HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. Ich u Aukammbon 3 100. Ren Li} nn + JAHRESHEFTE ER | Vereins für vaterländische Naturkunde Württemberg. Im Auftrag der. Redaktionskommission: Prof, Dr. E. Fraas, Prof. Dr, C. v. Hell, Prof, Dr. O. v. Kirchner, 0.-Studienrat.Dr. K. Lampert, Geh. Hofrat Dr. A. v. Schmidt herausgegeben von Prof. J. Eichler. NEUNUNDSECHZIGSTER JAHRGANG. Mit 6 Tafeln. | Stuttgart. | Druck .der K. Hofbuchdruckerei Zu Gutenberg (Klett & Hartmann). Fr 1913. | Mitteilungen. Die verehrlichen Mitglieder und Tauschgesellschaften werden behufs Vermeidung von Irrtümern dringend gebeten, sich für. ihre Sendungen an den Verein folgender Adresse zu bedienen: Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Stuttgart (Württemberg) en Königl, Naturalienkabinett. ; Manuskript für diese Jahreshefte ist in druckfertigem Zustand jeweils bis spätestens zum 1. März an die Redaktion abzuliefern. Den Verfassern stehen auf Wunsch 50 Sonderabzüge, weitere Exemplare gegen Erstattung der Herstellungskosten zur Verfügung. Umschläge mit Titeln werden. besonders berechnet. Altere "Jahrgänge ‚dieser Jahreshefte können, soweit die Vor- räte reichen, in neuen Exemplaren gegen Nachzahlung eines Jahres- beitrags von 5 Mk. netto für den Jahrgang vom Verein bezogen werden. Von einigen Jahrgängen stehen leicht beschädigte Exem- plare zu billigeren Preisen zur Verfügung. Das Verzeichnis der mineralogischen, geologischen usw. Literatur von Württemberg, Hohenzollern, Baden und den angrenzenden Gebieten, I. Bd. (1901— 1905), zusammengestellt von Dr. Ewald Schütze, ist zum Preis von 3 ‚Mk. netto vom- Verein zu beziehen. Mitglieder, welche die J Khresierie in Gimalläinandenbnd gebunden zum Preis von 6 Mk. zu beziehen wünschen, wollen dies der Geschäftsstelle oder dem Vereinskassier Dr. C. ‚Beck, Stutt- 5 gart, ee 10, een Die ein, Mitglieder Wade um rechtzeitige Mitteilung eines etwaigen Wohnorts- und Adressenwechsels dringend ersucht; ins- besondere werden die nach Stuttgart verziehenden Mitglieder ge- beten, hiervon der Geschäftsstelle (Stuttgart, Kgl. Naturalien- kabinett) Mitteilung zu machen, damit ihnen die Einladungen zu den. jeweils am 2. Montag, eines Monats stattfindenden a ae lichen Abenden zugestellt werden können, JAHRESHEFTE des Vereins für vaterländische Naturkunde Württemberg. Im Auftrag der Redaktionskommission: Prof. Dr. E. Fraas, Prof. Dr. C. v. Hell, Prof. Dr. ©. v. Kirchner, 0.-Studienrat Dr. K. Lampert, Geh. Hofrat Dr. A. v. Schmidt herausgegeben von Prof. J. Eichler. NEUNUNDSECHZIGSTER JAHRGANG Mit 6 Tafeln. Stuttgart. Druck der K. Hofbuchdruckerei Zu Gutenberg (Klett & Hartmann). 1913. Enhalt I. Bericht über die geschäftlichen Angelegenheiten und die Sammlungen des Vereins. Bericht über die 67. Hauptversammlung am 29. Juni 1912 in Wildbad. S. V. Wahl des Vorstands und des Ausschusses. 8. VI. Verzeichnis der Zugänge zu der Württembergischen Landessammlung des K, Natu- ralienkabinetts: A. Zoologische Sammlung. Mit Bemerkungen von K. Lampert. S. VII. B. Botanische Sammlung. Mit Bemerkungen von J. Eichler. S. XVII. U. Mineralogisch-paläontologische Sammlung. S. XIX. Verzeichnis der Zugänge zur Vereinsbibliothek. S. XXL. Rechnungsabschluß für das Jahr 1912. S. XXXIIT, Veränderungen im Mitgliederbestand. S. XXXIV. Nekrolog. Zum Gedächtnis an Professor Dr. E. von Koken. Von Prof. Dr, E. Fraas. S. XXXVIl. II. Sitzungsberichte. 67. Hauptversammlung in Wildbad. S. XLI, Wissenschaftliche Abende in Stuttgart. S. LXL. Oberschwäbischer Zweigverein für vaterländische Naturkunde, S. LXXXV. Schwarzwälder Zweigverein für vaterländische Naturkunde. S. XCV, Berckhemer, Fritz: Eine vorläufige Mitteilung über den Aufbau des Weißen Jura e (QUENSTEDT) in Schwaben. (Wortlaut.) S. LAXVI. Dittus: Über das Vorkommen von Vivianit in Oberschwaben. S. LXXXIX, Eichler, J.: Über die Flora des Schwarzwaldes mit besonderer Berücksichti- gung der Umgebung von Wildbad. S. LV. Fraas, E.: Über das Massensterben unter den Tieren und dessen Bedeutung für die Paläontologie. S. LXI. Groß: Über die Campagna bei Rom. 8. LXXXIX, v. Huene, F.: Geologische Reiseerinnerungen aus Kalifornien. S. CIV, Jordan: Über Nahrungsspeicherung und Nahrungskonservierung bei den Tieren. S. CIV, Josenhans: Reiseeindrücke von Java. (Titel) S. LVI. Kauffmann, Hugo: Die moderne Entwicklung der physikalischen Chemie. 8. LXXXI. Klunzinger, ©.B.: Über blaue Teichfrösche und über Nutzen und Schaden der Frösche überhaupt. S. LVII., Kraemer, H.: Über die Verwandtschaftszucht in der Züchtung der Haustiere, S. LXXIV. — Über die denkenden Pferde von Elberfeld. S, LXII. Lampert, K.: Brutpflege und Brutfürsorge im Tierreich. S. XC. Lang: Über die Bildung zweier oberschwäbischer Gipskristallvorkommen. @ritel.) 8. CIV. Lehmann, Ernst: Über kausale Blütenbiologie. (Wortlaut.) S. XCV, ar IV Sr Inhalt. Mack: Demonstration des Hohenheimer Empfangsapparats für drahtlose Telegraphie. 8. LXII. Oberdörfer: Ein neues Verfahren der Dermoplastik. S. CVI. Regelmann,K.: Über den geologischen Aufbau des Schwarzwaldes um Wildbad und seine Beziehungen zu den dortigen Thermen. (Wortlaut.) S. XLVIIl. Rosenberg: Über den Bau des Himmels. $. XCI. — Demonstration von Meteoriten. S. XCH. Sauer, A.: Über neuere Zeolithforschung und ihre praktische Bedeutung für die Wasserreinigung. 8. LXXI. v. Schmidt, A.: Über das süddeutsche Erdbeben vom 16. Nov. 1911. S. LXV. Schmidt, Martin: Zu Gebirgsbau und Talgeschichte des oberen Neckar- gebietes. (Titel) S. CIV. Sihler: Über die Fichtengespinsthlattwespe (Lyda hypotrophica Harr.), S. LXXXV. Weizsäcker, Th:: Über die Wildbader Thermalquellen. (Wortlaut.) S. XL]. Ziegler, H. E.: Über Instinkt und Verstand bei Tieren. S. LVI. — Die Stufen der Gehirne und die Stufen des Verstands bei den Säuge- tieren. 8. LXX. III. Originalabhandlungen und Mitteilungen. Bacmeister, Walther: Der Tannenhäher in Württemberg und sein letztes zahlreiches Auftreten daselbst im Herbst 1911. S. 266. Fischer, Ernst: Über einige neue oder in Schwaben bisher unbekannte Versteinerungen des Braunen und Weißen Jura. Mit Taf. V und 1 Text- neun 1S7ol® Fraas, E.: Ein unverdrückter Ichthyosaurus-Schädel. Mit Taf. Iund II. S. 1. — — Proterochersis, eine pleurodire Schildkröte aus dem Keuper. Mit Taf. III und IV und 9 Textfiguren. 8. 13. Geyer, D.: Beiträge zur Kenntnis des Quartärs in Schwaben. S. 277. Gresser, Joseph: Etwas vom Siebenschläfer. S. 354. Hüeber, Theodor: Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera hetero- ptera, Fam. Capsidae). XVI. Teil. (Div. Plagiognatharia: Schluß. — Trib. 2. Isometopini.) S. 111. — — Inhaltsverzeichnis und alphabetisches Register zum II. Band der Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera heteroptera, Fam. Capsidae). S. 182. Mayer, Adolf: Die Orchideenstandorte in Württemberg und Hohenzollern. 8.387. Pfeffer, W.: Die Ichneumoniden Württembergs mit besonderer Berücksichti- gung ihrer Lebensweise. I. Teil. S. 303. Schäuble, Johannes: Eine Abnormität am Darmkanal von Anodonta cygnea L. Mit 3 Textfiguren. S. 205. Stettner, G.: Beiträge zur Kenntnis des oberen Hauptmuschelkalks. S. 60. Vosseler, Hermann: Monographie des Jusiberges. Mit 7 Textbildern. S. 209. Weigelin, Max: Myophoria Kefersteini Münster aus der Bleiglanzbank des Gipskeupers von Sindelfingen und Myophoria Schmidti nov. sp. aus den Trochitenkalken von Donaueschingen. Mit Taf. VI. S. 257. Zenetti, Paul: Ein erratischer Block im Hochterrassenschotter bei Höch- städt a.d. D. Mit 2 Textbildern. S. 200. I. Bericht über die geschäftlichen Angelegenheiten und die Sammlungen des Vereins. _Berieht über die siebenundsechzigste Hauptversammlung am 29. Juni 1912 in Wildbad. Die freundliche Einladung seitens der Verwaltung der schönen und weitberühmten Bäderstadt im herrlichen Waldtal der Enz und die bei der herrschenden günstigen Witterung doppelt verlockende Aus- sicht auf eine lehr- und genußreiche Exkursion in ihr nach ver- schiedenen Gesichtspunkten höchst interessantes Gebiet hatten am Peter- und Paulstag eine stattliche Anzahl von Vereinsmitgliedern zur Hauptversammlung im Kursaal zu Wildbad zusammengeführt, wo verschiedene zu den in Aussicht genommenen Vorträgen gehörige kleinere Sammlungen geologischer, archäologischer und botanischer Natur neben einigen Riesensträuchen von rotem Fingerhut Aufstellung gefunden hatten. Besondere Aufmerksamkeit erregte auch eine An- zahl prächtiger Landschaftsaufnahmen aus der Umgebung, die Herr Hofphotograph Blumental in Wildbad freundlichst ausgestellt hatte. Um 10!/, Uhr vormittags eröffnete der Vorsitzende, Professor Dr. E. Fraas, die Sitzung, zu der sich auch eine größere Anzahl geladener Gäste und in Wildbad zur Kur weilender Naturfreunde ein- gefunden hatte. Er gedachte in seiner Begrüßungsrede des vor 100 Jahren geborenen Direktors Dr. Ferd. v. Kraußals des Gründers der Gesellschaft, dessen Verdienste um die letztere in dankbarem Än- denken stehen, sowie desin den letzten Tagen gefeierten 80. Geburts- tags des noch in bewunderswerter Rüstigkeit lebenden Ehrenmitglieds Prof. Dr. Gustav Jäger. Nach weiteren Begrüßungen durch Stadt- schultbheiß Bätzner im Namen der Stadtverwaltung und Geh. Hofrat Dr. Weizsäcker im Namen der Königl. Badverwaltung, für die der Vorsitzende dankte, erstattete der 2. Vorsitzende, Professor Dr. v. Kirchner, Bericht über die Tätigkeit des Vereins im verflossenen Jahr, in dem er dessen Leistungen auf den verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaft hervorhob, es aber auch beklagte, daß trotz der reichen Darbietungen, die der Verein seinen Mitgliedern in Ver- BE age sammlungen und Veröffentlichungen bei dem außerordentlich niederen Vereinsbeitrag von D Mk. gewähre, der Zuwachs den Erwartungen nicht entspreche, und die seitherigen Mitglieder zu lebhafter Werbe- tätigkeit aufforderte.e Redner gedachte der im letzten Jahr ver- storbenen Vereinsmitglieder, deren Andenken die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte, und dankte denen, die an der Ver- mehrung der Vereinsversammlungen mitgearbeitet haben. Nachdem sodann der Rechner des Vereins, Dr. C. Beck, über die Verwaltung der Vereinsfinanzen Rechenschaft abgelegt hatte, wofür ihm der Vorsitzende den Dank des Vereins aussprach, folgte die Wahl des Vorstands und des Ausschusses. Es wurden gewählt: als erster Vorstand Prof. Dr. E. Fraas (Stuttgart), als zweiter Vorstand Prof. Dr. OÖ. v. Kirchner (Hohenheim). Im Ausschuß verbleiben die für die Vereinsjahre 1911/1913 gewählten Herren: Prof. Dr. P. v. Grützner (Tübingen), ‚Prof. Dr. K. v. Hell (Stuttgart), Oberstudienrat Dr. K. Lampert (Stuttgart), Prof. Dr. E. Müller (Stuttgart), während der nach Deutsch-Südwestafrika verzogene Professor Dr. W. Gmelin ausscheidet. Für die Vereinsjahre 1912/14 wurden wieder gewählt die Herren: Dr. C. Beck (Stuttgart), Präsident Dr. F. v. Graner (Stuttgart), Prof. Dr. C. B. Klunzinger (Stuttgart), Prof. Dr. A. Sauer (Stuttgart), Prof. Dr. M. v. Sußdorf (Stuttgart), Geh. Hofrat Prof. Dr. A. v. Schmidt (Stuttgart). Außerdem gehören dem Ausschuß an: als Kustos der botanischen Vereinssammlung und Bibliothekar: Prof. J. Eichler (Stuttgart); als Vorstand des Schwarzwälder Zweigvereins: Prof. Dr. F. Blochmann (Tübingen); als Vorstand des Oberschwäbischen Zweigvereins: Direktor Med.-Rat Dr. R. Groß. — ll — Mit lebhafter Freude wurde es sodann begrüßt, als der Vorsitzende im Auftrag des Ausschusses der Versammlung den Vor- schlag unterbreitete, den seit 50 Jahren dem Verein als Mitglied angehörigen, allezeit eine lebhafte Tätigkeit in demselben entfaltende und in den Jahren 1899—1902 als Vorstand tätigen Prof. a. D. Dr. ©. B. Klunzinger zum Ehrenmitglied zu ernennen, einen Vor- schlag, den die Versammlung einstimmig annahm. Bei der Wahl des Ortes der im Jahr 1913 abzuhaltenden Hauptversammlung fiel dieselbe entsprechend dem vom Vorstand gemachten Vorschlag auf Heilbronn; als Tag der Versammlung wurde später Samstag der 28. Juni bestimmt. Nunmehr begann der wissenschaftliche Teil der Versammlung mit Vorträgen der Herren Geh. Hofrat Dr. Weizsäcker über die Wildbader Thermalquellen, Landesgeologe Dr. K. Regelmann über den geologischen Aufbau des Schwarzwaldes bei Wildbad und seine Beziehungen zu den dortigen Thermen und Prof. J. Eichler über die Flora desSchwarzwaldes mit besonderer Berücksichtigung der Umgebung von Wildbad, denen nach einer kurzen Frühstückspause Dr. Josenhans (Wildbad) einige Tagebuchblätter über seine im Vorjahr ausgeführte Reise nach Java folgen ließ, worin er insbesondere eine Fahrt von Batavia ins Innere des Landes nach Sukabumi und ins Kedanggebirge und die dabei gemachten, zum Teil sehr ergötzlichen Beobachtungen an der Landes- bevölkerung wie an Tier- und Pflanzenwelt des Urwalds beschreibt. Nach einem weiteren Vortrag von Prof. Dr. H. E. Ziegler über Instinkt und Verstand bei Tieren machte Prof. Dr. Klunzinger noch einige Mitteilungen über blaue Teichfrösche und über Nutzen und Schaden der Frösche überhaupt, die der vor- geschrittenen Zeit wegen nur sehr kurz ausfielen. (Berichte über die Vorträge finden sich in den „Sitzungsberichten“ unten S. XLI.) Um 2'/. Uhr schloß der Vorsitzende die Versammlung mit Worten des Dankes an alle, die sich an ihrem Gelingen beteiligt hatten. — Nach einem fröhlichen gemeinschaftlichen Mittagessen ım Kursaal fuhr man gegen 5 Uhr mit der Bergbahn auf den Sommerberg, wo man sich des schönen Blicks in das Enztal und der bequemen Spazierwege durch den Wald erfreute, bis man sich abends im alten Konversationssaal wieder vereinigte, um bei einem von der Kgl. Badeverwaltung liebenswürdigst dargebotenen Imbiß den Klängen der auf dem festlich beleuchteten Kurplatz konzer- tierenden Kurkapelle zu lauschen. Der folgende Tag führte die ee Mehrzahl der Versammlungsteilnehmer ins Enztal zu den Stätten der früher geplanten Stuttgarter Wasserversorgungsanlagen und auf- wärts über Kaltenbronn zum Hohlohsee, wobei an den verschiedensten Stellen die in den Versammlungsvorträgen besprochenen geologischen und botanischen, wie auch die zoologischen Verhältnisse in der Natur selbst gezeigt und erläutert wurden. Über Enzklösterle, wo noch die Lappachquellen besichtigt und besprochen wurden, führte dann der Weg zurück nach Wildbad, wo die vom Wetter begünstigte Exkursion und damit die Versammlung ihr Ende fand. Verzeichnis der Zugänge zu der Württembergischen Landessammlung des K. Naturalienkabinetts. A. Zoologische Sammlung. (Kustos: Oberstudienrat Dr. Lampert.) Säugetiere. Maulwurf, weiße Abart (Talpa europaea L., aberr. alba). Gefangen am Bussen, OA. Riedlingen, von Herrn Schmid, Stuttgart. Waldspitzmaus (Sorex araneus L.). Gefangen bei Obertal OA. Freudenstadt, 20. 1. 1915, von Herrn Oberförter Huss, Obertal. Waldmaus (Mus silvaticus L.). Gefangen bei Stuttgart 2. 2. 1913, von Herrn Inspektor F. Kerz, Stuttgart. Vögel. Schlangenadler (Circaetus gallicus Gn.). Erlegt im Edelfrauenholz bei Ettershofen-Hall 19. 10. 1909, von Herrn Graf v. Westerholt-Gysenberg, Ludwigsburg. Die Heimat dieses schönen Raubvogels ist der Süden Europas, doch nistet er gelegentlich auch in Deutschland auf Bäumen. In Württemberg ist er als Irrgast bis jetzt einmal, von Dietenheim OA. Laupheim, aus dem Jahr 1842 bekannt geworden. Das Exemplar befindet sich auch in der Sammlung. Sperbereule (Sturnia ulula L.). Erlegt bei Wolfegg, von Herrn Professor Dr. Zwiesele, gewerbl. Wanderlehrer der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel. In der württ. Sammlung befand sich bis jetzt ein Exemplar dieses im hohen Norden beheimateten Irrgastes, ebenfalls durch die Güte von Herrn Prof. Dr. Zwırsete erhalten und bei Wald- rems OA. Backnang erlegt. Sperlingseule (Glaucidium passerinum L.). Erlegt bei Freudenstadt 1912, von Herrn Professor Dr. Zwiesele. Ebenfalls, Weibchen. Erlegt bei Obertal OA. Freudenstadt 9. 1. 1913, von Herrn Öberförster Hu ß, Öbertal. In der Sammlung sind bis jetzt 4 Exemplare, sämtlich aus der Nähe von Obertal. Der Vogel gilt für Württemberg als seltener Irrgast, doch sollen schon mehrere Exemplare im Schwarzwald bekannt geworden sein. Der mehrfache Nachweis aus ein und demselben Gebiet dürfte vermuten lassen, daß diese hübsche kleine Eule, welche im Gegensatz zu den meisten anderen ein- heimischen Eulen bei Tage raubt, im Schwarzwald Bıut- und Standvogel ist. Von den vier in der Sammlung befindlichen Exemplaren ist bei einem das genaue Datum der Erlegung nicht bekannt, die andern drei wurden alle mitten im Winter geschossen. Rauhfußkauz (Nyctale Tengmalmi Gn.). Erlegt bei Baiersbronn 18. 7. 1912, von Herrn Präparator Merkle, Hoflieferant, Stuttgart. Bisher hatte die Sammlung von dieser Art nur einen schlechten Balg von Klosterreichenbach (Juli 1908) ebenfalls durch Herrn Präparator Merkle.e. Der Rauhfußkauz muß hiernach jedenfalls als sehr seltener Irrgast bezeichnet werden; in dem vom Bund für Vogelschutz herausgegebenen, sehr empfehlenswerten ‚‚Vogel- buch‘, in welchem unsere einheimischen Vögel in Wort und Bild dargestellt sind, wird erwähnt, daß der Rauhfußkauz im württem- bergischen Schwarzwald als Brutvogel nachgewiesen sei. Die Notiz beruht, wie Herr Rektor Dr. K. G. Lurz mir brieflich mitzuteilen die Freundlichkeit hat, auf zuverlässigen Angaben. Belege sind jedoch nicht bekannt!. Der Vogel wird sehr häufig mit dem Steinkauz verwechselt, obwohl die Füße des Rauhfußkauz dicht befiedert sind. Zwergohreule (Scops giu ScoP.) bei Reutlingen erlegt, von Herrn Professor Dr. Zwiesele. Der in ganz Deutschland sehr seltene Vogel ist in Württem- berg seltenster Irrgast. Die Sammlung besaß bis jetzt ein 1862 bei Zaberfeld OA. Brackenheim erlegtes Exemplar. ! Es mag bei dieser Gelegenheit die Bitte ausgesprochen werden, der- artige seltene Vorkommnisse der Naturaliensammlung bekannt zu geben, wenn irgend möglich mit Belegexemplar. Sa Kuhstelze, Männchen, erwachsen (Motacilla melanope ParL.). Gefangen in der Lenzhalde bei Stuttgart 9. 12. 1912, von Herrn Kaufmann Wiest hier. In diesem Exemplar hat die württembergische Sammlung zum erstenmal ein erwachsenes Exemplar dieses Vogels erhalten, welcher in Württemberg Brutvogel ist, doch selten vorkommt. Die Samm- lung besitzt ein Nestjunges, sowie mehrere Nester mit Gelegen von 4 oder 6 Eiern. Schellente, Weibchen (Glangula glangula L.). Erlest bei Langenburg 17. 1. 19135, von Herrn Privatsekretär Grunow in Langenburg. Die zur Zugzeit überall auf Flüssen und Seen in Deutschland heimische Ente ist in Württemberg auch ein häufiger Wintergast. Saatgans, Weibchen (Anser brachyrhynchus BaıLL.). Erlegt bei Cannstatt 9. 1. 1913, von Herrn Frabikant Franz Arnold, Stuttgart. Die jährlich von ihrem nordischen Brutplatz auf dem Zug nach den Winterquartieren in Südeuropa und Nordafrika und bei der Rückwanderung in großen Scharen Norddeutschland durchziehen- den Saatgänse kommen gelegentlich auch durch Württemberg, wenn auch seltener und in geringerer Zahl. Mehrere Beobach- tungen liegen aus dem Neckartal vor, einige auch aus ÖOber- schwaben. Reptilien. Kreuzotter (Vipera berus MERR.). 2 Exemplare aus dem Ried bei Wilhelmsdorf OA. Ravensburg, von Schüler Knobbe in Stuttgart; zahlreiche Exemplare von Obertal OA. Freudenstadt, von Herrn Oberförster Huß in Öbertal; 1 Exemplar, Abart Höhlenotter (var. prester L.) vom Dreifaltig. keitsberg bei Spaichingen, von Herrn Forstassesor Stochderph in Spaichingen. Fische. Bachforelle (Salmo [Trutta] fario L.). Brut mit Doppelköpfen, von Herrn Fischzüchter Hoflieferant J. Hofer in Oberndorf a.N. Lachs (Salmo [Trutta] salar L.). Brut mit Doppelköpfen, vom Fischereiverein Heilbronn. Die Doppelköpfigkeit, wie überhaupt Mißbildungen der Em- bryonen, ist eine in Fischbrutanstalten häufig zu beobachtende Erscheinung. Während die Entwicklung der Eier meist ganz glatt vor sich geht, sobald einmal die Augen als zwei schwarze Punkte durch das Ei hindurchschimmern, sind in den ersten Tagen oder Wochen die Eier sehr empfindlich, besonders auch gegen plötzliche starke Erschütterung. Es genügt zu dieser Zeit ein starker Schlag auf den Brutapparat, um bei weitaus den meisten Eiern Doppelmißbildungen hervorzurufen. Es ist, wie besonders die Untersuchungen von Fr. Schmidt und von Gird- woyn ergeben haben, anzunehmen, daß durch die Erschütterung eine Teilung der Keimscheibe erfolgt und sich jeder Teil für sich weiter entwickelt. Ist die Keimscheibe völlig geteilt worden. so entstehen Zwillinge, die nur durch den Dottersack zusammen- hängen, bei unvollständiger Teilung bilden sich Doppelköpfe oder Doppelschwänze. _ Regenbogenforelle (Salmo [Trutta] irideus GisB.) aus der Nagold bei Liebenzell, von Herrn Kunstmühlenbesitzer Wilh. Decker, Oberes Bad Liebenzell. Nachdem im Winter 1885/86 durch die Bemühungen von Pro- fessor Dr. SızsLın zum erstenmal. Regenbogenforelleneier nach Württemberg gekommen waren und in Hohenheim ausgebrütet wurden, ist seit dieser Zeit diese in Kalifornien beheimatete Salmonidenart in außerordentlich großer Zahl in Württemberg verbreitet. Die Regenbogenforelle ist heute der Hauptnutzfisch der großen Fischzuchtanstalten; in den fließenden Gewässern aber hat sie den Erwartungen nicht in dem gehofften Mahb entsprochen, denn trotz massenhafter Aussetzungen! hat sie sich nur an wenigen Orten des Landes gehalten; meist hat sie sich leider als ‚„Durchgänger‘‘ erwiesen. Der Nachweis der Regen- bogenforelle im Wildwasser, in diesem Fall in der Nagold bei Liebenzell, ist daher immer von Interesse. Karpfen (Oyprinus carpio L.), einsömmrige, dicht mit Fischegel (Geometra piscicola) besetzt, von Herrn Professor Dr. Sieglin, Stuttgart. Die Egelkrankheit (Piscieulosis) der Fische vermag unter Um- ständen bedenkliche Dimensionen anzunehmen. Die Tiere saugen ! Nach der von Hofrat Hinderer im „Jahresbericht des Württ. Landes- fischereivereins für 1912* gegebenen Zusammenstellung wurden im Jahr 1912 vom Landesfischereiverein und 30 angeschlossenen Vereinen an Regenbogenforellen in fließende Gewässer ausgesetzt: 500 St. Brut, 2500 Jährlinge; von 38 Privaten wurden 1912 ausgesetzt: 770500 Brut, 13774 Jährlinge, 1050 zweijährige, 550 dreijährige. Während des Zeitraums 1892—1912 wurden vom Landesfischerei- verein und den angeschlossenen Vereinen ausgesetzt: 877 000 Regenbogenforellen- brut, 8120 Jährlinge und ältere Fische. Über die durch Private erfolgten Aus- setzungen liegt für diese 20 Jahre leider keine vollständige Statistik vor. Uber die Bedeutung der Regenbogenforelle für die Fischzuchtanstalten geben die Zahlen der erbrüteten Eier einen Ausweis; beispielsweise wurden im Jahre 1912 in 26 württembergischen Brutanstalten 6560000 Regenbogenforelleneier erbrütet. a LT sich an beliebigen Stellen der Fische, besonders Karpfen, Schleihen fest und vermögen, wenn sie in größerer Zahl die Fische heim- suchen, nicht nur das Wachstum sehr stark zu beeinträchtigen, sondern auch die Fische in großer Zahl zu töten. Besonders schädlich können die Egel in Winterteichen werden, indem sie die Fische am Winterschlaf verhindern. Insekten. Coleopteren. Larven des großen Eichenbock (Cerambyx cerdo L.). Gefunden bei Stuttgart, I von Herrn Dr. v. Cube. Larven von Schnellkäfern, sogen. Drahtwürmer (Agriotes sp.). Gefunden an den Wurzeln von Gladiolen, von Herın W. Pfitzer, Kunst und Handelsgärtner, hier. Messingkäfer (Nipfus hololeueus Farn.). Von Herrn Apotheker Bauer in Buchau und von Herrn Fa- brikant Haidle in Neuffen. Dieser von Osten her mit Drogen nach Deutschland verschleppte Käfer wird für Württemberg zum erstenmal von Dr. E. Hof- mann im 30. Jahrgang der Jahreshefte (1874) aus Wildbad er- wähnt; seit dieser Zeit hat sich das Tierchen immer mehr ver- breitet und die Zusendung des durch den Messingglanz der kurzen Härchen auf den Flügeldecken und seinen gewölbten Körper auf- fallenden Käferchens, sowie die Anfragen nach seiner Schädlich- keit und nach Mittel zu seiner Vertilgung mehren sich. Der Käfer ist im allgemeinen nicht besonders schädlich, nur durch Annagen von Stoffen macht er sich manchmal unliebsam be- merkbar; er kann aber bei vielfach beobachteter starker Ver- mehrung ungemein lästig werden. Schmetterlinge. Apallofalter (Parnassius apollo L.). Aus der Umgebung von Heidenheim, von Herrn Oberlehrer Löffler, Heidenheim. Desgleichen. Von Herrn Postsekretär Graf in Stuttgart. Diese Exemplare, deren engbegrenzter Fundort im Interesse der Erhaltung der Schmetterlinge nicht erwähnt sein soll, bilden durch die Größe der Augen und ein matteres Rot eine bemerkens- werte Zwischenstufe zwischen dem schwäbischen Apollo (Apollo parnassius forma suevica) und dem fränkischen Apollo (forma Brittingeri). = all — Schwarzer Apollo (Parnassius mmemosyne L.). Gefangen am Langert bei Aalen 1893, von Herrn Hauptlehrer Bechter in Aalen. Seit dem Jahr 1895 wurde die Art an genanntem Fundort nicht mehr beobachtet; sie verschwand wahrscheinlich, da durch die erfolgte Aufforstung die Futterpflanze der monophagen Raupe, der Lerchensporn (Corydalis), verdrängt wurde. Apollofalter (Parnassius apollo L.), Rotscheckenfalter (Melitaea didyma O.), Normalform und Abart, Kleiner Maivogel (Melitaea maturna L.), Baumweißling (Aporia erataegı L.). Sämtlich gefangen in Weiler bei Blaubeuren, von Herrn Landwirt Knödel in Weiler bei Blaubeuren. Die Abart des Baumweißling ist dadurch charakterisiert, daß die schwarzen Randstrahlen kräftig, fast keilförmig sind. Distelfalter (Pyrameis cardui L.) ab. elymi Rans. Gefangen bei Herrlingen, von Herrn Gotthold Hammer in Herrlingen. Braune Landkarte, Sommergeneration (Araschnia prorsa L.). Gefangen im Glemstal, von Herrn ©. Henssler, Stuttgart. Erst seit einigen Jahren wird dieser Schmetterling in der Um- gegend von Stuttgart häufiger beobachtet. Brauner Bär (Arctia caja L.). In mehreren Aberrationen. Gefangen bei Stuttgart, von Herrn A. Binder, Stuttgart. Derselbe, Aberration. Gefangen bei Stuttgart von Herrn Biedermann, Stuttgart. Von den verschiedenen Aberrationen ist das eine Sück auf- fallend hell, die anderen besitzen gelbe statt rote Unterflügel. Hemipteren. Zahlreiche Federlinge und Haarlinge von den verschiedensten Vögeln und Säugetieren, stets mit genauer Angabe des Wirtstieres, von Herrn Präparator Merkle, Kgl. Hof]., Stuttgart. Zu den oben aufgezählten Insekten kommen zahlreiche Auf- sammlungen von Insekten aus den verschiedensten Abteilungen durch Herrn Präparator Gerstner und Herrn Präparator Härtel. —e RN —— Crustaceen. Steiukrebs (Astacus torrentium SCHR.). In einem Bach bei Künzelsau gefangen, von Herrn Kaufmann Kieffer in Künzelsau. Arachnoideen. Hausmilbe (Glycyphagus domesticus Dec.), durch Herrn Dr. Lang in Hohenheim. Diese Milbe, eine echte ‚Wohnungsmilbe‘‘, welche sich auf organischen Substanzen und Produkten aller Art findet, wie Heu, Obst, Tapeten, Polstermaterial, tritt manchmal in großer Menge und dann ungemein lästig auf, eine wirkliche Plage, gegen die leider nur allzu häufig alle Bekämpfungsmittel versagen. Der Ausgangspunkt der Plage ist häufig nicht einwandfreies Polster- material und die Milbe findet sich dann besonders an Polster- möbeln. Wenn, wie es vorkommt, derartige Möbel in geradezu unglaublich leichtsinniger Weise verkauft werden, um sie los zu werden, wird das lästige Ungeziefer weiterverschleppt. Mollusken. Hyalinia Hammonis STRöM. } 5% lenticula MÜLL. Vitrea cerystallina MÜLL. Patula rotundata MÜLL. Zonitoides nitida MÜLL. RB (Trichia) hispida L. 5 (Arianta) arbustorum L. p vom upa muscorum L. elasarrın „ Pygmaea Drp. Be „. antivertigo DRP. Een „. angustior JEFFR. Oionella lubrica MÜLL. Suceinea Pfeifferi Rossm. & oblonga Dre. Planorbis albus Müur. “ complanatus MÜLL. Bythinella alta CuEss Conulus fulvus Dre. Helix (Vallonia) pulchella Mürı. „ (Tachea) nemoralis L. Limnaea ovala Dre. vom Banngebiet des Bundes für Vogelschutz im Moos- burger Ried am Federsee. » peregra MüLL. % palustris-turricula HELD in Gräben ai truncatula MüLL. am Federsee Planorbis nautileus GMEL, Sphaerium corneum L. Anodonta cygnea-piscinalis NILs. 1 Aplexa hypnorum L. Planorbis planorbis L. 35 carinatus MÜLL vortex L. contortus L. leucostoma MÜLL. I; nitidus MÜLL. Bythina tentaculata Dre. Valvata eristata MüLı. Calyceulina lacustris MÜLL. Pisidium fontinale C. PrFkr. obtusale PFr. pulchellum JEN. a nitidum JEN. “ milium HELD Helix (Trichia) sericea Drp. Bythinella alta Cvess. Helix (Tachea) hortensis Müut. Unio batavus-consentaneus ZGLR. Helix (Helicogena) pomatia L. (Triodopsis) personata Lk. „ (Perforatella) unidentata Drr. Vitrea erystallina MüLr. Buliminus montanus Drr. Clausilia plicata Der. M laminata Moxr. x fimbriata Rossm. cana HELD 4, orlhostoma Mk&E. Bythinella alta Guess. Bythinia tentaculata Dr. Valvata alpestris Br. Planorbis albus Mürt. contortus L. Anodonta ceygnea-piscinalis NILs. Bythinella alta Cvess .. 35 a > Olausilia filograna ZGLR. Pupa doliöolum Brus. Pupa Sterri VoırH 2) „ 2) 72 „ ER) EL) „ ER) ‚ minutissima HrTMm. » Pygmaea Dre. Helix (Helicogena) pomatia L. m PT m m D- — — \ aus dem Federsee von Ratzenried von Buchau von Kappel bei Buchau von Laimnau bei Tettnang Langenhofen Gebrazhofen Kißlegg Lautersee bei Kißlegg Ratzenweiler Dettishofen Herfatz Güterstein bei Urach ’) ” „9 Glems, grüner Fels Rutschenfelsen, Urach Dettingen u. T. Metzingen Dettingen Randecker Maar — DOT Helix (Arianta) arbustorum L. Gruibingen „ »» „ Randecker Maar „ „ 5 Eybach „ 2 „ Geislinger Steige „ (Tachea) hortensis Müun. Stuttgart (Helicogena) pomatia L. Mainhardt Anodonta cygnea-piscinalis NILs. Katzenbachsee Helix (Tachea) hortensis MüLt. Alpirsbach N ” # Möur. Pfalzgrafenweiler Patula rotundata MÜLL. “ Olausilia biplicata Mont. # Patula rotundata MÜLL. Schramberg Helix (Helicogena) pomatia L. % Buliminus montanus Drp. RE Olausilia laminata Monr.: ‚x e dubia Dre. % ei lineolata HELD Er er ventricosa DEP. x ee plicatula Dar. Helix (Chilotrema) lapieida L. Nippenberg b. Schramberg Olausilia parvula STUD. Weibertreu Lartetia suevica GEY. Köngen. Sämtlich von Herrn Mittelschullehrer D. Geyer in Stuttgart. Aus derreichen, mit gewohnter peinlicher Genauigkeit zusammen- gebrachten Sammlung ist hervorzuheben der neue Fundort Köngen für Lartetia swevica. Gemeine Teichschnecke (Limnaea stagnalis L.) In besonders großen und schönen Exemplaren von einem Weiher bei Einthürnen OA. Waldsee und vom Schloßteich in Waldsee; Teichmuschel (Anodonta cygnea) vom Aalkistensee bei Maulbronn, von Herrn Reallehrer E. Benz in Stuttgart. Würmer, Vermes. Bandwürmer, parasitische Fadenwürmer und Kratzer aus verschiedenen Vögeln. Microfauna. Zahlreiche Aufsammlungen aus den Gräben des Federseerieds bei Buchau während der Wintermonate von Herrn Reallehrer Fr. Rehm in Buchau. Microfauna und Plankton. Planktonfänge aus dem Olzreuter See bei Schussenried, dem Feder- —_— 2. — see bei Buchau, der Kanzach bei Buchau, sowie Aufsamm- lungen aus den Gräben des Federseerieds von Fräulein stud. rer. nat. Annie Lampert in Stuttgart. Aufsammlungen von Mollusken, Arthropoden und Microfauna auf verschiedenen Exkursionen von Oberstudienrat Dr. Lampert. B. Botanische Sammlung. (Kustos: Prof. Eichler.) Geopora (ooperi Harkness, Nagold, von Herrn Seminarist A. Bertsch, zurzeit Nagold. Dieser für Württemberg neue Pilz wurde zum erstenmal von Dr. J. G. Cooper bei Haywards in Kalifornien gesammelt und von H. W. Harkness in einer Mitteilung über „Fungi of the Pacific Coast‘ (Bull. California Acad. of Sciences I, 3 (1885) S. 168 beschrieben. Die hierbei aufgestellte neue Gattung Geopora (deren Name aus Ge (Gaia) = Erde, und opora = Herbstfrucht zusammengesetzt ist) wurde von ihrem Autor in seiner Beschreibung des ‚Californian Hypogaeous Fungi‘ (Proc. California Acad. o. Sc., Botany. I. No. 8. 1899) und ebenso von Prof. Dr. Ed. Fischer (Bern) in seiner Bearbeitung der Tuberineae in Engler u. Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien I. 1 (1897) zu den Trüffelpilzen, U.-Ordnung Balsamiaceae, gestellt, in neuerer Zeit aber von Fıscher (Botan. Zeitung, 66. Jahrg. 1908 S. 159) zu den Becherpilzen (Pezizaceae) gezogen. Das erste Exemplar des Pilzes erhielt unsere Sammlung durch Herrn Hauptlehrer W. Öbermeyer-Gablenberg, der dasselbe ebenfalls von Herrn Bertsch erhalten und auf Grund seiner Ähnlichkeit mit der von E. Michael im 3. Band seiner ‚Führer für Pilzfreunde‘ unter No. 15 abgebildeten @. Michaelis E. Fıscher als zur Gattung Geopora gehörig erkannt hatte. Bald darauf sandte Herr Bertsch dem Naturalienkabinett ein ganzes ‚Nest‘ der neuen Pseudotrüffel mit dem umgebenden lockeren, aus Fichtennadeln bestehenden Humus, in dem sich außer verschiedenen kleinen und unreifen Exemplaren etwa 7 größere und z. T. reife Knollen befanden. Von den letzteren hatte die größte einen Durch- messer von 4,5 cm bei einem Gewicht von 17,4 g, während die übrigen etwa 2,3 bis 2,5 cm dick waren und im Gewicht zwischen 3 und 4 g schwankten. Herr Bertsch teilte dabei mit, daß auch die schon früher von ihm gesammelten Exemplare nesterweise bis zu 5 Exemplaren bei- sammengelegen seien und zwar an oder zwischen den Wurzeln eines auf Muschelkalk stockenden Fichtenwaldes, dicht unter der Oberfläche, (die emporgehoben und zerrissen war, so daß die Knollen als ‚‚etwas helles, wolliges“ sichtbar wurden. Die nähere Untersuchung ergab eine weitgehende Übereinstimmung mit der von Harkness sowie von E. Fischer in seinen „Bemerkungen über Geopora und verwandte Hypogäen‘ (Hedwigia, 37. Bd. 1898, Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. b — DOT, — S. 56/60) gegebenen Beschreibungen von G. Cooperi Hx., so daß die Zugehörigkeit der Nagolder Funde zu dieser Art zunächst kaum zu bezweifeln ist; auch Herr Prof. E. Fischer, dem ich ein Exemplar sandte und der die Liebenswürdigkeit hatte, meine Bestimmung zu re- vidieren, bestätigte dieselbe als vorläufig richtig. Die im frischen Zu- stand gemessenen zylindrischen, unten stielartig verjüngten, oben ab- gerundeten 7—-Ssporigen Schläuche zeigten eine Länge von 200— 2350 u bei einer Breite von 17—22 u, während die ellipsoidischen bis kuge- ligen Sporen eine dünne, glatte, farblose Membran hatten und 18 bis 25 u lang, sowie 13—14 u breit waren; im reifen Zustand zeigten sie in ihrem Innern je einen großen Öltropfen. Es sei noch erwähnt, daß sich auf dem Hymenium der Knollen ein Schmarotzer der Hypo- gäen, Melanospora Zobelii (Corda) FuckeL angesiedelt hatte, derselbe, den Harkness auch in der kalifornischen Geopora magnata Hx. fand. Nach den a. a. OÖ. von Fischer gemachten Angaben ist die G. Cooperi in Deutschland bis jetzt zweimal gefunden worden: bei Sondershausen (nach einem Exemplar des Straßburger Botan. Instituts) und bei Auerbach im Vogtland, wo er von Herrn Lehrer Edm. Michael i. J. 1897 unter ähnlichen Verhältnissen wie bei Nagold in ziemlicher Anzahl gesammelt wurde. Auch in Kalifornien wurde der Pilz noch ein zweitesmal gefunden, und zwar von N. L. Gardner im Dez. 1904 bei Berkeley. Eine weitere deutsche Geopora wurde 1894 von Dr. Schack bei Meiningen gefunden und von P. Hennings (a. a. O.) der Be- schreibung nach für identisch mit der von Sondershausen erklärt. Da jedoch Hennings es für kaum annehmbar hielt, „daß dieser unter- irdische Pilz in Kalifornien und ebenfalls in Thüringen vorkommen soll, während er bisher aus keinem anderen Gebiete bekannt geworden ist“, so hielt er es für richtiger, den deutschen Pilz als G. Schackei von dem kalifornischen zu trennen. Die deutsche Art soll sich von der letzteren durch ihre kleinere Form, feinere Wulstung und dunklere Färbung der Oberfläche, sowie kleinere Maße der Schläuche und Sporen unterscheiden, Unterschiede, die E. Fischer insbesondere für das Sondershauser Exemplar gegenüber dem von Berkely feststellt, so daß das erstere wohl auch zu @. Schackei zu stellen wäre. Was die erst- genannten Unterschiede anbetrifftt, so scheinen sie mir unsicher zu sein; jedenfalls sind das Nagolder Exemplar mit 4,5 cm Durch- messer und das Meininger Exemplar mit 4 cm Durchmesser ebenso groß und größer als die Haywarder, deren Größe Harkness mit 2—4 cm angibt. Und was die Maße der Schläuche und Sporen an- betrifft, die wie folgt angegeben werden: Hayward 220:26 bezw. 28:20 u; Berkeley 150—190:24 bezw. 21—24:18—21 u; Auer- bach 270-230 : 28—35 u bezw. 25—28:18-21 u; Nagold 200 —230 : 17—22 bezw. 18—25 : 13—14 u; Sondershausen 160 : 20 bezw. 21—25 : 11—14 u; Meiningen 150—200 : 24—-28 bezw. 20 —24:14—16 u, so zeigen auch sie keinen durchgreifenden Unter- schied. Es erscheint daher sehr fraglich, ob ein zwingenderer Grund als der von Hennings geltend gemachte vorliegt, die genannten deutschen Funde von den kalifornischen spezifisch zu trennen und die — X|RN — auffallende Erscheinung, daß eine offenbar so seltene Art, wie unser Pilz, dem Anschein nach nur zwei so außerordentlich weit voneinander getrennte Verbreitungsgebiete, wie Kalifornien und Deutschland hat, bleibt einstweilen noch unerklärt. J. Eichler. Picoa carthusiana TuL., aus dem Schwanner Wald, OA. Neuenbürg, von Herrn ©. Commerell, Höfen. Die beiden, von einem neuen Fundort stammenden Karthäuser- trüffeln zeichnen sich durch ungewöhnliche Größe aus; das eine Exem- plar hatte frisch einen größten Durchmesser von 6,7 cm und ein Ge- wicht von 120 g, das andere einen Durchmesser von 7,5 cm bei einem Gewicht von 82 g. (Vergl. diese Jahresh. 54. Jahrg., 1898, S. 331.) Ophrys apifera Hums., Stammheim OA. Calw. Muscari comosum Mit, „ 2 von Herrn Professor Beurlen, Calw. Linaria striata Dc., Höpfigheim. Von Herrn Öberlehrer Jul. Hermann, Murr. Silene dichotoma Eure., Tübingen, unter Luzerne, Dbunias erucago L., Tübingen, verschleppt, Echium vulgare L., verbändert, Tübingen, Plantago cynops L., Tübingen, verschleppt, Centaurea maculosa Aur., desgl., -von Herrn Apotheker Adolf Mayer, Tübingen. C. Mineralogisch-paläontologische Sammlung. (Kustos: Prof. Dr. E. Fraas.) Mineralien. Olivenit von Hallwangen, von Herrn Dr. A. Finckh, Stuttgart; Calcit im Kontaktgestein vom Kraftrain bei Schlierbach, von Herrn Professor Dr. E. Fraas, Stuttgart; Vivianit von Kißlegg, von Herrn Fürstl. Baurat Dittus im Kißlegg; Kupferlasur von Arizona, von Herrn Rat W. Rehlen, Nürnberg. Paläontologie. Trias. Plagiosternum granulosum aus dem Bonebed von Crailsheim, Ori- ginale zu E. Fraas, Labyrinthodonten, von Herrn Hofrat Blezinger in Crailsheim ; hb* A Myophoria orbicularis, Loxonema obscletum, Discina silesiaca, Myo- phoria pesanseris, Üeratites semipartitus, Lingula tenuissima, Myophoria Raibliana, Corbula und Anoplophora , Eqwisetum arenaceum, aus der Trias der Heilbronner Gegend, von Herrn Hauptlehrer Stettner in Heilbronn; Ceratites intermedius und nodosus aus dem Muschelkalk von Bitzfeld; von Herrn Lehrer Hermann in Bitzfeld; Üeratites spinosus var. minor, ©. Münster und evolutus aus dem Muschelkalk von Mühlhausen a. N., von Herrn Hauptlehrer Klöpfer in Stuttgart; Cidarıs grandaeva, Muschelkalk von Brötzingen; Labyrinthodonten- zahn, Stubensandstein von Aixheim, von Herrn stud. Kurt Frentzen in Karlsruhe ı. B.; Nothosaurus-Schädel, Simosaurus-Unterkiefer aus dem Muschelkalk von Crailsheim, . Gabe des Vereins zur Förderung der K. Naturaliensammlung: Lima-Pflaster aus dem Muschelkalk vom Bühlertal, von Herrn Oberlehrer Vogel in Obersontheim; Mwyophoria Kefersteini, Originale zu der Arbeit in diesem Band der Jahreshefte, aus dem Gipskeuper von Sindelfingen, von Herrn Dr. M. Weigelin, Stuttgart; Oyclotosaurus mordax, Original zu E.Fraas, Labyrinthodonten, aus dem Stubensandstein von Pfaffenhofen und Delodon Kapfii von Gaisburg, Erwerbung der K. Naturaliensammlung; Olathropteris meniscioides, Dictyophyllum sp. und Koniferenzapfen aus dem Rhät von Nürtingen, von Herrn A. Schmitt in Frankfurt a. M. (früher Gmünd). Jura. Pleurotomaria anglica aus Lias « von Trossingen, von Herrn Hauptlehrer Munz in Trossingen: Ichthyosaurus arietis, Lias « von Vaihingen a. F., Salenia n. sp. aus Weißjura & von Gosheim und Prosopon rostratum aus Weißjura @ von der Lochen, von Herrn R. Zimmer, Stuttgart; | Aegoceras planicosta und Arietites stellaris aus Lias & von Straßdorf, von Herrn Lehrer Künkele, Gmünd; Rhabdocidaris amalthei, Lias d von Reutlingen, von Herrn) Professor Dr. Zwiesele in Stuttgart; Pholidophorus Bechei aus Lias & von Holzmaden, von Herrn’ Bernhard Hauff in Holzmaden; ZA NUR Schädel von Ichthyosaurus acutirostris in unverdrücktem Zustand, Original zu der nachfolgenden Arbeit, aus dem Stinkstein von Holzmaden. Gabe des Vereins zur Förderung der K. Naturaliensammlung ; Ammonites (Tmaegoceras) crassiceps, A. aalensis aus Lias Ü von Schömberg; Trigonia navis aus der Grenzzone von Braunjura «/# von Gosheim, von Herrn Professor H. Fischer in Rottweil; Ammonites eudoxus und A. phorcus aus Weißjura d von Tuttlingen, von Herrn Dr. Geiger in Freudenstadt; Pecten subarmatus und Dacosaurus maximus aus dem oberen Weiß- jura von Obermedlingen: von Herrn Lehrer Duffey im Obermedlingen. Kollektion von Korallen aus dem oberen Weißjura von Nattheim, von Herrn Apotheker Huß in Gmünd. Tertiär. Sophoraea (Leguminosenfrucht), Blüte von Prumus sp. und Strationyx- Larve aus dem Dysodil vom Randecker Maar, von Herrn Dr. A. Finckh, Stuttgart; Anchitherium aurelianense, vollständiger Ober- und Unterkiefer von Steinheim i. Aalbuch, von Herrn A. Pharion in Steinheim ıi. Aalbuch (Kauf). Pholadenlöcher von Ballendorf, von den Herren A. Moos und H. Lutzeier in Ulm; Patella ferruginea von Stetten am kalten Markt, von Herrn Seminaroberlehrer Hermann in Nürtingen; Astrohelia sp., Patella sp., Ostrea plicatula, ©. helvetica und lingu- lata, Nerita plutonis von Stetten am kalten Markt, von Herrn Regierungsbaumeister Gerhardt in Stetten; Schloenbachia Margae, ein Kreideammonit, sekundär in der tertiären Nagelfluhe von Schmiedsfelden, von Frau Medizinalrat Maier in Heilbronn ; Diluvium. Wirbel von Ooluber natrix von Stuttgart, von Herrn Brikert in Stuttgart; FKihinoceros tichorhinus, Unterkiefer, aus einer Muschelkalkspalte von Neckarwestheim, von Herrn Lehrer Maier in Bönnigheim, Hoplites cfr. sinuosus, Ammonit aus dem Gault, erratisch verschleppt nach Leutkirch, von Herrn Oberreallehrer Palm in Leutkirch; DORT I — Stoßzahn von Elephas antiguus, 3,75 m lang, und von E. primi- genius, 3 m lang, von Steinheim a. d. Murr, Gabe des Vereins zur Förderung der K. Naturaliensammlung;; Zusammenstellung der Schneckenfaunen aus dem Diluvium vom Diessener Tal, den unteren Anlagen von Stuttgart, von Böb- lingen, Lauffen a. N., Stemheim a. d. Murr, Neckargartach, Cannstatt und dem Rieter Tal bei Enzweihingen, meist Ori- ginale zu den verschiedenen Arbeiten, von Herrn Mittelschullehrer D. Geyer in Stuttgart. Verzeichnis der Zugänge zur Vereinsbibliothek. (Bibliothekar: Prof. J. Eichler.) Zuwachs vom 1. April 1912 bis 31. März 1913. a. Durch Geschenk und Kauf. Durch Schenkung von Büchern etc. haben sich folgende Mitglieder und Gönner des Vereins um denselben verdient gemacht: Staatsanwalt W. Bacmeister, Heilbronn; Dr. A. Beutell, Breslau; Dr. E. Blanck, Breslau; Ch. Janet, Limoges; Prof. Dr. C.B. Klunzinger, Stuttgart; Privatdozent Dr. R. Lang, Tübingen; Prof. Dr. Franz Niedenzu, Braunsberg; Prof. Dr. L. Pilgrim, Stuttgart; Bezirksamtsassessor Dr. H. Poeverlein, Ludwigshafen; Geh. Hofrat Dr. A.v. Schmidt, Stuttgart; Geh. Hofrat Dr. Th. Weizsäcker, Wildbad; Prof. Dr. H. Zwiesele, Stuttgart. I. Zeitschriften, Gesellschaftsschriften etc. Aus der Heimat. Organ des Deutschen Lehrervereins für Natur- kunde. 25. Jahrg. 1912. (Lehrerverein für Naturkunde.) Bibliographie der deutschen naturwissenschaftlichen Literatur. XVI. Bd. 1912. Eclogae geologicae Helvetiae Bd. XI, 1—3 (1912). Hawaii. College of Honolulu: Bull. No. 1. Meißen. Naturwiss. Gesellschaft „Isis“: Mitteilungen 1911/12. — Monats- und Jahresmittel 1911 und 1912. Sendai. Tohoku Imperial University: Science reports. 1. ser. Vol.I, 2—4 (1912); 2. ser. Vol. ], 1. Zerbst. Naturwissenschaftl. Verein: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens (1912). Zoologischer Beobachter, 53. Jahrg., 1912. II. Zoologie, Anatomie. Bacmeister, W., Neuer Brutort des Auerhuhns in Württemberg. — Von den Brachvögeln. — Die sibirischen Tannenhäher in Württem- berg im Herbst 1911. — Biologen und Systematiker. — Natur- — will — schutz. — Frühjahrsbericht 1912 (aus Württ.) — Ornitholog. Notizen aus Graubünden. — Seltsame Gastfreundschaft. — Dr. Freiherr Richard König von und zu Warthausen. Klunzinger, C.B., Über einige Ergebnisse meiner Studien über die Rundkrabben des Roten Meeres. (1912.) — Über die Goldfisch- abarten und ihre künstliche Erzeugung. (1912.) — Über Gift- schlangen, Schlangengifte und Serumtherapie. (1912.) Zwiesele, H., Die Najaden von Lungern- und Sarnersee. (1913.) — Unio pietorum L. in der Schweiz. (1913.) Report on certain scientific Work done on the Ceylon pearl banks during the year 1911 (Colombo 1912, 4°). la. Entomologie. Janet, Ch., Constitution morphologique de la bouche de l’insecte. (1911.) — Organes sensitifs de la mandibule de l’abeille. (1910) — Sur l’existence d’un organe chordotonale et d’une vesicule pulsatile antennaires chez l’abeille et sur la morphologie de la tete de cette espece. (1911.) — Le sporophyte et le gamätophyte du vegetal; le soma et le germen de l’insecte. (1912.) Reitter, Edmund, Die Käfer des Deutschen Reiches. Bd. III. (1911. IV. Botanik. Blanck, E., Die Lehre von der Ernährung und Düngung der Pflanzen. Teil I. (Natw.-techn. Volksbücherei, hrsg. von Bast. Schmid No. 58/59). Niedenzu, Franz: Malpighiaceae americanae. I und II. (1912.) Poeverlein, H., Juncus tenuis in Süddeutschland. (1912.) — Senecio vernalis in Süddeutschland. (1912.) — Der Siegeszug des Früh- lingskreuzkrautes (Senecio vernalis) in der Pfalz. (1912.) — Das Naturschutzgebiet auf dem Donnersberg. (1913.) V. Mineralogie, Geologie, Paläontologie. Beutell, Albert, Über die Isomorphie-Verhältnisse und die Konstitution der Markasit-Arsenkies-Glaukodot-Gruppe. (1912.) Blanck, E., Gestein und Boden in ihrer Beziehung zur Pflanzen- ernährung. (1912.) — Die Glimmer als Kaliquelle für die Pflanzen und ihre Verwitterung. (1912.) Guide G£ologigue au Mexique. (1906.) Meyer, Herm. L. F. und Lang, R., Keuperprofile bei Angersbach im Lauterbacher Graben. (1912.) Schlesinger, Günter, Studien über die Stammesgeschichte der Proboscidier. (1912.) Weizsäcker, Th., Über die Wildbader Thermalquellen. (1912.) VII. Chemie, Physik, Astronomie. Pilgrim, L., Die Berechnung der Laufzeiten eines Erdstoßes mit Berücksichtigung der Herdtiefen, gestützt auf neuere Beobach- tungen. (1913.) BEN b. Durch Austausch unserer Jahreshefte!: Amani, s. Deutsch-Ostafrika. American Academy of arts and sciences (Boston): Proc. Vol. XLVI, 25; Vol. XLVII, 16—22; Vol. XLVII, 1—12. American geographical society (New York): Bulletins Vol. 44, 1912. Amiens. Societe Linneenne du nord de la France. Amsterdam. K. Akademie van Wetenschappen: Jaarboek voor 1911. — Verhandelingen (Naturkunde) 1. Sectie Deel XI, 1—4; 2. Sectie Deel XVII, 1. — Verslagen van de gewone Vergaderingen Deel XX (1911—1912). Augsburg. Naturwissenschaftl. Verein für Schwaben und Neuburg. Australasian association for the advancement of science, s. Sydney. Badischer Landesverein für Naturkunde (Freiburg): Mitteilungen No. 267—279 nebst einer Beilage. Baltimore s. Maryland. Bamberg. Naturforschender Verein. Basel. Naturforschende Gesellschaft: Verhandlungen Bd. 23 (1912). Batavia s. Nederlandsch-Indi£. Bayerische bot. Ges. zur Erforschung der heimischen Flora (München): Berichte Bd. XIII, 1912. —- Mitteilungen Bd. II No. 2225; Bd. TI ZNo.® Bayerisches K. Oberbergamt in München, geognostische Abteilung: Geognostische Jahreshefte Bd. 24, 1911. Bayern. Ornithologische Gesellschaft in Bayern, s. München. Belgique. Acad&mie R. des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique (Brüssel): Annuaire 1913. — Bull. de la classe des sciences 1912. — Observatoire Royal (Brüssel). — Societe entomologique (Brüssel): M&moires Tomes XIX (1912); XX (1912). — Societe geologique (Liege): Annales Tomes XXXVII, 4; XXXIX, 1—3. — Mö6moires annde 1911—1912 fase. 1 und 2. — Soeciete R. de Botanique (Brüssel): Bull. Tome XLVIH, 1911, fasc. 1—4. — Soeciete R. zoologique et malacologique (Brüssel): Annales Tome RENT, 219107 Bergen’s Museum: Aarbog for 1911, Heft 3; for 1912, Heft 1—2. — Aarsberetning for 1911. — Skrifter N. R. Bd. II, 1. Berlin. K. Akademie der Wissenschaften: Abhandlungen Jahrg. 1911, Phys.-math. Classe. — Sitzungsber. 1912. — Entomologischer Verein: Berliner entomologische Zeitschrift, Bd. 56, Hefty5 Age Bdsn, are] 2 — K. geologische Landesanstalt und Bergakademie: Jahrbuch für 1908, Bd: RXIX Teil: IL. 3; 5für1 911, SBAERRRIU Teil In Ar — Gesellschaft naturforschender Freunde: Sitzungsberichte 1911. ! In dem Verzeichnis sind sämtliche Gesellschaften usw. angeführt, mit denen der Verein Schriftenaustausch unterhält. Von den Gesellschaften, hinter deren Namen sich keine Angaben finden, sind dem Verein während der Bericht- zeit keine Tauschschriften zugegangen. I ARRRNG Berlin s. auch Brandenburg und Deutsche geologische Gesellschaft. Bern. Naturforschende Gesellschaft: Mitteilungen aus dem Jahre 1911. — s. auch Schweiz. Bodensee. Verein für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung (Lindau): Schriften Heft 41 (1912). Bologna. R. Accad. d. scienze dell’ Istituto di Bologna: Memorie ser. 6a Vol. VII, 1910/11. — Rendiconti, nuova serie Vol. XV, 1910/11. Bonn. Naturhistorischer Verein d. preuß. Rheinlande etc.: Verhand- lungen Jahrg. 68, 1911, Heft 2; Jahrg. 69, 1912, Heft 1. — Sitzungsberichte Jahrg. 1911, II. Hälfte, und Jahrg. 1912, I. Hälfte. Bordeaux. Soc. des sciences physiques et naturelles: Proces verbaux des seances 1910/11. — Bulletins de la commission meteoro- logique du D£p. de la Gironde, annede 1910. Boston, s. American Academy of arts and sciences. — Society of natural history: Memoirs Vol. VII (1912). — Proe. Vol. 34, No. 9—12. Brandenburg. Botanischer Verein für die Provinz B. (Berlin): Ver- handlungen Jahrg. 53, 1911. Braunschweig. Verein für Naturwissenschaft: Jahresber. 17, 1909/12. Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein: Abh. Bd. XXI, 1 (1912). Breslau, s. Schlesische Ges. f. vaterl. Kultur. Brooklyn Institute of Arts and Sciences. Brünn. Naturforschender Verein: Verhandlungen Bd. XLIX, 1910. — Klub für Naturkunde (Sektion des Brünner Lehrervereins). Brüssel, s. Belgique. Budapest, s. Ungarische geol. Ges. Buenos Aires. Deutscher wissenschaftlicher Verein. — Museo nacional: Anales ser. 3. Tomes XV (1912). Buffalo society of natural sciences: Bull. Vol. X, 2 (1912). Caön, s. Normandie. California Academy of sciences (San Francisco): Proc. 4. ser. Vol. I pp. 289—430; Vol. III pp. 75—186. Cambridge. Museum of comparative zoology at Harvard College: Annual Report for 1911/12. — Bull. Vol. LIV, 11—16; LV, 2; LVI, 1; LVII, 1. — Memoirs Vol. XXVIIL, 4; XXXIV, 4; XXXV, 3—4; XL, 4—5; XLIV, 1. Canada. The Canadian Institute (Toronto): Transactions No. 21—22. Val: IX, 2—3): — Department of mines:- Geol. Survey branch Mem. 13, 21, 27. — Mines branch publications No. 100, 104, 142, 154, 167, 216. — Porter, J. B. and Durley, R. J., An investigation of the coals of Canada. — Geological survey (Ottawa): Summary report for 1911. — Royal Society (Ottawa): Proc. and Trans. for 1911 (3. ser. Vol. V). Cape of Good Hope. Geological commission of the colony (Cape Town): 15. Annual report, 1910. — Maps 19 und 26. Catania. Accademia Gioenia di sc. nat.: Atti ser. 5a Vol. 4, 1911 und Vol. 5, 1912. — Bulletino, ser. 2a, fasc. 20—24. — ARM Chemnitz. Naturwiss. Gesellschaft: Berichte 16—18, 1903—-1911. Cherbourg. Societe nationale des sciences nat. et math.: M&moires tome XXXVIII (1911/12). Chicago. Field Columbian Museum: Publications No. 152—158, 160. — John Crerars Library: Annual report for 1911. Christiania. Physiographiske Forening: Nyt Magazin for Natur- videnskaberne. Bd. 26—50. (1881— 1912); Bd. 51. (1913). H. 1. Chur s. Graubünden. Cincinnati. Lloyd library: Bull. No. 19 —20. — Soc. of natural history: Journal Vol. XXI, 3. Colmar. Naturhistorische Gesellschaft: Mitt. N. F. Bd. XI, 1911—1912, Cordoba. Academia nacional de ciencias. — Departamento Gen. de Agricultura: Boletin Ano 1. No. 4—5. Danzig. Naturforschende Gesellschaft. — Technische Hochschule: 3 Dissertationen. Darmstadt. Großh. Hessische Geol. Landesanstalt: Abh. Bd. V, 3 (UOTE) EB EV La: — Verein für Erdkunde ete.: Notizblatt 4. Folge. Heft 52 (1911). Davenport (lowa). Academy of natural sciences. Deutsche geologische Gesellschaft (Berlin): Zeitschrift Bd. 64, 1912; Monatsberichte 1912. Deutsch-Ostafrika. Biolog.-Landwirtschaftl. Institut in Amani: Der Pflanzer, Ratgeber für trop. Landwirtschaft VIII, 2—12. Dijon. Acad. des sciences, arts et belles lettres. Donaueschingen. Verein für Gesch. und Naturgesch. der Baar. Dorpat (Jurjew). Naturforscher-Gesellschaft b. d. Universität: Sitzungs- berichte Bd. XX, 1911, Heft 3—4. Dresden. Genossenschaft ‚Flora‘, Gesellschaft für Botanik und Garten- bau: Sitzungsber. und Abhandl. N. F. 16. Jahrg. 1911/1912. — Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis: Sitzungsberichte und Ab- handlungen 1911, 2. Dublin. Royal Dublin Society: Scientific Proceedings Vol. XIII, 12—26. — Economic Proceedings Vol. II, 5. Dürkheim a. d. H. Pollichia, ein naturwiss. Verein der Rheinpfalz: Mitteilungen No. 27—28, 1911/12. Edinburgh. Botanical society: Trans. a. Proc. Vol. XXIV, 2—-3. — Notes of the R. bot. Garden XXIV, XXV, XXXI— XXX. — Geologieal society: Trans. Vol. X, 1 (1912). — R. physical society: Proceedings Vol. XVII, 4. — Royal Society: Transactions Vol. XLVII, 1911/12, 1—2. — Procee- dings Vol. XXXII, 1—5. Elberfeld. Naturwissenschaftlicher Verein: Jahresber. Heft 13. Erlangen. Physikalisch-medizinische Societät: Sitzungsber. H. 43, 1911. Firenze s. Italia. Formosa. Governments Bureau of the productive industries: Hayata, B., Icones Plantarum Formosanarum. Fasec. I. France. Societe geologique (Paris): Bull. ser. 4. Vol. X, 1910, No. 7—S; Vol. XI, 1911, No. 1—2. — RE France. Societ& zoologique (Paris): Bull. Vol. XXXVI (1911). Frankfurt a. M. Senckenbergische naturf. Gesellsch.: 43. Bericht (1912). Frauenfeld, s. Thurgau. Freiburg i. Br. Naturforschende Gesellschaft: Berichte Bd. XIX, 2. — s. auch Badischer Landesverein für Naturkunde. Gen&ve. Conservatoire et Jardin Botaniques (Herbier Delessert). — Soc. de physique et d’hist. naturelle: M&moires Vol. 37, fasc. 3. Genova. Museo civico di storia naturale. Gießen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: Berichte med. Abt. Bd. 6; naturw. Abt. Bd. 4. | Glasgow. Natural history soc.: The Glasgow Naturalist Vol. IV (1911/12). Görlitz. Naturforschende Gesellschaft. Graubünden. Naturforschende Gesellschaft (Chur): Jahresber. N. F. Jg. LII, 1910/12. Greifswald. Naturw. Verein für Neu-Vorpommern und Rügen. Halifax. Nova Scotian Institute of Science: Proc. a. Trans. Vol. XII, 3, 1908/1909; Vol. XII, 1—2, 1910/12. Halle. Verein für Erdkunde. — Kais. Leopoldinisch-Carolinische Akademie d. Naturforscher: Leopol- dina Bd. XLVIII, 1912. — Naturw. Verein für Sachsen und Thüringen: Zeitschrift für Natur- wissenschaften Bd. 84, 1912, No. 1-—2. Hamburg. Naturw. Verein: Abhandlungen Bd. XX, 1 (1912). — Ver- handlungen 3. Folge, Bd. XIX, 1911. — Verein für naturw. Unterhaltung. — Wissenschaftl. Anstalten. Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde. Hannover. Naturhistorische Gesellschaft. Harlem. Fondation de P. Teyler van der Hulst: Archives du Musee Teyler, ser. 3 Vol. I (1912). — Soeiete hollandaise des sciences: Archives n&erlandaises des sciences exactes et naturelles, Ser. 3A. Tome I Livr. 3—4 und Tome II (1912). — Ser. IIB. Tome I Livr. 3—4 (1912). Havre s. Normandie. Heidelberg. Naturhist.-med. Verein: Verh.N.F. Bd. XI, 4; Bd. XII, 1—2. Helgoland. Biologische Anstalt (s. Kiel-Helgoland). Helsingfors. Societas pro fauna et flora Fennica: Acta Vol. 33, 34, 36 (1910—1912); — Meddelanden Heft 38, 1911/12. Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften: Verh. u. Mitteilungen 62. Bd., 1912, Heft 1—6. Hohenheim. Kgl. Württ. landwirtschaftliche Akademie: Jber. 1911/12. — Kgl. Württ. Anstalt für Pflanzenschutz: Bericht über die Tätigkeit der K. W.A. f. P. im Jahre 1911. — 3 Mitteilungen. Iglö s. Ungarn. Innsbruck. Naturwissensch.-med. Verein. Italia. R.comitato geologico (Roma): Bollettino Vol. XLI, 1911 und Vol. XLIII, 1912, fase. 1. — Societä entomologica (Firenze): Bollettino, anno XLIH, 1911. DREH IN — Jurjew s. Dorpat. Kansas. The Kansas University (Lawrence): Science Bull. Vol. V, 12 212 Vol-eN\ Karlsruhe. Naturwissenschaftl. Verein: Verhandlungen Bd. 24, 1910/11. Kassel. Verein für Naturkunde. Kiel s. Schleswig-Holstein. Kiel-Helgoland. Kommission zur wissenschaftl. Untersuchung der deutschen Meere und Biologische Anstalt auf Helgoland: Wiss. Meeresuntersuchungen, N. F. Bd. XIV, Abt. Kiel (1912); Bd. V, Abt. Helgoland, Heft 3 (1912). Königsberg. Physikal.-ökon. Gesellschaft: Schriften Jahrg. 52, 1911. Krefeld. Naturwissenschaftlicher Verein: Jahresbericht 1911/12. Kyoto. College of Science and Engineering: Memoirs Vol. III, 9—12. Landshut. Botanischer Verein. Lausanne. Societe Vaudoise des sciences naturelles: Bulletins. 5. ser, Vol-AXxENIIENo mE Lawrence s. Kansas. Leiden. Nederlandsche Dierkundige Vereeniging: Tijdschrift ser. 2, Deel XII, 3. — s’Rijks Herbarium: Mededelingen No. 8—14 (1912). Leipzig. Naturforschende Gesellschaft: Sitzungsberichte Jg. 38, 1911. Liege. Societe Royale des Sciences: M&moires ser. 3a. Tome IX (1912). — Societe geologique de Belgique, s. Belgique. Lima s. Peru. Lindau s. Bodensee. Linz. Museum Franeisco-Carolinum. 70. Bericht (1912). — Verein für Naturkunde in Österreich ob Enns. Lisboa s. Portugal. London. Geological Society: Quarterly Journal Vol. LXVIII, 1912. — Geological Literature added to the G. S. library during 1911. — Linnean Society: Journal, a) Botany Vol. XL, 277—278; Vol. XLI, 279—281; b) Zoology Vol. XXXI, 213—214. — Proceedings Jahrgang 1911/12. — Zoological Society: Proceedings for 1912 parts II—IV; for 1913 pt. I. — Index of the Proc. 1901—1910. — Transact. Vol. XX, 2—4. Lübeck. Geographische Gesellschaft und Naturhistorisches Museum: Mitteilungen 2. R. Heft 25 (1912). Lund. Universitas Lundensis: Lunds Universitets Arsskrift, Nova Series Abt..2,.Bd.'V, 1911. Luxemburg. Institut grand-ducal. — Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde: Monatsberichte 4. Jg. 1910 und 5. Jg. 1911. Lyon. Academie des sciences, belles lettres et arts: M&m. (Se. et Lettres) 3. ser. Tome XII (1912). — Museum d’histoire naturelle. — Societe d’Agriculture, Sciences et Industrie: Annales 1910 u. 1911. Magdeburg. Städt. Museum f. Natur- u. Heimatkunde und Natur- wissenschaftl. Verein. — AIR — Mannheim. Verein für Naturkunde. Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der ges. Naturwissenschaften : Sitzungsberichte Jahrg. 1911. Marseille. Facult& des Sciences: Annales Tome XVII (1909) und Tome XX (1911) mit Suppl. (1912). Maryland. Geological survey (Baltimore): Reports Vol. IX (1911). — Lower Cretaceous. (1911.) — Prince Georges County. (1911.) — Weather Service. Mecklenburg. Verein der Freunde der Naturgeschichte (Rostock): Archiv 65. Jg. 1911. Melbourne s. Victoria. Metz. Soeciete d’histoire naturelle. Mexico. Instituto geologico de M.: Boletin 29 (1912) Atlas. — Parergones Tomo III, 7—10. R — Museo nacional y Sociedad Mexicana de historia natural: La Na- turaleza ser. 3 tomo I, 3—4 (1912). Milano. R. Istituto Lombardo di scienze e lettere: Rendiconti. ser. 2a: Vol. 44 No. 17—20; Vol. 45 No. 1—15. Missouri Botanical garden (St. Louis): 22. annual Report, 1911. Montb&liard. Socist& d’Emulation: M&moires Vol. XLI (1912). Montevideo. Museo nacional. Moskau. Societe imperiale des naturalistes: Bull. annee 1911, 1—3. München s. Bayerische botan. Ges. und Bayerisches K. Oberbergamt. — Geographische Gesellschaft: Mitteilungen Bd. VII (1912); VII, 1 (1913). — Ormithologische Gesellsch. in Bayern. Napoli. R. Accad. delle scienze fisiche e mat.: Rendiconti serie 3 Vol. XVIII, 1912, fase. 1—9. — Zoologische Station: Mitteilungen Bd. 20 Heft 3 (1912). Nassauischer Verein f. Naturkunde (Wiesbaden): Jahrb. Jg. 65 (1912). Nederlandsch Indi&. Natuurkundige Vereeniging i. N. I. (Batavia): Natuurkundig Tijdschrift vor N. I. Deel LXX (1911) u. LXXI (1912). Neuchätel. Societe neuchäteloise des sciences naturelles: Bulletins Tome XXXVIH, 1910/11. New Haven. Connecticut academy of arts and sciences. New South Wales. Linnean Society of N. S. W. (Sydney): Proceedings Vol. XXXVI, 1911, part 4; Vol. XXXVII, 1911, parts 1—2. — RB. Society (Sydney): Journals and Proceedings Vol. XLV, 1911, parts 2—4, New York Academy of sciences: Annals Vol. XXI pag. 177—263 und Vol. XXII pag. 1—160. — s. American geographical Society. New Zealand Institute (Wellington): Trans. Vol. XLIV, 1911, Normandie. Societe Linneenne de N. (Caön): Bulletins 6. ser. Vol. III, 1908/09, 2ieme partie. — Societ6 göologique de N. (Havre): Bulletins tome XXXI, 1911. Nürnberg. Naturhist. Gesellschaft: Jber. u. Abh. XVII, 2 (1912); XIX, 1—3 (1912). — Mitt. II, 1908, No. 2—5; III, 1909, No.1. —ı N Offenbach. Verein für Naturkunde: Berichte 51—53, 1909-—-1912. Ottawa s. Canada. Padova. Accademia scientifica Veneto-Trentino-Istriana, Cl. di Se. nat., fis. e mat.: Atti 3a. Ser. Anno V (1912). Paris s. France. Passau. Naturhistorischer Verein. Philadelphia. Academy of natural sciences: Proceedings Vol. LXIIT, 1911, part 3; Vol. LXIV, 1912, parts 1 u.2. Anniversary meeting march 1912. — American philosophical society for promoting useful knowledge: Proc. Vol. LI. — Transactions Vol. XXIL,.2 (1912). Pisa. Societä Toscana di scienze naturali residente in P.: Memorie Vol. XXVII (1911). — Processi verbali Vol. XXI. Pollichia s. Dürkheim a. d.H. Portugal. Direetion des travaux geologiques du Portugal (Lisboa). Posen. Naturwissenschaftlicher Verein der Provinz Posen: Zeitschr. der Sektion für Botanik 19. Jahrg. Heft 1—3 (1912).. Pozsony s. Presburg. Prag. Deutscher naturwiss.-medizin. Verein für Böhmen „Lotos“ : Lotos Bd. 60, 1912. — Laube, G. C., Der geolog. Aufbau von Böhmen. 3. Aufl. (19712). — Lese- u. Redehalle der Deutschen Studenten in Prag: 63. Bericht, 1911. Presburg (Pozsony). Verein für Natur- und Heilkunde. Regensburg. Kgl. botanische Gesellschaft. — Naturwissenschaftlicher Verein: Berichte Heft XIII für 1910 u. 1911. Riga. Naturforscher-Verein: Korrespondenzblatt Jahrg. LV (1912). Rio de Janeiro. Museu nacional: Archivos Vol. XIV (1907) u. XV (1909). Roma. Accademia Pontificia dei nuovi Lincei: Atti anno LXV, 1911/12. — R. Accademia dei Lincei: Rendiconti ser. 5a Vol. XXI, 1912. — s. auch Italia. Rostock s. Mecklenburg. Rovereto. Museo civico: Publicazioni No. 47, 48, 50 (1910—1912). Saint Louis. Academy of science. San Francisco s. California. Sankt Gallische naturwissenschaftl. Gesellschaft: Jahrb. f. 1911. Sankt Petersburg. Comite geologique: Bulletins XXX, 1911; XXXI 1912, No. 1—2. — Memoires nouv. serie Lfgn. 58, 61, 63,64 65, 67, 691 71, ws, 75, 78, 8% — Russisch-Kaiserliche mineralogische Gesellschaft: Verhandlungen 2. ser. Bd. 48 (1912). — Materialien zur Geologie Rußlands Bd. 25 (1912). — Kais. Akademie der Wissenschaften: Bulletins Jahrg. 1912 No. 6—18; LIT3 INDOOR 13, — Physikalisches Central-Observatorium: Annalen Jg. 1908. Santiago de Chile. Deutscher wissenschaftlicher Verein: Verh. VI, 2. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur: Jahresberichte 88, 1910 und 89, 1911. Schleswig-Holstein. Naturwiss. Verein für Schleswig-Holstein (Kiel). — XXX — Schweiz. Geologische Kommission der Schweiz. naturf. Gesellschaft: Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz, N. F. Lfg. XXXI, XXXIL, RXRXVI—XXXIX. — Geol. Spezialkarten No. 64, 65, 68; Blatt Stühlingen mit Erl. — Schweizerische botanische Gesellschaft (Zürich): Ber. Heft 21 (1912). — Schweizerische entomologische Gesellschaft (Bern): Mitteilungen Bd. XII, 3 (1912). — Schweizerische naturforschende Gesellschaft (Bern): Verhandlungen der 94. Jahresvers., 1911, zu Solothurn. Sion. La Murithienne; soc. Valaisanne des sciences naturelles: Bull. XXXVI, 1909/10 und XXXVII, 1911/12. Stanford University. Leland Stanford junior University: Slonaker, I. R., The effect of a strictly vegetable diet on the Albina Rat. (1912). Steiermark. Naturw. Verein (Graz). Stettin. Entomologischer Verein: Entomologische Zeitung Jg. 73 (1912). Stockholm. K. Svenska Vetenskaps Akademien: Handlingar Bd. 47, No. 2—11; Bd. 48 No. 1—2, 4—7; Bd. 49 No. 1—10. — Arkiv for matematik, astronomi och fysik VII, 3—4 u. VIII, 1—2; Arkiv for kemi, mineralogi och geologi IV, 3; Arkiv for botanik XI und XII, 1—2; Arkiv for Zoologi VII, 2—3. — Aarsbok for 1912. — Lefnadsteckninger Bd. 4 Heft 5 (1912). — Meteorol. Jakttagelser Bd. 53, 1911. — Les prix Nobel en 1911. — Nobel- instituts meddelanden Bd. II, 2. Straßburg. Kais. Universitäts- und Landesbibliothek: Monatsber. der Ges. zur Förderung der Wiss. im Unterelsaß Bd. XLIV, 1910 und XEV,Al91L. Stuttgart. Ärztlicher Verein: Medizinisch-statistischer Jahresbericht über die Stadt Stuttgart 39. Jahrg., 1911. — s. auch Württemberg. Sydney s. Australasian association for the advancement of sciences: Report of the 13th meeting at Sydney, 1911. — s. New South Wales. Thurgauische Naturforschende Gesellschaft (Frauenfeld). Tokio. College of science, Imperial University, Japan: Journal Vol. XXIX, 2; Vol. XXX, 2; Vol. XXXI (Flora Koreana Il); Vol. XXXII, 2—4, 6, 7. Torino. R. Accademia delle scienze: Atti Vol. XLVII, 1911/12; Vol. XLVII, 1912/13, f. 1—3. — Osservatorio della Regia Universitä: Boll. 1911. Toronto s. Canada. Triest. Soc. adriatica di scienze naturali: Boll. Vol. XIX—XXV (1899—1911). Tromsö Museum: Aarsberetning for 1911. — Aarshefter Vol. 34, 1911. Tübingen. K. Universitätsbibliothek : 20 Dissertationen der naturwissen- schaftlichen Fakultät. Tufts College (Mass. U. S. A.): Tufts college studies Vol. III, 2 (1912). Ulm. Verein für Mathematik u. Naturwissenschaften. 2 BR Ungarische Akademie der Wissenschaften: Mathematische und natur- wissenschaftliche Abhandlungen aus Ungarn Bd.26, 1908, Heft 1—3. Ungarische geologische Gesellschaft und k. ungarische geologische An- stalt (Budapest): Földtani Közlöny Bd. XLI, 1911, Heft 11—12; Bd. XLII, 1912, Heft 1—12. — Jahresbericht für 1909. — Mit- teilungen aus dem Jahrbuch Bd. XX, 1. Ungarische naturwissenschaftliche Gesellschaft, botanische Sektion: Növenitani Közlemenyek Bd. XI, 1912. Ungarischer Karpathen-Verein (Iglö): Jahrbuch Bd. XXXIX, 1912. Ungarische K. Ornithologische Centrale: ‚Aquila‘, Zeitschrift für ÖOrnithologie Jg. XIX. 1912. United States of N. Am. Department of Agriculture (Washington). — Department of Commerce and labor: Fisherie Documents 754—756, 760—762, 764. — Department of the Interior (Geological survey) (Washington): Annual report Vol. XXXII, 1910/11. — Bulletins. — Professional papers No. 71 mit Atlas. — Water supply and irrigation papers. — Mineral resources 1910. Upsala. The Geological Institution of the university. — K. Universitetsbibliotek : Bref och Skrifvelser af och till Carl von Linne. 1641912). — Regia Societas scientiarum Upsaliensis: Nova Acta ser. 4. Vol. III, 1. Vietoria. Publie library, Museums and National Gallery (Melbourne). Waadtland s. Lausanne. Washington. Smithsonian Institution: Annual report for 1911. — Rep. of the National Museum 1911. — Bull. of the U. S. National Museum No. 77 (1911). — Contributions from the U. S. Nat. Herbarium Vol. XII, 12; XIV, 3; XVI, 1—3. — Proceedings of the U. S. Nat. Mus. Vol. 41 (1912). — Smithsonian miscellaneous collections Vol. 37 No. 856; Vol. 56 No. 29—37; Nol. 57 No. 6—10; Vol. 58 No. 2; Vol: 59 No. 1—18, 20; Vol. 60 ® No. 1—14. — s. auch United States. Wellington s. New Zealand Institute. Westfälischer Provinzialverein für Wissenschaft u. Kunst: 40. Jahres- bericht für 1911/12. Wien. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Klasse: Sitzungsberichte Bd. CXX, 1911, Abt. 1 Heft 8—-10; Abt. 2a H.-10; Abt. 26 H. 10); Abt. .3.-HL 808160 ORRTEIEe Abt. 17H. 1-8; Abt. 2a H.-1-=8; Abt. 2b H: 17 ;7 Abt. 355 H. 1—3. — Mitteilungen der Erdbebenkommission No. 42 —44. — K.K. geologische Reichsanstalt: Abhandlungen Bd. XXI, 2. — Jahrbuch 61. Jg., 1911, No. 3—4; 62 Jg., 1912, No. 1—3. — Verhandlungen 1911 No. 16—18; 1912 No. 1—15. — K.K. naturhist. Hofmuseum: Annalen Bd. XXV, 3—4 und Bd. XXVIL — K.K. zoologisch-botanische Gesellschaft: Verhandlungen Bd. 61, 1911 und Bd. 62, 1912. R — Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse: Schriften Bd. 52, 1911/12. — XXXU — Wiesbaden s. Nassauischer Verein für Naturkunde. ‘Winterthur. Naturwiss. Gesellschaft. Mitteilungen Heft IX, 1911 bis 1912. Wisconsin: Academy of sciences, arts and letters. — Natural history society (Milwaukee): Bull. Vol. IX, 4; Vol. X, 1—2. Württemberg. K. Statistisches Landesamt (Stuttgart): Württ. Jahr- bücher für Statistik und Landeskunde Jahrg. 1912. — Deutsches meteorologisches Jahrbuch: Württemberg, Jahrg. 1911. — Geo- gnostische Spezialkarte von Württemberg 1:25000, Atlasblätter 106, Dormettingen-Dettingen, und 141, Rottweil, mit Erläute- rungen. — Desgl. 1:50000 Atlasblatt Aalen mit Begleitworten, 2. Aufl. 1912. — Ergebnisse der Arbeiten der Drachenstation am Bodensee i. J. 1911. — Nachrichten von der Hohenheimer Erd- bebenwarte a. d. J. 1911. — Statistisches Handbuch für das Königreich Württemberg Jg. 1910/11. — Württembergischer Schwarzwaldverein (Stuttgart): „Aus dem Schwarz- wald“ Jahrg. XX. — Württembergischer Verein für Handelsgeographie. Würzburg. Physikalisch-medizinische Gesellschaft: Sitzungsber. 1911. — Verhandlungen Bd. XLI. Zürich. Naturforschende Gesellschaft: Vierteljahresschrift 56. Jahrg , 1911, No. 4; 57. Jahrg., 1912, No. 1—2. — s. auch Schweiz. Zwickau. Verein für Naturkunde: 40.—41. Jber. für 1910—1911. Der Rechnungs-Abschluß für das Jahr 1912 stellt sich folgendermaßen: Einnahmen: Kassensuandsam Weyanuar 1911... 2.2020..." 248'M. 84 Pi. Zins aus den Kapitalien. . . SEN ee Schenkung des Ehrenmitglieds Prof. Dr. c. B. Klunainper O0 N u Dividende aus der Feuerversicherungsprämie . . . 34 44,, 40,8, Mitgliedschaftsbeiträge von 828 Mitgliedern. . . . 4140 „ — ,„ Ortszuschlag für die Stuttgarter Mitglieder... . 154 „ — ,„ Beiträge der I eotnetesen ER inkl. Orts- zusehlag 2..,/. .: er RE) er a Keen Für 137 De lEinbände von en er, lanıy.. a), „ verkaufte Jahreshefte . . . . a 2 „ gelieferte und verkaufte Sa Kerl 0; Bverkanste, Naturalien: .......049sweandiedeH Air 200 — ’ ’ 7065 M. 61 Pf. Jahreshefte d. Vereins f, vaterl. Naturkunde in Württ. 1913, C — XXX — Ausgaben: Für Bibliothek und Buchbinderarbeiten.. . . ..% 143. Mana Be Herstellung der Jahreshefte inkl. und d Separat abzüge . ee ... 4706: A 00 Expedition der alsesilvelie N Au . 0: m DOOR Doz Sonstige Porti, Spesen und Sehe ten 0 OD Honorare, Saalmieten, Inserate, Einladungskarten. . 694 „ 05 „, Unkosten der Zweisyeremen ss Wr De Steuer und Bankierkosten . . . 33a dd Anschaff. von 500 Mk. 4”/oiger Württ. Kredit- V. -Obl. 506 1972 6917 M. 42 Pf. Einnahmen... 4%, 2.0. 222.002. 208. 42706 5,0 ME 1 reale Ausgaben, 2 7. ben 4 Br OO 75 Kassenstand am 1. ee INSEIRSERE STEVE Vermögensberechnung. Kapitalien nach Nennwert . . ee ar 20 DENE Kassenstand am 1. Januar 1913 EEE TEE 1481519 Vermögen am 1. Januar 1913. . . ... 22248 M. 19 Pf. Vermögen Jam 1. Januar 131272 Sr Free es ergibt sich somit eine Vermögenszunahme von 399 M. 35 Pf. Der Rechner: (gez.) Dr. C. Beck. Die Rechnung wurde mit den Belegen eingehend verglichen, nach- gerechnet und durchaus richtig befunden. Stuttgart, 17. März 1913. (gez.) C. Regelmann, Rechnungsrat a.D. Veränderungen im Mitgliederbestand. Vom 1. Juni 1912 bis 30. April 1913 traten dem Verein folgende 39 Mitglieder bei: Arnold, Franz, Fabrikant, Stuttgart. Bareiss, Otto, Techn. Eisenbahnsekretär, Leutkirch. Beisbarth, Frl. Jessie, Höfen a. E. Beisswanger, G., stud. rer. nat., Tübingen. Berckhemer, Fritz, stud. rer. nat., Stuttgart. Berz, Karl, stud. rer. nat., Stuttgart. Blumenthal, Karl, K. Hofphotograph, Wildbad. Canz, Erwin, Oberbaurat, Stuttgart. Drescher, M., Forstmeister, Wildbad. Ehmann, Dr. J., prakt. Arzt, Biberach a.R. Fein, Emil, Fabrikant, Stuttgart. Feldweg, Jul., Schultheiß, Höfen a. E. — ERERN Finekh, H., Oberförster, Wildbad. v. Fischer, Dr. Hermann, Univ.-Professor, Tübingen. Fischer, Wilhelm, cand. rer. nat., Tübingen. Franke, Wilhelm, cand. rer. nat., Tübingen. Gaiser, Dr. E., Reutlingen. Geol. mineral. Sammlung der K. Württ. Landwirt. Hochschule Hohenheim. Güntter, Kommerzienrat, Biberach. Hausmann, Dr. med., Sanitätsrat, Wildbad. Hofmann, Forstamtmann, Weingarten. Hopfengärtner, Dr. med., prakt. Arzt, Calmbach. Huzel, Karl, Gewerbeassessor, Stuttgart. Kaiser, Eisenbahnbauinspektor, Biberach. Kolb, Dr. R., Oberreallehrer, Schwenningen. Krauss, Forstamtmann, Schussenried. Lehmann, Dr. Ernst, Univ.-Professor, Tübingen. Leuze, Dr. Johannes, Tübingen. Meßmer, Julius, Major z. D., Stuttgart. Metzger, Friedrich, Bauwerkmeister, Eßlingen. Mönch, W., Hauptlehrer, Rötenbach OA. Calw. Probst, Oberförster, Krauchenwies. Rosenberg, Dr. H., Privatdozent, Tübingen. Vierfelder, M., Konditor, Buchau a. F. Vogel, Dr. Richard, Privatdozent, Tübingen. Wagner, J., Rechtsanwalt, Biberach. Wildbad, Stadtgemeinde. Wildermuth, Dr., Professor, Heilbronn. Wolf, Professor, Heilbronn. Durch Tod und Austrittserklärung schieden während derselben Zeit aus dem Verein: Beck, Dr. Rainer, Stadtarzt in Mengen. v. Biberstein, Max, Forstmeister a. D., München. Dais, Forstmeister, Blaubeuren. Feser, Dr. med., Distriktsarzt, Altshausen. Fopp, C., Direktor, Wangen i. A. Groß, Dr. Wilhelm, Professor, Geislingen. Hofacker, Emil, Oberreallehrer, Rottweil. v.Hohenlohe-Langenburg, Fürst Hermann, Durchl., Langenburg.r Hug, Dr. Otto, Geologe, Bern. Kindermann, Dr. C., Professor, Hohenheim. Knoche, Dr. Ernst, Assistent, Stuttgart. v. Koken, Dr. Ernst, Univ.-Professor, Tübingen. Liesching, Dr. Theodor, prakt. Arzt, Königsbronn. 7 Meßner, Dr. E., Assistent, Stuttgart. Müller, Karl, Rektor, Nürtingen. Nagel, Ludwig, Oberamtstierarzt, Leonberg. Palm, Apotheker, Neuenbürg. co* — XXX Rommel, Oberförster, Altensteig. Sapper, Richard, Vizekonsul, Stuttgart. Schott, August, Fabrikant, Nürtingen. Schreiber, Ferdinand jun., Verlagsbuchhalr., Eßlingen. Setzer, Dr. Eugen, Chemiker, Stuttgart. Silber, Erwin, stud. rer. nat., Tübingen. v. Sonntag, Konradin, Oberst a. D., Stuttgart. j Stier, Oberförster, Ochsenhausen. v. Stoll, Dr. Karl, Generalarzt a. D., Stuttgart. Wagner, Dr. Albert, prakt. Arzt, Stuttgart. Wagner, Dr.-Ing. Hans, Chemiker, Stuttgart. Wallensteiner, Chemiker, Rottweil. Walter, Emil, Apotheker, Rottweil. Weinland, Dr. Ernst, Univ.-Professor, München. Wulz, Oberstleutenant a. D., Stuttgart. Wurm, Dr. Wilhelm, Hofrat, Teinach. T Der Verein zählte somit am 1. Mai 1913 3 Ehrenmitglieder, I Korrespondierendes und 855 Ordentliche Mitglieder. — {) Zum Gedächtnis an Professor Dr. E. von Koken. Von Prof. Dr. E. Fraas. Am 21. November 1912 starb in Tübingen der Professor der Mineralogie, Geologie und Paläontologie Ernst von KokEn nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 52 Jahren, herausgerissen aus einer Fülle von Arbeiten, die zu vollenden ihm leider nicht mehr vergönnt war. Nicht nur für die Universität und unser Land, sondern für die ganze geologische Wissenschaft bedeutet sein Tod einen schweren Verlust. Ein vortrefflicher Lehrer ist unserer Hoch- schule verloren gegangen, der in seltener Weise die Kenntnisse in sich vereinigte, die heutzutage dazu gehören, die beiden an allen größeren Universitäten getrennten Lehrstühle für Mineralogie einer- seits und für Geologie und Paläontologie andererseits zu bekleiden. Der feine und ruhige Charakter Koken’s, sein staunenswertes Wissen und seine hervorragende Rednergabe mußten ihm die Herzen seiner Schüler und aller derer gewinnen, die mit ihm in Verkehr standen. In der Reihe der Forscher aber steht Koken in vorderster Linie als ein Mann von eminenter Geistesschärfe und unermüdlichem Fleiß, der sich ebensowohl in seinen zahlreichen Arbeiten wie in der Re- daktion der größten referierenden Organe Deutschlands bemerkbar machte. Ernst Koken, am 29. Mai 1860 als Sohn eines Ministerial- beamten in Braunschweig geboren, stammt aus einer Heimat, wo wie bei uns in Schwaben die Versteinerungen zu Hause sind und zum Sammeln einladen. Im Verein mit seinem Landsmann und Freunde G. Stemmann konnte sich bei ihm schon in frühester Jugend die Freude an der Geologie und Versteinerungskunde entwickeln, und durch das Anlegen einer eigenen Sammlung übte sich bei ihm der Formensinn und das Auge für paläontologische Beobachtung. In der Schule W. Serrac#’s an der Universität Göttingen, später bei Are. Heım in Zürich und von 1882 an in Berlin bei dem damaligen Altmeister der Paläontologie Beyrıcn und dem mit ihm innig be- freundeten W. Daues vollendete er seine Studien, die sich anfäng- DOSE — lich auf Chemie und Physik, später aber auf Geologie und Paläonto- logie als Hauptfächer bezogen. 1884 erwarb er sich mit einer Dissertation über die oligocänen Fischotolithen Norddeutschlands den Doktortitel; eine Arbeit, die in ihrer Art grundlegend auf diesem Gebiete war und zu welcher er sich zuerst die Grundlagen durch ausgedehnte Untersuchungen an rezenten Fischen schaffen mußte. Es folgte eine Zeit des Assistententums am Museum für Naturkunde in Berlin, in welcher er den Umzug und die Neuordnung der großen dortigen Sammlungen in die Hand bekam. 1888 begann er seine akademische Lehrtätigkeit als Privatdozent für Geologie und Paläonto- logie in Berlin und schon drei Jahre später, 1891, erhielt er eine Berufung nach Königsberg. Auch dort erwuchs ihm durch Neubau und Einrichtung eines geologischen Institutes eine ausgedehnte Samm- lungstätigkeit, und ganz ähnliche Aufgaben erwarteten ihn in Tü- bingen, als er 1895 die Stelle von Branco einnahm. Wohl lagen von QuEnstepr’s Zeit her und durch die Aufsammlungen Branco’s vermehrt, unendliche Schätze aufgehäuft, aber jedem, der die Raumver- hältnisse in der alten Aula gesehen hat, ist bekannt, wie mangel- haft, ja zum Teil kaum zugänglich und benützbar die so wichtige Sammlung dort untergebracht war. Vier Jahre nach dem Amts- antritt Koken’s wurde das neue Institut eröffnet und eine gewaltige Arbeit war es, das Material zu sichten und in den neuen Räumen unterzubringen. KokEN war hierzu der geeignete Mann und in der herrlichen dort aufgestellten, zum Teil neu geschaffenen Sammlung verkörpert sich am besten der Geist Koren’s. Vor allem sollte die Sammlung zu einer alles umfassenden Lehrsammlung umgestaltet werden und hierzu bedurfte es großer Ergänzungen aus nah und fern. Durch eigene Aufsammlungen, durch Geschenke und Kauf wurde dies erreicht, und mit Stolz durfte Koken auf seine Samm- lung blicken, die an Reichhaltigkeit mit den größten Universitäts- sammlungen Deutschlands wetteifert und den Studierenden eine Fülle von Anregung gibt. Das Schwergewicht der Tübinger Sammlung liegt in der Palä- ontologie und dies war auch das hauptsächlichste Arbeitsgebiet von Koken’s. Abgesehen von der schon erwähnten Dissertation über die Fischotolithen verdanken wir ihm eine vorzügliche Bearbei- tung der Saurier der norddeutschen Kreideformation und des Rıchtzoren’schen Materiales über die Säugetierwelt von China. Seine ganz besonderen Lieblinge aber waren die Gastropoden oder Schnecken, deren Entwicklung und Verbreitung in einzelnen ED Formationen er verfolgte und in zahlreichen grundlegenden Abhand- lungen niederlegte. Die allgemeinen Gesichtspunkte, die er durch seine ausgedehnte Sammlungstätigkeit, den Lehrberuf und die verschiedenartigen Studien gewann, wurden zusammengefaßt in zwei größeren Lehrbüchern, die speziell für das Studium und die Belehrung der Studenten bearbeitet sind. Während „Die Vorwelt und ihre Entwicklungs- geschichte“ (Leipzig 1893) mehr einen allgemeinen Überblick über die ausgestorbene Lebewelt gibt, sollen „Die Leitfossilien“ (Leipzig 1896) dem Studierenden einen Leitfaden und Schlüssel zum Bestimmen der Versteinerungen an die Hand geben. Leider un- vollendet blieben. seine Studien über die Ichthyosaurier, was um so mehr zu bedauern ist, da ihm das reiche Material unseres schwäbischen Jura ebenso wie das aus dem englischen Jura zur Verfügung stand und zu wichtigen vergleichenden Beobachtungen führen mußte. Unvollendet blieb leider auch eine große Monographie der Gastropoden des baltischen Untersilurs, doch ist zu hoffen, daß diese Arbeit von berufener Seite zu Ende geführt wird. Neben diesen zahlreichen und umfassenden paläontologischen Arbeiten treten die geologischen Studien zurück. Sie knüpfen zunächst an württembergische Verhältnisse an und befassen sich mit der Ausbildung und Ablagerung der Diluvialgebilde in Schwaben und den schwierigen Problemen im Ries, diesem geologisch so viel- umstrittenen Gebiet. Auch die Umgebung der Salzlagerstätten von Kochendorf wurde in dem Streit um das neu anzulegende Salz- werk von ihm im Auftrag der Regierung eingehend kartiert und bearbeitet. Fruchtbringender und von größerer Wichtigkeit waren seine Studien über die geologischen Verhältnisse Ostindiens, speziell des Salte Range-Gebirges und der dort so schön entwickelten - permischen Eiszeit. Zusammen mit seinem Freunde Nörrins hatte er auf zwei Reisen 1902 und 1905 weite Gebiete Ostindiens bereist und eine reiche Ausbeute an Versteinerungen mitgebracht, die eine Zierde der Tübinger Sammlung bilden. Zahlreich sind die kleineren Mitteilungen über die dortigen Beobachtungen, aber leider blieb die große Monographie der Salte Range unbeendet. In jüngster Zeit wurde durch Koken im Verein mit R. R. ScHmipr der anthropologischen Forschung ein besonderes Interesse gewidmet und ganz besonders die stratigraphisch-faunistischen Unter- suchungen in exakter Weise durchgeführt. Die in Tübingen auf- gestellte anthropologische Sammlung, welche sich mit dem Menschen der ältesten Zeiten befaßt, ist wohl eine der besten und schönsten Lehrsammlungen, die in neuerer Zeit zusammengebracht wurde, und enthält eine Fülle von wichtigem Untersuchungsmaterial, speziell über unsere schwäbischen Höhlen. Eine nicht zu unterschätzende, für die geologische und palä- ontologische Literatur überaus wichtige Tätigkeit Koren’s lag in der Mitarbeiterschaft und Herausgabe wissenschaftlicher Zeitschriften. Auch hier stehen die paläontologischen Werke obenan, «aenn die beiden größten Zeitschriften „Palaeontographica“ und „Paläontologische Abhandlungen“ waren ıhm als Herausgeber unterstellt. Außerdem war er Mitherausgeber des Neuen Jahrbuchs für Mineralogie, Geologie und Paläontologie und des damit verbun- denen „Centralblatt“. Derartige Zeitschriften stellen in gewissem Sinn eine wissenschaftliche Macht dar, aber um so größer ist des- halb auch die Verantwortung und die Arbeit des Herausgebers, um allen an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden und die zahlreichen Einläufe zu bewerten und zu sichten. Daß diese auf- regende und anstrengende Tätigkeit die zwar zähe, aber doch auch wieder zarte Konstitution KokEn’s aufreiben mußte, war kaum zu verwundern, denn niemals gönnte er sich Ruhe und Schonung, und bis in die letzten Tage suchte er seinen Verpflichtungen nachzu- kommen. Schon im Frühjahr 1911 begann die schwere schleichende Krankheit, die ihn im Spätherbst 1912 dahinraffte. Auch er war ein Praeceptor Sueviae, dem wir alle ein treues Andenken bewahren werden. Il. Sitzungsberichte. 1. Hauptversammlung zu Wildbad am 29. Juni 1912. (Den allgemeinen Bericht s. oben S. V.) Geh. Hofrat Dr. Th. Weizsäcker, kgl. Badearzt in Wildbad: Über die Wildbader Thermalquellen. Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Wildbader Heilquellen kam Redner auf einige Eigenschaften derselben zu sprechen, durch welche sie sich von anderen ähnlichen Thermen unterscheiden und welche nach Ansicht des Redners für ihre Eigenart und Wirkung besonders maßgebend und charakteristisch sind. Redner führte dabei folgendes aus: Die Wildbader Therme entspringt aus dem Urgestein, dem Granit. Das Thermalwasser tritt zu beiden Seiten der Enz aus ca. 36 Bohrlöchern zutage. Diese haben eine Tiefe von 5—54 m und schneiden in ihrem Verlauf die Thermalwasser führenden Gesteins- spalten an. Von geologischer Wichtigkeit ist die Lage der Thermen auf dem Bruchgebiet zweier großer Granitgebiete, von welchen das nördliche die porphyrische Struktur zeigt, während das südliche ein echter Zwei- glimmergranit ist. Zwischen diesen beiden Gebieten liegt eine kleine Scholle von stark gepreßtem Granit gleichsam eingekeilt und auf diese allein ist das Thermalwasser beschränkt. Diese Tatsachen sind erst in jüngster Zeit anläßlich der Frei- legung der Urquelle von unserem Landesgeologen Professor Dr. Fraas durch genaue Aufnahmen festgestellt worden und habe ich für die- jenigen Herren, die sich für diese Verhältnisse näher interessieren, die geologischen Karten und Profile hier aufhängen lassen !. Außerhalb dieses Thermalgebietes findet man keine Warmquellen und ist es aus diesen geologischen Verhältnissen auch verständlich, weshalb frühere Bohrversuche weiter talauf und talab ohne Resultat bleiben mußten. Unterirdisch stehen sowohl die Bohrlöcher der einen Enzseite unter sich wie auch mit denen der anderen Enzseite in Verbindung, was auch durch Färbung mit Fluorescin nachgewiesen wurde. Man hat wohl nicht unrecht mit der Annahme, daß das Thermalwasser einem großen unterirdischen Reservoir entstammt, wofür auch die Gleichartigkeit der chemischen Zusammensetzung der einzelnen Bohr- quellen spricht. ! Blatt Wildbad der geolog. Karte von Württemberg nach den neuesten Aufnahmen des Landesgeologen Dr. Regelmann befindet sich zurzeit im Druck. — XLU — Die Temperatur jeder Bohrquelle ist eine konstante, sie zeigt jahraus jahrein fast /keinerlei Schwankungen, dagegen sind Unterschiede in dem Wärmegrad der einzelnen Bohrquellen vorhanden und bewegen sich zwischen 33° und 38° C. Auch die Ergiebigkeit der Thermalquellen ist nennenswerten Ver- änderungen nicht unterworfen. Sie ist zusammen auf ca. 12—13 Se- kundenliter zu schätzen. Man bezeichnet die Wildbader Heilquelle nach ihrer chemischen Zusammensetzung als alkalische Kochsalztherme, wofür ins- besondere ihr Gehalt an kohlensaurem Natron von 0,1034 p. M. und an Chlornatrium von 0,2439 p. M. maßgebend ist. Die Zusammen- setzung des Thermalwassers der einzelnen Bohrquellen zeigt keine nennenswerte Verschiedenheit und lassen sich alle im Thermalwasser gelösten Mineralsalze auf die Zersetzung des Granits zurückführen, es ist deshalb auch nicht anzunehmen, daß das Wasser in der Tiefe ein anderes Gestein als den Granit vorfindet. Die erhöhte Temperatur des Wassers kann entweder darauf zurückgeführt werden, daß das Wasser aus einer so großen Tiefe heraufdringt, in welcher die Erwärmung des Erdinnern bereits ent- sprechend gestiegen ist (ca. 1000 m), oder daß es durch Wasser- dämpfe erhitzt wird, die aus der Tiefe aufsteigen. Weitere Eigenschaften des Thermalwassers, die Ihnen auffallen werden, sind: absolute Geruch- und Geschmacklosigkeit, Farblosigkeit und Kristallklarheit, durch welche es einen hervorragenden Grad von Lichtbrechungsvermögen besitzt. Spez. Gew.: 1,006. Der Gehalt an freier Kohlensäure ist ein sehr geringer (7,877 g auf 100 ] Thermalwasser). Die Gasblasen, welche den Bohrquellen periodisch in großer Menge entsteigen, bestehen nach der älteren Analyse von Fehling aus einem Gemisch von 95,58 °/o N, 1,83 °/o O und 2,32°/o CO,. Neuere Untersuchungen von Kaiser in Bonn und Engler in Karlsruhe haben diesen Befund bestätigt und hat Kaiser schon 1895 bei seinen Unter- suchungen einen Gehalt von 2,1 °/o Edelgasen (Helium und Argon) in diesen Gasausströmungen festgestellt, womit damals zum erstenmal eine Stelle bekannt wurde, wo Helium sich frei in der Natur vorfindet und in die Atmosphäre ausströmt. Vor ca. 6 Wochen sind diese Gasausströmungen durch die beiden Assistenten Czako und Lautenschläger von Engler wiederum untersucht worden. Die Analyse ergab auf luftfreies Gas berechnet eine Zusammensetzung von 2,8 °/o CO, und 97,2 °/o N und Edelgase und zwar 0,7 °/, Helium und 1,5 °/o Argon, was einem Gesamtgehalt von 2,2 °/o Edelgasen entspricht. Mit dem Vorkommen von Helium in unseren Thermalquellen steht ihre Radioaktivität im engsten Zusammenhang, denn das Helium entsteht als endliches Umwandlungsprodukt aus den Strahlungen und Emanationen des Radium. Die ersten Radioaktivitätsbestimmungen an unseren Thermal- «uellen wurden im Frühjahr 1905 von Engler und Sieveking aus- end geführt. Sie ergaben an den verschiedenen Bohrquellen Werte zwischen 1,6 und 3,3 M.E. pro 1. Da diese Untersuchungen nach einer längeren Regenperiode vorgenommen wurden, so war Engler der Ansicht, dab bei einer erneuten Untersuchung in günstigerer Jahreszeit die Werte sich vielleicht noch höher stellen dürften. Die Wiederholung der Messung fand dieses Frühjahr im Mai statt und wurde von den beiden Assistenten von Engler, Gzako und Lautenschläger, ausgeführt. Das Ergebnis war ein ebenso überraschendes als günstiges; es fanden sich Werte von 6,6, 7,9, 8 und 10 M.E. pro Liter an den gemessenen Bohrquellen, also das Doppelte und Dreifache der früheren Messungs- ergebnisse. So z. B. betrug die Radioaktivität des Thermalwassers aus Bohrloch No. 13 bei der Messung 1905 pro 1 2,9 M.E., 1912 da- gegen 6,6 M.E.; Bohrloch No. 14 ergab früher 2,5, jetzt 7,9 M.E. pro ]. Engler meint nun zwar, auch diese sehr erhebliche Differenz der Radioaktivitätswerte der beiden Messungen durch den Einfluß der atmo- sphärischen Niederschläge auf die Thermalquellen erklären zu können, da die erste Messung dieser Bohrquellen nach stärkerem Regen er- folgte, während die letzte Prüfung nach längerer Trockenheit vor- genommen wurde. Es scheint mir aber diese Annahme doch nicht zu genügen, um die so große Differenz zwischen den beiden Messungen von 1905 und 1912 zu erklären und erlaube ich mir nach unseren Beobachtungen an den Thermalquellen folgende Tatsachen dagegen anzuführen: Es finden seit Jahrzehnten während der Saison täglich Messungen der Temperatur des Thermalwassers in den Bädern statt. Diese Messungen können zwar nicht den Anspruch auf unbedingte wissen- schaftliche Genauigkeit und Exaktheit machen, lassen aber doch mit Sicherheit feststellen, daß die Schwankung der Bädertemperaturen sich nur innerhalb weniger Zehntelgrade vollzieht, wobei kleine Differenzen auch der Unvollkommenheit der Methode zuzuschreiben sind. Ich glaube, daß diese Beobachtungen sehr stark gegen die An- nahme sprechen, daß die große Differenz der Radioaktivitätswerte der beiden Messungen von 1905 und 1912 auf die Höhe der den beiden Messungen vorangegangenen atmosphärischen Niederschläge zurück- zuführen sei, da doch sonst auch bei unseren regelmäßigen Temperatur- messungen in den Bädern, resp. an den Bohrquellen, nach starken und länger dauernden Regenperioden größere Schwankungen der Temperatur als nur um einige Zehntelgrade sich ergeben müßten. Falls aber die erhöhten Radioaktivitätswerte der jüngsten Mes- sungen etwa mit dem trockenen und regenarmen Sommer 1911 in Zusammenhang gebracht werden wollten, so müßte sich doch auch in dieser Zeit eine erheblichere Abnahme der Ergiebigkeit der Thermal- quellen bemerkbar gemacht haben. | Es werden nun auch regelmäßige Messungen der Ergiebigkeit der Thermalquellen ausgeführt und zwar wird die Gesamtmenge des Thermal- wassers aus sämtlichen Bohrlöchern zusammen am großen Ausfluß aus den Bädern stets unter denselben Bedingungen festgestellt. — NV 7 — Aus diesen Messungen ergibt sich nun die Tatsache , daß in den letzten Jahren keine Abnahme, sondern vielmehr eine deutliche Zu- nahme der Ergiebigkeit der Bohrquellen stattgefunden hat. Leider fielen durch besondere Umstände nun zwischen 1910—11 eine oder zwei Messungen aus und fand eine solche erst wieder kurz nach dem Erdbeben vom 16. November 1911 statt, zugleich mit einer Untersuchung, ob irgend ein Einfluß dieser Katastrophe auf unsere Quellen bemerkbar sei. Dieselbe ergab das überraschende Resultat, daß die Ergiebigkeit der Thermalquellen auf über 14 Sek.-L. gestiegen war, ein Wert, der meines Wissens vorher nie zur Beobachtung kam. Im März 1912 ergab die Messung noch beinahe 13 Sek.-L. und ca. zwei Monate später fand die Messung der Radioaktivität durch die Herren Ozako und Lautenschläger statt, also gerade in einer Periode großen Wasserreichtums der Thermen. Man hätte also eher mit einem weniger günstigen Befund rechnen müssen und statt dessen kamen dreimal höhere Radioaktivitätswerte zutage. Liegt nun die Vermutung nicht nahe, daß alle diese Erscheinungen mit denjenigen Vorgängen im Erdinnern in Zusammenhang zu bringen seien, die schließlich auch zu der Erschütterung der Erdkruste am 16. November 1911 im süd- lichen Deutschland und speziell in Wildbad geführt haben? Durch die neuen Messungen ist also an unseren Thermalquellen eine Radioaktivität von 6,6—10 M.E. pro | festgestellt worden, was gegenüber den früheren Werten von 1,6—3,3 M.E. prol ein ganz gewaltiges Plus ergibt. Diese Radioaktivität ist bedingt durch den Gehalt des Thermal- wassers an Emanation; diese wieder ist als ein gasförmiger Körper aufzufassen, die von radiumhaltigen Gesteinsarten im Erdinnern aus- gesandt wird. Da die Emanation alle physikalischen Eigenschaften eines Gases besitzt, so kann sie auch vom Thermalwasser auf seinem Weg aus den Tiefen des Erdinnern aufgenommen und zur Oberfläche geführt werden. Dagegen konnten gelöste Radiumsalze im Thermalwasser auch nicht in Spuren nachgewiesen werden. (Marckwald-Berlin.) Welche Rolle ist nun der Anwesenheit von Radiumemanation im Thermalwasser bei seiner Heilwirkung zuzuschreiben? Haben sich die Erwartungen erfüllt, welche an den Nachweis dieses geheimnisvollen Stoffes in den meisten Heilquellen von Kranken und Ärzten geknüpft wurden? Hierüber will ich noch mit ein paar kurzen Worten berichten, soweit dabei unsere Wildbäder in Frage kommen. Nach den Erfolgen der experimentellen Radiumtherapie” steht fest, daß wir in der Radiumemanation ein Mittel besitzen, welches bei 1 1907 11,82 Sekundenliter — 709 ] pro Min. = pro Tag ca. 1 021000 1 1909 12,71 N —_ Too nn TER 1910 12,82 f 76 en Aare aan 28. Febr. 1911 14,01 ! gan, Er een März 1912 12,93 ! EN EN 1118000 1 ? Grundriß der Radiumtherapie. Herausgegeben von S. Löwenthal. 1912, — ul — richtiger Anwendung eine besondere und heilende Wirkung auf be- stimmte krankhafte Zustände des menschlichen Körpers ausübt. Ich möchte hier nur den Rheumatismus und die Gicht erwähnen. Es ist nun gewiß kein Zufall, daß die Erfolge bei denjenigen krankhaften Zu- ständen am deutlichsten und günstigsten waren, bei welchen sich auch in jahrhundertlanger Erfahrung und Beobachtung die sogen. indifferenten Thermalquellen als besonders wirksam erwiesen haben, ohne daß dafür bisher eine genügende wissenschaftliche Erklärung hätte gegeben werden können. Und gerade die für diese Leiden besonders bevorzugten Heil- quellen sind nun auch als stark radioaktiv befunden worden. Sollte man da nicht von den gleichen Wirkungen auch auf die gleichen Ursachen schließen dürfen? Wir wollen deshalb diese Frage weiter verfolgen. Die erste Forderung, die nach Gudzent, Löwenthal u.a. für eine rationelle Anwendung der Emanation aufgestellt werden muß, ist, dab sie auch wirklich in den Organismus hineingelangt und möglichst lange in ihm verbleibt. Dies ist besonders für den Emanationsgehalt von Heilquellen wichtig, wenn man ihm einen Anteil an ihrer Heilwirkung beimessen will. Von den verschiedenen Wegen und Methoden, durch welche die Emanation dem kranken Organismus zugeführt werden kann, will ich hier nur berühren: die Darreichung derselben als Zusatz zum Bad und die Inhalation von Radiumemanation, die übrigen Methoden kann ich übergehen, da sie für die Wirkung der Wildbäder nur von untergeordneter Bedeutung sind. Daß die Emanation des Badwassers in wirksamer Weise durch die Haut in den Körper eindringen könnte, ist noch nicht genügend festgestellt. Geringe Mengen diffundieren zwar wohl in die Haut und es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß dadurch eine spezi- fische Wirkung auf die Hautnerven ausgeübt werden kann. Dagegen ist durch die Untersuchungen von Löwenthal schon seit Jahren mit Sicherheit erwiesen, daß im emanationshaltigen Bad die Aufnahme größerer Emanationsmengen allein durch Inhalation der aus dem Wasser in die Luft des Badraumes übergehenden Emanation stattfindet. Diese Beobachtung führten Gudzent und Löwenthal zu der von ihnen zum erstenmal angewendeten Methode der Inhalationsbehand- lung im geschlossenen Raum, bei welcher sich der Kranke längere Zeit in einem möglichst luftdicht abgeschlossenen Raum aufzuhalten hat, der mit etwa 2—4 M.E. Emanation pro Liter Luft beschickt ist. Dabei wird je nach der Dauer der Inhalation eine zunehmende Anreicherung des Blutes mit Emanation stattfinden, und es ist durch diese Methode möglich, größere Mengen Emanation dem Körper einzuverleiben. Betrachten Sie nun die schematische Darstellung, welche Ihnen die Art und Weise der Wasserzuführung zu den Thermalbädern zur Anschauung bringen soll. Sie bemerken hier die Bohrlöcher, welche _ in den Granit eindringen und die thermalwasserführenden Spalten des Gesteins anschneiden. Die Badhäuser sind direkt über den Bohrquellen errichtet und diese münden unmittelbar in die Badbecken, seien es Gesellschafts- oder Einzelbäder ein. — "Ra L Diese direkte Zuführung des Thermalwassers ist nur in Wildbad durchgeführt und möglich, da die Thermalquellen bei ihrer natürlichen Wärme von durchschnittlich 35° C sofort badgerecht sind und keiner weiteren künstlichen Aufmachung, d. h. keiner Ab- ze An Be NN 777 Mi AN N | N III RR —Q III, A + | ze N \ \ == Roi] N re U Se SE Ge IE = mu N | = Era N UL ETEEN A \ Sm A \ N ES FEN a6 N X ED, IR EINEN SQ J f { N 0 7 | N NL ZEN \ % un \ N I S MIR en ER \ ZU 4 IE HH fi, Thermalwasserzuleitung zu den Wildbädern. 1. Thermalwasser. — 2. Übereich. — 3. Ablauf nach der Enz, — 4. Sand, — 5. Bohrloch. — 6. Urgestein mit wasserführenden Spalten. kühlung, Erwärmung oder Mischung mehr bedürfen. Dadurch fällt auch Jeder Verlust aller derjenigen Beimischungen der Quellen fort, welche leicht flüchtig sind und die sich auf jeder Zwischenstation zwischen Quelle und Bad vermindern und schließlich ganz verloren gehen. Dies trifft vor allem für die Radiumemanation zu, welche sehr flüchtig ist und DU Sie begreifen, daß bei der beschriebenen Art der Wasserzuführung zu den Thermalbädern ein Verlust an Emanation nicht stattfinden kann und daß der Gehalt von 6—10 M.E. pro Liter auch im Bad wirklich vorhanden ist. Für die Emanationsmenge eines wirksamen Radiumbades werden nun nach Gudzent 1300—5000 M.E. verlangt. Unsere Einzelbäder haben einen Wassergehalt von 7—800 1, was bei durchschnittlich 8 M.E. pro Liter Badwasser einen Gesamtgehalt des Bades von über 5000 M.E. ergibt, also mehr als das Höchstmaß der verlangten Ema- nationsmenge. Löwenthal spricht den Grundsatz aus, daß in den Badorten die Badtechnik nach den Gesichtspunkten der Erfahrungen der Radium- therapie revidiert werden müsse: wertvolle und halbvergessene Bad- formen, schreibt er, protrahierte und Gesellschaftsbäder müßten wieder eingeführt, die Verhältnisse der Zuleitung etc. verbessert werden. Ich glaube, mit den vorstehenden Ausführungen den Beweis er- bracht zu haben, daß alle diese Anforderungen in unseren Wildbädern schon von der Natur in idealer Weise erfüllt sind und keiner Ver- besserung mehr bedürfen. So hat auch Engler schon 1905 in einem Vortrag im naturwissenschaftlichen Verein in Karlsruhe über seine Radiumuntersuchungen an zahlreichen Heilquellen, sich folgendermaßen ausgesprochen: „Für ganz besonders günstig halte ich in Wildbad die Art der Zuleitung des Thermalwassers in die Badebassins ete., da sie ohne längere oder gar offene Zuleitung erfolgt, so daß — da auch Verdünnung und Anheizung fortfallen — die volle Radioaktivität der Quelle in Wirksamkeit treten kann. Wie Sie wissen, haben sich hier in Wildbad aus den früheren Zeiten des Bades die sogen. Gesellschaftsbäder als eine beliebte Spe- zialität und Badform erhalten, die sich auch heute noch des größten Zuspruchs erfreut. Die Badbassins der Gesellschaftsbäder haben einen Gehalt von 6—8000 1 Thermalwasser und eine Verdunstungsfläche von je 12—16 qm, so daß bei dem durchschnittlichen Emanationsgehalt von 8 M.E. pro | und dem stetigen Zufließen von Thermalwasser aus den Bohrquellen während des Badens eine große Menge Emanation stetig in die Luft- schicht über dem Wasserspiegel übergeht. Wir sind daran, hierüber genauere Messungen : anzustellen und werde ich auf unsere diesbezüg- lichen Versuche später noch zurückkommen. Als Ergebnis seiner Erfahrungen mit der Radiumbehandlung - schreibt Löwenthal in der schon mehrfach zitierten Arbeit: ‚Be- sonders günstig bezüglich der Ausnutzung der Emanation durch Ein- atmung stellen sich die Gesellschaftsbäder dar. Bei ihnen bedingt die große Gesamtaktivität auch einen hohen Emanationsgehalt sowohl über dem Wasser als auch in dem Gesamtraum. Von seiten der Balneo- logen wird mehrfach daran erinnert, daß solche Bassinbäder, die früher viel mehr im Gebrauch waren, recht gute Erfolge aufzuweisen hatten, vermutlich auch weil sie einen längeren Aufenthalt im Wasser er- möglichten. Bewundernswert ist jedenfalls der therapeutische Instinkt, — hl — aus dem heraus die Badeinrichtungen und Badgewohnheiten der Kurorte älterer Zeit entstanden sind. Jedenfalls hat die Neuzeit mit einseitiger Durchführung hygienischer Prinzipien Rückschritte in der Bädertechnik unwissentlich verschuldet, die wir jetzt wissentlich gut machen müssen.“ So werden wir auch nach diesen Worten verzeihen, daß der Bau- meister der alten Badhäuser in Wildbad vor 80 Jahren die Badzellen nach unseren heutigen Begriffen eng und klein bemessen hat. Un- bewußt hat er dadurch etwas zweckmäßiges geschaffen, nämlich daß in dem engen Raum die Emanation zusammengehalten und ihre Wirkung dadurch erhöht wird. Wir haben nun auch versucht, den Emarationsgehalt der Bad- räume und besonders der Luftschicht direkt über dem Wasserspiegel, die von dem Badenden in erster Linie eingeatmet und in die Lungen aufgenommen wird, durch Messung mit dem Fontaktoskop festzustellen. Diese Versuche sind zwar noch nicht reif, um bestimmte Behauptungen aufstellen zu können. Immerhin kann ich mitteilen, daß wir Werte zwischen 1 und 2 M.E. pro Liter Luft gefunden haben, was eine sehr beachtenswerte Menge wäre, da für die Emanation schon ein Gehalt von 2—3 M.E. pro Liter Luft als recht günstig bezeichnet wird. Ich will es nun unterlassen, an die Aufzählung dieser Tatsachen noch theoretische Schlußfolgerungen und hypothetische Erklärungen über die physiologische Wirkung unserer Wildbäder im allgemeinen und im speziellen anzuknüpfen. Doch wäre es mir eine Genugtuung, wenn Sie durch meine Aus- führungen die Überzeugung gewonnen hätten, daß dem Radiumgehalt unserer Heilquellen ohne Zweifel ein wesentlicher Anteilan ihrer spezifischen Heilkraft zugeschrieben werden muß und daß zur vollen Ausnützung dieses Heilfaktors einer Heilquelle die geschilderte Eigenart unserer Thermen und unserer Badeinrichtungen von ganz wesent- licher Bedeutung sind, wobei die Wirkung der während des Bades ein- geatmeten Emanation noch durch den die Blutzirkulation befördernden Einfluß des Thermalbades erhöht und gesteigert werden mag. Wir stehen mit diesen Anschauungen durchweg auf dem Boden der Tatsachen und befinden uns im Einklang mit den wissenschaft- lichen Ergebnissen der experimentellen Radiumtherapie. Doch werden nach wie vor die durch die jahrhundertlange Erfahrung und Beob- achtung an unseren Wildbädern festgestellten Heilerfolge für den Arzt und den Kranken am überzeugendsten bleiben. Landesgeologe Dr. K. Regelmann: Über den geologischen Aufbau des Schwarzwaldes um Wildbad und seine Be- ziehungen zu den dortigen Thermen. (Wortlaut.) Das Juwel, das Wildbads Mauern bergen, ist naturgemäß schon vielfach der Gegenstand geologischer Untersuchungen gewesen; ich erinnere nur an die wertvollen Beiträge von Bergratsdirektor v. Xeller, an die geologischen Aufnahmen von Finanzrat E. Paulus und die bekannten Untersuchungen von Professor Dr. v. Eck und Professor Dr. E. Fraas. Mit dem Fortschritt der neuen geologischen Landes- De (un 0 a u En Zi — XIX — aufnahme von Württemberg im Schwarzwalde habe ich selbst in jüngster Zeit immer engere Kreise um Wildbad gezogen. Die Wildbader Warmquellen entspringen dem nordschwarz- wälder Granitmassiv. Dieses Massiv ist als eine mittelcarbonische Intrusion granitischen Magmas in Gneise aufzufassen. Das heißt: Das Magma hat die Gneisdecke nicht durchbrochen, sondern ist in ihr stecken geblieben und als sogenanntes Tiefengestein in dem Gneismantel er- starrt, wobei es beim Erkalten von Kontraktionsrissen zerspalten wurde. Der langgestreckte Stock, der sich wohl nach unten verjüngt, folgt in seiner Längenerstreckung dem varistischen Streichen (N 50° 0). Von diesem Granitmassiv sind durch Erosion, hauptsächlich ın der Zeit der Bildung des Rotliegenden, große Teile der Gneisdecke und des Stockes selbst abgetragen worden und es wurde eine im großen ganzen ebene Abrasionsfläche geschaffen, auf der sich weiterhin das jüngere Deckgebirge der Trias und des Jura abgelagert hat. Einzelne, wenig tiefe Mulden in den Graniten sind — auch bei Wildbad — mit den Aufarbeitungsprodukten des Rotliegenden (vorwiegend Granitgrus) bis zur Abrasionsfläche aufgefüllt. In der Tertiärzeit, im Zusammenhang mit der Auffaltung der Alpen und dem Einbruch des Rheintales, erfuhr unsere ganze Gegend eine Emporhebung und zugleich eine weitere Durchklüftung. Dadurch wurde die vorher horizontale Abrasionsfläche mitsamt dem auflagernden Deckgebirge in mannigfaltiger Weise verschoben und abgeknickt, d. h. von Verwerfungen und Flexuren durchzogen und zum Teil in schräge Lage gestellt. Heute ist auch dieses Deckgebirge wieder weithin abgetragen und wir sehen z. B. die Murg bei Forbach 430 m tief in das Granit- massiv eingenagt. — Unter den westlichen Tälern des Schwarzwaldes ist das Enztal bei Wildbad und eine Strecke des Eyachtales dadurch aus- gezeichnet, daß das genannte Granitmassiv durch die Erosion des Flusses verschiedentlich eben noch bloßgelegt ist. Darüber breitet sich in dieser Gegend als Deckgebirge der Buntsandstein, rund 300 m mächtig, aus. In Wildbad selbst steigen aus den Tiefen des geschilderten Granit- massives offensichtlich auf ,Klüften‘ bezw. „Quetschzonen‘ die warmen Quellen auf, welche unserem Badeorte seinen Weltruf verschafft haben. Das Wasser trat früher hauptsächlich an einem Punkt an der sogenannten „Hölle“ (etwa in der am Kurplatz gelegenen Ecke des großen Badgebäudes) mit freiem Austrittt zutage. In den Jahren 1838—48 und 1863—65 wurden weitere Quellpunkte durch Bohren erschlossen. Außerdem wurde durch die Bohrungen Thermalwasser östlich und westlich der Enz gefunden und der Zusammenhang beider Quellgebiete konstatiert. Bei der im Auftrag der geologischen Landesanstalt (Geol. Abt. des Stat. Landesamts) durchgeführten Detailaufnahme von Blatt Wildbad war es selbstverständlich, daß auch der Frage nach dem Ursprung der Thermen, sowie nach dem Weg, dem sie bis zu ihrem Austritt folgen, besondere Beachtung geschenkt wurde. Der bekannteste Erklärungsversuch über die Entstehung der Wild- bader Thermen knüpft an die Vorstellung ‚kommunizierender Röhren‘, Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. d re die vielfach und oft gewiß mit Recht bei der Erklärung des Thermal- phänomens herangezogen wird. Von dem verdienten Schwarzwaldforscher Prof. Dr. H. v. Eck wurde die Erklärung des Vorgangs im Centralblatt für Min., Geol. u. Pal. 1902 No. 8 folgendermaßen dargestellt: „Werden wie wahrscheinlich die Wildbader Thermen von atmo- sphärischen Niederschlägen gespeist, welche in südwestlich gelegenen, orographisch höher aufragenden Gegenden des nördlichen Schwarz- wälder Granitmassivs in die Erde versinken und unterirdisch in den Klüften des Granits über der Grenze zwischen der zerklüfteten äußeren Masse desselben und dem unzerklüfteten inneren Granitkern Wildbad zufließen, so wird die Gesteinsscheide zwischen Granit und porphyr- artigem Gneis wie die Wand eines Schenkels einer U-förmig gebogenen Röhre wirken, welche das in den anderen Schenkel gegossene Wasser zum Aufsteigen nötigt.‘ Über die Berechtigung dieser Auffassung kann man verschiedener Ansicht sein, denn die Vorstellung von einem Quelladersystem ver- gleichbar mit kommunizierenden Röhren stößt bei einem von zahlreichen Klüften durchsetzten, nicht geschichteten massigen Gestein, wie dem Granit immerhin auf gewisse Schwierigkeiten. Obgleich die Untersuchungen in dem für diese Frage wichtigen Nachbarblatt Loffenau eben erst begonnen haben, also noch nicht ab- geschlossen sind, möchte ich doch versuchen, durch ein Bild der Tektonik einen Beitrag zur Lösung dieser Frage zu liefern. Ich machte mir zur Aufgabe, die Beziehung des Quellaus- trittes zum Gebirgsbau festzustellen und schuf zu diesem Zwecke eine auf zahlreiche Beobachtungen gestützte graphische Darstellung der Tektonik des Schwarzwaldes um Wildbad. Wenn man einenBlick auf das geol. Blatt Wildbad wirft, so ist dessen Bau scheinbar überaus einfach. In Wirklichkeit aber war die Klar- stellung des Felsgerüstes außerordentlich schwierig, denn die direkte Beobachtung ist gerade im Gebiet von Wildbad durch die ungeheuren Gehängeschuttmassen, welche das anstehende Gestein verhüllen, un- gemein erschwert. Aufschlüsse existieren sehr wenig, da das not- wendige Baumaterial an den Steinhalden mühelos gewonnen wird. Glücklicherweise tritt das Grundgebirge sowohl im Eyachtal als auch im Groß-Enztal an mehreren Stellen zutage. Gegen Osten hin ist es außerdem noch bekannt im Bohrloch von Kleinwildbad, beim Granitriff oberhalb Liebenzell und im Bohrloch von Teinach. Es wurde versucht, die sogenannte Abrasionsfläche, d.h. die Grenzfläche des Granites — bezw. an einigen Stellen des Rotliegenden — gegen den unteren Buntsandstein, also das Liegende des Bunt- sandsteinkomplexes zu bestimmen. Durch zahlreiche Höhenmessungen an dieser Grenze, sowie durch eine genaue Vermessung der Streichrichtung der Klüfte ist es nach eingehendem Studium gelungen Klarheit zu schaffen, über Form und Lage der Abrasionsfläche in dem zur Sprache stehenden Gebiet — und damit eine der Grundlagen für die Tektonik festzu- stellen. — Es ergaben sich dabei wiederholt recht interessante Beziehungen N SD zwischen dem Streichen der Abrasionsfläche und den Kluftrichtungen, sowie zwischen dem Streichen der Klüfte und der Talrichtung. — Es scheint z. B. ganz zufällig zu sein, daß die Enz vor dem Theater in der Richtung N 74° O fließt, daß sie dann bei der Verkaufshalle um- biegt in die Richtung N 19° W; diese bis zur Stadtmühle beibehält, bier wieder wendet gegen den kühlen Brunnen in N 32° O0. Das Spalten- system aber macht es klar, dab diese Flußstrecken von den oft kon- statierten Kluftriehtungen N 76° O*, N 18° W und N 28S°O vor- geschrieben wurden. Es zeigte sich ferner, daß das beträchtliche Fallen der Abra- sionsfläche im großen ganzen von Südwest nach Nordost gerichtet ist und zwar beträgt es im Bereiche des Blattes Wildbad nicht weniger als 300 m d. h. durchschnittlich 1:26 oder 4°/o. Die Zusammenstellung sehr zahlreicher Kompaßmessungen in und um Wildbad läßt die Art der herrschenden Zerklüftung klar her- austreten. Es sind 2—3 verschiedenaltrige Spaltensysteme deut- lich zu erkennen, welche je 3—4 festausgeprägte Richtungen einhalten: die mittelkarbonischen Kontraktionsklüfte zeigen N 37,5° O, N 49,2°O und N 63,3” O, deren Gegenklüfte verlaufen in N 38,7° W N 50,0°W und N 64,4° W. Diese Gegenklüfte werden auch als her- zynisches Kluftsystem besonders ausgeschieden. Die tertiären Klüfte sind vertreten durch die Richtungen N 73° W, N 88,3° W, N 75,8° O und N 86,6° O und deren Gegenklüfte N 18,0° W, N 4,2° W, N 8,8° 0, N 22,30. Verschiedentlich zeigen die Klüfte prachtvolle Harnische, die horizontalen Gebirgsschub erkennen lassen und von denen ich Ihnen hier einige Beispiele vorlegen kann. Wir haben also im Hohlohmassiv reichliche Kluftsysteme, welche die Granitmasse gesetzmäßig zerschneiden und die gewiß das Wasser zwingen können, in bestimmten Richtungen das Gebirge zu durchfließen. Eine große Zahl dieser Kluftsysteme kann aber für die Speisung der Wildbader Thermen nicht wohl in Betracht kommen, weil die atmosphärischen Wasser wegen der Schichtbedeckung nur im Westen und Südwesten in das offen zu Tag tretende Granitmassiv eintreten können. Das wäre, soweit ich bis jetzt feststellen konnte, die Gegend von Reichental. Es würden demnach höchstens die nahezu west- östlich streichenden alpinen Klüfte, welche nur 15° vom Parallelkreis Wildbads abweichen, für die Zuleitung in Betracht kommen können. Was den aufsteigenden Schenkel betrifft, so findet ihn v. Eck und Prof. Dr. Fraas — kurz gesagt — an dem Kontakt von zwei verschiedenen Gesteinen. Die neueren Untersuchungen lassen in dem grobkörnigen porphyrischen sogenannten ‚‚Wildbadgranit‘‘ ! unterhalb des Thermalgebietes eine Randfazies unseres Nordschwarzwälder Granit- massives vermuten. Diese Gesteine besitzen im Gegensatz zu den süd- lich anstoßenden, der Hauptsache nach richtungslos körnigen ‚Forbach- * Sämtliche Richtungsangaben sind auf den wahren Meridian reduziert. 