JM K ^m- ■^M^' '^^-NSk- d^b'^ ^ibraru rrf i\t Stus^um COMPARATIVE ZOOLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, The gift ofOhx:^ JjöifyvolüdM, d/out^^J^.^^. J No. // y JAHRESHEFTE des Vereins für vaterländische Naturkunde Württemberg. Herausgegeben von dessen Redaktionskommission Prof. Dr. 0. Fraas, Prof. Dr. F. v. Krauss, Prof. Dr. C. v. Marx, Prof. Dr. P. V. Zech in Stuttgart. VIERUNDVIERZIGSTER JAHRGANG. Mit 7 Tafeln. Stuttgart. E. Schweizei'bart'sche Verlagshandlung (E. Koch). -' 1888. :. Hofbuehdruekerei Zu Guttenbevg (Cavl Grüninger) in Stuttgart. Inhalt. I. Angelegenheiten des Vereins. Seite Bericht über die zweiuiidvi erzigste GeneralversammluBg vom ^4. Juni 1887 in Spaichingen. Von Oberstudienrat Dr. v. K r a u s s 1 1. Rechenschaftsbericht für das Jahr 18S6-1887. Von Oberstudienrat Dr. V. Krauss 3 2. Zuwachsverzeichnisse der Vereinssammlungen : A. Zoologische Sammlung. Von Oberstudienrat Dr. v. Krauss. . 7 B. Botanische Sammlung. Von Professor Dr. v. Ahles . . . . 10 C. Vereinsbibliothek. Von Oberstudienrat Dr. v. Krauss . . . . 11 3. Rechnungsabschluss für das Jahr 1886—1887. Von Hofrat Ed. Seyffardt 22 4. Wahl der Beamten und des Versammlungsorts 25 Nekrolog des Oberkriegsrats Dr. v. Kap ff. Von Prof. Dr. 0. Fr aas . 28 ,, „ August Kappler. Von Prof, Dr. 0. Fraas 30 II. Vorträge und Abhandlungen. 1. Zoologie. Beiträge zur Insektenfauna der Umgebung von Tübingen. I. Die bei Tü- bingen vorkommenden Wasserjungfern (Odonaten). Von Forstrefe- rendär H. Kissling in Tübingen 209 Über das Vorkommen der Kreuzotter {Pelias berus Mer.) in Württemberg. Von Otto Krimmel in Reutlingen 232 Den naturwissenschaftlichen Jahresbericht 1887 betreffend 303 2. Botanik. Beitrag zur Kenntnis der Diatomeen der Umgebung Spaichingens. Von Apotheker 0. S autermeister in Rottweil 35 Die Riedflora der Spaichinger Gegend. Von J. Scheuerle in Frittlingen 43 Die Blattflechten der Zwiefalter Gegend. Von Direktor Dr. J. L. A. Koch in Zwiefalten 131 Nachträge zur Algenflora von Württemberg. Von Prof. Dr. 0. Kirchner in Hohenheim 143 Die Weidenarten Württembergs. Von J. Scheuerle in Frittlingen. (Mit Taf. IV.) \ ... 167 Mitteilungen zur Flora von Württemberg. Von L. H erter in Hummertsried 177 Beiträge zur württembergischen Flora. Von Forstamtsassistent Reuss in Ochsenhausen 205 IV Inhalt. Seite 3. Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Die natürlichen Verhältnisse der Spaichinger Gegend. Von Prof. Dr. 0. Fraas 33 Eine im Stubensandstein des Keupers gefundene Schildkröte. Von Dr. Zakr- zewski 38 Vorkommen von krystallisiertem Schwerspat im Weissen Jura. Von Dr. G. L e u b e in Ulm 38 Über die Ohrenknochen fossiler Cetodonten aus der Molasse von ßaltringen OA. Laupheim. Von Dr. J. Probst in Essendorf. (Mit Taf. I. II.) 46 Beschreibung einiger Lokalitäten in der Molasse von Oberschwaben. Von Dr. J. Probst in Essendorf 64 Beiträge zur Mineralogie Württembergs. Von Prof. Leuze. (Mit Taf. III.) ll.o Über die Finne von Ichthyosaurus. Von Dr. Eberhard Fraas. (Mit Taf. VII.) 280 Erdbebenkommission. 1. Wellenbewegung und Erdbeben. Ein Beitrag zur Dynamik der Erdbeben. Von Prof. Dr. A. Schmidt. (Mit Taf. V. VI.) .248 2. Zusätze zu der Übersicht über die in Württemberg und HohenzoUern in der Zeit vom 1. Januar 1867 bis zum 28. Februar 1887 wahrgenom- menen Erderschüttei'ungen. Von Herrn H. Eck in Stuttgart . . . 271 3. Übersicht über die in Württemberg und HohenzoUern in der Zeit vom 1. März 1887 bis zum 29. Februar 1888 wahrgenommenen Erderschüt- terungen. Von Herrn H. Eck in Stuttgart 272 4. Physik und Chemie. Über die Sonnenfinsternis vom 18. August 1887. Von Prof. Dr. v. Zech 34 Dehnen sich die Silikate bei dem Übergang aus dem flüssigen in den festen Aggregatzustand aus? Von Prof. Dr. Nies in Hohenheim ... 40 Untersuchungen über das Neckarwasser, in Rücksicht auf die Veränderungen, welche es während seines Laufes von oberhalb Berg bis unterhalb Cannstatt erleidet. Von Dr. A. Klinger 240 Kleinere Mitteilungen. Viola elatiorFR. im Jagstthale. Von Apotheker R. Blezinger in Crails- heim 304 Bräunlichgraue Varietät einer Rabenkrähe {Corrus corone L.). Von Ober- studienrat Dr. v. Krauss 305 Bücheranzeigen 306 Einladung zum internationalen geologischen Kongress in London .... 311 Bitte um Einsendung von Weidenarten. Von Schullehrer J. Scheuerle in Frittlingen 312 Mitofliederverzeichni.s nach dcüi Stand vom 1. Mai 188S 313 Angelegenheiten des Vereins. Bericht über die zweiundvierzigste Generalversammlung vom 24. Juni 1887 in Spaichingen. Von Oberstudienrat Dr. F. v. Krauss. Auf die freundliche Einladung der Vereinsmitglieder in Spai- chingen und des dortigen naturhistorischen Vereins für den Heuberg und den oberen Schwarzwald beschloss die vorjährige Generalversamm- lung in Göppingen, die 42. Generalversammlung in Spaichingen zu halten und wählte den dortigen Reallehrer L. Hang zum Ge- schäftsführer. Durch Krankheit verhindert konnte ich zu meinem lebhaften Bedauern der Generalversammlung in Spaichingen nicht anwohnen und habe deshalb den Assistenten des K. Naturalien-Kabinets Dr. Lam- pert veranlasst, den Bericht über die Verhandlungen selbst, welchen ich nun seit 1856 mit Ausnahme von 4 Versammlungen verfasst habe, nach dem von ihm geführten Protokoll zu erstatten. Derselbe lautet : Die Versammlung fand in dem geräumigen Saal der Gewerbe- halle statt , dessen Benützung vom Ausschuss des Gewerbevereins unter seinem Vorstand Stadtschultheiss Kupferschmid bereit- willigst gestattet worden war. In geschmackvoller Weise hatten Oberamtswerkmeister Schwei- zer und Gewerbehallegärtner Dreher die Wände und Nischen des Saales mit Tannenzweigen und Topfpflanzen zu schmücken die Güte gehabt, und Reallehrer Haug, Revierförster Geyer, Apotheker Müller von Spaichingen, sowie Reallehrer Hai st von Tuttlingen hatten mehrere ausgestopfte Vögel nebst Kästen mit einheimischen und exotischen Insekten als wirksame Dekoration an den Wänden angebracht. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1888. 1 Drei dem naturhistorischen Verein Spaichingen gehörige Schränke, welche sich ständig im Saale befinden, enthielten eine Übersichts- sammlung aus den verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebieten : mineralogische und geologische Handstücke, Petrefakten, zoologische Objekte, Urnen und andere prähistorische Gegenstände. Ausserdem hatten eine Anzahl MitgHeder die Freundlichkeit, für den Tag der Versammlung naturhistorische Gegenstände im Saal zur Ausstellung zu bringen. Die Ausstellung bestand aus folgenden Sammlungen: Vom naturhistorischen Verein Spaichingen: eine Samm- lung Stubensandsteinhandstücke mit Petrefakten, besonders schönen Resten von Fhyfosaurus und eine Sammlung erratischer Gesteine aus Oberschwaben, von Pro- fessor Albert Steudel in Ravensburg für die Realschule in Spaichingen gestiftet. Von Lehrer Scheu er le in Frittlingen : ca. 70 Salicineen in frischen Exemplaren und ein Herbarium mit trockenen Salicineen und an- deren Pflanzen. Von Pharmazeut Pfeilsticke r: ein sorgfältig gehaltenes Herbarium. Von Apotheker Müller in Spaichingen: getrocknete Algen von Helgoland. Von Reallehrer Haug in Spaichingen: eine Conchyliensammlung, eine Sammlung nützlicher Tierstoffe in 2 Kästen und eine ebenso angelegte Sammlung nützlicher Pflanzenstoffe, eine Mineralien- sammlung für Schulzwecke, und eine geognostische Sammlung in 6 Kästen. Von Oberförster N e u b e r g e r in Engen : eine Sammlung von Tertiär- und vulkanischen Gesteinen. Von den Gemeinden Dürbheim, Mühlheim und Neresheim: eine Sammlung von teilweis geschliffenem und poliertem sog. Mar- mor aus Jura €. Von Apotheker Sautermeister in Rottweil: mikroskopische Prä- parate von Diatomeen aus der Umgebung Spaichingens , sowie Wasser mit lebenden Diatomeen. Von Apotheker Müller von Spaichingen im Verein mit Pharmazeut Pfeilsticke r, Kräutersammler L i e b e r m a n n von Wurmlingen und Lehrer Scheuerle von FrittHngen: eine stattliche und schön gruppierte Sammlung lebender, seltener Pflanzen aus der Umgegend von Spaichingen, welche nach Schluss der Verhandlungen den An- wesenden zur Verfügung gestellt wurde. Unter diesen sind zu — 8 — erwähnen: TJialictnmi minus L. , Anemone narcissiflora L., Pohj- fjala Chamaehiixus L., Linum perenne L. (vom Hirnbühl), Rham- nus saxatilis L., Äronia rohmdifolia P., Meum athamanticum Jacq., Pleurospennum austriaaim H., Lonicera alpiejena L., Bellidiastrmn Jlichelii Cass., Cypripedium CaJceoliis L., Epipoyon GmeUni Rich., Ophrys mnscifera Huds. , 0. apifera Hitjs. , Corallorrhisa innata R. Br. Die Versammkmg wurde um 9 Uhr durch den ;!;weiten Vorstand des Vereins, Professor Dr. 0. Fr aas, eröffnet, welcher die Anwesen- den willkommen hiess und das Wort dem für diese Generalversamm- lung zum Geschäftsführer ernannten Reallehrer Hang von Spai- chingen erteilte. Der Geschäftsführer, Reallehrer Hang, richtete an die An- wesenden aufrichtige Worte der Begrüssung und des Dankes für das zahlreiche Erscheinen der Vereinsmitglieder aus nah und fern. So- dann gab der Redner einen kurzen Überblick über die zu Ehren der Versammlung veranstaltete Ausstellung der verschiedenartigsten Na- turalien , wünschte zu den nun beginnenden Verhandlungen guten Erfolg und schlug vor, an Stelle des leider durch Krankheit ab- gehaltenen ersten Vorstandes des Vereines, Oberstudienrat Dr. v. Krauss, den zweiten Vorstand, Prof. Dr. 0. Fr aas, zum Vorsitzenden zu wählen. Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag durch Akklamation bei. Prof. Dr. 0. Fr aas nahm den Vorsitz dankend an und erteilte sodann das Wort dem Stadtschultheiss Kupferschmid von Spai- chingen, welcher die Versammlung namens der Stadt Spaichingen begrüsste, der es zur grossen Ehre gereiche, zum Versammlungsort gewählt worden zu sein. Die Stadt Spaichingen wisse jeden Fort- schritt zu schätzen und darum auch die Männer, welche an solchem Fortschritt arbeiten, hoch in Ehren zu halten. Der Vorsitzende Prof. Dr. Fraas verlas sodann den von Ober- studienrat Dr. v. Krauss verfassten Rechenschaftsbericht für das Jahr 1886—1887. Hochgeehrte Herren ! Über das 42. Vereinsjahr habe ich die Ehre , Ihnen folgendes zu berichten. Als eine Neuerung im Vereinsleben ist zunächst zu erwähnen, dass sich im verflossenen Jahre, ähnlich wie in Baden, eine Kom- mission zur Beobachtung der Erdbeben in Württemberg ge- 1* bildet liat. Die Anregung hierzu ging von Prof. Dr. v. E ck aus, welcher in einer Eingabe an den Vorstand vom 27. Juni v. J. den Antrag hierzu gestellt hat ; diesem Antrag hat Ihr Ausschuss in sei- ner Sitzung vom 6. Oktober gerne unter Bewilligung der nötigen Mittel Folge gegeben. Gleichzeitig wurden das K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten , Abteilung für die Verkehrsanstalten, die Generaldirektion der württembergischen Staatseisenbahnen und der württembergischen Posten und Telegraphen, sowie das K. stati- stische Landesamt gebeten, diese Erdbeben-Kommission in ihren Bestrebungen zu unterstützen, welcher Bitte mit dankenswerter Be- reitwilligkeit durch Anweisungen an die betreffenden Beamtungen entsprochen worden ist. Neu eingetreten sind im verflossenen Jahre 22 Mitglieder, von welchen 4 zum Oberschwäbischen und 6 zum Schwarzwälder Zweig- verein zu zählen sind. Die vaterländisc he Naturalien-Sammlung hat 12 Säuge- tiere, 3 Vögel, 6 Nester mit 17 Eiern, 4 Reptilien- und Ringelnatter- Eier, 1 Fisch, 230 Arten Insekten in 530 Stücken, 4 Arten Arach- niden, 119 Arten Land- und Süsswasser-Schnecken, darunter eine schöne Sammlung von 52 Arten aus Zwiefalten von Dr. Rud. Gmelin und eine desgleichen von 64 Arten mit Varietäten und in vielen Exemplaren aus Neckarthailfingen von Lehrer Geyer gesammelt und gestiftet, ferner 7 Arten botanischer Gegenstände erhalten. Unter den Säugetieren ist eine interessante weissliche Varietät eines Fuchses zu erwähnen, welche Apotheker Carl Müller in Spaichingen der Sammlung zum Geschenk gemacht hat. Die Vereinsbibliothek hat sich im verflossenen Jahr wie- der um 513 Schriften und 3 Karten vermehrt. Diesen erfreulichen Zuwachs verdankt sie mehreren Geschenkgebern und insbesondere den 157 Tauschverbindungen mit auswärtigen gelehrten Gesellschaften. Unter den Geschenken ist die sehr wichtige und wertvolle Tijdschrift voor Entomologie, uitgegeven door de Nederlandsche entomologische Vereeniging. Deel '1 — 28. 1858 — 1885 hervorzuheben, welche unser Vereinsmitglied S. Knüttel der Bibliothek zu stiften die Güte hatte. Die Bibliothek kann von jedem Mitglied gegen Abgabe einer Quittung benützt werden. Neue Tauschverbindungen sind durch den Bibliothekar eingeleitet worden mit der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft in Frank- furt a. M., K. Prenss. geolog. Landesanstalt und Bergakademie in Berlin, College of science of the Imperial University in Tokio in Japan, Society of natural liistory in Cincinnati und mit dem Museum Francisco-( -arolinum in Linz a. D. Von der Vereinssclirift ist der 43. Jahrgang pro 1887 den Mitgliedern überschickt worden. Er gibt diesmal in grösserer Bogen- zahl 20 für die württembergische Naturgeschichte wichtige Abhand- lungen und Aufsätze, unter welchen besonders der 2. Naturwissen- schaftHche Jahresbericht pro 1886 von Dr. Freiherrn Richard König- Wart hausen mühevoll zusammengestellt dankend zu er- wähnen ist. Alsdann finden die Mitglieder in diesem Jahrgang S. 356 den ersten ausführlichen Bericht der oben erwähnten Erdbeben-Kom- mission , verfasst von den Mitgliedern Prof. Dr. v. Eck und Prof. Hammer. Die schon seit vielen Jahren übhchen Winter vortrage für die Mitglieder und ihre Damen haben zu halten die Güte gehabt : Repetent Dr. Nebel über das elektrische Verhalten der Gase mit Experimenten, Prof. Dr. V. Eck über die zweckmässige Wahl des Ansatz- punktes für ein Bohrloch nach Steinkohlen im Schwarzwald. Die seit dem Herbst 1885 eingeführten wissenschaftlichen Abende haben auch im verflossenen Jahr in regelmässigen Monats- versammlungen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Fr aas stattgefunden. Die Vorträge und Demonstrationen sind folgende in chrono- logischer Reihenfolge : 14. Oktober 1886, Prof. Dr. Böklen über Ceratodus runcinatus Fue^.: Dr. Eberhard Fr aas über alpine Liasbildungen am Pfonzjoch im Karwendelgebirge. Im Anschluss an diesen Abend: Erste Sitzung der Erdbebenkommission. 11. November 1886, J. Eichler legt Exemplare des Flussschachtel- halmes, Equisetum tdmateja Ehrh., vor, an denen die Scheiden, statt in geschlossenen Ringer^ zu stehen, auf eine Strecke als ein schrauben artig um den Schaft verlaufendes Band entwickelt sind, während der Schaft im entgegengesetzten Sinn schraubig gedreht ist; Dr. Lampert über Kalk- und Kieselablagerungen bei nie- deren Tieren (mit Demonstrationen); Dr. Hof mann zeigt lebende Larven der Fettfliege, Piophila affinls Mg., vor, welche die Fähig- keit haben, sich in die Höhe zu schnellen. S). Dezember 1886, Prof. Dr. A. Schmidt über einen optischen Versuch Fizeaus: Prof. Dr. Kirchner über die Bestäubungs- einrichtungen hei dev Gattung Pohjijoiufni. Im Anschluss : Sitzung der Erdbebenkommission. 