•>»S».:#fe i^\i ^ ■t^ i"'^'*Ü' ^i *c^. ^m ^;'^ !^ W-^-"' 'IQ^fih ^ibrarg of t^e J^usettm OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COllEGB, CAMBRIDGE, MASS. The gift of ^hjü) Qf(xIsihJLDirryjd^(z){j^ No. if^' JAHRESHEFTE des V^ereins für vaterländische Naturkunde Württemberg. Herausgegeben von dessen Bedaktionskommission frof. Dr. 0. Fraas, Prof. Dr. F. v. Krauss, Prof. Dr. C. v. Marx, Prof. Dr. P. V. Zech in Stuttgart. EINUNDVIERZIGSTER JAHRGANG. Mit 6 Tafeln. Stuttgart. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch). ^"1885. K. Hofbuchdruckevei Zu Guttenberg. Carl ürüiiiiiger. Stuttgart. Inhalt. I. Angelegenheiten des Vereins. Seit© Bericht über die iieuminddreissigste Generalversammlung vom 24. Juni 1884 in Heilbronn. Von Oberstudienrat Dr. v. Krauss 1 1. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1883 — 1884. Von Oberstudienrat Dr. V. K r a u s s 3 2. Zuwachsverzeichnisse der Vereinssammlungen : A. Zoologische Sammlung. Von Oberstudienrat Dr. v. Krauss. . 6 B. Botanische Sammlung. Von Professor Dr. v. Ahles . . . . 9 C. Vereinsbibliothek. Von Überstudienrat Dr. v. Krauss .... 11 3. Reclmungsabschluss für das Jahr 1883 — 1884. Von Hofrat Ed. S e y f f a r d t 23 4. "Wahl der Beamten 27 Nekrolog des Präsidenten Dr. v. Zell er. Von Oberstudienrat Dr. Kraz 30 Nekrolog des Ferdinand v. Höchste tter. Von Prof. Dr. Fraas . . . 39 IL Vorträge und Abhandlungen. 1. Zoologie. Über Tötung und Verwendung der Maikäfer nach dem Verfahren von F. A. Wolff & Söhne. Von Dr. Fr icke r in Heilbronn ... 46 Aus der Thierwelt. Von Freiherr Richard Koenig- Warthausen . . (iS Beiträge zur Bildung des Schädels der Knochenfische II. Von Generalstabs- arzt Dr. V. Klein (Mit Taf. II. HI) 107 Weitere Untersuchungen über das Tetronerythrin. Von Dr. W. Wurm in Teinach 262 Über Bach- und Seeforellen. Von Prof. Dr. Klunzinger 266 Über die Gestalt der Vogeleier und über deren Monstrositäten. Von Frei- herr Richard Koenig-Warthausen 289 Aberrationen von Schmetterlingen. Von Dr. Hofmann und Dr. Steudel. Abgebildet nach dem Verfahren der Photogravüre. Von Kupferdrucker Schuler in Stuttgart (Mit Taf. VI) 327 Beiträge zur Fauna Württembergs. 1. Weissliche Varietät einer Rabenkrähe {Corvus eorone L.). 2. Grane Varietät einer Amsel {Turdus mei-ula L.). Von Oberstudienrat Dr. v. Krauss 330 IV Inhalt. 2. Botanik. ^^.^^ Ledum palustre am wilden Hornsee. Von Oberamtsarzt Dr. Mülberger in Crailsheim 310 3. Geognosie und Petrefaktenkunde. Die geologischen Verhältnisse von Heilbronn und Umgegend. Von Prof. Dr. Fraas 43 Über das Gerolle im Heilbronner Neckarbecken. Von Dr. B e t z in Heilbronn 48 Vorlegung einiger Tertiärfossilien des Eselsberges bei Ulm. Von Dr. Gustav L e u b e in Ulm 48 Über fossile Reste von Squalodon. Beitrag zur Kenntnis der fossilen Reste der Meeressäugetiere aus der Molasse von Baltringen. Von Dr. J. Probst in Unter-Essendorf. (Mit Taf. 1) 41) Über Lias Beta. Von G. H. Schlichter 78 Beitrag zur Kenntnis der pleistocänen Fauna Oberschwabens. Von Reg. Baumeister Dittus in Kisslegg 30(5 Beiträge zur Fauna von Steinheim. Von Prof. Dr. Fraas. (Mit Taf. IV. V.) 313 III. Kleinere Mitteilungen. Botanisches und Meteorologisches. Von Pfarrer Dr. Engel in Kleiu-Eislingen 332 Vorkommen des Mimulus. Von Oberlandesgerichtsrat Viktor v. Probst . 335 Aus dem Sitzungsprotocoll des oberschwäbischen Zweigvereins vom 2. Februar 1884 .337 Aufruf an alle Vogelkenner Deutschlands 340 B i'i c h e r a n z e i g e n. Pritzel, Dr. G. und Dr. C. Jessen, Die deutscBen Volksnamen der Pflanzen 344 Brass, Dr. Arnold, Die tierischen Parasiten des Menschen 340 Vogel, Dr. Julius, Das Mikroskop und die wissenschaftlichen Methoden der mikroskopischen Untersuchung in ihrer verschiedenen Anwendung. 4. Auflage 347 Goette, Dr. Alexander, Abhandlungen zur Entwickelungsgeschichtc der Tiere 348 1. Angelegenheiten des Vereins. JJerielit über die neiinuiiddreissigste Generalversammlung vom 24. Juni 1884 in Heilbronn. Von Oberstudienrat Dr. F. v. Krauss. Infolge einer wiederholten Einladung der Heilbronner Vereins- mitglieder beschloss die vorjährige Generalversammlung das Jahresfest im Jahre 1884 in Heilbronn zu feiern und die Geschäftsführung den be- währten Mitgliedern KommerzienratC.Reibel und Kaufmann Friedrich Drautz daselbst zu übertragen. Es war auch an der Zeit, dass die Mitglieder sich wieder ein- mal in einer nördlichen Stadt des Landes versammelten, zumal der Verein seit seinem Bestehen erst zweimal (1847 und 1866) in Heil- bronn getagt hatte. Das zahlreiche Eintreffen der auswärtigen Mit- glieder hat dies auch bestätigt, wie es anderseits für die Einwohner der freundlichen Handelsstadt nur einer Anregung bedurfte, um aufs neue ihre Beteiligung an den Zwecken und Interessen des Vereins hervorzurufen. Überdies galt es auch an dem Grabe eines der berühmtesten Söhne Heilbronns, des grossen Naturforschers Dr. Rober t v. Mayer einen Akt der Pietät auszuüben. Es begaben sich daher die Mitglieder nach Ankunft der Züge zuerst nach dem schönen Kirchhof zur Ruhe- stätte ihres verstorbenen Ehrenmitgliedes, auf welche der Vorstand im Namen des Vereins einen Lorbeerkranz zum ehrenden Andenken niederlegte. Die Versammlung wurde in dem prachtvollen Festsaal des neu erbauten, zu Ehren des Vereins mit Flaggen und Pflanzen geschmückten Karlsgymnasiums gehalten, welchen das Rektorat in zuvorkommendster Weise zur Verfügung gestellt und Fabrilvant A. Feyerabend mit schönen Blatt- und blühenden Pflanzen dekoriert hatte. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1885. 1 — 2 - Dank den Bemühungen der Geschäftsführer waren im Neben- saal nachstehende naturhistorische Gegenstände zur Besichtigung aus- gestellt : von der Direktion des Heilbronner Salzwerks eine Sammlung von Gesteinsproben aus dem neuen Bohrloch, von Bergrat Eisenlohr aus den Salinen in Jagstfeid eine Reihe von Gesteinen aus den salzführenden Schichten mit Steinsalz in Kry- stallen und anderen Formen, ferner mehrere Versteinerungen aus dem Muschelkalk, von Dr. A. Bilfinger, Fabrikant chemisch-technischer Präparate in Heilbronn eine lehrreiche Sammlung von Kopalen aus Ost- und Westafrika, Asien, Amerika und Australien, ferner einige Kopale mit Insekten-Einschlüssen, von Dr. Wild in Heilbronn interessante Schädel von Eingebornen aus Neu-Britannien, von Dr. Fricker in Heilbronn eine Sammlung von Land- und Süss- wasserkonchylien aus der Heilbronner Gegend, von Professor Lökle getrocknete Pflanzen der Flora von Heilbronn, von Pfarrer Schlenker in Frankenthal die selteneren Pflanzen von Heilbronn bis Mergentheim, vom Karlsgymnasium Kreuzottern {Pelias herus Mebe.) vom Bauhof, Schweinsberg und Gaifenberg bei Heilbronn 1850 und 1872 gefangen, von der Leim- und Düngerfabrik der J. G. Wolff & Söhne in Heil- bronn durch Schwefelkohlenstoff getötete und getrocknete Mai- käfer. Der Geschäftsführer, Koramerzienrat C. Reibel, eröffnete um 11 Uhr die Verhandlungen mit folgender x\nsprache : Geehrte Herren ! Ich erlaube mir als einer der Geschäftsführer für die diesjährige Jahresversammlung des Vereins für vaterländische Naturkunde, diese hiermit zu erctffnen, indem ich Sie und insbesondere die so zahlreich von auswärts erschienenen Mitglieder von Herzen willkommen heisse, an den Geländon des Neckars. Eine Reihe von Jahren ist verflossen, seit Sie zuletzt hier ge- tagt haben , und es erfüllt uns deshalb auch mit um so grösserer Freude und Genugthuung, dass Sie und unter Ihnen so manche Kory- phäen der Wissenschaft unserer Stadt die P^hre Ihres Besuches er- weisen. — 3 — Wenn sonst der Name ^Heilbionn" genannt wird, so wird der Gedanke unwillkürlich zunächst auf dessen Bedeutung als Handels- und Industrie-Stadt gelenkt ; allein der Weg schon, den Sie nach Ihrer Ankunft hierher eingeschlagen haben , an dem Grabe eines Mannes vorüber, dem Sie zugleich eine pietätvolle Ovation gebracht haben, eines Mannes, dessen Name zu allen Zeiten als ein leuchtender Stern an dem Horizonte der Naturwissenschaften glänzen wird, verleiht un- serer Stadt auch eine Bedeutung in dieser Richtung. — Zudem mag auch der Eintritt in dieses schöne Haus, in welchem wir, dank dem freundlichen Entgegenkommen des Gymnasial-Rektorats , tagen , an dessen Stirne die sinnreiche Devise „Musis Patriae Deo" geschrieben steht, und vor allem die hier so zahlreich versammelten Heilbronner selbst, als Beleg dafür dienen, dass auch in unserer Stadt die Wissen- schaft eine Stätte hat. Es hat auch nur der Ankündigung Ihres Besuches bedurft, um dem Vereine eine grössere Anzahl neuer Mitglieder von hier zuzu- führen, welche, wie ich hoffe, demselben auch treu bleiben werden. Indem ich, geehrte Herren, meinen Willkommgruss wiederhole, bitte ich nun vor dem Eintreten in unsere Tagesordnung einen Vor- sitzenden aus Ihrer Mitte zu wählen. Oberstudienrat Dr. v. Krauss, von der Versammlung zum Vor- sitzenden durch Akklamation gewählt, trug hierauf den nachstehenden Rechenschaftsbericht für das Jahr 1883 — 1884 vor. Hochgeehrte Herren! Wenn ich Ihnen über das abgelaufene 39. Vereinsjahr auch keine besonders wichtigen Vorkommnisse vorzutragen die Ehre habe, so glaube ich doch, das laufende Jahr mit Freuden und mit Stolz als ein wichtiges Jahr für den Verein bezeichnen und begrüssen zu dürfen, und freue mich, dies heute in hiesiger Stadt, in welcher der Verein seit 1866 nicht mehr getagt hat, kund geben zu können. Der Verein ist jetzt 40 Jahre alt gew^orden und hat damit das Alter erreicht, welches man im Schwabenlande mit ganz besonderer Andacht zu begrüssen pflegt und in welchem man sich mit der Hoff- nung schmeichelt , jetzt erst in die richtige Leistungsfähigkeit ge- treten zu sein. Wir dürfen es übrigens ohne Überhebung aussprechen, dass der Verein schon längst in diese Leistungsfähigkeit eingetreten ist und — 4 — dass er die Aufgabe , die er sich gestellt , nach allen Richtungen wenn auch noch nicht gelöst, so doch segensreich gefördert hat. Hat ja doch der Verein eine einzig dastehende, auf das engere Vaterland be- schränkte Sammlung aus allen drei Naturreichen geschaffen, um welche ihn jedes andere Land wegen ihrer Vollständigkeit und anschaulichen streng wissenschaftlichen Darstellung beneiden darf, und ist ihm dies doch gelungen, einzig durch die freiwillige und uneigennützige Thätig- keit seiner Mitglieder. Und weiter hat der Verein nicht in seinen Jahresheften eine Zeitschrift mit gediegenen Geistesprodukten über die Naturgeschichte Württembergs in einer langen Reihe von Jahrgängen herausgegeben, welche ihm durch den Austausch mit den Schriften aller namhaften wissenschaftlichen Gesellschaften des In- und Auslandes eine umfang- reiche und kostbare Bibliothek und zugleich eine geachtete Stellung auf dem Gebiete der Naturwissenschaften verschafft hat! Auf alle diese Errungenschaften darf der Verein heute gewiss mit Befriedigung zurückblicken. Und nun, meine Herren, möge es mir gestattet sein, zur Mit- teilung des diesjährigen Jahresberichtes überzugehen , den Sie mit derselben Nachsicht wie bisher aufnehmen wollen. In dem verflossenen Jahre sind dem Verein 79 neue Mit- glieder beigetreten, von welchen durch die dankenswerten Bemüh- ungen unserer Geschäftsführer mehr als die Hälfte der Stadt Heil- bronn angehören ; 8 sind zugleich Mitglieder des Oberschwäbischen und 11 des Schwarzwälder Zweigvereins. Die vaterländische Naturaliensammlung hat den gütigen Beiträgen der Mitglieder folgenden Zuwachs zu danken, nämlich : 8 Säugetiere, 17 Vögel und Nester, 2 Reptilien, 7 Fische, 62 Arten Mollusken 104 Arten Insekten, 2 Krustaceen, 1 Annelide, 1 Süsswassersehwamm, 4 Hölzer, 32 Arten Phanerogamen und 16 Kryp- togamen. Aus diesem Zuwachs sind als Seltenheiten und neu für die Sammlung zu erwähnen: ein während eines Schneegestöbers im Schloss Wolfegg gefangener Alpensegler {Cypseliis melha L.) als Ge- schenk Sr. Durchlaucht des Fürsten zu Waldburg-Wolfegg, eine weisse Rabenkrähe (Corvus corone L.) von S. Preuss in Ehrings- hausen, eine Goldbarbe aus der Donau von Schiflfmeister Albrecht Hailbronner in Ulm, eine von Prof. Krimmel in Reutlingen zuerst in Württemberg aufgefundene Nacktschnecke {Limax varlcyatHS Drap.) und Formica truncicola und exsccta Nyl. von Dr. Mülberger in Herrenalb. — 5 — Die Vereinsbibliothek hat sich abermals um 345 Bände und Hefte, darunter 105 als Geschenke und 240 im Tausch, vermehrt. Der Verein steht jetzt mit 146 Gesellschaften im Tauschverkehr. In neue Verbindungen durch Schriften -Austausch ist der Verein getreten mit : Naturforscher-Gesellschaft zu Dorpat, Westfälischen Provinzial-Verein für Wissenschaft und Kunst in Münster i. W., Museu nacional de Rio Janeiro, United states geological Survey at Washington, Comite geologique de St. Petersbourg, Museum d'histoire naturelle de Lyon. Von der V er einsschri ft ist in neuester Zeit der 40. Jahr- gang in die Hände der Mitglieder gelangt. Sie hat, wie schon im vorjährigen Bericht angekündigt, nunmehr ein etwas grösseres Format und eine entsprechende Ausstattung erhalten, wodurch sie jetzt den meisten grösseren Gesellschaftsschriften angepasst ist. Winter-Vorträge haben die Güte gehabt zu halten die Herren : Prof. Dr. Kirchner über die grüne Farbe der Pflanzen. Prof. Dr. V. Zech über die Abendröten der letzten Zeit. Durch den Tod hat der Verein im letzten Jahr eine grössere Anzahl von Mitgliedern verloren. Unter ihnen befinden sich Ober- medizinalrat Dr. V. Seeger und Bankier Friedrich Fe derer, welche zu den Gründern des Vereins gehören , ferner Gartenbau - Direktor V. Schmidt und Kaufmann Hermann Reichert in Nagold, welche sich um den Verein und die Sammlungen verdient gemacht haben. Über Präsident Dr. v. Zell er werden Sie in diesem Jahresheft Worte der Erinnerung erhalten. Der Ober hessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Giessen, welche am 1. August 1883 ihr fünfzigjähriges Stiftungs- fest, und dem Offenbacher Verein für Naturkunde, welcher am 11. Mai 1884 sein fünfundzwanzigstes Stiftungsfest feierte, wurden von Ihren Vorständen Glückwunsch-Adressen zugeschickt. Schliesslich habe ich noch denjenigen Mitgliedern und Gönnern, welche die Naturaliensammlung und die Bibliothek mit Geschenken bedacht haben, im Namen des Vereins den verbindhchsten Dank dar- zubringen. Ihre Namen und Geschenke sind bekannt gegeben in den folgenden — 6 — Zu wachs Verzeichnissen. A. -Zoologische Sammlung-. (Zusammengestellt von Oberstadienrat Dr. v. Krauss.) I. Säugetiere. Als Geschenke: Foetorius ermi»ea K. u. Bl,, altes Weibchen im Winterkleid, von Herrn Stadtpfarrer Bauer in Gross-Sachsenheim ; Myoxus glis L., altes und junges Weibchen, von Herrn Oberförster Bührlen in Nagold; Eliomz/s qiiercinus L., altes Weibchen vom Schwarzen Grat, Leptis üniklus L., 12 — 20tägige Männchen, von Herrn Baron Richard König- Warthausen; Cricetm frumentnrius Pall., junges Männchen, von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen ; Mus sylvatkus L., Nest, von Herrn Oberförster Fribolin in Bietigheim ; Cervus capreolus L., junges Männchen^ mit sehr langen Klauen, von Herrn Revierförster Geyer in Bermaringen. Durch Kauf: Cervus capreolus L., mit monströsem Geweih (Perückenbock). II. Vögel. Als Geschenke: Cypsehis melha L., Weibchen, Schloss zu Wolfegg, April 1884, von Sr. Durchlaucht Fürst zu Waldburg- Wolf egg; Aecipiter nisiis L., junges Männchen, von Freiherrn Constantin v. Neurath in Kl. -Glattbach; Aecipiter nisus L., Männchen, von Herrn Revierförster März in Wiernshoim: Astur paJumharhis Bechst., junges Männchen, Nucifraga caryocatactes L., altes Weibchen, 3. Januar erlegt, von Herrn Oberförster Imhof in Wolfegg; Cinclus aquaticus Bechst., altes Weibchen, von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; Cinclus aquaticus Bkchst., Nest, von Herrn Fabrikant Dr. Müller in Mochonwangen ; Pratincola rubctra Kocjt, Nest mit (5 Eiern, von Herrn G. Grellet in Munderkingen ; Gälerita crisfata L., altes Weibchen, von Herrn Oberstudienrat Dr. v. Krauss; — 7 — Passer dornest ictts Beiss., jung, Varietät, von nenn Dr. Hopf in Plochingen; Corvus corone L., Weibchen, weissliche Varietät, von Herrn S. Freuss in Ehringshausen ; Alcedo ispida L., altes Weibchen, von Herrn Schullehrer Letzerkose in Ruppertshofen ; Ardeöla mimifa L., junges Männchen, von Herrn Ziegler Keller in Bietigheim; Buteo vidgarls Bechst., weissliche Varietät, Weibchen, von Herrn Oberförster Trips in Reichenberg. Durch Kauf: Nest von Erythacus ruhecuhi L., mit ö Eiern und dem Kuckucks-Ei, Circus aeruginosus L., junges Weibchen, Circiis cyancHS L., junges Männchen von Wolfegg. III. Reptilien. Als Geschenke: Emys europaea Schweig., aus dem See bei Maulbronn, von Herrn Hauptmann Wepfer in Ludwigsburg; Anguis fragüis L., aus einem Kohlenmeiler, von Herrn Revierförster Gönner in Buchau. IV. Fische. Als Geschenke: Perca fluviafdis L. und Esox hicius L. aus der Jagst, von Herrn Professor Dr. Kurtz in Ellwangen; Barhus fluviaüUs L. var. aurata, bei Rottenacker, Sihirus glanis L., jung, aus der Donau, von Herrn Schiffmeister Albrecht Hailbronner in Ulm; Lota vulgaris Cuv., aus der Jagst, von Herrn Gaswerkbesitzer Bender in Ellwangen; Kopf von einem 21 Pfd. schweren SaJmo saJar L. nebst dem 9 Pfd. schweren Eierstock, im Neckar oberhalb Neckarsulm, von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn. Durch Kauf: Coregonus Wartmanni Bloch, jung. V. Mollusken. Als Geschenke: Eine Sammlung von 5G Arten Land- und Süsswasserkonchylien in vielen Exemplaren aus dem Tauberthal, unter welchen Vallonia tenui- labris Braun, Fruticola liherta Westerl. , Trichia villosa Drap., VaLvata antiqua Sow., VitreUa pellncida Benz hervorzuheben sind, von Herrn Dr. Ludwig in Creglingen; lAmax cinereo-nigcr Wolf und L. cinereus Lister aus Aalen, von Herrn Reallehrer Gräter in Esslingen; Nest aus Erde mit Eiern von Helicogcna pomatia L., von Herrn Prof. Dr. Fraas; Hyalinia Draparnaldi Beck, aus einem Warmhaus im Stadtgarten, von Herrn Garten-Inspektor Wagner; Limax variegatus Drap., neu für Württemberg, von Herrn Prof. Krimmel in Reutlingen; Limax variegatus Drap., aus Stuttgart, von Herrn Dr. Wilhelm Steudel, VI. Insekten. Als Geschenke: Koleopteren 10 Arten, 34 St., Lepidopteren 17 Arten 25 St., Hymenopteren 18 Arten, 27 St., Dipteren 9 Arten, 24 St., von Herrn Stadtdirektionswundarzt Dr. Steudel; Palingenia horaria Ol., Uferaas, Larven und Eintagsfliegen in sehr vielen Stücken, von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn; Phryganeen 3 Arten in 10 Stücken, von Herrn Direktor Dr. Zell er in Winnenthal; Ichneumoniden 7 Arten in 12 Stücken, von Herrn Flaschner Albrecht in Tübingen; Mauerbienenest in einem Stein, von Herrn Forstrat Freiherrn v. Hügel in Urach; Hymenopteren 7 Arten in 36 Stücken und Copris lunaris L., von Ulm, von Herrn Postsekretär Hösle von Stuttgart; Vespa crahro L., Nest mit Larven und iJeilephila lincata L., von Herrn Buchhalter von Rein öl von Stuttgart; Deilephila lincata L., 4 Stück vom Feuerbacher Wege, von Herrn Theodor Botzenhardt in Stuttgart; Aphis papaveris L., an Pferdebohnen, von Herrn Prof. Strebel in Hohenheim ; Calandra oryzae L., in SorghionSamen, von Herrn Prof. Dr. Kirchner von Hohenheim; Tliyplocyba tenerrima H. S., mit Larven an Kirschenblättern, von Herrn Lehrer Reichelt von Reutlingen; Koleopteren, 4 Arten in 0 Stücken von Bürg a. K., von Herrn Lehrer T^utz von Stuttgart; Trypeta signata L., Larven in Kirschen, von Herrn Dr. Salzmann sen. in Esslingen; Agrotis occulta L., mit Entwickelungsstufen, von Herrn Kupferdracker Sc hui er in Stuttgart; — 9 — Formica trunclcoJa Nvl. und F. cxsectn Nyl., 12 neue Ameisen für Württemberg, von Herrn Dr. Mül berger in Herrenalb; Lepidopteren '1 Arten mit vielen lebenden Raupen, von Herrn Oberförster Fribolin in Bietigheim; Tenthre diniden -Larven in vielen Stücken, von Herrn Forstmeister Keller in Bönnigheim; Oestriden -Larven, 2 Arten in 8 Stücken, von Herrn Prof. Röckl an der Tierarzneischule. VII. Krustaceen. Als Geschenke: Gammarus ßiivlatilis Rösel, aus dem Neckar, von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn; Astacus ßnriaf)lis L., Männchen und Weibchen, von Herrn Prof. Dr. Kurtz in Ellwangen. VIII. Anneliden. AlsGesc henke: Clepsinc complanata L. und Nephelis octociüata L., von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn. IX. Spongien. Als Geschenk: Spongilla ßuviatilis Auct., aus der Nagold, von Herrn Fabrikant Eugen Stalin in Calw. B. Botanische Sanimhing. (Zusammengestellt von Professor Dr. v. Ahles.) Als Geschenke: I. Fürs Herbarium. 1. Phanerogamen. Aus der Umgegend von Heilbronn. Slsymhrmm pannonkum Jacq., Moifha viridis L., Farsctia incana R. Bk., Crcpis sctosa Hall, fil., Fragaria moscliata Düches., ,, tectorum L., Sedum holonicnsc Lois., Hehninthia echioides L., Laserpitium pndeniciim L., Gnapludium lutco-album L., Torilis helvctica Gm., Centaurca maculosa Lam., Lythrum hyssopifoliimi L., Atriplcx oblongifolia W. Kit., — 10 — Parietaria diffusa M. et K., Lolium italicuni A. Bk., Bromus inermis Leyss., „ commutafus Schrad., Carex canescens L., Mentha sylvestris L. und rotundiföhia L., Bastard, Sontheim, Crepis taraxacifolia Thuill., ,, pidchra L., Linosyris vidgaris Cass., Medicago minima Lam., Hohenasperg, Atriplex angustifolia Sm., ,, maculata Willd., und Melica ciliafa L. Panicum glaucum Gaud., Ludwigsburg, von Herrn Prof. Lökle in Stuttgart. St a 5r 2. Kryptogamen. Zumeist aus der Umgegend von Wangen und Isny. Hyp)ium arciiatum Lindb., Eisenharzer Wald, H. giganteum Schpk. c. fr., Eglofs, Torfmoor, H. fluitans L. c. fr., Eisenharz, Moorgraben, H. elodes Spkuce, Eglofs, Sumpfwiese, Plagiofheciuni undidatum Schpk., zwischen Eisenbach und Schwarzer Grat, Cinclidinm stygiimi Sw., Isny, Torfmoor, Bryum Klinggraeffii Schpr., Eglofs, neu für Württemberg, Scapania irrigua N. ab. E., neu für Württ., Wolfegg im Breitmoos, Jimgermannia Schradcri Makt., Eisenharzer Wald, Baumstümpfe, Cetraria sepincöla Ehrh., Eglofs an Birkenzweigen, Biatora micrococca Körb., Eisenharzer Wald an jungen Tannen, von Herrn Lehrer L. Herter in Hummertsried, O.A. Waldsee. n. Für die Holzsammlung. Stamm-Überwallung von Fraxinus excelsior L., aus den städtischen An- lagen, von Herrn Garten-Inspektor Wagner in Stuttgart; Stammstück und Scheibe eines Holzapfelbaums (Pynis Malus L. , syl- vestris MiLL.) , aus dem Staatswald bei Gross-Sachsenheim und junge von Mäusen angefressene und überwallte Hainbuchen-Stämme (Carpinus Bettdus L.), von Herrn Oberförster Fribolin in Bietigheim ; Stammstück mit Krebsbildung an Prunus avium L. , sylvestris Dierb. Waldkirsche, von Herrn Dr. Mülberjjer in Herrenalb. — 11 — C. Die Vereinsbibliothek hat folgenden von Dr. F. v. Krauss verzeichneten Zuwachs erhalten: a. Durch Geschenke: Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde. Jahrg. 40. 18,s4. 8". Von Herrn E. Koch und Herrn Oberstaatsanwalt v. Köstlin. Dieselben, Jahrg. 33. 34. 1877. 1878. Von Herrn Apotheker Finckh. •Schmidt, Proportionsschlüssel. Neues System der Verhältnisse des menschlichen Körpers. Stuttgart. 1849. 8^. ■Schmidt, Proportionslehre des menschlichen Körpers nach dem im Jahre 1849 veröffentlichten Axensystem. Tübingen. 1882. 4®. Mit ;-5 Tafeln. Vom Herrn Verfasser. Preyer, W., Elemente der allgemeinen Physiologie. Leipzig. 1883. Th. Grieben's Verlag. 8*^. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Rinkelin, F., kurzer Abriss der Mineralogie, einschliesslich Darstellung der wichtigsten geologischen Erscheinungen. Wiesbaden bei Berg- mann. 1883. 8^ Vom Herrn Verleger zur Rezension. Geognostische Specialkarte von Württemberg im Maasstab von 1 — 50 000, herausgegeben vom K. statist. -topographischen Bureau. Enthaltend die Atlasblätter: Nr. 51 Ravensburg, ßl. XI; Nr. 52 Leut- kirch, Bl. XIV; Nr. 54 Tettnang, Bl. XII; Nr. 55 Isny, Bl. XIII ; creognostisch aufgenommen unter der Kontrolle des Prof. Fraas durch J. Hildenbrand. Hierzu: Begleitworte, beschrieben von Prof. Dr. Fraas. Stuttgart. 1882 — 83. 8°. Vom K. statist. -topographischen Bureau. Quenstedt, Fr. A., die Schöpfung der Erde und ihre Bewohner. Stuttgart. 1883. 8^ Vom Herrn Verfasser. Hofmann, E. , der Schmetterlingsfreund. Beschreibung der vorzüg- lichsten mitteleuropäischen Schmetterlinge, nebst Anleitung, die- selben zu fangen, deren Puppen und Kaupen aufzuziehen und eine Sammlung anzulegen. Mit 236 Figuren auf 23 Tafeln. Stuttgart. 1883. 8^ Hofmann, E,, der Käfersammler. 20 colorirte Tafeln mit 502 Ab- bildungen und begleitendem Text. Stuttgart. 1883. 8°. Vom Herrn Verfasser. Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins. Jahrg. 1875 — 1882 und Mittheilungen desselben Vereins. Jahrg. 1875—1882. Salzburg. 8^ Gartenzeitung, illustrirte, herausg. von Hofgärtner Lebl. Jahrg. 25.26. 1881—1882. 4^ — 12 — Darwin, Ch., der Ausdruck der Gemüthsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 1872. 8^. Darwin, Ch., die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 3. Auflage. 2 Bände. 1875. 8". Darwin, Ch., über die Entstehung der Arten durch natürliche Zucht- wahl. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. Sechste Auflage. 1876. 8". Darwin, Ch., Insectenfressende Pflanzen. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 1876. 8". Darwin, Ch., die Wirkungen der Kreuz- und Selbst-Befruchtung im Pflanzenreiche. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 1877. 8^. Darwin, Ch., die verschiedenen Einrichtungen, durch welche Orchideen von Insecten befruchtet werden. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 2. Auflage. 1877. 8^ Darwin, Ch., die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der näm- lichen Art. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 1877. 8*^, Darwin, Ch., das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 1878. 8". Darwin, Ch., das Variiren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Domestication. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 2, Auflage. 2 Bände. 1873. 8". Darwin, Ch. , die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer mit Beobachtung über deren Lebensweise. Aus dem Engl, übersetzt von V. Carus. 1884. 8^. Schweizerbart'sche Verlags- handlung. Vom Herrn Verleger, Buchhändler E. Koch. Wiedersheim, R., Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der Wirbel- thiere, auf Grundlage der Entwicklungsgeschichte. Jena. 1883. 8*^. Vom Herrn Verfasser. Regel mann, Flächeninhalt der Flussgebiete Württembergs. Ein Beitrag zur Hydrographie des Landes. Stuttgart. 1883. Vom Herrn Verfasser. Burmeister, Handbuch der Entomologie. 1. Bd. Allgemeine Ento- mologie. Berlin. 1883. 8°. Helvetische Entomologie oder Verzeichniss der schweizerischen Lisecten. 1. Theil. Zürich. 1798. 8^ Von Herrn Präzeptor Kolb. Dalla Torre, v. K. W., Anleitung zur Beobachtung der alpinen Thier- welt. Insbruck. 1880. 8^ Borne, M. v., Wegweiser für Angler durch Deutschland, Oesterreich und die Schweiz. Berlin. 1877. 12. Rütimeyer, L., Rathsherr Peter Merian, Programm der Rectoratsfeier der Universität Basel. 1883. 4°. Doering, A., geologia de la expedicion al Rio negro (Patagonia). Extr. l'Academie nationale des sciences. Cordoba. Buenos Aires. 1882. Fol. Von Herrn Professor Dr. Fr aas. — 13 — Bronn, H. G., Klassen und Ordnungen des Thierreichs, fortgesetzt von C. K. Hoffmann. Bd. VI. Abth. III. Reptilien. Lief. 38—41. 1883; fortg. von A. Gerstäcker. Bd. V. Abth. II. Arthro- poda. Lief. 9 — 10; fortg. von C. G. GiebeL Bd. VI. Abth. V. Mammalia. Lief. 2tj. 1884. Winter'sche Verlagshandlung. Leipzig und Heidelberg. Bronn, Klassen und Ordnungen etc. I. Bd. Protozoa. Neu bearbeitet von Bütschli. Lief. 20 — 27; II. Bd. l'orifera von G. C. J. Vos- maer. Lief. 3 — 4. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Tijdschrift voor Entomologie. Utg. door de Nederlandsche Entomolog. Vereeniging. Deel. 1 — 16. 1858 — 1873. 3. Gravenhage. 8*^. Von Herrn Privatier Knüttel. Magazine, geological, or monthly Journal of Geology. New Ser. Dec. II. Vol. X. Nr. IV- VI. Nr. 226—28. London. 1883. 8°. Von Herrn Professor Zink. Schenkung, C, Taschenbuch für Käfersammler und Fleischer, J. M., Taschenbuch für Raupen- und Schmetterlingssammler. Leipzig. 1883. Oskar Leiner. 12^. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Hof mann, F., Grundzüge der Naturgeschichte für den Gebrauch beim Unterricht. I. Theil. Thierreich. 5. Aufl. 1879; IL Theil. Das Pflanzenreich. 5, Aufl.; III. Theil. Mineralogie. 4. Aufl. München und Leipzig bei der Expedition des Kgl. Zentral -Schulbücher- Verlag. 1883. 8'^. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Martens, E. v., die Weich- und Schalthiere. 1883. 8°. Leipzig. G. Freytag. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Seubert, Prof. Dr. M., Grundriss der Botanik zum Schulgebrauch und als Grundlage für Vorlesungen an höheren Lehranstalten, bearb. von Prof. P. W. V. Ahles. 5. Aufl. Leipzig. Winter'sche Ver- lagshandlung. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Wiesner, J., Elemente der Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Elem. der Organographie, Systematik und Biologie der Pflanzen. Wien. 1881 und 1884. Alf. Holder. K. K. Hof- und Univer- sitäts-Buchhandlung. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Strasser, H., zur Lehre von der Ortsbewegung der Fische durch Bieg- ungen des Leibes und der unpaaren Flossen. Stuttgart. Ferd. Enke. 1882. 8". Vom Herrn Verleger zur Rezension. Brass, A., zur Kenntniss der Eibildung und der ersten Entwicklungs- stadien bei den viviparen Aphiden. Halle a.S. 1883. Schwetzschke'- scher Verlag. 8". Vom Herrn Verleger zur Rezension. — 14 — Gerlach, E., Licht und Wärme. Leipzig bei Freytag und Prag bei Tempsky. 1883. 8". Vom Herrn Verleger zur Rezension. Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover. XXVII —XXXII. Hannover. 1876—82. 8". Von der Gesellschaft. Zehnder, über die atmosphärische Elektricität (Sep. aus Dingler's- polytech. Journal). 188o. 8". Vom Herrn Verfasser. Gringmuth, H., wie erklären sich Erdmagnetismus und Erdbeben? Dresden. 1883. 8«. Vom Herrn Verfasser. Müller, Ferd. v., Eucalyptographia. A descriptive Atlas of the Euca- lypts of Australia. Decade VIII— IX. 1882 — 83. ^^. Müller, Ferd. v., Fragmenta phytographiae Australiae. Vol. V. 1865 — 1866. 8^ Vom Herrn Verfasser. Fraas, 0., die geognostische Profilirung der Württemberg. Eisenbahn- linien. 1884. 4*^. Vom K. Statist. -topogr. Bureau. Valentiner, die Kronenquelle zu Ober-Salzbrunn und ihre wissenschaft- liche Vertretung. Reclame oder Studium? Wiesbaden. 1884. 8*^.. Vom Herrn Verfasser. Kaart van de Westkust der Residentie Bantam van af St. Nicolaas punt tot Tjaringin, aangevende den topographischen toestand van die terreinstrook voor en na de eruptie van den Gg. Rakata (Krakatau) opden26.en 27. August 1883. Schaal 1—100,000. Batavia. 1883.. Pomologische Monatshefte, Zeitschrift für Förderung und Hebung der Obstkunde, Obstkultur und Obstbenützung. Neue Folge. Jahr- gang X. 1884. Heft 1—4. Von Herrn Dr. E. Hof mann, Gustos. Compendium of the tenth census. Juni 1880. prt. I — IL Washington. Department of the interior. 1883. 8^. Von Herrn Dr. Hayden in Washington. Mohn H. et Guldberg C. M., Etudes sur les mouvement de Patmo- sphere. 2. prs. 1880. 4". Rausch, H. Hans, Silur fossiler og pressede Konglomerater i Bergens- skifrene. üniversitätsprogramm for l.st. halvaar 1883. Kristiania. 1882. gr. 8". Von der K. Universität Christiania. b. Durch Ankauf: Annales de la societe entomologique de France. 6. Ser. Tom. III., Tom. IV. Trim. 1—2. 1883 — 84. Paris. 8". Heyden, D. L. v., E. Reitter et J. Weisse, Catalogus coleopterorum Europae et Caucasi. 3. editio. Berolini. 1883. 8^. Amtlicher Bericht der deutschen Naturforscher und Aerzte. 31. Ver- — 15 — Sammlung in Göttingen 1854; 35. in Königsberg 18G0; 37. in Karlsbad 1862; 111. in Braunschweig 1842; 22. in Bre- men 1845; 38. in Stettin 1864. 4'\ Nördlinger, die kleinen Feinde der Landwirthschaft. Stuttgart und Augsburg. 1855. 8". The natural history review, a quarterly Journal of biological science. Jahrg. 1861 — 65. London. 8". Andre, species des Hyraenopteres d'Europe et d'Algerie. Vol. IL Nr. 7—20. Beaune. 8^. Zeitschrift für Entomologie, herausgegeben von dem Verein für Schlesische Insectenkunde in Breslau. Jahrg. 1 — 6. 1847 — 52. Jahrg. 8—15. 1854—61. Breslau. 4°. Klöber, C, der Pilz. Genaue Beschreibung der in Deutschland und den angrenzenden Ländern wachsenden Speiseschwämme , nebst Zubereitung für die Küche. Quedlinburg. 1883. 8°. Roll, J., die 24 häufigsten essbaren Pilze, welche mit giftigen leicht zu verwechseln sind , in natürlicher Grösse dargestellt und be- schrieben mit Angabe ihrer Zubereitung. Tübingen. 1883. kl. 8^. Alglave, M. E., bibliotheque scientifique internationale. 1883. 8". Zeitung, entomologische, herausgegeben vom entomol. Verein zu Stettin. Jahrg. 45. 1884. 8^. Frisch, J. L., Beschreibung von allerlei Insecten in Deutschland, netüst nützlichen Anmerkungen und nöthigen Abbildungen von diesem kriechenden und fliegenden inländischen Gewürme. 1 — 12. TheiL 1736—66. 40. Berge, E., 50 Tafeln mit Abbildungen von Gallmücken, Gallmilben, Gallläusen und Gallerzeugenden Käfern. Stuttgart. 4". (Mit Manuscript.) Vollenhoven von Sn eilen, Monographie. Familie des Pierides. La Haye. 1865. 4». (Im Tausch.) c. Durch Austausch unserer Jahreshefte als Fortsetzung: Abhandlungen der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Phy- sikalische, aus dem Jahre 1882 mit Anhang. Berlin. 1883. 4*^. Abhandlungen , herausgegeben vom naturwissenschaftlichen Vereine in Bremen. Bd. VIII. Heft 1. Bremen. 1883. 8». Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle. Original- aufsätze aus dem Gebiete der gesammten Naturwissenschaften mit Berichten über die Sitzungen. Bd. XVI. Heft 1. 1883. 4°. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Jahrg. 36 — 37. 1882—83. Neubrandenburg. 8». Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Geolog. Karte. Blatt 17 der 22. Lieferung (Vevey, Sion). 19. Lief, zu Blatt 4. Geolog. Beschreibung der Kantone St. Gallen, Thurgau und Schaff- hausen, bearb. von Gutzwiker und Schalch. Bern. 1883. 4". 27. Lief. Erläuterungen zu den Arbeiten von H. Gerlach in den Blättern 17, 18, 22, 23, südlich der Rhone. Bern. 1883. 40. — 16 — Bericht, 27., des naturhistorischen Vereins in Augsburg. 1883. Augs- burg. S». Bericht des Vereins für Naturkunde zu Kassel. 29. — 30. Bericht. 1881—82. 80. Bericht des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereins in Innsbruck. 13. Jahrg. 1882—83. 8». Bericht der Wetteraui sehen Gesellschaft für die gesammte Natur- kunde zu Hanau vom Januar 1879 bis Dezember 1882. 8°. Bericht über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg. Suppl. zu Bd. VIII, als Festschrift zur 56. Versammlung deutsch. Naturforscher. Freiburg. 1883. 8*^. Bericht über die Sitzungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle im Jahre 1882. 1883. 8». Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, 22., zugleich Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Gesellschaft zu Giessen. 1883. 8". Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga. 26. Riga. 1883. 8». Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regens- burg. Jahrg. 36. 1882. 8°. Denkschriften, neue, der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften. Bd. 28. Abth. 3. Bern. 1883. 40. Dissertationen, naturwissenschaftliche, der Universität Tübingen, 9 über Chemie, 3 über Physik und 1 über Zoologie. Tübingen. 8*^. Földtani Közlöni (Geologische Mittheilungen der Ungarischen geo- logischen Gesellschaft). Jahrg. XIII. Heft 1—12. Jahrg. XIV. Heft 1 — 3. Budapest. 1882—83. 8". Hierzu; Mittheilungen aus dem Jahrbuch der Ungarischen geologischen Anstalt. Bd. VI. 1883—84. Bd. VII. Heft 1. Budapest. 1884. 8°. Jahresbericht etc. für 1882. Budapest. 8°. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrg. 1882. Bd. 32. Nr. 4. Jahrg. 1883. Bd. 33. Jahrg.- 1884. Bd. 34. Nr. 1—2. Wien. 1882 — 84. 8^ Jahrbücher des Vereins für Naturkunde imHerzogthum Nassau. Jahrg. 36. 1883. Wiesbaden. 8". Jahrbücher, Württembergische, für Statistik und Landeskunde, her- ausg. von dem k. Statist. -topogr. Bureau. Jahrg. 1882. Band 1. — 2. Stuttgart, gr. 8». Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und verwandter anderer Wissenschaften. Herausg. von Fittica für 1881 ; für 1882, Heft 1 — 2. Giessen. 8*^. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Neue Folge. Jahrg. 1881—82. Chur. 1883. 8°. Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde für das Jahr 1878—82. Mannheim. 8". Jahresbericht der Pollichia, eines naturwissenschaftlichen Vereins der bayrischen Ffalz. 40—42. Dürkheim. 1884. 8°. — 17 — Jahresbericht, 60., der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cul- tur, im Jahre 1882. Breslau. 8". Jahresbericht, medicinisch- statistischer, über die Stadt Stuttgart, herausg. vom cärztlichen Verein. 10. Jahrg. 1882. 8^ Leopoldina, amtliches Organ der Kais. Leopold. -Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Heftl!». Jahrg. 1883. Halle a. S. 8^ Lotos , Zeitschrift für die Naturwissenschaft im Auftrage des Vereins »Lotos«. Neue Folge. H. — 4. Bd. (31. — 32, Bd. der ganzen Reihe). Prag. 1883. 8". Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Jahrg. 1883. Hierzu: Haupt-Repertorium über sämmtliche Vor- träge von 1863—83. Graz. 1884. 8". Mittheilungen aus dem naturwissenschaftlichen Vereine von Neu -Vor- pommern und Rügen. Jahrg. 14. Greifswald. 1883. 8". Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle. Jahrg. 1883. Halle a. S. 8«. Mittheilungen aus der zoologischen Station zu Neapel, zugleich ein Repertorium für Mittelmeerkunde. Bd. IV. Heft 3 — 4. Bd. V. Heft 1. Neapel. 1883—84. 8». Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. Neue Folge. Jahrg. 15 (25. Bd.). Wien. 1882. 8'^. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1882. Heft 1. Nr. 1039—1063. Bern. 8". Mittheilungen der Schweizerischen entomologischen Gesellschaft. Bd. VL Nr. 8 — 10. Bern. 1883. 8<». Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig. Neue Folge. Bd. V. Heft 4. Danzig. 1883. 8^ Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. Bd. 23. Jahrg. 1882—83. Wien. 12°. Schriften des naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein. Bd. 5. Heft 1. Kiel. 1883. 8». Schriften der k. physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg. Jahrg. 23. Abth. 1—2. 1882. Hierzu: Beiträge zur Naturkunde Preussens. 1) Mayer, Ameisen des baltischen Bernsteins. 1868. 2) Heer, miocene baltische Flora. 1869. 3) Steinhardt, die bis jetzt in preussischen Geschieben gefundenen Trilobiten. 1874. 4) Lentz, Catalog der preuss. Käfer. 1879. 5) Klebs, Bernsteinschmuck der Steinzeit. 1882. Königsberg. 4*^. Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin. Jahrg. 1883. 8". Sitzungsberichte der physicalisch-medicinischen Societät zu Erlangen. 15. Heft. 1882—83. 8". Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dr e sden. Jahrg. 1882. Juli— Dez. Jahrg. 1883. Dresden. 1882 — 83. 8®. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Abth. I. Bd. 86—87. Abth. IL Bd. 86. Heft 2 — 5. Bd. 87. Abth. III. Bd. 86. Heft 3—5. Bd. 87. Heft 1—3. 1882—83. 8°. Jahreshefte c1. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1883. 2 — 18 - Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft in Leipzig. Jahrg. !). 1882. 8°. Sitzungsberichte der physicalisch-medicinischen Gesellschaft zu Würz- burg. Jahrg. 1882 — 83. 8". Sitzungsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Jan.— Dec. 1883. 1—53. Berlin. 8". Tübinger Universitätsschriften aus dem Jahre 1883. Tübingen. 4°. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. VII. TheiL Heft 2. 1884. Mit Anhang: Die Basler Mathematiker D. Ber- noulli und L. Euler. 1884. Basel. 8^. Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brunn. Bd. 21 — 22. 1881 — 82. Hierzu: Bericht der meteorologischen Commission im Jahre 1881. Brunn. 1882. 8^. Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Carlsruhe. Heft 9, 1883. 8^. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrg. 1882. Nr.l2— 17. Jahrg. 1883. Nr. 1—6. Jahrg. 1884. Nr. 4— 8. Wien. 80. Verhandlungen der physicalisch-medicinischen Gesellschaft in Würz bürg. Neue Folge. Bd. XVII. 1883. 8°. Verhandlungen und Mittheilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften. Jahrg. 33. Hermannstadt. 1883. 8*^. Verhandlungen der Schweizerischen Gesellschaft für gesammte Natur- wissenschaften. 65. in Linthal. Sept. 1882. Hierzu: Compte- rendu des travaux presentes a la 65. session. Bern. 1883. 8^. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rhein- lande und Westfalens. 39. Jahrg. 4. Folge. 9. Jahrg. 2. Hälfte. 40. Jahrg. 4. Folge. 10. Jahrg. 1. Hälfte. Bonn. 1882 — 83. 8^ Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1882. Bd. 32. 1883. Jahrg. 1883. Bd. 33. 1884. Hierzu: Beiheft. Pelzein, v., brasilianische Thiere. 1883. Wien. 8". Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Bd. 35. Berlin. 1883. 8°. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Original- Abhandlungen und Berichte, herausg. im Auftrage des naturwissenschaftlichen Vereins für Sachsen und Thüringen. 55. Bd. 4. Folge. l.Bd. 1882, 56. Bd. 4. Folge. 2. Bd. 1883. 57. Bd. 4. Folge. 3. Bd. I.Heft. 1882 — 84. Halle a. S. S». Annales de la societe entomologique de Belgique. Tom. XVI — XVII. 1882 — 83. Bruxelles. h". Annales et memoires de la societe malacologique de Belgique. Tom. XVII. 3. Ser. T. II. Bruxelles. 1882. 8°. Hierzu: Proces-ver- baux des seances. Annee XI. 1882. Annee 1883. 8''. Annales de la societe geologique de Belgique a Liege. Tom. IX.. 1881—82. Liege. 8^ Annalen des physikalischen Centralobservatoriums , herausgegeben voa H. Wild. Jahrg. 1882. 1883. Petersburg. 4°. — 19 — Annali di Museo civico di storia naturale di Genova, publicati per cura di Giacomo Doria. Vol. XV. 1880. Genova. 8<>. Annais of the New York Academy of sciences. Vol. II. Nr. 10—12. N.-York. 1883. 8°. Annual report of the colonial museum and laboratory of the Survey of New Zealand. XVII— XVIII. 1882 — 83. Wellington. S". Annales de la societe d'agriculture , dhistoire naturelle et arts utiles de Lyon. 4. Ser. Tom. IV— V. 1881 — ^2. Lyon et Paris. 8«. Annual report of the department of mines of New South Wales, for the year 1881—82. Sydney. 1882—83. 8«. Annual report of the U. States entomological Commission. 3. Report. Washington. 1883. 8^ Annual report of the United States geological survey to the secretary of the inferior by J. W. Powell. II. Washington. 1882. 8". Annual report of the board of regents of the Smithsonian Institution for the year 1881. Washington. 1881. 8*^. Annual report of the U. St. geological Survey of the territories under the department of the inferior. By F. V. Hayden. V. 1872. VII. for the year 1873. Washington. 1872 — 74. 8». Annual report of the curator of the Museum of comparative Zoology at Harvard College, to the President and fellows of Harvard College for 1882 — 83. Boston. 1882 — 83. 8°. Annuaire de l'academie royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique. Annee 48—49. 1882—83. Bruxelles S^. Archives for Mathematik og Naturvidenskab, udgivet af S. Lie, W. Müller og G. 0. Sars. VIK. Bind. IX. Bind. 1. Hefte. 1883—84. Chri- stiania. 8^. Archives Neerlandaises des sciences exactes et naturelles publiees par la soc. holland. des sciences ä Harlem. Vol. XVIII. Livr. 2 — 5. 1883. Vol. XIX. Livr. 1—2. 1884. Le Haye. 8". Atlas de la descript. physique de la republ. Arg entin e. 2. Section. Mammiferes. 2. Livr. Die Seehunde der Argentin. Küsten. Buenos Aires. 1883. Fol. Atti della societä toscana di scienze naturali residente in Pisa. Vol. V. Fase. IL Vol. VI. Fase. 1. Pisa. 1883 — 84. 8^. Hierzu: Pro- cessi verbali. Vol. IV. 1883. 8°. Atti della R. accademia delle scienze di Torino. Vol. XVIII. Disp. 2 — 4. Vol. XIX. Disp. 1—3. Torino. 1883— 84. 8^ Hierzu: H primo secolo della R. accademia delle scienze di Torino. Notizie storiche e bibliogratiche 1783— 1883. Torino. 1883. 4». Atti della societä Veneto-Trentina di scienze naturali residente in Pa- dova. Vol. VIIL Fase. 2. 1883. Padova. 8». Atti deir accademia Pontificia de' nuovi Lincei di Roma. Anno XXXIV. Sessione 6. Anno XXXV. Sess. 1—5. Roma. 1881—82. 4«. Atti della R. accademia dei Lincei di Roma. Ser. 3. Transunti. Vol. Vn. Fase. 7 — 16. VoL VHI. Fase. 1—10. Roma. 1883. 4«. Bolletino della societä Adriatica di scienze naturali a Trieste. Vol. VIIL 1883 — 84. Trieste. 8^. 2* — 20 — Bolletino dell" osservatorio della Regia universitä di Toriiio. Anno XVII. 1882. Torino. 1883. quer fol. Bolletino del R. comitato geologico d'Italia. Vol. XIII — XIV. Anno XIII— XIV. 1882—83. Roma. 8». Bulletino della .societä Veneto-Trentina di scienze naturali. Anno 1883. Tom. II. Nr. 4. Padova. 8°. Bulletino della societä entomologica Italiana. Anno XV. 1883, Firenze. 8«. Bulletin de l'academie royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique. Annee 50—52. 3. Ser. T. I— V. 1881 — 83. 8''. Hierzu: Tables generales du recueil des Bulletin etc. 2. Serie. Tomes 21—50. 1867 — 1880. Bruxelles. 1883. 8°. Bulletin de la societe geologique de France. 3. Ser. Vol. IX. Nr. 7. Vol. XI. Nr. 3—7. 1883. Vol. XII. Nr. 1 — 4. 1884. Paris. 8». Bulletin de la societe d'histoire naturelle de Colmar. Annees 22 — 23. 1881—82. Colmar. 8^ Bulletin mensuel de la societe Linneenne du Nord de la France. Tom. V— VI. Annee 10—11. Nr. 110—122. Araiens. 1883. 8". Bulletin ou Comptes-rendues des seances de la soc. entomolog. de Belgique. Annee 1883. Ser. III. Nr. 28—40. Bruxelles. 8^. Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. Annee 1882. Nr. 2— 4. Annee 1883. Tom. 58. Nr. 1—2. 1883. Moscou. Bulletin de la societe des sciences naturelles de Neuchatel. Tom. XIII. Neuchatel. 1882—83. 8°. Bulletin de la soc. Linneenne de Normandie. 4. Ser. Vol. VI. Annee 1881—82. Caen. 8^. Bulletin des seances de la soc. Vaudoise des sciences naturelles. 2. Ser. Vol. XIX. Nr. 89. Lausanne. 1883. 8». Bulletin of the Museum of comparative zoology at Harvard College at Cambridge. Vol. X. Nr. 5, 6. Vol. XL Nr. 1 — 4. Vol. VII (geological Series Vol. I). 1883. 8". Bulletin of the Buffalo society of natural sciences. 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Cah. 2— 8. Bordeaux. 1882—83. 8». Hierzu: Observations pluviometriques et thermometriques faites dans le departement de la Gironde de 1882 — 83. Note de M. Ray et. 1883. (Appendice du Tom. V. des Memoires.) Memoires de l'academie des sciences, arts et belies lettres de Dijon. 3. Ser. Tom. VIL Annees 1881— 82. Hierzu : Partie des lettres. Annee 1880. Dijon. 8". Memoires de la societe de physique et d'histoire naturelle de Geneve. Tom. XXVHL Part. 1. Geneve. 1882 — 83. 4«. Memoires de la societe royale des sciences de Liege. 2. Ser. Tom. X. 1883. Liege. 8». Memoires nouveaux de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. Tom. XIV. Livr. 1. Moscou. 1883. 8". Memoires de la societe Linneenne du nord de la France. Annee 1883. Amiens. 8". Memorie dell' Accademia della scienze dell' istituto di Bologna. Serie III. Tomo III. 1881. Bologna. 40. Memoirs read before the Boston society of natural history. Vol. III. Number G, 7. 1883. Boston. 4». Memoirs of the Museum of comparative zoology at Harvard College in Cam- bridge. Vol. VIIL Nr. 2. Vol. IX. Nr. 2. 1883. VoL X. Nr. 1. Reports resultsofdredging. XXIV. Parti. Agassiz, Echini. 1883.4. Naturaleza. Periodico cientifico de la sociedad Mexicana de historia natural. Tomo VI. Entrega 8—20. 1882—83. gr. 8°. Proceedings of the American philosophical society held at Philadel- phia. Vol. XX. Nr. 112—114. 1882—84. Philadelphia. S^. Proceedings of the American Academy of arts and sciences at Boston. Vol. XVm. New Series. Vol. X. 1883. Boston and Cambridge. 8". Proceedings of the Linnean society in London from November 1880 bis June 1882. London. 8°. Proceedings of the Asiatic society of Bengal. Nr. 5 — 10. May — Dec. 1882. Nr. 4. April 1883. Calcutta. 8''. Proceedings of the academy of natural sciences of Davenport. Vol. III. Part 1—3. 187!)— 81. Jowa. 8^. Proceedings of the natural history society of Glasgow. Vol. V. Part 2. Glasgow. 1881—82. 8°. Proceedings of the Linnean society of New South Wales. Vol. VII. Part. 3—4. Vol. VIIL Part. 1—3. 1883. Sydney. 8^ Proceedings of the American association for the advancement of science. 31. meeting held at Montreal, Canada. Aug. 1882. Salem. 1883. 8°. Proceedings of the Boston society of natural history. Vol. XXI. Part 4. 1882. Boston. 8". Proceedings, scientific, of the Royal Dublin society. New Series. Vol. III. Part. 6—7. 1882. Vol. IV. Part. 1 — 4. 1883—84. Dublin. 8". — 22 - Proceedings of the scientific meetings of the zoological society of London for the year 1882 Nr. 4, for the year 1883 Nr. 1—4. London. 8". Proceedings of the academy of natural sciences of Philadelphia. 1882. 1883. Part. 1—3. Philadelphia. 8". Publications de l'institut royal grand-ducal de Luxembourg. Section des sciences naturelles. Tom. XIX. 1883. Luxembourg. 8*^. Recueil des memoires et des travaux publies par la societe de Botanique de Grand-duche de Luxembourg. Nr. 6 — 8. 1880 — 82. 8^. Rendiconti delle Reale Istituto Lombardo di scienze e lettere. Serie IL Vol. XIV. 1881. Vol. XV. 1882. Milano. 8°. Repertorium für Meteorologie , herausgeg. von der kais. Akademie der Wissenschaften in Petersburg. Bd. VIII. 1883. 4". Report of geological explorations of the colonial Museum and geological survey of New Zealand during 1882. Wellington. 1883. 8^. Hierzu: Handbook of New Zealand by J. Hector, with maps and plates. Wellington. 1883. 8". Report of the geological and natural history survey of Canada for the year 1880—82, mit 7 Karten. Montreal. 8*^. Smithsonian miscellaneous collections. Vol. XXII — XXVII. Washington. 1882—83. 8'^. Tijdschrift, natuurkundige , voor Nederlandsche Indii*. Uitgegeven door de natuurkundige Vereeniging in Nederlandisch Indie. Deel XLI. (8. Serie Deel 2.) 1882. Batavia. 8". Transactions of the zoological society of London. Vol. XL Part. 8 — 9. 1883. 4». Transactions, scientific, of the Royal Dublin society. New Series. Vol. 1 Nr. 20-25. 1882— 83. Vol. III. Nr. 1—3. 1883—84. Dublin. 4°. Transactions of the New York Academy of sciences. Vol. I. Nr. 6 — 8. 1882. Vol. IL Nr. 1—8. 1883. New York. 8". Transactions of the American Philosophical Society hold at Phila- delphia. New Series. Vol. XVI. Part 1. 1883. 4». Transactions of the academy of sciences of St. Louis. Vol. IV. Nr. 2. 1882. St. Louis. 8». Verhandelingen der k. Akademie van Wetenschappen in Amsterdam. Deel. 22— 23. 1883. Afdeeling. Letterkunde. Deel 14— lö. 1883. Amsterdam. 4". Verslagen en Mededeelingen der k. Akademie van Wetenschappen. Deel 17—18. 1882—83. Tweede Reeks. Deel 11—12. 1882—83. Amsterdam. 8^. Hierzu: Naam- en Zaakregister of te Verslagen en Mededeelingen etc. Afdeel. Letterkuude. 2. Serie. Deel. 1 — 12. 1882—83. 8». Durch neu eingeleiteten Tausch: Archiv für die Naturkunde Li v-, Ehst- und Kurlands, herausgegeben von der Dorpater Naturforscher- Gesellschaft, als Filialverein der livländischen gemeinnützigen und ökonomischen Societät. I. Serie. (Mineralogische Wissenschaften nebst Chemie, Physik und Erdbeschreibung.) Bd. I— IX. 1 854 — 1882. 8^ IL Serie. — 23 — (Biologische Naturkunde.) Bd. I— IX. 1854—1884. Dorpat. 8^. Sitzungsberichte etc. Bd. 1— ü. 18r)4— 1884. Dorpat. 12«. Jahresbericht des Westfälischen Provinzial-Vereins für Wissenschaft und Kunst. 1. — 11. 1873—1882. Münster. 8°. Archivos do Museu nacional do Rio de Janeiro. Vol. II — V. 1877 — 1880. Rio de Janeiro. 4». Archives du Museum d'histoire naturelle de Lyon. Tom. I — III. 1876 — 1883. Lyon. Fol. Annual report of the United States geological survey to the secretary oftheinteriorby J.W. Powell. 1—2. 1880—82. Washington. 8°. Monographs etc. Vol. IL Tertiary history of the Grand Canon district, with Atlas in fol. by Clarence E. Button. 1882. 4°. Bulletin du Comite g«''ologique de St. P(' tersbourg. Nachrichten T. 1. 1882. T. IL Nr. 1— (5. Petersbourg. 8". Memoires etc. Vol. I. Nr. 1—2. 1883—84. Petersbourg. 4". Der Vereinskassier, Hofrat Ed. Seyffardt trug folgenden Rechiiiiiigsabschluss für das Jahr 1883—84 vor. Meine Herren ! In der am 24. Juni 1884 abgehaltenen Generalversammlung sind die verehrlichen Mitglieder mit dem vorläufigen Rechnungsergebnis be- kannt gemacht worden. Nach der abgeschlossenen, von Herrn Kanzleirat Liesching revidierten 40. Rechnung betragen nun die wirklichen Einnahmen: A. Reste, Kassenbestand vom vorigen Jahre . . 235 M. 30 Pf. B. Grundstock — ,, — ,, C. Laufendes: 1. Zinse aus Aktiv-Kapitalien . . 004 M. 31 Pf. 2. Beiträge von den Mitgliedern . 3740 ,, — ,, 3. Ausserordentliches . . . . 10 ,, — ,, 4354 „ 31 „ Hauptsumme der Einnahmen — ;. 4589 M. 61 Pf. Ausgab en : A. Reste — M. — Pf. B. Grundstock. Angeliehene Kapitalien . . . 1039 ,, 5 ,, C. Laufendes: 1. für Vermehrung der Samm- lungen 127 M. 16 Pf. 2. für Buchdrucker- und Buch- binderkosten .... 2634 ,, 35 ,, — 24 — Übertrag 2761 M. 51 Pf. 1030 M. 5 Pf. 3. für Schreibmaterialien, Kopia- lien, Porti etc. . . . 254 ,, 60 ,, 4. für Bedienung, Saalmiete etc. 236 ,, 96 ,, 5. für Steuern 32 ,, 73 ,, 6. für Ausserordentliches, u. zwar Auslagen : dem oberschwäbischen Zweig- verein . . . 67 M. 35 Pf. dem Schwarzwäl- der Zweigverein 49 ,, 60 ,, 116 „ 95 „ 3402 „ 75 „ Hauptsumme der Ausgaben — ;• 4441 M. 80 Pf. Die Einnahmen betragen hiernach 4589 M. 61 Pf. Die Ausgaben ,, ,, 4441 ,, 80 „ es erscheint somit am Schlüsse des Rechnungsjahrs ein Kassenvorrat von — ;• 147 M. 81 Pf. Vermögens-Berechnung. Kapitalien nach ihrem Nennwert 15 985 M. 72 Pf. Kassenvorrat 147 ,, 81 ,, Das Vermögen des Vereins belauft sich somit auf . 16 133 M. 53 Pf. da dasselbe am 30. Juni 1883 15 221 ,, 2 ,, betrug, so stellt sich gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme von — ;. 912 M. 51 Pf. heraus. Aktien Nach der vorhergehenden Rechnung war die Zahl der Ver- einsmitglieder 772 mit 776 Hierzu die 36 neu eingetretenen Mitglieder, nämlich die Herren : Fürst V. Waldburg-Zeil-Wurzach, Durch- laucht in Stuttgart, Polytechniker C. Endriss in Stuttgart, Lehrer E. Knüpf er in Röthenbacli, Amtmann Wiegandt in Nagold, Oberförster Nagel in Calmbach, Ingenieur Gmelin in Stuttgart, Apotheker Gutekunst in Buchau, Reallehrer Zoll er in Altshausen, Übertrag . . 776 — 25 - Aktien Übertrag . . 776 Revierförster Hill er in llerrenalb, Revierförster Hirzel in Schwann, Fabrikant H. Lerch in Höfen a. E., Revieramtsassistent Bühl er in Calmbach, Dr. Härlin in Calmbach, Oberreallehrer Kazenwadel in Göppingen, Forstamtsassistent Speidel in Neuenbürg, Präzeptor Wörz in Neuenbürg, Oberamtsrichter Lägeier in Neuenbürg, Reallehrer Rivinius in Neuenbürg, Professor Dr. Bühler in Fluntern-Zürich, Maler A. Kuli in Stuttgart, Lithograph L. Kuli in Stuttgart, Oberstabsarzt Dr. v. Klein in Ludwigsburg, Kaufmann F. Perrot in ßiberach, Amtmann Aschenaue r in Biberach, Stadtschultheiss Schabet in Buchau, Landesbaumeister Leibbrand in Sigmaringen, Dr. Hähnle in Reutlingen, Dozent Reichelt in Reutlingen, Schullehrer Bertsch in Reutlingen, Schullehrer Schurr in Reutlingen, Lehrer Heubach in Reutlingen, Schullehrer Krauss in Sondelfingen, Premierleutnant Faber in Ludwigsburg, Bauinspektor Freiherr v. Watter in Ravensburg, Apotheker Rathgeb in Gmünd, Professor Bürklen in Gmünd 36 812 Hiervon die 39 ausgetretenen Mitglieder, und zwar die Herren: Staatsminister a. D. v. Plessen, Exzellenz in Stuttgart, Pfarrer Braun in Dietenheim, Dr. Spaeth in Esslingen, Professor Ehemann in Hall, Mühlebesitzer Perrot in Schussenried, Kameralverwalter Frey tag in Saulgau, Apotheker H. Kreuser in Stuttgart, Buchhändler Engelhorn in Stuttgart, Kaufmann M. Haakh in Heilbronn, Dr. Bilfinger in Stuttgart, Dekan Dorn er in Aulendorf, Privatier Schramm in Altshausen, Partikulier Neff in Biberach, Übertrag . . 