1 Vergl. K. Regelmann, Erläuterungen zu Blatt Wildbad der geolog. Spezialkarte von Württ. 1:25000. d* — hl — graniten‘ ' oft eine ganz ausgesprochene Parallelstruktur (Fluidal- und Schieferungsstruktur). Dieser parallelstruierte Grenzgranit, der Wildbad- granit, könnte unter gewissen Bedingungen ohne Zweifel befähigt sein, dem aus dem massigen Forbachgranit kommenden Wasser einen Wider- stand entgegenzusetzen, bezw. richtend auf aufsteigendes Wasser zu wirken. Es ist aber zu beachten, daß die Thermen nicht an der Grenze des Massivgranites gegen die Randfazies aufsteigen, sondern, soweit man das heute noch sehen kann, auf nicht zu breiten, Schwerspat führenden Quetschzonen im sonst verhältnismäßig frischen Massivgranit selbst. Dafür könnte die vom König-Karlsbad und vom Kurplatz tal- abwärts mächtiger werdende Decke von Rotliegendem verantwortlich gemacht werden, die als Wasserundurchdringlich durch Rückstau seit undenklichen Zeiten das Wasser nach der Stelle des geringsten Wider- stands geführt hat. — Man vergleiche damit auch die Tatsache, daß im „Urquell“ an der Grenze Rotliegendes/Granit das Thermalwasser austrat. Diese Ausführungen kommen der Vorstellung von den kommuni- zierenden Röhren in etwas zu Hilfe, aber es ist, wie schon gesagt, nicht ganz leicht, eine solch regelmäßige Zusammenfassung der Quellfäden in dem massigen Granit sich vorzustellen, eine Vorstellung, die in gefalteten Schichtsystemen natürlich keinerlei Schwierigkeiten begegnen würde. Unserer Vorstellung kommt hier aber eine ganz andere Erwägung zu Hilfe, denn wir sind bei der Erklärung von Thermalquellen nicht allein auf das Eindringen atmosphärischen (vadosen) Wassers, das nach der Regel der geothermischen Tiefenstufe erwärmt und durch den hydrostatischen Druck wieder zutage gefördert wird, angewiesen, sondern man könnte einer petrographischen Tatsache folgend in den Wildbader Thermen mindestens einen Zuschuss ‚‚juvenilen‘‘ Wassers, d. h. aus der Tiefe unmittelbar entbundenen Wassers vermuten und zur Er- klärung der jetzigen Thermaltätigkeit das Aufsteigen von Wasserdämpfen und anderen Gasen aus großen Tiefen heranziehen. Geben wir diesen Anschauungen Raum, dann können wir mit manchen bisherigen Vor- stellungen brechen. So z. B. da die Gase selbst Wärmebringer sind, verliert die geothermische Tiefenstufe ihre Bedeutung für die Bestimmung der Herkunft solcher Quellen, auch sind wir nicht mehr notwendig auf ein System kommunizierender Röhren angewiesen. Die hohe Lösungsfähigkeit der Schmelzflüsse oder Magmen für Gase unter hohem Druck ist eine konstatierte Tatsache. Sobald aber Abkühlung und damit Erstarrung eintritt, müssen die gelösten Gase ausgeschieden werden. So hat auch der Erdball einstens außerordentlich große Mengen von Gasen in sich aufgenommen, deren Ausscheidung sich heute noch immer vollzieht. Es wären also juvenile heiße Quellen eine Begleiterscheinung der Abkühlung von Schmelzflüssen in der Tiefe der Erde. ı Vergl. K. Regelmann, Erläuterungen zu Blatt Enzklösterle und Wildbad der geolog. Spezialkarte von Württ. 1:25000. Se ge Wenden wir uns der mikroskopischen Untersuchung von aus Schmelzfluß erstarrten Gesteinen zu, so finden wir, daß viele, der das Gestein zusammensetzenden Mineralien nicht den Forderungen einer vollständigen Homogenität entsprechen, sondern, daß sie der Kristall- substanz mechanisch beigemengte, fremde Körper sogenannte Einschlüsse, enthalten. — Eine bestimmte Art solcher Einschlüsse sind die in Magma enthaltenen Gase und Flüssigkeiten. Am bekanntesten sind ja wohl die Flüssigkeitseinschlüsse im Quarz. Besonders häufig bestehen solche Einschlüsse aus Wasser, ebenfalls sehr häufig sind solche von gasförmiger und flüssiger Kohlensäure. Nicht selten finden sich die Einschlüsse von zwei sich nicht mischenden Flüssigkeiten. Man hat zum Nachweis der chemischen Zusammensetzung dieser Ein- schlüsse mit Erfolg die Spektralanalyse verwendet. Zu denjenigen in der Tiefe erstarrten Gesteinen, welche die meisten Flüssigkeitseinschlüsse beherbergen, gehören in erster Linie die Granite und zwar ist es vor allem der zuletzt ausgeschiedene Gemengteil, der Quarz, der geradezu strotzt von Flüssigkeitseinschlüssen. In den Einschlüssen der Mineralien granitischer Gesteine finden sich aber neben Wasser und Kohlensäure auch stark wässerige Lösungen von Chloralkalien, von Alkali- und Kalksulfaten und freier Salzsäure, denen sich mitunter noch freie Schwefelsäure zugesellt. Der Glühverlust eines Granitquarzes, d. h. sein Wassergehalt ein- schließlich der Kohlensäure beträgt nach Sorby etwa 0,5°/o.. Wenn wir den Quarz mit ein Drittel an der Masse des Gesteines beteiligt an- nehmen, das spezifische Gewicht des letzten zu 2,6 setzen, so bedeutet das, daß etwa 4—5 Liter Wasser in Form von mikroskopischen Flüssig- keitseinschlüssen auf den Kubikmeter Granit kommt. Rund 0,50 ist an den Glimmer chemisch gebunden. Nehmen wir an, daß mit der vollkommenen Auskristallisation eines granitischen Magmas nur eben- soviel nach außen abgegeben wird, wie in Form von Flüssigkeitsein- schlüssen und chemisch gebunden bei ihm heute noch zu finden ist, so wären.das etwa S Liter pro Kubikmeter Granit oder 8 Milliarden Liter Wasser pro Kubikkilometer Gestein. — Wie Sie sehen, eine recht beträchtliche Menge juvenilen Wassers in dem einstigen grani- tischen Magma. Es müssen, da auch heute noch in einer gewissen Tiefe sich Kristallisationsvorgänge bilden, selbst bei Annahme eines mäßigen Wassergehaltes im Magma doch so bedeutende Mengen juvenilen Wassers frei werden, dass man unter Umständen damit rechnen kann und muß. Werfen wir einen ganz kurzen Blick auf die Analyse des Wild- bader Thermalwassers, so überrascht uns vor allem die geringe Menge der gelösten festen Bestandteile (56,6 g in 100000 Teilen Thermal- wasser). Andererseits sehen wir aber, daß alle Bestandteile des Thermal- wassers im Granit enthalten sind. Die geringe Menge gelöster Sub- stanz ist um so schwerer verständlich, da chemisch reines Wasser unter Druck und hoher Temperatur bekanntlich ein außerordentlich starkes Lösungsvermögen besitzt. Für die Annahme, daß die Wildbader Thermen mindestens direkte — ll) — juvenile Beiträge erhalten, geben die aufsteigenden Gase, welche neben Stickstoff, Helium und Argon enthalten, unter Umständen einen Fingerzeig. Durch die Untersuchungen von Strutz ist es bekannt, daß Granit eine ziemlich hohe Radioaktivität aufweist. Daß die Radioaktivität an die in den Graniten oft sehr häufigen kleinen Zirkone und auch auf Monazit zurückzuführen ist, diesen Gedanken hat Prof. Dr. A. Sauer auf der Eßlinger Versammlung ausgeführt. Wie viel von diesen mikro- skopischen Zirkonen in dem Granit stecken, beweist die von Stelzner ausgeführte Untersuchung, die ergab: daß in einem Kubikmeter Granit 1/2 Kilo Zirkon in Form von Mikroliten vorhanden sind, d.h. in einem Kubikkilometer Granit stecken 1'/, Millionen Kilo Zirkon, wobei man bedenken mag, daß ein Kubikkilometer Granit im Gebirge keine allzu große Masse bedeutet. Die Radioaktivität der mikroskopischen Zirkone ist im allgemeinen sehr gering. Man beobachtet sie an Verfärbungserscheinungen des dunklen Glimmers. Je älter der Granit ist, umso kräftiger sind die gefärbten Höfe um die Zirkone Mügge war es, der auf den Gedanken kam, daß diese Höfe auf die Radioaktivität der mikroskopischen Zirkone zurückzuführen sei. Ein Versuch zeigte, daß ein winziges Körnchen Radiumbromid in’ kurzer Zeit einen ähnlich farbigen Hof auf Biotit erzeugt. Die reichliche Beimengung des Zirkons in den Graniten, dessen radioktives Verhalten durch Beobachtung konstatiert ist, vermag je nach der Stärke der Anwitterungsvorgänge im Gestein kleinere oder größere Mengen von Emanation abzugeben. Es ist demnach die wohl wertvollste Eigenschaft unseres Tliermalwassers, sein Gehalt an Radium-Emanation ungezwungen auf geologisch-petrographischem Weg zu erklären. Betrachten wir zum Schlusse noch die petrographischen Untersuchungsergebnisse der nordschwarzwälder Granite und zwar speziell jene des Hohlohstockes, zu denen ja unser Thermalgebiet gehört, so finden wir, daß hier ostwärts der Murg Zweiglimmer- granite herrschen. Ich konnte auf Blatt Enzklösterle nachweisen, daß das ursprüngliche granitische Magma durch Einschmelzung von Gneissmaterial zum Teil tiefgreifende Veränderungen erfahren hat. Außer- dem haben wir in den vielen zum Teil topasführenden Muskowit- graniten und aplitischen Gängen und Schlieren, sowie in dem oft überreichen Muskowitgehalt der Gesteine den Beweis von starken Gas- durchdringungen des Magmas. Endlich zeigen uns die in den königl. Kuranlagen beim Frankenstein und die in dem großen Stein- bruch am Kohlhäusle von mir nachgewiesenen und beschriebenen greisenartigen Gesteine sowie der von Sauer im Urquell von Wildbad entdeckte Luxullianit, von dem ich in Wildbad selbst noch einige weitere Vorkommnisse konstatieren konnte, daß in dem bereits verfestigten Granit abermals durch Gasemanationen Veränderungen hervorgerufen wurden. Im Luxullianit hat ein Aluminium- borat (der Turmalin) den Feldspat verdrängt, im Greisen vom Kohl- ar häusle finden wir neben einer Verdrängung der Feldspäte durch Quarz und einen noch nicht weiter bekannten Glimmer Topas und Zinn- stein (Kassiterit). Sie sehen also, daß die Eruption unserer Granite von Gas- emanationen verschiedener Art begleitet war, wobei es besonders her- vorgehoben zu werden verdient, daß solche Gasemanationen noch als Nachwirkungen der Graniteruption in dem bereits ver- festigten Granit erfolgten. Von diesem Gesichtspunkt aus erscheint es durchaus nicht gewagt, anzunehmen, daß in unserem Termalgebiet.auch heute noch eine Ver- bindung mit den Tiefen der Erde besteht und das Wildbader Thermal- wasser mindestens einen unmittelbar aus den Tiefen der Erde stammenden Zuschuß erhält. K. Regelmann. Prof. J. Eichler: Über die Flora des Schwarzwaldes mit besonderer Berücksichtigung der Umgebung von Wildbad. Vortragender wies hin auf die klimatischen und Bodenverhält- nisse des Gebiets sowie auf den Unterschied zwischen der Bewaldung des südlichen und der des nördlichen Schwarzwalds, die in ersterem bis hoch hinauf aus Nadel- und Laubhölzern (Buchen), in letzterem zurzeit fast ganz aus Nadelhölzern besteht, denen in früheren Zeiten aber wohl auch mehr Laubwaldungen (Eichen) zugesellt waren. Besonders starke Bestockung mit Nadelwald (Weißtannen, Fichten, Forchen) zeigt das OA. Neuenbürg, wo auf der Markung Wildbad, der drittgrößten des Landes, und den angrenzenden Gebieten das Bewaldungsmaximum von rund 92°/o der Bodenfläche erreicht wird. Redner schilderte nun die Flora des schattigen feuchten Waldgrundes, die vorwiegend aus Moosen und Farnen besteht, zu denen noch Pilze, Flechten und Bär- lappgewächse, aber nur wenige Blütenpflanzen sich gesellen, und zeigte, wie mit dem Lichterwerden des Waldes die zunächst noch arme Phanerogamenflora zunimmt. In ihr spielen die Zwerggesträuche der Heide, der Heidelbeeren und ihrer Verwandten eine Hauptrolle; von den weiteren in ihrer Gesellschaft vorkommenden Pflanzen wurden die pflanzengeographisch wichtigeren, darunter mehrere charakteristische Schwarzwaldpflanzen wie Besenginster, Stechpalme, roter Fingerhut besonders hervorgehoben. Weiter wurden die auf den Höhenrücken liegenden Hochmoore, ihre Entstehung, die in ihnen herrschenden Lebens- bedingungen und die den letzteren angepaßten Pflanzen, darunter die Legforchen, Moosbeeren, Sonnentau u. a. besprochen und zum Schluß noch auf den Anteil der in Württemberg vertretenen pflanzengeographischen Gruppen an der Zusammensetzung der Flora des Gebiets hingewiesen, unter denen neben den nordischen und mitteleuropäischen Waldgenossen- schaften namentlich die Gruppen der montanen und atlantischen Arten ‚eine größere Rolle spielen. Der Vortrag wurde durch Karten und Vege- tationsbilder erläutert, denen sich verschiedene \)riginalaufnahmen des Herrn Hofphotographen Blumental in Wildbad anschlossen. E. — hl — Dr. Josenhans (Wildbad): Reiseeindrücke von Java. (S. oben S. VII.) Prof. Dr. H. E. Ziegler (Stuttgart): Über Instinkt und Ver- stand bei Tieren. Das Buch von Karl Krall in Elberfeld über die denkenden Pferde! hat den alten Streit über die Tierseele von neuem entfacht. Während die einen, welche den Tieren von jeher einen gewissen Grad von Verstand zuschrieben, in den neuen Beobachtungen eine Bestätigung ihrer Meinung sehen und sich nur über den hohen Grad des Ver- standes der Tiere erstaunen, wollen die andern die Beobachtungen selbst in Zweifel ziehen und womöglich in das Gebiet der Fabel ver- weisen. Es tritt hier der alte Gegensatz zutage, welcher in der Geschichte der Tierpsychologie schon seit mehr als 2000 Jahren besteht, der Gegensatz der hohen und der niederen Auffassung der Tierseele *. Aristoteles und die Stoiker stellten die Tierseele niedrig. Die Tiere seien durch die Triebe geleitet, sie hätten zwar Empfindung und Wahrnehmung, aber es fehlen ihnen alle höheren Geistesfähig- keiten; dies wird in dem bekannten Satze ausgedrückt, daß die Tiere wohl Instinkte aber keine Vernunft haben. Diese Lehre ging in die Kirchenlehre über und gewann mit dieser allgemeine Verbreitung. Aber schon im Altertum bestand die andere Meinung, daß die Tiere auch an dem Verstand Anteil haben und Gefühle besitzen, welche den menschlichen ähnlich sind. Die Epikuräer faßten die Tierseele als ein der menschlichen Seele ähnliches, nur etwas niedriger stehendes Wesen auf. Die gleiche Meinung vertrat Plutarch; er stellte viele Beispiele zusammen, welche den Verstand der Tiere, ihr Gedächtnis, ihre Überlegung, auch ihre Tapferkeit, Standhaftigkeit und Gerechtigkeit beweisen sollen. Es gab also schon im Altertum zwei Richtungen der Tierpsycho- logie, welche sich in ihrer historischen Weiterentwickelung bis in unsere Zeit verfolgen lassen. — Die moderne Naturforschung löst den Gegen- satz in eigenartiger Weise auf. Darwin spricht vielfach von den In- stinkten der Tiere, also von den in ihnen liegenden Trieben und Kunst- fertigkeiten, welche jedem Exemplar einer Spezies durch Vererbung zukommen; er legt aber den höheren Tieren auch einen gewissen Grad von Verstand bei, so daß die menschliche Seele stammesgeschichtlich aus der Tierseele abgeleitet werden kann. Man muß also bei den Tieren zwischen den instinktiven und den verstandesmäßigen Hand- lungen unterscheiden. Nach welchen Kennzeichen kann man dies tun? Was instinktiv ist, beruht auf einem ererbten Trieb und einer ererbten Fähigkeit. Es braucht also nicht erlernt zu werden. Ohne jede Anleitung und ohne jede Kenntnis mechanischer Prinzipien macht die Spinne ihr Netz, die Biene ihre Wabe mit den sechsseitigen Zellen, ! Karl Krall, Denkende Tiere, Beiträge zur Tierseelenkunde auf Grund eigener Versuche, Leipzig 1912. 2 H. E. Ziegler, Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. 2. Auflage. Jena 1910. 110 S. — N. — die Holzbiene ihre Röhre in einem Baumstamm, der Vogel sein Nest, der Maulwurf seinen Bau. — Was instinktiv ist, zeigt sich in gleicher Weise bei allen normalen Exemplaren einer Tierart; das Nest eines Buch- finken ist immer dasselbe und von den Nestern anderer Vögel deutlich verschieden. Alle Hühner scharren beim Suchen der Nahrung, alle jungen Enten schwimmen, wenn sie an das Wasser kommen, alle Hamster tragen einen Vorrat von Getreide in ihren Bau. Das sind also instinktive Tätigkeiten, welche unter den natürlichen Lebens- verhältnissen für die Erhaltung der Art nützlich und wichtig sind. Das Leben der niederen Tiere beruht größtenteils auf solchen Instinkten. Aber je weiter man in der Tierreihe aufsteigt, um so deutlicher findet man die Spuren des Gedächtnisses und die Anfänge des Verstandes. Schon manche wirbellose Tiere, z. B. die Bienen haben ein nachweisbares Ortsgedächtnis. — Besonders wichtig ist die Stufen- reihe bei den Säugetieren, da hier das Großhirn das Organ des Ver- standes darstellt, und die Größe und Ausbildung dieses Organs einiger- maßen der geistigen Höhe des Tieres entspricht. Die niederen Säugetiere haben ein glattes Gehirn ohne Furchen (z. B. Kaninchen, Ratte, Meer- schweinchen); die Raubtiere weisen auf der Oberfläche des Großhirns einige charakteristische Furchen auf (z. B. Hund, Fuchs, Katze). Die Huftiere haben sämtlich ein hoch entwickeltes Gehirn; unter ihnen zeichnet sich das Pferd durch eine besonders schöne Furchung aus. Es geht also schon aus der Betrachtung der Gehirne hervor, daß die Intelligenz eines Pferdes höher steht als die eines Hundes. Man darf daher die Elberfelder Versuche nicht. kurzweg ablehnen, sondern muß die neuen Entdeckungen anerkennen und sich in den Gedanken hinein- finden, daß der Verstand der Pferde viel mehr zu leisten vermag als man bisher angenommen hat. (Vergl. den unten S. LXX folgenden Bericht über die Sitzung vom 13. Januar 1913.) Ziegler. Prof. Dr. €. B. Klunzinger: Über blaue Teichfrösche und über Nutzen und Schaden der Frösche überhaupt". Die von mir beobachteten blauen Frösche. Es war im heißen Sommer des Jahres 1911, als mir Herr Sanitätsrat Dr. Jul. Franck in Stuttgart gelegentlich mitteilte, daß er in Rohr bei Vaihingen auf den Fildern blaue Frösche in einem Teiche des Landguts von Baurat Hofacker gesehen habe, die etwa die Farbe einer Blaumeise gehabt haben. Kurz darauf, am 23. August, begab ich mich selbst in Begleitung eines mit Käscher und langem Rohrstock ausgerüsteten befreundeten jungen Mannes dorthin, wir konnten aber keines der Frösche habhaft werden, die zur Zeit, am späten Nachmittag und Abend, schon alle im spärlichen Wasser des Teiches sich befanden; eine besonders blaue Farbe derselben ist uns nicht aufgefallen. Doch in einem kleinen nahen Waldtümpel mit Steinbruch bekamen wir einen schwach bläulich gefärbten Frosch, der sich als Teichfrosch (Rana | ! Der Vortrag, der hier ausführlich wiedergegeben wird, konnte bei der Versammlung selbst nur in äußerst abgekürzter Form gehalten werden. nt, NIE — esculenta L.) ergab. Einige Tage darauf sandte mir die Frau des Be- sitzers 3—4 Exemplare, meist Weibchen, welche ich nun in mein Aquarium mit einem Tuffsteinfelsen und mehreren Abteilungen, die durch Glaswände geschieden waren, zur näheren Beobachtung brachte, so daß sie nach Belieben von einer Abteilung zur andern wandern und auf den trockenen Felsen steigen konnten. Ich hielt sie so mehrere Jahre lang, bis jetzt. Sie legten aber ihre Wildheit und Scheuheit nie ab. Sobald ich mich dem Behälter näherte, plumpsten sie, wie ihre Genossen im Freien, vom Felsen ins Wasser, und versteckten sich zwischen den Wasserpflanzen. Als Nahrung bekamen sie Mehlwürmer oder zerschnittene Regenwürmer, oder rote Mückenlarven, die ich in ein kleines, an den Felsen angebundenes Holzkistchen, wie man solche beim Bestellen von roten Mückenlarven erhält, einsetzte. Viele dieser Futtertiere krochen über den niederen Rand des Kistehens und dann ins Wasser. Niemals rührten die Frösche solche ins Wasser gefallene Tiere an; wohl aber fraßen sie die, welche noch in dem Kistehen blieben, so- lange sie noch lebend waren, rasch auf, und zwar meistens über Nacht, nie in meinem Beisein. Auch wenn ich sie und die Würmer in ein leeres Zuckerglas brachte, wurden letztere verzehrt. Bei Nacht waren sie besonders lebhaft und unruhig, und ließen, namentlich in den frühen Morgenstunden, ein Grunzen hören. Im ganzen muß es ihnen recht wohl bei dieser Pflege ergangen sein. Weniger fraßen sie im Winter, wo sie in einer ungeheizten, nicht sehr kalten Stube gehalten wurden. Daß sie die Beute nie im Wasser zu sich nahmen, erklärte ich mir durch ihre klebrige Fangzunge, welche im Wasser befindliche Gegenstände nicht so gut erlangen konnte, als trockene. Dies legte mir auch die Frage nahe, ob die im Freien lebenden Tiere es wohl auch so machen ? Was nun die Farbe meiner Frösche betrifft, so war sie eine außerordentlich veränderliche, mehr als sonst bei Fröschen, auch mehr als bei Laubfröschen. Meist waren sie dunkelgrün oder bläulich schwarz, sehr oft tief braunschwarz, besonders wenn sie unter Wasser waren. Seltener bekamen sie eine bläuliche Farbe, grau- blau mit grünlichem Ton, etwa von der Farbe des Keuper-Lehmkieses bei Stuttgart, bald heller, bald dunkler, aber nie himmelblau, blau auch nur, wenn sie im Trockenen waren, was bei ihrer Scheuheit nur erreicht werden konnte, wenn ich sie in einen nur am Boden be- feuchteten leeren Glasbehälter (Zuckerglas) brachte. Bei starker und längerer Beunruhigung, wie das der Fall war, als ich sie in einer Blech- kanne von Stuttgart nach Wildbad brachte, um sie bei meinem Vortrag‘ daselbst vorzuzeigen, wurden sie sogar grauweibß, statt blau. Im folgenden nassen Sommer 1912 bekam ich auf Anfrage von Rohr die Antwort, es gebe zwar in dem Teich Frösche genug, aber keine blauen. Auch sonst hörte ich, daß im nahen Madental (oberen Glems- tal) öfters blaue Frösche vorkommen, aber hauptsäch nur in trockenen, heißen Sommern. Erklärung der Blaufärbung. Um eine Erklärung dieses Verhaltens bezüglich der Färbung zu finden, suchte ich in der Literatur‘ ee natürlich zuerst bei Leydig nach. In seinen „anuren Batrachiern‘‘ 1877 fand ich nichts darüber, wohl aber in einem Aufsatz von ihm im „Zoolog. Anzeiger‘‘ 1885 und im ‚‚Zoolog. Garten‘ 1892 S. 4 und von Haller im ‚„‚Zoolog. Anzeiger‘ 1885 S. 611. Darnach handelt es sich um kein selbständiges blaues Pigment, sondern um eine optische Er- scheinung, um eine Art Interferenz: Über einem Untergrund von schwarzem Pigment durch Chromatophoren liegt ein farbloses trübes Epithel oder eine ebensolche Cutisschicht. Unter diesem scheint der schwarze Untergrund durch, und so entsteht durch Interferenz ein mehr oder weniger deutliches Blau: je mehr und je dichter das dunkle Pigment, desto schöner blau. Der Wechsel in der Farbe liegt in der Beweglichkeit der schwarzen Chromatophoren, welche ein bald ‚dichtes, bald lockeres Netz bilden und mehr oder weniger hervortreten. Wir haben es also hier mit einem etwas modifizierten Melanismus zu tun. Es ist diese blaue Färbung immerhin nicht häufig. Leydig sah sie erst 1385, noch nichts erwähnt der sonst so fleißige und genaue Beobachter davon in seinem Werk über die anuren Batrachier 1877. Auch sonst findet man darüber nichts in der Literatur. Sie soll übrigens auch beim Grasfrosch (Rana temporaria s. fusca) vorkommen. Eine analoge Erscheinung ist die bei einem blau gesottenen Fisch, am bekanntesten bei der Forelle: auch hier beruht das Blau auf einem Durchschimmern des dunklen Pigments in der Tiefe durch die oberen, beim Sieden trübe gewordenen Epidermisschichten. Auch die Haut eines frisch abgezogenen Laubfrosches erscheint blau. Wesentlich verschieden von dieser Erscheinung ist, die eines blauen Reifs; so bei männlichen in der Brunst begriffenen Fröschen, besonders beim Grasfrosch, wie schon Steenstrup beschreibt. Der Reif zeigt sich besonders an der Kehle. Auch hier handelt es sich um eine trübe Schicht oder ein trübes Medium, aber um eine Ausschwitzung von chemisch wachsartigem Charakter, wie beim Reif von Pflaumen, der abwischbar ist. Auch hier hat man einen schwarzen Untergrund. Schädlichkeit und Nützlichkeit der Frösche. Wie oben bemerkt, legte mir das Verhalten meiner Frösche im Aquarium bezüglich der Nahrung die Frage nahe, wie es die im Freien lebenden Frösche machen? Eigene Beobachtungen kann ich darüber keine an- führen. Es handelt sich dabei um die behauptete Schädlichkeit der Frösche für die Fische und Fischbrut, wie es die landläufige Meinung der Fischer und Fischzüchter ist, die sich nicht genug tun können in Vertilgung der Frösche in ihren Fischteichen. Hiebei wird es sich hauptsächlich um den Teichfrosch handeln, der jahraus jahrein in und an unseren stehenden Gewässern lebt, im Winter im Schlamm ver- krochen, während der Grasfrosch nur im ersten Frühjahr zur Laich- ablage in unsere Gewässer geht, sonst aber mehr auf dem Land, auf _ Wiesen und Feldern und Wasserrinnen sich aufhält und von Insekten und Würmern sich nährt. Dennoch sammeln auch ihn die Teichbesitzer eben zur Laichzeit massenweise, werfen ihn in Fässer und vertilgen ihn, _ oder benützen ihn als Nahrung für ihre Fische in den Anwachsteichen. Eine gewisse Berechtigung dazu liegt allerdings darin, daß, wie man vielfach beobachten kann, die brünstigen Männchen gerade dieser Art bei massenhaftem Vorkommen in ihrem geradezu perversen Paarungs- trieb zur Paarungszeit, wenigstens wenn sie kein Weibchen ihrer Art erlangen können, sich auf Fische, besonders die langsamen Karpfen, setzen, und dieselben mit den Vorderfüßen umklammern, die Pfoten in die Augenhöhlen oder Kiemen eindrückend, so daß diese Fische er- blinden, ersticken und erwürgt werden, während die Hinterfüße die Schuppen ablösen. Der Teichfrosch aber gilt allgemein als Fischräuber. Man will vielfach beobachtet haben, daß er vom Ufer aus lauernd sich auf seine Beute im Wasser losstürzt, und bei der Untersuchung des Magens will man sehr oft junge Fische, besonders Karpfen, auch Forellen bis 7 cm Körperlänge gefunden haben, und noch öfter einsömmerige Karpfen und junge Brut im Alter von 3—4 Wochen, daher diese Frösche be- sonders in Zuchtteichen als gefährlich betrachtet werden. Auch soll man öfter von Fröschen angefressene Karpfen gefunden haben ? Die Vertilgung der erwachsenen Frösche, besonders der scheuen und flinken Teichfrösche, ist nicht so leicht; sie sind schwer zu fangen sowohl außer dem Wasser am Ufer als im Wasser. Leichter geht dies beim Ablassen eines Teiches oder durch Herausfangen der Kaulquappen mit der Hand oder dem Netz, oder durch Aus- holen des Froschlaichs mit dem Rechen und nachher Trocknen desselben. Die Vertilgung der erwachsenen Frösche muß wiederholt geschehen, da ein Restteil in andere Teiche auswandert und dabei auch dadurch schädlich wirkt, daß solche Tiere Eier von anderen Schädlingen, wie Parasiten, die an ihnen hängen bleiben, in die benachbarten Teiche hereinbringen und diese so verseuchen. Andere Fangweisen wären die mit der Angel, die mit Fisch- oder Insektenköder besteckt ist. Ich möchte aber nach dem früher Gesagten die Gier der Frösche zum Anbeißen im Wasser bezweifeln. Ferner der Fang mittelst Reußen mit Flügeln, die man in der Richtung aufstellt, wo die Frösche in den Teich zu kommen pflegen. Auch verschiedene Froschfallen hat man zum Fangen der Frösche, wenn sie sich allzu sehr mehren, erfunden. Eine solche, von Eckardt in der „Allgem. Fischereizeitung“ 1903 S. 30 beschriebene, besteht in einem Kasten von 2 m im Quadrat und 30 cm hoch, die bis zu dieser Höhe ins Wasser gestellt wird; auf den- selben werden im Winkel von 45° geneigte Brettehen genagelt. Als Lockfrosch setzt 'man einen größeren Frosch auf einen schwimmenden Klotz in der Mitte des Kastens. Die Frösche im Teich, durch das Quaken des Lockfrosches angeregt, kommen von allen Seiten herbei, springen in den Kasten auf die schräg abfallenden Brettchen, und können nicht wieder heraus. Eine andere Froschfalle, von Gärtner beschrieben (s. „Allg. Fischereizeitung‘‘ 1893 S. 131) hat folgenden Bau: Man sticht 5—6 m vom Ufer des Fischteichs einen Kreis von 5 m Durchmesser ab, und innerhalb dieses einen Graben von 1 m Breite und Tiefe mit ent- — N — sprechender Böschung und Erdwall aus der durch das Ausheben gewonnenen Erde. So bleibt in der Mitte ein Erdkegel stehen, der bis auf '/; m verkürzt und mit Rasen belegt wird. Auch hier wird ein Lockfrosch benützt, den man auf der Mitte des Kegels unter eine Draht- gazeglocke setzt. Es kommen die neugierigen Frösche aus dem Teich herbei, springen kühn über den Graben nach dem Kegel herab, können aber den Hochsprung zurück auf den höheren Wall nicht machen, sind so gefangen und können leicht gesammelt werden. Eine dritte, sogen. automatische Froschfalle, nach System Maliner, wird ebenda 1906 S. 227 beschrieben. Ein 50 cm langer, hohler Zylinder aus hartem Holz, innen mit Blech ausgeschlagen, außen grün angestrichen, am Ufer festgeankert, wird aufrecht schwimmend mittelst eines Schwimmgürtels aus weichem Holz, der am oberen Rand des Zylinders angeschraubt wird, in den Teich gesetzt. Oben ist ein falltürartiger Deckel, wie an einem Deckelglas, in Angeln laufend. Innen hängt eine Lockspeise für die Frösche, die, eingesprungen, nicht mehr hinaus können. Größer als der Schaden dürfte der Nutzen der Frösche sowohl für den Haushalt der Natur als für den Menschen sein. Als hauptsächliche Insektenfresser fressen sie auch verschiedene Fisch- räuber, wie Wasserkäfer und deren Larven, welche besonders der Fischbrut sehr schädlich sind. Sodann dienen sie als Nahrung für viele Fische, z. B. Hechte und Schuppfische, die selbst große Frösche verschlucken, sowohl die erwachsenen als die Kaulquappen, besonders die des grünen Wasserfrosches im Juni. Den Laich dagegen können die Fische nicht fressen, da er, leicht und schwimmend, jedem Angriff entweicht. Auch dienen die Frösche als Nahrungsregulatoren, indem sie in mit Fischen übersetzten Fischteichen den Fischen die Nahrung wegnehmen (?) oder die Brut fressen. Besser mögen hier frei- lich einige eingesetzte Raubfische wirken (Hecht im Karpfenteich). Dem Menschen können sie nützen als Nahrung: Froschschenkel'. In Rußland soll auch der Froschlaich als Caviar gegessen werden; der- selbe hat aber einen widerlichen Geruch und schlechten Geschmack. Sodann als Köder beim Angeln und Fischfang mit Reußen. Aber das Einfangen solchen Köders ist zu mühsam, wenn auch ihr längeres Lebendigbleiben in feuchtem Moos ein Vorteil ist. Wie künstliche Fischehen, so hat man auch einen künstlichen Frosch als Köder gebildet: einen mechanischen schwimmenden Frosch nach Rhodes (s. „Allg. Fischereizeitung‘‘ 1906 S. 101). Die Gestalt eines Frosches aus Hartgummi wird nachgeahmt, und ebenso die Schwimmbewegungen mittels einer sinnreichen Mechanik. In der richtigen Lage erhalten wird der Kunstfrosch durch ein am Unterleib angebrachtes Blei. So wird der Frosch an der Schnur gezogen. Die Einrichtung ist aber teuer. Der Fischzüchter füttert seine Teichfische, der Hühnerzüchter seine Hühner mit zerstückelten Fröschen. Auch die Kaulquappen sind BEENDET ! Auf den Markt in Stuttgart kommen nur die vom Grasfrosch, und zwar von dem katholischen Filderort Neuhausen, und zur Fastenzeit. Die Verkäufer sammeln sie im Sommer oder Herbst und halten sie den Winter über in Kellern. — Re — eine gute, aber nicht leicht in genügender Menge erhältliche Fisch- nahrung für die Teichfische; in rasch fließenden Bächen können sich dieselben nicht gut halten, daher auch nicht für Bachforellen passend. Der Aquarianer findet in ihnen ein vortreffliches Futter für seine Kleinfische, und zugleich Reiniger seiner Behälter, indem sie die Algen fressen und den Algenbesatz an den Scheiben abnagen. Manchem Naturfreund macht es Genuß, an ruhigen Sommerabenden den Gesang Tausender von Teichfröschen mit anzuhören, wobei der Kenner die helleren, edleren Töne der Laubfrösche wohl unterscheidet und heraushört. Machen sie es gar zu arg und zu lang fort, daß die Menschen nicht schlafen können, so schlägt man vor, einige drei- sömmerige Regenbogenforellen in solchen Teich einzusetzen (s. ‚Allg. Fischereizeitung‘‘ 1907 S. 104). Im ganzen dürfte bei den Fröschen der Nutzen den Schaden überwiegen. 2. Wissenschaftliche Abende des Vereins in Stuttgart. Ausflug nach Hohenheim am 6. Juni 1912. Bei diesem Nachmittagsausflug, an dem sich auch zahlreiche Damen beteiligten, besichtigte man zunächst unter Führung von Professor Dr. Mack den im März a. c. hergestellten Empfangsapparat für drahtlose Telegraphie, der dem Zweck dient, die täglich von den funkentelegraphischen Stationen in Norddeich und auf dem Eifelturm in Paris gegebenen Zeitsignale aufzufangen, so daß das physikalische Kabinett und die Erdbebenwarte in Hohenheim stets genaue Zeitan- gaben zur Verfügung hat. Sodann hielt Prof. Dr. H. Kraemer einen von Lichtbildern begleiteten, von der zahlreichen Zuhörerschaft mit lebhaftestem Beifall aufgenommenen Vortrag über die denkenden Pferde von Elberfeld, wobei er die Frage der Denkfähigkeit der Tiere durchaus bejahtee Daran schloß sich eine zwanglose Ver- einigung im Saal der Speisemeisterei, bei der seitens des Vorsitzenden der Dank der Gäste für das Gesehene und Gehörte zum Ausdruck gebracht wurde. Sitzung am 14. Oktober 1912. Prof. Dr. E. Fraas: Über das Massensterben unter den Tieren und dessen Bedeutung für die Paläontologie. Bei der jüngst in Halberstadt gehaltenen Versammlung der Paläontologischen Gesellschaft gab der schwedische Paläontologe Wiman (Upsala) eine statistische Zusammenstellung des Massensterbens bei einzelnen Tieren und damit einen Einblick in den Vernichtungs- kampf der Naturkräfte gegen die Tierwelt. Dieser Vortrag zeigte, in welchen geradezu erschreckenden Massen zuweilen Renntiere und Schaf- herden, die durch Schneesturm, Waldbrand oder Wölfe in Panik ver- setzt wurden, ihren Untergang in Schneewehen, Eisbrüchen oder Torf- | pam ‘ mooren finden. Nach Tausenden und Abertausenden zählen die Verluste an Pferden und anderm Vieh infolge von Dürre oder von Präriebränden in den Pampas. Noch viel größer sind die Verluste durch Seuchen, wobei an die letzte große Rinderpest in Südafrika erinnert sein möge. Ganz besonders sind Wandertiere den Gefahren der Vernichtung aus- gesetzt; wir kennen Massensterben von Ratten bei der großen Wanderung der asiatischen Ratte über die Wolga oder von Lemmingen, deren Leichen von Wiman in kilometerlangem Wall am Meeresstrand auf- gehäuft gefunden wurden. Ähnlichen Massenuntergang wie unter den Landsäugetieren beobachten wir unter Zugvögeln infolge Änderung der Windrichtung, bei Krokodilen infolge Versagens der Wasserquellen. Bekannt sind ferner die unendlich großen Schwärme von Insekten, ins- besondere von Heuschrecken, Maikäfern und Schmetterlingen, die zu- weilen in Massen zugrunde gehen. Auch im Wasser lebende Tiere fallen nicht selten einem Massentod anheim. In ungeheuren Scharen sterben z. B. die Lachse Nordamerikas, sobald das Wasser durch Schlamm 'verunreinigt wird. Die Fauna der Süßwasserseen wird zuweilen durch den Einbruch von Salzwasser fast vollständig vernichtet; ebenso kann Süßwasser auf große Strecken im Meere vernichtend wirken. Dazu kommt noch katastrophenartiges Massensterben durch submarine Vulkan- ausbrüche, Seebeben und dergl. Nach diesen Beispielen, die sich noch vermehren ließen, könnte man annehmen, daß die geologischen Schichten von tierischen Überresten erfüllt seien. Daß dem nicht so ist, liegt namentlich an der Schwierigkeit der Erhaltung solcher Reste, insbesondere der Knochen, die sich zum größten Teil an der Oberfläche der Erde wieder auflösen. Am besten erhalten sind die Schalen der Muscheln, aber gerade hier muß man vorsichtig sein bei der Deutung. Wenn wir z. B. ganze Schichten mit den Schalen von Schnecken, Muscheln oder Ammoniten erfüllt finden, so braucht es sich dabei keineswegs um ein ehemaliges Massensterben zu handeln, wir können vielmehr derartige Massenansammlungen ebensogut auch aus Anhäufung der Schalenreste durch Wind, Fluß- oder Meeresströmungen erklären. Auch die Knochenanhäufungen in Höhlen, die zum Teil eine erstaunliche Mächtigkeit erreichen, erklären sich unschwer daraus, daß die betreffenden Tiere in vielen aufeinanderfolgenden Generationen eine und dieselbe Höhle bewohnten und darin abstarben; so sammelten sich z. B. im Hohlenstein die Knochen von vielen Tausenden von Höhlenbären an. Typische Beispiele von Massensterben sind die großen Herden im Torf- moor bei Dublin steckender Riesenhirsche, die zweifellos durch Schnee- sturm oder ähnliche Katastrophen in das diluviale Torfmoor getrieben und dort versunken sind. In der Winterhalde bei Cannstatt lagern die Überreste zahlloser Mammut-und Nashornknochen wiır durch- einander geworfen im Keuperschutt, und es ist wohl anzunehmen, daß _ hier eine mächtige Herde dieser diluvialen Dickhäuter durch Bergsturz oder eine Mure zugrunde ging. Ein ähnliches Bild liefern die Knochen- _ breecien von Samos und Pikermi, ebenso einzelne Fundstellen im Eocän von Patagonien und im Oligocän der Badlands. Auch hier handelt es sich um lokale Anhäufungen wirr durcheinander geworfener Skelette, die — ENDE — kaum anders zu erklären sind, als durch ein katastrophenartiges Massen- sterben der Tiere. Die Erhaltung fossiler Vögel ist außerordentlich selten und abgesehen von den Vogelanhäufungen mit Moa- und Dinornis- Resten auf Neuseeland und Madagaskar kennen wir keine größeren Ab- lagerungen von Vögeln. Dagegen fehlt es nicht an Massenanhäufungen von Saurierknochen, wofür die Knochenfelder mit den riesigen Dinosauriern am Tendaguru in Ostafrika, am Bone-Cabin-Quarry in Wyoming und die neuerdings entdeckten herrlichen Triaslokalitäten bei Halber- stadt und bei Trossingen Beispiele liefern. Man darf wohl an- nehmen, daß diese gewaltigen Tiere der Urzeit herdenweise in Morästen und Sümpfen versunken und uns auf diese Weise erhalten sind. Ein besonderes Interesse bieten in dieser Hinsicht die Schichten des oberen Schwarzen Jura (Posidonienschiefer), die uns gewissermassen von einem weit ausgedehnten Massensterben innerhalb des seichten Liasmeeres erzählen. In ungezählten Mengen sanken hierbei Muscheln, Ammoniten, vor allem die herrlichen Seelilien, ebenso wie Fische und Saurier tot auf den Meeresgrund, und ihre Überreste tränkten den Boden derartig mit Öl, daß wir noch heute das Bitumen neben den zahllosen Skeletten in diesen Schichten erhalten haben. Die berühmten Schichten von Solnhofen und noch mehr die von Sahil Alma im Libanon erzählen von gelegentlichem Massensterben der Fische, die, zu Tausenden an den Strand geworfen, uns in dem zarten Uferschlamm bewahrt geblieben sind. Auch die Bonebedschichten in unserm Keuper können als Be- weise von plötzlichem Absterben infolge Änderung der Lebensbedingungen aufgefaßt sein. Eine wichtige Rolle bei dieser Massenvernichtung spielt der Mensch. Wissen wir doch, daß durch ihn einzelne Tierarten, wie der amerikanische Büffel, das Borkentier, der Riesenalk, die Dronte u. a. entweder bereits vollständig ausgerottet, oder doch dem sichern Untergang nahegebracht sind. Vor demselben jammerwürdigen Erfolg steht die moderne Robben- und Walfischjagd; denn wenn dieser mit modernen Mitteln betriebene rücksichtslose Massenmord auch nur noch wenige Jahre so fortbetrieben wird wie jetzt, so stehen wir vor dem Untergang einer der interessantesten Tiergruppen. Mit Recht hat Soergel darauf hingewiesen, daß es nur der „Kulturmensch‘ ist, der den Tieren verderblich wird und sie auszurotten vermag. Es ist irrig, wenn man für das Aussterben der Mammute, der wollhaarigen Nas- horne und anderer diluvialer Jagdtiere den Menschen jener Zeit ver- antwortlich macht; denn nur mit den modernen Feuerwaffen, nicht aber mit den einfachen Geräten wilder Stämme, wird ein solcher Massen- mord erreicht. Wenn auch das Massensterben unter den Tieren nur ausnahmsweise zum vollständigen Untergang einer Art führt, so dürfen wir dies doch keineswegs als vollständig ausgeschlossen errachten, zumal wenn das Sterben durch Seuchen verursacht wird. Tritt dieses Massensterben aber noch in Verbindung mit Isolierung einzelner Tier- gruppen durch geologische Vorgänge auf, dann kann es leicht zum vollständigen Untergang derselben führen. — An den beifälligst auf- genommenen Vortrag knüpfte sich eine lebhafte Erörterung, an der sich außer dem Redner die Herren A. Kraemer, Geyer, Sauer, Lampert Gr A Te u u LRL und Eichler beteiligten, und in der teils noch weitere Beispiele für Massensterben mitgeteilt wurden, teils die Frage nach den Ursachen für das Aussterben von Tierarten erörtert wurde. Fraas. Sitzungen am 11. November undam 9. Dezember 1912. Geh. Hofrat Prof. Dr. A. v. Schmidt sprach über die Ergebnisse seiner Untersuchungen über das süddeutsche Erdbeben vom 16. November 1911. Redner legte die von ihm in Gemeinschaft mit Prof. Dr. K. Mack (Hohenheim) im Jahrg. 1912 der Württembergischen Jahrbücher für Stati- stik und Landeskunde veröffentlichte Arbeit über den gleichen Gegenstand zugrunde. Er schilderte zunächst, wie er auf Grund der gesammelten Zeitungsberichte, schriftlichen Mitteilungen und Antworten auf etwa 500 an Ortsvorsteher versandte Fragebogen dazu gelangte, die an den einzelnen Punkten des Schüttergebiets aufgetretene Stärke des Bebens zu er- mitteln. Diese mit großer Vorsicht nach der 10stufigen Intensitäts- skala von Rossi-Forel vorgenommene Schätzung ergab, daß das Maximum der Intensität, der Grad 7,5 der Skala (7 = recht starke Erschütterung mit größeren Sachbeschädigungen, Herabfallen von Kaminen, 8 = sehr starke Erschütterung, Hütten und Scheuern umwerfend) an mehreren Orten der Oberämter Balingen, wo die Intensität nicht unter 6 herab- ging, und Rottenburg (Wurmlinger Kapelle!) und ebenso in den benach- barten Bezirken von Hohenzollern erreicht wurde, wo bekanntlich an der Burg Hohenzollern allein ein Schaden von 20000 bis 30000 Mk. verursacht wurde. Stärkegrad 7 wurde noch an zahlreichen andern Orten bis ins Oberamt Heilbronn wahrgenommen!. Nach den Landesgrenzen nahm die Intensität im allgemeinen ab und zwar bis zu den Graden 4,2 bis 4,8 in den Oberämtern Neresheim bis Mergentheim (4 = stärkere Schwankung, fähig, Schlafende aufzuwecken und aufgehängte Gegen- stände in Schwingungen zu versetzen; 5 = mittelstarke Erschütterung, welche stabile Objekte, Möbel und dergl. verschiebt), 4,9 in Wangen, dagegen 6,6 im Bodenseegebiet bei Tettnang. Über die württem- bergischen Grenzen hinaus trat das Beben körperlich wahrnehmbar (Intensität 3) noch auf bis Wien, Comosee, Mailand, Genf, Besancon, Belfort, Langres, Aachen, ganz Belgien, Magdeburg, Berlin, Prag, Karls- bad, also in einem Gebiet von etwa 500000 qkm, während es ein sehr schwaches bis mikroseismisches Erzittern noch in viel weiterer Ver- breitung bis Pulkowa bei St. Petersburg (Entfernung 1867 km), Algier, ! In der umstehenden Übersichtskarte, in der die für jedes württ. Oberamt gefundenen Intensitätsmittel eingetragen sind, sind alle diejenigen Oberämter mit + bezeichnet, in denen mindestens ein Ort von J=17 vorkommt. — Die Klischees zu dieser und den beiden nächsten Figuren wurden uns in liebens- würdigster Weise von der Direktion des K. Statist. Landesamts überlassen. ®? Aus den Veröffentlichungen der Russischen Zentralkommission für Erd- beben geht hervor, daß das Beben in verschiedenen Kaukasusstationen z. B. in Baku, 3309 km weit, beobachtet worden ist. Jabreshefte d. Vereins f, vaterl. Naturkunde in Württ. 1913, e — N — Südspanien und Südschottland hervorrief. Was nun die Vorgeschichte des Erdbebens anbetrifft, so wies Redner einerseits auf den durch die Tätigkeit des Wassers bewirkten fortgesetzten Abbau der Alb, die sich en Württemberg. 92 lebersichtskarte zum Erdbeben vom 16.Nov. 1911. — ——— 5,1 R & anensburg oB Bade ! einst bis in die Nähe von Stuttgart erstreckt hat, und die damit ver- bundene gewaltige Massenabnahme in ihrem Gebiet hin, andererseits auf die ebenfalls sehr bedeutende Massenzunahme im Bodenseegebiet durch die vom Rhein mitgeführten und im See zur Ablagerung kommenden Verwitterungsprodukte der Alpen. Geht man nun von der Vorstellung — INN — aus, daß der die Erdkruste tragende plastische oder flüssige Unter- grund sich im großen mit den ihn ungleich belastenden Massen ver- schiedener Mächtigkeit der teils tief eingesenkten, teils hoch aufragenden Erdkruste ins Gleichgewicht setzt, wohl in ähnlicher Weise, wie schwimmende Eisschollen und Eisberge über das Wasser um so höher aufragen, je tiefer sie darin eintauchen, so ergibt sich daraus der Schluß, daß das Bodenseegebiet allmählich sich senken, unser übriges Land, besonders die Alb, sich heben müsste. Durch den von den Geologen angenommenen, vom Alpenmassiv ausgehenden Faltungsdruck wurden diese beiden Bewegungen noch gefördert (eine Senkung des Bodenseegebiets wurde nachgewiesen), was zu Spannungen führen muß, die sich in plötzlichen erschütternden Bewegungen, Erdbeben, auslösen können. Die Abweichung der Schwerkraft von der normalen in Württem- berg ist im Jahresheft 65, 1909, Tafel X dargestellt unter der An- nahme, daß die über dem Meeresniveau befindlichen Massen weg- genommen sind. Fügt man diese wieder hinzu, so ergibt sich, daß die Erde unter der Alb, besonders im westlichen Teil, zu stark belastet ist, unter dem Bodensee aber zu schwach; hieraus würde eine der obigen entgegengesetzte Bewegungstendenz hervorgehen. Die Frage, ob bezw. welcher Art eine Schollenverschiebung seit dem vor wenigen Jahren vorgenommenen Präzisionsnivellement stattgefunden hat, soll demnächst durch genaue Nachmessungen entschieden werden. Des weiteren kam Redner an der Hand verschiedener photo- graphischer Aufnahmen auf eine Reihe mechanischer Wirkungen bspw. die Verdrehung der Turmspitze auf der Burg Hohenzollern, die Be- schädigungen der Wurmlinger Kapelle, die Spaltenbildung zwischen Margrethausen und Lautlingen, die Bodenlockerung, die an anderen Stellen wahrgenommen wurde, namentlich auch die Felsstürze im Donautal u. a. m. zu sprechen, die er aus der Natur und der Größe der Boden- bewegung erklärte. Eingehend besprach Redner auch die Methode, nach der er die Lage und Tiefe des Erdbebenherdes zu ermitteln versucht hat. Das gefundene Epizentrum, d. h. der senkrecht über dem Anfangsherd liegende Punkt der Erdoberfläche, liegt auf hohenzollernschem Gebiet in der Nähe der Orte Neufra und Gauselfingen, etwa in der Mitte zwischen Ebingen und Trochtelfingen; es konnte dadurch ermittelt werden, daß der erste Stoß in Straßburg und Zürich gleichzeitig ein- traf und 1 Sekunde später in Nördlingen. Das Epizentrum ergab sich als Mitte eines Kreises, der durch die Stationen Straßburg und Zürich ging und einen mit dem Halbmesser 8 km um Nördlingen beschriebenen Kreis berührte.e. Die Ermittelung der Herdtiefe ist an verschiedene Voraussetzungen gebunden und daher sehr unsicher. Je nachdem die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erbebenwellen = 6 km oder = 5,5 km angenommen wird, ergeben sich 136 oder 167 km für die Herdtiefe; ‚andere Annahmen ergeben wieder andere Zahlen. Die umstehenden Abbildungen (siehe auch diese Jahreshefte 44. Jahrgang, 1888, Tafel V) veranschaulichen die Stoßstrahlen und die sphärischen Wellenflächen einer Erderschütterung sowie den Hodographen, dessen in den Erdober- . = Geschwindigkeit der Ausbreitung von E bis G abnehmend, darüber hinaus wachsend S Sekunden N 8 ga a N Vene ne o 700 200 J00 400 61717] 800 700 800 Kılorn. Hodograph des süddeutschen Erdbebens vom 16. November 1911. en, — TDRRNT 7 fächenpunkt errichtete Ordinaten die Zeit messen, vom Eintreffen im Epizentrum bis zu dem in den Entfernungskreisen. Die Lage des Wende- punkts der Hodographen und die an dieser Stelle beobachtete kleinste Oberflächengeschwindigkeit C. des Erdbebens liefern Anhaltspunkte zur Bestimmung der Herdtiefe. Die Geschwindigkeit C, ist nur wenig ver- schieden von der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Stoßes im Herd (Jahreshefte 44, 1888, S. 258). Istnun V, die Fortpflanzungsgeschwindig- keit der Erdbebenlängswellen (1. Vorläufer) an der Erdoberfläche oder besser mit Vernachlässigung der obersten lockeren Schichten in der Tiefe von etwa 3 km, so erhält man! unter der Annahme, daß die Fortpflanzungsgeschwindigkeit mit der Herdtiefe gleichmäßig zunimmt, die Herdtiefe h aus h=3-+eY(&— Vo) f (Co + Vo) wo e die Entfernung der Wendepunkt-Station des Hodographen vom Epizentrum bedeutet. Nimmt man im Anschluß an die aus der Tabelle folgenden Geschwindigkeit e = 460 km an, ferner GC, = 7,1 und V.= 6 km/sec, so wird B-3+460V 11/18,1—=3-+ 133 = 136 km. In der 2. Sitzung am 9. Dezember setzte Redner seinen Vortrag fort, indem er über die bei dem Erdbeben beobachteten ‚‚besonderen Erscheinungen‘ sprach, unter denen in diesem Fall die Veränderungen an Quellen sowohl der Zahl als der Stärke nach vorwiegen. Bei den ersteren ist zu unterscheiden zwischen Wasserzunahmen (so bei 20 Orten), Wasserabnahmen (bei 8 Orten), Zu- und Ahnahmen (8 Orten), Trübung von Quellen (8 Quellen). Eine Erklärung dieser Störungen ist die, daß sie Folgen sekundärer, durch die fortgepflanzten Stöße des primären Bebens ausgelöster Ereignisse sind; möglich ist aber auch, daß die Störungen Vorboten der Beben sind und eine weithin verbreitete, den Erdbebenstößen vorangehende Schichtenpressung offenbaren. Als weitere besondere Begleiterscheinungen sind Klirren der Fensterscheiben, Knistern, Krachen der erschütterten Wände und gerüttelten Geräte, manch- mal auch ein Rollen und Dröhnen zu nennen. Auch Geruchswahr- nehmungen wurden registriert, bald Pulvergeschmack, bald Schwefelgeruch, bald Gasentwicklung. Zum Teil dürften sich diese Erscheinungen als Beeinflussung der Respirations- und Transpirationsorgane erklären lassen. Ebenso wurden auch optische Täuschungen beobachtet, die darin bestanden, daß nach einzelnen Beobachtern ‚‚Laternenpfähle schwankten wie Schilfrohre‘‘ und ‚Häuser sich neigten bis zu 30° Abweichung von der Vertikalrichtung‘‘. Diese offenbaren Täuschungen führte der Redner, ähnlich wie die bekannte Sinnestäuschung beim Fahren in der Kurve einer Eisenbahn, auf eine Einwirkung der Zentrifugalkraft auf den das Gleichgewichtsgefühl vermittelnden Bogengangsapparat unseres Gehör- organs zurück und zeigte, daß schon geringe Horizontal-Schwingungen des Erdbodens genügen, um starke Störungen der Vertikalempfindung hervorzurufen. Bei allen gemeldeten „Beobachtungen“ besonderer Er- 1 Nach A. Schmidt (Gerlands Beitr. z. Geophysik. XII, S. 9). A scheinungen wie auch der ‚„Vorahnungen‘ kommt die Gemütsverfassung der Berichterstatter und ihre Beeinflussung durch die Erzählungen anderer stark in Betracht und es ist schwer den objektiven Tatbestand fest- zustellen. An die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen knüpfte sich einelängere Erörterung, in der auf Anfrage des Vorsitzenden Professor Dr. Sauer die starke Wirkung des Erdbebens in Konstanz nicht auf ein dort vermutetes 2. Epizentrum, sondern auf die lockere und nachgiebige Beschaffenheit des Baugrunds am Seeufer zurückführte, und Geh. Hofrat v. Schmidt hervorhob, daß er überhaupt davon absehe, ein oder mehrere punktförmige Epizentren für das Beben anzunehmen. Er führe dasselbe vielmehr ebenso wie die großen Erdbeben längs der pazifischen Küste, in Kalabrien usw., auf Gleichgewichtsveränderungen im Gebiet des bewegten Schollen zurück und sehe in den Punkten stärkster und starker Wirkungen nur die Anfangspunkte der Bewegung und Punkte der Energiestauung im Verlauf des letzteren, wofür namentlich das un- regelmäßige Seismogramm spreche. E. Sitzung am 13. Januar 1913. Im zoolog: Hörsaal der K. Technischen Hochschule sprach Prof. Dr. H. E. Ziegler über „Die Stufen der Gehirne und die Stufen des Verstands bei den Säugetieren‘. Anknüpfend an seinen Vortrag bei der Hauptversammlung des Vereins in Wildbad (s. oben S. LVI) wies Redner zunächst darauf hin, daß inzwischen nicht nur er selbst, sondern noch eine ganze Reihe namhafter Gelehrter wie z. B. Dr. P. Sarasin-Basel, Prof. Dr. H. Kraemer-Hohenheim, Prof. Dr. Ed. Clapar&de-Genf, Dr. Mackenzie-Genua, Prof. Dr. v. Buttel-Reepen-Oldenburg den bekannten ‚„denkenden‘“ Pferden des Herrn Krall in Elberfeld einen Besuch abgestattet haben und daß alle diese Herren nach tagelanger persönlicher Beobachtung der Tiere zu der in ihrer Erklärung‘ veröffentlichten Überzeugung gelangt sind, daß die Krallschen Pferde die von ihrem Lehrer ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten auch wirklich besitzen. Um nun die hieraus sich ergebenden Fragen prüfen und die Arbeit Kralls weiter fortführen zu können, haben sich die Genannten und zahlreiche andere Forscher zu einer ‚Gesellschaft für experimentelle Tierpsychologie‘“ zu- sammengeschlossen, zu der Redner die Anwesenden (wie überhaupt alle sich für die Sache Interessierenden) unter Vorlage der Satzungen usw. einlädt”. In neuerer Zeit sind nun von dem Tierarzt Wigge in ! Aus der öffentlichen Erklärung von Prof. Kraemer, Dr. Sarasin und Prof, Ziegler mögen hier folgende Sätze ausgeführt werden: Es steht fest, daß die Pferde Zahlen und Zahlwörter von der Tafel ablesen und mit diesen Zahlen die mündlich oder schriftlich angegebenen Rechenoperationen ausführen. Ferner können die Pferde Namen und andere Worte buchstabieren, wobei die Buchstaben nach einer Tabelle durch Zahlen ausgedrückt werden. ® Jahresbeitrag 8 Mk. Anmeldung an den Schriftführer, Herrn Karl Krall, Elberfeld, Roonstraße, AK Düsseldorf Zweifel an der Richtigkeit der Krallschen Beobachtungen erhoben worden, indem er — wie schon früher Prof. Dexler — be- hauptet, daß das Pferd bei seinem geringen Hirngewicht von 600 g keine Denkfähigkeit besitzen könne, was eher beim Hund und beim Affen angenommen werden dürfe. Die ganze Frage wird hierdurch auf das anatomisch-morphologische Gebiet geschoben und Redner tritt nun in die Prüfung der Frage ein, in welchem Zusammenhang die Höhe der Verstandesstufe mit der Entwicklungsstufe des Gehirns stehe. Zu diesem Zweck bespricht er die Entstehung des Wirbeltiergehirns und seiner 5 Abteilungen (Vorder-, Zwischen-, Mittel-, Klein- und Nachhirn) aus dem vorderen verbreiterten Teil des embryonalen Rücken- marks (Medullarplatte), der sich zunächst zu einem geschlossenen Rohr einfaltet, dann durch Wandverdickungen 3 und infolge späterer Teilung 5 Gehirnblasen bildet, aus denen die genannten Gehirnabschnitte hervor- gehen. Der vorderste Abschnitt, aus dem die Riechnerven entspringen und der bei den niederen Wirbeltieren hauptsächlich die Riechbahn enthält, wird zum Großhirn, das durch eine Längsfurche in 2 Hälften (Hemisphären) geteilt wird. Diese erlangen für die geistige Entwick- lung der Wirbeltiere eine besondere Bedeutung dadurch, daß sie sich in den höheren Wirbeltierklassen durch Wachstum stark vergrößern, wobei sie das Zwischenhirn und das Mittelhirn bedecken. Besonders wichtig ist die höhere Ausbildung der Großhirnrinde; während die ältesten Glieder des Säugetierstammbaums noch ein kleines und glattes Groß- hirn hatten, das noch in engster Beziehung zur Riechbahn stand, zeigen die jüngeren Typen eine durch Oberflächenvergrößerung bedingte immer reicher und tiefer werdende Furchung des Großhirns. Hiermit parallel geht eine Steigerung der Intelligenz der betr. Säugetiergruppen, so daß die Ausbildung der Furchung auch einigermaßen den Grad des Verstands anzeigt. Entsprechend dem Befund, daß die meisten Beutel- tiere, die Insektenfresser und Fledermäuse, die meisten Nager und die - niedersten Primaten ungefurchte, die Raubtiere, die Robben, die Huf- tiere und die meisten Primaten dagegen gefurchte Gehirne haben, kann man leicht feststellen, daß der letzteren Gruppe ein wesentlich höherer Verstand zukommt als der ersteren. Redner zeigte dies an einer ganzen Reihe von Gehirnen, die er in Lichtbildern (wie auch in Spiritus- präparaten und Modellen) vorführte, wobei die obgenannten Gruppen durch Beutelratte, Gürteltier, Igel, Kaninchen, Stinktier, Hund, Robben (man denke an die Seelöwen, welche durch ihre außerordentliche Dressur- fähigkeit auffallen), Schaf, Rind, Pferd, Elefant, Affen und Mensch ver- treten waren. Bei Besprechung der geistigen Fähigkeiten der einzelnen Tiere kam Redner etwas eingehender auf seine eigenen Beobachtungen an den Eiberfelder Pferden zu sprechen, über die er manches Inter- essante und Neue berichten konnte!. Die Leistungsfähigkeit des Ge- ! Vergl. die Veröffentlichungen des Vortragenden in der Deutschen Revue (Dez. 1913) und im „Tag“ (19. Febr. 1913). Ferner die Artikel von Prof. Dr. v. Buttel-Reepen und Prof. Dr. Plate in der Naturwiss. Wochenschrift 1913, No. 16 u. 17, sowie den Aufsatz von Prof. Ziegler über die Säugetier- gehirne ebenda. —. SER hirns ist nicht allein von der Größe der Hirnrinde abhängig, sondern namentlich auch von dem Reichtum an Zellen (Neuronen), insbesondere an Pyramidenzellen. Man kann in dieser Hinsicht 3 Stufen unterscheiden: 1. weitschichtige Lagerung, d. h. ein Gehalt von 5—10000 Zellen im Kubikmillimeter der Hirnrinde, wie sie bei den Edentaten angetroffen wird; 2. engere Lagerung, 15—25 000 Zellen im Kubikmillimeter, wie bei Raubtieren und Seehunden; 3. engste Lagerung, d. h. 35 —50 000 Neuronen im Kubikmillimeter, bei Nagetieren, Halbaffen und Affen. Berücksichtigt man den Unterschied der Gehirngröße und die Ver- schiedenheit der Zellendichtigkeit, so ergibt sich beispielsweise, daß der höchststehende Anthropoid, der Orang, in seiner Hirnrinde (die etwa !/s so groß ist als die des Menschen) 1 Milliarde Neuronen hat, der Mensch dagegen 10 Milliarden; diesem Verhältnis entspricht der Abstand zwischen der Tierseele und der menschlichen Seele. Wenn auch der Mensch in manchen körperlichen Merkmalen den stammes- geschichtlich älteren Säugetieren ähnlich ist, so überragt er sie doch alle durch die Größe seines Gehirns und die mit ihr zusammenhängende Höhe seiner Intelligenz seiner Seele, durch die es ihm gelang, sich zum Herrn der Erde zu machen. Wenn wir auch durch die neuen Be- obachtungen gezwungen werden, manchen Säugetieren eine gewisse, z.T. wohl nicht unbedeutende geistige Höhe zuzugestehen, so bleibt doch das Dichterwort des großen Griechen wahr: Vieles Gewaltige lebt; doch nichts ist gewaltiger als der Mensch! Dem Vortragenden wurde von der zahlreich erschienenen Zuhörer- schaft für die höchst ansprechenden Ausführungen lebhafter Dank ge- spendet. An die letzteren schloß sich noch eine längere Erörterung, an der sich die Professoren Dr. Fraas, Dr. v. Sußdorf und Dr. Kraemer beteiligten. E. Sitzung am 10. Februar 1913. Prof. Dr. A. Sauer: Über neuere Zeolithforschung und ihre praktische Bedeutung für die Wasserreinigung. Bei der künstlichen Darstellung der Mineralien haben von jeher die Zeolithe eine große Rolle gespielt, das sind Silikate mit einem mehr oder weniger hohen Wassergehalt, die mit wenig Ausnahmen neben Tonerde Kalk und Natron, wenig Kali, nie Magnesia enthalten und sich durch ein großes Austauschvermögen ihrer Basen auszeichnen. Man hat deshalb immer geglaubt, daß bei den lange rätselhaften und auch heute noch nicht völlig aufgeklärten sogenannten Absorptionserschei- nungen des Äckerbodens, d. h. seinem Vermögen, aus allerlei Lösungen die für die Ernährung der Pflanzen wichtigen Bestandteile Stickstoff, Kali, Kalk, Phosphorsäure zurückzuhalten, Zeolithe oder zeolithartige Verbindungen wesentlich beteiligt seien. Seit fast einem Jahrhundert beschäftigt sich die Wissenschaft mit diesem Problem der Bodenab- sorption und heute weiß man soviel, daß sie nicht bloß von derartigen ! Nach Takob u. Onelli, Vom Tierhirn zum Menschenhirn. München 1911, — RN Austauschvorgängen abhängt, sondern daß auch kolloide Substanzen wie Ton, Humus, vielleicht auch Eisenhydroxyde daran beteiligt sind, daß also physikalische Vorgänge mit in Betracht kommen. Prof. Gans in Berlin hat nun, von den Nährstofferscheinungen des Ackerbodens ausgehend, die Umsetzungen zugleich auch bei den verschiedenen Zeolithen systematisch untersucht und gefunden, daß den letzteren das Austauschvermögen in sehr ungleichem Maße zukommt. Die Ursache dieses verschiedenen Verhaltens wurde in einem abweichend molekularen Aufbau erkannt und durch synthetische Versuche bestätigt. So gelang die künstliche Darstellung von zeolitbartigen Substanzen, die sich durch ein überraschend hohes und schnelles Austauschvermögen ihrer Basen auszeichnen und vom Erfinder als Aluminatsilikatzeolithe bezeichnet werden. Wie Gans weiter gezeigt hat, lassen sich diese Verbindungen aus billigen Rohmaterialien herstellen, durch Zusammen- schmelzen von Kaolin, Quarz und Soda in bestimmten Mengenverhält- nissen. Damit war der Weg zur praktischen Ausnutzung gefunden. Gans bezeichnet die von ihm künstlich hergestellte Zeolithmasse als Permutit, weil ihr in hohem Maße die Eigenschaft zukommt, aus gewissen verdünnten Salzlösungen, insbesondere aus Wasser allerhand unliebsame Bestandteile so: Kalk, Magnesia, Eisen und Mangan schnell und sicher zu entfernen, das harte Wasser weich zu machen, das eisen- haltige Wasser von Eisen zu befreien usw. Der Austausch vollzieht sich dadurch, daß man das zu reinigende Wasser über ein aus körnigem Permutit bestehendes Filter in langsamem Strom fließen läßt, wobei dann der Kalk und die Magnesia zurückgehalten werden und eine ent- sprechende Menge von Natron in Lösung geht; bei einem Wasser mit etwa 10 deutschen Härtegraden würden z. B. für den zurückgehaltenen Kalk pro cbm Wasser etwa 0,18 kg Soda in Lösung gehen. Von großer Wichtigkeit für die praktische Ausnutzung dieser Methode ist der Um- stand, daß der Austausch sich quantitativ vollzieht, also immer nur eine dem Kalkgehalt entsprechende Natronmenge an das Wasser ab- gegeben wird und nicht mehr. Und ebenso wichtig ist es, daß die Austauschfähigkeit des Permutit, sobald eine Sättigung mit Kalk ein- getreten ist, durch eine umgekehrte Reaktion sofort wieder hergestellt, d.h. daß der Permutit regeneriert werden kann dadurch, daß man eine Kochsalzlösung durch das Filter hindurchlaufen läßt, wobei der aus dem Wasser gebundene Kalk frei und die Permutitmasse aufs neue reaktionsfähig wird. So kommt ihr theoretisch, wenn man von einer gewissen mechanischen Abnutzung des Filters absieht, eigentlich eine unbegrenzte Wirkungsdauer zu. Neben Kalk und Magnesia gehören bekanntlich Eisen und Mangan zu denjenigen Substanzen, die das Wasser für viele technische Betriebe und auch als Trinkwasser untauglich machen (man denke an die städtische Wasserversorgung von Breslau!). Auch für Beseitigung dieser Stoffe leistet der Permutit ausgezeichnete Dienste. Man verwendet dazu eine als Manganpermutit bezeichnete Abänderung; sie enthält an Stelle von Natrium Mangan und wird durch Hinzufügung vomübermangansaurem Kali in eine mit großer Oxydations- energie ausgestattete Masse umgewandelt, die befähigt ist, Eisenoxydul — LXXV — und manganoxydulhaltige Wässer zu oxydieren und quantitativ voll- ständig auszuscheiden. Welchen Fortschritt auch nach dieser Seite hin der Permutit für die Reinigung des Nutzwassers bedeutet, weiß jeder zu würdigen, der die sehr umständlichen, umfangreichen und in hygienischer Hinsicht nicht ganz einwandfreien Anlagen für Enteisung des Wassers genau kennt. Es ist nicht zu verwundern, daß ein solch leistungsfähiges Ver- fahren die Konkurrenz auf den Plan rief, und es lag auch nahe, nach in der Natur vorkommenden Stoffen zu suchen, die mit einer gewissen ähnlichen Zusammensetzung ähnliche Eigenschaften verbinden. Solche Konkurrenzstoffe konnten nur bei den natürlichen Gesteinsgläsern er- wartet werden. Der Traß des Brohltales entspricht diesen Voraus- setzungen; derselbe ist ein natronhaltiges Gesteinsglas in Form feinst- zerstäubter vulkanischer Asche; es ist durch einen natürlichen Durch- wässerungsvorgang in einen sehr reaktionsfähigen Zustand übergeführt worden und entspricht in seinem salzsäurelöslichen Anteile durchaus der Zusammensetzung des Permutit. Doch steht der Wirkungswert dieses unter dem Namen Allagit ausgeführten Naturproduktes weit hinter derjenigen des Permutit zurück und kommt, da sich der Patentschutz des Permutit auch auf die natürlichen Aluminatsilikate von der Zu- sammensetzung des Permutit erstreckt, für die praktische Verwendung zunächst kaum in Betracht. Sauer. Der interessante, von Experimenten und Demonstrationen begleitete Vortrag fand lebhaften Beifall bei der zahlreich erschienenen Zuhörer- schaft, aus deren Mitte Dr. Hundeshagen noch einige ergänzende Bemerkungen machte. Sitzung am 10. März 1913. Prof. Dr. H. Kraemer (Hohenheim): Über die Verwandt- schaftszucht in der Züchtung der Haustiere. Seit einer Reihe von Jahren schenkt man dem Stammbaum der Zuchttiere, deren Wert und Bedeutung man zu beurteilen hat, eine erhöhte Aufmerksamkeit. Es hat sich bei eingehender Untersuchung der Abstammung der besten Tiere in den verschiedensten Zuchtgebieten ergeben, daß ohne einen ganz besonderen Aufbau des Blutes kein wert- volles Material zu gewinnen ist, und daß die besonders phänomenalen und weltberühmten Zuchttiere stets aus der Verwandtschafts- oder In- zucht hervorgegangen sind. Seither ist die Inzucht als Methode der Züchtung zu besonderer Anerkennung gelangt. Bei planloser Anwendung kann sie allerdings auch zu gesundheitlichen Schädigungen führen. Bei der nie vollkommen gesunden Haltung der Haustiere stellen sich gewisse Anlagen zu Erkrankungen in den Zuchtfamilien ein, und durch die Paarung von Tieren aus derselben Familie werden diese Anlagen von beiden Seiten zusammengeführt, während sie bei der Paarung bluts- fremder Tiere meist wieder verschwinden. Wird aber die Inzucht auf vollkommen gesunden Tieren aufgebaut, so ist sie nicht schädlich, — . LAXV — sondern außerordentlich wertvoll. Sie erhöht die Vererbungskraft der Tiere und führt zur rascheren Erzielung des gewünschten Typus der Herde. Zur Bezeichnung des Grades der Inzucht dienen die sog. freien Generationen. Es sind diejenigen, die auf beiden Seiten zwischen der elterlichen und der Generation des gemeinsamen Ahnen liegen, welche dabei beide nicht mitgezählt werden. Bei der Bezeichnung nach freien Generationen werden diese auf Vater- und Mutterseite gleich zusammengezählt, während die Zäh- lung nach ‚Ahnenreihen“ beide Seiten getrennt aufführt und die Generation der Eltern sowie die des gemeinsamen Ahnen mitrechnet. Null freie Generationen bedeutet die Paarung von Geschwistern, minus eine freie Generation die Paarung von Tieren mit ihren unmittel- baren Nachkommen. Der geeignetste Grad der Verwandtschaft ist der von drei bis fünf freien Generationen. Allzuenge Inzucht pflegt in der Mehrzahl der Fälle gefährlich zu werden, die allzuweite verliert an spezifischer Wirkung. So einfach die Dinge in diesen Grundzügen aus- sehen, so ist in den Einzelfällen natürlich die Frage der Paarung bestimmter Tiere in den Hochzuchten ein eigentliches Studium geworden, bei dem auch alle die einzelnen Formen und Leistungen der fraglichen Tiere neben ihrem Blutaufbau genau geprüft werden müssen. Und der weitere Aufbau des Blutes hat dann derart zu erfolgen, daß beispiels- weise ein hervorragender Hengst in verwandten Stuten eine „Unter- stützung“ seines Blutes findet. In vielen Fällen hat die Praxis schon vor der scharfen Kenntnis des Wie und Warum den richtigen Weg gefunden, indem die besten und vererbungssichersten Tiere allmählich in einem Zuchtgebiet bekannt und am meisten verwendet werden. Die Inzucht stellt sich dabei ganz von selbst ein. Aber bei planmäßiger und durchdachter Verwendung vermag sie natürlich noch weit mehr zu leisten. Schon jetzt sind wir in der Lage, gewissermaßen Rezepte zur Herstellung von hervorragenden Vatertieren sowie andererseits Mutter- tieren durch ganz bestimmten Blutaufbau zu liefern. Fast alle hervor- ragenden Zuchtgebiete der verschiedenen Arten von Haustieren werden heute mit geradezu fieberhaftem Eifer hinsichtlich der Abstammungs- verhältnisse ihrer besten Tiere untersuckt, und man kann auf Grund der Befunde wohl sagen, daß es kein hervorragendes Tier gibt, das nicht aus Verwandtschaftszucht hervorgegangen ist. Die Fortschritte in der Haustierzucht werden natürlich auch durch bessere Fütterung und Pflege erzielt, und bei der Aufzucht und Haltung der Tiere muß hierauf immer ein Hauptgewicht gelegt werden. Aber was auf diesem Wege allmählich erworben wird, ist doch nicht so sicher vererbbar, als das, was an günstigen zufälligen Variationen des Keimplasmas sich einstellt. Wie Linien erscheinen in der großen Masse von Tieren immer wieder diejenigen, welche die willkommenen Variationen von Geschlechts- zu Geschlechtsfolge weiter vererben. Die Verknüpfung dieser Linien in der richtigen Form der wohldurchdachten Inzucht bringt heute die gewaltigen Fortschritte, die wir überall in deutschen Hochzuchten bewundern. Die Zuchtwahl hat damit einen mehr gesicherten Boden erhalten, ohne daß die übrigen Faktoren der Züchtung deshalb an ihrer — ERW Bedeutung verlieren. Leider aber kommt aus naheliegenden Gründen der wissenschaftliche Fortschritt in der Frage der Verwandtschaftszucht mehr den großen Hochzuchten als den kleinen Landwirten zugute. (Der Vortragende erläutert den ganzen Gegenstand eingehend an Hand von Ahnentafeln aus englischen und deutschen Hochzuchten.) Kraemer. Cand. rer. nat. Fritz Berckhemer: Eine vorläufige Mit- teilung über den Aufbau des Weißen Jura & (QuENSTEDT) in Schwaben. (Wortlaut.) Nachdem die Sedimentpetrograpbie in den letzten Jahren so große Fortschritte gemacht hatte, lag es nahe, auch den petrographisch so wenig bekannten Weißen Jura Schwabens in dieser Hinsicht zu unter- suchen. Hierbei ergaben sich ganz überraschende Resultate. Ich er- laube mir, Ihnen hier einen Teil derselben vorzutragen. Die großen Rätsel unserer vaterländischen Jurageologie heißen „Marmor“, „Zucekerkorn“ und „Dolomit“; zusammen mit den Korallenkalken und „Oolithen“ bilden sie die Stufe „ge“ des (Quenstepr'schen Alphabets. Von dieser soll die Rede sein. In seinem „Weißen Jura in Schwaben“ nimmt EnGeEL für das gesamte „e“ korallogene Entstehung an, und O. Fraas pflichtet ihm bei, wenn er schreibt: „Die Korallen gehen durch das ganze, volle „es“ durch, und scheinen die Felsen des Zuckerkorn, Marmor und Dolomit samt und sonders aus Korallenriffen hervor- gegangen zu sein‘. Demgegenüber kommt TH. SCHMIERER durch neuere Untersuchungen zur Ansicht, daß die Hauptmassen der plumpen Felsenkalke Schwamm- wucherungen und Anhäufungen von Echinodermen seien. Die unbestreitbaren Korallenbildungen und „Oolithe“ aber, trennt er zeitlich völlig von „Marmor“, „Zuckerkorn“ und „Dolomit“. Er stellt erstere in die jüngere Stufe „Ü“ Quensteprs. — Gehen wir nun näher auf die einzelnen Sedimente ein. 1. Der zuckerkörnige Kalk. QuENsSTEDT versteht hierunter ein deutlich kristallines Gestein von lichtgelber Farbe. Es flimmert an der Sonne wie frisch zerschlagener Hutzucker. Helle kalzitische Partien und zahlreiche Hohlräume durchziehen dasselbe. Über seine Entstehung wurde bisher folgendes angenommen: Der zuckerkörnige Kalk war ursprünglich in Nichts unter- schieden vom dichten Felsenkalk („Marmor“ Qv.). Die Um- kristallisation ist eine Wirkung der Atmosphärilien. Ich habe nun gefunden, daß er in gewächsartigen, plumpen Massen, schon völlig kristallin und kavernös mitten im weißen, dichten Kalk steckt. Hieraus geht klar hervor, daß die Atmosphärilien nicht allein für die Umkristallisation verantwortlich gemacht werden können. Der dichte Kalk müßte sonst eben- | falls umgewandelt sein. Die erste Ursache muß im Material selbst liegen, das den zuckerkörnigen Kalk aufgebaut hat. Es ist mir gelungen, im zuckerkörnigen Kalk in gesteinsbildender Weise Hydrozoen der Gattung Ellipsactinia nachzuweisen. Diese -(yosıyewayos) uogeagog ur wanp uogjIoA\ UMNgO SOp neqguy 777 ‚ll See N N ! mine ee | Zn S——z in) Br u, a \ wi Br Sm m | IM N oo ER, oo 27 — LXXVM — Organismen haben in ihrem Bau große Ähnlichkeit mit dem gleich- mäßigen Maschenwerk der Massenkorallen. Letztere verlieren nach den Beobachtungen Gurry's an rezenten Riffen sehr leicht ihre Struktur: „Gewöhnlich gehen sie über in ein drusiges Stadium, wo sie einen zuckerähnlichen Habitus besitzen, endlich werden sie durch die beständige Durchsickerung mit kalkhaltigem Wasser vollkommen dicht und bieten dem Auge keinerlei Struktur dar.“ Ähnlich denke ich mir die Entstehung unserer zuckerkörnigen Kalke. Ein großer Teil der Hochfläche, in deren Mitte der Nusplinger Plattenkalkbruch liegt, besteht aus den gelblichen, kristallinen Kalken. Die Anordnung ist eigentümlich. In beinahe geschlossenem Ring um- geben sie wallförmig das leicht eingesenkte Becken der Plattenkalke. Ich konnte hier in zahlreichen Fällen jene Hydrozoen nachweisen. Auf der Ulmer Alb treten sie gesteinsbildend auf zwischen Bermaringen und Weidach. Handstücke besitze ich auch von der Münsinger Alb und aus den Massenkalkbrüchen zwischen Neuhaus und Urspring a. d. L. Ellipsaktinien nehmen nach STEINMANN in beträchtlichem Masse teil am Aufbau der oberjurassischen Korallenkalke der Alpen, Karpathen und Apenninen. Sie sind als die mesozoischen Vertreter der paläozoischen Stromatoporiden und der kainozoischen Hydrokorallinen zu betrachten. Von den rezenten Milleporiden schreibt LANGENBEcK,, daß sie nach Aussehen, Lebensweise und Lebensbedingungen den Korallen so sehr gleichen, daß man sie in bezug auf Riffbildung diesen ohne weiteres zuzählen kann. Man wird dies nun auch von den Ellipsaktinien sagen dürfen. Trotzdem ich riffbildende Korallen im Zuckerkorn bis jetzt noch nicht gefunden habe, möchte ich ihre Teilnahme nicht ausschließen. - In manchem gelben, kristallinen Kalk sind auch Schwämme gar nicht selten. Dieses Gestein ist dann etwas verschieden vom Hydrozoen- zuckerkorn. Mit letzterem treffen wir auch gebankte, kompaktere, kristalline Massen. An der angewitterten Oberfläche ist ihre detritogene Natur deutlich sichtbar. Sie dürften in einem ähnlichen Verhältnis zueinander stehen wie Korallenkalk und Korallensand. Im zucker- körnigen Lochfels eingeschlossen, finden sich Terra rossa ähn- liche Letten, deren Entstehung eine ursprünglich jurassische zu sein scheint. 2. Der Dolomit. Nach QuEnsteDT unterscheidet er sich vom Zuckerkorn durch sein höheres spezifisches Gewicht, feineres Korn und eine grauliche Farbe. Er zerfällt leicht zu Dolomitsand. Nach 5 Ana- lysen ScHÜBLEr’s enthält er 25—42 °/o Magnesiumkarbonat. Was die Bildung des Dolomits betrifft, so gestehe ich die Mög- lichkeit einer solchen durch Metamorphose und Verwitterung gerne zu, bemerke aber, daß unser Dolomit nicht an Spalten sebunden ist. Er erscheint vielmehr nesterweise ohne jede Verbindung nach unten und oben. Diese Verhältnisse fordern die Annahme einer ursprünglichen Bildung, während oder kurz nach der Sedimentation. Besonders bezeichnend ist das häufige Auftreten des Dolomit im Liegenden der zuckerkörnigen Hydro- zoenkalke; überhaupt erscheint eine Trennung von Dolomit und Zucker- I RR korn nicht wohl möglich. Schon 1856 schreibt AchknsacHn: „Der kristallinisch-körnige Kalk konstituiert mit dem Dolomit die untere Region der Massenkalke. Es scheint als ob der Dolomit an den kristallinischen Kalkstein gebunden sei und durch ihn ersetzt werden könnte.“ Da in der Jetztzeit ursprüngliche Bildung von echtem Dolomit nur im Zusammenhang mit Riffen vor sich geht, so möchte ich unseren Juradolomit als eine Folgeerscheinung der Hydrozoenriffe erklären. Die Dolomitisierung hat manchmal auch die liegenden Schwamm- kalke ergriffen; es erscheint dies verständlich, wenn man beachtet, daß nach RorurLerz auf den Korallenriffen des Roten Meeres nicht nur die Korallenkalke, sondern auch die zwischenlagernden Foraminiferensande, Lithothamnienkalke, Sandsteine und Tone dolomitisiert sind. 3. Der „Marmor“, Im Jura schildert QuEnsTepT seinen „Marmor“ als einen lichtfarbenen, homogenen, tonfreien Kalk, ohne Spur von kristallinischem Korn. Schichtung läßt sich kaum nachweisen. Ich möchte nun im folgenden auf den irreführenden Aus- druck „Marmor“ verzichten, und bezeichne dieses Gestein vor- läufig als „dichten Felsenkalk“, im Gegensatz zum kristallinischen Zuckerkorn. Wie eingangs erwähnt wird dieses Sediment einerseits als Korallenbildung, andrerseits als Schwammbildung unter Beteiligung von Echinodermen aufgefaßt. Die mikroskopische Unter- suchung hat jetzt ergeben, daß sich am Aufbau beteiligen: Organo- gener Kalkschlamm, Kalkalgen, Foraminiferen, Oolithe, „Kalkkrusten“, Echinodermen, Schwämme, Mollusken, Bryozoen, Korallen. Der organogene Kalkschlamm muß in Parallele gesetzt werden mit dem sogenannten Korallenschlamm unserer heutigen Meere. Er bedeckt dort die Abhänge und Umgebungen organogener Riffe. Hier finden sich auch gewaltige Kalksandmassen. Den Hauptbeitrag dazu liefern Kalkalgen und Foraminiferen. So ist denn auch in den „dichten Felsenkalken“ häufig von mir gefunden die Kalkalge Gyroporella sp. und ihr Anhang. Bryozoenstämmchen sind nicht selten, Trümmer von Molluskenschalen beigemischt, Foramini- ferenz ahlreich vertreten. Verbreitet sind auch oolithische Gebilde. Neben echten kon- zentrischen Oolithen treffen wir Pseudoolithe. Sie entstehen teilweise durch Kalkalgen und inkrustierende Foraminiferen. Im Zu- sammenhang damit vermißt man nirgends eigentümliche „Kalk- krusten“. Sie sind von T#. Schmierer entdeckt; er hält sie für organischen Ursprungs. Inzwischen ist die Arbeit Gürıcns über die _„Spongiostromiden‘‘ des belgischen Kohlenkalks erschienen. Die Ähn- lichkeit beider Bildungen ist verblüffend. Auch die ‚„Evinospongien“ der alpinen Trias wird man hierher rechnen können. Für alle ist bemerkenswert die Vergesellschaftung mit organischer Riffbildung. Echinodermen fehlen selten, es kommt ihnen aber nicht die früher zugedachte Rolle zu. Dasselbe gilt von den Schwämmen. ExGEL gibt verschiedene Stellen an, wo auch Korallen sich im ‚‚Marmor‘‘ finden — EI — sollen. Ich habe mich selbst überzeugt, daß bei Gerstetten und Zäh- ringen Korallen im dichten Felsenkalk stecken. Korallen finden sich auch im Echinodermenkalk von Schalkstetten. 4. Korallenkalk. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Haupt- masse der Korallenkalke jünger ist als ‚Marmor, Zuckerkorn und Dolomit‘‘. Allein eine Trennung von diesen geht nicht an. Betrachten wir zunächst den Arnegger Korallenfels. Derselbe besitzt eine viel weitere Ausdehnung als auf der geognostischen Karte 1:50000 an- gegeben. Er erstreckt sich seitlich einerseits bis zum Dorfe Arnegg, andrerseits besteht noch der ganze Berg, den einst die Burg Neideck krönte, aus ihm. Von der Sohle des Blautals bis zum Kamm der Tal- wand ist alles Korallenkalk. Und QuEnstepr meint, daß diese mächtigen, wohl 100° hohen Felsen ein wahrer „Coral rag“ seien. Er sagt dann weiter: „Wiederholen sich auch solch mächtige Auflagerungen nur an wenigen Orten, so darf man daraus wenigstens so viel erschließen, daß die pjlumpen Kalke in innigster Beziehung zu den dünnen Schichten der Sternkorallen anderer Gegenden stehen.“ Ich habe den Arnegger Fels untersucht und gefunden, daß er so mit dichtem Massenkalk verquickt, ja überlagert ist, daß er von diesem nicht getrennt werden kann. Wenn wir noch berücksichtigen, daß die Gyro- porellen der Felsenkalke in den Korallenkalken recht häufig sind, so müssen wireineglattezeitliche Grenze zwischen beiden Bildungen verneinen. Ich muß nun etwas näher eingehen aufgewisse Breccienbildungen im oberen Malm. Sie werden neuerdings als Erosionsprodukt von Strömungen aufgefaßt. Diese Strömungen sollen zu Anfang der Zetazeit in die Massenkalke die Mulden und Hohlformen eingegraben haben, in denen heute das Zetasediment lagert. Im Zetabruch Sotzenhausen senken sich sechs solcher Breccien- zungen von den Massenkalken auskeilend zwischen das Zetasediment hinein. Sie bilden die, durch v. ARTHABER neu definiert und für rezente Riffbildungen so charakteristische Überguß- schichtung. Ähnliche Breccien habe ich auch in Delta gefunden. Ich vergleiche sie den Cipitkalken der alpinen Trias. Die Breccien unseres Malm sind aber manchmal gar keine solchen, sondern in ockerigem Tonschlamm eingeschlossen liegen Batzen und Schlieren des dichten Massenkalksedimentes. Die dichten Felsenkalke waren zu jener Zeit noch nicht verfestigt, und diese Pseudobreccien können nicht das Trümmerprodukt eines festen Felsgestades sein. Sowohl in „Ö“ als in „I“ sind die Breccien begleitet von dolomitischen Ockerkalken. Letztere können nur erklärt werden aus einer umfassenden Zerstörung organischen Lebens. Dieses, sowie das unvermittelte Auftreten der Breccienlager im völlig andersartigen Zetasediment sprechen für momentan wirkende, katastrophale Ursachen. Als solche kommen in Betracht unter- meerische Böschungsbrüche und Dislokationserscheinungen, wie sie von Tu. Fuchs, A. Hem, O. KrümmeL und Orro M. Reıs studiert und beschrieben sind. Brandung und Strömungen müssen hierbei als genetisches Moment — NN gedacht werden; eine weitere Ursache dürfte in der mehr oder weniger großen Neigung der Riffabhänge zu suchen sein. Eine direkte Ent- stehung von Breccien (Konglomerat?) durch die Wellenbewegung des Meeres soll aber nicht ausgeschlossen werden. 5. Die Oolithe von Schnaitheim. Von GüÜmsEL, Jon. WATHER und TH. SCHMIERER wird übereinstimmend hervorgehoben, daß wir es hier nicht mit einer eigentlichen Oolithbildung zu tun haben. Es sind vorzugsweise Bruchstücke von Echinodermen, dann Korallen, Mollusken, Bryozoen,Kalkalgen, Foraminiferen, Schwämmen, die hie und da von einer dünnen Kalkkruste umgeben sind. Größere oolithische Bildungen haben sehr viel Ähnlichkeit mit oberjurassischen Korallenoolithen von Klein Lützel (Hannover). In letzteren konnte ich die Beteiligung von Girvanellen nachweisen. (Von WETHERED im englischen Jura aufgefunden und als Ursache der dortigen Pisolith- bildung in Anspruch genommen.) Diese Kalksande entwickeln sich zum Teil aus den Korallen- kalken, wie man bei Wippingen sehen kann. Sie unterscheiden sich von dem detritogenen Sediment der dichten Felsenkalke durch größeres Korn, geringere Zwischenmasse und die Teilnahme von Korallensand. Schichtung fehlt nirgends vollkommen, und im Brenztal nimmt sie einen eigenen Charakter an. In sechs Steinbrüchen bei Heidenheim und Schnaitheim fand ich für die ganze bedeutende Mächtigkeit eine unruhige, rasch wechselnde, scharf ausgeprägte Diagonalschichtung. Diese Korallen- und Echinodermensande sind als Strandbildung zu betrachten, unter Mitwirkung des Windes. JoH. WATHER beschreibt schon 1904 einen der Schnaitheimer Brüche und spricht sich für die Dünennatur dieser Ablagerung aus. Von Dana und Acassız sind derartige Kalksanddünen von rezenten Riffen beschrieben. Sie markieren dort den Abschluß der Riffbildung. Als ein Glied des Rifforganismus vereinige ich die ‚‚Oolithe‘‘ mit Korallenkalk, dichtem Felsenkalk, Hydrozoenkalk und Dolomit. Zusammenfassend können wir sagen: Die zuckerkörnigen Kalke sind zoogeneRiffbildung, sie bilden den Kern der „e -Massen. Im Zusammenhang damit entstand derDolo- mit. Die dichten Felsenkalke sind großenteils Detritus- und Kalkalgenbildung. Die „Wilden Portländer“ „Breccien“ und „Oolithe‘“ finden ihre Erklärung als Teile des „Riff- organismus‘. Der Aufbau stimmt überein mit dem, was die Er- forschung rezenter Riffe ergab. Auch dort treten die Korallen sehr zurück hinter anderen kalkabsondernden Organismen, wie Kalkalgen, Foraminiferen, Hydrozoen usw. Nehmen wir zu den ‚‚g'-Sedimenten die Schwammkalke des unteren und mittleren Weißen, so haben wir folgendes Bild: Durch die Zonen des Peltoceras transversarium und bimammatum, der Sutneria Reineckiana und der Oppelia gicta costata (tenwilobata) bauen sich mächtige Schwammkolonien auf. Im Pseudomutabilis- Horizont und schon früher treten ihnen zur Seite Hydrozoenlager mit ihren Begleitsedimenten, den dichten Felsenkalken. In der Zone Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. je — LXXXUI — der Oppelia lithographica und des Perisphinctes ulmensis entfalten sich dann Korallen in reichem Maße. Genaue zeitliche Grenzen sind innerhalb der Riff- bildung nicht vorhanden. Ich trenne die Riffsedimente völlig von der CGephalopodenfazies und stelle beide mit VerzichtaufeinegenaueParallelisierung nebeneinander. Die hier im Auszug mitgeteilten Untersuchungen wurden im Mineralogisch-Geologischen Institut der K. Technischen Hochschule zu Stuttgart (Vorstand Prof. Dr. A. Sauer) ausgeführt. SıLtz une am SEEN Im Hörsaal des Chemischen Laboratoriums der K. Technischen Hochschule sprach Prof. Dr. Hugo Kauffmann über: Die moderne Entwicklung der physikalischen Chemie. Seit Beginn des neuen Jahrhunderts hat sich der Schwerpunkt der physikalisch-chemischen Forschung mehr und mehr verschoben. Während vorher infolge der neueren Gestaltung der Ionentheorie haupt- sächlich die Elektrochemie in den Vordergrund trat, gewann gegen die Wende des Jahrhunderts die Strahlungsforschung ganz rasch, ja beinahe sogar unvermittelt, das höhere Interesse. Dieser Umschwung wurde durch verschiedene, zunächst nur rein physikalische Unter- suchungen eingeleitet, nämlich durch die Entdeckung der Röntgen- strahlen und durch die Aufklärung der Natur der Kathodenstrahlen durch J. J. Thomson (1897). Er wurde dann weiterhin vorbereitet durch chemische Untersuchungen über die Leucht- oder Lumineszenz- erscheinungen, in welche namentlich die eigenen Forschungsergebnisse des Vortragenden einen tieferen Einblick gewährten. Ein weiterer Vor- läufer war die Auffindung der Uranstrahlen durch H. Beequerel (1896), und als dann das Ehepaar Curie das Radium entdeckte und Ruther- ford die Atomzerfallstheorie entwickelte, schälte sich in chemischen Kreisen immer klarer die Ansicht heraus, daß die Strahlungen uns ein völlig neues Wissensgebiet von ungeahnter Wichtigkeit erschließen. Dieses neue Wissensgebiet umfaßt auch die älteren Zweige der physi- kalischen Chemie und beurteilt sie von einer sie weit überragenden Warte aus. Das gegenwärtige Stadium der Untersuchungen über die Strahlungen ist durch die Worte gekennzeichnet: Erforschung der elementaren Quanten. Man versteht unter dem Begriff des elementaren Quantums etwas ähnliches wie unter der Bezeichnung Atom, nämlich die kleinsten Mengen, mit welchen man es bei Naturprozessen zu tun hat, man spricht aber nicht nur von elementaren Quanten des Stoffes, sondern auch von solchen der Elektrizität und in gewissem Sinne auch von solchen der Energie. Jeder Vorgang, der sich zwischen einzelnen Quanten abspielt, wird Elementarprozeß genannt. Das, was man in der Regel bei sichtbaren Vorgängen, etwa chemischen Reaktionen ver- folgt, ist nicht der einzelne Elementarprozeß, sondern die Übereinander- | | | | — LXAXXI — lagerung einer ungeheuren Anzahl solcher Einzelprozesse, die Über- einanderlagerung zahlreicher Einzelreaktionen zwischen einzelnen Atomen. Die Atome sind die elementaren Quanten der chemischen Stoffe. Während man im verflossenen Jahrhundert sich noch über ihre tatsäch- liche Existenz stritt, verfügt man heute über Verfahren, sie sogar einzeln zu zählen. Jedes einzelne Heliumatom, das in den «-Strahlen radio- aktiver Stoffe dahinsaust, erzeugt beim Aufprallen auf einen Sidotblende- schirm einen Lichtblitz, so daß die Zahl der Blitze gleich der Zahl der aufstoßenden Atome ist. Auf elektrischem Wege kann man diese «@- Teilchen zählen, und neuerdings hat Wilson sie photographiert. Die Elektronen sind die Elementarquanten der negativen Elektrizität. Sie bestehen außer aus Elektrizität auch aus träger Masse, die etwa 2000 mal kleiner ist als die eines Wasserstoffatoms. Die Kathoden- und /#-Strahlen sind mit ungeheurer Geschwindigkeit dahinfliegende Schwärme einzelner Elektronen und offenbaren die höchst merkwürdige Tatsache, daß die träge Masse des einzelnen Elektrons keineswegs konstant ist, sondern umso rascher anwächst, je näher die Geschwindig- keit an die Lichtgeschwindigkeit heranreicht. Die Elektronen sind von größter Bedeutung für die Chemie, denn sie bilden gewissermaßen den Kitt, welcher in chemischen Verbindungen die Atome zu einem Molekül zusammenhält. Die Elementarprozesse, d. h. die Wechselwirkungen zwischen den Quanten, befolgen andere Gesetze als die sichtbaren Vorgänge. Nach der von Planck entwickelten Theorie der Wärmestrahlung finden auch die Energieänderungen quantenhaft statt. Ein durch elektrische Kräfte irgendwie gebundenes, schwingendes Elektron, das in einer Sekunde v Schwingungen ausführt, vermag nicht beliebige Energiebeträge ab- zugeben, sondern nur die Beträge hv oder 2hv oder überhaupt ganz- zahlige Vielfache von hv. Die Größe h hat überall, wie der Schwingungs- vorgang auch beschaffen sein mag, stets denselben Wert: h = 6,415 - 10727 erg sec. Nernst hat diese Theorie der Energiequanten auch auf Atome übertragen und so das sehr seltsame Verhalten der festen Körper bei tiefen Temperaturen zu erklären vermocht. Die Atome der festen Körper sind an einen bestimmten Ort gebannt, um welchen sie, wie die mechanische Wärmetheorie lehrt, Schwingungen ausführt. Der Energie- inhalt dieser Schwingungen kann nur hv oder ein ganzzahliges Viel- faches davon betragen, ändert sich also sprunghaft. Ist das letzte Energiequant abgegeben, so befindet sich das Atom in Ruhe, im Zu- stand des Wärmetods. Das Atom gerät in diesen Zustand nicht nach und nach, wie früher angenommen wurde, sondern plötzlich und zwar noch ziemlich oberhalb des absoluten Nullpunkts. Auch wenn man es stärker abkühlt, kann man ihm keine Energie mehr entziehen, d. h. die spezifische Wärme wird null. Aus diesen Anschauungen heraus stellt Nernst folgenden Satz als neuen dritten Hauptsatz der Energetik auf: Man kann keine Vorrichtung konstruieren, die es er- möglicht, den absoluten Nullpunkt von — 273° zu er- reichen. £* — LXXXIV — Die von Planck entwickelte Quantenhypothese gestattet rein theoretisch die Elementarquanten des Stoffes und der Elektrizität zu berechnen, und die auf solche Weise sich ergebenden Werte stimmen mit den experimentell gefundenen sehr gut überein. Es beträgt: die Ladung eines Elektrons. . . . . 4,67 X 10-19 elektrostat. Einh. die Masse eines Wasserstoffatoms . . 1,62 X 10° Gramm die Zahl der Moleküle bei 0° und 760 mm 2,77 X 1022, Die Lehre von der Radioaktivität beweist, daß die Atome zu- sammengesetzter Natur sind. Wenn man hierin auch einen noch sehr unvollkommenen Einblick hat, so kann man über die Bestandteile doch schon gewisse Aussage machen. Man hat im Atom anzunehmen: 1. Leicht abtrennbare Elektronen oder Valenzelektronen. Diese sind es, welche zwischen den Atomen eines Moleküls den Kitt bilden. Je leichter sie abtrennbar sind, desto elektropositiver ist das betreffende chemische Element. 2. Schwer abtrennbare Elektronen, von welchen bei chemischen Reaktionen nichts zu bemerken ist. In den Kanalstrahlen fliegen jedoch Atome, welche diese Elektronen abgegeben haben. Sie spielen vielleicht bei den Fluoreszenz-Röntgenstrahlen von Barkla eine Rolle. 3. Unabtrennbare Elektronen. Es dürften das diejenigen sein, welche das Linienspektrum leuchtender Dämpfe und Gase aus- strahlen, und welche bei radioaktiven Stoffen als %-Strahlen ausgeschleudert werden. 4. Ein oder mehrere positiv elektrische Reste oder Kerne, über welche man noch gar keine Erfahrung hat. Man weiß nur, daß dieser positive Rest bei radioaktiven Stoffen positiv elektrische Heliumatome abschleudert. Die ohnehin schon sehr große Bedeutung der Elektronentheorie für die Chemie wird durch die Quantenhypothese noch wesentlich ge- steigert. In den Molekülen chemischer Verbindungen sitzen die Valenz- elektronen zwischen den Atomen, und um sie aus ihrer Ruhelage heraus- zuholen, bedarf man des Energiequantums vom Betrag hv, wenn » die Zahl der Schwingungen bedeutet, welche ein Elektron in einer Sekunde um seine Ruhelage auszuführen vermag. Die Arbeit hv ist gegen die chemischen Kräfte zu leisten und daher ein Maßstab der tätigen chemischen Verwandtschaft. Da h zum voraus bekannt und » gleich der Schwingungszahl derjenigen Lichtwelle ist, welche von dem betreffen- den Stoff absorbiert wird, so vermag man also auf rein optischem Wege Rückschlüsse auf die chemische Verwandtschaft zu ziehen. Der Chemiker muß also Absorptionsspektren studieren, und der Vortragende führte die hierzu dienenden Apparate vor. Unter Umständen kehrt ein aus seiner Ruhelage gebrachtes Valenz- elektron nicht mehr zurück, z. B. wenn der Ausschlag zu groß ist. Dann hat sich die Natur der betreffenden Substanz geändert; je leichter dieser Umstand zutrifft, desto lichtempfindlicher ist die Substanz. Diese Fragen sind gerade in gegenwärtiger Zeit, welche auf Lichtechtheit von — AERO Farben und Tapeten ganz besonderen Wert legt, von großer praktischer Bedeutung. Kehrt das Valenzelektron wieder in seine Ruhelage zurück und geschieht dies möglichst ungestört, so führt es noch eine Zeitlang Oszillationen aus und wird also strahlend. Es tritt ein Leuchten, eine Fluoreszenz auf. Diese Fluoreszenz wird verhindert, wenn die Oszillationen stark gedämpft, d.h. gestört sind. Das Fluoreszenzlicht ist von anderer, größerer Wellenlänge als das erregende, und diese Tatsache, sowie über- haupt die Transformationen von Lichtstrahlen, hat noch keine aus- reichende Erklärung durch die Quantenhypothese gefunden. Die Hypothese von den Energiequanten ist noch weit davon ent- fernt, ein Naturgesetz auszusprechen. Zunächst ist sie nur eine nütz- liche Rechenregel, die Zusammenhänge zwischen scheinbar ganz aus- einanderliegenden Gebieten der Physik und Chemie verschafft; aber dennoch wirkt sie äußerst befruchtend und anregend. 3. Oberschwäbischer Zweigverein für vaterländische Naturkunde. Versammlung zu Aulendorf am 27. November 1912. Der Vorsitzende, Med.-Rat Dr. Groß, eröffnete die Versammlung mit einem warmen Nachruf an den vor kurzem verstorbenen Professor Dr. v. Koken, dessen Verdienste um die Geognosie und Paläontologie er hervorhob, worauf die Anwesenden das Andenken des Dahingeschiedenen durch Erheben von den Sitzen ehrten. Als erster Redner sprach sodann Forstmeister Sihler (Biberach) über die Fichtengespinstblattwespe (Lyda hypotrophica HART). Redner ging davon aus, daß es heutzutage zwar den Anschein habe, als ob die sogen. angewandten Naturwissenschaften den be- schreibenden Naturwissenschaften den Rang abgelaufen hätten, daß es aber der Beobachtung sehr wert bleibe, was dem Menschen nützlich oder schädlich in der Natur auftrete.e Die Klasse der Insekten sei numerisch die bedeutendste Tierklasse und weise sehr schädliche, aber auch sehr nützliche Tiere auf. Alle sieben Ordnungen der Insekten geben hiezu treffende Beispiele und regen zu Sammlung und Studium an; die interessanteste Ordnung aber sei die der Hymenopteren (Ader- oder Hautflügler). Diese zeichnen sich durch hohe Intelligenz in Bau ihrer Brut- stätten, in Arbeitsteilung bei Zusammenleben in größeren Gesellschaften (Arbeitstiere) aus. Ihr Gehirn ist auch mehr gesondert wie bei andern Insekten. Zu beachten sind die 4 Flügel gegenüber von den Dipteren (Zweiflügler), mit welchen sie ohne nähere Betrachtung teilweise ver- wechselt werden. Die Hymenopteren gliedern sich in eine Reihe Familien, und zwar in diejenige der Wespen, Bienen, Hummeln, Ameisen, Schlupf- wespen, Gallwespen, Blattwespen, Holzwespen. Allgemein bekannt ist die sogen. Insektentaille der eigentlichen Wespen, ebenso der gestielte — LXXXVI — Leib der Ichneumonen (Schlupfwespen), und der breit an dem Brust- kasten (thorax) ansitzende Hinterleib der Blattwespen. Sind die Bienen, Ameisen, Ichneumonen usw. sehr nützlich, so sind die Blattwespen aus- gesprochen schädlich und bei Auftreten in Massen verheerend. Der Bau der Flügel zeigt wenige Adern und die von diesen eingefaßten Flächen heißen Zellen. Hiebei ist der Vordeiflügel maßgebend mit dem sogen. Randmal (stigma), der Randader, Unterrandader, den Radialzellen, den Kubitalzellen usf. Gerade die Lage und Form der Zellen wird häufig zur Bestimmung der Gattungen und Arten benutzt (s. Abb.). Ausgerüstet sind die Hymenopteren mit vorzüglichen Sinnesorganen (2 Augen und 3 Nebenaugen), mit Fühlern, kauenden (beißenden) Mundteilen, außer- dem oft noch Zunge zum Saugen und Wehrstachel neben Legeröhre; auch haben sie Lauffüße. Lyda hypotrophica Harr.. 3t/:fach. r! y® = 2 Radialzellen. c!'—c* = 4 Kubitalzellen. d = Diseoidalzellen. Die Blattwespen unterscheiden sich durch ihr mit der ganzen Breite am Thorax ansitzendes Abdomen (Hinterleib), und haben wir ver- schiedene Gattungen. Häufig sind in die Augen fallend ihre merk- würdigen Afterraupen, z. B. die schön gefärbte, großköpfige Raupe der Cimbex femorata oder die in Haufen sitzenden, mit dem Vorderleib hin und herschlagenden Raupen der Zophyrus pini. Wie alle Hymenopteren haben die Blattwespen eine vollkommene Entwicklung, d. h. aus dem Ei einen Raupen- dann einen Puppenzustand und zuletzt die entwickelte Wespe (imago). Raupen und Puppen der Blattwespen sind je nach der Lebensweise und einzelnen Gattung verschieden geartet. So zeigen die frei, ohne Gespinst fressenden Afterraupen eine große Anzahl Füße; z. B. ist Gattung Cimbex 22beinig, ebenso Lophyrus, ferner Üladius, Nematus, Allantus 20beinig, während die in Gespinst lebenden und fressenden Afterraupen der Gattung Zyda nur Sbeinige Larvenraupen — DOT — haben (6 Brustbeine und 2 am letzten Hinterleibsring). Ferner ver- puppen sich die Mehrzahl der Blattwespen in einem festgesponnenen bezw. gewobenen, mehr oder weniger zylindrischen Kokon, während wieder die Gattung Zyda (im Gegensatz zu Lophyrus) ohne Kokon in einer Art von Erdhöhle im Erdboden frei ruht und ohne Kokonschutz durch Abstreifen der Raupenhaut (eine Art letzte Häutung) zu einer weichen Puppe sich verwandelt. Streng auseinanderzuhalten sind die beiden den Nadelwaldungen so schädlichen Gattungen Zophyrus und Zyda. (S. die Textbilder.) Bei sämtlichen Zophyrus-Arten fressen die Raupen ohne Gespinst frei an den Nadeln der Kiefer. Die Wespe, welche aus einer Kokonpuppe schlüpft, zeigt eine Radial- und vier Kubitalzellen. Das Männchen hat gekämmte Fühler. Dagegen fressen die Raupen der Zyda-Arten nur in Gespinsten an Kiefern und Fichten lebend als achtbeinige Afterraupen. Diese Raupe verpuppt sich ohne Kokon direkt in der Erde und ergibt eine Wespe mit 2 Radial- und 4 Kubitalzellen. Lophyrus pini LaTr. 3!/s fach. r! = 1 Radialzelle,. c!—c* = 4 Kubitalzellen. d = Diseoidalzellen. Sehr bekannt ist Zyda campestris L., die Kotsackkiefernblattwespe in jungen Kiefernkulturen, welche einzeln in einem von Kotstücken braun gefärbten Sack lebt. Am schädlichsten in älteren Kiefern- waldungen ist die L. pratensis F. (L. stellata Curıst.), welche in Nord- deutschland (speziell im Reg.-Bezirk Frankfurt a. d. Oder und in der Oberförsterei Jänschwalde, Kreis Kottbus) in jüngster Zeit 8090—1000 ha Kiefernwald zerstörte und zur Abholzung größter Holzmassen führen soll. Im Sommer 1911 trat in einem größeren Landstrich des württ. und bayr. Oberschwabens in 60—80 jährigen Fichtenwaldungen die Zyda hypotrophica (Cephaleia abietis L.) in bedenklichem Fraß auf. Diese gesellige Fichtengespinstblattwespe wurde nur ein einziges Mal (1862) in Württemberg im Waldseer Stadtwald „Saubad‘ auf etwa 20 Morgen fressend beobachtet und von Forstmeister Probst und Prof. Nördlinger beschrieben. Der nach dem Fraß in den Boden geschlüpften, auf die Verpuppung harrenden Afterraupe dieser Fichten- gespinstblattwespe rückte man dazumal mit Eintrieb von Schweinen mit Erfolg zu Leib, und sollen die Schweine unter den massig im Boden ruhenden Afterraupen (auf 1 Morgen 1!/, Millionen Raupen) gehörig — RR IN aufgeräumt haben. Auch in Norddeutschland wurde Schweineeintrieb mit Erfolg versucht; bei großen Flächen aber kann er nicht voll durch- geführt werden. Im Fichtelgebirge, Erzgebirge mehren sich die Klagen über die Fichtengespinstblattwespe; und woher kam sie Sommer 1911 so massig und unverhofft in den oberschwäbischen Fichtenwald? Der bekannte Kenner der Forstinsekten, Dr. Ratzeburg, schrieb doch noch in seinem Werk ‚‚Waldverderbniß‘‘ 1866, die Lyden der Fichte seien weit seltener als die der Kiefer, und könne er daher solche im Gegensatz zu den Lophyrus ganz übergehen. Doch anders heute, wo im Sommer 1911 im Staatswald Finsterbuch bei Biberach ein Fichtenwald mit S ha Fläche befressen wurde, und zwar nach Probezählung von mindestens 10 Millionen Raupen pro 1 ha, ebenso im Äpfinger, Dietenheimer Forst und im Roggenburger Wald usw. in ähnlicher Menge. Wie vom Feuer versengt, rotbraun stand der Fichtenwald da im August 1911. Ein Viertel bis ein Drittel der Nadeln der Baumkrone war gefressen, und es zeigten sich die vom Raupenkot usw. braun gefärbten, gemeinschaft- lichen Gespinste der Raupen (bis 40 Raupen in einem Kinderkopfgröße erreichenden Gespinst!) Nur die Knospen der Triebe erwiesen sich grün und vermutlich noch lebensfähig. Am 30. August 1911 war der Haupt- fraß, welcher Ende Juni eingesetzt hatte, vollendet, und hatten sich die Raupen vom Baum herabgelassen und ruhen nun fast alle bis heute unverpuppt 10—15 cm tief im lehmigen Sandboden, jede in einer runden Erdhöhle. Die Farbe der Raupen ist grün oder gelb (ohne daß hierdurch ein Geschlechtsunterschied angezeigt würde). Also ist die Verwandlung von Raupe zur Puppe als eine zweijährige zu erwarten. Die Ruhe der Raupen im Boden (welche in ausgegrabenen lebenden Exemplaren vorgewiesen wurden) ist eine vollständige, und erst am Ende der Ruheperiode (also nach zwei Jahren) gehen im Innern des Körpers Umsetzungen vor sich, welche zur Bildung von Puppe und Imago führen. Einzelne Vorläufe, d. h. einjährige Entwicklung einzelner erscheint jedoch nicht ausgeschlossen. Die Gewohnheit der weiblichen Wespe von ihrem Flugvermögen nur bei hellem Sonnenschein und über die Begattungszeiten Gebrauch zu machen, ist besonders zu erwähnen. Viel sieht man die weibliche Wespe am Fichtenstamm sitzen und laufen oder ameisengeschwind am Stamm hinauflaufen, wo sie dann ihre grünen gurkenförmigen Eier an den Fichtennadeln der Kronenzweige mit säge- förmiger Legeröhre einzeln befestigt. Die Nadeln werden sozusagen von der Legesäge angeschnitten. Die Flugzeit der Wespe ist Anfang Juni bis Mitte Juli, in welche Zeit auch die Eiablage fällt, sodann erfolgt der Fraß der Raupe aus dem geschlüpften Ei andauernd bis Anfang und Mitte September, dann die fast zweijährige Ruhepause der Raupe im Boden bis zur Erstehung der zweiten Generation. Die Gewohnheit der weiblichen Wespe, wenig zu fliegen, sondern zu Fuß die Baum- krone zu erreichen, veranlaßte zum Verfahren der Leimringe und zum Töten der unter den Leimringen sich ansammelnden Wespen. Das Leimen, insbesondere mit der Jetschkeschen Leimbüchse und gutem Es 20 abe a an mu a 1 a. > m mn — ISIN — Ermisch-Raupenleim, ist ein billiges, obwohl für Vertilgung der Wespen nicht absolut sicheres Mittel und kostet pro 1 ha Fläche bloß 18 Mk. Wäre es möglich, mit Chemikalien (Schwefelkohlenstoff oder Saprol?) den 10—15 cm tief in der Erde (also nicht im Moos oder Humus) ruhenden Raupen zu Leib zu gehen, was aus verschiedenen Gründen (besonders weil zu teuer) bis heute noch nicht ausgeprobt wurde, so würde gründlicher geholfen. In der sich anschließenden Debatte wurde von Herrn Forstdirektor Zimmerle in Wolfegg betont, daß die Vögel und Ichneumonen, Tachinen usw. als Helfer wohl zu beachten seien; ebenso wurde von Herrn Direktor Dr. Groß in Schussenried auf Fäulnispilze und Bazillen verwiesen, welche die Natur bei solchen Verheerungen hereinwerfe, aber leider oft zu spät. Sihler. Im zweiten Vortrag berichtete Baurat Dittus (Kißlegg) über das Vorkommen von Vivianit in Oberschwaben. Beim Aufgraben einer Gemeindewasserleitung in Kißlegg in sehr wechselndem Moränen- terrain fand sich eine Stelle mit moorigem lettigem Boden, vielfach mit blauen Adern durchzogen, welche sich als aus Vivianit bestehend erwiesen. Dies Mineral, benannt nach dem englischen Mineralogen Vivian, kommt in kleinen blauen Kristallen kristallisiert bspw. in Corn- wall in England, in Bodenmais-Bayern sowie in Böhmen und Ungarn vor, wofür Belegstücke aus der Landessammlung vorgezeigt werden; außerdem tritt es auch in derben, knolligen blauen Stücken auf. Nach Professor Dr. Fraas (Stuttgart) wurden solche im Unterland und in Torf- mooren, in einem römischen Brunnen bei Donnstetten, welcher Pferde- knochen enthielt, gefunden, während nach einem Berichte der Kgl. Kultur- inspektion Vivianit in Oberschwaben noch nicht nachgewiesen wurde. Vivianit hat eine Härte von 2 (Härteskala 1—10 von Erde bis Diamant), ein spezifisches Gewicht von 2,5—2,7, zeigt eine schöne indigoblaue Farbe infolge seiner chemischen Zusammensetzung aus Eisenoxydhydrat und Phosphorsäure. Er kann sich heute noch bilden, wenn Lösungen von Eisenkiesen oder von doppelkohlensaurem Eisenoxydul mit Lösungen von phosphorsaurem Kalk zusammen kommen. Auf diese Weise wird auch der in Kißlegg gefundene Vivianit entstanden sein, durch Zusammen- treffen von eisenhaltiger Erde oder von Holzgewächsen mit tierischen Knochen. Interessant wäre es, das Auftreten von Vivianit an andern Orten, namentlich in den Torfmooren Oberschwabens, nachzuweisen. Als dritter Redner erzählte Direktor Dr. Groß von seiner heuer nach Italien unternommenen Reise und seinen Ausflügen in die eigen- artige Campagna bei Rom, einen alten, gegen 2000 Quadratkilometer großen Meeresgrund. In ihrer Umgrenzung finden sich alte Vulkane im Albaner Gebirge mit dem Nemisee, einem alten Krater. Die massen- haften tuffartigen Auswürfe der alten Vulkane werden Peperino genannt, welche wie die alte Lava als Baumaterial benutzt werden. Besser geeignet sind jedoch die aus kalkhaltigem Wasser, z. B. dem Aniofluß bei Tivoli entstandenen Kalktuffe, Travertin genannt, aus welchem die be- deutendsten antiken und neuen Bauwerke Roms bestehen, z. B. Colosseum Bande und Peterskirche. Im vulkanischen Tuffe sind die zusammen 800 km langen Katakomben ausgegraben, weil der Tuff leicht bearbeitbar, porös und trocken, also für Gräber sehr geeignet ist. Redner besuchte auch die Steinbrüche am Monte-Mario, Janiculus und Vatikan, von welchen er schöne, dem Pliocän angehörende Petrefakten wie Pectunculus, Cardien, Ostreen vorzeigt. Baurat Hiller (Leutkirch) hatte Fundstücke aus dem im Tagebau betriebenen Eisenbergwerk Eisenerz in Oberösterreich mitgebracht. Prof. Seitz (Ravensburg) erklärte die chemische Beschaffenheit der von dort stammenden Eisenblüte, einem weißen Mineral mit korallenförmigen Verzweigungen, das ganz mit dem bei uns sich findenden Arragonit übereinstimmt. Fabrikant Krauß (Ravensburg), welcher dem dortigen Museum seine große paläontologische und mineralogische Sammlung geschenkt hat, jetzt aber wieder aufs neue sammelt, zeigte prächtige Haifischzähne von größten Dimensionen (Carcharadon megalodon) sowie rezente Bohrmuscheln (im Felsgestein), alles aus Italien, Nummuliten aus Istrien in besonders schönen Exemplaren usw. vor. Zum Schluß wurde der in letzter Zeit in einigen Zeitungen beschriebene Fund eines angeblichen Fischsauriers bei Edelbeuren OA. Biberach besprochen, welcher sich aber als ein Naturspiel (lusus naturae) aus tertiärem Pfohsand stammend, erwies, Um 8'/ı Uhr wurde die von 60 Zuhörern besuchte Versammlung geschlossen. Dittus. Hauptversammlung zu Aulendorf am 2. Februar 1913. Trotz Wind und Wetter füllte die 34. Hauptversammlung den Löwensaal in Aulendorf fast ganz. Der Vorsitzende, Direktor Dr. Groß (Schussenried), eröffnete um 5°/s Uhr die Versammlung; er gedachte des im letzten Jahre gestorbenen Vereinsmitglieds Dr. med. Beck (Mengen) und begrüßte das älteste Mitglied, Sanitätsrat Dr. Ehrle (Isny), der im Jahre 1573 dem Molasseklub, aus dem der Zweigverein hervorging, beigetreten ist. Dem Vorschlage des Vorsitzenden, nach Wegfall des Lichtmeßfeiertages die Hauptversammlung künftig am ersten Mittwoch des Februar abzuhalten, wurde zugestimmt. Nach Erstattung des Kassen- und Jahresberichts durch den Schriftführer Baurat Dittus (Kißlegg), wonach der Verein jetzt 181 Mitglieder zählt, hielt Ober- studienrat Dr. Lampert (Stuttgart) einen Vortrag über Brutpflege und Brutfürsorge im Tierreich. Bei weitaus der überwiegenden Menge der Tiere kümmern sich die Eltern nichts um ihre Nachkommenschaft. Besonders gilt dies von den eierlegenden Arten. Die Eier werden abgelegt, die Jungen kriechen aus, oft in einer den Eltern ganz unähnlichen Gestalt und erreichen erst auf dem Wege der Verwandlung, Metamorphose, die Gestalt der Eltern, aber sie gehen ihren Weg allein, nicht behütet und beschützt von ihren Erzeugern. Immerhin gibt es aber auch eine große Zahl von Tieren, bei welchen sich das Muttertier, in vielen Fällen auch der Vater, oder beide Eltern, um das’Wohl ihrer Nachkommenschaft kümmern. — ul — Dies ist hauptsächlich der Fall bei den lebendig gebärenden Tieren, vielfach auch bei eierlegenden. Die Fürsorge für die Nachkommenschaft, die Brutpflege, bildet ein reizvolles Kapitel der Naturbeobachtung; finden wir doch hier so viele Züge, die uns vertraut anmuten, begegnen wir doch auch im Tier- reich dieser reinsten Form der Liebe, der Mutterliebe.. Man kann unterscheiden zwischen aktiver und konstitutioneller Brutpflege. Die erstere hat man meist vor Augen, wenn man von Brutpflege spricht. Mit der konstitutionellen Brutpflege sind organische Veränderungen des Körperbaues verbunden. Aktive Brutpflege finden wir im Kreise der Wirbeltiere besonders verbreitet bei den Säugetieren und den Vögeln, ist doch schon die charakteristische Ernährung der Jungen der Säugetiere mit der Milch der Mutter als Brutpflege zu bezeichnen. Bei den Vögeln tritt sie uns entgegen bei den sogen. Nesthockern: Die Jungen werden fast nackt geboren und sind, bis sie flügge werden, völlig auf die Fürsorge der Eltern, die sie ätzen, angewiesen. Bei den Reptilien tritt die Brut- pflege zurück, doch können wir bei der Schildkröte und dem Krokodil von einer solchen sprechen, indem dieselben ihre Eier in den Sand verscharren. Aus der Klasse der Amphibien bietet uns ein interessantes Beispiel aktiver Brutpflege unter den deutschen Kröten die Geburts- helferkröte. Hier schlingt sich das Männchen die befruchteten Eier- schnüre um die Hinterbeine und streift sie erst im Wasser ab, wenn die Jungen im Begriff sind auszuschlüpfen. In den Tropen sind Frosch- arten bekannt geworden, deren Quappen sich bei drohender Gefahr auf den Rücken der Mutter zurückziehen und von dieser, wenn die Wasserlache austrocknet, auf diese Weise nach einer andern trans- portiert werden. Ein hübsches Beispiel von Brutpflege bei Fischen findet man beim Stichling. Er baut ein Nest aus Pflanzenfasern, das er mutig bewacht und verteidigt. Ähnlich verhalten sich einige zu den Makropoden gehörige Zierfische. Beispiele der konstitutionellen Brutpflege, bei welcher der Schutz der Jungen mit besonderen Einrichtungen des Körpers zusammenhängt, finden sich unter den Säugetieren bekanntlich bei den Beuteltieren, dieser niederen Ordnung der Säugetiere. Hier werden die in sehr un- vollkommenem Zustand geborenen Jungen vom Weibchen in einer Bauch- tasche, dem Beutel, mit herumgeschleppt und gewissermaßen extrauterin vollends ausgetragen, bis sie gut entwickelt den Beutel verlassen. Ähnlich, wenn auch mit entsprechenden Modifikationen, liegen die Verhältnisse beim Schnabeltier und Ameisenigel. Vögel und Reptilien bieten keine Beispiele konstitutioneller Brutpflege, wohl aber sind deren von tropischen Amphibien bekannt geworden und werden sich sicher noch mehren, wenn wir die Lebensgeschichte der tropischen Frösche und Kröten besser kennen wie bisher. Längst bekannt ist die Wabenkröte Brasiliens, bei welcher die Eier in Waben auf dem Rücken des Muttertieres eine verkürzte Entwicklung durchlaufen. Unter den Fröschen kennen wir Arten, die auf dem Rücken eine Tasche tragen, in welcher die Eier zur Entwicklung kommen, bei andern geschieht dies in einer kehlsack- — KU, — artigen Erweiterung des Maules. Unter den Fischen findet sich eine höchst merkwürdige Brutpflege bei den bekannten Seepferdchen und Seenadeln, indem hier die Männchen zur Aufnahme und Entwicklung der Eier eine Bauchfalte besitzen. Unter den Insekten kann es sich natürlich um Brutpflege nur bei den staatenbildenden Arten handeln. Wir brauchen nur der Bienen, Wespen, Ameisen und der tropischen Termiten zu gedenken. Besondere Einrichtungen für den Schutz der Eier finden wir bei vielen Krebsen, indem die Muttertiere die Eier mit sich herumtragen, z. B. der Fluß- krebs auf der eingeschlagenen Unterseite des Hinterleibes, des sogen. Schwanzes. Einen Hinweis darauf, daß am mütterlichen Organismus zum Schutze der Jungen sich besondere Veränderungen unter bestimmten Einflüssen vollziehen können, geben einige Seesterne und Seeigel. Während in den meisten Fällen die Eier dieser Stachelhäuter direkt ins Meer entleert werden, ohne daß sich das Muttertier noch irgend- wie um dieselben kümmert, kennen wir verschiedene Arten höherer süd- licher und nördiicher Breiten, bei welchen sich zur Entwicklung der Eier besondere Taschen auf der Außenseite des Körpers bilden. An die Brutpflege kann man anschließen die Brutfürsorge, wie wir sie besonders bei solitären, einzellebenden Hautflüglern kennen, in welchen Fällen die Muttertiere, die das Ausschlüpfen der von ihnen ab- gelegten Eier nicht mehr erleben, im voraus für die Entwicklung der Brut durch besondere Vorrichtungen zum Schutze der Eier besorgt sind. Lampert. In der Pause zeigte Dr. Rosenberg (Tübingen) verschiedene Meteoriten aus interstellarem Raume vor und zwar drei Arten solcher: Aerolithen oder Luftsteine, den terrestrischen Steinen ähnlich, Meso- sideriten, wie vorige aber mit Erzkörnern, zumeist Nickel, und Sideriten, die nur aus Metallen (Nickel, Eisen ete.) bestehen. Die letztern zeigen angeschliffen die bekannten Widmannsstättenschen Figuren. Im zweiten, mit Lichtbildern reich ausgestatteten Vortrage sprach Privatdozent Dr. Rosenberg (Tübingen): Über den Bau des Himmels. Die Astronomie vergangener Jahrhunderte stand im Zeichen der dynamischen Vorgänge in unserem Planetensystem. Allein der menschliche Geist sucht mit Hilfe der vervollkommneten Instrumente und namentlich der photographischen Platte immer weiter vorzudringen und auch den Bau des Fixsternsystems zu erforschen; man kann jetzt sagen, daß auch die Gesamtheit der Fixsterne ein sowohl räumlich als auch organisch einheitliches Ganzes bilden wird. Die Richtung jeden Sternes läßt sich durch seine sphärischen Koordinaten bestimmen, für einige wenige Sterne auch ihre Entfernung durch eine gemessene Basis und die Winkel der Sehrichtungen (Parallaxen). Bei den Ent- fernungen im Himmelsraum dient der Erdbahndurchmesser als Basis, der Winkel, unter welchem letzterer vom Sterne aus gesehen erscheint, wird die jährliche Parallaxe des letztern genannt. Die Parallaxen der — N — Fixsterne sind äußerst klein, es beträgt die größte überhaupt gefundene Parallaxe vom Stern @ Centauri nur °/ı Bogensekunde, die äußerste meßbare Grenze ist ca. 0,05 Bogensekunde; der weitaus größte Teil der übrigen zahllosen Fixsterne befindet sich nach dieser Methode in unmeßbaren Weiten. Um eine Anschauung von der Entfernung der Sterne mit meßbarer Parallaxe im vorstellbaren Zahlenmab zu bekommen, wird das Lichtjahr zugrunde gelegt. Das Licht mit seiner Ge- schwindigkeit von 300.000 km in einer Sekunde braucht vom äußersten Planeten, Neptun, zu uns 4 Stunden und von einem Fixstern mit einer Parallaxe von einer Sekunde 3'/ı Jahre. Weil man nun durch direkte “ Messung die Entfernung der Sterne mit kleineren Parallaxen als 0,05 Sekunden nicht bestimmen kann, sucht man auf einem anderen Wege, durch das Studium ihrer scheinbaren Verteilung, Helligkeit, sowie ihrer Eigenbewegungen zu einem Resultate über ihre Entfernungen zu gelangen. Die Milchstraße, welche sich in einem größten Kreise über den ganzen Himmel hinzieht, erscheint im Fernrohr als aus unzählig vielen kleinen Sternen zusammengesetzt mit abwechselnd hellen und dunklen Stellen. Die scheinbare Verteilung der Sterne wurde schon von Herschel in 3400 Gesichtsfeldern untersucht, wobei sich zeigte, daß die Anzahl der Sterne in der Mitte der Milchstraße mehr als das Doppelte der in der äußersten Zone gezählten Sterne beträgt. Herschel zog den Schluß, daß die Milchstraße ein gesondertes, endlich begrenztes Sternsystem sei, die größere Anzahl der Sterne in der Ebene der Milchstraße kommt daher, daß sich in dieser Richtung viel mehr und viel fernere Sterne projizieren als in anderen Richtungen. Außerdem sieht Herschel die vielen lichtschwachen Sternhaufen als ähnliche Milchstraßensysteme an wie das unsrige. Nach dieser Annahme besteht das Universum aus zahl- losen Milchstraßensystemen, die in unvorstellbar großen Entfernungen von einander liegen. Später hat Herschel und nach ihm Struve, Argelander, in der Neuzeit Seeliger außer der Verteilung auch die Helligkeit der Sterne mit in Rechnung gezogen, wobei letzterer fand, daß die Gestalt des Milchstraßensystems ein Rotationsellipsoid sei, mit dem Äquator in der Milchstraße und dem Achsenverhältnis 1:2. Nahe dem Mittelpunkt dieses Rotationskörpers befindet sich unser Sonnen- system. Man ist jetzt bei den neuen Spiegelteleskopen so weit ge- kommen, daß auf der photographischen Platte bei sehr langen Ex- positionen kein Zuwachs der Sterne mehr zu verzeichnen ist, die end- liche Zahl derselben somit auch durch diese Tatsache gestützt wird. Nach Seeliger gehören auch die Sternnebel in unser Fixstern- system hinein. Aus dem Zusammenhang der Nebel mit der Häufigkeits- verteilung benachbarter Sterne kann man darauf schließen, daß sie von dunklen lichtabsorbierenden Nebelmassen begleitet sind, und diese Ansicht wird durch das Auftreten sog. neuer Sterne bestätigt. Diese kommen beim Eintritt in eine dunkle kosmische Staub- oder Nebelwolke _ zum Glühen, wie dies 1901 bei der nova Persei beobachtet werden _ konnte. 