En ZN Ribrarp of tbe Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Founded by private subscription, in 1861. ( K 4 AnnnnnnnnnD Drchan ze/ vr EN 23 Nele] fa Wsch. ie Dee No. 67 fen y2 [092 42 IT Br = Pr r “ er Eittar Aabinehüricht Dr Dr ch N: J kistorisohen, Gesellschafßf HANNOVER 00 Wichaelis IneA Sir due kahl Lnkoe die ga | cn Ei ei ku Ip Vorken Crafu)s All Palinimtı Air haha LE ZI SEI CIE EZ Pa - ni “ n 77 ae, An i r > ne \ gern ee Br Ee i = ei nu m” ee a Er Be Ä 2 = . R 5 j — P x a } ‚A E .. ‘ ° 2 „ f “u 1 7 d . e F . 5 x R , ‘ x‘ > ’ ’ \ 7 s ‘ h ’ ö « Pi a * 2 ir I Br W bi er Naturhistorischen Gesellschaft 9, Elfter Jahresbericht der zu HANNOVER von Michaelis 4860 bis dahin 1861. Inhalt: Geschäftliches. Verzeichniss der bei Hameln und in der Umgegend wild wachsenden Pflanzen, von Chr. Fr. Pflümer. Ueber die Entzündbarkeit der Blüthen von Dietamnus albus, vom Me- dieinalrath Dr. Hahn. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Bentheim und über das Vorkommen des Asphaltes daselbst, vom Ober-Bergrath Credner. = II —— Hannover. In Commission der Hahn’schen Hofbuchhandlung. " 1862. r2 Neıoalleaed nordoairoteidn AIVOUUAR A028 nideh id naat zilganyil nor . t ‚uloikstäroane) uobnsardaır A Buagaymıl oh ni ba. lammEl iad. ah arindatana hr | sul Ti Erd) nor EN HM more ‚zudle anumamelH nor gerktilst ob) tuskendhuriistu ih 1adall / aa au ıiteelaeisih Gas rioiktatl mov“ bnogsyall ob aid ll 5 sib dal) tangiatl-ındl) nor adloaudı aytlarlieh ob ‚drama V ab sad f . ‚ssabsr‘ Ze „svoruaH anoldasdhondtok asnsandst ah aalsnimand ar hi sort Pie I Flfter Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover von Michaelis 1860 bis dahin 1861. Di verflossene Jahr hat keine Veränderung im Personal-Bestande der naturhistorischen Gesellschaft gebracht, indem für 12 Mitglie- der, welche ausgeschieden, eben so viele wie- der eingetreten sind. Die Zahl beläuft sich demnach auf 252, von denen 218 den vollen Jahresbeitrag von 2 Thlr. zahlen, 34 aber nur.den ermässigten von 1 Thlr. 10 Gr. Der im vorigen Jahresberichte ausgespro- chene Wunsch, dass die Zahl Derjenigen, welche zu den Ausgaben der Gesellschaft beisteuern, sich vermehren möge, ist hier- nach leider noch nicht in Erfüllung gegangen, und es kann deshälb auch hier nur die Bitte wiederholt werden, dass sämmtliche Mitglie- der der Gesellschaft nach Kräften auf eine solche Vermehrung hinwirken mögen, da mit der Ausdehnung der Sammlung die Ausga- ben fortwährend steigen, und auch die öffent- lichen Vorträge manche Kosten veranlassen. Es würde auch ohne einen ausserordent- lichen Zuschuss von 200 Thlr., welchen die Gesellschaft dem Königlichen Ministe- rium des Innern zu danken hat, für die Ausgaben des nächsten Jahres, wie der an- liegende Rechnungs-Extraet ergiebt, nur ein Cassen-Bestand von 45 Thlr. 6 Gr. vorhan- den sein, der, da die Jahresbeiträge der Mitglieder durch die Miethe des Locals und den Gehalt des Custos absorbirt werden, selbst für die laufenden Bedürfnisse durchaus unge- nügend wäre. Hat sich nun aber auch in der hiesigen Stadt für unser Institut bis jetzt keine solche Opferwilligkeit gezeigt, wie sie in gleichen Fällen von den Bewohnern ande- rer Städte zu ihrer Ehre bethätigt wird, so lässt sich doch die Hoffnung auf eine Ver- änderung zum Besseren nicht aufgeben. We- nigstens ist in diesem Jahre der erste Fall vorgekommen, dass die Gesellschaft mit einem Legate bedacht wurde; der verstorbene Dr. med. Heyn hat ihr seine entomologischen Sammlungen mit den dazu gehörigen Schrän- ken, sowie seine naturhistorischen Bücher vermacht. Es ist zu wünschen, dass dies Beispiel Nachahmung finde, und zugleich lässt es sich auch erwarten, da die Besitzer naturhistorischer Sammlungen häufig genug und selbst in der hiesigen Stadt Gelegenheit zu der Erfahrung finden, dass, wenn nach ihrem Tode diese Sammlungen nicht einem grösseren Museum einverleibt werden, das, was mit Mühe in vielen Jahren zusammen- gebracht ist, entweder in alle Weltgegenden zerstreut wird, oder unverkäuflich auf Boden und Speichern bis zum gänzlichen Verfalle sich herumtreibt. Aehnliche Gründe wirken auf Geldlegate nicht hin, sondern diese be- ruhen darauf, dass der Sinn vorhanden ist, für das Beste und die Annehmlichkeit seiner Mitbürger etwas zu thun, und das Erwachen eines solchen Sinnes am hiesigen Orte würde nach dem vorstehenden Mittheilungen über die peceuniairen Verhältnisse unserer Gesell- schaft von ihr nur mit der grössten Freude begrüsst werden können. IH - 2 Ein sehr erfreuliches Zeichen übrigens für das gesteigerte Interesse an den Naturwissen- schaften liegt in dem zunehmenden Besuche der Vorträge über dieselben, welche während des vorigen Winters nicht nur wie früher an jedem Donnerstage stattgefunden haben, sondern auch nach gemeinschaftlich mit dem historischen Vereine für Niedersachsen ge- troffener Uebereinkunft an jedem Mittwoch für die Herren und Damen beider Gesell- schaften in abwechselnder Reihefolge gehal- ten sind. Die Donnerstags-Vorträge waren folgende: Herr Lehrer Begemann: Ueber Pilze. Die Witterungsverhältnisse Hanno- vers im Jahre 185%9- Die Metamorphosen reiche. Herr Oberbergrath Credner: Ueber Leop. v. Buch’s Theorie der Erhebungs- kratere und Poulet Scrope’s Beurtheilung derselben. Ueber Metamorphismus. Ueber Göthit als Pseudomorphose nach Marka- sit. Ueber Thalbildung in Norddeutsch- land. Herr Doctor Guthe: Ueber Klang- farbe und Farbenton. Ueber die Mine- ralvorkommnisse von Schemnitz. Ueber Beryll. Ueber die Sicherheit des Höhenmessens mit dem Baro- meter. Herr Kriegsrath Haase: tale Sonnenfinsternisse. Derselbe über die Entstehung des Son- nensystems. Herr Collaborator Mejer: Ueber den Begriff des Individuums im Pflanzen- reich. Herr Dr. Schläger: Ueber die Anlage eineszoologischen Gartenszu Hannover. Herr Aug. Stromeyer: Ueber Soda- fabriecation. Ueber Irrlichter. Ueber die Bildung des Raseneisensteins. Herr Hofgarten-Inspector Wendland: Ueber die Palmen Amerikas, insbeson- dere über die von ihm neu entdeckte Wel- fia Georgii. Herr Obergerichts-Rath Witte: Ueber die alpıne Trias. Ueber das Meteor- eisen von Toluca. Ueber einen von ihm ‘) gefundenen fossilen Gavial-Schädel. “. Professor Wittstein: Ueber die im Thier- Ueber to- SAönn Dimensionen der Erde und die Con- } struction der Landkarten. 3 Der als Gast anwesende Herr Dr. Biallo- blotzky: Ueber die nichteruptive Na- tur des Granits und das Alter des Menschengeschlechts. Ebenso Herr Dr. Hallwachs bindung mit unserm Mitgliede Herrn Dr. v. Quintus-leilius: Spectralanalyse. Die Reihe der Vorträge schloss unser Ehrenmitglied, Herr Dr. von Holle aus Heidelberg, mit einem Vortrage über die Entstehung der Arten im Pflanzen- reich. in Ver- Ueber In den Mittwochs-Versammlungen spra- chen von unserer Seite: Herr Director Karmarsch: Ueber Ge- webstoffe. Herr Professor Dr. Tellkampf: Elektromäagnetismus. Ueber das Wasser Ueber Herr Begemann: und seine Bestandtheile. Herr Dr. Guthe: Ueber strenge Winter. Derselbe: Ueber die Regenverhält- nisse der Erde. Was die im verflossenen Jahre eingetre- tenen Vermehrungen unserer Sammlungen und zwar zuerst der Säugethiere betrifft, so hat unser geehrtes Mitglied, Herr Dr. Toels- nerin der Colonia Leopoldina, uns wiederum eine Sendung von Naturalien gemacht, worun- ter sich 13 Säugethiere befanden. Mycetes seniculus, Pithecia satanas, Cercoleptes caudivolvulus, Galiectis vittata, Lutra brasiliensis, Felis pardalis, Didelphys spee.?, Cercolabes spec.?, 1 Chaetomys subspinosus, 1 Bradypus pallidus, 2 Cervus rufus. Ferner erhielten wir: 1 Lutra vulgaris juv. vom Herrn Fon- taine in Wülfel. 1 Fledermaus von Herrn Ritter in Han- nover. 1 Ursus Arctos (reonatus) vom Herrn Me- nageriebesitzer Renz. HHrHHrrkHrH 180) \ Ey. 1 Erminea vulgaris vom Herrn Apothe- - ker Kohlmann in Rothenielde. | Angekauft wurden: 1 Auchenia lama und 1 Viverra Civetta, welche in der Menagerie des Herrn Renz gehalten waren. In diesem Jahre wurde auch der Auer- ochse ausgestopft und aufgestellt, welchen Seine Majestät der Kaiser von Russland uns geschenkt hat. Der Mangel an Raum verhin- derte, dass noch mehre der vorhandenen Bälge ausgestopft werden konnten; eben aus diesem Grunde mussten wir leider die Säuge- thiere hinter der Glaswand so gedrängt auf- stellen, dass sie nicht gut zu übersehen sind. Da wir aber durch einen Anbau am Museumsgebäude die Aussicht haben, neue Räume zu erhalten; so wird demnächst die Aufstellung besser geordnet werden können. Die ornithologische Sammlung ist im verflossenen Jahre nicht so bedeutend gewachsen, als in den Vor- jahren. Angekauft wurde auf hiesigem Wochenmarkte eine Trappe, Otis tarda, Q; sodann wurden einige Glas- kasten mit ausgestopften Vögeln von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen den Sammlungen des Museums unter Vorbehalt des Eigenthums einverleibt. An Geschenken erhielten wir: vom Herrn Ober- wildmeister Wallmann hieselbst: Aquila fulva. Stryx bubo 5; vom Herrn Öberger.-Secretär Reinhold hieselbst: Sturnus vulgaris 9; vom Herrn Consul Dr. Tölsner in Leopoldina: 37 Brasilian. Vogelbälge, die aber aus Mangel an Raum noch nicht ausgestopft sind; vom Herrn Hötelinhaber Reiss hieselbst: Tetrao urogallus 5; vom Herrn Revisor Benecke hieselbst: glareola; vom Herrn Herrmann aus Everloh: Fulica atra; vom Herrn Hofzahnarzt Schmidt hieselbst: Picus principalis 5; vom Herrn Postmeister Pralle in Hildesheim: Lanius minor. vom Herrn Custos Braunstein hieselbst: Lanius minor; Totanus vom Herrn Capitän Gerling: Aptenodytes pata- gonica. Diomedea exulans; vom Herrn Öberger.- Anw. Lüders: brachyotos; vom Herrn Lieutenant v. Uslar: Totanus glottis &. Falco subbuteo 5; 3 Stryx vom Herrn Oberger.-Rath Dommes: Stryx bra- chyotos; ) von einem Ungenannten aus Neustadt a/R.: Picus major ©- c Die entomologischen Sammlungen sind insbeson- dere durch das schon erwähnte Legat des verstorbe- nen Dr. med. Heyn hieselbst, sowie durch Geschenke Sr Exellenz des Herrn Ober-Hofmarschalls v. Malor- tie hieselbst bereichert worden. Mit Beziehung auf das dem vorigjährigen Jahres- berichte beigegebene Verzeichniss der in der Umgegend von Hannover vorkommenden Schmetterlinge möge die Bemerkung hier Platz finden, dass demselben schon jetzt eine ansehnlichere Zahl von Mikrolediptoren, na- mentlich aus den Geschlechtern der Coleophoren, Litho- eolleten und Nepticulen, deren Auffindung dem uner- müdlichen Eifer des Herrn Revisors Glitz zu verdan- ken ist, nachgetragen werden könnte; aber auch die Zahl der Makrolepidoptoren hat sich um einige von Herrn Kroesmann in diesem Jahre zuerst aufgefun- dene Stücke vermehrt; es sind dies namentlich Orgyia ericae, Polia eytlerea (texta) und Prothymia aenea. Für die Sammlung der Conchylien und Gastro- zoen überhaupt geschah durch Ankauf Nichts. In- dess befand sich bei der in ethnographischer Hinsicht so reichen Sendung des Heırn Capitain Gerling man- ches interessante Hierhergehörige aus Peru und den Fidschi-Inseln. Petrefacten gingen ein von den Herren: Förster Malchus in Schaafstall, Amts Bergen, Hauptmann v. d. Bussche in Liethe, Candidat Pohse, Commerzrath Anger stein. Ueber unsere diesjährige Durchforschung der hiesi- gen Flora fügen wir keinen Bericht an, weil zu erwar- ten steht, dass noch im Laufe dieses Winters das Werk des Dr. v. Holle über die Flora der Stadt Hannover erscheinen wird, in welcher die Resultate unserer Beob- Wir benutzen da- gegen die Gelegenheit, um auf dies Buch vorläufig hin- zuweisen, das durch sorgsame Studien des Verfassers und vieljährige Vorarbeiten ein sehr tüchtiges zu wer- den verspricht. Eine solche Arbeit über unsere Flora ist um so mehr zu wünschen, da in der letzten Zeit verhältnissmässig , man die anderen Theile Deutschlands vergleicht, für die Flora unseres Landes wenig geschehen ist. Dass Dr. v. Holle mehr zu geben beabsichtigt, als ein blosses Verzeichniss, dass er durch Besprechung kritischer Arten die Wissenschaft zu fördern, durch die Diagnose der Arten sein Buch auch für Anfänger nutzbar zu machen gedenkt, ist nur geeignet, dies Werk empfehlenswerther zu machen. Wir haben in unserm Lande manche tüchtige Bota- niker, deren Beobachtungen jedoch zum Theil noch verhältnissmässig wenig bekannt sind, so lange sie bloss im Privatverkehr mit anderen Botanikern bleiben, um durch Tausch etwa ihr Herbarium zu vervollstän- digen. Die wünschenswerthe Veröffentlichung der Lo- ealflloren der einzelnen Landestheile wird jedenfalls am einfachsten und natürlichsten durch diesen Jahresbe- richt ermittelt. Wir statten aus diesem Grunde Herrn Lehrer Pflümer in Hameln unsern besondern Dank ab, dass er uns sein Verzeichniss der um Hameln wachsenden Pflanzen, welches wir diesem Jahresberichte beilegen, achtungen enthalten sein werden. wenn u so freundlich und gefällig überlassen hat, dass er hie- mit ein Beispiel gegeben hat, das hoffentlich auch in anderen Gegenden Nachahmung finden wird. Wir empfehlen dies sorgsam und fleissig gearbeitete Werk- chen, das zum ersten Male die reichen Schätze einer interessanten Gegend vollständig erschliesst, besonders auch als Vorbild zur Nacheiferung den anderen Bota- nikern unseres Landes. Die systematische Mineralien - Sammlung wurde nur durch Geschenke vermehrt. Wir erhielten nämlich: von Herrn Ober-Amtmann a. D. Nanne: Ein Stück Meteoreisen aus Toluca ; vom Herrn Orgelbauer Meyer: Beryll; vom Herrn Oberbergrath Credner: Zwei Stück Göthit, Pseudomorphosen nach Strahlkies von Ahlem; vom Herın Oberger.-Rath Witte: Cölestin von Northen und Hyacinth von Unkel; vom Herrn Candidaten Pohse: Verschiedene Mi- neralien ; vom Herrn Capitain Gerling: Chilenische Kupfer- erze, ein Stück gedieg. Silbers aus Chile, Fibroferrit aus Copiap6; vom Herrn Oberstlieutenant v. Uslar: dene Mineralien ; von Miss Jerard: Zwei Stück Kalktuff aus Tivoli. Untern den von dem sel. Herın Dr. Heyn der Ge- sellschaft durch testamentarjsche Verfügung zugegange- nen Naturalien befanden sich auch einige, jedoch un- brauchbare Mineralien. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz legte eine ihm zugehörige kleine Mineraliensammlung unter Vorbehalt des Eigenthums bei uns nieder. (Es ist noch zu erwähnen, dass ein Theil der un- brauchbaren Doubletten verkauft; die dafür aufgekom- mene unbedeutende Summe aber bis jetzt noch nicht zu neuen Anschaffungen verwandt ist.) Einen russischen Verschie- Der ethnographischen Abtheilung unseres Mu- seums sind folgende Geschenke zugegangen: vom Herrn F. Buresch in Linden: Eine amerika- nische Kopfbedeckung; vom Herrn Postmeister Schröder in Verden: Eine grosse Zahl ethnographischer Gegenstände aus S.-Asien ; vom Herrn Capitain Gerling: Eine Lanze von den Fidschiinseln, eine Matte ebendaher, ein steinernes Beil ebendaher; Fächer und Armband ebendaher; ein chinesischer Schirm, ein hölzerner Haken aus einem peruanischen Mumiengrabe; peruanische Eisengusswaa- ren; ein Buddhabild aus einer Höhle bei Maulmain (Birma); . vom Herrn Capitain Gräfenhain: Ein mit Mu- scheln verziertes Armband, ein Armring, ein Grabdenk- mal (Holzsäule mit durch Schnüre daran befestigtem Steinbeil), ein mit Muscheln verzierter Umhang; ein Harnisch von Rochenhaut, ein Harnisch von Flecht- werk, Hose und Jacke aus Cocosfasern, zwei Lanzen mit Holzspitzen, eim‘Schwert mit Haifischzähnen, sämmt- liche Gegenstände von Südseeinseln; 2 geflochtene Mat- ten aus Chile; Se vom Herrn Hötelbesitzer Pfeiffer: Ein chinesi- scher Schirm ; von Madame Dodt in Herrenhausen: Schuhe aus einem türkischen Harem. Ferner wurden 5 Schiffsmodelle, deren Eigenthum sich Se. Königliche Hoheit der Kronprinz vorbehalten hat, der Sammlung einverleibt. Je zahlreicher die Vermehrungen sind, mit denen auf diese Weise unsere Sammlung bereichert ist, um so dringender fällt das Bedürfniss eines grösseren Rau- mes für die Aufstellung derselben ins Auge, da das kleine Zimmer, in welchem sie sich gegenwärtig befin- det, allenfalls zu einer Aufspeicherung unserer Vor- räthe ausreicht, aber für eine geordnete Aufstellung derselben viel zu klein ist. Was zum Schluss die Bibliothek der Gesellschaft anbetrifft, so haben wir uns, um ein Local zur Aufstel- lung des obenerwähnten Heyn’schen Insectenschran- kes, sowie einiger anderer Schränke zu gewinnen, für welche, da sogar bereits der Vorplatz unserer Zimmer vollständig besetzt war, kein anderer Platz gefunden werden konnte, entschliessen müssen, den hochlöblichen Magistrat hiesiger Residenzstadt zu ersuchen, die Auf- stellung derselben in den Räumen der hiesigen Stadt- bibliothek zu gestatten, was uns um so unbedenklicher schien, da unser Bibliothekar, der mitunterzeichnete Dr. Guthe, zugleich die Stadtbibliothek verwaltet. Es bedarf dabei einerseits kaum der Erwähnung, dass die Uebergabe der Bibliothek nur unter Vorbehalt des Eigenthums geschehen ist, und andererseits darf darauf hingewiesen werden, dass durch die neue Einrichtung die Bibliothek viel zugänglicher geworden ist, als sie bisher war. Wenn die Vermehrungen der Bibliothek in diesem Jahre viel bedeutender sind, als in den Vorjahren, so liegt der Grund dafür, wie das nachstehende Verzeich- niss lehren wird, hauptsächlich darin, dass unsere Be- ziehungen zu auswärtigen Gesellschaften sich in erfreu- licher Weise ausgebreitet haben, was in noch höherem Grade der Fall sein wird, wenn, wie zu erwarten steht, die wissenschaftlichen Beigaben unseres Jahresberichts an Umfang zunehmen werden. Um die von den befreundeten Vereinen uns zuge- henden Schriften, sowie die vom Vereine selbst gehal- tenen Zeitschriften recht zugänglich zu machen, ist seit Neujahr 1861 ein Leseverein zusammengetreten, dessen Theilhaberschaft durch Zahlung von 1 Thaler pro anno gewonnen werden kann. Der grösste Theil der auf diese Weise für dies Jahr aufkommenden Summe wird zur Bezahlung des Boten, der das Wechseln der Zeitschriften besorgt, verwandt werden müssen, indess konnten doch noch einige Zeit- schriften davon angeschafft werden, die nach dem Um- lauf in die Bibliothek kommen werden. Der Zuwachs der Bibliothek ist folgender: Ein Paar A. Geschenke. a. hoher Behörden des In- und Auslandes. Hohes Königliches Ministerium des In- nern: Dove, H. W. Das Klima des preussischen Staats, u Zeitschrift des Königl. Pr. statistischen Bureaus, 1861. Nr. 6. Uebersicht der Witterung im nördlichen Deutschland nach den Beobachtungen des meteorol. Instituts zu Berlin. Jahrgang 1860. 4. b. Von gelehrten Gesellschaften und Vereinen. (Nach dem Datum des Eintreffens geordnet.) Socidt& imp&riale des sciences naturelles a Cherbourg: : Memoires, t. VI. VII. Cherbourg, 185959. 8- Naturforschende Gesellschaft in Bamberg: 3. u. 4. Bericht. Bamberg, 1858 und 59. 4. Naturwissenschaftliche Gesellschaft zu $t. Gallen; Bericht über die Jahre 1859—60. St. Gallen 1860. 8. Verein für Kunde der Natur u. Kunst Fürstenthum Hildesheim: Bericht 185%/;9. Hildesheim, 1860. 8. Königlich Baierische Botanische Gesell- schaft zu Regensburg: Denkschriften, IV. Regensburg, 1859. 4. Naturhistorischer Verein der pr. lande u. Westphalens: Verhandlungen. Jahrgang XVII. Bonn, 1860. 8. Museum Francisco-Carolinum zu Linz: 15.—20. Bericht. Linz, 1855—60. 8. Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde zu Hanau: Jahresbericht, 185%;9. Hanau, 1861. 8. Zoologisch mineral. Verein zuRegensburg: Correspondenzblatt. Jahrg. XIV. Regensburg, 1860. 8. Verein für Erdkunde u. verw. Wissenschaf- ten zu Darmstadt: Notizblatt, I., II. u. III. im Rhein- Darmstadt, 1858—61. 8. Verein für Naturkunde im Herzogthum -Nassau: Jahrbücher. Heft 14. Wiesbaden, 1859. 8. Verein nördl. der Elbe zur Verbreitung na- turwiss. Kenntnisse: Mittheilungen. Heft 4. Kiel, 1861. 8. K. zoologische Genootschap Natura artis magistra in Amsterdam: Bydragen tot de Dierkunde. Heft 8. Amsterdam, 1859. 4. : Verein für Naturkunde zu Oassel: Bericht für die Jahre 18#l/6g. 8 Hefte. 4. u. 8. Naturhistorischer Verein zu Lüneburg: 10. Jahrbericht. Lüneburg, 1861. 8. Verein der Freunde der Naturgesch. in Mecklenburg: Archiv XIV. Neu-Brandenburg, 1860. 8. Naturhistorischer Vereinin Augsburg: Bericht 14. Augsburg, 1861. 8. Naturforschende Gesellschaft zu Frei- burg i.B. Bericht. Bd. IL, Heft 3. Freiburg, 1861. 8. Royalsociety of Tasmania: Report for 1859. Hobarttown, 1861. 8. Polytechnische Gesellschaft zu Berlin: Verhandlungen, April 1860—März 1861. Berlin, 1860, 61. 8. Naturforschende Gesellschaft von Grau- bünden: Jahresbericht, n. F. VI. Chur, 1861. 8. c. Von Privaten. Aus der Erbschaft des Dr. med. Heyn: Oken, allgem. Naturgesch. für alle Stände. VII Theile in 14 Bänden. Stuttgart, 1833—42. 8. Thomson’s System der Chemie. Aus dem Engl. von Fr. Wolff. 5 Theile in 7 Bden. Berlin, 1805—11. 8. Hollard, N., nouveaux &lemens de zoologie. Paris, 1838. 8. Vogt, C., Bilder aus dem Thierleben. Frankf. a. M. 1852. 8. Wöhler, F., Grundriss der Chemie, Theil I., 9. Aufl. Berl. 1847. 8. Thl. II. 4. Aufl. Berl. 1848. 8. Wagener, R., Lehrbuch der Zootomie I., II. Leipzig, 1843—47. 8. v. Humholdt, Alex., Kosmos L, II. Stuttg. u. Tübin- gen, 1845—47. 8. v. Humboldt, A., Ansichten der Natur, 3. Ausgabe. Stuttg. u. Tüb. 1849. 8 Cuvier, das Thierrreich, übersetzt von Schinz. Bd. 1—4. Stuttg. u. Tüb. 1821—25. 8. Fabricius, Joh. Christ., Systema entomologiae. Flensb. et Lips. 1775. 8. Fabrieius, Joh. Christ., Systema antliatorum. Brunsv. 1805. 8. Tetzner, W., Handbuch der Naturbeschreibung. Hann. 1825. 8. Erichson, F., Käfer der Mark Brandenb. I. Berlin, 1837—39. 8. Erichson, F., Naturgeschichte der Inseeten Deutschl. Abthl. I. Bd. 3. Berlin, 1848. 8, Jablonsky u. Herbst, Naturgeschichte der Insecten, Käfer. Theil 1—10. Berlin, 1785—1806. 8. Kirby u. Spence, Einleitung in die Entomologie. Bd. I. Stuttg. 1823. 8. Ferner durch Herın Dr. Senoner in Wien: Partsch, P. Katalog der Bibliothek des k. k. Hof- Mineralien-Cabinets in Wien. Wien, 1851. 4. Kenngott, G. Ad., Uebersicht der Resultate min, For- schungen in den Jahren 1844—51. 3. Bde. Wien, 1852 —54. 4. Lederer, Jul., die Noctuinen Europa’s. Wien, 1857. 4. Stoppani, Ant., del parallelismo de deposito di China con altri fuori di Lombardia, s. 1. et a. 8. Liharzik, Fr., Methode der Forschung zur Constati- rung des Gesetzes des thier. Wachsthums. Moskau, 1860. 8. Haidinger, W., eine Leitform der Metoriten. 1860. 