am 10. December änderte ſich das Barometer in 2 dem Minimum unmittelbar vorhergehenden Stunden: 0,76; in den 8% darauf folgenden Stunden nur: 0/% 44; der Wind nach dem Minimum geht ſchon in den erſten Stunden wieder nach W. zurück. Bei dem zweiten Minimum am 18. December ſchreitet der Wind nach dem Eintritt des Minimums ohne Unterbrechung in der Ordnung NW. NNW. NO. nach SO. fort. Das Steigen des Barometers nach dem Minimum iſt deshalb auch raſcher, als das Fallen vor dem Minimum. Bei dem dritten Minimum am 1. Januar iſt das Steigen des Barometers nach dem Minimum auch raſcher, als das Fallen deſſelben vor dem Minimum; der Wind geht an dem Minimum ohne au von S. durch SSW. NW. nach N. ee Dieſe drei Minima können als ein Beitrag zu der von e Verfaſſer in der Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte in Breslau gemachten Mitthei⸗ lung, über den Gang des Barometers bei ausgezeichnet tiefen und ausgezeichnet hohen Ständen, betrachtet werden. In dieſer Verſammlung machte er nämlich auf eine Erſcheinung in dem Gange des Barometers bei ausgezeichnet tiefen und hohen Ständen beſonders aufmerkſam, nämlich: daß das Barometer nach einem ausgezeichnet tiefem Stande immer ſchneller ſteigt, als es vor demſelben geſunken, und nach einem ausgezeichnet hohem Stande immer ſchneller ſinkt, als es von dieſem geſtiegen war, wenn nach dem tiefen Stande der Wind nur im Sinne SW. W. NW. N.., ohne irgend einmal zurückzuſpringen, und nach dem hohen Stande nur im Sinne SO. S. SW. W., ebenfalls ohne zurückzuſpringen, fortſchreitet; wird aber nach dem tiefen Stande die Ordnung SW. W. NW., und nach dem hohen Stande die Ordnung SO. S. SW. ꝛc. unterbrochen, oder ſpringt der Wind in den nächſten Tagen, oder auch Stunden, zu wiederholten Malen zurück, ſo findet das Entgegengeſetzte von dem eben Geſagten ſtatt, d. h., das Barometer ſteigt dann langſamer nach dem tiefen Stande, als es vor demſelben gefallen, und fällt dann langſamer nach dem hohen Stande, als es vor dieſem geſtiegen war. IV. Die mittlere Temperatur von Braunsberg in Ostpreußen, abgeleitet aus 6010 Beobachtungen der Jahre 1827 — 1832. Reſultat: Januar — 45,81 R., Februar — 3,60, März + 0,43, April + 5,51, Mai + 8,65, Juni + 12,20, Juli + 13,34, Aug. + 13,71, Septbr. + 10,95, October 6,35, Novbr. + 0,68, Decbr. — 2,19, Winter — 353 R., ir —+ 4,86, Sommer + 13,08, Herbſt + 3,99. Mittel + 57,10 R. N W. Beobachtungen über die Temperätur des Probftey- Bades in Warmbrunn: Nachdem am 20. September 1829 das kleine Baſſin durch Schöpfen bis auf den Felſengrund entleert war, ſtieg der Verfaſſer zur Quelle hinab, und machte in dem Zeitraume von 8 Minuten, während welchem das Thermometer fortwährend in der Quelle gehalten wurde, folgende Beobachtungen: + 30%2 R., + 30,5, + 30,2, + 30,2. Mittel + 830) 225 I. Der Barometer⸗ Stand im Badehauſe war 321% 264, bei 0 R., di Temperatur der freien Luft 16,0 R. Herr Hauptmann von Bo guslawski, Conſervator der Sternwarte, theilte dem Secretair nachſtehenden Bericht über die von ihm gehaltenen Vorträge mit: I. Am 5, Februar 1834, über den Einfluß des Mondes auf die Witterung. Ref. erinnerte zuvörderſt an den, ſchon ſeit den älteſten Zeiten, und auch jetzt noch, waltenden Glauben, daß der Mond, und ganz beſonders ſein Lichtwechſel, der Haupt⸗ u ED lenker aller Witterungs - Verhältniffe ſey. Vergeblich ward ſeitdem taufend Mal wiederholt die Erfahrung gemacht, daß die nämliche Phaſe des Mondes an nicht ſonderlich entfernten Orten oft ganz entgegengeſetzte Witterungs⸗Erſcheinungen gebracht habe; vergeblich mußte längſt der geſunde Menſchenverſtand ſich ſagen, daß die Sta⸗ dien des Lichtwechſels, welche für uns nur eine bloße Erſcheinung ſind, unmöglich ſolche Witterungs⸗Criſen hervorbringen können, wie noch in vielen Kalendern gefabelt wird. Das Licht des Mondes iſt ohne alle chemiſche Wirkſamkeit; ſchwächt, wie Suckow gezeigt hat, das Chlorſilber auch nicht im allergeringſten, und zeigt, ſelbſt im Focus eines Brennſpiegels, an dem Thermo-Multiplicator von Nobili und Melloni, welches ſogar für die geringe Wärme der Inſecten empfindlich iſt, auch nicht eine Spur von wärmender Eigenſchaft. A Yin Auf der andern Seite fprechen die fo in die Augen ſpringenden Erſcheinungen der Ebbe und Fluth dafür, daß der Mond durchaus nicht ganz ohne Einfluß auf unſern Luftkreis ſeyn könne, und daß ſeine Stellung gegen die Sonne, und ſeine Erdnähe und Erdferne dabei wohl in Betracht gezogen werden müſſe. In dieſer Beziehung haben denn allerdings die in neuerer Zeit ſorgfältig und vielfach angeſtellten meteorologiſchen Beobachtungen ergeben, daß zwar kein entſcheidender, wohl aber ein vermittelnder, dis⸗ ponirender Einfluß des Mondes auf die atmoſphäriſchen Verhältniſſe ſich herausſtelle. Flaugergue's 20jährige Beobachtungen zu Viviers; Herzberg's 25jährige am Hardanger Meerbuſen; Bouſſignault's und Rivero's zu Santa Fe de Bo- gota; Toaldo's 38;jährige Beobachtungen bis zum Jahre 1778; Bohnenber— ger's Beobachtungen bei Tübingen; Gronau's in Carlsruhe Reviſion von hundert⸗ jährigen Beobachtungen, und endlich Bouvard's 12jährige Beobachtungen zu Paris, ergeben mit entſchiedener Uebereinſtimmung, daß, unter ſonſt gleichen Umſtänden, um die Zeit des letzten Viertels die höchſten, und zwiſchen dem erſten Viertel und dem Vollmond gewöhnlich die niedrigſten Barometer -Stände ſich eingeſtellt haben. Dieſe Einwirkung iſt jedoch ſo klein, daß ſie ſich nur erſt herausſtellt, wenn man Baro⸗ meter⸗-Beobachtungen einer ganzen Reihe von Jahren zuſammenſtellt. Schübler in Tübingen hat bei einer Reviſion von 60 jährigen älteren Beobachtungen, und 30 jährigen neueren, welche zu Carlsruhe angeſtellt worden waren, genauer ermittelt, daß der Unterſchied im Barometer-Stande, welcher dem Einfluſſe des Mondes zuge⸗ ſchrieben werden muß, nur im Ganzen 1,08 Pariſer Linien beträgt. Hiermit hängt es zuſammen, daß es nach dieſen Erfahrungen drei Tage nach dem erſten Viertel unter 1000 Fällen 328 Mal regnet, während es zur Zeit des letzten Viertels nur 298 Mal geſchieht. So kann man auch 3 Tage nach dem letzten Viertel unter 1000 Tagen auf 164 heitere zählen, dagegen 5 Tage nach dem Neumond und 6 Tage nach dem erſten Viertel nur auf 120. Es ſtellen ſich auch noch immer regelmäßig wiederkehrende Schwankungen in den Zwiſchenzeiten dar, welche beſonders merklich ſind, wenn der Mond zu Zeiten unſerm Scheitelpunkte näher kommt, als ſonſt. — ee Wir erfahren in unſeren Erdſtrichen unzweifelhaft nur die ana Folgen vom Einfluſſe des Mondes. Die primairen müſſen in der Zone zwiſchen den Wendekreiſen ermittelt, und aus ihnen dann der etwanige Suſammenhang gi N werden. Wir können aber auch unter unſeren Breiten ſchon dann auf ein Reſultat kom⸗ men, wenn hauptſächlich die meteorologiſchen Erſcheinungen in Betracht gezogen wer⸗ den, welche ſich zur Zeit der Culmination des Mondes, bis etwa 2 Stunden darauf, beobachten laſſen. | | Endlich dürfen noch 1 Zeiten nicht außer Acht gelaſſen werden, wann der Mond die Apfidenlinien paſſirt. Denn Siber hat aus langjährigen Beobach⸗ tungen, welche er aus Haberle's Nachlaß erhalten hatte, gefunden, daß der Baro⸗ meter, zur Zeit der Erdnähe und der Erdferne des Mondes, 448 Mal im Steigen und nur 66 Mal im Fallen geweſen iſt. II. Am 28. Mai berichtete derſelbe über die neueſten Meteorſteinfälle, welche allerdings fo häufig vorkommen, daß Chladni's Behauptung, wonach wenigſtens alle Tage zwei auf die Erde herabfallen, nicht übertrieben zu ſeyn ſcheint. Genauere Angaben über die Erſcheinungen, welche die Meteorfteinfälle beglei⸗ teten, konnte er von folgenden anführen: 1. Von dem Steinfall bei Tſchernoi, zwiſchen Krajowa und Widdin, beobachtet von Peter Gotſchakof, im Mai 1828. 2. Von dem bei Richmond in Virginien am 4. Juni 1828; beſonders merk⸗ würdig, weil feine chemiſche Unterſuchung Apatit ent alſo ros horſauren Kalk, als einen Beſtandtheil ergeben hat. i 3. Von dem Meteoritenfall bei Forſyth in a de, am 18. März 1829, beobachtet von Elias Beall, ſo wie in der Nachbarſchaft, von Boykin, Sparks, und Capitain Portian. Man fand am anderen Morgen mehrere Steine, worunter einer von 36 Pfund Gewicht, 2 bis 2% Fuß tief in den Kelten Thonboden hinein- eſchlagen. 5 4. Von dem Fall zweier Aerolithen zu Deal bei New⸗ Jerſey, am 14. Aug. 1829, wobei ſich 12 bis 13 Exploſionen hören ließen. 5. Von dem Fall mehrerer Meteorſteine in der Umgegend von Drakes⸗ Creek in der Grafſchaft Sumnen, 18 engl. Meilen von Naſhville in Tenneſſee, am 9. Mai 1830, beobachtet von Hugh Kirkpatrick, James Dugge, Peter Ketſing, David Garrelt und John Bones. 6. Und endlich von dem Steinfall bei Blansko in Mähren, am 25. Novbr. 1833, Abends, bald nach dem Dunkelwerden. Die Lichterſcheinung, welche denſelben begleitete, wurde auf einer Länderſtrecke von 70 bis 80 Quadratmeilen geſehen: In der Mitte dieſer Gegend ſah man einen feurigen Körper von Norden her am Himmel ziehen, welcher Anfangs klein, dann aber mit reißender Geſchwindigkeit 9 „ an ſcheinbarem Umfange zunehmend, den Augenzeugen erſt in der Größe des Voll⸗ mondes, dann einer Tonne, und endlich wie ein ganzes Haus erſchien. Zwiſchen Lipowka und Goldenbrunn war der Lichtſtrahl nicht vom Auge zu ertragen, und es ſchienen ganze Feuermaſſen wie Wolken vom Himmel hernieder zu ſtürzen, wobei ſtarke Donnerſchläge weit im Lande verhallten. Obgleich Niemand einen Steinfall dabei wahrgenommen hatte, ſo vermuthete Herr Director Dr. Reichenbach in Blansko dennoch mit Recht ein ſolches Ereigniß, und ſtellte mit 60 bis 70 Mann viele Tage lang die eifrigſten Nachſuchungen an. Endlich am 6. December wurden dieſe Bemühungen durch einen günſtigen Erfolg gekrönt. Man fand den erſten friſch gefallenen Meteorſtein, am folgenden Tage noch zwei und ſpäterhin noch meh⸗ rere, welche, nach vorläufiger Unterſuchung, ee Schwefel, Thonerde is Kohle enthielten. Auch die große Sternſchnuppe, welche Herr Juſtitiarius Pfeiffer zu Feſten⸗ berg, laut deſſen durch den Herrn Grafen von Reichenbach auf Bruſtawe uns zugekommenen Bericht, am Abend des 4. Februars 1834 geſehen, iſt wahrſcheinlich nichts anderes, als ein Meteorſteinfall geweſen, wenn auch nur von etwas minderer Bedeutung, als der bei Blansko. Sie fiel, ganz in der Nähe des oben genannten Augenzeugen, eines achtungswerthen Mannes, nieder, aber leider in einen Teich, was jede weitere Unterſuchung verhinderte. Von dieſem Meteore wurde Gelegenheit genommen, auf die Licht⸗ und Feuer⸗ Erſcheinungen aufmerkſam zu machen, von welchen bis jetzt jeder Meteorſteinfall be⸗ gleitet wurde, und wodurch ſich ſolche immer aus der Entfernung wie Feuerkugeln, aus noch größerer Ferne aber als Sternſchnuppen ausgenommen haben. Man iſt daher durchaus nicht im Stande, unter dieſen Meteoren, ihrer Erſcheinung nach, einen Unterſchied zu machen. Alle Bahnen der Sternſchnuppen 18 Feuerkugeln 19755 welche bis jetzt nach angeſtellten Beobachtungen berechnet werden konnten, weiſen eine Geſchwindigkeit nach, welche mehrere Meilen, und zwar durchſchnittlich über vier, in der Secunde beträgt. Eine ſolche Geſchwindigkeit kann aber weder auf der Erde, noch auf dem Monde hervorgebracht, auch nie durch die Anziehungskraft der Erde bewirkt, ſondern allein nur in einem elliptiſchen, paraboliſchen oder hyperboliſchen Fall dieſer Körper zur Sonne als möglich gedacht, und durch einen ſolchen genügend erklärt werden. Man kann hiernach nicht anders glauben, als daß es cosmiſche Körper ſind, welche in zahlloſer Menge den großen Raum zwiſchen den Planeten des Sonnen⸗ ſyſtems durchſchwärmen, aber dabei in regelmäßigen Bahnen um die Sonne kreiſen. Der kleinſte Theil nur wird von uns wahrgenommen; nur diejenigen, welche das Geſchick durch die ſchon etwas dichteren Schichten unferer Atmoſphäre hindurchführt, wo ſie dann, vielleicht beim ſchnellen Durchſchneiden einer widerſtehenden Luft, die bekannte Licht- und Feuer⸗Erſcheinung zeigen, aber nach wenigen Secunden ’ * . ü bv ˙—?T une ME durch ihre ungeheure Geſchwindigkeit auch ſchon wieder dieſer Wirkung entrückt werden. Nur ſehr wenige davon hat, bei dem ſchnellen Vorübereilen, die Erde Zeit, zu ſich herabzuziehen; nur etwa diejenigen, welche gerade in derſelben Richtung wie die Erde ſich bewegen, und eine Zeitlang in ihrer Begleitung bleiben, alſo eine ge⸗ ringe relative Geſchwindigkeit beſitzen. Der Fall, daß ein ſolcher Körper die Erde, den kleinen Punkt im Weltenraume, ihr gerade entgegenkommend, träfe, iſt— wohl möglich, aber äußerſt unwahrſcheinlich. 5 ö Daß übrigens auch die herabgefallenen Meteorſteine niemals ſelbſt durch und durch in glühendem Zuſtande geweſen ſind, ſondern nur in der letzten Zeit ihres Herabfallens an ihrer Oberfläche die Wirkung eines hohen Hitzegrades erfahren haben, und darum auch erſt ganz zuletzt durch Gasentwickelungen in ihrem Innern gewöhnlich in viele Stücke zerſprengt werden, zeigt ſich in allen ganz deutlich, weil immer nur eine ganz dünne Schicht an der Oberfläche verglaſt oder verſchlackt iſt. Ein dem Herrn Profeſſor Dr. Glocker gehöriges Stück von einem, am 22 Mai 1808 bei Stannern gefallenen Steine, wies bei der Unterſuchung dieſelbe Er- ſcheinung nach. ö eh Na Ob diejenigen herabgefallenen Sternſchnuppen und Feuerkugeln, welche nicht Steine, ſondern eine klebrige Maſſe mit herabbrachten, ebenfalls aus dem großen Weltenraume gekommen, oder erſt in unſerer Atmoſphäre erzeugt worden ſind, wird ſich ſehr ſchwer entſcheiden laſſen. N Dem Herrn Grafen von Reichenbach auf Bruſtawe gebührt ebenfalls das Verdienſt, einen ſolchen Fall, der ſich am 20. Januar 1803 bei Triebuſch, unweit Bojanowe, ereignete, der Vergeſſenheit entriſſen zu haben, indem er uns den Bericht über dieſes Phänomen von dem einzigen noch lebenden Augenzeugen, dem Herrn Schmidt, erſtem Prediger zu Feſtenberg, mittheilt, den wir unten auszüglich folgen laſſen. *) ' AR ) Es war den 21. Januar 1803, Abends, zwiſchen 11 und 12 Uhr, bald nach dem Vollmond, als ich an einer ſternenhellen, mondbeleuchteten Winternacht, an der ganz feine Eisflimmern in der Luft flogen, in Geſellſchaft meines Altern Zoͤglings, des jungen Herrn Grafen Ferdi⸗ nand v. Koͤnigsdorf, und dem Bedienten Ferdinand Raſchke, einem Krieger von dem Gres nadier⸗ Bataillon des ehemal, Regiments Grafen v. Wartensleben in Liegnitz, vom Schloſſe zu Barsdorf bei Bojanowe nach dem Schloſſe zu Triebuſch, unſerm Wohnorte, in unfere Maͤntel gehuͤllt, kurzen Trabes, auf der geriebenen, aber nicht glatten Schlittenbahn eilten, fo daß wir den jungen 16jährigen Grafen, um ihn vor Kälte etwas zu ſchuͤtzen, der⸗ geſtalt in die Mitte nahmen, daß der Bediente links und ich rechts, ihm dicht zur Seite, waren. Beim Reiten wurde unter anderm auch von dem Einfluſſe des Mondes auf Waͤrme und Kaͤlte unſerer Atmoſphaͤre geſprochen, als ſich etwa 300 Schritte hinter dem Dorfe, ohngefaͤhr gegen den ſuͤdlichen Horizont, im Sternbilde der Schlange des Ophiuchus, eine Sternſchnuppe gewoͤhnlicher Art bildete, gegen NO. wendete, waͤhrend ihrem Fallen zur Groͤße einer gewoͤhnlichen Kegelkugel von blaͤulich rothem Feuer ausdehnte, vor uns uͤber die 9 * ie MR, III. Am 25. Juni ſtattete der Verf. einen vorläufigen Bericht ab, über feine am 21. und 22. Juni, zwei Mal 24 Stunden lang, ununterbrochen von 20 zu 20 Minuten, hier am Orte angeſtellten Beobachtungen über die Variationen der Magnet⸗ Köpfe der Pferde mit einem Geziſch, wie Waſſer auf gluͤhendem Eiſen, ſchnell dahin fuhr, daß die Pferde erſchraken und auseinander ſprangen, weil wir ſie nicht zu feſt im Zuͤgel hielten, und ohngefaͤhr 8 — 10 Schritt von uns, über dem Straßen⸗Graben, auf dem mit Schnee bedeckten Felde, ohne Knall zerplatzte. Durch dieſe Erſcheinung aufmerkſam ge⸗ macht, ließ ich den Bedienten bis zu dem Ort, wo die Kugel zerplatzt war, gehen, und ihn in einem ungefaͤhren Durchmeſſer von 5 Schritt umſchreiten, damit ich am Tage ein Zeichen finden moͤchte, wo das Phaͤnomen niedergefallen war, um mich den kuͤnftigen Mor⸗ gen uͤberzeugen zu koͤnnen, ob davon beſondere Spuren zu finden ſeyn wuͤrden, oder nicht. Weil die Nacht kalt war, ritten wir, nur nach einem Aufenthalt von 8 — 10 Minuten, deſto ſchneller unſerem Schloſſe zu, um nicht Erkaͤltungen ausgeſetzt zu ſeyn. Dort ange⸗ langt, hingen wir, der junge Graf und ich, unfere Mäntel in der mäßig erwaͤrmten Wohn⸗ ſtube, wo wir gemeiniglich logirten, auf, und begaben uns, unter mancherlei Vermuthungen uͤber dieſe Erſcheinung, zu Bette in die kalte Schlafſtube, in welcher die Fenſter, zwei nördlich und zwei oͤſtlich, gefroren waren. An dem nordoͤſtlichen hing ein Reaumurſcher Thermometer, welcher 19 Grad Kaͤlte um halb 1 Uhr Nachts angab. Am Morgen darauf begab ich mich bald wieder gegen 10 Uhr mit dem Bedienten auf den Plat, wo das Phaͤ⸗ nomen niedergefallen war, der, von mir ausgemeſſen, 12 Schritte von der Straße lag. In dem Umkreiſe, den ich durch den Bedienten hatte umſchreiten laſſen, fand ſich ein nicht ganz geregelter, aber doch mehr runder als eckiger Fleck von gallertartiger Materie, ohne ge⸗ froren zu ſeyn, von blaugruͤnlicher Farbe, ohngefaͤhr wie ſchlechte Potaſche, und von ſchwefel⸗ ſaurem Geruch. Dieſe Maſſe nahm ich und der Bediente mit den Taſchenmeſſern in die Schnupftuͤcher, ritten damit nach Bojanowe, und bat den damaligen Proviſor, Herrn Schander, in der Apotheke des Herrn Dr. Tſchirſchnitz, ſolche zu analyſiren. Nach langem Anliegen gab er nach, warf ſie in eine glaͤſerne Retorte, und nach 77 Stunde brachte er aus derſelben angeblich 2 Unzen kalkerdige Theile und Waſſer, und ein Präcipitat, welches er Natron nannte, und oo davon, fo wie eine andere Materie, die er ſchwefelſaures Gas nannte und zu oo angab. Die ganze Maſſe warf er fort. — Hiebei muß ich noch be⸗ merken, daß, als ich vom Hauſe fortreiten und meinen Mantel umnehmen wollte, er uͤber die Bruſt und den linken Aermel, weil ich mit dieſer Hand den Zuͤgel gehalten hatte, einen gelblichen, feuchten, handbreiten Streifen hatte, der nach Schwefelſaͤure roch, und erſt ge⸗ reiniget werden mußte. Ein Gleiches bemerkten wir an dem Mantel des jungen Grafen, und der des Bedienten war auf der ganzen linken Seite, von welcher das Phaͤnomen her⸗ kam, mit dieſer Materie uͤberzogen. Der Bediente erzählte, die Feuchtigkeit auf den Män- teln ſey wie Theer geweſen, und auch der Stallknecht habe ihm verſichert, daß ſich auf den Koͤpfen, dem Kamme und der Maͤhne der Pferde eine aͤhnliche Materie vorgefunden habe. Nach der Reinigung der Maͤntel behielten ſolche lange den Streifen; jedoch hatte ſich der Geruch verloren. — Der Umfang der blaͤulich⸗gruͤnen Materie, wo die Sternſchnuppe nieder⸗ gefallen war, bildete einen unregulaͤren Zirkel, in feiner größten Ausdehnung 11% Werk⸗ zoll, und in der kleinſten 9%, Zoll. Thieriſcher Auswurf war es wohl nicht, da wir nicht die geringſte Spur von dergleichen bemerkten; er muͤßte denn von einem Vogel im Fluge gekommen ſeyn. Allein dagegen ſtreitet die gemachte Bemerkung, daß alle Halme der Umgegend, die uͤber den Schnee ſo wie uͤber dieſe Maſſe hervorragten, alſo — . - a OO nadel während dieſer Zeit, an einem, dem hieſigen phyſikaliſchen Cabinet gehörigen, Declinatorium, welcher entweder von Utzſchneider oder von Mendelſohn ge⸗ fektigt iſt. , n a Sie haben eigentlich den ſpeciellen Zweck, zu unterſuchen, in wie fern der Gang der Wärme als Haupturſache der telluriſch-magnetiſchen Erſcheinungen angeſehen wer⸗ den könne, ſind aber zugleich im Allgemeinen den Beobachtungen angereiht worden, welche bereits an mehreren Orten, wie Berlin, Göttingen, Freiberg, Cracau u. ſ. w., auf A. v. Humboldt's Anregung, alle ſechs Wochen, zwei Mal 24 Stunden lang, angeſtellt werden. 5 R Hier am Orte wurden die Beobachtungen dies Mal bereits von den Herren: Oberſtlieutenant von Fiebig, Dr. Gloger, Univerfitäts-Mechanicus Pinzger, Jacobi, dem Gehülfen bei der Sternwarte, und Studirenden Hugo v. Rothkirch, Kries und Fülle, durch thätige Theilnahme unterſtützt. Das hieſige Königliche Polizei⸗Präſidium und der Magiſtrat dieſer Stadt hatten durch Sperrung der Paſ⸗ ſagen unter dem magnetiſchen Cabinet während der Dauer der Beobachtungen, jo wie letzterer ſchon früher durch Macadamiſirung der Durchfahrt, alle die Stö⸗ rungen beſeitigt, welche ohne dieſe Vorkehrungen delikate Beobachtungen ſolcher Art völlig unmöglich gemacht haben würden. Hauptreſultate können erſt nach mehrmali⸗ ger Fortſetzung dieſer Beobachtungen daraus gezogen werden. 4 So viel zeigten aber dieſe ſchon, daß der Gang der, allerdings bedeutenden, Variationen der Declinationsnadel nicht ſo regelmäßig war, als der Gang der täg⸗ lichen Luftwärme. Eigentlich kann dies auch nicht anders ſeyn, weil die Luft, als ein ſehr ſchlechter Wärmeleiter, viel zu unempfindlich für die oft ſchnell wechſelnden Wirkungen der Erwärmung iſt. i 4 „Dagegen ſcheint eher mit den Actionen der Wärme ⸗Ausſtrahlung und der Wärme⸗Einſaugung des Erdbodens ein paralleler Gang der Variationen ſich heraus⸗ zuſtellen, jo daß jene jederzeit eine Verminderung, dieſe eine Vermehrung der weft- lichen Abweichung; jene alſo eine Vermehrung, dieſe eine Verminderung der magnetiſchen Intenſität hervorzurufen ſcheint. Dem entſprechend, ſcheint auch eine Bewölkung im Zenith mit einem weſtlichen, eine Aufheiterung hingegen mit einem öſtlichen Gange der Magnet⸗ nadel, und dadurch mit den kleinen örtlichen Variationen in Verbindung zu ſtehen, welche oft den Gang der großen, wahrſcheinlich aus allgemeinen Urſachen herrührenden, auf meiſt bereift waren, daß ſie wie Fahnen von Schreibfedern ausſahen, nicht niedergedruͤckt erſchienen, welches wohl ein Vogel⸗Auswurf durch feine Schwerkraft im Fallen wuͤrde gethan haben. Fuͤr telluriſchen Auswurf war der Provifor fo wenig wie ich geneigt, ſie zu erklaͤren, weil die Erde uͤberhaupt zwei Fuß tief zu dieſer Zeit gefroren, und 4 der Ort, wo ſich dieſe Maſſe befand, ein kleiner Kieshuͤgel war, der im Winter noch weniger auszuduͤnſten pflegt. Ueberdies war es ja auch der einzige Fleck, den wir nur wahrnahmen. 5 5 5 4 “ — 70 — .. d * kurze Zeit unterbrechen. Es ſoll in der Folge ein beſonderes Augenmerk darauf ge⸗ richtet werden. Auch erklärte der Herr Secretair der Section ſich bereit, bei den nächſt bevorſtehenden Beobachtungen, den Gang der Wärme im Schatten einer leben⸗ digen Vegetation im botaniſchen Garten thermometriſch beobachten zu laſſen. IV. Am 5. November theilte derſelbe zuvörderſt ein, kürzlich eingegangenes Schreiben vom Herrn Apotheker Schwabe aus Deſſau mit, worin dieſer eifrige und ehr verdiente Beobachter des Himmels eine in der Sitzung vom 24. April v. J. irrthümlich auch ihm zugeſchriebene Wahrnehmung am Saturnringe berich⸗ tiget. Es kann dieſe Aufklärung pflichtmäßig, dem Wunſche des Briefſtellers gemäß, nur am beſten durch Mittheilung der N Stelle ſeines N . 5 „) In der Ueberſicht von 1833, pag. 54, führen Ew. Sochwohlgeboren an, daß ich auf dem Saturn-Ringe vier hellere Stellen 9 90 haͤtte; allein nach meinen Aufſaͤtzen in Schu⸗ machers aſtron. Nachrichten, Kaſtners Journal und Hardings Kl. Ephem., ſah ich ſtets die weſtliche Anſe, in einem vollkommen gleichfoͤrmigen, doch etwas matten Lichte, und uͤber⸗ haupt etwas breiter, als die oͤſtliche, und konnte darin nie, ſelbſt um die Zeit des Ver⸗ ſchwindens und Wiedererſcheinens des Ringes, Lichtknoten oder andere ausgezeichnetere hellere Stellen, noch Unterbrechungen bemerken; dagegen hatte die oͤſtliche Anſe, die immer etwas ſchmaͤler, aber lichtſtaͤrker und ſchaͤrfer begrenzt erſchien, nahe an ihrem aͤußerſten Ende ein ſehr augenfaͤllig helleres Licht, ſo daß dadurch, beim erſten Anblick, die Anſe hier etwas verdickt zu ſeyn ſchien. Dieſes ungleiche Anſehen der Anſen blieb ſich nicht nur waͤhrend der Beobachtungen von einigen Stunden, ſondern auch von ganzen Naͤchten hindurch gleich, und da hierbei die bekannte Erklaͤrung der hellern Stellen auf dem Ringe wegfaͤllt, ſo ſchloß ich um ſo eher auf eine Nichtrotation deſſelben, oder wenigſtens doch auf keine von 10 bis 11 Stunden, weil ich ſchon fruͤher fand, daß die Saturnkugel nicht im Mittel⸗ punkte des Ringes, ſondern etwas oͤſtlich liege. Da nun dieſe Excentricitaͤt von Harding und Herſchel beſtaͤtigt und durch Struve's Meſſungen außer Zweifel geſetzt wurden, ſo ſtellte ich die von Herſchel gebilligte Hypotheſe auf, daß der Ring wahrſcheinlich nicht rotire, ſondern daß ſich nur ſein Schwerpunkt um den der Kugel bewege, wodurch zugleich die Veraͤnderungen in der Excentricitaͤt erklaͤrt werden. Noch wahrſcheinlicher wurde mir aber die fixe Stellung des Ringes durch die Beobach⸗ tungen, welche ich kurz vor ſeinem Wiedererſcheinen 1833 machen konnte. Ich bemerkte nämlich, daß in der Lage der oͤſtlichen Anſe vom 8. bis 13. Juni ein feiner Lichtpunkt ſichtbar war, der während drei Stunden ſeine Lage nicht veraͤnderte, in der Folge deutlicher wurde, und am 13. Juni aus zwei ſehr nahe ſtehenden Lichtpuͤnktchen zu beſtehen ſchien; ſchon am 14. d. M. (alſo nur einen Tag ſpaͤter) waren beide Anſen deutlich ſichtbar, doch erſchien die weſtliche wieder breiter, matter und bis zur Kugel gleichfoͤrmig hell, die oͤſtliche hingegen, die ſich der Kugel nicht anſchloß, ſondern in einer Entfernung von ihr unſichtbar war, ſchmaͤler, ſchaͤrfer begrenzt und lichtſtaͤrker. Viele mehrſtuͤndige Beobachtungen und zwei, welche die Nacht hindurch fortgeſetzt a wurden, zeigten hierbei keine Veranderung, die eine Rotation wahrſcheinlich machte. Dieſen hellen Punkt, der nach der Rechnung kein Trabant, ſondern wahrſcheinlich ein Theil des Ringes war, bemerkte auch Bianchi, und beſchrieb ihn in einer Abhandlung, die ſich in Nr. 249 und 252 der aſtron. Nachrichten befindet. e Die Wahrnehmungen des Herrn Schwabe, woraus derſelbe die Nichtrotation des Ringes folgert, verdienen allerdings die höchſte Beachtung, obwohl man noch immer nicht die Acten darüber als geſchloſſen betrachten kann. Demnächſt berichtete der Verfaſſer über eine, vor Kurzem zu aſtronomi⸗ ſchen Zwecken nach Berlin unternommene Reiſe. Die freundlichſte und bereitwilligſte Aufnahme von Seiten des Herrn Profeſſor Ende, verfchaffte demſelben vollſtändige Erfüllung ſeines Wunſches, die bisherige alte Sternwarte noch vor ihrer gänzlichen Aufhebung, und die beinahe baulich vollendete neue zu ſehen, ehe noch die dauerhaften Grundlagen zu den Inſtrumenten durch die Ueberdeckung dem Auge entzogen werden; nicht minder die nähere Kenntnißnahme eines Piſtorſchen und eines Ertelſchen tragbaren Paſſage⸗Inſtruments, eines Steinheilſchen Prismenkreiſes, und eines dyalitiſchen Fernrohres von Plößlz vor allem aber die höchſt erfreuliche und lehrreiche perſönliche Bekanntſchaft des Kaiſerl. Ruſſiſchen Staatsrathes, Profeſſor von Struve aus Dorpat. Dieſer war auf der Rückreiſe von München und Altona begriffen, wo er für 80,000 Rl. Inſtrumente und Uhren für die große Sternwarte beſtellt hatte, welche gegenwärtig auf der Anhöhe Pulkowa, zwiſchen St. Petersburg und Zarskoje⸗Selo erbaut wird. Erfreulich für die Wiſſenſchaft war vornehmlich deſſen Verſicherung, daß er überall, in München bei Utzſchneider und Ertel, wie in Altona bei Keſſels, die Arbeiten in ſichtbarem Fortſchreiten begriffen ge⸗ funden habe. Wenn der Geiſt plötzlich in den Ideenumtauſch ſolcher Männer geführt wird, wie Encke und v. Struve, ſo geht es demſelben wie einer Topfpflanze, welche in friſches Erdreich geſetzt wird. Es bedarf der Zeit, um die neu gewon⸗ nenen Ideen ganz zu faſſen, und mit dem Syſtem der bisherigen in Zuſammenhang zu bringen. So geſchah demfelben abermals in zwei,genußreichen Stunden, welche eine Audienz bei A. v. Humboldt am 12. October ihm gewährte. Ein Gewinn neuer Anſichten über das ſo ungemein wichtige Längenproblem, ſo wie manche Be⸗ richtigung bisheriger; Beſtärkung in der Ueberzeugung von der Wichtigkeit der forg- fältigeren Beobachtung der erdmagnetiſchen Erſcheinungen, und von dem unendlichen Werthe der Gauß chen Erfindung, waren die Schätze, welche ihm dort für's Leben zugetheilt wurden. Herr Prof. Encke vervollſtändigte darauf die Kenntnißnahme von der Gauß’- ſchen Vorrichtung durch eine inſtructive Vorführung der von ihm ſelbſt auf der alten Sternwarte eingerichteten, und geſtattete dem Referenten, ſich durch mehrtägige Verſſuchs beo bachtungen vertraut damit zu machen, um ſie ſpäter auch hier einführen