HARVARD UNIVERSITY Museum of Comparative Zoölogy f ge ie gie er %% NR, Sa eh 7% 2 en hs NY ar EN % i Fa ar Mk Pr Ze Eu Ir BERN 03 Me f * ’ % s 7 Aer [0 {vw} Mi Wer, Tran, E a » Er Eur et. u ı u TE 5 1} = ” | z a x = ” . = . s - \ > Pa N F >. Gen ee en a) ge > 2 » Mitteilungen. Die vershrlichen Mitglieder und Tauschgesellschaften werden behufs Vermeidung von Irrtümern dringend gebeten, sich für ihre Sendungen an den /Verein folgender Adresse zu bedienen: Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg Stuttgart (Württemberg) Naturaliensammlung. Manuskript für diese Jahreshefte ist ın druckfertigem Zustand jeweils bis spätestens zum 1. März an die Redaktion abzuliefern. | Den Verfassern stehen auf Wunsch 50 Sonderabzüge, weitere _ Exemplare gegen Erstattung der Herstellungskosten, zur \Ort@gnnp. } 16 möchtape mit Titeln werden besonders berechnet. Altere Jahrgänge dieser Jahreshefte können, soweit die Vor- räte reichen, in neuen Exemplaren gegen Nachzahlung eines Jahres- heitrags von 6 Mk. netto für den Jahrgang vom Verein bezogen werden. Von einigen Jahrgängen stehen leicht beschädigte Iixem- plare zu billigeren “Preisen zur Verfügung. _ Mitglieder, welche die Jahreshefte in Originaleinband zu be- ziehen wünschen, wollen dies der Geschäftsstelle oder dem .. Vereinskassier Dr. ©. Beck, Stuttgart, Wagenburgstraße 10, mitteilen. Die verehrl. Mitglieder werden um rechtzeitige Mitteilung eines etwaigen Wohnorts- und Adressenwechsels-dringend ersucht; ins- besondere werden die nach Stuttgart verziehenden Mitglieder ge- beten, hiervon der Geschäftsstelle (Stuttgart, Naturalien- sammlung) Mitteilung zu machen, damit ihnen die Einladungen zu den Wissenschaftlichen Abenden regelmäßig zugestellt, w erden können. nF Württemberg. wo \ " "Im A der Redaktionskommission: Br Hei, Prof. Dr. A. Sauer, Geh. Hofrat Dr, A. v. Schmidt, ner, Dr. H. B. Ale x 70, herausgegeben von Prof. J. Eichler. ET Mit 8 Tafeln.: 1919. ae | ats | ER Kaum 2 j' T bei A A & ” % # £ ih, hl “ E ’ Dr ER i « Br ar ö r ‘ An a ARE d ie { X Er PR Se: We a ei u "u E j ” . sy P Ts I. 3 N ar + Tg s Pe I eh 3 Mirz n5% j Ba. Be Ra Bee INTER ” A ER BR “ “ - ? * ? re ’ [ > rr ’ - a4 er nr a‘ Ps - Sc An Ir F ER un: D - + a , a Be . ker : Be » ru IE, Se Ba U e% 2 g ir Y Er y a 08 r Er NE ud 4 > RR er if Hat Tioit Lu er: Wr n RER OHHAL harrapı \ ET 7 r #7, Pe wu = ER WARE y ; x ar Ya Peine RR A RER nr ee Fr ah RE FRNEE AB >: N £ ee S I 2 ge - ar r Br eh & ir er SR % e+ _ . nr nn’ » “ “ [3 w “er M “ In & > * R, Karin Inhalt. I h Bericht über die geschäftlichen Angelegenheiten und BR die Sammlungen des Vereins. | Bericl hi k über die 71. Hauptversammlung am 27. Juli 1919 in Stuttgart. 8. v. chnungsabschluß für die Zeit 1. Januar 1918 bis 27. Juli 1919. S.X. änderungen im Mitgliederbestand. S. XI. ji ‚eichnis der Zugänge zu der Wartenberg, Landessammlung der Naturalien- R: = emmling: . A. Zoologische Sammlung. S. XII. B. Botanische Sammlung. S. XIX. &. Mineralogisch-paläontologische Sammlung. S. XXI. ichnis der Zugänge zur Vereinsbibliothek. S. XXIV. An han. Jahresbericht aus dem Geologisch- paläontologischen Institut der Universität Tübingen. S. XXIX. FE Bi EN: "ER y N u. ei Mi | II. Sitzungsberichte. ü 1 ee reeeisnutun in Stuttgart. S. XXX. senschaftliche Abende in Stuttgart. S. XLI. 'schwäbischer Zweigverein für vaterländische Naturkunde. S. XLIV. T E amerer, W.: Über den Bevölkerungsausfall in Deutschland und Frankreich 3 $. ‚holz des Kriegs. S. XLI. melin, W.: Was verlieren wir an Deutsch-Südwestafrika? $. XXXI. a ser, @ Über Deutschlands Rohstoffe für den wirtschaftlichen Wiederaufbau ga besonderer Berücksichtigung Württembergs. 8. XLII. A | II. Original- -Abhandlungen und Mitteilungen. Ben er, Fritz: Der Weiße Jura „Epsilon“ (Qu.). Eine petrogenetische en. Mit Taf. I, II und 25 Textfiguren. 8. 19. er, Otto: Über Albinismus in der Tierwelt Württembergs. S. 83. er, W.: Neues zur württembergischen Vogelfauna. S. 143. 2 en Fritz. Bellen ee es s Aufbaus des | = be Jura in Schwaben. Mit 12 Textfiguren. Bl, Eh eher, Pfeiffer, Wilhelm: Bemerkungen zu den BeupergroBieh aus der ( Ge 22 EYE Han 8.149. ‚Schmidt, Axel: Der heutige Stand der Wänsiieirinrege S. Be Be x Wundt, W.: Der ERETEE im obersten ERBSnieh Mit Taf. 1 Ss. 154. ‘“— # ne 2 = - FE . n D ct fi % en er [ 97 an . 2 h B, IQ nr ar = - - A .. J - r a \ er . > + ma - « u. [3 I e R ‘ f . 0 ’ % - q u En . —_ > D 1384 2 LU 2, u = r’? - ud £ Pr t N % “ | . win . er e k E >“; x . ’ oe el Ya 3 "LE ‚ > . R* & & ITFIXK # EN MV ie se] i - 4 . i j ” , rs Pi Be . ji a; >) Er 4 id u L h [Ir ' + m or Ni r Br 2 un | W x pP oe"; > 5 a us B . Yf Dr zo an Be. = AR r " J % i > ’ Er ur u ! . & i } ! . - . 3 ‚ DEPE . [27 » u e Art, Sala dl 1. Bricht über die geschäftlichen Angelegenheiten und } neh des Vereins. erh über die 71, Hauptversammlung am 27, Juli 1919 in Stuttgart "Wohl hat uns das Jahr 1918 in seinem letzten Viertel das # AS NER Aufhören des tobenden Waffenlärms gebracht, der geit 5 Jahren seine lähmende Wirkung auch auf das Leben unseres Vereins ausübte; doch leider gilt von ihm nicht das Wort: Ende gut, alles gut. Und wie mit dem Aufhören des Kanonendonners @ er die Welt durchwühlende Sturm noch nicht zur Ruhe gekommen ist, so ist auch der Frieden, dessen der Verein zu ersprießlicher Ar beit, bedarf, noch nicht zurückgekehrt. Immer noch erschien es Palier der Vereinsleitung ratsam, der Öffentlichkeit gegenüber eine wisse, bisher schon geübte Zurückhaltung zu bewahren und das Leben des Vereins sich mehr in der Stille abspielen zu lassen, hoffend, daß es die Verhältnisse in nicht zu ferner Zeit gestatten werden, auch wieder ein kräftiger pulsierendes Leben nach innen wie nach außen zu entfalten. Demgemäß hat sie auch im Jahr 1919 vo on der Veranstaltung einer „Jahresversammlung“ im alten Stil | ne gesehen und die Vereinsmitglieder für den 27. Juli nur zu einer Bee kenen“ Hauptversammlung nach Stuttgart eingeladen. Er- T 'eulicherweise war trotzdem die Zahl derer, die dieser Einladung Fo au leisteten und sich um 11 Uhr vormittags in dem Minera- 0g gischen Hörsaal der Technischen Hochschule versammelten, eine te ht stattliche, ein Beweis dafür, daß das Interesse an unserem Vere in immer noch ein recht reges ist und sicherlich in Bälde vie eder zu neuem kräftigen Leben erwachen wird. BR: In seinen Begrüßungsworten wies der Vorsitzende, Prof. Ir. *. Sauer darauf hin, daß es jetzt mehr als je zu den Aufgaben de ss Ve ereins gehöre, durch wissenschaftliche Erschließung der natür- 2G pr en ı Verhältnisse unseres Landes, insbesondere seiner an manchen ra Be ee: m u Be. -,. +2 = VI u Stellen noch nicht richtig gewändigten Bodenschätze, an dem wirt- schaftlichen Wiederaufbau der Heimat mitzuwirken, und lud alle naturkundigen und -freundlichen Kreise unserer Bevölkerung zur Teilnahme an dieser Vereinsarbeit dringend ein. Sodann erstattete Prof. Eichler einen gedrängten Geschäfts- bericht über die letzten 4 Vereinsjahre (1. Juli 1915 bis 30. Juni 1919), in welchem er der Versammlung zunächst, über die in den letzten Jahresheften an dieser Stelle bereits berichteten Verleihungen der Ehrenmitgliedschaft aa machte, denen die Versammlung freudig zustimmte. In Ehrfurcht wurde sodann der zahlreichen Toten gedacht, deren Scheiden in den Reihen der Vereinsmitglieder schmerzliche . Lücken zurückgelassen hat, zu denen sich seit der letzten Veröffent- lichung noch Männer wie Geh. Rat Simon Schwendener in Berlin, der bekannte Begründer der modernen Flechtentheorie und Ent- decker des mechanischen Prinzips im Aufbau der Pflanzen, ferner der verdienstvolle Gründer und langjähriger Leiter des Württem- bergischen und nachmals Deutschen Lehrervereins für Naturkunde, Dr.K.G. Lutz, und der junge Assistent am Geologischen Landesamt, Dr. Eugen Schürmann, gesellt haben, welch letzterer mit seiner in unserm letzten Jahresheft veröffentlichten Arbeit über die chemisch- geologische Tätigkeit des Neckars ein neues,. für unsere künftige Wasserbewirtschaftung bedeutungsvolles Forschungsgebiet eröffnet hat. Das Andenken der Verstorbenen wurde von der Versammlung durch Erheben von den Sitzen geehrt. Weiter berichtete der Vortragende über die Sammlungen des Vereins, deren Zuwachs während der letzten Jahre weiter unten näher verzeichnet ist, indem er allen Spendern unter Nennung ihres Namens den Dank des Vereins aussprach. Es wurde dabei mit- geteilt, daß an Stelle der verstorbenen Sammlungsvorstände E. Fraas und K. Lampert die zu Konservatoren der Naturaliensammlung ernannten Herren Prof. Dr. Martin Schmidt, bisher Landes- geologe und Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Stutt- gart, und Prof. Dr. Max Rauther, bisher Privatdozent in Gießen, die Verwaltung der geologisch- IRRE BAHR bezw. ZOO ERRERPR HE Vereinssammlungen übernommen haben. Sodann wies der Berichterstatter auf die gewaltige Ko erhöhung hin, welche die Herstellung unserer Jahreshefte besonders j 4 | 4 ‚a | in den letzten beiden Jahren erfahren hat. Sie beträgt zurzeit 1 etwa das Dreifache der letzten Friedenspreise und. dürfte rn ] ET b au | Br Yu WI — sp“ icht: ih hr ai. lenkt erreicht haben. Es ergibt sich daraus die jtwendigkeit, den Umfang der Jahreshefte wesentlich zu ver- ingern, ‚was um so bedauerlicher ist, als eine größere Anzahl auf * Vereinsgebiet sich beziehender wissenschaftlicher Arbeiten aeiegin ‚deren Veröffentlichung sehr wünschenswert ist. Ins- T ssondere wäre es auch dringend erforderlich, daß die Veröffent- Phuägen der . pflanzengeographischen Durchforschungsergebnisse, en letztes Heft 1914 erschien.und deren Druck aus verschiedenen fe ünden während des Kriegs nicht möglich war, nunmehr zu Ende geführt wird. ‘ Mit den Mitteln jedoch, die zurzeit aus den im Vergleich zu 'anderen wissenschaftlichen Vereinen sehr niedrigen ‚Vereinsbeiträgen fließen, werden sich diese Aufgaben kaum lösen las lage ‚und so legt sich denn der Gedanke nahe, daß der Verein, ‘wenn nicht andere Umstände eine Lösung herbeiführen, in Bälde | einer Beitragserhöhung schreiten sollte. 4° .'© Nachdem Redner sodann über den Schriftenaustausch mit ver- rädten Vereinen usw. berichtet hatte, der infolge des Kriegs von 22 9 Tauschverbindungen im Jahre 1914 jetzt auf 95 zurückgegangen ist, ‚machte er noch Mitteilung über die Stellung des Vereins zu di lem vor kurzem ins Leben gerüufenen Verein „Süddeutsche Vogel- in Barton Der letztere, (der es sich unter Leitung seines Vorstandes Dr. Flöricke zur Aufgabe gestellt hat, die phänologischen Er- |sc cheinungen in der württembergischen Vügelweit: insbesondere den Hogelsng, regelmäßig zu beobachten und darüber in eigener Zeit- ‚schrift und in Monographien eingehend zu berichten, hatte auch an ’ b En Verein eine Einladung zum Beitritt gerichtet. .Der Aus- e shuß hat über diese Angelegenheit beraten und besonders die | Frage erörtert, ob der Verein die Bestrebungen der Südd. Vogel- arte, deren Zele ja ganz in den Aufgabenkreis unseres Vereins llen und deren Verfolgung selbstverständlich nieht unbedeutende fittel erfordert, durch eine größere Beitragsleistung unterstützen F olle. Der Ausschuß kam zu dem Entschluß, daß er der Gründung de der Südd. Vogelwarte zwar durchaus sympathisch gegenüberstehe, "daß er aber im Hinblick auf die eigenen Bedürfnisse und seine jegenwärtige Finanzlage es sich versagen müsse, der General- ersammlung eine namhafte Unterstützung der Südd. Vogelwarte see, daß er sich aber vorbehalten will, dies später zu ‚ sobald die Leistungen des neuen Vereins und die eigene Lage ie Verwendung größerer Vereinsmittel für Zwecke der Vogelwarte erechtfertigt erscheinen lassen. f | . stimmung aufkommen und so werde wohl das Jubiläum in der Still Vereins am Herzen liege, dafür Sorge tragen, daf schaftliche Erforschung der engeren Heimat eine Dr. C. Beck den Kassenbericht, dessen Aufstellung wegen späte - besonders um die geologische Erforschung des schwäbischen Ober- landes und um das wissenschaftliche Leben im Oberschwäbischen Stellung auch ferner bewahrt und erdie Stelle bleibe wegen über die Kassenführung bis zu diesem Termin erstreckt. gliederabnahme mit einer bedauerlichen Vermögensabnahme ab, geschäfte des Vereins nunmehr seit 20 Jahren mit großer Hingabe und Gewissenhaftigkeit führenden Rechner wurde von der Ver- I> PIE; An nt ee. Zum Schluß wies der Berichtende auf den hedauirkieh: he Krebsgang hin, der sich während der letzten Jahre in’der: Mit | gliederbewegung geltend macht und forderte die Vereinsmitglied: auf, nicht nur selbst dem Verein treu zu bleiben, sondern auch ih möglichst viele neue Mitglieder zu werben. Der Verein feiere 26. August seinen 75. Geburtstag, der unter anderen Umstände; gewiß ein rechtes Jubelfest geworden wäre. Die gegenwärtig@ Lage unseres Volks lasse aber auch in unserem Verein keine Fest: begangen werden. Möge aber jeder, dem das Wohl de: diesem, der sich in der langen Zeit seines Bestehen: durch seine uneigennützigen Bestrebungen und Er: folge auf dem Gebiet der Wissenschaft und Volks bildung unvergängliche Verdienste und hohes Ansehe: im-In- und Ausland erworben hat, seine ehrenvolle a R B B 4 i | d 4 | | 1 1 | 4 wo die Freude an der Natur und die naturwissen- nd ernste und erfolgreiche Pflege finden! Nach diesem Geschäftsbericht erstattete der Veriiui u Eingangs verschiedener Rechnungen: erst kurz vor dem Tage der d Hauptversammlung möglich war und der sich daher der Einfachheit Wie aus dem weiter unten folgenden Bericht ersichtlich ist, schließt die Rechnung infolge der bereits erwähnten Verteuerung und Mit- an deren Verminderung auch mitzuarbeiten der Kassenwart die Vereinsmitglieder mit warmen Worten einlädt. Dem die Kassen- sammlung unter lebhafter Dankesbezeigung Entlastung erteilt. Ein vom Ausschuß gestellter Antrag, die um den Verein, Zweigverein hochverdienten Herren Baurat a. D. Dittus, früher in Kißlegg, jetzt in Stuttgart lebend, und Privatmann Friedrich Krauß in Ravensburg, welch letzterer sich insbesondere auch hohe Ver dienste um das Ravensburger Naturhistorische Museum erworben = KR — et, zu a ertettödern zu ernennen, fand EEE Zu- stimmung der Versammlung. Zum Schluß wurden Vorstand und Ausschuß in ihrer bisherigen aseszung durch Zuruf wiedergewählt mit der Änderung, daß an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurücktretenden Aus- schußmitglieds Forstrat Habermaas für die Vereinsjahre 1919/21 Sanitätsrat F. Piesbergen in den Ausschuß gewählt wurde, ‘Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten hielt Prof. Dr. W.Gmelin einen von zahlreichen trefflichen Lichtbildern begleiteten Vortrag über das alle, Anwesenden schmerzlichst be- rührende Thema: „Was wir an unserer Kolonie Deutsch-Südwest- afrika verlieren“ (Bericht s. u. S. XXXII), nach dessen Schluß der - Vorsitzende um 11 Uhr die Hauptversammlung. mit Worten des Dankes ‚schloß. E. Vorstand und Ausschuß ‚bestehen aus folgenden Herren: -I. Vorsitzender: Prof. Dr. A. Sauer. I. a Oberstudienrat E. Entreß. Ausschußmitglieder: | Dr. C. Beck, Prof. Dr. Mack- Hohenheim, Geh. Hofrat % Dr. A. v. nt, Direktor a. D. Dr. v. Sußdazf, Tübingen, | Prof. Dr. H. E. Ba ler: Prof. Dr. v. Hell, Prof. Dr. E. Müller, Sn a Dr. F Piesbergen, Ditäkthr a.D. v. Strebel, Diele a. D. v, Wundt. Vorstände der Zweigvereine: Prof. Dr. Blochmann- Tübingen, Med.-Rat Dr. Groß- Schussenried, Kommerzienrat C. Link-Heilbronn. A 1 - Konservatoren der Vereinssammlungen : E;- k Prof. J. Eichler, Prof. Dr. M. Rauther, Direktor Dr. Martin Schmidt. 2 1 - u- Der a Jar die Zeit 1. Jan. 1918 bis-27. Juli 1919 stellt sich telgendermaßen: Einnahmen: Kassenstand am I damnmar DIEB. - 02, us Aerii Ae Der Rechner: (gez.) Dr. C. Beck. “ Die Rechnung wurde mit den Belegen eingehend Ka 3 unehrn gerechnet und durchaus richtig befunden. Stuttgart, 27. Juli 1919. (gez.) C. Regelmann, Rechnungsrat a.D. 58 Zins aus Kapitalien und Bankguthaben. . . . . . 1485 „ 70 „, Mitgliederbeiträge . . nn SAOSa 0 Ortszuschlag für 265 Stuttgarter Mitglieder . STRANMITBZTERHN NT, Geschenk des Ehrenmitglieds Prof. Dr. v. Eck .. 20, ,, -Für 113 Originaleinbände von Jahresheften 1918, je >M. 226 „u, Erlös aus dem Verkauf von Jahresheften und Sonder- | ANEHBOR . Yo ping ann an nn ee a a 8086 B7 DE Ausgaben: Für Bibliothek und Buchbinderarbeiten . . 00 STE A TR . Herstellung von Jahresheft 1918 nebst Sonderabzügen bISE2EEE Versand der Jahreshefte . ... Das 2 WESCh! en Sonstige Porti, Spesen und Schreibgebtihren - 4 % 64 , 830, Einladungskarten und Inserate u. 32. 5 uud Du De Honorare und Dankgelder . . . MARTENGT BUS E- een Anfertigung von 105 Fear EERRZTRE N re 9 Unkosten der Zweigvereine . . . . » 2. 2. nm... 90", WR Feuer- und Fliegerversicherung . . . . ..2 2... .125 „20 „ Kapitalsteuer und Bankierkosten . . . 2.2.2.0. 55 „ 80 „ 7806 M. 23 Pf. Einnahmen ... ink Kan and Sa0BR Es RE BE h Ausgaben ... . 78906), 1.23: Kassenbestand am 97. ai 1919 ... 280 M. 34 Pf. Vermögensberechnung. | Kapitalien nach Nennwert . . .% 2.2.2.2....26100 M. — Pf. Kassenstand am 27. Juli 1919 . . ... . 2... 280 „34 „ " Vermögen am 27. Juli 1919. . .. .....26380 M. 34 Pf. Vermögen am 1. Januar 1918. . . . . 27058 er 58 58 5 es ergibt sich somit eine Vermögensabnahme von 678 M. 24 Pf. 3 7 re. % ac >. 7 > an D I 5 ee X men — 4 tar) + X . U ra 4 E „> 3 Re u Veränderungen im Mitgliederbestand. Bis zum 31. August 1919 traten als Mitglieder ein: Geologisch-paläontologisches Institut der Bergbau- abteilungan der Techn. Hochschule zu Berlin-Charlottenburg. Bodenmüller, Hauptlehrer, Menelzhofen. Bozenhardt, Hugo, Apotheker, Neuenbürg. . Bückle, Eugen, Dr. rer. nat., Oberreallehrer, Hall. Burger, Wilhelm, Oberbaurat, Stuttgart. Gengnagel, L., Seminaroberlehrer, Markgröningen. Höfen a. Enz, bürgerliche Gemeinde (Schulgemeinde). Kalbrecht, Augustin, Pfarrer, Berkheim Br Leutkirch. - Kapff, Finanzamtmann, Leutkirch. Klein, Postmeister, Waldsee. Klett, Rudolf, Verlagsbuchhändler, Stuttgart. Krieg, Hauptlehrer, Plochingen. Lakon, Georg, Dr. phil., Privatdozent an per Techn. Hoch- schule zu Stuttgart, Hohenheim. Lang, Dr. med., Assistenzarzt an der Heilanstalt Schussenried. Leuze, Richard! Fabrikant, Biberach a.d. Riß. Lohrmann, Richard, stud. forest., Tübingen. Mutschler, Dr. med, ‘prakt. Arzt, Isny. . ‘ Oertle, Gustav, Dr. rer. nat., Ass. geol. Inst. Tübingen. Pfeilsticker, Dr..med., akt: Arzt, Wurzach. Probst, Oberamtsrichter, Waldsee. Rauther, Max, Prof. Dr., Konservator an der Naturalien- sammlung, Stuttgart. Rebholz, E., Hauptlehrer, Tuttlingen. ı Sailer, Felix, Apotheker, Biberach a. d. Riß. Schott, Robert, Dr. med., prakt. Arzt, Schorndorf. Schürmann, Eugen, Dr. rer. nat., Ass. geol. Landesanstalt, Untertürkheim. Soergel, Wolfgang, Dr. phil., Privatdozent, Tübingen. Speidel, Julius, Diplom-Ingenieur, Stuttgart. Stieler, Carl, Dr. phil., Berlin-Wilmersdorf. Süddeutsche Vogelwarte, Stuttgart. Tischler, Georg, Dr. phil., Professor an der Landw. Hoch- schule Hohenheim. 2 4 Walcher, Assistenzarzt an der Heilanstalt Schussenried. b> "Werner, Rudolf, Lehramtsbewerber, Marbach. — In der gleichen Zeit schieden durch Tod oder Austrittserklärung aus dem Verein: Autenrieth, Landgerichtsdirektor, Ravensburg. Bauer, C., Kommerzienrat, Biberach. “ v. Berner, F., Präsident a. D., Stuttgart. Bormann, Karl, Kartenzeichner, Stuttgart. Brinzinger, Adolf, Stadtpfarrer a. D., Stuttgart. SE RCEL, a Be tin a v. Brühl, Graf, Regierungspräsident, Sigmaringen. Duvernoy, Julius, Kaufmann, Stuttgart. f Frank, Reinhold, Oberforstrat a. D., Ulm. '. @erstner, Karl, Präparator, Stuttgart. Glükher, "Stadtaehultheiß, Rottweil, v. Grützner, Paul, Dr. med., Univ.-Professor a. D., Be f Gutbrod, Emil, Bechnungarat a. D., Nürtingen. Haag, Guido, Rechtsanwalt, Haktgert, Hagenbucher, Karl, Fabrikant, Heilbronn. T Haug, Albert, Professor, Ulm. 7 Heilbronner Realgymnasium und Realschule. Hermann, Julius, Oberlehrer, Murr. Holland, Heinrich, Oberforstrat, Stuttgart. Koch, Kamill, Forstrat a. D., Stuttgart. 4 Koch, Theodor, Hofrat, Öberapotheker, Stuttgart. N Krämer, Oberamtmann, Waldsee. Krauß, Obariärdter Dörzbach. | j Kump , Dr. rer. nat., Privatmann, Stuttgart. Kurtz, ÖOberförster a. D., Freudenstadt. Langer, Karl, Kaufmann, Heilbronn. Lauffer, Friedrich, Bezirksschulinspektor, Cannstatt. | Lessing, Anton, Fabrikant, Oberlahnstein. Lieb, Dr. med., Oberamtsarzt, Freudenstadt. f - Lutz, K. G., Dr. phil., Rektor a. D., Sonnenberg b. Möhringen. 7 Mahler, Gottfried, Professor, Ulm. Mann, Gustav, Dr. med., prakt. Arzt, Stuttgart. Megenhart, Landgerichtsrat, Neckarsulm. Müller, Christian, Oberlehrer a. D., Heidenheim. | ‚v. Raßler-Weitenburg, Max, Fieiherr, Stuttgart. Schmidt, Oskar, Dr. rer. nat., Professor, Stuttgart. Schoder, Edward, Landgerichtsdirektor, Rottweil. Schürmann, Eugen, Dr. rer. nat., Assistent Geol. L.-Anst. Untertürkheim. Schwarzmaier, Chr., Professor, Kirchheim u. T. Schweizer, Dr., Professor, Hall. Schwendener, Dr., Geh. Reg.Rat, Professor a. D., Berlin. 7 Seel, Eugen, Dr. rer. nat., Privatdozent, Stuttgart. Sonnenschein, Ewald, Fhhıalaiger, Heilbronn. Spieß, Victor, Stadtr at, Biberach. Springer, M., Architekt, Augsburg. Steinhar q 1 nr Obaramtspkleßer, Ellwangen. | v. Süßkind, Freiherr, Forstmeister in Dornstetten. f Urech, Dr., Tübingen. Vogel, Richard, Dr., Privatdozent, Tübingen. Wanner, Theodor G., Kommerzienrat, Stuttgart. W-erkmeister, P., Dr -Ing., Dipl.-Ing., in i. E. Wolf, Dr. gar. ; Oberndorf, r, Verzeichnis der Zuehner e dep Württemb, Landes, sammlung des Naturalienkabinetts. w: A. Zoologische Sammlung. Be | (Konservator : ‚Prof. Dr. Rauther.) D.+ Bi "Säugetiere. Hausmann, fahlgelbe Abart (Mus musculus L., aberr. isabellina), Eßlingen, von Herrn A. Bayer 1913, _ Hausratte ‘(Mus ratius 'L.), Zaisersweiler OA. Maulbronn, > __ von Herrn Forstwart A. Schweizer 1914. _ Wasserratte (Mierotus amphibius L.), Untermarchtal OA, Ehingen, von Herrn Prof. Sieglin 1915. _ Wiesel (Putorius nivalis L.), Stuttgart, ' von Herrn Präparator J. Kerz 1915. “ Wanderratte (Mus norwegicus Erxı.), Ludwigsburg, von Herrn Dr. P. König 1915. _ Zwergfledermaus und gemeine Fledermaus (Vespertilio pipistrellus SCHREB, und murinus L.), Stuttgart, - von Herrn Georg Früh 1915. _ Wasserratte (Mierotus amphibius L.), Korntal, x von Herrn BARBEIPÄGE Gerstner 1917. Rn | Vögel. Steinschmätzer (Saxicola oenanthe L.), Stuttgart, von Herrn Prof. Dr. Buchner 1913. _ Grünling (Chloris chloris L.), Stuttgart, $ von Herrn Präparator Kerz 1913. e) Eiinek (Cueulus canorus L.), Stuttgart (ob. Anlagen), % von Herrn Eisenbahnsekretär Saupp 1913. ETannenhäher (Nucifraga caryocatactes L.), Hirsau, 0 0.000..v0m Herrn Forstamtmann Feucht 1913, E Ein weiterer vom Ruhestein, | von Herrn Oberförster Huß 1913. Mooronte (Aythya nyroca L.), Neckarrems, von Herrn Major Wiest 1914. ‚Rohrhuhn (Porzana porzana L.), Pleidelsheim, von Herrn Öberlehrer Storz 1914. Schwarzköpfiger Fliegenschnäpper (Sylvia atricapilla L.), Stuttgart, E von Herrn Lindemann 1914. . Sperlingseule (Glaueidium passerinum L.), Nagold, 0% .,vom Herrn Paul Heckel 1914. F Rogenpfiter (Charadrius plwvialis L.), Bodelshofen, von Herrn Forstmeister Gasser 1914. ur , nn Krammetsvogel (Turdus pilaris L.), Waldrems, von Herrn Präparator Gerstner 1915. Heckenbraunelle (Tarrhaleus modularis Cuv.), Stuttgart, von Herrn Präparator Kerz 1915. Rohrhuhn (Porzana porzana L.), Stuttgart, von Herrn Moll 1915. i Krickente (Nettium crecca L.), Ulm, N i von Herrn Major Wiest 1916. Rotkehlchen (Erithacus rubecula L.), Stuttgart, von Herrn Präparator Kerz 1916. | Distelfink (Carduelis carduelis L.), Scharnhausen, | von Herrn Böres 1916. | | Gartengrasmücke (Sylvia simplex LarH.), Stuttgart, | von Herrn Präparator Kerz 1916. Saatkrähe (Trypanocorax fr BER L.), mit abnormem hersehnabel, Ehingen a.D., | von Kern Forstmeister Stier 1916. Rabenkrähe (Corvus corone L.), Langenau b. Ulm, ii von Herrn Hauptlehrer Zürn 1917. | Dohle (Coloeus monedula L.), Holzmaden, | von Herrn Steinbruchbesitzer Hauff 1917. Schellente (Olangula clangula L.), Ulm, von Herrn Major Wiest 1917. Lachmöve (Zarus ridibundus L.), nestjung, Buchau, von f Herrn Oberstudienrat Lampert 1917. | Hausrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus L.), | REN Schwarzköpfiger Fliegenschnäpper (Sylvia atricapilla L.), | Konat F] 4 Heckenbraunelle (Tarrhaleus modularis Cuv.), von Herrn Lehrer Aellen 1917. Mehlschwalbe (Chelidonaria urbica L.), Stuttgart, von Herrn Präparator Kerz 1917. Wachtel (Coturnix coturnix L.), Stuttgart, von Herrn Strobel 1918. Graukehligör Taucher (Lophaethyia griseigena Bop».), Hofen a. N., von Herrn Fabrikant Arnold 1918. Wespenbussard (Pernis apivorus L.), Dettinger Tal bei Bokkenkank von Herrn Fabrikant Robert Detzer 1919. Nester und Eier. Gabelweihe (Milvus milvus L.), 2 Eier, Stuttgart, von Herrn Ti Warten beat za Bücheler 1913. Zaunkönig (Anorthura troglodytes L.), Nest, Stuttgart und Glemstal, Buchfink (Fringilla coelebs L.), Nest, Stuttgart, d von Gywnasialschüler Rudi Hammer 1916. Schwarzköpfiger Fliegenschnäpper (Sylvia atricapilla L.), Nest, Stuttgart, Weidenlaubsänger (Phylloscopus rufus Larr.), Nest, Stuttgart, 208 von ebendemselben 1919. ENTE Reptilien und Amphibien. Schwarze Kreuzotter (Vipera berus MERR. var. prester L.), Schönmünzach, von Herrn Oberförster Probst 1913. 3 ebensolche, Obertal OA. Baiersbronn, _ von Herrn Oberförster Huß 1913. $ ebensolche, Bermaringen, von Herrn Öberförster R au 1918. Feuersalamander (Salamandra maculosa LAur.), Isny, von Fräulein Bonhöffer 1913. Fische. Begenbogenforelle (Trutta iridea SıeB.), Oberndorf a. N., von der Fischzuchtanstalt des Herrn Hofliefer. Hofer 1913. Desgleichen, Berneck OA. Nagold, von Herrn Wurster 1914, Bachforelle (Trutta fario Sıee.), mit Furunkulose, Freudenstadt, von Herrn Steichele 1914. Flußbarsch (Perca fluviatilis L.), geschlechtsreife Zwergform und | RORERE (Leueiseus rutilus L.), Feuersee in Stuttgart, von Herrn Jennewein 1914. Mollusken. Eine tig von Land- und Süßwasserkonchylien von verschiedenen Fundorten (40 Arten in zahlreichen Exemplaren), darunter Vitrea contracta West. und Pupa genesii GrEDL. als neu für Württem- berg, erstere Art vom Dreifaltigkeitsberg, letztere von Kißlegg, von Herrn Mittelschullehrer Geyer 1914. Warschiääibe Abnormitäten von Helix pomatia L., Zwiefalten, von Frau Forstratswitwe ee 1914. Limnaea stagnalis L. var. fragilis Harrm. und Planorbis corneus L. aus dem Teich auf dem „Höchst“ in Degerloch, von Herrn Prof. Dr. Buchner 1915. Anodonta cygnea-piscinalis Nırs. aus dem Kiesweiher bei Gaisburg und cygnea-cellensis SCHRÖT. aus einem Donaualtwasser bei Rottenacker und dem Federsee bei Buchau mit ee re ee von Herrn Prof. Zwiesele 1916. Lamnaea stagnalis L. und Anodonta cygnea-piscinalis Nıus. aus dem Rohrsee bei Roßberg OA. Wangen und dem unteren See in Kißlegg, von f Herrn Oberstudienrat Dr. Lampert 1917. Helix pomatia L. def. scalaris Prr., vom Lochenberg, durch Biskäklisheiskhileh Rud. Hammer 1917. Einodokta cygnea-piscinalis Nıus., Kißlegg, von Herrn Kustos H. Fischer 197. Hyalinia nitidula Drar., aus einer alten Kiesgrube von Kappel bei Buchau a. F., und Planorbis Gredleri Bırız., aus dem Mühlweiher von Langenhofen bei Leutkirch, beide Krtaßineucter Württemberg, von Herrn Mittelschullehrer Geyer 1919. ER, - 400 „Insekten. | EHEDEIE ah -Coleopteren. Larve des is Eichenbocks (Cerambyx cerdo 1 Bo ar | gefunden im Kräherwald von Herrn Dr. v. Cube e. Larven eines Bockkäfers, | gefunden von Herrn A. Binder. 11 Käfer. in 9 Arten aus Markgröningen, _ | von Herrn Carl Autenrieth, Stuttgart. | 1 Alpenbockkäfer (Rosalia alpina L.) von Urach, a gefangen von Herrn Rud. Hammer in Stuttgart. Niptus hololeucus FAun. (Messingkäfer), _ 7 von Herrn Dr. med. E. Baader, Altensteig und von Herrn Karl Klumpp, Stuttgart: Lepidopteren. Apollofalter (Parnassius apollo L.), aus der Umgebung von Heidenheim, von Herrn Oberlehrer Löffler, Heidenheim. Parnassius apollo L. und mnemosyne L., aus verschied. württ. Ge von den Herren Wilh. Beckkter in Aalen und -Ferd. Rupp: in Schwäb. Gmünd. Parnassius apollo L., von verschiedenen Fundorten in Württemberg, von Herrn A. M. Schmidt, Frankfurt a. M. - Eine größere Anzahl von Parnassius apollo L. von Herrn Oberlehrer Chr. Löffler in Hefdsuiheiin; E „ K. Braun in Aalen und „ Aug. Straub in Klingenstein. b. Ulm. Verschiedene: Kinllare Schmetterlinge von letzterem Herrn sowie. von Herrn Erwin Malblane in Stuttgart. 1 Arctia caja, gelbe Varietät, e. ]. von Herrn H. Biedermann, Stuttgart. Paläarktische Schmetterlinge (Parn. apollo, Mel. didyma, maturna, Ap. era- taegi) aus Weiler und Günzelsburg b. Weiler (Blaubeuren), | von Herrn Landwirt Knödel, Weiler. Araschnia prorsa L., gefangen bei Stuttgart, von Herrn C. Hensler, Stuttgart. 3 Zwitter von Smerinthus populi L. von Herrn Osk. Schad, Stuttgart, gezüchtet. Es handelt sich um sog. geteilte Zwitter. Die rechte Hälfte des einen Stücks ist männlich, die linke weiblich. Bei den beiden andern Exemplaren ist es umgekehrt. Alle entstammen denselben Eltern. | 1 Zwitter von Smerinthus populi L., gezüchtet in Stuttgart, von Herrn G. Babisihrr Stuttgart. B) Seitens Smerinthus populi L., die Geschwister vorstehend ea Zwitters, vom selben Zücköer. Y Coscinia striata L., gefangen bei Stuttgart, von Herrn Postsekretär Graf in Stuttgart. 2 Aberrationen. von Argynnis niobe L. und von Polygonia c-album L. Beide gefangen bei Eybach 00000... von Herrn Postsekretär Graf in Stuttgart. Eine Anzahl Erebia stygne O., gefangen im Schwarzwald, “ von Herrn Viktor Calmbach. Einige Schwärmer- und Spinnerhybriden (pernoldi, sieula d X quercus 9), : ‘ von Herrn Amtsanwalt Mühling in Heilbronn. Schmetterlinge von Herrn Gustav Reich, Bronnen bei Biberach. 3 Paar Pieris brassicae (Kohlweißling) aus Stuttgart, ie: von Herrn W. Walther, Stuttgart. 4 Paar Phihorimaea operculella Zeuu. (Kleinschmetterling), von Fräulein Astheimer, Hohenheim. brauner Bärenspinner (Arctia caja L.) von Münster und eine Zygaena vom. Kappelberg, 12 von Frau Eakelz Obertürkheim. Einige Schmetterlinge | bi von Herrn Sanitätsrat Dr. Piesbergen in Stuttgart. Endvosis lacteella Scuirr. (Kleinschmetterling). Ei Eingesandt zur Untersuchung vom Sanitätsamt (Dr. Krafft) & Stuttgart. Die Räupchen lebten in Brot, das zur Untersuchung ein- ri gesandt worden war. Sie kommen in allerhand vegetabilischen „. und animalischen Stoffen gelegentlich vor, so auch in Mehl. Den & Backprozeß überstehen sie jedoch auf keinen Fall, sind vielmehr als Larven oder schon als Ei auf und in das Brot gekommen. Verschiedene Schmetterlinge, besonders einige Varietäten des braunen E Bärenspinners (Arctia caja), von Herrn W. Walther, Stuttgart. r Aststück eines Birnbaums mit dem Larvengang des sog. Blausiebes i (Zeuzera pyrina L.), | von Herrn Rud. Hammer in Stuttgart. =. c j | Hymenopteren. \ Larven der Pillenwespe (Eumenes pomiformis FaBr.) mit Gehäusen, ! gesammelt von Herrn Direktor Fischbach in Heilbronn. Fine Anzahl der Gespinstblattwespe Lyda hypotrophica mit Ichneumoniden & (Homospis narrator). Letztere fliegen mit ersteren gleichzeitig und am selben Ort in sehr großer Zahl, so daß anzunehmen ist, daß es sich um Wirt und Schmarotzer handelt. Mit einer Rhyssa persuasoria L. zusammen 3 von Herrn Forstrat Sihler in Biberach. Einige Ohalicodoma muraria Fazer. (Mauerbienen) von Geislingen a. St., E gefangen von Herrn Amtsanwalt Mühling in Heilbronn. E ige Ichneumoniden aus Puppen von Pyrameis cardui L. mit dazu- ERROR. Puppenhülsen von Herrn Aug. Bin der, Stuttgart. von Forstamt Bermaringen. 3 Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. b ER 1 “ 2 ‘ zum — Eine große Anzahl der Holzwespe (Paururus juvencus L.), die eine Regal- wand zerstört hatten, mit dieser Regalwand, von Herrn Hauptmann Diehl, Stuttgart, Bezirkskommando II. Nest von Vespa media L. von der Gänsheide, . von Herrn Ch. Deppert, Stuttgart. Einige Hummeln aus Freudenstadt, gesammelt von Herrn E. Auberlen, Stuttgart. ! Eine große Sammlung . biologisch- bymenopterologißhkä Inhalts, sowie eine Anzahl Kästen mit Orthopteren, Neuropteren, Dipteren, durch Vermächtnis des Herrn ©. Kopp, Biberach. | Nest der Hornisse in einem Bienenkorb eingebaut; aus demselben einige’ Käfer (Velleius dilatatus) ; ferner ein Stask von Hornissen benagter Pfostenholzes, von Herrn Oberlehrer Rentschler in Hohenheim. | 1 Schmarotzerhummel (Psithyrus rupestris) aus dem Banngebiet am Federsee, von Herrn Dr. Ammann, Buchau. Dipteren.. Einige Dipteren aus Rottweil a. N., von Herrn Seminaroberlehrer J. Schweikert, daselbst. Einige Larven von Oestrus ovis L., gesammelt von Herrn Tehrer Burkhardt in Weissach. Eine größere Anzahl Dipteren aus verschiedenen württemb, Gegenden, von den Herren v. d. Trappen und E. Autenrieth in Stuttgart. Neuropteren. Larven von Chrysopa sp., von den Herren Kustos H. Fischer, San.Rat Dr. Pies- bergen und v. d. Trappen gesammelt. Orthopteren. Nester der Maulwurfsgrille oder Werre (Gryllotalpa vulgaris L.) aus Stuttgart, | von Herrn Obermedizinalrat Dr. Walz in Stuttgart. 1 Larve von Blatta germanica, von Herrn Sanitätsrat Dr. Piesbergen in Stuttgart. Arachnoideen. Eine von Milben im Bett erzeugte „Federrose“, von Herrn Albrecht Heß in Feuerbach. Zu dem eben Aufgezählten kommen zahlreiche Insektenausbeuten | von Exkursionen der Herren Dr. Lin + ner, Präparator Gerstner und Präparator Härtel. | Grustaceen. Flußkrebs (Potamobius astacus L.), Kißlegg, von Herrn Vollmer 1917, a Würmer. Pie Sammlung verschiedener Eingeweidewürmer, 21 Arten (namentlich vorzüglich aufgestellte Bandwürmer), aus dem Nachlaß der ehemal. Tierärztl. Hochschule 1913. Eine weitere derartige Kollektion, 23 Arten, vom Medizinalkollegium 1916. Saitenwurm (Gordius aquaticus L.) aus dem Lindenbach bei Weilimdorf, von Gymnasialschüler Rud. Hammer 1918. Schwämme. 2 GREBSANBEBChwanN (Euspongilla lacustris L.) am Re Hof, von Gymnasialschüler Rud. Hammer 1919. B. Botanische Sammlung. (Konservator: Prof. Eichler.) j ip Kryptogamen. Choiromyces maeandriformis Vırr., Linsenhofen. Dr. Binder, Neuffen. Desgl., 650 g schwer, Schießtal bei Gmünd. Elementarlehrer K. Butz, Gmünd. Schistidium teretinerve Lımpr., Jurafelsen bei Ehingen a.D. Prof. Egg] er, Ehingen. Azolla filiculoides Lam., im Neckar bei Benningen. Oberl. Her- mann, Murr. ? Equisetum ramosissimum Desr., Langenargen. Reall. Bertsch, Ravensburg. > Phanerogamen. Ophrys apifera Huvsox, Schwenningen. Dr. R. Kolb, Schwenningen. Phytolacca decandra L., Tettnanger Wald, verschleppt. Hauptl. Högerle. Ranunculus lingua L., Neustädtlein. Dr. R. Blezinger, Crailsheim. Pedicularis sceptrum Carolinum L. Desgl. Drosera intermedia X rotundifolia, Blitzenreute. Oberl. G. Schlenker, Cannstatt. Medicago arabica Auı., Lauffen a. N., eingeschleppt. Apoth. Bader, Lauffen. Polygala serpyllacea WEIHE und Galium sazxatile L., Weißenstein; ver- mutlich mit jungen Fichten aus Schleswig-Holstein eingeschleppt. Pfarrer K. Schlenker. Erica tetralix L., Obertal; vermutlich ebenso eingeschleppt. Oberf. Huß. Brunella alba x vulgaris, Künzelsau. Reall. Schaaf, Künzelsau. Alectorolophus major Rb., Laupheim. Reall. Bertsch, Ravensburg. \ Utricularia ochroleuca Harrm., Reich OA. Ravensburg. Ders. Hieracium silvaticum ssp. pseudogentile Zaun, Brententann. Ders. Mulgedium alpinum Cass., Undingen, verschleppt. Apoth. W. Kachel, Reutlingen. b* 15 Arten von der Irrendorfer Hardt und der Gegend um Beuron: er Scolopendrium vulgare Sm., Beuron, Easiagrostis calamagrostis Lınk, Beuron, Avena fatua L. f. tenuis Junge, unter Winterweizen beim Steighof, Bromus commutatus ScHrAnD., beim Steighof, Carex alba Scor., Beuron—Buchheim, Salix depressa L. var. livida (Wanuse.) Fr., Irrendorfer Hardt, 5 Dianthus carthusianorum L. subsp. eilcarikisirre Heer f. multiflora Pererm., Tuttlingen, Rosa rubrifolia Na f. iypica CHrist, beim Steighof, glauca VıuL. f. hispido-caballicensis R. KeLLer, Beuron—-Irrendorf, = 2 »„ f. transiens R. KELLER sf. Majeri Braun, Tuttlingen, „ ecoriüfolia FR. v. subcollina Curıst f. Beuronensis Junge, Beuron, Galeopsis angustifolia EHRH, f. Kerneri Brıc., Beuron, Clinopodium vulgare L. f. ovata Brıc. fl. albo, Werenwag, Knautia silvatica Duzx f. pachyderma Brıqg., Beuron, Carduus crispus X defloratus, Beuron, von Herrn Lehrer Paul Junge, Hamburg. » Eine Sammlung von Pflanzen aus den Oberämtern Crailsheim- 03; Ell- wangen (E.), Gerabronn (G.), Künzelsau (K.) und Mergentheim (M.): Ophioglossum vulgatum L., am Hirschberg b. Brettheim (G.), Sparganium minimum Frızs, Rötlein (C.), Potamogeton Tlucens ß. acuminatus Frırs, Stödtlen (C.), »„ . y. nitens Cuamisso, Westgartshausen (C.), Zahlchirid palustris 8. major Koc#, Heimberg (G.), Panicum crus galli &. brevisetum Döuu, Mariä-Kappel (C.), Phleum Boehmeri WIBEL, Wildentierbach (G.), & asperum VıLuars, Ebertsbronn (M.), Calamagrostis lanceolata Rora, Brettheim (G.), . arundinacea Rorzt, am Hirschberg (G.), Aira flexuosa L., Bernhardsweiler (C.), Triodia decumbens P. BEauv., Spielbach (G.), Melica picta K. Koch, Kirchberg a. J. (G.), „ . wniflora Rerzıus, Limbach (G.), Dactylis glomerata var. pendula Dum., Spielbach (G.), . var. Aschersoniana Grägn., Laudenbach (M.), _ Festuca heterophylla Lam., Creglingen (M.), Brachypodium pinnatum 8. rupestre R. & Sc#., Markelsheim (M.), Heleocharis acicularis Brown, Rötlein (C.), Scirpus setaceus L., Rötlein (C.), Tabernaemontani GmeLın, Asbach (C.), „ . eompressus Prrsoon, Bossendorf (G.), Carex teretiuscula Goo»., Wäldershub (C.), Pairaei F. Scauutz, Oberstetten, Wallhausen (G.), canescens L., Wolfsbuch (M.), tomentosa L. f. luxuriosa Waısp., Klein A a. (G.), pilulifera L., Kreßbronn (C.), » a”. — % Be. Su -— (arex umbrosa Host, Blumweiler (M.), 0% flava y) Oederi EHRHART, oe (C.), : f. pygmaea, Bösenlüstnau (C.), x ocsiekkchiaie Höspn, Wäldershüb (C.), E acutiformis 8) Kochiana D. C., Bossendötf (G.), Juncus supinus MoEncH, Börnhätdewöiler (C.), „ acutiflorus Kerkir.. Wäldershub (C.); compressus FAhaak, Enzenweiler (G.), „... squarrosus L., Jagstzell (E.), Zuzula multiflora LEIEUNE, Schrozberg (G.), Orchis incarnatus L., Westgartshaüsen (C.), Epipactis violacea Dun. -Duq., Wiesenbach (G.), Thesium pratense EHurHART, Kühnhard (G.), Rumex maritimus «) aureus Wrrn., Mariä-Kappel (C.), Polygonum minus Hupsos, Mariä-Kappel (C.), Stellaria uliginosa Murray, Spielbach (G.), Cerastium glomeratum Tuuistıer, Maulach—Rüddetn (C.), Sagina nodosa FExzı, Schwatzenbronn (M.), Scleranthus perennis L., Rötlein (C.), Nymphaea candida Presı., Rosenberg (E.), Aconitum Iycoctonum L., Waldtann (C.), Ranunculus lingua L., Neustädtlein (C.), Barbaraea stricta AnDRZJ., Beh wärkshbroni (M.), Erucastrum Pollichii SCHIMPER & SpEnner, Sattelweiler (C.), Diplotaxis muralis DC., Creglingen (M.), Sedum boloniense LoiskLeur, Archshöfen (M.), Chrysosplenium oppositifolium L., Neustädtlein (C.), Potentilla silvestris var. PER ZıMMEreR, Adolzhaüsen (M.), A „. var. sciaphila (Zımm.) Tu. Worr, Neidenfels (C.), verna ß. ineisa Tausch, Holdermühle (M.), Alchimilla pubescens a. montana Wıtrn., Brettheim (G.), e vulgaris b. alpestris a. eualpestr si typica A.u.G., amHirschberg (G.), "Rosa arvensis G. bibracteata Bastarv, Hengstfeld (G. ), . gallica var. elata CHrıst, Triftshausen (C.), Jundzillü a. typica Kautike' Mistlau (C.), 4 b. trachyphylla Rau, Westgartsbausen (C.), tomentosa var. subvillosa Carıst, Lichtel (M.), var. cuspidatoides Huiiel; Mariä-Kappel (C.), elliptica Tausch, Craintal (M.), glauca b. transiens var. adenophora Keuter, Brettheim (G.), Hr SEEN polyphyllus Linpuery, Goldbach (C.), verwildert, Trifolium hybridum L., Sehröztärg (G.), Lotus corniculatus ß. eiliatis Kocn, Blumweiler (M.), > Astragalus eicer L., Hausen (G.), = eeramiun werilserioum L., Ebersbach (K.), y molle L., Cheglingeni (M.), EPolygala comosa var. strieta Cmopar, Standorf (M.), Euphorbia exigua ß. retusa Rorwn, Spielbach (G.), wo 3.83% ea Malva moschata L., Wolfskreut (G.), Althaea hirsuta L., RETTET (M.), Viola canina @. sabeloae Rcae., Wolkersfelden (G.), u. hirta X odorata, Bi kmpieiler (M.), Circaea intermedia EHu&Hart, Mariä-Kappel (C.), Epilobium adnatum GRısEBACH, Beuerlbach (C.), Heracleum Sphondylium ß. elegans Jacq., Gaismühle (C.), Laserpitium prutenicum L., am Hirschberg b. Brettheim (G.), Symphytum coeruleum PETITMENGIn, Wolfsbuch (M.), verwildert, - Pulmonaria montana LEJEUNE, Bretsikuint (G.), Myosotis caespitosa ScauLtz, Wildentierbach (G.), @ versicolor SMITH, Kressbronn .(C.), Brunella alba Pauvas, Schloß Tierberg (K.), Galeopsis bifida BönnisH., Schwarzenhorb (C.), Stachys arvensis L., Spieihese (G.);;; Mentha PEN x longifolia, Wolkersfelden (G.), rn aquatica X arvensis f. nitida Host, Schrozberg (G.), 5 f. crenata G. Beck, Hohenberg (E.), EEE Elatine MILLER, Wiesenbach (G.), „ spuria MıLLer, Goldbach (C.), Scerophularia alata v. Wecsk Wirrte., Rinderfeld (M.), Veronica opaca Frızs, Ellrichshausen (C.), 5 praecox Auvionı, Spielbach (G.), ’ anagallis #. aquatica BERNHARDI, Goldbach (C.), N montana L., Mariä-Kappel (C.), Euphrasia Rostkovianc f. uliginosa Ducommun, Wört—Stödtlen (E.), e stricta Host, Mainkling (C.), Alectorolophus angustifolius Hryn#orLv, Rinderfeld (M.), Kir Melampyrum arvenseL. ssp. Semleri RONNiGER et POEVERLEIN, Archshofen (M.), Pedicularis palustris L., Rötlein (C.), Litorella lacustris L., Wört—Stödtlen (E.), Galium boreale L., Brettheim (G.), »„ silvaticum var, pubescens DC., Brettheim (G.), . Phyteuma orbiculare L., Schrozberg (G.), . spicatum L. ssp. caeruleum R. ScHuzz, Lied (M.), Campanula cervicaria L., Speckheim (G.), "Inula hirta L., Archuksolgn (M.), | Senecio spathulifolius DC., Brettheim (G.), Cirsium lanceolatum ß. nemorale RcH»., Laudenbach (M.), » acaule X oleraceum f. ee me, Mariä-Kappel (C.), Centaurea jacea ß. decipiens TauıLn. Blumweiler (M) und Brettheim (G.), . Taraxacum officinale c. paludosum CrR£&pın, Hengstfeld—Schönbronn (G.), Orepis foetida L., Ebertsbronn (M.), Hieracium pilosella L. ssp. trichadenium NP., Hohonbörg (E.), 0 aurantiacum L., Blumweiler (M.), » . . florentinum are ‚ssp. lancifolium NP,, Heimberg (G.), ü £ ssp. albidi-bracteatum NP., Liebesdorf (G.),‘ $ Bauhini Schuutes, Blaufelden (G.), 2 Bel A. re ei. ie ee ee See Me Mi a tn Bun Ka u Zu Aa Da RN — | Hieracium silvaticum var. gentile f. silvivagum (JoRD.) ZAHn, Enzenweiler (G.), ‚ vulgatum FR. . ssp. sciaphilum UECcHTR. var. festinum ZAHN, | Blumweiler (M.), laevigatum Wırtn., am Hirschberg b. Baal (G.), - Zizianum Tausch ssp. Ziziü NP., Archshofen (M.), EM vhenodulhe Zaun, Archshofen (M.), "Jon Alec Pfarrer Hanemann in Leuzenbronn b. Rotenburg o. Tbr. "Mehrere Formen der im Gebiet wilden und gepflanzten Pappelarten, besonders aus der Gegend von Tuttlingen, ‘ „von Lehrer a. D. Jul. Scheuerle, Frittlingen. ” | [ 2 j ; - €. Mineralogisch-geologische Sammlung. 5, - 0...» (Konservator: Direktor Schmidt.) ß Beaalls Mineralien, Gesteine. | Caleit, geschwärzt durch Mangansuperoxyd, Gerhausen, R von Herrn Dr. G. Spohn, Blaubeuren. En . 1. Versteinerungen. 5 Trias. R Voltzia Weismanni aus Oberem Muschelkalk von Münster b. Cannstatt, \ von Prof. Dr. Wüst, Kiel. Pemphix Sueuri, sehr klein, aus Ein Nodosus-Kalk von Münster b. Cannstatt, von Dr. M. Weigelin, Eßlingen. ieh arenaceum, drei Stück, aus Lettenkohlensandstein von Neuenstein, E von Herrn Geprägs, Neuenstein. Be risctum, 2 m langes Stammstück, aus Lettenkohlensandstein von Neuen- stein (Kauf). _ Gervilleia substriata aus Grenzdolomit der Lettenkohle von GraamegaRe; 4 4 von Herrn Prof. Schwenkel, Backnang. Platten mit Dinosaurier-Fährten aus dem Kieselsandstein vom 1 Heidehof b. Stuttgart, von Herrn Rektor Obermeyer, Gablenberg. £ # Jura. Psiloceras Hagenowi, U. Lias von Vaihingen, m von Herrn Stud. Robert Geßler, Stuttgart. _ Phylioceras n. sp. aus Lias y (Kirchheim ?), K vom Seminar Nagold. Platycormus n. sp. aus Lias & von Holzmaden (Kauf). De era aus Bohrloch im unteren Braun-Jura «&, vom Hochrain, Glyphaea-Reste aus Bohrloch im mittleren und oberen Braun-Jura «, j von Herrn Landesgeologen Dr. Axel Schmidt, Stuttgart. ‚Pie rotomaria babeauana D’ORB., Stylolith en mit aufsitzender Rhynch. trilobata, Weiß-Jura & bei Gerhausen, von Herrn Dr. G. Spohn, Blaubeuren. hr = Tertiär und jünger. Äceratherium ineisivum (?), Rückenwirbel, Miocän von Steinheim, von Herrn Stud. R. Geßler, Stuttgart. Skeletteile von Fledermaus (?), Dysodil, Obermiocän, Randecker Maarl | von Herrn Rechnungsrat Feifel, Stuttgart. Torfrind, Hirnschädel mit Schlagspuren, Gegend von Balingen, von Herrn Dr. C. Beek-Ronüs, Stuttgart. Verzeichnis der Zugänge zur Vereinsbibliothek bis 31. Juli 1919. a) Durch Geschenk und Kauf. Durch Schenkung von Büchern etc. haben sich folgende Mitgliede und Gönner des Vereins um denselben verdient gemacht: Staatsanwal W. Bacmeister, Heilbronn; Dr. C. Beck; Stuttgart; Reallehrer K. Bertsch, Ravensburg; Prof. Dr. W. Breischneider, Stuttgart; Frau Am. Entreß, Stuttgart; j O.Finanzrat a.D. v. Gmeii in, Stütt- gart; Dr. W. Pfeiffär. Stuttgart; Bezirksamtmann Dr. H. Pösserliini Stadt Kemnath Obseniaie): Prof. a.D. A. Rettich, Stuttgart; Landes- geologe Dr. Axel Schmidt, Stuttgart; Frau Priv. Seriba We., Karlsruhe. I. Zeitschriften, Gesellschaftsschriften &te. Eclogae geologicae Helvetiae. Vol. XIII, 1914/15u.Vol.XIV, a Verschiedene ältere Jahrgänge dieser Jahröshefte. I. Schriften allgemein-naturwissenschaftlichen Inhalts. Natur und Staat. Bd.X. Ziegler, H. E., Die Vererbungslehre in der Biologie und in der Soziologie. Jenk 1918. IN. Zoologie, Anatomie. Bacmeister, Walther, Beitrag zur Avifauna von Ostpolen. (Sep.) 1916. — Vorkommen der Weidenmeise im nördlichen Argonnerwald. (Sep.) 1916. — In welche Nester legen die württembergischen Kuckucke haupt- sächlich ihre Eier? (Sep.) 1917. — Über Parus salicarius. (Sep.) 1917. — Zum Vorkommen des Zaunammers. (Sep.) 1917. — Über das Vorkommen des Waldkauzes und der Waldohreule in be- wohnten Häusern. (Sep.) 1917. — Goethes Beziehungen zur Ornithologie. (Sep.) 1918. Bertsch, Karl, Das Birkhuhn in Oberschwaben. (Sep.) 1918. -—— Die Kreuzotter in Württemberg. (Sep.) 1918. IV. Botanik. Poeverlein, Herm., Zur Gefäßpflanzen-Flora des südl. Fichtelgebirges und der Hauhen Kulm. (Sep.) 1918. — Die Literatur über Bayerns floristische, pflanzengeographische und phänologische Verhältnisse der Jabre 1915/16. (Sep.) t s a 5 z i = ART Er Mineralogie, Geologie, Paläontologie. Ö Geologische Literatur Deutschlands des Jahres 1914. Klüpfel, Walther, Über den Lothringer Jura. Straßburg i. E: 1918. 8°, . Pfeiffer, Wilh., Über den. SaErkeper in ET (Sep.) 1918, IX. Sehriften verschiedenen a ge © Bacmeister, W., Dem Gedächtnis von Kurt Lampett: 1919. Lampert, K,, Karl Benjamin Klunzinger. — Albert Günther, Zoologe, Vorst. d. zool. Abt. des Brit. Museums i. London. [2 b) Durch Atistausch unserer Jäahfeshefte: Ahniterdän. K. Akademie van wetenschappen: Jaarboek 1916. — Verhandelingen (Natuurkunde). 1. seetie: deel XII, 3; 2. sectie: deel XIX, 2—6. — Verslägen van de gewone Vergäderingen deel XXV "a9ıs/ır). | Basel. Naturforschende Gesellschaft: Verhandlungen Bd. XXVIII (1917). Bayerische bot. Ges. zur Erforschung der heimischen Flora (München): Berichte Bd. XVI, 1917. — Mitteilufigen Ba. IH, 14— 19, 21—33. — Kryptogamische Forschungen. No. 1—3. Bayern. Örnithologische Gesellschaft in B.: Verh. Bd. XIII, 2—4 (1917/18). Bergen’s Museum: Aarbok 1916/17, natürwiss. Reihe, Heft 2; 1917/18 naturw. R. H. 1. — Aarsberetning for 1917/18. — Skrifter NyRR. Bd. III, 1. — Sars, G. O.: An account of the Crustacea of Norway, Vol. VI, 13—13. Berlin. K. Akademie der Wissenschaften: Abhandlungen der Phys.- math. Kasse. Jahrg. 1917 und 1918. — a 1917 No. 23—53; 1918; 1919 No. 1—23. u © geologische Landesanstalt und Bergakademie: Jahrbüch- für die Jahre 1914, Bd. 35, Teil II, 3; 1915, Bd. 36, Teil I, 3 u. Teil II, 1—2; 1916, Bd. 37, Teil 1, 158. — krgebtisse von Bohrungen. Heft VII. —— Gesellschaft naturforschender Freunde: Sitzungsberichte Jahrg. 1917 u. 1918. — Archiv für Biontologie. Bd. IV, 3. — sg. auch Brandenburg und Deutsche geologische Gesellschaft. Bodensee. Verein für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung (Lindau): Schriften. Heft 46 (1917) u. 47 (1918). - Bonn. Naturbist. Verein d. preuß. Rheinlande, Westf. ete.: Verhandl. 7 Jahrg. 70, 1913, H. 2. — Niederrhein. Ges. für Natur- u. Heilkunde: Sitzungsber. 1913, II. Brandenburg. Botanischer Verein für die Provinz B. (Berlin): Ver- handlungen Jahrg. 59, 1917. Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein: ABhidndl. XXIV, 1 (1919). Brünn. Naturforschender Verein: Verhandlungen Bd. 55, 1916. — Ber. d. meteorolog. Komm. XXXI für 1911. Christiania. Physiographiske Forening:, Nyt Magazin for Natur- videnskaberne Bd. 55 (1917). ger XXVI ee ; | $: Colmar. Naturhistorische Gesellschaft: Mitteilungen, N. F., Bd. XIV, 1916 u. 1917. ° | Danzig. Naturforschende Gesellschaft: Schriften, N. F. Bd. XIV, 4 u. Bd. XV, 1-2. — Berichte des Westpreuß. Bot.- ERROR is! 39—41 (1917/19). — Technische Hochschule: 3 Dissertationen, 1 Festrede 7 7. 9. ’3918. Darmstadt. Verein für Erdkunde etc.: Notizblatt f. d. Jahr 1916. (V. Folge H. 2.) Deutsche geologische Gesellschaft (Berlin): Zeitschrift, Bd. 69 (1917) u. 70 (1918). Dresden. Naturwissenschaftliche Gesellschaft fusds Sitzungeberichte und Abhandl. Jahrg. 1916. Dürkheim a.d.H. Pollichia: Mitt: 30, 1916/17.. Frankfurt a. M. Senckenbergische naturforschende Gesellschaft: - Berichte 47 (1918) u. 48.(1919), , | | Genf. Soc. de physique et d’histoire naturelle: Compte rendu des seances 33—35, 1916--1918, u. 36, 1919, No. 1. — Mämeires Vol. 38, 6 und Vol. 39,2, Görlitz. Kaberleranhaniie Öesallschaft.: Abhandl. Bd. 28 (1917). Graubünden. Naturforschende Gesellschaft: Jahresberichte N. F. 57, 1916/1917, u. 58, 1917/1918. Br Halle. Verein für Erdkunde: Mitteilungen 38. Jahrg. 1914. — Kais. Leopoldinisch-Carolinische Akademie d. Naturforscher: Leo- poldina Heft 53, 1917, No. iker Heft 54, 1918; Heft 55, 1919, ,No..1-——7. Hamburg. Wissenschaftl. Anstalten: a XXXII. Jahrg., 1915, nebst 5 Beiheften; XXXIV. Jahrg., 1916, nebst 5 Beiheften. Heidelberg. Naturkistorisch. medizinischer Verein: Verhandlungen N. F. Bd. XIIL, 3 und XIV, 1. Helgoland. Biologische Anstalt (s. Kiel- -Helgoland). Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften: Verhandl. u. Mitt. Bd. 66, 1916, und 67, 1917. Hohenheim. Württ. iandwirkschaftliebe Hochschule: Festschrift zur Feier des 100jährigen Bestehens. Stuttgart 1918. — Kraemer, H., Die landw. Hochschule zu H. 1918. — v, Kirchner, O., Die Entwicklung der K. landw. Anstalt H. 1918. — Anstalt für Pflanzen- schutz: 10 Mitteilungen von Dr. Lang. °. Innsbruck. Naturw.-medizin. Ver.: Berichte Bd. XXXVI für 1914/17, Kiel-Helgoland. Kommission zur wissenschaftl. Untersuchung der deutschen Meere und Biologische Anstalt auf Helgoland: Wissen- schaftl. Meeresuntersuchungen. N. F. Bd. XI, Abt. Helgoland, Heft 2 (1916); Bd. XIV, Abt. Helgoland, Heft 1 (1918). Königsberg. Phys.-ökonom. Gesellschaft: Schriften, Jahrg. 58, 1917. Lausanne. Societe Vaudoise des sciences naturelles: Bulletins, 5 ser: Vol. LI, 192—193. Leiden. Nederlandsche Dierkundige Vereeniging: Tijdschrift ser. 2, Deel XV, 2—4; Deel XVI, 1. — s’Rijks Herbarıtm: Mededslingen, No. 31—36 (1917/18). a, E } u ri ai 6 re — AXVH — | Leipzig. Naturforsch. Gesellschaft: Sitzungsber. 43. Jahrg. 1916/17 \ Linz. 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Arkiv for kemi etc. VI, 4—5; VL, An PER Ei botanik XIV, 4; XV,1—2. Arkiv for zoologi X, 4; XI. — Meteorog. Jakttagelser i Sverige Bd. 55—57, 1913/15. u. .Jac. Berzelius bref III, 1. — Register ö. K. Sv. Vet. Ak. Skrifter E -71826— 1917. I- K. Vetenskapsakademiens Nobelinstitut: Meddelanden Bd. III, 4 u. Be» Bd. V. 7 Trondhjem. K. Norske Videnskabers Selskab: Skrifter 1915,2 u.1916, 1. ° — Johan Ernst Gunnerus 1718 — 26. Febr. — 1918. Mindeblade. Tübin gen. K. Universitätsbibliothek: 2 Dissertationen der naturwissen- 9 schaftlichen Fakultät. | Bu Es 5 Bi Ungarische Akademie der Wissenschaften: Mathematische und nattr: wissenschaftliche Berichte aus Ungarn. Bd. 30, 1912. — Geologische Gesellschaft und k. ungarische Buolopinche Anstält (Buda- pest): Földtani Közlöny Bd. 47, 1917, Heft 1-9, — Jähres- bericht für 1915, II. und Anhähg für 1916. Ungarischer Karpatheiivöfent: Jahrbuch XLIV, 1917. Ungarisches Nationalmuseum: Annales historico-naturales Vol. xV, 1917, pars 2 und Vol. XVI, 1918. Wägnrische Naturwissenschaftliche Gesellschäft, botanische Sektion: Nörenytani Közlemenyek Bd. XVI, 1917: 1—6. — Ornithologische Centrale: „Aguila“, Zeitschfift für Ornithologie. Jahrg. XXIV, 1917. Upsala. Geological institution of the university: Bull. Vol. XIV (1917). — Zoolögische Beiträge aus Uppsala, herätis Be von A. Wiren, Bd. IV, 1916; Bd.V, 1917; Ba. VI, 1918." Bief OR Skrifvelser af och till Carl von Einne. I. Abt. del 7. Westfälischer Provinzial-Verein.f. Wissehschaft u. Kunst u Jahresber. 45, 1916/17. Wien. Kaiser -Mkatems db Wissenschaften, math.-natürw. Klasse: F Sitzungsberichte Bd. CXXIV, 1915. Bd. CXXV, 1916, Abt. IIa Heft 9—10; Abt. ITb Heft 8-10; Abt. III. Bd. CXXM, 1917.34 Bd. OKXVIT, 1918, Abt. I Heft it Abt. IIäa Heft 14; Abt. IIb Heft 1-8, Eräbebunberichte 49—52. — K.K. geologische Reichsanstalt: Jahrbuch 66. Jahrg. 1916 No. 2—4;4 67. Jahrg. 1917 No.-1. — Verhandlüngen 1917. — K.K. naturhistorisches Hofmuseum: Annalen Bd. XXXI (1917) Bd. XXXII (1918). — K.K. zoologisch-botanische Gesellschaft: Verhandl. Bd. 67, 1917. — Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse: Schriften Bd. 56, 1915/1 16 bis 58, 1917/18. Widterthut Naturwissenschäftliche Gesellschaft: Niteilugen Heft 13, Jahrg. 1917 u. 1918. Württemberg. K. Statistisches Landesamt (Stuttgart): Württ. Jahr bücher für Statistik und Landeskunde. Jahrg. 1916. — Ergebnisse der Arbeiten der Drachenstation am Bodensee i. J. 1915. — Württembergischer Schwarzwaldverein (Stuttgart): „Aus dem Schwarz- wald“ Jahrg. 25, 1917 No. 4—6; Jahrg. 26, 1918 u. Jahrg. 27, 1919 No. 1—6. Würzburg. Physikalisch-medizinische Gesellschaft: Verhandlungen N. Bd. 44 u. 45. — Sitzungsberichte Jahrg. 1917 u. 1918. . Zürich. Naturforschende Gesellschaft: Vierteljahresschrift Jahrg. 62, 1917 u. Jahrg. 63, 1918. Sr — | Anhang. Jahresbericht aus dem Geologisch-paläontologischen Institut der Universität in Tübingen. | Aus den seit 1. Januar 1918 durch Kauf, Tausch und Schenkungen hervorgegangenen Zugängen zur Material- und Schausammlung des Geologisch-paläontologischen Universitäts-Instituts zu Tübingen seien die folgenden genannt: ‚Geologie: Bodenbildung aus Granit, Basalt und Syenit Sachsens (in Einzelserien). Sandsteinplatte von Ramandruy bei Bellary, Indien (über- wiesen von Herrn Rektor Pfleiderer). Sandproben vom Roten Meer und aus der Sahara- Wüste. ® .; Karnallit aus den Kalilagern des Ober-Elsaß. Stratigraphie: Jura und Kreide von Deutsch-Ostafrika. Tertiär u. a.m. aus dem Ojtoz-Gebiet in Südost-Sieben- bürgen. Phosphat-Kreide der Champagne nn von Herrn Priv.-Doz. Prof. Dr. Lang). Kreide von Foucaucy bei Guise, Frankreich (überwiesen von Herrn Humme). Lias von Carignan bei Sedan und Weißjura von Dun a. d. Maas (überwiesen von Herrn Dr. Oertle). Bonebed des Rhät vom Steinenberg bei Steinenbronn- u Waldenbuch. Paläontologie: Voltziopsis-Laubsproß, Lettenkohlen-Gips von Crailsheim. * Saurierfährtenplatte aus dem Kieselsandstein des Elysium bei Tübingen (gesammelt von den Herren Priv.- Doz. Dr. Soergel und Priv.-Doz. Dr. Keßler). Gipsabguß der Vorderextremität und des Schulterblatts von Brachiosaurus Brancai Jay. aus dem oberen Jura von Deutsch-Ostafrika. Saurier-Knochenstück aus dem Rhätsandstein von Pfron- dorf bei Tübingen. Eine größere Sammlung des Herrn Banrat Dittus- Kißlegg, umfassend Material aus Kreide von Grünten, Säntis, Gosau, Tertiär von Ägypten, Pariser und Mainzer Becken, Flyschzone des Voralpengebiets, Meeresmolasse von Ermingen, Randengen, Ulm; Ursen- dorf, Baltringen ; Kempten; St. Gallen, Wiesloch; Randen; obere Süßwassermolasse Argental; Blätter- molasse Kempten, Wendelstein; Oligocän von ‚Bünde (Westfalen). Jura und Kreide von Frankreich und Lothringen. — RAX — Die Sammlungen des Universitäts-Instituts sind in ihrer Gesamt- heit neu angeordnet und aufgestellt worden. Anlaß und Möglichkeit dazu bot der von Herrn Professor Pompeckj während des Kriegs im Zusammenhang mit der Errichtung eines Mineralogischen Instituts durch- geführte Ausbau von Bodenräumen für Sammlungszwecke. Da einst weilen die äußeren Verhältnisse die Inneneinrichtung der neu erstellte Räumlichkeiten verzögern, ergab sich die Notwendigkeit, mit dem vor handenen Schrankmaterial ein Provisorium zu schaffen. Die künftige endgültige Neuordnung wurde aber dabei nach Möglichkeit schon be- rücksichtigt. Die Umstellung der Schränke zog auch Abänderungen i der Schausammlung nach sich. Im ersten Stockwerk ist nunmehr die eine Hälfte paläontologischen Gesichtspunkten vorbehalten, die Stratigraphie dafür auf die andere Hälfte beschränkt worden. Für Mineralogie, Petrographie und Allgemeine Geologie ist das Dachgeschoß vorgesehen. Doch ist hier der endgültige Zustand noch nicht zu erzielen, da die seit langer Zeit wünschens- werte Abgliederung der Urgeschichtlichen Materialien als selbständige Sammlung mangels geeigneter Räumlichkeiten einstweilen nicht durch- führbar ist. Die Urgeschichte ist infolgedessen in dem für All- gemeine Geologie bestimmten Saal zur Aufstellung gelangt, während diese noch an ihrem Platze im ersten Stock bleiben und somit eine paläontologische Darstellung der Wirbellosen zunächst noch hinaus- geschoben werden mußte. Dagegen ist die.Zusammenfassung der Saurier (und Vögel) in einem größeren Saal durchgeführt worden, die Aufstellung der Säuger, Amphibien und Fische in einem zweiten im Grundplan angelegt und in weiterem Ausbau begriffen. Die großherzigen Schenkungen ganzer Saurierskelette aus dem Oxford Englands und einer ganzen Reihe . wertvollster Wirbeltierfunde aus der Kreide von Kansas seitens der um die Universitätssammlung hochverdienten. Herren Schimpf- Mannheim, W. Simon-Königsberg und M. Weise-Kirchheim u. T. bilden schon lange eine Zierde und einen besonderen Anziehungspunkt des Tübinger Instituts und kommen in der Vereinigung vielleicht noch vorteilhafter zur Geltung. Bei dieser Gelegenheit gelangten nunmehr noch zur Neu- Aufstellung das Schulterblatt und das Vorderbein (Höhe über 44 m) des größten bislang bekannten Landwirbeltiers Brachiosaurus aus den Dinosaurierschichten des südlichen Deutsch-Ostafrika (in Gipsabgüssen). Ebenso wurden die Extremitäten des nordamerikanischen Diplodocus, die in Originalknochen vorliegen, sowie des englischen Cetiosaurus. im Zusammenhange montiert, weiter Skeletteile von Becken und Wirbel- säule beigefügt. Es ergibt sich so zusammen mit der Extremität des Allosaurus und dem Schädel des Tyrannosaurus (in Gipsabgüssen) als Vertreter der Theropoden-Gruppe ein eindrucksvolles Bild jener Riesen an der Grenze von Jura und Kreide dreier Erdteile.. Eine prächtige Rekonstruktion des Dimetrodon aus dem Permocarbon von Texas ist ferner durch Herrn Professor v. Huene aus den reichen Beständen des Instituts im Sauriersaale neu zur Ausführung gelangt und bringt die weitgehende Spezialisation jener frühzeitigen Vertreter des Reptilien- geschlechts zur Anschauung. nl AXX — | - Ein kleinerer Raum, der schon bisher die triassischen Dinosaurier Schwabens umschloß, ist jetzt diesen allein vorbehalten. Ebenso hat die württembergische Geologie und Palä- ontologie im Rahmen der stratigraphischen Schausammlung eine Sonderdarstellung etwas ausführlicherer Art erfahren. Es handelt sich - dabei vorwiegend um Trias und Jura, die ja die reichsten Schätze ge- liefert haben. Für besonders fossilreiche Schichten, wie die Lias &- Schiefer, die Nusplinger Plattenkalke und die Nattheimer Korallenriffe, ist der Versuch einer Darstellung von Flora und Fauna in ihrer Ge- samtheit unternommen worden, also unabhängig von systematischer und nur in Eingliederung in stratigraphische Anordnungsweise. In diesem Zusammenhange ist neben den Hautexemplaren von Ichthyosaurus und Hybodus der neue wirbelsäulenlose Riesenganoid des Lias e mit den Umrissen des .nackthäutigen Körpers zur Aufstellung gelangt. Auswärtige Trias und Jura haben an den württembergischen Sonder- raum unmittelbar anschließend ihren Platz in der Gesamtübersicht über die Formationen vom Präcambrium bis zum Diluvium gefunden. Hier- neben ist in zeitlich jeweils entsprechenden Seitenschränken auch das Wichtigste aus der fossilen Pflanzenwelt angereiht worden. Weiterer Ausbau der Schausammlung ist unerläßlich und vor allem auch in der Richtung ins Auge gefaßt, daß textliche und bildliche Er- läuterungen in möglichst weitem Umfange das Sammlungsmaterial dem Verständnisse der Besucher näher bringen, sowie dem Studierenden An- 4 leitung zu weiterer Vertiefung in den Stoff bieten sollen. f 2 2 > 2 Mancher weitere Wunsch wird aus technischen und räumlichen Gründen einstweilen zurückgestellt werden müssen oder vielleicht auch dauernd undurchführbar sein. 1. April 1919. Hennig. Il. sitzungsberichte. Hauptversammlung am 27. Juli 1919 zu Stuttgart. Prof. Dr. W. Gmelin: Was verlieren wir an Deutsch-Süd- westafrika? (Mit Projektion von ca. 60 Originalaufnahmen.) 4 Nach Nr. 119, 120 u. 257, Abs. 1,2 u.5 der Friedensartikel haben wir auf unsere überseeischen Besitzungen, also auch auf Deutsch- Südwestafrika, ohne jede Entschädigung oder Anrechnung auf die Kriegs- entschädigung Verzicht zu leisten. Der Mandatarmacht — und als solehe ist bereits die südafrikanische Union bestellt — fallen sämtliche Einrichtungen der Verwaltung, ihre Versuchsfarmen-, Vieh-, Schaf-, Straußenzuchtfarmen, Gestüte, Tabakplantagen und eine un- geheure Fläche an besiedelungsfähigem Regierungsland in den Schoß. Ferner bleibt es ganz dem Ermessen der Mandatarmacht überlassen, ob und welche deutsche Ansiedler in der Kolonie ‚bleiben, und ob in Zukunft. Deutsche sich in der Kolonie niederlassen und arbeiten dürfen. Damit ist der aufgelegte Raub und die künftige Recht- und Schutzlosigkeit des Deutschen kodifiziert und es heißt, sich damit ab- finden. Wir würden uns innerlich noch eher damit abfinden, wenn nicht Lloyd George den Raub damit begründet hätte, daß er sagt, wir verständen nicht zu kolonisieren und verständen insbesondere nicht die Eingeborenen zu behandeln. Wenn der führende englische Staats- mann mit Zustimmung seiner Regierung vor der ganzen Welt diese Behauptung aufstellt, so haben wir die Pflicht, unter Beiseitesetzung von Leidenschaft und Haß, uns die Frage vorzulegen: War es wirklich so, daß wir schlecht kolonisiert haben? Und mit Ihnen heute noch- mals unsere kolonialeArbeitinDeutsch-Südwestnachihrem Stand unmittelbar vor dem Kriegsausbruch prüfend an uns vorübergehen zu lassen, das ist der Zweck der heutigen Stunde. % | Die Erschließung und Besiedlung von Südwest ist wohl eine der schwierigsten kolonisatorischen Aufgaben, die die Geschichte einem Volk zugewiesen hat. Die Engländer haben sich wohl gehütet, sie anzufassen, ehe sie nicht im übrigen Südafrika Herr waren. Am Wunsch und Verlangen nach dem Besitz hat es sicherlich nicht gefehlt. Von den politischen und finanziellen Schwierigkeiten ganz d > r * „ - 7; zum — "= abgesehe die: ‚wir ja reichlich auszukosten hatten, sind es namentlich in der. Natur des Landes gelegene Schwierigkeiten, die eb erschwert haben. Die Arbeit des Menschen steht unter dem Einfluß seiner Um- 7 I Das gilt in heißen Ländern noch viel mehr als in unsern ißigten Zonen. Deshalb ist es notwendig, ganz kurz auf die klima- ische Sonderstellung von Südwest hinzuweisen. 0. Südwest ist ein trockenes, wasserarmes Land. Noch nicht die Hälfte des Regens, der bei uns fällt, gebt dort nieder. Es hängt das mit seiner Lage als tropisches bis subtropisches Land zu- sammen; erstreckt es sich doch über 12 südliche Breitegrade. In olchem Land ist alles Leben nach den nassen und trockenen Perioden des Jahres eingerichtet. Während bei uns die Temperaturverhältnisse das Ausschlaggebende sind, und alles ‚nach kalten und warmen Jahreszeiten eingerichtet ist, scheidet dort die "Temperatur als bestimmender Faktor aus. Die Temperatur ist konstant, - das Wärmeausmaß reichlich, so daß man sich um die Temperatur nicht zu kümmern braucht, wohl aber um den rechtzeitig einsetzenden egenfall. Die Regelmäßigkeit des Regenfalls ist aber bedingt durch die große Regelmäßigkeit der atmosphärischen Vorgänge. -00Die Temperatur ist konstant, weil alle um den Wendekreis gelegenen Länder, also auch Südwest, ozeanisches Klima haben. ee der um den Wendekreis gelegenen Oberfläche sind Wasser. - Die Gleichmäßigkeit der Temperatur hat aber auch Gleichmäßigkeit des Luf tdrucks zufolge. Die Luftdruckschwankungen treten mit großer Regelmäßigkeit ein, z. B. mittags 4 Uhr ein Minimum, so daß man - daraus einigermaßen die Zeit bestimmen kann. (Das Wetterglas kann als Stundenglas benützt werden.) 5 Diecherrschenden Winde sind der SO-Passat und NW- Monsun. Zur Zeit des höchsten Sonnenstandes, im Süd 21. Dezember, steigt im Bereich des Äquators die mit H,O gesättigte Luft in die | - Höhe. Das barometrische Minimum wird ausgefüllt von dem kälteren lJandwärts von See gerichteten Monsun; es kommt zur Kondensation des Wasserdampfs, zur Wolkenbildung und Regen, den der NO-Passat aus ‚den äquatorialen' Gegenden nach W, SW und S führt. Je weiter die Gebiete vom Kondensationsherd des Wasserdampfs entfernt sind, um so weniger erhalten sie Regen, da dieser unterwegs niedergeht. Es haben "deshalb in Südwest die Gebiete ganz verschiedenen Rrgenfall; der Norden "am meisten, weniger die Mitte, noch weniger der Süden, am wenigsten bezw. gar keinen die Namib und die Küste. "u Was geschieht mit dem Niederschlagswasser? Das ınere von Südwest ist bekanntlich ein bergiges Hochland, das in rascher ‚Stufenfolge schon in 150—200 km Entfernung von der !Küste auf -1600—2200— 2600 m ansteigt. Die Folge davon ist, daß die Nieder- ‚schläge mit großem Druck und in raschem Lauf sußklär dem Meere zu- türen, soweit sie nicht versickern und verfallen, was offenbar z. T. in: große Tiefen geschieht. Denn es haben z. B. die in Windhuk zu- tage tretenden Quellen eine Temperatur von 70°. Es müssen daher Jahreshefte d. Vereins f. vater]. Naturkunde in Württ. 