13. Januar 1887, Prof. Dr. Klunzinger über krystallähnliche Bil- dungen bei Organismen; Prof. Dr. Nies zeigt ein Steinbeil vor, welches nach seinem hohen spezifischen Gewicht (3,34) und dem optischen Verhalten eines Dünnschliffs aus sehr granatarmem Eklogit besteht; Prof. Dr. v. Reuse h demonstriert Präparate eines Bergkrystalls mit Araethysteinlagerungen ; Prof. L e u z e legt einen roten Turmalin von Mursinsk vor. 10. Februar 1887, Prof. Cranz über Instrumente zur populären Zeit- bestimmung mit Demonstration eines vom Redner verfertigten Modells ; Prof. L e u z e legt eine Schwefelstufe von Girgenti vor, welche in Kalkspat verwandelt war ; Prof. Dr. v. E c k über das Erdbeben vom 28. November 1886. 10. März 1887, Dr. Nebel über eine auffallende Erscheinung bei siedenden Flüssigkeiten; Dr. Hof mann über Mehlfeinde ; Dr. Lam- pe rt zeigt einen Krebs, dessen secundäre männhche Organe in Folge Zerstörung der Genitalorgane verkümmert sind ; Prof. Dr. Schmidt legt eine Glühlampe vor, an deren Innenfläche sich im Verlauf einer 500 stündigen Brennzeit ein feiner Kupferüberzug gebildet hat. 21. April 1887, Dr. Nebel erklärt einen von ihm konstruierten ein- fachen Apparat zur Destillation des Quecksilbers im Vakuum; Prof. Dr. Nies über Demonstrationsmaterial zur Erläuterung der HEBi'schen Hypothese der Gebirgsbildung ; Dr. E b e r h a r d F r a a s über den Kelch von Pentacrimis Hiemeri Qu. 12. Mai 1887, Dr. M. Graf Zeppelin über Urzeugung und die un- tersten Grenzen des Lebens ; Dr. Nebel über die Wirkungsweise der Voss'schen Influenzmaschine. 9. Juni 1887, Lehrer Rieber und Prof. Dr. Kirchner über die Flora der Stuttgarter Umgebung. Am 24. Mai hatte das Vereinsmitglied, Professor Dr. v. Quen- stedt in Tübingen, das seltene Glück, sein 50 jähriges Professoren- jubiläum zu feiern. Ihr Ausschuss hielt es für seine Pflicht , dem Jubilar die Glückwünsche des Vereins in einer Adresse zu überreichen, die ihm am Morgen des Festtages durch Prof. Dr. Fr aas feierlich übergeben wurde. Unter den gestorbenen Mitgliedern haben wir zu beklagen Kauf- mann Louis Duvernoy und Obermedizinalrat Dr. v. Hausmann, welche zu den noch wenigen Stammmitgliedern von 1845 gehörten, und Oberkriegsrat Dr. v. Kapff, bekannt durch seine Geschicklich- keit im Sammeln und Zubereiten der Keuper-Saurier , dessen im Jahresheft gedacht werden soll. Schliesslich gestatten Sie mir noch, alle Mitglieder und Gönner zu erwähnen, welche die vaterländische Naturahen-Sammlung und die Bibliothek durch Geschenke vermehrt haben, und ihnen hierfür im Namen des Vereins den wärmsten Dank auszudrücken. Ihre Na- men sind auf den Gegenständen bekannt gemacht, sowie in den nachstehenden Zu wachs Verzeichnissen. A. Zoologische Sammlung. (Zusammengestellt von Oberstudienrat Dr. F. v. Krauss.) I. Säugetiere. Als G es chenk e : Talpa cnropaca L., Weibchen mit weiss geflecktem Bauch, von Herrn Professor Rettich in Stuttgart; Crossopus fodicns Wgle., 4 Männchen und 6 Weibchen, jung, von Herrn Oberförster Frank in Schussenried ; 2Ljoxiis glis L., Männchen und Weibchen mit 1 jungen Männchen und 4 jungen Weibchen, von Dr. Freiherrn Richard Kön ig - War th aus en; Lutra cuhjaris L., 2 achttägige Junge vom 17. Februar, von Herrn Oberförster Werkmann in Sulzbach a. K. ; Canis vulpcs L., Weibchen, weissliche Varietät, aus Mahlstetten, von Herrn Apotheker Müller in Spaichingen. Durch Tausch: Meles taxns Fall., weisse Varietät von Kressbach, 1836, II. Vögel. Als Geschenke: Faico peregrimis L., junges Weibchen, von Jagstheim 1885, von Herrn Oberamtsarzt Dr. Mülb erger in Crailsheim; Tardiis merula L., Männchen, durch 9jährige Gefangenschaft weiss ge- fleckt, von Herrn Rechtsanwalt F a a 1 in Ellwangen ; FringlUa spinus L., Männchen mit verlängertem ünterschnabel, von Herrn Fabrikant Eugen Rau; Caprimulgas europacus L., Männchen, von Herrn Oberförster Frank in Schussenried; Fring'dla cardifdis L., Herbstnest, aus dem am 17. Sept. 1886 5 Junge ausflogen, von Dr. Freiherrn Richard Kön ig - War t hausen; Acrocephalus turdoidcs Mey., Nest mit 2 Eiern, RuticüJa tithiß Scop., Nest mit 5 Eiern, Linota cannahina L., Nest mit 4 Eiern, Enneodomis rufus Bkiss., Nest mit 6 Eiern, von Herrn Fabrikant Ludwig Link in Heilbronn; Yunx torqniJla L., Nest in einem Apfelbaumstamm, von Herrn Kustos Dr. E. Hofmann; IJrijthacKS ruhcciäa Cuv., Nest mit 5 Eiern und dem Kuckucks-Ei, vom K. Revieramt Bermaringen. D u r c h K a u f : Fiükjiila crisfata Ray, altes Männchen von Arnach. III. Reptilien. Als Geschenke: Tropiäonotns natrix Kühl, 22 Eier aus einer Dungstätte, von Herrn Revierförster Keller in Dörzbach : Coronclla austriaca Laue., alt, von Herrn Oberförster Hepp in Hirsau; Felias herus Meke., bei Böttingen auf dem Heuberg, von Herrn Reallehrer Haug in Spaichingen; Felias herus Meer., vom Aalbuch, von Herrn Dr. Franz Keller in Heubach; Felias herus Meer., von Bulbach, von Herrn Carl Braun aus Reutlingen ; (Die 3 Felias durch Vermittelung von Herrn Prof. Dr. Krimmel erhalten.) IV. Fische. Als Geschenk: Lucioperca sandra Cuv., 59 cm lang, 1 kg 660 g schwer, aus dem Bodensee, von den 1882 und 1884 eingeworfenen Zandern, von Herrn Hermann Lanz in Friedrichshafen. V. Mollusken. AlsGeschenke: Eine Sammlung von 52 Arten Land- und Süsswasserschnecken aus dem Dobelthal bei Zwiefalten, darunter Vitrina diaphana Dep., Hf/alinia diaphana Stud. , IMix cdcntula Dep. , H. sericea Dep. , H. striata Müll., Fuj)a doliolum Beug., F. angustior Jeffe. , GlausiUa ortlio- stoma Mke., CL roitricosa Dep., Carycliium minimum Müll., Äcme polita Haetm. und 1 Vitrella Quenstcdtü Wiedeesh., von Herrn Dr. Rudolf Gmelin in Tübingen; Ilelicogena xxmiatia L. var. (jraudis von der Hahnheide, von Fräulein Gertrud Krauss in Kirchheim u. T. ; JßythineVa Srlnnidtii Chaep., aus den Krumbachquellen, von Herrn Forstamtsassistent Reuss in Ochsenhausen: Eine Sammlung von 64 Arten Landschnecken mit Varietäten und mit Angabe der Gebirgsformationen , in vielen schönen Exemplaren. Hervorzuheben sind : Piipa edeniula Drp., P. doUohim Beug., F. anti- rert'Kjo Drp., Clausilia Uneolata Held (viele), Gl. ßograna Zglk., Cl. caua Helb, von Herrn Lehrer Geyer in Neckarthailfingen ; VI. Insekten. Als Geschenke: Lrdra auriia Fab., auf Eichengebüsch, von Herrn Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, Durchlaucht; Hymenopteren 3 Arten in 12 Stücken, von Herrn Postsekretär H ö s 1 e ; Lepidopteren 12 Arten in 27 Stücken von Bonfeld, von Herrn Pfarrer Schumann in Bonfeld; Koleopteren 10 Arten in 48 St., Hymenopteren 7 Arten in 24 Stücken, von Herrn Kaufmann Scriba in Heilbronn; Lepidopteren 1 Art in 1.0 Stücken, Hemipteren 3 Arten in 7 Stücken, von Herrn Reallehrer Gräter in Esslingen; Trioza Kcih-eiclü Fbfd., an VaJerianella. von Herrn Apotheker Stenglen in Tuttlingen: Bienenwaben, künstliche und Bienenmotten, von Herrn Professor Dr. Miller; €[in>x)s calicis Brg., auf Eichen in den K. Anlagen, von Herrn Dr. Vosseier in Tübingen; Hymenopteren 3 Arten in 3 Stücken von Stuttgart, von Herrn Dekorateur Scheiffele; Fiophila affinis Nees, aus faulendem Fleisch, . von Herrn Professor Rettich in Stuttgart; FaJorns hifoveoJatus Duft., in einer Mühle bei Schorndorf, von Herrn Professor Streb el in Hohenheim ; Lepidopteren-Puppen 4 Arten in 4 Stücken, von Herrn Oberförster Schwendtner in Giengen a. ßr. ; Lepidopteren 15 Arten in 25 Stücken, Hymenopteren 20 Arten in 32 Stücken, Koleopteren 3 Arten in 14 Stücken, Dipteren 8 Arten in 15 Stücken, von Herrn Stadtdirektionswundarzt Dr. Steudel; Lijiara hicens Mg., in Auswüchsen an Schilfrohr, mit Hymenopteren 5 Arten in 40 Stücken, von den Herren Hofgärtner Schupp in Wolfegg und Baumeister Ditus in Kisslegg: Flatjiparca pocc'doptcra Low, in gekrümmten Stengeln von Spargeln, von Herrn Inspektor L ö b e 1 ; Criroiihz/x hcros L., aus Eichenholz, von Herrn Kaufmann Schleicher. - 10 — Durch Ankauf: Koleopteren -tl Arten in 118 St., Lepidopteren 68 Arten in 182 St.^ Hymenopteren 64 Arten in 80 St., Diptere.n 26 Arten in 58 St., Orthopteren 15 Arten in 30 St., Hemipteren 24 Arten in 42 St. VII. Arachniden. Als Gesch enk e : Epcira hitea Koch (neu für Württemberg), von Herrn Y e 1 i n in Stuttgart ; Atax npsUophorus Clap. in Anadonta mutahil/s aus der Rems, von Herrn Dr. Schlichter; Arachniden 2 Arten in 12 Stücken vom Rosenstein, von Herrn Graf Georg v. Sehe 1er in Tübingen. VIII. Crustaceen. Als Geschenke: Leptodom Jqjcdina Wkism., vom Bodensee, Copepoden (13 Species C//cJops. 3 Dktptomns, 1 Canthocamptm), von Herrn Dr. Vosseier in Tübingen. IX. Mineralien. Als Geschenk: Barytkrystalle, blaue, aus einer Spalte in W. Jura « von Allmendingen, von Herrn Dr. Gustav Leube in Ulm. X. Petrefakten. Als Geschenk: Flesiosaurus-KiQ.oc)\Bn vom Schaichhof, von Herrn Oberförster v. Biber st ein in Weil i. Seh. B. Botanische Sammlung. Als Geschenke: Ein Knäuel mit 23 ^Zapfen auf einem Ast von Finus si/lvcstris L., von Herrn Pfarrer Müller in Waldthan; Zwei Gipfel von Piims Ficea Dcroi mit Bündeln von Fruchtzapfeu, Stammstück von Firnis Ficea Dueoi, durch Schwarzspecht beschädigt, von Herrn Oberförster Frank in Altensteig; Aststück von .Iiunpcms co^nmunis L., 14 cm Durchmesser, 26 cm lang, aus dem Garten der Betriebs-Inspektion in Calw, von Herrn Oberförster Hepp in Hirsau ; Equiscium Telmateja Ehrh., mit spiraler Scheiden-Entwickelung, von Herrn Professor Bürklin in Gmünd; Pcronospora viticola De Bary, auf Rebenlaub, von Herrn Oberstudienrat Dr. v. Krauss; Polyporns fomcntarim Fries, gross, mit durch Insekten gebildeten zitzen- förmigen Auswüchsen aus Balingen, von Freiherrn v. Maltzan in Berlin. — 11 — C. Die Vereinsbibliothek hat folgenden durch Dr. F. v. Krauss verzeichneten Zuwachs erhalten: a. Durch Geschenke: N ö t h e r , Max, zur Grundlegung der Theorie der algebraischen Raum- kurven. Erlangen. 1882. 4''. Vom Herrn Verfasser. Hofmann, E., die Schmetterlinge von Europa. Lief. 13 — 21. 4*^. Pomologische Monatshefte. Zeitschrift für Förderung und Hebung der Obstkunde. Obstkultur und Obstbenützung. Neue Folge. Jahi'g. XH. Heft. 7—12. Jahrg. XHI. Heft 1—4. Von Herrn Kustos Dr. E. Hof mann. Eck, H., geognostische Karte von der Gegend von Ottenhöfen. Lahr. 1886, bei Moritz Schauenburg. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Leuckart, R., die Parasiten des Menschen und die von ihnen her- rührenden Krankheiten. 2. Aufl. 1. Bd. 3. Heft. Leipzig bei C. F. Winter. 1886. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Jahrg. 43. 1887. Von Herrn Staatsrat v. Köstlin. Dieselben, Jahrg. 43. 1887. Verzeichnis der Bücher und Landkarten, welche erschienen sind in den Jahren 1881—1885. Mitteilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. No. 1 — 24. 1885. 4*^. Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins. Jahrg. 1885. Bd. 16. Salzburg. 8°. Berendt und Dames, geognostische Beschreibung der Umgebung von Berlin. Geologische Karte der Stadt Berlin, beide herausg. von k. preuss. geolog. Landesanstalt. Berlin. 1885. 8". Berhardt, G., die Käfer (Käferbuch) und Schmetterlinge (Schmetter- lingsbuch). Halle bei 0. Heudel. 8*^. Beushausen, L. , Beiträge zur Kenntnis des Oberharzer Spiriferen- sandsteins und seiner Fauna. Inaug.-Diss. Berlin. 1884. 8°. Correspondenzblatt der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethno- logie und Urgeschichte. Jahrg. XV— XVH. 1884—86. 8°. Fraas, 0., das Mineralreich. (Sep.-Abdr. aus Rebau's Naturgeschichte.) 8. Aufl. 1880. Stuttgart, gr. 8^. Georgii-Geor genau, E. v. , Heilmittel für die leidende Landwirt- schaft. 1884. 8°. Groth, P., über das Studium der Mineralogie auf den deutschen Hoch- schulen. Strassburg. 1875. 8°. Gutekunst, K., Geognosie und Mineralogie Württembergs. 2. Aufl. Heilbronn. 1880. 8°. Häckel, E. , Ziele und Wege dei' heutigen Entwickelungsgeschichte. Jena. 1875. 8*^. — 12 — Häckel, E. , das Protistenreich , eine populäre Übersicht über das Formengebiet der niedrigsten Lebewesen. Leipzig. 1878. 8^. Offener Brief an Herrn Professor Häckel, Verfasser der »Natürlichen Schöpfungsgeschichte«. Berlin. 1874. 8°. Haug, E. , Mitteilungen über die Jura- Ablagerungen im nördlichen Unter-Elsass. (Sep.-Abdr. Mitt. der Kommiss. f. geolog. Landes- Untersuchung. 1. Bd.) Strassburg. 1886. 8^. Jäger, Gr., die Neuralanalyse , insbesondere in ihrer Anwendung auf die homöopathischen Verdünnungen. Leipzig. 1881. 8**. Jäger, G. , die Entdecknng der Seele. 2. Aufl. (Lehrbuch der allg. Zoologie, m. Abt. Psychologie.) Leipzig. 1880. 8*^. Keller, P,, die Rose. Ein Handbuch für Rosenfreunde. Halle a. S. 1885. 12*^. Kilian, description gt'ologique des environs n. de Maiche. Mont- beliard. 8^ Konen, v., Beitrag zur Kenntnis der Placodermen des norddeutschen Ober-Devons. (Sep.-Abdr. Abh. Göttingen.) 1883. 4'^. 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Trübner & Komp. 1886—1887. 8°. Von Herrn Professor Zink. Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft. Jahr- gang 1880^ — 1886. Hierzu: Kobelt, Reise-Erinnerungen aus Algerien und Tunis. Herausg. von der Gesellsch. Frankfurt a. M 1885. 8«. Von Herrn Professor Dr. Fraas. Japanische Tierkunde. (Naturgeschichte fürs Volk.) Von Herrn Ojitiker Schlesinger. Müller, Fr. v., description and illustrations of the Myoporinous plants of Australia. II. Lithograms. Melbourne. 1886. 4°. Vom Herrn Verfasser. Bronn, Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Bd. VI. Abt. V. Lief. 29. Bd. VI. Abt. III. Lief. 50 — 53. Leipzig. Vom Herrn Verleger zur Rezension. Kirchner, neue Beobachtungen über die Bestäubungs-Einrichtungen einheimischer Pflanzen. Progr. zur 68. Jahresfeier der K. landw. Akademie Hohenheim. Stuttgart. 1886. 8^. Saint-Lager, de, histoire des Herbiers. Paris. 1885. 8*^. Vom Herrn Verfasser. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Jahrg. 12 — -13 (ohne die grossen Tafeln). Von Herrn Kameralverwalter H a d e r e r. Dieselben, Jahrg. 30—36. 1874—1880. Von Herrn Professor Zink. Ornis, internationale Zeitschrift für die gesammte Ornithologie. Organ des perman. intern, ornitholog. Comites unter dem Protectorate seiner K. K. Hoheit Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn, herausg. von Dr. Blasius & Dr. G. v. Hayek. Jahrg. 1 — 2. 1885—1886. Jahrg. 3. Heft 1. Vom K. Kult-Ministerium. Möller, C. H., Lexicon entomologicum, oder Entomologisches Wörter- buch. Erfurt. 1795. 8^ Von Herrn Privatier C. F a b e r. b. Durch Ankauf: Annales de la societe entomologique de France. 6. Ser. T. VI. 1886. 8*^. Entomologische Nachrichten. Jahrg. XII. 1886. Jahrg. XIII. Heft 1—9, 1887. 8*^. — 14 — ZoologischerGarten. Jahrg. XXVII. No.6 — 12. Jahrg. XXVIII. No. 1— 3. 8*^. Amtlicher Bericht über die 21. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Graz im September 1843. 4*^. Bericht über die Senckenberg. naturf. Gesellschaft. Jahrg. 1869 — 1880/1. Frankfurt a. M. 8«. ' Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Jahrg. 30. Heft 2 — 3. Jahrg. 31. Heft 1—2. Jahrg. 32. Heft 3. 8'\ Pinacographia, illustrations of more than 1000 species of North-West- European Ichneumonidae. S. Gravenhage. Door H. S. C. Snellen van Vollenhoven. 1880. gr. 8". Taschenberg, bibliotheca zoologica. Verzeichnis der Schriften über Zoologie , welche in den periodischen Werken enthalten sind. Lief. 1—2. Leipzig. 1886. 8°. Mayr, G., die europäischen gallenbewohnenden Cynipiden. 1882. Mayr, G., die Genera der gallenbewohnenden Cynipiden. 1881. (Sep.- Abdr. des 2 O.Jahresberichts der Kommunal-Oberrealschule.) Wien. 8". •c. Durch Austausch unserer JaJireshefte als Fortsetzung; Abhandlungen der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Phy- sikalische, aus dem Jahre 188.5 nebst Anhang. Berlin. 1885. 4*^. Abhandlungen , herausgegeben vom naturwissenschaftlichen Verein in Bremen. Bd. IX. Heft 3. 