H5 ^229 FORTHE PEOPLE FOK EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY AT Jahresberlclit und Abhandlungen des , Naturwissenschaftlichen Vereins Magdeburg-, 1886. h-t' Magdeburg. Druck: Fabor'sche Buehdruckert 1887. yi Jahresbericht und Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Magdeburg*. 1886. ^^^>^h^^ Magdeburg. Druck: Faber'sche Buchdruckerei. 1887. Vd - lO-^L O^-^Vux Alle Reclite vor^belaalleia. Inhalts - Verzeichniss. I. Vorträge V^ Mitglieder und A^orstand VI Museum VI Mitgliederverzeiclmiss VII Kassenabschluss pro 1886 XI Statuten XII Verzeiehniss der Vereine und Körperschaften , mit denen der Naturwissenschaftliche Verein in Schriftenaustausch steht XIV II. W. W o 1 1 e r s t o r f f aus Magdeburg : „Ueber fossile Frösche, insbesondere das Genus Palaeo- batrachus". II. Theil mit 7 Tafeln 1 H. Hahn in Magdeburg: „Verzeiehniss der in der Umgegend von Magdeburg und den angrenzenden Bezirken aufgefundenen Käfer". II. Stück 97 Prof. Dr. Hochheim, Realgymnasialdirector : „Die geometrische Reihe zweiter Ordnung" 12T Prof. Dr. Brasack in Aschersleben: „Das Aluminium und Älagnesium, sowie deren Bedeutung in der Industrie" 161 Siebenzehnter Jahresbericht 1886. I. Vorträge. Wie in früheren Jahren, so fanden auch im verflossenen, in den Monaten Januar bis Mai und October bis December je eine grössere Versammlung statt. In diesen Sitzungen wurden neun Vorträge gebalten, welche sich der Zeit nach in folgender Weise vertheilen: Am 5. Januar sprach Herr Dr. Krieg: j.Ueber dvnamo-elektrische Maschinen". Am 2. Februar sprach Herr Professor Spore r aus Potsdam : „Ueber die physikalische Beschaffenheit der Sonne". Am 2. März sprach Herr Dr. Enke: „Ueber Bacterien und ihre Cultur". Am 6. März sprach Herr Dr. Voelkel: „Ueber die Mittelpunkte der Schöpfung". Am 11. Mai sprach Herr Ebeling: „Ueber den Haushalt der Bienen und ihre Gäste". Am 5. October sprach Herr Professor Dr. Brasack aus Aschersleben: „Ueber Aluminium und Magnesium sowie deren Bedeutung in der Technik". Am 2. November sprach Herr Dr. Voelkel: „Ueber die Urgeschichte der Wirbelthiere". Am 7. December sprach Herr Astronom Grützraacher: „Ueber Untersuchungen am Fixsternhimmel", sowie Herr Dr. Enke: „Ueber leuchtendes Fleisch". VI Wie aus dieser Aufstellung ersichtlich, wurden zwei der Vorträge von auswärtigen Gästen, die übrigen von Einwohnern unserer Vaterstadt gehalten. Zu bemerken ist, dass die meisten der Vorträge von lehrreichen Versuchen begleitet waren, so dass die Zuhörer Gelegenheit hatten, manchen neuen Apparat in seiner Zusammensetzung und Wirkungs- weise kennen zu lernen. Der Versammlungsort war wie vordem der Saal des Belvedere, die Theilnahme war in allen Fällen eine recht erfreuliche zu nennen, indem die Präsenz- liste einen stetig wachsenden Besuch erkennen Hess. IL Mitglieder und Vorstand. Am 1. Januar 1886 zählte der Verein 220 Mitglieder. Durch Abmeldung, Verzug und Tod schieden im Laufe des Jahres 10 Mitglieder aus, neu aufgenommen wurden 26 Mit- glieder, sodass der Verein am Schluss des Jahres auf 236 Mit- glieder gewachsen ist. In der Decemberversammlung ftuid die durch die Statuten vorgeschriebene Neuwahl des Vorstandes statt, wobei sämmtliche diesem angehörende Herren in ihren Aemtern belassen wurden. HL Museum. Der Conservator des Museums, Herr Stadtrath a. D, Assmann, hat sich auch im vergangenen Jahre angelegen sein lassen, die Sammlungen des Museums in Ordnung zu erhalten und thunlichst zu erweitern. Unterstützt wurden seine Bestrebungen durch den Beitrag, welchen die Stadt- behörden den Museumssammlungen in diesem Jahre wiederum zugewiesen hatten. Wie aus dem Kassenabschluss zu ersehen ist, hat dieser Zuschuss, für dessen Bewilligung den städtischen Behörden der wärmste Dank gebührt, ausschliesslich zur Be- streitung von Museumsausgaben und nicht für anderweitige Zwecke des Vereins Verwendung gefunden. vn Wenn auch eine kleine Vermehrung der Räume des Museums in neuester Zeit eingetreten ist, so ist dieselbe doch bei weitem zu einer einigermassen übersichtlichen Aufstellung der Naturobjecte nicht ausreichend, und nur die Ausführung des von der Stadt geplanten Museumsbaues kann hierin vollständige Abhülfe schaifen. Mitgliederverzeicliiiiss. Vorstand. Fabrikant W. König, erster Vorsitzender. Oberrealschul-Director C. Paulsiek, zweiter Vorsitzender. Fabriliant Gustav Schmidt, erster Schriftführer. Dr. phü. Realgymnasiallehrer Otto Danckwortt, zweiter Schriftführer. Kaufmann Johannes Brunn er, Rendant. Stadtrath a. D. F. A. Assmann, Vorsteher des Museums. Oberlehrer Dr. phil. Emil Reidem eiste r. Lehrer Chr. Willi. Ebeling. Lehrer Louis Heyne. Ehrenmitglied. Gymnasial-Schuldirector Prof. Dr. Ad. Hochheim, Brandenburg a. H. Alphabetisches Verzeichniss der Mitglieder. Albert, Friedrich, Bankier. Arnold, Otto, Kaufmann, Buckau. Assmann, Adolf F., Stadtratha D. Assmann, Hans, Kaufmann. Aufrecht, Emanuel, Dr. med. Baensch, Emanuel, Buch- druckereibesitzer, Baetge, Gustav, Kaufmann. von Bauchet, Max, Eisenbahn- secretair. B a n c k , Eugen, Kaufmann. Bauermeister, Friedrich, Kauf- mann. B a u r , Heinrich , Königl. Berg- meister. Bayerdoerffer, Albert, Kauf- mann. Becker, Albert, Mechaniker. Behrens, Carl, sen., Rentier. Beilschmidt, Ludwig, Standes- beamter. Bendix, Pius, Zahnarzt. Bennecke, Conrad , Sanitäts- rath, Dr. med. Bennewitz, Gustav , Com- merzienrath. Bennewitz, Hans , Dr. phil. Bankier. B e r g e r , W., Kaufmann. Bertram, Theodor , Lehrer, Neustadt. Bette, Franz, Dr. med., Sanitäts- rath. vni Blath, Ludwig, Dr. phil., Ober- lehrer. Blell, Carl, Apotheker. Blencke, Otto, Kaufmann. B o e c k , Oscar, Dr. med. Boeckelmann, August , Fa- brikant, Ottersleben. Boetticher, Friedrich , Ober- Bürgermeister. Bonte, Fr., Brauereibesitzer. Borckenhagen, 0., Provinzial- Steuer-Secretair. Bore, Gustav, Kaufmann. Brandt, Robert, Kaufmann. Bräutigam, Georg, Kaufmann. Brennecke, Hans, Dr. med., Sudenburg. Brückner, Julius , Druckerei- besitzer, Brüller, Herrn., Lehrer, Buckau. B r u n n e r , Hermann, Kaufmann. Brunn er, Johannes, Kaufmann. Buchmann, Siegmund, Lehrer. B u h r o w , Hermann, Königl. Eent- meister. Busse, Paul, Dr. med. Butte nberg, Wilhelm, Kauf- mann. Classe, Hermann, Realgymnasial- lehrer. C o m t e , Charles, Kaufmann. Danckwortt, Otto, Dr. phil., Realgymnasiallehrer. De hoff, Philipp, Kaufmann. D e n e k e , Richard, Dr. med. D 0 e r i n g , Otto, Rector. Dresel, Friedr. Wilh., Stadt- rath a. D. Dschenfzig, Theodor, Kauf- mann. Dürre, Max,Dr. ehem., Sudenburg. Duvie-neau, Otto, Stadtrath. E b e 1 i n g , Chr. Wilhelm, Lehrer. Eckoldt, Hermann, Kaufmann. Engel, Paul, Fabrikant. E V e r t h , Gustav, Kaufmann. E V e r t h , Wilh., Gerichtsrath a. D. F a b e r, Alexander, Buchdruckerei- besitzer. Faerber, Martin, Lehrer, Suden- burg. Favre au, Albert, Director. Feber, Gust., Sparkassenrendant. Fellmer, Robert, Postdirector, Hauptmann a. D. Ferchland, R., Fabrikant. Feuerstacke, Raimund, Lehrer, Neustadt. Fischer, Otto, Dr. med. Sanitäts- rath. Fischer, Eduard, jr., Dr. med. Fischer, Theodor, Rentier. Fleck, Julius, Dr. med., Ober- stabsarzt. Fo eis che, Heinrich, jr., Kauf- mann, Sudenburg. Friedeberg, Eduard, Kaufm. Friedeberg, Gottfried, Kaufm. Fritze, Werner, Kaufmann. Fritzsche, Carl, Dr. med., Ober- stabsarzt. Fritzsche, Johannes, Director. F r 0 m m e 1 , N., Director u. Civil- Ingenieur. Funck, Reinhold, Kaufmann. Gaehde, Otto, Dr. med., Ober- stabsarzt. Gantzer, Richard, Dr. phil., Gymnasial-Oberlehrer. Goedel, Dr. med., Altenwedding. Goe dicke, Herm., Bankier. Golden, Thomas, Director. Gräfe, Adolf, Fabrikant, Wester- hüsen. IX Grosse, Ernst, Director. Orothe, Carl, Lehrer. Oruson, Hermann, Commerzien- rath, Buckau. Habs, Hermann, Bildhauer. Hackelberg, August, Lehrer. Hagedorn, W., Dr. med.. Geh. Sanitätsrath. Hagemann, Carl, Rector. Hager, Richard, Rector. Hampel, Rob., Lehrer, Neustadt. H a r s c h , Wilhelm, Kaufmann. Hartmann, Gustav, Dr. phil., Medicinal- Assessor, Haubold, H. W., Kaufmann. H a u s w a I d t , Albert, Fabrikant. H a u s w a 1 d t , Hans , Fabrikant, Neustadt. Hauswaldt, Wilh., Fabrikant. Held, Albert, Kaufmann. Henneberg, Hermann, Dr. med. H e n n i g e , Paul , Rittergutsbes. Henkel, Heinr., Kaufmann. Hesse, Carl, Oberpostkassenrend, Hesse, Wilh., Apothekenbesitzer, Alte Neustadt. Heyne, Louis, Lehrer. Hoff mann, Paul, Kaufmann. Hofmann, Ludwig, Oberreal- schullehrer. Holtzapfel, Carl, Kaufmann. Hüben er, Ernst, Kaufmann. J a e n s c h , Max, Kaufmann. Jakoby, Albert, Dr. med. Ibrügger, Christoph, Gymnasial- lehrer. J o s t i , Conradin, Kaufmann. Kaempf, A., Dr. med Kaesebier, Robert, Kaufmann. Kaeselitz, Udo, Bureau- Vorst. Kalbow, August, Maurermeister. Kalisky, G., Kaufmann. Keim, Carl, Dr. med. , Sanitätsrath. Kempfe, Robert, Zahnarzt. K e r c k 0 w , G., Fabrikant, Buckau. Kleist, Fritz, Oben ealschullehrer. Klotz, Carl Emil, Buchhändler. Koch, Theodor, Kaufmann. K ö h n e j Gustav, Kaufmann. König, Julius, Fabrikant, Suden- burg. König, Wilh,, Fabrikant, Suden- burg. Korn, C, Lehrer. Krause, Beruhard, Real-Gym- nasiallehrer. Kretschmann, Carl, Justizrath. Kretschmann, Reiuold, Stadt- rath. Krieg, Martin, Dr. phil., Real- Gymnasiallehrer. K r ö n i n g , Ferdinand, Mechanikus. Krüger, Richard, Zahnarzt. Kühlich, Joh., Kaufmann, Kuntze, Heinrich, Postsecretair. Kurths, Wilhelm, Rector. L e i t z m a n n , H,, Dr, phil., Prof. L i e b a u , Herm., Fabrikant, Suden- bnrg, Lilienfeld, Georg, Kaufmann. L i s t e m a n n , Conrad , General- Director. Lochte, Hermann , Dr. jur., Justizrath. Looff, Ferdinand, Kaufmann. L 0 s s e , Carl , Versicherungs- beamter. L ü d i g k , Hermann , Porcellan- maler, Buckau. Marcks, Albert, Director. Maquet, Paul, Fabrikant. Mayer, Albert, Wechselmakler. Meissner, Gustav, Kaufmann. Menzel, Paul, Kaufmann, Mesch, Wilhelm, Architekt und Maurermeister. M e s s m e r , Hermann, Kaufmann. Meyer, Carl, Grubenbesitzer u. Kaufmann. M inner, Hermann, Mathematiker. Mittelst rass, Carl, Kaufmann. Mo eil er, Richard, Dr. med. Moeries, Gustav, Dr. phil., Che- miker. Mueller, Johann Ludwig, Fa- brikant. Mueller, H., Baumeister. Münchhoff, H., Güterinspector. M u m m e n t h e y , L., Particulier. Neubauer, F. A.,.Geh, Com- merzienrath. N e u m a n n , Fritz, Lehrer, Neuschäfer, Anton, Kaufmann. Nie mann, Ernst, Dr. med. Nordmeyer, Ernst, Oberlehrer. Oehmichen, Richard, Dr., Che- miker. 0 e s t e r h e 1 d , 0., Apothekenbes. Otte, Friedrich, Lehrer. Paul, Wilhelm, Kaufmann. P a u 1 s i e k , Carl, Ober-Realschul- Director. Petersen, Louis F., Kaufmann. Petschke, August, Kaufmann. Plock, Albert, Kaufmann. Pohl, Robert, Dr. med. Pomme, Botho, Rector a. D. Pommer, Max, Kaufmann. Quasig, F. A., Uhrmacher. Rabe, Max, Kaufmann. Rad ecke, Hermann, Kaufmann und Fabrikant. Reidemeister, Emil, Dr. ph., Oberlehrer. Riemann, Adolf, Kaufmann. R i e n o w , Hugo, Königl. Steuer- rath. R i s s m a n n , Reinhold, Dr. med., Sudenburg. Roehl, Carl, Königl. Oberrossarzt. R o e s 1 e r , Paul, Chemiker, Wester- hüsen. Römling, Gustav, Kaufmann. R o g g e , C, Wechselmakler. Rosenthal, Hermann, Dr. med.^ Oberstabsarzt a. D. Rüdiger, Albert, Buchhändler. Ruhberg, Carl, Kaufmann. Rumpf, Rieh., Fabrikant, Bleiche. Sauer acker, Gustav, Kaufmann. Schellberg, Otto, Kaufmann. Schindler, C. W., Photograph^ Buckau. Schmidt, Gustav, Fabrikant. Schmidt, Paul,Fabrikant,Wester- hiisen. Schmidt, Albert, Ingenieur. Schneidewin, Ernst, Brauerei- besitzer, Buckau. Seh oll wer, Eugen, caud. phiL Schreiber, Andr., Dr. phil.^ Professor. Schü ssler, Adolf, Kaufmann. Schultz, C. H, Justizrath. Schultz, Erich, Dr. med. Schulz, Hugo, Dr. Chem. Schulz, Leo, Dr. med , Sanitäts- rath. Schulze, Ernst, Kaufmann . Schulze, Herm., Real-Gymnasial- lehrer. Schwalbe, Carl, Dr. med. Seiler, Wilh., Real- Gymnasial- lehrer. Sendler, Theodor, Dr. med.^ Medicinalrath. Serno, Adolf, Kaufmann. XI Singer, Max, Kaufmann. von Stoephasius, Gericlits- pi'äsident a. D. Strauch, Wilhelm, Regierungs- Secrotair. T e i c h n e r , Carl , Regierungs- Secretair. T h i e m , Bruno , Bürgermeister Buckau. T o e p f f e r , Richard , Ingenieur. Trenckmann, Bruno, Kaufm. Vester, Richard, Kaufmann. V 0 e 1 k e 1 , Dr. phil., Sudenburg. A^oigt, Gustav, Dr. med., Re- gierungs- und Medicinalrath. V 0 r h a u e r W a 1 1 b a u m , Wilhelm, Brauerei- besitzer. Walter, Otto , Realsclmllehrer. W eibezahl, Hugo, Kaufmann. Weichsel, R., Commerzienrath. Weissenf eis, Friedr., Rentier. Wennhak, Rudolf, Kaufmann. W e r n e c k e , Julius, Kaufmann. Wer necke, Gustav , Brauerei- besitzer, Neustadt. van Westrum, Kaufmann. Wolf steller, Adolf, Lehrer. Wolter stör ff, Willi, stud. phil., Halle a S. Wüste, Julius, Kaufmann. Ziesenhenne, Heinr., Kaufmann, Zwicker, Rudolf, Kanzleirath. VI. Cassa- Conto 188G. £iiiiisaSiuicu. Bestand: Saldo-Vortrag aus 1885 Jk 761.74: Beitrag von 239 Mitgliedern k Ji o — „ 717.— Extrabeitrag (Schenkung) von 9 Mitgliedern . . . „ 480. — Erlös aus verkauften Jahresberichten . . . . „ 10. — .S 1964.74 Auggaben. Honorare für gehaltene A^ortnige J6 180. — Abonnement auf die Zeitschrift „Der Naturforscher" pro 1886 „ 16.— Saalmiethe „ 72. — Druckkosten \ ^^ 1008.35 Kleine Auslagen und Porti / Cassa-Bestand * „ 688 89 Ji 1964.74 Bestand Vortrag J^ 688.39 xn Es sei hiermit noeh ausdrücklich erwälint , dass der Beitrag von Ji, 1000, welchen die Stadt Magdeburg in dankenswerther und Mohl angebrachter Weise zur Erhaltung und Vervollkommnung des Museums spendet, nicht dem naturwissenschaftlichen Vereine zu Gute kommt, sondern dass derselbe nur Zwecken des Museums dient imd seine eigene Verwaltung durch dessen Vorsteher erhält. Magdeburg, den 31. December 1886. Johannes B r u n n e r , Kendant. VIT. Statuten, §. 1. Der Zweck des Vereins. Der Naturwissenschaftliche Verein zu Magdeburg hat den Zweck, die naturwissenschaftlichen Studien unter besonderer Berücksichtigung der localen Verhältnisse zu pflegen und in weiteren Kreisen zu beleben, für die in Magdeburg und Umgegend gemachten Beobachtungen aus den verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaft einen Sammelpunkt zu bilden und durch diese Bestrebungen, so wie durch wissenschaftliche Beleuchtung der einschlägigen Praxis die commerziellen und industriellen Interessen der Stadt und des Landes nach Kräften zu fördern. Die Sitzungen. Der Verein tritt zu diesem Ende in monal^lichen Sitzungen zu- sammen, in welchen Vorträge über naturwissenschaftliche Gegenstände gehalten , Mittheilungen über den Stand und die Fortschritte der einzelnen naturwissenschaftlichen Disciplinen , so wie über angestellte Beobachtungen und gewonnene Erfahrungen gemacht, interessante Naturproducte vorgelegt und Fragen aus dem Bereiche der Wissenschaft oder des commerziellen und industriellen Lebens erih-tert werden. §. 3. Die Sectionen. Zur gründlichen Behandlung solcher Fragen , welche ein tieferes Eindringen in die Details einzelner Disciplinen erfordern, vereinigen sich die Mitglieder je nach ihrer Neigung zu Sectionen, welche ihre xni Organisation nach freier Selbstbestimmung gestalten. Die auf diesem Wege gewonnenen Resultate werden in den allgemeinen Sitzungen zur Mittheilung gebracht. §. 4. Die Mitgliedschaft. Mitglied kann Jeder werden, der sich für die Zwecke des Verein» interessirt und dem Vorstande durch drei Mitglieder vorgeschlagen wird. Der Vorgeschlagene wird in der nächsten Sitzung als solcher genannt und in der folgenden , falls nicht ein motivirter Einspruclt geschehen ist, als Mitglied proclamirt. Sollte bei dem Vorstande ein Bedenken gegen die Aufnahme erhoben worden sein, so hängt dieselbe von einer baldigst vorzunehmenden Abstimmung ab, bei welcher ein- fache Stimmenmehrheit der Anwesenden entscheidet. §. 5. Der Beitrag. Zur Bestreitung der Ausgaben des Vereins wird von jedem Mitgliede jährlich fünf Mark pränumerando im Laufe des ersten Vierteljahres^ von dem Kassirer erhoben. §. 6. Gäste. Zur Einführung von Gästen in die Sitzungen ist erforderlich, dass das einführende Mitglied sie dem Vorsitzenden vorstellt. Vorträge und Mittheilungen werden von den Gästen mit Dank entgegengenommen. §. 7. Der Vorstand. Der Verein wählt durch einfache Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder in der Decembersitzung jedes Jahres einen Vorstand, nämlich 1) einen Präsidenten und 2) dessen Stellvertreter, denen die Einladung zu den Sitzungen, die Bestimmung der Tagesordnung, die Leitung der Verhandlungen und die Vertretung des Vereins nach aussen obliegt-, ferner 3) einen Schriftführer, der über die gepflogenen Verhandlungen referirt, und 4) dessen Stellvertreter, welcher zugleich die Functionen eines Inspectors der in Aussicht zu nehmenden Sammlungen versieht ; endlich 5) einen Kassirer, dem nach abgelegter Rechnung durch drei von der Gesellschaft bestimmte Vertrauensmänner am Schlüsse jedes Jahres Decharge ertheilt wird. XIV "Wissenschaftliche Veröffentlichungen und Bibliothek des Vereins. Der Vorstand übernimmt es, Referate über die gepflogenen Ver- handlungen in die zu Magdeburg erscheinenden „Blätter für Handel, Gewerbe und sociales Leben" einrücken zu lassen. Auch können Vor- träge, welche von dem Vorstande mit Zuziehung von zwei oder vier Fachmännern oder der betreffenden Section als besonders werthvolle wissenschaftliche Leistungen anerkannt worden sind, falls es die Mittel des Vereins erlauben, durch den Druck veröffentlicht werden, um sie als Aequivalent gegen die hterarischen Erzeugnisse anderer natur- wissenschaftlichen Vereine auszutauschen und so einen Schriftwechsel mit denselben herbeizuführen. Die Vermehrung der so gebildeten Bibliothek so wie der übrigen Sammlungen des Vereins durch Schenkung ist ein Gegenstand lebhaften Wunsches. §. 0. Austritt aus dem Verein. Der Austritt eines Mitgliedes aus dem Verein kann nur durch schriftliche Mittheilung an den Vorsitzenden geschehen, jedoch ist der Austretende verpflichtet, den Beitrag für das laufende Jahr noch voll zu entrichten. §. 10. Abänderung der Statuten. Anträge auf Abänderung der Statuten , welche von mindestens zehn Mitgliedern unterstützt werden, sind zunächst dem Präsidenten schrifthch anzumelden, von diesem den Mitgliedern in der nächsten allgemeinen Sttzung mitzutheilen und in der folgenden Sitzung zur Berathung und Abstimmung zu bringen. Die Beschlussfassung erfolgt durch eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen der Anwesenden. VIII. Verzeicliniss der Yereine und Körperschaften mit denen der Natiirwissenschaftlicbe Verein in Schriften- Austausch steht, sowie der von denselben im Jahre 1886 eingegangenen Schriften Agram, Kroatischer Naturforscher- Verein. Altenburg i. S.-A., Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. Mittheilungen aus dem Osterlande Band 3. XV Annaberg, Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde. Jahresbericht No. 7 pro 1883—1885. Arnstadt, Botanischer Verein „Irmischia". Correspondenzblatt No. 1, 2. Augsburg", Naturhistorischer Verein. 28. Bericht desselben. Aussig a. E., Naturwissenschafthcher Verein. Baden, Afrikanische Gesellschaft. Eaden bei Wien, Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse. Band I. Heft 6, 9, 10. Bamberg, Naturforscher-Gesellschaft. 13a sei, Naturforschende Gesellschaft. 8. Theil Heft 1. Berlin, Königl. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsbericht pro 1885 1—52. „ 1886 1-39. do. Botanischer Verein der Mark Brandenburg, do. Deutsche geologische Gesellschaft. 38. Band Heft 1-3. do. Gesellschaft für naturforschende Freunde. Sitzungsberichte 1874—1885. do. PolytecTmische Gesellschaft. Verhandlungen 47. Jahrgang Heft 9 — 17. 48. „ „ 4. do. Hydrographisches Amt der Admiralität. Ergebnisse der Untersuchungen. S. M. Kanonenboot „Drache" in der Nordsee 1881. 1882—1884. Bern, Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen pro 1885 Heft 3. B i s t r i t z (Siebenbürgen), Gewerbeschule. XH. Jahresbericht. Blankenburg a. Harz, Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Bonn a. Rh., Naturhistorischer Verein der Preussischen Rheinlande, Westphalens und des Regierungs-Bezirks Osnabrück. Verhandlungen 4?. und 43. Jahrgang. Bremen, Naturw issenschaftlicher Verein. Breslau, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Jahresbericht pro 1885. Ergänzungsheft: Rhizodendron Oppoliense Göpp von Dr. G. Stenzel. XVI Brunn, Kaiserl. Königl. Mähriscli - Sclilesisclie Gesellschaft zur Be- forderimg des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Mittlieiliinf^en derselben 65. Jahrgang, do. Naturforschender Verein. Budapest, Königlich Ungarische Naturwissenschaftliche Gesellschaft. 1) Urgeschichtliche Spuren in den Geräthen der ungarischen volksthümlichen Fischerei von Otto Herman. 2) Chemische und mechanische Anah'se ungarischer Thone von E. D. Läszlö. 3) Die secundären Eruptivgesteine des Persanyer Gebirges von J. Budai. 4) Die meteorologischen Verhältnisse in Ungarn von Kabos Ilegyfoky. 5) Nagyag und seine Erzlagerstätten von Bela von Inkey. do. Königlich Ungarische Geologische Anstalt. Zeitschrift Band XV. „ XVI. Heft 1-6. Mittheilungen Jahresbericht pro 1884. VII. Band Heft 1—5. VIH. „ „ 1-3. Die Königlich Ungarische Geologische Anstalt und deren Ausstellungsobjecte. Verschiedene Abhandlungen. Cambridge, Philosophical Society. Proceedings vol. V. part VI. 1886. Carlsruhe, Naturwissenschaftlicher Verein. Cassel, Verein für Naturkunde. Festschrift und Jahresbericht No. 22 und 23. 1884-1886. Chemnitz, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Christiania, Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Chur, Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Jahresbericht 29. Jahrgang. Colmar im Elsass, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Cordoba (Argentinische Republik), Academia nacional de ciencias. Boletin Band VIH. Heft 3, 4a. D a n z i g , Naturforschende Gesellschaft. Schriften. Band VI. Heft 3. Darm Stadt, Verein für Erdkunde imd verwandte Wissenschaften.. Notizblatt VIte Folge. Heft 6. Dessau, Naturforschendc Gesellschaft für Anhalt. Dorpat, Naturforscher-Gesellschaft bei der Universität Dorpat. xvn Dresden, Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Jahresbericht 1885—1886. do. Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis**. Sitzungsberichte und Abhandlungen. Jalirgang 1885 und Jahrgang 1886 1. Semester. Dürkheim a. d. Hardt, Naturwissenschaftlicher Verein der Rhein - pfalz Pollichia. Ebersbach, Humboldt -Verein. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens. E 1 b e r f e 1 d , Naturwissenschaftlicher Verein. Emden, Naturforschende Gesellschaft. 70. Jahresbericht. Erlangen, Physikalisch-Medicinische Societät. Florenz, Biblioteca Nazionale Centrale. Bolletino 1886 1—24. Frankfurt a. M., Physikahscher Verein. Jahresbericht 1884/85. Frankfurt a. 0., Naturwissenschaftlicher Verein des Regierungs- bezirks Frankfurt a. 0. Mittheilungen 3ter Jahrgang 10, 11. ,, 4ter Jahrgang 1—7. Freiburg i. B., Naturforschende Gesellschaft. Fulda, Verein für Naturkunde. St. Gallen, St. Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Genf, Societe de ph3^sique et de histoire naturelle. Les origines des flux electriques 5 des nuages et de la formation de la grele per M. Daniel Colladon. Gera, Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaft. Gi essen, Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz, Oberlausitzisclie Gesellschaft der Wissenschaften. do. Naturforschende Gesellschaft. Gott in gen, Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Graz, Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark, do. Verein der Aerzte in Steiermark. Mittheilungen pro 1885. Greif swald, Naturwissenschaftl. Verein von Neuvorpommern u. Rügen. Mittheilungen 17t er Jahrgang. Güstrow, Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Archiv 39ter Band 1885. Halle a. S., Königl Ober-Bergamt. Productionen der Bergwerke, Salinen und Hütten des Preussichen Staates im Jahre 1885. XVllI Halle a. 8., Kaiserliche Leopoldirisehe Caiolinische Akademie der Naturforscher, .lahrgang 1886. do. Verein für Erdkunde. Jahresheft pro 1886. do. Naturwissenschaftliclier Verein für Sachsen und Thüringen. Hamburg, Naturwissenschaftlicher Verein. do. Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hanau, Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. Bericht. Hannover, Naturhistorische Gesellschaft. Heidelberg, Naturhistorisch-Medicinischer Verein. Verhandlungen Band HI. Heft 5. Festschrift zur Feier des 500jährigen Bestehens der Ruperto-Carola. Helsingfors, Societas pro Fauna et Flora Fennica, Mittheilüngen Band 12 pro 1885. „ 13 „ 1886. Acta Band H. pro 1881—85. Beobachtungen über die periodischen Erscheinungen des Fflanzenlebeus in Finnland v. Dr. A. 0. Kihlman. Jena, Medicinisch-naturwissenschaftliche Gesellschaft. Innsbruck, Kaiserl. Königl. Landesmuseum Ferdinandeum. Zeitschrift SOtes Heft. Führer durch das Tiroler Landesmuseum in Innsbruck. Kiel, Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein. Band VI. 2. Heft. K 1 a g e n f u r t , Naturhistorisches Landesmuseum für Kärnthen. Königsberg i. Pr., Physikalisch-Oekonomische Gesellschaft. Schriften 26ter Jahrgang 1885. Landshut i. Bayern, Botanischer Verein. Bericht No. 9. Lausanne, Societe vaudois des sciences naturelles. Bulletin No. 93 pro 1885, No. 94 pro 1886. Leipzig, Königl. Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. Berichte der mathematiseh-physischen Classe 1886 I.— IV. do. Naturforschende Gesellschaft. Sitzungsbericht 12ter Jahi-gang 1885. do. Museum für Völkerkunde. Bericht No. 13 1885. Linz, Verein für Naturkunde in Oesterreich ob der Enns. Jahresbericht No. 15. irnr London, British Museum. Verschiedene Führer zu den Sammhingen des Museums. Lüneburg, Naturwissenschaftlicher Verein. Lütt ich, Societe geologique de Belgique. Annales 1884/85. Luxemburg, l'Institut Royal Grand Ducal de Luxembourg. Section des sciences naturelles et mathematiques Publi- cations Tome XX. 1886. do. Societe Botanique du Grand-Duche de Luxembourg. Recueil des memoires et des travaux. do. Societe des sciences medicales du Grand-Duche de Luxembourg. Bulletin jubilaire. Luzern, Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. Magdeburg, Wetterwarte der Magdeburgischen Zeitung. Jahrbuch der meteorologischen Beobachtungen. Mannheim, Verein für Naturkunde. Marburg, Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Natur- wissenschaften. Moskau, Societe imperiale des naturalistes. 188G Heft No. 3. München, Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaften. Inhaltsverzeichniss der Sitzungsberichte der mathematisch physikalischen Classe. Münster i. W., Verein für Wissenschaft und Kunst. Zoologische Section. Neapel, Accademia delle scienze fisiche e matematiche. Rendiconto 1883, 1884, 1885, 1886 fascicolo 1—3. N euch Titel, Societe Helvetique des sciences naturelles. Actes. N e w - Y 0 r k , American museum of natural history. Bulletin Vol. L No. 6. Nürnberg, Naturhistorische Gesellschaft. Offenbach, Verein für Naturkunde. Osnabrück, Naturwissenschaftlicher Verein. P a s s a u , Naturhistorischer Verein. Philadelphia, Academy of natural sciences of Philadelphia. Band I. 1886. Pisa, Societa Toscana di scienze naturali. Atti Vol. 5 Januar bis April 1886. Prag, Königl. Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. 1) Sitzungsbericht pro 1882, 1883, 1884. 2) Jahresbericht pro 1882, 1883, 1884, 1885. XX 3) Berichte der mathem. iiaturNw Classe Heft I. und ü. 4) Geschichte der Gesellschaft der Wissenschaften Heft I. und IL 5) Generalregister zu sämmtlichen Schriften 1784—1884. 6) Mitgliederverzeichniss -von 1784 — 1884. 7) Abhandlungen d. mathem. naturw. CI. lYte Folge Bd. 12. Prag, Verein „Lotos". Jahrbuch, Band V. und VI. Regensbürg, Zoologisch-Mineralogischer Verein. Reichenberg in Böhmen, Verein der Naturfreunde. Mittheilungen IG. und 17. Jahrgang. Riga, Naturforscher- Verein. Correspondenzblatt Heft -29. Rom, Reale Accademia dei Lincei. Atti Band II. 1. Semester Heft 1 — 14. . „ 2. , „ 1-10. do. Bibloteca nazionale centrale Vittorio Emmanuele. Bollettino delle opere moderne straniere 1886 1—4. Scha ff hausen, Schweizerische Entomologische Gesellschaft. Tri est, Societa adriatica di Scienze naturali. Bollettino Band 9 No. 1, 2. Washington, Smithsonian Institution. Reports pro 1883, 1884. Wernigerode a. Harz, Naturwissenschafthcher Verein des Harzes. I. Band. 1886. Wien, Kaiserl, Königl. naturhistorisches Hofmuseum. Annalen. Jahresbericht pro 1885/86 Band 1—4. do. Kaiserl. Königl. Akademie der Wissenschaften. Jahrgang 1886. do. Kaiserl. Königl. Geologische Reichsanstalt. Verhandlungen 1885 No 16—18. 1886 „ 1—14. do. Kaiserl. Königl. Zoologisch-Botanische Gesellschaft. Wiesbaden, Nassauischer Verein tur Naturkunde. Jahrbuch No. 38 und 39. W ü r z b u r g , Physikalisch-Medicinische Gesellschaft. Sitzungsbericht Jahrgaflg 18h5. Zürich, Naturforschende Gesellschaft. Schriften 30. Jahrgang Heft 1—4. « 31. „ „ 1, 2. Zwickau, Verein für Natiu-kunde. lieber fossile Frösche insbesondere das Genus Palaeobatrachus. II. Theil. Von W. Wolterstorff. -<^J>5I5S^ Magdeburg. Druck: Faber'selie Buclidruclcerei A. & E. Faber 1887. [83] Palaeobatrachus graeilis v. Meyer.*) Taf. VII. Fig. 1. Diese Art stimmt mit den letztgenannten drei Arten in der Grösse Uberein, wie Falaeobatraclms Fritschii Wolt. stammt sie aus der Rhön. Sie wurde in nur einem Exemplar Ton Hassencamp in der von Sandberger als Mitteloligocän l}ezeicbneten Braunkohle zu Sieblos gefunden. Von den beiden Oegenplatten gehört die von H. v. Meyer untersuchte jetzt dem Museum der Universität Marburg an, das Original zu meiner Abbildung befindet sich im Besitze der Universität Wtirzburg. Der Schädel des im Zusammenhang überlieferten Thieres scheint etwas gestreckter als bei anderen Arten zu sein. Das Frontoparietale, auf der Würzburger Platte in scharfem Abdruck überliefert, w^eist einen breiten Rücken und senk- recht abfallende, hohe Augenhöhlenränder auf; der Vorderrand wird abgestumpft gewesen sein. (Hier könnte der Knochen mit dem Ethmoideum auf ähnliche Weise wie bei Pal. gigas und diliivianus verwachsen sein. Die Lage und Gestalt der Knochenfragmente in jener Gegend ist ähnlich.) Wie bei Fol. Fritschii verschmälert sich der Knochen in der Mitte etwas. Meine Zeichnung giebt diese Verhältnisse genauer wieder ^Is H. V. Meyer's Abbildung der Gegenplatte. Ferner erkannte ich das ? Fronto - nasale. Die übrigen Kopfkuochen sind nicht von Belang. *) Palaeontograpbica, Bd. YII., pag. 177, Taf. XX., Fig. 11. 