1919. C die Wasser, wenn der Unterbilanz des Landes in ‘seinem 'Wasser- haushalt entgegengetreten werden soll, zurückgehalten werden. Am wirksamsten ist es, wenn jeder einzelne Farmer auf seinem Grund und Boden Staudämme anlegt. Dies war aber bei der Farmer- schaft nicht zu erreichen; deshalb hat die Regierung die Sache selbst in die Hand genommen und ein Stauprojekt großen Stils ausgearbeitet, das mit dem Ertrag der Diamantenregie in die Tat umgesetzt werden sollte. Die bis dahin geübte Wassererbohrung mit oder ohne Wünschel- rute ist Raubbau, der sich mit zunehmender Besiedelung in steigendem Maße fühlbar macht und zum Bankerott im Wasserhaushalt des Landes führen muß. Die Erfahrungen während der Okkupation des Landes haben dies bestätigt. Infolge des größeren Wasserverbrauchs sank der Grundwasserspiegel ganz erheblich und eine ganze Anzahl von Brunnen, die bis dahin ergiebig flossen, versiegte. i Als geeignete Gegend zur Wasseransammlung wurde der Fisch- .fluß und sein Einzugsgebiet gewählt. Einmal hatte der Süden das Wasser am nötigsten, da in ihm erheblich weniger Wasser fällt als in der Mitte und im Norden des Landes; und sodann eignet sich das z. T. tief eingeschnittene Fischflußrevier zur Anlage, von Dämmen und Stau- anlagen ganz besonders. Zwischen den Stauanlagen sind Grundschwellen und Sperren gedacht. so daß das Ganze ein zusammenhängendes System zur Aufsammlung von Millionen von Kubikmetern Wasser darstellt, mit denen viele Tausend Hektare angrenzenden Landes bewässert werden konnten. Der Plan war, dieses Land als Kleinsiedelungsland aufzuteilen. Der Engländer hat das Stauprojekt zurückgestellt, angeblich weil er keine bevorzugten Farmstellen schaffen will, in der Hauptsache wohl deshalb, weil er dies alles, besonders aber die Wassergewinnung, der Privatinitiative überläßt. Auf dem Zwangsweg hat er es erreicht, daß allein im Bezirke Windhuk 150 neue Wasserstellen entstanden sind. Also die Sache geht, wenn sie muß. Wir haben die Wasserfrage zuerst erörtert, weil sie die wicßtiihete ist. Und sie ist deshalb die wichtigste, weil von ihr die Haupt- ausnutzung des Landes, nämlich zur Viehzucht, abhängt. Viehzucht ist ohne geordnete Wasserwirtschaft nicht möglich. Wo diese aber eingeführt ist, hat jede Art von Viehzucht einen ganz vorzüglichen Standort. Solf nannte einmal das Land ein überreiches Land. Das ist ganz richtig. Ganz abgesehen von den Diamanten und sonstigen Edel- und Halbedelsteinen, die dort gewonnen werden, abgesehen von seinen reichen Mineralschätzen, besonders an Cu, vielleicht auch an Kohle, den Eindruck des Überreichtums bekommt jeder, der eine voll- bestockte Farm besucht und die stattlichen Großviehherden, aus 800 bis 1500 Stück bestehend, sieht, die zahllosen einheimischen Fettschwanz- schafe und Ziegen und die stattlichen Wollschafherden von mehreren tausend Stück wertvollen Materials. Die Viehzucht bildet in der Tat auch das Rückgrat des Landes und auf ihr beruht seine Zukunft. Aus den Zeiten des Aufstandes sind in Deutschland noch‘ allerlei Gerüchte im Umlauf, als drohten der afıikanischen Viehzucht unheimliche en ıW EEE Viehseuchen. Es hängt dies mit der zusammen, "daß während des Eingeborenenaufstandes die pest und später einmal die Schafpocken eingeschleppt und re der Sache zam Schaden der Kolonie ein ganz unnötiges Authebens en —. ‚wurde. Erfährt jemals die Welt davon etwas, wenn in Nord- die Rinderpest oder in Südindien oder Rhodesien die nseuche oder in Natal das Ostküstenfieber ausbricht, oder wenn \ustralien Millionen von Schafe infolge der Dürre eingehen ? rn Nein ! Der Viehbestand in Südwest ist einer der gesündesten, es gibt. Es herrschen dort unter den Rindern keine anderen u ‚als bei uns auch: der Milzbrand, verursacht und verbreitet ‚die Verwahrlosung der Wasserstellen durch die Herero und Farmer, " Rauschbrand, wie er auf unseren Almen vorkommt. Ebenso »h im Norden die Lungenseuche durch einheimisches Ovambo- j ieh eingeschleppt. Und alle diese Seuchen lassen sich wirksam nach ö heimischen Methoden bekämpfen. Es herrschen aber nicht die Tuberkulose, die unter dem einheimischen Vieh ganz unbekannt ist “die Maul- und Klauenseuche. Die durch Zecken ver- hten Erkrankungen der Rinder, das Ostküstenfieber und > , Tozasfie ber treten nicht auf und bilden vorläufig auch keine Gefahr, ge die-Luftfeuchtigkeit in Südwest nicht zunimmt. _ “+ Unter den Pferden kommt der Rotz und die Räude, die siehe und Influenza vor. Spezifisch afrikanisch ist die erdesterbe, die ab und zu große Verluste verursacht. Aber sie sind erträglich und hatten bisher im ganzen nur die Wirkung, die Preise LR « rentables Maß heruntersank. > Unter dem Kleinvieh ist es hauptsächlich die Räude und genwurmseuche; letztere verursacht durch das Tränken der Tiere an offenen Wasserstellen. Unter den Schweinen die Schweine- seuche ab und zu durch Schweine aus Kapstadt eingeschleppt. ==, Der gute Gesundheitszustand der Tiere ist ja auch nicht er- staunlich angesichts der extensiven Bewirtschaftung, der freien, natür- „a > en Haltung und: der mehr quantitativen als qualitativen Zuc htrichtung: ' Die Rindviehzucht. Bestand im Jahre 1913: 205 600 (gegen 0 im Jahre 1907). Die Vermehrung ist eine sehr rasche, ca. 60—65 % ı Jahr. Die Fruchtbarkeit eine regelmäßige; Mehrgeburten sind "Seuchen, welche die Zucht beeinträchtigen, z. B. Knötchen- euche, 'seuchenhafter Abortus, unbekannt. Zum Schutz des I as hat die Regierung ein Viehbrandgesetz eingeführt, eine Maßnahme, die bei dem freien 'Weidebetrieb notwendig ist. Jeder Farmer bekommt für sein Vieh eine Art Schutzmarke, die eingebrannt rd und .jederzeit Besitzer und Herkunftsort kenntlich macht. chtziel: Arbeit und Fleisch. Arbeit, weil der Zugochse a8 wertvollste Spanntier ist und am meisten zur Erschließung von a beigetragen hat. Als Produkte wurden ausgeführt: Butter, ‚'Talg, Hörner und Klauen (meist durch Vermittlung englischer ler). Da die Ausfuhr von lebendem Vieh nach Südafrika ge- y Parc g Pferde stabil zu erhalten, so daß ihre Zucht nicht auf ein u Pr r ns 1 FI Fre De 3,3 ro ie I ni. x - 2 A j r! er a; 4 ex . ET . ä& ir, „IT Ce 1 » . ee MER “ — 4, 4 u A — ı 3 RL? = pe - [ uf = i - Ne sperrt war, wurden Versuche mit der Einfuhr gekühlten und ge- frorenen Fleisches nach Kapstadt gemacht, die schon über die ersten Anfänge mit ihren: Mißerfolgen hinaus warn. Außerdem stellten 2 Konservenfabriken (in Okahandja und Karibib) aus- gezeichnete Büchsenkonserven her, die teils ins Ausland gingen, teils in 7 Südwest selbst als Proviant für die Pad und bei der Truppe m wendung fanden. | Vorkommende Schläge sind: das intacha Ovambo- Rind; kan einfarbig rote Afrikanerrind, das bunte Namarind, das Afri- kander Rind, hervorgegangen aus Kreuzung mit Namarind und schwarzbuntem Niederungsrind aus Holland. In dieser Form stellt es eine alte Zucht dar. Neue Zuchten sind Simmenthaler Kreuzungen, begehrt wegen des raschen Gewichtswachstums und die Zucht des einfarbigen Höhenviehs, das aus den Braunvieh- zuchtgebieten stammte; endlich das einfarbige Tieflandvieh zur Kreuzung mit dem einfarbigen voton Afrikanerrind. Das Gouvernement erleichterte die Einfuhr von Zuchtvieh in: wer gehendem Maße. Allein die heimischen Behörden ließen es am nötigen Verständnis fehlen. Es kam Vieh herüber, das als Zuchtvieh ‘nicht -in Frage kommen konnte. Ich babe Zuchtviehimporte aus England gesehen, namentlich Shorthorn, das nach Rhodesien bestimmt war und jeder Kritik standhalten konnte, auch durch Impfung in der: Heimat für die Akklimatisation schon vorbereitet war. Zudem entsprach‘ die Unterbringung auf dem Transportschiff allen hygienischen Anforderungen, so daß die Tiere, in keiner Weise durch den Transport geschädigt an ihrem Bestimmungsort ankamen. | Die Pferdezucht. Bestand 1913: wu 16000 Stück. Die Pferdezucht hat einen ausgezeichneten Standort in Südwest. Die billigen Weideflächen, das kupierte Terrain, der einfache: Betrieb begünstigen dieselbe nicht weniger als der Umstand, daß das Pferd das wichtigste Verkehrsmittel für rasche Beförderung ist. "Die 7 Hottentotten und die Rehobother Bastards sind von jeher enragierte Pferdezüchter gewesen. Jeder Farmer bedarf mehrerer Reit- ‚pferde und einer Pferdekarre, das Militär, die Landespolizei sind be- ritten, sOo_ daß stets Nachfrage nach Pferden ist, deren Preis sich im 7 allgemeinen zwischen 700—750 .„% hält. Die Regierung unterstützte die Zucht mit Errichtung eines großen Zuchtgestüts in Nauchas auf dem Hochplateau des Komas Hochlands mit einem Areal, so groß wie 7 halb Oberschwaben. Es standen dort 5 Hauptbeschäler und 100 Mutterstuten mit ca.320 jungen Hengsten und Stuten. 4 Im Land deckten auf 28 Stationen etliche 60 Hengste. Eine Kör- ordnung und Prämierungen nach. unserem württembergischen Muster sollten noch weiter zur Entwicklung der Pferdezucht beitragen. Das afrikanische Pferd ist ein leichtes Reitpferd von sehnigem Körperbau, außerordentlich dauerhaft und genügsam, das u. einfachem Weidefutter große Leistungsfähigkeit zeigt. Die reichliche Verwendung von Vollblut, die durch Sendungen aus der Heimat seitens des verstorbenen Sissißinchein Oberlandstall- Ben XXXVI Zr mei ters Grafen von LEHNDoRFT, PAR Gouvernement nahegelegt wurde, i and in: der Farmerschaft, meines Erachtens nicht mit Unrecht, einigen _ Widerspruch, zumal es keineswegs hervorragende Vertreter waren, die geschickt wurden. Auch hier begegnete man der Meinung in der Heimat; daß das, was man zu Hause aus irgend einem Grunde nicht gut ge- "brauchen: konnte, noch gut genug für die Kolonie wäre. Die Farmer- schaft zog mehr das trockene weniger edle ungarische oder ost- 5 Enkeußisuhe Halbblutpferd vor, oder die Verwendung eines starken | arabischen Vollbluts und beschaffte sich lieber mit großen eigenen ' Kosten dieses Zuchtmaterial, als daß sie sich bedingungslos den Voll- , blutkreuzungen anschloß. | ‚Und die englische Verwaltung? Sie hob sofort das Gestüt - auf und will auch diese Angelegenheit dem einzelnen überlassen, indem E sie davon ausgeht, daß gerade bei der Pferdezucht der Satz gilt, daß die En Ware den Preis und der Preis die Ware macht Durch mehrere starke | Remontierungen; bei denen gerade die ursprünglichen und trockenen, kleinen Afrikaner bevorzugt wurden, führte sie sich bei der Farmerschaft geschickt | ein. Nur wurde verlangt, daß die vorgeführten Pferde handfromm waren 2 und sich vorführen ließen; waren sie angeritten, wurden sie entsprechend E besser bezahlt, Böflerdniem die wir nur bei einzelnen Züchtern erreichten. 3 = Die Kleinviehzucht. Die Zucht der einheimischen Schafe und re IF jr Me. h ze PR l a Ziegen ist außerordentlich lohnend, da die Tiere sehr fruchtbar sind. Mehrgeburten bilden die Regel, so daß mit einer jährlichen Vermehrung von 77% gerechnet werden kann. Im Jahre 1913 waren 958000 ein- heimische Fettschwanzschafe und Ziegen vorhanden. Bei der kaninchen- E haften Vermehrung würden die Kleinviehbestände zum Verhängnis für den 'Futtervorrat werden, wenn sie nicht gegen die Trockenperioden 4 - sehr empfindlich wären und wenn sie nicht vorzugsweise dazu dienten, h den Fleischbedarf für die eingeborenen Arbeiter auf der Farın zu decken, der nicht klein ist. Ä r Das einheimische Beblachwunzseiluf ist ein ganz vor- ' zügliches Fleischschaf. Etwas größer und schwerer als unser württem- bergisches Bastardschaf ist es ein großartiger Fleischlieferant, dessen } Fleisch nieht unter dem Beigeschmack des Hammeltalgs leidet, da das Fett während der Regenperiode vorzugsweise in dem mächtigen Fett- schwanz aufgespeichert wird, der bei gutgemästeten Tieren ein Gewicht von 8—10 Pfund erreichen kann und vorzügliches Koch- und Speisefett liefert. Mit afıikanischen Fettschwanzschafen sind dank der Initiative - und dem Entgegenkommen des kaufmännischen Leiters der Wörmann- - Linie, H.: WArpesky, wohlgelungene Versuche mit Ausfuhr von . Gefrierfleisch nach Hamburg. gemacht worden. Das Fleisch hat in Hamburg allgemeinen Beifall gefunden. Meines Erachtens liegt hier eine große und lohnende Zu- kant für den südafrikanischen Farmer, wenn er das ein- ikische, Fettschwanzschaf in sich verbessert und ala Fleischschaf für den Export züchtet. Nur muß er durch Schaffung von Futterreserven dafür sorgen, daß der gute, während der Regenzeit erreichte Ernährungs- zustand nicht wieder während der Trockenperioden verloren geht. w » . D — ZREAN — - Die Wollschafzucht. Im Jahre 1913 waren 53 700 Stück vorhanden. Für Wolischafzucht ist das Land nach einstimmigem Urteil der australischen und südafrikanischen Schafzüchter und nach meinen eigenen Wahrnehmungen in hervorragendem Maße geeignet. Das Land bildet die von den Engländern längst gewünsehte Ergänzung der Haupt- “ produktionsländer Australien und Südafrika; durch deren Ver- einigung sind jetzt die Engländer gegenüber der argentinischen Kon-., kurrenz zu den unbestrittenen Herren des Wollmarkts gemacht. In Südwest litt die Wollproduktion ganz besonders unter dem Kapitalmangel der Farmer, der sie verhinderte, die nötigen Futterreserven an Luzerne zu schaffen, ohne welche die Produktion einer gleichmäßigen wertvollen Wolle schlechterdings unmöglich ist. Ferner unter der Un- sicherheit der Verhältnisse vor dem Krieg, die eine Einigung auf ein gemeinschaftliches Zuchtziel erschwerte. Vor dem Krieg war der Bedarf und die Nachfrage nach der-groben Crossbred- Wolle infolge des starken Bedarfs an groben Militärtuchen vorherrschend und ließ die Zucht der feinen, hoch bezahlten Kammwolle nicht auf- kommen. dort gekauft wurde. Unter den Tieren waren hervorragende Vertreter der Wanganella-Zucht und des Tasmanier-Schafs. Die Angoraziegenzucht, welche die wertvolle Mohairwolis liefert, hatte im Schutzgebiet gleichfalls einen glücklichen Boden ge- funden. Vor dem Krieg waren ca. 32000 Stück vorhanden. Die Karakulzucht. Sie bedarf besonderer Erwähnung. In dem ariden Klima der Bucharei lebt ein schwarzer Verwandter des Fett- schwanzschafs, das Karakulschaf. Die Lämmer dieses Schafs liefern bekanntlich den dichtgelockten wertvollen Krimmerpelz. Auf die Initiative des Gouverneurs von Lindeqguist wurde eine wertvolle Herde von Karakuls in der Bucharei angekauft und nach Südwest verpflanzt, wo sie auf einer Stammschäferei des Gouvernements untergebracht ganz vorzüglich sich akklimatisierte und gut gedieh. v. LispEquisr ging davon aus, diesen Betrieb gewissermaßen als Nebenbetrieb in die Farmwirtschaft aufzunehmen. Wo die Zucht das nötige Verständnis fand, gedieh sie auch gut. Die zur Begutachtung an die bekannte Firma Thorer in Leipzig eingesandten Lammfelle wurden von dieser hoch bewertet, die zur Weiterentwicklung der Zucht energisch aufmunterte. Die Engländer verfolgten schon vor dem Krieg die Zucht mit Interesse. Während des Kriegs war einer der ersten Akte die Wegnahme der Herde und Einziehung aller an die Farmer ausgegebenen Böcke. Die schönsten derselben figurierten bereits auf Ausstellungen in der Union: Die Straußenzucht, Bestand 1913: 1500 Federstrauße. Eine gleichfalls mehr dem Luxus dienende Zucht ist die Straußenzucht. Da die Straußenfeder stets den schönsten Hutschmuck der Damen bilden wird und gute Federn hoch bezahlt werden, ist die Zucht sehr lohnend. Denn der Strauß liefert von $ Jahren an bis über das 40. Lebensjahr hinaus Federn, die alle 89 Monate geschnitten werden können. Das Gouvernement unterstützte diese Zucht durch Ankauf einer ‘ Original-Merinoherde aus Australien, die mit großen Kosten | | | | | Me > 342 a E Jeder Maker liefert je nach Qualität (im mittleren Alter die beste) | 120--250 4. Eine Henne liefert jährlich ca. 30--60 Eier. Die Brüte- per dauert 6 Wochen. Strauße, die nicht zur Zucht verwendet werden, Ki erden kapaunt. Das Gouvernement idäte eine Straußenfarm in Otjituesu in _ der Nähe von Windhuk an mit wertvollen Federnhähnen. Die Eng- as hoben die Farm alsbald ar und a un das ER. dit weäten: RB Die Kamelzucht. Ein wichtiges Befötderingemistel besonders zur Überwindung der Durststrecken und wasserlosen Gebiete ist das Kamel. Die Truppe unterhielt eine Kamelreiterkompagnie, die im Krieg ‚B wertvolle Dienste im Patrouillen- und Nachrichtendienst leistete. Sie besaß eine eigene Kamelzucht auf der Farm Kalkfontein N in der - Kalahari. Die Entwicklung dieser Zucht beobachteten die Engländer Baget mit Mißtrauen, da die Truppe jederzeit, wenn sie wollte, durch die wasserlose Kalahari nach Osten in die Gegend von Kirkbehley vor- stoßen konnte. Sie behielten die Zucht in ihrem ganzen Umfang bei _ und machten ihre Polizeipatrouillen damit beritten. ei Noch ein Wort über unser Verhältnis zu den'Ein- geborenen. Es wurde dies ja in ganz besonderer Weise zum Aus- % aa ah eines Vorwürfs seitens unserer Feinde gemacht. $ ' Von eingeborenen Stämmen sind im Land vorhanden im Norden die Ovambo, in der Mitte die Herero mit ihren früheren Dienst- leuten, den Kaffern, südlich der Auasberge die Rehobother Bastärds, die sich seit.der Mitte des vorigen Jahrhunderts als be- sondere ns abgeschieden hatten und aus einer Mischung kapscher & - Buren und Hottentotten hervorgegangen sind; im ganzen Süden bis zum > Oranje die verschiedenen Stämme € /Naticnei* ) der Hottentotten; 4 im Osten des Landes überall zerstreut und sporadisch auftretend wie die Zigeuner, die ursprüngliche und autochthone Bevölkerung “ Südafrikas, die Buschleute. Sie alle bekämpften sich vor der - deutschen erghäitung; am blutigsten die Herero und Hottentotten, _ und stets drehte sich der Kampf um Weideland und Viehbesitz, ein Beweis, welche Wichtigkeit dem Lande auch diese Stämme zuerkannten. — Der Aufstand vereinte dann die früheren Feinde zum gemeinschaftlichen Kamjf gegen den Deutschen. Die Waffen lieferte England. Nachdem - der Aufstand unter großen Opfern an Gut und Blut niedergeschlagen 3 war, waren die Verhältnisse im Schutzgebiet tatsächlich so, wie sie der ; Gouverneur v. Lindequist schilderte: man konnte mit dem Stock und Wassersack durchs ganze Schutzgebiet ungefährdet wandern. Nur die Buschleute im Norden machten ab und zu wegen ihrer unbezähm- baren Wildheit und der häufigen Virhräubereien zu schaffen. Er Herero, Hottentotten und Ovambo war es bei dem Rechts- e zustand, den sie sowohl in den Beziehungen unter sich als auch zum Weißen genossen, ganz wohl. — Xu — Eine ganze Anzahl von Verordnungen wachte über die Rechte der Eingeborenen; z.B. Verfügung über die Strafgerichtsbarkeit und Disziplinargewalt gegenüber den Eingeborenen; über . die Rechtsgeschäfte und Rechtsstreitigkeiten Nicht- eingeborener mit Eingeborenen; über die Kreditgeschäfte Eingeborener; über die Anwerbung und Arbeitsverhältnisse der eingeborenen Arbeiter; über die Aufnahme der Ein» geborenen in die Regierungslazarette. Besonderen Eindruck machte es stets auf die Eingeborenen, wenn ein Weißer, der sie in gewissenloser Weise betrog oder mißhandelte, von den Gerichten .be- ° straft wurde. Für Recht und Gerechtigkeit hat der Eingeborene ein feines Gefühl, wie Kinder, die bald dem ihr Vertrauen schenken, der sie gerecht behandelt. | Besonders lag der Regierung an der Restituierung ae Er- haltung der Herero, die durch den Aufstand schwer gelitten hatten: Denn der Herero hat viele gute, natürliche Anlagen, wenn auch vielleicht in primitiver Form. Vor allem ist er ein guter Viehhirte; er’ist von einem natürlichen Selbstgefühl und persönlichen Stolz; die Mannestreue zu seinem Herın ist ihm kein leerer Wahn; er ver- abscheut den Betrug; ein natürlicher Bildungsdrang wohnt ihm inne; er-hat es z, B. dem Deutschen hoch angerechnet, daß er seine Kinder in der Kunst des Lesens, Schreibens und Rechnens unter- richten läßt. | Mich nimmt deshalb nicht wunder, daß er sich für die deutsche ; Herrschaft entschieden "hat. Wohl mag auch er zu Anfang des Kriegs den Traum des Selbstbestimmungsrechts der kleinen Nationen geträumt ° und gehofft haben, daß nochmals die Stunde der Unabhängigkeit seiner Heimat geschlagen haben könnte. Bald aber merkte er, daß der Kampf des weißen Mannes nichts für ihn ist und für ihn nur die harte Herr- ° schaft des Engländers bringen kann, von dem er so gut wie wir ' weiß, daß bei ihm Macht vor Recht geht, Und was tat der Eng- länder? Er griff zu dem alten, abgegriffenen, in Südwest ganz un- angebrachten Mittel: er schuf für die Herero ein Reservat. Vorläufig hat der Herero nach mir zugegangenen Mitteilungen sein Reservat gegen die Einfuhr von Schnaps noch abgesperrt. Aber das Endergebnis wird dasselbe sein, wie bei allen Reservaten. Ausgebeutet durch gewissenlose Händler kann der Eingeborene seinen Besitz nicht halten; schließlich ° verfällt er doch der Schnapspest. Wenn ihm dann die Not die Waffe in die Hand drückt, ist er verloren. Mit Bezug auf die Eingeborenen haben wir ein sauberes Brusttuch und reines Gewissen. Mag auch die Kolonisation der Engländer in manchen Dingen auf Grund ihrer langen Erfahrung praktischer und erfolgreicher gewesen sein; den Eingeborenen gegenüber zeigten wir uns als die besseren Menschen. Denn kolonisieren heißt 'bei uns, wie dies einst Sour ausdrückte, nicht bloß „nehmen“, sondern auch „geben“, und zwar reichlich geben von den Gaben, die bei uns bisher eine gute Pflegestätte gefunden hatten,, Bidnes Gesittung und Recht. 5 Wishähsthatttichs Abende den, Vereins in Stuttgart: 7 . Sitzung. am ER Februar) 1919, ee A Er Nachdem dei Vorsitzende Prof. Dr. Sauer: die zahlräich schehiehehen _ Mitglieder ‚und‘ Gäste, darunter «namentlich viele: Mitglieder des zur Sitzung eingeladenen Stuttgarter ärztlichen Vereins begrüßt und darauf j wiesen: hatte, wie insbesondere die naturwissenschaftlich gebildeten _ Kreise durch Erziehung unseres Volkes zu logischem naturwissenschaft- ir lichem Denken am Wiederaufbau des’durch die Revolution zertrümmerten assz Dr. W. Camerer über den Bevölkerungsausfall- in "Deutsch- land und Frankreich infolge des Kriegs. Obwohl zurzeit noch nicht alle Zahlen zur Verfügung stehen, die zu einer genauen Bestimmung des Bevölkerungsausfalls durch’ den Krieg b notwendig sind, kann doch schon jetzt eine annähernde Schätzung ver- sucht werden. Da aber die Wirkung des Kriegs auf die Bevölkerung nur zu einem Teil mit Kriegsbeginn einsetzt und ebensowenig bei Kriegs- _ ende völlig aufhört, muß zum mindesten das Jahr 1919 ‚mit in die Berechnung einbezogen werden. Der Bevölkerungsausfall setzt sich zu- ; sammen aus den direkten und denindirekten Kriegsverlusten. - Die ersteren stellen die Summe der Todesfälle bei den Militärpersonen - infolge Verwundung oder Krankheit dar. Sie sind für Deutschland bis Ende 1918 auf etwa 1800000 einzuschätzen, für Frankreich beträgt die Zahl der „Gefallenen“ und Vermißten etwa 1300 000. Ob in dieser Zahl die an Krankheiten Verstorbenen mit einbegriffen sind, ! ist nicht sicher. Ihre Zahl ließe sich darnach berechnen, daß in Deutsch- { land in den ersten 2 Kriegsjahren auf 100 Gefallene etwa 8 an Krank- heiten Verstorbene kommen, ein Verhältnis, das im Vergleich zu früheren Kriegen den glänzenden Fortschritt in der Bekämpfung der Kriegs- _ erkrankungen zeigt. (Verhältnis 1870/71 — 10061.) Unter An- _ nahme desselben Verhältnisses wäre also für Frankreich noch etwa 100000 Tote zuzuzählen, so daß- die Gesamtsumme etwa 1400 000 : betragen würde. Ob in dieser Zahl die Verluste der RE IELERN ! enthalten sind, ist nicht sicher. Die indirekten Kriegsverluste setzen ‚sicher zusammen. aus dem Geburtenausfall und der durch den Krieg hervorgerufenen Änderung | der Zahl der bürgerlichen Sterbefälle. Man darf den Ausfall an Lebendgeburten für Deutschland bis 'einschließlich 1919 auf _ rund 4 Mill., für Frankreich auf etwa‘1700000 schätzen. Bei der Bebtstellung der Sterbefälle der Zivilbevölkerung ist zu unterscheiden zwischen denjenigen der Säuglinge und der der Über- . jährigen. Da die Säuglingssterblichkeit in den ersten Kriegsjahren etwas gefallen und in den letzten wohl nur wenig gestiegen ist, darf bei der außerordentlichen Geburtenabnahme mit einem Rückgang der Säug- lingstodesfälle von 1914 bis einschließlich 1919 um gegen 600 000 gegenüber Friedenszeit gerechnet werden. Umgekehrt haben, wie man wohl aus den jüngsten ‚Mitteilungen schließen darf, vor allem die Sterbefälle der Überjährigen infolge der Hungerblockade um die c Dr Ey erschreckende Zahl von gegen 800 000 zugenommen, so daß Pr Ende 1919 mit einer Zunahme der Todesfälle bei der Gesamtzivil- bevölkerung um rund 400 000 gerechnet werden darf. Auch in Frank- reich hat die Zahl der unterjährigen Verstorbenen stark abgenommen, während die Summe der überjährigen Verstorbenen wohl auch etwas, aber lange nicht in dem Maß wie in Deutschland zugenommen haben wird, I Aus den genannten Zahlen läßt sich nun der Gesamtmenschen- ausfall bis Ende 1919 für Deutschland auf etwa 6 Mill., für Frankreich auf rund 3 Mill. berechnen, so daß die Bevölke- rungszahl für Deutschland sich Ende 1919 auf etwa 66 Mill. und für Frankreich auf 37 Mill. stellen wird. Im Frieden wäre für Deutschland zur selben Zeit eine Bevölkerungszahl von etwa 72 Mill, © . für Frankreich eine solche von rund 40 Mill. zu erwarten gewesen. Es erleidet also der Volkskörper beider Länder eine gewaltige Erschütterung. Dazu wird sich die Einwirkung des Kriegs auf Menge und Beschaffenheit der Bevölkerung noch weiterhin auf viele Jahre bemerkbar machen. So z. B. betrug in Frankreich schon nach 3jähriger Kriegszeit das Verhältnis der Zahl der Männer im Alter von 19—49 Jahre zu der entsprechenden weiblichen Altersklasse 1000 : 1202, in Deutsch- land wird dasselbe nach Kriegsende nach Berechnung von Psınzıng 1000: 1166 betragen. Es wird also die Ehemöglichkeit entsprechend abnehmen und es ist kaum anzunehmen, daß der hierdurch zu er- wartende Geburtenausfall durch vermehrte Fruchtbarkeit der Familien bald ausgeglichen wird. Mit einer skeptischen Betrachtung darüber, ob ein seläee, Auie gleich in Anbetracht unserer schweren wirtschaftlichen Lage für Deutsch- land in der nächsten Zeit überhaupt von Vorteil wäre, schloß Redner seine mit großem Interesse entgegengenommenen Ausführungen, an die sich eine lebhafte Aussprache anschloß. An derselben beteiligten: sich San.R. Dr. Weinberg, Prof. Dr. Baisch, Dr. Simon und Prof. Dr. Ziegler und es wurde dabei namentlich noch der Einfluß der Ein- und Auswanderung auf die -vom Redner aufgestellte Bilanz: be- sprochen, wobei sich ergab, daß eine etwaige starke Auswanderung eine große Gefahr für Deutschland bedeuten 'wärde und unbe, mit allen ag verhindert werden sollte. f Sitzung am 10, März 1919. Prof. Dr. A. Sauer sprach über Deutschlands Rohstoffe für | den wirtschaftlichen Wiederaufbau mit besonderer Be- rücksichtigung Württembergs. } Wohl hat die Partei, die durch die Novemberrevolution in Dentach- | land ans Ruder gekommen ist, und mit ihr alle andern Parteien den wirtschaftlichen Wiederaufbau des zusammengebrochenen Vaterlands als ‘wichtigste Aufgabe anerkannt, doch ist es ihr bisher nicht gelungen, diesen einzuleiten; im Gegenteil, der wirtschaftliche Abbau macht noch immer rasende Fortschritte und in weiten Kreisen wächst die Besorgnis, daß es nicht gelingen’ werde, ihn zum Stillstand und zur ee... XLIN ‘a Pr< Fr u . v —— » — P ns Ps, ? ei ; u . * j Umkehr zu bringen. Demgegenüber warnt Redner davor, .den um- laufenden und von unseren Gegnern gestärkten falschen Angaben über _ unsere wirtschaftliche Wehrlosigkeit' Glauben zu schenken und betont, daß wir: wirtschaftlich keineswegs wehrlos dastehen und bei richtiger "Würdigung der wirtschaftlichen Zusammenhänge wohl auf einen Wieder- , aufbau hoffen: dürfen. Nach einem Blick auf den gewaltigen Aufstieg | deutscher Industrie und Landwirtschaft, die sich am deutlichsten in den Zahlen der Handelsbilanz zeigt, und in dem, wie auch von hervor- ragenden- Führern : der Sozialdemokratie :(Dr. Davı u. a.) anerkannt | wird, trotz aller Gegenbehauptungen die Ursache des uns von den ı meidischen Gegnern aufgezwungenen .Wirtschaftskriegs zu suchen ist, ‚ ‚bespricht der Redner im einzelnen den Bedarf unserer Industrie an den ‘ für sie wichtigsten mineralischen Rohstoffen, insbesondere Stein- und | Braunkohle, Torf; Erdöl, Kalisalze,. Kupfer, Eisen, Zink, Blei, Mangan, ' Schwefelsäure usw. und zeigt, welche Mengen davon uns im eigenen Lande zur Verfügung stehen. Wenn auch einzelne derselben, die früher in großer Menge aus dem Ausland eingeführt werden mußten, zurzeit noch mehr oder weniger fehlen, so besitzen wir doch in anderen, wie Kohlen und Kalisalzen, so reichliche und wertvolle Rohstoffe und Zahlungsmittel, daß wir in der Lage sein werden, mit ihnen neben ‚ Deekung unseres eigenen Bedarfs auch die noch fehlenden Rohstoffe aus dem Ausland zu beschaffen und unsere Valuta zu heben. Es ist in höchstem Grade bedauerlich, daß wir durch die von einer Minderheit hervorgerufenen inneren Unruhen daran gehindert worden sind, von diesem Kampfmittel schon längst ausgiebigen Gebrauch machen und unser Ansehen im neutralen Ausland kräftigst heben zu können. In Württemberg, das ja bisher, abgesehen vom Steinsalz, für arm an mineralischen Rohstoffen galt, ist neuerdings ein in reicher Menge vorhandenes Gestein zur Geltung gekommen, das berufen sein dürfte, dem Mangel des ganzen Reiches an mineralischem Rohöl für immer abzuhelfen. Es sind die Posidonienschiefer des Lias- Epsilon, deren Ölgehalt schon in den 60er Jahren des vorigen Jahr- hunderts zur Prüfung ihrer technischen Verwendbarkeit geführt hatte, die aber infolge der bald einsetzenden Konkurrenz der amerikanischen - Rohöle ohne Folge blieb. Diese Prüfung wurde vom Vortragenden schon { im Dezember 1914 wieder aufgenommen und hat nun dank der energischen Fördarung der Bergdirektion zu Ergebnissen geführt, die außerordentlich verheißungsvoll sind und zur Gründung einer großen Ölgewinnungsanlage bei Göppingen-Eislingen geführt haben. Die Schiefer, .deren Ölgehalt j im allgemeinen schwankt, zeigen stellenweise einen solchen von 10%, - das ist einen Gehalt von 230 Liter im Kubikmeter, wonach also 2 qkm eines Gesteins von gleicher Beschaffenheit bei 3 m Mächtigkeit nach einem von -Prof. Grube vorgeschlagenen Verfahren 1 Mill. Tonnen Rohöl, das ist den Jahresbedarf des Deutschen Reiches liefern würden. Neben diesen in größter Ausdehnung vorhandenen Ölschiefern _ dürften auch die nicht minder weit verbreiteten Anhydritlager von ‚größter Bedeutung für die deutsche Industrie werden, seitdem es ge- lungen ist, aus dem schwefelsauren Kalk durch Zusammenschmelzen mit — XV — Quarzsand die unentbehrliche Schwefelsäure zu gewinnen, ‚bezüglich deren | wir "bisher: auch: im wesentlichen auf das Ausland angewiesen waren. Dazu kommt weiter noch, daß auch der in unseren Albfelsen im: an . erschöpflichen ‚Mengen vorhandene chemiseh-reine kohlensaure Kalk neuerdings eine "große Rolle in der. Landwirtschaft "und chemischen Industrie spielt und sich so als wertvolles Kapital erweist. Alle diese Dinge setzen die’ genaue Untersuchung unseres Bodens voraus, wie’ sie die ‚Geologische Landesanstalt seit Jahren betreibt, und. es zeigt sich so, daß die Arbeit der letzteren sich nicht, wie man stellenweise glaubt; in der unnötigen Herstellung buntbemalter geologischer Karten RER ag wertvollste Früchte trägt. ya) E. Oberschwäbischer Zweigverein für vaterländische Naturkunde. Frühjahrsausflug in die Allgäuer Gegend bei Leugı am 29. Juni 1919. Von der Bahnstation Friesenhofen . wurde in das 4 km ka gelegene Menelzhofen gewandert, wo auf dem Berg an verschiedenen Stellen im Tertiär (in einer Meereshöhe: von etwa 760 m und einer Mächtigkeit von bis zu.60 cm) Braunkohle zutage tritt. Dort laufen unter dem ganzen Berg zwei Bänke durch, deren untere früher .berg- männisch abgebaut, wurde. Dem .geologischen Führer der Versammlung, Hauptlehrer. Bodenmüller-Menelzhofen, ist es vor einer Reibe von Jahren gelungen, den Eingang des damaligen Schacktes (oder Stollens?) wieder aufzufinden. Die obere Bank auf der Ostseite des Berges war bloßgelegt und zeigte in einer Mächtigkeit von etwa 60 cm eine schöne schwarze Braunkohle, die auch, wie früher vorgenommene Versuche er- geben haben, eine starke Brennkraft hat. Ob es sich angesichts der höheren Preise der Kohle und ihrer durch die Fortschritte der Chemie ermöglichten starken Ausnützung lohnen wird, eine Ausbeutung dieser Lager in Angriff zu nehmen, muß eine nähere Untersuchung ermitteln. An dieser Stelle erläuterten die Herren Bodenmüller und Prof. Dr. Bräu- häuser durch ausgezeichnete Vorträge die geologische ‚Bedeutung der hier vorkommenden Kohle und die etwaigen Aussichten des bergmännischen Abbaues. (Siehe auch den Aufsatz von Baurat Dittus-Kißlegg: in diesen. „Jahresheften“ Jahrg. 1918 S. 278.) Nach einem der gegen- wärtigen Lebensmittelknappheit angepaßten Mittagessen in Neu-Trauch- burg würden Isny besucht und unter der kundigen Führung des Herrn Pfeilsticker-Isny die Sehenswürdigkeiten der altertümlichen Stadt besichtigt, insbesondere das Rathaus mit seinem malerischen Arkadenbau und dem reizenden Erkerturm, ferner die Altertumssammlung. Die ehe- malige Benediktinerabtei ist jetzt als Schloß des Fürsten v. Quadt- Wykradt-Isny eingerichtet, welcher in liebenswürdigster Weise den Besuchern den prächtigen Wohnsitz persönlich zeigte. Das alte Refek- torium enthält sehenswerte Wandgemälde. In der Stadtkirche hatte Dekan Marquardt die Führung übernommen. Hochbefriedigt trennten sich die Teilnebmer in angeregtester Stimmung. il Meat Akhandlungen und Mitungen, Beitrag zur Deutung der Frage ads Aufbaus des oberen weißen Jura in Schwaben. ec Von Fritz Musper, Heidenheim a. d. Br. Mit 12 Textfiguren. ‘Noch immer bildet die Stufe des weißen Jura Epsilon, wozu QUENSTEDT (1) neben „Marmor“, „Zuckerkorn“ und „Dolomit“ ich die Khrallönkalke und „Oolithe“ gezogen hat, eine g ” nzahl Rätsel in der Deutung alten Aufbaus. ENGEL (2, 3) und O. Fraas (4, 5) sind geneigt, die Entstehung dieser Glieder als in der Hauptsache aus Korallenriffen hervor- yegangen anzunehmen. SCHMIERER (6) hat gezeigt, daß die vor- nehmlich korallenführenden Schichten, die Korallenkalke von Natt- jeim u. a. Gegenden, sowie die ebenfalls teilweise Korallen in Im VENSTEDT bei der Aufstellung der Stufe noch zu Epsilon rechnete, da sie stets das tonige Zeta vertreten, einem höheren Horizonte, Zeta angehören. In diesen Schichten sind uns die Korallen, wie die übrigen Einschlüsse — verkalkt oder verkieselt — in meist E orzüglicher Erhaltung überliefert. Halten wir in den uns von Epsilon übriggebliebenen Gliedern nach Korallen Umschau, so nden wir, daß der „Marmor“, den wir mit BERCKHEMER (7) „dichten 'elsenkalk“ nennen rollen tim Gegensatz zum kristallinen Zucker- {orn), sowie „Zuckerkorn“ und „Dolomit“ ganzer Gegenden so gut vie keine Korallenreste knfreiseni Es gibt manchmal Korallen, lokal sogar sehr viele, z. B.im dichten Felsenkalk von Gumwähstndt, jch sind dies Ausnahmen. Meist finden wir von Korallen keine Spur. Das ist- merkwürdig. Die Möglichkeit der Erhaltung war | ja zweifellos da. Und oft genug sehen wir auch keine Spur von e En Fossilresten, insbesondere, wenn wir ein frisches Gestein | nach untersuchen. Was baut nun die mächtigen Felsenkalke nn sonst auf? 2 Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. 1 - f i 3 2 — ScHMIERER (6) hat sich zuerst eingehender mit dieser Frage | befaßt, mit folgendem Ergebnis: „Es gibt Stellen, wo wir fast | kein Handstück aus dem Marmor schlagen können, ohne auf’ die’ charakteristische Struktur der Schwämme zu stoßen. Auch die verbreiteten Feuersteinknollen sind häufig veranlaßt-durch Schwämme. Neben Schwämmen sind es aber noch andere Gesteinsbildner, die? Echinodermen.“ Die Struktur der Echinodermen verleugnet sich nie, daher dürfen wir solche Vorkommnisse getrost als lokale bezeichnen. Spongien aber lassen, auch wenn ihre innere Strukt durch Umkristallisation fast völlig verwischt ist, in angewittertem N Zustande nach meinen Erfahrungen doch fast immer ihre äußeren Umrisse noch einigermaßen erkennen, Diese beiden Faktoren, Echinodermen und Schwämme, sind zumeist von lokaler Bedeutung, mit ihrer und der Korallen Hilfe allein läßt sich der Aufbau unsere Schichten noch nicht erklären. So hat BErcKHEMER (7) sich et dieser Frage: wieden zugewandt. Es ist ihm auf Grund seiner sedimentpetrographischen Studien gelungen, nachzuweisen, daß sich am Aufbau des zucker- körnigen Kalks beteiligen: Hydrozoen der Gättung Ellips- actinia. Die Reste dieser riffbildenden Organismen waren bisher? bereits aus dem Tithon und der unteren Kreide der Alpen, Kar- pathen und Apenninen bekannt gewesen. Unsere schwäbischen Stücke lassen jedoch im allgemeinen nicht so viele Einzelheiten erkennen, wie die in den genannten Schichten gefundenen. Deut- licher wird ihre Struktur erst, wenn sie angewittert sind. Dadurch wird man eher auf diese Gebilde gelenkt, Man erkennt dann. zu meist sehr flache Laminae, die Interlaminarräume können durch! kristallinen Kalkspat erfüllt sein, oder es können durch sekundäre Auflösung desselben die Laminae wieder zum Vorschein kommen. Im frischen Bruch entsteht auf diese Weise oft eine Art Flaser- struktur. Die für Ellipsactinia charakteristische Knollenform ist bei unseren Stücken oft in den Hintergrund getreten, meist haben wir offenbar sehr große, riffbildende Organismen von mehr flachem Aussehen. Und ich möchte vermuten, daß wahrscheinlich noch andere Tubulariae, mehr krustenförmige, lagenartige Hydractinien- artige Gebilde eine Rolle gespielt haben. i Dies leitet über zu den sog. „Kalkkrusten“ Sound Sie scheinen in der Hauptsache im dichten Felsenkalk vorzukommen. Die Handstücke zeigen eine makroskopisch deutlich wahrnehmbare horizontale Schichtung, deren Verlauf oft durch Manganinfiltrationet “ar Pr Pu Mate e; N I - “ ‚ye > 4 er r. — — x Er 5 £ ‚deutlicher wird Nach der damaligen Ansicht. ERROR, s handelt es sich bei diesen Bildungen wahrscheinlich um Stromatoporiden, doch war das Material, das Sconmierer bzw. Steinuann seinerzeit - vorlag, völlig ungenügend. Auch Brrexurver konnte Stromato- in poriden im oberen Jura Schwabens nicht nachweisen. Dagegen hat _ er sich für die Ähnlichkeit dieser Bildungen mit dem bisher nur aus dem Karbon der Gegend von Namur bekannten, von Gürıch (8) beschriebenen Spongiostromiden ausgesprochen. Es sind dies krusten- förmige, marine: Organismen von schichtigem Aufbau der Stöcke, & Die Struktur des Tierstocks ist in fossilem Zustand angedeutet h durch die Anordnung dichter Körnchen, zwischen-denen engere und - weitere Zwischenräume — Gewebekanäle und Stockkanäle — auf- treten und dadurch ein spongiöses Gewebe hervortreten lassen. Um diese Art Bildungen kann es sich bei unseren Kalkkrusten nicht _ gut handeln, da von spongiöser Struktur an ihnen nicht viel zu sehen ist. ‚Es gibt aber nach Gürıcn auch andere Spongiostromiden, - die folgendes Bild aufweisen: Es sind in mehr oder weniger fein- körnigem Kalkstein getrübte dichtere und‘ klare, weniger dichte Kalzitpartien in ungefähr konzentrischen Schichten mit erkennbar ' radialer Gruppierung angeordnet. Das ist auch das Bild unserer - Kalkkrüsten. Die radiale Gruppierung ist freilich nicht deutlich. - An manchen von ihnen sehen wir aber noch andere merkwürdige Gebilde: aufrechtstehende, ellipsoidisch geformte Einlagerungen, in denen sich nach oben konkave, mehr oder weniger konzentrische, - dünne Schichtchen ablagern. Oft verliert sich an unseren schwäbischen Stücken die flache Parallelstruktur, und es scheinen nur noch diese - ovalen Gebilde im dichten Felsenkalk zu liegen, sie ist in solchen Fällen offenbar sekundär verloren gegangen. Auch diese auffallenden - Gebilde haben ihr Analogon in den Spongiostromiden des belgischen - Kohlenkalks. Sie haben durch GürıcH sogar eine Deutung erfahren. - Er erklärt sie als Fäkalkugelmiassen (Kotballen), wie'sie in ähnlicher Form bei den Xenophyophoren, einer besonderen Gruppe der Rhizopoden, nachgewiesen worden sind. Die Größenunterschiede - sind aber so bedeutend, daß ich eine Identifizierung der Güricr’schen Gebilde mit den sie an Größe weit übertreffenden schwäbischen Stücken kaum für möglich halte. Zweifellos kommt aber solchen spongiostromidenähnlichen Bildungen in unserem oberen waihen Jura _ eine gesteinsbildende Bedeutung zu. Äußerlich oft nicht leicht zu unterscheiden von solchen „Kalk- _ krusten“ sind die Chaetetiden- Reste, die stellenweise im en 1* Jura Schwabens, im dichten Felsenkalk von Arnegg, im Brenztal- oolith, der zum weißen Jura Zeta gerechnet wird und das jüngste Glied des schwäbischen weißen Jura darstellt, oft in recht erheb- lichem Maße an der Gesteinsbildung teilnehmen. Sie sind ven SCHMIERER und BERCKHEMER entschieden zu wenig gewürdigt worden. Meiner Ansicht nach sind die Chaetetes-Formen am wenigsten mit anderen Dingen zu verwechseln. Die Chaetetiden rechnet man (9) zu den Zabulaten Korallen, deren systematische Stellung noch nicht aufgeklärt ist. Ihren Namen haben sie daher, daß die einzelnen kalkigen Röhren, aus denen die Stöcke sich zusammensetzen, mehr oder weniger regelmäßig angeordnete Querböden (Tabulae) auf- weisen, die den Viszeralraum nach unten abschließen. Bei Chaetetes sind die Röhren polygonal. Unsere Vorkommnisse unterscheiden sich von diesen dadurch, daß die Zellwände sich konzentrisch ver- dicken und sich dadurch abrunden; Have (10) hat diese Formen als Pseudochaetetes abgetrennt. Es sind dies Stöcke, die äußerlich ‘eine glatte Oberfläche aufweisen; schlägt man sie entzwei, so kommt eine konzentrische Schichtung zutage, die an angewitterten Exemplaren oft auch schon äußerlich zu erkennen ist. Diese kon- zentrische Schichtung erinnert an Stromatopora-Arten. Es wird in der Literatur fast immer darauf hingewiesen, daß die mikroskopische Untersuchung, insbesondere der schwäbischen Pseudochaetetes, eine sehr schwierige ist, da der Erhaltungszustand ein schlechter sei. Dies ist nach meinen Erfahrungen nur bei den verkieselten Stücken (z. B. von Nattheim) der Fall. Bei Arnegg und Wittlingen, sowie namentlich im Brenztaloolith, finden sich bis kopfgroße Individuen, aus denen man Tausende von recht brauchbaren Schliffen herstellen könnte. Pseudochaetetes ist nur ein viel zu wenig beachtetes Fossil. Es hat zweifellos eine viel größere Verbreitung im schwäbischen oberen weißen Jura, als bisher angenommen wurde. Oolithische dichte Felsenkalke schließen, wie BERCKHEMER (7) gezeigt hat, häufig Reste niederster Pflanzen ein. Es wurde von ihm festgestellt die Kalkalge @yroporella. Die Gyroporellen sind Thallophyten, die mit den Diploporen in nahem Zusammenhang stehen. Die Diploporen sind in der alpinen Trias besonders weit verbreitet und bilden dort mächtige phytogene Kalkmassen. Der verkalkte Teil des Thallus der Diploporen bildet eine dickwandige Röhre, die nach einer Seite gerundet und geschlossen ist, Durch- messer bis 4 mm, Länge bis 50 mm. Die Röhre ist in ihrer ganzen Länge von feinen Kanälen durchbohrt (11). - "Ähnlich gestaltet sich unsere Gyroporella. Es sind ebenfalls kleine, nach einer Seite geschlossene, zylindrische Röhrchen. Die Kanäle der Wände sind hier jedoch nach. außen hin durch eine dünne Platte fast völlig verschlossen, und auch nach innen ver- - engen sich die Kanäle etwas. Die Außenseite erweist sich als zusammengesetzt aus lauter regelmäßigen, sechseckigen Feldern, - die in der Mitte eine bläschenartige Erhöhung tragen. Auf der ‚ Innenseite der Röhre stehen sechsseitige Felder wie außen; in - der Mitte dieser etwas vertieften Sechsecke erheben sich ebenfalls - kleine, knopfartige Erhöhungen, die Mündungen der Kanäle nach innen. Daß die Gyroporellen bei uns etwa in einer Menge gesteins- bildend wären, wie es bei den Diploporen in den Alpen der Fall ist, kann nicht behauptet werden. Es handelt sich meist um Ein- lagerungen von einigen Bänken oolithischen Materials in dichten Felsenkalk, das verhältnismäßig selten deutliche @ or -Reste erkennen läßt. Von wesentlich größerer Bedeutung ist im oberen weißen Jura Schwabens ein anderes Fossil, das bisher unbekannt geblieben ist. Es tritt in weiter Verbreitung und wahrhaft gesteins- bildend besonders im Brenztaloolith auf, in dem ich es zuerst - gefunden habe. Im Laufe der Zeit fand ich, daß manche dichte - Felsenkalke des Epsilon, insbesondere der Heidenheim—Ulmer Gegend geradezu gespickt sind mit den Resten dieses Fossils, dessen Spuren mir auch in der Uracher Gegend aufgefallen sind. Außer- - dem konnte ich neuerdings sein Vorkommen im weißen Jura Delta _ und Epsilon der Hohenzollernalb (bei Onstmettingen und am Hohen- h zollernsteighof) feststellen. Die Verbreitung über den größten Teil der Schwäbischen Alb dürfte somit als sicher angenommen werden. - Daß es sich um ein Fossil handelt, wird im folgenden dargetan werden. < Wohl der meist sehr weitgehenden Umkristallisation, wobei _ alle Übergänge bis zu völliger Strukturlosigkeit verfolgt werden - können, ist es zuzuschreiben, daß ein Fossil von solcher Verbreitung bisher den schwäbischen Geologen und Sammlern entgehen konnte. - Weder in der geologischen Sammlung der Universität Tübingen, noch in der Naturaliensammlung zu Stuttgart, noch in der bayrischen - Staatssammlung in München, noch in den zahlreichen mir zur Ein- - sicht zur Verfügung stehenden Privatsammlungen, ist mir jemals - dieses Fossil zu Gesicht gekommen. Selbst die Aufsammlungen SCHMIERER’S und BERCKHENER’ s, die im Geologischen Institut der 3 2 Zn er .. Universität Tübingen aufbewahrt sind, lassen das fragliche Fossil vermissen. Es fällt dies um so mehr auf, - 1. als das Lebewesen, um das es sich hier handelt, koinssi | wegs selten ist, sondern im Gegenteil stellenweise in zwar-un- genügender, aber doch relativ guter Erhaltung in Menge gesammelt werden kann, sobald man einmal sein Augenmerk darauf gerichtet, seine Augen gewissermaßen darauf eingestellt hat. Denn es hebt sich meist schon makroskopisch deutlich aus dem Gestein heraus, in dem es oft einen erstaunlich großen Raum einnimmt; }: 2. insofern, als der obere weiße Jura Schwabens lie seit einiger Zeit nach Organismen geradezu systematisch durchforscht _ wird (SCHMIERER, BERCKHENER), welche zur Lösung der Frage nach der Entstehung der „strukturlosen* Epsilon-Kalke, die noch keines- wegs allerorts gelöst sein dürfte, in a as Pay. könnten. “Der makroskopische Befund! ist folpewder: en ein- fachsten Fall treten dem Beschauer horizontal in das Gestein ein- gebettete, kuchenförmige Partien aus widerstandsfähigerem Material, als das sie umgebende Gestein darstellt, von mehr oder‘ weniger kreisrunder Form entgegen. Dieselben schmiegen sich der Unter- lage an und weisen deshalb meist keine völlig ebenen, sondern mehr flachwellige oder flachhügelige Begrenzungsflächen’ auf. Der ‘Durchmesser solcher Gebilde beträgt im allgemeinen 5--15 cm, kann aber auch bis auf 50 cm und darüber steigen. Die Dicke des "Querschnitts ist ebenfalls wechselnd, sie beträgt. gewöhnlich 5—10 mm, sie kann manchmal noch größere Ausmaße erreichen (bis zu 30 mm), scheint aber kaum unter 5 mm herunterzugehen. Je größer der Durchmesser des Fladens oder Kuchens, desto mehr kann dieser in die Dicke wachsen. Man kann an ihm weiter er- kennen, daß die Randpartien, sich nach außen hin verjüngend, ın wohlgerundete Enden auslaufen. Der Querschnitt einer solchen Grundform, die wir, da sie am häufigsten auftritt und die übrigen Formen von ihr abgeleitet werden können, Normalform nennen wollen, ist in Fig. 1 dargestellt. | Sehr häufig sehen wir jedoch statt dieser einfachen Gebilde solche von welligem, buckeligem Querschnitt (Fig. 2), die unver- ! Ich beschränke mich im folgenden auf die Vorkommnisse im Brenztal- oolith, ‘da ich mich nur mit diesen eingehender befaßt habe, und werde nur ge- legentlich auf die Art des a in andern Gliedern des oberen hang Jarı zu sprechen kommen. | RT ea an : Er . ur ER it’ dureh völlig normal und horizontal abgesetzten Brenztal- h hindurehziehen. Förmliche, Falten (Fig. 3) mit „Spezialfalten* bilden heiß as Formen. Auch hier lagert das Gesteinsmaterial voll- ımmen normal richtungslos körnig: oder horizontal gerichtet in den ı ach und zwischen den Schenkeln, gleichgültig, ob die Körnigkeit we desselben als fein oder sehr grob zu bezeichnen ist. Muschelschalen, A Örinoideenreste und andere Fossilien bilden nicht En mit Vorliebe | ie Unterlage für unsere Ge- | | ER sondern es. scheint, als ob _*%#” es lediglich dem Zufall unter- _ worfen wäre, wenn sich das eine oder andere Mal diese Formen n 1 die ins Gestein eingeschlos- _ senen Fossilien anlehnen oder auf sie zu liegen kommen. Man kann auch nicht behaupten, daß in ihrer Nähe etwa eine An- _reicherung von Tierresten statt- fände. Häufiger beobachtet man nur — und das scheint kein Zufall zu sein! —, daß die Stöckchen von Neuropora an- gulosa Goror. überrindet und "von diesen Bildungen völlig ein- . geschlossen sind. | Sind die von der Horizon- talen in der Richtung der Verti- 4 der natürl. Größe. - kalen aufstrebenden Gebilde in | "eine verhältnismäßig dünne Bank eingeschlossen, so kann man deut- lich erkennen, daß das über ihnen zum Absatz gelangte Sediment ‚die Br der Faltenbildung mitgemacht hat, also gewisser- en von dieser Unebenheit aufgefangen wurde. ni "Meist jedoch sind es viel verwirrtere Bilder, die wir in einem vertikalen Schnitt durch das Gestein verfolgen können: die bis- herige einfache Form beginnt sich zu teilen, indem an irgend einer St telle eine Ausstülpung erfolgt, die sich ihrerseits wieder dichotom kann. Dabei kann der Querschnitt in der Gegend der Ik Bestehen die doppelte oder dreifache Dicke erreichen als sher. Im weiteren Verlauf des Wachstums entsteht auf diese ra | 1 | abs Er ‚SHIET a —E Weise im Abstand von 1 ‘oder mehreren Zentimetern darüber ein zur Normalform ungefähr paralleler, unregelmäßig gefalteter, zweiter Fladen (Fig. 4). Zwei durch dichotome Teilung entstandene Ab- zweigungen können einander entgegenwachsen und völlig mit- einander verschmelzen, anastomosieren. Untersuchen wir die Ober- fläche solcher komplizierteren Gebilde, so erweist sie sich als von “normaler x Brenzlaloolith normaler - Brenzlaloolith Nach der Natur gezeichnet, etwas schematisch, vom Verfasser. . Fig. 5. %der natürl. Größe. unregelmäßigen Knäueln, Fladen, Wülsten und Würsten, die oft S- oder hufeisenartig gekrümmt sind, sowie von den blind endigenden Ästen und Lappen der zentrifugalen Teile begrenzt. | Schwieriger ist der Zusammenhang festzustellen, wenn bei- spielsweise in einer 28 cm mächtigen Gesteinsbank, scheinbar völlig. zusammenhangslos derart unregelmäßige Gebilde eingelagert sind, wie sie der Vertikalschnitt (Fig. 5) durch eine solche Bank zeigen will. Diese sind so innig mit dem sie umlagernden- Gestein ver- Eu wachsen, daß an ein Herauspräparieren derselben nicht zu denken ist. Spaltet man eine solche 'Gesteinsbank jedoch nach Flächen im Abstand von 5, 10, 15, 20 ... em (= Fläche 1, 2, 3, 4 ...), die unter sich und zu der in Fig. 5 dargestellten Fläche (= Fläche 0) - parallel sind, so verändert sich das Bild jedesmal mehr und mehr: - Die Gebilde auf Fläche 0 weisen z. B. nur wenig Ähnlichkeit mit - denjenigen der Fläche 3 auf, ebenso ist vielleicht ein direkter Zu- - sammenhang der Bildungen auf Fläche 1 und 4 kaum erkennbar; verfolgt man aber die Bilder schrittweise von Fläche O zu 1 zu 2 usw., so ergibt sich, daß alle die auf den Flächen zum Vorschein kommenden eingelagerten Bildungen der zu beschreibenden Art unter sich im innigsten Zusammenhang stehen, also offenbar einem Individuum angehören. Man gewinnt auf diese Weise folgendes grobe Gesamtbild der äußeren Form: Auf dem Substrat breiten sich horizontale Lamellen von un- regelmäßig rundlicher, krustenartiger oder blattartiger Form aus, ‚die sich nach außen hin und in vertikaler Richtung in großlappige, wellenrandige, unebene Platten gliedern oder verzweigen können; nach außen hin pflegen sich die freien Endigungen der blättrigen Zweige langsam nach oben zu krümmen und einen‘ wellenförmigen, gekräuselten Außenrand zu bilden. Dabei können diese nach auf- wärts gekrümmten Enden eine wulstige Verdickung erfahren. Mäandrische Windungen der innen gelegenen Blätter verwachsen mannigfaltig im Innern des korallenartige Lager formierenden Stockes, dessen Habitus durch dachziegelartig-schuppig übereinander gelagerte Verzweigungen mehr und mehr die Gestalt eines nach oben abgeflachten, unregelmäßig halbkugeligen Körpers annimmt. Ist das Korn des Gesteins ein grobes, so sind unsere Bildungen relativ leicht zu erkennen und kaum zu übersehen, da sie sich von dem rauheren Bruch des umgebenden Gesteins und die eigene größere Homogenität deutlich genug abheben. Wird das Korn - feiner und feiner, so werden die Begrenzungen zusehends undeut- - licher, so daß scheinbar, mit bloßem Auge betrachtet, das Gestein - ein völlig homogenes Aussehen annimmt. Doch da kommt uns ein - anderes Erkennungsmittel zu Hilfe, das freilich in grobkörnigeren - Gesteinspartien auch nicht in allen Fällen zu fehlen braucht: Die Rotfärbung unserer Gebilde. Sie ist außerordentlich häufig zu beobachten und scheint eine primäre, eigens ihnen zukommende Eigentümlichkeit zu sein, die Pr eine besondere Beachtung Ver Möglicherweise zeichneten sich | zu einer bestimmten Zeit alle diese Bildungen durch eine rötliche Färbung aus. Man kann nämlich die verschiedensten Übergänge verfolgen: Die randlichen Partien der durchschnittenen Stücke sind wohl in den allermeisten Fällen entfärbt, und nur die mediane “Region der Schnitte läßt eine matte, rosenrote Färbung erkennen. Doch kann auch das umgekehrte Verhältnis der Fall sein: Durch - ‚die mittlere Region der Schnitte zieht sich ein Streifen farblosen bezw. blaßgelblich bis weißlich gefärbten Materials, der oben und | unten umsäumt wird von Feldern rötlicher Färbung. Die äußerste Randzone ist in den mir vorliegenden Stücken stets entfärbt. UN 3 der natürl. Größe. ‘Doch haben unsere Gebilde noch andere Merkmale : wir ver- mögen die innere 'Struktur zumeist schon mit unbewaffnetem Auge ‘an ihnen zu erkennen. Ein Anschleifen der Stücke ermöglicht uns freilich einen besseren Einblick, doch ist dies keineswegs notwendig. Wir kommen damit zur Beschreibung der inneren Struktur: Ein radial-vertikaler Schnitt durch ein Blatt ergibt eine zier-. ° liche Längenstreifung, hervorgerufen von durchscheinenden, grau- lich-weißen Fasern aus kristallinischem Kalkspat, die mit solchen, mehr matter, blaß gelblich-weißer Aggregate von feinstkörnigem, u.d. M. dunkel und flockig erscheinendem Kalkspat abwechseln. Letzterer stellt offenbar die Ausfüllungsmasse der Zwischenräume zwischen den kristallinischen Kalkspatfasern dar (s. Fig. 6). Sie ist bei den von Natur mit Rotfärbung ausgezeichneten Individuen die Trägerin des Farbstoffs. Bei näherer Betrachtung erweisen sich die Kalkspatfasern als vielfach durch feine Kanälchen, die mit der Ausfüllungsmasse angefüllt sind, ‚unterbrochen und häufig‘ leicht gerunzelt; sie strahlen von einem’ Mittelpunkte aus, verlaufen an- -— 1 — ing 1. parallel zur Oberfläche, verzweigen sich alsdann und rüm Imen sich symmetrisch nach oben und unten (Fig. 6). Nur r hmsweise, an einem angewitterten Stück, das übrigens nicht 5 dom Brenztaloolith stammt, sondern aus dem dichten Felsen- : an der Steige westlich Mergeliteikei. ist außer der Längs- rung eine konzentrische Querfaserung (s: Fig. 7) w erkennen, so daß ein Skelett entsteht, das in einem solchen Schnitt aus winzigen, dem unbewaffneten ®: jedoch noch deutlich sichtbaren, mehr oder niger rechteckig begrenzten Zellen zusammengesetzt rs reine: Es ist höchst bezeichnend, daß dasselbe | H: ‚ndstück, das neben der angsfasoriie des Skeletts | N och die Querfaserung zeigt, auf der Rückseite an "denjenigen Stellen, wo sich frische Schlagflächen be- inden, von der konzentrischen Querfaserung keine Spur bemerken läßt, und an anderen Stellen, die viederum durch die'Atmosphärilien angewittert sind, lasselbe Bild gewährt, wie die inihrer ganzen Länge 2 nat. Gr. len Atmosphärilien ausgesetzt gewesene Vorderseite. Jaher liegt der Gedanke nahe, daß die konzentrische Querfaserung irsprünglich eine auch allen ändern Stücken "zukommende -Eigen- ümlichkeit gewesen ist und sich-nur ausnahmsweise erhalten hat. Manchmal kann man auch an andern Stücken gewisse Andeutungen lievon erkennen. Und. da scheint es, als wären diese „(Quer- =: wie man sie bezeichnen kann, aus weniger dickem, viel- icht auch’ weniger widerstandsfähigem Material aufgebaut ge- vesen und hätten‘ der Zerstörung und Umkristallisation weniger tz geboten als die Längsfasern. Doch muß, um’ dies endgültig scheiden zu können, Material von günstigerer RAD DREIND ab- rartet werden. - Ein ‘wesentlich anderes Bild ergibt sich, wenn man unsere is ‚eb bilde schräg zu dem beschriebenen Aahnäite durchschneidet, wie ic ich bei einem Schnitt in der Horizontalebene, parallel zur oberen 1 unteren Begrenzungsfläche (Fig. 8, auch z. T. Fig. 6). In diesem fall erscheint das Gebilde von unzähligen Kanälchen durchbohrt. Diese Kanälchen sind, je nachdem sie quer oder schief getroffen sind, von punktförmigem bis unregelmäßig gekrümmtem, vermiku- ’em ‚Aussehen und kommunizieren im Schnitte teilweise mit- inander in mannigfaltiger Weise. Zwischen den Kanälchen sind istallinischen Kalkspatfasern gelagert; diese bilden das Skelett, eg. T. re während die Kanälchen wiederum von ker helleren oder rotgefärh bter Ausfüllungsmasse erfüllt sind. | | ür2 Die Untersuchung unter dem Mikroskop PR unsere EEE in günstiger Weise: 4 - » Gut erhaltene, aus dem Gestein besser ablösbare Stücke Ta schon bei mäßiger Vergrößerung eine Oberflächenstruktur erkennen wie sie in Fig. 9 (Vergr. 20fach) aufgezeichnet ist. Hexagonal be- grenzte, ohne Zwischenräume eng aneinander gefügte, nach innen konkav eingesenkte Flächen bilden ein regelmäßiges, parenchymzellen- ‚artiges Mosaik. Infolge der Einsenkungen bildet sich eine rauhe, 3 natürl. Größe. feinhöckerige Oberfläche heraus. Schleift man diese oberflächliche Schicht bis zu 0,5 mm Tiefe ab, so nehmen die hexagonalen Flächen ° einen mehr rundlich oder oval geformten Charakter an, wodurch sich die aus kristallinischem Kalkspat bestehenden Wände mehr und mehr verdicken, bis sich interzellularenartige, kleine Zwischen- räume einschalten, die bei tieferem Eindringen ebenso unregel- mäßigere Formen Snneliniaie; wie die bisher mehr oder weniger rundlichen Querschnitt aufweisenden, zellenartig begrenzten Flächen (Fig. 10). Allmählich bildet sich auf diese Weise das unregel- mäßige System von Kanälchen heraus (Fig. 11), das wir schon oben kennen gelernt haben. | Eine Eigentümlichkeit kann noch wahrgenommen er wenn man einen zu der in Fig. 9 dargestellten Fläche senkrechten, also radial-vertikalen Schnitt u. d. M. untersucht. Bei besserer Erhaltung kann man dabei erkennen,. daß die oberen und unteren = 2 ; Be A tandpartien (in Fig. 12 ist nur eine davon dargestellt) in unregel- Big längliche, dicht aneinander gereihte Prismen endigen, welche ach einer dem Innern zu erfolgten merkwürdigen Knickung in ‚das unregelmäßige System des inneren Körpers überzugehen pflegen. e Die weiteren Untersuchungen an dem bisher vorliegenden Material haben ergeben, daß es vorläufig nicht möglich ist, eine ur Diagnose der Funde zu geben. Der Erhaltungszustand Fig. 9—12. Ansicht in auffallendem Licht. Vergr. 20fach. ist ein so ungünstiger, daß die Struktur unserer Gebilde in den ‚meisten Fällen fast völlig zerstört ist. Oft sind es nur noch die äußeren Umrißformen, die ihr Vorhandensein andeuten und gerade die letzten, punktförmigen Reste des kristallinen Kalkskeletts er- kennen lassen, aus denen sich überhaupt kein Bild über den inneren Aufbau mehr herauslesen läßt. Im weiteren Verlauf der Umwand- lung wird das Innere nur noch von homogenem kohlensaurem Kalk ‚gebildet, der sich innerhalb des grobkörnigen Gesteins des Brenztal- ooliths zwar noch deutlich heraushebt, dessen Natur im dichten ‚Felsenkalk des weißen Jura Epsilon aber meist nur noch daran mit einiger Sicherheit nachgewiesen werden kann, daß die Außen- We 7 pen flächen der Gebilde durch einen Hauch von Eisen- und Mai er verbindungen von dem sie einschließenden Gestein getrennt sind bis auch dieser verschwindet, und unsere Gebilde und das Geste völlig miteinander verschweißen und sich weder optisch noch mechanisch mehr voneinander trennen lassen. Nach dem bisher Gesagten kann wohl kein Zweifel darinek aufkommen, daß wir nicht etwa anorganische Bildungen vortihr haben, sondern daß sie als fossile Reste eines Lebewesens zu deuten sind. Die ‚mikroskopische Analyse allein hat, soweit ' die bisher gefundenen Reste bis jetzt überhaupt dazu beitragen konnten, er- geben, daß die Struktur derselben nur einem organischen Wesen zugeschrieben werden kann. Wir haben es daher als ein bei der Bildung des Sediments autochthon entstandenes Lebewesen aufzu- fassen, das durch aktive Tätigkeit in erheblichem Maße daz beigetragen hat, das Sedimentmaterial des oberen a a Jura Schwabens hnbiihähreh: Noch sind wir nicht in der Lage, das Fossil vollkommen ein- deutig zu bestimmen. Die Anzeichen sprechen jedoch dafür, daß es als Pflanze anzusehen ist. Und hier wäre gleich zu bemerken, daß es sich nur um eine marine Pflanze handeln kann, da sie doch im weißen Jura Epsilon riffbildend auftritt, über dessen marine Entstehungsweise kein Zweifel herrscht. Am meisten Analogien vermögen wir zu finden bei den Florideen, die in die I. Klasse der Thallophyten eingereiht zu werden pflegen. Es ist dies eine’ außerordentlich formenreiche Gruppe, die mit wenigen Ausnahmen dem Meere angehören und in lebendem Zustand durch eine schön- rote oder violette Färbung ausgezeichnet sind. Hierunter ist es die Familie der Corallinaceen, von denen eine der zu den Melo- besiaceen gehörigen Hauptformen, die Gattung Zithophyllum PuıL. am ehesten mit unserem Fossil in Zusammenhang gebracht werden kann. Unser Fossil und Lithophyllum haben eg Merkmale .gemein!: 1. Thallus Lamellen bildend, die entweder horizontal aus- gebreitet, melobesienartig mit der ganzen Unterfläche dem Substrat aufgewachsen oder am Rande frei sind. 2. Lamellen oft dachziegelförmig übereinander gelagert, odef, vertikal gestellt, in dichten mäandrischen Windungen untereinander verwachsen, korallenartige Lager bildend. H 1 ı Die für die folgenden Ausführungen einschlägige Literatur siehe unter (12) bis (15), (16), (18) bis (21). | Ian et. ER. - Thallus zentrifugal am Umfange und gleichzeitig in die a Dicke ‚wachsend, aus meist vielen Zellenlagen bestehend, die im Er _ radial-vertikalen Durchschnitte Zellenreihen bilden, welche von.einem Mittelpunkte ausstrahlend, anfänglich parallel zur Oberfläche ver- - laufen, dann sich verzweigen und symmetrisch auf- und abwärts krümmen, so daß deren Zellen in zum Rande ER bogige E Zonen, geordnet sind. | 2 ‚4. Die, regelmäßige Struktur der Zellwände auf Ber Ober- | Aäche und 808. ‚den Mangel an „Interzellulargängen“ oder „Poren? auf dr & Außereien: Oberfläche des Thallus. 0.6. Die etwas. tiefer unter der Oberfläche liegenden dentlichen Zwischenräume zwischen den Zellen. | E. 7. Die von der polygonalen Zellform der Oberfläche nmeikieee mehr rundlich begrenzte Zellform der wenig pfeil gelegenen Teile des Thallus, 8. Das Bestsinsbiläende Anftneten in marinen Sedimänten 9. Das Zusammenvorkommen mit Kalkdetritus und die orga- ‚nische Entstehung der Hauptmasse des umgebenden Sediments (12). 10. Den Verlust der Struktur in geschlosseneren Lagern größerer Mächtigkeit (12). 11, Häufige Überrindung und Einschließung de: det von Bryozoen durch den 'Thallus (13). ü 12. Die auch bei fossilen Formen nicht selten erhalten ge- bliebene Rotfärbung (14). Mit Recht können andererseits diesen. jeirhuinlediiaet Analogien entgegengehalten werden die Unterschiede: 1. Die Größe unseres Fossils im Vergleich mit den bisher bekannten Lithophylium- (Lithothamnium-) Arten. Sowohl von der Gesamtgröße der Individuen, als von der Größe der Äste und Blätter - der rezenten und bekannten fossilen Formen weicht es erheblich _ ab; scheinen doch aller Wahrscheinlichkeit. nach zusammenhängende , Stöcke von mindestens 50 cm Durchmesser und 30 cm Höhe nicht | zu selten zu sein und die Dicke der Thalli bis zu 3 cm zu betragen. Im Gegensatz dazu bildet eine schon als groß anzusprechende rezente Form wie Lithothamnium expansum Pau. nur 5—30 cm im Durch- | Messer ausgebreitete Platten mit einer Thallusdicke von 1—2 mm. ' Unsere Form würde demnach, falls sie ein Lithophyllum (Lithotham- im) wäre, geradezu eine Riesenform darstellen, wie sie bisher noch nicht gefunden wurde. 1 i% - 6 Doch wird wohl das Wachstum kein solch’ wesentlicher Faktor zu sein brauchen, um eine engere Verwandtschaft vollkommen aus- schließen zu müssen. Das Höhenwachstum des Stocks könnte mög- licherweise unter dem Einfluß einer raschen Sedimentation gestanden haben. Ich werde in dieser Ansicht bestärkt durch den Umstand, daß das Fossil im weißen Jura Epsilon, dessen Sediment mit einiger Wahrscheinlichkeit sich in langsamerem Tempo aufgehäuft hat, ein weniger deutlich ausgesprochenes Höhenwachstum aufweist als im Brenztaloolith. N 2. Das meist völlige Fehlen der in radial-vertikalem Durch- schnitte des Thallus unseres Fossils zur Längsfaserung mehr oder weniger senkrecht verlaufenden, zum Rande parallelen, bogigen Zonen, die bei Lithophyllum in der Regel vorhanden sind. Wie schon oben angedeutet, scheint dies die Folge einer sekundären, durch Umkristallisation vor sich gegangenen Veränderung zu sein. 3. bemerkt Güuser (15): „Bei diesen unverkennbaren Schwierig- keiten der Bestimmung versteinerter Einflüsse ist ein besonderes Gewicht auf eine Erscheinung zu legen, welche den Kalkalgen aus- schließlich eigentümlich ist. Es sind dies die halbmondförmigen, bei versteinerten Exemplaren meist mit hellem Kalkspat ausgefüllten und dadurch leicht bemerkbaren Räume an der Stelle der früheren Cystocarpien. Sie liegen meist ziemlich zahlreich nebeneinander, nicht weit entfernt von der Oberfläche in dem Algenkörper versenkt und sind so häufig vorhanden, daß ein nur mäßig großer Längs- schnitt in der Regel einen oder den andern solcher Cystocarpien trifft und durchschneidet. Ihr Erscheinen darf als ganz zuverlässiges Zeichen der pflanzlichen Natur angesehen werden.“ Solche Stellen, die als Räume von früheren Cystocarpien ge- deutet werden könnten, haben sich an den von mir gefundenen Stücken niemals auffinden lassen. Es hat sich jedoch später er- wiesen, daß die Behälter für die Fortpflanzungsorgane nicht un- bedingt in den Hartgebilden der Thalli zu liegen brauchen, sondern daß sie bei vielen Formen in den äußeren, peripheren, das Wachstum vermittelnden Zellen liegen können (16), die in ihren Membranen keinen Kalk ablagern. Für diese Fälle würde die Beobachtung . GümseEr’s also nicht zutreffen. Auf jeden Fall stellen diese Fossilreste zweifellos einen Fund dar, der infolge ihrer Beteiligung am Aufbau des schwäbischen oberen Jura einiges Interesse bieten dürfte. Da aber das bisher vorliegende Material noch zu wünschen übrig läßt und sich sicherlich F mL Laufe ‚der Zeit, nachdem erst einmal darauf aufmerksam gemacht ist, solches von besserer Erhaltung finden wird, erscheint es zweck- | mäßig, insbesondere eine genauere Beschreibung der inneren Struktur de s Fossils, die bisher noch einige Schwierigkeiten in ihrer Deu- Be ıg macht, bis zu einem späteren Zeitpunkt zu verschieben. Daß es sich nur um ein Fossil handeln kann, ist zur Genüge dargetan 3 worden und kann keinem Zweifel mehr inkertiegett f Ich benenne es, infolge seiner Ähnlichkeit mit dem Genus : Lithophyllum Psır., aber seines Abweichens von dessen flacherer - Form zur mehr baumartig verästelten und ihrer Tendenz, mehr in - vertikaler Richtung aufzustreben, sowie seiner oft so charakte- _ ristischen Rotfärbung mit g Lithophyllodendron rubrum nov. gen. Vorerst gilt es, nach diesen und den vorher kurz skizzierten ' Formen im oberen weißen Jura Schwabens weiterzuforschen und ' das bisher in mancher Beziehung noch sehr dürftige Material durch Aufsuchen von weiteren, günstigeren Fundplätzen und durch Zu- sammentragen von Hesterem Material zu erweitern. Erst dann kann an eine endgültige Lösung, insbesondere der Genesis der „struktur- losen“ Epsilon-Kalke und Dolomite mit mehr Erfolg Karaheckangen werden, als dies bisher der Fall war. Literaturverzeichnis. 