8. Meneghini, G., della presenza del ferro oligisto nei giacimenti ofiolitici di Toscana, Pisa, 1860. 8. Wien, de Saussure, N., decouverte des ruines d’une ville ancienne mexicaine. Paris, 1858. 8. Chemische Analysen ausgeführt von Mitgliedern der k. k. geol. Reichsanstalt, zusammengestellt v. A. Senoner. Wien, 1859. 4. v. Hauer, K., Beiträge zur Charakteristik einiger Ver- bindungen der Vanadinsäure. Wien, 1856. 8. Im Bianconi, J., repertorio Italiano per la storia naturale. 1854. Bologna, 8. Partsch, T., Uebersicht der im k. k. Hof-Mineralien- Cabinet zu Wien zur Schau gestellten 8 Sammlun- gen. Wien, 1855. 8. v. Kovats, Bericht der geol. Gesellschaft für Ungarn. Pesth, 1852. 8. Partsch, P., die Meteoriten in dem k. k. Hof-Min.- Cab. zu Wien. Wien, 1843. 8. Pirona, Jul. Andr., Florae Forojuliensis syllabus. Utini, 1855. 8. Walser, Fr. Xav., de Atropa Belladona. 1849. 8. Haidinger, Fr., Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien. IL.—VU. Wien, 1847—51. 8. Von dem Herrn Rev. Duns in Edinburgh: Recension über einige ornitholog. Werke, Sp. Abdr. aus „the North Brit. review“. Von dem Herın Dr. Bialloblotzky: Duckworth, H., Geology in its relation to primeval man. Liverpool, 1860. 8. Additions to Ch. Daubenys „volcanos“, s. l. et a. 8. International statistical congress. London, 1860. 4. Vom dem Herın Dr. Michaelis in Berlin: Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft zu Berlin; April—Juni 1860. Berlin 1860. 3. Von dem Herrn Dr. Mühry zu Göttingen: Allgem. geograph. Meteorologie. Leipzig und Hei- delberg 1861. 8. Von den Herren v. Schlagintweit zu Berlin: Results deduced from the absolute determinations of (Sp- Abdr. aus Thl. I Monachii, the magnetic elements. 4. ihres Reisewerks.) Von dem Herrn Reinsch in Erlangen: Reinsch, P. Fr., Beiträge zur chemischen Kenntniss der weiss. Mistel. Erlangen, 1860. 4. Von dem Herrn Hofrath Grisebach in Göttingen: Grisebach, A., Erläuterungen ausgewählter Pflanzen des trop. Amerika. Göttingen, 1860. 4. Von dem Herrn Dr. Wagner in Göttingen: Wagner, R., Zoologisch-anthropol. Untersuchungen. I. Göttingen, 1861. 4. Wagner, R., Vorstudien zu einer wissenschaftlichen Morphologie u. Physiologie des Gehirns. I. Wagner, R., Bericht über die Arbeiten in der allg. Zoologie u. der Naturgeschichte der Menschen im Jahre 1859. s. l. et a. 8. Von dem Herrn Aug. Stromeyer: Stromeyer, A., Bestimmung der zur Verbrennung or- ganischer Stoffe nöthigen Sauerstoffmenge. s. 1. eta. 8. Von dem Herm Dr. €. Ehrlich in Linz: Ehrlich, C., geogr. Wanderungen im Gebiet der n.-östl. . Alpen. 27. Ausg. Linz, 1854. 8. Von dem Herrn Dr. Guthe: v. Bibra, der Kaffee und seine Surrogate. München, 1858. 8. Von dem Herrn Registrator Engelke: Gesnerus auctus et redivivus. Frankfurt, 1669 — 70. fol. Von dem Herrn Fabrikanten Henning in Limmer: Henning, H., über den natürlichen Asphalt. Limmer, 1861. 8. Von dem Herrn Hofbuchhändler Hahn: Pharmacopöe für das K. Hann»ver. Hann. 1861. 8. Von dem Herrn Buchhändler Brecke: Karsten, C. J. R., über Contactelectricität. Berlin, 1836. 8. Markusen, Joh., über die Entwickelung der Zähne der Säugethiere. St. Petersb. 1856. 8. Liebig, Just., über das Studium der Naturwissensch. Braunschw. 1840. 8. Müller, Joh., kurze Darstellung des Galvanismus. Darmst. 1836. 8. Mohl, H., Liebig’s Verhältniss zur Pflanzenphysiologie. Tübingen, 1843. 8. Meyer, J. R., organische Bewegung u. Stoffwechsel. Heilbr. 1845. 8. Frey, H., über die Bedeckungen der wirbellosen Thiere. Göttingen 1846. 8. Kraus, L. A., über die Versammlungen der teutschen Naturforscher u. Aerzte. Göttingen 1838. 8. Von einem Ungenannten: Castoris Durantis hortulus sanitatis, übersetzt von Uffenbach. 4. B. Ankäufe. Die Fortsetzung der Bonplandia, Wiegmann’'s Archiv f. Zoologie und Leonhard -Bronn’s Jahr- buch für Mineralogie; ferner Bronn’s Classen und. Ordnungen des Thierreichs. Für den Lesezirkel: Wein- land’s zoologischer Garten; Rossmässler’s aus der Heimath; Heiss, Wochenschrift für Astronomie ; Giebel u. Heintz, Zeitschrift für Naturwissenschaft. Witte, als Vorsitzender. Angerstein. Begemann. Guthe, Dr. Hahn, Dr. Mejer, BKeinhold, Extract aus der Rechnung über Einnahme und Ausgabe der KRaturdiftorifchen Hefellfchaft zu Hannover. { Courant. A. Einnahmen, Er u‘ 1) An Cassenbestand laut Rechnung von 18590 Krrnnesrrerne nennen 228 12 2 2) An Beiträgen von 218 Mitgliedern 22 Tihlr: „0... deled. „wiegen 436 — — 3) An Beiträgen von 34 Mitgliedern a 115 Wil N OR 45,110 — 4) Jahreseinnahme von den Beiträgen immerwährender Mitglieder....... 10 15 — 5) Vom Königl. Ministerium des geist. und Unterrichtsangelegenheiten.... 230 .— — 6) Vom Königl. Ministerium des Innern 200° — — Lotus 0.11 TOS RTEEE? Transport .... 1170 I *2 7) An Dividende der Gothaer Assecu- ranz-Gesellschaft las meta dacıed . 13 ’ — 8) Aus der Königl. Chatullcasse für Versicherung des im Museum befind- lichen Königl. Eigenthums........ 3,0429 — 9) Für Eintrittskarten............... 3 10 — Summa.... 1226 21 2 B. Ausgaben. DrAnı Tocalmiethe.eeceeeesceanesene 229, 283 6 2) Zum Ankauf von Schränken u.s.w. 23 2 5 3) Für die Sammlungen ............. 206 23 — 2ekimsdioBihhothekr..ereeese ce een 61 Pi) 5) An Druck- und Bureaukosten ..... 6 13 7 S)EanS Gehalt... ee een 250° — — 7) An Assecuranzgelder ............. 40 ° 14 — 8) Für Feuerungsmaterial............ 19. 21 — 9) Ausgaben durch die Vorträge ver- RENT gen Boengnne DEREN u Ba ORTEN en ae I 0 — — Summa 981 15 2 A. Einnahmen........ 1226 21 2 B- Ausgwben.n.Inuu. 98luhld 2 An Kassenbestand... 245 GuE—— Verzeichniss der Mitglieder am 1. October 1861. Ehrenmitglieder : Herr Sanitätsrath Dr. Hennecke in Goslar. Oberst von Pott in Petersburg. Consul Nanne in 8. Jose, Costa Rica. Professor Bartling in Göttingen. Professor Grisebach in Göttingen. BIS SIZB SUN Consul Marwedel, Hobartton, Tasmanien. in Göttingen. Consul A. Kaufmann in Melbourne. S Dr. Tölsner, Colonia Leopoldina in Brasilien. Ober-Hofmarschall Dr. von Malortie, Exc. Prof. Frhr. Sartorius von Waltershausen » Erblandmarschall Graf von Münster, Exc,, in Derneburg. » Wirkl. Geheime Rath von Meyendorff, Exe,, in St. Petersburg. » Dr. von Holle, Privatdocent, in Heidelberg. Beständige Mitglieder: Herr Bergeommissair Hildebrand. Kammerherr Freiherr Knigge. Banquier Ad. Meyer. Kriegsrath Oldekop. Senator Roese. Obercommerzrath Simon. 33333 Mitglieder: Herren: Albers, Senator. Albrecht, General-Zolldireetor. v. Alten, Geheimrath, Exe. Angerstein, Commerzrath. Auhagen, Instituts-Vorsteher. Bärens, Dr. ph. Bahlsen, A., Kaufmann. Bahlsen, C., Kaufmann. v. Bar, Staatsminister, Exc. Bar, Geh. Finanz-Director. Baring, Dr., @eh. Ober-Mediecinalrath. Bartmer, Dr. med. Beckmann, A. Begemann, Lehrer. Behne, C., Kaufmann. v. Bennigsen, Graf, Ministerial-Vorstand. Benzinger, Hof-Schornsteinfeger. Berend, C., Hof-Agent. Berend, Joseph, Kaufmann. Bergmann, Geheimerath, Exc. Bernstorf, C., Hof-Broncefabrikant. Blanke, Eichmeister, Bleibaum, Hof-Zahnarzt. Blum, Senator. Blum, Fabrikant. Blumenthal, Hof-Agent. Bode, Hofräthin. Boedeker, Consistorialrath. Bödeker, Pastor, Senior minist, Bossel, Bergeommissair. v. Bothmer, Staatsminister, Exe. Brande&, Dr. med. Brande, Hof-Apotheker. Brandes, Dr., Medicinalrath. Braun, Ministerial-Vorstand. Brecke, Buchhändler. Brockmann, H., Agent. Brüel, Geh. Finanzrath. Burghard, Dr., Sanitätsrath. v. d. Bussche-Streithorst, Baron. Capelle, W., Kaufmann. Cohen, Alex., Banquier. Cohen, Dr., Medicinalrath. Cordemann, Oberstlieutenant. Credner, Ober-Bergrath. Culemann, Senator. Culemann, C. Wanert, Münzwardein. Dieterichs, Ober-Amtmann. Dommes, Dr., Medieinalrath. Dommes, Öbergerichtsrath. Dürr, Dr., Medieinalrath. Durlach, Baurath. Ebhardt, H., Fabrikant. Egestorff, G., Commerzien-Commissair. Egestorff, J., Fabrikant. u) —urSD Eichwede, Fabrikant. Engelke, Registrator. Erblich, Hofgartenmeister. Erdmann, Apotheker. v. Estorff, Amtmann. Wiedeler, C., Mühlenbesitzer, Fiedler, Lehrer. Flügge, Dr., Sanitätsrath. Flügge, Kriegsrath. Fontheim, Dr. med. Friesland, Apotheker. Frischen, Telegraphen-Inspector. Frölich, Dr. med., Sanitätsrath. ade, Hauptmann in Einbeck. Gauss, Ober-Baurath. Gerber, Dr., Sanitätsrath. Gericke, Dr., Steuerdireetor. Gerlach, Prof., Director. Gerlach, Preuss. Geh. Secretair. Gerlach, Forstamtsauditor. Gersting, Senator. Giere, Hof-Lithograph. Glahn, W., Weinhändler. Grahn, Berghandlungs-Commissair. Grote, Freiherr, Cammerherr. Grote, Freiherr, Oberbergrath. Grotefend, Dr., Archivsecretair. Günther, Inspector. Günther, Senator. Guthe, A., Kaufmann. Guthe, Dr., Oberlehrer. Haase, Kriegsrath. Haase, Silberdiener. Hägemann, Bildhauer. Hahn, Dr., Medicinalrath. Hahn, Ober-Commerzrath. Hahn, F., Buchhändler. Hanstein, W., Weinhändler. Hanstein, C., Rentier. Hausmann, Ober-Marstalls-Thierarzt. Heddenhausen, Cämmerier. v. Hedemann, Hofmarschall. Heinemann, D., Kaufmann. Helmcke, Commerzienrath. Hemmerde, L, Kaufmann. Hemmerde, Th., Kaufmann. Herzog, Hausvogt. v. Hinüber, Finanzrath. Hornemann, Ü., Fabrikant. v. d. Horst, Obergerichtsanwalt. Hundögger, Dr. med. Hurtzig, Fabrikant. Jänecke, Hof-Buchdrucker. Ilsemann, Rentier. Juchsberg, Kaufmann. Jugler, Über-Bergrath. Mahle, Lehrer. Karmarsch, Dr., Director. Kaufmann, Dr., Geh. Ober-Medicinalrath. ww Kern, Domainenpächter in Riechenberg. Kestner, Geh. Cammerrath. v. Kielmansegge, Staatsminister, Exec. Kirchhof, Major, zum Schäferhof. Kius, Buchdruckereibesitzer. Knigge, Freiherr, Jägermeister. Köhsel, Kaufmann. Kohlrausch, Dr., General-Schuldirector. Krause, Dr., Ober-Medicinalrath. Kroesmann, Lehrer. Krüger, Baurath. Kunze, Maurermeister. Lampe, Dr. med. Landsberg, Mechanieus. Lange, Hof-Maurermeister. Laves, Oberhofbaudirector. Leonhardt, Oberst. Leopold, Dr., Consistorialrath. v. Linsingen, Öberhofmeister, Exc. v. Linsingen, Obergerichtsrath. Lohmann, Dr., Sanitätsrath. v. Lüpke, Hofrath. Lüpker, Hof-Gartenmeister. v. Weding, Cammerherr. Mejer, Collaborator. Menke, J., Kaufmann. Mensching, Dr., Medicinalrath. Mertens, Dr., Pastor. Meyenberg, Dr. med. Meyer, Dr., Hofrath. Meyer, Senator. Meyer, Buchhändler. Meyer, E. L., Rentier. Meyerhof, Grossist. Mierzinsky, Hof-Buchhändler. Mirow, Kaufmann. Möbius, C. Mühlenpfordt, Dr. Mühry, Forstrath. Müller, Generalmajor. Müller, Dr., Medicinalrath. v. Münchhausen, Staatsminister, Exc. Nanne, Oberamtmann. Niehaus, L., Lehrer. Niehaus, O., Lehrer. Niemeyer, Kriegsrath. Nieper, Geh. Regierungsrath. Nordmann, Maurermeister. Oberdiek, Dr. med. Oehlrich, Regierungsrath. Oehlrich, Dr., Sanitätsrath. Oesterley, Professor. Oppermann, Ober-Finanzrath. Osann, Finanz-Assessor. Panne, Kaufmann. Panse, Ober-Bergeommissair. Fr NH Peters, Hof-Destillateur. Peters, W., Geometer. Petrosilius, Fräulein. Pfannkuche, Generallieutenant, Exec. Plank, General-Postcassirer. Pockwitz, Buchdruckereibesitzer. Poten, Generallieutenant, Exc. Pralle, Postmeister in Hildesheim. Preuss, Registrator. v. @uintus-Icilius, Dr. ph. BRasch, Stadtdirector. Rath, Domainenpächter. Reinhold, Obergerichts-Seeretair. Rettberg, Landes-Oekonomierath. Robby, Hof-Conditor. Rockemann, Zimmermeister. Roebber, Dr. ph. Röhrs, C., Kaufmann. Röhrs, W., Kaufmann. Rühlmann, Dr., Professor. Rumann, Cammer-Director. Rump, Kaufmann. Runge, H., Lehrer. Sahlfeld, A., Fabrikant. Sauerwein, Dr. phil. Schläger, Dr. Schlüter, Hof-Buchdrucker. Schmalfuss, Dr., Schulrath. Schmidt, Dr., Ober-Stabsarzt. Schmidt, Hof-Zahnarzt. Schneemann, Dr., Hofrath. Schneider, Commerzien-Üommissair. Schottelius, Kaufmann. Schröter, Seminar-Inspector. v. d. Schulenburg, Graf, Amtmann. Schultz, Weinhändler. Schultz, C., jun. Schulze, C., Lehrer. Sieburg, Kaufmann. Siemering, E., Weinhändler. Simon, Öbergerichtsanwalt. Sommer, Kaufmann. Spohn, Hof-Conditor. Stern, A., Banquier. Stromeyer, Berg-Commissair. Stromeyer, A., Particulier. Täger, Bildhauer. Täger, Hof-Uhrmacher. Teichmann, Ober-Hofeommissair. Tellkampf, Dr., Director. Thielen, Dr., Oberarzt. v. Wslar, Dr., Lehnsfiscal. Wogell, Ober-Landbaumeister. Vogelsang, Dr., Sanitätsrath. Voigt, Dr. med. Wächter, Regierungsrath. Wagener, Dr., Obergerichtsanwalt. Wagner, Hof-Hutmacher. v. Wangenheim, Klosterecammer-Director. Wannschaffe, Mühlenpächter. Weber, Dr., Leibmedicus. Weber, Cand. theol. Wedekind, Berghandlungs-Director. Wendland, Hof-Garteninspector. Wendland, Hof-Gärtner. Wermuth, Dr., General-Polizeidireetor. Werner, J. T., Kaufmann. Westernacher, Dr. med. Winckler, Kaufmann. Witte, Öbergerichtsrath. Witte, Regierungsrath. Witte, J. Wittstein, Dr., Professor. Wölffer, Dr., Obergerichtsanwalt. Obiger Bericht wurde der am 22. Octo- ber 1861 ordnungsmässig berufenen General- versammlung mitgetheilt. Sodann wurden für den verstorbenen Dr. Armbrust*), für den *) Der verstorbene Friedrich Armbrust war zu Bakede am 4. Oct. 1830 geboren, besuchte von Ostern 1845 bis dahin 1850 das Gymnasium Andreanum zu Hildesheim und studirte von da bis Ostern 1853 in Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften. Nach- dem er, um seine Gesundheit zu stärken, ein Jahr lang in Hannover privatisirt hatte, trat er um Ostern 1854 zur Abhaltung seines Probejahres beim Lyceum ein und wurde nach Ablauf desselben als Hülfslebrer an der- selben Anstalt bis Ostern 1858 beschäftigt. Nach Ab- lauf dieser Zeit wurde er als Lehrer an der Stadt- töchterschule angestellt. Er starb am 1. März 1861 an innerer Verblutung in Folge eines Blutsturzes. Der Verstorbene gehörte dem naturhistorischen Vereine seit 1854 an. Anfänglich sich mit Entomologie, dann mit Botanik, zuletzt aber mit ausserordentlichem Eifer sich mit dem Studium der Petrefacten beschäftigend, hat er nach vielen Seiten höchst anregend gewirkt, stets be- reit zu Mittheilungen aus dem reichen Schatze seiner Sammlungen und Erfahrungen über die hiesigen Local- vorkommnisse, Er war mit einer Arbeit über die Bryo- zoen der hiesigen Kreidebildungen beschäftigt, von der man mit Recht hoffte, dass sie sich als eine werthvolle Bereicherung der Wissenschaft erweisen werde, als ihn der Tod unerwartet von seinen Freunden fortriss. Der edle Eifer für die Wissenschaft, der ihn beseelte, so wie die Biederkeit seines Charakters werden ihn lange im Gedächtniss derselben fortleben lassen. Enem anhaltender Kränklichkeit auszuschei- ı) den wünschenden Herrn Grafen v. d. Schu- lenburg und für den statutenmässig durch das Loos ausgeschiedenen unterzeichneten Dr. Guthe drei neue Vorstandsmitglieder ge- wählt. Die Wahl fiel auf die Herren Ober- bergrath Credner, Forstrath Mühry und den Unterzeichneten. Sodann wurde der Gesellschaft Mittheilung über die zur vorigjährigen Rechnung von der dazu gewählten Commission gestellten Monita und deren Erledigung gemacht. Man beschloss darauf, um die Revision der diesjährigen Rechnung die Herren Archiv- secretär Dr. Grotefend und Weinhändler Schultz zu ersuchen. H. Guthe. u} = t 1 Verzeichniss der bei Hameln und in der Umgegend wild wachsenden Pflanzen von Chr. Fr. Pfliümer. I. Classe.. Monandria. Hippuris vulgaris L. Häufig im Schlossgraben bei Pyrmont; im Potthardsteiche bei Holzhau- sen; im Wallgraben bei Rinteln. II. Classe. Diandria. Ligustrum vulgare L. Auf dem Klüt am Ritter- sprung und hinter Wangelist an der Chaussee verwildert. Veronica scutellata L. Bei der Hamelnschen Ziegelei in den Thongruben; an sumpfigen Or- ten bei dem „kurzen Pfahl“; in der Grewings- beke am Wege nach Halvesdorf. — Anagallis L. Am Schöttwege im Bache; an dem Fusswege nach der Höhe links im Bache 7480: — Beccabunga L. — Chamaedrys L. — montana L. Neben der Heisenküche rechts ab in dem Graben; auf der Uetzenburg an der nach der Langenbind zu laufenden Hecke, in der ersten Senke; am Griessenerberge an dem zur Pyramide führenden Fusspfade. — offieinalis L. — Teuerium L. b. latifolia. Auf dem Ith über Bisperode; auf dem Königsberge bei Pyrmont. — serpyllifolia L. — arvensis L. — triphyllos L. Vor Wangelist auf Ackerland; auf dem Hastenbeckerberge und dem Bassberge ziemlich viel. — ugrestis L. — Didyma Tenore. (V. polita Fr.) — Buxbaumii Ten. In Gärten vor dem Brücken- thore hier und da. Früher viel am Fahrwege unterhalb der Cementmühle. — hederaefolia L. Utricularia vulgaris L. Im Schlossgraben bei Pyrmont. ee Utricularia minor L. Im Bassenberg’s Kumpe bei Rinteln. Lycopus europaeus L. Circaea lutetiana L. — intermediad Ehrh. Auf dem Ith über Coppen- brügge und Bessingen. — alpina L. Auf dem Ith an den Standorten der vorstehenden Art. Frasinus excelsior L. In jüngster Zeit in den hiesigen Waldungen viel angepflanzt. Lemna trisulea L. Im Feuergraben und in Sümpfen auf dem Duvanger vor Afferde. — minor L.\Beide am vorgenannten Standorte — gibba L. Jden 10. Juli 1858 mit Blüthen aufgenommen. — polyrrhiza L. In der Hamel bei der Brücke am Tünderschen Anger. Anthoxanthum odoratum L. Ill. Classe. Triandria. Valeriana officinalis L. — dioica L. Vor dem Hohenstein auf bruchi- gen Stellen; dann aueh bei der Pappmühle in der ersten Senke nach Bensen zu; auf einer feuchten Wiese an der Humme bei Aerzen. Valerianella olitoria Poll. — dentata Poll. (V. Morisonii DeCand.) Iris Pseud-Acorus L. Holosteum umbellatum L. Auf Ackerland vor dem Klüt, zuweilen häufig; am Felsenkeller und Bassberge. Montia fontana L. An den Quellen des Müh- lenbaches über Hemeringen; früher auch in Schwöbber; auf feuchten Stellen bei Lüntorf. Cyperus fuscus L. Bei dem Gute Eggerssen auf nassen Stellen. (Vom Assessor v. Pape mitgetheilt.) Heleocharis palustris R. Br. (Seirpus palustris L.) Im Stadtgraben vor dem Mühlenthore; in N a ‘ NE den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei; in der Danie vor Tündern häufig. Heleocharis acicularis R. Br. Im Sommer 1851 in der Danie häufig, nach der Zeit ist sie dort nicht wieder gesehen worden. Seirpus setaceus L. An dem Fahrwege von dem Duvanger nach dem Hastenbeckerberge an dem Graben; auf feuchten Stellen an der Hamel; auf der „kahlen Haide* unterhalb des Stein- bruches an dem Graben; in dem Thale über Helpensen. — pauceiflorus Ligtf. (S. Baeothryon Ehrh.) An dem Bache vor der Knabenburg u. a. O. — lacustris L. An der Weser im „Westen“ und in einem Sumpfe unterhalb der Cement- mühle. — Tabernaemontani Gmel. Auf dem Duvanger vor Afferde und an dem von daher nach dem Hastenbeckerberge fliessenden Wasser häufig. — maritimus L. — sylvaticus L. An dem Wege nach der Höhe und bei der Holtenserwarte häufig. — compressus Pers. (Schoenus compr. L.) Vor dem Minkenstein im Todtenthal in Menge; sparsam bei dem Brunnen vor dem Bassberge; auch vor Höfingen in dem Walde am Wege nach Hameln. Eriophorum latifolium Hoppe.\ Beide vor dem — angustifolium Roth. jHohenstein, das erstere im Todtenthal. Nardus strieta L. Wächst in Menge auf der „kahlen Haide* und auf dem Süntel. Alopecurus pratensis L. — geniculatus L. Auf dem Anger am Kreuz- wege; auf dem Duvanger; auf dem Anger und der Wiese vor der Uetzenburg häufig. — fulvus Smith. In der Thongrube bei der Hamelnschen Ziegelei; auf dem Anger am Kreuzwege u. a. 0. Panicum glabrum Gaud. (Digitaria filiformis Koel.) Auf Ackerland über Schlieckersbrun- nen, vor dem Knick am Wege nach Fischbeck und hinter dem Steinbruche bei dem Felsen- keller. — Ürusgalli L. (Echinochloa Crusg. Pall.) Im Jahre 1853 vor der Schleuse auf dem Werder viel, wahrscheinlich durch Wasserfluth zu-, aber auch wieder weggeführt. — viride L. (Setaria viridis Pall.) Auf Acker- land vor dem Mühlenthore; desgleichen auch vor dem Österthore. — glaueum L. (Setaria gl. Pall.) Auf Stoppel- feldern häufig, z. B. auf dem Kaninchenberge, über Schlieckersbrunnen hinauf nach dem Hol- tenserwege zu. Phalaris arundinacea L. Phleum pratense L. Milium effusum L. In Laubwäldern. Agrostis stonolifera K. (A. alba L.) — vulgaris Witker. Vor der Knabenburg auf der Weide und auf der Anhöhe vom Wehle ab rechts. 