zu können. Ebenſo bereit war derſelbe, die ſinnreiche Einrichtung des S teinheilſ chen Prismenkreiſ es zu zeigen und auseinander zu ſetzen, welcher nicht wie die Spiegel⸗ kreiſe, ein deutliches und ein ſchwaches Bild, ſondern zwei gleich deutliche zeigt, und Winkel von viel größerem Umfange zu meſſen erlaubt. Von dem dyalitiſch en Fernrohre rühmte er die außerordentliche optiſche Stärke, und eine Präciſion der e A reine Bilder, welche nichts zu wünſchen übrig läßt. Bei häufiger aſtronomiſcher Anwen⸗ dung dieſer vortrefflichen Art Fernröhre wird es aber immer ein Uebelſtand bleiben, daß beim Wechſeln der Okulare auch zugleich immer die Auseinanderſtellung der beiden Objective geändert werden muß. Darum hat ſich auch noch keine andere, als Plößl 8 Meiſterhand, daran wagen mögen; ſo daß ſich ſelbſt Utzſchneider nicht darauf ein⸗ laſſen will, obgleich er ſogar für Plößl Flintglas zu dyalitiſchen Fernröhren bereitet. Die alte Berliner Sternwarte iſt für einen Aſtronomen erſten Ranges ganz unangemeſſen. Sie hat nur ein einziges Inſtrument, das Heliometer, welches einem der Breslauer Sternwarte ganz gleich käme. Und dieſes hat noch nicht paſ⸗ ſend aufgeſtellt werden, und daher noch nicht in Gebrauch kommen können. Alle übrigen Inſtrumente ſind von bedeutend minderer Güte und Stärke, als die in Breslau. Kreiſe fehlen ganz, könnten auch in dieſem ſchwankenden Gebäude on viel gebraucht werden. Ä Würdiger erhebt fich, inmitten auf einem großen Raume, erſt in einer Ent⸗ fernung von mehreren hundert Schritten von Gebäuden ohne Nachtheil umkränzt, zwiſchen dem Knie der Markgrafen- und Lindenſtraße auf der einen, und der großen Friedrichsſtraße auf der andern Seite, die neue Sternwarte, mit allen baulichen Vorrichtungen, welche die ſolide Aufſtellung unſerer heutigen empfindlichen Inſtrumente erheiſcht, und welche bereits durch die Erfahrung auf allen bisherigen beſſern Stern⸗ warten erprobt ſind. Für alle feſtſtehende Inſtrumente haben die gemauerten Pfeiler ihr eigenes, völlig unabhängiges Fundament; hängen auch ſonſt durch nichts mit den Umfaſſungswänden oder dem Fußboden zuſammen, und haben eine große paſ⸗ ſende Steinplatte zum Capitäl. Das Gebäude, welches nach Oſten die Wohn⸗ und Arbeitszimmer enthält, endet nach Weſten in einem kreuzförmigen Ausbau. Davon iſt der ſüdliche für das Heliometer und für die tragbaren Inſtrumente be⸗ ſtimmt, und der weſtliche mit zwei Meridiandurchſchnitten, zu einem für die Stern- warte bereits beſtellten Meridiankreiſe, und vielleicht zu noch einem Meridianinſtru⸗ mente. In dem Ausbau gegen Norden ſoll das bisherige alte Paſſage-Inſtrument von Weſt nach Oſt aufgeſtellt werden, wozu denn auch der erforderliche Durchſchnitt vorhanden it. Alle Klappen ſind groß, und durch Gegengewichte äußerſt leicht be⸗ wegbar. Im Mittel des Kreuzes erhebt ſich auf ſeinem eigenen Fundamente über die drei Ausbaue und das Zinkdach des Gebäudes, ein runder Thurm, auf welchem eine ungemein leicht bewegbare Drehkuppel aufgeſetzt werden ſoll. In ſeiner Mitte ſteigt ein ungeheurer Pfeiler von ſeinem eigenthümlichen Fundamente empor, um in der Folge den Rieſenrefractor zu tragen, welcher, in allen Stücken dem in Dorpat gleich, von der Gnade des Königs Majeſtät angekauft, ſchon ſeit Jahren auf dieſe ſeine Aufſtellung gewartet hat. Das prächtige, neunzöllige, makelloſe Objectiv ſah Ref. bereits vor vier Jahren, die Okulare konnte er erſt dieſes Mal genauer in Augenſchein nehmen. Sechs campaniſche ſchreiten von 140- bis zu 800maliger Ber: 73 N größerung fort; drei Netzmikrometer gehen in der Weigert von 115 bis zu 285 Mal; vier einfache Kreismikrometer von 65 bis zu 235, und vier doppelte von 74 bis zu 285 Mal. Endlich ſind ſechs Oculare von 94 bis zu 600maliger Vergrößerung zu dem Fadenmikrometer vorhanden, welches ſo beleuchtet werden kann, daß die Fäden ſichtbar werden, das Geſichtsfeld aber völlig dunkel bleibt. Solchergeſtalt bildet das Fadenmikrometer eigentlich die Hauptwaffe dieſes Rieſen, welche bei der ſanften parallactiſchen Fortbewegung, durch ein Uhrwerk bewirkt, die aller⸗ genaueſten Beobachtungen möglich macht. Beſſel in Königsberg mit dem Heliometer, und Struve in Dorpat mit dem Fadenmikrometer ſeines Refractors, beſtehen ſchon ſeit Jahren durch Beobachtung und Meſſung der Doppelſterne einen Wettkampf, welcher ſich noch immer nicht für das eine dieſer beiden Inſtrumente entſcheiden will, ſondern nur beider Vortrefflichkeit beweiſet. Welch ein neuer Gewinn wird für die Wiſſenſchaft entſtehen, wenn nunmehr im bevorſtehenden Jahre noch ein fo ausgezeich⸗ netes Inſtrument unter Encke's Händen in Wirkſamkeit tritt! Möchte nur die Be— ſorgniß ungegründet ſeyn, daß der Rauch, welcher aus den Häuſern emporwirbelt, trotz der anſehnlichen Entfernung, doch zuweilen einmal eine wichtige Beobachtung ſtören werde. Die treffliche Werkſtatt des Geheimen Poſtrathes Piſtor, hat der Verfaſſer nur ſehr flüchtig in Augenſchein nehmen können. Aus jedem ſeiner Werke leuchtet ein reicher Schatz von praktiſcher Erfahrung hervor, womit er denn redlich auch für die Vervollkommnung der aſtronomiſchen Inſtru⸗ mente wuchert, welche, nach dem Urtheil von Kennern, immer in ausgezeichneter Güte und von ne Einrichtung aus ſeiner Werkſtatt hervorgehen. Seine große und vortreffliche Theilmaſchine erregte vorzüglich ein lebhaftes Intereſſe. Auch Tiede's Pendeluhren und Chronometer fangen an, ihrem Verfertiger einen wohlverdienten Ruf zu gründen. Der treffliche Gang ſeiner Uhren auf der Berliner Sternwarte veranlaßte den Etatsrath von Struve, einen Halb-Secunden-Chrono⸗ meter bei ihm für die neue Petersburger Sternwarte zu beſtellen. Endlich verdient noch die kleine, aber äußerſt zweckmäßig eingerichtete, und un⸗ gemein thätige Privat-Sternwarte des Herrn Kaufmann. W. Beer, im Thiergarten, einer beſonderen Erwähnung. Dazu wird aber nächſtens, wenn die jüngſte vortreffliche Frucht dieſer Sternwarte, die erſten beiden Sectionen einer gro⸗ ßen Mondkarte, angelangt ieh wird, bei ihrer Vorzeigung ſich die beſte Gelegenheit darbieten. men. Am 17. December zeigte der Verfaſſer die beiden erſten Sectionen der ſchönen Mondkarte von W. Beer und Dr. Mädler vor, und entledigte ſich zugleich des ihm gewordenen Auftrages, der Schleſiſchen Geſellſchaft ein Exemplar dieſer beiden Sectionen als Geſchenk zu überreichen, und das Nachfolgen der beiden oh Sectionen zu verheißen. 10 — 74 Herr Kaufmann W. Beer, ein Freund der Sternkunde mit gründlichen aſtro⸗ nomiſchen Kenntniſſen, hat auf feiner Villa im Thiergarten, am Ufer der Spree, zu ſeinem 4½ füßigen Frauenhofer, welcher in allen Stücken ganz genau dieſelben Dis menſionen, wie der größere auf der hieſigen Sternwarte, hat, eine kleine, aber ſehr ſolid und zweckmäßig errichtete Sternwarte erbauen, dieſes Fernrohr vom Mechanicus Duwe parallactiſch montiren, und mit einem Uhrwerk verſehen laſſen, welches die Rotation der Erde compenſirt. Außerdem enthält die Sternwarte, welche mit einer äußerſt beweglichen Drehkuppel bedacht iſt, noch einige kleinere Fernröhre und eine Queckſilber⸗Pendel-Uhr von Tiede. Wieviel aber ſchon mit einem einzigen ſolchen Hauptinſtrumente ausgerichtet werden kann, wenn man demſelben alle Zeit und Sorg⸗ falt widmet, und wenn ein Mann, wie Dr. Mädler, mit ſeinem Eifer und ſeiner Beobachtungsgabe ſich denſelben Zwecken anſchließt, zeigen die bisherigen Erfolge ent⸗ ſchieden. So haben dieſe beiden unermüdlichen Beobachter im Herbſte des Jahres 1830, wo die Stellung des Mars am günſtigſten, und deſſen Annäherung zur Erde ſehr bedeutend war, außer allem Zweifel geſtellt, daß die Flecken auf demſelben un⸗ veränderlich find, und demnächſt die Rotationsverhältniſſe deſſelben daraus mit hin: länglicher Schärfe ermittelt. Seitdem haben ſie ihre ganze Aufmerkſamkeit auf das große Unternehmen ge⸗ richtet, eine Mondkarte nach denſelben Dimenſionen und mindeſtens mit eben ſo viel Detail, als die leider wieder ins Stocken gerathene Lohrmannſche, aber nur in vier Blättern aufzunehmen, und dieſelbe, mit Verzichtleiſtung auf jeden Gewinn, ſo wohlfeil zu liefern, daß ſie auch von unbemittelten Perſonen angeſchafft werden kann. Man muß erſtaunen, wenn man die unzähligen, genau gezeichneten Einzelheiten auf den vorliegenden Sectionen erblickt, und weiß, daß dieſe beiden Männer mit der ſtrengſten Gewiſſenhaftigkeit nur das, was ihre Augen wirklich und unzweifelhaft erblickten, auf das Papier niedergelegt haben, und daß der Lithograph, Herr Reutenant Vogel, nicht minder gewiſſenhaft dabei verfuhr. Dieſe Bewunderung wird aber noch geſteigert, wenn man bedenkt, welche unend- liche Maſſe von Berechnungen noch neben den Beobachtungen erforderlich find, um dieſe für jeden Tag auf die mittlere Libration des Mondes zu reduciren, für welche natürlich nur die Darſtellung der Karte gelten kann. Um recht gewahr werden zu können, daß dieſe Karte gegenwärtig auf dem Gipfel der Selenotopographie ſteht, legte Ref. der Section den e Theil der bekannteren Mondkarten vor: a) die in Hevel's een von 1647; 25 J F f b) eine Karte von Hell; J 1 c) eine dergleichen von Lambert, von 1774; d) die en in e 5 Fragmenten, von 1791 und 1803; 4 4 2 — — 278 — e) die Mondkarte nach Gruithuiſen, aus dem tee Jahrbuche auf 1825, vom Jahre 1822; f) Vier Blätter von Lohrmann's im J. 1825 erſchienenen Karte, von deren Fortſetzung ſeitdem nichts mehr verlautet. Letztere ſind allerdings ebenfalls wahre Meiſterſtlcke in ſorgfältiger Behandlung und Ausführung. Jedes ſpätere Unternehmen ſteigt aber natürlich auf die Schultern des früheren, weshalb es nicht Wunder nehmen kann, wenn man auf den Beer-Mädler ſchen Karten merklich viel mehr Detail findet, als auf den Lohrmann ſchen Sectionen. Auch ſcheint der Steindruck dem wirklichen Ausſehen der Mond -Dberfläche viel näher zu kommen, als der meiſt viel zu ſcharfe Kupferſtich. In den Jahrbüchern für wiſſenſchaftliche Kritik Nr. 56 bis 58, im Septemberheft 1834, ſchließt Beſſel ſeine ungemein vortheilhafte Beurtheilung dieſer Karten mit den Worten: „Beer und Mädler ſetzen ſich durch die vorliegende Su ihrer Einſichten und ihres Fleißes ein unvergängliches Denkmal.“ Zum Schluß theilte Ref. noch ein kürzlich 1 Schreiben vom Herrn Profeſſor Gruithuiſen mit, worin derſelbe neuere intereſſante Wahrnehmungen erörtert, welche auf das Daſeyn von Nebeln auf der Mondoberfläche in ſeiner Nachtſeite ſchließen laſſen, welche noch ſichtbar ſind, wenn die Sonne eben aufgegangen iſt, während ſie etwas ſpäter durch die höher ſteigende Sonne wieder aufgelöſt werden. So bemerkte er im Mari Serenitatis öfter bei den kleinſten Bergzirkeln, daß fie, wenn fie in der Lichtgränze ſtanden, entweder gar keinen dußern Schatten, oder einen nur unbeträchtlichen hatten, und beim Höherſteigen der Sonne erſt allmälig einen bekamen, welcher, ehe er wieder abnahm, ſofort immer größer wurde, während der Schatten im Keſſel dergleichen r Phänomen nicht ſo deutlich wahr⸗ nehmen ließ. Ebenfalls, obgleich ſeltener, bemerkte er dergleichen Erſcheinungen im Mari imbrium, beſonders bei den Helicons. Ein Mal fand er, als der Ringberg D beim Agrippra (Tafel LXII. Figur 2. Band II. von Schröters Mondwerk) noch weſtlich im Schatten an der Lichtgränze lag, dieſen in feinem Keſſel fo voller Nebel, daß man keine Spur von der Kille ſah, die ſonſt 1 9 e, und ſeinen Keel durchſenkt. Phyſik. Her Profeſſor Dr. Pohl hielt einen demonſtrativen 1 über die Beſei⸗ tigung des ſchädlichen Raumes in der Luftpumpe, deſſen wir hier nicht ausführlicher erwähnen, weil er bereits in Poggendorf' 8 Annalen für Phyſik, 32. Band, abge⸗ druckt iſt. — 10 * 3 7 Herr Obriſt-Lieutenant von Fiebig ſprach über die Conſtruktion eines polye⸗ driſchen Fernrohres, und Herr Profeſſor Dr. Frankenheim über Cohärenz der flüſſigen Körper und über einige von ihm hiebei aufgefundene Naturgeſetze, wobei er auch die Inſtrumente vorzeigte, deren er ſich zu ſeinen Unterſuchungen über die Capillarität und Tropfengröße der Flüßigkeiten bediente. Nähere Mittheilungen hierüber wird der Verfaſſer in einem eignen Werke geben, deſſen Erſcheinen bald zu erwarten iſt. Derſelbe zeigte auch noch zwei Dynamometer vor und ſetzte ihre techniſche Wirkung auseinander, die nach ein Paar Tagen darauf au an lügen von verfchiedener Conſtruktion erprobt ward. — Herr Oberlehrer Gebauer zeigte die beim Ausſtrömen der Luft gegen ebene Flächen und zwiſchen ebenen parallelen Flächen, von Clement, Hachette, Que⸗ tel et u. m. beobachteten Erſcheinungen, mittelſt eines Doppelgebläſes, worin die Luft einer Waſſerſäule von 3 bis 9 Zoll das Gleichgewicht hielt. Der gegen eine Fläche ſenkrecht anſtoßende Luftſtrom verbreitet ſich in der Ebene in einer beinahe ihr parallelen Richtung, und ſetzt die umgebende Luft in ſolche Bewegung, daß zwei Strömungen in ihr bemerkbar werden. Die eine geht aus der Gegend der Aus— fluß⸗Oeffnung dem aus dem Gebläſe gehenden Luftſtrome zu, und nimmt im Ver⸗ lauf ſeiner Bewegung deſſen Richtung an. Die andere Strömung dringt auf der entgegengeſetzten Seite des aus dem Gebläſe kommenden und von der Ebene abpral⸗ lenden Luftſtromes zwiſchen der Ebene und dem Luftſtrome bis in die Gegend des⸗ jenigen Theiles der Ebene, welcher der Mündung des Gebläſes gegenüber liegt, mehr oder weniger vor, biegt dann um und geht mit dem Luftſtrome fort. Mit der Geſchwindigkeit des Luftſtromes aus dem Gebläſe nimmt das Vordringen dieſer Strömung ab. Geht ein Luftſtrom aus einer Ebene gegen eine ihr parallele Ebene, ſo zeigen ſich auch hier zwei Strömungen der umgebenden Luft unmittelbar an den Ebenen in den aus dem Gebläſe kommenden Luftſtrome entgegengeſetzten Richtungen, welche bis zu größerer oder geringerer Weite vordringen, jenachdem das Gebläſe ſchwächer oder ſtärker belaſtet iſt, und dann in der Richtung des Luftſtromes umbiegen. Zwi⸗ ſchen dieſen beiden Strömungen geht der Luftſtrom aus dem Gebläſe, nachdem er vorher von der entgegengeſetzten Ebene abgeprallt iſt. Bei hinreichender Näherung der beiden Ebenen kann man es dahin bringen, daß die beiden ſeitlichen Strömun⸗ gen der umgebenden Luft, die bei ihrer Umbiegung durch den Luftſtrom aus dem Gebläſe mit fortgeriſſene Luft nicht ſchnell genug erſetzen können. Sie üben dann gegen die Ebenen einen geringeren Druck als die Atmoſphäre aus, welcher bei hin⸗ reichender Näherung und Größe der Ebenen und der erforderlichen Stärke des Ge⸗ bläſes ſogar geringer werden kann als der Druck des Luftſtromes aus dem Gebläſe gegen die gegenüber ſtehende Ebene. Der Druck, welchen die der Gebläſemündung gegenüberſtehende Ebene zu erleiden hat, iſt der Mündung gegenüber ſo groß, als F d En un 3 lg nun nn ee der Druck der Luft im Gebläſe, nimmt in einiger Entfernung davon ab und wird plötzlich negativ. Je weiter man ſich nach dem Umfange der Ebene entfernt, deſto geringer iſt der negative Druck. An der gegenüberliegenden Ebene iſt der Druck ebenfalls negativ, und zwar von der Nähe der Blaſemündung bis zum Rande abnehmend. Statt der von Boltz angegebenen Vorrichtung, den negativen Druck wahrzunehmen, wenn in ein Gefäß mit weiter Oeffnung durch eine enge gegenüber: liegende, Luft mit ziemlicher Geſchwindigkeit eingeblaſen wird, wurde eine J Zoll weite und einen Fuß lange cylindriſche Glasröhre mit einer Seitenöffnung, in welche i ein umgekehrter Heber eingekittet war, genommen, und das eine Ende mit einem durchbohrten Pfropfen, durch welchen eine Glasröhre von einer Linie Durchmeſſer verſchiebbar geſteckt war, verſchloſſen. Schiebt man dieſe kleine Röhre in die grö— ßere bis über die Stelle hinaus, an welcher ſich der Heber befindet, und bläſt ſtark hinein, ſo zeigt ſich ein negativer Druck, welcher offenbar nur dadurch entſtehen kann, daß die mit dem Luftſtrome in Berührung kommenden Theilchen der zwiſchen der Mündung der kleinen Röhre und dem Pfropfen befindlichen Luft mit dem Luftſtrome fortgeriſſen werden, und daher eine Luftveränderung erfolgt. Auch wurde ein umge— kehrter Heber, mit Waſſer zu Theil gefüllt, in einen horizontalen Luftſtrom mit dem einen Schenkel gehalten, und dabei ein negativer Druck beobachtet, der mehr als einen Zoll Waſſerhöhe betrug. Es wurde die Vermuthung ausgeſprochen, daß das plötzliche Fallen des Barometers zur Zeit eines ſich ee Sturmes durch dieſe Erſcheinung erklärt werden könnte. Phyſikaliſche e Herr Oberſtlieutenant von Strantz gab in zwei Vorleſungen, im April und Juli 1834, eine Ueberſicht von dem, was in der phyſiſchen Geographie in Beziehung auf Naturforſchung bereits geleiſtet worden, und wie nur eine Maſſe numeriſcher Angaben von Terrain-Eigenheiten, vergleichend dargeſtellt, zu einem Syſtem oder Begründung der Charakteriſtik des Hoch- und Tief-Landes führen können; ein Gegenſtand, den er bei Anweſenheit der Naturforſcher-Verſammlung zu Breslau im September 1833, ſoviel es die Zeit erlaubte, in der Kürze ſchon be— rührt hatte: Nämlich, daß alle ſchwankenden Benennungen von hoch und tief, luf⸗ tigen Plateau 's, Stufenland u. dergl., der Naturforſchung nicht genügen; daß eine Claſſification der Gebirge nach ihrer Erhöhung über dem Meere, und ebenſo der Gebirgsfuß, orographiſch zu beſtimmen ſey, inſofern die äußere oder phyſiognomiſche Geſtaltung ſolchen erkennen läßt. Ref. machte ferner darauf aufmerkſam, daß wir die Claſſifikation der Gebirge L. Müller (vergl. deſſen Terrain-Lehre) zuerſt verdanken, nämlich: Land und Vorgebirge zwiſchen 1000 — 3000, Mittel- gebirge 3 — 6000, Hochgebirge 60007 und darüber an Meereshöhe, wobei indeß noch Bweifhenftufen angenommen werden können. — Ueber das Hoch- und “an Tiefland ſpricht A. v. Humboldt inſofern mit Beſtimmtheit fih aus, als er unter letzteren jedes Land verſteht, welches ſelbſt auf mehreren hundert Meilen nur an wenigen Punkten 2 — 300“ noch über 1000“ Meereshöhe ſich erhebt, auf die großen europäiſchen und aſiatiſchen Tiefebenen hindeutend. Dieſes trifft in weiterer Bedeutung auch mit Müller zuſammen, der noch eine Zwiſchenſtufe, ſein ſogenann⸗ tes Mittelland, z. B. Oberſchleſien, von 500 — 1000 oder 7 — 800° mittlere Meereshöhe (mit Ausnahme des kleinen 13 — 1400 / hohen Annagebirges) annimmt, welches, namentlich in Hinſicht der Thäler, von den niederſchleſiſchen Tiefebenen ſich unterſcheidet. Ref. glaubt noch aufmerkſam machen zu müſſen, wie im Mittel- und Tiefland keine relativen Höhen von mehr denn 2 — 300° vorkommen. Auf die Thalbildung in dieſen Ländern machte L. Müller, bei denen in Hochgebirgen dagegen v. Martini in neuerer Zeit aufmerkſam. Wir wiſſen nämlich, daß ſich die Thäler nach ihrem Austritt aus dem Gebirge mehr erweitern und die Grund⸗ ränder dann mehr verflächen. — Ein anderer, ſehr zu berückſichtigender Gegenſtand iſt die Angabe der mittleren Gipfel oder Kammhöhe der Gebirge, worauf A. v. Humboldt zuerſt hingewieſen hat. Kennen wir dieſe, ſo wiſſen wir auch beiläufig das Verhältniß der Höhen, bis zu welchen die Flüſſe und Thäler ſowohl als die Plateau's ſich erſtrecken. — Was den Gebirgsfuß anbelangt, fo glaubt Ref. ſein Urtheil darüber ausſprechen zu müſſen, daß dieſer bei allen deut⸗ ſchen Mittelgebirgen auf der Seite ihrer ſtärkſten Abfälle zwiſchen 7 — 1100, an der entgegengeſetzten Seite aber wohl um 2 — 300° höher ſey, doch hier nicht mit Sicherheit ſich beſtimmen laſſe; daß hingegen bei allen Hochgebirgen dieſer meiſt zwiſchen 1500 — 30007 falle, auch für das Himmalahagebirge und die Anden nicht über 4000“ anzunehmen ſey. Endlich, daß die Abſtürze und Waſſ erfälle nicht, wie bei andern Terrain⸗ theilen, in gleichem Verhältniß mit den Höhen der Gebirge ſtehen; die Abſtürze beim Himmalayagebirge und der Andeskette bis 4800, an der Scilla von Carracas ſogar über 5000“ relative Höhe ſich erheben; dagegen auch niedere Gebirge dieſen wenig nachſtehen, andere auch wohl an Höhe übertreffen, z. B. die der Pyrenäen 4400, Karpaten 4100, Skandinaviſche Gebirge über 40007; anderſeits in den Savoyer- und Schweizer-Alpen hier am Montblanc nur 1500, bei den Salzburger⸗ Alpen aber 3600, und den Apeninen in Ober-Italien 3500“ Dagegen bei den deutſchen Mittelgebirgen die Abſtürze vom Harz bis 800, im Rieſengebirge der Sudeten und Erzgebirge 900/ und die der übrigen Gebirge noch weniger an Höhe betragen. — Auch ſo mit den Waſſerfällen, die in den aſiatiſchen Hochgebirgen 1200, in den Anden von Süd-Amerika 650°; dagegen im Skandinaviſchen Gebirge 2000, Pyrenäen 2150, Schweizer-Alpen, 800, Karpathen und Sudeten aber nicht über 200° relative Höhe haben. — Ref. glaubt um fo mehr dieſe Natur⸗ erſcheinungen mit Aufmerkſamkeit würdigen zu müſſen, indem er ſie als Ein⸗ F F 8 —— PER P a a ed n n m an u nn nn Eu ſtürze mit der Erhebungstheorie in genauer Verbindung betrachtet, ſo wie auch dar⸗ unter die Tiefen der Meere und Binnenſeen begreifet, und ihnen daher eine größere Einwirkung auf Geſtaltung der Erde beimißt, als den bei ihrer Erhebung nicht zurückgefallenen, zu Stein erſtarrten Gebirgen. Schlüßlich wurden zur Erläuterung des Ganzen noch mehrere Tabellen vor⸗ gelegt: Ueber die Kammhöhen und Breiten verſchiedener Gebirge; Punkte, welche für den Gebirgsfuß anzunehmen find; die Extreme an Höhe bei den Päſſen, Hoch— ebenen, Flußquellen, Seen, Abſtürzen und Waſſerfällen, verglichen mit den höchſten Gipfeln; desgleichen mehrere Tabellen über Mittel⸗ und Tiefland, Beſchaffenheit der Thäler u. ſ. w. x | C 9 e mie. Herr Chemiker Elsner erwähnte die neueren Beobachtungen über das Vor⸗ kommen der arſenigen Säure im kryſtalliſirten Brechweinſtein, und Herr Profeſſor Dr. Fiſcher zeigte ein Salz vor, welches aus einem Ziegel von einem altrömiſchen Monumente aus den Zeiten Nero's efflorescirt war, den Göthe von ſeiner erſten Reiſe aus Italien mitgebracht hatte, gegenwärtig im Beſitze des Präſes der Geſell— ſchaft, Herrn Baron von Stein. Dieſes haarförmig oder faſerig kryſtalliſirte, ſehr leichte, luftbeſtändige Salz war leicht auflöslich im Waſſer, von anfangs ſüß⸗ lichem, dann herbem Geſchmacke, entzündete ſich beim Erhitzen mit ſchwachem Ver⸗ puffen, wobei ein kohliger Rückſtand blieb. Verſuche mit Reagentien zeigten, daß es aus ſalpeterſaurem Kalk, Schwefelcyankalcium oder Kalium und Chlorkalium zu⸗ ſammengeſetzt war. Rückſichtlich der Entſtehung dieſes Salzes kann blos angegeben werden, daß das Salz nicht als ſolches im Backſtein enthalten war, und ſomit nicht etwa als Edukt heraus kryſtalliſirte, ſondern daß die umgebende eingeſchloſſene Lufz wahrſcheinlich eben ſo zur Bildung deſſelben beiträgt, wie die Salpeterplantagen, — ſo daß der Backſtein nur die Baſen darreicht, die Säuren hingegen und vorzüglich die Salpeterſäure durch Zerſetzung der Luft gebildet wird. Vielleicht, vermuthet der Herr Verfaſſer, vermitteln die thonigen Foſſilien, welche bekanntlich einen ee ah Br . auch die Bildung der Schwefelblauſäure. Zoologie. Herr Dr. Gloger gab einige Andeutungen über zoologiſche Gogo phie, mit beſonderer Anwendung auf die Verbreitung der Vögel. Er zeigte, daß in Folge gemeinſchaftlicher Urſachen im Allgemeinen auch die nämlichen Grund— verhältniſſe bei Verbreitung der Thiere, namentlich der gefiederten Geſchöpfe, wie bei Verbreitung der Pflanzen, Statt finden. So ſtellen ſich unter andern folgende Erfahrungen feſt: Bei beiden nimmt im Norden die Zahl der Gattungen und Arten ſehr ab, die Ausdehnung ihrer Verbreitungsbezirke dagegen ebenſo zu. Hoch im Bl wen An Norden reichen nach Verhältniß viele, in den Tropengegenden, wenn überhaupt, doch nur äußerſt wenige Species rings um die Erde herum; nur hier, nicht aber dort, giebt es daher einzelne Arten, die ſich auf einige wenige Inſeln beſchränken. Nicht blos die Verbreitung mancher Gattungen, ſondern auch mancher Arten, hört zwi⸗ ſchen den Wendekreiſen völlig auf, beginnt aber jenſeits derſelben wieder. Auch auf der Mitte des alten Continents kommen einzelne ſonderbare Unterbrechungen der Ver⸗ breitung einzelner Pflanzen- und Thierarten vor: indem manche in Europa und Kamtſchatka ꝛc. überall gewöhnliche Arten dem eigentlichen Sibirien gänzlich fehlen. Ein merkwürdiges Abbrechen der Verbreitung findet bei vielen Gattungen für die Südhälfte Amerika's Statt, während ſie in Afrika vorkommen. Selten ereignet ſich der umgekehrte Fall. Ferner haben Waſſervögel meiſt eine ausgedehntere Verbrei⸗ tung, als Landvögel, und der Meeresſtrand beſitzt zuſammengenommen, wenn man die Mannigfaltigkeit ſeiner Erzeugniſſe betrachtet, an ſolchen Pflanzen und Thieren, die nicht abſolut Seewaſſerbewohner ſind, eine verhältnißmäßig weit ärmere Flor und Fauna, als die entſprechenden Striche des Binnenlandes: indem hier dieſelben Gattungen und zum Theile dieſelben oder ſehr ähnliche Arten um die ganze oder faſt die ganze Erde herumreichen. — Zuweilen find höchſt einfache phyſikaliſche Verhält⸗ niſſe die Urſache beſonderer Verbreitungsverhältniſſe. Der ganz hohe Norden z. B. hat keine eigentliche Nachtthiere mehr, wegen der außerordentlichen Länge der Tage daſelbſt im hohen Sommer; ſondern ſelbſt die dort lebenden Eulen ſind ſolche, die gegen die Regel derer in gemäßigteren und wärmeren Gegenden am Tage auffliegen. Dagegen läßt die ſtets gleiche oder faſt gleiche Länge der Nächte in den Tropen⸗ ſtrichen dort die Zahl der Nachtthiere außerordentlich zunehmen. Der zärtliche, fro⸗ ſtige Pirol (Oriolus galbula) geht als ſpät ankommender Zugvogel in Rußland, vermöge des heißen Sommers, bis weit gegen Norden; von dem gemäßigterem Weſten Europa's aber ſieht ihn das im Sommer zu kühle Britannien faſt nie, und dann nur als verfchlagenen, nicht freiwilligen Einwanderer, der ſogleich wieder forteilt. Noch iſt die Lehre von der Verbreitung der Pflanzen lange nicht dahin gedie⸗ hen, wohin ſie kommen muß, wenn ſie der Zoologie in Betreff der unzähligen Fälle, wo ſich die Verbreitung der Thiere nach der von Pflanzen richtet, eine genügende Grundlage und Stütze gewähren ſoll. Doch giebt es allerdings viele Fälle, wo wir über Urſache und Wirkung in dieſer Hinſicht nicht mehr zweifelhaft ſeyn können. So hat die ganze Welt Spechte, ſo weit es Wald giebt; nur Neuholland, zum Theile ſo reich an Wäldern, beſitzt auch nicht Einen Specht. Aber die Glätte der Rinde und die Härte des Holzes der dortigen Bäume würden den Spechten das Klettern und das Hacken nach Inſekten — und die letztere nebſt der außerordent⸗ lichen Schlankheit der Baumſchäfte das Auszimmern geeigneter großer Schlaf- und Niſthöhlen, verbieten; oder die Bäume würden, wenn dies doch geſchähe, beim Winde bald abbrechen, da, wo von Spechten ſolche Schlaflöcher ausgehöhlt wären. Es giebt ä EEE > u un a uud un Ak ei u m 8m — 81 —— | in den wärmeren Gegenden faſt gar Feine tauchenden (welche durch Unterfahren unter das Waſſer ihre Nahrung ſuchen); ſondern nur ſolche, die ſich im Schwimmen auf der Waſſeroberfläche zu nähren wiſſen; denn die Menge eigentlicher Waſſerpflanzen (plantae submersae) nimmt dort ſo zu, daß ihnen das Tauchen unmöglich wird. Dagegen macht daſelbſt auch die Menge der oben auf der Waſſerfläche ſchwimmen⸗ den Pflanzen es wieder möglich, daß dort, aber auch nur dort, merkwürdige Sumpf⸗ vögel, mit langen Beinen und ungeheuer langen Zehen, laufend auf dem Waſſer leben, und ſicher auf dieſen ſchwimmenden Pflanzeninſeln einherſchreiten. Parra Lin.) — Dieß und noch manche andere Verhältniſſe wurde von dem Vortragenden theils bei⸗ läufig berührt, theils genauer auseinandergeſetzt. - Am 16. Juli ſprach derſelbe über Form- und Farben = Veränderungen bei Säugethieren. Zuerſt nahm derſelbe aus dem Umſtande, daß man einzelne Abänderungen in's Schwarze bereits bei fo vielen europäiſchen Säugethieren wahr: genommen hat, Veranlaſſung her, ſich gegen die theils bereits alten, theils neueren Aufſtellungen ſchwarzer Wölfe, Füchſe, Hamſter ꝛc. (Canis Lycaon Lin., C. nigro- argenteus Geoffr. und Cricetus niger Brandt) als eigene Arten zu erklären. Mehr noch, als vieles Andere, was ſich hier einwenden läßt, ſpricht dagegen die von Dr. Gloger aus der ſchwediſchen Tidskrift für Jägare och Naturforschkare mitge- theilte Erfahrung einiger Mitglieder des großen Jagdvereins zu Stockholm: wo von einem Pärchen Kreuzfüchſe (Canis cruciger s. decussatus Geoffr.), welches allein in einem Gehege gehalten wurde, das Weibchen in Einem und demſelben Wurfe zuerſt mehr gewöhnliche Rothfüchſe (Canis vulpis), als Kreuzfüchſe warf, bald aber mehr Kreuzfüchſe, als gewöhnliche zur Welt brachte, hierauf ſpäter Kreuz- und ſchwarze Füchſe in Einem Wurfe gebar, und das letzte Mal neben vier ſchwarzen Jungen nur noch Einen jungen Kreuzfuchs brachte. Dabei hatte es ſich aber ſelbſt nicht verän- dert (eben ſo wenig, wie das Männchen), obgleich ſichtlich mit jedem Jahre ſein Vermögen, Junge von ſtärker entwickelter Färbung zu zeugen, erwuchs. Hieran knüpften ſich noch mehrfache anderweitige Bemerkungen über Veränderung der Far- ben. — Was Veränderungen in Farben und Geſtalt bei Hausthieren betrifft, ſo führte Dr. Gloger unter andern die Facta auf: daß die Haushunde auf dem Lande in gewiſſen Gegenden unter Umſtänden, wo ſie ſich meiſtens ſelbſt überlaſſen ſind, häufig durch eine merkwürdige Aehnlichkeit an zwei derjenigen Urſpecies erinnern, von welchen man ihre Abſtammung herzuleiten pflegt: indem z. B. in der Mark unter den größeren Bauerhunden, welche man zum Ziehen der Milchwagen nach den Städten, namentlich nach Berlin, gebraucht, eine Menge ſich befinden, welche dem Wolfe ſehr auffallend ähneln; wogegen andere, Spitze, die als Wächter in Dörfern und Feldern dienen, in Farbe, Größe und Haaren oft eine ſehr beſtimmte Fuchs: ähnlichkeit zeigen. (Pallas hat in einigen Gegenden Sibiriens bei den Hunden der Steppenbewohner eine vollendete Aehnlichkeit mit dem Schakal, Canis aureus, 5 11 a gefunden, welchen er deshalb vorzugsweiſe, nebſt dem Wolfe und Fuchſe, mit für den Stammvater des Haushundes hält.) Noch weit merkwürdiger aber iſt die Erfah⸗ rung: daß weiter entartete Hunde in einzelnen Fällen eine überraſchende Annäherung an Thiere zwar verwandter, aber doch weſentlich verſchiedener Arten und ſogar ver⸗ ſchiedener Gattungen zeigen.