1886. 8°. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle. Bd. XVI. Heft 4. Halle. 1886. 4°. Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, herausg. von dem naturwissenschaftlichen Verein zu Hamburg-Altona. Bd. IX. Heft 1—2. 1886. 8^. Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnb erg. Bd. VIII. Heft 4—5. 1887. Nebst Jahresbericht. Nürnberg. 1885. 8''. Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Bd. XII. No. 1 — 4. 1886. fol. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. 40. Jahrg. 1886. Nenbrandenburg. 1886. 8". Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Lief. XXIV. Central- gebiet der Schweiz , enthalten auf Blatt XIII , bearbeitet von A. Baltzer, F. J. Kaufmann und C. Mos eh. Nebst einer palaeontolog. Beilage von K. Mayer-Eymar, Text und Atlas. Bern. 1886. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwissenschaft- lichen Gesellschaft während der Vereinsjahre 1884 — 85. St. Gallen. 1886. 8«. Bericht des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereins in Innsbruck. XV. 1884—86. 8°. Bericht über die Sitzungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle im Jahre 1885—86. 8^. •Correspondenzblatt des Naturforscher- Vereins zu Riga. Jahrg.XXIX. 1886. Dissertationen, naturwissenschaftliche, der Universität Tübingen. 5 che- mische, 4 physikalische, 1 geologische, 1 zoolog. und 2 botanische. — 15 — Festschrift des Vereins für Naturkunde in Kassel zur Feier seines 50jährigen Bestehens. 1886. 8°. Földtani Közlöni (Geologische Mitteilungen der Ungarischen geo- logischen Gesellschaft). Jahrgang XVI. Heft 7 — 12. Budapest. 1882 — 83. 8*^'. Hierzu: Mitteilungen aus dem Jahrbuch der Unga- rischen geologischen Anstalt. Bd. VHI. 188G und: 1. Nach- trag zum Katalog der Bibliothek von Brück vom Jahr 1886. 8^. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrg. 1886. Bd. 36. Nr. 2—4. Wien. 1886. 8°. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Jahrg. oü. 1886. Wiesbaden. 8»^. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und verwandter anderer Wissenschaften. Herausg. von Fittica für 1884; für 1885. Heft 1. Giessen. 1886. 8'^. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Neue Folge. Jahrg. XIX. Vereinsjahr 1884—85. Chur. 1886. 8°. Jahresbericht des Westfälischen Provinzial-Vereins für Wissenschaft und Kunst in Münster, 2. 187-3, 14. 1885. 8«. Jahresbericht, 63., der S chl esis ch e n Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1885. Breslau. 8". Jahresbericht, medizinisch- statistischer , über die Stadt Stuttgart, herausg. vom ärztlichen Verein. 13. Jahrg. 1885. 8^. Leopoldina, amtliches Organ der K. Le o p o Idinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft 22. Jahrg. 1886. Halle a. S. 8". Lotos , Zeitschrift für die Naturwissenschaft im Auftrage des Vereins »Lotos«. Neue Folge. 7. Bd. (35. Bd. der ganzen Reihe.) Prag. 1887. 8". Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Jahrg. 1885. Graz. 8^\ Mitteilungen aus dem naturwissenschaftlichen Vereine von N e u - V o r- pommern und Rügen. Jahrg. 17. Greifswald. 1886. 8*^. Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle. Jahrg. 1886. Halle a. S. 8°. Mitteilungen aus der zoologischen Station zu Neapel, zugleich ein Repertorium für Mittelmeerkunde. Bd. VII. Heft 1. 1886. 8". Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. Neue Folge. Jahrg. 19 (29. Bd.). Wien. 1886. 8". Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1885. Heft 1—3. Nr. 1133—1142. Bern. 8". Mitteilungen der Schweizerischen entomologischen Gesellschaft. Bd. VII. Nr. 5—7. Bern. 1886. 8". Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Dan zig. Neue Folge. Bd. VI. Heft 3. Danzig. 1886. 8^ Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. Bd. 25 und 26. Jahrg. 1884—86. Wien. 12^ Schriften des naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig -Holst ein. Bd. 6. Heft 2. Kiel. 1886. 8*^. — 16 ~ Schriften der k. physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königs- berg. Jahrg. 27. 1886. Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin. Jahrg. 1886. 8». Sitzungsberichte der Naturforscher-Gesellschaft bei der Universität Dor- pat. Bd. 7. Heft 2. 188.5. 8'*. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dres- den. Jahrg. 1886. Jan. — Dez. Jahrg. 1886. Dresden 1886. 8°. Sitzungsberichte der physikalisch-medizinischen Societät zu Erlangen. 18. Heft. 1885—86. 8*^. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Abt. I, Bd. 91 — 93. Heft 1 — 3, Abt. IL Bd. 91. Heft 4—5, Bd. 92. Bd. 93. Heft 1—2; Abt. HI. Bd. 91. Heft 3—5, Bd. 92. Heft 1 — 5. Wien 1885\ 1886. 8^ Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft in Leip zig. Jahrg. 12. 1885. 8*^. Sitzungsberichte der physikalisch-medizinischen Gesellschaft zu Würz- burg. Jahrg. 1886. 8". Sitzungsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Ber- lin. Jan.— Dez. 1886. 1—49. Jan.— März. 1887. 1 — 18. 8^ Tübinger Universitätsschriften aus dem Jahr 1886. Tübingen. 4^. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. VIII. Teil. Heft 1. 1886. Basel. 8«. Verhandlungen des botanischen Vereins für die Provinz Brandenburg, mit den Sitzungsberichten und Beiträgen. Jahrg. 27 — 28. 1885. — 1886. Berlin. 8°. Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins zu Heidel- berg. Neue Folge Bd. III, Heft 5. 1886. Hierzu: Festschrift zur Feier des 500jährigen Bestehens der Ruperto-Carola, dar- gebracht von der Gesellschaft. 1886. 8. Verhandlungen der K. K. geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrg. 1886. No. 5—12. Jahrg. 1887. No. 1. Wien. 8°. Verhandlungen der Schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. ()S. Session in Locle. Aoüt 1885. Actes. Neufchätel. 1886, Hierzu: Compte rendu des traveaux etc. Geneve. 1885. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westfalens. 43. Jahrg. 5. Folge. 3. Jahrg. Bonn. 1886. 8°. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1886. Bd. 36. 8^. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Bd. 38. Berlin. 1886. 8*^. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Original-Abhandlungen und Be- richte, herausgegeben im Auftrage des naturwissenschaftlichen Vereins für Sachsen und Thüringen. 59. Bd. 4. Folge. V. Bd. Heft 1—5. 1886. Halle a. S. 8^. Acta societatis pro fauna et flora Finnica. Vol. II. 1881 — 1885, Helsingsforsiae. 8^. — 17 — Annales et memoires de la societe malacologique de Bclgique. Tome XX. 3. Ser. T. V. Biuxelles. 1885. 8^. Hierzu: Froces-verbaux des seances. Annee XV. 1886. Annee 1886. 8°. Annales de la societe geologique de B elgiq ue a Liege. Proces-verbal du 21 Nov. 1886. 8°. Annalen des physikalischen Zentralobservatoriums , herausgegeben von H. Wild. Jahrg. 1885. 1886. Petersburg. 4^ Hierzu: Ry- katschew, Über den Auf- und Zugang der Gewässer des Russ. Reiches. 2. Suppl. zum Repertor. 1887. 4°. 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Atti dell' Accademia Pontificia de nuovi Lincei di Roma. Anno XXXVII. Sess. 2—5. Roma. 1884. 4°. Atti della* R. accademia dei Lincei di Roma. Ser. 4. Transunti. Vol. IL Fase. 12—14. Vol. IIL Fase. 1—6. Roma. 1886. 4^ Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1888. 2 — 18 — Bolletino della societä Adriatica di Scienze natural! a Trieste. Vol. IX. No. 12. 1886. Trieste. 8°. Boletin de la Academia nacional de ciencias en Cordova. Tom. VIII. Entreg. 4. Buenos Aires. 1886. 8. Bulletin du Comite geologique de St. Petersbourg. T. V, T. VI. No. 1 — 3. 1887. Hierzu: Bibliotheque geologique de la Russie par S. Nikitin. I. 1885. 8«. Bolletino dell' osservatorio della Regia universitä di Torino. Anno XX. 1885. Torino. 1886. 9 fol. Bulletino della societä Veneto-Trentina di scienze naturali. Anno 1886. Tom. III. No. 4. Padova. 8°. Bulletino della societä entomologica Italiana. Anno XVII. 1886. Anno XVIII. Trim. 1—3. 1887. Firenze. 8^. Bulletin de la societe geologique de France. 3. 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Memoires de l'academie des sciences, belles-lettres et arts de Lyon. Classe des sciences. Classe des lettres. Tom. XXIII. 1885 — 86. Lyon. 8". Memoires de la societe Linneenne du nord de la France ä Amiens. T. VL 1884—85. 8°. Memoirs read before the Boston Society of natural history. Vol. III. No. 12—13. 1886. Boston. 8*^. Memorie dell' Accademia della scienze dell' istituto di Bologna. Serie III. Tom. 1. 1871. Serie IV. Tom. 6. Bologna. 4°. Hierzu: Galvani, Luigi , Collezione della opere 1841 ed aggiunta 1842. 4*^. Memoirs of the American Academy of arts and sciences at Boston. Centennial Volume. Vol. XL Part 4. 1886. Cambridge and Boston. 4°. Naturaleza. Periodico cientifico de la sociedad Mexicana de historia natural. Tom. VII. Entrega 11 — 18. 1885—86. Mexico, gr. 8". Proceedings of the American philosophical society held at, Phila- delphia. Vol. XXIII. No. 122—124. Philadelphia. 1886. 8°. Proceedings of the American Academy of arts and sciences at Boston. Vol.^XXL New Series. Vol. XHI. 1886. Boston a. Cambridge. 8°. Proceedings of the Linnean society ofNew South Wales. Vol. VIII. Part. 4. Vol. X. Part. 3—4. Sydney. 1882. 8*^. Proceedings of the American association for the advancement of science. 33. meeting held at Philadelphia. Salem. 1885. Proceedings of the Boston society of natural history. Vol. XXIII. 1884—86. Boston. 8^ — 20 — Proceedings of the Asiatic society of Bengal. No. 1 — 10. Januar bis Dezember. 1885—1886. Calcutta. 8". Proceedings ofthe scientific meetings of the zoological society of Lon- don for the year 1886. Part 1—3. London. 8^ Proceedings of the academy of natural sciences of Philadelphia. 1885. Part. 2—3. 1886. Part 1—2. Philadelphia. 8*^. Proceedings of the academy of natural sciences of Davenport. Vol. IV. 1882. Jowa. 8*^. Proceedings of the Royal physical society of Edinburgh. Vol. IIL Parti. 1862—63. Part 3. 1864—65. Vol. IX. Session 1885 — 86. 8°. Proceedings, scientific, ofthe Royal Dublin society. New Series. Vol. V. Part 1—2. 1886. 8". Rendiconti del Reale Istituto Lo m b ardo di scienze e lettere. Ser. IL Vol. XVIIL 1885. Milano. 8*^. Report of geological explorations of the colonial Museum and geological Survey ofNewZealand. Hector,J., Handbgok of New Zea- land. 4. Edit. 1886. Hector, J., Details Catalogue and guide to the geological exhibits. 1886. Wellington. 8*^. Tijdschrift, natuurkundige, voor Ne de rl an d sehe Indi e. üitgegeven door de natuurkundige Vereeniging inNederlandsch Indie. DeelXLV. (8. Serie, Deel 6.) 1885. Batavia. 8''. Transactions of the zoological society of L ond on. Vol. XII. Part 2 — 3. 1886. 4^ Transactions, scientific, of the Royal Dublin society. New Series. Vol. IIL Nr. 7—10. 1885. Dublin. 4°. Transactions of the New York Academy of sciences. Vol. V. Nr. 2 — 6. 1885—86. New York. 8*^. Transactions of the academy of sciences of St. Louis. Vol. IV. Nr. 4. 1886. St. Louis. 8". Transactions and Proceedings of the New Zealand Institute. Vol. XVIIL 1885. Hierzu: Index I— XVIL 1865—1886. Brown, C. Th., Manual of the New Zealand Coleoptera. Part 1—4. 1880—86. Wellington. 8°. Transactions of the Connecticut Academy of arts and sciences in New Haven. Vol. VIL Part 1. 1886. 8^. United States geological survey by J. W. Powell. Monographs: Vol. IX. Brachiopoda an.d Lamellibranchiata of the clays and greensand marts of New Jersey by Robert P. Whitefield. Washington. 18^5. Vol. XL Geological history of Lake Lahontan, a quater- nary lake of N. W. Nevada by J. C. Rüssel. Washington. 1885. United States Commission of Fish and Fisheries. The Fishery Industries by G. B. Goode. Section 1. History of aquatic animals. Texte and plates. Washington. 1886. 4". Verhandelingen der k. Akademie van Wetenschappen in Amsterdam. Deel 24. 1886. Afdeeling Letterkunde. Deel 16. 1886. Amster- dam. 4°. Verslagen en Mededeelingen der k. Akademie van Wetenschappen. Derde Reeks. Deel I. 1885. Derde Reeks. Deel IL 1885. Amsterdam. 8°. — 21 — Durch neu eingeleiteten Tausch: Annalen des K. K. naturhistorischen Hofmuseums in Wie n. Redigirt von Dr. F. Ritter v. Hauer. Bd. I. No. 1. Mit Jahresbericht 1885—86. Bd. H. No. 7. 1887. 8°. Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frank- furt a. M. von 1885. 1886. Frankfurt. 8". Bericht über das Museum Francisco-Carolinum , nebst Beiträgen zur Landeskunde von Österreich ob der Enns. 38. — 44. Bericht. 1880—86. Linz. 8^ Hierzu: Ehrlich, C, Geognostische Wan- derungen im Gebiete der nördlichen Alpen. 2. Aufl. 1854. 8". Kayser, die litterarische Thätigkeit des Museum Francisco- Carolinum. 183.3 — 1883. 8^ Separat-Abdr. der Festschrift zur Feier des 50 jährigen Bestandes des Museum Francisco-Carolinum. 1883. 4^. Duftschmidt, die Flora von Oberösterreich. 3. — 4. Bd. 1883 — 85. 8". Jahrbuch der K. Freuss. geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin für die Jahre 1880 — 1885. Berlin. 8°. Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte von Freussen. 8*^. Berlin. Bd. L Heft 2: Schmid, Keuper des östlichen Thüringens. 1874. 8°. „ 4: Mayn, Insel Sylt. Hierzu 1 geognost. Karte. 1876. 8°. „ n. „ 1: Weiss, Steinkohlen-Kalamarien. 1876. S"-. Hierzu Atlas in 4". 1876. „ 4: Kayser, Devon-Fauna des Harzes. 1878. 8*^. Hierzu Atlas in 4°. 1878. „HL „ 4: Schütze, niederschles. -böhm. Steinkohlenbecken. 1882. 8". Hierzu 5 Tafeln in gr. fol. 1882. „ IV. „ 1: Schlüter, Reguläre Echiniden der norddeutschen Kreide. 1883. 8*^. „ 2: Koch, Homalonotus-Arten des rhein. Unterdevon. 1883. 8°. Hierzu Atlas in 4*^. 1883. „ 3: Friedrich, Tertiärflora der Provinz Sachsen. 1883.8°. Hierzu Atlas in 4^ 1883. „ 4 : Speyer, Bivalven des Casseler Tertiär (nur Abbil- dungen). 1884. 40. „ V. „ 1: Römer, geologische Verhältnisse der Stadt Hildes- heim nebst einer Karte. 1883. 8°. „ 2: Weiss, Steinkohkn-Kalamarien. II. 1884. 8°. Hierzu Atlas in 4". 1884. „ 4: Liebe, Schichtenaufbau Ostthüringens. 1884. 8*^, „VI. „ 2: Blankenhorn, Trias amNordrande der Eifel. 1885. 8*^. Acta Universitatis Lundensis. Lunds Universitets Arsschrift. Mathe- matik och Naturvetenskap. Tom. XV— XXII. 1878—1886. 4°. Hier- zu: Lunds universitets-bibliotheksAccessionskatalog 1879 — 1885.4". Journal of the society of natural history at Cincinnati. Vol. III. No. 1. 3. 4. 1880. Vol. IV— IX. 1881 — 1886. Vol. X. No. 1. 1887. Cincinnati. 8°. Journal of the College of science imperial University Tokio , Japan. Vol. L Part 1. 1886. 4^. — 22 — Der Vereinskassier, Hofrat Ed. Seyffardt verlas folgenden Rechnungs-Abschluss. Meine Herren ! Nach der abgeschlossenen, von unserem Mi+gliede Herrn H.Bin- der sen. revidierten 43. Rechnung vom 1. Juli 1886/87 betragen die Einnahmen: A. Reste — M. — Pf. B. Grundstock — M. — Pf. C. Laufendes: 1. Zinse aus Aktiv-Kapitalien . 727 M. 8 Pf. 2. Beiträge von den Mitgliedern . 3905 ,, — ,, 3. Ausserordentliches . . . . 10 ,, — ,, 4642 M. 8 Pf. Hauptsumme der Einnahmen — :• 4642 M. 8 Pf. Ausgab en: A. Reste. Rechners Guthaben auf 30. Juni 1886 . 148 M. 43 Pf. B. Grundstock. Kapitalanlehen 536 ,, 77 ,, C. Laufendes: 1. für Vermehrung der Samm- lungen 84 M. 10 Pf. 2. für Buchdrucker- und Buch- binderkosten, darunter 2605 M. 10 Pf. für das 43. Jahresheft . . . 3121 „ 35 „ 3. für Schreibmaterialien, Kopia- lien, Porti etc. . . . 225 „ 21 „ • 4. für Bedienung, Saalmiete etc. 224 ,, — ,, 5. für Steuern 39 „ 85 „ 6. für Ausserordentliches u. zw. : für den Oberschwä- bischen Zweig- verein . . . . 10 M. 35 Pf. für den Schwarz- wälder Zweig- verein . . . . 