12 Agrostis canina L. Auf dem grossen Süntel auf sumpfigen Stellen (von dem Pastor Schlot- heuber mir mitgetheilt). — Spica venti L. Calamagrostis Epigeios Roth. (Arundo Epig.L.) Steht vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche; auf dem Ith über Harderode; über Salzhemmendorf in der Nähe des Kalk- steinbruches am Bockshorn; auf dem Hohen- stein und auf dem Brösel. — sylvatica DeCand. Auf dem Hohenstein. Phragmites communis Trin. Hordeum murinum L. — secalinum Schreb. Stand früher häufig in einer Gartenhecke vor dem Neuenthore jenseit der Brücke links am Fusswege, ist seit Jahren aber nicht wieder gefunden worden. Koeleria cristata Pers. (Aira crist. L.) Auf dem Klüt unter den Föhren rechts längs des so genannten Commandantengartens; am Häge- ner zwischen Hagenohsen und Latferde. Sesleria coerulea L. Auf dem Ith über Harde- rode sparsam, dagegen in Menge auf dem Hohenstein. Aira caespitosa L. — flexuosa L. In unserer Gegend sehr selten. Auf dem Ohrberge in einzelnen Exemplaren zwischen den Wachholdersträuchern; dann auf dem Berge am Wege von hier ab nach Geller- sen auf einer oben auf Höhe belegenen feuch- ten Waldwiese ; auf dem grossen Süntel. (Schloth.) Holeus lanatus L. — mollis L. Arrhenatherum elatius Mert. & Koch. (Avena elatior L.) Avena fatua L. Unter der Saat hier und da, nicht häufig. — pubescens L. — flavescens L. Auf Wiesen und Viehweiden. Auf dem Klüt ziemlich häufig, wo er aber in den letzteren Jahren immer abgeweidet wird. — caryophyllea Wiggers. (Aira caryophyllea L.) Auf dem Kaninchenberge über Helenen- ruhe; am Kreuzwege am Saume des Waldes; am Wege nach Holtensen über Schlieckers- brunnen hinauf am Walde und in dem Tannen- kampe links; auf der „kahlen Haide“ und im Thale über Helpensen hinauf. — praecox Beauv. (Aira praecox L.) Auf der „kahlen Haide“ in den alten Steinbrüchen und im Thale über Helpensen an dem Bache in der ‚Nähe des Eichenwaldes. Triodia decumbens R. Br. Auf dem Ohrberge u. a. O. nicht selten. Melica uniflora Retz. — nutans L. Auf dem Hohenstein. Molinia coeruleı Mönch. Vor Behrensen auf einer feuchten Wiese viel; auf der „kahlen Haide* und beim „kurzen Pfahl“ einzeln. Auf dem Ohrberge wächst unter Tannen die lang- rispige Form M. altissima Link. > Briza media L. a os Poa annua L. — nemoralis L. — fertilis Host. (P. serotina Gaud.) In einem Graben an dem Wege nach dem Wehle u. a. O. — trivialis L. — pratensis L. (Var. humilis & angustifolia auf dem Süntel.) — compressa L. An trockenen Abhängen, Stein- brüchen und Mauern. Am Felsenkeller nach dem Steinbruche zu; am Wege nach der Hei- senküche in der Nähe der Tannen-Allee u. a. O0. Die Varietät P. Langeana K. findet sich hier auf dem Werder an einer Mauer. — sudetica var. hybrida Gaud. Auf dem Sün- tel. (Schloth.) Glyceria spectabilis Mert. u. K. (Poa aqua- tica L.) — distans Wahlenb. An der Saline bei Mün- der. (Schloth.) — fluitans R. Br. (Festuca fluitans L.) — airoides Reichenb. (Aira aquatica L.) In Gräben bei Hastenbeck, auf dem Duvanger und am Wege nach der Höhe. Dactylis glomerata L. Cynosurus cristatusL. An der Hamel; auf dem Anger vor der Uetzenburg und unter der Kna- benburg häufig. Festuca sciuroides Roth. (F\ bromoides L.) Hin- ter dem Wehle links in einem an die Feld- flur grenzenden Tannenkamp, auch vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche links an der Ackerländerei hin. — ovina L. Auf dem Brösel viel. Die Spiel- art F! duriuscula L. auf dem Klüt häufig. — rubra. — sylvatica Vill. Am Wege nach Diedersen auf der Höhe der Ofensburg; auf dem Ith, woher der Apotheker Mavors mir Exemplare zugeschickt hat; auf dem Hohenstein; am Wege nach dem Finkenborn in der Nähe der Quelle. — gigantea Vill. (Bromus giganteus L.) An Gartenhecken am Fusse des Klüts und bei | dem Judenpfahl vor dem Neuenthore; am Klüt in der Nähe der zerstörten Langenhanschen Grotte; am Brösel und in der Nähe des Kalk- bruches hinter der Knabenburg. — arundinacea Schreb. Am Kuhauger vor dem Brückenthore hart an der Weser und auf einer Wiese „der Rosenbusch“ genannt. — elatior L. (F\. pratensis Huds.) Die Varietät b. F. loliacea Huds. findet sich hier auf dem Duvanger ziemlich viel, Spiel- und Hauptart bisweilen auf einem Horst. Brachypodium sylvaticum Röm. et Schult. (Bro- mus pinnatus ß. L.) (An einer Gartenhecke vor dem Brückenthore kommt diese Art mit oben behaarten, sehr scharfen Blättern vor.) — pinnatum Beauv. (Bromus pinnatus L.) Auf dem Klüt bei dem Rittersprunge, am Häge- ner u. a. Ö. Bromus secalinus L. ? £ 13 Bromus racemosusL. Bei Hasperde. (on) — mollis L. — arvensis L. Im Gröningerfelde, auf Aeckern unter dem Kalkbruche bei Rohrsen und auch bei Flegessen. — asper Murr. Im Walde hinter der Knaben- burg bei dem Kalkbruche häufig. — inermis Leyss.. Am Hafen vor dem Mühlen- thore häufig; einzeln auch auf der Wiese unter- halb der Cementmühle zwischen Weidengebüsch. — sterilis L. — tectorum L. An dem sterilen Abhange bei dem Felsenkeller und an dem Fort „Louise“ häufig. Agropyrum repens Beauv. (Triticum repens L.) — caninum Röm. u. Schult. (Trit. can. Schreb.) Auf dem Ith über Harderode in Menge; auch auf der Paschenburg. (Schloth.) Elymus europaeus L. Auf dem Ith über Cop- penbrügge, Bessingen und Harderode häufig; auf dem Hohenstein sparsam. Lolium perenne L. — arvense With. Unter Flachs hier und da. — temulentum L. Unter der Sommerfrucht. IV. Olasse. Dipsacus sylvestris L. — pilosus L. Auf dem Ith und an der Ostseite des Ohrberges häufig, desgl. auf dem Süntel, auch an einer Gartenhecke vor dem Neuen- thore in der Nähe der Brücke. Knautia arvensis DeCand. (Scabiosa arvensis L.) Suceisa pratensis Mönch. (Scab. suceisa L.) In der Nähe des Wirthshauses auf dem Öhrberge; hinter Helenenruhe; auf dem Klüt am Ritter- sprunge. Scabiosa columbaria L. Auf dem Klüt Nr. 3; am Fusse des Ith über Harderode; am Häge- ner längs der Chaussee über Hagenohsen; am Schöttwege bei den „Brüdern“. Sanguisorba offieinalis L. Auf dem „grossen Stidden“ und dem Stidden vor dem Neuen- thore in Menge. Sherardia arvensis L. Epimedium alpinum Sturm. Schon seit vielen Jahren in einer Gartenhecke am Fusse des Klüts wachsend. Stand sonst auch noch einige hundert Schritte weiter hinauf vor dem Berge im Gebüsche hinter Helenenruhe, wo sie aber später durch eine Parkanlage ausgerottet ist. Der Standort macht die Entscheidung schwer, ob sie als eine wilde oder nur verwilderte Pflanze anzusprechen ist. Centunculus minimus L. Auf etwas feuchtem Ackerland in der Nähe von Schlieckersbrunnen, hinter Ohr, bei Afferde, bei Flegessen und gewiss auch noch an vielen anderen Orten, wo diese kleine Pflanze übersehen sein mag. Plantago major L. — media L. — lanceolata L. Tetandria. Na) 14 C Guten eruciata Scop. (Valantia Cruc. L.) ı) — tricorne With. Auf Ackerland zwischen Düste und Marienhagen. — 4Aparine L. — uliginosum L. Bei dem Finkenborn hinter dem Scheibenstande und in den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei; auch auf dem Süntel. — palustre L. — verum L. Auf dem Klüt Nr. 3; hinter der Knabenburg in der Nähe der Trift: vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche; am Kreuzwege; an der Chaussee über Hagen- ohsen und Rohrsen. — sylvaticum L. — Mollugo L. — sylvestre Poll. In lichten Waldungen, auf Haiden und Triften. z. B. „kahle Haide“, in der Nähe des Finkenbornes rechts. Asperula odorata L. — cynanchiea L. Auf und vor den Felsen des Hohensteines. Cornus sanguinea L. — mascula L. Ein Strauch auf Dreyer’s Gar- ten, wahrscheinlich angepflanzt. Majanthemum bifolium Dee. (Convallaria bi- folia L.) Auf der Uetzenburg und bei dem Kalkbruche hinter der Knabenburg. Alchemilla vulgaris L. — arvensis Scop. Parietaria officinalis L. Wächst an der Mauer beim „weissen Thurm“ in Rinteln. Tlex aquifolium L. In den Waldungen jenseit des Finkenbornes nach Dehmke zu in Menge; am Riepen; an der „kahlen Haide“; hinter der Knabenburg. Potamogeton natans L. In der Hamel am Tün- dernschen Anger und im Hafen viel. — perfoliatus L. In der Hamel bei Brandis’ Garten. — pusillus L. Im Feuergraben viel. — crispus L. — pectinatus L. In der Hamel zwischen der Kälbermauer und der Brücke vor dem Neuen- thore. Var. tenuis Reichb., das feinblätterige, in der Danie in einem Sumpfe. Sagina procumbens L. — apetala L. Auf Aeckern hinter Schlieckers- brunnen, bei Schwöbber, Griessen u. a. 0. häufig. KRadiola millegrana Smith. (Linum radiola L.) Auf der „kahlen Haide“, dem Süntel und Ohr- berge häufig. V. Classe. Pentandria. Echium vulgare L. Myosotis palustris With. (M. scorpioides L.) — caespitosa Schulz. In den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei. — sylvatica Hein. Am Knieke bei Wehrber- c gen und hinter der Knabenburg in der Nähe R* Steinbruches. > 2 Myosotis hispida Schlechtend. (M. ana An der Chaussee in der Nähe des Felsen- kellers, wo der Weg nach dem Ohrberge abgeht. — intermedia Link. — strieta Link. Auf Aeckern rechts vom Wehle; am Kreuzwege; auf dem Ohrberge an der nach Ohr zugekehrten Seite. — versicolor Pers. Auf dem Klüt Nr. 3; auf dem Kaninchenberge in dem Mergelbruche ; auf dem Ohrberge; auf Ackerland am Wege nach dem Finkenborn; in dem Tannenkampe über der Höhe. Lithospermum arvense L. — offieinale L.. An der Mauer des Schloss- grabens in Pyrmont. Lycopsis arvensis L. Oynoglossum officinale L. Bei Hagenohsen an der Chaussee; neben dem Felsenkeller; auf dem Kirchhofe in Grosshilligsfeld. — montanum Lamark. Auf dem Ith über Har- derode und Bisperode; bei Münder (Schloth.) Pulmonaria offieinalis L. Symphytum officinale A. Borago officinalis L. Hier und da auf Garten- auswurf. Primula offieinalis Jaeq. (P. veris a offiei- nalis L. — elatior Jaeg. (P. veris B elatior L.) Menyanthes trifoliata L. Auf sumpfigen Wie- sen. Vor der Uetzenburg, bei der Bruch- mühle unweit Pyrmont und in dem Sumpfe vor Löwenhausen; auch bei Münder, Coppen- brügge und Schwöbber. Hottonia palustris L. In den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei. Lysimachia vulgaris L. — Nummularia L. — nemorum L. Auf dem Brösel und dem Hel- penserberge. Anagallis urvensis L. — coerulea Schreb. Auf Gartenland vor dem Brückenthore ziemlich selten. Convolvulus arvensis L. — sepium L. Datura Stramonium L. Auf Schutt und Kar- toffelfeldern in Gärten. Hyoscyamus niger L. Vor der Uetzenburg mit- unter recht viel; früher auch öfter bei der Hamelnschen Ziegelei an der Chaussee in ein- zelnen Hörsten. Verbascum Schraderi Meyer (V. Thapsus Schrad.) Hinter der Knabenburg bei dem Kalk- bruche; auf dem Wetthorschenanger an der Hecke hinauf u. a. O. — Thapsus L. (V. thapsiforme Schrad.) Häufig an Fahrwegen hinter Ohr; vor der Uetzen- burg; an der Chaussee von Hameln nach Ohsen usa O4 — nigrum L. (Diese Species zeigt sich hier auf dem Klüt in allen Farben, vom Weiss bis zum Hochgelb und Braun übergehend, auch mit grösseren und kleineren Blumenkronen.) ER > n— Verbascum lanatum Schrad. (V. nigrum b. to- mentosum Chl. han.) Am linken Weserufer auf der Wiese unterhalb der Cementmühle bis zum Kuhanger; auch einige Exemplare an dem Wege von Fischbeck nach Lachem auf- genommen. — adulterinum Koch. (V. thapsiforme nigrum Schiede.) Scheint eine Bastardform von V. Thapsus und V. nigrum zu sein, wofür auch der Umstand mitspricht: dass sich das- selbe hier bisher nur an Standorten dieser beiden Arten zeigte, dann wieder ausging und nach einigen Jahren an dem Orte erst wieder auftrat. An der Chaussee bei Hagenohsen und an Hecken über Ohr. — Lychnitis L. Steht hier auf dem Klüt und am Felsenkeller in Menge, aber nur mit weisser Blüthe. (Fast jedes Jahr findet sich hier auf dem Klüt ein Bastard, zwischen vorstehender Art und V. nigrum in der Mitte stehend, den Schiede V. nigro-Lychnitis benannt hat, des- sen Blätter aber oberseits nicht „fast kahl“ wie Meyer in der Flora han. exeurs. be- merkt, sondern oben wie unten feinfilzig sind; im Uebrigen trifft dessen Beschreibung ge- nau zu. Kronen wie bei V. nigrum, aber Stand der Traubenrispe und Form der Blätter wie bei V. Lychnitis. An Uebergängen zwi- schen diesen Arten und dem Bastard fehlt es gleichfalls nicht. Es kommen einestheils Exem- plare vor mit gelben. Kronen, in denen die Wolle der Staubfäden weiss ist, diese aber braun sind; anderntheils solche, in denen die Wolle der 3 kürzern Staubfäden weiss und an den übrigen violett ist.) Atropa Belladonna L. Fast auf allen hiesigen durch Abtrieb der Hochwaldungen blossgeleg- ten Bergen in Menge, wo sie dann aber auch mit dem Anwuchs des jungen Holzes wieder verschwindet. Physalis Alkekengi L. Am Ohrberge unterhalb des Monuments; an der Chaussee über Hagen- ohsen; am Büsseberge bei Thale; an allen drei Orten häufig. Solanum Dulcumara L. An der Weser u.a.0. — nigrum L. — miniatum (Bernh. bei Willd) Vor der Uetzenburg und vor dem Bassberge hinter Ohr in der Mergelgrube. Polemonium coeruleum L. Auf dem Brösel ziemlich häufig, blau und weiss blühend, auf einer vor drei Jahren durch Abholzung ent- blössten Waldfläche. Erythraea Centaurium Pers. — pulchella Fries. (E. ramosissima Pers.) Am Fahrwege unterhalb des Schützenplatzes links am Graben; an der Chaussee nach Holtensen, wo der Fusspfad nach Unsen abgeht; hinter Deckbergen; auf dem Duvanger und unterhalb der Brücke am Graben. Vinca minor L. Am Fahrwege auf der Uetzen- burg rechts, sparsam; bei der Hünenburg am Königsberge bei Pyrmont. Phyteuma spicatum L.. Am Wege nach dem Finkenborn; am Schellenberge bei Pyrmont; an den Bergen bei Rühle. —- nigrum Sehmidt. Hinter Berge häufig. Campanula rotundifolia L. var. ce. linifolia. (Chl. han) kommt an den Felsen des Ith und Hohensteines vor. — patula L. Am Kuhanger vor dem Brücken- thore in der Nähe des Viehstalls an der Weser einzeln; unter dem Tartarenloche, aber auch hier sparsam. Rapunculus L. persicifolia L. rapunculoides L. Trachelium L. — (ervicaria L. In Waldungen bei Buchhagen und Bodenwerder; am Dunkelberge bei Pyr- mont. — glomerata L. Bei Bakede (Schloth.). Lonicera Periclymenum L. Am Berge hinter Helenenruh und auf der Uetzenburg nicht selten. — XAylosteum L. Bei dem Kalkbruche hinter der Knabenburg, auf dem Klüt, am Öhrberge nicht häufig. Rhamnus cathartica L. In der Hecke vor dem Hastenbeckerberge, am Klüt u. a. 0. Ein ansehnlicher Strauch auf der Trift neben der Tannen-Allee am Wege vor dem Stöhnebrink. — Frangula L. Evonymus europaeusL. Am Stiege und Brücken- thorschenanger. Impatiens Nolitangere L. Viola hirta L. Vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche zwischen Gebüsch viel; bei Münder hat Schlotheuber dasselbe aufge- nommen. — odorata L. — palustris L. Auf dem Süntel im Thale zwi- ‘schen dem grossen und kleinen Süntel. — sylvestris L. — canina L. An der Uetzenburg, hier selte- ner, als die vorstehende Art. B ericetorum. Am Bassberge und vor dem Hohenstein. — tricolor L. ß. arvensis Koch. Auf Acker- land überall. Ribes Grossularia L. Auf dem Hohenstein auf dem sogen. Altar und an der Uetzenburg. — alpinum L. Verwildert kommt dieser Strauch vor an den Wegen nach dem Finkenborn in Gartenhecken und vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche; aber entschieden wild an den hohen Felsen des Ith über Bessingen. — nigrum L. Verwildert in einer Gartenhecke im „Westen“. Hedera Helix L. Ueber dem Eckerngrunde stehen einige Eichen mit blühbaren Exem- plaren. Helenenruh am = en ne 16 de DS ‘ [v7 Jasione montana L. Auf dem Ohrberge über dem Wirthshause hinauf an dem Fusswege rechts unter den Tannen und unten am Fusse des Berges südlich viel; bei Hastenbeck an einem Hohlwege nach Afferde zu. Jllecebrum verticillatum L. Auf dem grossen Süntel von Herrn Pastor Schlotheuber ge- funden. Glaux maritima L. Bei der Saline unweit Pyrmont. Cynanchum Vincetoxieum Pers. (Aselepias Vincetoxieum L.) Gentiana erueiata L. An den Eulenbergen bei Münder; am Krüppelberge bei Bodenwerder. — Pneumonanthe L. In einer feuchten Wiese bei Bösingfelde. — campestris L. Am Schweineberge vor Unsen in Menge; vor dem Ith auf Triften; in der Nähe des Forstaufseherhauses am „krummen Bache“; auf der Viehweide vor Flegessen in der Nähe der Chaussee. — germanica Willd.. Auf dem Griesserberge an der Chaussee; sehr viel auf dem Bomberge bei Pyrmont. — ciliata L. Auf dem Klüt und den Triften unter dem Ith; auf der Trift am Schweine- berge über Unsen. Cuscuta europaea L. — Epilinum Weihe. Hier unter Flachs selten. — Epithymum L. Selten. — racemosa Mart. Auf Kleefeldern. Chenopodium bonus Henricus L. — rubrum L. Auf dem Werder an der Mauer bei der Schleuse und bei der Lohmühle; auf Gartenland und Schutthaufen der Dörfer in der Umgegend. — murale L. an Mauern. — album L. — hybridum L. Auf Gartenland nicht selten. — polyspermum L. — glaueum L. Auf dem Werder bei der Loh- mühle und an der Mauer bei der Schleuse; bei niedrigem Wasserstande häufig auf trocken gelegten Stellen in dem Flussbett der Weser, an Düngerstellen in Tündern. — Vulvaria L. Auf Gartenland hier und da vor dem Brückenthore nicht häufig. Atriplee patula L. (A. angustifol. Smith.) — latifolia Wahlenb. — hortensis L. Herniaria glabra L. Häufig über dem Stein- bruche neben dem Felsenkeller und an der Chaussee rechts, jenseit des alten Steinbruches. Ulmus campestris L. Einzelne Bäume auf dem Klüt, mehrere am Fusse des Ohrberges an der Ostseite und auf dem Ith. Caucalis daucoides L. Zwischen Düste Marienhagen unter der Saat. Daucus (aroteL. Torilis Anthriscus Gmel. (Tordylium Anthr. L.) Heracleum Sphondylium L. In Afferde an der Chaussee links und Siler trilobum Seop. (S. aquilegifolium Gaertn.) Bei Bodenwerder an dem Münchhausen’schen Berge; am Bockshorn bei Salzhemmendorf bei dem Steinbruche; am Kohlenberge am Ith. Coriandrum sativum L. Im Jahre 1858 mehrere Hörste auf Schutthaufen vor dem Bassberge gefunden, wohin diese Art wahrscheinlich durch Sämerei verschleppt worden ist. Angelica sylwestris L. Selinum Carvifolia L. bei Flegessen. (Schloth.) Pastinaca sativaL. Hier ein recht lästiges Un- kraut auf Wiesen. Oenanthe fistulosa L. Auf dem Duvanger häufig. — Phellandrium Lam. (Phellandrium aquati- cum L.) In den Thongruben bei der Hameln- schen Ziegelei und in dem Graben oberhalb derselben ziemlich häufig. Aethusa Cynapium L. Berula angustifolia Koch. (Sium ungustifol.L.) Stum latifolium L. In den Thongruben bei der Hameln’schen Ziegelei nicht häufig. (arum Carvi L. Aegopodium Podagraria L. Cieuta virosa L. Bei Rinteln in der Graft vor dem Seethore; auf dem Moore bei Holzhausen. Chaerophyllum sylvestre L. — temulum L. — bulbosum L. Scandix pecten L. Unter Saat häufig. Conium maculatum L. Am Kuhanger vor dem Brückenthore an einer Hecke links; vor dem Stiege unter der Felsenwand u. a. OÖ. Pimpinella magna L. — Saxifraga L. Santeula europaea L. Hydrocotyle vulgaris L. Im Potthardsteiche bei Holzhausen; auf dem Süntel auf moorigen Stellen. Im Eckerngrunde Auf feuchten Wiesen Bupleurum longifolium L. sparsam. — rotundifolium L. Unter Wintersaat zwischen Düste und Marienhagen. Viburnum Opulus L. Sambucus Ebulus L. Früher in Raapke’s Wiese vor Rohrsen viel, jetzt nicht mehr vor- handen. Bei Gellersen steht diese Pflanze an dem Graben unterhalb des Wirthshauses in Menge; bei Münder am Wege nach der Glas- hütte. — nigra L. Am Stiege und vor der Uetzen- burg in Menge. — racemosa L. Auf der Uetzenburg und in Waldungen hinter dem Wehle und bei dem Finkenborn. Corrigiola litoralis L. Bei niedrigem Wasser- stande der Weser in manchen Jahren viel auf trocken gelegten Stellen in dem Flussbette selbst, so wie auch auf angeschlämmtem feuch- ten Sande an den Ufern. Parnassia palustris L. Auf einer feuchten Wiese an der Humme bei Aerzen; zwischen der Bruch- mühle und Holzhausen; an einem Graben zwi- EM Ser 17 schen Wallensen und Ockensen; auf feuchten Wiesen bei Münder und vor Hastenbeck. Linum catharticum L. Drosera rotundifolia L. Hier sparsam an der Grevingsbeke in dem Eichenwalde vor Hope; in dem Thale über dem „kurzen Pfahl“ hin- auf an dem Bache hier und da auf moorigen Stellen. Miyosurus minimus L. Auf Ackerland vor der Uetzenburg, auf dem Bassberg u. a. O. nicht selten. VI. Classe. Hexandria. Berberis vulgaris L. Am grossen Stidden in der Hecke; auf der Trift neben der Tannen- Allee am Wege nach der Heisenküche; am Klüt. Peplis Portula L. In dem Wiedengrunde am Bache hinauf und auf der „kahlen Haide“ in Gräben; an den Thongruben bei der Hameln- schen Ziegelei in Menge. Leucoium vernum L. Auf dem Morgenstern und im Eckerngrunde oben auf dem Berge vor den Tannen viel. Galanthus nivalis L. am Bassberge vor. Nareissus Pseudo-Nareissus L. Gleichfalls ver- wildert auf einer Wiese vor dem Mühlenthore am Anger. Allium ursinum L. Hinter der Knabenburg zwi- schen dem Kalkbruch und der Trift; an der Chaussee nach Heipensen unter Büschen am grossen Stidden; auf dem Ith und Hohenstein in Menge. — oleraceum L. Auf den Felsen des Ith über Bisperode mit röthlicher Blüthenhülle; auf dem grossen Stidden an dem Ackerlande hin- unter blüht es gelblichweiss und findet sich hier, wie auch in einer eingezäunten Wiese am Fusswege nach Tündern in Menge. Fritillaria Meleagris L. Bei Schwöbber ver- wildert. Gagea stenopetala Reichenb. (G. pratensis Schult.) In Förster's Grasgarten vor dem Mühlen- thore; am Schöttwege rechts auf der Viehweide. — arvensis Schult. Auf dem Bassberge u. a. O. auf Ackerland nicht selten. — /utea Schult. An Gartenheeken am Fusse des Klüts; vor dem Mühlenthore und vor der Höhe; an der Ostseite des Ohrberges; auf dem Ith; an der Chaussee vor Wangelist. Anthericum Liliago L. An den Felsen über der Steinmühle bei Polle häufig. Convallaria majalis L. — verticillata L. Auf dem Hohenstein und un- ter dem Minkenstein; auf dem Ith an dem der Chaussee von Neuhaus nach Lauenstein zu- gekehrten Abhange sparsam. — polygonatumL. Bei der Ruine Schell-Pyrmont. — maultiflora L. Asparagus offieinalis L. Auf dem grossen Stid- den und dem Stidden vor dem Neuenthore. Kommt hier verwildert Acorus Calamus L. Oehrsen bei dem Wir hause; bei Schwöbber in einem Teiche; in Grupenhagen in einem Teiche vor der Schule. Juncus conglomeratus L. — effusus L. — glaucus Ehrh. Im Potthardsteiche bei Holz- hausen; bei der Chaussee nach Holtensen über den „beiden Brüdern“. — filiformis L. Auf dem Süntel von dem Assess. v. Pape entdeckt; auch im Potthardsteiche. — squarrosus L. Auf dem Ith am Ronnen- stiege von demselben zuerst gefunden. — obtusiflorus Ehrh. In der sauren Wiese bei Pyrmont. — silvaticus Reich. Auf einer feuchten Stelle zwischen dem Finkenborne und der „kahlen Haide“ häufig. — artieulatus L. (J. lamprocarpus Ehrh.) Auf dem Duvanger u. a. OÖ. nicht selten. — supinus Mönch. b. repens Chl. han., die kriechende) beide e. fluitans Lam., die fluthende fauf der „kahlen Haide*. — bufonius L. — compressus Jeq. (J. bulbosus L.) Unter — Gerardi Lois. (J. bottnicus Wahlenb.)j der Knabenburg. Luzula pilosa Willd. (Juneus pilosus L.) — mazsxima DeCand. Am Wege von Afferde nach Diedersen auf der Höhe des Hasten- beckerholzes viel; auf dem Klüt unter den Föhren zwischen dem Thurm und dem Fin- kenborne nur auf einem kleinen Raume. — albida DeCand. — campestris DeCand. Rumex maritimus L. In trockenen Sommern kommt diese Art oft viel vor auf vom Wasser auf lange Zeit entblössten Stellen im Fluss- bette der Weser; im Jahre 1851 ein Mal meh- rere Pflanzen auf der Demolirung in der Nähe des Thorschreiberhauses vor dem Österthore gefunden. — conglomeratus Murray. (R. Nemolapathum Ehrh.) — nemorosus Schrad. (R. sanguineus L.) — obtusifolius L. Bei dem Brunnen vor dem Finkenborn; vor der „kahlen Haide“* am Bache; bei Flegessen; bei dem Sumpfe an der Weser unterhalb der Cementmühle; am Bache bei der Holtenserwarte. — HydrolapathumHuds. Im Feuergraben u.a. O. — aquaticus L. An dem Sumpfe an der We- ser unterhalb der Cementmühle sparsam; früher auch einige Pflanzen am „Rosenbusche“. — crispus L. Vor der Uetzenburg, unterhalb der Cementmühle u. a. O. — Acetosa L. — Acetosella L. Triglochin palustre L. Auf dem Duvanger und an dem alten Wege nach Hastenbeck in dem ersten breiten Graben zwischen der Hamel- 1 brücke und dem Hastenbeckerberge; auch in der Wiese bei dem Neubrunnen bei Pyrmont. Colchieum autumnale L. Auf dem grossen Stidden in Menge. Alisma Plantago L. VI. Classe. Heptandria. Trientalis europaea L. Auf dem Stiege über dem Wasserfall hinauf; bei der Hämelnschen- burg jenseit der Emmer am Fusse des Schar- fenberges; auf dem Süntel, im Walde über Brünnighausen. Aesculus Hippocastanım L. VII. Olasse. Epilobium angustifolium L. — hirsutum L. — parviflorum Schreber. — montanum L. In Waldungen häufig. b. lunceolatum Koch. Am Abhange vor dem Tartarenloche. ec. minus Wimm. An sterilen Stellen auf dem Klüt u. a. O. — palustre L. Aufdem Duvanger bei den Flachs- rotten; bei dem „kurzen Pfahl“ im Graben; auf dem Süntel. — tetragonum L. Auf dem Süntel an Bächen. — roseum Sehreb. Acer campestre L. — Pseudoplatanus L. Auf dem Klüt mehrere Bäume; am Ith über Coppenbrügge. — platanoides L. Am Wege nach der Heisen- küche und in der Allee zwischen dem Oster- und Mühlenthore mit dem vorigen. Oenothera biennis L.. An der Chaussee über Hagenohsen, bisweilen häufig, und an den Ufern der Weser. Erica Tetralie L. Stand früher auf dem Ka- ninchenberge auffallenderweise auf einer nichts weniger als feuchten Stelle in üppiger Vege- tation, wo sie aber dem Interesse der Agrieul- tur hat weichen müssen. Auf dem Süntel fin- det sie sich noch an einigen Orten (Schloth.) Calluna vulgaris Salisb. (Erica vulgaris L.) Daphne Mezereum L. Am Klüt über den Tan- nen an der Pfanne und hinter der Knabenburg. Polygonum Bistorta L. Auf einer feuchten Wiese an der Humme bei Aerzen viel; auch hinter dem Bosquet in Pyrmont. — amphibium L. — lapathifolium L. — nodosum Pers. — Persicaria L. — laxiflorum Weihe. (P. mite Schrk.) An der Weser vor dem Tartarenloche; auf dem Duv- anger bei den Flachsrotten; in dem Graben am Wege nach- der Höhe; im Graben vor Dreyer's Garten u. a, OÖ. in Menge. — Hydropiper L. Octandria. 