1* [84] Betreffs der Wirbelsäule bin ich zu anderen Resultaten gelangt als H. v. Meyer, da sein Original nicht deutlich genug die Grenzen der Wirbel und ihrer Fortsätze zeigt. (Seine Abbildung ist ziemlich getreu, nur erscheint der letzte Wirbelfortsatz zur Linken zu weit nach vorn vorgeschoben.) Wie aus der von mir gezeichneten Platte hervorgeht, liegen vor dem zweiwirbligen Sacrum noch sechs Wirbel- fortsätze vor. Das erste Paar von Fortsätzen, welches nur in der Wurzel erhalten ist, und das sechste, welches nur aus zwei kurzen Stumpfen besteht, konnte H. v. Meyer nicht erkennen, wie auch die Zweitheilung des Sacrum ihm verborgen bleiben musste. Allerdings nähert sich der sechste Fortsatz zur Rechten meiner Zeichnung scheinbar dem Sacrum, der andere aber ist eher nach vorn und aussen gerichtet, und verwachsen beide mit dem eigentlichen Sacrum jedenfalls noch später als bei Fol. FrUscliü. Der hintere Sacralfortsatz, nur durch einen Spalt von dem schmalen vorderen Fortsatz getrennt, breitete sich nach vorn, noch mehr aber nach hinten, bedeutend aus; der Sacralfortsatz dieser Art ist, soweit wenigstens meine Erfahrung reicht, stärker nach hinten, gerichtet als bei den übrigen Arten der Gattung. Die vor dem Sacralantheile der Wirbelsäule liegendem Processus transversi sind nach aussen und hinten gerichtet, der des fünften Wirbels (also der vierte Fortsatz) gerade nach aussen, der des sechsten eher nach vorn gewandt. Der Coccyx ist schmal. Die schlanken Gliedmassen, der Schulter- und Becken- gürtel stimmen in Gestalt und Dimensionen, soweit erkennbar, fast völlig mit Fol. Fritschü überein. Am Schultergürtel sind Coracoideum und Clavicula nicht gut erhalten, doch scheint dem ersteren der vordere Fortsatz am distalen Rande nicht zu fehlen. Hieraus ergiebt sich, dass Fal. FrUscliü und Fol. gracüis einander sehr nahe stehen, aber im Sacrum und [85] vielleicht im Frontoparietale verschieden sind. Möglich ist, dass in Sieblos später andere Exemplare noch gefunden werden, welche Uebergänge bilden; dann würde Fol. Fritschii zu einer Varietät des Pal. gracüis werden, für jetzt aber ist es sicher richtiger, eine in zahlreichen Exemplaren vertretene Art mit eigenem Namen zu belegen, als sie mit Zweifel einer noch nicht genau abgegrenzten, wenn auch schon läno'ere Zeit bekannten Art zuzuertheilen. c. 0,018 0,011 0,029 (od. mehr) 0,015 (od. mehr?) 0,011 (od. mehr) den Schädel unsicher.) bis 0,015 . über 0,011 Die Maasse dieses Exemplares betragen: Länge des Schädels c. 0,019—0,020 Breite desselben .... Länge des Frontoparietale . „ der Wirbelsäule . . „ derselben excl. Coccyx „ derselben excl. Sacrum (Vordere Begrenzung gegen Breite der Wirbelfortsätze . „ des Sacralfortsatzes . Grösste Höhe desselben . . Länge des Coccyx . . . Breite der Scapula distal . Länge des Humerus . . . „ des Antibrachium . „ der Metacarpi . . „ der ersten Phalange „ des Ilium incl. Ischium „ des Femur. . . . ^, des Unterschenkels . ^, des Calcaneus . . -,, der Metatarsi , . . „ der ersten Phalange „ der zweiten Phalange -,, einer dritten Phalange der vierten Phalange . . c. 0,0055 . . 0,014 . . 0,005 . . c. 0,015—0,016 , . 0,011 höchstens 0,010 . . 0,003-0,004 . . 0,024 . . 0,025 . . 0,015 . . 0,0095 höchstens f. 0,011 . . 0,006 . . 0,004 0,002 0,001 [86] _ 6 Von Sieblos kenne ich weiter einen Hinterfuss, der zu Fol. gracüis gehören könnte. Die vier Metatarsi messen 8—9 mm, die längste Zehe, aus einem j\Ietatarsus und. 3 resp. 4 Phalangen bestehend,, über 19 mm. (Museum Würzburg). Zweifelhaft ist dagegen ein junges Individuum von FalaeobatracJius aus derselben Ablagerung, das in Grösse und Entwickelung den unerwachsenen Exemplaren von Fah Luedeckel nahe kommt. Es liegt in einem feinkörnigen, hellen Cyprisschiefer und ist ziemlich vollständig überliefert,, wenn auch die einzelnen Theile verschoben sind; nur eine Hintergliedmasse ist abgebrochen. Siehe Taf. VII. Fig. 2. Vom Schädel sind Petrosa, Frontoparietaie und Frag- mente der Kiefer erhalten. Die Wirbelsäule dürfte aus 9 Wirbeln excl. Coccyx bestehen. Nur die letzten 2 Wirbel sind zu einem Sacralfortsatz verwachsen, die Kreuzbeinlöcher scheinen nur noch klein gewesen zu sein. Die Scheibe ist am Vorder- und Hinterrande nach hinten gerichtet, ähnlich wie bei Fal. diluvianus, wo sie aber aus 3 Wirbelfortsätzen besteht. Der vorangehende Fortsatz ist nur 1 mm lang und hinterwärts geneigt (es fragt sich, ob er im Alter das^ Sacrum erreichen würde), er ist also ähnlich gebaut, wie bei dem echten Fal. gracilis Meyer, die Gestalt des Sacral- fortsatzes aber ganz verschieden. H. V. Meyer, dessen hinterlassene Beschreibung und Zeichnung ich zum Vergleich heranzog, war im Zweifel,, ob das Thier zu Fal. gracilis oder diluvianus gehörte. Letz- tere Art kann nicht in Frage kommen; ob aber hier FaL gracilis oder eine eigene Species, für welche ich dann den Namen Falaeohafrachus Sandbergeri Wolt. vorschlagen würde, vorliegt, darüber könnte erst der Fund weiterer Exemplare, nach welchen ich an Ort und Stelle vergebens, suchte, aufklären. [87] Die übrigen Skeletttheile gewähren keinen Anhalt zur Bestimmung der Art. Vor den 3 zum Sacrum zu rechnenden Fortsätzen erkennt man noch 5; der letzte derselben war nach aussen, die übrigen nach aussen und hinten gerichtet. Die Scapula wird zur Rechten der Zeichnung erkannt, aber ihre Begrenzung ist undeutlich, da der Humerus und ein anderer Knochen, wohl die zweite Scapula, darauf gepresst sind. Meine Zeichnung deutet die ungefähren Um- risse der Knochen an; H. v. Meyer sah nur die eine der beiden Scapulae. Auf der linken Seite erkennt man das Suprascapulare. Humerus und Antibrachium liegen beiderseits vor; sie sind schlank und zart gebaut, die Gelenkköpfe noch gering entwickelt. Von der Handwurzel liegen nach H. v. Meyer jeder- seits 4 Knöchelchen vor, wovon eines etwas grösser ist, „von mehr länglich viereckiger in der Mitte etwas ein- gezogener Form." Die Hand ist zur Rechten der Zeichnung ziemlich vollständig überliefert. Die beiden Ilia sind im hinteren Theile auf einander gelegt; auch das Ischium und der Coccyx ist darüber hin- geschoben , so dass ihre gegenseitige Begrenzung nicht genau nachgewiesen werden konnte. Es ist daher zweifelhaft, ob die Ilia in der Länge hinter dem Unterschenkel zurück- bleiben. Sie waren wohl noch nicht völlig verknöchert, was auch bei den Schenkeln der erhaltenen Hintergliedmasse der Fall war. Das Daumenrudiment ist vorhanden. Maasse: Länge des Schädels unsicher. „ der Wirbelsäule incl. Sacrum c. 0.011 „ des Sacrum (zweiwirblig) c. 0,0025 Grösste Breite der Processus transversi . . 0,011—0,010 Breite der Scheibe des Sacrum c. 0,007 Länge des Coccyx — 0,0095 [88] Breite der Scapula lateral . . . ., ? 0,004 „ „ „ proximal ? 0,0035 Länge des Hiimerus c. 0,009 „ des Antibrachium c. 0,006 „ der Metacarpi c. 0,005 „ der ersten Phalangen üb. 0,002 „ der zweiten und dritten Phalangen ... — 0,003 „ des längsten Fingers 0,010 „ des Ilinm 0,013? „ des Femur 0,017 „ des Unterschenkels 0,0155 „ des Calcaneus f. 0,007 „ der Metatarsi 0,0005 bis wohl 0,007. (Mus, Würzburg.) Von demselben Fundort rühren 2 Froschlarven her, die wohl zu PalaeohatracJms gehören. Die eine ist schon von H. v. Meyer beschrieben (Pal VIL, pag. 179., Taf. XX. Fig. 2). (Mus. Würzburg). Eine andere, sehr schlecht erhaltene Larve misst ohne den abgebrochenen Kopfantheil mindestens 34 mm, wovon ein grosser Theil auf den Schwanz entfällt, der wie die Körpermasse durch weissliche Färbung gekennzeichnet ist. Vielleicht aber war der Schwanz noch länger und könnte die Larve dann über 50 mm messen. Darüber war kein sicherer Aufschluss zu erlangen. Die Knochen waren sehr mangelhaft überliefert und eine Zeichnung unthunlich. Wie alle Froschreste von Sieblos von Hassencamp gesammelt. (Museum Würzburg). Ferner ist noch ein Keilbein von 6 mm Länge, mit Querflügeln versehen, zu erwähnen, das einer jungen Larve angehörte. (Museum Würzburg). [89] Palaeobatraehus Meyeri Troscli.*) Taf. VIII. Fig. 4. Palaeohatrachus Meyeri ist schlanker gebaut, dabei kleiner als Pal. dihwiantis Goldf. Von den Arten gleicher Grösse, die im Coracoideum bekannt sind, unterscheidet er sich einzig durch den vorderen Fortsatz am distalen Ende dieses Knochens, welcher sehr lang, schmal und stark rückwärts umgebogen ist. Dieser Fortsatz misst 3 mm Länge, die Hälfte des Coracoideum, das 6 mm lang ist. Da beide Gegenplatten — nur eine wurde gezeichnet — diesen Knochen intakt resp. in scharfem Abdruck aufweisen, so kann hier von Irrthum nicht die Rede sein. Die von Troschel angegebenen Merkmale sind minder charakteristisch. Der Schädel, dessen Länge nicht genau zu ermitteln war, ist nur im Oberkiefer und Pterygoideum gut erhalten. Letzteres erinnert an Pal. Laubei Bieb., am Kiefer kommen auf 2^2 bis 3 mm etwa 6 Zähne, eher etwas mehr als weniger wie bei Pal. FritscJiii. Die übrigen Schädeltheile imd die Wirbelkörper wurden ihrer schlechten Erhaltung halber nicht mitgezeichnet. Von der anscheinend schlanken Wirbelsäule lassen sich fünf Fortsätze unterscheiden; der Fortsatz des zweiten Wirbels ist stark und kurz, die beiden nächsten sind schwach hinter- wärts geneigt, der vierte und fünfte Fortsatz nach aussen gerichtet; die grösste Breite der schlanken und ziemlich geraden Processus transversi beträgt 15 bis 16 mm. Der Zu- stand des Sacrum verbietet genauere Untersuchung von selbst. *) 1861. Troschel, in von Declien's „Siebengebirge", pag. 828. „Die vorige Art (Pal. gigas) war dreimal so gross als diese. Die Zähne des Oberkiefers sehr gross, im Verhältniss grösser als bei gigas. Die ersten fünf Querfortsätze ähnlich der vorigen Art, die des Kreuzwirbels sind nicht überliefert. Die Vordergliedmassen ver- iältnissmässig grösser und kräftiger als bei gigas B,otV^ Troschel. [90] _ 10 — Die Scapula ist schlecht erhalten, die Clavicula wie gewöhnlich beschaffen. Humerus und Antibrachium sind ohne auffallende Eigenthümlichkeiten ; der erstere vielleicht etwas gestreckter als in der Regel. Die Handwurzelknöchelchen sind gross. Das schlanke Ilium war noch nicht völlig verknöchert. M a a s s e : Länge von Schädel und Wirbelsäule excl. Sacrum ? 0,029 „ der Wirbelsäule excl. Sacrum .... 0,011 „ der Scapula 0,005 „ des Coracoideum üb. 0,006 „ des Humerus 0,011—0,012 „ des Antibrachium 0,007 „ der Metacarpi c. 0,006 „ einer Ph alange 0,004 „ des längsten Fingers iucl. Metacarpus . f. 0,010 „ des Ilium 0,018 Das einzige vorhandene Exemplar stammt aus dem Braunkohlenthon von Rott. (Mus. d. Universität Bonn.) JPcilaeohatrachiis cf. 3Ieyeri Trosch. (? speciosus Wolt.) Taf. VIII. Fig. lab. Da der einzige Knochen, der über die Artidentität dieses Stückes mit dem eben beschriebenen Exemplar auf- klären könnte, das Coracoideum, nicht gut tiberliefert ist, so lässt sich nur vermuthen, dass beide der gleichen Speciea angehören. Andernfalls möchte ich den Namen speciosus vorschlagen. An dem fast vollständig, aber nur im Abdruck, überlieferten schönen Individuum ist der Schädel besonders interessant. Die etwas verschobenen Petrosa und Kiefer zeigen nichts Besonderes; die Pterygoidea sind angedeutet — 11 — [91] Das Frontoparietale ist in der vorderen Hälfte scheinbar «ehr seltsam gestaltet, indem es sich im Abdruck sehr scharf Yon einer Seitenfurche und der Ethmoidealgegend abhebt. Da der Anblick der hinteren Hälfte, welche (wie immer bei den Abdrücken der Hauptstiruknochen) etwas vertieft sieb darstellt, beweist, dass wir das umgekehrte Bild des Knochens vor uns haben, so muss der vordere Theil des Knochens ursprünglich stark vertieft gewesen sein. Oder wurde er erst nach dem Tode niedergepresst ? Ob zwei eigenthümliche Furchen an der Seite des Fron- toparietale noch zu diesem gehören oder zufällig entstanden sind, wage ich nicht zu entscheiden. In ersterem Falle wiche die Gestalt des Frontoparietale dieser Art auffallend von der der übrigen ab. Vor dem stumpfwinkelig abgeschnittenen Vorderrand des Hauptstirnknochens sind Knochenspuren bemerklich. Davor befindet sich eine von umgewandelter Knochensubstanz gebildete Anschwellung, die das Ethmoideum (e) repräsentirt. Seitlich erstreckt sich dasselbe, wie aus der Zeichnung zur Linken erkennbar, bis fast an den Lateralrand des mit fn. bezeichneten flachen Knochens, der es von vorn überdeckt. Wahrscheinlich setzte es sich noch weiter nach vorn fort und bildete die Nasenscheidewand. Der darauf gepresste^ schmale und starkgebogene Knochen fn dürfte das Fronto- nasale sein. Nur zur Linken der Zeichnung ist es gut kenntlich; zweifelhaft bleibt, ob es wie das Frontoparietale von unten oder von oben entblösst war. Entweder dieser Knochen oder das andere Frontonasale ist verschoben, denn das Letztere nimmt ein tieferes Niveau ein und wird auch nicht deutlich erkannt. In der Mitte stossen beide Knochen zusammen; die Frontonasalia, wenn es solche sind, berühren einander also in diesem Falle am Innenrande. In den beiden Vertiefungen, welche diese halbmond- förmigen Knochen von hinten, die Kiefer von vorn begrenzen^ befinden sich scharfe Abdrücke, die nach meiner Auffassung [92] _ 12 _ von den knorpligen Nasenmuscheln, vielleicht auch von dem hinteren Aste des Zwischenkiefers, gebildet werden. Eine Scheidung in z'svei selbst^itändige, rundliche Abdrücke mit wulstigen Rändern ist namentlich in der Höhlung zur Linken nicht zu verkennen. Obwohl die mit fn bezeichneten Knochen ihrer Lage und Gestalt nach vollkommen den Frontonasalia zu ent- sprechen scheinen, so will ich doch nicht in Abrede stellen, dass man bei ihnen auch an die Palatina, die aber bei den meisten auuren Batrachiern gerade gestreckt sind, denken könnte. Die Pterygoidea sind angedeutet, die Kiefer nicht sehr deutlich erhalten, namentlich sind keine Zahnlücken erkennbar. Die Wirbelsäule ist mit Ausnahme der Sacralgegend wohl erhalten, und ist nur der vorderste Theil mit dem Schädel etwas aus dem Zusammenhang gelöst. Von den fünf Processus transversi ist der erste kurz und stark, der zweite ist der längste und nach hinten, am Ende aber nach vorn gerichtet. Der dritte, dem vierten Wirbel angehörende Fortsatz ist fast gerade nach aussen gewandt, der vierte gleichfalls, während der fünfte kürzer und mehr wie sonst nach vorn geneigt ist. Das Sacrum lässt in seiner Erhaltung viel zu wünschen übrig; seine Gestalt Hess sich nur mit Mühe erkennen. Der eigentliche Qiierfortsatz ist stark verbreitert, etwa in dem Grade wie bei Bufo variahiUs z. B. nach vorn und hinten gleichmässig ausgezogen, zu Anfang schmal. Ob er aus einem oder zwei Wirbeln bestand, lässt sich nicht sicher er- kennen; ich vermuthe das letztere. Seine vordere Spitze sucht ein kleiner Fortsatz, wohl dem dritten vorderen Sacral- wirbel angehörig, zu erreichen. Aber zwischen diesem und dem nächsten Processus transversus ist eine Lücke, grösser als gewöhnlich, vorhanden, die möglicher Weise den vordersten Sacralwirbel verräth, — 13 — [93] der dann wie bei dem später zu erwähnenden Fol. gigas keine Fortsätze besitzen würde. Der Coccyx ist lang und schmal. Wie die Wirbelsäule, so zeichnen sich auch die Glied- massen durch Schlankheit aus. Die Verknöcherung nament- lich der Hintergliedmassen ist noch nicht soweit fort- geschritten, dass ein w^eiteres Grössenwachsthum aus- geschlossen wäre. Das Coracoideum lässt die Gestalt des distalen Fortsatzes leider nicht erkennen; am medianen Rande ist es nach vorn in eine Spitze ausgezogen. Auch die Clavicula und Scapula lassen sich nicht gut erkennen. Die Vordergliedmasse ist schlank. Humerus und Anti- brachium waren schon völlig verknöchert. Die Handwurzel besteht aus zwei proximalen und mehreren, wohl drei distalen Knöchelchen. Die zarten Metacarpi und Phalanges digi- torum liegen vorzüglich erhalten vor. An den beiden, äusseren Fingern sind drei, an den inneren zwei Phalanges wahrzunehmen. Das Ilium ist umgelegt, aber auch in diesem Zustande erscheint es schmaler als bei Fal. diluvianus und grandq^es. Ober- und Unterschenkel sind schlank, der erstere über- trifft den letzteren nur wenig an Länge. Der Fuss zur Rechten ist weggebrochen, der entgegen- gesetzte gut überliefert, bis auf eine Zehe und das Daumen- rudiment, die nicht erkannt werden. Eine andere Zehe ist mit Ausnahme des Metatarsus ganz verdeckt, die drei übrigen sind gut zur Ablagerung gelangt. Die mittlere dieser Zehen, wohl die vierte, weist vier, die beiden anderen je drei Phalanges digitorum auf. Maasse: Länge des ganzen Thieres .... etwa 0,050 — 0,055 „ des Schädels 0,018-0,019 Breite der Nasalregion 0,010 Länge des Frontonasale ohne Krümmung 0,005 ;I94] _ 14 _ Höhe desselben von vorn nach hinten . 0;004 Seitliche Ausdehnung desselben .... 0,004 Breite des Frontonasale 0,001 Grösste Ausdehnung der Nasenmuschel . 0,004 Höhe (Länge von vorn nach hinten) der Nasenmuschel c. 0,002 Länge der Wirbelsäule incl. Sacrum . . 0,016 Breite der Fortsätze des 4. Wirbels . . 0,0135 „ „ „ „ 5. „ . . 0,013 „ „ „ „^ 6. „ . . 0,0125 Breite des Fortsatzes des Sacrum ... 0,011 Höhe „ „ innen f. 0,003 „ „ „ aussen 0,007 Länge des Coccyx 0,015 „ des Hunierus 0,015 „ des Antibrachium 0,0095 „ der Metacarpi 0,007 „ der beiden Phalangen des ersten Fingers zusammen .... 0,003 „ der drei Phalangen des dritten und vierten Fingers zusammen. . je 0,005 „ des längsten Fingers incl. Meta- carpus ....... .über 0,012 ^, des Ilium mindestens 0,020 „ des Femur 0,025 „ des Unterschenkels 0,024 „ des Calcaneus über 0,0 11 „ der Metatarsi über 0,008 und 0,009 „ der ersten Phalanges 0,0045—0,005 „ der zweiten Phalanges .... 0,003 „ der drei dritten Phalanges . . . ^ 0,002 f. 0,002 [ 0,0025 „ der (einen) vierten Phalange . . 0,001 — 15 — [95] r 0,017 Länge der drei Zehen incl. Metatarsus . J f. 0,019 i f. 0,020 Das Exemplar rülirt aus der Rheinischen Braunkohle, wohl von Rott, her. (Mus. d. Nat.-Hist. Vereins Bonn.) Palaeobatraehus ef. diluvianus Goldf. sp. var. elegcms Wolt. Taf. VIII. Fig. 2. Ein kleiner Falaeobatraclius aus der Rheinischen Braun- kohle, der wohl von Rott stammt, kann seiner geringen Orösse und schlanken Gestalt halber nicht ohne Weiteres zu JPal. diluvianus gezogen werden. Da aber keine sicheren Unterschiede vorliegen, bezeichne ich fragliches Individuum vorläufig als Abart. Das noch nicht ausgewachsene Thier ist im Abdruck vollständig überliefert und ziemlich gut erhalten. Am Schädel l)ilden die Kiefer einen geschlossenen Bogen ; Frontoparietale, Sphenoideum, Petrosa sind nur angedeutet. Die hintere Begrenzung des Schädels ist nicht deutlich zu erkennen. Die Wirbelsäule weist schmale Fortsätze auf, von denen die meisten nach aussen und etwas nach hinten gerichtet sind, die Fortsätze des Sacrum, wohl drei, scheinen im Begriff zu sein, gleichzeitig zu einer Scheibe zu verwachsen, doch lässt sich deren Gestalt noch nicht gut erkennen. Die Gliedmassen sind besser überliefert. Die Clavicula ist sehr schmal. Das Coracoideum besitzt einen kräftigen distalen Fortsatz und weicht stark von dem bei Fol. Meyeri Trosch. ab, während es mit dem von Fal. Fritschü über- einstimmen dürfte. Ober- und Unterarm sind wie gewöhnlich beschaffen, an den Händen (nur eine wurde gezeichnet) unterscheidet [96] _ 16 — man je 4 bis 5 Carpalknöchelcheu ; die Metacarpi und Phalanges digitorum sind im Zusammenhang überliefert. Die beiden äusseren Finger besitzen je 3, die inneren wohl beide 2 Phalanges. Die Ilia und die Hintergliedmassen sind im Abdruck gut erhalten und von schlankem Bau, beiderseits werden die Daumen erkannt, da sie aus je 2 Stücken bestehen. Die beiden nächsten Zehen sind kürzer als die drei äusseren, die unter sich fast gleiche Länge besitzen. Ganz genau konnten die feineren Details, namentlich bei den Zehengliedern, nicht wiedergegeben werden, im Originale erscheinen die Umrisse zarter als auf der Zeichnung. Maasse: Länge des ganzen Thieres 0,031 „ des Schädels etwa 0,011 ;, der Wirbelsäule excl. Coccyx — 0,011 „ des Sacrum c. 0,003 Grösste Höhe (oder Länge) der Fortsätze des Sacrum üb. 0,003? Grösste Breite der Processus transversi . . 0,009—0,010 Länge des Coracoideum 0,005? „ der Clavicula 0,005 „ des Humerus c. 0,009 „ des Antibrachium c. 0,006 „ " des längsten Fingers (Metacarpus, 3 Glieder) c. 0,008 „ des Ilium (sichtbar) 0,010 „ „ (wahrscheinlich) 0,014 ,, Femur c. 0,015 Unterschenkels c. 0,015 „ „ Calcaneus c. 0,006 „ der 5 Metatarsi . . . . c. 0,0045 0,0045 0,0055 0,0055 0,0055 „ ,, 5 Zehen 0,006—0,0065 0,0085 f. 0,011 0,011 0,012 „ des Daumens f. 0,002 (Mus. Universität Bonn.) — 17 — [97] Palaeobatraehus ef. diluvianus Goldf. sp. yar. extensa. Wolt.*) Taf. VII. Fig 3. Von drei Fröschen, die H. v. Meyer unter dem Namen Tal. Goldf iissi von Markersdorf beschrieb, gehört der kleinste, auf Taf. XIX. Fig. 6 abgebildete sicher zu Falaeohatraclius Luedechei Wolt.'"^*). Exemplar Fig. 5 zeigt nichts characte- ristisches, dürfte aber mit Fig. 6 artidentisch sein. Letzteres Individuum und das von mir Taf. VII. Fig. 3 abgebildete Stück von Markersdorf (Mus. Halle) glaube ich, vrenn auch nur als Varietät, von Pal. diluvianus trennen zu müssen. Sie besitzen annähernd gleiche Grösse, aber gestrecktere Gliedmassen als die älteren Individuen der Kheinischen Art, von denen sie sich durch minder fort- geschrittene Entwicklung — das Sacrum scheint noch nicht verwachsen zu sein, der Schädel ist unvollkommen über- liefert — unterscheiden. Das Ilium erscheint schmaler und länger als bei Fal, diluvianus. Von dem zu Markersdorf so häufigen Fal. Luedechei Wolt. ist diese zweifelhafte Form, von welcher keine charakte- ristischen Theile überliefert sind, durch ihre Grösse unter- schieden, auch ist jene. Art viel zierlicher gebaut. Eher noch wäre an Verwandtschaft mit dem, freilich viel stärkeren, Fal. JBoliemicus zu denken, dann würden diese Stücke den Jugendzustand desselben repräsentiren. Die Maasse des Exemplares zu Halle betragen: Länge des Oberarmes c. 0,016 „ des Unterarmes 0,011 „ des Ilium mind. 0,019 „ des Oberschenkels 0,026—0,027 „ des Unterschenkels c. 0,023—0,024 *) Palaeontographica, VII., Taf. XX. Fig. 4, 5. •**) pg. 67. [98] _ 18 — Die Maasse des Exemplares zu Dresden, Palaeontogr. XIL, Taf. XIX., Fig. 4, betragen nach der Abbildung: Länge des Oberarmes 0,015? des Unterarmes ....... 0,010 der Metacarpi 0,009 des Ilium 0,021 des Oberschenkels 0,026 Palaeobatraehus sp. Taf. VIII. Fig. 3 a. b. Ein noch unausgewachsenes Individuum des Museums Göttingen, nach der Etiquette von Krantz in Bonn erworben und von Langois bei Teplitz in Böhmen herrührend, ist der einzige mir bekannt gewordene Frosch von diesem Fundorte. Da er nur unvollkommen erhalten ist, Hess sich nur soviel feststellen, dass er keiner der aus Böhmen bekannten Arten angehört. Der Abdruck des ziemlich vollständig überlieferten Thieres hat durch Verwitterung gelitten. Am Schädel waren die Unterkiefer stark gebogen; die Pterygoidea besassen einen kleinen zahnartigen Vorspruag an der Medianlinie; der Zustand der übrigen Theile lässt nichts Besonderes erkennen. Da an der Wirbelsäule die Fortsätze etwas auseinander- gelegen sind, so dürfte sie etwas gestreckter als sonst sein. Die Processus transversi sind noch kurz und gerade nach aussen gerichtet, ihre Zahl dürfte fünf betragen. Das schlecht erhaltene Sacrum ist im Fortsatz hinten stark hinterwärts ausgezogen, die vordere Begrenzung des Fortsatzes ist nicht zu verfolgen. Die Zahl der Sacralwirbel lässt sich nicht feststellen. Cocc}Ti: und Uia sind nicht umgelegt; wohl nur aus diesem Grunde erscheinen sie sehr schlank. — 19 — [99] Die Claviciüa ist sehr sclimal. Das Coracoideum ist T^ie bei Fcä. Fritschii gestaltet, der distale Fortsatz ist vor- handen. Die Vordergliedmasse weist nichts Ungewöhnliches auf, nur tritt am Antibrachium die Trennungsfurche schärfer als sonst hervor. Von den Hintergliedmassen sind nur ein Femur und das Fragment eines Unterschenkels erhalten. Die Gestalt des Sacrum, wenn richtig erkannt, unter- scheidet dies Individuum von den Böhmischen Arten gleicher Grösse. Mehr Aehnlichkeit besteht mit Fal. cf. äihwianus, var. elegans , und Fal. cf. Meyeri von Rott; auch Fal, gracilis Meyer könnte in Betracht kommen. Aber alle diese Formen sind nur durch je ein Exemplar vertreten. M a a s s e : Länge des Schädels üb. 0,012 Breite des Schädels 0,015 Länge des Pterygoideum c. 0,005 „ der Wirbelsäule excl. Coccyx . . 0,012 „ des Coccyx 0,009 Totallänge des Scelettes incl. Becken . . 0,036 Breite der Wirbelfortsätze 0,009 (0,010) Höhe des Sacralfortsatzes 0,005? Breite desselben 0,008 Länge der Clavicula 0,006 „ des Coracoideum 0,006 Breite des Coracoideum proximal . . . 0,005? Länge des Humerus «. 0,012 Breite desselben am oberen Ende . . . 0,003 Länge des Antibrachium üb. 0,007 „ der Metacarpi 0,005? „ der ersten Phalanges 0,002 „ der zweiten und dritten Phalanges zusammen . 0,002 „ des llium 0,012? „ des Femur 0,019 2* [100] _ 20 — Palaeobatraehus vieentinus Peters*). Diese nur im Jugendzustaiide bekannte Art stammt aus-- der unteroligocänen Braunkoiile von Ponte bei Laverde im: Vicentinischen und repräsentirt wahrscheinlich den ältesteit Vertreter der Gattung. Das einzig vorhandene Exemplar ist eine Larve in der dritten resp. vierten Periode der Entwicklung, da die Hinter- gliedmassen bereits vorhanden und die Yorderextremitäten wenigstens angedeutet sind, ^deun mit Portis deute ich zahl- reiche Knöchelchen in der Schlälengegend als solche. Peters hielt sie für Gesichtsknochen, diese scheinen aber noch zu. fehlen. Die bedeutende Grösse der Petrosa und des Frontopa- rietale, dessen allgemeine Gestalt, dann die Kürze der Wirbel- säule weisen das Thier mit grosser Wahrscheinlichkeit der Gattung PcdaeohatracJius zu. Von den Larven der Rheini- schen und Böhmischen Braunkohle unterscheidet es sieb durch etwas gedrungenere Form; der allgemeine Habitus ist der gleiche. An der Wirbelsäule tragen der Abbildung zu Folge fünf Wirbel starke Fortsätze. Ptcchnet man den Atlas, der sicher mit dem zweiten Wirbel verwachsen ist, hinzu, so sind bis zur Sacralgegend sechs Wirbel vorhanden. Darauf folgen drei zweifellose Sacralwirbel, die bereits sehr schwache Fort- sätze zeigen. Zwischen ihnen und dem in die Länge gestreckten Coccyx ist noch ein Knochenstüek zu erkennen, das Peters für einen Wirbel hielt. Diese Ansicht wird zwar scheinbar durch die Spur eines seitlichen Fortsatzes bekräf- tigt, doch glaube ich, dass fraglicher Knochen nur ein Wirbelbogenstück des letzten Sacralwirbels sein dürfte. Auch könnte er den ersten der zwei Schwanzwirbel repräsentiren. *) Prohatrachus vieentinus Peters, Ber. Berl, Akacl. 1877, p. 678, mit Tafel. Palaeobatraehus vieentinus Pet., in Portis, Appunti paleon- tologici II. (Atti del. 11. Acc. di Toriiio, XX., 1885—1886, p. 1195.). — 21 — [101] Dem steht aber der seitliche Fortsatz, der bei Palaeohatra- -clius nie deutlich entwickelt sich zeigt, entgegen. Wie dem auch sei, sicher ist, dass bei vielen deutschen Larven der Gattung scheinbar ein Wirbel in der Sacral- gegend zu viel vorliegt, und doch besitzen die erwachsenen Thiere stets die normale Zahl von neun Wirbeln vor dem Coccyx. Letzterer ist bei Fal viceniinus noch kurz; auch die hinteren Gliedmassen sind verhältnissmässig gedrungen und kurz. Maasse nach Peters: Länge des Schädels 0,015 „ der Wirbelsäule excl. Cocc}^: 0,0115 „ des Ilium 0,005 „ des Femur 0,0135 „ des Unterschenkels 0,0065 „ des Talus 0,0025 .„ des Metatarsus 0,0025 -„ der vier Phalanges der längsten Zehe . . 0,003 Original im Paläontol. Mus. Univ. Berlin. Palaeobatraehus sp.*) Aus der (mittel-) oligocänen Braunkohle vom Monte "Viale beschreibt Dr. Portis zwei Froschlarven, die seiner Abbildung und Beschreibung nach sicher zu Palaeohafraclms gehören. Exemplar A misst 0,029, B 0,023 Länge ; auch im Bau sind sie etwas verschieden, Portis glaubt wie bei Pal. vicentinus zehn Wirbel vor •den Schwanzwirbeln unterscheiden zu sollen, nämlich drei *) Palaeohatrachus sp., Portis, Appimti paleontologici , Atti del R. Acc. di Torino, XX, 1885—1886, pag. 1191, Taf.XIII, Fig. 3, 4. [102] _ 22 — Wirbel mit und fünf ohne Fortsätze^ wozu noch der mit dem-. Epistropheus verwachsene Atlas und ein Wirbelfragment vor dem eigentlichen Coccyx kommen. Das Fragment dürfte aber auch hier entweder ein Stück des letzten Sacralwirbels oder der erste Schwanzwirbel sein. Die Gestalt der Schädelknochen, welche sich sehr ver- breitert und gedrungen darstellen, weicht von jener bei Pal, vicentinus ab. Der Schädel ist kürzer als die Wirbelsäule excl. Coccyx und dürfte dies Verhältniss auch für das erwachsene Thier gelten. Auch die starken Processus trans- versi verrathen ein kräftiges Thier. — Der Coccyx wird bei B erkannt; ein gestreckter Knochen von 0,064 Länge- dürfte bei A das Femur darstellen. Von den deutschen Larven sind jene vom Monte Viale sicher speciiisch verschieden; der Abbildung nach entfernen sie sich auch von dem geologisch älteren Fal. vicentinus- durch den gedrungenen Bau des Schädels. Da zwischen beiden Stücken einige, wenn auch kleine^ Unterschiede stattfinden, ist es noch fraglich, ob sie ein und derselben Art angehören. Palaeobatraehus grandipes. Gieb.*) No. 1. Taf. VII. Fi^. 5. No. 2. Taf. IX. Fig. 2. Unter dem Namen Falaeoplirynos grandipes beschrieb Giebel einen Frosch aus der Rheinischen Braunkohle, welcher der Sack'schen Sammlung, jetzt im Besitze des Dresdener Hof-Mineralien-Cabinets, angehört. *) 1845. Rüppel, Palaeohatrachus Goldfussi Tsch. Mus^ Senckb. III. pag-. 