17 ,, 60 ,, für die Erdbeben- Kommission . . 147 ,, 80 „ 175 „ 75 „ 3870 „ 26 „ Hauptsumme der Ausgaben — ■- 4555 M. 46 Pf. — 23 — Die Einnahmen betragen hiernach 4642 M. 8 Pf. Die Ausgaben ,, ,, 4555 ,, 46 ,, es erscheint somit am Schlüsse des Rechnungsjahrs ein Kassenvorrat des Rechners von — :• 86 M. 62 Pf. V e r m ö g e n s - B e r e c h n u n g. Kapitalien nach ihrem Nennwert 18 614 M. 29 Pf. Kassenvorrat des Rechners 86 ,, 62 ,, Das Vermögen des Vereins beläuft sich somit auf 18 700 M, 91 Pf. da dasselbe am 30. Juni 1886 17 965 „ 86 „ betrug, so stellt sich gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme von — :• 735 M. 5 Pf. heraus. Aktien Nach der vorhergehenden Rechnung war die Zahl der Ver- einsmitglieder 803 mit 804 Hierzu die 23 neu eingetretenen Mitglieder, nämlich die Herren : Zeichenlehrer Vogel in Göppingen, Oberamtsarzt Dr. Hartmann in Herrenberg, Professor Hammer in Stuttgart, Professor Dr. Pfeffer in Tübingen, Oberförster Nagel in Pfalzgrafenweiler, Lehrer H o f f m a n n in Stuttgart, Freiherr v. Liebenstein in lebenhausen, Apotheker Palm in Neuenbürg, Hauptmann Tan er a in Weingarten, Kaplan Siegle in Biberach, Oberamtsarzt Dr. Rödelheimer in Laupheim, Schullehrer Schmid in Urach, Pfarrer Müller in Aulendorf, Dr. B ö k 1 e n in Ludwigsburg, Dr. A. Reuss in Stuttgart, Professor Dölker in Stuttgart, Naturwissenschaft!. Verein in Reutlingen, Dr. Z a k r z e w s k i in Tübingen, Oberbergrat Erhardt in Stuttgart, Graf G. v. Sehe 1er in Tübingen, Forstamtsassistent Reuss in Ochsenhausen, Dr. Cluss in Hohenheim, Reallehrer Gutscher in Aalen 23 827 — 24 — Aktien Übertrag . . 827 Hiervon die 36 ausgetretenen Mitglieder, und zwar die Herren : Professor Krug in Stuttgart, Fabrikant A m a n n in Bönnigheim, Amtmann Wieg an dt in Nagold, Apotheker Dr. Preu in Langenburg, Posthalter Retter in Ellwangen, Rittergutsbesitzer v. Kaulla auf Oberdischingen, Professor Dr. Leydig in Bonn, G. H. Schöttle in Stuttgart, Pfarrer Koring in Hochdorf, Finanzrat M ü 1 b e r g e r in Stuttgart, Buchhalter Hin der er iu Altshausen, Kameralverwalter Schickhardt in Neuenstadt, Rektor Gutekunst in Stuttgart, Oberamtsrichter Steudel in Esslingen, Oberlehrer Büttner in Göppingen, Rechtsanwalt Dr. Otto in Heilbronn, Professor Roeckl in Stuttgart, Stadtförster Weinland in Nagold, Geometer Ger st in Schussenried, Schultheiss Vollmer in Steinach, Apotheker Luib in Mengen, Oberlehrer Strassburger in Buchau, Professor B e h r in Stuttgart, Friedr. v. Hellwald in Stuttgart, Stadtpfarrer Rüdiger in Waidenbuch, Ingenieur Hess in Riethofen, Buchhändler Werlitz in Stuttgart, Gaswerkbesitzer Bender in Ellwangen, Hauptmann Schael in Stuttgart, Kaufmann F. X. Angele in Biberach, Major V. Normann-Ehrenfels in Stuttgart, Reallehrer Rivinius in Neuenbürg, Postmeister Haug in Buchau, Chemiker Dr. Goetz in Greifswald, Dr. Einstein in Buchau, Schullehrer Botsch in Braunsbach .... 36 Die 10 gestorbenen Mitglieder, nämlich die Herren: Senatspräsident v. Gmelin in Stuttgart, Landgerichtspräsident v. Hufnagel in Stuttgart, Dr. Eiben in Ravensbui'g, . . Obermedizinalrat Dr. v. Haussmann in Stuttgart, Oberkriegsrat v. Kap ff in Stuttgart, Baurat Hocheisen in Böblingen, — 25 Aktien Übertrag . . 827 Kaufmann L. Duvernoy in Stuttgart, Oberamtsarzt Dr. Bürger in Heilbronn, Forstmeister Freiherr v. Hügel in Urach, Oberamtsarzt Dr. Heller in Sulz 10 46 über deren Abzug die Mitgliederzahl am Ende des Rechnungsjahres beträgt 780 mit . . . . 781 Aktien, gegenüber dem Vorjahre .... 803 ,,.... 804 ,, mithin weniger 23 Mitglieder mit 23 Aktien. Wahl der Beamten. Die Generalversammlung hat nach § 13 der Statuten durch Akkla- mation -wieder gewählt für das Vereinsjahr 1887/1888 als ersten Vorstand Oberstudienrat Dr. F. v. Krauss, zweiten Vorstand Prof. Dr. 0. Fraas, und diejenige Hälfte des Ausschusses, welche nach § 12 der Statuten auszutreten hat : Professor Dr. Ahles, Bergrat Dr. Baur, Professor Dr. Bronner, Generalstabsarzt Dr. v. Klein, Dr. August Klinger, Hofrat Ed. Seyffardt, Stadtdirektionswundarzt Dr. Steudel, Professor Dr. v. Zech, Im Ausschuss bleiben zurück : Dr. Fr. Ammermüller, Professor C. W. v. Baur, Direktor v. D o r r e r , Prof. Dr. Fraas, Senatspräsident v. Hufnagel, Professor Dr. v. Marx, Apotheker M. Reihlen, Direktor v. X e 1 1 e r. Delegierter des ober schwäbischen Zweigvereins ist Pfarrer Dr. Probst in Unteressendorf. Der Ausschuss hat in der Sitzung vom 26. Oktober 1887 nach §14 der Statuten gewählt — 26 — zur Verstärkung des Ausschusses: Professor Dr. Klunzinger, Professor Dr. v. Reusch, Professor Dr. A. Schmidt am Realgymnasium, Professor Dr. Sigel, als Sekretäre: Generalstabsarzt Dr. v. Klein, Professor Dr. v. Zech, als Kassier: Hofrat Eduard Seyffardt, als Bibliothekar: Oberstudienrat Dr. F. v. Krauss. Wahl des Versammlungsortes. Prof. Dr. Fr aas macht die Mitteilung, dass eine von Ober- amtsarzt Dr. Mülberger und Apotheker Blezinger unterzeichnete Einladung, die Generalversammlung des Jahres 1888 in Crailsheim abzuhalten , vorliegt und schlägt namens des Ausschusses vor , mit Dank die Einladung anzunehmen. Prof. Dr. Krimmel von Reut- lingen hatte den Auftrag, für das kommende Jahr nach Urach ein- zuladen, wo gegenwärtig ein reges naturwissenschaftliches Leben be- ginne, neue Mitglieder zu gewinnen wären und auch die Behörden zum Empfang des Vereines sich bereit erklärt hätten. Nachdem aber, wie es scheine, der Ausschuss sich für Crailsheim schlüssig gemacht habe, wolle er keine Störung verursachen, schlägt jedoch Urach als Versammlungsort für 1889 vor. Die Versammlung erklärt sich durch Akklamation mit der Wahl Crailsheims als Zusammenkunftsort für 1888 einverstanden und wählt Oberamtsarzt Dr. Mülberger als Geschäftsführer. Sodann begannen die Vorträge, die in Nachstehendem gedruckt vorliegen. Nach Schluss derselben dankte der Vorsitzende, Prof. Dr. F r a a s, namens des Vereins freundlichst dem Geschäftsführer und allen be- teiligten Herren für die viele Mühe, die aufgewandt worden, um eine so reiche Sammlung der verschiedenartigsten, naturwissenschaftlichen Gegenstände den Anwesenden vor Augen zu führen, gab seiner Freude Ausdruck , in Spaichingen ein so reges wissenschaftliches Leben angetroffen zu haben und schloss mit herzlichem Dank für Spaichingen und dem Wunsche frohen Wiedersehens in Crailsheim um 12 Uhr die Versammlung. — 27 — Bei dem im Gasthofe zur alten Post abgehaltenen, zahlreich besuchten Festessen wurde der erste Toast von dem zweiten Vor- stand auf den erhabenen Protektor des Vereins, seine Majestät König Karl ausgebracht. Weitere Trinksprüche galten dem abwesenden ersten Vorstand, der Stadt Spaichingen, dem Geschäftsführer, der Vor- standschaft des Vereins, seinen wissenschaftlichen Bestrebungen u. a. Schon bald brachen die meisten der Anwesenden auf, um mit dem Besuch der Versammlung weitere geologische Ausflüge nach dem Hohentwiel , an den Bodensee u. s. w. zu verbinden. Die Zurück- bleibenden verbrachten den Nachmittag und Abend in angenehmster Weise in Gesellschaft der dortigen Mitglieder und Freunde. Nekrolog des Oberkriegsrats Dr. v. Kap ff. Von Professor Dr. O. Fraas. Mit Oberkriegsrat Dr. v. Kapff wurde am 20. Januar 1887 ein Mann der Wissenschaft begraben , der zwar keine Publikationen im gewöhnlichen Sinn des Worts gemacht, aber dafür doch die Palae- ontologie mit Meissel und Nadel mehr gefördert hat, als Dutzende mit Dozieren und Schreiben. Die Leistungen Kapff's im Präparieren der Fossile sind auch wirklich noch von niemand erreicht, geschweige denn übertroffen worden und bleiben seine Präparate der Stolz der Museen und zugleich unvergängliche Denkmale seiner Arbeitskraft. Vor allem sind es die Saurier des Keupers, Belodon, Labyrintho- don, Äetosaurus, die recht eigentlich ihre Schöpfung Kapff verdanken und zugleich Zeugen sind des Geschmacks und der Eleganz, mit der Kapff arbeitete. Sein Lebensgang ist kurz und einfach: Sixt Fried- rich Jakob Kapff ward am 4. Dezember 1809 in Stuttgart geboren, Sohn des Obertribunalrats Dr. Melchior v. Kapff, anfangs in Stutt- gart, später in Tübingen. Bis zum Jahre 1826 absolvierte er die Gymnasien von Stuttgart und Tübingen und bezog dann die Uni- versitäten von Tübingen und Heidelberg, wo er im Jahre 1838 als doctor utriusque absolvierte. Dem Jus blieb Kapff sein Leben lang treu, doch war es ihm, wie man es auch sonst bei Juristen häufiger als bei anderen Berufsarten trifft , ein Bedürfnis , von Zeit zu Zeit die Beschäftigung mit der Natur gegen Akten und Pandekten zu ver- tauschen. Ausserhalb Stuttgarts war Kapff nur kurze Zeit verwendet, wie 1842 in Leutkirch oder als Auditeur auf Hohenasperg. Hernach ward er beim Oberkriegsgericht in Stuttgart angestellt, wo er zuerst Sekretär, seit 1851 Rat und 1863 Oberkriegsrat wurde. In diese Zeit fällt die eigentliche Fruchtbarkeit seines Schaffens und sind die — 29 — „Palaeontographica von Dunker und Meyer" vom Jahrgang 1863 an die sprechendsten Zeugen seiner unermüdlichen Arbeitskraft. Im K. Naturahen-Kabinett verdankt ihm die vaterländische Samm- lung eine Reihe ausgezeichneter Fossile , die im Neuen Jahrbuch f. Min. etc. von Fraas beschrieben teilweise den Namen Kapff's tragen, so z. B. 1859 die Keuperfische Scmionotus, 1860 die Zähne von Belo- donten, 1862 Schädel und Unterkiefer des Belodon, 1865 und 1870 einzelne Knochen, Schilder und Zähne von Hohen eck. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1873 ward die volle Zeit und Kraft den Fos- silen des Keupers gewidmet. Da die Gruben ausschhesslich in der Nähe Stuttgarts hegen, wurde sowohl die Ausgrabung der Fossile aus dem Steinbruch als die Ausarbeitung zu Haus in wirklich grossartigem Massstab betrieben. Der Glanzpunkt der KAPFp'schen Arbeiten ist aber die Gruppe der Aetosauren vom Jahre 1876, welche in der Festschrift zu Ehren des üniversitäts- Jubiläums in diesen Jahresheften beschrie- ben und abgebildet wurde. Sämtliche Originale sind in der Sammlung des K. Naturalien- Kabinetts aufgestellt und werden aus allen Gegenden der wissen- schaftlichen Welt besucht, so dass Kapff's Name hinlänglich bekannt ist und des besten Rufes sich erfreut. Etwas befremdlich für das Publikum lautet auf den Etiketten der palaeontologischen Sammlung der Titel des ,, Oberkriegsrats". Wenn es je Schöpfungen des Friedens gibt, so sind es die Präparate, welche der „Kriegsrat" im Lauf von Jahren gemacht hat. Namentlich zieht im Parterresaal des K. Natu- ralien-Kabinetts die gleich am Eingang stehende Gruppe des Acto- saurus ferratus Fraas die Augen der Besucher auf sich, die Gruppe bietet solche Reize, dass ein Beschauer nicht müde wird, eine Stunde lang das Präparat sich anzusehen. Je länger er davor steht, um so mehr gewinnt die Gruppe Leben, so dass man fast mit Mitleid die verunglückten Echsen betrachtet ," welche augenscheinlich von einer Katastrophe erfasst das Leben verloren. Kapff's Arbeiten können nur mit den Arbeiten eines Bildhauers verglichen werden, der Leben und Gefühl seinem Marmor einhaucht. Nekrolog des August Kappler. Von Prof. Dr. Praas. Zu Mannheim . wo sein Vater Präzeptor am Lyzeum war , ist unser Freund, dem wir am 22. Oktober 1887 das letzte Lebewohl am offenen Grab zuriefen, im November 1815 als das jüngste von 4 Kindern geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters der bald von Mannheim nach Tübingen übersiedelte, um als Privatgelehrter sein kümmerliches Brot zu verdienen , war es das älteste der Kappler'- schen Kinder, der nachmalige Regierungsrat Kappler, auf dem die Sorge um seine Geschwister lag. Nach August's Konfirmation sorgte er für eine Lehre bei Kellers Söhne in Stuttgart und später in einem Handlungshaus in Heilbronn, aber dem jungen feurigen Jüngling war das Leben hinter dem Ladentisch und auf dem Kontor viel zu eng. Nur fort aus diesen engen Kreisen ! rief eine innere Stimme ihm zu und so verliess er ohne Pass und ohne Geld die Heimat um sein Glück in Griechenland zu versuchen, wohin gerade der Zug so vieler jungen Leute ging. Ob auch der junge Mann mit Hilfe der öffent- lichen Gewalt wieder nach Stuttgart zurückgebracht wurde, kam er doch nicht zur Ruhe, liess sich vielmehr, um die Form des Gesetzes zu erfüllen, von Holland anwerben und verhess im Juli 1885 seine Heimat erst recht, um in Nymwegen in das holländische Militär eingereiht zu werden. Als solcher kam Kappler nach Surinam, das ihm in 40 Jahren seines Lebens zur zweiten oder richtiger gesagt zur wahren Heimat werden sollte. Wenn irgend ein Körper für das Leben in den Tropen angelegt war , so finden wir dies bei Kappler zutreffen, der die Massigkeit und Bedürfnislosigkeit selber war. Nament- lich blieb er von der Versuchung der Spirituosen vollkommen frei, nie, selbst nicht im späteren Alter nahm er Kognak oder Raki zu sich, die süssen Früchte Westindiens genügten seinem Bedürfnis voll- — 31 - kommen, und so sehen wir unseren Freund allzeit nüchtern und gesund, bereit, die grössten Gefahren and Strapazen wohlgemut zu ertragen. Ebenso hat Kappler niemals das Reizmittel des Tabakes benützt, so dass er nie in seinem Leben durch eigene Erfahrung das Genus Nicotiana kennen lernte. Sonst aber verdankt die Geographie Kappler die genaueste Kenntnis von Surinam, des Küstenlandes sowohl und der über dem Küstenland sich ausbreitenden Savannen als auch des Urlandes, so sehr sich auch dieses unter Lianen- und Schmarotzergewächsen ver- steckt. Nie wird Kappler müde sich einen Zutritt zu den Geheim- nissen der Tropenwelt zu bahnen, die er zuerst und fast einzig und allein der wissenschaftlichen Welt erschlossen hat. Es ist wahrhaft rührend zu lesen mit welcher Liebe und Hingabe unser Freund allen Mühen und Beschwerden einer glühenden Hitze , tropischer Regen- güsse und einer feindseligen Insektenwelt trotzte, wenn er Tage lang mit drei Indianern die geschlossenen Mauritiuswälder durchzog, durch das stachelige Dickicht der Bactrisgesträuche sich durchhieb oder die Mokko und Nymphaeensümpfe befuhr, um dann mitten in der tropischen Pflanzenpracht der Heimat zu gedenken und des deutschen Frühlings, der die tote Natur zum neuen Leben weckt. In seinem „Surinam, Land und Leute" (Stuttgart, Cotta 1887), zeichnet Kappler die grandiose Natur der Pflanzen- und Tierwelt und gibt als ein Laie in einfacher anspruchsloser Sprache dennoch eine Fülle wissenschaftlichen Materials, das er freudig der eigentlichen Wissenschaft darbietet. Kappler will nur ein Handlanger derselben sein, schildert jedoch mit einer Lebhaftig- keit der Sprache in einfachen aber beredten Worten seine Beobach- tungen zu Wasser und zu Land. Auch der Gelehrte vom Fach freut sich der feinen Beobachtungen Kappler's an allen Gegenständen der Natur, seien es Bäume und Sträucher, Harze und Öle oder Insekten, Vögel , Pflanzen und Säuger auf den Bäumen , in dem Astwerk der Cedern und des Seidenwollenbaumes oder in den Sümpfen der Creeks und dem Salzwasser der Küste. Gleichwie alle Beobachtungen, die Kappler an Fischen, Vögeln Krustern und Säugern machte, wertvolle Beiträge sind für den Bo- taniker und Zoologen, so Heferte Kappler im Lauf von 3 Jahrzehnten den Sammlungen seiner Heimat wirkliche faktische Beiträge an Bäl- gen, Skeletten und Spirituspräparaten, wir nennen nur die Manatus^ welche für die Museen von ganz ICuropa einzig nur von Kappler geliefert worden sind. Im Lauf 40jährigen Aufenthalts in seiner von ihm gegründeten Besitzung Albina am Marowinefluss machte er dem — 32 — K. Naturalien-Kabinett jährlich Sendungen von allen Arten botanischen und zoologischen Inhalts, die für alle Zeiten seinen Namen in dieser Staatssammlung sichern. 