18 Polygonum minus Huds. Bei den Thongruben unweit der Hamelnschen Ziegelei nicht häufig. wwieulare L. Convolvulus L. dumetorum L. tataricum L. Diese Species hat sich meh- rere Jahre hindurch auf Gemüsefeldern in Dr. Sertürners Garten erhalten, wohin sie wahr- scheinlich mit fremder Sämerei eingeführt ist. Paris quadrifolia L. In der Nähe der zer- störten Langenhan’s Grotte, hinter der Kna- benburg bei dem Steinbruche u. a. O. Adoxa Moschatellina L. Vorn am Stiege links an der Trift unter Gebüsch; am Wege nach dem Finkenborn in einer Gartenhecke links am Schützenplatze; bei Flegessen; an der Uetzenburg; auf der Schaumburg an Mauern; auf dem Hohenstein. IX. Classe. Butomus umbellatus L. An der Hamel, im Feuer- graben, auf dem Duvanger u. a. OÖ. häufig. Enneandria, X. Ulasse. Decandria. Monotropa Hypopitys L. Von dieser Pflanze finden sich hier beide Formen: o. die kahle M. hypophegea Wallr. am Klüt unter den Tannen bei der Pfanne, ß. die behaarte M. Hypopitys Wallr. im Walde über Schlieckersbrunnen am Wege nach Holtensen. Pyrola rotundifolia L. Am Steinbruche hinter der Knabenburg, wo sie aber durch den An- wuchs des jungen Holzes unterdrückt ist; am Ith resp, Kohlenberge (Mavors) ; am Breiten- stein bei Rühle viel. — minor L. In Waldungen bei dem Finkenborn u. a. ©. nicht selten. — secunda L.. Am Wege nach dem Finken- born; am Riepen; auf dem Klüt bei dem Rittersprunge und weiter hinab unter den Tan- nen links; im Kohlenberge am Ith (Mavors); über dem Minkenstein viel. Vaceinium Mirtyllus L. — YVitis Idaew L. Auf dem Riepen und in der Rothlaube bei dem Finkenborn einzeln; auf dem Süntel (Schloth.); aufder Fuhlerhaide mehr. Saxifraga tridactylites L. Auf dem Klüt; an der Mauer an der Weser; auf dem Hohenstein; an dem steinigen Abhange im Jägerloche. — granulata L. Eine Pflanze auf der Spitze des Ohrberges gefunden; auf dem grossen Stidden sparsam. Chrysosplenium alternifolium L. — oppositifolium L. Am Brunnen vor dem Finkenborn; in dem Wiedengrunde; am Sau- bache und vor der Knabenburg nicht häufig. Sceleranthus annuus L. Gypsophila muralis L. Auf Stoppelfeldern hier ziemlich häufig. rs C Saynari offieinalis L. Auf dem Kirchhofe J zu Wangelist; am Kuhanger bei der Lachs- hütte; an den Weserufern häufig. Dianthus Armeria L. Vor der Uetzenburg; am Knicke am Wege nach Fischbeck; an der Hecke vom Schöttwege nach dem Bassberge; am häufigsten am Wege von Haverbeck nach Hemeringen. — deltoides L. In Menge auf dem Soldaten- kirchhofe und auf dem daran grenzenden Fried- hofe. — caesius Sm. Am Hohenstein. — prolifer L. Auf dem Klüt, an dem Felsen- keller und Knick bei Fischbeck häufig. Silene nutans L. Auf dem Hohenstein und Sud- weih häufig, desgleichen auch bei Bodenwer- der an dem Münchhausenschenberge. — noctiflora L. Sparsam auf Ackerland neben dem grossen Stidden vorkommend. — inflata L. Stellaria nemorum L. Viel in dem Thale über Helpensen an dem Bache auf nassen, schatti- gen Stellen an der Humme bei Aerzen. — Holostea L. — graminea L. — glauea Wither. In den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei und bei Dehmke nicht häufig. — uliginosd Murray. Bei dem Brunnen vor dem Finkenborn und bei dem Scheibenstande hinter demselben; an dem Graben unter den Steinbrüchen auf der „kahlen Haide*“. — media Vill. (Alsine media L.) Lepigonum rubrum Wahlb. (Arenaria rubra o. campestris L.) Am Hastenbeckerberge; am Wege nach der Höhe in der Nähe der Eichen am Bache; in Menge auf Ackerland hinter den Eichen, die ackerständige Pflanze ist aber in allen Theilen viel zarter. — marinum. (L. medium Wahlb.) An den Sa- linen bei Pyrmont und Münder. — segetale K. (Alsine segetalis L.) Auf Acker- land über Schlieckersbrunnen; bei Flegessen; zwischen Weihbeck und Wittbolzen am Fuss- wege viel. Arenaria serpyllifolia L. Moehringia trinervia Clairv. Sedum maximum Sut. (5. Telephium L.) Häufig. — purpurascens Koch. Hier selten. Bei Fle- gessen (Schloth.). — album L. Auf dem Ith an den Felsen über Bisperode; an dem Stiege vor der Felsenwand; an der Ahrensburg. — acre L. — sexangulare L. An dem Felsenkeller. — dasyphyllum L. Diese bei uns als Selten- heit anzusehende Pflanze wächst sehr sparsam auf dem Hohenstein. Von daher aufgenom- mene Exemplare correspondiren genau mit aus Tyrol mir mitgetheilten. — refleeum L. An einigen Gartenmauern ver- wildert. Oxalis Acetosella L. — cornieulata L. In manchen hiesigen Gärten ein recht lästiges Unkraut, — strieta L. Auf Gartenland hier viel seltener, als die vorige Art. Agrostemma Githago L. Lychnis Flos eueuli L. — vespertina Sibthorp. (L. dioica B L.) — diurna Sibth. (L. dioica a L.) Malachium aquaticum Fries. (Cerastium aqua- ticum L.) Cerastium glomeratum Thuill. Vor der Uetzen- burg am Bache; in der Rothlaube; auf dem Ohrberge u. a, O. — semidecandrum L. Auf dem Klüt häufig. — triviale Link. — arvense L. Spergula arvensis L. — mazima Weihe. Unter dem Flachs. — nodosa L. Zwischen der Bruchmühle und Holzhausen auf feuchten Wiesen. XI. Olasse. Dodecandria. Asarum europaeum L. Unter Gebüsch vor der Tannen-Allee am Wege nach der Hejsenküche; im Walde über der Knabenburg in der Nähe der Trift; auf dem Ith über Lauenstein und am Wege von Bremke nach Ockensen. Lythrum Salicaria L. Im Gröningerfelde am Bache einen Horst mit sehr grossen Deckblät- tern gefunden. — Hyssopifolia L. Diese bei uns sehr seltene Art fand sich früher in der Danie vor Tün- dern mit Sceirpus acicularis, sind aber beide durch eine Ueberschwemmung abhanden ge- kommen. Agrimonia Eupatoria L. Reseda luteola L. Euphorbia helioscopia L. — (yparissias L. Auf dem Klüt; auf dem Kuhanger vor dem Brückenthore; vor der Uetzenburg und am Knicke. — Esula L. Bei dem Steinbruche neben dem Felsenkeller. — Peplus L. — exiqua L. — Lathyris L. In Gärten hier und da ver- wildert. Sempervivum tectorum L. Auf Mauern und Dächern in den Dörfern. XII. Classe. Icosandria. Prunus spinosa L. — insititia L. Auf dem Klüt steht ein Baum. — avium L. Am Klüt häufig in dem Walde. — (erasus L. In der Chlor. hann. wird der Klüt als Standort aufgeführt, wo ich aber die- sen Baum nicht aufgefunden habe. Wahrschein- lich ist der Berggarten am Fusse des Klüts Mn / 5 gemeint, wo diese Art eine grosse Fläche ein- genommen hat. Crataegus Osxcyacantha L. — monogyna Jacg. Hier selten. In der Hecke am Stidden vor dem Neuenthore; in der Hecke vor Helenenruh; auf dem Klüt über dem Berg- garten. Sorbus aucuparia L. — torminalis L. Auf dem Hohenstein auf den Felsen westlich zwei junge Bäume, welche aber noch nicht blühen; auf der Südseite des Klüt zwei starke, blühbare Stämme; auch an dem Bomberge bei Pyrmont habe ich einige Stämmchen von dieser hier sehr seltenen Holz- art gesehen. Cotoneaster vulgaris L. Auf dem Sudweih in Menge; auf dem Hohenstein auf dem sogen. Altar. Pyrus communis L. — Malus L. Ein ziemlich starker Stamm anf dem Klüt. Spiraea Ulmaria L. Rosa pimpinellifolia DC. An der Chaussee nach Fischbeck in einer Gartenhecke und auf der Schaumburg verwildert. — canina L. — rubiginosa L. Die hier seltene Hauptart am Wege nach Fischbeck diesseit der Langenbind. b. laevis. Die glattfrüchtige Spielart am Klüt und a. ©. häufig, aber stets mit drüsenborstigen Fruchtstielen. — tomentosa Smith. Auf dem Klüt. — villosa L. In Gartenhecken vor dem Brücken- thore die Spielart pomifera DC. verwildert. Rubus fruticosus L. Am Ohrberge u. a. O. var. a. nitidus W. et N. Im Ecekerngrunde in der Senke unter den Tannen links im Aufschlaggraben. b. vulgaris, carpinifolius, macrophyllus W. et N. Am Morgenstern und Schweine- berg, unter dem Ith über Bisperode. ec. kadula W. et N. In der zweiten Senke hinter der Knabenburg links. d. discolor W. et N Am Fusse des Ohr- berges. Auf dem Berge über dem Wirths- hause hinauf rechts neben dem breiten gepflasterten Wege schon seit vielen Jah- ren immer mit gefüllter Blüthe; die Schösslinge entbehren jedoch der anlie- genden, seidenartig glänzenden Haarbekleidung. e. thyrsoideus W. Auf der Uetzenburg bei dem Steinbruche viel. — corylifolius Sm. In Hecken und Gebüschen die Var. R. Wahlenbergiüi Arıh. Am Bühr- wege hinauf rechts. — glamdulosus Bellard. Im Ruschengrunde vor der Feldflur. — caesius L. — Idaeus L. HN und Nees v. Esenbeck aufgestellten Arten die- I ser sehr veränderlichen Gattung ein Urtheil ab- 6 geben zu können, da sich meine Beobachtung auf hier nur sehr wenig wachsende Species beschränkt und anderwärts gesammelte zur Vergleichung mir nicht vorliegen. Fragaria vesa L. — collina Ehrh. Auf dürren Anhöhen bei Mün- der (Schloth.) Von Ehrhart selbst in unse- rer Gegend über Kersiehausen gefunden. — elatior Ehrh. Bei dem Felsenkeller; am Fusse des Klüts an Wegen zwischen den Gär- ten; am Wege nach Helpensen. — virginiana Ehrh. Ist verwildert und steht hier schon seit vielen Jahren auf der Ostseite des Klüts an dem ersten Abhange diesseit des Thurmes. Potentilla anserina L. — cargentea 'L. Auf dem Klüt, vor dem Fel- senkeller und auf der Mauer des Berggartens vor demselben. — reptans L. — verna L. Auf dem Klüt und vor der Tan- nen-Allee am Wege nach der Heisenküche viel. — Fragariastrum Ehrh. Am Kaninchenberge an Gartenhecken; hinter der Knabenburg bei dem Steinbruche viel; am Ith über Coppen- brügge. Tormentilla erecta L. Geum urbanum L. — rivale L. An Bächen auf dem Süntel (Schloth.); auf feuchten Stellen am Ith (Mavors). XIII. Classe. Polyandria. Actaea spicata L. An den Felsen des Ith über Coppenbrügge; hinter der Knabenburg bei dem Kalkbruche; am Stiege bei dem Wasserfalle hinauf; am Klüt bei dem Rittersprunge zwi- schen Gebüsch. Chelidonium majus L. Papaver Argemone L. — Rhoeas 1. — dubium L. Tilia grandifolia Ehrh. Nähe des Thurmes. — parvifolia Ehrh. Vor der Felsenwand am Stiege; am Klüt in der Nähe der zerstörten Langenhan’s Grotte. Helianthemum vulgare Gärtn. Hier nur aufdem Klüt auf dem sogen. Commandantengarten sparsam. Nuphar luteum 1. der Hamel häufig. Nymphaea alba L. mont. Aquilegia vulgaris L. Auf dem Ith über Bes- singen; im Eckerngrunde auf der Höhe unter den Tannen; auf dem Klüt bei dem Ritter- sprunge. Delphinium Consolida L. Auf dem Bassberge und am Kreuzwege hinauf auf Ackerland. Auf dem Klüt ın der In dem Stadtgraben und in Im Schlossgraben bei Pyr- r Anmerk. Meine Erfahrung reicht nicht zu, Sana die Echtheit der 45 von Dr. Weihe (ron Lyeoctonum L. Auf dem Ith über Harderode häufig. “ Anemone Hepatica L. Auf dem Hohenstein; an der Südseite des Schellenberges bei Pyrmont. — nemorosa L. — ranunculoides L. Bei dem Kalkbruch hinter der Knabenburg; auf dem Kaninchenberge und dem Klüt; auf dem Ith über Coppenbrügge. Clematis vitalba L. Am Klüt u. a. O. Thalietrum minus L. Am Klüt sehr selten. Adonis aestivalis L. Unter Wintersaat zwischen Düste und Marienhagen, nebst der Var. mi- erantha DC.; auch habe ich daselbst Exem- plare mit ganz weissen Blüthen aufgenommen. Ranuneulus Lingua L. In den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei. — Flammula L. — auricomus L. — acris L. — polyanthemos L. Zwischen Gartenhecken hin- ter Helenenruhe, hinter der Knabenburg hier und da, hier überall nicht häufig. — lanuginosus L. In den Waldungen bei dem Finkenborn; am Klüt bei Langenhan’s Grotte; hinter der Knabenburg. — repens L. — bulbosus L. Auf dem Ohrberge; am Wege nach Fischbeck diesseit der Langenbind; auf dem Hastenbeckerberge. — Philonotis Ehrh. An der Chaussee vor He- lenenruhe; auf dem Anger am Kreuzwege; am Wege nach Fischbeck; auf der Trift an der Ha- mel hinauf bis an den alten Hastenbeckerweg; hinter Afferde an der Rempe; bei Münder und Voldagsen. — sceleratus L. — arvensis L. — Ficaria L. — hederaceus L. An Wassergräben vor Beh- rensen, wo der Fahrweg nach Diedersen ab- geht; bei einem Brunnen in Dehrenburg; bei Schwöbber (Hr. v. Pape); bei Flegessen (Schloth.); bei Münder. — aquatilis L. Auf dem Duvanger u. a. O. e. capillaceus Thuill. Im Feuergraben. — circinatus Sibth. In Sümpfen bei der Ha- melnschen Ziegelei; im Stadtgraben hinter Lü- der’s Hause. — fluitans L. In der Weser unterhalb der Fort- mühle; in der Humme über Grossenberkel und bei Aerzen; in der Emmer bei Pyrmont. Trollius europaeus L. In Wiesen über Kersie- hausen bei Münder. (Schloth.) Helleborus viridis L. An der Gartenhecke links am Wegenach dem Finkenborn bei dem Schützen- platze; bei Bodenwerder an dem Münchhausen- schenberge rechts neben dem Hause. Caltha palustris L. XIV. Classe. Didynamia. Ajuga reptans L. Einzelne Exemplare mit fleisch- i we Ds g2| " — ochroleuca Lam. = farbigen Kronen fand ich im Jahre at un } Kuhanger vor dem Brückenthore. > Teuerium Botrys L. Am Bomberge bei Pyr- mont. — Scorodonia L. Auf dem Klüt zwischen dem Thurm und Finkenborn unter den Föhren links; an der Uetzenburg u. a. O. ’erbena officinalis L. Nepeta Cataria L. In einer Hecke rechts an der Chaussee nach Wehrbergen; vor Hasten- beck häufig; am Wege von Hagenohsen nach Hastenbeck, Mentha silvestris L. Helpensen häufig. var. undulata Wild. M. gratissima Roth. An der Humme bei Grossenberkel und in Voremberg an Sümpfen und Gräben. var. crispata K. An der Hecke am „Ro- senbusch* an der Chaussee vor dem Brückenthore. — uquatica L. — gentilis L.. Ehrhard fand diese Art an dem Bache in Aerzen; in Grossenberkel an einem Garten in der Nähe der Brücke über die Humme., — sativa L. — arvensis L. var. riparia Chl. han. An Bächen auf der „kahlen Haide* in der Nähe der Stein- brüche u. a. 0. Glechoma hederacea L. Lamium album L. — maculatum L. — purpureum L. — amplexicaule L. Galeobdolon luteum Huds. Galeopsis Ladanum L. o. latifolia Hofim. Zwischen Düste und Marienhagen häufig. B angustifolia Ehrh. An dem Abhange bei dem Felsenkeller und über Hagenohsen häufig. An der Weser und bei Auf dem Klüt, bei dem Felsenkeller und auf der Uetzenburg häufig. — Tetrahit L. — versicolor Curt. In unserer Gegend sehr sel- ten. Auf dem Ith über Neuhaus einmal einige Pflanzen gefunden. Betonica offieinalis L. An einem von Multhö- pen nach Schwöbber führenden Feldwege; am Bockshorn über Salzhemmendorf; in Wiesen bei Dörpe (Gärtner Soltmann). Stachys silwatica L. — ambigua Smith. Vor der Mauer am Berg- garten am Fusse des Klütes. — palustris L. — germanica L. Bei dem Felsenkeller sparsam, — arvensis L. Ballota nigra L. Marrubium vulgare L. Am Büsseberge bei Thale; auf dem Anger vor Hastenbeck; am Wege nach Hämelschenburg hinter Ohr; an \ J BIEZ 22 der Chaussee nach Hagenohsen; hinter Vorem- berg am Steinbruche. Leonurus Cardiaca L. In Tündern auf Schutt- haufen; in Hemeringen an Wegen nicht häufig. Clinopodium vulgare L. Origanum vulgare L. Auf dem Kaninchenberge über Helenenruhe; auf dem Ith über Coppen- brügge; am Knick bei Fischbeck; am Ufer der Emmer hinter Welse; auf dem Klüt. Thymus Serpyllum L. Mit weissen Blüthen ein Exemplar auf dem Schützenplatze gefunden. Calamintha Acinos Clairville.e. Auf dem Klüt hinter dem Thurm vor den Tannen ; im Eckern- grunde auf der Höhe unter den Tannen; vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisen- küche; an der Chaussee über Lauenstein. Seutellaria galericulata L. An der Weser, so wie auch in den Thongruben bei der Hameln- schen Ziegelei u. a. O. Prunella vulgaris L. Lathraea squamaria L. Auf dem Ith über Bessingen von Soltmann aufgenommen und mir mitgetheilt. Euphrasia officinalis L. — Odontites L. Rhinanthus minor Ehrh. — major Ehrh. Melampyrum arvense L. Auf den Feldern zwi* schen Salzhemmendorf und Wallensen häufig. — nemorosum L. Am Ith über Lauenstein (Solt- mann); am Walde über Buchhagen (Schloth.). — pratense L. Pedicularis silvatiea L. — palustris L. In den feuchten Wiesen unter Altenhagen (Schloth.); bei dem Gute Stau un- weit Fischbeck (Soltmann). Antirrhinum Orontium L. Linaria Uymbalaria Miller. An der Mauer an der Schleuse; an den Mauern an der Weser und am‘Berggarten bei dem Felsenkeller häufig. — Elatine Miller. Auf der Feldflur über und links von Schlieckersbrunnen und. auf Acker- land über dem Steinbruche vor dem Felsen- keller, vorzüglich viel auf Kartoffelfeldern. — minor Dest. — vulgaris Mill. Scrophularia nodosa L. — Ehrharti Stev. (5. aquatica aller Autoren, aber nicht Linn&.) In dem Bache unter der Knabenburg; an dem Bache zwischen dem Schöttwege und dem Bassberge sehr viel. — vernalis L. An der alten Gartenmauer .Schwöbber. Digitalis purpurea L. Auf dem Süntel (Schloth.); am Scharfenberge hinter Ohsen; beim Ötten- kruge und im Klosterholze bei Bösingfeld; im Walde bei Reinerbeck. — ambigua Murr. Auf der Paschenburg in der Schlucht hinterdem Wirthshause sparsam. Limosella aquatica L. Am Rande der Sümpfe und Teiche. Auf dem Duvanger und an dem = zu von da abfliessenden Bache unterhalb der Brücke; an der Hamel in der Nähe des Weh- res; an der Weser unter dem Fort „Louise“. XV. Olasse. Tetradynamia. Bunias orientalis L.. Am Kuhanger vor dem Brückenthore bei der Lachshütte sehr viel, so auch an und in der Hecke, welche von hier ab an dem Anger hinunter läuft; dann links von dem Viehstalle auf demselben horstweise hier und da. Neslia paniculata Desvaux. Auf der Anhöhe zwischen Düste und Marienhagen unter Som- merfrucht. Biscutella laevigata L. Auf und vor den Fel- sen des Hohensteines, bisweilen viel. Senebiera Coronopus Poir. Am Wege von Fisch- beck nach Lachem auf etwas feuchtem Acker- lande. Thlaspi arvense L. Capsella Bursa pastoris L. Camelina sativa Crantz. — dentata Pers. Beide Arten unter dem Flachs. Draba verna L. Cochlearia Armoracia L. Alyssum calyeinum L. In dem Steinbruche über Voremberg sparsam. Lunaria rediviva L. Auf der Paschenburg in der Schlucht hinter dem Wirthshause; am Ith über Coppenbrügge am Fusse der Felsen; auch über Bisperode früher unter den Felsen in Menge, wo sie aber durch den Anwuchs des Holzes unterdrückt ist. Nasturtium offieinale R. Br. im Fenergraben. — amphibium R. Br. — syWvestre R. Br. — palustre DC. Bei den Thongruben unweit der Hamelnschen Ziegelei auf feuchten Stellen, so auch an der Hamel bei einem Sumpfe an dem Ueberfalle, hier nicht häufig. Hesperis matronalis L. Auf der Paschenburg in der Schlucht hinter dem Wirthshause in Menge, hier gewiss ein Gartenflüchtling. Barbaraea vulgaris R. Br. Turritis glabra L. An einer Hecke an dem hinter dem Bassberge hinaufführenden Koppel- wege; an der Chaussee vor und hinter Wan- gelist rechts; am Wege nach Hastenbeck; auf dem Klüt an dem Kanonenwege; an genann- ten Orten selten, in manchen Jahren mehr. Arabis Thaliana L. — hirsuta Scop. Auf dem Hohenstein und am Fusse der Felsen häufig; auch auf dem Ith häufig. Cardamine silvatiea Link. An der Tränke hin- ter dem Hohenstein (Hr. v. Pape); in dem Thale über Helpensen an feuchten Stellen. — impatiens L. Auf dem Ith in der einen Spalte des Mönchsteines über Bisperode 1352 ziemlich viel gefunden, an der Stelle aber, Besonders viel c I» nachdem derselbe hinabgestürzt ist, noch nicht wieder gesehen; an den Felsen des Kahnen- steines bei Salzhemmendorf sparsam. Cardamine pratensis L. — amara L. An dem Bache oben im Wieden- grunde; in dem Thale über Helpensen auf nassen Stellen; an beiden Orten sparsam. Dentaria bulbifera L. Hinter dem Hohenstein an der Tränke viel. Sisymbrium offieinale Scop. — austriacum Jacg. Auf dem Hohenstein. — /rio L. Die von Ehrhart hier am Hohen- stein 1784 gesammelten Exemplare befinden sich noch in seinem Nachlasse. In den letz- ten Decennien ist diese Art dort nicht wieder aufgetreten. — Sophia L. Stand hier früher am „Rosen- busche* an der Weser; auf dem Werder vor der Schleuse und am Kuhanger an der We- ser, scheint aber ein Raub der Ueberschwem- mungen geworden zu sein. — strietissimum L. Auf dem Ith über Ocken- sen; am Kalkbruche hinter der Knabenburg. — Alliaria Scop. Erysimum cheiranthoides L. Sinapis alba L. — arvensis L. Brassica nigra Koch. Bei Hemmendorf und Ol- dendorf auf Ackerland und Schutthaufen; auch bei der Holtenserwarte. Raphanus Kaphanistrum L. XVI. Classe. Monodelphia. Erodium eicutarium L’Heritier. Geranium palustre L.. An dem Bache über Salzhemmendorf; an der Chaussee vor Hach- mühlen links; an Sümpfen bei Pyrmont; am Bache bei Eggerssen. — pratense. Auf dem grossen Stidden in Menge. — phaeum L. Im Garten zu Schwöbber und in einigen hiesigen Grasgärten verwildert. — pusillum L. — dissectum L. — columbinum L. Auf dem Klüt; am Kniek bei Fischbeck; an der Uetzenburg u. a. O. — molle L. Hier selten; an dem Schützenplatze an einer Gartenhecke. — KRobertianum L. — lucidum L. Auf dem Ith auf den Felsen über Bisperode häufig. Malva moschata L. Auf dem Klüt bei dem Thurme und über dem Rittersprunge hinauf; auf dem Kirchhofe zu Wangelist; unter den Klippen bei dem Dorfe Thale. — Alcea L. Auf dem Klüt hinter dem Thurm vor den Tannen; neben dem Fort Louise nach der Humme hin; am Fahrwege unter dem Ohr- berge; am Knicke bei Fischbeck; auf dem grossen Stidden. — silvestris L. — vulgaris Fr. (M. rotundifolia der Autoren.) XVI. Qlasse. Fumaria offieinalis L. Corydalis cava Schwgg. et K. In Gartenhecken vor dem Klüt und vor dem Mühlenthore; auf dem Süntel und Hohenstein; im Walde hinter der Knabenburg; an der Ostseite des Ohrber- ges u. a. 0. — solida Smith. (C. digitata Pers.) In Garten- hecken vor dem Klüt; an der Chaussee vor Wangelist; am Öhrberge. — fubacea Pers. An dem Wege, welcher über die Knabenburg nach der Heisenküche führt, links, wo diesen ein nach dem Kalkbruche laufender Pfad in der Nähe der Trift durch- schneidet, sparsam; vor dem Stiege an einer Hecke ziemlich viel. Polygala vulgaris L. — comosaqa SchR. Auf dem Längenberge bei Holtensen vor dem Walde; am Wege von Rühle nach dem Breitenstein. — depressa Wender. Am Kohlenberge unweit Lauenstein (Mavors). Ulex europaeus L. Am Lünigsberge zwischen Schwöbber und Aerzen (Schlotheuber). Sarothamnus scoparius Koch. In den Waldun- gen hinter der Knabenburg; auf der Uetzenburg. Genista tinctoria L. Ononis spinosa L. — repens L. Auf dem Klüt häufig. Anthyllis Vulneraria L. Auf Waldwiesen bei Lauenstein; auf dem Klüt auf dem sogenann- ten Commandantengarten, sparsam. Orobus tuberosus L. An dem Wege von Afferde nach Diedersen auf der Höhe des Berges. — vernus L. Auf dem Hohenstein nicht selten; am Kahnenstein über Salzhemmendorf hinauf. — niger L. Sparsam im Eekerngrunde an dem Berge unter den Tannen hin. Lathyrus tuberosus L. Auf Ackerland zwischen Tündern und Ohr an dem rechten Weserufer viel; am Wege nach Tündern und an der Danie; am Wege von Fischbeck nach Hessen-Olden- dorf !