812 — 2Ö — Aktien Übertrag . . 812 Präzeptor Fetz er in Stuttgart, Professor v. Siemens in Charlottenburg, Lehrer Günthner in Neunheim, Professor Dr. Ilg in Ellwangen, Oberamtsarzt Dr. Kapff in Esslingen, Staatsanwalt Lödel in Ulm, Professor Lobenhofer in Stuttgart, Rektor Hertter in Göppingen, Professor Dr. Knöpf 1er in Passau, Oberreallehrer Eberle in Hall, Eeallehrer Weiffenbach in Hall, Reallehrer Wetzer in Hall, Oberamtsgeometer Gropper in Horb, Reallehrer Nisch in Mengen, Dr. Steudel in Esslingen, Oberamtsarzt Fischer in Horb, Reallehrer Mayer in Horb, Naturwissenschaft!. Verein in Tübingen (4 Aktien), Stadtschultheiss Gebel in Biberach, Geometer Albrecht in Biberach, Apotheker Bayer in Laupheim, Lehrer Braun in Weil der Stadt, Fabrikant A. Reihlen in Stuttgart, Direktor Otto in Altshausen, Rechtsanwalt Schmucker in Ulm, Stationsmeister Schneider in Schemmerberg, 42 Die 22 gestorbenen Mitglieder, nämlich die Herren: Obermedizinalrat v. Seeger in Ludwigsburg, Bankier Fr. Feder er in Stuttgart, Bergrat Knapp in Stuttgart, Kriegsminister v. Wundt, Exzellenz in Stuttgart, Apotheker Vogel in Creglingen, Oberstabsarzt Dr. Tüllmann in Herrenalb, Oberamtsarzt Dr. Finckh in Urach, Medizinalrat Dr. Haidien in Stuttgart, Direktor v. Schmidt in Stuttgart, Professor Schwab in Stuttgart, Rektor Binder in Ulm, Präsident Dr. v. Zell er in Stuttgart, Obermedizinalrat Dr. v. Kornbeck in Stuttgart, Revierförster Nikel in Creglingen, Oberamtsarzt Dr. Pfeilsticker in Hall, Kaufmann II. Reichert in Nagold, Forstmeister Reuss in Bönnigheim, Übertrat . . 812 - 27 — Aktien Übertrag . . 812 Bierbrauereibesitzer Mennet in Buchau, Professor Dr. v. Seh od er in Stuttgart, Medizinalrat Dr. v. Hü ring in Heilbronn, Dr. Glitsch in Königsfeld, Oberförster Riegel in Gründelhardt . . . . 22 64 über deren Abzug die Mitgliederzahl am Ende des Rechnungsjahres beträgt 747 mit 748 Aktien, gegenüber dem Vorjahre von .... 772 ,, 776 ,, Wahl der Beamten. Die Generalversammlung hat nach §.13 der Statuten durch Akkla- mation wieder gewählt für 1884/1885 zum ersten Vorstand: Oberstudienrat Dr. F. v. Kr aus s, zum zweiten Vorstand: Professor Dr. 0. Fr aas, und diejenige Hälfte des Ausschusses, welche nach §. 12 der Sta- tuten auszutreten hat: Dr. Fr. Ammermüller, Professor C. W. v. Baur, Direktor v. Dorr er, Professor Dr. 0. Fr aas, Professor Dr. v. Marx, Apotheker M. Reihlen, und für die gestorbenen Ausschuss-Mitglieder Direktor v. Schmidt und Präsident Dr. v. Zell er Oberlandesgerichtsrat v. Hufnagel, Oberbergrat v. X eil er. Im Ausschuss bleiben zurück: Professor Dr. v. Ahles, Bergrat Dr. Baur, Professor Dr. Brunner, Generalstabsarzt Dr. v. Klein, Hofrat Eduard Seyffardt, Stadtdirektionswundarzt Dr. Steudel, Professor Dr. v. Zech. Delegierter des Oberschwäbischen Zweigvereins ist Pfarrer Dr. Probst in ünteressendorf. Der Ausschuss hat in der Sitzung vom 9. Dezember 1884 nach §.14 der Statuten gewählt - 28 — zur Verstärkung des Ausschusses: Senatspräsident Wilhelm v. Gmelin, Dr. August Klinger, Professor Dr. Klunzinger, Professor Dr. v. Reuse h, Professor Dr. Sigel. als Sekretäre: Generalstabsarzt Dr. v. Klein, Professor Dr. v. Zech, als K a s s i e r : Hofrat Eduard Seyffardt, als Bibliothekar: Oberstudienrat Dr. F. v. Krauss. Wahl des Versammlungsortes. Die Vereinsmitglieder in Ellwangen hatten schon vor 2 Jahren durch ihr thätiges Mitglied Prof. Dr. Kurtz den Wunsch ausgedrückt, es möchte die Generalversammlung auch einmal in ihrer Gegend gehalten werden. Es waren aber damals schon die Städte Stuttgart und Heilbronn als nächste Versammlungsorte in Aussicht genommen. Eine erneute freundliche Einladung der zahlreichen Mitglieder in Ellwangen nahm die heutige Versammlung mit Freuden an und wählte einstimmig für die 40. Generalversammlung im Jahr 1885 die Stadt Ellwangen zum Festort und als Geschäftsführer iVpotheker Ratli- geb und Prof. Dr. Kurtz. Damit war der geschäftliche Teil der Versammlung beendigt und es folgten nun die Vorträge in der Ordnung, wie sie nach den Nekrologen aufgeführt sind. Um 1 Uhr schloss der Vorsitzende die 39. Generalversammlung, nachdem er den Geschäftsführern, Kommerzienrat C. Reibel und Kaufmann Friedrich Drautz für ihre umsichtige Thätigkeit und Rektor Press el für die gefällige Überlassung der Räume im Karlsgymnasium im Namen des Vereins gedankt hatte. Das sehr gelungene Festessen fand in dem schiinen Saale der Harmonie statt. In dem ersten auf Seine Majestät König Karl aus- gebrachten Toast wurde von dem Vorstande besonders betont, dass der Verein sich seines hohen Protektorats nun 20 Jahre zu erfreuen habe. Weitere Toaste galten der Stadt Heilbronn, den Geschäfts- führern, dem Vereine, dem Vorstand und andern. - 29 - Des Naclimittags besucliten viele Mitglieder auf die freundliche Einladung ihrer Besitzer die Bruc km a mische Silberwaren- und die Münsingsche Stearinfabrik, deren Leistungen weit über das Vater- land hinaus berühmt sind. Die wohlwollende Aufnahme, welche dem Verein sowohl durch die Behörden, als auch durch seine Mitglieder in Heilbronn bereitet worden ist, wird den Festteilnehmern noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Nekrolog des Präsidenten Dr. v. Zeller in Stuttgart. Von Oberstudienrat Dr. Kraz. Am 21. Januar 1884 starb Dr. Gustav Zeller, Präsident der K. Katasterkommission, ein Mann, der neben seiner hervorragenden Thätigkeit in den verschiedensten Zweigen des öffenthchen Diensts- die Müsse, welche ihm das Amt übrig liess, mit besonderer Vorhebe den Naturwissenschaften und besonders der Botanik widmete, und es schon als langjähriges Ausschussmitglied des Vereins für vater- ländische Naturkunde verdient, dass ihm in diesen Blättern ein Denk- mal gesetzt werde. G. Zeller, geboren den 22. Januar 1812, war ein Sohn des freiherrlich v. PALMSchen Rentamtmanns Heinrich Zeller in Klein- bottwar, der nicht nur als musterhafter Gutsverwalter und denkender Landwirt, sondern auch als menschenfreundlicher Berater aller Hilfe- suchenden in weiten Kreisen hochverehrt und mit vielen damals- angesehenen Männern des Landes teils persönlich bekannt teils be- freundet war^. Und wie der Vater den Söhnen als Beispiel eines ebenso rastlosen als anspruchslosen Wirkens und thätiger Menschen- liebe, so leuchtete die Mutter (Christiane, geb. Camerer) den Töch- tern als Muster einer praktischen, verständigen Hausfrau vor. die in dem gastfreien Amtshause die ererbte fromme Sitte des schwäbischen, Pfarrhauses treu bewahrte. In dieser gesunden Atmosphäre , unter so wohlthätigen Einflüssen wuchs der begabte Knabe fröhlich in nicht zu strenger aber nötigenfalls ernster Zucht heran , bis er in .seinem neunten Jahre in das Haus und die Schule des tüchtigen Präzeptors- Scheid in Backnang kam. Im Frühjahr 1826 wurde er sodann Lehr- ling und Gehilfe seines Vaters, bei dessen zunehmender Gebrechlich- keit er bald einen grossen Teil der Geschäfte selbständig übernehmen; ' Er war Mitbegründer der evangelischen Gesellschaft in Stuttgart, Ehren- mitglied der Weinverbesserungsgesellschaft und hatte schon am Anfang des Jahr- hunderts eine Ortsarmenkasse gegründet. — 31 — musste. Dabei fand er nocli Zeit, unter Anleitung eines älteren Bruders, der Pfarrgehilfe im Orte war, auf die Universitätsprüfung sich vorzubereiten, welche er im Herbst 1831 rühmlich bestand. Hatte es dem heranwachsenden Jüngling in Kleinbottwar an Umgang mit Altersgenossen gefehlt, so wurde ihm diese Lücke durch das im J. 1828 in Gemeinsthaft mit einem jungen Apotheker be- gonnene, bald aber von ihm allein und leidenschaftlich betriebene Sammeln von Pflanzen und Studieren botanischer Bücher einiger- massen ersetzt. Zwar fehlte ihm hiebei die richtige Methode , und der Mangel eines sachkundigen Unterrichts Hess sich durch Privat- fleiss nicht ganz ersetzen, doch hatte Z. soviel gelernt, dass er auf der Universität, ohne eine botanische Vorlesung zu hören, für einen tüchtigen Botaniker galt und sogar einem altern, auf die Staatsprüfung sich vorbereitenden Mediziner ein botanisches Repetitorium geben konnte. Sein Hauptaugenmerk war in Tübingen nicht auf Bücher sondern auf Vermehrung seiner Sammlung gerichtet, und diesem Zweck widmete er zu Hause und auf Exkursionen mehr Zeit , al& für sein Fachstudium vielleicht gut war ; wegen seiner fast täglichen Besuche des botanischen Gartens erhielt er von seinen Freunden den Namen „Gartenknecht". Auch in anderer Hinsicht beschränkte er sich nicht auf das von ihm gewählte Studium der Staatswissen- schaft , sondern beteiligte sich an philosophischen , historischen und ästhetischen Vorlesungen, ja zuletzt auch an einem von Prof. Moriz Rapp eröffneten Liebhabertheater; im übrigen kam die Fachwissen- schaft in einem Juristen- und Kameralistenkranz , wo wissenschaft- liche Fragen besprochen wurden, zur Geltung, und aus diesem Kreise ging auch im J. 1834 der Wohlthätigkeitsverein der Studierenden hervor, dessen erster Vorstand Z. war. Ungeachtet solcher Abschwei- fungen, woneben auch das gesellige Leben nicht zu kurz kam, voll- endete Z. sein akademisches Studium im Herbste 1834 mit gutem Erfolge und erstand gleich darauf (im März 1835) auch die zweite höhere Dienstprüfung im Departement des Innern. Und nun beginnt für den mit Leichtigkeit in den verschieden- sten Gebieten sich zurechtfindenden jungen Mann eine Laufbahn, wie sie sich wechselvoller wohl kaum einem württembergischen Beamten gestaltet hat. Nachdem er sich in der oberamtlichen Praxis zuerst als Gehilfe in Neckarsulm umgesehen, dann als Aktuar und später als Oberamtsverweser in Nürtingen eine als musterhaft anerkannte Thätigkeit entfaltet hatte, wurde ihm durch das allgemeine Vertrauen dieses Bezirks die Stelle des Oberamtspflegers übertragen. Dieses — 32 — wesentlicli nur in der Rechnungsführung über die gemeinsamen Ein- nahmen und Ausgaben der Amtskörperschaft bestehende Amt ent- sprach seiner Befähigung nicht, aber es gestattete ihm die Gründung eines glückhchen Hausstandes (im September 1838) durch die ehe- Hche Verbindung mit Pauhne, der Tochter des kurz zuvor verstorbe- nen Oberamtmanns Fischek in Nürtingen, und Hess ihm vollauf Zeit zu anderen Beschäftigungen , wie er denn auch in jener Zeit für PiEYScHERS Sammlung der württ. Gesetze einen Teil der Regierungs- gesetze bearbeitet und mit einer Al)handlung über die Polizeigesetz- gebung des Herzogs Christoph von Württemberg sich die Würde eines Doktors der Philosophie erworben hat. Sein Amt und seine Bereit- willigkeit überall zu helfen, wo es not that, brachte ihn in vielfache Berührung mit Personen aller Art in Stadt und Land, und ohne Zweifel war es wesentlich auch die ihm deswegen entgegengebrachte allgemeine Achtung und Liebe, in deren Erinnerung wir ihn später manchmal sagen hörten, er rechne seine Oberamtspfiegerszeit zu den glücklichsten Jahren seines Lebens. Bald jedoch wurde der junge Beamte , dessen Scheiden aus dem Staatsdienste man in den leitenden Kreisen nicht gerne gesehen hatte , sich demselben wieder zuzuwenden veranlasst , zunächst als Assessor und bald als Rat bei dem Evang. Konsistorium und dem Studienrate. Die Arbeiten , die ihm hier zufielen (das Referat über Pfarrbesoldungen, Pfarrhausbauten, ökonomische Angelegenheiten der theologischen und Schullehrerseminare), konnten ihn allerdings in die Länge weniger befriedigen , wenn er auch im übrigen sich an der Kirchenleitung mit Interesse beteihgte und unter anderem der ersten Konferenz von Abgeordneten der deutschen evang. Kirchenregierungen in Berlin vom Ende Dezember 184.5 bis Anfang Februar 1846 als Mitglied beiwohnte. So trat er denn im Juli 1846 auf die ihm von Minister von Gärttner angebotene Stelle eines Kanzleidirektors im Finanzministerium mit Titel und Gehalt eines Rats über. Da kam das Jahr 1848, das mit seinen Folgen auch in Zellers Leben bedeutsam eingriff. Einverstanden mit den politischen Grund- anschauungen des Märzministeriums, ergriffen von der allgemeinen Be- wegung der Geister und der Lust, an den in Aussicht stehenden Refor- men zum Wohle des Landes mitzuarbeiten, Hess er sich vom Ober- amt Herren])erg in die Ständekammer wählen. In dem im Septem- ber 1848 eröffneten Landtag hatte Z. als Mitglied der wichtigsten Kommissionen und Berichterstatter über die verschiedensten Gegen- stände ungemein viel zu thun, und die übermässige Anstrengung, — B3 — das unregelmässige Laiidtagsleben und Mangel an Bewegung griffen seine Gesundheit so an, dass er noch vor dem Schluss des Landtags eine mehrwöchige Molkenkur in Interlaken vornehmen musste. In- zwischen hatte der Gang der Dinge einon Zwiespalt zwischen Kam- mermehrlieit und Piegierung herbeigeführt, und Zellek, obgleich er überzeugt war, dass man als Abgeordneter der Regierung gegenüber eine selbständige Stellung einnehmen und gleichwohl ein pflicht- getreuer Beamter sein könne, konnte doch selbst seinem Chef, Staats- rat GoppELT, darin nicht Unrecht geben, dass der Wiedereintritt in seine wesentlich auch als Vertrauensposten anzusehende Kanzlei- direktorsstelle mit Unzuträghchkeiten verbunden sei, und wurde sei- nem eigenen Vorschlage gemäss im September 1849 auf eine bei dem Steuerkollegium erledigte Ratsstelle versetzt. Auf jenem „langen" Landtage war ein Gesetz über die Wahl einer Versammlung zur Revision der Verfassung zu stände gekommen. Zellee gehörte der ersten, bald wieder aufgelösten Versammlung an, lehnte aber teils wegen seiner aufs neue schwankend gewordenen Gesundheit teils wegen der vorauszusehenden Unmöglichkeit einer Verständigung zwischen Regierung und Mehrheit eine Wiederwahl in die zweite ab. Dagegen wählte ihn diese zum Mitgliede des Staats- gerichtshofs, welcher bald darauf, das einzigemal seit seiner Einsetzung, in einer wegen der Rückkehr Württembergs zur alten Landes- und Bundesverfassung erhobenen Ministeranklage zu verhandeln hatte. Zelleb hatte sich nach Auflösung auch einer dritten Landesversamm- lung und Wiederherstellung der alten Landstände vom politischen Leben zurückgezogen und eifrig seinen Berufsgeschäften (dem Referat über die Wirtschaftsabgaben, die Grund-, Gefäll-, Gebäude- und Ge- werbesteuer nebst den Katasterangelegenheiten) gewidmet. Doch sollte ihm ein Konflikt nicht erspart bleiben. Die Steuern waren bei Auflösung der dritten Landesversammlung im November 1850 nur bis zum letzten Dezember verwilligt und der Finanzminister (v. Knapp) ordnete den Einzug gewisser Steuern in der Form einer provisorischen Hinterlegung an ; hiegegen erhob das Steuerkollegium verfassungsmässige Bedenken, vollzog jedoch die Verordnung, als der Minister darauf beharrte. Dieses Vorgehen des Kollegiums, dessen sich auch die Presse in unliebsamer Weise bemächtigte, erregte in den höchsten Kreisen Missfallen, und Zellek, den man wohl vor- zugsweise , wenn auch ohne Grund , daran beteiligt glaubte , wurde ohne weiteres zur Bauabteilung des Finanzministeriums versetzt, um sich von nun an mit Bauplänen und Baukostenberechnungen zu be- Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Wiirtt. 1885. o — 34 — schäftigen, was er nicht gerade ungerne that und wobei er den Vor- teil hatte , dass ihm sein Referat , das ihn nur wenig in Anspruch nahm , hinreichend Zeit zu Liebhngsbeschäftigungen hess. Mit der Botanik hatte sich Zeller seit seinem Abgange von Tübingen nur gelegentUch beschäftigen können. Zur Wiederaufnahme dieser Studien gab die Auswanderung des Apothekers Lechler Ver- anlassung, mit welchem Z, schon in Nürtingen durch botanische Ex- kursionen sich befreundet hatte , und der ihm nach seiner Nieder- lassung bei Valdivia die Spedition der in Südamerika gesammelten Naturalien an die mit deren Verwertung Beauftragten übertrug und ihm dafür gestattete, von den Pflanzen einzelnes sich auszuwählen. Darunter waren besonders viele Algen aus den Falklandsinseln, der Magellansstrasse und der Meeresküste in der Nähe von Valdivia und der Insel Chiloe, deren eigentümliche Formen und Schönheit Zeller zu dem Entschluss brachten , sich nur noch mit den Algen zu be- schäftigen. Er musste einsehen, dass es unmöglich sei, den ganzen Umfang des Pflanzenreichs zu beherrschen, dass seine Zeit und seine Befähigung nicht zu selbständiger Untersuchung und Bestimmung aller Arten von Pflanzen ausreichen, und dass es besser sei, aus dem grossen Gebiet einen kleinen Teil herauszunehmen , in diesem aber sich recht heimisch zu machen. Sehr zu statten kam ihm hie- bei die um diese Zeit begonnene Bekanntschaft mit dem Naturfor- scher und sehr verdienten Algologen, Kanzleirat G. v. Martexs. der in freundlichster Weise seine Bestrebungen unterstützte und bis zu seinem Tode mit ihm zu gemeinschaftlichen Untersuchungen ver- bunden blieb. So bildete er sich zu einem Algenkenner, dem aus den verschiedensten Erdgegenden Exemplare zur Bestimmung zuge- sandt wurden, und lächelnd erzählte er, dass Pakete mit der kurzen Adresse: Mr. Zeller, celebre naturaliste oder fameux botaniste ä Stuttgart, glücklich bei ihm angekommen seien. Auf diese Weise entstand nach und nach ein sehr reichhaltiges , von ihm ausser- ordentlich pünktlich, reinlich und schön behandeltes Herbarium, dessen grösserer und wertvollster Teil jetzt dem botanischen Institut der Universität in Marburg einverleibt ist. Eine ehrenvolle Anerkennung seiner Verdienste war auch seine Ernennung zum Mitglied der kaiserL Leopold.-Carol. deutsch. Akademie der Naturforscher. Dass er dem Vereine für vaterländische Naturkunde in Württemberg von Anfang an angehörte, verstand sich bei ihm von selbst. Er war seit 1860 stän- diges und sehr eifriges Ausschussmitglied desselben , schrieb in den Vereinsjahresheften 1862 über die württemb. Oscillarien, eine Gattung — aö- der Süsswasseralgen, und machte dabei eine neue von ihm entdeckte Art bekannt, hielt in den Generalversammhmgen des Vereins lehr- reiche Vorträge, und zwar 1863 in Stuttgart über die im Schweig- i'urt- Weiher bei Schussenried vorkommenden Pflanzen und Tiere, 1875 in Biberach über vielgestaltige Algen, 1876 in Stuttgart über von ihm zur Ansicht ausgestellte Meeres- und Süsswasseralgen, und zuletzt 1882 in Nagold über die von Graf Waldburg-Zkil im nor- dischen Meere und in Sibirien gesammelten Algen und Zoophyten, welche Vorträge in den Vereinsjahresheften gedruckt sind. Doch wir kehren von dieser teilweise vorausgreifenden, Zellers natur- wissenschaftliche Thätigkeit zusammenfassenden Abschweifung zur Schilderung seines Lebensganges zurück. Da man höheren Orts ])ald selbst einsah, dass Zellers Arbeits- kraft bei der Bauabteilung nicht angemessen verwendet sei , wurde ihm, der für die Entwicklung des Eisenbahnwesens besonderes Inter- esse hatte, im Dezember 1851 eine Ratsstelle bei der Eisenbahnkom- mission übertragen. Er erhielt die administrative Leitung des Bahn- baus von Bietigheim nach Bruchsal, und nachdem Oberbaurat Etzel, durch welchen er auch in die Technik des Baus etwas eingeführt wurde , sich in die Schweiz zur Leitung des Baus der Zentralbahn begeben hatte, war ihm die ganze Leitung und Vertretung des Baus im Kollegium überlassen. Bis 1857 waren keine neuen Bahnen in Angriff zu nehmen, und die Besorgung der laufenden Geschäfte für die im Betrieb befindlichen Linien liess Z. hinreichend Zeit, um ein (im J. 1876 in zweiter Auflage erschienenes) Handbuch für die württ. Gemeindebehörden zu verfassen , seinen botanischen Liebhabereien nachzugehen, und durch Eeisen einen grösseren Teil Deutschlands und der Schweiz, wo sein Rat und seine Beihilfe zum Bau einer Eisenbahn begehrt worden war , ebenso auch- Paris und Oberitalien kennen zu lernen. Ausserdem war er bei der Gründung der Stutt- garter Lebensversicherungs- und Ersparnisbank thätig und entwarf die Dienstvorschriften für die Direktion und den Verwaltungsrat, welchem er von 1854 bis 1878 als Vizepräsident und Präsident an- gehörte. Die im J. 1857 ihm angetragene Stelle eines Direktors dieser Bank lehnte er ab, da ihm, um ihn dem Staatsdienste zu er- halten, eine Gehaltszulage verwilligt wurde, welche freilich hinter der bei der Bank zu erwartenden Einnahme weit zurückblieb. Er arbeitete nun mit doppeltem Eifer an dem Bau der Bahn nach Reut- lingen und den Vorbereitungen für die Bahn von Cannstatt nach Wasseralfingen und von Heilbronn nach Hall. Allein am Berufs- 3* — 36 - himmel zog ein neues Gewitter auf. Die Selbständigkeit, womit Zellee dem Minister, der das Eisenbahnwesen als seine ganz beson- dere Domäne betrachtete, bei Anordnungen, welche er für unzweck- mässig oder unausführbar hielt, entgegentrat, erzeugte Differenzen zwischen dem Vorgesetzten und Untergebenen , welchen kurzerhand durch die Versetzung des letzteren zum statistisch-topographischen Bureau ein Ende gemacht wurde. In dieser Stellung beschränkte sich Zellee, der an statistischen Arbeiten Freude gehabt hätte, wenn sie freiwillig und neben einem andern mehr praktischen Beruf hätten verrichtet werden können, auf sein leicht zu besorgendes Referat, und verwandte seine freie Zeit auf andere Arbeiten, von denen zu nennen sind eine (1863 gedruckte) Übersetzung ausgewählter Ge- dichte von Esajas Tegner, Entwürfe und Bearbeitung einer Statistik der evang. Kirche Deutschlands (durch die Eisenacher Kirchenkon- ferenz veranlasst und herausgegeben), eine Denkschrift über den Aus- bau des württ. Eisenbahnnetzes , einzelne Partien in dem Werke „Das Königreich Württemberg". Ausserdem wurde die Untersuchung von Algen mit G. v. Maetens eifrig fortgesetzt, wozu eine von Baron Dr. V. MüLLEE in Melbourne aus Neuholland gesandte Kiste, ferner die von Dr. Eduaed v. Maetens auf der preussischen Expedition nach Ostasien (1860 — 62) und im indischen Archipel gesammelten Algen, eine Sammlung von gegen 700 nicht bestimmten oder zweifelhaften Spezies aus der Sammlung von Lenoemand und manche kleinere aus verschiedenen Weltgegenden gelieferten Partien reiches Material lieferten. Noch einmal sollte Zellee den politischen Schauplatz betreten, indem er auf vielfaches Andringen im Febr. 186-1 als Bewerber um die Abgeordnet^enstelle für die Stadt Stuttgart auftrat, die ihm auch nach hartem Wahlkampfe zu teil wurde. Die gemässigt liberale Mehrheit der Kammer, zu welcher Z. gehörte, ging mit der Regierung im wesentlichen einig, und die Kämpfe spielten sich mehr innerhalb der Kammer selbst über die ihr vorliegenden Gegenstände (Erneuerung des Zollvereins, Ausdehnung des Eisenbahnnetzes u. a.) ab. An Ar- beiten als Berichterstatter über einen Teil des Etats und verschie- dene Gesetzesentwürfe fehlte es Zellee wiederum nicht, und da er zugleich im J. 1865 durch den nunmehrigen, ihm von der Univer- sität her befreundeten Finanzminister v. Renneb mit wichtigen Vor- arbeiten für ein Berggesetz und für neue Kataster betraut wurde, hatte er auch während der Landtagspausen genug zu thun , auch waren ihm mittlerweile die Vorstandsstellen bei dem statististch-topo- — 37 — graphischen Bureau und bei der Ablösungskassekommission übertra- gen worden. Nach dem Schlüsse des Landtags im Febr. 1868 begann für Zkllkr die schwerste Zeit seines Lebens. Bei seiner schon seit einem Jahre leidenden Gattin hatte sich ein unheilbares (Jbel ent- wickelt, das nach einem längern, schmerzvollen Krankenlager, wäh- rend dessen der Gatte sie nach Kräften verpflegte, am 26. Juni 1868 ihr Ende herbeiführte. Körperlich und geistig erschöpft suchte und fand Zellkr Erholung in der frischen Bergluft von Berchtesgaden und in dem Umgange mit seinem Bruder Eduaed, der ihn veran- lasst hatte ihn dorthin zu begleiten, so dass er nach seiner Rück- kehr wieder mit frischem Mute die Arbeiten an den eben erwähnten Gesetzen aufnehmen konnte. Das von ihm entworfene Berggesetz, ehi mühseliges Geschäft , kam nach verschiedenen Umarbeitungen zuletzt wesenthch in der ursprünglichen, möglichst dem preussischen Gesetz sich anschhessenden Form zur Annahme, die Vollziehung aber fiel dem Ministerium des Innem zu, so dass der Finanzminister und sein Referent 7 Jahre lang für ein anderes Departement gearbeitet hatten. Ebenso lebhaft, wenn auch nicht als unmittelbarer Bearbeiter, war Zeller an dem Gesetz über ein neues Grund-, Gebäude- und Gewerbekataster beteiligt ; nach seiner Ernennung zum Vorstand der Katasterkommission betrachtete er die Ausführung dieses Gesetzes und die Herstellung richtiger Kataster binnen einer angemessenen Frist als den Abschluss seiner Beamtenlaufbahn. Die Hoffnung, diese schwierige und wichtige Arbeit im Vereine mit tüchtigen Amts- genossen zu einem erspriesslichen Ende geführt zu sehen, sollte ihm nicht mehr in Erfüllung gehen; ein schnell verlaufendes Magenübel führte nach eben vollendetem zweiundsiebzigstem Lebensjahre seinen Tod ohne härteren Kampf herbei. Im Sommer 1870 hatte er sich wieder verheiratet mit Marie, Tochter des Verfassers dieser Zeilen, und der innige Verkehr der beiden Häuser in diesen dreizehn letzten Jahren seines Lebens ge- hört zu den schönsten und zugleich wehmütigsten Erinnerungen der Überlebenden. Über Zellers inneres Leben und Wesen viele Worte zu machen würde dem anspruchslosen , allem äussern Scheine abgewendeten Sinne des Verstorbenen widersprechen. Was er den Seinigen ge- wesen , lebt bei ihnen in dankbarem Andenken fort ; die Freunde haben ihn immer wahr und ohne Falsch gefunden, hebenswürdig, heiter und anregend im Umgange, als einen treuen Sohn des Vater- - 38 - landes ; das köstlichste aber an ihm war die allezeit opferwillige, werkthätige Nächstenliebe , die er nicht nur durch rege Beteiligung an Wohlthätigkeitsanstalten (wie die G. Wernerschen , die Kaiser- Wilhelmstiftung u. a.), sondern ganz besonders im Stillen und in einem nur wenigen bekannten Umfange als einen Gottesdienst übte. Darum gilt von ihm in vollem Masse das horazische multis flebilis occidit. Nekrolog des Ferdinand von Hochstetter. Von Professor Dr. Fraas. Um unsern Verein für vaterländische Naturkunde und speziell um unsere Jahreshefte hat es zwar unser heimgegangener Freund HüCHSTETTER in keiner Weise verdient, einen Nachruf in diesen Blät- tern zu finden, denn seine Publikationen hat Hochstetter in unsern Heften nie gemacht, so viel er auch sonst in österreichischen Blät- tern und eigenen Schriften veröffentlicht hat. Dagegen machen es die freundschaftlichen Beziehungen, in denen wir zu Hochstetter stunden, zur Pflicht, ihm, dem Ehrenmitglied des Vereins, nach seinem frühen Scheiden Worte der freundlichen Erinnerung nachzurufen. Die Entwickelung seines Lebens hat es mit sich gebracht, dass er in seiner Heimat niemals Stellung nahm. Obgleich ein Vollblutschwabe von Vater und Mutter her, obgleich in schwäbischen Bildungsanstalten erzogen von der Elementarklasse bis zur Universität, obgleich ein „Stiftler" im vollsten Sinn des Worts, ist er doch, wie so mancher junge Theologe vor ihm und nach ihm, aus der Heimat geschieden, um in späteren Lebensjahren nie anders als nur besuchsweise diese wieder zu sehen. Doch nicht im Groll schied unser Hochstetter nach vollendeten Studien aus dem württemberger Lande, wie einst sein Grossvater, der wegen ungerechter Behandlung seitens des Fürsten der Heimat für immer den Rücken gekehrt und Mähren zur zweiten Heimat gewählt hatte, sondern in Fühlung bleibend mit den Altersgenossen und seinen Lehrern in Tübingen, suchte er einfach da Stellung zu nehmen, wo sich ihm die günstigsten Aussichten für sein Weiterkora- men eröffneten. Das Jahr 1848 hatte Osterreich die geologische Reichs- anstalt gebracht, dieser wandten sich alsbald die tüchtigsten Kräfte zu, welche sich im Lauf eines Menschenalters zu Leitern und Führern — 40 — der Wissenschaft allmählich heranbildeten. Dahin wandte sich auch der junge Schwabe nach Vollendung seiner Studien in Tübingen, die neben der obligaten Stiftstheologie auf Mineralogie und Geologie gerichtet waren. Als Probearbeit in der Reichsanstalt wurde ihm eine geologische Aufnahme in den Granuliten des Böhmerwaldes anvertraut. An und für sich sind geologische Aufnahmen in einem einförmigen Gebirge wie der böhmische Granulit es bietet, ungemein langweilig, wer es aber versteht den Zusammenhang der organischen Wesen, in erster Linie der menschlichen Bevölkerung, mit dem Boden, der sie trägt, herzustellen, der ist auch im stände ein Laienpublikum für seine Wissenschaft zu interessieren. Das verstund Hochstetter ganz vortrefflich, wie w^ir seinen Briefen in der „Augsb. Allg. Zeitung" entnehmen, die seiner Zeit in ganz Deutschland mit grossem Ver- gnügen gelesen wurden. An das starre Gestein knüpften sich die lebensvollsten Gestalten, welche der junge Kandidat der Geo-Theologie wachrief. In Wien selbst innerhalb der Reichsanstalt war man mit dem Schwaben so zufrieden, dass man ihn als geologischen Begleiter der Novara- Expedition zugesellte, welche zum erstenmal eine Er- forschungsreise um die Welt antrat. Auf der Novara hatte Hoch- stetter zwar Majorsrang, aber das Militär sah die Gelehrten der Fregatte stets etwas scheel an und der Seemannswitz bezeichnete sie als „dalkete" Offiziere. So kam es, dass Hochstetter auf der Reise selbst ein grosses Ansehen gerade nicht genoss. Erst die Reisebriefe in der heimatlichen Presse, welche der Vater Hochstetter damals in schwäbischem Patriotismus dem „Merkur" überliess, machten Hochstetter und die ganze Novara-Expedition in Deutschland be- kannt und seinen Namen in Schwaben beliebt. Als die Expedition auf Neuseeland angekommen ihrem Ende sich nahte , war indessen Hochstetters Ruhm bereits dahin gedrungen und da es dort an einem Geologen fehlte und doch das Vorkommen von Gold und andere Mineralschätze einen aufnehmenden, beratenden Geologen er- heischte, so erhielt Hochstetter vom Kommodore Urlaub. Er wurde sozusagen an die Regierung von Neuseeland ausgeliehen. Die Novara schied und liess Hochstetter im Land der Maori imd der Moa zurück, dem es vom Glück beschieden war das bisher verschlossene Buch der südHchen Hemisphäre öffnen und dem staunenden Europa dessen Wunder verkündigen zu dürfen. Hochstetters Name kettete sich jetzt an Neuseeland und die Neuseeländer achteten und ehrten Hoch- stetter als ihren Apostel. Als nun vollends bei der Heimkehr der wohlgebildete schön tätowierte junge Maorihäuptling Toetoe mit noch — 41 — einem Eingebornen Huchstkttkk nach Europa begleitete , kam HocHSTETTERs Name in aller Mund und sein Ruhm ward gleich gross in der neuen wie in der alten Welt. Die Rückkehr ins "Vaterland glich einem wahren Triumphzug, wirklich rührend aber war die Heimkehr ins Vaterhaus in Esslingen, wo der treue Vater im Übermass seiner Freude über seines Sohnes Ruhm plötzlich einem Hirnschlag erlag. Kari('iisi und Heuglin meinen, vom Baden in eisenhaltigem Wasser herrühre. Während beide Greschlechter die graue Farbe der Oberseite sonst ganz gleich hatten , zeigte nur bei einem gepaarten Paar das Weibchen einen etwas gelblicheren Anflug, Avelcher am Ende des Federschwanzes leicht ins Braune spielte. Die Jungen waren in den verschiedensten Alters-stufen , alle aber noch unausgewachsen und. abgesehen von einem einzigen Fall wo nur eines im Nest war, schwankte ihre Zahl von drei bis acht. Die meisten waren über halbwüchsig und genau von der Farbe der Alten , hi drei Fällen waren sie noch blind , dabei zweimal auch noch nackt , also ganz neu geboren ; zu diesen blinden gehört auch der Satz mit acht Jungen; meist fanden sich fünf, je älter sie aber waren um so weniger , öfters nur drei. Man ist versucht zu glauben , dass , wie bisweilen beim Eichhorn und beim Kater, der Papa allzugrossen Kindersegen auf gastronomischem Wege regulire. Nur in einem einzigen Fall wurden beide Eltern mitgefangen: die übrigen Mäimchen mieden die Wochenstube und hatten separate Wohnung theils in ganz neuhergerichteten Nistkästen, theils mit geringer Unterlage von klein- gebissenem grünem Laub. Nur ein einäugiger Senior mit pracht- vollem Pelz hatte sich so dicht zwischen Blättern eingerichtet, dass man an die Absicht hier den Winterschlaf zu halten denken konnte. Sämmtliche Weibchen, soweit sie bei den Jungen überrascht wurden — in vier Fällen waren sie nicht daheim — säugten noch. Wenn nun auch wahrscheinlich die grössten Jungen nachts zu Ausflügen bereits angeleitet wurden , wofür z. B. das einzeln am Boden ge- gefundene (verirrte) Junge spricht, so handelt es sich hier im grossen Ganzen jedenfalls um einen ganz regelrecht stattgehabten herbst- lichen Jungensatz zwischen Mitte August und Anfang September, Die Fruchtbarkeit der Nager überhaupt und besonders der so gün- stige diessjährige Vorsommer, welcher zu einem Aufschub auf eine — 71 — nassere und kühleio Jahreszeit in keiner Weise irgend welche Ver- anlassung gegeben hatte, weisen auf einen zweimal im Jahr regel- mässig stattfindenden Jungenwurf, wenigstens für Süddeutschland und Südeuropa, hin. Andere Murinen werfen durchschnittlich meist viermal im Jahr, bei den Schlafmäusen setzt aber der Winterschlaf eine Schranke. Unsere erste Autorität, Blasils (Wirbelt. Deutschi. p. 294), sagt, die Nester, denen der Eichhörnchen ähnhch, kugelig und oben geschlossen , stehen frei zwischen den Zweigen der Bäume. Zum Winterschlaf werden Baumlöcher oder Erdh()hlen mit weichem Moos ausgepolstert. In solchen Baumlöchern, aber auch in Nestern, bringe das Weibchen seine drei bis sieben Junge: die Paarung geschehe im Frühjahr kurz nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf. An- fangs Juni finde man zuweilen schon Junge, die gegen das Ende des Sommers fast die Grösse der Alten erreicht haben. Hieraus kann offenbar nur auf einen einzigen Wurf ge- schlosssen werden Vor Mitte April wachen die Thiere selten auf: rechnen wir nun für die Begattung den Anfang des Mai, als Trage- zeit rund vier Wochen (wie z. B. beim Kaninchen) , so trifft der von Blasius als Geburts-Termin angegebene Juni genau zu. Rechnen wir für die Aufzucht und Abgewöhnung dieses ersten Wurfs zwei weitere , gewiss völlig genügende Monate , so kommen wir , wenn wir einen zweiten Herbst wurf als Regel annehmen wollen, genau auf die Zeit, aus welcher mein volles Dutzend diessjährigei Beobachtungen herrührt. Dass ein erster Jungensatz in diesen Nistkästen nicht statt- gefunden hat , ist sicher : in verschiedenen derselben hatte ich die nistenden Vögel beobachtet , in einem lag sogar noch ein faules Staarenei bei den Haselmäusen. Nirgends war , wie Blasius für Baumlöcher und Erdhöhlen angibt, Moos, sondern immer nur klein- gebissenes grünes Laub als einzige Ausstattung verwendet. Auch bei uns findet sicherlich eine erste Aufzucht im Juni in jenen Laub- nestern statt, die man zur Zeit der Entlaubung der Bäume in den Berghalden allenthalben wahrnehmen kann und die sich von den Eichhornnestern durch lockereren, blätterreicheren und kleineren Bau sofort unterscheiden lassen. Ein gewohnheitsmässiges Übersiedeln in Nistkästen ist, nachdem solche erst in neuerer Zeit systematische Verbreitung im Grossen finden, eine neue Errungenschaft, eine für den Vogelschutz günstige keineswegs, da alle Siebenschläferarten arge Zerstörer der Brüten und am allerwenissten in Bäumen zu — 72 — dulden sind , die gerade den Vögeln Zuflucht und ungestörte Ruhe gewähren sollen. Jedenfalls wird in Gärten und im Laubwald der Vermehrung dieser Nager durch Nistkästen starker Vorschub ge- leistet, wenn nicht alljäln-lich und zu rechter Zeit eine gründliche Nachschau gehalten wird. Oberförster Fkaxk, dem das Verdienst gebührt, Vogelbrutkästen im Staatswald als erster im Grossen eingeführt zu haben, schreibt mir — 8. Oktober 1884 — dass er auf Grund meiner hier ge- machten Erfahrungen im Schussenrieder Forst, theils im Laub-, theils im reinen Nadelwald, theils in gemischten Beständen „mehrere hun- dert" Staarenklötze habe untersuchen lassen, ohne irgend eine Spur von Haselschläfern zu finden. Derselbe glaubt überhaupt, sie seien in Oberscliwaben recht selten. Im Gegensatz hierzu nimmt Ober- förster Pkobst in Weissenau ( Versamml. in Aulendorf, 23. Oktbr. 1884) an, dass sie wenigstens zeitweise in „enormer" Anzahl auftreten müssen : früher bei Kapfenburg, dann im Revier Weissenau fand er die vernarbten Spuren vom charakteristischen Haselmaus-Frass in solcher Masse im Buchenwald, dass z. B. in 40 Hectaren mit etAva 20 000 Stangenholzstämmen kaum ein unbenagter Baum war. Die Thiere selbst fand er in beiden Fällen nicht mehr. Zugegeben, dass jener Frass wirklich von der in Frage stehenden Art herrührte — — auch das Eichhorn und die Waldmaus (Mus sijlvaticus L.) machen ähnliche Abschälungen der Rinde — so bleibt noch denkbar, dass die Haselmäuse in einem sonst für sie an Herbst-Aerndte armen Jahr von überall her zusammenkamen , um junge Buchenrinde zu ver- zehren, wie z. B. die Eichhörnchen massenhaft in günstigen Jahren von weither dorthin gehen , wo Birnen (wegen der Kerngehäuse) oder Eicheln , Buchein , Hasel- und Wallnüsse gut gerathen sind. Eben die Vorliebe für junge Buchenrinde — welche gemahlen auch zur Menschenkost, gleich der Rinde der Weisstanne in Zeiten von Hungersnoth schon gedient hat — erklärt das ganz besonders häufige Vorkommen des gemeinen Haselschläfers auf unserer vorzugsweise mit Buchen bestandenen schwäbischen Alb. Das Jahr 1888 war hier pin besonders gutes Nussjahr: Schaaren von Eichhörnchen kamen auf meine Wallnussbäume, meine Söhne haben hier nur so nebenher und ohne gründlich auszutilgen von Ostern 1888 bis dahin 1884 vierundfünfzig Stück weggeschossen; es befanden sich hierbei, dunklo Varietäten (tiefbraun oder schwarz geschwänzt) unberücksichtigt, etwa ein Drittel schwarze. Nächtlich kamen jedenfalls auch noch die Haselmäuse hin/u. Im Spätherbst — 73 — fand man in allen Gartenbeeten eingegrabene Nüsse und viele sind im nächsten Frühjahr aufgegangen. Welche der beiden Thierartpii da gearbeitet hat. weiss ich nicht. Beiläufig ist noch anzufügen, dass auch die Rabenkrähen (Corvus corone L.) in den letzten .fahren als starke Schädigerinnen des Wallnussertrages sich hierorts bemerklich gemacht haben. Beim Vergraben der Nüsse ist aber an diese Art kaum zu denken , da die Arbeit eine nächtliche gewesen zu sein scheint. Die entfernt verwandten Kichelheher (Garrulus (/(tindarlHs Bkiss.) verstecken allerdings geradeso die F^icheln und sie werden deshalb, indem sie so die Waldkultur f()rdern. an einzelnen Orten geschützt, als arge Zerstörer der Singvogelbruten verdienen sie aber solche Hegung keineswegs; vom Herbst 1883 bis Ende Oktober 1884 haben hier meine Söhne 125 Stück abgeschossen; im Gegensatz zur gleich schädlichen aber ungeniessbaren Elster geben sie in Wildpretsuppen oder gebaizt und mit Speck gebraten eine vor- treffliche Speise und der blauen Flügelfederchen hat sich die Industrie bemächtigt, um hochelegante Damenfächer daraus herzustellen. Zu den von mir a. a. 0. über die gemeine Haselmaus aus dem bayrischen Tlieile Oberschwabens beigebrachten Daten ist nach BrcHELE (Wirbelt, d. Memminger Gegend 1860) nachzutragen, dass die Art in felsigen Partieen des Grönenbacher Waldes bei Mem- mingen beobachtet ist, dass ebendort bei Kronburg beim Graben auf Dachse ein ,,im Spätherbst erstarrtes" Stück (Winterschlaf! ) gofunden wurde und dass auch in jener Gegend die Verwechselung der Jungen mit Eichhörnchen vorgekommen ist. Bkuhix, „Wirbel- thiere Vorarlbergs" fVerhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien 1867) führt den Siebenschläfer als am 31. August 1867 am Thüringerberg erlegt auf, auch sei er wiederholt in St. Gerold bei Bludenz gesehen und geschossen worden. Wenn ich einst (Jahresh. 1875) den Gartenschläfer (JIi/oxus 'jKcrcinus Blas. - — nitela Schreb.) für Oberschwaben nur nach zwei Stücken der vaterl. Vereinssammlung von Ratzen ried (Allgäu) und Urspring (Alb) namhaft zu machen im Stande wai'. so habe ich mich persönlich seither zu überzeugen Gelegenheit gehabt, dass dieser unseren grauen Haselschläfer im Allgäu ersetzt. In Eisen- bach fand ich ihn am 26. Juli 1878 erschlagen auf der Strasse: in die Häuser und Speisekammern eindringend wird er dort sehr lästig, denn Schindeldächer und Holzverschalungen der Wände geben hier das ganze Jahr über geeignete Verstecke. Er bewohnt den ganzen Ade le gg-S tock und haust seit Jahren in der gräflich — 74 — Quadt'sclieii Jägerhütte am schwarzen Grat, von wo ich 1884 ein Exemplar nach Stuttgart abgeUefert habe, das schon sehr früh im Jahr, 18. März, vom Hunde des Försters Dick gefangen wurde. Ge- mein ist nach mündlicher Mittheilung von A. Ducke gerade diese Art bei Wolf egg, wo sie vor 15 Jahren an feinem Spaherobst, namentlich an Birnen grossen Schaden zugefügt hat: sie Avird sich seither nicht gebessert haben. Bei der Brehm'schen Ziegelei in Alt- heim, OA. Biberach, dem Ehinger Oberamt und dem Gebiet der AU) nahe gelegen, wurde seither 1 Stück im Winterschlaf ausgegraben. Bei Ottob euren, unweit Memmingen, wurde im Jahre 185H ein Stück todt im Walde gefunden (Korresp.-Bl. d. zool.-mineralog. Ver. in Regensburg, 1856). Dass Bkuhix diese Art aus Vorarlberg nicht anführt, ist auffallend. Im Sommer 1878 hatte mein Jagdnachbar, Herr Brauereibesitzer Nehkr dahier, ein Paar Rehe aufgezogen und dann in seinem Walde ausgesetzt. Ende August verlief sich die Kitzgais in meinen Garten, flüchtete vor den Hunden ins Treibhaus und wurde hierauf in eine Abtheilung des ummauerten Hühnerhofes verbracht, wo ein Bretter- häuschen ihr als Stall diente. Hier hat sie unter der Pflege meiner Töchter drei Jahre zugebracht, wobei ihre Zahmheit noch zunahm. Sie kam auf den Kuf, nahm das Futter aus der Hand und spielte gern mit einem weissen Spitzerhund. Mehrmals durch die offen- gebliebene Thür entkommen, Hess sie sich stets wieder zurücklocken. als ich sie aber einst in unseren Begräbnissplatz getrieben und hinter mir die Thüre geschlossen hatte, sprang sie ohne Anlauf frei vom Platz weg über die nicht völlig 2 m hohe Mauer. Vom dritten Jahr an wurde sie in der Brunftzeit (Juli bis Ende August) unruhig und Ende Juli 1880 übersprang sie jene Hühnerhofmauer, welche etwas über 2 m hoch und mit 58 cm breiten Deckelsteinen belegt ist. Sie gelangte so in den Ökonomiehof, bestieg dort einen bergförmig aufgethürmten Vorrath von gespaltenem Holz und setzte von dessen Höhe (wohl gegen o m) in den „unteren Gemüsegarten", welcher durch eine 4 m hohe Mauer abterrassirt tief unter dem Hof liegt — also ein Sprung von gegen 7 m Tiefe — hier brach sie , ohne sich zu verletzen , durch die Fensterscheiben eines Frühbeets. Nur gewaltsam und mit grosser Mühe konnte d'w, kühne Springerin wieder beigebracht werden. Zwi- schen den beiden Sprüngen über die „Kirchhof" • und .. liühnerhof"- mauer ist , obgleich die Ihiheii annähernd gleich sind , ein wesent- licher Unterschied : dort fühlte sie sich gejagt und eingefangen im — < o — fremden Raum, dessen Umgebung sie aber kannte, hier war sie nicht gestört worden und sprang in eine völlig unbekannte Welt hiin"iber — m(»gliclK'rweise in einen Abgrund. Im August 1881 besprach ich eben mit dem Gärtner, wie sie bei gegenwärtiger lirunft am kommenden Tag in Freiheit gesetzt werden solle. Gerade während ich Anordnungeii hierfür gab und während wir ausserhalb standen, wiederholte das Thier, an mir, am Gärtner und am Pächter vorbei, den Doppelsprung über Mauer und Terrasse ganz genau wie im Vor- jahr I I In jenem unteren Garten wurde nun ein Stück Zaun aus- gehoben und nur schwer gelang in enggeschlossener Treiber-Reihe die immer wieder nach rückwärts ausbrechende Gais ins Freie zu bringen und bergauf in die hinter dem Schloss gelegenen Wälder zu treiben. Nur mit Wehmuth sagten meine Kinder ihrem Liebling lebewohl , wie wir alle meinten , auf immer. Als diese aber nach einiger Zeit spazieren giengen, erschien die alte Hausgenossin, um sie zu begleiten und mit dem Spitzer zu spielen. Dieses hat sich seither unzählige Male wiederholt, denn die benachbarte Berghalde, die nächstliegenden Felder und Wälder sind ihr Lieblingsaufenthalt geblieben. Bald kam sie auch an die ihr verschlossenen Garten- zugänge und bis in die Gärtchen im Dorfe selbst : wiederholt wurde gemeldet, ein ausgebrochenes Stück Damwild stehe ausserhalb dem Thiergartenzaun und allemal entpuppte sich der Ausreisser als unsere Freigelassene. Jedermann kennt jetzt „dem Baronen seine Gais" — die norddeutsch -weidmännische Bezeichnung „Riecke" ist be- kanntlich in Schwaben ungebräuchlich — und jedermann hat seine Freude an ihr und schont sie überall in anerkennendster Weise. Im Spätherbst gelang ihr bald an einer defecten Zaunstelle, bald durch ein öfter ofFen stehendes Thor w^ieder in den Garten zu gelangen ; ))ei grossem Areal und theilweise parkartiger Anlage war die Wieder- austreibung ohnehin umständlich , auch hatte man an der Anhäng- lichkeit seine Freude und da sie nur zeitw^eise hereinwechselte, aucli vorerst ein wesentlicher Schaden im Garten nicht geschah, so wurde sie geduldet. Erst im folgenden Jahr erfolgte eine energischere Ausschliessung. Dennoch gelang es dem anhänglichen Thiere, indem es eine etwas niedrige Einzäunung übersprang, Ende Mai 1882 wieder hereinzukommen, um im Gartenwäldchen am 7. Juni drei Junge zu setzen. Meine Kinder fanden die Mutter mit 2 neugebornen Jungen, deren eines todt war: bis sie dieses hereinbrachten und wieder nachsahen , waren es abermals zwei : sie war so vertraut, das.s man ihr die Junofen wegnehmen und herumtraten und dass der — 76 — Spitzerhund sie ablecken durfte. Zu dreien haben sie nun Sommer und Herbst im Garten sich aufgehalten und übel gewirthschaftet, namentlich an Kosen, Pyramiden- und Spalierobst, besonders nachdem die Felder abgeaerndtet waren, welche sie nebenher immer besucht hatten. Im Frühjahr 1883 glaubten wir endlich alle Zugänge gründlich versperrt, dejinoch hat unser Reh abermals im Garten und wiederum drei Junge am 20. Mai gesetzt. In instinctiver Klugheit hatte es die- selben, solange sie noch ganz klein waren, nie beisammen, sondern immer getrennt , z. B. eines im Gartenwäldchen , ein anderes im Obstgarten, das dritte im Spargelland oder auch eines ausserhalb dem Gartenzaun im Klee oder im Kornfeld. Auch diese Jungen, eine Gais und 2 Böcklein, blieben, wie die vorjährigen beiden Kitz- böcke , ganz vertraut. Geführt wurden alle bis in den nächsten April. Erst im heurigen Jahre (1884) gelang es die Rehgais recht- zeitig auszusperren und dieses Mal hat sie nur ein Kitz auf den nächstgelegenen Feldern im Mai gesetzt. Bekanntlich besteht der normale Satz in einem, seltener zwei Jungen, in dreien nur aus- nahmsweise ; wenn hier gleich zweimal hintereinander die seltene Anzahl von drei Jungen vorgekommen ist. so erklärt sich dies wohl aus der durch die Gefangenschaft bedingten Zurückhaltung. Auch bei meinem Damwild ist diese Dreizahl nur ein einziges Mal be- stätigt. Zu der im Jahre 1883 ausgetriebenen Familie von damals fünf Köpfen (Gais, drei Junge und ein Bock aus dem früheren Satz, nachdem der zweite geschossen war) hatte sich gegen Herbst eine weitere Gais mit zwei Kitzen gesellt ; zeitweise soll sich auch ein Sechserbock, wohl der gemeinschaftliche Vater, angeschlossen haben. Jedenfalls sah man von den Fenstern aus meist 6 Stück beisammen und die ,,unsrigen'' haben sich bei wieder recht emporgekommenem Rehstand öfters mit wilden Rehen zusammengerudelt; bei Begeg- nungen im Walde war dann die zahme Gais samt ihrer Nach- kommenschaft durch vertrautes Betragen stets keimtlich und auch die fremden zeigten sich weniger scheu. Von Anfang an bis heute ist unser Reh meiner ältesten Tochter besonders anhänglich. Wenn diese aufs Feld hinausgeht , das Thier beim Namen ruft oder den Schmälruf nachmacht, so kommt es im vollen Lauf oft von weither und unbeirrt durch die Feldarbeiter um Brot aus der Hand zu nehmen. Häufig werden Vorstellungen gegeben und nur ganz aus- nahmsweise ist es da ausgeblieben. Weder ein Dutzend laut sprechende Personen . noch zahlreich einquartirte Offiziere von verschiedener Uniformirung oder bunte Damentoiletten — selbst nicht fremde Hunde — haben es je verhindert, mitten unter die Gesellschaft — 77 — hineinzutreten und seiner bevorzugten Herrin den Kopf in den Schooss zu legen: dabei haben die ^vildgeb<)rnen Jungen sich .^tets nahe- gehalten und sind sogar bisweilen bis aut Schrittweite herangekommen. In besonderem Misscredit stehe ich. da ich nur streicheln und krauen darf, wenn die Tochter das Reh hält, das von mir auch keine Äsung unmittelbar aus der Hand nimmt. Dennoch möchte ich hiermit dem klugen und treuen Thier noch zu seinen Lebzeiten ein kleines Mo- nument gesetzt haben . das sich aus zoologischen und psychologi- schen Gesichtspunkten rechtfertigt. Die eingangs erwähnte Hühnerhofabtheilung mit ihrem Bretter- häuschen erinnert mich unwillkürlich an eine komische Episode aus dem Leben früherer Insassen. Einst war es Plan gewesen, Wild- schweine in einer kleineren Abtheilung des Thiergartens zu hegen. Als in den sechziger Jahren ein paar Frischlinge als königliches Geschenk aus dem Solitude-Park eintrafen, wurden sie vorerst dorthin verbracht. Anfangs ging alles gut, heranwachsend wurden sie aber bald böse, der Eber so sehr, dass das Futter nur noch über die Älauer geworfen werden konnte, und hatte man darin etwas zu thun. so bedurfte es zweier Leute mit einer Stange , einem Prügel und einem als Schild dienenden Brett. Im engen Raum und bei gutem l'\itter hat der Keiler viel zu früh, schon im zweiten Sommer, statt überhaupt Winters , gebrunftet : die Folgen waren für ihn mehrfach sehr verhängnissvoll und längere Zeit war er gelähmt, indem er. nur auf den Vorderfüssen gehend . die hinteren Extremitäten nach- schleppte. An einem schönen Sommermorgen, kurz nach Sonnen- aufgang, wurde ich mit der Nachricht geweckt, das Schwarzwild sei ausgebrochen und habe den Garten verwüstet. Die Verwüstung war allerdings nur zu sichtbar, von den Thieren selbst aber keine Spur, so dass wir sie nach längerem Suchen verloren gaben. Den Ausweg hatten sie gefunden durch Unterminirung von zwei mit Sta- ketenzäunen besetzten schwächeren Fundamentmauern, deren innere ihren Aufenthaltsort vom eigenthchen Geflügelhof trennt, während die äussere den sonst ringsummauerten Raum gegen den Garten durchsichtig abschliesst. Erst nachher hielt ich hier genauere Lokal- inspection und wie ich zufällig auch in das Bretterhäuschen hinein- schaue — liegen da auf der Streu die Attentäter in sanfter Ruh I Sie hatten also ganz gemüthlich nur eine entomologisch-botanische Nacht- excursion gemacht i;nd waren dann auf dem gleichen Wege in ihr Heim zurückgekehrt. Bald darauf fielen beide , als für die Ver- hältnisse des Thiergartens nicht geeignet, der HausJialtung zum Opfer. über Lias Beta. Von G. H. Schlichter. 1-itteratur. Quenstedt: Der Jura. 1858. — Das Flözgebirge Württenibei'gs. 1843. — Peti-efaktenkunde Deutschlands. I. Abteilung: 1. Band. Cephalopoden. 2. Bd. Brachiopoden. 3. Bd. Echiniden. 4. Bd. Ästenden und Encriniden. 7. Bd. Gasteropoden. 1846—1884. — Handbuch der Petrefaktenkunde. 3. AuH. 1882 u. folg. — Epochen der Natur. 1861. — Geologische Ausflüge in Schwaben. 1864. — • Die Ammoniten des schwäbischen Jura. Lief. 1 — 5. 1888/84. Eraas: Geognostische Beschreibung von AYürttemberg, Baden und Hohen- zoUern. 1882. Zieten: Die Versteinerungen Württembergs. 1830. Buch: Über Ammoniten. 1832. (Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften.) Wright: Monograph on the Lias Ammonites of the British Islands. (Palae- ontographical Society. Vol. 32 u. folg.) Sowerby: The Mineral Conchology of Great Britain. Darwin: Über die Entstehung der Arten. 7. Aufl. 1883. Engel: Geognostischer Wegweiser durch Württemberg. 1883. Oppel: Die Juraformation Englands, Frankreichsund des südwestlicIuMi Deutsch- lands. 1856—1858. Waagen: Der Jura in Franken, Scliwaben und der Schweiz. 1864. d'Orbigny: Paleontologie franraise. Terrains jurassi(|ues. Tome I. 1842. Neues Jahrbuch für ^Mineralogie, (ieologie und Paläontologie. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Der Lias fJ besteht der Hauptsache nach aus dunkeln »S c h i e f e r- letten, deren Wände sich steil über die ausgedehnten Flächen des Alpha erheben. In ihrem Ausseren haben seine Schichten nur sehr Anmerkung: „Kücken" und ,,l'>auch" der Ceplialopoden sind im Texte stets im Queustedt'schen Sinne gebraucht. — 79 — wenig gemfiinsaijies mit den ihnen unmittelbar vorlievgehenden, aber die Betakalke, charakteristische Bänke im oberen Drittel der Schichtenhöhe mit ihren Petrefakten (letzte Arieten und Thalassiten) zeigen die Verwandtschaft von Alpha und Beta so klar, dass wir die beiden in natürlicher Weise als unterer Lias zusammen- fassen. Das Auftreten von P»»trefakten ist in diesem Formations- gliede sehr verschieden : Ganz unten in den nachher speziell zu schildernden Schichten des Capricornenlagers und der Grenzbank finden wir eine wohlausgebildete und mit den Arten des oberen Beta verwandte Mollusken- und Echinodermenfauna, sodann folgen die mächtigen Ablagerungen der fast gänzlich tierleeren Turneri- t h o n e : eine kleine Terebratel und hier und da ein Ammonit oder Belemnit ist alles, was darin gefunden wird. Darüber ist der B e ta- kalk mit einer reichen und eigentümlichen Petrefaktenentwickelung ;il)gelagert, und den Schluss der Abteilung bilden wieder Thone, in welchen eine Tierwelt begraben liegt, die, aufs schönste versteinert, in vielen Formen der am Anfange des Beta auftretenden ähnlich ist. Untersuchen wir die (Teographisclie Verbreitung' unsere Gruppe, so finden wir in der Schweiz diese Abteilung wenig bekannt, und zwar wie Waagen (der Jura in Franken, Schwaben und der Schweiz, pag. 30) ausführt, da sie sich wegen der leichten Verwitterbarkeit ihrer Gesteine immer unter einer dichten Vegetations- decke verbirgt. An einigen Punkten ist sie aufgeschlossen, jedoch nur 1 — 3 m mächtig und fast völlig petrefaktenleer. RoMiNGEK (Neues Jahrbuch für Mineralogie etc., 1846, pag. 295) nimmt an, dass der Beta in gewissen Gegenden der Schw^eiz ganz fehlt und auf den Arietenkalken des Lias u sogleich der Gamma liegt. Auch Norddeutschland (Quenstedt: Jura pag. 95) hat die Thone über dem Arietenkalk, aber ebenfalls ohne Petrefakten. In Frankreich hat Marcou (Recherch. geol. sur le Jura salinois. Mem. Soc. geol. de France 1846) bei Salins am Westrande des Jura genau dieselben Schichten (in einer Mächtigkeit von 6 bis H m) angegeben, welche so vollständig mit den württembergischen übereinstimmen, dass er sie ,,Marnes de Balingen ou ä GrypJiaea ii/mhinm^ nannte. Doch rechnet er die Abteilung nicht mehr zum unteren sondern zum mittleren Lias, wozu ihn. wie Oppel (diese Jahreshefte 1H56, })ag. 181 1 meint, vielleicht die mergelige Gesteins- — 80 — beschaft'eiiheit der dortigen Schichten, vielleicht auch das Auftreten der cynilnuhi-ähnMchen Gri/p/iaca ohliqua veranlasste. Im Cher-Departement bei St. Amand finden wir namentlich die oberen Schichten unseres Beta so wohl entwickelt, dass sie Fraas (N. Jahrb. für Min. etc. 1850, pag. 147) für eigentlich „schwäbische Verhältnisse" erklärt. Bei Semur und Beauregard sind die Thone im Sinemurien d'Orbignys vorhanden und auch in England begegnet man dieser Formation in vollkommener Übereinstimmung mit den übrigen Ländern. In Yorkshire fand Oppel (diese Jahresh. 