220, Taf. XV. 1850. Giebel, Palaeophrynos grandipes, naturwiss. Verein Halle, pag. 44, Taf. I. 1859 — 61. H. V. Meyer, PalaeobatracJius Goldfussi Tsch. Palaeont. VII, pag. 147 ff. Taf. XVIII. Fig. 8. — 23 — [103] Ganz richtig schloss er, dass dies trefflich erhaltene Individuum von Palaeohatraclms düuvianus Goldf. specifisch verschieden sei, irrthümlicher Weise errichtete er aber ein eigenes Geschlecht für diese Art. H. V. Meyer wies an der — übrigens schlechter er- haltenen — Gegenplatte (No. 1) zu diesem Stücke, die im Besitze des Senckenbergianum zu Frankfurt am Main sich befindet, nach, dass sie einen echten Palaeohatraclms dar- stellt. Wenn er aber auch Artidentität mit Pal. diluvianus annimmt, so geht das nach meiner Ansicht zu weit; daher musste ich mich nach sorgfältiger Vergleichung beider Ori- ginale und Rücksprache mit mehreren Gelehrten entschliessen, die Arten wieder zu trennen. Denn sowohl der Bau des Sacrum, als die Gestalt des Frontoparietale lassen bedeutende Unterschiede wahrnehmen. Giebel's Original (Platte No. 2) ist fast vollständig tiber- liefert; von der Gegenplatte ist ein Theil der Gliedmassen mit dem Gestein weggebrochen ; beide sind nur im Abdruck erhalten. Der Zusammenhang der einzelnen Theile ist nur wenig gelockert. Indess übersah H. v. Meyer, dass Schädel und Coccyx ~ unter sich parallel — zur Wirbelsäule schief ge- stellt sind. Er und Giebel's Zeichner stellen die gebrochene Linie als eine gerade Strecke dar. Auch meine Zeichnung des schlechter erhaltenen Frank- furter Exemplares ist nicht ganz getreu, indem die Brechung zu scharf hervorgehoben wurde. (Hand und Fuss wurden auf dieser Zeichnung fortgelassen.) Dagegen ist die Ab- bildung des Dresdener Exemplars ziemlich getreu, namentlich gegenüber der Abbildung bei Giebel. Am Schädel springt die eigenthümliche Form des Frontoparietale sehr in die Augen. Während es im Vorder- theile sanft abgerundet, massig breit und flach ist, verbreitert es sich nach hinten erst allmählich, dann aber in rapider [104] — 24 — Weise und bildet beiderseits einen starken Vorsprung', dessen Hinterrand den Petrosa sich anschmiegt. Etwas vor der Mitte seiner Längserstreckung, fast noch im vorderen Drittel, heben sich aus der bisher ebenen Oberfläche des Knochens zwei Leisten hervor, welche den „Rücken" markiren und hier sehr nahe an einander heranrücken. Der Rücken verläuft fast grade von hinten nach vorn, seine Breite beträgt anfangs nur 1 mm und erst ganz vorn 2 mm. Er ist etwas vertieft und besitzt in der Mitte eine schnurgerade feine Furche, die der Trennungsfurche ent- sprechen könnte. Im Gegensatz zu ihm sind die Seitenränder enorm ver- breitert. Da sie unter ganz flachem Winkel vom Rücken abfallen und unmerklich in das Niveau der Gesteinsplatte übergehen, wurden sie [bei Giebel nur zum Theil gezeichnet und der Rücken für den Hauptstirnknochen erklärt. — Auch bei anderen Palaeobatrachiern, so bei Fol. Bohemicus und den grossen, unvollständig erhaltenen Arten von Kalten- nordheim, findet sich der schmale Rücken in ähnlicher Weise wieder; die breiten Augenhöhlenränder kommen, aber sehr steil aufgerichtet, namentlich der erstgenannten Art zu. Nur die starke Verbreiterung der Augenhöhlen- (oder Seiten-) Ränder ist für Fal. grandipes charakteristisch, während ihre flache Lage vielleicht nur von Druck herrührt. Nach hinten wird das Frontoparietale durch einige Knochenstückchen, die vielleicht schon zur Wirbelsäule gehören, von letzterer geschieden. Die Petrosa, Unterkiefer und Flügelbeine lassen nichts Besonderes erkennen. Zur Linken des Dresdener Exemplars nimmt man einen umge- legten Oberkiefer wahr, der sich zur Zeichnung nicht eignete. Er war auf eine Strecke von 7 mm bezahnt; es Hessen sich 11 Zahnlücken erkennen. Wahrscheinlich waren 12 bis 14 Zähne auf einer Strecke von 9 mm vorhanden. H. V. Meyer rechnete auf 3 mm 4 Zähne. — 25 — [105] Maasse des Schädels ? Länge des Schädels 0,026 Breite „ ^, (in die Breite verschoben) . 0,031 Länge des Frontoparietale mindestens .... 0,018 Ereite desselben vorn 0,006 „ „ in der Mitte 0,006 „ V ^n den Petrosa 0,010 Länge des Rückens (war nicht genau zu verfolgen) mindestens 0,012 Ereite des Rückens in der Mitte 0,001 Die Wirbelsäule besitzt 9 Wirbel ausser dem Coccyx. Die Fortsätze sind am Besten auf der rechten Seite der Dresdener Platte erhalten. Die vorderen erscheinen sehr «tark umgebogen resp. umgeknickt. Der erste Fortsatz ist auf halber Länge fast unter rechtem Winkel nach hinten umgebogen, in etwas schwächerem Maasse der zweite. Beide stossen so eng aneinander, dass sie Giebel als einen einzigen auffasste; auf der Frankfurter Platte glaubt man gleichfalls nur einen starken Fortsatz zu sehen und so geben es meine und H. v. Meyer's Zeichnung wieder. Aber ich glaube an dem Frankfurter Original wenigstens die Wurzel des ersten Fortsatzes — die ihrer Lage nach mit den Theilen des Occipitale freilich leicht verwechselt werden kann — richtig erkannt zu haben. Erst der dritte Fortsatz liegt beiderseits vor, er ist nach hinten gebogen, der folgende auf der einen Seite nach vorn umgeknickt. Der fünfte Fortsatz ist zur Linken der Zeich- nung erst gerade, dann am Ende wie der Fortsatz zur Eechten (der Dresdener Platte) nach vorn gerichtet. Der rechte Fortsatz ist im Anfang nach hinten gebogen. Der nächste Fortsatz gehört dem siebenten Wirbel an, er ist nur bei dem Frankfurter Exemplar auf einer Seite angedeutet und war klein, schmächtig und gerade nach aussen gerichtet. [106] _ 26 Das eigentliche Sacrum besteht bei dieser Art nur suis- zwei Wirbeln, deren Fortsätze zu einer Scheibe vereinigt sind, die zu Anfang ziemlich schmal, dann stark nach hinten verbreitert ist. Das Dresdener — minder deutlich auch das Frankfurter — Exemplar lassen bei einiger Auf- merksamkeit ein Kreuzbeinloch als schmalen Spalt nock erkennen. Der Coccyx ist umgelegt und erscheint daher plumper als er ist. Maasse der Wirbelsäule: Länge der Wirbelsäule incl. Sacrum mind. . . . 0,018 (nach Giebel f. 0,020 „ „ „ excl. Sacrum . . . 0,013—0,015 „ des Sacrum (dreiwirblig) üb. 0,004 Breite der Wirbelkörper incl. Wurzeln der Fortsätze c. 0,006 „ Fortsätze des vierten Wirbels . . 0,019—0,020 „ „ „ „ fünften „ . . . . c. 0,018 ,, „ „ „ sechsten „ . . . . c. 0,017 „ des Sacralfortsatzes 0,016 Hohe desselben zu Anfang c. 0,003 Grösste Höhe desselben höchstens 0,0075 (nach Meyer 0,0065) Länge des Coccyx 0,017 (nach Giebel 0,018) Die Gliedmassen sind gut erhalten, soweit es eben im Abdruck möglich ist. Sie sind gedrungen und waren voll- ständig verknöchert. Bei dem Dresdener Exemplar ist eine mit starkem Knochenkamm versehene Scapula auf den Sacralfortsatz gedrückt, die Gegenplatte lässt das nicht erkennen. Die übrigen Theile haben ihre natürliche Lage beibehalten; an dem Coracoideum wird der Fortsatz wohl nur verdeckt gehalten, nebst der Clavicula wird es nur auf der Frank- furter Platte wahrgenommen. — 27 — [107] Von der Vordergliedmasse wurden die Carpalknöchelchen schon oben (Theil L, pg\ 37) beschrieben, auf Platte 2 werden sie gut erkannt; die übrigen Theile sind ohne Interesse. Das Ilium ist im Flügel hoch und mit breiter Rinne versehen gewesen, wie der Abdruck zur Rechten der Platte 2 zeigt. Die Hintergliedmasse weist nichts Bemerkens werth es auf. Maasse der Rumpfsegmente: Länge der Clavicula 0,011 Breite der Clavicula 0,0015—0,002 (n. V. Meyer 0,001?) Länge des Coracoideum 0,012 (n. V. Meyer 0,011) Breite desselben distal 0,004 „ (nach V. Meyer) . 0,003 proximal 0,006-0,007 Länge der Scapula 0,008 Breite derselben distal 0,006 „ „ proximal 0,005 Länge des Humerus c. 0,019 (wohl richtiger als bei v. Meyer 0,020\ und bei Giebel 0,021/ Breite des Humerus proximal .... 0,005 „ „ „ distal 0,003 Länge des Antibrachium 0,014 (n. V. Meyer 0,015) Breite des Antibrachium proximal . . . 0,0035 „ „ „ distal .... 0,005 Länge der Metacarpi innen 0,012 J9 n „ „ „ aussen 0,013 „ des äussersten Fingers (3 Phalanges) excl. Metacarpus f. 0,009 „ des zweiten Fingers 0,008 „ des dritten Fingers (2 Phalanges) 0,006 [108] _ 28 Länge des vierten Fingers ? 0,005 „ des Ilium 0,032 Grösste Breite (Höbe) desselben .... 0,007 Breite des Flügels d. Ilium 0,003 Länge des Femur c. 0,032 „ des Unterscbenkels 0,028 „ des Calcaneus und Talus . . . 0,014 Grösste Breite derselben 0,005 Länge des Metatarsus 0,013 „ der ersten Pb alangen 0,008 „ der zweiten Pbalangen . . . . c. 0,0055 Palaeobatraehus Bohemieus v. Meyer.*) Taf. IX. Fig. 1. Taf. XIII. Fig. 1. Zur Zeit, als H. v. Meyer diese Species aufstellte, lag ibm nur ein Scbädel zur Untersucbung vor. Seitdem bat sieb die Zabl der Individuen um ein Beträcbtlicbes vermebrt, und bestätigte Bayer 1880 die Bestimmung der Gattung, welcbe H. v. Meyer zweifelbaft gelassen batte. leb selbst lernte die Art zuerst im Februar 1885 in zwei Exemplaren kennen, die sieb auf einer von Herrn Dr. V. Scblecbtendal dem Mineralogiscben Museum zu Halle überwiesenen Gesteinsplatte von Markersdorf befinden. (Siebe Taf IX., Fig. 1.) Sie sind nur unvollständig erbalten, von dem einen ist die vordere Hälfte des Skelettes, von dem anderen nur der Scbädel überliefert. "•'•) 1858 — 60. ? Fcdaeobatrachus Bohemieus v. Meyer, Palaeon- tographica, VIT., pg. 180, Taf XIX., Fig. 1. 1880. Falaeohairachns Bohemieus v. Meyer, Bayer, Sitz. Ber. kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. Prag, pg. 291 mit Tafel. (Der betreifende Aufsatz wurde mir erst October 1886 bekannt. Wolt.) — 29 — [109J An dem isolirten Schädel zur Linken der Zeichnung sind nur das Frontoparietale und ein Oberkiefer besser erhalten; ersteres stimmt vollkommen mit der Abbildung bei V. Meyer überein. Es besitzt steile, bis 4 mm hohe Augenhöhlenränder. Im mittleren Theile ist sein „Rücken" sehr schmal, im vorderen Theile verbreitert sich derselbe und dacht sich ganz allmählicK nach vorn ab, während er hinten plötzlich schroff abfällt. Die Breite des Rückens beträgt vorn c. 7 mm, weiter hinten 0,003, an einem schroffen Vorspruog steigt sie auf 4 mm, um dann wieder auf 2,5 mm zu fallen; in dieser Gegend ist er etwas eingesunken. Ganz hinten verbreitert er sich vor dem Abfall wieder etwas. Die Breite des Frontoparietale selbst beträgt im mittleren und hinteren Theile nie über 6 mm, meist weniger. Es ist mehrfach eingeknickt und mit Rissen durchzogen, seine Oberfläche nur vorn glatt, in der Mitte und hinten runzlig. Die Länge dürfte 25 mm betragen. Dieses Frontoparietale stimmt mit dem des etwas kleineren Palaeobatrachus grandipes Gieb. ziemlich überein, doch fehlt es nicht an scharfen Unterschieden. Der Oberkiefer ist plattgedrückt und weist auf 8 mm Länge c. 11 Zahnlücken auf. Die übrigen Knochenfrao'mente dieses Individuums Hessen sich nicht näher bestimmen. ■^^o Das andere Individuum war im Zusammenhange über- liefert, leider ist die hintere Hälfte weggebrochen. Es liegt mit dem Rücken auf der Gesteinsplatte, wie aus der Lage der Kiefer und der Oberarme hervorgeht. (Der linke Oberarm befindet sich auf der rechten Seite der Zeichnung.) Das Frontoparietale dagegen ist von der Oberseite entblösst und etwas verschoben; nur die hintere (?) Hälfte scheint vorzu- liegen, und ist genauere Untersuchung bei der schlechten Erhaltung nicht möglich. [110] _ 30 — Die Kiefer liegen beiderseits vor und sind nur wenig verschoben. Der Oberkiefer zur Rechten trägt auf 0,0085 ca. 11 Zähne. Der Unterkiefer ist 0,022 lang und ca. 0,003 hoch; er zeigt kräftigen Bau. Unter dem Frontoparietale tritt die hintere Partie des Keilbeins hervor. Es misst in seinem jetzigen Zustande noch 0,017 Länge, ist vorn schmal und gewölbt, wird hinten breiter und flacher und lässt nahe an dem beschädigten Hinterrande zwei Gelenkflächen (?) zu beiden Seiten erkennen. Die übrigen Knochenfragmente lassen sich nicht sicher deuten. Am vorderen Ende des Schädels könnten Inter- maxillare und Nasale vorliegen; an der Grenze gegen die Wirbelsäule ist das Petrosum angedeutet. Von der Wirbelsäule werden nur wenige Theile erkannt; ein Wirbel wurde mit seinem 0,01 messenden Fortsatze gezeichnet. Vom Brustschultergürtel sind nur Spuren vorhanden. Zwei auf der Zeichnung wiedergegebene Abdrücke lassen an die Suprascapula denken. Der Humerus ist zur Rechten im Knochen (siehe Fig. 33, Taf. XI), links im Abdruck erhalten. Die Gestalt des im Knochen überlieferten linken Oberarmes entspricht dem Typus. Die Trochlea tritt scharf hervor. Die Crista lateralis ist nicht stark entwickelt, die Crista deltoidea massig scharf. Der Habitus des Knochens gemahnt an einige Formen von Weisenau: Fal. cf. gigas, var. depressa, und noch mehr Fol. intermeclius Wolt., Fig. 24, Taf. XL Das Antibrachium ist schlecht erhalten. Die Haud- wurzelknöchelchen liegen zwar theilweise in guter Erhaltung vor, sie sind aber verstreut und daher ihre nähere Bezeich- nung nach der Lage nicht möglich. Die Metacarpi sind, grossentheils noch in Knochen- substanz, vorhanden; sie stellen sich etwas gebogen dar und sind wie die Phalanges digitorum theilweise isolirt. — 31 — [111] Die Maasse der Vorderextremitäten betragen: Länge des Humerus 0,025 (od. mehr) Breite des Humerus am distalen Ende . 0,006 Länge des Antibrachium 0,017 Breite des Antibrachium, distal .... 0,005 Länge der Metacarpi 0,015 — 0,017 „ der ersten Phalanges 0,006—0,008 „ der (?) zweiten Phalange . . . 0^004 Die zweite von mir untersuchte Platte, Taf. XIII, Fig. 1, wurde mir im August 1886 von Herrn Prof. Leuckart aus dem zoologischen Museum der Universität Leipzig anvertraut ; sie stellt ein im Abdruck vollständig überliefertes Exemplar dar*), welches augenscheinlich mit der Bauchseite dem Oesteine verwachsen ist. Die Schädelknochen haben ihren Zusammenhang bewahrt, sind aber nicht gut erhalten. Am Oberkiefer werden Spuren von Zähnen wahrgenommen. Unterkiefer und Keilbein sind deutlich zu erkennen. Dagegen ist das Pterygoideum nur angedeutet; von den Petrosa und dem Frontoparietale liegen Knochenspuren vor. Erstere sind auf der Zeichnung nur in den Umrissen annähernd wiedergegeben, ihre Lage und Grösse war die gewöhnliche. Der Abdruck des Frontoparietale ist sehr unsicher. Die Gestalt des Schädels weicht von dem Typus nicht ab. Die hintere Grenze des Schädels ist auch hier schwierig zu erkennen, da der Brustschultergürtel nach vorn ver- schoben ist. Dagegen liegt die Wirbelsäule wohl erhalten vor, und glaube ich, dass der Abdruck des vordersten, in der Mitte gefurchten Wirbelkörpers den Atlas repräsentirt ; bis hierher dürfte sich daher der Schädel erstrecken. *) Die Platte wird sicherlich von Markersclorf resp. Zittau her- rühren. Indessen ist der Fundort nicht näher augegeben. [112] _ 32 — Die vorderen Wirbelfortsätze werden durch den Brust- schultergtirtel ganz oder theilweise verdeckt gehalten. Die Fortsätze des dritten Wirbels, nur in der distalen Hälfte sichtbar, sind die stärksten und wie die des vierten nach hinten geneigt. Der Fortsatz des fünften Wirbels ist nach aussen, der des sechsten nach vorn gerichtet, sie sind etwas- verschoben. Jener des siebenten (des ersten Sacralwirbels) ist sehr kurz und nach aussen gerichtet, die Fortsätze des achten und neunten sind zu einer stark nach hinten aus- gezogenen Scheibe verwachsen, der Vorderrand springt am Ende ein wenig nach vorn vor. Eine Trennungsfurche wird weder am Abdruck der Wirbelkörper noch an dem der Scheibe wahrgenommen. In der Beschaifenheit der Wirbelsäule, insbesondere des Sacrum, zeigt sich fast völlige Uebereinstimmung mit Fal. grcmdijyes Gieb., doch rückt bei Pal Bohemicus der vordere Sacralfortsatz näher an die Scheibe heran, und ist die Wirbelsäule bei der Rheinischen Art kürzer. Fol. Luedechei Wolt.*) weicht in der Bildung des Sacrum bedeutend ab. Der Coccyx ist lang und schmal. Vom Brustschultergürtel werden nur 2 Coracoidea und eine Suprascapula deutlich erkannt, da die Claviculae ganz unkenntlich auf die Petrosa gepresst sind. Auch die Supra- scapula ist nur unvollständig überliefert. Die Coracoidea besitzen distal starke vordere Fortsätze, die medianwärts plötzlich in eine dünne Spitze auszulaufen scheinen. Auch am medianen Ende sind die Knochen nach vorn stark verbreitert, während sie sich nach hinten kaum *) Zugleich mit dieser Platte wurden mir mehrere ältere und jüngere Individuen von PaJ. Luedeckei aus dem Zool. Museum der Univ. Leipzig zur Untersuchung anvertraut. Namentlich ein in Platte und Gegenplatte vorliegendes , trefflich erhaltenes ] Exemplar hätte eine Abbildung verdient. Indessen vermochte ich keine neuen Data an ihm festzustellen. — 33 — [113] ausdehnen. An dem kräftigen Mittelstück ist ein selir schwacher vorderer Hitbel erkennbar. Die Vorderextremitäten stimmen in Beschaffenheit und Grösse ganz mit jenen des Exemplars zu Halle überein. An der wohl erhaltenen rechten Hand werden an den beiden äusseren Fingern 3, an den inneren 2 Phalanges digitorum wahrgenommen. Von den Hinterextremitäten und dem Becken giebt die Zeichnung nur ein ungefähres Bild; die Umrisse mussten häufig ergänzt werden, da die Knochenabdrücke vielfach gesprungen resp. ganz verwittert sich darstellen. Das Ilium besass einen massig hohen Flügel. Die Schenkel waren gedrungen gebaut , der Unterschenkel merk- lich kürzer als das Femur. Die Fussknochen sind schlecht erhalten. M a a s s e : Länge des Schädels wohl 0,036—0,037 Breite des Schädels c. 0,042 Totallänge des Thieres bis 0,105 Länge der Wirbelsäule incl. Sacrum 0,030 „ „ Wirbelsäule incl. Coccyx 0,025 Breite der Queifortsätze des 3. und 4. Wirbels . üb. 0,026 „ „ „ „ 5. . „ . 0,026? „ „ „ „ 6. „ . 0,0255 „ „ „ „ 7. „ . 0,013 „ des rechten Fortsatzes des Sacrum . . , 0,007 Höhe „ „ „ „ „ . . . 0,010 Breite der Wirbelkörper 0,0045—0,005 Länge des Coracoideum etwa 0,015 Breite „ „ median 0,008 „ „ „ im Mittelstück .... 0,003 „ „ „ distal incl. Fortsatz . . f. 0,008 Länge (?) der Suprascapula (soweit vorhanden) . 0,011 „ des Humerus c. 0,026 „ „ Antibrachium 0,018 3 [114] — 34 — Länge der Metacarpi 0,016 und 0,0165 „ „ ersten Phalanges 0,006 und 0,0065 „ „ zweiten Phalanges .... 0,003 und f. 0,004 „ „ dritten Phalanges . . . üb. 0,002 und 0,0025 „ des Ilium excl. IscMum mindest. 0,029 wohl c. 0,033 Breite des Ilium im Flügel c. 0,0035 Länge des Femur 0,036—0,038 Länge des Unterschenkels c. 0,031— 0,032 „ „ Caleaneus c. 0,015 „ der Metatarsi etwa 0,013 und 0,014 (Original im Zool. Mus. Univ. Leipzig.) Zwei weitere Exemplare der Art, Ton Freudenhain bei Markersdorf herrührend und im Besitze des Böhmischen Museums zu Prag befindlich, wurden von Bayer beschrieben und abgebildet. Obwohl mehrere Maasse in Beschreibung und Zeichnung differiren, mithin die Arbeit mit. Vorsicht zu benutzen ist, zweifle ich doch nicht an der Kichtigkeit der Bestimmung. Das grösste Exemplar (Fig. 3 bei Bayer) ist nur in der hinteren Hälfte theilweise überliefert, die vordere ist mit dem Gestein fast völlig w^eggebrochen. Von der Wirbelsäule ist ein Sacralfortsatz und der Coccyx mit 0,022 Länge vor- handen. Das Antibrachium misst 0,017 Länge, das Dium 0,033, das Femur 0,038 , der Unterschenkel 0,031, der Caleaneus 0,016, ganz wie bei dem Exemplare des Leipziger Museums. Weit besser ist das auf Fig. 1 und 2 von Bayer abge- bildete Exemplar erhalten. Es bleibt in den Dimensionen um Ve liiiiter den anderen Individuen zurück, hierdurch und durch Kreuzbeinlöcher ver- räth es seinen Jugendzustand. Am Schädel stimmt das Frontoparietale nicht ganz mit dem gleichen Knochen aus dem Museum Halle überein, nach dem gegebenen Durchschnitt war es ei'heblich flacher, lässt aber doch noch die typische Form erkennen. Ich -- 35 — [115] schiebe die Ursache dieser Abweichung auf die Jugend des Thieres. Die Gegend vor dem Stirnbein ist trefflich erhalten und wie bei Fol. cf. Meyeri Trosch (Taf. VIII. Fig. 1) be- schaffen. An das Stirnbein stösst vorn das Ethmoideum, auf welchem man die Eindrucke der Frontonasalia mit grosser Schärfe erkennt. Weiter vorn scheint die Nasen- muschel vorzuliegen, die dann wie bei Fal. cf. Meyeri ge- staltet wäre. Bayer zeichnet sie, ohne ihrer im Text zu erwähnen. Vom Intermaxillare liegt nur ein Fragment vor. Die ^chnauzenspitze ist leider weggebrochen. Ferner erkennt man Tympanicum, Pterygoideum, Ober- und Unterkiefer. Die Wirbelsäule besitzt die gleiche Gestalt wie das Leipziger Exemplar des Fal. Boliemicus. Die Processus transversi sind meist verschoben. Das Sacrum offenbart deutlich die noch nicht vollendete Entwicklung, indem der vorderste Fortsatz noch kürzer als bei dem erwachsenen Thiere ist und die Kreuzbeinlöcher noch offen sind. Im Uebrigen stimmt der Knochen in seinem Bau ganz mit dem Sacrum des in Leipzig aufbewahrten Stückes überein. Die Clavicula war lang, das Coracoideum am medianen Ende stark nach vorn verbreitert. Die Gestalt der Scapula lässt sich aus der Zeichnung nicht ersehen. Der Humerus soll nach Bayer durch stärker verbreiterte Gelenkköpfe von Fal. diluvianus abweichen, die Metacarpi dem Antibrachium an Länge gleichkommen. Die Ilia sind nach Bayer's Angabe vorn abgeplattet (?). Von den übrigen Knochen wird nichts Auffallendes mit- getheilt. Bayer vergleicht das ihm vorliegende Exemplar dem Rheinischen Fal. diluvianus. Hauptunterschiede sind nach ihm u. A. im Bau des Frontoparietale, in der Länge der 3* [116] _ 36 — Wirbelsäule bei Fal. Bohemicus, endlich in den mitgetheilteii Eigenthiimlichkeiten der Extremitäten begründet. Aber auf die Unterschiede in der Gestalt der Glied- massen möchte ich in diesem Falle weniger Gewicht legen^ und das Frontoparietale weicht auch nicht sehr von der Form bei Pal. grandipes Gieb. (düuvianus kwi.) ab, wenn es sich auch näher an die älteren Stücke von Fal. Bohemi- cus anschliesst. Die Länge der Wirbelsäule bei Fal. Boliemiciis — sowohl des Prager als des Leipziger Exemplares — bildet dagegen ein gutes Unterscheidungsmerkmal von Fal. gran- dipes und düuvianus, die gedrungener gebaut sind. Das Verhältniss der Gliedmassen zu einander und zur Wirbelsäule ist bei beiden Exemplaren gleich und von dem bei Fal. grandipes verschieden. Maasse (laut Bayer): Länge des Schädels 0,025 (0,030 Wolt.) „ des Frontoparietale mindestens 0,016- „ der Wirbelsäule incl. Sacrum 0,025 „ der Wirbelsäule excl. Sacrum 0,019 „ des Sacrum 0,006 Breite der Sacralfortsätze 0,018 Länge des Coccyx 0,025 (0,028 laut Abbild.) „ der Clavicula 0,0155 „ des Coracoideum . . 0,0115 (laut Abbild, 0,014) „ des Humerus 0.021 „ des Antibrachium 0,015 „ der Metacarpi 0,015 „ der ersten Phalanges 0,006 „ des Ilium 0,027 „ des Femur 0,034 „ des Unterschenkels 0,029 „ des Calcaneus 0,015 „ der Metatarsi . . . 0,011 (laut Abbild, bis 0,014) (Original Böhm. Mus. Prag.) — 37 — [117] Fassen wir die Merkmale aller Exemplare von PaJaeo- ^atraeJius JBohemiciis zusammen, so ergiebt sicli, dass die Art zwar am nächsten mit FaJaeobatraclms grandipes Gieb. verwandt ist, sich aber durch folgende Punkte unterscheidet: Das Frontoparietale ist steil aufgerichtet, die Wirbelsäule schlanker gebaut, dagegen sind die Hinterextremitäten kürzer, die Vorderextremitäten etwas kürzer, endlich ist die Grösse bedeutender. Wie hieraus hervorgeht, ist die Bestimmung von Indi- Tiduen, an denen Wirbelsäule u n d Frontoparietale zur Unter- suchung sich nicht eignen, schwierig, und fast unmöglich, wenn die Dimensionen nicht mit Bestimmtheit für die eine oder andere Art sprechen. Daher rechne ich den auf Taf VII, Fig. 4 abgebildeten Palaeobatrachier, an welchem Wirbelsäule und Schädel mit den Hinterextremitäten weggebrochen sind, nur mit starkem Zweifel zu Fol. Bohemicus. Er rührt von Markersdorf her und gehört jetzt dem Min. Mus. Halle. Nur ein Theil des Brustschultergürtels und eine Vordergliedmasse sind gut erhalten. Die Coracoidea sind 0,012 lang und besitzen am distalen Ende Aielleicht einen Fortsatz in bekannter Art; am medianen Ende ist das eine deutlich und stark nach vorn verbreitert, selbst in eine Spitze ausgezogen. Die so entstandene Scheibe misst 0,006 Breite. Fal. Bohemicus (Mus. Leipzig) ist, nach dem Abdruck zu schliessen, im Coracoideum etwas ver- schieden. Die Scapula misst, bei 0,008 Länge, proximal ca. 0,004, distal 0,006 (— 0,082) Breite und weicht von der Gestalt I)ei Fal grandipes nicht ab. DerHumerus und das Antibrachium sind kräftig gebaut, ■ersterer ist 0,021, letzteres 0,014 lang. Dagegen scheinen die Metacarpi zart und kurz zu sein. [118] _ 38 — Zwei vollständige Metacarpi messen 0,011 und 0,012" Länge. Ein dritter misst fast 0,013; er ist aber am distalen Ende nicht unversehrt und könnte noch etwas länger gewesen sein. Die Stellung dieses Stückes blieb mir zweifelhaft. Es könnte vielleicht auch zu der mit Pal. diluviamis iden- tificirten und als var. extensa bezeichneten Form (Taf VII^. Fig. 3) gehören. (Min. Mus. Halle.) Palaeobatraehus gigas v. Meyer.*) Taf. X, Fig. 12. Ausser dem Originale H. v. Meyer's ist mir nur noch ein Individuum aus der Rheinischen Braunkohle bekannt geworden, von welchem leider einzig der Fuss vorliegt. Betreffs des übrigen Skelettes würde ich daher ganz auf H. V. Meyer's treffliche Arbeit verweisen können, wenn ich nicht in der Deutung der Nasalregiou zu einer etwas^ abweichenden Anschauung gelangt wäre. Dieselbe ist theil- weise weggesprengt und daher die Deutung der zahlreichen,, auseinandergerissenen Knochenfragmente sehr schwierig. Ich habe die vordere Hälfte des Gesichtes nochmals gezeichnet^ siehe Taf X, la, b. Auf Fig. Ib (Platte 2 v. Meyer) scheint das nach aussen gerichtete viereckige Knochenstück fn das Frontonasale zn sein, es könnte aber auch mit dem abgebrochenen, rippen- förmig gebogenen (auf der Zeichnung gestreckt erscheinenden) Knochen s n zusammen das Frontonasale darstellen. In ersterem Falle wären die Nasenbeine getrennt, in letzterem mit einander in Berührung. Sind die mit sn bezeichneten Fragmente Theile eines anderen Knochens, so dürften sie die *) ISbd PalaeohatracMis gigas, v. Meyer, Palaeontographica VII„ pg. 1G9, Taf. XVII, Fig. 12. — 39 — [119] oberen Tlieile der verlängerten (und verknöcherten) Nasen- scheidewand (septum nasale, Born) darstellen. An die ver- muthliche Nasenscheidewand setzt sich nach hinten das Ethmoideiim fort, dessen innerer Raum nur durch die Nerven- löcher (für den Nervus olfactorius) mit der Nasenkapsel communicirt. Die obere Decke des Ethmoideum(e) glaube ich auf der Oberseite des Abdruckes des Schädels bis zu einer unregelmässig verlaufenden Knochennaht verfolgen zu können. Bei der Knochennaht beginnt unverkennbar der Abdruck des Frontoparietale. Es dürfte hier der Vorderrand des letzteren Knochens auf das Ethmoideum sich legen, so dass der Anschein einer Verv/achsung hervorgerufen wird. Wenn H. V. Meyer behauptet, dass die vordere, von mir für das Ethmoideum gehaltene Platte von dem Stirnbein sich nicht unterscheiden lässt, so beruht dies auf einem Irrthum. Auch seine Zeichnung (Platte 2) zeigt die Trennungsfurche, und vor ihr erscheint der Abdruck minder stark geriffelt als das Stirnbein *) An der Wirbelsäule werden fünf Fortsätze vor dem Sacrum erkannt, die die gewöhnliche Gestalt und Lage besitzen. Das Sacrum besitzt einen von zwei Wirbeln ■*) Zum genaueren Verständniss der Zeichnungen bemerke ich, dass auf Platte 2 (Fig. Ib) nur der Abdruck vorliegt; bloss das frontonasale und das septum nasale (?) sind hier im Knochen über- liefert. Platte 1 (Fig. la) giebt den grössten Theil der Nasalregion im Knochen und von oben gesehen wieder. Das Ethmoideum wird in seinem oberen Theile, e 1, durch einen Riss in zwei Partien gespalten; in dem nach vorn gerichteten, hier mit Absicht etwas schräg dar- gestellten Theile erkennt man das Nervenloch. Von dem Fronto- parietale ist nur der vorderste Theil, auf Fig. la sichtbar, erhalten; der hintere weggesprengt. In Fig. Ic wurden Vorder- und obere Ansicht der Schnauzenspitze bis la in eine Ebene gelegt, und wird dadurch ein Schematisches Bild der Lage der Nasenlöcher gegeben; auch die Umrisse der Nasenmuschel wurden hier angedeutet. [120] _ 40 — gebildeten, nach hinten gerichteten Fortsatz. Dagegen wird von dem vordersten Sacralfortsatz keine Spur wahrgenommen. Wahrscheinlich ist er nur total verkümmert. H. v. Meyer glaubt, dass die Art einen Wirbel weniger vor dem Coccyx besitzt als die übrigen Palaeobatrachier, was ich bezweifele. (Orig. Paläontol. Mus. Univ. Bonn.) Aus dem Museum des Nat. Hist. Vereins zu Bonn untersuchte ich den Fuss eines Frosches aus der Eheinischen Braunkohle, der zweifellos zu Fol. gigas gehört, obwohl die Dimensionen auf ein etwas kleineres Individuum schliessen lassen. Wie sich aus der Zeichnung, Taf X. Fig. 2 a. b., ergiebt, war auch dieser H. v. Meyer noch nicht bekannte Skeletttheil ganz nach dem Typus gebaut. Das Rudiment der „sechsten Zehe^' besteht aus einem runden Knöchelchen der Fusswurzel, an welches ein länglicher, einfacher Röhren- knochen angesetzt ist. (In Lage und Gestalt entspricht die sechste Zehe dem rudimentären Daumen, wäre also eigentlich als erste Zehe zu bezeichnen.) Die erste (eigentlich zweite) Zehe besitzt den kürzesten Metacarpus; der Metacarpus der zweiten ist länger; der dritte und vierte Metacarpus sind etwa gleich lang; der fünfte ist kaum kürzer. Die erste und zweite Zehe tragen je zwei Phalangen, die dritte je drei. Sie misst die gleiche Länge w^ie die vierte, an der das vierte Glied wohl nur verdeckt wird. Die fünfte Zehe ist unvollständig überliefert. Die Maasse von Fal. gigas betragen a an dem Original H. V. Meyers: Länge des Schädels 0,047 Breite des Schädels 0,056 Länge des Frontoparietale ca. 0,032? Breite des Frontoparietale vorn 0,011 „ „ „ in der Mitte .... 0,008 Länge der Wirbelsäule incl. Coccyx c. 0,077 — 41 — [121] Länge der Wirbelsäule incl. Sacrum 0,0328 „ „ „ excl. Sacrum 0,023 Breite der Fortsätze des zweiten Wirbels . . . 0,0215 vierten Wirbels . . . 0,033 ?7 V V 77 77 7? ?7 )7 77 77 „ sechsten Wirbels . . . 0,029 „ Sacrum 0,023 Höhe „ „ „ „ 0,013 Länge der Scapula 0,014 Breite der Scapula distal 0,010 Länge des Coracoideum 0,019 Breite des Coracoideum proximal 0,0115 „ ,j „ in der Mitte .... 0,003 distal 0,010 Länge des Humerus 0,034 „ des Antibrachium 0,021 „ der Metacarpi 0,022 „ des Femur 0,050 1) an dem mir vorliegenden Fuss: Länge von Calcaneus und Talus 0,020 „ des „Daumens" oder der sechsten Zebe im Röhrenknochen 0,004 „ des ersten Metatarsus 0,017 „ des zweiten Metatarsus 0,018 „ des dritten Metatarsus 0,019 „ des vierten Metatarsus f. 0,020 „ des fünften Metatarsus .... ca. 0,018—0,019 „ der ersten Phalanges der ersten Zehe . . 0,005 „ zweiten Zehe . 0,009 „ dritten Zehe . 0,010 „ vierten Zehe . 0,011 .„ „ „ „ „ fünften Zehe . 0,0105 „ „ zweiten Phalanges der ersten Zehe . ? \, „ „ „ „ zweiten Zehe. 0,005 „ „ „ „ „ dritten Zehe . 0,007 vierten Zehe . 0,009 -77 77 77 77 •77 77 17 77 :77 77 77 77 77 ^^^'^'^^^ ^viav. . ^, [122J _ 42 — Länge der zweiten Phalanges der fünften Zehe . 0,008 „ „ dritten Phalanges der dritten — fünften Zehe ca. 0,005 I^alaeohatrachiis cf, f/if/as v. Meyer. Larve. Taf X. Fig. 3. Eine aus der Rheinischen Braunkohle (und zwar Schwäl- kohle) herrührende grosse Froschlarve dürfte bei ihren bedeutenden Dimensionen zu Pal. gigas gehören ; da sie der Gliedmassen noch entbehrt und die Zwischenglieder in der Entwicklung noch fehlen, ist sichere Bestimmung nicht möglich. Die Larve ist etwas kleiner als jene, welche H. v. Meyer von Trischberg bei Herborn beschreibt.