/, Std. diesseits; im Osterfelde vor der Afterdschenwarte. — pratensis L. — silvestris L. Am Bomberge und Königsberge bei Pyrmont viel; an der Uetzenburg seltener. Vieia pisiformis L. Auf dem Klüt am Ritter- sprunge. — silvatica L. Zwischen Gebüsch bei Salzhem- mendorf (Mavors). — (Cracca L. — sepium L. — angustifolia Roth. Unter Wintersaat hinter Dreyer’s Garten, über Schlieckersbrunnen und in der Umgegend des Wehles. — hirsuta Koch. Vorzüglich unter Wintergetreide auf dem Kaninchenberge und bei dem Wehle. — tetrasperma Koch. Im Gröningerfelde; auf dem Bassberge; bei dem Wehle, nicht häufig. Diadelphia. es) Hippocrepis comosa L. Auf und an den Felsen des Hohensteines nicht selten. Astragalus glyeyphyllos L. Auf dem Klüt; am Knick bei Fischbeck; im Tannenkamp über der Höhe u. a. ©. Melilotus officinalis Pers. Weser und Hamel viel. — vulgaris Willd. Auf dem Klüt in der Nähe des Thurmes. Stand früher in Menge an der Weser unterhalb der Cementmühle und am Bache vor der Höhe. — diffusa Koch in DeCand. (M. Petipierreana Willd.) Seit einigen Jahren hier auf Acker- ländern vor dem Wehle beobachtet, wohin diese Art wahrscheinlich mit auswärtigem Klee- samen verschleppt ist, indem sie sich zuerst nur auf Kleefeldern zeigte. Trifolium pratense L. — medium L. (T. fleeuosum Jacq.) — arvense L. — fragiferum L. Auf dem Duvanger und am Brunnen vor dem Bassberge. — repens L. — hybridum L. An den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei; auf dem Duvanger; am Stadtgraben vor dem Österthore diesseit des Thorschreiberhauses; auf feuchten Wiesen bei Pyrmont. — agrarium L. Auf dem Klüt hinter dem Thurm nach dem Finkenborn zu; auf dem Kaninchen- berge bei dem Mergelbruche; am Wege nach Hämelnschenburg über Ohr. — procumbens L. — filiforme L. — incarnatum L. verwildert. Lotus corniculatus L. — uliginosus Schk. Die sonst hier allenthalben an feuchten Orten wachsende Art kommt auf- fallenderweise auch auf einer recht trockenen Stelle in ebenso ausgebreiteten Hörsten in einem Tannenkampe über Schlieckersbrunnen am Wege nach Holtensen vor. Medicago Lupulina L. — sativa L. Auf der Wiese unterhalb der Ce- mentmühle in Menge, verwildert. — falcata L. Auf dem „Rosenbusche“ in der Nähe der sogen. „Schlagt“ und auf dem grossen Stidden, wo aber selten Exemplare mit Hül- sen zu erlangen sind, indem die Pflanzen im- mer mit der Blüthe schon abgemähet werden. An den Ufern der Hier und da gebaut und XVII. Classe. Polyadelphia. Hypericum perforatum L. — humifusum L. — quadrangulum L. (H. dubium Leers.) Am Gröningerfelde; auf Lödeking’s Wiese hin- ter Schlieckersörunnen; am alten Wege nach Hastenbeck zwischen der Hamel und dem Hasten- ee am Öhrberge; auf Drey e's 24 Garten; bei der Pfanne am Klüt; hinter der Knabenburg; hier überall sparsam. Hypericum tetrapterum Fries. An Bächen hier und da häufig. — pulchrum L. An lichten Waldstätten hinter der Knabenburg u. a. O. — hirsutum L. Hinter der Knabenburg bei dem Kalkbruche u. a. O. nicht viel. XIX. Classe. Syngenesia. Hypochaeris glabra L. — radicata L. Tragopogon pratensis L. Thrineia hirta Roth. Am Knicke bei Fischbeck an dem nach dem Schafstalle hinabführenden Wege sparsam; desgl. auf der „kahlen Haide* bei den alten Steinbrüchen. Picris hieracioides L. Am Bomberge bei Pyr- mont; am Öhrberge auf dem Stidden vor dem Neuenthore; in Grasgärten vor dem Brücken- thore. Leontodon uutumnalis L. — hastilis L. Bei der Pfanne am Klüt; am Wege nach dem Finkenborn vor dem Walde; hinter der Knabenburg; auf dem Duvanger. !ichorium Intybus L. Taraxacum officinale Wigg. raxacum L.) Prenanthes muralis C. Lactuca virosa 1. Steht hier häufig auf dem Brösel seit mehreren Jahren, wo ich diese sel- tene Pflanze zuerst auf einer durch Abtrieb des Hochwaldes gelichteten Fläche fand, die aber bald durch das heranwachsende Holz wie- der unterdrückt wurde, bis sie nun später auf einer daneben liegenden Waldfäche, wo sich eine Abholzung wiederholt hat, wieder in Menge aufgetreten ist. — Seariola L. Auf dem Klüt neben dem Fel- senkeller und unter dem Fort Louise häufig. Sonchus oleraceus L. — asper Vill. — arvensis L. Crepis biennis L. — tectorum L. — virens Vill. — paludosa Mönch. (Hieracium paludosum L.) Auf nassem Boden vor dem Hohenstein und auf dem Süntel. — foetida L. (Barkhausia foetida DeC.) Bei dem Felsenkeller neben dem Steinbruche und an der Chaussee über Hagenohsen an dem kah- len Abhange links, viel. Hieracium Pilosella L. — Aurieula L. Vor der Uetzenburg in der Nähe des Steges; hinter dem Finkenborn am Wege nach Schwöbber und Halvesdorf; auch noch an anderen Orten, nieht häufig. — cymosum L. Auf der Schaumburg hier und da; bei dem Schwefelbrunnen über Coppenbrügge. (Leontodon Ta- I ie / an; ıTnN NND 25 Hieracium murorum L. — sabaudum (1. mit Ausschluss d. Syn. d. fi. suec.) Am Saume eines Waldes in der Nähe von Holtensen, viel seltener als die folgende Art. — boreale Fries. (H. silvestre Tausch. — sa- baudum der meisten Aut.) In den Waldun- gen bei dem Finkenborn, hinter der Knaben- burg u. a. O. — umbellatum L. In Dreyer's Garten; an dem Wege nach dem Ohrberge vor der Brücke über die Humme links an der Hecke. Lapsana commanis L. Arnoseris minima Gärtner. Auf Ackerland über Dreyers Garten und am Wege nach Holten- sen über Schlieckersbrunnen selten. Carlina vulgaris L. — acaulis L. An der Chaussee bei Unsen sehr sparsam. Carduus erispus L. — nutans L. — nutanti-erispus Sonder. Dieser von mir am 14. September d. J. am Schweineberge über Unsen entdeckte Bastard ist vom Ansehen eines 4 Fuss hohen (. crispus mit wenig behaarten, ganz dunkelgrünen Blättern, halbgeflügelten, verlängerten 1iblüthigen, gestreckten Blüthen- stielen, fast kugeligen Blüthenköpfchen, die aber nur die Grösse von (. crispus haben, und deren Hüllkelch an der Spitze so enge zusammengezogen ist, dass nur wenige von den purpurrothen Blüthen Raum zum Durchbruch hatten. Nach Ansicht des Herrn Prof. Dr. Gri- sebach, dem ich einige Exemplare mitgetheilt, ist es (©. nutanti-erispus Sonder, obgleich die Sonder'sche Beschreibung nicht in allen Thei- len zutrifft. Spätere Nachforschung ergab, dass weder (. nutans noch €. crispus in der Nähe standen. Cirsium lanceolatum Seop. palustre Scop. oleraceum Scop. (Cnicus oler. L.) acaule All arvense Scop. (Serratula arv. L.) Silybium marianum Gärtn. (Carduus mar. L.) Auf Gartenauswurf und Gemüsefeldern biswei- len verwildert. Lappa major Gärtn. (Arctium Lappa Willd.) — minor DC. (Arctium minor Schk.) — tomentosa Lam. (Aretium Bardana Willd.) Vor der Uetzenburg an dem Stege; bei dem Gute Helpensen; vor dem Neuenthore jenseit der Brücke u. a. O. Tussilago Farfara L. — Petasites L. Eupatorium cannabinum L. Auf dem Klüt in der Nähe des Thurmes und an dem nach Dreyer’s Garten hinabführenden Wege; am Bache unter der Knabenburg; am Hohenstein und auf dem Ith über Coppenbrügge. rn Filago germunica L. Am Wege nach der Hei- senküche rechts vor der Tannen-Allee; an der Uetzenburg u. a. OÖ. nicht selten. Filago avvensis L. — montana L. Am Fusse der Uetzenburg und am Abhange bei dem Felsenkeller häufig. Gnaphalium silvaticum L. — uliginosum L. b. nudaum Hoffm. Im Herbste 1852 auf dem Werder vor der Mauer auf angeschlämm- tem fetten Boden gefunden, selten. — lZuteo-album L. Diese in dem Weserthale bisher noch nicht gesehene Species fand ich am 14. September d. J. in Menge an dem Schweineberge über Unsen auf zwei durch Holzabtrieb blossgelegten Stellen, wo ein etwas feuchter ziemlich lockerer Lehmboden steht. Auf daneben sich vorfindendem humusreichen Waldboden sah ich keine Pflanze der Art. Einige Tage später fand ich dieselbe auch am Mengerberge rechts von Grossenberkel über dem Ackerlande hin auf einer gleichfalls ge- lichteten Waldfäche auf trockenem, binden- dem Lehmboden. An dem ersteren Standorte in einer Höhe von 1!/, Fuss, mit einfachem, oder von unten auf ästigem Stengel, oder auch über der Wurzel mit weit ausgebreiteten, bogig ansteigenden Aesten; an dem letztern dagegen in kiümmerlicher Vegetation. Der Standort wird aus dem Grunde hier besonders betont, da alle Autoren diese Speeies in der Ebene aufetwas feuchtem Sandboden wachsen lassen. — arenarium L. Früher bei Hastenbeek an dem Wege nach Afferde, wo dasselbe wahrschein- lich durch Abweidung abhanden gekommen ist. (Schloth.) — dioicum L. Conyza squarrosa L. nicht selten. Pulicaria vulgaris Gärtn. (Inula pulicaria L.) Am Wege von Ohr nach Hämelnschenburg; am Wege nach der Höhe zwischen den Gärten nach der alten Schinderei hin. — dysenterica Gärtn. An den Ufern der Ha- mel von dem Ueberfall ab aufwärts; vor dem Hastenbeckerberge an dem Bache hinauf bis zu dem Duvanger. Imula Helenium L. Bei Böbber, Amts Lauenau. (Schloth.) — britannica L. An der Weser unter der Ce- mentmühle und in der Nähe von Helpensen; auf dem Werder an der Mauer bei der un- tern „Schlagt“. — salieina L. Vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche viel, wo auch Exem- plare mit borstig behaartem Stengel und Blät- tern vorkommen. Erigeron canadensis L. Bei der Domaine vor Hagenohsen häufig; desgl. hier auf dem Fried- hofe. Auf dem Klüt u. a. O. Erigeron acre L. Aster Tripolium L. An der Saline bei Pyr- mont. — salignus Willd.e An dem linken Weserufer über Helpensen zwischen den Weiden ziem- lich viel. Solidago virga aurea L. Arnica montana L. Auf dem Dachtelfelde hin- ter dem Hohenstein; bei Bösingfelde am Ros- selberge. Senecio vulgaris L. — viscosus L. An dem Felsenkeller und in dem alten Steinbruche daselbst. — silvatieus L. In Waldungen, insbesondere wo Holzabtriebe stattgefunden, nicht selten mit der vorigen. — erueifolius L.. Am Fusse des Ohrberges an der Südseite; auf dem Klüt u. a. O. nicht sel- ten. Die Var. tenuifolius Jacq., das schmal- zipflige, auf dem Klüt. An der Mauer des Berggartens bei dem Felsenkeller habe ich sehr üppig gewachsene Exemplare aufgenommen, welche nur einen kleinen Ansatz von Strah- lenblüthen hatten. — Jacobaea L. — aquaticus Huds. An einem Arm der Ha- mel, der sich nach der Hamelnschen Ziegelei wendet, und auf dem Duvanger häufig. — nemorensis L. Am Klüt über Langenhan’s Grotte; auf dem Brösel und auf dem Hohen- stein in Menge. Anmerkung. Nachdem ich hier gesam- melte Exemplare mit denen vom Harz verglichen, muss ich gestehen, dass ich nach genauer An- sicht weiter keinen Unterschied aufzufinden ver- mag, als dass an den Harzpflanzen die Blätter am Stengel sich ohrförmig erweitern und halb- stengelumfassend sind. Es ist daher nach mei- uer Ansicht zu wenig Grund vorhanden, die Se- necio Fuchsit Gmel. als Art aufzustellen, und ob sich dieselbe als Spielart: angustifolius, wie sie in der Flora han. bezeichnet wird, halten kann, mögen fernere Beobachtungen darthun. Hier fand ich die schmalblättrige Form nicht selten unter breitblättrigen Individuen, und bisweilen beide auf einer Wurzel. Senecio saracenicus L. An den Ufern der We- ser über Helpensen, unter der Cementmühle, am „Rosenbusche* und weiter hinauf nicht selten. Bellis perennis L. Tanacetum vulgare L. Artemisia Absinthium L. — vulgaris L. Matricaria Chamomilla L. Chrysanthemum Leucanthemum L. — Parthenium Pers. An dem Abhange bei dem Fort Louise; bei Pyrmont auf Schutthau- fen; desgl. bei Hachmühlen und in dem Dorfe Thale. Chrysanthemum inodorum L. An der Chaussee bei Helenenruhe u. a. 0. — corymbosum L. Früher im Eekerngrunde, wo sie aber der Anwuchs des Holzes unter- drückt hat. — segetum L. Hier selten auf Ackerland vor- kommend. Zweimal war sie in Menge auf einigen Feldern, wo sie aber sofort ausgegätet werden musste. Bidens tripartia L. — cernua L. Am Stadtgraben vor dem Müh- lenthore; an dem Bache zwischen dem Duv- anger und Hastenbeckerberge; an dem von der Hamelnschen Ziegelei längs der Chaussee hinabfliessenden Bache. Beide Arten ohne Strahlenblüthen. Von Bidens minima L. (mit Strahlenblüthen) habe ich ein Exemplar auf Grand bei dem Lachsfange unter der Weser- brücke gefunden. Achillea Ptarmica L. — Millefolium L. Galinsogea parviflora Cav. Diese aus Peru stammende Pflanze kann jetzt wohl als eine bei uns eingebürgerte angesehen werden, da sie schon seit vielen Jahren ein lästiges Un- kraut in den Gärten bei der Stadt Hannover ist, von wo aus sie wahrscheinlich mit Garten- sämerei in unsere Gegend verpflanzt sein mag. In Gärten zu Hastenbeck, so wie auch in dem Garten des Meierbauers Fricke in Tündern bereits häufig. Anthemis Cotula L. — arvensis L. .— tinctoria L. Sparsam am linken Weserufer am Anger hinunter bis in die Nähe der Chaussee nach Helpensen; an dem Abhange des Häge- ner an der Chaussee über Hagenohsen hinauf nach Latferde zu. Centaurea Jacea L. — (Uyanus L. — Scabiosa L. XX. Classe. Gynandria. Örchis fusca Jacg. In der Nähe des Stein- bruches hinter der Knabenburg; im Eckern- grunde; am Ith über Eggerssen (Schloth.) — militaris L. Am Schellenberge bei Pyrmont; an den Bergen zwischen Hehlen und Boden- werder (Soltmann, welcher mir Exemplare von daher ımitgetheilt hat). — variegata All. Am Brückenthorschen-Anger sparsam auf einem kleinen Raume, den ich nicht näher bezeichnen kann. — Morio L. Auf Wiesen über Coppenbrügge viel; am Anger vor dem Brückenthore ein- zeln; bei Posteholz häufig (Soltmann). — mascula L. An der Uetzenburg u. a. O. — maculata L. Am Längenberge über Holten- sen u. a. OÖ. Orchis latifolia L. Im Gröningerfelde auf nassen Wiesen u. a. O. Gymnadenia conopseu R. Br. Auf bruchigen Stellen vor dem Hohenstein; auf einer Wiese bei Grossenberkel; bei dem Schwefelbrunnen über Coppenbrügge. Platantheru bifolia Richard. Neben dem Stein- bruche auf der Uetzenburg links; auf dem Ith häufig (Mavorsj;; am Wege nach Holtensen über Tiefensiek hinauf auf einer lichten Wald- fläche. Platanthera chlorantha Kustor. Am Längen- berge über Holtensen; am Süntel (Schloth.); im Ecekerngrunde sparsam. Ophrys muscifera Huds. (O. myodes Jaegq.) Im Eckerngrunde in manchen Jahren viel; auf Bergwiesen bei Lauenstein; bei Hehlen mit Orchis fusca und militarıs. Herminium Monorchis R.Br. Auf Bergmann’s Wiese über Coppenbrügge. Epigogium Gmelini Richard. In sehr schattigen Waldungen auf faulem Holze intermittirend bald häufig, bald selten. Auf dem Ith über dem Schwefelbrunnen unweit Coppenbrügge; auf dem Hohenstein (Schloth.); in Waldungen über Hemeringen (Soltm.); am Schellenberge bei Pyrmont. Cephalanthera pallens Richard. Im Eckern- grunde unter den Tannen häufig; am Ith an mehreren Stellen (Mavors). — ensifolia Rich. Auf dem Hohenstein am südlichen Abhange auf der ÖOfensburg (Herr v. Pape); an beiden Orten sparsam; am Schel- lenberge und Bomberge bei Pyrmont. — rubra Rich. Am Hägener über Latferde im Walde nahe an der Feldflur auf einem klei- nen Raume bei einer Steinkuhle, aber ziem- lich viel. Epipaetis latifolia All. Hinter der Knabenburg in der Nähe des Kalkbruches; im Eckerngrunde; auf dem Ith und dem Süntel. — atrorubens Reichb. (E. rubiginosa K.) Einige Exemplare wachsen fast jedes Jahr am Klüt bei dem Rittersprunge; kommt auch vor auf dem Süntel. — microphylla Sw. Auf dem Ith über Cop- penbrügge und Bessingen; auf dem Süntel (Schloth.). — palustris Cranz. Früher recht viel unten am Fusse des Hohensteins; bei Hemeringen auf sumpfigen Stellen (Soltm.); auf dem Sün- tel (Schloth.). Listera ovata R. Br. Am Morgenstern, im Eckern- grunde und im Walde hinter der Knabenburg häufig. Neottia Nidus avis Rich. Im Eckerngrunde un- ter den Tannen nicht selten. Spiranthes autumnalis Rich. Am „krummen Bache“ auf der Viehweide über der Heisen- küche; auf der Viehweide vor Flegessen in SER Nähe der Chaussee; an beiden Orten viel. 7 Cypripedium Calceolus L. Bei Hehlen in Wal- dungen sparsam; am Breitenstein und va} berg bei Rühle an der Weser häufig. Aristolochia Clematitis L. Stand früher in einer Hecke hinter Griessen auf der Trift, wo sie aber durch die Anlage der Chaussee abhan- den gekommen ist; bei Bisperode soll sie nach Angabe des Hrn. v. Pape wachsen. XXI. Classe. Monoecia. Arum maculatum L. Zanichellia palustris L. In der Danie vor Tün- dern; im Reservoir bei der Saline und im Schlossgraben bei Pyrmont. Callitriche stagnulis Scop. In Sümpfen an dem Bache über Helpensen hinauf. — platycarpa Kützing. Im Feuergraben, in dem von der Hamelnschen Ziegelei in die Ha- mel hinabfliessenden Bache. — vernalis Kützing. In dem Bache „kurzen Pfahl“ hinab. Pinus Strobus L. Auf dem Friedhofe und Ohr- berge angepflanzt. — siloestris LN Auf dem Klit. — Picea L. Vor der Tannen-Allee am Wege nach der Heisenküche angepflanzt. — Larix L. Auf dem Klüt u. a. O. angepflanzt. Anmerk. In den schönen Parkanlagen auf dem Ohrberge befinden sich zum Studium sehr viel exotische Pinus-Arten. Typha latifolia L. Am Stadtgraben links von dem Fusswege nach der Walkemühle; im Schlossgraben zu Coppenbrügge; in Teichen bei Pyrmont. Sparganium ramosum Huds. — simplex Huds. Im Abzugsgraben vom Hasten- becker See; in den Thongruben bei der Ha- melnschen Ziegelei u. a. O. Carex Davalliana Sm. Aufeiner feuchten Wiese unterhalb der Pappmühle vor dem Hohenstein in Menge, die leider aber in neuester Zeit in Ackerland verwandelt ist. Hoffentlich findet sie sich aber auch in den weiter hinab gele- genen Wiesen über Zehrsen. — pulicarisL. An der Trift zwischen dem Fin- kenborn und der „kahlen Haide“* etwa in der Mitte links unter den Erlen auf einem kleinen Raume, aber viel. — vulpina L. — muricata L. — divulsa Good. Am Brösel viel; auf der Wiese vor der Uetzenburg. — paniculata L. Im Thale unter dem Hohen- stein bei dem steinernen Kreuz viel. — leporina L. (C. ovalis Good.) — stellulata Good. Bei dem „kurzen Pfahl® und weiter im Thale aufwärts häufig, auch 2.09..0% bei dem ERET m L Carex remota L. Am Bache auf der Trift un- ter der Knabenburg; bei dem Schlieckersbrun- nen an dem Sumpfe u. a. O. — elongata L. Bei den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei. — caespitosa L. (C. pacifica Drej.) Auf der Trift zwischen dem Finkenborn und der „kah- len Haide* links; auf dem Gröningerfelde auf einer feuchten Stelle in der Nähe des Baches; am Bekeborn oberhalb Salzhemmendorf. — acuta L. Bei Marienthal an der Hamel; an dem Stadtgraben vor dem Mühlenthore hinter Lüders Hause an der Weser unterhalb der Cementmühle. — pilulifera L. In der Rotblaube bei dem Finkenborn; auf dem Öhrberge diesseit des Steinbruches u. a. O. nicht selten. — praecox L. Am Klüt an der Pfanne; am Wege nach Fischbeck bei der Langenbind an der Anhöhe rechts; am Wege nach der Hei- senküche; auf der Trift vor dem Hohenstein bei der Pappmühle. — digitata L. Auf dem Klüt am Rittersprunge links vor dem Abhange; hinter der Knaben- burg bei dem Steinbruche und auf der Pa- schenburg häufig; desgleichen am Minkenstein, Sudweih und Hohenstein; auf dem Ith über Coppenbrügge. — panices L. Im Gröningerfelde in der Nähe des Baches; auf der Tritt zwischen dem Fin- kenborn und der „kahlen Haide*; in dem Thale über dem „kurzen Pfahl* hinauf. — glauca Scop. — mazima Scop. (C. pendula Good) An den Quellen unter dem Ith über Coppenbrügge; am Kohlenberge an Bächen (Mavors); auf dem Süntel an sumpfigen Stellen (Schloth ); an der Westseite des Hohensteins dem Sudweih gegen- über, viel. — strigosa Huds. Vor Schlieckersbrunnen unter den Pappeln; auf dem Süntel an feuchten Or- ten (Schloth.). — pallescens L. In Waldungen nicht selten. — flava L. \oade an der Trilt zwischen — ÖOederi Ehrh.) dem Finkenborn und der „kah- len Haide* mit (. pulicaris. — distans L. Vor dem Hohenstein an dem Bache unter der ersten eingezäunten Wiese. — silvatica Huds. (C. Drymeia Ehrh.) — Pseudo-Cyperus L. Bei der Holzmühle im Saupark (Soltm.); am Hexenteiche bei Stein- bergen. — ampullacea L. An dem Bache im Grönin- gerfelde ziemlich viel; im Potthardsteiche bei Holzhausen. — vesicaria L. In den Thongruben bei der Hamelnschen Ziegelei. — paludosa L.