5 Auf eine andere Weise hat der Holländer Kapteyn versucht, zu einer typischen Anschauung über das Verteilungsgesetz und das — UN — Mischungsverhältnis der Fixsterne zu kommen, indem er sich hiezu der Eigenbewegung der Sterne bedient. Schon ältere Beobachtungen haben eine Eigenbewegung verschiedener Sterne ergeben. So bewegt sich unser Sonnensystem z. B. gegen das Sternbild des Herkules. Bei den bekannten Plejaden konnte seit den Zeiten Bessels eine gleich- mäßige Bewegung sämtlicher Sterne dieser Gruppe festgestellt werden. Ebenso wurde bei der großen Gruppe der Hyaden durch die Unter- suchungen von Boß gefunden, daß sich die zur Gruppe gehörigen Sterne kon- vergierend nach einem Punkte hin bewegen. Die Bewegung in 100 Jahren wurde nach Boß zu 11 Sekunden gefunden, es würde sich hieraus eine Parallaxe von 0,025 Sekunden oder eine Entfernung von 62 Milliarden km ergeben. Im Sternbild des großen Bären finden wir eine entsprechende Eigenbewegung der Sterne $, y, d, &, C. Eine Berechnung ergibt, daß alle diese Eigenbewegungen nach in der Milchstraße gelegenen Punkten abzielen. Da diese Punkte sich diametral gegenüber liegen, so ist an- zunehmen, daß in unserem Milchstraßensystem eine besondere Straße für das Einherziehen der Sterne bevorzugt wird. Es wurde nun das Milchstraßensystem weiteren Untersuchungen unterzogen, besonders von dem Holländer Easton, welcher auf Grund der Helligkeitsverteilung fand, daß die Milchstraße eine spiralige Struktur besitzen müsse. Eine ähnliche Beschaffenheit zeigt uns der Andromedanebel, bei dem Scheiner fand, daß er kein Gasspektrum, sondern ein kontinuierliches Spektrum mit Fraunhoferschen Linien wie unsere Sonne zeige. Es gibt noch mehrere Spiralnebel, welche im Bild alle eine gewisse Ähnlich- keit miteinander besitzen. Besonders geeignet zur Erklärung der Be- wegungsvorgänge in unserm Fixsternhimmel ist der einem Feuerrad ähn- liche Nebel im Pegasus. Vielleicht befinden auch wir uns in der Mitte eines solchen Spiralnebels (Sternhaufens) und verspüren in den Be- wegungen der Sterne die Nachwirkung der Kraft, die die Spiraläste des Nebels auseinandertreibt. — Zu Ende seines Vortrags kam der Redner auf die Beschaffenheit der Fixsterne und deren organische Einheit zu sprechen, worüber die neuere Astrophysik, speziell die Spektralanalyse Aufschluß gibt. Da im Spektrum der Fixsterne die gleichen Linien vorhanden sind, wie sie uns aus dem Spektrum der Elemente und auch der Sonne bekannt sind, so müssen bei ihnen also auch dieselben Ele- mente vorhanden sein, woraus hervorgeht, daß überall im Universum die chemische Konstitution der Materie die gleiche ist. Die aus dem h fernen Weltenraum zu uns gelangenden Meteoriten, die ebenfalls nur e aus auf der Erde vorkommenden Elementen bestehen, bilden eine weitere Stütze für diese Anschauung. Anläßlich einer totalen Sonnenfinsternis fand Lockyer, daß die hoch ansteigende Sonnenatmosphäre ein anderes Spektrum bietet als die Sonnenoberfläche. In der ersten sind die drei Elemente Helium, Wasserstoff und Kalzium vertreten, während in der Sonnenoberfläche fast alle Elemente, leichtere und schwerere, im Spektrum nachzuweisen sind, in den tiefsten Schichten lassen sich die Dämpfe der schweren Metalle konstatieren. Zur Vergleichung der von den verschiedenen Sternen aufgenommenen, sehr verschiedenartigen Spektren versucht man, sie in eine Reihe einzuordnet. Es gelingt dies Einordnen in eine Serie sehr gut; und es zeigt sich weiter, daß diese Serie offenbar eine Temperaturserie ist. An der Spitze stehen die heißesten, rein weißen Sterne, deren spektrales Charakteristikum das Auftreten der Helium- und Wasserstofflinien ist, während an dem anderen Ende der Reihe die relativ kälteren, durch rötliche Farbe ausgezeichneten Fix- sterne stehen, deren Spektra vor allem die Linien der schweren Me- talle aufweisen. Jedoch ist die hier auftretende Verknüpfung und Folge der Elemente noch lange nicht genügend erforscht und auf die Ursachen zurückgeführt. Wenn nicht die Elemente auf jedem Stern aus denselben Uratomen sich aufbauen, dann muß die große Masse, aus der sich unser Fixsternhimmel gebildet hat, so gleichmäßig durchgemischt ge- wesen sein, daß jeder der Millionen Sterne, in die sie sich gespalten hat, einen Anteil von jedem der Elemente erhalten hat. Hier verliert sich unser Blick in noch undurchdringliche zeitliche Entfernungen. Vielleicht sind die Studien über den Zerfall der Elemente berufen, hier Aufklärung zu schaffen, die Möglichkeit erscheint gar nicht aus- geschlossen, daß man eines Tages wieder auf das einzige Urelement der alten Philosophen zurückkommen wird. Nach Schluß dieses ausgedehnten Vortrages zeigt der Vorsitzende ein Stück Bergkristall mit eingewachsenem seltenen Rutil von Idar vor. Dittus. 4. Schwarzwälder Zweigverein für vaterländische Naturkunde. Versammlung zu Tübingen am 22. Dezember 1912. Zu Beginn der Sitzung gedachte der Vorsitzende Prof. Dr. Bloch- mann mit warmen Worten des schweren Verlustes, den der Schwarz- wälder Zweigverein durch den Tod Prof. Ernst v. Koken’s erlitten hat, der — seit 1395 Mitglied — die Bestrebungen des Zweigvereins nicht nur durch zahlreiche Vorträge bei seinen Versammlungen, sondern - auch durch Führung der Vorstandschaft während der Jahre 1898/1901 stets aufs angelegentlichste gefördert hat. Nachdem die Anwesenden das Andenken des Dahingeschiedenen durch Erheben von den Sitzen geehrt hatten, begannen die Vorträge. Zunächst sprach Privatdozent Dr. Ernst Lehmann über kausale Blütenbiologie. Redner führte Folgendes aus. Wenn wir heute von Blütenbiologie, oder mit anderen Worten der Wissenschaft vom Leben der Blüten sprechen, so denken wir in allererster Linie an die wunderbaren Bauverhältnisse so vieler Blüten, welche es ermöglichen, daß die Bestäubung und damit die Befruchtung zustandekommt. Seitdem Kölreuter und Sprengel die Blüten- biologie begründet haben, stand die Frage nach dem Zweck der Blüteneinrichtungen im Vordergrund der Untersuchungen, welche sich mit den Lebensvorgängen in der Blüte beschäftigt haben. = Xen Allein die finale Fragestellung ist ja doch keineswegs die einzige; die Frage nach dem woher und warum dieser zahlreichen Blütenein- richtungen erhebt sich ganz von selbst, und dennoch sind die Antworten auf diese Fragen gerade auf dem Gebiete der Blütenbiologie noch sehr spärlich ausgefallen, obwohl eine lange Reihe von Fragen der Beant- wortung harrt. Allerdings könnte vielleicht der oder jener einwenden: Wenn wir kausale Forschung treiben, dann treiben wir gar keine Biologie sondern, Physiologie. Es scheint mir aber an der Zeit, einmal dasjenige zu vereinigen, was unter kausaler Fragestellung ausgeführt wurde und dazu dienen kann, diejenigen Fragen in dieser Richtung aufzuhellen, welche die Blütenbiologie bisher vom finalen Standpunkte aus erklären wollte. Dieser Gesichtspunkt wird aber deutlicher gekennzeichnet durch den Ausdruck kausale Blütenbiologie als durch Blütenphysiologie. Den Begründern der Blütenbiologie stand allerdings die kausale Forschung auf diesem Gebiete fern. Sie priesen den gütigen Schöpfer, der all diese Einrichtungen erdacht und verwirklicht hat. Und damit ist die ganze kausale Blütenbiologie für sie erledigt. Es war eigent- lich erst mit dem Auftreten Darwins ein anderer Weg beschritten worden. Durch den Deszendenzgedanken war einmal die Möglichkeit gegeben worden, sich das Zustandekommen der Anpassungsformen in der Blüte auf dem Wege der Entwickelung zu denken. Durch die Selektionstheorie sollte dieses Zustandekommen erklärt werden. Es kam aber bald so weit, daß nun an die Stelle des Schöpfers die All- gewalt der Selektion und natürlichen Züchtung trat, welche die An- passungsformen der Blüten, die uns heute umgeben, zustande gebracht haben sollte. Unser Altmeister H. Müller, sagt Günthart, war von der Erklärbarkeit der Blütenmerkmale durch die Darwinsche Selek- tionslehre felsenfest überzeugt. Wenn uns diese Anschauung auch bis zu einem gewissen Grade eine Vorstellung des denkbaren Zustandekommens der blütenbiologischen Beobachtungstatsachen ermöglichte, so blieb die Forschung dennoch damit noch immer völlig auf dem Boden der Theorie. Ein wirklich gesicherter Einblick in die kausalen Verknüpfungen wurde damit nicht geliefert. Der konnte ja auch nur auf dem Wege des Experimentes geboten werden. Experimente aber, welche uns über das Zustandekommen der vielfachen Anpassungen Aufklärung verschafft hätten, brachte die Einführung der Darwinschen Selektionstheorie nicht. Ja solche Experimente, welche uns in den Stand setzen, das Zustande- kommen der erblichen Blütenformen und ihrer Anpassungserscheinungen kausal zu verstehen, liegen bisher noch sehr, sehr wenig vor, wenn- gleich wir auf diesem Gebiete anfangen, auf sichererem Grunde zu stehen. Die Ergebnisse der neueren experimentellen Vererbungslehre beginnen hier befruchtend zu wirken. Es seien zwei Beispiele zum Belege des Gesagten angeführt. Es ist seit Sprengel eine der bekanntesten Tatsachen der Blüten- biologie, daß die Blütenfarben der Anlockung von Insekten dienen. Die neuere Zeit hat hierfür eine Reihe von zuverlässigen Experimenten erbracht. Wir können aber heute auf dem Wege der Bastardierung N WETTER RR — Na = Farbenrassen der verschiedensten Art herstellen, wenn wir nur geeignetes Ausgangsmaterial dazu haben. Die Mendelschen Vererbungsgesetze haben uns den Weg dazu gewiesen. Ja wir können uns der Hoffnung hingeben, daß wir durch äußere Einflüsse geeigneter Art, vielleicht später auch direkt, erblich abweichende Farbenrassen werden hervor- rufen können, nachdem nun einwandfreie Untersuchungen auf zoologischem Gebiete über das Zustandekommen erblich konstanter Farbenrassen im Gefolge äußerer Faktoren vorliegen. Wenigstens die Anfänge sind auch für solche Versuche gemacht, die Formbildung der Blüten durch äußere Faktoren dauernd erblich zu beeinflussen. Jeder, der der Biologie heute nur in etwas nahesteht, hat von den Mutationen gehört, welche de Vries an Nachtkerzen oder Oenotheren beobachtet hat, also von neu hervorgetretenen erblichen Sippen. Manche von denselben zeigen die Blüten derartig alteriert, daß die blütenbiologischen Verhältnisse in hohem Maße verändert sein müssen. Das ist z. B. bei Oe. brevistylis der Fall. Hier ist der Griffel bei der Mutante außerordentlich viel kürzer als bei der reinen Art, so daß die die Blamen besuchenden Insekten nun offenbar ganz andere Verhältnisse vorfinden dürften als bei der Ausgangsart Oe. Lamarckiana. Von dieser Oe. brevistylis, wie von einer Anzahl anderer Mutanten, welche de Vries unter seinen Augen im Amsterdamer botanischen Garten hat hervorgehen sehen, wissen wir nun zwar nicht, ob sie im Gefolge äußerer Bedingungen entstanden ist. Es wird das aber für andere Formen von dem Amerikaner Mac Dougal als wahrscheinlich angegeben, welcher erblich verschiedene Rassen bei Oe. biennis und bei Raimannia auf dem Wege zustande zu bringen suchte, daß er in die Fruchtknoten dieser Pflanzen verschiedene Lösungen injizierte. Er fand auch hier recht erheblich abweichende Blütenformen in der Deszendenz. So wenig endgültiges uns diese Versuche auch noch gebracht haben, so geben sie uns doch Handhaben, wie das Problem in Zukunft viel- ” leicht anfaßbar sein dürfte. Vor allem aber würde sich eine blüten- biologische Untersuchung auf ihre Besucher, auf die Pollenübertragung ete. schon lohnen. Reicher als auf dem Gebiete blütenbiologischer Vererbungsunter- suchungen ist die Ausbeute, wenn wir uns auf den Boden der erblich fixierten Strukturen und Erscheinungen stellen und die Kausalver- knüpfungen der Lebenserscheinungen in diesem Rahmen betrachten, mit anderen Worten, wenn wir all das kausal aufzuklären versuchen, was sich von der Anlage der Blüte bis zum Eintritt in das Stadium der Fruchtbildung in dem Blütenleben zuträgt. Es ist heute natürlich nur möglich, eine ganz beschränkte Anzahl von Untersuchungen herauszu- greifen, welche die in Frage kommende Arbeitsrichtung besonders deut- lich charakterisieren. Für die fertige Struktur, die gegenseitige Lage der einzelnen Teile in der entwickelten Blüte, welche für alle blütenbiologische Vorgänge natürlich von ungemeiner Bedeutung ist, ist die Anlage dieser einzelnen Teile am Vegetationspunkte des Blütensprosses selbstverständlich von weittragender Wichtigkeit. Wenn eine Blüte entsteht, so bilden sich Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. g — AXCVHI — am Vegetationspunkte eine Anzahl von Höckern, welche sich dann später zu den Blütenblättern, auswachsen. Trotz einer tiefdurchdachten Theorie I Schwendeners, das gegenseitige regelmäßige Verhältnis solcher An- lagen am Vegetationspunkte auf mechanischem Wege zu erklären, sind Ä wir heute über die Ursachen der Pläne, nach denen diese Höcker ent- ° stehen, noch ganz und gar nicht im Klaren. Wir neigen heute viel- mehr dazu, diese Baupläne auf innere Bedingungskomplexe zurückzu- führen, über die wir nichts weiter aussagen können. So führt auch Günthart in seiner physikalisch kausalen Blütenbiologie das charak- teristische Diagramm der Cruciferenblüte auf innere Faktoren zurück. Dagegen weiß er uns anschaulich zu machen, wie die Formbildung von Narbe, Staubblättern, die Anlage von Nektarien etc. auf gegenseitige Beeinflussung der Organe auf dem vorgeschriebenen engen Raum zurück- zuführen sind. hi Trotz unserer auf diesem Gebiete derzeit noch sehr mangelhaften Kenntnisse gelingt es auf experimentellem Wege nicht selten, diese gegenseitige Lagerung der Blütenorgane zu verschieben. Man spricht dann von der Hervorbringung von Blütenanomalieen, welche selbstver- r ständlich tief in die blütenbiologischen Wechselwirkungen einzugreifen — imstande sind. Die Ansicht allerdings, welche von Peyritsch, dem n wir die erste Herstellung von Blütenanomalieen auf experimentellem Wege verdanken, vertreten wurde, daß nämlich alle Blütenanomalien auf äußere Faktoren zurückführbar seien, hat sich als verfehlt heraus- gestellt. Neben gewichtigen älteren zeigen besonders die neueren Unter- suchungen immer mehr, wie die verschiedensten Bildungsabweichungen auch in der Blüte strenger Vererbung unterliegen. Als Beispiel sei kurz auf die allgemein bekannten Pelorienbildungen hingewiesen. Da- bei ist es aber doch zweifellos, daß Blütenbildungen so ganz ab- weichender Art auch vom blütenbiologischen Standpunkte eigenartig sind, obgleich mir eingehende Untersuchungen darüber nicht bekannt sind. Die ersten Blütenanomalien, welche Peyritsch auf experi- mentellem Wege herstellte, wurden bei verschiedenen Cruciferen-Arten zustande gebracht; Peyritsch infizierte z. B. Arabis-Arten mit ge- wissen Aphis-Arten und konnte dadurch weitgehende Vergrünungen er- zielen. Auch war es möglich, durch Impfungen mit Pilzen Blütenmiß- bildungen zustande zu hringen, welche sicher, wie im Falle der mit Aphis erzielten auf Reizwirkungen zurückzuführen sind, welche von dem £ zur Impfung benützten Organismus ausgeübt wurden. Es ließe sich dem eine ganze Reihe weiterer Untersuchungen anschließen. Ich möchte aber nur noch auf einige in neuerer Zeit auf diesem Wege u 38 En ER N ZTBL En 0 DL ONE Ergebnisse hinweisen. Es hat nämlich Klebs unter Benützung der verschiedensten Mittel Bildungsabweichungen an Blüten, vor allem bei einer Anzahl von Fett- blattgewächsen zutande gebracht. Er hat sich dabei einmal der Methode bedient, die Pflanzen in geeigneter Weise zu verwunden und die Nährstoffe in andere Bahnen zu leiten. In anderen Fällen hat er die Pflanzen entblättert, unter verschiedenfarbiger Beleuchtung oder auf verschieden zusammengesetztem Nährsubstrate erzogen. Dadurch wurde —. NONE nicht nur die Gliederzahl ganz erheblich verändert, es wurden vielmehr auch verschiedene merkwürdige Bildungsabweichungen zustande ge- bracht, wie Verwachsung von Staubblättern und Karpiden, Auftreten neuer Karpidenquirle etc. Von einschneidendster Bedeutung für die Blütenbiologie ist natür- lich auch die Frage der Verteilung und Anlage der Sexualorgane. Über die Kausalitätsverhältnisse ist hier aufs eingehendste gearbeitet worden. Es hat sich gezeigt, daß eine Reihe von Faktoren streng hereditärer Natur ist. In einigen anderen Fällen indessen sind wir besser daran und .können durch äußere Einflüsse recht erhebliche Veränderungen hervorrufen. Es gibt besonders unter den Labiaten, aber auch ander- wärts, Pflanzen mit sehr merkwürdiger Sexualverteilung. Sie bringen nämlich Individuen hervor, welche teils rein weiblich, teils zwitterig sind. Es ist nun z. B. Correns gelungen, durch Ernährungseinflüsse die zwittrigen Pflanzen zu rein weiblichen umzuwandeln. Nicht gelungen ist ihm aber der umgekehrte Versuch, durch Ernährungseinflüsse die rein weiblichen zwitterig zu machen. In viel direkterer Beziehung aber zu dem, was man heute als Blütenbiologie bezeichnet, steht die folgende Untersuchung Vöchtings. Die endgültige Lage der Blütenglieder ist ja nicht nur bestimmt durch die Anlage der Organe, sondern in erheblichem Maße auch durch nach- trägliche Lageänderungen, Wachstum und dergleichen mehr. Die vier Blumenblätter von Epilobium angustifolium sind ursprüng- lich regelmäßig radiär symmetrisch angelegt. Im Laufe der Entwicke- lung bewegen sich aber die zwei unteren so weit empor, bis ihre Mittel- ' linien etwa horizontale Stellung erlangt haben, während sich die oberen aufwärts krümmen. Sind die angegebenen Lageverhältnisse erreicht, dann bilden die vier Blumenblätter und drei Kelchblätter die obere Hälfte der Blüte, während die untere das eine Kelchblatt führt, das dann gewissermaßen eine Lippe darstellt. Die Zygomorphie wird aber, wenigstens zeitweise, noch gesteigert durch das Verhalten der Staub- blätter und des Griffels. Unmittelbar nach dem Öffnen der Blüte be- wegen sich beiderlei Organe abwärts. Der Griffel krümmt sich an seiner Basis in scharfem Bogen nach unten und selbst rückwärts, während die Staubblätter, deren Antheren um diese Zeit noch geschlossen sind, weite, nach unten offene Bögen bilden. Allein diese Verhältnisse ändern sich bald. Es beginnt das Öffnen der Antheren und damit gleichzeitig oder schon vorher eine Gerade- streckung der Filamente, indes der Griffel noch mit geschlossener Narbe ' in seiner Lage verharrt. Ist die Entleerung der Anthere erfolgt, dann ‚ erschlaffen die Filamente und senken sich abwärts. Nun aber entfaltet sich die Narbe, während sich ihr Träger gerade nach vorn richtet. | Die Bedeutung dieser Veränderungen wurden schon von Sprengel ' richtig erkannt. Es wird durch diese verschiedene Lage die Selbst- ' bestäubung verhindert, wir haben es also hier mit einer dichogamen ' Pflanze zu tun. | Es hat sich nun ergeben, daß alle diese für die blütenbiologischen ‘ Verhältnisse so wichtigen Bewegungen rein geotropischer Natur sind, | o* | ! | | | u A also auf der Wirkung der Schwerkraft beruhen, womit wir das blüten- biologisch hochinteressante Verhalten der angeführten Pflanze, also der Dichogamie, auf äußere Faktoren zurückgeführt haben. Diesem einen Falle ließe sich noch eine, derzeit allerdings noch recht kleine Reihe weiterer Fälle anschließen. Auf diesem Gebiete steht einer experi- mentellen Forschung noch ein weites Feld offen. Ein blütenbiologisch höchst wichtiger Fall liegt weiter dann vor, wenn Blüten gar nicht zur Eröffnung kommen, sondern sich selbst in der eigenen Blüte bestäuben. Man spricht dann von kleistogamen Blüten, von denen das Veilchen am bekanntesten ist. Eingehende Untersuchungen von verschiedenen Seiten haben nun gezeigt, daß wir die Kleistogamie in vielen Fällen auf äußere Faktoren zurückführen können. So hat sich ergeben, daß zu geringe Lichtintensität in vielen Fällen Kleistogamie auslöst. Auch andere Faktoren, wie zu geringe Nährstoffzufuhr kann zur Kleistogamie führen. Auch die auslösenden Momente für das Öffnen und Schließen vieler Blüten sind uns derzeit bekannt. In sehr vielen Fällen spielt auch hier das Licht, sehr oft auch die Wärme, manchmal auch beide vereint eine Rolle. Besonders ist das z. B. dann der Fall, wenn es sich um wiederholtes Öffnen und Schließen in einer Tagesperiode, also beim sogen. Pflanzenschlaf, handelt. Im Mittelpunkte des Blumenlebens steht aber die Bestäubung. Sie gehört also auch in erster Linie in eine Blütenbiologie. Wir wollen nun kurz erörtern, was das Wesen und was die Folgen der Bestäubung sind. Die Beantwortung dieser Frage führt uns zurück in die allerersten Zeiten der Blütenbiologie, als man sich noch nicht klar war, welcher- art Wirkung überhaupt vom Pollenstaub ausgeht. Es ist ja bekannt- lich erst Camerarius, Ende des 17. Jahrh., zu verdanken, daß wir wissen, daß der Pollen die männlichen Geschlechtszellen enthält und befruchtend auf die im Fruchtknoten befindlichen Eier einwirkt. Da- mit waren wir überhaupt zuerst über die Sexualität der Pflanzen unter- richtet. Diese Lehre von der Sexualität der Pflanzen konnte sich indessen lange Zeit hindurch nicht allgemein durchsetzen, und dem Kampfe um die Lehre um die Sexualität der Pflanzen verdanken wir eine ganz eminente Menge von höchst wertvollen experimentellen blütenbiologischen Untersuchungen, in erster Linie von Kölreuter und Gärtner. Unter den Verfechtern der gegenteiligen Ansicht, daß nämlich der Blütenstaub nichts mit der Befruchtung selbst zu tun habe, ist besonders, wenn auch nicht immer rühmlich, Schelver und sein Schüler Henschel bekannt geworden. Schelver verfocht die Ansicht,. daß der Blumen- staub auf die Narbe als ein das Wachstum beschränkendes tötliches Gift wirke. Es seye daher zu erwarten, daß bei denen Gewächsen, welche durch künstliche Bestäubung fruchtbar geworden, auch durch andere allgemeine, das Wachstum des Germen hemmende Mittel, durch dem Pollen ähnliche Stoffe derselbe Erfolg zu erreichen seye. Da nun die Landleute an der Bergstraße gesehen hatten, daß vom Chaussee- ee staub in der Blütezeit ganz bedeckte, oft wochenlang jedem Zutritt des Pollens entzogenen Obstbäume sich reichlich mit Früchten bedeckten, ja daß die Leute in der Blütezeit die Bäume absichtlich mit Chaussee- staub mit gutem Erfolge bestäubten, so sah sich Henschel veranlaßt, die eben vorgetragene These seines Lehrers Schelver durch Versuche der verschiedensten Art zu verfolgen. Er bestäubte nun die kastrierten Blüten einer Reihe von Pflanzen mit Magnesia carbonica, Semen Lycopodii, Talkerde, Bittererde etc. und findet immer wunderschöne, gutkeimende Samen sich aus den so be- stäubten Blüten bildend. Gärtner, welcher im Gegenteil die sexuellen Prinzipien des Pollens verfocht, erschienen diese Angaben nun schon völlig unglaubwürdig. Er prüfte sie also nach und fand — heute können wir sagen natürlich —, daß in keinem Falle von der Bildung keimfähiger Samen im Gefolge solcher Bestäubungen die Rede sein konnte. Henschel hatte eben nicht sorgsam genug kastriert oder sonstwo Fehler gemacht, die die falschen Ergebnisse seiner Unter- suchungen veranlaßten. Das interessiert uns heute nicht mehr sonderlich. Dennoch aber können uns auch diese doch offenbar ganz ver- fehlten Untersuchungen Anlaß zu neuen erfolgreichen Arbeiten auf dem Gebiete der kausalen Blütenbiologie anregen. Und das hat folgende Bewandtnis. Als nämlich Gärtner die Henschelschen Versuche nach- prüfte und verschiedentliche, sorgfältig kastrierte Blumen beispielsweise mit Bärlappsporenpulver belegte, kam er zu recht interessanten Ergeb- nissen, die allerdings weder von ihm noch von den folgenden Gene- rationen recht gewürdigt wurden. Ich führe hier nur zwei Versuche dieses hervorragenden Forschers an. Der eine behandelt Aguilegia atropurpurea. An zwei verschiedenen, im Zimmer gehaltenen Individuen wurden je drei Blumen kastriert. Die Bestäubung mit Bärlapppulver erfolgte dreimal an drei aufeinander- folgenden Tagen. Ein einziger Fruchtknoten blieb völlig unentwickelt. Die übrigen fünf entwickelten sich, wuchsen in 33 und 34 Tagen zu ziemlich vollkommenen, mit 5 und 6 Schötchen versehenen Früchtchen, deren Samen zwar ebenfalls ziemlich entwickelt, aber nicht vollkommen ausgebildet wurden, selbst die Testa war noch unvollkommen und ohne Kern. Lychnis diwrna weiblich: Auch hier wurde durch Bestäubung mit Semen Lycopodii ein Entwickelungsreiz auf die Blüten ausgeübt, welcher ganz außerordentlich war. Wir kennen nun Gärtner als einen recht zuverlässigen Beob- achter, so daß wir an diesen Beobachtungen an sich schon kaum zweifeln brauchten. Sie gewinnen aber in neuester Zeit insofern wieder ganz ungemein an Interesse, als von völlig einwandfreier Seite, durch Fitting, Untersuchungen über den Einfluß von Fremdkörpern auf die - Narbe und die damit zusammenhängenden Folgeerscheinungen angestellt wurden, welche in nuce eigentlich schon in den Gärtnerschen Unter- \ suchungen enthalten waren. Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Orchideenblüten zum großen Teile sehr lange im geöffneten Zustande verbleiben. In manchen — LU = Fällen aber welkt die Krone nach der Bestäubung sehr schnell ab. Wenn nun die Narbe einer solchen Orchideenblüte mit Sand bestreut wurde, so hatte das in dieser Hinsicht ganz denselben Erfolg, als wenn die Blüte bestäubt worden war, d. h. sie welkte schnell ab. Ganz dasselbe zeigte dann auch Velser für die Blüten von Akebia quinata. Fitting stellte dann aber ferner durch höchst ingeniöse Versuche fest, daß dieses Abwelken bei ÖOrchideenblüten durch eine Ver- letzung der Narbenscheibe zustande kommt und zwar nur der Scheibe, während ein Abschneiden des ganzen Gynostemiums nicht zu diesem Erfolg führte, nicht einmal ein Zerquetschen desselben. Durch ein Einstechen in die Narbenfläche konnte aber derselbe Erfolg wie durch Sandbestreuen hervorgerufen werden. Die Versuche Fittings führten aber noch weiter. Er zeigte, daß durch ein bloßes Aufstreuen von totem Pollen, ja durch einen Extrakt aus getöteten Pollen nicht nur die Blüte zum Absterben gebracht wurde, sondern sogar eine Schwellung des Gynostemiums veranlaßt wurde, die dann von dem extrahierten Pollen nicht mehr ausgelöst wurde. Fitting zeigte dann weiter, daß dieser Anlaß chemischer Natur sein mußte, wenn sich aller- dings auch der in Frage kommende Stoff selbst nicht feststellen ließ, Eine Fruchtknotenschwellung wurde indessen von Fitting nur dann beobachtet, wenn die Pollenschläuche bis zum Fruchtknoten vor- gedrungen waren. Diese Untersuchungen sind für eine kausale Blütenbiologie natür- lich von ungemein großer Bedeutung. Wir wissen jetzt sicher, daß der Abblühvorgang einmal durch mechanische Wirkung einer Verwundung hervorgerufen werden kann, dann für ein weiteres Stadium durch chemische Reize ausgelöst wird. Die Befruchtung ist für diese Vorgänge ganz und gar nicht nötig. Übrigens hat Fitting ähnliche Beschleuni- gung der Abblühvorgänge nicht nur für Orchideen, sondern auch für eine Reihe Pflanzen gemäßigter Zonen festgestellt. Z. B. macht auch eine Verwundung des Griffels bei Zrodium Manescavi die Petalen in ca. einer Stunde abfallen. Das interessiert dann auch noch in bezug auf andere, längere Zeit ganz rätselhafte Vorgänge, daß nämlich bei Bastardbestäubungen die Folgen der Bestäubung sich in ganz verschiedener Weise äußern, auch abgesehen von dem Vorhandensein oder Fehlen fruchtbarer Samen. Und wenn uns nun wiederum Gärtner mitteilt, daß bei vielen total | unfruchtbaren Hybriden, z. B. Zychnicucubalus albus und ruber, Nicotiana quadrivalvis ete. die Bestäubung der Narbe mit einem der elterlichen Pollen ein längeres Beharren der ganzen Blumen am Stocke bewirkt, so werden wir uns nun mit unseren neueren Erfahrungen fragen, was wohl hier nun wirksam ist, ob es sich auch hier um etwas chemisch Extrahierbares oder die Wirkung des ganzen Pollens handelt. Der historische Gang der Forschung brachte es mit sich, daß wir uns zuerst gewissen Folgeerscheinungen der Bestäubung zuwandten, ehe wir das Wesen derselben selbst verfolgten. Heute wissen wir ja lange, seit Amici das Vordringen des Pollenschlauches verfolgt hat, was die nächsten wesentlichen Folgen einer Bestäubung sind. Der auf die Narbe a — il — gebrachte Pollen öffnet sich, entsendet seinen Pollenschlauch in das Griffelgewebe und dringt in demselben zur Samenanlage vor. Kausal wäre nun zu fragen: welche Ursachen lösen diese Vorgänge aus? Man hat diese Frage schon von den verschiedensten Seiten zu lösen versucht. Jedenfalls sind aber bei den verschiedenen Pflanzen ganz verschiedene Faktoren daran beteiligt. In vielen Fällen können wir die Pollenkörner auch ohne jede Narbe auf den verschiedensten Nährstoffen künstlich zur Keimung bringen. In anderen Fällen ist das Pollenkorn an viel engere Grenzen der Außenbedingungen in der Keimung gebunden. Jedenfalls muß die Narbe, auf welche das Pollenkorn fällt, in einem Zustande sein, welcher der Keimung günstig ist. Ein Beispiel sehr enggesteckter Grenzen der Keimungsfähigkeit von Pollenschläuchen bei gewissen Narben brachte Burck. Er zeigte, daß die Narben von Mussaenda-Arten nur dann keimten, wenn sie in destilliertes Wasser gebracht wurden, dem ein Stückchen einer Mussaenda-Narbe beigesetzt war oder aber in einer Laevulose-Lösung. Andere Zuckerarten, nicht einmal Dextrose, hatten auch nur den geringsten Erfolg. Ja es existieren teilweise die allerengsten spezifischen Differenzen für die Keimungsfähigkeit der Pollenschläuche. Der Pollen von Pavetta javanica keimt nur in dem Extrakt der eigenen Narbe oder dem von Pav. fulgens, nicht aber in dem der anderen Arten. Das ganze Gegenteil ist in zahlreichen anderen Fällen zu bemerken. So hat schon Strasburger vor langer Zeit zeigen können, daß der Pollen mancher Pflanzen auf den Narben der allerverschiedensten anderen Pflanzen auskeimt, ja sogar Pollen dikotyler Pflanzen keimt teilweise auf Narben monokotyler Pflanzen und umgekehrt. Wir wollen den Pollenschlauch nun auf seinem Vordringen im Griffelkanal nicht weiter verfolgen. Es sei nur noch an eine Erscheinung kurz erinnert, welche in blütenbiologischer Hinsicht von hoher Wichtig- keit ist und in naher Beziehung zu den Keimungsverhältnissen des Pollens steht. Das ist die sogen. Selbststerilität verschiedener Pflanzen. Es gibt nämlich Pflanzen, welche nie fruchtbar mit dem eigenen Pollen sind. In manchen Fällen ist das wieder sehr einfach kausal erklärbar. Jost hat nämlich gezeigt, daß beispielsweise auf der Narbe von Goldregen der eigene Pollen nur keimt, wenn die Narbe verletzt wurde. Ist eine Verletzung eingetreten, so findet auch Selbstbestäubung statt. Es ist möglich, daß andere Papilionaceen sich ähnlich verhalten. Ganz andere Ursachen hat die Selbststerilität bei einer Reihe anderer Pflanzen. Auch bei Corydalis muß die Narbe erst zerdrückt werden, ehe der Pollen keimt. Er vermag aber doch dann nur eine kurze Strecke ins Leitgewebe einzudringen. Beim Roggen kann fremder und eigener Pollen auf der Narbe keimen und eindringen, der fremde wächst aber viel rascher und der eigene kommt nicht nach. Auch bei Lilium können die eigenen Pollenschläuche gewöhnlich nicht bis zu den Samenanlagen dringen. Jost versuchte nun diese Differenzen auf Individualstoffe zurück- zuführen, derart, daß jede Pflanze ihren eigenen Individualstoff aus- bildet, der dann den eigenen Pollenschlauch am Vordringen hindert. — CN — Dagegen hat in allerneuester Zeit Correns auf Grund äußerst subtiler Untersuchungen nachzuweisen versucht, daß das verschiedene Verhalten des Pollens bei der Selbststerilität nicht auf Individualstoffe zurückzuführen sei, sondern auf Kombinationen von Stoffen, die mit der Bildung des Individuums entstehen und dann mit ihm vergehen. Näher hierauf einzugehen, würde aber unsere Zeit überschreiten. So hat sich bei einer kurzen Durchsicht der Literatur schon eine ganze Reihe von Einzeluntersuchungen gefunden, welche alle unter der Frage geeint werden können: Wie kommen die zahlreichen Erscheinungen des blütenbiologischen Geschehens zustande? Stellen wir aber diese Frage nach den Ursachen und den Kausalverknüpfungen der blüten- biologischen Erscheinungswelt, so stehen wir vor einem Gebiete, welches im Zusammenhange noch nie bebaut wurde und bis heute auch im einzelnen völlig vernachläßigt ist. Ja wir können fast sagen, die Gesamtfrage ist bis heute noch kaum aufgerollt worden. } Wenn es mir aber gelungen ist, durch diese kurze Zusammen- stellung auf dieses höchst lohnende Arbeitsgebiet hinzuweisen und zu zeigen, wie greifbar nahe und doch so mannigfaltig die Probleme auf dem Gebiete der kausalen Blütenbiologie liegen, so wäre der Zweck dieses Vortrages erfüllt. Prof. Dr. F. v. Huene sprach über „Geologische Reise- erinnerungen aus Kalifornien‘ mit Lichtbildern. Zuerst war von den reichen pleistocänen Wirbelfundstätten im Asphalt von Rancho La Brea bei Los Angeles die Rede, dann von der eigenartigen Granitland- schaft in der Sierra Nevada (Yosemite Valley) und von dem Vulkan Mt. Shasta. Von den Universitäten in Palo Alto und Berkeley und von San Francisco und dem goldenen Tor wurden einige Bilder gezeigt und die südliche Vegetation und die Sequoia-Vorkommnisse besprochen. Professor’ Dr. Martin Schmidt: Zu Gebirgsbau und Tal } geschichte desoberen Neckargebietes. (Der Vortrag erscheint demnächst ausführlich in den Mitteilungen der geologischen Landesanstalt). NT I ENTE Gipskristallvorkommen. (Der Vortrag wird später ausführlich N i Dr. R. Lang: Ueber die Bildung zweier oberschwäbischer veröffentlicht werden.) i Professor Dr. H. Jordan! sprach über Nahrungsspeicherung und Nahrungskonservierung bei den Tieren. | Es muß dafür gesorgt sein, daß auch in ungünstiger Jahreszeit, 4 in der die Nahrungsmittel den Tieren nur kärglich zur Verfügung stehen, ihr Leben nichtsdestoweniger gewährleistet wird. Manche Parasiten, ‘ Berichtigung. In dem Bericht über den Vortrag desselben Redners am 19. V. 1912 „Uber die Bedeutung der Speicheldrüsen für die Aufnahme und Verarbeitung der Nahrung“ in diesen Jahresheften, Jahrg. 1912, S. CXXV/CXXVI haben sich leider einige Druckfehler eingeschlichen: S. OXXV Zeile 7 von unten, lies Sycotypus (statt Lycotypus); Zeile 6 von unten lies einen Speichel (statt jenen Speichel); S. OXXVI Zeile 1 von oben lies unzugänglich (statt unver- gänglich); Zeile 17 von oben lies Cephalopoden, Schnecken (statt Chilopoden, Maden, Schnecken). RL EN denen nur selten Gelegenheit zu Malzeiten geboten ist, müssen auch in der Zwischenzeit über Nahrung verfügen, von der sie zehren können. Vielen Larven, die sich nicht selbsttätig Nahrung verschaffen können, muß für die ganze Entwicklungszeit vom Muttertier ein hinreichender Nahrungsvorrat auf einmal zur Verfügung gestellt werden. In allen diesen Fällen handelt es sich also darum, Nahrung aufzubewahren. I. Das kann innerhalb des Körpers des betreffenden Tieres geschehen und zwar — in der Regel — in Form sogen. Reserve- stoffe. Die verdaute und assimilierte Nahrung wird als Fettropfen, Eiweißkugeln, Glykogen in bestimmten Geweben niedergelegt. In anderen Fällen dient ein Kropf zu langem Aufbewahren von Nahrung: so der Kropf der Bienen (speziell im Winter); der „Magen‘‘ des Blutegels, in dem sich das gesogene Blut lange unverdaut und unverdorben hält, so daß der Parasit bis zu 2'/, Jahr nach einer Mahlzeit leben kann, ohne einer neuen zu benötigen. Bei den Ameisen dient der Kropf auch dazu, Nahrung für die Nestgenossen aufzubewahren. (Extremes Beispiel: die Honigträger der Honigameisen). II. Bei der Begrenztheit der inneren Aufbewahrungsräume ist es verständlich, daß Tiere, die größerer Vorräte bedürfen, diese gleich dem Menschen, außerhalb ihres Körpers in Vorratsräumen aufbewahren. ' Be- züglich dieser Konservierung gehen die Tiere in mancher Beziehung ähnlich wie der Mensch zu Werke. l. Auf kurze Frist können wir z. B. ein Stück Fleisch ohne weiteres aufbewahren. Das tut auch die Spinne, die gelegentlich eine Beute einspinnt und für später aufhebt. 2. Die meisten Nahrungsmittel verderben bei längerem Bewahren. Es gibt aber auch natürlich haltbare Nahrungsmittel: Getreidekörner, Kartoffeln ete. Auch viele Tiere bedienen sich ihrer: so der Getreide- körner (Hamster, körnersammelnde Ameisen, welch letztere ein besonderes Verfahren haben, das Keimen der Samen zu verhindern). Als natürliche Konserven kommen für Insektenlarven (Vorratskonserve für die gesamte Entwicklungszeit) auch trockenes Mehl (Mehlwurm), Horn (Pelz- motte), Wachs (Wachsmotte) ete. in Betracht. Der Wasserarmut dieser Stoffe sowie der Schwerverdaulichkeit von Horn und Wachs: also ihren natürlichen Schutzmitteln vor Verderb, müssen die betreffen- den Tiere gewachsen sein. Interessant ist einmal, wie sich z. B. die Wachsmotte das fehlende Wasser durch Zersetzung des Wachses in ihrem Körper verschafft. Ein anderes natürliches Konservierungsmittel ist das Leben selbst: Die Grabwespen geben ihren Larven als Vorrat für ihre Entwicklung, lebende, aber durch Stich gelähmte Beuteobjekte. Diese wehren sich nicht, verbrauchen wenig von der eigenen Körper- substanz; das erhaltene Leben aber verhindert ein Verfaulen. 3. Die ursprünglichste Konserve im Haushalt des primitiven Menschen mag Sauermilch gewesen sein: Das Nahrungsmittel geht zwar in Gärung über, aber die Gärungsprodukte sind dem Menschen weder schädlich noch unangenehm. Andere Mikroorganismen, die widerliche _ oder giftige Zersetzung hervorrufen könnten, werden durch jene Produkte (Milchsäure etc.) ferngehalten. So entstehen neben Sauermilch: Sauer- ee kraut, alkoholische Getränke; und auch Käse ist nichts als ein Gärungs- produkt, dessen eigentümliche Bakterienflora ihn normalerweise vor schäd- lichen Mikroorganismen schützt. In gleicher Weise müssen wir Aas und Kot beurteilen, wenn diese gärenden Stoffe von Tieren als Nahrung und für Larven als ‚Konserven‘ verwandt werden (z. B. Larve vom Totengräber, Larve von Ankylostoma, der Pillenkäfer). ; 4. Die vollkommenste Konservierung ist die, bei denen wir in unsern Konserven den Bakterien die Entwicklung unmöglich machen: Wir schaffen Existenzbedingungen, denen sie nicht gewachsen sind: Trocknen, Einkochen mit Zucker, oder Einsalzen, wobei der erzielte hohe osmotische Druck Bakterienentwicklung ausschließt. Oder wir setzen antiseptische Mittel zu, die für Bakterien, nicht aber für uns schädlich sind (Räuchern, Essig-, Salizyl- oder Borsäurezusatz). Endlich, wir sterilisieren die Nahrungsmittel, und verschließen sie vor Neu- infektion. Abgesehen von der letztgenannten, finden wir auch diese Methoden bei Tieren und zwar bei der Honigbiene.. Sie dickt den Blütennektar durch Wasserverdunstung weitgehend ein, setzt ihm geringe Mengen von Ameisensäure hinzu und erzielt ein außerordentlich halt- bares Produkt, das seinerseits zur Konservierung des Blütenstaubs („„Bienenbrotes‘“‘) dienen kann. Jordan. Präparator Oberdörfer (Zool. Inst. Tübingen): Ein neues Ver- fahren der Dermoplastik. PuıLıpp MaArtın, der am Stuttgarter Naturalienkabinett vom Jahre 1855 —1875 als Präparator tätig war, hatte die Mängel, die sich beim Ausstopfen in gewöhnlichem Sinne ergaben, als einer der Ersten erkannt. Anstatt wie bisher der Haut nur ein bis zu einem gewissen Grade entsprechendes Gestell zu geben und die Hohlräume mit irgend einem Material auszufüllen, bildete er ein Verfahren, das darauf hinaus- ging, für die Haut in ihrer ganzen Ausdehnung eine feste Unterlage — ein Modell —- unter besonderer Berücksichtigung der anatomischen Verhält- nisse des Tieres zu schaffen. Er hat dieses Verfahren als Dermoplastik in seinem Buche ‚Praxis der Naturgeschichte‘“ eingehend geschildert. Auf der Methode Marrın’s fußend und gefördert durch das Bestreben der modernen Museen, möglichst naturgetreue Objekte auf- zustellen, entwickelte sich die Dermoplastik mehr und mehr. Wir kennen heute eine Anzahl von Methoden. Ein Verfahren jedoch, das sowohl für kleine wie für große Tiere ein freies Modellieren im Sinne des Bildhauers ermöglicht, blieb für den Präparator als Plastiker bis heute ein berechtigter Wunsch. Gips, Ton, Torfgrus, Sägespähne ete. etc. können nur beschränkte Anwendung finden, indem man diese, um ge- wisse plastische Feinheiten zu erzielen, auf das rohe Modell, das aus Heu, Stroh, Drahtgaze etc. besteht, aufstreicht. Meine langjährigen Versuche in dieser Hinsicht sind nun heute in der Weise zum Abschluß gekommen, daß ich aus Korkspänen und anderen Stoffen eine Modelliermasse bilde, die mich in den Stand setzt, zunächst kleine bis mittelgroße Tiere in ähnlicher Weise auszumodel- lieren, wie der Bildhauer sein Modell in Ton aufsetzt. OU Die erste Anlage geschieht in der Weise, daß man die beiden für die Wirbelsäule geflochtenen Drähte gleichzeitig sowohl in der Höhe des Schultergürtels als auch des Beckens nach links und rechts ab- zweigen und so Fortsätze entstehen läßt, die ein der Form entsprechendes Holzstück umfassen. In diesem Holzstück können nun die Drähte der Extremitäten in ihrer natürlichen Lage Aufnahme finden und zwar so, daß sie abnehmbar sind. Auf diese Weise ist es dem Präparator möglich, ohne Schwierigkeiten einem Tier jede gewünschte natürliche Stellung zu geben. Nachdem dies geschehen, fülle ich die größten entst andenen Räume mit einem von mir hergestellten Modellierstein oder irgend einem anderen Material etwas aus und trage nun mittels eines Spachtels die Modelliermasse bis zur gewünschten Form auf; zu- nächst eine grobe, nach außen hin eine feinere, fast nur aus Kork- spänen bestehende Masse. Aus dieser Modelliermasse stelle ich nun die mir schon längst er- wünschten Modelliersteine, und zwar in jeder Form und Größe. Dieselben sind für mittelgroße und große Tiere gedacht und finden in der Weise Anwendung, daß sie Bausteinen gleich zu einer Hohlform auf Draht, der mit dem Konturbrett verbunden ist, nebeneinander gereiht werden, je nach Wunsch eine konkave oder konvexe Form ergebend. Die Modelliersteine sind so leicht wie Torf und dabei auber- ordentlich widerstandsfähig, fest und in ihrer Konsistenz gleichmäßig. Sie können ebenso wie die trockene Modelliermasse, um feinste Konturen zu erzielen, mit Messer, Feile, Raspel etc. bearbeitet werden. Je nach der Stärke des Drahtes erhalten die Modelliersteine noch ihre besondere Stabilität. Wichtig ist, daß dieselben nicht gegen- seitig durch eine besondere Klebmasse verbunden zu werden brauchen, sondern ihren Halt durch die zweckentsprechende Anordnung bekommen. Der Präparator kann also seine Arbeit ohne Störung fortsetzen, was z. B. beim Verleimen von Torfklötzen (Torf-Methode) nicht der Fall ist. Die Vorteile, die sich bei diesem Verfahren ergeben, bestehen darin, daß sich im ganzen Aufbau des Modells fast keine technische Schwierigkeiten ergeben und daß dem Präparator als Plastiker ein übersichtliches, zusammenhängendes Bild im Verlauf seiner ganzen Arbeit gegeben ist, nicht wie beim Wickeln, wo jede Extre- mität für sich behandelt werden muß. Nach dem Trocknen wird die Masse, die knetbar ist und auf Holz, Knochen u. a. gleich gut hält, außerordentlich leicht. Sie behält die ihr gegebene Form ohne zu schrumpfen, ohne zu reißen und kann mit dem Messer geschnitzt, weiterhin mit Raspel, Feile usw. gut bearbeitet werden. Ein weiterer Vorteil dieser Methode besteht darin, daß z. B. durch Verschieben der beiden Drähte, welche die Modelliersteine fassen, das Bild ohne Mühe geändert werden kann und somit dem Präparator ein Korrigieren nach allen Richtungen hin möglich ist, ER ne ame lt Ye Kildaa RN Ye a rd er, along. orkihet eidg shtäslehul le $ DM vl Iuntb- Ak ie Yaadah | f | Fb: TERN EI PR LANE N N BE { KERKOR ER este ai a hi on Ei re Tr ra King BET te eErne } j PELCOE urmla BuR Haaadır Dice RRDLLIOR TE u Meere Mt Fe Ara BEN N R Ieir) EN er Be DA Iöß, 7 ne Ba AN wi u ; we P Be as re Be ” ee RER ETRT ale ang dein: ai Kar ra PENTAT EU RUHEIER REP Silk 5 RB Da; & BR ur a tal ale R mer en a: KENNE 1: ala (; udn aaa on ar, Ram En [* Ak * steilteboit, f £ Bat Pa Band siloikl Va EN St ii Anh RB Ale ER NE: a Fe Re P MR N un oa ee s T'; »alosduet abs ET ya Ma A ur ae a ei». Be ERtRhn“, ai Aus; Te e n vnnend ab Aue Nur rasch Bene us K ei Biih j Il. Original-Abhandlungen und Mitteilungen. Ein unverdrückter Ichthyosaurus-Schädel. Von Prof. Dr. E. Fraas, K. Naturaliensammlung, Stuttgart. Mit Tafel I und II. Bei der Häufigkeit der Ichthyosaurier im schwäbischen oberen Liasschiefer sollte man glauben, daß längst alle Einzelheiten des Skelettbaues geklärt seien, aber dies ist leider doch nicht der Fall, und zwar liegt der Grund in dem ungünstigen Erhaltungszustand. Bekanntlich sind die in den Schiefern eingebetteten Skelette von seltener Vollständigkeit und liefern prächtige Habitusbilder, da die Knochen noch im Zusammenhang, zuweilen sogar noch mit den Überresten der Haut und der Fleischteile erhalten sind. Alle diese Skelette leiden aber daran, daß sie plattgedrückt sind, und zwar so sehr, daß die großen, mehr oder minder walzenförmigen Körper auf einer Ebene ausgebreitet liegen und damit natürlich ein falsches Bild geben. Obgleich bei dieser Pressung meistens auch die ein- zelnen Knochen notgelitten haben, so bleibt doch das Gesamtbild im Körperskelett bewahrt, wogegen die Verhältnisse am Schädel sehr schlimm liegen. Hier konnten für gewöhnlich nur die soliden vorderen Kieferstücke einigermaßen Widerstand leisten, während der ganze übrige Teil des Kopfes durch den Druck so sehr verschoben und durcheinandergepreßt ist, daß es meist ausgeschlossen ist, die einzelnen Skeletteile wieder zu entwirren. Am schlimmsten kommt dabei die Schädelkapsel weg, zumal der hintere Abschluß des Kopfes nicht solide geschlossen war und deshalb bei der Mazeration zerfiel; hier sehen wir denn auch meist nur ein unentwirrbares Haufwerk von Knochensplittern und Skeletteilen durcheinanderliegen, deren Deutung unmöglich ist. Etwas besser liegen die Verhältnisse, wenn die Schädel nicht im Schiefer, sondern im harten Stinkstein eingebettet oder als sogen. Mumien von hartem Kalk umschlossen sind, da dann die Verdrückung weniger gewirkt hat. Wir müssen annehmen, daß die Stinksteinlagen und Kalkumhüllungen dadurch entstanden sind, daß der feinere und kalkreichere Schlamm langsamer zum Absatz kam als bei den Schiefern, und zwar so, daß sich auch der Innenraum der Leichen mit Schlamm erfüllen konnte, ehe die Pressung der Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 1 a darüber lagernden Schichten wirksam wurde, und daß außerdem der erhärtende Kalkschlamm mehr Widerstand leistete als der tonige Schlick. Dementsprechend finden wir auch in den Stinksteinen und Mumien ein geringeres Maß von Verdrückung, aber auch hier bleibt z. B. die hintere Schädelkapsel nur äußerst selten voll erhalten. Dazu kommt noch der leidige Umstand, daß die Knochen in dem Kalkgestein so fest verwachsen sind, daß eine gute Präparation unendlich viel Sorgfalt und Zeit in Anspruch nimmt. Kein Wunder, daß deshalb auch die in dem Stinkstein erhaltenen Saurier nur untergeordnete Beachtung finden und nur dann in Arbeit genommen werden, wenn sie etwas Außergewöhnliches versprechen. Daß man aber auch aus dem Stinkstein hervorragende Präparate gewinnen kann, beweist am besten der einzig schöne Plesiosaurus (T’haumato- saurus) Victor. Auch das nunmehr zu besprechende Stück hat die mühsame Präparation aus dem Stinkstein wohl gelohnt und gehört zweifellos zu den Meisterwerken, welche aus der kunstfertigen Hand von B. Haurr, dem wir ja schon so viele herrliche Stücke aus Holzmaden verdanken, hervorgegangen sind. Es handelt sich um einen nahezu unverdrückten, statt- lichen Schädel von Ichthyosaurus, der uns Aufschluß gibt sowohl über die Form und Gestaltung des Schädels als über die gegenseitige Lagerung der Knochen, insbesondere an dem so selten erhaltenen Hinterhaupt. Für Württemberg bildet dieses Prachtstück ein Unikum, aber auch sonst sind nur wenige Exemplare von der- artiger Vollständigkeit und Klarheit des Schädelbaues erhalten, so daß es sich wohl verlohnt, dasselbe bekannt zu machen. Gefunden wurde das Stück im Februar 1910 in den bekannten Schieferbrüchen von Holzmaden, und zwar lag der Schädel als Mumie zwischen den Schiefern ca. 20 cm über dem oberen Stinkstein in den Lagern, die durch ihren Reichtum an Saurierresten bekannt sind. Herr BERN- HARD Haurr, welcher sofort die Präparation des Stückes ausführte, konnte sich lange Zeit nicht entschließen, das Prachtstück, das eine Zierde seiner Sammlung bildete, abzugeben, und ich freue mich nun um so mehr, dasselbe als die erste Gabe des Vereins zur Förderung der K. Naturaliensammlung in Stuttgart unserer vaterländischen Sammlung einverleiben zu können. Ich ver binde damit den Dank sowohl an Herın Havurr wie auch an alle Freunde der Sammlung, denen wir die Schenkung verdanken. R Der 1,30 m lange Schädel gehörte zu den großen, lang- schnauzigen Arten mit kräftiger Bezahnung; diese werden, wie ich“ i 05) ee in meiner Monographie der schwäbischen Ichthyosaurier (Tübingen 1891) S. 66 ausgeführt habe, am besten mit dem englischen Ichthyo- saurus acutirostris Owen vereinigt und als Nachfolger des unter- liassischen I. »latyodon CGonys. angesehen. Es ist jedenfalls die häufigste unter den großen Ichthyosaurus-Arten Süddeutschlands und schwankt in der Gesamtlänge des Körpers zwischen 5 und 7,5 m. Bei einem Exemplar der Stuttgarter Sammlung von 5,17 m Länge mißt der Schädel 1,09 m, bei einem Riesenexemplar der Tü- binger Sammlung von 7,45 m haben wir eine Schädellänge von 1,56 m, und diese Verhältnisse auf unser Exemplar übertragen, lassen auf ein Tier von ? m Gesamtlänge schließen. Der Rumpf von J. acutırostris war, wie aus anderen Exem- plaren hervorgeht, langgestreckt und gegenüber dem I. guadriscissus schlank gebaut mit auffallend langen, schmalen Vorder- und Hinter- flossen (syn. I. longipinnis ManTEL und 1. longipes v. WURSTENBERGER), welche zahlreiche Kerben an der vorderen Plattenreihe tragen (syn. I. multisceissus Quenst.). Dieselbe Art läuft auch noch unter den Synonymen J. tenwirostris bei Turovorı, I. platyodon bei (JUENSTEDT und /. Burgundiae Gaupry. Die Wirbel, von welchen auch einige zu unserem Exemplar gehörige vorliegen, sind verhältnismäßig klein, mit annähernd kreisrunder Gelenkfläche und mäßig tiefer Aushöhlung. Der Durchmesser der Gelenkfläche an dem verwachsenen Atlas und Epistropheus beträgt 90 mm, am 3. Wirbel messen wir noch 75 mm und an einem der späteren Wirbel (etwa 6. oder 7.) nur noch ”O mm. Nach hinten nehmen die Wirbel an Größe wieder zu und erreichen in der Lendenregion einen Durchmesser von 85 mm. Es ist dies ein sehr kleines Ausmaß, wenn wir dagegen I. ingens betrachten, von welchem Wirbelkörper mit 180, ja sogar 240 mm Durchmesser bekannt sind. Die Länge der Wirbel beträgt am Atlas und Epistropheus 50 mm, am 3. Halswirbel 23 mm, am 7. Wirbel 52 mm und am Lendenwirbel 29 mm. Sehr gut erhalten sind die Schaltstücke (Intercentra) unterhalb der ersten Wirbel, und zwar haben wir ein großes vorderes Interzentrum zwischen dem Condylus und Atlas und ein zweites kleineres zwischen diesem und dem Epistropheus. Ein drittes, noch kleineres Interzentrum lag vor dem dritten Wirbel, ist aber nur in seiner Ansatzfläche erhalten. Auch die beiden Coracoide liegen von unserem Exemplar vor. Es sind abgerundet quadratische Scheiben mit einer Länge von 145 und einer Breite von 140 mm. An der medianen Symphyse sind die Coracoide außerordentlich verdickt und ebenso an den gegen- ]* a überliegenden distalen Seiten; an der Außenecke der Vorderkante befindet sich die charakteristische tiefe Einkerbung. Der gewaltige, so vorzüglich erhaltene Schädel macht einen imponierenden Eindruck und wirkt trotz seiner Schlankheit überaus wuchtig, was besonders darauf zurückzuführen ist, daß Ober- und Unterkiefer bei geschlossenem Rachen in natürlicher Stellung zu- sammenhängend sind. Denken wir uns den kräftigen Unterkiefer weg, so bleibt ein verhältnismäßig recht schlanker und niedriger Oberschädel übrig, der jedoch nach hinten sehr breit ausladet, so daß wir am Hinterrande ungefähr doppelte Breite gegenüber der Höhe messen. Die linke Seite hat vollständig die natürliche Form bewahrt, während die rechte in der hinteren Schädelkapsel etwas nach innen gedrückt und dementsprechend deformiert ist. Die Größenverhältnisse sind folgende: Gesamtlänge (Condyl. oce. bis Schnauzenspitze) . . 1,285 m Länge der Schnauze (bis Hinterrand des Max.) . . 0,850 „ Entfernung der Nasengrube von der Sehnauzensnifze O0 Länge der Nasengrube 1... re 2m a2 727. 2.2200 Breite „ 5 >: . 0,020 „ Entfernung der Nugenlohlt > von der Schnanzenänikee 010 Länge der Augenhöhler... ‚em. 27 wur Er Breite „ - a AO Entfernung vom Hinferand Me Schädels RL UF L2 I, 5 des Parietallochs von der Schnauzenspitze 1,065 „ 5 vom Hinterrand.. 2.27. = 2 en 5 0 Durchmesser . . . a NENLS - Länge der oberen Schläfenetupe Se er Breite „ SOSE Höhe des Schädels mit Unter am ikea »»05105 5 ohne, Unterkiefer =. . . 12.227 20220% Größte a am. Hinterrand‘ .7...02: „2. 27. Br O0 Gesamtlänge des Unterkieferastes .. . ..... 125, Größte. Höhe des; Unterkiefers .: 2.72 7 1.22 SER Die Gesamtform des Schädels (Taf. I Fig. 1) weicht insofern von & dem gewöhnlichen Bilde ab, als derselbe sich auffallend flach mit einer % fast ebenen, median sogar etwas eingesenkten Stirne darstellt. Erst hinter der Parietalgrube erhebt sich ein medianer Kamm zwischen den oberen Schläfengruben. Der Hinterrand ist stark nach vorn eingebuchtet, ragt aber nur wenig über die Occipitalregion hinaus. 4 r Die weichlichen runden Formen an dem Schädel und der Mangel von kräftigen Ansatzstellen für die Muskulatur deutet darauf hin, daß sowohl die Kau- wie die Nackenmuskulatur verhältnismäßig schwach entwickelt war. Der Schädel ging offenbar, wie bei den "Walen und Fischen, ohne eigentlichen Hals und Nacken in den spindelförmigen Rumpf über. Die Schnauze ist der Spezies acuti- rostris entsprechend lang und nimmt fast ?/3 des Schädels ein. Sie spitzt sich nach vorn ganz gleichmäßig zu. Sehr charakteristisch für das Wasserleben ist die Lage und Gestalt der Nasenlöcher, welche überaus schmal und zugleich steil nach oben gerichtet sind. Die Augenhöhlen sind wie bei allen Ichthyosauriern groß und seitlich gelegen; das Auge selbst war schief nach oben gestellt und der Augapfel durch einen überaus kräftigen Ring mit 15 Sklerotikal- platten geschützt. Der Unterkiefer ist sehr kräftig gebaut, so daß er im vorderen Teil der Schnauze dem Oberkiefer vollkommen gleichkommt. Die mediane Symphyse reicht 0,55 m, also nahezu bis zur Hälfte der Kieferlänge, zurück. Dann treten die Äste ent- sprechend der breiten Form des Schädels bis zu 0,34. m auseinander. Auffallend. wie bei allen Ichthyosauriern ist die geringe Entwick- lung des hinteren Gelenkfortsatzes, der kaum über den Hinterrand des Schädels hinausragt. Auch dies spricht dafür, daß der Ichthyosaurus keinen kräftigen Biß, wie etwa das Krokodil, ausführte, sondern daß der lange Rachen mehr zum Erfassen und Festhalten der Beute diente, wobei das Gebiß gewissermaßen als Rechen gebraucht wurde. ‚Ob aber dabei so große Tiere wie die jungen Ichthyosaurier in toto und zuweilen in mehreren Exemplaren zugleich verschlungen werden konnten, ist mir doch sehr fraglich. Zum mindesten wäre es ein 'seltsamer Zufall, daß wir schon sehr viele derartige Skelette von Jungen im Leibe der alten Tiere gefunden haben — Branca! führt ‚14 alte mit zusammen 42—46 jungen an, — noch niemals aber ein ‚ähnlich vollständiges Skelett von einem Fisch oder Teleosaurier. ‚Was wir von sicheren Nahrungstieren im Magen der Ichthyosaurier | kennen, sind stets stark verkaute und aufgelöste Reste von kleinen Ganoidfischen und insbesondere von Tintenfischen, unter denen die ‚Belemniten in erster Linie stehen. Dies wird auch von BERNHARD Havrr bestätigt, dem schon Hunderte von Skeletten durch die Hand ! W. Branca, „Sind alle im Innern von Ichthyosauriern liegenden Jungen ‚ ausnahmslos Embryonen?“ Abh. d. k. preuß. Akad. d. Wiss. vom Jahre 1907. 8.1, und derselbe, „Nachtrag zur Embryonenfrage bei Ichthyosaurus.“ Sitz.- . Ber. d.k. preuß. Akad. d. Wiss. 1908. XVIII. S. 392. | 2 ae gegangen sind und der deshalb doch wohl als bester Beurteiler in dieser Frage gelten darf. Ich will damit keineswegs die Möglichkeit bestreiten, daß der Ichthyosaurus Exemplare seiner eigenen Sippe verschlingen konnte, sondern nur auf die Unwahrscheinlichkeit hinweisen, daß uns derartige Beweise von Gefräßigkeit so häufig erhalten geblieben sein sollen. Andererseits ist immer wieder darauf hinzuweisen, daß Ichthyosaurus, dem das Ablegen der Eier auf dem Lande seiner Organisation nach unmöglich war, die Brut wohl sicher im Mutterleib zur Entwicklung brachte, wobei sich leicht auch Unter- schiede in der Anzahl und in den Größenverhältnissen der einzelnen Tiere ergeben konnten. Das Gebiß ist bei unserem Exemplar kräftig und besteht aus einer dichtgedrängten Pallisade von Zähnen, die gegenseitig inein- ander eingriffen. Da sie aber nicht in Alveolen steckten, sondern nur durch Bänder und Zahnfleisch in der allgemeinen Alveolarrinne befestigt waren, so sind sie vielfach beim Mazerieren des- Tieres ge- lockert und in’ schiefe Stellungen gekommen. Die einzelnen Zähne zeigen die für I. acutirostris charakteristische Form mit großer, kolbiger Zahnwurzel und einer mit feinem, gerunzeltem Schmelz bedeckten Zahnkrone, welche jeweils vorn und hinten eine Kante aufweist. Der Aufbau des Schädelskelettes (Taf. I Fig. 1) liegt bei unserem Exemplar in seltener Klarheit vor. Der ganze vordere Schnauzenteil wird, wie schon erwähnt, durch das Intermaxillare (Zwischenkiefer) dargestellt, ein überaus kräftiges Knochenpaar, das ‚auf der Gaumenseite mittels einer bis zur Symphyse vorspringenden Knochenleiste die Alveolarrinne bildet. Auf den Querbrüchen an der Schnauze (Taf. II Fig. 2—5) sind diese Verhältnisse sehr klar zu erkennen, ebenso wie die Beteiligung des Vomer und Palatinum an dem Aufbau des harten Gaumens. Das Maxillare (Oberkiefer) bildet nur eine schmale Knochenspange auf der Außenseite des Kiefer- randes. Der Querbruch (Taf. II Fig. 2) belehrt uns aber, daß der größere Teil dieses Knochens vorn vom Intermaxillare und hinten vom Jugale gedeckt wird und daß er in Wirklichkeit unter dieser Knochendecke bis zur Nasengrube reicht. Die Bildung der Alveolarrinne ist auf dem Maxillare ganz konform mit der des Intermaxillare. In der Medianlinie schieben sich zwischen die Intermaxillaria die Nasalia (Nasenbeine) ein, an welche sich mit sehr fester, kaum erkennbarer Sutur die Frontalia (Stirnbeine) und an diese sodann die Parietalia (Schläfenbeine) anreihen. Das I ae kleine, ovale Parietalloch liegt nahezu auf der Grenze zwischen den Schläfen- und Stirnbeinen. Die Augenhöhle wird umschlossen unten von dem schmalen, spangenförmigen Jugale (Jochbein). Am Vorder- rand lagert ein großes Knochenstück, das den ganzen Raum zwischen Augen- und Nasengrube ausfüllt und gewöhnlich als Lacrimale (Tränen- bein) bezeichnet wird. Nach den Untersuchungen von E. Gaurr (Anatom. Anz. XXXVI. Bd. 1910. S. 529 u. ff.) haben wir diesen Knochen jedoch nicht dem Lacrimale der Säugetiere gleichzustellen und er wird deshalb richtiger nach dem Vorschlage von Gaurp als Adlacrimale bezeichnet. Das Präfrontale (vorderes Stirabein) "legt sich als schmale Knochenspange zwischen das Frontale und die Augenhöhle und umfaßt im vorderen Winkel des Auges das oben- genannte Adlacrimale.. Die Brücke zwischen der Schläfen- und Augengrube bildet das kräftige Postfrontale (hinteres Stirnbein), während der Hinterrand der Augengrube vom Postorbitale (hin- teres Augenbein) umschlossen wird. Am hinteren Abschluß der Schädelkapsel nehmen zwei große Knochenstücke teil. Das eine derselben ist das Squamosum (Schuppenbein), welches, von der oberen Ecke des Schädels ausgehend in drei Äste sich verzweigt, deren einer als Spange die Schläfengrube umfaßt, der andere sich schuppenförmig nach vorn ausbreitet, während der dritte gegen das Quadratum gerichtet ist und dieses auf der Rückseite stützt. Ein Prosquamosum (Supratemporale), das ich zwischen diesem Knochen und dem Postorbitale einschalten müßte, kann ich bei unserem Stücke nicht auffinden. Die untere Ecke des Schädels schließlich wird von dem Quadratojugale abgeschlossen, welches sich zwischen das Jugale und Quadratum einschaltet. Das Quadratum (Quadratbein) selbst fällt ganz auf die Hinterseite des Schädels und besteht aus einem kräftigen, ohrförmig gestalteten Knochen, der oben vom Squa- mosum, unten auf der Außenseite vom Quadratojugale, auf der Innen- seite vom Pterygoid gestützt wird, und mit dem außerdem noch der kräftige Stapes verbunden ist. Zwischen dem Quadratum und dem Quadratojugale bleibt noch eine längliche Öffnung frei in derselben Weise, wie wir dies auch z. B. bei Sphenodon vorfinden, dagegen ist die untere Schläfengrube, welche noch bei den triassischen Ichthyosauriern vorhanden ist, bei unseren liassischen Arten voll- ‚ständig geschlossen und vom Quadratojugale überdeckt. Die so selten erhaltene Hinterseite des Schädels (Taf. II Fig. 1) nimmt unser besonderes Interesse in Anspruch, denn hier liegen annähernd in natürlichem Verbande die Hinterhaupt- und BIER 07.7 Gehörknochen. Während wir früher nur auf wenige Präparate über diese Region angewiesen waren (vergl. E. Frass, Ichthyosaurier, S. 13) hat in neuerer Zeit die bekannte englische Lokalität Fletton bei Peterborough aus dem oberen braunen Jura (Oxfordien) ein herrliches Material von Ophthalmosaurus, einer dem Ichthyosaurus sehr nahestehenden Form, geliefert, das von C. W. Anprews! eingehend bearbeitet wurde. Die im weichen Ton eingebetteten Knochen liegen isoliert, sind dafür aber um so leichter und schöner herauszu- präparieren und können nicht unschwer wieder zusammengesetzt werden?. Weniger günstig erhalten, aber dafür im Zusammenhang gefunden, ist ein von C. W. GırLmorE? beschriebenes Präparat des Hinterhauptes von Daptanodon (Ophthalmosaurus) aus den amerika- nischen Oxford-Schichten. Auffallend ist zunächst am Hinterhaupt der lose Verband der einzelnen Skelettstücke, wodurch der Schädel einen nur unvoll- ständigen Abschluß bekommt. Es ist dies wohl auch auf die An- passung an das Wasserleben zurückzuführen und hängt mit dem Schwund der Hals- und Nackenmuskulatur zusammen. Wir finden etwas Ähnliches unter den Säugetieren bei den Sirenen und auch Analogien bei den Thalattosuchiern und Pythonomorphen. Das Hauptstück bildet das überaus kräftige Basioccipitale (unteres Hinterhauptstück) mit dem mächtig entwickelten Gelenkkopf des Condylus oceipitalis. Satt auf dem Basioccipitale aufsitzend, haben wir die Exoccipitalia (Seitenstücke des Hinterhaupts), welche das Foramen magnum seitlich umfassen. Auch sie sind kräftig gebaut und viel höher als bei Ophthalmosaurus und Baptanodon. Deutlich ist auf dem unteren Teil dieser Knochen der Eintritt und Austritt eines Nerves sichtbar, der von AnprEews als der hintere Ast des Hypoglossus gedeutet wird. Den Abschluß nach oben bildet das einheitliche Bogenstück des Supraoccipitale (oberes Hinter- hauptstück), welches am Unterrand eine tiefe Einbuchtung trägt und damit eine Vergrößerung des Foramen magnum nach oben bildet. In dem Winkel zwischen dem Basalstück und den Seitenstücken des Occipitale ist ein kräftiger Gehörknochen eingeschaltet, der als ! Andrews, Charles William, Catalogue of the marine Reptils of the Oxford Clay. Part. I. (London, Brit. Mus. 1910,) ? Ein vorzügliches derartiges Präparat von Peterborough befindet sich auch in unserer K. Naturaliensammlung. ® Gilmore, C. W., Memoires of the Carnegie Museum. Osteology of Baptanodon. Vol. II. No. 2, De ee Opistoticum (hinterer Gehörknochen) zu bezeichnen ist, während das kleine, deckelförmige Prooticum (vorderer Gehörknochen) nach vorne dem Opistoticum aufgelagert ist. Beide zusammen umschließen, wie aus den englischen Präparaten ersichtlich, den Meatus auditorius (Gehörgang), der als breiter Kanal eintritt und sich in zwei Äste gabelt, von denen der eine dem vorderen (horizontalen), der andere dem hinteren (vertikalen) halbzirkelförmigen Kanal entspricht. Zu diesen beiden Gehörknochen tritt noch als weiteres Element der Stapes (Columella auris), der als kräftiger, proximal und distal ver- diekter Knochenstab von der Seite des Basioccipitale zum Quadratum reicht und an letzterem in einer tiefen Narbe eingefügt ist. Die Unterseite des Schädels (Taf. I Fig. 2) konnte wenigstens in der hinteren Hälfte bloßgelest werden und liefert hier ein sehr instruktives Bild. An das Basioccipitale schließt sich das Basisphenoid (Keilbein) mit dem nach vorn gerichteten stab- förmigen Parasphenoid an. Das Basisphenoid ist mit einer Länge von 90 mm und einer Breite von 85 mm außergewöhnlich groß und kräftig gebaut; die Flügel gegen das Pterygoid sind wohl entwickelt, ähnlich wie bei Ichthyosaurus Brunsvicensis Bromı!. Die Ansatz- fläche an das Basioccipitale ist verhältnismäßig klein, während der seitliche Teil des Knochens von den Pterygoiden umfaßt wird. Bei allen Ichthyosauriern ist das Basisphenoid von einem Kanal durch- bohrt, der von Anpkews als Foramen der Carotis gedeutet wird, während Broıtı darin die Eintrittstelle der Hypophyse (= Hypodyse von JAEKEL?) zu erkennen glaubt. Dieser Kanal verändert offenbar seine Form bei den einzelnen Arten. So finden wir ihn bei dem eretacischen /. Brumsvicensis ebenso wie bei Ophthalmosaurus als kreisrundes, durchlaufendes Loch; bei I. quadriscissus und ver- schiedenen anderen liassischen Ichthyosauriern ist der dorsale Eintritt des Kanales einfach, der ventrale Austritt aber durch eine mediane Leiste gespalten. Bei unserm Exemplar ist nur die ventrale Seite sichtbar, aber hier beobachten wir 2 durch einen Zwischenraum von 17 mm voneinander getrennte Eintrittstellen. Leider liegen keine Beobachtungen über das Verhalten dieses Kanales bei den 'unterliassischen und triassischen Ichthyosauriern vor, aber das Ver- halten bei I. acutirostris, der jedenfalls dem unterliassischen I. platy- _ odon sehr nahesteht, scheint mir darauf hinzuweisen, daß die Anlage ! Palaeontographica. LV. Band. 1909. S. 296. 2 O0. Jaekel, Über die Epiphyse und Hypophyse, Sitzungsber. d. Ges. naturforsch. Freunde. 1903. S. 27. N dieses Kanales ursprünglich eine paarige war und deshalb wohl kaum einer Hypodyse entsprechen kann, sondern als Carotisloch zu deuten ist. Die Pterygoide (Flügelbeine) endigen nach hinten in zwei Flügeln, deren innerer das Basisphenoid umschließt und auch mit dem Basioccipitale verbunden ist, während der äußere Flügel an das Quadratum anschließt. Schon diese hinteren Flügel zeigen eine Drehung gegenüber der Horizontale der Schädelbasis und diese Drehung tritt noch stärker bei dem vorderen Flügel hervor, dessen hinterer Teil eine nahezu vertikale Stellung einnimmt. Erst weiter vorn dreht sich dieser Flügel wiederum, um dann zusammen :mit dem Palatinum die Ebene des harten Gaumens zu bilden. Durch diese Lagerung der Flügelbeine erscheint die Schädelbasis mit dem Keilbein tief eingesenkt. Die vorderen Endieungen der Pterygoide und Palatina sind nicht mehr bloßgelegt und ebensowenig die Choanenöffnung, welche nach den an einem Querbruch sichtbaren Verhältnissen (Taf. II Fig. 2) annähernd senkrecht unter der Nasen- öffnung liest. Außer diesen Schädelknochen sehen wir noch ein Paar 230 mm langer, im Mittel 20 mm dicker, rippenartig ge- bogener Knochenstäbe, welche die Hyoide oder Zungenbeine dar- stellen. | Der Unterkiefer ist in seinem Aufbau teils durch Präpa- ration der Oberfläche, teils durch die zahlreichen Querschnitte an den Bruchstellen des Schädels recht klar zu erkennen. Nur das vorderste Schnauzenende in einer. Länge von 0,15 m wird aus- schließlich vom Dentale (Zahnbein) gebildet. Aber dieser Knochen, welcher auf der Innenseite die charakteristische Hohlrinne für die Zähne entwickelt hat (Taf. II Fig. 4 u. 5), ist trotzdem der stärkste Unterkieferknochen und reicht bis zum vorderen Augenwinkel mit einer Länge von 0,93 m. Auf der Unterseite schiebt sich zwischen das Dentale, schon 15 cm von der Schnauzenspitze entfernt, ein Paar innerer Belesknochen ein, welche die Innenseite des Kiefer- astes bedecken und am richtigsten als Operculare (Deckelbein) bezeichnet werden. Auch dieser Knochen erreicht eine Länge von 0,92 m und endigt hinten als dünne, langgezogene Knochenschuppe. Zwischen diesem Operculare und dem Dentale schieben sich auf der Vorderseite zwei weitere Knochenpaare ein, welche nach hinten mehr und mehr an Stärke zunehmen und den Kieferast auf der Außenseite bedecken. Das untere dieser beiden Stücke ist das Angulare (Winkelbein), das obere das Supraangulare (oberes. Winkelbein). Auf der Innenseite des Kieferastes schließt sich hinter EN SD dem Opereulare das Coronoid (Kronenbein) an, welches das Angu- lare nach innen deckt, aber keinen Kronenfortsatz ausgebildet hat, so daß es auch auf der Vorderseite nicht sichtbar wird (es ıst der- selbe Knochen, der bei Zırter, Handbuch der Palaeontologie Bd. III, Fig. 426 als Supraangulare bezeichnet wird). Die Artikulation mit dem Schädel ist leider bei unserem Exemplar nicht in wünschens- werter Klarheit erhalten, zeigt aber doch so viel, daß die Gelenk- Häche zum Quadratum klein ist und ganz hinten am Kieferast auf dessen Innenseite liest. Sie wird vermittelt durch ein kleines, ab- gerundet quadratisches Articulare (Gelenkbein) mit einwärts ge- wölbter Gelenkfläche und Ansatzstellen für das Supraangulare und Coronoid. Dieses Gelenkstück scheint sich leicht abzulösen und wurde schon mehrfach isoliert gefunden, blieb aber ohne Deutung, bis die schon erwähnten Funde aus dem Oxfordien von Peterboroush (vergl. Anprews, ]. c. S. 34) Klarheit brachten. Diese osteologische Beschreibung unseres Stückes beweist auf das beste, welche Bedeutung einem derartigen Funde zukommt und wie viele Einzelheiten durch ihn geklärt werden, deren Deutung bei unseren verdrückten Exemplaren immer nur unsicher, ja sogar un- möglich war. Wir dürfen 7. acutirostris als einen überaus charakte- ristischen Typus der echten Ichthyosaurier auffassen und sehen in ihm schon alle die Merkmale ausgebildet, welche für diese interes- santen Meersaurier gelten. Die ausgiebigen Funde aus der Trias von Kalifornien, Spitzbergen und der Lombardei und deren vor- treffliche Bearbeitung, insbesondere durch Merrıam und Wıman, haben unsere Kenntnis über den älteren Stamm der Ichthyosaurier wesentlich erweitert, ebenso wie wir auch über eines der jüngeren Glieder, Ophthalmosaurus, und den ihm sehr nahestehenden Bapta- nodon durch AnpREws und GILMoRE unterrichtet sind. Stammes- geschichtlich sind natürlich die alten Formen von besonderer Be- deutung, jedoch prävalieren auch bei diesen schon die typischen - Ichthyosaurusmerkmale so sehr, daß sie nur wenige Schlüsse über die Stammesgeschichte zulassen. Im allgemeinen können wir wohl sagen, daß z. B. bezüglich der Flossen, des Schwanzes, Beckens und der Bezahnung Abweichungen vorliegen, welche eine geringere Anpassung an das marine Leben zeigen und damit andeuten, daß wir den Grundstamm der Ichthyosaurier unter den Landreptilien zu suchen haben und daß die eigenartige Ausbildung dieser Formen durch Anpassung an das marine Leben hervorgegangen ist. Die 2 oe Analogie des Schädelbaues mit dem der Rhynchocephalen weist weiter darauf hin, daß die Urformen der Ichthyosaurier einen ge- wissen Rhynchocephalen-Charakter getragen haben; aber damit ist, streng genommen, wenig erreicht, denn nahezu alle alten Reptilien aus der Gruppe der Diapsiden tragen mehr oder minder den Rhyncho- cephalen-Charakter, so daß ein überaus weiter Spielraum bleibt. Ich glaube, wir müssen uns vorläufig damit bescheiden und zugeben, daß wir über den Grundstamm der Ichthyosaurier noch nichts wissen, daß es aber wahrscheinlich ist, daß derselbe auf Landreptilien von | Rhynchocephalen-Charakter zurückgeht und jedenfalls geologisch schon sehr alt ist, d. h. weit in das Paläozoicum zurückgreift. In der Trias finden wir die Ichthyosaurier schon annähernd voll- ständig mit allen charakteristischen Merkmalen des Seetieres aus- gebildet, und zwar schon in einer weitgehenden Differenzierung der Geschlechter, was auch den großen Formenreichtum im Lias erklärt. In die ältere Stufe dieser Periode (Lias Alpha von Lyme-Regis und Street) fällt der Höhepunkt der Entwicklung und im oberen Lias wiederholen sich vielfach die älteren Formen, zu denen auch unser J. acutirostris gehört. Auffallend ist das Verschwinden der breit- flossigen, sogen. latipinnaten Formen, welche sich durch die große Zahl der Phalangenreihen auszeichnen, dagegen zeigen die schmal- flossigen, sogen. longipinnaten Gruppen eine überaus reiche Ent- faltung. Aus den jüngeren Formationen sind uns zwar nur wenige Reste erhalten, aber auch diese tragen noch denselben Charakter wie die liassischen Formen; einzelne Unterschiede in der Flosse, dem Schwanz und der Bezahnung lassen sich am besten durch die vor- geschrittene Anpassung an das Wasserleben erklären. Niemals aber beobachten wir irgendwelche Abweichung vom typischen Rep- tilienskelett und etwa eine Annäherung an das der Seesäuger, eben- sowenig wie wir unter den alttertiären Waltieren (Zeuglodon und Squalodon) eine Abweichung vom typischen Säugetierbau in der Richtung nach den Reptilien finden können. Es erscheint mir des- halb im höchsten Grad unwahrscheinlich, daß hier eine stammes- geschichtliche Brücke besteht, wie dies G. STEINMANN annimmt, sondern ich bin überzeugt, daß wir hier nur eine konvergente Ent- wicklung zweier Tierstämme vor uns haben, welche stammes- geschichtlich nicht zusammenhängen, so wenig als wir berechtigt sind, die Ichthyosaurier trotz der Ähnlichkeit der Form und Lebens- art mit den Fischen zu vereinigen. re _ Proterochersis, eine pleurodire Schildkröte aus dem Keuper. Von E. Fraas. Mit Tafel HI und IV .und 9 Textfiguren. .Schildkrötenreste aus der Trias gehören leider immer noch zu den größten Seltenheiten und beschränkten sich bisher, abgesehen von den kleinen Bruchstücken, welche Heru. v. Meyer! 1865 als Chelytherium obscurum beschrieb und den von Hvrne? als Schild- krötenreste (Chelyzoon latum und Blezingeri) gedeuteten Knochen- stücken aus dem Muschelkalk, im wesentlichen auf die beiden Stücke von Proganochelys (Quenstedtii? (Psammochelys keuperina QueEnst.) aus dem Stubensandstein, welche in den Sammlungen von Tübingen und Stuttgart aufbewahrt werden. Die beiden Stücke ergänzen sich in- sofern sehr glücklich, als das Tübinger Exemplar von Häfner-Neuhausen einen scharfen Ausguß der Gesamtschale darstellt, während an dem Stuttgarter Exemplar von Aixheim große Teile der Knochenoberfläche auf der Außen- und Innenseite des Rückenschildes bloßgelegt werden konnten. Leider waren aber weder an dem einen, noch an dem anderen Stücke außer den Wirbeln und Rippenansätzen Knochen des inneren Skelettes festzustellen und auch die Erhaltung des vorhan- denen ließ manches zu wünschen übrig. Es sind mir auch, wie der ! Palaeontographica. Bd. XIV. 1865. S. 120. Die Taf. XXIX abgebildeten Überreste lassen sich am besten mit Proganochelys Quenstedtüi in Einklang bringen. 2 Übersicht über die Reptilien der Trias. Koken’s Geol. u. Paläont. Abhandl. Neue Folge. Bd. VI, Heft 1. 1902. S. 48 u. ff. Huene glaubt hier Wirbel einer kryptodiren Meerschildkröte vor sich zu haben, aber die Vergleichspunkte wie die Überreste selbst sind doch überaus dürftig, und mit Recht macht Hay (Bull. Amer. Mus. of nat. Hist. Vol. XXI. 1905. S. 144) darauf aufmerksam, daß diese Wirbel noch mehr an Baena aus der Gruppe der Amphichelyden erinnern und deshalb wohl einer der Progano- chelys nahestehenden Form angehören können. Das als Panzerfragment einer Thalassemyde bezeichnete Stück (Taf. VII Fig. 3 u. 4) gehört zu Plagiosternum Dustuliferum E. Fraas. ®G. Baur, Bericht der XX. Vers. d. Oberrhein. geol. Ver. zu Metzingen "und Zool. Anz. 1888. 3. 285. — Quenstedt, Psammochelys keuperina. Württ. naturw. Jahresh. Bd. XLV. 1889. 5.120. — E. Fraas, Proganochelys Quenstedtü. _ Ebenda. Bd. LV. 1899, S. 401. Bu vorzügliche Kenner fossiler Schildkröten O. P. Hay! nachgewiesen hat, ber meiner Bearbeitung verschiedene Irrtümer unterlaufen, welche gleich hier richtiggestellt sein sollen. Bei den Randplatten ist, wie ich in meiner Arbeit hervorgehoben habe, keinerlei Sutur zu sehen, sondern lediglich nur die Rinnen, welche ich auf die Eindrücke der Hornschilder (Marginalscuta) zurückführte. Diese Rinnen sind sehr zahlreich und würden etwa 22 Schilder auf jeder Seite, also etwa die doppelte Zahl, wie wir sie gewöhnlich bei den Schildkröten finden, ergeben. Hay nimmt nun an, und ich gebe dies als höchst wahrscheinlich zu, daß die Rinnen nicht nur von den Hornplatten, sondern auch von den Trennungslinien der Knochenschilder (Margi- nalia) herrühren und daß wir dann 11 knöcherne Randplatten und ebensoviel Hornschilder hätten. Wir werden sehen, daß dies auch mit unserm neuen Fund im Einklang steht; an dem Originale von Proganochelys läßt es sich aber nicht entscheiden, da, wie gesagt, keine Knochennähte sichtbar sind. Einen Irrtum habe ich weiterhin in der Benennung der Rippen zuzugeben, indem das von mir als erstes bezeichnete Rippenpaar zwischen dem 1. und 2. Rumpfwirbel nach der Zählung bei den lebenden Schildkröten nicht dem ersten, sondern dem zweiten entspricht, während die 1. Rippe nur durch einen kurzen Fortsatz dargestellt wird. Die mit den Schildern ver- wachsenen Rippen wären demnach mit 2—8 zu bezeichnen. Das Schwergewicht der Einwände von O. Hay geht aber dahin, ob ich berechtigt war, Proganochelys zu den Pleurodiren zu stellen, da an beiden Exemplaren das Xiphiplastron nicht erhalten ist und damit die Ansatzstelle für das Becken auch nicht beobachtet werden kann. Hay glaubt nicht an eine feste Verwachsung und reiht Proganochelys unter die von Lyppzker? aufgestellte und von Hay (l. ce.) weiter ausgebaute Gruppe der Amphichelydia ein. Diese sollen die Vor- läufer der Pleurodirae und Kryptodirae bilden und gewisse Merkmale‘ beider in sich vereinigen. Bezüglich der Schale ist die Ausbildung‘ eines Mesoplastron und die an das Hypoplastron anschließenden Epi- plastra sowie die Entwicklung eines Intergularscutum als charakte-- ristisch hervorgehoben ; das Becken der Amphichelydia in der Fassung‘! ı 0. P. Hay, On the Group of fossil turtles known as the Amphi-” chelydia ete. Bull. of the American-Mus. of nat. history. Vol. XXI. Art. IX, Juni 1905. 8. 173. H ® Lyddeker, Rich., Quart. Journ. of Geol. Soc. of London, Vol. xIW 1889. p. 511—518. Catalog. of foss. Reptilia and Amphibia in the Brit. Mus. Part III. 1889. p. 204. i 4 ee von LyDDEker und Hay ist mit dem Bauchschild für gewöhnlich nicht fest verwachsen, bei einzelnen Arten artikuliert aber doch das Pubis an dem Xiphiplastron und hinterläßt dort deutliche Eindrücke (Pleuro- sternum), bei .baena scheint sogar eine feste Verwachsung vorzuliegen. Ich verkenne nun keineswegs, daß O. Hay berechtigt war, die feste Verbindung des Ischium und Pubis mit dem Xiphiplastron bei Proganochelys zu bezweifeln, da dieser Teil nicht erhalten ist, aber andererseits glaubte ich aus der außerordentlich kräftigen und stark ausgebildeten Ansatzfläche des Ilium an dem Discus hinter der 8. Rippe schließen zu dürfen, daß hier eine Ausbildung des Beckens wie bei den Pleurodiren vorliegt und daß dieser festen Verwachsung am Rückenschild auch eine solche am Bauchschild entspreche. Die Ent- scheidung über diese Frage konnte aber nur durch einen neuen Fund herbeigeführt werden. Ein solcher schien im Sommer 1904 sich einstellen zu wollen, als mir ein kleines, aber doch als Keuperschildkröte unverkennbares Bruchstück von einem Weingärtner aus Rohracker bei Stuttgart übergeben wurde. Der Finder hatte beim Rigolen seines Weinbergs in 1 m Tiefe die unteren Lagen des Stubensandsteins ausgebrochen und war dabei auf die offenbar vollständig erhaltene Schale einer Schildkröte gestoßen. Wie es aber so häufig geht, hatte er der Sache keinen Wert beigelegt, das Stück zerschlagen und die Trümmer bis auf das eine mir übergebene Stück wieder eingebettet. Da aber der Platz genau bekannt war, so glaubte ich doch bei der Wichtig- keit des Fundes keine Mühe und Kosten scheuen zu dürfen und ließ nochmals den betreffenden Teil des Weinbergs bis auf den ge- wachsenen Grund umarbeiten und nach Bruchstücken der Schildkröte absuchen. Dabei gelang es auch noch einzelne Trümmer zusammen- zufinden, aber die Ausbeute entsprach keineswegs den Erwartungen, und trotz aller Sorgfalt der Präparation ließ sich nur noch ein Fragment der Oberschale von der IV.—VI. Costalplatte und einige Teile des Bauchpanzers zusammensetzen. Der Fund war aber doch von Wichtigkeit, zunächst weil er einer kleinen, offenbar neuen, ziemlich hochgewölbten Art angehörte, sodann weil nicht nur der Steinkern, sondern auch einzelne Teile des Knochens selbst in recht guter Erhaltung vorlagen und weiterhin, weil auf emem medianen Abbruch die Wirbel und Ansätze der Rippen bloßgelegt werden konnten. Zu einer eigenen Beschreibung war der Fund jedoch zu dürftig, zumal er auch über die wichtige Frage des Beckens keinen Aufschluß geben konnte. 2 Dies war einem andern Fund vorbehalten, der in liberalster Weise unserer Sammlung von meinem verehrten Freunde, Herrn Landgerichtsrat J. Murr in Reutlingen, überlassen wurde. Das Stück stammt, wie das Stück von Rohracker, aus der Unterstufe des Stubensandsteins, dem sogen. „Fleins“, der sich durch außerordent- liche Härte auszeichnet. Es wurde in einem Steinbruch oberhalb Rudersberg, OA. Schorndorf, aufgefunden und konnte glücklicher- weise durch Herrn Murr vor dem Untergang gerettet werden. Wie schon der erste Blick auch im unpräparierten Zustand zeigte, handelt es sich um den nahezu vollständigen Ausguß der gesamten Schale einer hochgewölbten, mäßig großen Schildkröte. Von besonderer Wichtigkeit aber war, daß an der Bauchseite noch ein großer Teil des prächtig erhaltenen Plastron anhaftete und daß die ganze Er- haltung darauf hinwies, daß auch die Beckenknochen in dem Stein- kern erhalten sein mußten. Mit größter Sorgfalt wurde von meinem Präparator Böck von der Hinterseite in das harte Gestein so lange hineingearbeitet und ausgehöhlt, bis das ganze rechtsseitige Becken mit dem Ansatz an den Rückenschild und die Sacralrippen einer- seits und das Bauchschild andererseits bloßgelegt war. Die Oberseite des Steinkerns wurde möglichst von den anhängenden Knochenfetzen befreit, um auf diese Weise wenigstens einen klaren und schönen Ausguß der Schale zu bekommen. (Taf. IV Fig. 3.) Es zeigte sich bald, daß der neue Fund mit dem von Rohr- acker sehr nahe verwandt war und jedenfalls mit diesem in das- selbe Genus vereinigt werden darf. Da bei diesem, wie erwähnt, auch Teile der Rückenschale und der Wirbelsäule erhalten sind, so bildet er eine wichtige Ergänzung zu unserem neuen Stück und vervollständigt wesentlich die Diagnose dieser neuen Gruppe von $ Keuperschildkröten, welche ich Proterochersis heiße, ein Name, der auch schon in den neuen Grundzügen der Paläontologie, II. Ab- teilung, 1912, S. 247 auf Grund schriftlicher Mitteilung von Prof. Broızı und in E. Srromzr’s Lehrbuch der Paläozoologie, II. Teil, 1912, Fig. 116 S. 119 aufgenommen wurde und der unsere Art als echte Landschildkröte (Cherside) kennzeichnen soll. Proterocher,sis n. gen. ist schon in ihrem äußeren Habitus recht verschieden von Proganochely.. Während diese (Tübinger Exemplar) eine mäßig gewölbte, sehr große Schale von 0,56 m Länge, 0,60 m Breite und 0,21 m Höhe aufweist, zeigt unser Stein- kerın von Rudersberg eine Länge von 0,30 m, eine größte Breite von 0,29 m und eine Höhe von 0,22 m. Proterochersis ist dem- nach etwa nur halb so groß im Umfang, dagegen relativ doppelt so hoch gewölbt; sie besitzt überhaupt eine außergewöhnlich hochgewölbte Schale und wird wohl nur von einzelnen Te- studo-Arten übertroffen (vergl. Taf. IV Fig. 4 u. 5). Wir können nun freilich an unserem Steinkern die Ausladung der Randplatten nicht beurteilen und durch diese mag das Verhältnis von Höhe zu Breite etwas herabgedrückt sein. Die hohe Wölbung ist aber spezifisch für die ausgesprochenen Landschildkröten, denn alle Sumpf- oder gar marine Formen sind mehr oder minder flach. An dem Steinkern fällt weiterhin der stark ausgebildete Doppelwulst auf, welcher sich zwischen den Wirbelansätzen und der Befestigung der Rippen an den Costalplatten über den Rücken hinzieht und von einer entsprechenden Vertiefung auf der Innenseite des Discus herrührt (Taf. III Fig. 1 und Taf. IV Fig. 3). Diese Ver- tiefung nimmt von vorn nach hinten an Breite zu und erreicht, soweit erhalten, ihr Maximum hinter den Sacralwirbeln. Bei Proganochelys fehlt diese Vertiefung der Rückenlinie vollständig, dagegen tritt sie bei zahlreichen anderen Schildkröten, z. B. Chelys, Testudo, Emys u. a. auf, nur mit dem Unterschied, daß sich bei diesen die Ver- tiefung in umgekehrter Weise, d. h. von vorn nach hinten, verjüngt. Der Aufbau des Rückenschildes (Discus) [Taf. III Fie. 1] von Proterochersis kann als normal bezeichnet werden und schließt sich dem der übrigen Schildkröten an. Die Nähte der Knochenschilder sind leider nicht immer in wünschenswerter Schärfe abgedrückt, ließen sich aber doch meist feststellen. Der Vorderrand ist zwar ab- gebrochen, aber ich glaube, daß hier nur wenig fehlt und daß er als sehr schmal angenommen werden darf, mit ähnlichem Verlauf wie bei Proganochelys. Dementsprechend ist auch das Nuchale oder die Nackerplatte kurz und breit, die Neuralia sind sehr schmal, denn, wo man eine diesbezügliche Suturlinie sieht, legt sie nahe dem Innenrand des Wulstes, d. h. dicht bei.der Ansatzstelle der Wirbel. Dies wird besonders auch durch ein Bruchstück des Knochens von dem Rohracker Exemplar bewiesen, wo die Sutur- linie sichtbar ist und zwischen den Costalplatten nur eine 15 mm breite Neuralplatte freiläßt. Die Costalia divergieren leicht nach vorn und hinten. Die mit ihnen verwachsenen Rippen auf der Innen- seite treten ungemein stark hervor und verlaufen erst in der distalen Hälfte der Platten. Bei dem Exemplar von Rohracker ragen die Rippenendigungen noch weit über die Costalplatten hinaus, was auf einen Jugendzustand dieses Individuums hinweist; aber auch hei Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 2 INA ER dem Rudersberger Steinkern, dessen Discus offenbar vollständig ge- schlossen war, sind die Abdrücke der Rückenendigungen, welche tief in die Marginalplatten hineingreifen, deutlich sichtbar (Taf. IV | Fig. 4 u. 5). Die erste und die letzte Costalplatte ist, wie gewöhnlich, Ei nn ie AT u > Fig. 1. Rückenschild von Proterochersis. nu = Nuchalplatte. n!—n® = Neuralplatten. py — Pygalplatte. e!—c3 = Costalplatten. m!—m!? — Marginalplatten. VS, —VS, = Vertebralscuta. LS,—LS, = Lateralscuta. stark verbreitert. An der ersten Costalplatte beobachten wir seit- lich von dem Medianwulst, dicht vor der zweiten Rippe, eine starke Vertiefung, die sich im Steinkern als zapfenartiger Vorsprung kund- gibt. Diese Grube fasse ich als eine Ansatzstelle der Scapula auf, welche nach dem Tübinger Exemplar von Proganochelys stabförmig a gebildet war und hier ansetzte. Freilich beobachten wir eine der- artige, wenn auch nur ligamentöse Verbindung bei keiner der lebenden Schildkröten. Die 8. Costalplatte zeigt die ungemein kräftige und verbreiterte Ansatzstelle des Darmbeins, genau in der- selben Lage und Form, wie es bei Proganochelys zu beobachten ist. Über die Entwicklung der Pygal- oder Schwanzplatte läßt sich nichts sagen. Ebenso sind die Marginalia oder Randplatten nur teilweise erhalten. Daß sie am Vorderrande sehr kurz und breit waren, wurde schon erwähnt, aber die Knochenschilder ragten natürlich noch ein Stück über den Steinkern hinaus und wir können deshalb über die Umgrenzung dieser Platten nichts sagen. An der breiten Sternalbrücke beteiligen sich 4 Marginalia, die ziemlich hoch sind und jeweils eine Vertiefung zwischen ‚den Suturen bilden, die zur Aufnahme der Rückenendigungen diente; möglich, daß hier auch noch zapfenartige Versteifungen des Bauchpanzers eingriffen. Die Zahl der Marginalia scheint nicht größer gewesen zu sein als sonst bei den Schildkröten, also etwa 11 oder 12 auf jeder Seite. An dem Exemplare von Rohracker ist nun auch noch ein Teil der Knochensubstanz der Schale erhalten. Wir sehen daran, daß die Knochenplatten recht kräftig sind, und zwar beträgt die Dicke der Costalia am proximalen Teile 9 mm, am distalen 6 mm. Die Knochensubstanz selbst zeigt ein dichtes, solides Gefüge. Auf der Innenseite ist die Oberfläche glatt, auf der Außenseite dagegen wie bei Progamochelys rauh mit einer feinen, chagrinartigen Skulptur, indem hier unter der Lupe zahllose, dichtgedrängte feine Grübchen und mäandrisch verschlungene Furchen sichtbar werden. Es ist ein Bild, das sich ergeben würde, wenn wir uns die Knochenober- fläche einer Trionychide außerordentlich verkleinert denken. Diese Skulptur ist nicht in dem Sinne des Knochenwachstums orientiert, sondern rührt von den Eindrücken der darüberliegenden Horn- schilder her. Diese waren demnach auf der Unterseite nicht ganz glatt und offenbar mit einer Zwischenlage von hautartigem Binde- gewebe umgeben. Auf den Knochenplatten haben wir außerdem noch die Eindrücke einzelner Hornschilder oder Scuta zu beachten, aber leider sind sie uns nur von den Vertebralscuta 3, 4 und D erhalten. Diese zeigen eine annähernd gleichmäßige Länge von 0,08 m, sind dagegen außerordentlich breit und umspannen mit einer Breite von 0,30 m mehr als ?is des Rückenschildes, ein Ver- hältnis, das uns wiederum an Proganochelys erinnert. Ich möchte dieser außerordentlichen Größe der Vertebralscuta immerhin Gewicht D# BO beilegen und es als ein altertümliches Merkmal bezeichnen, indem ich darauf hinweise, daß alle geologisch älteren Formen, vor allem die Amphichelydiden diese ungemein breiten Vertebralscuta besitzen. Auch bei den lebenden Schildkröten sind im Embryonal- und frühen Jugendzustand die Vertebralscuta relativ sehr groß, da das Breiten- wachstum des Discus mehr durch Verlängerung der Costalplatten und entsprechend der Lateralscuta vor sich geht, während die Vertebralscuta wenig in die Breite, dagegen stark in die Länge wachsen. Die Vertebralscuta bei Proterochersis sind im proximalen Teil eben, im distalen bogenförmig leicht gerunzelt und hinterließen dementsprechend flache, wellenförmige Linien auf den Costalplatten. Die Lateralscuta mußten entsprechend der Breite der Vertebral- scuta verkürzt gewesen sein. Über die Mariginalscuta und etwaige Supramarisinalscuta läßt sich nichts beobachten. Der Bauchschild (Plastron) |Taf. III Fig. 2] ist nach vorn und noch mehr nach hinten ausgezogen und entspricht in seiner Länge ungefähr dem Rückenschild. Am Vorderrande kann zwar nicht viel fehlen, aber leider doch gerade die wichtige Partie mit dem Ento- und Epiplastron. Wir können nur so viel sagen, daß diese den vorderen Abschluß bildenden Platten nicht groß gewesen sein können, da wir keinen Platz dafür übrig haben. Sehr groß waren die Hyoplastra, welche den Vorderrand der Sternalbrücke mit lang ausgreifenden tiefen Sternalkammern bilden. Sie sind an der Medianlinie nach innen aufgewölbt und bilden dort eine gerundete Leiste, die sich im Steinkern als tiefe Rinne kundsibt. Dann folgen zweischmale, nach dem Rande zu etwas divergierende Mesoplastra, welche den mittleren zwischen der Sternalbrücke gelegenen Teil des Plastron bilden. Daß es sich hier wirklich um zwei hintereinander- liegende Mesoplastra handelt, zeigt nicht nur der Steinkern von Rudersberg, sondern vor allem ein Stück des Exemplares von Rohr- acker, an welchem auch die Knochensubstanz mit den Suturlinien deutlich sichtbar ist. Diese Entwicklung von zwei Mesoplastra ist meines Wissens noch bei keiner Schildkröte beobachtet, und wenn man schon das Auftreten eines Mesoplastron als primitiven Charakter bezeichnen will, so kommt dies natürlich noch in viel erhöhtem Maß unserer Proterochersis zugut. Die Hypoplastra sind schmal und bilden den Hinterrand der Sternalbrücke, der nur wenig ein- gezogen ist, dagegen sind die Xiphiplastra wiederum außer- ordentlich groß, indem sie den gesamten, hinter der Sternalbrücke liegenden Abschnitt des Plastron darstellen. Auf ihrer Innenseite Br haben wir die kräftigen Ansätze des Ischium und Pubis. Den hinteren Abschluß bilden zwei ziemlich spitz zulaufende flügelartige Fortsätze. Fig. 2. Bauchschild von Proterochersıs. e = Entoplastron. ep — Epiplastron. hyp — Hypoplastron. mp. I== vorderes Mesoplastron. ınp. II = hinteres Mesoplastron. hpp. = Hypoplastron. xp = Xiphi- plastron. IGS = Intergularscutum. GS = Gularscutum. BS — Brachialsceutum. AS — Abdominalscutum. FS —= Femoralscutum. AnS — Analscutum. IcS —= Caudalscutum. CS—Intercaudalscutum. (Signaturen in der Zeichnung verwechselt!) Die Knochenplatten selbst, die uns wenigstens teilweise _ an beiden Exemplaren erhalten sind, zeigen insbesondere bei dem Rudersberger Exemplar eine auffallende Stärke. Die Dicke beträgt beim Xiphiplastron in der Medianlinie 9 mm und schwillt am Rand Bo auf 22 mm an. Im vorderen Teile des Plastron ist der Knochen etwas weniger stark. Die Skulptur der Oberfläche auf den Knochen- platten ist dieselbe, wie wir sie schon von der Oberseite der Rücken- schilder kennen gelernt haben. Die Eindrücke der Hornschilder sind uns leider nur im hinteren Teile des Plastron erhalten, so daß sich über die Lage und Entwicklung des Gular und Intergularscutums nichts sagen läßt. Erst die Furche zwischen dem Brachial- und Pectoralscutum ist an dem Exemplar von Rohracker angedeutet; das Pectoralscutum selbst ist sehr schmal, an der Medianlinie nur 20 mm lang, aber gegen den Außenrand hin etwas verbreitert. Die Rinne zwischen dem Pectoral- und Abdominalscutum- läuft mitten durch den Bauchschild auf die Mitte der Sternalbrücke zu. Das Abdominal- scutum selbst hat annähernd dieselbe Gestalt und Lage wie das Pectoralscutum. Die Femoralscuta sind mit 44 mm etwa doppelt so lang als die vorangehenden Schilder und die Analscuta mit 75 mm Länge .sind noch bedeutend größer. Auffallenderweise ist aber damit die Reihe der Hornschilder noch nicht abgeschlossen, sondern es stellen sich noch drei scharf abgetrennte Schlußstücke hinter dem Analseutum auf den hinteren Flügeln des Xiphiplastron ein. Es handelt sich hier offenbar um ein sonst nicht vorhandenes Element des Integumentes, das eine symmetrische Stellung zu dem Gular- und Intergularseutum des Vorderrandes einnimmt und das ich als Caudal- und Intercaudalseutum bezeichne. Das Intercaudalseutum liegt median und stellt einen kleinen, abgerundet fünfseitigen Schild mit 15 mm Durchmesser dar; die Caudalscuta sind paarig und bedecken die seitlichen Fortsätze des Xiphiplastron. Vom inneren Skelett liegen zunächst an dem Exemplar von Rohracker Präparate der Wirbelsäule vor, an welchen im me- dianen Bruch die Dorsalwirbel 5—8 mit den entsprechenden Rippen- ansätzen bloßgelegt werden konnten. Sehr deutlich tritt an diesem Präparat zunächst der Rückenmarkskanal (Medulla spinalis) resp. dessen Ausfüllung hervor. Im Querschnitt ist derselbe oval, im vorderen Teil nur 4 mm hoch, gegen die Beckenregion aber bıs 9 mm anschwellend. Im vorderen Teile ist der Nervenstrang voll- ständig umschlossen, während an den hinteren Wirbeln kleine Öff- nungen freibleiben, und man glaubt hier die Ansätze von seitlichen Nervensträngen feststellen zu können. Die Umschließung wird im unteren Teile von den Wirbelkörpern gebildet, welche im ganzen sehr schwach und schmal und im Mittel 28 mm lang sind. An der ae a oberen Hälfte der Umschließung nehmen die Seitenstücke der oberen Bögen teil, welche etwa in der Mitte des Wirbelkörpers ansetzen und sich rasch nach oben verbreitern, so daß jeweils zwischen den Seitenstücken eine bogenförmige Öffnung freibleibt. Ob eigentliche Zygapophysen noch entwickelt sind, läßt sich nicht erkennen, jeden- Fig. 3. Querschnitt an der 5. Rippe. falls aber sind die Seitenstücke ziemlich kräftig und rücken median zusammen. Auf ihnen sitzt, durch eine Sutur getrennt, die Spina dorsalis auf, welche zugleich die Verbindung mit den Neuralplatten herstellt. Der Abstand von der Unterkante der Wirbelcentra bis zur Neuralplatte beträgt 22 mm, ist also ein recht beträchtlicher. Die Rippen (Taf. IV Fig. 3) zeigen eine außerordentlich starke Verbreiterung der Ansatzstelle, und zwar ist dieselbe so stark, daß sie vollständig die Seiten der Wirbel bedeckt, imdem eine Rippe an die andere anschließt. Diese horizontale Verbreiterung des Rippenkopfes Fig. 4. Ansatz der 5.—7. Rippe an den Wirbelkörpern. verjüngt sich sehr schnell zu einer dünnen Spange, welche zu der An- satzstelle der Rippe an den Costalplatten hinüberführt. Hier ist nun die Rippe in vertikaler Richtung gestellt und verbreitert, und zwar so sehr, daß die vorderen Rippen etwa 15 mm von den Costalplatten abstehen. Sie verflachen sich zwar im weiteren Verlauf, sind aber doch, wie schon bemerkt, über den ganzen Rückenschild weg deut- lich erkennbar. Die erste, kurze und freistehende Rippe ist nicht erhalten, dagegen zeigt die zweite, mit der Costalplatte I verwachsene Rippe dieselbe flügelartige Verbreiterung hinter dem Rückenhals, wie dies auch bei Proganochelys zu beobachten war. Da der vordere Flügelrand etwas aufgebogen ist, so bekommen wir natürlich im Steinkern eine Doppelrinne für diese Rippe. Dieselbe Doppelrinne läßt sich auch bei dem Steinkern des Tübinger Exemplares beob- achten und hat zu dem Irrtum geführt, als ob hier zwei Rippen nebeneinanderstehen würden, welche von QUENSTEDT als erste und Fig. 5. Sacrum von Proterochersis. zweite Rippe bezeichnet wurden, während der Abdruck beider Rinnen in Wirklichkeit nur von der zweiten Rippe herrührt. Dicht vor dem Vorderrand dieser zweiten Rippe liegt bei dem Rudersberger Stein- kern der als Ansatzstelle der Scapula gedeutete Fortsatz, welcher einer Grube in der Schale entspricht. Daß die Scapula gerade und stabförmig wie bei den typischen Landschildkröten war, zeigt uns der Hohlraum an dem Tübinger Steinkern von Proganochelys. Die Analogie dieser Wirbel- und Rippenbildung mit Proganochelys ist in die Augen fallend, nur sind bei dieser Art die Wirbel verhältnismäßig schwächer und weiter von den Neuralplatten abstehend; die Rippen setzen gleichfalls mit einer weiten Verbreiterung an den Wirbeln an, nur ist diese etwas schwächer ausgebildet, ebenso wie die Rippen im ganzen sich weniger deutlich von den Costalplatten abheben. ODE Dieses Hervortreten der Rippen bei Proterochersis, das an das Jugend- stadium unserer jetzigen Schildkröten erinnert, darf als ein alter- tümliches Merkmal bezeichnet werden, und unsere Form trägt dem- nach auch in dieser Hinsicht einen primitiveren Charakter als Proganochelys. Sacrum und Becken konnten, wie erwähnt, an dem Ruders- berger Exemplar wenigstens auf der rechten Seite tadellos heraus- gearbeitet werden, während linksseitig durch Entfernung des Knochens ein Ausguß von dem oberen Ende des lleum gewonnen wurde. Das Sacrum ist außergewöhnlich groß und kräftig gebaut; es setzt sich aus 4 flachen, je 16 mm langen _ Wirbelkörpern zusammen, deren _ Unterseite mit derjenigen der Sac- _ ralrippen in eine Ebene fällt. Die Sacralrippen überbrücken als ' die hintere Rippe flach sind, ist die dritte Rippe verstärkt und bildet die eigentliche Versteifung selbst ist wie das Sacrum un- ' gemein kräftig gebaut, im übrigen Spangen die breite, seitliche Längs- furche der Schale und treten mit dem Darmbein in Berührung. Während die beiden vorderen und gegen das Darmbein. Das Becken aber vollständig mit dem pie. 6. Rechte Hälfte des Becken der pleurodiren Schild- auf dem Xiphiplastron. _kröten, insbesondere Podo- cnemis und Sternotherus, übereinstimmend. Ein stäm- miges, oben stark verbreitertes Ileum setzt an die 8. Cotsalplatte an und ist zugleich mit den Sacralrippen verbunden. Nach unten ‚haben wir Ischium und Pubis in leicht divergierender Stellung und fester Verbindung mit dem Xiphiplastron. Alle drei 'Skeletteile treten in der Mitte zu einem kräftigen Mittelstück mit dem Acetabulum femoris zusammen. Fassen wir unsere Beobachtungen an den beiden Stücken zu- ' sammen, so erhalten wir für Proterochersis folgende Diagnose: Proterochersis ist eine mäßig große, hochgewölbte ‚Landschildkröte von ausgesprochen pleurodirem Cha- ‚rakter. Die Rückenschilder normal gebaut mit schmalen Neuralia, SERIE aber kräftigen Costalplatten, die Vertebralscuta sehr breit und über ?/s den Discus umspannend; eine nach hinten an Breite zunehmende Doppelfurche verläuft auf der Innenseite des Discus entlang der Medianlinie.e Das Bauchschild ist sehr kräftig gebaut und weist außer den üblichen Schildern noch zwei Mesoplastra auf. Die Sternalkammern sind tief und weit vorgreifend; am hin- teren Ende des großen Xiphiplastron sind die Abdrücke von drei überzähligen Hornschildern, welche als Caudal- und Inter- caudalscuta bezeichnet werden. Die Oberfläche der Schilder ist leicht granuliert. Die Wirbel sind schwach und weit von den Neural- platten abstehend, die Rippen mit breitem Rippenkopf an den Wirbeln ansetzend, auf den Costalplatten scharf hervortretend und bis zum Rande reichend. Die vordere (zweite) Rippe flügelartig verbreitert, so daß sie gewissermaßen eine Fortsetzung der Sternalkammer bildet. Das Becken mit einem großen, aus 4 Wirbeln gebildeten Sacrum und kräftigen Beckenknochen trägt vollständig den Typus der pleuro- diren Schildkröten und ist fest mit dem Discus und Plastron verwachsen. Die Diagnose beruht auf 2 Exemplaren, welche beide aus der Unterstufe des Stubensandsteins stammen. Im wesentlichen auf Grund der Größe der Schalenwölbung und der Dicke der Knochenplatten lassen sich die beiden bis jetzt vorliegenden Exemplare gut auseinanderhalten und sind deshalb in zwei verschiedene Spezies zu trennen. Das Exemplar von Rudersberg nenne ich Protero-. chersis robusta nach der überaus kräftigen und dicken Ent- wicklung der Knochenplatten des Plastron und dementsprechend wohl auch der übrigen Schale. Auch alle übrigen uns bekannten Skelett- teile, insbesondere das Becken, das Sacrum und die Rippen tragen bei dieser Art einen ausnehmend { Fig. 7. Proterochersis robusta. Be Sea ar Querschnitt des Steinkernes zeichnet sich, abgesehen von dem 1/s nat. Gr. Knochenbau, durch die hohe Wöl- bung der Schale aus. Auf der Innenseite gemessen (Steinkern) beträgt die größte Breite der Schale 0,28 m bei einer Höhe von 0,15 m; das Verhältnis von Höhe zu Breite” ist demgemäß wie 1:1,86. Die Länge der Schale ist im Steinkern _ ungefähr mit 0,53 m anzunehmen, kann aber je nach der Entwick- lung der frei am Vorder- und Hinterrand herausstehenden Marginal- platten bedeutend größer gewesen sein. Im übrigen haben wir die für Proterochersis angeführten Merkmale, welche ja im wesentlichen unserem Exemplar von Rudersberg entnommen sind. Der Überrest gehörte einem ausgewachsenen Exemplar mit vollständig geschlossener Schale an, indem die Costalia satt an die Marginalia anschließen, doch sind auch in diesem Stadium die Rippenendigungen deutlich ausgeprägt. Das Exemplar von Rohracker nenne ich Protero- chersis intermedia, denn es nimmt bezüglich der Größe und Ausbildung der Schale eine Mittel- stellung zwischen Proterochersis robusta und Proganochelys Quen- stedtii ein. Leider sind uns von dieser Art nur Fragmente erhalten, doch lassen dieselben immerhin eine Berechnung der ungefähren Größe und Wölbung der Schale zu. Fig. 8. Proterochersis intermedia. Hienach war Proterochersis inter- rn en ee media wesentlich größer als Pr. ro- N, busta, denn obwohl wir es mit einem jugendlichen, noch nicht aus- gewachsenen Exemplar zu tun haben, bei welchem zwischen den Costal- und Marginalplatten noch Lücken klaffen, so beträgt doch die Breite (am Steinkern gemessen) 0,33 m, während die Höhe eher Fig. 9. Progamochelys (Quenstedtü. Querschnitt des Steinkernes !/s nat. Gr. geringer, jedenfalls nicht größer als bei Pr. robusta, d.h. 0,15 an- genommen werden darf; daraus ergibt sich ein Verhältnis von Höhe zu Breite wie 1: 2,22 gegenüber 1:1,80 bei Pr. robusta. Progano- chelys (Quenstedtii zeigt an dem Tübinger Steinkern eine Höhe von N oa 0,18 bei einer Breite von 0,58, dementsprechend ein Verhältnis der Höhe zur Breite wie 1:3,2. Die Platten der Schale sind bei Pr. intermedia weniger dick und kräftig als bei der andern Art, im übrigen aber ganz gleichartig gebaut, wie überhaupt die beiden Arten einander sehr nahestehen und generisch nicht zu trennen sind. Die systematische Stellung und Bedeutung von Proterochensas: Daß Proterochersis, welche, vom geologischen Standpunkt aus betrachtet, die älteste bis jetzt in der ganzen Schale bekannte Schildkröte darstellt, auch stammesgeschicht- lich von Bedeutung sein muß, ist selbstverständlich. In erster Linie steht bei einer Vergleichung die große Keuperschildkröte Proganochelys Quenstedtii, welche aus dem oberen Horizont der- selben Keuperstufe, d. h. des Stubensandsteins, stammt. Es wurde deshalb auch schon bei der Beschreibung der einzelnen Teile stets auf diese Form Bezug genommen und gezeigt, wieviele An- klänge zwischen dieser und unserer Proterochersis bestehen. Bei der Bearbeitung von Proganochelys wurde seinerzeit auf die Be- ziehung mit Pleurosternum hingewiesen und Hay hat diese ver- gleichende Studie noch ergänzt, indem er die Stellung von Progano- chelys unter den Amphichelyden klarlegt, wobei er allerdings, wie schon zu Anfang ausgeführt, davon ausging, daß der Nachweis des echt pleurodiren Charakters und der Verwachsung des Beckens mit dem Xiphiplastron nicht erbracht sei. Ich glaube jedoch, daß nach dem Befund bei Proterochersis diese Frage auch für Proganochelys als gelöst bezeichnet werden darf und daß meine Annahme der pleurodiren Natur gerechtfertigt war. Es ist ja allerdings eine auffällige Tatsache, daß wir an dem Xiphiplastron des Tübinger Steinkernes keine Ansatzstelle des Beckens beobachten können und es mag vielleicht davon herrühren, daß diese Ansatz- stelle entweder, wie ich annahm, außerhalb des Steinkernes lag, oder aber, daß das Becken schon vor der Einbettung ausgefault war und nur eine geringe, nicht weiter nachweisbare Spur hinter- lassen hat. Stellen wir kurz die hervorragendsten Merkmale von Protero- chersis unter Bezugnahme auf Progamochelys, Pleurosternum und unter den Amphichelyden auf Daena zusammen, so ergibt sich folgendes: Proterochersis Proganochelys | Pleurosternum Baena | | Schale: hoch gewölbt mäbhig gewölbt flach | flach Verwachsung von | Plastronu. Discus: fest fest fest fest Sternalkammer: groß grob groß groß Neuralia: sehr schmal schmal schwach verläng. normal Vertebralscuta: sehr breit sehr breit breit breit Neuralscutum: nicht beobachtet sehr schmal fehlt schmal Oberfläched.Knochens: fein granuliert fein granuliert fast glatt glatt Marginalia: ungenügend bekannt vorn kurz, hinten normal normal lang, hiezu Supra- marginalia 2. Rippe: groß, flügelartig erweitert ebenso kräftig normal Plastron: vorn u. hinten ausgezogen ebenso vorn und hinten | vorn und hinten gerundet gerundet ' Mesoplastron: doppelt vorhanden wahrscheinlich einfach einfach ebenso vorhanden vorhanden Epiplastra: wahrschein- lich sehr klein ebenso groß grob Intergularscutum: nicht zu beobachten nicht beobachtet vorhanden vorhanden Intercaudalscuta: vorhanden nicht beobachtet fehlen fehlen Sacrum: grob und kräftig kräftig sehr kräftig kräftig _ Tleum: fist verwachsen ebenso verwachsen fest verwachsen Becken: mit dem Xiphi- plastron fest verwachsen nicht beobachtet mit Eindrücken am Xiphiplastron fest verwachsen Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß unsere Protero- chersis zwar viele gemeinsame Merkmale mit den Amphichelyden hat, anderseits aber doch auch so wichtige Abweichungen, wie die hohe Aufwölbung der Schale, das Auftreten von zwei Mesoplastra und die Entwicklung von Caudal- und Intercaudalscuta zeigt, so daß eine Abtrennung und eine eigene Stellung dieser triassischen SS Landschildkröten notwendig und gerechtfertigt ist. Als ältester bis jetzt bekannter Gruppe gebührt ihr der Name Archaeochelydae. Die besondere Bedeutung liegt darin, daß unsere Archaeo- chelyden einerseits entsprechend dem hohen geologischen Alter die primitivsten Charakter ein sich vereinigten, denn als solche dürfen wir die zwei Mesoplastra, die Caudalscuta und die Ausbildung der Rippen ansehen, daß sie aber anderseits auch den am meisten ausge- sprochenen Landtypus mit hochaufgewölbter, festverwachsener Schale und einem echt pleurodiren Aufbau mit großer Sternalkammer und kräftigem, festverwachsenem Becken trägt. Dies ist natürlich für die Stammesgeschichte der Schildkröten von größter Wichtigkeit und spricht sehr für die Richtigkeit meiner schon früher! ausgesprochenen und ausgeführten Ansicht, daß die Grundformen der Schildkröten Landbewohner waren und wahrscheinlich auf grabende Landsaurier vom Typus der Anomodontier zurückzuführen sind, bei welchen sich dann ebenso wie bei den grabenden Säugetieren ein Panzer ent- wickelte. Ebenso erkennen wir, daß der Typus der Pleurodiren schon in der Keuperzeit durchaus „perfekt“ im Sinne RürımeEver's war und sich in seinen wesentlichen Merkmalen bis auf die Jetzt- zeit erhielt. ! E. Fraas, Thalassemys marina nebst einigen Bemerkungen über die Stammesgeschichte der Schildkröten. Diese Jahresh. 