*) Man erkennt 9 bis 10 Wirbel mit 4 bis 5 Querfortsätzen. Die Petrosa sind in der Verknöcherung begriffen und unterscheidet man jederseits eine vordere und hintere Hälfte. Neben dem anscheinend unpaarigen, mit starken Querflügeln, aber schlecht erhaltenem vorderen Ast versehenen Keilbein von 0,015 Länge sind mehrere lanzettförmige Knochenplatten sichtbar, die theilweise zum Frontoparietale gehören. Die Länge beträgt in Folge des losen Zusammenhanges der Wirbel jetzt 0,054; bei der Verwandlung würde sie sich wohl auf c. 0,045 — reduciren. Die grösste Breite der Wirbelfortsätze beträgt 0,014—0,016. (Mus. Nat. Hist. Ver. Bonn.) Palaeobatraehus rarus Welt Taf. III. Fig. 14. Taf.X. Fig. 10. Taf. XI. Fig. 32. Taf. XU. Fig. 10. 22. Unter diesem Namen vereinige ich vorläufig die spär- lichen Knochenreste einiger Frösche verschiedener Grösse^ *) Palaeontographica VII. Taf. XX. Fig. 5. — 43 — [123] die ich in der Braunkohle zu Kaltennordheim fand. Ihrer unvollkommenen Erhaltung halber wage ich sie nicht weiter zu trennen, obwohl ich zwei Arten für wahrscheinlicher halte. Zu der var. major, vielleicht identisch mit dem ? Fal gigas v. Meyer des gleichen Fundortes ••), rechne ich 1 Humerus, 1 Ilium, 1 Unterschenkel, die je für sich gefunden wurden und auf Thiere von annähernd gleicher Grösse schliessen lassen. Der Humerus, (No. 33) Taf. XL Fig. 32 abgebildet, würde in der Grösse gut zu Fal. Bolie- micus passen. Er ist in dem erhaltenen unteren Ende schlanker als bei Pal. FrifscJdi gebaut, die Crista deltoidea wohl entwickelt. Hierdurch und durch die wenigstens angedeutete Fossa cubitalis unterscheidet er sich von dem Oberarm von Fal cf gigas var. depressa Wolt., der eine schwache Crista deltoidea besitzt, sonst aber sehr ähnlich von Gestalt ist. Von dem Ilium ist nur ein Fragment des Flügels erhalten, welches von gedrungener Form ist und einen schwach abgesetzten Kamm besitzt. Die Höhe des Knochens^ f. 0,004, lässt an Fal. cf. gigas denken, welcher aber ein noch kräftiger gebautes Ilium hat. — Eine andere Gattung — non Rana — ist aber für dies Bruchstück nicht aus- geschlossen. Es wurde daher nicht abgebildet. Um so sicherer ist die Bestimmung eines Unterschenkels (No. 68a, Taf. X., Fig. 10), dessen distale Hälfte zer- trümmert ist> während die proximale fast unversehrt vor- liegt. Er misst 0,003 Länge, am proximalen Ende 0,005 Breite und Dicke, am distalen Ende 0,006—0,007 Breite. Er ist eher gedrungen als schlank gebaut und stimmt in der Grösse mit Fal JBohemicus überein. (Sämmtliche Stücke im Mus. Halle.) *) Palaeontographica, VII., pag. 174, Taf. XX., Fig. 8. Die im Museum Jena aufbewahrte Platte vermochte Herr Prof. Stein- mann leider nicht wieder aufzufinden. [124] _ 44 — Als var. minor trenne ich ein Individuum von der -Grösse des Fol. granchpes ab, No. 70, Kaltennordheim. Ueberliefert sind ein Antibracbium , zwei Ilia und Pemora. Ersteres (Taf. XII., Fig*. 10) ist f. 0,014 lang, proximal f. 0,004, distal f. 0,005 breit. Seine Breitenfläche ist auffallend flach, da die Trennungsfurche kaum mehr angedeutet ist. Es zeugt dies vielleicht von hohem Alter, kann aber auch Specieseigenthümlichkeit sein. Die Ilia (Taf. XII., Fig. 22), deren Länge nicht festzustellen, sind träftig und mit einer deutlichen Rinne am Innenrande ver- sehen. Der Kamm ist niedrig, aber scharf abgesetzt. Die Gestalt ist die typische, auch in dem nicht mitgezeichneten Wurzeltheil, der an dem abgebildeten Stück zertrümmert ist. An der Wurzel sind die Ilia 0,003, im Flügel circa 0,0025 hoch. Die Femora — das erhaltene distale Ende des einen wurde schon auf Taf. IIL, Fig. 14 abgebildet — erreichten 0,032 bis 0,033 Länge und distal f. 0,005 Breite bei über 0,003 Dicke. Das Mittelstück ist 0,002 stark. Ein isolirter Unterschenkel von 0,004 distaler Dicke und 0,003 Breite, dessen Länge nicht festzustellen, gehört vielleicht der gleichen Form an, da die Dimensionen an Fal. grandipes erinnern. Auch die beiden Frontoparietalia, No. 108 und 109, Taf. I., Fig. 16, 17, pg. 19, könnten ihrer Grösse nach zu dieser Form gehören. Wie oben erwähnt, stimmen sie mit Fal. grandijyes in der Grösse überein, unterscheiden sicli aber sowohl untereinander als von dieser Art etwas. (Sämmtlich im Min. Mus. Halle). — 45 — [125] Palaeobatraehus Fritsehii Wolt. var. major. Taf. I, Fig. 18. Taf. XII, Fig. 24. Taf. XIII, Fig. 10. Nachdem ich mich jetzt für die Errichtung einer Varietät entschieden habe, sehe ich mich veranlasst, das unter Nr. 14, Kaltennordheim , bei Pal Fritsehii auf pag. 66 erwähnte Exemplar nochmals zu beschreiben. Das Individuum ist wahrscheinlich fast vollständig,, wenn auch ausser Zusammenhang, zur Ablagerung gekommen. Ein grosser Theil ist jedoch mit dem Gestein weggebrochen und dadurch die Untersuchung der Wirbelsäule, welche in der Mitte halbirt wurde, unmöglich gemacht, da auch Sacrum und Coccyx fehlen. Zum Studium sind nur einige Schädelknochen, Supra- scapula, Coracoideum, Ilium, Humerus, nebst Theilen von Hand und Fuss, noch geeignet. Die Schädelkapsel liegt in zwei Hälften gut erhalten vor. Die eine Hälfte wurde auf Taf. I, Fig. 18 in doppelter Grösse*) dargestellt und auf pag. 17 beschrieben. Die Länge der von Petrosum und Occipitale gebildeten Gehörkapsel beträgt zusammen ca. 0,0125. Der zur eigent- lichen Gehirnkapsel beitragende Theil misst scheinbar nur 0,01. Die Höhe der Kapsel beträgt median 0,005, aussen 0,006. (In Folge der schrägen Lage der Kapsel bei der Ansicht von aussen erscheint der Unterschied noch bedeutender.) Das Frontoparietale (pag. 24) nähert sich in seiner Gestalt, soweit seine schlechte Erhaltung erkennen lässt, Fal. Fritsehii typ. in höherem Grade als Fat. rariis var. minor. *) Irrthümlieh wurde in der Tafelerklärung der Satz: „Natürliche Grösse, etwas schematisch gehalten", der sich auf Fig. 19 bezieht, an den Schluss der Erklärung von Fig. 18 gesetzt. [126] _ 46 — Seine Länge (0,020) übertrifft zwar jene von Fol. gran- cUpes (0,01 S) in dieser Hinsicht, aber der Humerus der Rheinischen Art ist viel länger, das Ilium schwächer als bei Pal. granclijjes und Pal. rariis var. minor, und bleibt No. 14 hinter beiden Arten in der Grösse zurück. Das Keilbein ist schlecht erhalten. Die Suprascapula ist 0,011 lang und distal 0,006 breit. Das Coracoideum ist ^twas kräftiger gebaut als bei der typischen Form. Der distale Fortsatz und die ganze mediane Hälfte sind abgebrochen. Es mass wohl 0,011? Noch gedrungener ist der Humerus gestaltet, der bei 0,017 Länge im Abdruck an dem erhaltenen unteren Gelenk- ende (Taf Xin. Fig. 10) 0,004, mehr in der Mitte 0,002 Breite misst. Wesentliche Unterschiede von der typischen Form werden an ihm nicht erkannt.*) Das Ilium, Taf. XXL Fig. 24, ist kräftig gebaut; leider ist das hintere Ende stark beschädigt und der Flügel grossentheils abgebrochen. Die Rinne am medianen Rande scheint deutlicher als bei Pal. Fritscliii typ. und schwächer nh bei Pal. rariis var. minor entwickelt gewesen zu sein; sicheres lässt sich darüber nicht sagen. Im Flügel hat das Ilium von No. 14 über 0,002, an der schmälsten Stelle, nahe der Wurzel, 0,002 Höhe. Die Metacarpi (resp, Metatarsi) erreichen 0,012; die Phalangen bis 0,005 Länge, sie sind isolirt. *) Der Humerus der typischen Form, Taf. III. Fig. 9, besitzt am untereu Ende 0,0035 Breite, welche in der Mitte fast 0,002 erreicht. Seine Länge lässt sich nicht genau ermitteln; vorhanden ist 0,014 Länge, unter 0,016 kann sie aber nicht betragen haben. Noch schlanker ist der Humerus von P«?. Fritsclin var , Taf. III. Fig. 7, der bei 0,016 Länge am unteren Ende 0,0035, in der Mitte ca. 0,0015 Breite besitzt, also viel schwächer als der Humerus No. 14 sich darstellt. Kleinere Humeri von Pal. Fritschii besitzen bei 0,013 — 0,015 Länge meist 0,003 Breite am unteren Ende und 0,0015 in der Mitte. — 47 — [127] Soweit es sich bis jetzt erkennen lässt, scbliesst sich 1^0. 14 näher an Pal. Fritschn als an Pal, rarus var. minor an. Da entscheidende Gründe für Aufstelhmg einer eigenen Art fehlen; bezeichne ich das Exemplar als var. major von Pal. Fritschn. Die Differenzen in der Grösse werden durch das Frontoparietale No. 89, das Exemplar No. 12 , No. 39 11. a. ausgeglichen. (Mus. Halle.) JPalaeohatracJius ? rarus. Wolt. Larve. Taf. VU. Fig. 6. Auf den alten Halden der Grube Kaltennordheim fand ich eine grosse, aber sehr schlecht erhaltene Froschlarve. Das Frontoparietale ist nur angedeutet. Von der Wirbel- säule liegt nur eine Strecke von 0,014 vor, an ihr werden drei oder vier Wirbelfortsätze erkannt. Jene der einen Seite sind allein erhalten und messen incl. Wirbelkörper 0,01 Breite, die Gesammtbreite würde demnach mit ca. 0,015—0,016 jener der Larve von Pal. (?) gigas fast gleichkommen. (Mus. Halle.) Aus der gleichen Ablagerung und Schicht rühren meh- rere isolirte Keilbeine her. Das am besten erhaltene, Taf. Vn. Fig. 7, misst ca. 0,014 Länge und verbreitert sich unmittelbar hinter der vorderen Spitze in bedeutendem Maasse. Der hintere Theil ist schlecht erhalten. Er ge- hörte einer Larve von ähnlichen Dimensionen wie die vorige an. (Mus. Halle.) Auf Taf. vn. Fig. 8 wurde das Keilbein einer sehr jungen Larve der gleichen Schicht abgebildet. Sein vorderer Ast ist noch ganz kurz, dagegen sind die Seitenflügel gut entwickelt. In ihnen misst der Knochen 0,011 Breite; seine Länge beträgt ca. 0,009. (Mus. Halle.) [128] _ 48 — Palaeobatraehus Wetzleri Wolt.*) Taf. X. Fig. 4—7. Ausser der mit Bana Jaegeri bezeichneten Frosehart aus dem Untermiocän von Haslaeh bei Ulm glaubte H. v. Meyer von diesem Ort eine zweite grössere Species unter- scheiden zu müssen, die er für verschieden von Falaeo- hatraclms gigas und Latonia hielt. Sein Original wurde mir nebst einigen anderen Platten des gleichen Fundortes von Herrn Prof. v. Zittel freundlichst zur Untersuchung an- vertraut, und tiberzeugte ich mich bald, dass die Reste einer von Fol. gigas nur specifisch verschiedenen Art der Gattung angehören. Auf der Platte H. v. Meyers (Taf. XXII. Fig. 6). erkennt man den mit ungewöhnlich kleinen Zähnen ver- sehenen Oberkiefer; die Scapula, welche unverkennbar dem Typus von Falaeohafrachus entspricht; dann die Clavicula (das Praecoracoideum). Auch diese weicht von der allgemeinen Gestalt in der Gattung Falaeobatrachus nicht ab, ist aber unvollkommen überliefert, und erschien ihre Abbildung — H. v. Meyer er- wähnt und zeichnet sie nicht — überflüssig. Den ge- streckten, zertrümmerten Knochen, welchen H. v. Meyer für den Calcaneus hält, glaube ich als Humerus betrachten zu müssen. Denn auf der concaven Seite ist der Knochen eben an der Stelle, wo die Fussw^urzelknochen sonst mit einander verwachsen, auf einer kleinen Strecke noch unversehrt ge- blieben und zeigt keine Spur einer Verwachsungsfläche. Das Knochenfragment wird der Crista deltoidea angehören. Dass die mittlere Partie des Knochens auffallend verschmälert, die proximale eher eckig als gerundet sich darstellt, erklärt sich dadurch, dass nur ein spärlicher Rest des Knochens von der schmalen Seite noch vorliegt, während der Abdruck *) 1859.? Bana Jaegeri^ H. v. Meyer, Palaeontographica VII.,, pag. 195 Taf. XXII. Fig. 6. ~ 49 — [129] der Breitseite fehlt. Man sieht daher nur den Längsdurch- schnitt des Knochens an seinem äussersten Rande. Die Länge des Knochens, welche fast die gleiche ist wie bei einem isolirten Oberarme, und sein Verhältniss zu dem anliegenden Unterarme (c. 3 : 2) lassen kaum eine andere Deutung zu. Dagegen vermochte ich vier Knochenfragmente, wo- runter zwei Schenkelbruchstücke, nicht näher zu bestimmen. Maasse: Länge des Oberkiefers 0,036 Vordere Höhe des Oberkiefers 0,0045 Hintere Höhe des Oberkiefers 0,009 Länge der Clavicula (soweit sichtbar) .... 0,014 wohl 0,016 Länge (Höhe) der Scapula 0,012 „ „ „ (bei Fol. gigas 0,014) Breite der Scapula proximal 0,008 „ „ „ distal 0,009 Länge des Humerus mindestens 0,027 Länge des Antibrachium fast 0,020 Breite des Antibrachium proximal 0,007 „ „ distal 0,008 „No. 1. Haslach." (Paläontologisches Museum München.) Ein isolirter Humerus (No. 2. Haslach), auf Taf. X. Fig. 4 abgebildet, ist nur im distalen Ende unversehrt, der übrige Theil ist zertrümmert. Der untere Gelenkkopf, an dem die Crista deltoidea kaum angedeutet ist, scheint etwas gedrungener als bei Pal. cf. gigas var. carinata von Weisenau (siehe unten!) zu sein; die Epicondyli sind wulstig. Die Breite des Knochens beträgt am unteren Ende 0,008; die Dicke 0,005; die Totallänge 0,029—0,030, also kaum mehr als bei dem Humerus No. 1. (Der Humerus von Fal. gigas misst 0,034.) 4 [130] __ 50 — Auf Taf. X. Fig. 5 wurde ein anderer, nur im unteren Gelenkkopf überlieferter Humerus (No. 3. Haslach) abgebildet; der am unteren Ende f. 0,010 Breite besitzt. Er erreichte mithin eine etwas bedeutendere Grösse als No. 2, von dem er sich in der Gestalt gar nicht unterscheidet. (Mus. München.) No. 4. Haslach. (Taf. X. Fig. 6.) Neben einem leider sehr unvollständig erhaltenen Wirbel liegt ein Antibrachium, das im Abdruck 0,021 misst und daher genau den Di- mensionen des Fal. glgas von Eott entspricht. (Mus. München.) Das Antibrachium No. 5 (Taf. X. Fig. 7) fällt durch etwas stark verbreiterte Gelenkenden auf; es gehört nur vielleicht der Art an. (Wie bei dem vorigen Stück ist Artidentität mit Eana Jaegeri nicht ausgeschlossen.) Die Länge beträgt 0,019, die Breite proximal 0,007, distal 0,008, in der Mitte 0,003. Haslach. (Mus. München.) Auf Platte No. 6. Haslach, liegen neben mehreren unbe- stimmbaren Knochen eine Scapula und ein Coracoideum vor. Erstere ist 0,011 lang, distal 0,008, proximal fast 0,08 breit. Vom Coracoideum ist nur die distale Hälfte mit 0,010 er- halten; die Breite betrug distal mit dem Fortsatz 0,006, bis zur Spitze des Fortsatzes über 0,007. (Auf Platte 7 liegt zwischen vielen Fragmenten ein vollständiger Knochen, der auf den ersten Blick Aehnlichkeit mit dem Frontoparie- tale von Fal. Bohemicus zeigt, sich aber durch die eigenthümliche Struktur der Oberfläche unterscheidet und eher einem anderen, mir nicht bekannten Wirbelthiere angehören dürfte als einem Frosche.) Die Länge beträgt 0,019, die Breite 0,007 an dem einen und 0,008 an dem andern Ende. Haslach. (Mus. München.) — 51 — [131] Isolirte Knochen von Palaeobatraehus zu Weisenau. War schon bei den vollständigen Skeletten von Falaeo- hatraclms die Arttrennung bisweilen zweifelhaft, so begegnen wir den gleichen Schwierigkeiten bei den isolirten Knochen dieses Geschlechtes von Weisenau in erhöhtem Maasse. Fast die Hälfte der Froschreste dieser durch H. v. Meyer berühmt gewordenen Fundstelle gehört dieser Gattung an, die meisten übrigen Knochen lassen sich auf Rcma zurückführen, andere, eigenthümliche Formen sind in sehr spärlichem Maasse ver- treten*) Von den 2b „Species", die H. v. Meyer auf den Humerus begründete, gehören neun der Gattung an ; sie decken sich theil- T^eise mit den von mir unterschiedenen Arten und Varietäten. Die Untersuchung der übrigen, in grösserer Anzahl ver- tretenen Knochen, der Unterarme, Darmbeine, Unterschenkel und Unterkiefer lehrt, dass sicher nur drei, höchstens sechs Arten*"^) existirten. Nur folgende drei Species lassen sich bei allen Knochen unterscheiden: FalaeohatracJms cf gigas v. Meyer, Fcdaeo- hatracJms intermedkis Wolt., Falaeohatrachus fallax Wolt. Die Dimensionen von Fol. cf. gigas entsprechen annähernd jenen des Fol. gigas (Länge des Humerus c. 0,034), bis herunter auf Fal. Bohemicus v. Meyer (Humerus ca. 0,026 lang). Fal. intermedius steht in der Mitte zwischen diesem und Fal grandii)es Gieb. (Oberarm ca. 0,019 lang); Fol. *) Die Bestimmimg der fossüen Raniclen von Weisenau a. a. 0. ist in Aussicht genommen. **) Unter mehreren Nummern H. v. Meyers finden sich neben zahlreichen Knochen von Eanen solche von Palaeobatraehus verstreut, die nur aus Versehen in die gleichen Kästchen gerathen sein werden. Bei der Berechnung der Species H. v. Meyers Hess ich diese Nummern, «benso wie ungenaue Angaben (z. B. Froschart. Thier, Oberarm) ohne Nummern, unberücksichtigt. 4* [132] _ 52 — fallax bleibt kleiner; die schwächsten Knochen dieser Art- passen zu Pal. Fritscliii (Humerus ca. 0,016 lang). Innerhalb jeder Art werden also Knochen von ähnlichen Dimensionen zusammengefasst. Bisweilen, aber nicht bei allen Knochen, lassen sich grössere und kleinere Stücke nochmals trennen, ohne dass ein merklicher üebergang stattfindet. Hier wende ich die Bezeichnung var. major und minor an. Die Gestalt der einzelnen Knochen ist bei den Palaeo- batrachiern, wie bei den übrigen Froschgattungen, wenigen specifischen Verschiedenheiten unterworfen, nur sind sie im Verhältniss schlanker oder gedrungener. Daher musste die Eintheilung vorwiegend auf die Grössenverhältnisse sich stützen^ Nur Humerus und llium bieten mannich faltige Differenzen dar, weiche allerdings theilweise sexueller Natur, wenigstens beim Oberarm, sein können. Sicher aber lassen sich nicht alle Erscheinungen hierdurch erklären. Die Zahl der Ilia ist zu gering und ihre Erhaltung zu unvollkommen, als dass sie bei der Trennung der Arten in erster Linie berücksichtigt werden dürften. Dagegen sind bei den Humeri alle von mir aufgestellten Arten und Varie^ täten mehrfach vertreten. Humerus. Palaeobatrachus cf. (jigas v. Meyer. Taf XI. Fig. 21-31. Die hierher gezogenen Knochen sind zwar in der Grösse sehr verschieden; da aber ein deutlicher üebergang statt- findet, vereinige ich alle Knochen, welche in der Grösse auf Pal. Bohemicus (0,026 Länge) hinauskommen oder dieselbe- übertreffen, vorläufig unter diesem Namen. Der Gestalt nach lassen sich drei Varietäten unterscheiden, wovon die dritte stets kleiner bleibt und in den Dimensionen sich Pal. Bohemicus am Meisten nähert. — 53 — [133J L var. carinata (spec. No. 1 v. Meyer). Taf. XI. Fig. 21—24. Diese Knochen kennzeichnet die schlanke, gerade Gestalt, Species 1 und 2. Aber nur bei Species No. 2 ist die Crista lateralis wirklich stärker entwickelt, und das zeigen schon nicht mehr alle von mir dazu (zu Fal. intermedius) gestellten Stücke. Das Original H. v. Meyers, No. 35, Taf. XIII. Fig. 5 besitzt eine schwächere Crista deltoidea als die übrigen in dieser Hinsicht bekannten Arten von Weisenau, ist aber in der Hauptsache, der Umbiegung am vorderen Rande und in der kräftigen Seitenleiste von ihnen nicht verschieden. Fal, Fritschii besitzt hierin gar keine Aehnlichkeit. Die Länge beträgt in Folge der schlanken Statur 0,021 (also mehr ak bei Fal. granäipes mit 0,019 Länge); die Breite am unteren Ende 0,005; in der Mitte 0,002. Die folgenden Knochen messen in der Mitte etwa eben so viel, in dem unteren Ende aber meist weniger und werden kürzer als bei Fal. grandijjes gewesen sein. No. 36. Scharfer Kiel. Geringer entwickelte Wülste. H = 0,005. No. 37. Taf. XIII. Fig. 6 stimmt ganz mit No. 35 überein. H = 0,005. No. 38. Identisch mit No 35. H = f . 0,005. No. 39. Kiel scharf, deutliche Grübchen und Wülste. H = 0,005. No. 40. Kiel schwächer, Wülste deutlich. H = 0,0045. Zweifelhaft istNo. 41, Taf XIIL Fig. 7. Der Knochen ist niedergedrückt, mit massig hohem Kiel und vorspringendem Oelenkkopf versehen. Die Grübchen sind kaum angedeutet [140] __ 60 — Da die Crista lateralis verbreitert ist, so gehört er mögliclier Weise zu Fol. intermedius, von welcher Form ihn nur seine Grösse (H = 0;0045) trennt. Die Oberarme No. 36—41 lagen im Mainzer Museum unter der Etiquette No. 9 beisammen. Aus dem Senckenbergianum gingen mir mit derselben Bezeichnung lauter Knochen von Rana zu. Da die Mainzer Stücke meist völlig mit v. Meyers Abbildung der Species 3 übereinstimmen, so wird eiLe blosse Verwechselung stattgefunden haben. H. v. Meyer kannte 10 Oberarme von dieser Art (No. 3). No. 42 — 48 tibersteigen in der Grösse das Durcbschnitts- maass von Pal. FritscJiii. Sie sind theils wulstig (var. tuberculosa) , theils glatt, und erinnern die letzteren Stücke (var. laevis) lebhaft an Fal. Fritschii. II. var. tuhercuJosa (spec. No. 11. e. p. v. Meyer.) No. 42, Taf. XIII. Fig. 8. Wülste und Grübchen vor- fanden, Kiel abgerundet, Gelenkende verbreitert. H = 0,004 No. 43. Fragment. Kiel schärfer hervortretend. Stellung nicht ganz sicher. H = f . 0,004. No. 44. Kiel stärker, sonst Gestalt wie bei No. 42. H = 0,004. III. var; laevis (spec. No. 11. e. p. v. Meyer.) No. 45. Gelenkende verbreitert. Gelenkkopf gewölbt, vorspringend. Kiel massig scharf. Die Gestalt erinnert an No. 34. H = f. 0,004. No. 46. Gelenkende weniger verbreitert, Gestalt ge- drungener, H = 0,004. No. 47. Taf. XIII. Fig. 9, abgeflachter, zierlicher Knochen mit schwachem, aber deutlichem Kiel und massig verbreitertem unteren Gelenkende. H = 0,004. No. 48. Etwas weniger verbreitert, sonst wie der vorige gestaltet. Er nähert sich in der Form Fal. Fräschli am Meisten, ohne mit ihm identisch zu sein. H = 0,0035. — H. v. Meyer rechnet die Stücke No, 42 — 48 sämmtlich zu seiner Species 11. Pal. Fritschii erreicht in der Taf. III. Fig. 7 gezeichneten Varietät die gleiche Breite am unteren Gelenkende. Der gedrungener — 61 — [141] gebaute Humerus No. 89 (Taf. III. Fig. 9) von Pcd. FritscJiii besitzt im Mittelstück gleiche Stärke (f. 0,002) wie No. 42, 44, 46, 47, aber nur 0,0035 Breite am unteren Gelenkende, während jene 0,004 messen. Die Mehrzahl der Oberarme von Pal. Fritschü erreicht nur 0,003 Breite^ Antibraehium . Taf. XII. Fig. 1-9. 11—13. Der Unterarm ist bei allen Fröselien sehr ähnlich ge- staltet und selten zur Erkennung der Genera oder gar Arten geeignet, selbst wenn er unversehrt vorliegt. Bruch- stücke sind fast unbestimmbar. Da fast alle grösseren Froschknochen zu Weisenau von Palaeohatrachus herrühren, dürfte dies auch mit den Unter- armen der Fall sein. Bei den kleineren Knochen ist Ver- wechslung mit Bana in diesem Fall leicht möglich. Alle unsicheren Bruchstücke blieben daher unberücksichtigt. JPalaeohatraeJuis cf, gigas, v. Meyer. Die grössten Knochen, achtzehn an Zahl, gehören ohne Zweifel hierher. Abgebildet wurden No. 1, Taf. XII. Fig. 1 ; No. 2, Taf. XII. Fig. 2; No. 3, Fig. 3; No. 8, Fig. 4; No. 11, Fig. 5; No. 16, Fig. 6. Die Länge lässt sich, da fast nur Bruchstücke vorliegen, sehr selten ermitteln. No. 3 misst jetzt 0,019 Länge; ur- sprünglich betrug diese wohl 0,022 (0,021 bei. Fal. gigas Rott). Aber No. 1 und No. 2 erreichten noch bedeutendere Dimensionen. Bei No. 16 ist eine Strecke von 0,016 überliefert, wahr- scheinlich betrug die Länge 0,018 — 0,019. No. 1 ist nur im distalen Ende erhalten, die Breite ist jetzt 0,008, ursprünglich wohl = 0,01. Die Länge des Fragmentes ist = 0,012. Die proximale Breite (P) ist bei No. 2 = 0,0065; bei No. 3, 4, 5, 6, 7, 8 = 0,006; bei No. 9 = f. 0,006; bei [142] _ 62 — No. 10=0,0055; bei Ko. 11 — 14 = über 0,005; bei No. 15— 17 = 0,005, bei No. 18 wohl = 0,005. Die Stärke des Knochens (S) ist bei No. 2 und 3 = 0,006 ; bei Ko. 4 = 0,0055, bei No. 5 = fast 0,006 ; bei No. 6 und 7 = mindestens 0,005; bei No. 8 = f. 0,006. Bei No. 9, 11, 12, 14, 16, 17 ist sie = 0,005 oder ca. 0,005; bei No. 14 über 0,004, bei No. 18 = 0,004. Die kleinste Breite des Knochens an seiner schmälsten Stelle (K) ist nicht immer festzustellen, bei No. 2 ist sie = 0,004; bei No. 3, 4, 12 = 0,0035; bei No. 5 beträgt sie bis 0,0035. Bei No. 8, 10, 13, 14 erreicht K noch über 0,003; bei No. 15—18 ist sie = 0,003. Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, dass sich die Dimensionen nicht proportional verhalten. Aber die Fragmente lassen keine genaue Deutung zu. No. 19 nähert sich in den Maassen den kleineren Knochen, P = 0,0045, S = 0,0045, K = 0,003. Die folgenden vier Unterarme kommen in der Grösse Pal. BoJiemicus nahe ; sie repräsentiren eine etwas schmächtigere Varietät, vielleicht var. äepressa? Von Fal. intermedms sind sie kaum auseinanderzuhalten. Abgebildet sind No. 20, Taf. XII. Fig. 7, und No. 23, Fig. 8. Die Länge beträgt beiNo. 21, 0,017— 0,018; bei No. 22 jetzt 0,016; ursprünglich wohl 0,017— 0,018; No. 23 misst 0,017 und stimmt hierin wie in den übrigen Dimensionen mit Fal. Boliemicus (Länge 0,018) überein. P ist bei No. 20 und 21 = 0,0045, bei No. 23 = über 0,004. S = 0,004 bei No. 21 und 23; K = 0,003 bei No. 20; = f. 0,003 bei No. 21 und 22; = 0,0025 bei No. 23. Die nächsten Knochen stehen mit den eben erwähnten namentlich No. 23, in innigem Zusammenhang. Trotzdem muss ich sie vorläufig, rein schematisch, von diesen trennen und bei Fal. mtermedms unterbringen, da sie in der Grösse hinter Fal. Boliemicus zurückbleiben. Es ist zur Zeit nicht zu beurtheilcn, ob die Unterarme im Verhält- [143] niss zu den Oberarmen bei den Weisenauer Arten grösser oder kleiner waren als bei Fol. Bohemicus. In ersterem Falle gehörten wohl alle Knochen von No. 20—28 zu Fol. intermedms, in letzterem No. 20 — 27 noch zu einer kleineren Varietät des Fol. cf. gigas, etwa der var. dexyressa? Die Länge beträgt bei No. 24 und 25 0,016; bei No. 26 0,0125, ursprünglich ca. 0,016; bei No. 27 jetzt 0,012, ursprünglich ca. 0,015—0,016. No. 28, Taf. XII. Fig. 9, ist jetzt 0,01, ursprünglich ca. 0,015 lang. Er gehört sicher zu Fol. intermedms. P ist bei No. 24—26 über 0,004; bei No. 27 = 0,0045; beiNo. 28 = 0,004. S = 0,004 bei No. 25 und 26; bei No. 27 = _ 0,004; bei No. 24 = 0,0035, bei 28 = 0,003. Die schmälste Stelle (K) misst bei allen 0,0025 Breite, nur bei No. 25 beträgt diese über 0,002. Ein nur im distalen Ende erhaltener Unterarm No. 29 ist am Ende 0,006, an der schmälsten Stelle 0,002 breit. JFalaeobatrachus fallax. Wolt. Zu dieser Art rechne ich die Unterarme No. 30—40, da die grössten Knochen, von mir var. major bezeichnet noch hinter den Dimensionen des Fal. grandi])es Gieb. zurückbleiben. Es sind dies No. 30 — 36. Abgebildet wurden No. 32 auf Taf. XII. Fig. 11; No. 35 auf Fig. 12 ; No. 38 auf Fig. 13 der gleichen Tafel. Die Läug^ ist bei No. 31 sicher = 0,0135, bei No. 34 jetzt = 0,011, ursprünglich wohl = 0,013; beiNo. 35 = 0,010, ursprünglich wohlj=0,012; bei No. 38, welcher Knochen an Fol. Fritscliii erinnert, jetzt 0,009 (ursprüngl. 0,011?) Die Breite am proximalen Ende ist bei No. 30—34 = f. 0.004; bei No. 35 == über 0,003; bei No. 36 = 0,003; bei No. 37 und 38 = f. 0,003; während sie bei No. 39 0,0025 und bei dem jugendlichen Stück No. 40 nur 0,0015 beträgt. S bei No. 32 = 0,0035; bei No. 31 und 33 = 0,003; bei No. 34 und 36 = über 0,0025; bei No. 39 = 0,0025; bei No. 38 = über 0,002. [144] _ 64 — K = 0,002 bei No. 30—35, ausser bei No. 32, wo K = über 0,002, K = f . 0,002 bei No. 36 ; No. 37 und No. 3^ messen 0,0015; No. 39 über 0,001; No. 40 0,001. Von den beschriebenen Unterarmen sind No. 10, 19, 24^ 31, 32 im Besitze des Museums zu Mainz, die übrigen ge- hören dem Senckenbergianum zu Frankfurt a. Main. Ilium. Taf. XII. Fig. 14 bis 21, 23, 25, 26. Die Darmbeine von Weisenau weisen im Gegensatz zu den Unterarmen manche charakteristischen Unterschiede namentlich im Bau des Flügels auf. Derselbe ist an dem medianen Rande fast stets mit einer deutlichen Längsrinne versehen, so dass ein bald schwächerer, bald stärkerer Kamm sich abhebt. Der grösste Theil der Darmbeine, No, 1 bis 14, scheint Thieren angehört zu haben, die Falaeobatraclms JBohemicus an Grösse übertrafen. JPalaeohatrachus cf, gigas v. Meyer. No. 1 , Taf. XII. Fig. 14, ein runzliger Knochen von über 0,006 Höhe an der Wurzel (W), repräsentirt einen Frosch, grösser als Pal. gigas von Rott; No. 2 bis 5 (W = 0,005 resp. f. 0,005) kommen dieser Art in den Dimensionen W = c. 0,005) ungefähr gleich; No. 6 bis 10 (W = 0,0045; bei No. 9 f. 0,005; bei No. 10 über 0,004) bleiben wenig kleiner. Diese zehn Knochen dürften der var. carinata und suhcarinata bei den Oberarmen entsprechen. No. 11 bis 14 gehören wohl theilweise der var. depressa an. W bei No. 11 = über 0,004; bei No. 12 und 13 =- 0,004; bei No. 14 f. 0,004. — 65 — [Üb] Von den besser erhaltenen Stücken erinnern No. 2 (grösste Fliigelbreite oder Höhe, F = f . 0,005) und No. 6, Taf. Xll. Fig. 15 (F = 0,0045) durch deutlich entwickelten, aber niedrigen Kamm an Pal gigas v. Meyer (Palaeont. VII, pag. 169, Taf. XVII), wo der Flügel die gleiche Höhe besitzt. Stärker ist der Kamm bei No. 7, Taf. XII. Fig. 16 entwickelt. F = 0,005. No. 8 und der etwas schlankere Knochen No. 9 (Taf. XII. (Fig. 17), F = f. 0,004 sind im Flügel wie No. 6 gestaltet. Bei No. 11, Fig. 19, Taf XII, beginnt der Kamm erst auf der Mitte des Flügels (F = 0,003), hier und bei No. 14 (Fig. 20. Taf. XII), F = i 0,003, erscheint er daher nieder- gedrückt. No. 10, Taf XII. Fig. 18 ist im Flügel nicht erhalten. Das Ilium No. 13 (Taf. HL Fig. 13) fällt durch schlanke Statur auf, die Rinne und der Kamm beginnen nahe an der Wurzel. Leider ist der Flügel (F = 0,0035) auch hier grossentheils weggebrochen. No. 14 siehe Fig. 20. Taf XII. JPal. intennedius Wolt. No. 15 ist im Kamm wie No. 7 und 13 gebaut und von schlanker Gestalt. No. 16, Taf XII, Fig. 21 und No. 17 , Fig. 23 sind plumper beschaffen. Ihrer geringen Grösse halber fasse ich sie unter diesem Namen zusammen. W bei No. 15 = 0,0035; bei No. 16 = 0,003; bei No. 17 = über 0,003. F bei No. 15 = 0,003; bei No. 17 = 0,0025. Von dem nur im Flügel erhaltenen Ilium No. 18, Taf XII. Fig. 25^ ist es zweifelhaft, ob es einem Falaeohatraclms angehört. W = 0,003; F = f 0,0025. Es zeigt eine tiefe Rinne und einen niedrigen, doch scharfen Kamm. Gestalt und Grösse würden gut zu Fol. rarus var. minor passen, nur ist der Knochen von Kaltennordheim (Taf. XII. Fig. 22) ein wenig schmaler und minder gekrümmt. 5 [146] --^ QQ -. Palaeobatrachiis fcillax Wolt. No. 19, Fig. 2Q kommt an Grösse der var. major des Fal. FritscJiii gleich (W = f. 0,003; F = über 0,002). No. 20 (W = 0,0025; F. = f. 0,002) bleibt etwas kleiner. Beide Knochen sind ähnlich wie der typische Pal. FritscJiii, nicht aber wie die var. major beschaffen, indem die Gestalt schlank und der Kamm kaum angedeutet ist. Das Darmbein No. 15 gehört dem Paläontologischen Museum in München, alle übrigen dem Senckenbergianum. Unterschenkel. Taf. X. Fig. 8, 9. Taf. XÜ. Fig. 28—34. Da Verschiedenheiten in der Gestalt bei der allein er- haltenen proximalen Hälfte dieses Knochens zu Weisenau nicht vorkommen, lassen sich die Unterschenkel nur durch die Grösse unterscheiden. Ein ziemlich schlanker Bau ist Allen gemeinsam. I*al, cf, gigas v. Meyer. No. 1 bis 4 kommen in der Grösse völlig auf Fal, gigas hinaus. Die grösste Ausdehnung von vorn nach hinten, die Tiefe (T), beträgt bei No. 1 (Taf. X. Fig. 8) und No. 2 (Taf. X. Fig. 9) = f. 0,009; die grösste Breite (immer am Ende des Knochens), B = 0,008 resp. bei No. 2 = über 0,007. Die Breite des Mittelstücks, M, ist = 0,005, während ich die Länge auf circa 0,055 veranschlage. (Das Femur misst bei Pal. gigas 0,050, der Unterschenkel ist auch dort nicht vollständig überliefert.) Bei No. 3 (Taf. XII. Fig. 28) ist T = 0,008, B = 0,007; No. 4, Taf. XII. Fig. 29, hat T = über 0,007; B = über 0,006, M = f 0,004; während die Länge um 0,046 herum schwanken dürfte. — 67 — [147] No. 5. Fragment. T = f . 