—Auf einer feuchten Wiese an \ der Humme bei Aerzen viel; im Potthards- 1 teiche bei Holzhausen. \us; 28 Carex hirta L. Vor Wangelist an der Cine] rechts; am Bache unter der Knabenburg über den Erlen. Die var. hirtaeformis Pers. (fru- etibus exceptis, tota glabra) einmal gefunden auf der Insel in der Weser unterhalb der Ce- mentmühle. Urtica urens L. — dioica L. Alnmus glutinosa Gärtn. Myriophyllum wertieillatum L. Auf dem Duv- anger und in der Danie. — spieatum L. Vor dem Mühlenthore in dem Sumpfe über der Badeanstalt; in der Hamel am Tünderschenanger unterhalb der Brücke; in der Danie. Sagittaria sagittaefolia L. Im Hafen vor dem Mühlenthore an der Weser u. a. O. Poterium Sanguisorba L. Auf dem Klüt, am Wege nach der Heisenküche u. a. O. nicht selten. Amaranthus Blitum L. Auf Gartenauswurf in Fischbeck hinter dem Stiftsgarten. Ceratophyllum demersumL. In stehendem Wasser nicht selten. Fagus silvatica L. Quercus sessiflora Sm. (Q. Robur Roth.) — pedunculata Ehrh. Corylus Avellanıa L. Carpinus Betulus L. Betula alba L. — pubescens Ehrh. Bryjonia dioiea L. In Gartenhecken am Schützen- platze häufig. — alba L. In einer Hecke an der Chaussee vor dem Brückenthore. XXI. Classe. Dioecia. Salix fragilis L. alba L. Abart von dieser ist: vitellina L. (Aestehen bisweilen mennigroth.) triandra L. var. amygdalina L. nach Meyer. undulata Ehrh. Hippophaöfolia Thuile. purpurea L. var. Lambertina Sm. Bei der Cementmühle. rubra Huds. b. sericeea« K. Am Hafen. — mollissima Ehrh. Zwei Stämmchen auf der Insel in der Weser (Hr. v. Pape). — viminalis L. — cinerea L. In Hecken und auf feuchtem Bo- den an Wiesen und Bächen. — Caprea L. — aurita L. Viel an der Trift zwischen dem Finkenborn und der „kahlen Haide“. — repens L. Auf der „kahlen Haide* und im Thale über Helpensen. b. fusca L. lan Varietäten auf dem ce. argentea Sm. j grossen Süntel we IT Viscum album L. Hier häufig auf den Pappeln vor Ohr; sonst auch auf Obstbäumen. Humulus Lupulus L. Juniperus communis L. Häufig auf dem Öhr- berge, hinter der Uetzenburg nach dem Knicke zu und ander „kahlen Haide“ bis nach Hope hin. Taxus baccat« L. An den Felsen des Hohen- steines, nicht leicht erreichbar. Populus tremula L. Mercurialis perennis L. — annua L. In Gärten vor dem Brückenthore hier und da; im Schlossgarten bei Pyrmont häufig. Hydrocharis Morsus Ranae L. Stand hier frü- her in Menge vor der Uetzenburg in dem Graben oberhalb des Steges und im Hafen vor dem Mühlenthore. An dem erstern Stand- orte ist diese Species durch Ausschlag des Grabens und an letzterm durch Vertiefung aus- gerottet worden. Anhang: Filices, Lycopodiaceae und Equisetaceae. Polypodium vulgare L. Auf dem Öhrberge in der Nähe der Grotte; am Stiege u. a. O. häufig. — Phegopteris L.. Am Wege nach Hope unter den Eichen an der Grewingsbeke; vor dem „kurzen Pfahl am Graben links; in dem Wie- dengrunde links unter hohen Buchen nicht häufig. — calcureum Smith. (P. Robertianum Hoffm.) An den Mauern der Schaumburg und auf dem Hohenstein häufig; desgl. auch auf dem Ith über Coppenbrügge. > Dryopteris L. Auf der Knabenburg an dem nach dem Kalkbruche abgehenden Wege in der ersten Senke links; am Wege nach dem Finkenborn bei dem Brunnen; in dem Wie- dengrunde. Ceterach offieinarum Willd. (Grammitis Cete- rach Sw.) Am Minkenstein sparsam; an der Schaumburg ist derselbe in jüngster Zeit ver- gebens gesucht worden. Pteris aquilina L. Im Wiedengrunde und auf der Fläche zwischen dem Georgsthurme und dem Finkenborne links; im Thale über dem „kurzen Pfahl“ hinauf und noch an a. O. nicht selten. Kommt aber nur in sehr warmen Som- mern zur Fructification. Blechnum Spicant Roth. (B. boreale Sw.) Auf der Trift zwischen Voremberg und Neuhaus unter den Eichen hin häufig; in dem Wieden- grunde links am Riepen hinauf; bei dem „kur- zen Pfahl“ an dem Bache vor der „kahlen Haide“; weiter hin am Wege nach Halvestorf an der Grewingsbeke; auf dem Süntel. Asplenium Ruta muraria L. An den Mauern der hiesigen Markt- und Münsterkirche; an ‘ den Mauern an der Schleuse; an dem Wohn- hause zu Schwöbber u. a. O. häufig. _ 29 FH Asplenium Trichomanes L. — viride Huds. Auf dem Ith über Ockensen; in einer Thalschlucht über dem Gute Eggerssen ; an den Felsen über dem Dorfe Rott. — Adianthum nigrum L. Am Eckberge bei Bodenwerder am Wege nach Hayn sparsam. — Filix femina R. Br. Scolopendrium offieinarum Sw. Auf dem Ith über Coppenbrügge unter den Felsen häufig; auf der Paschenburg nicht selten. Cystopteris fragilis Bernh. (Aspidium fragile Willd.) In Hohlwegen, Felsritzen, an alten Mauern nicht selten, z. B. in dem Hohlwege neben Dreyer’s Garten, in der Langenbind, an der Kirchhofsmauer in Voremberg. Aspidium Filie mas. Sw. — spinulosum Sw. Im Wiedengrunde am Rie- pen hinauf hier und da; bei dem „kurzen Pfahl“ an dem Bache vor der „kahlen Haide“; am Ith über Coppenbrügge; an allen drei Standörtern sparsam. — dilatatum Sw. Am Riepen an feuchten Stel- len; im Ruschengrunde; auf der Trift zwischen dem Finkenborne und der „kahlen Haide*“. — Öreopteris Sw. In Waldungen hier häufig. — ThelypterisSw. Auf sumpfigen Stellen. Ehr- hart fand ihn im Todtenthal unter dem Sud- weih; bei Hasperde unter Gebüsch (Schloth.); im Potthardsteiche bei Holzhausen. — lobatum Sw. Auf dem Ith über Coppen- brügge an den unter den Buchen zerstreut lie- genden Felsen sparsam; aufdem Süntel (Schloth.). Ophioglossum vulgatum L. Auf Bergmann ’s Wiese über dem Schwefelbrunnen bei Coppen- brügge; bei Lauenstein über der obersten Mühle auf einer Wiese bei der Quelle des Mühlen- baches über Hemeringen an den Quellen des Mühlenbaches (Soltm.). Botrychium Lunaria Sw. Früher auf dem Ka- ninchenberge viel, ist aber dadurch verloren gegangen, dass diese Fläche in Ackerland ver- wandelt ist. Lycopodium Selago L. Auf dem Süntel, wo der Pastor Schlotheuber dasselbe aufge- funden hat. — annotinum L. Gleichfalls auf dem Süntel. — clavatum L. Auf dem Öhrberge diesseit des Steinbruches; auf dem Riepen und auf der „kahlen Haide“ in der Nähe der alten Stein- brüche häufig. Equwisetum arvense L. var. comosum Rabenhorst. Stengel bis zur Mitte nackt, Zweige aufgerichtet, die unteren sehr verlängert, fast gleich hoch. Eine Waldform, die der Form nemoro- sum sehr nahe steht. Der Bemerkung Rabenhorst's, „dass jede Anlage zu | doppelter Verzweigung fehle,“ wider- sprechen einige von mir aufgenommene Exemplare. Die Zähne des Stengels ha- ben eine Carinalfurche. Sie ist bisher nur steril bekannt. Auf dem Riepen an 30 einem Graben ziemlich viel, zu dem man gelangt, wenn man von der hinauffüh- renden Chaussee beim dritten Pfahl links abgeht. var. nemorosum A. Braun. Doppelt ästig, bläulichgrün, mit sehr verlängerten, bo- gig überhängenden Aesten, wenigen ver- kürzten Aestchen. Stengelscheidenzähne ohne Carinalfurche. Bisweilen fruetifici- rend. Hinter dem Finkenborn am Wege nach Bansiek in dem Hochwalde an dem ersten Bache links und weiter hin in dem Thale an einem Bache an beiden Seiten viel. nassen Stellen häufig. — silvaticum L. Im Thale vor der Ofensburg; über Hastenbeck; auf dem Süntel (Schloth.). — palustre L. Vor der Uetzenburg auf der Wiese. var. a. subsimplex Meyer. an dem Bache. var. b. polystachyum Meyer. burg an dem Bache. — limosum L. In Bächen, Teichen und Sümpfen. — hiemale L. Vor Flegessen an dem Fahr- wege einzeln. Im Gröningerfelde Vor der Knaben- Ueber die Entzündbarkeit der Blüthen von Dietamnus albus vom Medicinalrath Wahn. Der Diptam hatte in früheren Zeiten einen hohen Werth als Arzneimittel, weshalb er auch Edeldiptam genannt wurde, allein neuerdings ist er, wie so manche unserer einheimischen Arznei- pflanzen, durch ausländische Droguen verdrängt, obsolet geworden. Die Pflanze ist jedoch noch durch einen andern Umstand berühmt geworden. Linn&’s Tochter, welehe sich auch mit Botanik beschäf- tigte, war eines Abends der blühenden Pflanze mit einem brennenden Lichte nahe gekommen, und es war um die Blüthen eine kleine Flamme aufgelodert, ohne dass dieselben dabei versengt waren. Das Experiment war nachher mehrfach wiederholt, aber nie gelungen, so hatten es dann manche Gelehrte für eine mangelhafte Beobach- tung oder Sinnestäuschung angesehen, andere aber vielfache Hypothesen zu seiner Erklärung aufgestellt, unter welchen früher namentlich eine derselben vielen Anklang fand, welche die Er- scheinung daraus erklären wollte, dass die Pflanze Wasserstoff entwickelte, welcher dann allerdings durch eine Lichtfamme entzündet werden konnte. Neuerdings, wo diese Hypothese nieht mehr haltbar ist, wird das Faetuın mehr als ein Curiosum erwähnt und wohl durch die Entwickelung von ätherischem Oele in den Blüthen erklärt. Da ich früher vielfach einen Garten besuchte, in welchem kräftige” Diptampflanzen wachsen, so habe ich den Versuch öfters wiederholt, aber immer vergebens, und glaubte auch, dass wohl ein Irrthum bei der Beobachtung stattgefun- den hatte. In dem trockenen heissen Sommer von 1857 wiederholte ich den Versuch, da ich glaubte, dass die warme Witterung auf die Ve- getation der Pflanze kräftiger eingewirkt hätte; ich brachte ein brennendes Zündkerzchen in die Nähe eines eben aufgeblühten Blumenstengels, allein vergebens; indem ich nun das Kerzchen andern Blüthenstengeln näherte, kam ich auch einem fast abgeblühten nahe, und plötzlich stieg an demselben eine röthliche, knisternde, stark russende Flamme in die Höhe, welche einen sehr intensiven aromatischen Geruch hinterliess und den Stengel nicht beschädigte. Ich habe seitdem den Versuch in den letzten Jahren vielfach wiederholt, und er ist mir auch in den letzten feuchten kalten Sommern stets gelungen, so dass er nicht von der Witterung abhängt; ich habe dabei folgende Resultate gewonnen, aus welchen sich die Erscheinung erklären lässt. An den Stielen der Blüthenkelche und auch an dem oberen Theile des Stengels sitzen eine Menge kleiner braun-röthlicher Drüsen, welche ein ätheri- sches Oel absondern. Diese sind beim Aufblühen noch wenig entwickelt, erreichen ihre Ausbildung kurz nach dem Abblühen, und verschrumpfen dann wieder bei der weiteren Ausbildung der Frucht; deshalb kann der Versuch nur in der Periode des Abblühens gelingen; am geeignetsten sind die Stengel, welche unten abgeblüht sind P} Equisetum Telmateja. (E. eburneum Screb) 9 Vor dem Hohenstein und im Todtenthale auf \r / N 9} FIN und oben noch einzelne Blüthen haben; beim Aufblühen sind die Drüsen noch nicht genug entwickelt, und nachher fangen sie an zu ver- schrumpfen und sondern kein ätherisches Oel mehr ab. Wenn man nun in der richtigen Zeit den unteren Drüsen eine Flamme nähert, so ent- zündet sich das ätherische Oel und die Flamme steigt immer weiter bis zur letzten nach oben, bis zur Spitze fort; ist der Stengel nur halb ab- geblüht, so kann man nur den unteren Theil entzünden, die Flamme erlischt dann nach der | Spitze zu, weil sie dort keine Nahrung findet; auch lässt sich derselbe Stengel nicht zum zweiten Male entzünden, weil das ätherische Oel nicht mehr abgesondert wird. Der Stengel selbst wird nicht entzündet, weil er noch zu frisch ist, und weil die Flamme sehr rasch, fast blitzähnlich daran hinläuft. Der dabei entwickelte Geruch ist sehr intensiv, dem Weihrauch ähnlich und für empfindliche Personen, zumal wenn meh- rere Stengel nach einander entzündet werden, zu stark. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Bentheim und über das Vorkommen des Asphaltes daselbst. Vom Oberbergrath Credner. Vor einigen Jahren wurde von mehreren Be- wohnern der Stadt Bentheim ein Bergwerks-Verein zur Aufsuchung und Gewinnung der in der dor- tigen Gegend vorkommenden nutzbaren Mineralien gebildet. Die Thätigkeit dieses Vereins war ins- besondere auf die Auffindung von Steinkohlen gerichtet, zu welcher nicht nur die ausgedehnte Verbreitung der Wealdenformation in der Um- gegend von Bentheim, sondern auch ein schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts betriebener Bergbau auf s. g. Pechkohle Hoffnung gab. Während die im Gebiete der Wealdenformation angestellten Versuche bis jetzt ohne Erfolg ge- blieben sind, gelang es, mehrere Lagerstätten dieser s.g. Pechkohle aufzufinden, und es ergab sich, dass dieselbe auf regelmässigen Gängen zwischen dem Schieferthon der unteren Gruppe der Kreideformation vorkommt. Vor einer näheren Beschreibung dieses inter- essanten Vorkommens wende ich mich zunächst zu einer Uebersicht der geognostischen Verhält- nisse der Umgegend von Bentheim. Zwar sind dieselben bereits Gegenstand der gründlichen Beobachtungen von Fr. Hoffmann’) und von *) Fr. Hoffmann: Uebersicht der orograph. und geognost. Verhältnisse vom nordwestlichen Deutschland S. 227 fi. und dessen geognost. Atlas vom nordwestl. Deutschland. > >=) Ferd. Roemer‘) gewesen, aber seitdem sind doch manche neue Aufschlüsse erlangt worden, welche namentlich in Zusammenhang mit der von Hosius‘‘) gegebenen Beschreibung der südlich von Bentheim gelegenen Umgegend von Ochtrup eine vollständigere Uebersicht gestatten. A. Die geognostischen Verhältnisse der Um- gegend von Bentheim. Dicht an der Holländischen Grenze, östlich von Oldensaal, erhebt sich aus der norddeutschen Niederung völlig isolirt der Höhenzug der Bent- heimer Berge. Sie bilden einige von West ge- gen Ost parallel streichende Bergrücken. Unter ihnen zeichnet sich der Bentheimer Berg, an wel- chem das Schloss und die Stadt Bentheim liegen, durch die verhältnissmässig bedeutendere Längen- erstreckung und Höhe, sowie durch steilere, zum Theil felsige Gehänge aus. Er beginnt als *) Ferd.. Roemer: Geognost. Zusammensetzung des Teutoburger Waldes und der Hügelzüge von Bent- heim in v. Leonhard und Bronn’s Jahrbuch 1850, S. 406 ff., und dessen Kreidebildungen Westphalens in der Zeitschr. d. deutschen geolog. Gesellschaft 1854, S. 99 ff. *) Hosius: Beiträge zur Geognosie Westphalens in d. Zeitschr. d. deutschen geolog. Gesellsch. 1860, 8. 48. EI. EN 32 eine geringe Bodenerhebung bei Westenberg und erstreckt sich von da nördlich von Gilde- haus und nach Unterbrechung durch ein flaches Querthal bis zur Stadt Bentheim. Hier bil- det er zuerst die einzeln stehende Kuppe des Rittersteines, dann den Bentheimer Schlossberg, dessen gegen 350 Fuss hoher Rücken gegen Ost bis zur Thalniederung der Vechte süd- lich von Schüttorf (120 Fuss. M. H.) fort- setzt. ”) Südlich vom Bentheimer Höhenzug liegt der Gildehäuser Bergrücken. Er erhebt sich steiler als der erstere aus der Niederung südlich von Westenberg und erreicht seine grösste Höhe (250 Fuss) in dem geradlinigen Kamm, auf welchem die Windmühlen und ein Theil der Häuser von Gildehaus stehen. Jenseit der bei dem Bentheimer Höhenzug erwähnten Thalniede- rung erreicht derselbe südlich von Bentheim am Hakenbusch nur die geringe Höhe von 214 Fuss, bis er weiter gegen Ost zur Thalniederung der Vechte sanft abfällt. Südlich von Gildehaus grenzt der Gildehäuser Berg unmittelbar an die mit Mooren bedeckte Hauptniederung (120 bis 140 Fuss M. H.), wäh- rend sich südlich vom Hakenbusch noch zwei wellenförmige Bodenerhebungen (195 Fuss hoch) bemerkbar machen, ehe man die Niederung bei Sieringshoek erreicht. Nördlich vom Bentheimer Schlossberg breitet sich die Ebene des Bentheimer Waldes, in wel- chem das Schwefelbad liegt, in 127 Fuss Meeres- höhe aus bis zu der $ Meilen entfernten isolirten Kuppe des Isterberges (240 Fuss), des nördlich- sten Punktes der dortigen Gegend mit fest an- stehendem Gestein. Die Bentheimer Hügelgruppe und die zunächst an dieselbe angrenzende Niederung besteht aus den Gesteinen der Wealdenformation und der unteren Kreide. Die Schichten derselben strei- chen, der Erstreckung der Höhenzüge conform, in hor. obs. 74 von West gegen Ost. Es lässt sich daher voraussetzen, dass sie auch östlich von der Vechte in die Gegend von Salzbergen bis zur Ems fortsetzen werden. Die flache Gegend zwischen beiden Flüssen bietet hierüber nur we- nig Aufschluss; die niederigen Hügelwellen, welche sich in ihr erheben, bestehen aus Diluvialsand. Doch dienen die Beobachtungen, zu welchen die Gegend von Salzbergen und ganz besonders das Flussbett der Ems Gelegenheit bieten, zur Be- stätigung der obigen Voraussetzung. Die hier erlangten Anufschlüsse werden daher zu einer richtigeren Beurtheilung der geognostischen Ver- hältnisse der Bentheimer Gegend zu benutzen sein. Hierzu möge die beiliegende Karte und die Erläuterung der folgenden Profile dienen. *) Die Höhenbestimmungen beruhen auf den Anga- ben in der Generalstabs-Karte der Landdrostei Osna- brück. 5 I. Profil der Gesteinfolge im Emsbett zwischen Rheine und Holsten bei Salzbergen. Die Ems richtet ihren Lauf unterhalb Rheine anfangs gegen NNW., weiter abwärts unterhalb Kloster Bentlage in mehrfachen Windungen bis nach Salzbergen mehr gegen WNW. Sie durch- schneidet daher die vorherrschend von O. gegen W. streichenden Gesteinschichten in mehr oder weniger schräger Richtung. Mit Ausnahme des Stadtberges am rechten Emsufer bei Rheine, an welchem die Schichten des Pläners durch ein instructives Profil dem Canal entlang aufgeschlossen sind, wird das Ufer des Flusses von einer mäch- tigen Lage Diluvialsandes fast überall bedeckt; nur im eigentlichen Flussbett sind namentlich bei niederigem Wasserstand die Schichten des festen Gesteines sichtbar. Zur Beurtheilung der Schichtenfolge giebt das Vorkommen des Lias im Emsbett oberhalb Holsten einen sicheren Ausgangspunkt. Die viel- fach gestörten Schichten desselben streichen vor- herrschend von SO. gegen NW., mit einem Einfallen gegen SW. Weiter thalabwärts bei den unteren Häusern von Holsten könnte man daher nach den Lagerungsverhältnissen das Vor- kommen älterer Gesteinformationen vermuthen; es findet sich indessen überall eine mächtige Decke von Diluvialsand, welcher bis in das Flussbett herabreicht. Nur an einer Stelle den untern Häusern von Holsten gegenüber, 5 Mi- nuten oberhalb der gegen West gerichteten Biegung des Stromes, südlich von Fellbexten, fanden sich auf der Höhe des Ufers zahl- reiche Bruchstücke eines Kalksteines, welcher oberhalb die Beschaffenheit des Friedrichhaller Kalksteines, und etwas weiter thalabwärts die des Wellenkalkes zeigte. Eine der Platten ist ganz ähnlich dem Vorkommen im unteren Wellen- kalk mit Steinkernen einer Myophoria (? Myo- phoria Goldfussii mit deutlichem Leisten-Ein- schnitt) angefüllt. Diese wahrscheinlich aus dem Musehelkalk stammenden Kalksteine sind ein- gezogenen Erkundigungen nach im Jahre 1821 bei der Regulirung der Ems aus deren Flussbett ausgebrochen worden. Das anstehende Gestein konnte ich wegen des hohen Wasserstandes nicht beobachten, so dass das muthmaassliche Vor- kommen der Muschelkalkformation im Emsbett noch näherer Untersuchung bedarf. Weiter thalabwärts stehen nach Ferd. Roemer*) am linken Ufer der Ems, etwa 10 Minuten öst- lich von Salzbergen am Einfluss eines kleinen Baches in die Ems, steil aufgerichtete, gegen NW. streichende dunkle Wälderschieferthone an; desgleichen an der Salzberger Fähre, dem nörd- lichsten Punkte, an welchem sie bis jetzt beob- achtet worden sind. *) Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft 1854, S. 104. ARE / { 5 I 33 Kehrt man zurück zu dem Vorkommen des Lias bei Holsten, so findet sich, wie ich bei dem niedrigen Wasserstand der Ems im Sommer des Jahres 1858 beobachten konnte, oberhalb des Fährhauses eine Gruppe von schwarzem Schiefer- thon mit Nieren von thonigem Sphärosiderit und Steinmergel. Dazwischen liegt etwas unterhalb der Canalschleuse am linken Emsufer eine Bank von dichtem dunkelgrauen Kalkstein, angefüllt mit Gryphaea areua, seltener mit Monotis inae- quivalvis. Einige Fuss über diesem Kalkstein tritt eine Lage von Nieren eines dichten, dunkel- grauen Steinmergels auf, welcher einen kleinen verkiessten Ammoniten (übereinstimmend mit Am- mon. falcaries, Quenstedt Jura S. 70) in grosser Menge und ausserdem Monotis inaequivalvis und Myacites liasinus umschliesst. Auf diese der unteren Gruppe des Lias, der Sinemurgruppe d’Orbigny’s angehörigen Schichten, folgen Schieferthonlagen mit Nieren von thoni- gem Sphärosiderit, z. Th. angefüllt mit Rhyncho- nella variabilis sowie mit kleinen gekielten Am- moniten und einem kleinen glatten Pecten. In den hierüber liegenden Schichten, welche bei der Anlage des Canals und der erwähnten Bentlager Schleuse aufgeschlossen wurden, fand sich*): Ammonites amaltheus, Ammonites fimbriatus, Ammonites costatus, Belemnites paxillosus. Auch Ammonites capricornus ist**) bei dem Bau der Schleuse gefunden worden. Ueber diesen, der mittleren Liasgruppe, der Etage liasien d’Orb. angehörigen Schichten scheinen dicht unterhalb der Schwefelquelle im Bentlager Kolke die Posidonomienschiefer aufzutreten, wie namentlich der nördliche der am rechten Emsufer angelegten Versuchsschächte auf Steinkohle ver- muthen lässt. Mit ihnen enden die im Emsbett auftretenden Glieder des Lias; unmittelbar über denselben stehen die Gesteine der Wealdenfor- mationen an. Die Lagerung der Schichten des Lias im Emsbett ist vielfach gestört. Vorherrschend schei- nen sie von Südost gegen Nordwest zu streichen und gegen Südwest einzufallen. Namentlich in den oberen Schichten unterliegt das Streichen grossen Schwankungen; unmittelbar oberhalb der Schleuse setzen die festen Kalksteinbänke in starken zwischen hor. 1% und hor. 54 schwanken- den Biegungen durch das Emsbett hindurch. Nicht minder gross sind die Abweichungen im Ein- fallen. Während die unteren Schichten unter 10 bis 20 Grad gegen SW. einfallen, sind die obe- ren bis zu 50 Grad, selbst bis zu 90 Grad auf- gerichtet. *) Ferd. Roemer in v. Leonh. und Bronn'’'s Jahrbuch 1850, S. 412, und nach den Belegstücken in der Sammlung des Oberbergrathes Jugler. *) Ferd. Roemer|l. c. Neben der Schwefelquelle im Bentlager Kolke beginnt die Wealdenformation, nach Ferd. Roemer‘) zunächst mit dem Serpulit, aus dünnen Lagen eines bituminösen Kalksteines mit Serpula coacervata zwischen schwarzen Schieferthonen bestehend. Wenige Schritte wei- ter aufwärts liegen 1 bis 3‘, starke Bänke eines dichten Kalksteines, angefüllt mit Cyre- nen (str. hor. 64, fit. 50° 8.). Aehnliche La- gen von Kalkstein und von thonigem Sphäro- siderit wiederholen sich bis zu der Wendung, welche die Ems von Osten herkommend dem Bentlager Walde entlang und dem Streichen der Gesteinschichten fast parallel auf eine längere Erstreekung nimmt. In dieser Strecke sind die Cyrenenschichten namentlich am rechten Emsufer an der Mailegge anstehend und durch mehrere Schurfversuche auf den damit vorkommenden thonigen Sphärosiderit aufgeschlossen (str. hor. 5%, ft. 50° S.). Sie bilden in 2 bis 6” starken Lagen eine 4 Fuss mächtige Muschelbank. Zum Theil in mergeligem Kalkstein, zum Theil in thonigem Sphärosiderit sind die Muscheln vortrefflich er- halten. Von den von Dunker in der Mono- graphie der norddeutschen Wealdenbildung be- schriebenen Cyrenenarten finden sich hier neben einander : Cyrena majuscula, Cyrena ovalis, Cyrena Mantelli, Cyrena caudata, Cyrena Zimmermanni, Mit den Cyrenen kommt zugleich Melania strombiformis vor, Auf den Cyrenenbänken ruht eine 20 Fuss mächtige Lage sehr bituminöser, dünnblättriger Schieferthone mit Cypris Valdensis Sow. Sie dürften das oberste Glied der hiesigen Wealden- formation bilden. Die Lagerung der Wealdenschichten ist un- gleich regelmässiger als die des unterliegenden Lias. Sie streichen gleichförmig von Ost gegen West und fallen unter nahebei 50 Grad gegen Süd ein. Hiermit stimmt auch die Lagerung der nächstfolgenden jüngeren Gesteinschichten überein, jedoch nehmen sie, je weiter man gegen Süd vorschreitet, allmälig ein flacheres Einfallen an. Diese über der Wealdenformation liegenden Gesteinschichten bestehen aus schwarzgrauen bis dunkelgrünlich grauen und blaulich grauen Thonen, hie und da mit Zwischenlagen von Sphärosiderit- nieren und sandigen Schichten. In ihnen ist das Bett der Ems zwischen der unteren Canalschleuse unterhalb Rheine und der erwähnten westlichen Wendung des Flusses unterhalb Kloster Bentlage eingeschnitten, wie sich bei niedrigem Wasserstand deutlich wahrnehmen Jässt. In den unteren Schichten des Sehieferthones Cyrena alta, Cyrena Bronnii, Cyrena elliptica, Cyrena Roemeri. *) loc. eit. 411. rer / FRREDNS f 34 wurde ein Exemplar des Belemnites subquadratus gefunden.