1. Quenstedt, F. A.: Der Jura. Tübingen 1858. 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S. 25. — Entstehung des zucker- _körnigen Kalkes aus den Hydrozoenriffen. 8.27. — Die Entstehung der Höhlen im Zuckerkorn und der Bolusletten (Terra rossa). $. 28.] 2. Der Dolomit. ‚,S. 29—35. ‘3. Der Marmor. 8. 35—49. — [Kalktrümmerfels. S. 43. — Flaserkalke. S.46.] 4. Der Korallenkalk. 8.4957. — [Solenopora PAParLe Qu. S.51. — Die Grenzbreccie., S. 52.] 5. Der Brenztaloolith. 8. 57—60. Zusammenfassung der beschriebenen oolithischen und Trümmerstrukturen. S. 60. Die Rifffrage. S. 61—66. Die Bedeutung der jurasischen Riffe für die Korallenriff- theorie. S. 66—69. Vergleich der triadischen, jurasischen und rezenten Riff- bildungen. S. 69. Historisches. S. 71—78. i | Zusammenfassung der Resultate. S. 78. Verzeichnis der angeführten Literatur. 8.79. “ 1 Verf. befand sich bei Ausbruch des Weltkriegs noch in Nordamerika, wo ; er 1913/14 die Stelle eines Assistenten an der Columbia-Universität in New York 4 - bekleidet hatte. Auf der Rückreise geriet er in französische Gefangenschaft und _ wurde auf Ile Longue bei Brest interniert, wo er sich zurzeit (1..Okt. 1919) noch befindet. Da die Redaktion mit der Veröffeutlichung der schon 1913 fertiggestellten und für die Jahreshefte angenommenen Arbeit aus verschiedenen Gründen nicht länger warten zu sollen glaubt, bringt sie dieselbe hier zum Ab- Lk druck, wobei sie bedauert, daß dem Verf. nach Lage der Dinge keine Gelegenheit gegeben werden konnte, die Korrektur selbst zu besorgen und die ihm inzwischen = wünschenswert gewordenen Änderungen vorzunehmen, Red. 2 2*+ \ — 20 — Die „s“-Gesteine Quexsteor’s bilden ohne Zweifel den rätsel- haftesten und petrographisch am meisten differenzierten Teil des Weißen Jura. Das Thema bedarf kaum einer Rechtfertigung. Seit alters ragen diese Felsmassen wie mächtige Fragezeichen aus den jurasischen Ablagerungen hervor. Man muß sich nur wundern, daß ihre Bearbeitung nicht schon früher erfolgte. Was bis jetzt darüber existiert, sind lediglich Hypothesen. Im folgenden soll nun auf Grund der Lägerungsverhältnisse, des mikroskopischen Bildes und unter Anwendung der ontologischen Methode ein Beitrag zur Kenntnis dieser Sedimente geliefert werden. QUENSTEDT unterscheidet in seinem „e“: Marmor, Zuckerkorn, Dolomit, Korallenkalk und die „Oolithe“ von Schnaitheim. Ich be- ginne mit dem zuckerkörnigen Kalk. ea es 1. Der zuckerkörhige Kalk. Das normale frische Gestein ist von lichtgelbbrauner oder. rötlicher Farbe. Es flimmert an der Sonne wie zerschlagener Hut- zucker. Der Bruch erscheint uneben, splittrig, die Bruchfläche rauh. Die Masse ist feinkristallin und sehr zäh, Weasserhelle Partien von gröberem Korn ziehen durch. Höhlen ünd Löcher zeigen sich immer. Sie sind gewöhnlich mit Calcit ausgekleidet und leer oder mit losem Dolomitsand erfüllt. Stellenweise finden sich darin grünliche und gelbliche, außerordentlich fette Letten in eigentümlich kleinknolliger Anhäufung, wie sie kolloidale Substanzen lieben. Nach SchügLer wechselt das $pezifische Gewicht Zwischen 2,61 und 2,69. Der Kalk ist manchmal leicht dolomitisch, Ton ist sehr wenig vorhanden. Wie im Handstück, zeigt sich auch im Dünnschlif ein BE gat feiner Kalkspatkristalle..e. Dazwischen drängen sich Nester und Bänder von gröberem Korn; diese sind &ewöhnlich wässerhell. Die feinen Partien erscheinen dunkler, $röbere Kristalle innerhalb derselben haben Flocken von Brauneisen zwischen sich eingeklemmt. Hier findet man, wenn auch seltener, die scharfen Rhombehschnitte des Dolomit. Die Erscheinungsweise in der Natur ist charakteristisch. Die zuckerkörnigen Kalke bilden im frischen Anbruch fest zusämmen- . hängende, ungemein kavernöse Massen. Die Hohlräume haben dabei eifre ausgesprochen horizontale Tendenz. Gegen tnten ind Oben, wo eine Stauung der atmosphärischen Wasser, bezw. eine häufige Berührung dieser mit dem Gestein stattfindet, ist es in bizair- —_— A — | nie Blöcke von verschiedener Größe zerlegt. Oft mühe 'man sich vergebens, einzelne Stücke aus dem Mauerwerk herauszunchmen; mit zahllosen Zacken und Höckern, Höhlungen und Unebenheiten sind sie gegenseitig fest verkeilt. Die Zwischen- _ räume erfüllt rotbrauner Bolusletten, der der ganzen Ablagerung eine warme, auffallend gelbbraune Außenfarbe verleiht. Der zucker- mi Kalk ist regelmäßig von größeren, besonders vertikal sich erstreckenden Höhlen (Taf. I, 1) durchzogen, nach Ener (13, S. 446) liegen die meisten Albhöhlen in ihm. Sie sind bei Lonsee mit - feinen Tertiärsanden erfüllt. Bei Westerstetten ist zwischen strei- - figem Letten ein breites Band von schwarzem Mangansuperoxyd ' eingebettet. Zu Urspring zeigt sich darin schichtweise ausgeschie- deher Septarienkalk mit senkrechter Zerklüftung. e FE 1. niehältnisse von Zuckerkorn, Dolomit und dichtem Felsenkalk | bei Herrlingen im Blautal. Die Zuckerkornmässen bilden ie zusammenhängenden Schich- 2 ten. In gewächsartigen Stotzen liegen sie inmitten der dichten - Felsenkalke, ohne jede Verbindung nach unten und oben. Sie sind - weder an Spalten noch an die Oberfläche gebunden. In Lonsee - bilden sie im unteren Teil des Bruches zwischen grauen kiesel- - reichen Schwammkalken mit bankiger Absonderung mehr horizontal - sich erstreckende Lager von unregelmäßigen Umrissen (Fig. 1). Im oberen Teil des Bruches finden sie sich im dichten homogenen, senkrecht zerklüfteten Kalke. Hier zeigt sich ein gewisses Höhen- - wachstum. In ähnlicher Weise sind sie in einem Aufschlusse zwischen Bermaringen und Weidach (Fig. 2), völlig isoliert und ziffartig zwischen homogenen, dichten Kalken eingewachsen. Die ‚Unabhängigkeit von der Oberfläche erkennt man am besten in den = REN von Herrlingen und Klingenstein (Fig. 1); hier En u ı 3 ” FA he Bar =. » . 3 ko Ye 5 - TAU » 5 \ 5 ul” j . LG re Sl | kommen die kristallinen, kavernösen Stotzen in frischem Anschnitt unter einer über 40 m hohen Wand von dichtem Felsenkalk her- vor. An der Steige Blaubeuren—Sonderbuch (Fig. 3) erscheinen = nn en hen E. 2 = — Ir Hydrozor JE N ya Kalk 7 er — - — a 2 6 = 5 Zr —Q III Se z— es See \ == S SS a Ja S —l ı en. S SIIIZ————I rer NER a Is = ma | wer er Sr >) = 4 Felsenkalk ] Bei. > aM DIS I > m g Ss Ai y u _ Ne u tr z 2 an Ei an ch u .. m ——— "2. G — —- Fig. 2. Verbandsverhältnisse von Hydrozoenkalk und lagerhaftem Felsenkalk 3 in einem Aufschluß zwischen Bermaringen und Weidach. | er N } DSDIURNM B ul] er HUN — — U] yya u ıy JUL LU N EU ey —— Fu 4 —— = e == 71% I / | / [HH ZUER = | /: | j h 3.52 A /X, S\ ae == ee / Ih 2. us nm £ 2 2 [ 4 ee SE mo an „> ee / | Il N we Te N rn re dt h ll 7 THEATER RT LRRUM ana as N —, ucÄerÄorn Fig. 3. Zuckerkorn und_ dichter Felsenkalk an der Steige Blaubeuren—Sonderbuch. | | Fig. 4. Dichter Felsenkalk und zuckerkörniger Kalk an der Steige Blaubeuren — Sonderbuch. | in stetem Wechsel Zuckerkorn und dichter Felsenkalk, Man sieht hier deutlich, wie der letztere vom ersteren durchwachsen wird. Auf dem Staufenberg bei Nusplingen lagern sich die Zuckerkorn- | ” ER ; massen in beinahe ununterbrochenem Walle um die zentrale Ein- _ senkung mit den Plattenkalken. Wir haben hier ein typisches Atoll. Es wäre interessant, etwas Näheres über das Mengenverhältnis von dichtem Felsenkalk und zuckerkörnigem Kalk zu wissen. Allein es läßt sich darüber nichts Bestimmtes sagen, weil die alte Kar- tierung 1:50000 den letzteren nicht eingezeichnet hat. Soviel ich nach drei Monate langen Streifzügen ‚über die ganze Ostalb urteilen kann, überwiegt der dichte Felsenkalk weitaus, dabei wird man aber kleinere Vorkommen von Zuckerkorn nirgends vermissen, in manchen Gegenden dieselben sogar vorzugsweise entwickelt finden; so bei Offenhausen—Marbach, Scharenstetten—Radelstetten, auf der Hochfläche von Kolbingen und dem Staufenberg bei Nusplingen ; von Geislingen bis Westerstetten tritt er überall in kräftigen Massen zutage. Wenn auch oberflächlich fehlend, ist er an den Steigen doch meist zu finden. „Gerade Gesteine dieser Art bilden auf der Alb eine der bedeutendsten Flächen, sie sind für Schwaben, was. die Dolomite für Franken sind“ (61, S. 447). ' Die eigentümlichen Massen finden sich auf unserer Alb be- kanntlich nicht nur im Epsilon QuEnsTenT’s, sie sind auch schon in Delta stark entwickelt, und im „Jura“ (S. 690) heißt es: „öfter lagern sogar schon mitten in Gamma ,Dolomit und zuckerkörnige Kalksteine‘. Wo der obere Jura in der Fazies der plumpen Kalke ausgebildet ist, scheint sich auch Zuckerkorn zu finden. VogGEL- GESANG und ZırteL beschreiben dasselbe aus den Umgebungen von Möhringen und Meßkirch. Im Klettgau und Randen unterscheiden die Gebr. WÜRTENBERGER neben der Schwammfazies noch. eine solche der zuckerkörnigen Kalke. ScHALcH gibt sie aus Kanton Aargau, Höhgau und Schienerberg an. PomrEcks (60) erwähnt solche aus dem Frankenjura. | Strukturloser Korallenkalk. In den Korallenlagern finden sich neben dichten Kalken mit wohlerhaltenen Korallen strukturlose, zuckerkörnige Massen (Arn- _ eck, Wippingen, Sirchingen, Blaubeuren, Ettlenschieß). Beide Ge- - steine sind in derselben Weise den Atmosphärilien ausgesetzt, diese - können also nicht die letzte Ursache des Unterschiedes sein. Die mikrosköpische Untersuchung ergab nun, daß die hochkristallinen Kalke durch Massenkorallen gebildet werden. In den dichten Kalken aber haben wir ästige Korallen, deren Zwischenräume von Detritus re erfüllt sind. Stellen wir die ursprünglichen Eigenschaften beider ' Ablagerungen einander gegenüber, so haben wir einerseits: home- gen gebaute Masse, detritusarm, gleichmäßig porös- zellig und mit organischer Substanz durchzogen, auf der andern Seite keine Homogenität, viel Detritus und Kalkschlamm, die organische Masse spärlicher und unregelmäßig verteilt. Jo#. WArTHer (84) hat ganz ähnliche " Verhältnisse aus den Lithothamnienlagern des Golfes von Neapel beschrieben: „Wenn sehr viel Kalk- oder Schlammdetritus zwischen ° die einzelnen pflanzlichen Partien eingemengt ist, endlich wenn einzelne Lithothamnienknollen in einem Detrituskalk vorkommen, oder Ästchen und Bruchstücke derselben in solehem liegen, wird diese Metamorphose nicht vor sich &ehen* (8. 342). „Sie findet ' aber mit Notwendigkeit statt, wenn ein geschlossenes Algenlager in größerer Mächtigkeit auftritt“ (8. 343). In Dünnschliffen durch Massenkorallen sieht man da, wo sie 1 an den Detritus grenzen, die Zellen gut erhalten. Je mehr man sich aber von dieser Grenze entfernt, desto strukturloser wird der Kalk. Die Zellen sind mit infiltriertem, grobem Caleit ausgefüllt. Diese Füllmasse ist vom ebenfalls grobkristallinen Sklerencehym nur durch eine feine Linie ‚getrennt. In dem Maße, wie man in die Koralle eindringt, verschwindet diese Linie durch leichte Um- kristallisation des Oalcits. Letzteres geschieht sehr leicht, denn die Koralle verhält sich den atmosphärischen Sickerwassern gegen- über wie ein Schwamm. Der grobe Oaleit ist von vielen Spaltungs- flächen, Rissen und Korngrenzen durchzogen. RaAurr (69, 8. 221) hat gezeigt, daß „diese Spalten des Kalkspats im Gegensatz zum ° dichteren Kalkstein Flüssigkeit leicht leiten“. Wie weit eine ur- sprüngliche Obliteration des Skeletts sich damit vereinigt, kann ich ° nicht angeben. Hinzufügen möchte ich eine Bemerkung Gurpy’s (86) über diese Vorgänge bei rezenten Korallen: „Die porösen und fein- ° . zelligen Korallen wie Porites verlieren zuerst ihre charakteristische Struktur, gewöhnlich gehen sie über in ein drusiges Stadium, wo sie einen zuckerähnlichen Habitus besitzen. Endlich werden sie durch die beständige Durchsickerung mit kalkhaltigem Wasser vollkommen dicht und bieten dann dem Auge keinerlei Struktur dar.“ ‚Die so entstandenen Aggregate sind schneeweiß und von metamorph entstandenem Marmer nicht zu unterscheiden. : Sie ‚übertreffen letzteren noch an Reinheit, wie folgende es von Levpe (44) zeigen. Ach un 1 A ee Ser — ee Pr Arneck Carrara “zo (spez. Gew. 2,679) (spez. Gew, 2,666) Konhlensaurer Kalk . . . . 99,908 . 99,695 Kohlensaures Magnesium . 0,063 0,147 a Eisenoxydul. 0.029 ee de 100,000 100.000 Wir haben im Vorhergehenden gesehen, daß die Entstehung strukturloser Kalke an folgende Verhältnisse gebunden war: B. Anhäufung homogen gebauter Kalkzellen, gleich- mäßig darin verteilte organische Substanz, Fehlen R h größerer Detritusmassen. | | “ Mit diesem Ergebnis ging ich an den zuckerkörnigen Kalk heran, und es ist mir gelungen, darin in gesteinsbildender Weise Hydrozoen nachzuweisen. Der Aufbau aus übereinanderliegenden - Kalkblättern, die gleiche Dicke dieser und der Zwischenräume, die _ Tendenz der Laminae, sich in der Horizontalrichtung zu teilen, - vereinigen diese Organismen mit der Gattung Ellipsactinia Stzinn. - In dem Fehlen regelmäßiger Vertikalpfeiler sehe ich kein Hindernis _ einer Vereinigung mit Ellipsactinia, da sowohl Zırrku (96, S. 286) als auch Korn (Leitfossilien 1896, S. 326) diesen Mangel gerade _ als charakteristisch für letztere Gattung angeben. h Ellipsactinia suevica N. Sp. | (siehe Taf. I, 3u.4; Taf. II, 1; Fig. 5—6). | Die Form ist nicht die eines Ellipsoids, sondern eine mehr - horizontal gestreckte, leicht gekrümmte. Laminae und Interlaminar- 5 räume sind im Mittel je 0,5 mm stark. Regelmäßige Vertikalpfeiler fehlen. Die Kalkblätter treten unmittelbar miteinander in Ver- bindung oder diese wird durch ein diekeres Kalkstück vermittelt. Die Lamellen sind an den Berührungsstellen leicht gegeneinander gewölbt. Meist tritt bei gleichbleibender Dicke eine Teilung der 'Kalkblätter in der ‚Horizontalriehtung ein. Dabei kann ein Blatt - verschiedene Ausläufer abgeben, die sich dann gegenseitig vereinigen und wieder teilen, oder es treten die Zweige einer Lamelle mit denen einer anderen in Verbindung. : Die so entstehenden linsen- - förmigen Polypenräume kommunizieren durch schiefe Durchbrüche. ‚Neben den gröberen Skeletten, bei denen etwa 12 Laminae auf 1 cm kommen, finden sich auch überaus fein lamellierte. Bis zu 30 und mehr Blättehen und ebensoviele Zwischenräume konnte ich hier zählen. Häufig finden sich kegelförmige, vertikale Anschwellungen RE inmitten des Skeletts. Sie bestehen aus klarem Oaleit, und STEm- mann glaubt, daß Fremdkörper die Ursache davon sind. Von Ellipsactinia ellipsoidea StEmn. (77) unterscheidet sich unsere Form durch das mehr horizontale Wachstum, das Fehlen regelmäßiger Vertikalpfeilerchen, die gesetzmäßig auftretende Flaser- struktur der Zellen und die teilweise außerordentliche Feinheit der Skelettelemente. | Fig. 5 u. 6. Unregelmäßige Flaserstruktur der Be; Bermaringen— Weidach. | Die Mikrostruktur der Kalkfaser der Ellipsactinien war nach Steınmann die kristallinisch-strahlige: „Trotz wenig günstiger Er- haltung sieht man im Dünnschliff zuweilen noch die radiäre An- ordnung der Kalkelemente angedeutet.“ Dasselbe ist bei den Stein- korallen der Fall. Die Übereinstimmung geht aber noch weiter: „Bei der Gattung Madrepora enthalten die Kalkfasern des Gerüstes in der Mitte eine dunkle, nicht sehr dicke Substanz. Dieselbe Er- scheinung zeigt Ellipsactinia.“ „Ellipsactinia ist durch die Mikro- struktur des Gerüstes mit den lebenden Korallen verknüpft“ (77). ' STEINMAnN meint, daß schon die strahlige Anordnung die ara- gonitische Modifikation des Kalkes wahrscheinlich mache. Dies - wird bekräftigt durch die Tatsache, daß das Skelett der rezenten Hydrozoen aus Aragonit besteht (50). | Die Ellipsactinien sind die mesozoischen Vertreter da paläo- zoischen Stromatoporiden und der kainozoischen Hydrocorallinen. 1 YAKOWLEW (94) hat vor kurzem im kurländischen Devon Riffe ent- deckt, die ausschließlich aus Stromatoporiden bestehen. Überhaupt 1 gehören die Stromatoporiden zu den hauptsächlichsten Erbauern der paläozoischen Riffe. Sowohl im belgischen Kohlenkalk, wie im Eifeler Devon und im Silur von Gotland herrschen sie den Tabulaten und Rugosen gegenüber vor. Millepora spielt auf den heutigen | Riffen eine ganz bedeutende Rolle und Ellipsactinien treten mit zahlreichen Korallen gesteinsbildend auf im oberen Malm der Alpen, Karpathen und Apenninen. Auch in Griechenland und in Tunis sind sie nachgewiesen (38, $. 436). Im mitteleuropäischen Jura waren sie bis jetzt nicht bekannt. Gefunden habe ich ‘die Ellips- j HM m a inien- nur in Ab zuckerkörnigen Kalken, und zwar gesteins- _ bildend zu Bermaringen, Lonsee und Urspring. Handstücke habe ‚ich auch: von Amstetten, Münsingen und Nusplingen. ‚Sphaeractinia Sri. cf. sp. fand ich in den oolithischen Kalken von Stetten a. k.M. u Sp. Wie ‘geht nun der Krane Kalk aus den Ellipsactinien- riffen hervor? 'Güuser (28) hat experimentell nachgewiesen, daß die - Löslichkeit des Calciumcarbonats in erster Linievom Aggregatzustand _ desselben abhängt. Ebenso kommen Corxiısu und KexpaLı (95) zum Ergebnis, daß die Struktur hiebei eine Hauptrolle spielt. Die struk- ; _turelle Ähnlichkeit der Ellipsactinien und Steinkorallen ist nun aber _ eine außerordentliche. Man kann sich kein besseres Material denken, um die Entstehung strukturloser Massen verständlich erscheinen zu lassen. ‘Die Ausfüllung der Skelettmaschen müssen wir wohl als _ einen rein chemischen Vorgang betrachten. Ebenso werden der Ocker- und Dolomitgehalt der Füllmasse durch die verwesende Polypen- substanz bedingt sein. Aus Eisenlösungen wird ja bekanntlich - Eisenhydroxyd durch Eiweißstoffe rasch und reichlich ausgeschieden. - Dasselbe findet mit Magnesium: statt, nur in sehr viel geringerem Maße (78). Die Zerstörung des Skeletts mag damit Hand in Hand gegangen sein. ‘In manchen, äußerst fein lamellösen Teilen der - Ellipsactinien verschwindet das Skelett ganz allmählich zwischen (der ockerigen Füllmasse. Es muß hier. eine Art Aufzehrung des Sklerenchyms durch den Ockerkalk bei dessen Entstehung statt- - gefunden haben. Hierzu kommt noch die Wirkung der atmosphäri- - schen Sickerwasser. Auch unsere Hydrozoen werden gleich. wie ; die Korallen das Wasser in ganz besonderer Weise ansaugen. Die mächtigen Riff komplexe erscheinen mit ihren tausend, von Bolus- per: erfüllten Höhlen, Rissen und Spältchen, dem umgebenden ‚dichten Gestein gegenüber wie ein Wasserreservoir. Bei der Fein- ‚heit des Skeletts wirkt eine geringe Umkristallisation schon sehr zerstörend. Nur die kräftigeren oder miteinander verschmolzenen Eneiien persistieren. Sie sind es, die an der Oberfläche des ver- " witternden Gesteins in parallelen Caleitzügen oder groben Maschen noch Zeugnis von seiner Entstehung geben. Im Unterschied von ‚den Spongien überzieht die Hydrozoenstruktur ganze Felsblöcke mit ‚horizontal wellig verlaufenden, zusammenhängenden Lamellen. Die zu dieser Zeit häufigen Platychonien bilden viel dickere Blattzüge, ‚die sich hakenförmig krümmen und voneinander getrennt sind. "Deutliche Hydrozoenstruktur wird man nur da erwarten können, ee wo die Kalke durch Steinbruchbetrieb aufgeschlossen sind. Sehr häufig ist überhaupt jede organische Struktur verloren gegangen | und an solchen völlig homogenen Massen läßt sich ja nicht viel 7 beweisen. Aber hervorgehoben sei, daß ich das Entstehen solchen | Kalkes in typischer Ausbildung aus Hydrozoenriffen- nachweisen kann. Etwas feiner kristalline Massen, die leicht gebankt sind und ähnlich aussehen, lassen an der angewitterten Oberfläche ihre ® detritogene Natur leicht erkennen. Sie enthalten zahlreiche gröbere " Calcitteile eingesprengt, die vielleicht von Krebsen und Raubfisehen durch Zerstörung der Hydrozoenskelette erzeugt wurden. Schwämme sind nicht selten, sie finden sich aber meist in einem unreineren, weniger kristallinen Ockerkalk und sind immer deutlich zu erkennen. Diese Ockerkalke nehmen vornehmlich die tieferen Teile ein. Ihre Entstehung wird wahrscheinlich auch mit der Zersetzung orga- nischer Substanz in Zusammenhang stehen. Neben diesen Aus- bildungen findet sich noch zuckerkörniger Kalk, der aus lauter | einzelnen, ziemlich ansehnlichen Brocken zusammengebacken er- ' scheint (Nusplingen). ‘ Die Hydrozoenriffnatur des zuekerkörnigen Kalkes läßt uns nieht nur seinen jetzigen Zustand verständlich erscheinen, sie erklärt uns auch das Nebeneinander- vorkommen einerZuckerkornfazies und einerdichten Schwammfazies. Sie erlaubt uns, dem Dolomitproblem " näher zu treten und als Skelett der Epsilonmassen- bedingt sie deren Riffnatur.. Von Interesse ist es nun noch, etwas über die Entst ehung der Löcher und den füllenden Bolusletten zu erfahren. Ein Teil der Hohlräume findet sich im Kalk völlig abgeschlossen und leer. Hier möchte man an ursprüngliche Rifflücken denken. Jon. WALrHEr (87) hat die Entstehung solcher in anschaulicher Weise geschildert. Nicht selten findet sich darin ein fester, harter, gelb bis roter Ockerkalk, der unter dem Schlag des Hammers zu Scherben zer- brieht; Pre jurasische Entstehung wird ihm wohl nicht abgesprochen ° werden können. Ein anderer Teil der Höhlen jedoch entsteht durch Auslaugung dolomitischer Nester im reineren Kalk. Es findet so im Gestein eine lokale Bildung von Dolomitsand statt. Werden solche Stellen nach außen geöffnet, so wird der Sand dureh Wind und Regen ausgefegt. Die Exposition an den Atmosphärilien und die Ausfüllung mit Bolusletten wird dann weiterhin eine Vergrößerung der so entstandenen Vertiefungen zur Folge haben. In anscheinend ab- RE Höhlräumen finden sich manchmal gelbliche und grün- liche Letten, so bei Herflingen in dem unter den mächtigen Felsen- kalken steckenden Zuckerkorn. Ob diese Füllmassen eine jurasische Bildung sind oder ob sie Auf feinen Spalten kolloidal infiltriert wurden, wage ich nicht zu entscheiden. iR Die Entstehung der Bolusletten nun ist ne unstrittig. JoH. WALTHER (90) erklärt sie für tropische Verwitterungs- produkte vulkanischer Aschen, Rorsier für Rückstände der Jura- kalke (Naturf. Ges. Zürich. 50. 1905, 8. 150). Bis vor kurzem war diese Frage schwer zu entscheiden. Kısrarıc‘(40) und Tucan (80) haben aber jetzt gefunden, daß die aus Kalken und Dolomiten her- _ vorgehende „Terra rossa% identisch ist mit „Bauxitit“ (10). Letzterer _ besteht in der Hauptsache aus „Bauxit“, alias Tonerdegel mit un- sicherem Wassergehalt. Der aus den eruptiven Silikatgesteinen hervorgehende Laterit aber setzt sich großenteils aus kristallinem Hydrargyllit zusammen. Es wird kaum zweifelhaft sein, daß die Terra rossa unserer Alb sich mit den von Tucan untersuchten decken _ wiid. Ich habe meine diesbezüglichen Untersuchungen unterbrochen, . da diese Frage als Preisaufgabe der Stuttgarter Technischen Hoch- schule bearbeitet werden soll. 2. Der Dolomit. Der Dolomit ist von weißlich=grauer Farbe. Die ursprünglich dichten, kömpakteh Dolomite sind ungemein zäh und widerstands- fähig, die durch Auslaugung aus dolomitischem Kalk entständenen zer- fallen unter dem Drack der Finger zu körnigem Sand, Das spezifische - Gewicht beträgt nach Schüszer (2) in größeren Stücken 2,74—2,77, Zerstoßen und als Sand gewogen, steigt es bis 2,82. Auch der - dichteste Dolomit ist etwas drusig-porös. Dies erklärt das geringere spezifische Gewicht in größeren Stücken. Der Gehalt an Magnesium- carbonat wechselt sehr. Fünf Analysen SchügLer’s ergaben 25-40 %. Eisehoxyd, organische Substanzen sind nur in verschwindendem Maße vorhanden, der Tongehält en 0,2—0,5 %. ICh füge noch zwei der Analysen von Lrusr (44) an Dateien Dolomit er en u a Ze bar, von Gerhausen von Almendingen Kohlensaurer Kalk . . . .: 57,392 56,240 Kohlensaures Magnesium . 42,000 43,260 eich Eisenoxydul . 0,100 0,160 irre. ih 0,300 0,180 92 99840 Der Dolomit erscheint in kompakten, plumpen Massen. Er hat eine besondere Vorliebe schuppig zu zerfallen. Öfters ist er nicht rein, sondern von zahlreichen, dichten, caleitischen Partien durch- zogen. Beim Übergang zum Hydrozoenkalk wird er wie dieser stark kavernös. Der Dolomit tritt nicht in Schichten oder zusammen- hängenden Massen auf, sondern steckt nesterweise, völlig abge- schlossen mitten im Kalksediment. Irgendwelche Abhängigkeit von Spalten oder von der Oberfläche kann nicht wahrgenommen werden. Von großer Bedeutung ist die gesetzmäßige Verknüpfung mit den Hydrozoenkalken. Er ist entweder isoliert in diesen eingeschlossen oder erscheint in ihrem Liegenden (Fig. 7 S. 32). Ersteres Verhalten | zeigen sehr schön die Aufschlüsse an der Steige Blaubeuren— Sonderbuch, letzteres die Massenkalkbrüche von Amstetten—Neu- haus, Urspring, Lonsee, Herrlingen, Ehrenstein usw. Es scheint aber ganz allgemein so zu sein. 1856 schreibt AcHEnBacH (1, 8.410): „Der kristallinisch körnige Kalk konstituiert die untere Region der Massenkaike. Es scheint fast, als ob der Dolomit an den kristal- ‚linischen Kalkstein gebunden sei und durch ihn ersetzt werden könnte.“ Ebenso Quexstent (65) in Blatt Urach: „Reihenfolge ge wöhnlich: grauer Dolomit, Zuckerkorn, homogener Marmor; es ist nicht möglich, Dolomit und Zuckerkorn scharf zu trennen.* Der- selbe in Blatt Saulgau (66): „Die niederen ‚Stellen sind durchweg. dolomitisch. Am ganzen Nordrand des Blattes bleiben die Ver- hältnisse sich wesentlich gleich. Geht man z. B. von Steinhilben nach den Bergen mit dem Signal, so haben wir unten Dolomit, ‚oben Zuckerkorn.* Und in, Blatt Tuttlingen (67): „Epsilonmarmor unten dolomitisch, unmittelbar daneben und darüber können dann andere reinere Kalkgesteine kommen, wie namentlich Zuckerkorn.“ Ganz allgemein heißt es in den „Ammoniten“ (68, 8. 1086): „Die i grauen Dolomite lieben vorzugsweise die tiefste Lage, sie gehe | dann durch löcherige, - zuckerkörnige Klötze in den zu oberst ge- legenen Marmor über.“ Auch ©. Fraas (21) schreibt: „Der Dolomit ist in der Regel in der Tiefe des Epsilon, zuckerkörniger Kalk bildet die Mitte, während der Marmor nach oben strebt* (8. 137). Das Prinzip der Dolomitbildung lautet nach G. Linck (45, 8.133): i „Der Dolomit bildet sich bei Gegenwart von Calciumcarbonat in der Lösung oder bei Gegenwart von labilen Modifikationen des- selben im Bodenkörper, als Produkt. eines Gleichgewichts zwischen Magnesiumcarbonat in der Lösung und im Bodenkörper unter gleich- zeitiger Aufzehrung des vorhandenen Caleiumcarbonats.“ „Jenes ; Se al he gewicht ist abhängig von Temperatur en Druck, sowie von d len vE Ösungsgenossen. Es stellt sich‘ umso leichter und schneller in, je labiler, je leichter löslich die Modifikation des Calcium- zarbe bonats ist, je mehr Kohlensäure vorhanden und je höher Tem- ur ce Druck ist.* Es ist nun unsere Aufgabe, die hier den Gleichgewichtsbedingungen ausfindig zu machen. Dolomit kann sich bilden (l. c.): 1. Auf diagenetischem Wege, 2. minerogen durch direkte Ausfällung, 3. als Teil organischer Hartteile, ‘4. als Auslaugungsprodukt, 5. auf pneumatolytischem Wege. Was .den zuletzt genannten Punkt betrifft, so ist die Un- öglichkeit einer solchen Entstehungsweise. unserer jurasischen Gesteine von GüuseEL (27) schon betont worden. Das Fehlen von Zuführungskanälen und die Art des Auftretens verbieten die An- nahme eines allgemeineren pneumatolytischen Ursprungs. = Auch für eine organogene Entstehung sind‘ keine Grundlagen ‘vorhanden. Gewisse Kalkalgen enthalten wohl in leicht löslicher F orm bis zu 17% Magnesiumcarbonat. Allein wir haben in diesen Regionen Kalkalgen nicht in der erforderlichen Menge. Daß für die Bildung echten Dolomits die Wegführung von Kalk aus dolomitischen Kalken eine große Rolle spielt, ist gewiß. "Alle Dolomitsande und sandigen Dolomite unserer Alb sind so ent- s anden. Aber daneben haben wir doch auch große Massen typischen 'Dolomits, die kompakt, weder kavernös noch sandig, völlig satt inmitten des Kalkes stecken. Hier versagt die Auslaugungstheorie. - Min vergleiche die diesbezüglichen Auführungen in Prarr’s All- gemeiner Geologie (55, S. 89). | | h “ Für diesen schwäbischen Dolomit muß eine ursprüngliche "Bildung aus den Magnesiumsalzen des Jurameeres angenommen werden. Es fragt sich nur, müssen wir diese als direkte Aus- lang aus Calcium -Magnesiumlösung auffassen, oder als. dia- snetischen Vorgang unter Aufzehrung zuvor alesotzien Kalkes. 3 Daß manche Ockerdolomite und dolomitischen Kalke nach der ersten Art entstanden sein können, wird später gezeigt werden, für die | große Masse des hochprozentigen Dolomits ist dies nicht annehmbar. Manche der unter den Hydrozoenkalken liegenden kompakten _ Dolomite sind überaus reichlich von Spongien durchzogen. Und es ist merkwürdig, daß diese selbst ı von reinem dichtem Kalkschlamm i D Ir . “ “ Bi Bu © [ Br Ei ( Fa >. erfüllt sind, während das umgebende Medium reichlich Dolomit enthält. Solche Kalkschlammrelikte finden sich aber nicht nur in den Schwämmen. Mitten im Dolomit treffen wir überall Nester ” unveränderten Kalkes. U. d. M. löst sich das Gestein in zahl- reiche Gruppen von Dolomitkristallen auf, die durch schmälere Kristallbänder untereinander zusammenhängen (Taf. II, 2). Nicht selten zeigt sich ein zonarer Aufbau (Taf. II, 3). In einem Stück von der Weißensteiner Steige ließ sich das allmähliche Empor- tauchen der Kristalle aus der Grundmasse beobachten. Die fein- körnige Masse wird durch hellere Partien versteckt oolithisch ge- teilt, diese entwickeln sich zu kleinen Kristalleistchen, : welche zu ; wann a dolom Lisie rt) Fig. 7. Gegenseitiges Verhalten von Hydrezoenzuckerkorn, Dolomit und dichtem Felsenkalk im Dolomitbruch Urspring. Rhomboederumrissen zusammentretend die zwischenliegende dichte Kalkmasse umschließen. Vorhandene Bryozoenskelette u. dergl. u | von den Rhomboedern quer durchwachsen. Nach unten zu nimmt der Dolomitgehalt ab. Der Übergang zum Kalk ist ein allmählicher. Prarr sen. (56, S.571) hat ähnliche Beobachtungen im Frankenjura gemacht und betont, daß eine Um- wandlüng des vorhandenen Sedimmentes durch Aufnahme eines neuen Beständteiles stattgefunden habe. Ich teile diese Ansicht. Prarr findet, daß die Dolomitisierung von oben nach unten erfolgt sein _ müsse. Prüfen wir daraufhin unsern Dolomit, Es wurde im früheren gezeigt, daß sein Hangendes von Hydrozoenkalk gebildet wird. Der Gedanke eines ursächlichen Zusammenhangs beider drängt sich da ganz von Selbst auf. Im Dolomitbruch Urspring ist er tatsächlich BR a £ re a7 (Fig. 7). Dort‘ sind rechts und Hinks Hydrozoenriffe, ; durch senkrecht zerklüfteten dichten Felsenkalk voneinander etreı 1 Br sind. Der Dolomit ist auf den Raum unter und zwischen Bien beschränkt. Der Felsenkalk dicht daneben ist frei davon. Di ie. Art und Weise, wie etwas derartiges entstehen kann, ist von HPLETZ (72, 8.53) an den Korallenriffen des Roten Meeres unter- 5 worden. Er fand dort die Hohlräume der nichtdolomitisierten fe ET anderem erfüllt von Magnesiumsalzen. „Die rasch ver- enden Organismen, die in großer Menge in den Riffen vorhanden ‚ bilden unter dem Einfluß des in ihnen stagnierenden Meer- Wassers Chloride und Sulfate, in denen Magnesium gebunden ist.“ [m eigentlichen Dolomit waren diese Hohlräume leer, und Rorn- po rz sieht in der Auslaugung der erwähnten Salze die Quelle des agnesiums im Dolomit. Man könnte sich vorstellen, daß in ähn- her Weise, aus den Hydrozoenriffen hervorgehende Magnesium- löst gen in den unteren Teilen derselben stagnierend, diese dolo- nitisierten. Da hätten wir die Quellen der alten Geognosten. Nun sind aber nicht nur die unteren Teile und die Schwamm- basis der Riffe dolomitisiert, sondern auch in den höheren Lagen ‘erscheinen Nester davon, dabei lassen weniger dolomitische Teile die Hydrozoenstruktur deutlich erkennen. Man kann das Hervor- gehen von Dolomit aus dem Hydrozoenkalk verfolgen. Soviel ich an Dünnschliffen beobachtete, erscheint der- Dolomit zuerst in der Füllmasse zwischen dem Skelett. Etwas derartiges wäre nach Puıcıprı (59) als chemische Ausfällung zu betrachten. Für die Dolomitisierung selbst ist wichtig, daß die Ellipsactinien höchst wahrscheinlich einst aragonitisch waren. Ihre rezenten Ver- wandten Millepora und Stylaster wenigstens sind es (50). Nach | m Versuchen von ©. Krement (8) würde dies die Dolomiti- sierung wesentlich erleichtern. Krec# .(54, S. 283) hat im Muschel- | ke k bei Jena gefunden, daß vielfach nur die ursprünglich ara- ‚gonitischen Fossilreste dolomitisiert sind und Skears (51) berichtet Be daß aragonitische Reste anscheinend leichter Magnesium aufnehmen als die caleitischen. Die Gleichgewichtsbedingungen für den Juradolomit würden also verschiedener Art sein: 2 1. eine labile Modifikation des Calciumcarbonats (Aragonit), 2. durch Verwesungsprozesse der Rifforganismen erzeugtes „15 kohlensaures Ammon, 0.58. konzentriertere Magnesiumlösungen als Auslaugungsprodukte BE der Riffsalze (?). BD _ Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. 3 rn „ze n® Zu diesen gesellt sich die erhöhte Temperatur der Korallen riffregionen. Eine stärkere Konzentration des Meerwassers er=, scheint zweifelhaft, da für die Dolomite der rezenten Riffe eim solche Annahme nicht gemacht wird (51, S. 122). 4 Von Bedeutung wäre es, etwas über das Verhältnis vo minerogenem und diagenetisch entstandenem Dolomit zu wissen H. Fısc#er (16) hat versucht, dieser Frage experimentell näher zu kommen. Er ließ tierische Faulflüssigkeit auf Meerwasser ein- wirken und erhielt dabei sehr rasch einen Bodenkörper mit 94, 45% Caleiumcarbonat und 5,55 % Magnesiumcarbonat. Auch unter An: wendung der extremsten Verhältnisse von Konzentration und Tem- peratur ging nur wenig mehr Magnesium in den Bodenkörper hinein. Er zieht daraus den Schluß, daß die Bildung dolomitischer Mergel auf diese Weise vor sich gehen mag, daß aber die Ent: stehung der eigentlichen Dolomite als diagenetischer Vorgang zu betrachten sei. Es wird dann auf die Versuche von ©. Kırmex1 - verwiesen. i Der Dolomit findet sich nicht nur in den von QueEnstEoT als Epsilon bezeichneten Sedimenten, er geht nach Delta, selbst nach Gamma hinab (Heersberg bei Lautlingen). Seine Verbreitung ist | durchaus keine geringe, „in der Nordosthälfte der schwäbischen! Alb kommt er überall und zwar in den größten Massen vor. In der _ südwestlichen viel seltener und in unbedeutenden Partien“ (62, 8.447), Dolomit in Gesellschaft von Zuckerkorn wird noch erwähnt, aus dem Kanton Aargau, Höhgau und Schienerberg (75) sowie aus den Umgebungen von Möhringen und Meßkirch (82). Die größte Verbreitung. hat der Dolomit aber bekanntlich im Frankenjura. R. Hermann (35) hat den letzteren untersucht, konnte aber keine bestimmten Anhaltspunkte für irgendwelche Deutung gewinnen, doch nimmt er nicht die Günser’sche Theorie einer unmittelbaren Fällung in abgeschlossenen Meeresbuchten an, sondern verweist auf die’ von Jonanses WALTHER (88) vertretene Ansicht einer Ent- stehung im Zusammenhang mit organischer Riffbildung. Als günstig für eine solche Annahme bezeichnet er das unregelmäßige Fallen und Streichen der Schichten und Bänke des Dolomits, sowie den Wechsel von massigen und geschichteten Partien. Auffällig ist ihm nur, daß noch keine Korallen dort gefunden wurden. | Werfen wir nun noch einen Blick auf die ladinischen Dolomit- bildungen der Alpen. Nach Mossısovics (52, S. 110) ist dort die Verbreitung echter Dolomite eine verhältnismäßig beschränkte. In | 3 . 4 4 I | ber. und sein \ Vorkommen ist ein außerordentlich unbeständiges ersensige Saromon (74, S. 407) konnte keine Abhängig- keiten von Spalten beobachten und H. PurLıpp (57, S. 20) beschreibt das vorzugsweis nestartige Auftreten des Dolomit. DoeLrer und u ÖRNES (56, S. 572) kommen zu dem Resultat, daß der größte Teil les an "Magnesia mehr oder weniger reichen Dolomits aus den kalkigen Sekretionen der Meeresorganismen durch die Einwirkung der im Meerwasser enthaltenen Magnesiumsalze während oder kurz nach der Ablagerung gebildet wurde. Man könnte die Frage auf- werfen, ob nicht auch die triadischen Dolomite an bestimmte Organische Riffbildungen innerhalb des Kalkalgensediments gebunden sind? Für unseren schwäbischen Dolomit wenigstens scheint es nir von Wichtigkeit zu sein, noch einmal darauf hinzuweisen, daß r mit dem den großen Teil ausmachenden Trümmersediment der dichten Felsenkalke nichts zu schaffen hat, daß er vielmehr mit g en organisch-chemischen Riffbildungen der Hydrozoen zusammen- gehört. a. In der Jetztzeit ist der hochprozentige Dolomit an Korallen- riffe geknüpft. Dana fand auf Matea einen solchen von 38% Magnesiumcarbonat, Warr#er auf den Riffen des Roten Meeres 40 %igen (87, 8. 708). Skwars (51) hat von 14 Koralleninseln die ‚Gesteine untersucht und gefunden, daß bis zu 43%, Magnesium- ‚earbonat darin enthalten ist. Die mikroskopische Untersuchung ergab, daß der Kalkstein nachträglich Magnesium aufgenommen haben muß. Endlich wurde in der Tiefe des Atolls Funafuti kom- pakter 40 %iger Dolomit erbohrt. Auch für dieses Vorkommen nimmt Jupp (51) eine Zufuhr von Magnesium von außen her in Anspruch, wobei sich unter Lösung des ursprünglichen Carbonats "Dolomit absetzte. Sowohl Jupp als auch Skears ist der Ansicht, daß dieser Vorgang nahe an der Meeresoberfläche. erfolgte. a: | | 3. Der Marmor. | Der Marmorkalk ist ein dichtes homogenes Gestein. Mit bloßem Auge ist kein Kristallkorn zu erkennen. Die Farbe ist rein weiß, licht rötlichbraun oder gräulich. Der Bruch ist im: ei muschelig und glatt. Nach Lrusr (44) enthält das estein nur geringe Mengen von Ton. Ein gelblichgraues vom ichelsberg bei Ulm enthielt 2,6%, ein bläulichgraues 2,08% Ton, elbst in den grauesten überschreitet der Tongehalt 5% nicht. % r (4 A er Rein weißer Felsenkalk vom genannten Ort hat bei einem spezi fischen Gewicht von 2,631 folgende chemische Zusammensetzur g Kohlensaurer Kalk. . . . .. . 99,36 Kohlensaures Magnesium -. . - . 0,21 Kohlensaures Eisenoxydul . . . 0,13 Ton N ea rer 0,30 100,00 (LeveE). Die Benennung wird von einer häufigen „Marmorierung“ du: schwarze Mangan- und braune Eisendendriten hergeleitet. Um de: Begriffsverwirrung ein Ende zu machen, möchte ich den irre- führenden Ausdruck „Marmor“ durch ‚dichten Felsenkall ersetzen. Damit ist zuwinich der Aipemaniz zum eignen Zucker- 'korn ausgedrückt. Ein gutes Erkennungszeichen des Gesteins ist seine aus- gezeichnete senkrechte Klüftung, die nach oben und. unten allem - dings einem lagerförmigen Aufbau Platz macht. Diese Klüftung ist die Ursache der scharf umrissenen Verwitterungsformen de: Felsenkalkes. Im Gegensatz dazu ist diejenige von Zuckerkori und Dolomit weich gerundet. Über die Verbandsverhältnisse der drei Gesteine wurde früher schon einiges mitgeteilt. Ich verweis noch auf die Abbildungen. Verbreitet ist der dichte Felsenkalk überall dort, wo sich auch zuckerkörniger Kalk findet. Am schönsten wohl auf der schwäbischen Alb, dann hinunter bis Schaffhausen, weiterhin im Kanton Aargau und Solothurn. Auf der anderen Seite findet er sich als „plumper Felsenkalk“ im Frankenjura. _ Die dichten Kalkmassen ‚lassen sich unterscheiden in solche, die völlig homogen erscheinen, und solche, die deutlich aus gröberen Bestandteilen zusammengesetzt sind. U. d. M. zeigen aber erstere nicht eine gleichförmige Masse, sondern die Kalkpartikelchen sind häufig zu kleinen Knäueln zusammengeballt. Diese Kalke scheinen übereinzustimmen mit jungen Riffkalken, wie sie VoELTzkow (81) von Aldabra beschreibt. Auch sie bestehen u. d. M. aus feinsten Kalkkörperchen, die .großenteils nestartig beieinanderliegen. Es sind schneeweiße ungeschichtete Massen, völlig dicht und homogen. ‘ Entsprechend unseren Jurakalken, finden sich Fossilien darin sehr selten, aber in guter Erhaltung. Letzteres, sowie die Feinkörnigkeit des Gesteins schließen die Annahme völlig aus, daß wir hier um- kristallisierte, unkenntlich gewordene Korallenriffkalke vor uns hätten. Durch Umwandlung von Korallenkalk entsteht ein grob- a | 4 u N, r * 5 Mr - f, - Ben SER. -- | u Ta Im 37 > b Ar = F — {} , zu rörniges "durchaus anderes: Gestein. \.Vozutzsow zerrieb nun das fe ste Kalkschlammgestein von Aldabra in destilliertem Wasser und j rhielt so eine milchige Flüssigkeit. U. d. M. erwies sich die ‚Färbung hervorgerufen durch eine Unzahl im Wasser suspendierter ‚feinster Körperchen von 0,0005 bis 0,001 mm Durchmesser. Ihre jestalt war rundlich, dick, tellerförmig. Jedes Körperchen be- regte sich in eigentümlich tanzender Weise, dabei immerfort un- ‚regelmäßige Zickzacklinien beschreibend. Es ist die Brown’sche Mo) ekularbewegung. Durch Auflösen des kohlensauren Kalkes in Salzsäure und Glühen erhielt VoELTZzKow einen organischen Rück- ‚stand. Um über diesen Aufschluß zu erlangen, brachte er eine "Anzahl der Körnchen nach Zusatz von verdünnter Essigsäure unter ‚das Mikroskop. Es war nun deutlich zu sehen, wie jene Körperchen ‚sich allmählich lösten und etwas kleinere Körper an ihrer Stelle zurückließen. Mit Methylviolett erfolgte eine intensive Blaufärbung dieser Substanz. Daß der organische Rest tatsächlich von den j Xalkmänteln umschlossen war, geht auch daraus hervor, daß es vor Lösung des Kalkmantels nicht ‚gelang, diese kleinen Körper zu färben. Beim Studium von Coccolithen fand nun VOELTZKOW, daß zahlreiche Coccosphären 30 bis 50 Coccolithen tragen ; letztere Embryonalcoccolithen stellen beim Zerfall der Coccosphären und dem Beginn ihres selbständigen Lebens nichts dar als ausgehöhlte, urglasförmige, kleine, ovale oder runde Schälchen. VorLrzkow hält nun jene kleine Organismen, welche den Rifikalk von Aldabra zu- sammensetzen, gleichfalls für Coceolithen. Er glaubt, es hier jauptsächlich mit Embryonalcoccolithen und kleinsten Coccolithen zu tun zu haben. Das Fehlen größerer, wohl ausgebildeter Formen ‚erklärt er mit der Tatsache, daß es durch Druck gelingt, die g ößeren Coccolithen unserer Tiefseeproben zum Verfall in ihre Embryonalcoceolithen zu bringen. Er glaubt, daß bei der Fossili- sation ein ähnlicher Vorgang stattfindet, und daß infolge der be- -ginnenden Kristallisation die großen Coccolithen zerfallen und um- ‚gewandelt werden. | Die Coccolithen gehören mit zu Fi wichtigsten gesteins- bildenden Organismen. Sie sind in außerordentlich großer Anzahl in den Tiefseegrundproben enthalten. Nach Günseı (26) kehren sie in jeden lockeren Kalken und erweichbaren Mergeln von marinem Ursprung wieder. Er fand sie im Ulmer Zementmergel (27) und in den weicheren Lagen des Mörnsheimer Kalkschiefers. GünsEı ‚schließt daraus, daß auch die festen Jurakalke wesentlich durch = — Coccolithen gebildet seien, daß ihre Form aber line Umiristalli | sation zerstört wurde. = Die Riffbildungen der alpinen Trias zeigen ein Gesteirt au 3 mit unseren homogenen dichten Massenkalken beinahe identisch i ist | (Esinokalk, Wettersteinkalk). Dieses wurde von Saromon (74, 8.425)% bereits mit den Riffkalken Vorrrzkow’s in Parallele gesetzt. Se ist es denn nicht unwahrscheinlich, daß die völlig homogenen Teile unserer Felsenkalke ebenfalls großenteils durch planktonische Cocco- lithophoriden, also kalkabscheidenden Algen gebildet wurden. Einen exakten Beweis zu liefern, daß sie wirklich gesteinsbildend darin vorhanden waren, dürfte aber schwer sein. GÜNBEL (l. e.) hat® coccolithenreichen Tiefseeschlamm und Schreibkreide gehärtet und Dünnschliffe hergestellt. Es zeigte sich dabei, daß „die unendliche Menge feinster Körnchen nnd Ringe sich so vielfach durch Über- einanderlagern decken, daß es als ein äußerst seltener Fall be- zeichnet werden muß, an den dünnsten Rändern einen Coccolithen deutlich zu sehen“. Rechnet man hiezu die Wirkung einer, wenn auch nur geringen Umkristallisation und des Gebirgsdrucks, so is klar, daß man für das Verständnis dieser Gesteine hauptsächlich auf den Vergleich mit rezenten Bildungen angewiesen ist. | 0. Krünner (42, S. 170)- zählt die Kalkschlicke zu seinen hemipelagischen Ablagerungen. „Der Kalkschlick ist ein Sediment tropisch-subtropischer Mittelmeerbecken, aber auch der tieferen 7 Gehänge und ozeanischen Nachbarfluren um Koralleninseln.“ Dem Challenger Report (Deep Sea Deposits, S. 244) zufolge lagert als Übergangszone zwischen dem Muschelsand der Riffe und dem tieferen Globigerinenschlick ein feiner Kalkschlamm, der die Abhänge der Riffböschungen überzieht. Vorrrzkow hat gefunden, daß ähnliche‘ Sedimente wie die dichten Riffkalke von Aldabra einen großen Teil der gehobenen Riffe des Indischen Ozeans zusammensetzen, und daß die Grundlage der lebenden Korallenbauten ebenfalls von ihnen gebildet wird (43, 8. 33). -Der Kalkschlammfels ist in schneeweißer Farbe besonders” schön aufgeschlossen in der Gegend von Ehrenstein, Klingenstein, Herrlingen, Blaubeuren. Schwämme sind hier stellenweise reichlich vorhanden. Das mehr gelbliche Gestein von Bolheim enthält neben Spongiennadeln auch Foraminiferen. Ganz merkwürdig sind die im dichten Kalke nirgends fehlenden Kalkkrusten; 1. c. S. 547 'er- wähnt TH. ScHMIERER eigentümliche Organismen, dein sichere Be- stimmung noch nicht gelungen sei. 1% j , > u; “.e- Be —39— - v0 Dias Auftreten der Kalkkrusten ist ein individuelles. Bald hier, bald dort liegen sie ohne jeden Zusammenhang, in. wechselnder Häufigkeit im ungeschichteten Felsenkalk. Nicht, ‚sälten wählen sie 14 inen Schwamm oder sonstigen Organismus als Ausgangspunkt für ‚ihr Wachstum. Meist beginnt es frei. Aus der gleichmäßig struierten Grundmasse steigen schmälere und breitere Säulen nebeneinander ‚senkrecht nach oben; sie sind aufgebaut aus unregelmäßigen, an- ‚nähernd konzentrischen Lamellen, zwischen denen eine zellig- _ dendritische Struktur herrscht. Die Säule endigt als Paraboloid. En Häufig bakitint das Wachstum aus einer wenig differen- zierten Wurzel direkt nach beiden Seiten mit konvex nach oben geschwungenen und wieder herabfallenden Lamellen. Diese Palme wird dann überlagert von horizontal ausgebreiteten Schichten. - Letztere Struktur kann auch allein auftreten, ohne vorherige Palme. Manchmal liegen den Pfeilern vergleichbare Gebilde in Ellipsoid- gestalt isoliert und deutlich abgegrenzt im dichten, homogenen Kalkfels. Unter dem Mikroskop (Taf. II, 4) lassen sich zwei Teile unter- scheiden. Einmal eine halbklare caleitische Grundmasse mit zahl- reichen gröberen, sphäroidischen Körperchen, dann dichte dunkle Partien, wo diese Körperchen feinstkörnig dicht zusammenlagern. Zwischen den halbklaren Massen ziehen sich ganz klare Teile hin; beide werden durch die Sphäroide, eingestreute Knoten, Ooide, _Spöngienreste und Foraminiferen in unregelmäßige, zwickelbildende, gekrümmte und zerlappte Figuren zerlegt. | Die feinkörnig dichten Partien (Lamellen) erscheinen nicht deutlich abgegrenzt, sondern gehen allmählich aus dem helleren Teil hervor und wieder in denselben zurück. Die Form ist unregelmäßig wolkig, schlierig, von ungleicher Dicke, hier auskeilend, dort wieder anschwellend. Die Abstände sind unregelmäßig. Das horizontal- -konvexe Wachstum wird zuweilen höckerig, puddingförmig; die- ‚dichten Lagen sind dann nach außen scharf abgegrenzt. ; Die Kalkkrusten scheinen sehr schnell erhärtet zu sein. - Wenigstens konnten sich auf ihnen alsbald Organismen ansiedeln. Während die geschilderten Krusten einerseits in eine Reihe zu stellen sind, mit dem rhätischen Landscape Marble (79), den permischen u * nr und triadischen Seesintern und Landschaftskalken IL, Rt 106) sowie dem Stromatolith (36) des Buntsandsteins, lassen sie sich andererseits nicht trennen von den Spongiostromiden des belgischen Kohlenkalks (30). Diese werden wiederum von Saromon (74, 8. 421) mit den Evinospongien der ladinischen Stufe verglichen. Am über-% raschendsten ist die Ähnlichkeit mit den Spongiostromiden GürıcH’s; % unsere Kalkkrusten sind damit identisch. ‘Auch dort haben wir den 7 geschilderten lamellösen Aufbau und „auf dunklem, dichtem Grunde hebt sich ein Netzwerk von halbhellem Kalkspat ab; die halbhellen ° Fäden kreuzen sich in den zwickelbildenden, mit ganz klarer Kalk- ® substanz erfüllten, kleineren oder größeren Zwischenräumen zwischen den dunklen Knötchen. Allenthalben findet man Andeutungen von Regelmäßigkeit, aber diese hält nirgends an“ (31). Reıs (70) be- tont, daß die permischen Vorkommen ganz 'ähnliches zeigen, ja, daß diese Strukturart sogar dann auch den Ooiden eigen ist.. Während (zürıcH die klaren vermikulären Partien auf Organismen (Protozoen) zurückführt, ist Reıs der Überzeugung, daß alle oben angeführten Dinge auf vorwiegend chemischem Wege entstanden sind. Es handelt sich nun darum, müssen wir die unregelmäßig-vermikulären Teile ‚als organische Bildung ansehen oder nicht? a Wie Reıs, habe auch ich gefunden, daß diese Struktur sich | ganz allmählich aus dem dichten Kalk heraus entwickelt, daß sie in derselben Weise sich in manchen Pseudooiden findet. "Besonders wichtig erscheint-mir aber ihr allgemeines Vorkommen in den später zu besprechenden Flaserkalken. Dort erscheinen damit die Zwischen- räume zwischen den Kalkalgen und Foraminiferenknollen in ganz anorganischer Weise, in allen Übergängen zum dichten Sediment ausgefüllt. Abgeschwächt wird die Bedeutung dieser Struktur für die Deutung der Kalkkrusten durch den Umstand, daß manche der makroskopisch typischen Stücke u. d.M. deutlich aus einer schlierigen Anhäufung von Detritus und feinen Sphärolithen bestehen (Taf. II, 4). Die Möglichkeit der Entstehung der. unregelmäßigen Figuren auf anorganischem Wege wurde schon von Rkıs betont unter Hinweis auf die Versuche von Lepuc, die zellenartige Segmentation in kol- loidem Opal und die Wabenstruktur des Wad. Ich kann nach all dem eine notwendig organische Deutung derselben nicht einsehen. Man könnte noch denken, daß Kristallisationsvorgänge nach der Verfestigung des Gesteins durch Sickerwässer ähnliches zustande bringen würden. Ich fand aber Stücke mit der fraglichen Struktur in-knolliger konglomeratischer Weise, scharf abgegrenzt mitten in- ur ER homoge: „dichter, gleichmäßiger Kalkmasse angebettet. Wie sollte al 2 Maitken; im ringsum unveränderten Gestein eine derartige Auf- x lediglich durch sekundäre Einflüsse möglich sein, ohne i Was die Lamellen betrifft, so haben sie eine so u kbalich- E: mit der Fluidalstruktur der Porphyre und bez. der Lagen- "struktur der Sinterkalke, daß sie als Argument für organische Ent- ‚stehung nicht in Betracht kommen. Ich habe übrigens derartig u Hikige Bildungen in den Kalken in allgemeinerer Weise gefunden. Eine eigentümliche Erscheinung in den Kalkkrusten sind die „Sterkome‘ GürıcH’s: „Überraschenderweise zeigen gewisse krusten- _förmige siroriiden mitten im Gewebe eigentümliche Körper von länglichen, stäbchenförmigen, ‘elliptischen bis ovalen Quer- schnitten. ... Man könnte an ein breccienartiges oder auch kon- _ glomeratisches, einfach sedimentäres Gestein mechanischen Ur- sprungs denken. Dem steht aber die organische Verbindung einzelner Stücke mit dem Spongiostromidengewebe entgegen“ (31). Er deutet Ei dann als den Fäkalmassen der Rhizopoden vergleichbare „Ster- _kome“ der Spongiostromiden. Reıs (70, S. 120) hingegen hält sie für Geschiebe, die von außen in die Krusten hereinsedimentiert wurden. Ich besitze nun „Spongiostroma ovuliferum Gür.“ in einem ‚sehr guten Stück aus den Deltakalken von Hossingen. Die Kruste ist hier ganz durchsetzt mit den „Sterkomen“. Sie scheinen deutlich aus den Lamellen hervorzugehen, oder vielmehr diese zusammen- zusetzen. Kleinere Stücke mit einseitiger Rundung und deutlicher Bruchfläche scheinen durch Zerstückelung der größeren entstanden zu sein. Die Zerstörung eines großen Teils dieser „Sterkome“ ist mir ein Hinweis, daß sie sich auf sekundärer Lagerstätte befinden. "Dann aber bauen sie die Krusten selbst viel zu sehr auf, als daß ‚sie als Fäkalmassen ihrer hypothetischen Urheber angesehen werden ‚könnten. Weiter steht ihre Größe in gar keinem Verhältnis zu ‘den „Kanälen“, in denen die Protozoen gelebt haben sollen. Ich ‚möchte somit jeden organischen Zusammenhang der „Sterkome“ "mit den Krusten leugnen. Auffallend erscheint mir Be die regel- mäßige, länglich-elliptische Gestalt und der kreisrunde Querschnitt. | Schließlich stützt: sich Karkowsky (36, S. 123) bei seinen ‘Stromatoiden hauptsächlich auf die äußere Gestalt. Er glaubt. ‚8 die merkwürdigen, isoliert vorkommenden Knollen und Kugeln, ee 5 . —_— m — die parallel nebeneinander aufsteigenden „Wurzeln“, die Annahme einer anorganischen Entstehung unmöglich machen. Da er in der Struktur selbst kein Merkmal findet, das auf einen bestimmten Organismus hinweisen würde, nimmt er an, es seien Pflanzen ge- wesen. Dagegen kann nur gesagt werden, daß dies kein zwingen- der Schluß ist. Anorganische Sinterbildungen lassen eine über- raschende Übereinstimmung in der Form erkennen und Rkıs hat die Möglichkeit einer Entstehung derartiger Gebilde auf kolloidalem Wege recht plausibel gemacht. Ihm zufolge (70) sind die getrennt wachsenden Wurzeln Inkrustationen kleiner Aufschüttungsunregel- mäßigkeiten des Bodens, deren Zwischenräume mit Ooidanschwem- mung ausgeebnet, und die dann durch Flächeninkrustation einheitlich zusammengefaßt wurden. Haben wir so keinen Anhaltspunkt für eine organische Natur der Krusten finden können, so müssen wir uns der Reıs’schen Theorie einer chemischen Ausfällung in kolloidalem Medium zu- wenden. Reıs meint, daß „faulende Organismen im freien Raum nicht nur die gleichen Verbindungen liefern, welche auch im Innern der Organismen die Kalkausscheidung ermöglichen, sondern auch jene kolloidalen Lösungszustände schaffen, welche geeignet sind, diese Ausscheidungen nicht nur zu konzentrieren, sondern ihrem Wachstum eine bestimmte, manchen RER ähnliche Struktur ' und Grundgestaltung aufzuprägen“. | Erwähnt sei in diesem Zusammenhang der Versuch STEINMANN’S- mit Eiweiß und Chlorcaleiumlösung. Er erhielt dabei nicht nur regelmäßige gebaute „Calcosphärite*, sondern auch Zwillinge und Viellinge, sowie feste Krusten und größere Kugeln. | Daß auch Algen und Mikroorganismen bei der Ausscheidung des Kalkes in Betracht kommen können, sagen sowohl Reıs wie Lisc«k. Entscheiden läßt sich dies nur durch Beobachtung des rezenten Vorgangs. % Ob die in rezenten Kalkschlicken sich findenden Steinkrusten (42, S. 170) etwas mit unseren Kalkkrusten zu tun haben, kann ich nicht sagen, da ich solche selbst noch nicht gesehen habe. Wie dem auch sei, das eine glaube ich als sicher annehmen zu dürfen, daß diese Bildungen nichts ent- halten, was als organisch gedeutet werden müßte ‘Damit ist auch gesagt, daß wir sie als chemische Bildung be- zeichnen dürfen, wenn wir die Warruer’sche Definition zugrunde legen: „Wir wollen: als chemische Ablagerungen solche Absätze Se E * 16 ar : K9 a | bezeichnen, die aus wässeriger Lösung ohne direkte EI _ der Organismenwelt, d. h. nicht innerhalb lebender Gewebe, ab- geschieden werden“ (87). = ' Wenig von der Reıs’schen Annahme unterscheidet sich die ori von Lorerz (46). Nur kennt er die Kolloide noch nicht. Er ist der Ansicht, daß alle jene Ooide, Punktooide, die klaren und die dichten vermikulären Partien, die wellig verlaufenden - A reifen, überhaupt diese Differenzierungen der ganzen Substanz in einen mikrokristallinen und makrokristallinen Teil in einem noch Escht völlig erstarrten Magma entstanden seien. Er nimmt an, daß die Festwerdung der Masse begann mit der Ausscheidung der mikrokristallinen Teile und daß diese Struktur dann durch Kristalli- "sation der makrokristallinen fixiert wurde. Er erinnert an die ratsache, daß beim Übergang aus dem halbflüssigen Zustand in den festen, Kräfte wirksam sind, welche die Stellung und Gruppierung der zuerst festwerdenden Teile bestimmen. - Es mag schon etwas daran sein, nur nicht in dem von LorErz angenommenen Umfang. - GARDNER (25) hat die mechanische Entstehung konzentrisch-schaliger _ Tonkalkkonkretionen durch Zusammenballung feiner Schlamm- _partikelchen beschrieben. ; In Gesellschaft der Kalkkrusten vermißt man selten oolithische Bildungen. Sowohl mit den Landschaftskalken und Seesintern als mit den Stromatoiden, Spongiostromiden und Evinospongien kommen in engem Verbande echte Ooide vor. Mit Reıs (70) _ möchte ich diese Gesetzmäßigkeit besonders betonen. Ich sehe in E. tatsächlichen Verquickung beider einen Hinweis auf ähnliche Entstehungsursachen. Für Rogenstein und Stromatolith des Bunt- sandsteins nimmt dies übrigens auch KArkowsky an. Unsere Ooide sind oft erst mikroskopisch sichtbar. Im Gegen- satz zu den Trümmern des Schnaitheimer „Oolith* sind sie großen- teils schön konzentrisch und radiär gebaut. Fremde Einschlüsse ‚sind nicht immer vorhanden. Zuweilen erscheinen sie als Zwillinge, Viellinge und in Ooidbeuteln. Bemerkenswerterweise fehlen hier ‚die sonst an der Oolithbildung sich beteiligenden Ophthalmidien. Eine Entstehung dieser Ooide durch Rollung auf dem Meeresboden ich bei der engen Verbindung mit den sich als ruhigen Absatz dokumentierenden Kalkkrusten für wenig wahrscheinlich. Ich möchte eher eine Ausscheidung in wenig bewegtem Medium annehmen. Wir kommen nun zu einem anderen Teil der dichten Felsen- kalke, dem deutlich aus gröberen Teilen zusammengesetzten „Kalk- Ir ee trümmerfels*. Er kann von dem feineren Gestein nicht getre werden, da er nesterweise in dieses eingelagert ist oder umgeke und in allen Übergängen zu demselben vorkommt. Schwämme und Echinodermen sind hier stets vorhanden, spielen aber keine vor- wiegende Rolle. An ihrer Seite erscheinen vielmehr Kalkalgen, inkrustierende Ophthalmidien und Bryozoen. Die Kalkalgen sind - zylindrische Röhrchen von 0,8—1,5 mm Durchmesser, welche Zahlen aber keineswegs Grenzwerte darstellen. Die Dicke der Wandungen ist verschieden. Sie kann 4, 4, 4, 4 des Durchmessers betragen. Die Zellen sind schlecht erhalten, konnten aber mit Sicherheit festgestellt werden. Sie sind wirtelförmig in regelmäßigen Ringen angeordnet. Bei 0,8 mm Durchmesser kommen 11 Ringe auf 1 mm, Fig. 8. Gyroporellu Gümbeliin. sp. mit Ringsystem. Söflingen. Fig. 9 u. 10. Fanden sich zusammen mit 8. Besitzen denselben Habitus. Ähn- liche Gebilde sind in den Felsenkalken und Flaserkalken überhaupt keine Selten- heit. Sie lassen unter dem Mikroskop eine Art Zellstruktur erkennen. Es können deshalb möglicherweise auch Kalkalgen sein. bei 1,5 mm Durchmesser 6 Ringe auf den Millimeter (Fig. 8). GünuseEn (29) hat eine ähnliche Form aus dem Kelheimer Trümmer- kalk beschrieben; dieselbe mißt 3,5—4 mm im Durchmesser und die Entfernung der einzelnen Ringabteilungen beträgt 0,5—0,75 mm. - Er nennt. sie .@yroporella suprajurensis. Unsere schwäbische, viel kleinere Form möge (ryroporella @ümbeli n. sp. heißen. Die Gyro- 1 porellen sind über die ganze Alb verbreitet und erscheinen bei Ebingen ebenso wie bei Ulm und Heidenheim. | Neben den Kalkalgen sind wichtig inkrustierende Foramini- 'feren. In einem großen Teil der Felsenkalke, besonders aber in den Flaserkalken und „Breccien“ sind häufig, beinahe gesteins- bildend, schneeweiße Knöllchen von ganz unregelmäßig putziger Gestalt. Sie sind mit bloßem Auge in dem leicht getönten Fels nn u erke Diese Knöllchen sind u. d. M. gespickt mit eigen- ' tümlichen Figuren von wechselnder Gestalt und Größe (Taf. II, 6). Sie konnten mit Sicherheit als Ophthalmidien (Fig. 12—14) erkannt werden. Die Tiere ziehen sich durchaus regellos in den Knöllchen hin, so daß im Dünnschliff alle möglichen Schnitte erscheinen. R Deutliche NE HERBIEN habe ich‘ nicht erhalten, doch lassen Fig. 11. Dolomitkristalle in Verbindung mit Ophthalmidiun. Neuhaus. Fig. 12—15. Ophthalmidium sp. in Kalkknöllchen der Kalke von Bolheim, Neuhaus, Neuffen—Grabenstetten, Eybach—Stötten. Ketten von Kammern sind von sehr verschiedener Größe. Hier einige Dimensionen: 1,16 mm, 1,04 mm, 0,91 mm usw. als größte Ausdehnung. Daß die -Ophthalmidien für den Aufbau der Knollen von Bedeutung waren, darf als sicher gelten. Die Knöllchen dokumentieren sich ohne weiteres schon makroskopisch als ganz eigenartige Bildungen. Hätten wir es nur mit angebohrten oder zufällig mit Ophthalmidien verbackenen Sedimentteilchen zu tun, so wäre ihre charakteristische Eigenart unverständlich. Merkwürdigerweise erscheinen in den unteren Teilen der ' Felsenkalke bei Amstetten sowie im Bolheimer Kalk innerhalb dieser Knöllchen vereinzelt oder in kleinen Nestern Dolomitkristalle (Fig. 11). Da sie im umgebenden, leichter zugänglichen Sediment beinahe fehlen und gerade diesen besonders dichten Knöllchen zu- kommen, dürften sie mit diesen gleichzeitig gebildet sein. Vielleicht wurde ihre Ausscheidung in ähnlicher Weise, wie die des Kalkes, von den Foraminiferen veranlaßt. Dolomitrhomboeder sind aber überhaupt in anche dichten Felsenkalken keine seltene Erscheinung (Stetten bei Geislingen, a Eybach, Steinenkirch, Schnaitheim usw.). sr :Neben den durch Kalkalgen und Fowaninierc Gere Knöllchen finden sich noch solche, die sich einfach als aufgearbeitete Teile des Felsenkalksediments erkennen lassen. Derartige Grus- bildungen spielen im ganzen Weißen Jura eine außerordentliche Rolle. E. Fischer (15) hat sich über diese Dinge im unteren ® Weißen Jura vor kurzem ausgesprochen. Er findet, daß sie in % engster Beziehung stehen zu den dortigen Schwammriffbildungen. Er läßt sie durch Aufarbeitung der noch nicht ganz verfestigten $ alten Erhebungen entstehen. Die Ursachen dafür dürften kata- strophale Erscheinungen sein. Strömungen scheinen wegen der geringen Sortierung und Ausschlämmung des Materials nicht so # sehr in Betracht zu kommen. 1 Bryozoen erscheinen hie und da in den Schliffen, manchmal 4 sogar in ganz beträchtlicher Menge. Da sie aber makroskopisch nicht zu erkennen sind, läßt sich über ihre Rolle für den Aufbau 9 der ganzen Masse nicht viel sagen. Werfen wir nun noch einen Blick auf die rezenten Verhält- nisse. GARDINER (49, S. 240) hebt die große Bedeutung der Kalk- algen für die Riffe des Stillen Ozeans hervor, ebenso findet SkEATS (74), daß im Vergleich mit Kalkalgen und Foraminiferen Korallen eine untergeordnete Rolle spielen. Und der doch die Darwın’sche Theorie vertretende LanGEnseor (43, 8. 24) sagt ganz allgemein: Wir wissen jetzt, daß bei der überwiegenden Mehrzahl aller sogenannten Korallenriffe die Korallen selbst hinter anderen kalkabsondernden Organismen, wie namentlich Kalkalgen und Fora- miniferen, age erheblich zurückstehen. Flaserkalke. Neben dem senkrecht zerklüfteten reinen Kalk haben wir nach oben und seitwärts ein mehr toniges Gestein von unreiner bräunlichgrauer Farbe. Es ist in welligen Bänken gelagert und häufig durch eine schuppige Flaserstruktur ausgezeichnet. Die Zusammensetzung dieses Sediments ist sehr verschieden. Ich be- schreibe kurz einige Lokalitäten. | a .d Ni ee entlang wiöigölige Flaserkalke, die iu außen e Bolheimer „Epsilon-Ockermergel“ mit Crinoidenbreccie bilden. eiterhin, besonders unten in der Tiefe, folgen Zetaplatten. Die Epsilonmergel mit Breccie gehen ganz allmählich in die Platten ‚über. Es ist dies zu sehen im Plattenbruch an der Straße, die an Fig. 16. . Echinodermenflaserkalke in geneigter Lagerung über Felsenkalk. | Schalkstetten. Er | rar no} enho ar a. ine a E | en Fer, PAR Rergeia f: ing Halkjels Z_ R% PR Fre ln. IN | N \ tar? RE RE HEINE | Uberge 5 Fig. 17. idea der „e-Echinodermenmergel“ in Zetaplatten bei Bolheim. (Schema. a den Mergelgruben vorüber in die Höhe führt. N och weiter oben ‚sind im Walde versteckt einige kleinere Aufschlüsse, die eine Über- ‚lagerung der Plattenkalke durch Bolheimer Crinoidenmergel zeigen. "Während der ganzen Zeit, da sich Zeta hier absetzte, muß auch die Bildung von Crinoidenbreccien mit Ockermergeln stattgefunden haben. Hi; Oberstotzingen. Das lagerhafte, graue Gestein ist nach unten kompakt und dicht. Bei aufmerksamer Betrachtung zeigen sich zahlreiche Gyroporellen und etwa gleichgroße, hellere Schmitzchen ; es sind Ophthalmidienknollen ; grünlicher | Caleit: durchtrümert da Sediment. Es.ist in auffallender Weise parallel den Schichtflächen stylolithisch verzahnt; die Sutur ist gekennzeichnet durch feiner braunen und grünen Letten. Nach oben und seitwärts tritt schuppige Flaserstruktur ein. Feiner, deutlicher Kalkschlammgrus erfüllt jetzt das Gestein. U, d. M. erscheinen neben homogenen Partien manche Stellen wie geronnen, d.h. der dichte Kalk ist von regel- losen, wurmförmigen, helleren Caleitteilchen durchzogen; dazwischen liegen viele rundliche Knöllchen von jeder Größe. In den flaserigen Teilen sind diese Knöllchen in ein mehr toniges Medium gebettet. Blautal. Bei Herrlingen und Klingenstein ist in den senk- recht zerklüfteten, schneeweißen Kalkfels der graue Schwammka, X muldenförmig eingelagert. Das flaserig-schuppige, dichte Gestein ist stylolithisch getrennt; es wird hie und da kleinknollig und gleicht dann sehr den pseudooolithischen Quaderkalken Delta. Bei Klingenstein stellen sich dazwischen ungemein zähe und kompakte, rauchgraue und rötliche Dolomite ein. Bei Ehrenstein ist das Sediment zuweilen stark tonig und glatt brechend. Die reiner kalkigen Teile enthalten zahlreiche Gyroporellen und formlose: Kalkknöllchen. In manchen derselben finden wir inkrustierende Ophthalmidien, nebst vielen Spongiennadeln eingeschlossen. Ein anderer Teil zeigt jenes schon erwähnte geronnene Aussehen, während wieder ein anderer damit verbunden eine eigentümlich konzentrische Struktur aufweist. In der etwas lichteren, feinen Grundmasse bemerkt man in allen Stadien eine Zerlegung derselben in mikrokristalline und makrokristalline Teile: Verschiedene Fora- miniferen, Schwammreste und Molluskenschalen sind darin zerstreut. Im Steinbruch von Söflingen sieht man, wie die Flaserkalke sich’ aus dem Felsenkalk entwickeln und echte Zetaplatten überlagern. Schalkstetten. Hier fällt ein plattiger, ziemlich reiner Kalk auf. Er besteht in der Hauptsache aus Echinodermenbruch- stücken. Daneben zeigen sich unreinere Lagen mit Ophthalmidien, Gyroporellen, und Kalkknöllchen. Auch Korallen finden sich hier. Nach unten stellt sich einerseits ein graugrüner Schwammkalk ein, andererseits dichter, homogener Felsenkalk. Der Übergang ist allmählich. In der Tiefe KON sich Zetaplatten an die Flaser- ; kalke an. Sontheim a. d. Br. Große Ähnlichkeit mit den Arte ‘von Ehrenstein und Oberstotzingen hat der „Astrophorenkalk“ von Sontheim. Er ist teilweise wohlgeschichtet in toniger Ausbildung. R er rineniee Fazies ist flaserig-schuppig mit dunkelgrünen bis braunen Zwischenletten. Stellenweise findet sie sich pseudooolithisch ‚ausgebildet, d. h. ziemlich viele Gyroporellen, dann Schwämme und Kalkknöllchen erfüllen das Gestein. Inmitten der Ablagerung werden letztere . größer, wir haben eine den „Breceien“ analoge. Bildung. Die Flaserkalke müssen als Rand- und Grenzfazies der dichten Felsenkalke betrachtet werden, sie vermitteln den Übergang zu den Plattenkalken. Das Söflinger Gestein erregte die besondere Aufmerksamkeit Günger’s (27, S. 57). Er nimmt es mit Marmor, zuckerkörnigem Kalk und Korallenkalk zusammen und parallelisiert es mit den dickbankigen Plattenkalken (£-Prosoponkalken). Erwähnt sei, daß in ganz ähnlicher Weise im Lonetal die schuppigen, ockerigen d-Prosoponschichten als Randfazies der Felsen- kalke auftreten. 