“) So giebt es nach des Vortragenden eigenen Erfah⸗ rungen einzelne ſogenannte Fuchshunde, welche in Geſtalt, Größe und Farbe ſehr leb⸗ haft, nicht an den gemeinen Roth-, ſondern an den Eisfuchs (Canis lagopus) in ſeiner graubraunen Sommertracht erinnern; ferner andere kleine Hunde von ſehr heterogen gemiſchten Racen, bei welchen nicht blos die Verkürzung und Verdickung des Kopfes, nebſt Größe und Haltung der Ohren, ſondern auch die Schwäche und abfällige Neigung des Hinterkörpers an die Hyänen nahet; ja, bei welchen zuweilen ſelbſt eine geſtreifte Färbung ſo genau an Hyaena striata insbeſondere erinnert, daß man gleichſam eine Hyäne en migniature zu ſehen glaubt. — Auf einem ver⸗ wickelteren, obgleich nicht ſchwer zu enträthſelnden Vereine von Urſachen beruht es, wenn Hausthiere in ſehr von einander entfernten und oft klimatiſch verſchiedenen, aber ſonſt ähnlich beſchaffenen Gegenden eine Racenform annehmen, welche ſich der Geſtalt der dort einheimiſchen Thierarten nähert. So zeichnen ſich die weißen Step⸗ penthiere faſt aller Ordnungen ohne Unterſchied durch lange, ſchlanke Geſtalt aus; ebenſo erhalten auch faſt alle, ſonſt mehr unterſetzt gebaute Häusſäugethiere auf Steppen und großen Ebenen mit der Zeit eine ſchlankere, gefälligere Form; z. B. Pferde, Rinder, Schaafe, ſelbſt Schweine; und die Windhunde ſtammen urſprünglich nicht blos aus dergleichen Gegenden her, ſondern man findet ſie dort auch jetzt nach ihrer weiter ausgebreiteten Einführung am vorzüglichſten. Hieran knüpfte Herr Med. Rath Otto noch einige ſupplementariſche Bemer⸗ kungen, namentlich in Bezug auf die zufällige Entſtehung mancher merkwürdigen Racenformen durch zufällig begünſtigte Fortpflanzung eines einzelnen dergleichen aus⸗ gearteten Individuums: wie z. B. einer hornlofen Rindvieh-Race in Paraguai ꝛc. Phyſiologie. i Herr Profeſſor Purkinje ſtattete einen Bericht ab über die von ihm in Ge⸗ meinſchaft mit Herrn Dr. Valentin gemachte Entdeckung continuirlicher ſelbſtſtän⸗ diger Flimmerbewegungen an den Schleimhautflächen des Uterinſyſtems, der Reſpi⸗ rationsorgane und der Naſenhöhlen bei den höheren Thierclaſſen, namentlich der Säugethiere, Vögel und Amphibien; ein Vortrag, welchen der letztere durch De⸗ monſtrationen mittelſt des Mikroskops unterſtützte. Allgemein bekannt find dergleichen Flimmerbewegungen bei Infuſorien, Polypen, Räderthierchen, Molluſken u. a., wo⸗ durch die umgebende Flüſſigkeit in wirbelnde Bewegung geſetzt, und ſo theils die ), Ein Punkt, welcher ſehr beſtimmt für Swainſon's Anſichten über das Abaͤndern ſpricht. . Locomotion dieſer organiſchen Weſen, theils Ingeſtion äußerer Nahrungsſtoffe, theils, wie man annimmt, der Reſpirationsproceß bewerkſtelligt werden ſoll. Als nächſte Bedingung davon find zu betrachten äußerſt feine Wimperhärchen, womit theils die ganze Oberfläche, theils einzelne Organe oder Ränder derſelben beſetzt find, welche ſowohl für ſich als in combinirten Bewegungen in beſtimmten Richtungen jene Wir⸗ bel und Strömungen erzeugen, und deren lebendige Thätigkeit in der Art ſelbſtſtändig iſt, daß auch abgeriſſene, mit Flimmerhärchen beſetzte Theilchen in der Bewegung fortfahren, und dieſe, auch nach dem Tode des Individuums, längere oder kürzere Zeit fortdauert. (Bei der gemeinen Landſchildkröte wurde ſie bis 14 Tage lang beobachtet, nachdem alle Muſkeln und Eingeweide in Fäulniß übergegangen waren.) Dieſe bis jetzt nur bei niederen Thierclaſſen fragmentariſch bemerkten Erſcheinungen wurden nun, nachdem ein glücklicher Zufall ähnliche Flimmerbewegungen im Uterus eines Kaninchens beobachten ließ, in allen, auch höheren Thierclaſſen, und ferner an allen, mit Membranen überzogenen Theilen unterſucht, die Modificationen dieſer Be⸗ wegungen, ihre Größe, Richtung, Dauer, Schnelligkeit, ihr Verhalten gegen äußere Reagentien, ihre Beſtimmung im Organismus ſelbſt durch Verſuche und mikroſko— piſche Beobachtung aufgeklärt, und auf ihr Grundphänomen zurückgeführt. Die Reſultate dieſer Unterſuchungen ſind, nachdem auch in J. Müller's phyſiologiſchem Archiv ein vorläufiger Bericht darüber erſchienen, nunmehr abgedruckt in einer eige⸗ nen, im Anfange des Jahres 1835 ausgegebenen Schrift, unter dem Titel: De Phae- nomeno generali et fundamentali Motus vibratorii continui in membranis cum externis tum internis animalium plurimorum et superiorum et infe- riorum ordinum obvii. Commentatio physiologica. Scripserunt Prof. Dr. G. E. Purkinje et Dr. G. Valentin, Vrakislavienses. Vratislaviae | sumptib. Aug. Schulz et Socii, 1835. Ba Am 7. Mai legte Herr Prof. Dr. Henſchel, nach einleitenden Bemerkungen über die Natur der Fucoideen überhaupt, und ihre, den Zoophyten verwandten Eigen⸗ ſchaften insbeſondere, eine Sammlung aſiatiſcher Sargaſſum-Arten vor, welche Herr Dr. Tileſius v. T. auf der Kruſenſternſchen Reiſe im chineſiſchen und japa⸗ niſchen Meere eingelegt und großentheils entdeckt hat. Es wurde dadurch der Be— weis geführt, daß, wenn der weſtliche Ocean bekanntlich einen großen Reichthum an vorkommenden Maſſen Einer Art dieſer Gattung hat, dagegen das öſtliche Meer eine ungemeine Mannigfaltigkeit an verſchiedenen Arten dieſes Genus zeige: welches denn zur Erörterung der geographiſchen Verbreitung der Gattung Sargaſſum im Allgemeinen führte. Hierauf zeigte der Genannte aber auch ein gleichfalls von Hrn. Dr. Tileſius geſammeltes und von dieſem verdienſtvollen Weltumſegler gefälligſt e Paket 1 Exemplare des Sargassum baceiferum Ag., is: 1 / 84 die Aufſchrift hatte: „Aus dem Chineſiſchen Grasmeere.“ Bei den Zwei⸗ feln, welche neuerdings über die Synonymie der erwähnten Pflanze, nachdem dieſelbe bereits längſt von Agardh vollkommen abgeſchloſſen ſchien, erhoben worden ſind, war es ſchon an ſich intereſſant, dieſe Fucoide in der Geſtalt unterſuchen zu können, in welcher ſie in großen Maſſen vorkommt, noch mehr aber, dieſelben als Beſtand⸗ theile eines eigenen Grasmeeres erwähnt zu finden, welches merkwürdigerweiſe grade unter den nämlichen Graden der Länge und Breite auf der öſtlichen Hemi⸗ ſphäre ſich befinden würde, unter welchen man ſie ſeit Columbus, die berühmten ſogenannten Sargaſſowieſen bildend, auf der Weſtſeite der Erde gefunden hat. In Erwartung, von Herrn Dr. Tileſius verſprochener weiterer Nachrichten über dieſen für die Pflanzengeographie um fo wichtigeren Gegenſtand, als dadurch Gre— ville's von Meyen neuerlich beſtrittene Aeußerung: „daß Zuſammenhäufungen von Sargaſſen in dem großen Oceane auf jeder Seite des Aequators ſich befinden,“ ihre volle Beſtätigung erhalten würde, knüpfte der Verfaſſer an die vorläufige Mitthei⸗ lung eine möglichſt vollſtändige Zuſammenſtellung der durch Colum bus, Joh. Cerio, Rumph, Osbeck, v. Humboldt und v. Martius bekannt gewordenen Thatſachen über das Vorkommen der ſchwimmenden Tanginſeln, oder Fukus bänke, im ſogen. Mar di Sargasso des Weſtoceans, über die Urſachen dieſes merkwürdigen Phänomens, welches man auf Rechnung des Windes, vorgeblicher Strömungen, ja ſogar der Wallfiſche, mit Unrecht geſetzt hat: über die Frage, ob dieſe Sargaſſo⸗ wieſen von ihrer Wurzel abgeriſſene oder auch vielmehr ſchon urſprünglich frei vege⸗ tirende Fukusmaſſen ſeyen, was allerdings das Wahrſcheinlichere iſt; er machte auf die Verſchiedenheit in den Beſchreibungen der Pflanzen dieſer Tangwieſen bei den älteren Reiſenden aufmerkſam, und ſchloß mit der Angabe der animaliſchen Bewoh⸗ ner, endlich des Nutzens derſelben, welchen Rumph bereits im XVII. Jahrhundert vollkommen gewürdigt hat. — Bi Der Secretair der Section knüpfte an den oben angezeigten Vortrag des Herrn Hauptmann v. Boguslawski, über den Einfluß des Mondes auf die Witterung, eine Zuſammenſtellung der Beobachtungen, welche bisher über die Wirkung des Mon⸗ des auf die Vegetation gemacht worden waren, und zeigte, daß keine einzige derſelben weder von den dafür noch dagegen ſprechenden den Namen einer reinen Beobachtung verdiene, mithin als entſcheidend betrachtet werden könne. Darauf ſetzte er bei An⸗ führung einer Anzahl von ihm ſelbſt angeſtellter diesfälligen Verſuche, die aber auch zu keinem beſtimmten Reſultate führten, die Schwierigkeiten auseinander, die hiebei zu beſiegen wären, und empfahl dieſe, alſo keinesweges erledigte Angelegenheit der ferneren Berückſichtigung der Phyſiologen. 14 5 Am 19. Februar 1834 lieferte der Secretair eine Anzahl Beobachtungen über den Zuſtand der Pflanzenwelt, deren frühzeitige Entwickelung der ungewöhnlich milde Winter vorzüglich zu begünſtigen ſchien, und knüpfte daran die Beantwortung der nn Frage: ob dieſe frühzeitige Entwickelung wohl noch weiter vorfchreiten und dann durch ſpäter eintretende Fröſte vielleicht völlig vernichtet und daraus bedeutender Schaden erwachſen könnte. Der Verfaſſer bewies, daß ungeachtet der bedeutenden Wärme der drei letzten Monate des vergangenen Jahres, die Vegetation in ihrer Entwickelung doch nur geringe Fortſchritte gemacht hatte, und zeigte durch eine ver- gleichende Berechnung der Wärmemenge, daß im Frühjahre eine ungleich geringere Quantität ſchon vermag, Knospen uad Blüthen hervorzurufen. Indem der Verfaſſer noch anführte, daß überhaupt nur diejenigen Bäume, Sträucher und krautartigen Pflanzen blühten oder Blätter entwickelten, deren Knospen ſchon im vergangenen Herbſte der Entfaltung nahe waren, ſchloß er hieraus, daß ungeachtet dieſer, um die gegenwärtige Jahreszeit ungewöhnlichen Erſcheinungen, das Frühjahr und mit ihm der geſammte Vegetationsproceß nicht viel früher als gewöhnlich eintreten würde, was ſich auch in der Folge auf überzeugende Weiſe beſtätigte. 5 Der von dem Herrn Premier-Lieutenant, Baron v. Kottwitz, zu Nimptſch, geſtiftete Akklimatiſations⸗Verein, iſt ununterbrochen rühmlichſt thätig, und erfreut ſich immer größerer Theilnahme. Da die Ergebniffe deſſelben in von dem ver- dienten Stifter ſelbſt verfaßten Berichten bereits in der von dem Herrn Geheimen- Hofrath und Profeſſor Dr. Weber und Herrn Kammer-Rath Plattner heraus- gegebenen ſchleſiſchen landwirthſchaftlichen Zeitung abgedruckt find, begnügen wir uns, hier die Namen derjenigen zu nennen, die in dem vergangenen Jahre dem Vereine beitraten: N 1. Hr. Spranger, Königl. Land- und Stadt⸗Gerichts⸗Secretair zu Wanz⸗ leben bei Magdeburg. i 2. — v. Koſchenbar, Landes ⸗Aelteſter auf Türpitz bei Strehlen. 3. — Wilke, Königl. Hauptmann a. D. zu Münſterberg. 4. — Schubert, Stadt-Aelteſter zu Münſterberg. 5. — Graf von Renard auf Groß-Strehlitz bei Oppeln. 2 6. — v. Oheimb, Königl. Lieutenant a. D. auf Neudorf bei Nimptſch. 7. — Reichsgraf v. Reichenbach auf Bruſtawe bei Feſtenberg. 8. — Juſtiz⸗Commiſſarius Görlich zu Neiſſe. ; 9. — Reiter, Rector und Oberlehrer am Königlichen Haupt- Seminar zu 5 Bromberg. . f | 10. — Reiniſch, Stadt-Wumdarzt zu Neiffe, 11. — Spabier, Apotheker zu Jägerndorf. 12. — v. Winkler auf Luckwitz in der Niederlauſitz, bei Alt-Döbern. 13. — Better - Teffier, Manufakturiſt zu St. Die an der Drome in N Frankreich. 5 | 14. — Baron v. Lynker auf Walddorf bei Neiſſe. 15. — — v. Lorenz auf Olbendorf bei Grottkau. en N er Verſteiner ungs kunde. Herr Medicinal-Rath und Profeſſor Dr. Otto erwähnte in ſeinem bereits oben angeführten Berichte über die Verſammlung der Naturforſcher zu Stuttgart der be⸗ deutenden Sammlungen foſſiler organiſcher Körper, welche ſich nicht nur in genannter Hauptſtadt, ſondern auch noch an mehreren andern Orten Würtemberg's befinden, und theilte eine Nachricht vom Herrn Dr. Kaupp in Darmſtadt mit, worin der⸗ ſelbe ihn von der Entdeckung von Fußtapfen eines großen urweltlichen Thieres in Keuperſandſtein benachrichtigte und zugleich auch eine Abbildung dieſer höchſt merk⸗ würdigen Bildungen beifügte. Der Secretair der Section hielt einen Vortrag über die Beſtrebungen der Schle⸗ ſier, die Flora der Vorwelt zu erläutern *), erwähnte hierin vorzüglich der verdienſt⸗ lichen Leiſtungen eines Volkmann und Rhode, und ſchloß mit der Ankündigung, daß er die Bearbeitung der foſſilen Flora Schleſiens unternehmen wolle, hierin aber auch auf freundlichen Beiſtand ſeiner Landsleute rechnete. Dieſer iſt ihm denn ſeit jener Zeit auch in ſo reichlichem Maaße von vielen Seiten her zu Theil geworden, [namentlich von dem Königl. Ober-Bergamte, Hrn. Apotheker Beinert, Hrn. Dr. Bannerth (Königshütte), Hrn. Markſcheider Bockſch, Hrn. Berg-Geſchwornen Böhne, Hrn. Bergmeiſter Erdmenger, Hrn. O. L. Ger. Referendarius Fiſcher, Hrn. Apotheker Grabowsky, Hrn. Hofrath Dr. Hausleutner, Hrn. Ober⸗ Bergrath v. Mielecki, Hrn. v. Mielecki jun., Hrn. Candidat Mosler, Hrn. Prof. Dr. H. Müller, Hrn. Apotheker Neumann, Hrn. Medicinal-Rath Prof. Dr. Otto, Hrn. Bürgermeiſter Perſchke, Hrn. Prof. Petzelt, den Herren Ober— Berg⸗Räthen Singer und Steinbeck, Hrn. Bäckermeiſter Schottin, Hrn. Apotheker Zellner in Pleß und Hrn. Ober⸗ Einfahrer Zobel zu Reichenſtein,, ſo daß ein großes Material neuer und noch nirgends beſchriebener Petrefacten ihm zu literäriſcher Benutzung vorliegt, deſſen Herausgabe durch die Bereitwilligkeit, mit welcher der Präſident der Leopoldiniſchen Akademie, Herr Profeſſor Dr. Nees von Eſenbeck, dem Unternehmen entgegen kam, weſentlich erleichtert ward, indem die dies fälligen Schriften vermittelſt der, der Akademie zu Gebote ſtehenden Hülfsmittel gedruckt nicht nur in ihre Verhandlungen aufgenommen, ſondern auch als ſelbſtſtän⸗ dige Werke in den Buchhandel gelangen ſollen. Somit iſt es mir möglich geworden, eine Schrift: „Die foſſilen Farrnkräuter nach ihren Fruktifikations— organen, verglichen mit denen der Jetztwelt. Nebſt Abbildung und Beſchreibung von vielen neuen in Schleſien entdeckten ſrüchtetra— genden Farrn“ alsbald dem Publikum übergeben zu können, in welcher auf 34 Kupfertafeln (gr. 4.), mit 160 Figuren, 40 neue Arten foſſiler e abge⸗ a Abgedruckt in den ſchleſiſchen Provinzial» Blättern, September und October 1834. en ln . bildet find. Da ununterbrochen fortgearbeitet und gezeichnet wird, fo dürfte binnen einem Jahre ein ähnliches Werk wieder zur Veröffentlichung gelangen *), und ſomit in kurzer Zeit der foſſile Reichthum Schleſiens dem dunklen Schooße der Erde ent⸗ riſſen und hiedurch ein, vielleicht nicht ganz, unintereſſanter Beitrag zur Erweiterung der em wie der e überhaupt, geliefert werden. 0 Es wird vorzugsweiſe Verſteinerungen aus der Quaderſandſteinformation enthalten, worunter verſteinertes Holz mit Sphaͤrien (Sphaerites primaevus- Goepp.) und Lenticellen, ein aus⸗ gezeichnet ſchoͤnes Palmblatt zu Flabellaria Sternb. gehörend (Flabellaria coryphaefolia Goepp. — im Beſitz der naturforſchenden Geſellſchaft zu Goͤrlitz), eine Alge (Cystosei- rites Ottonis Goepp.) und Stengel einer Nymphaea, die bekanntlich 1 nur in der oberen e bei Paris entdeckt worden ſi nd. Bericht der entomologiſchen Section. Unter den ſchleſiſchen Entomologen iſt nur Eine Stimme darüber, daß der diesjährige, gar zu heiße Sommer der Entwickelung der Inſecten nachtheilig geweſen ſeyn müſſe, indem allenthalben weit weniger Inſecten, als in andern Sommern, er⸗ ſchienen wären. Indeß iſt doch in den 36 Sitzungen, welche die entomologiſche Section in dieſem Jahre gehalten hat, manches Intereſſante und Neue zum Vortrage gekommen, hauptſächlich aus den Ordnungen der Käfer und Zweiflügler, deren Gegen⸗ ſtände daher nach den Familien betrachtet werden ſollen: . I. Coleoptera. Mit dieſer Ordnung haben ſich beſonders die Herren Schilling und Rendſchmidt beſchäftigt. — Aus der Familie der Carabiei war Leistus terminalis, zum erſtenmale in Schleſien, von Herrn Schummel ge⸗ funden worden. — Unter den Arten der Clavicornes wurden Hister depres- sus, Elmis Maugetii, Strongylus luteus, Ips quadrimaculata als ſeltene Arten von Herrn Rendſchmidt geſammelt. — Aus der Familie der Lamellicornes hatte ſich Melolontha fullo hin und wieder ziemlich häufig gezeigt, und Herr Rendſchmidt hatte an dieſem Käfer die Beobachtung gemacht, daß das knarrende Getöſe, welches er zuweilen hören läßt, nicht durch Reiben des Halsſchildes an den Flügeldecken, ſondern durch Reiben des Hinterleibes an den Flügeldecken hervorge⸗ bracht wird. Die gewöhnlichen Maikäfer (Mel. vulgaris) waren im Monat Sep⸗ tember zum zweitenmale hie und da in Schleſien, jedoch nur einzeln, erſchienen. — Mit der Familie der Melasomae hatte ſich beſonders Herr Schilling ausführ⸗ licher befchäftigt, und ſämmtliche ſchleſiſche Arten der Gattungen Uloma, Tenebrio, Blaps, Pedinus, Opatrum und Orthoceros vorgezeigt. Als ſeltenere Arten wur⸗ den bemerkt Uloma diaperina und Tenebrio culinaris. — Eben ſo hatten die Herren Schilling und Rendſchmidt die Familien der Stenelytra und der Taxicornes bearbeitet, und aus erſterer die einheimiſchen Arten der Gattungen Serropalpus, Dircaea, Hallomenus, Helops, Melandrya, Calopus, Myce- tophila und Cistela vorgezeigt, unter denen Helops e u Melan- — 8 drya canalieulata als ſeltenere Arten genannt wurden. Aus der Familie der Taxi- cornes waren die Gattungen Diaperis, Eledona, Anisotoma und Hypophloeus nach ihren inländiſchen Arten behandelt, und Diaperis aenea und violacea, und Eledona crenata als feltene Arten herausgehoben. — Aus der Familie der Tra- chelides hatte Herr Schilling die Arten der Gattungen Notoxus und Anthi- eus zuſammengeſtellt, und den ſchönen Anthicus cornutus zum erſtenmal in Schle⸗ ſien gefangen. Auch hatte derſelbe, ebenfalls zum erſtenmale in Schleſien, zwei Stück der Mordella biguttata unter Baumrinde am Jauersberge gefunden. — Die Herren Schilling und Rendſchmidt ſetzten die bereits im vorigen Jahre begonnene Ver⸗ gleichung der Gattungen und Arten aus der Familie der Gurculiones fort, und prüften beſonders die Arten von Cleonus, Liophloeus, Barynotus, Chronops, Tanesphyrus, Lepyrus, Hylobius, Molites, Otiorhynchus und Apion. Als ſeltene Arten wurden anerkannt: Cleonis bardanae, Barynotus mercurialis, Chronops lunatus, Molites germanicus, Otiorhynchus sulcatus, Melais Megerlei, Rhynchites coeruleocephalus, Cleonis proteus; letztere Art war zum erſtenmal in Schleſien, und zwar bei Silſterwitz, von Herrn Schummel ent- deckt worden. — Die Gattungen und Arten aus der Familie der Xylophagi wurden beſonders auf den Holzplätzen um Breslau geſucht. Herr Rendſchmidt bezeichnet unter den gefundenen, als ſeltenere Arten, Eecoptogaster medius, My- cetophagus fulvicollis, Apate limbata, Colydium fasciatum; letzteres zum erſtenmale in Schleſien entdeckt. — Aus der Familie der Platysomae wurde Cucujus monilis als ſeltener Fang von Herrn Rendſchmidt angeführt, wozu - indeß Herr Jänſch bemerkte, daß dieſer Käfer einmal vor mehreren Jahren ſehr häufig vorgekommen ſey. — Aus der Familie der Cyelosomae hatten die Herren Schilling und Rendſchmidt die ſehr reichhaltige Gattung Chrysomela durch⸗ genommen, und unter den Arten derſelben beſonders Chr. cuprea, lamina, vigin- tipunctata, luctuosa, lichenis, marginata, Schach, limbata, carnifex, he- misphaerica, nigrita, lapponica (welche bis jetzt nur Einmal in Schleſien, näm⸗ lich auf dem Landshuter Berge, von dem verſtorbenen Köhler gefunden wurde), lurida und segmentaria (aus dem Kleſſengrunde am Schneeberge) als Seltenheiten bezeichnet; die Chr. segmentaria hatte Herr Schummel übrigens auch in mehren Exemplaren bei Charlottenbrunn gefunden. 05 II. Diptera. Dieſe Ordnung war beſonders ein Gegenſtand der Befchäf: tigungen des Herrn Schummel; doch hat auch Herr Rotermund manche inter: eſſante Mittheilung, die Dipteren in der Umgegend von Landeck betreffend, gemacht. — Aus der Familie der Tipulariae war zum erſtenmal in Schleſien eine Art der Gattung Lestremia, wahrſcheinlich Lestr. fusca, von Herrn Schummel am Fenſter der Kegelbahn auf dem Sandberge, und zwar gleich ziemlich häufig, geſammelt worden. Von der Gattung Limnobia entdeckte derſelbe vier neue Arten, welche Limn. syl- | 12 nn varum, rivulorum, Rendschmidtii und Wimmerii genannt wurden, um ‚Char: lottenbrunn. Außerdem wurden auch, als ſeltene Arten, Platyura ochracea und Macrocera phalerata bezeichnet. Dilophus vulgaris hatte ſich in dieſem Jahre, nach der Mitte Auguſts, in ungeheurer Menge, ſelbſt in den Häuſern gezeigt; und Herr Graf von Kaiſerling, welcher in der Sitzung vom 10. September die Section durch ſeine Gegenwart als Gaſt erfreute, verſicherte, daß eben dieſes auch in Berlin in dieſem Jahre der Fall geweſen ſey. — Aus der Familie der Xylo- phagi wurden die Gattungen Beris und Goenomyia, nach den in Herrn Schum⸗ mel's Sammlung befindlichen ſchleſiſchen Arten, durchgegangen. Unter Beris fan⸗ den ſich drei neue, nämlich B. Rendschmidtii, Wimmeri und grandis, und außer⸗ dem von ſchon beſchriebenen einige ſeltenere Arten, wie B. clavıpes, femoralis und nigripes. Herr Schilling hatte die Larve des Xylophagus . cinetus unter Baumrinde gefunden und erzogen. — Aus der Familie der Leptides wurde Leptis distigma, aus der Familie der Xylotomae Thereva confinis (von Herrn Rotermund bei Landeck gefangen) als ſeltenere Art bezeichnet. — Aus der Familie der Asilici hatte Herr Rotermund um Landeck mehre Arten geſammelt, unter denen Dasypogon erythroceros, eine von Herrn Schummel fo benannte neue Art, und Laphria marginata und rufipes die ſeltenern waren; letztere hatte bisher noch Niemand in Schleſien bemerkt. — Aus der Familie der Syrphici hatte Herr Rotermund einige feltene Arten, wie Hammerschmidtia vittata, Syrphus alneti, und eine Sericomyia, vielleicht das Männchen der Seric. borea- lis, bei Landeck gefangen. — Aus der Familie der Gonopsariae hatte Herr Schummel, nach ſeiner Sammlung, eine allgemeine Ueberſicht der ſchleſiſchen Arten der Gattung Conops gegeben; und unter denjenigen Arten, welche Herr Roter- mund bei Landeck geſammelt hatte, wurden Conops flavipes, vesicularis, und eine dritte, von der es zweifelhaft blieb, ob ſie zu annulipes oder zu vittata ge⸗ höre, als ſelten bezeichnet. — Aus der Familie der Muscides ging Herr Schum⸗ mel die Gattungen Trypeta, Cordylura, Tetanocera und Phasia, nach feiner Sammlung durch. Die Ueberſicht von Phasia und von Conops aus der vorher⸗ gehenden Familie wurde noch dadurch vervollſtändigt, daß Herr Rendſchmidt die in ſeiner Sammlung, und Herr Rotermund die in der Univerſitätsſammlung be⸗ findlichen Arten jener Gattungen zur Vergleichung geſtellt hatten. In beiden Gat⸗ tungen fanden ſich, außer einer bedeutenden Menge ſchon von Meigen beſchriebener, auch einige noch unbeſtimmte und neue Arten vor; drei neue Arten von Phasia hat Herr Schummel mit den Benennungen subhyalina, abdominalis und nigra be⸗ legt. Tetanocera lineata wurde zum erſtenmale in Schleſien gefunden. Zu den übrigen nicht häufigen Muscides dieſes Jahres gehören noch Anthomyia hilaris, Gitona distigma, und eine neue Art von Agromyza, welche Herr Schummel apicalis nannte. Von den beiden letztgenannten Arten iſt zu bemerken, daß ſie, 91 obgleich früher nie bei uns entdeckt, in dieſem Jahre gleich in ziemlich bedeutender Menge, aber nur auf kurze Zeit, erſchieneu. Die Gitona zeigte ſich, am 24. und 25. September im Univerſitätsgebäude und in den Zimmern der ſchleſiſchen Geſell⸗ ſchaft an den Fenſtern, wo die Herren Schummel und Rotermund 23 Stück einfingen. Die Agromyza fand Herr Schummel im Monat Juli, in einigen Häuſern Breslau's an den Fenſtern, aber nur an Einem Tage, nachher nie wieder. III. Lepidoptera. Dieſe Ordnung iſt beſonders von den Herren Schil⸗ ling und Klopſch berückſichtiget worden. Als ſeltene, aber ſchon bekannte Arten, welche in dieſem Jahre in Schleſien vorkamen, ſind folgende bezeichnet: Papilio hippothoè, hipponoè, Ilia, melampus, Optilete, Alsus; Geometra acha- tina; Pyralis alpinalis. Herr Rotermund hatte die Raupe vom Bombyx fagi, welche auf der Stadt⸗Promenade gefunden war, erhalten. Herr Schilling entdeckte am Schneeberge, auf der Apargia hispida, eine neue Art der Gattung Noctua und nannte ſie N. Apargiae; ebendaſelbſt, im Kleſſengrunde, eine auf Doronicum scorpioides lebende neue Art Tortrix, welche T. doronicana ge⸗ nannt wurde. Herr Klopſch hatte auf Spiraea salicifolia an der Stadt⸗Pro⸗ menade eine bedeutende Anzahl Raupen einer Art Tortrix geſammelt und aus den⸗ ſelben eine bedeutende Anzahl Tortrices erzogen, deren Oberflügel mehr mit denen von T. roborana Hübn., die Unterflügel aber mehr mit denen der T. diversana Hübn. übereinſtimmten. Mit dieſen wurden zugleich die von Herrn Jaenſch ſehr getreu und ſauber ausgeführten Abbildungen der Raupe und der Puppe vorgezeigt. IV. Hymenoptera. Herr Schummel zeigte einen merkwürdigen Zwitter von Ichneumon dissimilis. Gr. vor, deſſen rechte Hälfte des Kopfes weiblich war, mit ſchwarzem Geſicht und weißgeringelten Fühlern, die linke Hälfte männlich, mit gelbem Geſicht und ungeringelten Fühlern. Derſelbe legte Neſter von einer Antho- phora vor, welche Herr Maler Schön an den untern Theilen von Aloepflanzen gefunden hatte. Dieſe Neſter waren aus dreifachen Lagen zugeſchnittener Roſenblätter cylindriſch gebildet, und gehörten wahrſcheinlich der Anthophora centuncularıs. Herr Rotermund hatte die ſchöne und ſeltene Pimpla leucographa zweimal bei Landeck gefangen, und ebendaſelbſt, zum erſtenmal in Schleſien, den Sirex fantoma. f V. Neuroptera. Herr Rendſchmidt hatte den ſeltenen Agrion pu- milio bei Charlottenbrunn gefunden. : ‚lit ed VI. Hemiptera. Herr Schummel zeigte eine von Herrn Fieber in Prag unter dem Namen Strachia ornata eingefandte Wanze vor, welche aber nicht für den eigentlichen Cimex ornatus L., ſondern für eine neue Art anerkannt und von Herrn Schummel Pentatoma Fieberi benannt wurde. Derſelbe machte darauf aufmerkſam, daß die von Dr. Hahn in einem der neuern Hefte aufgeſtellte Gattung Clinocoris mit der ſchon früher von Schummel unter dem Namen Tro- pidocoris gegründeten Gattung einerlei ſey. Eine wahrſcheinlich neue Art von Goccus, | 12 * * u K welche Herr Profeſſor Henſ chel auf Acer sacharinum bei Breslau entdeckte, wurde von Herrn Schummel vorgezeigt. VII. Polymeria. Herr Schummel hatte bei Freudenburg, unter Stei⸗ nen, zwei ſeltene Spinnen gefunden, nämlich Opilio Hellwigü und Trogulus nepaeformis, welche letztere früher noch nicht in Schleſien bemerkt worden war. Herr Schilling zeigte eine Scolopendra electrica vor, welche in einem in 11 8 5 Gegenwart geöffneten Apfel lebend angetroffen wurde. Außer den ſchleſiſchen Inſecten der jetzigen Schöpfung war aber diesmal auch eine Sammlung antediluvianiſcher Inſecten Gegenſtand der Beſchäftigungen unſerer Section. Nachdem nämlich, bereits zu Anfang des Jahres 1833, Herr Dr. Berendt zu Danzig dem unterzeichneten Secretair der Section den Antrag gemacht hatte, ſeine Bernſteininſecten demſelben zur Beſtimmung einſenden zu wollen, war dieſe Angele⸗ genheit, im September deſſelben Jahres, vor die Verſammlung der Naturforſcher in Breslau gekommen, und die meiſten Mitglieder der entomologiſchen Section, ſo⸗ wohl einheimiſche wie auswärtige, hatten ſich zu gemeinſchaftlicher Bearbeitung der Bernſteininſecten bereit erklärt. Herr Dr. Berendt wurde zwar hievon benach⸗ richtiget, und zugleich aufgefordert, ſeine Sammlung einzuſenden; allein derſelbe muß ſich wohl eines Andern beſonnen haben, denn er hat uns weder die Inſecten, noch überhaupt eine Antwort auf unſer Schreiben zukommen laſſen. Um aber die Bern⸗ ſteininſecten vollſtändiger kennen zu lernen, wollten wir noch mehre Beſitzer ſolcher Sammlungen zur Einſendung auffordern, und hatten uns ſchon an die phyſikaliſch⸗ ökonomiſche Geſellſchaft in Königsberg gewandt, welche uns denn auch mit größter Bereitwilligkeit ihre bedeutende Sammlung von Bernſteininſecten zur Vergleichung und Unterſuchung überſchickt hat. Dieſe Sammlung beſteht aus 762 Stück, von denen aber 15 bis 16 Copal ſind. In Bernſtein ſind ohngefähr 1174 Inſecten eingeſchloſſen, und zwar: 1) Diptera, 724 Stück, darunter 317 zu Tipulariae, 277 zu Museides, die übrigen zu andern Familien gehören. 