*) Ein Theil der darauf folgenden jüngeren Schichten ist durch mehrere bis 300 Fuss tiefe Versuchsschächte und durch ein 900 Fuss tiefes Bohrloch bekannt geworden, welche zur Auffin- dung einer reicheren Soole auf der Saline Gottes- gabe betrieben worden sind. Sie bestehen aus einem mageren dunkelgrauen Thongestein mit mehreren der Schichtung parallelen Lagen von Sphärosideritnieren. Die Schichten fallen unter 38 bis 42 Grad gegen Süd ein. Ein in ihnen gefundener Ammonit gehört nach Ewald dem unteren Gault an.**) Ueber den Thongesteinen der Saline Gottes- gabe setzt eine 2 bis 3 Fuss starke Grünsand- lage quer durch das Bett der Ems. Er besteht vorherrschend aus grünen Eisensilikat- Körnern, denen nur sparsam Quarzkörner beigemengt sind. In ihm wurde Ammonites interruptus und Belem- nites minimus gefunden, wonach derselbe zum Gault gehört.***) Zu diesem gehören auch die nächstfolgenden höheren Thonschichten, in welchen sich Belem- nites minimus nicht selten findet. +) In den obersten Schichten des Thongesteines wurde von Hosiust}) nahe unter dem nördlichen Ende des Schifffahrtscanals bei Rheine Ammonites lautus gefunden. Weiter aufwärts an dem Canale treten im Hangenden der Minimusthone dünn geschichtete Mergelkalke von gelblich grauer Farbe in einer gegen 100 Fuss betragenden Mächtigkeit auf. Sie sind nur dürftig aufgeschlossen und in Folge ihrer leichten Verwitterung an der Oberfläche zu einer lockeren Masse zerfallen. Versteinerungen fand ich darin nicht. Da sie indessen von den an Ammonites varians reichen Schichten des Pläners am nördlichen Abhange des Stadtberges unmittelbar überlagert werden, so dürften sie entweder dem Flammenmergel oder der Tourtia, vielleicht zum 'Theil dem ersten, zum Theil der letzteren angehören. Es ergiebt sich hieraus, dass der Gault im Emsthal unterhalb Rheine in einer sehr bedeu- tenden, gegen 1500 Fuss betragenden Mächtigkeit abgelagert ist. Ueber die Gliederung desselben, namentlich in seiner unteren Abtheilung fehlt es bis jetzt an hinreichendem Aufschluss. Nur die untere Gruppe des oberen Gaultes, die des Mi- nimusthones ist mit Sicherheit nachgewiesen. Ueber dem Gault ist der Pläner am Stadt- berge bei Rheine durch zahlreiche Steinbrüche und ein instructives Profil dem Schifffahrts-Canal entlang aufgeschlossen. Str. hor. 6, fit. 1208. *) Ferd. Roemer in der Zeitschrift der deutschen geol. Gesellschaft 1854, 8. 128. *) Ferd. Roemer]. c. $. 126. ***) Ferd. Roemer |. c. S. 127. ) v. d. Marck in der Zeitschr. d. deutschen geol. Gesellschaft 1858, S. 268, u. Hosius ibid. 1860, S. 65. j) loc. eit. S. 65. Zu unterst liegen hellgraue Mergelkalksteine und dichte Kalksteine, reich an Ammonites va- rians und Inoceramus striatus. Aufeinigen Schichten finden sich nicht selten Fucoiden. In der oberen Hälfte dieser gegen 140 Fuss mächtigen Gruppe kommt Nautilus elegans in bis 10 Zoll grossen Exemplaren vor. Darüber folgen gegen 40 Fuss mächtige Schichten eines hellgrauen Kalkmergels.. Von Petrefaeten fand ich nur einen verdrückten Ho- laster (? subglobosus) und Inoceramus striatus. In dem darauf ruhenden weissen dünn ge- schichteten Kalkstein von etwa 60 Fuss Mächtig- keit kommt Ammonites varians und Inoceramus striatus nur vereinzelt vor. Noch ärmer an organischen Resten sind die hierüber folgenden Schichten, doch lassen sich nach ihrer petrographischen Beschaffenheit noch folgende Abtheilungen unterscheiden. Zunächst folgt ein gelblich weisser, nach unten zu kugelig-bröcklicher, nach oben zu blättriger Kalkmergel gegen 15 Fuss mächtig. Darauf ruht eine gegen 15 Fuss mächtige Gruppe weissen dichten, ebenflächigen Kalksteines mit schwachen Zwischenlagen von hellgrauem Kalkmergel. Hier- über beginnt eine Schichtengruppe, aus einem hell- grauen, dünn geschichteten wulstigen Mergelkalk- stein bestehend, in welchem Micraster cor anguinum gefunden wurde. Ueber 40 Fuss mächtig scheint dieselbe unter dem bebauten südlichen Abhange des Stadtberges fortzusetzen. Die Gesammt-Mächtigkeit der aufgeschlossenen Plänerschichten beträgt über 300 Fuss. U. Profil zwischen Salzbergen und der Dieweshöhe, Die Niederung, durch welche die Ems zwischen Rheine und Salzbergen fliesst, ist zu beiden Seiten des Flusses mit Diluvialsand und nordischen Ge- schieben bedeckt. Westlich von der Ems zwischen Holsten und dem Kloster Bentlage nimmt jedoch das Diluvium an Mächtigkeit ab und kaum eine halbe Stunde von derselben entfernt, steht bei Salzbergen und südlich von diesem Orte das feste Gestein unter einer schwachen Decke von Damm- erde an. Von den älteren, im Emsbett auftre- tenden Formationen zeigt sich hier keine Spur; in der ganzen Strecke von der nordöstlich von Salzbergen gelegenen Fähre bis zu dem Colonat von Diekmann südlich von Salzbergen ist die Wealdenformation verbreitet. Nahe oberhalb der Fähre sind die Schichten derselben steil auf- gerichtet. Dagegen nahmen sie bei Salzbergen und südlich von da bei einem constanten Streichen von Ost gegen West (hor. obs. 74) ein flaches Einfallen gegen Süd an. Dicht bei Salzbergen beträgt es 5 bis 10 Grad, weiter gegen Süd nimmt es bis zu 20 Grad zu. Südlich von der Kirche in Salzbergen stehen zu oberst die Cyrenenkalke an, welche hier wie auch in ihrer Fortsetzung gegen West in mehre- ren Steinbrüchen aufgeschlossen sind. Sie bilden HEN \ ! \ RL a) N ae I) 6 bis 8 Zoll starke Bänke eines bald dichten, schwarzgrauen, bald eisenschüssigen, ockergelben Kalksteines, mit Zwischenlagen von Schieferthon wechselnd. Der Kalkstein ist aus Cyrenen (na- mentlich Cyr. ovalis Dnkr.) zusammengesetzt, zu denen sich Melania strombiformis in den unteren Bänken massenhaft zugesellt. In diesen ist dicht bei Salzbergen ein Bohrloch zur Aufsuchung von Steinkohlen angesetzt und bis nahebei 500 Fuss Tiefe nieder gebracht worden, ohne die Grenze der Schieferthone der Wealdenformation zu er- reichen. Von Sandstein zeigte sich angeblich keine Spur in dem Bohrloche. Die Oyrenenschichten werden von einer gegen 100 Fuss mächtigen Gruppe schwarzer dünn- blättriger Schieferthone überlagert. Durch ihren ansehnlichen Bitumengehalt haben sie zur Anlage einer Paraffinfabrik Veranlassung gegeben. Von organischen Ueberresten kommt ausser einzelnen Cyrenen besonders Cypris valdensis vor. Im Hangenden dieser Schichten wurde im Jahre 13857 auf dem Grundstück des Colonen Diekmann, östlich von dessen Wohnhaus, ein Schurfversuch auf Eisenstein gemacht. Man fand unmittelbar unter der Dammerde einen dnnkel- grauen Thon mit eingelagerten Geoden eines dichten thonigen Kalksteines. In ihm und zwi- schen dem Thone fanden sich häufig Exogyra sinuata, Belemnites subquadratus und eine Ostrea. Es unterliegt hiernach keinem Zweifel, dass die oberen Wealdenschiefer hier, ganz übereinstimmend mit der Lagerungsfolge am nördlichen Abhange des Deisters, unmittelbar vom Hilsthon überlagert werden, Durch einen südwestlich vom Diekmann’- schen Colonat angelegten Versuchschacht wurden auch die zunächst folgenden Schichten des Hils- thones aufgeschlossen. Sie bestehen aus einem grauen mageren Schieferthon mit zwischenliegen- dem thonigen Sphärosiderit. Im Thon kommen Bruchstücke eines dem Belemnites subfusiformis ähnliehen, jedoch minder schlanken Belemniten vor. Die Schichten fallen hier unter nahebei 20 Grad gegen Süd ein. Weiter gegen Süd bis zu der gegen 10 Min. entfernten Diekmann’schen Ziegelei bietet sich keine Gelegenheit zur Beobachtung des anstehen- den Gesteines. Dicht nördlich vor der Ziegelei tritt jedoch ein fester hellgrauer Quarzsandstein mit wulstigen Erhöhungen auf der Oberfläche der 2 bis 5 Zoll starken Schichten auf. Er ist durch einen Schurfversuch bis zu 10 Fuss Mäch- tigkeit aufgeschlossen worden, ohne dass jedoch dessen untere Grenze erreicht wurde. Zwischen dem Sandstein fand man eine 4 Zoll starke Lage einer reinen Pechkohle; in ihm sind un- deutliche Pflanzenreste nicht selten. Unmittelbar auf dem Sandsteine ruht eine gegen 100 Fuss mächtige Lage eines hellgrauen, z. Th. röthlichgelben fetten Schieferthones, dessen Ausgehendes das Material für die Ziegelei liefert. An der oberen Grenze dieser, wie es scheint, SE ‚Ye versteinerungsleeren Thonlage beginnen Einlage- rungen von Sphärosideritnieren, welche besonders an der gegen Süd vorliegenden geringen Boden- erhöhung der Diewes-Höhe zahlreicher auftreten und hier für die Eisenhütte in Meppen durch Tagebau gewonnen werden (str. hor. 54, flt.300 8). In den dünnschiefrigen, z. Th. etwas sandigen Thonen kommt Belemnites Brunsvicensis v. Strmb. häufig, Belemnites pistillum seltener vor. Der erstere Belemnit ist bisweilen in blättrig-strahligen Gypsspath umgewandelt. Nach dem häufigen Vorkommen des Belemn. Brunsvicensis zu urtheilen, dürfte der Schiefer- thon der Diewes-Höhe zum unteren Gault und zwar zu dessen oberer Abtheilung, dem Speeton- Clay gehören. Die ihm gegen Süd vorliegenden jüngeren Schichten sind mit Diluvium bedeckt. II. Profil zwischen dem Isterberg und Sieringshoek. Westlich von Salzbergen entzieht der Dilu- vialsand und Moorboden, sowie die fruchtbare Niederung des Vechtethales bei Schüttorf die jedenfalls darunter anstehende Wealdenformation der Beobachtung. Dagegen breitet sich diese Formation jenseit der Vechte über den Bentheimer Wald und weiter bis nahe an die Holländische Grenze gegen West aus. An ihrer nördlichen Grenze liegt der Isterberg, an der südlichen Grenze der Bentheimer Höhenzug. Aus der zwischen Bentheim und Nordhorn in nahebei 120 Fuss Mehreshöhe liegenden Ebene erhebt sich eine Stunde nördlich von ersterer Stadt die isolirte Kuppe des Isterberges (240° M. H.). Er besteht aus einem kleinkörnigen, gelblich- weissen Sandstein. An dem mit dürftiger Vege- tation bedeekten Gipfel ist die Schiehtung durch schräglaufende Nebenabsonderungen nicht genau zu beobachten; in einem kleinen Steinbruch neben der nach Nordhorn führenden Chaussee ergab sich das Streichen in hor. 64, bei 5 bis 10° nörd- lichem Einfallen. Damit stimmt auch die Lage- rung der am nördlichen und südlichen Fuss des Berges auftretenden Schieferthone überein. Wäh- rend sich diese auf der Südseite den Wealden- schiefern des Bentheimer Waldes unmittelbar anschliessen, führen die auf der Nordseite im Hangenden des Sandsteines vorkommenden gelb- lich grauen sandigen Schieferthone Abdrücke von Cyrenen. Die Lagerungsverhältnisse bestätigen daher die Annahme, dass der Sandstein des Ister- berges der Wealdenformation und zwar, nach seiner Uebereinstimmung mit dem Bentheimer Sandstein, deren oberster Gruppe angehört. Besonders bekannt ist der Isterberger Sand- stein durch die von Jugler*) beschriebenen Eindrücke, welche sich in ihm auf dem Gipfel des Berges finden. Man hat in ihnen Thier- fährten zu erkennen geglaubt. So auffallend auch die scharf ausgeprägten Umrisse und einige ziem- L *) Leonh. u. Bronn, Jahrbuch 1353, 8. 150. A EIRLI lich gleichmässig wiederkehrende Formen sind, so ist doch die Vertheilung der Eindrücke zu regellos und die Gestalt sowie die Grösse der Eindrücke zu mannigfaltig, als dass sie auf die Fährten einer oder einiger Thierarten zurück- geführt werden könnten. Es kommt hinzu, dass die Mehrzahl der Eindrücke auffallend tief und unten eoncav, bisweilen selbst fast eylindrisch ge- staltet ist, was mit der Form einer T'hierfährte nicht wohl vereinbar sein dürfte. Mir scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass diese Vertiefun- gen durch die Auswitterung wulstiger Concretionen entstanden, welche wie am Isterberg, so auch am Bentheimer Höhenzug in und auf den Schichten einiger Sandsteinbänke vorkommen, wie ich bei der Beschreibung des Bentheimer Berges näher anführen werde. Der Wealdenschiefer, welchem an der Süd- seite des Isterberges bei der Ziegelei thoniger Sphärosiderit eingelagert ist, verbreitet sich von da in der gegen 4 Meile breiten Ebene bis zu dem Fuss des Bentheimer Berges. Nur eine kümmerliche Haidedecke verbirgt sein Ausgehen- des, In den Wassergräben und Furchen er- scheinen seine Schichten aufgeblättert, gebogen und zum Theil aufgerichtet. Doch dürften sich diese Unregelmässigkeiten nur auf das Ausgehende der Schichten, welche der Hauptform nach wahr- scheinlich flach gewölbt sind, beschränken. Am nördlichen Saume des Bentheimer Waldes, nörd- lich von der Schwefelquelle des Bentheimer Bades, fallen die Schichten nicht mehr gegen Nord, sondern flach gegen Süd ein. Hier hat man 300 Fuss tief nach Steinkohle gebohrt, je- doch ohne Erfolg und ohne die Wealdenbildung zu durchsinken. Zu oberst wurden Kalkstein- bänke mit zahlreichen Cyrenen und Melania strombiformis durchbohrt. Von dem Schwefelbade bis südlich von der Schüttorf-Bentheimer Strasse überschreitet man die Schieferthonschichten. Zwischen diesen treten am Fuss des Bentheimer Berges Zwischenlagen eines dünngeschichteten, feinkörnigen, hellgelben Sandsteines hervor (str. hor. 7, ft. 15° 8). Einige Lagen dieses Sandsteines sind mit Cyrena ovalis Dukr. angefüllt. Darauf ruhen graue, Nieren von dichtem Mergel umschliessende Mergelschiefer, welche in einer Mächtigkeit von 20 bis 30 Fuss die Grundlage des Bentheimer Sandsteines bilden. Ueber ihnen steil und felsig ansteigend erhebt sich dieser zu dem scharfkantigen Bergrücken, welcher sich von der Niederung der Vechte bis Bentheim erstreckt und an seinem westlichen fel- sigen Ende das weithin sichtbare Schloss Bent- heim trägt. Die Schichten des über 100 Fuss mächtigen Sandsteines streichen, wie der Bergrücken, von Ost gegen West bei einem südlichen Einfallen von 15 bis 20 Grad (str. hor. 7 bis 74, ft. 15 bis 20°8.). In den zahlreichen Steinbrüchen, welche gemeinschaftlich mit den nördlich von Gilde- haus gelegenen der näheren und weiteren Um- 6 6 gegend ein vortreflliches Baumaterial und die verschiedenartigsten Werkstücke liefern, tritt zu- unterst über den Mergelschichten ein hellgrauer wulstiger Sandstein mit unregelmässigen Streifen von weissem und lichtgrünlich grauem Thonmergel auf. Darüber liegt in 3 bis 4° starken Bänken ein reiner gelblich weisser, gleichkörniger Sand- stein in 40 Fuss Gesammtmächtigkeit, durch schwache Zwischenlagen von Sandschiefer ge- trennt. Nach einer 6 bis 10 Fuss starken Lage des letzteren folgen wieder Bänke kleinkörnigen Sandsteines, welche den Kamm und südlichen Abhang des Berges bedecken. Zu oberst liegt am südlichen Fuss des Berges gelblich weisser Mergelsandstein und Sandschiefer, welcher un- mittelbar von schwarzem fetten Thon überlagert wird. Der letztere, an seiner Grenze durch mehrere Quellen bezeichnet, ist von schwarzer fruchtbarer Ackererde überdeckt. In ihm sollen sich beim Graben eines Brunnens bei den südlichen Häusern von Bentheim Belemniten gefunden haben. Nach der höchst regelmässigen Schichtenlage lässt sich hiernach nicht bezweifeln, dass der Bentheimer Sandsteines das oberste Glied der Wealdenformation hiesiger Gegend bildet. Versteinerungen wurden in dem Bentheimer Sandsteine mit Ausnahme der erwähnten, an seiner unteren Grenze liegenden Oyrenenschichten bis jetzt nicht gefunden. Doch kommen in ihm am häufigsten in den unteren Bänken Conere- tionen vor, welche zumeist organischen Ursprungs sein dürften. Sie liegen theils auf den Schichten- flächen, theils sind sie im Sandstein eingeschlossen. Auf jenen erscheinen sie als wulstige Erhöhungen, in eylindrischer und zapfenähnlicher Form, ge- krümmt, oft hufeisenartig gebogen. Sie sind meist gegen 2 Zoll stark und bis 1 Fuss lang. Bisweilen scheinen mehrere von einem Knoten auszulaufen, wie bei dem in halber natürlicher Grösse abgebildeten Exemplar (fig. 5). Der Kern dieser Coneretionen besteht aus lockerem, z. Th. mergeligem Sandstein. Er wird von einer zarten, etwa 1 Linie starken Schaale eines grünlich weissen Thonmergels umgeben, dessen Oberfläche theils glatt zu sein scheint, theils in kurzen Spitzen in den Sandstein eindringt. Dieser pflegt am Saume der Conceretionen von Eisenoxydhydrat gelb gefärbt zu sein und dadurch eine grössere Festiskeit zu erhalten. Die Concretionen und die sie umgebende Mergelschaale verwittern leicht und es entstehen dann Hohleindrücke mit einer festen, bald glatten, bald fein gestreiften, bald un- eben zackigen Oberfläche. In Folge hiervon er- scheinen auf dem verwitterten Sandstein Vertiefun- gen, welche den am Isterberge und Bentheimer Berg beobachteten, Thierfährten ähnlichen Ein- drücken gleichen. Zweifelhaft bleibt dabei die Bildung der ursprünglichen Coneretionen, Zu- nächst dürfte die Annahme liegen, dass sie von Fucoiden herrühren. Jenseits der aus thonigem Untergrund be- stehenden Niederung am südlichen Fuss des Bent- el 1 r 9) m heimer Berges betritt man eine kaum merkbare Bodenerhebung, welche gegen West zum Haken- busch fortsetzt. Auf ihr steht unter einer geringen Decke von Dammerde ein gelblich grauer Mergelsandstein an. In den auf den Fel- dern umherliegenden Bruchstücken desselben finden sich sehr häufig Fucoiden, besonders eine dem Chondrites Targionii ähnliche Art. Ausserdem kommen darin Steinkerne und Abdrücke von Conchilien vor. Ich fand darin: Avicula macroptera, A. Roemer. Lima spec., wie die gleiche am Gildehäuser Berg vorkommende Art der Lima Roye- rina d’Orb. nahe stehend. Pecten spe., glatt, oval, fast kreisrund. Östrea spe. Die hangenden Schichten dieses Sandsteines, in welchen vor zwei Jahren ein Schurfversuch südlich von Hakenbusch gemacht wurde, werden kalkhaltig und wechseln mit einem grauen sandi- gen Mergel, welcher Nieren mit Meyeria (Gly- phea) ornata umschliesst. Der in Rede stehende Sandstein stimmt nach seiner Beschaffenheit, seinen Petrefaeten und nach seiner Erstreckung (str. hor. 61/,, flt. 20° S.) mit dem zum Hils gehörigen Gildehäuser Sand- stein völlig überein. In der nächstfolgenden flachwellenförmigen Bodenerhebung, auf welcher die Höfe von Sie- ringshoek zerstreut liegen, treten Schieferthone auf, nach unten zu schwarzgrau, blättrig, nach oben zu etwas lichter gefärbt, sandig, reich an Steinmergel- und Sphärosideritnieren, welche den unter 15 bis 20° gegen Süd einfallenden Schich- ten des Schiefers parallel eingelagert sind. Theils im Thon, theils in dem eisenarmen Sphärosiderit wurden gefunden: Crioceras Emmerici d’Orb.*) Crioceras semieinetus Rmr. Crioceras capricornu Rınr. Mya elongata. Ostrea. Turbo. Diese Criocerasschichten entsprechen in Ueber- einstimmung mit der gleichen Schichtenlage am nördlichen Fusse des Deisters der untersten Gruppe in der Schichtengliederung des Gault, wie sie von v. Strombeck**) für das nordwestliche Deutsch- land angenommen wird. Ihnen gehört auch das später zu erwähnende Vorkommen des Asphalts in Gängen an. Die höheren Gaultschichten liegen unter der mit Mooren bedeckten Niederung zwischen Sie- ringshoek und Ochtrup. *) Von Hrn. vonder Struth in Bentheim, welcher die dort vorkommenden Versteinerungen gesammelt hat, erhielt ich Bruchstücke eines Crioc. Emmeriei, welche auf einen Durchmesser desselben von 1!/, Fuss schliessen lassen. *) v. Leonh. und Bronn, Jahrbuch 1357, S. 659. 37 Se IV. Profil des Gildehäuser Berges. Westlich vom Bentheimer Wald wird die Wealdenformation von Diluvialsand und Mooren überdeckt. Dass sie unter ihnen fortsetzt, ist durch Brunnenanlagen, besonders aber durch ein zur Aufsuchung der Wealdenkohle betriebenes Bohrloch nördlich von Hagelshoek nachgewiesen. Es wurde bis zu 830 Fuss Tiefe niedergebracht, ohne andere Gesteine als die Schieferthone der Wealdenformation aufzuschliessen. Steinkohlen fand man nicht. Die Anhöhe von Hagelshoek entspricht der westlichen Fortsetzung des Bentheimer Berges und besteht wie dieser aus dem Sandstein der oberen Wealdenbildung, über dessen Beschaffen- heit und Lagerung mehrere grosse Steinbrüche Aufschluss geben (str. hor. 71/,, flt. 25 Grad S8.). Ueber dunkelgrauem Schieferthon und sandigem Mergel liegt der Sandstein in mindestens hun- dert Fuss Mächtigkeit. Seine Bänke sind bis 5 Fuss mächtig und werden sowohl in der Rich- tung des Streichens, als auch in der des Fallens von senkrechten Querabsonderungen durchsetzt. Ueber ihnen liegt 5’ gelber thoniger, dünngeschichteter Sand- stein, 5’ grauer Mergelthon, 6‘ gelber, thoniger Sandstein und Sand- schiefer, 10° grünlich grauer, sandiger Thon- und Mer- gelschiefer. Versteinerungen scheinen in diesen Schichten ebensowenig, wie in dem unterliegenden Sand- steine vorzukommen. Südlich von der Sandstein-Anhöhe bei Ha- gelshoek dehnt sich eine gegen 10 Minuten breite, flache Niederung von Ost gegen West aus. Nach dem fruchtbaren schwarzen, sandig-thonigen Acker- boden lässt sich schliessen, dass ihr Untergrund, gleichwie in der Niederung südlich vom Bent- heimer Berge, aus schwarzem Thongestein besteht. Gegen Süd wird diese Niederung durch den geradkantigen Rücken des Gildehäuser Berges begrenzt. Er besteht aus einem gelblich grauen, kleinkörnigen, mergligen Sandstein (str. hor. 71/,—8, ft. 250 S.). Seine über 50 Fuss Ge- sammtmächtigkeit erreichenden Schichten sind in kleinen Steinbrüchen und in den von Gildehaus über den Südabhang des Berges herabführenden Wegen entblösst. Darin finden sich zahlreiche Abdrücke und Steinkerne von Meerthieren:*) Crioceras Duvali d’Orb. (Bronn’s Leth. I, 325), namentlich bei der ersten, dicht neben Gildehaus gelegenen Windmühle in der Grösse von 1—1!/, Fuss Durch- messer. Die äusseren Umgänge noch einmal so hoch als dick. Belemnites. Von Ferd. Roemer werden *) conf. Ferd.. Roemer in Leonh. und Bronn’s Jahrb. 