0,007, B = über 0,005. No. 6 bis 11 gehören kleineren Individuen der Art an ihre Länge , die sich auf ca. 0,040 veranschlagen lässt, tiber- trifft jene von Fol. Bohemicus noch um ein Bedeutendes. Bei No. 6 (Taf. XII., Fig. 30), No. 7, 8 ist T = 0,006, B = 0,005; M bei No. 6 und 7 = über 0,003; No. 9 bis 11 sind nur im Mittelsttick tiberliefert; M bei No. 9 = tiber 0,003; bei No. 10 und 11 = 0,003, No. 12 (M = ca. 0,003) scheint noch etwas kleiner gewesen zu sein. No. 13 und No. 14 (Taf. XII. Fig. 31) kommen etwa auf die Grösse des Pal. Bohemicus und Fal rariis hinaus; ^ie gehören vielleicht schon zu Pal intermedhis. No. 13 hat T = über 0,005, No. 14 ^0,005, No. 13 und No. 14 haben B = über 0,004, M = 0,0025. JPalaeohatrachiis interniedius Wolt. Mit Sicherheit gehören hierher No. 15 (Taf. XII. Fig. 32) und No. 16; ihre Grösse wird jene von Pal. grandipes kaum übertreffen. T bei beiden = 0,005, E = f. 0,004, M = 0,002. Palaeohatrachus fallax, Wolt. Hierher rechne ich No. 17 bis 20. Die Schenkel bleiben in der Grösse hinter Pal, grandipes, wo die Länge €a. 0,028 beträgt, zurück. Bei No. 17 (Taf. XII, Fig. 33, bis 19 ist T = 0,004; M = f. 0,002. Die grösste Breite besitzt No. 17 mit über 0,003 und No. 18 mit = f. 0,004. Der Unterschenkel No. 20 (Taf. XII. Fig. 34) gehörte augenscheinlich einem jüngeren Thiere an; das Gelenkende ist noch wenig verdickt. T und B = 0,003; M = 0,0015, Länge = 0,020? No. 4 gehört dem Museum Mainz, die übrigen Stücke dem Senckenbergianum an. 5* [148] _ 68 — Maxilla inferior. Taf. XI. Fig. 1—10. Von den sehr zalilreichen Unterkiefern zu Weisenait gehören ca. 60 zu Falaeohatrachus. Nur die besser er- haltenen Knochen wurden in Folgendem berücl^sichtigt. Ausser einer Dimension^ der Höhe des Knochens an der Wurzel des vorderen Astes, lässt sich keine an der Mehr- zahl der Kiefer messen. I^al. cf, gigas. Der Unterkiefer No. 1 (Taf XI. Fig. 1) ist stark be- schädigt und runzlig; er verräth kräftigen Bau und scheint an Grösse Pal. gigas von Meyer noch zu übertreffen. No. 2— 13 kommen dieser Art in der Grösse etwa gleich. No. 2 wurde auf Fig. 2, No. 5 auf Fig. 3, No. 8 auf Fig. 4 der Taf. XL wiedergegeben, No. 7 auf Taf. I. Fig. 21. No. 14 (Taf XI. Fig. 5), No. 15, 16, 17 (Fig. 6), No. 18 (Fig. 7), No. 19, 20 stimmen mit Fol. Bohemicus etwa überein; sie gehörten wohl kleineren Individuen an. Die Höhe der Kiefer ist bei No. 1 --= 0,0055, „ No. 2 ^ 0,005, „ No. 3 = 0,0045, „ No. 4 = . . . über 0,004, „ No. 5, 6, 8 = . . . 0,004, „ No. 7, 9, 12 == . . .f. 0,004, ^^ No. 13 = .... 0,0035, „ No. 14, 15, 16, 17 = über 0,003, „ No. 18, 19, 20 -: . . 0,003, (bei Fol. Bohemicus = . c. 0,003). Die Länge der Kiefer Hess sich bei folgenden Knochen ermitteln : Länge bei No. 2 vorhanden 0,024, ursprüngl. wohl 0,036, „ „ No. 5 „ 0,026, „ „ 0,030, — 69 — L149] Länge bei No. 8 vorhanden 0,025, ursprüngl. über 0,030, „ „ No. 12 „ 0,022, „ wohl —0,030, „ „ No.14 „ 0,027, „ „ -0,028, „ No. 15 „ 0,024, „ „ 0,028, „ No. 18, 19 „ 0,021, „ „ 0,024, < ,, „ Pal Bohemkus 0,022—0,025). Valaeobatraclius intevtnedius, No. 21 (Taf. XL Fig. 8) bis No. 31 rechne ich zu dieser Art. No. 32 (Taf. XL Fig. 9) — 35 könnten vielleicht noch hierher gehören, aber auch von Pal. fallax sind sie schwer 2X\ trennen. Die Höhe beträgt bei Xo. 21—25 = . . .f. 0,003, „ No. 26—30 = . . . 0,0025, „ No. 31 = ... .f. 0,0025, „ No. 32—35 = . über 0,002, Die Länge beträgt bei No. 21 = 0,019 (— 0,023) bei XTo. 32 = 0,021 (— 0,023). I*alaeobatrachus fallax Wolt. No. 36 — 43 gehören sicher hierher, sie sind aber nur wenig schlanker und kleiner als No. 32 — 35; ihre Grösse übertrifft jene von Pal Fritschii typ. etwas. No. 42 wurde Taf. XL Fig. 10 abgebildet. No. 43 entspricht in den Dimensionen einem Pal Fritschii mittlerer Grösse. Die Höhe ist = 0,002 bei No. 36—41; = f. 0,002 bei No. 42; = 0,015 bei No. 43 (und Pal FritscJui). Sämmtliche Knochen aus dem Senckenbergianum zu Prankfurt am Main. Dass ich die Unterkiefer bei der Unsicherheit der Art- bestimmung den erwähnten Gliedmassenknochen nachstellte, wird man begreiflich finden. [150] _ 70 — Einige andere Knochen, Coccyx, Scapula, Clavicula^ Coracoideum, Femur, Metacarpi^ sind nur in einzelnen Stücken vertreten, weshalb ich ihre Beschreibung ans Ende setzte. Ein Coccijx (No. 30 v. Meyer) wurde auf Taf. XL Fig. 11 abgebildet, er ist nur hinten etwas beschädigt. Zwei kleine- Processus transversi sind zu erkennen. Er gehört Avohl zu Fol. cf gigas, seine Länge ist = 0,018 (wohl ursprünglich = 0,025); die Breite vorn = 0,005, hinten = 0,002 ; die Höhe beträgt vorn 0,005, hinten 0,004. (Museum Mainz.) Von den Wirbeln, die H. v. Meyer von Weisenaii erwähnt, liegt mir nichts vor. Dagegen sind vom Brust- schultergürtel mehrere Theile gut überliefert. Scapula. Die Scapula Taf. XL Fig. 13 ist stark beschädigt; sie gehört zu Fal. cf. gigas. Länge = c. 0,014, Breite proximal (unten) = 0,008. (Senckenbergianum.) Auch das trefflich erhaltene Schulterblatt Taf III. Fig. 4 gehört dieser Art an. Es wurde schon auf pag. 33 erwähnt. Die Länge beträgt ca. 0,014; die Breite distal über 0,008, proximal fast 0,008. (Museum Mainz.) H. V. Meyer beschreibt eine Scapula, die mir auch in der Zeichnung vorliegt, „No. 2 (Raht.)^ Sie misst 0,0145« Länge und distal 0,0105, an der schmälsten Stelle 0,008 Breite. Sie ist mithin die grösste Scapula von Weisenau. Die Zeichnung des Schulterblattes „No. 3 Raht" wurde auf Taf. XL Fig. 14 wiedergegeben. Es gehörte einem kleineren Individuum der Art an. Seine Länge beträgt jetzt nur c. 0,010, da es am unteren (proximalen) Rande beschädigt ist, die Breite ist oben = 0,0075; an der schmälsten Stelle = 0,006. „Noch ein Exemplar aus derselben Suite (Raht.)'' H. V. Meyer. Eine Scapula, wohl von Pal. fallax, var. major, ent- nahm ich H. V. Meyers Originalzeichnungen und gebe sie; — 71 — [151] Taf. XL Fig. 15 wieder. „Höhe kaum 0,007^ Breite oben 0,005; in der schmälsten Gegend 0,004 (R.)" H. v. Meyer. Alle diese Knochen waren ganz wie bei Fal. Frifschii beschaffen. Von der Clavicida (Praecoracoideum) hat sich nur ein Fragment (Taf. XI. Fig. 17) gefunden; sie dürfte zw Fal. cf. gigas gehören. Der erhaltene distale Theil ist 0,014 lang; die grösste Breite beträgt f. 0,004. (Senckenbergianum.) Coracoideum. Drei Rabenbeine rechne ich ihrer Grösse halber zu Fal. intermedius. Das vollständigste (Taf. XL Fig. 19) erreicht wie bei Fal. grandipes 0,011 Länge; Fig. 18 und 20 weisen auf Knochen derselben oder bedeutenderer Grösse hin. Fig. 18 zeigt einen kräftigen, vorn abgebrochenen distalen Fortsatz, während aus Fig. 20 die starke Ausbrei- tung des medianen Randes hervorgeht, obwohl die Scheibe vorn und hinten beschädigt ist. Auch der „Hübel" v. Meyers am vorderen Rande des mittleren Theiles, der Fal. gigas und wahrscheinlich Fal. grandipes zukommt, fehlt nicht. Feniur. Zwei Oberschenkel sind nur im distalen Ende erhalten. Das grössere Fragment besitzt 0,006 Breite im Gelenkende, das andere (Taf. XIL Fig. 27) 000,4 grösste Breite • und 0,002 im Mittelstück. Ersterer Knochen wird zu Fal. gigas (var. minor), letzterer zu Fal. intermedius ge- hören. Senckenbergianum. Eine Reihe langgestreckter Röhrenknochen von bis 0,020 Länge glaube ich zum Theil als Metacarpi und Metatarsi von Fröschen deuten zu sollen. Doch ist die Bestimmung noch nicht gesichert. Senckenbergianum. JFcilaeobatrachiis calcareus Wolt. Von Hochheim kenne ich eine sehr kleine, gut erhalteüe Scapula aus dem Landschneckenkalk. Sie repräsentirt eine sehr kleine Species und wurde Taf. XL Fig. 16 abgebildet. Länge = 0,0035, Breite = ca. 0,003. (Dr. 0. Böttger.) [152] _ 72 — • Ein anderer Knocben von Hochheim, der Coccyx Taf. XL Fig. 12, gehört vielleicht der gleichen Gattung und Art an. Die Länge ist == 0,014; die Breite vorn = 0,002; hinten geringer. (Dr. 0. Böttger.) Verbreitung der Gattung Palaeobatraehus. Der älteste bekannte Vertreter ist Palaeobatraehus vicentinus Peters aus den Schichten von Laverda, die von Beyrich zum Unteroligocän gestellt wurden. Larven von PalaeohafracJius finden sich ferner am Monte Viale (Tongrische Stufe laut Portis); ein erwachsener Pa?aeo- hatrachus (P. gracüis v. Meyer) rührt aus der Braunkohle von Sieblos/Rhön her, die nach Sandberger mitteloligocän ist. Aus dem Landschneckenkalk von Hoch heim (Oberoligocän V. Konen) kenne ich einen kleinen Palaeobatraehus. In der wahrscheinlich oberoligocänen (oder untermiocänen) Braun- kohle des sächsisch-böhmischen Kohlenbeckens ist die Gattung durch wenigstens zwei Arten vertreten. Auch der Polier- schiefer von Bilin hat mindestens eine Species geliefert. Zu Weisenau, das nach Kinkelin vielleicht den Corbicula- schichten, d. h. dem üntermiocän v. Könens angehört, exi- stirten drei oder mehr Arten. In der Braunkohle des Siebengebirges, welche sich nach Sandberger und von Konen in dem gleichen Zeitraum abgelagert hat, sind vier Arten gefunden worden. Von Haslach bei Ulm (üntermiocän nach Sandberger) liegt mir gleichfalls eine Art vor. Zu Kaltennordheim (nach Sandberger und von Konen mittelmiocän) habe ich noch 2 — 3 Arten Palaeobatraehus gefunden, aus jüngeren Schichten kenne ich die Gattung nicht. — 73 — [153] In räumliclier Hmsicht verbreitete sich das ausgestorbene Geschlecht von Norditalien bis zum Siebengebirge und der Rhön einerseits^ andrerseits von Böhmen bis zum Rhein. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass Palaeohafraclius auch in dem an fossilen Fröschen so reichen Frankreich seine Ver- treter hatte. [154] __ 74 — Nachwort. Im weiteren Verlauf meiner Untersuchungen über da» Genus Falaeolatrachus war ich in den Stand gesetzt wordea manche Punkte mehr zu berücksichtigen, als es ursprünglich in meiner Absicht lag. Ein nicht unbeträchtlicher Theil des Materials an fossilen Fröschen, sowie mehrere wichtige Ar- beiten und H. V. Meyers Manuscripte sind mir erst im Laufe dieses Jahres zugänglich geworden. Die Zahl der Species wurde daher etwas vermehrt und namentlich das Weisenauer Material eingehender behandelt. Auch w^urde meine Sammlung von recenten Batrachiem durch verschiedene freundliche Zusendungen erheblich ver- mehrt, und war es mir möglich die Gattung Felodytes, deren Kenntniss ich der Güte des Herrn F. Lataste in Paris ver> danke, im Original untersuchen zu können. Das Resultat meiner Studien war, dass Felodytes *) nur in der Beschaffenheit der Wirbel mit Falaeobatrachus über- einstimmt, aber durch die Fontanelle im Stirndach, die Ver- wachsung von Calcaneus und Talus, die schlanke Gestalt sich unterscheidet. Von der zweiten in Betracht kommenden Gattung, BatracJiopsis Boul. (einzige Art Batr. melanojjyga Doria) ver- mochte ich trotz aller Bemühungen kein Skelett zur Unter- suchung zu erhalten, da sich in den Museen zu Genua, Berlin, London keine Doubletten befinden. Indessen setzte mich Herr Dr. Hilgendorf durch Mit- theilung der Originalbescheibung Dorias, durch Zeichnungen und Maassangaben mehrerer Skeletttheile in den Stand, mich von der Verwandtschaft von Batracliopsis mit FalaeohatraeJius tiberzeugen zu können. Herr G. A. Boul eng er in London hatte die grosse Güte mir seine Ansicht über Fcdaeobatraclius in folgenden Worten mitzutheilen : *) Siehe Theil I, pag. 45 ff. — 75 — [1551 „Meiner Meinung nach fällt Falaeohatrachus zweifellos^ in meine Familie der Pelobatidae und halte ich Bafrachopsis- für seinen nächsten lebenden Verwandten. Sie stimmen in den folgenden Punkten überein: a) Wirbel procoel. b) Calcaneus und Talus getrennt (bei Felodyies vereinigt). c) Mangel einer Fontanelle im Stirndach und von Dermoossi- fication. d) 2 Condyli am Sacrum. e) Allgemeine Verhältnisse der Sacralfortsätze. f) Abwesenheit des Sternum. g) NB. Der Schädel von Batracliox)sis ist (wie bei Falaeo- hatrachus) länger als die Wirbelsäule ohne Coccyx. Den Charakter des Sacrum von Falaeohatrachus betrachte ich nicht als genügend zur Familientrennung, da ich die in Bomhinator auftretende Veränderlichkeit kenne." ßoulenger. Auch in der Beschaffenheit von Coracoideum und Prae- coracoideum (Clavicula) stimmen beide Gattungen überein. Aber Boulenger übersieht die unverkennbare Aehnlichkeit zwischen Falaeohatrachus und Xenopus (Dactylethra). Xenopus stimmt in Punkt b, c, e, f ebenso gut wie Bairachoxms mit Falaeohatrachus überein; dann hat Xe/ioj;«fs aber noch folgende wichtigere Merkmale mit Fcdaeohatrachus gemeinsam: a. Senkrecht gestellte Condyli am Hinterhaupte und stark entwickelte Petrosa, deren Gestalt und Lage bei beiden Gattungen annähernd die gleiche ist. b. Der Augenhöhlenrand ist vorn spitzwinklig begrenzt^ während er bei Batracliopsis fast rechteckig sich darstellt; die Augenhöhle ist weit nach vorn gerückt. c Die Länge der Metacarpi, die stumpfe Beschaffenheit, des Fusses haben Falaeohatrachus und Xenopus (wie auch das vorige Merkmal) mit Fipa gemeinsam. In Punkt b. und c. ist Batrachopsis ganz abweichend gestaltet, wahrscheinlich auch in Punkt a. [156] __ 76 — Soweit ich es bis jetzt beurtlieilen kann, besitzt Palaeo- hatrachus ebenso viel Anknüpfungspunkte mit BatracJioj)sis wie mit Xenojms. Selbst wenn das Vorhandensein oder Fehlen der Zunge sich beweisen Hesse, wlirde ich die Gattung doch weder in die Familie der Pelobatidae, noch in jene der Dactylethridae einreihen, da die Unterschiede von beiden zu bedeutend sind. Lag eine Zunge vor, so gehörten diePalaeobatrachidae in die Abtheilung der ARCIFERA, im andern Falle zu den ODONTAGLOSSA Cope's, welche von Boulenger mit den Pipidae als AGLOSSA zusamraengefasst werden. Ich wiederhole es: FalaeohatracJms verbindet im Systeme die AGLOSSA mit den ARCIFERA, wie schon Cope ausgesprochen hatte. Zweifelhaft ist nur, ob er sich mehr an die eine oder die andere Unterordnung anschliesst. Indem ich den zweiten Theil meiner Arbeit der Oeffentlichkeit tibergebe, sehe ich mich veranlasst, den Herren Prof. Pagenstecher, Prof. v. Zittel, Prof. Leuckart, Fernand Lataste, Dr. 0. Böttger, Dr. Kinkelin, die mir im Laufe dieses Jahres neues Material anzuvertrauen die Güte hatten, nochmals meines tiefempfundenen Dankes zu versichern. Die Herren Dr. 0. Böttger, Dr. Kinkelin, Dr. Hilgendorf, G. A. Boulenger gingen mir überdies mit wichtigen Rathschlägen zur Hand; ihnen und den Herren Prof. V. Härtens, Prof. Art. Is seil, Dr. Felix, Assistenten Endres, Schmidtlein bin ich für ihre Bemühungen sehr verpflichtet. Mein hochverehrter Lehrer, Freiherr Prof. v. Fritsch, war auch in diesem Jahre so liebenswürdig, die Revision der Arbeit vorzunehmen, wofür ihm auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen ich mir erlaube. Halle a. d. S., 30. November 1886. Nachträge und Ergänzungen zum Litteraturverzeichniss.*) [1829 — 1831. MOKREN, revue des decouvertes d'oss. foss. dans le Brabant. 2. ed. Ueberreste von Bufo aus dem Tertiär von Brüssel. (Im Besitze des Prof. Fremmrich in Utrecht. **)] 1833. MÜNSTER, Bayreuther Kreissammlung. Rana spelaea ; Rana temporaria toss., von Brumberg-, pag. 10. (Mus. Bayreuth.) 1835. MÜNSTER, Jb., Rana antiqua Münst. von Osnabrück. (Originale verloren gegangen.) pag. 446. 1836. H. V. MEYER, Jb., Froschreste aus dem Torf von Dürkheim. pag. 61. 1839. TSCHUDI, Class. Batr.***), diluviale Froschreste bei Bern, pag. 24. 1843. MORREN, Gelehrte Anzeigen der Akademie München. Reste von Bufo von Uccle bei Brüssel, pag. 327. (?Prof. Fremmrich, Utrecht.) 1843. H. V. MEYER, Jb., 8 Arten Frösche von Weisenau, pag. 395. 5 Arten von Hochheim, pag. 403. 1845. H. V. MEYER, Jb., Frösche von Hellern bei Osnabrück, ver- schieden von den 24 Arten zu Weisenau, pag. 798. 1845. COQUAND, l'Institut, Rana aquensis Coqu. pag. 340. 1846. H. V. MEYER, Jb., 7 Arten Frösche diluvialen Alters aus den Höhlen des Lahnthals, pag. 351. (Klipsteins und Wiesbadener Sammlung.) 1847. DEBEY, amtl. Bericht Naturforscherversammlung Aachen, 4 Arten Frösche nach v. Meyer im Löss von Aachen, pag. 327. 1848. H. V. MEYER, Jb., 4 Arten Frösche aus dem Löss von Aachen. (Dr. Debey,) pag. 470. 1851. H.V.MEYER, Jb., 4—5 Arten Frösche, nicht auffallend gross, in wohl diluvialer Knochenbreccie aus einem Kalksteinbruch an der Drave bei Beremend, Baranyaner Comitat. (Gustos Petenyi, Nat. Mus. Pesth), pag. 679. 1852. H. V. MEYER, Palaeontogr. (t) (Originale mit der Lobkowitz- schen Sammlung Nat. Mus. Pesth.) *) Die Annales des scienees und l'Institut wurden mir im Laufe dieses Jahres zugänglich. Neues fand ich in ihnen nicht. **) Der frühere Titel Tvar ungenau. ***) Nachträglicher Zusatz, siehe pag. 4. t) Siehe Titel pag. 7. 1854. POMEL, Catalog'iie des Batraciens foss.*) Batrachus Lemanensis, von Langy, Chonrnon, Chaufours, pag. 130. Batrachus Naiaclum. Chaufours, pag. 130. Batrachus lacustris. Chaufours, pag. 130. Bana fossilis, Pom. Breche de Coudes, pag. 131. Brotophrynes Arethusae. Chaufours, pag. 131. 1866. PROBST, Wiirtembergische Jahreshefte, 2 Frösche von Bieberach, pag. 54. 1875. HUXLEY, Encycl. Brit, Amph. **) Palaeobatrachus, Latonia, pag. 769. 1877. GERVAIS, Journ. de Zoologie (Paris, gr. 8"), Bu/g von Durfort. (Gard.) = Platos-phus Gervaisii de l'Isle, pag. 472. 1881. BAYER, Sitzber. Kgl. Böhm. Ges. Wiss. zu Prag; Jahrgang 1880. (8") Palaeobatrachus Bohemicus v. Meyer, pag. 291. 1884. CAMERANO, Memoire delle Reale Science di Torino, XXXV. (4to.) Monographia degli anuri anfibi italiani,t) pag. 188. 1885. PORTIS, Atti del R. Acc. di Torino (8«), appunti etc. ff) pag. 1173. *) Ausführlichere Inhaltsangabe. **) Mir erst neuerdings zugänglich geworden. t) Der Titel der Arbeit fehlte im Verzeichniss. -j-f) Meine frühere Angabe bezieht sich auf den Separatabdruck. Corrigeiida*) zu Tlieil I. pag. 3, Zeile 13 von oben, lies Morren statt Mooren. pag. 24, Zeile 18 von unten, lies noch statt nach. pag. 45, Zeile 12 von oben, lies Dendrophryniscidae statt Dendro- phrynidae. pag. 45, Zeile 8 von unten streiche : (nov.) Tafel I, Zeile 9 von unten, ist der Satz: „Natürliche Grösse, etwas schematisch gehalten" in Zeile 6 von unten zu setzen und hinter „mit den Condyli" zu lesen. Taf. V, Zeile 4 von oben, lies Handwurzel statt Handwurze. ") Blosse Interpunktiousfehler blieben unberücksichtigt. - 81 Maasse Exemplar Ex. Taf. n. Taf.LFig.l. Fig. 1. 2. Länge des Schädels 0,019 0,018 0,007 0,02 Breite des Schädels . 0,019 Länge der Augenhöhlen „ des Keilbeins 0,010 0,0101) „ „ Pterygoideum incl. Basis . . „ „ Körpers excl. Coccyx . . . 0,030 „ der Wirbelsäule excl. Coccyx 0,014-0,015 Ereite der Wirbel excl. Fortsatz . . 0,004 „ incl. r • • 0,010 ? Länge des Coccyx . . 0,007 ? 0,011 i) Taf. I. Fig. 2. Maasse der Gliedmassen und des Schulter- und Beckengürtels. Exemplar Taf. I. Ex. Taf. II. Fig. 1. 2. Länge der Scapula Breite „ „ Länge des Coracoideum . . . „ „ Humerus .... „ „ Antibrachium . . . Distale Breite des Antibrachium Länge der Metacarpi .... „ „ längsten Phalange . „ des Ilium „ „ Femur „ „ Unterschenkels . . „ „ Calcaneus .... „ Metatarsus .... 0,007 0,016 0,010 0,004 0,008-0,009 0,012 ? 0,025 0,020 0,010 2) —0,010 0,004 0,003 ? 0,0101) 0,0041) 0,018 0,022 0,017 1) Taf. II. Fig. 5. 2) bei Taf. I. Fig. 8. Erklärung der Tafeln.*) Allgemein angewandte Bezeichnungen. 0. Processus obliqui. s. Sacrum. 02). Occipitale und Petrosum. fp. Frontoparietale. t. Tympanicum (Muthmassliches). pt. Pterygoideum. m. Maxilla. i. Intermaxillare. fn. Frontonasale. sn. Septum nasale (Born). e. Etliraoideum. sp. Sphenoideum. cl. Clavicula (Praecoracoideum aut.) CO. Coracoideum. ssc. Suprascapula. sc. Scapula h. numerus. tr. Trochlea. a. Antibrachium. il. Ilium. is. Ischium. ac. Acetabulum. /. Femur. *) Unwesentliche und unvollkommen erhaltene Theile wurden häufig weggelassen, um die Uebersichtlichkeit der Zeichnungen zu erhöhen. Der Umriss der zerbrochenen Knochen wurde bisweilen, ergänzt. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Tafel VII. PalaeobatracJms gracilis v. Meyer. (Mus. Würzburg.> Palaeohatraehus ? gracilis v. Meyer. (Mus. Würzburg.) Falaeobatrachus ? diluvianus Goldf. sp var. extensa. (Mus. Halle.) Palaeohatraehus ? Bohemicus v. Meyer. (Mus. Halle.) Falaeobatrachus grandipes. Gieb. (Senckenbergianum.) Larve von Palaeohatraehus sp. (Mus. Halle.) l. Larven von Falaeobatrachus sp. Keilbein. (Mus. Halle).. TctfVE. Tafel VIII. Flg. 1. Palaeohatrachiis d. MeyeriTrosch. a. ganze Platte, natürliche Grösse, b. Nasalregion, doppelte Grösse. (Mus. d. Nat.-Hist, Vereins Bonn.) Fig. 2. Palaeohairaclius cf. düuvicmus Goldf. var. elegans Wolt.. (Paläontol. Mus. Univ. Bonn.) Fig. 3. Palaeohatrachus sp. von Langois. a. ganze Platte, b. Hand in doppelter Grösse. (Mus. Göttingen.) Fig. 4. Pcdaeobatrachus Meyeri Trosch. Paläontol. Mus. Univ. Bonn.) Trifm *tW YOlv y Tafel IX. Fig. 1. Palaeohatrachus BoJiemicus v. Meyer. (Mus. Halle.) Fig. 2. Palaeohatrachus grandipes. Gieb. (Mus. Dresden.) TafK T.NTRAl Tafel X. Fig. 1. Falaeohatrachus gigas v. Meyer, Nasalregion in natürlicher Grösse, (a. Platte 1 v. Meyer, b. Platte 2 v. Meyer, c. Ansicht von vorn, schematisch.) (Paläontol. Mus. Univ. Bonn.) Fig. 2. a. b. Palaeohatrachus gigas v. Meyer , Fuss in natürlicher Grösse. (Mus. Nat.-Hist. Verein Bonn.) Fig. 3. Palaeobatrachus ? gigas. harve. (Mus.Nat.-Hist. Ver. Bonn.) Fig. 4. Palaeohatrachus Wetzleri Wolt. Humerus, a. von der Seite, b. von vorn. No. 2. Fig. 5. Palaeohatrachus Wetzleri Wolt. Humerus von vorn. No. 3 Fig. 6. do. do. do. Antibrachium und WirbeL No. 4. Fig. 7. do. do. do. Antibrachium. No. 5. (Originale zu Fig. 4 — 7 aus dem Paläontol. Mus. München.) Fig. 8. Palaeohatrachus cf. gigas. Unterschenkel No. 1 , a. von der Seite, b. von vorn. (Senckenbergianum.) Fig. 9. Palaeohatrachus cf. gigas. Unterschenkel No. 2. von der Seite. (Senckenbergianum.) Fig. 10, Palaeohatrachus rarus var. rnajor Unterschenkel von hinten» (Mus. Halle.) MJi Tafel XL Fig. 1 — 10 Unterkiefer, Originale im Senckenbergianum. Fig. 1. Palaeohatrachus et gigas, linker Unterkiefer von oben. No. 1. Pig. 2. Palaeohatrachus cf. gigas, rechter Unterkiefer, a. von oben, b. von aussen. No. 2. Fig. 3. PalaeobafracJms cf. gigas, linker Unterkiefer, a, von oben, b. von aussen. JS'o. 5. Fig. 4. Palaeobatrachus cf. gigas, rechter Unterkiefer, a. von oben, b. von aussen. No. 8. Fig. 5. Palaeobatrachus ? cf. gigas, linker Unterkiefer, a. von oben, b. von aussen. No. 14. Fig. 6. Palaeobatrachus? cf. gigas, rechter Unterkiefer von aussen. No. 17. Fig. 7. Palaeobatrachus? cf. gigas, rechter Unterkiefer von oben. No. 18. Fig. 8. Palaeobatrachus intermedius, rechter Unterkiefer von aussen. No. 21. Fig. 9. Palaeobatrachus intermedius, linker Unterkiefer von oben. No. 32. Fig. 10. Palaeobatrachus fallax, linker Unterkiefer von aussen. No. 42. Fig. 11. Palaeobatrachus cf. gigas, Coccyx. a. von oben, b. von vorn. (Mus. Mainz, nach H. v. Meyer wiedergegeben.) Fig. 12. ? Palaeobatrachus calcareus Wolt. Coccyx von oben gesehen, doppelte Grösse. (Dr. C. Böttger.) Fig. 13. Palaeobatrachus cf. gigas, linke Scapula von aussen. (Senckenbergianum.) Fig. 14. Palaeobatrachus ? cf. gigas, rechte Scapula von aussen. (H. v. Meyer entnommen.) Fig. 15. Palaeobatrachus fallax, var. major ? a. linke Scapula von aussen, b. von proximalem Rand aus gesehen. (Querschnitt.) (H. V. Meyer entnommen.) Fig. 16. Palaeobatrachus calcareus Wolt. Linke Scapula, a. von der Innenseite gesehen, natürliche Grösse, b. von aussen, doppelte Grösse. (Dr. 0. Böttger.) Fig. 17. Palaeobatrachus cf gigas. Clavicula v.'m aussen gesehen. Fig. 18. Palaeobatrachus intermedius Wolt. Linkes Coracoideum von innen gesehen. Fig. 19. Palaeobatrachus intermedius. EechtesCoracoideum von aussen. Fig. 20. Palaeobatrachus intermedius, Coracoideum. (Originale zu Figur 17—20 im Senckenbergianum.) TafIL a ^- l a ö. ^' //. f 13. 19. 20. 4 Ji ^ 2^1. 27. 30. 31. h 22. ^^ 23. ^ 28. ^ i I Fi.2:. 21—33. Humeri, ausser Fig. 24 von vorn gezeichnet. Fig-. 21. P(tlaeoh(ffracJms cf. gigas, var. carinata, linker HumeruSy H. v. Meyer entnommen. Fig. 22. PaJacolatrachus cf. gigas, var. carinata, linker Humerus, No. 2. (Mainz.) Fig. 23. Palaeohatrachus cf. gigas, var. carinata, rechter Humerus^ Xo. 8. (Mainz.) Fig. 24. PaJaeohatrachus cf. gigas, var. carinata, linker Humerus von der Seite gesehen, No. 12. (Senckenbergianum.) Fig. 25. Palaeohatraclms cf. gigas, var. suhcarinata, rechter Humerus, No. 13. (Senckenbergianum) Fig. 26. Palaeohatraeltuscf. gigas, var. suhcarinata, rechter Humerus, No. 14. (Mainz.) Fig. 27. Palacohatrachus cf. gigas. \Si\\ suhcarinata, rechter Humerus, No. 16. (Mainz.) Fig. 28. PaJaeohatrachus ? cf. gigas, var. suhcarinata, rechter Humerus No. 19. (Senckenbergianum.) Fig. 29. Palaeohatraclms cf. gigas, var. clepressa , linker Humerus, No. 20. (Senckenbergianum.) Fig. 30. Palaeohatraclms cf. gigas, var. depressa, linker Humerus, No. 23. (Mainz.) Fig. 31. Palaeohatraclms? cf. gigas, var. dejyressa , linker Humerus^ No. 26. (Mainz.) Fig. 32. Palaeohatraclms rarus var. major, linker Humerus. (Mus. Halle.) Fig. 33. Palaeohatraclms Boliemicus, linker Humerus. (Mus. HaUe.) Fig. 2. Fig. 3. Fi- 4. Fig. 5. Fig. G. Fig. 7. Tafel XII. Fig. 1 — 13. Antibi-achia. Originale zu Fig. 1—9, Fig. 12. 13. im Seiickenbergianum. Fig. 1. a. b. Palaeohatrachns cf. gigas , Antibracbiiiin, von beiden Seiten gesehen. No. 1. Pulaeohatrachiis cf. gigas, Antibracliium No. 2. a. b. Palaeobatrachiis cf. gigas , Antibrachium von beiden Seiten gesehen. No. 3. Palaeobatrachus cf. gigas, Antibrachium No. 8. Palaeobatrachiis cf (/((/as, Antibrachium No. 11. Palaeobatrachus cf. gigas, Antibrachium No. IG. Palaeobatraclius ? cf ^/f/«s^ hnkes Antibrachium von aussen. No. 20. Fig. 8. Palaeobatrachus ? intermedius , rechtes Antibrachium von innen. No. 23. Palaeobatrachus intermedius, Antibrachium. No. 28. Palaeobatrachus rarus. var minor, linkes Antibrachium von aussen. (Mus. Halle. Palaeobatrachus faüax var. ma/jor, reclites Antibrachium von aussen. No. 31. (Mainz.) Palaeobatrachus fallax var. major, linkes Antibrachium von innen. No. 35. Fig. 13. Palaeobatrachus fallax, Antibrachium N. 38. Fig. 14-26 llia. Originale zu Fig. 14—21, zu Fig. 23. 25 26. im Senckenbergianum. Fig. 14. Palaeobatrachus cf gigas, linkes Ilium von aussen. No. 1. Fig. 15. Palaeobatrachus cf gigas, rechtes Ilium von aussen. No. 6. Fig. 16. Palaeobatrachus cf gigas, linkes ]lium von innen. No. 7. Fig. 17. Palaeobatrachus cf gigas, linkes Ilium von aussen. No. 9. Fig. 18. Palaeobatrachus cf gigas, rechtes Ilium von aussen. No. 10. Fig. 19. Palaeobatrachus cf gigas, linkes Ilium von aussen. No. 11. Fig. 20. Palaeobatrachus cf gigas, linkes Ilium von aussen. No. 14. Fig. 21. Palaeobatrachus intermedius, \mVQ&\\mm\o\\2i\\^^Qn. No. 16. Fig. 22. Palaeobatrachus rarus var. minor, linkes Ilium von innen (Mus. Halle.) Fig. 23. Palaeobatrachus intermedius, linkes Ilium von aussen. No. 17. Fig. 24. Palaeobatrachus Fritschi var. major, rechtes Ilium von innen. (Mus. Halle.) Fig. 25.? Palaeobatrachus, rechtes Ilium von innen. No. 18. Fig. 26. Palaeobatrachus fallax, linkes Ilium von aussen. No. 19. Fig. 27. Palaeobatrachus intermedius, Femur. (Senckenb.) Fig. 9. Fig. 10 Fig. 11. Fig. 12 TafM ia ß 3. 6. 10. II. \1 1^- 13. 1^. 15. 17. 18. [\ß!lUJ^]^ W. T1 22, 28. %ft. '^■ 26. uy w. 29. 30. 31. d 3Z. 33. O'L. Fig. 28—34 Unterschenkel. Originale zu Fig. 28. 30—34. im Senckenbergiannm. Fig. 28. Palaeohatraclms cf. gigas, Unterschenkel von innen gesehen. No. 3. Fig. 29. Palaeohatrachus cf. gigas, Unterschenkel von der Seite. No. 4. (Mus. Mainz.) Fig. 30. Palaeobatrachus cf. gigas, Unterschenkel von der Seite. No. 6. Fig. 31. Palaeohatrachus ? cf. gigas, Unterschenkel, a. von der Seite, b. von innen. No. 12. Fig. 32. Palaeohatrachus intermedius, Unterschenkel von innen. No. 15. Fig. 33. Palaeohatrachus fallax, Unterschenkel von innen. No. 17. Fig. 34. Palaeohatrachus fallax, Unterschenkel von innen. No. 20. Tafel XIIL Fig. 1. Palaeohairaehus Bohemieus v. Meyer. (Zool. Mus. Univ. Leipzig.) Fig. 2—10. Humeri, von vorn gezeichnet. Fig. 2. Palaeohairaehus intermedius, linker Humerus. H. v. Meyer entnommen. Fig. 3. Palaeohairaehus iniermedius, rechter Humerus. No. 30. (Mus. Wiesbaden.) Fig. 4. Palaeohairaehus intermedius, linker Humerus. No. 31. (Senckenbergianum.) Fig. 5. Palaeohairaehus fallax, var. major, linker Humerus. No. 35. (Senckenbergianum.) Fig. 6. Palaeohairaehus fallax, var. major, linker Humerus. No. 37. (Mainz.) Fig. 7. Palaeohairaehus ? fallax, rechter Humerus. No. 41. Fig. 8. Palaeohairaehus Y2iY. tuhereulosa, rechter Humerus. No. 42. (Mainz.) Fig. 9. Palaeohairaehus var. laevis, rechter Humerus. No. 47. (Senckenbergianum.) Fig. 10. Palaeohairaehus Friisehii var. major, rechter Humerus. (Mus. Halle.) MM V/olt ö.tl r^EWYOH liW YORK. Verzeiehniss der in der Umgegend von Magdeburg und den angrenzenden Bezirken aufgefundenen Käfer. Ein Beitrag zur Insectenfauna Norddeutschlands, zusammengestellt von H. Hahn. II. Stück. Oplioiiiis Stephens. 130. 0. sabulicola Panz. Bisher nur im westlichen Theile des Gebiets bei Weferlingen, Walbeck, Schwanefeld (Wahnsch.) und am Hohen und Sauren Holze bei Seehausen (von mir) auf lehmigem und merglig-kalkigem Boden unter Steinen, Erdklössen und Getreide in verschiedenen Farben- abänderungen, blau, grünlichblau und dunkelblau beobachtet. Frühjahr und Herbst. 131. 0. ol)sciirus Fabr. (monticola Dej.). Gleichfalls nur auf lettigem Boden und seltener, doch fast im ganzen Gebiete während des Frühlings unter Steinen u. dgl. und im Genist der Eibüberschwemmungen. Schwanefeld, Erxleben, Hakenstedt, Seehausen, Hohenwarsleben an Steinbrüchen, Magdeburg, Sülldorf, Barby. Zuweilen findet er sich zahl- reich auf Umbelliferen (Pastinaca sativa L.), z. B. am Sehlenschen Bruche (Hegew.). 132. 0. pimctulatus Dft. Liebt ebenfalls Kalk- und Letteboden und findet sich im ganzen Gebiete unter Steinen, Erdklössen etc. meist einzeln, seltener in grösserer Zahl. Wird ebenfalls öfter auf Dolden gefunden. Die rar. laticoUis Mannh. findet sich einzeln unter der fiauptart. 133. 0. aziireus Fabr. (chlorophanus Pz.). Findet sich besonders auf Kalk, zuweilen häufig unter Steinen (Wefer- • 7* 100 lingen, Walbeck, Eilsleben, Eemkersleben , Sülldorf), doch... wenn auch einzelner, in der ganzen Börde und in der Um- gebung von Schönebeck, Calbe, Barby etc. Der Käfer ändert in Farbe und Grösse bedeutend . ab. Die yar. similis Dej. findet sich auch öfter darunter. 