2) Hymenoptera, 119 Stück, von denen 82 Formicariae ſind, die übrigen zu Diplolepis, Psilus, Vespa, Cryptus, Bracon, Ichneumon, Chelonus und Tenthredö gehören. 3) Neuroptera, 113 Stück, davon 61 Phryganeae; die meiſten übrigen ge⸗ hören zu Hemerobius, Semblis, on 4): Oetopoda, 96 Stück, meiſt Araneae, außerdem 6 zu Opilio, 1 zu Chelifer gehörig. 5) Goleoptera, 77 Stück, faft durchgehende von Gattungen, die auf Pflanzen oder im Holze leben, z. B. 20 Elater, 11 Chrysomela u. ſ. w., aber auch 1 Carabus, 1 Staphy- linus, 1 Aleochara. 6) Lepidoptera, 40 Stück, welche von Herrn Klopſch ſorgfältig verglichen worden ſind. Die vollſtändig entwickelten gehören insgeſammt zu den Gattungen Tinea und Tortrix, und kommen, nach Geſtalt und Größe, mit manchen unſrer inländiſchen Arten, wie z. B. mit Tinea culmella und pellionella, mit Tortrix lecheana, arcuana, urticana, falcana, überein. Außerdem find — 9 — aber auch mehre Raupen vorhanden, ſämmtlich, wie es ſcheint, Schildraupen, denen des Papilio W. album ähnlich. 7) Hemiptera, 36 Stück, welche, nach den von Herrn Schilling vorgenommenen Unterſuchungen, folgendermaaßen beſtimmt ſind: 8 gehören zu Jassus, und zwar kommen 4 dem J. atomarius F., 1 dem J. linea- tus, 1 dem J. 5d nahe; 1 zeichnet ſich durch kurze Flügeldecken aus, iſt aber doch im vollkommnen Zuſtande; außerdem iſt aber noch eine Larve dieſer Gat⸗ tung darunter. Zu Miris gehören 6, und zwar ſind 2 der M. tanaceti, 1 der M. rufipennis, 1 der M. populi, 1 der M. campestris verwandt; 1 iſt noch zweifelhaft. Von Cercopis ſind 3 Individuen vorhanden, der C. gibba F. und der C. pini Sg. verwandt, 1 iſt im Larvenzuſtande. Von Aphrophora ſind 2 Larven daz von Lygaeus 2 zweifelhafte Individuen; von Capsus ebenfalls 2, davon 1 dem C. spissicornis ähnlich iſt, das andere der Larve des C. trigutta- tus; von Flata 2, der Fl. nervosa verwandt; 4 ſind vielleicht Blattläuſe. 8) Or- thoptera, 17 Stück, von denen 11 zu Blatta, 4 zu Gryllus, 1 zu Forficula gehören. 9) Aptera, 6 Stück, von denen 5 zu Machilis gehören, das ſechſte iſt eine Podura. 10) Polymeria, 6 Stück, nämlich 4 Scolopendrae, 1 Ju- Ius, 1 vielleicht Oniscus. — Ueberall, wo die Bernſteininſecten, kenntlich waren, haben ſich uns nur europäiſche Gattungsformen gezeigt. — Es wäre wohl ſehr zu wünſchen, daß wir hinlänglich Zeit, Aufmunterung und Unterſtützung finden möchten, dieſe, ſeit Jahrtauſenden dem Tode verfallene, aber doch noch wohl erhaltene Inſecten⸗ welt der Vergeſſenheit entreißen und von ihr zeigen zu können, was ſie war. Es iſt wohl einleuchtend, daß man durch die genaue Kenntniß dieſer Thiere vielfachen Auf- ſchluß, nicht blos über die Natur des Bernſteinbaumes, ſondern über die ganze, mit ihm gleichzeitige Pflanzenwelt, und ſelbſt über die Beſchaffenheit des Grundes und Bodens, auf dem ſie grünte und blühete, gewinnen müſſe; denn daß es dort z. B. viel Waſſer, und zwar ſüßes, nicht eben ſchnellfließendes, gegeben haben wird, geht aus den verhältnißmäßig vielen Phryganeen hervor, die ſich im Bernſtein finden; und eben ſo möchte wohl die große Menge kleiner Tipularien auf eine reiche Fülle von Pilzen, alſo chenfalts auf viele Seachtigkeit und ſchattigen Holz: wuchs hindeuten. Die Bibliothek der Section iſt ſowohl durch Geſchenke als durch Ankauf ver: mehrt worden. Den Freunden der Lepidopterologie wird es angenehm ſeyn, zu erfah⸗ ren, daß die hinterlaſſenen Manuſcripte und Briefe des vor acht Jahren verſtorbenen Canzelliſten Fehrle, eines der eifrigſten und fleißigſten Lepidopterologen Schleſiens, Eigenthum unſerer Section geworden ſind. Die Manuſcripte enthalten eine Menge ſchätzbarer Notizen über die ſchleſiſchen Schmetterlinge, beſonders über die Wohn⸗ örter und Flugzeit derſelben. — Die Sammlungen der Section bedurften einer neuen Umordnung: Herr Schummel hat dieſe Arbeit, nach dem in dem Catalogue des coleoptéères de la colleetion de Mr. le comte Déjean aufgeſtellten Syſteme, e 94 . angefangen, und bereits mehre Familien aus der Ordnung der Käfer umgeordnet. Auch iſt die Sammlung von mehren Seiten durch Geſchenke vermehrt worden. Die Section hat den Verluſt eines ihrer älteſten Mitglieder, und in demſelben eines früher ſehr thätigen Mitarbeiters, zu betrauern: Ernſt Friedrich Wilhelm Sauermann wurde am 10. December 1796 zu Mittel-Peilau in Schleſien ge⸗ boren. Sein daſelbſt noch lebender Vater iſt der Maurermeiſter und Erbſaß Jo⸗ hann Gottlieb Sauermann. Den erſten Unterricht erhielt er in der dortigen Landſchule; in ſeinem 14. Jahre kam er in die Schule des Cantors Scholz zu Diersdorf, wo er beſonders in der Muſik und im Schreiben Fortſchritte machte. Er blieb dort, indem er bei dem Superintendenten Reiber als Privatſchreiber Verdienſt fand, faſt vier Jahre lang, bis er, im Auguſt 1814, in das evangeliſche Schullehrer⸗Seminar zu Breslau aufgenommen wurde. Nach Beendigung des zwei⸗ jährigen Curſus wurde er, beſonders auf Verwendung des damaligen Seminar⸗Di⸗ rectors, Dr. Harniſch, welcher Sauermann's Beruf und Tüchtigkeit zum Leh⸗ rerfach erkannt hatte, als Hülfslehrer in der Anſtalt beibehalten. Schönſchreiben, Mathematik, ſpäter auch Naturwiſſenſchaften, beſonders Mineralogie und Entomologie, waren ſeine Hauptfächer; auch wurde ihm, durch Fürſprache und Bemühungen ſeiner Gönner, hauptſächlich durch die des damaligen Königl. Profeſſors und Bergrathes Carl v. Raumer, Gelegenheit zu Theil, durch Beſuch der Vorträge an der Uni⸗ verfität und durch Reiſen, feine naturwiſſenſchaftlichen Kenntniſſe zu erweitern und feſter zu begründen; und im Jahre 1819 wurde ihm, auf Vorſchlag des Profeſſors Steffens, auch die Stelle eines Unteraufſehers an dem Mineralienkabinette der Univerſität zugetheilt. Im Jahre 1820 erhielt er die Schreiblehrerſtelle im Semi⸗ nar mit zu verwalten; 1822 wurde er zweiter Lehrer in der Anſtalt, und in dem⸗ ſelben Jahre verheirathete er ſich mit Erneſtine Sophie Ohl, Tochter des ver- ſtorbenen Bürgers und Partkrämers Ohl hieſelbſt, mit welcher er bis an's Ende in einer ſehr glücklichen Ehe lebte. Drei Monate vor ſeinem Tode wurde er noch als Oberlehrer am Seminar beſtellt. So lange, als unſer entomologiſcher Verein be⸗ ſteht, war Sauermann Mitglied deſſelben, und ſelbſt, als ſeine Krankheit ihn verhinderte, unſere Abendverſammlungen zu beſuchen, mochte er ſich nicht von ihm trennen. Früher war er ein ſehr thätiger Mitarbeiter im Felde der ſchleſiſchen In⸗ ſecten-Fauna. — Nachdem im Jahre 1815 die öffentlichen Turnübungen hier in Gang gekommen waren, nahm auch unſer Sauermann thätigen Antheil an den⸗ ſelben, und da er, vermöge ſeiner natürlichen Körperkraft und Gewandtheit, bald in den gymnaſtiſchen Uebungen ſich vor allen andern Theilnehmern auszeichnete, ſo mag dieſes ihn verleitet haben, das gehörige Maaß in den damit verbundenen Anſtren⸗ gungen zu überſchreiten; wenigſtens ſchienen die einige Jahre nachher eingetretenen Krankheitsſymptome jene Meinung zu beſtätigen; beſonders vom Jahre 1824 an litt Sauermann häufig an Huſten und an Hämorrhoidal-Beſchwerden, welche ſich, 8 ohnerachtet ſorgſamer ärztlicher Behandlung und mehrmaligem Gebrauch von Bädern, mehr und mehr verſchlimmerten, und im Herbſte 1831, in Folge ſtarker Chlorräu⸗ cherungen, die im Sommer gegen die Cholera angewendet wurden, in einen hart⸗ näckigen Bluthuſten und Blutſturz übergingen. Aderlaſſen und der Gebrauch des Reinerzer Bades verſchafften nur wenig Linderung; doch wurde der Kranke ſpäter durch die Behandlung des Dr. Müller des Aeltern in Liegnitz ſo weit wieder her⸗ geſtellt, daß er ſein Amt treu und gewiſſenhaft, bis ohngefähr vierzehn Tage vor ſeinem Hinſcheiden, verwalten konnte; aber der unerbittliche Tod hatte bereits ſeine Arme gegen ihn ausgeſtreckt, und zog ſie nicht wieder zurück. Sauermann ſtarb am 7. November 1834. Eine Wittwe und zwei Söhne, von eilf und neun Jahren, weinen an ſeinem Grabe; eine Tochter ging ihm ſchon 1832 voran. — Nicht klein iſt die Zahl dankbarer Schüler, welche trauernd dem geliebten Lehrer in die Ewig⸗ keit nachſehen, mit dem feſten Vorſatze und dem ernſtlichen Streben, ihm, in dem was er leiſtete und wie er lehrte, gleich zu kommen. Während ſeines praktiſchen Wirkens ſchrieb er drei Lehrbücher für Volksſchullehrer, nämlich ein Rechenbuch, Rechnungsaufgaben und Formenlehre. Sauermann's Charakter war einer der reinſten. Deutſche Biederkeit, Offenheit und Herzlichkeit waren die vorwaltenden Ele⸗ mente in demſelben; und mit dieſen herzlichen Eigenſchaften verband er eine Freund- lichkeit und Heiterkeit des Geiſtes und der Rede, die jede geſellige Unterhaltung erhob, und die ihn bis zu den letzten Augenblicken ſeines Lebens nicht verließ. Er wird bei allen ſeinen Freunden und Schülern, und überhaupt bei Allen, die ihn näher kennen zu lernen Gelegenheit hatten, in freundlichem und dankbarem Andenken fortleben. N 5 | | Gravenhorſt, oe 3. Z. Secretair der entomologiſchen Section, * ii Jahresbericht f der 1 - eit in nero. * Y Je mehr die Beſtrebungen der neueften Zeit auf Erweiterung des Gebietes der Wiſſenſchaften gerichtet ſind, deſto dringender fühlt ſich der hiezu befähigte Einzelne aufgefordert, ſein Scherflein beizutragen, deſto mächtiger wird er durch das Beiſpiel Anderer angeregt, gleich ihnen die ihm verliehenen Kräfte und Mittel auf die Errei⸗ chung höherer Lebenszwecke zu verwenden. Hinter den Fortſchritten der Zeit zurück⸗ zubleiben, dürfte dem, im Dienſte der leidenden Menſchheit ſtehenden Arzte, der es mit ihr wie mit ſeiner Wiſſenſchaft gleich redlich meint, um ſo weniger ziemen; ihm obliegt vielmehr die Pflicht, Alles, was er irgendwie, ſei es durch Mittheilung An⸗ derer oder durch eigene Wahrnehmung, Beſſeres erfährt, durch Wort und Schrift vor ein größeres ſachkundiges Publikum zu bringen. Nur ſo kann jede präſumtive wiſſenſchaftliche Wahrheit einer vielſeitigen Prüfung unterworfen werden. Das Er⸗ gebniß derſelben ſei nun, welches es wolle, ein affirmatives oder negatives; ſo kann die, auf dem Wege wiſſenſchaftlichen Verkehrs erhaltene objective Gewißheit auf die Vervollkommnung einer, wie die unſerige, in ſich nicht abgeſchloſſenen, vielmehr einer täglichen Erweiterung ihres Gebietes fähigen Erfahrungswiſſenſchaft, deren Object der, nach ſeiner jedesmaligen beſonderen Individualität zu nehmende Menſch ſelbſt iſt, keinen anderen als wohlthätigen Einfluß haben. Aus dieſem, durch wenige Worte angedeuteten Geſichtspunkte bittet Ref. auch die hier in Betracht kommenden Auszüge, welche derſelbe aus den, über die diesjährigen Sections⸗ Verhandlungen geführten Protokollen mitzutheilen die Ehre haben wirds mit geneigter Nachſicht gegen ihn beurtheilen zu wollen. f Den 10. Januar theilte Herr Dr. Chr. Schmidt aus Philadelphia, mit der Methode der Bereitung und Anwendung der mineraliſchen Magnete vertraut, meh- rere, von ihm gemachte, die Heilart durch den Magnetismus betref⸗ fende Beobachtungen mit. Seiner Erfahrung zu Folge ſind beſonders die, im ſtricten Sinne genannten Neuralgieen, aber auch andere, wie wohl mehr oder weniger materielle, als ſolche wenigſtens ſinnlich ſich zu erkennen gebende Krankheiten, wie RUN IN Gicht, Hämorrhoiden, geſtörte oder alienirte Se- und Excretionen, Ausſchläge, Flechten u. ſ. w. die Sphäre der Wirkſamkeit des mineraliſchen Magne⸗ tismus. Die, an dieſen Krankheiten Leidenden können durch ihn, wenn auch nicht immer gründlich und für die Dauer geheilt, doch weſentlich erleichtert werden; ſeine Anwendung erfordere wenig Zeit und Kunſtfertigkeit. Je nach Verſchiedenheit der, durch die Magnete zu heilenden Krankheitsformen bediene man ſich ihrer auch in verſchiedener Form (der Hufeiſen, Stäbe und Armuren). Zu den, durch ihre Anwen— dung bei Kranken augenblicklich hervorzurufenden Empfindungen ſollen Kälte, Wärme, beſonders in den Augen und Ohren, ein Ziehen, ein beſtimmtes Gefühl, beſonders bei arthritiſchen Leiden, ein Klopfen und ein ſtechender oder ſchneidender Schmerz gehören, ſo wie zu lange getragene Magnete Verdauungsbeſchwerden erregen. Die directe, ſchon von anderen früheren Beobachtern gehörig gewürdigte Wirkung des Magnetismus auf das Nervenſyſtem ſei ſo wenig in Abrede zu ſtellen, als ſein, unter dieſer Vorausſetzung leicht erklärlicher, Krampf und Schmerz ſtillender, alſo beruhi— gender Einfluß zu verkennen. Nach beendigtem Vortrage zeigte er der Verſammlung mehrere, von ihm ſelbſt nach der, ihm eigenthümlichen Methode angefertigte Magnete vor, auf die verſchiedene Form derſelben ſowohl, als den verſchiedenen, ihm beliebigen Grad der ihnen mitgetheilten Kräfte aufmerkſam machend. ö Herr Profeſſor Dr. Henſchel las: Ueber den Charakter der Medicin bei den älteſten Völkern der Vorwelt. Den geſchichtlichen Zuſammenhang der verſchiedenen mediciniſchen Anſichten der Vorzeit genetiſch entwickelnd, bezeichnete er in allgemeinen Umriſſen die eben ſo verſchiedenen Entwickelungsſtufen der ganzen Urgeſchichte der Medicin, wie dieſe ſich aus der Sphäre der Religion hervor-, von da zur Kunſt fort- und endlich zum klaren ſteigend aufklärenden Wiſſen heraufgebildet habe. Weit entfernt, mit den meiſten Geſchichtſchreibern die Beſtialität wie an die Spitze der Geſchichte der Menſchheit zu ſetzen, ſo auch in der Urgeſchichte der Medicin eine große Rolle ſpielen zu laſſen, und in den Beſtien die eigentlichen Lehr: meiſter und Gründer der göttlichen Heilkunſt zu erblicken, hält er dafür, daß die Medicin, d. h. das Streben zum phyſiſchen Heile, aus der Religion hervorgegangen ſei, mithin den Glauben ſelbſt als das unerſchütterlich wahre Grundfactum ihrer Geſchichte. Dieſe Religioſität des ehrwürdigen Alterthums könne nicht anders als in ihrer vollen Würde, in reiner Wahrheit beſtehen, und daher auch nicht an die Stelle jener äußeren Beſtialität innere Brutalität, d. h. die Bosheit und Verrucht⸗ heit einer voll Eigendünkels nur ihren Eigennutz ſuchenden, ihren Vortheil ſchlau berechnenden Hierarchie treten. Die Religionsformen des Alterthums als nothwendige Durchgangsſtufen des, nach Vollendung ſtrebenden, aber vergebens nach Klarheit rin⸗ genden menſchlichen Geiſtes betrachtend, ging der Herr Verfaſſer zur Entwickelung eines Syſtems von religiöſen Anſichten über, die, wie er darzuthun ſuchte, in einem nicht nur ſtreng genetiſchen, ſondern auch zeitlich ſucceſſiven Zuſammenhange mit ein⸗ 13 98 ander ftehen, und auf die Urgefchichte der Medicin von mehr oder minder weſent⸗ lichem, conſtituirendem Einfluſſe ſind. Aus dem hier angedeuteten Geſichtspunkte be⸗ trachtet, laſſen ſich nun folgende, zur genaueren Charakteriſtik der Urgeſchichte der Medicin dienende Momente oder Grundvorſtellungen unterſcheiden: 1) die myſtiſche (altiſraelitiſche) Medicin; hier iſt Gott ein Geiſt des Geiſtes und die Krank⸗ heit eine Sünde, eine, durch Uebertretung des göttlichen Gebotes, alſo ſittlich ver: ſchuldete Naturplage, deren Heilung nur durch die Rückkehr zu und in Demuth von Gott zu erwarten ſei; 2) die magiſche (altſabäiſche) Medicin; hier wird die Krankheit als ein, von der äußeren Natur herſtammendes, unverſchuldetes und magiſch, durch einen Bund mit Gott, als dem Geiſte der Natur zu beſiegendes Uebel angeſehen; und 3) die hieratiſche Medicinz Gott wird hier nicht blos einſeitig als Geiſt des Geiſtes oder der Natur, ſondern als Beides zugleich, als Allgeiſt (Er nar ν]uν) gedacht. In dieſer Anſicht findet man den ethiſchen und phyſiſchen Standpunkt; es handelt ſich hier nicht um ein Unerforſchliches (rein Myſtiſches oder rein Magiſches), ſondern um beſtimmt Gewußtes, daher die Medicin hier zuerſt in der Form eines, wenn auch nicht wiſſenſchaftlichen Wiſſens entſteht. Dieſe hier nur in Kürze bezeichneten Momente in dem Vortrage ſelbſt ausführlicher erörternd, zeigte der Verfaſſer am Schluſſe deſſelben, wie die Medicin, durch die Hellenen aus dem Gebiete der Religion in das der Kunſt hinüber geführt, endlich erſt von den chriſt⸗ lichen Stämmen germaniſcher Abkunft wiſſenſchaftliche Pflege erhalten habe. Den 7. Februar theilte Herr Hofrath Dr. Zemplin einige Bruchſtücke aus der Geſchichte der ſchleſiſchen Mineralquellen mit. Schon im Alter⸗ thume hatte der unerklärliche und wunderbare Urſprung der Mineral- und beſonders der warmen Quellen die Aufmerkſamkeit der Menſchen erregt, und dieſe in jenen beſonders wirkſame Heilkräfte ahnen laſſen. Viele Städte, in denen oder in deren Nähe dergleichen, zu Bädern und zum Trinken benutzte, den Göttern geweihete und als heilige bezeichnete warme Quellen (thermae) waren, wurden daher auch bei den Griechen ſowohl als Römern nach dieſen benannt. Nach den Zeugniſſen be⸗ währter Schriftſteller, wie des Tacitus und Plinius des Aelteren und nach ander⸗ weitig vorhandenen Denkmälern, können wir annehmen, daß die Römer auf ihren Feldzügen in Deutſchland den Gebrauch der Thermen daſelbſt nicht erſt eingeführt, ſondern ſchon vorgefunden und die Deutſchen nur mit mancherlei Bequemlichkeiten beim Baden bekannt gemacht haben. Die hier nur in Betracht kommende, wie der Herr Verfaſſer glaubt, nicht bis auf die Zeiten der Römer, da nach dem Untergange ihres Reiches der Anwendung der Mineralbäder nirgends Erwähnung geſchieht, zu⸗ rückzuführende Geſchichte der ſchleſiſchen Mineralquellen dürfte ſich, nach des falls vor⸗ handenen, von ihm mit großer Sorgfalt und Umſicht benutzten Materialien in drei Epochen theilen laſſen: 1) von den dunkelen erſten Notizen derſelben (1175) bis zu Ende des 16. Jahrhunderts oder bis auf Casp. Schwenckfeldt; 2) von hier bis e auf G. Ph. Mogalla, und 3) von ihm bis auf gegenwärtige u Zunächſt von der erſten Epoche ſprechend, theilte er mehrere geſchichtlich intereſſante, theils aus alten Urkunden, theils aus beſonderen Schriften über einzelne vaterländiſche Mi⸗ neralquellen geſchöpfte Notizen mit, 1 mehr oder weniger dazu beitragen, das Dunkel früherer Zeiten aufzuhellen. Herr Dr. Koschate las: Ueber natürliche Bewerkſtelligung des Geburtsgeſchäfts, durch Beiſpiele erläutert. Auf die, beim Acte des Gebärens ſo wirkſamen Kräfte der Natur und ihre Selbſthülfe hinweiſend, machte er auf die unabweisbare Pflicht des Geburtshelfers aufmerkſam, die Bedingungen des entweder regelmäßigen oder regelwidrigen Naturganges ſorgfältig zu beachten, um nicht durch unzeitiges Einſchreiten das natürliche Geburtsgeſchäft zu ſtören, und um alle, aus jenem für Mutter und Kind entſpringenden Nachtheile und Gefahren möglichſt zu verhüten. Zur Erläuterung ſeines Vortrages 1 er ſchließlich 0 rere derartige, von ihm beobachtete Fälle an. . Den 7. März las Herr Dr. Deckart: Ueber die Wirkſamkeit des Mutterkorns (secale cornutum), als eines, die Geburtswehen erregen— den und befördernden Mittels, nebſt Anführung eigener, darauf be= züglicher Erfahrungen. Nach vorläufiger Beleuchtung der verſchiedenen Mei⸗ nungen deutſcher und franzöſiſcher Aerzte und Geburtshelfer für und wider die frag⸗ liche Heilkraft des Mutterkorns, ging er zur Entwickelung ſeiner eigenen, durch genau angeſtellte und oft wiederholte Verſuche begründeten Anſicht und zur Mittheilung ſeiner desfalls gemachten Erfahrungen über. Seiner Beobachtung zu Folge werden ſelbſt der Zimmet und Borax, zwei Mittel, über deren hier in Betracht kommende Wirkſamkeit die Erfahrung längſt entſchieden habe, von der des Mutterkorns den⸗ noch um Vieles übertroffen, wie wohl das eigentlich therapeutiſch wirkſame Princip deſſelben in keinem der, von theils franzöſiſchen, theils deutſchen Chemikern, unter dieſen beſonders von Winkler genau angegebenen Beſtandtheile aufgefunden ſei. Welcher und ob vielleicht ein blos zufälliger Umſtand darauf geführt habe, das, in toxikologiſcher und pathologiſcher Hinſicht längſt bekannte Mutterkorn in der Abſicht anzuwenden, die Geburtswehen zu befördern, ſei eine ſchwer zu beantwortende Frage. Durch Desgranges in Lyon, der die Kraft des Mutterkorns, deſſen ſich die dor⸗ tigen Hebammen ſchon lange als eines Geheimmittels bedienten, kennen lernte und zu würdigen wußte, ſei der Gebrauch deſſelben ſo allgemein verbreitet worden, daß es ſeitdem auch bei atoniſchen Krankheiten der Gebärmutter, bei Amenorrhöen, bei Metrorrhagieen nach beendigtem Geburtsacte mit günſtigem Erfolge angewandt wor⸗ den iſt. Die ſpeciellere Angabe der, bei dem Gebrauche des Mutterkorns zu berück⸗ ſichtigenden Umſtände und der Anwendungsweiſe, fo wie die Mittheilung der, in der Mehrzahl der Fälle von ihm 1 Wie N eye den Ba feines Vortrages. 13 * ——- 100 Der Secretair ſprach von den verſchiedenen Formen der, als excre- tiones vicariae der (entweder gar nicht zu Stande kommenden, oder unter⸗ drückten oder zur Zeit nur ausbleibenden) Hämorrhoiden zu betrachtenden Blutungen auf ungewöhnlichen Wegen (de haemorrhoidum insolitis viis). Mit den Hämorrhoiden in einem beſtimmten Cauſalverhältniſſe ſtehend, ſind ſie alſo auch Goeffecte einer und derſelben Krankheitsanlage. Ihrer Entwickelung pflegen a daher auch mehr oder weniger ähnliche Beſchwerden (molimina haemorrhoidalia) vorauszugehen, mit dieſen aber auch noch andere, auf den locus congestionis et seeretionis zu beziehenden Erſcheinungen ſich zu verbinden. Er theilte hierauf einen, ſeit einer langen Reihe von Jahren von ihm beobachteten Fall von periodiſch wie⸗ derkehrender Hämorrhoidalblutung mit, bei welcher das Blut aus der kleinen, bis⸗ weilen auch gleichzeitig aus der nächſtfolgenden Zehe abwechſelnd bald des rechten, bald linken Fußes zwiſchen dem (vorderen) Rande des Nagels und dem Fleiſche all⸗ mählich und unmerklich hervorfließt. Nach mehrtägiger Dauer dieſer, an der blu⸗ tenden Stelle ſelbſt ſo wenig von einer ſinnlich wahrnehmbaren Störung des orga⸗ niſchen Zuſammenhanges, als von irgend einem ſchmerzhaften Gefühl begleiteten, und nur durch die mehr oder weniger blutige Fußbekleidung ſich zu erkennen gebenden Entleerung laſſen alle, oft Wochen und Monate lang ihr voraus gegangenen Unter⸗ leibsbeſchwerden nach, und mit dem Wiedereintritt des früheren (bei der einmal vorhandenen Anlage nur relativen) Geſundheitszuſtandes kehrt dann auch das Gefühl der Behaglichkeit (euphoria) zurück. 5 Den 4. April ſprach Herr Regimentsarzt Dr. Knispel: Ueber das, bei Behandlung der Siphylitiſchen und Krätzigen von ihm beobachtete Verfahren. Die von ihm ſeit 5 Jahren meiſt in den Lazarethen an den ſorgfältig ſeparirten Kranken beobachteten Formen von Siphylis waren beſonders Medorrhöen (medorrh. viril.), gegen welche ſich ihm bei ſchicklicher Diät und ruhigem Verhal⸗ ten die Anwendung der Kubeben in Pulver oder mit Balsam. Copaiv. in Pillen wirkſam bewies. Sie begleitende Stricturen der Harnröhre und Verhärtungen der prostata ſind ihm nicht vorgekommen. Conſenſuelle Bubonen verſchwanden mit ihnen. Ulcera siphylitica primaria, ſo wie die, mit dieſen gegebenen Bubonen wurden ſtets durch Kalomel, und um Diarrhoe zu verhüten, durch einen Zuſatz von Opium geheilt. Gegen exanthem. und iritis siphylitic. bediente er ſich des, unmittelbar nach der Mittagsmahlzeit in Pillenform in ſteigenden Gaben gereichten Sublimats, fo wie gegen condylomata des rothen Präcipitats. Ulcera faucium und Knochenleiden ſind ihm nicht vorgekommen. Da er ſchon früher durch Queck⸗ ſilber nicht zu heilende Fälle von Siphylis beobachtet hat; ſo verſuchte er in fünf Fällen die Heilung ohne daſſelbe (mittelſt natr. sulphuric.). Sie gelang indeß nur bei zweien, ſeit Jahresfriſt nicht wieder rückfällig gewordenen Kranken; die drei anderen konnten jedoch nicht anders, als mit Queckſilbermitteln behandelt, geheilt 101 werden. Unter jo bewandten Umſtänden zur früheren Behandlungsweiſe der Siphylis zurückgekehrt, hält er ſich für überzeugt, daß das mit Vorſicht gegebene Queckſilber nicht jo ſchädlich ſei, als man uns gern überreden möchte. — Die jüngft in der Charité zu Berlin gegen scabies mit günſtigem Erfolge verſuchten und empfohlenen Waſchungen mit Chlorkalkwaſſer ſcheinen allerdings den Vortheil zu gewähren, daß ſie weniger ſchmutzig und unangenehm als die ſonſt dagegen in Gebrauch gezogenen Mittel (Salben, Seifen u. ſ. w.) ſind, haben aber überwiegenderen Nachtheil für die Bruſt, der, durch fie entſtehenden Excoriatlonen nicht zu gedenken. Herr Dr. Knispel iſt daher nach wiederholt angeſtellten Verſuchen auch hier zur früheren Behandlung zurückgekehrt. 8 a | Der Serretair theilte folgende Beobachtung eines tödtlich verlaufenen Falles von mola hydatidosa mit: eine 24jährige, von einem Knaben ſehr ſchwer und mittelſt der Zange entbundene Frau, welche (wegen ſchlechter Conforma⸗ tion ihrer Bruſtwarzen) nicht ſelbſt ſtillen konnte, glaubte ſich 8 Monate nachher, da um dieſe Zeit ihre Katamenien wieder ausblieben, abermals ſchwanger. Alle, während der erſten Schwangerſchaft erlittenen Zufälle, namentlich anhaltendes, nicht zu ſtillendes Erbrechen, kehrten auch jetzt wieder, und ſchienen um ſo mehr in der Schwangerſchaft ihren Grund zu haben, als beſonders der Umfang des Leibes dafür ſprach. So verlief die präſumtive Schwangerſchaft bis gegen Ende des vierten Monats, als um dieſe Zeit Pat. in Gegenwart des, ſie beſuchenden Ref. ſich wie⸗ derum heftig erbrach und gleichzeitig eine ſo fürchterliche haemorrhagia uteri ein- trat, daß trotz der angeſtrengteſten Bemühungen mehrerer Kunſtverſtändigen dieſe ſich nicht beſchränken ließ und der Tod ſchon binnen 30 Stunden erfolgte. Bei der Section fand man den uterus in der Nähe des orifieii interni von innen nach außen ſo geborſten, daß das Blut ſich theils nach außen, theils in die Bauchhöhle ergoß, und in demſelben eine, zwiſchen 3 — 4 Pfund ſchwere, regellos gebildete, blu⸗ tig ſchwammigte, mit vielen mehr oder minder großen Hydatiden beſetzte und durch Zellengewebe zuſammenhängende Maſſe, die ſich durch dunkele Spuren von der frü⸗ heren Bildung der Eihäute als das Erzeugniß einer unvollkommenen Schwängerung (mola eonceptionis s. generationis) charakteriſirte. Eine eben ſolche krankhafte Beſchaffenheit boten auch die Ovarien dar, die überdieß von einer außerordentlichen Größe waren. N ie on 1% a Den 2. Mai theilte Herr Geheime-Rath Dr. Wendt Einiges über den Erfolg ſogenannter hombopathiſcher Curen mit. Ohne den, bis in's Un: endliche getriebenen, in therapeutiſcher Beziehung gar nicht in Betracht kommenden Arznei⸗Verdünnungen, deren, von den Homöopathen behauptete Wirkung ſeines Dafür⸗ haltens auf Täuſchung oder Selbſttäuſchung beruhe, den geringſten Glauben zu ſchen⸗ ken, hatte derſelbe in einigen, ſchon früher von ihm allöopathiſch behandelten Fällen Verſuche mit ungewöhnlich kleinen (nicht eigentlich homöopathiſchen) Gaben angeſtellt, PR, Aus den desfalls gemachten Beobachtungen ergibt ſich, daß die, von ihm in verfchie: denen, größten Theils chroniſchen Krankheitsformen in der Gabe von Js Gr. angewand⸗ ten Arzneiſtoffe (extract. nuc. vomic. und veratr.), weit entfernt, in den kranken Organismen die geringſte Reaction hervorzubringen, ſich vielmehr ganz indifferent ver⸗ hielten; denn die etwanige, unter ihrem Gebrauche eingetretene Beſſerung glaubt er lediglich für das Werk der ſelbſtthätigen Natur betrachten zu müſſen, während ihm jedoch in andern Fällen die hombopathiſch zu ſtrenge Diät von dem Verdachte grö⸗ ßerer oder geringerer Schuld an dem ſchlimmen Ausgange nicht frei zu ſeyn ſchien. Herr Med. Rath Dr. Ebers theilte Bemerkungen über die Krank⸗ heiten dieſes Frühjahrs von Ende Februars bis Anfang Aprils mit. Der Charakter der, in dieſer Zeit vorgekommenen Krankheiten war vorzüglich rheu⸗ matiſch⸗katarrhaliſch mit gaſtriſcher Complication und großer Neigung zum Nervöſen. In den Monaten Januar und Februar, welche ſich durch eine milde Witterung aus⸗ zeichneten, wurden leichte und nur ſelten acute Krankheitsformen beobachtet; die Aerzte waren daher wenig beſchäftiget und die Krankenhäuſer leer. In der angegebenen Periode änderte ſich die Sache, die Mortalität war ſehr bedeutend, und im Hoſpi⸗ tale zu Allerheiligen wurde eine nicht unbedeutende Anzahl ſchwerer Kranken ge⸗ zählt. Wie ſeltene Complicationen dieſe Zeit auch darbot, ſo lag ihnen doch ein allgemeiner katarrhaliſcher Charakter zum Grunde. Man beobachtete vielfältige Lei⸗ den des Hirns und ſeiner Häute, eben ſo die Neigung zu exſudativen Proceſſen, Katarrhalleiden aller Art und eben ſolche Fieber, die nervös wurden, Entzündungen beſonders der Deglutitions- und Reſpirations-Organe, chroniſche Lungenübel; Kinder: Krankheiten, als Keichhuſten, Scharlach, Maſern, Varicellen, Varioloiden u. ſ. w. Die eigentlich herrſchende und allgemeinſte Krankheitsform bildeten, wie geſagt, die bald mehr, bald minder bedeutenden Katarrhal-Fieber, aus welchen die heftigeren entzündlichen Formen meiſtens hervorgingen, ſo daß man letztere ſelten anders und pflötzlich entſtehen ſah. Dieſe Entzündungen wurden dann gern nervös, hatten ſelten einen normalen Verlauf und eben ſo ſelten vollſtändige Kriſen. Mehrere, an tabes dorsualis leidende Alte unterlagen einer rheumatiſch⸗ entzündlichen Affection des Rücken⸗ markes, und viele Lungenſchwindſüchtige heftigen Katarrhen. Die nervöſen Fieber waren alle katarrhaliſcher Natur, mit Hirn-, Bruſt⸗ und Unterleibs⸗Affectionen ver⸗ geſellſchaftet. Niemals ſind ſo viele Gemüthskranke in die Anſtalt aufgenommen und ſo viele Selbſtmorde hier beobachtet worden, als ſeit dem 24. Februar bis zum 24. März. Die Mittheilung intereſſanter Krankheitsfälle, ſo wie der Ergebniſſe einiger Leichenöffnungen, machte den Beſchluß ſeines Vortrages. Herr Prof. Dr. Henſchel theilte einige mediciniſch enaturhiſtoriſche, ein neuerlich empfohlenes Arzneimittel, den muscus caragheen be⸗ treffende Bemerkungen mit. Auf eine, in neueſter Zeit von J. D. Nardo in Venedig geſchriebene und von Fleif chmann. in Erlangen überſetzte Abhandlung, nn ME in ae jener feine Ansehen über die Wirkſamkeit der a bekannt macht, hinweiſend, bemerkte er, daß mit dem in Rede ſtehenden Seegewächſe, welches v. Gräfe aus England mitgebracht und über welches bereits Hufeland (S. deſſen Journal der prakt. Heilk. 