1850, S. 415. / drücke dem Belemn. subquadratus bei- gezählt. Ein von mir gefundenes fast vollständiges Exemplar näherte sich durch seine schlankere Form und durch die der Mitte nahe liegende Apicallinie dem Belemn. Brunsvicensis v. Strmb. Thraeia Philippsi A. Rmr., häufig bis 4“ gross. Goniomya caudata Agsz. häufig. Panopaea recta d’Orb. (terr. cret. III, 334, pl. 356, fig. 1 u. 2). Panopaea Robinaldina d’Orb. (ibid. Ill, 331, pl. 354, fig. 3—5). Inoceramus neocomiensis (ibid, III, 503, pl. 403, fig. 1 u. 2) (mit guterhaltenen Bandgruben). Lima Carteroni d’Orb. (Auf den Steinker- nen sind nur die Streifen auf der Hin- terseite deutlich.) Lima spec. häufig, 3 bis 4 Linien lang, mit 14 scharfkantigen zierlich gegitter- ten Rippen und gleichbreiten Zwischen- räumen, der Lima Royeriana d’Orb. nahe stehend. Lima expansa d’Orb. (terr. eret. III, 533, pl. 415, fig. 9—12). Pecten crassitesta A. Rmr. Peeten laminosus Mant. Avieula Cornueliana d’Orb. croptera A. Rmr.) Ausserdem wird von Ferd. Roemer das Vorkommen von Exogyra sinuata angegeben. Ko- rallen und Brachiopoden scheinen zu fehlen. Fer- ner finden sich besonders in einem die oberen Schichten bildenden ockergelben mürben Mergel- sandstein fachgedrückte, mit dunkelgrünlich-grauem Mergel ausgefüllte Fucoiden, dem Chondrites Tar- gionii ähnlich. Der Hilssandstein des Gildehäuser Berges reicht bis zu dessen südlichem Fuss herab und wird hier von dem Diluvium und Moorboden der angrenzenden Niederung bedeckt. Die Ebene südlich von Gildehaus und Bent- heim erstreckt sich ohne Unterbrechung bis in die Nähe des 1!/, Meile entfernten Ochtrup. Hier treten dieselben Gesteinformationen wie in der Umgegend von Bentheim und Salzbergen auf; auch die Längenerstreckung ihrer Schichten ist nach der Beschreibung, welche Hosius*) über die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Ochtrup gegeben hat, an der nördlichen Grenze dieselbe. Dagegen fallen die Schichten gegen Nord ein. Die Schichten der Wealden- formation und der unteren Kreide scheinen hier- nach zwischen Bentheim und Ochtrup eine flache, von Ost gegen West sich erstreckende, vom Di- luvium überdeckte Mulde zu bilden. = Avic. ma- 38 die nicht selten vorkommenden Hohl- Das Ergebniss der angestellten Beobachtun- ! gen lässt sich in Folgendem zusammenfassen: 1) Unter einer bald schwächeren, bald mäch- tigeren Decke von Diluvialsand treten in der Ge- gend zwischen Rheine, Salzbergen und Bentheim die Schichten des Lias, — ob auch die der darunter liegenden Trias, bleibt noch näher zu untersuchen, — der Wealdenformation und der | unteren und mittleren Kreidebildung auf. | 2) Von dem Lias sind durch den 'Thalein- | schnitt der Ems östlich von Salzbergen die obe- ren Schichten der unteren Gruppe, hauptsächlich | jedoch die Amaltheen-Schichten der mittleren | Gruppe aufgeschlossen. | 3) Die Wealdenformation, welche sich in einer Mächtigkeit von mindestens 1200 Fuss von der Ems bei Salzbergen über Schüttorf bis zur hollän- dischen Grenze erstreckt, besteht vorherrschend aus schwarzen dünngeschichteten Schieferthonen, nach der oberen Grenze zu mit Bänken von Kalkstein und Sphärosiderit, reich an Cyrenen und Melania strombiformis. Der gewöhnlich in der Mitte der Wealdenformation auftretende Hastings-Sandstein scheint hier zu fehlen. Da- gegen erscheint an der oberen Grenze dieser Formation eine über 100 Fuss mächtige Sand- steinbildung, der Bentheimer Sandstein, auf die westliche Hälfte des Wealdengebietes beschränkt, während derselbe in der östlichen Hälfte durch Schieferthon vertreten sein dürfte. 4) Die untere Kreidegruppe ist aus den Schich- ten des Neocomien und Gault in einer Gesammt- mächtigkeit von mindestens 2000 Fuss zusammen- gesetzt. a. Das gegen 400 Fuss mächtige Neocomien besteht aus dem unmittelbar auf Wealdengestei- nen ruhenden Hilsthon mit Belemnites subquadratus und Exogyra sinuata, und aus dem darauf liegenden Hilssandstein (Gildehäuser Sandstein) mit Crioceras Duvali, Pecten erassitesta, Avi- cula macroptera, Meyeria ornata etc. Auch dieser Sandstein kommt nur im westli- chen Gebiete, bei Gildehaus und Bentheim vor, während statt desselben gegen Ost hin bei Salz- bergen Schieferthone aufzutreten scheinen. b. Die mindestens 1500 Fuss mächtigen Schich- ten des Gault bestehen vorherrschend aus grauen Schieferthonen, in der unteren Hälfte mit Sphä- rosiderit, in der oberen mit Zwischenlagen von Eisensilicat haltendem Sandstein. Die obersten Schiehten scheinen von einem gelblichgrauen Kalk- mergel gebildet zu werden. Nach den bis jetzt erlangten Aufschlüssen lassen sich folgende Unter- abtheilungen bezeichnen. a. die untersten thonig-sandigen Schichten | ten mit Crioceras Emmerici, Crioceras semieinetus; | *) Beiträge zur Geognosie Westphalens, in der Zeit- B- unmittelbar hierüber fette Thone Gi und . schrift d. deutschen geol. Gesellsch. 1866, 3. 48. Schieferthone mit zahlreichen Sphärosi- c I EN deritlagen und mit Belemnites Brunsvi- censis; . die zunächst hierüber am Deister und nördlich von Hildesheim vorkommenden Schichten, namentlich die Gargas-Schich- ten, sind in der Salzbergen-Bentheimer Gegend nicht aufgeschlossen; . höher hinauf liegen die Schichten mit Ammonites interruptus und Belemnites minimus; . ob die über dem Minimusthon liegenden Kalkmergel zum Flammenmergel gehören, ist zweifelhaft. 5) Die mittlere Kreidegruppe wird durch den Pläner am Stadtberg bei Rheine vertreten. Das untere Glied wird durch das häufige Vorkommen von Ammonites varians, Nautilus elegans und Ino- ceramus striatus bezeichnet. Zur näheren Gliede- rung der oberen Plänerschichten fehlen diesen die charakteristischen Versteinerungen. Es ergiebt sich hiernach folgendes Schichten- profil: *) © Pläner mit Micraster coranguinum. Ammon. varians. Ino- Nautilus Minimusthon. Belemn. minimus. Ammon. lautus. Ammon. interruptus. Variansschichten. ceramus striatus. elegans. Pläner Kalkmergel. Flammenmergel? 1500 = r Schieferthon, nicht aufgeschlossen. Gault Schieferthon mit Belemn. Brunsvicensis. Schieferthon mit Crioceras Emmerici. Crioc. semicinetus. Hilssandstein. Crioceras Duvali. Avi- eula macroptera. Pecten 400 crassitesta. Meyeria ornata. Exo- Neocomien | Hilsthon. Belemn. subquadratus. gyra sinnata. Sandstein von Bentheim. lis. Cyrena ova- 1200 + Wealden- formation Wealdenthon. Cyrenen. Melania strom- biformis, 7) Für die vom Lias abweichende Lage der Schichten der Wealdenformation und der Kreide- bildung ist ein Streichen in der Richtung von Ost gegen West bezeichnend. Die Schieferthone der Wealdenformation erleiden eine sattelförmige Biegung, deren von Ost gegen West gerichtete Axe die Niederung zwischen Bentheim und Ister- *) eonf. den mir später zugekommenen Aufsatz des Hrn. v. Strombeck über den Gault im nordwestl. Deutschland (Zeitschrift d. deutschen geolog. Gesellsch., 1861, Band XII, 8. 22). 39 er berg durchschneidet. Diesem Sattel lagern sich gegen Süd die Schichten der Kreideformation an. Ihre Neigung ist in der Nähe des Lias bei Salz- bergen am stärksten und nimmt mit der Entfer- nung von demselben gegen Süd und West ab. Mit den bei Ochtrup auftretenden gleichzeitigen Gesteinen scheinen sie eine gegen West sich öff- nende muldenförmige Bucht zu bilden. B. Das Vorkommen des Asphaltes bei Bentheim. Der fossile Brennstoff, welcher sich in der Bauerschaft Sieringshoek südlich von Bentheim findet, besteht aus einem der Pechkohle sich nä- hernden Asphalt. Er ist dieht, ohne Querklüf- tung, mit ausgezeichnet muscheligem Bruch, von starkem Fettglanz, von Farbe pechschwarz, im Strich und im Pulver schwarz; auch an dünnen Kanten undurchscheinend. Härte — 2,5, zwischen Gyps und Kalkspath stehend; spröde. Geruch- los, auch beim Reiben. Sp. G. —= 1,07 bei 10° R. (nach Stromeyer). Im siedenden Wasser kaum erweichend, bei höherer Temperatur biegsam wer- dend, ohne zu schmelzen. Er entzündet sich un- ter Luftzutritt bei Rothglühhitze, brennt mit leb- hafter gelber Flamme unter starker Rauchent- wickelung und unter Verbreitung eines bituminö- sen Geruches und hinterlässt eine aufgeblähte poröse Kohle. Chemische Zusammensetzung nach der Unter- suchung des Herrn A. Stromeyer hierselbst: 86,683 Kohlenstoff, 9,303 Wasserstoff, 0,659 Stickstoff, 2,821 Sauerstoff, 0,523 Asche, 99,998. In Terpentinöl und noch leichter in Schwe- felkohlenstoff bis zu ungefähr /, löslich. Während nach dieser Analyse der hohe Wasser- stofgehalt die Zugehörigkeit des fossilen Brenn- stoffes von Bentheim zum Asphalt bestätigt, findet doch eine Abweichung von den meisten Varietä- ten des letzteren durch den verhältnissmässig hohen Kohlenstofgehalt und durch den geringen Gehalt von Sauerstoff und Stickstoff statt, worin die grössere Härte und Sprödigkeit, sowie die schwerere Löslichkeit des Bentheimer Asphaltes zu beruhen scheint. Am nächsten steht derselbe nach seiner chemischen Zusammensetzung dem von Boussingault untersuchten Asphalte von Cuenca in Peru.*) Aus den ausgedehnten Versuchs- und Gewin- nungsarbeiten des Bentheimer Bergbau-Vereines hat sich ergeben, dass der Bentheimer Asphalt, welcher sich besonders zur Parafingewinnung eignet, auf Gängen findet, welche sehr regel- mässig in dem oben erwähnten, zu der untersten Gruppe des Gault gehörigen sandigen Schiefer- *) Hausmann, Handbuch d. Mineralogie II, 1512. ee ) Er OTDE—— \ L NH thon aufsetzen. Am mächtigsten und am voll- ständigsten aufgeschlossen sind zwei, 841/, Lach- ter von einander entfernte Gänge, welche südlich von dem Hakenbusch in der Bauerschaft Sierings- hoek aufgefunden worden sind. Weiter östlich hat man noch einige minder mächtige, noch nicht näher untersuchte Asphaltgänge erschürft. Sämmt- liche Gänge streichen parallel mit einander von NNW. gegen SSO. (hor. obs. 111/,) bei einem dem Lothrechten sich nähernden Einfallen; sie durch- schneiden die in hor. 61/, streichenden und unter 15 bis 20 Grad gegen $. einfallenden Schichten des Nebengesteines fast rechtwinkelig gegen de- ren Streichen, nahebei in der Fallrichtung der letzteren. Der gegen West gelegene Hauptgang_ ist theils durch Grubenbaue, theils durch Schurf- arbeiten auf eine Länge von 270 Lachter be- kannt. Gegen Nord scheint sich derselbe mit dem Auftreten des vom Gildehäuser Berge nach dem Hakenbusch fortsetzenden Hilssandsteines zu verlieren; die Untersuchung der südlichen Fort- setzung des Ganges wird durch die bei Sierings- hoek beginnende Moorfläche verhindert. Der Schacht, welcher auf diesem Gange bis zu 120 Fuss Tiefe niedergebracht worden ist, und die Abbaue, welche von ihm aus nach bei- den Seiten, namentlich jedoch gegen Nord ge- trieben worden sind, geben über die Beschaffen- heit der Lagerstätte näheren Aufschluss. Der Gang fällt oben unter 75—80 Grad, tiefer hinab unter 8S0—90 Grad gegen Ost. Scharf im Han- genden und Liegenden gegen das Nebengestein begrenzt füllt seine aus Asphalt, Letten und Schie- ferthon, seltener aus Kalkspath und rhombischem Schwefelkies bestehende Masse eine in geradli- niger Erstreckung fortsetzende Spalte von !/, bis 2 Fuss Weite aus. Bisweilen, namentlich am Ausgehenden im Schachte, theilt sich dieselbe in mehrere, nur mit Asphalt ausgefüllte Trümmer, öfter liegen grössere oder kleinere Bruchstücke des Nebengesteines von Asphalt umgeben oder eine durch diesen verkittete Breceie bildend in der Gangspalte, wie die in dem Schachte und auf der nördlich davon befindlichen Abbaustrecke beobachteten Profile A und B andeuten. a, a. Asphalt. b, b. Schieferihon, zum Theil mit schwachen La- gen von mergeligem Sandstein. c. mürber zerklüfteter Schieferthon. Auch kommen einige von dem Hauptgange auslaufende Seitentrümmer vor, welche sich je- doch nur auf eine geringe Entfernung in das Ne- bengestein erstrecken. Südlich von dem Schachte wurden in ungefähr 40 Fuss Tiefe drei Asphalt- lagen von 3—6 Zoll Mächtigkeit beobachtet, welche im Liegenden des Hauptganges flötzartig zwischen den Schichten des Schieferthones vor- kommen und bis zum Ausgehenden desselben fortzusetzen scheinen; sie dürften die in älteren Nachrichten enthaltene Angabe veranlasst haben, dass die s. g. Pechkohle von Bentheim in Flötzen zwischen Schieferthon vorkomme. Wenngleich diese Asphaltlagen wegen ihrer geringen Mäch- tigkeit in neuer Zeit nicht weiter untersucht wor- den sind, so machen doch die übrigen über das Vorkommen des Asphaltes erlangten Aufschlüsse wahrscheinlich, dass sie Ausfüllungen von Neben- spalten sind, welche sich vom Hauptgange aus den Schichten parallel in das Nebengestein erstreckten. In der Entfernung von 841/, Lachter gegen Ost setzt ein zweiter Asphaltgang auf, in seinen räumlichen Verhältnissen und in seiner Ausfül- lungsmasse mit dem ersterwähnten völlig über- einstimmend. Wie dieser streicht er bei einer Mächtigkeit von höchstens 21/, Fuss von NNW. gegen SSO. (in hor. obs. 11!/,) und fällt 80— 90 Grad gegen Ost ein. Er ist bis zu 120 Fuss Tiefe untersucht worden; durch starken Zudrang des Wassers wurde man behindert, den tiefer fortsetzenden Gang zu verfolgen. In einem zwischen beiden Gängen in 45 Fuss Tiefe betriebenen Querschlag fand man einen schräg zwischen ihnen durchsetzenden 4—6 Zoll mächtigen Gang, mit Letten, Kalkspath, Schwe- felkies und wenig Asphalt ausgefüllt. Er ist nicht näher untersucht worden. Der vorherrschende Bestandtheil der Aus- füllungsmasse der Gänge besteht aus Asphalt. Gewöhnlich tritt am Hangenden sowohl, als auch am Liegenden ein schwacher Besteg von hell- grauem fetten Letten, oder auch eine schwache Lage von einem unreinen, mit Letten gemengten Asphalt auf. Die Mitte des Ganges füllt reiner Asphalt in einer von 3 bis 18 Zoll schwanken- den Mächtigkeit aus. Zwischen ihm liegen re- gellos grössere und kleinere Bruchstücke des Ne- bengesteines, zum Theil von Asphalt durchdrun- gen. Seltener finden sich in diesem Drusen von krystallisirtem Kalkspath, gewöhnlich weiss oder lichtgrau, blättrig-strahlig mit den Endflächen des Rhomboeders 1/, R. Eine regelmässigere Zusammensetzung zeigt sich in der Gangmasse des in dem Querschlag zwischen den beiden Hauptgängen aufg« fundenen Trumes. Auf beiden Seiten hat sich zunächst dem Lettenbesteg unreiner mit Schieferthon ge- mengter Asphalt, darüber strahliger Schwefelkies, über diesem Kalkspath in der erwähnten Krystall- form angelegt. Die Zwischenräume und Drusen des Kalkspathes sind zum Theil mit Asphalt aus- gefüllt (Profil C). = an MRS N. a,a. reiner Asphalt. b,b. Schieferthon des Nebengesteins. c,c. Letten und lettiger Asphalt. d,d. eoncentrisch-strahliger Schwefelkies. e, e. blättrig-stängliger Kalkspath mit rhomboedri- schen Endflächen. Auch ausserdem findet sich Schwefelkies na- mentlich in dem Lettenbesteg und in den in den Gängen liegenden Bruchstücken von Schieferthon fein eingesprengt. Bisweilen bildet er einen dün- nen Ueberzug an den Wänden der Gangspalten auf dem Nebengesteine unterhalb des Letten- besteges. Bei der schwankenden Mächtigkeit des rei- nen Asphaltes in den bis jetzt aufgeschlossenen Gängen lässt sich die Masse des in ihnen enthal- tenen Brennstoffes nicht wohl schätzen. Insbe- sondere bedarf es dazu noch weiterer Aufschlüsse darüber, ob die Asphaltgänge in eine grössere Tiefe bauwürdig niedersetzen. Bei den in den Jahren 1859 und 1860 betriebenen Grubenarbei- ten wurden gegen 1800 preuss. Scheffel Asphalt gewonnen und zum grössten Theil an Paraffin- fabriken verkauft. Es liegt die Frage nahe, wie und zu welcher Zeit die Asphaltgänge bei Bentheim entstanden sein mögen. Was zunächst die Gangspalten be- trifft, so dürften die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Bentheim die Annahme aus- schliessen, dass sie durch Hebungen der Gestein- schichten entstanden seien. Zwar fällt in diese Gegend die nordwestliche Fortsetzung der He- bungslinie*) des Teutoburger Waldes, mit wel- cher die bekannten Schichtenstörungen der Ge- steine bis zu den Gliedern der oberen Kreide, der Senonien-Gruppe, verbunden sind und wel- chen die schwache Aufrichtung der Schichten der Wealdenformation und der unteren Kreide bei Bentheim beizumessen sein mag, aber das von dieser Hebungslinie abweichende Streichen der Gänge lässt die Entstehung der Gangspalten bei Bentheim durch die bei der Schiehtenaufrichtung des Teutoburger Waldes thätigen Kräfte nicht wahrsche’ilich erscheinen. Einer solchen An- nahme widerspricht auch die ungestörte Lage des Nebengesteines auf beiden Seiten der Gänge; eine Verwerfung der Schichten des Schieferthons und der dazwischen befindlichen Lagen von Sand- . ) von Dechen: Der Teutoburger Wald. stein und Sphärosiderit ist nicht wahrzunehmen. Die Ursache der in Rede stehenden Spaltenbil- dung dürfte ganz örtlich gewesen sein und auf einer bei plastischen Gesteinen so häufigen Ver- schiebung der Schichten in deren Fallrichtung beruhen. Solche ursprünglich plastischen Ge- steine treten bei Bentheim unter und über dem Hilssandstein (Gildehäuser Sandsteine) als fette, bituminöse Schieferthone in ansehnlicher Mäch- tigkeit auf. Durch locale Rutschungen des auf ihnen ruhenden sandigen Schieferthones öffneten sich Spalten in der Fallrichtung der Schichten des letzteren. Zur Ausfüllung der entstandenen Spalten dürfte mehr der bitumenreiche, unterliegende Schiefer- thon, als das anstehende Nebengestein mit Aus- nahme der zahlreichen von diesem stammenden Bruchstücke das Material, und insbesondere den Asphalt geliefert haben. Pflanzenreste sind mit Ausnahme der Fucoiden in den hier auftreten- den Gesteinen der unteren Kreideformation selten; die dunkele Färbung und der Bitumengehalt der- selben dürfte im Wesentlichen nur von den in Verwesung übergegangenen Thierresten, nament- lich von den häufig vorkommenden Cephalopoden herzuleiten sein. Wenn das Wasser solche bi- tumenreiche Schichten durchdringt, so führt das- selbe mechanisch Erdöl mit sich fort, welches in den Spalten, durch welche das Wasser einen Ausgang findet, beim Zutritt der Luft verdichtet wird und in Gemeinschaft mit den aus dem Wasser sich ausscheidenden Mineralien, wie Kalkspath, Schwefelkies und Letten, die Spalten allmälig ausfüllt. Für die Annahme eines solchen Vor- ganges sprechen analoge Erscheinungen bei an- deren Vorkommen des Asphaltes im nordwestli- chen Deutschland, bei welchen ein Zusammenhang mit Kohlenflötzen oder mit anderen Ablagerun- gen von Pflanzenresten nicht wohl gedacht wer- den kann. Von Becks ist ein dem Bentheimer ähnli- ches Vorkommen des Asphaltes bei Darfeld, un- weit Coesfeld in Westphalen beschrieben wor- den.*) Ein dem Erdpech nahe stehender, weicher Asphalt findet sich daselbst auf Gängen zwischen den gänzlich ungestörten, fast wagerecht gelager- ten Schichten der an Thierüberresten reichen Kalkmergel der Senon-Gruppe. Bei Limmer unweit Hannover bestehen die Pteroceras-Schichten der Kimmeridge-Gruppe in einer Bucht, welche von dieser zwischen Limmer und Ahlem ausgefüllt wird, aus einem 10—20 pCt. Bitumen haltenden leberfarbigen Kalkmergel, welcher das Material für die Asphaltfabrik in Limmer liefert. Der Luft und dem Sonnenschein ausgesetzt färbt sich das bitumenreiche Gestein braun und wird von Erdpech überzogen und durchdrungen. Das aus ihm hervorquellende Wasser führt Erdöl, welches das stagnirende Wasser anfänglich in einer dünnen irisirenden *) Poggendorff’s Ann. XLVII, 397. >’ Es I une) 2 Haut überzieht und sich allmälig zu einem zähen Erdpech verdichtet. Der Kalkmergel ist mit Steinkernen von Conchylien dicht angefüllt. Häufig ist der von den aufgelösten Schalen zurückge- lassene Raum von Asphalt ausgefüllt, so dass dieser das Gehäuse der Conchylien vollständig ersetzt. Das Wasser, welches die Schale auflöste, führte gleichzeitig den Asphalt als Versteine- rungsmittel zu. In dieser Weise findet sich die stark gebaute Corbis decussata, sowie auch Ne- rinea tubereulosa und Nerinea bruntrutana vor- trefflich erhalten. In der Nähe von Sehnde, nördlich von Hil- desheim, wurde vor mehreren Jahren ein Ver- suchschacht auf Steinkohlen in der Bonebed-Gruppe angelegt.*) In demselben tritt aus dem an den unteren Lias grenzenden bituminösen Schiefer- thon gleichzeitig mit Wasser ein grünlich-gelbes, durchsichtiges Erdöl hervor. Indem es sich an der Oberfläche des Wassers ansammelt und da- durch der Luft ausgesetzt wird, nimmt es allmä- lig eine dunklere Färbung und eine dichtere Consistenz an. Nach 8 bis 14 Tagen erscheint es als ein schwarzbrauner, zäher Erdtheer. Auch hier dürfte die Entstehung dieses Brennstoffes von animalischen Ueberresten in den daselbst vorkommenden Gesteinen abzuleiten sein. Ebenso scheint es sich mit dem bekannten Vorkommen *) eonf. v. Leonhard und Bronn, Jahrbuch der Mineralogie, Jahrg. 1860, S. 317. des Asphaltes in den Klüften und Drusen des 4 thonigen Sphärosiderites aus dem petrefactenrei- ( chen Hilsthone des Elligser Brinkes unweit Al- feld zu verhalten. Was die Zeit betrifft, in welcher die Ausfül- lung der Asphaltgänge bei Bentheim erfolgte, so verdient bemerkt zu werden, dass von den Dilu- vialgeröllen, welche die dortige Gegend bedecken und namentlich auch am Ausgehenden der Asphalt- gänge vorkommen, in der Gangmasse keine Spur vorgefunden wird. Es wird hierdurch wahrschein- lich, dass die Ausfüllung dieser Gänge bei Be- ginn der Diluvialzeit bereits stattgefunden hatte. Zu einer näheren Ermittelung der Bildungszeit derselben bietet sich keine Gelegenheit, da we- der die oberen Kreideschiehten, noch Tertiärbil- dungen in der dortigen Gegend vorkommen. Nach den angeführten Beobachtungen dürfte sich ergeben, dass die Asphaltgänge südlich von Bentheim in der unteren Gruppe des Gaultes und vielleicht im unterliegenden Hilsthon aufsetzen, dass die Spalten durch eine locale Verschiebung und damit verbundene Trennung der plastischen Gesteine dieser Formationsgruppen entstanden, dass den Spalten aus diesen Gesteinen und den darin enthaltenen animalischen Ueberresten das Material der aus Asphalt, Kalkspath, Schwefel- kies und Letten bestehenden Gangmasse durch Wasser zugeführt wurde und dass die Ausfüllung der Asphaltgänge bei Beginn der Diluvialzeit beendigt war. ———— 3a —— Druck von Wilh, Riemschneider in Hannover. he Karte der UImgegend von Bentheim und Salzbergen. u an Lias Weatden-T’hon Wealden- Sandstein Hıls Thon Hitsfandstein Gault Planer Diluvium / Profil zwischen Rheine und Hotsten 4 Profil durch Sulzbergen Holsten Goltesgabe Rheine Saulzbergen Diemweshohe \ Ems Stardtberg ‚me \ Ziegelei Hundert Fufs zu Meresspiegel HundertFuß z M Sp I Profil zwischen Jsterberg und Bentheimer Berg 4 Profi durch Gildehaus. JIsterberg ; Bentheimer Berg Sierings Hagelshok Gildehaus i Bad " i hok Say 50 { ndert Fufs zM Sp. HundertFufs z.H Sp