1856, pag. 172) bei Robin Hoods Bay die mächtige Masse der dunkeln Thone in der gleichen Position, von ähnlicher (Je- steinsbeschaffenheit und mit denselben Petrefakten, wie in Schwaben. In dem bekannten Lyme Regis in Dorsetshire erhebt sich der Beta oO m über die darunterliegenden Saurierschichten. Auch an einem anderen Orte dieser Landschaft, bei Charmouth, kommt er vor. Besonders schön stimmen ferner in Gloucestershire die oberen Thone (mit A)>k oxynotus, raricostatus und Fenfacrinites scalaris) mit unsern süddeutschen Bildungen. In der Nähe von Ilchester in Somersetshire findet sich bei Marston Magna ein harter grauer Kalkmergel , welchen Sowerby (Mineral Conchology of Great Britain Yol. I. pag. 167) Marston s t o n e nennt. Er hat für die Vergleichung mit dem unteren Beta Württembergs eine Bedeutung, welche ich später ausführlicher be- handeln werde. In Schwaben e)Kllich finden sich die Schichten in verschie- dener Mächtigkeit: am stärksten entwickelt sind sie in der Gegend von Balingen, im Südwesten des Landes, wo sie Fbaas (diese Jahreshefte 1847, pag. 202, Tab. III) zu 25 m Höhe angibt, von dort nehmen sie gegen Nordosten im allgemeinen gleichmässig ab. so dass sie in der Gegend um E 11 w an gen nur noch etwa 2 — 3 m mächtig erscheinen. Diese dunkeln Thone, die an der Oberfläche sehr leicht ver- wittern und zerfallen, bilden Hügel und Halden, welche von Schluchten und Bachrinnen tief durchfurcht, den Charakter des Gesteiiis aufs trefflichste zeigen und häufig von gelben Thoneisensteingeoden mit schwarzer Blende besät sind. Fast überall sind die Petrefakten (aus- genommen im Betakalk) schön ver kiest, eine Art der Versteinerung, die hier zum erstenmale im Jura in ihrer vollen Ausbildung auftritt. So stellt sich die Formation des Lias /:^ als eine in Europa — Sl — weit verbroitete Masse mächtiger 'J'hoiie dar . bei welcher sich in den verschiedenen Ländern nicht nur eine Gleichartigkeit des Ge- steins, sondern auch der eingeschlossenen Petrefakten und ihrer Auf- einanderfolge zeigt, so dass Qi-enstkot mit Recht den Beta „nach jeder Richtung eine gUickliche Abteilung" nennt, Bei der Gleichförmigkeit des Gesteins muss. wie Quenstkdt im „Jura"' und in den „Epochen" ausführt, die Wichtigkeit von Unter- abteilungen zurücktreten. Kine scharfe Trennung ist durch die Bänke des Betakalks gegeben, welche die Thone in untere (Capricornen- lager und Turjiorithon) und in obere (Oxynoten- und Raiicostaten- lager) scheiden, allein diese Einteilung ist nicht allgemein durchzu- führen , da die Kalkbänke zwar in den südwestlichen Gegenden Württembergs überall vorkommen, jedoch weiter nach Nordosten an verschiedenen Orten fehlen. Den Unteren Thonen habe ich meine besondere Aufmerksamkeit zugewandt. Obgleich die- selben bei Balingen 25 m mächtig werden, so bietet doch ihre Haupt- masse ein gleichmässiges Ansehen dar, und naturgemässe Abgrenz- ungen in denselben sind unmöglich. Scharf unterscheiden sich je- doch von diesen echten petrefaktenarmen Turnerithonen zwei Schichten, welche bisher (ausser in der gleich nachher erwähnten Notiz QuENSTEDTs) vou niemand beachtet waren, und deren nicht ge- ringe Bedeutung darin liegt, dass sie die scharf ausgesprochene Grenze gegen den Lias i( bilden, welche seither, namentlich wenn die Ölschieferschichten auftreten, nur wo Am. Birch't sich findet, genau bestimmt werden konnte. Die obere der beiden Schichten zeigt eine sch()ne Petrefakten- entwickelung; Quenstedt neiMit sie (die Ammoniten des schwäbischen Jura, pag. 139) nach dem darin hauptsächlich vorkommendeji Am- moniren das C a p r i c o r n e n 1 a g e r. Südlich von Tübingen, auf der „Bleiche'' bei Ofterdingen tritt aufs deutlichste eine 1.20 m mächtige Thonschicht zu Tage, welche sich durch eine etwas hellere Nüancierung sowohl von den höher liegenden dunkeln Thonen. als auch von den schwarzen darunter an- stehenden Ölschiefern unterscheidet. In Massen findet sich daselbst die kleine Terehndula Ttniu-ri und bei einigem Suchen sieht man Jabreshefte d. Vereins f. vat^rl. Naturkuiule iu Wurtt. läS5. 6 — 82 — bald, dass auch andere Petrefakten, Am. caprlcornus nudns und Am. Turneri durchaus keine Seltenheit sind. QuExsTKDT bemerkt ferner über diese Schicht: „Die Sache ge- winnt noch dadurch an Bedeutung, dass aus England unlängst ein grauer harter, bituminöser Kalkmergel , sogenannter Ma r s t o n s 1 0 n e , von Marston Magna unweit Ilchester (Somersetshire) bekannt ist, der von diesen kleinen Ammoniten {planicosta) begleitet von Am. Smithil förmlich wimmelt. Auch dort geh«"»rt er ungefähr dieser Region an, so dass damit möglicherweise ein bestimmter geognosti- scher Horizont bezeichnet werden könnte.'' (Die Ammon. des schwäb. Jura, pag. 139.) Ich werde später auf eine Vergleichung des deut- schen und englischen Vorkommens zurückkommen. Gleich unter dieser Thonschicht befindet sich längs der Bleiche die G r e n z b a n k zwischen Lias a und p". Sie wird daselbst von einer 15 cm dicken Kalkmergelschicht gebildet, in welcher eine Reihe von Petrefakten, in erster Linie die meist schön verkiesten Am. capricorims und Turneri liegen. Nachdem an der Bleiche die geognostischen Verhältnisse im allgemeinen in der angegebenen Weise festgestellt waren, machte ich mir zur Hauptaufgabe, diese Schichten, welche hier so klar zu Tage treten, auch noch an anderen Orten aufzusuchen, und es ist mir die Auffindung in bester Weise gelungen. Zunächst wandte ich mich den in der Nähe der Bleiche befindlichen Steinbrüchen im Lias a zu, wo ich gleich unter der Humusdecke und über dem Ölschiefer eine etwa 25 cm dicke Thonschicht bemerkte , welche nach Art und Farbe des Gesteines mit dem Capricornenlager vollständig über- einstimmte. Da jedoch die Schicht ganz oben im Steinbruche ansteht, und nirgends Verwitterungsreste zu bemerken waren, so war es für mich nicht möglich, Petrefakten zu erhalten. Die Grenzbank tritt dagegen wie an der nahen Bleiche zu Tage. Nun untersuchte ich den von der Bleiche etwa 1 km gegen Süden entfernten Ofterdinger „Kuh w äsen", welcher als einer der besten Fundorte für die Petrefakten der oberen Lias ^-Schichten schon seit lange bekannt ist. Den unteren Teil dieses kahlen Rückens bilden die 18 m mächtigen Turnerithone, Avelche an Versteinerungen sehr arm sind. In ihrem Gebiete konnte ich absolut nichts der Blpiche Analoges entdecken, bis ich den Lauf eines kleinen Baches — 83 — verfolgte, welcher am Fu^5se des Kuliwasens der nur wenige hundert. Meter entfernten Steinlach zueilt. Am Grunde desselben h'el mir bald eine harte Kalkmergelbank in die Augen , welche der an der Bleiche gefundenen zu gleichen schien. Sie zieht sich bis zum Niveau der Steinlach hinunter und durchsetzt den Fluss eine kurze Strecke oberhalb des bekannten Arietenschneckenpfiasters (Quenstkdt : Geo- logische Ausflüge, pag. 202), wobei sie einen kleinen Wasserfall von 4(J cm Höhe l)ddet, um dann auf der andern Seite in dem steil al)- iallenden und bewachsenen Ufer zu verschwinden. In dem ersten aus den Felsen des Wasserfalls inmitten der Steinlach herausgeschlagenen Bruchstücke fand ich einen verkiesten Ammoniten, der sich als identisch mit den Capricornen der Bleiche ergab. Meine weiteren Funde liessen keinen Zweifel, dass ich auch hier die Grenzbank vor mir habe. Dem Lauf des Baches wieder aufwärts nachgehend, konnte ich jedoch vom Capricornenlager nichts auffinden, da die Ufer mit einer dicken Humusschicht bedeckt waren. Ich liess deshalb an ver- schiedenen Stellen aufgraben und fand bald die graue Thonschicht genau in derselben Weise wie an der Bleiche, 50 m von der Stein- lach entfernt, und bald fielen zahlreiche Am. capricornus und Turiieri, sowie andere Petrefakten aus dem weichen Gestein heraus. Hierauf durchsuchte ich die Umgebung von Balingen. Da diese Gegend eine der besten für das Vorkommen des Beta in Schwaben ist, so schloss icli, dass die von mir gesucliten Schichten wahrscheinlich daselbst auftreten würden. Diese Vermutung hat sich insofern bestätigt, als ich bei dem Dorfe Endingen, zwei Kilometer südlich von Balingen, die Grenz- bank in der ausgebildetsten Weise und mit schönen Versteiner- ungen fand. Auch in der Nähe des von den Fundstellen bei Ofterdingen über eine Stunde entfernten, gegen N. N. 0. gelegenen Dorfes Dus.s- lingen sind unsere beiden Schicliten an, lesp. in der Steinlach an- stehend. Diesen Ort kannte Que.nstedt und gibt im „Jura"' pag. 84, Tab. 10, Fig. 14 u. lö eine Beschreibung und Abbildung von zwei daselbst gefundenen Versteinerungen, doch war es ihm damals nicht möglich, die Sache zu erklären, da ihm weitere Anhaltspunkte fehlten. Herr Buchhändler E. Koch von Stuttgart wies bei dem in der Nähe des Hohenstaufen gelegenen Dorfe Maitis das Capricornen- lager nach, und ich habe dasselbe bei Göppingen unterhalb des Wehres im Filsflusse aufgefunden. r>* — 84 — So ziehen sich in Scliwaben diese Schichten von der Gegend des Hohenzollern zum Hohenstaiifen und erlangen damit für unser Land die Bedeutung eines festen g e o g n o s t i s c h e n Horizontes für den untersten Lias (i. Wichtig sind diese Schichten in paläontologischer Hinsicht. Bisher wurde angenommen, dass in den unteren zwei Dritt- teilen des Beta sich nur sehr wenig von organischen Resten finde : TerehratuJa Turncri und zuweilen ein Am. Turneri und capricormis oder ein Belemnit war alles, was die spärliche Fauna aufzuweisen hatte. Eine Korrektion muss hier mit einem Satze Oi>pels vorgenommen werden. Derselbe sagt (Die Juraformation Englands, Frankreichs und des südwesthchen Deutschlands, pag. 51) : „Den Am. Timieri habe ich in Schwaben in der ganzen Abteilung nicht gefunden." An der Ofterdinger Bleiche aber liegen Exemplare des echten Arn. Turncri in grosser Menge. Ausser den angeführten beiden Ammoniten habe ich in diesen untersten Betaschichten noch 22 Spezies fossiler Reste gesammelt, so dass jetzt hier die Ärmlichkeit in der organischen Entwickelung verschwunden ist und wir eine Fülle von Formen haben, welche diese Schichten an andere petrefaktenreiche Glieder des Lias eben- bürtig anreihen. Im nachfolgenden sollen nun die einzelnen Fundorte und ihre Petrefakten beschrieben und verglichen werden. Die Bleiche ist ein kahler, vegetationsloser Abhang in der Nähe des südlich von Tübingen gelegenen Dorfes Ofterdingen. Sie wird gebildet durch einen gegen das Dorf abfallenden Hügel und erreicht bei 5 m rela- tiver Höhe eine Längenausdehnung von 100 m. Zuerst sind die F^ n d g 1 i e d e r des Lias a daselbst aufge- schlossen. Unten am Wege steht das 1* e n t a c r i n i t e n 1 a g e r an , ganz gefüllt mit den Stücken des Pentacrinites tuberculatus. Auch den Am. compres.'iarics fand sich hier. Darauf folgen, wie das nebenstehende Profil zeigt, die wechselnden Lager der Ölschiefer und M e r g e 1 k a 1 k e mit ihrer Petrefakten. Lei- der ist es mir trotz des eifrigsten Suchens in diesen Schichtoi nicht gelungen, den Am. Birchi, welcher daselbst sein Lager liat, heraus- zugraben. QuENSTEDT hat die Bedeutung erläutert, welche diesem 85 Profil der „Bleiche" bei Ofterdingen. Auf'''(iiumi]i''n im ^lai 1SS4. T u r n e r i - T h 0 n e mit späiliclieu A)ii. Taincri, Bdanuites hrcv'ts und 'J'rn'brafuht Tunierl. Viele Thoneisensteingeoden mit Blende. Nagelkalk. An den Abhängen viele Thoneisensteingeoden, zum Teile im Gestein, die andern durch den Regen von oben her- unter geschwemmt. 1 Capricornenlager. Graue, blätterige Thone von i etwas hellerer Farbe, als die darüber lagernden Turneri- j g Thone. Am. eapricornus, .tiphus, Turneri aniaWwulcs. ra- j o diaiis capriconii, lacnnoides, globosus ß. Belnnuitea brevis. Turbo Jieliciforniis, euonijjhahts ß. Terebratula Turneri, belem- nitica. Pectcn aequalis. Ilonotis inaequivalvis. Cidarls mi- nutus ; Stacheln von Cidariten cf. arietis. Oplmira. Penta- crinites fuherculatus und Scolaris. Grenzbank ß. Harter grauer Kalkmergel mit Am. eapricornus, Turneri, miserabUis. Belemnltes brevis. Tere- brafula bdemnitica. Gri/phaea cijmhium. Ostrea cf. arietis. Placpostoma fjigantenm, acuticosta. Penfacrinites tuberculatus. Unten Fukoiden. Schwarzgrauer Mergelkalk mit Fukoiden. Weicher Thonschiefer. ^ i Feinblätteriger Ölschiefer, sehr bituminös und in dünne Platten spaltbar. Verwittert leicht und trägt viel zur Fruchtbarkeit der Felder bei. Ciäarites olifex. Am. olifex. Serpula. Fukoiden. Harter Mergelkalk. Feinblätteriger Ölschiefer. Wie oben. CO Harter Mergelkalk mit Geoden. 1 Pentacrinitenbank. Zahllose Glieder von Penfa- crinites tuberculatus. Ain. eompressaries. — m — in Schwaben lange nicht gekannten, aber in England so häufigen und wichtigen Ammoniten , auch bei uns zukommt , indem er (die Amm. des schwäb. Jura pag. 133) mit Bezeichnung auf die Funde von Dusslingen sagt: ,, Wir haben damit für den Schluss des Lias a in England und Deutschland einen sicheren Horizont gewonnen." Der Schluss des Lias a tritt ein vor der folgenden Grenz- bank/i. Sie besteht aus einem harten, grauen Kalkmergel, in welchem die Petrefakten, zum Teil schön verkiest, liegen. Ihre Dicke beträgt an der Bleiche, wie an den andern Fundorten, circa 15 cm. Leitmuscheln sind hier, wie in dem folgenden Capri- cornenlager, Äni. capricormis nudns und Am. Turner i. Die Bank ist unten voll F u k o i d e n und man findet in deren Begleitung nur wenige andere Versteinerungen , welche dagegen in grosser Menge in dem oberen fukoidenleeren Teile zu finden sind. Von den Petre- fakten, welche das Profil angibt, sind noch Belemnites hreris, Plagi- ostoma yiyantcum und acuticosta als häufig vorkommende Formen zu erwähnen. Darüber folgt nun das Capr icornenl'age r , eine Schicht von grauen Schieferletten in einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 1,20 m. Gegen Nordosten ist eine leichte Abnahme in der Dicke der Schicht zu bemerken. Die etwas hellere Farbe der grauen, an der Oberfläche blätterigen Thone, im Vergleiche mit den höher liegen- den Turnerithonen, habe ich schon erwähnt. Ringsumher liegen an der Bleiche Thoneisensteingeoden mit Blende, welche zu einem grossen Teil nicht der Schicht selbst angehören, sondern vom Regen von oben herabgeschwemmt wurden. Auch an manchen von den zahlreichen herumliegenden Bruchstücken des Am. Turneri erkennt man an der rohen Verkiesung und der Art der Verwitterung, dass sie durch die Thätigkeit des Wassers herabgerollt worden sind. Leitend sind wieder Am. capricormis und Turneri^ sowie der nachher beschriebene Pecten aeqtialis , welche sich in grosser Menge finden. Die übrigen Versteinerungen zeigt das Profil. Über diesem Thon bin ich an der Bleiche auf eine Nagel- kalkbank gestossen, welche ich auch am Kuhwasen wieder fand. Einen Horizont zur Trennung des Capricornenlagers von den höher liegenden Turnerithonen gibt sie jedoch nicht an , da die letzteren, wie das Profil des Kuhwasens zeigt, sich dort in beträchtlicher Mächtigkeit dazwischen gesclioben haben. Darüber bilden dann den Abscliluss der Bleiche die eigentlichen — 87 — Turnerithone, 2 bis 3 m miiclitig. worin nur Am. Turuori, Bclcm- nifes hrevis und Ttrchratula Tunieri gefunden werden. Auch hier zeigt sicli die Bleiche noch als guter Fundort, denn während an vielen Orten diese wenigen Spezies in den Thonen sehr selten oder gar nicht auftreten, habe ich hier alle drei Arten gesammelt. Über die Art des Vorkommens von Am. Turneri sprach ich schon vorhin. Belemniten und Terebrateln sind meist mit faserigem Mergel bedeckt. Im Süden vom Dorfe Ofterdingen erhebt sich, etwa 1 km von der Bleiche entfernt, der steile kahle Kuhwasen. Er besteht in seinem unteren Teile aus den Schichten des Lias d, darüber bildet Gamma die sehr gedehnte und langsam auf- steigende Kuppe. Den Betaschichten kommt eine Gesamtmächtig- keit von 22 m zu. Der Kuhwasen ist schon lange mit Recht wegen des charakteristischen Auftretens derselben berühmt, und seit ich an seinem Fusse noch das Capricornenlager und die Grenzbank auf- gefunden habe , stellt er ein Bild des Beta dar , dessen Gesamtheit sich nirgends dem Geologen in derselben Vollständigkeit zeigt wie hier. An der Blündung eines kleinen von dem nahen Kuhwasen her- kommenden Baches, bildet die Steinlach, wie schon angeführt, einen kleinen Wasserfall, welcher durch die Grenzbank und die darunter liegenden letzten Schichten des Lias a gebildet wird. Genau wie an der Bleiche ist ihr Gestein ein harter, grauer Kalkmergel und ein Zweifel an der Identität ist unmöglich, da auch an beiden Orten die Petre- fakten identisch sind. Siehe das umstehende Profil. Das über diese Schicht bereits bei Beschreibung der Bleiche Gesagte gilt auch hier. Die Bank ist am Flusse 15 cm mächtig und unter ihr lagert der Alphamergel , welchen das Wasser wegen seiner geringen Härte ausgewaschen hat, so dass er etwa handbreit hinter die Bank zurücktritt. Verfolgt man den Bach aufwärts, so verschwindet die Bank wieder unter der mit zahlreichen Gerollen des weissen Jura erfüllten Alluvialschicht, tritt aber in einer Entfernung von 50 m wieder zu Tage. Dem Ufer der Steinlach zu findet eine Senkung der Schicht statt, welche vier Grad beträgt. Darüber liegt nun das Capricornenlager. Nur wenige der ausgegrabenen Petrefakten sind so gut erhalten wie die der Bleiche : die Formen sind meist verdrückt, doch erkennbar: die Menge derselben ist sehr gross. — 88 — Profil des Lias (J am „Kuhwasen" bei Ofterdingen, Aufgenommen im Mai 1884. Raricostaten- bank. Am. rarkostatus. Oxynotenlager. Am. oxijnotiis. Am. hifer. Am. misenihtlis. Am. IdcHiiatuH. Betakalk. (10 cm.) GrifpJmea obliqua (cijmhhmi). Pentacnnites scctkiris. Trochus. Scrpula. Be- lemnites hrevis secumhis. Tercbratida oxynoU. LlucfHla. PJicafida oxijHoti und spiuosa. Avi- cula. Monotlä paijijna und üiaequivalvis. Ger- villia. Modiola. IL/oeoncIia. Crenatula. 3I//tilns minutus. Myacites. Cucidlaea oxynoü, ocum und Mausten. Nuciüa coniplanaia ß, inftexa, PuJ- mae, variabiUs ß, subovaJls, fioticata. Cardinm oxijnoü und musadosum. Venus pumda. Pecteii aequalis. Pentacrinites scalaris minor, ntot/ili- ferus ß. Corbula cardioides. Am. Tnrneri, stellans, betacalcis. Tcrcbratula cicinalis, ovatissima, pllcaüssima. Spirifer beta- calcis. ThaJassitcs hz/bridus. Gerrillia. Lima. Pecten. Plagiosfoma. Ilonotis. Myacites Uasinns. Pholadomya. Trochus. wo 10 m. Turneri-Thone. Am. Turneri, capricornus. Belcmnitcs brevis secimdus. Tcrebratula Turneri. 3 cm. Nagelkalk. 8 m. Turneri-Thone, wie oben. 1 m. Capricornenlager. Graue Thone , etwas heller als die Turneri-Thone. Am. capricornus und Turneri. Belemndcs brevis. Pecten. actpudis. Plagiostoma acuticosta. 15 cm. Grenxbank. Harter, grauer Kalkmergel. cornus. Platiiosfnma ijiganf^'um. Am. cnprt- Lias a. — 89 — Etwas weiter aufwärts am Bache gelangt man dann zum eigent- lichen Anstieg des Knhwascns. Hier erhebt sich die gewaltige Masse der Turnerit hone. Kijie .Schilderung des einförmigen petre- faktonleeren Gesteins habe ich bereits gegeben. Während die Bleiche noch verhältnismässig vieles liefert, ist hier A)h. Tioiuri eine grosse Seltenheit. Nur Ter. Turneri kommt häufig vor. Überall enthält das Gestein Geoden. Das Wasser hat mehrere , 2 bis 4 m tiefe Einschnitte in den Berg gerissen. Die ganze Masse bis zum Betakalk hat eine Höhe von 18 m. Dazwischen lagert die schon von der Bleiche her be- kannte Nagelkalkbank. Auf den Betakalk folgen die oberen petrefakt enreichen Thone, bezüglich derer ich auf das Profil vorweise. In Endingen bei Balingen findet sich die Grenzbank sehr schön bei den „Kapellen- äckern" im Westen des Dorfes in der Nähe der berühmten Alpha- steinbrüche, welche Quenstedt (die Amoniten des schwäbischen Jura, pag. 41) beschrieben hat. Auf das letzte Glied derselben, den „Schneller", folgt eine Ölschieferbildung und darüber unsere Bank mit hübschen Capricornen. In gleicher Weise folgt bei Dusslingen in der Nähe von Tübingen die Bank über den Ölschiefern, wo sie jedoch nur bei sehr niederem Wasserstande der Steinlach, welche sie durchzieht, sichtbar wird. Hier ist der Anschluss an Lias a in- sofern am vollständigsten, als weiter flussabwärts Am. Birchi ge- funden wurde. Das Capricorn enlager steht auf dem rechten- Ufer des Flusses 1 m mächtig und deutlich sichtbar an. Wie schon erwähnt, fand Herr E. Koch bei Maitis am Hohenstaufen das Capricornenlager. In seiner Sammlung be- finden sich von diesem Orte Am. caprlconius und Am. radialis capricorni. Unterhalb des Wehres bei Göppingen suchte und fand ich das Capricornenlager mit Am. <:apricornns, dessen bestes, dort gefundenes Exemplar ich meinem Begleiter, Herrn Kan- didat E. Kröxei;, danke. - 90 — Bei Untersuchung der in diesen Schichten enthaltenen Petrefakten ist auf die beiden Tierklassen der Mollusken und E c h i n o d e r m e n Rücksicht zu nehmen. Am wichtigsten von ihnen ist natürlich die Klasse der Mollusken und darunter wieder die Ordnung Cephalopoden. Von diesen kommen vor : 1. Tetrahranclikda. Ammoneen : Ammonites. 2. Bf'lemnea : Belemmk's. Die wichtigsten sind wie überall im Jura die Ammoniten und von ihnen hier die Familie der Capricornen. Sie sind für die genaue Systematik von grosser Schwierigkeit, da wir es mit zahlreichen Übergangsformen zu thun haben, wodurch die Abgrenzung der Spezies in vielen Fällen sehr erschwert wird. Wkight (The Lias Ammonites of the British Islands, Palaeonto- graphical Society Vol. XXXII — XXXVII, pag. 267, 306) bringt nach Neumayk die Capricorner , deren typische Merkmale zuerst Leopold V. Buch, der Schöpfer der seither gebräuchlichen Ammoniteneinteilung in den Abhandlungen der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin : „Über Ammoniten 1832" pag. 12 veröffentlicht hat, nebst vielen anderen in der Abteilung der Aegoceratiden und innerhalb dieser im Genus Aeyoceras unter. Jedoch folge ich hier der auch von Quenstkdt acceptierten Einteilung L. v. Buchs. Allgemeine Kennzeichen unserer Gruppe sind : 1. Die geringe Involubilität der Schale. 2. Die starke Verästelung der Lobenlinie im ausgebildeten Alter, was deren Untersuchung zuweilen schwierig macht. 3. Die Tlilfsloben sind zu einem ausgezeichneten Nnhtlobus vereinigt. 4. Der Kiel ist meist vollständig verschwunden. Von den Unterabteilungen der Capricornen kommen hier nur in Betracht die — 91 — P 1 a n i c 0 s t a e mit stark markierten Rippen, welche sich auf dem Rücken erbreitern. Der Ä))i. caprlcornus ist der wichtigste Ammonit meiner Unter- suchungen. Sein Auftreten in den hier beschriebenen Schichten be- zeichnet die scharfe Grenze des Lias a und ,:?. Von da setzt er sich, wenn auch in den Turnerithonen nicht häufig vorkommend und namenthch in den obersten Schichten stark \ariierend durch den ganzen Beta fort. Grössere w^ohlerhaltene Exemphire sind im Capricornenlager an der Bleiche bis jetzt nicht gefunden worden, die beiden grössten (deren eines in Quexstedt's Ammoniten Tab. 21, Fig. 11 abgebildet ist) haben einen Durchmesser von 17mm; kleinere dagegen sind häufig, Bruchstücke, oft von grösseren Schalen, fanden sich in Menge vor. Die braunen, oft schön glänzenden Ammoniten sind verkiest, was leider ihren Zusammenhalt und Grösse oft beeinträchtigt, da meist zu wenig Schw^efelkies vorhanden ist, um grössere Exemplare ganz zu konservieren, w-eshalb auch bei solchen gewöhnlich die Wohnkammer fehlt. Die Lobenlinie ist auf den Innern Umgängen und bei kleinen Tieren einfach gewellt , wird aber bei etwas grösseren vielfach ver- zweigt. Wie bei sämtlichen liassischen Ammoniten gilt natürlich auch hier das Gesetz vom symmetrisch z w e i s p i t z i g e n Bauch- lobus, welcher schmal und so lang ist, dass sein Ende öfter die nächst vorhergehende Kamraerwand beinahe berührt. Die innere tiefe Spitze des N a h 1 1 o b u s ist bei allen geeigneten Stücken deutlich erkennbar. Der grosse Seitenlobus ist um ein ziemliches breiter als bei dem höher vorkommenden capricornus der Turnerithone. ist je- doch gerade wie dieser beinahe symmetrisch zweispitzig, nur mit etwas verlängerter unterer Zacke. Bei kleinen Exemplaren wird der Seitenlobus von dem R ü c k e n- 1 o b u s an Grösse übertroffen , im weiteren Verlauf des Wachstums tritt eine Gleichheit beider ein, so dass dann „im ausgebildeten Zustande" (s. Cephalopoden pag. 80) der Seitenlobus an Grösse die erste Stelle einnehmen kann. Beobachtet habe ich dies jedoch bei den Erfunden des Capricornenlagers nie. Dagegen besitze ich mehrere kleine Exemplare von 8 — 9 mm Durchmesser, auf die ich weiter unten zurückkommen werde , welche einen halben Umgang Wohn- kammer zeigen, daher als erwachsen ansesehen werden müssen. Bei — 02 — diesen ist der breite Ptückenlobus entschieden der längste der Loben und Wki(4ht hat somit Unrecht, wenn er (Lias Arnmon. pag. ^507) als charakteristisches Merkmal des Genus Ac(/oceras den kleinen Siphonallobus angibt. Die S cheibe n zunähme beträgt 3 bis o,4, die Dicke der Mündung schwankt zwischen 1 und 1,2. Auf der Verschiedenheit der Rhomben und Rippen nach Grösse und Stellung beruht bei diesen Ammoniten eine ganze Reihe von Varietäten. QuENSTEDT trennt, je nachdem die Rippen Stacheln tragen oder nicht, den capriconius sj^iiws/is vom nudus. Beide Unterarten kommen mit vielen Zwischenformen im Capricornenlager vor, in der Grenzbank habe ich nur den nudus gefunden. Der Am. capr icornus uudas unterliegt selbst wieder mancherlei Veränderungen. Es ist bemerkenswert, dass nur wenige der Tiere im Capricornenlager den vollkommenen Rhombus zeigen, welchen die schwäbischen , etwas höher liegenden Normalformen (Cephalopoden Tab. 4, Fig. 6) so schön besitzen. Die häufigste Form des capricornus imdu.s hat vielmehr bei gedrängter Stellung der Rippen eine , mit dem Normaltypus ver- glichen , schmälere Rhombenentwickeluiig, wobei die Rhomben zwar gegen vorn ihre volle Ausbildung erreichen, nach hinten jedoch stets ein Stück fehlen lassen. Die drei feinen Linien im Rhombus sind häufig sichtbar , nur mit dem Unterschied, dass beide vordere nach vorn streben und die letzte , dem Zuge der Rippen folgend, das Ganze mit einer geraden Linie abschliesst. Verschiedene Bruchstücke grösserer Exemplare haben dieselbe Hinneigung zum Am. capricostatus (Quenstedt, Ammoniten des schwäb. Jura Tab. 19, Fig. 14) wie der aus den Turnerithonen (1. c. Tab. 21, Fig. 4) bei Reutlingen stammende Am. capricornus. Die hintere Hälfte des Rhombus fehlt völlig, die vordere ist derart gewölbt, dass, weini auch noch die hintere Streifungslinie sich nach vorn krümmt, zuwf^ilen geradezu kleine Halbmonde entstehen. Ausserdem besitze ich noch verschiedene kleine wohl erhaltene Exemplare, (das grösste hat 9 mm im Durchmesser) bei welchen im Gegensatz zu den , obigen die Rippen weiter auseinander gerückt erscheinen. Dass man es hier nicht mit jungen, sondern mit aus- gewachsenen Exemplaren zu thun hat, beweisen die drei am besten er- haltenen unter denselben, welche einen halben Umgang Wohnkammer zeigen. Die Lobenlinie ist einfach und zeigt die schon angegebene — 93 - Eigentümlichkeit, dass der erste Seitenlobus kleiner ist, als der fUickenlobu.s. Sonst stimmen diese Formen nach Rhomben und Kippen unter allen im Capricornenlager am besten mit der ]S(:»rnialt'orm in den „Cephalopoden". In der Jugend sind dieselben auf dem Piücken fast völlig glatt, so dass die Rhomben mit ihren Linien zwar unter der Lupe sichtbar sind, aber nicht mehr anschwellen. Eine weitere Varietät ist dadurch auffallend , dass die Rippen noch dichter stehen als bei allen seither angeführten. Von Rhomben kann man hier nicht mehr reden , die Rippen erscheinen über den Rücken laufend ein wenig nach vorn geschweift und erbreitert. An der Bleiche werden sie häufig gefunden. Sie zeigen, wenngleich kleiner, Ähnlichkeit mit dem von Quexstedt (die Am. des schwäb. Jura Tab. 21, Fig. 3) abgebildeten, kranken Turnerier, was ein eigen- tümliches Licht auf die Verwandtschaft der Arieten und Capri- cornen wirft. Vielen Formen ist die Neigung zur Stachelbildung eigen, wodurch wir zum Äni. capricornns .splttosiis gelangen. In den Verhältnissen der Rhomben und Rippen stimmt er in den meisten Fällen mit der zuerst genannten und am häufigsten vorkommenden Varietät des Am. capriconins niidus^ allein die Rippen entwickeln bald Stacheln. (^>LENSTEDT hat ciu Excmplar desselben (die Ammon. des schwäli. Jura Tab. 21, Fig. 11) abgebildet. Wiur.HT (The Lias Am. Tab. 24, Fig. 5) hat einen ausgezeich- neten Ac'(/oceyas planicosta (identisch mit unserem Am. cajjyicoynua) dargestellt. Die Rippen stehen bei diesem durchweg dichter, als an den bei uns in den Turnerithonen gefundenen Formen und bilden sehr bald Stacheln. Derselben Spezies gehört der bei D'OßUKixy (Paleont. frane. Ter. jur. Tome I, Tab. lOo) abgebildete Am. Diidrcssieri an. und es mögen deshalb diese beiden, wenn auch grösser, ebenfalls als ein gutes Bild der im Capricornenlager vorkommenden betrachtet w'er- den, während die von Zieten (Verstein. Württ. Tab. 4. Fig. 8) und von L. V. Buch (Über Ammoniten Tab. 4, Fig. 4 d) gegebenen Ab- bildungen mehr mit dem Normaltypus in den „Cephalopoden" (Tab. 4. Fig. 6) übereinstimmen, jedoch beide im mittleren Alter gedrängtere Rippen haben. Wright (The Lias Am. pag. 337, Tab. 24, 25) erläutert an einem grossen Exemplar von Lyme Regis vier Stadien , welche wir hl der Entwickelung des Am. (ajiriccrnius (bei Weight : Ac[/o- — 94 — ceras jdmiico.sta) zu verfolgen im stände sind, inid welche er sämt- lich bei diesem Tiere vereinigt findet. Er unterscheidet: 1. ein j)lu II i cos f a- Stadium: die Rippen sind schlank und ohne Stacheln, sie bilden auf dem Rücken den Rhombus. 2. eine ^i^:>A »5-Entwickelung: die charakteristischen Knoten treten auf. 8. ein Dudressieri-Stadium: zahlreiche Rippen mit Knoten. 4. das erwachsene Alter: die Knoten verschwinden, an der »Schale treten einfache Rippen und radial laufende Linien auf. Dies gibt eine gute Übersicht und man kann sich, je nachdem man sich bei den einzelnen Individuen das eine oder andere Sta- dium entwickelt denkt, leicht in den verschiedenen Formen zurecht- finden. Wright bemerkt über sein grosses Exemplar (welches einen Durchmesser von 20 cm hat), dass es das einzige, ihm bekannte sei, und dass überhaupt das vierte Stadium nur selten vorkomme. Ich war daher sehr erfreut, im Besitze Herrn Prof. Quensteüt's ein zweites, noch grösseres, von 25 cm Durchmesser zu finden, welches derselbe in den ,,Ammoniten des schwäbischen Jura" S. 159 genau beschreibt. Der schwäbische Ammonit ist völlig mit Loben bedeckt und zeigt eine ähnliche, jedoch nicht völlig gleiche Entwickelung wie sein englischer Verwandter. In der Jugend ist er ein capriconni.s , entwickelt so- dann die Ziphusknoten , um sie im Alter zu verlieren und sich mit ungeteilten Rippen von geringerer Stärke zu bedecken. Bei genauer Gegenüberstellung beider Formen kam ich zu der Überzeugung, dass AVracHT mit seiner Einteilung in vier Stadien — welche allerdings alle Variationen hübsch unter einen Hut bringt — doch nicht völlig Recht hat, da wir bei dem auf Tab. 25 seines Werkes abgebildeten Exemplare das w a h r e Ziphusstadium ver- missen, auf der Schale ist dasselbe vielmehr nur durch einige dickere Knoten angedeutet, die jedoch (dichter stehend als beim echten zlplms) sofort in das 7)M(?re55ieri-Stadium übergehen, welches während des ganzen mittleren Alters vorherrschend bleibt. Beim schwäbischen ist das gerade umgekehrt: man hat kein DiuJressicrlSiTi^Wwm^ aber an dessen Stelle den ziphns vollständig ausgebildet. Die letzte Entwickelung, das knotenlose Alter, ist bei beiden in gleicher Weise vorhanden, der englische ist noch mit der schön radial gestreiften Schale versehen, welche dem schwäbischen fehlt, der dagegen die Loben zeigt, von denen diT erste Seitenlobus die andern an Grösse überragt. Diese zwei Formen des „erwachsenen" caprironias stehen in — Uü — einem eigentümlichen Verhältnisse zur Entwickelung durch Selektion. In der Jugend glatt, in der Mitte des Lebens durch Knoten ge- schützt, die im Alter wiederum verloren gehen, wie kann dies — da doch Rudimentärverhältnisse ausgeschlossen sind — in harmoni- scher Weise durch das Nützlichkeitsprinzip erklärt worden? Wir stehen hier vor einem jener Fälle, wo Dauwjxs Lehre zur vollstän- digen Erklärung der Erscheinungen nicht mehr ausreicht. Abnorm können wir eine derartige Bildung auch nicht heissen , da die Spe- zies in zwei weitentfernten Gegenden gelebt hat. Ausserdem finden wir auch noch bei anderen Ammoniten diese auffallende Tendenz, im späten Alter Rippen und Knoten schwächer werden oder gänzlich verschwinden zu lassen. Beim A))i. capriconui.s bleibt die Glätte der inneren Umgänge jedoch mehr oder weniger in der Jugend erhalten , als eine Folge des nachher erwähnten biogenetischen Grundgesetzes. Am besten stimmt die Annahme von den an demselben Tiere zusammen auftretenden Formen bei uns in Württemberg für die zwei ersten Entwickelungsstadien : den capricornus nuäiis {planicosta) und .iipliKs. QuENSTEj)T schreibt darüber im „Handbuch der Petre- faktenkunde 1882 pag. 549" : ..Die Jugendexemplare des armatus sparsinodus kann man nicht (vom capricornus nudiis) unterscheiden, allein später bekommen sie ganz unförmliche Knoten auf den allmäh- lich sparsamer werdenden Rippen {.dpJtt(-s). Fast möchte man glauben, beide gehörten nur einer Spezies an." Einen Am. ^ip/itts habe ich selbst in diesen Schichten nicht finden können , dagegen besitzt Herr Prof. Quexstedt von der Bleiche ein ausgezeichnetes Exemplar , betreffs dessen ausführlicher Beschreibung ich auf die ..Ammoniten des schwäb. Jura S. 185" verweise. Auf die bisher besprochenen Capricornen Avende ich nun das von der Zoologie allgemein angenommene biogenetische Grund- gesetz an. Dasselbe lautet : Die Entwickelung eines jeden Individuums (Ontogenie) ist eine kurze und gedrängte Wiederholung der Stammes- geschichte seiner Spezies (Phylogenie). Ich bin der Überzeugung, (lass sich mit Hilfe dieses Gesetzes noch manche schwierige Fragen der Stammesgeschichte der Ammoneen werden beantworten lassen, da wir bei keiner anderen Tiergruppe die Entwickelung der äussern Ge- stalt, ich möchte sagen, ab ovo, d. h. in diesem Fall von der Anfangs- blase an , schöner vor uns haben. Beziehe ich das Gesetz auf den vorliegenden Gegenstand, so ergibt sich als sicheres Resultat, dass — 96 — sowohl Ä)ii. Dudressieri, als auch Am. siphus derart verwandt sind, dass ihr gemeinsamer Stammvater Am, capricornus niKhis ist. Der Beweis folgt daraus, dass jede dieser Formen im Jugendalter den capricornut<-7i\x?,i?in(\. zu durchlaufen hat. Meine Aufmerksamkeit auf eine weitere Thatsache gelenkt zu haben, bin ich Herrn Prof. Eimkk in Tübingen zu Dank verpHichtet. Seine zoologischen Forschungen haben ihn zu dem Satze geführt, dass die Tiere im reifen Alter am meisten zur Erlangung neuer Abänderungs- charaktere geneigt sind, welche , wenn passend im Kampf ums Da- sein, von den Nachkommen festgehalten Averden. Zu einem gleichen Eesultate ist auch Wcbtenbekger gelangt. Eine Bestätigung dieser Thatsache bildet die Entwickelung unserer Ammonitengruppe. Hier unten, im Capricornenlager und der Grenzbank, w^o sie zum erstenmale erscheinen , zeigen die Tiere iu der Jugend alle das gleiche Aussehen, aber später, an einem ge- wissen Punkte des Alters , beginnen Variationen auf der Oberfläche der Schale, von denen w^ir verschiedene an den später auftretenden Formen als feststehende Artmerkmale wieder erkennen. Zum Schlüsse kann ich nicht unterlassen, einen Mangel zu er- wähnen, welcher der paläontologischen Kenntnis speziell der AVeich- tiere, wohl immer anhaften wird. Es ist unmöglich, die Geschlechter zu trennen; und da wir wissen, wie sehr dieser Unterschied die Ge- stalt der Tiere beeinflussen kann, so mag es'jwohl sein, dass bei Vergleichung verwandter Formen manches verschiedenen Arten zu- geteilt wird, was nur geschlechtliche Differenzen sind. Aus der Familie der A r i e t e n ist Am. Tarneri für diese Schichten ebenso wichtig, wie Am. capri- cormts. Nach ihm hat Herr Prof. Dr. v. Qoexstedt, schon lange ehe sein Vorkommen im Capricornenlager bekannt war, die Haupt- masse der petrefaktenarmen A])lagerungen „Turnerithone^' ge- nannt, welcher Bezeichnung von manchen, hauptsächlich von Oppki, (den ich dieser Sache wegen schon angeführt habe) widersprochen w'urde , weil sich Am. T/niHri, als dessen Normalform er den von SowKKüv (Mineral Conchology of Great Britain, tab. 452, Fig. 1) ab- gebildeten annimmt, bei uns überhaupt nicht finde. Von diesem echten SowioRBY'schen Turnet} ha])e ich nun in den untern Schichten an der Bleiche in wenigen Stunden die Ihuch- stücke dutzendweise gesammelt und dcMiselben ;iuch an den andern — 97 — Fundorten vorgefunden und ich kann für diese unteren schwäbischen Erfunde keine bessere Beschreibung finden, als wenn ich die Worte SowEEBYs (Min. Conch., Vol. V, pag. 75) beisetze : „Depressed, radiated, carinated, a furrow on each side of the keel ; inner whorls exposed ; radii numerous, equal, curved towards the front; aperture oblong, quadrangular." Das Exemplar, welches Zieten (Versteinerungen Württembergs, Tab. 11, Fig. 5) abbildet, und welchem erst Quenstedt (Flözgebirge Württ., pag. 156) seine richtige Stellung im Lias ß gab, wurde in den Turnerithonen gefunden. An den in diesen etwas höheren Schichten vorkommenden , gewöhnlich von entstellenden Schwefel- kieswulsten umgebenen Formen hat Quenstedt stets den ZiETEN"schen Typus wiedererkannt. Derselbe stellt diese Varietät nach genauer Vergleichung (Die Ammoniten des schwäb. Jura, pag. 140) dem eng- lischen stellaris und ohtiisns näher, als unserem echten, schwäbischen Turncri, da sie mit jenen den dicken Kiel, wenig ausgeprägte Neben- furchen und (wenigstens in Spuren) punktierte Spiralstreifen gemein hat, während der Am. Turneri Soweebys tief gefurcht und ungestreift ist. Über den Zusammenhang des von Soweeby (Min. Conch., Vol. IV, pag. 148, Tab. 406) Am. Smithii genannten Turneriers mit dem schwäbischen, hat Quenstedt (die Am. des schwäb. Jura, pag. 140 bis 143) ausführlich gesprochen. Der zweite, an Wichtigkeit des Vorkommens hinter dem Am. Turneri zurücktretende Ariet ist Am. miserahilis. Quenstedt hat denselben in den „Amm. des schwäb. Jura, pag. 106" genau beschrieben. Er findet sich zu- erst im Lias a über den Arietenbänken schön gelb verkiest in den thonigen Kalken. Es sind kleine Tiere mit einer schmalen Rücken- kante. Ich fand nur ein einziges hübsches und, da die Wohnkammer fehlt, bis zum Ende mit Loben bedecktes Exemplar in der Grenz- bank an der Bleiche. Der Kiel ist deutlich sichtbar, die Lobenlinie noch w^eniger gezahnt, als bei der von Quenstedt (Amm. des schwäb. Jura, Tab. 13, Fig. 28) abgebildeten Form, so dass sie selbst unter der Lupe von einer einfachen Wellenlinie sich kaum unter- scheidet. Die Scheibe ist beinahe glatt, doch zeigt sie an der Mündung am Kiele einige leichte Erhebungen, und an einigen anderen -Stellen sind schwache Streifen bemerkbar. Familie der Amaltheen. Quenstedt erwähnt schon im „Jura" (pag. 48, Tab. 10, Fig. 15) «inen kleinen Ammoniten, welcher zusammen mit einem Pecten {Pecten Jahreshefte d. Vereins f. yaterl. Naturkunde in Württ. 1S85. 7 — 98 — aefßiaUs, siehe nachher) aus der früher beschriebenen Fundstelle an der Steinlach bei Dusslingen stammt und dem Capricornenlager an- gehört. Er sagt daselbst über ihn: „Die Rippen spalten sich wie bei Falciferen, gehen aber auf dem Rücken zu einem Knotenkiel zu- sammen, nach Art des Lamherti. Ferner ist derselbe in den „Ammoniten des schwäb. Jura, S. 163" beschrieben und abgebildet. Quenstedt nennt ihn daselbst Am. amalthoides. An der Bleiche wurde ein gut erhaltenes etwas grösseres Bruchstück derselben Spezies gefunden. Die Rippen sind sichelförmig und teilen sich meist in der Mitte, einige derselben gehen ungegabelt bis zum Rücken. Von der Spurlinie, welche auf dem Exemplare von Dusslingen bemerkbar ist, findet sich bei dem anderen gar nichts, denn es rührt dieselbe bei dem ersteren augen- scheinlich nur vom Drucke her, da sie an einer Stelle aufhört, wo dieser nachliess. Das eigentümlich charakteristische und diese For- men den Amaltheen anschliessende Kennzeichen ist der Kiel. Der- selbe ist bei dem Exemplare von der Bleiche anfangs gleichmässig glatt fortlaufend, wird aber später durch Einschnürungen unter- brochen, so dass er dem Zopf des aniaUheus ähnlich sieht. Die Scheibe ist etwas involut, die Mündung höher als breit. Leider lassen sich die Loben nicht beobachten. Für die Stammesgeschichte der Ammoniten ist diese Spezies interessant, da sie eine deutliche und zugleich die früheste Zwischenform der Falciferen und Amal- theen bildet, welche Familien bisher im untern Lias nicht bekannt waren. Besonders merkwürdig ist das Vorkommen der Familie der Falciferen im Capricornenlager, deren früheste Vertreter seither nicht tiefer, als im Lias d gefunden (Jura, pag. 173, Tab. 22, Fig. 28, 31, 32, Hand- buch der Petrefaktenkunde, 3. Aufl., pag. 559) und Am. radians amalthei genannt wurden. Herr Prof. Quenstedt besitzt ein ausgewachsenes Exemplar des- selben von Kirchheim mit fast einem halben Umgang Wohnkammer von nur 17 mm Durchmesser, welches den im Capricornenlager vorkommen- den genau gleicht. Ich nenne daher den im Lias fi vorkommenden, seinem Lager entsprechend. Am. radians capricorni. Die im „Jura" (Tab. 22, Fig. 31, 32) abgebildeten Exemplare eignen sich weniger zur Vergleichung, da sie keine Loben zeigen, Fig. 32 gibt übrigens im allgemeinen ein gutes Bild vom Habitus unserer Formen, welche jedoch etwas grösser werden. An der Bleiche fand ich ver- — 99 — schiedene, schön verkieste Bruchstücke dieses Ammoniten, das voll- ständigste ist eine halbe Scheibe von 19 mm Durchmesser. Alle zeigen die Lobenlinie aufs beste, Stücke mit Wohnkammer habe ich nicht gefunden. Auch in den Thonen an der Steinlach fand sich ein kleines, schlecht erhaltenes Bruchstück, das aber die Loben auf der Seite gut erkennen lässt, und darin mit den Formen der Bleiche übereinstimmt. Bei allen stehen die Rippen dicht und entwickeln erst in der obern Hälfte die wenig gekrümmten, aber doch deutlich sichtbaren Sicheln. Der Kiel ragt ziemlich hoch hervor und wird von den Rippen nicht erreicht, so dass zu jeder Seite desselben eine glatte Fläche sich hinzieht, die jedoch nicht im geringsten gefurcht ist. Bei den best erhaltenen Stücken beträgt die Dicke der Mündung = = 1,4, ° .0 mm die Scheibenzunahme —= = 2,7, die Loben linie ist sehr ein- 7 mm fach und stimmt genau mit dem radians der Amaltheenthone, welchen ich oben erwähnte. Die Sättel sind wie bei Ceratiten glatt. Wo die innersten Windungen vorhanden sind, hat man auf ihnen blosse Wellenlinien. Die Loben auf den Seiten haben eine Reihe von Zähnchen, welche mit dem zunehmenden Wachstum grösser werden. Der Siphonallobus wird von dem ersten Seitenlobus an Grösse um ein ziemliches übertroffen. Der Bauchlobus reicht tief hinab. Die Familie der Dentaten ist im Capricornenlager vertreten durch eine von der Bleiche stam- mende Form, welche Quenstedt in den „Ammoniten des schwäb. Jura S. 162" als Am. lacunoides beschreibt. Ich habe ihn häufig gefunden; zwar nicht in vollkommenen Exemplaren, aber doch in deut- lich erkennbaren Bruchstücken oder in verdrückten Scheiben, aus welchen die nahe Verwandtschaft mit dem gleich über den Betakalk vorkommenden Am. lacunatns klar hervorgeht. Er zeigt, wie dieser, eine schmale Furche auf dem Rücken , die gedrängt stehenden Rippen gabeln sich meist , jedoch nicht immer ; an einigen meiner Exemplare ist auch schon die in der Nähe der Naht beim lacunaius auftretende Knotung sichtbar. Scharf ausgeprägt sind bei allen Stücken, welche die Rückenfurche zeigen, die daselbst auftretenden kleinen Knoten. Loben konnte ich keine beobachten. Jedenfalls ist dieser Ammonit, wie Quenstedt angibt, der Stammvater des lacunatus. Zur 7* — 100 — Familie der Macrocephalen stellt QuENSTEDT deii Am. glohosus ß. In den „Ammoniten des schwä- bischen Jura S. 162" beschreibt derselbe zwei Exemplare, welche von der Ofterdinger Bleiche stammen und nennt sie wegen des schief auf die Seite geschobenen Rückenlobus Am. ylohosus ohliquedorsalis. Ich fand nur ein einziges Exemplar, ebenfalls an der Bleiche, welches stark involut ist und eine beträchtlichere Dicke hat als die soeben angeführten. Der Durchmesser desselben ist 6V2 mm. Rippung ist an den Seiten schwach sichtbar, die Wohnkammer fehlt, der Am- monit ist bis ans Ende mit Loben bedeckt, welche nur schwach ge- zackt sind. Die Belemneen sind in diesen untern Betaschichten nur durch eine einzige Spezies vertreten, durch Belemnites hrevis. Er tritt zuerst im obern Lias a zu- sammen mit gekielten Arieten, Gryphäen und Pentacriniten auf, und ist dadurch merkwürdig, dass er der älteste Vertreter dieser Cepha- lopodengruppe ist , welche im höheren Schwarzen und mittleren Braunen Jura eine so grosse Bedeutung erlangt. QuENSTEDT ucnut dicscu Alpha-Belemniten hrevis primus, gegen- über dem in den Betaschichten vorkommenden Belemnites hrevis sectmdus. Im allgemeinen ist der Habitus beider ähnlich, jedoch gibt es natürlicherweise vielerlei Varietäten, allein dieselben in noch weitere Spezies zu zerreissen, wäre ebenso unzweckmässig, als un- natürlich. Die Schale ist kurz, die Alveole reicht über die Hälfte hinaus. Er geht durch den ganzen Lias /?, tritt jedoch in der petre- faktenleeren Hauptmasse der Turnerithone nur selten auf, dagegen wird er sowohl unten im Capricornenlager, als auch über den Beta- kalken häufig gefunden. Auch in der Grenzbank stecken zuweilen Exemplare von ihm. In den Thonen ist er meist durch einen harten, grauen Kalk- mergelüberzug entstellt, doch habe ich auch einige Stücke gefunden, denen derselbe fehlt, so namentlich bei meinem schönsten Exemplar, welches am Fusse des Kuhwasens herausgegraben wurde. Dasselbe ist bis zur Spitze vollständig erhalten und zeigt die Rundung welche beim hrevis secundus den Rücken dem Bauche ähnlicher macht, als beim hrevis jsrim^s. Die nächste Ordnung der Mollusken, die — 101 — Gasteropoden finden vnv hier durch zwei Arten vertreten. Turbo hcliciformis ist ziemUch selten, ich fand ihn an der Bleiche und zu Endingen. Quenstedt (Petrefaktenk. Deutschlands, Gasteropoden, pag. 426, Tab. 201, Fig. 107 bis 111) hat ihn -be- schrieben und abgebildet. Das schöne Exemplar von Endingen ist etwas kleiner als Fig. 108, stimmt aber sonst genau mit derselben überein. Eine andere Form, die ich an der Bleiche zu wiederholten- malen sammelte, kann ich nirgends anders unterbringen, als beim Turbo euomphalus (i, da die Exemplare diesem am nächsten zu stehen scheinen. Freilich von der zarten Streifung der Ober- fläche (Gasteropoden, pag. 428) kann ich bei meinen Funden nichts bemerken, weil entweder eine Kalkmergeldecke den Überzug bildet, oder die Steinkerne jede Spur von Schale verloren haben. Von der Ordnung der Brachiopoden haben wir im Capricornenlager zwei Vertreter. Die erste Form ist die in den unteren Betathonen häufig vorkommende Terebratula T urner i. Sie kommt in mannigfachen Varie- täten vor, deren bemerkenswerteste Quenstedt (Petrefaktenk. Deutschi., Brachiopoden, pag. 45, Tab. 37, Fig. 41 — 51) genau abgebildet und beschrieben hat. Meistens sind die Schalen auf einer, zuweilen auch auf beiden Seiten mit einer Kalkmergeldecke überzogen. Wichtig ist diese Terebratel besonders dadurch, dass sie stets genau das Lager des unteren Beta einhält; ihr tiefstes Vorkommen ist nun ins Capricornenlager zu setzen, wo sie sich in grosser Menge findet, namentlich an der Bleiche, welche Stelle an Wichtigkeit den m den ;, Brachiopoden", pag. 45 angegebenen Fundorten hinzugefügt werden darf. Die Terebratula beletn n itic a geht aus dem Alpha herauf noch bis ins Capricornenlager fort. Sie ist in der Grenzbank nicht häufig, ich fand sie darin nur zweimal : bei Endingen und an der Bleiche, dagegen kommt sie iin Capricornenlager wieder etwas häufiger vor. Die Ordnung der Conchiferen ist durch die Familien der Austern , Pectineen und Aviculaceen ver- treten. Von den — 102 — I. Austern finden sich in der Grenzbank zwei Spezies : Gr yphaca cynihium, breiter als arcuata und eine Ostrea, welche Qüenstedt (Jura, pag. 85. Tab. 10, Fig. 10) beschreibt und abbildet. Er nennt sie wegen ihres Vorkommens im Lias a Ostrea arietis und bemerkt, dass sie der difformis des Muschelkalks noch in vieler Hinsicht gleicht. Ich fand sie nur zweimal an der Bleiche in der Grenzbank. II. Pectineen. Pecten aeqtial is. Derselbe ist im Capricornenlager wegen seiner Häufigkeit wächtig. Zuerst fand ihn Quknstedt an der Stein- lach bei Dusslingen in diesen Schichten, und gibt eine Beschreibung und Abbildung von denselben im „Jura'^ (pag. 84, Tab. 10, Fig. 14). Alle Rippen sind gleich und nehmen gleichmässig an Dicke zu. Er ist auf der Aussenseite meist mit Kalkmergel überzogen, im übrigen jedoch gut erhalten und wird nicht selten grösser, als der im ;,Jura" abgebildete. Er ward auch in der Grenzbank, aber seltener gefunden. Plagiostoma gig anteum ist in der Grenzbank keine seltene Erscheinung. Eine andere Plagiostoma ist die im ..Jura" , pag. 87, Tab. 11, Fig. 7 dargestellte und erwähnte Form. Plagio Stoma acuticosta kommt in der Grenzbank häufig vor (siehe Jura, pag. 148, Tab. 18, Fig. 22 — 25). Seither wurde ihr erstes Auftreten in die Oberregion des Beta gestellt. III. Aviculac een. Nur vertreten dnxch Man otis inarquivalvis. Man findet sie in verschiedener Grösse. Ausser den radialen Rippen sind zu- weilen noch konzentrische Anwachsringe sichtbar. Die meisten tragen auf der Aussenseite den Kalkmergelüberzug. Die zweite im untersten Lias [J vorkommende Tierklasse, die Echinodermen sind daselbst vertreten durch Echiniden, Asteriden und Crinoideen. Sie zeigen hier allerdings nicht so mannigfache Lebensformen wie die Weichtiere, allein eine Gattung derselben, die Pentacriniten, welche schon im Lias a durch ihr massenhaftes Erscheinen Bedeutung gewonnen, sind auch noch im Beta von besonderer Wichtigkeit. - 103 — 1. Echiniden (Seeigel). Nur die regulären kommen vor, und aucli diese nicht häufig. An der Bleiche fand ich ein hübsches Exemplar des kleinen Cidaris miniitus. Derselbe ist nur 5 mm gross, zeigt je- doch unter der Lupe die Verhältnisse der Oberfläche. Er stimmt mit den von Quenstedt (Petrefaktenk. Deutschi., Echiniden, pag. 152, Tab. 67, Fig. 89 — 91) beschriebenen und ab- gebildeten Formen aus den Turnerithonen von Göppingen und Betz- genried fast vollständig. Die Zahl der kleinen Warzen ist gross ; die geringere Anzahl der Asseln unterscheidet ihn von dem ihm vor- hergehenden Cidaris olifex aus dem Ölschiefer, dem er im übrigen ziemlich ähnlich ist. In dem mit Gestein ausgefüllten Afterkreise liegt ein Teil eines kleinen, haarförmigen Stachels. Auf dem Kuh- Avasen bei Ofterdingen wurden im oberen Beta ähnliche Cidariten gefunden , deren Schale jedoch für eine Sicherstellung zu schlecht erhalten ist. Die Stachelstücke, welche ich ausserdem noch an der Bleiche fand, gehören ihrer bedeutenderen Grösse wegen anderen Tieren an. Wie schwierig es ist, die bald glatten, bald pustulösen oder gestreiften Stacheln zu klassifizieren, darauf hat Quenstedt (1. c. pag. 136) hingewiesen. Am meisten haben sie mit Ciäarh arietis aus Lias a Ähnlichkeit. II. Asteriden. Von einer Opliiiira fand ich an der Bleiche ein Armstück, das aus vier zusammenhängenden Gliedern besteht. Auf der Hinterseite der Seiten- schienen lassen sich unter der Lupe drei kleine Gruben beobachten, welche ebensovielen Stacheln entsprechen. Ob sie mit der im Öl- schiefer vorkommenden Ophiura olifex verwandt ist, muss wegen der Unkenntnis der Detailverhältnisse dieser letzteren dahingestellt bleiben. (Petrefaktenk. Deutschi., Asteriden und Encriniden, pag. 138, Tab. 95, Fig. 26.) III. Crinoideen. Von diesen kommen im Capricornenlager Pentacrinites'ttiber- culatus und scalaris vor, in der Grenzbank habe ich nur den er- steren gefunden. Der Fenf. scalcnis kommt gross und klein vor, letztere Form sehr häufig. — 104 — Schon früher, bei Besprechung unserer Schichten im allge- meinen, habe ich Quenstedt's Ansicht über den Zusammenhang der- selben mit dem englischen Marston stone angeführt, bis jetzt aber alle weiteren Vergleichungen zwischen schwäbischen und englischen Formationsgliedern und Versteinerungen unterlassen, um den Gegenstand nicht zerstreut vorzubringen, da ich diesen Versuch, die schwäbischen und englischen Verhältnisse einander gegenüberzustellen , für einen wichtigen Teil der Sache halte. Eine derartige Vergleichung muss natürlich auf erhebliche Schwierigkeiten stossen, da sich zur Zeit der Juraperiode die Boden- gestaltung der Erde bereits in solcher Weise differenziert hatte, dass durch lokale Einflüsse die Schichten in den verschiedenen Län- dern in mannigfacher Weise abänderten. So auch hier. Zwar finden wir in vielen Richtungen ähnliche, ja sogar gleiche Verhältnisse zwi- schen England und Schwaben , werden aber umgekehrt oft durch Verschiedenheiten überrascht, deren Erklärung schwierig wird. Im vorliegenden Falle kommt noch als erschwerender Faktor die UnVollständigkeit des zur Vergleichung vorhandenen Materiales in Betracht. Zwar von schwäbischer Seite liegen mir die klassischen Werke Quenstedt's vor, welche die geologischen Verhältnisse des südwestlichen Deutschland vom grössten zum kleinsten in immer gleich exakter Weise klarlegen, und ausserdem verfüge ich noch über die Erfunde meiner Exkursionen. Anders steht es mit dem Gegenstand in England. Ausser So- WERBY, der eine Beschreibung und zwei Abbildungen lieferte, scheint sich in England niemand genauer mit dieser Schicht beschäftigt zu haben, denn Weight citiert (The Lias Ammonites, pag. 336) für die „true position" des Äeijoceras planicosta im Marston stone einfach SowERBY, ohne ein Wort der eigenen Beobachtung hinzuzufügen, und Oppel bemerkt (die Juraformation pag. 53) , dass er die Lokalität nicht selbst besucht, sondern nur in Sammlungen die in dem Mar- ston stone vorkommenden Arten gesehen habe. Wie es mit Murchison steht, weiss ich nicht, da ich die be- zügliche Abhandlung desselben : „Outline of the geology of the Neigh- bourhood of Cheltenham, London 1845" nicht zur Hand bekommen konnte und ausser der nachher erwähnten Notiz nichts weiter fand. Herr Prof. Quenstedt hat die Güte gehabt, mir ein Handstück des Marston stone zur Verfügung zu stellen, dasselbe ist jedoch nicht — 105 — von einem der Fundorte Sowerby's, sondern stammt von dem be- rühmten Lyme Regis, weshalb mir auch in dieser Hinsicht die ge- naue Vergleichung mit der von Sowerby beschriebenen Gesteinsart erschwert wird. Auf Tab. 73 und 406 der „Mineral Conchology of Great Bri- tain" bildet Sowerby den Marston stone ab. In der dazu gehörigen Beschreibung (Vol. I, pag. 167) führt er sechs Fundorte des Ge- steines an : 1. Marston Magna bei Ilchester, 2. Evershot, 3. in Sherborne, wo es beim Graben eines Brunnens zutage trat, 4. bei Yeovil, 5. in Craymouth, 6. in Exmouth. An den ersten vier Orten ist es ein dunkler Kalkmergel, in welchem Arn. planicosta und Smithii in grosser Menge und bunter Unordnung eingeschlossen liegen , was , da das Gestein zu massig grossen Tischplatten sich verwenden lässt, geschliffen und poliert ein sehr hübsches Aussehen ergibt. Die Muschelreste sind weiss bis hellgelb und irisieren zuweilen aufs schönste. Ausser den Fetrefakten stimmt also bis jetzt kein Kennzeichen mit dem schwäbischen Vorkommen , als der dehnbare Begriff des „Kalkmergels" ; allein die grosse Variabilität der angeführten Charak- tere gibt sich schon in England selbst kund, indem Sowerby noch folgendes beifügt : „The same species of shell is discovered at other places under different circumstances : at Craymouth in a more gra- nulär marly Limestone, in which nearly the whole of the shelly part is more or less replaced by a brown sparry crystallisation exactly forming the contour of the shell. They are also found loose and very perfect , and sometimes in small masses or separate , cast in Pyrites, as at Exmouth. " Das passt gut zu dem süddeutschen Vor- kommen. Wright (The Lias Ammonites pag. 50) gibt ein Profil der „Zone of Ärietites obtusus"' von Broad Ledge in der Umgegend von Charmouth, wo er unter Nr. 15 eine zwei Fuss dicke Schicht mit unsern Ammoniten (in Begleitung eines Lepiüotiis) notiert, jedoch nachher noch Saurierreste bringt, weshalb ich auch hier auf völlige Klarheit in der Schichtenfolge verzichten muss. Die Vergleichung der Fetrefakten ist nicht schwierig, da sie sich von englischer Seite nur auf die zwei bereits genannten Spezies Am. planicosta und Smithii erstrecken kann. Am. planicosta