4. Der Korallenkalk. Bei Wippingen (Fig. 18—19) sind auf wenig dicken, wellig auf- und niedergehenden Schichten von Kalkschlammsediment, ruppige, etwas flaserige Korallenfelsen aufgewachsen. Gelber Mergel ist überall zwischen dem Kalk verteilt, sowohl ästige als auch massige Korallen nehmen an dem Aufbau teil, feiner Kalkschlamm, identisch mit dem der Unterlage, füllt die Zwischenräume. Seitlich lagert‘ sich der Detritus dieser Korallenkalke in wohlgeschichteten Platten und Bänken als „Wippinger Oolith* an. Geht man in den größeren Bruch näher beim Dorfe, so erscheint der Korallenkalk zwischen Zetaschichten. Oberhalb Gerhausen liegen die Verhältnisse ähnlich. Im Kontakt mit dem Kalkschlamm sind die Korallen rein kalkig "erhalten, oft stark umkristallisiert; stecken sie aber im tonigen ’Zetaschlamm, so sind sie völlig verkieselt. Ganz anders bei Arneck (Fig. 20); während die besprochenen Korallenlager bankweise von 1—2 m Mächtigkeit auftreten, haben wir hier ein Riff von über 30 m Höhe, das von unten bis oben aus Korallen und ihrem Detritus ‚aufgebaut ist. Auch hier folgen oben Bänke von Korallensand. Die Ruine Neideck steht auf ihnen. Dazwischen finden sich auf- fallenderweise mächtige Schwammschlammstotzen vom . Charakter lerer in Delta. Weiter steht im alten Festungssteinbruch über den ‚Korallenkalken homogener dichter Massenkalk an. Korallenlager vom Arnecker Typ haben wir bei Gerstetten, nach Esser (11) auch ‚bei Scharenstetten und Tomerdingen. Ich habe ferner noch zwischen ‚Gerstetten und Zähringen Korallen im homogenen Kalkfels gefunden. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919, 4 - NE SR N ED — Be. | D- Auf dem Plateau zwischen Oberstotzingen und dem Brenztal ist ei Korallenkalk aufgeschlossen, der reichlich Gyroporellen enthält. Wenn ich nun die Gemeinsamkeit der Kalkalgen und die petrographische Identität des Kalkschlamms zwischen den Korall Korallenk alk { .— — & Tr j dagerhajte! Felsentalk PR ee FORT Aoralles. BE 2» rg . ul . Aal TI . ’a eri ter else Aal Bier, 18 u. 19. Korallenkalk, aufgewachsen auf FEIRPRIEDE 1 | Letzterer ist wellig gelagert. Er ann & “ ie | \ MN h N' | 1 f / Mi Mika = jniln: He See Fiil li Han; Pn, Schub TE | und ll urn H a Hut in SED IEH Fig. 20. Korallenkalk neben Felsenkalk. Arneck. mit dem der Massenkalke betrachte, ferner die Verquickung von Korallenkalk und Massenkalk. bei Arneck, so halte ich dafür, daß der: Prozeß der Massenkalkbildung noch nicht abgeschlossen war als die Korallen kamen, sondern daß allmählich mit dem Herauf steigen der Massenkalkriffe in die Korallenregionen sich früher D 5 7.8, A. TE » n wur: ir Br da ”_r. w 5 D meh a 51 u eg um ( 1 später, hier und, dort, solehe ‚ansiedelten. . Die. deutlich, auf- swachsenen Korallen rekrutieren sich vorzugsweise aus ästigen ormen (Blaubeuren). Solche wachsen in rezenten Meeren be- ‚sond ers in der der Oberfläche zunächst liegenden Region. ' Sie werden nach unten abgelöst von den allein riffbildenden Maean- Ki inen.und Astraeen (39,91). So kann man sich recht wohl vor- K 'ellen, daß: das Wachstum der massigen Korallen schon i in tieferen =... (Arneck) beginnen konnte, als das der ästigen (Blau- % euren). Während EnceL, OÖ. Fraas, E. Fraas und JoH. WALTHER hf ie Korallenlager lediglich als die erhaltenen Reste viel größerer u mgewandelter Korallenbauten ansehen, steht nun fest, daß sie tat- sächlich-. ‘eine, von „Marmor, Zuckerkorn und Dolomit“ verschiedene RB ildung- sind. Bas glatte zeitliche. Trennung beider Bildungen B zlaube ich aber aus. den oben angeführten Gründen nicht recht- fe RrugEn zu. können. . Damit wird auch das Verhältnis. der Hallsn- ılke zum „Epsilon‘ (Schmierer) wieder ein labiles. a ‚In den Korallenlagern von Zähringen fand ich ziemlich häufig | ‚eigentümlich lagenartig aufgebaute Gebilde. Quensteor bezeichnete ‚sie mit dem ‚Sammelnamen Chaetetes polyporus. Beim, Studium von EDi innschliffen ‚zeigte sich eine außerordentliche Ähnlichkeit mit den n von RorurLerz. (73) abgebildeten Solenoporen. Es sind. dies: Kalk- zalgen, welche durch die Anordnung ihrer Zellen und die Perforation ‚der Wände‘ stark an Lithothammium erinnern. Der Name Solenopora 3 st von Dysowsk1,1877 geschaffen worden, der das Genus zunächst Ib Beer Chaetetiden unterbrachte. NıcHozsen und ETHERIDGE Sprachen ann.die Vermutung aus, daß dasselbe in das Pflanzenreich zu ver- weisen ‚sei. Dies wurde zur Gewißheit bei ALex. Brown 1894. Bis stzt sind sieben. silurische und eine jurasische Art bekannt. Den m. bulaten gegenüber kann als charakteristisch die außergewöhnliche En der Röhren und der wellige Verlauf der Wände bezeichnet werden. F |* } Solenopora polypora Qu. ni, Der doppelt faustgroße, knollige Stock. ist gekrümmt lagen- 61 örmig aufgebaut. Die Dicke der Lagen wechselt, beträgt aber durchschnittlich 2,2 mm. *Angewitterte Stücke lassen mit bloßem 7 IN ‚erkennen, daß sie aus feinen vertikalen Röhrchen zusammen- esetzt. sind, deren Öffnungen. die Oberfläche der Lamellen wie yunktiert. erscheinen ‚lassen. Die Zellwände sind: im Querschnitt olygonal, gewöhnlich sechsseitig, der Zellraum selbst rund. Er 4* Sn 1 _ ist von den verdickten Wänden durch eine feine Lamelle getrennt) ‘Die Dicke der Zellen beträgt durchschnittlich 0,15 mm, die Que wände sind eben oder leicht nach oben gewölbt. Sie treten zonem- weise auf, immer 4—5 dicht hintereinander, dann fehlen sie wieder: eine Strecke usf. Diese Anordnung geht horizontal durch und be dingt den lagenförmigen Aufbau des Stockes. Die Längswänt sind perforiert. Sie sind wellig gebogen und etwas dicker als di (uerwände. Nicht ganz frische Stücke zeigen im Dünnsehlift paralle dem Lagenbau helle Streifen, die die Zellwände durchsetzen. Sie entstehen, indem klarer Calcit durch die in einer Ebene liegende Poren hindurchgeht (Rorurrerz). Die Vermehrung der Zellen ge schieht einmal durch Teilung mittelst Längsleisten, die auf der Querschnitt als Septen vorspringen, oder aber durch Knospung ü den Winkeln der Zellen (Längsschnitt). Zwischen den Solenopora Zellen sind zahlreiche wohlausgebildete Quarzkristalle eingeschlosser Sie sind ohne Zweifel authigen, innerhalb des Gewebes entstanden denn sie durchwachsen die Wände. In der Mitte des Kristalls be findet sich meist ein dunkler Kern restierenden Kalkes. Dieselbe Erscheinung ist bereits durch Frün (22) und Kaurwann aus Litho thamnien beschrieben. Ebenfalls zu Solenopora sind die von DENINGER (9) aus dem Oxford, Tithon und Urgon beschriebenen Monotrypen stellen. Bei Monotrypa sardoa Dex. und M. pontica Dex. ist die Perforation schön zu sehen. Es wird ein Unterschied gemach zwischen Formen mit polygonaler Zelle und solchen mit runden Lumen und begrenzender Lamelle. Ich ‚möchte darauf hinweisen, daß diese Lamelle durch Umkristallisation sehr leicht ver schwindet (Taf. II, 7 u. 8). Endlich hat Haus (33) ein neues Genus Pseudochaetetes aufgestellt und rechnet dazu die von QuUEn- STEDT als Chaetetes polyporus abgebildeten Stücke. Letztere sehen nun meiner Solenopora sehr ähnlich, allein die Zeichnungen Have’s' weichen davon wieder stark ab. Auch gibt er keine Maße an. Vielleicht ist die schlechte Erhaltung oder die Dicke des Schliffeg bei Have Schuld daran. At EEE DEE ME EEE EN ER | Die Grenzbrectien. Die „Grenzbreceien“ Tr. Scoumierer’s sind keine eigentlichen Breecien. Ihre Ausbildung ist ganz eigenartig. In ockeriger Grund- 'masse eingebettet finden sich neben: Kalkstücken mit scharf um- rissenen Ecken viele phantastisch gelappte Batzen jeder "Größe. EEE . m ine Bohskähre bei der typischen. gelbbraunen, Pseudobreccie olderbrunnens bei Münsingen, ebenso. bei der an der Steige ‚Blaubeuren—Sonderbuch , von Luizhausen, : Nattheim usw. Die u 'eccien“ enthalten neben Schwämmen BE Ophthalmidien- len, Kalkalgen. und Echinodermen. Im Zetabruch zu Sotzen- ha sen finden sich fünf solcher Bänke. In der untersten liegen grobe Kalkschlammbatzen mit Gyroporellen in. einer stark sili- zierten Lumachelle zwischen gelbem Ockerkalk. Große zucker- u aige Korallen sind oberflächlich verkieselt und innerlich erfüllt , Drusen: von Amethyst und Braunspat. In der zweiten Bank Ein ‚die: großen Brocken, wir haben einen mergeligen, stark. ver-. k kieselten, organogenen Trümmerkalk von brauner Farbe. Bank 5 ist blauschwarz gefärbt, verkieselt, die Kalkschmitzen sind eben- a s schwärzlich und etwas größer als vorher. Bank 4 enthält 'wie 2 einen durch die Bewegung des Meeres feinen zerkleinerten ‚und gleichmäßigen Trümmerkalk. Bank 5 ist Ockerkalk mit schön N srkieselten Korallen. Die Bänke sind nicht durchgehends von A er beschriebenen Zusammensetzung; sie kann innerhalb derselben rasch wechseln. Die Lagerung der Pseudobreccien ist bezeichnend.' Sie schmiegen sich vertikal den Felsenkalken an, um dann in lang- sestreckten Zungen in Zeta auszukeilen. Dabei sind in der Um- N ns der Anlagerungsstelle die Felsenkalke selbst pseudobreceiös, er zwar, daß hier Kalkschlammschlieren in Kalkschlamm liegen (Blaubeuren—Sonderbuch). Das Auskeilen geschieht sehr rasch, rie Tu. ScHMIERER gezeigt. hat (76, S. 551). :. Bemerkenswert ist noch die deutliche Neigung der Breccienlager nach unten. Diese q BE önsartigen Batzen und Schlieren verquirlt mit ockerigem Mergel ‚sind, nicht, erzeugt an einem: festen Felsgestade. Das Felsenkalk- -sediment war in plastischem Zustande, als es seiner ursprünglichen vr agerstätte entführt und mit dem Schlamm verknetet wurde. Ich habe nun nirgends eine Angabe gefunden, daß etwas derartiges durch die Brandung direkt zustande kommt. Dagegen werden Gesteinsverknetungen erzeugt bei Rutschungen. Durch subaquatische Rutschungen entstehen nach A. Hrın (34, 8. 153) auch Block- anhäufungen ohne Rundung der Ecken und Kanten. Gleichzeitig F ndet sowohl im Abrutschgebiet wie im Aufschüttungsgebiet eine ernichtung von Flora und Fauna statt (S. 156). Letzteres würde e Entstehung, der, Ockerkalke erklären. Sie sind zufolge O. Rekıs aus . 63) das Sediment, das man am ehesten als eine chemische Folge, organischer Fäulnisstoffe ansehen kann. | .“ & | N - ’ Be + '' Daß Dislokationen stattgefunden haben beweist eine auffallende Stauchungserscheinung bei Mergelstetten (Fig. 21). Dort liegt rechte Hand hinter den letzten Häusern an der Steige ein “verlassene Bruch, in dem eine eigenartige.Auffaltung der Schichten zu seheı ist. Die mit 10° Gefäll vom Riff herabkommenden Crinoidenmergel kalke brechen plötzlich ab, um 2 m weiter unten in eleganten Bogen senkrecht in die Höhe zu steigen. Hier ist ein Knick, von dem sich das Gestein langsam abwärts senkt, um schließlich hori- zontal weiterzugehen. In die Sedimentlücke erscheint von oben her Bolheimer Flaserkalk hereingequetscht. Darüber findet sich das Sediment in normaler Weise. Die noch nicht völlig erstarrten Schichten - „s re SI 0 u Raserkalke 2 —— q Crinoidenmerg®‘ Fig. 21. Schichtenaufstauchung bei Mergelstetten. _ rissen an der Riffböschung, wurden emporgewölbt, im First zer- sprengt und in diesem Zustande vom folgenden Sediment bedeckt.” Interessant ist noch die Lagerung merkwürdig gequälter - Dolderbrunnenbreceien mit Ockerkalken bei Grafeneck. Es zeigen sich dort im ersten Bahneinschnitt Marbach— Münsingen die (Fig. 22—23 dargestellten Verhältnisse. Daß diese Massen ihre sonderbare Lage” dem Transport durch Wasser verdanken, kann nicht wohl an- genommen werden, denn die Wirkung des Wassers ist eine aus- breitende, nivellierende. { | IN Nach Günser (29, S. 265) findet sich ähnliches in mehreren Brüchen am Blumenberg und bei Sappenfeld in Franken. „Es liegen hier zwischen vollständig eben geschichteten und regelmäßig horizontal gelagerten, dünnen Plattenkalken bis 2m mächtige Bänke von oolithisch ausgebildeten Kalken, deren einzelne Schichten un- N ‚regelmäßig anschwellen, linsenförmige Formen annehmen und dabei Bei: gebogen, gekrümmt und gefaltet sind, als wenn sie seit- lich zusammengestaucht worden wären. Diese Unregelmäßigkeiten scheinen während der Verfestigung des Gesteinsmaterials bedingt ‚gewesen zu 'sein. Sie wiederholen sich auch in den Ablagerungen bei ianlnhpTon. und: Möresheim.* re nalde 5 0 0 — 3 x > — 22 MN mm Mn Ih NEE S An I} x il ch ITS --. Massertalk ll il lin) ll he Mulde een" Yale ip laschlehken 77 IT ME ih r 23. Fig. 22 u. m Geduälte Kalkmassen zwischen Zetaschichten. Erster Bahn- einschnitt re | " Als Ursache solcher subaquatischer Dislokationen müssen; die ' Wassermassen des Meeres gelten. So kann nach Rkyer (71, 8. 68) bei starker Ebbe oder nachhaltig sinkendem Wasserspiegel eine Bewegung: der Sedimente an der Uferböschung auftreten. Ähnliche "Wirkungen werden ‚nach Tu. Fuchs (23, S. 578) erzeugt durch Auf- stauen großer Flutmassen. O.Reıs (71, 8. 208) erklärt die Sediment- bewegungen im. Meere durch sich alte und stoßweise wieder- "holende Strömungen nach der Tiefe zu, die sogenannten Sogströme. ‚Für die Wirkung‘ der genannten Ursachen ist.recht ‘günstig eine ‚mehr oder weniger große Neigung der ursprünglichen Auflagerungs- Nächen (Riffabhänge). Müssen wir so die Entstehung der Pseudobreccien in: letzter inie doch großenteils auf die Bewegung der Wasser des Meeres ® 5 —- zurückführen, so liegt es nahe, für das periodische Auftreten der- selben mit Tu. Scumierer (76, S. 537) Perioden stärkerer Wasser- bewegung anzunehmen. Diese wiederum‘ würden hinweisen‘ auf einen oszillierenden Meereswandel, wie er an vielen rezenten'Riffen festgestellt worden ist (43, S. 36). Unter dem Einfluß solcher oszillierender Bewegungen schichten sich nach Jon. WALTHER „mantelförmige Schalen flach nach unten reichender Zungen von Korallenkalk um die Böschungen des Kalkstocks, es entsteht jene Schichtung, die wir als Übergußschichtung bezeichnet haben“ (87, S. 914). Daß diese verstärkte Wasserbewegung auch eine direkte Trümmerbildung verursacht, bestreite ich nicht. In welchem Maße sie sich mit der Subsolifluktionszertrümmerung und -ver- knetung kombiniert, kann ich nicht sagen. Die bei diesen Vorgängen aufgewirbelte Trübe mag einen Teil des außerordentlichen Kieselreichtums mancher „Korallenbreccien“ erklären. Als Hydrosol im Wasser gelöste Kieselsäure wird zu- - folge Konter (41, 8.57) durch feine Trübe vollständig oder nahezu vollständig ausgefällt.e Auch durch Kohlensäure kann die Kiesel- säure niedergeschlagen werden (Kolloidzeitschrift. VI. S. 235). Gesteine ähnlicher Art wie die beschriebenen haben wir auch sonst im Weißen Jura nicht selten. An der Grenze von Unter- und Öberdelta liegen an der Weißensteiner Steige und der von Neuffen nach Grabenstetten Ockerkalke, die petrographisch mit denen von Zeta übereinstimmen. Im Deltabruch Onstmettingen ist damit ver- einigt eine Pseudobreccie, die mit der des Dolderbrunnens verwechselt. werden könnte. Diese Dinge finden sich aber auch innerhalb der dichten Felsenkalke häufig. Im:Felsenkalkbruch oberhalb Arneck ist ein großer Teil der Kalke zusammengesetzt aus ineinander zerfließenden Lappen und .Batzen verschiedener Sedimente. Die Verquirlung ist um so deutlicher, je verschiedener die teilnehmenden Stoffe sind. In organischer Verbindung mit diesen Gekrösekalken treten Ockerkalk und ÖOckerdolomit auf. Im Gegensatz zu dem weichen, weil etwas mergeligen Ockersediment in Zeta sind es hier ungemein harte und zähe plumpe Massen. Dieselben Verhältnisse haben wir in den Felsenkalken von Bolheim. Auch hier schlierige _ bis breccienartige, helle Kalkmassen zwischen dunklerem Ocker- dolomit. Von Mergelstetten habe ich sehr schöne Stücke, die diesen Aufbau zeigen. Ebenso Felsenkalkbreccien von Sontheim, Eybach- Steinenkirch, Stetten bei Geislingen usw. „Jeder Ruhestand der . Sedimente auf dem Boden des Meeres ist ein relativer, ein Gleich- 4 wry ‚chtszu stand zwischen Wasserdruck und Böschungslage; bei jeder Druckvermehrung und -verminderung findet eine Störung dieser vorläufigen Gleichgewichtslage statt, welche erst dann eine stabile wird, wenn Horizontalität des Sediments erreicht ist“ (zit. in 3, 8. 347). So müssen wir uns vorstellen, daß während der ganzen Ablagerungs- zeit der Felsenkalke immer wieder das Sediment lawinenartig nieder- ‚brach und: wirr: durcheinandergeknetet liegen blieb. Die dabei ‚zerstörten Organismen mögen: dann die Bildung der dolomitischen Oel erkalke veranlaßt haben. = Für die Erklärung mancher Ockerkalke, die nicht in Ver- ‚bindung mit „Breccien“ auftreten, mag die Tatsache in Anspruch ‚genommen a daß die durch: Windstau. bewirkte seewärts- gerichtete Unterströmung fortwährend bemüht ist, all die Reste- ‚und Verwesungsprodukte einer überreichen Rifffauna und -flora von ‚den Böschungen und Bänken wegzuspülen. In den benachbarten ‚ Vertiefungen werden diese Stoffe angesammelt, um hier vollends zu res (42, S. 156). Wie schon von anderer Seite hervorgehoben, haben wir es im „Brenztaloolith* nicht mit einem eigentlichen Oolith zu tun. | Bruchstücke von Echinodermen, Schwämmen, Mollusken, Bryozoen, ‚Korallen und Kalkalgen liegen hier frei abgerollt nebeneinander. ı Dazwischen zeigen sich Kalkschlammknöllchen und Foraminiferen. Öfters beobachtet man um die Trümmer herum einen feinen, dunklen, die Unebenheiten ausfüllenden Kalksaum; eingestreut kommen ein- zelne echte, regelmäßig konzentrische Ooide vor. Zwischen Ober- ‚stotzingen und Asselfingen ist das Korn etwas gröber; neben Echino- - dermen ' nehmen besonders Korallenbruchstücke am Aufbau teil. Für‘ Gesteine dieser Art hat M. Nauwsen (54) im Gegensatz zu den überwiegend aus gleichkörnigen Ooiden aufgebauten Oolithen den Namen „Trümmerkalk* gewählt. Die Trümmer gehen nach F DH. RER (87, 8.927) hervor aus der zerstörenden Tätigkeit von Krebsen, Raubfischen, Echinodermen, Holothurien usw. Er hat Hr dieser Beziehung jüngst interessante Experimente (89, S. 39)' angestellt. Innerhalb dreier Tagen verwandelten vier Krebse 800 Schalen von Venus: vollständig in Muschelsand. Aus mehreren "Versuchen berechnet er, daß ein Krebs im Jahr 3500 Muscheln zerkleinert, und die Korallenriffe wimmeln von Krebsen. Da jedoclhı auf Aldabra derartige Tiere fast ganz fehlen, nimmt Vori.rzkow (l. c.)' 5. Der Brenztaloolith. | ie ed — 58 —. für den dortigen Korallensand die IE als wesentlichste R önt- stehungsursache an. © Der Sirchinger Oolith ist bemerkenswert durch die bedeutende Umkrustung der Trümmer und dürfte daher seinen Namen mit Recht führen. Diese Krusten sind gleich gebaut wie die des norddeutschen Korallenoolith, des Greatoolith, des Hauptoolith (Rheintal) und vieler anderer jurasischen Oolithe. Sie stimmen überein mit den rezenten Ooiden der Reede von Suez (54 u.85). Auch der Rogenstein des‘ Buntsandsteins ist, wenn man von Kegel- und Spindelstruktur ab- sieht, damit zu vergleichen. Bei der großen Ähnlichkeit mit den englischen Oolithen durfte ich erwarten, die dort so häufigen Gir- vanellen oder etwas Ähnliches auch hier zu finden. ' Leider ist. das’ Gestein aber ziemlich hochkristallin, so daß man etwas Derartiges, selbst wenn es ursprünglich vorhanden war, nicht erkennen kann ‚Dagegen ist es mir gelungen, Girvanella im Korallenoolith von Klein- Lützel nachzuweisen. In dem Dünnschliffe, den ich Herrn Dr. GAUB verdanke (Handstück im Geologischen Institut der Univ. Tübingen), & läßt eines der Knöllchen deutlich ein Geflecht feinster, durch eine‘ dunkle Linie begrenzter Schläuche erkennen. Sie messen’ 0,008 mm # im Durchmesser und sind von konstanter Dicke. Letzteres ist nach RorHpLerz (73) entscheidend für die Einweisung in die Gattung Girvanella. Anschwellungen und ungleiche Dicke würden die Sphaero- codien charakterisieren. Beiden gemeinsam ist die dichotome Ver- zweigung der Zellfäden. Ich konnte sie bei meinem Funde deutlich erkennen. Die Girvanellen umkrusten hier ein Bryozoenstöckchen, der so entstehende Knollen mißt 3/5 mm. Eine konzentrische Struktur wird dabei nicht erzeugt, und in den danebenliegenden konzentrischen Ooiden sind Girvanellen nicht nachweisbar. Bemerkenswert ist die” Größe der Kalkalgenknollen gegenüber den gewöhnlichen Ooiden. WETHERED (92) beschreibt diese nämlichen Girvanellen 'aus dem Coralline Oolithe. Auch er hat sie nicht in den echten Ooiden 2 gefunden, sondern in etwa erbsengroßen „Pisolithen“. WETHERED unterscheidet in diesem Horizont zwei Spezies: Gürvanella minuta' mit 0,007 mm Durchmesser und Girvanella intermedia mit 0,01 mm Durchmesser. Unsere Girvanella nähert sich mehr der ersteren und mag mit dieser vereinigt werden. Es fragt sich nun: Haben‘ die Girvanellen mit der eigentlichen Oolithbildung etwas zu schaffen oder nicht? Zweifellos ist, daß sie, ebenso wie die Sphaerocodien, nicht bohrende Algen sind, sondern daß sie die „Pisolithe* tat-° sächlich aufbauen. Was ich aber nun ganz besonders betonen’ u — RR das ist der große, in die Augen Bchliie Unterschied zwischen diesen „Pisolithen“ und den eigentlichen Ooiden. Während diese aus regelmäßig konzentrisch angeordneten Lamellen aufgebaut ‚sind, fehlt jenen der lagenförmige Aufbau, oder er ist, wenn vor- handen, von größter Unregelmäßigkeit. Mit M. Nanssen (]. c. S. 300) bin‘ich der Ansicht, daß nicht einzusehen ist, „durch welche Vor- gänge aus einem wirren Knäuel von Röhrchen die regelmäßig konzentrische Schichtung hervorgebracht werden soll“. Es wird deshalb von Vorteil sein, die Kalkalgenknollen von den Ooiden grundsätzlich zu trennen und eine Abhängigkeit der rg; von den Girvanellen nicht anzunehmen. Kehren wir nunmehr zu unseren Trümmerkalken und Oolithen zurück, so lassen sie sich vom detritogenen Sediment der Felsen- kalke unterscheiden :durch ihr gröberes Korn, eine klare, grob- kristalline Zwischenmasse und die Teilnahme von Korallensand, dann aber durch die nie fehlende Schichtung. Wichtig ist da besonders das Brenztal. Ich fand dort zwischen Heidenheim und Schnaitheim in sechs Brüchen 'eine unruhige, rasch wechselnde, scharf ausgeprägte Diagonalschichtung. Die Echinodermentrümmer- kalke des Brenztals sind als eine Strandbildung unter Mitwirkung des Windes zu betrachten. Dabei mögen solch flaue Schichtungen, wie ich sie aus den tiefsten Teilen des Heidenheimer Bruches ab- gebildet habe (Taf. I, 2), recht wohl noch unter Wasser entstanden | sein (37, S. 153). Jos. WarrHer (88) beschreibt schon 1904 einen ı der Schnaitheimer Brüche und spricht sich für die Dünennatur , dieser Ablagerung aus. Nach Tr. ScHmirrer (l. c. S. 559) stehen die | Trümmerkalke des Brenztals im Zusammenhang mit den crinoiden- ‚ reicheren Teilen der Felsenkalke. Sie überlagern die Plattenkalke | als jüngste Bildung des Jurameeres. Ihre Ausbreitung erfolgte | von Osten nach Westen (Schwerer). Ähnliche Bildungen sind die i Korallensande von Asselfingen, Oberstotzingen, die Oolithe von ‚ Sirchingen, die Korallensande des Blautales (Wippingen, Neideck), ı der Hattinger Austernoolith und manches andere kleinere Vorkommen. | Diagonalschichtung habe ich in diesen nicht bemerkt, wobei der % Hattinger „Oolith* ausscheidet, da ich ihn selbst nicht kenne. | Dieser eventuelle Mangel mag damit zusammenhängen, daß alle h diese Sedimente sich vor Schluß der Zetazeit unter Wasser ab- setzten. Wie die mit ihnen eng. verknüpften Korallenkalke er- scheinen sie direkt auf den Felsenkalken oder zwischen die Zeta- IE | f ger BON Ara Pe}: Aus der Jetztzeit werden Trümmer-„Oolithe“ erwähnt (24) vonden Kanarischen Inseln von L. v. Buch. Darwm und Renxarv fanden sie auf Ascension, Acassız auf Florida und den Bahamas, WALTHER am Roten:Meer. Dana berichtet, daß sich an der Nord-. küste von Tahati Korallensand und zerriebene Muschelschalen mit dem verkittenden kohlensauren Kalk des Meeres überziehen und jedes Korn sich zu einer Kugel vergrößert. Dana und Acassız haben derartige Sande als Dünenbildung von rezenten Korallen- riffen beschrieben. Sie bezeichnen dort das Ende der Riffbildung. „Oolithlager scheinen auf die oberflächlichen Teile: eines Riffs be- schränkt zu sein und verdanken ihre Entstehung den Wellen und dem 7 Wind“ (52, 8. 503). Wegen der engen Verknüpfung der Brenztal- oölithe mit den Korallenbauten, sowie als Teil des Rifforganismus. möchte ich den Zusammenhang mit den Epsilonmassen nachdrücklich betonen und stelle mich damit auf die Seite (uENSTEDT’S. 5 Zusammenfassung der beschriebenen 'oolithischen: und Trümmerstrukturen. 1. Entstehung auf chemisch-physikalischem Wege. | a) Regelmäßig: konzentrisch gebaute Ooide, die zu Zwillingen und Viellingen zusammentreten können (Oolithstruktur). | b) Kalkkrusten mit konzentrischem, wolkig-schlierig-dendriti- schem Bau und oolithoidischer Grundmasse (Btnodnsbähikäirg struktur). Wie schon gesagt, wollen wir diese „Bildühgen als chemische bezeichnen, seien sie durch organische Verwesungsprodukte gefällt oder aus Bicarbonaten, denen durch Pflanzen die Kohlensäure ent- zogen wurde. Dabei wird beim Ausfallen oder bei der: Verfestigung die‘ Anordnung der Partikelchen durch physikalische Kräfte in eigenartiger Weise modifiziert. (Hierher wird man auch eine durch Umkristallisation erzeugte versteckt oolithische Struktur: rechnen: müssen. Auch hier haben wir chemische und physikalische Vor- gänge: Auflösung und Wiederauskristallisieren des Caleits in physi- kalisch bestimmter Anordnung. Dabei ist es gleichgültig, ob sich der Vorgang während der Diagenese vollzog oder durch. die Atmo- sphärilien bedingt wurde.) 1 2. Entstehung auf mechanischem Wege. a) Rundliche Knöllchen (Grusgeschiebe) von ‚ geirähnlihiikne Sediment, durch‘ Aufarbeitung und Abrollung noch nicht: ganz verfestigten (?) Sediments entstanden (Grusstruktun).o Rt, | P 9 Brämmen, entstanden durch die Tätigkeit von Krebsen, Fischen usw. und weiterhin abgerollt durch die Bewegung des Meeres, oder in der Brandungszone gebildet unter der : iuibishden Wirkung größerer Blöcke, oder durch Dis- lokation zertrümmert (Trümmerstruktur). Bingen: sc) "Formlose, fladige Batzen und Schlieren, entstanden dasch | bös3. "8ubsolifluktion plastischer Sedimente (Gekrösestruktur). > ‚d) Scharfeckige, echte Breccien, entstanden durch Subsoli- 0005 fuktion (?) bereits erhärteter diente (Breccienstruktur). Bih Bu: ‚Beteiligung von Organismen am Aufbau von Pseudoooiden. Are 0 Ophthalmidienknollen und Girvanellenknollen (Pseudooolith- | absteunktär). Be,» Br}; ” Die Rifffrage. swIech möchte nun im Zusammenhang die Frage nach der Rift- natur der’ Epsilonkalke "behandeln. Waren die Massenkalke von 2 sher über den übrigen Meeresgrund 'eerhaben, oder sind die Mulden ind Hohlformen, in denen Zeta lagert, erst nach der Ablagerung | von Epsilon entstanden? = Ta Schäierer führt ihre Ausmodellierung hauptsächlich anf “die Tätigkeit..der Meereswellen zu Beginn der Zetazeit zurück. Die „Breceien“ werden dabei als Erosionsprodukt dieses Vorgangs a ıfgefaßt. Da muß nun aber gesagt werden, ‚daß die verhältnis- "mäßig geringe: Masse derselben mit den gewaltigen Mulden der. 'Epsilonkalke nicht wohl verglichen werden kann. Dann aber lagern ‚die Breecien 'eben häufig erst über und zwischen Zeta (Schelklingen, Sozenhausen). ‘Es hat sich erst Zetaschlamm abgesetzt, dann die „Breceie“ ; letztere kann in diesen Fällen nicht mit einer Schaffung von Lagerungsmulden für Zeta zusammengebracht werden. Sie "kommt nicht ‘von unten her, sondern von oben. Die „Breccien“ senken’ sich in Übergußschichtung zungenförmig zwischen das Zeta- sediment. hinein. Übergußschichtung ist aber beschränkt auf die i Böschungen (der Korallenriffe (87, S. 639). | © © Es liegt näher, die Mulden als ursprünglich anzusehen, wesentlich ‚erzeugt durch das sporadische Wachstum riffbildender Organismen. "Nach Pnritippr (59) entstehen Riffkalke, „welcher Art auch ihre Fauna und Flora gewesen sein mag, san -exponierten Stellen im offenen Meer, hoch über dem Schlammgrund“. Sie können erkannt ‘werden einmal „am geringen Betrag der.klastischen, in ‚Salzsäure unlöslichen Substanzen“, dann „am sessilen oder schwer beweglichen I See Charakter von Fauna und Flora® (S. 434). Beides trifft in heryor: ragender Weise für unsere Epsilonkalke zu. | i Als rezentes Beispiel einer Bank- oder Riffbildung ohn wesentliche Teilnahme von Korallen führe ich die Taubenbank de Golfes von Neapel an (89). Sie erhebt sich wie: eine Oase übe der Schlammwüste; Kalkalgen bauen hier eine riffartig empor- steigende Kalkmasse auf, deren zahlreiche Lücken von Muschelsand erfüllt werden. Die Kalkalgen gedeihen am üppigsten bei etwa 50-60 m Tiefe, die ebenfalls reichlich vorhandenen Bryozoen bei 50—85 m. Kalksande mit Foraminiferen gruppieren sich um die® Kalkalgenlager und gehen nach unten in ‘den Schlamm über. Die? Lebensarmut des Schlamms einerseits, das reiche Leben der Ban andererseits führt WALTHER in erster Linie auf Mängel bezw. Über- fluß an Sonnenlicht zurück. Daß Mulden schon während der Epsilonzeit vorhanden waren, beweist einmal die muldenförmige Lagerung der Flaserkalke, dann das Verhalten der „Muschelmarmore“. „Die lagerhaften Muschel- marmore schwanken in großen Wellen auf und ab, als hätten sie sich in schon vorhandenen Unebenheiten ablagern müssen* (65). Sehr ‘schön sieht man dies bei. der Unterlage des Wippinger Korallenfelsen (Fig. 18). Denselben Aufbau weist auch die Grund- lage der Epsilonkalke auf. E. Fischer (14) hat den Rifi- und Bankcharakter der Schwammkolonien festgestellt und sagt, daß . wir in der Jetztzeit ein Analogon am ehesten in den Korallenriffen finden. „Schon mit Beginn der Koloniebildung setzte eine starke Unregelmäßigkeit des Bodenreliefs ein, die sich nach oben hin wohl ‚noch verstärkte, so daß die Tiefe schon auf geringe ‚Ent- fernung eine außerordentlich verschiedene wurde.“ Es ist im vorhergehenden die Frage gestreift worden nach ' den Faktoren, die einen derartigen Wechsel von Erhebungen und ' Vertiefungen zu schaffen vermögen. Die Grundlage wird wohl gelegt durch die Ansiedlung von Schwämmen an Stellen geringerer klastischer Sedimentationen. Durch ihr Wachstum erheben sie 1 über den umgebenden Meeresboden (15). Allmählich gelangt die Oberfläche der Bauten in den Bereich des Hydrozoen-Wachstums. Diese tragen nun ihrerseits zur weiteren Überhöhung bei! Unter dem Einfluß der verschiedenen Verteilung des Sonnenlichtes (89) werden die Kalkalgen vorzugsweise diese Riffe bewohnen, bis schließlich das Ganze. von Korallen ‘gekrönt wird. Mäßig starke Strömungen haben die Riffbildung direkt gefördert durch reichlichere P ERBEN X Wanne ee kfahr ‚für die. Fauna und: Kohlensäurezufuhr für ie | ee (43, S. 27). Sie verhinderten, daß die Larven der riffbildenden ! Irganismen sich an den Abhängen festsetzten und verteilten das | 'rümmermaterial über die Böschungen (49, S. 240). Stärkere Beanisclie Strömungen konnten in den: Vertiefungen erodierend Kin irken. Dies wird jedoch im allgemeinen durch die Gezeiten- Btröme nah sein (81). ' TH. ScHMIErER benutzt das an manchen Stellen zu beobachtende m Absetzen der nebeneinander lagernden Epsilon- und Zeta- sedimente, um den letzteren ein absolut jüngeres Alter zuzuschreiben. Ei gilt wohl für die gerade in Betracht kommenden Stellen, aber nicht für das ganze Epsilon und nicht für das ganze Zeta. Wenn die Epsilonmassen Riffbildungen waren, konnte sich recht wohl ‘in den Mulden Zetaschlamm absetzen, während sie selbst oben | weiter wuchsen; die Sedimentation fand in verschiedenem Niveau ' statt und ein horizontaler Übergang kann dann, trotz gleich- zeitiger Bildung, nicht statthaben. Ein scharfes Absetzen des i ‚ wohlgeschichteten, außerhalb des Riffs entstandenen Nebengesteins an dem eigentlichen Riff, ist nach E. Kayser (37, S. 542) eine für diese Dinge allgemeine Erscheinung. Daß aber auch Übergänge { von Felsenkalk zu Flaserkalk und Flaserkalk zu Plattenkalk statt- ' finden, habe ich bei der Behandlung der Flaserkalke gezeigt. Was im besonderen die Nusplinger Verhältnisse betrifft, so ist dort im Taubenloch Zeta tatsächlich abweichend an Massenkalk angelagert. Diese Schlucht muß zur Zetazeit schon bestanden haben. Der zuckerkörnige Kalk des Staufenbergs bildet nun, wie früher er- _ wähnt, ein echtes Atoll; die jurasische Schlucht schneidet das Atoll quer an, so daß man sie als Gezeitenkanal des Atoll auffassen möchte. Auf Adalbra (81, S. 515) ragen am Eingang eines solchen Kanals eine Reihe felsiger, gewachsener Riffkalkpartien hervor. - Der Haupteingang ist als tiefe Rinne weit in die Lagune hinein zu verfolgen, auch scheint es, als setzte er sich nach außen tief " in den Fuß des Riffes eingeschnitten fort. Wenden wir dies hier an, & so verstehen wir, wie sich Zetaschichten an den angeschnittenen älteren Delta- und Epsilonfelsen ohne Übergang anlagern konnten. wi Es wird noch eingewendet, daß, wenn Epsilon und Zeta gleich- J zeitig gebildet worden wären, Teile von Epsilon in die „Lagune“ Zeta hätten eingeschwemmt werden müssen, besonders zu der Zeit, Eis die „Breccien* gebildet wurden. Dies fand auch tatsächlich statt, Haben wir doch z. B. bei Schelklingen mitten in Zeta eine arg 64 Pr | | 2 ; 2 Pseudobreccie, in der weiches Felsenkalksediment ‚ro dem Ton schlamm verknetet ist (Fig. 24). | 4 Was das sogenannte geschichtete Epsilon di Biel Neuffen- Grabenstetten betrifft, so fehlt hier die eigentliche Riff-Fazies. V weit diese Schichten nun Marmor, Zuckerkorn und Dolomit v ‘treten, kann niemand sagen. Haızmann und ScHMieRErR wollen, (da! sie die Stelle der letzteren ganz ausfüllen. Ich kann aber ebenst annehmen, daß dies nur zu: einem Teil stattfindet, der Rest aber von den überlagernden Zetaplatten gestellt wird. | 2 Ferner werden die entsprechenden Schichten der südlichem® Alb in Randen und Aargau zum Vergleich herangezogen und hierau eine vollständige zeitliche Einordnung von Marmor, Zuckerkorm und Dolomit in den Pseudomutabilis-Horizont abgeleitet. Ich halte | li " A la 1 um - TH MM Ann Mi EHRE ANMNLNN \ Hin il j N IE, - " Ki \ N KHK TITII HUMAN AIR Wlan j hal", ’ Rn ERWENHN ehabna UN INH \ me hi} CH Dr) h \ u) | Ah nn ie j une” N ee Fig. 24. Dichter Kalk, gekröseartig mit. Fig. 25. Typische Dolderbrunnen- tonigem Zetaschlanım verknetet.„Breccien- „Breccie“, die Verquirlung von plasti- bank“ inmitten der Zetaschichten des schem Kalksediment mit stark ocke- großen Zementbruches bei RER rigem Material zeigend. die dortigen wenig mächtigen und nicht typisch ERRERTE 1 Massenkalke nicht für vollständige Äquivalente der sehr mächtigen Riffe z. B. der Ulmer Gegend („Marmor, Zuckerkorn und Dolomit treten gegen Südwesten überhaupt zurück, Schwammfelsen treten'an ihre Stelle“ [32, S. 536], „auch in der Gegend von Tuttlingen und Immendingen fällt der Mangel an typischem Epsilon auf“ [S. 538]). Es ist wohl möglich, daß die Massenkalkbildung in den nordöst- ‚lichen Teilen der Alb noch vor sich ging, als sie dort unten schon erloschen war, und an ihrer Stelle wohlgeschichtete Lager entstanden. Wenn die älteren Massenkalke sich mit den Pseudomutabilis-Schichten' in Parallele bringen lassen, so muß dies noch lange nicht für die gesamte petrographische Massenkalkbildung in unserem Jura gelten. Übrigens berichten die Gebr. WÜRTENBERGER vom Aargau und Randen: „Die Massenkalke.der Nappbergschichten bilden gegen obe fast überall den Schluß der jurasischen Ablagerungen“ (93, S. 59). F: 3 ar Ei yv er Ver 2 Be ur u ; re 2 | - Ba R e bei’ Schaffhansen ist nach ihnen Yilckin eier Kalk unter snkalken aufgeschlossen. Weiter heißt es (8.53): „Wir müssen in gestehen, daß die Selbständigkeit der WirheTBerB schichten ( Zeta) ch keineswegs ganz sichergestellt ist; denn es wäre vielleicht ich möglich, daß ein Teil der Wirbeibereiehichteh nur eine lokale iziesbildung der Nappbergschichten repräsentierte.“ Unten S. 67: /b die gut geschichteten Plattenkalke südlich der Donau aus- hließlich die Wirbelbergschichten repräsentieren. oder auch noch weise die Nappbergschichten vertreten, ist noch nicht ent- hieden.“ Dann: „Südwestlich vom Klettgau scheinen im Kanton irgau ebenfalls den Wirbelbergschichten oder vielleicht auch zu- sich den Nappbergschichten entsprechende schiefrige Plattenkalke jrhanden zu sein.“ Bei dem Vergleich der Nappbergmassenkalke it den Solnhofener Schiefern kommen sie zu folgendem Resultat: „Von den 14 Ammonitenarten, welche Orrrr aus den Solnhofener C hichten beschreibt, gelang es uns, aus den Nappbergschichten or achzuweisen. Es sind dies: Rz EEE "A. steraspis OPPpEL 3 A. Pipini t- A. latus \ . U7, 4 SMF Eee A: aporus 5 er A. hoplisus A. Ulmensis N = Mai darf daher wohl mit Sicherheit unsere scyphienreichen Nappbergschichten den lithographischen Schiefern von Solnhofen arallel stellen; daß aber die letzteren insgesamt jünger sind als die Mutabilis-Schichten, dürfte man deshalb folgern, weil noch keine eitmuschel der letzteren daraus bekannt ist“ (8. 66). Bezüglich der paläontologischen Beweise Tr. Schurerer’s | öchte ich fragen, wie es kommt, daß der für die Nappbergschichten "wichtige Perisph. ulmensis Orrer, der von Powrecrs auch in nm plumpen' Felsenkalken des Frankenjura gefunden ist, sich in n Pseudomutabilis-Schichten nicht findet, wohl aber als Leit- ssil der Plattenkalke gilt? Die Massenkalke enthalten nach '. Sonmeren Petrefakten, die teils älteren, teils jüngeren Stufen ko r ; wiederholt betont er die Mittelstellung des schwäbischen silon, re im unklaren lasse, ob es sich mehr an jüngere oder » Schichten anschließe. Trotzdem ordnet er nach Aufzählung n Namen dieselben zeitlich völlig den Pseudomutabilis-Schichten Nun kommt es aber doch nicht nur auf die Anzahl der Tahreshote d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Wärtt. 1919. 5 | r N x AT [> a Namen an, sondern auch auf die der betreffenden Individuen. Dan aber kann niemand sagen, ob die für die Pseudomutabilis-Schichte sprechenden Tiere nicht eben vorzugsweise den älteren Teilen d Massenkalke entstammen, die damit sicher gleichzeitig sind. Eu jüngerer Rest kann immer noch mit Zeta zusammengehören. Da nun weder innerhalb der Schwammkolonien von Alpha Beta, Gamma, Delta noch in den Hydrozoenriffen mit Dolomit une Felsenkalk (Gamma, Delta, Epsilon, Zeta), noch im Korallenkall - (Epsilon, Zeta) exakte horizontale Grenzen vorhanden sind, vielmeh: die bisherigen Abgrenzungsversuche seit -QUENSTEDT ‘der Jammeı aller Geologen waren, so glaube ich, die Sachlage zu klären, weni ich die Riffbildung des Weißen Jura Schwabens den 6 Cephale podenfazies des Peltoceras transversarium, Pelt. bimammatum, de Sutneria Reineckiana, Oppelia tenuilobata, des Aulacostephanus pseudo mutabilis, der Oppelia lithographica als Ganzes gegenüberstelle Man wird eine rein genetische Einteilung dieser Riffbildung er: streben und diese Teile zeitlich mit den Ammonitenzonen in Ver bindung zu bringen suchen, jedoch mit dem Bewußtsein, daß dies nur unvollkommen möglich ist. | Die Bedeutung der jurasischen Riffe für die Korallenrifk T- theorie. g Von den Korallenriffproblemen interessieren uns hier diese zwei: Wie kommt die große Mächtigkeit der Riffe zustande? Wie entstehen die Atolle? 4 I. | a) Da Korallen in riffbildender Weise nicht viel tiefer al 30 m unter den Meeresspiegel herabgehen, nimmt Darwın an, daf Korallenriffe, deren Mächtigkeit dieses Maß übersteigt, unter posi-® tiver Bewegung des Meeresspiegels entstanden seien. | b) Es wird überhaupt bestritten, daß Korallen durch ihı | Wachstum mächtige Riffe bilden, Bern angenommen, daß sie al dünne Krusten einem andersartigen Gestein aufsitzen. Die Grund lage soll erzeugt werden 1. durch lokale Aufschüttung organischer Hartteile (Murray 58 2. durch Emporhebung von irgendwelchen Bodenunebenheiter (Vulkane, Felsklippen usw.) in den Bereich des Korallen; wachstums (Guppy, 37, 8. 540), 3. durch Abrasion und Erosion von gehobenen, älteren Kalker und anderen Gesteinen (Acassız, 43, S. 104). N, TR "iDen! Eskhr b) Kereinsäkefh Beh Theorien ist gemeinsam, daß sie auf einen positiven Meereswandel verzichten, dagegen einen _ stationären Zustand (1) oder eine negative Bewegung annehmen (2 u.3). 3 Wir wollen nun sehen, ob während der Ablagerung der oberen _ Malmschichten positive Bewegungen stattgefunden haben oder nicht. In Alpha, Beta, Gamma, Delta haben wir hauptsächlich - Schwammkolonien, Fiellefeht schen in Gamma, sicher aber in Delta und in großem Maß in Epsilon stellen sich riffbildende Hydrozoen _ ein, die von kalkalgenreichen Sedimenten begleitet werden. Nach . oben, besonders zur Zetazeit, treten dann Korallen auf. Dabei steht _ fest, daß die letzteren in größerer Mächtigkeit als einige 30 m sich bei uns bis jetzt noch nicht gefunden haben. Wir sind daher _ ganz auf die Hydrozoen angewiesen und es handelt sich darum, ob wir für sie eine ähnliche Tiefenempfindlichkeit annehmen dürfen, wie für die Korallen. Als ersten Punkt führe ich an das kompakte und ununter- brochene Riffmassen aufbauende Skelett. Etwas Derartiges kann doch wohl nur durch steten Kampf mit einem bewegten Meere bedingt sein, spricht also für seichteres Wasser. 2. Die jetzt lebenden und ebenfalls Riffe bildenden Ver- _ wandten der Ellipsactinien, die Milleporiden leben 0,5—27 m unter _ dem Wasserspiegel (87). 3 3. Die Lebensgemeinschaft der RER Milleporiden und tithonischen Ellipsactinien mit riffbildenden Korallen läßt auf - ähnliche Lebensbedingungen schließen. | 0004. Das gemeinsame Vorkommen mit Kalkalgen. (Halimeda geht auf Funafuti bis auf 90 m herab, Garpıxer gibt für Nulli- 4 poren im allgemeinen die Tiefe von 70—90 m als untere Grenze : an.) Gewöhnlich leben die Kalkalgen jedoch in viel geringerer b Tiefe (50 m). j ud. Die Dolomitbildung der rezenten Riffe scheint eine Flach- seebildung zu sein, und die wire Schwabens sind eben- falls dolomitisiert. Nach all dem ist es wahrscheinlich, daß auch unsere Ellips- - actinien in nicht viel größerer Tiefe gelebt haben als die heutigen - Korallen. Nun beträgt die Mächtigkeit (13) von Epsilon und Zeta zusammen in der Ulmer Gegend 150—180 m, diejenige von Delta ‚bei Spaichingen und Tuttlingen 15 m, bei Kirchheim—Aalen 25 m, ‚bei Balingen—Tübingen 50—60 m. Berücksichtigen wir dazu das Auftreten von dolomitischem Lochfels in Gamma, so können wir - 5* B '. A N v ee; ' re annehmen, daß sich zwischen dem ersten Erscheinen der EEWiERZEEE ‚und der Trockenlegung des Meeresbodens wenigstens 150—200 m Sediment abgesetzt haben. Wenn nun die Hydrozoen nicht in dieser Tiefe gelebt haben, so bleibt nichts übrig, als eine positive Be- wegung des Meeresspiegels anzunehmen. Zu demselben Resultat ist auch E. Fischer (14) bei der Untersuchung der Schwammkalke des unteren Weißen Jura gekommen. Wir hätten uns also die Entstehung der Epsilonriffe durch Senkungen begünstigt vorzustellen, wobei dann aber, vielleicht gerade mit dem Auftreten der eigent- lichen Korallen, ein stationärer Zustand oder eine ‚oszillierende- negative Bewegung einsetzte, die die schließliche Trockenlegung der Riffe bewirkte. Entsprechend werden an den meisten jetzigen ‚Korallenriffen Anzeichen eines negativen Meereswandels festgestellt. | Sie sind jetzt in demselben Stadium, in dem auch die jurasischen‘ Riffe gegen Ende ihrer Entwicklung waren. Als Ergebnis hätten wir somit einen zwischen a) und b) vermittelnden Vorgang: 1.. Bildung‘ der Hydrozoenriffe usw. unter paaisinesh Meeres- d wandel, 2. stationärer Zustand oder oszillierende Bewegung; Wachstum der Korallen, d: akssirsusg der Riffe durch negativen Meereswandel, Bildung der Dünensande. II. Die Bildung der Atolie. a) Darwın erklärt die Atolle als: Schlußresultat einer Ent- wicklung vom Küstenriff über das Dammriff vermittelst andauernder positiver Bewegung des Meeresspiegels. / Be | b) Irgend eine Gesteinspartie gelangt in . Region des 9 ' Korallenwachstums. Letztere siedeln sich darauf an, gedeihen aber infolge intensiverer Nahrungszufuhr vorzugsweise in den peripheren Teilen. Die Organismen im Zentrum sterben wegen Nahrungs- mangels ab und ihre Trümmer werden durch Strömungen und die lösende Wirkung der Kohlensäure entfernt. Hebungen und Senkungen kommen dabei nicht in Betracht (Murray 53). c) Die Lagune entsteht erst, wenn das Riff die Oberfläche des Meeres erreicht hat. Die Bildung findet statt durch die Kohlen- säure der Atmosphärilien und die Erosion der Strömungen und Gezeiten (Gurpy, 81, 8. 533). Zur ee benützen wir das Nusplinger Atoll. Die | Grundlage desselben besteht nicht aus zuckerkörnigem Kalk, sie =: 199 wird v elmehr. von regulären Weiß-Juraschichten geliefert. Diese deginnen unten mit Alpha, dann folgen Beta, Gamma, Delta und | erst ‚ganz zu oberst zeigen sich dichte Felsenkalke und stellenweise Ä | dolomitischen, zuckerkörniger Kalk. Der letztere ist durch Ver- witterung stark verändert und man hat nur Stücke zur Verfügung, id ‚wie sie die Bauern auf den Feldern um den Plattenbruch zusammen- lesen. "Es ‘ist daher von vornherein ausgeschlossen, hier in all- - gemeinerer Weise die Hydrozoenstruktur nachzuweisen, einige Hand- stücke mit derselben sind jedoch in meinem Besitz. Für den Aufbau augen zuckerkörnigen Kalke aus kalkigen Skeletten spricht be- sonders noch das Zusammenvorkommen mit schön geschichteten zuckerkörnigen Detrituskalken, die denen der Korallen sehr gleichen. - Es ist nun klar, daß für diese Verhältnisse die Darwıy’sche- Ei keine Geltung haben kann. Es weist nichts darauf hin, daß der zuckerkörnige Kalk einst ein Dammriff um eine über das Meer erhabene Massenkalkinsel gebildet hat; er ist vielmehr in "ganz geringer Mächtiekeit den Jurakalken ri aufgesetzt. - Die Anwesenheit riffbildender Organismen legt uns nahe, weniger | an eine Atollbildung im Gurpy’schen: Sinne zu denken, sondern v2 mehr in der von Murray angenommenen Weise. Daß dabei die Gezeiten erodierend mitgewirkt haben, ist sehr wahrscheinlich und - schon früher betont worden. Die wechselnde, diskordante Schich- tung der Nusplinger Platten zeigt in hübscher Weise das einst- KR Bralige een von Strömungen an. R | - ® Fr » Vergleich der triadischen, jurasischen und rezenten Riffbildungen. Unter dem Einfluß der Darwiw’schen Theorie hatte man an- genommen, daß die Entstehung ‚derartiger Sedimentanhäufungen ganz vorwiegend auf die Tätigkeit riffbildender Korallen zurück- zuführen sei. Später wurde dann von den Gegnern dieser Theorie jede wesentliche Beteiligung derselben in Abrede gestellt. Jetzt I weiß ‘man, daß Korallen oder korallophile Hydrozoen in oft beträchtlicher Weise am Aufbau teilnehmen, daß aber daneben rümmermaterial die Hauptrolle spielt. Trotzdem möchte Laxsex- BEOR (43, 8.25) den Namen „Korallenriffe“ auch fernerhin bei- behalten, „denn die Korallen bilden, trotz ihres Zurücktretens an Masse, doch ‘das eigentliche Gerüst des Riffes, an das sich die ‚ anderen Organismen erst ansetzen; sie geben dem Riff, seinen . (49, S. 235). Auch am Schlern sind an einer Reihe von Stellen ' massen sind regelmäßig mit den Riffbildungen verknüpft. In den re: Charakter und ermöglichen überhaupt allein dessen Bildung“. Fe gesehen wird dabei von den wenig mächtigen Lithothamnienlagern, | Bryozoen- und Serpula-Bänken. Die Bohrung von Funafuti ergab zu oberst 1m harte Korallen- breccie bis zu 12m, sowie zwischen 37 und 40, 58 und 61, 160— 169m fand sich fester, z. T. kavernöser Korallenfels. Die zwischenliegenden Strecken, 12—37, 40—58, 61—114, 114—160 m, wurden von Kalk- sanden, Kalkschlamm und Korallenbreccien eingenommen. Von 170—196 m erschien dichter Korallenkalk mit Kalksandbändern, bei 213 m weicher Dolomitkalkstein, dessen Grundlage von festem, aus Korallen und Muscheln zusammengesetztem Fels gebildet wurde riffbildende Korallen massenhaft nachgewiesen worden (74, S. 432 & Anm. 3), und im Jura wird ihre Stelle z. T. von Hydrozoen aus- @ gefüllt. Die rezenten, jurasischen und triadischen hochprozentigen Dolomite stimmen überein in ihrem isolierten, nesterweisen Auf- treten. Für alle wird allseitig eine diagenetische Entstehung an- genommen; die jurasischen stehen in enger Beziehung zu den eigent- lichen Riffbildungen. Kalkalgen und Foraminiferen spielen für alle drei Formationen eine bedeutende Rolle, und dichte plumpe Kalk- Alpen wie auf der Alb finden sich darin merkwürdige Kalkkrusten. Oolithische Bildungen treten regelmäßig auf. Unter dem Einfluß oszillierenden Meereswandels (?) schichten sich Breecienbänke mit Korallen usw. zungenförmig von den Kalkstöcken weg (Cipitkalke, „Breccien“ des Malm). Bei negativem Meereswandel treten die ° Riffe über die Wasseroberfläche heraus, und ihre Trümmersande häufen sich zu dünenartigen Bildungen an (Bahamas, Heidenheim, Mo»sısovics S. 503). Auf den trocken gelegten Riffen bildet sich ° Terra rossa. Für Funafuti, ebenso wie für die ladinischen Riffe (73, S. 67), ist gewiß, daß sie sich in positiver Phase gebildet haben. Die letzteren weisen einen intensiven, horizontal auf kurzer Strecke sich ändernden Fazieswechsel auf (74, S. 426). Beides wurde auch für die jurasischen Sedimente wahrscheinlich gemacht. Es darf wohl noch auf die Bedeutung des fossilen Materials für die Erkenntnis des Rifforganismus aufmerksam gemacht werden, denn hier haben wir wirkliche Querschnitte, während die rezenten Bildungen im allgemeinen nur äußerlich und oberflächlich zu- gänglich sind. 1. 1 en a: ie ER DER Er s - uk ) . die triadischen .als auch die jurasischen Riffe sind :hnete Beispiele für die Korrelation der Fazies und ei inönsherirke, eirinadn.e A Ah: ; Historisches. Ich möehte nur noch kurz die Anschauungen darstellen, die ı im Lauf der Zeiten über die Entstehung der Epsilonsedimente QvEnsrepT’s hatte. Die erste ausführlichere Beschreibung der Ge- ‚Steine unseres oberen weißen Jura gibt Freiherr v. Lurm 1809 (47). ben dichten Kalken mit Stylolithen erwähnt er als eine ganz ffallende Erscheinung die zuckerkörnigen Kalke. Sie werden anz trefflich charakterisiert und auch Jlie von mir hervorgehobene itsache des klotzigen Eingewachsenseins im dichten Kalk ist ihm cht entgangen. Ebenso genau schildert er die „Oolithe“ des enztals und den in Gesellschaft des Zuckerkorns auftretenden "Bohnerzton. , Auf irgendwelche Erklärungsversuche verzichtet er ausdrücklich. 1826 macht v. Arsertı (2) auf den Unterschied wischen geschichteten und ungeschichteten, plumpen Kalken auf- ksam („ohne irgend eine Schichtenabsonderung steigt dieser Ikstein i in senkrecht abgeschnittenen oder überstürzten Partien zu „mehreren hundert Schuh Mächtigkeit an“). Zum erstenmal wird ‚der Dolomit erwähnt: „die körnigen Abänderungen sind größten- teils dolomitisch“. Die Plattenkalke werden als jüngste Jurabildung | . getrennt. Im Anhang zum Werke Auserrr’s veröffentlicht der Tübinger Professor SchügLer petrographische Untersuchungen über Jlomit, zuckerkörnigen Kalk, dichten Kalk, Kieselkalk und Bohn- r ’e. Die Beobachtungen L. v. Buc#’s über das Vorkommen von olomit in Tirol in Begleitung mit Augitporphyr und das häufige treten von Höhlen in dieser Gebirgsart hatten ihn veranlaßt, een Kalksteine der Juraformation näher zu untersuchen, ı diese Gebirgskette gleichfalls mit so vielen Höhlen durchzogen ; und Dolomit, Basalt und PISBE ebenso mitten im Jurakalk ervortreten“. In seinen EEE Profilen der Schwäbischen Alb zieht reiherr v. Manperston (48) Parallelen zwischen dem schwäbischen ira und dem englischen und französischen. Die ungeschichteten en werden dabei als Coralrag aufgefaßt. Seine Anschauung wr Entstehung dieser Massen ist eine schwankende: „Häufig b man versucht, diese hohen ungeschichteten Felsen, welche als ” stürze oder Versenkungen oft unter ihrem gewöhnlichen Niveau u ı%2 tg “ u \ 4 in den Tälern gefunden werden, für aus der Tiefe gehobene, im} ihrer Schichtung gestörte Kalkmassen zu halten, und ich war ku 2 Zeit derselben Ansicht, bis ich an einigen Punkten die.unmittelba, Auflagerung dieser Coralfelsen auf den regelmäßig geschichteten ungestörten und unveränderten Kalkmergelbänken des Oxfordtone beobachten konnte.“ Dann heißt es aber wieder: „Es scheint, daß® bei Ablagerung des Coralrag plutonische Kräfte von oben heral und überströmend einwirkten. Hierfür spricht nicht nur .die teil weise zerfressene, durchlöcherte Beschaffenheit der Felsen, sonder | auch ihr häufiger Übergang teils in körnigen Kalk, teils in Dolomit sowie auch die hie und da bemerkbare gestörte Schichtung.* 1839 stellt G. Leuge (44) eingehende chemische Untersuchungen® an den Gesteinen der Ulmer Gegend an. Dabei wird auch de | Arnecker Korallenfels beschrieben und die Ursache seiner hoch kristallinen Struktur im Fehlen des Tons gesucht. „Die Struktum® ist in reinsten Abänderungen kristallinkörnig, kleinste Beimengungen | von Ton liefern völlig dichten Fels.“ Leusz glaubt, daß das Übermaß | seines Tongehaltes den Flözkalk des kristallinen Ansehens beraube, 7 Im gleichen Jahre erscheint das Jurawerk Leoror». v. Buch’s (6). Er vergleicht hier den Jurazug mit den Barriereriffen Neuhollands. 7 Der Dolomit ist nach ihm die Wirkung einer großen, von innen hervordringenden Ursache, welche die ursprünglichen Kalkschichten® ergriffen und durchaus verändert hat. Aus dem Parallelgehen des? Frankenjura mit dem Böhmerwald schließt er auf eine gewaltige, in dieser Richtung verlaufende Spalte. „Die Dämpfe, welche den Dolomit bilden, würden dann auf dieser nur überdeckten Spalte” einen leichten Weg des Ausgangs gefunden haben bis in den be- = deckenden Kalkstein.“ Interessant ist auch, wie ELıE DE BEaumoxt = bei einer gemeinsamen Exkursion mit L. v. Buch (6) sich den Her- gang der Dolomitbildung im Jura ausmalt: „Es sei doch gar deutlich, wie das ganze Gebirge in seiner Ausdehnung erschüttert und: zer- sprengt worden sein müsse, wodurch die Schichten in die mannig- faltigsten Lagen gebracht worden sind.“ „Es setzen diese Be- wegungen eine Art von allgemeinem inneren Sieden und Aufblähen voraus, wie sie bei einer Dolomitisierung wohl gedacht. werden muß, Die großen und dabei häufigen, im unteren Kalkstein ge- öffneten Spalten lassen ungehindert die dolomitisierenden Gasarten aufsteigen bis dahin, wo die oberen, weniger weit geöffneten Schichten “ ihnen ein Hindernis entgegenstellen und nun in der näheren Be- rührung. selbst verändert werden.“ ee Ze ’ 5 Dr zu » » Re a — 3 — E- sagt auch Fr. Ava Quexstent 1842 (61), nachdem er Marn norkalk, Zuckerkorn und Dolomit definiert hat: „Diese drei fassen liegen wechselweise nebeneinander, durchschwärmen und rehdringen sich gegenseitig. Man zur sich das Ganze ur- sprünglich als Marmorkalk abgelagert denken, von dessen Klüften a L s allmählich die Masse in spatkörnigen Kalkfels in echten Dolomit verwandelt wurde.“ Und „diese Gesteine vermischen sich auf das u estimmteste miteinander. Auf den kleinsten Wänden, auf un- bedeutenden Straßendurchbrüchen sieht man sie ineinander ver- shlungen und wird unwillkürlich an die Bucn’sche Dolomittheorie ‚erinnert, als wenn eine ausgedehnte Marmormasse durch ein- ; ‚dringende Bittererde allmählich in zuckerkörnigen und teilweise ‚auch'in wahren Dolomit verwandelt wäre“ (62, 8. 447). "SER Eine ganz neue Theorie über die Entstehung der Epsilon- nassen ‚gibt O. Frass 1858 (19): „Diese schichtenlosen kristal- ‚linischen Kalk- und Dolomitmassen ohne organische Einschlüsse, von der Kohlensäure der Atmosphärilien in allen Richtungen zer- ot .und zerfressen, ‚erinnern so sehr an die tertiüren Süßwasser- felsen eines Wallerstein, Spitzberg und Goldberg, die hinwiederum- selbst ein geübter Geognost von den jurasischen Epsilons auf den as ‚Anblick nicht zu unterscheiden vermag, daß der Gedanke gt, auch die jurasischen Kalkmassen als Niederschlag von ice Süßwasserquellen zu erklären. Beachtet man ferner das Auftreten des Dolomit, der besonders gerne hart auf Delta lagert und alle Phasen der Mengung mit Kalk durchläuft, so erhält die ‚Ansicht‘ weitere Bestätigung, daß magnesiahaltende (Quellen . "Ursache der Erscheinung sind. Der Mangel an Petrefakten läßt auf - Thermen im Jurameer schließen, die nichts Lebendes im Bereich ihres Niederschlages duldeten, und, weil reich an überschüssigem - kohlensauren Kalk und Bittererde, zu den Massen des Epsilons sich aufbauten. “Gleichwie aber in der Tertiärzeit nur da und dort ‚ Felsmassen im Süßwassersee entstunden, wo gerade entsprechende Quellen ausbrachen, also auch zur Jurazeit. An anderen Orten - mengte sich: mit diesen Niederschlägen marine Bildung, die nach - oben hin wieder den entschiedensten ausschließlich marinen Charakter trägt in den Sternkorallenbildungen.“ Auch Quexstepr spricht in: re Bu (S. 690) von einer Dolomitisierung durch bittererdereiche “Quellen. Den Frankendolomit kann er sich freilich so nicht erklären. Zr selben Zeit führt Bınver (5) die Entstehung der zucker- rigen Kalke auf die Einwirkung kohlensäurehaltiger Sicker- et wässer zurück. „Außer Kieselknollen findet man in diesen Massen einzelne Stücke, RR die kristallinische Struktur nicht haben, sondern die der unterliegenden Marmorkalke. Sie führen auf den Gedanken, man habe es durchaus mit solchem ursprünglichen Marmor zu tun, der durch irgend eine spätere Einwirkung, a durch die sauren Wasser, umgewandelt worden sei.“ Während bisher der Dolomit mit Exhalationen ra Quellen in Zusammenhang gebracht wurde, spricht Quesstepr 1861 in den „Epochen der Natur“ (S. 585) zum ersten Male sich für die primäre Natur des Dolomit aus. „Die Masse der Bittererde selbst scheint! jedoch schon das Urmeer gebe zu haben.“ Demgegenüber hält O. Fraas in den Erläuterungen zu Blat Ulm (20) an der alten Ansicht fest und macht sich bezüglich der Zuckerkornbildung die Bisver’sche zu eigen. „Marmor, Zuckerkorn und Dolomit gehen regellos ineinander über, so zwar, daß es oft den Anschein hat, als wäre die Marmorbildung das Ursprüngliche, die erst nach ihrem Niederschlag eine Umänderung in kristallinisches Korn oder zu Dolomit erfahren hätte. An vielen Punkten 'hat hier eine Umwandlung des zuckerkörnigen Kalkes und Dolomits begonnen, ohne jedoch weiter als bis zur Bildung weniger Kubikfuß großer Massen gekommen zu sein. Es zeigen sich dort deutliche Über- gangsstufen von Kalk in Dolomit, die unwillkürlich zur Ansicht _ drängen, daß der Dolomit aus dem Zuckerkorn, dieses aus dem Marmor entstand, nachdem das Gebirge über das Jurameer erhoben war. Man hat vom Dolomit den Eindruck eines Fremdlings im zuckerkörnigen Kalk, der irgend. zufällig etwa durch bittererde- haltige Quellen entstanden ist.“ 1871 bringt Güugen Beweise dafür, daß der Dolomit keine sekundäre metamorphe Bildung sein könne, vielmehr ursprünglich aus dem Meer abgesetzt worden sei (27). Mit Tueopor Encer’s Hauptarbeit, dem „Weißen Jura“ in Schwaben (1877), kommt ein neuer Gedanke, der übrigens von L. v. Buch für den Jura als Ganzes‘ schon früher ausgesprochen worden war, in die Auffassung der Epsilonmassen herein. In Anlehnung an die korallogene Deutung der Dolomiten durch Fr. v. Rıcntuoren sagt er: „Die Korallen im Oberen Weißen Jura gehören nicht nur einem Teil, nämlich bloß den obersten Lagen des Quexsteor'schen Epsilon an, sondern gehen durch ganz Epsilon hindurch, mit anderen Worten, ich sehe die drei in diesem Horizont bei uns zutage tretenden Faziesunterschiede von Dolomit, Marmor ET md Zuckerkorn nicht nur geologisch als gleichzeitige, sondern ı paläontologisch als identische Bildungen an.“ „Im Laufe MR e . Zeit und unter Einwirkung uns jetzt nicht mehr bekannter chemischer und physikalischer Prozesse hat sich die Korallenstruktur nach und nach verwischt und ist zu homogener Gebirgsmasse ge- worden; die jüngste Generation dieser Tiere dagegen blieb uns durch günstige Umstände in ihren Gehäusen und Stöcken erhalten. Ursprünglich waren die vier Fazies Dolomit, Zuckerkorn, Marmor und Korallenkalk ein und dasselbe, nämlich Korallenstöcke.*“ Für die Dolomitisierung nimmt auch Esser bittererdehaltige Quellen in Anspruch. j OÖ. Fraas hat sich jetzt ebenfalls diese Anschein angeeignet. Er schreibt 1882 (21): „Die Korallen gehen durch das ganze Epsilon durch und scheinen die Felsen des Zuckerkorn, Marmor und Dolomit samt und sonders aus Korallenriffen hervorgegangen zu “sein, deren Struktur nach und nach in gestaltlosen Kalk ver- schwand. Zwischenhinein stellen sich tonige Bänke ein, die alsbald von Korallen und Rifftieren wimmeln. An vielen Stellen wuchert 'Epsilon in die Plattenkalke hinein.“ Ebenso sieht sich‘ Quessteor z im Vergleich mit Korallenriffen genötigt: „Zuletzt bleibt nur noch ein Ankerpunkt, das sind die Zetaplatten, wozu unsere berühmten Solnhofener Schiefer gehören, die sich, wie die Lagunen zwischen tropischen Korallenriffen, in Gesenken niedergeschlagen haben, da- her den plumpen Epsilonfelsen abweichend anlagern“ (68, S. 818). Auf dieses Verhältnis von Epsilon und Zeta geht Execen in inem Aufsatz über die Lagerungsverhältnisse im Oberen Weißen Jura 1893 (12) näher ein: „Das Massen- oder jetzige Felsgestein i dete schon im ursprünglichen Jurameer Riffe, zwischen denen in illen Buchten der Meeresschlamm, unser heutiges Zeta, sich ab- etzte. Beide Formen, die Korallen und Tiefseefauna, waren von aus aus verschieden, haben aber gleichzeitig und nebeneinander lebt.“ „Wir sehen demnach unseren Weißen Jura Epsilon und e ieh mehr als dem Alter, sondern nur als der Fazies nach T rschiedene Bildungen an.“ "Die Ansicht Exser’s war. schon 1864 von W. WAauaceEn (83) en worden: „Nach der gewöhnlichen Auffassung be- fachtet man freilich die Korallenschichten als eine den Schiefern jrhergegangene Bildung, was auch vielleicht teilweise der Fall n mag, dennoch aber glaube ich, daß auch dann noch, als schon ie Ablagerung der Schiefer begonnen hatte, die Korallentiere an BR ag ihren Stöcken werden fortgebaut haben. So sehen wir die Koralle felsen riffartig in hohen Kuppen emporragen, während der Schiefe diese Riffe umgebend, erst im Grunde der Hochtäler sich finde Da also die lithographischen Schiefer immer in Begleitung ve Korallenablagerungen sich finden, so wird man sehr natürlich & die Vermutung geleitet, daß eben es die Korallen seien, welche di Bildung des Schiefers begünstigten, und zwar geschah dies höch wahrscheinlich dadurch, daß sie riffebildend den Wogen des Meert Dämme entgegenstellten und so äußerst ruhige Meeresbecken al grenzten, in denen die Ablagerung der wohlgeschichteten Kalk ermöglicht wurde.“ f In „Schwabens 125 Vulkanembryonen“ äußert sich W. Baanoo(t 1894 in demselben Sinne: „Auch pflegt Zeta keineswegs stets de Epsilon auf-, sondern vielmehr oft angelagert zu sein, in diese Fällen stehen Höhe und Bucht zueinander in ähnlicher: Beziehung wie bei den Koralleninseln Atoll und Lagune. Indessen darf ma sich nicht regelmäßige Atolle, also nicht ringförmige Epsilonring@ vorstellen, dies findet nur hie und 'da statt. Im übrigen habem | wir eine ausgedehnte, nach beliebigen Richtungen wuchernde Ri bildung, welche zahlreiche Lagunen in sich einschloß.* Desgleiche E: Fraas (18) 1897: „Die Korallen und Spongien wucherten einzelnen Stellen ihr: an anderen weniger, so daß lokale A häufungen und Riffe AL zwischen welchen tiefere Mulde und atollartige Tümpel freiblieben. Alle feinere Struktur de organischen Massen, welche einst diese Riffe aufbauten, ist ver loren gegangen, eine Firscheinung, die wir auch an den jetzige rezenten Korallenritfen wiederfinden.“ 1899 schreibt dann E. Phinıprı (58) über den Dolomit ir Schwäbischen Alb: „Die obersten Schichten der massigen Jura kalke der Schwäbischen Alb sind genau wie der Conchodondolom! hochkristallin geworden und an vielen Punkten dolomitisiert. I Spalten reicht die Dolomitisierung noch tief in die Massenkalk herein. Die unveränderten Kerne sind dicht und werden als Marmor‘ vom kristallinen Zuckerkorn unterschieden. Auf: der Hochfläche: der Schwäbischen Alb ist eine Zuführung von Magnesia durc Quellen undenkbar. Die Anreicherung von Magnesia und die Bildung) ‘von Normaldolomiten, wie sie an vielen Stellen der Schwäbischeı Alb stattgefunden haben, kann also -nur dadurch erklärt werder daß dolomitische Kalke durch Tagesgewässer ausgelaugt und um: kristallisiert wurden.“ | j 4 | j | 2 7 ee BL w_ r $ rg BR h . Wä bisher von allen Seiten die Epsilonsedimente ins- ar ec aihteno Bildung aufgefaßt wurden, kommt jetzt cl die Korev’sche Schule eine andere Ansicht zur Herrschaft. ‚s tatsächliche Fehlen von Korallen im echten Marmor, das als BE toslicies angesehen werden muß, das vergebliche Bemühen, Er 'Zuckerkörn und Dolomit nachzuweisen, hatte Turovor INIERER dazu geführt, ihre korallogene Natur in Abrede zu stellen. e Hänfigkeit der Schwämme, vielleicht in Verbindung mit der rr’schen Hypothese über die Bildung strukturloser Kalke aus ämmen, ‘konnte andererseits als Argument gelten, die Massen- alke in der Hauptsache als Schwammbildung aufzufassen, wozu dann die Puswiper’sche Anschauung über die Dolomitbildung durch kuslaugung gekommen sein mag. Das an vielen Stellen zu be- | ande Aufgewachsensein der Korallenkalke auf den Massen- ke er sowie das Vorhandensein anscheinender „Erosionsbreccien“ führte weiter zur völligen zeitlichen Trennung der Korallenkalke ur 1 Zetaschichten von den „Schwammbildungen“ Marmor, Zucker- korn und Dolomit, deren Riffnatur geleugnet wird. Erstere werden in die Zone der Oppelia lithographica und des P. ulmensis ein- reordnet, letztere in die des Aul. pseudomutabilis und eudor. Dies geschieht in gleicher Weise durch W. Harzwany (76, 32). nr Trotzdem vertritt Jon. Wartuer (88), der in Begleitung von E. Frass die schwäbischen Verhältnisse studiert hat, 1904 wieder die alte Rifftheorie. Den Dolomit erklärt er als eine dem Dolomit ler jetzigen Korallenriffe analoge Erscheinung. 1908 setzt sich dann Treonor Esser (13) mit den Ergebnissen H. Schäierer’s auseinander, er beharrt auf seiner alten Ansicht, ine jedoch einen Beweis dafür beibringen zu können. = Was uns bei dem historischen Material auffällt, ist einmal die ängigkeit der Erklärungsversuche von den großen Gedanken, ‚die Zeit beherrschen, dann das Parallelgehen der Deutung der Ipinen Dolomite und der Massenkalke der Alb. Nehmen wir erst den Dolomit für sich. Sowohl auf das alpine ie auf das jurasische Gestein wird die plutonistische Theorie v. Buo#’s angewandt (v. Buch, pe Beaunont, v. MAnDELSLoH). Sie rd bei uns abgelöst durch die neptunistischen Betrachtungen von ss, der magnesiahaltige (Juellen in Anspruch nimmt (QuEx- , Esser). Späterhin nimmt Güuser für die Alpen ebenso wie ; die Alb ursprüngliche Dolomitbildung an. Mit dem Bekannt- srden rezenter hochprozentiger Dolomite korallogenen Ursprungs | | | Beer | BER ist man bestrebt, auch die jurasischen und triadischen Dolomite s zu erklären (v. Ric#tHoren, v. Mo,sısovics, JoH. WALTHER); andere seits wird PrıLıppı durch seine Beobachtungen am alpinen Conchodor dolomit dazu geführt, auch den Dolomiten der Schwäbischen \ eine Entstehung durch Auslaugung zuzuschreiben. A In ähnlicher Weise ist die Deutung der fossilen Kalkstöcl mit den gerade für diese Dinge herrschenden Theorien erkaaa i So wurde von v. RicHTHoreEn im Anschluß an die Darwın’sche Theori die korallogene Natur der ladinischen Massen ausgesprochen um WAAGEN und Esser taten dies in gleicher Weise für den oberei Weißen Jura. So vollzog sich auch mit dem Auftreten der neue Theorien von Acassız, Guppy, MURRAY, SEMPER eine Schwenkung Für die alpinen Dolomite wie für die Massenkalke wurde nun jed wesentliche Teilnahme von Korallen in Abrede gestellt (OcıLvz RoTuPpLerz, SALOMON, SCHMIERER). E Zusammenfassung der Resultate. 