134. 0. piiiicticollis Payk. Meist nicht häufig auf schwererem Boden, wo er sich unter Laub, Steinen u. s. w. und auch auf Blüthen findet. Mehrfach fand ich ihn öfter an einzelnen Stellen des Sülidorfer Salzterrains. Auch die V. parallelus Dej. dürfte sich unter den kleineren Stücken herausfinden lassen. 135. 0. Iirevicollis Serv. (? rufibarbis Fabr.). Findet sich meist an denselben Orten, aber häufiger. 136. 0. inaculicornis Duft, wurde nur einmal von Hegew. bei Hakenstedt unter rottenden Vegetabilien gefunden. 137. 0. sigiiaticoriiis Duft. Sehr selten. Bis jetzt nur bei Weferlingen von Wahnsch. in einem Stücke am Maien und ferner in wenigen Stücken von Hegew. bei Eils- leben unter Steinen gesammelt. Pseudoplioiiiis Motschulsky. 138. P. pubesceiis Müller (ruficornis Fabr.). Während des ganzen Jahres überall unter Steinen, auf Feldern, im Angeschwemmten der Flüsse etc. gemein. In der Wahnschaffe'schen Sammlung*) findet sich ein in Wefer- lingen gefangenes Exemplar mit einer grossen Filaria. 139. P. griseus Panz. (Pteichei Desbr.). Auch ziemlich häufig, doch seltener wie der vorige. Zahlreich fand ich *) Seit dem 1. April 188G sind die Wahnschafife'schen Sammlungen durch Kauf in den Besitz der Stadt Magdeburg übergegangen und dem Verfasser die Verwaltung derselben übertragen. Da der Ver- ewigte längere Zeit in der engeren Umgegend von Magdeburg sammelte, so wird öfter auf die Sammlungen verwiesen werden. 101 ihn öfter im Herbste in Gesellschaft mit jenem auf Aeckern bei Lockstedt. Er scheint in hiesigem Gebiete auf kiesigem und feuchtsandigem Boden mit Vorliebe sich aufzuhalten. -Soll des Abends häufig nach dem Lampenlicht fliegen, (cfr. Westhoff, „di6 Käfer Westfalens'' pag. 31.) Flatus Motschulsky. 140. P. calccatiis Duft. Findet sich nicht selten auf Sandboden, Feldern, in Sandgruben etc. unter Steinen u. s. w. Gelbe (unausgefärbte) Stücke sind ebenfalls nicht selten. Harpalus Latreille. 141. H. ruf US Brüggem. (ferrugineus Fabr.). Nur an sandigen Orten und dort auch nur lokal vorkommend. Bei Helmstedt, Weferlingen (Wahnsch.), Everingen, Hötensleben am Heidholze, Barby (von mir), Heyrothsberge, Gommern, Biederitz etc. (von allen Magdeburger Coleopterologen) gesammelt. Anm. H. atratiis Latr. (Hottentotta Duft.), sowie auch laevi- coUis Duft, und rufitarsis Duft, (honestus Duft.), die sich am Harz finden, dürften auch an den höher gelegenen Punkten unseres Gebietes (Weferlingen, Hohes Holz, Hakel) noch aufzufinden sein. 142. H. disting'ueiidus Duft. (? psittacus Fourcr.). Ueberall im Gebiete auf Feldern, unter Steinen im Frühjahr häufig, besonders auf Sandboden. Er tritt in zahlreichen Farbenabänderungen auf, schwärzlich, blauschwarz, blau, bronzefarbig und selten grün. 143. H. aeiieus. Fabr. Ebenfalls überall und an denselben Orten ebenso häufig wie der vorige. Die Farben sind gleichfalls sehr verschieden. Am schönsten fand ich solche bei Sülldorf und Weferlingen auf Kalkboden. Die var. elegans Preller (Berl. entomol. Zeitschr. 11,419 und 12,287) und var. confusus Dej. finden sich, wenn auch sehener, hier. Vielleicht dürfte erstere nur eine unreife Form sein. — 102 — 144. H. smaragdinus Duft, (discoideus Er.) findet sich nur stellenweise häufiger (Helmstedt, Hakenst.-Wahnsch.), sonst auf Sandboden z. selten; Neuhaldensleben , Lostau, Gommern, Tochheim bei Barby etc. 145. H. rubripes Duft, (amoenus Heer). Ueberall auf schwerem Boden nicht selten; viel w^eniger dagegen auf sandigem Boden. Die rar. sobriniis Dej. findet sich stellenweis auch nicht selten. 14ß. H. latus L. (fulvipes Fabr.). Während des ganzen Sommers nicht selten an feuchten Orten, in Gebüschen, unter Steinen etc. 147. H. luteicornis Duft. Zuweilen ziemlich häufig im Angeschwemmten und überhaupt im Alluvio der Elbe;, sonst im Gebiete selten. 148. H. neglectus Serv. Sehr selten auf sandigen Orten. Helmstedt, Weferlingen, Magdeburg (Külzau). 149. H, tcnebrosiis Dej. Sehr selten. Nur hier in Fanggräben des Forstes Külzau einigemal gesammelt. 150. H. inelaiiclioliciis Dej. Sehr selten. Bisher nur von mir in drei Stücken (Mai und Juni) in Fanggräben des Forstes Külzau und in einem Stücke von Wahnsch. bei Weferlingen gefangen. 151. H. flavicornis Dej. Ebenfalls sehr selten an Waldrändern und Wegen. Weferlingen, Marienborn, Helmstedt,, Magdeburg. 152. H. tardiis Banz. (Frölichi Strm., segnis Dej.). Ziemlich häufig überall auf sandigem Boden. 153. H. serripes Quens. Nicht selten, überall auf feucht-sandigem Boden. Unter Steinen, Laub, in Löchern etc. 154. H. liirtipes Banz, findet sich stets nur einzeln auf Sandboden unter tiefliegenden Steinen, in Ackerfurchen und Raupengräben, auch unter den Blättern des Verbascum — 103 — thapsiforme Schrad., Helmstedt, Neubaldensleben (Wahnsch.), Lostau und Külzau, Heyrothsberge, Gommern etc. 155. H. aiituiniialis Duft, (impiger Duft.). Nicht allzu selten auf Sandboden unter Steinen, in Gräben etc. und auch bei Ueberschwemmungen. Weferlingen, Helmstedt, Neu- baldensleben, Magdeburg, Gommern, Tochheim. 156. H. seryiis Duft. Nicht häufig, meist auf Sand- boden. Helmstedt, WeferKngen, Walbeck, Lockstedt, Neu- baldensleben (Wahnsch.), Colbitzer Forst (Busse), Forst Külzau, auf dem alten Kirchhofe hier, Tochheim etc. Der Käfer zeigt oft mehr oder weniger rothbraun gefärbte Flügel- decken. 157. H. anxius Duft. Im ganzen Gebiete an sandigen Orten unter Steinen u. dgl. häufig. 158. H. fuscipalpis Strm. Ueberall auf Sandboden sehr selten. Bisher nur bei Weferlingen (Wahnsch.) und im Külzau (von mir) in Fanggräben je 2 Stücke gesammelt. 159. H. modestus Dej. (flavitarsis Dej.). Ebenfalls an denselben Oertlichkeiten sehr selten. Auch bei Sülldorf (Wahnsch.). 160. H. picipeiinis Duft. Auch an gleichen Orten, jedoch häufig. Unter Steinen, in Ackerfurchen u. s. w. Bradycellus Erichson. (Dichirotrichus Duval). 161. B. piibescens Payk. und 162. B. obsoletus Dej. kommen beide nur ausschliesslich auf den im Gebiete sich findenden Salzterrains unter Steinen, Erdklössen u. dgl. oft in grösseren Gesellschaften vor. Stassfurt, Gr. Salze, Sülldorf, Remkersleben. 163. B. riifitliorax Sahlb. Sehr selten. Wurde früher in einem Steinbruche bei Sülldorf vom Gymnasiallehrer Banse (nach mündlicher Mittheilung desselben) gefunden. — 104 — 164. B. Deutsclii Sahlb. (cognatus GylL). Sehr selten. Der Käfer heimathet eigentlich in den Gebirgen. Er wurde zuerst von Wahnschaffe auf dem Brocken unter Steinen und später vom Ober-Bergamts- Sekretär Degenhardt unter gleichen Verhältnissen bei Clausthal aufgefunden. — In den 70er Jahren wurde er dann auch wiederum von Wahnsch. auf moorigen Wiesen bei meinem Geburtsorte Emmerstedt, unweit Helmstedt, und auch bei Walbeck gesammelt. (Bradycellus i. sp.) 165. B. liarpaliniis Serv. Ueberall im Gebiete einzeln. An Waldrändern, an sonnigen grasreichen Abhängen u. s. w. Er wurde von Wahnsch. öfter des Abends schwärmend beobachtet. Weferlingen, Lockstedt, Neuhaldensleben, See- hausen, Magdeburg, Zensor Berge, Barby etc. 169. B. collaris Payk. Mehr an trockneren Orten, aber bedeutend seltener. 167. B. similis Dej. Nur bei Weferlingen (Wahnsch.) und mehrfach bei Hakenstedt (Hegew.) gefunden. Sonst im Oberharze. Stenolophus Latreille. 168. St. teutoims Schrank (vaporariorumFabr.). Ueber- all ziemlich selten an feuchten Orten, Teichrändern u. dgl. unter Steinen. Im Winter wird er zuweilen im Genist und unter Moos gefunden. Weferlingen (an der Aller — Wahnsch.), Hakenstedt (Hegew.), Neuhaldensleben (Reinecke), in der Eibniederung, Sülldorf (hier zuweilen ziemlich häufig) etc. 169. St. Skrimsliiraiius Steph. An ähnlichen Orten wie der vorige, scheint sich jedoch mehr auf das Elbe-, Bode- und Saalgebiet zu beschränken, wo er nicht allzu selten ist. 170- St. mixtus Hbst. (vespertinus Banz.). An den Elb- und Saalufern ziemlich häufig, andernorts hingegen selten. Er findet sich unter Steinen, Angeschwemmtem u. dgl. Die var. Ziegleri Banz, kommt auch bei Magdeburg vor (Collect. Wahnsch.). 105 (M a n i c e 1 1 u s Motscli.) 171. St. elegaiis Dej., sowie die Yar. epliippiuiu Dej. nur auf Salzboden bei Stassfurt, Gr. Salze, Sttlldorf und Kemkersleben gesammelt. Meist im Herbst nicht selten. (Acupalpus Latreille) . 172. St. flayicollis Strm. (nigriceps Dej.). Von Wahnscli. bei Weferlingen am Allerufer mehrfach Abends schwärmend angetroffen; ausserdem an der Elbe bei Magdeburg. 173. St. dorsalis Fabr. Ziemlich häufig im Genist der Flüsse und auch unter Steinen. 174. St. l)ruiiiiipes Strm. Selten. Scheint sich mit Vorliebe auf moorigen Wiesen zu halten, wo ihn Wahnsch. und auch ich zwischen Gras und Moos öfter fingen. Walbeck, Lockstedt, Drömling. Einmal fand ich auch einige Stücke hier auf dem Rothen Hörn. 175. St. siituraHs Dej. Ueberall sehr selten. Wahnsch. fand bei Weferlingen nur 2 Stücke. Ich sammelte hier 3 Stück in einem ausgetrockneten Kloakengraben des Stadt- erweiterungsterrains und 2 andere an einem Teichrande bei Uenglingen, nördlich von Stendal (ausserhalb unseres Gebietes). 176. St. exigmis Dej. Fast überall sehr häufig, namentlich in der Nähe der Flüsse und Teiche, sowie im Angeschwemmten. Die Tar. luteatiis Duft, (luridus Er.) findet sich, wenn auch selten, an den Eibufern. 177. St. ineridiaiuis L. Im Frühjahr sehr häufig auf feuchten Wiesen und Triften, in der Nähe der Flüsse, auf Feldern und auch auf verschiedenen Pflanzen. (Anthracus Motsch.) 178. St. conspiitus Duft. Nicht gerade häufig, aber im ganzen Gebiete verbreitet. In den Frühjahrsmonaten an — 106 — Flussufern, Tümpeln, unter Wasserpflanzen u. dgl. Bei Sonnenuntergang oft schwärmend. Oebisfelde, Weferlingen, Erxleben, Biscliofswald, Seehausen, Neuhaldensleben, Magde- burg, Oschersleben, Stassfurt, Calbe, Barby, Zerbst etc. Zabrini. Zabrus Clairville. 179. Z. tonebrioides Goeze (gibbus Fabr.). Stellenweise und in manchen Jahren häufig, hauptsächlich auf schwererem Boden der ganzen Börde, seltener dagegen auf Sandboderu Auf Roggen- und Weizenfeldern, unter Steinen, Getreide- haufen, in Gräben u. dgl. Wenn er auch in unserm Gebiete zu den häufigem Käfern zählt, so ist er doch bis jetzt noch nicht verheerend aufgetreten, wie z. B. in Westfalen 1868 (Essen), 1875 und 76 (Gelsenkirchen), 1879 (Bochum). Die Larve benagt die Getreidewurzeln, besonders die des Weizens, der Käfer dagegen die noch nicht völlig ausgereiften Körner, wde ich im Juli d. J. bei Seehausen in einem Roggenfelde zu beobachten Gelegenheit hatte. Pferostichini. Aniara Bonelli. (Triaena Leconte). 180. A. tricuspidata Dej. Im ganzen Gebiete nicht selten auf Aeckern, besonders solchen, in deren Furchen im Frühlinge längere Zeit Wasser stand. Ich fand den Käfer am meisten kurz vor der Ernte an den Aehren des Roggens und des Windhalms, Apeca Spica venti Palis. de Bauv., w^o er die noch weichen Samen beider Pflanzen benagte. 181. A. streima Zimm. Sehr selten. Nur ein Stück bei Weferlingen (Wahnsch.) und ein anderes bei Hakenstedt (Hegew.) gefangen. 182 A. plebeja Gyll. Nicht selten. Auf Feldern und in Wäldern, unter Steinen, Moos und an Grashalmen. Oefter traf ich diese Art mit der A. tricuspidata Dej. zusammen. — 107 — (Amara i. sp.) 183. A. similata Gyll. Nicht selten, namentlich auf Sandboden. Auf Feldern, an Waldrändern, auch im Eibbette zuweilen im Herbste häufig* unter trockenen Pflanzen. Bläu- liche Stücke finden sich selten (Collect. Wahnsch.). 184. A. OTat«a Fabr. (obsoleta Dej.). An ähnlichen Orten, wie vorige Art, doch seltener. 185. A. moiitiyaga Strm. Selten. Auf Feldwegen, Aengern ; unter Steinen und auch im Angerrölle. Weferlingen, Walbeck, Eschenrode (Wahnsch.), Magdeburg im Glacis und auf dem Pionier -Uebungsplatze (Wahnsch.) und im Angeschwemmten der Elbe (Banse). 186. A. nitida Strm. Sehr selten. Wahnsch. sammelte dieselbe auf sandigen Aeckern bei Helmstedt, am Hagholze bei Weferlingen und bei Walbeck. Ich selbst fand 1 Stück während des Hochwassers im Genist der Elbe bei Barby. 187. A. communis Pauz. Ziemlich selten unter Steinen, Moos u. dgl. Weferlingen, Neuhaldensleben , Magdeburg, (Herrenkrug), Barby. Die yar. atrata Heer ist in einem Stücke bei Weferlingen gefunden (Collect. Wahnsch.). 188. A. conrexior Steph. (continua Thoms.) Nur einmal bei Weferlingen gefunden (Collect. Wahnsch.). 189. A. liinieoHis Schiödte (vulgaris Panz.). Selten im westlichen Gebiete. Scheint Kalk- und Letteboden zu lieben. Im Frühjahr auf Feldern und an Waldrändern bei Weleriingen unter Moos und Steinen, auf frisch gegrabenen Gartenbeeten von Wahnsch. und auch bei Hakenstedt von Hegew. auf Aeckern gesammelt. 190. xi. curta Dej. Sehr selten. Wurde einmal bei Hakenstedt (Hegew.) und in 2 Stücken bei Weferlingen (Wahnsch.) gefangen. 191. A. aenea Degeer (trivialis Gyll). Sehr häufig im ganzen Gebiete, besonders auf Sandboden. Im Winter und Frühjahr im Angeschwemmten der Flüsse. — 108 — 192. A. spreta Dej. Nicht häufig, ebenfalls auf Sand- boden, vorzugsweise Aeckern. Helmstedt, Weferlingen (Wahnsch.), Hakenstedt, (Hegew.), Lockstedt, Neuhaldensleben, Gommern, Tochheim bei Barby etc. 193. A. eiiryiiota Panz. (acuminata Payk.). Fast liberall auf schwererem Boden nicht selten, namentlich auf Aeckern der ganzen Börde während des Sommers, zuweilen sogar häufig. Selten auf Sandboden (Forst Külzau in Fang- gräben von Gebr. Henneberg im März 1886). 194. A. familiaris Duft. Hier überall, besonders auf etwas leichterem Boden ; während des ganzen Jahres häufig. 195. A. lucida Duft, (gemina Zimm.) Selten. Auf Feldern, in Gärten, unter Steinen etc Weferlingen, Walbeck, Lockstedt, Neuhaldensleben, Hakenstedt, Magdeburg (Cracauer Anger), Barby u. s. w. 196. A. tibialis Payk. Selten. An denselben Orten (C el i a Zimmermann.) 197. A. iiigeiiia Duft. In der engern Magdeburger Gegend im Herbste stellenweise zahlreich, sonst selten unter Steinen, Erdklössen, langem Grase an Böschungen u. s. w. Scheint auch Salzboden zu lieben (Siilldorf, Stassfurt, Gr. Salze, Remkersleben) , da sie dort von den Gebr. Henneberg, P. Breddin und mir vielfach gesammelt wurde. Ausserdem wurde der Käfer in den Glacis, bei Cracau und an der südlichen Seite des Zuckerbusches öfter in grösserer Zahl gefunden. 198. A. iniinicipaHs Duft. Sehr selten. Bisher nur von Hegew. in den Kalksteinbrüchen bei Eilsleben gefunden. 199. A. livida Fabr. (bifrons Gyil.). Nicht selten, besonders auf Sandboden, vom Frühjahr bis Herbst. Herren- krug, Lostau, Tochheim, Weferlingen, Eilsleben. Einmal fand ich diese Art auch sehr zahlreich in der Nähe des Gradierwerkes bei Gr. Salze unter Steinen und Grasbüscheln. 109 200. A. praetermissa Sablb. (rufocincta Dej.). Sehr selten. Nur von Wahnschaffe bei Weferlingen und Schwane- feld unter Steinen gefunden. 201. A. iiifima Duft. Sehr selten. Bei Weferlingen vom Grase geschöpft (Wahnsch.) und ferner bei Paxförde^ im Forste Külzau in Fanggräben und auf dem Cracauer Anger gefunden. (A c r 0 d 0 n Zimmermann.) 202. A. briiiiiiea Gyil. Sehr selten Bei Weferlingen einmal von Wahnschaffe in mehreren Stücken und ebenfalls von Reinecke bei Neuhaldensleben gefunden. (Leiocnemis Zimmermann.) 203. A. ereil ata Dej. Sehr selten. Nur von Wahnsch., namentlich im Herbste in grösserer Zahl bei Weferlingen und Eilsleben auf Feldwegen unter Steinen gesammelt. (Cyrtonotus Stephens.) 204. A. aiiliea Panz. (picea Fabr.). Ueberall verbreitet, doch meist nur einzeln und besonders auf Lette- und Salz- boden. Auf Feldern unter Steinen, Getreidehaufen u. s. w., auch öfter auf Blüthen (Disteln, Dolden). 205. A. convexiiiseula Marsh. Nur auf Salzboden unter Steinen, GemüU, Gras am Fusse der Mauern etc. Schönebeck (Salinen), Gr. Salze, Stassfurt, Sülldorf und Remkersleben. Selten findet sich der Käfer vor August, dann aber bis spät in den Herbst hinein meist zahlreich. (Bradytus Zimmermann.) 206. A. consiilaris Duft. Nicht selten, besonders auf steinigem und sandigem Boden. 207 A. fiilra Degeer (ferruginea Payk.). Ueberall, besonders auf Sandboden, während des ganzen Jahres nicht selten unter Steinen, am Fusse der Bäume etc. 208. A. apriearia Payk. Nicht selten. An ähnlichen Orten wie A. consularis Duft. Die var. eonvexilabris Schiödte findet sich einzeln unter der Hauptform. HO (P e r c 0 s i a Zimmermann.) 209. A. equestris Duft, (patricia Duft.). Nur von Wahnscbaffe in der Weferlinger Gegend gefunden. Auf Bergen bei Walbeck, Weferlingen und Eilsleben. Ebenfalls findet sich dort die yar. dilatata Heer. Abax Bonelli. 210. A. striola Fabr. Nicht selten in den höher g-elegenen waldigen Theilen des Gebietes: Weferlingen, Seggerde, Bartensieben, Erxleben, Emden (Wahnsch.), Sommer- schenburg (Niemann), Bischofswald (Koch und Heinem.), Pax- förde (häufig in Fanggräben), Hohes Holz ; sehr seiten dagegen in der Ebene — Magdeburg (Biederitzer Busch, P. Breddin). 211. A. OTalis Duft, und 212. A. parallelus Duft, finden sich nicht selten in hochgelegenen Laubwaldungen bei Weferlingen, Sommerschen- burg und im Hohen Holze wie A. striola Fabr. Molops Bonelli. 213. M. elatus Fabr. Ebenfalls nur im westlichen Gebiete beobachtet. Im Hagholze bei Weferlingen, auf den Höhen des Lappwaldes, bei Emden und Erxleben unter tief liegenden Steinen. Wahrscheinlich auch im Hohen Holze. 214. M. piceiis Panz. (terricola Fabr.). An denselben Orten, doch weniger selten, namentlich im Riesen und Hag- holze bei Weferlingen. Pterosticlius Bonelli. (Platysma Bonelli.) 215. P. olbloiigopuiictatiis Fabr. Häufig. Meist nur in etwas feuchten Wäldern durch das ganze Jahr. Unter Steinen und Moos am Fusse der Bäume. 216 P. angiistatiis Duft. Sehr selten. Ein Stück von Wahnsch. im Hagholze, ein zweites von mir 1882 im — 111 — Forste Külzau und ein drittes vom Oberlehrer Dr. Lilie bei Magdeburg gefangen. Anfangs August 1882 fand ich ihn zahlreich in den Kiefernwaldungen des Dorfes Wietze (Gegend von Celle) unter Spänen, Kiefernnadeln u. dgl. Scheint besonders auf Sandboden vorzukommen. (Lyperosomus Motschulsky.) 217. P. aterrimus Payk. Aeusserst selten. Früher vom Herrn Professor Leuckhart und Herrn v. Heinemann bei Harbke (Einsiedelei) und von den alten Magdeburger Entomologen auch hier gefunden. In neuerer Zeit wurde der Käfer nicht beobachtet. (Steropus Stephens.) 218. P. iiiadidus Fabr. Ebenfalls sehr selten. Von Wahnschaffe auf den Höhen des Lappwaldes unter Steinen gefangen, desgl. vom Kantor Busse in der Colbitzer Forst. Die var. concinmis Strm. wurde nur auf dem Lappwalde gefunden. 219. P. aethiops Panz. Im westlichen Theile sehr selten. Auf dem Lappwalde unter Steinen von Wahnsch. u. V. Heinem. gefunden. Auf dem das Gebiet begrenzenden Elme stellenweise häufig, ebenso im Harze. (Melanins Bonelli.) 220. P. iiiger Schaller. Nicht häufig, aber fast überall verbreitet, besonders an schattigen, humusreichen Orten unter Laub, Steinen u. dgl. Im Angeschwemmten der Elbe öfter zahlreich. 221. P. vulgaris L. (melanarius 111.). Fast überall häufig. Auf Feldern unter Erdklössen und Steinen, an Gräben, in alten Baumstümpfen etc. Die var. nigerriinus Strm. findet sich auch unter der Haupt- form. 112 222. P. nigritus Fabr. Ueberall nicht selten. In Wäldern, auf Wiesen und besonders bei Ueberschemmungen unter Laub, Moos, im Genist u. dgi. Die Yar. excavatus Bondier wurde einmal in dem jetzt abgeschlagenen Struken bei Walbeck gefunden (Collect. Wahnsch.). 223. P. antliracinus 111. Wie der vorige, aber häufiger. 224. P. gracilis Dej. Selten. An feuchten Orten, auf Wiesen^ an Bächen, unter Moos, Laub etc. 225. P. minor Gyll. Nicht häufig, aber überall im Gebiete zerstreut. Wie der vorige. (Argutor Stephens.) 226. P. interstinctus Strm. Selten an feuchten Wald- orten unter Laub und Angerölle. Weferiingen, Helmstedt (Wahnsch.), Magdeburg (Ostseite des Zuckerbusches); auch auf dem Brocken. 227. P. streniius Panz. Stellenweise häufig, namentlich auf lehmhaltigem Boden. Walbeck, Schwanefeld (Wahnsch.), Magdeburg (Schiessstände am Biederitzer Busch und Umfluth- kaual bei Heyrothsberge), Barby (Nähe von Kolfuss) etc. 228. P. (liligeiis Strm. Nicht selten, namentlich auf feuchten Wiesen unter Laub, in morschen Baumstümpfen, Angeschwemmtem u. dgl. Häufig auf den Allerwiesen bei Lockstedt und im Bruche bei Hakenstedt. Adelosia Stephens. 229. A. macra Steph. (picimana Dft.). Nur lokal, be- sonders im Frühlinge, nicht selten. Auf lettigem Boden unter Steinen, Erdklössen u. dgl. Cracauer Anger (Schiessstände, P. Breddin), Umfluthkanal bei Biederitz und Heyrothsberge (Henneberg), an einer Thongrube im Felde bei Prester zahl- reich (von mir) und einzeln bei Elb-Ueberschwemmungen ge- fangen ; in der Gegend von Weferiingen und Helmstedt selten. — 113 — Foecilus Bonelli. (Sogines Leacb.) 230. P. puiictulatiis Schaller. Nicht selten, besonders vom Frühling bis Juli im mittleren, südlichen und südöstlichen Theile des Gebiets. Auf den Feldern der Börde, ferner bei Stassfurt, Calbe, Barby, Pechau (innerhalb der Dämme des Umfluthkanals) etc. Sehr selten findet er sich dagegen bei Weferlingen, Helmstedt und Neuhaldensleben. (Poe eil US i. sp.) 231. P. dimidiatiis Oliv. Sehr selten. Bisher nur bei Helmstedt auf dem früher mit Heidekraut bewachsenen Mag- deburger Berge unter Steinen (Wahnsch.) und hier im Forste Külzau in Fanggräben (von Koch) gefangen. 232. P. lepidus Leske. Fast überall häufig auf Lette- wie auf Sandboden, in schönen Farben-Abänderungen. Die var. viridis Letzn. (virens Müller) mehr an schattigen Orten, var. cyaiieus Letzn. (sylvaticus Prell.) und yar. violaceiis Letzn. (coerulescens Hbst.) auf Sand- boden, dagegen var. iiigrocupreiis Letz, mehr auf Letteboden. 233. P. ciipreus Lin. Ueberall im ganzen Jahre unter Steinen u. dgl. In Farbe und Grösse sehr veränderlich. Die var. berylliiius Prell, var. viridis Prell., var. erytliropiis Fald. und var, affinis Strm. sind mehr oder weniger ebenfalls häufig. 234. P. coeriilescens Lin. (versicolor Strm.). Etwas weniger häufig, aber ebenso veränderlich als die vorige Art. Die var. viridicoHis Westh., var. teiiel)ricosiis Westh., var. ciipreoides Heer und var. subeyaiieus Prell, finden sich einzeln unter der Hauptform; v. tenebricosus mehrfach im Harze. 8 — 114 — Lazarus Chaudoir. 235. L. Yeriialis Panz. Ziemlich häufig, überall an feuchten Orten, unter Steinen, im Geuist bei Ueberschwem- mungen etc. Stomis Clairville. 236. St. puinicatus Panz. Ueberall, ausser auf Sand- boden, nicht grade selten, jedoch immer einzeln, im Ange- geschwemmten und unter Steinen. Sj^hodrini. Sphodriis Clairville. 237. S. leucoi)lithalmiis Lin. Ueberall nur einzeln an dunkeln, dumpfen Orten, in Kellern alter Häuser, unter alten Fussböden, in Scheunen etc. Weferlingen, Helmstedt, Haken- stedt, Seehausen, Neuhaldensleben, Magdeburg, Prester, Barby u. s. w. In Weferlingen wurde auch ein Exemplar mit einer grossen Filaria gefangen. La ein Osten US Bonelli. (Priston ychus Dejean.) 238. L. inaequalis Panz. (terricola Hbst.). Ziemlich häufig an denselben Orten wie der vorige; bisweilen in Ge- sellschaften. Sehr selten im Freien. Calathus Bonelli. 239. C. fuscipes Goeze (cisteloides Panz.). Ueberall das ganze Jahr hindurch häufig an sonnigen Orten, unter Steinen, auf Feldern, an Waldrändern, am Fusse von Allee- bäumen, unter Getreidegarben etc. 240. C. erratus Sahlb. (fulvipes GylL, flavipes Fourcr.) und 241. C. ambiguus Payk. (fuscus Fabr.) finden sich an denselben Oertlichkeiten und meist eben so häufig wie die vorige Art. Nicht selten werden alle drei zusammen an- getroffen. 115 242. C. melaiioceplialus Lin. Ueberall sehr häufig an ähnlichen Orten. Findet sich auch auf dem Brocken. Die yar. alpinusDej. ist von Wahnschafte selten beiWefer- lingen gefangen worden. 243. C. inicroptenis Duft. Nicht selten auf lichten Waldstellen der höheren Theile des Gebiets, unter Steinen, Moos u. dgl. Im Lappwalde, am steilen Berge bei Wefer- lingen, im Butterwinkel bei Paxförde, im Hohen Holze, am hohen Eibufer bei Tochheim etc. Doliclms Bonelli. 244. D. liallensis Schall, (ilavicornis Fabr.). Nur stellenweise, aber dann meist häufig; besonders auf Stoppel- feldern mit kalkigem oder mergligem Boden vom Juli -Sep- tember. Selten bei Helmstedt und Weferlingen, häufig da- gegen bei Hakenstedt, Eilsleben, Hohenwarsleben, Sülldorf, ünseburg, Stassfurt etc. Syiiuclius Gvllenhall. (Taphria au ct.). 245. S. nivalis Banz, (vivalis 111.). Ueberall zerstreut an feuchten Orten, besonders auf lettigem Boden, an Wald- und Wiesenrändern, unter Laub, Steinen u. dgl. Lockstedt (unter Gebüschen an den Spetzewiesen), Weferlingen, Haken- stedt, Erxleben (in Gärten am Fusse von Obstbäumen), Saures Holz bei Seehausen, Herrenkrug bei Magdeburg, Barby etc. Platyniis Bonelli. (Limodromus Motsch.). 246. P. assimilis Pavk. (angusticollis Fabr.,? junceus Scop.). Das ganze Jahr hindurch überall häufig an feuchten Orten, Flussufern, in Wäldern und Gärten unter loser Baum- rinde, Laub, Moos, Steinen u. dgl. Im Winter findet man ihn öfter kolonieweise in morschen Baumstämmen. 247. P. loiigirentris Mannh. Selten und fast nur auf das Eibthal beschränkt, wo er im Frühlinge, Juli und Sep- tember unter Baumrinden, Steinen und Angeschwemmtem 8* — llß — sich findet. In manchen Jahren ist er ziemlich zahlreich^ in andern dagegen fast ganz verschwunden. Herrenkrugv Cracau, Kreuzhorst, Schönebeck, Pömmelte, Barby. Auch an der Ohre bei Hillersleben wurde 1 Exemplar (Busse) gefunden. Aiim. P. Krynickii Sperk, der sich bei Berlin unter nassem Laube feuchter Wälder findet, dürfte im Gebiete (Rogätz, Königs- born, Moser etc.) kaum fehlen. (A n c h 0 m e n u s Bonelli). 248. P. ruficornis Goeze (albipes Fabr.). Während des ganzen Jahres überall an feuchten Flussufern unter Steinen und Angerölle. 249. P. obscuriis Hbst. (oblongus Fabr.). Nicht häufig in feuchten Wäldern und auf Wiesen, an nassen Gräben unter Laub, Moos u. dgl. Weferlingen, Lockstedt (Spetze- wiesen), Erxleben, Hakenstedt, Seehausen, Neuhaldensleben, Magdeburg, Königsborn, Barby etc. Agoiiiiiii Bonelli. 250. A. margiiiatum Lin. Nicht häufig an den Ufern der Flüsse und Teiche und auf nassen Wiesen. Harbke^ Weferlingen, Lockstedt, Neuhaldensleben, Seehausen, Magde- burg, Barby etc. Anm. A. impressum Panz. wuide bisher im Gebiete noch nicht beobachtet, dürfte aber kaum in der Gegend von Burg etc. fehlen.. An der Havel, z. B. bei Flaue, ist es im Frühjahr sehr häufig. 251. A. sexpunctatiiiii Lin. Im ganzen Gebiet stellen- weise nicht selten unter Steinen, feuchtem Laube in Chaussee- gräben und Gärten. Zahlreich z. B. in feuchten Sandgruben, bei der Klus (Pechau). 252. A. Mülleri Hbst. (parumpunctatum Fabr.). Ueberall ziemlich häufig an etwas feuchten Orten, unter Steinen, Laub^ Moos, im Angerölle der Flüsse etc. Die yar. claiulestmimi Strm. und Melleti Heer wurden Yon Wahnsch. bei Weferlingen gesammelt. — 117 — 253. A. gracilipes Duft. Sehr selten. Einige Stücke von AYalinsch. bei Waibeck am Fusse alter Kiefern und eins von mir in Magdeburg auf der Strasse gefangen. Auch bei .Sülldorf (Collect. Wahnsch.). 254. A. Tiridicupreum Goeze (modestum Strm.), von welchem nur die rar. aiistriaciuii Fabr. früher von Wahnsch. in einigen Exemplaren bei Harbke (Einsiedelei) auf feuchtem Boden laufend gefunden wurde, ist ausserdem im Gebiete noch nicht beobachtet. 255. A. viduum Panz. Häufig an feuchten Uferstellen und in Wäldern. Die var. moestiiui Duft, hauptsächlich in feuchten Wäldern liäufig, var, emargiiiatiiiu Gyll. an schattigen Waldbächen und Tümpeln, aber seltener. 25(3. A. Tcrsutuiu Strm. Ziemlich selten an feuchten, .schattigen Orten, Teichrändern, Waldbächen, auch unter Baumrinden. Neuhaldensleben , Colbitzer Forst, Rogätz, Helmstedt, Hakenstedt, Magdeburg, Tochheim etc. 257. A. dolens Sahlb. Sehr selten auf tiefgelegenen nassen Wiesen in der Nähe der Gewässer. Drömling, Bruch bei Hakenstedt. 258. A. atratiiiii Duft. Nur 1 Exemplar in der Wefer- linger Gegend (Wahnsch.) gefangen (Collect. Wahnsch.). 259. A. quadripuiictjitiiiii Degeer. Sehr selten. Von Walmschaffe 2 Stücke an Häusern in Helmstedt und einige ausserhalb der Stadt gefangen. Ich selbst fing im Mai 1885 {Magdebg.) ein in das Zimmer geflogenes Exemplar. Europliiliis Chaudoir. 260. E. micaiis Nicol. (pelidnus Duft). Im Allge- meinen selten an feuchten Flussufern und auf Wiesen. In der Eibniederung ziemlich häufig am Fusse der in der Nähe der Gewässer befindlichen Bäume und auch im Genist und unter Laub. 118 261. E. i)iceus Lin. (picipes Fabr.) Ebenfalls selten an ähnlichen Orten. Drömlin*;', Einsiedelei bei Harbke^ Hakenstedt; Siilldorf. 262. E. gracilis Gyll. Wie die vorigen, aber auch öfter unter Rinden. Helmstedt (Wahnsch.), Sülldorf (von mir). 263. E. fuliglnosiis Panz. Selten auf feuchten Wiesen und Waldorten, an Baumstämmen der Fluss- und Teichufer. 264. E. Thoreyi Dej. kommt im Gebiete nur in der var. puelliis Dej. nicht selten an denselben Orten vor. Im Elbthale oft zahlreich. Clibaiiariiis Goeze. 265. C. dorsalis Pont, (prasinus Thnbg.). Ueberall sehr häufig, namentlich auf Lehm- und Kalkboden, während er auf Sandboden fast gänzlich fehlt. Vielfach wird er kolonieweise unter Steinen, vermischt mit Brachynus cre- pitans L. und explodens Dft., angetroffen. Olistliopiis Dejean. 266. 0. rotimdatus Payk. Bisher nur im westlichen Gebiete unter Steinen trockener, höherer Orte, auf Heide- flächen und Waldwegen gesammelt. Weferlingen (Wahnsch.) öfter gesellig, Eilsleben (Hegew.), Hohes und Saures Hok (von mir). Masoreiis Dejean. 267. M. Wetterliali Gyll. Sehr selten aufSandboden unter Steinen und besonders in Grasbüscheln (Corynephorus- canescens Pal. de Beauv.). Bei Seggerde, Weferlingen und Helmstedt, sowie auch bei Magdeburg (Heyrothsberge) wurde der Käfer mehrfach von Wahnschaffe gesammelt. Banse fand ihn früher auf dem Rothen Hörn zwischen an- geschwemmtem Sprock. Lei) Uni. Le'bia Latreille. (L a m p r i a s Bonelli). 268. L. cyaiiocepliala Lin. Nicht häufig und be- sonders auf Kalkboden unter Steinen, an Weg- und Wald- 119 rändern ; zuweilen auch auf den Blüthen von Achillea Mille- folium L. Weferlingen, Walbeck, Schwanefeld (Wahnsch.). Ist jedenfalls auch an andern kalkhaltigen Orten noch auf- zufinden. 269. L. clilorocepliala Hoffm. Im Ganzen ziemlich selten an denselben Orten, aber auch auf Sandboden und in tiefer gelegenen Distrikten des Elb-Alluvii, unter loser Rinde alter Baumstümpfe (öfter in Gesellschaften überwinternd), Laub, Steinen, Angeschwemmtem und auf Pflanzen^ namentlich Hypericum- Arten, wo sie nach Westhoff (1. c. pag. 15) den Larven der Chrysomela varians F. nachgehe^ soll. In den Wäldern und Gärten bei Weferlingen und Helmstedt, im Bruche bei Hakenstedt, im Hohen Holze, bei Magdeburg (Zuckerbusch, Rothe Hörn, Herrenkrug), Lostau, Schönebeck? Barby etc. Bei den Frühjahrs-Ueberschwemmungen der Elbe meist nicht selten. (Lebia in sp.) 270. L. crux minor Lin. Selten, aber wohl durch das ganze Gebiet verbreitet auf Gesträuch und Blüthen, aber auch unter Steinen. Lockstedt, Weferlingen, Helmstedt (Wahnsch.) und Magdeburg (Klus, Herrenkrug). Cymindis Latreille. 