ist sowohl auf den SowERBY'schen Abbild- ungen (Tab. 73), als auch auf dem Handstücke von Lyme Regis — 106 — genau übereinstimmend mit unserem Am. capricornus nuäus des Capricornenlagers und der Grenzbank, und zwar mit der daselbst zu- erst beschriebenen häufigsten Varietät. Das schlagendste ist mir die Übereinstimmung der Rhomben beider, welche sich, wie die schwä- bischen, gegen vorn erbreitern, die hintere Hälfte dagegen fehlen lassen. Die Exemplare des Handstückes von Lyme Regis zeigen diese Eigentümlichkeit, auf dem SowERBY'schen Bilde krümmen sich dieselben sogar bogenförmig gegen vorn , ^vie bei unserer zweiten Varietät, es kann dies aber auch Übertreibung sein, da die Abbildung Sowerby's in mancher Beziehung ungenau ist. Diese Gleichheit der Rhomben ist der beste Grund, welcher bei dem spärlichen englischen Vergleichungsmateriale für die Iden- tität der Schichten geltend gemacht werden kann, denn wür finden diese „Halbrhomben" bei den Formen der schwäbischen Turneri- thone nicht wieder und auch in England scheinen sie in den höheren Betaschichten nicht vorzukommen, da wenigstens Weight, der beste enghsche Beobachter der Liasammoniten nichts davon erwähnt oder abbildet, weil er, wie schon bemerkt, den Marston stone nicht selbst untersucht hat. Loben konnte ich an den englischen Handstücken keine beobachten. Auf Sowerby's Tab. 406 ist neben Am. Smith ii im Marston stone als Fig. 5 ein kleiner Capricornier abgebildet, welcher mit un- serer wenig gerippten, kleinen Varietät übereinstimmen dürfte. Von Am. Smitliii hat Quenstedt (die Ammoniten des schwäbi- schen Jura pag. 140 — 143) nachgewiesen, dass und wie er mit den Turnerien in Schwaben zusammenhängt. Endhch führe ich an, was Quenstedt in den „Epochen" pag. 544 bemerkt: „Für England ist Murchison's Outline of the geology of the Neighbourhood of Cheltenham (London 1845, img. 33) besonders massgebend .... Das Ammonitenbed mit Am. Turncri, Smithü, obtusus etc. könnte Betakalk sein , aber es ist schon der Falcifere eleyans darin!" Von der Ansicht, dass es sich um Beta- kalk handle, ist Quknstedt seither zurückgekommen, das Vorkommen von falciferen Ammoniten im unteren Beta in England wie bei uns, spricht vielmehr auch hier für die Identität der englischen Schichten mit dem schwäbischen Capricornenlager. Beiträge zur Bildung des Schädels der Knochen- fische. IL* Von Generalstabsarzt Dr. v. Klein. (Hierzu Taf. II. III.) Occipitale. Der hinterste Teil des Schädels wird vom occipitale gebildet, ■welches die Verbindung mit der Wirbelsäule vermittelt und das Hinterhauptloch umgibt, an dessen Seiten von den squamae tem- porales, welche jenes gewöhnlich nach hinten überragen, in vielen Fällen, (wie Jahreshefte 1879 gezeigt wurde), den mastoidea (opistho- tica HuxL.) und ausnahmsweise den nach hinten gerückten parietalia. Das occipitale besteht bei den andern Wirbeltieren gewöhn- lich aus 4 Teilen, dem basilare, beiden lateralia und dem superius; bei den Cheloniern kommen zu diesen die externa; bei den Amphi- bien sind nur die lateral, konstant, den Batrachiern fehlt das basilar. und superius. Bei den Fischen wird es immer aus 6 Knochen zu- sammengesetzt, welche gewöhnlich getrennt bleiben und aneinander angelegt, oder ineinander geschoben, nur ausnahmsweise bei den Siluridae und bei sehr alten Exemplaren miteinander verwachsen sind. Es besteht aus dem einem Wirbelkörper ähnlichen basilare, den von diesem aufsteigenden Bogen, den lateralia, auf welchen in der Regel als Randknochen die externa sitzen, und dem superius, welches den Bogen oben schliesst. Unter den untersuchten Schädeln fanden sich die extern, immer als abgesonderte Knochen, mit der einzigen Ausnahme von Fistularia, bei welchem sie mit der untern Fläche des super, verwachsen sind, aber sie werden in einigen Fällen von andern Schädelknochen, den parietalia, bedeckt und sind an der äussern Schädelfläche nicht sichtbar. — In den meisten Fällen wird * s. Jahreshefte 1884, S. 129. — 108 — das Hinterhauptloch nur von den lateraha, welche sich über dei» basilare und unter dem superius verbinden, umgeben. Das basilare, inferius, (basioccipitale Hüxl.) hat im allgemeinen, die Form eines Wirbelkörpers, dessen konkave hintere Fläche durch eine Knorpelscheibe unbeweglich mit der konkaven vorderen des 1. Wirbels verbunden ist, mit Ausnahme von Fistularia (Jahreshefte 1881, pag. 325) und einigen Syngnathidae : bei Syngnathus ist die hintere Fläche des basier, mehr konvex, bei Phyllopteryx und Gasterotokeus wird die querovale , konvexe Fläche von der konkaven vordem des Wirbels umfasst, und Ostracion, bei welchem es konisch nach hinten zugespitzt ist. Bei Chirocentrus und Muraena dagegen tritt die konvexe vordere Fläche des I.Wirbels in die konkave des basilare. Die untere Fläche bildet nicht , wie bei den Säugetieren , die des hinteren Schädelteils, ist eher, wie bei den Vögeln, wenigstens mit dem längeren vordem Teil, über das hintere Ende des sphenoid. geschoben, liegt selbst ganz in einer Rinne desselben, ohne die untere Fläche zu erreichen, wie bei einigen Labridae. Ausnahmen machen aber einige Siluridae,' die Tetrodontina , bei welchen es ganz hinter dem sphenoid. liegt, und einige Syngnathid., bei welchen die feine Spitze des sphenoid. zwar unter dem basilar. liegt, aber den grössern Teil seiner untern Fläche frei lässt. In den meisten Fällen ist ein Augenmuskelkanal vorhanden (Jahreshefte 1884, S. 135), welcher in der mehr oder weniger tief und lang gerinnten untern Fläche nach hin- ten geht und sich zwischen den unter den Wänden der Rinne an- gelegten hintern Spitzen des sphenoid. öffnet, oder die untere Fläche liegt platt oder leicht konvex auf dem sphenoid. , oder die Spitzen dieses sind an die Seiten einer untern Leiste, oder die einfache Spitze in die untere Fläche eingeschoben. In der Mehrzahl der Fälle bildet die obere Fläche nicht direkt den untern Rand des Hinterhauptlochs und den Boden des hintern Hirnhöhlenteils, sondern wird bedeckt von den über ihr vereinigten Querplatten der lateral., wie dies schon bei den Walfischen, Kroko- dilen, Ophidiern, Cheloniem vorkommt, aber nur ausnahmsweise bildet, wenigstens nicht der vordere Teil den Boden. — In der Regel ist sie durch eine Längsleiste in die 2 Otolithengruben geteilt, über deren hinterem Teil sich jene Querplatten vereinigen, aber den vor- dem Teil frei lassen. Die Leiste spaltet sich, wenn ein Augenmuskel- kanal vorhanden ist und so weit nach hinten reicht, in 2 nach unten divergierende Lamellen, welche die Seitenwände des Kanals bilden und in die Ränder der untern Rinne übergehen, wie bei den — 109 — Percidae, Pristipomatidae, Sparidae, Chaetodontina, Cirrhitidae, Scor- paenina, Trachinina, Sciaenidae, Polynemidae, Sphyraenidae, Caran- gina, Teuthididae, Acronuridae , Atherinidae, Mugilidae, Cepolidae, Pomacentridae, Chromides, Salmonidae und Clupeidae. Oder die obere Fläche ist durch 2 Leisten in 3 Rinnen geteilt, von welchen die mittlere vom hintern Rand an den Boden der Hirn- höhle bildet, die äussern Leisten erst mehr vornen beginnen und mit den äussern Rändern die Otolithengruben begrenzen, die Querplatten der lateral, sich an die Ränder der mittlem Rinne anlegen, wie bei •den Mullid., Göttin., Scombrid., Gobiid., Labrid., Scomberesoces. Oder die Mittelleiste , über welcher sich die Querplatten ver- einigen und die an ihrer Seite liegenden Otolithengruben bedecken, spaltet sich oben in 2 kleine Lamellen, welche unter den Querplatten eine Rinne umgeben , die sich vornen zwischen den Gruben , hinter den alae temporal. , hinten zwischen dem hintern Rand der Quer- platten und dem des basilar. öffnet, wie bei Silurus, den Characinid., Cj'prinid. und Gjiiinotidae. Die Form der Seitenwände richtet sich bei diesen allen nach der Höhe und Länge des Augenmuskelkanals und der Tiefe und Breite der Otolithengruben, sie treten mehr oder weniger steil oder gewölbt unter die seitlichen Platten der lateral. , sind sehr hoch, z. B. bei Lethrinus, Thynnus, Amphacanthus, Hydrocyon, Serrasalmo, den Clupeidae. Bei fehlendem Augenmuskelkanal trägt die obere Fläche, platt oder leicht konkav, die medulla oblongata, an ihre Ränder legen sich die lateral., wie z. B. bei Echeneis, Ostracion, den Tetrodontina, bei welchen die Otolithen auf den alae temporal, liegen — oder sie ist durch eine Mittelleiste in die Otolithengruben geteilt , wie bei üranoscopus, den Syngnathidae — oder durch 2 Leisten in eine mittlere Rinne und die Gruben geteilt, bei den Gobiidae, Lophius. Der vordere Rand , welcher an die alae temporal. stös.st , ist verschieden geformt je nach dem Vorhandensein oder Fehlen des Augenmuskelkanals. Abweichend von dieser allgemeinen Beschreibung verhält sich ■das basilar. bei vorhandenem Augenmuskelkanal und oberer durch 1 oder 2 Leisten geteilter Fläche, worüber das Nähere bei den la- teralia, bei den Berycidae, bei welchen der Kanal nicht so weit zurückreicht und die äussere Wand der grossen Otolithengruben von einem nur von Haut bedeckten Loch durchbrochen ist. — Bei Myripristis muidjan C. V. , Taf. H Fig. 1 , ist der schmale hintere — HO — Teil unten leicht gerinnt, tritt unter den hintern der seitlichen Plat- ten der lateral, und bildet mit vorderer Fläche die durch eine Mit- telleiste geteilte hintere Wand der Otolithengruben , von welcher oben ein zungenförmiges Plättchen nach vornen tritt, ohne den obern durch das lateral, gebildeten, ohne den konvexen vordem, durch die ala temporal, gebildeten Kand zu erreichen. Vor dem schmalen Teil verbreitern sich die untern Ränder in nach oben konkave Lamellen, welche nach aussen vorstehen und nach unten umgeschlagen den untern Rand der Gruben bilden und die untere , vom sphenoid. be- deckte, Fläche konkav machen , vornen unter die vertikalstehenden alae temporal., deren konkaver hinterer Rand sich oben nach hinten krümmt und unter die lateral, legt, treten. Die Lamellen erheben sich nach innen und bilden konvergierend mit den nach innen um- geschlagenen alae temporal, die Wände des Augenmuskelkanals, wel- cher bis zum schmalen hintern Teil reicht und unten durch das sphenoid. geschlossen wird. Ihre obern Ränder vereinigen sich hinter den nach hinten gerichteten Querplatten der alae temporal, in einer Leiste , welche die obere Fläche in 2 tiefe Otolithengruben teilt, konkav sich senkt und hinten mit vorstehender Spitze die Otolithen trennt. Die grossen ovalen Otolithen stehen mit ihrem Breitedurch- messer vertikal in den Gruben, überragen den konkaven obern Rand der Mittelleiste, nur durch Haut voneinander getrennt, vornen durch die vertikalen Platten der alae temporal., hinten durch die erhobene Spitze der Leiste. — Bei Holocentrum maculatum Rpp. ist die untere Fläche hinten kantig, der breite vordere Teil nimmt in einer Spalte die Spitze des sphenoid., welche den Kanal schliesst, auf. Die äussere Wand der Otolithengruben ist nur von einem kleinen Loch zwischen dem basilare , den lateralia und alae temporal, durchbrochen. Die obere Fläche wird durch eine niedrige Leiste geteilt, deren hinteres und vorderes höheres Ende durch einen zarten Knochenbogen, unter welchem die grossen Otolithen nur durch Haut über der Leiste ge- trennt werden, verbunden sind. Bei Lucioperca schliesst die obere Leiste des sphenoid. den Kanal. Bei den Cirrhitidae: Chilodactylus und Cirrhitichthys ist es bis zur hintern Fläche hohl, eine untere Wand, in deren gerinnte untere Fläche die Spitzen des sphenoid. eingeschoben sind, schliesst den Kanal. Die hohen, nach aussen konkaven Seitenwände über- ragen die obere Platte und bilden die äussern Ränder der Otolithen- gruben. — 111 - Unter den Triglidae liegt es bei Scorpaena, Synanceia, Cottus hinten platt auf dem sphenoid., dessen obere Leiste in eine vordere Spalte tritt, — Bei Platycephalus tentaculatus Rpp. ist die untere Fläche des langen basilar. in 2 lange Spitzen gespalten, welche an den Seiten der obern Leiste des sphenoid. eingeschoben, mit diesem den Boden und die Seitenwände des sehr niedrigen Kanals bilden, welchen das vordere Ende der obern Platte bedeckt. Die flachen kürzern Seitenwände bilden den Boden der schmalen Otohthengruben und legen sieh platt unter die lateralia. Trachinidae. Bei Sillago ist es vor dem kurzen und schmalen hintern Teil in 2 konkave Platten verbreitert, welche mit den alae temporal, die untern Wände der grossen Otohthengruben bilden und auf dem breiten Ende des sphenoid. liegen, durch eine feine Spalte getrennt, in welche sich der Kanal fortsetzt und zwischen den kur- zen Spitzen jenes öffnet. Bei den Sciaenidae: Corvina und Umbrina wird der Kanal schon durch die einwärts gebogenen und aneinander gelegten vordem Ränder der alae temporal, geschlossen. Die untere Fläche des nach vornen sehr verbreiterten basilar. nimmt in einer 8eckigen tiefen Rinne das zugespitzte Ende des sphenoid. auf. Bei Sphyraena schliesst eine untere Platte, welche nur vornen gespalten, auf dem sphenoid. liegt, den Kanal. Unter den Scombridae schliesst bei Scomber die obere Leiste des sphenoid. den Kanal. — Eine eigentümliche Bildung hat das basilar. bei Zeus, Taf. II Fig. 4 u. 5. Die dreieckige, leicht konkave untere Fläche erhebt sich von den scharfen konvergierenden Rän- dern, bildet mit nach oben konvergierenden Platten die innern Wände von tiefen Rinnen und geht in eine zusammengedrückte hohe Spitze über, welche die Seitenwände des basilar. weit überragt und zwischen die plattenförmigen hintern Spitzen des sphenoid., die von oben nach unten divergieren und in den Rinnen beinahe bis zum hintern Rand reichen , bis zur vordem Vereinigung derselben eingeschoben ist. Die hohen konkaven Seitenwände des basilar. schlagen sich in kur- zem Bogen vom untern Rand, der nach aussen gebogen etwas höher steht, als der äussere der untern Fläche, nach oben um und treten als äussere Wände der Rinnen, getrennt von den Seiten wänden, in die Höhe und vereinigen sich in einem Gewölbe über dem obern Rand der zusammengedrückten Spitze , welches unter dem vordem Rand der obern Platte den Augenmuskelkanal hinten schliesst. Die obere Platte, getrennt vom Gewölbe und überragt vom obern unter — 112 — die seitlichen Platten der lateral, tretenden Rand der Seitenwände, bildet den Boden des Hinterhauptlochs , an dessen Seiten kleine Gruben, in welche die lateral, treten, und vor diesen einen Querrand, auf welchen die Querplatten derselben sich legen, und ist vor diesem durch eine leichte Mittelleiste in die Otolithengruben geteilt; ihr vorderer Rand stösst an den hintern der alae temporal. , zwischen welchen das Gewölbe nach vornen sieht. Bei Platax, dessen Schädel überhaupt von dem der Carangidae abweicht , schliesst eine schmale untere Platte , unter welche das Ende des .sphenoid. eingeschoben ist, den Kanal und überragt mit äussern Rändern die konkaven Seitenwände, welche mit geradem oberem Rand unter die lateral, treten, sich hinter den alae temporal, schief nach vornen senken und mit der untern Platte in einer ge- spaltenen Spitze zusammenkommen, die am konvexen untern Rand jener liegt. Eine abweichende Lage hat es bei Pempheris mangula C. V., Taf. II Fig. 8, bei welchem es sich, oben sehr schmal, von der nach oben sehenden, unter dem Hinterhauptloch liegenden Gelenkfläche senkt und in eine nach vornen konkave Platte verbreitert, die sich unten in 2 Lappen, hinter welchen das hintere Ende des sphenoid. liegt, teilt. Die Innern Ränder dieser erheben sich und bilden kon- vergierend und in eine Spitze vereinigt, die hintere Wand des Augen- muskelkanals. Von der Spitze geht eine tiefe konkave Leiste an eine am obern Ende vorstehende Zacke, welche mit der untern Spitze durch einen Knochenbogen verbunden ist, unter welchem die Oto- lithengruben in Verbindung stehen. Die äussern Ränder legen sich oben an die lateralia, unten verbreitert an .die vertikal unter diesen stehenden alae temporales. Bei Histiophorus gladius Gnth., (Xiphidae) , bildet es tief konkav den Hintergrund des hohen und weiten Augenmuskelkanals, dessen Wände die anliegenden alae temporal, fortsetzen. Die kon- kaven Seitenwände haben vor dem hintern Rand von oben nach unten gehende Vertiefungen zur Anlage des Bogens des 1. Wirbels, und konvergieren gegen die schmale untere Fläche, die gerinnt auf dem sphenoid. Hegt. Bei Amphacanthus besteht es nur aus einer obern Platte und den vertikalen Seitenwänden, welche den Kanal, den unten das sphenoid. schliesst, umgeben. Bei Atherina schliesst die obere Leiste des sphenoid. den Kanal. — 113 — Bei Mugil ist es sehr lang, die untere Fläche hinten kantig. Yon den Seitenwänden stehen bei M. cephalus, auratus R. und oeur Frsk:. kurze , bei crenilabis Frsk. lange Stiele nach aussen. Der verbreiterte vordere Teil, durch eine Einschnürung vom hintern ge- trennt, ist breit gerinnt, vornen gespalten und nimmt das platte hintere P'nde des sphenoid. auf, welches den Kanal schliesst. Bei crenilabis , Taf. II Fig. 9 , sind die Ränder der Rinne nach unten gekrümmt und vornen in Spitzen, welche sich an die innere Fläche der alae temporal, legen, verlängert. — Auf der oberen Fläche sieht, hinter den durch eine Leiste getrennten Otolithengruben, eine grosse Grube in die Hirnhöhle und bei oeur treten von deren erhobenem vorderem Rand kurze Spitzen an die innere Fläche der lateralia. Bei den Labridae ist der hintere Teil nach unten verlängert und an seiner vordem Fläche der horizontale vordere an der untern gerinnt, die Rinne umgibt mit dem gerinnten sphenoid. den Augen- muskelkanal , welcher sich mehr oder weniger nach hmten öffnet. Der horizontale obere Rand tritt unter die seitlichen Platten der lateralia. Die Seitenwände werden bei einigen von den aufgebogenen Rändern des sphenoid. bedeckt, in dessen Rinne teilweise oder selbst ganz das basilar. steht. — Bei Labrus sind die hohen, aber kurzen Wände des hintern Teils aussen frei, die niedrigen Ränder des sphenoid. legen sich an die innere Fläche desselben, die Wände des vordem Teils werden bis zum obern Rand von den hohen Rändern des sphenoid. bedeckt. — Ähnlich bei Julis, bei welchem die Wände des hintern Teils niedriger sind. — Bei Crenilabrus und Cheilinus bedecken die Wände des hintern Teils die einwärts gebogenen des sphenoid. und treten vornen niedriger auf die Ränder dieses , die ganze äussere Fläche ist frei. — Bei Coris liegt die Seckige untere Fläche des hintern Teils platt und schief nach hinten und unten ge- richtet, mit den äussern Ecken der Basis an der Seite der Gelenk- fiäche vorstehend, auf dem platten hintern Ende des sphenoid. und schliesst mit diesem den nach hinten zugespitzten Kanal. Vor der Spitze des Dreiecks verbreitert sich der horizontale vordere Teil und umgibt mit nach unten konvergierenden Wänden die nach vornen breitere Rinne. Die äussere Fläche wird hinten an den Seitenflächen des sphenoid. von den bis auf diese reichenden lateral., vornen oben von diesen und unten von den aufgebogenen Rändern des sphenoid. bedeckt, nur das vordere Ende bleibt frei und bildet mit diesem und den alae temporal, ein Loch , welches aus dem Kanal nach aussen führt. — Bei Anampses ist die Gelenkfläche des sehr kurzen basilar. Jahreshefte d, Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1885. - 8 — 114 — gross, mit nach aussen vorstehenden Rändern : der kurze hintere Teil liegt, vornen gerinnt, hinter dem schief nach unten gebogenen Ende des sphenoid., über welchem sich der Kanal nach hinten öffnet. Die Seitenwände des horizontalen vordem Teils werden von den Rändern des sphenoid. bedeckt. — Bei Scarus und Pseudoscarus liegt der hintere Teil auf dem platten gerinnten sphenoid. , der Kanal öffnet sich zwischen beiden nach hinten. Die äussere Fläche ist frei, die des vordem Teils wird von den Wänden des sphenoid. , welche sie hoch überragen, bedeckt. — Bei Callyodon, Taf. 11 Fig. 11, ist der hintere Teil weit nach unten verlängert und überragt das sphenoid. nach hinten , seine vordere fein gerinnte Fläche liegt hinter dem vertikalen Ende des sphenoid., welches den Kanal schliesst. Der sehr niedrige vordere Teil ist unten gerinnt und wird unten von den er- hobenen Rändern des sphenoid. , oben von den lateral, bedeckt. — Bei den Odacina, wenigstens Odax, liegt es horizontal in einer Rinne des sphenoid., welches den Kanal hinten schliesst. Die obere Fläche ist erst vornen durch Leisten, an welche die Querplatten der lateral, treten, geteilt. Bei den Clupeidae verläuft in der tief gerinnten untern Fläche der Kanal, der sich zwischen den Wänden des sphenoid. 5 welche die des basilar. erhöhen, in langer Spalte nach unten öffnet. Die hohen, beinahe vertikal nach oben tretenden , Seitenwände enthalten unter dem obern Rand die Otolithengruben , welche innen von den Quer- platten der lateral, bedeckt, nach aussen nur durch Haut geschlossen sind. Die hintern Enden der lateral, legen sich hinter diesen an die vordere Fläche der nach aussen vorstehenden Wand der Gelenkfläche. Der vertikale vordere Rand der Seitenwände stösst platt an die alae temporales. Bei Clupea alausa tritt über dem Kanal ein zungen- förmiger Fortsatz der obern Platte zwischen die Querplatten der alae temporales. — Die schmale obere Fläche trennt , leicht gerinnt die Otolithengruben. Bei den Scomberesoces endigt der Kanal vor dem basilar., dessen untere Fläche sich durch besondere Fortsätze, an welche die pharyng. super, angeheftet sind , von der der andern Fische unter- scheidet. — Bei Belone rostrata Fabr., Taf. 11 Fig. 14, geht vom hintern Rand, unter der Gelenkfläche, ein platter, oben leicht ge- rinnter Fortsatz unter dem Körper des 1. Wirbels nach hinten und überragt mit abgerundetem Ende denselben ; seine untere Fläche ist durch eine Leiste in 2 Gruben, von erhobenem Rand umgeben, ge- teilt, welche den pharyng. zur Anlage dienen. Die Leiste setzt sich — 115 — unter dem etwas zusammengedrückten basilar. fort, welches dann verbreitert in einer Rinne der konvexen untern Fläche den obern Rand der feinen Spitze des sphenoid. aufnimmt. Von den Seiten- rändern der hintern Fläche treten lange Spitzen divergierend an der Seite des 1. Wirbels nach hinten und überragen denselben. — Bei B. melanostigma C. Y. konvergieren die Seitenwände, an deren kon- kaven Flächen sich die pharyng. anlegen, nach unten und vereinigen sich in einer scharfen Kante, welche den hintern Rand nicht erreicht. Vor dieser verbreitert es sich und nimmt in einer Rinne der kon- vexen Fläche den obern Rand des sphenoid. auf. Die hinteren Spitzen sind sehr zart, mehr cartilaginos. — Bei Hemiramphus, Taf. II Fig. 16, verbreitert sich das hintere Ende, welches unter der Gelenk- fläche sich senkt, nach den Seiten, von welchen lange Spitzen an der Seite der grossen Querfortsätze des 1. Wirbels divergierend nach hinten gehen, und teilt sich zwischen diesen in 2 platte seitliche ab- gerundete Anhänge, welche durch einen konkaven Rand, von dessen Mitte eine feine Spitze nach hinten steht, getrennt sind und auf der untern Fläche kopfförmige Fortsätze tragen, an deren vordere Fläche die gerinnten pharyng. sich anlegen. Von der mittlem Spitze geht eine Leiste, an welche sich die konvergierenden unteren Ränder der seithchen Spitzen legen, auf der vordem Fläche nach oben, setzt sich als scharfe Kante, in welche das sphenoid. eingeschoben ist, unter dem horizontalen Teil bis an dessen vordem Rand fort und teilt die untere Fläche in 2 Rinnen , welche vornen durch die nach unten gebogenen Seiten, auf deren oberer Fläche die Otohthengruben liegen, tiefer Averden. — Bei Exocoetus, Taf. II Fig. 20, senkt sich vor der Gelenkfläche ein kurzer Fortsatz und verbreitert sich in 2, durch eine Rinne getrennte, konkave Anlagerungsflächen für die pharyngea. Vor diesen geht es in 2 stark konvexe Platten über, welche mit den blasig aufgetriebenen alae temporales die Wände der tiefen Otolithen- grubeii bilden und durch eine Rinne, in welche die Spitze des sphe- noid. tritt, getrennt sind. Die Form, in welcher die Mittelleiste die Otohthengruben trennt und oben in 2 niedrige Lamellen gespalten unter den vereinigten Querplatten der lateral, eine Rinne umgibt, ist wohl am meisten aus- gebildet bei den Cyprinidae. Die vor den Querplatten einfache Leiste spaltet sich unter diesen, die zwischen ihnen verlaufende Rinne verengt sich hinter den Otohthengruben und geht wieder erweitert vor der wandartig erhobenen vordem Fläche der Gelenkgrube, an welche sich die hinteren Enden der lateral, anlegen, nach oben "und 8* — 116 — öffnet sich, öfters durch eine vom innern Rand der Querplatten nach hinten stehenden Spitze in 2 Mündungen geteilt , am obern Rand der Wand. — Bei Misgurnus ist die Mittelleiste vom vordem Rand an gespalten. — Die Bildung der untern Fläche weicht bei allen mir bekannten Gattungen von der der andern Fische ab , durch eigentliche Schlundfortsätze, welche zum Kauapparat gehören, gegen welche die Zähne der pharyng. infer. (die super, fehlen ganz) sich bewegen. Die konvexe untere Fläche nimmt in einer Rinne die Spitze des sphenoid. auf, dessen obere Leiste, in das vordere gespaltene Ende geschoben, den Augenmuskelkanal schliesst, oder die untere Fläche wird hinter der Spalte von dem platten hintern Ende des sphenoid. bedeckt, Avie bei Barbus. Die Seitenwände verlängern sich hinter dem sphenoid. in 2 plattenförmige Fortsätze , welche sich auf eine Querplatte senken, die die Wände nach den Seiten und nach hinten überragt, oben tief gerinnt und ihre untere konkave Fläche von einem starken Knorpel überzogen ist, gegen welchen die Zähne der pharyng. infer. sich bewegen, und ist hinten in einen verschieden geformten Fortsatz verlängert, welcher unter den Körpern der 2 — 3 vordem Wirbel nach hinten tritt. Über ihn führt ein Kanal zwischen den absteigenden Fortsätzen über die Querplatte und öffnet sich über deren vordem Rand, durch ihn tritt die aorta abdominalis. — Der vordere Rand der Seitenwände, welche den Augenmuskelkanal, diver- gierend nach unten, umgeben, tritt zwischen die alae temporales. Weniger ausgebildet ist die mittlere Rinne bei den mir be- kannten Characinidae. Die Leiste ist bei Myletes, Serrasalmo, bei welcheri sie vornen vertieft liegt, und bei Hydrocyon vor den Oto- lithengruben einfach, zwischen ihnen gespalten und hinter ihnen die Rinne durch einen Querrand geschlossen, über welchen sie sich an der vordem Fläche der hintern Wand, flacher bei den erstem, tief bei Hydrocyon, bis zum obern Rand derselben fortsetzt. — Bei He- miodus und Tetragonopterus ist die Rinne zwischen den Gruben durch eine Mittelleiste wieder geteilt, vor ihnen und hinter ihnen die Leiste einfach. — Bei Piabuca teilt sich die Mittelleiste erst vor den Gruben in 2 Schenkel, welche diese vornen umgeben und an einen Ausschnitt der äusseren Ränder treten. An die hoch er- hobene Wand der grossen Gelenkfläche legen sich die hinteren Ende der lateral. , deren Querplatten an die Ränder der mittlem Rinne treten und sich nicht vereinigen. — Bei Myletes und Serrasalmo bildet der hintere Teil der Seitenwände die der grossen und tiefen Otolithengruben , welche die Gelenkfläche nach aussen überragen, — 117 — deren oberer Rand sich vor dieser einwärts und nach vornen krümmt und in die Ränder der mittlem obern Rinne übergeht ; in einer Rinne an der untern konvexen Fläche derselben sind die pharyng. super, durch Ligamente befestigt. Vor den Gruben senken sich die Seiten- wände tiefer und treten auf den schiefen obern Rand der hohen Platten des sphenoid., zwischen welchen und der tief gerinnten untern Fläche der Augenmuskelkanal verläuft und sich bei Myletes nach unten und hinten , bei Serrasalmo ganz nach hinten öffnet. — Bei Hydrocyon treten die Seitenw^ände, deren oberer Rand den äussern der schmalen Otolithengruben bildet, vertikal nach unten und mit horizontalem unterm Rand auf die des sphenoideum. — Der vordere Rand tritt bei diesen platt an den hintern der alae temporales. — Bei Piabuca umgeben die hinten höheren Wände oben die Otolithen- gruben. — Bei Hemiodus und Tetragonopterus verbreitert sich die konvexe untere Fläche in die Wände der grossen flachen Gruben, zwischen welchen in eine Rinne die erhobenen Wände des sphenoid. treten; der vordere Rand legt sich in 2 Spitzen verlängert unter die alae temporales. Bei den Gymnotidae: Sternopygus und Carapus bedecken die vereinigten Querplatten der lateral, die mittlere Rinne, welche sich nach hinten ununterbrochen fortsetzt, vornen aber mit jenen endigt, das vordere Ende der obern Fläche ist einfach konkav. Die untere nur leicht gerinnte und vornen gespaltene Fläche wird vom sphenoid. bedeckt, welches bei Carapus den Kanal schliesst, der bei Sternopygus sich zwischen dessen hinteren Spitzen öffnet. Völlig abweichend verbindet es sich bei den Balis tina mit den squam. temporal., eine Verbindung, welche unter allen untersuchten Fischen sich nur noch bei einigen Siluridae fand. — Bei Balistes (Jahreshefte 1872) ist die untere Fläche des schmalen hintern Teils tief gerinnt, der Kanal (■)ff"net sich zwischen den unter die Ränder angelegten Spitzen des sphenoid. Die Seitenwände treten steil nach oben, die schmale obere Fläche bildet den untern Rand des Hinter- hauptlochs und wird dann von den kurzen Querplatten der lateral, bedeckt. Vor diesem krümmen sich die Seiten nach aussen und die obere Fläche bildet beinahe halbmondförmig, nach vornen konkav, hinter den aufgerichteten Querplatten der alae temporal., den platten Boden der Hirnhöhle, tritt mit den Enden des vordem Rands zwischen die seitlichen Platten der lateral, und alae temporal, und an den Innern Rand der untern Platte der squam. temporales. — Bei Mona- canthus schlagen sich die obern Ränder der niedrigen Seitenwände — 118 — nach aussen um, bilden mit unterer Fläche den hintern Teil der konkaven untern Schädelwand und treten mit äusserer Ecke zwischen die nach innen umgeschlagenen Platten der squam. temporal, und die alae temporal. Die obere Fläche, hinten von den Querplatten der lateral, bedeckt, bildet vor diesen breit, hinter den aufgerichteten Querplatten der alae temporal. , den kurzen Boden der Hirnhöhle, unter welchem der Kanal nach hinten geht und sich in einer Spalte unter dem hintern Teil, an dessen äussere Fläche die Spitzen des sphenoid. angelegt sind, öffnet. Bei fehlendem Augenmuskelkanal ist die Form sehr verschie- den. Unter den Acanthopterygii bildet die konkave obere Fläche den Boden der Hirnhöhle , die lateral, legen sich an die Seiten bei Echeneis, bei welchem die dünne Platte flach auf dem sphenoid., die Otolithen auf den alae temporal, liegen. Fistularia, bei welchem es eine lange Piinne bildet, an deren Ränder sich die lateral., welche für sich die Otolithengruben bilden, anlegen ; seine konvexe untere Fläche ist erst vornen in feine Rinnen geteilt, welche auf dem platten sphenoid. liegen. Die obere Fläche ist durch eine Mittelleiste in die 2 Otolithen- gruben geteilt bei Uranoscopus, bei welchem der kurze hintere Teil schmal und erhoben die hinteren Ende der lateral, trägt, deren untere Ränder sich dann auf die niedrigen des sich verbreiternden vordem Teils legen, welcher durch eine Leiste getrennt, die flachen Otolithengruben enthält. Die konvexe untere Fläche nimmt in einer Rinne die Spitze des sphenoid. auf. Bei Antennarius, bei welchem es hinten schmal und konkav den Boden der Hirnhöhle bildet, vornen sich in eine konkave Platte ausbreitet, unter welche in eine breite Rinne das sphenoid. einge- schoben ist, die Seitenränder treten steil unter die lateraha. Vor dem platten hintern Teil trennt eine mittlere Rinne die Otolithengruben bei : Gasterosteus, bei welchem die Querplatten der lateral, an die Ränder der Rinne treten und an die Seiten einer mittlem Leiste der konvexen untern Fläche die Spitzen des sphenoid. eingeschoben sind. Bei den Gobiidae: Gobius und Eleotris, bei welchen die la- teral, an die Ränder der Rinne treten, die obere Leiste des sphenoid. in die Rinne der untern Fläche sich legt. Batrachus, bei welchem es sich vor dem hintern Teil verbreitert, die mittlere Rinne in der Mitte schmäler, hinten und vornen breiter ist, die lateral, hinten an ihre Ränder sich legen. - 119 — Die Spitzen des sphenoid. sind an die Seiten einer Mittelleiste ein- geschoben. Bei Lopliius, bei welchem es sich vor dem hintern Teil flach ausbreitet, die Ränder der Rinne nach vornen konvergieren und sie von den auf dem breiten Teil liegenden Gruben trennen. Die lateral, treten an die äusseren Ränder. An eine Mittelleiste legen sich die Spitzen des sphenoideum. Bei Ophiocephalus verbreitert .sich das lange schmale basilare erst vornen , die lange obere Rinne wird auf dem breiten Teil von den nach hinten zugespitzten Otolithengruben getrennt, deren grösserer vorderer Teil auf den alae temporal, liegt. In tiefe Gruben vor dem hintern Ende treten die hinteren Ende der lateral., welche sich dann an die äusseren Ränder legen. Die Spitze des sphenoid. ist in eine untere Rinne bis zur Kante des hintern Teils geschoben. Anacanthini. Unter den Gadidae verhält es sich etwas ver- schieden. — Bei Gadus morrhua geht auf der obern Fläche vor dem geschlossenen hintern Rand bis zum vordem eine tiefe breite Rinne, deren hohe nach oben divergierende Wände, auf welche die Quer- platten der lateral, sich senken, sie von den grossen Otolithengruben trennen, sich vor den lateral, senken und auf dem vordem Ende nur leichte Leisten bilden. Die Seitenwände krümmen sich hinten nach innen, legen sich, bedeckt von den unteren Flächen der lateral., an die Wände der Rinne und überdachen die unter ihnen bis zur hintern Wand reichenden Otolithengruben, welche sie dann in weitem Bogen umgeben und sich unter dem Rand der lateral, und der grossen mastoid. nach innen an das vordere stumpf zugespitzte Ende der untern Fläche senken. Von der untern Fläche ragt eine hinten breite, nach vornen sich zuspitzende Leiste, an deren Seiten die Spitzen des sphenoid. eingeschoben sind, vor und tritt mit der Spitze unter den vorgezogenen vordem Rand der untern Fläche , welcher zwischen den hintern Rändern der alae temporal, den Boden einer unter diesen liegenden Grube bildet. — Bei G. aeglifinus ist nur das hintere Ende einer Mittelleiste . welche die Gruben trennt , gerinnt und auf der vordem Spitze der dreieckigen Rinne vereinigen sich die konvergierenden Querplatten der lateral., vor welchen die Leiste einfach ist, vornen verbreitert sich erhebt und auf die in hintere Spitzen vereinigten alae temporal, legt, unter welche das zugespitzte vordere Ende der untern Leiste tritt. Die Seitenwände umgeben im Bogen die Gruben, ohne sie hinten zu bedecken. — Bei Merlucius ist die obere Fläche wie bei G. aeglilin., die vordere Spitze der untern — 120 — Fläche ist lang unter die alae temporal, geschoben, an deren hintern Rand die obere glatt stösst. — Bei Lota ist das basilar. beinahe platt und tritt glatt an die alae temporal. ; eine breite mittlere Rinne geht vom hintern bis zum vordem Rand, die Ränder derselben trennen die flachen Gruben. Der vordere Rand der untern Leiste tritt als leichte Spitze zwischen die alae temporales. Bei den wenigen untersuchten Gattungen der Pleuronectidae ist die Form des basilare, welches schon einige Asymmetrie zeigt, verschieden. — Bei Rhombus, Taf. II Fig. 21, Augen links, ist die obere Fläche vor dem geschlossenen hintern Rand, auf welchem die dicken hinteren Ende der lateral, sich vereinigen, in die 2 grossen Otolithengruben geteilt durch eine hohe Mittelleiste, von deren oberm Rand eine Knochenbrücke, unter welcher diese in Verbindung stehen, an die vereinigten Spitzen der alae temporal, geht. Vor den kurzen Seitenwänden, welche die Gruben umgeben, bildet der vordere Teil einen dicken, oben konvexen hohlen Zapfen, welcher auf dem sphe- noid. liegt und zwischen den alae temporal, eingeschoben, sich nach vornen öffnet, in welchen aber die Augenmuskeln nicht reichen, son- dern sich am vordem Ausgang der Hirnhöhle an der Innern Fläche der hohen Wände des sphenoid. ansetzen. Die Seitenwände senken sich, vor der grossen Gelenkfläche konkav und bedeckt von den seit- lichen Platten der lateral. , divergierend , die rechte tiefer als die linke, und umgeben mit nach aussen gebogenem unterm Rand eine breite Rinne , in welche sich das platte hintere Ende des sphenoid. legt und bis an den hintern Rand reicht. Vornen, hinter dem Zapfen, verbreitern sich die untern Ränder in plattenförmige abgerundete Vorragungen, auf welche der hintere Rand der alae temporal, tritt, unter welche sich kugelförmige Knorpel anlegen, an deren vordem Rand lange Knochenstiele und an deren Ende die arcus branchial, angeheftet sind. — Bei Rhomboidichthys , Augen links , trennt eine Mittelleiste die Gruben, von welchen die rechte länger und breiter ist. Die Leiste spaltet sich vornen in 2 Schenkel, an welche die Querplatten der lateral, treten, und welche, der rechte länger, an die alae temporal, stossen. Die untere Fläche bildet hinten eine scharfe Kante, in deren vordere Rinne die Spitze des sphenoid. tritt, und die vornen, die obere Leiste überragend, zwischen die alae tem- poral, sich legt. — Bei Pleuronectes, Augen rechts, verhält sich die obere Fläche ähnlich der von Rhombus. Eine Mittelleiste, welche hinten höher ist und durch eine Knochenbrücke mit einem vertikal auf ihr stehenden Fortsatz verbunden sich an die alae temporal. — 121 — legt, trennt die Gruben, welche unter der Brücke über dem mittlem niedrigen Teil der Leiste in Verbindung stehen. Die konkaven Seiten- wände, auf deren oberm Rand die lateral, stehen, umgeben die Gru- ben und mit nach unten umgeschlagenem unterm Rand, von welchen der linke tiefer sich senkt , eine Rinne , in welcher die Spitze des sphenoid. liegt. — Bei Solea trennt eine einfache hinten höhere Leiste die Gruben. Die nach aussen konkaven Seitenwände kon- vergieren nach unten und bilden eine Kante , in deren feine Rinne die Spitze des sphenoid. eingeschoben bis an den hintern Rand reicht, an dessen Seite sich die Kante in 2 kopfförmige Vorragungen verbreitert, an welche die arcus branchial. angeheftet sind. Physostomi. Abweichend verhält es sich bei den wenigen untersuchten Gattungen der Siluridae. — Bei Silurus glanis L. reicht das lange , schmale basilar. zwischen den alae temporal, bis an deren vordem Rand; die obere Fläche, welche von den Seiten- wänden nicht überragt wird , ist im hintern Teil eher konvex , in ihrer erhobenen Mitte verläuft eine Leiste, welche in 2 divergierende Schenkel geteilt an der vordem Wand der Gelenkfläche bis an den obern Rand tritt, vor der Wand einfach, sich sofort wieder teilt und mit höheren Schenkeln eine schmale Rinne umgibt, welche von den Querplatten der lateral, bedeckt wird; die nach vornen konvergieren- den Schenkel trennen die kleinen Otolithengruben , vereinigen sich vor diesen und trennen sich wieder in 2 stärkere flache Schenkel, welche divergierend eine kleine dreieckige Grube umgeben und an die hinteren Fortsätze der alae temporal, stossen. Vor diesen bildet der sich zuspitzende vordere Teil, zvdschen den inneren Rändern der alae temporal, tiefer liegend und konkav, einen schmalen Boden der Hirnhöhle bis zum vordem Rand jener. Auf der konvexen untern Fläche verläuft eine mittlere Rinne und an deren Seiten leichtere, in welche die obere Fläche des breiten hintern Endes des sphenoid. eingeschoben ist. — Bei Euanemus nuchalis Spix ist es platt, drei- eckig mit nach hinten gerichteter Basis , welche in der Mitte ver- dickt und vorstehend die Gelenkfläche bildet, an den Seiten in ab- wärts gebogene Spitzen verlängert unter die unteren Platten der lateral, sich legt. Die obere Fläche ist durch eine Mittelleiste , die hinten und vornen breiter ist, sich platt an die vereinigten alae tem- poral, legt, in die Otolithengruben, welche von den Querplatten der lateral, bedeckt werden, geteilt. Die untere Fläche, hinten gerinnt, vornen platt, teilt sich in 2 Spitzen, welche die obere Leiste über- ragen und die Spitze des sphenoid. aufnehmen. — 122 — Bei den folgenden Gattungen verbindet es sich mit den squam. temporal., was soviel mir bekannt, nur noch, wie oben angeführt, bei den Balistina, aber in anderer Form, vorkommt. Entweder legen sich lange Fortsätze der squam. in seitliche Gruben des basilar., wie bei Pimelodus Sebae C, oder stielförmige Querfortsätze des basilar. verbinden sich mit langen der squam., wie bei Pimelod. galeat. See., Arius argyropleuron K. & v. H. , oder das basilar. bildet für sich, oder mit den lateral, lange Querröhren, welche mit dem Gehörorgan in Beziehung stehen und an die squam. treten, wie bei Ciarias ba- trachus Blck., Callichthys longifilis Val. und Loricaria maculata Blck. Bei Pimelodus Sebae ist die obere Fläche durch eine niedrige Leiste, die hinten verbreitert eine von den Querplatten der lateral, bedeckte Rinne bildet, in die Otolithengruben geteilt. Der konvexe vordere Teil der untern Fläche liegt auf dem sphenoid. , in leichte Gruben an der Seite des hintern Rands treten die langen Querfort- sätze der squam. temporal., welche durch eine auf die untere Schädel- flache führende Spalte von den lateral, getrennt sind. — Bei Pimelod. galeat., Taf. II Fig. 22, hat es die Form eines Kreuzes, dessen kurzer dicker hinterer Arm auf der untern Fläche gerinnt ist und an den 1. Wirbel tritt. Die Rinne setzt sich als vielfach durchbrochener Kanal unter den vordem Wirbeln fort. Die obere Fläche des platten Knochens ist hinten leicht konvex , dann durch eine Mittelleiste in die kleinen Otolithengruben, welche hinten von den Querplatten der lateral, bedeckt werden, geteilt. Die kurzen, breiten Querarme legen sich unter kleine Fortsätze der lateral, und mit diesen an die langen unteren Fortsätze der squam. temporal., über welchen grosse Löcher auf die untere Schädelfläche führen. Die vorderen Ränder dieser Querfortsätze vereinigen sich konvergierend in eine lange mittlere Spitze, welche vor der obern Leiste, zwischen den alae temporal., den Boden der Hirnhöhle bildet und in deren zackiges vorderes Ende das sphenoid. eingeschoben ist. — Bei Anns spaltet sich das platte basilar. vornen in 2 Spitzen, welche von den lateral, bedeckt die Spitze des sphenoid. zwischen sich nehmen und an die alae temporal, stossen. Die obere Fläche ist durch eine Leiste in 2 Gruben geteilt, welche kleine scheibenförmige Otolithen, die von den Qucrplatten der lateral, bedeckt werden, enthalten ; die grösseren Otolithen liegen auf den alae temporales. Die Ränder der Fläche erheben sich an den obern Rand eines dicken Fortsatzes, welcher den untern Rand des Hinterhauptlochs bildet, sich vom hintern Rand senkt, von einem Loch durchbohrt ist und vom vordem Rand der untern Leiste des — 123 — 1. Wirbels umfasst wird (Jahreshefte 1881, pag. 338). Von den Seiten- rändern stehe Fortsätze nach aussen, welche unter die lateral, treten, deren hinteren Ende auf dem Kand zwischen ihnen und dem dicken hintern Fortsatz liegen, an ihren vordem Fiand legen sich die langen Fortsätze der squam. temporal, an, welche durch eine Querspalte , die an der äussern Seite des hintern Fortsatzes zu den Otolithengruben führt, von der hintern Schädelwand getrennt sind. Die ganz eigentümliche Bildung des basilar. bei Ciarias, Taf. II Fig. 25. 26, verlangt eine ausführlichere Beschreibung. Es hat die Form eines umgekehrten T, dessen breite hinteren Arme als Rühren unter grossen Löchern, welche unter dem occipital. super, auf die untere Schädelfläche führen, quer nach aussen an die squam. tem- poral, gehen, dessen schmaler mittlerer Teil, der Körper, nicht nur bis zum vordem zugespitzten Ende, welches unter den alae temporal, liegt, die untere Schädelttäche und den Boden der Hirnhöhle, son- dern auch mit konvergierenden oberen Plättchen die Seitenwände und das Dach des hintern Hirnhöhlenteils bis zu den erst auf den Rändern der vordem Spitze liegenden lateral., welche hier erst eine hintere Schädelwand herstellen, bildet. Von dem Körper, dessen hintere Fläche die Gelenkgrube bildet, der vor dieser von dem Bogen des 1. Wirbels bedeckt wird, erheben sich konvergierende Plättchen, welche das Hinterhauptloch umgeben, vor diesem von einem aus dem Hirnhöhlenkanal nach aussen führenden Loch durchbohrt sind, unten in die obere Fläche der Querröhren übergehen, oben vereinigt eine hohe Gräte bilden, auf welche die lange untere Leiste des occi- pital. super, tritt. Die Gräte, welche nach vornen niedriger das Dach und durch ihre Spaltung die Seitenwände des hintern Hirn- höhlenteils bildet, senkt sich vor den Querröhren mit schiefem untern Rand auf die hintern Ende der lateral., die zwischen diesen und den äusseren der vordem Fortsetzung des Körpers eingeschoben sind. Die obere Fläche des Körpers ist, bedeckt von diesen Plättchen, ge- rinnt und bildet den Boden des schmalen hintern Hirnhöhlenteils und ist über dem vordem Fortsatz zwischen den lateral, durch eine Leiste in 2 Rinnen geteilt, in deren hinteres Ende die Spitze eines Gehörknöchelchens tritt, die vornen eme sandige Masse enthalten. Vor den lateral., welche nach aussen gebogen die Hirnhöhle er- weitern, tritt die Fläche mit erhobenen Rändern an die vereinigten alae temporal., unter welche das verlängerte Ende der untern Fläche sich legt und in 2 Spitzen gespalten die Spitze des sphenoid. auf- nimmt. Die vom hintern Teil nach aussen tretenden Fortsätze sind — 124 — weite Röhren, welche, nach innen durch die Wände des Körpers geschlossen , aussen sich mit weiter Mündung hinter den squam. temporal, öffnen. Ihre obere Wand, an der Seite des Körpers kon- kav, geht vornen mit konvergierenden Rändern an den vordem Fort- satz und begrenzt hinten die grossen, auf die untere Schädelfläche führenden Löcher, erhebt sich aussen und bildet mit gezacktem Rand, auf welchen sich ein nach unten tretendes Plättchen und die hintere Spitze der squam. temporal, legt, den obern der äussern Öffnung. Ihr hinterer Rand, welcher von der Gelenkfläche nach aussen geht, sich aussen nach unten und vornen krümmt , ist von der untern Wand durch eine gekrümmte Spalte getrennt, die sich in die äussere Mündung und durch welche sich die Röhre nach hinten öffnet. Vom vordem Rand geht die untere Wand gewölbt nach hinten bis zum vordem Rand der Spalte, der konvex sich nach innen und vornen zieht und an den Rand der untern Rinne des Körpers sich anlegt. Diese untere Wand reicht nicht so weit nach aussen, als die obere, bildet den untern Rand der äussern Mündung und ist vor der hintern Spalte von einer Spalte durchbrochen, welche aber aussen durch die Anlagerung der untern Wand an die schmale Platte, welche sie von der hintern Spalte trennt, geschlossen ist. Innen tritt die Spalte nach vornen und ist unter dem hintern Ende der lateral, durch ein Loch und einen erhobenen Rand von einer Rinne getrennt, welche sich in die Otolithengruben öffnet und ein langes Gehör- knöchelchen enthält, welches hinten in die Querröhre hereinragt, mit vorderer Spitze in die Otolithengrube tritt. Die Spalten und Öff- nungen sind durch Haut geschlossen. Wesentlich verschieden sind die Querröhren von Callichthys, Taf. II Fig. 30, indem nur ein Teil ihrer untern Wand von einer flügeiförmigen Ausbreitung des basilar. , der andere derselben und die obere von den lateral, gebildet wird, die obere Wand eine kon- vexe, breite aber niedrige hintere Schädelwand bildet und der konVexe vordere Rand sich an die seitliche untere Leiste des occipital. super, und unter die hintern Platten der occipital. extern, legt. Die Röhren sind zwar gegen den hintern Hirnhöhlenteil abgeschlossen, aber die Wand jederseits von einem kleinen Loch durchbrochen und durch die innere Wand öffnen sich feine Löcher auf der untern Fläche. Die Röhren öffnen sich nicht in die Otolithengruben, aber durch eine weite Lücke hinter der Mündung des äussern halbzirkelförmigen Kanals in die Hirnhöhle und hinter den squam. temporal, nach aussen; die untere Wand dieser äussern Mündung legt sich mit zurück- — 125 — gebogener Spitze an das hintere Ende jener und bildet mit diesem und einem Ausschnitt in der hintern Platte des occipital. extern, eine Rinne, in welche die obere Spitze des Schultergürtels angeheftet ist. An der innern Wand der Rühre liegt ein länglich ovales Gehör- knöchelchen, dessen vorderer Rand mit hakenförmig gekrümmter Spitze durch die Lücke in die Hirnhöhle tritt. — Die Anlagerungs- fliiche für den 1. Wirbel ist eine tiefe röhrenförmige Grube, deren konvexe obere Wand hinter dem Hinterhauptloch vorsteht, den Boden dieses und des schmalen hintern Hirnhöhlenteils bildet, welcher mit erhobenem Querrand endigt , hinter dem , neben der Mittellinie , ein Loch in die Querröhre führt. Vor diesem Rand breitet sich der vordere Teil, tiefer liegend, aus, bildet den Boden der breitern Hirn- höhle , ist an den Seiten von einem Loch , welches auf der untern Fläche sich öffnet, durchbohrt und durch eine Mittelleiste in je 2 hinter- einander liegende Otolithengruben geteilt. Das vorgezogene konvexe vordere Ende, unter welchem die Spitze des sphenoid. liegt, ist, oben einfach konkav, zwischen die hintern Ränder der alae temporal, eingeschoben. Von den Seitenrändern, den innern der Querröhren erheben sich, ähnlich Ciarias, konvergierende Plättchen, welche das Hinterhauptloc'h umgeben , ein niedriges Dach über der medull. ob- longat. bilden und sich in einer niedrigen Gräte verbinden, auf welche die mittlere untere Leiste des occipital. super, tritt. Der vordere Teil der Plättchen, in welche die Gräte sich spaltet, legt sich mit schief nach hinten und unten gerichtetem unterm Rand auf den innern der obern Platte der lateral., ihre hintern Ende ziehen sich an der Seite der Gelenkswand nach hinten und endigen in kurzen divergierenden Spitzen, unter welchen in einen tiefen Einschnitt der untern Platte die hintere Platte der lateral, sich legt, zwischen welcher und der Spitze sich aus der Querröhre ein Loch öffnet. Vor dem Einschnitt breitet sich die untere Fläche in eine nach oben konkave Platte aus , welche die untere Wand der Querröhre bildet, deren hinterer Rand abwärtsgebogen unter der hintern Platte der lateral, nach aussen geht, deren innerer sich erhebt, hinten an die Seite des Körpers anlegt, das Loch, welches von diesem in die Röhre sich öffnet, schliesst und vornen konvex unter den innern der obern Platte der lateral, tritt, mit welchem er die Seitenwand des hintern Himhöhlenteils bildet. Ihr vorderer Rand bildet aufgebogen die vordere Wand der Röhre, mit konvexer vorderer Fläche die hintere der jetzt verbreiterten Hirnhöhle und mit oberm Rand den untern der Lücke, durch welche sich die Röhre in die Hirnhöhle öffnet und — 126 — tritt dann, nach hinten gebogen, an den innern Rand der untern Platte der lateral. , welche sich mit ihrer obern Platte verbindet. Die untere Fläche, welche am hintern Teil des Körpers in der Mitte konvex ist, wird vor dem Einschnitt durch einen erhobenen Rand vom vordem Teil getrennt, welcher, entsprechend dem sich erheben- den innern Rand der obern Fläche, in eine Rinne vertieft ist, die vom mittlem konvexen Teil divergierend an die hinter dem vordem Rand sich öifnenden Löcher geht. Die lateralia, Taf. II Fig. 30. 