1903. $. 94 u. ff. ‘ | I: £ ; 5 \ | | R | | Über einige neue oder in Schwaben bisher unbekannte Versteinerungen des Braunen und Weißen Jura. Mit Tafel V und 1 Textfigur. Von Ernst Fischer. Gelegentlich einer während des Herbstes und Sommers 1909 und 1910 ausgeführten genauen geologischen Untersuchung des be- kannten Lochengebietes bei Balingen wurde auch eine größere Anzahl von Versteinerungen aus den verschiedenen Schichten des Braunen und Weißen Jura mit möglichster Beachtung der Horizonte gesammelt. Ihre Bestimmung fand während der folgenden Wintersemester statt und ihre Listen wurden zusammen mit den Ergebnissen der Gesamt- untersuchung veröffentlicht!. Unter den Versteinerungen fand sich eine Anzahl von Stücken, welche teils überhaupt, teils bis jetzt in Württemberg noch nicht bekannt waren oder sonst Interesse bean- spruchen und welche ich im folgenden beschreiben möchte. Beschreibung der einzelnen Arten. Trochus sp. cf. monilitectus Pur. (Taf. V Fig. 1.) bone v1 O2 UNE 7 > 9 mm Brettern dur. Basankhäft: wen Gehäusewinkel ca... . . . 54°. Das vorliegende Stück zeigt 7'/;, Windungen. Der Mundrand fehlt. Die Basis ist ziemlich flach, die Außenseiten der Umgänge fallen in eine Ebene. Die Naht ist schwer zu erkennen. Die Um- gänge sind mit je 4 Knötchenreihen geschmückt, von denen die beiden mittleren um sehr wenig schwächer erscheinen als die beiden äußeren. An der Basis kann ich keinerlei Schmuck erkennen; besser erhaltene Stücke dürften vielleicht Anwachsstreifen aufweisen. Das Stück zeigt in seiner einfachen Skulptur eine gewisse Ähnlichkeit mit Trochus Brutus v’Ors., von dem es sich jedoch schon durch den Gehäusewinkel deutlich unterscheidet. Es erinnert ferner an T. Lueiensis D’Ore. und T. Zenobius v’Ore. (Pal. francaise S. 288 und 289 Taf. 317), die beide als 7. monilitectus Pnıt. synonym ! Geologische Beschreibung des Lochengebiets bei Balingen. Geol. u. pal. Abh. Herausg. v. Koken. Bd. XI (der ganzen Reihe Bd. XV). Jena 1912. Mao aufgeführt werden. Von dessen typischer Form unterscheidet sich jedoch unser Stück sehr wohl durch die gleichmäßige weite Körne- lung der Spiralstreifen im Gegensatz zu der schiefen, engstehenden Kerbung dort. Diese ist freilich in den beiden Figuren p’OrEicnY's nicht wohl zu erkennen, sie gleichen mehr unserer Form; doch mag dies z. T. bloß an der Zeichnung liegen. In Ermanglung weiteren Materials möchte ich die Frage nicht entscheiden, ob es sich hier um eine neue Art handelt, ob die Form etwa als eigene var. zu T. moniliteectus Psit. zu ziehen, oder mit den beiden französischen Stücken zu vereinigen und von den englischen zu trennen sei, wobei dann die Benennung v’ÖrBIGNY’s wieder zu Recht bestände. Vorkommen: Braun-Jura d, unteres oolithisches Lager von d wenig über der y d-Grenze. Bei Hausen am Thann. Purpurina (Eucycloidea) Bianor v’Ore. (Taf. V Fig. 2.) 1847. Turbo Bianor D’OrB. Prodrome I. 266 &t 10°. No. 102. 1850. Pwrpuriia Bianor D’Ors. Pal. fr. t. 331 fig. 13—15; ohne Text. 1858. I 5 QUENSTEDT, Jura. S. 485. Taf. 65 Fig. 11. 1888. 5 (Encycloidea) Bianor Huppueston, Gasteropods of the Int oolithe, Ss. 9a Bar 2 Riesa: 1896. Eucyclus Bianor Koken, Die Leitfossilien. S. 693. 1909. Purpurina ( Eucycloidea) Bianor BRÖSAMLEN, Beiträge zur Kenntnis der schwäbischen Gasteropoden. (Palaeontographica.) S. 250. dans 13) les, 210, Ich komme auf diese schon von QUENSTEDT auf Grund eines Steinkerns in Schwaben angegebene Art, die sich zuletzt bei Brö- SAMLEN besprochen findet, nur deshalb zurück, weil es mir geglückt ist, ein Bruchstück mit Schale zu finden, während bisher aus Schwaben nur Steinkerne bekannt geworden waren, welche die Vergleichung nicht absolut sicher erlaubten. Das vorliegende Exemplar nun zeigt die volle Übereinstimmung der Skulptur mit den französischen und englischen Formen. Die Oberfläche ist bedeckt mit dicht- stehenden feingekerbten Spiralen. Sie sind über der Mittelkante ziemlich schwach, so daß die Kerbung eigentlich nur auf der obersten, etwas stärkeren deutlich hervortritt. Recht kräftig zeigt sie sich sodann auf der Kante, wo sie ja auch im Steinkern erkennbar ist. Unter der Kante folgen sechs deutliche, schwach gekerbte Längs- streifen. Außer den genannten Streifen verläuft noch eine zweite, außerordentlich feine Längsstreifung über die ganze Schale, die am besten auf der Kante und zwischen den Streifen der Unterseite erkennbar ist. ' “= EEE Gehäusewinkel ca... . 58° Breiten. 0.3.05 0.448,2 mm, Vorkommen: Parkinsoni-Zone (Braun-Jura e) am Schafberg bei Hausen am Thann. Neritopsis Brösamlenin. sp. (Taf. V Fig. 3.) Höner. 2. .ı16 mm Dreitene- So none Das vorliegende Exemplar ist ein Bruchstück von etwas über 2!/2 Umgängen. Dieselben wachsen ungemein rasch an. Der Mund- rand ist nicht erhalten, war aber offenbar rund. Die Skulptur besteht _ aus zahlreichen, ziemlich dicht stehenden, verschieden starken und besonders auf der Oberseite unregelmäßig in der Stärke wechselnden ' Längsstreifen, welche durch außerordentlich zahlreiche, sehr feine _Querlinien gekreuzt werden und so feingekörnelt erscheinen. Am nächsten nähert sich unsere Form N. Baugieriana D’ORe. (1852. Pal. francaise. S. 224. Taf. 300 Fig. 11—13), welche dem Großoolith angehört. Sie hat mit ihr besonders die feine Quer- streifung gemein, unterscheidet sich jedoch von ihr durch die geringe Regelmäßigkeit in der Stärke der Längsskulptur und besonders durch das Fehlen der kurzen Querfalten. Lauße, Gasteropoden des Braun- Jura von Balın, S. 6, vereinigt diese ganze Gruppe, N. bajociensis D’Ore. und N. Baugieriana v’Ore., die durch Übergänge verbunden sein sollen. Dann wäre freilich auch unsere Art hierher zu zählen; doch dürfte damit zuviel vereinigt sein. — Ich bemerke, daß aus unserem Braun-Jura [ bereits ein Neritopsis-Deckel bekannt ist, BrösamtLen S. 238. Taf. XIX Fig. 17. Herrn Dr. BrösamLen zu Ehren genannt. Vorkommen: Braun-Jura {, Zetaoolith. Burzel bei Oberhausen, Trochus biarmatus Msır. var. ornati. (Taf. V Fig. 4). Foblei 10:2 2B9R2. 81107 108,6 mm Breite. . 8,5 bezw. 4,7 =6,$6 „ Winkel v2 >65 Das Exemplar ist seitlich flachgedrückt, was die Unsicherheit der Maßangaben bedingt. Es sind 7 Windungen erhalten. Der Mundrand fehlt. Das Gehäuse ist spitz kegelförmig, die Basis wahr- scheinlich flach, die Oberfläche der Windungen, die in eine Ebene fallen, mit 3 Längsreihen geschmückt, die von Querrippen schief Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 3 l von links nach rechts überstiegen werden und so gekerbt erscheinen. Naht wenig deutlich. Unter derselben tritt an der Basis noch eine vierte, relativ starke und gleichfalls gekerbte Spirallinie auf. Zwischen ihr und der Kallosität des Nabels folgen noch 4 weitere, etwas schwächere, deutlich erkennbare, gleichfalls schwach gekerbte Spiralen. Das Stück zeigt namentlich in der Skulptur der Basis und jener letzten gekerbten Spirale unter der Naht deutliche Beziehungen zu ° Trochus biarmatus Mstr. Andererseits zeigt die Bildung der Knötchen eine gewisse Ähnlichkeit mit 7. sguamiger M.u.L. Sind dieselben auch nicht wie dort geradezu haubenartig aufgetrieben, so zeigen Bl al Le ul A de sie doch eine gewisse Tendenz nach vorn, wodurch ein einigermaßen ähnlicher Anschein entsteht. Auch T. squamiger zeigt die gekörnelte Randlinie und, freilich etwas schwächer, die Spiralskulptur der Basis. Die Form mag vielleicht als eigene var. ornati von T. biar- matus MsTr. geführt werden. Vorkommen: Braun-Jura ©. Oberhausen hinter der Lochen. 3 Purpurina Kokenin.sp. (Taf. V Fig. 5.) ; Höhe, O4 2 24 11 mm | Breiter. SmEST aA 3 Gehäusewinkel ca... . 65°. Das vorliegende Stück stellt einen Kieskern mit 7 erhaltenen Umgängen dar. Embryonalwindung und Mundöffnung sind weg gebrochen. Die ziemlich steil ansteigende und schmale Oberseite jeder Windung zeigt deutliche Längsstreifung, die Querskulptur ist nur durch breite, relativ schwache Falten angedeutet. Erst auf der Kante tritt sie m 9—10 kräftig vorstehenden breiten Stacheln deutlich auf. Auf der Außenseite folgen unter diesen je noch zwei bis drei ähnliche, allmählich schwächer werdende, die auf den Quer- falten durch eine scharfe Längsrippung hervorgerufen werden. Unten verschwindet die Querrippung völlig, während die Längsrippen sich gleichartig auf der ganzen Unterseite fortsetzen. Nah verwandt dieser Form, aber durch Lager, Größe und die Zahl der Querrippen getrennt, ist P. aspera HuppLeston aus dem Sowerbyi-Bed von Bradford Abbas. Ich möchte diese hübsche Form dem bewährten Gasteropoden- kenner Herrn Professor v. KokEn, meinem verehrten Lehrer, zu Ehren nennen. Vorkommen: Weiß-Jurn «&, Impressa-Ton. Untereck bei Laufe a. d. Eyach. ' ! Purpwrina sp. (Taf. V Fig. 6.) Schief gedrückter Steinkern, daher ist die Angabe der Maße nicht möglich. Es sind 4 Umgänge erhalten, Spuren eines fünften an der Basis erkennbar, die Mundöffnung fehlt. Die schwach geneigte Apikalseite zeigt Spuren einer schwachen | Längsstreifung. Unmittelbar an der Naht sind die 16 oder 17 Quer- rippen stärker angedeutet, schwächen sich dann aber ab und treten ‘ erst mit der Kante wieder stark hervor. Unterhalb dieser werden sie von 4 scharfen Längslinien geschnitten und zu kleinen, etwas verlängerten und schwach nach oben gerichteten Stacheln aufgetrieben, so daß die schwach gewölbte Außenseite eine zierliche Gitterung zeigt. Auf der Unterseite wird die Skulptur wieder sehr viel schwächer. Die Querrippen scheinen ganz zu verschwinden. Die Apikalseite ist - kaum schmäler als die Außenseite bis zur Naht. Steht namentlich im Gesamtbild P. delphinuloides QuEnsT. aus Braun-Jura nahe, dürfte aber doch wohl etwas höher gewunden sein. Vorkommen: Weiß-Jura @, Impressa-Ton. Untereck bei Laufen a. d. Eyach. | Trochus (Pleurotomaria) sublineata Msrr. (QUENST.) (Raf.V Pie. 7.) 1544. Trochus sublineatus Msır. Goupruss, Petrefacta Germaniae. Ser 562 Waf. 180 Big. 9. 1858. Trochus sublineatus Mstk. QuEnsteDr, Jura. S. 624. Taf. 77 Fig. 16. Die Art wurde auf einen Steinkern aus dem Unteroolith der Gegend von Eichstädt gegründet, der kaum deutlich genug sein dürfte. Als nächster Autor bildete QuEnSTEDT ein Stück, auch einen Steinkern, aus Weiß-Jura y von Salmendingen ab. Er hielt es für eine Pleurotomaria, die sich an armata anreiht. Sein Original scheint verloren ge- gangen zu sein. SIEBERER, Die Pleurotomarien des schwäbischen Jura, Palaeontographica 1907, bemerkt seinen Verlust in einer Anmerkung 8. 62. Weitere Exemplare waren ihm aus Schwaben nicht bekannt. Bei einer gemeinsamen Begehung meines Kartierungsgebiets im Sommer 1910 fand Herr Professor v. Kok£en das vorliegende Stück. Es ist ein Abdruck, der die Skulptur der Außenseite zum Teil recht deutlich zeigt. Nach dem Abdruck ergeben sich folgende Maße: Gehäusewinkel ca. 95—100° breite 2.022 Hoheit NICSELIFEEE ZIERT 3* =, Or Das Gehäuse zeigt ziemlich niedrige, kreiselförmige Gestalt. Die einzelnen Windungen sind treppenförmig, doch ohne scharfe Kante voneinander abgesetzt. Ihre Verzierung besteht aus zahl- reichen feinen, die ganze Oberfläche dicht bedeckenden Längslinien, die auf der Oberseite der Windungen von etwa 20—23 scharfen, zuletzt in Knoten endigenden Querrippen geschnitten werden. Diese zeigen einen schwachen Schwung nach rückwärts. Die Oberseite geht allmählich in die Außenseite über. Auf ihr herrscht die Längs- streifung völlig, das Band, das nicht mit Sicherheit nachgewiesen ist, scheint ziemlich tief zu liegen. Die Außenseite ist steil, die Oberseite flach ansteigend. Da das Band nicht mit Sicherheit erkennbar ist, mag die Zu- gehörigkeit zu Pleurotomaria immerhin mit Vorbehalt ausgesprochen sein. Doch deutet alles mit größter Bestimmtheit dahin. Ob der von P. oe LorioL, Monographie paleontologique des couches de la zone & A. tenuilobatus de Baden, S. 132, Taf. 21 Fig. 9, beschriebene und abgebildete Steinkern zu unserer Spezies gehört, ist vorläufig kaum zu entscheiden. Vorkommen: Weiß-Jura y, Feinecktanus-Zone. Heidenhof bei Tieringen. Emarginula swevica n.sp, (Taf. V Fig. 8.) Länge . = . 216,8 mm Breiter..4.2..14 n Höohet = 002109 n Es handelt sich bei dem vorliegenden Exemplar um einen Steinkern, dessen Spitze abgebrochen ist. Sie dürfte jedoch kaum stärker übergebogen gewesen sein. Die Vorderseite zeigt im Stein- kern, median von der Spitze ausgehend, ein schmales, etwa 1 mm breites, vertieftes Band, eine Erhebung oder Verdickung der Schale andeutend, dann, vom Außenrande her, eine in diese eingreifende und sie fast erfüllende scharfe, etwa 8 mm lange Erhebung des Steinkerns, die also einer Verdünnung bezw. einem Fehlen der Schale ihren Ursprung verdankt. Das Ganze entspricht einem Schlitzband, das von einer etwas verdickten Schalenleiste begleitet und in seinen oberen Teilen ausgefüllt wurde. Vierzig bis fünfzig radiale Erhöhungen des Steinkerns, zwischen die sich dem Rande zu noch feinere Zwischenrippen einschalten, geben die Skulptur der Schale wieder. Die sonst wohl bei Emar- ginula-Arten angegebenen konzentrischen Rippen sind nicht erkennbar. RR Als verwandte Art wäre wohl E. radiata ZımteL (Gasteropoden der Stramberger Schichten. Palaeontographica, Supplement II, 3. 1873. S. 352. Taf. 52 Fig. 1) in Betracht zu ziehen. Abgesehen von der Größe unterscheidet sich diese jedoch auch durch das Profil, den starken Unterschied zwischen Vorder- und Rückseite, der bei unserer Form durchaus nicht in dieser Weise hervortritt. Vorkommen: Weiß-Jura y, Tenuilobatenzone. Hossinger Felder. Pecten Ohavattensis P. ve Lorıor. (Taf. V Fig. 9 u. 9a.) 1894. Pecten Chavattensis P. pm Lorıou, Ftude sur les mollusques du Rauracien inferieur du Jura bernois. Mem. de la soc. pal. suisse. XXI. S. 55. Taf. VI Fig. 8. Höhe ca. . Bangen ats. sy Die vorliegende Schale stellt die linke Klappe einer kleinen Pecten-Art dar. Der untere Rand ist zum Teil weggebrochen, so (daß die Höhe nicht absolut sicher zu ermitteln war. Schale breit oval, etwa ebenso hoch wie lang, wenig gewölbt. Die Skulptur besteht aus zahlreichen (etwa 15) konzentrischen schmalen Rippen, welche durch etwa dreimal so breite Zwischenräume getrennt werden. In diesen erkennt man bei starker Vergrößerung ganz außerordentlich feine radiale Striemchen. Außerdem erkennt man im hinteren Teil der Schale eine Radialrippung schwach an- gedeutet, welche die konzentrische durchkreuzt. Der Wirbel ist scharf, ein vorderes größeres und ein kleineres hinteres Ohr sind vorhanden. Das vordere zeigt, gewissermaßen als Fortsetzung der konzentrischen Rippen, solche, die enggedrängt und senkrecht zum Schloßrand stehen. Auch sie scheinen von einer feinen Radialstreifung leicht gekerbt. Das hintere Ohr zeigt an seinem inneren Rand dieselbe Skulptur, nur schwächer, außen ver- schwindet sie völlig. Es ist im Gegensatz zu dem vorderen nicht serade, sondern schief abgestutzt. — Vom Wirbel aus verlaufen zu- nächst die Ränder der eigentlichen Schale fast geradlinig nach vor- ind rückwärts. Der Winkel, den sie dabei miteinander bilden, mag 35° betragen; später erweitert er sich etwas, bis die größte Länge ler Schale erreicht ist. Von hier aus dürfte der Schalenrand in schönem, den konzentrischen Rippen entsprechend gleichmäßig ge- schwungenem Bogen verlaufen. Eine schwache Falte und Ein- enkung verläuft unweit vom hinteren Schalenrand schief auf den irbel zu. a ne: Das vorliegende Stück ist zwar etwas kleiner als das von LorıoL beschriebene und abgebildete Exemplar; auch ist die rechte Schale bis jetzt unbekannt, doch dürfte an der Identität der Spezies kein Zweifel sein. Lorior's Original stammte aus dem Rauracien von Combe Chavatte im Berner Jura. Vorkommen: Weiß-Jura @‘. Lochengründle. Exogyra Lochensis n. sp. (Taf. V Fig. 10.) Breite 8,5 mm | Vermutl. Höhe 12 mm (Wirbel bis zum äußersten Mantelrand). Das vorliegende kleine Exemplar zeigt die rechte Schale, von der der Wirbel und der größte Teil erhalten, ein Stück am Rande aber weggebrochen ist. Der Umriß des Ganzen mag ohrförmig ge- wesen sein. Die Skulptur zeigt zunächst, an den Wirbel an- schließend, ein unregelmäßig begrenztes längliches Feld, die ehemalige Anwachsstelle der Schale, mit erhöhtem Rande. Von diesem gehen auf der Rück- und Unterseite kräftige scharfkantige Rippen nach den Rändern. Ich zähle deren 14. Der Rand stieg, durch sie ge- knickt, zickzackförmig auf und ab. Auf der Vorderseite der Schale findet sich zwischen der letzten Rippe und dem Wirbel ein freies Feld. Es zeigt nur die konzentrischen schwachen Anwachsstreifen, die auch sonst auf der Schale zu beobachten sind. Auf der Innenseite des Wirbels erkennt man die mit dem Wirbel spiral gewundene Bandgrube. Die Innenseite der Schale ist nicht freigelegt, doch sieht man in der Nähe des vorderen Randes eine Leiste, die die Ansatzstelle des Schließmuskels gebildet haben mag. Die Zugehörigkeit der vorliegenden Form zu Exogyra ist un- zweifelhaft. Doch habe ich sie mit keiner der mir bekannten Arten dieser Gattung vereinigen können. Vorkommen: Weiß-Jura @‘. Lochengründle. Astarte cf. subpelops Lor. (Taf. V Fig. 11.) 1897. Astarte subpelops P. ps Lorıon, Etude sur les mollusques et brachiopodes de 1l’Oxfordien sup. et moyen du Jura bernois.. Mem. de la Soc. pal. suisse. XXIII. S. 91. Taf. XIII Fig. 1. 1901. A. subpelops P. px Lorıon, Etude sur les mollusques et brachio-- podes de l’Oxfordien sup. et moyen du Jura bernois. Premier suppl&ment. M&m. de la Soc. pal. suisse. XXVIII. S. 71. nach Lor. Länge 7.9 8m — 1007 21» 0m — 100 Höhen. RR REN ET Dicke. = Bei dem vorliegenden kleinen Steinkern sind die beiden Hälften etwas gegeneinander verschoben. Sonst aber ist die Erhaltung tadellos. Schloß. unbekannt. — Vom Schloßrand wendet sich der Schalenrand zunächst nach hinten und unten, biegt hier langsam um und bildet so in fllachem Bogen den hinteren Rand der Schale. Auf der Unterseite erscheint er abgestutzt und wendet sich auf der Vorderseite ziemlich scharf nach oben und rückwärts, so daß der Wirbel selbst ein wenig überzuhängen scheint. Die Lunula ist eng und ziemlich lang, scharf begrenzt. Die Skulptur besteht aus zahlreichen (ich zähle 17) einfachen konzentrischen Rippen, die durch etwa doppelt so breite Zwischen- räume getrennt werden. Von sämtlichen näherstehenden Arten scheint sich das vor- liegende Exemplar bei weitem am meisten der von Loriou beschrie- benen Astarte subpelops zu nähern. Zwar ist der Größenunterschied nicht unbedeutend, doch ist auch ein solcher Wechsel der Größe innerhalb der Gattung bekannt und entspricht der im allgemeinen geringeren Größe der Lochengründlefauna. Der einzige wesentliche Unterschied, zugleich der Grund, weshalb ich die Identifizierung nicht bestimmt ausspreche, liegt in der Bemerkung Lorir's, daß die Zwischenräume der Rippen etwa die gleiche Breite hätten wie diese selbst; und dies trifft bei dem vorliegenden Stücke nicht zu. Auch die von LorioL als hieher gehörig zitierte Abbildung Röper’s (Beiträge zur Kenntnis des Terrain & Chailles und seiner Zweischaler bei Pfirt. 1882. Taf. IV Fig. dc) scheint sich eher unserem Stücke zu nähern. Röper’s Exemplare stammten aus der Zweischalerbank des Terrain a Chailles von Oberlarg und Luxdorf, die Originale Lorior’s von La Croix und aus dem Mitteloxford von Trembiaz bei Epiquerez. Vorkommen:. Weiß-Jura «‘. Lochengründle. Plicatula sp. (Taf. V Fig. 12.) meer ale 216mm Hoher 0% 77,218, ,160.%% Von dieser Art liegen mir 2 je als Druck und Gegendruck erhaltene Exemplare vor, wobei jedoch die Schale ziemlich un- günstig, teils auf der Innen- teils auf der Außenseite, haften ge- blieben ist. Die Gestalt der Muschel ist nicht sehr regelmäßig, etwa elliptisch, vorn kürzer als hinten, hier am stärksten gewölbt, hinten ee ae flacher und etwas ausgebreitet. Die Skulptur besteht aus 11 von der Wirbelgegend ausgehenden, mit Stacheln besetzten Rippen, die am Rande selbst mit Stacheln endigen. Auch die vorhergehenden Stachelreihen scheinen durch alte Schalenränder bedingt zu sein. Ich zähle deren an dem größeren Exemplare 6, am kleineren 4, Außerdem ist die Schale außen mit zahlreichen feinen konzentri- schen Anwachsstreifen versehen, von innen zeigt sie feine radiale Streifung. Bei den Stacheln handelt es sich offenbar nicht um Röhren, wie sie durch seitliches Zusammenrollen der Ränder entstehen, sondern um einfache flache Ausläufer des Schalenrandes. Das Schloß‘, das bei einem Exemplar undeutlich zu erkennen ist, scheint ebenso wie die Skulptur auf Plicatula hinzuweisen. Von verwandten Arten wäre Plicatula (Spondylus) semi- armatus Er., Lethaea Brunthrutana S. 268, Taf. XXXVIII Fig. 2, sowie Plicatula tubifera Lme. (siehe z. B. Röper, Terrain & Chailles. 1882. S. 42. Taf. I Fig. 9, Taf. II Fig. 3, Taf. IV Fig. 13) zu nennen. — RöDER scheint beide Spezies zu vereinigen und nennt auch Varie- täten ohne Stacheln, nur mit Anwachsansätzen, was also mit unseren Exemplaren gut stimmte. Endlich wäre hier noch Quexstepr's Pli- catula subserrata (Jura. S. 581. Taf. 73 Fig. 45 und 46) anzuführen, welche auch noch in Weiß-Jura & S. 597 vorkommen soll. Ich möchte sie mit dieser freilich nicht identifizieren, jedoch bei einem so variablen Geschlecht auch nicht gerne (ohne größeres Material) eine neue Spezies machen. Sonst möchte sich vielleicht der Name spars armata empfehlen. Vorkommen: Weiß-Jura y, Reinecktanus-Zone. Tieringer und Hossinger Felder. Macrodon aviculoides n.sp. (Taf. V Fig. 13.) Länse,s Se Bl m Höhe. ar #40, 018,5 = Bor Dicke 4:1: .&& 16, = aa Es liegen mir von dieser Form ein Steinkern der linken Klappe mit Schalenresten, sowie Bruchstücke eines Steinkerns der rechten Klappe vor. Ihre größte Länge erreicht die Form im Schloßrand, der vorn und hinten lang ausgezogen ist. Von seinem vorderen Ende wendet sich der Schalenrand in spitzem Winkel von etwa 60° nach unten >. A und hinten, macht eine flache Biegung nach innen und erscheint dann plötzlich scharf eingebuchtet. Er wendet wieder nach rück- wärts und unten und geht so in den Unterrand der Schale über. Dieser erreicht seine größte Entfernung vom Schloßrand etwa unter- halb der Mitte des hinteren Abschnittes desselben, wendet sich dann auf der Hinterseite der Schale ziemlich steil nach oben, um gleich- falls nach hinten ausgezogen den Schloßrand mit spitzem Winkel zu erreichen. Der Wirbel ist kräftig, etwa am Ende des vorderen Drittels des Schloßrands, die Schale aufgebläht. Die Hauptwölbung geht vom Wirbel zur tiefsten ‚Stelle des Unterrands, also schief nach hinten unten. Nach vorn ist dieselbe begrenzt durch eine Furche, die von der Vorderseite des Wirbels zu der oben beschriebenen Ein- buchtung des Schalenrandes führt; der dadurch abgetrennte vordere Teil der Schale besitzt eine eigene Wölbung. Unter dem Wirbel befindet sich eine ziemlich breite, scharf begrenzte Area. Spuren von Längszähnen sind auf dem hinteren Schloßrand erkennbar. Die Skulptur besteht aus zahlreichen, feinen, gelegentlich dicho- tomierenden Radialrippen, die von weiter stehenden konzentrischen Anwachsstreifen gekreuzt werden. Die Zugehörigkeit zu Macrodon ist durch die Zahnleisten und die ganze Gestalt gegeben. Es ist mir keine Art bekannt, die mit der vorliegenden verwechselt werden könnte. Der Umriß der Schale mit dem langen Schloßrand, und nach hinten ausgezogen, erinnert an die Form von Avicula. Verwandt ist z. B. Arca (Macrodon?) transversa E. Grepris, Etudes sur les mollusques des Couches coralligenes d’Oberbuchsitten. Mem. Soc. pal. suisse. XX. 1893. S. 62. Taf. IV Fig. 7. Vorkommen: Weiß-Jura y, Feineckianus-Zone. Lerchenbühl bei Hossingen. Arca (Cucullaea) reticulata Quenst. (Taf. V Fig. 19.) 1858. Arca reticulata Quensteor, Jura. S. 760. Taf. 93 Fig. 11. 1596. „ e Koren, Die Leitfossilien. S. 728. QUENSTEDT emze, 2... 25,5 mm — 100 anna 1.00, Be ee ee a lee ey Dicke (nach einer Hälfte) ca. 12 mm BED u Der vorliegende Steinkern zeigt die wohlerhaltene Ausfüllung der linken Schale. Umriß allseitig wohlgerundet, so daß eine har- monisch ovale Form entsteht. Die Muschel ist ziemlich gewölbt, die Area schmal und nicht sehr deutlich begrenzt. Die Schale scheint nach den spärlich erhaltenen Resten nicht sehr dünn ge- wesen zu sein. Auf dem Steinkern erkennt man deutlich eine feine Gitterskulptur von feinen konzentrischen Anwachsstreifen — diese treten besonders auf der Vorderseite hervor — und ebenso feinen Radialstreifen, die auf der Hinterseite deutlicher zu sehen sind; dies dürfte jedoch eine mehr zufällige Erscheinung sein. - Ich glaube, daß der Identifizierung meines Exemplars mit QuENSTEDT's Spezies nichts im Wege steht, um so weniger, als auch (Juenstept kleinere Exemplare kannte (in der Tübinger Sammlung). Verwandte Arten sind: Arca texata Gr. und subtexata Er. Interessant ist das Auftreten dieser Form, die QUENSTEDT von Nattheim beschreibt, schon in diesem tieferen Horizonte. Vorkommen: Weiß-Jura y, Aeineckianus-Zone. Lerchenpühl bei Hossingen. ® Arca subtexata Er. (Taf. V Fig. 14.) 1862. Arca subtexata Er. THurmann, Lethaea bruntrutana. S. 215. Taf. XXVII Fig. 3. 1892. Arca subtexata LorıoL, Etudes sur les mollusques des Couches coralligenes inf. du Jura bernois. Mem. Soc. pal. suisse. XIX. 5.285, Dat XXRXT Bier 5, TLanse, a... x, 160m Hiöher, 25, warn Dicken Ar Be, Der vorliegende Steinkern der rechten Klappe zeigt noch Spuren der Schale. Umriß oval, etwas verlängert, schwach ungleichseitig. Der Teil hinter dem Wirbel ist höchstens doppelt so lang wie der vor demselben. Unterrand ziemlich gerade, Wirbel kräftig, Schale gut gewölbt. Die Skulptur besteht aus zahlreichen sich kreuzenden feinen Radialstreifen und konzentrischen Anwachsstreifen, die am Steinkern wie auf der Schale eine zierliche Gitterung hervorrufen. Das Stück scheint mir völlig mit der in den Lethaea und von Lorıor gegebenen Beschreibung übereinzustimmen und sich höchstens durch die geringere Größe zu unterscheiden. Vorkommen: Weiß-Jura ; (2 Reineckianus-Zone). Tieringen. Ela Cardioceras Haizmannin.sp. (Taf. V Fig: 16.) Fe hunchmessertsr,ne, 692 9932, Hmm — 11700 Höhe des letzten Umgangs . . 115 „ = 35,4 Nabelweiler sense), ah „. = 33,8 DRS DEN ee LE) 2 9. Das vorliegende Exemplar ist ein so ziemlich halbiertes Bruch- stück, das ich aber doch seiner interessanten Form wegen be- schreiben möchte. Es zeigt ziemlich schlecht die mit Kalkspat er- füllten inneren Windungen, wesentlich besser aber einen großen Teil der Wohnkammer und stellt zweifellos den Überrest einer bis jetzt unbekannten Cardioceras-Form dar. Der Windungsquerschnitt ist gerundet, die größte Breite im inneren Drittel. Der Nabel ist tief, steil, doch ohne Kante. In der Mitte der Externseite zeigt sich die übliche Knötchenreihe, auf den Seiten einige spirale Längsstreifen, auf der nicht ganz ausgeglichenen Rundung des Querschnitts beruhend. Die Skulptur der inneren Windungen ist einfach, zahlreiche, nicht sehr feine, ungefähr radiale Rippen entspringen am Nabel und endigen, nach vorn gewandt, etwa in der Gegend der Externkante, ohne die mediane Längsreihe zu erreichen, deren Knötchen nicht sehr engstehend und ziemlich kräftig sind. Der Übergang dieser älteren Skulptur in die auf dem älteren Teil der Wohnkammer herrschende ist nicht zu beobachten. Auf dem jüngeren, erhaltenen Teile derselben entspringen einzelne scharfe, durch den etwa Sfach breiten Zwischenraum getrennte Rippchen ziemlich kräftig in der Gegend des Nabelrandes, erreichen also die Naht nicht, sie verlaufen im ganzen radıal, mit ganz leichtem Bogen rückwärts geschwungen. Dabei schwächen sie sich zunächst ab und verstärken sich dann wieder etwa in der Mitte der Seite. Die Knötchen der Abbildung sind zu kräftig geraten. Hierauf folgt eine neue bedeutende Ab- schwächung, wonach sie in der Gegend der Externkante wieder stärker werden, sich nach vorn wenden und sogleich fast ganz ver- schwinden. Die Knötchenbildung der Rückenlinie steht ja wohl zweifellos in einem gewissen morphologischen Zusammenhang mit dieser Querskulptur, die einzelnen Knötchen aber sind als solche unabhängig von den Rippen, mit denen sie auch der Zahl nach keine Gemeinschaft zeigen. Nach kurzem nun verschwindet die Rippung auf der Wohn- kammer mehr und mehr von der Externseite her, so daß zuletzt nur noch das unterste Stück der Rippe übrig bleibt. Aber auch a dieses verschwindet. Die Wohnkammer wird in ihrem letzten Viertels- umgang ziemlich glatt, sie zeigt nur noch feine Anwachsstreifen oder ganz zarte Andeutung von Rippen. Dafür treten auf ihr deut- lich die oben angeführten Lähgserhebungen hervor, die sich als Längsfortsetzung der jeweils verstärkten Rippenpartien im Beginn der Wohnkammer erweisen. Die Externknötchenreihe setzt sich noch über die Rippen hinaus fort, ob sie nicht auch am Ende ver- schwindet, entzieht sich der Beobachtung. Das Stück zeigt in der Rundung und im Glattwerden der Wohnkammer eine gewisse Nachbarschaft zu Cardioceras lineatum Quensr., unterscheidet sich jedoch durch die im Anfang der Wohn- kammer erhaltenen gröberen und weiter getrennten Rippen, wie durch das völlige Glattwerden mindestens der zweiten Hälfte der Wohnkammer, da dies bei Ü©. lineatum erst ganz am Ende eintritt. Ein weiterer großer Unterschied liegt in der Rückenlinie, welche dort breit und sehr vielfach und fein quergekerbt ist, während hier diese Linie schmal und die Erhebungen spärlich sind. Von der bei Quensteptr (Ammoniten, Taf. 91 Fig. 20) als A. alternans quadratus bezeichneten Cardioceras-Form unterscheidet sich unsere Art durch den Querschnitt und das vom Rücken her beginnende Aufhören der Rippen auf der Wohnkammer, während diese sich dort gerade auf der Externseite am längsten halten. Ferner könnte an einen Vergleich mit (. borussicum P. G. Krause! gedacht werden. Dabei ergaben jedoch schon die Maßverhältnisse: Höhe des letzten Umgangs 40, Nabelweite 27, für Durchmesser 100, den bedeutenden Abstand von unserer Form. Ü. borussicum scheint sich wesentlich mehr an (0. subtilicostatum PauLow? und Ü. Volgae PauLow”? anzuschließen und bildet mit diesen eine Gruppe, deren Charakteristikum in der Verstärkung der Rippen an der Externkante zu liegen scheint. Am nächsten ist noch die Beziehung zu dem weiter zu beschrei- benden (©. Ernesti, von dem er sich unter anderem besonders durch die Rippung am Beginn der Wohnkammer unterscheidet. Nahe- stehend, doch bes. im Querschnitt verschieden ©. Uhligi BRUDER. Herrn Dr. Haızmann zu Ehren genannt. ! Über Diluvium, Tertiär, Kreide und Jura in der Heilsberger Tiefbohrung. Jahrb. d. kgl. pr. geol. L.-A. XXIX. 1908. Teil I. S. 242. Taf. II. 5. ° Paulow, Les Ammonites de la zone & Aspidoceras acanthıcum de l’est de la Russie. S. 86. Taf. VII. 5. M&m. du Comite geol. Bd. II. 3. 1886. ® Ebenda. $. 86. Taf. VIII. 4. RI Vorkommen: Weiß-Jura Ober-£, unterer Teil der Reinechianus- Zone. Gegend von Tieringen. Oardioceras Ernestin.sp. (Taf. V Fig. 17 u. 17a.) Durchmesser ... A 2 mm) 8100 Höhe des letzten Umgangs a tg Nabelweite . . . .. N BI Dem = RN Grönte Breiter 0 .2.....99.,. —,48 Das vorliegende Stück ist ein Steinkern mit einigen geringen Resten der Schale. Es stellt eine aufgeblähte Form aus der Gruppe des A. alternans L. v. B. dar. Etwa 5 Umgänge sind erkennbar, sie sind durchaus gerundet, die größte Breite befindet sich in der Mitte der Seite. Der Nabel ist tief, die Involution mindestens !/.. Die Skulptur wechselt. Auf den inneren Umgängen besteht sie aus zahl- reichen dichtstehenden, am Externrand etwas nach vorn ge- schwungenen feinen Rippen, welche kurz vor der Mittellinie fast ganz verschwinden. Diese ist, wie bei der ganzen Gruppe, gekerbt, so zwar, daß die Kerben wohl quer gestellt sind, aber keinerlei Zusammenhang mit den Rippen erkennen lassen. Auf der Wohn- kammer nun, die etwas über einen halben Umgang einnimmt, ver- schwindet diese Skulptur allmählich, die Rippen nehmen einen schwachen Schwung an und werden feiner und feiner, so daß sie sich auf der zweiten Hälfte der Wohnkammer nur noch schwach bei schiefem Drübersehen und ein wenig stärker an vereinzelten Stellen des Nabelrandes und der übriges sonst kaum erkennbaren Externkante beobachten lassen (auf der Abbildung zu kräftig). Die Rückenlinie behält ihren Charakter besser bei, sie läßt aber auch zuletzt ein Sichverbreitern und -verflachen und ein Schwächer- werden der Kerben beobachten. Wo die Schale sich erhalten hat, erkennt man zwar die Rippung der Seiten ebenso deutlich oder selbst deutlicher als am Steinkern. Die Kerbung der Rückenlinie aber ist kaum zu erkennen, und ich glaube nicht, daß dies etwa nur auf Abreibung beruht. Von den sämtlichen in QuENSTEDT's verschiedenen Werken ab- gebildeten Stücken von A. alternans im weiteren Sinne, deren Originale mir vorliegen, ist keins, mit dem sich das vorliegende identifizieren ließe. Den nächsten Anschluß findet dasselbe noch bei ©. lineatum und C. ovale. Von beiden unterscheidet es sich durch den Querschnitt und die völlige Glätte der Wohnkammer, sowie durch die abweichende Ausbildung der Externlinie. Ein ähnliches ee A Glattwerden der Wohnkammer zeigt A. alternans quadratus QuEnst. (Ammoniten. Taf. 91 Fig. 20). Doch bleibt hier, abgesehen von der groben Rippung der innern Umgänge, der Querschnitt auch auf der Wohnkammer viereckig. Nähere Beziehungen zeigt die soeben be- schriebene Spezies mit ©. Haizmanni n. sp. Doch sind Unter- schiede genug vorhanden, um ihre Selbständigkeit zu beweisen. Ich möchte diese hübsche Form Herrn Prof. v. KokEn zu Ehren nennen. Da der Name Cardioceras Kokeni seit Abschluß des Manuskripts bereits vergeben wurde', so mag der Vorname des Verewigten an die Stelle treten. Vorkommen: Weiß Jura $y-Grenze, Reineckianus-Zone. Um- gegend von Tieringen. Oardioceras Fıraası an sp. (Sar\ Ka 1) Card. Fraasi A. alt. transv. Durchmesser N a 18,4 mm = 100 12 mm = 100 Höhe des letzten Umgangs . 1 Se SAN RAT Te Nabelweite . Ban Het 5,0 TO ee Breite des letzten Umgangs . Be 3 Ba) Etwas schief gedrückter Steinkern ohne Wohnkammer. Der Querschnitt ist allseitig gerundet, der Nabel steil abfallend, tief, doch ohne Kante. Die Involution beträgt etwa ein Drittel. In der Mitte der Externseite findet sich die übliche Knötchenreihe, schmal und feingekörnelt. Skulptur der inneren Windungen unbekannt. Auf dem äußersten Umgang entspringen am Nabelrand ziemlich kräftige gerade Rippen, etwa durch das Doppelte ihrer Breite ge- trennt, welche sich nur schwach nach vorne wenden. Kurz über der Mitte der Seiten hören sie plötzlich auf, nachdem sie sich zum Teil noch etwas verstärkt und radial gestellt hatten. Der obere Teil der Flanken und der Externrand scheint jeder Skulptur zu entbehren. Das eigentümliche Aufhören der Rippen in der Mitte der Seiten erinnert unmittelbar an die von Quensteptr, Ammoniten. Taf. 91 Fig. 10 als A. alternans transversus abgebildete und im Text S. 826 als Jugendform von Fig. 11 beschriebene Form. Indes beweisen schon die oben angegebenen Maßverhältnisse des Stücks (nach dem Original der Tübinger Sammlung), welche in der Abbildung weniger deutlich zum Ausdruck kommen, den Abstand beider. Auch die ı K. Boden, Die Fauna des unteren Oxford von Popilany in Litauen. 8. 37. Geol. u. Pal. Abh. v. Koken. N.F. Bd.X. (d.g.R. Bd. XIV). Jena 1911. L£ Su 23, Alps als Bildung der Externlinie zeigt erhebliche Unterschiede. So mag Quesstepr’s Vermutung, daß es sich dort um ein Jugendexemplar zu (©. (alternans) transversum handelte, namentlich mit Rücksicht auf die große Breite und auch deshalb wohl zu Recht bestehen, weil die ältesten Teile des Stückes Fig. 12 ein ähnliches Ver- schwinden der Rippen im äußeren Drittel zeigen. Dagegen spricht allerdings die auch hier wesentlich verschiedene Bildung des Kiels, so daß wir außer der unsrigen vielleicht doch 2 verschiedene Formen zu unterscheiden hätten. Auch für unser Stück erscheint die Frage, ob es sich nicht um ein Jugendexenplar einer erwachsen anders berippten Form handelt, wohl möglich. Bei dem größeren Durchmesser unseres Stückes ist es jedoch schwierig, eine solche zu finden, und besonders da die sämtlichen bis jetzt aus Schwaben bekannten Glieder der Gattung bereits bei gleicher Größe ihre charakteristische Skulptur erreicht zu haben pflegen, konnte es sich wohl nur um eine neue oder fremde Art handeln. Herrn Prof. Dr. E. Fraas zu Ehren benannt. Vorkommen: Weiß-Jura y (wahrscheinlich heineckianus-Zone). Felder von Tieringen. Überblick der Cardioceras-Formen im untern Teil des Schwäbischen Weißen Jura. Unmittelbar unter der ersten Kalkbank des T'ransversarius-Horizonts (EnGeL’s Übergangsschichten) : Cardioceras cordatum (ein von Professor v. Kokrn bei Lautlingen gefundenes Exemplar [Kieskern]| der Tübinger Sammlung). Transversartius-Horizont: ©. alternans L.v.B., verkalkt in den Bänken, Kiesform aus den tonigen Lagern; O. tenniserratus Or., (2 verkieste Exemplare der Tübinger Samm- lung aus Weiß-Jura & von Reichenbach, und ohne Etikett. 1 verkiestes Exemplar aus sicherem Transversarius-Horizont von Lautlingen in meiner Sammlung.) Impressa-Tone: C. alternans L. v. B., Kiesformen (meist innere Windungen, die . bestimmt mehreren Gruppen angehören. Vergl. Jura, Taf. 73 Fig. 10; Ammoniten Taf. 91); 20. tenniserratum Or. (event. eines der oben genannten Exemplare ohne bestimmte Horizontangabe). Lochenschichten : ©. alternans L.v.B. Typische Kalkform. Original LeopoLn v. Bucn’s vom Lochengründle. Dort sehr häufig. Var. oblongeum wohl kaum selbständig zu erhalten. Be- sonders Formen mit erhaltenem letzten Umgang so bezeichnet. In Jura S. 617 ist diese Lochenform als ovalis genannt, entgegen dem späteren, passenderen Gebrauch. Neben der starkrippigen beginnt schon hier die Gruppe der feinrippigen (Ammoniten. Taf. 91 Fig. 5, 21), welche zu C. (alternans) ovale führt. Typische Vertreter der Form scheinen aber noch zu fehlen. Tat. 91 Fig. 9 stammt zwar von der Lochen, doch bestimmt aus höherem Niveau und nicht vom Gründle. Ferner tritt hier zuerst die transverse und vielleicht die benachbarte quadrate Form auf. Vielleicht wäre noch ein Typus mit zurückgeworfenen Rippen auszuscheiden. Weiß-Jura ß. Im Unter-# Fortbestehen der bisherigen Formen. Von neuen Typen ist O. falcaries Quexst. (Ammoniten. Taf. 91 Fig. 25) ein verzerrtes Exemplar, das vielleicht einer eigenen Spezies angehört, auf Grund der an transversum gemahnenden starken Rippen bei wesentlich anderem Quer- schnitt. Vielleicht schon älter. Typisch tritt hier namentlich Ü. (alternans) quadratum Quenst. auf. Orper’s U. Dauhini, Jura, Taf. 74 Fig. 6 non CGephalopoden 5. 7. Von den zwei von QuEnstept (Ammo- niten. Taf. 91 Fig. 19 u. 20) abgebildeten Stücken ist das eine (19) ein „krankes“ Exemplar, d. h. es scheint einmal einen beträchtlichen Teil seiner Wohnkammer durch Ver- letzung verloren zu haben und baute dann mit großer Breite nach. Das plötzliche Anschwellen von 7 auf 10 mm Breite innerhalb eines Sechstelumgangs und die vorhergehende und nachfolgende außerordentlich langsame, normale Breiten- zunahme sowie die Unregelmäßigkeiten der Rippenbildung an der betreffenden Stelle zeigen dies deutlich. Ob andererseits Fig. 20 derselben Spezies zuzurechnen ist wie Fig. 18, wage ich nicht zu entscheiden. Die Wohn- 2 gr kammer wird allmählich fast völlig glatt, der viereckige Querschnitt erhält sich allerdings trefflich. Auftreten des echten (©. (alternans) lineatum QuEnst. Um die Wendezeit #7 (Zone des A. Reineckianus) tritt ein gewisser Reichtum der Formen und der Individuen ein. Es kommen besonders folgende Formen in Betracht: ©. (alternans) ovale QuEnsT. in typischen Vertretern, QUENSTEDT, Ammoniten. Taf. 91 Fig. 9. ©. (alternans) lineatum Quenst., Ceph. 5. 7. Quenstent, Ammo- niten. Taf. 91 Fig. 23. ©. Haizmanni n. sp. Ü. Ernesti n. sp. O©. Fraasi n. sp. Von diesen gehört ©. ovale (Quenst. besonders der Grenzzone an, während (©. lineatum durch y durchgeht. Beide gehören einer Gruppe der feingestreiften an. Hierher gehören ferner A. gracilis Msre. bei Zırren, Versteinerungen Württembergs. S. 9. Taf. 7 Fig. 3, und A. subtilicaelatus Font. mindestens nach der ersten der zwei bei FoNTAnnEs und DumorTIER S. 44 beschriebenen Arten. Ältere Arten setzen sich in y weiter fort: Ü. (alternans) quadratum (JuEnst.,; hierher wohl Lorıor, Baden. Narsk;Kig.; 1% ©. (alternans) transversum QUENST. Ü. alternans L.v. B., Lochenform. ©. alternans, Kiesform, innerhalb deren event. neue Spezies auf- treten könnten. | Eine Sonderstellung unter den Cardioceren nähme Ü. Lafon: Mösch ein, der nach Enger, auch bei uns im y vorkommt. Er wird von LorioL, Badener Schichten. S. 23, zu Amaltheus (Cardioceras) gestellt, scheint mir aber mindestens ebensogut zu den Canaliculaten (Ochetoceras) zu passen, wie dies auch Mosc# selbst andeutet. Geol. Beschr. des Aarg. Jura. 1878. Beitr. zur geol. Karte der Schweiz. IV. S. 295. Taf. I Fig. 4. Doch kann ich diese Frage natür- lich ohne die Originale nicht entscheiden. Orrers ©. Kapffi wird aus der Tenuilobaten-Zoue angeführt. - Er unterscheidet sich durch die relativ gröbere auf der Wohnkammer _ unveränderte Berippung, die unabgeschwächt über den Kiel, ihn kerbend, weggeht. In den höher folgenden Schichten treten zwar noch Cardio- ceren auf, doch ist ein Nachlassen der Häufigkeit augenfällig. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 4 Be Perisphinctes Hossingensis n.sp. (Taf. V Fig. 21.) Durchmesser. . . a 28 ame 1100 Höhe des letzten Uran s a a Nabelweite . . RR m — ar Breite des letzten Umenses N RS) Nr 182 ‚Das vorliegende Stück ist ein leider durch Druck etwas ver- schobener Steinkern. Es zeigt die Wohnkammer fast völlig. Auf einer Seite ist noch der untere Ansatz des Mundrandes erkennbar, der auf ein Ohr hindeutet. Unmittelbar davor ist eine schwache Einsenkung zu bemerken. — Die Umgänge sind wesentlich höher als breit. Die Involution ist bedeutend, etwa !/.. Der Nabelrand ist steil, doch ohne Kante, der Nabel tief. Der Rücken ist ge- rundet. 5—6 Umgänge sind vorhanden, von denen die innersten nur schwer erkennbar sind. Die Skulptur der inneren Umgänge ist nicht sehr deutlich zu erkennen. Sie besteht aus kräftigen, nach vorne gewandten Rippen. Auf dem letzten Umgang erscheinen zahlreiche fadenförmige Rippen, die in der Gegend des Nabelrandes ziemlich kräftig entspringen, sich dann, noch unter der Seitenmitte, ziemlich stark abflachen und ın 2—3 Zweige teilen. Diese laufen ununterbrochen über den Rücken. Die Rippen sind zunächst nach vorne gerichtet, wenden sich aber dann-von der Mitte ab etwas zurück. Dieser letztere Charakter zeigt die Stellung unserer Art bei der Formenreihe des P. variabilis Lau. (nach v. SıEmiRApzkı, Mono- graphische Beschreibung der Ammonitengattung Periphinctes. Palae- ontographica. Bd. 45. 1898/99. S. 111) besonders deutlich an. Als nahestehende Arten erscheinen P. Hiemerı Op., P. Frickensis Mozsc# und besonders P. Buckowskiü CHorraT aus der Blmammaten- zone von Montejunto in Portugal. (P. CHorrat, Ammonites du Lusi- tanıen de la Contree de Torres Vedras. Lissabon 1893. S. 60. Taf. 6.) Doch unterscheidet sich unsere Form von allen benachbarten deutlich schon :durch ihre starke Involution. Vorkommen: Weiß-Jura y, Reinecktanus-Zone. Felder von Hossingen. Perisphinctes Tieringensis n.sp. (Taf. V Fig. 20 u. 20a.) Durchmesser . . een 2or mm 00 Höhe des letzten Umgangs On Nabelweite. . . ORT HAB Breite des letzten Umgangs . 6.30 25 N a Das vorliegende kleine Stück ist als Steinkern erhalten. Es ist zweifellos ausgewachsen: Die letzten Lobenlinien zeigen gegen- über den vorhergehenden ein deutliches Zusammenrücken. Von der Wohnkammer ist etwas über '/«ı Umgang erhalten. Sie mag der Spur nach noch etwa einen guten halben Umgang mehr betragen haben. Nabel weit offen, mäßig vertieft. Involution etwa '/ı, zu- letzt weniger. Der Querschnitt ist ursprünglich nur ganz wenig höher als breit, ganz im Anfang wohl gar gleich, zuletzt zeigt er das oben angegebene Verhältnis und hat ovale Form. Die Skulptur ist höchst. eigentümlich. Sie wechselt im Lauf der individuellen Entwicklung. Ursprünglich, bis etwa 9 mm Durch- messer, sind die Umgänge bedeckt mit äußerst zahlreichen, feinen, ganz schwach nach vorne geschwungenen Linien oder Rippen. An ihre Stelle tritt dann eine schon vorher schwach angedeutete, stets sehr geringe rippenartige Wellung der Seiten. Auf der Wohn- kammer verstärkt sich diese namentlich nach der Außenseite hin, auf der Kante treten leicht Knötchenbildungen auf, die aber auf der Abbildung etwas zu markant geworden sind, und greift auch etwas schwächer über den Rücken hinweg, so daß auch dieser wellig erscheint. Die Rippen der Wohnkammer, wenn man sie so nennen will, zeigen außen eine schwache Neigung nach rückwärts. Bemerkenswert ist das Auftreten von recht deutlichen Parabeln, deren ich auf etwas mehr als einem Viertelumgang vor der Wohn- kammer 5 Paare zähle. Weiter zurück sind sie erst durch eine Verletzung weggebrochen, dann durch die letzte Windung verdeckt. Die Lobenlinie ist ziemlich einfach. Sie besteht aus einem deutlichen, vorne zweiteiligen Externiobus, einem großen, wenig gegliederten, zweiteiligen Externsattel, einem ziemlich schwächlichen ersten und noch geringeren zweiten Lateralloben, zwischen denen wieder ein einfacher, in der Mitte gekerbter, Lateralsattel steht, dann folgt bis zur Naht noch ein kleines Hilfslöbchen. Die Zuteilung der Form zu einer bestimmten Ammoniten- gattung ist nicht ganz leicht, die Skulptur der inneren Umgänge und das Auftreten der Parabeln scheint mir auf Perisphinctes hin- zuweisen. Doch zeigt das Stück immerhin einen etwas abweichenden Typus. Man könnte schließlich auch an Aspidoceras denken. | Andererseits fiel mir eine gewisse Ähnlichkeit mit A. septenarius Quenst. auf, die sich z. B. auch in der Lobierung zeigt, die aber doch keine großen Anhaltspunkte gibt. Ohnehin dürfte auch dieser selbst nur mit Zweifel zu Aspidoceras gestellt werden, wie dies 4* N DES Enger, Wegweiser S. 26, tut. Quexsteor selbst sagt ihm Beziehungen nicht nur zu Simoceras (Pplanula gigas), sondern auch zu Aspidoceras nach und außer den Planulaten und Armaten stellt er auch noch den kleinen A. bidentosus Quenst. in die Nähe, der heute zu Di- stichoceras zählt. Weitaus die meiste Ähnlichkeit mit unserem Stücke finde ich in dem kleinen P. Kobyi Lor. (Lorıon, Etude sur les mollusques et brachiopodes de l’Oxfordien inferieur du Jura bernois. Mem. de la soc. pal. suisse. XXV. 1898. S. 90. Fig. 27. Lorıor, Etude sur les mollusques et brachiopodes de l’Oxfordien inf. du Jura ledonien. Mem. de la soc. pal. suisse. XXVII. 1900. S. 88. Taf. VI Fig. 6—10.) Namentlich zeigt die Lobenlinie große Ähnlichkeit. Auch die Skulptur der inneren Umgänge unserer Form stimmt mit jener recht gut überein und ebenso das Auftreten der Parabeln. Man könnte also vielleicht jene ältere Form des Oxford als mutatio ascendens der unsrigen betrachten. Loriou bezeichnet seine Form als Perisphinctes, und zwar stellt er sie zu Grossouvria in die Nähe von P. mirus Bux. und P. peri- sphincioides SINZOW. So mag auch unsere Art als Perisphinctes bezeichnet werden, da sie wohl von dort ihren Ausgang genommen. Ihre Entwicklung ging freilich nicht parallel der des Hauptstammes, von dem sie sich, wie so viele anderen Seitenzweige, trennte. Vorkommen: Weiß-Jura y, HReineckianus-Zone. Felder von Tieringen. | | Ammonites (? Perisphincte) Weinlandin.sp. (Taf. V Fig. 15.) Burchmessert nn ee 91mm WEN Höhe des letzten Umgangs . 72 „= 48,6 Nabelweiten ee Sarges re EA TE ee Breite des letzten Umgangs. 43 „= 33 ‘Der vorliegende Steinkern eines größeren Ammoniten zeigt noch den Beginn der Wohnkammer. Man erkennt an der Spur, daß sich diese noch etwa soweit fortgesetzt, daß ihre Länge etwa einen halben Umgang betrug. Der Querschnitt der Röhre ist hoch eiförmig, die größte Breite im inneren Drittel. Von da sind die Seiten gleichmäßig konvergie- rend dem schmalen Rücken zugewölbt. Nabel am Ende des ge- kammerten Teils nicht sehr weit, mit relativ wenig steilen Wänden, auch nicht sehr tief. Verfolgt man jedoch den Nabelrand nach a, er innen, älteren Umgängen zu, so wird die Involution immer größer. Betrug sie zunächst bei der letzten Kammerwand etwa °/s, so ist sie einen Umgang weiter innen bereits so groß geworden, daß eigent- lich nur noch der Abfall, die Nabelwand selbst, noch zu erkennen ist; zugleich wird diese nach innen hin steiler, mithin der sichtbare Teil noch schmäler, so daß der Nabel eine trichterartig nach innen sich vertiefende Gestalt erhält. Ja, an einigen Stellen scheint die Nabelwand geradezu überzuhängen. Die Skulptur, soweit man noch von einer solchen reden kann, besteht auf dem letzten erhaltenen Umgang aus mehreren undeut- lichen, unregelmäßigen Falten, weiter zurück, z. B. im Nabel, scheinen dieselben deutlicher und regelmäßiger gewesen zu sein, ganz zuletzt. d. h. auf der innersten noch erkennbaren Windung, der 4. von der letzten Kammerwand ab, sind deutliche Ansätze von Rippen, etwa 24 auf den Umgang, zu erkennen. Die Loben sind nirgends deutlich nachzuzeichnen, doch er- kennt man deutlich den starken Fxternlobus, auf den ein breiter zwiegespaltener Externsattel folgt, einen kräftigen, den Externlobus an Länge noch um ein Geringes übertrefienden dreiteiligen ersten Laterallobus, einen ziemlich starken zweiten Laterallobus, darauf eine nicht sicher festzustellende Zahl (vielleicht 2) kleiner Hilfsloben, durch die der Übergang in den zurückspringenden Nahtlobus gebildet wird. Doch ist gerade dieser letzte Teil nicht sicher zu verfolgen. Das vorliegende Stück schließt sich nach Querschnitt und Habitus an Quenstepr’s A. laevigyratus und cf. laevigyratus (Am- moniten. Taf. 111 Fig. 4,5; 112 Fig. 1) an, unterscheidet sich aber doch, abgesehen von der Größe, in einer ganzen Reihe wesentlicher Punkte von diesen Formen. Ich nenne besonders das Auftreten von Rippen bei älteren Windungen, sowie die Gestaltung des Nabels. Herrn Dr. Weitannp auf Hohenwittlingen zu Ehren genannt. Vorkommen: Weiß-Jura y (Reineckianus-Zone). Umgebung von Tieringen. ; f Simoceras Hossingense.n. sp. (Taf. V Fig. 22 u. 22a.) Durchmesser‘. . 2 ........... 23, mm —:100 Höhe des letzten Umgangs . 5,2 „ = 22,6 Nabelwener 2119: 5, via DU 19 ar 63,2 Breite des letzten Umgangs. 46°, = 20 Das vorliegende kleine Exemplar ist als Steinkern erhalten. Es dürfte wohl ausgewachsen sein und stellt einen typischen Ver- er ee treter seiner Gattung dar. Es zeigt etwa 7 Windungen, die innersten sind verdeckt. Die Umgänge berühren einander. Der Querschnitt des letzten ist höher als breit, vierseitig, mit stark gerundeten Kanten. Die Umgänge wachsen nur äußerst langsam. Der Nabel ist sehr seicht. Durch die Berippung erscheint der Querschnitt eckiger, als der abgerundeten Form der Röhre entspricht. Diese Rippung be- steht aus zahlreichen (im letzten Umgange 37, am nächsten ca. 34) scharfen, radialgestellten einfachen Rippen, die am Nabel entspringen, nach außen hin stärker werden und mit Beginn des Rückens plötz- lich aufhören, so daß dieser völlig glatt und in der Mitte platt er- scheint. Lobenlinien nicht ermittelt. Vorkommen: Weiß-Jura y, Reineckianus-Zone. Hossinger Felder. Sutneria Nusplingensis n.sp. (Taf. V Fig. 23.) Durchmesser... 2..08275275 Emm 2100 Höhe des letzten Umgangs . 12 Da zen Nabelweite, so ne et a Breite des letzten Umgangs . 12,6 „= 45,6 Als Steinkern mit Wohnkammer erhalten, Mundrand fehlt. Lobenlinie nicht erkennbar. Kleine, dicke Form. Involution etwa '/a. Der Nabel ist tief, die Nabelwand steil, doch ohne Kante. Es läßt sich deutlich die Knickung der Wohnkammer und die Depression. - ihres vorderen Teiles erkennen, doch ist diese letzte nicht so stark wie bei den anderen Sutnerien. Die Berippung ist auf den inneren Umgängen ganz nach dem Muster der anderen Sutnerien. Auf der Wohnkammer erkennt man noch mehrere über der Nabelwand vorspringende, in ihrem unteren Teil etwas angeschwollene, nach vorn gerichtete Rippen, die sich dann etwas unter der Mitte der Seiten in 2—3 Zweige spalten und zugleich etwas zurückbiegen. Die Spaltrippen laufen ungestört über den Rücken. Die Zugehörigeit zu Sutneria ist nach der Form der Wohn- kammer und der Ausbildung der Rippen zweifellos. Eine Vereinigung mit 5. Galar Opr. erscheint durch die Größe und die sehr viel ge- ringere Depression der Wohnkammer ausgeschlossen. Nahe Be- ziehungen bestehen auch zu $. cyclodorsata Lor., der jedoch die Depression überhaupt fehlt und die gleichfalls sehr viel kleiner ist. Vorkommen: Weiß-Jura y (Reineckianus- Zone). Nusplingen, Steige zum Plattenbruch, am 1. Umrank, zusammen mit S. Rei- neckiana und Galar. N Oecoptychius albus n.sp. (Taf. V Fig. 24 u. 24a.) Größte Dicke (Breite). . . 2 mm N Länge, über den Knick De Senkrecht zur größten Länge . .. 11 „, Das vorliegende Stück zeigt durch seine charakteristische Kniekung der Wohnkammer die Zugehörigkeit zu Oecoptychius. Die Kaputze ist weggebrochen, die Lobenlinie nicht erkennbar. Der Nabel ist eng und in die Länge gezogen. Die Skulptur besteht ganz ähnlich wie bei Oe. refractus Reın. aus zahlreichen Radial- rippen, die bei den normalen Windungen im Nabel, auf der Wohn- kammer allmählich immer weiter außen, bis zur Mitte der Seiten entspringen, sich unmittelbar in 2 Teilrippen spalten, die nach dem Rücken zu an Stärke zunehmen. Auf diesem werden sie durch ein glattes Band unterbrochen, in dessen Mitte sich ein sehr Schwacher Kiel erhebt. Das vorliegende Stück zeigt mit Oe. refractus Rein. große Ähn- lichkeit. Es unterscheidet sich jedoch durch die wesentlich weniger eckige Knickung der Wohnkammer. Die Rückenkurve zeigt mehr parabolische Krümmung. Zugleich verschmälert sich die Wohn- kammer am Knie bedeutend weniger. Dadurch nähert sich die Form Oe. refractus macrocephali QuEnsT. und Oe. subrugosus Or. (nach Powpeck), Über Ammonoideen mit anormaler Wohnkammer. 1894. S. 247 ff... Andererseits scheinen französische Formen aus dem Oxford von Niort, die gleichfalls als Oe. refractus ve Haan bezeichnet werden, die scharfe Knickung, wie sie die Exemplare p’ÖRBIGNY's (Pal. francaise. Taf. 172 Fig. 3—7) und Quensteor’s (Jura. Taf. 69 Fig. 25, Cephalopoden. Taf. 11 Fig. 12 und Ammoniten. Taf. 86 Fig. 37--51) zeigen, bei weitem nicht in dem Maße zu besitzen und sich somit auch unserer Form mehr zu nähern. Die Skulptur ist indes auf diesen Abbildungen (Bull. soc. geol. de France. II. ser. 1897. Taf. III Fig. 7—12) so wenig deutlich, daß ein näherer Ver- gleich mit unserer Form nicht möglich ist. So zeigt diese immer noch die meiste Analogie mit der strati- graphisch entferntesten Form, die geringste mit der stratigraphisch nächststehenden, Oe. Ohristoli Bauvonin aus Mittel-Oxford, die wohl einer anderen Gruppe angehört. Eine Vereinigung mit ÖOe. (refractus) macrocephali (JuENST. erscheint wohl durch den stratigraphischen Abstand verboten. Vorkommen: Weiß-Jura «, Böllat bei Burgfelden. Aspidoceras Lochense n.sp. (Taf. V Fig. 25 u. 25a.) Durchmesser... 0. „2 uaeaer > Okumm — W000 Höhe des letzten Umgangs. . 3 „= 38 Nabelweite . non. mw ee a 152 Breite des letzten Umgangs . 12 „= 40 Das kleine Stück dürfte wohl ausgewachsen sein. Die letzten Kammerwände scheinen etwas näher aneinanderzurücken als die vorhergehenden. Das erhaltene Stück der Wohnkammer beträgt Js Umgang. Die inneren Windungen sind im Nabel verdeckt. Der Windungs- querschnitt ist subquadratisch, abgerundet. Die Skulptur besteht aus etwa 25 Rippen, die zu zweien am Nabelrand mit einem schwachen Knoten beginnen. Einzelne dürften sich gelegentlich auch ohne diesen einschalten. Auf den Seiten sind sie relativ breit und flach. Sie verstärken sich aber auf der Externkante stark und wenden sich zugleich nach vorne. Sie bilden so auf der Externseite, wo sie wieder etwas schwächer werden, einen Bogen nach vorne. Sie sind nie scharf schneidend, sondern stets ziemlich dick, doch übertreffen die Zwischenräume sie stets um das 2—3fache. | Die Lobenlinie ist leider nicht ganz mit Sicherheit festzustellen, doch zeigt sie mit dem einen großen Hauptseitenlobus deutlich den Charakter der Aspidoceraten. Näherstehende Arten sind mir nicht bekannt. Vorkommen: Weiß-Jura «@' &@. Lochengründle bei Balingen. Aspidoceras Lusitanicum ÜHOFFAT. 1893. A. Lusitanicum Cuorrar, Ammonites du Lusitanien de la Contree de Torres Vedras. Lisbonne. S. 66. Taf. XV Fig. 1—3. Ich würde dieses Bruchstück einer Wohnkammer auch nicht der Erwähnung für wert gehalten haben, wenn es nicht die voll- kommenste Übereinstimmung mit der von P. Cnorrar beschriebenen und abgebildeten Spezies des portugiesischen Jura zeigte. Die Höhe beträgt genau wie bei dem dort abgebildeten Stücke 43 mm, die größte Breite wie dort 15,5 mm. Die Skulptur, das Fehlen eigentlicher Rippen, die feine Streifung, die Stacheln, alles genau wie dort. Ebenso zeigt auch der Horizont völlige Übereinstimmung. Es ist beidemal die Zene des Peltoceras bimammatım QuENST. El ne Nun gestattet aber unser Stück einige Beobachtungen, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Zunächst die minder wichtige, daß die abgebrochenen Stacheln mit Kalkspat erfüllt gewesen zu sein scheinen, im Gegensatz zu der übrigen, als Steinkern erhaltenen Wohnkammer. Es ließe dies vielleicht auf einen Abschluß der Stacheln nach innen schließen. Ähnliches berichtet QuEnstenr ver- schiedentlich, z. B. Ammoniten S. 1017. Vergl. ferner RorTuPpLerz: Über die Einbettung der Ammoniten in die Solenhofener Schichten ! S. 334. Aspidoceras Lusitanicum ÜHOFFAT. Sodann aber glaube ich die Spuren früherer Mundränder ver- folgen zu können. Diese verlaufen von der Naht zunächst in flachem N Bogen rückwärts, etwa bis zum abgerundeten Nabelrand, dann auf der Seite in flachem Bogen nach vorne, dann auf der Außenkante 3 in engem Bogen rasch zurück, um auf der Externseite wieder in ziemlich kräftiger Biegung vorzudringen. Es besteht nun ein ge- wisser Unterschied zwischen denjenigen Linien, die in den Zwischen- 4 - räumen der Knoten liegen und bei denen die Biegungen der Extern- _ kante und auch der Externseite flacher ausgeprägt sind, und anderen, welche in den Radius der Stacheln fallen, die Externstacheln bei ihrer Rückwärtsbiegung auf der Außenkante eng umlaufen und dann y | ! Abh. der K. B. Ak. d. W. II. Kl. XXIV. Bd. 2. Abt. München 1909, N Ha zwischen ihnen auf der Außenseite weit vorspringen. Es spielen also hier die Stacheln eine den bekannten Parabelknoten der Peri- sphincten entsprechende Rolle. Man vergleiche hiezu TeisseyR£’s Ausführungen in: Über die systematische Bedeutung der sogenannten. Parabeln der Perisphinceten. N. Jahrb. f. Min. ete. Beil.-Bd. VI. 1889. S. D7O ff., bes. S. 609, 622 u. 627, welcher unter anderem eben die Entwicklung der Armatenstacheln aus Skulpturparabeln der Perisphincten angibt, und vergleiche ferner namentlich P. pe Lorıor’s Abbildungen von „Perisphinctes“ perisphinctoides Sınzow var. armata Lor., Oxf. inf. du Jura ledonien. Soc. pal. suisse. XXVII. 1900. S. 84. Taf. 5, 21—-25. | Fundort des schwäbischen Exemplars: Gräbelesberg bei Laufen a. d. Eyach. Unterer Teil des Weißen Jura $#, Zone des Peltoceras: bimammatum QUENST. Waagenia swevica n.sp. (Taf. V Fig. 26.) Durchmesser ohne Stacheln . 24,53 mm = 100 Höhe des letzten Umsanss . 85 „= 55 Nabelweite . . . SS) OT Breite nicht zu ermitteln. Das vorliegende Stück ist ein Steinkern, nur auf einer Seite: vom Gestein entblößt. Eine weitere Präparation verbot sich durch die große Sprödigkeit desselben. Die Involution mag etwa '/gz betragen haben. Der Querschnitt ıst nicht bekannt, wohl höher als breit. Die Skulptur besteht aus 35—40 scharfen, geraden, radial- gestellten Rippen, die am steilen Nabelrand beginnen und im äußeren Viertel mit einem senkrecht zur Achse des Tieres gestellten Knoten oder Stachel endigen. Etwas zahlreicher sind die ihnen nicht entsprechenden ziem- lich hohen (bis 2 mm) spitzen Stacheln des einen erhaltenen Extern- kammes. Hinter ihnen folgte wohl in der Mediane der Externseite eine Furche und darauf symmetrisch ein zweiter Stachelkamm. Doch ließ sich dieser aus dem oben angeführten Grunde nicht freilegen. Indes beweist schon das Erhaltene zweifellos die Zugehörigkeit unseres Stückes zu der Gattung Waagenia. Die einzige sonst noch aus unserem Weißen Jura bekannte nahestehende Form Waagenia hybonota OrprL aus den Plattenkalken von Solnhofen und Nusplingen unterscheidet sich durch ihre viel bedeutendere Größe sowie die im Verhältnis zur Seitenstachelreihe erheblich größere Zahl der Knoten, nicht Stacheln, auf den Extern- kämmen. Es dürfte dies das älteste bis jetzt bekannte Auftreten der interessanten Gattung sein, um so merkwürdiger, als sie nicht bei uns, sondern im alpinen Jura ihre eigentliche Heimat hat. NrumAayr beschreibt zwar Fauna der Schichten mit Asptidoceras acanthicum 1873 einige hieher gehörige Formen aus der genannten Zone, die allerdings zum Teil wohl noch unserem y entspricht. 1878 aber, als er die Gattung Waagenia schuf (Über unvermittelt auftretende Cephalopodentypen usw. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. XXVIM. S. 70 [34]), verlegte er ihr erstes Auftreten im mitteleuropäischen Jura in die Zone des Perisphinctes Eumelhus. Vorkommen: Weiß-Jura 7, Zone unsicher. Äcker des Michel- felderhofs westlich Hossingen. Beiträge zur Kenntnis des oberen Hauptmuschelkalks. Von G. Stettner in Heilbronn. Mit 1 Kartenskizze. Der obere Hauptmuschelkalk weist bekanntlich außerordentlich große Verschiedenheiten auf, und es ist daher kein Wunder, daß auclhı die Auffassungen über seine Schichten im Laufe der Zeit sehr stark gewechselt haben. Es ist noch nicht so lange her, da war man noch der Ansicht, daß der Trigonodus-Dolomit den Muschelkalk über- lagere und vielleicht besser zur Lettenkohle zu stellen sei, und daß dieser Dolomit in Württemberg gegen Norden auskeile. Ich habe dann zu zeigen versucht, daß man es hier mit einem mehrfachen Fazieswechsel zu tun hat, daß der Trigonodus-Dolomit des mittleren Württembergs gegen Norden kalkig wird und schließlich in seiner Oberregion als Estherienton in der Kochendorfer Gegend auftritt, daß aber die angeblich so großen Mächtigkeitsschwankungen nicht vorhanden sind. In den letzten zwei Jahren ist GEORG WAGNER! mit einer neuen Theorie hervorgetreten, die er auf wirklich um- fassende Profilstudien gründet. Nach ihm liegt der Trigonodus- Dolomit unter den Semipartitus-Schichten, als welche er Estherien- tone + Glaukonitkalk bezeichnet; er ist nach ihm eine fazielle Ver- tretung der Region der Hauptterebratelbank. Die ıhn überlagernden „fränkischen Grenzschichten“, wie er jetzt die Semipartitus-Schichten nennt, keilen von Kochendorf gegen Süden und Osten aus und ver- schwinden in der Linie Markgröningen-Gaildorf-Crailsheim; im Süden bestehe ein Hiatus, der im Maximum sogar die fränkischen Grenz- schichten + > Terebratelkalk umfasse. Umgekehrt schwellen nach Süden die Schichten des Trigonodus-Dolomits stark an auf Kosten tieferer Schichten, insbesondere der Intermedius-Zone. Dieser Auffassung habe ich sofort widersprochen?. Auf einigen Exkursionen in das sehr schwierige Dolomitgebiet habe ich mich aber schließlich von Herrn W;cner bestimmen lassen, seiner Auf- "Georg Wagner, Vorläufige Mitteilung über den oberen Haupt- muschelkalk Frankens. Centralbl. f. Min. ete. 1910. No. 23. — Zur Stratigraphie des oberen Hauptmuschelkalks in Franken. Centralbl. f. Min. etc. 1911. No. 13. : Diese Jahresh. 1911. S. 26, fassung beizutreten!. Ich habe jedoch auf späteren Exkursionen bald wieder gefunden, daß Wacner’s Ansicht unhaltbar ist, jeden- falls für das Neckar- und Enzgebiet, und habe mich dann im letzten Sommer und Herbst an die Arbeit gemacht, der Sache durch sorg- fältige vergleichende Profilstudien auf den Grund zu kommen und endlich einmal volle Klarheit zu schaffen. Ich gebe als Resultat zunächst einmal eine Anzahl von Pro- filen, die fast alle längst bekannt sind, die aber bis jetzt noch nicht sorgfältig genug bearbeitet und auch noch nicht ganz richtig gedeutet worden sind. Diese Profile umfassen, wenn die Aufschlüsse soweit reichen, dieselben Schichten, auf welche sich Wacner’s Studien beziehen. Wacner gliederte sie zuletzt (1911) in ”—9 m Semi- partitus-Schichten, bestehend aus 3,5—5 m Fränkischen Grenz- schichten (mit Grenzbonebed, 1,8—3,3 m Glaukonitkalk und 1,5—2 m Bairdienletten) und 2,5—5 m Terebratelkalk (mit oberer Terebratel- bank, Sphärocodienkalk, gelben dolomitischen Mergeln und Kiesbank), in 0,4—1)0 m Hauptterebratelbank und in 9—12 m Inter- medius- oder Gervillienkalk, der zusammen mit 20—25 m Nodosus- Platten über der Oycloides-Bank den oberen Nodosus-Kalk bildet. Ich bezeichne in den folgenden Profilen zunächst einmal diese Schichten als: 1. Grenzschichten mit Trigonodus Sandbergeri und Myophoria transversa (kurzweg Grenzschichten) = Koxen’s Stufe des glau- konitischen Kalkes bei Kochendorf; Mächtigkeit schwankend; . Zirka 5 m obere Terebratelschichten: . 2,4—3,0 m untere Terebratelschichten ; . 3,9—4,8 m obere Gervillienschichten ; . Ziırka 5 m mittlere Gervillienschichten. Über die Gliederung dieses Schichtenkomplexes nach Ceratiten- formen wird am Schluß noch besonders zu sprechen sein. Die Ver- gleichung mit der Wacner’schen Gliederung ist nicht ohne weiteres möglich, wie sich im folgenden zeigen wird. Zum Zwecke der leichteren Vergleichbarkeit habe ich diesen Schichtenkomplex in 30 Unterabteilungen zerlegt, deren Ziffern in sämtlichen Profilen einander entsprechen. Auf eine vergleichende Gliederung der Grenzschichten (1.) habe ich verzichtet. Verfolgen wir zunächst einmal die Entwicklung von Kochen- _ dorf gegen Süden, also die Umwandlung der Kochendorfer Ton- fazıes in die Talheimer Kalkfazies und dann in die Wal- heim-Vaihinger-Dolomitfazies. ! Diese Jahresh. 1911. Nachtrag S. 557. or wm 62 Profil der Tonfazies von Kochendori-Wimpfien. Schieferton und Dolomit der Lettenkohle. Sandbergeni. 1. 2,4—2,6 m Grenzschichten mit Myophoria transversa und Triyonodus : ul | | Bonfeld 70cm Glaukonitkalk mit Fisch- und Saurier- resten, oben Grenz- bonebed; Myophoria Gold fussi ; 50—55 cm Gekrösekalk; 60 cm fast schwarzer Kalk, verknetet mit wulstigem Gekröse- kalk und gelbbraunem Ton. Septarien. Tri- gonodus, verschiedene Myophorien. Winterberg Wimpien 60-70 cm Glaukonit- kalk mit Fisch- und Saurierresten, Grenz- bonebed; Myophoria Goldfussi; 80 cm Gekrösekalk, stellenweise mergelig, mit dolomit. Platten; 10—15 cm splittrige Muschelbank, Myo- phoria Goldfussi; 70 cm fast schwarzer Kalk mit verkneteten Forsthalde Kochendorf 36 cm glaukonitisches Bonebed, Myophoria Goldfussi, Lingula; 16 cm Gekrösekalk; 70—75 cm splitterharte dunkle Kalke. Muscheln, Trigonodus Sandbergeri, Myo- phoria transversaund Goldfussi, Gervillia subcostata, verknetet mit Wulstkalken und gelbbraunem Ton; Septarien. 40—50 cm Gekrösekalk mit Tonzwischenlagen, verwitternd knollig-knauerig zerfallend, zuweilen septarienartig zerspalten, Fischreste, Gervillia sociahs, ganz spärlich Terebrateln, Ceratites semipartitus. 40 cm splittrige Lumachellenbank (erkenntlich zuweilen Trigonodus), an einzelnen Stellen sphärocodien-ähnliche Bildungen. 3—8,1 m obere Terebratelschichten, . 115 cm dunkle Schiefertone mit Estherien und Bairdien, darin ganz dünne (kaum 1 cm), gegen unten etwas dickere, nach Süden (Forst- halde) bis 6 cm dicke Kalkplättchen, reich an Fisch- und Saurierresten, bei Jagstfeld stellenweise Lumachellenbänkchen mit Myophorien und Trigonodus Sandbergeri und Bruchstücke von Terebratelschalen, Cera- tites semipartitus, im Liegenden Myacites musculoides häufig. . 15—25 cm feste Kalkbank („laufende Schicht“), stellenweise splittrig; Fischreste; hie und da Terebrateln. . 30—40 cm Schieferton, zuweilen auch gelber Mergel mit Kalklinsen und Knauern, stellenweise auch uneben geschichtete Kalkplatten, zu- weilen sehr terebratelreich (obere Terebratelbank), zuweilen fast leer, Gervillia socialis, Ostrea complicata. Hauptfundsicht der Riesen- ceratiten von Hagenbach und Bonfeld: semipartitus und dorsoplanus. 5.—7. 120—125 cm Terebratelquader: harte, hellgraue, feinkristalline Lumachellenbänke („Werkbank“, „Schimmel“), meist sehr terebratel- reich, zuweilen rötlicher Kornstein und in der Mitte mit dünner Mergel- lage; stellenweise folgende Gliederung: 3—3,1 m obere Terebratelschichten. u 5. 25 cm Lumachelle mit Terebrateln, Myophorien; Pecten laevigatus, Östrea complicata, Gervillia socialis. 6. 25 cm etwas gelber Mergel und dünnbankige terebratelführende Splitterkalke. 7. 75 cm kristalliner Terebratelkalk mit dunkeln, verwitternd weiß- grauen knolligen Einschlüssen (bei Hagenbach Sphärocodien), Schicht- flächen zuweilen dicht mit Glaukonit bedeckt. . 15—20 cm gelbbraune dolomitische Mergel ; Ceratites semipartitus und dorsoplamus. . 80—90 cm fest aufeinandergepackte, dünngeschichtete, wulstige blaue oder graue, ziemlich muschelreiche Kalke („Maste“), meist eine massige feste Bank bildend, oben zuweilen mit Stylolithen, wenig Terebrateln. . 30—35 cm gelbbraune dolomitische Mergel („Riesbank“, „faule Schicht“), mit Fischresten, Ceratiten mit aufsitzenden Östreen, wenig Terebrateln. 15—30 cm schwarzer Schieferton, zuweilen mit Terebrateln. 25 cm (Winterberg) —65 cm (Jagstfeld--Hagenbach) Haupttere- bratelbank, meist kristallin, die Terebrateln in Masse auswitternd, zuweilen (am Kocherkanal zwischen Kochendorf und Hagenbach) auch Muschelbreccie mit Terebrateln, Pecten, verschiedenen Ostreen, Ger- villien, Lima u. a. 15—30 cm gelber Mergel und Kalkplättchen mit Terebrateln, Ceratites nodosus (selten), intermedius, dorsoplanus und semipartitus (selten), hauptsächlich intermedius & BENECKE. 8 Sek) eo. -— S rn = 2 10 ei = al ED: © > = = = | Se 14. = =.1o. = 5 2 = = |16. B R ln, © ® Pe} el 55 cm Splitterkalk mit Gervillien, unten dünnschichtig mit Ton- zwischenlagen. : 10 cm Schieferton und Brockelkalk mit großen Terebrateln:; 30 cm tonige knauerige Kalke mit Ceratites intermedius, dorsoplanus und semipartitus. 70 cm Splitterkalk mit Gervillien und Myophoria Goldfussi; Mergel- zwischenlagen. 45 cm blauer Kalk, unten mergelig: zerfallend. Es stehen zwar am Winterberg und bei Hagenbach noch tiefere Schichten an; da es aber nicht möglich ist, ein vollständiges Profil durch die zu behandelnden Schichten zu gewinnen, so mag hier ab- gebrochen werden. Zu diesem Profil bemerke ich noch, daß es wohl richtiger wäre, _ den Trennungsstrich zwischen Gervillien- und Terebratelschichten erst unter Schicht 15 zu ziehen. Da aber in 15 nicht allgemein Terebrateln gefunden werden und also diese Grenze nicht immer _ genau zu bestimmen ist, während die Grenze unter 13 fast stets _ leicht in die Augen fällt, so empfiehlt sich, lediglich aus praktischen e Gründen, die im obigen Profil über der letzten Hebräer- (Gervillien-) _ und unter der Hauptterebratelbank vorgenommene Abgrenzung. _ Übrigens kommen auch noch durch die gesamten oberen Gervillien- 2 de schichten vereinzelt große Terebrateln vor‘. Wollte man, wovon. am Schluß noch zu sprechen sein wird, die Region der großen Tere- brateln ganz richtig abtrennen, so mußte man den Trennungsstrich zwischen den Schichten 22 und 23 der folgenden Profile, also über Wacner’s Bank der kleinen Terebrateln ziehen. Ziff. 1—3 des Kochendorfer Profils sind Wacner’s Fränkische Grenzschichten, 4—11 Wuacner’s Terebratelkalk, 12 und 13 die Hauptterebratelbank, 14 u. ff. der Intermedius- oder Gervillienkalk. Die nächsten Aufschlüsse gegen Süden liegen im Schotzachtal zwischen Sontheim und Ilsfeld. Ihre Zahl ist außerordentlich groß. so daß man kaum irgendwo leichter als hier die Entwicklung der Schichten verfolgen kann. Der Charakter des oberen Hauptmuschel- kalks im Schotzachtal ist ein völlig anderer als bei Kochendorf: massige Felsen statt weicher Ostracoden-Tone, kornsteinartige Splitter- kalke, gegen Süden „wilde“ dolomitische Felsmassen. Und doch entsprechen diese Felsmassen durchaus, abgesehen von den (schwanken- den) Grenzbänken auch in den Mächtigkeiten, den Kochendorfer Schichten, wie ich schon früher” nachgewiesen habe; nur daß mir damals eine ganz richtige Abgrenzung der Terebratelschichten und dieser von den Grenzschichten noch nicht gelungen ist. WAGNER sagt nun, seine Fränkischen Grenzschichten (1—3) haben folgende Mächtigkeiten: Sontheim 520 cm, Talheim 310 cm, Klein- bottwar 180 cm oder noch weniger, Walheim und Vaihingen zirka 150 em, d. h. sie nehmen auf kurzer Strecke sehr rasch ab, ins- besondere verschwinden die Estherientone bis auf eine zirka 5 cm dicke Mergelbank. Nach meinen Beobachtungen ist es ganz richtig, daß in den angegebenen Tiefen unter dem Grenzbonebed Terebratel- schichten liegen; aber es wäre irrig, annehmen zu wollen, daß dies jedesmal dieselben Terebratelschichten wären. Terebratelschichten haben, wie dies besonders deutlich im Wellengebirge zu beobachten ist, die Eigentümlichkeit, daß sie außerordentlich schwankend in der Terebratelführung sind; eine überreiche Schicht kann zuweilen schon in 20 oder 100 m Entfernung terebratelfrei sein. Unter den Bänken der Terebratelschichten des oberen Hauptmuschelkalks ist keine einzige, die nicht gelegentlich sehr reich an Terebrateln wäre, wenn auch No. 4, 7 und 12 als die eigentlichen Terebratelbänke zu gelten ! Vergl. z. B. auch Thürach, Erl. zu Blatt Sinsheim S. 18 Ziff. 13; Thürach faßt allerdings unter seiner Ziff. 12 als Hauptterebratelbänke die Ziffern 12—15 des oben stehenden Kochendorfer Profils zusammen. * Diese Jahresh. 1905. S. 204. ie haben, aber auch keine, die nicht einmal auch ganz ohne Terebrateln anzutreffen wäre. Die allergrößten Schwankungen in der Terebratel- führung zeigen nun die oberen Terebratelschichten über der „oberen Terebratelbank“, die nach WAcner keine Terebratelschichten mehr sind. Der Charakter der Estherientone ist im ersten Steinbruch des Schotzachtals beim israelitischen Friedhof südlich von Sontheim gerade noch deutlich zu erkennen. Dort stehen über 120 cm Tere- bratelquaderschichten, die hier kaum Terebrateln führen, 180 cm Estherientone, mit vielen Kalken und der Terebratelknauerbank im Liegenden, und 360—400 cm Grenzschichten an. Da hier die größte Mächtigkeit der Grenzschichten in Württemberg zu beobachten ist, verdient dieses Profil hier wiedergegeben zu werden. Profil des Steinbruchs beim israelitischen Friedhof südlich von Sontheim. 1. 10—30 cm glaukonitischer Bonebedkalk ; 5 cm gelber Mergel; 120—160 cm rötliche Kornsteinlumachellen ; 35 cm dolomitische Platten in einem gelben Mergel, unten Schieferton ; 80 cm Gekrösekalk und dolomitische Platten, und zwar: 45 cm Gekrösekalk, 20—25 cm dolomitische Platten in einem gelben Mergel, unten Schieferton, 10 cm blaue wellige Kalke; 25—30 cm splitterharte schwarze Kalkbank mit zerquetschten Muscheln (Trigonodus Sandbergeri, Myophorien); 15—25 cm blaue wellige Kalke mit etwas Schieferton; Terebratelreste ; 40 cm Splitterkalk (rötlicher Kornstein) mit Myophorien. 3,64 m Grenzschichten. 2. 5—10 cm gelber Mergel; 60 cm Blaukalk, glatt und dünnbankig, oder 30 cm blaue glatte Kalk- bänke und 20 cm Mergel; 35 cm festere splittrige Kalke; 10—15 cm Schiefertone und Kalkplättchen. . 35 cm Splitterkalkplatten mit Terebrateln und Muschelschalen. 4. 30—35 cm Knauerkalk oder Schieferton mit Kalklinsen, ganz vereinzelt mit Terebrateln (obere Terebratelbank). ‚5. 35 cm kristalliner Kalk mit Muschelschalen und vereinzelten Terebrateln. 6. 5-10 cm Mergel. 7. 95 cm Terebratelquader. 3 m obere Terebratelschichten. [eb] Untere Terebratelschichten. Hier ist also die obere Terebratelbank (Knauerbank) arm, aber die darüberliegenden Kalke (3 = „laufende Schicht“ von Kochendorf) terebratelführend, ähnlich wie in Tuüracn’s Profil von Sinsheim die obere Terebratelbank 5 mit der von WAGNER für sıe als charakteristisch Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. h) nr oe angesprochenen Tiergemeinschaft (Terebrateln, Gervillia socialis und Ostrea complicata) als fossilarm, dagegen die darüber liegenden 37 bis 55 cm dichten Kalkbänke als „voll Kieselschalen der Terebrateln“ angegeben werden. Schon im folgenden Steinbruch ist der untere Knauerkalk wieder eine reichhaltige Terebratelbank, der darüber- liegende Splitterkalk von 35 cm scheint terebratelfrei; die darüber folgenden 15 cm Schieferton vom 1. Steinbruch erscheinen als 13 em toniger Kalk; darüber liegen 95 cm glatte Kalke, und den Schluß unter den Grenzschichten bilden 5 cm Letten. Eine Viertelstunde weiter südlich beim Rauhen Stich stehen über der 40—45 cm mächtigen ziemlich terebratelreichen Knauerbank, 125 cm Splitterkalke an, die alle, ganz besonders die obersten, Terebrateln führen. Die Bairdientone sind also nicht ausgekeilt, und die obere Terebratel- _ bank ist nicht hart unter den Glaukonitkalk von 320 em gerückt, sondern die gesamten Bairdientone haben sich in unverminderter Mächtigkeit in Splitterkalke umgewandelt, und die Schalenbruch- stücke im Jagstfelder Bairdienton erscheinen jetzt in einem gutent- wickelten Terebratelkalk. Die Anschauung Wasner’s, der zufolge die „Fränkischen Grenzschichten“ auf der ganz kurzen Strecke Sont- heim—Rauher Stich von 520 auf 310 cm abgenommen, die Tere- bratelkalke von ca. 4m bis ca. 5,5 m zugenommen haben, ist also nicht haltbar; es geht auch nicht an, über der Terebratelknauer- bank (= oberen Terebratelbank) die Terebratelschichten abzuschließen ; vielmehr sind die Estherientone, wie auch die nachher zu besprechende Entwicklung in der Dolomitfazies zeigt, als Tonfazies der oberen Terebratelschichten aufzufassen. Wer daran je noch zweifeln wollte, braucht nur von Talheim weiter aufwärts zu wandern, und er trifft dann beim Kalkwerk diese oberen Schichten wieder stark mit Tonen durchsetzt an: über ca. 2,6 m unteren Terebratelschichten und 1,2 m Terebratelquadern stehen ca. 30 cm brockeliger Knauerkalk, 35 bis 40 cm feste Kalkbänke, 115 em tonreiche Brockelkalke und dann ca. 3 m Grenzschichten an. Ich gebe nun noch das Profil der Talheimer Kalkfazies. Es gilt, abgesehen von den Mächtigkeitsschwankungen der Grenzschichten, den eben besprochenen Faziesänderungen in den oberen Terebratelschichten und der oberhalb Talheim einsetzenden Dolomitisierung der Terebratelschichten, von Sontheim bis Ilsfeld. Da sich jedes einzelne Bänkchen ganz gut durchverfolgen läßt und ae die Mächtiskeitsschwankungen ganz minimal sind, verlohnt es sich nicht, mehrere Profile zu geben; ich trage vielmehr einige besondere Beobachtungen auf der Strecke Talheim-Ilsfeld hier ein. Die Grenz- schichten sind zwischen Rauher Stich und Talheim gemessen. 1. 3,2 m obere Terehratel- ca. 3,2 m Grenzschichten mit glaukonitischem Grenzbonebed (in der Grenzbank bei Talheim Ort auch Gerölle), dem von Sontheim bekannten Wechsel von splitterigen, meist kornsteinartigen Kalken mit wulstigen Gekröse- kalken, etwas Mergel und Schieferton; in den unteren 30 cm treten vereinzelt Sphärocodien und Oolithkörner auf. schichten. 2,7 m untere Terebratelschichten. SIovm . 10—20 cm tonige Blaukalkplatten und gelber Mergel. .u. 38. 130 cm rötlicher Kornstein, besonders oben reich an Tere- brateln, Myophorien und Trigonodus. . 30—50 em Knauerkalk mit wenig Terebrateln. . 35 cm Splitterkalk mit Muschelschalen und vereinzelten Terebrateln, . 5—10 cm Mergel. . 95 cm Terebratelquader, besonders oben reich an Terebrateln und an Muscheln, in der unteren Hälfte zuweilen dünne Schiefertonzwischen- lagen und dünnere Kalkbänke, stellenweise mit dunklen Einschlüssen, auf den Schichtflächen Glaukonit. 13. . 10 cm Mergel und Kalkknauer, spärlich Terebrateln. . 80—90 cm meist splittrige blaue oder graue Kalkbänke mit Muscheln und wenig Terebrateln, stellenweise weißen Einschlüssen; oberhalb Talheim: 30 em brauner tonigdolomitischer Kalk, oben Stylolithen; 55—60 cm splittrige Muschelbänke. . 60—65 em dolomitische Platten und gelbbraune Mergel mit Terebrateln und Östreen; oberhalb Talheim: 40 cm Mergeldolomit. . 15—80 cm schwarzer Schieferton mit dünnen Kalkplättchen und Tere- brateln. . 55—60 cm sehr reichhaltige Hauptterebratelbank, aus der die Terebrateln in Masse auswittern ; Pemphix Sueurii; oberhalb Talheim wird die Bank hart kristallin und die Terebrateln wittern nicht mehr in gleicher Weise aus. 30—35 cm gelbe Mergel und Kalkplatten mit Terebrateln. Haupt- ceratitenfundschicht (meist intermedius), fast alle Arten des oberen Hauptmuschelkalks. 3,8 m obere Gervillienschichten. . 60 cm Splitterkalk mit Muschelschalen (Gervillia socialis), etwas Mergelzwischenlagen, stellenweise mit Terebrateln. . 15 cm brockelige Wulstkalke mit großen Terebrateln. . 40—45 cm „Hebräer“(Gervillien)bänke. . 40 cm blaue Wulstkalke mit Tonzwischenlagen. . 45 cm Tonplatten und toniger Plattenkalk und gelbe Mergel (Tuürach’s „gelbe Bank‘). . 15 cm sehr reichhaltige splittrige Lumachellenbank ; 20—25 em Wulstkalke mit weißen Einschlüssen; 15 cm splittrige Lumachellenbank mit kleinen weißen Einschlüssen und mit kleinen Muscheln, gegen Ilsfeld reichhaltige Schneckenbank. H* u ee |20. 5 cm gelbe Mergel. 21. 80 cm ebengeschichtete Splitter- und Blaukalke mit größeren weißen Einschlüssen, meist 3 oder 4 fossilreiche Schichten im Wechsel mit einigen Mergellagen. Reich an Fischresten, Ceratites nodosus große Formen und intermedius (und später zu besprechende Dorso- plamus-Form). 22. 20 cm Blaukalk mit Mergel; 20—40 cm gelbe Mergel mit kantigen Blaukalkplatten und (oder). Schieferton; Fischreste, Ceratiten: große Nodosen, intermedius, (dorso- planus). 3,9 m obere Gervillienschichten, 123. 135 cm Splitter- und Wulstkalke mit Gervillien („Hebräer“), und zwar: 30 cm Gervillienbank, reich ankleinen Terebrateln (WAGnER’S Bank der kleinen Terebrateln); 90 cm Wulstkalk und Splitterkalk mit Mergelzwischenlagen ; 15 cm gut heraustretende Splitterbank mit kleinen Muscheln und anscheinend auch kleinen Terebrateln; Ceratites nodosus. 24. 20 cm Wulstkalke mit gelbem Mergel; 5—10 cm gelber Mergel oder Schieferton. 25. 110 cm meist löcherige Splitter- und Wulstkalke mit Gervillien („Hebräer“), bestehend aus 25 cm splittriger Hebräerbank, reich an Muscheln, besonders kleinen, und (gegen Ilsfeld) Schnecken, an- scheinend auch kleinen Terebrateln; 40 cm Wulstkalk mit Mergel- zwischenlagen, 50 cm splittrigen Hebräerbänken, löcherig. 26. 60—70 cm schwarzer Schieferton mit wellig gebogenen, kantig springenden Kalkplättchen und eingelagerten Kalklinsen (Knollen), stellenweise reich an Pyrit (hübsche Kristalle). (eratites nodosus und ©. ef. dorsoplanus PaıLıprı Taf. LI Fig. 3. 27. 40—50 cm Blaukalk mit Gervillien ; 28. 40 cm (bei Ilsfeld nur 25) schwarzer Schieferton mit Kalklinsen: Gervillia socialis, Lima striata, Pecten laevigatus. 29. SO cm (bei Ilsfeld 60—65) Gervillienbänke, weniger fest. 30. 20 cm (bei Ilsfeld 20—30) schwarzer Schieferton mit Ceratites nodosus. 5,2 m mittlere Gervillienschichten, 90 cm Splitter- und Wulstkalke mit Gervillien. Zu bemerken ist noch, daß sowohl die mittleren als auch die oberen Gervillienschichten mit einem Tonhorizont beginnen; der untere besteht konstant aus 3 durch 2 Gervillienbänke voneinander getrennten Schiefertonlagen und ist in dieser Entwicklung durchs ganze Land hin mit geringen lokalen Abweichungen zu verfolgen; von ihm aus orientiert man sich im allgemeinen auch am besten im oberen Hauptmuschelkalk. Zuweilen aber führt der obere Ton- horizont nicht bloß in Schicht 22, die oft stark anschwillt, sondern auch noch in Schicht 21 sehr viel gelbe Mergel, so daß eine bis 1,6 m mächtige Tonentwicklung mit Kalkzwischenlagen entsteht. Dann a oe sind beide Tonhorizonte unter Umständen leicht zu verwechseln. In meinem Profil von Talheim (Jahresh. 1905) sind infolge unrichtiger Kombimierung mehrerer Detailprofile diese beiden Horizonte vermengt worden. Die Schiefertone der Öffenauer Kiesgrube (ibid. S. 210) mit Ceratites intermedius, Bairdien und Pflanzenresten gehören dem oberen Tonhorizont an. Südlich von Talheim und Lauffen setzt die Dolomitisierung ein mit kompakten Felsmassen, „wilden Felsen“ und Trigonodus- Dolomiten, die die mächtige Stirn der Talränder bilden und jeder Gliederung zu spotten scheinen. Im Zusammenhang mit den chemischen Vorgängen der Dolomitisierung treten jetzt in Masse die Stylolithen auf, die im Kalk- nnd Tongebiet verhältnismäßig recht selten sind. Ich halte also noch immer den Dolomitgehalt für etwas Sekundäres, wie auch vAn WERVERE! aus einer Reihe von Gründen sich für sekundäre Umbildung des dolomitischen oberen Muschelkalks in Lothringen aus Kalkschichten ausspricht. WAGNER weist allerdings mit Recht darauf hin, daß die Bänke über dem Dolomit kalkig sind, was eine sekundäre Dolomitisierung durch Sickerwässer ausschließe ; jedoch werden bei Gochsheim und von Vaihingen südwärts (z. B. bei Zuffenhausen) auch die Grenzbänke von der Dolomitisierung erfaßt. Nach Wasner setzt der Trigonodus-Dolomit südlich von Heil- bronn direkt über der Hauptterebratelbank ein und umfaßt bei Vaihingen */s3 des Terebratelkalks und die Hauptterebratelbank. An dieser Bemerkung ist so viel richtig, daß in der Mergelschicht 10 zuerst dolomitische Platten auftreten. Die Dolomitisierung erstreckt sich indes bei ihrem Beginn ziemlich bald auf den ganzen Schichten- komplex 2—22, am stärksten auf Schicht 2—7 (obere Terebratel- schichten), am schwächsten auf die oberen Gervillienschichten, und sie bleibt weit nach Süden auf diese Schichten beschränkt; auch noch bei Rottweil und Villingen, wo die Dolomitisierung noch sehr viel tiefer, selbst in die Encrinus-Schichten reicht, sind nur diese oberen Schichten richtige Dolomite, die tieferen sind mehr kalkig, und ihre Farbe geht ins Blaugraue. Die oberen Gervillienkalke erscheinen zunächst als kristalline dolomitische Kalke; die unteren Terebratelschichten werden ein 3 m mächtiger „wilder Fels“, in dem anfangs noch die Mergelschicht 10 als Mergeldolomit auftritt, bis auch siekompakt wird und nur als gelbbrauner 40 cm breiter Streifen im Felsen sich zeigt. Der darunter liegende Schieferton 11, der schon bei Talheim Kalkplättchen führt, wird zu ! Erläuterungen zu Blatt Saarbrücken, 1906. S. 195. Ben einem blauschwarzen Kalk, der bei Walheim noch blättrig verwittert; im Hangenden der unteren Terebratelschicht 9 treten jetzt konstant Stylolithen auf. Die oberen Terebratelschichten, in denen sich die Dolomitisierung am stärksten geltend macht, bilden anfangs noch harte bräunliche bis graue Dolomite, oben teilweise noch plattig geschichtet, wandeln sich aber dann in weiche Malbsteine um, die kaum eine Schichtung aufweisen, wohl aber in der Oberregion ver- witternd plattig zerfallen. Für die Fossilien hat sich die Dolomiti- . sierung teilweise sehr günstig erwiesen, wenn sie in Bitterspat ver- wandelt wurden, ohne in Dolomitsand zu zerfallen (Schwieberdingen ; Schneckenbank bei Ilsfeld); zum größeren Teil scheinen aber ihre Schalen bei der Dolomitisierung aufgelöst und zerstört worden zu sein. Am schlimmsten ist es dabei offenbar den Ceratiten und Terebrateln ergangen. ÜCeratiten findet man nur noch ganz selten, im Malbstein wohl überhaupt keine mehr. Von den Terebratel- bänken wird die Hauptterebratelbank 12 nach Süden immer mehr hart kristallin, zuweilen ein stahlgrauer Splitterkalk mit spätigen Querschnitten von allerlei Fossilien und erscheint bald terebratelfrei; Stellen, wo sie noch gut entwickelt ist und reich an Terebrateln auftritt, wie z. B. bei Vaihingen zwischen der Illinger Mühle und dem Kalkwerk, sind selten. Die Terebratelquaderschicht 7, die den unteren Malmstein bildet, wird südlich von Talheim— Lauffen zunächst ein ausgezeichneter und sehr reichhaltiger Terebrateldolomit, aus dem die Terebrateln in Masse auswittern ; so findet man sie besonders bei Walheim, Neckarweihingen— Ottmarsheim—Hessigheim'!.. Sobald aber (weiter südlich) dieser Dolomit weich zerreiblich wird (Vaihingen), erkennt man kaum noch Spuren von Terebrateln. Die obere Tere- bratelbank ist nur noch in spärlichen Terebratelspuren vorhanden; das ist umso auffallender, als die in Schicht 2 enthaltenen Myophorien und T’rigonodus stellenweise besonders gut kenntlich und massen- haft den oberen Trigonodus-Dolomit füllen. Wasner hat bei Talheim die oberen Bänke von 2 (Estherien- tone) als obere Terebratelbank betrachtet. Es kann uns jetzt nicht mehr überraschen, daß ihm bei Walheim und Vaihingen, wo die Hauptterebratelbank 12 nicht mehr gut oder nur an einzelnen Stellen. aufzufinden ist, der Terebrateldolomit 7 als Hauptterebratelbank er- scheint. Die obere Terebratelbank ist südlich ebenfalls geschwunden ; dafür treten dort in den knauerigen Gekrösekalken der Grenzschichten die Terebrateln, die in diesen Schichten im nördlichen Gebiet recht ı Vergl. Begleitworte zu Atlasblatt Besigheim. 1903. S. 13. “ selten sind, zahlreicher auf. Diese terebratelführende Schicht der Grenzbänke wird jetzt Wacner’s obere Terebratelbank; unter ihr zeigen sich Splitterkalke mit Sphärocodien, die er mit Schicht 7 (Terebratelquader) des nördlichen Gebiets vergleicht, in der dunkle rundliche Einschlüsse und Sphärocodien sich finden. Ich füge nun die Profile von Walheim (harter Trigonodus-Dolomit) und Vaihingen (Malbstein) an, aus denen sich unzweifelhaft ergibt, daß die von Wacner behaupteten großen Mächtigkeitsschwankungen nicht vor- handen sind, daß WAGNER vielmehr trotz seines auf die Klärung dieser schwierigen Verhältnisse verwendeten großen Fleißes durch die Tere- bratelschichten mit ihrem schwankenden Charakter getäuscht worden ist. Solche Verwechslungen wird jeder verstehen, der dieses schwierige Gebiet kennt, das bis jetzt noch niemand zu gliedern gewagt hat. Profil durch den oberen Hauptmuschelkalk von Walheim. Schieferton und Dolomit der Lettenkohle. 1. 40 cm Glaukonitkalk mit Bonebed; 5. cm blauer welliger Kalk; 70 cm Splitterkalk mit Muscheln; 1—5 cm dünne Tonlage; 25 cm wellig gebogene, knauerig zerfallende Wulstkalke (Gekröse- kalk) mit wenig Terebrateln; Stylolithen: 30 cm muschelreicher Splitterkalk mit Sphärocodien ; 80—90 cm dünnbankige, fest aufeinander gepackte, etwas dolomitische Kalke mit Muschelschalen und Sphärocodien. 2,7 m Grenzschichten . 50 cm plattig zerfallender Dolomit, . u. 3. 100 cm fester Malbstein. . 35 cm brockelig verwitternder Malbstein. . 25 em feste Malbsteinbank. . 30 cm mehr tonig dolomitischer Malbstein. 60—65 cm sehr harter Malbstein voller Terebrateln, unten tonig. 3,05 obere Tere- bratelschichten oeınoutpemm . unter etwas Mergel (8.) 80 cm Lumachellenbänke, und zwar: 45 cm „rote“, eisenschüssige Bank mit Stylolithenzug, unten spär- lich Terebrateln ; 35 cm reichhaltige Schneckenbank. 10. 125—130 cm brauner Dolomit, und zwar: 55 cm gelbbrauner bis grauer splitterharter Dolomit; 40—45 cm dolomitischer Kalk mit gelben Tonstreifen, Muscheln; 30 cm tonig-dolomitische Bank; 11. 15 cm schwarzblauer Kalk mit’ Ton, verwitternd dünnschiefrig sich plattend, mit Terebrateln. 12. 50 cm grauer dolomitischer Kalk mit Terebraten (Haupttere- bratelbank), in dem Aufschluß vor dem Steinbruch reichhaltig (dort steht auch, weniger reich als im Bruch selbst, Schicht 7 an). 13. 25 cm Ton und Tonkalk. 2,95 m untere Terebratelschichten 4,7 m obere Gervillienschichten a so 22. nn. oe .65 cm Gervillienlumachelle mit Tonzwischenlagen. . 15 cm mergelig brockeliger Kalk. . 45—50 cm grauer dolomitischer Kalk. . 40 cm Gervilliensplitterkalk. . 45 cm mit gelben Tonschmitzen durchsetzter Wulstkalk, mit Stylolithen; 3—5 cm Mergel („gelbe Bank‘). . 65 cm Splitterkalk mit Stylolithen. 5 cm gelber Mergel. . 115—120 cm Splitterkalk mit Gervillien, in der Mitte teilweise dünn- plattig-mergelig, weiße Einschlüsse. 70—75 Tonhorizont: = 40—45 cm blaugrauer, plattiger und wulstiger Kalk mit Mergel- zwischenlagen oder gelbe Mergel mit Kalkplatten; 30—50 cm gelbe Mergel, Ton- und Kalkplatten mit Fischresten. 4,3 m mittlere Gervillienschichten 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 110 cm Splitter- und Wulstkalke mit Gervillienlumachellen, und zwar: 80 cm feste Splitter- und Wulstkalke, oben reichhaltige Bank der kleinen Terebrateln; 10—15 cm tonig-brocklig ; 15 cm Splitterkalk mit Gervillienlumachelle. 0—5 cm auskeilende Tonlage. 100—110 cm Splitter- u. Wulstkalk mit Gervillienlumachellen, u. zwar: 25—30 cm Splitterkalk mit kleinen Muscheln ; 70—75 cm Blaukalk, in der Mitte dünnplattig mit Mergel. 55 cm Schieferton und gelber Mergel mit scharfkantig springenden Kalkplättchen. 50 cm Splitter- und Brockelkalke mit Gervillien. 25 cm kurzbrüchiger Schieferton und gelbe Letten mit Kalklinsen und -platten. 55—65 cm wellige Wulstkalke, stellenweise auch Splitterkalk, oben Fischbonebed. 5—25 cm auskeilende gelbe Mergel. Kornsteinlumachelle. Das folgende Profil durch den oberen Hauptmuschelkalk bei Vaihingen a. Enz ist aufgenommen in dem großen Kalkwerk von Baresel, wo aller- dings die Schichten nicht verwittert sind, weshalb die Fossilien wenig auffallen und der Tonhorizont 22 (und 21) nicht so wie in alten Steinbrüchen zur Geltung kommt; ergänzt ist dieses Profil in den oberen Schichten bei der Illinger Mühle. | Schieferton und Dolomit der Lettenkohle. ll. 2,4 m Grenz- schichten 12 cm glaukonitischer Kalk mit Bonebed, Myophoria Goldfussi; 35 cm Gekrösekalk mit Stylolithen; 5—10 cm gelbbrauner Dolomit ; 40 cm muschelreicher Splitterkalk (Myophoria Goldfussi) mit Ver- knetungen; 2,4 m Grenzschichten 1—3 cm dünne schiefrige Tonlage; 45 cm harter blauer Kalk mıt Muscheln (Gervillia socialis), oben Stylo- lithen; d cm dünne Tonlage; 50 cm wellig gebogene Wulstkalke und Knauer (Gekrösekalk), oben tonig-knauerig, mit Terebrateln, Ceratites semipartitus; 45 cm blauer Kalk oder grauer dolomitischer Kalk, muschelreich, mit Bairdien, unten Oolith. 3,2 m obere Terebratelschichten (Trigonodus-Dolomit) 2,85—2,9 m untere Terebratelschichten („wilder Fels“) 2.— 7. 3,20 m massiger Malbsteinfels, fast ohne Schichtung, Trigonodus- 8. 9. 10. 11, 12 13. Dolomit; wo er verwittert, lassen seine oberen Lagen (2) eine dünne Schichtung, wie etwa die Estherientone von Kochendorf, erkennen: (2) 60—70 cm dünnplattig verwitternder Malbstein mit Fischresten, Koprolithen, Trigonodus Sandbergeri; (2) 40 cm Malbstein, aus etwas festeren und dickeren Platten zusammen- gesetzt; (3) 55 cm einige dickere, fossilreiche Malbsteinbänke mit Myophoria Goldfussi, Trigonodus Sandbergeri, Pecten laevigatus;; (4) 30—35 cm unregelmäßig geschichtet erscheinender, verwitternd knauerig zerfallender Malbstein mit Terebratelspuren: 5—10 cm Tonlage mit Stylolithen (selten); (5) 40 cm härtere, feste Malbsteinbank ; (6) 20—25 cm weniger fester Malbstein, anscheinend dünner geschichtet; (7) 60 cın ziemlich harter, hellgrauer Malbstein ohne Schichtung mit Terebratelspuren und (?) Einschlüssen. Ganz dünne (1 cm) Tonlage. 80 cm Lumachellenbänke, und zwar: 15—20 cm „rote“ Bank mit Stylolithenzug, oben Bonebed;; 20—25 cm graukristalline dolomitische Bank; 40—45 cm Schneckenbank. 115 cm braune dolomitische Schichten: 50—55 cm braungrauer dolomitischer Kalk mit Stylolithen; 4550 cm massiger dolomitischer Kalk, aus dünneren Platten be- stehend, Ceratites intermedius und dorsoplanus ; 15 cm tonig brauner Dolomit. 10—15 cm blauer Kalk. 55—60 cm splitterharter dolomitischer Kalk, besonders die oberen 25 cm reich an Terebrateln (Hauptterebratelbank); Ceratites intermedius, Myophoria Goldfussi, Gervillia socialis; Sphärocodien. 15—20 cm tonig-kalkige Schicht, verwitternd bröckelig zerfallend, stellenweise reich an Terebrateln. 4,8 m obere Gervillien- schichten („Schwieber- dinger Schichten“) 14. 15. 17. 18. 50 cm Lumachellenbank mit Gervillien und kleinen Muscheln, oben Stylolithen, in der Mitte etwas tonig-brockelig, u. 16, 65 cm grauer dolomitischer Kalk, oben mit großen Tere- brateln, in der Mitte etwas tonig-brockelig. 15—20 cm Blaukalkplatten mit Tonzwischenlagen, Stylolithen ; 25—30 cm blaugrauer dolomitischer Kalk. 25—30 cm Ton mit Blaukalkplatten, scharfkantig zerfallend ; 2 ie ne 20—45—50 cm blaugrauer, splittriger, dolomitischer Kalk mit Ger- villien ; 5—25 cm auskeilende Tonlage. 19. 50 cm dünnplattiger dolomitischer Kalk mit weißen Einschlüssen, zu- weilen auch splittriger Gervillienkalk mit Einschlüssen ; 20. 0-5 cm Ton mit Ceratites nodosus major. 21. 110 cm Hauptgervillienbänke, meist splittriger, grauer dolo- mitischer Kalk. 22. Tonhorizont: 35 cm blaue Wulstkalke mit Tonschmitzen ; 40 cm Mergel und Kalkplatten oder Schieferton mit ©. intermedius und nodosus major, Discina silesiaca. Pflanzenreste. 4,8 m obere Gervillienschichten („Schwieberdinger Schichten“) '23. 120 cm Splitter- und Wulstkalke mit Gervillien; 25—30 cm feste Splitterbänke mit kleinen Terebrateln, Ger- villia socialis ; 10 cm tonig brockelig; 30 cm feste Hebräerbänke; 25 cm mit Ton durchsetzt, Ceratites nodosus major und nodosus typ.; 30 cm feste Bank. 24. 30—45 cm Schieferton, gelbe Letten und Brockelkalk, C. nodosus major. 25. 110 cm meist splittrige Hebräerbänke, teilweise löcherig; 15—20 cm Brockelkalk und Ton. 26. 50-60 cm Schieferton, gelbe Mergel, Blaukalkplatten, Fisch- bonebed. 27. 70—80 -cm reichhaltige Gervillienbänke. 28. 35 cm gelbe Mergel und Kalkplättchen. 29. 65 cm Gervillienbänke. 30. 30—35 cm Schieferton und Blaukalk bezw. Wulstkalkplatten mit Ceratites nodosus typus. 5,4 m mittlere Gervillienschichten Splitterkalk mit Gervillien. Noch weiter im Süden ging die Dolomitisierung mit einer starken Zersetzung und Auslaugung mancher Schichten vor sich; charakteristisch sind in dieser Beziehung das Schwieberdinger Hühnerfeld, die Aufschlüsse bei Höfingen an der Bahnlinie, der lange Baresel’sche Steinbruch zwischen Zuffenhausen und Kornwestheim; diese Zersetzungen ‚unter Bildung sandig-dolomitischer Lagen finden sich in den oberen Gervillienschichten, wo die Hauptfossilschichten von Schwieberdingen liegen, in den unteren Terebratelschichten (hauptsächlich in 10) und im Trigonodus-Dolomit, der bei Zuffen- hausen zum Teil aus reinem Dolomitsand besteht. In der Haupt- terebratelbank trifft man noch bei Zuffenhausen an einzelnen Stellen Terebratelreste; an andern Orten scheinen die Terebrateln in ihr auch zu fehlen. Das Profil bleibt sich vom Enztal an südlich im wesent- T en lichen gleich; nur die Grenzschichten nehmen jetzt sehr rasch ab. Sie messen bei Markgröningen (Ölmühle) nur noch 1,1 m; die unterste Bank ist oolithisch wie bei Vaihingen!'. Beim Hardthof (Gemeinde Schwieberdingen) wurde beim Straßenbau folgendes Profil freigelegt: 1,15 m Grenzschichten und zwar: 40—45 cm splitterharte, muschelreiche, sehr un- eben geschichtete Blaukalke, oben mit 2--5 cm glaukonitischem Bonebed, 10 cm brauner Mergel, 50 cm blaue, starkwellige Wulstkalke und knauerige Brockelkalke, einige Terebrateln, 10—15 cm harter splittriger Blaukalk, teilweise pseudo-oolithisch ; Zirka 3 m Trigonodus-Dolomit (Malbstein). Bei Leonberg sind die Grenzbänke über dem Trigonodus- Dolomit nur noch 0,5 m mächtig (cf. Zeller a. a. O.): blau, glasig, mit Glaukonit, Fischschuppen und Knochen, Myophorien und Pseudo- corbula. Bei Zuffenhausen messen die Grenzschichten über zirka 3 m Trigonodus-Dolomit nur noch 50—60 cm; die obere Bank mit dem Grenzbonebed ist besonders muschelreich: Myophoria Goldfussi und transversa, Trigonodus Sandbergeri; an Stellen, wo das Gestein noch kalkig ist, finden sich in der unteren, etwas oolithischen Bank Sphärocodien. Bei Untertürkheim sind die Grenzschichten 65 cm mächtig. Es war ursprünglich meine Absicht, die Untersuchung des oberen Hauptmuschelkalks ganz nach Süden fortzusetzen, da ich mich schon früher einmal ? über diese Schichten in der Rottweiler Gegend geäußert habe. Das schlechte Wetter im letzten August hat mir aber einen Strich dadurch gemacht. Auch dort hat man bis jetzt eine Gliederung der 20— 32 m Dolomite noch nicht versucht, die eine Vergleichung mit der Schichtenentwicklung im nördlichen Württemberg erlauben würde. Meine Hoffnung, bei Rottweil eine Parallelisierung finden zu können, gründet sich auf einige Angaben ALperrr's über das Vor- ! Vergl. Zeller, Beiträge zur Kenntnis der Lettenkohle und des Keupers in Schwaben. Neues Jahrb. f. Min. XXV. Beil.-Bd. 1908. S. 21. Hier ist dieses Vorkommen genau beschrieben ; diese Beschreibung gilt auch für Vaihingen und Bretten. 2 Diese Jahresh. 1898. S. 307—311. kommen von Ceratites semipartitus‘ (Zimmern 1 Exemplar), Tere- bratula vulgaris? (Zimmern), Myophoria transversa® (Zimmern) in den obersten, bei Zimmern anstehenden Schichten, die durch ihr Massen- vorkommen von Myophoria Goldfussi und laevigata und von Trigo- nodus Sandbergeri bekannt sind. Ich vermochte jedoch auf einer gründlich verregneten Exkursion keine Terebrateln zu finden. Einige Bemerkungen möchte ich jedoch über den obersten Rottweiler Muschelkalk doch nicht unterdrücken. Die Rottweiler Dolomitfazies kann man vielleicht am besten als Plattendolomitfazies bezeichnen: statt ungegliederter Felsmassen meist dickplattige Dolomite, fast ohne Mergelzwischenlagen, so daß man etwa an die oberen Schichten im Crailsheimer Muschelkalk gemahnt wird. Was schon im mittleren Württemberg auffällt, daß nämlich die Ton- und Mergel- bänke der Kalkfazies feinkristalline, tonige und wetterharte Dolomite werden, zwischen denen die dolomitisierten Kalke auswittern (zum Teil als Sand), zeigt sich noch mehr bei Rottweil, nur daß dort die Dolomite härter als im Norden sind und weniger leicht verwittern. Im unverwitterten Gebirge ist es daher bei Rottweil schwer, die ursprünglichen Mergel- und Tonbänke von den jetzt dolomitisierten Kalkbänken zu unterscheiden. Sieht man sich aber unter der großen Neckarbrücke bei Rottweil und an der Steige auf der rechten Neckar- seite die anstehenden Schichten an, so erkennt man bald den unteren Tonhorizont wieder, über dem vielleicht noch 15—18 m Dolomite anstehen, in denen nach dem ersten Umrang der Steige eine bräun- lichgraue, eigentümlich brockelig verwitternde Schicht auffällt, die dem unteren Terebratelhorizont angehören dürfte. Im Steinbruch bei Göllsdorf möchte ich unsere Knauerbank 4 in der 30 cm mächtigen knauerigen, mit schwarzen Tonschmitzen durchsetzten Masse (aller- dings ohne Terebrateln) wiedererkennen, unter der unser Splitter- kalk 5 von meist 25—30 cm als eine sehr harte, bläulich scheinende Dolomitbank von 25 cm liegt. Es folgen über der Knauerbank ca. 75—80 cm Dolomite mit einigen Muscheln, z. B. Pecten laevi- gatus, und dunkeln Tonschmitzen, 1 cm schwarzer Ton, ca. 60 cm Dolomite mit sehr vielen Myophorien und T’rigonodus. Entsprechen, wie ich annehme, diese Schichten den oberen Terebratelschichten, so bilden die noch folgenden, schätzungsweise 3—3'/s m Dolomite die Grenzschichten; sie beginnen mit ca. 65 cm Plattendolomiten, 1 Alberti, Überblick über die Trias. 1864. S. 184. °” Ibid. S. 155. ° Ibid. S. 110. Be die wenig Myophorien enthalten, worauf wieder T’rigonodus- und Myophorienlumachellen folgen, und schließen 30 cm unter dem Bonebed mit einer Schneckenschicht ab, in der auch viele kleine Gervillien (Goldfussi und subcostata) enthalten sind (vergl. hierzu das Profil von Bitzfeld). Es würden also nach Süden die Grenzschichten wieder anschwellen. — Vielleicht veranlassen diese Bemerkungen jemand, der dem südlichen Dolomitgebiet räumlich näher steht, der Sache einmal auf den Grund zu gehen. Die Entwicklung des oberen Hauptmuschelkalks von Kochen- dorf gegen Norden ist zur Genüge aus den Profilen ScHaon’s ! bekannt. Die Kochendorfer Tonfazies setzt sich fort, und es stehen z. B. bei Wollenberg-Hüffenhardt an: 1. Grenzschichten: Bairdienkalk (Schicht 8—10) mit 1,45 m: 60 em muschelreiche glaukonitische Bonebedbank; 30 em wulstiger Gekrösekalk; 55 cm Lumachellenbank ; 2.—13. Terebratelschichten (11—25) 5,76 m; obere Terebratelschichten mit 185 cm Estherientonen (2—4) und 126 cm Terebratelquadern (5—7); untere Terebratelschichten (8—13) 2,65 m. Die Mächtigkeiten bleiben sich also gleich, bis auf die Grenz- schichten, die nach Norden ebenso wie nach Süden abnehmen; sie messen bei Untergimpern (ScHauch No. 3—5) 180, bei Siegelsbach zirka 200, bei Hüffenhardt 145, bei der Ruine Hornberg nur noch 120 cm. In den Estherientonen treten die Kalkbänkchen noch mehr zurück; selbst in den Schichten 5 und 4 (obere Terebratel- bank) sind keine Terebrateln mehr verzeichnet, ein Beweis, daß die blättrigen Tone der Erhaltung der Schalen nicht günstig sind. Die tieferen Terebratelschichten sind genau wie bei Kochendorf entwickelt. Wie sehr die Umwandlung der südlichen Kalkfazies in eine nördliche Tonfazies fortschreitet, zeigt das Profil BENnEckE’s? von Eubigheim (das allerdings weiter nordöstlich, schon in der Gegend von Osterburken liegt). Dort stehen unter Ackererde noch 90 cm Grenzschichten an; die darunter liegenden 3 m oberen Terebratelschichten sind lauter ! Schalch, die Gliederung des oberen Buntsandsteins, Muschelkalks und unteren Keupers nach den Aufnahmen auf Sektion Mosbach und Rappenau. Mit- teilungen der Großherzogl. Bad. geol. Landesanst. II. Band. 1893. S. 576. 2 Benecke und Cohen, Geognostische Beschreibung der Umgegend von Heidelberg. 1881. 8. 405. ae Ostracodentone (ohne Terebrateln) mit einigen festeren Bänkchen und zuunterst einer Lage blauer Kalkknollen, und die unteren Tere- bratelschichten von 245 cm bestehen aus Plattenkalken und einem Wechsel von Tonen und Kalken über der 60 cm mächtigen Haupt- terebratelbank, eine Tonfazies, wie sie uns ähnlich auch in Lothringen begegnet. Von Kochendorf gegen Westen beobachtet man mehr- fache Faziesänderungen. Wagner! läßt bei Gochsheim die Bairdien- tone mitten in den Grenzschichten sich auskeilen. Unsicher wird gegen Westen zunächst einmal die Grenze zwischen Muschelkalk und Lettenkohle;, man ist bis hinüber zum Rheintal in jedem Bruch immer erst im Zweifel, welche von den Kalk- und Dolomitbänken mit Bonebed und Glaukonit als die in Württemberg festgehaltene Grenzbank angesehen werden muß. Tuörach legt in den Erläuterungen zu Blatt Sinsheim? die Grenze schon ein wenig höher, als wir es in Württemberg zu tun pflegen, im Profil von Gochsheim°, worauf WAaener* aufmerksam macht, fast 1,5 m höher; und die Lothringer ziehen offenbar die ganze untere Lettenkohle zur „dolomitischen Region“ , die früher (Erläuterungen zu den Karten im Maßstab 1 : 25000) zum Lettenkohlenkeuper gestellt wurde, neuerdings (Erläuterungen zu Blatt Saarbrücken 1 : 200000) zum Hauptmuschelkalk gerechnet wird. Die Kochendorter Tonfazies hält gegen Westen zunächst an bis in das Atlasblatt Sinsheim. Ein Profil zu geben erübrigt sich, da Thöüracu in den Erläuterungen ein Gesamtprofil gibt, das eine vollkommene Übereinstimmung mit den württembergischen Profilen zeigt. Es entsprechen: 1. Grenzschichten = Tnüracahs 1. 2,1—2,9 Bairdienkalk; 2.—7. obere Terebratelschichten = Tuüracas 2.—8. (obere und mittlere Terebratelbänke); 8.13. untere Terebratelschichten = 9.—12. (z. Teil); 14.—22. obere Gervillienschichten = 12. (z. Teil) —- 17.; 23.—30. mittlere Gervillienschichten = 18.—23. (z. Teil). Im einzelnen ist zu bemerken: Die Grenzschichten schwellen von Hornberg (120 cm) gegen Südwesten auf 290 cm an; die obere Terebratelbank mit den Estherien- ı Wagner. 1910. 8. 773. ® Thürach, Erl. zu Blatt Sinsheim. 1896. S. 17. ® Thürach, Erl. zu Blatt Odenheim. 1902, S. 7. “ Wagner. 1910. S. 773. A =, ’ 1°? To tonen entwickelt sich gegen Westen immer mehr kalkig, besonders unten, infolgedessen nimmt die Tonschicht von 1,2 m auf 0,75 m ab; sobald die Schichten kalkig werden, zeigen’ sie sich als Tere- bratelbänke (bis zu 90 cm). Die Kıiesbank 10, die von Kochendorf (30—35 em) bis Talheim (60—65 cm) und Walheim (125—130 cm) ein beträchtliches Anwachsen zeigt, nimmt auch gegen Westen auf 40—-65 cm zu. TrüracHh unterscheidet 3 Terebratelbänke: 1. Haupttere- bratelbank = unsere Schichten 12— 15; 2. mittlere Terebratelbänke = 7; obere Terebratelbänke = 2 (z. Teil)—4. Ich würde diese Drei- teilung, die vieles für sich hat, übernommen haben, wenn nicht die Dolomitfazies (ebenso Eubigheim) deutlich zeigen würde, daß die Schichten 2—7 einen einheitlichen, von den tieferen Schichten ab- weichenden Charakter tragen. Südwestlich von Blatt Sinsheim, auf Blatt Odenheim hat die Tonfazies wieder einer Kalkfazies Platz gemacht, und zwischen Gochsheim und Flehingen zeigen sich bereits die Anfänge der Dolo- mitisierung und zwar auch wieder zunächst in den Schichten 2—7; die Schichten ”—12 bilden wie im württembergischen dolomitischen Gebiet einen „wilden Felsen“, der teilweise dolomitisch ist. Tuürach’s Profil von Gochsheim in den Erläuterungen zum Blatt Odenheim (S. 7) läßt deutlich erkennen, wie schwierig infolge des fortwährenden Fazieswechsels die Vergleichung der Schichten schon benachbarter Gebiete ist; der Vergleich mit dem Profil von Sinsheim ist THürach mißlungen, was wohl in dem unerwartet starken Anschwellen der Grenzschichten (vergl. Kochendorf— Sontheim), der Umwandlung der Bairdientone in terebratelarme Splitterkalke, der Terebratelarmut der Hauptterebratelbank (12 bei Tuürac#) in dem schwer zu zerlegenden und zu vergleichenden „wilden Felsen“ seine Ursache hat. Das folgende Profil durch den oberen Hauptmuschelkalk von Gochsheim ist kombiniert aus den Aufschlüssen bei der Sägmühle und zwischen Gochsheim und Flehingen. Schieferton, Kalke und Dolomite der Lettenkohle, 1. 60—70 cm Glaukonitkalk mit Fisch- und Saurierresten; 120 cm Gekrösekalk mit vielen Mergelzwischenlagen, besonders unten, auch schwarzen Schiefertonen mit braunglänzenden Bairdien; Fisch- reste; stellenweise, besonders in dem Steinbruch mit den hohen Lehmwänden, sehr starkwellig;; 4,9 m Grenzsch. mit Trigonodus u. Myophoria transv. BR, SB 185 cm massige (unten zuweilen etwas dünn geschichtete), rötliche SES (unten meist dunklere) Kornsteine, teilweise dolomitisch; aus der S = Masse der meist unkenntlichen Muscheln im Steinbrucb mit den NS Lebmwänden Steinkerne und Hohlräume von Trigonodus Sand- 2 < bergerı und Myophoria transversa ; = S 30—40 em wellig gebogene, knauerig zerfallende Kalke mit Mergel- 2 = zwischenlagen, in dem genannten Steinbruch nicht arm an Tere- 5 bratula vulgarıs, in den Steinbrüchen gegen Flehingen nur ver- S) < einzelte Terebrateln, bei Gochsheim ohne solche; =) T 90—95 cm rötliche, poröse Kornsteine mit Stylolithen, Myophorien = Ss und unkenntlichen Muscheln. > 2. 100—105 cm meist blaugraue Splitterkalke mit Muschelquerschnitten und spärlichen Terebratelresten ; 20—25 cm Mergel und dünne Kalkplatten. b, 3. 30 cm festere Kalkbänke, bei der Sägmühle reich an Terebrateln. = 4. 