271. C. liuineralis Fourcr. Selten. Nur bei Wefer- lingen von Wahnsch. am Rande des Rehm und Hagholzes an Graswurzeln gesammelt. 272. C. inaciilaris Dej. Sehr selten. Bis jetzt nur hier bei Heyrothsberge (Wahnsch.) und der Klus (Henneberg) in wenigen Exemplaren auf Sandboden unter Steinen und Moos gefunden. Bemetrias Bonelli. (Aetophorus Schmidt-Göbel). 273. B. atricaplllus Lin. Im ganzen Gebiete sehr häufig auf Aeckern, an Waldrändern und auf Gebüsch und andern Pflanzen. Im Winter unter Gebüschen und Hecken, Laub, Steinen etc. Auf Sandboden viel seltener. 120 274. D. moiiostigma Samll. (unipunctatus Germ.). Selten. Im Rohr und Angeschwemmten der Elbe und Ehle und des Umfluthkanals, wo die früheren und auch jetzigen Entomologen den Käfer, zuweilen . sogar mehrfach, sammelten. 275. I). imperialis Germ. Selten und nur im Röhricht der Eibniederung und an der Ehle bis jetzt ge- sammelt. Banse schöpfte ihn frülier (am Himmelfahrtstage) zwischen Pechau und der neuen Mühle, Paul Breddin, M. Kocb, die Gebr. Henneberg und ich auf dem Rothen Hörn, am Pechauer See, in Ausstichen an derBerliner Chaussee etc. ebenfalls am und im Rohr (auch im Winter). Dromiiis Bonelli. 276. B. longiceps Dej. Selten. Ist auch nur in der engeren Magdeburger Gegend gesammelt. Banse, Krasper und Matz sammelten das Thier im Juni hauptsächlich unter losgetrockneter Rinde alter Weidenzäune (vergl. Stett. ent. Zeitung 1842, 29—31). P. Breddin siebte es im Winter 1885 am Herrenkruge; ich fing es im Herrenkruge unter loser Rinde einer alten Eiche und in abgeschnittenen vor- jährigen Rohrstengeln (Phragmites communis Trin.) am Eib- ufer des Rothen Horns, wobei ich fast stets üeberreste todter Spinnen fand. Es dürfte daraus hervorgehen, dass es, gleich seinen Verwandten, den Spinnen nachstellt (Banse, 1. c. pag. 31). 277. B. linearis Dej. Nicht zu selten unter Laub, Gras und Steinen ; besonders fand ich ihn oft im Herbst und Winter an sonnigen Böschungen zwischen grösseren Gras- büscheln (Dactylis glomerata L.) und Verbascum-Blättern. Hakenstedt (Hegew.), Weferlingen (Wahnsch.), Magdeburg auf dem alten Kirchhofe, in den Festungswällen, Herrenkrug, Rothen Hörn etc.), Güterglück (am Eisenbahndamm) und Barby. 278. D. marginellus Fabr. Selten. Im ersten Früh- linge, Herbst und Winter unter Baumrinden und zwischen Laub und Gras am Fasse der Bäume. Im Seggerder Bruche — 121 — unter der Rinde starker Kiefern (Wahnsch.); bei Magdeburg fand ich ihn im Vogelgesang nnter Laub am Fusse von Eichen und zwischen Gras am Fusse der Pappeln im Herren- kruge und auf dem Rothen Hörn. Reinecke und P. Bredd. fanden ihn hier ebenfalls an denselben Orten. 279. D. aiigustus Brülle (testaceus Er.) Selten im Winter unter der Rinde starker Kiefern. Bisher nur hier zwischen der Klus und der Neuen Mühle gefunden (G. und P. Breddin); findet sich aber jedenfalls im nördlichen Ge- biete (Calvörder Berge, Neuhaldensleben , Colbitzer Forst) mehrfach. 280. B. agilis Fabr. Das ganze Jahr hindurch fast tiberall und nirgends selten, besonders unter der Rinde der Pappeln, Rosskastanien, Platanen, Obstbäume und auch der Nadelhölzer. 281. D. feiiestratiis Fabr. Sehr selten unter Baum- rinden. Früher von Herrn v. Heinemann bei Helmstedt unter der Rinde von Pflaumenbäumen und in neuerer Zeit von Hegewald im Hakenstedter Amtsgarten unter der von Rosskastanien gefunden. 282. D. (^iiadrimaciilatiis Lin. Mit D. agilis F. an denselben Orten, aber häufiger. 283. B. quadrinotatiis Panz. Ebenfalls mit D. agilis und quadrimaculatus unter Rinden zusammen, jedoch weniger zahlreich. 284. D. ([iiadrisigiiatus Dej. Aeusserst selten. Bis- her nur von Wahnsch. in 1 Exemplare bei Weferlingen ge- funden. Ausserhalb des Gebietes, bei Kreyschau (Torgau)^ fand derselbe mehrere Exemplare. 285. B. iiigriveiitris Thoms. (notatus Schaum). Im Ganzen ziemlich selten, stellenweise af)er mehrfach. Findet sich hier oft mit D. linearis Oliv, zusammen. 286. D. sigma Rossi. In der Eibniederung nicht selten, im übrigen Gebiete dagegen meist nur sporadisch. An ähnlichen Orten wie D. marginellus F., aber auch im Angeschwemmten, aus dem er nicht selten gesiebt wird. 122 287. D. iiielanoceplialiis Dej. Selten unter Rinden und Laub, im Angerölle und an Hecken und Gebüschen. Bei Weferlingen an Hecken (Wahnscb.), bei Lockstedt auf Gebüschen und bei Erxleben unter der Rinde von Pinus- Larix L. von mir gefunden. Metabletus Schmidt-Göbel, 288. M. ol)scuroguttatus Duft. Nicht zu selten unter Steinen, Laub und Gras in Gebüschen und Hecken und auch an sonnigen Abhängen; scheint lettigen Boden zu lieben. Helmstedt (Wahnsch.), Remkersleben in Hecken, Magdeburg (Rothe Hörn, Herrenkrug, alte Kirchhof etc.), Güterglück am Eisenbahndamm, Pömmelte in Hecken. 289. M. pallipes Dej. Hier bei Magdeburg stellen- weise recht häufig, scheint aber im westlichen Gebiete sehr selten zu sein oder ganz zu fehlen. Unter Steinen, Gras und Laub sonniger Orte. Magdeburger Festungswerke, alte Kirchhof, Mederndodeleben im Garten des Schulzen Jahn. Westlicher von Magdeburg fand ich den Käfer noch nicht. Westhoff hat ihn in seinem Verzeichnisse der Käfer West- falens nicht. 290. M. truiicatcUiis Lin. Die häufigste und ver. breitetste Art, vorzüglich an trockenen Orten unter Steinen Laub und Gras während des ganzen Jahres. 291. M, foveola Gyll. An ähnlichen Orten, doch be- sonders auf Sandboden und viel weniger häufig. (Blechrus Motsch.) 292. M. ininutulus Goeze (glabratus Duft., maurus Strm.). Nicht selten an ähnlichen Orten wie die vorigen. Lionyclms Wissmann. 293. L. quadriUiiin Duft. Aeusserst selten im Ufer- sande der Flüsse und mehr dem Gebirge (Harz) an gehörig. Bisher nur von Wahnsch. in 1 Exemplare auf Kies vor dem Gewächshause im Parke zu Seggerde gefunden. — 123 — Odacaiitlia Paykull. 294. 0. inelaniira Lin. Ziemlich selten im Rohr fPhragm. comm. Trin) und im Angerölle. Wahnschaife fand sie früher auf Wasserpflanzen an der Aller im Wefer- linger Amtsgarten und bei Magdeburg auf dem "Werder im Angerölle; Banse sammelte sie im Jägerkulk bei Pechau und Feuerstacke im Mai 1886 in Eisenbahnausstichen bei Rothensee. Wahrscheinlich dürfte der Käfer aber auch hier häufiger im Winter in den abgeschnittenen Rohrstengeln auf dem Eise zu finden sein, wo ihn auch die Berliner Entomo- logen sammeln. Polysticlius Bonelli. 295. P. coiiiiexus Fourcr. (vittatus Brüll.). Sehr selten und nur aus der Elb- und Bodeniederung bekannt. Wahnsch. fand ihn früher in einigen Exemplaren nach der Ueberschwemmung auf dem Cracauer Anger, Banse am Biederitzer Busch im Genist und ebenfalls an der Bode bei Kl. Oschersleben. Im April 1886 wurde ein Stück von den Gebrüdern Henneberg nach der Ueberschwemmung im Umfluthkanal bei Biederitz und ein zweites vom Ober- lehrer Dr. Lilie auf dem Cracauer Anger (Schiessstände) gefunden. Brachynitae. Brachynus Weber. 296. B. crepitaiis Lin. Häufig, doch nicht überall, auf Kalk- und Letteboden , unter Steinen und Erdklössen. Oft findet er sich mit Clibanarius dorsalis Pont, zusammen. 297. B. exi)lodeiis Duft. An gleichen Orten, oft Kolonien bildend und mit vorigem zusammen, aber viel zahl- reicher. Börde, Dodendorf, Sülldorf, Zenser Berge etc. Bei Dodendorf fand ich diese Art in zahlloser Menge unter Hafergarben. — 124 — Haliplidae. Peltodytes Regimbart. (C n e m i d 0 1 u s Erichson). 298. P. caesiis Duft. Nicht selten in Bächen, Tümpeln und Lachen zwischen Callitriche- und Lemna-Arten. Helm- stedt, Welerlingen (Wahnsch.), Hakenstedt (Hegew.), Lock- stedt, Neuhaldenslebeu, Seehausen, Oschersleben, Magdeburg, Barby. Halipliis Latreille. (Cnemidotus liiiger.) 299. H. amoeiius Oliv, (obliquus Er.). Ziemlich selten in mit Algen und Characeen bewachsenen Tümpeln und stehenden Gewässern. Scheint Thon- und Mergelgrund zu lieben. In Abzugsgräben der Spetzewiesen bei Lockstedt von mir und im Hakenstedter Bruche nicht selten von Hegewald gefunden. Auch bei Magdeburg am Biederitzer Busche und in Ausstichen an der Berliner Chaussee. 300. H. larius Nicolai. Sehr selten. Nur in Gräben der Rübenwiesen an der Spetze bei Lockstedt von mir mehr- fach gefunden. Die Gräben waren durchwachsen von Lemna trisulca L., Stratiotes aloides L., Hydrocharis Morsus ranae L. und Nymphaea alba L, 301. H. coiiiiiiis Steph. (llneatus Aube). Scheint im Gebiete sehr selten zu sein. Wahnschaffe's Sammlung enthält nur 1 Exemplar aus der Weferlinger Gegend. x\usserdem von Hegewald bei Hakenstedt und früher nicht selten von Hornung bei Stassfurt gefunden. (Germar, Zeitschr. IV, pag. 189). 302. H. Taricgatus Strm. Bei Lockstedt, Hakenstedt und Magdeburg an ähnlichen Orten wie H. amoenus Ol. gesammelt. 303. H. fiilviis Fabr. Stellenweise häufig, an andern Orten dagegen selten. Hauptsächlich auch in stillstehenden Gewässern. Weferlingen, Lockstedt, Helmstedt, Harbke, Hakenstedt, Seehausen, Neuhaldensleben, Rogätz, Magdeburg, Barby. 125 304. H. impressiis Fabr. (flavicollis Strm.). Nicht selten, ebenfalls in durchwachsenen Bächen und Gräben. 305. H. eincreiis Aube (affinis Steph.). Im ganzen Gebiete meist häufig in stehenden und langsam fliessenden, auch salzhaltigen Gewässern, z. B. bei Sülidorf, Stassfurt und Kemkersleben. 306. H. ruficollis Degeer. Sehr häufig überall in stehenden Gewässern. Die var. Heydeni Wehncke wurde nicht selten von Hegew. bei Hakenstedt gesammelt, ist aber jedenfalls auch an andern Orten des Gebietes zu finden. 307. H. fluTiatilis Aube. Nicht selten überall in fliessenden und stehenden Gewässern. 308. H. fulyicollis Er. An gleichen Orten, aber etwas seltener. 309. H. liucatocollis Marsh. Nicht selten, stellen- weise sogar häufig in durchwachsenen, fliessenden Gewässern, namentlich in salzhaltigen, wie bei Sülldorf, Kemkersleben und Stassfurt, wo diese Art und H. cinereus Aub am stärksten vertreten sind. Brycliius Thomson. 310. B, eleyatus Panz. Hier im Gebiete sehr selten, da er eigentlich dem Gebirge (Harz) angehört. Nur bei Helmstedt und Harbke („Steinerne Treppe^') früher vom Herrn v. Heynemann gefangen. Die Geometrische Reihe zweiter Ordnung von Adolf H 0 c li h e i m. — 129 Die geometrische Reilie zweiter Ordnung von Adolf Hochheim. I. 1) Eine Folge von Grössen, welche so beschaffen ist, dass die Quotienten je zweier auf einander folgenden Glieder eine geometrische Keihe erster Ordnung bilden, wird eine geometrische Reihe zweiter Ordnung genannt. Die geometrische Reihe erster Ordnung, welche durch Division je eines Gliedes durch das vorhergehende gewonnen wird, heisst die erste Quotientenreihe. Aus dieser lässt sich in entsprechender Weise eine zweite Quotientenreihe ableiten. Eine geometrische Reihe zweiter Ordnung besitzt also zwei Quotientenreihen, und zwar sind alle Glieder der zweiten Quotientenreihe unter einander gleich. Es seien die n ersten Glieder einer geometrischen Reihe 2. 0., bi , bg , b^ , b^ bn_i , die (n— 1) ersten Glieder der ersten Quotienten reihe der- selben, so ist a^ : ai = b^ , ag : ag = \ , a^ : ag = bg , a5 : a^ = b4 . . . . ^n ' ^n -1 = bn— 1 , demnach a^ = a^ .bj .b^ bg .b^ bn-i , (1) d. h. das nte Glied einer geometrischen Reihe 2. 0. ist gleich dem Producte, welches das Anfangsglied derselben und die (n — 1) ersten Glieder der ersten Quotientenreihe zu Faktoren hat. 130 Beispiele. 1) Die Zahlen 2, 6, 36, 432, 10368 bilden eine geometriscbe Reibe 2. 0. Welches ist die erste Quotientenreihe? Man erhält: 3, 6, 12, 24. 2) Die erste Quotieutenreihe sei 1, 5, 25, 125, das An- fangsglied der geometrischen Reihe 2. 0. 3; wie heisst die Reihe? 3, 3, 15, 375, 46875. Das Glied der zweiten Quotientenreihe lässt sich aus drei auf einander folgenden Gliedern der geometrischen Reihe 2.0. berechnen. Sind die drei Glieder at, at+i, at+g, und bezeichnen wir die entsprechenden Glieder der ersten Quotientenreihe mit bt , bk+i , das gesuchte Glied mit Ct, so ist I)k — , Dk4-i = , at ak4.i folglich bk+i ak . ak-f.2 (^) ""'■ ~ bk ~ (ak+i)2 • Da Ck = Cn ist, so ergiebt sich die Relation ak . ak4-2 . (an+i)^ = ^n . an^o . (ak+i)^ also (an-fi)^ : (ak+i)^ = a^ . a^-i-o : ak . ak^o. Setzt man k = n— 1, so gehen diese Relationen über in an_i(an-|_i)3 — (an)%n+2, und (3) (an)3 : (au-|.i)3 = an_i : an+2, d. h. die Kuben zweier auf einander folgenden Glieder ver- halten sich wie das dem ersten vorangehende zu dem dem zweiten folgenden Gliede. Da ferner auch an-2(an)^ = (an_l)%n+l ist, so ergiebt sich durch Vereinigung mit dem Vorhergehenden (an_i)2 : (a-n+i)^ = an_2 : an ^2. 131 Sind also zwei Glieder der geometrischen Reihe 2. 0. nur durch ein Glied getrennt, so verhält sich das Quadrat des ersten zu dem des folgenden, wie das dem ersten voran- gehende zu dem dem zweiten folgenden Gliede. 2) Entwicklung der Reihe 2. 0. Sind die Anfangs- glieder der geometrischen Reihe 2. 0. sowie der beiden Quotientenreihen, nämlich a, b, c gegeben, so lassen sich die übrigen Glieder der Reihen entwickeln. Man erhält die zweite Quotientenreihe C, C, C, . . . . C(n_2), die (n — 1) ersten Glieder der ersten Quotientenreihe b, bc, bc2, bc^ . . . . bc^-2 xind die n ersten der geometrischen Reihe 2. 0. a, ab, ab^c, ab^c^, ab^c^, .... ab^-^c^ ^ ). (5) Die Exponenten der Potenzen von c sind die (n — 2) ersten Glieder einer arithmetischen Reihe 2. 0., welche ge- wöhnlich als die Reihe der Trigonalzahlen bezeichnet wird. Gegeben seien drei Glieder einer geometrischen Reihe 2. 0., nämlich af, ak, am, dann lassen sich zur Bestimmung der Anfangsglieder der Reihe und der zugehörigen Quotienten- reihen folgende Relationen aufstellen: ai = ab^--ic(*^'), ak = ab'^-ic*^ 2 ) am = ab°^-icV 2 J^ Sind die gegebenen Glieder drei auf einander folgende, so lässt sich mit Hilfe der Wurzeln dieser Gleichungen nur eine Reihe aufbauen. Ist dies dagegen nicht der Fall, so lassen sich mehrere Reihen entwickeln, welche die gegebenen Glieder enthalten, und zwar wird die Zahl derselben durch die Anzahl der Wurzelgruppen, welche den Gleichungen ent- sprechen, bestimmt sein. 132 Bezeichnet man das n^^ Glied der geometrischen Reihe 2. 0. mit V, so ist das (n + r)^° Glied r(2n-fr-3) V . b'" . c — i:-] — ' dagegen das (n — r)*° Glied 1 . r(2ii-r-3) b'^ . c — u — Man kann demnach auch von v ausgehend die Reihe nach rückwärts und vorwärts entwickeln. Dieselbe nimmt dann die Gestalt an V V V V r(2n— r— 3) |j3q3ii— 9j ]32(>2n— 5? b C^~^ ' ^ b^C 1.2 (6) vbc^-i, vb^c^^-^ vb^c^^, \h^c'^+'', .... vb'-c-^^^^rF^ Die obige Reihe konvergiert, wenn c oder der Modulus von c <: 1 ist, divergiert dagegen, wenn c >- 1 ist. Für 0=1 geht die Reihe in eine geometrische Reihe 1. 0. über, deren Konvergenz resp. Divergenz durch den Wert von b bedingt ist. 3) Besondere Reihen. Setzt man in der Reihe (5) a = q^^^ b = q^i, c = q**i, so geht dieselbe über in qaj qaj+t]^ qaj+2bi+Ci^ qai+3bj-l-3ci^ qai+4bi+6cj^ qai+(u-l)bi+(''2 )cli Potenziert man also eine Grösse q, welche von 0 und 1 verschieden ist, der Reihe nach mit den Gliedern einer arith- metischen Reihe 2. 0., so erhält man eine geometrische Reihe 2. 0. Beispiele. 1) Es sei a^ = 14, bi=36, c^ = 24,. wie heisst die geometrische Reihe 2. 0.? qi4^ q5o^ qiio^ qi94^ q302^ q434 . . q^2"'+- .... 2) Es sei a^ =^ 4, b^ = — 2, c^ = —6, wie heisst die Reihe? qS q'. q-'; q"''> q~''; q~'' q-sn-n-n — 133 — 3) Es sei aj = o^l^, \ = —6^2? ^i = ^j ^^'i^ ^^^isst •die Reibe? q^l^cf^ i , i , 1_, rVq% q^'Kq, 4 4 4 q2j/q3 q4j/q |/q^ 10n2— 56n4-61 q- Es sei a^ = 1, b^ = f— 1, c^ = f~2, so gebt die Heihe über in fii(n— D— 2n(n-2) q, cf, q^f-^ q''-% q'''-'', q U Die Exponenten dieser einzebien Glieder sind die f-eckigen Polygonalzablen, die Reibe möge daber kurz durcb R bezeicbnet werden. * Bilden f, g, b und k eine aritbmetiscbe Proportion, ^0 dass f~g = b-k ist, dann ist aucb fn(n— l)-2n(n-2) kn(n-l)— 2n(n-2) 1.2 ^ 1.2 _ gD(n-l)-2n(n-2) bn(n— l)-2n(n-2) ~" 1.2 ^ 1.2 also aucb (f+k)n(n— l)-4n(n-2) (g+h)n(n— 1)— 4ii(n -2) q 1:2 = q 1:2 (7) Daraus folgt: Multipliziert man die gleicbstelligen Glieder der Reiben E und R, ebenso die der Reiben R und R, so erb alt man, f k g h falls f, g, b und k eine aritbmetiscbe Proportion bilden, in beiden Fällen dieselbe geometriscbe Reibe, welcbe der zweiten Ordnung angebört, deren Potenzexponenten aber keine Poly- ^onalzablen sind. — 134 — Das n^i Glied der Reihe R ist f-l-2d (f+2d)a(n— 1)— 2ii(n-2) q u —. Multipliziert man diesen Ausdruck mit fii(n— l)-2nfii-2) q 1:2- ' so ergiebt sich /Q\ 2[(f+d)n(n— ])-2nXn-2)] \P) q 1:2 Wenn man also die gleichstelligen Glieder der beiden Reihen R und R multipliziert, so erhält man eine geometrische f f+2d Reihe 2. 0., deren Glieder die Quadrate der Glieder der Reihe- R sind. Das n*« Glied der Reihe R ist (f-fklnfn— 1)— 2ti(n -2) q — — r:^: . Dividiert man dasselbe durch das n*^ Glied der Reihe R, so erhält mau f (9) q-Ti-. Daraus erhellt: Dividiert man die n ersten Glieder der Reihe R durch f+k die gleichstelligen der Reihe R, so ergiebt sich eine f geometrische Reihe 2. 0., deren erstes Glied 1, deren übrige Glieder die k^^^ Potenzen der (n — 1) ersten Glieder der Reihe R sind. 3 Das (n — 1) te Glied der Reihe R ist : 3 G) q und das n*®: qCf). — 135 — Durch Multiplikation dieser beiden Glieder erhält man Multipliziert man demnach zwei auf einander folgende Glieder der Keihe R, so erhält man das dem höchsten der- 3 selben gleichstellige Glied der Reihe R. 4 4) Interpolation. Sollen zwischen zwei gegebenen Zahlen A und B (n — 1) Glieder eingeschaltet werden, so dass eine geometrische Reihe 2. 0 entsteht, so wird A das erste Glied, B das (n+1)*® Glied der Reihe werden. Nach dem in der Einleitung Gesagten lässt sich demnach die Relation auf- stellen : B = A . b^ . c^^)^ In dieser Gleichung befinden sich die beiden Unbe- kannten b und c. Ist keine weitere davon unabhängige Beziehung zwischen diesen beiden Unbekannten gegeben, so lassen sich unzählige Lösungen dieser Aufgabe entwickeln. Zwischen A und B lassen sich demnach unendlich viele geo- metrische Reihen 2. 0. von bestimmter Gliederzahl einschieben. Beispiel. Zwischen 2 und 2531250 sind drei Zahlen einzuschieben, so dass eine geometrische Reihe 2. 0. entsteht. Man erhält 1) für b = 3, c = 5 die Reihe 2, 6, 90, 6750, 2531250, 2) für b = 2, c = 6,551853 die Reihe 2, 4, 52,414824, 4500, 2531250, 3) für b -= 1, c = 10,40042 die Reihe 2, 2, 20,80084, 2250, 2531250, 4) für b = 6,454974, c = 3 die Reihe 2, 12,909948, 250, 14523,69, 2531250 u. s. f. Gegeben sei die geometrische Reihe 2. 0. %? ag, ag, a^ . . . . an, an-[-i, an_[_2 . . . ., und die Aufgabe gestellt, zwischen an und an+i (s — 1) Glieder einzuschalten. Bezeichnet man die Anfangsglieder der zu- — 136 — gehörigen Quotientenreihen mit b^ und c^; so nimmt das (n + r)*^ Glied die Form an : r(2n+r— 3) an+r = an.bi^.Ci 1.2 . oder »(r-l) an^-r = an . (b^ . Ci^--^)^ . Ci 1.2 . X Setzt man hier — statt r ein und erteilt dann x der s Reihe nach die Werte 1, 2, 3 ... . s — 1, so erhält man die zwischen an und an+i einzuschaltenden Glieder, nämlich •2 S 28 an-l/bi . Ci^-1 • Vc^'^'-'\ 2 s 2s an ."l/(bi . Cj''-")^ . "l/c,«i2-»), (12)^ 2 2s In . V(h, . Ci-1)^ . Vc,^^^-% Für X = s endlich ersieht sich 2s' 2 a^^.1 = Sia.V (biCi^-^^ . V di'^'-'^ = an . b^.Ci^-i Beispiel. Zwischen dem vierten und fünften Gliede der geometrischen Reihe 2. 0. 1, 21, 126, 1512, 36288 sind zwei Glieder einzuschalten. Die einzuschaltenden Zahlen sind : 4038,075 . . . und- 11647,82 . . . Werden zwischen je zwei auf einander folgenden Glie- dern der obigen Reihe zwei Glieder eingeschaltet, so ergiebt sich folgende Reihe : 7, 9,3474 . . ., 13,48125 . . ., 21, 35,331 . . . 64,2006 . . ., 126, 267,0852 . . ., 611,4724 . . ., 1512, 4038,075 . . ., 11647,82 . . ., 36288. 5) Beziehung der Heine'schen Reihe zu der geometrischen Eeihe 2. 0. Die Heine'sche Reihe*) besitzt die Form (l-q-')(l-qO (l_q")(l_q"+l)(l_/)(l_/+l) ^(l_q)(l_q/) -^ (l_q) (l_q^) (l_q/) (i .^,+1) ^^ + ^^'^ (l_q") (l-q°+l) (l-q"+2) (i_/) (t_/+l) (i_/+2) (l_q) (l_q^) (l_q^) (l_q>') (l-q/+l) (l-q>'+2) " "^ ' " und wird kurz durch bezeichnet. Dieselbe lässt sich für q -< 1 überfiihren in eine geometrische Reihe 2. 0. Setzt man nämlich a = — g, ß = ly y = Sy q = X? ^1 "= — T^^'^^, so geht sie für g = co über in die Reihe: l+yX+y2x3+y3x6+y4;xl0+y5xl5+y6x21^ . . . .^ (14) welche dem Ausdrucke entspricht. Die geometrische Reihe 2. 0. lässt sich sonach als eine Specialform der Heine'schen Reihe betrachten. Setzt man für « den Wert — g=i=>'-, wo l eine ganze reelle Zahl ist, so erhält man 9(— gdzA;!, g,X,— }TL^"^0 . , 1±^. . 2 34-2;i , 3 6+3Z , 4 10-I-4A , = 1+yx +y X - +y X - +y x - + . . . Dieselbe Reihe erhält man bei Entwicklung der Funktion • ^(— g, 1, g,x, — yx^-'+^). (g=c>o) Daraus folgt: T^^+^). (g=^) 9) r/>(-g-l, 2, g, X, -yx^+0-r/(-g-l, 1, g" x, -yx^+i) = xy[l+ri+x)yx+(l+x+x2)y2x^+(l+x+x2+x3)y3x«+ ....} = xy.r/X— g, 2, g, X, — yx^+i). (g^OC) 10) ^(-g+1. 2, g, X, -yx^+i)-r/(-g+l, 1, g, x, -yx^+0 (g=OC) (g=^) = }'x2[l+(l+x)}Tc3+(;i+x+x2)y2x^+ (l+x+x2+x3)y^xi2+ ] = yx3.^(— g+2, 2, g, X, — yx^^+^j. (g='^) 11) r/(-g+l, 2, g, X, -^^g+i)-r/(-g, 2, g, X, -yx^+i) (g^OC) (g=OC) = -yx(i-x^)[i+-^3^yx + YYii^y^rjz:^y x +. . . .j = -yx(l-x2) .y(-g+l, 3, g, X, -yx^+O- (g==OC) Multipliziert und dividiert man jedes Glied der Reihe (19) mit (1 — x), so erhält man 12) f/)(-g,2,g,x,-yx^+i) ^ _1_ [l_x+(l-x2)yx+(l-x3)y2x3+(l-x%%«+ J - ^^[l+}^+y2x3+y3x6+y%io+ -x(l+yx2+y2x5+y^x9+y^xi^+ )] 142 Auf dieselbe Weise findet man: 13) ^(-g-1, 2, g, X, -yx^+') --= -— L(— g— 1, l,g,x,-yx^+i)-x.r^(-g, 1, g, X, — yxe^+i)l. 14) r^(-g+l, 2, g, x, -yx^+i)- J- XL, ^,^,^ /_ — r^\ J -fe=^') (g=<^) Führt man in (19) die angedeuteten Multiplikationen durch, so erhält man ffi—S, 2, g, X, — yx?+i) = (g=a>c) 1+yx +y2x3+y3x6+y4xio+y!>xi5+yex2i_(- +yx2+y2x4+y%'+y%ii+y5xi6+y6x22-{- _^y2x5_}_y3x8_|_y4xl2_|_y5xl7_J_y6x23_|_ _^y 3x 9-}-y 4x 1 3-|_y 5x 1 8_|_y 6^ 2 4_|_ _|_y4xl4+y5xl94_y6^x25+ Zieht man in jeder Horizontalreihe die gemeinschaft- lichen Faktoren aus, so ergiebt sich 15) ^(-g, 2, g, X, -yx8+i) = 9(— g, 1, g, X, —yx^+')+jxKcp(—g+l, 1, g, X, — yx^+i) (g=00) (g=^) +y2x^g)(-g+2,l,g,x,-yx^-+i)+y3x^^(-g+3,l,g,x,-yx^+i) +y^xi*.r/)(-g+4, 1, g, X, -yx^+i)4- . . . . +y-^x^^^=^-.r/<-g+n-l,l,g,x,-yx^+0+ •... (g=00) — 143 — In entsprechender Weise findet man: 16) ^(-g+1, 2, g, X, -yx»-+i)- ^(-g+1, 1, g, X, -yx»-+i)+}Tc3.9'<-g+2, 1, g, X, -yx^+i) +y2xT.,^(_g+3^1^g^x-yx^+^)+y3xi^9^(-g+4,l,g,x-}T^^+i) (g=OC) (g=c>o) +y^xi^r/>(-g+5, 1, g, X, -yx«-+i)+ .... +y-'x'''=^^.y(-g+n, 1, g, X, -yx^+')+. . . . 17) ry^(-g-l,2,g,x,-yx=-+i) = (g=o^) y(-g-l, 1, g, X, _;^TC^+i)+yx.g)(-g, 1, g, X, -}^^+0+ (g=OC) (g=^) y2x3.cr{-g+l,l,g,x,-yx^+i)+y^x6.r/(-g+2,l,g,x,-yx»-+i)+ (g^OC) (g=^) +y^x^o.rK-g+3, 1, g, X, -}^^+0+ , (g=<^) +y^-^x^' .r^(-g+n-2, 1, g, X, -}'x^+i)+ (g=00) 7) Geometrische Keihen im weiteren Sinne. Multipliziert man in einer geometrischen Reihe 2. 0. jedes Glied mit dem gleichstelligen irgend einer nicht geometrischen Reihe, so erhält man eine geometrische Reihe 2. 0, im weiteren Sinne. Als solche geometrische Reihen 2. 0. im weiteren Sinne haben wir diejenigen Reihen zu betrachten, welche der Funktion (g=^) entsprechen, worin l und ß beliebige ganze positive Werte besitzen können. Einige andere derartige Reihen mögen hier noch Erwähnung finden. — 144 — a+(a+d)b+(a+2d)b2c+(a+3d)b2c3+(a-f4d)b^c6+ .... (n-'2) (n— 1) .... +(a+(n— l)d)b"-^c~~X2 + . . ., a+ka^+(3k-3)a3f-^+(6k— 8)a«f-8+(10k— 15)a^of-i5^ ^^_ fn(n— D— 2n(ii-2) . • +- kn(n— 1)— 2n(n-2) 1.2 (n-l)n ^ , b^c , b^c^ , b^c6 , b^cio . b^cTF" l+J^-\ 4! O! ni cp (-g, ft ft X, -yx^+0 y2x3 y'x< 1— X ' (1-X) (1— X2) ' (1-X)(1-X2)(1-X2) (n-l)n ■ v^-^x yll— 1-j^ 1.2 (l_x)(l-x^) . . . (l-x"-')+ ' l+yxcos^+y2x2cos2^ + y%^cos3^+y^x^^cos4^+ . . . . (n-l)n .... +y^-^x 1-2 cos(n — l)r/)+ . . . . , yxsin(/)+y2x3sin2r/) + y3xßsin3r/) + y^x^<^sm4r/)-f- .... . . . . +y"x 1.2 sinn^/!+ . . . . 8) Verwandlung der Summe der n ersten Gliedn* der geometrischen Reihe 2. 0. in eine Determinante. Eine Reihe von der Form % +^2 +% +a4 + +ün ist bekanntlich gleich der Determinante ai flg ^3 ^i ^n — 1 1 — 1 1 — 1 1 — 1 1 145 Führt man statt a^ ag . . . die Glieder der geome- trischen Reihe 2. 0. ein^ so erhält man 1 b b^c b^c^ h^Q^ .... b^-^c^''^ ) - 1 1 — 1 1 — 1 1 — 1 1 — 1 — 1 1 Dividiert man die Elemente jeder Kolonne durch das Anfangselement derselben und multipliziert jedes Element der zweiten Zeile mit b^ jedes der dritten mit b^c, jedes der vierten mit b^c^ u. s. f., so nimmt diese Determinante, ohne dass ihr Wert sich ändert, die Gestalt an 1 b 1 1 1 1 1 -bc 1 — bc2 1 — bc3 1 — bc^ (23a) — bc°-2 1 Die Summe der n ersten Glieder der geometrischen Reihe 2. 0. ist demnach gleich einer Determinante von n^ Elementen, deren erste Horizontalreihe und Diagonalreihe nur Einheiten und die der letzteren vorangehende parallele Reihe die (n — 1) ersten Glieder der ersten Quotientenreihe mit negativen Vorzeichen enthält. Alle übrigen Elemente der Determinante sind gleich Null. 10 146 — Subtrahiert man in dieser Determinante die (n — 1)*® Ko- lonne von der n*^'', die (n — 2)*® von der (n — ly^^, die (n — 3)*® von der (n — 2)*®^ u. s. f., so findet man, dass die Summe der n ersten Glieder der geometrischen Reihe 2. 0. gleich der symmetralen Determinante i+b 1/b^ l/^bc 1+bc [//"bc^ l^bP l+bc2 Kbc3 (23b) l/bc^ l+bc3 j/bc* ]/b^^3 l_|_bc^-3 ]/bc^^ VW^'' l+bc^-2 ist. Durch ein ähnliches Verfahren kann man auch die Summe der n ersten Glieder einer geometrischen Reihe 2. 0. in weiterem Sinne in Form einer Determinante dar- stellen. Man erhält z. B.: 1) ^(_g4-l,2,g,x,-yx^-+i) .+ 1— x^ _VU-lx (g-l) (n+2) 1.2 M (24) 1— X 111 — (l-x2)yx2 1— X — (1— x3)yx3 1— x2 ~(1— x%x^ — (1 — x'^)yx^ 1— x^-^ wo M -= (l_x)(l— x2j(l— x3) .... (1— x'^-i) ist. 147 b^c • • • • "^Tf 1111 — bc 2 — bc^ 3 — bc^ 4 •bc^ 5 — bc'^-i n b 2-i-bc V2bc^ n! Vlibc^^ 34-bc-^ |/;5bc3 V3bc^ 4+bc3 l/4bc4 |/4bc* 5-i-bc^ VbW> (25a) (25b) 1^(11- l)bc^-' n-f-bc'^ — 1 3) T (— s. ft /^^ ^^ — y^'^ ') 1+^4 y2xi y3x6 1-X ^(1-X)(1— X2) ' (1— X)l-X2j(l— X^) + yu-i^G) 1^ K i (l_x)(l-x2) (l~x--^) 1 1 1 1 1 . . . . — yx 1— x — yx2 1— x^ — yx^ 1 — x^ — yx* 1— X* .xn-i l_x"-i (26a) 10" US — oder = (26b) l-x(l-y) l/yx^(l-x) V^^c^r-x) l-x--^(l-y) v'yx^ii^=^ KyxS'J— x^j 1— x^il— y) ]/yx*(l— x' Vyx^-^(l-x^--) l-x"-'(l-yj WO K = (l— x)(l— x^O • • • • (1— x'^"') ist. 9) Verwandlung der Summe der n ersten Glieder einer ireometriseben Reibe 2. 0. in einen Kettenbrucb. Wir geben aus von der Gleichung a+ab+ab2c+ab2c3+ab^c*^+ . . . . .... -Kab'^-^c*^'"'-^') = b-c b^c^^ b'^-^e 1 — 1 1 — 1 — 1 -v(V) 1 Wir multiplizieren die erste Kolonne mit dem Anfangs- gliede der zw^eiten, die zweite mit dem der ersten und subtrahieren die erste von der zweiten, sodann multiplizieren wir die zweite Kolonne mit dem Anfangsgliede der dritten, die dritte mit dem Anfangsgliede der zweiten und sub- 149 — trahieren die zweite von der dritten u. s. f., dann erbalten wir: Die Reihe ist gleich a 1 K —1 l+b —b^'c — 1 b+b^'c — b — b%-^ b^'c+b^c-^ -b-^c . — b^-^c^'' - ''^ b^-2c(° - ')+b^-ic('' - ) wo K gleich dem Produkte I.b.b-'c.b3c3 b^-'-^c^'''-^'^ ist, Dividieren wir mm die dritte Kolonne durch ihr iVnfangs- ^lied und multiplizieren mit demselben die dritte Zeile, dividieren wir ferner die vierte Kolonne der so erhaltenen Determinante durch ihr Anfangsglied und multiplizieren mit demselben die vierte Zeile u. s. f., so ergiebt sich: Die Summe der Reihe ist gleich l+b 1 b^c (b+b^c) 1 b^c3 (b-^c+b^c^) b^c^ b2(n-2)cn-3-5n+7 (b^-acC" 2 ")+b'^-^c'^'' '^ '^) (27) a oder kurz R=^ . J , wo J den Wert der Determinante K bedeutet. Es lässt sich nun mit Leichtigkeit nachweisen, dass der Wert von K gleich dem der Determinante 150 1 1 1(1 +b) 1 b^c (b-l-b^c) 1 b*c3 (b2c4-b3c3) 1 b«c' (b^'c^+b^pö) 1 ist; denn wenn man in dieser Determinante die erste Kolonne von der zweiten subtrahiert, imd durch Herausnahme des ersten Gliedes die Determinante um einen Grad er- niedrigt, aus den Elementen der ersten Kolonne den gemein- fschaftlichen Faktor auszieht und die vorher angegebene Operation wiederholt, so erhält man das Produkt 1 . b . b^c . b^c^^ .... b"-2 . cC^''). (28) Die obige Reihe ist demnach gleich dem Quotienten (1+b) 1 b^c (b+b^c) 1 b^c^ (b2c+b3c3) 1 b6c' (b^c^-fb^c^) 1 b'-%"^--+'(b"-c("^V-'c(°^'^) 1 1 b (1+b) 1 b-c (b+b^c) 1 b*e (b^c+b^c'^j 1 b^c' (b^c^+b^c«) 1 , 2(n-2) n''— 5n+; b c (b°-2c^'^'Vb°-^/''0 — 151 — der bekanntlich gleich dem folgenden Kettenbruche ist: a b b^c+b^c^- b«c' -b3c«+b*c«— 2 , 2(n— 2) n — fin-f 7 b c \u-'2^(^^')^l,^-\C'^') oder nach Kürzung a b '- bc 1+^- bc 1+bc— — bc8 1-l-bc 1+bc^ (29) n-2 bc -l+bc°-' Das System von recurrierenden Gleichungen, welches zu demselben Kettenbruche führen würde, heisst: a— R+Ri=0, bR— (l+b)Ri+I^=0, bcRi-(l+bc)R2+R3--0, bc%— (l-fbc2)R3+R4=0 bc^"2R^_2— (l+bc°-2>)i^^__0. (30) 15: Durch ein entsprechendes Verfahren kann man auch die Summe der u ersten Glieder einer geometrischen Reihe 2. 0. im weiteren Sinne in einen Kettenbruch verwandeln. Man erhält z. B.: 1) g^(-g+l,2,s,x,-yx^+')= ^- (l-x)(l-x=')yx3 l-X+(l-X-2)yX* - ■ (l_x«,(l_x4)yx* (31) (l_x^-^) (l-x°)yx^ (l_/-)+(l_/) n yx 2) ^(-g, ß, ß: X, -yx^+^) = 1 1- 7" (l-x)yx-^ l-x+yx— (1— x2)yx3 I_x34-yx3- iZTx^Iy^ (32) / n-2\ n-l U— X ;yx n-l n-l 1— X +yx — 153 — 2) 1 + 2- b^c , b^c^ , b*c6 , b^c 4! b^c + -ir- + (n— rin b^c~T^^ bc 24-bc- 2bc2 3+bc2— 3bc-^ 4-f-bc3 4bc* 5-fbc4- 5bc= 6-i-bc^ (33) (n— llbc n— 1 n-j-bc 4) q-j-qf cos ^^q^^-^ cos 2y +q®^-^cos 3^+q^°^-^^ cos4 ^ + . n(n— l)f— 2n(n-2) . . + q cos(n — l)r/) = f-i q cos 9p l-f-q cos (f 2f-3 q cos 2 9p < 2f-3 COS 9f + <1 cos 2 9p — 3f-5 _ q cos v^ cos 6 f COS 2 9? 4- q" cos 3 9p (34) (n— l)f— (2n~3) , o^ / 1\ q cos(n— 3)9PCOs(n— 1)9P ~ fn-Dt— (2n-3j ^ T" cos(n— '2)w-|-q cos (n— 1)9? 154 5) yx^mcf — y2x^sin2 r/^ + y^x^sinS^ — jH^^sm4:q> + y^^^sinöf/) — .... ( — l)''-^y°x--i:^ sinn ^ = yx sin 9p yx^siD2y "• sin 9p — yx^ sin 2 y yx^ sin ^ sin 3 f' "•sin 2 9p — yx^ sin 3 9^ yx* sin 2 9? sin 4 9p *" sin 3 9p — yx^ sin 4 9p (35) : n yx sin (n— 2) 9p sinn 9p sm (n — 1)9P — yx sm n 9p 10) Verwandlung einiger Quotienten von Reihen in Kettenbrüche. Die in 6) entwickelten Formeln bieten das Mittel^ einige Quotienten von Reihen in Kettenbrüche zu verwandeln. Es ist nämlich: fp(—S, 2, s, X, — yx^+i)— f/)(— g, 1, g, X, — yx^+^) = yx2.