15mal hat Kappler zwischen Europa und Amerika den Ozean durchfalu-en und als er gegen die Mitte der 70er Jahre sich in der alten Heimat Stuttgart nieder liess, war es ihm doch unmöglich sich zur Ruhe zu setzen. Er machte alljährlich grössere Reisen, besuchte Sizilien und den Aetna. Sein Drang, die Welt kennen zu lernen, war so gross und seine Gesundheit so dauerhaft, dass sich der 70jährige Mann noch zu einer Reise um die Welt entschloss. Als er aber von dieser Reise aus Japan heimkehrte , fühlte er auch, dass es die letzte Reise in diesem Leben war. Mit Macht kamen jetzt die Schwächen des Alters über ihn, aber eigentliche Leiden, die sonst wohl in der letzten Zeit eines Menschenlebens sich ein- stellen, blieben ihm glückhcherweise erspart. Wohl hätte unser Freund noch gerne den 15. Dezember erlebt, als den Jahrestag an welchem er vor 50 Jahren den ersten Baum zur Gründung Albinas fällte. Es sollte nicht mehr sein : am 20. Oktober machte eine Läh- mung infolge eines Schlaganfalls dem reichen Leben ein sanftes Ende. II. Vorträge. I. Die natürlichen Verhältnisse der Spaichinger Gegend. Von Professor Dr. Oscar Fraas. Gegenden, durch welche sich die grosse europäische Wasser- scheide hinzieht, nehmen vor anderen Landesteilen ein besonderes Interesse für sich in Anspruch. Ganz besonders ist dies bei Spai- chingen der Fall, wo südlich von Balgheim die Eisenbahn ganz un- vermerkt aus dem Gebiet des Rheins in das der Donau führt. Die Horizontale, in welcher sich die Bahn bewegt, kündigt schon an, dass die bis dahin herrschenden Gefällverhältnisse mit der Wasser- abfuhr zum Rhein anderen Verhältnissen Platz machen. Die Kapelle von Balgheim ist das Wahrzeichen der veränderten Ordnung der Dinge. Südlich derselben ist in der herrschenden Thalrichtung ein Stück Jura eingebrochen, dessen Bruchränder durch Bergschutt be- zeichnet sind, auf dem Grund des durch die Steilränder des Jura deutlich auf der Landeskarte sichtbaren Versenkungsfeldes liegen Kalktuffe und Torfmoor. Die Wasser, die sonst wohl dem Neckar zuzueilen geneigt waren, fangen an zu stagnieren , der Egelsee hat sich gebildet, aus dem der Faulenbach trägen Laufs einen südlichen Ablauf hat. Im abgebrochenen Versenkungsfeld selbst ist ein grosses neutrales Wassergebiet entstanden , aus welchem die Prim und der Faulenbach, also Neckar und Donau Nahrung beziehen. Geradlinige Schichtenabbrüche, die namentlich im Gebiet des Braunen Beta un- verkennbar sind, schliessen hier jeden Gedanken an Erosionserschei- nungen aus. Künstlich ist aus dem neutralen Wassergebiet ein Wasser- strang durch Balgheim geleitet, der sich selbst überlassen nach dem Faulenbach rinnen würde. Westlich von der Eisenbahn und der Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1888. 3 — 34 - Kapelle erhebt sich die Wasserscheide in steilem Anstieg über die Bänke des Braunen Jura zu den waldigen Höhen des Weiss-Beta, überschreitet dann das waldige Plateau und geht ebenso steil wieder hinab zum Braunen von Hausen ob Verena. Hiermit verlässt die Wasserscheide für immer den weissen Jura, auf dem sie sich seither ausschliesslich innerhalb des schwäbischen Juras bewegt hatte. Bei Schura steigt sie vollends auf den Lias hinab, sagt sich aber bald von ihm los, um der Trias sich zuzuwenden. Auf der anderen öst- lichen Seite zieht sich die Wassercheide über die „Hostatt" zum Steilrand, auf dessen Höhe die Dreifaltigkeitskirche, wie keine zweite bei 428 m den Stürmen ausgesetzt ist. Noch 2 km nach N. bleibt die Scheide auf dem Grat des Westrandes der Alb, dann aber biegt sie in rechtem Winkel über das sog. Seitenried nach Westen ab, umgeht das Versenkungsfeld auf der Westseite, das somit von einem östlichen und westlichen Arm umschlossen wird. Beide Arme ver- einigen sich unterhalb des Versenkungsfeldes in die Eine Wasser- scheidelinie, die bereits auf dem Braunen sich hinzieht, bei der Ka- pelle das Thal und die Eisenbahn überschreitet, um dann, wie bereits gesagt ist, zum Zundelberg und den rechtseitigen Höhen des Thals hinanzusteigen. Die Wasserscheide bildet somit hier eine Gabelung, welche das Versenkungsfeld umschliesst, auf beiden sich gegenüber- stehenden Thalrändern sich hinzieht, um dann im Thal oberhalb Balgheim sich wieder zu vereinigen und von da als Eine ungetrennte Scheidelinie gegen den Schwarzwald hin sich fortzusetzen. H. Ueber die Sonnenfinsternis vom 18. Augnst 1887. Von Professor Dr. v. Zech. Zur Beobachtung' der kommenden Sonnenfinsternis vom 18. Aug. 1887, die in Norddeutschland total sein wird, ist uns Gelegenheit gegeben , mit verhältnismässig wenig Mühe die eigentümlichen Er- scheinungen bei der Totalität kennen zu lernen. Der Schattenkegel, welchen der Mond wirft, bewegt sich von Westen nach Osten, er dringt mit seiner Spitze in die Erdoberfläche im mittleren Deutsch- land ein : dort wird die Finsternis zuerst als totale gesehen, von da aus verbreitet sich die Erscheinung über eine Zone von etwa 250 km Breite nach Westnordwest über Berlin und Bromberg nach Polen und Russland. Was in Deutschland der Finsternis das Eigentümliche gibt, ist, dass der Kegel sozusagen aufliegt auf der Erdoberfläche, nicht mit der Spitze senkrecht einsticht, sondern etwa wie ein Mes- — 35 - ser in einen Apfel einschneidet. Vor der Finsternis liegt das Ende des Kegels horizontal in der Atmosphäre, unten und oben ist Sonnen- licht, in der Mitte ist es dunkel. Wenn einzelne Wolken da sind, so sind die höchsten beleuchtet, die tieferen dunkel und die unter- sten wieder hell, bis sich der Kegel zur Erdoberfläche senkt, wobei dann nur der obere Teil der Atmosphäre beleuchtet sein wird. Es werden dabei Lichteffekte entstehen , die bis jetzt noch nicht aus- führlicher beschrieben sind \ Die Dauer der totalen Finsternis be- trägt nur etwas mehr als 2 Minuten, um so mehr, je weiter man gegen Osten geht. Der Laie bedarf keiner Instrumente ausser einem geschwärzten Glase, wenn er die Sonne vor der Verfinsterung be- trachten will, was aber nicht zu empfehlen ist, da das Auge dadurch ermüdet wird. Besser betrachtet man die Landschaft gegen Süden und Norden und gegen Westen, wo der Schatten herkommt; die Änderung der Farben der Landschaft, der Farben der Wolken, das Dunkelwerden wird in der kurzen Zeit genug Anlass zu Beobach- tungen geben. Für Württemberger ist Frankfurt an der Oder als Station zu empfehlen, da es nahe auf der Mittellinie der totalen Ver- finsterung liegt, näher insbesondere als Berlin und über Berlin von Stuttgart aus leicht zu erreichen ist. III. Beitrag zur Kenntnis der Diatomeen der Umgebung Spaichingens. Von Apotheker Otto Sautermeister in Rottweil. Unter den Algen sind es die Diatomeen , welche wegen der Zierlichkeit ihrer Form das Interesse der meisten Mikroskopiker er- regt haben und wegen der zarten Ornamentierung ihrer Kieselhülle als Prüfstein für die Güte des Mikroskopes benützt werden. Ähnlich, wie die Schnecke ihr Haus, baut sich die Diatom ee, jedoch nicht aus Kalk, sondern aus reinstem Kiesel ihre Hülle, worin sie lebt. Trotz der ungemeinen Kleinheit zeigt dieser Kieselpanzer die wunderschönste, feinste Zeichnung, welche nur durch Verdickung der Wände resp. Verdünnung derselben gebildet wird. Dabei ist die Zeichnung von einer solchen geometrischen Regelmässigkeit, dass sie die schönsten Bilder zeigt, welche man sich bei solch kleinen Individuen denken kann. * Bekanntlich wurden solche Beobachtungen in Europa durch die vollstän- dige "Wolkendecke unmöglich gemacht. 3* — 36 - Die Gestalt derselben ist meistenteils die einer runden Scheibe, welche man sich als Teilschnitt eines Cyhnders zu denken hat. Die- selbe bietet infolgedessen zwei verschiedene Ansichten; die eine, die Hauptseite bildet einen Kreis, die andere ein Rechteck. Ausser der Scheibenform findet sich auch die Form des Prismas mit grös- serer oder geringerer Abweichung. Dabei besteht die Kieselhülle aus zwei Hälften, welche ähnhch, wie die beiden Hälften einer Pillendose, sich übereinander schieben , und zu gewissen Zeiten , bei Vermeh- rungsvorgängen, sich öffnen. Innerhalb des Kieselpanzers, an diesen eng sich anschmiegend, befindet sich die Zellhaut, die den protoplasmatischen Inhalt nebst dem meist unregelmässig verteilten goldgelben und gelbbraunen In- halt, dazwischen einzelne runde, stark lichtbrechende Körner, Öl- tröpfchen, hier und da auch Stärkekörner enthält. Eine besondere Eigentümlichkeit dieser Algen ist ihre Bewegung, die so täuschend ist, dass man sie anfangs zu den Tieren rechnete. Sie ist jedoch ziemlich einförmig , bald vor- und rückwärts gehend bald walzenförmig sich drehend, bald hinten und vorn sich hebend und senkend. Diese scheinbar freiwillige Bewegung wird durch Auf- nahme und Ausscheidung flüssiger Nahrungsstoffe herbeigeführt, hat also mit der tierischen Bewegung nichts gemein. Sie leben teils einzeln für sich, frei schwimmend im Wasser oder mittels eines Stiels an einer Unterlage haftend, teils in Gesell- schaft, röhrenweise v^erbunden oder durch einen gallertartigen Schleim, in Kolonien von Hunderten gemeinschaftlich beisammen. Im ersten Frühjahr, wenn die Sonne den Schnee vertrieben hat, sieht man auf dem Grunde von Pfützen und Gräben, in Bächen, an Teichufern auf Steinen eine braune Färbung. Dieselbe verrät dem Kundigen, dass hier eine lebhafte Vegetation von Diatomeen stattfindet; ein Tropfen dieses braunen Schlammes zeigt tausende dieser zierlichen Lebewesen in heiterster Bewegung. Die beste Zeit des Sammeins ist das Früh- jahr, da ist jede Pfütze bevölkert, jeder Brunnentrog wimmelt von ihnen. Lässt man die grünen Fadenalgen durch die Finger gleiten, so erhält man eine Masse des braunen Schlammes. Behufs mikroskopischer Beobachtung muss die organische Sub- .stanz zerstört werden , wenn man den zarten , zierlichen Bau der Kieselhülle genau beobachten will, was man durch Kochen mit rau- chender Schwefelsäure und chlorsaurem Kali oder durch Glühen auf Piatinablech am leichtesten erreicht. Da die Kieselpanzer der Gärung und Fäulnis widerstehen, fin- — 37 — det man dieselben von frühesten Zeiten her oft in unglaubUcher Menge, ganze Berge biklend, so dass sie technisch ausgebeutet und als In- fusorienerde zu den verschiedensten Zwecken , teils als Metallputz- mittel, teils als Umhüllung zu Dampfröhren, teils auch zur Dynamit- fabrikation, da sie ein bedeutendes Aufsaugungsvermögen für Flüssig- keiten besitzen, benützt werden. Gleich wie die Phanerogamen-Flora von Spaichingen, besonders die des Dreifaltigkeitsberges, manches Interessante und Seltene bietet, ist dies auch bei den Kryptogamen, speziell den Diatomeen der Fall. Die ergiebigsten Fundorte hierfür sind: das Torfried bei Riethheim, der kleine Teich bei der Ölmühle am Dreifaltigkeitsberg und das Bächlein, welches vom Berg herniederrieselt. Von stagnierenden Was- sern sind noch die kleinen Eisteiche beim Friedhof erwähnenswert, die zu verschiedenen Zeiten manche interessante Art bergen. Die Prim bietet an den ruhig fliessenden, seichten Stellen oftmals eine sehr ergiebige Fundquelle von Diatomeen. Die hauptsächlichsten von mir beobachteten Formen sind : Melosira varians Ag. M. aeqnalis Ag. Orthosira orichalcea W. Sm. 0. arenaria W. Sm, Himanthidium Arcus Kg. (Riethheim). H. minus Kg. Epithemia Sorex Kg. E. Zebra Kg. E. turgida W. Sm. E. yihha Kg. Ceratoneis Arcus Kg. Cyrnhella gastroides Kg. C. trimcata Rbh. C. Ehrenhcrgii Kg. C. Pediculus Kg. Cocconema cymhiforme Ehrbg. C. lanceolatiim Ehrbg. Achnanthes , exilis Kg. A. minutissima Kg. Achnantkidium microcephalum Kg. Cocconeis Pediculus Ehrbg. C. Placentula Ehrbg. Suriella ovata Kg. S. splendida Kg. S.biseriata Breb. S. minutaBR. Amphora ovalis Kg. A. lineolata Ehrbg. Denticula undulata Kg. D. tenuis Kg. Fragilaria virescens Ralfs. Fr. capucina Desmaz. Odontidium mesodon Kg. 0. hyemale Kg. Biatoma vulgare Bory. D. tcnue Ag. NavictdafulvaEuRhG. N. cuspidata Kg. N. gracilisKiiuHG. N.viri- dula Kg. Navicula acuta Kg. N. cryptocephala Kg. N. affinis Ehrbg. N. no- dosa Kg. Pinnularia maior Rbh. P. viridis Reh. P. viridida Rbh. P. radi- osa Rbg. P. lanceolata Ehrbg. P. acuta W. Sm. — 38 — Pleurosigma attenuatum W. Sm. P. angulatum W. Sm. Stauroneis Phoenicentron Ehrbg. St. lanceolata Kg. Stauroptera Cardinalis Kg. (Riethheim), Synedra lunaris Ehrbg. S. radians Kg. aS'. Vaucheriae Kg. 6^. Cy7na Ehrbg. Nitsschia Sigmoidca W. Sm. N. linearis W. Sm. iV. dubia W. Sm. „ J.rc«(5 W. Sm. N. acicularis W. Sm. N. communis Rbh. Gomphonema micropus Kg. G^. tenellum Kg. (r. rotundatum Ehrbg. „ ahhreviatum Ag. (r. discolor Ehrbg. 6r. curvatum Kg. „ capitatum Ehrbg. G. acuminatum Ehrbg. Meridion circidare Ag. Es ist mit diesem Verzeichnis keineswegs die Diatomeenflora Spaichingens erschöpft. Ich beobachtete diese Formen meistenteils gelegenthch des Suchens nach anderen Algen , doch ist die Algen- flora des oberen Neckargebietes in der Gegend von Rottweil und Spaichingen überhaupt nicht sehr mannigfaltig. IV. Eine im Stubensandsteiii des Keupers gefundene Schildkröte. Von Dr. Zakrsze-wski. Das interessante Stück , welches im Schönbuch bei Häfner- Neuhausen gefunden wurde und durch Forstrat Tscherning an die Universität Tübingen kam, wiegt 2 Ctr., ist 57 cm breit, 55 lang, 25 hoch und besteht aus grobkörnigem Sandstein. Es ist als Aus- guss der Schale zu betrachten, also ein negatives Bild und zeigt die Wirbelsäule, Schulter- und Beckengürtel. Dieser Fund ist einzig in seiner Art und wohl die älteste Schildkröte, die man kennt. Nimmt man dazu, dass im gleichen Horizont der Fhytosaurus und der Aeto- saurus gefunden wurden, so gewinnt diese Schicht ganz besonders an Interesse. Die sonstigen Funde an Cheloniern wurden erst im Jura gemacht bei Solothurn, Solenhofen und Hannover. Dr. Zakrszewski hat seinen Vortrag nicht eingeschickt, doch hat Prof. Dr. v. Quenstedt versprochen, für die Jahreshefte eine Be- schreibung des Fossils zu liefern. V. Vorkommen von krystallisiertem Schwerspat im Weissen Jura. Vou Dr. Gr. Leube in Ulm. In dem Steinbruche der Stuttgarter Zementfabrik Blaubeuren in Allmendingen OA. Ehingen fand Herr Chemiker Krauss zu Anfang — 39 - dieses Jahres schön ausgebildete Krystalle von Schwerspat, die schön blavi gefärbt sind wie Cölestin, deren chemische Untersuchung reines schwefelsaures Baryum ergab. Der genannte Steinbruch, im Weissen Jura 1' gelegen, der zur Fabrikation von Zement geeigneten Kalkmergel enthält und dessen obere Schichten aus ca. 12 7o thonhaltigen Kalkplatten bestehen, ent- hält ab und zu Adern von lehmartigen Massen, die man auf zweierlei Art entstanden sich denken kann. Entweder ist in die Schichte Wasser eingedrungen und hat die vorhandene Schichte, die aus Thon und kohlensaurem Kalk besteht, in der Art zersetzt, dass der Kalk vom Wasser gelöst wurde und der Thon zurückblieb. Oder waren Klüfte im Gestein vorhanden und der Thon wurde in diese Spalten hineingespült. In einer derart zersetzten Mergelschichte fanden sich die Schwer- spatkrystalle teils in einer schönen Druse, teils in kleineren Stücken zerstreut. Diese kleineren Stücke sind wohl nachträglich auf irgend- welche Art auseinander gekommen. Es ist dies der erste Fund von Baryum im Weissen Jura, und deshalb liegt die Frage sehr nahe, woher kommt dieser Schwer- spat? Auf einen