35 cm knauerig zerfallende, wulstige Kalke mit Mergelzwischenlagen; E bei der Sägmühle reich an Terebratula vulgaris, Gervillia so- 9 cialis u. a. ® 5. 30—35 cm blauer Splitterkalk mit Muschelquerschnitten, bei der Säg- = mühle Lumachellenbank, sehr reich an Terebratula vulgaris, Ger- = villia socialis, Myophoria Goldfussi u. a. = 6. 2—5 cm gelbbraunes Mergelbänkchen. = 7. 90 cm muschelreicher Kalk, stellenweise Lumachelle, zuweilen reich 3 an Terebrateln; an einer Stelle: 15cm Lumachelle mit Terebrateln, =) 5—7 cm Mergel, 30 cm Lumachelle mit Myophorien und Terebrateln, zZ 10 cm Mergel und Kalkplatten, 35 cm feste Bank, besonders gegen ac Flehingen sind die Schichten 2—7 ziemlich dolomitisch, in 3, und 4, zuweilen geradezu ein Flammendolomit mit spärlichen Terebratel- resten, 5.—7. ein rötlich- oder gelblichbrauner kristalliner Dolomit mit Terebratelspuren. 8.5 cm Mergellage. e 9. 50 em oben rote, meist gelbbraune dolomitische, verwitternd in einen & gelben Mergel zerfallende Bank, teilweise, besonders unten, blauer 2 Kalk mit vielen Muschelschalen. = 8 10. u. 11. 55—60 cm blaugrauer Kalk, stellenweise dolomitisch mit braunen 2 e Tonlagen ; == 60-65 cm fossilreicher dolomitischer Kalk mit Terebratelresten; 3 R 25—30 cm gelbbraune, tonig-dolomitische Lage. 3 12. 75 cm fossilreiche, teilweise dolomitische Splitterkalke mit Gervillia = socialis und wenig Terebrateln; Stylolithen. 13. 15—25 cm gelbe Mergel und Kalkplättchen, Terebrateln. Gervillienschichten, Von Gochsheim nach Südwesten (Bretten) nehmefi wie im | Neckargebiet südlich von Sontheim die Grenzbänke wieder anı Mächtigkeit ab, und man gelangt in die schon von Illingen-Vaihingen, , Walheim, Markgröningen, Zuffenhausen bekannte Zone der Sphäro- Pr S FR codienkalke mit Oolithen, die bis ins Gebiet der Murr zu verfolgen ist. Die Schichtenfolge bei Bretten ist: | Schieferton und Dolomit der Lettenkohle. | 1. 30 cm Glaukonitkalk und dolomitischer Mergel mit Bonebed; 100—105 cm Gekrösekalk ; 70 em muschelreicher Splitterkalk mit Verknetungen ; 10—20 cm welliger Kalk mit Schieferton ; 40 cm grauer Kalk mit Einschlüssen ; 35 cm knauerige Wulstkalke mit Terebrateln und Gervillien ; 100 cm Sphärocodienkalk, unten oolithisch ; 70 cm Oolith mit wenig Sphärocodien. 4,6 m Grenzschichten ' 2.5 cm gelber Mergel. 2. u. 5. 150 cm splitterige Muschelbänke, etwas dolomitisch, z. T. mit Sphärocodien. 4. 40 cm Kuauerkalk mit Mergeln, spärlich Terebrateln ; 5 cm gelber Mergel. 5. 25 cm Splitterkalk mit Mergelzwischenlagen. 6. u. 7. 60 cm massige dolomitische Kalkbank, besonders oben mit Tere- brateln; 15 cm Mergel und dünnplattiger dolomitischer Kalk; 25 cm feste dolomitische Bank. 3,25 m obere Terebratel- schichten 8. 20 cm braungraue tonig-dolomitische Bank. 9. 80 cm blaue, muschelreiche Splitterkalke mit Mergelzwischenlagen, Terebrateln. 10. 15. cm gelbbraune Mergel. untere 'Tere- bratelschichten Wie von Gochsheim bis Bretten, so ist auch nach Nordwesten bis Bruchsal eine Abnahme der Grenzschichten von 490 auf 415 cm zu konstatieren. Das häufige Vorkommen von Zinkblende, besonders auf den Schichtflächen, und der wechselnde Charakter der Gesteine lassen die Nähe der großen Spalten erkennen; es ist daher nicht leicht möglich, ein instruktives Profil zu geben. Hervorzuheben ist nur, daß die unteren Terebratelschichten eine Anzahl Schieferton- und Mergelzwischenlagen aufweisen, und daß dadurch der Übergang zu der Entwicklung der Terebratelschichten im Elsaß-Lothringischen Inaenen kalk vermittelt wird. Einige Bemerkungen über den Lothringischen oberen Haupt- muschelkalk mögen hier eingeschaltet sein. In Lothringen! unter- ! Vergl. van Werveke, Erläuterungen zu Blatt Saarbrücken. 1906. S. 179. — Benecke, Über das Auftreten der Ceratiten in dem elsaß-lothr. oberen Muschelkalk ; Centralbl. f. Min. 1911. No. 19. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ, 1913. 6 eo scheidet man über den Schichten mit Ceratites nodosus von 32 m 1. untere Semipartitus-Schichten (SchunmAacHer 1906) — Intermedius- Schichten (Benecke 1911) von 5 m Mächtigkeit, 2. obere Semi- partitus- oder Terebratelschichten (SchunmacHEr) = Terebratelschichten (BENECKE) von 5 m Mächtigkeit, 3. die dolomitische Region von 10 m Mächtigkeit; letztere wurde bis 1906 zur Lettenkohle und damit zum Keuper gestellt. Über die Parallelisierung der dolomi- tischen Region mit den rechtsrheinischen Schichten herrscht bis jetzt noch keine volle Klarheit. Noch 1911 sagt Beneck£! nach einer vergleichenden Besprechung der Ceratitenvorkommnisse im oberen Hauptmuschelkalk Württembergs und Lothringens: „Entweder sind also die Bairdienschichten eine lokale rechtsrheinische Bildung, welche uns fehlt, oder sie werden bei uns durch dolomitische Schichten vertreten. Ich halte letzteres für wahrscheinlich, besonders weil Gesteine unserer dolomitischen Region, die SCHUHMACHER als Flaser- kalke beschrieb, eine außerordentliche Ähnlichkeit mit gewissen Lagen der Bairdienkalke besitzen.“ Es schien mir nun nicht unmöglich, von Bruchsal aus eine Klärung dieser Frage herbeiführen zu können, und Herr Professor Dr. E. W. Benecke hatte die Liebenswürdigkeit, mir die erforderliche Literatur zur Verfügung zu stellen, wofür ich ihm auch an dieser Stelle verbindlichst danke. Daraus ergibt sich, daß die Tonentwicklung in den unteren Terebratelschichten, die schon in Bruchsal einsetzt, auf den Atlasblättern Rohrbach, Saar- gemünd und Falkenberg auf Kosten der Kalke und Dolomite weitere Fortschritte gemacht hat, daß auch in der Unterregion der oberen Terebratelschichten Ton und Mergel eine größere Rolle spielen und die Oberregion, ähnlich wie bei Kochendorf, aus blättrigen Tonen von 1,35—2 m Mächtigkeit mit bis 5cm dicken Kalkplatten, Myaciten und Fischresten besteht. Diese blättrigen Tone bilden die untere Ab- teilung der dolomitischen Region. Man hat also in Lothringen mitten durch die Äquivalente unserer oberen Terebratelschichten, die in Lothringen so wenig als die Estherientone in Württemberg Tere- brateln führen, die Grenze zwischen Muschelkalk und Keuper gelegt. Über den blättrigen Tonen folgt wie in Württemberg eine Trigonodus- Region von schwankender Mächtigkeit: Rohrbach 2,6 m, Saar- gemünd 1,9, Forbach und Falkenberg 2,0 m. Diese Trigonodus- Region hat durchaus den Charakter unserer rechtsrheinischen Grenz- schichten; bei Rohrbach z. B. besteht sie aus: 12.2.0. S. 602. u Sea 1,0 m dichter grauer Kalk, in einzelnen (dolomitischen) Lagen mit Saurier- und Fischresten (= unser Bonebedkalk mit einzelnen dolomitischen Lagen), 0,8 m Trigonodus-Bank, grau und gelb gescheckt: eigentümlich gewundene Wulstplatten, die sich oft knollen- oder unregel- mäßig linsenförmig auflösen; sehr undeutliche, verdrückte Steinkerne von Myophoria sp. und besonders von Trigonodus Sandbergeri (= unsere Gekrösekalklagen mit schwer be- stimmbaren zerquetschten Muscheln, besonders Myophorien und Trigonodus) ; 0,8 m dichter Kalk mit Gervillia und Myophorien. Die darüberliegenden 5,6 m Mergel mit meist dünnen Kalk- und Dolomitbänken, auch einer Flaserkalkbank, Bonebeds, vorherrschend Anoplophora lettica, Myophoria intermedia und Goldfussi stellen wir in Württemberg zur Lettenkohle. Es entspricht also die Trigonodus-Region in Lothringen unseren Grenzschichten (1) mit Trigonodus Sandbergeri und Myophoria transversa; die Terebratelschichten + blättrigen Tone sind unsere Terebratelschichten (2—13 bezw. 15). Als besonders charakteristisch für die Terebratelschichten Lothringens wird das massenhafte Vor- kommen der Ostrea ostracina erwähnt; auch bei uns sind für diese Schiehten Ceratiten, die vollständig mit Ostrea ostracina bedeckt sind, oder auch Austernknollen sehr bezeichnend. Die untere Tere- bratelbank entspricht sicher auch unserer Hauptterebratelbank: genau “ wie bei uns findet man dort! hart unter und über ihr zahlreiche Ceratiten, genau dieselben Arten: intermedius & und ß, dorsoplanus @ und £ und semipartitus; intermedius überwiegt bei weitem. Für die Zwischenschichten (zwischen beiden Terebratelbänken) werden wechselnde Mächtigkeiten angegeben: 2,4—3 m; vermutlich hat dies seinen Grund in der Verschiedenheit des Terebratelreichtums der einzelnen Bänke der Terebratelschichten. Das Fehlen der Ceratiten in den blättrigen Tonen steht in der Hauptsache im Einklang mit dem rechtsrheinischen Vorkommen; wo die „Estherientone“ reintonig entwickelt sind, fehlt bei uns CO. semipartitus darin ebenso, wie auch in der Malbsteinfazies; wo sie nur wenige ganz dünne Kalk- plättchen führen, findet man dünne Scherben des Ceratiten mit Kammerscheidewänden; die schönen Exemplare von Bonfeld und Hagenbach liegen in den dortigen Schichten 3 und 4, die zwischen. ! Benecke, Über das Auftreten der Ceratiten. 1911. S. 597. 6* ze Sr U den Kalkbänken und Knauern mäßig viel Schieferton enthalten. Über etwaige Faziesschwankungen im Lothringer Muschelkalk läßt sich aus den Erläuterungen zu den Atlasblättern nichts Sicheres entnehmen. Immerhin geht aus den Erläuterungen zu Blatt Saar- brücken. 1906. S. 190 hervor, daß es in Lothringen jedenfalls eine Dolomit- und eine Kalkfazies gibt. Im Osten von Kochendorf ist die Ausbildung des oberen Muschelkalks nicht so wechselvoll wie im Süden und Westen. Die Mächtigkeit nimmt erheblich ab und beträgt bei Crailsheim nur noch etwa ?/s derjenigen am Neckar; an dieser Abnahme sind zwar an- scheinend die Trochitenkalke am stärksten beteiligt, aber auch die höheren Schichten haben verminderte Mächtigkeiten. Je weiter man nach Osten geht, desto deutlicher merkt man, wie auch WAsner‘ hervorhebt, daß man sich der einstigen Küste nähert. Besonders charakteristisch für dieses Gebiet ist die Ausbildung mächtiger Korn- steine, und zwar in allen Abteilungen des Hauptmuschelkalks. Die Mergel- und Tonzwischenlagen werden immer unbedeutender, bis man schließlich bei Crailsheim in den oberen Gervillien- und den Terebratelschichten vor eigentümlich hellgraublauen Kalkwänden steht, an denen jede Orientierung unmöglich zu sein scheint. Die Schichten über den Terebratelquadern (1—4 = obere Terebratel- bank mit Estherientonen und Grenzschichten) nehmen zunächst wenig (vergl. Profil von Bitzfeld), dann aber immer stärker ab (vergl. Gailenkirchen und Hall) und schrumpfen schließlich bei Crailsheim auf ca. 50 cm (Pelz —- unteres Bonebed) zusammen; gleichzeitig verwandeln sich die Estherientone in brockelige, tonreiche Kalke. Über dieses Auskeilen hat Wıcner? ganz richtige Beobachtungen gemacht; dagegen ist die Parallelisierung mit der Dolomitfazies, die er? versucht hat, irrig, was ich bereits vorn dargelegt habe; ebenso muß die Angabe (S. 418), daß die Hauptterebratelbank bei Crails- heim 2—2,5 m’ unter dem Grenzbonebed liegt, auf einem Irrtum beruhen. Meine frühere‘ Vermutung, daß der Crailsheimer „Pelz“ dem Gekrösekalk entsprechen dürfte, ist nicht richtig; nur in seinem ı Hangenden schiebt sich zuweilen eine Gekrösekalklage ein. Da die von Wagner 1910 gegebenen Zahlen über die Verhält- nisse der obersten Muschelkalkschichten schon eine hinlängliche 1 Wagner. 1911. S. 419. ® Wagner. 1910. S. 774. ® Wagner. 1911. S. 418. * Diese Jahreshefte. 1911. S. 264. 2 ee Deutlichkeit geben, und da jedenfalls in der von WAGNER an- gekündigten Arbeit dieses Gebiet gründlich und zuverlässig dar- gestellt werden wird, beschränke ich mich hier auf 3 Profile, haupt- sächlich um zu zeigen, wie selbst ganz dünne Mergel- und Ton- bänkchen konstant durch das Gebiet durchgehen, daß man also im Hauptmuschelkalk eine ruhige und gleichmäßige Ablagerung vor sich hat. Die Kochendorfer Tonfazies herrscht im Norden des östlichen Gebiets, bis etwa nach Kirchberg hinüber. Das folgende Profil von Bitzfeld zeigt eine Abnahme der Grenzschichten auf 190 cm, eine Ausbildung der Terebratelschichten noch genau wie bei Kochen- dorf, nur wieder mit der schon vorn bemerkten Mächtigkeitszunahme von Schicht 10, dann aber nun auch eine Darstellung der Gervillien- schichten (ohne den unteren Tonhorizont), so daß ein Vergleich mit Sinsheim und Talheim möglich ist. Ein sehr interessantes und genaues Profil durch die Schichten 1 und 2 hat schon Hermann! gegeben, und ich verweise hier auf dessen Einzelheiten. Profil durch den oberen Hauptmuschelkalk von Bitzfeld (bei Öhringen). Schieferton und Dolomit der Lettenkohle. | 1,8—1,9 m Grenzschichten | 1. 10 cm glaukonitisches Bonebed; 25 cm dolomitische Bank; 25 cm rostfarbige Kalkbank mit Fischresten, Trigonodus Sand- bergeri, Myophoria transversa, Gervillia subcostata u. a. 35 cm dolomitische Bänke; 35—40 cm fast schwarzer Kalk, teilweise wellig, Trigomodus, Myophoria transversa, Gervillia subcostata, Fischreste: 15—20 cm Gekrösekalk : 20—25 cm Splitterkalk mit Trigonodus Sandbergeri, Fisch- und Saurierresten. 2. 115 cm Estherientone mit einer Anzahl ganz dünner (kaum 1 cm) Kalkplättchen mit Fisch- und Saurierresten. . 80—35 cm blaue, wellige Kalkbänke mit Fischresten. 4. 20—30 cm dünne Kalkplättcheu, wenig Schieferton, stellenweise reich an Terebrateln, stellenweise solche fehlend. 5. 1535 cm Splitterkalk, sehr terebratelreich, Gervillia socialis, Ostreen, . 2—5 cm gelbe Mergel. 7.85 cm Terebratelguader, Splitterkalk, sehr terebratelreich ; 35 cm von oben Stylolithen. & schichten {op} 2,9 m obere Terebratel- ! ! Diese Jahreshefte. 1912. S. LXV. 3,5 m untere Terebratelschichten 13. 2 ee . u. 9. 10—15 cm unter etwas Letten „rote Kalkbank“ mit Stylolithen; 80 cm muschelreicher Splitterkalk, dünne, fest aufeinandergepackte Lagen. . 25 cm gelbbrauner Mergel und dolomitische Platten; 20 cm Kalkbank; 10 cm gelbbrauner Mergel. . u. 12. 55 cm Kalk mit Terebrateln; 15 cm dunkler Schieferton ; 60—65 cm Hauptterebratelbank, sehr reich. 25—30 em graugelbe Letten: Terebrateln, Gervillia socialis, Ceratites intermedius (vorherrschend) und dorsoplanus, Nautilus, Chemnitzia Schlotheimit. 3,4 m obere Gervillienschichten 14. 15. 16. lm 18. 19. 20. 21. 22. 60 cm Splitterkalk mit Gervillien, ziemlich viel Mergelzwischenlagen. 5--10 cm Mergel und Brockelkalk. 40—45 cm dünner geschichtete Splitterkalke mit Gervillien und Mergel- zwischenlagen. 20—25 cm blaue Wulstkalke. 20—25 cm gelbe Mergel und Kalkplatten mit Myaciten („gelbe Bank“). 30 cm Splitterkalk mit Gervillien und kleinen Muscheln. (Fehlt oder ist vielleicht bei der Aufnahme übersehen worden.) 115 cm Kalke mit weißen Einschlüssen, und zwar: 35 cm Blaukalk mit weißen Einschlüssen ; 15 cm Splitterkalk mit Gervillien ; 65 cm blaue wulstige Kalke mit weißen Einschlüssen. 25 cm gelber Mergel und Kalkplatten mit Fischresten. ca. 5 m mittlere Gervillien- schichten 23. 24. 25. 26. 110 cm Splitter- und Wulstkalke mit Gervillienlumachellen (Hebräer), oben. Bank der kleinen Terebrateln, und zwar: 20 cm Splitterbank, 25—40 cm Wulstkalk, 5 cm Mergel, 40—45 cm Splitterkalke. 30—40 cm schwarzer Schieferton und etwas Blaukalk. 125 cm Splitter- und Wulstkalke, und zwar: 15—20 cm Gervillienlumachelle mit kleinen Muscheln und wahrschein- lich auch kleinen Terebrateln. 90 cm Blaukalk mit Gervillien, unten löcherig; 20 cm Gervillienlumachelle ; Schieferton mit Fischresten und Ceratites cf. dorsoplanus; nicht mehr aufgeschlossen; 26.—30. schätzungsweise 2,3—2,5 m. In der Richtung gegen Hall, also nach Südwesten, vollzieht sich nun der Übergang der oberen Schichten (2—4) in tonreiche Brockelkalke und die Mächtigkeitsabnahme dieser und der Grenz- schichten. Bei Gailenkirchen stehen über 115 cm Terebratel- quadern (—7), die reich an Terebrateln sind, noch 135 cm brockelige Kalke von Schicht 2—4 mit wenig Terebrateln und einigen Splitterkalkbänken an; darüber folgen noch a 145 em Grenzschichten; diese bestehen aus: 15 em glaukonitischem Bonebed; 25 cm graubraune dolomitische Bank, stellenweise grauer Kalk; 75 cm Lumachellenbänke, vorwiegend aus Myophorien (laevigata, transversa, GFoldfussi), Trigonodus Sand- bergeri, Corbula triasina. In dem nachfolgenden Profil von Hessental ist eine sonst nicht beobachtete Unregelmäßigkeit vorhanden. Entweder schwillt dort Schicht 25 auf 230 cm an, so daß die darunter liegenden zirka 2 m Kalke mit Schieferton- und Mergelzwischenlagen als der Ton- horizont 26—30 aufzufassen sind, oder fehlt dort lokal dieser Ton- horizont oder sind dort an seine Stelle Wulst- und Splitterkalke von 130 em getreten, die im Liegenden noch 60 cm Brockelkalk und Ton, 20—25 cm Splitterkalk und 20 cm Mergel haben. Profil durch den oberen Hauptmuschelkalk bei Hessental. | Schieferton der Lettenkohle. 1. 2—10 cm glaukonitisches Bonebed; 0—20 cm an einzelnen Stellen schiebt sich bis 20 cm Gekrösekalk ein; 55 cm kornsteinartige, muschelreiche Splitterkalke, Myophoria trans- versa (bei Tullau stehen noch 85 cm Lumachellenbänke und rost- farbige Splitterkalke an, die in ihrer oberen Hälfte viel Fisch- und Saurierreste enthalten; die Lumachellen bestehen vor allem aus 60—70 cm Grenz- schichten Myophoria, Trigonodus und (besonders oben) Corbula triasina (QUENSTEDT’s Nucula-Bank). = 2.—4. W—95 cm plattiger Knauer- und Wulstkalk (bei Tullau stark- a wellig mit Schiefertonzwischenlagen), wenig Terebrateln, solche = besonders unten, Pecten laevigatus, Gervillia socialis, Ceratites semi- = 5 partitus (bei Tullau). 2 5 | 5.—7. 120 cm Terebratelquader, bestehend aus: BZ 70 em muschelreichem kornsteinartigem Splitterkalk mit weißgrauen 32 knolligen Einschlüssen (? auch Sphärocodien, vergl. Profil von Kochen- = dorf), Terebrateln, Myophorien, Trigonodus, Gervillid socialis und 7 Fischresten;, Stylolithen ; ee 50 cm Blaukalk mit Einschlüssen und Muscheln. a, 8 u. 9. 30 cm graubrauner Kalk; © # 70 em Blaukalk mit Stylolithen. = :3 ‚10. 65 cm gelbbrauner dolomitischer Mergel. = 2 11. 5—10 cm dunkler Schieferton. = = 12. 60 cm blauer Kalk mit großen Terebrateln und Lima striata = (Hauptterebratelbank). vo > 13. 25 cm plattiger, blauer, schieferiger Kalk; 30 cm Brockelkalk und Mergel. = |14. 35 cm löcherige Wulstkalke mit Gervillien ; Oo | 0—5 cm Mergel; = 15 cm festere blaue Kalke. 2 15. 25—30 cm Kalkknauer und Mergel mit großen Terebrateln. = ‘16. 55 cm blaue löcherige Splitterkalke mit vielen Gervillien, Stylolithen. = ‚17. 45-50 cm löcherige Wulstkalke. 5 .18. 20—25 cm dunkler Schieferton und gelbtonige Kalke mit Fischresten. 2 19. 20 cm blauer Splitterkalk mit kleinen weißen Einschlüssen. 3 20. (Fehlt oder ist, übersehen worden.) = ‚21. 40—45 cm löcherige Wulstkalke mit vielen Gervillien, Brockelkalk an und Mergel; i 40—45 cm blaue Splitterkalke mit weißen Einschlüssen und 2 Gervillien. = 22. 20-25 em Schieferton mit Fischresten. |23. 165 cm Splitter- und Wulstkalke, und zwar: | 35 cm Wulst- und Splitterkalke mit Gervillien, Myaciten und kleinen | Terebrateln; | 30 cm weniger feste Splitterkalke mit vielen Gervillien; 30 cm Brockelkalk; 45 cm Muschelbänke mit Gervillien, kleinen Muscheln und Fischresten: 25 cm brockelige Wulstkalke und Kalkknauer. ‚24. 15 cm Schieferton. 25. 100 cm Lumachellenbänke mit Gervillien. ?26. 130 cm Wulst- und Splitterkalke mit Gervillien, besonders unten reich, Pecten laevigatus. ? m mittlere Gervillien- schichten Findet man schon in der Haller Gegend in manchen Bänken eine Anhäufung von eigentümlichen weißlichen oder grauen knolligen Einschlüssen, zuweilen in den Mergelschichten auch Sandkörner, was wohl auf Küstennähe deutet, so sind bei Crailsheim diese Knollen, die im angewitterten Gestein gut heraustreten, für die Terebratel- und teilweise auch noch Gervillienschichten außerordentlich charakte- ristisch. Es verwischt sich dadurch mehr oder weniger der in den westlicheren Gegenden beobachtete Charakter der Schichten. Noch mehr wird die Orientierung erschwert durch die große Seltenheit der Terebrateln (abgesehen vom „Pelz“); herausgewitterte habe ich in Schicht 15 nur in der Teufelsklinge (beim Auhof) gefunden; in 12. trıfft man ebendort nur kümmerliche Reste; etwas häufiger trifft man sie im festen Gestein bei der Heldenmühle unter dem „Paz Über die Ceratiten ist bis jetzt in der Literatur bemerkt, daß die Nodosen bei Crailsheim sehr hoch noch liegen, und daß (E. Fraas!) im Pelz 'die „dicke Varietät* von semipartitus selten vorkommt. ! EB, Fraas, Begleitworte zu den Atlasblättern Mergentheim— Kirchberg. 1892. S. 19. gu Nach einer Mitteilung des Herrn Hofrat BLezınGEr stammen seine Riesen- formen der Semipartitengruppe aus der „hodderigen“ Bank, also aus den oberen Terebratelschichten,; nach Angabe der Arbeiter kommen in den tieferen Schichten nebeneinander gerippte und ungerippte Ceratiten vor; ob unter den gerippten außer Intermedius-Formen, die auch sonst in Württemberg in den unteren Terebratelschichten sich finden, noch Nodosen vorkommen, konnte ich nicht feststellen. Profil durch den oberen Hauptmuschelkalk bei Crailsheim. „Irigonodus-Dolomit“, Anoplophora-Schichten, Blaubank und „Vitriol- schiefer“ mit 2 Bonebeds der unteren Lettenkohle. ı 1. 5—-15 cm, bei Neidenfels 20—25 cm reichhaltiges Bonebed, Myophoria Goldfussi, Nautilus bidorsatus ; 0—10 cm an einzelnen Stellen muschelreicher, schwarzgrauer Kalk oder auch noch typischer Gekrösekalk mit Stylolithen ; bei Neidenfels 10—15 cm: oben schwarzer Splitterkalk, unten wellig unebener Blaukalk mit Fisch- und Saurierresten, durch eine dünne Mergel- lage getrennt. 30-30 em Grenzschichten 2.—4. 35—40 cm Knauerkalk mit vielen Mergeln, stellenweise außer- ordentlich reich an Terebrateln, zuweilen ein Terebratelpflaster („Pelz“ oder „Bälsen“), außerdem Pecten laevigatus, Gervillia socvalıs, Ceratites semipartitus (und ? dorsoplanus, „dicke Varietät von semi- partitus“ E. FrAAs). Bei Neidenfels 55—60 cm: 35 cm knauerige Wulstkalke mit Schiefertonzwischenlage;, 10—15 cm Splitterkalk ; 5—10 cm Mergel und brockeliger Kalk. 5.—7. 50—55 cm splitterharte, ziemlich muschelreiche Bänke mit ein- gesprengtem gelbbraunem Ton, oben mit Fisch- und Saurierresten (Ceratodus), in der tonigen Deckenschale Rhyncholithen, Myophoria Goldfussi, Terebratula vulgaris, Lima, Pecten laevigatus, Ostrea com- plicata, Myaciten, ? Trigonodus Sandbergeri; 80—85 cm durch dünne Tonschichten getrennte diünnbankige, blaue Kalke, verwitternd knauerig zerfallend („hodderig*); Peeten laewı- gatus, Riesenceratiten; Nothosaurus-Reste. 1,27 m obere Terebratelschichten 8. u.9. 30-40 cm rötliche Kornsteinbank („Silbertafel“) mit Myophoria Goldfussi, Gervillia socialis, Terebratelspuren ; | 40 cm glatte blaue Kalkbänke („Knaller“); 45—50 cm muschelreiche Bänke mit weißgrauen knolligen Einschlüssen, | Gervillia socialis. ‚10. 2—-5 cm Mergellage ; 75 cm blaue Kalke mit weißgrauen Einschlüssen („Weißer“), zuweilen mit gelbbraunen Streifen, zuweilen unten 40 cm gelbbrauner Kalk. all 5 cm Schieferton. '12. 40 cm kornsteinartiger Splitterkalk („stahlgrauer“) mit Einschlüssen. ‚13. 20—25 cm brockeliger Kalk, verwitternd gelbbrauner Mergel mit | Terebratelresten, Pecten laevigatus. 2,75 m Terebratelschichten '14. 50 cm blaue Wulstkalke mit Pemphix Sueuriüi (Hauptlager; Pemphiz findet sich höher fast in allen Schichten und auch tiefer). '15. 30 cm brockelige Kalke, in der Teufelsklinge herauswitternde Tere- | brateln. 16. 20 cm festere Kalkbank. 17. u. 18. 50 cm oben wulstig, unten brockelig mit Schieferton. ı19. u. 20. 25—45 cm Kornstein oder Splitterkalk („silbergrauer“) mit Gervillien und Stylolithen (Asterias?); Einschlüsse; 20—30 cm blaue, unten zuweilen bräunliche Muschelbank; 5—10 cm Mergel mit Pecten laevigatus. 21. 120 cm Kornsteinlumachellen („der Wilde“) mit vielen Gervillien und Myophorien, Lima striata, voller Einschlüsse (Sphärocodien); 80 em von oben Brockelkalk mit Fisch- und Saurierresten oder 2 cm dicke harte, graue Bonebedtonschicht mit Sandkörnern und weißgrauen Knolleneinschlüssen. 22. 15 cm dunkler Schieferton und Kalkknauer, Fischreste, Peeten laevi- gatus und Myaciten sehr häufig, Gervillia socialıs. 23. 125—130 cm Wulst- n. Splitterkalke mit Gervillienlumachellen, und zwar: 40—45 cm Wulstkalk mit weißen Einschlüssen („Speckheuchel“), Peeten laevigatus und kleinen Terebrateln (offenbar selten und nicht in Steinkernen wie im westlichen Gebiet; ich fand an einem schwach handgroßen Stück 3 Schalenreste) ; 10 cm härtere Kalkschicht; 5—10 cm schwarzer Schieferton mit Pecten laevigatus und Gervillia socialis ; 60 cm Splitterkalk mit Gervillien und blauer Wulstkalk. 24. 10—15 cm dunkler Schieferton und Kalkknauer, Pecten laevigatus und Gervillia socialis ; 25. 100—105 cm Gervillienkalk: 80 cm Wulstkalk mit Gervillienlumachelle ; 35 cm brockelig-knaueriger Kalk mit schwarzem Schieferton, Gervillien, Pecten laevigatus, Lima striata ; 65—70 cm sehr muschelreicher (Gervillia socialis und Myophorien) Kornstein, löcherig, mit Stylolithen. 26. 30 cm glatter blauer, sich schiefernder Kalk mit Fischbonebed; 30 cm gelber Mergel und schwarzer Schieferton mit Fischbonebed, Ceratites nodosus; 27. 20 cm welliger Splitterkalk mit Gervillien. 28. 30 cm schwarzer Schieferton und Kalk mit Pecten und Lima. 29. 110 cm Kornsteinlumachelle mit Gervillien und Myophorien. 30. 25 cm Schieferton oder gelbbrauner Mergel mit Kalkplättchen. 3,5 m obere Gervillienschichten 5,2 m mittlere Gervillienschichten 'Splitterkalk (Kornstein). Ehe ich dazu übergehe, die Resultate zusammenzufassen und ein Gesamtprofil zu geben, möchte ich zur Klärung der Frage des primären oder sekundären Dolomitgehalts die „rote Bank“ besprechen und einige paläontologische Ausführungen einschalten. EN abe PEN Im Hangenden der unteren Terebratelschichten findet man mit großer Regelmäßigkeit eine rote Bank und meist auch einen Stylo- lithenzug; zum mindesten ist eine Braunfärbung vorhanden, manchmal ist aber auch die Färbung so intensiv, daß man ein Eisenerz vor sich zu haben glaubt. Nur im östlichen Gebiet von Hall und Crails- heim tritt diese Erscheinung auffallend zurück; am ausgeprägtesten ist sie im Dolomitgebiet. Die Tatsache, daß die Schichten 2—7 im Dolomitgebiet und dann wieder in der Tonfazies von Eubigheim einen einheitlichen, von den tieferen Schichten auffallend verschiedenen Charakter tragen — was mich in erster Linie veranlaßt hat, nicht 3, sondern nur 2 Terebratelschichten zu unterscheiden —, spricht offenbar dafür, daß hier einst in der Materialzufuhr eine Änderung eingetreten ist. Diese etwas anders zusammengesetzten Schichten verhielten sich beim späteren Umwandlungsprozeß darum auch etwas anders als die tieferen. Das Profil von Kochendorf zeigt uns, daß die Schicht 7 sehr reich an Glaukonit ist, von dem die Schichtflächen zuweilen dicht überzogen sind. Bei der im südlicheren Gebiet einsetzenden Dolomitisierung wurde der Glaukonit aufgelöst und in die Tiefe geführt; seinen Sılikatgehalt treffen wir in den vielen Verkieselungen der oberen Gervillienschichten! und der unteren Terebratelschichten °, und sein Eisengehalt hat sich in der obersten ursprünglich anders zu- sammengesetzten Bank (9.) festgesetzt. In dem Gebiet der tiefgreifenden Zersetzungen und Auslaugungen (Schwieberdingen, Zuffenhausen) ist dieser Eisengehalt auch der „roten Bank“ meist wieder entzogen worden, und wir treffen dort besonders in den oberen Gervillien- schichten und den darunter liegenden Mergel- und Tonschichten zähen braunen Ton, zuweilen reinen Dolus. Diese Vorgänge, die augenscheinlich mit der Dolomitisierung zusammenhängen, sprechen deutlich dafür, daß die dolomitische Beschaffenheit der Schichten im oberen Hauptmuschelkalk keine ursprüngliche ist. Es ist auch nicht wohl anzunehmen, daß bei der vorn nachgewiesenen, fast auf den. Zentimeter genau gleichbleibenden Mächtigkeit der einzelnen Bänke der Gehalt des Meeres an Magnesia so stark gewechselt haben könnte, wie dies Wacner® auf Grund der irrtümlichen Annahme großer Mächtigkeitsschwankungen behauptet; undenkbar ist auch, daß die Muschelschalen, die bekanntlich einen höheren Magnesia- ! Vergl. z. B. Schwieberdinger Funde. Diese Jahresh. 1898. S. 149. 2 Vergl. Erl. zu Blatt Sinsheim. 1896. S. 18. No. 10 u. 12. > Wagner, 1911. S. 419. MOD gehalt als das Gestein besitzen und sich bei Schwieberdingen dem Normaldolomit" nähern, im Süden ursprünglich aus diesem Mineral, im Norden aber aus Kalk bestanden haben. Wenn WAGNER? — mit Recht — auf die Überlagerung der Dolomite durch reine blaue Kalke hinweist, die eine sekundäre Dolomitisierung durch Sickerwässer ausschließe, so muß andererseits auch die Tatsache beachtet werden, daß im Süden, z. B. bei Zuffenhausen, auch die wenig mächtigen Grenzschichten von der Dolomitisierung erfaßt sind; und es legt sich die Vermutung nahe, daß irgendwo im Süden ungeheure magnesiahaltige Wassermassen eingedrungen sind, und zwar seitlich und hauptsächlich in den ursprünglich wohl vor- wiegend tonigen Schichten 2—7, die im Gebiet der Tonfazies gern wasserführend sind, und daß im Süden der dort mächtige Ton- horizont 22 (+ teilweise 21), über dem in der Schwieberdinger Gegend die stärksten Zersetzungen beobachtet werden, die haupt- sächlichste Abdichtung nach unten gebildet hat. Die für diese Erklärung der Dolomitisierung nötigen magnesia- haltigen Gewässer sind schon im „Meer“ der unteren Lettenkohle in reichem Maße vorhanden. Wir werden am Schluß dieser Arbeit sehen, daß die Grenzschichten zur Zeit des Abzugs des Muschelkalk- meers in flachen Mulden abgelagert worden sind (vergl. Weiß-Jura £). In unserem Lande werden zwei (vielleicht im Nordosten eine dritte) solcher Mulden vorhanden gewesen sein; eine Nordmulde, deren Synklinale etwa die Linie Gochsheim—Heilbronn bildet, und eine Südmulde, deren Mitte vielleicht in der Gegend von Rottweil zu suchen ist. Die Flügel dieser Mulden stießen in der Mitte vielleicht bei oder wenig südlich von Zuffenhausen und Leonberg zusammen. Zwischen beiden Mulden war eine seichte See. In diesem Mittel- gebiet besitzen die Grenzschichten nur noch eine Mächtigkeit von 50—60 cm, an andern Stellen vielleicht noch weniger. An diesen dünnen Stellen der Muschelkalkdecke der Grenzschichten fanden wohl, veranlaßt durch das spätere Tiefersinken der Mulden, Zer- reißungen statt, und auch die Verbindung beider Mulden war während der Ablagerung der unteren Lettenkohle zeitweilig eine sehr mangel- hafte. Dies geht daraus hervor, daß die untere Lettenkohle im süd- lichen Württemberg anders entwickelt ist als im mittleren und ‘ Philippi, Die Fauna des unteren T’igonodus-Dolomits vom Hühner- feld bei Schwieberdingen und des sogenannten „Oannstatter Kreidemergels“. Diese Jahresh. 1898. S. 149. ® Wagner, 1911. 8. 419. 0; nördlichen. ZELLER! sagt: „Die für die obere Neckargegend gegebene Gliederung in unteren Dolomit, Estherienschiefer und Augertrr'schen Horizont läßt sich hier (im mittleren Württemberg) durchaus nicht wiedererkennen.“ Beide Mulden waren während der Ablagerung der unteren Lettenkohle zeitweise mehr oder weniger geschiedene Meeres- teile oder Seebecken. Durch die zerrissene Decke der Grenzschichten drangen nun die: magnesiahaltigen Wasser ein und kamen auf die Estherientone. Sie blieben also dann unter den gegen Norden (und Süden?) anschwellenden Grenzschichten, die daher kalkig blieben und höchstens in den untersten Bänken etwas dolomitisch wurden. Diese untersten Bänke zeigen auch, und zwar auch unten (vergl. Mark- sröningen, Vaihingen), in diesem Gebiet eine Pseudoolithbildung und werden geradezu konglomeratisch. Auch diese Pseudoolithbildung ist sicher erst sekundär durch diese eingedrungenen Wasser bewirkt worden. Sie findet sich nur auf der Südseite der Heilbronner Mulde, nie auf der Kochendorfer Nordseite. Daß der Zrigonodus-Dolomit (Malbstein) vor der Dolomitisierung, mindestens in seiner oberen Hälfte, Estherienton gewesen sein muß, ist mir keinen Augenblick zweifelhaft. Bei Vaihingen (vergl. Profil) macht er ganz den Ein- druck wie Kochendorfer Estherientone mit ganz dünnen (höchstens l em dicken) Kalkplättchen; die unteren Schichten sind härter und gleichen eher umgewandelten Kalken. Bei Walheim befindet man sich schon in der Nähe der Kalkfazies, d. h. im Gebiet einstiger Estherientone mit dickeren Kalkplatten; dort trifft man daher härtere Plattendolomite und unten harte Terebrateldolomite. Die Kalk- fazies der Estherientone ist die Fazies des Muldeninnern. Die Estherientone sind nun bekanntlich gerne wasserführend. In ihnen vor allem konnten die eingedrungenen Wasser weit nach Norden vordringen, bis in die Kalkfazies, wo ihrem weiteren Vor- dringen Halt geboten wurde. Südlich von Talheim, wo die Kalk- fazies (vergl. oberhalb Talheim) beginnt, wieder, tonig zu werden, setzt daher (von Norden aus betrachtet) die Dolomitisierung ein, bezw. (von Süden aus) findet sie ihre Grenze. Durch die Dolomiti- sierung wurden aus den Tonen vor allem Malbsteine, aus den Kalken Plattendolomit; die Terebrateln- und Ceratitenschalen wurden auf- gelöst, bezw. haben sich nur an der Grenze gegen die Kalkfazies (Walheim, Ottmarsheim) im harten Dolomit erhalten. Dickere Kalk- schalen von Muscheln und Schnecken wurden teils in Steinkerne, teils in Dolomitspat verwandelt. Vollständig abdichtend nach unten 2 Zellli@re eu Er (0 RL Zu N wirken bekanntlich die blättrigen Estherientone nicht, deshalb konnten auch die tieferen Schichten dolomitisiert und der Glaukonit zersetzt werden. Die fast völlige Abdichtung nach unten bildete erst der Tonhorizont 22 +21, über dem ım südlichen Gebiet von Zuffen- hausen und Schwieberdingen die stärkeren Zersetzungen zu beobachten sind und unter dem in der Hauptsache die Dolomitisierung aufhört. — Ob diese Erklärung auch für das südliche Württemberg anwendbar ist, muß erst eine genauere Untersuchung der dortigen Schichten zeigen; da dort die Dolomitisierung bis über das Grenzbonebed hinaufreicht, kommen dort wohl noch andere Faktoren in Betracht. In den vorstehenden Profilen kam es mir nicht darauf an, die in den einzelnen Schichten sich findenden Versteinerungen möglichst genau festzustellen, sondern vor allem die Mächtigkeiten, den Gesteins- charakter und vorwiegend diejenigen Fossilien, die am auffälligsten und bezeichnendsten sind. Beachtet wurden also vor allem die Ger- villien, die Terebrateln, die Myophorien, Zrigonodus und die Ceratiten. Es wurden ‚Gervillien-Schichten“ ausgeschieden. Da die Gervillia socialis das verbreitetste Fossil des Hauptmuschelkalks ist, ist sie natürlich nicht sehr geeignet zur Charakterisierung eines bestimmten Horizontes. Aber abgesehen von dem fossilreichen Ton- horizont zwischen den ersten beiden mächtigen Trochitenbänken ist sie nirgends in solcher Massenhaftigkeit anzutreffen wie in der Ober- region der oberen Nodosus-Schichten bis hinauf zur Hauptterebratel- bank. Dort füllt sie die Bänke und bildet Lumachellen ; mindestens jede Splitterkalkbank zeigt im Querschnitt die gekrümmten weißen Schalenquerschnitte der Muscheln, und man hat im Volksmund diese Bänke gar nicht übel als „Hebräerbänke“ oder in der Talheimer Gegend als „Judeng’schriewes“ (= von den Juden Geschriebenes, weil die weißen Linien an hebräische Buchstaben erinnern) bezeichnet. Mit dem Namen „Gervillienschichten“ soll also diese Region der „Hebräerbänke“ gekennzeichnet sein. Im östlichen Gebiet, schon bei Bitzfeld, fallen die ganzen Gervillien aus dem verwitternden Gestein mehr heraus als ım Westen, wo das Gestein am meisten den „Hebräerbank“-Charakter hat. Eine genauere Untersuchung der Hebräerbänke zeigt indes bald, daß sie keinen einheitlichen Fossilhorizont bilden. Meiner Auffassung nach geht vielmehr durch sie hindurch eine wichtige paläonto- logische Grenze!. Diese Grenze liegt über der Bank der kleinen DAS Es genügt deshalb, untere und obere Gervillienschichten zu unterscheiden: die in den Profilen durchgeführte Dreiteilung ist lediglich durch die Beschränkung der vorliegenden Arbeit auf die Schichten 1—30 nötig geworden. BR Terebrateln, d. h. in der Schicht 22. Aaffällıg ist schon (vergl. hierzu, namentlich wegen der Arten, Tnürac#’s Profil von Sinsheim, a.a.0. S.19, No. 16) die große Häufigkeit von Fisch- und Saurierresten in 22 und 21, sodann aber, daß in Schicht 22 plötzlich in großer Zahl hochmündige Geratiten auftreten, die tiefer vollständig fehlen. An die Stelle der kleinen Terebrateln treten außerordentlich große, „fette“ Formen. In Masse findet man über 22 die tiefer nicht vorkommende Myophoria Gold- Jussi, die von hier an leitend ist bis zur oberen Grenzbank der Lettenkohle gegen den Gipskeuper. Eine Reihe anderer Arten, wie Gervillia subcostata und substriata, tritt hier auf, eine Fauna, über die wir ja glücklicherweise aufs genaueste durch die Funde im Schwieberdinger Hühnerfeld und die schon oben zitierte Bearbeitung derselben durch Phitippı unterrichtet sind. Hervor- gehoben zu. werden verdient noch das über dieser Grenze sich findende Massenvorkommen von Ostrea ostracina. Aus der badischen (speziell Erl. zu Blatt Sinsheim) und lothringischen Literatur (insbesondere Erl. zu Blatt Falkenberg 1897, während nach den Erläuterungen zu Blatt Saarbrücken 1906 eine scharfe paläonto- logische Grenze fehlt) ergibt sich, daß diese Grenze einheitlich durch den süddeutschen Muschelkalk durchgeht. Wenn man will, kann man über den oberen Nodosws-Schichten eine mit Schicht 22 beginnende Region der hochmündigen CGeratiten abscheiden oder von den Schichten der Myophoria Goldfussi sprechen, die mit Schicht 22 beginnen und mit dem Grenzdolomit der Letten- kohle ihren Abschluß finden. Die nächst höhere Grenze scheint über der „roten Bank“ im Mergel 8 zu liegen. Höher hinauf gehen von Ceratiten keine Inter- medvus-Formen (bezw. vielleicht, nach den etwas unbestimmten An- saben über den Crailsheimer Muschelkalk zu schließen, keine Nodosen) mehr. Dort liegt bei uns und in Lothringen (Region der Fischzähne) wieder ein Bonebed. Darüber beginnen zu Eubigheim die Ostra- codentone, im Süden die Malbsteindolomite, ın denen bis hinauf vollends zum Grenzbonebed Trigonodus Sandbergeri leitend ist. Man wird untere Trigonodus-Schichten = obere Terebratel- schichten von den oberen Trigonodus-Schichten = Grenz- schichten unterscheiden müssen. Eine dritte Grenze liegt über den an Fischresten reichen oberen Terebratelkalken (Estherientonen). Darüber erlöschen die Ceratiten (Semipartiten) und Terebrateln in der Terebratelknauer- (oder Gekröse-) bank. Neu treten auf Myophoria transversa (vielleicht ist es richtiger zu sagen: cf. transversa), die von hier an durch die Letten- kohle leitend ist und vielleicht in der Form „cf. Raibliana Bous und Des.“ im Gipskeuper ausstirbt, und vor allem Pseudocorbula keuperina (in der var. triasina SAnne.), die von hier an bis in den Steinmergelkeuper hinauf leitend ist. Besonders in der oberen Hälfte der Grenzschichten häufen sich Fisch- und Saurierreste in glaukonitischen Kalk- und Dolomitbänken. Die reichhaltigste der nun folgenden Bonebedbänke bezeichnen wir in Schwaben als Grenze zwischen Muschelkalk und Lettenkohle; und im mittleren Württemberg erscheint uns auch nichts natürlicher als diese Grenzbestimmung. Schon im Rottweiler Muschelkalk, wo dieses Grenzbonebed mitten in Dolomiten mit Myo- phorien liegt, kommt uns diese Abgrenzung recht willkürlich vor. Bei Crailsheim werden durch diese Grenzbestimmung die zwei oberen Bonebeds der Vitriolschiefer zur Lettenkohle, das untere, reichhaltigste, zum Muschelkalk gezogen. Über die Schwierigkeit der Abgrenzung in Baden und Lothringen, wo in der unteren Lettenkohle (nach schwäbischer Bezeichnung) noch mehr feste Kalk- und Dolomitbänke als bei uns (Blaubank und Trigonodus-Dolomit von Crailsheim) auf- treten, habe ich schon vorn gesprochen. Da in der unteren Letten- kohle kaum eine neue Art auftritt, die nicht auch schon aus dem oberen Hauptmuschelkalk bekannt wäre (ZELLER” nennt nur Anoplo- phora donacına), so fragt es sich sehr, ob es nicht richtiger wäre, ebenso wie in Lothringen Grenzschichten und untere Lettenkohle zusammenzufassen und noch zum Hauptmuschelkalk zu stellen. Wäre die Terebratelgekrösekalkbank überall leicht festzustellen, so wäre diese mit den letzten Terebrateln und Semipartiten wohl die beste Grenze. Zur Entscheidung der Frage wird zunächst in erster Linie eine gründliche Untersuchung der Grenzschichten dort, wo sie ihre größte Mächtigkeit besitzen (Sontheim —Gochsheim— Bretten— Bruch- sal), nötig sein; denn ihre Stellung ist bis jetzt (vergl. die Er- läuterungen zu den entsprechenden badischen Atlasblättern) verkannt worden; von ihren Fossilien weiß man noch sehr wenig, das meiste durch Hermanw’s Profil von Bitzfeld. Diesen allgemeinen paläontologischen Bemerkungen möchte ich noch einiges über Terebrateln und Ceratiten beifügen. ' Vergl. Zeller, Beiträge zur Kenntnis der Lettenkohle und des Keupers in Schwaben. Neues Jahrbuch f. Min. Beil.-Bd. XXV, S. 10. ” a.a. 0. Tafel zu S. 106. SO Im oberen Hauptmuschelkalk über Schicht 22 herrschen große Terebrateln. Zunächst sind sie noch in den oberen Gervillien- schichten ganz selten. Von Schwieberdingen z. B. sagt PnıLippi', daß Terebratula vulgaris vollständig fehle; das ist, wie ich schon früher? bemerkt habe, nicht ganz richtig; Herr Oberförster Horann in Heimerdingen hat einige Schalen mit Armgerüst gefunden. THürAcH führt Terebratula vulgaris. in seinem Profil von Sinsheim aus Schicht 13 (1,35—1,7 m unter der Hauptterebratelbank) an. Von Schicht 15 (meine Zählung) an finden sie sich in großer Masse, wie aus den Profilen zu ersehen ist. Es sind, wie ich schon sagte, sehr große, „fette“ Formen. In der Terebratelgekröse-(Knauer-)bank der Grenz- schichten sind sie nicht bloß viel seltener, sondern auch im all- gemeinen ziemlich kleiner. Man kann also diese Region der hoch- mündigen Ceratiten auch die Region der großen Terebrateln nennen. Nach einem anscheinend terebratelfreien tieferen Horizont folgt nach unten wieder eine Region großer Terebrateln. Gleich über den Dolomiten der Anhydritgruppe, also in der untersten Bank der petrefaktenarmen Blaukalke, mit denen der Hauptmuschelkalk beginnt, fand ich bei Egenhausen OA. Nagold am Kapf die erste Terebratel- bank. Massenhaft finden sich dann die Terebrateln, ganze Platten und Bänke füllend, im Horizont der Myophoria vulgaris und Gervillia costata. Dabei fällt auf, daß sie von Westen nach Osten an Größe abnehmen (Roßwag—Besigheim—Hall); in Hall sind sie im all- gemeinen außerordentlich klein. Von hier an finden sie sich in großer Menge durch die ganze Trochitenzone, selten auch in der Spiriferenbank, und durch die unteren Nodosus-Schichten; besonders in den 2-3 m unter der Cycloides-Bank sind sie stellenweise recht häufig. Auch in den Üycloides-Bänken trifft man zuweilen noch die großen Terebrateln. Im Vergleich mit den Terebrateln des oberen Hauptmuschelkalks sind diese unteren Terebrateln durch- schnittlich etwas kleiner. Man könnte, wenn man nicht (im Unter- schied von der oberen Region der großen Terebrateln) von einer “unteren Region der großen Terebrateln reden will, viel- leicht auch von der Region der mittelgroßen Terebrateln sprechen. Die anscheinend terebratelfreie Mittelzone ist eine Region der kleinen Terebrateln. Allgemein bekannt sind in ihrem 12.2.0. 1898. 3. 202. 2 Diese Jahresh. 1905. 8. 215. Jahreshefte d. Vereins f. vater]. Naturkunde in Württ. 1913. 7 u) KO Liegenden die Üycloides-Schichten, die von jeher als einer der besten Leithorizonte des Hauptmuschelkalks gegolten haben. Neu hinzu kam im Hangenden Wacner's! Bank der kleinen Tere- brateln (23) mit Formen, die Öycloides sehr nahestehen, im all- - gemeinen aber etwas größer sind. Daß zwischen diesen beiden Bänken mindestens noch eine Bank mit kleinen Terebratelformen liegen muß, war mir seit Jahren: bekannt; denn man fand bei Vai- hingen a. Enz (Seemühle) in der Schutthalde neben dem kleinen Auf- schluß mit den Cyeloides-Schichten (leider wird er gegenwärtig ver- schüttet) massenhaft solche kleine, aus Tonschichten ausgewitterte Formen, die nur aus den nicht mehr aufgeschlossenen tiefsten Schichten des darüber angelegten Steinbruches stammen konnten. Außerdem habe ich im Profil von Vaihingen ? in einer über Oyeloides gelegenen Bank kleine Terebrateln unter der Bezeichnung var. eyc- loides verzeichnet. Da in diesen tonreichen Brockelkalkschichten selten Steinbrüche angelegt werden, ist es mir seitdem noch nie gelungen, dieses Terebratelvorkommen aufzuklären, bis ich anläßlich der Aufzeichnung des Profils vom Steinbruch beim Kalkwerk Baresel in Vaihingen a. E. von Östracodentonen begleitete Terebratelbänke antraf, die ich zunächst für eine schlecht entwickelte Cyeloides-Bank bielt. Allein um das wirklich zu sein, wär ihr Abstand von der Wacner’schen Bank der kleinen Terebrateln zu gering. Ich bemerke dies nur deshalb, weil in der Literatur auffallend voneinander ab- weichende Angaben über die Abstände der Terebratelschichten vor- liegen und ich daher vermute, daß die Terebratelbänke dieser Ostra- codentone, die meines Wissens bis jetzt in der württembergischen Literatur noch nirgends erwähnt sind, seither, wenn sie gefunden wurden, für die Oycloides-Bänke gehalten worden sind. Über die Lage der neuen (offenbar meist schlecht entwickelten, stellenweise aber, aus dem massenhaften früheren Vorkommen in der oben er- wähnten Schutthalde zu schließen, auch gut entwickelten) Terebratel- bänke haben mir dann die Steinbrüche des neuen Kalkwerks ın Schwieberdingen, wo in den oberen beiden die Schichten von der dort gut entwickelten Cyeloides-Bank bis zu Wacner’s Bauk der kleinen Terebrateln anstehen, Klarheit gebracht. Die Durchsicht der badischen Literatur zeigte mir, daß auf Blatt Sinsheim” diese Ostra- codentone — ebenfalls mit Fischresten und Lingula — genau die- ı Wagner, 1911. S. 418. 2 Diese Jahresh. 1898. S. 316. ® Erl. zu Blatt Sinsheim, 1896. S, 20, er ui selbe Lage einnehmen, allerdings ohne Terebrateln; aber tiefer und höher wird in den Erläuterungen Terebratula vulgaris erwähnt ohne nähere Bezeichnung der Form. Das hat mich veranlaßt, auch bei Vaihingen nochmals nachzusuchen, und in der Tat findet man, schlecht erhalten, wenig auffallend und in geringer Zahl, in einer Reihe von Bänken Terebrateln, niemals große Formen, sondern stets kleine vom Charakter der T. cycloides, nur etwas größer, etwa die Mitte zwischen den Formen der Cycloides-Bank und der „Bank der kleinen Terebrateln“ einhaltend. Ich gebe das Profil durch diese Schichten bei Vaihingen, um auch zu zeigen, wie tief die „Hebräerbänke“ gehen, bemerke indes, daß an den senkrecht abgebauten frischen Wänden, die nur mit Mühe abgemessen werden konnten, genauere Beobachtungen über Fossilien u. a. nicht möglich waren. 30. 30—35 cm Schieferton und Blaukalk bezw. Wulstkalkplatten; 235 „ „Hebräer“-Splitterkalke mit etlichen Wulstkalkplatten, in der Mitte tonige Kalkplatten; 40 „ Schieferton, Blaukalkplatten und Mergel; 55 „ dünne, mit Tonschmitzen durchsetzte Blaukalkplatten, unten Tonlage; „ scharf heraustretende Splitterkalkbank mit Gallen! (sehr harten Einschlüssen), kleinen Muscheln, kleinen Terebrateln, Gervillia socialis ; „ gelber Mergel, Blaukalkplatten und Schieferton; 30 „ Splitterkalklumachelle mit Einschlüssen (Gallen!, wie oben): 5—10 „ Schieferton ; 105 . Wulstkalke mit Ceratites nodosus typus und ein binodoser Oeratit (cf. dorsoplanus), 25 „ Mergel und Tonkalk, seitlich Lumachellen ; 50-55 „ 2 dieke Blaukalkbänke (Wulstkalke) ; 10 . Splitterkalk; 25—30 „ gelber Mergel und Tonkalk ; 15—20 „ Splitterkalklumachelle; 20—25 „ Blaukalkplatten und Mergel, oben Schieferton ; 10 . reichhaltige Hebräerbank; 25 „ Blaukalkbank; 90 mit viel gelbem Mergel verbundene, scharfsplitterig zerfallend e Blaukalke, in der Mitte ein auskeilender Splitterkalk, Ger- villia socialis ; 10 „ muschelreiche Splitterbank, Gervillia sociahis, Monotis Albertir, kleine Terebrateln; 185 „ dünngeschichtete Blaukalke mit viel Ton- und Mergelzwischer - lagen, oben Fischreste; ! Diese Gallen findet man in denselben Bänken auch bei Schwieberdingen und besonders bei Ilsfeld. 7* — 100 — 10—15 cm Splitterkalk mit spätigen Muschelschalen (Gervillien); 50 30—45 10—15 20 70 10—15 ” wulstige Brockelkalke mit Schieterton und wulstigen Kalk- knollen und -linsen, Ceratites cf. compressus ; Splitterkalke oder splittrige Wulstkalke mit Sehieferton und wulstigen Kalkknollen, Gervillia socialis, kleinen Tere- brateln; Schieferton mit einzelnen Kalkplättchen, Kalklinsen und wulstigen Kalkknollenu, voller Ostracoden, in einzelnen Bänkchen mit Fischresten und Lingula tenuissima (große Formen) ; Splitterkalk, infolge seiner hellen Farbe scharf heraustretend, mit spätigen Muschelschalen, Gervillia socialis, kleinen Tere- brateln; knollige Wulstkalke, splitterhart, oben etwas Schieferton und leicht zerfallend, mit Terebrateln (reichste Bank); brockelige Blaukalke, teilweise löcherig, mit viel Mergel, Pecten laevigatus, Ceratites nodosus typus (Formen mit 15—16 cm Durchmesser), Ceratites cf. compressus und (die Herkunft aus diesen Schichten steht nicht absolut fest) ein binodoser Ceratit (ef. dorsoplanus) ; Splitterkalk und Muschelschalen (Gervillien) ; knollig wulstige Kalke und Kalklinsen in Schieferton und Mergel; dünngeschichtete Blaukalke, wasserführend, in cinem schwarzen Schieferton, mit Kalklinsen; dünngeschichtete Splitterkalke und Muschelschalen. -Um die Lage dieser Ostracodentone und kleinen Terebrateln gegenüber den Üycloides-Bänken festzustellen, ergänze ich dieses Profil nach unten durch das von Schwieberdingen — wie ich schon früher betont habe, sind die Unterschiede der Profile im mitt- leren Württemberg so minimal, daß man, ohne einen Fehler zu be- gehen, an einem beliebigen anderen Punkte fortfahren kann — im Steinbruch des dortigen Kalkwerks. 10—15 cm dünngeschichtete Splitterkalke (wie oben); 35 10 50 60—65 ” gelber Mergel und Brockelkalk ;. Splitterkalk ; Brockelkalk; Splitterkalk ; Brockelkalk ; Splitterkalk (? mit Terebratula cycloides) ; knollige Brockelkalke mit Schieferton- und Mergelzwischenlagen; Splitterkalk mit Muschelresten und Terebrateln ; Schieferton, Kalklinsen und -knollen; 2 Cycloides-Splitterkalkbänke, durch eine Schiefertonlage getrennt; Oyeloides-Knauerbank; Gervillia socialıs ; Schieferton, gelber Mergel, Kalkplättchen und besonders oben Kalklinsen ; r# — 101 — 20—25 cm muschelreiche Splitterkalke, Lumachellen; Terebratula cycloides; „ Brockelkalk und Mergel; muschelreicher Splitterkalk; Lumachelle ; Brockelkalk. Es umfaßt also (bei Vaihingen a. E.): die Region der mittelgroßen Terebrateln oder die untere Region der großen Terebrateln: Enerinus-Schichten (bis zur Spiriferenbank) 41,5 m und die unteren Nodosus-Schichten bis zur Oycloides-Bank rund 10 m, zusammen 51,5 m; die Region der kleinen Terebrateln: die Üycloides-Bänke 1,9 m, die Schichten bis zu den OÖstracodentonen 3,8 m, die Tere- bratelbänke der Ostracodentone 1,9 m, die Schichten bis zum Ton- horizont (No. 30) 11 m, die mittleren Gervillienschichten 5,4 m (eine Gliederung soll damit nicht gegeben sein), zusammen 24 m; die obere Region der großen Terebrateln: die oberen Gervillienschichten 4,8 m, die Terebratelschichten 6,1 m und die Grenzschichten mit 2,4 m, bezw. bis zur Terebratelknauerbank rund 1 m, zusammen 13,3 bezw. 11,8 m. Die Ceratiten des deutschen Muschelkalks haben durch PaıLippi! eine gründliche Bearbeitung erfahren. Er hat eine Reihe von Arten aufgestellt, mußte aber beklagen, daß über das Lager der einzelnen Arten und Formen viel zu wenig Sicheres bekannt sei. Man kann auch bei den sich widersprechenden und wechselnden Meinungen über die Stellung der verschiedenen Schichten in den ver- schiedenen Fazies die Angaben in der Literatur nur mit großer Vorsicht benützen. Anläßlich der Erbauung einer geologischen (Trias-)Pyramide in Heilbronn sind mir in den letzten zwei Jahren ca. 300 Ceratiten durch die Hände gegangen, von denen bei ca. 200 das Lager bekannt ist, während der Rest aus den Schutthalden stammt. Ich bin daher in der Lage, einiges Material zu der Sache beizubringen und der Zusammenstellung Brxeere’s?” über die loth- ringischen Ceratiten eine leider nicht ganz so vollständige württem- bergische an die Seite zu stellen. Sie zeigt die große Einheitlich- keit des süddeutschen Muschelkalks. Der tiefste Ceratit, der mir bis jetzt im oberen Muschelkalk begegnet ist, stammt aus den so reichhaltigen Trochitenkalken von » ı E. Philippi, Die Ceratiten des oberen deutschen Muschelkalkes. Palä- ontol. Abhandl. Neue Folge. Bd. IV. Heft 4. Jena 1901. 2 B.W.Benecke, Über das Auftreten der Ceratiten in dem elsaß-lothr. oberen Muschelkalk. Centralbl. f. Min. ete. 1911. No. 19. S. 593—603. — 12 — Tullau über dem bekannten Lima-Pflaster, also aus den Trochiten- kalken über dem Horizont der Myophoria vulgaris und Gervillia costata. Er ist leider nur ein unbedeutendes Bruchstück, gehört aber mit großer Wahrscheinlichkeit zu Üeratites atavus Pmir., den man sonst ab und zu in den oberen Encrinus-Schichten unter der Spiriferenbank antrifft. Ebenfalls unter der Spiriferenbank findet man eratites com- pressus SANDB., der auch noch in der Spiriferenbank und über ihr vorkommt. Ich habe! seinerzeit nachgewiesen, daß er nicht erst von der Spiriferinenbank an sich findet, wie dies in der früheren Lite- ratur allgemein behauptet wurde, und Herrmann” hat dies bestätigt. Nach Hermann kommt er mindestens noch 9 m unter ihr vor. Wie hoch er. hinaufreicht, ist noch ganz unklar. Zunächst ist er über der Spiriferenbank noch häufig; dann aber stellen sich neben ihm auch andere Formen ein, so vor allem spzinosus PhuıL. In einem Splitterkalk mit sehr viel Pecten diseites und Pseudomonotis Albertii, etwa 2'/e m über der Spiriferinenbank, ist ein förmliches Ceratiten- pflaster, in dessen Platten ich beieinander evolutus PnıL., spino- sus Psır. und Münster: PuıL. gefunden habe; ob auch noch com- pressus darin vorkommt, ist nicht festgestellt; in den darüber folgenden Schichten bis zur Üycloides-Bank habe ich unlängst evolutus, spinosus und Münsteri gefunden, außerdem auf der Schutthalde nodosus typus m einem Bruchstück; da in dem Steinbruch (Seemühle bei Vaihingen a. E.) die Cycloides-Bank nicht mehr ansteht, muß dieses Stück aus den 2—3 m unter ihr stammen. (ompressus kommt in diesen Schichten vermutlich auch noch vor; doch konnte ich dies mit Sicherheit nicht feststellen. Nach Prinippr? geht er jedenfalls nicht über die Cyeloides-Schichten hinauf‘. Nun habe ich aber an- 1 Diese Jahresh. 1898. 8. 307. ? Diese Jahresh. 1899. S. 387, 3 5, 2% OL 2 * Bis zum Lesen der Korrektur hatte ich Gelegenheit, in dem Bahnein- schnitt beim Kalkwerk Baresel-Vaihingen, östlich von der dort mit ca. 20—25 m Sprunghöhe durchsetzenden altdiluvialen Verwerfung, die ca. 4—6 m mächtigen Schichten unter der Cycloides-Bank nach Ceratiten durchzusehen. Ich erhielt ca. 50 Ceratitenbruchstücke. In den 50—100 cm unter der Oycloides-Bank fand ich nicht weniger als 3 Ceratites nodosus, außerdem einige evolutus und einen Münsteri, ferner unbestimmbare Bruchstücke, die zu höheren Formen zu ge- hören scheinen. 4—5 m unter der Cyeloidenbank herrscht Münsteri und evo- lutus; gegen oben erscheinen die scharf stachelspitzigen Münsteri-Formen, wie sie PaıLıppı Tafel XXXIX Fig. 1 von Crailsheim abbildet. Von spinosus und compressus fand ich im ganzen Einschnitt je nur ein Exemplar, und zwar aus # läßlich der Aufzeichnung des Profils durch die Region der kleinen Terebrateln zwei Ceratiten bekommen, die nur zu Ü. compressus gehören können. Das eine, größere Stück hat allerdings einen Durchmesser von ca. 11 cm, was den (Compressus-Durchschnitt von 7 cm weit übertrifft; es soll aus den Schichten unter der Ostracoden- bank stammen. Das andere Exemplar, dem ein Teil der Wohnkammer fehlt, mißt etwa 9 cm und wurde von mir selbst 50—100 cm über den Ostracodentonen dem Anstehenden entnommen; es hat einige Eigentümlichkeiten in der Berippung: auf dem noch vorhandenen Wohnkammerstück sind 2 einfache Rippen, dann folgt auf dem ge- kammerten Teil eine dichotome Rippe, dann wieder 3 einfache Rippen, endlich allgemein Dichotomberippung; die Rippen selbst sind für einen compressus. ziemlich kräftig. Das andere, größere Exemplar zeigt etwas Ähnliches: auf der Wohnkammer 4 Rippen, von denen be- sonders die erste (nach dem gekammerten Teil) auf beiden Seiten auffallend starke Externknoten besitzt; auf dem gekammerten Teil folgt eine dichotome Rippe; dann kommen 3 einfache Rippen; zu den nächsten 4 Rippen gehören 6 Externknoten. Diese Berippung scheint nicht zufällig, sondern charakteristisch zu sein; da sie sich bei keiner Art Pnırıppr’s findet, ist es möglich, daß eine neue, be- sondere Art vorliegt. Die Rippen haben auch nicht die schwache Biegung, die den meisten Exemplaren von compressus eigen ist, und so weicht der Gesamthabitus etwas von compressus ab. Der Erhaltungs- zustand, besonders der inneren Umgänge, ist leider nicht derart, daß eine vollständige Beschreibung möglich wäre; jedenfalls stimmen Querschnitt, Scheibenzunahme und augenscheinlich auch die Involu- bilität zu compressus. Von den Arten Pnınieprs kann eine andere für diese Stücke jedenfalls nicht in Betracht kommen; ich bezeichne daher diese Formen zunächst als ef. compressuws. Aus noch höheren Schichten (ca. 5 m unter Schicht 30) habe ich in demselben Stein- bruch noch ein Öeratitenbruchstück gewonnen, zu klein, als daß man etwas Sicheres darüber sagen könnte: es ist offenbar der Beginn des letzten Umgangs und hat Dichotomberippung (deutlich sind nur den tiefsten, am weitesten östlich gelegenen Schichten, wo der Abstand von der Oyeloides-Bank schon sechs oder noch mehr Meter beträgt. (ompressus ist also eine sehr tiefe Form, die nur wenig (wohl nur ca. 2!/2 m) über die Spiriferen- bank hinaufgeht, und auch spinosus hört schon beträchtlich unter der Oycloides- Bank auf. — Das oben erwähnte Exemplar von nodosus aus der Schutthalde bei der Seemühle stammt wahrscheinlich auch aus den Schichten unmittelbar unter der Oyeloides-Bank; diese kam inzwischen beim weiteren Abbau im Hangen- den zum Vorschein. — (li — 2 Rippen mit 4 Externknoten); es ist möglich, daß dieses Stück auch noch zu den besprochenen Formen gehört; es wäre indes auch denkbar, daß es einer später zu besprechenden dichotomen Form gehört, die in den Profilen als „ef. dorsoplanus“ aufgeführt ist. Jedenfalls gehören diese Stücke nicht zur Gruppe des Nodosus, der mit einigen Varietäten allein in den oberen Nodosus-Schichten den Literaturangaben zufolge sich finden soll. Offenbar finden sich in den oberen Nodosus-Schichten noch weitere nicht zu nodosus SchL. gehörige Formen, über die (schlecht erhalten!) nichts weiter gesagt werden kann; bei manchen Stücken möchte man an evolutus und an Mensteri denken; ein anderes, in oder direkt unter der Ostra- codenbank gefundenes Exemplar scheint !aevigatus Phi. zu sein. Die häufigste Art über der Cycloides-Bank ist jedenfalls nodosus SCHL.; sie ist übrigens nicht allzuhäufig, im Vergleich mit den kleinen Arten der „unteren Nodosus-Schichten“ geradezu selten; wirklich häufig eigentlich nur in den mittleren Gervillienschichten. Die Exemplare messen 14—16, selten 17 cm, ‚ausnahmsweise auch nur 10—14 cm; Exemplare mit 16—17 cm Durchmesser kommen schon unter den Ostracodentonen vor. Noch größere Formen gehören den mittleren und oberen Gervillienschichten an; wie weit sie nur in den oberen Gervillienschichten sich finden, konnte ich bis jetzt nicht feststellen. In den mittleren Gervillienschichten kommt jeden- falls schon die große grobe Form mit meist 22 cm und mehr Durch- messer vor, die BENEckKE als nodosus major bezeichnet: besonders plumpe Entwicklung der Wohnkammerskulptur und stark gewölbte Externseite. Außerdem findet man zuweilen große glatte Formen (Talheim und Crailsheim), bei denen die starke Wölbung der Extern- seite ebenfalls auffällt; man kann sie, wenn sie nicht mit PHiLippr’s nodosus laevis ident sind, etwa als laevis major bezeichnen. Endlich kommen noch große grobe Formen mit sehr starken und ziemlich langen Externknoten vor, die in der Sammlung des Stuttgarter Naturalienkabinetts als spinosus bezeichnet sind und vielleicht am besten spinosus major heißen. Schließlich ist noch eine Form aus den Schichten unter der Region der hochmündigen Ceratiten zu besprechen, die ich gelegentlich immer wieder in den Schichten 26 (hier am häufigsten) bis 13 (wo sie noch regelmäßig sich findet, dann aber aufzuhören scheint) an- getroffen habe. Ich vermute, daß sie schon sehr tief vorkommt und vielleicht an Mänsteri sich anschließt oder aus diesem sich entwickelt hat; ich habe wenigstens noch unter den Ostracodentonen Wi / — N ein schlecht erhaltenes zusammengedrücktes Stück gefunden, das denselben breiten, flachen Rücken, dieselben erhabenen Lateralknoten und dieselben Dichotomrippen besitzt wie die höher vorkommenden. Ich möchte diese binodosen Ceratiten — sie könnten nach PhıLıppi nur zu Münsteri oder zu humilis oder zu dorsoplanus gehören — am ehesten noch mit Pnırıppr’s Abbildung Taf. LI Fig. 3 vergleichen; wir hätten es also dann mit dorsoplanus zu tun. Da aber der eigentliche Dorsoplanus mit den übrigen hochmündigen Ceratiten erst über Wagner’s Bank der kleinen Terebrateln auftritt, da diese Arten sich offenbar nicht erst allmählich aus Nodosus umgebildet haben, sondern samt der übrigen hier auftretenden neuen Fauna irgendwoher bei uns eingewandert sind, so ist kaum anzunehmen, daß man die hier zu besprechende Form mit dorsoplanus vereinigen darf; man kann sie einstweilen „cf. dorsoplanus“ nennen. Das größte mir vorliegende, leider auch nicht gut erhaltene Stück hat einen Durchmesser von 13,5 cm, Wohnkammerhöhe ca. 6 cm, Wohnkammer- breite ca. 3,7 cm, meist sind die Stücke schmäler und flacher. Die Involubilität ist, wie auch bei der Abbildung Phıriprr’s, geringer als bei den eigentlichen Dorsoplanen. Die mangelhaft erhaltene Wohn- kammer zeigt 6 Rippen mit Lateralknoten und 7 in die Länge gezogenen Externknoten; die erste Rippe ist noch dichotom. Auf dem gekammerten Teil (ein ganzer Umgang ist noch gut zu beobachten) herrscht Dichotomberippung. Die Lateralknoten sind ziemlich kräftig, die Externknoten durch eine scharfe Kantenlinie zwischen Rücken und Flanken miteinander verbunden. Neben dieser Form und neben den schon besprochenen Nodosen, die offenbar bis zur Hauptterebratelbank vollends aussterben, findet man in der Region der großen Terebrateln Ü. intermedius, dersoplanus und semipartitus. ©. intermedius Puı.: die Beobachtungen BENEcKE’s in Lothringen sind auch für Württemberg zutreffend. Er hat darauf hingewiesen, daß PhıLipri unter intermedius Verschiedenes zusammen- gefaßt hat, und hat zwei Formen unterschieden, die sich auch bei uns finden, eine Form « (Prıuirrss Tafel 49), charakterisiert durch eine schmale, flache, von den Flanken scharf abgesetzte Externseite des schwach skulpierten gekammerten Teils und durch sehr dicke, plumpe Falten, die gegen außen in gerundeten Anschwellungen endigen, auf der Wohnkammer — sodann eine Form % mit folgenden Merkmalen: gekammerter Teil mit breiter Externseite, deutlichen Flankenfalten und kräftigen Externknoten; Wohnkammer ebenfalls — 106 — deutlich skulpiert, aber die Externknoten nicht gerundet, sondern in die Länge gezogen. Besonders große Formen von @ findet man schon in 22, besonders aber m 13. Weitaus die Hauptmasse von gegen 100 ÜOeratiten, die ein Lokalsammler aus den Schichten 13 bis 15 zusammengetragen hat, gehören zu intermedius « und £, seltener sind dorsoplanus und anscheinend noch seltener semipartitus. Über den unteren Terebratelschichten ist mir kein Intermedius mehr vorgekommen. Da Intermedius in den oberen Gervillienschichten vorherrscht, ist BENEckE’s Bezeichnung dieser Schichten als Inter- medius-Schichten (ich habe sie schon 1905 gebraucht) — SCHUHMACHER’S untere Semipartitus-Schichten (i. w. 8.) gerechtfertigt. Dorsoplanus Puir. kennt man bereits aus den unteren Schichten vom Schwieberdinger Hühnerfeld. Dort kommen auch Formen vor, die O. Fraas als densinodosus bezeichnet hat und die Pnırıppi (a. a.0. S. 68) für Jugendwindungen von dorsoplanus hält. Die von BEnEcKE unterschiedenen 2 Dorsoplanus-Formen, die ziemlich glatten « und die mit Knoten auf der Wohnkammer, ß, finden sich auch bei uns. 1905 habe ich einen Dorsoplanus- und einen Semi- partitus-Horizont unterschieden, weil mir damals Semipartitus unter Schicht 4 nicht bekannt war. Diese Abgrenzung läßt sich nicht ganz aufrecht erhalten; ein gewisses Recht hat sie aber auch heute noch insofern, als mir über der „oberen Terebratelbank“ (Schicht 4), in der besonders große und schöne Exemplare von dorsoplanus und von semipartitus vorkommen, kein dorsoplanus mehr bekannt ist; WAGNER bestätigt dies. Vermutlich kommt also Ü. semipartitus Montr. allein noch über Schicht 4 vor und stirbt in 1 aus. Will man die Terebratelschichten auch nach Ceratiten benennen, so kann man sie als Semipartitus-Schichten bezeichnen. Bestimmte Zonenceratiten gibt es leider im oberen Muschelkalk nicht; man kann nur sagen, daß gewisse Ceratitenformen in bestimmten Schichten vorherrschen. | Man kann 3 Ceratitenregionen unterscheiden, die sich mit den 3 Terebratelregionen decken oder wenigstens in sie hineinfallen: 1. Region der kleinen Geratiten; wenn man eine Einzel- form als am meisten charakteristisch dafür angeben will, so eignet sich dazu am ehesten compressus, der offenbar die größte vertikale Verbreitung darin besitzt und mindestens noch 2,3 m über die Spiri- ferinenbank geht (also ÜCompressus-Schichten): atavus Pair, compressus Sanne., spinosus Pnıt., evolutus Pmır., Münsteri Prıt.; auf der Schutthalde ein Exemplar von nodosus ScHL. A 202072 DIE — NUT. = 2. Region des Üeratites nodosus (Nodosus-Schichten): 0. nodosus ScHL., oben auch mit großen groben Formen, wie nodosus major BEN., außerdem cf. compressus SanDB. und cf. dorsoplanus PiL., laevigatus PhuiL., wahrscheinlich auch noch Münsteri und vielleicht auch £volutus. 3. Region der hochmündigen Ceratiten (Semipartitus- Schichten oder /ntermedius- (unten) und Semipartitus- (oben) Schichten): die Nodosen sterben in meist großen Formen aus; intermedius Priv. & und # DBENEckE; dorsoplanus PmiL. & und £ BENECKE ; semipartitus MoNTE. Fassen wir nun die Profile aus dem oberen Hauptmuschelkalk zusammen, so ergibt sich hinsichtlich der Mächtigkeitsverhält- nisse folgendes: I} Ds 828] ' Crails- | = SE =; - See. Eu ee Srzre zıaala | a | ,|E2 Zelle 222 |< 2.,2 |. ass Belek 2 2 en e | 8 ron EeıereNerreleelearee ; m m m‘ m | m | m | m | m | m | m m | m Grenzschichten ....| 2.4 2,7 134 28 49 4,6 4,2 1,8 1,85 0,65| 0,4 0,15 | | | | | | | Obere Terebratel- | | | | | | schichten... .... 3,2|3,05| 3,2 3,05 3,15 3.253,25 33 29 2,1 191,7 Untere Terebratel- | | | | | | | | ! schichten... ... . 2,9 | 2,95] 2,7 2,4 12,95 — ca. 3 3,6" 3,05) 2,85 2,75 Obere Gervillien- | | | | | | | Sehiehten .. ..... 4847138 ca4 — — | — ca534 ‚3,3 3 Mittlere Gervillien- | | | | | | | | schichten .. ... 2.2 a re = | | | | | | I | | | | | | | Abgesehen von den Grenzschichten sind die Mächtigkeits- schwankungen gering. Nach Süden und Westen beobachtet man von Kochendoıf aus ein geringes Anschwellen der Schichten, nach Osten eine Abnahme, die über den mittleren Gervillienschichten be- ginnt, in den oberen Gervillienschichten und oberen Terebratel- schichten am beträchtlichsten ist. Die Abnahme der Schichten 2—4 beträgt: Kochendorf 1,8 m, Crailsheim ca. 0,4 m, also etwa 1,4 m. | ı In dieser Zahl stecken wohl ca. 70 cm, die unseren Schichten 14 und 15 entsprechen. Die Zahlen sind den Erläuterungen zu Blatt Saargemünd ent- nommen, die Abgrenzung der Schichten habe ich vorgenommen, sind also nicht Angaben der Erläuterungen. — 7108 — Die Mächtigkeitsverhältnisse der Grenzschichten zeigt das beigegebene Kärtchen; die den Ortsnamen beigefügte Zahl gibt die Mächtigkeit in Zentimetern an. Hornberg TEORSliEr Entlenkardt er ; e (45 MIERGUNPEM „ Siegelbach Bl. Sinsheim > 280 v2 ; 7 210-230 4 WE, Koehendorf Ld. s 280 zer E /d' . Bitzfolut Saftelmedler 7,23 0 ® (milerkirßen (rallsheim 5° he B Ze Somtheun Hessental 2 ©. 0 bochsheun EEE) Bauer Stich Tıdllaut » Bi 490 5 sn 95 De D Walheim 26 270 nördlich d. Mur llırgen Großingersheim "7% 3% 290 » Backran südlich d. Murr Hardthor 200 - 110 2775 „Zuffenhausen Leonberg @ 50 „Untertürkheun 65 Stellt man dies graphisch dar, indem man das Grenzbonebed als Horizontale annimmt und dann einige Querschnitte durch das Gebiet legt, so ergibt sich de Ablagerung der Grenzschichten in einer Mulde, die durch die von WAGNER angenommenen Hebungen während der Ablagerung der oberen Terebratelschichten entstanden sein kann. Die tiefsten Stellen liegen auf der Linie Gochsheim— Heilbronn ; man hat den Eindruck, als ob diese Mulden- bildung in der Hauptsache mit dem Gebiet der alten Salzmulden zusammenfalle. Ich will hier darauf nicht weiter eingehen, sondern beschränke mich auf die Bemerkung, daß durch diese Beobachtung die im Streit um das Kochendorfer Salzwerk viel angefochtene Hypo- these von E. Fraas!, daß das Salz nicht Schicht, sondern in einer Mulde abgelagerte Linse sei — „es macht den Eindruck“, sagt er, „als ob diese Mulden, welche sich allerdings später durch tektonische ı Störungen noch weiter ausgestaltet haben, bereits in der Triaszeit vorgebildet gewesen wären“ —, außerordentlich viel an Wahrschein- lichkeit gewinnt. Es wäre interessant, einmal die genauen Salz- mächtigkeiten (die freilich durch tektonische Spalten und damit | zusammenhängende Auswaschungen vielfach sich geändert haben) | ! Diese Jahresh. 1899. S. 64. —= 0ER) Schichten der Myophoria Gold,fussi Ich gebe nun noch folgendes Gesamtproiil: Lettenkohle IS4 &% SE Glaukonitischer Bonebedkalk mit Grenzbonebed ; SD Se i : - : - 28 2558 8 muschelreicher Splitterkalk im Wechsel mit welligen = = S a» 3 ' Wulst- oder Gekrösekalken, mit dolomitischen Ein- S Sr Km) = A a S Ss =8 lagerungen ; #2 „ Ss & Terebratelknauer oder Gekrösekalk ; al S Z S S S muschelreicher Splitterkalk, am Südrand der Kraichgau- = S S = S = Heilbronner Mulde mit Sphärocodien und Oolithen. Region der hochmündigen Ceratiten (Semipartitus-Schichten i. w. S.) und der oberen großen Terebrateln 1,7—3,2 m obere oder Trigonodus-Dolomit (untere Trigonodus- Terebratelschichten Schichten) ‚ Terebratelkalkplatten oder Estherientone oder dünn- plattige Trigonodus-Dolomite, Ceratites semipar- titus, oben Fischreste: ı Terebratelknauer („obere Terebratelbank“); Lager der Riesenformen von Ü. semipartitus und dorsoplanus ; Terebratelquader: Terebratelkalk mit Glaukonit und dunklen Einschlüssen oder Terebrateldolomit oder Malbstein. ı Muschel- und schneckenreiche Splitterkalke, oben ab- = = = m | schließend mit der „roten Bank“, mit Stylolithen = 2%, | und einem Bonebed; E 2 e =& | fossilreiche Kiesbank (gelbbrauner dolomitischer Mergel a = = 3 | oder braune Kalke und Dolomite) und Schieferton; |2=3< | Hauptterebratelbank; | = 5 = S | Mergelbank mit Ceratites nodosus, intermedius, dorso- Fe planus und semipartitus. oB, & Bus Gervillienkalke mit einer Bank großer Terebrateln ; 285 E53 I ® „| Mergelbank; = Sl < Fi Fe Haupthebräerbänke und Bänke mit weißen Ein- Er &8 2323| schlüssen; JE ı E 28 3 2 Ton- und Mergelplatten mit Fischresten, großen No- el z dosen und hochmündigen Ceratiten. aa Eu = = Wulst- und Splitterkalke mit Gervillien, oben WAs- 8 S 2 = ES = 3 neR's Bank der kleinen Terebrateln; 8 S.: = = 25 dreigliederiger Tonhorizont mit Fischbonebed und 2: 3: De 2 Ceratites nodosus. S E “| Untere Gervillienschichten und Schichten bis zur Oyeloides-Bank. und die Mächtigkeiten der Grenzschichten miteinander zu vergleichen. Wir haben jedenfalls die größte Salzmächtigkeit bei Heilbronn im ' Gebiet der größten Mächtigkeit der Grenzschichten (ca. 40 m :4 m), beobachten bei Kochendorf das Verhältnis 25 :2,6—2,8 m und sehen - bei Wilhelmsglück mit dem beginnenden Auskeilen der Grenzschichten auch in der Tiefe das Salz auskeilen. Auch bei Rottweil, wo ich — U == die Grenzschichten auf 3—3!/a m veranschlage, lagert in der Tiefe ein mächtiges Salzlager. Vielleicht wird eine genauere Untersuchung der Sache das praktische Ergebnis zeitigen, daß es, um in unserem Lande Salz in der Tiefe festzustellen, gar nicht nötig ist, Bohrlöcher niederzutreiben, daß es vielmehr genügt, die Tektonik und die Lage- rung dieser Grenzschichten im Gebiet der alten Salzmulden zu studieren. Ist dies richtig, daß diese beiden Mulden übereinander- liegen, dann ist vielleicht auch noch der weitere Satz richtig, daß die Salzmulden im Gebiet der einstigen Kohlenmulden liegen : unsere Grenzschichten ziehen mit beträchtlichen Mächtigkeiten ins Saar- gebiet hinüber; sie nehmen auch dort nach verschiedenen Seiten ab, was auch dort für die Muldenablagerung spricht. Es wäre jedenfalls nicht uninteressant, auch dort einmal dieser Sache auf den Grund zu gehen. EEETR a Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera heteroptera, Fam. Capsidae). Von Dr. Theodor Hüeber, Generaloberarzt a. D. in Ulm. NV Werl. (Div. Plagiognatharia: Schluß. — Trib. 2: Isometopini.) Atomoscelis Rkur. Klein, eirund, ziemlich glanzlos, mit Flaumhaar be- deckt, aber nicht mit Schuppenhärchen. Der senkrechte Kopf ist leicht in die Quere gezogen, etwas breiter als das Pronotum vorne und etwa ?Js—!/s schmäler als dessen Grund. Der breite Scheitel ist ungerandet; die Stirne ziemlich stark gewölbt; der kaum vorspringende, von der Seite gesehen ziemlich stark gekrümmte Kopfschild ist an seinem Grunde von der Stirne gut abgesetzt und liegt mit seinem Grunde in einer zwischen den Fühler- wurzeln gezogenen Linie; Wangen ziemlich hoch; Kehle nicht wahrnehmbar; Augen ziemlich glatt und ziemlich kurz, sich nicht weit über die Kopfseiten ausdehnend. Der Schnabel reicht bis zu den hinteren Hüften. Die Fühler sind am Augenende innseits eingefügt, ihr erstes Glied überragt nicht die Kopfschild- spitze. Das kurz trapezförmige Pronotum ist am Grunde mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorne zu leicht verengt, vorne um die Hälfte breiter als lang, seine Seiten sind gerade, seine Fläche ist fast wagrecht; der Fortsatz der Vorderbrust ist ge- wölbt. Die Halbdecken sind ausgebildet, die Membran ist zweizellig. Die Hinterschenkel sind verdickt und schwarz punk- tiert; an den hinteren Tarsen ist das dritte Glied länger als das zweite und so lang wie die beiden ersten zu- ' sammen. Die bis jetzt bekannte einzige Art dieser Gattung lebt ' in Südeuropa. Nach Reuter. (83) "onustus FiEB. | Weißlich, Körper grünlich, 9; Nacken grünlich; Schnabel grün- ‚ lieh. Fühler ganz schmutzig gelblichweiß, fein weißlich behaart; 1 | — 120 Fühlerglied 1 und 2 nur zum Teil schwarz (oder ganz gelblich). Pronotum und oft ein breiter Mittelstreif des Schildes grünlich; die Schulterecke und ein Fleck hinter der Mitte des Pronotum gelb- bräunlich; im Schildwinkel ein rundlicher gelbbräunlicher Fleck. Im Corium vor der Mitte an der Schlußnaht ein länglicher gelbbräun- licher Fleck; vor der Goriumecke ein kleinerer gelbbräunlicher Fleck; Clavus-Spitze schwarz; hinten im Innenwinkel ein großer gelbbräun- licher Fleck; durch die Corium-Mitte an und zwischen den Flecken ein heller Streif; ein Strich im Hinterwinkel des Corium gelbbraun ; auf der Mitte des äußeren Randes im COuneus ein großer gelbbrauner Fleck; Membran milchweiß, die kleine Zelle und ein Fleck im Hinter- winkel der großen Zelle schwärzlich; an der Cuneus-Ecke ein nach hinten eckiger schwärzlicher Winkelstrich, weiter unten ein größerer schwärzlicher Randfleck winkelig nach vorn zur Zellecke spitz. Beine weißlich ; Hinterschenkelende bräunlich, alle Schenkel unterseits mit einer Reihe schwarzer schwarzbeborsteter Punkte; Schienbeine aus schwarzen Punkten schwarz bedornt; Fußglieder bräunlichgelb, Klauenglied braun. 1!/s“ Länge. Fıeser (1861). — Nach einem von MEYER-Dür um Alicante in Spanien auf Verbascum im April ge- fangenen Weibchen. Diagnose: weißlichgelb, weiß beflaumt, die Haare bei gewisser Beleuchtung bräunlich; am ersten Fühlerglied ist ein schmaler Ring am Grunde sowie ein Doppelpunkt innen vor der Spitze schwarz- braun; die äußerste Spitze von Schildehen und Clavus schwarz oder braunschwarz; Halbdecken mit blaß rauchbraunen, manchmal ver- schwommenen Flecken; die glashelle Membran, die Spitze der größeren Zelle, die kleinere Zelle, ein leicht gekrümmter Strich hinter dem schwach-wässerigen Fleck am äußeren Winkel und ein Bogen hinter der Mitte des äußeren Randes, nach der Spitze der kleineren Zelle ziehend, sind schwarzbraun, letzterer gegen die Zelle zu sich ver- schmälernd, beide Bogen einen großen fast wasserhellen Fleck ein- schließend, die Adern weißlich-erdfarben oder weiß; an den Schenkeln ziemlich große, nicht zu zahlreiche, schwarze Punkte, an den Schienen blasse, aus schwarzen Punkten entspringende Dörnchen; die Spitze der Tarsen und die Klauen schwarzbraun, an den hinteren Tarsen u _ ıst das letzte Glied manchmal fast kürzer als die beiden ersten zu- ° sammen. Länge: 1°/«—2!/; mm. Reuter (H. G. E. I, 1878, 68, 1). Aus dem Latein übertragen. An gleicher Stelle, im Anschluß, beschreibt Reurer folgende 3 Spielarten: | >. Sn fi 2 = Var. &: Oberseite weißlich, der hintere Teil des Kopfes, das Pronotum und ein länglicher Fleck auf dem Schildchen grünlich, während blaß bräunlichgelb sind: die hinteren Winkel und ein hinter der Mitte gelegener Fleck am Pronotum, ein Fleck am Schildchen- winkel des Clavus, drei in einer Reihe liegende Flecke am inneren Corium sowie ein größerer Fleck gleich vor dem äußeren Endwinkel und ein großer Fleck außen am Keil. Var. £: wie var. @, nur daß der hintere Teil des Kopfes, alle Pronotumränder in ziemlicher Breite und das ganze Schildchen blaß bräunlichgelb sind. Var. 7: Kopf, Pronotum und Schildchen fast einfarben blaß- gelblich, letzteres ganz an der Spitze schwarz; die Flecken auf den Halbdecken verschwommen. Agalliastes onustus FIEBER, Eur. Hem. 1861, S. 312, 6. Atomoscelis onustus REUTER, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 68, 1 et 175, Tab. IV, fig. 3; III, 1883, p. 448 et 510. — FeprscH. Turk. p- 39. — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 174. — Puron, Cat. 4. ed. 1889, p. 77, 1. — Osuanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, 930, 3113. Hab. in Verbasco: Hispania, D. Mever-Dver; Gallia meridio- nalis! D. Dr. Puron; Sarepta! Rossia meridionalis, DD. JAKoVLEFF et BECKER (comm. D. Prof. Frey-Gessner), Turkestan! D. FEDTScHENKo. — Etiam in Chenopodio et in Salsolaceis praesertim ad littora maris, sec. D. Dr. Puros. — Hab. etiam in Atriplice laciniata: Caucasus (Petrovsk), D. JAKOVLEFF; Tauria, Hungaria, sec. Dr. Horvara; Au- stria meridionalis, D. P. Löw; Corfu, D. Erser; Tunisia!, D. Dorıa (Mus. Gen.). REUTER. Hab. Spain, S. France, Austria, S. Russia, Greece, Caucasus, Tunis. Arkınson. — Hispania, Gallia merid., Austria, Hungaria, Ro- . mania, Graecia, Tunis; Rossia merid., Caucasus, Turkestan. OsHanın. Nieder-Österreich. Reuter, An. Hem. p. 194. Chlamydatus Curt. (Agalliastes Fire. REuT.). Von kleiner Gestalt, blaß beflaumt, ohne hinfäl- lige Schuppenhärchen. Der breite, senkrecht gestellte Kopf ist kaum, höchstens um !!s, schmäler als der Pro- ; notumgrund; der breite Scheitel ist hinten gerandet; die (eva- Mescens ausgen.) meist glänzende Stirne ist gewölbt, oft höckerig; der Kopfschild fließt an seinem Grunde mit der Stirne zusammen oder ist doch nur schwach von ihr abgesetzt; die Kehle ist kurz, leicht aufgerichtet; die glatten Augen kehren Jahreshefte d, Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 8 — 114 — sich hinten etwas rückwärts und streben am innern geraden Rande nach vorne ziemlich auseinander. Die Fühler sind an der Augen- spitze innseits eingefügt, ihr erstes Glied überragt selten den Kopf- schild, ihr zweites ist fast so lang als der Kopf hinten breit. Das kurze trapezförmige Pronotum ist flach oder nach vorne nur schwach abfallend und hat gerade Seitenränder und ge- raden Vorderrand; das Schildchen ist am Grunde abgesetzt. Die Halbdecken sind häufig gekürzt. An den Spring- beinen sind die Hinterschenkel stark verdickt und die Schienen schwarz bedornt, aber meist ohne schwarze Punkte; an den hinteren Tarsen ist das dritte Glied kürzer als die beiden ersten zusammen. Der männliche Geschlechts- abschnitt ist unten abgestutzt, die weibliche Legeröhre ziemlich kurz, nur bis zur Bauchmitte reichend. — Die Arten dieser Gattung leben zwischen Graswurzeln an trockenen Orten. Nach REUTER. Reuzer’s (H. G. E. I, 1878, 60) Gattung Agalliastes, welche neuerdings (Reur. Rev. d’Ent. V, 1886, p. 122) den von Cvrris (Brit. Hem. XV, 1838, p. 693) gebrachten Namen Chlamydatus (mit 7 palä- arktischen Arten) führt, deckt sich keineswegs mit FieBer’s (Eur. Hem. 1861, S. 310 ff.) Gattung Agalliastes (mit 10 europäischen Arten), da nur -deren 3 (evanescens, pulicarius und saltitans) beiden gemeinsam sind. Reuter gibt (H. G. E. III, 1883, p. 509/510) folgende Bestim- mungstabelle, die außer unseren 4 deutschen Arten auch noch den lappländischen signatus J. SauLe., sowie den in England, Frankreich und Skandinavien lebenden Wilkinsoni DousL. et Scott enthält (welch letzterer sich möglicherweise auch noch in Deutschland finden möchte), während vittatus Fiss. wohl zu streichen ist. 1. (4.) Schienen schwarz punktiert. Die Halbdecken der kurzflügeligen Form mindestens so lang wie der Hinterleib, die bescheidene Mem- bran mit Zellen. . (3.) Größer (als pullus Rr.). Die Beine bläulichgelb. An den Schen- keln einzelne schwarze Punkte, am Grunde auch braune; auf dem äußeren Rand der Schienen mittelgroße schwarze Punkte. pulicarius FALL. . (2.) Kleiner (als pulicarius). Zweites Fühlerglied etwas dicker. An den Schienen große, schwarze, ihre ganze Breite einnehmende Punkte. Die Schenkel schwarz mit gelber Spitze oder rostgelb mit nur wenigen schwarzen Punkten. pullus REUT. . (1.) Die Schienen vollständig frei von schwarzen Punkten. . (6.) Die Membran der brachypteren Form halbeiförmig, kaum bis D&D w She — 15 — zum After reichend, die Zelle undeutlich. Fühler rundlich, schwärz- lich, die beiden letzten Glieder deutlich länger als das zweite, das vierte kürzer als das dritte. Leib glanzlos. der lappländische signatus J. SAHuLe.]| 6. (5.) Die Membran bei der brachypteren Form fehlend oder doch ganz schmal, die Halbdecken dieser gleichen Form über die Mitte des Hinterleibsrückens nur selten hinausragend. 7. (10.) Leib glänzend, die Oberseite fein gelblich oder grau beflaumt. 8. (9.) Erzglänzend-schwarz. Die Fühler schwarz, ihr zweites Glied ziemlich dick und etwas kürzer als die beiden letzten zusammen. Die Halbdecken wenigstens an ihrem Grunde blaß. saltitans FALL. [9. (8.) Schwarz. Die Fühler drehrund, erdfarben, ihr zweites Glied etwa um !/ı kürzer als die beiden letzten zusammen. Die Halb- decken einfarben. der in England, Frankreich und Skandinavien lebende Wilkinsoni Deu. et Sc.] 10. (7.) Leib glanzlos, mit langem und dichtem gelblichem Flaumhaar besetzt. An den Beinen sind die Knie, die Schienen und Tarsen rot, die Schienen am Grunde breit schwarz. evanescens BOoH. 225 (617) pulicarius FALL. P. pulicarius niger nitidus: tibiis albis nigro-punctatis; femori- bus posticis incrassatis. FALLEN. Schwarz, matt glänzend, äußerst fein und kurz hell behaart, das d länglich-eiförmig, das 9 oval. Der schwarze, etwas gewölbte, schief nach unten geneigte Kopf ist nur ‘/s Schmäler als der Pronotumgrund (Kr. ?/ı vom Grund des Vorderrückens), der Scheitel ist hinten mit scharfem Rand versehen, die glänzende Stirne ist ziemlich stark gewölbt und beim d von doppelter Augenbreite, beim 9 noch breiter; der etwas vor- springende Kopfschild ist an seinem Grunde von der Stirne nur schwach abgesetzt, der gelbe Hals sehr kurz; der erdfarbene, schwarz gespitzte Schnabel reicht bis zu den Mittelhüften. Die Fühler haben °/s Körperlänge, ihr erstes Glied ist viel kürzer als der Kopf, das zweite gegen die Spitze hin nicht verdickt, so lang wie das dritte und viel kürzer als 3-+4, das vierte kürzer als das dritte; die beiden ersten Fühlerglieder sind schwarz, d.h. von der Wurzel bis gegen die Mitte von Glied 2 beim 9, beim d bis gegen die Spitze von 2 schwarz, von da gelb (Ks.); — oder, nach For, Fühler schwarz, Glied 3 und 4 und meist auch die Spitze (zuweilen selbst die Spitzenhälfte) von 2 hellgelb oder bräunlichgelb, bei den d meist gelbbräunlich 8* — 116 — (sehr selten sind die Fühler ganz schwarz). Die beiden letzten Glieder sind gelb und zusammen viel länger als das zweite. Das einfarben schwarze Pronotum ist am Grunde fast 2mal so breit wie lang und nach vorne zu mäßig verengt, seine Seiten sind gerade, seine hinten fein quergerunzelte Fläche fällt nur ganz schwach nach vorne ab. Schildchen schwarz mit abgesetzter Basis. Die schwarzen, punktierten Halbdecken sind seitlich leicht gerundet, hinter der Mitte schwach erweitert und überragen stets um ein Geringes den Hinterleib; die schwarzbraune Membran ist immer aus- gebildet, ihre Adern und Zellen sind fast noch dunkler; bei der makropteren Form ist der äußere Rand der Membran so lang wie der Rand ihres Keils und ihre 2 Zellen sind deut- lich; bei der brachypteren Form (d 9) sind die Decken ziemlich klein und ragen nur wenig über den Hinterleib hinaus, hier ist der äußere Membranrand erheblich kürzer als jener des Keils (beim @ mehr als beim 3), die größere schwarze Zelle ist nur ganz schmal und die kleinere nicht wahrzunehmen. Die kräftigen, gelblichweißen (Rr. bläulichgelben) Beine sind zum Sprung geeignet, die Hinter- schenkel verdickt, die Hüften graubraun mit heller Spitze (manch- mal auch ganz schwarz), die Schenkelgrundhälfte braun mit einigen größeren schwarzen Punktenan den Enden, (die Vorder- schenkel ohne Zeichnung, ihr Grund manchmal breit dunkel), die Schienen aus schwarzen Punkten schwarz bedornt; die Tarsen gelb, ihr letzes Glied dunkelbraun. Bei frisch entwickelten Exemplaren sind (Fror) alle Schenkel bräunlich oder schmutziggelb. Länge: 2!/,—2°/Ja mm; (1—1'/‘). — Nach Fror (Rh. Liv. 1, 601) unter- scheidet sich pulicarius von nigritulus durch die verschiedene Länge und Färbung der Fühlerglieder, durch die noch feinere Behaarung des Körpers und durch das verhältnismäßig breitere, nach vorne zu weniger verschmälerte Pronotum, auch durch die etwas geringere Größe und schließlich noch durch den ganz anderen Aufenthalt. — Nach Saunpers ist pulicarius einem kleinen nigritulus sehr ähnlich, aber gleichwohl leicht zu unterscheiden durch sein vorne breiteres Pronotum, dessen Vorderrand fast 3—4mal so lang ist wie der Grund. Reuter beschreibt (H. G. E. I, 1878, p. 61) noch eine var. Me deren Schenkel am Grund dunkelbraun oder schwarz sind. Phytocoris pulicarius FarLen, Mon. Cim. Suec. 1807, p. 95, 81. — Hem. Suec. 1829, p. 113, 71. i Capsus saliens WoLrr, Icon. Cimic. 1811, p. 200, Tab. 0.0 fig. 194. : mer — N17.-— Attus pulicarius Haus, Wanz. Ins. I, 1831, S. 117, T. 18, Fig. 62. — Buemsister, Handb. d. Entom. 1835, 1I, 277, 2. Capsus pulicarius MExER, Schweiz. Rhynch. 1843, S. 110, No. 102. — F. SıutBerg, Mon. Geoc. Fenn. 1848, p. 119, 63. — KırscHeaum, Rhynch. Wiesbad. 1855, S. 19 u. 101, sp. 149. — Fror, Rhynch. Livlds. 1860, I, S. 600, 80. — Tnouwson, Op. ent. IV, 448, 108. Agalliastes pulicarius Fıeser, Eur. Hem. 1861, S. 312, 7. — Wien. Ent. Mon. VIII, 1864, 229. — DoucLas and Scott, Brit. Hem. 1865, p. 427, 1, Pl. XIV, fig. 1. — Reuter, Hem. Gymn. Eur. I E73 pP. 60, 1, Tab. III, fig. 8; (III, 1883, p. 510). Plagiognathus pulicarius REuTER, Rev. crit. Caps. 1875, p. 186, 10. — Hem. Gym. Sc. et Fenn. 202, 10. — Saunders, Synops. of brit. Hem. Het. 1875, p. 308, 7. — Hem. Het. of the brit. isl. 1892, p. 321. Lygus pulicarius SNELLEN VAN VOLLENHOVEN, Inl. Hem. VI, 55, 51. Agalliastes pallipes JAKOVLEFF, Horae Soc. Ent. Ross. IV, 1867, 158, 221. Chlamydatus pulicarius Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 175. — Proton, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 1. — Osnanın, Verz. d. pal. Hem. 2309, p. 931, 3120. Bayern: bei Regensburg gemein; bei Nürnberg und Augsburg; bei Freising nicht selten, Attachinger Au, 8; bei Öttingen, 9; nach Prof. Horrmans bei Bamberg. KırreL.. — Bei Bamberg auf grasigen, sonnigen Stellen ; auf Artemisia, Verbascum usw. Funk. — Württemberg. Roser. — Bei Ulm (Finningen, Talfingen, Söflingen, Oberer Esels- berg usw.). 8. Hürser. — Baden: Karlsruhe, Daxlanden, Eggensten, Teufelsmühle, 7 u. 8. Mexss. — Bei Fahrnau, von Harrmann. H. — Im Schwarzwald: Steig-Breitnau (900 m), Juli 1907. GuLpe. — Elsaß- Lothringen: Partout, sur le serpolet; souvent commun. REIBER- Puron. — Hessen-Nassau: d 9, Wiesbaden, Mombach; an grasigen Orten z. B. auf dem Damm unterhalb Mombach, auch auf Blößen des Mombacher Waldes, häufig, 7—9. Kırschsaun. — Bei Frank- furt a. M. auf trockenen Wiesen, an Feldrainen und sterilen Orten, die mit Artemisia-Arten bewachsen sind, stellenweise und nicht selten, ' von Ende Juni (22. 6. 1900) bis Ende September (28. 9. 1903) ; ' die meisten Stücke gehören zur form. brach.; die form. maer. mit ' zwei deutlichen Membranzellen scheint selten zu sein. GuLDE. — ' Westfalen: Im Rasen ; häufig beobachtet, besonders im Herbst. West- HOFF. — Thüringen: Überall ziemlich selten. Keuıner-Breopm. — ‚ Schleswig-Holstein ; Auf dürrem Boden häufig. Wüsrtyeı. — Mecklen- 7 ‚ —ı. ler = burg: Mit Ü. albipennis Faır. und (. saltitans FaLL. zusammen eben- falls häufig. Ranparz. — Schlesien: Gemein an sonnigen Grasplätzen. Um Breslau gemein. .... Überwintert auch. Erscheint im Juni und Juli, überwinterte Exemplare natürlich auch noch zeitiger. ScHoLz. — In der Ebene und... Assmann. — Provinz Preußen. BRriscHkE. Habitat in Germania. Captus Mens. August. locis apricis; alte saliens. WOoLFF. Schweden und Deutschland. Häufig in hiesiger (Nürnberger) Gegend im Sande unter niedern Gesträuchen auf Anhöhen, welche auf der Mittagsseite liegen. Sie ist sehr schwer zu haschen, da sie nicht nur allein sehr schnell hüpft, sondeın auch sehr weich ist und zwischen den Fingern leicht zerdrückt wird. Hann. An grasigen Orten, auf Feldrainen und Dämmen, an sonnigen Stellen durch ganz Europa verbreitet. FIEBER. Hab. in toto territorio. Reuter (1878). — Hab. All Europe. Arkınson (1889). — Suecia, Germania, Batavia, Belgia, Gallia, Hi- spania, Italia, Helvetia, Hungaria, Serbia, Romania; Rossia fere tota; Öaucasus, Sibiria. Regio nearctica (Groenlandia). OSHAnIN. | (Schweiz: Diese niedliche, anderwärts gemeine Art ist in der | Schweiz ziemlich selten und findet sich nur einzeln im Grase auf Hügeln und Bergwiesen vom Juni an bis Anfangs September. .. MEYER. — Auf kurzbegrastem Boden, stellenweise gesellschaftlich vom May bis im September sowohl in Torfmösern als an Berghalden bis zu 5600‘ s.M. Am Jura bei Basel... Die Exemplare aus den Alpen- gegenden sind im Gegensatz zu denen aus den sumpfigen Gegenden kleiner, nicht so glänzend und besitzen dunklere Beine. Die Schenkel der Sumpfbewohner sind meist ganz gelblichweiß ohne Schwanz. FREY-GESSNER. — Graubünden: Durch alle Regionen, mehr übersehen als selten; Fläsch, Tavetsch, Tarasp, St. Moritz. Kırrıas. — In den Alpen bis 1900 m; oberhalb Preda, am Albulapaß, Juli 1905. GuLpe. — Tirol: Am Straßberg bei Telfs; auf der Jagdhausalpe über 6000‘ s.M.; auf dem Calvarienberge bei Bozen, Mitte Mai... GREDLER. — Steiermark: Bei Graz von GATTERER gefunden; auf Wiesen und Feldern um Admont bis 1500 m nicht selten. StroßL. — Nieder Österreich: bei Gresten auf trockenen Wiesen, nicht häufig. SCHLEICHER. — Böhmen: Auf trockenen Grasplätzen unter verschiedenen niederen Pflanzen, überall ziemlich gemein; 6—8. Dunpa. — Prag, Zlichow, an Bahndämmen, 26. Mai, 9. Juni; Zawist auf versandeten Wiesen bei Jarow, häufig im Mai; Neuhütten von Schlehen geklopft, 10. Aug.; Breitenbach überall von Wiesen gekötschert, Juli. NickerRL. — . —. „u18) © Mähren: Unter niederer Vegetation an Grasplätzen in trockenen Lagen. Spıirzyer. — Livland: Überall häufig an trockenen, grasigen Abhängen, 6, 7, 8. Fror. — Frankreich, Dep. du Nord: N’est pas rare sur les herbes, pendant l’&te, dans le marais d’Emmerin, dunes de Dunkerque. Cet insecte est dou& de la facult& de sauter comme les Halticus, mais & un moindre degre. Leruierky. — England: An abundant species at Deal, in August, by sweeping amongst dwarf sallows etc.; also under Erodium cicutarium; it is exceedingly active and difficult of capture, owing to its saltatorial habit. DousLas and Scott (1865). — On sallows... (1892). — Not very common, but generally distributed, at the roots of grass in dıy places. So far as I can see all our specimens belong \to var. pullus Reur. [1892]. SAUNDERS.) 226 (618) pullus Reur. Agalliastes pullus n. sp.: Oblongo-ovatus, niger, nitidus, sub- tiliter griseo-pubescens; antennis nigris, apice summo articuli secundi duobusque ultimis fusco-ferrugineis; pedibus, basıi femorum plus minusve late nigra excepta, dilute ferrugineis, tibiis nigro-spinulosis annulis 5—6 latis summoque apice nigris, articulo ultimo tarsorum nigro (9). Long. 1°’; mm. REUTER. Schwarz, klein, grazil, länglich oval, nur wenig glänzend und ziemlich fein blaßgrau (manchmal auch gelb- lich) beflaumt. Der schwarze Kopf ist etwa !/k schmäler als der Pronotumgrund; die Stirne ziemlich stark gewölbt, der Kopfschild nur wenig vorspringend und an seinem Grunde von der Stirne kaum abgesetzt; der Scheitel von gut doppelter Augenbreite und hinten fein gerandet; der pechfarbene Schnabel reicht bis zu den Mittelhüften. Die Fühler sind ?/s kürzer als der Leib, die beiden ersten Glieder sind schwarz, ihre hellen Spitzen ausgenommen; beim 9 rückt die helle Farbe beim 2. Glied von der Spitze bis zur Mitte herab, so daß nur noch die Grundhälfte schwarz ist; die beiden letzten Glieder sind bräunlich-erdfarben; das zweite Glied ist viel kürzer als die beiden letzten zusammen. Das schwarze, etwas glänzende Pronotum ist nach vorne zu ziemlich verschmälert;; das Schildchen ist schwarz und kaum glänzend. Die schwarzen, schwarzbraunen oder braunen, nur wenig glänzenden Halbdecken überragen stets den Hinterleib, die Membran ist immer ausgebildet, ihr äußerer Rand ist bei der makropteren — 1720 — . Form länger als der Außenrand des Keils, beim d noch weit mehr als beim 9. An den Beinen haben die dunklen Hüften eine helle Spitze, de schwarzen Schenkel sind an ihrem Ende rostfarben oder erdfarben, nur selten blaß, in welchem Falle sich an den Hinterschenkeln einige dunkle Rand-Punkte finden; die hell rostfarbenen oder blaßgelben (lividen) Schienen zeigen, besonders an den hinteren, große schwarze Punkte und tragen schwarze Dornen, die aus schwarzen Punk- ten entspringen, welch letztere häufig ringförmig um die Schienen zusammenfließen; die schwarzspitzigen Tarsen sind nur in der Mitte (2. Glied) hell. Länge: 1°/a—2'/!;, mm. — Diese Art ist dem pulicarius FALL. verwandt und sehr ähnlich, vielleicht nur eine Varietät desselben, unterscheidet sich jedoch durch ihre erheblich kleinere, schlankere Figur, durch schwächeren Glanz, auch durch den weniger feinen Haarflaum der Oberseite, durch geringere Stärke des zweiten Fühlerglieds beim d, durch die längere Membran bei der makropteren Form und schließlich durch die Färbung der Beine. Nach Reuter. ReuTER unterscheidet (H. G. E. I, 1378, 62) eine var. £ mit dunkelbraunen Halbdecken und blaßgelblichem Haarflaum; die Beine sind hier rostgelb, an den Hinterschenkeln finden sich einige wenige braunschwarze Randpunkte. Länge 1?/);—2!/s mm. Später (H. G. E. III, 1883, p. 448) macht Reuter noch die An- merkung: Variiert mit kopfbreitem Pronotumgrund (3) und zweitem, über seine Mitte hinaus schwarzem Fühlerglied (J). Agallıastes pullus Reuter, Not. Skpts. pro Faun. et Flor. Fenn. Förh. XI, 1871, p. 324, 5. — Rev. cerit. Caps. 1875, p. 186, 11. — Hem. Gym. Sc. et Fenn. 202, 11. — Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 61, 2; (DO, 1879, p. 297; III, 1883, p. 448 et 510). — Feorsch. Turk. p. 37. — Osnanm, Verz. d. pal. Hem. 1909, p. 932, 3122. Chlamydatus pullus Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 175. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 2. : Sıunvers (Hem. Het. of the brit. isl. 1892, p. 321) bringt pullus Reurt. als Varietät von pulicarius Faut. Bayern: Bei Kissingen, 8. 1898 von Prof. Dırz gefunden. H. — Württemberg: bei Ulm, Kiesental, 14. 8. 1903, 1 Exemplar (det. Horv.) gefangen. Hürser. — Elsaß-Lothringen: lieux secs, arides; Remiremont, Rouffach, Illkirch, Heiligenstein, 6—9. REIBER- Puron. — Hessen-Nassau: bei Frankfurt a. M. auf sandigen Stellen, bes. Flugsandanhäufungen unter Artemisia campestris L. und Salsola a Pa j 4 — Kalı L.: Schwanheimer Sand, 8. 8. 1906; Mombacher Sand, 28. 8. 1910—6. 10. 1906; Bickenbach a. d. Bergstraße, 16. 10. 1911, also Anfang August bis Mitte Oktober. Gurpe. — Thüringen: Von Dr. ScHMIDERNECHT (Blankenburg) gesammelt. Fokker. — Schleswig- - Holstein: Bestimmung nicht sicher. Wüsrkeı. Hab. in collibus arenosis, inter Hieracia et praesertim inter Empetra: Fennia australis!, ipse; Suecia media!, D. Prof. Star: Gallia borealis!, D. Leruierey; Alsacia, DD. Reiser et Puron; Ca- rinthia, D. Dr. Puron; Rossia meridionalis!, D. JakovLerr; Turkestan!, D. FEDTSCHENko; Sibiria (Krasnojarsk—Kantaika!), D. J. SauLBerg. Varietatem # in Lapponia rossica legit D. J. SauLzers (1878). — Hab. in Italia superiore, sec. D. Dr. Ferrarı (1879). — Belgia, sec. D. LerHıerry, Irkutsk (1883). Reuter. Hab. S. Scandinavia, Lapland, Carinthia, N. France, S. Russia, Turkistan, Siberia. Arkınson. — Scandinavia, Britannia, Germania, Belgia, Gallia, Italia, Carinthia, Hungaria, Romania, Bulgaria, Serbia, Algeria; Fennia, Rossia verisimiliter tota, Caucasus, Turkestan, Si- biria; Mongolia septent. Ostanın. (Schweiz: Siehe unter pulicarius FarL.! H. — Steiermark: In einer Waldlichtung bei Admont am 15. Juli 1 d; auf Rainen bei Melk (Niederösterreich!) im Mai, Juni 3 d, die mir Dr. Fr. Löw de- terminierte. StropL.. — Böhmen: Mit pulicarius Farr. bei Neu- haus (6) nicht gemein. Dupa. — Prag, Zizkow, an Ruderalpflanzen, 30. Mai; Kaiserwiese, 16. Juni; Zawist, Juli; Neuhütten, an trockenen Rainen, Aug... Nıckert. — England: siehe unter pulicarius!) 227 (619) saltıtans FALL. P. saltitans niger, elytris abbreviatis albidis: fascia media nigra: femoribus postieis incrassatis, tibiis pallidis. Faruzn. — Not. Habitat cum C. pulicar. copiose saltitans ad litus marit.... ad radices gra- minum, mense Augusto. FArLen. Metallisch-schwarz (Saunpers: bräunlichschwaız), glän- zend, oberseits ziemlich dicht und fein gelblich (manchmal auch leicht bräunlich) beflaumt, der Körper nach hinten wenig breiter (Ke.), das d gestreckt, das 2 länglicheiförmig (Fr.). Der große, gewölbte, stark geneigte Kopf ist erzglänzend schwarz, kahl und glatt; der hintere scharfkantige Scheitelrand (oft auch der innere Augenrand) ist gelbbräunlich; der nur wenig vorspringende Kopf- schild ist am Grunde von der Stirne kaum abgesetzt; die schwarz- braunen Augen sind groß und vorstehend; der rostfarbene schwarz- — 12 — gespitzte Schnabel reicht bis zu den hinteren Hüften. Die dunkelbraunen oder schwarzen, dicht beflaumten Fühler haben halbe Körperlänge; ıhr erstes Glied ist kürzer als der Kopf (Rır.: überragt kaum die Kopfschildspitze); das zweite, stärkere Glied ist kürzer als der Kopf breit, auch kürzer als die beiden letzten Glieder zusammen; das dritte Glied ist so lang wie das vierte, letzteres mit rostfarbener Spitze. Das erzig- schwarz glänzende Pronotum — (selten rostfarben und dann nur an Buckeln und Hinterwinkeln schwärzlich)) — ist etwas mehr als doppelt so breit wie lang, fast horizontal und flach, kurz, vorne ab- gestutzt und nur wenig verschmälert, am Hinterrand breit ausge- schweift. (Nach Reuter ist das Pronotum bei der häufigeren brachy- pteren Form fast parallelseitig, am Grunde so breit wie der Kopf, seine Fläche vorne gewölbt und glatt, hinten mindestens an den Hinterecken herabgebogen und fein verschwommen punktiert, während der Vorderrücken bei der selteneren, makropteren Form am Grunde um !/s breiter als der Kopf, verschwommen punktiert und mit großen, glatten Buckeln versehen ist.) Das Schildehen ist schwarz, nur. ganz selten rostfarben mit schwarzen Grundwinkeln. Die schwarzen, erzglänzenden, besonders fein und lang gelbbeflaumten Halbdecken sind an ihrem Grunde mehr oder weniger breit blaß erd- farben; sehr selten sind Decken und Flügel vollständig entwickelt (makroptere Form), wobei erstere den Hinterleib weit überragen, beim d noch mehr als beim 9, an den dunklen Decken ist nur der Coriumgrund hellgelb, die Membran ist grau oder schwärzlich mit gleichfarbenen Adern, der Keil ist hier ganz einfarben schwarz oder an seinem Grunde auch schmal blaß. Meist jedoch sind die Decken verkürzt (brachyptere Form), reichen nur bis zur Hinterleibs- mitte und sind an ihrer Spitze (Ende) gleichmäßig gerundet; Clavus und Ouneus (Reil) sind vom Corium nicht ge- schieden und die blasse Membran ist ganz schmal, linien- artig (ein schmaler häutiger Anhang an Stelle der Membran. Fror). Nicht selten sind, in beiden Formen (brach. wie makr.), die Halb- decken an Spitzen und Seitenrändern erdfarben oder, ausnahmsweise, auch blaß, wobei dann der Clavus eine breite schwarze Binde und das Corium einen größeren schwarzen Dreizack trägt. (Fror: Decken verkürzt, hell mit großem grauem oder schwärzlichem Fleck am Außenrande näher zur abgerundeten Spitze hin, der sich häufig quer hinüber, bis zum Innenrande erstreckt und sich nicht selten so aus- breitet, daß nur die Basis der Decken gelblich bleibt) An den —. 2, — dunklen Sprungbeinen (verlängerte Hinterbeine mit verdickten Hinter- schenkeln) sind die Schenkel schwarz mit rostfarbener Spitze, die Schienen mehr rostfarben, am Grunde meist dunkler, schwarzbedornt aber nicht punktiert, die Tarsen dunkelbraun. Länge: 1°/a„—3 mm (nach Reuter: f. macropt. 9 2!/s—2°l4; f. brachypt. eg 154-284, @ 2!ja—3 mm); 1-14). Nach Reuter (H. G. E. I, 65) ist saltitans Far. dem lapplän- dischen signatus J. Sautss. an Färbung sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von ihm durch den Bau seiner Fühler und durch die bei der brachypteren Form weit stärker abgekürzten Halbdecken; von Wilkinsoni Der. Sc. durch Bau und Farbe der Fühler und durch die Farbe der Decken; von evanescens BoH. durch die Farbe der Decken und von allen anderen einschlägigen Arten durch den Erz- glanz seines Leibes. REUTER unterscheidet (H. G. E. I, 1878, p. 64, 4) folgende 3 Spielarten: Var. &: metallisch-schwarz, hinterer Scheitelrand rostfarben, Grund der Halbdecken blaß erdfarben, bei der makropteren Forın auch der Keilgrund mehr oder weniger schmal blaß. Var. & (= var. b Reur. ol.): Bräunlich, die Fühler am Grunde, der Kopf in seinem hinteren Teil, sowie die Halbdecken an Grund und Spitze in ungleicher Breite blaß rostfarben. Var. y (nach Fıeser’s Abbildung): blaß rostfarben, während schwärzlich sind: der Kopf (Nacken ausgenommen), die Fühler, am Pronotum Buckel und Hinterecken, am Schildchen die Grundwinkel, am Clavus eine breite Binde, am Corium eine große zweieckige Figur, der Leib und die Schenkel, ihre Spitze ausgenommen. 9. ‚Lygaeus saltitans FaLLen, Mon. Cim. Suec. 1807, 96, 80. Phytocoris saltitans Farıts, Hem. Suec. 1829, 114, 72. Halticus saltitans BuRMEISTER, Handb. d. Ent. II, 1855, 278, 5. Chlamydatus marginatus Currıs, Brit. Hem. XV, 1838, 693. Astemma saltitans Amyor et SERVILLE, Hist. nat. d. Ins. Hem. 1843, 284, 2. Eriettus Amyor, Ent. fr. Rhynch. 1848, p. 222, No. 270. Capsus saltitans F. SAHLBERG, Mon. Geoc. Fenn. 1848, 119, 64. — KırscHBaum, Rhynch. Wiesbad. 1855, S. 20 u. 103, sp. 153. — Fıor, Rhynch. Livlds. 1860, I, 603, 82. — Tuomson, Op. ent. IV, 449, 111. Agalliastes saltitans Fırser, Eur. Hem. 1861, 311, 3. — Dou- GLAS and Scott, Brit. Hem. 1865, 428, 2. — Reuter, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 64, 4; (III, 1883, p. 510). — 124 — Plagiognathus saltitans REUTER, Rev. crit. Caps. 1875, 188, 13. — Hem. Gym. Sc. et Fenn. 204, 13. — SAunDers, Synops. of brit. Hem. Het. 1875, 308, 8. — Hem. Het. of the brit. isl. 1892, p. 322, Pl. 30, fig. 6. — Osuanm, Verz. d. pal. Hem. 1909, p. 933, 3124. Lygus saltitans SNELLEN VAN VOLLENHOVEN, Inl. Hem. VI, 60, 59. Tab Vene COhlamydatus saltiıtans Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 175. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 4. Bayern: Bei Bamberg auf grasigen sonnigen Stellen; auf Ar- temisia, Verbascum usw. Funk. — Thüringen: von A. Frank in Erfurt gefd. H. — Hessen-Nassau: 9, Wiesbaden, scheint selten; es ist mir erst 1 Exemplar in hiesiger Gegend vorgekommen. KırScHBAUM. — Bis jetzt nur auf dem Mombacher Sande am Rande der Grasplätze an Graswurzeln und unter Artemisia-Büschen in ziemlicher Anzahl gefunden, 28. 9. 1904; 6. 10. 1908, scheint daher ein Herbsttier zu sein. Läuft ziemlich rasch am Boden, zwischen den Graswurzeln, ich habe aber nicht bemerkt, daß es hüpft. Alle Stücke, die ich sah, gehörten zur brachypteren Form, d und 9 waren in gleicher _ Verteilung beieimander. GutLpde. — Schleswig-Holstein: Auf Haide- boden nicht selten, stellenweise; bei Sonderburg bisher noch nicht beobachtet. Wüstneı. — N.-I. Borkum: selten. Schneiver. — Meck- lenburg: Wie CO: albipennis FarL. auf sterilem Boden überall häufig von Ende Juni bis Mitte August. Ranparz. — Schlesien: Auf dürren, unfruchtbaren, nur mit dürftigem Graswuchse bedeckten Weideplätzen ‘in Menge. Viehweide zwischen Breslau und Pöpelwitz. Die Membran ist fast stets nur sehr unvollkommen entwickelt. ScHorz. — Bis- her ..... ASSManNn. Auf Wegrändern, auf trockenen Weideplätzen, unter niederen Pflanzen und zwischen kurzem Grase, durch Europa verbreitet. FIEBER. Hab. ad radices graminum in locis arenosis per maximam partem Europae. Reuter (1878). Hab. Nearly all Europe. Arkınson. — Suecia, Germania, Batavia, Belgia, Britannia, Gallia, Hungaria, Romania, Graecia; Rossia, Fennia, Livonia, Sibiria. OsHanın. (Schweiz: Im kurzen Gras auf den Wällen um Genf (B.), Basel (J.). FrEey-Gessser. — Steiermark: Auf Rainen bei Steinbrück am 26. Juli 4 d9. SrrosL. — Böhmen: An gleichen Orten wie pulicarius und pullus, wohl überall verbreitet. Duna. — Prag am i Exerzierplatz in Dejwitz auf festgetretenem Boden zwischen u | gonum aviculare, in Mehrzahl, 17. Juli. NickerL. — Livland: Nicht — 15 — besonders häufig, auf trockenen, sandigen Grasplätzen am Boden, 6, 7. Fror. (NB.! Unter Fror’s 14 Exemplaren befanden sich 2 ge- flügelte Männchen, 4 ungeflügelte Männchen, 8 ungeflügelte Weibchen.) — Frankreich, Dep. de la Moselle: Presque toute l’annde sur diverses especes de sedum placees sur ma terrasse; les larves se sont mon- trees au commencement de septembre. BELLEvoYE. — A terre, dans les lieux eleves et secs. d9. Amyor. — England: This species has not been detected by us as yet... . captured by Mr. Crotch. .. Doveras and Scott (1865). — By sweeping, occasional; Dawlish . . (1875). — Lowestoft, Coombe Wood . . (1892). SAuNDErs.) (84) * Wilkinsoni Der. Sc. Black. Elytra clothed with very short, depressed, yellowish hairs. Tibiae without black spots. 9 Elytra generally undeveloped, not covering more than half the abdomen; clavus not distinet; cuneus and membrane wanting. J. W. Dovuseras and Joun Scott. 1865/66. Schwarz, glänzend, ganz fein und ziemlich spar- sam hell beflaumt. Kopf kahl und glatt, Scheitel gleich- farben, Stirne aufgebläht gewölbt, Kopfschild nicht vorragend, mit der Stirne zusammenfließend; der dunkelerdfarbene Schnabel reicht bis zu den Hinterhüften; die großen, schwarzbraunen Augen sind etwas nach rückwärts gerichtet. Die Fühler sind drehrund, dunkelerdfarben und beflaumt; das erste Glied ist am Grund gelblichgraubraun; das zweite Glied ist viel kürzer als die beiden letzten zusammengenommen. Das kurze, schwarze, glänzende Pronotum ist vorne kahl und glatt, während sein hinterer Teil ganz fein quergefurcht und be- flaumt ist; bei der makropteren Form ist es an seinem Grunde stark erweitert und um den halben Kopf breiter, sein Grundrand über dem Schildchen breit gebuchtet; bei der brachypteren Form sind seine Seiten fast parallel, sein Grund fast schmaler als der Kopf und die Buckel gut ausgebildet, d, oder so breit wie der Kopf, seine Fläche vorne gewölbt und glatt, hinten, wenigstens an den Hinterecken, herabgebogen, 9. Das schwarze, blaßbeflaumte Schildchen ist bei der makropteren Form (wie bei allen dimorphen Arten dieser Gattung) ziemlich groß und am Grund deutlich abgesetzt, bei der brachypteren Form oberseits fast flach. Der Hinterleibsrücken ist kahl und glatt. Die Halbdecken sind vollständig schwarz, nur wenig glänzend, mit ziemlich langen Haaren und feinem hellem Flaum be- setzt; bei der makropteren Form (9) überragen sie den Hinterleib — 126 — um die halbe Membran, diese selbst ist groß, zweizellig, rauchbraun mit weißlichen Adern; bei der brachypteren Form reichen die Decken kaum bis zur Bauchmitte, sind vollständig lederartig, vorne innen schief gerundet oder abgestutzt, die Mem- bran ganz fehlend.. An den erdfarbenen Beinen sind die Schenkel, Spitze ausgenommen, dunkel (braun oder schwarz), die vorderen meist gegen die Spitze zu breit erdfarben, manchmal jedoch sind alle graubraun; die erdfarbenen Schienen sind unpunktiert, aber mit kleinen schwarzen Dörnchen besetzt; die Tarsen sind erdfarben. Länge: f. macr. 2!/;, mm; f. brach. 3.1°/a, 9 2!ls mm. Nach Reuter. Nach Der. Sc. (1865/66) steht diese Art dem A. pulicarius sehr nahe, unterscheidet sich aber durch das Fehlen der schwarzen Flecke auf den Schienen. — Nach Reuter, 1875, ist diese Art dunkler als saltitans Farı., Scheitel und Decken sind bei ihr vollständig schwarz, letztere ganz fein beflaumt, sonst glatt; von den Rr. vor- liegenden schottischen Exemplaren unterscheiden sich seine finn- ländischen durch ihre fast etwas längeren Halbdecken. — 1878: Wilkinsoni ist von saltitans FarL., dem er nahe steht, durch den glänzenden Leib, durch seinen viel feineren Haarflaum und durch die Farbe der Fühler leicht zu unterscheiden. — Nach SAUNDERS ist Wilkinsoni gleichfalls dem saltitans Far. sehr ähnlich, nur ist ersterer ganz braun, ohne hellere Zeichnung, seine Fühler sind blaß, ihr zweites Glied ist nicht ganz zweimal so lang wie das dritte und nicht so dick wie bei saltitans, die Tarsen sind blaß, auch ist der Kopf weniger gewölbt‘und sind die Vorderschenkel länger und weniger verdickt. Reuter beschreibt (H. G. I, 66) noch eine Var. #: pechfarben, die Schenkel braunerdfarben, sonst wie die typische Form. Agallvastes Wilkinsoni Doustas and Scott, Ent. Monthl. Mag. II, 1866, p. 273: forma brachyptera! — SAunDERs, Synops. of brit. Hem. Het. 1875, I, 309, 9. — Hem. Het. of the brit. isl. 1892, p. 323. — Reuter, Ent. Monthl. Mag. XII, 1876, p. 87: forma macroptera! — Hem. Gymn. Europ. I, 1878, p. 65, 5 et 175, Tab. IV, fig. 1 et 2; II, 1879, p. 298, III, 1883, p. 448 et 510. — Osnanın, Verz. d. pal. Hem. 1909. Plagiognathus Wilkinsoni Reuter, Hem. Gym. Sc. et Fenn. 206, 15. — Rev. crit. Caps. 1875, 189, 14. — J. SAuLBERe, Vet. Aka. Handl. XVI (4.), 1878, p. 30. Chlamydatus Wilkinsoni Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 175. — Puron, Oat. 4. ed. 1899 Ep >: — 127 — Hab. locis arenosis inter radıces graminum, praesertim inter Thymos aliasque plantas humiles: Anglia (Scarborough!), Dr. Wır- KINSON, Scotia! (passim, usque ad 1100), D. Dr. BucHanan-WHlIte; Lapponia suecica!, D. Prof. Boseman; Lapponia rossica!, D. J. SaHL- BERG. Forma macroptera rarissima, a me in Scotia (Perth!) detecta. (1878.) — Hab. in territoris frigidis Sibiriae occidentalis (Dudinka!, Tolstoinos!), Norvegia (Salten!, Bodö!), D. J. Sınusers (1879). — Gallia (Allier), D. Buysson (1883). Reurer. Hab. Britain, Lapland, France. Arkınsox. — Scandinavia, Bri- tannia, Gallia?, Rossia aretica, Sibiria arctica. ÖsHanın. 228 (620) evamescens Bon. 25. Pachytoma evamescens: ovata, nigra, opaca, pube depressa cinerea dense adspersa; prothorace brevi, antrorsum modice angustalo; hemelytris abdomine brevioribus, subtiliter, crebre punc- tulatis, singulo apice rotundato, membrana nulla; genieulis, tibiis tarsisque rufo-ferrugineis; femoribus posticis crassis. d 9. Long. 1!