31, welche wegen ihres Anteils an der Bildung der Röhre wohl besser hier angeführt werden, sind einer Muschel ähnlich, welcher der innere Teil der untern Schale fehlt, und bilden tief konkav die obere, aussen die obere und untere und hintere Wand der Röhre und umgeben ihre äussere Mündung. Die obere Platte bildet konvex die hintere Schädelwand, legt sich innen leicht ge- rinnt zwischen die die Seitenwand der Hirnhöhle bildenden und die aufgerichteten inneren Ränder der Platte des basilar. und bildet mit diesen die Scheidewand zwischen den Röhren und dem hintern Hirn- höhlenteil , überragt diese nach vornen , bildet mit konvexem Rand den obern der Lücke, durch welche sich die Röhre in die Hirnhöhle öffnet, und legt sich an die occipitala externa. An der äussern Seite der Lücke verbindet sich der Rand , der nach hinten und aussen gebogen an die squam. temporal, stösst, durch eine kurze Brücke mit der untern Platte und bildet konvex den obern der äussern Mündung. Ihr konkaver hinterer Rand legt sich innen mit zurück- gebogener Spitze auf den hintern der seitlichen Ausbreitung des ba- silar. und geht in den äussern über. Von diesem scharf vorstehenden Rand schlägt sich die Platte im Winkel nach unten und vornen um und bildet eine schmale gerinnte hintere Wand, bildet innen mit dem Einschnitt des basilar. das Loch, welches aus dem hintern Hirn- höhlenteil in die Röhre und aus dieser auf der untern Fläche sich öffnet. Die Wand legt sich auf den nach unten vorragenden Rand der untern Fläche des basilar., überragt aussen die obere Platte mit zurückgebogener Spitze und bildet die längere hintere Wand der Röhre. An der innern Seite ihrer Spitze tritt ein Plättchen an die obere Platte und bildet eine Brücke zwischen der vordem Lücke der Röhre und ihrer äussern Mündung und so eine schiefe untere Wand derselben, deren innerer Rand auf der Verbreiterung des basilar. liegt. An diese Bildung reiht sich die von Loricaria, Taf. II Fig. 32, an, bei welchem ähnliche Querröhren, mit oberem Rand an die oc- cipital, extern, angelegt, eine hintere Schädelwand bilden und aussen — 127 — an die squam. temporal, treten. Aber selbst bei diesem jungen Exemplar gelang eine Trennung der lateral, von dem basilar. nicht, die obere Wand der Röhre zeigt keine Spur einer Trennung und nur eine Naht, durch welche der vornen verbreiterte mittlere Teil sich mit dem seitlichen verbindet, könnte eine Andeutung geben, es lässt sich somit der Anteil , welchen die einzelnen Knochen an der Bildung der Röhren nehmen, nicht bestimmen. — Der mittlere, dem basilar. entsprechende , Teil steht mit sehr schmalem Ende hinter den Röhren vor und legt sich mit konkaver Gelenkfläche an den 1. Wirbel. Von den Seiten dieser umgeben konvergierende Plättchen, welche hinter der Schädelwand vorstehen , das Hinterhauptloch und vereinigen sich in einem abgerundeten Dach, dessen Wände sich nach vornen fortsetzen, an die gerinnten inneren Ränder der Röhren senken , den schmalen hintern Hirnhöhlenteil überdachen und mit divergierenden vorderen Rändern unter die seitlichen unteren Leisten des occipital. super, treten , dessen mittlere hintere Leiste sich auf das Dach legt (Jahreshefte 1881, pag. 346). Bedeckt von diesem Dach bildet die obere Fläche den Boden für die medull. oblongat., welcher durch einen Querrand von dem vordem verbreiterten und tiefer hegenden Rand getrennt ist, der durch eine Mittelleiste in die zwei Otolithengruben geteilt an die alae temporal, stösst. Die untere Fläche ist hinten gerinnt, die Rinne, deren Wände hinten in Spitzen, welche unter die langen Querfortsätze des 1. Wirbels treten, endigen, ist vornen durch einen Querrand geschlossen , welcher unter den Querröhren vorragend, bis an deren äussere Spitzen reicht und die hintere Schädelwand von der untern trennt. Über diesem Rand führt an der Seite des mittlem Teils ein feines Loch von innen nach unten. Vor dem Rand liegt unter der Mitte des verbreiterten Teils die Spitze des sphenoid. , die äusseren Ränder verbinden sich durch eine Naht mit einer Platte der Röhren. Durch eine Rinne vom Dach der Hirn- höhle getrennt gehen die kurzen Querröhren nach aussen , deren obere Wand mit kugelförmigen Anschwellungen den innern Teil der hintern Schädelwand bildet und sich an die occipital. extern, an- legt, gegen welche sich die Röhren, die nach innen durch die Wände des basilar. geschlossen sind, (■)ffnen. Unter der Anschwellung senkt sich die Wand an die alae temporal, und bildet die äussere Wand der Himhöhle und aussen die obere der äussern Mündung der Röhre, überragt hinten die Anschwellung nach aussen und legt sich zu- gespitzt, als Ende des untern Rands, an ein unteres Plättchen der squam. temporal., welches die Mündung bis auf eine Spalte schliesst. - 128 — Vom scharfen untern Rand, der nach vornen gerichtet ist, tritt eine vordere Platte, die innen an den verbreiterten Teil des basilar., aussen an die squam. temporal, stösst, nach vornen und bildet die vordere Wand der Röhre, welche an die alae temporal, sich anlegt. Bei Hyperopysus, Taf. II Fig. 35, ist es flach mit in ein- springendem Winkel gebogenen Rändern, von welchen die hinteren nach hinten divergieren, nach innen gebogen die hintern Platten der lateral, tragen und die obere Fläche zu einer Rinne verschmälern; der vordere Teil, dessen nach vornen divergierende Ränder an die horizontalliegenden Platten der lateral, treten, bildet breit den Boden der Hirnhöhle und die kleinen Otolithengruben und tritt platt mit konvexem vorderem Rand an die vereinigten alae temporal. Die untere Fläche ist in eine die obere überragende Spitze verlängert, welche unter die alae temporal, tritt und in Zacken gespalten in das hintere Ende des sphenoid. eingeschoben ist. Unter den Muraenidae ist bei Anguilla die obere Fläche durch 2 Leisten in eine mittlere Rinne, an deren Ränder sich hinten die Querplatten der lateral, legen, und die schmalen Otolithengruben geteilt. — Bei Conger trennt eine Mittelleiste , an deren breitern hintern Teil sich die Querplatten anlegen, die nur am vordem Ende gerinnt ist, die grossen, flachen Otolithengruben. Bei beiden sind die hinteren Spitzen des sphenoid. an die Seiten einer platten, vornen zu- gespitzten Leiste der platten untern Fläche eingeschoben, der vordere Rand tritt abgerundet zwischen die hinteren Ränder der alae temporal. ; die niedrigen Seitenwände wölben sich leicht nach oben. — Bei Mu- raena trennt eine Leiste, welche höher ist, als die Seitenwände, die Otolithengruben. Die untere Fläche, welche, hinten kantig, vom sphe- noid. umfasst wird, breitet sich dann in 2 seitliche, nach unten vor- stehende konvexe Plättchen aus, deren konkave obere Fläche mit den lateral, die Otolithengruben bildet, und tritt mit vorderer Spitze unter die alae temporales. Bei den Syngnatlii da e ist das platte basilar. vor dem hin- tern Rand eingeschnürt, breitet sich dann aus und bildet den grössern Teil des Bodens der Hirnhöhle zwischen den lateral., welche an den Rändern und in der Einschnürung liegen. Die Gelenkfläche ist bei Syngnathus eher konvex, entschieden konvex und in die Quere ge- stellt bei Gasterotokeus biaculeatus Bl. und Phyllopteryx fohatus Shaw. Der vordere Rand, welcher bei diesen und Leptoichthys fistularius Kaui' abgerundet an die kleinern alae temporal, stösst, ist bei Hippocampus in eine unter diese tretende Spitze verlängert. In einer - 129 — feinern untern Rinne liegt die Spitze des sphenoid., welche beinahe den hintern Rand erreicht. — Bei Leptoichthys bildet der untere Rand der Gelenkfläche mit nach aussen stehenden Spitzen, die sich hinter die lateral, legen , den grössern Teil des untern Rands der niedrigen hintern Schädelwand. Unter den Plectognathi ist bei den Ostraci ontina das basilar. mit den bedeckenden Querplatten der lateral, verwachsen. — Der kleine Knochen weicht bei Ostracion cubicus L., Tai'. II Fig. 38, von der gewöhnlichen Form ab , ist kegelförmig mit platter oberer Wand , die unter den vereinigten Querplatten der lateral, liegt ; die konkave innere Fläche ist durch eine Leiste in 2 Otolithengruben geteilt. Die hintere Spitze überragt die lateral, und legt sich an den untern Rand der Wirbelsäule , welche trichterförmig erweitert sich an die queren und hintern Platten der lateral, und den hintern Rand des occipital. supei-. anlegt. Unter der konkaven untern Wand liegt vor der Spitze das platte hintere Ende des sphenoid. , von welchem sich die Seiten nach oben wölben. Der vordere Rand stösst an die alae temporales. — Bei Aracana aurita Shaw, Taf. II Fig. 42, ist es auch nicht vom sphenoid. zu trennen. Die konkave obere, in die Hirnhöhle sehende Fläche ist durch eine Leiste in die zwei Gruben geteilt, die Seitenwände treten vertikal unter die vereinigten lateral., vornen an die alae temporales. Die untere Fläche ist unter der Gelenkfläche in 2 durch eine Rinne getrennte Läppchen geteilt, vor diesen platt und von dem schmalen hintern Ende eines eigentüm- lichen, abgesonderten Knochens bedeckt, welches in 2 kleine Spitzen geteilt am vordem Rand der Läppchen angeheftet ist. Leicht konkav liegt dieser Knochen unter dem basilar. und dem hintern Ende des sphenoid., welches durch einen nach aussen vorstehenden Rand von jenem getrennt, die vertilvalen Seitenwände desselben fortsetzt, und spaltet sich dann in 2 lange platte Schenkel, welche, vom konkaven Rand nach aussen gekrümmt, brückenförmig unter den an der Seite des sphenoid. und der Wände der Hirnhöhle verlaufenden Rinnen, an die innere Fläche der tief nach unten tretenden Spitzen der squam. temporal, sich anlegen; an den breiten vordem Rand der- selben legen sich die oberen Ränder der horizontalliegenden inneren Platten der Schultergürtel, welche beinahe bis zur konkaven Mitte desselben reichen. — Die Seitenwände des basilare sind konkav und werden oben von den lateral, bedeckt. Unter den Tetr od ontina ist es bei Tetrodon lang, schmal, vor dem hintern Rand eingeschnürt , vornen etwas breiter. Die Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Katuikunde iu Württ. 1885. 9 — 130 — obere Fläche hinten platt , vornen leicht konkav, sieht der ganzen Länge nach frei in die Hirnhöhle; der konvexe vordere Rand tritt an die alae temporal., auf welchen die Otolithengruben liegen. An der Seite der Einschnürung treten in Gruben innere Fortsätze der lateral., deren untere Ränder sich an die äusseren legen. Die kon- vexe untere Fläche ist erst vornen in Zacken geteilt, zwischen welche das hintere Ende des sphenoid. eingeschoben ist. — Bei Diodon ist es kurz, breit, oben flach konkav, unten leicht konvex mit leichter mittlerer Leiste ; die gerinnten Seitenränder treten an die lateral., der vordere Rand ist mit mittlerer Spitze, die zwischen den hinteren Rändern der alae temporal, liegt, in das gespaltene Ende des sphe- noideum geschoben. Occipitalia lateralia. Die vom basilare aufsteigenden Bogen nennen Cuvier u. a. condyloidea , wohl weil sie , allerdings in den meisten Fällen , An- lagerungsflächen für den Bogen des 1. Wirbels bilden, da aber diese Verbindung nicht konstant ist, bei den Siluridae, Characinidae , Sal- monidae , Cyprinidae fehlt , so dürfte nach ihrer Lage genannte Be- zeichnung lateralia nach Stannius vorzuziehen sein. Huxley nennt sie exoccipitalia , sie sind aber ein Teil des occipitale , liegen nicht ausserhalb desselben. Sie bilden auf oder an den Rändern des basilar. angelegt, mit Ausnahme einiger Siluridae, wie beim basilar. angeführt, den untern Teil der hintern und , je nach der Form des Schädels , den hintern Teil der seithchen oder untern Hirnhöhlenwand und bestehen aus einer hintern Platte, welche unter das occipital. super, und die ex- tern, tritt, sich am äussern Rand umschlägt und als seitliche Platte, oder untere zwischen dem basilar. und der squam. temporal., bei vorhandenen unteren Schädelgruben (siehe später) unter den occi- pital. extern., nach vornen an die alae temporal, tritt — und in den meisten Fällen einer Querplatte , welche von der Innern Fläche der beiden andern nach innen tritt, die Otolithengruben bedeckt, den Boden des hintern Hirnhöhlenteils bildet und über der Mittelleiste des basilar. sich mit der der andern Seite verbindet — oder an den Rand der mittleren Rinne jenes tritt und an deren Seite den Boden bildet. — Ihre hintern, bei vertikalstehenden untern, Ende liegen gewöhnlich auf dem hintern Ende der obern, oder mehr seit- lichen Fläche des basilar. , überragen meistens deren hintern Rand und bilden platt -oder leicht konkav die Anlagcrungsflächen für den — 131 — Bogen des 1. Wirbels, sind in einzelnen Fällen in Spitzen verlängert, welche an der Seite des Körpers dieses nach hinten stehen, wie bei Gasterosteus, oder sich platt in emen Ausschnitt am seitlichen Rand desselben legen, wie bei Zeus, oder auf den Körper, wie bei Thynnus, oder als spitzige Fortsätze an dessen Seite liegen, wie bei Tetrodon, in einem Ausschnitt desselben liegen und ihn überragen, bei Dioden. Seltener stehen die hinteren Ende vor dem der obern Fläche des basilar. , über welches sich der Bogen des 1. Wirbels nach vornen krümmt und an sie anlegt, wie bei Platycephalus , Mugil, den Ga- didae, unter welch letztern sie bei Gadus und Merlucius röhrenförmig sind — oder aber die hintern Ende liegen an der vordem Fläche der hohen hintern Wand des basilar. , wie bei Silurus , den Chara- cinidae, Salmonidae, Cyprinidae, und sind getrennt vom Bogen des Wirbels (siehe basilare). Von diesen Enden treten hintere Platten mit divergierenden Rändern gewöhnlich nach vornen und oben unter die occipital. extern, und stossen aussen an die squam. temporal, und mastoid. , wenn diese vorhanden sind (Jahreshefte 1879). Ihr innerer Teil konver- giert gegen die Mittellinie und bildet ein Dach über der medull. oblongat. , dessen hinterer Rand das Hinterhauptloch umgibt und über diesem vereinigt unter die hintere Platte des occipital. super, tritt, mit dem hintern Teil der crista desselben die hintere Schädel- wand in 2 seitliche Flächen teilt. Meistens ist jede dieser Flächen durch eine vom occipital. extern, an die hinteren Ende tretende Leiste wieder in 2 mehr oder weniger konkave geteilt, von welchen die innere an der Seite der crista liegt, die äussere unter die hintere Öffnung der seitlichen Schädelgrube (siehe occipital. externa) geht, deren Rand, welcher meistens vom occipital. extern, und der squam. temporal, gebildet wird, gewöhnlich nicht erreicht. Der vordere Rand der den hintern Hirnhöhlenteil umgebenden Wand ragt mei- stens verlängert als scharfer Vorsprung in die jetzt erweiterte Hirn- höhle hinein, die sich zwischen diesem und der längern seitlichen Platte in eine Grube nach hinten vertieft, welche vom vordem an die occipital. extern, tretenden Teil und seinem Übergang in die seitliche Platte überdacht, in ihrem Grunde die Mündungen des obern und äussern halbzirkelförmigen Kanals aufnimmt. Vom äussern gewöhnlich abgerundeten Rand, der vornen an die squam. temporal, oder auch mastoid. stösst, gehen, vom liintern Ende an, die seitlichen Platten konvergierend nach unten, oder zu- erst nach innen und senken sich dann auf die Ränder des basilare, 9* — 132 — oder treten bei platten Schädeln nach innen an diese , gehen zwi- schen diesen und den squam. temporal. , bei vorhandenen unteren Schädelgruben (die zusammengefasst erst nach den Physostom. an- geführt werden sollen) den occipital. extern, nach vornen an den hintern Rand der alae temporal, und bilden die seitliche oder untere Wand der Hirnhöhle und über dem basilar. die äussere Wand der Otolithengruben. Sie überragen den vordem Rand der hinteren Platten und bilden die äussere Wand der Gruben, in welche sich die Hirn- höhle nach hinten vertieft. Durch sie, seltener auch durch die hin- teren Platten, öffnen sich die Löcher zum Austritt der nervi pneu- mogastrici und glossopharyngei. Von der Innern Fläche, meistens von dem Winkel, in Avelchem sich die hinteren Platten in die seitlichen umbiegen, gehen von den hinteren Enden an , in der Mehrzahl der Fälle , Querplatten nach innen, welche den hintern Teil der Otolithengruben bedecken und sich über der Mittelleiste des basilar. vereinigen, oder an die Ränder der mittlem Rinne desselben treten. Über ihrem vordem Rand, welcher die alae temporal, nicht erreicht und von der seitlichen Platte überragt wird, öffnet sich gewöhnlich ein Loch, welches durch die seitliche Platte nach aussen führt, und weiter nach hinten ein zweites, welches durch diese oder die hintere Platte geht, zum Aus- tritt der genannten Nerven. Über den Löchern liegt eine Grube, in welche die halbzirkelförmigen Kanäle münden. Das Vorhandensein eines Augenmuskelkanals, welcher unter dem basilar. nach hinten geht, kann wohl mit dem der Querplatten nicht im Zusammenhang stehen , aber auffallend ist , dass bei allen Ac anthopterygii , welche den Kanal haben, auch Querplatten vor- handen sind und fehlen , wenn dieser fehlt , freilich mit Ausnahme der Labyrinthici , bei welchen kurze Querplatten sich über dem ba- silare vereinigen , während der Kanal fehlt. Bei den anderen Ab- teilungen verhält es sich aber anders, alle Anacanthini, welchen der Kanal fehlt, haben Querplatten, welche sich an die Ränder der mitt- lem Rinne des basilar. legen, unter den Physostomi fohlen sie nur denjenigen Silurid., bei welchen das basilare Querröhren bildet. Sie fehlen den Syngnathid., unter den Plectognathi den Tetrodontina. Bei der grössern Mehrzahl der Acanthopt erygii bestehen die lateral, aus diesen Platten , von welchen die hintere und seithche nur in der Richtung verschieden sind, weshalb nur bedeutendere Ab- weichungen angeführt werden sollen. Die Querplatten verändern durch ihre Verbindung, oder Anlagerung an die Ränder der mittlem — 133 — Rinne, oder ihr Fehlen die Bildung des Bodens der Hirnhöhle. Ver- änderungen in der Mündung der halbzirkelförmigen Kanäle sollen ebenfalls hervorgehoben werden. Bei Gasteros te US fehlen die Querplatten. Bei den Berycidae verbinden sie sich. Bei Holocentrura tritt vom untern Ende ein vorragender Rand nach oben und spaltet sich in 2 Schenkel, von Avelchen der innere unter das occipital. ex- tern, tritt, die innere vertikale konkave Fläche von der seitlichen Schädelgrube trennt und in einem Loch am obern Rand den obern Kanal aufnimmt, welcher im Rand verläuft und sich in die vordere Grube der Innern Fläche öffnet. Der äussere Schenkel, an dessen innerer Rinne der äussere Kanal verläuft, tritt an die squam. tem- poralis. Von diesem äussern Rand geht die seitliche Platte an den obern Teil des hintern Rands der squam. temporal., und bildet den obern Ivand der Lücke in der Wand der Otolithengrube (siehe ba- silare). — Bei Myripristis bilden die hinteren Platten ein niedriges Dach, welches durch den an die occipital. extern, tretenden Rand, in welchem der obere Kanal verläuft, von der konkaven äussern Fläche, die sich in die seitliche Schädelgrube fortsetzt, getrennt wird. Der äussere Rand nimmt am vordem Ende den äussern Kanal auf, welcher, wie der obere, sich in die Grube der innern Fläche öffnet. Die niedrigen konkaven seitlichen Platten sind von einem grossen Loch durchbrochen und bilden mit unterem Rand den obern der Lücke in der Wand der Otolithengruben. Die Querplatten enthalten vor dem hintern Rand je eine Grube. Bei den P e r c i d a e vereinigen sich die Querplatten und sind bei einigen, wie Lucioperca, Perca, Labrax, einigen Spezies von Ser- ranus in der Mittellinie von einem Loch, welches in eine Grube hinter der Mittelleiste des basilar. führt, durchbrochen. Der obere Rand der hinteren Platten bildet bei Acerina , Diacope , Centipristis den untern der hintern Öffnung der seitlichen Schädelgruben, bei Ser- ranus fuscoguttatus Rpi'. ein vom obern Rand nach vornen tretendes Plättchen den hintern Teil ihres Bodens. Bei den Pristipomatidae vereinigen sich die Querplatten, durch deren Mitte bei Diagramma und einigen Spezies von Dentex ein Loch auf das basilar. führt. Bei Gerres bilden die hintern Platten ein steiles Dach. Die Querplatten legen sich bei den Mullida e an die Ränder der mittlem Rinne des basilare. Bei den Sparidae und Pimelepterus verbinden sie sich. — 134 — Bei Lethrinus bildet die schmale hintere Platte nur den innern Teil der hintern Schädelwand und legt sich an eine hintere Platte der squam. temporal., welche den äussern bildet. Bei den Chaetodontina verbinden sich die Querplatten, die hintern treten steil nach oben, bilden den innern Rand und nach vornen umgeschlagen den Boden der seitlichen Gruben. Bei den Cirrhitidae: Cirrhitichthys und Chilodactylus ver- binden sich die Querplatten, in deren Mittellinie ein Loch auf das basilar. führt. Bei Chilodactylus treten die hinteren Platten vertikal nach oben und bilden eine platte hintere Wand ohne Leisten , der äussere Rand den hintern Teil des Bodens der seitlichen Grube. Unter den Triglidae vereinigen sich die Querplatten bei Pterois und Synanceia über der Mittelleiste des basilar. , bei Scor- paena vor einer hinter dieser liegenden Grube. Bei den Cottina : Cottus und Lepidotrigla legen sie sich an die Ränder der mittlem Rinne des basilare. Die hinteren Platten , welche über dem untern Ende von einem Loch durchbohrt sind , treten konkav nach oben, ihr äusserer Teil bildet am Übergang in die seitliche Platte, welche bei Cottus nach unten sieht, mit vorderer Fläche eine tiefe Grube, in welche die Kanäle münden. — Bei Trigla tritt der äussere Rand der hintern Platte verdickt unter die untere Platte einer Knochen- schuppe , welche die occipital. extern, bedeckt (siehe diese) und mit langer hinterer Spitze den konkaven hintern Schädelrand ver- längert, und unter die hintere Zacke der squam. temporalis. Die Querplatten legen sich an die Ränder der hintern Grube des basi- lare. — Abweichend ist die Bildung des platten Schädels von Pla- tycephalus, bei welchem die hintere Wand der Hirnhöhle weit nach vornen gerückt ist und hinter ihr die langen Platten der lateral, den breiten Boden der langen seitlichen Schädelgruben bilden, mit er- hobenen innern Rändern, welche unter die lange crista occipital. treten , diese voneinander trennen. Die äussere Wand der Gruben bilden die grossen mastoid. (Jahreshefte 1879). Die hinteren Ende liegen auf den schiefen rauhen Seitenflächen des basilar., vor dessen hinterem Rand. Die unteren Ränder spalten sich in 2 Lamellen, von welchen die äussere auf den scharfen Rand des basilar. , die innere als Querplatte über den langen schmalen Otolithengruben an den Rand der mittlem Rinne des basilar. tritt. Erst vornen erhebt sich die verbreiterte Platte, deren äussere Fläche der seitlichen entspricht, tritt unter das occipital. extern., unten verlängert an die ala tem- poral., sieht mit vorderer und oberer Fläche in die Hirnhöhle und — 135 - enthält, über der vordem Öffnung der Otolithengruben, kleine durch Knochenplättchen getrennte Gruben, in welche die Kanäle sich öffnen. Die Lücher zum Austritt der Nerven gehen durch die obere und untere Wand. Bei den T rac hinin a: Trachinus, Percis und Sillago vereinigen sich die Querplatten. Bei U r a n 0 s c 0 p u s , dessen Schädel überhaupt eine abweichende Form hat (Jahreshefte 1884, pag. 177), fehlen die Querplatten. Die hinteren Platten treten konkav unter die occipital. extern., ihre inneren Ränder konvergierend unter die gespaltenen der hintern Platte des occipital. super, und vereinigen sich nicht. Durch einen von den occipital. extern, an die untern r()hrenförmigen Ende tretenden Rand getrennt, geht der äussere Teil unten an die Seitenränder des ba- silar. , oben nach hinten gebogen unter die occipital. extern, und hintere Platte der squam. temporales. Ihr äusserer Rand ragt nach aussen vor, erreicht aber den scharfen untern der nach aussen ste- henden Spitze der squam. temporal, nicht, tritt unter das die Lücke füllende mastoid. (Jahreshefte 1879, pag. 90), geht unten nicht, wie sonst gewöhnlich, an das hintere Ende, sondern senkt sich ziemlich vertikal an den äussern Rand des basilar. und bildet eine nach aussen vorstehende Wand , welche die hintere Schädelfläche von der seit- lichen trennt. Erst vor dieser Wand tritt die konkave seitliche Platte zwischen basilar. und der äussern Platte der squam. temporal. an die ala temporal, und umgibt die Otolithengrube. Ihr oberer Rand bildet mit dem in die Hirnhöhle ragenden vordem der hintern Platte eine tiefe Grube,* in welche die Kanäle sich öffnen. Nahe ihrem vordem Rand öffnet sich ein Loch, ein zweites durch die hintere Platte zum Austritt der Nerven. Bei den Sciaenidae Corvina und Umbrina vereinigen sich die Querplatten , bilden bei letzterem eine Spitze , welche aber die alae temporal, nicht erreicht. Die hinteren Platten, die von einem Loch durchbohrt sind, treten mit hoch erhobenen inneren Rändern unter die crista occipital. und bei Corvina mit einer Spitze zwischen diese und die occipital. externa. Die seitlichen Platten bilden, bei Umbrina stark gewölbt, den hintern Teil der Wand der grossen Oto- lithengruben. Bei Polynemus vereinigen sich die Querplatten. Bei Sphyraena vereinigen sie sich nur über dem hintern Teil des basilare. Die hinteren Platten werden zu oberen und bilden ein langes horizontalhegendes Dach, welches durch einen erhobenen — 136 - . Rand , welcher divergierend mit den inneren , die aufgebogen und vereinigt unter die lange crista occipital. treten, nach vornen und aufgebogen unter die occipital. extern, geht, in eine innere und äussere Fläche geteilt vsrird. Die konkave innere bildet ein langes Oval, welches mit abgerundetem hinterem Rand das Hinterhaupt- loch umgibt , vornen breiter unter die hintere Platte des occipital. super, und aufgebogen unter die occipital. extern, tritt. Der schmale äussere Teil bildet hinten die obere Fläche des hintern Endes , ist von einem Loch durchbohrt und erhebt sich vornen unter die oc- cipital. extern, und obere Platte der squam. temporales. Der äussere Rand, hinten abgerundet, tritt vornen, bedeckt vom mastoid., unter den scharfen hintern der squam. temporales. Von ihm gehen die kon- kaven seitlichen Platten konvergierend auf den Rand des basilare. Der vordere Rand der hintern Platte umgibt mit der längern seit- lichen eine tiefe Grube. Bei Trichiurus vereinigen sich die Querplatten nur hinter den Otolithengruben. Scombridae. Bei Scomber treten sie an die Ränder der mittlem Rinne. Bei Thynnus haben die lateralia eine eigene Form. Die Querplatten sind schmale Spitzen, welche vom hintern Ende an durch eine Spalte, in welcher die Otolithen auf dem Innern Teil der, seitlichen Platten liegen , von dem Rand dieser getrennt sind, sich über dem hintern Rand des basilar. verbinden, dann eine kleine Grube desselben umgeben und divergierend in seichte Rinnen, welche an der Seite der Mittelleiste dieser liegen und die Otolithengruben trennen , sich legen. Die Wand der hindern Platte , welche den hintern Hirnhöhlenteil umgibt, senkt sich auf den Innern Teil der seitlichen Platte, verbindet sich durch eine vordere Zacke mit dem äussern Rand der Querplatte und trennt die Otolithengruben von einer grossen äussern Grube , welche , von der hintern Platte über- dacht, den obern Kanal aufnimmt. Der äussere Teil der Platte durch einen vorragenden Rand, der unter das occipital. extern, tritt, getrennt, schlägt sich am äussern Rand nach innen um, geht als seitliche Platte nach innen und tritt mit nach unten umgeschlagenem Rand auf den äussern des basilar., bildet den Boden der Otolithen- grube und der grossen äussern Grube und trennt diese durch eine Zacke , die vom vordem Rand gegen eine Vorragung des äussern Teils der hintern Platte tritt, von einer kleinen äussern, in welche der äussere Kanal sich öffnet. Das Loch zum Austritt der Nerven geht an der innern Seite der Wand, welche auf die seitliche Platte - 137 — tritt, durch diese nach unten. — Eine aussergewöhnhche Bildung haben die lateral, bei Zeus, Taf. 11 Fig. 3. 6. Die unteren Ende be- decken mit konkaver unterer Fläche die Gruben an der Seite des hintern Endes des basilar. und treten an dessen Seitenwände , die hintern Platten vertikal unter die hintere des occipital. super, und mit nach aussen sich senkendem obern Rand unter die innere Platte der occipital. extern., mit einem äussern Fortsatz unter einen Vor- sprung am äussern I\and der s(|uam. temporal. Der innere Piand begrenzt nach hinten umgeschlagen das Ilinterhauptloch, legt sich an den gespaltenen Dornfortsatz des 1. Wirbels und oben zugespitzt an die äussere Fläche des gespaltenen untern Endes der crista occi- pital., unter diesem nach innen verbreitert an den der andern Seite, mit welchem er den obern Rand des Hinterhauptlochs bildet. Vom konkaven äussern Rand tritt die konkave seitliche Platte an die ala temporal, und bildet mit ihrem obern Rand, vor dem Fortsatz der hintern Platte und einem mehr vorragenden der ala temporal., den untern der langen Gelenkfläche für das quadrat., deren scharfer oberer sich an die untere Platte der squam. temporal, legt. Vor der Grube des hintern Endes des untern Rands tritt eine Querplatte über einen Querrand des basilar. an die der andern Seite, bedeckt divergierend die Otolithengruben und legt sich an die innere Fläche der seitlichen Platte. Diese seitliche tritt divergierend nach oben und bildet mit der Innern Fläche des Fortsatzes und dem äussern Teil der hintern Platte die äussere Wand einer tiefen Grube, welche sich unter einer Knochenbrücke in die Hirnhöhle öffnet. Die Brücke wird von einer Lamelle gebildet, welche an der vordem Fläche des Innern Teils der hintern Platte mit der Basis am äussern Rand der Querplatte liegt, wo sich hinter und vor ihr ein Loch durch die hintere und seitliche Platte öffnet, im Bogen in der Hirnhöhle nach vornen und an einen von der innern Fläche der ala temporal, nach hinten stehenden Fortsatz tritt und mit ihm die Öffnung der Grube in die Hirnhöhle überwölbt. Der hinten breite obere Rand ver- bindet sich mit dem äussern Teil der hintern Platte durch Knochen- plättchen , welche Scheidewände in der Grube bilden. Die grosse vordere Öffnung liegt an der innern Fläche des äussern Fortsatzes der hintern Platte unter der vordem Mündung des äussern halb- zirkelförmigen Kanals und öffnet sich unter der Brücke in die Hirn- höhle. Hinter der Scheidewand nimmt eine kleinere Grube die hintere Mündung jenes auf und öffnet sich durch ein Loch der Scheidewand in die vordere. Durch ein zartes Plättchen getrennt — 138 — liegt hinten an der innern Fläche der hintern Platte eine noch kleinere Grube unter der Mündung des obern Kanals und öffnet sich in die mittlere Grube. — Bei Brama verbinden sich die Querplatten ; die vorderen Ränder der in die Hirnhöhle hereinragenden Wände ver- einigen sich in einem Bogen unter dem occipital. superius. Gleichförmiger verhalten sie sich bei den Carangina, die Quer- platten vereinigen sich; bei Caranx erheben sich ihre Seitenränder, treten an der innern Fläche der hintern Platten in die Höhe und vereinigen sich unter dem obern Rand derselben , getrennt durch eine Rinne, welche auf die seitlichen Platten reicht, in welche die Kanäle sich öffnen. Die hinteren Platten treten bald mehr steil in die Höhe, wie bei Trachynotus, Temnodon, Psettus und namentlich Platax, wenn dieser hierher gerechnet werden soll, oder bilden ein mehr liegendes Dach bei Caranx, Chorinemus, Seriola. Ihr äusserer Teil bildet den hintern Teil des Bodens der seitlichen Schädelgruben. Bei Temnodon und Platax öffnet sich ein Loch durch sie. — ^ Ab- weichend bei Pempheris, Kurtina, Taf. II Fig. 7, bei welchem, wie beim basilar. angeführt, die gegenseitige Stellung der Knochen ver- ändert ist, das basilar. von oben nach unten gerichtet unter den lateral, die hintere Wand der Otolithengruben bildet, deren äussere Wand die nach unten stehenden alae temporal, und die Otolithen nur von Haut bedeckt die Seitenwände des Augenmuskelkanals bilden. Die hinteren Platten stehen seitlich, treten mit hinterm Rand unter das occipital. super, und konkav nach vornen unter die occi- pital. extern., bilden unten die innere Wand der seitlichen Schädel- gruben und mit stark vorstehendem Rand ihren Boden. Unter diesem Rand, der an die squam. temporal, stösst, senken sich die niedrigen seitlichen Platten nach innen an das obere Ende des basilar., treten vornen an das obere der alae temporal, und bilden den obern Rand der Otolithengruben. Die kurzen Querplatten ver- einigen sich unter dem Hinterhauptloch, unter welchem die Otolithen- gruben nach unten liegen. Bei Histiophorus , Xiphidae, vereinigen sich die Querplatten und überragen mit dem durch die hintern Platten gebildeten Dach das basilar. nach hinten. Die hintern Platten werden durch eme starke unter die occipital. extern, tretende Leiste geteilt, der innere Teil legt sich oben an die Ränder der konkaven hintern Platte des occipital. super, und ist unten von einem Loch durchbohrt. Die seitlichen Platten sehen nach unten. Bei den Gobiidae: Gobius und Eleotris, vereinigen sich die — 139 — Querplatten nur unter dem Hinterhauptloch und legen sich dann an die Ränder der breiten Mittelleiste des basilare. Die hintern Platten bilden ein liegendes Dach und erheben sich erst vornen. Bei Gobius geht vom scharf vorragenden Rand ein zarter Fortsatz gekrümmt über die Otolithengrube auf die Mittelleiste des basilare. Die seit- lichen bilden konvex die untere Wand der Hirnhöhle. Bei Bat räch US legen sich die überragenden hintern Ende in Vertiefungen am vordem Rand des Körpers des 1. Wirbels. Die hintern Platten vereinigen sich nicht und legen sich an die Ränder des hintern Endes des occipital. superius. Die Querplatten senken sich als Spitzen von der Innern Fläche an den Rand der Mittelleiste des basilar., vor dessen hinterer Grube ; eine vertikale Rinne über ihnen nimmt die Kanäle auf. Den Pediculati: Lophius und Antennarius, fehlen die Quer- platten. Die hintern Platten gehen gewölbt in die seitlichen über und bilden mit ihnen die konkave vordere Fläche. Bei Lophius legen sich die hintern Ende und innern Ränder der seitlichen Platten gespalten an die gespaltenen äusseren des basilar., die hintern Platten stehen seitlich, sind von einem Loch durchbohrt, ihre hintern Ränder werden vom breiten Bogen des 1. Wirbels umfasst, die oberen ver- einigen sich über dem Hinterhauptloch nicht und treten bei L. pis- catorius L. an die Ränder des breiten hintern Endes des occipital. super., spalten sich an dessen Seite und legen sich an die abwärts gebogenen hinteren Platten der parietal, und an die von diesen be- deckten occipital. extern., aussen mit einfachem Rand an die untere Platte der mastoid. und squam. temporales. Bei L. setigerus Wahl vereinigen sich die parietal, hinter dem occipital. super., die hinteren Platten treten mit gespaltenem Rand unter die oberen Platten jener und die occipital. extern, aussen unter die mastoid. und squam. temporales. Die seitlichen Platten, am vordem Rand der hintern von einem Loch durchbohrt, sehen nach unten und legen sich mit vorderer Spitze auf den hintern Rand der alae temporales. Bei den Blenniidae: Blennius und Clinus, legen sich die Quer- platten an die Ränder der mittlem Rinne des basilare. Bei Amphacanthus vereinigen jene sich. Die vertikal nach oben tretenden hinteren Platten verbinden sich über dem Hinter- hauptloch nicht und reichen nur mit inneren Spitzen an die crista occipitalis. Bei Acanthurus vereinigen sich unter dem occipital. super, die occipital. extern., unter welche mit breitem oberm Rand die — 140 — vertikalen hinteren Platten treten und sich mit den oberen Spitzen an deren innere Ränder legen. Auf ihrem oberem Rand öffnet sich in ein Loch der obere Kanal , am äussern Rand der seitlichen Platten nimmt unter den squam. temporal, ein Loch den äussern Kanal auf, beide Kanäle treten durch die Platten und öffnen sich in die vordere Grube. Die Querplatten verbinden sich über dem hintern Teil des basilar. und legen sich dann divergierend an den äussern Rand der Otolithengruben. Bei Atherina vereinigen sich die Querplatten. Bei Mugil gehen die Querplatten erst vom vordem Teil der seitlichen nach innen und vereinigen sich vor der grossen Grube des basilar. über dessen Mittelleiste. Die hinteren, hier oberen Platten bilden ein liegendes leicht konkaves Dach, dessen nur wenig erhobene innere Ränder unter das occipital. super, treten, dessen äussere frei den äussern Teil des hintern Schädelrands bilden. Die seitlichen Platten senken sich ziemlich vertikal an das basilar. und treten vornen breiter und bedeckt von den mastoid. an die squam. tem- porales. Der vordere Teil bildet eine tiefe Grube, in welche die Kanäle sich öffnen. — Bei M. crenilabis und oeur stehen über dem hintern Rand des Dachs Spitzen an der Seite der crista nach hinten, welche von dieser überragt werden. Bei Cepola vereinigen sich die kurzen Querplatten nur unter dem Hinterhauptloch. Der untere nach aussen gebogene Rand der seitlichen Platten bildet die . obere Wand der Otolithengruben. Bei Fistularia fehlen Querplatten; die niedrigen hintern sind seitlich gestellt, treten steil nach oben und bilden im Bogen kon- vergierend ein Dach, welches hinten höher unter die hintere Platte des occipital. super. , vornen niedriger unter die mit diesem ver- wachsenen occipital. extern, tritt, und ragen mit vertikalem vorderem Rand in der Hirnhöhle vor. Vom untern Rand krümmen sie sich nach aussen , treten nach hinten und aussen verlängert an den Innern liand der abwärtsgebogenen squam. temporal., vor diesen an den Seitenrand des occipital. super, und sind mit abgerundetem vor- derm Rand , hinter dem vorragenden vertikalen , in den hintern der occipital. extern, eingeschoben. Sie bilden die schief nach innen sich senkende hintere Schädelwand und mit unterer Fläche, mit den squam. temporal., das die Ilirnhöhle nach hinten überragende Dach. Vom vordem Teil krümmen sich die nach unten konvexen seit- lichen Platten nach innen und treten vornen vom hintern Rand der alae temporal, bedeckt an das basilar., welches sie weit nach — 141 — vornen überragt. Ihro obere Fläche bildet vor dem Rand des äussern Teils der hintern Platte, mit dem vorragenden derselben, eine Grube, welche an der äussern Seite der occipital. extern, in die Hirnhöhle sieht. Bei den Pomacentridae vereinigen sich die Querplatten. Bei den Labrina treten sie an die Ränder der mittlem Rinne des basilare. Bei den Julidina und Odacina vereinigen sie sich meistens nur über dem hintern Teil des basilare. Unter den Chromides vereinigen .sie sich bei Geophagus, Petenia, Heros und sind bei letzterem in der Mittellinie von einem Loch durchbohrt, welches in die Grube hinter der Mittelleiste des basilar. führt. Bei Cichla treten sie an die Ränder der mittlem Rinne des basilare. Anacanthini. Bei den Gadidae liegen die hinteren Ende vor dem hintern Rand des basilar,, vor ihnen sind die hinteren Platten von einem Loch durchbohrt, die seitlichen werden von den grossen mastoid. bedeckt. — Bei Gadus morrhua bilden die hinteren Platten ein Dach umgeben mit flügeiförmigen hinteren Verlängerungen das Hinterhauptloch, schlagen sich vornen nach aussen um und treten vertikal unter die occipital. externa. Die konkaven seitlichen Platten schlagen sich ebenso vornen nach aussen um und bilden mit den hinteren eine breite vordere Fläche, welche durch Knochenplättchen in Gruben geteilt die Kanäle aufnimmt; durch die äussere Grube führt ein Loch nach aussen. Die untere Fläche der seitlichen Platte bedeckt hinten die grossen Otolithengruben und ist durch eine Spalte oder ein Loch von den Querplatten getrennt, welche sich konvergierend auf den Rand der mittlem Rinne des basilar. senken und die Wände des hintern Hirnhöhlenteils bilden, zwischen welchen die medull. oblongat. nach vornen tritt. Wenn eine Spalte die Trennung bildet, so ist diese vornen durch einen Fortsatz geschlossen, der vom vor- dem Rand der hintern Platte auf die Spitze der Querplatte tritt. — Bei G. aeglifinus, Taf. H Fig. 46, treten die Querplatten von der Innern Fläche konvergierend und nach hinten gekrümmt an den vordem einfachen Teil der Mittelleiste des basilar., die medull. ob- longat. liegt zwischen ihnen und hinter ihnen die Otolithen frei in ihren Gruben. — Bei Merlucius bilden die liegenden konkaven hin- tern Platten einen Yorsprung in die Himhöhle , welcher mit den längern seitlichen Platten die Gruben , in welche die Kanäle sich öffnen, umgibt. Die Querplatten wie bei G. aeglifinus. Bei dem platten Schädel von Lota sind die hintern Platten niedrig, von ihrer innern Fläche senken sich die Querplatten als Zacken an die Ränder — 142 — der breiten mittlem Rinne des basilare. Die Kanäle öffnen sich in eine weite Rinne an der äussern Seite des vorragenden vordem Rands der hinteren Platten. Bei den wenigen untersuchten Gattungen der Pleuronectidae treten die hinteren Platten , die unten von einem Loch durchbohrt sind, vertikal und vereinigt unter die unter dem occipital. super, vereinigten occipital. extern., nur bei lihombus die inneren Ränder zwischen diesen unter das occipital. super.; die kurzen Querplatten vereinigen sich über dem hintern Ende des basilare. — Bei Rhombus bilden die inneren über dem Hinterhauptloch vereinigten Ränder Leisten , an welche sich der Dornfortsatz legt. Die konkaven seit- lichen Platten bedecken nach unten verlängert den obern Teil der hohen Seiten wände des basilare. Vom äussern Rand der Querplatten erhebt sich ein zusammengedrückter Fortsatz, der nach vornen ge- krümmt sich an Knochenplättchen anlegt, welche von der Innern Fläche der alae und squam. temporal, nach hinten stehen und mit diesen die Grube umgibt, in welche sich die Hirnhöhle nach hinten verlängert, in welche die Kanäle sich öffnen und die unter dem konkaven Rand desselben mit dem innern Teil in Verbindung steht ; der obere Rand des Fortsatzes steht frei vor der konkaven untern Fläche der occipital. externa. — Bei Rhomboidichthys legt sich die rechte seitliche Platte auf den Rand des basilare , welches sie von der ala temporal, trennt, an welche die längere linke reicht. Die Querplatten treten an die vordere Leiste , in welche sich die Leiste des basilar. spaltet. — Bei Pleuronectes bilden die Querplatten die gleichen Fortsätze, -wie bei Rhombus. — Bei Solea bilden die hinteren Platten nur einen schmalen Saum unter den occipital. externa. Die seitlichen sind sehr klein. Physostomi. Unter den Siluridae verhalten sich die lateral, bei den wenigen untersuchten Gattungen verschieden und selbst ab- weichend von den der anderen Fische, wie beim basilar. angeführt und die von Callichthys und Loricaria bei diesem beschrieben werden mussten. An die gewöhnliche Form reihen sich noch am meisten die von Silurus und Euanemus an. — Bei Silurus, Taf. HI Fig. 66, bilden aber die occipital. extern, nicht nur den äussern Rand der obern, sondern auch den hintern der seitlichen Fläche des Schädels. Die konkaven hintern Platten der lateral, treten mit nach hinten und oben umgeschlagenen inneren Rändern unter die des gespaltenen hintern Endes des occipital. super, und vereinigen sich nicht. Rir äusserer Teil legt sich nach hinten gebogen unter die hinteren Platten - 143 — der occipital. extern., der äussere Rand unten von einem Loch durch- bohrt, scharf vorragend, unter den hintern Winkel derselben. Die seithchen Platten treten in spitzigem Winkel unter den äusseren Platten der extern, nach vornen und erst vor diesen unter die der squam. temporal, und bedecken mit der Spitze , in welche sich der untere Rand verlängert, den der alae temporales. Die hinteren Ende liegen in einer Grube vor der schiefen hintern Wand des ba- silar. und von ihnen treten die kurzen Querplatten nach innen und vereinigen sich über dem hintern Ende dieses. Die Kanäle öffnen sich in eine Grube zwischen der vorspringenden hintern und seit- lichen Platte und im Grunde derselben öffnet sich das Loch durch den äussern Rand der hinteren. — Bei Euanemus überragen die hinteren Ende das basilare, die konkaven hintern Platten treten steil unter die den äussern Rand der obern Schädelfläche bildenden occipital. extern., mit innerem nach hinten gezogenem Rand über dem Hinterhauptloch vereinigt unter das occipital. super. ; der äussere Rand erreicht nur unten die squam. temporales. Ihre äussere Fläche tritt als seitliche Platte konkav an die alae temporales. Die Quer- platten vereinigen sich nur hinten. Bei Pimelodus galeatus, Taf. II Fig. 22, liegen die hinteren Platten quer nach aussen auf den Querfortsätzen des basilar. und diese überragend auf dem innern Rand der der squam. temporal., schlagen sich innen nach hinten um, umgeben das Hinterhauptloch und sind unter diesem durch eine Spalte vom basilar. getrennt. Die Spalte führt unter den Querplatten, welche sich über der Mittel- leiste des basilar. verbinden , in die Otolithengruben. Ihr äusserer Rand bildet, über der Verbindung mit den squam. temporal., den konkaven innern des grossen Lochs, welches auf die untere Schädel- fläche führt und von den squam. temporal, geschlossen wird. Über dem Loch bildet der Rand die hintere Wand einer kurzen Röhre, welche sich in eine Grube der innern Fläche aussen unter der Mündung des obern Kanals öffnet. Die Platte krümmt sich unter dieser schmal nach vornen an die ala temporal, und bildet die vor- dere Wand der Röhre. Die untere Wand dieser verlängert sich in die kleine seitliche Platte, die an die ala temporal, tritt und mit dieser die konvergierende Seitenwand des Schädels bildet. — Bei P. Sebae bildet der untere Rand der hintern Platte den obern des grossen Lochs, welches der an das basilar. tretende Fortsatz der squam. temporal, unten schliesst. Die Röhren fehlen. Die seitlichen Platten gehen vom äussern Rand horizontal nach vornen und nehmen _ 144 — in oberer Grube die Kanäle auf. Die Querplatten verbinden sich in der Mittellinie. — Bei Arius, Taf. 11 Fig. 44, bilden die breiten hintern Ende der occipital. extern., welche an der Seite des langen Endes des occipital. super, sich senken, die hintere Wand des Schä- dels und einer Grube , welche vornen durch die konvexen hinteren Platten der lateral, geschlossen wird, die unter die unteren der occipital. extern, treten und mit diesem die hintere Wand der Hirn- höhle bilden. Die inneren Ränder dieser, welche auf dem obern Rand des basilar. quer nach aussen liegen und über ihm von einem Loch durchbohrt sind, schlagen sich nach hinten um, treten an den ge- spaltenen Dornfortsatz des 1. Wirbels (Jahreshefte 1881, pag. 338) und bilden mit diesem eine Scheidewand, welche die Grube in 2 seit- liche teilt, die unter dem vordem Rand des Wirbels durch eine Spalte sich öffnen, welche über den Fortsätzen der squam. temporal, auf die untere Schädelfläche führt. Gegen die Mittellinie biegen sich die Platten nach vornen , bilden einen Vorsprung in der Hirn- höhle und treten mit vornen gekrümmten Spitzen zwischen die untern Platten der occipital. externa. Vom untern Rand gehen die seitlichen Platten an die alae temporal., ihre inneren Ränder vereinigen sich über der Mittelleiste des basilare. Bei Ciarias sitzen die lateral, auf dem vordem Fortsatz des basilar. (siehe dieses) und bilden jetzt erst, nach aussen umgeschlagen, eine hintere Wand der Hirnhöhle, welche sich mit ihnen verbreitert, und treten unter die nach vornen diver- gierenden Schenkel der untern Leiste des occipital. super. , aussen an die occipital. extern., vornen an die alae temporales. Die Quer- platten, die über den Otolithengruben nach innen gehen, verbinden sich in der Mittellinie. Bei den Characinidae liegen die unteren Ende vor der schiefen hintern Wand des basilare. Die hinteren Platten, welche mit nach hinten umgeschlagenen inneren Rändern unter das occi- pital. super., und bei Leporinus mit stark vorspringendem Winkel an den Dornfortsatz des 1. Wirbels sich legen, treten vertikal unter die occipital. extern, und sind bei Tetragonopterus chrysargyr. Gnth. und Hydrocyon von einem grossen in die Hirnhöhle führenden Loch bei Serrasalmo und Myletes ausser diesem von kleinen Löchern, bei Tetragonopt. melanurus Bl. siebförmig durchbrochen ; bei Hemiodus, Leporinus und Piabuca nicht durchbohrt. Vom äussern an die squam. temporal, stossenden Rand gehen die seitlichen, von Löchern durch- brochenen Platten an die alae temporal, und bilden bei Hydrocyon, Serrasalmo und Myletes, bei welchen die Querplatten die mittlere — 145 — Piinne des basilar. fsiehe dieses) bedecken, unten stark gewölbt mit konkaver innerer Fläche die äusseren Wände der Otolithengruben. Bei Hydrocyon werden sie aussen vom mastoid. bedeckt (Jahreshefte 1879). Bei Leporinus treten sie nach innen, bedecken tief konkav die Gruben und treten auf den äussern Rand des basilare mit innerm Rand auf den der mittlem Rinne desselben , über welcher sich die Querplatten verbinden. Bei Hemiodus, Tetragonopterus bedecken die Qnerplatten die Gruben und verbinden sich über der Mittelleiste des basilare. Bei Piabuca legen sie sich an den Rand der mittlem Rinne. Die Kanäle öffnen sich in die Grube zwischen dem vordem nur wenig vorspringenden Rand der hintern und seitlichen Platte : bei Leporinus ist der obere Rand nach hinten gebogen und die Kanäle öffnen sich in die vordere Rinne desselben. Bei Saurida, Scopelidae, ist die seitliche Platte in eine Grube vertieft, deren hintere Wand das mastoid. bildet. Der obere Rand dieser und der hintern Platte ist stark nach aussen gebogen und nimmt in vorderer Rinne die Kanäle auf. Die Querplatten legen sich an die Ränder der mittlem Rinne des basilare. Die unteren Ende liegen bei den Salmonidae vor der hintern Wand des basilare, die hinteren Platten treten vertikal unter die occipital. extern, und konkav unter das occipital. superius. Von der innern Fläche der vertikal stehenden seitlichen Platten senken sich die Querplatten konvergierend auf die Mittelleiste des basilare, sind bei Salmo durch eine Spalte vom hintern Ende getrennt. Bei Salmo überwölbt ein Knochenbogen , der von der hintern Platte an die seitliche geht , eine tiefe Grube , in welche die Kanäle sich öffnen ; bei Coregonus und Thymallus nimmt sie eine vordere Rmne am nach aussen gebogenen obern Rand auf. Ganz abweichend treten bei Hyperopisus, Mormyridae, Taf. II Fig. 35 , die Platten von den an der Seite des basilare angelegten inneren Rändern horizontal nach aussen und bilden den Boden der Hnnhöhle, der mit konvexem vorderm Rand an die horizontal liegenden alae temporal., aussen an die zugespitzten unteren Ende der squam. temporal, stösst, mit diesen die hintere Gelenkfläche für das Kiefersuspensorium bildet und unter dieser in einem Loch den äussern Kanal aufnimmt, welcher in der Platte nach innen verläuft und sich in eine Grube auf der obern Fläche öffnet. Vom innern Teil ihres hintern Rands erheben sich die konkaven hinteren Platten, treten, von einem grossen in die Hirnhöhle führenden Loch durch- brochen unter die occipital. extern, und nehmen in einem Loch am Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Katurkuude iu Württ. 1885. 10 — 146 — obern Rand den obern Kanal auf, welcher durch die Platte nach unten geht und sich in eine 2. innere Grube öffnet. Ihre inneren Ränder vereinigen sich nach hinten gebogen über dem Hinter- hauptloch und treten unter das occipital. super., bilden innen eine kurze Wand des schmalen hintern Hirnhühlenteils und endigen über der Grube, in welche der obere Kanal sich öffnet. An der äussern Seite dieser hegt unter dem Loch in der hintern Platte die zweite Grube, in welche der äussere Kanal mündet und durch die Scheide- wand in die innere sich öffnet. Die Otolithen liegen auf den alae temporales. Bei Esox liegt der breite untere Rand in einer Grube auf der Seitenwand des basilare, in 2 Lamellen gespalten, von welchen die äussere als innerer Rand der seitlichen Platte an den äusseren jenes, die innere als unterer Rand der hintern Platte , welche den hintern Teil der Hirnhöhle als Wand umgibt, vornen zugespitzt an den Rand der breiten mittlem Rinne desselben tritt. Die tief konkaven hinteren Platten gehen vertikal unter die occipital. extern., mit nach oben gebogenen und vereinigten inneren Rändern unter das occipital. super.; der äussere scharf vorragende Rand tritt bedeckt vom mastoid. unter die Verbindung der occipital. extern, und squam. temporales. Die innere Fläche der konkaven vertikal stehenden seitlichen Platten umgibt mit der der hinteren eine breite Rinne , welche unter den Mündungen der Kanäle nach oben sieht. Unter dem vordem Rand der Rinne, welcher von der Innern Fläche der seitlichen Platte an die vordere Spitze des untern Rands geht, bildet die vordere kon- kave Fläche der seitlichen die hintere Wand der tiefen auf dem basilare liegenden Otolithengruben. Bei den Clupeidae stossen die vereinigten Querplatten aus- nahmsweise mit vorderer mittlerer Spitze an die alae temporal., die Otolithengruben öffnen sich an dem konkaven Rand, der von der Spitze an den vordem Rand der seitlichen Platten geht, in die Hirn- höhle und öffnen sich unter diesen nach aussen. — Bei Clupea alausa liegen die hinteren Ende der dicken porösen Knochen vor der hintern Wand des basilare und überragen diese mit platten vom obern Rand nach hinten tretenden Spitzen , nach vornen gehen sie in die breiten inneren Ränder über, welche auf der schiefen Seiten- wand des basilare liegen , mit oberer Fläche den Querplatten ent- sprechend sich über diesem vereinigen, mit äusserer die innere Wand der Otolithengruben bilden und mit vorderer Spitze zwischen die hinteren Ränder der alae temporal, treten. Die niedrigen hinteren - 147 — Platten legen sich oben nach hinten gebogen unter die occipital. extern, und s({uam. temporal, und bilden nach innen gekrümmt ein Dach über der medulla oblongata, welches unten in die Querplatten übergeht, und treten über dem Hinterhauptloch vereinigt unter das occipital. superius. Vom vordem Rand derselben überdacht öffnet sich über der Querplatte ein Loch durch die seitliche Platte. Vom äussern Rand tritt die seitliche Platte im rechten Winkel nach vornen an die ala temporal., bildet unten die äussere Wand der Otolithengruben und mit unterm Rand den obern des Lochs, welches aus diesen nach aussen führt, vornen durch die ala temporal, geschlossen wird. Über diesem Rand geht eine Rinne an das untere Ende des obern Rands luid unter diesem obern, der sich schief nach unten senkt, eine 2, Rinne, welche mit einer über dem untern Rand der squam. tem- poral, verlaufenden die Anlagerungsfläche für das platte mastoid. bildet. Auf der dreieckigen Fläche zwischen der untern und obern Rinne öffnet sich das Loch zum Austritt der Nerven. Die sehr breite , poröse obere Fläche der hintern Platte , welche schief nach unten und vornen gerichtet ist und unter dem occipital. extern, liegt, verläuft eine gekrümmte Rinne, welche von dem schmalen obern Rand der seitlichen Platte durch eine 2. gebogene Rinne getrennt wird, die an der squam. temporal, liegt; beide Rinnen nehmen die Kanäle auf, verbinden sich vornen und öffnen sich am vordem Rand sich senkend in die Otolithengrube. — Bei Cl. harengus und En- graulis bildet der obere Rand der hintern Platte, stark nach hinten gebogen mit der seitlichen Platte eine vordere Rinne, in welche die Kanäle sich öffnen, der obere verläuft in dem vorragenden hin- tern Rand der hintern Platte, den äussern nimmt der breite vordere Rand der seitlichen Platte auf. an welchem sich die Otolithengrube nach aussen öffnet. Bei dem vorliegenden Exemplar von Chirocentrus dorab Rpp. sind die Schädelknochen so miteinander verwachsen, dass nur die vorhandenen Nähte eine Bestimmung wahrscheinlich machen. Die hinteren Ende liegen, wie bei den Clupeidae, an der vordem Fläche der hintern Wand des basilare, die sehr kurzen Ränder der seitlichen Platten auf den desselben. Die hinteren Platten treten konkav unter die occipital. extern, und squam. temporal., sind an den Seiten des Hinterhauptlochs von einem Loch zum Austritt der Nerven durch- brochen und vereinigen sich über jenem durch eine sehr schmale nach hinten vorstehende Brücke, über welcher sie von einem Loch, welches durch eine zarte Scheidewand von dem der andern Seite lU* — 148 — getrennt in die Hirnhöhle führt, durchbrochen sind. Erst über diesem treten sie vereinigt unter die konkave hintere Platte des occipital. superius. Vom äussern scharfen Rand, welcher unter der squam. temporal., wohl vom mastoid. gebildet, mehr vorsteht, gehen die seitlichen Platten nach vornen, deren schmaler unterer Teil mit schiefem vorderm Rand den hintern des Lochs bildet, durch welches sich die Otolithengrube nach aussen öffnet , und unter diesem an das zugespitzte hintere Ende der ala temporal, stösst, welches über dem basilare nach hinten tritt und den untern und vordem Rand des Lochs bildet. Der obere Teil tritt kurz über dem Loch nach vornen und wird von dem breiten obern Ende der ala temporal, bedeckt. Vom untern Ende des hintern Rands des Lochs geht eine Rinne schief nach unten an das hintere Ende und über ihr öffnet sich ein feines Loch zum Austritt eines Nerven. Den obern Teil bedeckt das mastoideum. Die Bildung der obern Fläche lässt sich, da die Knochen nicht zu trennen sind, nicht angeben. Abweichend verhalten sie sich bei den Gymnotidae: Sterno- pygus und Carapus, Taf. II Fig. 47, bei welchen die unteren Ende vor der hintern Wand des basilare liegen, die hinteren Platten, über dem Hinterhauptloch vereinigt, mit hinterm Rand an den Dornfort- satz des 1. Wirbels oben unter die crista occipital. treten und nach vornen divergierend unter den divergierenden Rändern der hintern Platte des occipital. super, an die squam. temporal, sich legen und die schiefe hintere Wand der Hirnhöhle bilden. Nahe ihrem äussern Rand erhebt sich ein Fortsatz , auf welchen das untere Ende der occipital. extern., welche im Bogen die hintere Wand überwölben, tritt und welcher in einem Loch den im Bogen verlaufenden obern Kanal aufnimmt. Der Fortsatz legt sich nach aussen verbreitert als oberes Ende des äussern Rands an die squam. temporal, und nimmt in einem Loch den äussern Kanal auf; beide Kanäle münden in eine Grube der Innern Fläche. Vom äussern Rand tritt die seitliche Platte an die ala temporal, und vertikal auf das basilare. Die Querplatten vereinigen sich über der mittlem Rinne des basilare. Muraenidae. Bei Conger, Taf. II Fig. 48, liegt das untere breite Ende in einer Grube vor dem hintern Rand des basilare, vor ihm spaltet sich der untere Rand in 2 Schenkel, welche die hintere Wand der Otolithengruben bilden ; der äussere tritt als unterer Rand der seitUchen Platte auf den des basilare, der kürzere innere ver- bindet sich als Querplatte über der Mittelleiste desselben mit dem der andern Seite, bildet das Dach über dem hintern Teil der Gruben — 149 — und erhebt sich vovnen an den obern Rand der seitlichen Platte. Die niedrigen hinteren Platten treten mit divergierenden Rändern nach oben, mit langem oberm Rand unter die occipital. externa. Der äussere Rand verlängert sich in eine zusammengedrückte Spitze, die nach hinten und aussen gebogen unter dem Rand der squam. tem- poral, liegt, die inneren Ränder umgeben nach hinten vorstehend das Hinterhauptloch und treten vereinigt mit kürzerer nach innen gebogener Spitze unter das schmale occipital. superius. Die konkaven seitlichen Platten sind zugespitzt in den hintern Band der alae tem- poral, geschoben. Ihre innere Platte senkt sich die Otolithengruben überdachend an den untern Rand des vorstehenden Teils der hinteren Platten und bildet mit diesem eine obere Grube, in welche sich die Hirnhöhle nach hinten vertieft und die Kanäle sich öffnen und die unter den occipital. extern, und der innern Fläche der squam. tem- poral, liegt. — Bei Anguilla vereinigen sich die Querplatten unter dem Hinterhauptloch und treten dann an den Rand der mittlem Rinne des basilare. Der breite obere Rand der konkaven hinteren Platten überdacht eine Grube der vordem Fläche, in welche die Kanäle sich öffnen, unten sind sie von einem Loch durchbohrt. Vor der Grube liegt die Otolithengrube. — Bei Muraena verbinden sich die Querplatten , die kurz sind , hinten über der Mittelleiste des basilare. Die konkaven hinteren Platten bilden durch ihren vor- ragenden Rand mit den seitlichen die Gruben, in welche die Kanäle sich öffnen. Vom hintern Rand der seitlichen Platten senkt sich ein Fortsatz an eine seitliche Vorragung des basilare und bildet mit ihr die nach unten vorstehenden Wände der Otolithengruben. Eme ganz andere Bildung erhalten die lateral., wenn