1833, 11. Stück, November, S. 135) einige empfehlende Notizen mitgetheilt hat, auch hier, unter Anderen von ſeinem Vater, unſerem allverehrten Veteranen, dem Herrn Dr. Henſchel, vorzüglich in Form einer, aus zij mit 1 Pf. Milch bereiteten Gelee bei ſtillenden Müttern, bei Bruſtleiden mit Emaciation, mit chroniſchem Katarrh nicht ganz erfolgloſe Verſuche angeſtellt worden find. Es hat muscus s. lichen caragheen Aehnlichkeit mit lichen Islandicus, wirkt aber rein als Nahrungsmittel und iſt ganz ohne Bitterkeit. Bei näherer Unterſuchung ergaben ſich vorläufig nur 2 species: 1) sphaerococeus ) crispus und 2) sph. mam- millaris Agardh (Prof. in Lund, der ſich mit Unterſuchung der Algen viel beſchäf⸗ tiget hat). Beide, in unzähligen Varietäten vorhandenen species der Pflanze wurden der Verſammlung vorgezeigt. — Herr Med. Rath Dr. Ebers machte noch auf den hervorſtechenden Jodgeſchmack des caragheen aufmerkſam, und bemerkte, daß es bei vorhandenem entzündlichem Reize weniger genützt hat; er will dann allerlei Bruſt⸗ beſchwerden, Dpepnoe, Beklemmung u. ſ. w. beobachtet haben. Den 6. Juni ſetzte Herr Prof. Dr. Seerig ſeinen (den 5. Juli vor. Jahres angefangenen) Bericht über die Klinik der Königl. mediciniſch⸗ chirurgi⸗ ſchen Lehranſtalt fort. Die, im Laufe verfloſſenen Jahres verhältnißmäßig gerin⸗ gere Zahl der Kranken betrug in der ſtabilen Klinik 126, in der ambulatoriſchen 80. Die wichtigſten der von ihm beobachteten, hier nur kurz anzudeutenden Krankheits⸗ formen, welche er im Vortrage ſelbſt näher bezeichnete, waren: 1) Weiße Gelenk: geſchwülſte, bei welchen neben der antiphlogiſtiſchen Behandlung die als Fomentation gebrauchte von Wendekindſche Sublimat - Solution und der van Geſcherſche Umſchlag (auf Hanfwerk geſtreuetes und mit Spiritus beſprengtes Colophonium) ſehr gute Dienſte leiſtete. 2) Omarthrocace eines 65jährigen Mannes, bei welchem noch die Anwendung des Glüheiſens vergebens verſucht wurde; nach ſeinem Tode fand man im Umfange des künſtlich gebildeten Gelenkes ohne vorhergegangenen Schmerz eine furchtbare Eiterung. Dieſe, unter ähnlichen Umſtänden von Herrn Seerig bisher in dreien Fällen beobachtete Erſcheinung glaubt Magendie aus einer Eiter- verſetzung nach einem nicht entzündeten Orte erklären zu können. 3) Ein fiſtelartiger Achſeldrüſen⸗Abſceß wurde deshalb leicht und glücklich geheilt, weil die dabei vor⸗ kommenden Fiſteln keine ſolche ſind. 4) Ein Schenkel-Abſceß eines 7 Monate alten Kindes, welches Rothlauf, Aphthen, Diarrhoe u. ſ. w. hatte, wurde verkannt und als URN: behandelt. Nach Oeffnung deſſelben h man die ganze Ober-Mus⸗ *) Die indianischen Bogelnefter ſollen nichts Anderes als das Product des, og die Schwalbe eingeſammelten sphaerococcus ſeyn. — 14 kulatur zerſtört. Durch den bloßen Gebrauch warmer Umſchläge wurde nachher der Abſceß geheilt. 5) Einige Fälle von, theils mit Erſchütterung des Gehirns verbun⸗ dener Kopfverletzung. 6) Einige Fälle von eingeklemmtem Bruche, deren einer tödt⸗ lich verlief, -ohne daß ſich jedoch mit Gewißheit beſtimmen ließ, ob der Tod Folge der Einklemmung oder der phrhisis ulcerosa war. 7) Zwei Fälle von retro- versio uteri. 8) Ein Fall von fractura comminuta (alphitedon) der Mittel⸗ handknochen (ossium metacarpi). 9) Zwei Fälle von, keines Weges als Ausdeh⸗ nung des ductus Whartonianus, ſondern als Extravaſat von Speichel anzuſehender ranula. 10) Ein Fall von epulis, in welchem das Kreoſot ſehr wirkſam war. 11) Ein Fall von Zungenkrebſe eines 70jährigen, durch die Operation vollkommen geheilten Mannes. 12) Ein Fall von sarcoma nympharum puellae publicae. 13) Ein Fall von Blaſenſteinkrankheit, in welchem der daran leidende 14 — 15jäh⸗ rige Knabe vom Lande, nach einem, weil es ſchwierig war, die Blaſe ausgedehnt zu erhalten, mißlungenen Verſuche, mittelſt eines durch die Harnröhre eingebrachten modificirten Ci vi ale'ſchen Inſtruments den, ob zwar theilweiſe zermalmten Stein gehörig zu faſſen, durch die, in 4 — 5 Minuten gemachte Operation des Stein⸗ ſchnittes (apparatus lateralis) von demſelben befreit und nach 3 Wochen vollkom⸗ men hergeſtellt wurde. Der Stein ſelbſt wurde vorgezeigt. 14) Zwei Fälle von Amauroſe, in deren einem die Kauteriſation des einen kataraktöſen Auges mittelſt des argent. nitric. in Salbenform einen ſehr guten Einfluß auf das andere amau⸗ rotiſche hatte. 15) Einige Fälle von, bei ferofulöfen Subjecten beobachteter, bei dem einen durch unterdrückte, bei dem anderen durch gar nicht erſchienene Menſtruation entſtandener Keratitis; in letzterem Falle zeigte ſich das secale cornutum wirkſam. 16) Ein Fall von Verletzung der Hornhaut. — Hierauf ſtellte derſelbe einen Mann mittleren Alters mit einem, einige Tage nachher von ihm glücklich exſtirpirten, gegen 6 Pfd. ſchweren Lipom an der rechten Seite des Halſes vor. — Zuletzt zeigte er noch das Tannenharz vor, welches er, als zu den balſamiſch-harzigen Mitteln gehö⸗ rig, in chroniſchen Bruſtleiden und Lungenvereiterungen ſeiner Beobachtung zu Folge für wirkſam hält, und daher den in vorkommenden Fällen zu verſuchenden, 5 wohl inneren als äußeren Gebrauch deſſelben (zu Räucherungen) empfahl. | Den 4. Juli legte Herr Prof. Dr. Barkow der Verfammlung zwei anato⸗ miſch⸗pathologiſche Präparate vor: 1) Die linke Niere eines 41 jährigen Mannes, der ſeit 12 — 14 Jahren an Unterleibsbeſchwerden, nie aber an krank⸗ haften Zufällen der Urinwerkzeuge gelitten hatte. Ueber 15 Pfd. ſchwer, beftand ſie in ihrem größeren Umfange aus zwei großen, durch eine Scheidewand getrennten, mit Hydatiden, deren Zahl ſich wohl auf 7 — 800 belaufen mochte, gefüllten Säcken. Der größere derſelben ſtand durch eine Ruptur mit einer kleineren dritten mittleren, ebenfalls Hydatiden enthaltenden Höhle, in welche das erweiterte Nierenbecken durch einen Nierenkelch geradezu überging, in Verbindung. In den Nierenkelchen waren \ — — 105 ä— kleine Steinchen enthalten. Die rechte Niere erſchien geſund. 2) Die Milz einer ſehr bejahrten Frau, die in zwei, durch eine Scheidewand getrennte, theils ver- knöcherte, größtentheils Skrofelmaterie enthaltende Bälge umgewandelt war. N Herr Prof. Dr. Göppert ſprach über einige feltnere (exotiſche) offi— einelle Gewächſe, unter Anderem auch bemerkend, daß die Sucht, ausländiſche Gewächſe inländiſchen vorzuziehen, um ſo mehr Tadel verdiene, als dieſen jene an Wirkſamkeit oft nachſtehen, und als überdieß unter der nicht ſelten großen Menge von species einer und derſelben Pflanze, die aus weiter überſeeiſcher Ferne zu uns gelangen, die echte (Mutterpflanze) als ſolche ſich ſchwer erkennen und beſtimmen laſſe, wie namentlich die, zur Zeit noch unbekannte Mutterpflanze des, in fo vielen species vorkommenden Cort. adstring. Brasiliens. Die, von ihm vorgezeigten Pflanzen waren: Ipomaea jalappa und als Mutterpflanze derſelben Ipomaea purga; Cinchona cordifolia, oblongifolia; Nauclea Gambir; Caryophyllus aromaticus; Faba pichurim min. et maj.; laurus cinnamomum; laur. nitida; laur. cassia; laur. Burmanni; laur. camphora; Cort. alexia aromatica; Cort. cedrela febrifuga und myristica moschata. Ä Herr Dr. Preiß las: Ueber den Einfluß kosmiſch⸗-telluriſcher Ver— hältniſſe auf das Entſtehen und den Wechſel der Syſteme und Me— thoden in der praktiſchen Medicin. Er bezeichnete zuvörderſt in einem kurzen Umriſſe den beſonderen Gang, welchen die Bildung aller organiſchen Weſen in jeder, von der Erde durchlaufenen Periode genommen, zeigte ihre Wechſel-Verhältniſſe und Wirkungen zu und auf einander und ging dann zur näheren Betrachtung des Gegen⸗ ſtandes ſelbſt und zur Löſung der Aufgabe über, welche er ſich geſtellt hat. Wie alle anderen Organismen, ſtehe auch der menſchliche unter der Herrſchaft äußerer, zu entſprechenden Reactionen fie beſtimmender Einflüſſe, nur daß dieſer nach Maß⸗ gabe des, ihm beiwohnenden höchſt potenzirten Lebens um fo mächtiger auf fie rea— gire. Die eykliſch jo oder anders ſich geſtaltenden, einem öfteren Wechſel unterwor— fenen kosmiſch⸗telluriſchen Verhältniſſe und die, mit dieſen gegebenen Veränderungen in der großen Natur können und müſſen die Form wie des Lebens, alſo auch der, von ihr abhängigen Krankheit bedingen. Dieſe Veränderungen dürften daher den, wie wohl zur Zeit in modo nicht näher nachweisbaren Grund der irgendwie be— ſtimmten (conſtituirten) Krankheitsform und des beſonderen Reactions-Verhältniſſes, wie man Beides von alten Zeiten her in Epidemieen von bald kürzerer, bald län gerer Dauer beobachtet hat, mithin auch diejenigen naturgeſetzlichen Beſtimmungen enthalten, welchen die constitutio morborum und der genius epidemicus ihr, zu verſchiedenen Zeiten auf verſchiedene, nicht ſelten entgegen geſetzte Weiſe ſich kund gebendes Daſeyn verdanken. u Den 1. Auguſt zeigte Herr Geh. Rath Dr. Wendt eine aus Paris erhaltene, nach Art des Arow- Root bereitete Mehlart vor, welche dort unter dem Namen a | 12 | 106 Racahout des Arabes (oder de I’Orient, du Serail) für Kinder und Leute von ſehr geſchwächter Verdauung als Surrogat des Kaffee's und der Chocolate empfohlen und verkauft wird. | | 160 Herr Dr. Lüdicke theilte einen, von ihm behandelten, durch die ihn beglei⸗ tenden Erſcheinungen, ſo wie durch den ganzen Krankheitsverlauf gleich intereſſanten Fall von Blutgeſchwulſt im 8. romano mit. Ein 40jähriger, kräftiger, an eine ſitzende Lebensart gewöhnter Mann verfiel in Folge einer Erkältung und eines gleichzeitig begangenen Diätfehlers in einen Krankheitszuſtand, den hartnäckige Leibes⸗ verſtopfung, heftiges Erbrechen, Schmerzen und eine große Geſchwulſt in der linken Hüftgegend (reg. iliac. sinistr.) als ein ſchweres Unterleibsleiden bezeichneten. Erſt am 10. Tage der, während ihrer ganzen Dauer antiphlogiſtiſch behandelten Krank⸗ heit, gegen welche auch ſehr draftifche Abführmittel in Gebrauch gezogen werden mußten, erfolgte die, bis dahin durch kein Mittel bewirkte und wegen der angedeu⸗ teten, im Darmkanal vorhandenen (eine Kugel von 6 % Zoll Rheinl. Durchmeſſer oder 20 / Zoll Umkreis ausfüllenden) Geſchwulſt, als eines natürlichen Hinderniſſes, nicht füglich zu bewirkende Leibesöffnung und mit dieſer der Abgang einer, im Gan⸗ zen 10 Pfd. M. G. betragenden Menge reinen, flüſſigen, ſehr dunkelrothen Blutes, ohne daß dem Kranken hieraus irgend ein Nachtheil erwachſen wäre; vielmehr be— gann von dieſem Augenblicke an die Geneſung des, nach 14 Tagen ſeinen Geſchäften wiedergegebenen und ſeit jener Zeit (über 5 Monate) vollkommen geſunden Mannes. Herr Dr. Krauß ſtellte ein Fettkind, ein erſt 25 Wochen altes Mädchen mit auffallend ſtarken Brüſten (mammıs) der Verſammlung vor, und nahm hievon Veranlaſſung, über die, im zarteſten Kindesalter entſtehende Fett⸗ leibigkeit (obesitas, corpulentia nimia s. polypionia) einige allgemeine Bemer⸗ kungen mitzutheilen und die Gränzen anzugeben, innerhalb welcher dabei ein gewiſſer Grad des Geſundheitswohls beſtehen, ſo wie gegentheils unter Mitwirkung die Dauer und Zunahme der Corpulenz vorzugsweiſe begünſtigender Momente jenes leicht geſtört werden und dieſe dann als eine, den Organismus mehr oder weniger gefährdende Ab- normität erſcheinen, als eine beſondere, von Engbrüſtigkeit (dyspnoea), Schwerfällig⸗ keit der Bewegung, Neigung zu Congeſtionen nach dem Kopfe u. ſ. w. begleitete Krank⸗ heitsform ſich darſtellen könne. Das in Rede ſtehende, ungeachtet der ſparſamen Koſt der Mutter in der Ernährung auffallend fortſchreitende, ſehr freundliche, heitere, ſich gern bewegende, der Zahnentwickelung nahende und deshalb viel ſpeichelnde Kind hat, die Impfung und ein Katarrhal-Fieber abgerechnet, noch keine Krankheit erlitten. Zur Zeit 187 Pfd. ſchwer und 27 3%, lang, ſcheint es fein, auf kei⸗ nerlei Weiſe geſtörtes Geſundheitswohl durch das geregelte Vonſtattengehen aller Functionen hinlänglich zu erkennen zu geben. . N Herr Dr. Preiß ſetzte ſeinen (den 4. Juli angefangenen) Vortrag fort. Zum ſpecielleren Theile deſſelben übergehend und den geſchichtlichen Gang der, wie verſchie⸗ > 107 —— 8 — denartig ſie ſich auch im Wechſel der Zeiten geſtaltet haben mögen, auf die anti⸗ phlogiſtiſche, antaſtheniſche und antigaſtriſche Heilmethode zurück zu führenden Syſteme ſeit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis auf die neueſte Zeit verfolgend, ſuchte er nicht nur ihren weſentlichen Zuſammenhang mit allgemeinen Erd- und Luft⸗Verän⸗ derungen, ſondern auch nachzuweiſen, wie dieſe jene begründet, wie jene alſo aus dieſen ſich hervorgebildet und in größerer oder geringerer Abhängigkeit von ihnen geherrſcht haben. Die genauere, durch Beobachtungs-Studium zu erlangende Kennt⸗ niß der ſo begründeten Conſtitution verdiene daher als das geeignetſte Mittel, von der eigenmächtigen Zwangherrſchaft einſeitiger Syſteme ſich loszureißen, nicht nur dem Arzte, ſondern auch dem Pſychologen angelegentlichſt empfohlen zu werden. Dien 5. September zeigte Herr Prof. Dr. Barkow Folgendes vor: 1) Drei Schädel, an welchen die, von Breſchet (recherches anatomiques, physiolog. et patholog. sur le systeme veineux) zuerſt beſchriebenen Ven enfurchen der Diplos dargeſtellt waren, wobei er zugleich auf die, theils vom Alter, theils von der individuellen Entwickelung abhängigen Verſchiedenheiten des Verlaufes und der Stärke dieſer Furchen aufmerkſam machte. 2) Das ſeltene Präparat eines wahren Polypen in atrio cordis sinistro eines 40 — 50jährigen Mannes, der in der hieſigen Krankengefangenanſtalt ſich entleibt hatte. 3) Das (von Herrn Dr. Aug. Burchard: Ueber die ſogenannte Muttertrompeten-Schwangerſchaft, Breslau 1834, beſchriebene) Präparat einer Molen-Schwangerſchaft inner- halb der rechten tuba. Er ſprach bei dieſer Gelegenheit über die, von Heim zur Rettung der Schwangeren dringend empfohlene Exſtirpation der tuba mit den zu⸗ nächſt ergriffenen Theilen, auf die, nach bereits vollbrachter Operation, der mit ihr ſelbſt verbundenen Schwierigkeiten nicht zu gedenken, durch innere Blutung noch be— vorſtehenden Gefahren hinweiſend. Die zu exſtirpirenden Theile (tuba et oyarium) erhalten 1) von den Uterin= und 2) den inneren Samen-Gefäßen ihr Blut. Von dieſen beiden Seiten alſo wird nach der Operation innere Verblutung und zwar, je nachdem das Ei mehr in der äußeren oder inneren Hälfte der tuba gelegen iſt, auch in verſchiedenem Grade zu fürchten feyn. In dem vorliegenden Präparate waren vorzüglich die vasa spermatica interna ausgedehnt, da das Ei in der äußeren Hälfte der tuba lag. In einem ſolchen Falle müßte alſo vor der Exſtirpation ſelbſt eine Ligatur fo wohl um das innere Ende der tuba, als auch um die vasa sper- matica interna gelegt werden, weil letztere ſonſt nachbluten würden, wie bei unge⸗ ſchickter oder unvollſtändiger Unterbindung nach der Exſtirpation des Hoden und Zurückziehen des Samenſtranges in die Unterleibshöhle. Läge das Ei in der inneren Hälfte der tuba, ſo würden vorzüglich die Uteringefäße erweitert ſeyn, und wäh⸗ rend die Unterbindung an der äußeren Seite leichter ſeyn müßte, würde die Blut⸗ ſtillung der inneren Seite mit um ſo größeren Gefahren verbunden ſeyn, je mehr die Subſtanz des uterus mit ausgedehnt wäre, da sphacelus ſelbſt in einem ſolchen u M f . Falle durch das Hineinziehen eines bedeutenden Theiles des uterus in die Ligatur wahrſcheinlich den Tod zur Folge haben würde. i 8 y Herr Dr. Simſon ſtellte einen 14jährigen, ſchwächlichen Knaben vor, über deſſen früheren Krankheitszuſtand er als ihn behandelnder Arzt Folgendes berichtete: Pat. habe zuerſt an einem Brechdurchfalle gelitten, der, ohne allen Arzneigebrauch nachlaſſend, das Gefühl von Schwäche zurückließ. Es dauerte nicht lange, als Pat. bei gleichzeitig kleinen, weichen und ausſetzenden Pulſen, kalten Extremitäten und ſpar⸗ ſamer Urinausleerung über Engbrüſtigkeit, ihn quälendes Herzklopfen und beſtändige Beängſtigung zu klagen anfing. Aus der ganzen syndrome symptomatum auf ein vitium organicum cum hydrope pericardii ſchließend, hielt Herr S. unter den gegebenen Umſtänden auch die Anwendung der Mineralſäuren und der digitalis für gerathen. Wie wohl auch dieſe Mittel nicht das leiſteten, was fie leiſten folltenz _ ſo trat doch während des längeren Gebrauches der letzteren ein ſo heftiges Erbrechen ein, daß durch daſſelbe 2 — 3 Quart einer dunkelbraunen Flüſſigkeit entleert und von dieſem Augenblicke an alle jene Zufälle rückgängig wurden. Ob bei der, zur Zeit wieder vorhandenen, deutlich wahrnehmbaren, mit dem ungleich ausſetzenden Pulſe nicht iſochroniſchen Palpitation des Herzens eine dauerhafte Beſſerung und gänzliche Wiederherſtellung zu hoffen ſei, müſſe die Zeit lehren. (Herr Dr. S. hatte nach⸗ träglich die Güte, Ref. von dem, in den erſten Tagen Decembers erfolgten Tode des, bis dahin von ihm gepflegten Knaben in Kenntniß zu ſetzen, mit dem Bemerken, daß bei der, auf feine Veranlaſſung von dem Herrn Prof. Dr. Barkow gemachten Section, mit Ausnahme eines vergrößerten Herzens, alle übrigen Bruſt- und Unter: leibsorgane wider alles Vermuthen im Zuſtande der vollkommenſten Integrität ſich befanden.) 8 2 Den 3. October las Herr Dr. Grötzner: Ueber das kalte Waſſer in ſeiner therapeutiſchen Anwendung. Nachdem er die, die Heilkräfte des kalten Waſſers betreffenden, von den Aerzten ſeit Hippokrates bis auf die neueſte Zeit gemachten Erfahrungen in Erinnerung gebracht und auch ſeine, desfalls in Grä⸗ fenberg angeſtellten Beobachtungen mitgetheilt hatte, lenkte er die Aufmerkſamkeit auf diejenigen Krankheits-Klaſſen und Formen, in welchen das, in ſeiner temporairen und graduellen Anwendung auf den kranken Organismus als ein belebendes Agens zu betrachtende kalte Waſſer ſich auch ihm als ein ſehr wirkſames Mittel bewährt und nicht ſelten da noch große Dienſte geleiſtet habe, wo alle anderen Arzneien ihre Hülfe zu verſagen ſchienen. Seiner Angabe zu Folge gehören dahin: 1) Entzün⸗ dungen, 2) Krämpfe, 3) Skrofeln und 4) andere, in lymphatiſchen Stockungen ge⸗ gründete Krankheitszuſtände. Die Krankheitsformen, in welchen die Anwendung des kalten Waſſers längſt bekannt iſt, wie die acuten Gehirnkrankheiten, die Bräune und den echt inflammatoriſchen Scharlach hier nur andeutend, hob er die Entzündungen der Bruſt⸗ und Unterleibs⸗Organe als diejenigen beſonders hervor, in welchen nach 5% 8 - feiner desfallſigen Erfahrung der, obgleich früher ſeltnere, ſo wohl äußere als innere Gebrauch deſſelben einer beſonderen Beachtung ihm werth ſchiene. Eben ſo verdiene es in fieberhaften und ruhrartigen Durchfällen, ſelbſt in der, ſo wohl aſiatiſchen als ſporadiſchen Cholera, endlich auch im erſten stadio panaritii als beſonders wirkſam Rupie zu werden. Herr Dr. Krauß las: Beitrag zur Diagnoſtik der idiopathiſchen Herzkrankheiten, mit Bezugnahme auf ein, von ihm vorgeführtes herzkrankes Mädchen, bei welchem alle, im Allgemeinen ein derartiges Leiden bezeichnenden, theils auf eine Störung der Circulation, Reſpiration, Digeſtion und des Nervenſyſtems, theils auch auf den veränderten Habitus des ganzen Körpers bezüglichen Erſcheinun⸗ gen ſich wahrnehmen ließen. Wie ſchwierig die nähere Ermittelung des Sitzes der in dem vorliegenden Falle als organiſches Leiden ſich deutlich zu erkennen gebenden Krankheit auch ſei, ſo laſſe doch im Allgemeinen anhaltend geſtörte Reſpiration, wie bei unſerer Pat., mehr auf ein Leiden der rechten, dagegen gehinderte Circulation und veränderter Puls mehr auf das der linken Herzhälfte ſchließen. Was nun die Diagnoſe der ſpecielleren Form eines organiſchen Herzleidens anbelange; ſo habe dieſe um ſo größere Schwierigkeiten, als die Schriftſteller in der Angabe bald dieſer, bald jener, dafür gehaltenen pathognomoniſchen Zeichen nicht nur von einander ab⸗ weichen, ſondern auch häufig einander widerſprechen. Bei ſo bewandten Umſtänden ſei die äußere Unterſuchung durch die unmittelbare Percuſſion und mittelbare Aus⸗ cultation und die desfallſige Anwendung des, als weſentliches Hülfsmittel zu benutzen⸗ den Pleſſimeters und Stethoſkops um ſo gerathener, als es zur Erleichterung und feſteren Begründung der Diagnoſe der Herzkrankheiten mehr oder weniger beitragen dürfte. An dieſe allgemeinen Bemerkungen knüpfte derſelbe die Mittheilung der Krankheitsgeſchichte des, in Rede ſtehenden, bis vor zwei Jahren ganz geſunden, gegenwärtig 9% Jahre alten Mädchens, deſſen Leiden er, nach Maßgabe der vor⸗ handenen Symptome und ihres muthmaßlichen inneren ätiologiſchen Zuſammenhanges für Hypertrophie mit Erweiterung der rechten Herzkammer zu halten geneigt iſt, ohne jedoch die Möglichkeit eines etwanigen, nur durch das anatomiſche Meſſer zu berichtigenden Irrthums in Abrede ſtellen zu wollen. Herr Med. Rath Dr. Ebers empfahl die Anwendung des, ſeiner Beobach⸗ tung zu Folge bei Waſſerſuchten, der Gicht und den Rheumatalgieen als diuretieum beſonders wirkſamen und in Salbenform (gr. vj — vii) auf 3) Fett) auf den Unter⸗ leib einzureibenden Veratrins. Den 7. November ſeinen (den 3. October angefangenen) Vortrag fortſetzend, gedachte Herr Dr. Grötzner eines Falles von freiwilligem Hinken, als einer eben⸗ falls im Gebiete der Entzündungen gelegenen Krankheitsform, in welcher (praemissis praemittendis) das äußerlich theils in Form von Waſchungen und Umſchlägen, theils in Bädern angewandte kalte Waſſer über alle Erwartung ſich hülfreich bewieſen habe. — | — Wenn von ſeiner Anwendung gegen Krämpfe die Rede ſei; ſo kämen hier nur diejenigen in Betracht, welche, mit einem größeren oder geringeren Orgasmus des Blutgefäß ⸗ Syſtems verbunden, mehr oder weniger das Gepräge einer acuten Krank⸗ heit an ſich tragen. Die ſich ſo geſtaltenden hyſteriſchen Krämpfe gehören beſonders hieher, wie wohl der glückliche Erfolg, welchen die derartige Behandlung einiger, ihm vorgekommenen Fälle von St. Veitstanz augenſcheinlich hatte, auch hier die, in neue⸗ ſter Zeit von Dupuytren verſuchte Anwendung des kalten Waſſers zu rechtfertigen ſchiene. Was ſeinen Gebrauch in Skrofeln anbelange; ſo müſſe man die Fälle, in denen vor ihrer Ausbildung bereits eine erbliche oder nur angeborne, in irgend einer Dyskraſie gegründete Anlage ſich kund gäbe, von denen unterſcheiden, in welchen das reproductive Syſtem erſt durch ungünſtige Außenverhältniſſe beeinträchtiget worden ſei. Der, in dieſen zu empfehlende innere und äußere Gebrauch des kalten Waſſers und ein zweckmäßiges diätetiſches Verhalten könne und werde hier eben ſo wohlthätig wirken, als jene noch anderer und zwar ſolcher heilkräftigen Mittel bedürfen, welche die Krankheitsanlage ſpecifiſch umzuſtimmen und ſo eine beſſere Ernährung vorzube⸗ reiten vermögen. Die nähere Angabe derjenigen Beſtimmungen endlich, nach welchen auch andere, aus Inmphatifchen Stockungen hervorgegangene Krankheiten mit kaltem Waſſer zu behandeln ſeien, machte den Beſchluß ſeines Vortrages. Herr Dr. Burchard ſprach über krankhafte Stricturen der Nabel: Schnur, als eine, obgleich ſelten vorkommende Todesurſache der Lei— besfrucht des Menſchen. Auf die pathologiſchen Erſcheinungen des Eies im Allgemeinen aufmerkſam machend, gab er die, 1) in der Beſchaffenheit der männ⸗ lichen Zeugungskräfte, 2) in idiopathiſchen Krankheiten und Anomalieen des Eies und 3) in Krankheiten des weiblichen Zeugungs- und Fortpflanzungs-Apparates zu ſuchen⸗ den Quellen derſelben an. In der Pathologie des Eies müſſe man als momentane Entwickelungs-Hemmungen zu betrachtende Krankheiten von urſprünglichen Bildungs⸗ fehlern oder Formabweichungen um ſo mehr unterſcheiden, als beide ſich in Abſicht auf das, durch ſie mehr oder minder zu gefährdende Leben der Frucht verſchieden, und letztere als Bildungs-Hemmungen zu erſteren, wie Krankheiten des Organs zu denen des Geſammtorganismus verhalten. Unter den kurz angedeuteten Anomalieen einzelner Organe des menſchlichen Eies kommen hier die, von ihm als eine bisher kaum erwähnte species derſelben hervorgehobenen ſpiralförmigen Drehungen (Win⸗ dungen) der Nabel-Schnur von der rechten nach der linken, ſelten nur umgekehrten Seite, wie er ſie in nicht geringer Anzahl erſt nach der 10. Woche abortirter Eier beobachtet hat, beſonders in Betracht. Die, mit dieſem pathologiſchen Verhältniſſe und der Verwachſung der Gefäße der Nabel-Schnur gegebene Beeinträchtigung ihrer Function und Unterbrechung der Circulation der wichtigſten Säfte könne auf die Frucht nicht anders als nachtheilig wirken, und müſſe ſo früher oder ſpäter den, durch Atrophie bedingten Tod der Frucht zur Folge haben. Unter ſo bewandten 111 Umſtänden habe man in, wie von ihm beobachteten Fällen von ſogenanntem abortus habitualis ſein Augenmerk auf die fragliche Beſchaffenheit der Nabel-Schnur zu richten, um die Ueberzeugung zu gewinnen, daß die veranlaſſende nächſte Urſache deſſelben nicht im mütterlichen Körper, ſondern in Krankheiten und Normabweichun⸗ gen der Frucht, dergleichen die, bald an einer, bald mehreren Stellen der Nabel— Schnur, am häufigſten jedoch in der Gegend des kindlichen Nabels vorkommenden Stricturen nicht ſelten begründen, geſucht werden müſſe. — An dieſen Vortrag knüpfte Herr Prof. Dr. Barkow die Mittheilung zweier Fälle von gleichen Abnor⸗ mitäten der Nabel-Schnur. Als weſentliches Reſultat der desfalls von ihm ange⸗ ſtellten genaueren anatomiſchen Unterſuchung erſchienen Verengerungen der Nabel-Ge⸗ fäße im Nabel-Ringe und in dem, ihm zunächſt liegenden Theile der Nabel-Schnur. Das lumen jeder einzelnen Nabel-Arterie war an der, am meiſten verengerten Stelle noch eben ſo weit, als das der Nabel-Vene. Als Folge dieſer Abnormitäten betrachtet er verminderten Zufluß von Blut durch die Nabel-Vene, während