/as—1°/a, lat. 1—1'/s millim. — In gramine locis arıdıs ad Anne- berg Smolandiae mense Julio individua quatuor inveni. Breviter nec ‚alte saltat. BomeEman. Ganz schwarz, glanzlos, der Körper nach hinten breiter (Ke.), mit niederliegendem. ziemlich langem!, nicht bes. feinem gelblichem Haarflaum dicht bedeckt; (Fıre.: fein weiß behaart). Der samt Stirne mattschwarze große Kopf ist fast glatt, zeigt jedoch einzelne abstehende gelbliche oder graue Haare; die Stirne ist ziemlich gewölbt, der an seinem Grund mit ihr zu- sammenfließende Kopfschild springt kaum vor; die großen, schwarzen oder rostfarbenen Augen sind leicht nach rückwärts gerichtet; der rostrote Schnabel reicht bis zu den hinteren Hüften. Die schwarzen, fein (Fızs. zottig) behaarten Fühler sind kürzer als der Körper; ihr zweites Glied ist oben schmutzig erd- farben; die beiden letzten Glieder sind ganz schmutzig gelblich und dabei gleichlang. Das mattschwarze Pronotum ist mit nicht bes. feinem gelbem oder grauem Flaumhaar bestreut und bei der brachypteren Form — (die forma macroptera ist selbst REUTER nicht bekannt) — kurz, vorne wie hinten abgestutzt und seitlich von ' hinten nach vorne allmählich etwas verschmälert; sein Grund ist um ein Geringes breiter als der Kopf, seine Fläche ist nur wenig gewölbt und die Buckel sind kaum angedeutet. Die flachen, matt- schwarzen, gelblich oder graubeflaumten Halbdecken der kurz- — 12383 — flügeligen Form ragen kaum über die Hinterleibsmitte hinaus, sind vollständig lederartig und hinten einzeln abge- rundet; an der Clavusspitze sind sie häufig rostfarben; die Mem- bran fehlt ganz. Die Schenkel sind schwarz, ihre Spitze (Knie) rostrot, die Hinterschenkel sind stark verdickt; die rostroten (FıEB. rostgelben) Schienen sind in ihrer Grundhälfte dunkel- braun, dabei schwarz bedornt, aber nicht schwarz punktiert; die Tarsen sind rostrot, ihr letztes Glied ist, gleich den Klauen, dunkelbraun. Länge: d 1!!., @ 1?ls mm (?/s—?/4‘). — Diese Art ist dem Wilkinsoni ähnlich, doch ist ihr Leib glanzlos, weit weniger fein beflaumt und zeigen Fühler wie Beine andere Färbung. Nach REUTER. Die Larve beschreibt Dr. Gunpe (1911, in litt.): In Gestalt der Imago ähnlich, junge Larven hell-blutrot, ältere mit braunrotem Kopf, Pronotum und Deckenanlagen. Fühler und Beine hellgelb, mit vielen weißlichen Haaren besetzt, das zweite Fühlerglied gegen das Ende lehmgelb. Körper mit kleinen weißlichen Schuppenhaaren besetzt. Pori der Dorsaldrüse kaum angedeutet. Pachytoma evanescens Bonzman, Nya Suensk. Hemipt. in Öfv. 3 Vet. Akad. Förh. IX, 1852, p. 70, 25. Capsus evanescens KırscHBAum, Rhynch. Wiesbad. 1855, S. 20 und 103, sp. 154. — Tuonson, Op. ent. IV, 449, 112. Agalliastes evanescens FIEBER, Eur. Hem. 1861, S. 310, 1. — Wien. Ent. Monatschr. VIII, 1864, 229. — Reuter, Rev. crit. Caps. 1875, 190, 15. — Hem. Gym. Se. et Fenn. 206, 15. — Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p.'66, 6, Tab. IH, stieg. 9; (1, 187972985 1771883 510). — Osmanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, p. 934, 3126. Chlamydatus evanescens Artkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 174. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 6. Württemberg: bei Reutlingen gefunden von Prof. Dr. R. Diez ; — bei Cannstatt, 8, 1910 auf Sedum album gesammelt von Dr. K. W. VERHOEFF. H. — Elsaß-Lothringen: Commun sur l’orpin des murs des fortifications de Metz et sur les Sedum des cötes arides. Ü’est le salitans du Catalogue BELLEVoYE. Reıser-Puron. — Hessen-Nassau: 59, Mombach; auf Blößen des Kiefernwaldes, nicht selten, 7; auch von Herrn Prof. ScHEnck zu Weilburg auf bewachsenen Gartenmauern am ÖOdersbacher Weg im April gefangen, also wohl überwintert. KırschBaum. — Bei Frankfurt a. M. an dürren, steinigen, dem Sonnen- brande ausgesetzten Abhängen und Berglehnen und auf Sandboden an den Wurzeln von Sedum acre L. in kleinen Gesellschaften zu- i — 129 — sammen. Die scharlachroten Larven saugen an zarten Stengel- und Wurzelteilen: Bergstraße-Bensheim 22. 7. 1910; Frankfurt-Louisa 6. 8.—1. 9. Die Imagines hüpfen flohartig und sehr weit und sind ihrer Kleinheit wegen sehr schwer unverletzt zu fangen; sie zeigen, wie saltitans FarL., eine eigentümliche Ähnlichkeit mit den Halti- ciden (Coleopt.); alle meine Stücke sind brachypter, d und 2 in gleicher Zahl vorkommend. Ich möchte noch darauf hinweisen, daß Fırser’s Abbildung in Reurt. Hem. Gymn. Eur. I, Tab. III, fie. 1, wohl von einem erst kurz entwickelten Exemplar stammt; bei älteren Stücken ist der Kopf schwarz und die rote Spitze des Clavus ist verschwunden, die ganze Oberseite des Tieres ist matt-schwarz, auch Fühler und Schienen sis.d dunkler. GuLDe. Unter Sedum acre auf steinigen Hügeln, an sandigen Orten auf Feldrainen unter Anchusa. FIEBER. Hab. in magna parte Europae inter radices graminum locis arenosis, in collibus lapidosis; usque in Suecia media, DD. BoHEMAN et Hacıunn. — Praesertim in Sedo et Sempervivo, sec. DD. Reiser et Puron (1878). — Hab. in Anchusa, sec. D. Prof. Frey-Gesswer (1879). Reuter. | Hab. Nearly all Europe to S. Scandinavia. ATkınson. — Suecia, Germania, Gallia, Hungaria. OsHanın. (Schweiz: Unter Sedum acre und Anchusa auf steinigen Hügeln, an sandigen Orten, an Feldrainen. An sonnigen, schneefreien Tagen schon im Februar, dann bis im April stellenweise häufig. Burgdorf am Schloßfelsen (M.), Dübendorf (Br. S.); am Born bei Aarburg; zu oberst auf der Gysulafluh 3000° s. M. und unten am Fuß derselben bei Biberstein 1000° s. M. Frey-Gesswner. — Graubünden: bei Chur. Kırvıas. — Böhmen: An Feldrainen und Dämmen, besonders unter Sedum gicre, bisher wenig beobachtet; bei Eger und Königswart mehrmals gestreift, 6; (D.T.). Dupa. — Prag, Zawist, unterhalb des I. Altans (Fluß-Seite) auf felsigen Abhängen, im Sande zwischen Grasbüscheln, einzeln und selten, 18. Septb. NickerL. — Frankreich, Dep. de la Moselle: Rozerieulles. BELLEVoYE.) (85) *? vittatus FiEB. [Fühlerglied 1 und 2 nur zum Teile schwarz, oder ganz gelb- ‚lieh. — Kopf, Pronotum und Schild schwarz oder braunrot. — Halb- decken schmutzig gelblich, oder gelblichgrau, zuweilen gezeichnet.) — | Halbdecken ockergelblich. Der Schlußrand und die Spitze des Clavus, — ım Corium hinten gegen die Ecke ein runder Fleck, — innen Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 9 a gegen die Schlußnaht ein breiter vorn gekürzter Streif gegen den Innenwinkel — schwarz. Cuneus bräunlich-ockergelb. Grund breit hell. Membran schwärzlich, Zellen gelblich; große Zelle hinten schwarz, kleine Zelle schwärzlich. Zellrippen ockergelb. Im Außen- grundwinkel der Membran ein weißer Winkelfleck bis zur Corium- Ecke, unterhalb ein breiter dreieckiger Randstreif schwarz. Fühler und Beine gelblich, Fühlerwurzel am Grunde, — die Schienbeine und Klauenglieder am Ende, — schwarz. Schenkelende oben mit schiefem punktierten Fleck. Schienbeindorne aus schwarzen Punkten schwarz. (Weibchen.) Mit Membran 2‘. Körperlänge 1!» Auf Gesträuch, aus Unterösterreich. (SCHLEICHER.) FIEBER (1861). Agalliastes vittatus Fieger, Europ. Hemipt. 1861, S. 312, 9. — Reuter, Hem. Gym. Eur. I, 1878, p. 172, Tab. VII, fig. 9. Ohlamydatus vittatus Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 175. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 7. FIEBER beschreibt diese nov. sp. 1861 nach einem von SCHLEICHER aus Nieder-Österreich erhaltenen Weibchen. Reuter kennt sie nicht aus eigener Anschauung, sondern gibt, 1878, Fırser’s Beschreibung, lateinisch, a. a. O. wieder. — WesrtHorr’s Angabe über 1 von KoLse Juli 1877 bei Münster in Westfalen gefangenes Exemplar bezieht sich wohl auf die var. vittatus Fırs. von Sthenarus Roseri H.-Sch. — Puron, Cat. 1899 setzt dieser Art ein ? vor: OsHanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, bringt sie nicht mehr! — Demnach dürfte Oh. vit- tatus FEB. wohl definitiv zu streichen sein. Neocoris Deu. Sc. (Microsynamma FıEB.”) Kurz eiförmig, mit Haarflaum bedeckt. Der große, quergezogene, senkrechte, fünfeckige Kopf ist deutlich breiter als der halbe Pronotumgrund, der Scheitel gerandet, die glänzende Stirne etwas gewölbt, der Kopfschild ziem- lich vorspringend, vor jedem Auge ein ganz glatter, etwas glänzender, meist schwach vertiefter Hot (Zelle, Fleck), die sehr großen, glatten Augen vorstehend, die Kehle kurz und schief, die Wangen nieder; der Schnabel reicht bis zu den Hinterhüften, sein erstes Glied bis zur Xyphus-Mitte. Die Fühler sind gleich über der Augenspitze innseits eingefügt und kürzer als der Leib; ihr erstes keuliges Glied ist kürzer als der Kopf; das zweite Glied ist deutlich kürzer als das Pronotum am * Neuerdings — (meine Arbeit richtet sich nach Dr. A. Putons neuestem Katalog der paläarktischen Hemipteren, 4. &d. 1899) — Monosynamma SCOTT. > 3 an Grunde breit oder dreimal so lang wie das erste und an seiner Spitze leicht verdickt; die beiden letzten fadenförmigen Glieder sind zusammen so lang wie das zweite; das dritte °/s so lang wie das zweite, das vierte halb so lang wie das dritte. Das kurze, trapez- förmige Pronotum ist vorne so lang wie breit oder zwei- mal so breit über den Hinterrand als lang, sein Vorderrand ist gerade, ebenso seine Seiten, die Vorderwinkel sind stumpf, die hinteren spitz, die Buckel deutlich und auseinandergerückt und seine hintere Fläche ist meist quergerunzelt; das fast gleichseitige Schildchen ist am Grunde "abgesetzt und in seinem hinteren Teil sehr fein punktiert; der Fortsatz (Xyphus) der Vorderbrust ist läng- lich dreieckig und gewölbt; die Mittelbrust ist fast eben und hinten abgestutzt. Die ausgebildeten Halbdecken sind etwas länger als der Hinterleib, ihre Membran ist zweizellig, die Flügelzelle besitzt einen Haken. Die Schenkel sind stark, ihr drittes Paar seitlich ab- geflacht und mäßig verdickt; die blassen Schienen tragen schwarze Dorne, die aus schwarzen Punkten ent- springen; an den hinteren Tarsen ist das letzte Glied nur wenig kürzer als das zweite, das erste gut '/s kürzer als das zweite. Der männliche Geschlechtsabschnitt ist unten abgestutzt; die weibliche Legeröhre überragt die Bauchmitte. — Diese Gattung unterscheidet sich von Plagiognathus Fırs. durch den breiteren Kopf, durch die spiegelglatte, leicht vertiefte Zelle zu Seiten ‚der Augen vorne am Scheitel, sowie durch dessen scharfen Hinter- ‚and, durch ihre großen, vorspringenden Augen, durch ihr weniger ‚queres Pronotum und durch das dem zweiten an Länge nur wenig ‚nachstehende letzte Tarsalglied. Nach Reuter (und Doust. Sc.). Die Gattung Neocoris (Neuwanze) zählt nur 3 paläarktische ‚Arten, von denen 2 auch bei uns vorkommen. Reuter gibt (H. G. ‚E. II, p. 509, XI) folgenden Schlüssel :' 1. (4.) Schienen am Grunde gleichfarben. Ziemlich fein hell beflaumt. 2,.(3.) Keil schwarz. nigritulus ZemT. 3. (2.) Keil am Grunde breit weißlich oder weißlich mit schwarzbrauner Spitze. Bohemani Faun. . (1.) Schienen mit schwarzem Grunde. Mit langem und weniger feinem gelbem oder blaßgoldigem Flaumhaar bedeckt. Keil am Grund und Spitze schneeweiß. Der turkestanische basalis Reurr.] 229 (621) nigritulus ZEIT. N Phyt. nigritula: nitida, glabriuscula nigra, membrana fusca, |tibiis pallidis. Long. 1'/s lin. — Var. a. d 2: tota nigra, tibiis solum 9% pallidis. — Var. b. 2: tota nigra, pedibus pallidis, femoribus leviter infureatis. — Var. c. 9: nigra, pedibus pallidis, femoribus postieis hemelytrisque fuscis. ZETTERSTEDT. Länglicheiförmig, schwarz oder pechschwarz, mattglänzend und sehr fein anliegend hell behaart. (Saunpers: vollständig braun, ausgenommen den äußeren Grundwinkel des Corium, einen beiderseitigen Fleck im Nacken und manchmal auch am Schildchen.) Der etwas gewölbte, stark geneigte Kopf ist entweder einfarben schwarz oder zeigt am Scheitel beiderseits einen gelbroten Fleck, manchmal ist auch sein Hinterrand gelbrot. (Fror: jederseits dicht am inneren Rande der Augen ein kleiner meist deutlicher rotgelber Fleck.) Der gelbrötliche Schnabel rzicht bis zu den Hinter- hüften. Die schwarzen Fühler haben °/s Körperlänge; ihr erstes Glied ist kürzer als der Kopf und an der Spitze blaß erd- farben; das zweite Glied ist so lang oder nur wenig kürzer als die beiden letzten zusammengenommen, gegen die Spitze zu un- bedeutend und nur sehr allmählich verdickt und daselbst nur äußerst selten rostfarben; das vierte Glied ist °/s so lang wie das dritte. Das schwarze Pronotum ist flach, mäßig geneigt, nach vorne zu mäßig verschmälert, an seinem Grunde nur um die Hälfte breiter als lang, hinten fein quergefurcht und manchmal mit gelbroter mittlerer Längslinie versehen; das Schildchen mit breit abgesetzter Basis ist schwarz und zeigt manchmal einen gelbroten beiderseitigen Grundfleck und einen gleichen in der Mitte. Die Halb- decken sind ganz schwarz, manchmal jedoch ist ihr Seitenrand über die Mitte hinaus rötlichgelb; der Keil ist schwarz, nur äußerst selten am Grunde ganz schmal blaß; die dunkelrauchbraune Membran hat gelblichgraubraune, manchmal auch blasse Adern; an der Keilspitze findet sich ein wässeriger Fleck. An den schmutzig hellgelben Beinen sind die Hinterbeine verlängert, die Hinterschenkel mäßig verdickt, die Hüften mit blaß erdfarbener Spitze, die Schenkel schwarz mit gelblichgraubrauner Spitze, manchmal auch ganz von letzterer Farbe; die gelblich- graubraunen Schienen sind aus schwarzen Punkten schwarz bedornt; am Grunde sind sie stets lehmgelb; an den gelblichgraubraunen Tarsen hat das letzte Glied eine ' dunkelbraune Spitze. Länge: 3—3!!/s mm. Diese Art unterscheidet sich nach Reurer von der folgenden (Bohemani Farı.) durch ge ringere Größe, viel dunklere Färbung, durch längeres Pronotum (was SAUNDERS jedoch bestreitet) und durch den an seinem Grunde nur — . 183 — ganz selten (var. y) und dann nur ganz schmal blassen Keil. — Fror findet große Ähnlichkeit mit pulicarius Faur. Reuter beschreibt (H. G. E. I, 56/57) folgende 3 Spielarten: Var. « (= Phyt. nigrit. Zeıt.;, Caps. nigrit. Fror;, Plagiogn. nigrit. Reur.; Caps. pulicar. var. 1 F. Saruze.): Schwarz, nur am Nacken ein kleiner, beiderseitiger, bisweilen verschwommener gelbroter Fleck. Var. & (= Neocoris Putoni Reur.): der Var. & ähnlich, doch ist am Kopf der Scheitelrand beiderseits, sowie der Hinterrand schmal gelbrot; das zweite Fühlerglied hat eine rostfarbene Spitze; das Schildcehen zeigt 3 gelbrote Flecke: zwei beiderseits am Grund und einen dritten in der Mitte; die Halbdecken sind schwarz, der Seiten- rand des Corium ist über die Mitte hinaus gelbrotgraubraun. (Eng- land und Frankreich. Osmanın.) Var. y (= Microsynamma Scotti FiıeBß.; Monosynamma Scotti Scott; Neocoris Scotti Deu. et Sc.): Im ganzen der Var. # ähnlich, nur daß die Farbe der Oberseite ins Pechbraune spielt; auf Pro- notum und Schildchen eine gelbrote mittlere Längslinie, der Keil an seinem Grunde ganz schmal blaß, Membran leicht angeraucht, ihre Adern etwas bleicher. (England und Finnland. OsHanın.) Die junge Nymphe beschreibt Reuter (Rev. crit. Caps. 185, 9): von Gestalt der Imago, scharlachrot, schwach glänzend, blaß be- Haumt und ziemlich spärlich dunkelbraun behaart; dunkelbraun sind die Fühler, der Kopf (sein Grund ausgenommen), die Oberseite des Thorax (eine durchlaufende Mittellinie ausgenommen), sowie die _ Beine, während die Hüften, die Schenkelringe und der Grund des (bis zu den Hinterhüften reichenden) Schnabels blaß sind; am Grund ‚ des Hinterleibsrückens steht ein schwarzer Punkt; die beiden letzten Fühlerglieder sind gleichlang. Die reifere Nymphe ist scharlach- farben, dunkelbraun behaart, die Mitte des Kopfes, der Thorax und die Flügelstummel sind dunkelbräunlich, der Schnabel, die. Fühler ' und die Beine blaß, letztere spärlich braun punktiert. Phytocoris nigritulus ZETTERSTEDT, Ins. Lapp. 1840, p. 276, 31. | Capsus pulicarius var. 1 F. SAHLBERG, Mon. Geoc. Fenn. 1848, m t19, 63. | Capsus nigritulus Fror, Rhynch. Livlds. 1860, I, p. 599, 79. — Thonson, Op. ent. IV, 448, 107. Agalliastes nigritulus FIEBER, Wien. Ent. Monatsschr. VII, ‚1864, p. 230, 8 (Erörtrg. z. Nomenkl. d. Rhynch. Livl., p. 6). | Plagiognathus nigritulus Reuter, Rev. crit. Caps. 1875, p. 185, 9. — Hem. Gym. Sc. et Fenn. 201, 9. — SAaunDERS, Synops. of brit. — 41347 — Hem. Het. 1875, p. 308, 6. — Hem. Het. of the brit. isl. 1892, p-. 321. Microsynamma Scotti FIEBER, Wiener Ent. Mon. VIII, 1864, unse 5 — Va! Monosynamma Scotti ScoTT, Ent. Ann. 1864, p. 160, fig. 5 = Var.! Neocoris Scotti DoucLas and Scott, Brit. Hem. 1865, p. 425, 2 Na Neocoris Putoni Reuter, Gen. Cim. Eur. in Bih. Vet. Akad. Handl. 1875, p. 59 (nee Firser!) — Var.! Neocoris nigritulus REuTEr, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 56, 7 Tab. III, fig. 7; III, 1883, p. 509. — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, lo eines, (Os eu Co IK) 0 Les il Monosynamma (ScoTT) nigritula Ossanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, p. 934, 3128. Nordsee-Insel Borkum: Auf Weiden häufig. SCHNEIDER. Hab. in Salicetis, praesertim inter Salices minores: Lapponia!, Suecia!, Fennia!, Livonia!, Gallia!, Britannia! Varietates # et y praesertim in Europa centrali (Gallia et Britannia), var. y tamen semel in Fennia, var. « in Europa boreali occurunt. Reurzr (1878). Hab. Scandinavia, Livonia, France, Britain. ATkınson. — Dania, Batavia, Gallia, Britannia, Hungaria, Suecia; Fennia, Rossia bor., Livonia, Sibiria. OsHanın. (Savoyen: Les Praz bei Chamonix, 1000 m, 3 Exemplare; ein Stück Übergang von der Stammart zu var. $ Reur. — var. Putoni Rr.; die beiden andern = var. Pufoni Reur., aber ohne den dritten gelben Fleck auf der Schildchenmitte. Gurpe. — Livland: Auf feuchten Wiesen auf niedrigen, schmalblättrigen Weidenarten, wo sie vor- kommt häufig; 6, 7, 8. Diese Art steht dem Capsus pulicarius FALL. sehr nahe. Fror. — England: N. Scotti (= var.): taken at Deal, in August, by sweeping amongst dwarf sallows, etc., in company with N. Bohemani. This insect might at first sight be mistaken for ' N. Bohemani, but is easily separated from it by the absence of the ı pale triangular patch at the base of the corium, and the sometimes | almost obsolete inner cell. Doucras and Scorr (1865). — With ı Bohemani Farr., but rarer (1875). — On Sallows, Deal, ... (1892). SAUNDERS.) 230 (622) Bohemani Farı. P. Bohemani nigricans; elytris albo-nigroque micantibus; tibüs ‘ albidis nigro-punctatis. FALLen. (Ö.) — lab) — P. ruficollis nigricans: thoracis colları rufo; elytris albidis ın- fuscatis; pedibus luteis. Farin. (9.) Eiförmig, schwärzlich (Saunpers: braun), sehr fein hell behaart, beide Geschlechter verschieden, oberseits weiß oder weiß und gelbrot gezeichnet, die Färbung und Zeichnung sehr veränderlich. Der große, wenig gewölbte und mäßig geneigte Kopf ist schwarz; beim d ist (FLor) höchstens ein sehr schmaler Streif am Hinterrand des Scheitels und an den Innenrän- dern der Augen gelb; beim @ ist er, nach Fror, gelb mit schwarzem Clypeus, ein großer Fleck in der Mitte der Stirn, welcher sich zu- weilen in sehr feine Querlinien auflöst, braun, rot oder braunrot (REuUTER: dunkelrostbraun, am Hinterrande und an den Seiten weiß- lich). Der Hinterrand des Scheitels ist nicht scharfkantig. Der bräunliche Schnabel reicht bis zu den Hinterhüften. Die mäßig sroßen, schwarzen Augen springen etwas vor. Die schwarzen oder braunen Fühler sind nur wenig länger als der halbe Körper; ihr erstes, etwas verdicktes Glied ist kürzer als der Kopf und an seiner Spitze (bes. beim 9) schmal weißlich; das zweite Glied ist nur wenig kürzer als 5 + 4 zusammen; das vierte Glied ist fast so lang wie das dritte. Das Pronotum ıst fast doppelt so breit wie lang, mäßig geneigt, nach vorne zu mäßig verschmälert und hinten quer gerunzelt; die Buckel sind gut ausgebildet; seine Färbung und Zeichnung ist wechselnd: (KırscHB.: zwei viereckige Flecken auf dem Vorderrücken meist dunkel braungrau; Fror: bei _ den & schwarz gefärbt; beim d [nach Reuter] schwarz mit einer verschwommenen blassen mittleren Längslinie, selten mit einem breiten, hinten abgekürzten gelbroten Längsfleck und einem gelb- roten beiderseitigen Fleck an der Spitze; — beim @ nach Fror bleichgelb, zuweilen etwas gebräunt, mit 2 rötlichen Flecken in der Vorderhälfte; nach Reuter: Mittellinie und 2 große Flecke beider- seits blaß braungelb, an den Seiten schwärzlich. Das Schildchen mit breit abgesetzter Basis ist schwarz mit 2 gelbroten Flecken am Grund, manchmal [Q]| auch mit einem lehmgelben Fleck an der Spitze oder einer erdfarbenen Längslinie. Der Hinterleib ist beim d ' schwarz, beim 9 an Seiten und Ende gelbrot gefleckt. Die Halb- ‚ decken sind nach Fror weißlich, außen an der Spitze des Corium — ein bald heller, bald dunkler brauner Fleck, der sich häufig querüber bis zum Innenrande erstreckt, so daß die ganze Spitze des Corium braun ist. Zuweilen erstreckt sich die dunkle Färbung des Corium ' weiter zur Basis hinauf, so daß nur ein Fleck an der Basis hell — 156 — bleibt, und nimmt auch nicht selten, namentlich bei den d, den Außenrand des Clavus ein, bisweilen den ganzen Clavus, wodurch die Decken mehr dunkel als hell erscheinen. Cuneus am Grunde breit weißlich, an der Spitze braun. Membran hell, ihre Adern blaß. An den hellgelblichen (blassen) Beinen sind die Hüften beim d schwarz, Spitze und Schenkelring weiß; beim vollständig gelblichrot; die Schenkel beim d schwarz mit gelb- roter Spitze; beim 9 gelbrot, gegen die Spitze zu schwärzlich; die schmutziggelben Schienen sind aus schwarzen Punkten schwarz bedornt; ihr Grund sel&st ist erdfarben; das letzte Glied der erdfarbenen Tarsen ist dunkelbraun. Länge: 3?/s bis 3%) mm (1°4—2°’). Diese Art unterscheidet sich von nigritulus Zerr. durch ihren größeren und viel mehr gezeichneten (gefleckten) Leib, durch ihr mehr in die Quere gezogenes Pronotum und durch ihr verschiedenes Aussehen in beiden Geschlechtern; vom (turkestanischen) basalis- REUTER durch das viel feinere Flaumhaar, den längeren Schnabel und die an ihrem Grunde erdfarbenen Schienen. Reuter unterscheidet (H. G. E. I, 58) folgende 3 Spielarten: Var. @: d: schwärzlich, am Kopf ist der innere Augenrand und der hintere Scheitelrand oder auch nur eine Linie am inneren Augenrand blaß; auf dem Pronotum findet sich eine ziemlich ver- schwommene, blasse mittlere Längslinie; am Schildehengrund beider- seits ein gelbroter Fleck; an den Halbdecken ist der Grund von Clavus, Corium und Cuneus ziemlich breit weißlich; die Hüften sind vorne samt den Schenkelringen weißlich; die Schenkel haben eine gelbrote Spitze. — 9: der Kopf dunkel rostbraun, Seiten und Hinterrand weißlich; das an den Seiten schwärzliche Pronotum zeigt eine blaß braungelbe Mittellinie und 2 ebensolche große beider- seitige Flecke; am pechfarbenen Schildchen ist eine mittlere Längs- linie, gleich dem Grund ziemlich breit hellgelbrot; die Halbdecken sind weißlich, während die Naht, zwei breite Flecke hinten, der Seitenrand des Corium gegen die Spitze zu, sowie die Keilspitze schwärzlich sind; die Schenkel samt Hüften sind rötlichgelb, gegen ihre Spitze zu schwärzlich; der Hinterleib ist schwarz, seitlich und an seiner Spitze rotgelb-gefleckt (typische Form? H.). Var. #, d (aus Ungarn, von Dr. Horvarh): am schwarzen Clavus ist der Schildehenrand breit und die Clavusnaht schmal gelbrötlich- erdfarben, die Schildchenspitze erdfarben; sonst wie var. «, nur daß die Zeichnung gelbrötlich (schmutziggelb) ist. ee Var. y, d (aus Südrußland von H. JAKOVLEFF): wie var. «, nur daß gelbrot (schmutziggelb, safranfarbig) sind: der Kopf mit Aus- nahme eines mittleren Nackenflecks und des Kopfschilds, am Pro- notum ein breiter, hinten abgekürzter Längsfleck und ein beider- seitiger Endfleck, sowie am Schildchen ein beiderseitiger Grundfleck und eine Längslinie (var. rubronotata Jax. nach OsHAnIn). Phytocoris Bohemani Fauıtn, Hem. Suec. 1829, p. 106, 58, 3. — ZETTERSTEDT, Ins. Lapp. 1840, p. 276, 28, Ö. Phytocoris ruficollis Farıtn, Hem. Suec. 1829, p. 107, 60, 9. Capsus furcatus HERRICH-SCHÄFFER, Nomencl. entom. 1835, p. 52 et 84. — Wanz. Ins. IV, 1839, S. 79, Fig. 408 (3) und Fig. 409 (9). — Meyer, Schweiz. Rhynch. 1843, S. 70, No. 41. — KızscHBaum, Rhynch. Wiesbad. 1855, S. 18 u. 95, sp. 134. Capsus Bohemani Fror, Rhynch. Livlds. 1860, I, S. 625, 99 (8 2). — Thomson, Op. ent. IV, 448, 106. Plagiognathus Bohemani Fieser, Eur. Hem. 1861, S. 303, 5. “ — Saunpers, Synops. of brit. Hem. Het. 1875, p. 307, 5. — Hem. Het. of the brit. isl. 1892, p. 321, Plate 30, fig. 5. — Reuter, Rev. erit. Caps. 1875, p. 184, 8. — Hem. Gym. Sc. et Fenn. 200, 8. Neocoris Bohemani DousLas and Scort, Brit. Hem. 1865, p. 424, EZB. XI, 62.9. — Beurer, Hem. Gym. Eur. 1,1878, p. 57, 2: (I, 1879, p. 303; III, 1883, p. 509). — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 176. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 2. — Osnanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, 935, 3129. Psallus rubro-notatus JAKOVLEFF, Bull. Soc. imp. Nat. Mosc. 1876, p. 119. — Reuter, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 154, 52, (U, 1879, p. 303) = sehr blasse Varietät! (var. y Reur.). Bayern: bei Nürnberg. KırreL. — Bei Bamberg auf Weiden häufig. Funk. — Württemberg. Roser. — Bei Ulm (Grimmelfingen usw.), 6—8, nicht bes. selten. Hürser. — Baden: Karlsruhe, 8. Merss. — Elsaß-Lothringen: Sur les saules; souvent tres-commun au bord des cours d’eaux pres Strassbourg; Remiremont, rare; Metz, commun; 6—8. Reıser-Puron. — Hessen-Nassau: d9@, Mombach; auch von H. Prof. Schenck bei Weilburg gefangen; auf Weiden am Graben unterhalb Mombach;, nicht selten; 7—9. Kırscugaum. — Bei Frank- furt a. M. auf Weiden am Main- und Nidda-Ufer nicht selten; Mitte Juni (16. 6. 1909) frisch entwickelt, bis Mitte Juli, in helleren und dunkleren Stücken. Vereinzelt darunter auch die var. rubronotata Jar. —= var. y Reur. Gupe. — Westfalen: Auf Weiden; 2.8. 1879 —. 138 — von KocH und mir bei Gimbte an der Ems auf Salix vimenalis und purpurea ziemlich häufig geklopft. Westnorr. — Thüringen: Auf Weiden überall nicht selten. KeELLner-BReppin. — Von Dr. ScHMIEDE- KnEcHT (Blankenburg) gesammelt. Forkker. — Schleswig-Holstein: Auf verschiedenen Weidenarten bei Sonderburg selten; bei Leck habe ich diese Art am 19. 7. 1887 auf Salix repens sehr zahlreich gefunden. Wüsrnei. — N.-I. Borkum: Auf Weiden in allen Abände- rungen gemein (Juist, Norderney). ScHNEIDER. — Schlesien: Von Mitte Juni bis Ende August an Flußufern auf Weidengesträuch an manchen Orten häufig... .. ScHoLTz. — Bisher nur... Assmann. — Provinz Preußen. BRISCHRE. Sehr abändernd, doch ist durch das häufige Beisammenleben der verschiedenen Varietäten auf Weiden die Identität unbezweifelt. Das Weib ist gewöhnlich heller... . HERRICH-ScHÄrFER. Gemein auf Weiden, auf Saliz viminalis, purpurea, durch ganz Europa. FIEBER. Hab. in Salicetis per fere totam Europam; etiam in Sibiria ad Irkutsk usque, Dr. F. Santsere. Var. # ex Hungaria, Dr. Horvara; var. y e Rossia meridionali, D. JAKOVLEFF. Reuter (1878). Hab. Nearly all Europe, S. Russia, Sibiria. Arkınson. — Suecia, Germania, Batavia, Belgia, Britannia, Gallia, Hispania, Serbia, Ro- mania, Hungaria, Asia minor; Rossia bor. et med., Sibiria, Regio nearctica. ÜSHANIN. (Schweiz: Nicht allenthalben in der Schweiz vorkommend, aber stellenweise in überschwenglicher Menge, auf allen Weidenarten an Bächen und Flußufern, von Mitte Juni bis Ende August... . MEYyeR. — Variiert sehr von blaßbraungelb mit weniger oder mehr schwarzen Zeichnungen bis ganz schwarz. Auf... Im Wallıs im Vispertal schon im Mai. Frry-GeEssner. — Steiermark: Auf Weidengebüsch um Admont im August 3 d. StroßgL. — Böhmen: Prag Hetzinsel, an Weidenbüschen ziemlich häufig, 7. u. 28. Juni. Nickert. — Liv- land: Häufig auf Weidengebüsch im Aatal Ende Juli (Krrmon). Fror. — Frankreich, Dep. du Nord: Commun dans les dunes de Dunkerque, sur les buissons de Salix repens, en juillet et aöut. LETHIERRY. — England: A very abundant species at Deal, in August, by sweeping. dwarf sallows, etc. It is exceedingly active in the net. The variety Ü. fureatus is somewhat scarce, and is probably only an immature form. "Doveras and Scott. 1865. — Common on dwaıf sallows at Deal... .. Saunpers. 1892.) — 139 — Campylomma Reur. Eiförmig, glänzend, beflaumt, Männchen und Weibchen von gleicher Gestalt. Der glänzende, senkrechte Kopf ist kurz abgerundet dreieckig und nur wenig breiter als das Pronotum vorne; der Scheitel ist hinten zwar nicht gerandet, der Rand selbst jedoch fein, scharf und nur ganz leicht gerundet; die stark abfallende Stirne ist nur leicht ge- wölbt; der nicht (oder kaum) vorspringende Kopfschild ist an seinem Grunde von der Stirne nur durch einen ganz verschwommenen Eindruck geschieden, der nur wenig oberhalb der Zwischenaugenlinie gelegen; die Wangen sind sehr niedrig; die Kehle ist nicht wahrnehmbar; der feine Schnabel reicht bis zu den hinteren Hüften. Die langen, glatten Augen springen nicht im geringsten vor, ihr innerer Rand läuft bis zur Mitte parallel, ist aber her- nach ziemlich stark geschweift. Die Fühler sind etwa ®/5; kürzer als der Leib samt Decken; ihr erstes Glied überragt nicht die Kopfschildspitze; das zweite Glied ist so lang wie der Kopf breit, beim d gleichmäßig verdickt, beim 9 gegen die Spitze zu etwas stärker; die beiden letzten Glieder sind zusammen so lang wie das zweite. Das kurz-trapezförmige Pronotum ist mehr als ums Doppelte kürzer als am Grunde breit und nach vorne zu mäßig verengt; sein Vorderrand ist gerade, die Seiten sind nahezu gerade, seine Fläche fällt nur wenig nach vorne ab, während die Buckel verschwommen sind. Das Schildchen ist am Grunde abge- setzt. Der Fortsatz der Vorderbrust ist gewölbt und kurzdreieckig; die Mittelbrust ıst kurz. Die Halbdecken sind ausgebildet, ihre Membran ist zweizellig.. Alle Schenkel sind mit ziemlich großen schwarzen Punkten besetzt; die Hinterschenkel verdickt; die Schienen sind schwarz punktiert und schwarz bedornt; an den hinteren Tarsen ist das letzte Glied nur wenig kürzer als das zweite. Der männliche Geschlechtsabschnitt ist unten abgestutzt, die weibliche Legeröhre reicht bis zur Bauchmitte. — Die Arten dieser Gattung (welche sich von den ihr nächststehenden durch den Bau des Kopfes und be- sonders der Augen unterscheidet) leben auf Pflanzen. Nach Reuter. Puron zählt (1899) 8 paläarktische Campylomma-Arten auf, zu welchen noch der sibirische albicans JAKOVLEFF hinzutritt. REUTER gibt (H. G. E. III, 1883, p. 508/509) eine Bestimmungstabelle von 7 paläarktischen C.-Arten (den sibir. albicans Jaxk. und den 1888 ao beschriebenen Ü. Oertzeni Reur. aus Griechenland und der Herzego- vina ausgenommen), welche ich hier, verdeutscht, folgen lasse, ob- wohl in Deutschland selbst nur 2 Arten (TFerbasci H.-Sca. und, selten, annulicornis SIGN.) vorkommen. 1. (6.) An den meist schwarzgezeichneten Fühlern sind, bei d wie 9, auch die ersten Glieder blaßgelb. [2. (3.) Fühler blaßgelb und ungefleckt. Der Kopfschild fast bis zum Grunde kohlschwarz. Der turkestanische nigronasuta Reur.] 3. (2.) Fühler in beiden Geschlechtern blaßgelb, jedoch ein Ring vor der Spitze des ersten Glieds und der Grund des zweiten schwarz. #4. (5.) Blasser und etwas größer als der folgende (Verbasci H.-Sca.). An den Fühlern ist der Ring am ersten Glied außen unterbrochen. Kopfschild gleichfarben oder nur an der Spitze schwarzbraun. Halbdecken einfarben und halbdurchscheinend. Der südfranzösische Nicolasi Pur. et Reur.] (4.) Dunkler und etwas kleiner als der vorhergehende (Nicolasi Pur). An den Fühlern ist der Ring am ersten Glied nicht unterbrochen. Am Kopfschild ist die obere Hälfte schwarzbraun. Halbdecken schmutzfarben; ein öfters verschwommener Fleck auf dem Corium und die Mitte des Keils dunkelbraun. Verbasci H.-ScH. 6. (1.) An den Fühlern sind, wenigstens beim d, die beiden ersten Glieder schwarz. Kopfschild gleichfarben. | . (10.) An den Fühlern ist, wenigstens beim 9, das zweite Glied blaßgelb und nur an seinem Grunde schwarz. 8. (9.) Das erste Fühlerglied hat beim d in seiner Mitte einen schmalen schwarzen Ring, heim @ nur einen schwarzen Punkt innseits, vor der Spitze; das zweite Fühlerglied ist auffallend länger als der Kopf hinten breit und etwa nur !/» kürzer als der Pronotumgrund; beim Q ist sein Grund meist ziemlich schmal schwarz. Der Scheitel ist beim d so breit wie das große Auge. annulicornis SIGN. [9. (8.) Das erste Fühlerglied hat in seiner Mitte in beiden Geschlechtern einen sehr breiten schwarzen Ring, das zweite Glied ist kaum so lang, wie der Kopf breit, ums Doppelte kürzer als der Pronotum- grund und beim 9 noch über das untere Drittel hinaus schwarz. Der Scheitel des d ist um */s breiter als das mittelgroße Auge. Die kaukasische simillima JAxovu.] [10. (7.) Die 2 ersten Fühlerglieder sind in beiden Geschlechtern schwarz, das zweite kaum so lang wie der Kopf breit und ums Doppelte kürzer als das Pronotum am Grunde breit. Kopf orangegelb. Die turkestanische diversicornis Reur.] [ei 231 (623) Verbascı H.-Sch. Unbehaart. Flach, länglicher, aber kaum größer als der be- kannte Ü. filicis. Appendix und Membran nicht abwärts geknickt. In Form und Umriß dem Fwrcatus am nächsten; Thorax kürzer, vorn breiter; Kopf stumpf, vorn abwärts gebogen. Färbung: Unten | — 141 — glänzend pechschwarz, oben glatt, glänzend grünlichgrau. Fühler von halber Körperlänge, glänzend strohgelb. Glied 1 vor der Spitze und 2 an der Basis schwarz. Kopf rötlich, so auch der Hinterrand des Thorax. Appendix der Decken durchsichtig mit einer deutlichen, ‘schwarzen Grube. Membran groß, glashell, lebhaft irisierend. Beine fahl grünlich, überall schwarz punktiert; Schienen stark gedornt; Hinterschenkel verdickt. Länge 1'/3‘. L. R. Meyer (1843). Kurz und breit, glänzend, oben grünlichgrau oder schmutzig weißlichgrau mit ziemlich langen gelben (in gewisser Beleuchtung braun schimmernden) Haaren und kurzem gelbem Flaum bedeckt, unterseits dunkel- braun oder pechschwarz und fein blaß beflaumt. (Kırscae.: schwarz, Oberseite und Beine mit Ausnahme der schwarzen Punkte grünlichgrau ; — FiEBEr: Oberseite grauweiß, gelblichweiß oder bräun- lichweiß, mit gelblichen, braun schillernden Borsten und gelbem Schuppenhaar bekleidet.) Der kurze, nach unten gekehrte Kopf ist erdfarben (Ke. rötlich), sein Hinterrand weißlich; vom Kopf- schild (mit schwarzbrauner mittlerer Längslinie) ist die «obere Hälfte schwarzbraun; der blaßgelbe, schwarzgespitzte Schnabel reicht bis zu den hinteren Hüften; die Augen sind schwarzbraun. Die blaß strohgelben Fühler sind kaum so lang als der halbe Körper; ihr erstes Glied zeigt einen schwarzen Ring vor der Spitze; das zweite Glied ist am Grunde schwarz; das vierte Glied ist mehr als halb so lang wie das dritte. Das weiß- graue Pronotum ist an seiner Spitze und an seinen Hinterwinkeln schmutzig gelbgraubraun (Ke.: Vorderrand des grünlichgrauen Vorder- rückens hellgelblich); das grauliche Schildehen ist am Grund schmutzig erdfarben (Ke.: vorderer Teil des Schildchens rötlich). Brust und Hinterleib braun oder pechschwarz; beim 9 sind die Ränder der Abschnitte, sowie die Spitze des Hinterleibs erdfarben. Die halb- durchsichtigen Halbdecken sind schmutzig grauweißlich; Corium- mitte mit bräunlicher, bisweilen verblichener Binde: auf der Keilmitte ein dunkelbrauner Fleck (manchmal ist auch der ganze Keil, mit Ausnahme des inneren Grundwinkels, schwarzbraun); die Membran bleichbräunlich, nur wenig getrübt, irisierend; ihre Adern hell oder weißlich; an der Keilspitze ein größerer wasserheller Fleck. Die Beine weißlichgelb, die Hüften mit dunklem Grund, die Schenkel mit schwarzen Punkten und Flecken in wechselnder Zahl und Größe (Fizser: be- sonders die hinteren Schenkel dichter gefleckt); die Schienen 2. ae sind aus schwarzen Punkten schwarz bedornt, die vorderen Schienen in ihrer äußeren Hälfte punktfrei. Länge 2?/; mm (1!/s’‘). ? Capsus punctipes HERRICH-SCHÄFFER, Nomenel. entom. 1835, S. 50, wahrscheinlich! Capsus Verbasci (H.-ScH.) MEYER, Schweiz. Rhynch. 1843, S. 70, No. 42, Taf. IV, Fig. 1. — KırscuBaum, Rhynch. Wiesbad. 1855, S. 1% ur 98Saspalehle Agalliastes Verbasci Fıeser, Eur. Hem. 1861, S. 311, 4. Orthotylus pellucidus GARBIGHLIETTI, Hem. Et. It. in Bull. Soc. Ent. Ital. 1869, p. 190. Campylomma Verbasci REuTErR, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 53, 2 et. 75, Lab. I, Bio. 6 (112378779: 5972 296: SB 509). — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 177. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 77, 3. — Osnanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, 937, 3135. Bayern: bei Regensburg selten; bei Nürnberg. Kırre.. — Bei Bamberg auf grasigen sonnigen Stellen; auf Artemisia, Verbascum usw. Funk. — Württemberg: bei Murr, OA. Marbach, auf Verbaseum ge- funden von HERRMANN; bei Hall von Dr. Diez. H. — Baden: Karls- ruhe, 8; Istein, 8. (F.) Meess. — Elsaß-Lothringen: Remiremont, Vendenheim, Metz; sur les Verbascum;, commun au bord du Rhin; 8—9. Reıger-Puron. — Hessen-Nassau: 89, Wiesbaden; auf Disteln z. B. am Schiersteiner Weg, in großer Menge; 8—10. KırscHBaum. — Bei Frankfurt a. M. oft in großer Zahl auf Verbascum;, auch auf anderen Trocken- und Ödlandpflanzen, wie Achillea, Ende Juni bis Anfang Oktober; treibt sich auch auf allerhand Gebüsch (Cornus, Rham- »us) herum. Gurpe. — Thüringen: von A. Frank in Erfurt gefd. H. — Bei Gotha überall auf Wollkraut nicht selten. KELLNER-BREDDIN. — Von Dr. Schmiepeknecht (Blankenburg) gesammelt. FoRKER. — Schlesien: Kommt, wie es scheint, bei uns nur auf den wolligen Verbascum-Arten und auf Distelköpfen (den Köpfen von Carduus lanceolatus, acanthoides ete.) vor. Gewöhnlich sehr zahlreich, doch, da es sich bei Nachstellungen sehr schnell und geschickt zwischen die Anthodien-Schuppen der Disteln oder zwischen den einzelnen Blütchen zu verbergen weiß, auch wohl bei hellem Wetter sehr leicht auffliegt oder sich fallen läßt, schwer zu haschen. Am leichtesten erhält man ihn durch Abklopfen in das Schöpfgarn. Um Breslau sehr gemein. SCHOLZ. ..... ASSMANN. Vorzüglich auf wolligen Verbascum-Arten. In Deutschland und der Schweiz. FIEBER. — 13 — Hab. in Verbasco thapso Europae centralis! et meridionalis!; etiam in Carduo, D. Assmann; Turkestan!, D. Feptschenko (1878). — Hab. etiam in Solano, sec. D. Prof. Frey-Gessner (1879). — Etiam in Echio (Austria), D. P. Löw (1883). REUTER. Hab. S. and Middle Europe, Turkestan, E. United States. AT- KINson. — Batavia, Belgia, Germania, Helvetia, Gallia, Hispania, Italia, Graecia, Hungaria, Serbia, Romania, Algeria; Rossia mer., Caucasus, Turkestan. Regio nearctica (New York). ÖOsHanın. (Schweiz: Erscheint um die Mitte Juli, meistens in ziemlicher Anzahl, ın Gärten und Feldern auf Wollkraut (Verbascum thapsus). .. . Meyer. — Auf wolligen Verbascum-Arten, Kartoffelkraut und anderen Pflanzen mehr. Von Juni bis Ende August oft zu Tausenden auf kleinen Plätzen beisammen, meist in den Tälern. Burgdorf ge- mein (Mey.), Zürichberg (Dierk... Um Aarau in den Schächen am Ufer der Aare besonders im August massenhaft. .. . FREY-GESSNER. — Steiermark: Auf Verbascum; Steinbruch an der Straße nach Thal; August. EBERsTaLLer. — Nieder-Österreich: lebt nach Herrn P. Löw auf Echium. Reuter, An. Hem. 194. — Böhmen: Auf blühenden Verbascum-Arten überall verbreitet, bei Teplitz (8), auch von Prunus spinosa in Menge abgeklopft. Dupa. — Prag, Zizkow, an Schutt- pflanzen, 30. Mai; Zawist an blühendem Verbascum phlomordes, Aug.; Neuhütten an Verbascum, zuweilen in Menge, Aug. u. Septb. NIckERL. — Mähren: Auf Verbascum-Arten. Um Brünn, Proßnitz, Lultsch. _ SPITZNER. — Frankreich, Dep. de la Moselle: Rozerieulles. BELLEvoYE. 232 (624) annulicormis SIcN. Long. d 1!/z mm; 9 2!/z mm. Collioure, France mer. (Grenier). Vert clair, avec les pattes et les antennes d’un jaune tres-päle; celles-ci presentant au sommet du premier et ä la base du second article, un large anneau noir; au cöt& externe des tibias, une serie ' de points noirs surmontes d’une &pine noire; les tibias anterieurs, 2 & 4, les posterieurs, 6. Le front est orange clair chez la 9 que je possede. Töte plus large que long, le front fortement arrondı, lisse et incline. Antennes un peu plus longue que la tete et le pro- , thorax, atteignant presque l’extr&mite de l’&cusson. Le premier ‚ article tres petit, le second article au moins trois fois plus grand, \ le 38 et 4e reunis, pas plus longs que le second et plus greles; Pro- thorax sans rebords anterieurement, bombe, trapezoide, deux fois ‚ plus large que long; ses cötes presque droits, leg&rement arrondis, tres-finement ponctue. Ecusson trös legerement bombe. Elytres un — 14 — quart plus longues que l’abdomen, finement ponctuees, pubescentes, surtout sur les cötes. Sıcnoret. (Im Anschluß folgt noch eine Polemik gegen Fızger’s Klassifikation.) Eiförmig, blaßgrünlich, oberseits schwarz behaart und mit ganz feinem hellgelblichem Flaum bedeckt, zwischen welchem sich noch da und dort gelbe, fast goldige Haare eingestreut finden; unter- seits hellbeflaumt; die Fühler sind bei d und 9 verschieden. Der bläulichgrüne Kopf ist beim d °J;, beim Q ums Doppelte schmäler als der Pronotumgrund; der Kopfschild ist gleichfarben; der Scheitel ist beim d von Augenbreite, beim @ */s breiter; bei ersterem zeigt er öfters einen beiderseitigen ockergelben Augenfleck; die schwarzbraunen Augen sind gekörnt und beim d groß: der schwach- grünliche oder blaßgelbliche, schwarzgespitzte Schnabel reicht bis zur Spitze der Mittelhüften. Die ganz fein hell beflaumten Fühler sind in beiden Geschlechtern ungleich, beim d schwarz, beim 9 blaßgelblich; das schwarze erste Glied ist beim d an Grund und Spitze weiß oder es ist weiß mit einem ziemlich breiten schwarzen Ring in der Mitte; beim 9 findet sich auf der Mitte des gelblichen ersten Glieds innseits ein schwarzer borstentragender Punkt oder Fleck; das zweite Glied ist beim d überall gleichmäßig stark verdickt und an seiner äußersten Spitze gelblicherdfarben; beim @ ist der Grund des gelben zweiten Glieds schwarz, es ist gegen die Spitze zu allmählich leicht verdickt und nur wenig kürzer als die beiden letzten Glieder zusammen; die beiden letzten Glieder sind in beiden Geschlechtern gelblicherdfarben. Das bläulichgrüne Pronotum ist doppelt so breit als am Grunde lang und vorne fast so breit wie lang. Das grünliche Schildchen ist am Grunde manchmal blaßgoldgelb. Die Brust ist grünlich; die Mittelbrust beim d schwarz; der Hinterleib grünlich; der männliche Geschlechtsabschnitt am Grunde manchmal etwas goldgelb. Die blaßgrünlichen Halbdecken sind ziemlich durchscheinend, die Membran ist samt Zellen blaß, ihre Adern sind weißlich. Die Beine sind weißlich, die Schenkel blaß- grünlich und, besonders die hinteren, an den Rändern schwarz gefleckt und verschieden punktiert; die Schienen sind aus schwarzen Punkten schwarz bedornt, gegen ihre Spitze zu aber nur ganz fein oder gar nicht punktiert; die Tarsen sind an ihrem Ende dunkel. Länge: d9 2!1/e—2°]ı mm. — Das d dieser Art ist dem (turkestanischen) diversicornis Reur. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch größeren Wuchs, durch die Farbe, durch die schwarze — 15 — Mittelbrust und durch die viel kräftigeren Fühler, deren erstes weißes Glied nur einen schwarzen Ring zeigt; das 9 dieser Art ähnelt dem 0. Verbasci H.-Sch., unterscheidet sich aber durch andere Färbung und durch seinen ganz gleichfarbenen Kopfschild. Nach Reuter. REUTER unterscheidet (H. G. E. II, 297) 2 Spielarten: Var. #, &: Fühler blaß, wie beim 9 gezeichnet, jedoch das 2. Glied verdickt. Var. y, 9 (= Agalliastes lucidus JAKOVLEFF): blaßgoldgelb, sonst wie die typische Varietät (wahrscheinlich nach dem Tode abgeblaßt). Litocoris annulicornis SIGNORET, Ann. Soc. Ent. Fr. (4. s.) V, 1865, p. 126. Agalliastes lucidus JAKOVLEFF, Trudi Russk. Ent. Obsch. IX (3), 1876, p. 228, 6, o! Campylomma lucida Reuter, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 54, DB — 11,.1809, p. 296, do: Campylomma viridula JAKoVLEFF, Bull. Soc. Nat. Mosc. 1880, Iep..143. *(89) Fieberi Den. Sc. Short; sub-elliptic. Ochreous-yellow ; thickly clothed with short, white hairs. J. W. Dovsras and J. Scott. 1865. Vollständig (einschließlich Beine und Fühler) blaßocker- gelb, glänzend, oberseits mit ziemlich langen, nicht be- sonders zarten, blaßgelben oder weißlichen Haaren ziemlich dieht bedeckt (Saunp.: clothed with concolorous hairs), das d länglich. Rr. Der fünfeckige Kopf ist kurz, senkrecht, in die Quere gezogen, absolut nicht ausgezogen ; der nur leicht aber fast senkrecht und gleichmäßig gewölbte Kopfschild springt kaum vor und erscheint, seitlich gesehen, schmal; der Scheitel ist beim d von 1'/,, beim @ von 3facher Augenbreite; die Kehle ist nicht erkennbar; die Backen über den Zügeln sind ziemlich gewölbt; der gelbliche, schwarzgespitzte Schnabel reicht bis zu den Hinterhüften, sein erstes Glied bis zur Mitte des Vorderbrust- fortsatzes. Die dunklen Augen sind gekörnt. Die Fühler sind (J) von halber Körperlänge; ihr erstes, länglich-verkehrtkegelförmiges Glied (3) überragt die Kopfschildspitze fast um seine halbe Länge; das zweite Glied (d) ist ziemlich dick, stäbchenartig, so lang wie das Pronotum am Grunde breit oder (Saunn.) so lang als das dritte und vierte Glied zusammen; das dritte Glied ist ?/s kürzer als das zweite, das vierte gut ums Doppelte kürzer als das dritte. Das trapezförmige Pronotum ist (Saunn.) hinten 2mal so breit wie vorne, der Hinterrand leicht geschweift, nach vorne zu ziemlich verengt, die Buckel zwar her- vortretend, aber in der Mitte zusammenfließend, hinter denselben ein leichter Quereindruck. Brust und Hinterleib sind einfarben ockergelb ; der männliche Geschlechtsabschnitt nimmt fast die Endhälfte des Ab- domen ein. Das gelbliche Schildchen steht mit dem Clavus fast gleich (level). Die seitlich leichtgerundeten Halbdecken haben einen ge- wölbten Clavus und sind am Corium etwas durchscheinend; der tief ockergelbe (oder: wasserhelle,. am innern Winkel bis zur Cubitalader ockergelbe!) Keil ist am Grunde breit weißlich (SAUNDERS: widely transparent), die Membran ist glasartig, irisierend, ihre Adern sind ockergelb, ebenso, satt gefärbt, der innere Winkel. Die Beine sind hellockergelb, die Schenkel ungefleckt, die Hinterschenkel leicht verdickt, die Schienen ziemlich lang schwarz bedornt, das letzte Tarsalglied mit bräunlicher Spitze. Länge: 3'/’; mm (1!/.—1!/2‘‘). Psallus Fieberi DouscLas and Scott, Brit. Hem. 1865, p. 420, 11. — Fierser, Wien. Ent. Monatsschr. VIII. 1864. S. 227, 32. — SAUNDERS, Synops. of brit. Hem. Het. 1875, p. 303, 7. — los Asciodema Fieberi Reuter, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 35, 2, Tab. III, fig. 3; (III. 1883. p. 443 et 507). — Sıaunpers, Hem. Het. of the brit. ısl. 1892, p. 323, Plate XXX, Fig. 7. — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 180. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 78, 2. — Osnanin, Verz. d. pal. Hem. 1909, p. 945, 3172. Hab. in Anglia meridionali!, DD. DovsLas et Scott. ReEuTER (1878). — Britannia, Austria. Ossanın (1909). (England: Plentiful at Croydon and Shirley, in June and July on palings. — Dr. FIEBER, after whom we have the pleasure of naming the species, did not know it, nor does it appear to have been observed on the Continent. DovsLas and Scott, 1865. — On Wych Elm, Bovingdon, Herts, Piffard; Croydon and Shirley, June and July, on palings, DoucLas and Scott; Reigate. Saunpers, 1892.) Tuponia Reur. Etwas länglich (d). oder eiförmig (9), beflaumt aber ohne Schuppenhärchen. Der quere Kopf ist mehr oder weniger senkrecht, meist (mit Augen) etwas breiter als das Pronotum vorne (T. Hirrors. 3 ausgenommen); der Scheitel nicht ge- randet; der Kopfschild an seinem Grund von der ziemlich stark abfallenden Stirn kaum oder gar nicht abgesetzt; von der Seite gesehen leicht gekrümmt, mit seinem Grund in der Augenverbindungslinie gelegen; Wangen beim 9 ziemlich nieder, beim | fast linear; Kehle nicht zu unterscheiden; Augen meist mehr oder weniger ge- körnt, beim d sich weiter über die Wangen ausdehnend als beim 9, am innern Rand unterhalb der Mitte gebuchtet; der schlanke Schnabel reicht bis zu den Hinterhüften. Die blassen, erdfarbenen oder grünlichen Fühler sind in der Augen- buchtung innseits eingefügt; ihr erstes Glied überragt kaum den Kopfschild, das zweite Glied ist beim d häufig etwas verdickt. Das kurz trapezförmige Pronotum ist vorne öfters breiter als lang, sein Vorderrand ist gerade, seine Fläche fast glatt, seine Buckel nur wenig ausgebildet. Die Halbdecken sind ent- wickelt, ihre Membran ist zweizellig. An den Beinen sind die Schenkel unpunktiert; an den hinteren Tarsen ist das dritte Glied länger als das zweite und so lang wie die beiden ersten Glieder zusammen; die Klauen sind ziemlich lang. Der männliche Geschlechtsabschnitt ist unten abgestutzt bei ziemlich kleiner Öffnung, die linke Haltezange ist kegelförmig oder lang, —. 1.09) — gerade und vorspringend, die rechte ist schräg. — Die Arten dieser Gattung leben im südlichen Europa auf Tamarisken. — Diese Art steht der @. Megalodactylus FıEs. nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die nicht: wahrnehmbare Kehle, durch die meist stark ge- körnten Augen, welche sich beim d unten weit über die Wangen ausdehnen sowie durch das weit mehr in die Quere gezogene Pro- notum mit fast glatter Fläche und nur wenig hervortretenden Buckeln. Nach Reuter. Mit der Gattung T’uponia als der „im System niedrigst stehenden“ in der Familie der Capsiden (bezw. der Hemiptera heteroptera) be- gann (in umgekehrter Reihenfolge des Puron’schen Katalogs der paläarktischen Halbflügler) Professor O. M. Reuter in Helsing- fors im Jahre 1878 sein großartig angelegtes, dieser meiner Zusammenstellung zugrunde liegendes Werk der „He- miptera Gymnocerata Europae (einschließlich des Mittel- meerbeckens und des russischen Asiens“), welches leider unvollendet mit dem V. Band, 1896, bei Pantilius tunicatus F. abschließt, also nicht einmal die Capsiden vollständig bringt. — Die Arten der Gattung Tuponia liefen früher unter Agalliastes, Oncotylus und Psallus; Reuter stellte die neue Gattung zum erstenmal 1875 (als Megalodactylus, Subg. Tuponia) in Bih. Vet. Aka. Handl. III, p. 53, als eigenes Genus 1878 in Hem. Gymn. Eur. I, p. 16, Tab. I, Fig. 1 auf. Arkınson bringt (Cat. of Caps. 1889 11 bekannte 7.-Arten, wäh- rend Puron (Cat. 4. ed. 1899) schon 14 paläarktische Tuponia-Arten aufzählt, von denen aber nur eine (Hippophaös) auf deutschem Reichsgebiet, eine zweite (Tamaricis) in benachbartem Lande vor- kommt; eine Bestimmungstabelle über 11 paläarktische Tuponia- Arten bringt Reuter im III. Band (1883), p. 505/506 seiner Hem. Gymn. Europae. (90)” Tamaricis PErRis. Capsus tamarisci mihi. Form du Verbasci et du furcatus. Glabre, mat long. 3'/, millim. Antennes päles dans la femelle, d’un brunätre livide et plus &paisses dans le mäle; yeux grands; tete et prothorax d’un blanc jaunätre, parfois lav&e de verdätre sur la partie posterieure de ce dernier. Ecusson de la couleur de la täte, avec la base roussätre et marquee de trois taches rousses mal definies: une au milieu et une a chaque angle. Fond des &lytres, y compris l’appendice, d’un blanc jaunätre, avec trois täches nebuleuses roussätres: une au sommet de l’angle form& par deux plis, qui sont tr&s profonds, ee et deux au bord externe, un peu au dessus de l’appendice. Quel- quefois les &lytres sont lav&es de roussätre, et les taches ne se di- stinguent que par une nuance un peu plus fonc&ee et un espace blanchätre qui les spare. Appendice avec une tres-legere nebulosit& externe; membrane enfumde a nervures brunes. Dessous du corps et pattes de la couleur de la tete. Tarses noirätres avec la base päle. — A la Teste, sur les tamarıx. EpouArp PERRI=. OÖberseits weißlich-ockerfarben und mit zarten schwarzen und blassen Flaumhaaren bedeckt, unten blaß- gelblich (auch gelbgrünlich) und fein weiß beflaumt. (FIEBER: Oberseite weißlich ockergelb mit schmutzigweißen anliegenden Här- chen besetzt. Unterseite weißlich.) Der blaßgelbe oder grünliche, fein blaßbeflaumte Kopf ist quer und etwas breiter als das Pronotum vorne; der Scheitel ist beim d um '/s, beim 9 ums Doppelte breiter als das Auge. Die schwarzbraunen Augen sind nicht besonders stark gekörnt; der erdfarbene, schwarzgespitzte Schnabel reicht bis zu den hinteren Hüften, sein erstes Glied überragt etwas die Xyphus- mitte. An den erdfarbenen Fühlern ist das zweite Glied so lang als das Pronotum hinten breit, beim 3 in seiner ganzen Länge leicht verdickt, beim 9 gegen die Spitze zu etwas stärker. Das grünliche, trapezförmige Pronotum ist am Grunde doppelt so breit wie vorne, und hier so breit wie lang, fast glatt, manchmal vorne grünlich und hinten blaß ockerfarben, die Seiten fast gerade; (FieBeR: Pronotum mit schwarzem Strichel an jeder Seite.) Schild- chen mit ockerfarbenem oder goldgelbem Grund, in der Mitte öfters mit grünlicher Längslinie, seine Spitze meist weißlich. Die Mittelbrust in der Mitte ockergelb. An den weißlichen Halb - decken ist die Clavusspitze breit ockerfarben, gelbrot oder schwarzbraun, von gleicher Färbung ist eine Binde hinten am Corium, welch letzteres beim d häufig auch an der Clavusnaht hinten ziemlich breit bräunlich ist; der Keil ist entweder weißlich oder es hat in der Mitte des Außenrands einen bräunlichen Fleck; die rauchgraue Membran hat weißliche Adern; die Zellen sind bräun- lich, die kleinere fast schwärzlich, an der Keilspitze findet sich ein dreieckiger, wässeriger, hinten bräunlich umsäumter Fleck. Die Schenkel sind ockergelb oder grünlich gelb, die hinteren an der Spitze mit 5—6 ganz verschwommenen kleinsten Pünktchen, die Schienen meist grünlich mit bräun- licher Spitze und mit kleinen schwarzen Dornen besetzt, Be a die Tarsenspitze dunkelbraun; (Firser: Schienbeindorne rings- um gestellt, und wie das Schienbein- und Klauengliedende, schwarz- braun.) Länge: 3 3!/2, 9 3°/a mm. (2°). Nach Reuter. Reuter beschreibt (H. G. E. I, 19 und Ill, 439) folgende 3 Spielarten: Var. & (An species distincta? Rr.): Ziemlich klein, hellgrünlich, oberseits weißlich, spärlich und fein weiß beflaumt, (vielleicht, daß die schwarzen Haare am vorliegenden Exemplar abgerieben? Rr.), Kopf und Pronotum vorne grünlich, letzteres in seiner hinteren Hälfte gleich der Clavusspitze und einer verschwommenen Binde auf dem Coriumende blaß ockerfarben; die Membran blaß, alle Adern weiß, sonst wie die typische Form gezeichnet. Länge: 9 2°/a mm. Var. y (= Psallus elegans JAKOVLEFF, Hem. d. Wolga-Fauna, 14, 220, Tuponia elegans Reuter, Hem. Gym. Eur. I, 18, 2): Meist ziemlich klein, grünlichweiß, dicht weiß beflaumt, die bei bestimmter Liehtriehtung bräunlichen Härchen leicht ausfallend, das Pronotum meist vorne, gleich den Fühlern, hell blaß ockerfarben; Schildchen und Halbdecken milchweiß, ersteres am Grunde goldgelb oder gold- rot, letztere an der Clavusspitze entweder mit durchlaufender Binde und einem Endband auf dem Corium blaß-zinnoberrot oder mit blaßzinnoberroter durchlaufender Binde am Corium innen und einem bräunlichen äußeren Endfleck; die Membran rauchgrau, ihre Adern sämtlich weißlich, während ein dreieckiger Fleck an der Keilspitze, ein Strich hinter dieser, sowie die kleinere Zelle schwarzbraun sind; die Beine sind weißlich, die hinteren Schenkel an der Spitze öfters rauchbraun und mit einigen dunklen kleinsten Pünktchen bestäubt, die Schienen mit kleinen schwarzen Dornen besetzt. Länge 49 2°?/s bis 31/2 mm. Var. d: wie var. y, nur daß der Schildchengrund, die Clavus- naht beiderseits und eine Binde am Coriumende satt zinnoberrot, die Halbdecken übrigens weißlich sind. @. Länge 3!/g mm. Capsus Tamaricis Prrrıs, Nouvelles Excursions dans les Grandes Landes in Ann. Soc. Ent. Lyon. IV, 1857. p. 86. Psallus notatus FIEBER, Criter. 1859. sp. 30. — Eur. Hem. 1861. 307, 8. Tuponia Tamaricis Reuter, Hem. Gymn. Eur. I. 1878, p. 19,5: (II. 1879, p. 295 et 296; III. 1883, p. 439 et 505). — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 181. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 78, 2. — ÖOsuanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, 948, 3184. Im Juni bei Hyeres im südlichen Frankreich von Zamariscus geklopft. (Mzver-Dür). Fıeser. (1861.) — 12 — Hab. in Tamarice: Hispania, Gallia!, Helvetia!, Italia, Rossia meridionalis! (D. Jakovuerr). Var. 8 ad Astrachan legit D. JAKovLEFF (1878). — Hab. etiam in Transcaucasia (Tiflis), sec. D. Dr. v. Horvarı (1879). — Hab. (forma typica) in Caucaso (PETROVsk), D. JAKOVLERFF. Var. y in Rossia meridionali, Caucaso, Mangischlak, Georgia, Tur- kestan; Biskra, D. Dr. Puron; Var. d e Bona Algeriae, D. Dr. Puron (1883). REUTER. Hab. Spain, France, Italy, Switzerland, S. Russia, Transcau- casus, Turkistan. Arkınson (1889). — Teneriffa, Hispania, Gallia ; Helvetia, Italia, Romania, Graecia, Tunisia, Algeria, Aegyptus; Rossia merid., Caucasus. Osnanın (1909). (Schweiz: Frey Gessner’s (Mittheil. d. Schweiz. Ent. Ges. 1864, S. 29) Oncotylus tamarisct Murs. zählt wohl hierher: Auf Tumarix germanica von Ende Juli bis Anfang Oktober. Wallis (F.) In den Schächen an der Aare bei Aarau massenhaft (Fr.). Die Exemplare scheinen mir von den südfranzösischen von Hyeres nicht verschieden (M. D.) — Savoyen: Les Praz bei Chamonix auf Tamariz (Myri- caria) germanica Desp. am Ufer der Aveyron häufig. GULDE.) 236 (628) Hippophaes Fize. ; Bläulich bis gelbgrün, gleichmäßig schwärzlich behaart. Mem- bran schwärzlich, die Zellrippen mit dem dreieckigen Außengrund- winkel weiß, unterhalb ein Winkelfleck schwarz, hintere Zellwinkel mit schwarzem runden Fleck. Schienbeine weißlich, Dorne schwarz. Klauenglieder braun. Fühler schmutzig gelbgrünlich. Augen schwarz. Schnabel grünlich, Endglied schwarzbraun. 1'/2‘. Fırser (1861). Ziemlich dunkel sattgrün, oberseits schwarz be- haart und fein hell beflaumt, unten ganz fein blaß beflaumt. Der grünliche (beim 9 manchmal auch blaßgelbe), fein blaß be- fHaumte, quere Kopf hat Augen, die in der ganzen Breite (beim d noch mehr als beim 9) über das Pronotum-Ende vorragen und ist beim © nur um !/s schmäler, als das Pronotum hinten breit; der Scheitel ist beim d etwa um die Hälfte, beim 9 mehr als 1'/emal breiter als das Auge; der erdfarbene, schwarz gespitzte Schnabel reicht bis zur Spitze der Mittelhüften, oder noch etwas darüber hinaus, sein öfter grünliches erstes Glied überragt nicht den Kopf; die schwarzbraunen gekörnten Augen sind beim d sehr groß und stark vorspringend, beim Q von mittlerer Größe. Die blaßbeflaumten langen, grünlich erdfarbenen Fühler haben IE Pr — 19 — etwa Körperlänge; ihr zweites, stäbchenartiges Glied ist beim 2 so lang wie das Pronotum hinten breit, beim d noch um !/s länger, die beiden letzten Glieder zusammen sind beim d so lang wie das zweite, beim Q etwas länger als dieses; das vierte Glied ist mehr als ums Doppelte kürzer als das dritte. Das grünliche, vorne manch- mal blaßgelbe, blaßbeflaumte und fast glatte Pronotum ist trapez- förmig, beim d stärker nach vorne verschmälert als beim 9, beim d ist es vorne etwa ums Doppelte, beim 9 nur um ?/; schmäler als am Grund; letzterer selbst ist beim d um °/s breiter als lang, beim 9 mehr als ums Doppelte; die Seiten sind beim d kaum geschweift, beim 9 etwas gerundet. Das grünliche Schildchen ist am Grunde häufig gelblich. Die Mittelbrust ist in ihrer Mitte blaßgelb, der Hinterleib ist mehr oder weniger dunkelgrün, der Rücken gleich- farben. Die Halbdecken sind beim d sehr lang, parallel- seitig, mit dem größten Teil des Membran den Hinterleibsrücken ‚überragend, beim 9 nur um die halbe Membran länger als der Hinter- leib; sie sind sattgrün, schwarz behaart, besonders deutlich am äußeren Coriumrand, sowie fein und spärlich hell beflaumt; am Corium ist häufig der äußere Rand blasser; der Keil ist am Grunde schmal weißlich; die Membran ist schwärzlich, die Adern sind weiß (manchmal auch nur die Verbindungs- ader beim d), die Brachialader des 9 ist meist am Grunde bräunlich; die Zellen sind rauchgrau; an der Keilspitze findet sich ein dreieckiger weißlicher Fleck. Die Beine sind grünlich oder gelbgrün; die Schienen haben schwarze Dorne, aber keine schwarzen Punkte, ihre äußerste Spitze. ist erdfarben; die erdfarbenen Tarsen sind sehr lang und sehr schlank, ihre Spitze ist, gleich den Klauen, schwarz- braun; die hinteren Tarsen sind nur °/s kürzer als die Schiene, das dritte Tarsalglied ist so lang wie die beiden ersten. Länge: d 3, 9 2°); mm. Nach Reuter. Im III. Band (1883), p. 440 bringt Reuter nochmals eine Diagnose von Tuponia Hippophaös (Mey.) Fızs., welche von der im I. Band (1878), p. 21, 6 aufgeführten nur in Wenigem abweicht: Die Farbe wird als „grünlich“, die schwarzen Haare als „sehr leicht ausfallend“ und die „Augen des d als ungewöhnlich groß, fast mit mit ihrer ganzen Breite über die vorderen Pronotumecken seitlich hinausragend“ angegeben; alles andere findet sich schon in der ersten Diagnose erwähnt. | Oncotylus Hippophaes (Mex.) Fiber, Eur. Hem. 1861, S. 299, 4. le, Tuponia Hippophaös REuTER, Hem. Gymn. Eur. I, 1878, p. 21, 6, Tab. H, fig. 1; (III, 1883, p. 440 et 506). — Arkınson, Cat. of Caps. 1889, p. 181. — Puron, Cat. 4. ed. 1899, p. 78, 8. — OsHanım, Verz. d. pal. Hem. 1909, 950, 3193. Elsaß-(Lothringen): Megalodactylus Hippophaes Mey. en sep- tembre et octobre sur le Tamarıx germanica des bords du Rhin & Strassbourg; souvent abondant. ReiBEr-Puton. Im Wallis in der Schweiz, und ım südlichen Frankreich. bei Hyeres auf Tamariscus, gesellschaftlich mit Atractotoma Rhodani Mey. im Rhonebett auf Hippophaea rhamnoides FIEBER. Hab. in Tamarice: Gallia! et Helvetia!; Italia borealis (Liguria) in Tamarice afrıcana, D. Dr. FERRARI; etiam in Hippopha@ rhamnoide, sec. D. Mever-Duer. (1878). — Hab. in Tamarice, T. africana (FEr- rarı): Alsacia!, D. Reiser; Gallia (Emgrun!, St. Nazaire!, D. Dr. Puton, Camargue!, D. Dr. Horvars); Helvetia, D. Frey-Gessner; Italia (Liguria), sec. D. Ferrarı;: Hispania (Aranjuez!, Madrid!), D. Dr. Bo- Lıvar (1883). REUTER. Hab. Spain, France, Italy, Switzerland. Arkınson (1889). — (Gallia, Helvetia, Italia, Hispania, Teneriffa, Algeria, Tunisia, Aegyptus. Oszanın (1909). (Savoyen: Les Praz bei Chamonix, mit T. Tamaricis PERr. auf Tamarix germanica am Bachufer, Juli 1906, häufig gefunden von GuLpE). Die nun folgende, sehr kleine Familie der Isometopidae mit den 2 paläarktischen Gattungen Isometopus Fire. ! (4 Arten) und Myiomma Pur. (1 Art) wird von vielen Autoren als selbständige Familie an- gesehen, von OsHanin (l. Band, p. 643) neuerdings hinter die An- thocoriden, vor die Capsiden (Miriden Kırk.!) gestellt. — Puron in seinem Katalog der paläarktischen Hemipteren (4. Aufl. 1899) teilt seine „XIII. Familie Capsidae“* in die beiden Tribus 1: Capsini (alle bisher beschriebenen) und Tribus 2: Isometopini (die oben erwähnten 2 Gattungen); da ich nun bei dieser zusammen- stellenden Bearbeitung der deutschen Capsiden mich an Dr. A. Purox’s „Systematik und Nomenklatur“ halte (und nicht an die neueste, alles Hergebrachte auf den Kopf stellende Kırkanpy's ?), so sei diese 'Stein, Berlin. Entom. Zeit. 1860, S. 79 nannte diese Gattung: (e- phalocoris. ” Auch B. Osuanın — (Verzeichnis der paläarktischen Hemipteren mit bes. Berücks. ihr. Vertlg. i. russ. Reich, III. Band, Nachträge und Verbesserungen 2 Me kleine Familie noch hier angereiht, zumal dieselbe auch nicht in meiner „Fauna Germanica, Hemiptera heteroptera“ aufgeführt ist; hiebei halte ich mich, bei der hier sehr beschränkten Literatur, ganz an FirBEr’s diesbezügliche Ausführungen. Die Isometopidae (= Gleichstirner) wurden zuerst von dem j Kreisgerichtsdirektor zu Chrudim in Böhmen, Dr. Fr. X. FiEBer, unter „Exegesen in Hemipteren“ in der Wiener Entomologischen Monatsschrift IV, 1860, S. 259, t. 6A, aufgestellt; sodann in seinen 1861 (zu Wien) erschienenen „Europäischen Hemiptera“ (S. 26, 60 u. 237). — Prof. ©. M. Reuter in Helsingfors brachte sie in Bih. Vet. Aka. Handl. II (I), 1875, p. 60, als Div. Isometoparia. — Später (Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden, 1910, 8. 69) — in seinem System der Hem. het. bringt Reuter die Iso- metopidae — (unter Series III Anonychia, Superfam. VI Cimicoideae, Phalax I Miriformes) als Fam. XIX — (Fam. XX Miridae = Cap- sidae) — mit der Diagnose: „Ocelli magni. Hemielytra cuneo distincto instructa. Membrana areolis 1—2 vel solum vena unica instructa. Unguiculi areoliis destituti.‘“ — Weiterhin sagt er: „Die Isometopidae wurden erst von Fırgzr (1860) als eine Familie be- schrieben, welche jedoch gleich danach von Barrensprung (1860) als ein Tribus (Cephalocorides) unter die Miriden gebracht wurde. Mit diesen, obwohl als eine verschiedene Gruppe, werden sie ferner von Puron (1860 ete.), Reuter (1875, 1878) und Distant (1904) vereinigt. Später (1905) hat Reuter sie wieder als eine besondere Familie an- erkannt und in dieser Auffassung folgte ihm HanptrirscH (1908). Für die Auffassung von der Verwandtschaft der Isometopiden mit den anderen verwandten Familien ist es übrigens nicht ohne Interesse, zu bemerken, daß die erste Art derselben (Isometopus intrusus) als eine Acanthia (= (imex) von Herrich-SchÄrrer beschrieben und (1853) mit einigen Anthocoriden in seine Familie Xylocorides zu- zum I. und Il. Band. St. Petersburg 1910, Beilage z. Annuaire du Musee Zoolo- gique de l’Academie Imperiale des Sciences. Bd. XV, 1910) — vermeidet es (un- ähnlich OÖ. M. REUTER’s neuester Publikation), der von ScHIoEDTE eingeleiteten, von KIRKALDY weiter ausgebauten neuesten Klassifikation und Nomenklatur zu folgen, indem er (vergl. S, VI) ‚nur danach gestrebt, die früher gemeingebräuch- lichen Namen ‘so wenig als möglich umzuändern‘; ... OsHAnın sagt weiter wörtlich: „Die sogenannten Nomenklaturgesetze dürfen nur so weit angewandt werden, als dieselben das Verständnis zwischen den Zoologen fördern: in den Fällen aber, wenn sie dieses einzige Ziel ihrer Erschaffung nicht erfüllen, sondern im Gegenteil eine neue, früher nicht vorhandene Verwirrung schaffen, ist ihre Anwendung unbedingt zu verwerfen!“, was auch meine Ansicht ist. H. Bo, sammengestellt wurde. — Die Isometopiden (von denen die Capsiden nicht direkt deduziert werden können) sind gegenwärtig sehr gering vertreten und repräsentieren ohne Zweifel eine alte aussterbende Familie“ (S. 5l a. a. O.). Fam. Isometopidae. (Nach Fıeser, E. H. 1861, S. 21—26, unter Beibehalten von dessen dichotomischer Anordnung.) [Fühler frei, vorstehend, 3—ögliederig, stets einfach, ohne seit- liche Fortsätze, zuweilen mit kleinen Zwischengliedern, selten unter den Seitenrand des Pronotum umlegbar (Phymata). Bruststücke meist einfach, selten zusammengesetzt. (Phytocoridae—Isometo- pidae): Geocores Buru., Gymnocerata FIER. Klauengliedende (vorn nicht gespalten mit dazwischen einge- fügter Kralle, sondern) ganz, mit angefügten Klauen, Fußglieder 2 oder 3, Schnabelglieder 3 oder 4, Fühlerglieder 3, 4, 5. Halbdecken mit Corium, Clavus, Embolium und Membran, zuweilen dem Cuneus (Isometopidae und Phytocoridae), oder... . Geodromica FiEB. 4 Fühlerglieder (3 nur bei Tritomacera) — 3 Fußglieder an allen Beinen — 4 Schnabelglieder — Halbdecken aus dem Corium, Clavus, Cuneus, und Membran mit einfacher oder zweiteiliger Grundzelle ohne Längsrippen, zu- sammengesetzt.] Ocellen groß. Der kurze quere Scheitel fast unter rechtem Winkel auf die platte breite Stirne übergehend. Stirnschwiele kurz, etwas gewölbt, am Vorderrande des flach ausgehöhlten Unterkopfes, beiderseit etwas nach außen die Fühlergruben. Augen groß, von der Seite länglich eiförmig oder fast dreieckig eiförmig, dem Kopfe ansitzend, über die ganze Seite herabreichend. Membranzelle zwei- teilig, die Teilungsrippe meist mit deutlichem kurzem Fortsatz. Flügelzelle breit. Endrippen entfernt voneinander. Zellhaken fehlt. Beine einfach, unbewehrt. Körper oval, flachgewölbt. Fühlerglieder stabförmig, Fühlerwurzel kurz. FIEBER kannte seinerzeit nur die eine Gattung /someiopus — (Myiomma wurde erst 1872 von Puron beschrieben) — mit den vermeintlichen 2 Arten intrusus H.-S. und alienus Fıze., welche sich weiterhin als die zwei äußerlich sehr verschiedenen Ge- schleehter ein und derselben Art (und zwar inirusus — (|, — ln alienus = 9) herausstellten. Späterhin kamen noch 3 Arten hinzu: mirificus Rey in Frankreich (siehe unten!) sowie heterocephalus Pur. in Algier und Zaeniaticeps Pur. in Syrien. Fikser’s Beschreibung unter Verschmelzung seiner 3 Dia- gnosen (in W. E. M. 1860, S. 259, Europ. Hem. 1861, S. 60/61 und S. 237), unter Umstellung der Sätze, aber mit vollem Beibehalten der Worte, lautet: Isometopus Fız». Körper oval, niedergedrückt. Behaarung überall fein, weißlich. Kopf vertikal; der kurze, quere, breitere Scheitel und die vertikale, . platte, breite Stirne unter rechtem Winkel gebrochen; Stirne nach vorn, unter den Augen kurz verschmälert; das Untergesicht hori- zontal, fach ausgehöhlt, die Stirnschwiele vorn; seitlich gegen die Mitte liegen die Fühlergruben. Augen groß, fast über die ganze Kopfseite reichend, länglich-nierenförmig oder eiförmig dreieckig, gewölbt, dem Kopfe ansitzend. Zwei Ocellen. Der viergliederige Schnabel auf die zweite Bauchschiene reichend, abnehmend schwächer; Glieder einzeln gleichdick, abnehmend kürzer. Fühler 4gliederig; Fühlerwurzel kurz, keulig; Glied 2 walzig, viermal länger als 1; Glied 3 etwas kürzer als 2, stabförmig; Glied 4 ebenso stark und etwa */s von 3. Pronotum trapezförmig mit flach ausgebogenen Seiten, flach gewölbt, der Hinterrand zweimal geschweift, die Mitte eckig vorstehend. Schild lang spitzig-dreieckig. Vorder-Xyphus groß, dreieckig; Mittelbrust breit, gewölbt, nach hinten erhöht; Hinter- brust in eine stumpfe Ecke vorgezogen, leicht gewölbt. Halbdecken groß, mit dreieckigem Cuneus; die Membran mit meist deutlicher zweiteiliger Grundzelle (nach H.-Sca., W. I. VI, 48: nervlos), die Ecke mit einem kurzen Ausläufer; Flügelzelle breit; Strichrippen des Flügels gabelig; die 2 Endrippen entfernt voneinander. Beine ein- fach, unbehaart; an den 3gliedrigen Tarsen sind die Glieder einander fast gleich lang; Hinterfußglieder 1 und 2 gleich lang, 3 kürzer. FIEBER. 237 (629) intrusus H.-ScH. A. fusca, scutelli apice, elytris, antennis pedibusque pallidis; antennarum articulo primo abscondito, secundo apice, tertio et quarto fuseis; membrana enervi hyalina. HerricH-ScHÄrrer. 1835. 8 (= intrusus H.-Sch.): Unterseite schwarz. Kopf schwarz- braun, grobpunktiert, unter den Augen plötzlich schmäler, der nach unten und hinten schief geschnittene Teil unter der Stirne, von ihr Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 12 — len — durch eine in der Mitte geschweifte Leiste geschieden, beiderseits per Schweifung ein kleiner Buckel. Fühler weißgelblich, Fühler- glied 2 am Ende braun. Pronotum schwarzbraun, grobpunktiert, sein Rand etwas heller, Schulterecke zugerundet. Schild schwarz- braun, die Spitze weißlich. Halbdecken graugelblich, entfernt ein- gestochen braunpunktiert, das hellere Randfeld feinpunktiert; Cuneus hell, nicht punktiert, die Ecke und die Membrannaht braun; Mem- bran schmutzig, die Zelle und ein dreieckiger länglicher Randfleck unter der Coriumecke hell. Beine weißgelblich, Schienbeine am Ende braun. 1?/4‘'“. o (= alienus FieeB.): Unterseite schwarzbraun. Der bräunlich- gelbe, schwarz punktierte Kopf unter den Augen nach vorn vor- _ stehend, außen erweitert, nach unten etwas schmäler (quer kurz verkehrt trapezförmig), von der Stirne nur durch eine punktierte gerade Linie geschieden. Fühler schwärzlich, Glied 2 oben gelblich. Pronotum und Schild schwarzbraun, grobpunktiert, die vorstehende Mittelecke am Hinterrande (mittlere Hinterecke) und die Seitenränder des Pronotum, dann die Schildspitze weißlich. Schultern eckig. Halbdecken (mit Membran) graugelblich oder bräunlichgelb; Clavus, Cuneus und das Corium bis an den Rand ganz gleichmäßig grob- punktiert, fast runzelig; Membran längsrunzelig, die Zelle undeutlich geteilt. Schenkel braun, die ganzen Schienen und die Füße gelb- lichweiß. 1!/2'. Acanthia intrusa HERRICH-SCHÄFFER, Nomencl. entom, 1835, 61. — Wanz. Ins. VI, 1842, S. 48, T. 186, fig. 608 (nach Fırser, E. H. 257, nicht naturtreu). Isometopus intrusus FIEBER, Exeges. in Hem. in Wien. Ent. Monatschr. IV, 1860, S. 259, 1, t. 6A, fig. 15, 16. — Eur. Hem. 1861, 237, 1. — Pvron, Ann. Soc. Ent. Fr. (5. s.), II, 1873, t. 1, fig. 5 (8). — Cat. 4. ed. 1899, p. 79, 1. — Arkımson, Cat. of Caps. 1889, p. 182. — Osnanmn, Verz. d. pal. Hem. 1909, 9435, 2156. Isometopus alienus FiEßer, Wien. Entom. Monatschr. IV, 1860, S. 259, t. 6A, fig. 17, 18, 19 (der Kopf von vorn, von der Seite und von unten gesehen). — Eur. Hem. 1861, 237, 2, 9. — Puron, Ann. Soc. Ent. Fr. III, 1873, t. 1, fig. 4 (9). — Bull. Soc. Ent. Fr. (D..8)),) MIIGELST (Rp 3E1 30): Elsaß-Lothringen: Bois de Jouy; un individu. (B.) — Suppl. 1880: Pris accouples, sur un vieux pommier, & Remiremont, 4 aöut 1877. — Chambley, pres Metz; juin 1876. Reıser-Puron. — Auch bei Heiligenstein im Elsaß von Reißer auf Birnbaum gefunden. — —ı el Hessen-Nassau: Bei Frankfurt a. M. ein d auf dem Schwanheimer Sande von einem Apfelbaum, in Gesellschaft mit Atractotomus mal Mey. geklopft; das Tier scheint hier den Blutläusen nachzustellen ; trotz aller Bemühungen an den folgenden Tagen war kein Stück mehr zu finden. 8. 7. 1910. Gurpe. Ein eigenes Tierchen, von welchem ich erst drei Exemplare sah, eines in GyssELen’s Sammlung als gen. nov. reflexicollis, eines von Herrn Meyer in Burgdorf, der sie ebenfalls nur einmal gefunden hat, das dritte bei Herrn Fieger in Prag (1837), welcher sie Platy- metopus phytocoroides nannte... HERRICH-SCHÄFFER. Aus Krain und Österreich. — Aus dem südlichen Deutschland. FIEBER. Hab. France, Switzerland, Austria. Arkınson. — Germania, Hungaria, Romania, Helvetia, Gallia, Algeria. OsHanın. (Schweiz: 2 Exemplare wurden vor mehreren Jahren von Herrn A. ForeL bei S. Prex im Kanton Waadt erbeutet. Das erste, nach welchem Herrıc#’s Abbildung genommen wurde, fing MErYER- Dür an einer schattigen Gartenmauer zu Burgdorf (1840) und ist seitdem nie wieder von ihm gefunden worden. Die Art scheint. somit überaus selten (1866). FrEy-GEssnER). (91)* mirificus Rex. d. Corps suboblong, Prothorax brunätre on noirätre avec la pointe postero-mediane et les angles posterieurs parfois d’un blanc livide. Ecusson brunätre, & pointe seule, d’un blanc livide. Parties päles des &elytres d’un blanc livide peu tranche et parfois assez obscur. Membrane tr&s-developpde, depassant notablement l’abdomen; päle, irisee.e Antennes presque entierement obscures, h£rissees, a dernier article allonge, eylindrique, plus grele que le penultieme. Les arceaux du ventre simples, le dernier entier. 9. Corps court, ramasse. Prothorax presque entierement päle, avec une legere teinte obscure de chaque cöte, et les lobes poste- rieurs noirs. Ecusson noir, & pointe largement blanche. Parties päles des elytres d’un blanc vif et tranche. Membrane moins de- veloppee, depassant a peine ou non Y’abdomen, d’un blanc livide, avec une tache brune sur le cöte contre le lobe terminal des elytres. Antennes simplement pubescentes, obscures avec le sommet des 1°, 2° et 4° articles par& d’un anneau päle: le dernier allonge, sub- elliptique moins gr&le que le penultiäme. Les premiers arceaux du ventre angulairement et graduellement plus fortement &chancres 12* — 180 — pour recevoir le dernier qui est tres-grand, triangulaire et fendu longitudinalement sur la ligne mediane. Obs. L’Isometopus mirificus, rare dans les collections, se trouve exclusivement sur les vieux poiriers, tandis que Is. ıntrusus, son seul congenere, parait preferer les pommiers, les pächers et les chänes. I] se rencontre des le fin de jouillet jusqu’ apres le milieu de septembre, c’est-a-dire jusqu’ aux premieres fraicheurs. J’ai sou- vent remarque quil frequentait principalement les branches infestees par le Pilophorus cinnamopterus, de la famille des Capsides, et par le Lemnostethus pusillus, de la famille des Anthocorides: ce qui me porte & croire quil existe entre ces trois insectes quelque rapport de parasitisme. Ü’est un fait & verifierr C. Rey. Isometopus mirificus (MuLsant et) Rey, Ann. Soc. Linn. Lyon. XXV, 1878, p. 323. — Revue‘ d’Entom. I, 1882, p. 278. — Ar- ınson, Cat. of Caps, 1889, p. 182. — Puron, Cat. 4. &d. 1899, p. (9, 2. — OsHanın, Verz. d. pal. Hem. 1909, p. 643, 2157. Hab. France. Arkınson. — Gallia, Hungaria. OsHanın. Schlußwort. Hiemit schließt diese fast zu eingehende, zusammenstellende Bearbeitung einer bisher so. wenig beachteten und doch so inter- essanten und noch mancher Klärung bedürftigen Insektengruppe, der Familie der Blind- oder Blütenwanzen (Capsidae Pur. et Aut., Phytocoridae Fiee., Miridae Kırr.) der Halbflügler (Hemiptera heteroptera). Beschrieben wurden 237 auf deutschem Reichsgebiet bis jetzt nachgewiesene Capsiden und, bald kurz, bald eingehend, 91 weitere, fragliche oder zumeist in den benachbarten Ländern lebende Arten, von welchen sich im Laufe der Jahre wohl noch manche auch bei uns vorfinden dürfte. Diese Bearbeitung unserer deutschen Fauna ward mir jedoch nur ermöglicht durch die voraus- segangenen zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Halbflügler seitens des Herrn Professor O. M. Reuter in Helsingfors, der noch an seinem Lebensabend, als blinder Greis, uns mit einer, in deutscher Sprache geschriebenen, umfassen- den Biologie dieser Familie (Neue Beiträge zur Phylogenie und Syste- matik der Miriden. Helsingfors, 1910) beschenkte, welche die seiner- zeitige Übersetzung seines Erstlingswerkes (Revisio critica Capsinarum, 1875) zur größten Freude aller Interessenten überflüssig machte. — a TO Sodann danke ich aber auch der Redaktionskommission des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg (Stuttgart), daß sie mir für die Veröffentlichung dieser auf viele Jahre sich erstreckenden Arbeit bereitwillig die Spalten der Jahreshefte öffnete; sie hat sich damit auch des warmen Dankes aller gegenwärtigen und künftigen Hemipterenfreunde versichert. — Nach Abschluß der systematischen Feststellung erleichtern sich auch die nunmehr intensiver zu ge- wärtigenden Arbeiten der Biologen über die mehr oder weniger er- wünschte Tätigkeit dieser zarten Tierchen in unserem Feld- und Obstbau, worüber die Professoren Dr. Tuomas (Öhrdruf), Dr. KiRCHNER (Hohenheim) und Dr. ZscHokk£ (Wädenswil) schon so wichtige Be- obachtungen gemacht und wobei die von mir aus den verschiedenen Lokalfaunen zusammengetragenen Angaben zahlreicher Forscher über Vorkommen und Lebensweise dieser hübschen Insekten erwünschten Anhalt bieten werden. Wie zum ersten Band dieser Synopsis (Heft 1—7, 1894—1902), das Heft 8 (1903) „Inhaltsverzeichnis, Register, Ergänzungen und - Berichtigungen“ brachte, so ist ein solcher Anhang oder Nach- trag auch für den zweiten Band (Heft 9—16, 1906—1913) er- wachsen, zumal im behandelten Gebiete während der langen Dauer des Erscheinens manches Neue bekannt und veröffentlicht wurde. Hievon bringe ich noch die zum 2. Band (Heft 9—16, 1906 bis 1913) der Synopsis gehörenden Verzeichnisse; hingegen muß (aus räumlichen Rücksichten) der in Heft 1, S. 9 (Jahreshefte 1894, S. 147) für den Schluß dieser meiner Arbeit versprochene „Allgemeine Teil (Charakteristik der Familie, Anatomie usw.)“ leider dem „Nach- _ trag“ überwiesen werden, der schon für kommendes Jahr vorgesehen ist. Bis zu dessen Erscheinen wird das auf S. 12 ff. des 1. Heftes _(Jahreshefte 1894, S. 152 ff.) Mitgeteilte, sowie die in den Jahres- heften 1906, S. 263 ff. veröffentlichte Übersetzung des ersten (schwe- dischen) Teils von Professor ©. M. Revrer’s (Helsingfors) „Revisio eritica Capsinarum“ immerhin dem dringendsten Bedürfnisse des Lesers genügen. Ulm a: D., Januar 1913. Dr. Th. Hüeber Inhaltsverzeichnis und alphabetische Register zum II. Band der Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera heteroptera, Fam. Capsidae). Der II. Band (d. h. die zweite Hälfte) der „Synopsis der deut- schen Blindwanzen“ verteilt sich auf: Seite 62. Jahrgang, 1906, der Jahreshefte d. Ver. f. vaterl. Naturk. IN Et Nil = (Div. Laboparia Be — - Teileilonnasher), 63. Jahrgang, 1907, der Jahreshefte . . . 197— 256 (Div. namen Reur. — Div. Goilocoraria Ravn), 64. Jahrgang, 1908, der Jahreshefte . . . . ...2...102—186 (Div. losen, Fortsetzung). 65. Jahrgang, 1909, der Jahreshefte . . . 171—240 (Div. nlloossann, Schluß. — Div. sa, 66. Jahrgang, 1910, der Jahreshefte . . 239 — 30% (Div. Omas, Schluß. — Div. Plagiognatharie), 67. Jahrgang, 1911, der Jahreshefte . . . . . .393 4795 (Div. raneraihantn, Fortsetzung). 68. Jahrgang, 1912, der Jahresheite 27 EN (Div. Plagiognatharia, Fortsetzung). 69. Jahrgang, 1913, der Jahreshefte - .. . .». 2»... „ 111 Js (Div. Plagiognatharia, Schluß. — Trib. Isometopini). £ oder in Separat-Abdrücken auf: 9. Heft, 1906, Seite 1-62 110, Heit, 1907 063-109 11. Heft, 1908, „ 124-208 12. Heft, 1909, ,„ 209—278 13. Heft, 1910, ,„ .279—349 14 AHett,, 191072202 351 437 15. Heft, 1912, 7.1.4359 500 16, Hei 19130 27.075012 570 E Systematisches Inhaltsverzeichnis. 3 Seite Divisio Laboparia (Beschreibung) . .... 2.2. .... (IX, 1)! ° 1906 207m Übersichtstabelle der Gattungen der Div. Laboparia. . . (IX, 2) „ . 2028 Gatbune Dimorphocons Reut, (IX, 6) „. 208 *D. SehmidtiRieb.#*# DAT N ER: (IX, 7) „ Due Er *:D ButomzReutmien: Nena FT (IX, 8) = 208 1 Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf „Heft“ und „Seite“ de Separat-Abdrucks. ir Aare Bpogschoenocons Reut........:..:..3... 4. nr. Bruelavomarematus) Costa... .1...220.>..2 000.2 0200000. Ferne Buryopoeoris Reut........ WU N. EN BeiusaMey) so... 022 Gattung Orthocephalus Fieb. (Labops Burm.).... . . eeemeniabanzı).. - ..2.2.2,208 see Beemtabilise Ball... -:..2..2.2.2.202.2.20.020. Baakatomahlahne®. ...2....". 02.4.0202 ne Be istipenis ER-Sch..... -.....2..2.2.2.000 22. EreessbachynomellanReut .........2..2... 0.2.0... 1.3. 2. patzllalaalleys ep Reisen abostar u. > 4.208. en Gattung Strongylocoris Blanch. (Stiphrosoma Fieb.) ... . Übersichtstabelle der Strongyloeoris-Artten . ...... 32. Dur eier JB E21S[e ep 3. &ir lemeesenliallie Ve enhroleptusn&ost. 2... 2 2.2002. BE edusaHaln Ne... en nennen. errunesHalieans Hahn“... ... 2... 22. nee. Übersichtstabelle der Haltieus-Artten . ....2.2.... 21): 3% afseinis lies Ve BBBBEnusillmspEl- Sch... 2..0.242.02:2 02020200: - BEE maeroeephalus Rieb... . .........2.2.....2.2 % Bensehepleulzs 3 2.,.0..2.12040 0 202 N BEmElESsaltaton Bomre.n. 0... be. nenn. BEE Interenlishkanzei.......:20. 02er. EiwieischesNotizen&i. .. 2. ae ea 27, Dismlreine) „20 Se ER Übersichtstabelle der Gattungen der Div. Dieypharia men Macrolophust BKieb. . .. ..... ....-..2..0....00- Übersiehtstabelle der Maerolophus-Arten ........ enstahsfliebar). . .......02=20..2.0.20.2 0200000 1123 DE nlalts IB LESC ee Bee iteeseens Bieb!, . 22.0... 2 ne nme GyrtopeliisYEieb. .. - ...2...2.....20.0.2020.% Be enenlatagkebn. 2.2... en nmebieyphusiBieb. .. ....2 .2:202.2.20202.2 000 Übersichtstabelle der Dieyphus-Arten. . ........ BEemalliduswiel.-Sch. 1... 02.0000... 0000 enstHetsg Bolt, - D-20202. 02 ee en BEEeeRnlobun Bent. .. 2... 0.2... ee BE erransSWOlR Ve... - .2....02.00.0. 00. er renyalımpemus Klug. ...-........—2.. 2.20 0002.00 eeelStachydistReut. ... ....-.. 02... 202.2.20200020% eepallisieurnis Fieh... .. ...........2... 0.0.05 zei. EErelohmltersBall. 2.2... 20202 0 en. eenmulasus Wollt... 0. 0. Br Br = Be Ir Er Bf Er Bet Br E4 Br = Er B4 w Dr = SE a a sr as sl see Br Fe EEE En GE GE un SE u SE an GE u SEE a GE a GE a GE EEE En En Neo) — HHrHrrm|ß aa auwmMmo m u u u u DdvdpDmyDmH a I DD X — 1907 —. ' Seite 423. Grwäargula. H4-Sch. 4... 0, 0. vos (X, 100) 197 234 Div’ Uyllocoraria Beut.. 2 er er X, 102) „236 Übersicht der Gattungen der Div. Cyllocoraria ..... (X, 104) 10288 Gattung Cylloeorisg Hahn er (X, 107) S 241 Übersicht der Cyllocoris-Arten. .. . 22. 2.2... (X, 108) „173242 124. 'C. hıstrionieys Img pr e (X, 109) „.' 245 125.0. flavonotatus Boh, Biepre m en (X, 113) N . #,0. Juteus, FReSchep wa er Sn Alm ee) „2 Gattuns7Aetorhinusp Bebger 0 0 2 Be (X, 119) = 253 196. A anna mal 2... (X,120) „Tas M GattunssGlobieepst Latein ER ae (XI, 124) 1908 102 7 Übersicht, den@lobieeps- Arten 2 00 0 er (XI, 135) „403 A 127..G: spheplforans;pRosst Pr ianE: Renee (XI, 127) „165 *G.:501H1gusAReut it Hr... Da Te Anwaleer (XI, 130) a I0}E: 5 #6: ssalieicolabReutilh.Hrn. Ar ee RR (XI, 132) = 110 4 #6. JuniperieReut.Hn >. SP NAT (XI, 132) & 140 128. G. flavomaculatus Fab. Fieb.. .......... (XI, 133) Ey 3681 199.,G:3seleetus Fieber a RT NE (XI, 137) Aa 130. G. xdisparIBoHar Aral ee ee IE (XI, 140) 2 118 = G-subalpinnssStrobleE Zur Sr DE (XI, 143) ni GattungMecommariebeprr. Zee re (XI, 143) : 1213 131... G.sambulans Hall. ar Sibesara 2a (XL 1A re Gattung? OyrtorhınuspRiebee 0 oe (XI, 148) SED Übersicht der Cyrtorhinus-Arten . ....2........ (XI, 149) a 132.C. GariestHalltsere san Presereeon.e (XI, 150) 2: ID: DygmaeusgZott.etg. rer Are ee ne (XI, 152) Br: Gattung Orthotylusgkiebgea ren ee (XI, 153) a Saunders’ Schlüssel zu den Orthotylus-Arten ...... (XI, 155) u =>. Reuter’s analytische Tabelle der paläarktischen Orthotylus- ATbEHi RN N ee EN (XI, 156) a 134 #0. obscurusyReuti hp. 2 3.2 20 Eee (XI, 162) Ben) 13320 fuscescenspkursch DE (XI, 163) if 141 734.,.0:-bilineatus Ball. eg ame ee (XI, 165) „. 18 1135. X: VITenstRalle. ie 5. ae a ee (XI, 167) A 1:5 1136. ®. Havinemıs@Kürschbe re ee (XI, 169) ger 137..0. marsınalis ZReut. 2 Aue, De (XI, 172) ses IM 138: 0, tenellusgEaln 72 vn er ee (XI, 175) PUERBL |: 139. ©. nassatus EX Reut. 2... „2 2 euere nern (RE ee 140.0. yırıdınervasgkarschb, 2.0.0.0 nee (XI, 180) ‚las 141. 0; prasinust BA REI IA TIER. EURE Fe (XI, 182) „> Fo 142, ,0:Seottifäreut:h „2022 292 ee (XI, 185) Is 143.20. diaphanıs JKürschh. 277.0. SEE (XI, 186) En 164 144.0. Hayosparsus O7 Sanlbres er ee (XI, 189) „a 145. O..chloropterus )Kırschb. —.. 0.7 neu ee (XI, 192) 5 1467 0 con co lo RAürSch De (XI, 196) „ii An 147. O. Adenoespil Berr-.0. 2. ee ee - (XI, 1%) „o: 1296 #0. SchoberiaetBEnb. 2 1.HIT FE Te A BR (XI, 199) A +48: 0. Tubiduseeieh) Put. 0. 2er a ee {7 ARERE20H zei Beeüenieessonim Kal. . .... 0. ee. (XI, 203) olaakenschbi 4°... 2.2 20.012... 20.02 2 (XT, 206) =. gallilkes [Senne a (XI, 207) meeeypsseyluss Bieb... . . u. 2.0.0. . (XII, 209) Beer Da Se.. . 2... 2.2... 2.2.2. (XII, 210) exopsteb.) . . oo... 2... ern ne (XII, 211) Berseocemea Mey)... 2... 2.2 nn (XII, 212) unestlererotomalatr. .. . .... nn. (XD, 214) BES tememioptern SCop. . ...ı.. 2... 0... (X, 215) Gattung Platytomatocoris Reut.. ...... 2.2.2.2. (XI, 218) BersnlamearmsiE-Sch. .. . 2 ...2.. 200% (XI, 219) emo) Hleterocordylus Fieb. . .. . 2... 2.2... (XII, 220) Schlüssel zu den Heterocordylus-Arten . ........ (XII, 221) Beeamidteommis AH-Sch. ... 2... . 0. % (XI, 221) Bere Genistae stop) . . .. .... Hann (XII, 224) Berelentigeerus’Karschh. . . ..: . 2... . 2. (XII, 227) Bee tibiahse Hahn.) : .. ..-..... ler (XII, 230) BR Er ervihrophthalmus Hahn... 2...... (XII, 232) mine Malacecoris Bieb.. .. -». :. . . 22 ca (XI, 234) BeeezchloswenswRalle... . . 0... 2... nn. (XII, 235) rer Marguebst But. . . - . - 2a... nn (XI, 233) Beveranus Brberi Bieb. - ..........n. 0. (XII, 240) EPlatyeranus metriorhynchus Reut. . .. .. 2... (XII, 240) rain (OnscisEreks (XII, 242) Gattungsübersicht der Abteilung Oncotylaria .... . . (XII, 243) en Onychumenus’Reut. . . . 2. . 2. 2..9 (XI, 247) Begeleeoler Rall: .. ....... . Ba (XII, 248) ums Buryeolpus: Reut. .. . . 2... 20... (XI, 251) Beilaveolus.Stal) . 2... DW RER (XI 251) na OneocylusBieb. » ... .. 2. 2... (XI, 253) Poersieht der Oncotylus-Artten. .. 2... 22.2... (XI, 254) BenlesusgHesche) .*. . . 0m. 2... (XII, 254) Beidhlanmsi@aoeze. . 1.2... 2:22.22 00% (XII, 256) pinehpessheut. 2... 2:2. 0222. (XII, 258) BelusileewaReutt. . 2... (XII, 260) Eee Alloenychal Beut:. ..... 2... 2. 2: (XII, 260) eigenychaWMayet Reut:. . . 2». 2: 2:2 22. (XII, 261) me Conosteihus-Bieb. . . . 2.2.2.2... 22020 2. (X 262) Übersicht der Conostethus-Arten. . . .:: 222.2... (XII, 263) eines jasahlb. u .....2: 2.20. (XII, 263) Beer... . 2.2.2... 2 20. 0 (AU 260) Erneelacgehilus! Bieb. . . . : . 22... ..:9 8. u. (X 1,=267) Berekidonieus Ball : . . . 2.0. 2a (XII, 268) Fe Hoplomachus Fieb.. : . : .- » 2.2.2... :% (XII, 270) Be Rhungeroit Ball... mn. 0, (XI, 272) ame TinicephalusPieb. . ... . Wr le... (XI, 274) Übersicht der Tinicephalus-Arttn . .......... (XII, 275) Betahoriilanus Mey... u... 2.0.2.2 en en. (XII, 275) 1908 ” 1909 Seite 181 154 185 171 172 173 174 176 IEzd 180 151 152 183 183 136 189 192 194 196 197 200 202 202 204 205 209 210 213 213 215 216 216 218 220 222 222 223 22a 225 225 227 229 230 232 234 236 237 237 — lb — Gattung Megalocoleus Reut. (Macrocoleus Fieb.). .. . . (XII, Übersicht der Megalocoleus-Arten . . 2.2. 2.2..2... (XIII, 1:69: .M. pilosus)schnks 2,2077. eu re? (XI, 170. MuexsansunsipElescha, Cr 0 (XII, 1.71... M. mollicalusgralle. ES (XII, 172. MSochroleucusgRursch Pe (XI, 2,173.M.stemoralis@Reubar Se (XIII, Notiz über Macrocoleus aurantiacus Fieb.. ....... (XIII, GattuneAmbiybylusgtsebe 0 me ee (XIII, Übersichtstabelle der Amblytylus-Arten. ........ (XI, 104: -A-galbiduseHahn een 0... We (XII, 17:5 As nasubusgkärschbys. 0.02 u Ve BSERE 176: A. atftmisliebag ya 2... ar. ne ae (XII, SEN. coneolonglak PEgr 2. 2 Er (XI, N delicatuispPer gu Ne ee er (XII, Gattuns Macro bylus@Hiep en ee (XIII, Übersiehtstabelle der Maerotylus-Arten .. ....... (XII, 107. Mr squadrilineatusy Schr se (XII, 108: Ma .Herzichn Rent 2 0m (XII, 179. M.4solitaiusMeya 2 vo ae ee (XIII, =M.- HormyathieReut: ey 2... 12 ug ee (XIII, 180. MM. Baydulia alle sa 22 2 SW ee (XII, SM atuicapilluseScoteg 2 22. 2 (XDI, DisıistonSPlagıosnathaniare (XI, Übersicht der Gattungen der Div. Plagiognatharia. ... (XIH, GattuneFlarpocerag@urtss. a (XII, SEE SIT. SthoracieagRalle or EERIE TEE (XII, Sl, hellenicagreutsan,: ee N RE Gattung Byrsoptera Spin. (Malthacus Fieb.) ...... (XIII, 182. Bioyrulisons Rally an. ae: (XII, ib: ucylindrieollis, Costs 2 022, 2 u (XII, GattuneBrachyarthrumgRieb2. er ee (XIII, 183:9B limitarum hie Des (XII, Gattunszhhylus@Hahny vr ur ee ee (XII, Übersichtstabelle der Phylus-Arten....2...... (XIII, 184. Ph palliceps ieh: .. 5 u. 2a: ou us (XI, 189° Ph.melanocephalus, lin 2222 SR 186. Ph. Corybglansen 1. en (XI, 187... Ph> plasiatusyHesch, . . 2... 22 2.2 Spas (XI, Gattung IcodemasReutnn Au (XIII, Tl: infuscätumgphiebas u. a .e.c. er Be (XIH, GattunssPlesiodemagReut: 1. 2 22 er (XIV, 188. 2P-spinetellumgZett Rloren u ee (XIV, Gattung, Psallus@rzebey u 2. 1.020 m en (XIV, Saunder’s Bestimmungstabelle der 14 englischen Psallus-Arten (XIV, Reuter’s & „ paläarktischen ee (XIV, 189. Ps. ‚KolenatugRlor... 2. un es (XIV, 190..-Ps, ‚aneonmer ARteb.. 8.23, Su as Be (XIV, 279) 281) 282) 286) 287) 290) 292) 293) 293) 294) 295) 297) 299) 301) 302) 302) 303) 305) 306) 308) 311) 311) 315) 316) 316) 322) 323) 326) 327) 328) 331) 332) 332) 334) 335) 336) 337) 340) 345) 347) 348) 367) 369) 1910 ec) 9 Seite 239 Re umbieuusı Rall.20..0. 18% nl. ar BEerbenlleiz Hall, . 2. zo... nase len BE onseusellus Ball. ... . u. 21 Kali. eitbarus@Rieb. (laricis Reut:) . .- - . »....0 Be irabilis; Rally. u... Sa. a. Summe ea Ber esmlamus’Kirsehb... 2.2 ....2....2 020... Basarhuerens Kürschb..... ».... 2.2. 2..22020. Ber eseholtzu Biebn. .... 2....202 20.200. Bersslepidus; Hiebi. . .... 4... 2er. „min. lan = Fa. llsieale) JDIeE gelesen Besnallenn Reut-h. 2. ia. win. nenn nn BeeSclrensRürschb. = .- ..: 2. un 2. BRBERwartansı EI=Ssch. Mey... 2... 20.2200. Breszdimimaris Karschb. .....0 2. . 2... .. %- Beer albiemetns@Kärschb.. ... 22. ..0...0... Beunerulatus Put... zu. un. een: BE losidus Keube. 2.2.0008 an Bemponieus’ heut). ... une... na “28. sea nei, 2 ee - 78, giigallk, Dee 22 ee 202. 28 Mosens al = 28, alle lie, Eos es Beryitelinmsischoltzer. 2... =... ... 2.02% Bess salieellus Mey)... won... Dee ee: = 8, Albstndan Slenae e BES Rsy arsyrotrichüs; Fieb. . 2. 77... un. ar. mes Atraetotomus. Bieb... . .. +2 .2..2....8% Übersichtstabelle der Atraetotomus-Arten . ... 2... BRN tionpesMulsr et Rey... .. .. 2.0... 0.0. 3, AIRES, Ihielb. me SE Fe a E enkndanwliebiagen: ... 2... 2. 22... Bee raleMeya lan an. u. 2 aaa SB N. parvulus Reut.. .. ... BR ee Beocnlamıs Kirsehb.. . -. .». 20. 22.2. 00% BEZe masmeomis/Rall..... 4. 2... a... ”.. Binaells Dies Beiorbieomis Muls. Bey.?. .....2.. 2.2.2.0... nme Briogamis. Bieb,. . . 2. es ne Bestimmungstabelle der Criocoris-Arten. ........ Bee mieripes. Kiebi. er ... - 2.202. lt war. Bee mierieomis Reut. .. 22. .... errassieomis Hahn. . 2.2.2.2. a8... era Bheut 27. 2.2... . 2. Samealahele Bee guademaculatus Fall. . . . 0.02... ad. a BeeeeuleieormisKirschb. ..'. 2.4 na. Mama rm Pasiomathus Fieb. . ... . 2 mu... . u Bestimmungstabelle der Plagiognathus-Arten ...... Be litinus, Beut. .... 2:0... 0.20. sun ee 1911 Seite 413 417 420 423 425 429 432 435 436 440 442 446 447 452 455 457 459 461 463 464 466 471 473 475 478 479 175 177 178 181 181 183 186 187 189 192 193 194 196 197 199 201 204 206 208 210 212 214 — 18 — =ip.«bipumnetatus-Reut.) u.a: Wa ER (XV, 480) ab:„pichus. Bieb! ?4:S Wu dr ser (XV, 481) 221. P. Chrysanthemi Wolff (viridulus Fall.) . ... .. (XV, 483) 2224 P.. fulvipennissikrschhb.. 2. 2er. pe? (XV, 488) 223. .P:arbustonimebr ger (XV, 490) 2242 P-yalbipennsgnalkpwen ee (XV, 496) Gattung AtomeseehsAeut 5 a eure (XVI, 501) * A :onustus@tteb kibri Nie a ee (XVI, 501) Gattung Chlamydatus Curt. (Agalliastes Fieb.) .... . (XVI, 503) Bestimmungstabelle der Chlamydatus-Arten.. .. ... . (XVI, 504) 2254/Ch..pulieariuselallee ae Ne (XVI, 505) 226.:.Ch >pullu@Renpes 7 ee ne (XVI, 509) 220,Ch, Saltivans@Blallg er ze, 2 (XVI, 511) ={Ch. -WalkansoneDelieser „4. 2.0: (X VI, 515) 228. ChevaneseensHBohr . vun.e ve (XVI, 517) TWRACH: SyıttatusRileb eh. 2. es Fan ae (XVT, 519) Gattung Neocoris Dgl. Se. (Mierosynamma Fieb.) ..... (XVI, 520) Übersichtstabelle der Neoeoris-Arten . . . 2.2. 2..... (XVI, 521) 2293. Near luspiene > ee (XVI, 521) 2302. NT Bohemaniy allg 727 22 Be ee (XVI, 524) GattunssCampylommankeut u 2 re (XVI, 529) Bestimmungstabelle der Campylomma-Arten . ..... (XVI, 530) 231. 0-MerbascimEllaschte, 272. ee (XVI, 530) 232 C-Hannulieornisgsieng a, 2 u een (XVI, 533) GattunegSthenamsvkirebur mu Den (XVI, 535) Bestimmungstabelle der Sthenarus-Arten . . ...... (XVI, 537) SS. dıssimiliskreutse ec De ae (XV1, 538) 2332 92: modestusu Meet. m. 22 2.2 5 ME BE (XVI, 539) %S,maculipessiReut u nen. Mer ey (XVI, 542) 234.92, Rosen Schab Sy 200 22.7 u ar (XVI, 544) 23948, Rotennundı Scholtze 2 sr (XVI, 549) GattunsgASeiodemagkeut. ae 2 Sen (XVI, 553) ZArobsoletumeDaliSca Kieb. 2 rare a Dee (X VI, 555) Se nebenie Delaise:ge) 4... Aus le (XVI, 557) Gattunszlupontag Reuter (XVI, 558) SHE TamaricısaBenr u. ee Se (XVI, 559) 236% 1 A:lıppopkaeseiebr Zum Se u ee (XVI, 562) Fam. Isometopdaog 2... 0.0000 3 aa (XVI, 566) Gattung Isometopus@klieb.. . 2... 22 Sie seron (XVI, 567) 2371. 1. antrusus®#El.-Sch? (alienus Eieb.) . 2. 2.2 2222 (XVI, 567) SHE miateusyReyanek m. ee. ee le (XVI, 569) Schluß wort RR NE: Sa ee ae (XV1, 570) Datum und Inhalt der einzelnen Jahresheite . ..... (XVI, 572) Systematisches Inhaltsverzeichnis des 2. Bandes. .... (XVI, 572) Alphabetisches Gattungsverzeichnis. ... 2.2.2.2... (XVI, 579) Alphabetisches' Artverzeichnis . ans e (XVI, 581) Alphabetisches Verzeichnis der Spielarten......... (XVI, 589) 1912 1913 Seite 216 217 219 224 226 232 141 111 113 — 18 2 — Alphabetisches Gattungs-Verzeichnis!. Aerotelus Reut. ... . . 12, 269 1909, 222? | (Chlorostactus Amyot. . 12, 236 1909, 198) ‚Aetorhinus Fieb... . . . 10, 106 1907, 240 | Conostethus Fieb. Reut. 12, 244 1909, 206 5 er: 119 1907, 253 En ir X 12, 262 1909, 224 "Agalliastes Kieb. Reut. . 13, 319 1910, 279 | Crioceris Fieb. . . .. . 13, 3217719107 2831 | 2 an N, a ee, 5 er STE NANE 0Rr 15, 458 1912, 194 Allocotus Iiebr.". 11, 154 1908, 132 |(Crocoderus Amyot. . . 9, 55 1906, 255) ‚Alloenycha Reut.. ... . 12, 260 1909, 222 | Cylindromelus Fieb. . . 12, 256 1909, 218 'Amblytylus Fieb. Reut.. 12, 244 1909, 206 | Cyllocoris Hahn, Reut. . 10, 107 1907, 241 | ® & = 238, 2% 1910, 253 | Cyrtopeltis Fieh. . 7 . . 10,65 ° 1907, 139 Amixia Reue 30, 10, 106 1907, 240 4 ee a2 ‚Anapus See 9.5 1906, 205 | Cyrtorrhinus Fieb. Reut. 10, 106 1907, 240 ‚Apoeremnus Fieb. . . . 14, 373 1911, 415 en e >14 1908 26 Aseiodema Reut.. . . . 13, 317 1910, 277 | Damioscea Reut.. . . . 13, 318 1910, 278 8 er l6,1637 1913, 553° | (Derammum- Amyot °. . 19,121 :1907,'255) ‚(Astemma Amyot?® . . . 9, 46 1906, 246) | (Diaugopterus Amyot. . 10, 85 1907, 219) ‚Atomophora Reut. . . . 12, 243 1909, 205 | Dieyphus Fieb. Reut.. . 10, 64 1907, 198 Atomoscelis Reut.! . . . 13, 319 1910, 279 ie = 99 | 2 2 BGE 93 | Dimorphocoris "Reut. . . 97 5 1906, 205 /Atractotomus Fieb.. . . 13, 321 1910, 281 3 ORTE NOEMENG 1906, 206 ch » =. . 415, 439 1912, 175 | Dryophilocoris Reut. . . 10, 108 1907, 242 Attus Hahn, Bur. . . . 16, 117 1913, 507 (Eriathus Amyot. . . . 16, 123 1913, 513) /Amehenoerepis Fieb. . . 13, 317 1910, 277 | Eurymerocoris Stal. . . 12, 252 1909, 214 'Blepharidopterus Kol. . 10, 119 1907, 253 | Euryopocoris Reut.. ... 9, 4 1906, 204 "Bothrocranum Reut. . . 12, 233 1909, 195 y ee 790 Brachyarthrum Fieb.. . 11, 163 1908, 141 | Eurycephala Brull. Spin. 9, 46 1906, 246 r » . . 13, 318 1910, 273 | Eurycolpus Reut. . . . 12, 245 1909, 207 | = re 1333, 1910,.292 x ie ee ee ‚Brachyceraea Bieb-. 10, 77 1907, 205 | (Evalassus Amyot ... . 9, 20°. 1906, 220) ‚Brachynotocoris Reut. . 10, 104 1907, 238 | Excentrieus Reut. . . . 12, 219 1909, 181 \ ” » . 12,239 1909; 201 & aan 130309, 1910282 Byrsoptera Spin... . . 13, 319 1910, 279 | Globiceps Fieb. . 10, 106 1907, 240 | B 327. 1310, 287 a eier a erralelz Camaroeyphus Reut. . . 10, 108 1907, 242 | Gnostus Fieb. . . . . . 13, 347 1910, 307 ‚Sampylomma Reut. . . 13, 319 1910, 279 |(Hadocratus Amyot . . 10, 100 1907, 234) | r 5 . . 16, 139 1913, 529 | Hadrophyes Fieb. Put. . 12, 245 1909, 207 Campyloneura Fieb. . . 10, 64 1907, 198 | Halocapsus Put... .. . 11, 154 1908, 132 u, r 10, 3971907, 233 | Haltieornis Del. Se. °: . 9, 46 1906, 246 Ohlamydatus Curt... . . 13, 319 1910, 279 2 RT ee r oe 2191325032, Haltieus Hahn! 2?.. ) 1906, 202 ‚Chloroseotus Amyot . . 12, 249 1909, 211) n ah 9, 42 1906, 242 " Ausschließlich der „Gattungen im weiteren Sinne“ der älteren Autoren (vor ‚Tieber), wie z. B. Acanthia, Attus, Capsus, Cimex, Lopus, Lygaeus, Lygus, Miris, Phyto- :oris, Psallus, Salda usw. \ ®2 Von den beiden Doppel-Zahlen bezeichnet die vordere „Heft und Seite des Deparat-Abdrucks“, die hintere „Jahrgang und Seite“ der Stuttgarter „Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg“. \ ® Die eingeklammerten Namen gehören der „methode mononymique“ Amyot’s an "Entomologie francaise: Rhynchotes, Paris 1848). Harpocera Curt. . . . . Heterocordylus Fieb. . . Heterotoma Latr. (Heterotomus Amyot .. . Hoplomachus Fieb. Reut. Hyoidea Reut.. .... Hypsitylus Fieb.... . . .. Icodema Reut.. ... .. Idolocoris Dgl. Se... . . Isometopus Fieb.. . . . Kelidocoris Kol. . . . . Labops Burm.. . . . . Lamprella Reut. ...... (Leucocephala Amyot. . Leucopterum Reut.. . . Litocoris Fieb.. .. . . Litosoma Dgl. Se. . . . Loxops Fieb. Reut. ” „ Macrocoleus Fieb. Reut.. Maerolophus Fieb. Ba Macrotylus Fieb. Reut. . ” R x i Malacoecoris Fieb.. . . . Malacotes Reut. ... .. Malthacosoma Reut. Malthacus Fieb. Maurodactylus Reut. . . Mecomma Fieb. Megalocoleus Reut.. . . Megalodactylus Fieb. . . (Melanemma Amyot (Meriopterus Amyot Mierosynamma Fieb. . . Myiomma Put....... (Nacassus Amyot. . , Neocoris Dgl. Sc. Reut.. 22} (Ochrocoris Amyot . . . 0, 13, 282 239 182 239 176 191) 208 232 205 238 171 278 307 152) 205 567 182 205 203 237) 207 132 132 239 173 208 239 199 205 262 238 196 280 207 287 277 240 121 239 277 187) 178) 520 564 1910, 1907, 1909, 1907, 1909, 1912, 1909, 1909, 1906, 1907, 1909, 1910, 1910, 1908, 1907, 1913, 1908, 1906, 1906, 1906, 1909, 1908, 1908, 1907, 1909, 1909, 1910, 1907, 1909, 1910, 1907, 1909, 1910, 1909, 1910, 1910, 1907, 1908, 1910, 1910, 1909, 1909, 1913, 1913, 1907, 245) 1910, 280 1913, 520 1907, 212) 190 Oncotylus Fieb. Reut. ” EL) ” Onychumenus Reut. Orthocephalus Fieb. cr) ” PR) I Orthotylus Fieb. Reut. . Pachylops Fieb. Pachytomella Reut. . . &2} Pachyxyphus Fieb... . . Paredrocoris Reut. . . . Pastocoris Reut. . .. . (Paykulonymus Amyot . (Pentolaephus Amyot. . Perideris Fieb.. . .. . Phoenicocapsus Reut.. (Phylus Amyot s B Hahn, Reut. . . £L 2 ” Piezocranum Horv.. . . Placochilus Fieb.. . . . ” ” Piagiognathus Plagiotylus Scott. . . . Fieb. Reut. &&) Platycranus Fieb. ” „ Platyporus Reut.. ... . Platytomatocoris Fieb.Rt. ” &2) ” Plesiodema Reut. ” Poeeilosoma Curt. Pronototropis Reut. Psallus Fieb. Reut.. . . ” ’, Beuteria Jakov. n Put. ” ’ b2} (Scaerophyla Amyot . . Schoenocoris Reut. . . . Seirtetellus Reut.. . . Solenoxyphus Reut. 2, 245 1906, 1909, 1909, 1909, 1909, 1906, 207 215 205 209 203 215 240 131 132 172 203 227 208 278 207 273) 289) 243 206 303) 1907, 1908, 1908, 1909, 1906, 1906, 1909, 1910, 1909, 1910, 1910, 1907, 1909, 1910, 1910, 279 1910, 294 1906, 203 1909, 205 1909, 208 1909, 229 1910, 280° 1912, 210 1906, 205 1907, 238 1909, 202 1906, 204 1907, 239 1909, 180 1910, 278 1911, 393 1910, 273 1909, 205 1910, 281 1911, 396 1906, 235 1907, 239 1909, 200 1906, 223) 1906, 204 1906, 209 1906, 204 | 1909, 07 x — 191 — ‚(Sphegiformis Amyot . . 11, 129 1908, 107) (Thunbergonymus Amyot 12, 272 1909, 234) "Sphyracephalus Dgl. Se. 11, 146 1908, 124 | Tichorhinus Fieb. . . . 11, 154 1908, 132 Stenoparia Fieb.. . . . 12, 244 1909, 206 | Tinicephalus Fieb. Reut. 11, 164 1908, 142 Sthenarus Fieb. Reut. . 13, 320 1910, 280 | % S „. 12, 246 1909, 208 | R ef Ri . 16, 145 1913, 535 3 3 „ 12, 274 1909, 236 Stiphrosoma Fieb. ... . 9, 32 1906, 232 | Tragiscocoris Fieb. . . . 13, 318 1910, 278 "Strongylocoris Cost. . . 9, 2 1906, 202 | Tuponia Reut.. .... 1 Kor Ar a ke) KO ÜT/ 7 & 32110060 232 = BE 16, 168 1913, 558 (Stietospirus Amyot . . 10, 97 1907, 231) | Tytthus Fieb. .. . . . 11, 151 1908, 129 "Teratoscopus Fieb.. . . 13, 347 1910, 307 | Utopnia Reut.. . . . . 13, 320 1910, 280 (Tetraspilus Amyot. . . 10, 115 1907, 249) | Voruchia Reut. . . . . 12, 245 1909, 207 Thermocoris Put. . . . 12, 246 1909, 208 Alphabetisches Arten-Verzeichnis. Apsinthi Scott -. ..... . 14, 367 1911, 409| amabilis Del. Se... . . %, 33.1005, 23 Br. ER 14, 436 1911, 478 | ambiguus Dgl. Se... . . 14, 377 1911, 419 Adenocarpi Perris. . . . 11, 156 1908, 134 | en Hallana.....7. 14, 358 1911, 400 > Be... 101090819 „ Ba 29905; 16 % u RE 14, 360 1911, 402 1 SC ee 14, 371. 1911, 413 hions: Zeit... 2.» . . 14, 3597 1911, 401 | ambulans Fall. ..... 11, 144 1908, 122 Bi ., ei 1. Den 14, 360 1911, 402 | amurensis Reut.. .... 15, 418 1912, 214 nsuhieb.iin 2... .. 137294 19107252 | aneoriter Kieb> » . . . 14, 355. 191,7400 Ei ,; ae 1 13, 299 1910, 259 x 1) 008 1 BER 14, 360 1911, 402 Bes Rab... ..... 10556147 71907245 % Het Ma 14369 FAR alaiensis Reut. . . . . . 11, 1539 1903, 137 | angulatus Fall . .... 10, 120 1907, 254 albieinetus Kirschb. . . . 14, 365 1911, 407 |angustus Mey. ..... 11, 176 1908, 154 2; ei ATS OA ammulatus Wollt... ..... 10,232 1907207 albidus Hahn... . . . 13, 294 1910, 254 5 a) Eh EIEERE 10, 7 er Zah EN... . 157205°219107255 % Er U DEREN 10, 96 1907, 230 albipennis Fall... ... . 15, 477 1912, 213 | annulicornis Reut.. . . . 15, 476 1912, 212 Be, 0 ee 15, 496 1912, 232 4 Sign... .. . 16, 145 1913, 533 r Jakovl.. . .. .. 11, 126 1908, 104 | antennatus Muls. et Rey.. 13, 325 1910, 285 Br; Bez anticustReut.. 2.2... 14, 362 1911, 404 albipes Fieb. ... . . . 152453041912189) apiealis"Reut... 2. . ... 15, 460 1912, 196 Ber ak)... . .. 14, 361 1911, 403 B: aber u 5! 15, 468 1912, 204 albonotatus Cost... . . . SEE 1006214 apterusulin.er ii... 9, 43 1906, 243 bopunetatus Garb. : . . 13, 305 1910, 65| „ » 2... 9, 44 1906, 244 alienus Fieb. ... . . . 16, 177 1913, 567 | arbustorum Fab. .. . . 15, 477 1912, 213 Be H-Sch. ........ 10, 94 1907, 228 a nael. ......15, 4900219129226 Ani BEINSEHE 3... „us: 14, 400 1911, 442 | arenarius Hahn... . . 9, 49 1906, 249 ah. 1 9... .. 14, 427 1911, 469 | argyrotrichus Fieb. . . . 14, 437 1911, 479 alnicola Deiipe 2222147 364° 1911, 406 | aridellus Rlor.. .\. ..... 12, 266 1909, 228 I » nn .0..14, 398 1911, 440 | Artemisiae Becker. . . . 15, 498 1912, 234 =, BEER. 14, 394 1911, 436 u. Je Sahlb..... 2:11, 160919034133 ' ‚alpinus Bet 199470 1912, 212 ater; Del, Sein er 2 6, er EIS, NE Bi. BERETBANE.. 15, 478 1912, 214| ,„ Geoffr. in Foure. . . 12, 215 1909, 177 era E = — 192 — ater Jakovl. . . 2... 15, 461...1912, 19% | eanieıs Hall. See 11, 150 1908, 150 Schrak.ti. 2... 12,225 1909, 187, „ . Flor. Fieb.. . . .. 13, 329 1910, 289° atomosus Reut. . . . . - 14, 367. 1911, 409 | chloris Gmel. ..... . - . 12, 257 1909, atrieapillus Seott . . . . 13, 304 1910, 264 | chlorizans Fall... .. . 12, 235 1909, * 2200.18, 315 1910, 275 | chloropterus Fieb. Dgl. Se. 12, 210 1909, atrocoerulea Fieb.. . . .. 9, 35 1906, 235 K H=>Sch: - . ITS atropurpureus Kirschb. . 16, 152 1913, 542 B. Kirschb. . . 11, 156 1908, attenuatus Jakovl. . . . 13, 304 1910, 264 ö 3 . . 4% 1605108 aurantiacus Fieb. .. . . 13, 281 1910, 241 | chrysanthemi Hahn . . . 12, 249 1909, . 13, 284 1910, 244 er Wolff ... . 15, 476 1912, len 2en an), 258: R wi 2 AD AS Snell. v. Voll. 13, 336 1910, 296 | chrysopsilus Reut.. ... . 14, 359 1911, aureolus Fieb. . ... . 13, 284 1910, 244 e in) ls. aurora Muls. et Rey. . . 14, 364 1911, 406 | chrysotrichus Fieb. . . . 13, 281 1910, Avellanae Mey... .... 13, 335 1910, 295 | eicadifrons Cost. .... .9, 34 1906, x: Er Ay Tae 13, 340 1910, 300 | einereo-nigricans Goeze . 9, 17 1906, basalisaReutpr Sr. 0 16, 131 1913, 521 | eircumflexus Costa ... . 13, 325 1910, Betulae Kirschb. . . . . 14, 377 1911, 419| eoeeinea Mey.. ..... 12; 2127108 betuleneRallger were: 14, 359 1911, 401 | cognatus Jakovl. .. . . 14, 365 1911, le a 14, 360 1914, 4022 eollarispRlorge Terz 10; 0.10 ee Een il 875 Sul, Au e Zettset Ki Se 10, 80 1907, kamera 15, 493719125229) Kcolon Reuter er 13, 304 1910, TEE ER 14, 373 19117435. eoncolor. Jakoyl. 27 77537295190 bieolor Dgl. Se... . . “12, 21071909, 172 .; j; nei. leid. Ehche ur. ER 13, 30371910, 263 % Kirschhae Sr 11, 156 1908, Germ 2,.220220955590119069235 n & . 2. 160 er lakaylste, 2.2 14, 361. 194,403 n ı£ a a TOR bifasciatus H.-Sch. . . . 11, 128 1908, 106 & Saunidı Hi Be 11, 194 1908, biimeatus Hallı 2... 11.4155, 19085133) KcontinspReute 97.100190 eg 11, 1572 1903) 133) eonstrietus Bon 22 7er ES a 11, 165 1908, 143 4 I RE 10, 74.180 H.-Sch. Fieb. . 13, 307 1910, 267 B ee A EE 10, 80 1907, bipunetatus Reut.. . . . 13, 304 1910, 264 | cordatus Geoff. in Foure.. 10, 111 1907, 2.0. 15,476 21912,212| cordiser)Goezer Free ION # nr 15, 48051912216) Keoriace ae ap Ser 9, .20: . 1906, } Bohemani Fall. ... . . 16, 1315919132527 | corsicusp Pte Ep 14, 363 1911, 405° “ Te 16, 13421913, 524) Cory Tin sap 13, 335 1910, 293 Bolivari Reut. ... .. 13, 281 1910, 241 r Ba ae re 13, 340 1910, 300° bpreellnstY’Zett# u. 752° 141,157. 1903, 135:| costalis @Riepe pr 10, 66 1907, 200 | breviceps Reut.. ... .. 15, 478 1912, 214 | crassicornis Hahn . . . . 15, 460 1912, 196 brevicollis Fieb.. .. . . 13,2955.1910%2255 K. nn. 1b, 16 DD | „ BEE 13, 302 1910, 262 | erinicornis (Klug) Burm. . 15, 455 1912, 19 breyis (Panzer. - Eh 9, 16 1906, 216 | criocoroides Reut... . . . 14, 361 1911, 4 brunnipennis Mey... . . 15, 493 1912, 229 | Crotchi Seott....... 14, 367 1911, 409 Burmeisteri Curt... . . 13, 325 1910, 285 | erueiatus F. Sahlb. . . . 13, 303 1910, 263 eallunae Reut. ..... 14, 362 1911, 404 2 Reyt. Be mage 11, 126 1908, cantharinus Muell. . . . 10, 111 1907, 245 2 En SE ET 11, 136 1908, capito Lep. et Serv.. . . 11, 128. 1908, 106 | cruentus Muell. .. . . . 14, 377 1911, 49° Bupress Reut! 2. . . . ul, eurvipennis Reut.:. . . . 11, eumipes» Mey. 2... : 13, eylindrieollis Cost.. . . . 13, eyllocoroides Scholtz. . . 10, debilicornis Reut. ... . . 14, deeolorsBalls2 ... ... 12% decoloratus Muls. et Rey. 14, decoratus Mey. „.. . ... all, deerepitus Fab. .. . . . 3). delieatus Perr. ..... 13, “ ee 13 diaphanus Kirschb. Li, x N, rar. 5 h; NE er Nallerser 2.118, dilusus Del. Se... - . . 14, 2 25(Mey.); Bieb!. .. . 14, he e Er 14, diminutus Kirschb. 14, 5 h; Re KL Bispar Boh. ne 41... . all, " NE N A 1ul, Peastephae 3... . 1 dissimilis Reut. . . . . . 13, ; er Ve) BE 16, R 2 Dr 16, - distinetus Fieb. Dgl. Se... 14, distinguendus Snell. v. V. 11, diversicornis Reut. 6: diversipes Horv.. . . . . 14, Douglasi Saund.. .. . . ul, dublussZeitr.. 2... . 11, Bleasnı Jakovl. . .... . De Beramsp@urk 4... : ..13, £ Jakoyl sr... . 16, elegantulus Mey. br, elevatus Fiebh.. .. .. . 13, Beprlobii, heut... :,. . - . 10, u le... ; 10, Y N Se 10, equestris Stal: : . . . . 10, rrbeni Bieb... ... . . . 12, ericetorum Fall... .. . 11, E Bi 7. 1a e re Er, Berans Wollt: 41. ... . 10, % ae 10, use 203 73 75 1908, 1908, 1910, 1910, 1907, 1911, 1909, 1911, 1908, 1906, 1910, 1910, 1908, 1908, 1908, 1910, 1911, 1911, 1911, 1911, 1911, 1908, 1908, 1910, 1910, 1913, 1913, 1911, 1908, 1913, 1911, 1908, 1908, 1908, 1900, 1913, 1908, 1910, 1907, 1907, 1907, 1907, 1909, 1908, 1908, 1908, 1907, 1907, 193 135 150 285 291 228 410 210 449 106 237 255 262 133 137 164 238 469 408 471 406 452 105 118 285 242 537 538 450 118 530 415 177 124 137 273 561 129 263 207 208 214 243 202 134 139 181 207 209 errans Wolff erythrocephalus H.-Sch. . N (a) Spin.. erythroleptus Cost. 2 er} Q erythrophthalmus Hahn evanescens Boh.. . .. . HallenwReuts: er femoralis Fieb. ..... near Fieb. ne Hieberu Dal. Se... . .. e: Frey-Gessn. . . . flaveolus Reut. . .... ” Stal. HayıeomnispBaue a flavinervis Kirschb. . . . Hayıpesgheutss ar... - flavomaculatus Fab.. . . Fall. Reut. 4 Woltt flavomarginatus Cost. . . flavonotatus Boh. Fieb. 39 flavoquadrimaculatus D. R. Havosparsus C. Sahlb. . forticornis Muls. et Rey.. Breyi Beute. #1... 2 frontalis Muls. fulvicollis Jakovl. . . . fulvipennis Kirschb. . . ce) Reut BE nee „ Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. er gi RB, ie, 13, 0), . 10, 10, „0, lite, re lall; all 15, 8), 12, 13, Sal, „15, a), 15, : 1907, : 1906, 1910, 1906, 1906, : 1909, 1909, 1913, 1913, 1910, 1910, 1911, 1911, 1912, 1912, 1910, 1910, 1909, 1913, 1913, 1908, 1908, 1909, 1908, 1908, 1908, 1908, 1912, 1908, 1908, 1908, 1907, 1906, 1907, 1907, 1907, 1907, 1908, 1908, 1908, 1912, 1912, 1909, 1910, 1908, 1912, 1912, 1912, 13 194 505 517 241 246 406 442 178 192 242 252 214 555 597 137 127 213 157 134 135 147 213 105 111 117 249 210 247 249 242 249 134 138 167 178 193 195 256 103 213 fulvipes Reut. Daunda euer Schrk. fureatus H.-Sch. Mey. Kb. fuseeseens Rirschb. Reut. fuselloris Reut. . . . fuseinervis Reut. fuseipennis Jakovl. geminus Flor.. . . . genieulata Fieb.. . . glaucescens Fieb. globulifer Fall. ’ griseus Dgl. Se... . grylloides Goeze. . . haematodes Gmel.. . . . haematopus Turt... . . . Bardyi Bold... . °. hellenica Reut. ... . Henschii Reut. . . ... er) Bu ie Hieracii Hahn histrionieus Lin. hortensis Mey. hortulanus Mey... ... Horvathi Reut. . . . Hippophaäs Fieb. . ... . hirbns Curt BA 4 Miele se zur: 10, ‚132 ‚ 136 Da 137 ‚ 155 156 163 ‚ 163 „47 370 460 150 DD 98 SI er) RB 151 127 315 359 360 264 20 427 427 288 326 43 51 304 306 272 172 23 26 109 493 275 304 all 75 87 1908, 1908, 1907, 1913, 1908, 1908, 1908, 1908, 1912, Sal, 1912, 1908, 1907, 1907, 1913, 1909, 1909, 1907, NT 1907, : 1907, 1907, 1913, 1908, 1910, 1911, 1911, 1909, 1906, 1911, 1911, 1910, 1910, 1906, 1906, 1910, 1910, 1909, 1913, 1906, 1906, 1907, 1912, 1909, 1910, 1910, 1907, 1907, 194 110 114 245 527 133 134 141 141 213 412 196 128 204 211 546 183 186 200 ieterocephalus Hahn. . . impurus Boh. Reut.. . . infuscatum Fieb. (ms), Garb>2 insienis Reber insticatus Fieb. . . . . intricatus Fieb. . . . . intrusus H.-Sch.. . . . irroratus Muls. et Rey. juniperi Reut. ”, ” Kirschbaumi Fieb. Klone Koleran eier Krueperi Reut. „er lanuginosus Jakovl. . . . lapponieus Reut. „ c+) I Em [2 oO larieis (Frey.) Reut.. . . 27 laticeps@Reufae Per lepidus@Rrepeegreseee £ Kirschb. Lethierryi Reut. leucocephalus Goeze . . . 4 ne ” „ leucopus amele ers leucostietus Gmel. . . . . leucozonias Gmel. . .. . lımbatus Perr. longieornis Reut. longirostris Fieb. lucidus Jak. Reut. lueubniseiebsese eur: = Hahn luridus Fall. limitatum Fieb... . . . lituratus Evers. Fieb. . . VoewaeR eu Iuniserahieben a 171 353 348 23 407 346 49 177 435 127 132 402 166 358 367 282 498 367 419 361 381 366 364 394 226 221 227 161 52 33 39 338 377 111 205 332 335 260 460 282 145 393 493 303 34 40 164 , 365 1908, 1911, 1910, 1906, 1911, 1910, 1906, 1913, 1911, 1908, 1908, 1911, 1908, 1911, 1911, 1910, 1912, 1911, 1911, 1911, 1911, 1911, 1911, 1911, 1909, 1909, 1909, 1908, 1906, 1906, 1906, 1910, 1911, 1907, 1908, 1910, 1910, 1909, 1912, 1910, 1913, 1911, 1912, 1910, 1906, 1906, 1908, 1911, 149 395 308 223 449 306 249 567 477 105 110 + 144 400 409 242 234 408 461 403 423 408 406 436 188 183 189 139 252 233 235 298 419 245 183 292 295 222 196 242 535 335 229 263 234 240 142 407 x Einridus Reut....... 14, Einteieollis Panz........ . 9): u, a... 9, 5 & N... g), Ä Intescens Fieb. . ... . 13, Iuteus H.-Sch. . ... . 10, 4 2 Er Nr 10, F macrocephalus Fieb.. . . 9, Rn sd) maculipes Reut.. .... . 16, 3 a Er 16, a E.-Sch. Kh. 13, eicornis Del. Se. 15, H r Balee. ... 15, 5 z x sel, aA & ER. 19, % En Hah. Mey. Kb. 15, 5 Bor Vost... - - .- - - - 9, Bheboh . . .-... ... 12, eniey . .: .... 15, E.„ ur 15, N marginalis Reut. 1a, u, ® a; 4 & le natus Curt. 16, s 2, Eieb, 10, Marqueti Da... 12, | Bee BReut . ... .... 12, melanocephalus Lin... . . 13, ® E: e Re er melanotoma Bosiwe.n ...; 10, Bellae Reut. . ... . . 119; "mereurialis Guer. .... . 9, merioptera Scop 12, metriorhynchus Reut 12, Bleveri Rieb. . . . . .. 14, or Cost. Fieb 2) Kedne st .'.'., 9, utus Jakovl sahle Inte n 2, Jg, 2 Er: Ben). 16, modestus Mey... .. . 16, 2“ en in, 16, moestus Reut. ..... 15; molliculus Fall... ... . 15% en... 13, mol Muls. e Rey... 14, morio J. Sahlb.. . . . . ls, 195 — 459, Mmelleru lung. Sa: 44 | mundulus Stal. . ... . 1133, 93, mttalbilise Halle g) BEN ke u Eos 8) 63 ee ei 14, 42 klang Il, DIE OR 12, 44 s Than A 14, ol masol Reuter. 18) 37 nassatus Fab. Reut sl, 42 tal, 73 53 al 184 MallLıg Bioneee ul, 178 | nasutus Kirschb. 38 159 5 a NE 13: 191 !nebulosus Reut.. .. . . 14, 179 | Nieolasi Put. et Reut.. . 16, 23 miger Heosche 0.200005 g 1053, | "I 9), 177 | nigerrimus H.-Sch. m 183 |nigrescens Fieb.. . .... 14, osımeniceps Bohr... .. 13, 135 nn Bub 00, 150 n Beubse De 13, 513 |nigriecornis Fieb.. . . . . 13, 243 $ Reut. ey ls nroripes Bieb u... 14, 22 ee a 15, 23 DER En BD, 297 & Mu etnhey.. 13, 202 se UN 18, 241 | migritarsus Cost... . . & 252 | nieritulus Zett. . .... hl 177 s£ RT 16, 202 | nigrogularis Reut. 20), 422 | nisronasuta Reut. . ellor 231 | nigro-punctatus Geoffr. inF. 12, 2a annigus Mey. 2... 9): 153) moratusehleber 277216; Dale mubiluserieSche 2 7°22310) 569 E EL 10, 537 | obseurellus Fall... ... 14, 539 fe EA En 14, 209 = ne ee 14, 242 | obseuripes Stal.. . . . . 15, 247 | obscurus Kirschb. Dgl. Se. 14, 406 5 Pula Wr 14, lea = Kambaa a: 9, 377 304 15 23 373 163 229 408 282 155 158 „alzT 173 294 297 366 140 33 34 407 000 313 303 463 370 460 461 338 313 34 , 146 131 118 140 257 13 171 66 67 359 361 318 477 373 377 34 1911, 1910, 1906, 1906, 1911, 1908, 1909, 1911, 1910, 2 1908, 1908, 1908, 1908, 1910, 1910, 1911, 1913, 1906, 1906, 1906, 1911, 1910, 0000, 1910, 1910, 1912, 1911, 1912, 1912, 1910, 1910, 1906, 1908, 1913, 1907, 1913, 1909, 1906, 1913, 1907, 1907, 1911, 1911, 1911, 1912, 1911, 1911, 1906, 13 * 419 264 218 223 415 141 191 450 242 133 136 155 151 254 257 408 530 233 234 235 449 293 000 273 263 199 412 196 Sy) 298 273 234 124 521 252 530 219 213 561 200 201 401 403 420 213 415 419 234 obseurus Reut. en Del. Se. (us) Fieb.. Reut. ochraceus Fieb. . . . . . SCORE ochrines Bukug re ne ochrocephalus Fieb. . . . ochroleueus Kirschb.. . . ochromelas Gmel. . . . . ochropterus Gmel.. . . . ochrotrichus Del. Se. ocularis Muls. et Rey... . oeulatus Kirschb. . . . . pallens Fab. palliatus Perr. palliceps Fieb. Er RL RR MER pallicornis Kab. . .. . . .: pallidicornis Fieb. . . . . I1.-Sch... . pallidipennis J. Sahlb. . . pallidulus Dahlb. ö zu ee pallidus Dgl. Se. H.-Sch. Mey. AR Reue aa INNE allge: Cost. Hahn ... . Jakovl Ranzen Biel > parallela Mey. parvulus Reut Passerini Cost. ‚156 ‚162 3, 165 , 160 , 164 , 408 „148 ‚146 rr 55 282 230 115 398 155 147 442 451 477 all 76 161 338 249 33D 336 46 92 13 76 90 46 353 498 207 82 14 7 349 365 s0 342 117 17 28 221 442 450 30 1908, 1908, 1913, 1908, 1908, 1911, 1913, 1908, 1906, 1910, 1910, 1907, 1910, 1908, 1913, 1912, 1912, 1912, 1913, 1907, 1908, 1910, 1909, 1910, 1910, 1906, 1907, 1907, 1907, 1907, 1906, 1911, 1912, 1908, 1907, 1907, 1907, 1910, 1911, 1907, 1910, 1913, 1906, 1906, 1909, 1912, 1912, 1906, 196 134 | 140) 555 138 142 450 | Bl ' Pieteti Fieb. 255 | 124 242 250 249 298 133 537 178 187 213 501 210 139 298 211 295 296 246 226 207 210 224 246 395 234 155 216 208 211 309 407 214 302 507 217 228 183 178 186 230 | DaykulızKallyesnen pellucens Boh. pellueidus Garb.. ... . . Perrisii Muls. et Rey. . . PieeaesReute ur pieticornis Muls. et Rey.. a Fieb. & ale „ „SchrkTReut.- pinetellum Fieb. h: (us) Thoms. 5 (um) Zett. Flor. Biniob)ol See pinicola Reut. pityophilus Flor. plagiatus H.-Sch. ER Beute planicornis H.-Sch. iR Balls Sr prasinus Del ser. 222 = Beute pulchellus Guer.-Men. . Puliecanıusy Kalle pullus Reut. ie los Kol. e S\ Mey. 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Dgl. Se. . . 14, 402 1911, 44: n Ä| 18, 808. 1910,25 rschbg wre 14, 404 1911, 4 quadrimaeulatus Fall. . . 15, 460 1912, 196 N 14, 397 1911, $ Pe 01910206 R: RE TE 14, 404 1911, nr Schrkege 210% 135, 219072 249) 'sahens Wolta. 7 222. 16, 219 18, E Querceti Fall. H.-Sch. Fieb. 14, 427 1911, 469 |salinus J. Sahlb. ... . . 12, 263 1909, 22% Muereus Gredl. ı. . . ... 14, 420 1911, 462 | Salsolae Reut. ..... 11, 203 1908, Kirschbean 14, 362 1911, 404 | saltator Geoif., Ross., Fieb. 9, 44 1906, 24: = ” 332 2 \; a 8, “al AE0, reiben Reut... 2.2... 16, 166 1913, 556 | Inlalıın, 08 oa 9, 227.1906, Reuter Jakovl.. ... . 9, 35. 1006, 238 Isaltitans Fall... . . . . 6, 5 AO, Kevestitus Hall. . .v. .-. 1892585.19107.295 m a 16, 12121913} Iuhodanı Rieb. .'.. .. 15, 441 1912, 177 sanguineus Fab.. . ... . 14, 420 1911, / r a N 15, 445 1912, 181 | Saundersi Reut.. . .. . 16, 166 1913, ! ser Gredla. 2... 14, 383 1911, 425 |seabrieollis Cost. . . . . 10, 94 1907, 2% Metlesen. 12... . 161482519134 538 iSehmrdtnRtep. 2.222297 1906, : E: Re 16, 154 1913, 544 | Schoberiae Reut. . . . . 11, 161 1908, en Deere, 397 19T, 439 Br 5 el, ae AR, » Pab. Reut.. . .. .. 14, 366 1911, 408 | Scholzii (Mey.) Fieb. . . 14, 363 1911, = 5 AO LIT A6G = “ a Ja, 863 1SHUL, allen. .>.....”. 12. 29. 160%, 227 | Scout Reue on one: 11, 155 1908, > 21 ER 1 202 elil, 2a NE Re 2. el581908 BERieherR......0;, 12, 264 1909, 226) „, ll wel 33 Be BE 11, 185 1908, 5 HH. Sch. Mey.. . . 14, 397 1911, 439 | seladonieus Fall. . . . . 12, 268 1909, - Rotermundi Schlz. . . . 16, 148 1913, 538 en Kurschbe.2 2 .213,2310z:1310} #5 en GEH seleetusRiebir.n.a.r .2.2. 1, 27 20, = rubellus Muell. . . ... 14, 427 1911, 469 ii ME RD aha 1101371908 Euber TH.-Sch.. . .. ... 14, 377 1911, 419 | setulosus H.-Sch. . . . . 12, 254 1909, rubidus Fieb. Put. . . . 11, 156 1908, 134 4 Mey. Fieb.. . . 12, 257 1909, » a5 161003 seulusmReue nn 7 2 14, 359 1911, n en E20 1908 179) Sicnatipes ER-Sche 2 2...014897=1 981% eubrieatus Ball... .. 154081918, 450) \sionatus I Sahlbr.22.2 216,515 71913, Sienoreti Reut. . . . - - simillimus Del. Se. (a) Jakovl. . . (us) Rirschb. „ Reut. Saund. smaragdinus Fieb... . . solitarius: Mey. 1... .. Rirschb. Fieb. . Reut. Spartii Boh. sphegiformis Rossi. . . 14, le 13, 13, & ala: ale 106, 1a 12, an abi; splotus. Blieb.3. 2...» spissicornis Fab. Stachydis Reut.. . ... . stygialis Muls. et Rey.. subalpinus Strobl . . . subpatellatus Snell. v. V. suleicornis Kirschb. . . sulphuripennis Westh. . suturalis Reut. syriacus Reut. Tamaricıst Rem 2... 0 Tanaceti Dgl. Se. NEN ne ee H.-Sch. Fieb.. * DChekee karsalisoReußs. #1. 2.7 terminalis H.-Sch. . . . testaceus: Reut. ... . ®. thoracieus Fall. . Reut. Thunbersi Fall 15, 12, 10, 10, 10, ls hl, ro), sul, 12, ala, 2 a, Sb) stil, 16, 16, „a ji) 13, 312, 12, 15, 15, ul, a 11, 15, . 15, 10, ei 13, 10; 1910, 1911, 1913, 1911, 1911, 1911, 1909, 1910, 1910, 1909, 1910, 1908, 1908, 1909, 1908, 1908, 1912, 1909, 1907, 1907, 1907, 1908, 1908, 1906, 1908, 1909, 1912, 1912, 1909, 1908, 1913, 1913, 1909, 1910, 1910, 1909, 1909, 1912, 1912, 1908, 1908, 1908, 1912, 1912, 1907, 1910, 1910, 1907, 2 1909, 198 341 | tibialıs Hahn 428 530 404 429 428 199) 264 268 238 244 105 108 on 212 177 207 | 209 222 157 184 220 121 228 | 196 208 199) 114 537 559 238 241 244 99 219 196 199 134 135 153 tigripes Muls. et Rey... trieolor Gmel.. .. ... bnico oralen trisignatus Assm. Reut. tumidieornis H.-Sch. turamieusaRenit unicolor Hahn ie Thoms sr 103 105 | validieornis Reut. . ... . variabilıs Fall. varians (Mey.) H.-Sch. Fieb. Reut. Verhacei H.-Sch. viecarius Reut. varame RB. - 2.2 0 4: 2 ” virescens Dgl. Sc. Reut. . ch} c>} ” 2 yıraulasER-sechr we viridiflavus Goeze..... . er) 2 o ” viridinervis Del. Se... . = Kürschbse ” ch) ” Thoms. viridipennis Dahlb. viridulus Fall. ete. | (a) Jakonl. | vitellinus Scholtzap a: anelDs MED. . = 2 0 8 € vittipennis H.-Sch. . . WhiteiDelusesap 0: Wilkinsoni Dgl. Se. . . . ” 4, Wollastoni Reut. ‚221 230 461 498 229 441 442 115 115 257 221 160 225 223 442 362 389 , 364 366 405 408 140 486 157 167 , 160 194 100 254 256 186 155 158 180 188 191 486 145 366 431 38l 129 111 25 386 115 125 366 1909, 1909, 1912, 1912, 1909, 1912, 1912, 1907, 1907, 1909, 1909, 1908, 1909, 1909, 1912, 1911, 1911, 1911, 1911, 1911, 447 72 1911, 450 1913, 530 1912, 222 1908, 135 1908, 145 1908, 138 1908, 172 1907, 234 1909, 216 1909, 218 - 1908, 164 1908, 133 1908, 136 - 1908, 158 1908, 166 1908, 169 1912, 222 1913, 535 1911, 408 1911, 473 1911, 423 1913, 519 1907, 245 1906, 225 1911, 428 1913, 505 1913, 515 | 1911, 408° BEE 199 Alphabetisches Verzeichnis der Spielarten (Varietäten) !. Alnı Fab. Artemisiae Beck brunnipennis Mey... . collaris Fall. erassicornis Fab. decoloratus M. et R. dilutus Dgl. Se... . . diversipes Horv. elegans Jakovl. . . . . geniculatus Stal. hortensis Mey. impurus Reut. zasienis Rieb-,. ..... . lanuginosus Jakovl. .. . . Larieis Frey-Gess., Reut.. longieollis Fall... . . kugubris Hahn Meyeri Fieb. minor Reut. nigritulus Zett. Flor. -ochraceus Fieb. . . . . pallens Fab. Monereaffi Dgl. Se. . . nigrescens Fieb.. . . . nisrieeps Keut. . . : . Bienpesekut. 155: . 14, 21 Il, 10, 12, erassipennis Turt. . . . . eurvipennis Reut... . . . deeolor Gredl.: . - . . ik, 1 Soweit solche durch 426 498 492 S4 216 216 202 383 407 426 313 171 156 158 492 ‚353 407 498 392 82 84 493 379 370 202 407 313 313 133 408 „307 1911, 1912, 1912, 1907, 1909, 1909, 1908, 1911, 1911, 1911, 1911, 1913, 1913, 1913, 1912, 1911, 1911, 1912, 1911, 1907, 1907, 1912, 1911, 1911, 1908, 1911, 1910, 1910, 1913, 1911, 1910, 468 234 228 218 178 178 150 425 449 468 415 561 | 546 548 228 39 449 234 424 216 218 | 229 221 | 412 180 449 273 273 | 523 450 297, pallicornis Fieb.. . . . = Saunda pallidulus Dahlb. pilosus Dgl. Se... . . prasinus Dgl. Se. . . . propinquus H.-Sch. pulicarius F. Sahlb. ... . Buton@keutz 3. v0. Quercenkall... .-.°. rubrdusekeuis 0: saliceticola Stal.. ... . Salieis Fieb., Dgl. Se. . . : Reut. Salsolae Reut. sansumeus Rab... . .. Scotti Fieb., Dgl. Se. sibirieus Reut. ” ei) similimus Dgl. Se. smaragdinus Fieb.. ... . steganoides J. Sahlb. sulphuripennis Westh. . . suturalis Reut. tenuicornis Reut. . . . tibıalis Fieb. vicarius -Reut. vıttatuseRliepe. 2 16, . 14, 32 92 498 309 ch 44 55 133 133 , 426 202 157 402 397 202 , 426 134 37 , 385 236 38 236 136 466 5, 498 486 382 157 385 19077: 1907, : 1912, : 1910, 1908, 1906, 1906, 1913, 1913, 1911, 1903, 1913, : 1911, 1911, 1908, 1911, 1913, | 1906, : 1906, : 1911, 1909, 1906, : 1909, 1908, 1912, 20: 1912, 1912, 1911, 1913, IH, „Namen“ und nicht lediglich nur durch „Buchstaben“ lateinischen oder griechischen Alphabets bezeichnet sind. Ein erratischer Bloek im Hochterrassenschotter bei Höchstädt a. d.D. Von Prof. Dr. Paul Zenetti, Dillingen a. d. D. Mit 2 Textbildern. In einer Kiesgrube zwischen der Stadt Höchstädt und der Donau wurde mitten im Schotter der Hochterrasse ein mächtiger Block von Jurakalk freigelegt. Zahlreiche kleinere Blöcke bis zu Rise Kiesgrube bei Höchstädt a. d. Donau, links der erratische Block, 30 cm Durchmesser, mehr oder weniger abgerundet, sind in den unteren Kieslagen vorhanden. Das Profil der Kiesgrube ergibt nichts Auffallendes: Unter einer ca. 1 m dicken Lößdecke beginnt das diluviale Geröll mit sandigen und auch kohligen Streifen. Es wird bis etwa 8m unter dem Löß —. 2 abgebaut. Tiefer kann wegen des sofort aufquellenden Grundwassers nicht gegraben werden. Der Felsblock ist 1,5 m lang, 0,8—1,3 m breit und 1 m hoch. Er hat demnach ein Volumen von ca. 1,5 m’, woraus sich — das spez. Gewicht des Kalksteins zu 2,7 angenommen — ein Gewicht von rund 80 Zentner errechnet. Das Material ist Massenkalk des Malm &, wie es in den benachbarten Juraausläufern vorkommt. Die nächste Stelle, wo das Gestein ansteht, befindet sich südwestlich von Lutzingen. Die Entfernung dorthin beträgt in der Luftlinie 3 km. Wie kam der Block an seinen jetzigen Platz? Wenn er in einer tertiären Schicht läge, so würde man sofort an die Rieskatastrophen denken. Denn die Eruptionsvorgänge haben sich damals bis in die Nähe des Donautales erstreckt. Es wäre im Fig. 2. Der erratische Block größer. Hinblick auf rezente Vulkanausbrüche recht wohl denkbar, daß ein Block von der Größe des Höchstädter ausgeworfen und einige Kilo- meter weit durch die Luft geschleudert worden wäre. Dieser Fall ist aber hier ausgeschlossen. Denn der Block liegt mitten im di- luvialen Kies. — 202 — Es bleibt demnach nur die Annahme übrig, daß er durch Kräfte, die mit dem alten Donaulauf in Beziehung gebracht werden können, herbeigeschafft wurde. Hier sind folgende drei Möglichkeiten zu erwägen. 1. Das fließende Wasser. Die treibende Kraft unserer Alpen- Aüsse ist auch noch in der Hochebene sehr groß. Wir haben es vor zwei Jahren erlebt, wie das Lechhochwasser feste Straßen- körper und Uferbauten aus Stein zerstörte, wie es ganze Gebäude zum Einsturz brachte. Die gewöhnliche Transportfähigkeit des Hoch- wassers für nicht schwimmendes Material beschränkt sich bei uns aber doch nur auf mittelgroben Kies. Wenigstens findet man im gegenwärtigen Donaubett zwischen Ulm und Donauwörth selten Rollstücke, welche den Durchmesser von 15 cm beträchtlich über- schreiten. Und doch ist die Möglichkeit, daß Blöcke, wie der Höchstädter, auch im Flachland unter günstigen Umständen langsam fortgewälzt werden, nicht von der Hand zu weisen. Solche günstige Umstände wären lockerer Kies, genügendes Gefälle, Hochwasser. Gerade beim Hochwasser kommt das nicht unwichtige Moment in Betracht, daß das spez. Gewicht des mit zahllosen suspendierten Gesteinsteilchen beladenen trübbraunen Wassers bedeutend höher als 1 ist, so daß ein Kalkstein von 2,7 spez. Gewicht bei der Fortbewegung in einem solchen Wasser fast die Hälfte seines Gewichtes einbüßen kann. Das Donaugefälle zwischen Dillingen und Höchstädt beträgt gegenwärtig allerdings nur 0,9 m pro Kilometer. Es ist hier aber folgendes zu berücksichtigen. Der diluviale Allgäustrom floß in unserer Gegend bei der Ablagerung der Hochterrasse bis 12 m über dem jetzigen Donaubette. Der Höchstädter Stein liegt etwa 7 m unter dieser Höchstmarke. Lag er ursprünglich in der Höhe der letzteren, so stand ihm bei einer Mindestentfernung von 3 km eine Fallhöhe von 7 m zur Verfügung. Das feuchte Kies aber wirkt einerseits wie eine Walze, andererseits weicht es einem schweren Gegenstand nach der Seite aus und läßt ihn einsinken. Beide Komponenten bilden ein Kräfteparallelogramm mit schräg abwärts gerichteter Resul- tante, die in der langen Zeit, während das Flußbett 7 m tief ein- gegraben wurde, wohl ausgeschleppt werden konnte. Zum Vergleich sei erwähnt, daß zwei Arbeiter eine Steinlast von 80 Zentner auf Walzen mit Hebeeisen leicht bewegen können. Es fällt unter den Gesichtspunkt dieser ersten Transportmög- lichkeit auch der Umstand, daß die größeren Steinblöcke ganz all- een gemein nicht inmitten des Kiesprofils auftreten, sondern regelmäßig in der Tiefe der Kiesgruben gefunden werden. 2. Gelegentlich der Spitzbergenfahrt des Stockholmer inter- nationalen Geologenkongresses trafen wir südlich vom Nordenskjöld- gletscher am Nordende der Klas Billenbay ein Chaos großer Kulm- sandstemblöcke aut einer ganz leicht geneigten Fläche. Es erhob sich auch hier die Frage, wie diese Blöcke an die Stelle ge- kommen sind. Unser Führer Prof. Baron pE GEER deutete das Vor- kommnis folgendermaßen. Die Blöcke liegen auf einem schlam- migen, in geringer Tiefe schon dauernd festgefrorenen Boden, auf welchem sie trotz der geringen Neigung langsam abwärts rutschen. Wenn nämlich während der kurzen Sommerwärme die dünne oberste Lage des breiigen Schlammes auftaut, dann beginnen die Steine mit dem Schlamm auf der gefrorenen Unterlage zu gleiten. Lockerer Kies hätte als Gleitmasse eine ähnliche Wirkung. Wir dürfen wohl annehmen, daß während der Eiszeit auch in unserer Gegend dauernd gefrorener Boden für eine längere Zeitspanne vorkam. Dann wäre die ın Rede stehende Transportmöglichkeit auch für den Höch- städter Block denkbar. 3. Wir gelangen zu einem dritten Fall, wobei das Eis direkt als Fortbewegungsmittel angenommen wird. Während der Eiszeit dürfen wir recht wohl auch bei den einheimischen Flüssen treibende Eisschollen von solcher Größe annehmen, daß sie einen Block von dem Gewicht des Höchstädter befördern konnten. Hier kommt nament- lich der Umstand in Betracht, daß sich in den Flüssen das Eis als Grundeis zuerst am Boden bildet, daß es sich wegen der Verminde- rung des spez. Gewichtes aber bald losreißt und als Treibeis fort- schwimmt. Das Grundeis aber umschließt häufig Steine. Wenn der Eisblock mächtig genug ist, um auch das Gewicht des festge- frorenen Steines mit in die Höhe zu ziehen, dann steht der Annahme nichts im Wege, daß beträchtlich große, in das Eis eingeschlossene Blöcke mitgenommen und beim Schmelzen oder bei der Zertrümme- rung der Scholle abgesetzt werden. Auch in der Gegenwart werden nach Lvezz (Principl. I. 361) vom Lorenzostrom große Massen von Gesteinsblöcken bis in die Gegend von Quebec gebracht. Selbst die bedeutend kleineren Harz- flüsse schaffen mittels Treibeis bis 12 m? große Blöcke fort (Jahrb. d. preuß. geolog. Landesanstalt 1889, S. 133. Diese Daten sind dem Lehrbuch der Allg. Geologie von Dr. Em. Kayser 1893, S. 258 entnommen). Ich verdanke ferner dem Herrn Geheimrat Dr. PEnck — 204 — die Mitteilung, daß beim Bau der Elbebrücke zu Loschwitz oberhalb Dresden eine 2 m hohe, etwa 0,8 m dicke Basaltsäule angetroffen wurde, die mutmaßlich ebenfalls von einer Eisscholle herbeigefrachtet worden war. Es wird sich empfehlen, bei ähnlichen Vorkommnissen alle drei genannten Transportmöglichkeiten im Auge zu behalten. Die letzte Fortbewegung eines Steinblocks durch Vermittlung des Grundeises, dürfte für den Höchstädter Fall wohl am plausibelsten sein. Eine Abnormität am Darmkanal von Anodonta ceygnea L. Von Johannes Schäuble. Mit 3 Textfiguren. Beim Herausnehmen des Weichkörpers eines Exemplares von Anodonta cygnea aus der Schale fanden sich auf der Innenseite beider Schalenhälften etwa in gleicher Ausdehnung schmutziggrüne Krusten (Fig. 1). Sie erstreckten sich bis dicht an die hinteren Schließmuskel- eindrücke, legten sich dicht dem Schioßrande an und verflachten D Fig. 1. Die Schalen von der Innentläche !/s. allmählich in der Richtung des vorderen und unteren Schalenrandes. Die Dicke der Krusten, namentlich der oberen Hälften, war etwa l cm; nach vorne zu waren die Krusten weniger dick. Die Länge der —, 2060 — Krusten betrug 5—6 cm und ihre Breite 4—-5 em. Die Muschel selbst war 15 cm lang und 7,5 cm breit. Die Oberfläche der Krusten war unregelmäßig, die oberen Partien waren runzelig, während die unteren scharfe Kanten und Leisten zeigten. Eine genauere Betrachtung ließ erkennen, daß die Hauptmasse der Krusten eine breiige grünliche Masse war, be- deckt von einer Hüllschicht. Diese Hüllschicht bestand in den oberen Hälften aus einem weichen biegsamen Häutchen, das seiner Beschaffenheit nach viel Ähnlichkeit hatte mit dem Periostracum der Muschelschalen, während die unteren Teile von einer weißlichen Kalkkruste, mit den erwähnten scharfen Kanten und Leisten, bedeckt waren. Wahrscheinlich ist, daß ein organisches Häutchen auch die Grundlage der Kalkschicht bildete. Fig. 2. Hintere dorsale Partie des Weichkörpers !Jı Außenansicht. Die breiige grünliche Masse bestand zum größten Teile aus Diatomaceenschalen, war also Muschelkot, wie ich mich durch Ver- gleich mit solchem von andern Exemplaren überzeugte. Im hinteren Teile der Krusten zeigte das die Hülle bildende organische Häutchen jederseits eine rundliche Öffnung, wo die Kotmasse frei zum Vorschein kam. Diese beiden Öffnungen stimmten der Lage nach überein mit zwei Öffnungen im oberen Teile des Weichkörpers (Fig. 2 Oe), vor dem hinteren Schließmuskel. Diese Öffnungen an jeder Seite des Mantels führten in eine Höhle, die in ihrer Ausdehnung die Öffnungen nur wenig übertraf. Der Boden (die ventrale Fläche) dieses Hohlraums zeigte ausgesprochene Längs- falten. Hinter dem vorderen Schließmuskel fand sich auf der linken Seite des Mantels eine Durchbrechung; im übrigen zeigte der Weich- körper keine Besonderheiten, Mantelschlitz (Fig. 2 Ms), Ein- und Ausfuhrsipho (Fig. 2, Es u. As) waren normal. — 207 — Ein Schnitt vom Ausfuhrsipho zum Mantelschlitz, der die Kloa- kalhöhle eröffnete, zeigte das gänzliche Fehlen des Enddarmes. Die Kloakalhöhle war gegen den beschriebenen Hohlraum durch eine Scheidewand abgegrenzt. Kloakenhöhle und Hohlraum standen nicht in Verbindung miteinander. Der Boden der Kloakenhöhle war allein von der Masse des hinteren Schließmuskels (Fig. 3 H,Sm) gebildet. i| Fig. 3. Der hintere Teil des Weichkörpers nach Fröffnung der Kloakal- u. Pericardialhöhle !/ı. In Fig. 2 u. 3 bedeutet: As— Analsipho. D— Enddarm in der aufgeschnittenen Herzkammer. ES — Einströmungssipho. H— Herzkammer. HSm — Hinterer Schließmuskel. HR = Hinterer Retractor. MS = Mantelschlitz. Oe — Öffnung (beiderseits), durch welche der Kot aus dem erweiterten Darmabschnitt austrat. Pw== Wand der Pericardialhöhlle.. S = Sonden, die aus dem normal gebliebenen Darmabschnitt in den erweiterten Teil und durch dessen beide Öffnungen nach auben führen. In der Wand, die den erwähnten Hohlraum von der Perikard- höhle schied, lag eine Öffnung, die in den das Herz durchziehenden normal erhaltenen Darmabschnitt (Fig. 5 D) führte. Die geschilderten Verhältnisse lassen sich folgendermaßen er- klären. An der Stelle ungefähr, wo normaler Weise der Enddarm in die Kloakalhöhle eintritt, entstand aus unbekannten Gründen ein Ver- schluß des Darmes. Der vor diesem Verschluß liegende Abschnitt — 208 — erweiterte sich sackartig infolge der Kotstauung. Als die Kotmasse größer wurde, brach der Hohlraum des Darmes beiderseits nach außen durch. So entstand die geschilderte, durch zwei rechts und links gelegene Öffnungen zugängliche Höhle, in welche von vorne her der intakt gebliebene Abschnitt des Darmes einmündete. Die Ränder der Durchbrechung hinter dem vorderen Schließ- muskel waren, wie durch Schnitte festgestellt wurde, ganz von Epithel umwallt, so daß sie vermutlich durch den Druck der sich anhäufenden Kotmasse auf den Mantel entstanden war. Die Präparate befinden sich im Zoologischen Institut Tübingen. Monographie des Jusiberges. Von Hermann Vosseler aus Nürtingen. Mit 7 Textbildern. Das östlich der Bahnlinie Metzingen—Bempflingen gelegene, zum größten Teil aus Braun-Jura bestehende Vorland der Alb weist eine große Anzahl von Stellen auf, an denen die dem Magma inne- wohnenden Kräfte die Erdrinde durchbrochen und zur Bildung von „Diatremata“, Explosionskrateren, geführt haben. Für die Vulkan- embryonen dieses Gebiets wie überhaupt für sämtliche Vulkanschlote der mittleren Alb hat Branco' nachgewiesen, daß es selbständige Eruptionsstellen von „fast“ durchweg kreisrtundem oder ovalem Querschnitt sind. Verschwindend klein ist die Zahl der Kanäle, welche eine andere Form besitzen. Hierher gehören der Basalt- gang im Westen von Grabenstetten und möglicherweise der Tuff- gang von Böttingen, welche sich als langgestreckte Spaltenaus- füllungen im Jurakalk darstellen. Neben diesen unbedeutenden Ausbruchstellen findet sich unter „Schwabens Vulkanembryonen“ nur noch eine einzige, die in ihrer äußeren Form erheblich von den 130 röhrenförmigen Kanälen abweicht. Dieses vulkanische Vorkommen, der Jusi- oder Kohlbersg, ist zugleich die größte und imposanteste Tuffmasse unserer Alb. Schon lange hat seine eigentümliche, dreieckige Form das Inter- esse der schwäbischen Geologen erregt. Aber auch Branco war nach seinen eigenen Worten außerstande, eine einleuchtende Er- klärung für die Entstehung dieses Vulkanberges zu geben. Nur ‚eine genaue Kartierung kann ein befriedigendes Ergebnis über die Stratigraphie und Tektonik des Jusigebiets zeitigen. Gerne folgte ich daher einer Anregung meines hochverehrten Lehrers, Herrn Professor Dr. von Koken, die Kartierung des Jusigebiets vorzu- nehmen und unter Zugrundlegung dieser Aufnahme eine „Mono- ! Branco, W., Schwabens 125 Vulkanembryonen. Diese Jahresh. Jg. 1894 and 1895. Jahreshefte d. Vereins f. vater Naturkunde in Württ. 1913 14 -— 2107 — graphie des Jusi“ auszuarbeiten. Es sei mir gestattet, auch an dieser Stelle Herrn Professor Dr. von Koken meinen herzlichsten Dank auszusprechen für die Unterstützung, die ich bei der Bearbei- tung dieses Themas von seiner Seite erfahren durfte. Da eine Kartierung im Maßstab 1:50000 nicht viel zur Klä- rung beigetragen hätte, wurde versucht, die geologische Gliederung des Jusigebiets auf den 5 Flurkartenblättern mit Höhenkurven: NO II. 18 und 19, NO IV. 18, 19 und 20 wiederzugeben'. Aller- dings mußten die durch diese 5 Kartenblätter gesteckten Grenzen sehr oft überschritten werden. Und zwar waren es nicht bloß stratigraphische und tektonische Fragen, welche einen Vergleich mit den anderen Vulkanembryonen erheischten; auch petrographische Fragen und solche allgemeiner Natur erforderten die Untersuchung der gut aufgeschlossenen Stellen im Vorland und am Steilabfall der Alb. Hier war es wiederum Blatt Kirchheim mit seinen 70 vulka- nischen .Bildungen, deren Kenntnis schon eine vergleichende Unter- suchung ermöglichte, denn der größte Teil der Vulkanembryonen der Atlasblätter Urach, Münsingen und Blaubeuren muß von einer Ver- gleichung ausgeschaltet werden, da diese auf der Hochfläche der Alb befindlichen Maare Aufschlüsse fast vollständig vermissen lassen. A. Stratigraphische Gliederung des Jusigebiets. Die Sedimente sind vertreten durch den ganzen Braunen Jura und durch einen Teil des „Weißen“. Die zu schildernden stratigraphischen Verhältnisse haben nicht bloß für den abgegrenzten Kartierungsbezirk ihre Richtigkeit, sondern ihre Beschreibung ent- spricht der Schichtengliederung eines Flächenvierecks, dessen Eck- punkte durch die Orte Neuffen, Grafenberg, Metzingen und Dettingen bestimmt werden. Die weitere Ausdehnung des Arbeitsgebiets wurde durch das verhältnismäßig seltene Vorkommen von Auf- schlüssen in der Nähe des Jusi bedingt. Die Bestimmungen der Schichtenmächtigkeit und der Höhenlagerungsverhältnisse konnten bei den Flurkarten mit Höhenkurven direkt gemacht werden. An Stellen außerhalb der Karten erfolgten die Messungen mit dem Höhenbarometer unter Zugrundlegung der neuen topographischen Karte 1: 25000. ‘ Von der Veröffentlichung der Flurkartenblätter (1: 2500) mußte natürlich wegen ihrer Größe abgesehen werden; die gewonnenen Resultate wurden in die Kartenblätter 96 und 97 der neuen topographischen Karte (Maßstab 1: 25000) eingetragen und eine Skizze des betreffenden Gebiets in Fig. 1 hier beigegeben. — 0 —— Braun-Jura «: Die sterilen, schwarzblauen Opalinus-Tone zeigen normale Entwicklung. Sie sind in düstern, steilwandigen Waldschluchten im SW und NW des Jusi erschlossen. In der oberen Region von « stellen sich Toneisensteingeoden in bank- förmiger Lagerung ein; die mit blutroter Farbe verwitternden Kon- kretionen finden sich aber weit häufiger in #. Obwohl glimmerig- sandige- Schichten und Sphärosideritbänke schon im obersten « vorkommen und anderseits aber auch die Tone in Braun-Jura f übergreifen, so ist man im Jusi doch zu einer schärferen Abgrenzung ET 8% Hop Geologische Skizze des Jusigebiets. BERSIE EEE berechtigt. Überall nämlich, wo die Grenze «/ß erschlossen ist, tritt ein harter, 2—-3 m Kalksandstein auf. Mittlere Mächtigkeit von « = 85 m (Fraas: am Metzinger Weinberg & = 80 m; bei Frickenhausen 92 m; Branco: a = 80 m). Braun-Jura £: beginnt mit der erwähnten Kalksandstein- bank. Ein guter Aufschluß findet sich nur an der Falkenberger Steige bei Metzingen; sonst wird das Tongebirge des unteren Braun - Jura überall durch Waldboden verdeckt. Interessant sind trotzdem diese Bachrisse und Waldschluchten nicht in stratigraphi- scher, sondern in geomorphologischer Beziehung. Sie zeigen uns nämlich den Prozeß der Talbildung, die allmähliche Rückwärtsver- 14* leeung und Vergrößerung des Sammelgebiets eines Wasserlaufs auf einem verhältnismäßig kleinen Raume. Wunderbar ist die Gesetz- mäßigkeit, mit der die Zertalung, d. h. die Auflösung in mehr oder weniger große, selbst wieder reich verzweigte Nebentälchen vor sich geht. Gleichförmigkeit macht sich also nicht bloß in der petrographischen Ausbildungsweise der Tone- bemerkbar, sondern sie äußert sich auch im geomorphologischen Habitus der Landschaft. An dem oben angeführten Aufschluß sind es nun auch Trümmer- oolithe und Chamosite, weiterhin eine durchgehende, wenig mächtige Lumachellenbank mit Ostrea calceola, und unzählige Sphärosiderit- knollen in den sandigen, eisenschüssigen Tonen, welche — wie neuerdings! für die Reutlinger—Betzinger Umgebung gezeigt wurde — die sonst in Schwaben petrographisch so mannigfaltig aus- gebildeten Tone charakterisieren. Über die £#/y-Grenzschicht, die Sowerbyi-Bank, finden wir bei BURCKHARDTSMAYER und bei EnGEL keine nähere Angabe, nur QuEnsteort? erwähnt einmal, „daß von Eningen aus, Reutlingen zu, die Bank von Amm. Sowerbyi angedeutet sei‘. Die am Metzinger Weinberg vorkommenden Geschiebe mit Mergel- kalkgeoden und vereinzelten Petrefakten zeigen aber eine so über- raschende Ähnlichkeit mit Stücken der Sowerbyi-Bank aus der Reutlinger und .Balinger Umgebung, daß das Vorhandensein dieser Grenzbank auch in der Metzinger—Neuffener Gegend angenommen werden muß. Mächtigkeit von $ = 32—35 m. In Braun-Jura y findet sich die einzige, etwas mächtigere, daher auch vielfach aufgeschlossene Blaukalkbank mit Peeten de- missus, Cucullea oblonga, Muschelanhäufungen von Isokardien (Gress- Iya gregaria ZieT.) usw. Landschaftlich äußern sich die blauen Kalke sehr instruktiv in der Bildung von Plateaus. Ist der Kalk- fels den Atmosphärilien ausgesetzt, so wird der Karbonatgehalt aus- gelaugt und der blaue Kalk in einen feinkörnigen, gelben „Sand- mulm“ verwandelt, der für die Metzinger - Neuffener Gegend charakteristisch ist. Mächtigkeit von Braun-Jura y = 16-19 m. Ein Vergleich mit den blauen Kalken bei Eningen zeigt schon auf diese kurze Entfernung ein Abnehmen der kalkigen und ein Zu- nehmen der tonig-sandigen Ausbildung an. Dieser Fazieswechsel in NO-Richtung wird durch die von E. Fraas gegebenen Profile vom Breitenstein bei Bissingen vollauf bestätigt. t Burckhar dtsmayer, Württemb. Jahresh. 1909, S. 8. °” Begleitworte zu Blatt Urach, $. 19 u. 20. u al) Profik'von!y. d Abraumschichten von d: Trigonia, Myacites. 0,25 m feste Kalkplatte mit Belemniten, ' 0,40 m tonig-sandige Lagen mit Bel. giganteus. Ober-y 1,50—2,50 m harte Blaue Kalke mit Pecten, Ouenllea, Bel. giganteus, | Lumachellen von Isokardien, Amm. Gervillei. 0,35—0,50 m gelber, abbauwürdiger Sandstein. 0,70 m tonig-kalkiges Material mit härteren Zwischenlagen. 2—2,50 m gelbe Tone mit Alveolen von Bel. giganteus (technisch aus- gebeutet). 11—12 m dunkelblaue, sterile Schieferletten. 0,30 m Sowerbyt-Bank. Trümmeroolith. Die Tone des oberen Braunen Jura (d—{L) steigen auf den y-Plateaus sanft an und bilden eine fast allseitige Umhüllung des vulkanischen Jusibergs. Gute Aufschlüsse fehlen. Die Messungen wurden am benachbarten Linsengraben bei Glems ausgeführt. Für d ergaben sich 26—28 m, für e+ © 22—24 m Mächtigkeit; ins- gesamt also d—-£ —= 48-52 m, welche Zahl mit den Angaben von Fraas und Enser übereinstimmt (45—50 m). d beginnt mit gelben Abraumtonen, in denen Östreen, Trigonien und zahlreiche Stücke von Del. giganteus stecken. Im NO des Jusi streicht eine 15—20 cm mächtige, bläuliche, oolithische Kalkbank des mittleren d aus. Die &-Tone sind nirgends aufgeschlossen, doch kann man die beiden Leitammoniten (Amm. macrocephalus und parkinsoni) gelegentlich aut den Äckern finden. £ ist am SO-Arm des Jusi erschlossen. Posidonia und Nucula ornati, zahlreiche verkieste, kleine Ammoniten wie Harpoceras hecticus, Perisphinctes convolutus, Peltoceras, kanali- kulate Belemniten charakterisieren auch hier — wie am Linsengraben bei Glems — die Tone des Mittel-£. Weiß-Jura « ist nahe beim Jusi in einer 50 m hohen „Rutsch“ erschlossen. Mächtigkeit von « beträgt ungefähr 90 bis 95 m. Der untere Teil, die „Transversarius-Zone“, besteht aus einem Komplex von lichten grauen Tonen mit wenigen Petrefakten wie Peltoceras faustum (Amm. Bakeriae Quexst.), Balanocrinus sub- teres und Bel. semihastatus. Mit Zunahme der Kalkmergelbänke nach oben stellt sich rasch die für den „/mpressa-Horizont“ leitende Fauna ein: Waldheimia impressa, zahlreiche verkieste Ammoniten der Gattungen Üardioceras alternans, Oppelia complanata und Peri- sphinctes convolutus, ferner Bel. hastatus und pressulus, Nucula a — Palmae, Aptychen usw. Die Petrefakten kommen häufig mit Schwefel- kieskonkretionen vergesellschaftet vor. Weiß-Jura £ ist 25 m mächtig und am Hörnle in der ganzen Höhe erschlossen. Die Grenze der $#-Kalke gegen y zeigt sich hier mit seltener Klarheit. Auf die hellen, homogenen Kalke folgen dunkler gefärbte, tonreichere Bänke mit Amm. Reineckianus, Amm. inflatus macrocephalus, Oardioceras und Aspidoceras. Sutneria Rein- eckiana zeigt schon mit Sicherheit die höhere Stufe an. Die #/y-Grenz- bänke bilden noch mit den Abschluß des ersten Albplateaus. Die y-Tone sind nur noch z. T. am geologischen Aufbau des an den Jusi grenzenden Weiß-Jurasporns beteiligt. Ebensowenig sind die höheren Formationsglieder des Weißen Jura anstehend vertreten. Bei der stratigraphischen Untersuchung muß noch auf etwas hingewiesen werden, das der Berichtigung bedarf. Nach der geolo- gischen Karte 1:50000 (Blatt Kirchheim) besteht der 5 km lange Sporn, der sich von der Erckenbrechtsweiler Halbinsel abzweigt, aus Weiß-Jura « und %; am Hörnle auch noch aus etwas y. Die Messungen am Hörnle-Aufschluß ergeben aber, daß diese Jurazunge größtenteils bis zum y aufgebaut ist. Nur am Sattelbogen und am Schillingskreuz fehlen die y-Tone auf geringe Entfernung. Am Hörnle selbst, der höchsten Erhebung des Grats, beträgt die Mächtigkeit des anstehenden y noch 40—45 m. B. Tektonik des Jusigebiets. Nur eine verschwindend kleine Anzahl von Vulkanembryonen ist es, bei denen ein Zusammenhang zwischen Tektonik und Vulka- nismus nachgewiesen ist. Nach Branco ist für alle andern Maare der Uracher Gruppe ihre „Unabhängigkeit von präexistie- renden Spalten“ ein gemeinsames charakteristisches Merkmal. Aber gerade im mächtigsten unserer Albvulkane, dem Jusi- oder Klausenberg, haben wir eine Tuffmasse, die weder eine Spaltenausfüllung noch einen röhrenförmigen Schlot zu repräsentieren scheint. Die bisherigen, nicht befriedigenden Erklärungsversuche der abweichenden Form des vulkanischen Jusi haben meist nur die Möglichkeit einer nahen Beziehung zwischen Tektonik und Vulka- nismus betont; Belege wurden aber hierfür nie erbracht. Manperston£" glaubte, daß die „basaltischen Massen“ bei ihrer Eruption imstande waren, regelrechte Verwerfungen („failles“) zu * Graf v. Mandelslohe, Mömoire sur la constitution de l’Albe du Wurttemberg 1834. Erklärung der Zeichen. Basaltgänge I—IV. au Basalttuff. © N =. 7] Weißjuraschuttmantel, © | , : = ! | ER a | ; Fig. 2. Geologische Karte des Jusi. — 2 — bilden. Deshalb hat er an der Grenze. des Erckenbrechtsweiler Weiß-Jurasporns mit dem wulkanischen Jusi, dem Schlußglied dieses 5 km langen Ausläufers, eine solche Verwerfung ein- gezeichnet. Quensteor!' berichtet über Verrutschungen der blauen Kalke des Braun-Jura y im NW des Kohlbergs. Diese Schichtenstörungen sind aber nach ihm nicht durch den Vulkanismus bedingt, denn er schreibt: „‚Vom Glühen durch Basalt‘, was von Einigen behauptet wird, ist wohl nicht die Rede.“ DErrner? befaßt sich als erster Geologe mit der „beinahe bizarren“, gleichseitig-dreieckigen Form des Jusibergs. Nach seinen Ausführungen kann kein Zweifel darüber bestehen, daß nur die LeoporLp v. BucH'sche Erhebungstheorie die abweichende Form des Jusi zu erklären vermag. Branco® weist die Unrichtigkeit der Derrner’schen Ansicht nach. Von seinen eigenen Erklärungsversuchen scheint ihm nur ein einziger einen gewissen Anspruch auf Richtigkeit zu haben. Dies ist die Annahme zweier sich _\_ schneidender Spalten mit nordsüdlicher bezw. west- östlicher Streichrichtung; die Spalten waren nach ihm schon vor der Eruption vor- handen. Vollkommen ein- leuchtend scheint Branco dieser Erklärungsversuch auch nicht zu sein, weil der Verlauf von Spalten im allgemeinen nicht so kurz sei Ss und sich diese meist als Ver- Fig. 3 (nach Branco). werfungen im Gelände be- merkbar machen. Es. Fraas, der Blatt Kirchheim revidiert und sich eingehend mit den vulkanischen Bildungen befaßt hat, bringt eine treffende, allgemeine Schilderung derselben. Hinsichtlich der einzelnen Vulkan- embryonen verweist er auf die Derrner’schen Angaben. " Quenstedt, Geol. Ausflüge in Schwaben 1864. S. 221. * Deffner, Begleitworte zu Atlasblatt Kirchheim. S. 21. ° Branco, Vulkanembryonen Schwabens a. a.0. 8. 793. — 2 — I. Erklärung der Form des Jusituffganges. Die äußere Morphologie läßt eine mächtige Tuffmasse er- kennen, von welcher drei lange Arme ausstrahlen; diese haben NW-, bezw. O- und S-Richtung. Auf der westlichen Flanke des NW-Arms verläuft ein Erosionstal, das Raupental, eine Zeitlang auf der Grenze zwischen Tuff und Braunem Jura. In seinem-oberen Teil erstreckt es sich als tiefe Furche im Tuff bis zur Gipfelhöhe des Berges. Die Ent- stehung dieser Erosionsrinne wird später besprochen werden. Was die Lagerungsverhältnisse im untersten Teil des Raupentals anlangt, so hat die durch Branco ausgeführte Bohrung mit Sicherheit er- geben, daß hier an der westlichen Flanke der Tuff als senkrechter Gang in die Tiefe hinabsetzt. Die Grenzen zwischen Tuff und Jura- system sind, wie fast überall am Jusi, durch eine Schuttzone von Weiß-Juramaterial verwischt. In stratigraphischer Hinsicht ist aber Branco ein Irrtum unterlaufen, da nicht die oberen Braun- Jura- schichten an den Tuff grenzen, sondern die sterilen Tone des mittleren Braun-y. Erst weiter im S kommt mit etwas steilerer Böschung der obere Braune Jura, und dieser ist es auch, welcher an der ganzen, 1 km langen Westfront die Grenze gegen den Tuff bildet. Die Grenze (zwischen Tuff und Sedimentschichten), welche sich im Gelände ziemlich gut verfolgen läßt, verläuft auf der ganzen Westseite in fast gleichbleibender Richtung, nämlich von NW nach SO. Es entspricht also nicht der Wirklichkeit, wenn auf der geologischen Karte die Westgrenze des nach S gerichteten Arms einen genau südlichen Verlauf hat, sondern die westliche Tuffgrenze des „Südarm“ genannten Ausläufers behält die Richtung NW/SO unverändert bei. Schon die Kartierung auf der Westseite des Berges liefert den vollgültigen Beweis dafür, daß die eigentüm- liche, dreieckige Form nicht auf die Durchkreuzung zweier Spalten zurückgeführt werden kann, welche eine N—S- bezw. W—O-Streich- richtung haben. Hierfür spricht noch die Tatsache, daß Unregel- mäßigkeiten in dem tektonischen Aufbau, die auf Verwerfungen in den von Branco angenommenen Streichrichtungen hindeuten müßten, nicht nachzuweisen sind. Es ist damit nicht gesagt, daß wir den Branco’schen Erklärungsversuch ohne weiteres fallen lassen müssen; im Gegenteil, die Tatsache, daß sich die Westgrenze des Jusi durch eine solch unveränderte Streichrichtung markiert, ist in ganz aus- gesprochenem Maße dazu geeignet, diesen Erklärungsversuch ir. einer anderen Fassung wieder aufzunehmen. 2 ala Nicht zwei Spalten mit N—S- bezw. W—O-Streichrichtung, sondern einmal eine sicher festgestellte mit NW—-SO-Richtung bringt uns bei der Lösung des Jusiproblems einen guten Schritt vorwärts. Eine Übertragung der Branco’schen Ansicht bedingt aber eine zweite Spalte in SW/NO-Richtung. In der beigegebenen Skizze ist eine solche als möglich eingezeichnet, aber nur, um die Ver- schiedenheit der zwei Auffassungen besser zum Ausdruck zu bringen. Die Frage, ob eine solche Spalte wirklich vorhanden ist, wird sich später entscheiden. .. NW Ss Fig. 4. Fig. 5. Gehen wir zur Betrachtung der Verhältnisse auf der nach OÖ gerichteten Flanke des Südarms über, so sind diese zur Klärung der Sachlage von ausschlaggebender Bedeutung. DEFFNER hat auf Blatt Kirchheim den ganzen nach S gerichteten Arm, genau wie er mit seinen Konturen aus dem Braunen Jura heraus- tritt, als vulkanischen Tuff eingezeichnet. Daher hat auf der geolo- gischen Karte die Ostgrenze dieses Ausläufers zuerst eine nördliche, später eine nordöstliche Richtung. Eine genaue Begehung zeigte aber, daß dem nicht so ist. Fast bis zur Kammhöhe des Tufi- grates reichen die Braun- Juraschichten und bilden die Umwandung des senkrecht in die Tiefe setzenden Tuffganges. Die Grenze zwischen Tuff und Braunem Jura verläuft nirgends nördlich, ge- schweige nordöstlich, wie dies Derrner auf Blatt Kirchheim ange- geben hat. Sie schlägt gleich von Anfang in die NW-Richtung um und behält diese auch solange unverändert bei, bis der Tuff auf die Hauptmasse des Jusi stößt. Um diesen Nachweis zu er- bringen, ist ein kleiner Aufschluß! unterhalb des über den Südarm ‘3. vergr. Karte des Jusi. ei Bu Sul Z a En 219 — führenden Wegs wie geschaffen. An dieser auf Höhe 550 m sich befindenden Stelle hatte Derrner vulkanischen Tuff als anstehend eingezeichnet, und nach seiner Kartierung erstreckten sich sogar die Tuffe von hier aus schätzungsweise noch 30--50 m nach O. In dem Aufschluß läßt sich aber feststellen, daß es die Ornatentone sind, welche sich übrigens schon in dem sumpfigen Gelände zu er- kennen geben. Daß man hier Braun-Jura £ vorfindet, kann nicht überraschen; diese Tatsache steht mit der Annahme der NW/SO streichenden Spalte vollständig im Einklang, sie ist sogar ein ge- wichtiger Beweis für deren Vorhandensein. Im N kommt in 10 m Entfernung die Haupttuffmasse ; im W stoßen wir erst nach 15—20 m auf Tuff; die Kartierung läßt die NW/SO-Spalte instruktiv heraus- treten. Auch die Lagerungsverhältnisse der Braun-Juraschichten in diesem Zwickel sind bemerkenswert; ich werde mich später noch damit beschäftigen. Betrachten wir den ostwärts gerichteten Teil des NW- Arms, so stimmt das Ergebnis mit dem bis jetzt Gesagten überein. Auch hier hat die Tuffgrenze NW-Richtung, aus der sie dann, an der Hauptmasse des Kohlbergs angelangt, in die Östrichtung umbiegt. Zusammenfassend möchte ich betonen: Der nach S gerichtete Ausläufer fällt in die Verlängerung des NW-Arms; er verdient also die Bezeichnung SO-Arm. Das Tatsachenmaterial spricht dafür, daß die beiden Arme in ihrer gegenseitigen Verlängerung eine tufferfüllte, präexistierende Spaltenausfüllung repräsentieren. Wie steht es mit der, durch den Erklärungsversuch bedingten, zweiten Spalte? Ich habe früher das Auftreten einer solchen als möglich bezeichnet und wollte damit vor Augen führen, welche Gedanken sich mir aufdrängten, nachdem ich das Vorhandensein einer NW—SO-Spalte festgestellt hatte. Das nächstliegende war natürlich die Annahme einer senkrecht hiezu streichenden Spalte. Die Berechtigung, das Vorkommen einer solchen auch nur als mög- lich anzusprechen, liegt aber nicht vor. Störungen irgend welcher Art, geschweige Verwerfungen, sind im östlichen und nordöstlichen Vorland des Jusibergs nicht vorhanden. Die Annahme einer präexistierenden Spalte mit so kurzem Verlauf muß für diese nach OÖ keilförmig sich verjüngende Tuffmasse ausgeschaltet werden. Ebenso ist die Erklärung, daß sich der Tuff- komplex als Folge der Spalteneruption in NW-Richtung gebildet haben könnte, zu verwerfen, besonders wenn man auch auf das sonstige, von Branco betonte indifferente Verhalten der Vulkan- embryonen hinweist: die Tuffmaare der Alb besitzen nämlich in äußerst geringem Maße die Fähigkeit, tektonische Störungen hervor- zurufen. Die Gestalt des Jusi beruht aber möglicherweise auf einer Kombination von Spaltenausfüllung und tufferfülltem Kanal mit ovalem Querschnitt. Nicht im Sinne Branco’s, daß sich auf der Durchkreuzung zweier Spalten ein röhrenförmiger Eruptions- kanal gebildet hat, sondern sowohl Spaltenausfüllung als auch der ovale Tuffschlot sind selbständige Ausbruchspunkte. Zum Ver- ständnis sollen einige Bemerkungen hinzugefügt werden. Bemerkens- wert und nicht gerade selten für die Vulkanembryonen Schwabens ist die Tatsache, daß die Maartuffgänge nur durch schmale, aus sedimentären Schichten bestehende Scheidewände voneinander ge- trennt sind. Die geologische Nomenklatur bezeichnet diese benach- barten Tuffschlote — nicht ganz richtig — als Zwillingsmaare. (Es sei erinnert an die Vulkanembryonen No. 108 und No. 109 bei Grafenberg; No. 86 und No. 37 Hohenbohl und Götzenbrühl; dann besonders an die Vorkommen bei Beuren No. 93 und No. 94 und endlich an das Basaltmaar des Eisenrüttel No. 36). Warum sollte nun unter sämtlichen 150 Vulkanembryonen nicht ein einziges Mal.der Fall vorkommen, daß eine teilweise Ver- mischung zweier Vulkanschlote stattfand, d. h. daß auch die trennende Scheidewand den vulkanischen Kräften zum Opfer fiel? Daß beim Jusi der eine dieser Vulkanembryonen eine tufferfüllte Spalte ist, kann im Prinzip der gemachten Annahme nichts ändern. Ob die Bildung der NW/SO streichenden Spaltenausfüllung und des ovalen Tuffschlots unabhängig voneinander vor sich gegangen ist, oder ob das mächtige Tuffmaar zufällig durch einen Teil dieser präexistierenden Spalte hindurchsetzte und so der äußere Anlaß für die Spalteneruption wurde, ist nicht zu sagen. Selbst die später zu besprechende, interessante Erscheinung eines wiederholten Ausbruchs am Jusi ist nicht imstande, darüber Klarheit zu verschaffen. Soviel ist aber erwiesen, daß eine NW/SO streichende Spalte vorhanden ist, ferner, daß eine senkrecht dazu verlaufende Spalte, wie sie nach der Branca’schen Auffassung ein Erfordernis wäre, fehlt. Anderseits unterscheidet sich der ovale Tuffschlot in nichts von der Mehrzahl der Albmaare.. Was nämlich die unregelmäßige längliche Form desselben anlangt, so stehen ihrer Erklärung keine größeren Schwierigkeiten entgegen, denn im Uracher Vulkangebiet sind Maare mit unregelmäßigem, länglichem Querschnitt gar nicht selten. — 2210 — Die Betrachtung der Tuffgrenze an der 1 km langen SO-Front ist nicht möglich, weil der Waldboden alles verdeckt. Größere Auf- schlüsse, die einen Einblick in die Grenzverhältnisse gestatten könnten, sind nirgends vorhanden. Eine Frage von kartographischem Interesse läßt sich trotzdem entscheiden: Nach Branco finden sich am Kontakt des Weißjura- sporns mit der SO-Seite des Jusi nur Weißjura & und £ und bilden die Umwandung des Tuffmaares. Schon der morphologische Charakter, noch mehr aber vergleichende Höhenmessungen liefern den Nach- weis, daß noch 10-15 m der Weißjura-y-Tone anstehend zu finden sind. Zum Schluß einige Angaben über die Lagerungsverhältnisse an der steilböschigen Nordflianke des Jusiberges. Der Kontakt zwischen Tuff und Sedimentgestein ist teilweise aufgeschlossen; die Grenze markiert sich auch sonst gut im Gelände, ihr Verlauf zeigt im ganzen westöstliche Richtung. Es war strittig, ob an der Nordflanke des Jusi Weißjura ansteht oder ob noch die oberen Braunjuratone hier an die Tuffbreccie des Kohlberges grenzen. Branco hat sich, im Gegensatz zu DEFFNER in verneinendem Sinn ausgesprochen. Am westlichen Teil der Nordflanke findet man im Niveau des Weißjura-« die verstürzten oberen Weißjuraschichten, in der Hauptsache d-Blöcke, in mächtiger Ausbildung. Ferner zeigt sich den Bergabhang herunter eine verschiedene meterdicke Lage von Weißjura- und Gehängeschutt, der alles verdeckt. Im Westen der Nordflanke über das Anstehen von & mit Sicherheit etwas auszusagen, ist deshalb unmöglich. Anders auf der östlichen Hälfte der Nordflanke! Überall in den obersten, am weitesten gegen O gelegenen Äckern sieht man die typischen Tone des untersten @; sie lassen sich bis zur Mitte der Nordfront verfolgen. Die Bestimmung ihrer Mächtigkeit und ihrer Lagerungs- verhältnisse läßt sich nur annähernd bewerkstelligen. Übrigens genügt der Hinweis darauf, daß die denudierende Tätigkeit den Weißjura-« an der Nordfront noch nicht vollständig entfernt hat. U. Zusammenhang zwischen Tektonik und Vulkanısmus im Jusigebiet. Im vorstehenden haben wir die Ansicht vertreten, daß am Jusi eine NW—SO streichende, tufferfüllte Spalte vorhanden ist. Bei den wenigen Vulkanembryonen der Uracher Gruppe, deren Erklärung nur durch die Annahme von Spalten ermöglicht wird, handelt es sich — wie Branco speziell beim Jusi zugibt — ausschließlich um Spalten, Ben die durch gebirgbildende Kräfte entstanden, also präexistierend sind. Gelingt es, diesbezügliche tektonische Störungen in den sedimentären Schichten des Jusigebiets festzustellen, so ist die Kette der Beweise dafür geschlossen, daß beim größten unserer Albvulkane eine Ab- hängigkeit von der Tektonik zu verzeichnen ist. Bei dem Versuch, ein möglichst klares Bild der Lagerungs- verhältnisse hauptsächlich des Braunjuravorlandes zu geben, sind die Schwierigkeiten nicht zu verkennen, die sich einem solchen Unter- nehmen im Albtraufgebiet gegenüberstellen. Um trotzdem ein greif- bares Resultat zu erhalten, war es unvermeidlich, ausführlicher und systematisch vorzugehen, und nicht bloß die Höhenlagerungsverhält- nisse der Braunjuraschichten im eigentlichen Kartierungsbezirk, sondern weit über seine Grenzen hinaus zu berücksichtigen. Zu einer schnellen Orientierung über den tektonischen Aufbau ist kein anderes Schichtenglied des Braunen Jura so geeignet als die blauen Kalke des Ober-y, welche — bei uns typisch ent- wickelt — sich in der Landschaft durch ihre Plateaubildung leicht zu erkennen geben; aber auch sonst sind die blauen Kalke an zahl- reichen Punkten aufgeschlossen. Anzufügen ist, daß die Grenze Br, y/d nur einige Meter über den blauen Kalken liegt. Bei der Beschreibung darf ruhig die Höhenlage der blauen Kalke mit der y[ö-Grenze als identisch angenommen und der kleine Fehler vernach- lässigt werden. Die Lagerungsverhältnisse der blauen Kalke auf dem Kohlberger—Neuffener Plateau: Diese y-Hochfläche, mit fruchtbaren Feldern bebaut, liegt im NO und OÖ des Jusi. Rechts der Straße Metzingen—Neuffen nach dem Dorfe Kohlberg sind die /-Kalke auf Höhe 455 m in verschiedenen Brüchen sehr gut er- schlossen. Gehen wir auf dieser Straße weiter, Neuffen zu, so finden wir unterhalb der Brücke, über welche der Weg führt, die y/d-Grenze bei 452 m. Außerhalb des Kartierungsgebietes wurde wiederholt bestimmt, mit Hilfe des Aneroidbarometers, die Lage der blauen Kalke über der Stadt Neuffen zu 445 m, ferner an dem von Neuffen über den Sattelbogen nach Dettingen a. E. führenden Weg zu 448 m. Die gleiche Höhenlage ergab sich in den dem Jushof benachbarten /-Brüchen. Auch am Fuße des Hohenneuffen (unterhalb der neuen Fabrik) stehen die Kalke des Ober-y ungefähr auf gleicher Höhe bei 450—455 m an. Vom Dorfe Kohlberg aus nach O haben wir also- eine auffallende, gleichmäßige Höhenlagerung der Sowerbyi-Schichten, die gar nicht mit dem sonst im Land betonten Einfallen der Schichten. 2 er un al lan Ep ie A EZ Ze 2a — ur 28, nach SO im Einklang steht. Und in der Tat zeigt die nähere Unter- suchung, daß das Neuffener Plateau im Gegenteil in NO-Richtung sanft geneigt ist. Größere Dislokationen sind im O des Jusi nicht vorhanden. Eine kleinere Verwerfung, möglicherweise durch einen Bruch in der Braunjuratafel entstanden, macht sich aber doch im N der Straße Kohlberg—Metzingen bemerkbar. Unterhalb der Brücke lagern die y-Kalke, wie schon erwähnt, auf Höhe 452 m; gehen wir nur etwa 250 m nach N, so erscheinen sie, jetzt bei 420-—425 m Höhen- lagerung, wieder am Gehänge. Dieser nach einer solch kurzen Ent- fernung sich einstellende Höhenunterschied darf nicht auf das Ein- fallen der Braunjuraschichten zurückgeführt werden. Am wahr- scheinlichsten ist, daß in der Braunjura-y-Platte ein Bruch entstanden ist. Im Gelände macht sich die Störung nicht bemerkbar, so daß kein Entscheid darüber getroffen werden kann, ob sie bloß lokal ist oder nicht. Überschreiten wir am Sattelbogen den Weißjurasporn, welchem die vulkanische Masse des Jusiberges eine Marke setzt, und be- trachten die tektonischen Verhältnisse im SO des Gebietes. Einmal das am weitesten im O gelegene Dettinger Plateau: Die hori- zontal gelagerten y-Kalke sind gut aufgeschlossen. Die Höhen- bestimmung ergibt auf diese kurze Entfernung schon eine um 35 bis 40 m höhere Lage als im NO des Berges, so daß die y/d-Grenze bei 485—490 m zu setzen ist. Nach W, zum Hinterweiler Kappis- häusern, können wir ein unwesentliches Ansteigen der Schichten konstatieren, denn sowohl der hintere als auch der vordere Weiler von Kappishäusern stehen auf blauen Kalken mit der Höhenlagerung von ungefähr 495 m. Auch von den vorderen Häusern des Dorfes bis zum NW-Arm des Kohlbergs ist nichts als ein sanftes Ansteigen der Schichten zu beobachten. Rechts und links der Straße Kappishäusern— Metzingen sind die y-Kalke durch die Oberflächen- verwitterung in einen feinkörnigen „Sandmulm“ verwandelt. Diese Residua der ausgelaugten blauen Kalke lagern im Wald auf Höhe 492 m. Überall im SO, S und W des Jusituffganges haben wir also eine auffallende Gleichförmigkeit in der Höhenlagerung der mittleren Braunjuraschichten. Das Vorhandensein von Schichten- _ störungen ist ausgeschlossen; der allmählich von O nach W sich ergebende Höhenunterschied von 10—15 m wird durch das Einfallen bedingt, welches hier also normale, SO-Richtung hat. Ungefähr 100 m außerhalb des Kartierungsgebiets findet man allerdings die oberen y-Schichten in einer Lagerung, welche darauf schließen läßt, — 24 — daß lokal doch kleinere tektonische Störungen im Zusammenhang mit den Vulkanembryonen vorkommen können. Wenn wir auf der Straße gegen Metzingen weitergehen, so durchschneidet die Straße den länglich-ovalen Kanal eines Vulkanembryonen, des Dachsbühls. Anfänglich macht sich der vulkanische Bühl im Gelände nicht be- merkbar; wir bleiben, aus dem Braun-y in den Tuff kommend, immer im gleichen Niveau (492 m). Dann schneidet die Straße immer tiefer in den Tuff ein. Die untere Grenze von Tuff zu Braunem Jura ist gut aufgeschlossen. Es kommen wieder die horizontal gelagerten y-Kalke als Umgrenzung der Maarwand zum Vorschein ; aber im Vergleich zur Lagerung auf der O-Seite des Tuff- gangs zeigt sich auf diese kurze Entfernung ein Höhenunterschied von 10—12 m, da die y-Kalke auf Höhe 482 m anstehen. Diese kleine Störung ist wohl eine Folge der vulkanischen Eruption. Die abweichende Lagerung scheint sich in einiger Entfernung vom Dachs- bühl wieder auszugleichen. Die Besprechung der Lagerungsverhältnisse der blauen Kalke im NW und N des Jusi beim Dorfe Kohlberg soll erst später erfolgen und jetzt einige Höhenlagerungsbestimmungen der unteren Braunjuraschichten in dem behandelten Gebiet beigefügt werden. Die Messungen wurden zur Kontrolle und Annahme ausgeführt, daß die Störungen, welche sich zwischen dem Braun-Jura-y im NÖ und O des Jusi einerseits und den Sowerbyi-Schichten im S und W anderseits nachweisen ließen, auch in dem unteren Braunen Jura des Albvorlandes auftreten. Die Braunjurasedimente befinden sich im NO und O des Berges in einem tieferen Niveau als im S oder W. Im OÖ bei Neuffen wurde die Braun-y/#-Grenze zu ungefähr 430 m bestimmt; in einem Waldtal im NO des Berges liegt die Grenze des Personatensandsteins gegen die Opalinus-Tone auf Höhe 388 m. Die Höhenmessung der #/«-Grenze hat schon Derrner in unserem Gebiet ausgeführt: Bei Neuffen geschah die Messung direkt und er- gab die Höhenlage der #la@-Grenze zu 382 m. Auf indirektem Wege bewerkstelligte diese D£rrner, indem er bei Frickenhausen die Grenze von Lias zu Dogger zu 306 m bestimmte. Rechnet man dazu die andernorts in unserem Gebiet genau gemessene Mächtigkeit der Opalin«s-Tone von 80—85 m, so kommt ungefähr die gleiche Höhen- lagerung der ß/«-Grenze heraus (336—391 m). Vergleicht man damit einige Zahlen für die entsprechenden Schichtgrenzen im S und W des Jusi, so ergibt sich ein wesent- lich anderes Bild. Im S liegt die Grenze $/«& bei 430 m. — en) An der Falkenberger Steige bei Metzingen wurde sie wiederholt bestimmt zu 421 m. Damit steht im Einklang die Derrner’sche Messung der Liasgrenze in der Erms bei 342 m; hierzu die Mächtigkeit der Opalinus-Tone, so erhalten wir indirekt die #/&@-Grenze zu 422—427.m. Weiter draußen im Vorlande, am Grafenberg, liegt die P/«- Grenze bei 425—430 m. Die Bestimmung der y/ß-Grenze liefert ebenfalls annähernd gleiche Höhenwerte. So haben wir die Grenze der Sowerbyi- gegen die Mwurchisonae-Schichten an dem Basaltvorkommen „am Hofwald“ bei 465—470 m. Auch an der Straße von Kappishäusern nach Grafenberg ver- läuft die Grenze in der gleichen Höhenlage. Für das Verständnis war eine ausführliche Angabe der ge- machten Höhenmessungen notwendig, die in einer kurzen Tabelle zusammengestellt wurden. Aus ihrem Studium geht hervor, daß vom Dorfe Kohlberg aus nach O und NO die Braunjura-Schichten ganz allgemein um 30—40 m niederer gelagert sind, als im S und W des Jusi. Lagerungsverhältnisse von Braun-Jura «@—y im Jusigebiet. I. im NO und OÖ des Jusi. | I.im S, SW und W des Berges. a) Höhenlage der d/y-Grenze (= Höhenlage der blauen Kalke): 1. östlich vom Dorf Kohlberg bei 455 m | 1. Dettinger Plateau bei 485—490 m 2.an der Brücke (Straße Kohl- | 2. Hinterweiler Kappishäusern . 490 „ berg—Neuffen). . - - . - 452 „ 3. Vorderweiler Kappishäusern . 495 „ 3. rechts der Straße direkt über 4, an der Straße Kappishäusern Neuere Nee AA , — Metzingen 2 24907, 4. an d. Weg Neuffen-Dettingen 448 „ 5. ebenda unterhalb des Dachs- 5. am Fuß d. Hohenneuffen 450—455 „ Bühlsch te Mine ar 480 „ b) Höhenlage der y/#-Grenze: 1. bei Neuffen ca. - - . . . .430 m | 1. an dem Basaltvorkommen ‚am | Hofwald“ . . . . . 465—470 m 2. Straße Kappishäusern—Gra- fenberg gegen. . . . . - 470, c) Höhenlage der Zl«e-Grenze: 1. ineinem Waldtalim NOd. Jusi 3888 m | 1.im Süden des Jusi. . . - - 430 m 2. bei Neuffen (direkte Messung ı 2.an der Falk Ye 2 u a u 4. I. anomalus Wesm. 1 d Wildbad. Sehildchens, dieses ist in der Mitte oder an der Spitze gelb, an der Basis mehr oder weniger kastanienbraun, Hinterleib braunrot, fast schwarz. Bis jetzt in Deutschland nicht gefunden. Diaschisaspis Först. Diasch. campoplegoides Houuer. 23 Wildbad. Gmünd. Metzingen. Im September. Der COlypeus zeigt außer den bei Fürst. auf- geführten Merkmalen beim 9 zwei Längserhebungen, beim 3 zwei Zähnchen; im übrigen besteht kein Zweifel, daß die mir vorliegen- den Exemplare dieser Art zugehören. — var.: Tegulae bräunlich oder gelb, Postpetiolus hinten rot, Segment 4 und 5 vorn und hinten rot. Wildbad 9. — var.: Halsrand schwarz, keine gelben Linien an der Flügelwurzel, Segment 2, 3 und 4 rot gerandet d. Aus Deutschland war bis jetzt nur 1 @ bekannt. Oronotus Wesu. O. binotatus Grav. 6 9 Gmünd. Hemichneumon Wesm. H. elongatus Rarze. 1 9 Gmünd VII. Dicaelotus Wesn. D. pumilus Grav. ?d Gmünd. Wildbad. Deloglyptus Först. D. pietus ScHMIEDERN. 1 9 Gmünd X. Colpognatus Wesn. C. celerator GraAv. = # C. divisus C. G. Taonson. | NEN Centeterus Wesm. C. opprimator Grav. 9 Wildbad. C. confector Grav. 1 2 Nat.-Kab. Herpestomus Wesn. 1. H. bruneicornis Grav. 2d. Gezogen in größerer Anzahl aus Yponomenta padella. 3. H. nasutus Wesm. 2 S Wildbad. 3. H. flavoclypeatus Surogn. d Gmünd. 4. H. zanthops Grav. 24 Wildbad. — var.: Schildchen ganz schwarz d. — var. arridens Grav. d Wildbad. Stenodontus BERTH. St. marginellus Grav. 129 Wildbad, 1 d Gmünd. Diadromus Wesnm. 1. D. troglodytes Grav. 9 Wildbad. — var.: Schildchen ganz schwarz 9. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl, Naturkunde in Württ. 1915. 22 Hr» wo vw — Se = . D. pulchellus Wesm. 19 Gmünd. . D. intermedius Wesm. 2 d Wildbad. . D. subtilicornis Grav. Nat.-Kab. 1. Notosemws HoLuMGr. N. Bohemani Wesm. 25 Gmünd. An feuchten schattigen Plätzen im Schießtal und Taubental nicht selten. Oiorhinus Wesn. O. pallipalpis Wxsm. 2 d Wildbad. Misetus Wesu. M. ocellatus Wzsm. 39 20 Wildbad. Im Spätherbst am Meistern. Aethecerus Wesn. A. discolor Wzsm. 1 9 Wildbad. A. porcellus Houmer. 9. Bei Hormer. und Troms. stimmen die Beschreibungen nicht überein. Mein Exemplar entspricht der Form Horugren’s. Kopf glänzend, Stirn ganz fein punktiert, Hinter- hüften ohne Höcker, die hintersten Schenkel sind zum Unter- schied von HoumGr.’s Beschreibung am Ende dunkel und die Hinterhüften am Ende rot. Phaeogenes Wesm. 1. Ph. semipulvinus Grav. d Wildbad. [Sb] |) SU He ID» . Ph. planifrons Grav. ?d. Häufig in Gmünd. — var. Segm. 5 an der Basis rot, Metzingen 1 9. . Ph. melanogonus Grav. 1 2 Wildbad. (Ph. planipectws Houmer. Bei Vaduz in 1500 m Höhe.) (Ph. scutellaris Wesm. 9 Vaduz.) Ph. spiniger Grav. 1 3 Wildbad. Ph. ophtalmicus Wzsm. 1 25 Wildbad. Ph. muricifer Houmer. ?2d Gmünd. Ph. hyperboreus Houmor. 2 d Wildbad. Bei dem einen Tier sind die Vorderhüften ganz schwarz. . Ph. fulvitarsis Wesu. Gmünd 9. . Ph. limatus Wesu. 9 Metzingen in größerer Zahl an einem Waldrand VIM. . Ph. callopus Wesm. 1 © Gmünd, 1 9 Holzleute (Basis der Fühler rot). 1. Ph. rusticatus Wesm. 1 @ Wildbad. 2. Ph. stimulator Grav. 1 3 Wildbad. 13. Ph. fusceicornis Wesm. 29. In Gmünd neben planifrons die häufigste Art. — var. Segm. 5 und 6 rot gerandet. 9. . Ph. nanus Wesm. 1 d Wildbad. 5. Ph. minutus Wesm. ?|5 Gmünd. Metzingen. — var. Segment 3. und 4 fast ganz schwarz. © Gmünd. 6. Ph. inanis Berte. 1 9 Wildbad. . Ph. amoenus Wesm. 2J Wildbad. EEE 2. EEE BE — 339 — 18. Ph. impiger Wesm. © Gmünd. 19. Ph. tenuis Berrn. 1 2 Gmünd. 20. Ph. montanus n. sp. Kopf quer, hinter den Augen verschmälert, an. Scheitel hinten ausgerandet. Stirn glänzend, weitläufig und seicht punktiert. Clypeus deutlich vom Gesicht getrennt, dieses in der Mitte erhaben. Fühler fadenförmig, gegen das Ende leicht ver- diekt. Schaft schräg abgeschnitten. Metathorax stärker punktiert, Mesothorax mehr glänzend. Parapsidenfurchen fehlen, Luftlöcher klein und rund. Area superomedia fast doppelt so lang als breit, die Seiten geschwungen, nach vorn fast geschlossen. Obere Seiten- felder geteilt, das abschüssige Mittelfeld quer runzelig. Nervulus hinter der Gabel, Areola ein regelmäßiges Fünfeck, Nervellus deutlich postfurcal unter der Mitte gebrochen, einen undeutlichen Nerv aussendend. Postpetiolus fein nadelrissig, hinten glänzend mit wenigen Punkten, die anderen Segmente punktiert, die letzten mehr glänzend. Bohrer wenig vorstehend. Hinterhüften mit langer, schief verlaufender Leiste, die aber nicht in einen Zahn endigt. Kopf schwarz, die äußerste Spitze der Mandibeln rotbraun, Palpen gelb. Schaft und Geißelglieder 1—7 schwarz, unten etwas röt- lich, 8S—10 weiß geringelt, die übrigen braun. Thorax schwarz, Tegulae und ein Punkt vor den Flügeln braunrot, Stigma dunkel- braun. Segment 1 schwarz, 2—4 rot, 5—7 schwarz mit rotem Hinterrand. Alle Hüften rot, die vorderen je mit dunklem Fleck, die Leisten der Hinterhüften sind schwarz und heben sich deshalb sehr gut von ihrer roten Unterlage ab. Trochanteren rot, dunkel gefleckt. Vordere und mittlere Schenkel, Schienen und Tarsen rot, die Schenkel oben schwarz, ebenso zeigen die mittleren Schienen oben eine Braunfärbung. Die außerordentlich kräftigen Hinterschenkel sind schwarz, an der äußersten Basis rot. Hinter- schienen schwarz, in der Mitte rotbraun, die zugehörigen Tarsen rot. Das Tier hat am meisten Ähnlichkeit mit Ph. nanus Wesm., von dem es sich durch die Färbung und die Leistenbildung unter- scheidet. Länge 5!/e mm. 2 ? Wildbad. Ph. minimus n. sp. Kopf nicht aufgetrieben, Scheitel hinten stark ausgeschnitten, Stirn ziemlich glänzend, nicht dicht punktiert. Gesicht mit stärkerer Punktierung, die Wangen glänzend. Clypeus deutlich vom Gesicht getrennt, Raum zwischen Augen und Mandibel- basis sehr groß. Fühler 3farbig, gegen das Ende verdickt, Schaft schief abgeschnitten, Thorax punktiert, vorne und oben etwas glänzend. Area superomedia beckig, so lang als breit, die Seiten gebogen. Obere Seitenfelder undeutlich geteilt, der hintere Ab- schnitt des Metathorax steil abfallend. Speculum glänzend, Ner- vulus hinter der Gabel, Nervellus unter der Mitte gebrochen, fast oppositus. Areola ein regelmäßiges Fünfeck, Stigma breit, Luft- löcher klein und rund. Hüften punktiert, die hintersten ohne Leiste und Zahn, nach innen zu mit Andeutung von Querstreifen. Segment 1 glatt und glänzend, die übrigen ebenfalls glatt, wenig punktiert, Bohrer nicht vorragend. Kopf und Thorax schwarz. Pr (S6) — ei Rot sind: die Palpen, Mandibeln, die Spitze des Clypeus, ferner die Tegulae. Schaft schwarz. Geißelglieder 1--6 rot, oben leicht gebräunt, 7—10 mit weißem Ring, die übrigen schwarz. Stigma gelb mit weißem Punkt an der Basis. Segment 1 und 5—7 schwarz, der Endrand von Segment 1 ganz schmal, 2—4 rot, das 4. mit dunklem Mittelfleck. Vorder- und Mittelbeine rot, die mittleren Schenkel und Schienen außen etwas gebräunt. Hinter- hüften schwarz mit roter Spitze. Trochanteren und äußerste Basis der Hinterschenkel rot, diese im übrigen schwarz. Hinterschienen und Tarsen rotbraun, die ersteren am Ende verdunkelt. Länge 5 mm, 1 2 Gmünd, Tiefenbachtal, Oktober 1910. . Ph. parvulus n. sp. Kopf groß, hinter den Augen kaum ver- schmälert, Scheitel breit, Stirn dicht punktiert, Clypeus deutlich vom Gesicht geschieden, stark quer. Gesicht fein und dicht punktiert, mit starkem Mittelhöcker, Schaft schief abgeschnitten, Fühler fadenförmig, gegen das Ende verdickt. Wangen glänzend, mit weitläufiger Punktierung. Mesonotum weniger dicht punktiert, glänzender als der Metathorax. Leisten des Metathorax wenig erhaben, deshalb undeutlich. Area superomedia länger als breit, die oberen Seitenfelder geteilt, Hinterrücken etwas ausgehöhlt, Luftlöcher sehr klein und rund. Speculum poliert, Areola bildet ein regelmäßiges Fünfeck. Nervulus hinter der Gabel, Nervellus in der Mitte gebrochen, fast oppositus. Postpetiolus glatt und glänzend. Die übrigen Segmente sehr dicht punktiert, die hinteren mehr glänzend, Bohrer kaum vorragend, Hüften ohne Leiste und Zahn. Kopf schwarz, Mandibeln und Palpen braunrot, Schaft schwarz, Fühler rotbraun, Fühlerglieder 9 und 10 mit weißlichem Ring, der aber auch fehlen kann. Thorax ganz schwarz, Flügel mit gelbem Stigma, Hinterleib schwarz, sehr schlank, gegen das Ende zugespitzt. Segment 2 und 3, bei einigen Exemplaren auch 4 und 5 kastanienbraun mit dunkeln, verschwommenen Flecken. Alle Hüften schwarz, die Trochanteren dunkel, am Ende rot, Vorder- und Mittelschenkel rot, auf dem Rücken dunkel, die hintersten schwarz mit roter Basis. Schienen und Tarsen rot, die Hinterschienen an Basis und Spitze verdunkelt. 32 Gmünd X. Tiefenbachtal, Größe 5 mm. II. Unterfamilie Pimptlinae. Pimpla Fapr. . P. instigator F. 2|. Überall und nicht selten. — var.: inter- media Hovmer. 2 d Wildbad. . P. nigrohirsuta Stmrogu. 1 d. Bei einem Exemplar sind die Hinterschenkel rot, Tarsen und hinterste Schienen schwarzbraun, die letzteren hinter der Basis dunkelrot. Wildbad VIII. . P. aterrima Grav. 12, das mit der Stammform von GRAY. übereinstimmt, nur tritt die gelbe Färbung auf der Unterseite der Vorderschenkel nicht hervor. Wildbad. — var.: 3 ? 1 d: Vorder- und Mittelbeine mit Ausnahme der Hüften kastanienbraun, vorderste Schienen, Tarsen und Trochanteren gelb, Hinterschenkel kastanien- braun. Außerdem zeigt das ld einen roten Fleck auf den Hinter- hüften oben. Wildbad. . P. examinator Fıprr. 2. Überall häufig. . P. turionellaeL. ?d. — var. 3 Grav. (flavicoxis Trons.) ebenso häufig wie die Stammform. Wildbad. — var. 1 Grav. — var. 2 GrRAv. — var. area superomedia nulla. Von HaABErmeEus bei Ober- tal gefangen. . P. spuria Grav. 42 Wildbad. Sun: ER is C. G. Tuons. 3 2 Wildbad. . P! rufata Gm. 29. — var. 1 Grav. — var. 2 GrAav. Überall häufig. . P. brassicariae Pova 2 Wildbad. . P. quadridendata C. G. Tnoms. 2I Wildbad. ( P. roborator F. bei Vaduz.) . P. maculator F. ?d. Häufig. . P. alternans Grav. ?d. Mehrere ? nehmen eine Mittelstellung zwischen dieser und der vorigen Art ein. . P. angens Grav. ?d. Ziemlich häufig Wildbad. Gmünd. — var.: Seiten des Brustschilds mit rotem Fleck. Gmünd. — var.: 2 Linien auf dem Mittelrücken, Brustseiten, Wurzel des Schildchens rot, 2 Punkte unterhalb der Ansatzstelle der Flügel rot und gelb. Wildbad 20. 6. 09. 2. P. oculatoria F. 23 Wildbad. Gmünd. — var. 1 Hovucr. 2. P. arumdinator F. 2 Holzleute, P. Habermehli Scamirpern. 1 2 Wildbad. P. Holmgreni Scumisvern. $ Holzleute. Wildbad. Gmünd. P. brunnea Brıschke. ?d. Überall, aber nicht häufig. P. flavotrochanterata n. sp. Kopf schwarz, hinter den Augen verschmälert, Gesicht schmal, Raum zwischen Augen und Mandibel- basis kurz, der ganze Kopf glatt, stark glänzend, mit ziemlich langer, aber nicht dichter Behaarung. Clypeus am Ende ein- gedrückt, Fühler fadenförmig, am Ende nicht verdickt, länger als Kopf und Thorax zusammen. Augen unbehaart, Thorax stark glänzend, nur von oben mit seichter, weitläufiger Punktierung. Luftlöcher klein und rund, Metathorax stark gewölbt, sehr glänzend, ohne jede Spur von Leiste, leicht behaart. Stigma ziemlich breit, Areola groß, sitzend, Nervulus interstitial. Nervellus unter der Mitte gebrochen. Segm. 1 quadratisch, am Grunde ausgehöhlt, mit schwachen Kielen ; Postpetiolus punktiert; Segment 2 und 3 nach hinten an Breite stark zunehmend; die Seiten von Segment 4 parallel, alle Hinterleibsglieder stark punktiert. Der breite Hinter- rand von 2—4 fein querrissig, etwas glänzend, der Hinterleib ist also in der Mitte erweitert, viel mehr als bei P. brumnea. Seiten- höcker kaum angedeutet, Klauen mit Zahn. Bohrer etwas kürzer als der Hinterleib, Bohrerklappen stark behaart. Kopf ganz schwarz, mit Ausnahme der bräunlichen Palpen und der dunkel- 2% 22. braunen Unterseite der Fühler. Tegulae ganz schwarz, Flügel- wurzel weiß, ein Punkt vor den Flügeln gelbbraun. Flügel durchsichtig, Stigma hellbraun mit weißer Basis, Hinter- leib schwarz, die Segmente 2—4 oben in der Mitte rotbraun, alle Hüften und Schenkel rot, die vorderen an der Spitze mehr gelb, die Trochanteren gelb, alle Schienen weißlich, die hintersten vor der Mitte und am Ende gebräunt, Tarsen rot. Die Art schließt sich an P. brunnea an, unterscheidet sich aber durch die Form des Hinterleibs, die fehlenden Metathoraxleisten, die Färbung der Beine und und den Nervellus. Länge 7 mm, Bohrer 4 mm. 1? Wildbad X. . P. melanopyga Grav. Ich erhielt 1 2 und 1 3 vom Bodensee. Da das Männchen bis jetzt noch nicht bekannt ist, gebe ich im folgenden die Beschreibung desselben. Kopf glänzend schwarz, hinter den Augen nicht verschmälert, Gesicht ganz fein weitläufig punktiert, Clypeus ausgerandet, Palpen gelb, Fühler fadenförmig, schwarz, auf der Unterseite und am Ende ganz gelb, Thorax glänzend schwarz, seicht punktiert, Tegulae gelb. Metathorax mit 2 Leisten, Hinterrücken stark glänzend, im übrigen mit wenig dichter Punktierung. Luftlöcher klein und kreisrund, Brustseiten fast ganz glatt und glänzend, Hinterleib wie beim ? etwas breiter als der schmale Thorax, stark und dicht punktiert, die hinteren Segmente wenig glänzend. Segment etwas länger als breit mit scharfen Leisten, dieses, sowie die Segmente 2—5 am vorderen Teil braunrot, hinten schwarz, die rote Färbung durch Flecken ver- dunkelt; die letzten Hinterleibsglieder sind schwarz. Beine gelbrot, Hüften schwarz, stark glänzend, an der Spitze rot. Die hintersten Schienen am Ende oben mit braunem Strich, das letzte Tarsen- glied bei allen Beinen dunkel. Letzteres ziemlich stark verdickt, besonders der Pulvillus groß. Länge 9,5 mm. Zusammen mit einem ? gefangen am 24. VI. 05. P. calobata Grav. ? Wildbad. P. terebrans Rarze. 2. In Wildbad fing ich die ? dieser Art jedes Jahr im ersten Frühling in größerer Zahl an Tannenholz- klaftern. Meine Exemplare haben alle ein schwarzbraunes Stigma, wie RATZEBURG im Gegensatz zu SCHMIEDERNECHT erwähnt. Die Schenkel zeigen oben am Ende einen braunen Fleck, die Hinter- schienen sind außen braun. Größe 10—11 mm, Legeröhre 11 mm. Trotz der großen Anzahl von ? gelang es mir nicht, ein d zu fangen. 3. P. detrita Hoımer. ?d. Überall zu finden. 4. P. signata n. sp. Kopf glänzend schwarz, Augen nicht behaart, Stirn ohne jede Punktierung, Fühler länger als Kopf und Thorax zusammen, am Ende kaum verdickt. Clypeus etwas eingedrückt, Metathorax wenig punktiert, glänzend, Parapsidenfurchen deutlich, Luftlöcher des Metathorax ıund. Metathorax mit Längsfurche, die sich auf dem steilen Teil des Hinterrückens stark verbreitert, ohne jede Punktierung und Behaarung und daher sehr glänzend ist. Die Seiten des Rückens zeigen Behaarung und weitläufige Punktierung. Nervulus institial, Nervellus in der Mitte gebrochen, Areola groß, oben vollständig geschlossen, nicht gestielt. Hinter- leibssegmente stark punktiert, 2—4 mit undeutlichen Höckern, Segment 1 so lang als hinten breit, nach der Basis zu stark verschmälert. Längskiele nicht erhaben, das Hinterende von 1—5 glänzend und fast glatt. Der Hinterleib ist ziemlich breit, Segment 3—6 mit parallelen Seiten. Bohrerlänge fast 2 Drittel des Hinterleibs, Stechborsten hellgelb, Bohrerklappen lang behaart. Letztes Tarsenglied der Hinterbeine fast 3mal so lang als das vor- hergehende, Pulvillus stark entwickelt. Kopf und Thorax schwarz, Palpen und Unterseite der Fühler gelbbraun, Flügelwurzel, Tegulae und Punkt vor denselben weißlich. Hinterleib ganz schwarz, Farbe des Stigmas weißlich gelb mit weißer Basis und hellbraunem Rand. Flügel wasserhell, sämtliche Hüften, Trochanteren und Schenkel rot, die Hinterschienen gelb, hinter der Basis mit dunklem Ring, am Ende oben schwarz, das äußerste Ende der Hintertarsen dunkel. Die Klauenglieder sämtlicher Beine schwarz. Das Tier ist mit P. detrita und P. ingwisitor verwandt. Länge 9 mm. Bohrerlänge 4 mm. 12 Gmünd VII. . P. pictipes Grav. ? Gmünd. . P. didyma Grav. 2 ? Metzingen und Wildbad. Bei 1 2 sind die Hinterschienen braunschwarz, an der Basis und in der Mitte gelblichweiß. . P. inguisitor Scar. 5d. Häufig. . P. stenostigma C. G. Tuous. 1 ? Gmünd. Spiegelzelle deutlich gestielt und sehr klein. . P. triangularis VerHuorrr. Gmünd. Ich besitze 3 ?, welche mit der Beschreibung gut übereinstimmen. . P. atro-coxata n. sp. Kopf quer, Scheitel ausgerandet, Stirn und Scheitel stark glänzend, mit wenigen seichten Punkten. Gesicht ohne jede Punktierung, poliert. Clypeus am Ende stark ein- gedrückt, Raum zwischen Augen und Mandibelbasis sehr kurz, Fühler fadenförmig, länger als Kopf- und Thorax zusammen. Das 1. Fühlerglied fast 4mal so lang als breit, am Grunde etwas ver- dünnt. Augen nicht behaart. Thorax weitläufig punktiert, ziemlich glänzend, besonders die Brustseiten, mit ziemlich langer, grauer, wenig dichter Behaarung. Parapsidenfurchen lang, Luftlöcher rund. Oberes Mittelfeld des Metathorax durch 2 erhabene Längsleisten angedeutet. Nervulus interstitial, Nervellus unter der Mitte ge- brochen, Stigma breit, Areola groß, sitzend, Segment 1 so lang als breit, an der Basis muldenförmig ausgehöhlt, mit 2 wenig er- habenen Längsleisten, stark punktiert, Segment 2 und 3 nach hinten deutlich erweitert, 4 quadratisch, die folgenden quer. Bei den Segmenten 2—4 ist der vordere breitere Teil stark punktiert und mit ganz schwachen Seitenhöckern versehen. Der breite Hinterrand ist glänzend mit leichten Querrissen. Bohrer etwas länger als der Hinterleib, Bohrerklappen stark behaart, Hüften — 344 — oben poliert. Die Tarsen der Hinterbeine sind zusammen so lang wie die Schienen, Klauen am Grunde mit Zahn, Pulvillus groß. Kopf, Thorax und Hinterleib schwarz, Spitze des Clypeus braun- rot, Palpen weiß, Fühler schwarz, gegen das Ende dunkelbraun, Tegulae gelb mit braunem Fleck, Flügel getrübt, Stigma braun, an der Basis und Spitze hell. Alle Hüften schwarz, Trochanteren am Grunde dunkel, von der Mitte an gelb, die Schenkel, Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittelbeine sind rot, Hinterschenkel rot, an der äußersten Basis oben braun, Mittelschienen an der Basis weißlich, hinter der Basis und am Ende schwarz, in der Mitte rot. Hinterste Tarsen schwarz, der Metatarsus am Grunde schmal weiß. Bei dem 2. Exemplar sind die Mittelschenkel am Ende, die mittleren Schienen in der Mitte weißlich. Länge 11 mm, Bohrerlänge 8 mm. 2 $? Gmünd. Das Tier steht P. sagax Harrıc am nächsten, unterscheidet sich aber durch die Färbung der Beine und die Größe. 1. P.brevicornis GrAv. 2. Überall nicht selten. — var. 3 ScHMIEDERN. . P. macrura Först. 1 2 Wildbad. ScHMIEDERNEcHT führt diese Art in seiner Tabelle nicht auf. . P. mandibularis Grav. 2 Wildbad an alten Forchen. Gmünd. Auch bei meinen Stücken ist ein längliches, scharf abgegrenztes, etwas vertieites Mittelfeld vorhanden; dagegen fehlt die Querleiste der Seitenfelder vollkommen; Spitze der Wangen mit gelbem Fleck; Tegulae gelb, ebenso ein breiter Punkt vor den Flügeln. Das größte Exemplar mißt 13,5 mm. . P. longicornis n. sp. Kopf quer, hinter den Augen nicht ver- schmälert, Scheitel nicht breit, hinten leicht ausgerandet. Stirn glänzend, aber weniger als bei den anderen Pimpla-Arten, Gesicht fein runzelig punktiert, ClJypeus eingedrückt, Raum zwischen Augen und Mandibelbasis schmal, Fühler fadenförmig, nicht verdickt, fast so lang als der ganze Körper. Mesonotum ziemlich dicht und seicht punktiert, schwarz glänzend, Metathorax stärker punktiert mit Längsleisten, Luftlöcher kurz oval, Speculum sehr groß und stark glänzend. Areola breit sitzend, Nervulus etwas hinter der Gabel, Nervellus in der Mitte gebrochen. Hinterleib schmal, lang gestreckt, Segment 1 doppelt so lang als breit, mit starken Längs- leisten, punktiert; Segment 2 punktiert, länger als breit, mit 2 schiefen Eindrücken, die von der Mitte des Vorderrandes aus- gehen; Segment 3—6 quadratisch, punktiert, kurz behaart, die Höcker auf den Segmenten fehlen. Hüften glänzend, wenig punk- tiert, Schenkel schlank, Kopf, Fühler, Thorax und Hinterleib schwarz, Palpen hell, Tagulae weiß, in der Mitte etwas verdunkelt; Flügel durchsichtig, Stigma braun. Vordere und mittlere Hüften und Trochanteren weißlich, die ersteren an der Basis und oben schwarz, Hinterhüften ganz schwarz. Hintere Trochanteren rot, am Grunde schwarz, die vorderen und mittleren Schenkel, Schienen und Tarsen rot, Hinterschenkel rot, am Ende schwarz. Hinter- schienen schwarz, ein Ring an der äußersten Basis und ein Streifen WR an der Unterseite weiß, die zugehörigen Tarsen dünkel; der Meta- thorax am Grunde hell. 1d Gmünd 20. IV. 08. Gmünd, Tauben- tal. Länge 9 mm, Fühler 8 mm. Ephialtes, Schrank. E. manifestator Lınnt. 23 Wildbad. Gmünd an Baumstümpfen. E. macrocentrus Grav. 2 Wildbad. E. dux Tschex. ? Wildbad. — var.: Hinterhüften und Hinter- schenkel oben fast ganz braunschwarz. Wildbad 9. E. tuberculatus Fourc. 23 Wildbad. E. planifrons C. G. Trons. 12 Wildbad. E. parallelus C.G. Tuoms. $ Wildbad. Nicht gerade selten an Tannenstümpfen und Holzklaftern. . E. heteropus C. G. Tuons. 1 2 Metzingen. An Weiden zu- sammen mit Aromia moschata. . E. tenuiventris Horner. ?d. Das Stigma ist ziemlich hell hei meinen Exemplaren. . E. antefurcalis C. G. Tuoums. $. In Wildbad auf der Höhe des Eibergs und Sommerbergs im Juli und August an alten Forchen ziemlich häufig anzutreffen. In Wildbad ist diese sonst recht seltene Art bei weitem die häufigste. . E. carbonarius Crrist. 2 Wildbad. Biberach. . E. extensor Tascne. ?d Gmünd. Aus Tannenreisig gezogen. . E. inanis Grav. 2 Wildbad. Perithous Houamer. P. albicinctus Grav. 2 ? im Nat.-Kab. 2 C fing ich in Wild- bad 10. VII. 05 an Tannenscheitern in der Nähe des Christofs- hofs. & ist bisher noch nicht beschrieben worden. d. Kopf schwarz, hinter den Augen verschmälert, stark glänzend, Clypeus durch eine deutliche Furche vom Gesicht abgetrennt, eingedrückt und in der Mitte ziemlich tief ausgerandet. Gesicht, innere Augenränder, Mandibeln und äußerste Spitze der Wangen, sowie die Palpen weiß. Mandibelzähne schwarz, an der Basis mit langer, heller Behaarung. Schaft auf der Unterseite gelb, die Fühler ganz rotbraun, oben etwas dunkel, besonders an den Einschnitten. Stigma braunrot, in der Mitte heller, Linien vor und unter der Flügelwurzel, Tegulae und Basis der Flügel gelb, Hinterrand des Schildchens und Hinterschildchens weißgelb. Ebenso gefärbt sind die Suturlinien vom Hinterrand des Schildchens nach der Basis der Hinterflügel. Brustseiten auffallend glänzend, Metathorax stark gewölbt, oben glatt, nach hinten zu mehr punk- tiert mit eingedrückter glänzender Längslinie. Vorder- und Mittel- beine weißgelb, Hüften und die Oberseite der Schenkel vötlich, die hintersten Hüften, Trochanteren und Schenkel rot, die letz- teren am äußersten Ende gelb. Schienen und Tarsen der Hinter- beine braun, erstere an der Basis unten rot, Hinterleib stark punktiert, der weiße Hinterrand der Segmente glatt und etwas | oa — 346 — erhaben, Segm. 1 nur in den Hinterecken mit weißem Punkt, doppelt so lang als hinten breit, Segm. 2—-4 deutlich länger als breit, 5—7 quadratisch. Länge 14,5 mm. Per. mediator F. 9 Wildbad. Per. divinator Bossı. 1 @ Wildbad 20. VIII. 08, auf Brombeeren. Per. varius Grav. 1 9 Wildbad. Rhyssa Grav. Rh. amoena Grav. ?J Wildbad. Zusammen mit Rh. persuasoria, aber viel seltener. Die Fühler der J variieren in der Färbung, einzelne besitzen ganz rotkraune Fühler ohne weißen Fühler- ring, bei anderen d ist dieser deutlich ausgeprägt. Rh. persuasoria Lınnt. 2d. Sehr häufig in Wildbad. Rh. approximator F. — var. maculicoxis Krızcag. 1 2 Wild- bad VI. Thalessa Houuer. Thal. leucographa Grav. 19 Wildbad 15. VII. 07. Thal. curvipes Grav. 12 Nat.-Kab. Thal. superba Schrank. ?d. 2 Pärchen dieser Art sind im Besitz von Herrn Oberregisseur Albert, früher in Wildbad, der als großer Naturfreund sich neben seinem Künstlerberuf dem Studium der Insekten widmete, und von dem ich manche wertvolle Anregung erhielt. Er fing die Art auf der Höhe des Meistern an Buchenscheitern. Theronia Houusr. Th. atalantae Popa. ?J Wildbad, Gmünd. Polysphincta GraAv. . P. varipes Grav. 1% Metzingen, 13 Gmünd. . P. multicolor Grav. 32 Schießtal Gmünd im Sept. und Okt. . P. boops Tscuer. 1? Wildbad. Häufiger Gmünd, Schießtal an feuchten Stellen. . P. carbonator Grav. 2 Wildbad. — var.: hinterste Schienen und Tarsen schwarzbraun, beide mit weißlicher Basis. Größe LO m aleD, . P. pallipes Houmer. — var. gracilis Houmer. 1? Wildbad. . P. Bohemani Hormer. 1 d Gmünd. Olistopyga GRAY. Clist. incitator F. 2 2 Wildbad an Fensterscheiben. 1 2 Hinter- leib ohne rötliche Einschnitte. Lycorina HoLnar. Lycor. triangulifera Homer. 22 Gmünd auf Populus tremula. ° Schizopyga GRAY. Sch. podagraria Grav. 12 Nat.-Kab. Sch. atra Krıscne. 2 Gmünd, Holzleute. — 37 — Glypta Grav. 1. Gl. flavolineata Grav. 23. Häufig. — SuSE Gl. evanescens Rarze. ? Wildbad, 14 Wildbad. — var. Meso- notum rot. Wildbad. Gl. cicatricosa C. G. Tuoms. 12 Gmünd. Gl. bifoveolata Grav. ?3 Gmünd, Wildbad. Gl. mensurator F. 2 Ipf und Hoizleute. Gl. dentifera C.G. Tuous. 1d Gmünd. Gl. irochantierata Brivc. 2 2 Gmünd. Bis jetzt nur aus Eng- land bekannt. Die Tiere stimmen vollständig mit der Beschrei- bung überein. . Gl. pietipes TascHene. 2 Wildbad. . Gl. varitoxa C.G. Tuoms. d Wildbad. . @l. nigricornis C. G. Tuoms. 2 Gmünd. . Gl. nigroplica C.G. Tuoms. 12 Holzleute. Die beiden letzten Arten waren bis jetzt in Deutschland nicht aufgefunden. . @l. incisa Grav. ®2 Nat.-Kab. . @l. vulnerator Grav. 1 Holzleute. Conoblasta Först. C©. zanthognatus C. G. Tuoms. 2 Wildbad. C. ceratites Grav. ?d. Überall häufig. ©. heterocera C.G. Tuoms. 23 Wildbad. ©. fronticornis Grav. ?d Wildbad. Anarthronota SCHMIEDERN. Anarth. thuringiaca Schm. 1% Wildbad. Taschenbergiqa SCHMIEDERN. Tasch. modesta Grav. 12? Gmünd. Stenolabis KRIECcHE. Sten. cingulata Krızcne. 1? Wildbad. Sehr selten, nur wenige Exemplare bekannt. Oryptopimpla Tasche». - Orypt. blanda Grav. 22 Wildbad. Orypt. errabunda Grav. d Wildbad. — var.: Schildehen schwarz, 1 2 Wildbad. Phytodietus Houuer. Ph. segmentator Grav. 2 2? Gmünd. Ph. coryphaeus Grav. 12 Nat.-Kab. 2 ? fing ich bei Vaduz. Ph. albipes Houmer. 2 2 24. VIII. 08 zwischen Heidelbeeren am oberen Badweg. Wildbad. Ph. astuwtus Grav. 1% Nat.-Kab. Syzeuctuws Först. Syz. maculatorius Fazer. ?J Nat.-Kab. (SP) SSSSÖSSÖSÖSN — 348 — Meniscws SCHIÖDTE. M. murinus Grav. ?d Wildbad. Gmünd. M. catenator Pauz. $. Ich fand die Tiere immer an Gras- stengeln hängend. Überall. M. bilineatus GRAv. — var.: impressor Herr. Wildbad. M. impressor Grav. ? Wildbad. ?J Nat.-Kab. M. elector Grav. 1 ? Wildbad. Thorax weniger stark rot. Lissonota GRaV. . L. femorata Hoımer. 5 ? Wildbad. — var.: Innere Augen- ränder oben mit ganz schmalen gelben Streifen, zuweilen nur punktförmig. Trochanteren nicht dunkel gefärbt, sonst ganz mit der Beschreibung übereinstimmend. . L. crassipes 0. G. Tuoms. 12 Gmünd 18. V. 12. Von fe- morata besonders unterschieden durch die sitzende Areola und die Länge des Bohrers, welche bei jemorata die Körperlänge, bei crassipes dagegen nur die des Hinterleibs erreicht. Bisher nur in Schweden gefunden. . L. sulphurifera Grav. ?d. Überall häufig. — var.: ruficoxis SCHMIEDERN. |. . cylindrator Vıru. ?d. Häufig. . basalis Brıscake. d Wildbad. . insignita Grav. 1 ? aus Stuttgart durch Herrn v. d. Trappen. . commixta Houmer. ?J3 Wildbad. . argiola Grav. d Metzingen. Wildbad. irrigua C. G. Tuoms. 1 ? Wildbad. . bellator Grav. 2d. Überall. — var.: Schildchen ganz schwarz d. . picticoxis SCHMIEDERN. 2 2 Wildbad. culiciformis Grav. 2| Wildbad. An den Fenstern der Gartenhalle des Windhofs. — var.: Hüften schwärzlich, alle Über- gänge zur Stammform. . L. variabilis Houmer ?I Wildbad. . L. procera n. sp. Kopf sehr stark quer, Stirn und Gesicht matt, ganz fein runzlig punktiert, das letztere mit sehr kurzer Behaarung. Fühler fast so lang als der Körper, schlank. Der untere Zahn der Mandibeln wenig kürzer als der obere. Raum zwischen Augen und Mandibelbasis sehr breit. Thorax matt, fein runzlig punktiert, Längsleisten des Metathorax undeutlich, lang und parallel verlaufend. Luftlöcher klein und rund. Speculum wenig glänzend. Parapsidenfurchen vollständig fehlend. Nervulus . hinter der Gabel, Nervellus oppositus weit unter der Mitte ge- brochen. Areola sitzend, Außennerv teilweise undeutlich, Radius ganz gerade verlaufend. Segment 1 doppelt so lang als breit, 2 und 3 etwas länger als breit, der 2. nach hinten wenig er- oO weitert, 3 mit parallelen Seiten. Segment 1—-4 matt, fein runzelig punktiert, die letzten Segmente glänzend. Bohrer so lang wie der Körper. Beine schlank, Klauen von der Länge des Pulvillus, Kopf und Thorax schwarz, Scheitelpunkt weiß. Clypeus, Mandibeln an ade und Palpen gelb, die Mandibelzähne schwarz. Schaft und Fühler- geißel ganz schwarz. Tegulae, Flügelwurzel und ein Punkt vor den Flügeln gelb. Flügel leicht getrübt, Stigma gelb, Hinterleib schwarz, Hinterrand der Segmente 1—3 schmal rot, 3 und 4 auf der Scheibe verschwommen rotbraun. Bauchfalte gelb, Beine rot, nur die äußerste Spitze der Hinterschenkel, sowie die Spitze der Hinterschienen und ihre Tarsen etwas gebräunt. Das Tier ist ähnlich der Lissonota variabilis HoLmGrR., von der es sich aber unterscheidet durch die schwarze Fühlergeißel, das Fehlen der roten Färbung auf dem Thorax, das gelbe Stigma und die Farbe der Trochanteren. Länge 9 mm. Bohrerlänge 9 mm. 2 2 Wildbad. . L. unicincta Houmcr. 2 Wildbad. Holzleute. . L. elypealis C.G. Tuous. 2 2 Wildbad. . L. mutanda SCHMIEDern. 1 2 Wildbad. Bisher noch nicht in Deutschland gefunden. . L. biguttata Houmuer. 1 2 Wildbad. Nur aus Schweden be- kannt. . L. dubia Houmcr. ?J Wildbad. Nicht selten. — var.: Scheitel- punkte fast fehlend ?. . L. melania Hovmer. 1 2 Wildbad. . L. errabunda Houmsr. 2 Wildbad. L. segmentator Fazr. ?J3 Wildbad. Bopfingen. — var.: nigri- C0o&a STROBL. Cd. . L. deversor GrAv. — var.: Schildchen schwarz. 3 d. Wildbad. . L. transversa Brivc. 2 2 Wildbad. Gmünd. . L. humerella C. G. Tuoms. 1 2 Wildbad. . L. linearis Grav. 2 2 Gmünd. . L. inareolata n. sp. Kopf quer, matt, fein runzlig punktiert, hinter den Augen stark verschmälert, Scheitel schmal, Fühler faden- förmig, länger als Kopf und Thorax zusammen, gegen das Ende zu leicht verdickt. Thorax matt, Hinterrücken etwas stärker punktiert, die hintere Querleiste deutlich, Längsleisten des Meta- thorax angedeutet, Parapsidenfurchen fehlend, Luftlöcher klein und rund. Speculum glänzend, Flügel ohne Areola, diese auch nicht angedeutet. Nervulus außerordentlich weit hinter der Gabel, Nervellus tief unter der Mitte gebrochen, Radius gerade. Segment 1 runzlig punktiert, etwas länger als hinten breit, gegen die Basis stark verschmälert, Seiten des Postpetiolus mit Längsrissen, hinten in der Mitte glatt und glänzend. Die folgenden Segmente quer, die hinteren mehr glänzend. Beine ziemlich schlank. Der Hinter- leib hat dieselbe Länge wie der Kopf und Thorax zusammen, Bohrer so lang wie der Hinterleib. Kopf und Thorax schwaız, Clypeus, Palpen und Mandibeln gelb, Scheitelflecke fehlen. Unter- seite der Fühlerbasis rot; der sehr tief eingeschnittene Schaft schwarz. Flügelwurzel, Tegulae und ein Punkt vor den Flügeln, sowie ein breiter Fleck des Mesonotums gelb; eine Linie an den Seiten des Prothorax rot; Stigma gelb. Hinterleib schwarz; rot — 350 — sind: eine feine Linie am Hinterrand des 1. Segments, ein Streifen am Vorder- und Hinterrande des 2. und 3. Segments. Vordere Hüften und Trochanteren weißlich; im übrigen sind die Beine rot, die mittleren Hüften mehr gelblich, Hinterschienen kaum ver- dunkelt. Das Tier gehört zur Untergattung Asphragis Först. Länge 5 mm, Bohrerlänge 2!/g mm. 1 ? Wildbad 16. VII. 04. Lampronota Ham. L. melancholica Grav. ?| Wildbad nicht selten. L. caligata Grav. 2d Wildbad. L. marginator Scaıöpre. ?d Wildbad. Am 15. VII. 08 fing ich ein ? dieser Art, welches dieselbe eigentümliche Ausnagung der Fühlerglieder 3 und 4 zeigt, wie das d; diese Besonderheit wurde bis- her nur bei d beobachtet. Echthrus Gran. E. reluctator Lınx&. ?J in Wildbad in der Nähe des Christofs- hofs an altem Holz nicht selten. 1 ? Gmünd. Die Tiere variieren in Färbung und Größe sehr. Bei meinen größten, 19 mm langen weiblichen Exemplaren sind die Segmente 1—4 dunkelrot, das 1. an Basis und Spitze schwarz, die kleinen Stücke zeigen meist nur eine rote Färbung der Segmente 2 und 3. Bei den d ist meistens Segment 2 und 3 rot, mehr oder weniger verdunkelt bis ganz schwarz. Größtes Exemplar: ? 19 mm; kleinstes: d von. 7 mm. Ischnocerus Grav. I. filicornis Krıscung. ?J Wildbad. I. seticornis KrızcHuB. 2? Wildbad. Ich fand die ? beider Arten in derselben Anzahl jedes Jahr an tannenen Reisigbüscheln beim Christofshof. Die Tiere stechen am empfindlichsten von sämtlichen Ichneumoniden. Xylonomus GRAY. X. praecatorius Fazr. ?J Wildbad, Rindenhäuschen beim Kurtheater. — var. 1 Grav. $. — var. 2 Grav. ®. X. alpestris Haserm. 1 ?Jd Wildbad, zusammen an einem Tannenstumpf gefangen. Bisher nur 1 ? bekannt. Beschreibung des d: Kopf breiter als der Thorax, hinter den Augen nicht verschmälert, eher ein klein wenig erweitert, Gesicht, Wangen und Augenränder quer nadelrissig. Stirn punktiert, etwas glänzend, Fühlergeißel gegen die Spitze schwach verdünnt, Metathorax . mit deutlicher Felderung, oberes Mittelfeld flaschenförmig, hinteres Mittelfeld durch 2 Längsleisten geteilt. Metathorax tief unten mit 2 deutlichen Dörnchen. Segment 1 fast 4mal so lang als hinten breit, deutlich nach der Basis hin verschmälert, mit 2 Längsleisten, die bis zum Ende verlaufen. Oberseite fein querrunzelig, das 2. Segment ist doppelt so lang als breit und zeigt deutlich die auch beim ? vor- handenen schiefen Basalgruben. Dieses Segment ebenso wie die hinteren 2 runzlig punktiert, die letzten mehr glänzend. Die Segmente 3 und 4 u a länger als breit, 5 quadratisch. Kopf und Fühler schwarz, Unterseite des Schafts und der 1. Fühlerhälfte rötlich, Clypeus, Basis der Mandibeln und Palpen braunrot, Thorax und Hinterleib schwarz, Tegulae braun- rot, Beine rot. Vorderste und hinterste Hüften an der äußersten Basis schwarz. Das letzte Glied aller Tarsen schwarz, Hinterschienen und ihre Tarsen dunkelbraun. Alle Schienen sind an der Basis weiß ge- zeichnet, ebenso Glied 3 und 4 der hintersten Tarsen. Stigma braun- rot, an der Basis weißlich. Nervellus in der Mitte gebrochen, Nervulus interstitial. Länge 12 mm. Wildbad 19. 6. 09. X. niger n. sp. Kopf hinter den Augen nicht verschmälert, Scheitel kaum ausgerandet, nicht auffallend breit, so daß der Kopf eine weniger kugelige Form besitzt als bei den verwandten Arten. Clypeus stark niedergedrückt, Kopf seicht punktiert, der Scheitel schwach glänzend, Fühler fadenförmig, am Ende umgebogen, mit sehr deutlichen Wimperborsten. Geißelglieder lang gestreckt, Fühler ziemlich länger als Kopf und Thorax zusammen. Thorax lang gestreckt, Mesonotum durch tiefe Parapsidenfurchen 3geteilt, der ganze Thorax stark punktiert, matt, die Brustseiten mit schwachem Glanz, Metathorax deutlich ge- feldert, mit kleinem Zahn versehen. Luftlöcher fast rund, die Grube vor dem Schildchen durch eine erhabene Längsleiste geteilt, wie bei der Cryptidengattung Stylocryptus. Areola punktförmig, Nervulus hinter der Gabel, Nervellus in der Mitte gebrochen. Der ganze Hinterleib stark punktiert, die letzten Segmente weniger. Segment 1 hinter den Luftlöchern kaum eingeschnürt, die Längsleisten sehr fein, bis zur Spitze reichend. Segment 2 und 3 an der Basis mit bogenförmigen Quereindrücken, das 1. anderthalbmal so lang als hinten breit, nach der Basis zu gleichmäßig verschmälert; 3 und 4 kaum breiter als lang, die folgenden sehr stark quer. Bohrer so lang wie der Hinterleib, an der Spitze stark verdünnt, Bohrerklappen mit schwacher Behaarung. Kopf, Thorax und Hinterleib schwarz, Clypeus und Basis der Mandibeln braunrot, Fühlerglieder 9—13 mit weißem Ring, Tegulae schwarz, am Grunde mit braunrotem Fleck, Stigma dunkelbraun. Flügel durch- sichtig, in der Nähe des Stigmas mit leichter Verdunkelung, Endrand des 1. Segments und Seiten des 2. braunrot, ebenso die Bauchseiten dieser 2 Segmente. Alle Hüften und Trochanteren schwarz, die vorderen mit braunem Fleck. Schenkel schwarz, an der Basis und am äußersten Ende rot, die vorderen mit ausgedehnterer roter Färbung. Schienen schwarz, gleichfalls an Basis und Spitze heller, die vorderen gedreht, mehr rot. Tarsen rot, die hinteren verdunkelt. Das Tier hat Ahnlich- ‚keit mit X. annulator, von dem es sich durch die Lage des weißen ‚Fühlerringes, die Gestalt des 1. Segments, die Quereindrücke auf Segment 3 und die Farbe des Stigmas unterscheidet. Länge 9 mm, Bohrer 5 mm. 1 2 Wildbad. X. irrigator Faur. 25 Wildbad. X. brachylabis Krırcne. d. Auch bei dieser Art ist die Basis der Schienen weiß. (KrıEcHE.: Ent. Nachrichten 1889. p. 75.) X. sepulchralis Houmer. ? Nat.-Kab. — 352 — Oalliclisis Försı. 0. hectica Grav. ? Wildbad. Die großen Exemplare von 17 mm Länge haben rote Vorderbeine, das Gelb tritt ganz zurück. Ich be- sitze auch Tierchen von nur 7 mm, welche sich von der Stammform unterscheiden: 1. Durch die weißlichgelbe Färbung der Vorderhüften und Schienen; 2. durch die etwas geringere Länge des Bohrers. C. brachyura Houmer. 2 2 Wildbad. Die Stücke stimmen sehr gut mit der Beschreibung überein, nur sind die Hinterschenkel auf .der Oberseite gebräunt. Bisher nur in Schweden gefunden. Poemenia HoLımcr. P. notata Homer. ?J Wildbad. Zusammen mit den beiden vorigen Arten an alten Forchen des Eibergs. Odontomerus GRAY. . geniculatus Krısene. ?J3 Wildbad. . pinetorum C.G. Tuoms. 1 2 Wildbad. . punctulatus C. G. Tuoms. 2? Wildbad. . melanarius Horner. 1 ? Wildbad. appendiculatus Grav. 1? erhielt ich aus Vorarlberg, in Wildbad fing ich ein d, das ich hierher ziehe, da es in den wesent- lichen Punkten mit em ? übereinstimmt. Kopf schwarz, hinter den Augen verbreitert, Scheitel glatt und glänzend mit wenigen Punkten, Gesicht stark, aber nicht dicht punktiert, Wangen glänzend, weitläufig punktiert, mit längerer Behaarung. Fühler von Körperlänge, zugespitzt, das 1. Glied unten rötlich, Thorax zy- liadrisch, mit tiefen Parapsidenfurchen, Metathorax deutlich gefeldert, hinten steil und sehr kurz abfallend. Oberes Mittelfeld flaschenförmig, der Hals des Feldes sehr lang, Metathorax beiderseits mit Zahn, Te- gulae z. T. rotbraun, Flügel leicht getrübt, Stigma dunkelbraun, Ner- vulus vor der Gabel, Nervellus etwas unter der Mitte gebrochen. Segment 1 viermal länger als hinten breit, 2 und 3 länger als breit, Segment 4 quadratisch, die folgenden quer, 1—-3 querrunzelig, die folgenden glänzend. Beine rot, Vorderhüften nur an der Basis schwarz, Mittel- und Hinterhüften schwarz, an der Spitze rot. Hinterschenkel stark verdickt, mit Zahn; Mittelschienen nicht gedreht, an der Basis auswärts, am Ende einwärts gebogen. Mittlere und hintere Trochanteren SOSOOOo teilweise braunrot, Hinterschienen und Tarsen bräunlich, die ersteren an der Unterseite rötlich. Länge 13 mm. 1 d Wildbad 20. VI. 08, an einem Tannenstumpf. Bis jetzt waren nur 2 bekannt. Tropistes Grav. T. nitidipennis Grav. 2 2. — var.: fuscipes ?. T. rufipes Krızcne. 1%. Die heulen seltenen Arten fand ichi in Wildbad am oberen Badweg an alten Forchen. Aphanoroptrum FÖörst. A. abdominale Grav. 2 Wildbad. nn Mesoclistus Försr. M. rufipes Grav. ?d. Dieses, wie es scheint, sonst sehr seltene Tier fing ich in Gmünd im Juli 1911 in großer Zahl auf Heracleum. Phaenolobus Fönrsr., P. arator Rossı. ?3° Gmünd. Wildbad. P. fulvicornis Grav. 1 2 Stuttgart. Im Nat.-Kab. Acoenmites Larr. A. dubitator Panz. 1 S Wildbad. Collyria Schiöpte. C. puncticeps C. G. Tuous. 2 Gmünd. Ooleocentrus Grav. C. excitator Grav. ?d. Häufig in Wildbad. Gmünd. An Baum- stümpfen, schmarotzt in den Bockkäferlarven, die unter der Rinde leben. Qi 10. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. Benützte Literatur. . BERTHOUMIEU, V.: Ichneumonides d’Europe et des pays limitrophes. Annales de la Societe entomologique de France. Vol. XIII—-XV. . BRISCHEE, C. G. A.: Die Ichneumoniden der Provinzen West- und Ost- preußen. Naturf. Gesellschaft Danzig. 1878; 80, 81. . Forer, A.: Das Sinnesleben der Insekten. München 1910. . GRAVENHORST, J. L. C.: Ichneumonologia europaea. Vratislaviae 1829. Bd. I—-Ill. . HABERMEHL, H.: Uber die Lebensweise der Ichneumoniden. Programm 1896. No. 650. Gymnasium und Realschule Worms. . Ders.: Beiträge zur Kenntnis der Ichneumoniden. Programm 1903/04. Gymnasium und Realschule Worms. . HoLM6erRen, A. C.: Ichneumonologia suecica. 1864 und 1871. . KRIECHBAUMER, J.: Kleinere zerstreute Schriften. . RATZEBURG, J. TH. CHR. : Die Ichneumonen der Forstinsekten. Berlin 1829, Bd. I—-IM. SCHMIEDEKNECHT, O.: Opuscula Ichneumonologica. Fasc. I-V und XIV — XVII. Selbstverlag. . STRoBL, P. G.: Die Ichneumoniden Steiermarks. Mitteilungen des Natur- wissenschaftlichen Vereins von Steiermark. 1900 und 1901. . TASCHENBERG, E. L : Die Hymenopteren Deutschlands. Bremen 1865. . Tuonson, ©. G.: Opuscula Entomologica. Lundae 1869—1890. Bd. I-XIV. . WEsmaEL, ©.: Tentamen. Nouveaux mömoires de l’Academie de Bruxelles. 1895 und andere kleinere Schriften, DV go Etwas vom Siebenschläfer. Von Joseph Gresser, Pfarrer a. D. in Untermarchtal. Ausgangs Mai 1906 war ich im Bienenstande des hiesigen Klosters beschäftigt. In demselben befindet sich hinter den in zwei Reihen übereinanderstehenden Bienenkasten ein verschließbarer, innen mit Brettern verschalter Gang. Über ihm ist in der Bretterdecke eine Öffnung, durch die man in den etwa 1 m hohen Dachraum schlüpfen kann, in welchem damals mit Werg gefüllte Kissen und anderes Wärmematerial für die Bienenstöcke während des Winters lagen. Da bemerkte ich ein dem Eichhörnchen ähnliches Tierchen, das aber nur etwa halb so groß — 16 cm — war. Es war auf dem Rücken aschgrau, auf der Unterseite weiß, hatte einen buschig behaarten, 13 cm langen Schweif. Behend kletterte es an der Bretterwand hinauf und an einer über den Fugen der Bretterdecke angebrachten, etwas hervorstehenden Holzleiste, den Rücken nach unten, rasch dahin und verschwand durch die Lücke des Dachbodens. Es war der gemeine Siebenschläfer, Myoxus glis SCHREB. Dort hatte er sein Standquartier aufgeschlagen. Wenn er durch die Lücke herunterstieg, konnte er nach Belieben zwischen den Bienenkasten ins Freie und wieder herein. In den folgenden Tagen und den ganzen Sommer hindurch kam er fast täglich aus seinem Verstecke herunter auf die oberste Reihe der Bienenkasten und ließ sich die dorthin gelegten Apfel- schnitze, Erdbeeren, Kirschen, Haselnüsse, Brot, Käse etc. schmecken. Süßigkeiten waren ihm immer willkommen. Mit einem Stückchen Zucker wußte er zuerst nichts anzufangen; als aber dasselbe mit Wasser angefeuchtet wurde, da war er um eine angenehme Er- fahrung reicher. Um zu den in einem zum Teil leeren Bienenkasten aufbewahrten Leckerbissen zu kommen, wußte er die nicht fest ver- schlossene Türe zu Öffnen. An einem aus einem Holzkistchen gefertigten, an der Wand hängenden Kästchen fraß er am oberen Rande der Türe ein Loch aus, durch das er in das Innere gelangen konnte. Wenn in dem Gange eine Bienenwabe, in der noch etwas Honig oder Blumenstaub waren, aus Versehen stehen blieb, glaubte er an die Einhaltung der Ordnung im Bienenstande dadurch mahnen — ah zu müssen, daß er die Zellenwände der Wabe wegbiß und mit dem Inhalte derselben sich gütlich tat. Mit den Bienen lebte er im besten Frieden. Wenige Tage nach seiner Ankunft nahm er das Futter aus der Hand, setzte sich auf diese, ließ sich im Stande herumtragen, streicheln und auf die Achsel oder den Kopf setzen. Das „Grubeln“ im Nacken gefiel ihm besonders gut. Nach einer an einem Stäbchen befestigten Kirsche lief er auf und ab an Wänden und Decke. Wenn er zu Hause war — bei Regenwetter blieb er gerne unter dem schützenden Dach — kam er, sobald er meine Gegenwart merkte, oder auf den Lockruf, aber nur den einer ihm bekannten Stimme, von seinem Lager herunter, um die dargebotenen Leckerbissen zu verzehren. Dabei saß er, wie das Eichhörnchen, auf seinen Hinter- füßen und hielt das Dargebotene mit den Vorderpfoten fest. Die Schalen von Äpfel und Birnen warf er weg. Besonders possierlich war es anzusehen, wenn er nach einer guten Mahlzeit sich „wusch‘“, wobei er auf den Hinterbeinen sitzend mit beiden Vorderpfoten zu- gleich im Gesichte herum fuhr, ähnlich, aber viel rascher, wie die Katzen es tun, wenn Besuch ins Haus kommen will. So zeigte er sich seinem Pfleger gegenüber als ein sehr zutrauliches Tierchen. Gegen Fremde war er mißtrauisch und zurückhaltend. Doch schloß er auch mit der die Bienen besorgenden Schwester Freundschaft. Um den 15. Juli bekam er Besuch von einem Männchen, das etwa 6, höchstens 8 Tage blieb und dann freiwillig oder unfreiwillig wieder verschwand. Einmal war ich Zeuge eines unfreiwilligen Ab- schieds. Das Weibchen saß auf dem vordersten Kasten der oberen Reihe, gemütlich den Hantierungen im Bienenstand zuschauend und auf die gewohnten Leckerbissen wartend, als das Männchen herankam. Aufspringend wandte es sich fauchend und zischend gegen dasselbe. Dieses erkannte die gefährliche Lage und lief schnellstens vor dem ebenso schnell hinter ihm herrennenden Weibchen davon, über die Bienenkasten dahin, an der Wand herab und zwischen den Kasten hindurch ins Freie und wurde niemals mehr gesehen. In den Jahren 1910, 11 und 12 erschien um die genannte Zeit dasselbe, an seinem verstümmelten Schweife erkenntliche Männchen. In den vorausgegangenen Jahren 1906—09 war es ein anderes mit ganzem Schweife. Daß das Männchen und Weibchen vom 2. Beobachtungsjahre (1907) an schon ein paar Tage nach der Ankunft ganz zutraulich waren, spricht dafür, daß es in jeder Periode das gleiche Paar war. Sicher kann dieses jedoch nicht fest- 23* — 356 — gestellt werden, weil weder Männchen noch Weibchen ein besonderes Erkennungszeichen hatten. Eine andere Lautäußerung als das bei besagter Gelegenheit gehörte Fauchen und hie und da ein leises, eintöniges „Bebbebbeb“, war nie zu vernehmen. Letzteres hatte vielleicht den Zweck, die Aufmerksamkeit auf sich zu richten und etwas zu bekommen. Anfangs September sah man es dem Weibchen an, daß es Nachkommenschaft zu versorgen hatte. Schon einige Zeit vor und nachher war es etwas zurückhaltender als sonst. Die Jungen ließen sich selten sehen, und ihnen beizukommen war wegen der Enge des Raumes, in dem ihre Wiege stand, nicht leicht und wurde auch nicht versucht. Hie und da erschien eines ım Gefolge der Mutter am Rande der Deckenlucke, schaute wohl neugierig herunter, aber blieb oben. Nur einmal, während der sechsjährigen Beobachtungszeit, gegen Ende September, erschien die Mutter auf der oberen Reihe der Bienen- kasten, um in berechtigtem Stolz auf ihre wohlgeratene Nachkommen- schaft mir die Jungen vorzuführen. Sicher feststellen, ob es 4 oder 5 waren, konnte ich nicht, weil die ganze Gesellschaft im drolligsten Durcheinanderrennen nur kurze Zeit verweilte und sich wieder nach oben zurückzog. Am anderen Tage waren alle bis auf ein Junges ver- schwunden. Dasselbe wurde bald ebenso zahm und zutraulich, wie die Alten gewesen. Um die Mitte des Oktobers hat auch es sein Winterquartier, wie seine Vorgänger, wahrscheinlich in einer Felsen- spalte oder Erdhöhle, aufgesucht. Nach einem glaubwürdigen Berichte wurden hier im März 1896 beim Abgraben eines Bauplatzes in einer Tiefe von zirka 90 cm zwei Exemplare des Siebenschläfers ausgegraben. Eines wurde dabei tödlich verletzt, das andere in einen Käfig gesetzt und von einem Baubeamten mitgenommen. Die Orehideenstandorte in Württemberg und Hohenzollern. Von Adolf Mayer in Tübingen, Den Orchideen pflegt auch der Laie großes Interesse wegen ihrer eigenartigen, oft sehr auffallenden Blütenformen und -färbungen, sowie des öfters überaus angenehmen Blütenduftes entgegenzubringen. Der Botaniker schätzt sie wegen ihres merkwürdigen Blütenbaus und ihres Formenreichtums ganz besonders. Auch bei unseren Orchideen sind zwei Hauptgruppen zu unter- scheiden, nämlich die grüne, chlorophyllführende, unorganische Stoffe assimilierende, und die bleiche, gelbbraun oder violett gefärbte, sapro- phytische Gruppe, die ihre Nahrung den sich zersetzenden organischen Substanzen des Bodens entnimmt und daher des „Blattgrüns“ nicht bedarf. Die meisten Arten haben 2 kugelige oder handförmig geteilte Wurzelknollen, „Salep“, von denen die eine, weichere, zur Ernährung der augenblicklich blühenden Pflanze dient, die andere, harte und pralle, das Ernährungsmaterial für die nächstjährige Pflanze enthält. Andere Arten senden Rhizome, die zuweilen korallenartig verzweigt sind, in den Boden. Die ausgebreiteten Blätter und Rosetten mancher Arten (Orchis morio, Ophrys arachnites, Listera ovata u. a. „Wiesenorchideen“) sorgen für genügenden Platz und Lichtraum, indem sie andere Pflanzen fernhalten; andere (Oypripedium, Cephalanthera, Epipactis, Platan- thera u. a. „Waldorchideen“) besitzen sehr breite Blattspreiten und flache Blätter, um möglichst viel Licht aufnehmen zu können. Die Bestäubung geschieht fast nur durch Insekten, daher man auch an Stellen, wo verschiedene Arten beisammen vorkommen, leicht Mittelformen (Bastarde) antrifft. Die Fruchtkapseln enthalten eine Unmasse kleiner, überaus leichter Samen, die nach der Reife vom Winde fortgetragen werden. Sie kommen im Boden nur zur Keimung, wenn sich dort ein Pilz findet, der das fehlende Nährgewebe seinerseits zu ersetzen imstande IS ! Vergl. H. Burgeff: Die Wurzelpilze der Orchideen. Jena 1909. Mit 3 Tafeln und Textfiguren. — 358 — Hauptsächlich infolge des Umstandes, daß das Jahr 1911, be- günstigt durch nassen Frühling und überaus heißen Sommer, ein vor- zügliches Orchideenjahr war, in welchem ich durch zahlreiche Zu- sendungen von lebenden Orchideen sowie von Standortsangaben durch heimische Orchideenfreunde in meinen Studien ganz wesentlich ge- fördert worden bin, kann ich schon jetzt nach Durchsicht der großen Landesherbarien, sowie der einschlägigen Literatur und auf Grund meiner eigenen Aufsammlungen im württembergischen Riedgebiete ein annähernd vollständiges Bild der geographischen Verbreitung der einzelnen Arten geben. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, selbst bei den häufiger vorkommenden Orchideen die mir bekannten Standorte einzeln aufzuzählen, um eben die Verbreitung genau dar- legen zu können. Ob allerdings noch alle älteren Angaben! zurzeit der Wirklichkeit entsprechen, ist bei der großen Veränderung mancher Gegenden gerade in den letzten Jahren durch Aufforstung mit Nadelholz, durch Entsumpfung, Bodenveränderung und Aus- grabung leider oft unsicher. Ich habe jedoch jeden eingegangenen Standort aufgenommen und möchte dabei bemerken, daß es eine Eigentümlichkeit mancher Orchideen ist, jahrelang nicht zum Vor- schein zu kommen. Da sich nur wenige Einsender über Angaben in Bezug auf Häufigkeit und Verbreitung an den einzelnen Standorten der Pflanzen äußerten, mußte ich auf Angaben in dieser Beziehung leider verzichten. — Die Aufzählung der Standorte erfolgte nach der allgemein üblichen Einteilung in die 4 Landschaftstypen Württembergs: I. Unterland, II. Schwarzwald, II. Alb, IV. Ober- schwaben, und zwar in der Richtung von Norden nach Süden: Mergent- heim—Crailsheim— Ellwangen bis Friedrichshafen, bei Aufzählungen in III folgte ich folgenden Linien: Rosenstein— Staufen —Teck—Tutt- lingen (Hohentwiel)—Donautal—Sigmaringen— Ulm— Heidenheim — Neresheim, jedoch meist ohne Nennung der Oberämter, da vielfach die Angabe des Oberamtes doch nicht genau ist. Meine an dieser Stelle? im Jahre 1910 aufgestellte Tabelle über die Häufigkeit der einzelnen Arten muß insofern geändert werden, als Epipactis latifolia wohl mit zu den bei uns „verbreitetsten“ Arten zählt, während Orchis morio, abgesehen von den Albstandorten, nur „an vielen Orten“ sich vorfindet. Spiranthes autumnalis, Her- ! Veıgl. diese Jahresh. 1844. 1. Jahrgang u.ff,, Herbarienbelege von 1820 ab, Angaben der älteren Floren z.B. Gustav Schübler und Georg von Martens, Flora von Würtemberg, Tübingen 1834 u.a. ? Diese Jahresh. 1910 S, 401—407. — oh minium Monorchis und Goodyera repens sind etwas seltener an- zutreffen als Orchis ustulatus, Oephalanthera rubra und Epipactis palustris. Als nur „zerstreut“ vorkommend sind Orchis incarnatus, Platanthera chlorantha und Epipactis violacea zu bezeichnen; „nicht sehr selten“, wohl nur durch die Blütezeit in der heißesten Jahres- zeit und öfteres Aussetzen am Standorte dürfte Ophrys apifera, und auf der Alb auch Epipogon Gmelini- sein. Zurückgegangen, d.h. sehr selten geworden sind: Himantoglossum hircinum, Orchis corio- phorus, Spiranthes aestivalis und Malaxis paludosa. Orchis Spitzelüi ist ebenso wie Orchis sumbucinus bei uns verschwunden!. Dagegen bestätigte mir eine Exkursion mit Herrn Professor Master Ulm das Vorkommen von dem in meiner ersten Abhandlung schon verloren gegebenen Orchis paluster im Langenauer Riede. Daß aber die Pflanze infolge der dort auszuführenden Wasserversorgungsanlage für Stutt- gart eingehen wird, ist allerdings wahrscheinlich! Malaxis monophyllos kommt bei Lorch nicht mehr vor, vergeblich suchte sie bisher auch der eifrige Tuttlinger Botaniker Hauptlehrer Resnorz „am Kayh bei Wurmlingen“, von wo sie Apotheker Eiıgertr-Tuttlingen 1883 ans Landesherbar eingeschickt hatte. Dagegen fand sie der bekannte badische Orchideenforscher GERH. ZIMMERMANN vor einigen Jahren auf württembergischem Boden auf der Hornisgrinde im Schwarzwald. Malaxis paludosa ist — jedoch nicht alljährlich blühend — nur noch in einigen Rieden Oberschwabens und im Schwarzwald ebenfalls auf der Hornisgrinde anzutreffen. Auf eine Beschreibung der einzelnen Arten, Unterarten und Zwischenformen habe ich verzichtet, da dieselben in den Floren und dem vorzüglichen Orchideenwerk von Professor M. Scaurze-Jena?, sowie in dessen Nachträgen? und bei Ascuerson und GRAEBNER* ein- 1 Beide Arten zusammen vorkommend wurden mir in den letzten zwei Jahren von der Bocca di Trat bei Riva (Ledro-Tal in Südtirol) frisch von cand. rer. nat. Kapff-Geislingen zugeschickt. Dort findet man sie in Gesellschaft von Orchis variegatus und Helleborus niger L. im Bergerlengebüsch an mehreren Orten. 