untere Schädelgruben vorhanden sind. Es finden sich schon bei einigen Fischen, wie Thynnus, Labrus, Crenilabrus, den Characinidae , bei Saurida Vertiefungen, Gruben in den Seitenwänden des Schädels, welche aber einfache konkave Flächen der diese Wände bildenden seitlichen Platten der lateral., der äusseren der squam. und alae temporal, sind. — Ganz anders verhalten sich die eigentlichen unteren Schädelgruben, welche von der untern Fläche unter das nach aussen vorragende, von den squam. temporal., parietal, und meistens den oberen Platten der occipital. extern, gebildete Dach reichen, dessen äusserer von den squam. temporal, gebildete Teil sich senkt, die äussere Wand der Gruben und den äussern Schädelrand bildet, in welchem in gegen die Gruben vorragendem Bogen der äussere halbzirkelförmige Kanal verläuft, die Grube umgibt und sich hinten — 150 — auf der innern Fläche des lateral., vornen über der ala temporal, in die Hirnliöhle öffnet. Die innere Wand, durch die Breite der Grube vom äussern Rand getrennt, wird durch die seitUche Platte der lateral., gewöhnlich durch die vertikal auf diese tretende untere Platte der occipital. extern. , vornen durch die unter die parietal tretenden alae temporal, gebildet und trennt die Grube von der Hirnhöhle. Die hintere mehr oder wenig hohe Wand bildet die Verbindung der hintern Platte der lateral, mit den squam. temporal., die vordere die der alae temporal, mit den letztern. Solche Gruben finden sich bei den Labyrinthici, Ophiocephalus, unter den Labridae bei den Scarina, bei den Scomberesoces und Cy- prinidae in verschiedener Ausbildung. Brühl nennt sie Schläfengruben, wohl von den Cyprinid. aus- gehend, bei welchen sie zur Anheftung der Kaumuskeln dienen, allein die Benennung passt nicht für die Labyrinthici, bei welchen sie die Suprabranchialorgane aufnehmen , und nicht für den diesen nahestehenden Ophiocephalus , bei welchem die blattartige Aus- breitung des vordem Branchialbogens, welche sich quer nach aussen stehend an eine vertikale innere Platte des quadrat. (hyomandi- bular.) legt und mit hinterer Spitze unter die squam. temporal, tritt, unter ihnen liegt. In der vollkommensten Ausbildung finden sich diese Gruben bei der grossen Familie der Cyprinidae , in welcher sie bei allen untersuchten Gattungen vorkommen, mit Ausnahme von Misgurnus Gnth., vielleicht überhaupt den Cobitidae, und den Labyrinthici, von welchen ich aber nur kleine Exemplare untersuchen konnte. Bei den Cyprinidae öffnen sich die grossen durch die stark abwärtsgebogenen squam. temporal, tiefen Gruben mit weiter runder unterer Mündung und verengern sich nur wenig nach oben unter dem das Dach bildenden tief konkaven äussern Teil der occipital. extern, und parietal., welche an die squam. temporal, sich anlegen. Die innere Wand, hinten vertikal durch die untere Platte der occi- pital. extern, und die seitliche der lateral, gebildet, reicht bis zu einem Loch, welches diese durchbohrt und dessen vorragender oberer Rand sich auf die alae temporal, fortsetzt, welche den vordem Teil bilden und unter die ]tarietal. treten, sich unter der obern Platte der squam. temporal, nach aussen krümmen , mit dem nach hinten gebogenen Teil dieser die vordere Wand bilden. Die konkaven hin- teren Platten der lateral, und occipital. extern., welche sich an das hintere abwärtsgebogene Ende der squam. temporal, legen, bilden — 151 — die hintere Wand , die äussere die abwärtsgebogenen squam. tem- poral., in deren unterm Rand der Bogen des äussern Kanals einen Vorsprung gegen die Grube bildet. — Bei Cyprin. carpio erreichen die alae temporal, die parietal, nicht, die Lücke in der Innern Wand ist nur durch Haut geschlossen. Die seitlichen Gruben sind sehr klein, liegen auf den hinteren Platten der lateral, und reichen überdacht vom vorragenden Rand der obern der occipital. extern., kaum auf die abwärtsgebogenen oberen der squam. temporale. Die unteren Ende der lateral, liegen in Gruben vor dem hintern Rand des basilare. Die hinteren Platten bilden breit nach aussen stehend die vertikale hintere Wand der Hirnhöhle , die jederseits von einem grossen Loch durchbohrt ist, und die der unteren Gruben, welche sie nach aussen überragen ; ihre inneren Ränder nach hinten umgeschlagen vereinigen sich über dem Hinterhauptloch und nehmen dann divergierend das untere Ende der hintern Platte des occipital. sui)er. zwischen sich. Die äusseren Ränder legen sich an die hinteren Spitzen der squam. temporal, oder an ein kleines mastoid., welches den Raum zwischen ihnen ausfüllt. Der obere Rand, welcher unter die occipital. extern, tritt, nimmt in einem Loch am hintern Rand der seitlichen Platte den obern Kanal auf und in einem nach vornen gebogenem Fortsatz , w^elcher vom äussern Ende der Platte über- ragt an einen Fortsatz am hintern Ende der squam. temporal, tritt, den äussern Kanal. Von der vordem Fläche dieser Platte geht am äussern Rand des grossen Lochs die seitliche Platte vertikal unter der untern des occipital. extern, nach vornen an die ala temporal., trennt die untere Grube von der Hirnhöhle und legt sich unter dem Loch zum Austritt der Nerven auf den Rand des basilare. Über diesem Loch liegt an der innern Fläche eine Grube, in welche sich die durch die hintere Platte verlaufenden Kanäle öffnen. Vom untern Rand des Lochs treten die Querplatten nach innen und ver- einigen sich über der mittlem Rinne des basilare, ihre untere Fläche ist durch eine Leiste in eine vor dem hintern Ende liegende Grube, welche die Otolithengrube bedeckt, und eine innere Rinne geteilt, welche sich an der innern Seite des hintern Endes fortsetzt und die mittlere Rinne des basilare bedeckt. — Bei Misgurnus haben die lateral, die gewöhnliche Form, nur sind die hinteren Platten auch hier von einem grossen Loch durchbrochen; die Querplatten ver- einigen sich über der Mittelleiste des basilare. Soweit die kleinen Exemplare der Labyrinthici: Anabas, — 152 — Osphromenus und Macropus eine Bestimmung gestatten, haben die Wände der unteren Gruben dieselbe Zusammensetzung, wie bei den Cyprinidae. Bei Anabas und Macropus bildet die Wand der Oto- lithengruben Vorragungen an der vertikalen innern Wand. Bei Osphromenus schlagen sich die seitlichen Platten unten nach aussen um, bilden hinten einen Boden der Gruben und senken sich dann auf das basilare. Die Kanäle öffnen sich in Rinnen an der innern Fläche der seithchen Platten und in die am äussern Rand der Quer- platten liegenden Gruben. Die Querplatten vereinigen sich über der Mittelleiste des basilare. Eine andere Bildung haben die Gruben bei Ophio cephalus, Taf. II Fig. 55. Das Dach, an dessen Zusammensetzung die occi- pital. extern, nicht teilnehmen sondern hinter ihm liegen, wird durch die parietal, und squam. temporal, gebildet und senkt sich nur wenig, die Grube verflacht sich nach aussen, wird aber vom Bogen des äussern Kanals umgeben, Avelcher hinten einwärts gekrümmt an den vordem Rand der seitlichen Platte der lateral, tritt und die Grube schliesst, vornen mit der innern Wand konvergiert, das sich ver- schmälernde vordere Ende derselben umgibt und auf der ala tem- poral, öffnet. Die innere Wand, welche viel tiefer nach unten tritt, wird vom vordem Rand der seitlichen Platte der lateral, erreicht, aber hauptsächlich von der hohen Wand der nach vornen diver- gierenden Otolithengruben der alae temporal, gebildet, auf welche sich ein nach aussen konkaves unteres Plättchen des occipital. super, (siehe dieses) senkt und die Lücke zwischen diesen und den lateral, unter den parietal, ausfüllt. Die hinteren Ende der lateral, liegen in Gruben an der Seite des hintern Rands des basilare, die hinteren Platten treten flach liegend nach vornen und erheben sich erst unter dem occipital. super, und den extern., an deren äussere Fläche der äussere Rand tritt. Die konkaven seitlichen Platten legen sich am hintern Ende der untern Gruben an die alae temporales. Die kleinen Querplatten treten an den Rand der mittlem Rinne des basilare. Bei den Scarina: Scarus, Pseudoscarus, Taf. II Fig. 52, und Callyodon, Fig. 13, ist die Bildung und Form der Gruben verändert. Die Öffnung sieht auf den konvergierenden Seitenwänden des Schä- dels nach aussen, die innere Wand setzt sich nach unten verlängert und zugespitzt auf den hohen Seitenwänden des sphenoid. fort, auf welchen sie von Leisten begrenzt wird, von welchen die hintere scharf vorstehend unter den äussern Rand der hintern Platte der lateral. , der nicht wie sonst gewöhnlich an das hintere Ende geht, — 153 — tritt, die vordere leichtere nach oben und vornen sich auf den alae temporal, fortsetzt, nach hinten unter der äussern Platte der squam. temporal, liegt und den vordem Teil des obern Rands der Öffnung bildet, welcher den äussern Kanal enthält und sich hinten an das lateral, legt. Von diesem Rand erweitert sich die Grube nach oben und innen und geht unter die das Dach bildende obere Platte der squam. temporal., welche sie von der seitlichen Schädel- grube trennt, und unter die obere Platte der occipital. extern, und die parietalia. Die hintere Wand bildet über dem sphenoid. die quer nach aussen stehende hintere Platte der lateralia, die innere die seitliche Platte derselben, auf welche die untere Platte der occi- pital. extern, und ein unteres konkaves Plättchen des occipital. super, tritt. Die vordere Wand wird von dem nach innen gebogenen hintern konkaven Teil der alae temporal., der an die seitliche Platte der lateral tritt, gebildet. — Bei Scarus und Pseudoscarus, Taf. II Fig. 52. 54, sind die hinteren Platten durch eine stark vorstehende Leiste, welche vom innern nach unten gekrümmten Ende des hin- tern Rands der occipital, extern, an das untere Ende des lateral, geht, in 2 Flächen geteilt, von welchen die schmale innere, konkav durch den nach hinten umgeschlagenen innern Rand, unter das oc- cipital. super, und den innern der hintern Platte der extern, tritt; die äussere quer nach aussen steht unter dem äussern Teil dieser und an die squam. temporal, tritt die hintere Wand der untern Grube und unten verschmälert über dem sphenoid., die ihrer untern Verlängerung bildet. Ihre innere Fläche bildet unten die konkave Wand des hintern schmalen Hirnhöhlenteils und setzt sich in die der seitlichen Platte fort, welche zwischen dem sphenoid. und der untern Platte des occipital. extern, an die ala temporal., mit vor- dem! Ende unter das untere Plättchen des occipit. super, tritt. Zwischen dem vordem Ende des obern Rands der hintern Platte und dem hintern der seitlichen öffnet sich in einem Ausschnitt' eine Rinne , welche unter dem occipit. extern, liegt und die Kanäle auf- nimmt. Die Querplatten vereinigen sich über der Mittelleiste des basilare, über ihnen gehen die Löcher zum Austritt der Nerven nach aussen durch die hinteren Platten. — • Eine von den mir bekannten Fischen auffallend verschiedene und kompliziertere Bildung haben die lateral, bei Callyodon, Taf. II Fig. 12. 18. Die hinteren Platten bestehen aus 2 Lamellen, von welchen die hinteren schmalen und sehr porösen von den unteren das basilar. überragenden Enden vertikal in die Höhe treten, unten sehr schmal das Hinterhauptloch — 154 — umgeben , sich an dessen Seite verbreitern , mit konvergierenden äusseren Rändern sich zuspitzen und mit der Spitze unter die ge- spaltene hintere Spitze des occipital. super, treten und die schmale hintere Wand von tiefen Rinnen bilden, welche von der obern Spitze divergierend nach unten gehen und sich an ihrer Seite frei nach hinten öffnen. Ihre inneren Ränder über dem Hinterhauptloch ver- einigt bilden zwischen den Rinnen eine Scheidewand, deren innere Fläche den hintern Hirnhöhlenteil zwischen sich hat. Die Lamellen bilden so eine dreieckige hintere Wand des Schädels mit abgerun- deten Rändern, hinter welcher der Dornfortsatz des 1. Wirbels in die Höhe steht , die aber viel schmäler ist , als die der vorderen La- mellen, welche vom vordem Rand der Scheidewand nach aussen treten, die vordere Wand der breiten Rinnen und die hintere der unteren Gruben bilden, unten und aussen aber mit scharfem Rand die innere Wand einer dreieckigen nach oben zugespitzten Grube, die sich an ihrer Seite frei nach hinten öffnet. Oben legt sich diese vordere Lamelle unter das occipit. super, und extern., deren hinterer Rand vorstehend die Rinne überdacht und eine äussere Wand der- selben bildet, welche an der Spitze der kleinen dreieckigen Grube endigt. Der verschmälerte vmtere Rand tritt auf den obern der hohen Platte des sphenoid., auf welcher sich die Rinne verschmälert zwischen 2 Leisten fortsetzt und durch die vordere derselben vom untern Ende der untern Schädelgrube getrennt wird. — Die vordere Wand der kleinen dreieckigen Grube wird von der äussern Platte des occipit. extern, und der obern der squam. temporal, gebildet, welche sie von der untern Schädelgrube trennt, die äussere Wand von einem von der squam. an den Rand der Lamelle tretenden Plättchen , welches sie von der seitlichen Schädelgrube trennt. — Die Hirnhöhle setzt sich unter der Scheidewand zwischen den ver- tikalen seithchen Platten fort, welche zwischen unteren Plättchen des occipit. super, und dem sphenoid. an die alae temporal, treten. Die Kanäle öffnen sich in Rinnen der seitlichen Platten. Die Querplatten verbinden sich hinter den Otolithengruben über der Mittelleiste des basilare. Unvollkommener ausgebildet sind die unteren Schädelgruben bei den S c o m b e r e s o c e s , bei welchen der äussere Rand des Dachs nur wenig nach unten gebogen ist, die Gruben, welche an der Seitenwand des Schädels liegen, sich nach aussen öffnen, der äussere Kanal aber sie umgibt. — Bei Belone, Taf. H Fig. 15, liegen die kleinen Gruben unter dem unter der Gelenkgrube vorragenden — 155 — untern Rand der squam. temporal, und bilden in die Hirnhöhle eine Vorragung, über welcher der Kanal nach hinten geht, sich im hin- tern Rand schief nach hinten auf das lateral, senkt, vornen sich vom äussern Rand entfernt, mit den nach vornen divergierenden Wänden der Otolithengruben konvergiert und sich am vordem Ende derselben auf der Innern Fläche der alae temporal, (iffnet. Das schmale Dach wird durch die Anlagerung der obern Platte der la- teral, an die der squam. temporal, gebildet, die innere tiefer nach unten reichende Wand durch die seitliche Platte der lateral. , dem grossem Teil nach durch die alae temporal, und endigt über der konvexen Wand der Otolithengruben. — Von den hinteren Platten der lateral, stehen lange zusammengedrückte Fortsätze nach hinten, welche mit scharfem oberm Rand unter die nach hinten verlängerten, aneinander liegenden breiten Ende der occipital. extern, und squam. temporal, treten, diese nach hinten überragen und die von ihnen überdachte hintere Schädelwand in 2 lange Rinnen teilen. Die Querplatten legen sich an den Rand der mittlem Rinne des basilare, und über ihrem vordem Rand liegt zwischen dem der hintern Platte und der langem seitlichen die Grube , in welche die Kanäle sich öffnen. An der äussern Seite dieser führt ein Loch durch die hintere Platte und hinter ihr ein zweites durch die seitliche nach aussen. — Bei Hemiramphus, Taf. II Fig. 19, und Exocoetus, Taf. II Fig. 20, liegen unter dem vorragenden Schädeldach 2 Gruben hinter- einander, getrennt durch den vorragenden Rand des hintern Teils des äussern Kanals, der sich schief nach hinten und innen auf das lateral, senkt. Bei Hemiramphus ist die Bildung des Dachs eine andere, als bei Belone. Die hinteren Platten der lateral, treten gegen die langen zugespitzten hinteren Ende der squam. temporal. , legen sich aber nur hinten in spitzigem Winkel an sie an, zwschen beide sind die zugespitzten oberen Platten der occipit. extern, eingeschoben, die so gebildete Wand senkt sich schief nach hinten und bildet ein die Hirnhöhlenwände nach hinten und aussen überragendes Dach mit tief konkaver unterer Fläche, der hintern dreieckigen Grube. Die lange Basis dieser liegt am äussern nach unten umgeschlagenen Rand der squam. temporal. , im vorragenden vordem Rand verläuft der hintere Teil des äussern Kanals , an dessen Eintritt in die seit- liche Platte des lateral, die Spitze des Dreiecks, die tiefste Stelle der Grube liegt. Die niedrige innere Wand der Grube bildet die auf das basilare tretende Platte des laterale. Nach hinten verflacht sich die Grube gegen den hintern sich senkenden Rand, in welchem — 156 — sich die hintere Platte des lateral, mit der squam. vereinigt. Vor dieser konkaven Fläche liegt die vordere Grube, welche vom Bogen des äussern Kanals umgeben der eigentlichen untern Schädel- grube entspricht, welche unregelmässig dreieckig mit ihrer Basis an der Innern tief sich senkenden Wand der ala temporal., mit ab- gerundeter Spitze unter dem abwärts gebogenen äussern Rand der squam. temporal, liegt, unter welchem der hintere Teil des Kanals nach innen und hinten an das lateral., der vordere nur wenig nach innen an das vordere Ende der Wand der Otolithengrube geht. Ihr Dach bildet das vordere Ende der obern Platte des lateral. , die obere des occipit. extern, und das parietale. Unter dem innern Teil der hinteren Platten der lateral, gehen die seitlichen , in Fort- setzung der hinteren Ende , vertikal auf dem Rand des basilare an die alae temporal., mit aufgebogenem Rand in die untere Platte der squam. temporal, eingeschoben, mit welcher sie die Scheidewand zwischen beiden Gruben bilden ; vor dieser liegt die obere Fläche unter dem innern Teil der occipit. extern, und nimmt in einer Grube die Kanäle auf. Die kurzen Querplatten legen sich an den Rand der mittlem Rinne des basilare. — Bei Exocoetus ist die hintere Grube viel tiefer, die hintere Platte der lateral, bildet steil sich senkend ihre hintere Wand und die des Schädels ; das Dach der nach aussen sich verflachenden Grube bildet die obere Platte des occipit. extern., an dessen äusserer Seite das schmale hintere Ende der squam. temporal, den Rand überragt, aber den hintern Schädel- rand nicht erreicht. Die tiefste Stelle der Grube liegt an der ab- gerundeten innern Spitze , in welcher die seitlichen Platten der la- teral, von den hinteren abgehen und von welcher die Ränder nach aussen divergieren, der vordere von der seitlichen Platte des la- teral, und untern der squam. temporal, gebildet den äusseren Kanal enthält. Den abgerundeten äussern Rand bildet das occipit. extern., an dessen äusserer Seite die squam. temporal, liegt. Die vordere Grube ist wie bei Hemiramphus gebildet. Die hinteren Platten der lateral, treten vertikal aber konkav unter die nach unten um- geschlagenen hinteren Ränder der occipit. extern, und bilden den äussern Rand der hintern Schädelwand , die seitlichen unter dem innern Rand der hintern vertikal zwischen basilar. und der untern Platte der squam. temporal, an die alae temporal, und nehmen in einer Grube über dem vordem Ende die Kanäle auf. Die kurzen Querplatten verbinden sich hinter der mittlem Rinne des basilare über dessen Mittelleiste. — 157 — Bei den Syngnathidae liegen die hinteren Ende in einer Einschnürung des basilare vor dessen hinterem Rand, die seithchen immer unteren Platten horizontal^ mit divergierenden inneren Rän- dern an der Seite des nach vornen breitern basilare, bilden mit diesem die platte untere Schädelfläche und den platten Boden der Hirnhöhle und treten an die unteren Platten der squam. temporal., welche mit den kleinen platten zwischen ihnen liegenden alae tem- poral, und den an der äussern Seite liegenden unteren Platten der frontal, poster. den Boden der Hirnhöhle fortsetzen. — Bei Syngna- thus und Hippocampus treten die hinteren Platten vereinigt unter das occipital. super. ; ihr hinterer Rand geht bei Syngnath. quer nach aussen an die hinter den squam. temporal, liegenden occipit. extern., die unteren Platten liegen am basilare , den occipit. extern, und stossen aussen an die squam. temporales. Bei Hippocampus treten die hinteren Ende mit äusseren Spitzen an die squam. temporal., zwischen deren äusseren Platten und dem basilar. die unteren Platten liegen. — Bei Leptoichthys legt sich der breite hintere Rand des basilare mit nach aussen stehenden Spitzen hinter den innern Teil der hinteren Ende, deren äusserer Teil vor dem 1. Wirbel liegt; die hinteren Platten treten unter die hinter dem occipit. super, ver- einigten externa. — Bei Gasterotokeus treten sie unter die unter dem occipit. super, vereinigten externa. Die hinteren Ende um- fassen mit 2 Spitzen die Einschnürung des basilare. — Bei Phyllo- pteryx liegen die occipital. extern, unter den nach hinten zugespitzten parietal., welche zwischen sie und dem occipit. super, eingeschoben sind. Die hinteren Ende der lateral, liegen von der Einschnürung des basilare quer nach aussen vor dem 1. Wirbel und endigen mit einer Verdickung, an welche sich ein von der innern Fläche der occipit. extern, nach innen tretender kopfförmiger Fortsatz legt, über dieser Verbindung führt ein Loch durch die hintere Schädelwand. Über ihrem innern Ende treten die schmalen hinteren Platten an der Seite des basilare konvergierend nach oben und hinten, umgeben das hohe Hinterhauptloch und treten in spitzigem Winkel über diesem vereinigt unter die hintere Kante des nach oben und hinten vorstehenden occipit. superius. Von ihrem scharfem äussern Rand schlagen sie sich nach vornen um und treten, unten bedeckt von den nach aussen stehenden nach hinten überragenden occipit. ex- tern., an den untern Rand der parietal., vornen an die äussere Platte der squam. temporal. , ihr hinterer Rand steht hinter den occipit. extern, frei nach aussen. Die inneren Ränder der unteren Platten — 158 — konvergieren nach liinten und berühren sich beinahe vor dem koni- schen Gelenkskopf des basilare. Nach aussen senken sie sich, bilden an der Seite des basilare Längsrinnen und treten an die äusseren Platten der squam. temporales. Ihre äussere Fläche, die untere Ver- längerung der hinteren Platten, bildet von einem Loch durchbohrt die innere Wand einer länglichen Grube, welche oben und aussen von der konkaven untern Fläche der occipit. extern, umgeben ist und durch deren Fortsatz, über welchem das Loch durch die hintere Wand geht, geschlossen ist. Die konkaven hinteren Ende der oc- cipit. extern, überragen den Fortsatz und bilden die an der Basis der hinteren Platten liegenden Spitzen. Unter den Plectognathi treten die hinteren Platten bei Triacanthus, den Balistina und Aracana unter die unter oder hinter dem occipit. super, vereinigten extern., bei Ostracion, Tetrodon und Diodon unter die unteren Platten der weit nach hinten gerückten parietal., welche die occipit. extern, völlig bedecken , und unter das zwischen jenen liegende occipit. superius. — Bei Triacanth. erheben sich die hinteren Platten , ihre Flächen nach innen und aussen ge- kehrt, vertikal an der Seite des basilare, vereinigen sich über dem Hinterhauptloch und bilden mit dem basilare einen Vorsprung nach hinten, über welchem die oberen vorstehenden Ränder eine Grube, in welche sich der vordere Knochen des Stachelträgers der Rücken- flosse senkt (Jahreshefte 1881), umgeben und vornen an die occipit. extern, treten , welche die Ränder der Grube fortsetzen ; den Boden der Grube, welcher die medull. oblongat. bedeckt, bilden die an- einandergelegten inneren Ränder. Ihre äussere Fläche geht von dem vertikalen hintern Rand, unter der äussern Platte der occipit. ex- tern., an den hintern der squam. temporal., bildet die konkave hin- tere Schädelwand, schlägt sich an der innern Seite der weit nach unten vorragenden Spitze der squam. temporal, vom untern Rand nach vornen um und tritt als seitliche Platte an die alae tempo- rales ; ihr oberer unter der äussern Platte der occipit. extern, und der squam. temporal, liegender Rand nimmt die Kanäle auf. Die kurzen Querplatten vereinigen sich über dem hintern Ende des basi- lare. — Bei Bali st es (Jahreshefte 1872, pag. 2ß6) liegen die unteren Ränder auf den äussern des basilare und bedecken nach innen ver- breitert das hintere Ende desselben. Die hinteren Platten treten vertikal nach vornen und bilden mit innerer Fläche die Seitenwände des hintern Teils der Hirnhöhle , mit leicht konkaver äusserer zwi- schen basilar. und squam. temporal, die hohe Seitenwand des Schä- — 159 — dels. Ihr schmaler liinterer Rand, an welchen sich der gespaltene Dornfortsatz des 1. Wirbels legt, umgibt das Hinterhauptloch und verbreitert sich über diesem in nach innen stehende Plättchen, deren äusserer Rand an der hintern Innern Ecke der viereckigen obern Platte der squam. temporal, liegt, die mit konvexem oberm Rand unter die vereinigten occipit. extern, treten , auf deren hinteren Platten sich das obere in eine Spitze verlängerte Ende des äussern Rands legt. Die inneren Plättchen bilden unter den occipit. extern, eine niedrige Wand, welche mit konkavem unterm Rand das Hinter- hauptloch schliesst, in welches die in abwärtsgekrümmte Spitzen verlängerten inneren Ränder aneinandergelegt hereinragen. Der vor- dere Rand der von 2 Löchern durchbohrten äusseren Platten tritt an den innern des untern Fortsatzes der squam. temporal., welcher sie von den alae temporal, trennt. Vor der obern Spitze des hin- tern Rands nimmt der breite obere Rand in einer tiefen Grube die Kanäle auf. Die Otolithen liegen auf den alae temporales. — Bei Monacanthus dagegen (Jahreshefte 1881, pag. 351) umgeben die niedrigen konvexen hinteren Platten nur unten das Hinterhauptloch, bilden den untern Teil der hintern Schädelwand, welche aussen und vornen an den hintern Rand der squam. temporal, stösst, und treten oben unter die occipit. extern. , welche den obern Teil des Hinter- hauptlochs umgeben und sich über ihm vereinigen. Vom abgerun- deten untern Rand schlagen sich die Platten um und treten als untere an den hintern Rand des nach aussen gewölbten basilare und die untere Platte der squam. temporal., welche sie von den alae temporal, trennt, und bilden mit ihnen die konkave untere Schädel- wand. Vom vordem Ende der innern Fläche der hintern Platte tritt eine im Bogen vorstehende Lamelle an einen innern Fortsatz der squam. temporal, und bildet mit diesem über der Querplatte , die sich über dem hintern Ende des basilar. mit der der andern Seite verbindet , den obern Rand einer Grube , in welche die Kanäle sich öffnen, die aussen durch die hintere Platte, unten durch die untere geschlossen wird. Bei Ostracion, Taf. H Fig. 39, liegen die parietaha, am hin- tern Rand des occipital. super, und bilden ein langes horizontal die hintere Schädelwand überragendes Dach , welches durch die diver- gierenden innern Ränder in der Mitte tief eingeschnitten ist. Vor diesem Einschnitt senken sich untere Platten, welche sich hinter der hintern Platte des occipit. super, beinahe berühren, auf die hin- teren Platten der lateral, und bedecken völlig die occipit. externa. — 160 — Die hinteren Platten der lateral., welche ein plattes Dach über der medull. oblongat. bilden, vereinigen sich über dem Hinterhaupt- loch, nehmen divergierend die hintere Platte des occipit. super, zwi- schen sich und treten an dessen Seite unter die untere Platte der parietal. , aussen an die hintere der squam. temporales. Die seit- lichen Platten gehen vom äussern Hand, der hinten abgerundet vornen scharf vorragt, in 2 Lamellen geteilt an den hintern Kand der alae temporales. Der breite vordere Rand, in welchem die hintere und seitliche Platte sich vereinigen, ist durch Knochen- plättchen in Gruben geteilt , welche unter den occipit. extern. , vor diesen unter der innern Fläche der squam. temporal, liegen. Quer- platten fehlen. — Bei Aracana, Taf. II Fig. 42, bilden die ver- tikalstehenden parietalia lange die hintere Schädelwand weit über- ragende Seitenwände, welche am vordem Rand hinter den squam. temporal, sich nach oben umschlagen , den vordem Teil der obern Platte der occipit. extern, bedecken und sich an den hintern Teil ihres Seitenrands anlegen. Die occipit. extern, bilden an der Seite des super, den hintern Schädelrand und legen sich mit langen Spitzen an die innere Fläche des obern Rands der parietal., wodurch der hintere Schädelrand tief konkav wird. Die hinteren Platten der lateral, bilden ein steiles Dach, vereinigen sich über dem Hinter- hauptloch in einer vorragenden Mittelleiste und treten nach vornen unter die nach unten umgeschlagenen Ränder des occipit. super, und die untern der extern., an deren äusseren Rand die der lateral, steil in die Höhe treten. Die seitlichen Platten bedecken die Seiten- flächen des basilare, treten an die alae temporal., über den Quer- platten, die sich über dem hintern Ende des platten basilare ver- binden, öffnen sich in Gruben die Kanäle. Bei den Tetrodontina liegen die parietal, am hintern Rand des occipit. super., schlagen sich vor dem langen hintern Fortsatz desselben nach unten um und treten, die occipit. extern, bedeckend, auf die hinteren Platten der lateral. , mit welchen sie eine niedrige hintere Wand bilden, welche aussen durch die hinteren Platten der squam. temporal, fortgesetzt wird. — Bei Tetrodon, Taf. 11 Fig. 58, umfasst der untere Rand in 2 Lamellen geteilt die Seitenränder des platten basilare und überragt es mit zusammengedrückten Spitzen, die sich an die Seite des Körpers des 1. Wirbels legen. Vor den Spitzen treten die hinteren Platten, welche seitlich gestellt die Wände des hintern Hirnhöhlenteils bilden, unter die Ränder des langen Fort- satzes des occipit. super. , umgeben das Hinterhauptloch und ver- - 161 — binden sich über diesem durch einen innern Fortsatz. Ihr vorderer Jiand legt sich bei 1\ hispidus und diadematus Gnth. an die nach unten umgeschlagenen parietal., bei T. Fahaka C. unter die occipit. extern., welche von jenen nur vornen bedeckt werden. Unter diesen wenden sich die Platten in rechtem Winkel nach aussen an die squam. temporal, und bilden mit diesen die niedrige hintere Schädel- wand. Vom vorragenden untern l{and dieses äussern Teils gehen die seitlichen Platten, welche hinten nach unten umgeschlagen sich in den untern Kand der hinteren Spitzen fortsetzen, horizontalliegend zwischen basilare und der untern Platte der squam. temporal, an die alae temporales. Der vordere Rand der hinteren Platten tritt an den innern der occipit. extern. , unter welchem sich die Hirn- höhle nach aussen verbreitert, und begrenzt die auf der untern Platte liegende Grube, in welche sich die Kanäle öffnen. — Bei Diodon, bei welchem die hintere Schädelwand noch niedriger und nach aussen verschmälert ist, treten die kurzen hinteren Platten im Bogen nach oben, bilden ein kurzes Dach über der medull. oblongat. und spalten sich in 2 Lamellen, von welchen die äusseren an die nach hinteii konvergierenden Schenkel der untern Leiste des Occipital- fortsatzes treten, die inneren sich unter ihm vereinigen. Vom vor- dem Ende des Dachs gehen die Platten im Bogen nach aussen und treten verschmälert an die hinteren der squam. temporales. Ihr langer oberer Rand tritt in 2 Lamellen gespalten unter die parietalia mit den hinteren, an den hintern Rand der occipit. extern, mit den vorderen. Vom scharfen untern Rand des äussern Teils , durch welchen ein Loch nach hinten geht, treten die unteren Platten nach vornen, bilden den Boden der verbreiterten Hirnhöhle und stossen an die alae temporales ; sie nehmen in oberer Rinne die Kanäle auf, welche in Gruben sich öffnen. Occipitalia externa, von HuxL. und Wiedeesh. epiotica genannt, da sie aber bei einigen, wie Salmo , den Clupeidae , Hyperopisus hinter der durch die An- lagerung der squam. temporal, an das occipit. super. , bei Sterno- pygus und Carapus hinter der durch jene und die lateral, ge- schlossenen hintern Wand der Hirnhöhle liegen, die Ohrkapsel nicht bedecken, so ist die Benennung occipit. extern, beibehalten. Sie fanden sich als abgesonderte Kjiochen bei allen unter- suchten Fischen mit Ausnahme von Fistularia, bei welchem sie mit Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Katiirkuude in Württ. 1885. 11 — 162 - der untern Fläche des occipit. super, (siehe dieses) verwachsen sind, aber sie sind bei einigen wie den Berycidae, Trighdae zum Teil be- deckt von den parietal., bei andern wie Lophias, Ostracion, Tetrodon, Diodon völlig von diesen bedeckt und an der äussern Schädelfläche nicht sichtbar. — Ihre Form , Lage und Verbindungen sind ver- schieden , aber immer enthalten sie den obern halbzirkelförmigen Kanal, welcher in ihrer in die Hirnhöhle sehenden konkaven un- tern Fläche liegt, oder wie in den meisten Fällen in einem Kanal in ihrer Diploe verläuft und sich vornen in einem Loch auf der konkaven Fläche, oder wie in den angegebenen Fällen, bei welchen sie hinter der geschlossenen Hirnhöhlenwand liegen, durch das oc- cipit. super, in die Hirnhöhle , hinten über der vordem Grube des lateral, oder durch die hintere Platte dieses öffnet. In der Mehrzahl der Fälle liegen sie an der Seite des occipit. super, und bilden den hintern Teil der obern, den obern der hintern Schädelwand, stossen vornen an die parietal., wenn diese nicht ab- gesonderte Knochen sind an die frontal, med., aussen an die squam. temporal. , oder an die den äussern Schädelrand bildenden mastoid. (Jahreshefte 1879) und treten hinten nach unten umgeschlagen an der Seite der hintern Platte des occipit. super, auf die der lateralia. Vom hintern Rand der obern Fläche steht ein Fortsatz nach hinten, auf w^elchen sich die obere Zacke der omolita Stann. , des obersten Knochens des Schultergürtels, wenn dieser in zwei Zacken geteilt ist, legt. Ihre Form hängt hauptsächlich von dem Vorhandensein oder Fehlen seitlicher und unterer Schädelgruben ab. Seitliche Schädelgruben finden sich bei der Mehrzahl der Fische und dienen zur Anlage der von der Wirbelsäule auf den Schädel tretenden Muskeln. Sie ziehen sich rinnenförmig gewöhnlich über der Verbindung der äusseren Platten der occipit. extern, mit den obern der squam. temporal., seltener über dem obern Rand der hin- teren Platten der lateral. , zwischen jenen mehr oder weniger lang und tief nach vornen: der gewöhnlich tiefere hintere Teil öffnet sich auf der hintern Schädelwand mehr oder weniger tief unten und reicht selbst auf den untern Rand derselben , und wird über- brückt von der obern Zacke der omolita, welche an den hintern Fortsatz des occipit. extern, sich anheftet oder über diesem gegen die crista occipit. tritt, und einem abgesonderten supratemporale, welches von der Zacke an das occipit. extern, und die squam. tem- poral, sich legt. Vornen begrenzt diesen tiefern Teil ein vorragender — 163 — Eancl des parietale, über welchem sich der flachere vordere Teil fort- setzt und selbst auf die frontal, poster. und med. reicht. Über untere Gruben siehe lateralia. Sie sind, wenn seitliche Gruben vorhanden sind und die unteren fehlen, wie in der Mehrzahl der Fälle, gleichsam mützenf(">mig zwi- schen dem occipit. super, und den squam. temporal, auf den hinteren Platten der lateral, aufgesetzt und aus 3 miteinander verwachsenen Platten zusammengesetzt, von welchen die obere hinter den parietal, seltener von ihnen bedeckt an die obere des occipit. super, tritt und wenn innere Schädelrinnen vorhanden sind , sich senkend die äussere Wand und mit diesem den Boden derselben bildet. Innere Schädelrinnen sind Vertiefungen auf der obern Schädel- fläche, welche zwischen der crista occipit. und den Parietalleisten verlaufen. Diese Leisten gehen vom hintern Ende der occipit. ex- tern, als äusserer selten innerer Rand der obern Platte derselben, oder als Leisten auf dieser in diesen und selbst der frontal, med. nach vornen und trennen die Rinnen von den seitlichen Schädel- gruben. Sie öffnen sich hinten über dem Rand, welcher von den occipit. extern, an das super, geht , auf die hintere Schädelwand, verflachen sich nach vornen über den parietal. , welche jetzt den Boden bilden, und reichen in einzelnen Fällen auf die frontal, med. und selbst an den vordem Schädelrand , wie bei den Carangina. Sie dienen zur Anlage der von der Wirbelsäule auf den Schädel tretenden Muskeln. Die äussere Platte, welche vertikal sich senkt, ist um so höher, je tiefer die seitliche Grube ist, deren innere Wand sie bildet, schlägt sich nach aussen um, tritt an die obere der squam. temporal, und bildet mit ihr den Boden jener, erreicht sie aber nicht immer, so dass in diesem hinter dem parietal, eine Lücke , welche nur durch Haut geschlossen ist, bleibt. Die hintere Platte senkt sich an der Seite der untern des oc- cipit. super, auf die des lateral, und stösst aussen an die squam. temporal., oder das mastoideum. Vom hintern Rand, in welchem die 3 Platten zusammenkommen, steht der Fortsatz nach hinten, von dessen hinterer Fläche eine Leiste , in welcher der hintere Teil des obern Kanals verläuft , auf die hintere Platte des lateral, geht. Die von diesen Platten umgebene Fläche sieht in die Hirnhöhle und ist um so tiefer konkav, je höher jene sind und auf ihr öffnet sich durch ein Loch der im Knochen verlaufende. Kanal. 11* — 164 — Dies ist die gewöhnliche Form 1) bei den Acanthopterygii und Gadidae und bei Esox. 2) Bei fehlenden seitlichen und unteren Gruben sind sie ein- fach konvexe Platten , welche hinter den parietal, zwischen occipit. super, und den squam. temporal, liegen, vom hintern Rand, an welchem der Fortsatz steht, sich auf die lateral, senken; ihre kon- kave untere Fläche sieht in die Hirnhöhle, oder der Kanal öffnet sich auf ihr, bei Uranoscopus, den Gobiidae, Batrachus, Rhombus, Silur US glanis. 3) Bei vorhandenen unteren Schädelgruben ändert sich, wenn sie an der Bildung derselben teilnehmen \vie bei den lateral, an- geführt ihre Form. Der grössere äussere Teil der obern Platte bildet mit den parietal, und squam. temporal, das Dach derselben, der kleinere innere sieht in die Hirnhöhle und unter ihm öffnet sich der Kanal. Vor der vordem Fläche der hintern Platte tritt unter der obern eine untere Platte vertikal auf die seitliche der lateral., vornen an die alae temporal, und trennt die untere Grube von der Hirnhöhle; in ihrem hintern Rand verläuft der Kanal und öffnet sich über der vordem Grube des laterale ; der Fortsatz steht am hin- tern Rand der obern Platte ; bei den Labyrinthici , Ophiocephalus, den Scarina, Scombereaoces, Cyprinidae. 4) Sie verbinden sich unter oder hinter dem occipit. super, und trennen dieses von den lateralia, bei Amphacanthus, Acanthurus, einigen Pleuronectidae , Syngnathidae (von welchen am Schlüsse), Triacanthus, Balistes, Monacanthus und Aracana. 5) Sie werden völlig bedeckt von den an der Seite des occipit. super, das Schädeldach bildenden Knochen, liegen in der Hirnhölile und sind an der äussern Fläche nicht sichtbar, bei Lophius, Ostra- cion, Tetrodon, Diodon, oder sind mit der untern Fläche des oc- cipit. super, verwachsen, bei Fistularia. 6) Sie nehmen keinen Teil an der Bildung der Wände der Hirnhöhle, liegen hinter der geschlossenen Wand derselben, enthalten aber den obern Kanal, welcher sich durch das occipit. super., unten wie immer in die lateral, öffnet. Sie sind dicke unförmliche Knochen bei Salmo , den Clupeidae ; haben eigentümliche Formen bei Chiro- centrus, Hyperopisus und den Gymnotidae : Sternopygus und Carapus. 7) Ganz abweichende Bildung haben sie bei Antennarius, den Siluridae, Characinidae und Syngnathidae. Bei den untersuchten Acanthopterygii, deren bei weitem grössere Mehrzahl unter 1) gehört, zeigen sie viel Gleichförmigkeit, nur be- — 165 — dingt die Tiefe der seitlichen Gruben und inneren Rinnen oder das Fehlen der letzteren eine verschiedene H<»he der Platten, verschieden ist die Bedeckung durch die parietal, und die Länge des hintern Fortsatzes. Etwas abweichend verhalten sie sich bei den Berycidae, bei welchen der grössere Teil ihrer obern Platte von den parietal, bedeckt wird und innere Schiideirinnen fehlen. — Bei Holocentrum öffnen sich die kurzen seitlichen Gruben über dem äussern Eand der lateral. , an der Seite des vorragenden Rands , der vom kurzen Fortsatz auf die hinteren Platten derselben tritt und den Kanal ent- hält -. den obern Rand der Grube bildet der vom Fortsatz an die parietal, tretende, den vordem der hintere der squam. temporalis. Die obere Platte krümmt sich unter den parietal, leicht nach unten, die kleine konkave äussere senkt sich hinter jenen an die squam. temporales. — Bei Myripristis sind die Gruben tief, verlängern sich an der Seite der parietal, bis zu den frontal, poster. , werden aber ganz bedeckt von der langen obern Zacke der omolit. , welche sich am äussern Rand der obern Platte anlegt, und dem supratemporale, ihre hintere Öffnung ist weit. — Die obere Platte wird von einer Zacke des occipit. super. , vornen zugespitzt vom parietal, bedeckt, ihr äusserer Rand überdacht innen die Grube. Die äussere Platte ist tief konkav und geht in scharfem Winkel, welcher den Kanal enthält, in die kurze hintere über. Unter den Pristipoma tidae sind bei Diagramma , Taf . II Fig. 59 , die inneren Rinnen und seitlichen Gruben sehr tief durch die hohe crista occipit. und die Parietalleisten , an deren hinterm Ende die occipit. extern, als hohe dreiseitige Pyramiden stehen, auf deren abgestutzte konkave Spitze sich die obere Zacke der omolit. legt, der scharfe vordere Rand, in welchem innere und äussere Fläche zusammentreffen, tritt an die hohe Leiste der parietalia. Im längsten äussern Rand der hintern Fläche verläuft der Kanal, der sich durch ein Loch auf der tief konkaven untern Fläche öffnet. Bei den Chaetodontina liegen die seitlichen Gruben am hintern Ende der stark abwärtsgekrümmten Seitenwand des Schädels und öffnen sich nach hinten zwischen dem äussern Rand der hintern Platte der lateral, und dem vertikalen hintern der squam. temporal., an dessen unterm Ende die einfache Zacke der omolit. angeheftet ist ; innere Schädelrinnen fehlen. — Die occipit. extern, stehen ver- tikal unter dem hintern Rand der parietal, zwischen occipit. super, und squam. temporal. , von ihrem hintern Rand . steht ein platter — 166 — Fortsatz frei über der Grube nach hinten. Unter diesem senkt sich die hintere Platte auf die des lateral. , bildet den innern Rand der Öffnung der Grube und trennt diese von der hintern Schädelwand. Vor ihr senkt sich die äussere Platte auf die seitliche des lateral, und bildet die innere Wand der Grube. Der Kanal liegt in einer Rinne der konkaven innern Fläche. Bei Chilodactylus , Cirrhitidae, liegen die tiefen seitlichen Gruben schief nach unten und hinten an der nach unten sich wöl- benden Seitenwand des Schädels , die inneren sind sehr seicht , die hintere vertikale Schädelwand ist platt mit leichter Mittelleiste. — Die nach innen tief konkaven occipit. extern, liegen an der Seite der hintern Platte des occipit. super, unter den Rändern dessen tief konkaver oberer Platte , auf den kurzen hintern der lateral. , über welchen sie die hintere Schädelwand bilden. In einem Winkel, welcher oben unter den parietal, die vorragende längliche Anlager- ungsfläche für die obere Zacke der omolit. und über dieser das untere Ende der innern Rinne bildet, schlagen sie sich dann nach vornen um, bilden als äussere Platten die innere Wand der seit- lichen Gruben und treten oben unter die parietal., unten auf die obere Platte der squam. temporales. Der Kanal , welcher in dem Winkel verläuft, öffnet sich durch ein Loch über dem untern Rand auf die innere Fläche. Unter den, mir bekannten, Triglidae fehlen bei den Scor- paenina und Cottina innere Rinnen , weil die crista occipit. und Parietalleisten fehlen, die obere Platte der occipit. extern, liegt ziem- lich horizontal, bedeckt bei Scorpaena von den parietal, bis auf die hintere Spitze, welche bei Pterois und Cottus frei bleibt, die obere Zacke der omolit. legt sich zwischen beide Knochen. — Bei Platy- cephalus ist die Platte in eine lange Spitze ausgezogen und wird bis zu dieser, an welche das einfache Ende der omolit. angeheftet ist, von den parietal, bedeckt. — Die seitlichen Gruben sind bei Scorpaena und Pterois tief und werden bei letzterem von einer hin- tern nach aussen stehenden Zacke überdacht; bei dem platten Schädel von Cottus sind sie seicht, hinter den parietal, tritt ein Fortsatz von den occipit. extern, schief nach hinten und aussen gegen die hintere Spitze der squam. temporal, und bildet den hin- tern Schädelrand. — Bei Platyceplial. wird die lange seitliche Grube (siehe lateral.) vornen durch den scharfen hintern Rand, in welchem die längere konkave äussere Platte mit der kürzern innern zusam- menkommt, geteilt, die kleine konkave vordere Fläche , auf welcher — 167 - sich der Kanal, der im hintern Rand auf das lateral, geht, öffnet, sieht in die Hirnhöhle. Bei Scorpaena wird die konkave innere Fläche , in deren Grund sich der Kanal öffnet , von einer abgeson- derten Lamelle umgeben. — Bei Synanceia ist die obere Fläche des Hinterhauptes eine tiefe Grube, welche von den nach vornen kon- vergierenden })arietal. geschlossen wird , deren Seitenwände hinter diesen von den nach hinten divergierenden Leisten der occipit. extern, gebildet werden, welche sie von den seitlichen Gruben trennen, die tief konkav ohne äussere Wand an den Seitenflächen des Schädels liegen. Die occipit. extern, liegen an der Seite des occipit. super, und bilden mit diesem den Boden der Grube, treten mit hoher Leiste an die parietal., bilden mit äusserer Fläche die innere Wand der seitlichen Gruben und gehen in die konkaven äusseren Platten über, die sich an die oberen der squam. temporal, legen. Die hintere auf das lateral, tretende Platte verbreitert sich nach aussen und bildet eine hintere W^and der seitlichen Gruben, welche durch einen Ausschnitt vom hintern Rand der squam. temporal, getrennt ist. In der konkaven Innern Fläche liegt der Kanal. Bei dem von einem rauhen Knochenpanzer gebildeten Schädel von Trigla. namentlich T. polyommata Rich. , Taf. H Fig. 60. 61, wird die obere Fläche hinter den frontal, med. und poster. von 2, in gleicher Ebene mit diesen liegenden , starken rauhen Knochen- schuppen gebildet, welche die parietal., squam. temporal., occipit. extern, und das super, bedecken. Die vordere derselben ist mit den parietal, und squam. temporal, verwachsen, in den breiten hin- tern Rand der frontal, poster. und med. eingeschoben und bedeckt die obere Platte des occipit. super., ausser deren vordem von den frontal, med. bedeckten Teil, lässt sich aber von dieser ablösen und verbindet sich mit schmalem innerm Rand in der Mittellinie mit der der andern Seite: ihr äusserer Rand, mit der squam. temporal, ver- wachsen, schlägt sich nach unten um und liegt über der Gelenk- fläche derselben und hinter dieser über einer rundlichen Grube , in welche die obere Spitze des operculum tritt; ihr hinterer Rand bildet innen konkav, auf dem occipit. super, liegend den hintern Schädel- rand und legt sich dann quer nach aussen an den vordem der hin- teren Schuppe. Diese hintere, Schuppe tritt mit starker Spitze, die vom Innern Ende ihres vordem Rands nach vornen steht, unter den konkaven Rand der vordem Schuppe und geht hinten allmählich sich verschmälernd in eine lange hintere Spitze über, welche die äussern Ende des konkaven hintern Schädelrands nach hinten ver- — 168 — längert und mit starkem Stachel endigt. Unter dem vorragenden äussern Rand senkt sich eine untere Platte hinter der squam. tem- poral, auf den äussern Rand der hintern Platte des lateral, und trennt die seitliche Schädelgrube von einer äussern Grube , welche vornen durch eine von der squam. temporal, nach hinten stehende Platte begrenzt wird: die Scheidewand ist gegen den vordem Rand von einem Loch durchbrochen, welches beide Gruben verbindet. Die seitliche Schädelgrube zieht sich zwischen dieser Platte und der äussern des occipit. extern., bedeckt von der obern Platte dieses, dann verschmälert zwischen der vordem Knochenschuppe und der obern Fläche der squam. temporal, bis zum frontal, posterius. Unter dem Anfang der hintern Spitze ist der Rand nach aussen verbreitert durch ein vorstehendes Plättchen , unter welches das dicke obere Ende der omolit. tritt. — Die schmale obere Platte der occipit. extern., Fig. 62, ist in eine lange hintere Spitze verlängert, welche unter der hintern Schuppe angelegt ist und von ihr überragt wird; von ihrem Innern Rand senkt sich die hintere Platte auf das lateral., legt sich konkav an die hintere des occipit. super, und geht mit scharfem äusserm Rand in die äussere über, welche gewölbt die innere Wand der seitlichen Grube bildet und sich hinter der squam. temporal, an die untere Platte der hintern Schuppe und auf das lateral, legt. Die untere Fläche ist durch eine Scheidewand in 2 Gruben geteilt, welche durch ein Loch am hintern Ende dieser in Verbindung stehen und den Kanal enthalten. — Ganz ähnlich ver- hält sich Lepidotrigla vanessa Rich. Bei Sphyraena sind die Innern Rinnen breit aber kurz, die seitlichen Gruben hinten sehr tief. — Die kleine obere Platte wird durch einen stark erhobenen Rand, welcher sich vornen bedeckt vom parietal, im Bogen an das occipit. super, krümmt, den vordem der innern Rinne bildet, in eine innere, welche mit jenem den Boden der Rinne bildet, und eine äussere Fläche geteilt, welche mit einer vom parietal, bedeckten Zacke nach hinten und aussen an die obere Platte der squam. temporal, tritt, den tiefem Teil der seitlichen Grube überdacht und den obern Rand ihrer hintern Öffnung bildet. Der erhobene Rand geht hinten in einen langen Fortsatz über, auf dessen Anfang sich die obere Zacke der omolit. legt, und der hinten in viele Knochenfasern geteilt die hintere Schädelwand und die crista occipit. weit überragt. Unter seinem Anfang tritt der hintere Rand, von welchem die innere und äussere Platte einander sehr genähert nach vornen gehen, oben schmal, unten breiter auf die — 169 — hintere Platte der lateralia. Die innere Platte bildet, nach vornen und innen tretend , mit der hintern des occipit. super, über den lateral, die hintere Schädehvand , die vertikale äussere die innere Wand der seitlichen Grube, erreicht aber nur hinten die nach unten gekrümmte obere Platte der squam. temporal. ; der Boden wird vornen nur durch Haut geschlossen. In der Diploe zwischen den leicht divergierenden Platten verläuft der Kanal, der sich mit kleiner Mündung am untern Rand über dem lateral., mit weiter Mündung am vordem Rand an der Seite der hintern Platte des occipit. super, in die Hirnhöhle öffnet. Unter den Scombridae, selbst in ihren Unterabteilungen, sind Gattungen zusammengestellt , deren Schädelbildung schon bei den wenigen untersuchten sehr verschieden ist, innere Rinnen bald vor- handen sind bald fehlen, die Tiefe und selbst die Lage der seitlichen Gruben und damit auch die Form der occipit. extern, voneinander abweicht. — Bei Scomber sind die Innern Rinnen flach , die seit- lichen Gruben tief, die äusseren Platten deshalb hoch, der Kanal öffnet sich durch ein Loch auf die konkave untere Fläche. — Bei Thynnus die inneren Rinnen flach, die kleine obere Platte wird vom occipit. super, und den parietal, bedeckt, hinter welchen auf dem platten hintern Ende die obere Zacke der omolit. liegt. Von diesem Ende geht ein erhobener Rand gewölbt nach aussen, mit vorstehen- der Spitze an den hintern der obern Platte der squam. temporal, und bildet mit diesem den hintern erhobenen Rand der breiten seit- lichen Grube. Der Kanal verläuft in einer leichten Erhabenheit der vorstehenden Spitze durch die hintere Platte und öffnet sich über dem lateral., oben durch ein Loch auf die konkave untere Fläche; an der äussern Seite dieser Mündung tritt eine starke Zacke vom hintern Rand der breiten äussern Platte an den vordem Rand des lateral, und schliesst die Grube, in welche sich der äussere Kanal öffnet. — Bei dem platten Schädel von Echeneis .sind die Parietal- leisten nach aussen gelegt , konvergieren hinten , krümmen sich mit den Rändern der occipit. extern, an der niedrigen hintern Schädel- wand nach unten und trennen kleine innere Rinnen von den seit- lichen Gruben, welche oben an der Seite der parietal, auf die breiten ein weit nach aussen vorstehendes Dach bildenden Platten der squam. temporal, übergehen. Die occipital. extern, liegen mit konkaver oberer Fläche am hintern Rand des super., krümmen sich vor den hinteren Platten der lateral, nach unten und überdachen mit ihrem nach hinten gebogenem äusserm Rand , der am. hintern Ende der - 170 — lateral, endigt, die seitlichen Gruben. Auf der konkaven untern Fläche öffnet sich der kurze Kanal, der unten in eine Rinne des lateral, mündet. An der Innern Seite dieser Mündung verbindet sich eine Zacke mit einer von der ala temporal, nach hinten tretenden. Der breite vordere Rand der omolit. legt sich an die squam. tem- poral, und setzt sich mit schlanker Zacke über dem Innern Ende des occipit. extern, fort und legt sich über der hintern Rinne an die Seite der Mittellinie. — Bei dem eigentümlich geformten Schädel von Zeus fehlen innere Rinnen, die obere Fläche des Hinterhaupts umgeben erhobene Ränder der parietal., an deren hinterm Ende Stacheln nach aussen stehen, konvergieren über dem vordem Teil der occipit. extern, und verbinden sich über dem superius. Die Seitenwände senken sich vertikal und sind unter den äusseren Platten der pa- rietal, von der weiten Öffnung der seitlichen Gruben durchbrochen, welche nur durch eine Membran gegen die Hirnhöhle geschlossen sind, und deren schmalen Boden die squam. temporal, bilden. Vom hintern Ende dieser tritt ein platter Knochenstiel an die äussere Fläche der occipit. extern, und überbrückt die Grube , welche sich an seiner Innern Fläche in schmaler Spalte auch nach hinten öffnet. Die kleine obere Platte der occipit. extern, liegt vom liintern Rand des occipit. super, nach aussen und hinten, wird am äussern Rand bis zur abgerundeten hintern Vorragung vom hintern der pa- rietal, bedeckt , senkt sich kurz bedeckt von dem Knochenstiel und dem hintern Rand der äussern Platte der parietal, und bildet mit dieser den obern Rand der Grube. Von der untern Fläche der obern Platte treten 2 Platten divergierend nach unten, welche die tief konkave untere Fläche umgeben und sich hinten in einem abgerun- deten Rand vereinigen , welcher sich auf einen vorragenden der hintern Platte der lateral, senkt und die hintere Wand des Kanals bildet, welcher sich über der Grube dieser öffnet. Die zarte äussere Platte verlängert sich nach vornen , überragt den untern Rand des nach unten umgeschlagenen Teils der obern Platte, der nach aussen von ihr divergiert, tritt an die innere Fläche der äussern Platte des parietal, und endigt mit konvexem unterm Rand, an welchen sich die Membran anlegt und bildet über dieser eine niedrige innere Wand der seitlichen Grube. Die innere Platte tritt divergierend an die hintere des occipit. super, und auf die der lateral, und bildet mit ihnen die hintere Schädelwand. Die konkave untere Fläche ist durch eine vom Kanal durchbrochene Scheidewand, welche von der Innern Fläche der äussern Platte in nach hinten konvexem Bogen — 171 — an den vordem Rand der Innern gelit, in 2 Gruben geteilt, von welchen die kleine hintere mit dem konvexen hintern Rand den Kanal umgibt, die grosse vordere in die Hirnhöhle sieht und sich über der 2. Grube des lateral, (siehe dieses) öffnet. Das einfache Ende der omolit. legt sich an die squam. temporalis. — Bei Brama sind die Innern Rinnen flach und durch die nach aussen gelegten Parietal- leisten von den seitlichen Gruben getrennt, welche hinten tief von den hohen äusseren Platten der occipit. extern., welche die squam. temporal, nicht erreichen, begrenzt werden. Auf die nach aussen stehende hintere Spitze der obern Platte legt sich die obere Zacke der omolita. Der Kanal öffnet sich durch ein Loch auf die konkave untere Fläche. Viel gleichförmiger scheinen sich die Carangidae zu ver- halten, wenn