Einwand, dass das Baryum eben von aussen herein- gekommen , erlaubte ich mir zu bemerken , dass ich dies auch für ganz richtig halte, aber meiner Ansicht nach ist damit nicht viel erklärt, denn im ganzen Gebiet findet sich kein Baryum und hier tritt es in ziemlicher Menge in grossen schönen Krystallen auf. Es werden vielleicht spätere Funde und anzustellende Versuche auf weiteres Vorkommen von Baryum führen , aber vorerst scheint mir das genannte Vorkommen noch nicht ermittelt zu sein. VI. Beiträge zur Mineralogie von Württemberg. Von Prof. Leuze. Der Gegenstand dieses Vortrages wurde vom Vortragenden aus- führlicher behandelt und daher die Ausführung obigen Themas unter die Abhandlungen gestellt. — 40 — VII. Dehnen sich die Silikate hei dem Uehergange aus dem flüs- sigen in den festen Aggregatzustand aus? Von Prof. Dr. Nies in Hohenheim. Der Vortrag, über welchen hier nur in Kürze zu referieren ist, während eine ausführlichere Publikation an einem anderen Orte dem- nächst erscheinen wird , beschäftigte sich nicht sowohl mit einer Lösung der gestellten Aufgabe , mit einer Antwort auf die Frage durch ein „Ja" oder „Nein" , sondern vielmehr mit einer Prüfung der Wege, auf welchen zu einer solchen Lösung und Beantwortung gelangt Averden könnte. Die Frage nach dem Verhalten der Silikate im Momente der Verfestigung ist aber von ganz ausserordentlicher Wichtigkeit, einmal weil es sich um eine in der Natur weit ver- breitete Abteilung chemischer Verbindungen handelt, deren Studium an sich das höchste Interesse beansprucht, sodann aber, weil je nach dem Entscheid gewisse fundamentale Ansichten der Geologie theore- tischer oder vielmehr hypothetischer Natur zu Recht bestehen oder fallen müssen. Ist es doch schwer einzusehen, wie die Ansicht von einem glntflüssigen Erdinnern noch haltbar sein sollte, wäre es mög- lich nachzuweisen , dass sich die Silikate beim Festwerden verdich- teten, d. h. dass das feste Silikat ein höheres spezifisches Gewicht besässe, als das gleich temperierte flüssige Material. Das Untersinken einer jeden auf der Oberfläche der sich abkühlenden Erde gebildeten Silikatscholle würde die unabweisbare Konsequenz einer solchen Ver- dichtung bei dem Übergange aus dem flüssigen in den festen Ag- gregatzustand sein, *und als weitere, ebenso unabweisbare Konsequenz müsste ein Festwerden der gesamten Erde von innen nach aussen, nicht von aussen nach innen , angenommen werden : der Satz von dem glutflüssigen Erdinnern steht und fällt mit dem Nachweis des angedeuteten Verhaltens der Silikate. In erster Linie berufen, Klarheit in die aufgeworfene Frage zu bringen, ist natürlich die direkte Beobachtung des Verhaltens von Lavaströmen im Momente des Festwerdens durch die Abkühlung gegen Untergrund und Luft. Zahlreich sind die Angaben in der Litteratur, welche von „schwimmenden Laven stücken" auf noch nicht verfestigten Strömen sprechen. Immerhin aber sind diese Angaben im einzelnen zu prüfen (eine Prüfung, welche die Aufgabe der aus- führlicheren Publikation sein wird) , weil der Einwand nahe liegt, dass es sich bei der Erscheinung nicht sowohl um freies Schwimmen, — 41 — dem der Eisscholle auf dem Wasser vergleichbar, handelt, sondern um ein Balancieren eines festen, möglicherweise spezifisch bedeutend schwereren Körpers auf einer zähflüssigen Unterlage. Hier nur so viel, dass eine kleine Anzahl von Litteraturangaben selbst vor strenger Kritik im Sinne des „Schwimmens" zu bestehen scheint : so nament- hch Palmieri's Beobachtungen an Vesuvlaven und die Beschreibungen der schwimmenden Laveninseln im bekannten Kratersee des Kilauea auf Hawai. Der Versuch, einer Lösung der Frage experimentell näher zu treten, d. h. das Schwimmen oder Untersinken fester Silikatstücke auf künstlich flüssig gemachtem Material gleicher Beschaffenheit zu konstatieren, kann leider bis jetzt nicht als gelungen bezeichnet wer- den. Die bei den Experimenten zur Verwendung gekommenen Hoh- ofenschlacken befinden sich, wenn sie nicht stark überhitzt werden, in einem zähflüssigen Zwitterzustande zwischen Fest und Flüssig, welcher einen klaren Entscheid, sei es auf „Schwimmen", sei es auf „Untersinken" aufgeworfener fester Stücke nicht gestattet. Von an- derer Seite unternommene Experimente, so namentlich die von Sie- mens mit Glasflüssen angestellten, haben dagegen Resultate ergeben, welche für die Ausdehnung der Silikatmassen im Momente der Ver- festigung zu sprechen scheinen. Ferner lässt sich die Frage, zwar nicht lösen, wohl aber ein Ent- scheid in demeinen oder andern Sinne wahrscheinlich machen dadurch, dass man das Verhalten anderer Körper bei der Verfestigung als Analogie heranzieht. Man ist gewöhnt, und zwar durch eine nicht berechtigte Verallgemeinerung des bekannten Verhaltens sowohl fester als flüssiger Körper, sich bei Wärmeverlust zusammenzuziehen, a priori auch ein gleiches Verhalten für den Sprung über den „kritischen Punkt" des Übergangs aus dem flüssigen in den festen Zustand hinaus anzunehmen. Körper, für welche erfahrungsmässig ein anderes Ver- halten feststeht (Wasser und Eis, flüssiges und festes Eisen, flüssiges und festes Wismut), werden kurzer- Hand als „Ausnahmen von der Regel" bezeichnet. Gehngt es nun, diese „Ausnahmen" durch ex- perimentelle Untersuchungen zu vermehren, so wird ein solches Re- sultat zwar für das Verhalten der SiHkate nicht voll beweiskräftig sein , wohl aber der von anderen Erwägungen aus gewonnenen Wahrscheinlichkeit eine vermehrte Stütze gewähren. Li diesem Sinne von Winkelmamn und Nies angestellte Versuche ^ haben die ' F. Nies und A. Winkel m arm, Über Volumenveränderungen einiger Metalle beim Schmelzen; Ann. d. Phys. und Chem. (2). 13. 43—83. — 42 — Zahl der bei der Verfestigung sich ausdehnenden Metalle um einige vermehrt. Endlich lassen sich zum Entscheid der Frage nach dem Ver- halten der Silikate im Momente der. Verfestigung noch Betrachtungen über die eigentümlichen Absonderungsformen herbeiziehen, als deren bekanntester Typus die Basaltsäulen dienen können. Nach der gewöhnlichen Auffassung sind diese Gestalten Produkte der Kon- traktion, womit zugleich, da sie doch wohl nur im Momente des Übergangs der Silikatgesteine aus dem flüssigen in den festen Zu- stand entstanden sein können , eine Zusammenziehung der Silikat- masse bei diesem Übergange angenommen wird. Es ist nun aber das Verdienst Lang's \ dieser allgemein in den Lehrbüchern verbrei- teten Ansicht entgegengetreten zu sein und es wahrscheinlich gemacht zu haben, dass man es bei diesen Gestalten vielmehr mit Druck- erscheinungen zu thun habe. Ist diese Behauptung Lang's richtig, und ein Studium der unten citierten Arbeit desselben wird sicher überzeugend wirken, so ist indirekt der Beweis erbracht, dass sich die Silikate im Momente der Verfestigung ausdehnen, nicht zusammen- ziehen. Es schien wünschenswert, eine experimentelle Stütze der LANG'schen Ansicht zu erhalten und so wurde seitens des Vortragen- den der Versuch durchgeführt, beim Gefrieren des Wassers Abson- derungsgestalten des Eises zu gewinnen. Bei einer Mehrzahl der Experimente erhielt man in Cylindern, in denen Wasser zum Ge- frieren gebracht wurde, Eisstengel in radialer Stellung, also senkrecht zur Abkühlungsfläche, der Mantelfläche des Cylinders. Dass es sich hier nicht um Kontraktions-, sondern nur um Druckgestalten handeln kann, dafür bürgt die allgemein anerkannte Thatsache, dass Wasser- Eis zu den „Ausnahmen" zählt, d. h. dass es sich bei dem Übergang aus dem flüssigen in den festen Aggregatzustand ausdehnt. Eesümieren wir, so ist nach dem jetzigen Standpunkt unserer Kenntnisse die in der Überschrift aufgeworfene Frage nicht streng zu beantworten, weder zu bejahen, noch zu verneinen, dagegen spricht für die Bejahung, d. h. für einen Entscheid in dem Sinne, dass sich die Silikate im Momente des Übergangs aus dem flüssigen in den festen Zustand ausdehnen, eine Reihe von Erscheinungen, teils Re- sultate der direkten Beobachtung , teils Herbeiziehungen von Ana- logien, teils experimentell zu stützende Deutungen der Absonderungs- gestalten, welche bei Silikaten unselten aufgefunden werden. * Otto H. Lang, Parallelfaserung und Säulenabsonderung , eine Mikro- strukturstadie : diese Jahresh. 31. 336. — 43 — YIII. Die Riedflora der Spaicliinger Gegend. Von J. Scheuerle in Frittlingen. Der Torf entsteht aus den meist jetzt noch auf den Torfmooren wachsenden Pflanzen, welche man noch an deren einzelnen Teilen selbst in den untersten Schichten deutlich erkennen kann. Die Grund- lage zur Torfbildung liefern die Süsswasseralgen, die Moose (darunter hauptsächlich die Sphagneen), Sumpffarne, Cyperaceen^, Gramineen, Typhaceen, Lemnaceen, Potameen, Juncagineen, Juncaceen, Alisma- ceen, Nymphaeaceen, Ericineen, Vaccinieen, Coniferen, Betulaceen und Salicineen. Wenn wiv das Ried bei Dürbheim vorn Rietheimer Bahnhof aus begehen, so erbhcken wir schon von weitem die goldgelben, grossen Blumen des Banuncidus Lingua L. und des Senecio pcdii- dosus ; dann die farnblätterige Pedicularis palustris L. zwischen den zierlichen Gramineen und Cyperaceen ; Trollins europaeus L. wuchert hier in Menge und in den sumpfigen Gräben gedeihen Älisma Flan- tago L. , Sparyanium ramosum Huds. , Acorus Galamus L. , Typha latifolia L., Veronica Beccabunga L. , V. Anagallis L. , Nasturtium officinale R. Bk. Weiter einwärts beginnen Weidenbüsche : niedere , höchstens meterhohe Sträucher, unter denen die Salix pentandra L. mit ihren glänzenden, wie lackiert aussehenden Blättern vor allen anderen in die Augen fällt. Obwohl ich 4 Jahre lang in den oberschwäbischen Riedern botanisierte, ist mir diese typische Form nie zu Gesicht ge- kommen. Um Wolfegg und am Altshauser Weiher wächst aller- dings eine S. pentandra ^ allein es ist nicht die forma typica, son- dern die cultivierte latifolia. Diese letztere Form wird im ganzen Lande als Zierstrauch in Anlagen urrti am Rande der Gärten ge- pflanzt und von den Gärtnern unter verschiedenen Namen — Salix laurifolia, S. polgandra, S.laurina^h. — in Handel gebracht. Salix pentandra typica hat in Württemberg einen sehr kleinen Verbrei- tungsbezirk (Dürbheimer Ried, Fuss des Hohenkarpfen , Schura), dagegen ist sie in der Donaueschinger und Blumberger Gegend nicht selten und erwächst dort zu mannshohen Sträuchern. Bei dieser Form ist der Rand der Blätter etwas klebrig, aber nicht so stark wie bei der forma alpina, die ich im Ursern- und Davoser-Thale (Schweiz) ^ Die Cyperaceen sind durch ihre Menge in allen unseren Torfmooren vor- herrschend, daher ihr Name Riedgräser. — 44 — sammelte und die beim Trocknen und Umlegen nur schwer vom Pa- pier losgelöst werden kann. Ausser der Salix pentandra kommen im Dürbheimer Ried an Salicineen noch vor: Salix triandra Wimm. mit wachsgelben Zweigen, S. purpurea discolor, S. viminalis L., S. rubra Huds., S. cinerea L., S. au'rita L., S. reperis, nigricans und glahra. Salix glahra wird von den meisten Botanikern für eine Form von Salix nigricans Fr. angesehen und ohne weiteres mit letzterer vereinigt : daher dieselbe für Deutschland (mit Ausschluss der bayri- schen Alpen) und die Schweiz als fehlend angesehen und nicht in die betreffenden Floren aufgenommen ist. Ich habe mich jedoch wiederholt überzeugt, dass dieselbe in Württemberg, Baden und in der Schweiz, sogar in der Hannoveranischen Gegend häufig vorkommt. Es ist allerdings nicht die alpine Form {Salix Wtdfeniana W.), welche in den bayrischen und österreichischen Hochalpen sich findet, allein dennoch typisch genug, und wer sie einmal richtig und sicher er- kannt hat, wird sie nie mehr mit Salix nigricans Fr. verwechseln. Die kleine und schmalblätterige Form von S. glahra, die einer ;S^. Ar- huscula L. nicht unähnlich sieht, wächst im Dürbheimer Ried, auf den torfigen Wiesen zwischen Rottweil und Neutra, in der Gegend von Schura. Die Salicologen Troll, Valet und Lechler fanden die- selbe bei Schussenried und erkannten sie als echte Salix glahra, in- folgedessen Dr. V. Marxens diese Spezies — wenn auch „nicht gerne", wie er mir damals schrieb — in die Flora von Württemberg auf- nahm. Im Juli 1850 entdeckte Alex. Braun auf dem Feldberg „einige wenige Sträuchlein" dieser Salix glahra arhusculoides , hielt sie irr- tümlich für die S. Ärbuscula L. und seither figuriert sie in den badi- schen Floren als „Bäumchen-Weide" ^ Die Salix livida Whlbg. , welche sich in den Riedern bei Pfohren angesiedelt hat, überschreitet die badische Grenze nicht, obwohl sie auf dem Riedboden der Württembergischen Baar geeignete Unterlage finden würde ; die letzten Flüchtlinge derselben stehen am Himmel berg bei Offingen unweit der Württembergischen Grenze gen Thalheim. Dagegen hat sie Pfarrer Kemmler schon vor 6 Jahren „zwischen Donnstetten und Zainingen auf begrastem felsigem Boden im Freien mit fast glatten Blättern" in t und $ Exemplaren ge- ' Dieses Jahr fand ich im Schachenriede bei Einsiedeln (Schweiz) Salix glahra und die echte S. livida Whlbg. Ais ich den Fund einem Schweizer Floristen mitteilte, erhielt ich zur Antwort: „Die Schweiz besitzt weder S. glahra noch S. livida.'' Seh. — 45 — funden. Dieser Fundort ist äusserst interessant, weil er der einzige in Württemberg ist, sehr hoch hegt und diese seltene Weidenart nun mit Fug und Recht auch in die Württembergische Flora aufgenom- men werden kann. S. livida W^hlbg. steht in der Mitte zwischen S. Aurita L. und S. rcpens L., ohne deren Bastard zu sein. Salix incana Schrk. und S. dapJinoides Vill., welche auf dem alpinen Geschiebe Oberschwabens nicht selten vorkommen, fehlen der Balinger, Eottweiler, Spaichinger und Tuttlinger Gegend gänzlich^ Auch Weiden-Bastarde kommen in der Spaichinger-Rottweiler Gegend häufig vor. Salix einer eay^^aurita (S. muUinervis Döll.) und S. caprea X o.urita sind im Dürbheimer Ried, bei Fritt- lingen und Neufra nicht selten. Eine sehr hübsche Form von S. ca- prea X (iwritn^ deren Blätter denen des Zwetschgenbaums sehr ähn- lich sehen, findet sich im Dürbheimer Ried. Auf den torfigen Wiesen (Riedwiesen) bei Frittlingen kommen zwei interessante Bastarde vor: Salix aurita X nigricans und S. suevica Sch. Letzterer ist ein sehr hübscher, kleiner und feinblätteriger Hybrid zwischen *S'. aurita L. und S. purpurea L., nähert sich aber der ^S*. purpurea mehr als der S. aurita, während die von Döll bezw. Brunner in der Donaueschinger Gegend gefundene S. dichroa Döll. der S. aurita nähersteht. Eine eigentümliche Flora mit einigen sehr charakteristischen Formen birgt das Ried bei Schura: Roripa palustris DC. mit ihren aufgedunsenen, birnförmigen Schötchen, der verstecktblütige Spayfianium simplex Hüds. , der grasähnliche vlfewa f/raminifolium Whlbg. und Millionen von Wasserlinsen geben dem Riede eine eigen- tümliche Färbung. Schliesslich möchte ich noch die Aufmerksamkeit auf einen Distelbastard lenken, welcher auf torfigen Wiesen der Baar und des Heubergs häufig vorkommt. Es ist dieses Cirsium subalpinum Gaudin, ein Hybrid zwischen Cirsium palustre Scop. und C. rivulare Link., dessen Blätter halb herablaufend sind. Was endlich das Studium der Salicineen betrifft, so bin ich durch zwanzigjährige Erfahrung zu der Überzeugung gekommen , dass dasselbe , wenn es mit der Ein- prägung der typischen Stammarten begonnen wird , nicht mehr das „crux botanicorum" ist. Meine Anpflanzungen in Frittlingen können hier nicht in Betracht kommen. Sch. III. Abhandlungen. Ueber die Ohrenknoehen fossiler Cetodonten aus der Molasse von Baltringen, OA. Laupheim. Von Dr. J. Probst in Essendorf. Mit Tafel I, 11, In einer Abhandlung über die fossilen Reste der Zahnwale von Baltringen (diese Jahresh. 