^(-g+l, 2, g, X, -yx^+0. Ferner findet man die Relationen r/)(-g+l, 2, g, X, — yx^+i)_ r/)(-g, 2, g, X, -yx«+i) (g=00) (g=C>C) = -yx(l-x2).^(-g+l, 3, g, X, -yx^+0, ^(— g+1, 3; g, X, — yxg+i)_r/)(— g+1, 2, g, X, — yx^+i) (g=oo) (g:=oo) :- yxlr^(-g+2, 3, g, X, -yx^+0, 9)(-g+2, 3, g, X, -yx^+i)- r/)(- g+1, 3, g, x, -yx^+^) = — yx2(l-x3).f/)(-g+2, 4, g, X, — yx^+i) r/) (-S+2, 4, g, X, -yx«+i)_ r/)(-g+2, 3, g, x, -yx^+\) 'x^+^) (g:=OC) u. s. f. Daraus ergiebt sich f/^(— g, 2, g,x, — yxs+i) (g=^) 'p(—s, 1, g; X, — yx'^+') (g=OC) i_y^ yx(l-x^) 1_^ ^ , yx2(l-x3) yx*» ~l+yx^^O-x*). y(-g+3, 5, g, X, -yx^+') (g=<^) y(-g+3,4,g,x,-yx''+0 2) Es ist fpi-s+h h s, X, -}^^+0 - 'pi—s, h 8N X; ~yx'+') (g=00) (g=OC , - -yx(l-xj.ry.(-g+l, 2, g, X, -yx=-+^). (g=OÜ) Ferner findet man: r/.(-g+l, 2, g, X, -yx^+i)-r/^(-g+l, 1, g, X, -yx^+') (g=OC) (g=^) = yx^r^(-g+2, 2, g, x, -yx^+i), r/)(-g+2, 2, g, X, _yx^+^)-r/^(-g+l, 2, g, X, -yx^+^) - ~yx2(l-x2).r^(-g+2, 3, g, X, -}T^^+^), r^(-g+2, 3, g, X, _yx-+i)-r^(-g+2, 2, g, X, -yx^-i) (g=00) (g-^) -= yx5.r/)(-g + 3, 3, g, X, -JX^+'\ (37) 156 9(-g+a, 3, g-, X, _yx^+i)- r/^(-g+2, 3, g, X, -yx^-+i) = -yx3(l-x-^)../^(-g-+3, 4, g, X, -yxo-+^), cf(~s+3, 4, g, X, -yx^-+^)-r^(-g+3, 3, g- X, -yx^-+\) = yxlry^i— g+4, 4, g, X, — yx^^+i) w. s. f. Demnach ist: (g^'^) _ ^(— g, l;g. X, — yxs^+i) yx(l-x) ^+, yx^ , ,yx=^(i-x^) ^+ yx^ yx3(l-x3) '"^ y(---|-4, 4, g, X, -y/+') 1 . 7 ^^^^ 1— yx'. / (3p(-g+3,4,g X, -yx^+') (g=^) 3) Es ist ff(-S, 1, s, X; yx^+0— r/(-g— 1, 1, g, X, — yx^+i) (8:='^) (g=^} _ _y(l_x).ry^(-g, 2, g, X, -yx^+i), demnach {g=^) ^ ,^., ^(-S-l' 1;S> ^' -yxs+i)^l+y(l-x>rX-g, 2,g, x, -yx^+^) {ob) (g=OC) (g=) (g==CC) 1 y g^(— g, 1; (g=oo) g;^ >(-g+2,5, (g=o) X, X, 1- - yx(l-x«) 1+ yx5 1+yx'Hi- -x^). — 158 — 5) Mit Hülfe der Relationen 1) und 3) in (6) erhält man (g=oo) (g=oo) 1 1 (^(-g+1, 1,8- x,— yx^+1) (^5^)„ yx(l — x) yx(l— x) • (f ( — o-, 1, g.^ X, — yx=+i) (g=00) 1 1 r/)(— o-, 2, g, X, — yx»+i) _l_ ig=oo) (40) -~Jr^'^ y^'fi-s, i7&^ -yx^'+>) • (g=oo) 6) Nach 5) in (6) ist 2, 8\ X, _yx^+\)-r^(-o-+l, 1, o. X, -j-x^+i) = yx.r^(— g-+l, 2, g-, X, — yx^+ij, demnach crgiebt sich <41a) fp(~S, 2, g, X, — yxs+^) fjp(— S+1, 1, S, X, — yx?+^) (g=oo) 1 1 ^"^ yx(l-x-^) ^+ . yx* yx^(l-x3) g+i\ -yx j yl-g+3, 5, g, x, l-f-\X"'(l — x*j. , H-g+'J, 4, g\ x, g+l^ -yx ; — 159 — Benutzt man aber die Relation 12 in (6) so findet man, dass der obige Quotient auch gleich dem Kettenbruche vx 1-^ yx-^(l— x^) ^+ _yx5 (41b) ^ yx3(l— x'') '+— .(-g+4, 4, g, X, -yx^+') ^ , - (g=oo) — ^^ ' ( g-i-i\ 9c(,— g+3, 4, g, x, — yx ) ist. 7) Dividiert man die Relation 13) in (ü) durch (g=oo) so erhält man mit Hilfe der bereits gewonnenen Resultate f/)(-g-l, 2, g, X, -}'xg+i; (g=oo) __ r/)(-g-l, \, g, X, — vx^+i) 1 x - , yd-x)-^ 1-x 1-4-^^7^ yx{l— x^^ ^ yx* _ yx-^(l— x^) yx° ^~ 9^(-g+3, 5, g, x, — yx"^ ) l+,,3^i_,.,Jp2U^ (42) yl— g4-3,4,g,x,— yx ; ig^oo) 8) Nach 14) in 6) ist (1-x) 9. (-g+1, 2, g, X, -yx^"^') y (-g4-2, 1, g, x, -^-x"^"^') (f (— g+1, 1, g, X, — yx^^^) y (— g-fl, 1, g, X, — yx^ ) (g=CxO) (g-fOO) IGO Da nun ferner (f{—S-\-:^, 1, s, X, -yx^+M - f (-g+1, 1, g, x, -yx^+i) (g=oo) (g=co) = yx2(x-l).f^(-g+2, 2, g, X, -yx^+O, (g=oo) r/)(~g+2, 2, g- X, -yx«-+0- T(-g+2, 1, g, X, -yx^+i) (g=oo) (g=oo) = yx*.r/^(-g+3, 2, g, X, — yx^+i), (g=oo) ^/'(-S+3, 2, g, X, -yx^+0 - r^(-g+2, 2, g, x, — yx?+i) (g=oo) (?=oo) = yx=(x^-l). r/,(-g+3, 3, g, X, -yx^+0 (g=oo) u. s. f, SO findet man (fi-S+l, 2, g, X, -jx^+') (fir=co) r/)(— g+1, 1, g, X, -yx^+i) (g=co) (43) -i 1 X 1 X + 1 — yx , ^~ ^/(-g+3, 3, g, X, -yx^+') l+yx2(l — x^) y(— g+3, 2, g, x, — yx^ ) Das Aluminium und das Magnesium sowie ihre gegenwärtige Bedeutung in der Industrie. Auszug aus einem Vortrage des Herrn Professor Dr. Brasack aus Ascliersleben gelialten im Naturwissenschaftlichen Verein zu Magdeburg am 5. October 1886. Das Alnminini nnd das Magnesium sowie ihre gegenwärtige Bedeutung in der Industrie. Auszug aus einem Vortrage des Herrn Professor Dr. Brasack aus Aschersleben, gehalten im Naturwissenschaftlichen Verein zu Magdeburg am 5. Oct, 1886. Das Thema gliedert sich von selbst in zwei Teile; Kedner wandte sich zunächst dem Aluminium zu. Der chemische Charakter dieses Elementes bedingt, dass sich das- selbe im gediegenen Zustande nicht in der Natur vorfinden kann, um so verbreiteter aber sind seine Verbindungen Nur mit dem Sauerstoff vereinigt bildet es die Thonerde oder den Korund, der in seinen reinsten Varietäten als Rubin und Sapphir hochgeschätzt wird, und in seiner gemeinsten Abart, Smirgel genannt, als Schleif- und Poliermittel die vielseitigste Anwendung findet. Verbindet sich die Thonerde noch mit Wasser, so entstehen einerseits der Diaspor andrerseits der Hydrargyllit , welch letzterer in seiner unreinen Varietät als Bauxit häufiger angetroffen wird. Mit der Schwefelsäure vereinigt erzeugt die Thonerde eine Reihe von Sulfaten, welche ebenso wie die natürlichen phosphorsauren Salze weit in den Hintergrund treten gegen die gewaltige Zahl der kieselsauren Verbindungen und Doppelverbindungen der Thonerde. Während Cyanit, Andalusit etc. fast reine kieselsaure Thonerde dar- stellen, liegt im Kaolin eine wasserhaltige Verbindung der- selben vor, die den Hauptbestandteil aller Thone ausmacht. Die Thone sind ihrerseits aus den Feldspaten d. h. kiesel- 11* — 164 — sauren Doppelverbindungen von verschiedener Zusammensetzung^ durch Verwitterung entstanden. Granit, Syenit, Porphyr etc. bergen die Feldspate in unberechenbaren Mengen Ohne der vielen anderen Thonerde-Silikate zu gedenken, nahm Redner nur noch vom Kryolith, einem Fluoraluminium - Fluornatrium Notiz, das in Grönland in namhafter Menge gefunden wird. Wenn es gilt, die Metalle aus ihren Erzen abzuscheiden, so geht man dabei mit Vorliebe von den Sauerstoif-Verbin- dungen der Metalle aus, denen man den Sauerstoff durch ein kräftiges Reduktionsmittel, namentlich durch Kohlenstoff oder Kohlenoxydgas entreisst. Bei der Thonerde zeigen sich diese Reduktionsmittel ganz wirkungslos, sogar die den Sauers toff^ äusserst energisch an sich bindenden Metalle Kalium und Natrium versagen den Dienst, wenn es darauf ankommt, den- selben der Thonerde zu entziehen. So kann es nicht über- raschen, dass die Darstellung des metallischen Aluminiums lange auf sich warten Hess. 1827 that Prof. Wöhler in Göttingen den glücklichen Griff, das Chloraluminium als Aus- gangspunkt für die Darstellung des Aluminiums zu nehmen, unter Anwendung von Kalium wurde damals das Element zum ersten Male von ihm isoliert. Wöhlers Entdeckung hatte aber nur einen rein wissenschaftlichen Wert, er kannte das Metall zunächst nur als lockeres Pulver, und als es ihm Anfangs der vierziger Jahre gelang, das Aluminium in kleinen Kügelchen zu gewinnen, erkannte er dessenungeachtet wegen Mangels an ausreichendem Untersuchungsobjekt die praktische Bedeutung seiner Entdeckung nicht. Henry Sainte Ciaire Deville nahm in den Jahren 1854 bis 1856 die fast vergessenen Wöhler'schen Arbeiten von Neuem auf, und es ist unstreitig sein Verdienst, der Aluminium- Gross-Industrie Leben gegeben zu haben. Zwar hat er es- nicht mehr erlebt, dass sich seine sanguinischen Hoffnungen erfüllt hätten, es kann auch gegenwärtig, zehn Jahre nach Deville's Tode, noch nicht von einer Verwirklichung seiner Ideen die Rede sein, die neusten Fortschritte auf dem Gebiete 165 der Metallurgie eröffnen aber neue Aussichten, class das Aluminium den ihm gebührenden Platz im alltäglichen Leben noch erobern werde. Bei der Aluminiumbereitung sind im Wesentlichen drei Stadien zu unterscheiden: a. Bereitung der reinen Thonerde. b. Umwandlung der Thonerde in Chloraluminium resp. in Chloraluminium-Chlornatrium, c. Eeduktion der unter b. ge- wonnenen Verbindung zu metallischem Aluminium. Während man früher bei der Thonerdebereitung auf den Alaun angewiesen war und sich desselben in vereinzelten Fällen vielleicht auch heute noch bedient, so verwendet man doch meist zwei Mineralien, Bauxit und Kryolith, die zu einem sehr reinen und wesentlich billigeren Produkte führen. Der Bauxit ist ein unreines Thonerdehydrat, das ausser seinen normalen Bestandteilen noch Eisenoxyd und verschiedene andere fremdartige Beimengungen enthält. Das Mineral ist in Folge dessen von sehr w^echselnder Güte, bei sechszehn verschiedenen Vorkommnissen schwankte der Gehalt an reiner Thonerde zwischen 29,8 und 76,3 Prozenten. Man fand es ursprünglich bei einem kleinen Dorfe Baux in Frankreich, erkannte sehr bald seinen Wert für die Aluminiumfabrikation, und der Verein für Beförderung des Gewerbfleisses hatte darum vor längerer Zeit einen namhaften Preis für die Auf- :findung des Bauxits in Deutschland ausgesetzt. Nachdem die Prämie mehrere Jahre ausgestanden, zog man sie ein, namentlich wohl, weil das Interesse an der Aluminium- bereitung inzwischen recht stark zurückgegangen war. Jetzt kennt man mehrere Fundstätten, Hadamar in der Provinz Hessen-Nassau mag unter den deutschen die bedeutendste sein. Der Bauxit wird fein pulverisiert und mit gemahlener Soda innigst gemischt. Das Gemenge bringt man in einen geeigneten Ofen, glüht und erhält eine Schmelze, aus welcher man mit Wasser Natriumalurainat d. h. eine Verbindung von Thonerde mit Natron auslauo-t. Ein Strom von Kohlensäure 166 spaltet das Natriumaluminat in reines unlösliches Thon- erdehydrat und Soda, welche im Wasser gelöst bleibt. Durch Filtration scheidet man beide Körper, verwandelt durch Glühen das Thonerdehydrat in Thonerde und gewinnt durch Eindampfen der Lauge die Soda wieder. Die Verarbeitung des Kryoliths auf Thonerde verläuft im allgemeinen in der nämlichen Weise, nur vermischt man den gemahlenen Körper statt der Soda mit gebranntem Kalk und erzeugt so ausser dem Natriumaluminat künstlichen Fluss- spat. Die Verwendung dieses Minerals wird darum in doppelter Weise erspriesslich, indem man neben der Thonerde auch noch Soda aus ihm gewinnt; doch kann es nicht Auf- gabe sein, hier einen Rentabilitätsvergleich durchführen zu wollen. Mag nun die Thonerde gewonnen sein, wie sie wolle, zu. ihrer weiteren Verarbeitung mischt man sie mit Holzkohlen- pulver und Theer, erzeugt so eine plastische Masse und formt daraus unregelmässige Stücke etwa von Faustgrösse, die nach dem vollständigen Austrocknen in einen ganz besonders kon- struierten Glühcylinder gebracht werden, durch welchen man während des Glühens einen Strom von Chlorgas hindurch- leitet. Der chemische Prozess verläuft nun dergestalt, dass sich unter diesen besonderen Umständen das Aluminium mit dem Chlor, der Sauerstoff aber mit dem Kohlenstoff verbindet. Durch die Hitze vergastes Chloraluminium und an sich luft- förmiges Kohlenoxydgas ziehen durch ein gemeinschaftliches^ Entbindungsrohr ab, ersteres verdichtet sich in einem be- sonderen Raum zu einer weissen Salzmasse, letzteres ent- weicht in die Luft. Setzt man der Mischung von Thonerde und Holzkohlen noch Kochsalz zu, so gewinnt man genau auf dem nämlichen Wege Chloraluminium - Chlornatrium^ und da diese Doppelverbindung für die weiteren Ope- rationen vorteilhafter ist als das reine Choraluminium, so wird sie mit Vorliebe dargestellt. — 167 — Die AusfiihruDg des dritten Aktes kann praktisch in sehr verschiedener Weise erfolgen, prinzipiell bleibt sie immer die nämliche; dem Chloraluminium wird das Chlor durch metallisches Natrium entrissen, und das Aluminium-Metall wird frei. Am besten bereitet man eine Mischung von Chlor- aluminium, Kochsalz und Flussspat, welch letztere nur als Flussmittel dienen, und packt dieses Gemenge abwechselnd mit Schichten von Natrium in einen Tiegel^ den man bei Luftabschluss erst langsam erhitzt und schliesslich heftigster Weissglut aussetzt. Nach dem Erkalten befinden sich in dem Tiegel mehrere Schichten, je tiefer nach unten, um so mehr sind sie von Aluminiumkü gelchen durchdrungen. Durch Be- handeln mit Wasser ist das Aluminium leicht von der Schmelze zu befreien, man schmilzt das Metall unter be- sonderen Kautelen noch einmal um und vergiesst es zu Barren. Da der natürliche Kryolith dem mühsam bereiteten Chloraluminium- Chlornatrium in seinem chemischen Bau auf das Haar gleicht, so muss man auch aus ihm ganz direkt durch Natrium das Aluminium reduzieren können. Die Theorie wird durch die Praxis nur bestätigt, aber trotz aller auf der Hand liegenden Vorteile greift man aus verschiedenen Gründen doch immer wieder auf das Chloraluminium - Chlornatrium zurück. Angesichts der soeben gegebenen Auseinandersetzungen versteht man leicht, dass der Preis des Aluminiums ein ziemlich hoher sein muss, das Kilogramm Rohmetall kostet schon seit sängerer Zeit etwa 100 Mark, verarbeitet weit mehr; bis 130 Mark und wohl auch darüber. Diese Preis- lage setzt sich einer ausgedehnteren Anwendung des Metalls noch immer energisch entgegen. Der Aufwand des teuren Natriums bei der Reduktion des Aluminiums wirkt nament- lich auf eine Preissteigerung des Fabrikats, soll darum eine Veränderung der Verhältnisse geschaffen werden, so muss man auf eine Umgehung des Natriums hinarbeiten, und die Lösung dieses Problems in der Gross-Industrie ist durch die Erfindung der Dynamomaschinen möglich geworden. 168 Der Kedner knüpfte nun an seinen letztjährigen Vortrag über die Elektrolyse an und repetierte kurz die damaligen Auseinandersetzungen in ihrer Anwendung auf die Gewinnung des Aluminiums. Es ist das unstreitige Verdienst des Herrn Dr. Grätzel, eine Methode gefunden zu haben, welche die elektrolytische Gross-Industrie des Magnesiums und Aluminiums zu einem rentablen Unternehmen macht. Das Deutsche Reichspatent ^^26,962 sichert dem Erfinder die Ausbeutung seines neuen Verfahrens und die auf Grätzels Patent gegründete Alu- minium- und Magnesium - Fabrik in Hemelingen bei Bremen hat die Aufgabe, das Patent zu verwerten. Die Fabrik hat sich nun allerdings vorläufig besonders auf die Magnesium- Produktion gelegt, es dürfte aber genügen, die nach dieser Richtung erzielten Resultate anzuführen, um die Bedeutung der Methode für die Aluminium -Fabrikation zu erkennen. Das Magnesium kostete früher in Draht- und Bandform 360—400 Mark pro Kilogramm, im vergangenen Jahre setzte die Fabrik den Preis auf 125 Mark herab und anfangs dieses Jahres wurde es möglich, ihn sogar auf 60 Mark zu redu- zieren. Gelingt es, das Aluminium entsprechend billiger zu bereiten, so darf man mit Bestimmtheit darauf rechnen, dass sich sehr bald ein bedeutender Bedarf an diesem Metall herausstellen wird. Man geht bei der elektrolytischen Fabrikation des Alu- miniums natürlich von den Chlor- resp. Fluorverbindungen aus. Nachdem das Rohmaterial vorbereitet, schmilzt man es in den Zersetzungszellen zusammen und scheidet das Alu- minium durch den elektrischen Strom ab. Das Rohmetall wird umgeschmolzen und in Barren gegossen, um sodann weiter verarbeitet zu werden. Die Fabrik in Hemelingen hat eine beträchtliche Dampfmaschine, welche eine grössere Zahl besonders starker Dynamomaschinen in Thätigkeit setzt ; ein grösserer und ein kleinerer Aluminium-Barren, die aus der dortigen Fabrik bezogen waren, lagen der Versammlung zur Besichtigung vor. — 169 — Wenn man die Anstrengungen verstehen will, welche um die Fabrikation des Aluminiums gemacht werden, so muss man sich vor allen Dingen die Eigenschaften des Metalls vergegenwärtigen. Das Aluminium ist ein weisses Metall mit einem unbedeutenden Stich ins Bläuliche und ist hefähigt, einen hohen metallischen Glanz anzunehmen. Farbe und Glanz bewahrt es trotz seines starken elektropositiven Charakters dauernd an der Luft, und zur Erklärung dieser überraschenden Erscheinung nimmt man an, dass es sich mit einer äusserst dünnen und unsichtbaren Thonerdeschicht über- zieht, die es vor den weiteren Einflüssen der Luft schützt. Das Aluminium hat nur das spec. Gewicht 2,56 und besitzt etwa die Härte des Feinsilbers. Beimengungen anderer Metalle erhöhen seine Härte ganz wesentlich. Hinsichtlich seiner Dehnbarkeit steht das Aluminium dem Silber und Golde sehr nahe; der Redner legte dünne Drähte von Aluminium vor; ohne jede Schwierigkeit lässt sich das Metall zu Blechen auswalzen, wobei es nicht einmal Kanten- risse bekommt, ja ausser den Blechen konnte der Redner der Versammlung auch Aluminiumfolie vorzeigen, die an Dünnigkeit dem echten Blattgold und Blattsilber nichts nachgiebt. Das Aluminium schmilzt schwieriger als Zink aber leichter als Silber, sein Schmelzpunkt beträgt etwa 700 ^ C. Es verändert sich selbst in ziemlich hoher Temperatur an der Luft nicht und erst in der Weissglut verbrennt es mit blendend w^eissem Lichte doch ohne Flamme, wie Redner ^n einigen Versuchen demonstrierte. Kaltes und warmes Wasser üben auf das Aluminium keinen Einfluss aus, nicht einmal wenn das Metall bis zur Rotglut erhitzt wird. Bemerkenswert ist ferner das Verhalten des Aluminiums gegen Säuren und Basen, wie Redner an einer ganzen Reihe von Versuchen auseinandersetzte. Als bestes Lösungsmittel erwies sich die Salzsäure, in welcher das Metall unter stür- mischer Entwicklung von brennbarem Wasserstoffi^as alsbald 170 yerschwand. Dass diese Eigenschaft der Verwendung des Metalls nur wenig oder keinen Abbruch thut, bestätigte Redner an einem parallelen Versuch mit gediegenem Eisen^ das nicht weniger leicht von der Salzsäure verzehrt wird. Im Gegensatz zum Eisen und Kupfer wird das Aluminium auch von Kalilauge aufgelöst und zwar noch leichter als Zink, dagegen muss es überraschen, dass die Salpetersäure^ gleichviel ob kalt oder warm, ob verdünnt oder konzentriert, das Metall kaum merklich angreift. Ganz ähnlich steht es mit der Einwirkung der Schwefelsäure, der Essigsäure, der Weinsäure, der Oxalsäure u. s. w. Erwägt man nun ferner, dass sich das Aluminium giessen, hämmern, walzen, feilen, abdrehen und löthen lässt, und dass seine Reissfestigkeit eine ziemlich grosse ist, dann muss man eben zugeben, dass seiner Verwendbarkeit keine Schranke gesetzt sein würde, wenn sich der Preis nicht immer wieder hinderlich in den Weg stellte. Dessen ungeachtet ist das Aluminium durch seine vorzüglichen Eigenschaften schon hin und wieder zum prak- tischen Bedürfnis geworden, wie z. B. bei der Konstruktion feiner chemischer Wagen oder anderer physikalischer, nautischer, geodätischer und astronomischer Apparate. Im übrigen konnte das Aluminium nur zur Herstellung von Luxusgegenständen verwendet w^erden. Aluminiumdraht verwandte man bereits zu Spitzen, Stickereien und Posamentier- Artikeln, ferner diente das Metall zu Milchkannen, Theekannen, Präsentiertellern^ Zuckerschalen, Armbändern, Halsketten; kurz Nutz- und Schmuckgegenstände der verschiedensten Art, die man sonst aus Silber zu machen pflegte, sieht man schon öfter aus Aluminium gefertigt. Für militärische Zwecke würde das reine Aluminium zur Erleichterung der ganzen Ausrüstung dienen können, Säbelscheiden, Degengriffe, Verzierungen an Helmen und Fahnenstangen, einzelne Gewehrteile, die Metallteile an dem Zaumzeug der Pferde etc. würden sämmtlich daraus herge- stellt werden können, wenn sich erst eine ausgedehntere und 171 regelmässigere Fabrikation Boden schaffen wollte. AViesehr man eine Erweiterung dieser Industrie ersehnt, mag man daraus abnehmen, dass eine einzige Firma sich erbot, der Aluminium-Fabrik in Hemelingen 5000 Kilogramm Metall abzunehmen, während man die Gesamtmenge des bis zur Gegenwart erzeugten Aluminiums kaum auf über 3000 Kilo- gramm schätzen darf. Man hat auch wohl daran gedacht^ das Aluminium als Münzmetall nutzbar zu machen. Unver- kennbar würde beim heutigen Stande der Aluminiumfabrikation der Falschmünzerei ein sehr sicherer Riegel vorgeschoben sein, das höhere Gewicht würde zweifellos zur Entdeckung eines jeden unechten Geldstückes führen; der Umstand aber, dass der Preis des Metalls ausschliesslich durch seine Her- stellungskosten bedingt ist, und dass ebenfalls im Gegensatz zum Gold und Silber sein Wert verschwindet, wenn es den metallischen Zustand verlässt, schliessen seine Verwendung für diesen Zweck aus. Dagegen eröffnet sich eine weitere und hoffnungsvolle Perspektive für den zukünftigen Aluminium- Konsum in den Legierungen desselben. Das Aluminium legiert sich leicht mit fast allen be- kannteren Metallen. Die Eigenschaften seiner Mischungen sind mehr oder weniger vollkommen studiert, das höchste Interesse unter allen nehmen unstreitig die Kupferlegierungen, die sogenannten Aluminium -Bronzen, in Anspruch. Trägt man in geschmolzenes Kupfer den neunten Teil des eigenen Gewichtes Aluminium ein, so findet unter heftiger Erhitzung eine Verbindung beider Metalle statt; die Bronze hat sich gebildet, nach dem Erkalten hat man eine dem silberhaltigen Golde täuschend ähnlich sehende Masse. Der Aluminiumgehalt der technisch-bedeutsamen Bronzen schwankt zwischen 1 bis 10 Prozent, aber alle die vorzüglichen Eigenschaften, welche diesen Legierungen überhaupt zukom- men, finden sich in der Bronze mit 10 Prozenten Aluminium vereinigt. Ihr gewöhnliches Ansehen bewahrt sie unter allen Umständen, und dasselbe ist so täuschend, dass selbst geübte — 172 — Augen Mühe haben, abgenutzte Stellen an. vergoldeten Ge- genständen aus Aluminium-Bronze zu entdecken. Die Bronze hat die Dichtigkeit des weichen Eisens, also etwa 1,1, und ihre Festigkeit steht im gegossenen Zustande zwischen der des Eisens und des Stahls, während die der gehämmerten Bronze mit der des stahlartigen Eisens zusammenfällt. Die Gussfähigkeit der Aluminium-Bronze ist eine ausser- ordentlich grosse, sie lässt sich auch im kalten wie im warmen Zustande strecken, zu Blechen auswalzen und wie Stahl härten. Das Schmieden der Bronze erfolgt etwa bei der nämlichen Temperatur, bei welcher man auch den Guss- stahl entsprechend bearbeitet, und ist der Prozess einmal eingeleitet, dann kann man mit dem Hämmern bis zum Erkalten der Bronze fortfahren, ohne Schlagrisse fürchten zu müssen. Die Bronze lässt sich leicht feilen, ohne das Hand- werkszeug zu versetzen, und ebenso gut ist sie auf der Hobelbank und Drehbank bearbeitbar. Nach bereits vor- liegenden Erfahrungen kann man unbedingt behaupten, dass die Aluminium-Bronze nach allen Richtungen fast allen an- deren Metallen und Metall-Legierungen vorzuziehen ist. Ein Stück lOprozentige Bronze aus der Hemelinger Fabrik bezogen lag bei der Besprechung vor. Angesichts der eben hervorgehobenen Bedeutung der Aluminium-Bronze kann eine Erfindung nicht unerwähnt blei- ben, die von den Gebrüdern Co wies in Cleveland (Ohio) gemacht und gegenwärtig schon von einer Gesellschaft mit einem Aktienkapital von einer Million Dollars verwertet wird. Das Wesentliche der Sache besteht darin, dass die Thonerde direkt, d. h. ohne vorangegangene kostspielige Umwandlung in Chloraluminium im elektrischen Lichtbogen bei gleich- zeitiger Anwesenheit von Kupfer zu Aluminium reduziert wird, welches sich in statu nascenti unmittelbar mit dem Kupfer zu Bronze vereinigt. Schon sind die Vorbereitungen zur Anlage einer grossartigen Fabrik in Lockport getroffen, eine Wasser- kraft gleich 1000 Pferdestärken ist zuni Betriebe der Dynamo- — 173 — maschinell angekauft, und man projektiert eine tägliclie Produktion von 2 — 3 Tonnen Aluminium-Bronze. Während in Deutschland einzig und allein die Alumi- nium- und Magnesium-Fabrik in Hemelingen sich bisher mit der Gewinnung des ersten Metalls befasste, wird das Magne- sium ausser dort auch von der Aktien-Gesellschaft vormals Schering auf Grund einer Patentlicenz nach dem GrätzeFschen Verfahren gewonnen. Das Rohmaterial, der Carnallit, ist für geringe Kosten in unerschöpflicher Menge zu haben, man entwässert und schmilzt ihn und scheidet durch den elek- trischen Strom das Metall ab. Nur dadurch wird es erklär- lich, dass der Preis des Magnesiums, wie oben angedeutet wurde, so schnell heruntergehen konnte. Der Besprechung dieses interessanten Metalls war der zweite Teil des Vortrags gewidmet. Das Magnesium ist ein silberweisses Metall mit dem spec. Gew. 1,74. Die Erzeugnisse der Hemelinger Fabrik lagen teils in kleinen Kügelchen als Rohmagnesium vor, teils waren sie in Form von Barren, Blech, Spänen, Pulver, sowie in Bändern und Drähten von verschiedenster Stärke ausgestellt. Trotz alledem ist das Magnesium wenig duktil und biegsam, im Zustande feiner Verteilung zersetzt es das Wasser unter lebhafter Wasserstoffentwicklung, läuft an der Luft bald an und wird von Säuren fast ausnahmlos leicht gelöst. Seine bedeutsamste Eigenschaft offenbart es in der Hitze bei gleichzeitiger An- wesenheit der Luft ; es schmilzt bei ca. 400 ^ C., verdampft bei höherer Temperatur und verbrennt alsdann unter Ent- wicklung eines intensiv bläulich weissen Lichtes mit grosser Flamme zu Magnesiumoxyd oder Magnesia usta. Die Lichtintensität eines massig starken Drahtes wetteifert mit dem elektrischen Bogenlicht, und gerade darin liegt die Be- deutung des Metalls. An einigen Versuchen demonstrierte Redner, wie Licht- intensität und Brenndauer eines Magnesium -Drahtes oder Bandes wesentlich von den Dimensionen derselben abhängig 174 sind; im allgemeinen brennen Bänder gleichmässiger und ruhiger als Drähte. Das Material für stundenlange Magnesium- Beleuchtung kann man in der Westentasche bei sich tragen, und diese Transportfähigkeit ist unter Umständen von unendlicher Bedeutung und sichert der Magnesiumbeleuchtung die Existenz in allen den Fällen, wo es darauf ankommt, schnell und vorübergehend hohe Lichteffekte zu erzielen, oder wo sich aus irgend welchen Gründen die Aufstellung elektrischer Apparate verbietet. Zur Regulierung der Magne- sium-Beleuchtung dienen die Magnesiumlampen. Sie bestehen im Wesentlichen aus einem Uhrwerk, das mit möglichst gleichmässiger Geschwindigkeit einen Magnesiumdraht oder ein Band durch eine Dille schiebt, aus deren Öffnung die- selben herausbrennen. Die Flamme steht im Brennpunkte €ines sphärischen oder parabolischen Reflektors, der das Licht mehr oder weniger vollkommen nach einer Richtung kon- zentriert und den Effekt dementsprechend erhöht. Obwohl eine ganze Reihe von Magnesiumlampen bekannt ist, so lässt sich doch nicht in Abrede stellen, dass noch keines der bekannteren Systeme, die Redner im Laufe der Jahre kennen lernte, billigen Ansprüchen genügte, über eine ganz neue Lampe (0. Ney, Berlin), die er selbst noch nicht gesehen, erlaubte er sich kein Urteil. Da nun aber die bisherigen Lampen ohne permanente Bedienung nicht gut funktionieren, so empfiehlt Redner für die meisten Versuche einen einfachen mit Reflektor versehenen Handregulator, der billig und be- quem ist. In dem Magnesiumlicht sind alle Farbengattungen reich- lich vertreten, blaue, violette, selbst ultraviolette enthält es sogar im relativen Uberschuss. Daraus wird es nicht allein verständlich, dass alle Körper bei Magnesiumbeleuchtung ihre natürliche Farbe zeigen, sondern man begreift auch, dass dies Licht im hohen Grade befähigt sein muss, chemische Wirkungen hervorzubringen. Mischt man in einer mit Glas- stöpsel verschliessbaren Glasflasche Chlorgas und Wasserstoff- — 175 — gas zu gleichen Raumteilen, stöpselt fest zu und wirft die Flasche zum Fenster hinaus, so explodiert sie einer Granate ähnlich in dem Momente, wo sie die Schattengrenze des Hauses überschreitend vom ersten direkten Sonnenstrahle getroffen wird. Ganz ebenso wirkt das Magnesiumlicht, wie Redner an einem äusserst interessanten und mit den erforder- lichen Vorsichtsmassregeln ausgeführten Versuche bestätigte. Die Photographie sowie jede ihr verwandte Technik macht von den chemischen Wirkungen des Lichtes Gebrauch; der photographische Prozess muss darum auch bei Magnesium- Beleuchtung möglich sein. In der That legte der Redner €ine Reihe von photographischen Negativen mit den davon genommenen Positiven vor; die ersteren waren in 2 bis 20 Sekunden bei 2 — 4 Meter weit entfernter Magnesiumlampe aufgenommen. Noch mehr! Der Redner kopierte in ein bis anderthalb Minuten einige Negative, indem er das Licht aus unmittelbarer Nähe auf die Apparate wirken Hess, mit über- raschendem Erfolg. Der Glanz des Magnesiunilichtes hat längst die An- regung gegeben, auch in der Pyrotechnik damit besondere Effekte zu erzielen. Das Prinzip der Verwendung wurde durch einen Versuch erläutert. Ein Papierröhrchen war im unteren Teile mit einem Zündsatz gefüllt, dem wenige Prozente Magnesiumpulver beigemengt waren, der obere Teil enthielt reinen Zündsatz. Beim Abbrennen vollzog sieb ein gewaltiger Lichtwechsel, als der untere Teil zu brennen begann. In ähnlicher Weise hat man Magnesiumpulver zu Leucht- kugeln, Signalfeuern u. s. w. schon öfters verwendet. In neuerer Zeit konnte man mit dem Sinken der Magnesium- preise noch weiter gehen. Es ist noch in frischer Erinnerung, wie bei dem Jubelfest des Herrn Reichskanzlers der Glanz der Magnesiumfackeln im Festzuge alle anderen Beleuchtungs- objekte überstrahlte. Die Magnesiumfackeln sind ebenfalls aus einem Zündsatz gebildet, dem wenige Prozente Magne- siumpulver beigegeben ^mrden. Die Mischung befindet sich — 176 — in einer dünnwandigen Metallhülse, welche bei Benutzung mit verbrennt oder auch abschmilzt. Wie der Vortragende durch den Versuch bewies, ist es nicht allein möglich, solche Fackeln für rotes und weisses Licht zu mischen, sondern es konnte sich auch Jedermann überzeugen, dass der Qualm nicht im Entferntesten so belästigend wirkt, wie der der Pechfackeln. Die Hemelinger Fabrik ist zur Zeit damit beschäftigt, auch andersfarbige Fackeln zu konstruieren, ihre Erzeugnisse verlöschen weder im Regen noch im Winde, und die Zweckmässigkeit dieser neuen Handelsartikel im Dienste der Feuerwehren, bei Minenbauten und nächtlichen Arbeiten im Freien haben ihnen bereits viele Freunde ge- wonnen. Man hat endlich daran gedacht, das Magnesium auch noch für andere Zwecke unentbehrlich zu machen. Das Metall ist ein kräftiges Reduktionsmittel; als solches wird wird es darum von den Chemikern auch hin und wieder verwendet. Kleine Mengen bewirken einen blasenfreien Guss, wenn man dem Messing, der Bronze, dem Eisen, dem Stahl etc. davon zusetzt. Schliesslich ist auch der eigentlichen Magnesiumlegierungen zu gedenken, deren Eigenschaften eben- falls Beachtung verdienen sollen. Da jedoch alle diese Fragen bisher noch nicht in ausreichender Weise studiert sind, so lässt sich auch noch kein endgültiges Urteil darüber fällen, und der Redner beschränkte sich auf diese Andeu- tungen, mit denen er seinen Vortrag schloss. HTRAL f AfiK. ^ „«^_ ^