Platax, der sich überhaupt mehr den Chaetodont. nähert, ausgenommen wird, wenigstens reichen bei den untersuchten Gattungen Caranx, Temnodon, Chorinemus, Seriola, Trachynotus, Psettus und Pempheris die inneren Rinnen an der Seite der hohen crista occipit. und den erhobenen zu einer Leiste vereinigten inneren Rändern der frontal, med. bis an den vordem Schädelrand. Die oberen Platten der occipit. extern, treten leicht konvex an das occipit. super, und überdachen mit vorragendem äusserm Rand den Innern Teil der hinten tiefen seitlichen Gruben; die äussern sind hoch konkav, erreichen aber nur bei Seriola und Psettus ganz, bei den andern nur das hintere Ende der squam. temporales. Der Kanal öffnet sich durch ein Loch auf die konkave untere Fläche. Die obere Zacke der omolit. legt sich auf die nach aussen stehende hintere Spitze. — Über Trachynotus siehe Jahreshefte 1879, p. 95. Ganz abweichend liegen bei Platax flache innere Rinnen nur hinten an dem dreieckigen Schädel und endigen schon an der Basis der hohen crista occipit., die seitlichen Gruben, ähnlich denen von Zeus , liegen an den hohen Seitenwänden , öffnen sich unter den äusseren Platten der occipit. extern., welche nur hinten die squam. temporal, erreichen, nach aussen und werden von einem Knochen- stiel überbrückt, an dessen innerer Fläche sie sich mit weiter Münd- ung auch nach hinten öffnen. Der Stiel, welcher vom hintern Ende der den Boden bildenden squam. temporal, nach oben tritt, steht frei und zugespitzt oben an der äussern Platte der occipit. externa. Diese sind mützenförmig aufgesetzt, die schmale obere Platte endigt liinten in 2 kurzen Fortsätzen, auf welche sich die obere Zacke der omolit. legt. Von jener treten 2 lange Platten nach unten , welche — 172 — divergierend die konkave untere Fläche , auf der sich der Kanal öffnet, umgeben und sich in einem hintern Rand, der auf das lateral, tritt, vereinigen ; die äussere Platte bildet den obern Teil der Innern Wand der Grube , welche unten nur durch Haut geschlossen ist, und tritt an das parietal., welches die äussere Wand der Grube, vor dieser die Seitenwand des Schädels bildet ; die innere Platte legt sich an das occipit. superius. Bei Histiophorus. Xiphidae, ist die obere Fläche des Hinter- haupts in der Mittellinie der Länge nach gerinnt, die breiten oberen Platten der occipit. extern, sind flach konkav und überdachen mit vorstehendem äusserm Rand die tiefen seitlichen Gruben. Die breiten hinteren Ende sind platt nach hinten und aussen gerichtet, überragen weit die hintere Schädelwand und reichen beinahe so weit nach aussen, als die der weit nach aussen vorragenden squam. temporales. Die äusseren Platten sind konkav, kurz und legen sich an die squam. temporales. Unter dem Anfang der weit vorstehen- den hinteren Ende tritt eine scharfe Leiste auf den äussern Rand der lateralia. Der Verlauf des Kanals ist, da sich die Schädelknochen nicht trennen lassen, nicht zu bestimmen. Der innere Teil der ge- spaltenen omolit. legt sich auf die aufgebogenen oben leicht kon- kaven hinteren Ende. Bei Mugil fehlen innere Rinnen, die seitlichen Gruben sind breit aber kurz. Die hinteren Ende der occipit. extern, sind in lange Fortsätze verlängert, auf deren Anfang sich die obere Zacke der omolit. legt; bei M. cephal. und aurat. R. sind sie platt und überragen die hintere Schädelwand, bei crenilabis Frsk., Taf. H Fig. 10, und oeur Fksk. in einzelne Fasern geteilt , welche die lange crista occipit. überragen. Von der konkaven untern Fläche, auf welcher der Kanal sich öffnet, tritt ein zartes Knochenplättchen an die squam. temporal, und trennt die Mündung des obern Kanals von der des äussern. An dem gewölbten Schädel der Pomacentridae: Pomacen- trus, Dascyllus und Glyphidodon sind die Flächen an der Seite der crista konvex, umgeben von den Parietalleisten , welche sich vor jener vereinigen, die seitlichen Gruben liegen an der Seitenwand zwischen den occipit. extern, und dem Rand der nach unten ge- rückten squam. temporales. Die konkave untere Fläche der occipit. extern, enthält den Kanal, der sich bei Dascyll. durch ein Loch auf ihr öffnet. Unter den Labridae sind bei den Labrina und Julidina innere — 173 — Rinnen vorlianden, welche bei Labrus und Labrichthys bis an einen erhobenen Rand der frontal, med. reichen ; bei Julis nur hinten durch die crista getrennt, vor dieser vereinigt eine platte Fläche bilden; bei Cheilinus, Coris und Anampses an den vordem Rand der oberen Platten der frontal, med., unter welchen eine Grube nach hinten geht, reichen; bei Crenilabrus und Platyglossus nur an den vordem Rand der kurzen crista, vor welcher sich die Parietalleisten vereinigen. Die seitlichen Gruben sind hinten tief. Die untere kon- kave Fläche enthält den Kanal bei Coris und Anampses , bei den andern öifnet er sich durch ein Loch auf ihr. — Bei Cheilinus, Taf. III Fig. 63, stehen die occipit. extern, als divergierende Fort- sätze mit scharfem vorderm Rand hinter den Leisten der parietal, nach oben , ohne die hintere Schädelwand zu überragen, auf ihrem platten obern Rand liegt die obere Zacke der omolita; die schmale obere Fläche bildet nach aussen gelegt den Boden der innern Rinne, die konkave äussere die Wand der seitlichen Grube, die breite hintere über den lateral, an der Seite der hintern Platte des occipit. super, die hintere Schädelwand, welche durch die konkaven äusseren Ränder, welche unten nach aussen gebogen den Kanal enthalten und auf die äusseren Ende der lateral, treten, die Form eines )( mit breitem Mittelstück hat. — Bei Anampses diadematus Rpp., Taf. III Fig. 64, begrenzen hohe Parietalleisten, welche sich in den äussern Rand der obern Platte fortsetzen, die inneren Rinnen, welche vor dem abwärts- gebogenen platten Ende, an welches die obere Zacke der omolit. angeheftet ist, auf der konkaven Fläche der obern Platte liegen, deren erhobener innerer Rand an die von der dreieckigen obern Platte des occipit. super, sich erhebende Leiste tritt und die innere Wand der Rinne bildet, welche so ausnahmsweise ganz von der obern Platte umgeben wird bis zum parietal. , welches sie vornen bedeckt. Vom scharfen hintern Rand, der unter dem hintern Ende unten verbreitert auf das lateral, tritt, gehen die konkave äussere und die hintere Platte divergierend nach vornen und innen und um- geben die tiefe untere Grube , welche in die Hirnhöhle sieht und sich rinnenförmig auf das lateral, fortsetzt. — Bei Coris aygula Val., Taf. III Fig. 65, liegt die obere Platte an der Seite der des occipit. super., hinter einer von dieser nach aussen stehenden aufgebogenen Zacke , senkt sich in konvexem Bogen auf die konkave Platte der lateral, und die hintere der squam. temporal, und bildet den hintern Teil des Bodens der tiefen innern Rinne und mit jenen die konkave hintere Schädelwand. Ihr äusserer Rand ist hoch erhoben, legt — 174 — sich vornen gerinnt an das parietal., tritt in konvexem Bogen nach hinten und senkt sich auf den erhobenen Rand der squam. temporal., welcher den Innern Rand der hintern Öffnung der seitlichen Grube bildet; an seine verdickte äussere Fläche legt sich unten hinter dem parital. ein supratemporale, welches ihn von der seitlichen Grube trennt, und hinten in eine Grube der Fläche die obere Zacke der omolita. Unter dieser Verdickung bildet die äussere Fläche mit der squam. temporal, die innere Wand der seitlichen Grube. Der innere Rand der obern Platte, welcher über der Innern Fläche der squam. temporal, hinter der untern Platte des parietal, liegt, enthält die Grube, in welcher der obere Kanal liegt. Bei einigen wie Serranus , Dentex , Corvina, Umbrina, Pagrus, Cirrhitichthys , Crenilabrus ist der kurze hintere Fortsatz gespalten, auf den breitern äussern Teil legt sich die obere Zacke der omolit., die innere Spitze steht frei nach hinten. Bei den Gadidae fehlen innere Rinnen; die obere Platte ist bei Gadus platt, bei Merlucius hinten nach unten gebogen, bei Lota konvex und senkt sich nur leicht auf die squam. temporal., mit welcher sie die flache seitliche Grube bildet, welche bei den andern tief ist. Die hohe äussere Platte erreicht bei G. morrhua und Mer- lucius nur hinten die squam. temporal., legt sich bei G. aeglifin. ganz an sie an. Die untere Fläche ist bei Gadus tief konkav, durch Knochenplättchen geteilt und mit einer Knorpelmasse gefüllt, in welcher der Kanal verläuft; bei Merlucius eine tiefe schmale Rinne zwischen den einander sehr genäherten Platten; bei Lota konkav. Die obere Zacke der omolit. legt sich bei Gadus an die lange nach aussen gerichtete, bei Merlucius an die nur wenig vorragende hintere Spitze, bei Lota geht sie unter der leichten Spitze nach innen. Bei Esox fehlen innere Rinnen. Die schmale obere Platte, grösstenteils vom parietal, bedeckt, überdacht nach aussen gerichtet die tiefe seitliche Grube ; an ihre kurze abwärtsgerichtete Spitze legt sich die obere Zacke der omolita. Vom hintern nach innen gerichteten Rand senkt sich die hintere Platte mit 2 divergierenden Leisten , welche durch eine Rinne getrennt sind , die innere tritt schief nach innen an die hintere Platte des occipit. super, und lateral., die äussere vertikal auf den vorstehenden Rand des letztern und das mastoid. und enthält den Kanal. Die äussere Platte der Innern sehr genähert bildet tief konkav die innere Wand der seitlichen Grube und tritt auf das lateral., vor diesem auf die squam. tem- poralis. Die tief konkave untere Fläche ist mit einer Knorpelmasse — 175 — gefüllt, in welcher der Kanal liegt und sich mit weiter Mündung in die Hirnhöhle (■)ffnet. Zu 2. Bei Uran ose opus wird die obere Fläche bis zu dem platten hintern Fortsatz, auf welchen sich die obere Zacke der omolit. legt, vom parietal, bedeckt. Der scharfe äussere Rand der breiten hintern Fläche, welche vertikal nach unten tritt, senkt sich unter dem Fortsatz auf das lateral, und bildet den Innern einer Grube, welche von der stielförmigen untern Zacke der omolit., welche auf einen Fortsatz des mastoid. tritt (Jahreshefte 1879, pag. 89), überbrückt wird , die vordere Wand der Grube bildet die vertikale hintere Platte der squam. temporalis. Die tief konkave untere Fläche enthielt bei dem untersuchten Exemplar von U. scaber ein völlig abgesondertes Plättchen, dessen untere konkave Fläche in die Hirnhöhle sieht. Gobiidae. Bei Gobius ist die Platte breiter als lang, der Kanal verläuft im hintern Rand und öffnet sich durch ein Loch auf die konkave untere Fläche. Über einen breiten hintern Fortsatz tritt die obere Zacke der omolit. an die crista. — Bei Eleotris bildet eine niedrige äussere Platte die innere Wand einer kleinen seitlichen Grube , welche von der obern Zacke , die am vorstehenden hintern Rand an die crista tritt, überbrückt wird, und legt sich an die obere Platte der squam. temporalis. Die Fläche ist einfach konkav. Bei Batrachus grunniens Blch. liegen die occipit. extern, hinter den parietal, zwischen der obern Platte des occipit. super, und der der squam. temporal, und bilden hinten zwischen diesen den gewölbten hintern Schädelrand, unter welchem in eine Grube die obere Zacke der omolit. angelegt ist. Überragt von diesem Rand tritt die niedrige hintere Platte auf die des lateral, und umgibt mit einem Plättchen , welches von der obern Platte nach unten und aussen an die äussere der squam. temporal, geht, eine Grube, welche über der Innern Fläche des lateral, liegt und durch eine Scheide- wand von der an ihrer äussern Seite liegenden Grube der squam. temporal, getrennt ist. Bei Rhombus und Silur us bilden die äusseren Platten den hintern Teil der Seitenwand des Schädels. Bei Rhombus maximus C. bilden die starken wulstigen hinteren Fortsätze , an deren konkave hintere Fläche die obere Zacke sich anlegt, die hinteren Ecken der obern Schädelwand, von welchen die Platte nach innen an das occipit. super., nach vornen an das parietal, tritt , sich hinten nach unten verlängert auf das lateral, senkt und — 176 — mit äusserer zur Anlage einer sehnigen Masse poröser Fläche auf die unter ihr liegende squam. temporal, tritt und den obern Teil der seitlichen Schädelwand bildet. Auf der konkaven untern Fläche öffnet sich der Kanal , welcher unter einer Knochenbrücke durch nach unten geht und über der Grube des lateral, mündet. Bei Silurus glanis, Taf. III Fig. 66, geht der abgerundete hintere Rand , von welchem die obere und hintere Platte divergieren , von einer stumpfen Spitze, welche das äussere Ende des hintern Schädel- rands bildet und auf welcher die obere Zacke gegen die crista tritt, nach innen und vornen in den Winkel, in welchem die obere Platte des occipit. super, sich nach unten umschlägt, und enthält den Kanal, welcher sich durch dieses in die Hirnhöhle öffnet, und von der Spitze geht ein scharfer Rand nach unten und innen auf den äussern Rand der hintern Platte des lateral. , welcher sonst gewöhnlich von diesem an die squam. temporal, tritt. Zwischen diesen beiden Rän- dern geht die hintere Platte nach innen verbreitert an die hintere Platte des occipit. super, und den äussern Rand der des lateral, und bildet mit diesen die schiefe hintere Schädelwand. Vom abgerun- deten hintern Rand tritt die obere Platte horizontal hinter der obern Platte der squam. temporal, an die des occipit. superius. Von der Spitze geht ein konkaver Rand nach aussen und vornen an das hintere Ende der squam. temporal., welches den hintern Schädelrand nicht erreicht und von ihm und dem äussern Rand der hintern Platte tritt die äussere zwischen der seitlichen des lateral, und dem hintern Ende der squam. temporal, in spitzigem Winkel an den hintern Rand der äussern Platte der letztern und bildet zwischen ihnen die seit- liche Schädelwand. Zwischen diesen 3 Platten sieht eine tiefe Grube, an deren innerer Wand der Kanal durch ein Loch sich öffnet, in die Hirnhöhle und setzt sich unten auf die innere Fläche des lateral, fort. Zu 3. An der Bildung der Wände der untern Schädelgruben nehmen sie keinen Teil bei Ophiocephalus und Belone. Bei Ophiocephalus hat die obere Schädelfläche weder Leisten noch Rinnen und senkt sich mit der hintern Platte des occipit. super, zwischen den extern, von dem im Bogen divergierenden Rand auf die schiefe hintere Fläche. — Die länglichen occipit. extern, liegen hinter den parietal, und der obern Platte des occipit. super, und senken sich nach aussen auf die squam. temporal., auf welchen die flachen seitlichen Gruben, bedeckt von einem nach innen gekrümmten su}n-atemporale, liegen. Auf der hintern Spitze ist die obere Zacke — 177 — angeheftet. Vom langen Innern Rand senkt sich die Platte auf die hintere der lateral, und bildet die äussere Wand der konkaven hin- tern Schädelfläche , mit welcher ein kurzes vor dem hintern Rand nach unten tretendes Plättchen einen kleinen in die Hirnhöhle sehenden Raum umgibt, in welchen sich in feiner Si)alte der Kanal öffnet, der von einer Knochenbrücke bedeckt über dem lateral, endigt. Bei Belone, Taf. II Fig. 15, verlängert sich die obere Platte in einen schmalen Fortsatz , welcher mit dem langen hintern Ende der squam. temporal, ein plattes Dach bildet, an dessen untere Fläche sich der lange Fortsatz des lateral, legt, der innere vom occipit. extern, gebildete Rand, an welchen sich die obere Spitze des Schultergürtels legt, tritt durch eine Knochenschuppe verlängert .abwärtsgebogen an die Seite der Dornfortsätze der vordem Wirbel. Vom vordem Rand der Platte überragt senkt sich ein Plättchen auf die hintere des lateral, und sieht mit konkaver vorderer Fläche in die Hirnhöhle. Bei den anderen unter 3 Angeführten nehmen die occipit. -extern. Teil an der Bildung der Wände der unteren Gruben. Bei den Cyprinidae werden die oberen Platten vornen von Natur, 1877. Nr. 7. 2 S(?hmidt's Jahrb. der ges. Medizin 1879. S. 129. 3 Archiv der Pharmazie, 1873. 8. III. S. 29. — 265 — Eine äusserst fleissige , reichhaltige und mit drei Spektren- Tafeln ausgestattete Abhandlung über alle bekannten tierischen Farb- stoffe nach den Originalen der Autoren gibt Dr. Mac Munn\ und reproduziert bezügUch des Tetron erythrins meine, Hoppe-Seyler's, Krukenberg's, Mi=:kejkowsky's, Sobby's, Moseley's Untersuchungen. Wie man sieht, Hessen sich diese Untersuchungen, welche, der grossen Empfindlichkeit unseres Farbkörpers gegen Licht wegen, häufig nur im Halbdunkel anzustellen sind, noch recht weit ausdehnen und dürften noch manche überraschende Ergebnisse aufweisen. ^ Studies in animal chromatology : Proceedings of the Birmingliain Philos. Society, 1883. III. p. 351. Tab. II. über Bach- und Seeforellen. Von Prof. Dr. Klunzinger. Noch schwieriger als die Feichenarten (Coregonus) sind die Lachs- und Forellenarten zu unterscheiden. Es herrscht darüber nicht nur unter den Laien , sondern auch unter den Fischern und Fischkundigen grosse Verwirrung und Uneinigkeit. Das Publikum heisst eben gemeiniglich grosse Forellen, sobald sie über 8 — 10 Pfund schwer sind und. keine roten Tupfen haben , Lachsforellen , mögen sie nun aus Flüssen oder Binnenseen kommen. Die Zoologen trennen auf Grund der Bezahnung des Pflug- scharbeins (vomer) die lachsartigen Fische mit kurzem , in jedem Alter zahnlosem Vomerstiel als Gattung Salmo i. e. S. Val., Sieb. = Gruppe Salvelini Gthk. , wozu der Saibling und der Rotfisch oder Huchen gehören , von den Formen mit langem Vomer , dessen Stiel wenigstens im jüngeren Alter mit Zähnen besetzt ist: Gattung Trutta Nils. , Sieb. = Gruppe Salmones i. e. S. Gthr. Von den letzteren kann der eigentliche Lachs {Trutta solar L.) wieder ziem- lich leicht unterschieden werden durch Fehlen der Bezahnung an der (öeckigen) vordem Vomerplatte , während der Vomerstiel mit schwachen , sehr früh abfälligen Zähnchen besetzt ist , so dass also die gewöhnlichen älteren Lachse einen ganz zahnlosen Vomer haben. Von den Trutta-kxi&n mit bezahntem Vomer würde nach Sie- BOLjj^ und Benecke ^ die Meerforelle Trutta trutta L. nur am frühen Ausfallen der in der Jugend einreihigen Zähne des Vomer- stiels zu erkennen sein , während die Vomerplatte am Hinterrand bleibend eine Querreihe von 3 — 4 starken Zähnen, wie die ül)rigen Trutta-kxi&n^ tragen soll. Günther"'^ dagegen beschreibt die Vomer- * Siebold, die Süsswasserfische von Mitteleuropa, 1873. ^ R. Benecke, Fische, Fischerei und Fischzucht in Ost- und Westpreussen, 1881, p. 161 Fig. 115. " Günther, catalogue of tishes, VI. p. 24, 1866. — 267 — platte (head of the vomer) als zahnlos. Es genügt, auf diese Ver- schiedenheit in den Angaben aufmerksam gemacht zu haben ; Exem- plare dieser Meerforelle stehen mir leider nicht zu Gebot. Von mitteleuropäischen Trntta-Avten beschreibt Siehold ausser dieser Meerforelle nur noch 2 Arten : Trutta fario L. und Tr. ln- custris L., und zwar diese letztere in steriler und fortpflanzungsfähiger Form (als Schweb- und Grundforelle) , während Günther (ausser italienischen, nordischen, englischen und französischen Arten) 5 aus Mitteleuropa aufführt : Trutta (Salmo) fario L. , lemanus Cuv. , Ja- custris L., Bappii Gthk., Marsilii Heck., von welchen Siebold die 4 letzten mit seiner Tr. lacustris vereinigt. Rapp^ unterscheidet 3 Arten : nämlich ausser der Bachforelle (die er nach Valenc. Sahir Ausonii heisst), eine Fario lacustris Agass. oder Schwebforelle und Fario trutta Rapp (= Rappii Gthk.), die Grundforelle, die er also mit der Meerforelle (Salmo trutta Bl.) zu identifizieren scheint. FiTziNGEK (Wien. Sitzungsber. 1875) hält den Salmo SchiefermüUeri Bl. oder Silberlachs, welchen Siebold mit der sterilen Form seiner Tr. lacustris identifiziert, für einen stets steril bleibenden Bastard von Salmo salvelinus und lacustris, Günthee und Rapp dagegen halten die sogen, sterile Form der Seeforelle für eine eigene Art, die auch oft fruchtbar sei. Am weitesten geht Malmgreen 1864-, der die Bach- oder W^aldforelle und die Landseeforelle als eine Va- rietät der Meerforelle ansieht und Jueine 1825^, der See-, Bach- und Alpenforellen für eine Art hält, und die Verschiedenheiten der- selben vom Alter, Geschlecht, der Jahreszeit, Beschaffenheit des Wassers, der Art der Nahrung und vom Einfluss des Lichtes ab- hängen lässt. Es gibt also fast so viele Ansichten als Autoren. Am besten fährt man mit den deutschen Bezeichnungen : Bach-. Meer- und Landseeforellen, welch letztere wieder in Grund- und Schwebforellen unterschieden werden. Nachdem ich in meiner Arbeit über die Fische Württembergs* ^ Kapp, die Fische des Bodensees in diesen Jahresheften, 18.54. 2 Malmgreen, kritische Übersicht über die Fischfauna Finnlands, deutsch von Frisch im Archiv für Naturgesch. 1864, p. 334 ff. ^ Jurine, histoii'e des poissons du lac Leman in Mem. soc. phys. de Geneve t. III, 1825. * Klunzinger, die Fische in Württemberg, faunistisch-biologisch betrachtet, in diesen Jahresheften 1881. Dort ist leider der lateinische Name für die Grund- und Schwebforelle verwechselt worden, es muss heissen: Grundforelle = Tr. Rappii, Schwebforelle = Tr. lacustris. — 268 — vorläufig wenigstens die Ansicht Siebold's adoptiert hatte , will ich es nun versuchen, auf Grund des mir vorliegenden bedeutenden Materials, die Bach- und Landseeforellen kritisch auf ihren Artwert zu prüfen , in ähnlicher Weise , wie ich es voriges Jahr ^ für die Feichenarten gethan habe. So schwierig diese Aufgabe ist, so wichtig ist sie für die Läuterung des Artbegriffs. Kritik der aufgestellten Unterscheidungszeichen: L Die Reusenbezahnung (Zahl der Zähne an den Kiemen- bügen), bei den Coregonen so bestimmend und wichtig, lässt bei den bezahnten Lachsen ganz im Stich, selbst bei solchen, welche man generell getrennt hat. Die Zahl dieser Zähne , wenn sie auch nicht bei allen gleich ist, schwankt doch innerhalb so geringer Grenzen, dass auf sie kein Art- oder gar Gattungsunterschied sich gründen lässt. So finde ich bei Trutta fario L. am untern 1. Bogen an seinen 2 untersten Stücken 7 -|- 4, bei Salmo lemanus 7 -|- 6, bei S. Happii 7 -[- 4, bei S. lacustris S -\- 4: Reusenzähne ; auch S. hucho hat 7 — 8 -j- 4: Zähne daselbst. IL Als fast das einzig sichere Artmerkmal hat man die Stell- ung der Zähne auf dem Vomerstiel betrachtet. Diese Zähne sollen bei der Bachforelle stets vollständig doppelreihig sein: „nur bei sehr wenigen Individuen beginnt vorn die doppelte Zalmreihe des Vomerstiels mit ein Paar einzeln stehenden Zähnen", muss indessen auch Siebold zugeben (1. c. p. 320), und Günthek setzt erläuternd hinzu „und diese Zähne sind entweder einander gegen- übergestellt oder abwechselnd" (Günther 1. c. p. 65). Im Gegensatz dazu sollen , wie Rapp zuerst behauptete , bei der Schweb- und Grundforelle die Zähne am Vomerstiel der Länge nach in einfachen Reihen stehen, „übrigens ist," sagt Rapp 1. c. bei der Schwebforelle, „ihre Spitze abwechselungsweise auf die rechte und linke Seite gerichtet," und bei der Grundforelle: „doch nicht regelmässig (stehen sie in einfacher Reihe) , zuweilen stehen nach einem einfachen Zahne 2 nebeneinander." Siejsold drückt sich bei seiner Landseeforelle so aus : „Die Zähne des Vomerstiels sehr stark, meistens vorn in einfacher, hinten in doppelter Reihe stehend, selten durchweg einfach , noch seltener durchweg doppelt stehend , die hinteren Vomerzähne im höheren Alter häufig verloren gehend" 1. c. p. 302. Günther sagt bei seinem Salnio Bappii, der Grundforelle : „Vomerzähne in einer Reihe , aber häufig unregelmässig gestellt, idem ibidem 1884. — 269 — persistierend (nicht abfällig)" l. c. p. 82, und bei seinem Salmo lacustris oder der Schwebforelle: „Die Zähne des Vomerstiels bilden eine einzige oder bisweilen eine Zickzackreihe und sind persistent." Auch Salmo lemanus soll nach Günther „die Vomerzähne in einer Eeihe haben, aber abwechselnd nach rechts und links gerichtet und persistierend". Schon diese Zusammenstellung der Ausdrucksweisen der Autoren ist geeignet, starke Zweifel an der Richtigkeit dieser Merkmale auf- kommen zu lassen, und ich finde auch in der That bei Untersuchung zahlreicher skelettierter Vomerstücke von Bach-, Grund- und Schweb- forellen, dass diese Unterscheidung völlig wertlos ist. Bei allen diesen Forellen stehen die Alveolen der Vomerzähne mehr oder weniger abwechselnd nach rechts oder links und danach sind auch die Zähne mit ihrer Spitze mehr oder weniger nach rechts oder links gerichtet. Bei kleinen jungen Individuen, und solche sind eben die meisten Bachforellen, die man zu Gesicht bekommt, stehen die Zähne etwas gedrängter, und erscheinen daher mehr zweireihig, aber fast nie stehen 2 Zähne oder Alveolen wirklich nebeneinander, sondern immer steht 1 Zahn wenigstens etwas hinter dem andern (ausser an der Basis des vomer, wo sie ja eine Querreihe bilden) ; bei grossen Bach- forellen und bei den meist grossen Landseeforellen aber stehen die Zähne weniger dicht und kommen dadurch zum Teil hintereinander zu liegen, wodurch sie einreihig erscheinen. Immer ist aber auch in diesem Fall die Spitze dieser Zähne abwechselnd mehr oder weniger nach rechts oder links gerichtet. Da man am frischen, nicht skelettierten Fisch nur diese Spitzen sieht, so wäre es hier noch schwieriger, als am skelettierten, zu entscheiden, ob die Zähne ein- oder zweireihig stehen. Ein- und Zweireihigkeit der Zähne des Vomerstiels hängen also mit der Grösse resp. dem Alter der Fische zusammen. Doch können auch bei kleinen Forellen die Vomerzähne stellenweise einreihig, und bei grossen stellenweise zweireihig erscheinen, daher die reservierende Ausdrucksweise der Autoren. An dem vomer eines grossen Salmo lemanus finde ich die Zähne sogar durchaus exquisit zweireihig und abwechselnd. III. Als weiteren Ilauptunterschied zwischen Bach-, Schweb- und Grundforellen geben die Autoren die verhältnismässige Grösse des Kopfes an. Nach Rapp ist bei der Schwebforelle der Kopf fünfmal in der Länge des Leibes (bis zur Spitze der Schwanzflosse) enthalten, bei der Grundforelle nicht ganz 4\2mal, welche also einen grösseren Kopf hätte. Von der Bachforelle gibt er keine Masse an. — 270 — Siebold gibt für die Bachforelle kein Kopfmass an, er spricht nur gelegentlich von dem grossen Kopf der fruchtbaren Forellen (1. c. p. 320) und dem kleinen der sterilen Forellen (1. c. p. 321). Bei der Grundforelle besitze der Kopf im Vergleich zu den übrigen Körperverhältnissen einen bedeutenden Umfang, von der Schweb- forelle wird kein Mass angegeben. Nach Günther ist der Kopf bei der Bachforelle „wohl proportioniert in der Gestalt", bei der Grund- forelle „proportioniert in der Grösse", ca. ^/g der Gesamtlänge (ohne Schwanzflosse) , bei der Schwebforelle „sei der Kopf im Vergleich mit dem Körper ziemlich klein". Diese Ausdrücke sind, wie man sieht, ohne Angabe von vergleichenden Massen, zu vag und nichts- sagend. Ich gebe daher eine Anzahl solcher Masse , und zwar 1) Kopflänge, d. h. das Verhältnis der Kopflänge zur Körper- länge (ohne Schwanzflosse, also von der Kopfspitze bis zur bieg- samen Wurzel der Schwanzflosse gemessen). 2) Höhe, d. h. das Verhältnis der Körperhöhe, vor der Rücken- flosse gemessen, zur soeben bezeichneten Köi-perlänge. So erhält man folgende Tabelle : Absolute , T> -LT n Länffe in Höhe. Kopflänsre. a) Bachforelle: * ^ ° 1) Exemplar Nr. 408 der Stuttgarter Vereins- sammlung, männlich, mit wenig entwickel- ten Hoden, »Goldforelle« aus dem Neckar unterhalb Heilbronn 40* 4 4 2) Nr. 367 aus der Nagold, ohne Eingeweide 37 4 8^/2 3) Nr. 385, weiblich , mit gut entwickelten, erbsengrossen Eiern, aus dem Neckar unterhalb Heilbronn 66 4V4 SVs 4) Nr. 409, mit hirsekorngrossen Eiern, mit hohem Körper, an die sterile Bachforelle Siebold's erinnend, »Silber- oder Stein- forelle« aus dem Neckar unterhalb Heil- bronn 37 4 4 5) Nr. 503, Forelle aus der Donau bei Donau- rieden , mit Färbung und Fleckung der Grundforelle (s. u.) 40 4 4 6) Nr. 508, Forelle (oder Meerforelle?) aus - der Tauber bei Mergentheim , mit ent- wickeltem Unterkieferhaken. Hoden wohl entwickelt (s. u.) 45 4 BVö 7) Nr. 242 , Forelle aus der Waldach bei Nagold 28 4V5 38/s * Solch grosse Forellen finden sich fast immer nur in Flüssen, nicht in Bächen, höchstens an den Mündungen der letzteren. — 271 — Absolute Länge in Höhe. Kopflänge, cm. 8) Nr. 321, Forelle aus der Riss bei Wart- hausen 18 4V2 SVö 9) Nr. 386 aus dem Neckar bei Heilbronn, unter der Bezeichnung »junger Lachs« erhalten^ 22 4^/i 4 b) Grundforelle: 1) Nr. -414 aus dem Bodensee bei Friedrichs- hafen 40 4 4 2) Nr. 517 aus dem Bodensee bei Constanz, Geschlecht nicht erkennbar 37 4^2 S'/e 3) Nr. 518 von Constanz, als »Asch- oder Sandforelle« 30 4V2 4 4) Nr. 3130 der allgemeinen Staatssamm- lung in Stuttgart, > Rheinanke« vom obern Rhein bei Lustenau oberhalb Bregenz, Männchen mit entwickeltem Unterkiefer- haken 60 45/6 3V4 43 1 5) dto., Weibchen ohne Haken, ebendaher • "a [ ^ ^ 6) Nr. 478, junge (Gnind-?) Forelle aus dem Bodensee bei Langenargen 20 4 8^/2 7) dto., etwas grösser 23 4 3/6 8) Nr. 468, ebendaher 22 4^'3 S^ii c) Schwebforelle: 1) Nr. 66, mit ziemlich entwickeltem Hoden, von Rapp als Schwebforelle bezeichnet . 42 4Y2 4 2) Nr. 239 b, ähnlich der Nr. 66, aus der Sammlung von Rapp in Tübingen , mit Hoden 50 4 3V2 3) Nr. 318, sehr grossköpfig, ohne Eingeweide, von Friedrichshafen (vielleicht eine Grund- forelle, aber wenig gefleckt) .... 60 5^/4 872 4) Nr. 516 von Constanz 35 4^4 4V3 5) Nr. 384 von Langenargen 35 4 4 6) Nr. 18 von Constanz 28 4 4 7) Nr. 384 von Langenargen 19 ■i'^ls 4S'5 Das Resultat dieser Messungen ist , dass die Kopflänge bei allen 3 Forellensorten schwankt, dass sie meist grösser als die Kör^^er- höhe ist , sowohl bei ganz jungen , als bei alten , öfters aber auch ^ Das Exemplar ist über der Seitenlinie allerdings auffallend dunkel, daher etwas abweichend in der Färbung; in Gestalt, Dimensionen und nach der An- ordnung der Vomerzähne: zweireihig am Stiel, 3—4 Zähne nebeneinander an der Vomerplatte aber eine Bachforelle. — 272 — gleich oder nahezu gleich. Bei grossen geschlechtsreifen Forellen ist der Kopf meist auffallend gross, am meisten bei der männlichen Rheinanke und bei der Bachforelle Nr. 385 und 508. Eine Aus- nahme macht besonders Nr. 408 und 409. Ein artlicher Unterschied ist hieraus nicht abzuleiten. IV. Angegebene Unterschiede in der Gestalt des Kopfes, besonders der Kiefer. 1) Nach Rapp ist bei der Schwebforelle der Kopf vorn schmäler als bei der Grundforelle. Beide Kiefer seien gleichlang, stumpf, der Unterkiefer des Männchens bekomme einen stumpfen, kurzen, knorpligen, aufwärtsgebogenen Haken; bei der Grundforelle seien die Kiefer ebenfalls stumpf, aber nicht ganz gleich lang, indem der Unterkiefer wenig kürzer sei als der Oberkiefer, der ünterkiefer- haken sei wie bei der Schwebforelle. 2) Nach SiEBOLD ist bei der Bachforelle die Schnauze kurz und sehr abgestumpft, bei fruchtbaren Forellen zeigt sich die Schnauze der Milchner etwas mehr in die Länge gestreckt, der Kinnhaken ist vorhanden, aber zeigt keinen so hohen Grad der Entwickelung als bei anderen Lachsarten, das Maul ist bis hinter die Augen gespalten. Nur bei sterilen Forellen wächst der Kinnwinkel niemals stärker aus , und das Maul ist nur bis unter die Augen , nicht bis über die Augen hinaus gespalten. Bei der Landseeforelle im allgemeinen ist nach Siebold die Schnauze ebenfalls, wie bei der Bachforelle, kurz und abgestumpft; bei der Grundforelle ist sie indes weniger gestreckt und stumpfer, als bei der Schwebforelle, was besonders durch die kürzer entwickelten Zwichenkiefer veranlasst wird , daher auch bei alten, sehr grossen ausgewachsenen männlichen Individuen die hakenartige Unterkieferspitze nie so lang und so auffallend gekrümmt auswächst, wie bei dem gemeinen Lachs. Die Mundspalte ragt nach hinten über die Augen hinaus. Bei der Schweb forelle aber streckt sich die Schnauze in die Länge, das Maul erscheint tiefer gespalten. Im hohen Alter verlängert sich die Schnauze bei männlichen In- dividuen nicht, und auch ein Haken an der Unterkieferspitze bildet sich bei solchen nicht aus. 3j Nach GüNTHEK ist bei der Bachforelle die Schnauze beim Männchen ziemlich vorgezogen, der Unterkiefer hat aber nur bei sehr alten Exemplaren einen Haken. Der Oberkiefer ist viel länger als die Schnauze, sehr stark und verbreitert und erstreckt sich unter den hintern Rand der orbita schon bei 8 — 9" grossen Exemplaren. Bei der Grundforelle ist nach Günther die Schnauze nur bei — 273 — sehr grossen Männchen vorgezogen, im allgemeinen ziemlich stumpf, Männchen mit einem kurzen Kinnhaken. Oberkiefer stark, hinten erweitert, bei erwachsenen Exemplaren sich über die orbita hinaus erstreckend. Bei der Schwebforelle ist nach demselben Autor die Schnauze vorgezogen, konisch, das Männchen mit einem stumpfen und kurzen Kinnhaken versehen. Oberkiefer viel länger als die Schnauze, stark und hinten erweitert; bei 14" langen Exemplaren erstreckt es sich unter den hintern Rand der orbita und bei noch grösseren darüber hinaus. Zur Kritik dieser Verhältnisse muss man auch wieder zur Messung seine Zuflucht nehmen, und man bekommt folgende Tabelle : Verhältnis der Ai,e«ii,*o f'a Schnauzen- Verhältnis der stSäSe^s ^^!l^J^,hi«^ ^^^^!^S-- Fisches. a) Bachforelle : Nr. 408 40 Nr. 367 37 Nr. 385 66 Nr. 409 37 Nr. 503 40 Nr. 508 45 Nr. 242 28 Nr. 321 18 Nr. 386 22 b) Grundforelle: Nr. 414 40 Nr. 517 37 Nr. 518 30 Nr. 3130, S 60 Nr. 3130, $ 43 50 Nr. 478 20 Nr. 478 23 Nr. 468 22 c) Schwebforelle: Nr. 66 42 Nr. 318 (Rheinanke?) . . Nr. 516 60 35 Nr. 384 35 Nr. 384 19 Nr. 18 28 präokularen Schnauzen Kopt'teils zur länge. Kopflange). 3V5 l*/5 374 1^/3 3V3 2 3V2 IV2 3V2 173 3 2V2 3V2 iV* 4 1 4 I 3V2 1V4 S'lz 1V4 3V2 1V4 3 2V3 3V2 173 4 1 3V2 1V5 33/4 1V5 3V2 1V2 22/3 2V5- 33/4 1 3V2 1V3 4 1 4 1 3 4 5 6, Die Schnauze ist also am kürzesten im Verhältnis zur Kopf- länge und zum Auge bei jungen Forellen aller 3 Sorten, am längsten bei der männlichen Rheinanke und bei Nr. 318 , bei der Forelle Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1835. ' 18 - 274 — (Meerforelle?) mit starken Haken Nr. 508. Sonst schwankt das Verhältnis von 8^/5 — 3^1 2 bei Bach- und Grundforellen und von 3^/2 — 3^/4 — 4 bei der Schwebforelle ; so dass also bei letzterer die Schnauze eher etwas kürzer ist, was den Angaben Siebold's und Günther's widerspricht. Bei diesem schwankenden Verhältnis kann ein Artunterschied hieraus nicht gefolgert werden. Koch weniger finde ich , dass Spitz- oder Stumpfschnauzigkeit ein passendes Art- kriterium abgeben kann, wofür die Messung noch dazu schwierig oder unsicher ist, und der blosse AnbHck gibt noch unsicherere Re- sultate. Nach diesem Aussehen finde ich spitz- und stumpfschnauzige Formen bei allen 3 Sorten. Je nachdem die 2 Zwischenkiefer stärker oder schwächer gegen einander gebogen sind, entsteht auch ein spitzer oder stumpfer Winkel der Schnauze. Auch Vertrocknung der Schnauze vor dem Einlegen in Spiritus lässt die Schnauze oft spitziger erscheinen. Selbst mit der Entwickelung des Hakens am Unter- kiefer bei den Männchen lässt sich nicht viel machen. Ein solcher ist allerdings bei grossen reifen männlichen Rheinanken sehr auf- fallend und steht dem eines Lachses wenig nach. Nach Rapp und GüxTHEK entwickelt sich auch bei der männlichen Schwebforelle ein stumpfer und kurzer Kinnhaken, was auch bei unserer Nr. 318 zu- treffen würde. Aber auch die Bachforellen können einen ziemlich ansehnlichen Haken oder wenigstens ein stark aufwärts gekrümmtes Kinn bekommen, besonders grosse männliche Exemplare wie Nr. 408 und 367. In hohem Grade ausgesprochen ist der Kinnhaken bei der Forelle Nr. 508 aus der Tauber bei Mergentheim (s. o.). Endlich noch die Länge und Breite des Oberkiefers : „Auch diese hängt mehr von der Grösse und dem Alter, als von der Sorte ab, variiert übrigens sehr, sogar bei demselben Exemplar an beiden Seiten! (z. B. bei Nr. 409). Es gibt also die Gestalt des Kopfes und der Kiefer für die Artunterscheidung auch nur negative Resultate. V. Die Körpergestalt. Nach Rapp ist bei der Schwebforelle der Leib schlank. Nach SiEBOLD i.st der Körper bei der Bachforelle gedrungen (am kürzesten bei sterilen Bachforellen) , bei der Landseeforelle im allgemeinen mehr gestreckt, doch bei der Grundforelle plumper, dicker, bei der Schwebforelle mehr seitlich zusammengedrückt und schlanker, weniger fleischig. Nach GüNTHEB ist bei der Bachforelle der Körper ziemlich gedrungen; besonders mit kurzem und hohem Schwanzteil. Bei der Grundforelle ähnlich, bei der Schwebforelle ist der Leib schlank. — 275 — Dass dies im allgemeinen richtig ist, ersieht man aus der Tabelle Nr. 1 , wo die Körperhöhe im Verhältnis zur Körperlänge angegeben ist, aber sichere Unterscheidungsmerkmale ergeben sich auch hieraus nicht. VI. Die Flossen. 1) Nach RArr ist bei der Schwebforelle die Rückenflosse hoch, kurz, hinten schnell abfallend, die Schwanzflosse sehr wenig ausgeschnitten (nur bei jungen Fischen tiefer). Brust- und Bauch- flossen zugespitzt, Afterflosse hinten schnell an Höhe abnehmend, kurz, Fettflosse gross. Dors. 3'10, Pect. 13, Ventr. 9. — Bei der Grundforelle sei die Rückenflosse ziemhch hoch, kurz, hinten nicht stark abfallend, Schwanzflosse fast senkrecht ausgeschnitten, Brust- und Bauchflossen kleiner als bei der vorigen. Fettflosse sehr gross. 2) Nach SiEBOLi) sind bei der Bachforelle die Bauch- und Brustflossen im Vergleich zu den anderen Arten am wenigsten in die Länge gezogen, vielmehr in die Breite gestreckt und abgerundet. Der Ausschnitt an der Schwanzflosse auch bei jüngeren Forellen ist seicht und verliert sich früh, schon bei 12" grossen Forellen. Bei sterilen Forellen sind die Flossen weniger breit und haben schwächere Strahlen. Die Flossen der Landseeforelle im allgemeinen zeigen sich in die Länge ge-streckt, namentlich erscheinen die paarigen Flossen im zurückgeschlagenen Zustand schmal und scharf zugespitzt. Die Schwanzflosse ist bei jungen tief rechtwinkelig ausgeschnitten, bei Exemplaren von 16" Länge ist sie schon fast gerade, abgestutzt. Die Schwebforelle hat länger und spitzer ausgezogene paarige Flossen. 3) Nach Günther sind bei der Bachforelle die Flossen im Vergleich zu anderen Arten kurz und gerundet. Die Länge der Brustflosse ist halb oder weniger als halb so gross wie der Abstand ihrer Basis von der der Baucliflosse , bei kleinen Exemplaren unter 10" etwas grösser (mit anderen Worten : die Brustflosse (Spitze) ist von der Bauchflosse (Basis) ebensoweit oder weiter entfernt, als ihre Länge beträgt, bei kleinen Exemplaren stehen sie näher bei- sammen). Die Schwanzflosse ist bei jungen Exemplaren ausgerandet, schon bei 8" langen Exemplaren aber abgestutzt. Bei der Grundforelle seien die Flossen „wohl entwickelt", die Schwanzflosse bei reifen Individuen abgestutzt. Bei der Schweb- forelle seien die Flossen ebenfalls „wohl entwickelt", die Brustflosse sei spitzig, ihre Länge sei die Hälfte oder mehr als die Hälfte des Abstands ihrer Basis von der der Bauchflosse (d. h. die beiden 18* 276 Flossen sind mehr als um die Länge der Brustflosse voneinander entfernt). Schwanzflosse immer ausgerandet, nur bei alten Individuen erscheinen sie bei starker Streckung abgestutzt, bei 18" langen In- dividuen seien ihre mittleren Strahlen nur halb so lang als die äusseren. Auch hier können nur Messungen eine Entscheidung geben, und so bekomme ich folgende Tabelle : Abstand Verhält- , , der Spitze uis der Absolute der Brust- „ ,„ , . Länge der Schwanzflosse ab- Korper- ^^^^^ ^^„ Brustflosse stumpf 3,.,,^^. gestutzt oder au8- laufe-e m .i^,. Basis "'^"' »P'tzig. flo^^e zu gerandet. a) Bachforelle: ""• derBauch. der Kopf. tlo.sse *. länge. 1) Nr. 408 40 IVo sehr stumpf 2 abgestutzt 2) Nr. 367 37 1 ziemlich spitzig l'^/s „ 3) Nr. 385 66 l'/a sehr stumpf 2 „ 4) Nr. 409 37 IV 2 stumpf 2 5) Nr. 503 40 Vjs ziemlich spitzig 1^/4 „ 6) Nr. 508 45 1 ziemlich stumpf 2 „ 7) Nr. 242 28 1 stumpf l^/s abgestutzt, wenn stark gestreckt 8) Nr. 321 18 ^,4 ziemlich stumpf l^/s ausgerandet 9) Nr. 386 22 *l& ziemlich spitzig IV2 leicht ausgerandet b) Grundfo relle: 1) Nr. 414 40 l^/s ziemlich spitzig l'^/s abgestutzt, wenn ausgestreckt 2) Nr. 517 37 1^/4 „ Vji 3) Nr. 518 30 1 „ 1^/3 etwas ausgerandet 4) Nr. 3130 J 60 1 „ l^/s abgestutzt 5) Nr. 3130 ? ^^} 1 „ P/* 6) Nr. 478 20 's ziemlich stumpf 1^'2 ausgerandet 7) Nr. 478 23 ='/4 „ Vi2 „ 8) Nr. 468 22 ^/^ stumpf IV2 „ (schwach) c) Schwebforelle: 1) Nr. 66 42 ^ l'/s spitzig l^/e leicht ausge- randet, nur bei starker Streckung abgestutzt 2) Nr. 318 (Rheinanke?) . 60 1 sehr spitzig Vji 3) Nr. 516 35 <^'7 spitzig l*/2 ausgerandet 4) Nr. 384 35 «/: „ IV2 5) Nr. 384 19 1 ziemlich stumpf 1^2 6) Nr. 18 28 1 ziemlich spitzig IV2 „ Es folgt aus dieser Tabelle, dass die Länge und Spitzigkeit der Flossen, insbesondere der Brustflossen, zwar auch kein genügendes Unterscheidungsmerkmal abgibt, dass aber die Grundforelle meistens eine etwas spitzigere Brustflosse hat als die Bachforelle, und * Die Zahl l'/r. z. B. bedeutet, dass der genannte Abstand l'/s mal in der Länge der Brustflossen enthalten ist, so dass also dieser Abstand grösser ist, als die Länge der Brustflosse. •''/4 bedeutet, dass der genannte Abstand nur '/4 der Brustflossenlänge beträgt, so dass dann also dieser Abstand geringer ist als die Länge der Brustflosse. — 277 — die Brustflossen der Sehwebforelle meistens noch spitziger sind, was mit den Angaben der Autoren übereinstimmt. Aber es gibt auch Bachforellen mit ziemlieh spitzigen und Grundforellen mit ziemlich stumpfen Brustflossen. In Beziehung auf die Lage dieser Flossen ergibt sich, dass bei jungen Exemplaren aller 3 Sorten Brust- und Bauchflossen einander mehr genähert sind , bei grossen entfernt stehen , was aber nicht immer von der Länge der Brust- flossen abhängt. Nur bei sehr grossen Grundforellen (Rheinanken) erscheint die Brustflosse auffallend lang und ist daher auch von der Bauchflosse nicht so weit entfernt. In Beziehung auf die Ausrand- ung der Schwanzflosse kann man sagen , dass sie bei jungen aller 3 Sorten vorhanden ist, aber bei der Bachforelle gewöhnlich früher sich verhert , als bei der Grundforelle ; am längsten bleibt sie bei der Schwebforelle erhalten. Die Gestalt der Rücken- und Fettflosse ergibt keine sicheren Unterschiede. YII. Die Schuppenzahl. 1) Nach Rapp wären die Schuppen bei der Schwebforelle grösser als bei der Grundforelle, es liegen 120 Schuppen nach der Länge des Leibes, die an der Seite seien grösser als die am Bauch. Seitenlinie gerade. 2) Bei SiEBOLD finde ich über die Schuppenzahl nichts. 3) Nach Günther ist die Zahl der Schuppen längs der Seiten- linie (L. lat.) bei allen 3 Sorten 120, die Zahl der Schuppen in einer Querreihe (L. tr.) bei der Bachforelle 26/30, bei der Grund- forelle 27/35, bei der Schwebforelle 26/30, und in einer schrägen Linie von der Fettflosse gegen die Seitenlinie rückwärts zählt man bei der Bachforelle 16, bei der Grundforelle 16, bei der Schweb- forelle 15 Schuppen. Ich finde , dass diese Zahlen sehr wenig oder keinen Wert haben, die Schuppenzahl ist sehr wechselnd, selbst, wenn man in der letztgenannten Richtung hinter der Fettflosse zählt. Günther legt darauf einen besonderen Wert, besonders zur Unterscheidung des Lachses, an welchem man an der genannten Stelle bloss 11, selten 12 Reihen zählen soll. Aber diese Zählung ist schwierig und unsicher, die Schuppen auf dem Rücken werden dort zu klein und unbestimmt, auch beim Lachs und noch mehr bei den Forellenarten. - VIII, Zahl der Flossenstrahlen. 1) Rapp zählt an der Schwebforelle Dors. 13 (3/10), Pect. 13, Ventr. 9, bei der Grundforelle Dors. 13—14, Pect. 13, Ventr. 10. 2) Nach SiEBOLD hat man folgende Flossenstrahlenzahlen : für — 278 — die Bachforelle D. 3— 4/9— 10, P. 1/12, V. 1/8, A. 3/7-8, C. 19, für die Landseeforelle überhaupt: D. 3—4/8—10, P. 1/13, V. 1/8, A. 3/7—8, C. 19. 3) GüNTHEK Zählt für die Bachforelle D. 13 (—14), P. 13, V. 9, A. 10—11; für die Grundforelle D. 13, P. 13, V. 10, A. 12; für die Schwebforelle D. 13, P. 13, V. 9, A. 11. Diese Zahlen sind ganz unsicher und wechselnd, auch hat noch kein Autor damit eine bestimmte Forellenart charakterisieren wollen. IX. Zahl der Blinddärme (coeca pylorica). Eapp zählt bei der Schwebforelle 60 — 74. bei der Grundforelle 48 Blinddärme. SiEBOLD fand bei der Schwebforelle 55 — 59, bei der Grund- forelle 43—55. Günther für die erstem 60 — 74, für die letztern 48 — 54 (offen- bar Rapp's Zählung wiedergebend) : für die Bachforelle gibt Günther 38— 47 (—51) an. Aus diesen Zählungen und zum Teil sich widersprechenden Angaben lässt sich kein brauchbares Unterscheidungsmerkmal eruieren, wenn auch manche Autoren einen grossen Wert darauf legen. X. Zahl der Wirbel. Rapp zählt bei der Schwebforelle 60 Wirbel (die 3 letzten gegen den Lappen der Schwanzflosse aufwärts gebogen) und 31 Rippen- paare, bei der Grundforelle ebensoviel. Günther zählt bei der Grundforelle 59 — 60, bei der Schweb- forelle 60 — 61, bei der Bachforelle 57—58 Wirbel (mit den auf- gebogenen hintersten Wirbeln). Ich finde allerdings auch an 2 Skeletten der Bachforelle nur 57 — 58 und an einem der Grundforelle 60 Wirbel, aber die Zahl der Wirbel ist auch bei anderen Fischarten sehr oft keine fest- bestimmte, für die Artbestimmung entscheidende. XI. Die Form und Stellung der Kiemendeckelstücke. Heckel, Günther, Yarrel, Richardson und Andere legen darauf einen besonderen Wert. Ich stimme Siebold (1. c. p. 313) bei, dass dieser Wert nicht hoch anzuschlagen sei. XII. Zeichnung und Färbung. 1) Nach Rapp ist bei der Schwebforelle der Kopf oben dunkelgrün, der Rücken bläuhchgrau, Seiten und Bauch weiss vom schönsten Silberglanz. An der Seite über der MittelHnie schwarze, kleine zerstreute Flecken, zum Teil Xförmig, eigeutümUch streifig, — 279 — weil das Pigment hauptsächlich zwischen den Schuppen zum Vor- schein kommt. Einige liegen unter der Mittellinie, einige weniger deutliche auf dem Kiemendeckel. In Weingeist verlieren sich bald die schwarzen Flecken (?) , Rückenflosse schwarz gefleckt , Brust-, Bauch-, Afterflosse bläulichgrau, ungefleckt. Fleisch rot (nicht durchs Kochen). Bei der Grundforelle erreicht der Silberglanz des Bau- ches lange nicht den Grad als bei der Schwebforelle. Flecken des Körpers ähnlich, aber in grosser Menge, auch die Flecken auf dem Kiemendeckel zahlreicher. Zuweilen zeigt diese Grundforelle auch rote Flecken von Grösse und Gestalt der dunklen Flecken in der Nähe der Seitenlinie. Sonst wie die Schwebforelle. 2) Nach SiEBOLD ist bei der Bachforelle die Rückenfarbe gewöhnlich olivengrün, indessen nach Aufenthaltsort, Lichteinttuss und Jahreszeit bald heller, bald dunkler. Die Seiten des Leibes schimmern messinggelb bis zum Bauche herab. Kopf, Rücken und Seiten mit schwarzen, runden Flecken oder Punkten, zwischen wel- •chen an den Seiten hellrote runde Flecken eingestreut sind, die zuweilen einen hellblauen Hof besitzen. Die paarigen Flossen und die Afterflosse zeigen stets eine reingelbe Färbung, die aber häufig durch schwarze Pigmentierung mehr oder weniger getrübt sein kann. Bauch- nnd Afterflosse oft mit milchweissem Vorderrand. Rücken- flosse dunkel , mit vielen schwarzen Flecken , oft auch mit roten darunter ; auch die Fettflosse meistens rot. Zuweilen erscheint auch die dunkle Schwanzflosse schwarz und rot gefleckt. Die Flecken variiren an Zahl und Anordnung ausserordentlich, die schwarzen wie die roten können verschwinden: oft überzieht eine gleichmässige schwarze Pigmentierung den ganzen Körper (Stein-, Gold-, Weiss-, Schwarzforelle). Fleisch intensiv rosa bis farblos. Alpenforellen zeigen oft einen weissen Silberglanz. Die Grundforellen sind nach Siebold grüngrau oder blaugrau am Rücken, und daselbst mit mehr oder weniger zahlreichen runden oder eckigen schwarzen Flecken bestreut, welche zuweilen einen verwischten orangegelben Saum be- sitzen ; an jungen Individuen zeigen sich auch einzelne orangegelbe Flecken. Brust-, Bauch- und Afterflossen bei Jüngeren ganz blass, bei Älteren stärker oder schwächer grau pigmentiert, Rücken- und Schwanzflosse aber stets dunkelgrau. Rückenflosse immer mit vielen runden, schwarzen Flecken , die Schwanzflosse ist nur zuweilen mit einzelnen verwischten schwarzen Flecken besetzt. Bei der Schweb- forelle sind die Flecken am Rücken nicht so dunkelschwarz und sind weniger zahlreich •. an den Seiten zeigen sich nur sehr wenige — 280 — vereinzelte verwischte schwarze Flecken, daher die Seiten mehr gleichmässig silberweiss sind („Silberlachs"). Brust-, Bauch- und Afterflosse farblos, selten bei Älteren etwas angeschwärzt, Rücken- und Afterflosse dunkelgrau, Rückenflosse mit schwarzen runden Flecken, die aber weniger zahlreich sind, als bei der Grundforelle. 3) Nach Günther zeigen Kopf- und Rückenflosse bei der Bach- forelle gewöhnlich zahlreiche rote und schwarze Flecken, letztere oft mit hellerm Rand. Die schwarzen Flecken rund oder unregel- mässig, X förmig. Vorderrand der Rücken- und Afterflosse und Aussenrand der Bauchflossen gewöhnlich gelblich. Bei der Grund- forelle zeigen die Seiten nach Günther einen rötlichen Anflug und zahlreiche Xförmige bräunliche Flecken. Deckelstücke mit rund- lichen Flecken. Die Schwebforelle ist glänzend silbrig, am Rücken grünlich, mit mehr oder weniger zahlreichen X förmigen schwarzen Flecken. Kleine runde Flecken an^ den Deckelstücken und der Rückenflosse, die anderen Flossen gegen ihr Ende schwärzlich. Ich finde an den oben bezeichneten (Weingeist-) Exemplaren ^ unserer Sammlungen folgendes : Flecken Flecken a) Bachforelle: Grundfarbe: am Körper: am Kopf: Nr. 408 gelblich (Gold- nur über der Seiten- gross, rund, forelle). linie gross, rund, braun, braunschwarz am Kiemendeckel, Schläfengegend und Kopfrücken. Nr. 367 Eücken bräun- zahlreich, rund und dto. besonders am lieh. braun, auch unter der Kiemendeckel Seitenlinie vorn über und Kopfrücken, den Brustflossen. Nr. 385 Schmutzig zahlreich , auch unter wenige am Kopf- graubraun, der Seitenlinie, un- rücken, regelmässig eckig, doch nicht X förmig. Nr. 409 hellbraun. zahlreich, rundlich mit rund und wohl liellen Schuppenmitten. entwickelt an Kiemendeckel, Sc'liläfen und Kopfrücken. Nr. 508 silbrig, auch am aus^ezeichnetXförmig, rund, schwarz. Rücken. auch unter der Seiten- linie oder aus mehreren Rhomben bestehend, durch schwarze Schup- penränder. * Die roten Flecken der Forellen sind an Weingeistexemplaren selten noch deutlich zu sehen. 