1. Der zuckerkörnige Kalk ist nicht lediglich ein Produkt de Atmosphärilien; er ist weder an Spalten noch an die Ober fläche gebunden. Sein jetziger Zustand ist letzten Ende bedingt durch eine ursprüngliche Zusammensetzung aus riff bildenden Organismen. Es wurden an verschiedenen Ortei Hydrozoen der Gattung Ellipsactina nachgewiesen. 2. Die Hauptmasse des typischen Dolomits ist nicht an Spalte: gebunden; sie ist weder durch pneumatolytische Vorgänge ar . zeugt, noch durch magnesiahaltige Quellen. Sie scheint vielmehi im Zusammenhang mit den Hydrozoenriffen auf vorwiegend# diagenetischem Wege entstanden zu sein. Die Auslaugung® weniger dolomitischer Partien ergibt reinere, sandige Dolomite | 3. Der „Marmor“, oder besser „dichte Felsenkalk“ ist weder korallogen, noch vorzugsweise aus Schwämmen und Echino | dermen zusammengesetzt. Zu diesen treten einerseits Kalk: | algen, Foraminiferen, Bryozoen, Mollusken, andererseits Ooide und Kalkkrusten, sowie Teile aufgearbeiteten Sedimentes. 4. Weder in den typischen Ooiden noch in den Kalkkrusten konnte® Kalkalgen oder sonstige Organismen aufgefunden werden. Die | unter Teilnahme von Organismen (Girvanellen, Ophthalmidien aufgebauten Knollen unterscheiden sich scharf von ihnen. 5. Graubraune, schuppig-bröcklige, Kleinknollige „Flaserkalke‘ bilden die Rand- und Grenzfazies der dichten Felsenkalke e 6. Die 'Korallenkalke scheinen eine von Zuckerkorn, Marmor - und Dolomit verschiedene Bildung zu sein, können "aber von diesen zeitlich nicht absolut getrennt werden. 7. Die „Grenzbreccien“ sind keine Erosionsprodukte fester Fels- massen, sondern entstanden z. T. wahrscheinlich durch Sub- solifluktion noch plastischen Materials. . Die Oolithe des Brenztals sind diagonal geschichtete Trümmer- sande, wie sie in der Jetztzeit bei Trockenlegung von Korallen- riffen unter. negativem Meereswandel gebildet werden (Jon. WALTHER). . Sämtliche Sedimente des Weißen Jura Epsilon QuassreDT finden ihre Erklärung als Teile eines großen Rifforganismus. Verzeichnis der angeführten Literatur. . 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Vielfach, ja fast noch immer, spricht man hinsichtlich dieser Vorkommnisse von weißen, weißlichen, gelblichen oder scheckigen - ‚usw. „Varietäten“, allein diese Bezeichnung ist nicht richtig, streng | ME enschaftlich nt wenigstens nicht begriffsentsprechend. Der Albinismus ist im Gegensatz zum Melanismus, welch etztere Erscheinung einen mehr oder minder starken Überschuß a dunklem oder schwarzem Farbstoff in den Zellen repräsentiert, (der Ausdruck einer Degeneration oder Hemmungsbildung und darf deshalb keineswegs unter den Begriff der Varietät oder Spielart einbezogen, aber auch nicht „Aberration“ genannt werden. © Ich hatte mich bezüglich dieses Punktes und über die auch andere Abweichungen von der Norm irrtümliche Anwendung ar Bezeichnung „varietas“ schon früher einmal ausgesprochen und f ür die vorliegende Erscheinung anstatt der noch immer so weit erbreiteten und fälschlich üblichen wissenschaftlichen Bezeichnung 3 „rarietas‘ alba, albescens, flavescens etc. den sinngemäßeren Aus- ck: „degeneratio“ vorgeschlagen ', und zwar einheitsgemäß für | . h E l Er - * Buchner, Otto: Helix pomatia L., Revision ihrer Spielarten und Abnormititen mit Hervorhebung Wirtteiibergiäcter Vorkommnisse nebst Be- Briten über falsche Anwendung des Begriffes „Varietät‘. Diese Jahresh. 5. Jahrg. 1899. p. 232 ff. 6* -— 4 — u alle Fälle „degeneratio albescens“, denn die damit bözeieii et Hemmungsbildung kann verschiedenen: Grades, also eine mehr ode: weniger unvollkommene sein, so daß nicht immer ein ganz weiße oder zum mindesten weißlich-gelbes oder grauweißes, sondern eir überhaupt nur mehr oder minder unvollkommen gefärbtes Individuum aus der Schar der normal gefärbten heraustritt, und zwar entwedeı in der Art, daß das betreffende Tier nur im ganzen mehr odet weniger auffallend heller erscheint, oder daß nur bestimmte Teile$ seines Körpers heller bis weiß hervortreten. Das betreffende In dividuum zeigt sich dann im letzteren Fall scheckig oder ganz un. regelmäßig gefleckt und die Pigmentarmut der Iris und Choroidea des Auges tritt Hand in Hand damit entweder noch gar nicht oder® nur in mehr öder minder unvollkommenem Grade in die Erscheinung. 3 Wir haben in den soeben aufgezählten unvollkommenen Graden] der albinotischen Degeneration diejenigen Abstufungen vor uns, die "vielfach auch als „Flavismus“ (gelbliche Färbung), „Isabellis- mus“ (isabellfarbig), „Erythrismus“ (hellrötliche Tönung); „Schizochroismus“* (scheckige Färbung), 'bezeichnet werden‘ Die Scheckung selbst wird bei schwarz-weißen Tieren wieder ein- geteilt in: „Akroleucismus“, wenn auf schwarzem Fell einige® weiße Flecken vorhanden sind, u „Akromelanismus*, weni umgekehrt weiße Felle partiell schwaik gefleckt sind. Im .all-@ gemeinen bezeichnet man ferner das Stadium, wenn bei weißen Tieren die Iris und Choroidea der Augen pigmentiert sind, als | „Leucismus“ oder „Albinoidismus“. Für gesprenkelte Zeich: nung findet man auch die Bezeichnung „Akropoikilismus®. - ' Wir wollen aber der Einfachheit und 'Einheitlichkeit halber alle diese Einzelstufen unter den Begriff‘ des re Albinismus zusammenfassen. | '- "Menschliche Albinos, die auch Ei lipinken Dondos Be Blafards genannt werden, sind im jüngeren Alter auch nur in ganz seltenen Fällen vollkommen weißhaarig, in der Regel nur sehr hochgradig hellblond, wobei besonders die Augenbrauen und Augen- wimpern in dieser Beziehung auffallen, die bei gewöhnlichen Blonden’ fast stets merklich dunkler gefärbt sind. Das Hauptmerkmal für den wahren, resp. vollen Albinismus ist aber auch beim Menschen die sehr mangelhaft pigmentierte oder vollkommen pigmentlose? Regenbogen- und Gefäßhaut des ‘Auges, welches dann ebenfalls wie bei den Albinos der gesamten übrigen höheren Tierwelt gegen stärkere Lichteinwirkung fast immer auffallend empfindlich ist, weil s Innere gelangt und die gefäßreiche und deshalb rot erscheinende | derhaut ‚diffus: beleuchtet. Auf diese Weise erscheint auch die ? | ee pille selbst anstatt schwarz in eigentümlich rötlichem Schimmer. - Erwähnenswert dürfte ferner noch sein, daß die gesamte Korper nicht nur bei den eigentlichen Albinos, sondern bei “blonden Menschen im allgemeinen mehr oder minder stark empfindlich ist gegen direkte Sonnenbestrahlung und sich dadurch icht rötet und entzündet, was bei wiederholter Einwirkung öfters ır Sommersprossenbildung, besonders bei Rotblonden, führt, ander- eits aber wird sie selten durch die Sonne richtig gebräunt, während Junkelhaarige nach kurzdauernder Rötung der Haut meist relativ ‚ rasch in dieser Weise beeinflußt werden, wie dies bei dem Gebrauch Ss Be rsersiiern besonders leicht zu beobachten ist. Unzweifelhaft 5 die Haut der Blonden verschiedengradig arm an Hautpigment, her fast immer heller und zarter als die der Brünetten, und d sshalb sind die ersteren, auch wenn die Eitelkeit auf den „Teint“ keine besondere Rolle dabei spielt, im allgemeinen weniger zerdieie ' sich in. ihtensiverem Grade dem Sonnenlichte auszusetzen als die ‚letzteren. Daß die Farbe, bezw. Pigmentmenge der nackten mensch- lichen Haut im allgemeinen mit den klimatischen Verhältnissen u unseres Erdballs in Beziehung steht, ist eine alte Erfahrung. | ‚Von besonderem Interesse dürfte deshalb noch die bekannte Datsache sein, daß merkwürdigerweise gerade bei den so voll- mmen pigmentierten Negerstämmen der Albinismus, namentlich go löhrtielle, als nicht eben- seltenes Phänomen auftreten kann u“ (Leucaethiopiei, Elsterneger)', und daß neben dem eigentlichen, i 'Neveu-Lemaire, M.: Sur deux cas d’albinisme partiel observ&s chez er negres aux iles du Cap Vert; considerations sur l’albinisme partiel ‘chez /homme et les animaux. Avec 7 Eig. Bull. Soc. France, T. 26. No. 9. p. 179 - ser 1901. Weitere Literatur über Albinismus beim Menschen: Meirowsky, E.: 7 Beiträge zur Pigmentfrage. Die Entstehung des Oberhautpigmentes des Menschen aus der Substanz der Kernkörperchen. Monatsh. prakt. Derm. Bd. 43. p. 155—169. Be I Tat 1906. (Auch atrophisches Narbenepithel weißer Menschen vermag Pigment ı bilden. Das Cutispigment, vom epithelialen Pigment verschieden, stammt 3 dem Blut.) — Derselbe: Bemerkungen über Albinismus und Seklesieinzuk pendaselbst. Bd. 44. p. 111—115 u. 166—184. 1907. — Prowazek, 8.: Ein ER zur Genese des Pigments. Zool. Anz. Bd. 31. p. 863. 2 Fig. 1907. — F Bine Zwei Brüder mit Albinismus totalis congenitus. München. Med. Wochen- "Jahrg. 55. p. 592. 1908. — Mansfeld: Über das Wesen der Leukopathie | ie des Albinoismus. Braunschweig- 1823. in - BB stets angeborenen, vollständigen oder partiellen Albinismus bei d er selben manchmal auch eine bei der Geburt noch nicht Aue durch irgend eine besondere Erabrki erworbene Kranktinftih Pigme nt atrophie auftritt, bei welcher kleine, über den Körper zerstr eute weiße Flecken erscheinen, die sich allmählich vergrößern und ü seltenen Fällen schließlich zur Entfärbung der ganzen Kr . oberfläche führen können (Vitiligo) !. | Die Farbe der Haare ist nun aber bei den meisten PER: | rassen unter normalen Verhältnissen überwiegend dunkel, bei. deı dunkelhäutigen mit den wenigsten Ausnahmefällen ganz schwarz bei den hellhäutigen Volksstämmen teilweise auch schwarz, vor- herrschend aber braun in verschiedenen Tonstufen, und deshalb wären wir entsprechend unserer einleitenden Betrachtungen über den partiellen Albinismus gewissermaßen wohl berechtigt, auch die im Bereich unserer Rasse in gewöhnlicher Weise blonden Menscher als partielle oder unvollkommene Albinos im Sinne des „Albinoidis- mus“ in Anspruch zu nehmen, wobei jedoch daran erinnert werden darf, daß dieselben sich namentlich im nördlichen, durch die kurzen und lichtarmen Tage des Winterhalbjahrs charakterisierten Teile der gemäßigten Zone im allgemeinen: häufiger finden als in süd- lichen Ländern mit der hochstehenden Sonne und weniger unter- . schiedlichen Tageslänge zwischen Sommer und Winter, und daß besonders in früheren Zeiten, wie z. B. in der Zeit des alten Ger- manentums, da das Landesklima infolge des damaligen Wälder- reichtums zweifelsohne weit feuchter war als heutzutage, die Blond- haarigen beiderlei Geschlechtes geradezu charakteristisch für den Volksstamm, jedenfalls weit zahlreicher waren als in der Neuzeit @ und Gegenwart, in der die Volksstämme sich außerdem immer mehr vermischt haben. Zu bemerken wäre hier aber noch, daß Kinder in den jüngsten Jahren bekanntlich sehr häufig auffallend blond sind, öfters auch dann, wenn sie von dunkelhaarigen Eltern ab- stammen, und erst nach und nach dunkleres Haar bekommen, und daß demnach diesenfalls selbst von partiellem Albinismus durchaus keine Rede sein kann. Auch das Ergrauen und häufig völlige Weißwerden der Kopf- und Barthaare im höheren Alter hat mit Albinismus selbstverständlich nichts zu tun. Bei den haar- und federbekleideten Warmblütern, den Sänge- " Beigel: Beitrag zur Geschichte des Albinismus partialis und der, Vitiligo. Dresden 1824. 7 _ es "und Vö Ba treffen wir, wie bekannt, relativ häufig “an, und es ist mit Recht anzunehmen, daß, wenn auch & nicht alle, so doch ein immerhin beträchtlicher Prozentsatz Eisen, ‚jedoch vorwiegend nur in individueller Beziehung, mehr - a 7 weniger vollständig von dieser degenerativen Erscheinung Jet offen werden kann, Es ist dabei aber zu konstatieren, daß be onders bei den Säugetieren die wilden Arten im allgemeinen weniger zum Albinismus hinneigen, als die Zucht- und Haus- tiere und die als Hausschmarotzer in unseren Wohnungen ein- _ gelebten Arten, wenngleich dies von einigen Forschern bestritten kä ird. Es liegt doch aber in der Natur der Sache, daß alle wilden R Arten in ihrer natürlichen Kraft die normalen Artcharaktere fester zu: wahren imstande sind, als die Domestikationsprodukte, denen doch vielfach mehr ‚oder minder in die Erscheinung tretende -Schwächlichkeitsmomente anhaften. Wir werden bei der nach- . folgenden Aufzählung der Albinos beispielsweise bemerken, daß 3 ‘den Raubtieren die Wildkatze, wie überhaupt in der Regel die > mehr oder weniger umgebungsanpassend gefärbten Tiere, nicht albiniert, während wir unter unseren Hauskatzen den echten und E len Albinismus nicht gerade selten antreffen, wobei selbstredend nicht alle helleren oder weißfelligen Katzen, sondern unter den letzteren auch nur solche mit unpigmentierter Augenregenbogenhaut ‚ und Gefäßhaut in Betracht kommen, Individuen, die zugleich öfters noch mit Taubheit behaftet sind!. Unter den im allgemeinen am häufigsten albinierenden Nagern stellen die Hausmaus und der Feld- | ° weitaus das bedeutendste Kontingent für diese Degeneration. 5 Die Erblichkeit des Albinismus, namentlich des partiellen, ist. besonders bei den Säugetieren erwiesen, und darf wohl ver- lgemeinert werden?. Tritt sie in mehreren Generationen hinter- 14: Se e Er ‚ı Ravitz, B.: Über die Beziehungen zwischen unvollkommenem Albinis- mus-und Taubheit. (Verh. physiol. Ges. Berlin 1896/97. No. 5—13. 9. Juni.) ” = f. Anat. u. Physiol. Physiol. Abt. p. 402—406. — Derselbe: Über die 3 eziehungen zwischen unvollkommenem Albinismus und Faulheit. Ausz. von “A. Nagel. Zool. Centralbi. 6. Jahrg. No. 3. 1897. p. 80-81. - 2 Castle, W. E. and Glover M. Allen: The heredity of Albinism. Proc. . Acad. Arts Soc. Vol. 38. p. 605—622, 1903. — Dieselben: Mendel’s Law 3 d the heredity of Albinism. Mark Annivers. Vol. 379—398. 1903. — Häcker, V:: | ligemeine Vererbungslehre. Braunschweig 1911. p. 230 ff. — Derselbe: Ent- eklungsgeschichtliche Eigenschaftsanalyse. Jena 1918. p. 123 ff. — Lang, A) nold: Experimentelle Vererbungslehre. Jena 1914. — Ziegler, H. E.: Die en in der Biologie und in der Soziologie. Natur u. Staat. X. Jena 1918. “. Spielart werden, wie wir dies bei dem Frettchen vor Augen haben ne u einander auf, so kann' die albinotische Degeneration‘ schließlich wenn auch nicht zur bleibenden, so doch zur länger haltbareı ‘das doch eigentlich nichts anderes ist, als die zum mindesten in albinoidem Sinne ‚aufzufassende albinotische Form von unseren Iltis und in weiteren Paarungen mit dem letzteren fast imme wieder Albinos des entsprechenden Grades erzeugt, die von deı Jägern sehr geschätzt werden. Ferner darf ja auch nur, vorau gesetzt allerdings, daß es sich hier tatsächlich um partielle Albinos im Sinne des Schizochroismus handelt, an die verschiedeng dig scheckigen Rinder, Pferde, Schweine, Kaninchen, Ratten und Mäus (japanische Tanzmäuse) usw. erinnert werden, die bekanntermaßet en ein sehr dankbares Untersuchungsmaterial für experimentellen Nach- weis der Vererbungserscheinungen auf Grund der Mendelschen Rege darbieten. Im übrigen lehrt die Erfahrung im allgemeinen, dat bei Kreuzungen von Albinos mit normal gefärbten Individuen die letzteren bald wieder überwiegen und bei Rassenkreuzungen verhä sich nach Häcker und ZıesLer reiner Albinismus gegenüber voilel | Pigmentierung und Scheckung fast durchweg als rezessives Merkmal. Auf die Beziehungen des Albinismus zu. den Vererbungs- 'erscheinungen nach dem Mendelschen Gesetz an der Hand der Beispiele in den verschiedenen Tierklassen, Ordnungen und Familien im einzelnen näher einzugehen, würde hierorts zu weit führen. Über diese Verhältnisse haben sich die genannten Autoren V. HÄckEr, ArnoLp Lang (dieser besonders hinsichtlich der Haustiere und ® Mäuse) und E. ZıesLer in den in der Fußnote 2, p. 87, angeführten 7 Werken in lehrreicher und. umfassender Weise ausgesprochen, der erstgenannte Autor gelegentlich auch über die Schwächlichkeits- _ erscheinungen albinoider Haustiere. | u Es handelt sich jetzt nur noch, darum, ob der Albinismus ausschließlich als eine Degenerationserscheinung aufzufassen ist oder in bestimmten Fällen auch als „Mutation“ oder als Varietät: betrachtet werden kann. Der letztgenannte unter den soeben an- geführten drei Forschern teilte mir schriftlich mit, daß er den Albinismus als eine Mutation im Sinne von Hvco DE Vrızs (efr. dessen Mutationstheorie, Leipzig 1901 u. 1903) auffasse. - Er trennt davon aber die weiße Färbung mit dunkeln Augen (Leucismus, Albinoidismus) und betrachtet, obwohl er das Fehlen des Pigments in seinem Buche selbst als „Hemmungsfaktor“ bezeichnet, den _ Albinismus im weiteren Sinne des Wortes tatsächlich als eine Sa 5 ion oder Spielart,- die sich bei künstlicher Züchtung lange rtsetz zen ‚läßt, wie dies ganze Stämme albinotischer Mäuse, Ratten inchen beweisen. Die wirkliche Entscheidung, ob man es 'b 3} Inedätartigfen Abänderung, wie z. B. auch bei der Hellfärbung n en mit einer individuellen Modifikation oder mit einer erblichen Mutation zu tun hat, au er nur durch er tungsversuche herbeiführbar. ' Demgegenüber möchte ich jedoch trotz alledem daran fest- halten, daß selbst m den Fällen der Erhaltung der albinistischen B igenschaften durch mehrere Generationen hindurch der Charakter derselben als etwas Mangelhaftes, demnach als eine Hemmungs- 1 es und wirkliche degenerative Erscheinung nicht geleugnet erden kann, selbst wenn wir neben dem echten auch den partiellen Alk binismus in allen seinen früher angeführten Abstufungen zu- R Fri nde legen. Der reine Albinismus (ohne Augenpigment) wenigstens ist und bleibt ein besonders auffallendes krankhaftes Moment, ein -Sehwächlichkeitsfaktor im wahren Sinne des Wortes, denn er ver- o ndert bei verschiedenen Tieren überhaupt die Fortpflanzung, wie j 2. B. 'bei den Pferden (nach Avamerz, Ss. HÄckeEr, a. a. O. 2, p. 129). I Jedenfalls sind immer weitere Züchtungsexperimente in dieser Rich- tung anzuempfehlen, um allmählich zu einheitlichen Anschauungen ee > 'Bei den Vögeln tritt der Kiklikndiotinie im großen und ganzen ativ noch öfter in die Erscheinung als bei den Säugetieren und je bi werden in der Lage sein, unter unserer einheimischen Vogel- ur elt eine ganz stattliche Anzahl einschlägiger Fälle vorführen zu nnen. Wir werden auch hier die Bemerkung machen, daß analog w ie bei den Säugetieren die indifferent im Sinne der Schutzanpassung e ärbten Arten wenigstens im allgemeinen nur etwas häufiger zum > partiellen, dagegen relativ nur sehr selten zum vollständigen Albi- ni lismus hinneigen, während der letztere Fall gerade bei normaler- 2 w eise schwarzen Vögeln oder bei solchen mit auffallenden und | oiitrastierenden Farben, wie die Schwalben, der Mauersegler, die er, die Krähenasten öiid bei mehreren bunteren Repräsentanten | e rer Sperlingsvögel weit öfter zu beobachten ist. Die Reptilien zeigen die albinotische Degeneration im meinen äußerst selten, die Amphibien und Fische wieder vas häufiger; dieInsekten, unter denen für uns aber eigentlich E die Schmetterlinge ‘in Betracht kommen, sind mehr zum Melanismus als zum: Albinismus geneigt; der Vollalbinismus ist 3 jedenfalls nur äußerst selten zu beobachten, dagegen liegen zahlreichere Fälle von partiellem Albinismus vor. Unter der übrige niederen Tierwelt sind es hauptsächlich die Mollusken, w zwar vorzugsweise die Landmollusken, bei denen diese Erscheinun eine Rolle spielt. Wir werden indessen bei der näheren Betrachtun der einschlägigen Fälle sehen, daß es sich bei diesen Tieren in relativ seltenen Fällen um ein individuell pathologisch-degent ratives Moment, dagegen vielmehr um ein Produkt der Lebenswei und Anpassung an eine bestimmte Beschaffenheit der Umgebu handelt und daß diese Einflüsse bei den beschalten Arten im al gemeinen weit weniger am Tier, als am Gehäuse. zum Ausdru kommen ‘und sich dann an einer größeren Individuenzahl gelter machen. Wir haben es hier demnach mehr mit einer Art Scheinalbinismus oder Psenudoalbinismus zu tun, deren Wesenhei in jedem einzelnen Falle eine genaue Prüfung aller dabei mit spielenden Faktoren erfordert. Näheres hierüber später. ” Es muß noch erwähnt werden, daß die indifferente, bleiche graugelbliche oder schmutzig-gelbweiße Farbe der in beständig 3 Dunkelheit lebenden Tiere, also der Höhlenbewohner, verschiedene Tiefseetiere, der im Holz lebenden Insektenlarven und ganz sonders der Entoparasiten überhaupt nicht in den engeren Bereic und Begriff des eigentlichen Albinismus gehört, obwohl wir aud hier nichts anderes als eine infolge der biologischen Verhältnisse und besonderen vitalen Anpassung hervorgerufene Degenerations erscheinung vor uns haben, die sich nicht nur in der fast all gemeinen Entfärbung, sondern auch in der Rückbildung oder dem vollständigen Schwund verschiedener Organe, namentlich der Augen, kennzeichnet. Allein diese Degenerationsmomente sind eben dadurel daß sie auf alle Individuen der jeweiligen Tierart ausgebreitet sind, keine akzidentell-pathologischen mehr, sondern sie sind allgemein und daher normale geworden, und so spricht man mit einem ge wissen Recht in diesen Fällen auch von einem „normalen“ Albi. nismus. Von begriffswirklichen Albinos kann daher nur bei solcheı Tieren die Rede sein, die gewöhnlich im Lichte leben und normaler: weise ganz bestimmte und charakteristische Färbungen zeigen. : Ferner sind, wie auch schon vorhin angedeutet wurde, selbst- verständlich auch alle jene Arten auszuscheiden, die unter normalen Verhältnissen hell oder ganz weiß gefärbt sind, wie beispielsweise verschiedene Bewohner der Polargegenden. Alle diese Tiere sind dadurch leicht als normal zu erkennen, daß diese weißliche Färbung . a > we ch nur - auf die Haare und Federn, nicht aber auf die Iris und \oroidea der Augen und bei den Vögeln außerdem nicht auf den h prabel, die Schuppen und Krallen der- Füße ausdehnt. Hier ıdelt es sich in den meisten Fällen um Resultate der natürlichen ichtwahl im. Interesse der Schutzfärbung. Weiterhin soll nicht A erähnt bleiben, daß vom gleichen Gesichtspunkt aus ver- ‚chiedene® Säugetiere und Vögel ihr Haar- und Federkleid gemäß Sommer. und Winterzeit regelmäßig umfärben, und zwar in r Weise, daß sie im Sommer. dunkel oder bunt, im. Winter hell , ganz weiß sind’und dazwischen Übergangskleider zeigen wie s Hermelin, das Wiesel, das Schneehuhn u. a. m. Beide Fälle ehören gewissermaßen in den Bereich des „Albinoidismus“ und an ‚könnte den ersteren Fall wohl auch als „Polarleucismus“, | F 1. letzteren als „Winterleueismus“ bezeichnen. Dabei dürfte jedoch vielleicht noch darauf hinzuweisen sein, \ aß sowohl die helle Farbe der Polartiere wie auch diejenige der u im ı Winter hell werdenden Arten in den weitaus überwiegenden j Pällen ein sehr helles Gelb oder Gelbgrau und nur ganz vereinzelt e in wirkliches Weiß ist. Letzteres ist z. B. beim Schneehuhn der Fall. Dieser prächtige, dunkelschnäblige und dunkeläugige, im & nmer mit gesättigter Tönung gefärbte Vogel, strahlt im Winter ; tsächlich im reinsten und fleckenlosesten Weiß, das sich kaum ehr vom bläulich schimmernden Schnee abhebt, während beispiels- weise der Eisbär, der Eisfuchs, das Hermelin und W.iesel be- c antlich mehr buttergelb oder weißgrau erscheinen. Richtige Albinos, und zwar sowohl vollständige wie unvoll- tändige, wurden nun in unserer Fauna bei den im folgenden auf- ezählten Tieren wiederholt beobachtet und ich ergreife hierbei die ni. die Anzahl der seit der Gründung des Vereins für vater- indische Naturkunde in Württemberg bis zur Gegenwart unserer pezialsammlung der einheimischen Tierwelt zugegangenen, für unsere Erörterungen einschlägigen Objekte vorzuführen. Ich gebe J dabei die ursprünglichen, unter unseren jetzigen Gesichtspunkten x doch fälschlichen Varietätsbezeichnungen an, welche vom einstigen ‘orstand unserer Naturaliensammlung, dem Schöpfer und eifrigen Förderer der speziell vaterländischen Sammlung, Oberstudienrat v. Krauss, entsprechend dem jeweiligen albinotischen Grade der vetreffenden Individuen gewählt wurden'. E | MA . ; Be | Dal v Krauß, Ferd., Dr. Oberstudienrat: Seltene Varietäten von Säugetieren Pr Vögeln. Diese Jansen. XIV. 53, XV. 44, XVIII. 36. > = nn 1. Insectivora, Insektenfresser. A. Talpa europaea L., Maulwurf. KR | | .-Gelblichweiße, zelbliche, staugsihliche,, rötlichgrane; bläulie graue und scheckige Exemplare, demnach alle denkbaren Stufe ‚des Färbungsmangels gegenüber dem charakteristischen norma e Samtschwarz. a) Unter der Bezeichnung „var. alboflava*: Hellgelbe Exemplare 1 von Degerloch durch Präparator Prouvcqaurr 1851, ı © von Schussenried durch Apotheker VAuer 1856, >j@ von Calw durch Dr. E. Scaüz 1863, a von Rötenbach bei Calw durch ebendenselben 1870, von Baach bei Zwiefalten durch Forstmeister Progsr 1871,’ von Altburg bei Calw durch Kauf von J. GEIGER 1880," | von Schwendi durch Freih. Richard König - WARTHAUSEN 189 1 von Liomersheim durch Kauf von ©. HÄckEr Fa Unter der Bezeichnung „var. aurantio-cinerea“ Ei 1 weißgelber Maulwurf mit orangefarbenem Hals von Calw durel Dr. E. Scnüz 1866. €) Unter der Bezeichnung ‚var. aurantiaca“: Stark ins Gelb nuancierende Albinos, ind zwar | 1 von Waldsee durch Bahnhofverwalter Arge 1875, von Nagold durch Apotheker KosEr 187 | von Friedrichsruhe bei Öhringen durch Kauf von G. A. Max GoLpT 1880, 1 von Salmbäch durch Forstrat Progsr 1881, 2 ohne nähere Angabe des Fundortes und Verkäufers‘ (efr. dier Jahresh. 1882, p. 9), 1 von Tübingen durch A. Rarr in Stuttgart 1891, 1 von Reichenberg durch das Forstamt Reichenbere OA. Back- nang 1898. ) Unter der Bezeichnung ‚var. cin erea“ : Gelblichgraue Exem- plare, und zwar 4 l von Hohenheim durch Prof. Dr. FLEISCHER. 1857, 1 von Vaihingen a. F. durch Lehrer KLörrer 1896. Unter der Bezeichnung „var. griseo-rufescens“: 1 rötlichgrau gefärbtes Individuum von Calw durch Dr. 2 Fr 1859. f) Unter der Bezeichnung „var. cyaneo-grisea“ l bläulichgraues Exemplar von Hohenheim durch Prof. Dr. FL=IıscHEer und g 1 weiteres gleichfarbiges von Riedenberg bei Hohenheim durch Prof. Dr. Krauss 1858, Unter der Bezeichnung „var. ventro- albomachlatot 7 1 Exemplar mit großem weißgelliene Bauchfleck von Calw durch, Dr. E. Schüz 1863. a b m u SS) ’4 u eo = —- 9 - - ® . be die unter f) Angöfnhrten bläuliehgrauen:Maulwürfe hatte s am ‚vorhin angeführten Orte eingehenderen Bericht erstattet er. erwähnt, daß er solche Färbung nur bei alten in der =. ebung von Hohenheim lebenden Exemplaren gesehen habe. Er er De „dabei, daß bei diesen. Tieren der Kopf und Schwanz k vo chgrau war, der übrige Teil des Körpers bläulichgrau und Pe der Haare Silberglanz zeigten und fügt noch hinzu, daß se ‚Maulwürfe wahrscheinlich von einer Familie abstammten, dies auch bei anderen Säugetieren sich findet, z. B. bei Mäusen, r pn n welchen die Hausmaus in einer isabellfarbigen Varietät (damals m Jahre 1858. d. V.) im Hause des Menageriebesitzers G@. WERNER in in Stuttgart in großer Anzahl vorkam. - Hiernach könnte man fast annehmen, als handle es sich um ei ine seltene Lokalvar ietät, Doch glaube ich, daß wir nichts anderes ‚ ein’ spezielles Anfangsstadium des. Albinismus vor uns haben, ü P und wenn solche Erscheinungen sich dann und wann lokalisieren E und längere Zeit erhalten, so ist dies immer wieder ein Beweis de afür, daß auch die albinotischen Eigenschaften auf längere Zeit nz..oder. bis zu einem gewissen Grade vererbbar sind. Jedenfalls jetet unser Maulwurf eines der interessantesten Beispiele für diese 1 Merkwürdigkeit P B Sorex vulgaris L., gemeine Spitzmaus. „ 1..Vollalbino + der Bezeichnung „var. alba“ von Herrlingen OA.Blaubeuren durch Freih. Rıcnarn Könsg-WARTHAUSEN 1884. ‚Im allgemeinen scheinen die Spitzmäuse dem Albinismus wenig zugänglich zu sein. Ex Be}, ) 2. Carnivora, eigentliche Raubtiere. Unter den größeren Raubtieren ‘unserer Fauna tritt für unsere Ei rörterungen in erster Linie Pi: Wulpes vulpes L., der Fuchs, in den Voräbrgmind; der ganz ähnlich, wie der Maulwurf, alle nögLiiNen Grade albinistischer und ' leneistischer Fellfärbung nahezu bis zum vollständigen Weiß be- -obachten läßt, ebenso wie er auch dem Melanismus in verschiedenem " @rade zugänglich ist (Kohlfuchs). Auch eigentümlich fleckige ' Exemplare treten dann und wann in Erscheinung. In unserer vaterländischen Sammlung wären folgende Vorkomm- nisse aufzuzählen: a) Unter der Bezeichnung „var. alba“ 1 vollständig weißer Fuchs vom Stadtwald Hohenstein bei Schorn- dorf, käuflich erworben von Revierförster Rau in Geradstetten, 1878. (Vollalbino mit roten Augen.) . u 3 0% . b) Unter der ‚Bezeichnung ‚var. albescens®: 1 weißlicher oder, genauer gesagt, weißlichgrauer Fuchs (Füchs: aus dem Staatswald Roggenberg im Revier Mergentheim. Da Tier wurde im Januar 1871 erlegt und von Oberfö ste LArocHE für die Sammlung des Vereins für vaterländis Naturkunde käuflich erworben. Wie Krauss (diese ae h 1872. 8. 39) mitteilte, steht diese Füchsin einem 2—3jähriger männlichen Fuchs in der Fürstlich Hohenlohe-Langenburgschen Sammlung in Weikersheim (s. diese Jahresh. 18. Jahrg, $. 39) am nächsten, woraus hervorgeht, daß gerade diese Stufe deı albinistischen Färbung beim Fuchs etwas häufiger Vor Ferner vom gleichen Fundort: weiblicher Fuchs, ebenfalls eine Füchsin, erlegt und unsere) Sammlung zugewiesen von Kaufmann Sımox 1871. Weiterhin 1 erwachsene Füchsin von der sog. „Kantzel“ unterhalb Pi Gem. Gröningen OA. Crailsheim, dur ch Bierbrauer Fr. WAcKEI in Gröningen 1882; endlich 7 1 ebensolches Exemplar von der Mahlstetter Markung bei Sp = chingen (in einer Falle gefangen) durch A BAThahEn CARL MOLLE in Spaichingen 1887, e) Unter der Bezeichnung „var. cinerea“ (der eigentliche „Silber- fuchs*): 1 Weibchen von Münster bei Cannstatt, ins Silbergraue spielend, käuflich erworben von W. Reım 1862. Das Exemplar ist außerdem noch etwas fleckig, also ein partäelgr! Albino in doppelter Beziehung RE: d) Unter der Bezeichnung „var. ped. post. albis“: ° = 1 männlicher Fuchs mit weißgefleckten Hinterfüßen von der Solitude durch Hofrat v. Hrxeuın 1872, e) Unter der Bezeichnung „var. ped. albomaculatis*: 1 gleiches Exemplar vom Revier Dürrenwaldstetten im Staats wald Reifersberg OA. Riedlingen durch Forstmeister Pauzus 1864. | f) Unter der Bezeichnung „var. ar et ped. alhomacnldt 1 Männchen von Fon ah durch Graf PückLer-LıimpuRrG 1866. (Ohren und Füße weißgefleckt.) Die drei letztgenannten Exemplare repräsentieren RT die Anfangsstufen zur albinistischen Entfärbung. . Meles taxus Paun. (Meles 'meles L.), Dachs. | Krauss schreibt in diesen Jabresheften 1862. p. 37, daß die „weiße Varietät“, d. h. also die albinotische Degeneration dieses Meisters Isegrimm zu den „seltensten Vorkommnissen“ gehöre, und doch sind solche weiße Dakar schon seit langer Zeit beobachtet und auch bereits 3 Exemplare an unser Natnralienkabinpt ein- geliefert worden, und zwar: 1 Individuum vom Lembergwald bei Poppenweiler OA. Ludwigs- burg käuflich erworben von Te. LıspAver 1860 (in der Sammlung unter der Bezeichnung „var. alba“), bad r 95 — | i arg a E 2 N i# gleiches von Hossingen OA. Balingen, gekauft von Baniain SIEH PuovcquEr 1858, | Pr 1 ebensolches von Kreßbach OA. Tübingen, eingetauscht vom I ° 0. ° Museum Tübingen 1886. | 170%. Daß der Dachs übrigens, selbstverständlich abgesehen von seinen normalen weißen Zeichnungen, zuweilen auch nur unvollständig © albiniert, geht aus dem an obigem Ort erwähnten Krauss’schen = Bericht hervor, wonach im Jahre 1724 in Sachsen ein weißes Exemplar mit gelblichrötlichen und a ER Flecken erlegt worden sei. . Mustela foina Brıss., Steinmarder. 1 gelblichweißer Albino weiblichen Geschlechtes von Reutlingen, durch Privatier AnpoLr Kerner dortselbst 1852, 1 vollständig weißes Exemplar aus Württemberg ohne nähere Bezeichnung des Fundortes, stammend aus dem alten Rari- Me fi tätenkabinett (a. 8.). ED. Lutra lutra L., Fischotter. Bis jetzt nur 1 die Anfänge des Albinismus in helleren Flecken - des Felles andeutendes Männchen von Murrhardt, käuflich erworben von C. Remsuarpr 1884, 3. Rodentia (Glires), Nager. Unter. den Nagetieren ' ist der Albinismus ziemlich weit ver- 'eitet. Bei verschiedenen Repräsentanten dieser artenreichen Tier- fuppe wurde er wiederholt beobachtet, und zwar in teils voll- Ständigen, teils partieller Ausbildung. Dies zeigt uns zunächst das [>4- Sciurus vulgaris-rufus Kerr., Eichhörnchen. In unserer württembergischen BE befindet sich: a) Unter der Bezeichnung „var. alba“ | 1 Männchen, nahezu rein weiß, von Ani OA. Aalen durch | | | DD 0 Revierförster JAczer 1857. Nach einer Notiz von Krauss | (efr. Fußnote 1 p. 91) spielten die Augen des Tieres ins Ki | Rötliche. b) 1 weiteres, aber nur teilweise albinotisches Exemplar unter der Bezeichnung „var. cinereo-variegata“ von Nagold durch Apo- theker Reichert 1860. 0 %e) Unter der Bezeichnung „var. fuscescens“: l meiner Ansicht nach zweifellos als partiell albinotisch zu betrachtendes Individuum mit lichtbraungelbem Fell von Zuffen- hausen durch Präparator PLoucquerr 1858. 1 Es sei hier noch ein hellgelblichweißer Vollalbino des Hamsters (Oricetus cricetus L.) von Gotha erwähnt, der als Balgpräparat in unserer all- gemeinen Säugetiersammlung aufbewahrt ist. Aus Württemberg scheint bis etz bs noch kein derartiger Fall bekannt geworden zu sein. | . Mus musculus L., Hausmaus. ee - Dann gehört hierher wahrscheinlich ätch noch .däs äls : d) „var. rubromarginata“ bezeichnete Exemplar vom n gleich Fundort durch denselben Spender. » =. hl E Endlich haben wir noch einen Teil-Albino als e) FVAR: cinerea cum cauda albomaculata“ VARCHeGC HE bei Stuttgart durch Präparator OBERDÖRFER 1872, Daß unsere Eichhörnchen anderseits auch zum Melshibäihs hiı neigen, beweisen einige auffallend dunkle Individuen in unse württembergischen Sammlung. . Mus norwegicus Erxr. (decumanus Paun.), Wanderratte. 1 Teil-Albino mit weißer Schnauze und, weißem: Schwanz ı Stuttgart durch Präparator Provcqurt 1877, 1 junges, scheckiges (weißgeflecktes) Exemplar von Börstinwd durch J. MoHnr 1910. . Mus ratius L., Hausratte. 1 elerhiben, also nicht vollständig reiner Albino unter de Bezeichnung „var. flavescens“ von Sersheim a. d. Enz dure Schullehrer AcKkERMANN 1862, 4 1 Exemplar mit hellgrauem Banch unter: der Bezeichnung „var ventro-cinereo“ von ebendaher und dem gleichen Spender. Dieser ihn und lästige kleine ERHEBEN ER: zeit deı Albinismus in allen möglichen Tonarten und Variationen. Unser einheimische Sammlung weist folgende, und zwar er; als nicht gezüchtete Vertreter auf: ‘ a) Unter der Bezeichnung „var. alba* 1 vollkommen weiße Maus aus einem Hates in Vaihingen a. E ‚erhalten durch Schullehrer ACcKERMANN Rp b) Unter der Bezeichnung „var. isabellina“ 2 gelblichweiße Mäuse aus der früheren Tierarzneischule durch Medizinalrat Dr. Hurıne 1857, 5 | l ebensolche Maus aus der ehemaligen Tier- Menagerie von WERNER durch Präparator Proucqurr 1857, | 2 weitere von Stuttgart, die eine durch denselben Spender 1860, die andere durch Bauinspektor Kremm 1861, solche von Apotheker REıHuLEn aus dessen Hause 1866 und aus dem Hause von Gustav WERNER 1867, 1 von Tübingen durch Dr. Krauss 1893. c) Unter der Bezeichnung „var. pallida*: 5 hellgelbgrau gefärbte Exemplare aus dem Hause Alexander- straße 1 in Stuttgart durch Prof. Krmeuname 1881. d) Unter der Bezeichnung „var. albomaculata“ 1. weißgefleckte Maus von Kleinaspach durch Tanne Koch 1871. . Mus sylvatiecus L., Waldmaus. Obwohl man eliokiaen darf, daß auch diese Art Pie Albinismus unterworfen ist, liegt in unserer Sammlung vorerst nur der Fall eines mit weißer ‘Schwanzspitze ausgestatteten Exemplares vor, - ww nr | u _ welches Oberrevisor Jaumann im Jahre 1879 in seinem Garten bei Stuttgart einfing und dem Naturalienkabinett übergab. . Microtus terrestris L., Scherrmaus. a) Unter der Bezeichnung „var. albida*: 1 weißliches Exemplar von Bebenhausen durch Oberförster PrIzEenMmAIER 1875. b) Unter der Bezeichnung „var. capite albo‘: 1 weißköpfiges Individuum von Heilbronn durch Apotheker Mayer 1861. . Microtus (Arvicola) arvalis Paru., Feldmaus. a) Unter der Bezeichnung „var. alba*: 1 ganz weißes Individuum vom Mayenkinger Gemeindewald Gruchenberg bei Marienberg, OA. Reutlingen, durch Forst- wart Kemmter 1857. b) Unter der Bezeichnung „var. isabellina‘: 1 gelbliches Exemplar von Reutlingen durch C. Fınck 1861. e) Unter der Bezeichnung „var. cinerea*: 1 gelblichgraues Exemplar von Schopfloch bei Freudenstadt durch das dortige Schultheißenamt 1857. d) Unter der Bezeichnung „var. albomaculata“ 1 weißgeflecktes Individuum von Stuttgart dureh Prof. Krauss 1857. e) Unter der Bezeichnung „var. capite albomaculato‘: 1 Stück mit weißgeflecktem Kopf von Hohenheim durch Prof. FLeiıscher 1857 und ein ganz ähnliches von Schussenried durch Forstreferendär Taeurer 1873. Diese Funde zeigen übrigens, daß die Feldmaus als Wildmaus fast im gleichen Grade zum Albinismus hinneigt wie unsere Hausmanus. - Ganz besonders schöne Beispiele für unsere Fälle bietet aber . Lepus europaeus (L. timidus SCHREB. nec L.), gemeiner Feldhase. Wir haben in unserer Sammlung: a) Unter der Bezeichnung „var. alba*: 1 Vollalbino, ganz weiß und rotäugig, vom Langenrotholz zwischen Blaufelden und Sigisweiler durch Posthalter Gunp- tLAcH in Blaufelden 1853, 1 weiteres Exemplar vom Katzenberg bei Mergentheim durch die Offiziersjagdgesellschaft des einstmaligen 1. württem- bergischen Jägerbataillons 1871. b) Unter der Bezeichnung „var. albescens“: 1 weißlichen Hasen ebenfalls von Mergentheim (Stadtwald) durch Oberförster Larocaz 1871. c) Unter der Bezeichnung „var. isabellina“: 1 gelblichgraues Exemplar wiederum von Mergentheim durclı Oberleutnant WrrrEerR 1869. d) Unter der Bezeichnung „var. argentaceo-grisea*: 2 silbergraue Hasen von Mössingen bei Tübingen durch Prä- parator Provcqauer 1857 und 1864, 1 gleiches Exemplar von Ulm durch denselben Spender 1860. Jahreshofte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919.. j; a e) Unter der Bezeichnung „var. maculata“ | "u 1 hell geflecktes Exemplar von Babstadt bei Wimpffen du Freiherrn v. GEmmInGEn 1862 und einen weiteren ders F jungen Hasen von Frauenzimmern im Zabergäu durch Re Förster LinpauvEer 1866. “ Es handelt sich hier lediglich um wilde Hasen, und daher si diese hellfleckigen Individuen zweifelsohne als partielle Albini I aufzufassen, ebenso wie die verschiedenen Schechen unter den kannten Züchtungsrassen. 2 nn 4. Bidactyla (Artiodactyla ruminantia), Wiederkäuer. Abgesehen von den nicht gerade selten auftretenden Fälle beim Hausrind, dessen Schecken .schizochroistische Teilalbinos sin beschränkt sich der Albinismus in unserer einheimischen Fauna & die wenigen Mitglieder der Familie der Geweihträger (Cervidae welche den erlesensten Bestand unseres Jagdwildes bilden. I großen und ganzen sind aber auch diese Tiere mehr Pflege- ut Hegewild geworden, besonders das Reh, und so mag es komme daß namentlich bei dieser kleinsten einheimischen Cervidenart de Albinismus in allen seinen Stufen nach und nach eine etwas häufiger Erscheinung geworden ist. Die weißen Rehe mit ihren unsere Jäg entzückenden roten „Lichtern“ sind denn auch in unserer va ländischen Sammlung sehr schön vertreten und wir besitzen vo A. Capreolus capreolus L., Reh, a) unter der Bezeichnung „var. alba“ l ganz weißen, etwa Ealhmärieum Beten von Pfalzgrafe weiler darch Revierförster NAGEeL 1884 und 1 ea. vierjährigen Bock von ebendaher und dem gleichen Spende aus dem Jahre 1886. - b) Unter der Bezeichnung „var. albescens“: 1 starken, etwa siebenjährigen Bock aus dem Revier Ochser hausen durch Forstmeister BurcKARDT BR: c) Unter der Bezeichnung „var. isabellina® 1 vierjährigen heilgslblichbraunen Bock aus dem Hardtwald b Marbach durch weiland S. K. H. den Prinzen FRIEDRICH VO WÜORTTEMBERG 1866. d) Unter der Bezeichnung „var. albomaculata*: 1 jährige Geiß, weißgefleckt an der Stirne, an der rechten Seit und den Läufen, aus dem Gemeindewald Sielz bei Möckmüh! käuflich erworben von C. KrıEser dortselbst 1882. Bezüglich der übrigen, nicht wiederkäuenden, einheimische Huftiere, unserer Pferde und Schweine, läßt sich der Albinismu manchmal etwas schwer beurteilen. Unsere größtenteils nicht 9 a — „sondern mehr oder minder dunkelfleckigen „Schimmel“ wir wohl meist nur als Albinos im Sinne des Albinoidismus 3 rI eucismus betrachten, denn die Augen sind normal pigmentiert die Tiere machen einen durchaus ebenso gesunden und lebens- fi igen Eindruck, wie „Füchse“, „Braune“ und,„Rappen“. Vielfach den auch die „Falben“ als Halbalbinos im Sinne des Isabellismus gesehen. Im übrigen ist es durchaus nicht verwunderlich, daß ch unser Pferd gerade als Zuchttier dem Albinismus jeder Aus- dungsstufe anheimfällt; das Hauptmerkmal für den Vollalbinismus ffte aber auch hier die pigmentarme bis pigmentlose Iris und jorioidea der Augen sein. Diese Individuen sind jedoch, wie hon früher erwähnt wurde, nicht fortpflanzungsfähig. Das gleiche e wohl auch hinsichtlich des Hausschweines anzunehmen. Ob ‚le von albinistischen Wildschweinen bekannt geworden sind, mag ich nicht mit Sicherheit anzugeben. -Somit wären es im ganzen 15 Arten unter unseren einheimi- jen Säugetieren, bei welchen vollständiger und partieller Albi- [smus bestimmt nachgewiesen ist. Es läßt sich jedoch in be- chtigter Weise vermuten, daß noch manche andere Art individuell lieser Hemmungsbildung anheimfällt, namentlich in partieller Aus- Idungsstufe. Bin. ja: | II. Vögel. In unserer Vogelfauna ist im allgemeinen, übrigens schon der ati entsprechend, die Albinoauslese eine den Säugetieren Eenüber erheblich reichere. Wie sich die einzelnen Gruppen in ‚züglicher Richtung verhalten, sollen unsere folgenden Fest- ellungen zeigen. l ) 4 Raptatores, Raubvögel. E: Als mehr indifferent und vielfach der Umgebung entsprechend färbt, zeigen die Raubvögel im großen und ganzen wenig Neigung m Albinismus. Immerhin sind für unsere Fauna vereinzelte Fälle kannt geworden, wenigstens solche von partieller Leucopathie. ıter den Tagraubvögeln ist es hauptsächlich . Buteo buteo L., der Mäusebussard. Man kann im ganzen Verbreitungsgebiet nicht allzu selten auf- - fallend hell befiederte Exemplare antreffen. Es ist jedoch nicht F mit Sicherheit anzunehmen und nachzuweisen, ob diese sich meist | Be die’ Bauchseite verbreitende Hellfedrigkeit tatsächlich in allen - Fällen albinotischer Natur ist. Unter den unserer vaterländischen = Sammlung zugegangenen Bussarden sind besonders erwähnenswert: 7* N); 1 namentlich an der Bauchseite sehr hell gefärbtes Exemp von Liebenzell durch Kaufmann H. Sımox 1874, l ähnliches von Weilimdorf durch Oberbüchaensfäiihäk ReınHe 1876, l valide solches von Reichenberg durch Oberfürster Trırs 188 Auch der bei uns manchmal als Wintergast sich einfindende B. Archibuteo lagopus G=m., Rauchfußbussard oder Schneeaar, zei wenigstens die partielle istische Degeneration. Wir besitz 1 überwiegend weiß gefärbtes Exemplar von Degerloch bei Stui gart durch Präparator Proycqurr 1849. (Winterfärbung Bei unseren anderen einheimischen Tagraubvögeln schein irgendwelche auffallende Fälle von Albinismus noch nicht gestellt zu sein. Auch die Nachtraubvögel degenerieren, jedoch nur höchst selt nach der besprochenen Richtung. Vor kurzer Zeit ist uns recht merkwürdiger Teilalbino von c. Athene noctwa Scor., dem Steinkauz, zugegangen, und zwar 1 Exemplar mit vollständig weißen Flügeln und weißem Bau von Hohenheim durch Gärtner Nanz 1914, Ob nun at Hohenheim der Fundort für den Vogel ist, läßt sich nic feststellen, da das schon länger präparierte Exemplar wa scheinlich aus einer älteren Sammlung stammt. . 2. Passeriformes, Sperlingsvögel. Schon im Verhältnis zu der -bedeutenden Artenzahl bie diese Vogelgruppe zahlreiche einschlägige Fälle. In unserer vate ländischen Sammlung sind von folgenden Arten Albinos vorhande A. Miliaria miliaria L., Grauammer. 1 fast ganz weißes Männchen von Stuttgart durch weiland S. den Prinzen HERMANN ZU SACHSEN- WEIMAR 1891. B. Linaria cannabina L., Bluthänfling!. 1 ebensolches Exemplar ah Mössingen durch Präparator Prou Quer 1859. C. Carduelis carduelis L., Distelfink. 1 weißliches Exemplar von Plieningen durch Menageriebesitz G. WERNER 1869, ferner | 1 ziemlich vollständiger Albino von Höfingen, OA. Leonbe durch Fr. Wirpe 1879. D. Emberiza eitrinella L., Goldammer. 1 gelblichweißes Exemplar von Aidlingen bei Böblingen dur Menageriebesitzer Bes 1857. 1 ähnliches von Beihingen a. N., OA. Ludwigsburg, durch Sch lehrer W. MezeeEr a 1897. * Blaauw, F. E.: Abnormally coloured Ducks and Linaria cannabin Bull. Brit: Ornithol. Club. Vol. 19. p. 70—71. 1907. ehe ae er ., gemeine Bachstelze. 1 fast vollständiger Albino mit nur einigen dunklen Flügel- und ; -Sehwanzfedern von Mergentheim durch Hauptmann Werrer 1877. 5 ser domesticus L., Haussperling, gemeiner Spatz. Yr Bi Er % 4 ‚Bei diesem populärsten Mitglied unserer einheimischen Vogel- 1a zeigt sich das Albinieren in allen Graden. Neben ganz ßen finden sich zuweilen auch isabellgelbe Spatzen, ziemlich fig aber weißgefleckte und scheckige, mit teilweise oder ganz en Flügeln und Schwänzen paradierende Exemplare. q _ Unserer württembergischen Sammlung ist denn auch nach und eine ganz erkleckliche Anzahl solcher weißer und scheckiger iduen zugegangen und es wurden aufgestellt: Pi, Unter der Bezeichnung „var. alba“: RN 1 vollständiger Albino, durchweg ganz weiß '!, von Stuttgart, -_ stammend aus dem alten Raritätenkabinett (a. S.), — — 1 gleicher von Stuttgart durch Präparator PLoucqurr 1859, En 1 dritter derartiger von Schnaitheim durch G. WErnEr 1863, Bid: 1 weiterer von Tübingen (Einsiedel) durch ebendenselben 1866, st fünfter von Leonberg durch Forstmeister HErrDEGEN 1879. ‚b) Unter der Bezeichnung „var. isabellina*: 1 Exemplar von Seh ängen durch Graf MaLpesuem 1870, ] weiteres von Stuttgart durch Präparator PLovcqurr 1859, 1 mehr weißlichgrauer Spatz ohne nähere Angabe des Fund- _ _ _ortes und Spenders. _ e) Unter der Bezeichnung „var. alis albis et cauda albo- maculata“ 1 Exemplar a weißen Flügelfedern und weißem Schwanz von E Hirsau durch Oberförster Hrrr 1882, 1 zweites derartiges von Stuttgart von ÖOberstudienrat Krauss 1881, 3 weitere mit weißen Schwingen von ebendaher und durch den- selben Spender 1857, 1871 und 1877. 4) Von unregelmäßig weißbefiederten Exemplaren, ohne nähere wissenschaftliche Bezeichnung, sind dann noch zu erwähnen: 1 von Mühlhausen a. N. durch Graf Saum 1839, l weiteres von Stuttgart durch Prof. Krauss 1873. Derart unregelmäßige Schecken sind am häufigsten zu beob- achten. 1 ebensolches von Plochingen durch Dr. Hopr 1883 und von Warthausen durch Freiherrn Rıcmarp KönıG-WARTHAUSEN 1887, letzteres Exemplar zugleich mit abnormen Füßen. u nr‘ u} Bus! hu; — br. Marland, Paul: Ein weißer Spatz. Natur u. Haus. Jahrg. 13. 1905. u Be Der nahe verwandte Bergsperling (Passer montanus L.) scheit dagegen selten oder fast gar nicht zu albinieren, wenigstens gir unserer Sammlung bis jetzt kein derartiges Exemplar zu!. G. Alauda arvensis L., Feldlerche. 1 ganz weißes ‚Individunn von Heidenheim durch Wundara BacHeEr 1863 und 1 ebensolches von Tannheim bei Leutkirch durch Forstverwalte STIER 1867, beide Exemplare waren bisher unter der Be zeichnung „var. alba“ aufgestellt. | | H. Anthus trivialis L. (arboreus Becusr.), Baumpieper. 1 Albino, auch wieder unter der Bezeichnung „var. alba vom Katzenberg bei Mergentheim durch Kameralverwalte HeEBsacKker 1866. J. Phoenicurus tithys Scop., Hausrotschwanz. 1 Vollalbino von Plochingen durch F. Sauter 1859. K. Pratincola rubetra L., Braunkehlchen. | 1 weißes Exemplar von Schussenried durch Apotheker VAL 1873. j L. Merula merula L. (Turdus L.), Amsel. Unter der Bezeichnung „var. grisea“: 1 grauliches Exemplar, also ein Teilalbino, von Heisterkirch OA. Waldsee, durch Apotheker Becker 1884, geschossen vo Kolporteur Härıns. Ferner F 1 durch neunjährige Gefangenschaft weißscheckig. gewordene Männchen von Ellwangen durch Rechtsanwalt Faun 1886 Ganz weiße, vollalbinotische Amseln scheinen sehr selten vor zukommen und es ist mir bis jetzt kein solcher Fall bekan geworden. Das Vorkommen liegt aber durchaus im Bereich de Möglichkeit. | | M. Enneoctonus collurio L. (Lanius Becast.), Neuntöter. 1. weißes Exemplar bezeichnet als „var. alba“ von Wimshei durch Forstmeister HEerpesen in Leonberg 1870. | N. Uyanistes caeruleus L. (Parus L.), Blaumeise, | 1 zitronengelbes Exemplar, das man doch wohl auch als eine unvollständigen Albino ansehen darf, von Königsbronn dure Amtspfleger Laun 1882. Derselbe fand in seinem Garte ein Nest dieses reizenden und zierlichen Vogels mit je 2 ge wöhnlich gefärbten und 2 zitronengelben Nesthockern. OÖ. Hirundo rustica L., Rauchschwalbe. 1 sehr helles, weißlich- -gelbgraues Exemplar von Schussenrie durch Apotheker VArrt 1880. “ Für die Etikette wurde seinerzeit für dieses Vorkommnis ia Bezeichnung „var. albescens“ gewählt. - ’ Dagegen sind vom Buchfink (Fringilla coelebs L.) und vom Roi kehlchen (Erithacus rubecula L.) verbürgterweise in Stuttgart selbst und i der näheren Umgebung der Stadt fast ganz weiße Albinos beobachtet wordei vr Be EA un ne Me ag er ER UK. a0 w be pe 108 — 7 P er wurbica L. (Hirundo L. ) Mehlschwalbe. E 'a) Unter der Bezeichnung „var. alba“ | 1 vollständig weißes Individuum von Gmünd, stammend aus dem alten Raritätenkabinett (a. $S.) 1829. 'b) Unter der Bezeichnung „var. albescens“ 2 interessante weiße, jedoch mit einem lltnen, fast auf jeder Feder befindlichen Fleekchen gesprenkelte Exemplare von Beizkofen bei Saulgau durch Schultheiß Sommer 1904. Ob dieselben einer und derselben Brut entstammen, war leider nicht angegeben. 3. Macrochires, Langflügler. Cypselus apus L., Mauersegler. 1 voualbino‘ von Stuttgart durch Präparator Provcquer 1846. 4. ie) Rabenvögel. 7, Diese Gruppe stellt besonders hinsichtlich unserer einheimischen "auna verschiedene Repräsentanten für unsere Liste. Unsere vater- ändische Sammlung beherbergt von: A Sturnus vulgaris L., Star: 4 Vollalbinos und 2 Eanellfarkige, bezw. bräunlichweiße Exem- plare, und zwar 1 weißen Star von Mainhardt durch Menagefie- besitzer G. Werner 1870. Der Vogel war längere Zeit in Gefangenschaft. Weiterhin 1 ebensolchen von Crailsheim durch Kameralverwalter Knarr 1874, 1 weiteren von Bergensweiler bei Heidenheim durch Forst- wächter Frisch 1880, 1 vierten endlich von Enzklösterle, tot aufgefunden und ge- spendet durch Revierförster EıszngacH 1886, 1 isabellgelbes Exemplar unter der Bezeichnung „var. isabellina“ von Neuhausen a. F. käuflich BERREDER 187 1, Quelle nicht näher angegeben, und l bräunlichweißen Star von Oberrot oA. Gaildorf durch Prä- parator Proucqurr 1853. B Pica pica L., Elster. Be _ l ganz Beer Exemplar von Winnenden durch Präparator Provcqurr 1846, 1 weißlich-braungraues von Unterriexingen von dem eben ge- nannten käuflich erworben 1853. €. Garrulus glandarius L., Eichelheher. 1 1 wunderschönes schnee weißer Exemplar von Inmenstadt i i. Allgän «Hl (in unserer vaterländischen Sammlung aufgestellt) vom „Kosmos“ käuflich erworben 1912. 'D. Coloeus monedula L., Dohle. er. 1 weißes Individuum von Horb durch Menageriebesitzer G. WERNER 1872, | ; FR 1 gleiches von Oberdorf bei Neresheim durch Schultheiß Husc Bere dortselbst 1889, | 1 Exemplar mit weißgellscktem Kopf von Tübingen, bezeichnet als „var. capite 'albomaculato“, durch G. GrÜNnEISEN 1857, 1 Dohle mit weißem Schnabel — sofern man diese Erscheinung als Teilalbinismus ansehen darf — von Welzheim durch Steinhauermeister KusLer 1868. E. Trypanocorax frugilegus L., Saatkrähe. 1 Exemplar mit weißer Feder im Flügel von Mochental OA. Ehinge durch Rev.-Förster Dısmann 1876, 1 Exemplar mit grauen Spitzen der Flügelfedern. von Ludwigs burg durch Ö.-Rauz 1902. F. Corvus corone L., Rabenkrähe, schwarze Krähe. | Diese häufigste und bei uns als Standvogel eingebürgerte Rabenart, der eigentliche „Krab“ im Volksmund, scheint auch am häufigsten dem Albinismus unterworfen zu sein; allerdings treten mehr hell braungraue Individuen in Erscheinung als wirkliche „weiße Raben“, doch ist es nicht ausgeschlossen, meines Wissens nach sogar ver- schiedentlich nachgewiesen, daß auch diese gemeinste Spezies unserer‘ einheimischen Rabenvögel, so gut wie die Dohle, ganz weiße Voll- albinos zustande bringt. Der Bestand unserer württembergischen Sammlung ist: 1 weißliches Exemplar unter der Bezeichnung „var. albescens“ von Ehringshausen OA. Gerabronn durch S. Preuss dortselbst 1883, 1 isabellfarbiges als „var. isabellina* von Ravensburg durch Fabrikant Vosrer 1895, l hellbräunlichgraues Individuum, als „var. pallidefusca® be- zeichnet, von Honhardt OA. Crailsheim durch Oberamtsarzt Dr. MüLBERGER 1886, 1 bräunlichweißes Exemplar unter der Bezeichnung „var. cinereo- fusca* von der „Planie* in Stuttgart gekauft von Jäger SCHÖNLEBER 1888, 5. Galliformes, Hühnervögel. Verschiedene Arten unserer Wildhühner bieten albinotische Degenerationen, z. B.: A. Coturnix coturnix L., Wachtel. Wir besitzen 1 Vollalbino von Heiligkreuztal durch Revierverweser Sronn 1864. B. Perdix perdix L., Rebhuhn. 1 weißgeflecktes Exemplar unter der Bezeichnung „var. albo- maculata® von Blaufelden durch Posthalter GunpuachH 1855, l mit weißem Bauch von Güglingen durch Tu. Lınpaver 1868. G. Lyrurus tetrix L., Birkhuhn. 1 weißlich-graubrauner Birkhahn aus der Gemeinde Irmannsweiler und Tauchenweiler im Aalbuch durch Freiherrn v. WöLLwWARTH- LAUTERBURG 1875. | ne: Bir ‚Weiße Pfauen (Pavo EEE L.) und weiße Fasanen (Phasianus Bei L.) sind in zoologischen Gärten und Fasanerien eine be- _ kannte Erscheinung. Der Kupferfasan ist ja als Jagdwild auch in ürttemberg eingeführt worden. Es wäre interessant, zu erfahren, Bob auch von letzterem im Freien Albinos in Erscheinung Kerreten - sind. In unserer allgemeinen Vogelsammlung befindet sich ein ganz weißer Vollalbino vom Kupferfasan aus einer Straßburger Privatvoliere. R, | 6. Scolopacinae, Schnepfenvögel. Scolopax rusticola 1., Waldschnepfe. 1 Vollalbino von Eltingen OA. Leonberg durch Revierförster NesteL 1859. . Gallinago gallinago L., Bökässine: “ 1 Teilalbino, weißlich mit nur wenig dunkler gesprenkeltem Rücken und Flügel vom Federsee durch Landrichter Baron v. Morzer 1867. 7. Anseriformes, Entenvögel. Prof. Krauss berichtet in diesen Jahresheften (Jahrg. 1858. p. 53) | weißgelben Exemplaren der Stockente (Anas boscas L.), welche der ersten Woche des Januars im genannten Jahre durch Jagd- chter Buck in Altheim, OA. Riedlingen, an der Donau erlegt ir den. Zwei davon, worunter sich der Enterich von prächtig dgelber Farbe befand, wurden leider verspeist, ein Weibchen ist durch Revierförster Kurrrorr in Heiligkreuztal unserer mmlung überwiesen worden. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch Zweifel über die inotische Natur dieser „Wildenten“ eingestellt, und es wurde enommen, daß es sich hier um nichts anderes handelt, als um te gefärbte gewöhnliche Hausenten, die sich eine etwas itere Exkursion von ihrem Heimatort aus erlaubt haben. Auf- lend und diese Annahme unterstützend ist nämlich die Erwähnung Krauss’schen Bericht, daß fünf solcher Enten beisammen und p* in Gesellschaft anderer angetroffen wurden. Im übrigen sind jedoch richtige Albinos der Wildente nach- riesen, und es soll durchaus nicht bestritten werden, daß solche ch . noch bei anderen Arten vorkommen können !. 6 Hiermit wäre die Liste der ‘unserer einheimischen Vogel- nmlung bis jetzt zugewiesenen und damit sicher nachgewiesenen Be: Ninni, Emilio: Sopra un caso d’Albinismo della specie Mareca pene- By con breve cenni sulla distribuzione di esse anomalia negli uccelli del D. Avicula Anno 4. p. 60 - 63. 1900. ee albinotischen Vorkommnisse geschlossen. Wir haben hiernach etw einige 30 Vogelarten, die in der besprochenen Beziehung mehr ode minder vollständig degenerieren. Es darf jedoch hieraus durchau nicht der Schluß gezogen 'werden, daß damit .die Zahl der. albi=- nierenden Arten erschöpft wäre, es ist vielmehr zweifelsohne an zunehmen, daß auch noch weit mehrere einheimische Vogelarte in albinotischen Individuen vorkommen oder schon vorgekomme; sind. So schreibt z. B. Hicker!, daß unter den 136 Vogelarten welche in Württemberg als regelmäßig und häufig vorkommend Brutvögel und Wintergäste bezeichnet werden können, bis jetzt be 75 Arten oder 55% Weißfärbung (teils echter Albinismus mi roten Augen, teils Leucismus mit pigmentiertem Auge, teils Weiß? färbung mit ganz schwach durchschimmernder Zeichnung) und be 66 Arten, d.h. 41%, Weißbuntheit (partieller Albinismus) be kannt geworden sei. 2 ill. Reptilien. Was die Kriechtiere anbelangt, so sind diese wenigstens innerhalb des Rahmens unserer einheimischen Fauna vom Albinismu im richtigen Sinne so gut wie ganz ausgeschlossen, im übrigen sinc auch nur, wie anfänglich kurz bemerkt, ganz wenige Fälle bekann geworden ?. Unsere einzige Schildkrötenart, die Sumpfschildkröte (Emys orbicularis L.), die streng genommen nicht eigentlich unserer württembergischen Fauna angehört, sondern wahrscheinlich nur i einige Gewässer Oberschwabens eingeschleppt wurde, ferner unser: 4 Eidechsenarten mit ‚Einschluß der Blindschleiche, also De agilis LicHr., muyralis Lavr., vivipara Jaoq. und Anguis fragilis L ! —— | m u ı Häcker, Valentin: Über die lebende Substanz. Vortrag, gehalten ar 25. Februar 1908 an der Tierärztlichen Hochschule in Stuttgart, gedruckt il diesen Jahresheften 1908. S. 346 ff., siehe speziell S. 864. — Weitere Literatug über Vogelalbinos: Inglis, Chas. M.: Peculiar Form of Albinism in the? common Heron (Ardea einerea). Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. Vol. 15. p. 350. 1903. — Stucke,0O.: Über Albinismus in der ‚Vogelwelt. Zool. Garten. 35. Jahrg. Nr. 4. p. 118—121. — Parrot, C.: Albinismus bei Vögeln. 3. Jahresber. Ornith. Ver. München. p. 15—17. 1903. — Montlezun, A.: Quelques cas d’albinisme . observes en 1903. Bull. Soc. Hist. nat. Toulouse. T. 37. p. 33—84. — Heyne, O.: Albinismus und Melanismus in der heimischen Vogelwelt. Natur u. Haus. Jahrg. 16. p. 22—24. 1907. ®2 Pirotta, Romualdo: Di aleuni casi di Albinismo nei Rettili. Estr dagli Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21. (4 p.) 1878. — Ilio, Bernardi: L’albinismo nei Rettili /Natrix torquata). Boll. Naturale. Siena anno 24. p. 12—14. 1904. EEE pP ilich unsere 3 Spezies von Schlangen, nämlich die Ringelnatter pidonotus natrix L.), die Glattnatter (Coronella austriaca L.) und liter (Vipera berus Merr.), sie alle neigen nicht zur albi- nen Degenerationserscheinung, dagegen vielmehr zum Gegen- ], zum Melanismus, was besonders durch die sog. Höllenotter Zipera berus MeErr. var. prester L.) bewiesen ist. Man könnte llenfalls die zeichnungslose, einfarbig hellgrüne Varietät der Zaun- idechse vielleicht als eine Anfangsstufe zum Albinismus auffassen. e ai BD. : L i BR: IV. Amphibien. - Die Lurche, und zwar sowohl die Anuren (Frösche und (röten) wie die Urodelen (Salamander und Molche), neigen wieder Beten in bescheidenem Prozentsatz zum Albinismus, das be- ‚die Beispiele, welche wir, allerdings weniger bei uns in E h en sowohl in der freien Natur wie auch bei einigen in Aquarien ind Terrarien gehaltenen Züchtungsarten vor Augen haben. - Ich erinnere hierbei an die in nicht allzu seltenen Fällen fast schneeweißen Exemplare des Axolotl (Amblystoma tigrinum Cope) resp. dessen Larvenform (Siredon azolotl WacL. = piseiformis Suaw). ‚haben wir, obgleich die Iris in der Regel dunkel pigmentiert ist, die richtige albinistische Erscheinung vor uns, denn die Pupille tscheint rötlich, und das auffälligste Moment sind die wunderschön jlutroten Kiemenbüschel, die bei normalen Larvenformen immer lunkel bis schwarz gefärbt sind. Bei dem Grottenolm (Proteus imguineus L.) aber ist dieser auch an den roten Kiemenbüscheln erkennbare Albinismus durch die Lebensweise in dem ewigen Dunkel der Höhlen eine habituelle und normale Erscheinung geworden, zu ler noch andere durch diese Anpassung hervörgerufene Degenerations- momente hinzugetreten sind, wie die Obliteration der Augen, was rerade bei Höhlenbewohnern ein charakteristisches Merkmal ist. W ir haben also hier den schon in unseren einleitenden Betrachtungen e: eführten „normalen“ Albinismus vor uns. Daß auch unsere ein- mischen Molche, dem Axolotl gleich, in Aquarien gehalten, hell- etönte bis weiße, also richtig albinotische Individuen aufweisen können, halte ich für durchaus möglich, wenn ich auch noch keinen estimmten Fall namhaft machen kann. Aus der freien Natur je doch sind mir, was unsere Fauna anbelangt, von Lurchalbinos u ? zwei wirkliche Beispiele bekannt geworden, und zwar befindet * eng: dafür aber zuweilen bei verschiedenen ausländischen —. 8 — sich in unserer württembergischen STERN ein eigentümlich blasse Exemplar vom Feuersalamander (Salamandra maculosa Lavn)! von Maulbronn (f Medizinalrat Dr. ZeLLer). Die Grundfarbe, von den hellen Flecken in weitem Umfang überboten, war violett, stat schwarz, die sonst orangegelben Flecken schon im Leben weißlich- gelb und verwaschen. Zu bemerken ist jedoch bei dieser Gelegen- heit, daß man sich durch die in Alkohol oder Formol konservierten Stücke dieser Art ja nicht täuschen lassen darf, da das tiefe Gold- gelb dieser schönen Salamander durch ‚diese Flüssigkeiten in kurzer Zeit stark verblaßt. Ei Weiterhin besitzt unsere einheimische Sammlung einen bieichl | farbigen Albino unseres gemeinen Wassermolches (Triton vul-' garis L.) vom Burgholzhof bei Cannstatt (Lehrer Trupıum), jeden-T falls ein sehr seltenes und vereinzeltes Vorkommnis. Daß der Albinismus, ebenso wie der Melanismus und die Neotenie bei Fröschen mittels verschiedenartiger Nahrungszufuh: künstlich herbeiführbar sind, hat Tornıer * im Wege des Experi- mentes nachgewiesen. Seine Versuche ergaben, daß bei einer ab-' norm minderwertigen Ernährung die Chromatophoren in der Ent- wicklung stark gehemmt werden und infolgedessen sich nicht voll ausfärben, während eine überreiche Ernährung ein Wachsen der” Chromatophoren gegen schwarz hin zur Folge hat und sie zu starker Vermehrung treibt. Wenn also Froschlarven mit einem Nahrungs- minimum aufgezogen werden, das gerade noch hinreicht, sie zu Vollfröschen umzuwandeln, so bleiben sowohl die Larven wie die entwickelten Frösche albinotisch. Derartige Experimente mit Pelo- bates-Larven ergaben Individuen mit glasiger, blaß zitronengelber 7 Oberhaut, die sich zu richtiger Zeit in haut-albinotische Volltiere umwandelten. 1 Diese Erfahrungen lassen den Schluß zu, daß auch die in der‘ freien Natur dann und wann gefundenen unvollständig gefärbten Frösche oder Molche ebenfalls Folgeerscheinungen unzulänglicher Nahrungsverhältnisse sein dürften, um so mehr, als sich bei den ı Schultze, Oskar: Über partiell albinotische und mikrophthalmische Larven von Salamandra maculosa. Zeitschr. f. wiss. Zoologie. Bd. 82. p. 472 —493. 1 Taf. 1905. ? Tornier, Gustav: Experimentelles über Erythrose und Albinismus der Kriechtierhaut. Sitz.-Ber. Ges. nat. Freunde Berlin. 1907. p. 81—91. — Ders.: Nachweis über das Entstehen von Albinismus, Melanismus und Neotenie bei Fröschen, ein neuer, Beitrag zur Biotechnik. Zoolog. Anz...Bd. 32. p. 284— 288... Er: : ao : Be» > n genannten Autor und anderen Forschern ' ausgeführten Experi- ie n n noch gezeigt hat, daß bei allmählich gesteigerter Nahrungs- ıhr die Tiere teils erythrotisch (orangegelb bis zinnoberrot), ils mehr und mehr grau und schließlich schwärzlich wurden. ei ging der Färbungsübergang in der Regel in verhältnismäßig urzer Zeit vor sich. as jr | V. Fische‘. Die Fische, und zwar unsere Süßwasserfische im besonderen, ie in weitem Umfang auch der Züchtung und besonderen Pflege unt erworfen sind, zeigen wiederum nicht allzu selten Fälle von Peereni Albinismus. Es geht ihnen gewissermaßen wie unserem gewild unter den Säugetieren und Vögeln. I Zunächst bilden diejenigen Arten, bei welchen erythrotische xemplare oder „Goldvarietäten* herangezüchtet wurden, wie. n: jamentlich die Kerkhsehe (Carasstus vulgaris-auratus L.), dem auch er Karpfen, die Orfe u. a. m., in der Regel auch „Silbervarietäten“ n der Art, daß die ennigrüte Farbe durch größerk oder kleinere weiße Flecken unterbrochen ist, oder daß schließlich der ganze isch silberweiß erscheint. Ich glaube, daß wir diese Individuen im nerhin zum mindesten als partielle Albinos in Anspruch nehmen E fen. Aber auch andere Arten unserer einheimischen Fische pen uns mehr oder minder vollständige Albinos vorgewiesen. | ‚ befindet sich beispielsweise in unserer vaterländischen Samm- | En; von A. Abramis vimba Cuv., Blaunase, E 1 auffallend helles Exemplar aus der Donau bei Ulm, erhalten % durch Prof. VEESENMEYER 1859; R ®. Barbus barbus L. (B. fluviatilis L.), Flußbarbe, R ’ 1 sehr helles Exemplar vom Bärensee im Wildpark bei Stuttgart E | durch das Hofjagdamt 1900; Be: Esox lueius L., Hecht, _ 1 fast ganz weißes Individuum aus dem Aalkistensee bei Maul- bronn durch Fischereibesitzer KLen« in Ölbronn 1895. u TIER 2 ’ ! Lataste, F.: Sur un cas, d’Albinisme chez les Tötards de Batraciens & anoures; in: Bull. Soc. Zool. France. Vol. 3. p. 46—53. 1879. — Pavesi, P.: Sul’ albinismo nei Batraci. Estr. dai Rendiconti R. Istit. Lomb. 2. Ser. Vol. 12. sc. 13. 7 p. 1879. — Camerano, Lor.: Di alcuni girini albini e delle cause r ei albinismo; in: Boll. Musei Zool. Anat. comp. Torino. T. 4. No. 64. (4 p.) #8 Dean, Bashford: Albinism, partial Albinism and Polychromism in Hag- jes. Amer, Natural. Vol. 37. p. 295-298. 8 Fig. 1903. | ze ER 3 f Es sei hier übrigens noch darauf hingewiesen, daß fast all unsere Fische, namentlich solche mit gelblichen, rötlichen un bläulichen Farben, in den Naturaliensammlungen durch die Kon servierung in Alkohol oder Formol ihre Färbung meist in hoher Grade einbüßen und stark verbleichen. Nur die Forellenarten, wie di Salmoniden überhaupt, zeigen sich in dieser Beziehung recht wider: standsfähig-und behalten lange ihre Farbe und Zeichnung. Man muf also hinsichtlich der Beurteilung des Albinismus bei den Fischeı diesen Faktor stets in Betracht ziehen. | | “ YL-Gliedertiere. Betreffs des großen Heeres der Insekten ist, wie auch schon gelegentlich der allgemeinen Betrachtungen erwähnt wurde, zu bemerken, daß der Albinismus, sofern vor allen Dingen die _ ausgebildeten Imagines in Betracht kommen, in der Hauptsache eine bescheidene und im besonderen nur bei Schmetterlingen eine etwas namhaftere Rolle spielt. Es handelt sich aber aıifch bei diesen nur selten um Vollalbinos, dagegen relativ häufiger um Teil- albinos, und zwar sowohl um scheckige als auch um im ganzen nicht vollständig ausgefärbte Individuen. Hinsichtlich unserer Fauna wurde nun dieser Albinismus, soweit mir bekannt wurde ebenfalls nur bei Schmetterlingen beobachtet. Ob er in seine wahren Natur tatsächlich auch bei Käfern, Hautflüglern, vielleicht auch bei Geradflüglern, Fliegen und Wanzen vorkommt, will ich daher vorderhand dahingestellt sein lassen. Was die Schmetterlinge anbelangt, so muß man in der Beurteilung dieser Fälle aber auch immer sehr vorsichtig sein, da bekanntlich überwinterte Falter mit gelben und rötlichen Farben, ebenso wie solche in Sammlungen längere Zeit dem Licht ausgesetzte Exemplare gewöhnlich auffallend ‚abgeblaßt sind. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß man es z.B. betreffs der Weißfleckigkeit mancher Schmetterlinge, besonders ver- schiedener Erebia-Arten oftmals mit bloßen sog. „Regenflecken* zu tun hat, also mit den Färbungen durch Nässeeinwirkung'. Dies geht daraus hervor, daß die weißen Flecken beiderseits immer” ganz symmetrisch liegen, demnach durch das Zusammenklappen der nassen Flügel erzeugt wurden. In bezug auf die hellfarbigen, manchmal ganz blassen, im Dunkeln lebenden Larven verschiedener ‘ Fischer, E.: Die Beseitigung der „Wasserflecken“ aufgeweichter Schmetterlinge. Referat von OÖ. Schultz. Soc. Entem. 16. Jahrg. No. 12. 1901. — :111 — ekten n darf ich auf: unsere in der Einleitung gegebenen Betrach. ee nimerweisen. Was nun die Ursachen des Albinismus bei den Schmetter- 1 betrifft, so sind dieselben jedenfalls weit weniger in inner- ee enetischen Hemmungsvorgängen zu erblicken, wie n eeRägten, dagegen gründen sie sich offenbar weit mehr Bere, z. T. ganz akzidentelle Einflüsse. So hat beispielsweise Ana e 5 Vollalbinos von 4 Tagfalterarten, nämlich Epinephele rtina L. und Iycaon Rorr., Lycaena argyrognomon Bestk. und schrysotheme Esr. an dürren, oft kolossaler Hitze ausgesetzten en und einen partiellen Albino von Brenthis dia L. an einem ı Sommer glühend heißen Kalkfelsen in der Umgebung von Nikols- ırg in Mähren gefangen. _ Hiernach entstehen, was auch Schuzze ? bestätigt, die meisten ]binos durch abnorme Temperatureinwirkungen, und zwar sowohl je der Wärme wie nach der Kälte hin. Manche sog. Kälte- arietäten beweisen dies. Ferner erklärt der genannte Autor, daß uch anderweitige äußere Einflüsse, wie einseitiger Druck und introcknung weiße Flecke erzeugen können, indem sie schon beim uppenstadium die völlige Ausbildung des Pigments behindern Ö nnen. Auch der Inzucht werden bezügliche Einwirkungen zu- eschrieben. Wenn endlich das bei Tagfaltern mitunter sehr kurz- auernde Puppenstadium in eine Hitzeperiode fällt, so entstehen h Schürze mitunter Vollalbinos, vorausgesetzt, daß die Puppen 1 x ® Zeit über aushalten. Die wirklich ausschlüpfenden Schmetter- in ge sollen dann immer recht hinfällige Geschöpfe sein. - —— Procuxow® äußert sich in ähnlicher Weise über die Ursachen les Albinismus bei unseren Schmetterlingen und FeperLey* weist och besonders darauf hin, daß neben mangelhafter oder vollständig interdrückter Pigmentstoffentwicklung auch Reduktion der Flügel- Schuppen und Störungen in der Entwicklung derselben albinotische Erscheinungen hervorrufen können. | ! Skala, H.: Kann Albinismus bei Lepidopteren nicht durch Einwirkung trockener Hitze entstehen? Berlin. entom. Zeitschr. Pd. 53. p. 248—249. 1909. — Derselbe: Bemerkungen über Albinismus. Intern. entom. Zeitschr. Guben. arg. 3. p. 282—283. 1909. | ? Schulze, P.: Albinos und Albinismus. Ebendaselbst. p. 146. 1909. -— ®Prochnow, Oskar: Wesen und Ursachen des Albinismus bei den epidopteren. Entom. Zeitschr. Stuttgart. Jahrg. 23. p. 45—46. 1909. -* Federley, Harry: Über den Albinismus bei den Impideptaren, Acta Pauns Flora fennica. T. 31. No. 4. 27 p. 1 Fig. MR TR Von anderen Forschern ! sind noch weitere Ursachen vermu und genannt worden, unter anderen auch die Elektrizität nach € 'wittern oder schwer verdauliche Nahrung für die Raupen. Endli wurde der Albinismus auch als Anpassungserscheinung an die U gebung (unbedeckter weißer Kalkboden) erklärt. Daß die letzt d Anschauung eine irrtümliche ist, konnte schon genügsam erörte werden, denn es würde sich auch hier nur um eine Schutzanp: sung handeln können, die mit dem begriffswirklichen re 1 durchaus nichts zu tun hat. Unsere Sammlung verfügt über nachfolgendes bezüglich a Material, aus welchem hervorgeht, daß Tagschmetterlinge me zum Albinismus hinneigen als Nachtschmetterlinge: E Argynnis lathonia L., kleiner Perlmutterfalter. 1 männliches Exemplar von Stuttgart durch Kaufmann A. Busec® 1894; ein interessanter Teilalbino, bei welchem das schöne Gel bräunlichrot auf dem linken Vorderflügel ganz verschwund ist, auf dem rechten Hinterflügel zu drei Vierteln, so daß d Grundton hier bräunlichweiß wurde. Auch der Seitenrand d rechten Vorderflügels ist diesem Farbenmangel anheimgefalle Die dunkeln Flecken sind auf den normal gefärbten Teilen d Flügel schwarzbraun, auf den weißlichen Teilen nur blaßbraui Anschließend erwähne ich noch ein männliches Exemplar vom Argynnis aglaia L., dem mittleren Perlmutterfalter, aus de Bregenzer Wald. | Es möge gestattet sein, diesen Schmetterling, der als ja auch unserer einheimischen Fauna angehört, in unserem Fall angesichts der nahen lokalen Nachbarschaft hier bei unsere Württembergern mit anzuführen. Der Grundton der Flügel weißlichgrau, anstatt rot. Spender: Fabrikant Essergaca 19137. Melitaea aurinia Rorr., Skabiosen-Scheckenfalter. ? 1 Männchen, weißgrau, anstatt rot, aus dem Böblinger Wald durel Kaufmann A. Buseck 1893. ! Schultz, Oskar: Über den Albinismus bei Lepidopteren. Ill. Zeitschi f. Entom. 2. Bd. No. 45. p. 705-707. 1897. — Derselbe: Über einige durd Albinismus beeinflußte Schmetterlingsformen. Entom. Zeitschr. Guben. Jahrg. 1% p. 150 u. 153—154. 1905. — Kathariner, L.: Versuche über die Ursache des „partiellen Albinismus“ bei Schmetterlingen. Ill. Zeitschr. f. Entom. 5. B No. 21. p. 321—323. 1900. — Solowiow, Paul: Zur Pigmentbildung bei demd Schmetterlingen. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiol. Bd. 2. p. 328—329. 1906. Gillmer, M.: Ein albinotisches Exemplar von Vanessa urticae L. Entom Wochenbl. Jahrg. 24. p. 6—7. 1907. — Richter, Otto: Totaler Albinismus bei) Geometra papilionaria L. Intern. entom. Zeitschr. Guben. Jahrg. 5. .p. 33 —336. 1912. i Er Br - ita jacobaca L., Blutströpfen. ÄNDnC lichtgrau, anstatt rot, vom Karlshof bei Hohenheim . durch Kaufmann A. Buseck 1896. obius lueina L., brauner Würfelfalter. ir ehen mit blassem linken Hinterflügel und mit etwas ver- Schener ZRDEURDE, von der Schwäb. Alb durch Dr. Bısper * o N nz Fi zz Fi Br; RR L., großes Ochsenauge. Von diesem Echmeitörling liegen eine ganze Anzalı] von - interessanten Teilalbinos vor, und zwar: Bi ännchen von Wartlıausen bei Biberach a. R. mit weißlichen Flügeln durch Dr. Sreuper 1874. Die Vorderfligel sind vom . wärzlich-graubraunen Grundton noch schmal umrandet, die nterflügel nur gegen den Körper hin noch bräunlich. Die auf den Oberflügeln fehlen gänzlich. anchen, linksseitig teilweise albinotisch, indem die äußere fälfte beider linker Flügel blaß weißgrau ist. Das Auge ist auch auf dem blassen Oberflügel vorhanden. Von Vaihingen a. F. durch A. Bupeck 1895. Ferner Sa Männchen mit hellen, nur dunkel umrahmten Hinterflügeln, im übrigen normal gefärbt. Von Neuffen durch Kaufmann LoscH 1874. Weiterhin Männchen, rechtsseitig albinotisch, beide Flügel im Zentrum ent- rbt, wobei auch das Auge auf dem Vorderflügel fast verschwunden is Yon Vaihingen a. F. durch A. Buseck 1895. Endlich br Männchen mit einem weißlichen rechten Hinterflügel von Tübingen durch Dr. Srruper 1874. . dürfte auffallen, daß es sich bei allen diesen Fällen aus- "schließlich um Männchen handelt. m zu zeigen, wie ausgiebig gerade dieser Falter dem " Albinismus huldigt, seien noch 4 Exemplare, drei Männchen und ein Weibchen aus Steiermark angeführt. Beim ersten Männchen -- ist der rechte Hinterflügel teilweise hell, beim zweiten sind es beide Hinterflügel, beim dritten sind alle vier Flügel und beim Weibchen das rechte Flügelpaar teilweise stark weißlich. patura iris.L., großer Blauschillerfalter. - 1 Männchen von Kirchheim u. T. mit stark aufgehelltem rechten - Vorderflügel, erhalten durch Staatsanwalt Münuıse 1910. 1a end kleines Männchen derselben Art von Stuttgart mit "bedeutend aufgehelltem linken Flügelpaar durch Dr. Sreupeı. 1874. bi: Bei beiden Exemplaren ist der violettblaue Schiller auf den _ albinistischen Stellen verschwunden. & 2. P2 Ber. X (feuth, F. H.: Ein Sandauge (Epinephele jurtina Hsn.) mit einem ( ‚gefärbten Flügel. Entom. Zeitschr. Stuttgart. Jahrg. 21. p. 228. — au de Kerville, Henri: Note sur l’Albinisme imparfait unilateral chez | . Ann. Soe. Entom. France. (6.) T.5. 4 Trim. p. 431—434. d. Vereins f. vaterl Naturkunde in Württ. 1919. 8 n : ” E nt = ne ea a ur, ee = 444 N A BR. . in x i Kris Gastropacha quercus L., ‚Bichshäpinder; 1 außerordentlich blaßgelb- -graubraunes RER RIDE von Stuttg -durch Prof. Dr. Vosserer 1896. Arctia caja L., großer Bär. 1 Weibchen von Münster a.N. durch Fabrikarbeiter ErteL 1915 1 Weibchen von Stuttgart durch Dr. Binper 1912. k Bei beiden Exemplaren dieses schönen und buntfarbig Nachtfalters, dessen Vorderflügel normalerweise dunkelbraun £ fleckt und hell gebändert, die Hinterflügel tief scharlachrot une mit dunkeln Flecken geziert sind, zeigen in unserem Falle ( Vorder- oder Öberflügel gelblichweiße Farbe und nur Res unzusammenhängender dunkler Zeichnung, während die Hinte . oder Unterflügel blaßrotbraun sind und die Flecken nur noch schwacher Andeutung tragen. Die in alten Sammlungen durch Lichteinwirkung verbleichten Stücke dieses sehr lichtempfin® lichen Schmetterlings dürfen in dieser Beziehung ja nicht. ni | -- deutet werden. Von Spinnen und Tausendfüßern weiß ich zunächst ke Beispiele für unseren Fall anzuführen, was aber nicht. als Bewe dafür genommen werden darf, daß diese Tiere nicht auch da und wann zum eigentlichen Albinismus degenerieren könnten, ui was die Krebse anbelangt, so stehen in unserer vaterländisch Sammlung einige sehr auffallend helle Flußkrebse; es dürfte die helle Farbe des Hautskelettes jedoch auf die wohl kurz vor ihr Erbeutung erfolgte frische Häutung. (Butterkrebse) und auf di Konservierungsflüssigkeit (Alkohol) zurückzuführen sein. Über die in Höhlen lebenden Insekten, Spinnen, Myriopodi und Crustaceen gilt bezüglich des Albinismus der gleiche Stan punkt, wie für alle in der Finsternis lebenden Tiere, worüb schon oben das Nötige erörtert near | VII. Weichtiere. Hinsichtlich der Mollusken äußert sich der Albinismu wie wir sehen werden, in mancher Beziehung analog, vielfa jedoch wesentlich anders, als bei den Wirbeltieren und Insekteii Wie bei den ersteren kommen auch hier, wie schon in der Ei leitung erwähnt, im allgemeinen weit weniger die Wasserbewohnen; dagegen besonders eine ziemlich erhebliche Anzahl unserer Lan schneckenarten in Betracht, bei welchen manchenfalls sowo, das Tier: den normalen Verhältnissen ‚gegenüber: in verschiedene = Br Fap Een; ‚wie vor allen Dingen bei den Nackt: jeck: er auch namentlich bei den beschalten Arten das Ge- sich durch öfters recht auffallend helle bis weiße Tönung, sich aber noch durch mehr oder minder große Hinfälligkeit ostrakums, der Schalenoberhaut, kennzeichnet. _ Dabei ist jedoch zu bemerken, daß es sich nur um Gehäuse n kann, die von lebenden Tieren entnommen sind, ja nicht Te die nach Absterben des Tieres längere Zeit an der Luft d Sonne verbleicht sind. - ‘Man trifft nun aber bei verschiedenen Arten unserer Land- inecken, so insbesondere bei unserer großen Weinbergschnecke Bern L.) auf die Erscheinung, daß unter besonderen N iltnissen die normalerweise mehr oder weniger dunkel ma mit Bändern gezeichnete Schalenoberhaut teilweise Bean abblättert, wodurch dann das mehr oder weniger ab- ieben erscheinende Gehäuse scheckig oder durchweg weißlich und zwar eben gerade beim lebenden Tiere. Dies ist bei area Schnecke, wie bei anderen größeren Arten, besonders ı der Fall, wenn sie sich in lichten Laubwäldern aufhält, wo jederschläge durch Nacht- und Frühnebel mit warmem Sonnen- nein: ‚abwechseln. Es entsteht dadurch jene bedingte Lokal- Er ‚die wir als varietas „detrita“ Ks. v. Warten. kennen (cfr. je Abhandlungen in diesen Jahresheften 1900, 1901 und 1902) nd Pirelihe durchaus nicht als albinotische Degeneration aufgefaßt erden darf. Noch richtiger und prägnanter wäre die Bezeich- ung " „subvarietas“ detrita, weil diese durch die obige Ursache ewirkte Erscheinung auch unter den sonstigen recht zahlreichen reographischen Lokalvarietäten dieser und anderer Arten stets ee sobald analoge Einflüsse obwalten. I Bei unserer Helix pomatia L. ist diese bedingte Lokalunter- pi elart der Normalform gegenüber in den meisten Fällen durch > ziemlich dickwandige und kräftige Schale ausgezeichnet, be- OL nders wenn es sich gar noch um mehrjährige Individuen handelt, e. dann den normalen Exemplaren gegenüber auffallend groß E den. Je kleiner und zarter nun aber eine Schneckenart ist, n so schwieriger wird der Unterschied zwischen ihrer detrita-Form ıd ihren wirklichen Albinos in bezug auf die Schale allein zu "kennen sein, insofern als sich eben diese degenerative Erscheinung t gar nicht oder nur teilweise auch am Tiere nachweisen läßt. i ses Moment ist denn auch schon längst von unserem allbekannten % per & a a a u a = Fee L u Fe , Schneckenforscher Geyer! erkannt worden, der sich in seine unten angeführten Buche auf S. 20 darüber folgendermaßen äuße „Neben der normalen Färbung erscheint bei Wasser- und schnecken nicht selten ein Hellerwerden, das in ununterbrc Steigerung bis zur völligen Farblosigkeit fortschreiten Per dann Albinismus genannt wird, obwohl es mit diesel krankhaften Erscheinung nichts als denäußerenEin druck gemein hat. Er berührt das Augenpigment nicht? un erstreckt sich bei nackten Schnecken auf die Haut, bei beschalte meist auf die Schale, welche gerne durch Verwitterung’ sich trübt un dann weißlich erscheint®. An Größe und Festigkeit büßt sie nicht ein.“ | Dieser letzte Satz läßt mich nun besonders stark vermuten, daß der genannte Autor die von mir für verschiedene Landschnecken- arten als varietas oder subvarietas defrita aufgeführte Lokalspie tatsächlich hierin einbegreift. Noch mehr aber läßt sich dies‘ den weiteren hier folgenden Gever’schen Bemerkungen schließ „Während manche Arten sich gegen diesen sog. Albinismus sehr widerstandsfähig erweisen, fallen ihm andere leicht Opfer Am häufigsten findet er sich bei Bodenschnecken, selten oder ga nicht bei exponierten Heide- und Felsenbewohnern. Zumeist ent steht er in lichtarmer Umgebung, im Buchenhochwald, an ost- ur nordwärts gelegenen Abhängen und in Schluchten, kommt : auch bei Mulmschnecken des Jura vor, die sich unter Pflanzer und im Humus verborgen halten, um die Wärme zu genießen, doch dem sengenden Strahle zu entgehen. Da diese albinen Schnecken in keinerlei Weise den Eindruck des Krankseins machet und bei ihrem zahlreichen Vorkommen sich gewiß auch fortpflar haben wir es hier mit dem Versuch einer Farbanpassung* zu tun ı Geyer, D.: Die Weichtiere Deutschlands. Naturwissensch. kei r. Ser. A. Bd.6. Stuttgart, Strecker & Schröder. ® efr. Locard, Arnould: Sur quelques cas d’Albinisme et Mölanisme les mollusques terrestres et d’eau douce de la faune frangaise. Lyon 1883. ® cfr. var. detrita Ke. v. WarTa. bei Helix pomatia L., nemoralis L. u. &. (Buchner, O.: Nachträge zur Revision der Varietäten von Hel. pomatia 1. Diese Jahresh. 1900. p. 227.) | * Dieser Auffassung vermag ich jedoch nicht recht beizustimmen, inentih D als derartige, wenn auch meist sehr kleine, aber gerade hellfarbige Schneckchen an solchen Orten doch eigentlich mehr auffallen müssen, als- wenn sie dunkel gefärbt wären. Ich halte diese Hellschaligkeit für nichts anderes als die charak ristische Färbungsarmut aller der im Reiche des Schattens und der Dunkelheit lebenden Tiere. | SE - AR Er - ie er von Vallonien, ER ah randeren verborgen lebenden n vollkommen durchgeführt ist.“ | © Diesbezügliche Beachtung verdient insbesondere auch noch lei © (Eulota) fruticum Mürr., eine sehr feuchtigkeitsliebende und er meist nur während Halıyerer; jedoch nicht zu starker Regen- jeder schläge lebhaft im Buschwerk umherkriechende Schnecke. Die !iere sind durch einen mit schwarzen Flecken gezeichneten Mantel ich, welcher durch die Schale deutlich hindurchscheint und eser ein geflecktes Aussehen gibt. Die Gehäuse selbst sind nicht efleckt und in annähernd gleichem Verhältnis, teils weißlichgrau, gelblichweiß bis fast ganz weiß, teils hellrötlich fleischfarben bis r ötlich braun gefärbt (var. rufula, rubella, fuscosa Moa. Taxop.), zwis schendurch auch noch auf allen diesen Grundfarben mit einem meh oder minder deutlich hervortretenden, ziemlich in der Mitte ler Umgänge verlaufenden Längsbande versehen (var. fasciuta Be . Tanv.). Die Tiere mit weißlichen Schalen sind hinsichtlich hrer Grundfärbung auch stets heller als diejenigen mit rötlichen er bräunlichen Schalen und die Schalen selbst sind in den beiden letzteren Fällen fast immer dünnwandiger und durchscheinender | is im ersteren Falle. Ferner sind die hellschaligen und dunkel- chaligen Tiere bezüglich ihres Aufenthaltsortes stets lokalisiert und N Bi die Bändervarietät scheint wenigstens zuweilen an bestimmte 4 undplätze gebunden zu sein. e Es frägt sich nun, ob man die weißliche oder rötliche Form als die normale ansehen soll oder ob die erstere vielleicht als ‚albin im oben dargelegten Sinne gelten könnte. Ich für meine Person halte die helle Form für die normale, also keinesfalls für i sine albine, und glaube, daß die rötlichen und bräunlichen Lokal- spielarten als Produkte bestimmter Orts- und Nahrupgsverhältnisse q ıfzufassen sein dürften, analog, wie dies bei Helix hortensis MüLı. Fall ist, von welcher in dieser Beziehung später noch ein- ohender die Rede sein soll. Genauere Angaben über die Ursache ser Färbungsverschiedenheit bei A. fruticuam Mürr. habe ich Minen gefunden '. | E “ Herr Geyer teilte mir jedoch persönlich mit, daß auf kalkigem Boden 1 in lichterem Gelände die weißliche und festschaligere Form vorherrschend # Bi, währen! die dünnschaligere hellrötliche Form sich meist im schattenspendenden büsch der Flußufer findet, die dunkler rote bis bräunliche endlich als Wald- € wohnerin in Betracht kommt. Auch er sieht hierin eine BRMRRR Parallele zu ı Verhältnissen. bei Helir /Tachea)-hortensis Mürr.. = Me a Hieraus und aus den weiter oben von GEYER erwähnten. Tat sachen geht deutlich hervor, daß wir es in allen diesen Fälle: zu allermeist nur mit einem scheinbaren, einem „Pseudo-Albinis - mus“ zu tun haben, und’ zwar mit einer Form, die sich bis zı einem gewissen Grade mit dem sog. „normalen“ Albinismus de Höhlenbewohner und Parasiten deckt oder als eine Vorstufe zı diesem gelten kann, und daß der wahre und individuell pathologische Albinismus demnach bei unseren Landmollusken eine wohl ziemlich ‚seltene Erscheinung, die Hellschaligkeit an und für sich dahe ein unter allen Umständen mit großer Vorsicht zu beurteilende 2 | Faktor ist. 4 Es tritt nun aber domgemä die Frage hervor: gibt € es S tatsächlich richtige Albinos unter unseren Weichtieren ' oder“ nicht? Ich glaube jedoch, daß wir diese Frage immerhin bejahen können. Bei unseren größeren beschalten Landschnecken, als zum. mindesten bei Helix pomatia L. und ihren näher verwandil en südlichen und südöstlichen paläarktischen ‚Arten, so beispiels-® weise Helix secernenda Rossm., ligata Müuı., solida ZiEGL., cincta Mürr., von welch letzterer die Albinos mit meist ganz weißeı Schale als „varietas“ ‚Pollinii (Da Campo) beschrieben wurden, ferner® Helix aspersa MürL., dann die meisten übrigen pentatänischen Arten, so auch diejenigen der Gruppe Tachea LeacHn (Cepaea Hero), endlich einige größere Campylaea-. und Levantina-Spezies;” bei allen diesen zeichnen sich die wirklichen Albinos durch zarte, im allgemeinen merklich dünnwandigere Gehäus mit hellstrohgelbem bis fast ganz weißem Periostrakum aus, das zwar in der Regel auch sehr hinfällig ist, indem es in eben- solcher Weise zum Teil oder vollständig absplittert, wie bei der detrita-Form, und wie hier auch meist nur noch kleine Reste in der Behalaratie und an der Windungsneht des Gehäuses er- kennen läßt. i ‚Ein weiteres zuverlässiges Merkmal für die Beurteilung des echten Albinismus dieser Schnecken dürfte aber noch das voll- ständige Fehlen jeder Spur von Flecken- oder Bänder- zeichnung auf der Schale sein, die an der detrita-Form auch bei gänzlich abgeblättertem Periostrakum immer noch deutlich genug hervortritt. “ Für Helix pomatia L. wären hiernach sowohl die von Hazay - (Molluskenfauna von Budapest. III) als var. Hajnaldiana und die von GREDLER (Tirols Land- und Süßwasserkonchylien. 1856) als vu, Be a AR; N, De £ R re Ss wi 7 Kb, j i en 119 EN grat tios a beschriebenen Formen tatsächliche Aisinoe Zwax - en wir. bezüglich der. letzteren Role vom Autor selbst in der en | eier um VER Zweifel an der wirklich albinotischen Natur der Sehn: »cke aufkommen lassen könnten; allein ich kann solchen doch cht. für berechtigt halten, sofern wir dortselbst lesen: „Gehäuse habituell von der Art nicht wesentlich verschieden, nur in der Re gel mehr kreiselförmig, sehr dünnschalig und leicht, stets einfarbig ohne Binden, blaß honig- oder schwefelgelb, ] ündung groß, ohne Lippenbildung, Mundsaum kaum ausgebogen, scharf, Nabel völlig verdeckt. Mag diese Form auch gegenüber den hier außerordentlich dunkel und buntgefärbten Varietäten von Helix } oOmatia, mit denen sie sich zusammenfindet, als völliger Gegensatz ıd unbeschadet der beträchtlichen Größe als zärtlich krankhaftes {e} Gebilde gewissermaßen als bleiches Stadtkind, betrachtet werden, ls Albinismus kann sie nicht, aber auch che als Individualismus ei ihrer Häufigkeit gelten. Lokal, das scheint var. gratiosa. zu bi in, und ich erinnere‘ mich nicht, sie anderswo — die Form ‚stammt aus dem geräumigen Garten des Franziskanerklosters Alle grazie bei Arco .in Südtirol — im In- oder Auslande gesehen zu haben.“ = Hierzu möchte PN bemerken, daß erstens die „blaßhonig- bis chwefelgelbe* Farbe des einfarbigen Gehäuses, verbunden mit seiner Jünnwandigkeit und Leichtigkeit und der Mangel einer richtigen UL ppenbildung genügende Merkmale für die Beurteilung einer patho- pgischen Erscheinung im Sinne einer ganz richtigen und charakte- ristischen albinotischen Degeneration darbieten, deren Ursachen. ee chon in den ersten Entwicklungsphasen des Tieres zu suchen sein 'iten, ferner, daß die Mehrzahl solcher Individuen am gleichen Wohnort noch keinen vollen Gegenbeweis hinsichtlich des degenera- tiven Albinismus derselben abgibt. Wir treffen ähnliche Verhält- sse auch bei. einigen anderen Arten in unserer einheimischen auna an. Zudem gibt der Autor, wie oben zu lesen, ja selbst zu, aß die Form als ein „zärtlich krankhaftes Gebilde“ aufzufassen ei. Die gleiche Beurteilung darf auch betreffs der Hazav’schen E ‚ Hajnaldiana Platz finden, die der Autor als „glänzend weiß is dellmilchweiß, manchmal hellgelb“ schildert, obgleich ‘er auch B: Ei Hierzu cfr. Gredler, Vine.: Kritische Fragmente. V.: Zum Albinismus = Mollusken; in: Nachr.-Bl. d. d. mal. Ges. 10. Jahrg. No.2. p. 33—37 und Hesse, P.: Zum Albinismus der Mollusken. Ebend. No. 5. p. 70—71. Be; u Fa auf eine gewisse Lokalisation derselben hinweist, wenigstens f den Fundort bei Budapest (cfr. Cuessıs, $., Exkursionsmolluske fauna von Österreich-Ungarn und der Schweiz). Unsere württer bergischen Helix pomatia-Albinos wurden individuell vereinz« gefunden, doch scheinen sie auf der Alb etwas häufiger vorz kommen, als in den übrigen Gebieten. Wünschenswert wäre .esj doch unter allen Umständen, daß in solchen Fällen immer in erst Linie das Tier einer genauen Untersuchung unterzogen würd doch dies haben namentlich frühere Konchyliologen leider fast ste versäumt. Eı Dagegen sind die zahlreich vorkommenden dcheinbaleh Alb | nisten, also die Pseudoalbinos, namentlich unserer verschiedene kleineren Landschneckenarten, bei denen die Tiere manchmal sog einen dunkel gefärbten Mantel haben, im allgemeinen zweifello an besonders beschaffene Lokalitäten gebunden, ebenso wie die _ melanistischen Formen, und können deshalb mit einem gewisse) | Recht als Lokalvarietäten in Anspruch genommen werden. $ Nach Geyer ist, wie wir gesehen haben, der Lichtmange und nicht der Kalkmangel, anderseits aber auch die Feuchtigkei eine besonders hervorzuhebende Ursache. Daher die Häufigke hellschaliger Schnecken in niederschlagsreichen Jahren, wie bei spielsweise 1878. | Aber auch schon ältere Malakologen haben den Grund diese Färbungsmangels zu erklären gesucht. So schreibt Harrmann® darüber: „Ich kann nicht umhin, hier noch zu. bemerken, daß di Entstehung der ‚Blendlinge‘ schwerlich allein in dem Mangel & Kalkstoff zu suchen sei, so ungemein begründet diese Meinung des Herrn: v. CHARPENTIER ? nach seiner genaueren Fundortsangabe für viele Arten auch erscheint. Wie könnte dann Helix (Tachea) hor: tensis Mürn. in mehreren kalkarmen Molassegegenden fast stet: eine feste Schale haben und in dem kalkreichen. Aargau schwach und halb transparent vorkommen?“ So hat der genannte Autor ‚ auch Chilotrema lapieida L. häufig albin (sagen wir nunmehr pseudo- albin) an einer Kalksteinmauer gefunden und helle Pupa doliolw Brus. von Kalksteinen abgelesen und hiernach die Hauptursache auch schon in der Nässe, Kälte und dem Mangel des Sonnenlichtes h ' Hartmann v. Hartmannsruthi: Erd- und Süßwassergastropode ‚der Schweiz. 1840—1844. i ? Charpentier, J.: Catalogue des mollusques terr. et fluv. de la Snisse. Denkschr. d. Schweiz. Ges. Naturw. Neuchätel 1837. — 121 — blickt, PAR 'eben 'alle oder wenigstens fast alle Individuen des treffe ıden Wohnplatzes die auffallende Hellschaligkeit zeigen". Wie wir indessen schon betrefis der Säugetiere und Vögel he En konnten, daß solche Arten, die normalerweise ein helles ji | weißes ‚Haar- oder Federkleid haben, keineswegs als Albinos trachtet werden dürfen, so gilt dieser Standpunkt auch für die M ren hinsichtlich ihrer Schalen. Ich darf ja nur auf die haupt- | ichlich in den sonnendurchglühten Landstrichen Algiers, Marokkos, Agyptens und Palästinas lebenden Arten der Gattung Leucochroa BECK hinweisen, die sämtlich eine für ‚Landschnecken überaus feste und dickwandige, aber gänzlich weiße Schale besitzen, die den ‚ Tieren einen ‚ausgezeichneten Schutz gegen die heiße Sonne bietet. Weitere Beispiele hierfür sehen wir in den über die Gebirgsgebiete ' Dalmatiens und Griechenlands verbreiteten Olausilia-Arten mit ihren lfach hellblaugrauen bis weißgrauen Gehäusen. & Aber ‘auch unsere Heide- und Felsenschnecken, wie Helix | A Xerophila, Helicella) ericetorum Mürn., obvia Harrm., candıdula | E UDER u. a. m. oder unser Buliminus detritus Mürr. mit ihren meist jr ] ” Piieen und hellen, nur allerdings vielfach dunkelgebänderten oder quergestreiften Gehäusen, haben mit ganz wenigen Ausnahmen nichts nit irgend einer Stufe des Albinismus zu tun und sind, wie wir uch im Geyer’schen Buche lesen, selbst dem Pseudoalbinismus Hi, ! Des Interesses halber führe ich hier die merkwürdigen Erscheinungen jei der so überaus weit verbreiteten und auch an einige deutsche Orte ver- ‚ schieppten Helix aspersa Mütr. noch etwas genauer an. — Diese schöne und allgemein bekannte Schnecke, die schon angesichts ihrer Häufigkeit hauptsächlich in Frankreich und Italien ebenfalls als eine beliebte Delikatesse und geschätzte fastenspeise gilt, ist in Zeichnung-und Färbung in ganz ähnlicher Weise variabel, wie unsere Helix (Arianta) arbustorum L., indem sie wie diese neben den satt 'aunen bis braungelben, gewöhnlich mit dunklen, meist unterbrochenen Bändern ind unregelmäßigen Springseln gezeichneten Normalformen auch solche mit hell- slber Grundfarbe einschließt (var. flavescens Mog. Tp.), dann aber noch ' >rdem, wie die meisten anderen Arten der Helicogena-Gruppe, sowohl die | a in ita-Spielart, als auch richtige Albinos aufweist mit hellstrohgelbem, jeder Zeichnung und Bänderung entbehrendem Periostrakum, das, wie bei der detrita- « E: ebenfalls fast immer stark absplittert. Die detrita-Form, meist festschalig d kräftig, findet sich vorzugsweise an einigen Plätzen in Algier, also in mehr e; egenarmen Gegenden, wo die hochstehende Sonne zweifelsohne sehr heiß her- en. während die echten Albinos, zart und dünnschalig, in den nörd- licl sten und nebelfeuchten Gebieten des großen Verbreitungsbezirkes der Schnecke öfters lokalisiert zu finden sind, so besonders in England (Folkestone und Bristo)). Hierdurch wäre ebenfalls bewiesen, daß Nässe, Kälte und Mangel des Sonnen- lichtes die Ursachen für diese Degenerationserscheinung bilden können. selten oder gar "nicht: unterworfen. Eine derartige, sehr RE: Au nahme zeigt ein später anzuführendes, jedenfalls sehr vereinze württembergisches. Vorkommnis bei Helix ericetorum Müuı., eiı ne unserer häufigsten Heideschnecken. = Die von der Umgebung im allgemeinen sehr stark beeinflußte Süßwasserschnecken albinieren im ganzen und auch hinsichtlie des Gehäuses weit seltener als die Landschnecken, dann aber aucl meist nur im Sinne des Pseudoalbinismus oder Albinoidismus. Ich erinnere dabei in erster Linie an die in den größeren Seen lebender Lokalspielarten unserer Limnaeen, die im Gegensatz zu den Teich- Fluß- und Wassergrabenbewohnern fast immer sehr helle, zuweiler fast weiße Gehäuse besitzen, die in der Regel auch stets dick- wandiger sind zum Schutz gegen zeitweilig stärkere ee ! 3 des Wassers. Ähnliche Verhältnisse treffen wir auch bei: den ‘8 formen der Planorbis- und Valvata-Arten. ee: Daß wir auch bei unseren Mollusken die höhlente wehren 1a Arten, somit vor allen Dingen die Zospeen und Caecilianellen, ins- | besondere aber die erst von GEvEr an ihren richtigen WohnortenZ nämlich den unterirdischen Quellen und Bachläufen aufgespürten® Lartetien oder Vitrellen ebenfalls nur als „normale“, resp. Pseudoalbinisten ansehen, versteht sich von selbst. E Dagegen muß noch auf eine andere Erscheinung betreffs: der Gehäuse unserer Landschnecken aufmerksam gemacht werden, die z. T. mit dem Albinismus, resp. Pseudoalbinismus wohl in unmittel barer Beziehung steht. Das ist der „Diaphanismus“... Wir finden bekanntlich an bestimmten, meist feuchten und vor Sonnenstrahlen ‚geschützten, aber nicht immer zugleich kalkarmen Wohnorten häufig unsere Helix (Tachea) hortensis Mürr., seltener H. nemoralis L. anstatt mit schönen dunkelbraun bis schwarz gebänderten, nur mit .durchscheinend gebänderten Gehäusen in verschiedenen Bönderungig variationen.. Dann aber auch solche mit einfarbigen,; manchmal hellgelben, häufiger dunkelgelben, meist jedoch rot bis tief rotbraun gefärbten, sehr dünnwandigen und durchscheinenden Gehäusen, ur d zwar betreffs der ersteren Art, deren Schalen normalerweise stets weißlippig sind, meist solche mit dunklem Mundsaum. Die Tiere selbst sind dann fast immer auch auffallend dunkel gefärbt. Cressım' erwähnt solche Vorkommnisse aus einem Walde am Garenberge bei Cassel, und zwar Gehäuse mit so dünner Fe | ı Clessin, $.: Über den Einfluß der Umgebung auf die Gehäuse den Mollusken. Diese Jahresh. 1897. p.75. { . Be te Berührung einen Eindruck hinterläßt, und bezeichnet Te Tiere dichte Laubwälder, deren Boden mit einer ich h« pair Decke modernden Laubes bedeckt war. Die dunkle Be und dessen Mundsaumes entspricht der Nahrung Ti e. welche vielfach aus faulendem Laub besteht. Ferner eibt der genannte Autor, daß sich Exemplare mit farblos durch- in h ernd-gebänderten Schalen am häufigsten nach ae ser war n -finden. Auch unsere große Helix pomatia L. wird nicht allzu selten ‚Gehäusediaphanismus betroffen, doch spielt bei dieser »: die Kalkarmut dabei eine bedeutsamere Rolle, wie die P- efenden Fundorte auf Stubensandstein oder Buntsandstein be- . Bei Helix ( Arianta) arbustorum L. vollends sind die Schalen solchen Wohnorten, wie durch etliche Vorkommnisse aus dem warzwald bewiesen ist, bei manchmal eminenter Dünnschaligkeit t einfarbig dunkelbraun (var. pieces Rossm.), die Tiere fast varz; ‚diese gehören also nicht mehr hierher, sondern vielmehr N Rahmen des Melanismus. Anderseits aber gibt uns Arianta / L. auf kalkreichem Boden auch helle Tiere mit licht- lben Gehäusen, bei denen die unter normalen Verhältnissen dunklen änder, Flecken und Spritzer ebenfalls vielfach hell durchscheinen. :h will vorerst dahingestellt sein lassen, ob wir diese gewöhnlich Is var. lutescens Dum. oder favescens Mog. Tao. aufgeführten Stücke { nigstens noch als partielle oder Pseudoalbinisten ansehen sollen d er nicht. Die hellen Schalen der var. alpicola Zer. dürfen wir rohl vorwiegend als detrita-Formen betrachten. Caesar BoETTGER! vereinigt die besprochene Erscheinung des Jiaphanismus mit dem Albinismus, indem er diejenigen Individuen nserer beiden Tacheenarten (Helix hortensis MürL. und nemoralis L.) - die er, beiläufig bemerkt, betreffs der Nomenklaturfrage endgültig nter dem Gattungsnamen Cepaea Her. aufführt — für albinotisch ; eis deren Gehäuse nicht dunkel, sondern durchscheinend ge- dert sind. Was Helix nemoralis L. im besonderen anbetrifft, so | ält er auch die zuweilen weißlichen Gehäuse dieser Art unter allen änden für albinotisch, wenn sie keine oder hyaline Bänder ie nm und schließt nur jene merkwürdigen Lokalformen aus dem üßersten Westen ihres Verbreitungsgebietes aus, die zwar weiß- m . 2 Br. ot Caesar Boettger: Zur Kenntnis der Landschneckengattung Cepaea ELD. In Nachr.-Bl. d. D. Mal. Ges. Jahrg. 46. Heft 3. p. 98 resp. 109-111. un - 5 — BL “ er - . KETTE an u ER RR 3: j y.r y Rn ı u Fl - j ur “ a; lippige, jedoch dunkelgebänderte Schalen haben und deren ' ebenfalls pigmentiert sind. Er bemerkt dabei weiter, daß “ Tiere mit dunkler und solche mit weißer Gehäusemündung du einander vorkommen und sich deshalb geographisch nicht schei lassen. Schließlich erwähnt er noch, daß gebänderte und u bänderte Formen von H.nemoralis L. pigmentschwache, albine Tie ausbilden können, die sich begreiflicherweise über das ganze Ve breitungsgebiet der Art zerstreut finden, und daß im Pleistocän di pigmentierte, aber dennoch weißlippige Form weiter nach Oste verbreitet gewesen sein mag, als zur Jetztzeit, was sich aus de dunkelgebänderten, aber mit weißer Mündung versehenen ir der H.tonnensis Spss. ableiten läßt!. | Auch Cressmw bringt das Ausbleiben der dunklen Farbe:ü de . Mundsaumes bei #. nemoralis L. in direkte Verbindung mit de farblosen Bändern (a. a. O. p. 76) und erklärt, daß nicht alle: große Feuchtigkeit die Veranlassung zu dieser Erscheinung abgib Er erwähnt ganz besonders, daß er auch in nassen Jahrgänge weißlippige und durchscheinend gebänderte Gehäuse dieser Schneck nur an den nach Norden gekehrten Abhängen des Maintales b Ochsenfurt gefunden habe, welche nur morgens und zuweilen abend von der Sonne beschienen werden, niemals jedoch an den gege Süden gerichteten Hängen. Es liegt somit unter allen Umständeı der Gedanke nahe, daß die Armut an Sonnenbestrahlung eine wesentlichen Faktor für Diaphanie und Weißlippigkeit der Gehäus von H.nemoralis L. bildet. Anderseits läßt es sich jedoch nicht leugnen, daß in Betref der Gehäuse der beiden einheimischen Tacheenarten Albinismus und Diaphanismus etwas schwierig auseinanderzuhalten sind, daß die beiden Erscheinungen zum mindesten bedeutenden Teils ineinande ERORERUR und zwar schon deshalb, weil richtige Albinoschalen 1 Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch darauf aufmerksam machen, auch die größte Spezies der Gruppe T’achea LeacH (nunmehr ebenfalls Cepaea), nämlich Helix atrolabiata Kryn. aus dem Kaukasusgebiet, eine Schnecke mit besonders schön dunkel gefärbter Gehäusemündung, diese weißlippige Form zeigt. Auch hier tritt an Stelle der meist dunklen Bänderung die Bänderlosigkeit ode nur eine schmale durchscheinende, sehr wenig‘ auffallende Mittelbinde auf hell gelblichgrauer Grundfarbe. Im übrigen ist die Schale dickwandig und macht deshalb keineswegs den Eindruck degenerativer Natur, vielmehr werden wir hierin eine Parallelerscheinung zu den hellen, im Gebirge verbreiteten Lokal- spielarten unserer Arianta arbustorum L. erblicken dürfen, die sich bei genauere M Betrachtung vorwiegend als detrita-Formen erweisen. ” a ‚meh ade AN dünnwandig sind. Es geht nun aber Fin phanismus zugleich auch in den Melanismus über, weil er ntlich nur auf der Dünnschaligkeit beruht und nicht kuf Bieieh: | ig em Mangel des Pigments. 7 Mehrere Clausilia-Arten, so besonders laminata Monr., ortho- a Mke., biplicata Monr., dubia Drar., lineolata Heuv uni pli- | E Die. finden sich in tiötschafeigen Wäldern und in feuchten ; Bier; was auch Orzssiıw bestätigt, häufig mit auffallend hellen ‘ farblosen Gehäusen, während diese in trockenen Wäldern meist | dunkleres, aber stark abgesplittertes Periostrakum zeigen. Wir ‚ben es also in ersterem Fall wahrscheinlich mit einem partiellen bi nismus, im letzteren aber zweifellos mit der detrita-Form der reffenden Arten zu tun. Was nun die in unserer einheimischen PR beobachteten binos und Pseudoalbinos anbelangt, so sind vorläufig in unserer ürttembergischen Abteilung der Naturaliensammlung verschiedene legstücke vorhanden, die schon zur Genüge beweisen, daß die tı effenden Schnecken öfters an bestimmten Fundplätzen lokalisiert Ri Es.sind folgende: | Limazx (Heynemannia) masximus-cinereus Lısr., ein Teilalbino, 2 sehr hell mit nur spärlichen dunkleren Flecken, von Ulm durch © Lehrer Saurter 1886. Helix (Trichia) striolata Prr., in vielen blaßgelbgrauen Exemplaren m von. der nächsten Umgebnskt. ‚des Wasserfalles bei Urach, erhalten - _ durch Mittelschullehrer GryEr 1887. Helix (Trichia) hispida-concinna JErFFR., ebenfalls zahlreiche Exemplare vom gleichen Habitus wie bei der vorigen Art, vom gleichen Fundort und demselben Spender. Helix (Chilotrema) lapicida L., in 3 sehr hellen Exemplaren von ebendaher durch Präsident v. Gmerın 1885 und in | Bramplar | von Schorndorf durch Prof. Dr. Vosserur 1881. Helix (Xerophila) ericetorum Mürr. von Nebringen b. ER durch Mittelschullehrer Geyer 1903. B Telix (Tachea) hortensis Müur., ganz hellgelb, wiederum vom - Uracher Wasserfall in 4 Exemplaren durch Präsident v. GmELIN 1885, ferner ein gleiches Stück von Stuttgart durch Apotheker az 1866 und 2 Stücke vom gleichen Habitus durch eben- ‚denselben von Mergentheim. Exemplare mit durchscheinenden ‚Bändern (diaphan-albinistische) sind von I NOBIERSREN Fund- orten Württembergs zahlreich. vertreten. # Helix (Helicogena) pomatia L., in 4 Exemplaren, hellbraungelb bis & fast ganz weiß, vom Hohentriäi durch Oberstudienrat v. KrAuss 1871, ferner ein großes weißes Exemplar aus einem Schnecken- garten im Lautertal durch Baron v. GEmmIngen-Hrmeor 1831. Bi r} Er, We Er! er Mehr Na 9" fi ER In e * re 1 Er 7 r < AED 2 a 2 Ru eo: y i er _— BR WER ebenso weiß, von ‚Achern durch Dr. LAND 1876, sehr zart und dünnschalig, das vereinzelt 'zwis schön dunkel gefärbten Individuen gefunden wurde. “ 1 weiteres solches von Oberwilzingen OA, Hayingen durch Wal schütz Scekenz 1901. 1 von Neckartailfingen mit fast vollständig erhaltenem, elänze hellstrohgelbem Periostrakum durch Mittelschullehrer de u“ >] 1 fast weißes von Pleidelsheim durch Lehrer Srtorz 1896, Bei den weißen Exemplaren ist die Schalenoberhaut Re weg fast ganz abgesplittert. E Clausilia (Alinda) biplicata Moxr. 5 hellgraue Exemplare ve : Beuren durch Mittelschullehrer Geyer 1887, E. Mit der in beiden Verzeichnissen angeführten Xerophila e er cetorum Mürr. von Nebringen bei Herrenberg können wir ei ne jedenfalls seltenen Ausnahmefall konstatieren, da alle xerophile Schnecken, also die Bewohner des Heidelandes, der Böschunge und sonstiger, .dem Sonnenschein mehr oder minder. stark preis gegebenen Geländeabschnitte nach Hartmann und Geyer selten ode gar nicht zum Albinismus oder Pseudoalbinismus hinneigen. Ds gegen könnte hier bezüglich der eben genannten Schnecke auc ein Fall von Diaphanismus angeführt werden. Unsere einheimisch Sammlung besitzt nämlich sehr schöne und große Gehäuse de selben vom Hohentwiel, und zwar neben normalen mit dunkl Bändern auch mehrere solche mit durchscheinenden Bändern, sammelt von Oberstudienrat v. Krauss 1871, zugleich mit de oben angeführten echten Albinos von Helix ohnänid L., welch damals dort neben normalen Individuen vorkamen. 7 Auch hiernach und wahrscheinlich auch noch aus manche anderweitigen Vorkommnissen könnte der Diaphanismus bei dei Gehäusen verschiedener Landmolluskenarten mit einer gewiss Berechtigung als ein besonderes Teilstadium des Pseudoalbinismu vielleicht auch des wahren Albinismus angesehen werden. s. Herr Mittelschullehrer Geyer hatte die Freundlichkeit, mi eine Liste der in seiner reichhaltigen Privatsammlung befindliche Albinos resp. Pseudoalbinos zusammenzustellen. Dieselbe umfaß folgende Arten und beweist, wie namentlich unter unseren Land: schnecken das Hellwerden der Gehäuse weit verbreitet ist: RB: yalinia nitens Mıch. vom „Schatten“ bei PORN und von Neckag tailfingen. : 3 lenticula Heu von Eybach. hammonis STRÖM. von ebendaher. Bohriosdee nitida MüuL. von Neckartailfingen. en Sr EEE Moin, von "Urach, Heilbronn und Oreglingen Ey "ag she rupestris Stun. von Wildenstein a. D. ie (Trigonostoma) obvoluta MüLu. von Urach. . personata Lam. vom Sattelbogen am Jusi, Alb. Fe (Frutieioola) unidenlata Drar. von Mooshausen OA. Leutkirch: Aa 0 eden.ua Drar. vom Seeburger Tal, Alb. EHiei( Monacha) incarnata Möürr. von Backnang. ( Chilotrema,) lapicida L. von Hohenneuffen und Tuttlingen. (Helicella) ericetorum Münı. von Nebringen bei Herrenberg. _(Tachea) hortensis Müru. von Neckartailfingen, Herbrechtingen er und Leutkirch. 0, (Tachea) nemoralis L. von Leutkirch. So Buliminus montanus Drar. vom Roßberg und Hohenneuffen. en 5,0. ..obscurus MürLu. von Beuron a. D. Ba Pupe Jrumentum Drar. von Pleidelsheim. '„ secale Drar. von Backnang. » dolium Drar.. vom Schloß Bronnen a. D. 0». doliolum Brus. vom Wasserfall bei Urach. u, muscorum L. von Neckartailfingen und der Eselsburg a. Brenz. u y.sterri v. Vort#. von Schelklingen und dem Rusenschloß b. Blau- f* beuren. Kt minutissima HaRrTMm. von Arnegg im Blautal. .„. substriata JEFFR. von Teinach. last laminata Mont. von mehreren Orten der Alb. 0, örthostoma MxeE. von Urach. 00. biplieata Mont. von mehreren Orten der Alb. Be. cana HrıLo von Urach. »„ parvula Stun. von Blaubeuren. P 5 dubia Drar. vom Wasserfall bei Urach. (rg „. .eruciata Stun. von ebendaher. Be; lineolata HzıLo von Neckartailfingen. » . plicatula Drar. von Hülben OA. Urach. filograna Rossm. vom Wasserfall bei Urach. Cionella lubrica Müur. von Pleidelsheim und Schlattstall OA. Kirch- 2 heim u. T. Planorbis complanatus L. von Gaisburg bei Stuttgart. Neritina Deals L. von Lauffen a.N. ur En Aus dieser reichhaltigen, alle in Möglichkeit stehenden Vor- kommnisse solcher Art indes zweifelsohne durchaus noch nicht erschöpfenden Liste geht in recht guffallender Weise hervor, daß m hrere württembergische Fundorte, namentlich einige im Gebiet - der Schwäbischen Alb und ganz speziell die nächste Umgebung des Uracher Wasserfalles, albinotische resp. pseudoalbinotische Exemplare verschiedener Arten unserer Landschnecken liefern, und zwar merkwürdigerweise gerade nach der Richtung hin, daß die- selben nieht nur einzeln und zerstreut innerhalb normaler Individue 1e getroffen werden, sondern daß derart abnorme Exemplare zahlreii ic zusammen vorkommen, ja sogar an manchen Fundplätzen fast a schließlich in solch auffallender Hellschaligkeit angetroffen werd en sich daselbst halten und auch regelmäßig fortpflanzen. Hier ka \ man dieselben, wie schon vorhin darauf hingewiesen wurde, tatsäch lich als „Standortvarietäten“ in Anspruch nehmen, als bedingte Varie- täten, deren Entwicklung nach wenigstens einseitiger degenerativer Richtung hin auf ganz besonderen, jedoch noch nicht vollkommer genügend erforschten Ursachen beruht. Jedenfalls handelt es sich um spezielle Einflüsse von seiten des Klimas, der Bodenbeschaffen- heit, des Lichtmangels und der Vegetation, also um äußere Ein- flüsse, welche die Organisationsverhältnisse der Tiere selbst in allgemeinen nicht oder nur in geringem Grade berühren. { Es sei zum Schluß an alle Naturfreunde, Sammler und Jäger” die Bitte gerichtet, auf derartige Abnormitäten in der gesamte n Tierwelt zu achten und der Verwaltung der Naturaliensammlung in Stuttgart darüber Nachricht zukommen zu lassen oder aber, was das Beste ist, die betreffenden Objekte nach Möglichkeit der vaterländischen Sammlung unseres Museums zugehen zu. lassen. Etwaige Beobachtungen über die Lebensweise der Tiere und Auf- schlüsse über die Beschaffenheit der umgebenden Natur sind dabei ° von besonderem Werte. 2 Bug Stand der Wünschelrutenfrage '. De iR SE " Von Dr. Azel Schmidt, Landesgeologe in Stuttgart. i dr rt: ' En den nachstehenden Bericht über den heutigen Stand der helrutenfrage hat die vorhandene Literatur nur unvollkommen ingezogen werden können, da es zurzeit noch nicht möglich ist, die ıtende fremdsprachliche Literatur sich zu beschaffen. angreich ist nach Angaben besonders die italienische über die ee oder „trepidante“ und die französische. Namentlich re über die „baguette divinatoire“ ist seit dem Ruten- er-Tage, welcher im Anschluß an den Psychologenkongreß im 1913 in Paris stattgefunden hat, stark angewachsen. In ] ist man, soweit von hier aus zu übersehen, der „dowsing Bikögenber zurückhaltend, und die dortigen Veröffentlichungen len nicht selbständige Äußerungen der Engländer dar, sondern ‘meist den in Betracht kommenden festländischen Tages- | "m n und Zeitschriften entnommen. Auch sind die Berichte der deutschen und deutsch-österreichischen Fach- und Tagespresse | zu sehr in oft kleinen und kleinsten Provinzialzeitungen ver- eut, als daß hier eine vollständige Berücksichtigung möglich ge- sen wäre. Ebenso ist die periodische Literatur des Handwerkes: ® Brunnen- und Pumpenbauer, der Flaschner, Klempner, Spengler, r Installateure, die der Technik für Gas- und Wasserleitung, die le nieht unwichtige Beiträge zur Frage aufweisen, vollzählig ‘ schwer zu erreichen. Endlich ist mit wenigen Ausnahmen & medizinische Fachliteratur nicht berücksichtigt. er die Tätigkeit und die Erfolge, die der Landrat v. UsLar ° Rute in Deutsch-Südwestafrika aufzuweisen hat, liegen Ken amtlicher Grundlage fußende und umfassende Berichte her noch nicht vor. Und gerade sie wären für die Beurteilung untl Dead | | | 7 Nach einem am Wissenschaftlichen Abend des Vereins in Stuttgart am April 1918 gehaltenen Vortrag. (Vgl. diese J ahresh. 74. Jahrg. 1918. S. XXIIL) Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Wärtt. 1919. 9 | = des Wertes oder Unwertes der Wünschelrute besonders geeigt an Ebenso fehlen, von gelegentlichen Berichten in der Tagespre abgesehen, eingehende Nachrichten über erfolgreiche Tätigkeit 4 Rutengänger im Kriege. 5 Das Sinnen und Trachten der Menschen, sich Kenntnis‘ verborgenen Schätzen zu verschaffen, Erze und Edelmetalle & au zuspüren, um sie sich dann nutzbar zu machen, ist wohl so: t wie das Menschengeschlecht selbst; und es ist nur zu erklärlie c daß man dieses Streben und Begehren, um es nicht zu offen ur unverhüllt zu zeigen, mit Symbolik und Mystik umgab. Das Mitte alter war hierzu gerade eine recht geeignete Zeit, und die mi e alterlichen Vorschriften, welche beim Abtrennen der Rute vo Stamm gewissenhaft beobachtet werden mußten, wenn die Rut brauchbar sein und die heißbegehrten Schätze anzeigen sollt zeugen von solcher Mystik und solchem Aberglauben. er 4 | Aber auch schon im ‘grauen Altertum begegnen wir. Wünschelrute; denn nicht wenige sehen in dem Stabe, mit de Moses beim Zug der Kinder Israels durch die Wüste Wasser 2 dem Felsen schlug, eine Wünschelrute. Den Scythen war sie na Herodots Berichten ebenso, bekannt, wie nach Tacitus den German Dagegen scheinen die Kulturvölker des Altertums, die Grieci und Römer, die Rute nicht gekannt zu haben, da Plinius un Marcus Vitruvius Pollio in ihren.Werken die „virgula mercurialis nicht erwähnen. Bis ins 18. Jahrhundert begegnen: wir überall wo in deutschen Gauen Bergbau getrieben ‚worden ist, dem Ruten gänger, und eine alte sächsische Bergchronik: bringt sogar. unte den Uniformbildern der „Bergbeamten vom Leder“, also der tech nischen Grubenbeamten', das Bild eines solchen‘ Rutengänger:s Indessen wie die Alchimisten verschwinden, die ‘sich anheischig machten, ihren Fürsten und Herren das zur. Befriedigung ihre Gelüste nach Festen und Wohlleben notwendige Edelmetall zı verschaffen, dann aber bei scharfer Beaufsichtigung ihrer Versuche versagten, so ging es auch den Rutengängern, besonders nachdem angelockt durch den guten und leichten Verdienst, . manche! Schwindler und Abenteurer sich in die Zunft der Rutengänge eingeschlichen hatte. Sein Versagen und seine Unkenntnis trug nul dazu bei, daß die ganze Zunft und ihre NtRR Une schneller al ı Im Gegensatz zu diesen hießen die Beamten der Verwaltungen „ Berg g- leute von der Feder*. AR — BI — ns se vcleich in Mißkredit gebracht wurde. Außerdem erwuchs Rutengängern in dem praktisch geschulten Bergmann ein nicht x interschätzender Nebenbuhler, der auf Grund seiner Beobach- en in der Grube weit eher in der Lage war, etwa anzugeben, 6 una wie man einen reichen, an einer Verwerfung abgeschnittenen ing wieder anfahren Köhnte; . phesit Umstand und dann die mit oder infolge der Freiheits- ige einsetzende Änderung der Ansichten über das vorher aus- hließlich den Fürsten oder Landesherren zustehende Bergregal irkten, daß die Zahl der zunftmäßigen Rutengänger, denen also ihre Kunst zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes allein d iente, sich verringerte. Die Rutengängerei als Broterwerb schien ausgeschaltet und nur noch einige wenige, die es nicht notwendig ten, pflegten wenigstens bei uns in Deutschland die Ruten- Bee ‚weiter aus Liebhaberei. ' Wirklich begabte Rutengänger gingen ins Ausland und ver- TORE dort ihr Glück, namentlich in Amerika. Aber bald ge- Era sich auch hier wieder Abenteurer zu ihnen und brachten ie und ihre Kunst in Bedrängnis. Als dann aber Deutschland zu erstarken begann, die Anschauungen über Hygiene sich wandelten, überdies infolge der Bevölkerungszunahme Gegenden zu Besiedelung ‚herangezogen wurden, welche vorher wegen ihrer Wasserarmut F waren, als Deutschland weiter seinen Kolonialbesitz durch { Faktoreien und Farmen zu erschließen und auszunutzen begann dazu Wasser brauchte an Stellen, wo vorher kein Wasser, keine fließende Quelle gesprudelt hatte, da stellten sich auch vieder die Rutengänger ein; manch einer erinnerte sich der Fähigkeit seines Groß- oder Urgroßvaters und suchte aus alter Truhe die Rute wieder hervor und versuchte mit ihr sein Heil. Dem einen waren Erfolge beschieden, die Rute eines anderen ver- sagte. Zunächst einzeln auftauchend, schwoll etwa seit 1900/ 1902 die Zahl mehr und mehr an, wurde-aber auch sehr bald durch E eeignete Elemente verstärkt. Damit mehrten sich sofort die Falle, wo die Wünschelrute Mißerfolge aufzuweisen hatte. Die - krassesten wurden durch die Presse bekannt und jetzt nahmen sich B bus, veranlaßt durch einen Aufsatz des als Rutengänger bekannten Herrn v. Bürow-Bor#skamp im „Prometheus“, die Wissenschaften der Sache an, ließen aber dena bald iöder davon ab. Denn die Frage, welche Wissenschaft für die Erscheinungen ‚beim Ausschlag der Wünschelrute zuständig ist, ließ sich nicht‘ 9%* I» Pr 3; 132 wi leicht beantworten. So trieb man Eeriisiinine Bar eine Zeitlang eine Vogel-Strauß-Politik. Vielfach lehnte man die ganze Sach mit einem überlegenen Achselzucken, hier und da auch wohl etwa; kräftiger und in einer etwas weniger höflichen Form ab. Dei Stein kam aber ins Rollen, als im Jahre 1906 unsere. Keichg bebörden den bekannten tee Landrat v. UsLar, zur Wasseı beschaffung nach Südwestafrika entsandten. Ein Streit hub an für und wider, und wenn auch einige besonnene Köpfe zu ruhige Betrachtung der Sachlage mahnten, so tobt der wissenschaftliche Kampf für und gegen die Rute heute noch unvermindert und mit großer Heftigkeit fort. 4 Dieser Kampf ist aber nicht neu. Schon im Mittelalter sehe) wir die verschiedenen Ansichten vom. Wert oder Unwert der Wünschelrute verbreitet. Während z. B. TuEorHrAsTUs PARACELSUS 1574 von „unsicheren Künsten der Rute“ spricht, tritt der fran- zösische Abb& LorRAIN DE VALLENoNT für sie ein. Diese Beispiele von Anhängern und Gegnern der Rute ließen sich beliebig ver- mehren. Heute haben wir auch begeisterte Anhänger der Rute, freilich eine nicht große Zahl; wohl die meisten Menschen gehören heute zu den Zweiflern, wenn sie es auch nicht Öffentlich aussprechen andere wieder verhalten sich abwartend in diesem Streite der Meinungen. Mit Ausnahmen lehnt die Geologie die Wünschelrute ab, am lautesten und schroffsten die Preußische Geologische Landes anstalt, die durch den Mund ihrer Beamten, der Herren Landes- geologen GAGEL und WoLFF, von einem „Unfug“ und „Rutenwahn“ ' sprechen läßt. Da aber andererseits nicht zu leugnen ist, daß, wie weiter gezeigt wird, in manchen Fällen die Wünschelrute‘ Erfolge aufzuweisen hat, wo die geologischen und sonstigen Ver- hältnisse keinen Anhaltspunkt für das Vorhandensein von Boden- schätzen oder Wasser ergeben, so dürfte vorläufig eine vorsichtige Zurückhaltung eines vernichtenden Urteils angezeigt sein. | Es ist deshalb auch zu begrüßen, daß sich 1911 vorurteils- freie Männer der Wissenschaft mit Anhängern der Wünschelrute unter Führung des Geheimen Admiralitätsrates Franzıus zum „Verband zur Klärung der Wünschelrutenfrage“ zusammengefunden ‚haben. Erfreulicherweise haben sich diesem Verbande auch nach und nach namhafte Vertreter der Geologie beigesellt oder stehen’ ! Vgl. Eisenacher Protokoll. 1910. S. 10 u. 12. Er na Bi: 1 ; j E Be | — 13 — 1 doch wenigstens, auf Grund ihrer Veröffentlichungen, nicht off und ablehnend gegenüber !. | „,, Pisser Verband, der 1911 zum ersten Male in Hannover, | 'zum zweiten Male in Halle tagte, gibt auch eine Verbands- ei tschrift heraus, von der seit 1911 in zwangloser Folge 8 Hefte “erschienen sind. Dabei ist er in erster Linie bestrebt, die noch trittige Frage nach dem Wesen der Wünschelrute ihrer Lösung tgegenzuführen. Denn hierüber ist bisher noch nichts Sicheres jekannt; wir wissen nicht, welcher Art die Kräfte sind, die die wute in der Hand des Rutengängers ausschlagen lassen, und selbst “erfahrene, erfolgreiche und bekannte Rutengänger sind sich dar- über nicht klar, sagte doch Landrat v. Ustar in der Sitzung des deutschen Landwirtschaftsrates am 17. II. 1909 hierüber: „Es ist annt, daß man das Wassersuchen, wie ich es mit meiner Wünschel- rute betreibe, von seiten der Wissenschaft stark angezweifelt hat. Ber" s felen eben noch alle Erklärungen dafür und auch ich selbst 5 x keine zu geben.“ Weiter stellt er die Forderung auf, daß es Pic der Wissenschaft wäre, Ursache. und Wirkung dieser heinungen zu erklären, anstatt Bewer Dinge einfach zu achen und zu verneinen“. | B: Een Forderung, so berechtigt sie auch ist, ist schwer zu erfüllen; denn der Mensch verfügt eben nur über seine fünf Sinne; 5 fehlen ihm manche, z. B. für Magnetismus, Elektrizität, Böntgen- rahlen, Radioaktivität usw. Auch auf dem Rutentage in Halle ist re Einigung der vielfachen, dort geäußerten Ansichten nicht erfolgt. © An Erklärungsversuchen hat es freilich nicht gefehlt; man ach von „menschlicher Elektrizität“, von „tierischem Magnetis- 3“ oder Eee sonst das Aibscktagen der Rute zu erklären. nder „Umschau“ (1906, Nr. 38) werden indessen auf dieser Grund- ge aufgebaute Versuche vom physikalischen Standpunkt aus wider- gt. Schon früher nahm der von Stuttgart gebürtige Karı Frei- ” T v. REICHENBACH zur Erklärung der Wünschelrutenerscheinungen die von ihm aufgestellte Od-Theorie in Anspruch, nach. welcher sensible und besonders befähigte Menschen eine zwischen Elektrizi- tä ‚„ Magnetismus, Wärme und Licht liegende Kraft empfinden sollten. Nachdem diese Theorie als ein Irrtum erkannt worden ist, hat sie aus der Zahl der Erklärungsversuche auszuscheiden. Trotz- 2 _ * Unter anderen: Brunss- Clausthal, 7 H. Hass-Kiel, Hauruar-Hildesheim, Hexnıc- -Tübingen, Hoernes-Wien, KALKowskY-Dresden, "SaLomon - Heidelberg, Wauzuen- Halle, + F. We M. Weper-München. v Be "y Se — WB — u dem benutzt sie noch in neuester Zeit in wenig abgeänderter Forı | Dr. Vor und der Wiener Psychologe, Prof. Bexevıxr. Weiter nimm eine große Zahl psycho-physiologische Beeinflussungen, ander: Strahlungen in Anspruch, ohne sich klar über Wesen, Art unda Zustandekommen dieser Strahlen auszulassen. Auch die neuerlicheg Entdeckung, daß Wasser, insbesondere Grundwasser, die über ihm? befindliche Atmosphäre beeinflußt, indem es die elektrische Leitungs. fähigkeit herabmindert, ist herangezogen worden. Die Erklärung dieser Erscheinung, daß das Wasser eine abschirmende Wirkung auf die aus tieferen Erdschichten empordringenden Strahlen, dit y-Strahlen ausüben soll, ist infolgedessen nur in wenigen Fällen auf die Wünschelrute anwendbar. Viele Anhänger hat auch die Erklärung gefunden, daß der Organismus des Rutengängers au Zustandsänderungen der Atmosphäre reagiert, die durch strömendes bezw. gespanntes Wasser oder durch sonstige Bodenschätze beein- flußt wird. Hierher sind auch die Erklärungsversuche des Frank furter Ingenieurs ScHermuLy zu rechnen, der auf der Hallenser Tagung von einer chemisch-physikalischen Beeinflussung spricht. Nach den Rutengängerversuchen im Schachte des Kaliwerkes „Riedel“ bei Hänigsen scheint dieser Erklärungsversuch am wenigsten aus sichtslos, vielmehr besonders wert, weitere Versuchsreihen an {hi - anzuschließen. Es besteht also noch keine Kinigikökt; wie das Wünschelriteil phänomen zu erklären ist, und damit hängt enge zusammen, daf Rutengänger und Wissenschaft über die Ansichten, welche Organe des menschlichen Körpers als Vermittler oder Überträger in Betracht kommen, geteilter Meinungen sind. Einige nehmen den Geruchsint in Anspruch. Wenn andererseits Rutengänger behaupten, in Gummi- | schuhen nicht arbeiten zu können, so dürften bei diesen die Nerven der Unterextremitäten als Mittler in Betracht kommen. Andere Rutengänger bedienen- sich, besonders bei vorkommenden Tiefen- bestimmungen, sogenannter erdender Drähte, die sie an ihre Rute hängen; hier kämen älso die Vorderextremitäten mit ihren Nerven als Vermittler in Betracht, die die Handmuskulatur in Tätigkeit und damit die Rute in Schwingungen versetzen. Also auch darüber herrscht bis jetzt noch keine Einigkeit, durch welche der mensch- lichen Organe die äußeren Einflüsse aufgenommen werden, die die Rute in der Hand des Rutengängers ausschlagen lassen. Sicher und, allgemein anerkannt ist nur, daß nicht jeder Mensch für Rutenversuche tauglich und geeignet ist; aber welche Be: — S; un I: ARERE ehäbiechen Eigenschaften ihn dazu befähigen, ı wir vorläufig noch nicht. Weiter besteht darüber Einig- 3 man vorerst, ja wahrscheinlich für immer des Zwischen- Bm subjektiven, des fühlenden menschlichen Organismus t wird. entraten können. Denn alle Versuche, die angestellt an sind, die Rute ohne Zwischenschaltung des Menschen zum ;hlag zu bringen, sind fehlgeschlagen, und alle Apparate, Iche unter der Voraussetzung einer elektrischen oder magnetischen inwirkung auf die Rute konstruiert worden sind, haben. versagt. eider ist über solche Versuche, die in wissenschaftlichen Instituten rüber angestellt sind, nur wenig in die Öffentlichkeit gedrungen, über die Versuche unter Prof. Sommer in Gießen und Prof. ELZNER in Freiberg, über die nur ein kleiner Freundeskreis auf jü nölichem Wege unterrichtet ist. Diese Zurückhaltung ist aber f Wissenschaft seitens der Rutengänger übel gedeutet worden, ü gerade ‚die Rutengänger, die am wenigsten zur Klärung der » nach dem Wesen der Rute und dem Zustandekommen ihres ee beigetragen haben,. sind es, welche dies ernsthaften | ı sehr verständliche Schweigen der Wissenschaft als Un- re eit in alle Welt hinausschreien und dann in der Überschätzung r Leistungsfähigkeit der Rute selbst beträchtlich hinausgehen, Jd mehr: versprechen, als selbst die überzeugtesten Anhänger der > dieser selbst zutrauen. Gegen derartige Vertreter hat man n auch. allerseits ernsthaft Front gemacht und nicht zuletzt ist 1 diese ‚Auswüchse die geologische Wissenschaft aufgetreten. N tes doch gerade die Geologie, bezw. die angewandte Geologie, n Bereich sich die Wünschelrute bis vor kurzem als fast ges Wirkungs- und Betätigungsgebiet auserkoren hat. Denn Erfolgs; ‚die nach Prof. Hzxnıc’s: Bericht der Rutengänger ZARSEN auf medizinischem Gebiet aufzuweisen hat, und die es nicht isschließen, daß die Rute in der Hand eines befähigten Ruten- ıgers die medizinische Diagnose zu unterstützen, vielleicht in anchen Fällen sogar die Röntgendurchstrahlung zu ersetzen ge- Br sind meines Wissens bisher noch nicht näher nachgeprüft. ist‘ vorläufig die Geologie diejenige Wissenschaft, und ihr bes :ob,, uperarligt Auswüchse gebührend in die Schranken zu "Eine andere: Frage ist es akledinge‘; ob die Geologie als > über: den Wert ‘oder -Unwert' der Wünschelrute an sich zu 'zu'sitzen hat. Diese Frage ist aber ‘zu verneinen; denn > a Be die Geologie kann wohl einen Erfolg oder Mißerfolg der Wünsch rute beurteilen; es kann aber nicht ihre Aufgabe sein und es lie ihrem Forschungsbereich völlig fern, das Wesen der Wünschelrı zu ergründen. Solange dieses daher nicht entschieden ist, solan Physik, Chemie, Elektrizität, Physiologie und Psychologie sich nic über das Wesen der Wünschelrute klar geworden sind, muß si auch die Geologie mit einem: „wir wissen nicht“ bescheiden. Indessen führt diese Betrachtung über Erfolg oder Mißerf der Wünschelrute zu der Frage, in welchem Falle wir von ei Erfolg der Rute überhaupt zu sprechen berechtigt sind. Erkl z. B. ein Rutengänger, daß der Ausschlag seiner Rute an eit bestimmten Stelle Eisenerz verheiße und die daraufhin vorgenomme Aufgrabung ergibt nur das Vorhandensein einer 'erzfreien Ve werfungsspalte, so liegt ohne weiteres ein Mißerfolg der Rute vo Die Antwort wird aber schwierig, wenn der Schurfstollen eine Veı werfungskluft anfährt, die in einer Ausfüllungsbreccie einige Bohi erzkörner führt. Dieser Masse wird die heutige Hüttentechnik ni die Bezeichnung „Erz“ zuerkennen. Und doch wird der überzeugt Rutenanhänger hierin einen vollen Erfolg seiner Rute erblicker denn sie hat Eisenerz an einer Stelle angezeigt, an der kein Geolog auch wenn er das Vorhandensein der Spalte erkannt hatte und m der Möglichkeit, in ihr auf einige Bohnerzkörner zu stoßen, rechn konnte, zu einem Schurfversuch geraten hätte; von vornherein wir er sich sagen, daß diese Erzmassen zu geringfügig sind, um jema) eine technische Bedeutung zu erlangen, und daher schweigen. Ähn lich liegen vielfach auch die Fälle mit dem Wasser, das’ durch di Wünschelrute angezeigt wurde. Wohl ist dem „Verbande zw Klärung der Wünschelrutenfrage* beizustimmen, daß 'es für ihn bei seinen Forschungen nach dem Wesen der Wünschelrute gleich gültig ist, ob, in welcher Menge und Beschaffenheit die Rute Wasse! oder Erz anzeigt. Aber die Allgemeinheit wird diese praktisch bedeutsame Frage stets in den Vordergrund rücken und rüc) er müssen. Denn es ist naturgemäß nicht gleichgültig, ‘ob eine Quelle oder ein unterirdischer Wasserhorizont durch kostspielige Bohrunget erschlossen wird, dessen Ergiebigkeit so gering ist, daß sie prak- tisch bedeutungslos ist, oder deren Beschaffenheit vom sanitären’ Standpunkt aus die Benützung des erschrotenen Wassers ausschließ Bl Ein salziges,. brackisches oder stark gipshaltiges Wasser ist fürd eine Farm zur Erhaltung und Tränkung des Viehstandes ebense wertlos wie für eine menschliche Siedelung auf einer Nordseehalig TE 5 — | — — u m a —_ _ Gen: you; während‘ andererseits dasselbe Wasser zu in- va Benin, .z. B. als Kühlwasser nicht zu beanstanden ist. ie Praxis darf und muß daher einwandsfreie Qualität und hin- chtlich der Quantität verlangen, daß die Ergiebigkeit der durch ) ing erschlossenen Quelle nicht unter ein gewisses, dem Zweck ngep: ‚Bios Mindestmaß herabsinkt. Diese für die praktische Voll- 3 Bir des Wünschelrutenerfolges wichtigen Fragen erklären ıch die Verschiedenheit, mit der das Reichskolonialamt einerseits, Herr v. UsLar andererseits die Tätigkeit seiner Rute in Bader rika beurteilen. Die Reichsbehörde und mit ihr auch die All- emeinheit hält eben daran fest, daß ein sehr bescheidenes Mindest- naß und einwandsfreie Beschaffenheit des erbohrten Wassers für lie NR des Erfolges oder Mißerfolges maßgebend sein Er ‚ während Herr v. Ustar jede Bohrung als erfolgreich anspricht, | geesi Wasser geliefert hat, ohne Rücksicht auf Menge und 2». So kommt nach den bisher bekanntgegebenen Teilergebnissen das Retehököleniälamt unter Zugrundelegung einer für eine Farm )ls Mindestmaß anzusprechenden Schüttung von 3001 in einer Stunde zu dem Ergebnis, daß’an rund 60°, der Ustar-Stellen Fehlbohrungen gen 40% erfolgreiche zu verzeichnen sind, während Herr v. Ustar, sn ohne Rücksicht auf Ergiebigkeit und Brauchbarkeit auf 79, zw. 83% Erfolg’ kommt. Außerdem hebt noch die amtliche Zu- nenstellung hervor, daß Herrn v. Ustar’s Rute von 113 Stellen 583mal an 'solehen Punkten schlug, wo auch Laien, bezw. in Süd- westafrika erfahrene Farmer Bohrungen angesetzt haben würden. Ein Vergleich der Usıar-Stellen und der von Fachgeologen aus- gewählten Stellen läßt sich leider nicht geben, da die Zusammen- stellung nur zwischen Ustar- und Nicht-Ustar-Stellen unterscheidet, er diesen aber alle die Punkte zusammenfaßt, die „teils von ch! . teils von’ Farmbesitzern und Laien angegeben worden “. „Auch steht es nicht einwandfrei fest, ob nicht von den mbesitzern und Laien die Wünschelrute velogentlich mit heran- | erogen worden ist.“ „Legt man weiter die obengenannte Mindest- ı Fergiebigkeit als Maßstab an und zieht nur die Stellen in Betracht, R v > Cneh mehr als 300 Stundenliter zusammenlaufen, die also als ‚praktisch ergiebig‘ zu bezeichnen sind, so schneiden die Nicht- Ustar-Stellen noch besser ab als die Ustar-Stellen.