durch die Nabel⸗Arterien noch die doppelte Quantität wieder verloren gehen, der foetus alſo ſich verbluten mußte, während der Mutterkuchen mit Blut überfüllt wurde. Aus dem, durch Ueberfüllung des letzteren zwiſchen dieſem und der Gebärmutter her: vorgebrachten Mißverhältniſſe dürfte in dieſen Fällen der abortus zu erklären ſeyn. Die Blutleere des foetus in beiden Fällen und die vollſaftige kräftige placenta in dem einen Falle, in welchem ſie noch mit dem koetus in Verbindung ſtand, beſtä— tigen vollkommen dieſe Anſicht. Ein umgekehrtes Verhältniß müßte, wie er glaubt, eintreten, wenn ohne gleichzeitige Verengerung der Nabel-Vene die Nabel-Arterien allein verengt wären. Bei vermehrtem Zu- und vermindertem Rück-Fluſſe des Blutes müßte bei, im foetus vorhandener Blutüberfüllung der Mutterkuchen blutleer ſeyn. Den 5. December zeigte Herr Prof. Dr. Barkow einen ungeſchwängerten uterus nebſt vagina mit fein injicirten und ausgearbeiteten Arterien vor. — Der⸗ ſelbe theilte feine, über den Winterſchlaf gemachten, vorzüglich an Igeln (eri- nac. L.) angeſtellten, höchſt intereſſanten Beobachtungen mit, deren weſentlichſte Reſultate darin beſtanden, daß 1) jüngere Thiere ſpäter als ältere in den Winter⸗ ſchlaf verfallen; 2) daß die Behauptung, der Igel werde von Zeit zu Zeit durch Hunger aus dieſem erweckt, wenigſtens in Beziehung auf alte Thiere unrichtig ſei; 3) daß der Igel auch in jenen verfallen könne, während im Darmkanal noch unver⸗ arbeiteter Speiſebrei enthalten ſei; 4) daß während des Winterſchlafes die Secre— tion einer dunſtförmigen Feuchtigkeit an der inneren Fläche des Darmkanals (und im weiblichen Geſchlechte auch des uterus und der Vagina) Statt finde, die unter Umſtänden ſich zu tropfbarer Flüſſigkeit verdichten und in bedeutender Quantität an⸗ ſammeln könne; 5) daß dieſe dunſtförmige Feuchtigkeit fortwährend durch die ein- ſaugenden Gefäße aufgenommen werde, daher die des Darmkanals, ſelbſt des Maſt⸗ darms bei, während des Winterſchlafes getödteten Thieren von Lymphe ſtrotzend angetroffen werden; 6) daß beim Igel ſch der weiche Gaumen in eine, bis zur hin⸗ teren Wand des Schlundkopfes reichende Klappe verlängere, welche während des Winterſchlafes ſich über den Eingang in den Kehlkopf ziehe, während der Kehldeckel mit ſeiner hinteren Fläche an die untere Fläche des weichen Gaumens anklebe. Durch dieſe Klappe laſſe ſich, wie er glaubt, vielleicht der Umſtand, daß während des Win⸗ terſchlafes in Waſſer gelegte Igel nicht ertrinken, ſicher aber das tiefe Schnarchen derſelben bei dem Athmen, wenn ſie aus dem Winterſchlafe geweckt werden, das Schnauben, wenn ſie wachend in Zorn gerathen, und ihre gänzliche Stimmloſigkeit erklären. Für ſehr wichtig hält er die fortdauernde Thätigkeit der inneren Fläche des Darmkanals und der einſaugenden Gefäße deſſelben, und iſt der Meinung, daß außer der Fettanſammlung ſelbſt auch die Verminderung der Excretionen während der, dem Winterſchlafe vorangehenden Fettbildung als deſſen vorbereitende Urſache betrachtet werden müſſe, daß dadurch eine Art Vergiftung herbei geführt, und wenn auch durch die Anſammlung des Fettes zum Theil das Wiedererwachen vorbereitet werde, doch auch die fortdauernde Thätigkeit der Schleimhaut und ihrer Lymph⸗ Gefäße zeige, daß das, in die Säftemaſſe wieder aufgenommene Fett einer weiteren Aſſimilation bedürfe, daß hiedurch vielleicht ein Reinigungs-Prozeß und fo eine Ent- giftung der Säftemaſſe bewirkt werde. In Beziehung der Senſibilität bemerkte er noch, daß fie beim Igel beſonders an der Bauchſeite des Thieres während des Win- terſchlafes rege ſei, indem die leiſeſte Berührung der feinen Bauchhaare ſogleich leiſe Inſpirationen und ſtärkere Zuſammenkugelung des Thieres zur Folge habe. Herr Dr. Krauß theilte einige Notizen über die ſiameſiſchen Jüng⸗ linge, ihre Lebensart u. ſ. w. mit. Chang und Eng, im Mai 1811 in Maklong, einem kleinen, an der Seeküſte von Siam gelegenen, ungefähr 60 Meilen von der Hauptſtadt Bankok entfernten Dorfe von chineſiſchen Eltern geboren, und durch eine wunderbare Fügung der Natur mit einander vereiniget, kamen mit dem nordamerikaniſchen Schiffs-Capitain Abel Coffin den 19. November 1829 nach bereits zurückgelegtem achtzehnten Lebensjahre nach London. Dieſe, durch eine Art von, oben convexem, unten concavem, einen Kanal, der mit der Unterleibeshöhle Beider communicirte, in ſich ſchließendem Band, welches von den Enden des Bruſtbeins aus⸗ gehend, bis in die Nabelgegend ſich erſtreckte, körperlich mit einander verbundenen, in phyſiologiſchem wie in pſychologiſchem Betracht für zwei verſchiedene Individuen geltenden Zwillingsbrüder hatten doch in ihren Handlungen und Empfindungen (Actio⸗ nen und Paſſionen) einen ſolchen Synchronismus gezeigt, daß beide Körper unter dem Einfluſſe eines gemeinſchaftlichen Geiſtes zu ſtehen ſchienen, und als ein ſo ſeltenes Natur⸗ ſpiel die beſondere Aufmerkſamkeit des ſachkundigen ſo wohl, als des bloß ſchauluſtigen Publikums in Anſpruch nahmen und die allgemeinſte Bewunderung erregten. Die, an ſich ſehr gewagte und wenigſtens für einen von beiden lebensgefährliche Operation ſchien, zumal bei ihrer Furcht, alsdann von einander getrennt leben zu müſſen, nicht gerathen. 15 — Herr Med. Rath Dr. Ebers legte, auf die, von ihm ſchon früher (3. Dckbr.) über die Wirkſamkeit des äußerlich angewandten Veratrins gemachte Mittheilung ſich beziehend, der Verſammlung vor: Alexander Turnbull's neueſtes Werk über die äußere Anwendung des Veratrins (an investigation into the remarkable medi- ceinal effects resulting from the external application of veratria, London 1834). Die ſeit jener Zeit von ihm fortgeſetzten Verſuche haben die früher ge⸗ rühmte Wirkſamkeit, wahrſcheinlich wegen Ungleichartigkeit des Präparates, nicht beftätiget. — Derſelbe berichtete über das Eiſenoxydhydrat, als ein, von Bun⸗ ſen und Berthold in Göttingen neu entdecktes Antidot gegen die arſenige Säure. (S. auch Poggendorff's Annalen, Bd. 32, Nr. 8, und Allg. mediz. Zeitung von Pabſt, Nr. 64 und 65, 1834.) — Herr Med. Rath Dr. Kruttge erin— nerte dabei an die bekannte, durch vielfache Erfahrung bewährte Wirkſamkeit ſtarker Seifenauflöſungen bei Arſenik⸗ Vergiftungen. Herr Dr. Burchard zeigte ſchließlich ein, nach ſeiner Angabe verfertigtes Inſtrument (Taſterzirkel) vor, deſſen man ſich bei forenſiſchen Sectionen und anato⸗ miſchen Demonſtrationen bedienen könne, um den Umfang, die Tiefe, Länge und Breite innerer Höhlen zu meſſen. | Borkhei m, 3. Z. Secretair. 15 „ Verhandlungen der pädagogiſchen Section. Sch ul weſen im Allgemeinen. 1. Herr Rector Reiche beendete ſeine intereſſanten Mittheilungen über das Real⸗ Schulweſen in Berlin durch Vorlegung des von Prof. Harter entwor⸗ fenen Unterrichtsplanes für die höhere Bürgerſchule daſelbſt, welche zur Ausbildung des Bürgerſtandes von der Fibel bis zum Eintritte in's praktiſche Leben dienen fol, Gott, Natur, Menſch ſind die Gegenſtände des Unterrichts, der in drei Bildungs⸗ ſtufen, jede zu u Klaſſen, auf folgende Weiſe vertheilt wird: unterrichts⸗Fäch Ziel der Stufe. nterrichts⸗Fächer. - | I. | II. | III. 1. Religionslehre. Gott in der Natur fin⸗ Gott in ſich finden zu Geſchichte des Chriſten⸗ e N den zu lernen — na⸗ lernen — chriſtlicher thums; Kenntniſs der türlicher Glaube an] Glaube an Gott. Konfeſſionen. Gott. 2. Geſang. (Haupt⸗ Stimmbildung. zwekk: ein reli⸗ giöſer.) 8 8. Deutſche Sprache. Seine Gedanken ohne GrammatiſcheSprach⸗ Logische Sprachbild.; große Fehler darſtel⸗ bildung — klare und gerund. u. geſchmakk⸗ len zu lernen. a. volle Darſtellung (fo: 5 lung. wohl mündlich als ſgſchriftlich); Kenntniſs d. deutſchen Literatur. Notenkenntniſs. Kenntniſs der Harmo⸗ 75 nie u. Tonarten. 5 e ME rn Zeil der Stufe, er II. | III. 4. Latein. Sprache Formenlehre und Ety⸗Einen leichten Autor (als Mittel, die mologie. f fertig zu leſen, und 1 Unterrichts⸗ Fächer. logiſche Sprach⸗ einen leichten latein. bildung zu voll⸗ Aufſatz zu machen. enden). Formenlehre und Ety⸗ Wie 43 Leſen mit Aus⸗ 5. Franz. Sprache. 5 5 mologie; Fertigkeit druck. 5 im Leſen. f 6. Schreiben. Reinliche Schrift. 1 und gefällige Schöne Schrift. Schrift. | Kenntniſs d. geometri⸗Hauptſätze der ebenen Planimetrie; Stereo: ſchen Formen; Geläu⸗ und körperlichen Geo- metrie; ebene Trigo⸗ figkeit imZeichnen der⸗ metrie. nometrie. ſelben auf der Ebene. | x Größenlehre. Perſpektiviſches Zeich⸗Sauberes Kopiren aus⸗ nen. geführter Zeichnun⸗ i gen; Zeichnen nach 5 - Modellen. Die 4 Species in gan⸗Quadratzahlen; Ku⸗ Algebra; wiſſenſchaft⸗ zen und gebrochenen, bikzahlen; Verhält⸗ liche Kenntniſs d. Lo⸗ benannten und unbe- niſſe; Proportionen; garithmen ; Gleichun⸗ nannten Zahlen. Progreſſionen; Loga⸗ gen d. 2. Grades; uns 8. Zeichnen. 9. Arithmetik. rithmen. beſtimte Gleichungen. 10. Geographie (v. Anſchauung der Erd⸗Völker⸗ und Länder⸗ Die Erde in ihrer Stel⸗ d. 5. Klaſſe an).] oberfläche. kunde des Vaterlan⸗ lung zur Welt; mathe: des, Europa's, der matiſche und phyſiſche ie anderen Erdtheile. Geog.; Meteorologie. 11. Naturbeſchrei⸗Die 3 Naturreiche un- Klaſſifikation; Kennt⸗ bung. terſcheiden zu lernen, niſs d. einzelnen Kör⸗ anzuſchauen und in's] per und ihrer Merk: Gedächtniſs aufzu⸗ male. | | nehmen. 15 * 3 Ziel der Stufe Unterrichts-Fächer. . . 8 ige al 1. | 711. % | III. Kenntniſs der Natur⸗ geſetze im Zuſammen⸗ 12. Physik. 5 hange, mit Bezugnah⸗ me auf techniſche An⸗ wendung. 0 13. Chemie. 5 Kenntniſs der organi⸗ : ; ſchen und unorgani⸗ 1 ſchen Grundſtoffe, mit BBezugnahme auf tech⸗ | - | niſche Anwendung. 14. Geſchichte (von[Geſchichte einzelner großer Männer, beſon-Geſchichte einzelner der 5. Klaſſe an):] ders aus dem Alterſthume. wichtiger Begebenhei⸗ Kenntniſs d. Men⸗ g 1 ten. ſchen in ihrem Le⸗ bensgange. 3 15. Griechiſch. Privatim in den freien Nachmittagen. Ziel: Kenntniſs d. unregel⸗ mäßigen Verben und der Syntax. Beſprechungen über das Real⸗Schulweſen knüpften ſich an. Daſs die einzelnen Verſuche nicht eben günſtige Ergebniſſe geliefert, wird durch amtliche Mittheilungen beſtättiget. Theils ſteigert man die Realbildung zu hoch, indem die Kenntniſs der Realien überſchätzt wird, theils fehlen für Realſchulen tüchtige Lehrer. Ueberhaupt iſt die Hauptaufgabe jedes Schulunterrichtes, die geiſtigen Kräfte allſeitig zu entwik⸗ keln und agil zu machen. Wer ſich dies erworben, iſt zu jedem Berufe tauglich, weil er Alles leicht aufzufaffen und ſich anzueignen in Stande fein wird. Dies fühlt auch der Bürgerſtand, und darum ſchikkt er ſeine Söhne in die Gymnaſien, weil die eigene Erfahrung ihm gezeigt hat, daſs ein tüchtiger Tertianer auch ein ganz brauchbarer Lehrling werde. f ea Bet: 2. Die Vorzeigung einzelner Probeſchriften und Zeichnungen aus den hieſigen Elementarſchulen veranlaſſte, den Werth der Kunſtfertigkeiten überhaupt zu betrachten. So wünſchenswerth auch dieſelben ſind, ſo iſt ihr Werth doch nur ein — 117 — ſehr untergeordneter, und zwar darum, weil ſie weniger den Geiſt als die Hand bilden, und auch die Erfahrung ergibt, daſs gerade Schüler von ſehr eingeſchränkten Geiſtesgaben in jenen Fertigkeiten ſich auszeichnen, während geiſtvollere in der Regel es weder im Schreiben noch im Zeichnen zu einiger Vollkommenheit bringen. Aus dieſen Gründen möchten dergleichen Probearbeiten allein weder den Werth einer Schule noch deren Schüler bemeſſen laſſen, wenn gleich der Nichtpädagog dasjenige zu über⸗ ſchätzen pflegt, was ſeinem Auge wohlgefällig erſcheint. 3. Herr Landesälteſter Freih. von Kloch entwikkelte die zwekkmäßigſte Er⸗ ziehung armer verwaister Kinder. *) Die Kinder müſſen körperlich und geiſtig, ihrem wahrſcheinlichen künftigen Berufe entſprechend, erzogen werden. Da die Waiſenhäuſer in den Städten eben ſo wenig das Familienleben erſetzen, als auch die Kinder zu nützlicher Thätigkeit anhalten, vielmehr ſie durch klöſterliche Ab— geſchloſſenheit dem wirklichen Leben entfernen, und ſo für dasſelbe wenig brauchbar machen: fo ſeien dergleichen Erziehungshäuſer entweder ganz aufzuheben, und die. Waiſen bei achtbaren Familien unterzubringen, oder auf's Land zu verſetzen und mit einer Landwirthſchaft zu verbinden. Da für jeden Knaben ½, für jedes Mädchen J Morgen Akker zum Unterhalte hinreichend iſt: fo dürfte ein Kind jährlich etwa 20 Rthlr. koſten, während in der Stadt 50 Rthlr. nothwendig find. Ein Unter⸗ richt von 2 bis 3 Stunden, und wo möglich im Freien zu halten, genügt. Die übrige Zeit müſſen die Kinder der Arbeit widmen (Steine leſen; Unkraut ausjäten; Kienäpfel und Holz ſammeln; ſpinnen; ſtrikken; weben; nähen). Lehrer, Lehrerinn und Kinder müſſen eine in jeder Hinſicht höchſt einfache Lebensweiſe führen. Welch guten Erfolg eine ſolche Erziehungsweiſe hat, beweiſen die Anſtalten in Hofwyl und in Langenau bei Weißenfels. Eben ſo gut könne man indeſs auch die Kinder wakkern Landfamilien zur Erziehung geben, aber ohne beläſtigende Aufſicht; man gebe ſolchen Familien, die ihre Pfleglinge gut erziehen, Prämien, und gewinne Geiſtliche, Lehrer, Scholzen u. ſ. w. für ſolche Erziehung, ohne ſie indeſs mit vieler Schreiberei zu be— läſtigen. — Die Section wünſcht, dafs dieſe Anſichten und Vorſchläge allgemeinere Anerkennung und Beherzigung finden mögen, bemerkt, dafs Breslau unter feinen Wai⸗ ſenanſtalten eine (die Ehrenpforte) beſitze, in welcher die Kinder ſehr gut für ihren künftigen Beruf erzogen werden, und fügt hinzu, daſs auf dem Breslauer Käm⸗ mereigute Riemberg ſich eine ſolche Waiſenkinder-Anſtalt ohne bedeutende Koſten anlegen ließe. 1 5 4. Herr Es. Otto beantwortete die Frage: „wie kommt es, daſſ die fitt- liche Bildung nicht gleichen Schritt mit der intellektuellen hält?“ Nachdem er ge— zeigt, daſs ungeachtet aller Anſtrengungen, die Volksbildung zu verallgemeinern und 3 * x ? l „ *) Abgedruckt in Hientzſch⸗Berndt's Wochenblatte fuͤr das Volksſchulweſen, 1834, Nr. 38. 39. u zu heben, dennoch die Sittlichkeit nicht zunehme, gibt er als Urſachen an: die ein⸗ ſeitige Ausbildung der Volkslehrer, welche in den Seminarien unter der Laſt der Arbeiten faſt erliegen, um die viel fordernde Prüfung beſtehen zu können, während doch der Volkslehrer nicht ſowohl einer Maſſe von Kenntniſſen bedürfe, ſondern viel⸗ mehr geiſtiger Gewandheit und körperlicher Kraft. So entſtehe denn unter den Leh⸗ rern ſelbſt ein haſtiger Wetteifer, ihren Schülern in möglichſt kurzer Zeit möglichſt viel von dem, was ſie gelernt, beizubringen, als ſei das die Hauptaufgabe ihres Be⸗ rufes, wo ſie nicht, erſchlafft von dreijähriger Anſtrengung, überhaupt die Luſt zu dieſem Berufe verlieren. Ferner die Hinderniſſe, welche von Seiten der Aeltern der Verſittlichung ihrer Kinder in den Weg treten. Was nehmlich die Schule baue, reiße ein verdorbenes Familienleben, früh gewekkte und zur Sucht geſteigerte Luſt am Vergnügen, der Aeltern leichtſinnige, wo nicht ſchlechte Grundſätze wieder ein. — Wenn auch der Verf. Manches in zu trübem Lichte erblickt, und der Gegenwart bei⸗ miſſt, was, zu allen Zeiten vorhanden, der menſchlichen Schwäche angehört: fo muss jeder aufmerkſame Beobachter doch darin übereinſtimmen, dafs die Sittlichkeit des Volkes im Sinken begriffen, die gegenwärtige Schulbildung im Allgemeinen nur auf den Verſtand berechnet iſt und weniger eine tiefe gründliche, als vielmehr breite Ausbildung hervor bringt, die Bildung und Richtung des Willens daher vernach⸗ läſſigt. Nicht eben an der Luſt zum Böſen leidet die Zeit, ſondern an jener Schlaff⸗ heit des Willens, der nichts vermag, und den Jüngling gerade in den gefährlichſten g Jahren des Lebens verläſſt. Dazu kommt die unglükkliche Anſicht, Irrthümer und Fehltritte nicht ſtreng ſtrafen, ſondern überſehen zu müſſen; die Nachſicht gegen Drukk und Veröffentlichung unſittlicher Bücher und Bilder; die zahlloſen Gelegenheiten zum Lebensgenuſſe, die auch auf den feſteſten Charakter allmählich Einfluſs gewinnen; end⸗ lich die allzu philantropiſchen Anſichten, durch Milde bewirken zu wollen, was nur durch ernſte Strenge hervorgebracht werden kann; daher auch der überall mangelnde Gehorſam, weil das Kind nicht zum Gehorſam erzogen wird. 5. Herr EL. Ulrich gab Bericht über die Anftalt für Cholera-Waifen in Breslau. Dieſe Seuche hatte 107 Kinder halb, 50 ganz verwaist. Letztere über: nahm der im J. 1831 zu dieſem Zwekke zuſammengetretene Verein zur Erziehung, und hat gegenwärtig noch 37, welche bei guten Pflegeältern gegen ein Koſtgeld von 2 Rthlr. monatlich untergebracht find, vom Vereine bekleidet und in den öffentlichen Schulen frei unterrichtet werden. Jedes Kind wird von einem Vereins-Mitgliede ſpeciell beauffichtigt und monatlich wenigſtens einmal beſucht. Dieſe Kinder gedeihen übrigens geiſtig und leiblich, und beweiſen dadurch die Nützlichkeit der Familienerziehung. 6. Herr Rektor Morgenbeſſer theilte aus Struve's (in Dresden) Pro⸗ gramm „über den Zwekk und die Einrichtung eines Real⸗Gymnaſiums“ das Haupt⸗ 11 mit. Nach dem Verf. ſoll erſt in den höheren Klaſſen die humaniſtiſche und realiftifche Richtung geſchieden und letztere vier Klaffen hindurch es ver⸗ folgt werden. 7. Herr Rektor Reiche machte durch Mittheilung mehrer Stellen auf das Buch „Zehn Jahre aus meinem Schulleben“ aufmerkſam. 8. Herr Oberlehrer Dr. Frankolm ſtellte Hauptidee, Zwekk und Behand⸗ lungsweiſe dar, welche er in den von ihm beabſichtigten populären aſtronomiſchen Vorleſungen zu verfolgen und feſtzuhalten gedenke. 9. Derſelbe gab Mittheilungen aus „Zerrenners Schrift über den wech— ſelſeitigen Unterricht“, aus denen die langweilige Breite der Darſtellung nicht an⸗ ſprach. Uebrigens find manche von Zerrenner's Ideen nur Geburten am Schreib— tiſche, und in der Wirklichkeit unausführbar. Ueberhaupt erhalten wir nur einen neuen Namen für einen alten Gegenſtand; denn jeder Lehrer einer zahlreichen Schüler: klaſſe wurde und wird von ſelbſt genöthigt, Schüler durch Schüler zu beſchäftigen. 10. Herr EL. Otto las einen Aufſatz aus „Spieß's Schulwächter“ vor, in welchem die Vereinigung der Geſchlechter beim Unterrichte bis zu 14 Jahren mit Wärme vertheidigt wird. Wiewohl nicht alle Ideen des Verfaſſers Beifall finden konnten, ſo muſſte man doch in der Hauptſache mit demſelben übereinſtimmen, weil ja das Schulleben nur ein fortgeſetztes Familienleben iſt, und der erfahrene Schul⸗ mann in einem ſolchen Zuſammenleben beider Geſchlechter nur etwas eben ſo Natur⸗ gemäßes als Wohlthätiges finden kann. Wenn eine Gefahr für die Sittlichkeit aus jenem Zuſammenleben in der Schule entſtehen ſoll, ſo muſs ſie in größerm Maße in dem weit weniger bewachten Familienleben vorhanden ſein, und am allermeiſten auf Bällen, wo man felbft der zarteſten 80 Sinnlichkeit vorzeitig zu erwekken ſich. nicht ſchämt. 11. Das türkiſche Schulweſen ſchilderte Herr Rektor Reiche. Es ſteht auf niederer Stufe. Hemmend greift der Islam ein, und die Regirung iſt zwar toles rant, thut aber nichts zu deſſen Förderung. Das Schulweſen zerfällt in drei Stufen. In der erſten, den Elementarſchulen, wird gelehrt Leſen, Schreiben, Rechnen und die erſten Religionsbegriffe. Ein Standesunterſchied zwiſchen den Schülern findet nicht ſtatt; der Sohn des Waſſerträgers ſitzt neben dem des Weſirs. Die Schulzeit dauert vom 5. bis 13. Jahre. Solcher Elementarſchulen zählt man jetzt in Kon⸗ ſtantinopel über 1200. Die zweite Stufe beſchäftigt ſich mit dem Sprachſtudium, die dritte mit den höheren Wiſſenſchaften, und führt bis zur Doktorwürde, die frei⸗ lich meiſt ſpät, oft erſt im 60. Lebensjahre, erreicht wird. Rei gig n. 12. Eine na von „Grünthal's moſaiſcher Religionslehre“ gab G 2%, DE Frankolm en den gewöhnlichen jüdiſchen Religionsunterricht dar⸗ 120 zuſtellen. Dieſer beftand für die Knaben in dem Studium des Talmuds, der Kennt⸗ niſs der jüdiſchen Geſetze und Gebote und in früher Gewöhnung zur Beobachtung alter Gebräuche. Die Mädchen erhielten dagegen nur einigen Unterricht und lernten Geſetze und Gebräuche im Familienleben. Somit war bisher ein beſonderes Reli⸗ gionshandbuch gar nicht nothwendig. Seit kaum 30 Jahren und beſonders in Deutſch⸗ land hat ſich die Erziehung der jüdiſchen Jugend ganz geändert, und einen beſondern Religionsunterricht nothwendig gemacht, da ihn Haus und Schule nicht mehr geben; ein Beweis, daß die Juden ernſtlich bemüht ſind, ſich geiſtig frei zu machen. Wäh⸗ rend früher dieſelben die Wiſſenſchaften verachteten, neigen ſie ſich jetzt dieſen zu, und die Menge der Religionsbücher zeigt, wie verbreitet das Streben iſt, aus der alten Unterrichtsweiſe heraus zu kommen. Grünthal hat in ſeiner Religionslehre Sitten⸗ und Ceremonialgeſetz mit einander verbinden wollen, daher Moſaismus und Rabbi⸗ nismus mit einander vermiſcht, indeſs doch ein für Schulen ſehr brauchbares Buch geliefert, nach folgender Anordnung: 1) die 13 Glaubensartikel; 2) die 10 Gebote (ſehr zwekkmäßig erläutert); 3) das Schewa (5. Moſ. 5, 4 — 9); 4) die (vier) Ceremonialgeſetze (keineswegs befriedigend behandelt); 5) Gebet und Gottesdienſt; 6) Feier⸗, Feſt⸗ und Faſttage; 7) die ſittlichen Pflichten e tüchtig, verſtändig und praktiſch bearbeitet). S per a ch e. 13. „Rudolf's Orthographie 990 Heyſe's System / iſt nach Herrn Oe. tütze's Urtheil für Volksſchulen zu theuer und nicht ausreichend, paſſt mehr für Seen und höhere Schulen. Der Uebungsſtoff iſt unterhaltend, doch nicht immer gewählt genug; Naturgeſchichte und Erdkunde ſind gar nicht benutzt worden. Die Methodik verräth den tüchtigen Schulmann. 14. „Gerlach's Leſebuch“ enthält iu 5 Abtheilungen: Glaubens- und Sitten⸗ lehre, Allerlei zur Bildung des Geiſtes und Herzens, Lehre vom Menſchen, Geſchichte, etwas von der Welt. Herr Es. Otto ſagt, dafs der Verf. in den erſten beiden N Abtheilungen ein zwekkmäßig auswählender Sammler fei, in den drei letzten dagegen zwar Einiges gebe, das aber in Stoff, Wahl und Bearbeitung gleich misrathen ſei, und ſtatt klares Wiſſen nur Begriffsverwirrung hervorbringen werde. Ri ch nien; 15. Von Herrn OL. Dr. Frankolm wurden „arithmetiſche Tabellen“ vor⸗ gelegt, erfunden von einem hieſigen Privatmanne, und beſtimmt, auf der Stelle viele Exempel zu bilden und deren Auflöſung ohne Nachrechnen zu wiſſen. Herr Ee. Ulrich übernahm dieſelben zur Prüfung und Berichterſtattung. 16. „Petzeld's Wurzeltafeln für Quadrat- und Kubikzahlen“ find nach Herr Prof. Prudlo's Anſicht nur in ſo fern lobenswerth, als Tafel 3 die 6 vn der Zahlen 1 — - 100 enthält; denn ſonſt ift ſchon Beſſeres da. . 2 - 17. Er Os. Knie ſtellte in einem Vortrage I über den Rechnenunterricht in Volksſchulen die Behauptung auf, daß nur einige theoretiſche Sätze den Kindern feſt einzuprägen ſeien, weshalb der Lehrer ſich nicht zu lange mit den reinen Zahlenver⸗ hältniſſen beſchäftigen, ſondern möglichſt bald zu Aufgaben ſchreiten müſſe, welche in's bürgerliche Leben eingreifen. Nach ſeiner feſten Ueberzeugung werde nur etwa in der Hälfte der Schulen das Rechnen auf verſtändige Weiſe betrieben. — Einer Anſicht des Herrn OL. Sauermann ( 7. Nov. 1834), dafs man in unſeren Wa überhaupt noch gar nicht rechnen könne, wurde lebhaft widerſprochen. f zentunjt. 18. Herr Profeſſor Prudlo gab in einer ausführlichen Beurtheilung von „Hahn's Geſanglehre“ die empfehlenswerthen Vorzüge derſelben an, und hob g 19. in einer andern von „Schärtlich's Geſangſchule“ die Vorzüge (treff— liche Methode und Deutlichkeit der Darftellung) und Mängel (Verwechſelung von Theſis und Arſis; zu kurze Behandlung des Taktſchlagens, falſche Erklärung des Begriffs Intervalle, undeutliche der Vorſetzzeichen) hervor. 20. Herr Cantor Siegert fügte hinzu, daſs Schärtlich auch Choräle (in Noten und in Ziffern geſetzt) komponirt habe. einn t, , Secretair der paͤdagogiſchen Section, 16 Ber i ch k uͤber a die Thätigkeit der techniſchen Section | im Sahre i — Mit dem Gefühl des innigſten Dankes erkannte die techniſche Section, die bereits im Generalberichte von 1833 durch den Herrn General-Secretair der Geſellſchaft erwähnte Unterſtützung, welche ihr zu Ende deſſelben Jahres von Einem Hohen Miniſterio der Gewerbe und des Handels und zugleich von Einem Hohen Miniſterio des Cultus, zu Theil geworden, als die höchſte Ermunterung, in ihrer Thätigkeit zu beharren und in dem begonnenen Eifer fortzufahren. Sie fühlt ſich daher verpflichtet, zu bemerken, daß fie durch das erſtere Geſchenk von Sr. Excellenz, dem Herrn Mi- nifter, Freiherrn von Schuckmann, welches 150 Rthlr. betrug, in den Stand ge ſetzt worden, theils mehrere chemiſche Verſuche und Unterſuchungen über Grundſtoffe, die dem Gewerbetreibenden höchſt wichtig und unentbehrlich ſind, und ihm Belehrung und Aufſchluß geben, zu veranlaſſen, und die dazu unentbehrlichen Reagentien anzu⸗ ſchaffen; theils auch Modelle von Maſchinen und von neu erfundenen oder verbeſſer— ten Gegenſtänden, welche im Hausweſen und bei bürgerlichen Beſchäftigungen, wie z. B. holzſparende Oefen, nothwendig und brauchbar ſind, anfertigen zu laſſen. Daß die Section durch Dieſes alles ſehr einflußreich und wohl auch befriedigend auf Ge- werbe und Handwerke einwirkte und manche vortheilbringende Idee erweckte, davon überzeugte uns der ſtets fleißige und unausgeſetzte Beſuch von Männern aus der ger werbetreibenden Klaſſe. Auf gleiche Weiſe werden die von Einem Hohen Miniſterio des Cultus huldreichſt zuerkannten 40 Kthlr. zur Anſchaffung der belehrendſten tech⸗ niſchen Zeitſchriften verwandt, wodurch den Mitgliedern alle Gelegenheit geboten wird, ſich mit den neueſten Verſuchen, mit Erfindungen und Erfahrungen, die in ſo vielen Gewerben, Handarbeiten und Künſten gemacht werden, bekannt zu machen und durch die erworbenen mannigfaltigen Kenntniſſe ſich Muſter zur Nachahmung zu bilden. Eines ſo glücklichen Fortganges ſich auch die techniſche Section in dieſem Jahre erfreute, ſo erfuhr ſie doch das Schickſal, einen ſehr würdigen und thätigen Theil⸗ nehmer an ihren Arbeiten in der Perſon des Pharmaceuten Herrn Elsner zu kl de en am > _ 7 8 verlieren, deſſen chemiſche Vorträge für die Geſellſchaft ſtets ſehr belehrend waren. Er folgte dem Rufe nach Berlin, um in dem dortigen Gewerbe⸗Inſtitute als Lehrer in der Chemie einzutreten. Dagegen trat der Königl. Fabriken-Commiſſarius, Herr Hoffmann, der techniſchen Section als Mitglied bei, und bewies durch ſeinen Vor⸗ trag, deſſen wir bald erwähnen werden, was wir von dieſem thätigen und in ſeinem Fache kundigen Manne zu erwarten haben. 