1886 S. 102) wurde auch der daselbst zahlreich vorkommenden Ohrenknochen von Cetodonten Erwähnung gethan (1. c. S. 134—137). Von einer genaueren Beschreibung und Abbildung wurde jedoch damals Abstand genommen, weil ein posi- tiver Anschluss an die lebenden Geschlechter und Familien, wovon Abbildungen in der Osteographie des Cetacees von Gervais und van Beneden gegeben sind, nicht zu erzielen war. In neuester Zeit aber wurden die Untersuchungen und Publikationen gerade über fossile Reste der Cetaceen sehr lebhaft betrieben. Wir erinnern hier an die zahlreichen Publikationen von Prof. Capellini in Bologna über verschiedene italienische Vorkommnisse und von Ltdekker über solche aus dem Pliocän von Suffolk. Von beiden Palaeontologen wurden auch eine stattliche Anzahl von fossilen Gehörknochen behandelt und abgebildet, meist aus der pliocänen Formation. Ungeachtet dieser ansehnlichen Vermehrung des zu vergleichenden Materials will es freihch auch jetzt noch nicht gelingen, einen direkten Anschluss der fossilen Bullen und Labyrinthe aus dem oberschwäbischen Miocän an die pliocänen und an die lebenden abzuleiten; allein der Verf. hat sich doch entschlossen, das betreffende Material von Baltringen, soweit es in seiner Sammlung von dort sich befindet, zu veröffent- lichen , weil hierdurch wenigstens eine Basis zur Vergleichung und ein Anfang zur genaueren Kenntnis der betreffenden Organismen an- gebahnt werden kann. Auch der Umstand ist zu beachten, dass mit dem Schleppnetz aus den grössten Tiefen der Ozeane ausser Haihsch- zähnen, welche mit denen des tertiären Carcharodon megalodon die meiste Übereinstimmung haben , auch die Gehörknochen von Wal- tischen heraufbefördert werden, Möghch, dass auch hier die fossilen Gehörknochen zur Vergleichung dienlich sind. So viel lässt sich wohl jetzt schon mit sehr viel Wahrscheinlichkeit sagen , dass die Gehörknochen von Bartenwalen in Baltringen nicht vorkommen, we- nigstens noch nicht gefunden worden sind, dass somit sämtliche dort vorhandenen Gehörknochen den Zahnwalen zugehören werden. Die Bullen der Bartenwale sind so charakteristisch, dass sie bei einer irgend aufmerksamen Betrachtung sich nicht wohl der Beachtung entziehen könnten. Ich kann mich aber nicht erinnern , auch nur Bruchstücke davon irgendwo gesehen zu haben; und auch andere Reste dieser Abteilung von Meeressäugetieren scheinen für Baltringen sehr zweifelhaft zu sein. Jäger führte allerdings in seinen „Fossilen Säugetieren Württembergs" eine Balaena molassica von Baltringen auf, beruhend auf einem Unterkieferfragment, und Brandt ist geneigt, dieses Fossil in seinem Werk : Die fossilen und subfossilen Cetaceen Europas (S. 24 und 56) wenigstens dem nahe verwandten Geschlecht Cefotherium zuzuschreiben. Allein in demselben Werk (S. 255) stimmt Brandt H. v. Meyer bei, der dieses nämliche Stück zu seinem Delphi- nus canaliculatus zog. Sodann könnte es sich noch um einen Wirbel von stattUcher Grösse handeln, der von Brandt auf Tafel XXXIII Fig. 15 und 16 seines Werkes als aus Baltringen stammend ab- gebildet wird. Er äussert sich aber darüber (1. c. S. 343) sehr un- bestimmt, wenn er sagt: „Dieses Wirbelfragrnent kann nicht sicher untergebracht werden. Der Mangel jeder Spur eines Querfortsatzes dürfte für einen Rückenwirbel sprechen, dessen Totalform und Grösse vielleicht auf ein grosses Cetothermm aus der Untergattung Plesio- cetopsis oder Cetotheriophanes, oder aber selbst auf einen Plesiocetus hinweisen könnte." Da nun aber in Baltringen auch ansehnlich grosse Cetodonten vorkommen, so wird es schwer sein, auf Grund eines mangelhaft erhaltenen Wirbels irgend eine genauere Bestim- mung zu treffen. Das Vorkommen von fossilen Resten von Balaeniden in Baltringen muss somit als ein zur Zeit noch fragliches be- trachtet werden. Bevor nun die Ohrenknochen der fossilen Cetodonten von Bal- tringen speziell vorgeführt werden, sollen noch die, man möchte fast sagen, prinzipiellen Unterschiede derselben von den lebenden be- handelt werden. 1. Der auffallendste Unterschied, dessen auch schon in der Abhandlung von 1886 S. 135 Erwähnung geschah, ist der, dass die — 48 — V e r b i n d u n g s p 1 a 1 1 e zwischen Labyrinth und Bulle bei den 1 e- benden Tieren regelmässig an die Bulle angewachsen ist, beiden fossilen aber an das Labyrinth. Ich verweise darüber auf die zahlreichen Abbildungen von recenten Gehörknochen in der Osteo- graphie, z. B. Taf. LI Fig. 16. 16 a und an vielen andern Orten. Man sieht, wie hier an der Bulle eine markierte schaufelartige Platte emporragt, während der entsprechende Teil des Labyrinths stumpfhch ausgeht. An den Abbildungen der fossilen Gehörknochen (Taf. I. II) aber ist zu sehen, dass hier jene Verbindungsplatte fest mit dem Labyrinth verwachsen ist, während die Bulle stumpf lieh endet. Es kann hier keine Irrung bei der Maceration der lebenden Skelette stattgefunden haben, da dieser Unterschied nicht etwa schwankend ist und etwa nur bei einer oder der andern Art vorkommt, bei an- dern Arten aber nicht, sondern er ist bei den fossilen wie bei leben- den durchgreifend. Im Text der Osteographie S. 576 bemerkt auch Gervais ausdrücklich, dass die Bulle (la caisse) eine knöcherne Her- vorragung zur Verbindung mit dem Labyrinth besitzt. 2. Ein weiterer, ebenfalls fast durchgreifender Unterschied ist, dass von jener Seite der Bulle, welche sich mantelförmig nach innen umschlägt (Lippe), bei den lebenden Cetodonten fingerförmige Knochen- fortsätze gegen das Labyrinth hin ausgehen, welche eine lockere Verbindung der beiden Gehörknochen bewerkstelUgen. Dieser Teil der Bulle ist zwar bei fossilen Stücken sehr oft beschädigt, weil hier der mantelförmig sich umschlagende Knochen sehr dünn wird. Allein es sollte doch bei einem so ansehnlich grossen Material, wie es von Baltringen in meiner Sammlung sich befindet, zu erwarten sein, dass wenigstens die Anfänge dieser fingerförmigen Fortsätze sich sollten noch bemerkhch machen. Es ist mir jedoch von Baltringen kein solches Stück bekannt geworden; auch die wenigen Abbildungen durch H. V. Meyer (Palaeontogr. VI Taf. I Fig. 11—13 und 8—10) aus Ottmarsingen und Stotzingen lassen nichts davon wahrnehmen. Nur eine einzige Abbildung bei Brandt (1. c. Taf. XXV Fig. 1) hat ganz deutlich die fingerförmigen Fortsätze, obwohl auch hier eine Verbindungsplatte der Bulle mit dem Labyrinth fehlt. Brandt bringt dieses Stück bei seinem Heterochdphys Klinderi unter. Ausserdem scheinen dieselben auch bei fossilen Cetotherien, somit Balaenen, vor- handen zu sein (cf. Brandt, Supplement zu den fossilen und sub- fossilen Cetaceen Europas. Taf. I Fig. 1 — 3). 3. Zu beachten ist auch noch der Unterschied, dass bei einigen Cetaceen, nämlich bei den sämtlichen Bartenwalen und ferner teil- — 49 — weise bei den Zahnwalen (bei den Familien der Physeteriden und Ziphioiden), in der Gegend der Verbindung zwischen Labyrinth und Balle eine oft umfangreiche Knochenwucherung sich einstellt. Es sind sehr dünne lockere Lamellen von sehr verschiedener Gestalt. — Bei fossilen ist ein derartiges Gebilde durchaus nicht bekannt, sei es nun, dass es, weil sehr zerbrechlich, sich nicht erhalten hat oder dass es wirklich fehlt. Doch wird auch darauf hinzuweisen sein, dass nach den Abbildungen der Osteographie (Taf. II Fig. 11 und 13) die junge Balaena australis diese Knochenwucherung nicht besitzt, während sie dem erwachsenen Tiere zukommt. In der nachfolgenden Beschreibung und in den dieselbe be- gleitenden Abbildungen in Taf. I und II werden nun die in Baltringen und Umgebung gefundenen, in meiner Sammlung befindlichen Laby- rinthe und Bullen der Reihe nach vorgeführt. Auf die systematische Stellung wird hierbei keine Rücksicht genommen , d. h. es wollen dieselben nicht gewissen Arten und Geschlechtern oder Familien mit irgendwelcher Bestimmtheit zugeteilt werden. Nur die schon oben berührte Exklusive der Bartenwale wird aufrecht erhalten werden können. Von den anderweitigen kl einen Gehörknöchelchen (Steig- bügel etc.) muss hier abgesehen werden, da sie wegen ihrer Klein- heit fossil nur äusserst selten gefunden werden und, wenn auch ge- funden, keine weitere Anhaltspunkte zur Bestimmung liefern. Nachher soll auch noch eine Vergleichung mit einigen fossilen Gehörknochen aus England und ItaUen vorgeführt werden. A. Labyrinthe. Fig. 1-16. Die Labyrinthe sind in der Regel viel besser erhalten als die Bullen, was nicht bloss an dem Fundort Baltringen, sondern auch anderwärts zuzutreffen scheint. Diesen sehr unregelmässig geformten und harten Knochen kann man als aus zwei Bestandteilen zusammengefügt ansehen, aus einem rundlichen fast halbkugeligen Teil und aus einem langgestreckten, der in zwei verschieden geformte Enden auslauft, die man mit a und b bezeichnen kann. An diesen beiden Stellen findet bei den Oetodonten zwar keine eigentliche feste Verwachsung, aber doch eine innige Berührung mit der Bulle statt. Eine Veranschauhchung ist durch die in der Osteographie enthaltenen Darstellungen gegeben. Die im lebenden Zustande der Bulle zugewandte Seite heissen wir kurz die Innenseite, die von ihr abgewandte Seite die Aussenseite Jahresliefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1888. 4 — 50 — des Labyrinths. In Taf. 1 sind somit die Figuren 1. 3. 5 von der Innenseite abgebildet, dagegen die Figuren 2. 4. 6 von der Aussen- seite. Die Aussenseite ist alsbald kenntlich durch eine grosse länglich- runde Öffnung, welche das ovale Fenster heisst; seitlich davon be- finden sich noch kleinere rundliche Öffnungen. Von dem ovalen Fenster aus lässt sich am besten eine Orientierung gewinnen ; die Verlängerung des längeren Durchmessers desselben zielt immer auf den Punkt &; die Verlängerung des kurzen Durchmessers aber auf den Punkt a. Wenn nun die kleineren rundlichen Öffnungen links vom ovalen Fenster stehen, so hat man es mit einem linken Laby- rinth zu thun, wenn aber rechts, so stammt der Knochen von der rechten Seite des Tiers. Es sind somit beispielsweise die auf Taf. I Fig. 2. 4 abgebildeten Knochen von der rechten Seite, die in Fig. 6. 8 abgebildeten von der linken Seite des Schädels. Wenn nun zur Beschreibung der hauptsächlichsten Merkmale der Labyrinthe im einzelnen übergegangen wird, so sind als die stattlichsten derselben vorzuführen ein in Taf. I Fig. 1 von der Innen- seite und Fig. 2 ein anderes von der Aussenseite abgebildetes gut erhaltenes Stück. Auffällig ist an denselben die starke Entwickelung des rundlichen halbkugeligen Teils, während die beiden Enden bei a und h weniger hervortreten. Die Verbindungsplatte bei a ist sogar schwach zu nennen ; das andere Ende bei h ist zwar kräftig , aber nicht frei sich ablösend, sondern niedergedrückt. Das ovale Fenster, das bei Fig. 2 sichtbar ist, ist im Verhältnis zur bedeutenden Grösse des halbkugeligen Teils keineswegs gross zu nennen. Diese massiven Labyrinthe kommen in Baltringen nur ziemlich selten vor. Die ebenfalls stattlichen in den Fig. 3 (von innen) und 4 (von aussen) abgebildeten Stücke stellen in mehreren Merkmalen einen Gegensatz zu den vorangegangenen dar. Der rundliche halbkugelige Teil ist ansehnlich schwächer, dagegen sind die beiden Enden gegen a und mehr noch gegen h sehr kräftig und heben sich viel freier von dem Knochen ab. Das ovale Fenster ist gegenüber dem wenig ent- wickelten halbkugeligen Teil ziemUch gross zu nennen. Diese Laby- rinthe sind in Baltringen keineswegs selten und oft recht gut erhalten. In Fig. 5 (von innen) und 6 (von aussen) sind die häufigsten Vorkommnisse von Baltringen dargestellt. Die Verbindungsplatte bei a ist breitschauflig, kräftig; bei h ist der Knochen ebenfalls frei hervorstehend mit einer Höhlung am äussersten Ende ; das ovale Fenster ist lang ausgezogen. Die Fig. 7 (von aussen) und 8 (von innen) haben grosse Ähnlichkeit mit den vorhergehenden. Wenn — 51 — man nur e i n Exemplar derselben besitzt, so wird man sie nicht von einander trennen ; wenn man aber mehrere hat, so findet man, dass die Verbindungsplatte bei a schwächer ist, und dass die gesamte Skulptur des Knochens, besonders auf der Aussenseite (Fig. 7), scharfkantiger, sozusagen eckiger ist, als bei den vorangegangenen Stücken (Fig. 5. 6). Der Unterschied gegenüber den letzteren ist sehr wahrscheinlich kein Unterschied der Gattung, aber doch der Art nach, mehr als nur eine individuelle Abweichung. In Fig. 9 ist eines der seltensten Labyrinthe dargestellt. Ich besitze auch nur ein einziges gut erhaltenes Exemplar, das deshalb in Fig. 9 b auch von der andern äusseren Seite abgebildet wird. Hier ist nichts von scharfen Rücken und Kanten wahrzunehmen ; sämt- liche Glieder sind flach gewölbt und gerundet, was besonders auf der Aussenseite (9b) deuthch zu sehen ist; aber auch an dem Ver- bindungspunkt bei b Fig. 9. Dabei ist das ovale Fenster sehr lang geschlitzt ; der gesamte Habitus und das Verhältnis der Glieder gegen einander stimmt aber am besten mit den Stücken, die in Fig. 5 — 8 abgebildet sind. Wieder anders gestalten sich die Fig. 10 (von innen) und 11 (von aussen). Die Verbindungsplatte bei a ist weniger her- vorragend, rundlich, das Ende bei b nicht frei hinausragend, sondern herabgebogen; der gesamte Knochen ohne scharfe Kanten. Sie sind in Baltringen ziemlich zahlreich und oft recht gut erhalten. Nun kommt aber noch eine Anzahl von Labyrinthen vor, die in manchen Punkten von allen vorangegangenen sichtlich abweichen. Sie stehen schon in der Grösse am meisten zurück, am auffallend- sten aber ist, dass jene Partie an der Aussenseite, wo das ovale Fenster und die andern kleineren Öffnungen sich befinden, wie un- fertig aussieht. Bei allen vorangegangenen Labyrinthen wölbt sich hier der halbkugelige Teil und umschliesst die Gehörgänge, die so- mit unsichtbar sind. Bei den Fig. 12. 13. 14. 15 aber ist kein Dach über die Gehörgänge her ausgebreitet. Auch die Gehörgänge selbst sind in ihrer normalen Ausbildung nicht deutlich vorhanden ; das ovale Fenster ist nicht fest abgegrenzt, die rundlichen Öifnungen auch nicht abgegrenzt, sondern an die Stelle von all dem tritt eine löcherige Partie, die jedoch bei all diesen Stücken (und ich habe deren in meiner Sammlung noch einige weitere ausser den abgebil- deten) merkwürdig gleich bleibt. Doch glaube ich die Stücke Fig. 12 (von innen) und Fig. 13 (von aussen) von den in den Fig. 14 (von innen) und 15 (von aussen) abgebildeten unterscheiden zu müssen. Während nämlich bei Fig. 12. 