281 — Nr. 508 . Grundfarbe; bräunlich. Kr. 242 oben braun - rötlicb. Nr. 321 silbrig, oben rötlichgrau. Xr. 386 oben braunrot, unten gelblich. b) Grundforelle: Nr. 414 silbrig, gegen oben bräunlich. Nr. 517 silbrig, oben hellfirrau. Nr. 518 dto. Nr. 3130 ^ ... sehr dunkel, auch am Bauch. Nr. 3130 ? . . . silbrig. Nr 478 silbrig, oben bläulich. Nr. 468 gelblich. c) Schwebforelle: Nr. 66 silbrig. Nr. 318 dto. Nr. 516 Nr. 384 Nr. 18 dto. dto. dto. Flecken am Körper: zahlreich, schwarz, meist ringförmig oder halbringförmig. Viele rote Flecken, besonders gegen die Körpermitte, rundlich, ziemlich sparsam, klein, rund, scharf be- grenzt, nur über der Seitenlinie. sparsam, mit helleren Schuppenmitten. zahlreich, meist X för- mig, vorn auch unter der Seitenlinie. zahlreich , auch unter der Seitenlinie gegen vorn, meist mit helleren Schuppenmitten. dto. unregelmässig eckig, selten X förmig, meist X förmig, dicht, zahlreich, auch an der untern Körper- hälfte, eckig, mit hel- leren Schuppenmitten, rundlich, sparsam, bachforellenartig. sparsam, Xförmig oder rhombisch, klein, unregelmässig eckig oder Xförmig, auch in der untern Körperhälfte, nur unter dem Rücken, Xförmig, mit schwar- zen Schuppenrändern, sparsam, klein, dto. Flecken am Kopf: rund , am Kopf- rücken klein. rund, sparsam. sparsam, klein,, rund. sparsam. gross, rund an Kopf u. Schläfen, kleiner am Kopf- rücken, wohl entwickelt an Deckel, Schlä- fen und Kopf- rücken. dto. sehr sparsam. sparsam, ziemlich zahl- reich, klein. sparsam. sparsam, dto. dto. dto. dto. Aus dieser Tabelle erhellt, class die Grundfarbe bei der Land- seeforelle im allgemeinen mehr silbrig ist . während die Bachforelle häufig einen bräunlichen . gelblichen Ton hat . der aber bekanntlich nach Wohnort, Untergrund und wohl auch Nahrung sehr wechselt und bis ins Dunkelbraune gehen kann (Silber-, Gokl-, Schwarzforellen L - 282 — Nur bei den geschlochtsreifen miinnlichen Landseeforellen (sog. Rhein- anken) , die in den Flüssen dem Laichgeschäft obliegen , wird die Färbung auch dunkel bis schwarz, selbst am Bauch (wie bei Nr. 3130). Die Flecken am Körper sind^bei den Bachforellen gewöhnlich mehr rund, bei den Landseeforellen mehr Xförmig, unregelmässig, und folgen mehr den Schuppenrändern, deren Centren freilassend. Aber auch bei vielen Bachforellen, besonders alten grossen, zeigen die Flecken die letztgenannte Form, ja einige in exquisiter Weise, wie Nr. 503 ^ Bei den Schwebforellen ist die Körperfleckung ge- wöhnlich sparsamer, nimmt oft nur die Gegend unter dem Rücken ein und erstreckt sich meist nicht unter die Seitenlinie , ausser einigen wenigen Flecken über der Brustflosse. Aber diese Fleckung ist auch bei den weiblichen Rheinanken oft sehr sparsam. Kurz es gibt alle möglichen Übergänge und Varianten der Fleckung. Auch die Fleckung am Kopfe , bei Bachforellen und Grundforellen ge- wöhnlich stärker und reichlicher als bei Schwebforellen , zeigt alle Orade, und ist z. B. auch bei den vorliegenden Exemplaren der Rheinanken in beiden Geschlechtern sehr schwach, wo sie nach den Regeln am meisten entwickelt sein sollte. Rote Tupfen finden sich bei jungen Exemplaren aller 3 Sorten unter 25 cm; solche er- halten sich allerdings am längsten und häufigsten bei Bachforellen, während sie bei grösseren Landseeforellen wohl immer ganz ver- schwinden. Aber auch grosse Bachforellen entbehren in der Regel der roten Tupfen. Xin. Grösse und Wachstum. Nach Rapp erreicht die Schwebforelle ein Gewicht von 25 — 30 Pfund, nach Siebold ist das Wachstum der sterilen Schweb- forelle langsamer und sie erreichen nicht leicht die Grösse jener. Gewöhnliche Grösse 15 — 18'' und 1 — 2 Pfund Schwere, nach Hart- mann sehr selten 20 Pfund. Nach Günther erreicht sie 30". ^ Dieses Exemplar wurde 1882 von den Fischern von Ulm an das Natura- lienkabinet eingesendet mit der Bemerkung, dass diese Sorte ihnen noch nie vor- gekommen sei, und dass der Fänger eigentlich die auf Auffinden neuer Fischsorten infolge von Einsetzung fremder Brut gesetzten Preis verdiene. Dasselbe Aus- sehen haben 2 Forellen, welche in Tübingen im Neckar gefangen wurden und in der Tübinger Sammlung sich befinden, Nr. 239-*, 3. Januar 1880 beim Eisgang erlangt, 39 cm gross und Nr. 239 ^ ebenda 29. Mai 1880, 80 cm gross. (S. a. die Anmerkung S. 180 meiner Arbeit über die württembergischen Fische, Jahres- hefte 1881, welche hiermit richtig zu stellen ist.) Ein solches seeforellenähnliches Aussehen hat endlich auch noch ein kleineres P^xemplar von 24 cm Länge. Nr. 383 der Vereinssammlung aus der obern Donau bei Kottenacker. — 283 — Die Grundforelle Avird nach Kai'p 20 — 30 Pfund schwer, nach Siebold 25 — 30, nach Günther erreicht sie eine Länge von 36". Die Fischer am Bodensee nehmen gewöhnlich 1 Pfund als jährUches Wachstum an. Die Bachforolle erreicht nach Siebold in kleinen Bächen nur 12 — lö" und ein Gewicht von 1- — 1'/2 Pfund, in grösseren Gewässern, sowie in Seen und Teichen zuweilen ein Gewicht von 15 — 20 Pfund. Nach Günther erreicht sie 30". Es kann also auch die Bachforelle unter günstigen Umständen fast ebenso gross und schwer werden, als die Landseeforelle, nur kommt dies selten vor, da sie weit mehr Nachstellvmgen ausgesetzt ist, als in grossen Landseen, und auch ungünstigere Ernährungsverhältnisse hat. Ich komme nach all diesen Erwägungen zu dem Resultate, dass nicht nur die Grund- und Schwebforelle, sondern auch die Bachforelle Modifikationen einer Art seien, und es scheint, dass auch die Meerforelle, wofür ich aber in Ermangelung von Ma- terial keinen genügenden Beweis führen kann, in diesen Kreis gehöre. Denn es gibt kein einziges äusseres und inneres Merkmal, woran man diese Formen mit einiger Sicherheit unterscheiden könnte. Die angegebenen Merkmale sind zugleich auch solche der Entwickelung. Es sind eben biologische Arten, die sich nur durch den Aufent- haltsort sicher unterscheiden, in der Form aber allerlei Übergänge zu einander zeigen. Allerdings hat der Aufenthalt und die Lebens- weise auch den unter gleichen Verhältnissen lebenden Individuen ein gewisses vorherrschendes Gepräge , eine vorwiegende Tendenz zu gewissen Erscheinungsweisen in Form und Färbung verliehen, die aber sehr wenig Konstanz zeigen. Zur vollständigen Erstellung des Beweises, dass diese Forellen- formen wirklich nur Variationen einer gemeinsamen Art sind, würde freilich noch gehören, dass experimentell festgestellt würde, dass sie untereinander mehr oder w^eniger leicht und auf die Dauer fort- pflanzungsfähig sind, und dass sie ihren Aufenthalt und ihre Lebens- weise leicht vertauschen können. Aber darüber haben wir noch fast keine sicheren Erfahrungen. Günther (catal. VII p. 8) will mit Sicherheit eine vollkommene Fortpflanzungsfähigkeit (Bastardierung) zwischen Salmo cumbricus Donov. und furio S. beobachtet haben, und eine ebensolche , aber mit weniger Sicherheit , zwischen der Meerforelle (Salmo trntfa) und der Bacliforelle. Fälle , die er aber nur auf Bastardierung zurückführt, nicht auf Artgleichheit, da diese Formen, z. B. Meer- und Bachforelle, sich durch 2 oder mehr kon- — 284 — stante Charaktere unterscheiden lassen sollen, was eben zur Defi- nition der Art gehört. Ob junge Seeforellen oder befruchtete Eier von solchen , in von grossen Landseen abgeschlossenen Bäche oder Flüsse eingesetzt, dort gedeihen (abgesehen von der Brut der Rhein- anke, die wieder in den Bodensee zurückwandert) und umgekehrt Bachforellen in grossen Landseen, davon sind mir keine Fälle bekannt; es ist auch a priori nicht anzunehmen . das dies so leicht gelingen wird, wenn die Akklimatisation eine pl()tzliche ist, da die ersten Nach- kommen ja nicht bloss die Formen, sondern auch die Neigungen ihrer Eltern haben. Das Experiment mit Einsetzung von Seeforellen in Bäche wird eher ein handgreifliches Resultat liefern, als das mit Einsetzung von Bachforellen in grosse Land- oder Gebirgsseen, da die Individuen im grossen Raum verschwinden. Vielleicht stammen die oben erwähnten grundforellenartig gefleckteii und in der Grund- farbe silbrigen Forellen, wie sie bei Tübingen und in der oberen Donau gefangen wurden, von Seeforellen ab. welche in das Strom- gebiet des Neckars und der Donau durch irgend einen Fischzüchter eingesetzt wurden ('?). Die sonderbare Forelle Nr. 508 aus der Tauber bei Mergent- heim mit dem ausgeprägten Lachshaken, wie ich ihn sonst bei keiner Bachforelle wiederfinde, könnte vielleicht zu der Meerforelle gehören». Das Exemplar, von Dr. E. Ludwig in Creglingen^ eingesendet, stimmt in der Kopfbildung ganz mit der Abbildung der Meerforelle in Bennecke (1. c. p. 161) überein, besonders in der Hakenbildung des Unterkiefers, nur ist der Kopf bei unserem Exemplar noch länger (SVö bei Bennecke 4\/3 in der Kopflänge). Das Exemplar hat einen wohlentwickelten Hoden, eine abgestutzte Schwanzflosse und schwar- tige Verdickungen auf dem Rücken, so dass die einzelnen Schuppen dort undeutlich werden : alles Zeichen der Laiclizeit. Färbung (s.o.) : zahlreiche schwarze und rote Flecken. Die Bezahnung des vomer entspricht indes mehr der einer Bachforelle, wenn die für die Meer- forelle angegebenen Zahnmerkmale richtig sind. Nach Günther soll die vordere Platte des vomer bei der Meerforelle zahnlos sein, nach Bennecke und Siebold trägt sie eine quere Reihe von 3 — 4 starken Zähnen, wie dies auch bei unserem Exemplar der Fall ist. Der Stiel dieses vomer soll nach Siebold , Bennecke und Günther nur eine einzige Reihe von Zähnen tragen, wovon aber auch einzelne ^ Dr. Ludwig sehreibt mir darüber, der Rcstaurateur Nier in Mergent- lieim unterscheide wohl zwischen Bachforellen und Tauberforellen, die er Lachs- forellen nenne. — 285 - wipfler (lop})f'lt stehen küiiuou und mit ihren S})itzen bahl nach der einen, bakl nach der andern Seite gewendet sind. Also dieselbe Unsicherheit, wie bei der Bestimmung der Landseeforellen. Bei unserem Exemplar finde ich die Anordnung doppelreilng, wie bei der Bachforelle. Die Zähne sind aber zum Teil ausgefallen, und man sieht nur 6 — 7 vorragen, während der Grund von 12 — 14 sichtbar ist. Die Oberkiefer reichen bei unserem Exemplare weit hinter den hinteren Augenrand. Alles in allem möchte ich dieses Exemplar also als Meerforelle ansprechen, die ja nach Siehold, wenn auch sehr selten , im Main vorkommt. Aber dann darf auch für diese die Einreihigkeit der Zähne niclit als Unterscheidungszeichen angeführt werden, sondern höchstens die leichte Abfälligkeit dieser Zähne und die Entwickelung eines starken Unterkieferhakens ; oder : sie ist eben auch nur eine Varietät der Bachforelle, wie die Rhein- anke von der Grundforelle, wie Malmgreen annimmt. Es bleibt mir noch übrig, einige Notizen über Lebensweise und Fang der Seeforellen im Bodensee hier anzuhängen, teils nach eigenen Beobachtungen, teils nach Angaben der Fischer am Bodensee. Die Schwebforelle halte ich nach obigem für eine nicht oder nur wenig geschlechtlich entwickelte Form der Grundforelle , daher auch die für geschlechtsreife Salmoniden charakteristische Abstutzung der Schwanzflosse fehlt, und die schwarzen Flecken weniger ent- wickelt sind. Dass sie vollständig entwickelte Eier haben, behauptete mir gegenüber kein Fischer mit Entschiedenheit, gewöhnlich sind ihre Eier höchstens hirsekomgross. Da die Seeforellen beim Ver- packen im Handel nicht ausgeweidet, sondern ganz in Körben zwi- schen Brennnesseln verpackt werden, so haben auch die Fischer nicht oft Gelegenheit, den Grad der Geschlechtsentwickelung zu sehen. Wenn Siebold behauptet , diese Schwebforellen seien steril, so pflichte ich ihm bei. Was man für vollkommen geschlechtlich entwickelte Seeforellen erklärte (Günther , Rapp) , sind eben doch wohl Grundforellen, wie Nr. D.239b der Tübinger Sammlung von Rapp, 50 cm lang, mit gut entwickeltem Hoden; dieses Exemplar hat allerdings sehr sparsame Fleckung, auch eine ziemlich ausge- schnittene Schwanzflosse, die, selbst ausgestreckt, die Konkavität ihres Hinterrands nicht ganz verliert, aber der Kopf ist bei ihr auffallend gross (3^/2 in der Körperlänge) . wie bei der männl. Rheinanke. Ganz diesem Tüb, Exemplar entsprechend, ist unsere Nr. 318 (s. 0.). Eine andere Frage ist freilich , ob diese Individuen zeitlebens — 286 — zur Unfruchtbarkeit verurteilt sein sollen oder nur temporär steril, also nur unreif sind, z. B. nur in gewissen Jahren geschlechtsreif werden und damit auch die Hochzeitsfärbung, den abgestutzten Schwanz und den grossem Kopf der Grundforellen erlangen. Das ist, wenn man die Veränderungen anderer Salmoniden, insbesondere des Lachses, in Betracht zieht, das Wahrscheinlichste. Dass eine grosse, ja die grösste Zahl der Individuen einer Wirbeltierart stets ge- schlechtlich unreif bleiben sollte, wäre doch ohne Beispiel und eine Ver- gleichung mit Insekten, mit Arbeitsbienen z. B., welche zu einem bestimm- ten staatlichen Zweck geschlechtlich unvollkommen bleiben, oder mit parthenogenetisch sich fortpflanzenden Blattläusen ist doch nicht zulässig. Diese Schwebforellen leben mehr in höheren Wasser- schichten (daher auch der Name) und zwar von Insekten, von „Mucken ob dem Wasser" (Mangolt). Aus dieser mageren Kost W'äre dann auch die Schlankheit und Sterilität erklärbar. Sehr schlanke dünne Seeforellen heisst man in Langenargen „Ludersch" (fourreaux nach Jurine). Indessen fressen diese Seeforellen nach Angaben der Fischer auch Barsche (Krätze), seltener Gangfische, aber immer nur lebende Fische. Die Seeforelle frisst, wie man in Langen- argen sagt, nur was ihr gleich sieht, wie Felchen, Laugele (Älburmis lucidus). Man fängt sie teils mit dem Senknetz, ähnlich dem für die Gangfische, aber mit weiteren Maschen, daher Forellennetz ge- nannt, teils mit Schweb- und Setzschnüren. Die Schwebschnur ist eine Schnur, die hinter dem rudernden Boot nachgezogen wird, an deren Ende ein Fisch , z. B. ein Laugele oder statt dessen ein künstlicher Fisch von Blech befestigt wird, der beim Fahren sich beständig dreht und blinkt, und so wie ein lebender Fisch erscheint. In diesem wirklichen oder künstlichen Fisch steckt man vorn, mitten und hinten je 3 Angeln , an welches die Seeforelle anpacken soll. Im Winter gebraucht man mehr die Setz schnür, welche man für den Fang der Schwebforellen 1^/2 Klafter unter dem Wasserspiegel einsetzt. Man gebraucht gewöhnlich 4 Schnüre, jede von 100 m Länge; an jeder Schnur sind 35 kleine schwimmende Hölzer be- festigt und 4 Angeln, an denen je 1 Laugele als Lockspeise hängt, liegen zwischen jedem Holz, also im ganzen ca. 560 Angeln! In Langenargen werden auch viele Schwebforellen beim nächtlichen F'elchenfang im Sommer gefangen. Die Grundforelle ist die dichter gefleckte, mehr geradschwänzige Form, welche sich mehr oder weniger in gewissem Alter geschlecht- lich entwickelt zeigt. Nach Siebold laicht sie nur in der 111 und - 287 — 1111 Obcnlioin als sofi:oii. 111- uinl ItlK'ininikc. und das aut'fall(Mid dunkle IMäiiiK iicii bekommt daim (niiou wolilontwickelten Lachsliaken. Alle Fischer in Konstanz stimmen aber darin überein, dass die Grund- forelle auch im Untersee oder vielmehr im fliessenden llliein unterhalb Konstanz laicht, und zwar im Oktober bis Januar. Da& stimmt auch mit der Angabe Jtrink's (1. c. p. 172), dass die See- forellen des Genfer Sees {Salnio lemanus) sowohl Khone ab- als auf- wärts steigen. Diese unterhalb Konstanz laichenden Grundforellen bekommen aber fast nie einen Haken, nach Angabe der Fischer beobachtet man dort solche mit Haken höchstens Imal in 10 Jahren, und die Bodenseefischer halten daher auch die mit Haken bewaffnete Rheinanke für eine von der Grundforelle verschiedene Art. Auch von der Grundforelle unterscheiden sie wieder mehrere Abarten; die Sand- oder Aschforelle, welche kürzer, fetter, fleischiger, reichlicher gefleckt sei, als die gewöhnliche Grundforelle. Während die Grundforelle in der Tiefe sich aufhalte, liebe die Sandforelle mehr das seichte Wasser, besonders den Sand und gehe gern nachts ans Ufer, und werde auch nur im Sand gefangen, besonders im Februar und März. Mir ist es nicht möglich, an den mir als Asch- forelle zugeschickten Exemplaren einen Unterschied von der Grund- forelle zu finden. Die Fischer in Konstanz halten übrigens die Grundforelle für einen von der Schwebforelle verschiedenen Fisch. Gefangen wird diese immer nur in einer Tiefe von wenigstens 25 Klafter lebende Grundforelle meist nur mit Angeln und Setz- schnüren (s. o.) , sehr selten mit Netzen. Nach den Angaben der Fischer soll sie im Gegensatz zur Schwebforelle nur (?) tote , fast faule Fische fressen. Eine andere Fangweise dieser Forelle , viel- leicht auch der Schwebforellen, ist mittels der Reiser (den „Gewell- stätten" des alten Hartmann), wie sie in Konstanz und mehr noch im Untersee noch im Gebrauch sind. In der Tiefe sind eine Anzahl im Dreieck gestellter Pfähle an gewissen Stellen eingerammt (viel- leicht zum Teil von alten Pfahlbauten?). In den Raum dazwischen werden Reisigbüschel versenkt, vorher so feucht gemacht und be- schwert, dass sie sinken. Darin halten sich eine Menge kleiner Fische auf, aber auch deren Feinde, wie Seeforellen und Krätzer (Barsche). Man umstellt nun von Zeit zu Zeit solche Plätze mit Setznetzen oder mit Beren (s. meinen Aufsatz über Gangfische [Jahreshefte 1884 p. 123]). in welche die beim Rütteln der Reiser entfliehenden Fische dann hineingeraten. So fängt man die See- forellen, besonders im Frühjahr zur Fastenzeit im Untersee. — 288 — Nicht zu verwechseln sind diese Reiser oder Gewellstätten von •den sogen. Haldenreisern, wie sie in Langenargen ausschliesslich zum Fang der Treischen {Lata vulgaris CüV.) angewendet werden. Längs der Halde ist dort eine Anzahl Pfähle von 20 — 25' Länge fest eingesteckt. Daran liängen mittels Ringe lange Seile von 92 Schritt Länge, an deren Enden wenigstens in einer Länge von 7 — 8' Stricke von Fingersdicke , aus Asten von Clematis vitalba, sogen. „Nielen", befestigt sind, welche nicht leicht im Wasser faulen und billig sind. An jedem Seil hängen ca. 18 Reisigbüschel, die in grosser Tiefe zu liegen kommen, wo eben die Treischen am liebsten sich aufhalten. Von Zeit zu Zeit werden diese Reiser her- aufgezogen, und die den Reisern entschlüpfenden Fische, worunter -auch kleine Weller, Grundein, Groppen, selbst Aale sich befinden, aufgefangen. Schliesslich gebe ich noch, als Anhang zu meinen verschiedenen Aufsätzen über Bodenseefische, eine Art Fischereikalender, nach Angaben von Fischern in Konstanz und Langenargen: 1) Konstanz: nach Fischer Einhard : Januar: Fang der Gangfische. Februar: Seeforellen. März: Aschen, Barben, Sandfelchen. April : Hechte , Krätzer , Mitte April bis 1. Juni: Schonzeit. Juni bis August: Felchen. September bis •Oktober: Gangfische und Forellen. November und Dezember: Gang- fische, Grundforellen mit Schnüren. 2) Langenargen: nach Fischer Brugger. Januar: Fang von Hechten, Treischen, Forellen mit der Setz- schnur 3 — 400' tief. Februar : ebenso, und Fang von Brachsen durch .Setzschnüre mit Würmern. März und April : Hechte , Weissfische, mit Senknetz und Zuggarn gefangen, auch Gangfische. Mai : Sand- felchen mit dem Zugnetz gefangen, Aschen von März bis Mai. Juni bis September: Kilchenfang mit dem Kilchennetz, Felchen und See- forellen mit dem Senknetz (Dunkelfang). Verschiedene Weissfische mit dem Zuggarn. Oktober und November: Fang der laichenden Adel- oder Sandfelchen. Dezember : Fang der laichenden Blaufelchen. über die Gestalt der Vogeleier und über deren Monstrositäten. Von Freiherr Richard König- Warthausen. Die Gestalt der Vogeleier ist sehr verschieden, nicht allein nach den verschiedenen Vogelgruppen, sondern selbst innerhalb der Einzel- art. Das Sprüchwort „ähnlich wie ein Ei dem andern" hinkt ganz bedenklich. Die Form der Eier hängt hervorragend ab von dem den Uterus der Sängethiere vertretenden Theil des Oviducts, in dessen bei ver- schiedenartigen Vögeln verschieden gestalteter Erweiterung das Ei sich vollendet. Diese Höhlung ist z. B. bei den Eulen rundlich, bei den meisten Schwimmvögeln länglich, analog den Eiern. Nebenbei können auch noch die Ausführungsorgane durch ihren Druck auf das noch ziemlich weichschalige Ei, namentlich wenn es vorzeitig abgeschoben wird, einwirken und dasselbe mehr in die Länge strecken. Die Vorwärtsbewegung ist eine peristaltische, d. h. das auszustossende Product wird durch gleichmässig wirkende Muskelcontractionen vor- wärts geschoben. Auf eine Drehung während des auf und in der Kalkschale vor sich gehenden Färbungsprocesses weisen manchmal gewisse Fleckenzeichnungen hin. die sich spiralig um das Ei herum gruppiren; besonders die Sterninen (namentlich buntgefleckte Eier exotischer Seeschwalben) geben hiefür schöne Belege. Irrig ist die alte Anschauung, dass das vordere Ende, „weil bahnbrechend", das spitzigere sein müsse ; der Regel nach werden die Eier, soweit über- haupt beide Pole Verschiedenheiten zeigen, mit dem stumpfen Theil voran gelegt. Die Gestalt der Eier steht zu derjenigen des Vogel- körpers in gewissen Beziehungen; langgestreckte, langhalsige oder hochbeinige Vögel leg(ni häufig auch gestreckte Eier, gedrungene, dickköpfige oder grossfüssige solche von starker Rundung. Bei Alken und Lummen füllt das einzige über alles Maass grosse Ei im w^eit ausgedehnten Uterus den grössten Theil der Bauchhöhle aus und hat ziemlich die Gestalt des Vogelrumpfs. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1885. 19 - 290 — Für die Beschreibung des Eis haben wir zu unterscheiden eine Längen- und eine Queerachse (über den breitesten Theil) : die Enden oder Pole heissen , wenn stumpfer , Basis und wenn zu- gespitzt Höhe, ihre Verbindungslinien Bahn. Je nach dem ver- schiedenen gegenseitigen Grössen-Verhältniss der Längen- und Queer- achse, je nachdem sich diese vom Mittelpunkt von jener entfernt, je nachdem die Bahn nach den Polen sanfter oder schroffer abfällt, ergeben sich verschiedene Form-Typen. Missgestaltungen entstehen durch Störungen der Symmetrie, welche am normalen Ei überall sphärische Queerschnitte giebt. Wenn die Missbildung im Uterus vor sich geht und wenn sie in einer in- normalen Beschaffenheit von diesem ihre Ursache hat, so kann sie für das Individuum zur Regel werden, vorwiegend aber ist ihre Ur- sache die, dass die Eier zu früh, vor gehöriger Ablagerung und Erhärtung der Kalkmasse, in Wanderung gerathen, wo dann die Muskel- contraction, weil sie ungenügenden Widerstand findet, ungleich ein- wirkt. So entstehen einseitige Abplattungen, Faltungen, Krümmungen, Einschnürungen, Anhängsel. „Mala gallina malum ovum" lautet ein altes Sprüchwort. Bei missgestalteten Eiern, so weit sie gefärbt sind, leidet meistens auch die Farbe, weil in unfertige, krankhafte Masse abgelagert. Die Urform des Eis ist die Kugel ; rund i.st der Eikeim am Eierstock (das Primordial-Ei) und rund der Dotter. Die reine Kugel- form (ovum sphaericum) , bei verschiedenen wirbellosen Thieren Regel, kommt beim normalen Vogelei nicht vor; wirklich rein-kugelige Eier sind monströs und dann nicht selten bedeutend kleiner als gewöhnlich („Erbsen"). Die Streckungen des Eis aus der reinen Kugel geben folgende Hauptformen : 1. Die Kugelgestalt (ovum sphaeroideum). Hier ist noch stärkste Annäherung an die Urform : Gleichhälftigkeit, stärkste Breite in der Mitte und kürzeste Figur bei beiderseits gleichmässig stark abgestumpften Polen. Viele Eulen, Eisvögel, Bienenfresser, einige südamericanische Tinamiden legen solche kurz zusammengedrängte, kugelige Eier. Die angeführten Beispiele erstrecken sich sämmtlich auf Vogelfamilien mit ungeileckten Eiern. Aus einer Combination mit der nächsten Form entstehen etwas längere, stark ausgebauchte „rundliche" Eier, wie wir sie bei vielen Raubvögeln, Papageien u. s. w. finden. 2. Die Walzenform (ovum cylindricum). Sie ist die breit- — 291 — gewalzte Kugel. Bei fast gerader oder nur ganz schwach geschweifter Hauptbahn runden sich beide Pole gleichmässig kurz und stumpf ab. Hieher gehören die Eier der polynesischen Megapodiden, des Albatros {Diomedea L.), der Ptfrucliden, Colibris u. s. w. Ist das Ei bei ungleichen Polen stark in die Länge gewalzt, so entsteht als eine Combination der ächten Walzenfonn mit den ungleichhälftigen nach- her folgenden Formtypen das ovum volutum, wenn dabei sehr sclimal, die Spindelform. Viele Schwalbeneier sind hier anzuführen: Pendulin imd Seegier haben seltener acht walzige , häufiger solche walzliche Eier. Die Walzenform ist auch typisch für die Eier der Flussschildkröten, Crocodile und Alligatoren. Die Grossfuss- oder Hügelscharrhühner (Megapodius Q. et G., Talegalla Less., Leipoa Gld.) erinnern durch diese Gestalt ihrer Eier, durch deren höchst eigen- thümliche Schale und dadui-ch, dass sie dieselben nicht bebrüten sondern einscharren, geradezu an die genannten Saurier. 3. Die Ellipse (ovum ellipticum). Hier liegt die stärkste Breite noch in der Mitte ; von ihr aus verschmälern sich beide End- hälften gleichmässig und die Pole sind meist zugespitzt. Manche Eier der Reiher und Schwäne, diejenigen der Pelicane, Cormorane und Taucher geben hiefür Belege. 4. Das Oval (ovum ovale). Von hier ab verliert sich die völlige Gleichhälftigkeit. Ich verstehe nämlich hierunter nicht das reine , elliptische Oval , sondern eine solche Form , bei welcher der Queerdurchmesser schon etwas aus der Mitte sich verrückt, aber bei stetig sanft geschweifter Bahn noch wenig Unterschied zwischen den beiden Hälften zeigt: hier ist also schwache Zm-undung nach dem einen und schwache Verjüngung nach dem andern Ende. 5. Die Ei g est alt (ovum ovatum). Die breiteste Queerachse schneidet hier die Längenachse so, dass bei mehr steil abfallenden Bahnen eine dickere Hälfte mit runderem und eine verschmälerte mit spitzigerem Pol (Basis und Höhe) deutlich sich unterscheiden. Oval und Eigestalt sind allerdings sprachlich dasselbe, allein hier sind zwei nahverwandte Formen, denen die Figur von weitaus den meisten Eiern (alle „Oscines", viele Hühner und Schwimmvögel) entspricht, zum Behuf der Beschreibung scharf zu trennen, obgleich zwischen jenem sanften Oval und dieser ausgesprochenen Ungleich- hälftigkeit alle Übergänge vorkommen. 6. Die Kreiselform (ovum conicum). Hier ist die Breiten- achse einem sehr stumpfen und breiten Pol stark genähert und von jener aus fällt gegen eine deutliche Spitze die Bahn fast geradlinig 19* — 292 — schroff ab. Nur eine Abweichung von der Kreiselform ist die Birn- form (ovum pyriforme), wenn oberlialb der Spitze eine (oft recht starke) Einschnürung stattfindet, wobei sich die breite Basis öfters mehr zurundet. Kreisel- und Birnform gehen gerne in einander über. Für beide geben Beispiele die Eier der Kibitze, Strand- und Wasserläufer, Schnepfen, Spornflügel {Parra L.), für die Kreiselform bisweilen auch Rephühner, sogar Wachteln; besonders characteristische Belege für die Birnform liefern die Wassertreter {Phalaropus Briss.), im Allgemeinen überhaupt alle jene Wadvögel, die constant vier Eier legen ; viele Eier der Lummen zeigen Birnform bei bedeutender Längsstreckung. Im Vorstehenden glaube ich die wesentlichen Hauptformen in der richtigen Folge auseinander entwickelt zu haben. Das Bedürfniss einer Terminologie — nicht allein für Form, sondern auch für Färbung — entstand mit den ersten Anfängen der Oologie. Jacob Theodor Ivlein, der erste Deutsche, welcher über Vogeleier schrieb (Ova avium. Danzig, 1766. op. posthum), beschränkt sich zwar mehr auf Abbildung und i\.ngabe der Färbung, sein über- aus laconischer (lateinischer) Text kann aber auffallende Formen nicht ignoriren; stark gerundete Eier nennt er „ova magis minusve sphaerica, globosa, fere globosa," gestreckte „producta", gedrungene „breviuscula", birnförmige „rostrata"; „angulus obtusus, acutus, anguli aequales" characterisiren die Pole. F. TiEDEMANN (Anatomie und Naturg. d. V. Heidelb. 1814) unterscheidet „fast runde, rundliche, längliche, birnförmige, an beiden Enden gleich stumpfe" Eier. L. TmENEMANN (Fortpfl. d. V. Europ. 1825) hat zwei Hauptunterschiede aufgestellt: 1. „eiförmig", d. h. eirund oder länglichrund (ovalis), mit grösstem Querdurchmesser in der Mitte, beide Enden gleich zugerundet oder gleich zugespitzt; 2. „eigestaltig" (ovatus), wenn die beiden Enden vom grössten Quer- durchmesser aus, der sich häufig nicht in der Mitte befindet, un- gleichmässig zugerundet oder zugespitzt sind; im Übrigen hilft er sich mit den Bezeichnungen „länghch, rundlich, kurz, bauchig". 0. Des Murs (Traite d'Oologie ornithologique , Paris 1860) unter- scheidet: 1. Spherique (kurz-gerundet), 2. Ovalaire (länglich-gerundet bis stumpf-elliptisch oder bauchig-oval), 3. Cylindrique (walzenförmig), 4. Ovee (ungleich-hälftig), 5. Ovoiconique (birnförmig), 6. Elliptique (spitz-elliptisch). Landois (siehe später) nennt 1871 solche Eier „oval", welche einen mehr zugespitzten und einen mehr abgerundeten Pol haben; neben der „Birnform" unterscheidet er eine „Spindelform" — 29H — (ungleiche dünne Walze) sowie „walzliclie, langgestreckte und kuge- lige" Formen. Die von mir oben entwickelten Formen, welche für gewisse Vogelgruppen gerade typisch sind, können aber auch als Ausnahme in andere Familien übertreten, denen diese oder jene Form der Regel nach völlig fremd sind. Wenn aber z. B. ein Singvogelei kugelig oder birnförmig wird, so haben wir ein solches schon zu den Abnormitäten zu rechnen, da der Absprung von der normalen Gestalt über die gewöhnliche Variabilität hinausgeht. M i s s b i 1 d u n g e n am Vogelei, deren Ursache bereits angedeutet wurde, können stattfinden 1. nach der Grösse. 2. nach der Gestalt, 3. nach der Beschaffenheit der »Schale und 4. in der Färbung. Der vierte dieser Puncte liegt heute ziemlich ausserhalb unserem Thema und der dritte berührt dasselbe nur insofern, als eine Missbildung der Schalentextur häufig mit Missbildungen in Form und Grösse zusammengeht. Nur ganz nebenbei möge aber bemerkt sein, dass ich z. B. ein Ei vom Seeadler {Halia'etus alhkiUa S. L.) und eines vom nordischen Jagdfalken (Hierofalco gijrfalco Cuv. L.) besitze, welche bei normaler Gestalt und bei normaler Grösse dicht und rauh mit Körnern wie mit grobem Sand überdeckt sind. Abnormitäten und Monstrositäten können einen nicht ganz gi-ündlich erfalu'enen Oologen bei Untersuchung von unbestimmtem Material unter Umständen gewaltig aufs Glatteis führen. Bei der Characteristik nicht normal gebildeter Eier, die man für gewöhnlich ohne scharfe Unterscheidung bald abnorm, bald monströs nennt, werden wir drei termini technici festzuhalten haben. Abnorm ist überhaupt jedes Ei, welches von seinem normalen Typus bedeutend abweicht : hier spielt auch noch die Färbung eine wesentliche Bolle. Monströs sind solche Eier, die in Gestalt und namentlich in Grösse gewisse Ungeheuerlichkeiten zeigen, wie widernatürliche Kleinlieit oder übermässige Grösse (Zwerg- und Rieseneierj oder extreme (z. B. kugelige, walzliche, birnförmige) Gestalt, wie sie der Species im normalen Zustand durchaus nicht zukommt. Deform nennen wir krüppelhafte, meist völlig unsymmetrische Missgestalten, für welche die Natur kein Vorbild hat. Die hier gemachten Unterscheidungen decken sich natürlich theilweise : deforme Eier sind auch monströs und was deform oder monströs ist, muss auch abnorm sein. Diese Missbildungen kommen am häufigsten beim Hausgeflügel vor. wie ja auch die Haus-Säugethiere fast ausschliesslich die Miss- geburten liefern. Selbst in exotische Sendungen schleichen sich — 294 — Zwergeier vom Haushuhn ein und werden dann, weil meist verkannt, in der That wahre „Unglückseier" ; ich habe solche aus allen Welt- theilen (Nord- und Südamerica. Africa, Sibirien, Australien) erhalten. Von jeher haben diese Zwerge und Krüppel als Hexen- oder ün- glücks-Eier (ova portentosa) zu Aberglauben Veranlassung ge- geben; als Hahn-Eier (d. h. wohl von uralten, halmfedrigen Hennen gelegt) geben sie, durch Kröten ausgebrütet, dem Basilisk das Leben und heute noch werfen unsere Bauernmägde solche Missgeburten „unbeschrieen" hinter sich über Mauer und Dach. Auch die Auf- merksamkeit der Naturfreunde haben sie stets auf sich gezogen; die alte Literatur, vorzugsweise im 17. Jahrhundert, behandelt sie ausführlich und alle Sammlungen bieten reiches Material. Schon Klein (1. c.) bildet ein flaschenförmiges Hühnerei und ein solches ab , auf dessen einer Seite eine mit Falten umgebene kreisrunde Fläche sich befindet; dieses Ei soll am 25. Juli 1748 während einer Sonnenfinsterniss gelegt und dem König voYi Sardinien vorgezeigt worden sein. Es ist ihm auch bekannt, dass bisweilen ein Hühnerei im andern gefunden werde ; den vielfach an derlei geknüpften Aber- glauben theilt er jedoch nicht. Aus den Jahren 1788 — 1815 besitze ich selbst verschiedene Originale aus der Sammlung Storr's mit dessen eigenhändigen Etiketten. Tiedemann (1. c. Cap. VI, § 55 — 63) hat das Thema sehr ausführlich behandelt ; er hält die dotterlosen Zwerg- eier für „Reste von im Eileiter abgesondertem Eiweiss und Kalk- erde", nachdem durch Jahreszeit oder Alter das Legen zu Ende ist — wobei nur übersehen ist, dass solche Fehlgeburten vielfach bei erstlegenden Hühnern (in meiner Sammlung aus März, April und Mai) stattfinden. Professor Dr. H. Landois in Münster hat (Zool. Gart. 1878, N. 1) eine interessante Arbeit über M i s s b i 1 d u n g e n bei Hühner- eiern veröffentlicht und 26 Abbildungen beigegeben. Unter diesen befinden sich auch (N. 18 — 21) schallose Fliess- oder Windeier (ova sine putamine s. moUia), wie schon Aristoteles (VI, 2) solche nennt, in höchst barocken Formen, d. h. langgestreckte, mehrfacli gewundene elastische Schläuche, in einem Fall zwei durch einen federkieldicken Strang verbundene Säcke, der eine mit dem Dotter, der andere mit dem Eiweiss. Solche schallose Eier, die am besten ova nuda genannt werden, kommen in normaler Gestalt und Grösse nicht selten von erstlegenden jungen Hühnern; der Mangel einer Kalkschale kennzeichnet sie als Frühgeburten. Aus den LANoois'schen Abbildungen kalkschaliger Eier, um welche es sicli liior allein handobi — 295 — soll, heben wir eini"' und 12=^/.,'", sonst etwa 30'" und 21'". 31. Langschnäbeliger Säger, Mergus serrator L. Zwergei (Labrador), sehr rund. 15' 1'" und 12^/4'", sonst etwa 28'" und 19—20'". — 305 — 82. Fluss-Steissfuss, Podicrji'i minor Lath. Spulei (Königs- hofen bei Waithausen, August 1856) 11 V4'" und 8^/4'", sonst etwa 18'" und V2^l2"': da es erst lange nach dem Ausbrüten der übrigen Eier gefunden wurde, ist es tief gebräunt. 83. Tord-Alk, Älca tarda L. 2 Eier, die. ich als unbekannt aus Labrador erhalten habe, 24'" lang, 15'" breit, gestreckt biin- förmig und 22 V2'" lang, 19 V4'" breit, eigestaltig, beide weisslich- grundig, helllehmroth und grauviolett jenes schnörkelig feingefleckt, dieses sparsam punctirt, kann ich nur hieher beziehen, obgleich sie bis auf ihre etwas geringere Grösse an Ombria (Älca) psittaciäa Pall. — Thienem. T. VC. f. 5.5. — stark erinnern, welche Art aber von dort nicht bekannt sein dürfte. Normale Eier der Tordalks sind bis zu 3" lang, 21 — 23'" breit, weit gröber und dunkler gefleckt. Schliesslich ist noch darauf aufmerksam zu machen, dass die Zwergeier von Kiebitz , Silbermöve und Eiderente von Localitäten herrühren , wo ohne Schonung zum Verspeisen eingesammelt wird, sich also die Vögel im Eierlegen erschöpfen. Jahreshefte d. Vereins £. vaterl, Naturkunde in Württ. 1885. 20 Beitrag zur Kenntnis der pleistocänen Fauna Ober- sehwabens. Von Reg.Baumeister Dittus, fürstl. Baumeister in Kisslegg. In der Nähe Kissleggs befindet sich das sogenannte Kocher- moos, welches eine grössere Ziegelei in doppelter Weise in Be- nützung hat. Zuerst wird die Torfschichte von 3,5 m Mächtigkeit ausge- stochen und dann der darunter befindliche Lehm gegraben^. Der- selbe ist sehr fettig anzufühlen und von sehr plastischer Natur. Die Farbe ist bläulichgrau und die gebrannte Ware weisslich, was schon auf einen starken Kalkgehalt hindeutet, der auch durch chemische Untersuchungen bis zu 40 — ßO *^/o nachgewiesen wurde. In der obern 2 — 3 m mächtigen Schichte des Lehmlagers findet sich hauptsächlich dieser plastische Thon, der wie in einem Gusse ohne Schichtung entstanden zu sein scheint ; 1 — 2 m tiefer unten zeigen sich sodann im Lehm die feinsten Schichten, die immer sandiger werden und schliesslich bei 5 — 6 m Tiefe ganz in feinen blauen Sand übergehen. Dieser Sand ist jedoch nicht als ein tertiärer anzusehen, wozu man sich namentlich durch die tiefe Lage des Mooses veranlasst fühlen könnte. Denn durch Vergleichungen mit anderen Ausgrab- ungen in der Nähe ist mit Sicherheit erwiesen, dass der Sand so- wohl wie der Lehm, welch letzterer bekanntlich eine Hauptvor- bedingung zur Bildung des Torfes ist, der postglacialen Periode seine Entstehung verdankt. Im gegebenen Falle ist dies leicht nachzuweisen, indem der Lehm nichts anderes als der feinst geschlämmte Detritus der in ^ Das betreffende Moosgrundstück ist von seltener Rentabilität für den Besitzer: zuerst wird das darauf .stehende Fichtenholz geschlagen, dann wird es Streuwiese , hierauf Torfstich , dann Lehmgrube und schliesslich nach Auffüllung mit Abraummasse wiederum Streuwiese. — ;;()7 — hiesiger Gegend cKr ilauptsachc nach kalkhaltigen Gletschergeschiebe zu betrachten ist. Diese Schläramung wurde nun durch die natür- hche Lage des Kochermooses, welches fast ganz ringsum von liölier gelegenen grossen „Möösern", — also Seen, resp. Sümpfen der Gletscher- zeit, — umgeben ist und den tiefsten Punkt derselben (es wird ca. 20 m tiefer als der höchste Punkt des nächstgelegenen Burgermooses liegen) bildet, sehr begünstigt. Die überfliessenden schlammigen Gletscherwasser Hessen ihre schweren Teile unterwegs fallen, hierin wahrscheinlich durch die als natürliche Filter dienende sich nach und nach bildende Sumpf- und Wasserpflanzenflora unterstützt, und so gelangte nur der feinste Schlamm zum tiefsten Punkt, dem Kocher- moos. Darin war das Wasser zuerst ziemlich ruhig, wie die feine untere Schichtung beweist; die nun folgende 2 — 3 m mächtige, gänzlich schichtenlose kompakte Lehmbildung lässt auf bewegtes Wasser schliessen. Letzteres deutet nun auch die oberste ca. 25 cm dicke Lehm- schichte an, die so voll von gut erhaltenen, weiss aussehenden Schnecken ist, dass sie für die Ziegelei unbrauchbar erscheint und in Abraum geworfen werden muss. Man könnte diese Schichte mit dem Bonebed der älteren For- mationen vergleichen. l nmittelbar über dieser Schneckenschichte beginnt sodann der Torf, welcher sich in seinem untern Teile grösstenteils aus Phrag- miYe^-Stengeln und -Wurzeln zusammensetzt. Bis jetzt wurden 10 Species Schnecken und Muscheln darin gefunden, welche bis auf die Succinta Pfeifferi von Prof. Sand- berger in Würzburg untersucht und bestimmt wurden. Jene sind : A. Gasteropoda. I. Pulmonata. Succiiiea Pfeifferi Rossm., selten im Kochermoos. Gegenüber der Beschreibung von Prof. Sandberger in „Die Land- und Süss- wasserconchylien der Vorzeit S. 702^^ ist die seitliche Zusammen- drückung des letzten Umganges eine kaum merkliche. Limnaeus auricularius L., sehr häufig im Kochermoos, in sehr aufgetriebener Form, dickwandig, die Mündung oft aus 6 — 8 einzelnen deutlich unterscheidbaren Lamellen bestehend. Limnaeus pereycrMiJLL., ziemlich häufig im Kochermoos; gegen- über Sandberger S. 738 etwas kleiner (6 3,5 mm — 8/5 mm) und bauchiger, gehört deshalb zur weniger schlanken Form. 20* — 308 — Lhmuieus stagnalis L. , selten im Kochermoos, hat nicht die weite Mündung der lebenden Art, zeigt auf dem letzten Umgang bei älteren Exemplaren Längsstreifen, wodurch das Aussehen ein gitterartiges wird. Ist nach Sande. S. 787 noch wenig fossil ge- funden worden. Planorhis albus MiJLL., selten im Kochermoos; auf dem letzten Umgang meistens ein schwacher Kiel, Avas Sandb. S. 781 nicht angibt. II. Pectinibranchiata. Valvata contorta Menke, sehr häufig im Kochermoos; stimmt in der Beschreibung mit Sandb. S. 774 genau überein. Valvata alpestris Blauner, nicht häufig im Kochermoos ; Sandb. S. 872. Bythinia fentaculata L., sehr selten im Kochermoos; ursprüng- lich wurden nur 2 Deckel gefunden, welche an Herrn Prof. Sand- berger gesandt wurden ; erst später fand sich auch die Schale selbst. Sandb. S. 710. B. Conchifera. Pisidium oMusale C. Pfeife. , ungemein häufig und in ver- schiedenen Grössen im Kochermoos. Sandb. S. 764. Sphaermm corneum L., selten im Kochermoos. Alle aufgeführten 10 Species gehören bekanntlich noch leben- den Arten an, die sämtlich in Sümpfen oder Wassergräben, im Schlamm oder an Wasserpflanzen sich aufhalten; es beweist dies wieder, dass das Kochermoos als Gletscherschlammtümpel mit vielen, das Wasser zuführenden Rinnen oder Gräben anzusehen ist. Das Vorkommen des Limn. pereyer stimmt gut mit der hohen Lage der Fundstelle (Meereshöhe ca. 635 m) , das von Valvata al- pestris deutet die Nähe der Alpen an. Die Flora war noch wenig reichhaltig, da sich aus dem Fehlen von Pupa auf das Nichtvorhandensein von Moosen schliessen lässt und dies durch das Nichtauffinden von solchen bestätigt wird. Deshalb dürfte dieser Schneckenablagerung ein höheres Alter als das der postglacialen Gebilde im Gebiete der Schussenquelle mit deren Moosen beizumessen sein. Will man Schlüsse auf ihr absolutes Alter ziehen und ihr auf Grund der von Prof. Sandberger im öfter cit. Werke aufgestellten Schicht(mgliederung des Pleistocän den zutreffenden Platz zuweisen, so stimmt diese postglaciale Ablagerung noch am besten mit dem — 309 — Beiji- und Thallüss, sowohl bezüglich der direkten Auflagerung auf dem Moränenschutt und der gleichartigen Entstehungsursache durch Ablagerung aus Gletscherwassern als auch bezüglich der chemischen Zusammensetzung ziemlich überein; sobald der kalkhaltige Lehm des Kochermoosos an der Luft getrocknet ist, zerfällt er ganz wie der Löss in Staub, während er in grubenfeuchtem Zustande ungemein zäh ist und nicht die geringste Ähnlichkeit mit Löss zeigt. Pflanzenabdrücke haben sich bis jetzt noch nicht entdecken lassen, nur gut erhaltene Wurzeln, wahrscheinlich von PJirayniites, dringen aus der untern Schichte des Torfes in die oberste des Lehmes ein. Von den aufgeführten 10 Spezies sind fossil bis jetzt noch nicht aufgefunden und deshalb neu für Württemberg (vergl. Dr. Engel's geogn. Wegweiser). Planorhis albus Müller, Limnaeus auricularius L., Valvata alpestris Blauxer, „ contorta Müller, Sphaerium corneum L. Ledum palustre am wilden Hornsee. Von Oberamtsarzt Dr. Mülberger in Crailsheim, Das Vorkommen des Sumpfporstes {Ledum palustre L.) in unserer Flora, ja im südwestlichen Deutschland überhaujjt, hat eine eigentümliche Geschichte. Die Pflanze wurde zu Ende des vorigen Jahrhunderts von dem alten Vulpius entdeckt und Gmelin für seine Flora badensis ^ mitgeteilt. „In montosis, berichtet letzterer im Jahre 1806, frigidis ericetosis uliginosis, non procul a lacubus „Wilden- hornsee" dictis auf dem K a 1 1 e n b r u n n cum Andromeda poli- folia et Empetro nigro." „Hunc fruticem borealem, fährt er weiter unten fort, in regionibus Germaniae meridionalis et in Helvetia huc- usque vix observatum, Vulpius loco citato primus detexit et mecum benigne communicavit. " Nicht lange nachher scheint die Pflanze förmlich verschollen zu sein, denn alle späteren floristischen Notizen, welche sich auf diesen Standort beziehen, berufen sich ausschliesslich auf die Angaben von Gmelin. Döll, dieser gründlichste Kenner der badischen Flora, sah die Pflanze bis zu ihrer jüngsten Wiederauf- findung nicht. Ja, er bemerkt in seiner Flora vom Jahre 1859^ ausdrücklich: „dass Lcdnm palustre jetzt nicht mehr dort (am Hornsee) vorkommt, unterliegt keinem Zweifel." Auch sprach er sich in dem mir leider nicht zugänglichen 28. und 24. Jahresberichte des Mannheimer Vereins für Naturkunde des Näheren hierüber aus. Wie grosse Bedeutung übrigens Düll dem Vorkommen des Sumpf- porstes beilegt, erhellt am besten daraus, dass er sich veranlasst sieht, eine Stelle aus einem Briefe des jüngeren Vulpius a. a. 0. wörtlich abzudrucken. Dieselbe lautet: „Mein Vater machte dem Ledum palustre manchmal von Wildbad aus seinen Besuch; ich er- innere mich aber auch noch gar gut, wie er oft und schmerzlich ' Gmelin, Flora badensis fl. 202. - Doli, Flora des örossherzogt. Baden. 11. S24. — 311 — den Verlust der Pflanze durch das Abholzen alter Tannen, unter denen sie stand, beklagte. Ich halte es für meine Kindespflicht, für die Ehre meines Vaters einzustehen." Allein so ganz verschollen bheb unser Lecluni nicht. Schüz erwähnt in seiner „Flora des nördlichen Schwarzwaldes ^", dass die Pflanze später einmal dnicli einen Kräutersammler vom Hornsee nach Calw .gebracht worden sei. Wenn ich nicht irre, geschah dies etwa in der Mitte der fünfziger Jahre. Aber auch Schüz sieht sich veranlasst, ein apodiktisches „Jetzt nicht mehr vorhanden" beizufügen. Der „wilde Hornsee", im nördlichen Schwarzwald schlechtweg „der wilde See" genannt, liegt gegen das nördliche Ende des Höhen- zuges hin, welcher die Wasserscheide zwischen Enz- und Murgthal bildet. Er stellt mit seiner Umgebung ein typisches Hochmoor dar, wie es nach Ausdehnung, Konfiguration, Flora und Fauna kaum charakteristischer gefunden werden kann. Die Grenze zwischen Baden und Württemberg läuft ziemlich mitten durch den See. Die Pflanzen, die ihn umgürten, werden daher mit Recht sowohl von badischen als württembergischen Botanikern für ihre heimatlichen Floren beansprucht. Ein seltsames Geschick , dass unser Ledum pcdustre weder in der badischen noch in der württembergischen Flora Bürgerrecht erlangen konnte ! Dieser Unsicherheit wurde denn im Sommer 1884 ein Ende gemacht, indem Herr Oberförster Müllek von Kaltenbronn das Glück hatte, unser Ledum pcdustre nicht weit vom Ufer des Sees an ge- schützter Stelle, von Legföhren gedeckt, wiederaufzufinden. Die „Mitteilungen des botanischen Vereins für den Kreis Freiburg und das Land Baden" brachten in Nr. 11 vom Jahr 1884 die erste Kunde hiervon auch in weitere Kreise. Das Heft 15 derselben „Mit- teilungen" enthält die lebhafte Schilderung einer Exkursion, welche von badischen Botanikern ausschliesslich zu dem Zwecke veranstaltet wurde, um unter Herrn Müller's Führung dem wiedergefundenen Ledum einen Besuch abzustatten. Auch ich selbst verdanke die Kenntnis des Standorts der Güte desselben Herrn, nachdem ich mich in früheren Jahren auf wiederholten Exkursionen vergebens bemüht hatte, die Pflanze wieder aufzufinden. Dass sie noch vorhanden sei, hielt ich nach der ScHüz'schen Notiz von dem „Kräutersammler" für sicher. Ledum palustre ist bekanntlich eine in Norddeutschland und 1 S. 32 ff. — 312 - weiterhin im ganzen nördlichen Europa viel verbreitete Moor- pflanze. Es ist in hohem Grade wahrscheinlich, dass der alte und nun aufs neue wiedergefundene Standort der Pflanze am wilden Hornsee für das ganze südwestliche Deutschland, wenn man vom linken Rheinufer absieht, der einzige ist, wo sie überhaupt vorkommt. (Die Flora badensis von Gmelin kennt noch im Elsass den Passberg bei Buxweiler als Fundort.) Von diesem Gesichts- punkte aus gewinnt diese neueste Bereicherung unserer heimatlichen Flora ein eminentes pflanzengeographisches Interesse. Beiträge zuf Fauna von Steinheim. Von Professor Dr. Fraas. Mit Taf. IV und V. Die Zusammenstellung der Steinlieimer Fossile zum Bild einer Fauna von Stein heim ist jetzt 15 Jahre alt. Die erste Yer- öft'entlichung der „Fauna" erfolgte im Sommer 1870, zum ersten Male nachdem Jäger (Über die fossilen Säugetiere, Stuttg. 1835 p. 77 Taf. IX und X) einige wenige Stücke beschrieben hatte, deren Originale heute noch in der K. Naturalien-Sammlung liegen. 1862 veröffentlichte ich im XVIII. Jahrgang der Jahreshefte p. 113 '„Die tertiären Hirsche von Steinheim" und 8 Jahre später die „Fauna von Steinheim". In der Zwischenzeit kamen alljährlich neue Erfunde zu den alten hinzu, obgleich wie bekannt ist, die öffentlichen Samm- lungen in Stuttgart und Tübingen nur einen Teil der Steinheimer Funde zu erwerben Gelegenheit haben. Ein grosser Teil der all- jährlich ausgegrabenen Knochen und Zähne wandert in die Hände derer, welche den Sandgräber am besten bezahlen. Doch kam bi> jetzt immer noch das Beste unter den Funden an die Landes- sammlungen oder wenn dann und wann auch ein besseres Stück den Weg ins Ausland fand, so erfuhren wir es jedesmal und rühmen es mit Freude, dass manches Stück, das schon in einer ausländi- schen Sammlung niedergelegt war, uns wieder zurückgegeben wurde. Denn das Gefühl, dass die Steinheimer Funde denn eigenthch doch zusammengehören und ihre heimatlichen Museen nicht verlassen sollten, ist glücklicherweise mächtiger geworden, als die Gier nach Besitz. Auch wurde von den befreundeten Museen zu Strassburg, München, Halle. Berlin bereitwillig stets Mitteilung von wichtigeren Funden gemacht, deren Fehlen dem faunistischen Bilde Abbruch gethan hätte. Neue Tiergeschlechter sind zu den seitherigen nicht hinzu- — 3U — getreten, dagegen sind vollständigere, besser erhaltene Stücke zu den früheren mehr minder defekten Stücken hinzugekommen, auf welche mit Genugthuung hinzuweisen ist. Durch einige Nachträge unser Wissen um die Fossile von Steinheim zu ergänzen , ist der Zweck der nachstehenden Zeilen. 1. AmplticyoH Sfelti /le'niieii.sis. Taf. IV Fig. la und Ib. Bisher war vom Steinheimer Anqjhicyon nur der Unterkiefer be- kannt (Jahreshefte 1870 Taf. IV Fig. 11) oder richtiger gesagt, nur die veremzelten Zähne des Unterkiefers, da dieser selbst beim Aus- graben schadhaft geworden, künstlich ersetzt werden musste, um den Überblick über die Zalmreihe zu haben. Indessen ist auch der Fund des Oberkiefers zu konstatieren, Taf. IV la von der Seite und Taf. IV Ib von unten. Zweifellos gehört das Stück zu demselben Individuum, dem der Unterkiefer von 1870 angehörte. Die Art und Weise der Steinheimer Grabarbeit, die lediglich nur die Gewinnung von Bausand beabsichtigt, bringt es mit sich, dass 15 Jahre vor- übergehen konnten , bis die Erdarbeit wieder den Platz streift , den sie zwvor schon berührt und auf demselben den Fund gemacht hatte. Den Fall gesetzt, es werden im Winter 1885 beim Abheben des Sandes der obere Teil eines Zahngebisses oder eines Knochens .sicht- bar, so nimmt der Sandgräber, der im eigenen Interesse das Fossil mit Vorsicht ausgräbt , Zähne und Knochen zur Hand , fixiert die letzteren alsbald mit Gummi wasser, um sie vor dem Verfall zu be- hüten und nimmt den Fund, so wie er abgehoben wird, mit nach Hause, um ihn bestuKiglichst in Geld umzusetzen. Hernach wird ruhig mit dem Sandgraben fortgefahren und das Jahr hindurch die gesamte Sandfläche auf ein bestimmtes Niveau ausgegraben. Ist der Sand fürs Jahr 1885 abgehoben und abgeführt, so wird mit 1886 eine neue Lage angebrochen und systematisch fortgefahren, bis man oft erst nach Jahr und Tag wieder an die Stelle kommt, an welcher das erste Stück gelegen hatte , das indessen möglicher- weise nach Amerika verkauft worden ist. Will es ein glücklicher Zufall, so kommen aber auch die disjecta membra wieder zusammen, wie es unter anderem auch mit dem Am2)}il('i/oit-G9h\ss ging, das nach löjähriger Trennung wieder zusammenkam. Ober- und Unter- kiefer passen wenigstens ganz genau zusammen, auch ist die Farbe des Zahnschmelzes und des Knochens , soweit er vorhanden ist, genau dieselbe. MI des Oberkiefers kommt beim Ineinanderlegon — 315 — der beiden Kiefer auf die Hinterhälfte des grossen P 1 zu stehon. im übrigen alterniert er mit P 1 oben. An dem auf Tafel IV abgebildeten Oberkieferstück, das Fig. la von der Seite, in Fig. Ib von unten und von oben gesehen wird, ziehen die beiden tadellos erhaltenen Molare in erster Linie die Aufmerksamkeit auf sich. Tn ihrem Bau sind sie nicht ver- schieden und bestehen je aus einer inneren Hälfte mit einem von einem Schmelzrand umgebenen Hügel und einer äusseren Hälfte mit zwei Hügeln, von denen der vordere stärker, der hinter aber schwä- cher ist. Der untere grosse, dreihügelige Zahn (principale der Fran- zosen), der erste Prämolar (PI) mahlt auf dem breiten inneren, flachen Hügel des oberen Molar, während dessen beide Aussenhügel dem unteren Prämolar einfach nur die Direktive geben. Das sind Verhältnisse, wie sie Tiere von der Sippe der Bären und Fischotter mit ihren zum Mahlen eingerichteten Backenzähnen an sich tragen. Die Molaren sind breiter als lang, denn sie messen von innen nach aussen gemessen 27 und 25, von hinten nach vorn, also in der Länge gemessen, 23 und 18 mm. Der dritte Backenzahn MHI, von welchem auf Taf. IV 1 b nur die Alveole erhalten ist, hatte das Schick- sal im Jahr 1870 auf Taf. TV als letzter Backenzahn der unteren Zahnreihe gezeichnet zu werden. Er fiel, da vor der Zeit der Ver- steinerung offenbar die Stücke des Ober- und Unterkiefers bei einander im Sumpfe lagen, aus seiner Alveole heraus und kam zu den Zähnen des Unterkiefers zu liegen. Als Unterkieferzahn wurde er denn auch gezeichnet (1870. Taf. IV, 11). Der äussere Hügel dieses MHI ist nur noch ganz schwach und flach , man würde den Zahn , falls er vereinzelt irgendwo gefunden würde, am liebsten einem Bären zu- schreiben. Von den 4 Prämolaren des Oberkiefers sind P 1 und 2 ebenso vortrefflich erhalten als MI und II. Von F3 und 4 sind nur die Alveolen vorhanden, ebenso ist von dem kräftigen Eckzahn nur die Alveole erhalten, welche sich nach hinten und oben gegen den Rand des Zwischenkiefers hinzieht. PI ist ein ganz ausgesprochener Kar- nivorenzahn und hat am meisten von der Hyäne. An den Bau der Molaren mahnt nur ein schwacher innerer Hügel am Fuss der zweiwurzeligen vorderen Zahnhälfte. Er legt sich, wie bereits be- merkt, auf die Vorderhälfte des grossen PI am Unterkiefer. P2 ist ein zweiwurzeliger, einspitziger und einfacher Zahn mit schnei- dendem Schmelzrand. Ob auch P3 und 4 fehlen, sind sie doch in Anbetracht der vorhandenen Alveolarlöcher sicherlich nach dem — 316 — Typus von P2 gebaut. Im Unterkiefer sind sämtliche Prämolare vor- trefflich erhalten und massgebend für die Rekonstruktion des Gebisses. Fig. 1 a zeigt das Oberkieferstück von oben und von der Seite gesehen mit einem Rest des Stirnbeins, dem Nasenbein und dem aufsteigenden Ast des Zwischenkiefers. Die Breite und Wölbung dieses Vorderteils vom Schädel erinnern entschieden an Bär. Die Verhältnisse der einzelnen Schädelknochen sind, so w^eit sie beob- achtet werden können, die gleichen, vne z. B. am Schädel des Ursus malayaiins (Helarcfos). Die Zahnformel unseres Steinheimer Amphicyon wäre hiernach im Oberkiefer 6 1 1 C 4 P 3 M , im Unterkiefer reduziert sich die Zahl der Molare , während sie im Unterkiefer der des Oberkiefers gleich bleibt. Die Zahnformel wäre hiernach ^^^^ . ^ — dl Ic 4p 2m. Beim Bären ( Ursiis spclaeus) ist auch die Reduktion der Prä- molare noch weiter vorgeschritten, indem normaler Weise nur 2 Prä- molare vorhanden sind. Über Speziesnamen von Ampliicyon steht nichts fest. Wir hatten 1870 das Steinheimer Tier A. major genannt nach Lartet (Blainv. Taf. XIV) , legt man aber die Zeichnung von Gaudry (En- chainements, p. 212) zu Grund, so erkennt man an der nur zu ^/s der natürlichen Grösse ausgeführten Fig. 277, dass das Tier von Steinheim um ^/r. kleinere Dimensionen zeigt als das von Sansan. Dagegen stimmt die Grösse des PI (Gervais 28, 12 und 12a) mit der Grösse von Steinheim überein , weshalb auch der Speziesname major gewählt wurde. Nachdem 1849 H. v. Meyer das Tuchoricer Amphicyon mit dem Namen intermedius belegt hatte , liess sich Peters (zur Kenntnis der Wirbeltiere von Eibiswald) bestimmen, den LARTET'schen Namen major mit dem H. v. MEYER'schen Namen inter- medius zu vertauschen. Für ^^intermediiis'^ ist das Steinheimer Stück zu gross, für ^major^ zu klein. Dass A. major Lartet in Wirklichkeit neben der zwischen major und intermedius stehenden Grössenform sich findet, wurde 1870 schon gesagt; ein unterer Molar, der nahezu um ^'2 grösser ist als unser abgebildeter, ist auch jetzt zu konstatieren. Auf Grund eines ganz zweifellosen MI des Unterkiefers, bleibt hiernach die Spezies major Lart. für Steinheim stehen. Für unser abgebildetes Steinheimer AmpJiieyon dagegen wäre ein neuer Name angezeigt. Der richtigste ist unt(U- allen Umständen Steinheimensis. 317 - In letzter Zeit hat Fraxz Toiila einen höchst interessanten Beitrag zum Genus Amphiiyon geliefert (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. W. Bd. Xr. 1. Abt. Dez.-Heft 1884) mit der Abbildung und Beschreibung der Art (jöriar/ifiisis , deren Zähne noch grösser sind als die unserer Steinheimer Spezies. Bis zur endgültigen Ent- scheidung der Frage müssen noch vollständigere Funde als bis jetzt vorliegen, gemacht werden. 2. TrocJiotJiryiuiii cyamoides Fraas. Taf. IV Fig. 4 und 5. (1870. Taf. IV Fig. 13, 14.) Seit der erstmaligen Publikation des Genus Trochotherium ist Steinheim der einzige Platz geblieben , welcher Reste dieses Tiers gehefert hat. Wenn auch die neuen Funde, Fig. 4,5 a und 5 b, noch nicht erschöpfend sind, so sind es doch schätzenswerte Beiträge, die bei der grossen Seltenheit dieses Tiers hoch anzuschlagen sind. Über den Oberkiefer gibt das lehrreiche Stück , Fig. 4 , er- wünschten Aufschluss, was die Stellung und Gestalt des Oberkiefer- gebisses betrifft, denn bei der ersten Publikation konnten auf Taf. IV Fig. 13 und 14 nur isolierte Backenzähne abgebildet werden. Der grosse Molar, der dem Kiefer aufsitzt , ist auf. seiner Unterseite mit einem System kolbig anschwellender Wurzeln bedeckt. Unterhalb der Mitte der Kaufläche ist die Zentralwurzel , von der 3 Wurzel- leisten ausgehen und eine Anzahl Hilfswurzelleisten , die mit kolbig endenden Wurzeln abschliessen. Auf der Innenseite des breiten Pflaster- und Mahlzahns sitzt die grösste Zahl von Wurzeln auf; zwischen den 2 nach innen strebenden Leisten zählt man noch 4 selbständige Wurzelstiele , nach aussen aber zählt man 3. Ausser diesen 7 resp. 9 Wurzeln sitzen auf der Vorder- und auf der Hinter- seite der Zahnkrone 5 — 6 Hilfswurzeln , die , lebhaft an die Luft- wurzeln der Mangrovepalme erinnern und augenscheinlich so lange fortwuchern als das Tier überhaupt noch lebt. Ganz alte tief ab- gekaute Zahnkronen , die nur noch einen ganz schmalen Rand von Schmelz erkennen lassen, haben die längsten Wurzeln, die schliesslich mit dem Kieferbein ganz und gar verwachsen. Vor dem Molar, welcher allein ohne einen zweiten vorhanden ist, stehen 2 Prämolare. P 1 mit stark abgekauter Hauptspitze und einem von der Usur noch gar nicht angegiiffenen inneren Schmelz- rand ist von aussen nach innen sowohl als von vornen nach hinten \ — H18 — betrachtet, ein ausgezeichneter Doppelzahn mit 2 verwachsenen Wurzelstielen auf der Aussenseite und einer inneren Wurzel, die übrigens mit den äusseren verwachsen ist. Zwischen dem P 1 und dem Eckzahn steht noch ein kleiner P2, der kaum 1 Vierteil von P 1, misst und zweivvurzehg eine einfache sattelförmige kleine Krone trägt. Eine Spur weiterer Vurbackenzähne, die in der weiten Lücke dieses Kiefers sässen , ist nicht zu beobachten. Der Eckzahn steht mit seiner nach hinten gerichteten, übrigens nicht scharfen Kante etwas nach vorne gebeugt. Die Incisiven sind leider alle ausgefallen oder abgebrochen, so dass nichts über sie zu sagen ist. Der Unterkiefer in Fig. 5 a, b ist vortrefflich erhalten. Ein rundlicher Eckzahn ohne innere Kante ist nach aussen und nach hinten schw^ach gekrümmt. Hinter ihm stehen 3 Vorbackenzähne. PI und 2 sind vortrefflich erhalten. P3 selb.st ist ausgefallen, aber die Alveole weist auf einen einwurzeligen Stift von nur 1 mm Durchmesser ; P 1 misst 5 , P 2 3 mm. Die Zahnkrone besteht aus einem abgerundeten länglichen Schmelzhöcker, jeder von 2 W^urzeln getragen. Bilden die 3 Prämolare zusammen eine Länge von 5 mm , so ist der Molar für sich allein um 2 mm länger als die 3 Prämolare zusammen, er misst nämlich 7 mm. Seine Gestalt ist die einer schwarzen Bohne (daher der Speziesname cycwioich's). Auch an diesem Molar des Unterkiefers wiederholt sich die Wurzelwuchorung wie am oberen Molar , denn nicht nur das Vorder- und Hinterende ist je durch eine starke Wurzel befestigt, sondern der mittlere grosse Längshügel ist durch je 3 Hilfswurzeln ausgezeichnet, wobei die der Aussenseite kräftiger und länger sind, als die der Innenseite. Ein zweiter Molar scheint nicht vorhanden zu sein, obgleich in Fig. 5a ein Alveolarloch hinter dem grossen MI im Kiefer sichtbar zu sein scheint. Ein augenscheinlich einem jungen Individuum angehöriges Unterkieferstück mit einem noch ganz in- takten MI, zeigt eine Öffnung für die Wurzel eines Vorbackenzahns, doch spricht der Umstand , dass die Öffnung nicht geschlossen aus- sieht und die Innenwand nng der Alveole porös ist, eher dafür, dass das Loch die noch nicht geschlossene Alveole für den ausgefallenen Milchbackenzahn vorstellt. Noch ist ein fenuu' und eine til)ia zu verzeichnen, der femur, Fig. IV, 6 a, mi.sst in d(a- Längen SO mm, über die condyli 27. über das Caput femoris 22. Ob er gleich vereinzelt im Sande gefunden wurde, so wird es doch wohl k^am einem Zweifel unterliegen, dass er zu Trochothcriwn gehört, zu dem Gestalt und Grösse stimmt. Sicher — 319 — ist es freilich nicht und k«N, Tat IV 1^^ <-^ 5^ /W 3. -jfji!^- Kp adnatdeULiTh.Q.Ebenhusen Stuttgai->t. Jahreshefte d.Ver.f.va; : :.Maturk.inWürU. 1885. Taf.V 3^ adnatdeULith.Q.Ebe.nhusen.ßtuttgart ahrt'sli.il.ViT.r.viilrrl.X.itiiikiiiWiirltl}»^;.'» 'hntr>-;r,wrr'- y A Schüler ^tuttcart 3 2044 106 260 565 ib/- )^'^ ^-