8 Durch Unterricht im Zeichnen wirkte Herr Magiſter Mücke auch in dieſem Jahre wiederum ſehr vortheilhaft auf die gewerbetreibenbe Jugend, und es ließen ſich ſichtbare Fortſchritte ſeiner Bemühungen, ihr nützlich zu werden, bemerken. Wir können daher nur mit dem größten Dank ſeine Thätigkeit für das allgemeine Wohl erkennen, da ſie vom beſten Erfolge begleitet wird. Von 15 jungen Leuten wurde in dieſem 1 5 der Unterricht beſucht, und zwar von 6 Formenſtechern, 3 Tiſchlern, 2 Gürtlern, 1 Schloſſer, 1 Gelbgießer, 1 Mechanikus, 1 Handſchuhmacher. Aus den 14 Verſammlungen, welche in dem verfloſſenen Jahre Statt fanden, werden wir die in denſelben vorgekommenen Vorträge ohne Rückſicht, auch die Zeit⸗ folge, in welcher ſie gehalten wurden, mehr nach ihrem Zuſammenhange mit einander aufführen, weil mehrere derſelben mit den vorhergehenden in Verbindung ſtehen. Herr Dr. Kletke eröffnete in dieſem Jahre in einem Vortrage: „über die abſolute Feſtigkeit des Eiſens“, die Verſammlungen, und ſtellte zuerſt die Verſuche zuſammen, welche die Herren Soufflot und Rondelet (Traite de Tart de bätir, Tom. IV. p. 500.) mit Stäben aus Schmiedeeiſen angeſtellt haben. Die Länge dieſer Stäbe hat beinahe 2 Fuß betragen; ihre Breite und Dicke aber war verſchieden geweſen, und wird im Franzöſiſchen nach Linien angegeben, ſo wie die Belaſtung in Livres. Dieſe Angaben waren auf Preußiſche Maaße reducirt und berechnet worden, und fo habe ſich ergeben, nach welchem Gewicht ein Stab zer: riſſen würde, deſſen Querdurchſchnitt 1 rheinl. O“ betrüge, Aus 16 Verſuchen, zu denen man folgende Eiſen-Arten gewählt hätte, ſei ein Reſultat, wie folgt, hervorgegangen: Man habe nehmlich Eiſen, das grobkörnig und ohne Faſern war, genommen; dann Eiſen von mittlerem Korn und ohne Faſern; dann ſolches, deſſen Bruch über die Hälfte körnig war; Eiſen von feinem Korn und ohne Faſern; grobkörniges und halbfaſeriges; Eiſen, ein Drittheil körnig; von mitt⸗ lerem Korn und halbfaſerig; Eiſen, deſſen Bruch ein Drittheil faſerig war; ferner Eiſen, deſſen Bruch ein wenig Korn hatte, und endlich ganz faſeriges. Aus allen dieſen Eifen-Arten hätte ſich nun im Mittel ergeben: daß eine 2 Fuß lange Stange von Schmiedeeiſen von 1 Preuß. U“ im Querdurchſchnitt, von einer Kraft von 68000 Pfd. Preuß., zerreißen würde, und es wäre zugleich hervorgegangen, daß im Allgemeinen die abſolute Feſtigkeit des faſerigen Eiſens ſeſter iſt, als die des kör⸗ nigen. Hierauf ging der Vortragende zu den Verſuchen über, welche Thomas Tellford und Capitain Brown in England mit Stangen aus Schmiedeeiſen, theils i 16 * 1 * u. ſolchem aus Staffordshire, theils aus Süd-Wales, theils auch mit ſchwediſchem an⸗ geſtellt haben, und das Reſultat aus 17 Verſuchen wäre, daß im Mittel 63500 Preuß. Pfd. Kraft nöthig wären, um eine Stange von 1 “ im Durchſchnitt zu zerreißen. — Von 20 Verſuchen, die außer dieſen G. Brunel in England mit ſchmiedeeiſernen Stäben angeſtellt, ergeben ſich, daß bei 1 Engl. “ Querdurchſchnitt eine Stange des beſten Vorkshire'ſchen Eiſens durch 32 Tonnen 8 Zentner, und von der zweiten Qualität deſſelben Eiſens von 30 Tonnen 8 Zentner zerriſſen wurde; im erſten Falle erhält man für 1 Preuß. J“ im Durchſchnitt von einer Belaſtung von 74188 Preuß. Pfd. und im zweiten Falle von 69608 Pfd. Preuß. dieſes Reſultat. Aus allen dieſen Verſuchen mit Schmiedeeiſen ergebe ſich ein Mittelwerth von 64000 Pfd. Preuß., der zum Zerreißen einer Schmiedeeiſen-Stange von angegebener Länge und Dicke nöthig ſei. 5 5 8 6 ä Vergleiche man hiermit die Ergebniſſe, welche G. Brown mit Stangen aus Gußeiſen von 1%, und 1 ,“ Engl., und Georg Rennié mit Stäben, deren Quadratſeite / Pariſer Zoll betrug, erhalten, fo ergiebt ſich das Verhältniß der abſoluten Feſtigkeit des Gußeiſens zum Schmiedeeiſen wie 1 zu 3. Aus Verſuchen mit Stahl, welche Telford, Brown und Rennie mit engliſchem Guß⸗, Bla⸗ fen- und Schmelzſtahl angeſtellt hätten, ergiebt ſich, daß die abſolute Feſtigkeit des Schmiedeeiſens zu der des Stahls ſich wie 3 zu 5 verhält. | Noch erwähnte der Herr Vortragende der Verſuche, welche Navier über die Feſtigkeit gewalzter Blechſtreifen, die theils nach der Länge, theils nach der Queere der Tafeln abgeſchnitten wurden, angeſtellt hätte, und der in der „Deserip- tion du pont suspendu en fil de fer, construit à Genève par G. H. Dutour. Paris 1834“ genannten Verſuche mit Eiſendräthen aus den Fabriken zu Laferriere und St. Gingolf, wo ſich ein Mittelwert) von 98000 Preuß. Pfd. ergab; und be⸗ merkte, nachdem er noch das ſteiriſche, engliſche, franzöſiſche, deutſche und ſchwediſche Schmiedeeiſen mit einander verglichen hatte, wobei ſich das ſchwediſche als das feſteſte in der Längendimenſion zeigte, daß die Feſtigkeit des Eiſens überhaupt abhänge von der Beſchaffenheit der Erze, von der Behandlungsweiſe derſelben und von der grö⸗ ßeren oder geringeren Sorgfalt, mit welcher das Eiſen geglüht, geſchweißt, gehäm⸗ mert und geſtreckt werde. 5 Einen zweiten Vortrag hielt Herr Dr. Kletke über die Bauart der Fracht⸗ wagen-Räder, ihre Vortheile und Nachtheile, und über die Conſtruction der Stein⸗ bahnen. — Der Herr Vortragende betrachtete zuerſt die Hinderniſſe der Bewegung, welche Frachtwagen⸗Räder wegen Reibung der Naben an den Aren der Räder erlei⸗ den, wobei auf die Vortheile und Nachtheile hoher Räder und dünner Achſen von ihm aufmerkſam gemacht wurde. Räder an zweiräderigen Wagen erhalten am beſten eine Höhe von 4½ bis 5 Fuß, an vierrädrigen Laſtwagen eine Höhe von 4 bis 4% Fuß. Eine zweite Hemmung beim Fahren bewirken die einzelnen, im Wege — ** — e 125 S i liegenden Steine; der Vortragende zeigte, daß die anzuwendende Zugkraft wachſe im Quadrat der Geſchwindigkeit, mit welcher gefahren werden ſoll, daher es zuträglicher ſei, auf ſteinigen Straßen langſam zu fahren und ſchwer zu laden, als mit kleinen Ladungen ſchneller zu fahren; ferner zeigte eine Berechnung, daß ſchon bei 2 Zoll hohen Steinen der Widerſtand der Räder bei dem Anſtoßen mehr betrage, als die Reibung der Naben an den Achſen. Einen großen Widerſtand beim Fahren leiſten drittens die Nägel, mit denen die Radreifen an die Rathfelgen befeſtigt ſind, wenn ihre Köpfe über die Oberfläche der Radreifen hervorragen. Wird angenommen, daß die Nagelköpfe auf eine vollkommen harte Unterlage treffen, wie auf ein Stein⸗ pflaſter, ſo wird durch einen 4½ Linien hohen Nagelkopf, wenn die Nägel um 9 Zoll von einander abſtehen, ein Widerſtand erzeugt, der eben ſo groß iſt, als wenn das Rad über 2 Zoll hohe Steine gehen muß, die auf der Straße um 4 Fuß von einander entfernt find; ein eben fo großer Widerſtand fände ſtatt, wenn die Höhe der Nagelköpfe nur 2 Linien beträgt, und dieſelben 4 Zoll von einander ent⸗ fernt ſind. Nach dieſen Grundſätzen beurtheilte der Vortragende die Steinbahnen, welche man ſchon ſeit längerer Zeit in einigen italieniſchen Städten, auch vor mehreren Jahren in Edinburgh und im Jahre 1829 in London, von den oſtindiſchen Doks bis zu dem Royal exchange in der City, beinahe 8 engl. Meilen lang angelegt hat. Es werden in die gewöhnliche Straße 2 Reihen Quaderſteine für die hinge- henden, und 2 Reihen ſolcher Steine für die zurückgehenden Wagen eingelegt. Dieſe Steine wären 15 Zoll tief, wenigſtens 2 Fuß lang, und 18 Zoll breit, lägen gleich hoch mit der Straße auf ſehr feſt zuſammengeſchlagenem Schotter, werden auch an den Seiten feſt verſtampft, und an ihren Enden feſt an einander gefügt; man wählt dazu die härteſten Steingattungen. Da auf ſolchen Steinbahnen foft nur die Rei⸗ bung an den Achſen zu überwinden iſt, und ein jeder Wagen auf ihnen fahren kann, ſo bieten ſie ein Erſatzmittel für Eiſenbahnen. Ein viertes Hinderniß beim Fahren iſt die Nachgiebigkeit des Bodens. Aus | . angeſtellten Berechnungen ergiebt ſich, daß in Fällen der Widerſtand der Gleiſe in einem größern Verhältniſſe zunimmt, als die Laſt. Es iſt demnach vortheilhafter, die Fracht auf mehrere Wagen zu vertheilen, daher auch vierrädrige Wagen den zweirädrigen vorzuziehen, Auch wird der Widerſtand der Gleiſe geringer bei An⸗ wendung von großen Rädern und breiten ale oder Felgen. Macht man die Felgen 4 Zoll breit, anſtatt wie gewöhnlich 1%, bis 2 ½ Zoll breit, fo würde man den vierten Theil an Zugkraft erſparen, wie Rumford's Erfahrungen in Frank: reich beweiſen. Auch gewährt die Einführung breiter Radefelgen nicht blos für die Zugkraft, ſondern auch für die Erhaltung der Straßen, weſentliche Vortheile. Der Vortragende bemerkte hierauf, wie viel Gewicht für die Ladung und den Wagen, nach einer eee im dritten Regierungsjahre Georg IV.,; af, den % ae, 126 — 1 engliſchen Heerſtraßen für 2- und Arädrige Wagen von einer Felgenbreite unter 4% Zoll, von 47%, bis 6 Zoll, von 6 bis 9 Zoll, und 9 Zoll erlaubt iſt, wobei man zwiſchen Sommer und Winter einen Unterſchied macht, u. ſ. f.; und theilte ebenſo die hierüber in Frankreich durch das Decret der franz. Regierung vom 23. Juni 1806 feſtgeſetzten geſetzlichen Beſtimmungen darüber mit. Der dritte Vortrag des Herrn Dr. Kletke bezog ſich auf die Reibung, welche die Körper erleiden, wenn ſie auf einer Fläche hingezogen werden. — Er ſchloß ſich genau an den vorhergehenden an. Der Herr Vortragende ging die Größe der Reibung weicher, faſeriger, harter Körper durch, wenn ſie über andere gleiten oder rollen; betrachtete ſie genauer bei Tuch, Boden, Steinen, Holzarten und Metallen, bei gleitender und bei drehender Bewegung, und theilte die Verſuche mit, welche Graf Rumford, in Betreff der Zugkraft der Wagen auf verſchiedenen Straßen, in ſeinen „Betrachtungen über die Vortheile der Räder mit breiten Felgen“ bekannt gemacht hat. — Der Geheime Commerzienrath Oelsner hielt in dieſen Winter- -Berfammlungen mehrere Vorträge über Erzeugung und Hervorbringung von mancherlei Farbeſtoffen und deren Bildung zu Pigmenten, die im Gewerbebetriebe vorzügliche Anwendung finden. Auch war er bemüht, auf verſchiedene Farben, die bei der Wollfärberei ge⸗ braucht werden, in allen Beziehungen aufmerkſam zu machen. Er behandelte daher in ſeinem erſten Vortrage das Sächſiſch-Blau, und bezog ſich dabei auf einen feiner früheren Vorträgen über Küpen- Blau, wo er gezeigt, wie die Waid- und Indigo-Küpe angeſetzt werden müſſe, und wie der Waid gegenwärtig nach dem Be⸗ kanntwerden des Indigo's dazu diene, um den Indigo auflösbar in ſeinen alkaliſchen Theilen zu machen, indem er beiträgt, ihm den Sauerſtoff zu entziehen. Der Vor⸗ tragende fuhr hierauf fort, den Gebrauch des Indigo's zu entwickeln, und bezog ſich alsdann insbeſondere auf die Anwendung deſſelben bei dem Sächſiſch- oder Che— miſch- Blau. Dieſes Blau ſei 1744 in Groſſenhain, einem ſächſiſchen Städtchen, durch den Bergrath Barth erfunden und lange von ihm geheim gehalten worden. Jetzt ſei 4. es aber allgemein bekannt, und man habe es noch weſentlich verbeſſert. Es werde durch eine Auflöſung des Indigo's in rauchender Schwefelſäure (Vitriolöl) hervorge⸗ bracht, und zwar in folgender Art: Um den Indigo aufzulöſen, wird er zuerſt auf's feinſte und zarteſte zerrieben, dann werde ein Theil deſſelben in dieſem zart zerriebenen Zuſtande nach und nach in kleinen Portionen, in 4 oder 6 Theile concentrirte Schwefelſäure (Vitriolöl), am beſten in rauchende, in ein Gefäß von nicht glaſirtem Steingut gethan, und darin mit einem gläſernen Stabe recht wohl unter einander gerührt, und wenn das Aufbrauſen und die Hitze nachgelaſſen hätte, die Maſſe an einem mäßig warmen Orte 48 Stunden ſtehen gelaſſen. Sei nun die Auflöſung des Indigo's erfolgt, ſo wird BB die e Flüſſigkeit mit dem 20fachen Gewicht Waſſer verdünnt, und könne nun zum Färben aufbewahrt werden. ö Am nun aber mit dieſer Auflöſung Sächſiſch-Blau zu färben, müſſe das Tuch vorher in einem kupfernen Keſſel mit 6 Loth Alaun für das Pfund, und die nothwendige Maſſe Waſſer, auch wohl mit einem Zuſatze von Weinſtein, eine Stunde lang angeſotten, und dann 24 Stunden lang in dem Subdliegen gelaſſen, hierauf der Flüſſigkeit eine verhältnißmäßige Portion der Indigo-Auflöſung zugeſetzt, und bis zu der verlangten Nüange ansgefärbt, dann geſpühlt und getrocknet werden. 5 Als eine Verbeſſerung der Verfahrungsart lege man in die durch 20 bis 24 Gewicht Waſſer verdünnte Auflöſung des Indigo's, nachdem ſie bis zum Siedepunkte erhitzt worden iſt, Flockwolle oder andere farbenloſe Zeuge, und laſſe ſie einige Male damit aufwallen, und dann ſo lange darin liegen, bis alles erkaltet iſt. Die Wolle zieht dadurch den färbenden Stoff an ſich, läßt aber die Unreinigkeiten des Indigo's zurück. Sie wird nun ausgerungen, ſo oft mit kaltem Waſſer geſpühlt, bis ſolches vollkommen klar abläuft, dann getrocknet, und dann erſcheint ſie faſt ſchwarz. Soll nun mit dieſer Wolle gefärbt werden, ſo müſſe das mit Alaun angeſottene Tuch in einen Keſſel mit Waſſer gebracht und die in einen Sack gelegte Wolle dazu gethan werden. Dieſe laſſe nun ihre Farbe bald fahren, welche ſich ſogleich in dem Tuche befeſtige. Durch einen geringen Zuſatz von Kali oder Matton läßt die gefärbte Wolle das blaue Pigment noch leichter von ſich. — | An dieſen Vortrag knüpfte der Chemiker, Herr Elsne r, noch einige Bemer⸗ kungen über das chemiſche und phyſiſche Verhalten des Indigo's an. Nachdem er einige geſchichtliche Notizen, wie der Indigo gewonnen würde, ertheilt hatte, entwickelte er, daß der kupferrothe Schein dem Indigo eigenthümlich wäre, und daß derſelbe als Produkt der Pflanze ganz farbenlos enthalten ſei, und deshalb von Berzelius das Indigoweiß genannt worden. Dieſes Weiß fände ſich in den Blättern der Pflanze aufgelöſt in einem Kaliſatze. In der genaueren Entwickelung des Indigo's bewies er, daß derſelbe kein einfacher Körper wäre, ſondern aus vier verſchiedenen Stoffen be⸗ ſtehe. Er enthalte nehmlich einen thieriſchen Leim, dann einen braunen, ferner einen rothen und endlich den eigentlichen blauen Farbeſtoff. In 100 Gran Indigo bleiben bei einer ſehr guten Sorte nur 50 Gran reines Indigoblau zurück. Dieſes reine Indigoblau beſteht aus Indigoweiß und Sauerſtoff; durch Entziehung des Sauerſtoffs könne daher das Weiß dargeſtellt werden. Würde Indigo in Schwefelſäure aufgelöſt, ſo bliebe er in der Auflöſung nicht unverändert. Hierauf ging der Herr Vortragende zu einer chemiſchen Darſtellung des Säch— ſiſch⸗Blau über, und ließ ſich zuletzt über die Prüfung des Indigo's in der Art aus, daß er erſtens von der Chlorprobe ſprach, wie durch ſie das Indigoblau zerſtört würde; zweitens, wie durch Kohle bei dem Kochen demſelben nicht allein ſein blau, ſondern auch ſein braun und ſein roth entzogen würde. — Das Chlor — 128 — zerſtört die Farbe gänzlich, aus der Kohle aber könne fie wiederum herausgezogen werden. Die ſicherſte Probe bliebe indeß die Miſchung von 100 Gran Indigo mit 100 Gran Kalk und 200 Gran Regenwaſſer, am Beſten noch 200 Gran Eiſenvitriol. Da jedoch der Gegenſtand fo reichhaltig wäre, fo verſprach der Herr Vortra- gende über den Indigo noch einen beſondern Vortrag, wo er ſich vorbehalte, den- ſelben „Durch Experimente auf's genaueſte zu erläutern. — In einem zweiten Vortrage ſprach der Geheime Commerzienrath Oelsner über verſchiedene Farbematerialien, welche bei der Wolle-, Garn- und Wollewaaren⸗ ar berei Anwendung finden. Zuerft ließ ſich derſelbe über das wahrhaft Charakteriſtiſche des Färbens aus, und zeigte, daß es darin beſtehe, daß das Pigment oder Farbematerial, den Körper, i mit dem es vereinigt werde, ſo durch und durch durchdringe, daß es mit allen ein⸗ zelnen Theilchen deſſelben Körpers auf's innigſte verbunden werde. So ſei dieſes beim Färben des Siegellacks, der Oblaten, der Wolle, der Garne, der Gewebe der Fall. Der Maler ſo wie der Drucker dagegen begnügen ſich, blos die Gegenſtände ihrer Kunſt auf der Oberfläche durch Farben darzuſtellen. Zweitens entwickelte der Vortragende, wie es bei dem Färben von der höchſten Wichtigkeit ſei, ſtets das richtige und ganz dem zu färbenden Gegenſtande anpaſſende Pigment zu wählen, und die Farbe, die man beabſichtige, auf's genaueſte und ſchönſte hervorzubringen. — Da nun alle zu färbenden Waaren, als wollene, baumwollene, ſeidene und leinene, eine jede eine andere Behandlungsweiſe und eine andere Proce— dur, und auch ſelbſt in der Wahl der Farbematerialien ſelten die nehmlichen erfor: dern, ſo gehe hieraus hervor, daß der Wollfärber, Seiden⸗, Leinen⸗ und Baumwollen⸗ färber ganz von einander zu unterſcheiden wären. Am Beſten ließen ſich Farbeſtoffe in Haupt⸗ und Nebenſtoffe eintheilen. Die erſtern, die ſogenannten Pigmente, wären es, welche die Farbe erzeugten; die Neben⸗ ſtoffe ſchlöſſen vorzüglich die ſalzigen und andern Subſtanzen in ſich, welche die Farbe in dem Zeuge feſthielten und dauernd oder Acht machten, fo daß fie nicht verfchwin- den oder vergänglich werden könne. ö Ein drittes Princip wäre: daß ſich ſchlechterdings immer einer der Stoffe, ent⸗ weder der färbende oder der, welcher gefärbt werde, in einem flüßigen Zuſtande be⸗ finden müſſe, oder könne dieſes nicht der Fall ſein, ſo müſſe wenigſtens ein flüßiger Körper als Zwiſchenmittel eintreten, welches beide mit einander verbindet. Der Vortragende zeigte nun in einer genauen Darſtellung, wie die Farbeſtoffe durch Salze, als: Vitriol, Alaun, Salmiak, Ammoniak, aufgelöſt und in die Farbe⸗ brühe oder das Farbebad verwandelt würden. Dieſe Farbebrühe gehörig zuzu⸗ bereiten und vollkommen gut während des Färbens zu erhalten, mache das Weſen der Färbekunſt aus. | #- r nn a m ln nn h \ a ee CA RER, u Derſelbe ging hierauf zur Behandlung der zu färbenden Körper in der Farbe⸗ brühe über, entwickelte, wie ſich einige Pigmente, als Indigo und Krapp, ſchnell und feſt an den zu färbenden Gegenſtand anſchließen; andere dagegen ſchwieriger und loſer, wie z. B. Campeche⸗ und Braſilienholz. Er machte hierauf auf die näheren | Verwandſchaften des einen oder andern Pigments mit Wolle, Seide ꝛc. aufmerkſam, und zeigte, wie einige Stoffe von dem nehmlichen Pigment leicht und dauerhaft ge⸗ färbt würden, während andere nur eine loſe, vergängliche Farbe annehmen. Die Chemie iſt die dem Färber ganz unentbehrliche Wiſſenſchaft; ſie giebt ihm Mittel an die Hand, die Verwandſchaft der Pigmente zu den zu färbenden Körpern bedeu— tend zu verſtärken, und auf dieſe Art der Farbe Dauerhaftigkeit zu geben, und ſie ächt zu machen. Sie macht auf Zwiſchenglieder zwiſchen Pigment und den zu fär⸗ benden Körpern oder, wie man ſie nennt, auf die Beitzen aufmerkſam. Dieſe, indem ſie durch irgend eine ſcharfe Materie einige Theile eines Körpers ſtark auflöſen, machen ihn zu einem gewiſſen Gebrauche geſchickt. — Er that hierauf dar, daß Wärme jede chemiſche Verbindung befördere, und weswegen das gegenwärtig ſo beliebt ge— wordene Kaltfärben doch, ſobald man im Großen arbeite, weniger Anwendung ſinden könne, als das Färben durch Wärme, indem dieſelbe erſtens das Färben beſcheunigt, und zweitens mit der Schnelligkeit auch die Vollkommenheit ungemein begünſtigt. Der Vortragende behandelte nun die Farbematerialien ſelbſt, und ſprach 285 von der Wollfärberei, auf die er dieſes Mal ausſchlußweiſe Rückſicht nahm. führte, die Farbenſtoffe an, wodurch die Farben hervorgebracht werden, und 1 5 wäre nöthig zur Bildung der blauen Farbe: 1) Indigo; 2) Waid; 3) Cam- peche⸗ oder Blauholz; 4) blauſaures Kali oder Blauſtoff-Eiſen — Kalium. Indigo und Waid wären beide Pflanzenprodukte: das erſtere aus der Anil-, das zweite aus der Waid-Pflanze. Beide trügen in ſich den Stoff, aus welchem die blaue Farbe erzeugt werden könne. Nachdem er die Entwickelung dieſer beiden Pigmente mit Genauigkeit aus einander geſetzt, ging er den Farbe-Gehalt und die Dauer der Farbe, welche aus dem Campeche- oder Blauholz gezogen wird, durch, zeigte die Farben an, zu denen daſſelbe noch, außer blau, anwendbar ſey, und ließ ſich über die zweckmäßigſte Behandlungsweiſe dieſer Hölzer aus. Hierauf ſprach er über den vierten Stoff, deſſen man ſich beim Färben des Blau bedient: über das blaufaure Kali. Er zeigte an, daß daſſelbe erſt ſeit dem Jahre 1808 von einem Chemiker, mit Namen Geitner, auf Wolle, um blau damit zu färben, angewendet worden ſei, und von Raymond's Sohn in Frankreich das Verfahren des erſteren verbeſſert, welcher der Farbe dadurch eine hohe Vollkommenheit gegeben habe. Er ließ ſich hierauf noch genauer über die Art, wie es gewonnen würde, aus, und entwickelte, wie ſich dieſes Salz gegen Eiſenſalze verhalte, welche Farben im Zuſammenſatz mit Eiſenvitriol ꝛc. ſich bildeten. Nachdem er das Berliner- und ee Blau 5 führte er 11 5 an, daß das aus blauſaurem Kali 17 2 AR gefärbte blau weit ſchöner als das aus Indigo ausfalle, auch der Einwirkung der Sonne, fd wie den Säuren widerſtehe, und ſich in dieſer Beziehung als ächt dar⸗ ſtelle; dagegen werde es aber von der Potaſche und anderen Laugenſalzen angegrif⸗ fen; Ammoniak, in einem ſehr ſtarken Grade gebraucht, könne für dieſe Farbe zer⸗ ſtörend werden. Selbſt Seife werde ihr in einem gewiſſen Grade ſchon nachtheilig. Der Vortragende nahm nun die Farbeſtoffe, aus denen die gelben Farben ge⸗ bildet werden, vor. Der Pflanzen wären ſehr viele, die dieſes Farbematerial in ſich trügen; die vorzüglichſten wären jedoch: Wau (reseda luteola), ein Art Staude; mit derſelben verbände man gewöhnlich Gelbholz (morus tinctoria); beide geben ein dauerhaftes Gelb von verſchiedenen, auch ins grünliche und röthliche fal- lenden Farben, je nachdem verſchiedene Säuren und Salze dazu gebraucht werden. Auch gebrauche man die fo wohlfeile Rinde der Queercitron-Eiche (quercus citri- na, quercus nigra), um gelb zu färben. Mit Alaun verſetzt, erhalte man von ihr ein helles Gelb; mit in Salzſäure aufgelöſtem Zinn, ein ſchönes, feuriges Orange; mit derſelben Zinnauflöſung und Alaun, ein ſchönes, hohes Goldgelb; mit denſelben Zuthaten und Weinſtein, ein grünliches oder Citrongelb. : . Ferner färbe man noch aus der Färber-Scharte oder Färber-Diſtel (Serra- tula tinctoria), desgleichen aus dem Saamen des Orlean-Baumes oder Ruka (Bixa orellaria) und aus Curcume-Wurzel, und ſehr vielen andern Stoffen, ſchönes Gelb. Er beſchrieb nach dieſem die Materialien, aus denen man roth färbe, und nannte als die wichtigſten Pigmente: a) Cochenille; b) Lac Dye; c) Krap oder Färber⸗ Röthe; d) Braſilienholz, Fernambuckholz und Rothholz; e) Perſio. N Als die ſchönſte und feurigſte aller rothen Farben ſtellte er das Scharlachroth dar, welche man aus der Cochenille erhalte. Sie könne nur aus zinnernen Keſſeln oder aus kupfernen, mit Zinn ausgelegt, gefärbt werden, und alle Stoffe, als: Tuch, Garn ꝛc., die Scharlachfarbe bekommen, müſſe man vorher mit Weinſtein und andern Materialien anſieden; worauf er die ganze Procedur des Scharlachfärbens und der dabei nöthigen Zinnauflöſungen genau aus einander ſetzte. Den zweiten Farbeſtoff zu roth und den wichtigſten Stellvertreter der Coche— nille fand er im Lac Dye. Erſt müſſe indeß die in ihm enthaltene Alaun⸗Erde von ihm getrennt werden, ehe er zum Farbematerial brauchbar werde. Der Krapp oder die Färberröthe gehöre mit Recht unter die vortrefflichſten Materialien, rothe Farben für Wollfärberei hervorzubringen. Haben auch ſeine Farben nicht den Glanz und das Feuer, was Lac Dye und Cochenille erzeugt, fo geben ſie dieſen doch an Aechtheit und Dauer nichts nach. Von den rothen Holzfarben bemerkte der Vortragende, daß die aus ihnen producirten Farben zwar recht angenehm, aber von keiner Dauer wären. Perſio wäre ein herrliches Material für rothe Farben, und man zöge ihn aus verſchiedenen Flechtenarten oder Wurzeln. 5 m. es | In feinem dritten Vortrage ſprach der Geheime Commerzienrath Oelsner über den Waid und ſeine Benutzung als Farbematerial. Er beſchrieb zuerſt im Allgemeinen die Waidpflanze, ihre Entſtehung und die mancherlei Gattungen, in denen ſie ſich zeigt, wenn und wie ſie zur Reife emporſteigt, und auf welche Weiſe ſie nun dahin gebracht wird, daß ſie zum Farbematerial angewandt werden könne. Nach dieſem ließ er ſich insbeſondere über den Anbau und die Cultivirung der Waidpflanze aus, und entwickelte, wie ſie nur in einem von Natur guten, fetten, wohlgedüngten Boden, insbeſondere auf Aeckern, die mit Lein oder Hanf vorher beſtellt geweſen, gedeihen könne. Der Herbſt ſei die Zeit, wo der Boden für dieſe Pflanze vorbe— reitet werden müſſe; in dieſer müſſe er zweimal tief und wohldurchackert werden, damit er für der Einfluß, welchen die Atmoſphäre darauf hat, empfänglich werde. Habe er nun bis in die Mitte des Monats März im nächſten Jahre geruht, fo müſſe man bei der erſten gelinden, windſtillen Witterung, die Ausſaat, die durchaus nicht verzögert werden darf, vornehmen, weil ſonſt nur zwei Erndten, und in der Regel nicht von gleichem Werthe, ausfallen. Der Saame müſſe übrigens dick auf⸗ geſtreut, und auf den Morgen 2%, auch 3 Pfund Saamen geſäet werden. Er be— ſchrieb nun die Behandlung des Ganzen nach der Ausſaat, gab die Regeln genau an, die bei dem Aufwachſen der Pflanze und dem Jäten zu beobachten wären, und ging dann zur dreifachen Erndte des Waid über, wo er insbeſondere bemerkte, daß die dritte Erndte in der Regel ſtets weit ſchlechter in Bezug auf innere Beſchaffenheit, als die erſte und zweite ausfalle, und daher ein nicht gutes Farbenmaterial liefere; wovon nur die alleinige Urſache ſei, daß die Wärme der Atmoſphäre und des Bo— dens ſchon zu ſchwach ſei, als daß ſich der nöthige Saft in hinlänglicher Menge zu entwickeln im Stande wäre, und auf die Art die Gährung, durch welche der Farbe ſtoff entſtehe, nicht gehörig befördert werden könne. | Nach dieſem ſprach der Vortragende von der Zubereitung der Waid— pflanze zum Pigment oder Farbeſtoff. e . 95 Er ſtellte nun das ganze Verfahren, wie bei günſtiger Witterung das Einſam⸗ meln der Blätter, das Abſpülen derſelben in Flußwaſſer von Erde und Sand, das ſchnelle Trocknen, was in der Sonne geſchehen müſſe, um das Schwarzwerden der Blätter zu verhindern, dar; dann ging er zur fernern Operation, zum Zerquetſchen der Blätter zwiſchen Steinen in einer Art von Mühle, über; ſchilderte dann, wie der dadurch entſtandene Teig in einem offnen Schuppen vor einfallendem Regen ge⸗ ſchützt, durch Blaſebälge und Luftſtrom die Feuchtigkeit hinweggeſchafft, und das Ganze, was ſich zu einem dicken Brei gebildet, über einen Haufen geworfen und da- durch in einen mäßigen Gährungsſtand verſetzt werden müſſe. Sei dieſer Brei nun gut ausgegohren (welches die wichtigſte Operation der Bildung des Waid zum Pig⸗ ment iſt), ſo müſſe er, nachdem er einen gewiſſen Grad der Trockenheit erreicht, in große, runde Ballen oder Kuchen geformt, und in einem Schuppen der friſchen Luft . 