2 Max Schulze, Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Österreichs und der Schweiz. Gera-Untermhaus 1894. Mit 92 kol. und 1 schw. T. 3 Max Schulze, Nachträge I. Mitteil. Thür. Bot. Ver. 1897, S. 66—87. n II. Österr. Bot. Zeitschr. 1898, No. 2 u. 3. III. ebenda 1899, No. 6, 7 u. 8. IV. Mitteil. Thür. Bot, Ver. 1902, 8.37 —75. Fig. 5 V, ebenda 1904, S. 101—112. Fig. 4 Ascherson und Graebner, Synopsis d. mitteleurop. Flora. II. Leipzig 1905—1907. Orchidaceae. 8. 612—925, ” ” — 860 — gehend beschrieben sind. Was die Gruppe des Orchis latifolius (also die Arten incarnatus, latifolvus, Traunsteineri, maculatus) betrifft, so findet man sehr viele Zwischenformen, die primäre oder konstant gewordene Bastarde sind. Ja, an manchen Stellen sind diese Bastarde viel zahlreicher anzutreffen als die Stammarten, wie dies z. B. auch bei Orchis militaris und Orchis purpwreus der Fall ist. Findet man Bastarde aus der latifolius-Gruppe, so sucht man zuweilen vergeblich nach der einen oder anderen Stammart. Für diesen Fall darf man annehmen, daß die jetzt nicht mehr vorhandene Art vor längerer oder kürzerer Zeit an der betreffenden Fundstelle vorhanden gewesen sein muß. — Ich habe mich bemüht, wenigstens alle mir aufgefallenen oder mir angegebenen Zwischenformen und Varietäten hier aufzuführen, zumal der Spezialforscher ohne solche nur schlecht auskäme. Infolge des Interesses für meine Studien von seiten der Herren Professoren Dr. H. v. Vöchtıne und Dr. Lenmann in Tübingen, Pro- fessor EICHLER-Stuttgart, Professor Dr. Kırcnner-Hohenheim standen mir die Herbare des bot. Instituts der Universität-Tübingen (a)!, der K. Naturaliensammlung zu Stuttgart mit dem Herbar des f Pro- fessors Dr. Hrgetmarer-Tübingen (b), der K. landwirtschaftlichen Hoch- schule zu Hohenheim mit dem Herbar des f Pfarrers Dr. C. A. Kemuer (c) mit großer Liberalität zur Verfügung, wofür ich den Genannten auch hier meinen besten Dank ausspreche! Weiter habe ich die Orchideen- sammlungen der Herren Dr. med. H. A. Krauss-Tübingen mit dem Herbar seines Vaters des f Oberamtsarzts Dr. med. A. Krauss-Tübingen (d), Hauptlehrer ALLmendinger-Niedernau (e), Hauptlehrer Baca-Obertürk- heim (f), Oberförster Dr. Rau-Bermaringen mit dem Herbar dessen Vaters, des 7 Oberförsters Rau-Tübingen (g), des f Dr. med. ALgerr ScHnEipder-Tübingen (A), j Professors Löckıs-Stuttgart (i), Forst- assessors FrucHt-Hirsau (k), Dr. med. Erwerr-Reutlingen? (2), 7 Ober- försters KArRER-Tübingen (m) benützen können. Zur Durchsicht kamen außer dem Orchideenwerk (samt Nachträgen) von Professor Schurze- Jena mit Beiträgen von Professor Dr. Hırz-München (r) und der Synopsis von ÄSCHERSON und GRAEBNER (0) noch die Lokalfloren von Blaubeuren — Apotheker Bavzr (p), der Umgebung des Hohenzollern — Reallehrer Lörch (g), Stuttgart u. Umgebung — ProfessorDr. Kırcanek (r), ! Bezeichnung bei den einzelnen Standorten im Text. ?2 Herrn Dr. med. Elwert-Reutlingen verdanke ich auch Angaben aus den Herbarien des naturwissenschaftl. Vereins Reutlingen, besonders solche des 7 Apothekers P. Kachel-Reutlingen und des } Gartenbaulehrers Reichelt- Reutlingen. — 6 — sowie von Tübingen und Umgebung vom Verfasser (7). Benützt habe ich endlich die bot. Auszüge und Abhandlungen in den Jahres- heften des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 1.—68. Jahrgang 1844—1912 (s), die württ. Floren von SchügLer und v. Martens 1834 (f), von v. Martens und Kemmer 1882 (v), von Kirchner und EicHhter 1. Auflage 1900 (v), sowie die II. zurzeit im Druck befindliche Auflage (v‘‘), die Mitt..des badischen bot. Vereins (fürs Grenzgebiet) (w), die allgemeine bot. Zeitschrift von A. KnEucker- Karlsruhe (2), einige bot. Abhandlungen in der Zeitschrift des schwäb- Albvereins (y), sowie bisher noch nicht veröffentlichte Ergebnisse der pflanzengeographischen Durchforschung von Württemberg und Hohenzollern von Cephalanthera rubra (z), deren Standortsangaben ich Herrn Univ.-Bibliothekar Dr. Grapmann-Tübingen verdanke. Schriftliche Mitteilungen und Zusendungen frischer Pflanzen machten mir außer den Mitarbeitern meiner oben erwähnten Tübinger Flora 1902 (7)! noch folgende Herren, denen ich hier meinen besten Dank erstatte: Apotheker Bapzr-Lauffen a. N. (2)'. Apotheker Bauerr-Buchau i. F. (3). Pater BertscH-Beuron (4). Reallehrer BerrscH-Mengen a.D. (5). Hofrat Dr. Brezıneer-Crailsheim (6). Professor Bönrincer-Heilbronn (7). Pfarrer Dr. Encer-Eislingen ($). Professor Gaus-Heidenheim (9). Apotheker Gumerin-Winnenden (70). Hauptlehrer Görz-Freudenstadt (47). Med.-Direktor Dr. Gross-Schussenried (117). Pfarrer Hanemann-Leuzenbronn bei Rothenburg o. T. (12). Professor Hauc-Ulm (13). Hauptlehrer Herrmann-Murr (14). Oberlehrer Dr. Hınventang-Eschwege (43). Apotheker Honorp-Dürrmenz-Mühlacker (75). Lehrer Kanun-Edelfingen (16). Oberreallehrer Dr. Krri-Heidenheim (17). Apotheker Lessine-Tübingen (19). Fabrikant Lryrer-Stuttgart (19). Schulrektor Link-Ebingen (20). ! Bezeichnung bei den einzelnen Standorten im Text. — 362 — Pfarrer Dr. Losc#-Grimmelfingen (Ulm) (21). Präzeptor MaAG-Ravensburg (22). Dr. med. Manter-Dornstetten (25). Professor Manter-Ulm (24). Dr. med. Marrın-Möckmühl (39). Dr. med. Mrzerr-Calw (25). Forstwart Merzezr-Rleingartach (26). Dr. med. Moper-Creglingen (27). Pfarrer Prerrer-Lautlingen (Balingen) (26). Pfarrer Rur-Gößlingen (Rottweil) (29). Hauptlehrer Resnorz-Tuttlingen (30). Reallehrer Scnaar-Künzelsau (37). Stadtpfarrer a. D. SchLenker-Ludwigsburg (34). Stadtpfarrer ScHLEenker-Leonbronn (55). Öberlehrer SchwEikert-Gmünd (32). Professor SEEFRIED-Heilbronn (33). Mittelschullehrer Sterrner-Heilbronn (36). Reallehrer STETTNER-Trossingen (37). Apotheker Dr. Tschernıng-Wien (42). Hauptlehrer Uurt-Feuerbach (38). Hauptlehrer Warter-Laichingen (Münsingen) (40). Bezüglich der von mir angewandten Nomenklatur bemerke ich, daß ich die durch ihr Alter und ihren allgemeinen Gebrauch sank- tionierten Genera- und Speziesnamen beibehalten habe, dagegen die aus Rücksichten auf Priorität und Philologie in neuester Zeit be- liebten Umtaufungen und sonstigen Änderungen — mit Ausnahme des jetzt meist als masculini generis gebrauchten Wortes Orchis (0 0exıs = der Hoden) — lediglich nur in Klammern beisetze. In der Anordnung folgte ich im allgemeinen dem guten Bestimmungsschlüssel von ZIMMERMANN-Freiburg 1. B.". Bei den einzelnen Standortsangaben bediente ich mich noch folgender Zeichen: o in den letzten 20 Jahren, oc in den letzten 40 Jahren nicht mehr beobachtet. ? Wiederauffinden nicht ausgeschlossen. ?? Standort sehr fraglich. ! Walter Zimmermann, Die Formen der Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Österreichs und der Schweiz. Berlin 1912. Selbstverlag des Deutschen Apotheker-Vereins. N 00 > Nur ın einzelnen Jahren auftretend. >| Im Rückgang begriffen durch Nadelholzaufforstung, Düngung, Ackerbau, Entwässerung und Nachstellung. > In den letzten Jahren zahlreicher auftretend, sich durch Wald- samen u. a. verbreitend. co Bisher zu wenig beobachtet, wohl weiter verbreitet. Vom Verf. am Standort beobachtet. Vom betr. Standort Exemplare vom Verf. eingesehen und nach- bestimmt. rev. Von Herrn Professor M. Schutze-Jena nachbestimmt. .— x 1. Cypripedium Oalceolus L. (Oypripedilum AsSCcHERS.). Frauenschuh. Vorkommen und Verbreitung: In schattigen und lichten Laubwaldungen, an Steilhalden und buschigen Hügeln, kalkliebend; im nordöstlichen Teil (Mergentheimer Umgebung), dann hauptsächlich an den oft schwer zugänglichen Steilabfällen der Schwäb. Alb gegen das Neckartal. Im oberen Neckartal bis gegen Tübingen, im Donau- tal von Tuttlingen bis Ulm, in Oberschwaben hauptsächlich im Algäu. Der stets einzeln vorkommenden, schönen Pflanze wird durch Aus- graben viel nachgestellt, so daß ihr größter Schutz dringend ge- boten ist! >|. Blütezeit: Ende Mai, Anfangs Juni. Standorte. I. Mergentheim { 16, 35, Elpersheim 35, Althausen 35, Edelfingen 55, Nassau 35, Craintal 35, Schmerbach 35, Münster 35, Lichtel 35, Weikers- heim 35, Leuzenbronn 12; Künzelsau: Dörzbach 26; Crailsheim: Bölgen- tal u 00, Burgberg 6; Ellwangen: Wört v, Ellenberg-Dinkelsbühl vo; Maulbronn-Ölbronn t00; Leonberg: Rappenhof 19 ??; Rottenburg a.N. an 2 Stellen im Rammert 29* (Stadtschultheiß WınscHorer), Eichelberg bei Bühl £, d00: Nagold s 1830 an 2 Stellen 37; Horb t: Hochdorf 29; Oberndorf a 29 ?; Rottweil s 1871, 00 29, Epfendorf 29, Altnuifra v, Herrenzimmern b, Schwenningen % O. III. Fuchseck 800, Bosler gegen Weilheim 8; Teck t; Urach t 00, Gächingen *, Sternberg bei Gomadingen { 26, 29, Dapfen u, Buttenhausen x; Ursulahochberg angeblich 1, Greifenstein 1?, Schönberg b. Pfullingen 1 (Prof. Dr. v. Vöchnins), Umgebung des Georgenbergs angeblich %, Unter- hausen: Gießstein «?, Holzelfingen angeblich I, Ohnastetten angeblich /; Gönningen: Roßberg an mehreren Stellen */; Bolberg !; Talheim 29; Drei- fürstenstein-Farrenberg (4 Hofrat Mayzr-Tübingen); Beureng, Hechingen 9, Zollersteighof *, Blasenberg*, Stich“, Hundsrück an mehreren Stellen ur, Streichenerberg 34; Grat b. Laufen a. E. (Hofrat Scumip-Tübingen), Lautlingen 28, Ebingen 20; Hausen a. Tann 29, Deilinger Berg 29; Denkingen-Gosheim s 1861, Spaichingen s 1888, Dreifaltigkeitsberg 19; Tuttlingen früher zahlreich ? 29: Talhöfe 30, Duttental*, Wurmlingen 30, Weilheim 30, Möhringen w, Immendingen w, Kriegertal an 5 Stellen *, Biertal*, Hohentwiel angeblich ??, Hohentwiel-Hohenkrähen*; Mühl- heim a. D. 30*, Lippachtal v, Bronnen 30, Beuron 4, 30, Wildenstein 4; Sigmaringen: Laiz 5; Riedlingen: Friedingen 5b, Teutschbuch ?; Wild- bruk 3; Zwiefalten £.29, Ehestetten gegen Eglingen 29 und Oberstetten 29; Unterwilzingen db; Ehingen v,!; Blaubeuren an mehreren Orten 4, p: Beiningen ? 24, Klingenstein v, Arnegg im Blautal 5; Ulm: Tomerdingen angeblich 23, Sotzenhausen 24, Pappelau it, Kiesental 13, Eggingen 24, Bissingen ob Lontal 24, Eselswald 240, Hochsträßwald 24, Langenau (Englenghäu) 24, im Glasenhardt /; Aalen im Braunent. IV. Mengen v (durch den Bau der Wasserleitung ausgegangen) s1907; Bussen b003; Langenenslingen v; Schussenried 77; Wilflingen v, Buchau £003; Waldsee s 1888, Osterhofen s 1888, Leutkirch 33, Rot a.d. Rotu; Zeil t; Ravensburg {19, 22, Schmalegg b 22,5, Weißenau %k 22, Wilhelmsdorf 5, Weingarten v, Karsee 29, Horgenzell 29, Ringgenburg bei Esenhausen s 7898, Pfärıenbach 29, Wilhelmskirch 29, Kappel 29; Langenargen-Friedrichshafen b 00; Wangen ?, Eisenharz a, Isny c (bis 70 cm hohe, öfters Sblütige Exemplare n), Adelegg t. 2. Ophrys myodes (L.) Jaca. (O. muscifera Hops.). „Mückchen“, Fliegentragende Ragwuız. Vorkommen und Verbreitung: Auf Waldwiesen und in lichten Wäldern, an sonnigen, steinigen, buschigen Hängen, seltener auf Sumpfwiesen; kalkliebend. In I sowie in III zerstreut vor- kommend, ist das Mückchen in Il und IV selten. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Mergentheim b, Edelfingen 16, Creglingen gegen Rothenburg a.T. 35, Reinsbronn 34, 35, Unterbalbach nahe der Grenze 16; Crailsheim 6; Künzelsau: Schöntalt; Maulbronn: Ölbronn t; Besigheim-Löchgau «ao, Winnenden: Haselstein 10, Stöckenhof 10; Leonberg: Höfingen vr; Stuttgart : Wangen a00, Friedenslinde ro, Hasenberg r 0, Echter- dingen ro; Eßlingen ro; Böblingen 26; Calw: Simmozheim s1851; Reut- lingen: Galgenberg 7; Tübingen: Derendingen ao, Galgenberg g*, Eichel- berg a, Spitzberg*, Hirschauerberg *, Steinenberg*, Kreuzberg”, Pfaffen- berg*; Herrenberg-Sindlingen a; Nagolder Schloßberg öis1883, Rohrdorf (angeblich), Unterschwandorf ?; Rottenburg: Weilerburg 29, Niedernau d 29; Imnau b; Horb: Bittelbronn 23, Dornstetten 23; Sulz a*; Rosen- feld: Isingen-Geislingen *, Aistaig *-Oberndorf £5*-Rottweil s 1871 (rechte und linke Talhänge*), Neckarburg 29, Eschachtal 29, Epfendorf 5, Horgen 29, Aixheim 29. II. Calw: Oberhaugstett-Martinsmoos b 25; Freudenstadt: Loß- burg-24 Höfe 41; Wittendorf 41, Dietersweiler £1, Schramberg «. 309 —= III. Geislingen: Tegelberg s 1882, 0°, Ödenturm s 1882 0?; Fuchs- eck s 1882, Wasserberg $; Göppingen: Auendorf angeblich; Hoher Neuffen 5b; Urach s 1854, 9, Hohenurach c 1884, Dettingen 36, Sattel- bogen !, Glems*, St. Johann !; Münsingen b*; Eningen 1, Übersberg*, Ursulaberg /*; Pfullingen: Hochberg %, Wanne*, Wackerstein /, Lippen- taler Hochberg /, Burgstein !, Honau*, Georgenberg 1, Gönningen b*, Oschingen*, Roßberg*, Bolberg /, Firstherg*; Talheim*; Mössingen *, Farrenberg f*; Hechingen: Beuren g, Zellerhorn d*, Hundsrück *; Ebingen 20, Truchtelfingen b; Lochenhörnle 5, Plettenberg 29; Tuttlinger Umgebung s1888, 30, Witthoh*; Sigmaringen: Laiz 5; Riedlingen r; Zwiefalten k, Ehestetten 28, 29, Eglingen 29, Maßhalderbuch 29, Wil- singen 29, Glastal 29, Lautertal 29; Friedingen 5, 5, Mörsingen 5, 29; Ehingen 9, Allmendingen 24, Blaubeuren p: Beiningen 73, Rusenschloß p, Köhnenbuch », Hörnle », Markbronner Steige p, Sotzenhausen p, Lindel- tal», Schelklingen 24, Schmiechen 24,15; Ulm: Mähringen 13, Kiesen- tal 13, 24, Böfinger Holz 13; Heidenheim ??, Neresheim «, Dischingen a, Kapfenburg u. IV. Langenauer Rind 24*; Ravensburg: Laimnau v“', Schmalegg 22, Kemmerlang 22; Wangen: Adelegg 5. Eine Pflanze mit zwei Blüten an einem Fruchtknoten sammelte Döu bei Wertheim auf württembergischem Boden n. Bei Oberndorf a.N. fand Landgerichtsrat LAng-Rottweil (diese Jahresh. 1872) eine Pflanze mit 3lippigen Blüten, bei denen die inneren Perigonteile die Gestalt und Größe der Lippe hatten u. 3. Ophrys arachnites Murr. (0. fuciflora Reue.). „Totenköpfehen“, Hummelähnliche Ragwuız. Vorkommen und Verbreitung: Sonnige, buschige Hügel, fette Triften, lichte Wälder, trockene Weiden, seltener an quelligen Orten und in Rieden, kalkliebend. Sie findet sich vornehmlich im Gebiete der Schwäbischen Alb, zerstreut in I. Am seltensten in IV ist sie in II nicht beobachtet. >. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Mergentheim: Edelfingen 16!'; Künzelsau: Jagstberg «u; EIl- wangen: Ellenberg u; Löwenstein «u 0?; Maulbronn: Ölbronn t ©; Schorn- dorf 0: Stetten i. R. r?; Stuttgart: Hasenberg 100, Heslach r00, Rohr @?; Eßlingen: Wäldenbronn i.R. a?, Wilflingshausen t0?; Calw: Simmozheimerwald u,0 25; Reutlingen : Galgenberg !!, Alteburgh; Tübingen: Waldhausen t-Rosenau* bis 1885 beobachtet* 0?, Unterjesingen: alter Bailerweg (angeblich) 1, Unterjesinger Höhe bis 1895 beobachtet” 0 2 Österberg too, Spitzberg-Hirschauerberg (Hauptlehrer Werner-Tübingen), Eichelberg t0 0; Rottenburg: Bodelshausen /, Wolfenhausen 7; Haiger- 1 Mir als aranifera zugeschickt. er loch: Diessen v”; Horb: Bittelbronn 23, Weitingen 1, Vollmaringen 29; Nagold: Rohrdorf (angeblich); Sulz a, Aistaig” 29, Oberndorf t5, Epfen- dorf 5; Rottweil 51588: Pulvermühle 29, Eschachtal 29, Dietingen 29, Neufra (Diebssteige) 29. Ill. Geislingen: Hinterer Wasserberg &0; Hoher Neuffen s 1898, Erkenbrechtsweiler 5; Urach s 1854: Hohenurach ko ?, Uracher Tal c, Buck- leter Kapf !, „Zittelstadt“ 1, Schillingskreuz a; Gomadingen 29, Donn- stetten c, Dettingen i, Kohlberg «a, Glems c*, Neuhauser‘ Weinberg”, St. Johann !*; Eningen /*, Ursulaberg !*, kleiner Ursulaberg /!, Wanne *, Wackerstein /, Wohn !, Genkinger Steige”, Gielsberg*, Pfullingerberg”, Gönningen-Pfullingen *, Gönningen am Schönberg*, Öschingen f*, Tal- heim b, Filsenberg;/”, Farrenberg”, Mössingen*, Belsen*, am Hohenzollern v??, Hundsrück (angeblich), Frommern 20, Lochen 29, Gräbelesberg 28, Hossingen 29, Lautlingen 28; Zwiefalten: Ehestetten 29, Eglingen 29, Wilsingen 29, Upflamör 29; Bingen-Egelfingen v; Ehingen a.D. 9, Allmen- dingen 24; Blaubeuren 24, Beiningen bo; Ulm: Arnegg bo; Heiden- heim: Fleinheim’«; Aalen am Braunen uw. IV. Langenau «0?; Ravensburg: Karsee 29, Ringgenweiler 29, Pfärrenbach gegen das Rottachtal 29; Tettnang 29, 22, Laimnau v, Argenmündung b, Langenargen c. Am 16. Juni 1872 fand H. A. Krauss-Tübingen in III. zwischen Eningen und Glems eine 2blütige, hochinteressante Bildungsabweichung, wie sie nach Professor ScHuLzE-Jena wohl äußerst selten vorkommt. „Die beiden äußeren Perigonblätter sind nach unten zu einer falschen Lippe verwachsen und verursachen dadurch eine Verkümmerung oder beinahe völliges Fehlen der eigentlichen Lippe.“ A. Krauss-Tübingen i. sched. (1872!). 4. Ophrys aranifera Huns. Spinnentragende Ragwurz. Vorkommen und Verbreitung. Diese frühblühende, viel- leicht zu wenig beachtete und seltenste Art kommt auf sonnigen, grasigen Berghängen (gerne zwischen Wachholdergebüsch) auf Kalk vor. Nur wenige Standorte sind bekannt, namentlich in III. >. «. Blütezeit: April, Mai. Standorte. I. Mergentheim t00; Oberndorf: Barbarahalde too. III. Geislingen: östlicher Abhang der Fuchseck c0o0; Hohen- zollern q (unbestätigt, wohl falsche Bestimmung!); Ehingen a. D. 9?? (unbestätigt); Blaubeuren: Blautal «00; Wasseralfingen s 1884 00. IV. Laupheim: Schemmerberger Halde b, s 1894 0. var. fucifera Rene. fil.: I. Calw: Simmozheimerwald! rev., zu- geschickt von Dr. med. AurenkıeıH-Calw. III. Neresheim am Orberg bei Dischingen s 1851 und bei Fleinheim s 1851! rev. — 00) var. pseudospeculum Reuw. fil. (= virescens Mocar.): Pfullingen: Am Ursulaberg !* (jedoch 1911 und 12 nicht zum Vorschein ge- kommen *). 5. Ophrys apifera Huns.' Bienentragende Ragwurz. Vorkommen und Verbreitung. Auf sonnigen, buschigen Hügeln und trockenen Waldwiesen, nur auf Kalk, daher besonders auf der Schwäbischen Alb. >. &. Blütezeit: Juni, Juli. Standorte, I. Mergentheim: Edelfingen 16 (unbestätigt) ; Stuttgart: Hasenberg at 00, Hedelfingen 100??; Cannstatt: am Kapellberg v» 00; Schorn- dorf a0?; Eßlingen a00; Urach: Neuhauser Weinberg”, Metzingen v”'; Tübingen: Osterberg « 00, Steinenberg (Hauptlehrer Werxer)!, Kreuz- berg (Oberreallehrer Dr. Lay)!, Spitzberg (derselbe!, am Standorte der OÖ. myodes, an dem ich seit 30 Jahren nie O. apifera sah!), Kreßbach 10?, Bebenhausen Z2 0°; Calw: Stammheim-Holzbronn (zugeschickt von Herrn Rechtsanwalt RuzınwAarno-Calw)!, Stammheim-Gültlingen 25; Balingen b: Owingen-Steinhofen g; Sulz a, Aistaig” (mit Himanzoglossum!), Rosenfeld: Galgenberg*, Isingen-Geislingen*; Oberndorf 5: Barbara- halde 5, 29*, Dieselhalde a 0?, Rottweil s 1881: Pulvermühle 29, Neckar- burg 29: seit 1909 nicht mehr gefunden 29. II. Schramberg: Schloßberg 5, Kirnbachtal 5. II. Kirchheim: Weilheim u. d. Teck db; in Hohen-Neuffen d o?, Erkenbrechtsweiler s 7861 00, Hörnle bei Dettingen s 1554 00, Urach s 1855: Pfähler- vu und Ulmer Eberstetten y 0, Hohenurach c 0?; Eningen /, Pfullingen: Kleine Wanne k, Ursulaberg ! und Ursulakochberg /, Lippen- taler Hochberg !; Talheim: Filsenberg 1, Farrenberg*; Hechingen: Beuren g; Laufen a. E.-Schalksburg! (Sekretär EuinGer-Heilbronn), Gräbelesberg 28, Lautlingen : Donnershalde 28, Ebingen 20; Spaichingen: Dreifaltigkeitsberg «; Tuttlingen s 1984: Eichenbühl d, Faulhalde b, Hölzlehalde db, Wurmlingen s 1884, Hohentwiel m, 0; Ehingen a.D. 9 (unbestätigt); Blaubeuren 18. IV. Riedlingen: Beuren 5, Hundersingen 5; Klosterwald i. Hohen- zollern ©’; Waldsee: Osterhoferberg s 19889; Leutkirch: Rot u; Argen- tobel n. var. Friburgensis Freyn. — Botteroni CHoDAr: Ill. Pfullingen: Lippentaler Hochberg ! rev. var. chlorantha Rıcar.: II. Weilheim u. T. Lehrer Mavz VI. 1882. cfr. v. Martens und Kruuoer II. p. 342. ı Vergl. hierzu die interessante Abhandlung von Professor Dr. Nägeli- Tübingen „Über zürcherische Ophrys-Arten“ mit einer kolorierten Tafel in Be- richte der Schweizer. Botanischen Gesellschaft. Heft XXI. Jahrg. 1912, deren Kenntnis ich dem Herrn Verfasser verdanke! — 368 — Bastarde: Ophrys myodes X arachnites. Diese hochinteressante Zwischenform wurde nach M. ScHULzE- Jena (Nachträge IV S. 57) neu für das Deutsche Reich auf der Schwäb. Alb bei Pfullingen (Wanne) von Prof. Dr. v. Vöchrıne-Tübingen aufgefunden und von Dr. med. Enwerr-Reutlingen seither am alten Standort zweimal beobachtet! Ophrys arachnites X apifera. Vom Landgerichtsrat LanG-Rottweil in I. bei Rottweil aufgefunden b 1881!; Oberndorf-Sulz auf der Kalkheide, ebenfalls nach Lang in „Aus dem Schwarzwald‘‘ Jahrg. 1900 S. 99. Ob identisch mit dem vorigen Standort? III. Am 14. Juni 1909 vom Verfasser in Gesell- schaft der Eltern am Farrenberg bei Mössingen” beobachtet; auf der Reutlinger Alb nach Dr. med. Enwerr Reutlingen !. — SCHÜBLER führt in der württ. Flora 1834 S. 565 eine Ophrys an, die sich von O. arach- nites durch folgende Merkmale unterscheidet: „Eine an der Spitze mehr abgerundete, weniger ausgerandete Lippe, an der Basis mit 2 kleinen Erhöhungen und einer meist durch halbzirkelförmig symmetrisch gegen- einander gekrümmte Linien gebildeten gelben Zeichnung, gegen das Licht gehalten, ebenfalls durchscheinend; an dem Ende der Lippe, in der Ausrandung ein kleiner, lebhaft gefärbter, nach oben gebogener Fortsatz. III. Hohenurach. H. F. VöLter, SchügLer.‘ Vielleicht hierher gehörig! 6. Orchis morio L. Gewöhnliches Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf Berg-, Wald- und auch sumpfigen Wiesen im ganzen Lande, am seltensten vielleicht auf dem Schwarzwalde, meist gesellig, seltener einzeln, auf Kalk-, Sand- und Lehmboden. Oft zusammen mit Gentiana verna L. vor- kommend. Blütezeit: Mai. Standortet. I. Mergentheim 16, 27, Edelfingen 16; Künzelsau *, Belsenberg*, Hermuthausen”*, Dörzbach 26; Crailsheim 6, 36; Löwenstein*; Möck- mühl 39; Untersontheim c; Dürrmenz-Mühlacker: Burg Löffelstelz 75, Plattenwald 75, Maulbronner Wald 15, Schmie 75; Brackenheim: Nieder- hofen 26; Großsachsenheim ;; Vaihingen a. E.i; Backnang %k: Leon- 3 berg 38; Stuttgart: Hohenheim c, Kemnat c; Winnenden 10; EB- lingen «0?, Mettingen a0?; Böblingen 26; Waldenbuch c, Detten- ! Die großen Lücken in diesem und dem Standortsverzeichnis anderer häufigen Arten sind so zu verstehen, daß in den Lokalfloren keine Standorte beigefügt sind und auch oft von den Mitarbeitern auf Nennung solcher ver- zichtet wurde. — 569 — hausen *; Metzingen *, Reutlingen *; Tübingen *, Waldhausen *, Lustnau a Bebenhausen”, Pfrondorf d, Stockach h; Rottenburg: Dettinger Rammert e, Bodelshausen f, Ergenzingen 1; Haigerloch b. d. Tannenburg*; Rosen- feld*, Rotenzimmern”, Binsdorf*; Oberndorf: Winzeln*; Rottweil 29: Zimmern u.d.B. 29, Schafhof 29, Irslingen 29, Wildegg 29, Eschachtal 29, Zepfenhan 29, Wellendingen 29, Bösingen 29, Talhausen 29 usw. II. Neuenbürg 37; Calw: Altbulach 5; Kniebis *. III. Hohenstaufen y, Messelberg a; Neuffen*; Münsingen: Böt- tingen s; Urach 26*, Dettinger Roßberg d*; Übersberg %k*, Ursulaberg /*, Gutenberg !, Wanne*, Lichtenstein d, Gielsberg*, Gönningen*; Bol- berg*, Schönberg*, Riedernberg*, Farrenberg*, Salmendingen*, Mös- singen*, Firstberg“, Heuberg beim Killertal*, Trauf*, Zellerhorn *, Blasenberg*, Stich*, Irrenberg*. Hundsrück*, Zillhausen*, Böllat*: Ebingen 020, Lochen“ ; Schömberg” ; Tuttlingen 30, Irrendorf 4, Beuron 4; Lauter- 29 und Glastal bei Hayingen 29, Obermarchtal db; Allmendingen 24, Ehingen a.D.9; Blaubeuren »p, Blautal 24; Aalen: Adelmannsfelden b usw. IV. Ulm: Ulmer- 15 und Bauerried 73, Langenauer Ried 13, 24, Ludwigsfeld 24; Buchau: Federseeried 5; Saulgau 5, Wurzach c, Ursen- dorf 5, Boos 5; Leutkirch: Waltershofen 5, Merazhofen 5; Isny 5, Adel- egg 5, Schwarzer Gratd5, Eisenharz 5 und sonst zahlreich 29. var. albicans Lınpe.: III. Reutlingen: Übersberg k, Pfullingen- Gönningen*, Lichtenstein-Schönberg d. var. albiflorus Lısoe.: I. Tübingen“, Stockach h. II. Reutlingen: Glems d, Gutenberg !, Übersberg %, Wanne /; Öschingen*, Talheim *, Zellerhorn d; Ehingen: Allmendingen ». var. incarnatus Lınpg.: I. Tübingen: Stockach h. III. Reutlingen: Übersberg %; Hechingen: Blasenberg *. 7. Orchis coriophorus L. Wanzen-Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf feuchten Berg- und Waldwiesen ; bei uns jedenfalls sehr selten geworden, bestätigt konnte von mir kein einziger württ. Standort werden! >|. Blütezeit: Juni. Standorte. I. Mergentheim t0?; Künzelsau: Hermersberger Käppelessee c 00; Öhringen: Geißelhard: Mainhardt zu 3£0?; Vaihingen a. E.t00; Stutt- gart: Vaihingen a.F.too, Birkach r00, Hohenheim 00; Eßlingen: Obertal a,t00; Neckartailfingen vu 00, Walddorf-Schlaitdorf 5, t00.. II. Neuenbürg: Dobel £00. III. Neuffen: Tiefental-Beuren a,t00?; Urach a,t00; Eningen: am Fuß des Mädchenfelsens d!o; Ehingen a. D.: im Büchele 9 (un- bestätigt); Ulm: Böfinger Holz u 00. IV. Ulm: Illerwiesen 00; Laupheim a. d. Iller «00; Waldsee: Steinbacher Ried 10; Leutkirch: Rot t00; Langenargen 500 2; Isny b00?. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 24 — ‚30 8. Orchis ustulatus L Kleinblütiges Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Meist vereinzelt auf Berg- und Waldwiesen durchs ganze Gebiet, insbesondere auf der Schwäb. Alb, scheint im Schwarzwalde wie in Oberschwaben gegen Süden und Südosten seltener zu sein. Blütezeit: Juni. Standorte. I. Crailsheim 6; Ellwangen a; Kochersteinsfeld 34; Löwenstein: Lichtenstern «; Heilbronn: Untersontheim c, Neckarwestheim 2; Bracken- heim: Leonbronn 55; Dürrmenz-Mühlacker: Herzogstein 75, Niefern i. B. 15; Markgröningen: Rothenacker r; Backnang: Althütte %, Schöllhütte %, Luzemberg %; Winnenden 10; Leonberg: Korntal”, Zuffenhausen r ; Stutt- gart: Glemstal k, Degerloch r, Kleinhohenheim (Riedernberg) r, Wolfs- schlugen r, Rothenberg-Kapellberg a; Eßlingen a, Aichsschieß r; Lorch- Pfahlbronn b; Böblingen 26; Tübingen: Kirnbachtal”*, Schlagbaumwiesen *, Waldhausen*, Lustnau-Kirchentellinsfurt 5*, Pfrondorf d; Reutlingen: Stadtwiesen /, Galgenberg /; Herrenberg-Sindlingen a; Rottenburg: Ergen- zingen 1; Oberndorf a.N. a, Winzeln *; Rottweil: Eschachtal 29, Zimmern ob R. 29, Horgen 29. U. Calw*. III. Hohenstaufen 7, 29; Geislingen (grüner Berg) 8; Neuffen *; Münsinger Alb 29, Urach %y, Schillingskreuz a, Glems d”; Eningen d; Pfullingen: Ursulaberg !*, Wanne* 29, Wackerstein - Lichtenstein /; Gönningen: Schönberg”, Roßberg f 29; Farrenberg 29”; Hundsrück *, Lochen *, Plettenberg 29*; Tuttlingen”, Fridingen 30, Bronnen 30, Beuron 4, 30, Wildenstein-Werenwag ” ; Riedlingen: Pflummern 29, Zwie- faltener Alb 29, Ehestetten 29, Weidental 29, Justingen m, 29, Magols- heim m, 29, Friedingen 29, Ehingen a.D. 9, Herbertshofen 5; Blau- beuren p, Gerhausen 24, Sotzenhausen p, Urspring p; Ulm 13, 24. IV. Ulm: Illerwiesen 2£, Reutti d; Riedlingen: Hundersingen 5, Bussen db, Ertingen 5, Neufra 5, Waldhausen 5, Erisdorf5, Scheer 5, Sig- maringendorf 5; Saulgau: Boos 5; Iller b. Aitrach !; Wangen: Obernau 22; Ravensburg: Schussenufer 22, Flattbachweiher 22, Laimnau 22. Ein Exemplar mit dichotom verzweigtem, 3 Ähren tragenden Stengel wurde in I. bei Lichtenstern auf Wiesen an der Sulm von Hauptlehrer LörcHhzr gefunden x. var. albiflorus Tuıevens: I. Tübingen im Kirnbachtal alljährlich *. 9. Orchis militaris L. (Orchis Rivini Govan). Helm-Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Eine der farbenreichsten heimischen Orchideen; sie findet sich durchs ganze Gebiet auf Berg- wiesen, an lichten Waldstellen, auch auf Riedwiesen, gerne auf Kalk, deshalb vorzüglich auf der Schwäb. Alb; im Schwarzwald scheint sie seltener zu sein. Blütezeit: Ende Mai, Juni. Standorte. I. Im OA. Mergentheim 55: alter Berg e, Markelsheim e, Edel- fingen 16, Üreglingen 27 und gegen Rothenburg a. T. 27 u. a. Um: Künzelsau: Nagelsberg *, Belsenberg *, Dörzbach #6, Rengershausen 2%, Unterregenbach 12; Kirchberg-Mistlau 37; Crailsheim: jurgberg 6, Jagsttal 6; Brackenheim: Stockheim e, Kleingartach 26; Kochertürn a; Möckmühl 39; Heilbronn 70?, Neckarwestheim 2, Untersontheim b; Dürrmenz-Mühlacker: Löffelstelzen 15 ; Besigheim : Husarenhof 34, Bietig- heim; Marbach: Steinheim 74; Waiblingen: Hegnach r ?, Winnenden 10; Schorndorf a, Stetten i. R. a; Leonberger Oberamt 38, Korntal*; Stutt- gart: Zuffenhausen i, Feuerbach r0?, Cannstatter Heide r0?, Gais- burg ro?, Hasenberg r 0?, Kaltental r0?, Rohracker r, Hofen a.N. a; Eßlingen 33; Böblingen: Aidlingen 26; Tübingen: Galgenberg c*, Wanne b. Rosenau“, Steinenberg h“, Spitzberg h*, Hirschauerberg *, Beben- hausen m*, Dußlingen am Bahndamm * ; Rottenburg: Ergenzingen 1; Nagold s 15588, Eyach—Mühlen— Horb am Bahndamm *; Sulz: Aistaig *, Oberndorf *, Rottweil 29, Eschachtal 29, Talhausen 29 (am Bahndamm) *. I. Calw a. III. Neuffen*; Urach 26: Forstacker g, Fohlenhof d, Rutschen- felsen d, Dettinger Roßberg i, Wittlingen 29, Seeburg 29, Feldstetten 29, Donnstetten c, Bernloch 29, Lautertal 29; Reutlinger Alb /*, Guten- berg d, Übersberg *, Ursulaberg i*, Honauer Tal Z*, Pfullingen *, Georgen- berg cl, Schönberg *, Pfullingerberg 40, Gönningen *, Öschingen *, Tal- heim *, Farrenberg *, Dreifürstenstein *, Killertal*, Zellerhorn *, Blasen- berg”, Irrenberg *, Ebingen 20; Lochen *, Schömberg 29, Hausen a. Tann 29, Oberhohenberg 29; Tuttlingen 30: Witthoh*, Kriegertal”, Hattingen *, Immendingen *, Hohentwiel m”, Beuron 4; Sigmaringen 5, Inzigkofen 5, Laiz 5; Riedlingen 5; Ehingen a. D. 9; Blaubeuren p: Tiefental », Ofen », Sotzenhausen p, Beiningen p; Ulm: Orlinger- 24 und Aachtal 24, Michelsberg 13, 24, Wilhelmsburg 13, Schwedenwald 13, Steinhäule 75, Göttingen 13; Heidenheim 17: Dischingen a usw. IV. Langenauer Ried 23*!; Laupheim: Wibklingen 5; Bussen 5; Ehingen a. D.: Herbertshofen 5, Gamerschwang 5, Rottenacker s 1597, Hundersingen 5, Ertingen 5, Waldhausen 5, Erisdorf 5, Neufra 5; Saul- gau 50, Ursendorf 5, Beuren 5, Granheim 5; Scheer 5, Ennetach 5, Blochingen 5, Mieterkingen 5, Mengen 5, Zwiefaltendorfa 5, Obermarchtal b, Sigmaringendorf 5, Daugendorf 5; Buchau: Maugenweiher 3; Aulendorf 5; Wangen: Nieratz 5; Tettnang: Primisweiler 5; Leutkirch u. var. peralbus Rurr: I. Tübingen: Steinenberg *; Oberndorf a. N. und Rottweil mit gelblichen Pinselhaaren der Lippe (nach Landgerichts- 1! ‚Vom Langenauer Ried“ lag ein von Carl Fr. Gmelin, Apotheker in Langenau im Mai 1828 gesammeltes, als O. Simia Lau. richtig bestimmtes Exemplar im Stirm’schen Herbar! Fundortsverwechslung ?, | ol: 4 rat Lang) v. II. Münsingen: Feldstetten-Westerheim 29; Übersberg *, Ursulaberg*; Schönberg bei Gönningen k*; Öschingen *. var. perplexus BEck.: IV. Leutkirch. var. stenolobus Dörz.: IV. Wangen: Obernau 5. var. intercedens Becr.: Ill. Gönningen k. IV. Riedlingen: Wald- hausen 5 rev. 10. Orchis purpureus Huns. (Orchis fuscus Jacg.) Purpurrotes Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Diese stattlichste ein- heimische Orchis wächst in lichten, steinigen Waldungen, zwischen Gebüsch, in verlassenen Steinbrüchen, auf Bergwiesen einzeln oder truppweise. Man findet sie vornehmlich im Unterlande bis gegen Stuttgart, in einzelnen Vorposten geht sie bis zum oberen Neckar- gebiete, zur Schwäb. Alb und ins württ. Riedgebiet. Im Schwarz- wald ist sie nur an einem Standort beobachtet. Blütezeit: Ende Mai, Juni. Standorte. I. Mergentheim 276, 35, Leuzenbronn 172, Wolfsbuch 72, Asbach- tal 22, gegen Rothenburg a. T. 27, Rengershausen 26, 55, Igersheim 55, Elpersheim 35, Weikersheim 76, 35, Creglingen 16, 35, 27 ', Münster 34, 35, Schmerbach 34, 35, Herrgottstal 16, Reinsbronn 35; Künzelsau «, Ail- ringen 26, Dörzbach 26; Schöntal: Kötzenbach*; Gerabronn: Unter- regenbach 12, Mistlau-Kirchberg 31, Bügenstegen a, Schönalb 32, Loben- hausen 31; Öhringen: Neufels v; Hall v: Eckartshausen v, Crailsheim: Jagsttal 6, Reißenberg 6; Weinsberg”; Heilbronn v»00 7, Untersont- heim db, Gruppenbach db 00, Bonfeld k, Frankenbach vo”; Wunnenstein v, Gaildorf « (nach Apotheker Bunr)!, Brackenheim: Stockheim e, Klein- gartach 26, Niederhofen v“‘, Leonbronn 55; Maulbronn 75, Dürrmenz-Mühl- acker: Sengach im Stöckachwald 75, und gegen Lienzingen 75; Vaihingen a. E.: Sersheim v, Ensingen 56, Groß Sachsenheim «, Weissach «; Besigheim «00, Steinheim a. d. Murr 74, Marbach-Neckarweihingen 74; Winnenden: Stöckenhof 70; Schorndorf v; Gmünd a00?; Stuttgart a: 'Solitude 26, 38, Glemstal 38, Weil i. D. 38, Gerlingen 38, Renningen 38, Feuerbach vo?, Hohenheim v00; Eßlingen: Steinbach 5; Neckartail- fingen v; Urach: Neuhausen «00; Tübingen: Bebenhausen m”; Calw: Gechingen b; Nagold am Schloßberg a, :. II. Freudenstadt-Loßburg 41. III. Gönningen : Unter Lauern 1; Öschingen : Schönberg 29*, Zeller- horn q9? ?, Hohenzollern q??; Tuttlingen «, Talmühle *, Kriegertal *, Hohentwiel m; Zwiefalten: Glastal b. Ehrenfels 29, Hayingen v”, Gau- ! Der Herr Einsender dieses Standortes, Dr. med. Model-Creglingen, teilt mir brieflich mit: „Ich vermute hier auch den Bastard O. purpureus X masculus gefunden zu haben“. — 309 — ingen v'; Riedlingen: Teutschbuch bei Upflamör , Mörsingen «, nach 29 jedoch 00, Friedingen 5, Ehingen a. D.: Berkach p. IV. Unteressendorf: Lindenweiher (brieflich durch H. M. Drvpn- Brühl bei Köln a. Rh.); Tettnang: Im Argental n (Laimnau), Ravens- burg: Schmalegg 5, 22, 29. var. albus LöHr: I. Heilbronn : Bonfeld % 1891; Bebenhausen s 1831. var. albiflorus Rosse.: I. Bebenhausen: am Weihersteigle s 1864 m. 11. Orchis globosus L. Kugelähriges Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf Bergwiesen und an Abhängen der Schwäb. Alb, gewöhnlich gesellig auftretend, sehr selten im Albvorlande und im württ. Oberlande. Blütezeit: Juni. Standorte. I. Reutlingen: Stadtwiesen I!. II. Göppingen: am Kornberg bei Dürnau w; Geislingen: Gingen am Grünenberg u0?; Teck t0?; Bosler v0?; Neuffen t0?, Hülben t: Münsinger Alb 29; Urach b, Hohenurach « 0 ?, Dettingen ! (laut Ober- amtsbeschreibung) ? ?, Glems 5 *', Wolfsfelsen {!; Eningen ?; Übersberg*, Ursula- 2 und Ursulahochberg 7, Wanne b *, Gielsberg *, Pfullingerberg *, Gönningen 7, Willmandingen: Bolberg 1, Oschingen 7, 29; Dreifürsten- stein u ??, Zellerhorn s 1858*, Onstmettingen:: „Burg“ * 1, Blasenberg * (am Standort der Pedicularis foliosa und Anemone narcissiflora durch Auf- forstung jedoch verschwindend!), Irrenberg 20, Lochen 29, Lochen- hörnle 28*, Plettenberg 29, Schafberg 29, Heuberg: Obernheim 29, Wehingen 29; Zwiefalten: Ehestetten gegen Maßhalderbuch 29, Ober- stetten: beim Hohenstein 29, Hayingen 29, Bremelau 29; Ehingen (an- geblich) 9; Neresheim: Dischingen: am Orberg u, 29. IV. Leutkirch: Aitrach bei Dreherz a, s 1874, Ravensburg: Karsee 29. Orchis Spitzelii SAUTER. SPITZEL’s Knabenkraut. Wurde anfangs der 40iger Jahre vorigen Jahrhunderts von Apotheker Örrınger-Nagold daselbst auf dem Schloßberg entdeckt (diese Jahresh. 1850, S. 218), später von Apotheker ZeLLer-Nagold, Dr. med. Schüz-Calw, Öber- förster Bünruın-Nagold, Professor ScHwARzMAIER-Nagold immer wieder auf- gefunden, fehlt aber schon seit etwa 25 Jahren an diesem Standorte, dem einzigen in ganz Deutschland! Die Pflanze scheint durch eine Weganlage vernichtet worden zu sein. 12. Orchis masculus L. Männliches Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf mäßig feuchten, und trockenen Wiesen, in lichten Laubwaldungen, oft gesellig 1 Wohl der gleiche Standort: Glemserwiesen’?. — 3714 — auftretend, kalkliebend. Besonders im Gebiete der Schwäb. Alb, jedoch auch in I und IV, in II scheint die Pflanze selten zu sein. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Mergentheim: Rengershausen 26, Lichtel 27, Herrgottstal 27, Creglingen 27; Dörzbach 26; Crailsheim 6, Hinter Uhlberg c; Ellwangen: Adelmannsfelden b; Brackenheim: Kleingartach 26; Dürrmenz-Mühlacker: Herzogstein 75; Vaihingen a. E.: Ensingen 36; Leonberg 78; Vaihingen a.F.r 00; Stuttgart: Kaltentalr 00; Eßlingen r?; Nürtingen r; Böb- lingen 26; Tübingen a, Bebenhausen 7, Kreßbach a, Pfrondoıfd; Herrenberg: Grafenberg-Kayh a ; Rosenfeld: Rotenzimmern *; Oberndorf a.N. 5; Rott- weil: Eschachtal 29, Neckarburg 29, Schlichemtal 29; Roßwangen 29; Schwenningen 29: scheint jährlich seltener zu werden. II. Herrenalb vw. III. Rosenstein 29, Scheuelberg „; Hohenstaufen 29; Filstal 29; Neuffen *, Sattelbogen s 1854, Jusiberg s 15854; Urach s 1872, Wittlingen 7, Böttingen 7, Donnstetten c, Dettinger Roßberg h*, Eningen*, Übers- berg !*, Ursulaberg !*, Honauertal i, Wanne”, Schönberg 29, Wacker- stein !; Gönningen*, Roßberg 29*, Bolberg”, Öschingen *, Mössingen *, Talheim 17, Firstberg *, Dreifürstenstein y; Hechingen: Brülhof q*, Zeller- horn *, Trauf h, Stich”, Blasenberg”, Tannheim *, Irrenberg“, Hunds- rück *, Balinger Alb 29, Lochenhörnle 5, Ebingen 20; Tuttlingen *, Hohen- twiel m, Beuron 4, Dietfurt 5, Irrendorf 5; Inzigkofen 5, Sigmaringen 5; Blaubeuren a; Ulm: Eselswald 75, 24, Kiesental 73, Tiefental 24; Heiden- heim 77, Aufhausen c. IV. Langenau 24; Saulgau: Scheer5; Waldsee: Altann5; Buchau 3; Wangen: Adelegg 5; Leutkirch: Marstetten 1. var. albus Go1r.: III. Urach «; Pfullingen: Schönberg * ; Firstberg *, Bolberg”; Zellerhorn”, Hundsrück gegen Streichen *. var. incarnatus BoGkna.: III. Übersbergerhof ;; Gönningen: Schön- berg”. var. flavescens KnkuckEr: 11. Herrenalb-Gernsbach x 1910. var. foetens Rossg.: Ill. Schwäb. Alb n; Urach: Sattelbogen u; Ursulaberg”; Hohenzollern n; Zellerhorn 8*. var. speciosus Koc#: I. Creglingen 27; Tübingen: Bebenhausen s 1864 m. III. Pfullingen, Ursulaberg i*, Wanne*; Farrenberg a, Drei- fürstenstein g, Zellerhorn*, Blasenberg*, Stich“; Sigmaringen: Inzig- kofen 5. var. obtusiflorus Koch: III. Schwäb. Alb nicht selten n: Urach“; Pfullinger Alb 1*; Zellerhorn n; Lochenhörnle 5. var. acutiflorus Kock: Ill. Ulm: Mähringen b. var. Stabianus Rercn. fil.: II. Schwäb. Alb (auch flore albo) n. IV. Leutkirch: Merazhofen 5, Waltershofen an der unteren Argen 5 rev. var. stenolobus Rosse.: I. Creglingen: Oberndorf 27. var. serotinus (fol. maculatis): I. Creglingen: Herrgottstal 12. all) 13. Orchis pallens L. Blasses Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Lichte und schattige Berg- waldungen und Bergwiesen, meist einzeln, seltener truppweise, kalk- liebend. Diese unsere frühblühendste Orchidee findet sich in I zer- streut und selten, auf der Schwäb. Alb jedoch an manchen Stellen vor. Auf dem Schwarzwald fehlt sie gänzlich, ihre Standorte in IV sind sehr fraglich geworden. Die Pflanze leidet unter den Früh- frösten. Blütezeit: April, Anfangs Mai. Standorte, I. Crailsheim-Kirchberg u 00 nach 6, Bölgental u. 00; Ellwangen: Dalkingen-Neunheim v; Gerabronn: Mistlau 31!, Lobenhausen 51; Weil der Stadt s 1851 00; Leonberg 18 0?; Tübingen: Bebenhausen am Weihersteigle m00; Nagold: am Schloßberg s 1883 00; Reutlingen: Markwasen 7; Oberndorf am Tierstein b; Rottweil s 1877 00, Zimmern u.d.B. 29: auf der Grenze zwischen Keuper und Jura. IH. Urach s 1859: Hochberg b 0 ?, Tiergartenberg s 1861 0?;, Buck- leter Kapf s18610?, Jusiberg k, Lonsingen s 1864 ?, Grafeneck c, Dapfen s, Eglingen 29; Glems*; Gutenberg (Apotheker Haas-Reutlingen), Ursula- berg”, Übersberg-Hochberg 1, Burgstein /, Traifelberg”*, Lichtenstein d; Pfullingen: Wanne /, 29, Wackerstein“, Lippentaler Hochberg 5b, %, Pfullingen-Gönningen“, Willmandingen-Bolberg *, Roßberg c !*, Schön- berg”, Schachen 1; Öschingen: Riedernberg *, Filsenberg *, Firstberg «*, Farrenberg 29*, Dreifürstenstein %-Salmendinger Kapelle*; Hechingen: Beuren 5, q, Zollersteighof q*, Trauf*, Zellerhorn c *, Zimmern *, Zollern a, Blasenberg”“, Stich*, Irrenberg beim Zitterhof* und bei Tannheim 28 *, Hundsrück 5 7861”, Streichener Berg 20, 54; Hirschberg 20, Zill- hausen t{*, Böllat 29, Frommern 20, Laufen a. E. c, Lautlingen 28, Lochen b, Plettenberg 29, 5, Oberhohenberg 29; Gosheim-Bubsheim *, Spaichingen b, Dreifaltigkeitsberg «, Hoher Lupfen“; Tuttlingen s 1884: „Eichen‘‘ 30, Ursulental 30, Witthoh*, Wurmlingen 5, Hohentwiel-Hohen- Krähen*, Mühlheim 30, Beuron: links der Donau £; Sigmaringen »; Lautertal: Gundelfingen-Indelhausen 29; Ulm: Maienwald 1500, Blau- tal bei Ehrenstein 24 0; Neresheim: Dischingen t 00; Aalen b?. IV. Bussen « (von einem Tettnanger Herrn erhalten 5), Waldsee: Hummertsried s 1888, Wolfegg v'; Wurzach 18 0?. 14. Orchis paluster Jaca. (O. laxiflorus Lam.) Sumpf-Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf torfigen, sumpfigen Wiesen, nur noch an einem württ. Standort. >. Blütezeit: Mitte Juni. 1 Standort Kemumlers?. A. aa Standorte. I. Ellwangen: Scheuhof nach FRICKINGER u O0. II. Dobel: Kaltenbronn nach Gumzuin u 0 0 (der Standort war schon Döut nicht mehr bekannt und beruht wohl auf falscher Bestimmung) w. III. Am Hohenzollern q (beruht auf falscher Bestimmung!)). IV. Ulmer Ried nach VAauer « 00; Langenauer Ried nach Apo- theker C. F. GmeLın und Vater 24*; Buchau i nach Pfarrer Egıe 00!, Ravensburg i nach Rektor Bzieen o0!. 15. Orchis incarnatus L. Fleischfarbiges Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf nassen und torfigen Wiesen und Rieden, mit Vorliebe in IV auf neugebildetem Uferboden. Bei uns vielfach übersehen, so führt SchüsLer 1834 unsere Pflanze noch nicht auf. Sie findet sich besonders im Riedgebiete, aber auch in I und III nicht gerade selten. ©. Blütezeit: Juni. Standorte. I. Crailsheim: Burgberg 6; Ellwangen: Aumühle «; Künzelsau: Hermersberg v; Öhringen s 1892; Heilbronn 7; Brackenheim: Stock- heim e, Lauffen a. N. 2; Stuttgart: Bernhausen-Echterdingen c; Tübingen: Kirnbachtal*; Rosenfeld-Heiligenzimmern*, Trichtingen*; Oberndorf: Winzeln*; Schwenningen s 1908, 29. III. Urach: Hengen s 1872, Wittlingen 7; Pfullingen: Holzwiesen i{, Wanne“; Farrenberg*; Zollern q; Schafberg-Plettenberg u, 29; Spai- chingen: Dürbheimer Ried 30!; Blaubeuren: Schmiechener See p; Ulm: Arnegger Ried 24 0, Grimmelfingen 73; Heidenheim: Itzelberger See ». IV. Ulm d, Ludwigsfeld 24, Langenauer Ried 24*, Oberberghof 24; Sigmaringen: Klosterwald v; Mengen b; Ummendorfer- * und Essen- dorfer Ried «*, Lindenweiher s 1874*, Schwaigfurter Weiher s 1864*, Aulendorf u, s 1874*; Biberach: Schemmerberg-Baustetten «; Schussen- ried b, s 1674, Olzreuter See 17, Federseeried a, 3*; Saulgau 005: Ursendorf 5, Bolstern 5, Wagenhausen 5, Haidgau 5, Wurzacher Ried s 1874*, Gaishauser Ried s 1874; Leutkirch s 1892: Grünlohweiher 33; Wangen s 1892, Neutrauchburg 5, Schweinebach a 5, Malaichen 5, Eg- lofs 5, Urlau v, Rot !; Eisenharz 5, Isny u, 5, Adelegg a; Ravensburg: Zogenweiler «, Vogt-Waldburg 29; Wilhelmsdorfer Ried 29, Endersen 29, Tettnang: Moos v“, Eriskirch s 1874, 5. var. haematodes Rene. fil.: IV. Im Unteressendorfer Ried 7971* rev. var. serotinus Hauskn.: IV. Saulgau: Scheer 5; Moosburger Ried 5 rev.; Schwaigfurter Weiher 5; Schussenried d rev.; Tiefenbach 5; Leutkirch: Argensee 5; Eriskirch am Bodensee 5. var. Drudei Max Sckurze: IV. Unteressendorfer Ried n 1884 (brieflich mitgeteilt von Drupe). ‘ Herbarexemplare bekam ich von diesen Standorten nicht zu Gesicht! — a — var. albiflorus Lzc. und Laurr.: IV. Ummendorfer Ried *. Essen- dorfer Ried u, 5*; Federseeried 3 nr Schwaigfurter Weiher *, Schussen- ried u, 5; Urlau vo. var. carneus Camus: IV. Federseeried 3*, Lindenweiher *. var. ochroleucus Wüsten. : IV. Ummendorfer Ried (neu für Württem- berg von mir aufgefunden)*, Moosburger Ried 5. var. brevicalcaratus Reue. fil.: III. Spaichingen: Dürbheimer Ried 30!. IV. Langenauer Ried *. 16. Orchis Traunsteineri Sauter. (Orchis angustifolius Renz. rev. J. Kıinee). TRAUNSTEINER’s Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf Torfwiesen und in e hr nassen Rieden in IV, oft ©. Blütezeit: Juni—August. Standorte. IV. Langenauer Ried* rev.; Riedlingen: Tiefenbach 5; Ummen- dorfer Ried* rev.; am Lindenweiher bei Unteressendorf 4* rev.; Aulen- dorfer Ried b; Wurzacher «, 5* rev. und Dietmannser Ried 5 rev.: Wangen: Neutrauchburg 5. 17. Orchis latifolius L. Breitblättriges Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf feuchten Wiesen durchs ganze Land verbreitet, meist gesellig auftretend, am zahl- reichsten im Riedgebiete. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Crailsheim 6, Tempelhof 36; Löwenstein d; Heilbronn i, Unter- sontheim c; Dürrmenz-Mühlacker: Herzogstein 25; Brackenheim: Stock- heim e, Kleingartach 26; Schorndorf a; Vaihingen i; Leonberg 39; Stuttgart: Feuerbachertal:, Solitude 26, Hohenheim c, Vaihingen a. F. ;; Böblingen 26; Reutlingen i: Alteburg g*; Tübingen: Spitalwald io, Pfrondorf d, Stockach a, Dußlingen*, Waldhausen c*, Kirnbachtal*, Schönbuch h*; Mössingen*; Hechingen*; Balingen*; Rosenfeld 29°, Bickelsberg*. Brittheim*, Trichtingen*, Rotenzimmern*; Rottweil (seltener als maculatus): Eschachtal 29, Deißlingen 29, Talhausen 29, Neufra s 1888, Neckarburg 29, Schlichemtal 29; Schwenningen s 1908, 29. II. Neuenbürg 36; Ruhestein (nach GrrH#. Zimmermann). | III. Wiesensteig a, Schopflocher Torfgrube e*; Neuffen *; Urach g*, Schillingskreuz a, Wittlingen 1; Gutenberg d, Eningen”; Pfullingen k ® Gönningen g*; Öschingen*; Talheim*; Mössingen *; Zollern-Hechingen . Trauf bei Jungingen h, Zimmern-Zellerhorn *, Tannheim-Hundsrück ; Balingen: Schömberg*; Ehingen a. D. 5; Blaubeuren p, Schmiechener — 318 — See 24, Arnegger Ried 24; Ulm a, 13, 24; Heidenheim 77, Dischingen a, Meßelberg a; am Südabhange der Schwäb. Alb scheint O. latifolius auf die Talsohle beschränkt zu sein 5! IV. Ulmer Gegend 13, 24, Langenauer Ried 13*, Ludwigsfeld 24; Saulgau 5, Olkofen 5, Ursendorf 5, Hundersingen 5, Mengen 5; Ummen- dorfer- * und Essendorfer Ried”, Federseeried 3, 5*; Wangen: Rohr- dorf 5, Merazhofen (a. d. unteren Argen) 5, Schwarzer Grat 5, Isny 5, Malaichen 5, Schweinebach 5, Neutrauchburg 5. var. albus Rupp: III. Pfullinger Bleiche %. IV. Saulgau 5. var. macrochlamys A. und G.: IV. Buchau: Federseeried 3 18. Orchis maculatus L. Geflecktblättriges Knabenkraut. Vorkommen und Verbreitung: Auf feuchten, seltener auf trockenen Waldwiesen, in lichten Wäldern, an Waldrändern, fast überall vorkommend. Blütezeit: Juli, August. Standorte. I. Mergentheim: Leuzenbronn 72, Spielbach 12, Schrozberg 12, Reinsbronn-Frauental 27, Erdbach 27, Unterregenbach 12; Künzelsau *, Nagelsberg“, Ingelfingen *, Belsenberg”; Crailsheim 6, 36; Weinsberg*, Löwenstein*; Heilbronn 7, Untersontheim c, Stromberg e; Dürrmenz- Mühlacker-Maulbronn 75; Bietigheim db; Markgröningen r; Leonberger Oberamt 35: Renningen i, Solitude i, Rutesheim i, Korntal*, Zuffen- hausen i, Feuerbach r; Aichelberg-Beutelsbach i, Stetten i. R. r, Fell- bach i, Buoch i, Kapellberg :, Winnenden 70; Stuttgart: Cannstatt ;, Böhmisreute r, Degerloch-Plieningen r, Gaiseiche r, Hasenberg r, Rohr 179, Vaihingen a. F. i, Hohenheim c, Bergheimer Hof c, Ruit r, Eßlingen a; Böblingen 26!; Herrenberg *; Tübingen *: Lustnau *, Pfrondorf*, Kirchen- tellinsfurt *, Kusterdingen *, Mähringen*, Wankheim*, Stockach *, Wald- hörnle*, Rammert f*, Schwärzlocher *- und Hirschauerwald*. Unter- jesingen *, Hagelloch*, Steinenberg*, Kreuzberg”, Waldhausen *, Schön- buch* ; Rottenburg*, Niedernau *; Ergenzingen 7; Horb *; Haigerloch *; Rosenfeld: Kleiner Heuberg*; Oberndorf*, Winzeln*; Rottweil 29, Böhringen 29, Gößlingen 29, Irslingen 29, Schlichemtal 29, Eschach- tal 29, Neufra 29, Wellendingen 29 usw. II. Liebenzell“; Calw *; Freudenstadt: Kniebis *, Elbachsee 79 usw. III. Neuffen*; Urach 9, Donnstetten c, Feldstetten c, Böttingen 7, Wittlingen 7, Gächingen g*; Dettingen g, Glems d*, Eningen*; Pful- linger Alb*, Gönningen*, Talheim®; Hechingen q, Killertal*; Hunds- rück*; Tuttlingen 30, Hohentwiel”, Irrendorf £; Blaubeuren p; Ulm 2%, ! ]. Im Schönaicher Wald (Schönbuch) 1898 spornlos gefunden 26; die Pflanze hatte das Aussehen einer Cephalanthera rubra, aber die beinahe weiße Farbe des Orchis maculatus. ae — Ermingen 24, Blautal 24, Örlingertal 24, Eselswald 15, 24, Grimmel- fingen 21; Heidenheim 17 usw. IV. Saulgau: Ennetach 5; Buchau 3; Wurzacher Ried 5; Wangen: Malaichen 5, Eglofs 5; Isny 5, Eisenharz 5, Schwarzer Grat 5, 5 Im OA. Saulgau nur gegen den Jura, in den Grenzgebieten erst gegen Süden häufiger werdend, scheint die Pflanze Oberschwaben mit einer Grenzlinie zu schneiden 5. var. Biermanni ORTMANnN: I. Tübingen: Waldhausen *. III. Gön- ningen : Schönberg ”. var. candidissimus KROCKER: ]. Gerabronn : Enzenweiler 12; Winnen- den 70; Eßlingen a; Rottenburger Rammert f; Tübingen: Spitzberg *; Rottweil: Gößlingen 29. IV. Wangen: Malaichen 5. var. helodes Renu. fil.: I. Bietigheim d. II. Charakterpflanze der sogen. „Grinde”, im Kniebis-Hornisgrindegebiet %, 2*. IV. Wurzacher Ried 5 rev. var. comosus SCHUR.: IV. Isny: Schwarzer Grat 5 rev., Adel- 'egg 5 rev. var. longibracteatus Scuur.: I. Rammert bei Bodelshausen f!. var. immaculatus SCHUR.: candidissimus Krocksr: I. Eßlingen a; Tübingen: Rosenau *. Orchis sambucinus L. Holunder-Knabenkraut. Von Apotheker FrickHInGER-Nördlingen in I. in einem Wald zwischen Ellen- berg und Dinkelsbühl auf Lias vor über 70 Jahren aufgefunden «x; wurde seit- her bei uns nicht mehr beobachtet. _ Der Standort III. „Hechingen: Zimmern am Hohenzollern q“ beruht wohl auf Verwechslung mit Orchis pallens! Bastarde: Orchis militaris X purpureus. An Orten, an welchen die beiden Stammarten in größerer An- zahl zusammenwachsen nicht fehlend, ja oft zahlreicher auftretend als die Eltern in allen möglichen Übergängen. Standorte. I. Mergentheim: Alter Berg e!, Creglingen gegen Rothenburg a.T. 27, Edelfingen 27; Brackenheim: Stockheim e (als purpureus)!; Unter- sontheim a (als purpureus)!. III. Tuttlingen: Kriegertal b. d. Talmühle* rev.; Riedlingen: Obermarchtal a (als purpureus)!; Neresheim: Dischingen a (als purpureus)!; Blaubeuren: Markbronn-Beiningen b (als purpureus)!, Ehrenstein b (als purpureus)!. Orchis masculus X pallens. Kommt bei uns an verschiedenen Orten auf der Schwäb. Alb vor. ©. — al) — Standorte. III. Pfullingen: Ursulaberg !* rev.; Hechingen: Zellerhorn an mehreren Stellen d* rev., Irrenberg über Tannheim* rev. (stets mit den Eltern); Sigmaringen: Dietfurt (Teufelsloch) 5 rev. ohne Anwesen- heit von Orchis pallens. Ohne Zweifel gehört die im X. Jahrg. d. Ver. £. vaterl. Naturk. 1854. S. 194 von Oberamtsarzt Dr. Finck#-Urach be- schriebene Pflanze vom Sattelbogen bei Urach auch hierher. Orchis masculus X morio. Diese sehr seltene Kreuzung entdeckte ich im Herbar des T Privatgelehrten Stırm-Tübingen unter der Bezeichnung: „Orchis mascula morio ähnlich leg. Vater-Blaubeuren“ rev. Die Blüten ähneln O. masculus, die oberen Perigonblätter sind aber helmförmig ge- schlossen und besitzen die charakteristische Lippenform des O. morio. Die Stengelblätter sind zurückgeschlagen und erinnern an ©. morio. Die Bastarde der Orchis latifolius-Gruppe sind sehr veränder- lich und ähneln oft O. Traunsteineri. Man findet sie besonders im nordwestlichen Oberschwaben oft häufiger als die Stammformen und oft ohne dieselben. Auch von den andern Teilen des Landes sind einige Standorte bekannt geworden. Orchis incarnatus X latifolius. I. Lauffen a. N. 2 (als incarnatus)!; Tübingen: Bebenhausen a, Waldhausen a, Kirnbachtal” rev. III. Uracha. IV. Langenauer Ried“ rey..; Riedlingen: Beuren 5, Hundersingen 5; Saulgau: Ölkofen 5 rev., Ursen- dorf 5 rev.; Aulendorf” rev., Schwaigfurter Weiher 5 rev., Linden- weiher 5* rev., Federseeried * rev.; Dietmannser Ried 5, Haidgau 5* rev., Tiefenbach 5, Moosburg 5; Leutkirch: Argensee 5; Wangen: Gründelnried 5, Schweinebach 5, Eglofs 5, Neutrauchburg 5, Isny 5. Orchis latifolius X maculatus. IV. Buchau a: (als „maculatus‘‘)! von TrouLu angegeben; Wangen: Malaichen bei Eglofs 5. Orchis incarnatus X maculatus. II. Pfullingen: Am Fuße der Wanne” rev. IV. Unter-Essendorf: Lindenweiher 5 rev. Orchis incarnatus X latifolius X maculatus. IV. Wangen: Adelegg 5 rev. Orchis Traunsteineri X maculatus. (— O0. maculatus var. traunsteineriaefolius Harz.) IV. Wurzacher Ried (nach Herbar VALer u. Sturm, sowie dem Landes- herbar in Stuttgart, teilweise als O. incarnatus und T’raunsteineri) n rev. de Orchis Traunsteineri X incarnatus. IV. Federseeried* rev.; Wurzacher Ried* 5 rev. Orchis Traunsteineri X latifolius. IV. Wurzacher Ried* rev. Orchis latifoliusX Gymnadenia conopsea. Siehe Gymnadenia. Aceras anthropophoraR. Br. Menschentragendes Ohnhorn. Vor über 80 Jahren in III. „Blaubeuren: Hinter Arnegg im Blautal auf nassen Wiesen“ von dem Ulmer Apotheker FrıEpLEın gefunden. Ein Exemplar aus Dörr’s Herbar ist angeblich bei Metzingen unter Urach gefunden (ob nicht Bötzingen im Kaiserstuhl?). In Baden mehrfach so bei Pforzheim: Niefern (Dörr); Freiburg *; Schliengen * u. a. O. 19. Himantoglossum hircinum Spr. Bocks-Riemenzunge. Vorkommen und Verbreitung: Diese seltene und hoch- interessante Pflanze kommt an sonnigen Bergabhängen, Waldrändern, in verlassenen Steinbrüchen, wohl immer nur auf Kalk bei uns vor. Sie wurde 1895 im oberen Neckartal zwischen Oberndorf und Horb an etwa 12 Standorten beobachtet, 1910 war sie nur noch an zwei Stellen zu finden; leidet durch Schatten. >|. Blütezeit: Juni. Standorte. I. Vaihingen a. E.: Stromberg bei Horrheim vu 00 und Ochsen- bach « 00, Hohenhaslach v'‘, Enzberg u 0 0, Ensingen an der Eselsburg bt,37, Ölbronn: Aschbergto0o; Besigheim-Löchgau a 00, Bietigheim- Bönnigheim c, s 1861 00; Tübingen: Roseck (von Srırm angegeben) 00; Obernau-Niedernau (angeblich) ?; Sulz-Horb 29, 1*; Aistaig 28*, Obern - dorf u 0; Balingen: Geislingen u o*. III. Mössingen: Am Farrenberg (mitgeteilt von Forstmeister v. Bigersturn-Rosenfeld) O?; Dreifaltigkeitsberg-Donautal (mitgeteilt von Professor Dr. Krımmer) 0?; Ulm: Bernstadt „im Brand“ «oo. var. Hohenzolleranum Harz: III. Hohenzollern n (wo ?). 20. Anacamptis pyramidalis Rıcn. Pyramidenährige Hundswurz. Vorkommen und Verbreitung: Auf sonnigen Bergwiesen und in lichten Waldungen, gerne auf Kalk, hauptsächlich im Gebiete der Schwäb. Alb. >|. Blütezeit: Juli. — a0 Standorte. I. Bietigheim c00; Vaihingen: Sersheim v 0 ?; Stuttgart: Scharn- hausen £ 00. III. Geislingen: Fuchseck beim Gairenhof 80, Bosler 8, Neid- lingertal a 0; Teck t; Münsingen «u; Urach c, 26: Hochberg g, Ulmer Eberstetten y, Schillingskreuz a, Trailfingen k, Böhringer Steige c, 43; Eningen t; Pfullingen: Ursulaberg !, Holzwiesen s 1851, h, Wanne * 29, Wackerstein g, Pfullinger Berg 40; Gönningen 7, Roßberg t{,h o?, Zeller- horn q (angeblich); Tuttlingen: Hattingen w, Immendingen w; Sigma- ringen v; Riedlingen: Teutschbuch ? bei Friedingen a; Zwiefalten: Glastal 29, Ehestetten-Maßhalderbuch 29, Gundershofen-Springen 29, Unterheutal-Sondernach 29; Heidenheim a 0, Oggenhausen 17; Neres- heim u, Dischingen a; Ellwangen: Westhausen v. 21. Herminium Monorchis R. Br. Einknollige Herminie. Vorkommen und Verbreitung: Die kleine, wohlriechende Orchidee findet sich auf Heiden, an kurzbegrasten Abhängen, seltener auch auf feuchten Wiesen, gewöhnlich truppweise, gerne auf Kalk, deshalb auch besonders im Albgebiete; im Riedgebiete selten, nicht „zerstreut“. >|, durch Aufforstung. Blütezeit Juni. Standorte. I. Mergentheim 5 o?, Markelsheim «u; Hall: Hausen c; Schön- tal u; Löwenstein «; Dürrmenz-Mühlacker: Wartberg gegen Pforz- heim 15; Leonberg: Höfinger Wäldchen 38!; Cannstatt: Kapellberg b 0?; Waldenbuch ce 0?; Tübingen a, 1844 00, Derendingen? ?00, Hohen- entringen 42 0?; Calw: Simmozheim 78; Reutlingen: Galgenberg /; Rottenburg 1; Haigerloch db; Sulz «0; Oberndorf db, 5, Winzeln v; Rottweil v«, 00 29, Zimmern ob Rottweil v, Schwenninger Steige a bei Villingen 29 w. Il. Calw: Bulach-Martinsmoos 5b 0, Enzklösterle « Oo. III. Rosenstein gegen Lautern %k; Boll t; Schopfloch ?; Urach s1872: „Bickelhausen“ 90, Hohenurach co, Hochbergfelsen k, Rutschen- hof d, Schillingskreuz a, Hengen 26, Donnstetten c, Ohnastetten 7, Grafeneck t, Holzelfingen it, Glems a; Eninger Steigberg 7, Übersberg d, Ursulaberg /, Pfullinger Berg £0; Schönberg bei Gönningen a 00; Tal- heim: Eichhalde 7, Seebach 7, Farrenberg /* (durch Aufforstung wohl seit 1910 ausgegangen), Farrenberg-Dreifürstenstein db; Zellerhorn g, Blasenberg (Dr. med. DussLer-Ulm), Onstmettingen : „‚Burg‘“ b ; Hossingen- 8 Lautlingen auf braunem Jura 28, 29, Ebingen 20, 29: Ehestetten a und Clarahof a, Lochen {-Oberhausen 29, Oberhohenberg 5, 29; Tuttlingen c, 30, Donautal gegen Mühlheim 30, Scheibenbühl 30, Konzenberg 50, " als Spiramthes uestivalis mir zugeschickt. ° oder Derdingen bei Vaihingen (?). Immendingen w, Möhringen w, Kriegertal w; Zwiefalten: Ehestetten 29, Maxfelderhof 29; Blaubeuren b: Uracher Steige b, Weiler p, Kiesental 13, 24, Arnegg p; Ulm t: Oberberghof 13, Lehrertal 13; Heidenheim 5: Katzental s 7898, 17. IV. Langenauer Ried db 00; Mengen: Ennetach 5; Buchau 5 (an- geblich 00); Laupheim: Sießen Be Biberach D; len; n b: Eisenharz s 1888, Holzleute am schwarzen Grat s 1888, Schweinebach 5, Leut- kirch: Aitrach (Illerauen) !; Ravensburg t: Vogt 29, Eggenreute-Amt- zell 29; Langenargen c. 22. Coeloglossum viride Harım. (Platanthera viridis Lisor..) Grüne Hohlzunge. Vorkommen und Verbreitung: Auf Bergwiesen und an grasigen Abhängen, einzeln, kalkliebend, deshalb besonders im Alb- gebiete, namentlich auf dem Albplateau, in den anderen Landesteilen selten. >. Blütezeit: Juni, Juli. 3 Standorte. I. Ellwangen: Dalkingen vo, Ellenberg v; Gmünd-Oberbettringen v; Stuttgart: Oberes Glemstal k; Tübingen : Österberg s 1854 00; Balingen. Stöckberg u 0?; Rottweiler era u (wo?). IM: Nensclitee u, Herrenalb «; Freudenstadt: Wittendorf 1, Ruhe- stein (Ger. ZIMMERMANN); Villingen: Schwenninger Steige n. III. Rosenstein 29 inabenz y); Urach s 18517, Hohenurach c, - Hochberg «a, Schillingskreuz a, St. Johann 1, Gomadingen am Stern- berg t, 29, aan. 1, Den c, Würtingen *; Pfullingen: Ursula- berg a, me d*, Lichtenstein b, Nebelhöhle a, Wohn-Wackerstein /*, _ Wanne 29; Roßberg t; Farrenberg y*, Dreifürstenstein b; Zellerhorn df; _ Onstmettingen b, Hundsrück 29, Irrenberg ”, uuunz Zillhausen *, _ Pfeffingen *, Burgfelden 29*, Lochen ? 29, Hörnle h, y”, Lautlingen 28, Ebingen: Malesfelsen 20; Plettenberg 29; Hausen a. T. 29, Bubs- heim 8; Tuttlingen s 1884: Nallnanze a. d. Grenze alhanmellbere) 30, Ewitthoh *: Hausen i. Donautal £; Zwiefalten: Glastal 29, Eglingen 29, ‚Thestetten 29 und Maßhalderbuch 29; Eningen a. D.: Berkach I. : IV. Waldsee: Hummertsried s 1888; Wangen s 1874, 18, Schwarzer Grat s 1888. var. bracteata Rcu». fil.: III. Balingen: Irrenberg* rev 23. Gymnadenia albida Rıcn. Weißblütige Höswurz. 4 Vorkommen und Verbreitung: Sehr selten, nur im Schwarz- "wald und im württ. Algäu auf grasigen Abhängen und in Gebirgs- "waldungen vorkommend. Blütezeit: Juni, Juli. Standorte. II. Neuenbürg: Dobel-Herrenalb w 00, Herrenalb-Frauenalb w 00 (beide Angaben nach Gumerin Flora bad. III. S. 1808); Calw: Stadt- wald gegen Zavelstein s 1892, 0?; Freudenstadt: Kniebis s 1859 und 1891, © 29, Roßbühl s 1859 00?. IV. Wangen: am Schwarzen Grat ob Dürrenbach 5 und Holz- leute s 1888 und 1892, und an der „Kugel“ 5. 24. Gymnadenia odoratissima Rıch. Wohlriechende Höswurz. Vorkommen und Verbreitung: Im Unterlande zerstreut, auf der Schwäbischen Alb an manchen Orten, sehr selten im württ. Riedgebiete, fehlt dem Schwarzwalde. Auf feuchten und trockenen Waldwiesen, oft gesellig auftretend.. Blütezeit: Juni, Juli. Standorte. I. Gerabronn (Brettachtal) ?!; Crailsheim 6; Hall: Hausen c; Künzelsau: (Etzlinsweiler Klinge) 31; Stuttgart: bei den Wasserfällen 9??; Cannstatt: Kapellberg u; Leonberg 38: Münklinger Wald 38, Merklingen t, 38, Weil der Stadt t, 38; Calw: Simmozheim s 7851, 19, 35, Stammheim s 1851; Pforzheim: im Hagenschieß 15; Metzingen: Neu- hauser Weinberg*; Tübingen: Bebenhausen m 00?; Rottenburg u; Hechingen: Bechtoldsweiler q ??; Horb u 29: Dornstetten 23; Nagold 29: Schloßberg a, s 1888, Hirnkopf und . gegen Iselshausen (Hauptlehrer Werner-Tübingen), Rohrdorf u; Schwenningen db, 4 (Zollhäusle) 29. II. Staufen 29, Stuifen %, Geislingen: Grüner Berg (Rektor Ferscher-Mergentheim), Teck c; Münsinger Alb 29, Ödenwaldstetten 29, Meidelstetten 29; Urach s 1851 26: Hochberg %k, Pfähler Eberstetten *, Schillingskreuz a, Donnstetten c, Trailfingen k, Böhringer Steige #3, Grafeneck !; Glems t*, Eningen t*, Gutenberg*, Ursulaberg !, Pful- lingen 40: Holzwiesen s 1851, k, Wanne“, Schönberg 29, Pfullinger Berg 1, Genkinger Steige*, Wohn 1, Filsenberg 7, Roßberg 29, Tal- heim 29: Neuwiesen 1, Farrenberg /, 9*; Irrenberg*-Hundsrück /; Tailfingen: „Burg“ 22; Ebingen: Clarahof (Rechnungsrat KöuuEın- Tübingen); Dreifaltigkeitsberg d; Immendingen w, Kriegertal w; Zwie- faltener Alb: Hayingen-Münzdorf 29; Ehingen a. D.: Allmendingen >24, Berkach 9; Blaubeuren: Weihertal 5; Neresheim u. IV. Wangen: Schweinebach 5. var. alba: III. Pfullingen: Ursulaberg*, Wanne*; Ebingen: Tail- fingen am Känzele 22. 25. Gymnadenia conopsea R. Br. Gewöhnliche Höswurz. Vorkommen und Verbreitung: Häufig auf trockenen, , sonnigen und feuchten Berg- und Waldwiesen im ganzen Gebiet, . nie besonders auf der Schwäb. Alb vorkommend, kalkliebend. In Ober- ie schwaben scheint sie etwas seltener zu sein. Blütezeit: bis August. Juni Standorte, I. Mergentheim: Markelsheim 12, Münster 27, Lichtel 27; Kün- zelsau*, Belsenberg*, Dörzbach 96; Crailsheim: Burgberg 6, Jagsttal 6, Tempelhof 36; Hall: Hausen c, Uttenhofen c; Heilbronn 7, Weinsberg *, Vaihingen: Kleingartach 26; Möckmühl 39; Dürrmenz-Mühlacker: Löffel- stelzen 75, Hagenschieß (Wurmberg-Pforzheim) 15; Markgröningen: Rothen- acker r, Bietigheim 5b; Leonberg 18, 38, Korntal*, Solitude c, Glems- tal 56, Gerlinger Höhe c; Stuttgart c: Degerloch c, Heslach c, Hasen- _ kerg r, Gaisburg r, Hohenheim c, Böhmisreute vr, Echterdingen v, Plieningen r, Bernhausen c, Ruit r, Cannstatt: Fellbach i; Winnenden 10: - Eßlingen r, Wäldenbronn r, Kernen bei Stetten r; Böblingen 26; - Tübingen: Steinenberg*, Kreuzberg *, Waldhausen *, Heuberg”, Galgen- berg”, Spitzberg t*, Hirschauerberg {*, Rammert f*, am Schönbuch- abhang Unterjesingen-Herrenberg ”, Pfaffenberg *, Wendelsheimerwarte *; - Reutlingeni; Metzingen“; Calw”; Nagold 36; Rottenburg-Ergenzingen 7; Horb 29; Sulz“, Rosenfeld *, Brittheim*, Isingen*, Geislingen *, Trich- tingen*; Balingen*; Aisteig*, Oberndorf c, Winzeln*; Rottweil: Göß- ; lingen 29, Eschachtal 29, Wellendingen 29, Herrenzimmern 29, Zimmern ob Rottweil 29 usw. IT. Freudenstadt“, Rotmurgtal %, Obertal-Ruhestein %; Schramberg 5. III. Staufen*, Stuifen*, Rechberg y; Teck c; Schopfloch ec; ; Münsinger Alb 29; Urach 26, 45*: Grabenstetten”, Wittlingen 1, Donn- stetten c, Jusiberg”, Dettinger Roßberg*: Eningen i, Übersberg d, - Ursulabergd*, Georgenberg/, Honauer Tal*, Gielsberg*, Pfullinger Berg;, - Gönningen*, Schönberg” 40, Roßberg 40”; Öschingen *, Riedernberg f; - Talheim *, Farrenberg *; Zellerhorn d*, Stich *, Irrenberg *, Hundsrück *; - Onstmettingen: Heiligenkopf 9; Lochen*, Ebingen a*; Schömberg 29; - Oberhohenberg u; Spaichingen: Klippeneck *; Tuttlingen s 1887, Immen- dingen w, Kriegertal*; Donautal von Tuttlingen 30 bis Sigmaringen - häufig 5; Riedlingen 5; Zwiefaltener Alb 29; Teutschbuch bei Grie- _ mingen 5; Ehingen a. D. 9, Allmendingen 24; Blaubeuren 24; Ulm - 13, 24, Grimmelfingen 21; Neresheim a; usw. . IV. Langenau 24, Ludwigsfeld 24; Scheer 5, Ennetach 5, Beuren 5, - Hundersingen 5, Erisdorf 5, Neufra a. D. 5, Waldhausen 5, Bolstern {Wagenhausen) 5; Saulgau: Balthaus 5, Lindenweiher 5, Schussenried 5”; - Buchau: Mauggenweiher 3; Wurzach ce 5; Isny 5, Wangen: Schwarzer Grat 5, Eisenharz 5, Neutrauchburg 5. var, albiflora Zım. — Orchis ornithis Jaca.: 1. Stuttgart r ; Calw: 'Gechingen-Holzbronn %; Rottweil: Herrenzimmern (kleinblütig) 29. IH. Urach s 1854: Hülbener Steige k, Glemserwiesen u”; Wanne”, _ Pfullinger Berg*; Gönningen*; Farrenberg*; Balingen: Streichener Berg*; Oberhohenberg (kleinblütig) u; Tuttlingen: Witthoh (mit gold- gelben Antheren) 30. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. 25 — 386 — var. densiflora Fries: I. Mergentheim: Markelsheim 12; Stuttgart: Kapellberg %; Tübingen: Steinenberg* rev., Kreuzberg” rev. III. Tutt- lingen: Irrendorf 5 rev.; IV. Wangen: Schweinebach 5 rev. var. bracteata M. Scr. IV. Isny 5 rev. Bastarde: Gymmadenia conopsea X odoratissima. I. Am nordwestl. Fuß des Schoßbergs von Nagold an lichter Stelle im Nadelholzwald mit den Eltern. Herbar Srıru! VI. 1850 (Finder?) rev. Ill. Pfullingen: Wanne mit den Eltern” rev.; Balingen: Hunds- rück-Irrenberg mit den Eltern” rev. Gymnadenia conopsea X Orchis latifolius. Dieser seltene Bastard war im Stiru’schen Herbar als @. conopse« X odoratissima enthalten. ScHuLzE-Jena gab obige Bestimmung. III. Pfullingen: am Fuß der Wanne. VI. 1850 (Finder?). 26. Platanthera bifolia Rene. (Platanthera solstitialis BÖnNGH.) | Zweiblättrige Platanthere. Vorkommen’ und Verbreitung: Eine unserer häufigsten Orchideen, die sich in den Formen lawiflora Dres. und densiflora Dres). überall vorfindet. Sie kommt in lichten Waldungen und Ge- büschen, seltener auf Wiesen vor. Im Gebiete des Keupers fast in jedem Kiefernwald. Die Wiesenform blüht später, besitzt gelbliche, zu Grün neigende Blüten und nelkenähnlichen, die schneeweiße Wald- form dagegen hyazinthenähnlichen Duft. Blütezeit: Ende Mai bis Juli. Standorte. I. Crailsheim 6; Künzelsau”, Belsenberg*, Nagelsberg *, Dörz- | bach 26; Heilbronn ;, 7, Untersontheim c, Lauffen a. N.-Neckarwest- heim 2; Kleingartach 26; Vaihingen: Ensingen 36; Dürrmenz-Mühl- acker: Maulbronner- 75 und Plattenwald 75; Gaildorf: Winzenweiler c; Markgröningen r; Schurwald: Katzenkopf c; Leonberg 38: Gerlinger Höhe c, Solitude r, Weil i. Dorf ;, Höfingen r, Korntal*; Stuttgart: Hasenberg r, Feuerbach r, Kleinhohenheim r, Riedenberg r, Buoch ce, Rohracker r, Echterdingen r, Vaihingen r, Weidach r, Böhmisreute r; Fellbach r; Stetten i. R. r; Eßlingen a; Böblingen r, 26; Herrenberg“; Schönbuch *; Tübingen a: Steinenberg *, Kreuzberg *, Heuberg *, Schwärz- locher *- und Hirschauerwald *, Spitzberg”, Rammert*; Bodelshausen: Butzensee*; Rottenburg 7, Ergenzingen 1; Balingen b; Geislingen *, Rosenfeld *, Isingen*, Binsdorf*, Brittheim*; Oberndorf*, Winzeln *; Rottweiler Oberamt 29: Eschachtal 29, Horgen 29, Gößlingen 29, 3 Zimmern ob Rotiweil 29, Schlichemtal 29, Schwenningen 29 usw. GT ir | — aM — II. Neuenbürg 6; Freudenstadt 417: Oberehlenbogen 47, Witten- dorf 47, Loßburg 41; Schramberg 5. III. Urach c, 26: Rutschenhof d, Wittlingen 1, Böttingen: 1, Donnstetten c, Dettinger Roßberg*; Münsinger Alb 29: Eningen *, Pfullinger Alb *, Stöffelberg 40, Roßberg 40*, Talheim *; Hechingen g; Ebingen 20; Schömberg 29; Tuttlingen*, Beuron n: Zwiefaltener Alb c, 29; Ehingen a.D. 9; Blaubeuren p; Uim: Steinhäule 15, Talfinger- wald 15, Schweden- 73, 24 und Eselswald 13, Kiesental 15, 24, Blau- - tal 24, Wilhelmsburg 13, Böfinger Halde 24; Langenau (Englenghäu) 24; Heidenheim 5b usw. IV. Saulgau 5; Mengen 5, Ummendorfer Ried *, Essendorfer Ried *: Buchau 3*; Ravensburger Oberamt 29, Esenhausen: Ringgenburg s 1903; ‚Wangener Oberamt 29: Adelegg 5, Schwarzer Grat 5. var. ecalcarata Hrın.: I. Rottweil: Im Primholz (Rektor Laucuarr) u. - IH. Tuttlingen (von Finanzamtmann SCHNEIDER-Tübingen mir übersandt) Blaubeuren: Kiesental p. 27. Platanthera chlorantha Custer. (Platanthera montana Rene. fil.) Berg-Platanthere. Vorkommen und Verbreitung: Im Unterland und im Alb- - gebiete findet sich diese kalkliebende Pflanze in Bergwaldungen und an grasigen Waldwegen auf trockenem Boden; im Riedgebiete ist sie selten, im Schwarzwald fehlt sie ganz. &. Blütezeit: Juni. Standorte. I. Mergentheim: Wolkersfelden 12, Finsterlohr-Schmerbach 5, ‚Spielbach-Lichtel-Münster 72, 27; Künzelsau: Ailringen 26, Dörzbach 26; Crailsheim: Bölgental 6; Öhringen: Forchtenberg s 1892; Bracken- heim 35: Kleingartach 26, Stockheim e (als bifolia!), am Heuchel- und Stromberg 35, Maulbronn m; Besigheim-Löchgau a; Markgröningen t; Backnang: Althütte k, Korb ;; Waiblingen: Buoch i, Schorndorf v; Winnenden 70; Gmünd v, Welzheimer Waldv: Waldenweiler %, Schur- wald 20; Göppingen 20; Böblingen 26, Aidlingen 26; Holzgerlingen 26, Altdorf 26, Bromberg 42; Tübingen: Buß h ?; Herrenberg: Spitalwald 5; Oberndorf v; Rottweil s 1871, 29, Neckarburg db, Eschachtal bei Büh- lingen 29, gegen Villingendorf b. III. Geislingen: Michelsberg v; Urach s 1651, 26; Münsingen: Böttingen 1, Auingen (Dr. med. Fınck#-Ulm), Trochtelfingen-Meidel- stetten (derselbe), Oberstetten v’'; Mägerkingen s 1551; Pfullingen &: Ursulaberg t, Lichtenstein i, Wanne 29, Wackerstein 1; Farrenberg 295 Dreifürstenstein s 1861*; Hechingen: Zimmern g, Zellerhorn*, Blasen- berg 1; Hundsrück mehrfach*; Laufen a. E.”; Hausen a. Tann 29; "Tuttlingen t mehrfach 30: Witthoh*, Hohentwiel m; Hausen i. Donau- tal w; Zwiefalten %; Riedlingen: Teutschbuch 35, 5, am Südfuß der Alb 25* — 988 — von Ehingen bis Schelklingen 35 » (Professor EssLer-Ehingen), Blau- beuren p; Kiesental 175, Gerhausen 5, Beiningen 13, Ulmer Alb s 1864, Herrlingen v, Lautertal c, Ulm: Talfinger Wald 13, Schwedenwald 73; Heidenheim ©. IV. Mengen 5, Riedlingen: Friedingen 5, Daugendorf 5, Bussen b 3, Laupheim: Oberkirchberg 35, Sigmaringen: Klosterwald v“‘, Rengets- weiler v’; Kreenheimstetten bei Meßkirch 20; Waldsee: Hummerts- ried-Österhofen s 1888, Altshausen !; Wolfegg £ 18; Leutkirch: Zeil 33; Wangen: Schwarzer Grat 5 ob Dürrenbach und Holzleute s 1888, Adelegg t 5; Friedrichshafen b (Weilermühle) i, Wiesach v““. Ein Exemplar mit verwachsenen Blüten, von denen jede 2 bis 3 Lippen und Sporne trägt, fand ich in II. Tuttlingen am Witthoh 19037 var. ecalcarata HEınr.: I. Gerabronn : Bölgental-Mistlau (Lehrer WALTER-Bölgental). Platanthera oe X chlorantha. Dieser Bastard wurde mir aus III. als „bei Laufen a. E. gegen das Hörnle zu im Juni 1911 gefunden‘ von Rechnungsrat KÖLLEIN- Tübingen übergeben” rev. 28. Epipactis latifolia Au. Breitblättrige Sumpfwurz. Kommt nach Hesı! in den 3 Formen platyphylla Iru. (= viridans ASCHERS. = pycnostachys K. Kock), purpurea ÜCELAX. und viridiflora Irm. (= varians AscHers.) bei uns vor. Die mir ohne diese Unter- scheidung angegebenen Fundorte führe ich zuerst an. Vorkommen und Verbreitung: Diese im ganzen Gebiet nicht seltene Art, deren Formen aber sowohl nach Abgrenzung und Bewertung als auch nach Verbreitung noch ziemlich ungeklärt sind, kommt in Wäldern, Gebüschen und mit Vorliebe an den Rändern der Wälder und Waldwege vor. Blütezeit: Juli bis anfangs August. Standorte. I. Mergentheim: Münster-Lichtel 27; Künzelsau”, Ingelfingen *, ; Belsenberg*, Dörzbach 26; Crailsheim 6, Tempelhof 36; Weinsberg”, Heilbronn db, 7, Untersontheim c, Neckarwestheim 2, Lauffen a.N. 2; Brackenheim: Kleingartach 26; Gaildorf: Egelhofen c; Weil der Stadt 38, Simmozheim s 1851; Leonberg: Gerlingen 58, Renningen 38, Soli- Man Tu tude c; Stuttgart: Feuerbach a, 38, Weil im Dorf r, Vogelsangwald », Hasenberg r, Schillereiche r, Bopser i, Heslach r, Degerloch r, Riedern- ! G. Hegi, Illustr. Flora von Mitteleuropa. II. Bd. 1908—09. S. 376. — 389 — berg r, Bergheimer Hof », Plieningen r, Möhringen r, Vaihingen r Plattenhardt r, Schatten c, Steinbachsee c, Wasserfälle c, Kräherwald er Botnang c; Böblingen r, Sindelfingen 18; Eßlingen-Rommelshausen r: Reutlingen*, Alteburg i; Schönbuch 26*; Tübingen*: Österberg /, Waldhausen /*, Riedernwald «a, Eichelberg t, Kreßbach t*, Kuster- dingen*, Wankheim*, Spitalwald“, Rammert*, Spitzberg*, Hirschauer Wald“, Hembachtal*, Roseck*, Pfaffenberg* usw.; Rottenburg 29: Niedernau*, Weiler 29, Rommelstal*, Ergenzingen 1, Wachendorf 29, Schwalldorf 29; Horb: Heiligenbronn 23, Ahldorf 29, Schopfloch 23, Dettensee 29; Nagold s 1885; Calw a, Oberndorf s 1851, c, Balingen b: Bronnhaupten 5b; Rottweil 29: Gößlingen 29, Böhringen 29, Irslingen 29, Zimmern u. d. B. 29, Eschachtal 29 usw. U. Calw: Altburg 25, Altbulach 25; Freudenstadt 23; jedenfalls . IIL. Geislingen: Gingen db, Dürnau-Gruibingen c, Wiesensteig c; Teck*, Lenningertal*; Urach « 29: Schloßberg 9, Hohenurach a, Wittlingen 2, Dettinger Roßberg a; Münsinger Alb 29: Laichingen 40, Böttingen; Eningen“*, Pfullingen: Wackerstein , Wanne 29, Lichten- stein 7, Honau*, Ursulaberg 7, Gielsberg*; Gönningen 7, Stöffel- berg 9, Roßberg“; Talheim“*, Hechingen y; Hundsrück*; Ehingen 20; Plettenberg 29, Schafberg 29; Tuttlingen”, Kriegertal*, Donautal bis - Sigmaringen 4; Ehingen a. D.: Allmendingen 5; Blaubeuren 5; Ulm a: Arnegg 5, Ehrenstein 5, Lontal 5, Talfingen 15, Eselswald 73, Hoch- sträß 13 usw. IV. Scheer 5; Saulgau 5, Ennetach 5, Ursendorf 5, Rosna 5; _ Buchau 3, Wurzach c; Rot a. d. R. I; Wangen: Adelegg 5 u. a. Orte. platyphylla Iem.: I. Brackenheim: Stockheim e. IV. Mengen 5, Ursendorf 5, Ennetach 5, Rosna 5 usw. Ist in Oberschwaben vor- _ herrschend. purpurea Ceuar.: IV. Mengen: Ennetach 5 rev. viridifliora Iem.: I. Dürrmenz-Mühlacker: Plattenwald 15; Stutt- gart: Klein Hohenheim 42; Tübingen: Geishalde d, Kusterdingen d, Spitzberg d*, Roseck d*, Steinenberg d*, Dettenhausen-Pfrondorf a”. II. Calw a. III. Urach: Tiergartenberg d*, Wittlingen d; Pletten- berg 29, Schafberg 29; Tuttlingen: Leutenberg 30. IV. Wangen: Schleifertobel an der Adelegg 5. Weißblühend: II. Talheim: am Farrenberg 17. var. interrupta Bzcx. III. Ehingen a. D.: Allmendingen 5 rev. var. orbicularis Rıcnter. IV. Mengen 5, Scheer 5, Blochingen Ö. - Beide gehen oft ineinander über 5!. Epipactis microphylla Sw. Kleinblätterige Sumpfwurz. In Württembers: bisher noch nicht nachgewiesen, Doch wohl nur über- "sehen. Findet sich in schattigen Bergwäldern und Gebüsch. ©. Blüte- zeit: Juli. In der Nähe der Grenze in Baden: Immendingen w (nach Zauv, Flora _ der Baar). — N 29. Epipactis violacea Dur. Dugvses. (EP. varians FLeischm. und Recn., purpurata DRUSE, sessilifolia PETERu., latifolia violacea AscHErs.) Violette Sumpfwurz. Wurde als E. latifolia varıians Crantz früher unter E. latifolia Arr. aufgeführt. Vorkommen und Verbreitung: In sehr schattigen, feuchten Wäldern, oft im dunkelsten Tannenwald. Sie dürfte eine viel größere Verbreitung bei uns haben,. zumal erst in den letzten Jahren auf sie aufmerksam gemacht wurde. ©. >. Blütezeit: August, September. Standorte. I. Mergentheim: Herrgottstal 22; Stuttgart: Vogelsang a, Birkach ce, Plieningen a; Schurwald: Bidelberg a; Eßlingen: Köngen a; Tübingen: Kusterdinger Wald d*, Kirchentellinsfurt d*, Waldhörnle *, Bläsiberg *, Derendingen*; Schönbuch: Waldhausen*, Bebenhausen*, Olgahain *, Einsiedel*, Dettenhausen 42*, Bromberg*, Weil im Schönbuch *, Holz- serlingen*; Horb: Heiligenbronn 23 !; Oberndorf: Seedorf v“; Rott- weil: Gößlingen 29, Dunningen! (Rektor Dr. Snauvecker-Tübingen). II. Freudenstadt: Schopflocher Wald 23!. III. Drackenstein e!, Reusenstein-Wiesensteig c, Boll y; Hechingen: Hohenzollern-Zellerhorn c (erste Standortsangabe), Boll v“, Jungingen v“‘, Raichberg*; Lochen-Ziegelwasen 20!; Plettenberg 5, Schafberg 5; Blau- beuren b; Heidenheim 77!, Zang 17. IV. Saulgau: Blochingen 5. 80. Epipactis palustris CRANTz. Gewöhnliche Sumpfwurz. Vorkommen und Verbreitung: Auf Sumpfwiesen, in Rieden, auf der Alb im Ornatentongebiet, durchs ganze Land zerstreut, meist gesellig. >. Blütezeit: Juni, Juli. Standorte. I. Mergentheim it, Lillstadt 26; Gerabronn: Spielbach 12; Crails- heim: Jagsttal 6, Burgberg 6, Bräunersberg 36; Ellwangen: Willa db; Heilbronn: Untersontheim c; Weinsberg: Stadtseewiesen*; Dürrmenz- Mühlacker: Hagenschieß (Wurmberg-Seehaus) 75; Gaildorf: Geiferts- hofen db; Backnang: Althütte %, Waldenweiler k, Fretzenwiesenhof %, Luzemberg %k, Ebersberg %k, Ebnisee %; Winnenden 10; Leonberg: Hö- fingen r; Stuttgart: Wangen ao00, Birkach a 00, Vogelsang r 00, Bopser r 00, Degerloch r 0, Hedelfingen c 0, Ramsbachtal ce 0, Echter- dingen r; Eßlingen «: Scharnhausen ö; Schurwald r; Calw: Simmoz- heim s 1851, Rohrau s 1851; Böblingen 26, Holzgerlingen 26; Tübingen: Schwärzlocher Wald h, Elysium *, Steinenberg "*, Waldhausen *; Rotten- burg: am Katzenbach 18, Dettinger Rammert 9; Rosenfeld *, Isingen *, fi Rotenzimmern *; Rottweil 29: Deißlingen 29, Eschachtal 29, Talhausen 29, Schwenningen s 1908, 29. II. Calw: Oberhaugstett-Martinsmoos 25; Freudenstadt: Auf "Wellendolomit bei Oberbrändi 47, Vogelsberg 41, Dietersweiler 41. II. Neuffen 7; Urach c, Glems d*; Münsingen: Laichingen 40; Eningen 1; Pfullingen s 1851: Holzwiesen d, Bleiche k, Wanne *, Ursula- berg! 43; Roßberg t, Öschingen 1, Riedernberg*, Talheim*; Farrenberg ce; Hechingen: Zimmern g; Laufen a. E.: Hörnle 8*; Ebingen 20, Hausen a. Tann 29, Oberhausen 29; Ehingen: Allmendinger Ried b, 24; Blau- beuren: Schmiechener See 24; Ulm mehrfach 24: Wilhelmsburg 13, Militärschwimmschule 73, Ruhetal 13; Heidenheim 7; Neresheim 5; Unterkochen {. IV. Ulmer Ried 75, Langenauer Ried 73*, Ludwigsfeld 24, Burla- fingen 24, Setzingen 24, Riedheim 24; Riedlingen t; Scheer 5, Enne- tach 5, Beuren 5; Saulgau: Bolstern: Wagenhausen 5, Balthaus 5; Ummendorfer-* und Essendorfer Ried 5*, Schwaigfurter Weiher 5; Buchau 5b: Federseeried 3*; Wurzacher Ried ak*; Rot a. d. Rot a, !; Ravensburg ?; Eriskirch t. 31. Epipactis rubiginosa ÜRANTZ. Dunkelrote Sumpfwurz, Vorkommen und Verbreitung: Findet sich in lichten Wäldern, an Waldrändern und buschigen Berghängen, besonders auf Kalk, oft an den sonnigsten und dürrsten Orten, manchmal mit Ophrys myodes zusammen. Im Schwarzwald selten. Frisch duftet sie angenehm nach Vanille, beim Abblühen nach Gewürznelken. SCHÜBLER führt sie als latifolia Aır. & ohne Standorte an. Blüte- zeit: Juni, Juli. Standorte. I. Mergentheim: Rengershausen 27, 35, Hachtel 27, 35; Künzelsau: Dörzbach 26; Crailsheim: Burgberg 6, Jagsttal 6, Waldtann 36; EI- wangen: Willa c, Ellenberg-Aumühle «; Brackenheim: Kleingartach 26, Niederhofen vo’; Maulbronn: Schmie «; Markgröningen v; Stuttgart b: Wasserfälle 5 0?, neues Schießhaus 19?, Degerloch r 0?, Hasenberg + 00, Botnang-Solitude a 0 ?, Gerlingen 38 ??; Calw: Simmozheim 1; Nagold s 1883; Böblingen 26, Holzgerlingen 26, Waldenbuch c; Metzingen: Florian 43; Tübingen: Spitzberg h, Kreuzberg *; Rottenburg: Rammert 2. Ergenzingen 1; Horb: Dornstetten 23; Balingen b, Roßwangen 29; .Obern- dorf c, 5; Rottweil: Gößlingen 29, Feckenhausen 29; Schwenningen 29. II. Freudenstadt: Rodt 41; Schramberg v‘'; jedenfalls selten. III. Geislingen: Ödenturm a, Hausen «-Aufhausen c; Gosbach & Lenningertal db: Gutenberg c; Münsingen 29, Laichingen 0, Böttingen 1: Neuffen *; Urach 43*: „Zittelstadt‘“ c, Hochberg k, Hölle 1, Hülbener Steige*, Wittlingen 1, Donnstetten c; Eningen: Übersberg ”; Pfullingen: Ursulaberg 7, Wanne *, Wackerstein*, Schönberg”, Honauertal”*, Giels- — 392 — berg”; Stöffelberg”“, Roßberg*; Talheim*, Killertal*, Hechingen g, Zimmern q, Stich“; Hundsrück-Irrenberg”, Lautlingen 28, Ehingen 20; Ortenberg *, Plettenberg”; Tuttlingen «, 30, Immendingen :v, Kriegertal ır, Donautal ww: Fridingen 5, Bronnen £, 5, Beuron*, Irrendorf5; Sig- maringen 5: Laiz 5; Riedlingen 5; Zwiefalten «: Ehestetten 29, Erb- stetten «, Bremelau d, Lautertal 29; Teutschbuch bei Mörsingen 29; Ehingen: Allmendingen 5, Schmiechen 5; Blaubeuren p, 24, Tiefental 24, Weiler 5; Ulm: Schwedenwald 13, Kiesental 73, Lautertal 24, Weiher- bachtal 24, Harthausen 21; Langenau: Englenghäu 24; Heidenheim %, Steinheim %, Heutal 17; Aalen: auf dem Braunen u; Bopfingen c, u. IV. Saulgau: Sießen v, Hochberg v, Ursendorf 5; Buchau 5, Unteressendorf ce; Leutkirch: Mooshausen 5; Rot a. d. Rot /, Aitrach c, Ravensburg 22, 29, Bodnegg 22; Wolfegg s 1888; Wangen: Eisenharz s 1888, Adelegg s 1885, 5, u, Waldburg 29; Tettnang: Laimnau s 1885, Rötenbach 29, Karsee 29, Hasenweiler 29. 32. Cephalanthera grandiflora Beer. (Cephalanthera pallens Rıch., Epipactis alba ÜCRANTZ). Großblütiges Waldvögelein. Vorkommen und Verbreitung: Einzeln in lichten und schattigen Waldungen sowie an Waldrändern, in Berggegenden gerne auf Kalk, also insonderheit im Albgebiete. Im östlichen Teil Württem- bergs ist sie etwas seltener. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Mergentheim 35: Edelfingen 16, Münster 27, Lichtel 27, Wald- mannshofen v‘‘, Craintal vo”, Creglingen 27; Gerabronn: Liebesdorf 12, Langenburg 12; Künzelsau*: Belsenberg”, Dörzbach 26, Ailringen 26; Hall: Hausen c; Crailsheim : Burgberg 6, Schöneburg 6; Öhringen : Forchten- bergs1892; Weinsberg”; Brackenheim «, Haberschlachte, Kleingartach 26; Vaihingen: Ensingen 36; Dürrmenz-Mühlacker: Plattenwald 75, Pinache 15; Ludwigsburg r, Nippenburg r, Gerlingen 38; Winnenden: Stöcken- hof 210; Stuttgart r: Birkenkopf i, Botnang r o, Hasenberg r, Gänse- heide r, Fellbach i, Kernen db, Stetten i. R. r; Eßlingen: Sirnau c, Weil c; Göppingen-Staufen”; Metzingen-Neuffen*; Reutlingen: Alte- burgerwald”*; Böblingen 26, Sindelfingen 78; Calw s 1851: Simmozheim s 15851; Schönbuch m *; Tübingen: Spitzberg”, Hirschauerwald“, Unter- jesinger Höhe*, Hagelloch*, Kreuzberg*, Steinenberg*, Spitalwald*, Bläsibad*, Wankheim*, Kreßbach*, Rammert /*, Eichelberg t; Rotten- burg 29, Niedernau a, Rommelstal*, Ergenzingen*, Herrenberg”; Nagold s 1883, Oberjettingen”, Rohrdorf (mündliche Angabe); Horb 29; Sulz a, Rosenfeld*, Bickelsberg*; Oberndorf 5 s 1851; Rottweil 29: Gerberwald 29, Eschachtal 29, Bösingen 29, Neufra s 1887, 29, Villingendorf 29 usw. II. Neuenbürg: Obernhausen 36, Calw: Oberhaugstett 25, Martins- moos 25, Bulach db, Feldrennach «u; Freudenstadt: Pfalzgrafenweiler 47, Loßburg 47, Wittendorf 41, Geroldsweiler 47, Oberbrändi £7, Wälde 47, Ramsgrund 41, Igelsberg 41; Schramberg vo”. — 393 — III. Rosenstein 29, y, Staufen 29; Eybachtal 33; Geislingen *: Neuffen 19*,; Urach: Buckleter Kapfc, Hohenurach c, Wittlingen 1, 36 tingen 1, Donnstetten c, Münsinger Alb 29; Jusiberg c, Dettinger Roß- berg“, St. Johann d, Eningen d, Gutenberg d, Ursulaberg *; Pfullinger Alb ©*; Gönningen“, Roßberg”; Talheim*; Laucherttal*; Heuberg *; Hechingen q; Engstlatt 20, Hundsrück*, Balingen b; Frommern 20, Lautlingen 28, Ebingen 20; Tuttlingen 30, Hohentwiel m, Donautal bis Sigmaringen 4, 5; Zwiefaltener Alb «, 29: Ehestetten 29, Mörsingen 29; Riedlingen 5, Teutschbuch b. Grieningen 3, 5; Ehingen a.D. 5; Blau- beuren p, 24, Rechtenstein 5, Weiler 5, Neuburg 5; Ulm 24: Talfingen 13, 24, Wilhelmsburg 15, Tiefental 24, Lautertal 24, Hochsträß 24, Ober- elchingen 24; Langenau: Englenghäu 24; Giengen a. B.; Heidenheim: Burgberg b, 17; Schenkenstein « usw. IV. Scheer 5, Ennetach 5, Heudorf 5; Saulgau: Lampertsweiler 5, Hochberg 5, Bussen 5; Waldsee: Weißenbronen v”; Wangen: Eisen- harz s 1888, Isny t, Adelegg u; Leutkirch «, Rot u, Zeil 33; Ravens- burg 22, 29: Nehmetsweiler Tobel s 75588, Schmalegg 22, weißer Brunnen t; Tettnang: Langenargen v‘‘, Laimnau v“. 33. Cephalanthera longifoli«a Huos. (Cephalanthera ziphophyllum Rcae. fil., ©. ensifolia Rıca.) Langblättriges Waldvögelein. Vorkommen und Verbreitung: Zerstreut in Laub- und Nadelwaldungen, an buschigen Berghängen, truppweise oder einzeln in allen 4 Landesteilen. Blütezeit: Mai, Juni, 14 Tage vor Cephalanthera grandiflora. Standorte. I. Mergentheim: Elpersheim 35, Weikersheim 35, Münster 27, 35, _ Lichtel 27, Herrgottstal 172; Gerabronn: Liebesdorf 12; Künzelsau- Morsbach u, Meßbach-Unter Ginsbach s 7888, Dörzbach 26; Kirchberg u; Hall 35, 33; Crailsheim 6; Ellwangen : Schrezheim «; Öhringen: Forchten- berg s 1892; Löwenstein v, Weinsberg”, Heilbronn b, 7; Brackenheim: Cleebronn m; Dürrmenz-Mühlacker: Plattenwald 75, Pinache 15, Maul- bronn m, Scheuel- m und Aschberg m 0?, Knittlingen vo‘; Winnenden Db: am Haselstein b, 10; Schorndorf: Winterbach v; Stuttgart: Botnang ce 00; Calw: Stammheim 37, Oberhaugstett-Martinsmoos 25; Tübingen: Kirn- bachtal h 0?; Horb: Heiligenbronn 23; Rottweil: Bollershofwald u © nach 29?2?, Eschachtal 29, Feckenhausen «. II. Neuenbürg u: Arnbach 36, Schwann 36; Nagold: Altensteig ?; Freudenstadt {: Lauterbad 417, Dottenweiler-Wälde 47, Dietersweiler 25, Dornstetten 23!, Martinsbühl 23. III. Geislingen: Aufhausen-Überkingen c, Boll: Bertaburg «; Urach b: Eichhalde 10??, Hohenwittlingen «, Hülben %, Hohenurach a 00, Dettinger Roßberg I; Gönningen-Öschingen 29, 1”, Stöffelberg 1, Filsen- berg g; Hechingen q??; Tuttlingen: Kriegertal w, Hohentwiel m; Zwie- — eh — falten u, k: Mörsingen 29, Upflamör 29; Blaubeuren p; Heidenheim 5: Oggenhausen 17; Neresheim 5, u, Schrezheim vo“. IV. Herbertingen v; Waldsee: Weißenbronnen v“ ; Leutkirch 33; Isny t 29, Rohrdorf s 1588, Adelegg 5, Eisenharz Ss 1888; Ravensburg: Kemmerlang 22, Schmalegg 22, Fuchsenloch 22, Heißten 22, Egg 22; Tettnang: Hiltensweiler 22, Laimnau 22, Langenargen vo“. 34. Cephalanthera rubra Rıcn. Rotes Waldvögelein. Vorkommen und Verbreitung: Kommt in lichten Waldungen und an buschigen Abhängen gerne auf Kalk vor. Den Schwarzwald ausgenommen findet sie sich zerstreut und einzeln, an vielen Orten auf der Uracher, Blaubeurer und Ulmer Alb. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Mergentheim: alter Berg b, Edelfingen 16, Nassau 35, Schäfters- heim 55, Neunkirchen 35, Elpersheim z, Weikersheim 55, Igersheim 35, Münster 55, Lichtel 27, Schmerbach 34, Niedersteinach 35, Reinsbronn 55, Unterbalbach 16, Königshofen 16, Liebesdorf-Unterregenbach 72; Hall: Steinbach 2; Künzelsau 26, 31, Belsenberg*”, Morsbach z, Ohrnberg z, Dörzbach z, Ailringen 26, Hermersberg 31; Gerabronn: Kirchberg 31, Langenburg z, Dünsbach z, Gaggstadt 2; Öhringen: Sindringen z, Forchtenberg s 1892, Ober-Söllbach 2, Waldenburg z; Crailsheim: Burgberg 6, Schöneberg 6, Gröningen 2, Oberspeltach 2; Ellwangen: Ellenberg v, Tannhausen v, Baldern z, Böttingen z, Lauchheim z; Utzmemmingen 2, Weinsberg”, Steinsfeld 7, Eichelberg-Wüstenrcth »; Neckarsulm «, Möckmühl 39, Heilbronn 7; Brackenheim: Stockheim e, Eibensbach z, Ochsenbach z, Heuchel- © und Stromberg v, Maulbronn z, Dürrmenz-Mühlacker: Plattenwald 15, Pinache 15, Ölbronn ?f, Horrheim t 36, Kleingartach 26, Großglattbach 36; Vaihingen: Ensingen 36, Neckarwestheim 2, Lienzingen z, Kleinsachsenheim 2, Bietigheim 3, Markgröningen i, Rotenacker i, Heimerdingen 2, Schöckingen 2, Zuffen- hausen r 00?? 38, Solitude 358, Gerlingen 38, Höfingen ce 38, Leon- berg z, Gebersheim z, Dagersheim z, Stuttgart: Hasenberg 200, Weil der Stadt 2, Schafhausen z, Dachtel z, Simmozheim s 1851, Darms- heim z; Böblingen 26, Aidlingen 2, Holzgerlingen 2, Altdorf z, Detten- hausen 27, Waldenbuch 7; Metzingen“; Nürtingen z, Frickenhausen 2; Eßlingen r, Deizisau 2; Waiblingen: Kleinheppach 2; Tübingen: Hagel- loch d, s 1864, Kreuzberg”, Hirschauerberg h*; Herrenberg z, Oschel- bronn z, Nagold s 18583; Horb: Bittelbronn 23, Grünmettstetten 2, Altheim z, Salzstetten 2; Rottenburg 7, Weiler 29, Dettingen 29, Niedernau*, Wendelsheim z, Bieringen z, Wachendorf 2; Hechingen: Bechtoldsweiler qg; Sulz 2: Hopfau t, Dornhan z, Trichtingen*; Ba- lingen: Erzingen 2; Oberndorf s 1851; Rottweil u: Gerberwald 29, Eschachtal 29, Deißlingen z, Zimmern ob Rottweil z, Stetten ob Rott- weil 2; Schwenningen 5b, Horgen 29. ad ar. — 89 — III. Heubach: Baldern z, Rosenstein /;, 55, Lauterbach z; Gmünd: Winzingen*, Eybach*; Geislingen: Michelbach %, Aufhausen c, Kuchen : Amstetten 2, Stubersheim 2, Unterböhringen z, Wiesensteig z, Mühl- hausen 2; Göppingen: Boll z, Dürnau 2, Schlat z; Aichelberg z, Teck *, Beuren 2, Owen z, Neuffen®; Uracher und Reutlinger Alb ‘sehr zahl- reich, aber stets einzeln*: Urach: Eichhalde*, Hohenurach *, Hülben *. St. Johann d, Seeburg*, Gächingen*, Ohnastetten z, Holzelfingen a, Wittlingen 7, Böttingen 1, Trailfingenz, Donnstetten c, Bleichstetten +. Würtingen *, Upfingen 2, Böhringen 2, Dettingen*; Münsingen D; Ur sula- 1* und Übersberg 1*, Honauertal*, Zellertal*, Gielsberg*, Roß- berg k*, Bolberg”*, Genkingen“, Filsenberg 9, Farrenberg 29, Salmen- dingen z, Dreifürstenstein /, Trauf”, Killertal *, Zellerhorn /*, Zimmern y. Irrenberg*, Hundsrück *, Onstmettingen c, 20, Pfeffingen 20, Böllat 34, Margrethausen 2, Lautlingen 28, Ebingen 20, 28, 29, Meßstetten z, Tie- ringen 2, Dotternhausen 2, Ratshausen z, Obernheim z, Wehingen z, Nusplingen 2, Gosheim z, Denkingen 2, Spaichingen z, Balgheim z, Mahlstetten z, Hausen ob Verena 2, Dürbheim z, Nendingen z; Tutt- lingen c, 30, Kolbingen 2, Hohentwiel m, Kriegertal w, Mühlheim z, Fridingen 5, Bronnen z, Beuron 5, Werenwag 5, Irrendorf 4, 5; Sig- maringen 2, Jungnau 2, Winterlingen z, Gammertingen z, Feldhausen ;, Steinhilben z, Trochtelfingen c, 29, Dürrenwaldstetten 29, Hayingen 29, Ehestetten 29, Zwiefalten «, %k, Lautertal 5, 29, Glastal 29; Pflummern 3 und Mörsingen im Teutschbuch 3, Friedingen 3, Ehingen a.D. /!, Gran- heim z, Kirchen 2, Lauterach 2; Blaubeurer p und Ulmer Alb 73, 24 zahlreich: Söflingen z, Gerhausen z, Rusenschloß z, Schelklingen 24, Tiefental 24, Kiesental 24, Eselswald 73, Kuhberg 21, Seißen z, Sonder- buch z, Beiningen 2, Pappelau z, Markbronn 13, Hochsträß p, 24, Maienwald 13, Schwedenwald 173, Langenau 175, 24, Altheim 275, Ballen- dorf 13, Börslingen 13, Lonsee 15, Luizhausen 15, Nerenstetten 75, Neenstetten 13, Oberstotzingen 13, Reutti 15, Setzingen 75, Ettlen- schieß z, Stetten 13, Weidenstetten 13, Urspring 13, Grimmelfingen 23, Schalkstetten z, Gerstetten z, Gussenstadt 2; Giengen a. B. b, Sont- heim a. B. z, Bolheim z, Heidenheim 2; Neresheim z, Kösingen , Frickingen z, Eglingen z, Dunstelkingen z, Trugenhofen 2, Demmingen 2; Aalen z, Wasseralfingen z, Ober- und Unterkochen z, Waldhausen z, Lauchheim z, Röttingen z. IV. Scheer 5; Saulgau: Heudorf 5, Unteressendorf u, Sieben v; Wurzacher Ried r, Dietmanns z; Wolfegg t; Rot a. d. Rot u; Wangen: Eisenharz s 1888, untere Argen n, Schweinhausen «, Schmalegg 22, Tettnang 22, Neukirch z, Laimnau 22, Kappel im Rottachtal 29, Kar- see 29, Schweinebach 29. var. parviflora Harz: III. Sigmaringen: St. Antoni n. 35. Epipogon Gmelini Rıcn. (Epipogon aphyllus SWARTZ.) Bananenorchis. Vorkommen und Verbreitung: Diese hochinteressante Art findet sich in sehr schattigen Buchen-(ob auch Nadel-?)waldungen, = 0 auf dem mit dichter Laubdecke versehenem, kalkhaltigem Boden, im Humus stets truppweise, besonders an nördlich gelegenen Stand- orten unserer Alb. >. ®. Blütezeit: Juli. Standorte. III. Geislingen: Wälder beim Reusenstein s 1860; Urach: Tier- gartenberg s 1872 *"', Rutschenwald 12, Wasserfall (Prof. Dr. v. Vöchrinc- Tübingen), Hülbener Steige *, ‚„Holderteich‘‘ 26, „Zeilersteig‘‘ 26, runder Berg 26, Schloßberg 26, Hohenwittlingen x, Seeburg v, Würtingen %, Öhnastetten #; Münsingen: Sternberg bei Öffenhausen s 1854 O?, Grafeneck s 1872; Reutlingen : Übersberger Hof (Prof. Dr. Vıcror STEUDEL- Reutlingen); Hechingen: Zellerhorn 36; Ehingen: Malesfelsen 20, 22, Riedhalde 20, 22, Ehestetter Steige 20, 22; Hausen a. Tann: Senner- waldhof 4, ©0 nach 29 ?; Spaichingen-Wurmlingen d, Tuttlingen: Wurm- lingen m, s 1884, Erbsenberg 5b, ‚Alte Steige‘ bei Altental b, Weil- heim 30, Aylbuch 50, Konzenberg 30, Kellerwald 50, Duttental D, Weilenberg 50, Nendingen v; Beuron: Soldatenfriedhof 40. 36. Spiranthes autumnalis Rıcn. Herbst-Schraubenblume. Vorkommen und Verbreitung: Unsere spätblühendste Art. Findet sich auf kurzberasten Bergwiesen und Heiden, meist in Gesell- schaft von Callıma vulgaris Sauısp. und Euphrasia officinalis L. hauptsächlich in I. Blütezeit: Ende August, September. Standorte. I. Mergentheim ?; Künzelsau: Hermersberg «; Crailsheim: Markt- Lustenau v, Waldtann 5-Bergbronn 36; Ellwangen a: Schönenberg /, Ellenberg «, Schwabsberg v; Crailsheim: Hinter- 5 und Vorderuhlberg c 00 6?; Kochersteinsfeld 34; Heuchelberg u, Güglingen t; Backnang: „Platte‘‘ b; Leonberg 38, Solitude d, Renningen 38; Heimsheim 38, Münchingen 38, Weil der Stadt 38; Stuttgart: Bopser r 00, Deger- loch £0c, Hohenheim-Möhringen ce 0 ?, Cannstatter Heide b 00, Bon- landen r, Nellingen a?, Neuhausen a.F. a?; Eßlingen: Denkendorf b; Gmünd v, Mutlangen v”; Böblingen: Schönaich (angeblich) 26; Reut- lingen: Markwasen !; Tübingen: Waldhausen”, Roseck d, Kirchen- tellinsfurt”, Pfrondorfer Höhe”; Rottenburg v“, Ergenzingen 7, Bodels- hausen g: Hechingen v; Haigerloch db; Rosenfeld-Heiligenzimmern *, Leidringen-Trichtingen 28 *. II. Herrenalb b; Calw s 1851, Altbulach db; Freudenstadt: Lauter- bach v“. IH. Gmünd: Birkhof v''; Geislingen: Bollerheide «, Staufeneck 800; Urach: Sattelbogen «; Münsingen: Auingen 7; Balingen: Laut- lingen 28, Hossingen s 1882, Hörnle 34, Lochen 29; Tuttlingen: Fri- 11891 sammelte ich hier ein fruktifizierendes Exemplar, ee ee ee Zu ieh Ba Bu ee ee ee A le Fe ee a rs re Da a A re Fa en a een) ee ee ee a — 391 — dingen 4%, Bronnen {, Beuron (Bärental) 4, Irrendorf 4; Zwiefalten s 1851; Sontheim a. B. v“, Aalen v; Bopfingen u. IV. Biberach u; Buchau: Otterswang (angeblich) 3; Leutkirch: Rot u; Wurzach it; Ravensburg 18, Karsee 29; Wangen s 1988, Eglofs s 1888; Friedrichshafen ti, Laimnau v“. 3 Exemplare mit dichotom verzweigtem Stengel fand ich in I. Tü- bingen: Pfrondorfer Höhe 17. XI. 1911. 37. Spiranthes aestivalis Rıcn. Sommer-Schraubenblume. _ Vorkommen und Verbreitung: Diese bei uns sehr selten gewordene Art findet sich auf sumpfigen und moorigen Wiesen, mit Sicherheit nur noch in einigen Rieden Oberschwabens. >. Blüte- zeit: Juli, August. Standorte. I. Leonberg: Höfingen r 00??; Stuttgart: Hasenberg r 00; Eß- lingen c (Waldwiese zur ‚eisernen Hand“ t und gegen Zell ?) 00; Imnau «-Empfingen 18 0°. I. Calw: im gebrannten Hau bei Speßhardt s 15851 00. III. Amstetten gegen das Ried ? 00. IV. Ehingen u ? ?, Schussenried 5b, Unteressendorf am Linden- weiher «, Aulendorfer Ried s 7851 ?; Saulgau: Altshausen «; Wurzach 5; Tettnang: Kehlen (Schleinsee angeblich) 5; Friedrichshafen a. 38. Listera ovata R. Br. Eiförmiges Zweiblatt. Vorkommen und Verbreitung: Auf Waldwiesen und in lichten Wäldern, stets in Gemeinschaft von anderen Orchideen, eine der verbreitetsten einheimischen Arten. Blütezeit: Mai, Junı. Standorte. I. Mergentheim ?, Reinsbronn 27, Niedersteinach 27; Künzelsau: Belsenberg*, Dörzbach 26; Hall: Hausen c; Crailsheim 6, Tempelhof 36; Ellwangen: Willa c, Fronrot c; Heilbronn t; Brackenheim: Stock- heim e, Kleingartach 26, Maulbronn ti; Dürrmenz-Mühlacker: Platten- wald 15; Markgröningen r; Leonberg 18, Solitude i, Korntal r * Weil im Dorf r, Feuerbach r; Stuttgart b: Schatten c, Heslach i, Kalten- tal », Hasenberg r, Hohenheim c, Birkach v, Degerloch i, Plieningen v, Sillenbuch r, Ruit-Heumaden r, Untersielmingen r, Aich v, Mäulensmühle >, Magstadt c, Scharnhausen c, Rohr c, Vaihingen ;; Kernen f, Kapell- berg r, Uhlbach i, Winnenden 10; Eßlingen 19, Schurwald r, Adelberg 19; Böblingen i, 26, Holzgerlingen 2, Schönbuch”; Tübingen: Schwärz- locherwald h, Österberg t, Pfrondorf t, Waldhausen £”, Steinenberg”, Rosenau *, Hagelloch*, Unterjesingen*; Rottenburg 29, Weiler 29, — 9398 —- Rappenberg 29, Rammert 29, Bodelshausen f, Frommenhausen g, Ergen- zingen 1; Horb 29, Ahldorf 29, Mühringen 29, Gündringen 29; Rosen- feld *, Brittheim*; Oberndorf s 1851; Rottweil 29, Eschachtal 29, Büh- lingen 29, Gößlingen 29, Feckenhausen 29, Schwenningen 29 usw. Il. Calw £t, Bulach db; Alpirsbach £. III. Rosenstein 29; Hohenstaufen 29; Urach 26*: Schloßberg g, “ St. Johann i, Seeburg-Münsingen *, Offenhausen £, Donnstetten c, Glems*; Reutlinger- 29* Münsinger Alb 29*, Pfullingen s 1851, *, Wanne *, Honauer- tal*; Gönningen *, Talheim 7, *, Farrenberg*; Hohenzollern g, Zimmern g, Hundsrück*; Lautlingen 28, Ebingen 20, Straßbberg 20; Plettenberg 29, Schafberg 29, Hausen a. T. 29; Spaichingen: Heuberg t; Tuttlingen 30: Beuron w, Irrendorf 4; Riedlingen: Beiningen s 1897, Friedingen t; Ehingen s 1897; Blaubeuren »; Ulm 2: Wilhelmsburg 15, Böfinger Holz 24, Ruhetal 24; Langenau: Englenghäu 24; Neresheim b usw. IV. Langenauer Ried ? 24; Laupheim: Sießen 5; Scheer 5, Enne- tach 5, Neufra 5, Altshausen s 1851; Buchau: Oggelshausen 3, Maugen- weiher 3, Olzreuter See 3, Schussenried 5, Aulendorf db; Wurzach £; Ravensburg t; Wolfegg t; Wangen ?; Friedrichshafen ti, Langenargen t. var. trifoliata A. u. G. fand ich 2 Jahre hintereinander in III auf den Glemserwiesen bei Urach.“ 39. Listera cordata R. Br. Herzblättriges Zweiblatt. Vorkommen und Verbreitung: Dieses unscheinbare Pflänz- chen kommt in schattigen, feuchten Gebirgswäldern im Moos ver- steckt einzeln und gesellig im Schwarzwald und in den Vorbergen des Schwarzwaldes vor (vielleicht durch Waldsamen ab und zu ver- schleppt). &. Blütezeit: Mai, Juni. Standorte. I. Böblingen: ‚Berstlacherhau‘‘ (1894 einige Exemplare, später 1901 nicht mehr gefunden) 26; Oberndorf: Marschalkenzimmern-Weiden 5; Winzeln: Fluorner Wald %*, Aiglensbühl*, Zollhaus 5* von Herrn Hauptlehrer MoosmAnn-Winzeln und mir an 4 weiteren Standorten in großer Zahl gefunden.“ II. Neuenbürg: Kaltenbronn db, am wilden See bei Wildbad b; Calw s 1861; Altensteig; Spielberg s 1862: Staatswald „Schornzhardt“ «a; Freudenstadt: im Langen Wald b, Dornstetten db, Christophstal db, Hinter- langenbach-Ruhestein d, bei der Schnackensägmühle 47, Kniebis (SPENNER und Frank 1830) 00 ?, Mummelsee (GERH. Zimmermann), Lauterbad-Rodt- Lombach 47 1, Dietersweiler 47; Alpirsbach b 1827, 18; Villingen: Nollen- wald u. 40. Neottia Nidus avis Rıch. Nestwurz. Vorkommen und Verbreitung: Eine der verbreitetsten Orchideen; sie findet sich vorzüglich in schattigen Buchenwaldungen bl a 2 DE he a a ei = a a ne de a A RE a ur: ung nahe au) a fh — 399 — auf humusreichem Boden zu mehreren Exemplaren beisammenstehend. mit Ausnahme des Schwarzwaldes sehr zahlreich, Blütezeit: Mai, Juni. Standorte: I. Mergentheim: Münster 27, Lichtel 27; Künzelsau * Hermut- hausen*; Möckmühl 39; Weinsberg*; Heilbronn i, 7, Untersontheim c: Brackenheim: Stockheim e; Vaihingen: Ensingen 36; Dürrmenz-Mühl- acker: Plattenwald 75; Markgröningen r, Ludwigsburg i; Leonberg 15, Solitude r, Steinbachsee c, Schatten c, Katzenbachsee r, Weilimdorf r, Feuerbach 58; Stuttgart: Heslach r, Hasenberg i, Degerloch a, Bopser r, Gaiseiche r, Möhringen r, Musberg r, Plieningen r, Buoch i; Winnenden 10; Schönbuch”; Herrenberg”; Calw s 1851; Nagold s 1883, Rohrdorf (münd- liche Angabe); Tübingen: Waldhausen*, Hembachtal*, Unterjesingen *, Pfaffenberg*, Rammert*; Rottenburg”, Bodeishausen f, Rommelstal*, Ergenzingen 7; Horb: Mühlen 29; Sulz «, Rosenfeld *; Oberndorf s 1851, Winzeln %; Rottweil: Gerberwald 29, Hardt 29, Aixheim 29, Wellen- dingen 29 usw. III. Hohenstaufen*; Geislingen: Aufhausen c; Teck a; Neuffen *; Urach*, Hülben*, Wittlingen 7, Böttingen 1, Donnstetten c, Gächingen *; Münsinger Alb 29; Eningen*, Reutlinger Alb /: Ursulaberg !, Schön- berg 40*, Wanne*, Stöffelberg 40, Pfullinger Berg*; Gönningen“, Roß- berg a, Talheim*, Mössingen a, Farrenberg* ; Hechingen: Zimmern g, Hundsrück *, Pfefingen*, Balinger Alb*, Ebingen 20; Plettenberg 29; Tuttlingen*, Kriegertal w, Beuron £; Zwiefaltener Alb 29, Lautertal 29; Riedlingen: Wilsingen 5, Teutschbuch 5; Blaubeuren », 24; Ulm 24: Eselswald, Böfingerhalde 24, Talfingen 13, Tiefental 24, Lautertal 24, Grimmelfingen 21, Obereichingen 24; Heidenheim 17 usw. IV. Saulgau 5, Hoßkirch 5; Riedlingen: Heudorf 5; Buchau 5, Schussenried-Aulendorf 77, Wurzach c; Wangen i. A.5: Schwarzer Grat 5 und sonst. var. glandulosa Beck: I. Oberndorf 5; III. Zwiefalten: Lautertal 5. IV. Wangen: Hergaz 5, Primisweiler a. d. Argen 5. 41. Goodyera repens R. Br. Kriechende Goodyere. Vorkommen und Verbreitung: In schattigen Nadelwäldern zwischen Moos, gerne in Gebirgsgegenden, truppweise, oft zusammen mit Pirola-Arten vorkommend, in den letzten Jahrzehnten durch Kultur und Waldsamen (oder durch Vögel?) an verschiedenen Orten sich ansiedelnd, dann aber auch wieder einige Jahre ausbleibend. >. >. Blütezeit: Juli, anfangs August. Standorte, I. Heilbronn gegen Steinsfeld t 00; Stuttgart: Hasenberg ? 00; Calw a; Nagold-Rohrdorf s 1885; Reutlingen: Alteburger Wald v; — 20) — Tübingen: Hirschauerberg beim Blumenberg” und Ammerhof*, Unter- jesinger Höhe ?”*, Kreuzberg*; Rottenburg: Niedernau £, Wolfental g, Wolfenhausen 29, Eckenweiler-Ergenzingen 1, 9, Bodelshausen f, Rangen- dingeng-ÖOwingen 29; Haigerlocher Gegend Db; Rosenfeld*, Isingen- Geislingen * ; Horb : Dornstetten 23; Rottweil s 1871: Ehniswald b, Königs- wald 29, Neufra s 1888, 29, Feckenhausen u, Schwenningen %, Zollhäusle D, engeren 37. II. Calw: Bulach-Schönbronn b: Freudenstadt 3 III. Reutlingen: Mägerkingen v; Balingen: nn: 8,29: Spaichingen: Schörzingen «u; Tuttlingen c, 30: Kayh 30, Aylbuch 30, Möhringen w, Immendingen w, Hohentwiel (Vierwälder m, Bruderhof m), Fridingen-Mühlheim b; Sigmaringen v, Straßberg 20; Zwiefalten x, Ehe- stetten 29, Huldstetten ?; Riedlingen: Dürrenwaldstetten s7883; Ehingen u; Blaubeuren 13, 24: ‚„Hörnle‘ a», „Barmen“ ap, Seißen «u, Beiningen «u, Gleissenburg b, Pappelau «, Weiler 24; Ulm: Urspring p, Stetten s 7888, Holzhausen s 1888, Allmendingen 24, Muschenmang 24, Hochsträßwald z, Kuhberg 21, Wilhelmsburg 13, Örlingertal 24, Eselswald 24, Lonetal 24. IV. Saulgau: Herbertingen v, Hochberg v; Sigmaringen: Gais- weiler vo“, Klosterwald vo"; Buchau: Schachenwäldchen g, 3, Wolfegg-Wald- burg s 1874; Friedrichshafen: Eriskirch b, 78, St. Georgen s 1885, See- wald d; Wangen: Adelegg u. 42. Sturmia Loeselii Rene. (Liparis Loeselii Rıch.) Lösels Glanzkraut. Vorkommen und Verbreitung: Im Riedgebiete auf Moor und Torfboden, in nassen Jahren zahlreicher, in trockenen an manchen Orten ausbleibend. >. >. Blütezeit: Juni, anfangs Juli. Standorte. IV. Langenauer Ried s 1874 (1896 nach 24)?; Biberach; Ummen- dorfer Ried s1896*, Lindenweiher s 1854 *, Schassenrcd b, Schwaig- furter Weiher s 7864*; Wolfegg u- Gerhausen !; Wurzacher Ried s 1850* und am Eulenberg db; Ravensburg: Flattbachweiher u, 22, Häcklersweiher 5; Wrtaikiakeihatenlemssmenmen t!, Eriskirch a, 18"; Leutkirch: Argensee 5; Wangen: Niederwangen v“. 43. Malaxis paludosa Sw. Sumpf-Weichkraut. Vorkommen und Verbreitung: Im Riedgebiete auf Moor- boden und auf der Hornisgrinde in nassen Torfsümpfen. >. > Blütezeit: August, September. Standorte. I. Oberndorf: Hochmössingen-Winzeln v (falsche Bestimmung !); Schwenninger Moor (angeblich) 29. 1 Wohl derselbe Standort! — 41 — II. Freudenstadt: Im Moor bei Reichenbach D 00 (nach Apotheker Hann-Baiersbronn hat die Heideflora dort alles überwuchert, so daß das kleine zierliche Pllänzchen schon längst verschwunden ist); Hornis- grinde beim Turm, auch auf württ. Boden (Gerh. Zınuermans) r. IV. Schussenried b?, am Lindenweiher u o ?; Waldsee: Wurzacher Ried s 1874 0 ?, Dietmannserried u 0 ?; Leutkirch: Argensee 5; Isny s 1874: Dorenwald «; Ravensburg: Waldburg «- Amtzell (einmal 1898) 29 ?,. am Scheibensee s 1854, 18, Wilhelmsdorf 7907 (durch Austrocknung 0) 29: Tettnang: Laimnau 22, Eriskirch s 1874, Kreßbronn (Staatsanwalt ScHIerLr-Tübingen). 44. Microsiylis monophyllos Linpı. (Malaxis monophyllos Sw.) Einblättriger Kleingriffel. Vorkommen und Verbreitung. Findet sich mit Sicher- heit nur noch an einem württ. Standorte: im Schwarzwald auf moorigen Waldplätzen. Blütezeit: Juli, August. Standorte. I. Lorch: am Waldrand im Schweizer Tal s 1874 (LuıpuArpr 1872, SEEGER 1) 00. II. Hornisgrinde im „Biberkessel‘ 16. VIII. 1910 (Gerhard Zınmer- MANN-Freiburg i. Br.) x. III. Tuttlingen: Wurmlingen D (auf dem Kayh in der Nähe der Kapelle zahlreich; leg. Eıserue-Tuttlingen 18. VII. 1882) 0? 30. 45. Corallorrhiza innata R. Br. Korallenwurz. Vorkommen und Verbreitung. In allen 4 Landesteilen zerstreut und selten, kommt in schattigen, moosigen Wäldern in Berggegenden vor. Scheint sich mit Waldsamen zugleich mit Pirola uniflora L. an manchen Orten einzubürgern. >. Blütezeit: Juni, anfangs Juli. Standorte. I. Rottenburg: Niedernau am Eiskeller ? 00; Oberndorf a. N. 5; Schwenningen v. II. Altensteig: Staatswald ‚‚Hochwald‘ bei Bimbach s 15862; Freuden- stadt: Lauterbad und Dietersweiler mit Zistera cordalta #1. II. Urach: Tiergartenberg* 26, „‚Ziegelsteig‘“ 26, „Seltbach “ 26; Lochen O0 29, Oberhohenberg u, © 29, Plettenberg u, Deilingerberg (mit Oystopteris montana nach Pfarrer Kıse) u 29: Tuttlingen a, s 155£: Duttental*, Leutenberg 5b, Eichhalde d, Wurmlingen s 1854, Tuningen Mühlheim* und Fridingen im Donautal*; Sigmaringen: am Brenzkofel- berg v und im „Scherenhau“ v; Zwiefalten: Magolsheim - Justingen im Walde „Benisbreite‘‘ m; Neresheim: Michelfeld v“. IV. Schussenried: Buchbühl y; Waldsee: Wattenweiler vo“; Wangen: Eisenharzerwald s 1888, Schwarzer Grat s 1889. rate TE LIBAT OR SAU EL I a : PER RT IHESE ERNIEN Kaya ; K [% anaT, “ TE & vr 3 & { ‘ SCH Bee ri ERST] RR weh Tea wo sa % - ar >. Et g # I i X . \ 13 f 4 ni =. Fl) Di Een f \ + [aE2 Ez han De VraE ae, Ya A| 1sisT 13b amıahlı3 ei ta a awnnzaydin 31 ‚tobsmsIoH ‚asil 191940 ‚(ensl m 88, o asdo nov disk ‚Jebsdo- Er lsbsdoeisdO mi (tiodtotoisfuardbaiyeR) Snsllizsmsesnl — ul (nisdstaisltedO) 9ısllixsM — ‚(uisdısas”) alsas = ‚(tisdasmäıT) olsminosih4 — ‚(isdaride) slstnord — ‚(niodustsldsa) older — .(siodırridd aso9brov slstrortesıg — 419 ‚(atsdartite e9ratail) slstaontteod — = nqI (nisdasgsA 2o1oirid) slstidiodeoT — Eos > ‚(aisdilsol) sisus, — 1 ’ ‚(aisdnoygudop) reomsupa — p2 .(aiad bojterhanp) olegujotsıben) — = I) 5 -1otaisltatıtT si ea) olsmd= d ara 2 Se Erklärung der Taiel I. Ichthyosaurus acutirostris Owen. Oberer Lias, Holzmaden. Fig. 1. Schädel, halb von oben (1,28 m lang), im Öberschädel: Im = Intermaxillare (Zwischenkieferbein). M = Maxillare (Oberkieferbein). N = Nasale (Nasenbein). L = Adlacrimale (Tränenbein). F = Frontale (Stirnbein). P = Parietale (Schläfenbein). Pıf — Praefrontale (vorderes Stirnbein). Ptf = Postfrontale (hinteres Stirnbein). Pto = Postorbitale (hinteres Augenbein). J = Jugale (Jochbein). Sq = Squamosum (Schuppenbein). QuJ = Quadratojugale (Quadratjochbein). im Unterkiefer: D = Dentale (Zahnbein). A = Angulare (Winkelbein). SA = Supraangulare (oberes Winkelbein). 180) Derselbe Schädel von unten, an der Schädelbasis: O0 = Oceipitale (Hinterhauptbein). Sp = Sphenoid und davor Parasphenoid (Keilbein). Pt = Pterygoid (Flügelbein). Tr = Transversum (Querbein). H == Hyoid (Zungenbein). im Unterkiefer: D := Dentale (Zahnbein). Op = Operculare (Deckelbein). A = Angulare (Winkelbein). . Fig. Jahreshefte d. Vereins f. vaterländ. Naturkunde in Württ. 1913. Taf. 1. Erklärung der Tafel 1. Ichthyosaurus acutirostris Owen. Oberer Lias, Holzmaden. Fig. 1. Schädel von hinten: Fig. Fig. Fig. Fig. Fig, aD P = Parietale (Schläfenbein). Sq — Squamosum (Schuppenbkein). QuJ = Quadratojugale (Quadratjochbein). Q = Quadratum (Quadratbein). Pt = Pterygoid (Flügelbein). O0 = Oceipitale inferius (unteres Hinterhauptbein). EO = Exoceipitale (seitliches A ) SO = Supraoceipitale (oberes Y ). 00 = Opistoticum (hinterer Gehörknochen). Sp = Stapes (Säule des Gehörapparates). Art = Articulare (Gelenkbein des Unterkiefers). Cor = Coronoid (Kronenbein). A == Angulare (Winkelbein). Querschnitt des Schädels an der Nase (Bezeichnungen wie auf Taf. I). Querschnitt 0,590 m von der Schnauzenspitze. R 02800 r a 030. „ 3 (In seltener Klarheit zeigen diese Querschnitte den eigenartigen Auf- bau des Kiefers mit der Rinne für die Zähne.) Die verwachsenen beiden ersten Halswirbel mit den darunter liegenden Schaltstücken (Intercentra) */s nat. Gr. Co = Condylus oceipitalis (Hinterhauptgelenkkopf). A = Atlas, E = Epistropheus. III= Dritter Halswirbel. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. Taf. 11. Erklärung der Tafel Il. Proterochersis robusta E. Fr. Stubensandstein von Rudersberg. !/s nat. Gr. Fig. 1. Steinkern der Schale von oben, Fig. 2. Derselbe von unten, z. T. mit erhaltenen Knochen der Bauchschilder. Jahreshefte d. Vereins f. vater. Naturkunde in Württ. 1913. Erklärung der Tafel IV. Proterochersıs robusta E. Fr. Stubensandstein von Rudersberg. */s nat. Gr, Fig. 3. Überguß über den Steinkern, um den Bau der Schale von der Inn seite zu zeigen. Fig. 4. Steinkern von der linken Seite. Fig. 5. Derselbe von der rechten Seite mit bloßgelegtem Becken. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ, 1913. Tal IV. Erklärung der Tafel V. Trochus sp. cf. moniliteetus PsıL, Braun-Jura d. Hausen am Thann. Purpurina (Eueycloidea) Bianor v’Ore. Braun-Jura e. Hausen am Thann. Neritopsis Brösamleni n. sp. Braun-Jura £. Oberhausen bei Hausen a. Th. Trochus biarmatus MSTR. var. ornati n. var. Braun-Jura {. Oberhausen bei Hausen a. Th. Purpurina Kokeni n. sp. Weiß-Jura «. Laufen a. E. Purpurina sp. Weiß-Jura «e. Laufen a. E. i Trochus (Pleurotomaria) sublineata MsırR. (QuEsst.). Weiß-Jura y. Tieringen, 8. Emarginula suevica n. sp. Weiß-Jura y. Hossingen. 9. Pecten Chavattensis Lor. Weiß-Jura «’‘. ELochengründle. 9a. Dasselbe 3,6fach vergrößert. = Hm SEEn! . 10. Exogyra Lochensis n. sp. Weiß-Jura «‘. Lochengründle. 11. Astarte subpelops Lor. Weiß-Jura «‘. Lochengründle. 12. Plicatula sp. Weiß-Jura y. Tieringen. 13. Macrodon aviculoides n. sp. Weiß-Jura y. Hossingen. 14. Arca subtexata Er. Weiß-Jura y. Tieringen. 15. Ammonites (? Perisphinctes) Weinlandi n.sp. Weiß-Jura y. Tieringen. l/se der nat. Größe. 16. Cardioceras Haizmanni n.sp. Weiß-Jura #. Tieringen. 17 u. 17a. Cardioceras Ernesti n.sp. Weiß-Jura y. Tieringen. 18. Cardioceras Fraasi n.sp. Weiß-Jura y. Tieringen. 19. Arca (Cucullaea) reticulata Quest. Weiß-Jura y. Hossingen. 20 u. 20a. Perisphinctes Tieringensis n.sp. Weiß-Jura y. Tieringen. 21. Perisphinctes Hossingensis n. sp. Weiß-Jura y. Hossingen. 22 u. 22a. Simoceras Hossingense n. sp. Weiß-Jura y. Hossingen. 23. Sutneria Nusplingensis n. sp. Weiß-Jura y. Nusplingen. „ 24 u. 24a. Oecoptychius albus n. sp. Weiß-Jura «‘. Böllat. „25 u. 25a. Aspidoceras Lochense n. sp. Weiß-Jura «‘. Lochengründle. n 26. Waagenia swevica. Weiß-Jura y. Hossingen. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Geologischen Instituts zu Tübingen. Die Zeichnungen sind von A. Birkmaier, München. Sie sind, soweit nicht anders angegeben, auf °/ıo der natürlichen Größe verkleinert. _ Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ, 1913. = - = 2» Erklärung der Tafel VI. Fig. 1. Myophoria Kefersteini Münst. Sindelfingen. Rechte ausgewachsene Schale. a AH > 2 „ Linke ausgewachsene Schale. N. e s 5 „ Rechte, zweirippige Schale. Pe ” 3 5 „ Linke, stark gewölbte Schale mit schwachen Rippen. ae “ A E „ Mittelgroße rechte Schale. = a: N 5 5 »„ Kleine rechte Schale mit \ Radialstreifen. RR: f n n „ Rechtes Schloß. US: e h ß „ Kleine linke Schale. » 9 Mwyophoria Kefersteini Münst. Aus den Pachycardientuffen der Seiser Alp. „ 10. Myophoria Schmidti nov. sp. Donaueschingen. Linke Schale. ze, R & EN »„ Kleine rechte Schale mit zahlreichen Radialstreifen. 12, 3 e SR „ Ausgewachsene rechte Schale. Die Originale zu Fig. 1—8 befinden sich in der K. Naturaliensammlung in Stuttgart, Fig. 9 in der Sammlung des Geol. Instituts in Tübingen, Fig. 10—12 in der Sammlung der K. Techn. Hochschule zu Stuttgart. Taf. VI. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1913. Inhaltsübersicht. : ag Seite Inhalb ya a en, EEE er TEE EN u BE I. Bericht über die geschäftlichen Angelegenheiten und die Sammlungen des ‚Vereins NEN RR ee ER DE Ve II, Sitzungsberichte . ee a Re teile ae a III. Original- „Abhandlungen und Mitteilungen: a N Bacmeister, Walther: Der Tannenhäher in Württemberg und sein letztes zahlreiche ‚Auftreten daselbst im Herbst 1911, 8: 266. Fischer, Ernst: Über einige neue oder in Schwaben bisher unbekannte. 4 Versteinerungen des Braunen und Weißen Jura. Mit Taf, V und . Text- Se 3.18, 4 = Fraas, E.: Ein unverdrückter Ichthyosaurus- „Schädel, Mit Taf. I und Il. 8.1. £ _— Pr oterochersis, eine pleurodire Schildkröte aus dem Keuper. Mit Taf. I und IV und 9 Textfiguren. 8.13. a Geyer, .D.: Beiträge zur Kenntnis des Quartärs in ‚Schwaben. „8% 20, I Gresser, Joseph: Etwas vom Siebenschläfer. S. 354, : ; Hüeber, T heodor: Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera kelain- 2 nleran Fam. Capsidae). XVI. Teil. (Div. WEE Schluß. _. Trib. 2. Isometopini.) S. 111. — — Inhaltsverzeichnis und: Sinhehelisehee Register zum II. Band der Synopsis 3 der deutschen Blindwanzen (Hemiptera heteroptera, Fam. Capsidae). 8.182, ° “M ayer, Adolf: Die Orchideenstandorte in Württemberg und Bene 2 S. "357, | Pfeffer; W.: : Die enden Württembergs mit besonderer Berücksichti- E Ä gung ihrer Lebensweise. ]J. Teil. S. 303. Schäuble, Johannes: Eine .Abnormität am Darmkanal ‚von Anodonta, cygnea L. Mit 3 Textfiguren. S; 205... Stettner, G.: Beiträge zur Kenntnis des oberen Höanpömuschelkaiks =. 60. 2 Vosseler, Hermann: Monographie des J usiberges, Mit 7 Textbildern. 8. 209. - .Weigelin, Max: Myophoria Kefersteini Münster aus der. Bleiglanzbank 3 des Bipikenpers von Sindelfingen und Myophoria, Schmidti nov. ‚Sp. aus ° den Trochitenkalken von Donaueschingen. Mit Taf. VI.. S. 257. ö Zenetti, Paul: Ein erratischer Block im Hochterrassenschotter ‚bei Höch- bi stadt a.d. D. Mit 2 en, S. 200. eh Win IM IN Ne 044 118 64. 1