“ j - Für die Entscheidung des Erfolges einer Bohrung ist aber auch die Tiefe maßgebend. Hatte man an einer von einem Fach- m nn, einem’Geologen angegebenen Stelle die gemutmaßte Tiefe — 1385 — nur um. wenige Meter überschritten, ohne Wasser erschroten z haben, so wurde die Bohrung als erfolglos aufgegeben, währen Herr v. Uszar häufig das Weiterbohren „vielfach bis zur Grenze de Leistungsfähigkeit der Bohrmaschinen ‚wünschte‘“. Trotz der m der’ Bohrlochtiefe zunehmenden Aussicht auf Erfolg sind eine ganz Anzahl solcher Bohrungen selbst im Sinne Herrn v. Ustar’s erfolg los geblieben — 27 von 113 —, obwohl oft das Bohrloch das vier fache der Uszar’schen Angabe erreicht hat, so z. B. (Om bei 141 Voraussage. | er gesagt werden, daß die bisherige Veröffentlichungen ein klares Bild über die Erfolge des Herrm® v. Ustar noch nicht ergeben, ein abschließendes Urteil nach: nich erlauben. | Über die Rutenerfolge bei der Wassersuche innerhalb Deutsch lands ist naturgemäß nur schwer ein einigermaßen richtiges Urteil zu fällen. Zweifellosen Erfolgen stehen aber auch ebensolche Mi£ erfolge gegenüber, und es ist auf Grund der mir allein zur Ve fügung stehenden Zeitungsnotizen nicht möglich, Erfolge gegen Miß- erfolge, die namentlich nur zu oft verschwiegen werden, abzuwägen. Hierüber könnte wahrscheinlich das Archiv der Preußischen Geo logischen Landesanstalt, in dem alle Berichte aus Preußen und den thüringischen Staaten gesammelt sind, Aufschluß geben. In Süd- deutschland haben die schon seit längerer Zeit bestehenden geo- logischen Landesanstalten die Beratung der wasserbedürftigen Ge- meinden in die Hand genommen, und bei uns in Württemberg haben die Rutengänger auch kaum Gelegenheit, ihre Kunst auszuüben, da in den letzten Jahren fast alle wasserbedürftigen Gemeinden zu | größeren Wasserversorgungsgruppen zusammengefaßt sind. 3 Strenge Kritiker machen auch ‘die Anerkennung eines Ruten erfolges von dem durch den Rutengänger zu erbringenden Nach- weis abhängig; daß Wasser nur an der gewünschelten Stelle, nicht aber auch sonst in der näheren Umgebung vorhanden: ist. Dieser Nachweis, so leicht er auch bei nicht gescheuten Kosten durch eine Bohrung in der Nachbarschaft des ersten erfolgreichen: Bohrloches zu erbringen wäre, ist bisher wohl kaum versucht worden. Indessen ist es für ein gerechtes Abwägen des Wertes oder. Unwertes eines Rutenerfolges meines Erachtens nicht ohne Bedeu- tung, Fälle kurz zu besprechen, in denen die Wünschelrute mit Vorteil benutzt worden ist: Einige solcher seien nach den’objektiven Berichten der betreffenden Behörden wiedergegeben, wie ‚sie in.den U — n des Vereins zur Klärung der Wünschelrutenfrage“ ver- at wind. Der eine Fall betrifft die Dichtungsarbeiten an "Talsperre bei Tambach im: Thüringer Wald. Hier ie nach Erbauung der Sperrmauer beim Aufstauen erheb- © Wasserverluste bis zu 215 Sekundenlitern, welche die Wirt- al keit: der ganzen Anlage in Frage stellten. Nach vor- mm ı Dichtungsarbeiten verblieb immer noch ein Verlust 1.90 Sekundenlitern. Die oberflächlich nicht erkennbaren rstellen mit Hilfe der Wünschelrute aufzusuchen, erbot sich r Ausführung der Dichtungsarbeiten nie Brunnen- Dis aus Gotha. Nachdem Dörr eine Probe seiner Befähi- ing dem Bauleiter, Baurat GöTTE, gegeben hatte, überwand dieser ‚seil ee itonen: gegen die Wünschelrute; es gelang auch Dörr, die kerstellen aufzufinden. Färbeversuche mit Eosin, später solche it empfindlichen Reagentien, mit NaCl und AgNO,, bestätigten e Richtigkeit der Dörr’schen BEER Ein zweifelfreier- u. | » Wünschelrute! Ein weiterer Fall betrifft die Versuche, die das städtische | Br srbauamt München 1911 zur Auffindung von Wasserleitungs- rüchen angestellt hat. Unter dem etwa 60. Mann starken iterbeamtenpersonal fanden sich zwei, darunter der Rohrwart on RINGER, in dessen Hand die Rute auf Leitungsrohre besonders brengiene. Er wurde im Jahre im ganzen in 46 Fällen zogen und fand in rund 40 % der Fälle die Bruchstelle, in 1% der Fälle war eine Eintscheiduinp, ob Erfolg oder Mißerfolg et: ‚schwierig, in:36% der Fälle fehlte er. Es zeigte sich ‚ daß er hierbei manchmal durch anderes, durch Röhre des vasserleitungsnetzes, überdeckte Dohlen und Traufrinnen, Gas- e und elektrische Leitungskabel offenbar beeinflußt worden war. net man dieses mit ein, so erhöht sich die .Zahl der Treffer - 48 %, die Zahl, wo er fehlte, sinkt auf 11% herab, die übrigen lle blieben nach Ansicht des Münchener Bauamtes unentschieden. sichert Versuchen über das Auffinden von Wasserrohrbrüchen it pe der Rute‘ berichtet A. Hrın-Zürich aus der Schweiz. "In den Münchener Berichten finden wir zum ersten Male ein- utige Hinweise, daß die Rute in der Hand eines befähigten Ruten- “ gers nicht nur auf fließendes Wasser allein reagiert, sondern uch durch: andere ' Einflüsse zum Ausschlagen gebracht werden nn.. In manchen ‚Fällen vermochte Kurrınger anzugeben, daß in solcher Ausschlag‘ seinem Gefühl: nach anderer Art gewesen sei. Such. -— ” Für die Frage nach dem Zustandekommen der Ruter ausschläge scheint dies recht bedeutungsvoll zu sein und es seie | daher noch einige Fälle kurz besprochen, in denen nicht Wasse ' sondern andere Materien die Rute schlagen ließen. Im Anschluß an den Rutengängertag in Hannover im September 1911 wurde | auf Anregung Rutenversuche unter Tage, und zwar auf dem.Kali | werk Riedel bei Hänigsen (unweit Burgdorf in Hannover) an | gestellt. Dort ist das dyadische Stein- und Kalisalzlager z _ mehreren steilstehenden, z. T. sogar überkippten Sätteln und Mulde: | zusammengestaucht. Für die Versuche stellten sich 4 Rutengänge r zur Verfügung, von denen noch keiner je in ein Bergwerk ein | gefahren war und die keinerlei bergmännische, bezw. geologisch Kenntnisse vom Bau der Lagerstätte besaßen. Die Versuche fande N auf der ausziehenden Wetterstrecke der 500 m- und der 650 me & bei ausgeschalteter elektrischer Beleuchtung statt. Nur von der, Lampe des Begleiters erleuchtet, war eine.Beobachtung des Farben. wechsels an den Streckenstößen ausgeschlossen; überdies übe - ziehen sich in der ausziehenden Wetterstrecke sehr rasch die Stöf durch den angesetzten Staub und Pulverschmand mit einem ein- | förmigen Grau. Jede äußere Beeinflussung. war also bei dieser Versuch ausgeschlossen. Alle Rutengänger hatten nun an den | selben Stellen die stärksten Ausschläge; auch betonten alle, daf ; ihre persönlichen Empfindungen hier im Salz ganz andere seier als bei ihren sonstigen Suchen, z. B. nach Wasser. Der Vergleich | der Punkte stärkster Ausschläge mit den den Gebirgsbau zeigen- den Grubenrissen ergab, daß die Ausschläge stets "mit einem . Wechsel des Gesteins- bezw. Salzcharakters zusammenfielen, ur zwar zeigte sich im Kalisalz die stärkste Rutenreaktion, im An- hydrit und Salzton blieb die Rute in Ruhe, im Steinsalz erfolgt ein nur mäßiger Ausschlag. Querschläge und abzweigende Strecken übten nur dort einen Einfluß aus, wo sie mit 'einem Gesteins wechsel in Zusammenhang standen, z. B. bei Abbaustrecken;; sonst wurden sie obne Ausschlag überschritten, z. B. die zur Pulverkammers Lampenstube, Gezäheausgabe. Zur Nachprüfung dieses auffälligen Ergebnisses wurden ähnliche Versuche im Anschluß an den nächsten Rutengängertag in Halle-Saale, und zwar auf dem Moltke-Schacht der Saline Schönebeck angestellt. Infolge der fortschreitenden Kenntnis vom Bau der Kalisalzlagerstätten hatte man auch auf diesem, ursprünglich nur zur Steinsalzgewinnung abgeteuften Schacht Kalilager angetroffen und war gerade daran, sie durch Strecken 1 — a Abban zu erschließen. Man stellte hier aber die Versuche en Tage an, indem man die Rutengänger genau über den auf- ahrenen Strecken entlang führte. Überall dert, wo unter Tage ‚der Strecke Kalisalz angefahren war, hatte der Rutengänger en starken Ausschlag. Zwei Ausschläge lagen über Punkten, che die Strecken unter Tage noch nicht erreicht hatten; indessen re an beiden nach den damaligen untertägigen Aufschlüssen ein zchstreichen des Kalilagers zu erwarten. Auch für diese Punkte t sich nachträglich die Richtigkeit des Rutenausschlages bestätigt. Auch van Wervere! berichtet über die Fähigkeit eines alten elsässischen Arztes, mittelst der Rute Kali- von Steinsalz unter- »n zu können. Alle diese Versuche scheinen geeignet, zwar ‚den Leugner der Wünschelrute zu bekehren, wohl aber naeh- lich zu machen. Weitere im Anschluß an den Hallenser Rutentag gemachte he haben ebenfalls beachtenswerte Erfolge gehabt, z. B. zur _ lung von Sol-, Wasser- und elektrischen Starkstromleitungen »l der Saline Dürrenberg, zum Nachweis von tiefen, ober- ich nicht erkennbaren Wasserlosungsstollen, z. B. des Frosch- im Mansfelder Kupferschieferrevier, sowie bekannter üllter „Gipsschlotten“ ebendort geführt. en den meisten dieser Fälle merkten die verwendeten Ruten- : an der Verschiedenheit des Ausschlages und der dabei sich lenden persönlichen Empfindung, daß es verschiedene Materien die die Rute ausschlagen lassen. Bei längerer Erfahrung erfahrene Rutengänger auch die Ausschläge zu unter- iden und manchmal richtig zu deuten. Dies zeigt sich wohl ich darin, daß die Rutengänger bei der Suche nach Wasser, Kali, sunkohle, Erdöl, Erz sich vielfach verschiedenartiger Ruten, z.B. r aus Eisen, Kupfer, Neusilber oder Drahtspiralen bedienen. er oben genannte Frankfurter Ingenieur ScHEruuLy wendet auch je :h dem von ihm zu findenden Objekt verschiedene Füllungen der >] seines „Wünschelrutenpolarisators“ an. Bei den einzelnen utengängern herrscht aber hinsichtlich der Wahl des Rutenmaterials ine Übereinstimmung ; alle sind individuell verschieden veranlagt. Alie bisherigen Versuche, sowohl die seitens der Anhänger er Wünschelrute, wie auch die wenigen bekannt gewordenen — | ne —— | | Dep R en en nn ge — - - “u ” y u En nn ee een ne nn - Ir i =. F ! Siehe: „Die Wünschelrute“ (Offizielles Organ des „Internationalen Vereins E Rutengänger“, herausgegeben vom Verlag: „Das Wasser“, Leipzig, Querstr. 17), 916, No.3 vom 25. I. a Er wissenschaftlichen, das Wünschelrutenproblem zu lösen, kö, ine aber nicht befriedigen. Denn die Voraussetzungen und Grundlage auf denen sie aufbauen, sind entweder als unhaltbar erkannt, ode noch zu unsicher und schwankend für eine einwandfreie Deutun und Erklärung. Aber abtun und mit stillschweigendem Achsel zucken übergehen kann die Wissenschaft nach den letzten Ei fahrungen die Wünschelrute nicht mehr. Allerdings haben aud diese zugunsten der Rute zu verbuchenden Versuche eine Lösun der Frage nach der Natur und dem Wesen des Rutenausschlage und seiner wissenschaftlichen Erklärung nicht herbeigeführt. Siche ist aber, daß nicht jeder befähigt ist, mit der Wünschelrute e folgreich zu arbeiten. Deshalb ‚hat die Wissenschaft, wenn sie dieses Problem ergründen soll, das Recht zu fordern, daß mu wirklich befähigte Elemente, nicht aber auf die menschliche Dumm heit bauende Schwindler und Charlatane zu Rutenuntersuchunge herangezogen werden, eine Forderung, die die Rutengänger schom selbst, vielleicht unbewußt, dadurch gestellt haben, daß si regierungsseits die Privilegierung befähigter Rutengänger oder ein Art Diplomerteilung an solche verlangt haben, um sich und di Allgemeinheit gegen eine wilde Rutengängerei zu schützen. Dies: Forderung ist aber nur erfüllbar, wenn sie allgemein anerkannt un beachtet wird. AlleFälle von Rutengängerei müßten mit'voller Namen: angabe des Rutengängers und ohne Rücksicht, ob er mit oder ohn Erfolg gearbeitet hat, veröffentlicht werden. Nur so ist es möglichy die wirklich befähigten Rutengänger vom Mitläufer und Schwindle zu trennen. Erst wenn dies erreicht ist, kann die Wissensch af | an die Untersuchung dieser begabten Rutengänger herangehen un die Voraussetzungen für eine Eignung zum Rutengänger ergründen | eine Frage, an welcher Laientum wie Wissenschaft, BuleneWege : wie Geologe in gleichem Maße interessiert ist. > ge * 7 un y | S Neues zur württembergischen Vogelfauna. er. Von Dr. W. J. Fischer, Ale Seminaroberlehrer in Tempelhof/Crailsheim. Br; | Im letzten ns dieser Jahreshefte beschäftigt sich d. Boonnen mit „einigen Fragen bezüglich der einheimischen Vogel- fauna, besonders etlicher Wintergäste und Irrgäste, im Zusammen- | h 0 Sinne dem Klima Württembergs“. Hinsichtlich der Bezeichnung SC hiedener Arten als Winter- oder Irrgäste kommt Buchner zu nderen Ergebnissen als ich in meiner „Vogelwelt Württembergs“ | vom Jahr 1914, die ihm im übrigen mit als Grundlage seiner Arbeit dient. Ich werde nun im folgenden einige Bemerkungen zu Buchner’s Ausführungen machen und weiterhin vor allem Er- günzungen zu meinem Buch bringen. In den seit Abfassung des nannten Werkes verflossenen 6 Jahren sind mir von verschiedenen "Seiten wertvolle Mitteilungen zugegangen, insbesondere von den Jerren Pfarrer Mürveı in Unterregenbach bei Langenburg, Ernst LEn, bisher in Korntal, E. Scnüz in Stuttgart. Außerdem habe ie ! selbst durch Fortführung meiner Studien am Federsee — deren Ergebnis demnächst im Druck erscheint — und Beobachtungen in anderen Landesteilen neues Material gesammelt. Mit Rücksicht auf den knappen Raum soll nur auf verhältnismäßig wenige Arten Bee werden, und auch bei ihnen werde ich mich im all- einen auf das Wesentlichste beschränken. g Lachmöve, Larus ridibundus L. Auf einer Insel des Federsees seit 1914 neue, ziemlich stattliche Brutkolonie. 1917 und 1918 wieder Abnahme. | Zwergseeschwalbe, Sterna minuta L. In einer Sammlung zu zu Oggelshausen am Federsee habe ich ein Stück dieses Irrgastes | estellt. Herr H. Häinnte macht weiterhin die Mitteilung, er habe 1917 den Vogel auf einem Pfahl im Federsee sitzend beobachtet. 4 'Trauerseeschwalbe, Hydrochelidon nigra (L.). BUcHNER lt die Art nur bedingt zu den Nichtirrgästen des Landes (a. a. O. E> S. 203). Auf dem Federsee ist sie sicher Brutvogel. —,, Mi, — Kormoran, Phalacrocorax carbo (L.). Die Art ist meines Erachtens keinesfalls zu den Irrgästen (s. BucHxER), sondern zu den nicht einmal seltenen Wintergästen zu zählen. Im Jahr 1915 ist sie sogar am Bodensee — auch im württembergischen Anteil — so stark aufgetreten, daß nach mündlichen Mitteilungen des verstorbenen Herrn Öberstudienrats Dr. LAMPERT von einem Fischereiverein weitgehende Maßnahmen zu ihrer Verminderung verlangt wurden. | Eisente, Nyroca hyemalis (L.). Für das Innere des’ Landes durch ei Erlegung eines Weibchens im November 1915 am Federsee nachgewiesen. | Kiebitz, Vanellus vanellus L. Als weiteres Brutgebiet (vgl. meine „Vogelwelt Württembergs“) führe ich das Tal zwischen Waldtann und Marktlustenau und einige benachbarte Gebiete im Oberamt Crailsheim an. Hier wurde das Nisten seit vielen Jahren regelmäßig festgestellt. Nester auf sumpfigen Wiesen. Am 19. März 1919 sah ich bereits ein volles Gelege. Vereinzelt hält sich der Kiebitz hier auch im Winter auf. — Nach einer Mitteilung von ” Herrn Burrer-Maulbronn brüteten 1916 am Roßmeiher etwa 8 Paare, Hunderte zogen durch. Schinzischer Strandläufer, Tringa alpina schinsi) Brenn. Ein Stück vom Federsee steht im Museum zu Buchau, 3 Exemplare wurden vom 7.—9. September 1918 dort beobachtet: (Herr Arıren). Damit ist das Vorkommen dieser Art für Württem- berg in neuerer Zeit nachgewiesen. | Großer Brachvogel, Numenius arquatus (L.). Von 1912 an regelmäßig jedes Jahr als Brutvogel am Federsee festgestellt., Kranich, Grus grus (L). Nach einer Mitteilung von Herrn Arıren flogen am 24. Februar 1917 abends kurz vor 7 Uhr etwa 30 Stück unter lauten Trompetenrufen in Keilordnung über Korntal, Richtung NO—SW. Schwarzer Storch, Ciconia nigra (L). Vor einigen Jahren wurde zwischen Buchau und Schussenried ein auffallend zahmes Stück geschossen, wohl Flüchtling aus Tiergarten. Königsfasan, Phasianus reevesi -Gray. Bei Stutt- gart—Korntal auch in den letzten Jahren als nicht seltener Brut- vogel beobachtet. Die Art dürfte nunmehr, ebenso wie der Ring- fasan, Phasianus torguatus Gu., der in derselben Gegend ‘ ziemlich häufig vorkommt, in die einheimische Vogelfauna auf- _ genommen werden. BD Wachtel, Dluiniz coturniz (L.). Diese Art ist in den wen ıren, wo ihr viel weniger nachgestellt wurde als vorher, sei lich häufiger geworden. Auch auf der Alb habe ich sie in er Zahl angetroffen. | eneweine, Circus FETT (L.). Am Federsee in stzten Jahren mehrfach beobachtet und erlegt. | hl Rauhfußbussard, Archibuteo lagopus (Brünn). Die zige mir zugekommene sichere Nachricht aus diesem Jahrhundert er. Mitteilung von Herrn Arırrs, er habe die Art am 13. Ok- ber 1918 beim Seewald in der Nähe von Korntal unter 4 Mäuse- sarden, am 30. Oktober nochmals, beobachtet. E Gabelweihe, Milvus milvus (L.). In den letzten Jahren manchen Gegenden wieder häufiger’ Ich beobachtete sie am lersee und bei Spaichingen; sonst wurde sie festgestellt bei nburg in der Nähe der Jagst. Nach Herrn Arınex brütete —18 ein Paar im Seewald bei Korntal. Horst etwa 15 m ch h auf einer Eiche. Fischadler, Pandion haliaötus (L.). Im September 1918 H Wedersee im Oktober 1918 am Aalkistensee beobachtet (ArıLLEn d Scnüz). hi Wanderfalk, Fulco peregrinus Tunst. Im Noah 1916 ırde ' ein Paar am Federsee erlegt. Im Sommer 1918 bei Korntal t beobachtet, zum letztenmal am 11. Oktober. Nach einer brief- 'n Mitteilung eines Kenners vom Juli 1914 horstet die Art seit ah ren in einem Felsloch in der Nähe von Weilheim bei Kirchheim. RE "Merlinfalk, Falco regulus (Pırr.).. Am 23. November von den Herren Aerren und Schüz ein altes Männchen bei rhtal festgestellt. nn srregler. Cypselus apus (L.).. Gegenüber 1914 sdeutende Zunahme. So hat die Art .oft große Wohnungsnot. 14 brütete ein Paar in Unterregenbach a. Jagst noch im August einem Starenhaus. Dort und in anderen Orten des Unterlands ırder ‚regelmäßig Staren aus Nistkästen vertrieben. | " Trauerfliegenschnäpper, Muscicapa atr icapilla L. )16 und 1917 brüteten einige Paare dieses sonst so seltenen Vogels ee 1918 wurde er durch die folgende Art verdrängt. Halsbandfliegenschnäpper, Muscicapa collaris pe: st. Ganz entschiedene Zunahme. Schon 1915 wurde der Hals- ei er are in einem Garten am Hasenberg bei Stuttgart ' Brutvogel beobachtet. 1918 fand geradezu eine Invasion der Art fa sshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 191P. \ 10 . HB» Bi. Zi in die Gegend von Stuttgart, Korntal usw. statt. So beobachil Herr Arten im Seewald bei Korntal etwa 10, in Gärten Korn > selbst 4 Paare. Auch in ‚anderen Gegenden, so bei Blaubeure fiel der Vogel auf. 3 Grauer Würger, 1 minor Gm. Bei er . Württemberg seltensten Würgerart wurde das Brüten. bei Müme chingen —Korntal beobachtet. Ein in 5 m Höhe auf einem Obst baum befindliches Nest bestand vorwiegend aus Hirtentäschelkrs (Herr AELLEN). | | Rotköpfiger Würger, Lanius senator L. Von bei Ludwigsburg 1916 und 1917 festgestellt. Bei Korntal mehr® fach brütend. a | ? u Kolkrabe, Corvus corax L. 2 Stücke dieser Art, die BucHnz®) auch weiterhin als Irrgast bezeichnet, wurden Anfang März 191 Ä von Herrn Arıex am Aalkistensee bei Maulbronn beobachtet. Saatkrähe, Corvus frugilegus L. und Nebelkrähe Vorvus cornix L. Buchner führt aus (a. a. O, 8. 205), daßi den letzten Jahren die beiden Arten im Land immer seltener, Stuttgart in den letzten 20 Jahren geradezu Irrgäste geworde seien. Demgegenüber stelle ich fest, daß in zahlreichen ländliche Gegenden des Neckargebiets die Saatkrähe in den letztvergangene Wintern sehr zahlreich, bei Tempelhof/Crailsheim zu Hunderte aufgetreten ist. Von einer Stadt Oberschwabens meldet ein Kenne das Vorkommen von Tausenden. Besonders interessant ist in diese Zusammenhang wohl eine Mitteilung von Herrn Hauptlehrer Zür in Langenau, wonach in einem Feldgehölz der dortigen Gegen: 1917 eine Brutkolonie von etwa 200 Paaren gegründet worde sei. Die Saatkrähe ist also zu den Brutvögeln des Landes zi zählen. — Auch die Nebelkrähe wurde in den letzten Winter Y regelmäßig beobachtet — wenn auch als seltener Einsiedler unte anderen Krähen, so von mir 1918/19. Alpentannenhäher, Nucifraga caryocatactes nee | KocH. Diese Art beobachtete ich auf württembergischem Gebie am Schwarzen Grat im August 1916 aus nächster Nähe.. Darnac kann auch das württembergische Algäu als Brutgebiet gelten. Grünfink, Chloris chloris (L.). Zunahme. Auch i Winter gesehen, so Dezember 1916 in Buchau, Januar 1918 ü Winnenden, Februar 1919 bei tiefem Schnee in Tempelhof. Spornammer, Calcarius lapponicus (L.). Die alten Na richten über sein Vorkommen im Land von LAndBEck, BERGE uswe v- —— Zu "—- TEE —- SE SEE “- EHHHHHHHEGEEEen SEHE —— TEEN Tan — ZEN = =: Sm TEE — - man a — En — min — m _ —— — 4 P Rn « nyur 3 ne a Fer ge be u; x hr Be “ s - = 147 A ea E 3 er erde n für die neuere Zeit durch eine Beobachtung von Herrn Arıen stätigt. Er traf am 24. Oktober 1918 2 Stücke zwischen Korntal nd D itzingen, von da an bis 10. November fast täglich enge auf ı Durchzug. | _ Grauammer, Emberiza calandra L. Den Grauammer pjch in den letzten Jahren wesentlich häufiger als früher, in der iteren Umgebung von Ludwigsburg—Bietigheim (1915—1917), ner seit 1918 bei Crailsheim. In beiden Gegenden ist er ziemlich äufig und singt im Frühjahr viel auf Telegraphendrähten und ‚Obstbäumen an den Landstraßen usw. Auch überwinternde Stücke wurden beobachtet. = Rotkehliger Pieper, Anthus cervinus Parr. Diese rt erscheint zum erstenmal in der württembergischen Vogelfauna. 'err Aerııen schreibt mir über seine Wahrnehmungen folgendes: "Anfangs Oktober 1918 bei Korntal und vom 19.—22. Oktober 1918 in der Iller. unter Wiesenpiepern hie und da einige beobachtet. ‚Sie fielen mir sofort auf durch die von letzteren abstechende Größe, "Breite der Brust, aufrechtere Haltung und ihre zweisilbigen Lock- N fe. Sie waren auch weniger scheu und wenn einige A. cervinus "unter einem Flug A. pratensis waren, so hielt dieser dem sich nähernden Beobachter länger stand als ohne A. cervinus. Gelbe Bachstelze, Budytes flavus (L.). In der Gegend Orailsheim—Marktlustenau habe ich sie als recht häufigen Be- "wohner. feuchter Wiesen kennen gelernt. Auch in anderen Gegenden es Unterlands, so bei Stuttgart, als Brutvogel beobachtet. Nordische Kuhstelze, Budytes borealis (Suxn.). derr Aeıven berichtet, er habe am 9. Mai 1918 1 Stück dieser für Württemberg neuen Art am Neckar in der Gegend von Lauffen angetroffen, am 5. Oktober 3 Stücke bei Korntal. Bei der Zuver- lässigkeit des Beobachters erscheint diese Mitteilung glaubwürdig. | Deutsche Weidenmeise, Parus salicarius BreHun. In Weidendickichten usw. an verschiedenen Flüssen des Landes in den 1 tzten Jahren beobachtet, namentlich in der kälteren Jahreszeit. —— -8umpfrohrsänger, Acrocephalus palustris (BEcHsT.). In den letzten Jahren häufiger beobachtet. So stellte ich die Art m Frühjahr und Sommer 1916 und 1917 wiederholt in Getreide- feldern der Gegend Besigheim—Ludwigsburg— Waiblingen fest. E Binsenrohrsänger, Acrocephalus aquaticus (G1n.). In den letzten Jahren mehrfach als Durchzügler festgestellt, so Ende angeht 1911 bei Oberregenbach a. d. Jagst (Herr Pfarrer ‚2 10* a 7 We Misosr), im April 1918 bei Korntal (E. Asızen), im September 1 in Oberschwaben (E. Schüz). Heuschreckensänger, Locustella naevia ER _ Dieser interessante Rohrsänger ist als Brutvogel in unserem La wesentlich weiter verbreitet, als ich 1914 annahm, bezw. hat seitdem sein Gebiet erweitert. Vor allem wurde er inzwisch auch als Waldbewohner mit Sicherheit festgestellt. Am 25. N 1919 traf ich mehrere Exemplare in dichten, durchwachsen Fichtenkulturen von einigen Metern Höhe. bei Crailsheim. kennzeichneten sich durch ihren Gesang unzweifelhaft. In ähnlich: Weise beobachtete Herr Arııen die Art in der Gegend Feue bach—Korntal. Im Jagsttal bei Unterregenbach hörte Herr F for Mürpern im Mai der letzten Jahre einige Stücke. h Langflügeliger Steinschmätzer, Sazicola oenant) leucorhoa (Gm.). Für Württemberg neue Une Herr Akt schreibt mir: Vom 17.—28. April 1918 hielt sich auf dem Gebi der Korntaler Manövriergleisanlagen ein prachtvolles Männche dieser Art auf. Es fiel mir sofort durch seine bedeutendere Größ das prachtvoll dunkle Schieferblaugrau auf dem Rücken, die stark rostgelbe Färbung auf der Brust und durch das absolut vertraulich Wesen (im Gegensatz zu den im Gipswerk vorkommenden gewöhr lichen Steinschmätzern) auf. Am 22. April hörte ich es singen Es sang besser als jedes oenanthe-Männchen, das ich bis jetzt gehört hatte und brachte immer wieder Nachahmungen aus dem- Gesang von Pratincola rubetra, Erithaeus titys und phoenicurus. 2 Schwarzkehliger Wiesenschmätzer, Pratincolas rnbicola (L.). 1916—19 Brutvogel bei Korntal; 1918 mehre ri Paare im mittleren Neckartal beobachtet (E. Kara 4 Nachtigall, Erithaeus luscinia (L.). Vereinzelter Brut- vogel im mittleren Jagsttal bei Eberbach—Langenburg (Herr Pfarre Mürpkt). Im Mai 1918 wurden auf der Neckarinsel bei Lauffen etwa ein Dutzend singende Männchen festgestellt, 1919 etwa 10 Paare m. nerkungen zu den Keuperprofilen aus Zaer Gegend er von Heilbronn. Bei 95 Von Wilhelm Pfeiffer-Stuttgart. Im Jahr 1914 erschien in diesen Jahresheften eine Arbeit von STETTNER in Heilbronn: -„Einige Keuperprofile aus der Gegend f ee In dieser Abhandlung sind, was den Gipskeuper „ einige Unrichtigkeiten und Ungenauigkeiten enthalten, F um le Sache willen der Richtigstellung bedürfen. Auf die ichten über dem Gipskeuper soll von meiner Seite aus nicht egangen werden. Daher kommt hier in erster Linie das Profil irensteinsfeld und Heilbronner Talkessel (8. 7—12) in Betracht. En Dieses Profil ist im Zusammenhang nirgends zu beobachten, elmehr wurde es von Sterrner aus mehr als 50 Spezialprofilen „kombiniert“. Nun ist bei derartig rasch wechselnden Schichten, wie sie im Gipskeuper vorhanden sind, ein solches Kombinieren äber durchaus unstatthaft, denn man erhält dadurch unbedingt ein Isches Bild der Verhältnisse. Daß die Schichten auf verhältnis- Big kurze Entfernung hin sich verändern, habe ich an anderer lle schon bewiesen '. Man vergleiche dort Profil XXI und XXII, ner XXIII und XXV. Hierbei entsprechen sich die ersten beiden d die letzten beiden. Ich glaube kaum, daß es gelingt, einen ergelhorizont des einen Profils im andern wieder festzustellen; ıbei liegen in beiden Fällen die Örtlichkeiten nahe beieinander, denfalls näher als die Gegend von Lehrensteinsfeld und der Heil- onner Talkessel. Nicht einmal fossilführende Bänke behalten ihre | usbildungsform auf größere Entfernung hin bei, wie ich das gerade ‚aus der Heilbronner Gegend für die Hauptbleiglanzbank (a. a. O. . 21—27) und die Anatinenbank (S. 37) ausgeführt habe Und ch ‚sollte man dies von den Fossilhorizonten noeh; am ehesten 2“ . Br ! Pfeiffer: Über den Gipskeuper im nordöstlichen Württemberg. Stutt- ‚ 1915. | a Br erwarten. Auch erhebt sich die Frage, wie STETTNER das E „Spezialprofil“ an das andere anschließen will; mit Sicherheit lasse sich die indifferenten Steinmergel und Mergelschichten nicht mi einander vergleichen; dies kann nur bei den Fossilhorizonten g schehen, und die sind nur spärlich vorhanden. Ich ‚werde weit unten noch einmal auf diesen Punkt zurückkommen. | S.8 gibt STETTNER an, daß der Schilfsandstein zuweilen bis a die untere Anodontenbank, d.h. die Anatinenbank, in die Kstheriei ! schichten eingegraben sei. Interessant wäre es, wenn STETTNE eine Örtlichkeit angeben würde, wo das tatsächlich der Fall ist ich glaube nicht, daß er dazu imstande ist. Östlich von Heilbronn am Jägerhaus, wo der Schilfsandstein eine Mächtigkeit wie kaum sonst in Württemberg erreicht, ist überall noch die Anatinenban vorhanden und über ihr immer noch einige Meter Mergel. Auch b Eutendorf OA. Gaildorf, wo der Schilfsandstein stark 30 m mäch ist, liegt weit unter diesem noch die Anatinenbank. Bei Sugen“ heim in Franken ist nach Tuüraca' (Profil XIX) der Schilfsandstei sogar 35 m mächtig, eine Mächtigkeit, wie sie in Württemberg nirgends festgestellt werden konnte, und doch befinden sich aue | hier noch 2m Mergel zwischen der Anatinenbank und dem Liegen des Schilfsandsteins. Weiter ist nach Sterrner $. 8 auf der Grenze gegen. ä stehengebliebenen Mergelschichten unter dem Schilfsandstein stet eine sandigmulmige Übergangsschicht mit verkohlten Pflanzenreste und ockergelben, eisenhaltigen Mergeln vorhanden. Das ist durchau nicht überall der Fall. Davon kann man sich leicht überzeuge n wenn man diese Grenze am Waldrand dicht nördlich der großei Steige von Heilbronn zum Jägerhaus ansieht, oder an der Katzen steige, auch unterhalb der Ludwigsschanze. Die Zahl der Punkte wo diese Übergangsschicht nicht vorhanden ist, läßt sich-im Heil bronner Kessel beliebig vermehren. Mir scheint das Nichtvorhanden sein dieser Schicht eher die Regel zu bilden. Nicht unangebrach®@ wäre es, wenn STETTNER die Mächtigkeit dieser fraglichen Schich angeben würde. q Für den Schilfsandstein sind zusammen nur 8 m Mächtigkeii angegeben. Offenbar bezieht sich diese Zahl auf die Gegend vo Lehrensteinsfeld; am Jägerhaus beträgt die Mächtigkeit des Schilf- RER ED EEE WE ER — — — —— zn 3 ı Thürach: Übersicht über die Gliederung des Keupers im nördlichen Franken im Vergleiche zu.den benachbarten Gebieten. un Jahreshefte 1888 S. 75 und 1889 8.1. 7 aa: u eins mehr als das Dreifache dieser Zahl, und doch zieht R beide Örtlichkeiten ohne weiteres in ein Profil zusammen! ein der Anmerkung $. 9 erwähnt Srerrner Lagen von Quarz- a il und Knauer einer Quarzbreccie, die durch Zersetzung des ei P vorhandenen Gipses entstanden sind. Seit wann entsteht durch Zersetzung von Gips Quarz?! Wahrscheinlich handelt es sich un m Quarzkriställchen, die in den Gips eingeschlossen waren und s Lösungsrückstand übrigblieben, als der Gips aufgelöst wurde. 75% STETTNER vergleicht dann einzelne Schichten seines kombinierten Pı rofils mit Schichten aus Tuüracr’s Profilen vom Stromberg. Hierbei nn es sich nur um die Trüracn’schen Profile XL und XLI von heim und von Katharinenplaisier bei Bönnigheim handeln. Wenn STETTNER dies tun will, muß er entweder dazwischenliegende Profile angeben, denn die Eutfernung Heilbronn—Horrheim beträgt rund 30 km, oder aber müssen die einzelnen Schichten ganz genau im # ssehen und vor allen Dingen in der Mächtigkeit übereinstimmen ; ist dies nicht der Fall, dann kann auch nicht mit Sicherheit par- lelisiert werden. Auf das Aussehen kann kein allzu großer Wert gelegt werden, denn die Schichten ändern sich oft auf kurze Ent- _ fernung in dieser Beziehung ganz bedeutend, wie dies weiter oben | schon erwähnt wurde. Ist dies bei fossilfreien Horizonten auch "noch mit der Mächtigkeit der Fall, ja, dann möchte ich eigentlich PN yissen, nach welchen Gesichtspunkten man noeh Schichten mit- einander vergleichen kann? Beide Umstände, verändertes Aussehen und wechselnde Mächtigkeit, können bei verschiedenen Horizonten festgestellt werden, die STETTNER mit solchen von THürAcH ver- ‚gleicht. So beträgt in dem Heilbronner Profil der Abstand der beiden 4: orizonte, die STETTNER mit den Tuörascn’schen Schichten m und n vergleicht, 0,25-—-0,30 m, während bei Horrheim dort 1,5 m graue ‚Mergel zwischen diesen Horizonten liegen. Die Mächtigkeit von Srerrner’s Horizont 105 beträgt also knapp ein Fünftel des Tuüraca- schen Horizonts XL, 10. Bei Horrheim sind es graue Mergel, bei Heilbrom eine feinsandige graue „Asche“ mit einer schwarz wie Kohlen aussehenden Mirguibröddie Also an beiden Orten Be- - schaffenheit und Mächtigkeit beider Horizonte grundverschieden ! Das hindert aber STETTNER nicht, dieselben miteinander zu par- allelisieren. Greifen wir ein weiteres Beispiel heraus. Zwischen den Schichten h und k liegen bei Horrheim 1,3 m graue, z. T. zersetzte Mergel, bei Katharinenplaisier 2,3 m hell- und dunkelgraue Mergel, auch z. T. zersetzt, bei Heilbronn aber ist ein 3,88—-4,20 m BR # mächtiger Schichtenstoß vorhanden, der sich aus. den verschiedenster Mitteln zusammensetzt, „Asche“, Mergel, Steinmergel,; zersetzte Mergel mit einer Dolomitbank oder einem Bänkchen mit Fisch- schuppen (i), wieder Mergel. Und auch hier werden diese Horizonte zwischen h und k ohne weiteres einander gleichgestellt. Mit diesen beiden Beispielen mag es genug sein. Verglichen wird durch STETTNER nach unten bis zum Tuüraca’schen Horizont f. Warum!’ geschieht dies nicht auch mit den Schichten e—a? Sollte Srerrner selbst ‚eingesehen haben, daß seine Parallele an manchen Stellen etwas schief ist? | | Werfen wir noch einen Blick auf die Gesamtmächtigkeit FR re Schichten zwischen Engelhofer Platte und Schilfsandstein, so ergeben sich bei Katharinenplaisier dafür rund 29 m (Schicht 2-22), bei Heilbronn dagegen rund 50 m (Schicht 94—150), dabei ist aber der Schilfsandstein bei Heilbronn bedeutend mächtiger als bei Katharinenplaisier (15 m), daher sollte man an letzterem Ort eher eine größere Mächtigkeit der darünterliegenden Schichten erwarten, denn bei Heilbronn. Nun mag dagegen eingewendet werden, daß der Gipskeuper im ganzen bei Heilbronn etwa 20 m mächtiger ist als am Stromberg; diese Zunahme der Schichten entfällt jedoch vollständig auf die Stufe des Grenzdolomits, die am Wartberg die unverhältnismäßige Mächtigkeit von rund 60 m erreicht. STETTNER erhält also für die Schichten zwischen Engelhofer Platte und Schilf- sandstein eine viel zu große Zahl. Dies ist ein erneuter Beweis. dafür, wie gefährlich es ist, Profile zu „kombinieren“, denn zweifellos kommt die unverhältnismäßige' Mächtigkeit, die man aus STETTNER’S (sesamtprofil erhält, daher, daß in diesem Gesamtprofil wohl manche Schicht der Spezialprofile zweimal enthalten ist; denn es ist, wie weiter oben schon erwähnt, ungemein schwierig, Abk Spezialprofile richtig aneinander anzuschließen. | S. 11 setzt STETTNER den Horizont 156 gleich let Bank von Mittelfischach, den Horizont 158 gleich Quenstepr’s Platte von Engelhofen. Zwischen beiden Horizonten liegt eine Mergelschicht von 125—140 cm. Nun ist aber aus, den Begleitworten zum Atlas- blatt Hall, 8. 23, wo Quexsteor diesen Horizont beschreibt, zu er- sehen, daß er an beiden Orten dieselbe Schicht im Auge hatte. Jeden- falls ist dort keine Rede davon, daß etwa der Horizont von Engel- hofen und der von Mittelfischach zwei verschiedene Schichten wären, STETTNER nennt den Gipskeuper unter der Engelhofer Platte „steinmergelarme untere Gipsmergel mit Steinsalzpseudomorphosen“. ie ale, Ze 5 tur: naher betont er aber, daß diese etwa 50 m mächtigen Schichten nirgends „im eismsihang‘ aufgeschlossen sind. Woher u STETTNER dann wissen, daß diese Schichten im ganzen stein- elarm sind? Die Steinsalzpseudomorphosen sind durchaus nicht lese Region beschränkt, sondern kommen im ganzen Gips- | euper vom Grenzdolomit bis zum Schilfsandstein vor, ebenso im P ittleren Keuper; daher ist der Ausdruck „Pseudomorphosenkeuper‘“ d Prehans unangebracht. | Unter der Hauptbleiglanzbank gibt STETTNER noch etwa 5 m Menge an und behauptet, daß tiefere Schichten im Heilbronner alkessel nicht anstehen. Man kann sich leicht davon überzeugen, | . ‚ß auch tiefere Schichten aufgeschlossen sind, indem man sich in nmittelbarer Nähe des auch von SrETTNErR erwähnten großen Auf- « ‘hlusses am Stiftsberg etwas umsieht;, dort sind einige Aufschlüsse orhanden, wo die dunkelroten Mergel bis 14 m unter der Haupt- eilanzbank zu sehen sind (vgl. auch PrEırrer, a. a. O. Profil XI). "ie STETTNER gibt dann noch die Mächtigkeit der Schichten zwischen und Grenzdolomit auf. 48 m an. Dies ist nicht 'ichtig. Am Wartberg beträgt die Gesamtmächtigkeit des Gips- ke ıpers 146 m. Davon entfallen auf die Schichten oberhalb der "Hauptbleiglanzbank, die jederzeit gemessen werden können, etwa 85 m (von 200—285 m Meereshöhe bei horizontaler Lagerung), also bleiben für die unterhalb liegenden Schichten etwa 60 m übrig. | R se Schichten können nicht unmittelbar gemessen werden, denn sie liegen teilweise unter der Niederterrasse des Neckars (vgl. PrEirFEk, . a. 0.8. 5). Der Abflußvorgang im obersten Enzgebiet. | Von Dr. W. Wundt, Aalen. Mit Taf. II—V. In zwei früheren Aufsätzen (5, 6) hat sich der Verfasser mii dem Abflußvorgang in Württemberg und den angrenzenden Gebiete n beschäftigt. Der erste enthält eine Spezialuntersuchung über den oberen Neckar, der zweite eine Übersicht über sämtliche württem bergische Flüsse mit kartographischen Darstellungen. In all diesen Fällen war es aber aus Mangel an genügendem Beobachtungs- material unmöglich, weiter als zu vorläufigen Ergebnissen zu ge: langen. Ich richtete daher mein Augenmerk darauf, ein kleineres Gebiet zu finden, das genaue Beobachtungen über den Ab- flußvorgang aufzuweisen hat und sich durch Einheitlichkei der Verhältnisse auszeichnet. Als ein Gebiet, das die genannten Voraussetzungen erfüllt, bot sich die oberste Enz dar. du © Beschreibung des Gebietes. Das Quellgebiet der Enz (siehe die Übersichtskarte Taf, II } liegt in der Osthälfte des nördlichen Schwarzwalds und umfaßt bis zur Meßstelle beim Lautenhof 85 qkm. Im Westen grenzt es 2 das Gebiet der Murg, in den übrigen Himmelsrichtungen stoßet ‘ die Gebiete der eigenen Nebenflüsse an, so im Norden die Eyach im Osten die Kleinenz, im Süden die Quellbäche der Nagold. D: die Landesgrenze nicht auf dem Kamm, sondern östlich der Wasse scheide gegen die Murg verläuft, gehört ein Teil des Gebiets zı Baden. Der höchste Punkt liegt in der Nordwestecke, wo il Hohloh 988 m erreicht werden. Auch an der Südumrandung steig! das Gebiet bis nahezu 900 m an. Im allgemeinen findet ein langsame Abdachung des Gebiets gegen Osten zu statt, wo di Erhebungen um 800 m herum sich bewegen. Der tiefste Punk befindet sich oberhalb des Lautenhofes in 475 m Meereshöhe h ! a Te ee oe ee .4 Be: Bi 16 — Be 1 e »rkenswert ist, daß die Böiskireien fast durchweg breite Zücken darstellen; die Täler bilden tiefeingeschnittene schmale Rin anen, zwischen denen sich ausgedehnte Hochflächen hinziehen. "Die mittlere Erhebung ist daher sehr bedeutend, wesentlich höher, | ls der Beobachter im Tal sie zu schätzen geneigt ist. Eine Aus- wertung nach Höhenstufen aus einer Karte 1: 50000 mit Hilfe eines (Juadratnetzes ergab als mittlere Höhenlage 787 m. Dies entspricht etwa der Höhe des Ortes Besenfeld am Südrande des zebiets. — Die Berechnung des Abflusses an der Meßstelle erfolgt ıs Überfallhöhen unter Benützung eines selbstregistrierenden Pegels. Die Bewaldung, fast durchweg Nadelholz-Hochwald, ist sehr stark und gleichmäßig; sie beträgt etwa 94%, des Gesamtgebiets. Waldfrei sind fast nur die von Wiesen erfüllten Talgründe der Enz und ihrer Nebenbäche. Auch der geologische Untergrund zeichnet sich er große Gleichförmigkeit aus. : Wir befinden uns, von der granitischen Talsohle bei Wildbad abgesehen, durchweg im Bunt- 8 RER ‘Eng verbunden mit dem Untergrund ist die für den Abflußvorgang so wichtige Durchlässigkeit des Bodens. Nimmt “ an nach Recermann (3) als „mitteldurchlassend* die unteren und m nittleren Schichten des Bine det an, als „undurchlassend“ einen kleinen Streifen des oberen Buntsandsteins im Südosten und die Hochmoorgebiete des Hohloh, so sind nach roher Schätzung 87% des Gebiets mitteldurchlassend und 13% undurchlassend (als ‚stark durchlassend, infolge der Durchsetzung mit Klüften, ist in Württemberg in erster Linie die Weißjuraplatte der Alb anzusehen). © Die Niederschlagshöhe des Gebiets ist durchweg sehr be- d ezutend. Zur Herstellung einer Regenkarte wurden die württem- jergischen Stationen Aichhalden, Besenfeld, Dobel, Gaistal, Freuden- ‚st adt, Haiterbach, Schömberg OA. Neuenbürg, Simmersfeld und w Tüldbad zu Hilfe genommen, von Baden die Stationen Kaltenbronn und Langenbrand. Soweit sie auf der Übersichtskarte liegen, sind Be durch kleine Fähnchen bezeichnet. Die Regenlinien (Isohyeten) beziehen sich auf den Zeitraum September 1906 bis August 1915; dessen Wahl ist auf äußere Gründe, nämlich das gleichzeitige Vor- handensein von Abflußbeobachtungen, zurückzuführen. Die genannten Stationen bestanden nicht alle gleichzeitig, sondern lösten z. T. I Be ab; so wurde Aichhalden, das im Juli 1914 einging, durch immersfeld ersetzt. Auch sonst wurde teilweise Interpolation stig. Bei Ziehung der endgültigen Linien wurden auch die oro- Braphischen Verhältnisse berücksichtigt. Der Mittelwert wurde | | F E I; Be EA. > durch Auswertung einer Karte 1:100000 mit Hilfe eines Quadrat- netzes gefunden. Im einzelnen betragen die jährlichen Regenhöhen in mm: Aichhalden (Simmersfeld) 1166, Besenfeld 1323, Dobel 1250, ° _ Freudenstadt 1563, Gaistal 1340, Haiterbach 780, Kaltenbronn 1481, Langenbrand 1234, Schömberg 930, Wildbad 1230. Das Mittel ist 1324 mm für den genannten Zeitraum. | Freudenstadt bietet durch langjähriges Bestehen: die Möglich: keit, diesen Wert auf den Zeitraum 1856/1915 zu reduzieren. In” letzterem hatte Freudenstadt durchschnittlich 1512 mm Regenhöhe. ° Durch entsprechende Verkleinerung bei den einzelnen Monaten ergib | sich für das oberste Enzgebiet 1292 mm im 60jährigen Mittel. Von Reduktionen anderer Werte auf das 60jährige Mittel wird später die Rede sein (siehe D.). Durchweg wurde hiebei Freuden- stadt benützt, das sich hiezu wegen seiner klimatischen Verhältnisse und seiner Höhenlage besser eignet als das näher am Gebiet ge- legene Wildbad. Die Hauptstation Freudenstadt liegt etwa 14 km I südlich von Besenfeld, Schömberg etwa 11 km nordöstlich vom Lautenhof, .Dobel ungefähr 6 km nordwestlich von Wildbad. Für” die 20 Kalenderjahre 1896—1915 berechnet SassEnFELD (16) die Regenhöhe von Wildbad zu 1237 mm. Das Tagesmaximum inner- halb dieses Zeitraumes war 89,5 mm (am 1. 8. O1). SASSENFELD weist auf die Niederschlagsarmut im Oktober hin, aber auch .auf den Umstand, daß 20 Jahre zur Berechnung solcher Mittelwerte zu kurz sind (vgl. D. und die 60jährigen Mittel Tab. 5). Da ich beim Abfluß auf die Regenhöhen der einzelnen Tage und Perioden zurückgreifen mußte, so war ich gezwungen, für diese an Stelle der Flächenausmessung ein weniger zeitraubendes Ver- fahren zu setzen. Es ergab sich, daß die Mittelbildung der vier Stationen Wildbad, Aichhalden (Simmersfeld), Besenfeld und Kalten- bronn durchschnittlich nur 2% von dem genaueren Werte abweicht. Dies liegt unter der Genauigkeitsgrenze der Regenbeobachtungen überhaupt. Die mittlere Regenhöhe der Einzeltage wurde daher zu 102% des genannten Mittels angesetzt. Nebenbei” gesagt ist die mittlere Regenhöhe des Gebiets fast genau gleich der von Besenfeld. Besondere Schwierigkeit machte die Berücksichtigung der 'Schneedecke, die für ein Gebiet mit so hohem Niederschlag und so bedeutender Höhenlage eine sehr wichtige Rolle spielt. Die‘ Mittelbildung wurde wie beim Regen vorgenommen; dagegen erwies es sich nicht als angängig, bei der Umrechnung des Schnees, in An — i ie S lite für alle Monate dieselbe Schneedichte anzunehmen. ge (14) 8. 313 schwankt dieser Wert innerhalb weiter renzen. Nach mehrfachen Versuchen erschien es mir als das N En die Schneedichte gegen Ende des Winters ansteigen Ener, und zwar nach folgender Reihe: November 0,14; De- ember 0,17; Januar 0,20; Februar 0,23; März 0,26; April 0,29. Wem diese Werte zu hoch erscheinen, der möge bedenken, daß die irundlage der Rechnung die mehrwöchige Periode ist (siehe D.), laß es sich also durchweg um zusammengesessenen, nicht um Tischgefallenen Schnee handelt. Das Mittel der angenommenen Verte beträgt 0,22. In Tabelle 2 tritt die Bezeichnung „gemessener“ € „berechneter“* Niederschlag auf. Der berechnete Nieder- chlag ergibt sich aus dem gemessenen durch Subtraktion des liegen- gebliebenen bezw. Addition des geschmolzenen Schnees. Sommers fd. h. von Mai bis Oktober) müssen natürlich gemessener und be- rechneter Niederschlag übereinstimmen. | pi Die mittlere Temperatur des Gebiets ergibt sich zu etwa ‚6° durch Extrapolation aus der Höhenlage nach den Mittel- hr aereenen von Wildbad (425 m; 7,3°); Schömberg (635 m; 7,0°); Dobel (690 m; 6,8°); Freudenstadt (735 m; 6,7°). Die een v Verte Te sich auf den 75jährigen ee 1826/1900. Als mittlere Temperatur der Quellen wird in guter Übereinstimmung amit 6,5°—7,5° angegeben (4). Br # B. Rücklage und Aufbrauch. * - Wenn ‘man den Abfluß zum Niederschlag in Beziehung setzen | will, stößt man auf gewisse Schwierigkeiten. Der Abfluß ist n mlich gegenüber dem Niederschlag zeitlich verschoben und dies in n sehr verschiedenem Betrage. Beispielsweise speisen die gegen i ade des Winters angesammelten Wassermengen die folgenden f onate bis weit in den Sommer hinein; umgekehrt ist der Abfluß R einem regenarmen Monat zum kraßah Teil auf Rechnung der r dieser Zeit gefallenen Niederschläge zu setzen. Es findet also dem einen Zeitraum eine Rücklage, in dem andern ein Auf- r A von Wasservorräten statt. Um Abflußmengen zu erhalten, ie den Regenmengen direkt entsprechen, bezw. um Rücklage nd Aufbrauch zu berechnen, kann man verschiedene Wege ein- 'hlagen; ich folge hier in der Hauptsache den Ausführungen SCHER’S (7). Der erste Weg ist folgender: Man nimmt, was hne wesentlichen Fehler erlaubt ist, an, daß für längere Zeiträume eindeutig; die Eintragung in ein Koordinatensystem ergibt einel ea Abfluß und Niederschlag einander auch zeitlich entsprechen.’ Di Differenz beider Größen, sonst schlechthin als Verlust zu bezeichner stellt für diesen Fall den absoluten Betrag der Verdunstung da Ihr durchschnittlicher Jahresbetrag wird nach dem beobachtete Gange der Verdunstung prozentual auf die einzelnen Monate ver teilt. Diesem Sollbetrag des Verlustes für die einzelnen Monat steht ein Istbetrag gegenüber, der sich aus der tatsächliche Differenz zwischen Niederschlag und Abfluß ergibt. Ist der Soll betrag größer als der Istbetrag, so ist nicht alles Wasser verlorei gegangen, das hätte verbraucht werden sollen; es hat vielmeh eine Aufspeicherung oder Rücklage stattgefunden. Im umgekehrte Falle dagegen ist die tatsächliche Verdunstung größer als die aus: gerechnete, d. h. es muß, um den Ausfall zu decken, ein Aufbrauc von Grundwasservorräten stattgefunden haben. — Hiebei kann dei Gang der Verdunstung auf verschiedene. Weise festgestellt werden, entweder mit Verdunstungsmessern (Evaporimetern) oder mi Hilfe der Beobachtung des feuchten Thermometers, das bekanntlic zur Berechnung der relativen Feuchtigkeit (+) und des Sättigungs- defizits (E— e) führt. Leider stehen für unser Gebiet keine direkten Verdunstungsmessungen zur Verfügung; solche sind nu an einigen anderen Orten Württembergs und für Jahrgänge vor- handen, die sich mit unserem Abflußzeitraum nicht decken. Das verwendete Instrument mißt die Verdunstung von einer freien Wasseroberfläche und ist nach Art einer Briefwage gebaut. Ich versuchte aber aus den vorhandenen Stationen wenigstens einen Zusammenhang zwischen mittlerer Monatstemperatur und Ver: dunstung zu konstruieren. Dieser Zusammenhang ist natürlich ni h Punktschwarm, in dem eine Mittellinie gelegt werden muß. Au diese Weise gelang es, den Gang der monatlichen Sollverdunstun; auf Grund der Mitteltemperaturen von Freudenstadt einigermaßet zu schätzen. — Das Sättigungsdefizit (E— e), auch Dampf hunger genannt, wird als Maß für den Gang der Verdunstung neuer: ns r 4 2 “ - « -AMEEEEEmE. = - MM: MEER: MEER — AEEE m TE, _ mil —- Min - „GH MM _ AMMMEiN Mm MiEE "> MEEEmEMEE MEMMMMMLL.: THU. = Am Mei = AmMMUM „m: TEE TEE = AMMGMHEE: ME = AEMUM.. SMEEN AMMMEE AMEHNE —— AMME © am: dumme — AET Münumr“ UMGNENEEmE © CHEmEENmEEEmEEGEmESEEsEnnG dings der relativen Feuchtigkeit (+ ) vorgezogen und hat durch die Arbeiten von KörppEn (15) neue Bedeutung gewonnen. Das feuchte’ Thermometer kann zwar, da es eine indirekte Messung darstellt, den Verdunstungsmesser nicht ersetzen, aber es ist allgemein ver: breitet und bietet daher eine gleichmäßige Grundlage. Körps spricht als Resultat seiner Untersuchungen aus: „Die Evaporations | Fe — ie Klimate und Jahreszeiten ist dem Dampf hunger der Luft 2 prtional.“ Auf Grund dieser Überlegung habe ich den Gang S B Snttigungndetzit für Freudenstadt in den Jahren 1906/15 fest- ellt, den durchschnittlichen jährlichen Gesamtverlust dem- Eecbena auf die Monate verteilt und; wie oben geschildert, ücklage und Aufbrauch berechnet. | ‘Das Hauptbedenken gegen das Evaporimeter und das Sätti- ingsdefizit bei Berechnung der Abflußvorgänge bezieht sich darauf, aß beide Größen nur die mögliche Verdunstung, die sogenannte jvaporationskraft, messen und daß die Angaben der Verdunstungs- esser stark von der Art des Instrumentes und von der Aufstellung bhängen. Denn ein paralleler Gang zwischen Verdunstung und Jampfhunger wird nur dann zu erwarten sein, wenn auch tat- ächlich eine Wasseroberfläche vorhanden ist, welche die. Ver- nstung gestattet. Dies ist aber nur nach Regenfällen der Fall; onst ‘beschränkt sich die Verdunstung auf die Wasserläufe, die euchten Stellen des Erdreichs und den Verbrauch durch die Pflanzen. er theoretischen Verdunstung ist daher eine Landverdunstung egenüberzustellen, die sich mit Instrumenten nicht messen läßt | Be mit den geographischen und klimatischen Bedingungen wechselt. e Landverdunstung kann nur aus der Differenz: Niederschlag s Abfluß "hergeleitet werden. bar Eine weitere Art, Rücklage und Aufbrauch zu berechnen, eruht in der Verwendung der niedrigsten Monatswasser- tände zur Berechnung der Grundwasservorräte; denn die durch- chnittliche tiefste Wasserführung eines Monats muß ebenfalls ein aß für die Grundwasserspeisung abgeben. Übersteigt die niedrigste W sserführung eines Monats die des vorhergehenden, so hat eine rel stattgefunden, da diese Zunahme als Folge der erhöhten ındwasservorräte aufzufassen ist; im umgekehrten Fall ist ein auch anzunehmen. Rücklage Pen Aufbrauch sind daher in \ Annäherung der Zunahme bezw. Abnahme der Niedrigst- wasserführungen gleichzusetzen, wodurch sich eine von der vorigen ganz unabhängige Art der Berechnung ergibt. — Ein Mangel dieser Methode liegt einmal darin, daß die niedrigsten Wasserstände, umal in wasserreichen Monaten, die Grundwasserspeisung nur nvollkommen zum Ausdruck bringen; ein weiterer beruht darauf, ö die Grundwasservorräte der augenblicklichen Grundwasser- peisung nicht proportional sind. Von der Art dieser Abhängig- eit, die durch die. sogenannte Trockenwetterkurve ausgedrückt Bu - A ER a wird, soll im folgenden Abschnitt die Rede sein und im Zusaı men hang damit von einem weiteren Verfahren, Rücklage und Aufbrauc zu berechnen. A C. Die Trockenwetterkurve. Stellt man die Wassermenge y als Funktion der Zeit x dure eine Kurve y=f(x) dar, so ist der augenblickliche Durchfluß : der Meßstelle durch die Ordinate y, der Wasservorrat Re durch die Fläche der Kurve gegen die x-Achse gegeben (siehe) Schema Taf. V). Die am Schluß des vorigen Abschnitts gemachte‘ Gleichsetzung wäre also durch eine Aufstellung über Ab- und Zu- nahme dieser Fläche zu ersetzen. Wir kommen dabei zu folgenden Überlegungen: Der tatsächliche Wasserstandsverlauf setzt sich aus zahlreichen unregelmäßigen Wellen zusammen, von denen ein Stück ABEFG herausgegriffen sei. Der letzte Niederschlag liege’ so weit zurück, daß das Kurvenstück AB nur von der Grundwasser speisung, nicht mehr vom oberflächlichen Abfluß beeinflußt werde Dabei sei unter Grundwasser im weitesten Sinne solches Wasser verstanden, das einen Teil seines Weges unter Tag zurücklegt. Durch einen neuen Niederschlag werde ‚die Hebung bei E bewirkt. Denkt man sich diese Hebung weg, so würde der Wasserstand gleichmäßig weiter über C nach D sinken: Das Kurvenstück BCD muß nun, weil nur vom Grundwasserzufluß abhängig, eine ganz bestimmte Gestalt haben, die sich bei Eintritt trockener Witterung ständig wiederholen muß. Läßt man z. B. den Wasserstand von E aus wieder bis zum Punkt F fallen, wo der Oberflächenabfluß aufhört, so muß das folgende Kurvenstück FG eine Wiederholung (Parallelverschiebung) des entsprechenden Kurvenstückes OD dar- stellen. Verbindet man noch B und F durch eine Gerade, die einer gleichmäßigen Abnahme des Grundwasserstandes zwischen B und F entspricht und bezeichnet die von den stark ausgezogenen Linien eingerahmten Flächen mit a, b, c, d,e, f (e und f sind ins Un- endliche ausgedehnt zu denken), so stellt dar: 4 a+b-+c-+d den zwischen B und F gemessenen Abfluß; a den oberflächlichen Abfluß; b-++c-+.d den unterirdischen Abfluß. Nun ist aber unser Zweck offenbar nicht, den zwischen B und F fallenden Niederschlag zu dem gleichzeitigen oder ge- messenen Abfluß in Beziehung zu setzen, sondern nur zu dem Abfluß, der aus ihm selbst herrührt und teilweise erst später A Ei. N fe Er % > ı e # ar a . [2% T Be Er Jar ‘ Ka 161 =— er folgt (berechneter Abfluß). Wäre kein neuer Niederschlag rfo st, so wäre die Abfallkurve längs BCD verlaufen. Die läche (b+d-+-f) stammt also jedenfalls aus früheren Vorräten, N ih! end die ihr aufgelagerte Fläche (a-+c-+e) von dem neuen erichiäg herrührt. Ferner folgt aus der Parallelverschiebung s Kurvenstücks OD nach FG die Gleichheit d+f=e-+f; somit Er Heraushebung von f auch die Gleichheit d= e. Dis ins Un Jnendliche sich hinausziehende, aber rasch sich verjüngende Flächen- Stück e ist demnach gleich der endlichen Fläche d. Teilt man ndlich den berechneten Abfluß in einen sofortigen (innerhalb der Periode erfolgenden) und einen späteren ein, so ergibt &+c-+.d den berechneten Abfluß; a--c den sofortigen Abfluß; d den späteren Abfluß. Wie gelangen wir in der Praxis zu den genannten Flächen- tücken? Um den aus einer bestimmten Niederschlagsperiode stammenden Abfluß zu bestimmen, müssen wir auf der Wasser- ta tandskurve vorher und nachher zwei Punkte Bund F suchen, wo r Verlauf nur von der Grundwasserspeisung- abhängig ist. Dies wird im allgemeinen dann der Fall sein, wenn seit dem letzten Regen einige Tage verstrichen sind. Sind solche Pausen zwischen “ n Regenfällen nicht vorhanden, so ist eine Ausscheidung eines liederschlags von anderen nicht möglich. Ferner muß die Gestalt les Kurvenstücks BCD, d. h. der weitere Kurvenabfall von B aus "bei trockenem Wetter bekannt sein. Die Gestalt dieser Kurve äßt sich ziemlich genau aus Einzelstücken bestimmen, die aus iner Anzahl Trockenperioden entnommen werden. Diese Kurve nnzeichnet beim Fehlen weiterer Niederschläge den langsamsten Ti \öglichen Abfall und daher den höchsten noch möglichen Ab- ß; ich habe sie daher seinerzeit (5) Maximalabflußkurve jenannt. Auf einen privaten Vorschlag von Herrn Dr. Korte N nöchte ich ihr aber lieber künftig den anschaulicheren Namen Cı ockenwetterkurve geben. Hat man im tatsächlichen Wasser- andsverlauf zwei Punkte B und F und kennt die Trockenwetter- { = ve in allen ihren Teilen, so bietet die Bestimmung der ichen a—f für die eingeschlossene Niederschlagsperiode keine hwierigkeit mehr. Der Schnitt der durch B gelegten Kurve mit r Parallelen zur x-Achse durch F gibt C und damit leicht die ichten Stücke. En. d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. 11 Ze = Tabelle 1: Grundlagen für die Trockenwetterkurve der obersten (beim Lautenhof). u; ' Mittlere "Mittlere Zahl Tagesablauf Zahl | Dans: rein; ac Zahl | magesahtang Mitt Tagesablauf er ROTER) | (Tage) | Fälle | (1000 m?) (Tage) Fälle nee >: ——— nn ä 1400-0 1.02.00 | 1175—112,5 | 1,7 9 700500 . 1, ..47.:.| “ 118,5 —107,5,,, 0. 500-375 97 11 107,5— 102,5; sh n5. 2,04 ji. U 375-385 | 19 8 102,5—97,5 .| „17, | u 35.25 al m mr A Bun 7 Da ae RB 3! 92,587,5 1170 2,990 | 25195 | 44 89 CU oluu : > Ro ae Be 7 DE .195—165 FA ET 82.5-77,;5. ihlr.5 Fler 165-1425 Ami: .nbI9RG 77,5-—72,5 Il 42 6 142,5—187,5 1) 108; KlAt 0-12 | abo 07H. ‚|... 00: Zee 187,5—182,5,: | ..bänsh. dß 6 .| 90! 2a 132,5—127,5 Lee Ye 0) A 1275-1225 | 17 | 16 57,5—475 | 8a Br 125-1175 |,.19 12 1400—47,5 | 1286 448 | | ae Zur Berechnung und Aufzeichnung der Trockenwetterkurve” für die oberste Enz ist noch zu bemerken: Die Wassermengen für das obere Enzgebiet waren in Kubikmeter Tagesablauf vom ganzem Gebiet angegeben. Für alle Trockenperioden, auch solche; von kurzer Dauer, innerhalb der neun Jahre wurde die tägliche Ab-7 nahme des Ablaufs für bestimmte Ausgangswasserstände bezw. die zugehörigen Intervalle festgestellt und für jedes Intervall der‘ Durchschnitt, gebildet. Die Mittelbildung, mit starken Abnahmen- bei hohen Wasserständen und schwachen bei Tiefständen, ergab einen überraschend stetigen Verlauf. Beim Entwurf von Taf. V wurde keinerlei „Glättung‘ durch übergreifende Mittel und Ähnliches vorgenommen. Die entstehende Tabelle wurde in der Weise neu angelegt, daß ich berechnete, wieviel Tage bezw. Bruchteile davon verstreichen mußten, um ins nächste Intervall zu gelangen. Durch Summierung dieser Tage erhielt ich den Zeitraum, der bei ein- tretender Trockenheit vom höchsten Wasserstand bis zu einem be-. liebigen anderen Wasserstand verstreichen würde Um über die Grundlagen ein Urteil zu ermöglichen, sind in ‚Tabelle 1 die Wasserstandsintervalle, die zugehörige Dauer und die Zahl der j Fälle einander gegenübergestellt. Die Tabelle umfaßt 448 Fälle, was 97%, aller Fälle entspricht; die restlichen 3%; sind. wegen De ne Ui WEBER. 4 U “ Ba in iy 2 N ? 2 \ Te En ua der Beobachtungen infolge von störenden Einflüssen . V Viesenwässerung, Einfluß von Stauung u. ä.) ausgeschieden len. Die mittlere Wasserstandsdauer bezieht sich nicht, wie % lich, auf sämtliche in das betreffende Intervall fallende stände, sondern nur auf solche, bei denen der letzte Nieder- weit genug zurückliegt. er Summe der Tage, die bei eintretender Trockenheit vom sten bis zum tiefsten Wasserstand verstreichen würde, ergibt aus Tabelle 1 zu 122,6 Tagen. Für den Neckar bei Tübingen e ich seinerzeit diesen Zeitraum zu 92 Tagen bestimmt (5). der Zeichnung wurde an, Stelle des Tagesablaufs als üblicheres lie Wasserspende (Sekundenliter vom Quadratkilometer) gesetzt. mi erer Abfluß in Spende ergab sich im neunjährigen Mittel Wert 23,7. Der Tageshöchstabfluß in diesem Zeitraum am 19. Januar 1910 mit einer durchschnittlichen Wasserspende ' 18 192 ‘ein. Dieser Wert ist nicht sehr hoch, wenn man ihn mit ven Zahlen (6) vergleicht; denn die Hochwasserspenden von irgsflüssen werden in der Höhe von einigen Tausend angenommen. : zeigt sich also der mäßigende Einfluß des Waldes; auch ist zu enken, daß sich die berechnete Spende auf einen ganzen Tag ht und daß der Beobachtungszeitraum nur neun Jahre umfaßt. E iedrigste Tagesablauf trat am 28. Oktober 1907 mit Spende 6,9 ein. Die Abflußspenden im Herbst 1911, nach dem ca inten dürren Sommer, sind etwas höher; dies rührt daher, daß 1 ockenheit dieser Monate im Innern der Gebirge durch aus- ige Gewitterregen gemildert wurde. Verglichen mit anderen Ißgebieten sind die niedrigsten Wassermengen der oberen Enz, “die Flächeneinheit berechnet, durchweg recht bedeutend. Die Be Regenmenge und die gleichmäßige Verteilung des Nieder- lags, die lange Trockenperioden nicht duldet, lassen keine solchen m aufkommen, wie wir sie bei anderen Flüssen finden. — i an dieser Stelle auf interessante Formeln hingewiesen, die x (19) aufgestellt hat, um die Abflußmengen eines Gebiets ekt aus den Niederschlagsbeobachtungen unter Zuhilfenahme der peraturen zu berechnen. { ee ichst erschien es zweifelhaft, ob nicht Sommer und Winter ’schiedene Abfallkurven (der Sommer eine steilere?) ergeben den. Die Rechnung wurde daher getrennt durchgeführt, ergab ae diese Vermutung, von kleinen Abweichungen abgesehen, Beate Enzgebiet nicht zutrifft. — Ebenso wie der Einfluß 11* A die Inkebeweik so muß auch die Vegetationsentwicklung im Fr jahr, die Fröste im Spätherbst, die Schneedecke im Winter und. Auftauen des Bodens zu Ende des Winters sich in der Gestalt ı Kurve geltend machen. Ein solcher Einfluß wurde auch konsta ‚jert es zeigte sich aber, daß er aus den übrigen Faktoren nicht hera geschält werden konnte. Eine gesonderte Durchschnittsbildung® | Frostkurven, Vegetationskurven usw. konnte nicht 'durchgefül werden, da viel zu wenig Fälle vorhanden waren. Die Kurven die nach Betrachtung der Temperaturverhältnisse Frostkurven sem sollten, bewegen sich in den meisten Fällen ganz nahe an de allgemeinen Trockenwetterkurve. Bei den Vegetationskurven | | es ähnlich. . Hier tritt noch die besondere .,Schwierigkeit auf, daf sich die Vegetation bekanntlich am stärksten bei Regen entwicke | also gerade, wenn die Abfallkurve, die uns Aufschluß über de | Verbrauch geben soll, verschleiert ist. Dazu kommt das Aufts 1 des Bodens, das in kalten Lagen noch Wasser liefert, während d Vegetation solches verbraucht. Eine gegenseitige Trennung dies | Einflüsse ist sehr schwierig. Aus diesen Gründen mußte ich mich darauf beschränken, einige wenige Beispiele herauszugreifen u | als Seitenzweige mit Angabe des Datums der graphischen Dar stellung einzufügen (siehe Taf. V). Von Auftaukurven mußte ebem- falls abgesehen werden, da hier die Einflüsse noch unregelmäßig‘ sind. Die Schneedeckenkurven dagegen laufen, abgesehen von dem ganz tiefen Wasserständen, so regelmäßig, daß, auch die Ein ce | beispiele mit der Hauptkurve harmonieren. Naturgemäß finden sie die Beispiele für Vegetationseinfluß (V) am hochliegenden Teil die für Frost (F) am tiefliegenden Teile der Hauptkurve und sit weil sie einem übernormalen Verbrauch entsprechen, nach unte anzusetzen. Im Gegensatz zu ihnen stehen die Linien rasche Abflusses (besonders bei Gewittern), von denen ebenfalls einig . Beispiele in die Tafel aufgenommen’ sind. Die Ursache ihres steile Abfalles ist das mangelnde Eindringen des Wassers in den Bodeı sie sind daher nach oben an die Hauptkurve anzusetzen. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß alle diese Beispiele di Extreme der Abweichungen darstellen. Die allermeisten auch bei den Frost-, Gewitterkurven u. a. verlaufen ganz nahe be der Hauptkurve. Wollte man alle Fälle einzeichnen, so würden $ sich, bildlich gesprochen, um die Hauptkurve häufen, wie die standteile einer dicken Schnur, von der da und dort ein Fäserch abhängt. N. ©. | N ‚ :* er ar $ RL 165 ER ie inwände, welche gegen diese Art der Abflußberechnung un ‚werden, beziehen sich, wie zu erwarten, darauf, daß die t der Trockenwetterkurve von weiteren Faktoren, nämlich zeit, Vegetation, Frostwirkung usw. abhänge. Czeruax (18), - einem Aufsatz die Trockenwetterkurve — dort als Linie siswasserführung bezeichnet — anwendet, weist darauf hin, il ihr Verlauf‘ „nur durch die Wasserstandsbewegung während ler nsisden; nach Art der vorausgegangenen Durch- tung, für jeden Flußlauf, jedes Profil und jeden Monat ge- ‘öndert“ -zu ermitteln sei. Maıtner (17), auf dessen Arbeiten ich En Fischer hingewiesen wurde, sucht die Trockenwetter- > durch eine Gleichung von der Form y= ae" darzustellen. (stellt y die Wassermenge, t die Zeit, a und « Konstanten die den gewählten Maßen, der Eigenart des Wasserlaufs und | vorhin genannten Faktoren entsprechen. «, der sogenannte stre eknungskoeffizient, wird bei stationären, nachhaltig fließenden wässern verhältnismäßig klein, bei rasch kaniknaliden Wasser- fen dagegen groß sein.. Zur Bestimmung der zwei Unbekannten a il « läßt man die theoretische Kurve mit der empirischen an end zwei Punkten übereinstimmen und setzt die diesen Punkten sprechenden Werte von y und t ein, wodurch man zwei Gleichungen ür a und « erhält. Ist die oben gemachte Annahme über der \ E der Kurve richtig, so müssen außer den zwei festen Punkten uch die übrigen Punkte einigermaßen die Gleichung der Kurve ef fr Hedigen. Dies trifft, wie Versuche für die oberste Euz ergaben, nur in sehr grober Annäherung zu. Immerhin war es inter- at, die gefundenen Werte von « mit solchen von MaıLLEr der Benordnung nach zu -vergleichen. Es zeigte sich, daß « bei D . Enz 6—10mal größer war als bei der Quelle von Cerilly jpus eines nachhaltigen Wasserlaufs), dagegen 3—bmal kleiner > bei der 400 qkm umfassenden Meßstelle von Autricourt (Bei- l eines Durchschnittsflüßchens). £ Daß der Einfluß der Jahreszeit auf die Trockenwetterkurve Diät ‘obersten Enz nur gering ist, ist durch die getrennte Be- 2 g der Jahreszeiten erwiesen. Ich habe auch versucht, durch Feleich ‚der entsprechenden Frühjahr- und Herbstmonate- die mkung der Vegetation und des Bodenfrostes herauszuschälen, 'h konnte ich: infolge der gegenseitigen Verwischung zu keinem ‚ren Ergebnis kommen. Es ist dies übrigens bei der Eigenart 3 Gebietes sehr erklärlich. Die ERTREREN Beschaffenheit, vor) u. 5. - — n « - pers .- . a Fe En a ee a . = EEE ER: allem die Nadelholzbedeckung, bedingen ein ähnliches Verhalten in Sommer und Winter. Auch der Wasserverlust durch Vegetatic entwicklung dürfte hier mehr über das Jahr ausgeglichen sein in unbewaldeten Gebieten. Der Prozeß der Wasserzurückhaltu durch Frost tritt in diesem hochgelegenen Gebiet gegenüber de Einfluß der Schneedecke zurück. — Immerhin kommen durch d erwähnten Umstände Fehler herein, deren Beseitigung nur dur Beobachtung der Bodenfeuthtigkeit im weitesten Sinn ru. werd kann (20). | Ein weiteres Bedenken gegen die Trockeiiiiäkttrkkrte lie nach Fischer darin, daß das Grundwasser, auch ohne daß Niede schläge fallen, von einer aus andern Teilen des Flußgebie stammenden Flutwelle gespeist werden kann. Wir hätten also eilt Hebung der Trockenwetterkurve ohne Niederschlag. Dieser Um stand spielt zweifellos bei größeren Flußgebieten eine bedeuter _ Rolle; z. B. sind die aus den Sudeten stammenden Flutwellen di Oder imstande, den Grundwasserstand im Flachland durch Eit sickerung zu heben. Für das Quellgebiet der Enz sind jedoch di Vorbedingungen für diese Erscheinung nicht gegeben. Der Abfluf vorgang ist hier so rasch, die Möglichkeit der Einsickerung vo Fluß aus so gering, daß der genannte Umstand für die vr wetterkurve keine Rolle spielt. D. Beschreibung der Tabellen und graphischen Darstellungeı f Zu Tabelle 1 ist schon im Abschnitt über die Trockenwet 7 kurve das Nötige gesagt (siehe C.). 4 In Tabelle 2 (Taf. IV) teilt sich der gemessene Abfluß ü einen unterirdischen und einen oberflächlichen, der berechnete Ab fluß in einen sofortigen und einen späteren (vgl. C.). Der berechnet Abfluß ist kleiner als der gemessene, wenn der Beginn des Zeit raums höher auf der Trockenwetterkurve liegt als deren Ende, d die Fläche zwischen Anfangs- und Endordinate eine Speisung- au früheren Vorräten darstellt. In Tabelle 2, 5 ist der Gang de durch die Fläche gegen die Zeitachse dargestellten Grundwasser standes wiedergegeben, einerseits in 5a) als Abweichung von “Mittel (160 mm), andererseits in 5c) unter Hinzunahme der Schnee decke als absoluter Wert. Der Wert 160, der ein Mindestma darstellt, wurde durch geradlinige Fortsetzung des tiefsten Teil der Trockenwetterkurve gewonnen, stellt also nur eine unsichem m 1 An ze: ie u ui nn — ie mE — ii — il ua. u a m. — au Ze — — um mn ; | | = | | an r h 1 = PR un 4 „ > - = =. + ) Fer rar [ver Ver Ir |asL oT BL 6er | Br |. | 2er | ER | Far #1 |(odeL)odugpuoporag nm |'g 9 ITar |et a8 OT Ich jet ver isor |de |ed go 080 a | ° (spp) amgerdwag |", Fr Ite_|20 07T 127 es zT |60 ro ‚eo ‚ro |7o ||" " (mw) grzyapssunämgeg | '9 - . . . . — . . . 