17 * 8 . — w ausgeſetzt, ihm alle überflüſſige Feuchtigkeit entzogen, und fo vor tig geſchützt werden. — Hierauf ſtellte er dar, wie durch das Untereinanderliegen ſich die Waid- ballen erhitzen, und allmählich flüchtiges, urinöſes Salz ausdünſten, das in warmer Witterung einen ungemeim ſtarken Geruch, wie den des Ammonium, verbreite. Um aber dieſe Hitze zu vermehren, müſſe man ſie mit Waſſer ſo lange anfeuchten, bis die Ballen anfangen zu zerfallen, und zu einem dicken pulverartigen Gemenge wer: den, welches der ſogenannte bereitete Waid ſei, den man als Pigment zum Fär⸗ ben gebrauche. Das Zerfallene werde dann wieder getrocknet, ihm die runde Kugel- form gegeben, und alsdann in Fäſſer gepackt und als Kaufmannsgut verſendet. — Hieran ſchließt ſich die Fabrikation des Waid-Indigo's, wovon Schleſien eine der erſten, wohlangelegten Fabriken in dem Dorfe Kottwitz, 3 Meilen von Breslau, auf: zuweiſen hatte, welche der verſtorbene, einſichtsvolle und unternehmende Königl. Me⸗ dicinalrath Ruppricht in Breslau errichtete, die jedoch leider, durch Zeitverhältniſſe veranlaßt, nach dem Tode des thätigen Unternehmers eingehen mußte. Sie hatte mit der in Neu=Dietendorf bei Gotha befindlichen eine gleiche Einrichtung, und die Proben, welche aus dieſer Fabrik noch vorhanden, zeigen, daß ſie den in Neu-Die⸗ tendorf erzeugten Fabrikaten nicht nachgeſtanden habe. Hätte der Stifter dieſer Fabrik länger gelebt und konnte ſie durch ihn fortgeführt werden, ſo kam das Fa⸗ brikat zur Vollendung, und würde ſich bald verbreitet und die beſte Anwendung ge: funden haben, welches die angeführte Fabrik beſtätigt. Er ſprach hierauf drittens über Natur und Eigenſchaft des Farbeſtoffes, den man Waid nennt, und zeigte, daß die blaue Farbe, die aus dem Waid hervorgeht, auch ohne Zuſatz des Indigo's ein recht ſchönes blau dem Gegenſtande, der damit gefärbt wird, giebt, welches jedoch nicht das Feuer des vom Indigo gefärbten blau beſitzt, ſondern ſtets todt an ſich bleibt. Eben aus dieſem Grunde zieht man das Blau des Indigo's vor, und bediene ſich beim Blaufärben des Waid's nur allein, als Hülfsmittel, den Indigo in ſeinen alkaliſchen Subſtanzen aufzulöſen, indem er ihm den Sauerſtoff, einen weſentlichen Beſtandtheil des Indigo's, der ihn in allen feinen Theilen zuſammenhalte, entzöge. Der Vortragende nannte hierauf viertens alle die Länder, die ſich noch gegen⸗ wärtig mit dem Anbau und der Erzeugung des Waid beſchäftigen, und zeigte zuerſt, wie der Waidbau, ehe der Indigo bekannt geworden, allgemein betrieben worden; gegenwärtig aber, da Waid ſeine Allgemeinheit als Farbematerial verloren, indeß immer bei der Indigoküge unentbehrlich bleibe, wären nur gewiſſe Gegenden dem Waidanbau getreu eie für die er indeß eine ergiebige Quelle der Wohlhaben⸗ heit geworden. In Frankreich werde in Languedoc, der Provence und Normandie in großer Menge ein ſehr ſchöner Waid gebaut. Gleich ausgezeichnet ſei der ungariſche; ja, er N in vielen Stücken ſelbſt den franzöſiſchen; die Ballen dieſes Waid's hätten eine lichte, hellgrüne Farbe, und wären befonders feft, wie zuſammen gekittet. Er wäre in ſeiner Wirkſamkeit ungemein feurig und heftig, und löſe den Indigo in der Küge außerordentlich ſchnell auf, daher er mit großer Vorſicht beim Färben gebraucht werden müſſe, da ſonſt ſehr leicht eine Küpe zum Durchgehen gereizt wer⸗ den könne. N f In Deutſchland beſchäftige man ſich ſeit den älteſten Zeiten, insbeſondere in Thüringen, und zwar in den Gegenden der Städte: Langenſalze, Arnſtadt, Tennſtädt, Ohrdruf, Gotha und Erfurt, mit Anbau und Erzeugung des Waid's, und mache von dieſen Orten aus große Handelsgeſchäfte mit dieſem Artikel. Vorzüglich habe ſich der Langenſalzer einen bedeutenden Ruf erworben. Jedoch habe man in neuern Zeiten, im Magdeburgſchen und ſelbſt in der Mark in den Ge- genden an der Havel, mit vielem Glück den Waidbau zu betreiben angefangen, wo auch derſelbe vorzüglich ſchön ausfalle; insbeſondere zeichne ſich im Magdeburg'⸗ ſchen der von Neu= Haldensleben und in der Mark der Rathenower, den der daſige Färber Kayſer baut, ſehr vortheilhaft aus; dieſer Anbau habe nun den 5 Abſatz des Thüringer Waid ſehr vermindert. Auch in Schleſien, und zwar ſowohl in Niederſchleſien als auch ſelbſt in einigen Theilen von Oberſchleſien, wäre im Anfange des vorigen Jahrhunderts der Anbau der Waidpflanze mit großem Fleiße betrieben worden, und zwar ganz ausgezeichnet im Liegnitz ſchen und Jauer ſchen. In dieſen Gegenden ſei auch ein Boden, der für dieſe Pflanze durch- ſeine Güte geeignet wäre; allein mit dem Bekanntwerden des Indigo's habe ſich auch hier die Cultur dieſer, Blaufarbeſtoff enthaltenden Pflanze verloren. Nur allein in Hainau beſchäftige ſich noch der daſige Färber Scholz mit Cultivirung des Waid's, der ganz vorzüglich ausfalle. Er könne ſchon in den Blättern zum Küpenfärben gebraucht werden; jedoch werde er dadurch theurer, als in Ballen; trage indeß die großen Vortheile in ſich, daß alles Holzartige, welches keinen Farbeſtoff in ſich trage, entfernt iſt, da im Gegentheil der Waid, in Ballen formirt, Stiele und alles, was im Blatte holzartiges und faſeriges iſt, in ſich ſchließe. Da dieſer Blätterwaid wegen ſeiner Reinheit ſehr feurig wäre, ſo pflege man beim Färben / Blätterwaid und 4 Ballenwaid in die Küpe zu thun, welches eine ge⸗ mäßigte Auflöſung des Indigo's befördere. — | 3 Ein vierter Vortrag des Geheimen Commerzienrathes Oelsner beſchäftigte ſich mit den verſchiedenen Arten der rohen Seide, ſowohl außer als in Europa. f Der Vortragende bemühte ſich zuerſt aus einander zu ſetzen, wie in jedem Lande, in welchem Seide von der Seidenraupe gewonnen werde, etwas eigenthümliches in der erzeugten Seide ſei, wodurch ſie ſich von der Seide aus andern Ländern unter⸗ ſcheide. So ſei die orientaliſche Seide merklich von der europäiſchen verſchieden. Doch ehe der Vortragende zu den einzelnen Seidenarten, die von der Seiden- raupe gewonnen werden, überging, ſprach er vorher von der aus der Seidenpflanze MH gewonnenen Seide. Sie ſei die Frucht eines Strauchgewächſes, in Ser Frucht⸗ kapſel, wie bei der Baumwolle, die Seide eingeſchloſſen ſei. Die Pflanze heiße nach Linné: Asclepias. Syriaca, und ſei vorzüglich in Syrien einheimiſch, wo fie ſich im feuchten und ſteinigen Boden ſtark vermehre, viele Blumenbüſchel trage, und dar⸗ aus eine große Menge langer Schoten bilde, welche aufbrechen und eine lange, glän⸗ zende, weiße Seide herausſtoßen, an der der darin enthaltene Saame hänge, der ſich jedoch leicht von der Seide abſondern laſſe, und ſie auf die Art ſogleich zum Ver⸗ ſpinnen mit Cocon- oder Floret-Seide, oder auch Baumwolle, geſchickt mache. — Noch erwähnte derſelbe einer andern Pflanzen-Seide, welche im Königreich Loango in Afrika, im nördlichen Theile von Guinea, wachſe, und ein ik Pro- dukt liefere. ü Der Vortragende ging nun zu der Seide, welche in Aſien von der Seidenzaupe gewonnen wird, über, und erwähnte zuerſt der 1) Chineſiſchen, und zwar werde diejenige, die in der Provinz Gh Kea erzeugt werde, für die ſchönſte gehalten. Holländiſche und engliſche Kaufleute bräch—⸗ ten ſie unter dem Namen: Seide von Nanking und von Zuan-Tong, nach Europa zur Verarbeitung. Sie wäre weiß, ſehr leicht und glänzend, aber gewöhnlich ſchlecht geſponnen, und gäbe viel Abfall; 2) der japaniſchen Seide. Dieſe ſtände an Vortrefflichkeit der chineſiſchen nicht nach, gleiche ihr an Weiße und Glanz, aber auch an ſchlechtem Geſpinnſt. Uebri⸗ gens werde in dieſem Lande gewiß ſo viel Seide gewonnen, wie in China, ohnge⸗ achtet Japan, in Bezug ſeiner Größe, in keinen Vergleich mit jenem geſtellt werden könne. Noch gedachte der Vortragende 3) der molukkiſchen Seide und der, die 1 85 den philippiniſchen Fusch erzeugt werde; | 4) der tongkiniſchen in Oſtindien; N 5) der, die in Indoſtan, en und der Mongolei hervorgebracht würde. In dem Gebiet des Groß-Mogul's und in Indoſtan, in der Provinz Kazem-Bazar würden allein jährlich über 25,000 Ballen gewonnen. Sie habe indeß nicht die weiße Farbe der chineſiſchen Seide, ſondern eine mehr gelbe Farbe. Die Engländer wüßten indeß durch eine vortreffliche Bearbeitung ihren Werth zu erhöhen. Als eine ſehr gute Seide ſtellte der Vortragende 6) die perſiſche dar: vor allen zeichne ſich diejenige als beſonders ſchön aus, welche in den Provinzen am kasgiſchen Meere, ferner in Kilan, Schirvan und Sa⸗ meſchin erzeugt werde. Man könne die hier gewonnene Seide auf 40,000 Ballen rechnen. Dieſelbe gehe von Ardebil, dem Stapelplatze in Perſien, durch Carava⸗ nen nach Aleppo, Smyrna und Conſtantinopel. Dieſe perſiſche Seide gehöre in jeder Beziehung zu der vortrefflichſten, weil ſie ſich zu jeder Miſchung gebrauchen läßt, und ſich in ihrer guten Qualität nie verändere, daher ſie von den europäiſchen Fabriken 135 — am meiſten geſucht werde. Man benenne fie auch mit dem Namen der levantiſchen oder Levantinen⸗ Seide. Auch erwähnte er ö 5 | 7) der türkiſchen und aſiatiſchen Seide, welche aus Tripoli, Sayd, Cy⸗ pern, Candia, Syrien und Paläſtina, auch Klein-Afien nach Europa gehe, und machte auf den Unterſchied dieſer Arten von Seide aufmerkſam. Der Vortragende ging nun nach dieſer Darſtellung zu der Seide, die in Europa gewonnen werde, über, und nachdem er auf die außerordentlichen Fortſchritte, welche die Seiden⸗Cultur im weſtlichen und ſüdlichen Europa feit mehreren Jahren gemacht, hingedeutet und gezeigt, wie die aſiatiſche Seide vielleicht in der folgenden Zeit für Europa entbehrlich werden könnte, führte er die Länder Europa's an, wo die vor⸗ züglichſte Seide gewonnen würde. | 1) Das Königreich Neapel, beſonders Calabrien, Terra di Lavora. Die hier erzeugte Seide gehöre zu der beſten und vorzüglichſten. Einen gleich ſchönen Cha- rakter habe 17 \ f 1 22) die ſicilianiſche Seide, beſonders die in der Gegend von Palermo und Meſſina gewonnen werde. Man verſichere, daß jährlich von hier über eine Million Pfunde ausgeführt werden; ſie iſt ſchwer und feſt. ie 3) In der Marca d' Ancona werde ebenfalls viel Seide gewonnen, die zu Poſamentir⸗Arbeiten ſehr brauchbar fein fol und unter dem Namen der römiſchen Seide bekannt iſt. f 8 f | 4) Unter allen Ländern Italiens habe aber wohl keines, ſowohl in Bezug auf Quantität als Qualität, in der Cultur der Seide ſolche Fortſchritte gemacht, als Piemont. Dieſes Land liefere die ſchönſte und vorzüglichſte Seide Italiens. Sie ſei meiſtentheils ganz weiß, und werde im Lande ſo vorzüglich geſponnen, daß das Geſpinnſt nichts zu wünſchen übrig laſſe. f 5) Die Seide von Parma und Genua, beſonders die aus den Gegenden der Städte Modena, Parma und Piacenza, ſtehe an Feinheit der piemonteſiſchen nicht nach. 6) Auch die Ufer der Etſch und die Geſtade der Lago di Garda insbeſondere das Veroneſiſche, liefere viele und ſchöne Seide, welche ſehr feſt, ziemlich ſchwer und ſehr tauglich für die Poſamentir⸗Arbeit und Vergoldung fein fol. Eben fo werde in Vincenza, fo wie im ganzen Friaul, ungemein viele Seide gewonnen. 17 7) Die Fortſchritte, welche Mailand, vorzüglich die Gegenden von Bergamo, der Berg von Beange, und das Bascianiſche, ferner die Gegend von Como und das Canton Vareſe, in den letzten Jahren in der Produktion der Seide gemacht hätten, wären außerordentlich. Vorzüglich bearbeite man hier die Seide mit einem Fleiße und einer Sorgfalt, die ihr ein ſehr ſchönes Anſehen gäbe; daher die lombardiſche Seide ſich einen beſonders guten Ruf erworben. a Ein zweites Land in Europa, wo die Seiden-Cultur theils in früherer Zeit gediehen wäre, theils noch jetzt gedeihe, ſei Spanien. Zu der Zeit, wo daſſelbe die 3 . Mauren und Saracenen noch beherrſchten, wäre durch Seiden-Cultur dieſes Land höchſt blühend geweſen; als aber blinder Religionseifer dieſes fleißige, gewerbthätige Volk verjagt hatte, wäre auch mit dem Untergange aller Fabriken Spaniens dieſer Gewerbszweig geſunken. In ſpätern Zeiten habe man in Valencia und Granada die Seidenraupen-Zucht wieder einzuführen geſucht, habe auch angefangen, das Pro: dukt davon, die Seide, gut zu ſpinnen und gehörig zuzurichten, die gegenwärtig unruhigen Staatsverhältniſſe hätten aber dieſen Gewerbszweig, ſo wie den ganzen ſpaniſchen Handel, wiederum ſehr niedergedrückt. Die ſpaniſche Seide ſei übrigens nervig, feſt und ſchwer. Der Anbau und die Cultur der Seide in Frankreich, erhebe ſich dagegen ſeit bei⸗ nahe 30 Jahren ſo bedeutend, daß franzöſiche Seide einen der wichtigſten Artikel in der Handelswelt Europa's ausmache. Das mittägliche Frankreich beſchäftige ſich ganz vorzüglich mit der Produktion derſelben; Alais, eine Stadt am Gardon und am Fuße der Cevennen, die über 10,000 Einwohner hat, lebt beinahe ganz allein von Seidenfabrikation; von hier aus werde ein bedeutender Handel mit roher Seide getrieben. Eben ſo vorzüglich wäre die Seide, welche im ganzen Departement des Gard gewonnen werde; ferner die von St. Jean du Gard, Valleraugue und Aduza. Auch produciren die herrlichen Spinnereien im Departement de la Dröme zu Valenze, ferner in Saone und Froſt, ein herrliches Geſpinnſt von Tram- und Organſin-Seide. In den Departements de l'Ain, de l'Allier und de la Loire wäre die Seiden-Cultur erſt ſeit kurzem eingeführt, aber mit ſo glücklichem Erfolge, daß man über die Fortſchritte erſtaunen müſſe. Die Anpflanzung der weißen Maul⸗ beerbäume, die ſorgfältigſte Wartung und Pflege der Seidenraupen, beſonders die ihnen ſtets angemeſſene Temperatur, Entfernung von allem Geſtank und Geräuſch, würde überall in dieſen Gegenden auf's genaueſte beſorgt, und zwar fo gewiſſenhaft, daß auch nichts ausgelaſſen werde, was die Zucht der Seidenwürmer verlange. In Deutſchland wäre man freilich in Bezug auf Seiden-Cultur gegen andere Länder noch zurück; jedoch ſei auch das Land weniger dazu geeignet, als die eben genannten. Friedrich II. habe die Seiden-Cultur als einen neuen Erwerbszweig mit Gewalt einführen wollen, aber in einem kalten Winter wäre die ganze Pflan⸗ zung der weißen Maulbeerbäume, über eine Million an der Zahl, deren Blätter die einzige Nahrung der Seidenraupen ausmachen, erfroren, und ſo habe das mit dem größten Eifer angefangene allmählig wieder untergehen müſſen. Seit einiger Zeit habe man in der Mark Brandenburg, in Baiern 15 Wür⸗ temberg dieſen Induſtrie⸗ a wieder zu heben geſucht, und man zweifle nicht am guten Erfolge. — Ein fünfter Vortrag des Geheimen Commerzienrathes Oelsner handelte von holzſparenden Stuben-Oefen; er theilte einige, theils ſelbſt gemachte Erfahrungen, theils aus den beſten Werken hierüber gezogene Bemerkungen mit. Er ging von der lie Ma ee Idee aus, daß es bei Erwärmung eines Zimmers auf folgende Dinge ankomme: auf den Ofen und auf das zum Einheitzen beſtimmte Material oder Holz. Vom Ofen bemerkte er, daß es ſeine Beſtimmung ſei, die ihm vom Feuerungsmaterial durch Lebhaftigkeit des Feuers gegebene Wärme, auch dem Zimmer, in welchem er ſich befinde, mit gleicher Lebhaftigkeit mitzutheilen. Lebhaftigkeit des Feuers werde aber allein durch einen ſtarken Zug der Luft be⸗ wirkt, wodurch das Feuer angeblaſen, vermehrt und auf dieſe Weiſe eine ſchnellere Hitze zu Wege gebracht werde. Ein Schmidt würde das Eiſen nie ſo glühend aus dem Feuer bekommen, als er es verlange, wenn er ſich nicht des Blaſebalges be— diente. Er ziehe daher die Regel: daß der Ofen zweckmäßig eingerichtet ſei, in welchem durch einen guten Luftzug, der mitten in's brennende Holz geht, das Feuer auf's ſchärfſte angeblaſen werde. Der Vortragende ſetzte nun aus einander, wie zwei Oefen, in welchen gleich großes Feuer mit gleicher Lebhaftigkeit brenne, doch mehr oder minder erhitzt werden könnten, je nachdem ſie ihrer inneren Einrichtung zufolge von der Flamme mehr oder weniger angegriffen würden. ‘ Alles hänge nun von der Weite der Oefen, von der Beſchaffenheit ihrer Zug: röhren oder Gänge ab. Man ſehe daher, daß bei einer gleich ſtarken und lebhaften Flamme, derjenige Ofen am meiſten erhitzt werde, deſſen ganze Weite von der Flamme angefüllt wird, ſo daß ſie ſich gegen die inneren Wände preſſen muß. — Eben des⸗ wegen erfordere eine vollkommnere Einrichtung der Oefen, daß ihre inneren Wände der Größe des darin nöthigen Feuers dergeſtalt angemeſſen wären, daß die Flamme die ganze Weite der Züge des Ofens anfülle. Daher müßten die Oefen ſo enge gemacht werden, als es immer ohne Gefahr geſchehen könne. — Die Züge oder Gänge müßten aber ſo ſeyn, daß die Spitze der Flamme, in welcher ſich ſtets die größte Hitze befindet, gerade auf die inneren Wände treffen könne, die e möge lang oder kurz ſeyn. Ebendaher ſei es nothwendig, daß die Zugröhren eines zur 1 ein⸗ zurichtenden Ofens nicht in graden Linien, fondern in Krümmungen gehen; wenn der. Ofen eine horizontale und ſchiefliegende Fläche dem Feuer entgegenſetze, ſo heitze er um deſto beſſer; wogegen bei einem Ofen, deſſen Seiten perpendiculair aufgerichtet wären, die beſte Wärme mit dem Rauche verfliegen müſſe. Führe man aber den Gang oder die Zugröhre krumm oder durch Krümmungen, ſo werde die Spitze der Flamme überall anſtoßen, je nachdem die Flamme ſelbſt länger oder kürzer ſei. Werde nun bei dem krummen Gange des Ofens auch noch dieſes in Acht genommen, daß er nach und nach etwas enger, zuletzt aber, nahe an dem Ausgange gegen den Schornſtein wieder etwas weiter werde, fo werde dadurch die Stärke des Zuges ver— mehrt und eine lebhafte Erhitzung des Ofens 1 und die weſentlichen Eigen⸗ ee eines guten Ofens wären erreicht. 18 — 888 Der Vortragende ließ ſich nun noch über die Wärme in folgender Art aus: Es komme hier alles auf die Dicke der Wände und die Größe des Ofens an. Die Größe deſſelben werde blos auf die Länge ſeiner Zugröhren eingeſchränkt: er könne alſo nicht kürzer ſeyn, als die längſte Flamme, die nur der Zug hervorbringen könne; da nun aber die Länge der Flamme von der Menge des Holzes und der Stärke des Zuges abhänge, ſo laſſe ſich hier freilich nichts ganz gewiſſes beſtimmen. So viel ſei ermittelt: daß ein mittelmäßiges Feuer, wo 10 bis 12 Pfund Holz oder Feuer⸗Material überhaupt auf einmal brennen, wenn nehmlich der Zug lebhaft und der Gang enge iſt, eine Flamme von 8 bis 10 Fuß Länge hervorbringe. Die Hitze dagegen erſtrecke ſich viel weiter. | A Es ſei jedoch ein großer Verluſt, wenn man die Hitze aus dem Ofen heraus: gehen laſſe; daher ſei es nothwendig, daß die Zugröhre oder der Gang noch um ein merkliches über die Länge der längſten Flamme hinaus geführt werde. — Die Länge des Ganges läßt ſich in kleinen Oefen auf, 16, bei größern auf 24 Fuß be⸗ ſtimmen. Aber auch auf die Dicke des Ofens müſſe man achten; die meiſten Kachel⸗ öfen wären etwa 3 Zoll dick. Eine doppelte Dicke des Ofens verändere die Strenge der Hitze nicht merklich; man könne daher füglich den Ofen 6 Zoll dick machen, ohne zu beſorgen, daß die Hitze um ein merkliches geringer fein werde. — An den Vortrag des Geheimen Commerzienraths Oelsner knüpfte der Töpfer⸗ meiſter Herr Haniſch eine Entwickelung von der Conſtruction eines Ofens, wovon die techniſche Section demſelben ein Modell übergeben, welches Herr Spiller, Lehrer der Mathematik an der Schule zu Glogau, nach ſehr richtigen Beobachtungen und Erfahrungen entworfen hatte. Herr Haniſch berief ſich zuerſt auf die eben vorgetragenen Ideen: daß jeder Ofen die Einrichtung haben müſſe, daß er bei der möglichſten Erſparung des Feuer-Materials die verlangte und beabfichtigte Hitze aufs zweckmäßigſte hervorbringe und die Wärme auf's längſte in ſich halte. Nach dieſem zeigte er, wie bei dem gegebenen Modell die Idee zum Grunde liege: 1) daß der Rauch, der vom Feuer ausgehe, immer noch eine große Maſſe brennbaren Stoffs in ſich enthalte, der, wenn er wieder erweckt und entzündet werde, und von neuem aufbrenne, neue Wärme verbreiten müſſe. Ließe man ihn jedoch unent⸗ zündet davon gehen, ſo ginge die Wärme, die der Heitzſtoff geben und verbreiten könnte, zum großen Theile verloren, wie es bei den meiſten, nach alter Art eingerich⸗ teten Oefen der Fall ſei. Man müſſe daher 2) den im Rauche in ſo großer Maſſe enthaltenen Brennſtoff auf irgend eine Art wieder entzünden, ehe er den Ofen ver⸗ laſſe, und denſelben ſo lange dem Verbrennen im Ofen ausſetzen, als der in ihm enthaltene Feuerſtoff vorhanden wäre. Es würde alsdann nur eine ſehr kleine Maſſe des Rauchs durch den Schornſtein davon gehen. Daraus würde 3) folgen, daß in einem Zimmer ein Ofen, in welchem ſich der Rauch immer wieder entzünden und * — 139 : verbrennen müſſe, eine anhaltende Wärme erzeuge, die weniger Feuerungs-Material nöthig hätte, als bei Oefen, wo der Rauch nicht verbrenne. | Hierauf entwickelte der Herr Vortragende das Modell nach allen ſeinen Theilen, erklärte die beſondern Beſtimmungen derſelben, und machte auf das, was ſie bezweck⸗ ten, aufmerkſam; fühlte ſich aber auch veranlaßt, dem Modell ſelbſt einige Ausſtel⸗ lungen zu machen, und Verbeſſerungen vorzuſchlagen. Nach Beendigung ſeines Vortrages verſprach er, nach ſeinen geäußerten Ideen einen Ofen zu bauen, der die Grund-Idee des Modells in ſich enthielte, und die Geſellſchaft alsdann mit denen daraus hervorgehenden Reſultaten bekannt zu machen, welchen dieſelbe mit Vergnügen entgegen ſieht. — Herr Pharmaceut Elsner unterhielt die Section durch folgende Vorträge: In dem erſten derſelben ſprach er verſprochner Maaßen über Indigo, ſeine Zuſam⸗ menſetzung nebſt Darſtellung des blauen, rothen und braunen Pigments in demſelben. Zuerſt ließ er ſich über den Namen des Indigo, über die Cultur der Anilpflanze in Oſtindien, aus der er gezogen werde, und über ſeine Bereitung in den indiſchen Factoreien aus. Alsdann ging er zu der innern Beſchaffenheit deſſelben über, und zeigte, wie durch nach und nach erfolgende Behandlung des gewonnenen Indigo, erſt mit verdünnter Schwefelſäure, der Indigoleimz dann durch Behandlung des mit Säuern ausgezogenen Indigo, mit Aetzlauge, der braune Farbeftoff; dann durch Digeſtion mit Alkohol der rothe Farbeſtoff darzuſtellen ſei, und daß der nun zurückbleibende Indigo das reine blaue Pigment ſei. Daß dieſer blaue Farbeſtoff aus Indigoweiß und Sauerſtoff beſtehe, erläuterte der Herr Vor— tragende durch die Erklärung des chemiſchen Prozeſſes bei der kalten Indigoküpe. Außerdem bemühte ſich derſelbe durch Verſuche das Verhalten des reinen Indigoblau im Feuer (Entwickelung von purpurrothen Dämpfen) zu zeigen, und erörterte auf's genaueſte die Theorie beim Färben mit der Waidküpe und mit dem Sächſiſch-Blau. Am Schluſſe machte derſelbe noch durch Verſuche auf die entfärbende Kraft der Wel zu Indigo⸗ Löſung aufmerkſam. Der zweite Vortrag des Herrn Pharmgceut Elsner handelte von der Orpda⸗ tion und ihrem Einfluß auf Gewerbe. Folgende drei Hauptpunkte wurden in dieſem Vortrage einer nähern Unterſuchung unterworfen: 1) entwickelte der Herr Vortragende, was Oxydation ſei, und ſtellte den Be⸗ griff davon feſt; 2) führte er alle die Gewerbe an, auf deren Betrieb der Sauerſtoff insbefonz dere feinen Einfluß. ausübe. 3) gab er die Mittel an, wodurch die Orpdatian ſo viel als möglich gehindert werden könne. Bei I. hob derſelbe vorzüglich hervor: die Eintheilung der Metalle in edle und unedle, oder in Elektro⸗Negative und Elektro- Poſitive. g 18 * 10 ——- Bei II. wurden nicht allein die Gewerbe genannt, ſondern der Herr Vortra- gende machte auch beſonders auf den Einfluß des Oxygens bei ihrem Betriebe auf: merkſam. Sie find: 1) die Färberei; 2) die Schnellbleicherei; 3) die Lederger⸗ berei; 4) die Schnelleſſigfabrikation; 5) die Brodtbäckerei; 6) die Zuckerſiederei; 7) die Cattundruckerei. Bei III. nannte der Herr Vortragende unter den Schutzmitteln gegen Sauer⸗ ſtoff insbeſondere die Verbindung zweier ſich elektriſch entgegengeſetzter Metalle; z. B. Kupfer und Eiſen. Unter den mechaniſchen Deckmitteln gab er mehrere Firniſſe an, mit welchen die Metalle überzogen werden müßten, um dadurch gegen den ſchädlichen Einfluß des Sauerſtoffs geſichert zu werden. Derſelbe ging nun die hierher gehörigen Metalle, Zink, Blei, Kupfer, Eiſen, einzeln durch, und gab pt einem jeden das für daſſelbe 1 ſchickliche e mittel an. — In 1 dritten Vortrage des Herrn Pharmaceuten Elsner ſprach derſelbe über den günſtigen Einfluß der neuern ee in der Chemie auf e Gewerbe und Künſte: 1) Zuerſt erwähnte er der Entdeckung von Fuchs, das Waſſerglas betreffend und ſeine dazu angegebene Vorſchrift, auch machte er Erwähnung der verbeſſerten von Döbereiner, nach welchem 70 Theile kohlenſaurer Kali, 54 kohlenſaures Natron, 152 Kieſelerde zuſammengeſchmolzen werden. Dann führte er 2) die für die Malerkunſt fo höchſt wichtige Entdeckung Gmel in's, die Be⸗ reitung des künſtlichen Ultramerins betreffend, an, und entwickelte zugleich die Ver⸗ fahrungsweiſe, welche dabei Statt fände. 3) Machte derſelbe auf die Eigenſchaften des Kalks aufmerkſam, wie in der Lothröhre ſeine Flamme ſo zu erglühen wäre, daß dadurch ein helles Licht entſtehe, welche Erfahrung als See-Signal, bei Leuchtthürmen und bei geodätiſchen Meſſun⸗ gen im Großen feine praktiſche Anwendung gefunden hätte. Darauf erwähnte er 4) der Anwendung des mineraliſchen Chamäleons, als Entfujelanger Mittel, nach den Erfahrungen des Dr. Meurer. 5) Setzte er die neuere franzöſiſche Methode, Bleiweis zu bereiten, genau aus einander, und zeigte, wie Biſchoff die natürliche Kohlenſäure- Entwickelung am Laachner⸗See zur Bleiweiß⸗ Fabrikation anwende. 6) Zeigte er, wie in neuerer Zeit die Erfindung gemacht wenge ſei, das ai liche purpurrothe Glas durch Kupferorydul zu färben. 7) Entwickelte er die Bereitung des Knallqueckſilbers und ſeine Anwendung zu den Percuſſions⸗Gewehren. 8) Machte er einige Verſuche mit chromſauern Kali, um mittelft deſſelben u anderer Metallſalze recht ſchöne N bereiten zu können. 2 P ˙ e 9) Erwähnte er der Verbeſſerungen, die in der Eſſigfabrikation gemacht wor⸗ den, und machte insbeſondere auf die Schnelleſſigfabrikation aufmerkſam. 10) Erwähnte er zuletzt noch der Lohgerberei. Es machte hier der Herr f Vortragende, bei dem immer mehr fühlbar werdenden Mangel von Eichenrinde, auf ein beinahe eben ſo häufig vorkommendes Erſatzmittel, für Letztere nehmlich auf die Anwendung der Wurzel von der Tormentille, aufmerkſam, wo er zugleich genannte Pflanze in getrockneten Exemplaren herumzeigte. Auch bemerkte derſelbe, daß die genannte Wurzel bei weitem reichhaltiger an Farbeſtoff ſei, als Eichenrinde; denn: 100 Theile ganze Eichenrinde enthalten gegen 6 Theile Gerbeſtoff, 100 Theile Eichenrinde von Buſchholz gegen 7 Theile Gerbeſtoff, aber 100 Theile Tormentille-Wurzel enthalten gegen 34 Theile Gerbeſtoff. — Der Herr Doctor der Philoſophie, E. M. Hahn, theilte die praktiſche Con— ſtruktion einiger, beim techniſchen Gebrauche häufig e krummlinigten Figuren aus der höhern Geometrie mit. Nachdem derſelbe auf eine populäre und leicht faßliche Weiſe gezeigt hatte, wie die einzelnen Schnitte aus dem Kegel erhalten werden können, welche Eigen— ſchaften einen jeden derſelben charakteriſiren, und wie fie in Folge dieſer Eigenſchaften auf einfachem Wege zu conſtruiren ſeien, zählte er verſchiedene Fälle auf, wo bald der eine, bald der andere dieſer Schnitte mit Vortheil angewendet werden kann, und machte beſonders aufmerkſam auf die Anwendbarkeit bei Gewölben und Brücken⸗ bogen; bei Anfertigung akuſtiſcher Werkzeuge, als der Hörröhren u. . w. — Der Herr Profeſſor Dr. Göppert ſprach zunächſt über die Verſchiedenheit der holzartigen Gewächſe in der Reihe der Monokotyledonen und Dikotyledonen, ſetzte den Bau und die Art und Weiſe des Wachsthums derſelben aus einander, und zeigte, durch welche Mittel man vermöchte, das Alter derſelben zu beſtimmen. Bei den Dikotyledonen geſchähe es durch Zählen der Jahresringe, bei den Monokotyledonen durch Meſſung der Entfernungen zwiſchen den Aeſten der Blattſtiele. | Diefer fo gediegene Vortrag wurde noch außerdem ungemein belehrend und inter- eſſant durch die herrlichen Kupferwerke und ſchönen Exemplare aus Holzſammlungen, die genannten Baumarten betreffend, welche der Herr Vortragende zur Anſicht und Beſtätigung ſeines Vortrages vorzeigte. — Herr Kaufmann Lewald hatte die Güte, der Verſammlung eine Parifer pa⸗ tentirte Lampe von Locatelli vorzuzeigen, und fand ſich, indem er ihren Gebrauch erläuterte, zu folgenden Bemerkungen veranlaßt: Dieſe Lampe, für die Locatelli und Comp. ein Königl. Brevet erhalten, habe den Vorzug einer in der That ſehr ſpärlichen Oel⸗Verbrennung. Der eigenthümlich zubereitete und geformte Docht in Geſtalt eines Würfels, trage zur ſpärlichen Verbrennung des Oel's weſentlich bei. Es ſei dieſer Vorzug beſonders hervorzuheben, da er allen unſern Lampen noch „% ee mangele, wodurch allein die noch allgemeinere Einführung der Del-Beleuchtung ver⸗ hindert werde. Zugleich wurde auch das Mangelhaſte dieſer Lampe mit dr Aufforderung nachgewieſen, auf dieſer franzöſiſchen Erfindung weiter zu bauen und dieſelbe zu verbeſſern. Zunächſt dürfte, da durch die eigenthümliche Conſtruction der Lampe ein Per⸗ difüme durchaus nöthig ſei, entweder ein ſolcher noch anzubringen, oder durch Argand⸗ ſche Cylinder⸗ Vorrichtung derſelbe entbehrlich zu machen, eben ſo auch zweckmäßige Vorrichtungen, die in Vorſchlag gebracht wurden, das Aufſtecken und Befeſtigen und das Auf⸗ und Abſchieben des Dochtes, anzubringen ſein. Uebrigens iſt der Vortheil ſehr groß, den dieſe Lampe durch Erſparung an Oel giebt, und fie dürfte vielleicht in dieſer Beziehung den Vorzug allen bisher be⸗ kannten Lampen ſtreitig machen. Dieſe Lampe, die wir der Güte des Herrn Lewald verdanken, iſt Eigenthum der Section, und dient mit zur Begründung der Sammlung von Modellen neuer Erfindungen, welche die techniſche Section ſeit einiger Zeit zu bilden bemüht iſt. — Da die Section ſchon ſeit längerer Zeit Sammlungen aller der Gegenſtände, welche den Gewerben ſowohl als prima materia, als in anderer Beziehung noth⸗ wendig ſind, angelegt hat, ſo fühlt ſie ſich verpflichtet, auf das Dankbarſte eines ſehr gemeinnützigen Geſchenkes zu erwähnen, welches der Königl. Forſtmeiſter, Herr Merensky der Aeltere, bei Niederlegung feines Amtes der techniſchen Section über⸗ machte. Es beſteht daſſelbe aus 37 Exemplaren verſchiedener wild wachſender Holz⸗ gattungen, welche in Schleſien jenſeits der Oder, namentlich in den Herrnſtädter und Nimkauer Forſten, wachſen; dabei befindet ſich ein genaues Namens- und Orts-Ver⸗ zeichniß. Die Exemplare ſind ſo, daß man das ganze Wachsthum des Baumes mit Rinde und Form daraus erkennen kann. Da nun die Section noch der einen Seite derſelben eine Politur hat geben laſſen, ſo erkennt man den Baum nicht blos im wild wachſenden Zuſtande, ſondern auch in der Bearbeitung und Anwendung des Holzes deſſelben zu Gegenſtänden im bürgerlichen und gewerblichen Leben. Wir wünſchen recht ſehr, auch aus andern Gegenden unſerer Provinz dergleichen Beiträge zur Vervollſtändigung unſerer Sammlungen zu erhalten, da das Anſchauen und genauere Prüfen der Gegenſtände dieſer Art ſehr viel zur Belehrung der ge⸗ werbetreibenden Klaſſen des Publikums beiträgt, und werden i dieſelben ſtets | mit großer Dankbarkeit annehmen. — Herr Fabriken-Commiſſarius Hoffmann unterhielt die 1 0 in einem für die Praktiker beſonders lehrreichen Vortrage, mit einigen ſehr wichtigen Bemer⸗ kungen über das Stellen und Schleifen von Tuchſcheer-Maſchinen. Wir hoffen, in der Folge noch etwas Beſtimmteres hierüber mittheilen zu können. — Im, a Noch wiederholen wir, daß uns Anfragen und Mittheilungen in Bezug auf Gewerbethätigkeit ſtets ſehr willkommen ſein werden, und wir zweifeln nicht an der Erfüllung unſers Wunſches, da uns Portofreiheit huldreichſt zugeſtanden iſt. Mit Vergnügen werden wir zu allen Zeiten bemüht ſein, das Aufblühen der Gewerbe und Handwerke in unſerer Provinz Schleſien, ſo weit es in unſern Kräften ſteht, auf alle Art zu befördern, und das bürgerliche Wohl auch auf dieſe Weiſe begrün⸗ den zu helfen. a | ener, Mi ld e, Vorſtand. ; Secretair. e et