13 die Verbindungsplatte bei a noch 4* — 52 — gut ausgebildet ist, ist dieselbe bei 14 und 15 auf einen kleinen dreieckigen Punkt reduziert, wodurch auch der gesamte Umfang noch mehr vermindert wird. In Fig. 16 ist ferner das einzige Stück, das ich von dieser eigentümlichen Form habe, abgebildet (von innen, 16 b von aussen). Verglichen mit den vorangegangenen (Fig. 12 — 15) ist dieses noch seltsamer gestaltet; besonders der halbkugelige Teil ist nicht aus- gebildet, jedoch sind die Vertiefungen vorhanden, welche jedoch we- niger auf die Gehörgänge, als auf die rundlichen Öffnungen hinweisen möchten. Bei der typischen Übereinstimmung, welche gerade bei diesen kleinen Labyrinthen stattfindet, kann man nicht an eine Mangel- haftigkeit der Erhaltung denken. Näher liegt der Gedanke, dass dieselben den kleinsten Meeressäugetieren angehört haben könnten und eine Eigentümlichkeit derselben darstellen. Die kleinsten Meeres- säugetiere kommen heutzutage bei dem Geschlecht der Braunfische (Phocaena) vor. Allein die Abbildung, die von den Ohrenknochen derselben in der Osteographie Taf. LVI Fig. 9 a und 9 b in natür- liojier Grösse gegeben wird, bestätigt diese Vermutung nicht. Die Labyrinthe dieses Geschlechts zeigen am meisten Übereinstimmung mit unsern Fig. 10 und 11 in der Grösse sowohl als in der Aus- bildung der einzelnen Teile. Besonders ist hier das ovale Fenster und die rundlichen Öffnungen gut abgegrenzt, überhaupt jene Partie ganz normal ausgebildet. Auch ist es nicht gelungen, in Baltringen Zähne von Tieren zu finden , die mit jenen der Phocaena zu ver- einigen w^ären. Allerdings kommen auch unter den lebenden zahl- reichen Arten von Delphinen sehr kleine Tiere vor (Delphiyius mini- mus) ; allein ich war ausser stände , die Gehörknochen derselben kennen zu lernen. Es bleibt unter solchen Umständen nur die An- nahme übrig, dass hier Labyrinthe von sehr jungen Tieren, viel- leicht noch im fötalen Zustande vorliegen, bei denen die Ausbildung der Knochen noch nicht zur Reife gelangt ist. Wenn bei diesen nur eine Knochenhaut statt eines wohlausgebildeten reifen Kno- chens partienweise vorhanden war, so lassen sich die Eigentümlich- keiten dieser Labyrinthe wohl erklären. Eine solche dünne Knochen- haut konnte dann wegbrechen , ohne eigentliche Bruchränder zu hinterlassen. Bei den Bullen werden wir auf ganz analoge Erschei- nungen aufmerksam zu machen haben. — 53 — B. Die Bullen. Fig. 17—30. Die Bullen sind in gleich grosser Anzahl wie die Labyrinthe in der oberschwäbischen Molasse vorhanden ; aber es hält schwer, auch nur einigermassen gut erhaltene Stücke zu erhalten , wovon auch die abgebildeten Stücke Zeugnis geben. Der verwundbare Punkt derselben , der schon bei der Ablagerung selbst meist Not gelitten hat oder auch noch bei der Herausarbeitung beschädigt wird, ist jene Stelle des Knochens , wo sich derselbe mantelförmig oder lippenförmig nach innen umbiegt. Hier verdünnt sich der Knochen mehr und mehr und es bedurfte nur einer massigen Beunruhigung desselben auf dem Strande vor seiner Bedeckung mit Gesteinsmasse, um hier grössere oder kleinere Beschädigungen hervorzubringen, welche sich durch Bruchränder alsbald zu erkennen geben. Die hohle Seite, welche im lebenden Zustande dem Labyrinth zugewandt ist, heissen wir die Innenseite; die entgegengesetzte Seite die Aussen- seite. Die Fig. 17. 19 etc. sind somit von der Aussenseite abgebildet, die Fig. 18. 20 etc. von der Innenseite. Bei den Bullen der leben- den Cetodonten ist an dem Platz, wo bei Fig. 18 der Buchstabe a angebracht ist, die Verbindimgsplatte angewachsen, die bei de» fossi- len , wie schon oben bemerkt wurde , hier fehlt , dagegen mit dem Labyrinth verbunden ist. Wie die Abbildungen zeigen , gehen . die fossilen Bullen immer stumpf aus, während die Platte, durch welche die Verbindung hergestellt wird, bei den Labyrinthen sehr bestimmt zu erkennen ist. Nur bei Fig. 25 und 26 zeigt sich ein abstehender Fortsatz, der aber nicht als Verbindungsplatte gedeutet werden kann. Dieser Fortsatz ragt nämlich nicht nach oben empor, wie bei den Bullen der lebenden Thiere, sondern seitlich heraus, hat auch keine schaufeiförmige Gestalt, sondern ist eine stumpfe Spitze. Durch stattlichere Grösse zeichnen sich auch bei den Bullen, wie bei den Labyrinthen, zwei Formen aus, Fig. 17 (von aussen) und Fig. 18 (von innen). Einige gute Merkmale zur Unterscheidung die- ser Form von der nächstfolgenden befinden sich sowohl auf der Aussen- seite als auf der Innenseite. Die Aussenseite hat an ihrem hinteren (breiteren) Ende eine kurze tiefe Furche, die sich allmählich gegen vorn zu verliert und schon vor der Mitte der Längserstreckung ungefähr aufhört. Die Innenseite zeigt zwei tiefe, fast sackförmige Vertiefungen, die durch einen deutlichen mittleren Wulst von einan- der getrennt sind. Überdies laufen deuthche kräftise Falten und — 54 — Furchen von der Seite aus in diese Vertiefungen hinab. Ich finde an einer ansehnhchen Zahl von Stücken, dass diese Merkmale kon- stant mit einander verbunden sind, so dass es oft gelingt, auch stark zerbrochene Fragmente mit Bestimmtheit dieser Form zuzuteilen. Die Grösse ist bei den meisten Stücken die der abgebildeten Fig. 18; doch besitze ich zwei Exemplare, vs^ovon das eine in Fig. 17 ab- gebildet ist, vsrelche nahezu 1 cm länger sind und entsprechend brei- ter. Sie ragen über die anderen Stücke in ähnlicher Weise durch ihre Grösse hervor, wie bei den Labyrinthen die Fig. 2 auf Taf. I. Trotz sehr ähnlicher Gestalt und Grösse sind jedoch die in Fig. 19 und 20 abgebildeten Bullen meist leicht, auch in Bruch- stücken, von den vorhergehenden zu unterscheiden. Die Aussenseite (Fig. 19) ist von einer mittleren Furche durch die ganze Länge hin geteilt; die Innenseite aber (Fig. 20) weist nur flache Ver- tiefungen auf, welche durch einen sehr flachen W^ulst von einander kaum getrennt sind. Die Furchen und Falten, die in Fig. 18 ganz deutlich hervortreten , sind bis zur Unkenntlichkeit verwischt und nur einige Rauhigkeiten wahrzunehmen. Auch diese Form ist keines- wegs selten. Aber noch zahlreicher sind die von nur mittlerer Grösse, wie sie in den nächstfolgenden Fig. 21 — 24 abgebildet sind, ohne dass man sagen könnte, dass deutliche Übergänge in den Grössenverhält- nissen zu den in Fig. 17 — 20 abgebildeten stattfinden. Die Aussen- seite (Fig. 21) zeigt eine kurze Furche und mahnt in dieser Beziehung an die Fig. 17 ; aber die Innenseite (Fig. 22) zeigt nicht die starken Vertiefungen derselben, auch nicht den kräftigen Wulst, der dieselben dort trennt, sondern ist flach und zeigt darin mehr Übereinstimmung mit Fig. 20. Sonst ist der mantelförmige Umschlag des Knochens ziemlich breitlich, wiewohl an dem Saum immer mehr oder weniger verletzt. Unter der grossen Zahl von sehr ähnlichen Bullen finden sich jedoch auch zahlreiche Stücke, die bei aller Übereinstimmung deut- lich schmaler sind. In Fig. 23 und 24 sind solche abgebildet. Wenn man nur wenige Stücke zur Vergleichung hat, so wird man auf diesen Unterschied keinen Wert legen, zumal auch hier, wie schon bemerkt, der Saum immer mehr oder weniger abgebrochen ist. Aber bei einem grossen Material tritt dieser Unterschied doch deutlich genug hervor, so dass aus diesem und aus einem noch weiter unten zu erörternden Grunde die Unterscheidung gerechtfertigt erscheint. Nun stellt sich aber auch hier wieder, wie bei den Labyrinthen, eine Gruppe von sehr kleinen Bullen ein, welche man, wie bei den letzteren, nicht als selbständige kleine Formen, sondern als sehr jugendliche Zustände (Fötus) auffassen möchte. Diese Auffassung dürfte hier sogar noch mehr im einzelnen begründet werden können, als dort bei den Labyrinthen. Unterwirft man nämhch die Fig. 25 und 26 (beide von der Innenseite) einer genaueren Betrachtung, so tritt eine nahe Formverwandtschaft mit Fig. 19 und 20 hervor, trotz des beträchtlichen Grössenunterschiedes. Bei Fig. 25 ist der mantel- förmige Umschlag des Knochens teilweise noch erhalten und hat derselbe in seiner flachen Ausbreitung und in der geringen Vertiefung der Gruben deutliche Übereinstimmung mit der Innenseite der ge- nannten grossen Knochen. Bei Fig. 26 fehlt zwar der mantelförmige Umschlag, was bei der Dünnheit dieser Knochenpartie nicht ver- wundern darf, aber auch hier bietet sich eine übereinstimmende Gestalt dar. Nur der stumpfe seitliche Fortsatz ist ihnen eigentüm- lich. Man möchte aber geneigt sein, die Möglichkeit zuzugeben, dass derselbe bei fortschreitendem Wachstum durch die benachbarten Partien überwallt und überwachsen werde. Sodann die Fig. 29 und 30 (von der Aussen- und Innenseite) lassen von der eigentlichen Ausbreitung des mantelförmigen Um- schlags nichts wahrnehmen ; allein man gewahrt hier zwei ziemlich starke Vertiefungen, welche durch einen mittleren , deutlich hervor- tretenden Wulst getrennt sind. Das sind Eigenschaften, die an Fig.. 17 und 18 sehr lebhaft erinnern. Von der Furche auf der Aussenseite lässt sich nichts sagen, weil durch das Fehlen oder besser wohl durch den Wegbruch des mantelförmigen Umschlags? dieselbe nicht wahr- genommen werden kann. Nur sind die starken Falten, die man bei Fig. 18 sofort wahrnimmt, nicht vorhanden. Diese kleinen Knochen, die Bullen wie die Labyrinthe, sind glatt und runzellos. Es hat den Anschein, als ob die Kunzein erst im Laufe des Wachstums an den Knochen sich einstellen. Noch mehr vom Aussehen eines embryonischen Gehörknochens haben die Fig. 27 (von aussen) und 28 (von innen); sie sind sehr schmal und glatt ohne Mantelumschlag und doch ist an der Zu- gehörigkeit hierher nicht zu zweifeln. Diese kleinen Bullen wurden von mir noch zahlreicher gesam- melt, als die ohne Zweifel korrespondierenden Labyrinthe. Die Bemerkung ist wohl selbstverständlich, dass sowohl bei Bullen als Labyrinthen auch noch problematische Stücke vorhanden sind, die hier schon aus dem Grund übergangen werden, weil viel- — 56 - leicht bloss der schlechte Erhaltungszustand die richtige Deutung erschwert. Wenn man nun die Labyrinthe und Bullen unter sich zusammen- zuhalten und zu vergleichen sucht, so ergeben sich ungezwungen bei den einen wie bei den andern je drei Gruppen; dieselben sind: 1) Die zwei grössten Formen der Labyrinthe (Fig. 1 — 4) und der Bullen (Fig. 17—20). 2) Von mittlerer Grösse wurden vier Formen von Labyrinthen unterschieden (Fig. 5 — 11) und von Bullen zwei (Fig. 21 — 24). 3) Von den kleinen Labyrinthen wurden in Fig. 12 — 16 drei und von Bullen (Fig. 25 — 30) ebenfalls drei Formen unter- schieden. An der Zusammengehörigkeit der grossen Labyrinthe und Bullen unter sich ist kaum zu zweifeln, so wenig als an der der kleinen. Bei den Stücken von mittlerer Grösse ergeben sich allerdings bei den Labyrinthen beträchtlich mehr Formen, als bei den Bullen. Wenn man aber bedenkt , dass die meisten Bullen stark verletzt sind , so lässt sich leicht ermessen, dass unter der grossen Anzahl derselben, wenn nur der Erhaltungszustand besser wäre , sich unschwer auch wohl noch weitere Formen fixieren lassen würden. Darin liegt auch der Grund, weshalb, wie oben bemerkt, die Fig. 23 und 24 von den Fig. 21 und 22 ausgeschieden wurden, wenn auch die Formverschieden- heit keine sehr augenfällige ist. Wie schon die Grösse auf eine Zusammengehörigkeit schhessen lässt, so auch die Anzahl der gefundenen Stücke. Am zahlreichsten sind die Labyrinthe und Bullen mittlerer Grösse ; weniger zahlreich die grossen ; nicht ganz selten, aber doch auch nicht zahlreich, sind die kleinen. Schwankender wird das Ergebnis, wenn man die Gehörknochen mit den Zähnen zu kombinieren versucht ; doch lassen sich auch hier einige Anhaltspunkte gewinnen. Es wird nicht ganz unstatthaft sein, aus der Grösse und Anzahl der fossil gefundenen Zähne , mit dem nötigen Vorbehalt , auch einen Schluss zu ziehen auf die Körper- grösse der Tiere selbst, ihres Skeletts und damit auch auf die der Gehörknochen derselben. Durch stattliche Grösse und Anzahl machen sich bemerklich die Zähne von Delphinus (BeluS'. glahra Sch. kommt in Württemberg in mehreren Formen vor, ist der S. nigricans Fries ähnlich, aber schon von Seringe (1812) von letzterer getrennt beschrieben worden unter dem Namen S. sfylaris. (S. Wulfeniana W. ist die alpine Form.) 4) Die typischen Formen von S. glahra und S. nigricans haben durchweg kahle Fruchtknoten (Kapseln); die Behaarung derselben bei dieser Weidengruppe (Salices nigricantes) darf als Bastardcharakter angesehen werden. 5) S. vitellina L. ist keine Form von S. alha L., sondern eine Stammart, als welche sie schon Linne bezeichnet hat. 6) S- grandifolia Ser. ist kein Bastard aus S. Caprea L. und ^S'. cinerea L., sondern eine eigene Stammart, was schon die Eigen- tümhchkeit bei den $ Blüten, welche gleichzeitig mit den Blättern erscheinen, beweist und wodurch sie sich sowohl von S. Caprea als von S. cinerea unterscheidet. 7) Die keilförmige Basis bei den Blättern einer mutmasslichen S. Caprea lässt auf eine Vermischung mit ;S', aurita oder auf einen felsigen Untergrund schliessen. 8) Die Kätzchenstielblätter der S. pentandra L. bei der typischen und alpinen Form sind dicht-fein-drüsig-gesägt, bei der Gartenform aber spärlich-gezähnt oder ganzrandig. 9) Die S. Riisseliana ist keine Form von S.fragilis L., sondern ein Bastard aus S. fragilis einerseits und S. alha oder S. vitellina anderseits. (Man erkennt diesen Bastard in der Blüte leicht an der bräunlichen Farbe der Zweige, an den gewimperten Kätzchenstiel - blättchen, an den schmächtigen $ Kätzchen und an den behaarten Zweigspitzen.) 170 ^1 -^ S i ^ a: S ^' 's" Uä ~ OJ ö 3 s-1 ^1- ö -^ S M h G OJ ~ ;£ CO OX) S3 =3 ^ n ^ i 2 a I -S I :S S " ^ ^ S o ra 171 — cdo '^^ '^ N bC -a ^ M com '^ s. 'M S) tS3 ^H h4 «TS .3 Ä iH f>2 CQ 02 ^ «'S So ■5.1 CO c3 1-3 .a a i3W 'Ph-- sa ^ tsl -o .SP ö,i«s r; ^^ o ^ ^ ^ 'S '^ '^ tf ^ bCr3 "Ü- ^ :oS 'S Cm ^ g 'S & bc 172 ^ s-^ 12 «'ci 2 bo S23 :§'S S -5 c «> ^ bb s-? =5?^ .St^ '"' 5^0 B 1^ CS H 53 ;g ^ Oq " ^.y^ ^ £ > — ':e3 Ik ti g - N =2 SS CD l\ I II i ■^ », , , rH^ a,rt C u^ o «"d i2 ^1 1 cd ^ Ol a. * W .- 13 bC -^ S .biü"a,c3 ^ osi2 cß _c" bC g;S:§ CO rt j^ O ^ 45 p bCT3 © O bc o '^ |:i i i bßS 1^ (U CO |2 ^ bo iJls 4j -u ^w bc.^ II o o ^ bi) °bo i:i S3 S> o .-^ o ia.Mandel-W.(F.13). S. qlahra Sch. Griffel- Weide (Fig. Ä nigricans Fries. Schwärzliche W. (Fig. 7). .S'. daphnoides Yihh. Brand-Weide (Fig. 12). S. aurita L. Ohr-Weide (Fig. 8). S. grandifolia Sp:i:. GrossblätterigeW. (Fg. 5).. Mitteilungen zur Flora von Württemberg. Von L. Herter in Hummertsried bei Waldsee. Wenn durch die Neubearbeitung der .,FIora von Württemberg un 1 i bS 0 00 tNt "^^ "^ "^ s Vi Ol CO 1 o tN3 0 M H^ '= Vi "co "a; "o •0 "0 Ol "bi pi 1 "o »TS a 0 ^ -P i^" 1 ^ 00 03 ^ 1 1 r P p_ % 0 -?= -P 5* 1 w w ^ 1 1 to 5" i ►T3 0 i* -p ^ 1 I 4^ Ol Oi -s CA TS 0 -^ S=> 3° J^ ^ hf^ ca 0 ?D t 0 0 - CO 4^ o CD ►1 _ ts3 0 0 tO ^ "OS Oi CO CD CO 00 0 to 3_ Ol i 0 i* ° -P i« Oi 05 CO 0 0 »4^ 00 Ol ^^-'^ >^. : Ansl ' EbenhuseniEckslM' SluHga- Jahreshefte d.Verf.vaterl.Naturk.inVYürtt 1838 Taf.ll, LiihAnsIv EbeahuseniEckslein Slull^ari ^ahreshefte d, Yer. f. vaterl.Naturk.in Wurtt, 1888, Tafin. I')a.'>. Fui -4 . fia.6 '^ = füll Bj8 l.rn,,- dei. S 9 lUli.Jnsl v.A.Savrmn^onn Jshreshefte d.Ver.f.vaterl.Naturk.inWürlt. 1888 . ^?^-^ ^^ d4 raf. !V. Die Stamm-Apten der Gattung Salix Lilh Ansl V EbenhuseniEckslein SluH^ai Jahreshefte d.Ver.fvaterl.Naturk.inWiirtt. 1888 . M^l TafV Fi^2. 1 1 1 ',-_ -^ -X- -i — j 1 1 I 1 j. x 1. |---Sr -y/- 1 ; ^ ■'' — i i r 1 1 : T---' V---W -^ ' 1 f \ 7 \ Lith Ans! V Ebenhusen & Eckslein, Stuttgart. ■J 4 ü ö 10 li 1+ 11) 18 20 ■>■! 21 2(i 8 30 l ' : valerl 36 Naturk.inWürtt 1888 38 40 42 4+ ^ (i 48 s ü 56 Mitteldeutscl'hes jErdbeben 6. März la 72J i ' See lac hs H>T,frte|l ,1 Hoaogkf mit W'eiideijunlit. — i ^^- ---H .'.V. :::; .... - .— L- ..i — .'-'- ,.,. 'j" — - ._«•- •" .- -i" '" " 4 ,?. ^- t T eJcIL 4.e II \-(»n He rzo ^euratk i' .. ..i 5*;=' -^^l' ' +« 2-2 Ort .1873. ' T " ''. .,if 47 .--' -- -" -- I \ A '-' --: ■-•o-"' " . -\ i,^ ,•' 1 44 '•- .^^-^ • , , -'-*^'-'' ^-.'^^' ? 4-1 ^;' " ■ '- a * ' " ' B - 9 ■ " " 1 1 r "•' ^ 2 t U 8 10 12 14 16 18 20 24- 26 28 r-. ilv EktnhyseiiEckslein Stull^art Taf.YK 'g" 106 260 532 ^^^