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In Tabelle 2, 8 sind die mittleren Periodenlän ren angegeben, die uns ein Urteil über die Grundlagen der Tabe en gestatten sollen. Die hier angegebenen Werte erscheinen in An betracht dessen, daß die Ausscheidung der Perioden auf Gründ der ganz zufällig gruppierten Niederschläge erfolgte, recht gleichmäßig. Alle angegebenen Größen ergeben sich zunächst nur für die un- regelmäßig über’ das Jahr verteilten Perioden, welche in den einzelnen Jahren wiederum ganz verschieden fallen. Um hieraus © Mittel für regelmäßige Zeiträume abzuleiten, bildete ich aus den © neun zur Verfügung stehenden Jahren für jeden Tag des Jahres das arithmetische Mittel und hieraus Dekaden- und Monatsmittel, © Die Dekadenmittel sind nicht veröffentlicht, weil sie noch zu viele Unregelmäßigkeiten aufweisen, die auf Zufall zurückzuführen sind. Für die Halbjahres- und Jahresmittel wurde aus bekannten Gründen nicht das Kalenderjahr, sondern das sogenannte Abflußjahr ge- ° nommen, bei dem hier mit Rücksicht auf die Schneeschmelze der ° Winter von November bis April, der Sommer von Mai bis September dauert. — Über den Verlauf der Elemente wäre folgendes zu sagen: Der Niederschlag ist im allgemeinen gleichmäßig über das Jahr ° verteilt; es fällt nur der geringe Wert im Oktober auf, der aber nur der Periode 1906— 1915 eigentümlich ist. Bei der Schneedecke findet eine Aufspeicherung bis Anfang Februar statt, während die Speisung aus den Schneevorräten bis Ende April dauert. Der gemessene Abfluß (Taf. IV ob.) hat das Hauptmaximum im März/April, das Hauptminimum im Oktober, daneben erscheinen sekundäre Stufen, die mit denen des Niederschlags parallel gehen. Der berechnete Abfluß (Taf.IV ob.) hat im wesentlichen denselben Verlauf wie der gemessene. Das Frühjahrsmaximum ist noch schärfer ausgeprägt; sommers ist. er allgemein kleiner als der gemessene Abfluß, winters dagegen umgekehrt; auch erscheinen die Erhebungen zeitlich verschoben. Bei der Teilung des gemessenen Abflusses in den unterirdischen und oberflächlichen (Taf. IV unt.) fällt das Überwiegen des unterirdischen Abflusses auf. Man muß sich hiebei erinnern, daß der unterirdische Abfluß nicht bloß die reine Quellen- speisung umfaßt, sondern bei höheren Wasserständen auch die Mengen, die der Boden nicht aufnehmen kann, ohne daß sie deshalb besonders rasch abfließen würden (z. B. bei Landregen). Bei jeder Periode ist mindestens der Teil als unterirdischer Zufluß anzu- sprechen, der dem mittleren Grundwasserstand des ‚gewählten Zeitraums (Mittel der Anfangs- und Endordinate der Trockenwetter- er BE + FL] im Schema. Taf. V) entspricht. — Kader: ai und oberflächlicher Abfluß verlaufen im allgemeinen icht mäßig, doch ist der Prozentsatz des letzteren im Winter be- tenc höher. Der berechnete Abfluß zerfällt in einen sofortigen d einen späteren (Taf. IV unt.). Hier ist als sofortiger Abfluß yjer ige Teil zu verstehen, der innerhalb von 10 Tagen (einer de), als späterer, der nach der Dekade abfließt. Der spätere ) Ab ist durchweg größer als der sofortige, außer im September, | , ihn der letztere etwas übersteigt. Die Ursache für letzteres <ön n in der hohen Regenmenge gesucht werden und in den Vegetationsverhältnissen, die äußerlich noch sommerlichen Charakter t a en, ohne jedoch einen entsprechenden Wasserverbrauch zu be- gen. | m Verlust und Land. ne (Tat, IV ob.) bilden dom Inhalt i er beiden nächsten Zeilen in Tabelle 2. Die Verdunstung hat, wie zu erwarten, einen gleichmäßigeren Gang als der Verlust. Es | lt bei ihr ein sekundäres Maximum auf, das wohl der Schnee- decke seine Entstehung verdankt; auch die Schwankungen des iederschlags spiegeln sich bis zu einem gewissen Grade hier wieder. Zum Vergleich ist sowohl in Tabelle 2 als auch in Taf. IV der Gang des Sättigungsdefizits daneben gestellt. Zeile 5a, b, c der Tabelle 2 (Taf. IV unt.) gibt Auskunft über den Verlauf des Grundwasserstandes. Dieser erreicht ohne Be- ücksichtigung der Schneedecke sein Maximum im April, um von { ı ab bis Oktober im allgemeinen zu fallen. Ein sekundäres 4 inimum tritt im Februar auf, das wohl einer dachartigen Wirkung r Schneedecke zuzuschreiben ist; das sekundäre Maximum im 2 Ener ist wohl eine Folge des hohen Niederschlages in diesem | [onat. Zusammen mit der Schneedecke bildet der Grundwasser- nd den Wasservorrat, der im Winterhalbjahr eine gleichmäßige wu e.bildet; doch ist zu beachten, daß infolge der Annahme über ler heraer wert der Schneedecke hier eine gewisse Willkürlichkeit einkommt. ii Tahelle 3 (Taf. III) gibt darüber Aufschluß, wie sich Nieder- ; und Abfluß in den einzelnen Jahren unseres Zeitraums ver- en, wobei in der Tabelle auch die Trennung in die Abfluß- h a jahre (November bis April; Mai bis September) durchgeführt ist. besonderem Interesse sind dabei die Prozente des ab- oflossenen Niederschlags. Die „gemessenen; Prozente setzen den 2 B. —. 10 — gemessenen Abfluß zum gemessenen Niederschlag ins Verhältn; die „berechneten“ dagegen ziehen übernommene Vorräte beim Al | fluß ab und zählen ihm hinterlassene Wassermengen zu. Die Schwankungen des Abflusses folgen im allgemeinen denen des Niederschlags. Beim Niederschlag fällt die starke Schwankung ü Winter auf, der einmal die Spende 29,1, ein anderes Mal 55,5 liefer Die betreffenden Jahre liefern auch die Extreme des gemessene Abfiusses für das Volljahr (18,6 und, 30,6). Die niedrigsten höchsten Abflußprozente finden sich dagegen nicht, wie man er warten sollte, in diesen beiden, sondern mit 48%, und 67 %, in zwei anderen Jahren. Es geht daraus hervor, daß nicht allein die Meng des Niederschlags den Abflußanteil steigert, sondern auch ander Faktoren, von denen wohl die Verteilung des Niederschlags die Hauptrolle spielt. Die gemessenen Abflußprozente weichen von den berechneten stark ab, z. B. im Jahre 1907/08 um 6%. Al wichtigeren Einzelwerten ist hervorzuheben, daß für unser Jaht neunt die Niederschlagsspende im Durchschnitt 42,1, die Abfluf spende 23,7 und der Abflußanteil 56% beträgt. Der Jahreswer des Abflusses weicht von meiner früheren überschlägigen Berech nung (6) für das Jahrzehnt 1901/10 nur unwesentlich ab; etwa stärker sind die Unterschiede beim März und Oktober, wobei jedo@ auf die großen Differenzen zwischen gemessener und berechnete Abflußspende in diesen Monaten hingewiesen sei (siehe Tabelle 2, 2) In der Veröffentlichung über die Stuttgarter Wasserversorgung (& sind für die Enz beim Lautenhof etwas höhere Werte angegebei Der Unterschied erklärt sich aber zwanglos dadurch, daß andere ‘ Jahre genommen wurden, namentlich aber aus dem Umstand, dal dort als Niederschlagsstation nur Wildbad benützt wurde,'das al Talstation. die niedrigsten Werte aufweist und demnach die Abfluß- prozente heranfdrücken muß. In Tabelle 4 (Taf. III) sind die jährlichen Mitteltöinperutkil und die Endgrundwasserstände der einzelnen Jahre zusammeı gestellt. Man glaubt ein gewisses gegensätzliches Verhalte andererseits ein Steigen der berechneten Abflußprozente mit dei Grundwasserstand zu erkennen. Der mittlere Endgrundwasserstand ist, da er sich auf Ende Oktober bezieht, mit 140 mm natürli niedriger als der mittlere Jahreswasserstand (160 mm). "ig In Tabelle 5 ist mit Rücksicht auf die praktische Verwenk barkeit der vorliegenden Untersuchung eine Reduktion der E gebnisse auf einen 60Jjährigen Zeitraum mit Hilfe der Freudenstädt Pr 5 RE w+, > ar N edeschagseie versucht. Der Wiederschlag stellt sich im lang- igen Mittel etwas kleiner und dementsprechend auch die Ab- Auönengen der einzelnen Monate; diese wurden unter Übernahme "56% beim Jahresabfluß für die einzelnen Monate, speziell für len Oktober, nach dem Gange des Niederschlags geschätzt. Als Maß sind hier die Millimeter pro Monat benützt. Die neunjährigen {N nicht geschätzten) Abflußprozente sind am Schluß der Tabelle an- gt und in Taf. III graphisch dargestellt. Die bemerkenswerteste Bigentümlichkei ist, daß die berechneten Abflußprozente innerhalb es Jahres einen ähnlichen Verlauf haben wie der Grundwasser- E ıd (vgl. hiezu Taf. IV unt. und Tabelle 2, 5). — — Zu bemerken ist, daß — nach den hier nicht veröffentlichten ‚Originalzusammenstellungen — die Abflußprozente für zahlreiche E inzelperioden im Sommer auf nahezu O0 herabsinken. Die ver- ältnismäßig hohen Abflußprozente der Sommermonate sind daher nicht eine zeitlich gleichmäßig verteilte Eigenschaft, sondern sie Ss nd durch einzelne heftige oder rasch aufeinanderfolgende Regen- fälle hervorgerufen; mit anderen Worten: sie sind eine Funktion d ler sogenannten Regendichte. - In Tabelle 6 (Taf. IV unt.) ist Rücklage md Aufbrauch nach den früher (siehe B. und C.) entwickelten Methoden berechnet. Die aus dem \ Verdunstungsmesser und dem Sättigungsdefizit gewonnenen Reihen zeigen große Ähnlichkeit. Daß die Extreme beim letzteren schärfer ausgeprägt sind, wird man dem Umstand zuschreiben können, daß das feuchte Thermometer noch bessere Verdunstungsbedingungen darbietet als das Evaporimeter. Die beiden aus den niedrigsten ’ [onatsständen und aus der Trockenwetterkurve gewonnenen Zahlen- _ | reihen haben unter sich nähere Verwandtschaft. Man wird. die sche für die schwache Ausprägung der ersten Reihe darin finden, fr » die niedrigsten Monatsstände nur eine Annäherung an die reine Grundwasserspeisung darstellen; denn es existieren Monate, in lenen die Trockenwetterkurve wegen andauernden Regens üher- ha haupt nicht erreicht wird. Allen vier Reihen ist aber eines ge- ‚meinsam: in den Wintermonaten November bis März findet vor- Wiegen eine Rücklage statt, in den übrigen Monaten ein Aufbrauch. es stimmt durchaus mit den Resultaten FiscHer’s (7) überein, irend es den von Harugrass Rem oRpegen Ergebnissen wider- 'icht (10, 11). - Der Januar macht, wohl infolge der lebhaften Sublimation r Schneedecke, in den Reihen 6c und 6d eine Ausnahme, des- £ T ® e er” 281 #1" 98: F. goes + anno npunap- Du 0 27 21% | FL 4 1) 1’9 Ze Eee yıler ass | zı/t | hr | 01/60 rn —— sur _—— — — -(uzun) PuBJs.1988B Mpunag-purg pun (ao) ypejsuspnaa,y ur anywaodwuo, 7 ojaquy, r ie. an 76T dag ORT ar ’ 5 | - « ' 1 En at e | 98 R— w243 u 3 Se 2128 E98 BG DE + 598 | ag | 'zod A. 98 a ET 18 19 sg 7 mad I -guyay | .. ve L'EZ — se | CH | 0 0 | 0er 608 | se Fol | 20g guyay [ E ei | L’£2 a ver 9 RE 706% re | 28 81 v2: vos |, mad BR, var | 039 698 Li; GBR | A Bye B reg .° 7 Beigpsıapaın re ri LE EMULE Et Eh Bd Bi 2 m | ; | zv 09 F ye N > "19q zosdgayqy >} 0's1 DA» 688 gr | ge 68 122 rel vor | #9 0 vum guyay 1 | | 681 U lı3 vH 0% ı sa | Li y'gı 628 ; 081. \'r uaB 4 | 6'68 FAR v're v'9€ | 0'939 | ge sw. zer 9'638 | 2% | Bupsaggon] E eL 69 | u ® | 9 |. FEAR TERN) | ae Bi. "zoadguyay v28 6.°8 S'6E rs | EEE sIR | Bi! Wu | Ber rn h gupqy _ . 82 | 088 | Pop: Fe 1: 3 7 CK a a 74 Z8I. ı 61% vga | wald 2 er | Eis: g'9g ve E67 dd et | 0 | 097’ ° Beypsaapaın ) | al min = Ze - -—— -— — - .— - ._- u —— — -—— E —__ — -— A nn — nn —_ ein - Buwdıyef :geW waayup u9uspaIyo#1sA ur guyqy pun Fujyosaopaın E 9%, f | | 0 | #9 — sr 9T — a BZITET | BEE TE + g8— 084 |85+ | 9AmyıayyamusgdoıL (P | N vi. | a 0. | st scH) #+ I9SjRer erregt he ee a « 0 Eh L-| IH 8-08 98-118 - \27— 8+ 214 | 0284| eg+|72+ || " Nzyapsdunäneg (q 0 1987| 981 + E78 12> g1— — 88 — Si gI+ | vet | a8 + | 06+ £9 + || 19ssowsäungsunpiaA (e wer | og I m | dag | Ony | of | tung | rem | ımdy zu aqgag | uef | za | "AoN j \ P.2: | :Sme Jouy99d19q ‘IOJ9wmIIm Ur [9991 PStayple :(—) yoneaqyuy pun (+) aSepyony 9 allaqeL i he A, Be. uote any ‚zoadguyqY he ” 3 f Eee Wer 52 Nato gupgv. E0T | ZT | 10q oIt | gu Ben SO) 2 | 3 x Selyds zI1 | zor Tr || 10q IN — m ee nn Pr rn m Er u en m a a a Teamae — EIER + ee gleichen der September bei der Reihe 6b. Der Schwerpunkt des Aufbrauchs fällt bei sämtlichen Reihen in den April bis Mai, den Zeitpunkt der Vegetationsentwickluig. Daneben spiegelt sich in. allen Reihen der Gang des Niederschlags wieder, der nicht bloß den Abfluß, sondern auch die Verdunstung erhöht. Auffallend er- scheint, daß die Zeiten des Aufbrauchs und der Rücklage gegenüber ° den von Fischer angeführten Beispielen (Böhmische Elbe, Havel, Oder, Theiß) zeitlich verschoben sind (der Aufbrauch beginnt dort ° mehrfach schon im Februar, die Rücklage schon im Juli). Ein Grund hiefür liegt wohl in der bedeutenden Höhenlage und der ° langen Schneebedeckung im oberen Enzgebiet. Die Ursache für ° den frühen Beginn der Rücklage bei den vorhin genannten Flüssen ° ist wohl darin zu suchen, daß der Vegetationsverbrauch dort schon ° vor der Ernte in der Hauptsache abgeschlossen ist. In unserem Gebiete dagegen wiegen infolge der starken Nadelholzbedeckung die klimatischen Einflüsse vor und bedingen einen allgemeinen Auf- brauch bis in den Herbst, während im übrigen die monatlichen ; Regenmengen das Bild bestimmen. In einer weiteren, nicht veröffentlichten Tabelle habe ich ferner } Rücklage und Aufbrauch für die einzelnen Monate der betrachteten neun Jahre zu schätzen versucht. Die Abweichungen, die sich im einzelnen vom Mittel ergaben, waren sehr stark. So findet sich bei den Hauptmonaten der Aufspeicherung November, Dezember ° und März je ein Jahrgang, der verbraucht, statt zurückzulegen; umgekehrt weist auch der Mai, der Monat des Hauptaufbrauchs, einen Vertreter auf, der aufspeichert, statt zu verbrauchen. In den Monaten mit geringer Rücklage und Aufbrauch geben die ver- schiedenen Jahre ein buntes Bild mit bald positiven, bald negativen Werten. Die höchste Rücklage findet sich im Winter 1907/08 mit 174 mm, der im Winter 1912/13 nur 5 mm gegenüberstehen. Der Sommer 1907 verbrauchte 131 mm, während der von 1909 den Grundwasserstand nur um 8 mm erniedrigte. | Der Zweck der vorliegenden Untersuchung war, auf Grund sorgfältiger Niederschlags- und Abflußmessungen Einblick in den Abflußvorgang eines Gebiets zu gewinnen, das sich durch Gleich- förmigkeit auszeichnet und dadurch die Erscheinungen in reiner Form zutage treten läßt. Es gelang, eine Reihe von Vorgängen mit ziemlicher Genauigkeit festzulegen und auch Rückschlüsse auf den Abflußvorgang in längeren Perioden zu machen. Andererseits zeigte sich, daß es auch bei dieser Spezialbeschreibung nicht möglich u ee ah a ac eu re re ln ‘. Eier r v BE ı > Pr 1 wisse | dssiten; wie den Wasserverbrauch der Vegetation, c der Gesamterscheinung zahlenmäßig herauszulösen. Der Puls- des "Wassers ist ohne weitere Beobachtungsreihen, die namentich auf das Gebiet der Bodenfeuchtigkeit erstrecken 1..(20),. nicht genau festzulegen. Wir finden hier den alten z bestätigt, daß eine Naturerscheinung um so komplizierter wird, iefer man in sie einzudringen sucht. Dr die liebenswürdige Unterstützung, die ich bei meiner rsuchung. von seiten der Beamten der Meteorologischen Zentral- tion ‚und. der Ministerialabteilung für Straßen- und’ Wasserbau _ erfahren hatte, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen nk aussprechen. Literaturverzeichnis. Schröder: Das Klima von Schömberg OA. Neuenbürg, unter Mitwirkung von Prof. Dr. Meyer und weiland L. Pfeiffer. Würzburg 1912. . v. Müller, A.: Graphische Tafeln zum Klima von Schömberg, enthalten N im Handbuch der Tuberkulose 2. Bd. Leipzig 1914. . 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Bilder aus der paläontologischen Universitäts- Bi: sammlung in Tübingen. Kr Von F. v. Huene in Tübingen. R; 1. Ein neu aufgestelltes Skelett von Dimetrodon > aus dem älteren Perm von Texas. Mit 3 Abbildungen auf Taf. VI. Das im Frühling 1919 vom Verfasser aufgestellte Dimetrodon- lett ist eines der merkwürdigsten in der nicht unbedeutenden mlung fossiler Reptilien des Geologischen Institutes in Tübingen. Es war in einer großen Sammlung von Reptilien und Stegocephalen us den Wichita-Scliichten des unteren Perm aus der Umgebung von raddok Ranch in Baylor County, Texas, enthalten, die der bekannte merikanische Sammler CH. STERNBERG 1911 zusammengebracht und ie an Ort und Stelle vom Verfasser für Tübingen gekauft wurde. Jie Bestandteile des Skelettes stammen aus einem sogenannten 3omebed, gehören also nicht alle zu einem Individuum. Aus der enge der Knochen wurden solche von annähernd entsprechender 3] 'röße ausgesucht. Soweit möglich gehören die ausgesuchten Knochen juch der gleichen Art an, nämlich Dimetrodon incisivus Cope. Vom Schädel besitzt das Geologische Institut fast alle Teile, u. a. ganze rechte Schädelseite mit Unterkiefer, ferner Hinterhaupt, ımen und Zahnreihen. Um aber diese Teile, die verschieden zroßen Tieren angehören, dem Studium zu erhalten, entschloß ich nich, nach diesen sowie nach in New York und Chicago 1911 selbst angefertigten Zeichnungen und nach von Case und WıLLıston ver- öffer ichten Beschreibungen und Abbildungen sowie nach Photo- rammen den Schädel und Unterkiefer zu modellieren und so dem Ikelett anzufügen. Im übrigen ist verhältnismäßig wenig ergänzt, imlich ein Teil der Rippen, am Schwanz die meisten Dornfort- e, Rippen und Hämapophysen, ferner beide Cleithra, die meisten alangen und einige Fuß- und Handwurzelknochen. Um den Ein- Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. 12 + 4. # — 18 — druck des ganzen Skelettes zu erhöhen, ist es So aufgestellt, aß ohne Säulen und Träger von den Extremitäten allein getragen wir Die Länge des ganzen Skelettes beträgt 2,16 m, seine größt Höhe an den Dornfortsätzen in der Mitte des Fückkihe, 1,0m. Die Einzelheiten des Schädels und Skelettes sind genügen bekannt; da ist wissenschaftlich Neues nicht zu berichten. Abe die. Gesamtheit des Skelettes in einer möglichst natürlichen Auf stellung ist wohl der Beachtung wert, zumal meines Wissens nu in Chicago und in New York je ein extremitätenloses Skelett ohn Schwanz aufgestellt ist. Es ist also das erste vollständige Dimetrodo Skelett, falls diese Lücke nicht im Kriege in Amerika ausgefüllt worden ist, ohne daß ich davon Kenntnis bekommen konnte. Von der nah verwandten Pelycosaurier-Gattung Edaphosaurus (= Ni saurus) ist in Chicago eine ganze rechte Skeletthälfte aufgestellt, die ein gutes Bild dieser bizarren Tiere gibt. Ein in New York befindliches ganzes Skelett letzterer Gattung, das nicht einwandfrei montiert war, ist vermutlich während des Krieges zurechtgebracht. Dimetrodon hat — wie die Abbildungen des Tübinger Skelette (Taf. VI) zeigen — einen kräftigen, etwas plumpen Körper, kurzen Hal und großen Kopf, der Schwanz ist wahrscheinlich von mäßiger Länge. Wie die Gelenkflächen und Muskelansätze zeigen, wurden die beider Fußpaare im allgemeinen stark geknickt. Dadurch wird der plumpe | und ..kriechtiermäßige Eindruck stark erhöht. Auf diese Weise wird der Bauch bei gewöhnlicher Fortbewegung nicht sehr hoch über dem Boden getragen. Die Zahl der Wirbel (Hals mit Atlas 7, Rücken 20, Becken 3, im Schwanz die ersten 9 mit Rippen) stimmt mit den im Zusammenhang gemachten Funden. Die Extremitäten- gürtel sind massiv und stark mit dem Rumpfskelett verbunden Beinahe panzerartig ist der Brust-Schultergürtel mit der vornd rhombisch verbreiterten Interclavicula und den median sehr ver- breiterten Clavikeln. Die Scapula ist mit dem großen Coracoid dure y Sutur verbunden und bildet mit ihm ein einziges: Stück. Da aber die hier verwendeten Scapulae etwas ergänzt werden mußten, kommt die Sutur am Tübinger Stück kaum zum Ausdruck. Das kleine Meta- coracoid (WILLIsToN) mit seinen kräftigen Muskelfortsätzen artikuliert an Coracoid und Scapula und vervollständigt die Gelenkpfanne für den breit gebauten Humerus. Die beiden Knochenelemente des Unterarms und des Unterschenkels lassen einen breiten Raum zwischen sich und zeigen damit eine gewaltige Muskulatur an. Von den Fuß- und Handwurzelknochen sind nur die proximalen vorhanden. Sie 4 | | fd Be, .r BR Be. er \ - Er Verhältnis zu den Extremitäten’überraschend groß. Das atliches Springen mit plötzlichem Aufschnellen der Füße oder ne Schwimmen schließen, in mancher Hinsicht ver- ichbar mit der Bewegungsart lebender Krokodile, wie sie vom rfasser beschrieben ist. Entsprechend den in Chicago befind- ien Funden ist die Hand etwas größer als der Fuß und beide d etwas einwärts gestellt. Wahrscheinlich ist an der Hand noch -plattenförmiges Pisiforme lateral neben dem Distalende der Ulna | «€ rgänzen. | =» Sonderbar ist die Form des großen Schädels mit seinem enormen, fazialen Teil und dessen bedeutender Höhe sowie den chliegenden Augen, deren Oberrand sogar höher liegt als die pr je Schädeldaches. Das pflegt eine Eigentümlichkeit von en Landtieren zu sein, die sich viel im ‚Wasser aufhalten. Gebiß ist ein extremes Raubtiergebiß. Besonders ist auch sam zu machen auf die Gaumenbezahnung, die am auf- ste ell en Skelett im Spiegel gesehen werden kann. Absonderlich 1 d. charakteristisch ist die vorn aufgebogene Kontur beider Kiefer. ‚Größe des Kopfes ähnelt den häufig im Wasser auf der Lauer enden Tieren. Die starke Zuspitzung des Schädels nach vorne ante ein plötzlich stoßweises Erfassen von Beutetieren im Wasser sichtern ö1. Das Mn nste an dem ganzen Tier sind die langen stab- migen Dornfortsätze der Hals- und Rumpfwirbel. Natürlich mn man sich, nicht vorstellen, daß sie bei ihrer Höhe in die rpermuskulatur eingeschlossen waren, sondern sie müssen aus m Rücken herausgeragt haben. Man kann sich nur fragen, ob sie einzeln frei als nackte Knochen emporragten oder ob sie durch je Haut und vielleicht auch Ligamente verbunden waren. Die (age ist von verschiedenen Autoren nach beiden Richtungen hin ani wortet worden; , ich erinnere nur an die Abbildungen von ILListon, Case und Jarker. Würden die Knochenstäbe frei in ® Luft ragen, so wäre die Wirbelsäule der Gefahr einer Ver- mkung und somit das Tier leicht eintretender folgenschwerer erletzung des Rückenmarks sehr ausgesetzt. Das spricht stark gen BAABERL® wohl allein dastehende Ansicht. Meine weiteren ® für die andere allgemeiner verbreitete Annahme sind folgende: = ı einer Höhe von 6—8 cm oberhalb der Wurzel jedes Dorn- rt tsatzes verschmälert Rich der Knochen und zeigt hierdurch den M 12 * Dornen des plattenförmigen Calcaneus läßt auf ein ge- - Be». Br. — 180 — = Be Oberrand der Rückenmuskulatur, also die Rückenkontur an. Tr dem zeigt der höher gelegene Abschnitt des Fortsatzes an sei Oberfläche keine Veränderung gegenüber dem in der Muskula steckenden Teil. Würde der obere Teil als nackter Knochen die Luft ragen, so müßte man eine größere Dichtigkeit und Hä der Oberflächenschicht und wahrscheinlich auch irgend 1 schwache oder stärkere Skulptur erwarten. Eine solche ist & nicht zu erkennen. 2. Es reichen die vorn und hinten befindliel Längsfurchen ohne Veränderung aus dem unteren in den obere Teil und nehmen oben nur allmählich ab. Es liegt nahe anzunehmet daß Blutgefäße in denselben lagen. Wenn aber auch nicht; & scheint mir noch näher die Annahme zu liegen, daß die die Furchen begleitenden scharfen Längskanten, die unverändert & dem untersten in den oberen sicher aus dem Körper emporrage nd Teil übergehen und sich dort nur allmählich verlieren, zum Ans von Ligamenten oder elastischem Bindegewebe gedient haben. L die Knochenfortsätze und die sie verbindenden elastischen Bände müßte sich dann auch eine Haut gespannt haben. Ob nun äußersten Spitzen der Dornfortsätze aus dem Hautschirm dornart hervorragten, ist eine sekundäre Frage, jedoch möchte ich dies bt Dimetrodon incisivus kaum annehmen. Das hier über Dimetrode Gesagte gilt auch für die anderen Pelycosaurier mit verlängertt Dornfortsätzen, namentlich die Gattungen Olepsydrops und Edaph saurus (= Naosaurus) aus amerikanischem Permocarbon ünd Öten« saurus aus dem germanischen Buntsandstein, nur mit der Ei schränkung, daß bei Edaphosaurus wahrscheinlich die keulenförmige Oberenden und die Querverzweigungen z. T. oder alle aus der Hai herausragten, da sie gekörnte Skulptur zeigen; dasselbe gilt auch für die in dieser Hinsicht vergleichbare obercarbonische Steg cephalengattung Platyhystrix aus New Mexico. ‘ Naheliegend ist auch die Frage nach dem Zweck diese bizarren Rückensegels. Ich kann mir nicht denken, daß es dire mechanisch irgendwie nützlich war. Dann bleibt nur der Zwee als Schreckmittel gegen Feinde oder als Täuschungsmittel gege Beutetiere. Zieht man die ganze gleichzeitig in jenen Gegendei lebende Land- und Sumpffauna in Betracht, so zeigt sich, dal Dimetrodon zu den allergrößten und mit seinem gewaltigen Gebiß auch stärkstbewehrten Tieren gehört hat. Daher dürfte Dimetrodon ein solches Schreck- oder Abwehrmittel vielleicht weniger gebraucht haben. Dagegen könnte ich mir vorstellen, daß der 'stark ver- u nr u — Bl — kin yinee Beutetiere ‚änloeken konnte, wenn er de en oder aus dem Wasser einer Lagune herausragte. Es te wohl sein, daß auch seine Färbung oder Zeichnung ihn von Seite einem Felsblock oder einem erhöhten oder bewachsenen i fester Erde ähnlich erscheinen ließ, den z. B. kleinere Stego- len für einen Ruhepunkt im feuchten Element halten konnten, en sie dem Dimetrodon in die Nähe, so stürzte er sich auf sie. "Pelycosaurier finden sich stets mit Stegocephalen (sens. lat.) esellschaftet. Diplocaulus, der zu der Gesellschaft gehört, ist "kiementragender Wasserbewohner. Der Umstand, daß die Augen imetrodon so sehr hoch gelegen sind wie bei Krokodilen und häufig ins Wasser gehenden und dort liegend lauernden ‚sowie die hohe Lage der äußeren Nasenöffnungen scheint für die Annahme zu sprechen, daß Dimetrodon sich oft im r aufhielt.e Als etwas erhärtend kann auch der Umstand en -daß der nah verwandte und zusammen mit Dimetrodon vor- rende Edaphosaurus (= Naosaurus) am Gaumen eine typische terbezahnung besitzt, sich also von irgend welchen beschalten issertieren, vielleicht Krustern, nährte. Bisßei dem wie ihm wolle, ist der Rückenkamm ein Schreck- ‚oder ein Täuschungsmittel irgend welcher Art, er stempelt ammen mit der absonderlichen Form des großen Kopfes Dime- don zu einem der merkwürdigsten Reptilien nicht nur unter nen permocarbonischen Zeitgenossen, sondern unter den Vier- lern aller Zeiten. Darum- wird das neu aufgestellte Dimetrodon- kelett stets einen besonderen Anziehungspunkt der paläontologischen rsitätssammlung in PeogeRii bilden. E\ Hein re No. 2. Sauropoden. Bi; Mit 2 Abbildungen auf Taf. VII. Die wohl in weiteren Kreisen bekanntesten aller fossilen fü beltiere sind die Riesensaurier der Vorwelt, die phantastisch Ro Pan und schweren Sauropoden mit enorm langem Hals und chwanz und mit verhältnismäßig sehr kleinem Kopf. Sie gehören Eden sogenannten Dinosauriern, genauer ausgedrückt bilden sie ie,eine Hälfte der Ordnung Saurischia. ‘Es sind elefantenfüßige umpf- und Lagunenbewohner, die sich von Pflanzen und z. T. elleicht auch von Fischen nährten. Man kennt sie aus der Zeit om mittleren braunen Jura bis. zur. obersten Kreide. Ihre Ver- —. 173 — breitung ist weltweit. Besonders berühmte Fundorte liegen Östabhang des nordamerikanischen Felsengebirges und neuerdin am Tendaguru in Deutsch-Ostafrika. Die Mehrzahl kennt man aus (keuperähnlichen) Schichten von der. Grenze zwischen « Ju und Kreideformation. Eine der bekanntesten nordamerikanis: Gattungen dieses letzteren Alters ist Diplodocus. | Von Diplodocus haben wir in Tübingen eine sehr scht Serie von Skeletteilen: je einen vollständigen Vorder- und Hinterfi einen großen Halswirbel mit Rippen und den kleinsten ersten E al wirbel, der die Größenabnahme der Wirbel des langen Halses % dem kleinen Schädel drastisch zeigt, dann einen Wirbel der vordere Rückenhälfte mit dem eigenartig zweigeteilten Dornfortsatz (w auch bei den Halswirbeln), eine ganze linke Beckenhälfte und eit beinahe 6 m lange Reihe von Schwanzwirbeln. ‘Es hat vor e paar Jahren eine lebhafte Erörterung darüber stattgefunden, 0 Diplodocus und die Sauropoden überhaupt ihren Körper eidechset artig niedrig schleppend mit stark geknickten Füßen trugen odı ob sie sich im allgemeinen mehr oder weniger hochbeinig beweg Die letztere Ansicht ist die entschieden überwiegende gebliebe Dementsprechend sind auch die beiden Diplodocus-Beine relati hoch aufgerichtet montiert worden. Diplodocus hatte die Rückeı höhe von etwa 4 m und eine Körperlänge von gegen 20 m. Not massiger ist der gewaltige Atlantosaurus. Diese und einige ve wandte Formen galten als die größten Tiere, die je das feste Lan bevölkerten. Neuerdings sind sie aber völlig in den Schatten ge stellt durch den fast doppelt so großen Brachiosaurus, dessen Rest zuerst in Colorado und jetzt auch am Tendaguru gefunden wurder Von Brachiosaurus hat das Tübinger Geologische Institü Abgüsse der Knochen einer ganzen Vorderextremität und eine Schulterblattes aus Berlin erhalten, die nun auch aufgestellt sind. Diese hat die Sammlung durch Vermittlung von Herrn Prof. Henn : | erhalten, der selbst an der Tendaguru-Expedition teilgenommen hat. Der Humerus ist 2,1 m lang, der ganze Vorderfuß in leicht eim geknickter Stellung 4 m hoch, was einer Schulterhöhe von annähern! | 7 m entsprechen mag. Bei den Proportionen des Diplodocus müßte man auf eine Körperlänge von 30-40 m schließen! Doch ist der ganze Körper noch nicht bekannt. Neben dem Brachiosaurus- Fuß nehmen die Diplodocus- Extremitäten sich fast zwerghaft aus! Eir erwachsener indischer Elefant oder ein Mammut müßte diesem Riesen gegenüber fast wie ein Schoßhündchen aussehen! Aber die Pre , Li 1 | | | j | i 1 z a er a | 2 "1 . | \] z a — 1883 — onen von: ‚Brachiosaurus und Diplodocus sind sicher nicht die . denn bei Diplodocus ist der Hinterfuß wesentlich länger ft E andertıs, dagegen bei Brachiosaurus ist nach amerikanischen I den der Vorderfuß um ein Minimum länger als der Hinterfuß, lglich werden auch die übrigen Teile andere Verhältnisse auf- eisen. Das Nähere wird die in Aussicht stehende Bearbeitung BiBeof. Janensc# in Berlin wohl bald zeigen. Jedenfalls aber die neu ausgestellten Skeletteile von Diplodocus und von hr chiosaurus wesentliche neue Anziehungspunkte für die paläonto- sche Universitätssammlung in Tübingen. Einige andere Sauro- ıreste, die nicht dem obersten, sondern dem mittleren Jura 5 ören, sollen demnächst auch neu aufgestellt werden. B:; hr Eu 3 No. 3. Mosasaurier. Mit 2 Abbildungen auf Taf. VII. a, | Überall, wo sich nicht allzu landferne Meeresablagerungen sr oberen Kreide finden, kennt man darin auch Reste der großen wimmenden sogenannten Mosasaurier. Zuerst wurden sie aus jelgien und Frankreich bekannt (daher auch der Name „Maasechse‘). ie schönsten und zahlreichsten Mosasaurier findet man aber jetzt ı oberen Kreideablagerungen des nordamerikanischen Staates : hren durch den amerikanischen Sammler Ch. Sterxgere dort eine Expedition für Tübingen inszeniert werden, die uns zahlreiche ste dieser Tiere geliefert hat. Zwei ziemlich vollständige Skelette d Shsen sind in der Sammlung u. a. aufgestellt, Tylosaurus dyspelor und Platecarpus coryphaeus. Die Mosasaurier zweigen infolge ihrer des ‚sonderen Anpassung an das Meeresleben von den Land-Eidechsen - Übergangsformen zwischen beiden kennt man aus der mittleren Kı side Dalmatiens. Durch Raum und Nahrung unbeschränkt nehmen die Meereidechsen gewaltige Größe an. Sie sind mit kleinen Haut- je huppen bedeckt und tragen in der hinteren Körperhälfte einen Hautkamm. Unser. Tylosaurus ist 7,86 m und der Platecarpus J 5,60 m lang. Die beiden Skelette von Tylosaurus (Abb. 1) und von Plate- tarpus (Abb.2) zeigen eine starke Umprägung und Anpassung an das Schwimmende Wasserlebengegenüber denlandbewohnenden Eidechsen. Der Kopf ist groß und mit.einem starken Raubgebiß bewehrt, der - Xansas. Infolge der Gunst eines Spenders konnte vor einigen dieser riesigen, dem schwimmenden Meeresleben angepaßten Ei- Er Hals kurz, die Extremitäten sind zu Flossen umgebildet : ind: ( Phalangenzahl namentlich bei Tylosaurus vermehrt, der Schulte gürtel ist stark, der Beckengürtel dagegen wie bei Wassertieren v der Wirbelsäule beinahe losgelöst und durch ein langes schmales liu | entfernt, der Schwanz ist sehr lang und kräftig, um als Ruder organ zu dienen. Ein eigentliches Schwanzsegel haben wohl beic | Gattungen nicht besessen, obwohl bei Tylosaurus die Dornfortsätze, die anfänglich etwas rückwärts geneigt sind, sich in einer gewisse! | Entfernung vom Schwanzende steil stellen und dahinter einige sog nach vorne gerichtet sind, um sich erst allmählich — kleine | werdend — wieder rückwärts zu legen. Die Mosasaurier wareı Ä Fischfresser und haben sich offenbar nicht mit den kleinsten Exen | plaren begnügt. Das geht unter anderem aus dem Kieferappara hervor. Der Unterkiefer öffnet sich nicht nur nach abwärts, sonder | er besitzt in seiner Mitte ein Gelenk, das seitwärts funktioniert, also mit vertikal stehender Gelenkachse. Es konnte sich also der Winkel, den beide Unterkieferäste in der Symphyse bilden, beim Herunter- schlingen großer Beutefische ganz wesentlich vergrößern. Dam | nach dem Schlingen der Unterkiefer wieder in seine normale Lage zurückschnellt, ist er an der Innenseite jedes Astes mit einer elastischen großen Knochenfeder versehen. Es ist das fast meter- lange, eine sehr dünne aber breite Lamelle bildende Praearticulare oder Goniale, welches am Articulare beginnend sich an der Innen- seite des Unterkiefers nach vorne erstreckt und also auch un- verändert innen das mittlere Kiefergelenk überdeckt. Nicht nur die Kiefer, sondern auch die Pterygoide sind mit großen Zähnen besetzt. E Diese beiden großen Skelette geben einen recht guten Ein- druck dieses Zweiges der reptilischen Meeresraubtiere der jüngeren Kreidezeit, der nur quantitativ aber kaum qualitativ erweitert werden kann. [stestigraphie des Keupers in Südwestdeutschland. Von Professor Dr. Richard Lang (Halle a.d.S.). Mit 2 Profilen. 1. Stratigraphischer Überblick. Ungefähr in der Zeit, da vow Auserrı die Schichten des inten Sandsteins, des Muschelkalks und des Keupers zu einer inheit, der Trias, zusammenschweißte, begann man auch die G@ liederung dee Keupers in drei Mergel- und drei al adsteinstufen durchzuführen, die jeweils miteinander sein. Des weiteren wurde je ein Meigeii und ein Sandstein- jrizont'zu einer Abteilung vereinigt, so daß man den unteren e up sr mit den Gipsmergeln und dem Schilfsandstein, den mittleren euper mit den Bunten Mergeln und dem Stubensandstein und \ i oberen Keuper mit den Knollenmergeln und dem Rätsand- e unterschied. Diese stratigraphische Gliederung des Keupers war im wesent- ich ıen auch für. die.heute noch wertvollen Aufnahmen der Blätter ? Geognostischen Spezialkarte von Württemberg | m Maßstab 1:50000 maßgebend. Erst EBERHARD FrAAs hat im reich des mittleren Keupers eine schärfere Gliederung unter hi: eheiun durch mehrere Farben auf der Karte durchzuführen ersucht. Schon Quexstepr hatte für die Gebiete um Löwenstein und dall eine engere Gliederung der Sandsteine des mitt- eren Keupers angegeben, ohne sie jedoch kartographisch zum Ausdruck zu bringen, und er hat dabei mit unübertrefflichem scharfblick die Möglichkeiten stratigraphischer Gliederung erkannt. Während ‚er im südlichen Württemberg eine solche nicht durch- perte, da hier eine Trennung des Stubensandsteins nicht möglich t, konnte er, insbesondere bei Beschreibung des Atlasblattes Hall, AR darauf hinweisen, daß die Sandsteine des mittleren Keupers i in ( | mehr oder weniger deutlich getrennte Zonen einteilbar sind. u dings macht er ausdrücklich darauf aufmerksam — was für die stra graphische Gliederungsmöglichkeit von größter Bedeutung ir - daß die Sandsteine nach ihrer petrographischen Beschaffenheit : | nicht für stratigraphische Zwecke anwendbar sind: „Die Bw neı selbst, welche auch wieder durch mergelige ee einander geschieden sind, überall an Ort und, Stelle nach i Beschaffenheit allein in die richtigen Abteilungen zu Ka nicht möglich.“ Als unterste Stufe trennte er die „Weißen Werk steine (Bausteine)* ab, die von einem „Gebiet von Mergeln*“, die „Dinkelböden“ en, überlagert sind: Dieiian folgende Gru 4 ) von Sandsteinen schied er in den mittleren und oberen Sandstein ‚die er auch als Zone des „Fleins“ und des „Stubensands“ bezeichnet. Eine ähnliche Einteilung für den mittleren Keuper, über die unten weiter die Rede sein soll, haben auch Paunus und BacH auf den Blättern Besigheim und Maulbronn angegeben. RE Für die an Württemberg nach Osten und Nordosten an- schließenden fränkischen Gebiete schied GünseL über dei Schilfsandstein die Berggipsschichten nebst den Lehrbergschichten den Koburger Bausandstein und Kieselsandstein, den Stubfensand- stein und die Zanclodon-Lettenschiefer aus, über denen dann de rätische Keuper folgt. Tmürach ging mit seiner Gliederung nod wesentlich weiter. Er konnte für Nordfranken zeigen, daß dor eine noch reichere Gliederung möglich ist, viel eingehender, al . dies für Württemberg der Fall ist. Für die Gebiete größter Gliederungsmöglichkeit des mittleren Keupers unterschied er übeı den Bunten Mergeln mit den Lehrbergschichten den Blasen- und Plattensandstein bezw. den Koburger Bausandstein bezw. den unteren Semionotus-Sandstein, die dem untersten Weißen Werksteit Quenstepr’s bezw. dem Kieselsandstein entsprechen. Darüber folg die Heldburger Stufe, die aus zwei Zonen bunter Mergel nit zwischengelagertem oberen Semionotus-Sandstein besteht. Darüber folgt die Zone der Dolomitischen Arkose und endlich der obere Burgsandstein, der gegen die Knollenmergel zu abschließt, übeı ı welch letzterem das Rät folgt. In den westwärts gelegenen Gebieten, in Baden und Elsaß- Lothringen, ist der mittlere Keuper wesentlich abweichend von den Vorkommen in Württemberg und Franken ausgebildet. Es’ treten, wie aus den sorgfältigen Arbeiten der Geologen der badi- } ") 2 | A | 2 | — - heı Hund ddr elsaß-lothringischen elagisthen Landesanstalt her- Ir. yeht, ‚ vor allem die Sandsteine völlig zurück. An deren Stelle tzer ietzelßihichten ein, die von Steinmergelbänken durchzogen d. Man faßt: diese Schichten als Binnenmeerablagerungen auf 7 bezeichnet sie als Binnenmeerfazies des mittleren Keupers. e Einteilung in diesen Gebieten reicht nur zur Ausscheidung ge nder Schichtstufen über dem Schilfsandstein: der Bunten gel, die mit den später zu besprechenden Dunklen Mergeln * sch sind, des Hauptsteinmergels, einer Zone, die in Württem- fehlt oder nur in Andeutungen vorhanden ist, der Roten fergel, die unseren Bunten Mergeln entsprechen, u des Stein- m mergelkenpers über dem die Knollenmergel einsetzen, worauf die sandsteine als Schlußglied des Keupers gegen den ‚Bias folgen. 2 er In einer Reihe von Arbeiten über die Stratigraphie des ; Keupers in Südwestdeutschland, deren Ausführung nun schon bald in n Jahrzehnt zurückliegt, konnte ich zeigen, daß im großen ganzen in Vergleich der stratigraphischen Gliederung des wi a ebesrischen Keupers mit derjenigen in den ‚Nachbargebieten im Osten, Norden und Westen möglich ist, laß aber die Gliederung im einzelnen jeweils der Aus- bildung der Schichten angepaßt werden muß und daher ‚notwendigerweise wieder für jedes Gebiet etwas anders ausfällt. ; Ich konnte für Württemberg darlegen, daß direkt über sm Schilfsandstein in ganz Württemberg und weit über dessen Gre 'nzen hinausreichend ein meist nur 1—2 m mächtiges Band "Dunkler Mergel als konstante Schicht durchläuft. Sie dient als ausgezeichnete Basis für alle Messungen der darüber Fngilnte Schichten. B Über den Dunklen Mergeln erheben sich die Bunten Wege : > bestehen eigentlich aus zwei Zonen bunter Mergel, die vom Ki hälkändstein getrennt werden. Es lassen sich daher die Unteren und die Oberen bunten Mergel unterscheiden, zwischen denen als weitere besondere Stufe der Kieselsandstein einzufügen ist. = Der Kieselsandstein entspricht dem Weißen Werkstein Quensteor’s, sowie dem Blasen- und Plattensandstein bezw. unteren . ‚Semionotus-Sandstein Tmuüracn’s und dem Koburger Bausandstein | E 3 ‚Kieselsandstein Güngkr’s. ' Die Oberen bunten Mergel entsprechen der unteren Mergel- zone der Heldburger Stufe Tuöracn’s. Die Unteren und Oberen hi inten Mergel lassen sich auch petrographisch klar unterscheiden. er. ws Br b 2” 5 : De 1 En Zr u sl . “ „i ‘ er er - 18 — Während die Unteren bunten Mergel mit Ausnahme der Lehrber bänke keinerlei Steinmergel enthalten und feurig rot sind, wesh It sie auch als Rote Mergel bezeichnet werden, zeigen die Obe bunten Mergel wechselnde Farben und tech von charakteris schen Steinmergelbänken durchzogen. An der oberen Grenze der Unteren bunten Mergel liegt bei Stuttgart und weiterhin im nordöstlichen Württemberg verbreite die durch ihren Fossilreichtum berühmte Lehrbergbank bezw. die Lehrbergbänke, die von GünsEeL und THürach unter diesem Namen beschrieben worden sind, die aber auch schon QUENSTE N 1 als Bivalven :und Gasteropoden führende „Muschelbank“ oder „schwere Bank“ gekannt hat. t Der Stubensandstein im engeren Sinne konnte in dem südlich der Rems gelegenen Keupergebiete nicht weiter gegliedert . werden. ‘Wo etwa Mergel liegen, auf größere Erstreckung si 1 ä ausbreiten und dadurch vielleicht zur Bildung von Terrassen Ver- anlassung geben, konnte man versucht sein, eine Gliederung des- selben vorzunehmen. Aber weder Mergel noch andere Gesteine gehen im südlichen Württemberg über größere Erstreckung. durch, stets treten sie nur lokal auf und können daher für eine: weitere Gliederung des Stubensandsteins nicht in Frage kommen. Nur für die Gebiete der Löwensteiner Berge und des Strombergs ist eine weitere Gliederung des Stubensandsteins möglich. Ich habe mich daher für diese Gebiete an die oben genannte Einteilung von Quexstent angeschlossen: die Weißen Werksteine entsprechen der Stufe des Kieselsandsteins, die Mergel‘ der Dinkelböden den Oberen bunten Mergeln. Daher bleibt für den Stubensandstein im engeren Sinne die Zone des Fleins und die Zone des Stubensandes übrig, die durch eine Zone Bunter Mergel und Steinmergel getrennt werden. Über diese Gliederungsmöglichkeit konnte ich schon in. meiner ersten Abhand- lung über den mittleren Keuper folgende Angaben machen: „Im Bereich der Atlasblätter Löwenstein und Hall, sowie im Stromberg" ist eine deutliche zweite Terrasse über größere Strecken hin aus- gebildet, die dort, wenn auch ohne scharfe Grenze, den PR sandstein in zwei Unterabteilungen trennt.“ | Nach Osten nehmen im Gebiet des mittleren Neckars deütlich | erkennbar die Sandsteine nach Umfang und Korngröße immer mehr‘ zu und verdrängen allmählich die Mergelschichten bezw. ersetzen die Mergelstufen, während umgekehrt nach Westen zu: die Sand- — 1189 — st ine immer feinkörniger werden und schließlich in die petro- raphische Form der „Kieselsandsteine“ übergehen, auch der Mächtigkeit nach abnehmen oder ganz auskeilen und so in zu- nehmendem Maße der Ausbildung von Mergeln Platz machen. Ich habe dies im Anschluß: an die Tuüracn’schen Arbeiten als ein Übergehen der Landfazies in die marine Fazies ge- deutet. Während die Sandsteinschichten mit ihrem oft groben und rasch der Größe nach wechselnden Korn, die mit den verschieden- artigsten andern Gesteinen zusammenlagern und stets deutliche, ft steile Kreuzschichtung zeigen, im wesentlichen nur fluviatile 3ildungen sein können, greifen im Westen, gleichsam in diese u Den sand SugaaL), —— — im —_eeeeese Lu —— u en nn ee ec nd ] — — — u ne u -— mn nn mn me gm mm gun Gen u me me _—_ . .- == I ze Fo u nl Profil 1. Idealprofil durch den süddeutschen Keuper. Sandsteinbildungen hinein sich verzahnend, immer mehr parallel reschichtete, als Flachmeerabsätze zu deutende Mergel- und Stein- jergelschichten ein, wie dies das beifolgende Profil 1, das in etwa westöstlicher Richtung quer durch Süddeutschland gelegt ist, deutlich erkennen läßt. Diese marine Fazies des Stubensandsteins wird als Steinmergelkeuper bezeichnet. | Für die an die mittelschwäbischen Vorkommen nach Süden inschließenden Keupergebiete, die bis nach Südbaden und der Nordschweiz reichen, konnte ich zeigen, wie allmählich die ehichten von gewaltiger Mächtigkeit auf ein Minimum zu- jammenschrumpfen und wie allmählich die Fazies sich ändert 1d Steinmergel und Dolomite an die Stelle der Sandsteine treten. | > Schon bei Stuttgart keilt die-Lehrbergbank aus. Zwischen Tübingen und Rottweil verschwindet der Kieselsandstein, so laß Obere und Untere bunte Mergel ohne trennende Schicht über- "z >» |— | um Ba ; a einanderliegen und nur noch nach ihrer petrographischen schaffenheit auseinander gehalten werden können. Südlich Rottweil verschwinden aber auch die für die Obere bunten Mergel vorher charakteristischen Steinmergelbänke, so daß schließlich Obere und Untere bunte Mergel nicht mehr deutlich unterscheidbar sind. Ziemlich genau an der Grenze zwischen Baden und den Schweiz, noch nördlich des Rheins, keilen die Bunten Mergel, Obere und Untere; im Kanton Schaffhausen aus. 4 | : n DEN Kt=/Wnollenmergel, Ksz3= Studensandsbein (6-Sandsk 6-Dolomit u=Mergel), N N Kmo- Obere bunte Mergei, Ks1=Hieselsandstein, Kmr- Rote Mergel, IN NN YAm= Zune Merget, Kh=Hauptsteinmerget, Kınd= Dunkle Merget, OITILIIIN Kw= Schilfsandstein, Kf=Gidskeuper ETEN N UN Profil 2. Mächtigkeitsabnahme und Faziesänderung des mittleren Keupers zwischen Württemberg und der Schweiz. Dagegen entwickelt sich über den Dunklen Mergeln, die als dünnes Band treu den Schilfsandstein nach Süden begleiten, schon. südlich Rottweil eine Dolomitschicht, der Hauptsteinmergel. Diese in Württemberg sonst nur spurenweise vertretene Bank schwillt dort und weiter in Südbaden und in der Schweiz rasch. zu bedeutender Mächtigkeit an. Sie bildet hier die östliche Fort- setzung des Hauptsteinmergels, wie wir ihn aus dem elsaß-loth- ringischen Keuper kennen. Vi Auch die Sandsteine des Stubensandsteins, die bei Rottweil noch ungefähr 10 m mächtig sind, verändern ihre petrographischen Eigenschaften und gehen schließlich in Dolomite — den marinen Steinmergelkeuper — über. Jedoch zeigen sie auf ihrer unteren Grenze gern konglomeratische Ausbildung, enthalten ein „Basal- konglomerat“, das allein sie bei Gansingen als: berühmte fossil- — e Schicht von den direkt unterhalb sich anschließenden iR des Hauptsteinmergels unterscheidet. BR en: die Knollenmergel laufen, wenn auch ebenfalls dük ächtigkeit nach stark reduziert, in gleicher petrographischer dung nach Süden durch. Wo nicht geringmächtiges Rät lgt, werden die Knolienmergel direkt von Lias überlagert. = -Sorergibt sich. schließlich in der Nordschweiz folgendes atigraphische Bild: über dem Schilfsandstein und den Dunklen ergeln liegt der Hauptsteinmergel und direkt darüber Steinmergel- super (= Stubensandstein), meist in dolomitischer Ausbildung, nd weiter folgen Knollenmergel und Lias,.: soweit unter dem Lias icht ‚eine geringmächtige Schicht von Rät zwischengelagert ist. Das Auskeilen und die fazielle Änderung der Keuperschichten zwischen der Schwäbischen Alb und der Nordschweiz zeigt das T 1 2. \ “Von Süden nach Norden ergeben sich daher in Südwest- utschland folgende Profile, aus denen auch die Mächtigkeits- inahme. erkennbar ist. | 1. Nord-Schweiz: Dunkle Mergel 1,5—2,0 m; Hauptstein- =. mergel 0,3—4,5 m; Steinmergelkeuper 3—6 m; Knollen- y mergel 4—6 m; Rät fehlt. Zusammen = 12—16 m. "2. Rottweiler Ewa Dunkle Mergel 1,5—2 m; Rote Ö; Mergel 4-5 m; Kieselsandstein O—0,05 m; Obere bunte Mergel 5—6 m; Stubensandstein 10—12 m; Kuolieiinergel 30 m; Rät O Ein über 8m. Zusammen = 50—55 m. | 3. Tübinger Gegend: Dunkle Mergel 2 m; Rote Mergel B.: 12—14 m; Kieselsandstein O bis über 2,5 m; Obere bunte ji Mergel 12 m; Stubensandstein 30—40 m; Huollemnerehi ....830—40 m; Rät 0 bis über 4m. Zusammen = 90—100 m. 4. Stuttgarter Gegend: Dunkle Mergel 3—4,5 m; Rote Mergel 21 m; Lehrbergschichten 0,4—1,2 m; Kieselsand- stein 2,5—8 m; Obere bunte Mergel 12—15 m; Stuben- -- -sandstein 80—90 m; Knollenmergel bis 50 m; Rät O bis „über 1m. Zusammen = 170—180 m. Bereamberg: Dunkle Mergel 1—2 m; Rote Mergel 24 m; Bi Kieselsandstein 1—1,5 m; Obere ws Mergel 35 m; Zone Br u EL EEE u des Fleins 35—45 m; Bang bunter Mergel 40—50 m; Zone des Stubensandes 10—20. m. Knollenmergel und Rät fehlen. | Bei Löwenstein: Knollenmergel ca. 30 m; Rät in Spuren. Zusammen (einschließlich Knollenmergel) = 180-200 m. Für das Keupergebiet des Strombergs ist von Y schiedenen Seiten schon eine andere Gliederung versucht word: Erstmals erfolgte eine Unterteilung des mittleren Keupers, w oben erwähnt, 1865 durch Pavzus und Bac# in den Begleitwor | zu Blatt Besigheim und Maulbronn. Sie gaben darin folgen ‚Einteilung an: „Im allgemeinen kann man drei Hauptabteilungt der weißen our Sandsteingruppe beobachten, nämlich d weicheren Schichten, die eigentlichen Stubensande, welche deı obersten Gliede angehören, die mittleren, mehr kieseligen, ko: glomeratischen, vielfach mit bunten Mekseln wechselnden, weni se bauwürdigen Bänke und die unteren Sandsteinschichten, welche & Bausteine verwendet werden.“ Diese Einteilung ist schon nach| Paurus und Bac# nur „im allgemeinen“ möglich. Schon die beide Forscher wiesen ausdrücklich auf die Schwierigkeit einer klare Unterteilung des Stubensandsteins hin mit den Worten: „Ein System‘ von Sand, Sandsteinen, Mergeln, Mergelkonglomeraten, Fleinssteine und Steinmergelbänken erhebt sich im bunten Wechsel in eine Mächtigkeit von zirka 100—130 Fuß über der Gruppe der Bunte Mergel.“ Paunus und Bach vergleichen diese im Stromberg BR denen drei Zonen des mittleren Keupers mit der Gliederung in dei Löwensteiner Bergen und dem Bereich des Atlasblattes Hall. E läßt sich jedoch im folgenden nachweisen, daß die Dreiteilun; des Stubensandsteins im Stromberg, die Pavrus une | Bach vorgenommen haben, ganz’andere Schichten um- faßt, als im Gebiet von Löwenstein und im Main- hardter Wald von Quesnsteor ausgeschieden wurden Wie im dritten Abschnitt nachgewiesen werden wird, sind nämlich die zu oberst auf dem Stromberg liegenden Schichten, die :vo Pauzus und Bacn als „Rote Knollenmergel* und „Gelber Bonebed: Sandstein“ ausgeschieden wurden, nichts anderes als Stubensand. steingesteine, die der Stubensandzone, also der obersten Abteilung der Weißen Sandsteine QuEnstenr’s entsprechen. Es wird dahe die ganze Parallelisierung durch Pauzus und Back hinfällig. Wenn auch manche Schichten in gewisser ähnlicher Aus bildung im Stubensandstein des Strombergs immer wieder erkennbar sind, so laufen doch die Sandsteinschichten nirgends durch. Und auch im Bereich der mergeligen und dolomitischen Zwischenlagen ist, abgesehen von der.Zone bunter Mergel, die zwischen der Zone des Fleins und der Zone des Stubensandes auftritt, keinerlei sicheres — 18 — Ve rfolgen möglich. Nicht einmal die dolomitische Ochsenbach- chicht, der relativ konstanteste Horizont zwischen der Wirrnis eine, Steinmergel und Mergel, ist im ganzen Stromberg nachgewiesen. Ich habe daher nur eine Zweiteilung des Stuben- sandsteins im Stromberg als sicher anerkennen können und mich damit an die Anschauung angeschlossen, die Quexsteor für die Gebiete der Löwensteiner Berge und des. Mainhardter Waldes A treten hat. | 1914 ist in diesen Jahresheften kurz vor Ausbruch des Welt- iegs eine Arbeit Sterrxer’s erschienen, die erneut eine ein- gehendere Gliederung des mittleren -und oberen Zeupers im nördlichen Württemberg versucht. Diese Arbeit ist geeignet, Verwirrung und Unklarheit an Stelle des früher als richtig F anten zu setzen. Ich hätte es unterlassen, über die Arbeit 5 Wort zu ergreifen, obwohl sie schwere Katie gegen mich nt, wenn nicht die Gefahr bestünde, durch Schweigen bei den : der Keuperstratigraphie weniger Vertrauten der Festsetzung ir ümlicher Auffassungen über diese in ihrer Eigenart höchst interessanten Schichten Raum zu geben. Da Schweigen von Außen- stehenden als Zustimmung gedeutet werden könnte, so sei, um die notwendige Klärung ‚herbeizuführen, den folgenden Mitteilungen Raum gegeben. Daß dieselben erst 6 Jahre nach dem Erscheinen 7 Sterrner’schen Arbeit erfolgen, hängt mit der langen Dauer des Weltkriegs zusammen, während dessen ich im Felde stand und de her keine Möglichkeit hatte, die Irrtümer Sterrner’s zu korri- gieren. Die Gliederung des Keupers, die StETTNer in seinen Profilen durchzuführen sucht, muß als mißlungen bezeichnet werden. STETTNER wird nicht in der Lage sein, das, was sich auf dem Papier für den Unkundigen ganz ordentlich auszunehmen scheint, an Ort und Stelle zu vertreten. Nur dort kann in letzter Linie die „Entscheidung Beinnden werden. STETTNEr parallelisiert über viele Kilometer J rnns Sandsteinschichten, die, wie meist schon ein erster ick auf einen größeren Aufschluß rg fortwährend die Mächtig- eit wechseln, auskeilen und durch Mergel, Steinmergel oder andere jandsteine ersetzt werden. Es hätte STETTNer zu. denken geben Ei. was schon Quexstepr über die Möglichkeit des Ver- gleichens in diesen Schichten sagte, daß ein Parallelisieren im schwäbischen Stubensandstein im allgemeinen nicht möglich ist. Queustepr hält selbst das berühmte Profil, das G Jahreshefte d. Vereins f. raterl. Naturkunde in Württ. 1919. 13 % Be yet Bach zwischen dem Gaishölzle und dem Theußerbad aufgenomme hat und das Quexsteor in den Begleitworten zu Blatt Löwenstei veröffentlicht, für nicht unbedingt wertvoll. Denn er schickt aus drücklich diesem Profil folgenden Satz voraus: „Profile, wenn si auch noch so genau die Schichten aufzählen, haben zwar keine großen wissenschaftlichen Wert, da sie in ihrer horizontalen Ver. breitung nur zu schnell wechseln.“ Qurxstepr glaubt also au Grund seiner reichen Erfahrungen ebensowenig an eine schärfere Parallelisierungsmöglichkeit des mittleren Keupers wie ich. Von anderer Seite wird gezeigt werden, daß die von mir vertretene Gliederung auch für den Keuper in den Löwensteiner Bergen anwendbar ist und daß STETTNEr sich im Unrecht befindet, wenn er diese Gliederung als nur schwer anwendbar bezeichne x Offenbar hat sich Stertxer nicht die Mühe genommen, das Wesen der Tuüracn’schen Gliederungsart sich zu eigen zu machen. Wenn STtETTNErR gar sagt, daß ich in meinen Profilen nicht immer dieselben Schichten mit demselben Namen bezeichnet habe, so muß ich diesen schweren Vorwurf als völlig unberechtigt energisch zurückweisen. STETTNER wird nicht in der Lage sein, seine Behauptung auch nur in einem einzigen Falle zu beweisen. STETTNER gibt für den Aufbau der Stratigraphie des Keupers’ folgende Richtlinien an: „Wenn Klarheit in unsere Keuperstrati- graphie kommen soll, muß man von der marinen Mergelfazies des’ Westens ausgehen und diese als die Normalfazies betrachten, deren Entwicklung nach oben immer mehr und immer öfter gestört und unterbrochen worden ist durch die vom östlichen Festland her im’ Laufe der Zeit immer weiter nach Westen vordringende Sand- zufuhr.“ Warum unterläßt es STETTNER, diese Gesichtspunkte bei’ seiner stratigraphischen Einteilung gelten zu lassen? In Baden’ gleichwie in Elsaß-Lothringen vermögen die Geologen der dortigen Landesanstalten bei ihren sorgfältigen Geländeaufnahmen keine schärfere Gliederung des mittleren Keupers über dem Hauptstein- mergel durchzuführen als die in Rote Mergel, Steinmergelkeuper und Knollenmergel. Hätte sich STETTner diese auf sorgfältigsten stratigraphischen Untersuchungen basierenden Angaben hervor- ragender Geologen, wie eines TuüracH, eines VAN WERVERE, zum Muster genommen, so hätte er mit seiner Gliederung des mittleren ° Keupers viel bescheidener verfahren müssen, als er es tat. Tuürach, Ä der anerkannte Meister der Keuperstratigraphie Süddeutschlands, ° hat einst im nördlichen Franken eine sehr detaillierte Gliederung E — | nn nn nn en re TB - ittleren E. durchgeführt. Wenn er später für den 'in Baden dies nicht wieder tat, so wird er seine guten e dafür gehabt haben, eben weil es unmöglich war, die marine Ei Keupers so reich zu gliedern wie die landnäheren Ab- ru rungen im nördlichen Franken. So fällt diese theoretisierende ee zuen’s schon in ihrem inneren Widerspruch zusammen. -SSTETTNER beweist aber an seiner eigenen Gliederung zugleich, her Gesetze aufstellt, die er selbst sich gar nicht zu eigen > ÖTETTNER sagt kwehl; man müsse von der marinen Mergel- s im Westen ausgehen und diese als Normalfazies betrachten. um gliedert er dann aber ausgerechnet stets nach der Sand- fazies, warum teilt er den Keuper in drei Sandsteinstufen: der „gelben Sandsteine‘, „weißen Sandsteine“ und „Schilf- dsteine“ ein, warum finden wir trotz seiner theoretischen | rderungen das Prinzip der Einteilung in Mergelstufen von ihm st so völlig verlassen ? "Es wäre noch vieles gegen die Srerrner’sche Arbeit zu sagen. ‚ folgenden Zeilen sollen sich jedoch auf zwei Punkte be- ränken, die STETTNER in seinem Aufsatz hervorhebt und die er _ eingehenden Besprechung bedürfen,. da sie schwere Ver- Trung anzurichten geeignet sind. Der eine Punkt betrifft die Ber zwischen dem Stubensandstein und dem Rät, der » das vermeintliche Vorkommen von Rät im Skrainheiier u - u ve So en 2. Umgrenzung des Räts in Südwestdeutschland. En Gliederung der germanischen oder, wie man sie auch zu nennen pflegt, der Binnenmeertrias oder kontinentalen Trias ist ‚einigen Schwierigkeiten behaftet, da in ihr, im Gegensatz zu a Weltmeersedimenten, die für die a anenn sonst so wert- llen Leitfossilien, die z. B. im Jura den Ausschlag geben, nigstens in der oberen und unteren Abteilung, im Buntsandstein d im Keuper mit Ausnahme des zum Jura überleitenden Räts llig zurücktreten oder fehlen. = In den Binnenmeersedimenten des Keupers findet man unter n Evertebraten vorzugsweise Reliktenfaunen, Tiergruppen, e in, der Entwicklung ihrer Formen, nicht vom aa Leben ’ 7 Weltmeere befruchtet, mehr oder weniger stabil blieben, ihre Banrbenen Eigenschaften fortvererbten, ohne neue zu entwickeln, * kaum irgendwelche charakteristische Formen lieferten und | 13* —:,496 °— so für die Stratigraphie nicht die Stütze bilden, deren si 2 scharfe Gliederung der Stufen und Zonen bedarf. “ Die Funde von höheren Lebewesen, von Fischen und Sauriern aber sind so vereinzelt geblieben, daß der Stratigr mit ihnen allein nicht auszukommen vermag. A Man ist somit bei der Gliederung der Schichten des südv deutschen Keupers fast völlig auf eine Einteilung nach pet graphischen Gesichtspunkten angewiesen. Die rein petrographische Gliederung, die ausschli lich die Beschaffenheit der Gesteine an einem Ort berücksi hti ist für enge Bezirke nicht ungeeignet, wenn man sich hütet, der petrographischen Beschaffenheit und der vertikalen Verteil der Gesteine an einem Orte allzu weitgehiende Schlüsse zu ziehe | Erst durch die vergleichende petrographise stratigraphische Methode, die in weite Gebiete hina greift, vermag man den wirklichen Wert irgend eines bestimm Profils und seiner einzelnen Teile zu erkennen. Erst durch gleichende Untersuchung wird man imstande sein, zu sagen, wele Schichten in charakteristischer Ausbildung durchgehen und d für die stratigraphische Gliederung geeignet sind, welche nic welche Schichten zu einer Einheit zusammengezogen werden könn und bei welchen dies nicht möglich ist. | Erschwerend für vergleichende Studien ist die Faziei änderung. Heute bilden sich zu gleicher Zeit und nebeneil ander am Fuße der höher aufragenden Gebirge grobklastisc Ablagerungen, im Mittellauf unserer heimischen Flüsse wechsel Kiese und Sande, in stillen Buchten Feinsand und schlammig: Ton. Im Profil erscheinen diese Schichten oft in steiler gege: seitiger Anlagerung auskeilend und durch andere Schichten ver® treten: die Kreuzschichtung ist für sie charakteristisch. Im Unte lauf der Flüsse findet man nur noch feinen Sand und Ton, freien Meere sedimentieren sich, nunmehr Schicht für Schicht 1 parallelen Lagen sich überdeckend, nur noch Ton und Kalk, wele letzterer zum Teil aus den Hartteilen toter und auf den Grund des Meeres gesunkener Lebewesen gebildet wird. Dies ein kurze Bild normaler Sedimentation. ' Was heute auf einige hundert Kilometer Entfernung 2 gleicher Zeit und nebeneinander an verschiedensten Ablagerunge gebildet wird, das konnte auch in früheren Zeiten in ähnlicher Form sich entwickeln. Und gerade in unserem schwäbische % | — 197 — per finden wir derartige einstige Grenzgebiete zwischen Land- Flachsee, so daß heute rein parallel geschichtete Mergel- und } jlagerungen des Meeres neben kreuzgeschichteten Sandstein- rgelablagerungen liegen, welch letztere zumeist dann sub- ischer Entstehung sind. - Endlich erschwert noch ein Umstand die rein petrographische ersuchung: Die Tatsache, daß durch Senkungen und sbungen der Gebirgsschollen das Meer bald weite Gebiete zu erfluten vermochte, bald wieder zurückgedrängt wurde und neu ftauchendem Land Platz machte, daß Transgressionen und jgressionen des Meeres stattfanden. - Schon durch diese kurzen Überlegungen gelangt man zu dem ß, daß nur eine petrographisch vergleichende Stratigraphie im Zusammenhang mit Überlegungen über die Entstehung der Gesteine und über die einstige Verteilung von Land und Meer, von Gebirge und Tiefland, von Geländeneigung und tektonischen erschiebungen, daß, kurz gesagt, erst petrogenetische und läogeographische Studien die Stratigraphie in fossilarmen ler fossilfreien kontinentalen und es E ganz zu ren vermögen. | Diese Prinzipien müssen auch für die Frage leitend in, wie weit der mittlere und wie weit der obere [euper reicht, welchen Umkreis die rätischen Schichten ein- hmen, welche Behichten wir zu ihnen ziehen dürfen und welche Ar streng von ihnen zu scheiden haben. - Das Rät wird in petrographischer Beziehung in ganz Süd- { tschland von feinstkörnigen, durch Oxydationseinflüsse meist Ibgefärbten harten Sandsteinen gebildet, die nur ganz ver- nzelt dünne Tonzwischenlagen zeigen. Der Sandstein ist ı sehr feinem, gleichmäßig großem Korn, das durchschnittlich um 0,2 mm Durchmesser überschreitet und fast restlos aus Juarz besteht. Die Sandsteine sind im allgemeinen in dicken 2latten und Bänken angeordnet und von senkrecht dazu verlaufenden lüften durchzogen, die die Bruchsteine scharfkantig begrenzen. ar selten sieht man das Gestein im ursprünglichen, frischen und laı meist rein weißen Zustand, wenn die Fossilien noch verkiest d oder wenn Kalkbindemittel die Poren verkittet und das Rät ann aus einem herrlich glitzernden Kalksandstein besteht. Die jetrographische Erscheinungsform des Räts ist über ganz Südwest- leutschland "so völlig gleichartig, daß man die Sandsteine sofort bs I N wieder erkennt, ob man sich nun in der Nordschweiz oder Rottweil und Tübingen, bei Stuttgart und Löwenstein oder I Langenbrücken befindet. Ja, auch in Norddeutschland, wo sie n noch feinkörniger werden, haben sie vielfach noch ihre alten rn graphischen Eigenschaften und sind sofort zu erkennen und ' andern Gesteinen zu unterscheiden. Einzig mit oxydierten Sandsteinen der Angulatenschichten d untersten Lias könnte in Württemberg eine Verwechslung unte laufen, vor der man sich zu hüten hat. Qurnxsteor sagt desha einmal von den Angulatensandsteinen: „Ein Ungeübter könnte $ wegen ihrer gelben und braunen Sandsteinplatten gar leicht m dem Bonebedsandstein des Keupers verwechseln.“ = Die Sandsteine des Räts enthalten in Südwestdeutschland i Gegensatz zu allen andern Sandsteinen des Keupers weder Feldspat= beimengungen noch Kaolinit als Bindemittel oder Ton im Gestein als wesentlichen Anteil beigemengt. Deshalb fehlt ihnen die bei dei | kaolinigen Stubensandsteinen z. B. oft so hervorstechende weiße Farbe und die beim Schilfsandstein durch Ton hervorgerufene grüne‘ oder rote und braune Färbung, die aber auch ‘manche Stubensanc steine aufweisen. Endlich unterscheidet das Rät sich vom Stuben sandstein scharf durch sein äußerst feines Korn. Seine Verbreitung in Württemberg ist sehr sonderbar. ' vielen Orten fehlt das Rät völlig und die Knollenmergel werden! direkt von den Tonen und Kalken des untersten schwarzen Jur: überlagert. Aber da und dort tritt es plötzlich auf und schwill dann oft bis zu einigen Metern, vereinzelt bis über 8 m Mächtig: keit an. Wo es in größerer Mächtigkeit vorkommt, wird 'es ger! als kostbares Schotter- und Baumaterial in Steinbrüchen gewonne und ist dann für den Geologen leicht zugänglich. Verbreitungs bezirke des Räts sind in der Nordschweiz, bei Rottweil, be Tübingen, ‘Nürtingen und Stuttgart, vereinzelt auch in den nördlich davon gelegenen Gebieten. Auf Atlasblatt Hall fand QUENSTEDT” nur geringe Spuren von Rät. Er erwähnt es in den Begleitworten; „wenn auch die Schichten, selten mehr als handhoch, auf der Karte nicht angegeben werden konnten“. Vom Rät konnte er im Bereich des Blattes Löwenstein nicht viel entdecken. Nur einzelne Find- linge am Gehänge des Hohenbrach am Ostrande des Blattes lassen sich nach ihm kaum anders denn als echtes Rät deuten. Paläontologisch ist das Rät an zahlreichen Stellen durch die in den Sandsteinen eingeschlossene Fauna eindeutig bestimmt. Neben en, 2 rn. Bonsilien ist es insbesondere die Avicula contorta, die als ee seintisches Leitfossil in diesen Schichten Sorhanden ist und jese mit den Absätzen der Weltmeertrias vergleichbar macht. 5 Rät unterscheidet sich dadurch paläontologisch vollständig von en Keuperstufen. Das gleichzeitige Vorkommen pracht- "voller Pflanzenreste, insbesondere bei Nürtingen, weist darauf hin, daß wir es mit einer durchaus landnahen Ablagerung zu tun haben. Wegen der außerordentlich gleichmäßigen und geringen Korn- röße der Sandsteinkörner bei mindestens mehrere hundert Kilo- ster weiter Verbreitung ist anzunehmen, daß es sich um äolisch herbeigeführtes und ins vordringende Rätmeer hineingewehtes r ndmaterial handelt. Auch die ausgezeichnete Erhaltung der Ü Tiere und Pflanzen, die wir in den Sandsteinen finden, läßt auf rartige Verfrachtung des Sandes schließen. Offenbar sind, um nur , sin Beispiel zu nennen, die Asterias und Ophioderma, die wir von 3 N ürtingen und andern Orten kennen und die trotz ihrer zarten, "nach dem Absterben der Tiere leicht zerbrechlichen Beschaffenheit vollständig erhalten sind, im lebenden Zustand von Sand überdeckt worden, sonst wären sie kaum so unverletzt uns erhalten geblieben. | Wohl wird die Wellen- und Strömungsbewegung des Rät- h meeres eingewehten Sand dahin und dorthin weitergeführt haben, aber das Fehlen von Tonbeimengungen im Sand zeigt an, daß diese - Einflüsse als nur ganz gering einzuwerten sind. H; Der Rätsandstein ist in Württemberg daher im wesentlichen als eine äolomarine Bildung anzusprechen!. re Über dem Rät folgt der Lias, der, abgesehen von der scharfen - Farbänderung nach blau und grau bis schwarz und dem petro- - graphischen Gegensatz der Schichten, überall in Südwestdeutschland gleich in den untersten Lagen sich durch einwandfreie Jurafossilien - zu erkennen gibt. Ein stratigraphischer Irrtum ist daher völlig - unmöglich. | kr - Auch nach unten sollte ein Irrtum unmöglich sein. Hier folgen die Knollenmergel, die genau wie der Rätsandstein über ganz - Südwestdeutschland hin völlig gleiche petrographische Aus- _ bildung zeigen. Es sind hochrot bis violettrot und rotbraun ge- | ! In Norddeutschland, wo in der Rätzeit landfernere Ablagerungen sich bildeten, besteht ein größerer Teil des dort sehr mächtigen Räts aus schwarzen 3 und z. T. grünen Tonen, die an ihrer oberen Grenze ohne fazielle Änderung in die Psilonoten-Schichten übergehen. In diesen Tonablagerungen haben wir ein rein marines Sediment vor uns. Meere, , ı RE färbte plastische Mergel, die weißlich bis gelblich oder mattlil: und dunkler farbige sehr harte dolomitische Knollen von Nuß- bis Kopfgröße und ganz vereinzelt auch einmal eine buntfarbige Stein- mergelbank enthalten. Aus diesem Zusammenvorkommen von Mergeln und Steinmergelknollen ist der charakteristische Ausdruck Knollen- mergel entstanden. Sandsteine fehlen völlig. Höchstens beobachtet man da und dort mattgrüne Linien oder Adern, die von sekundären Umfärbungen der Sickerwässer herrühren. Fossilien fehlen fast völlig. Nur Zanclodontenreste sind als größte Seltenheiten ganz vereinzelt gefunden und ausgegraben. Über die Entstehung dieser Schichten kann man im Zweifel sein. Die Zanclodonten weisen, wie EserHArn Fraas mit Nach- druck vertrat, auf Land hin. Auch die konkretionären Dolomit- knollen können für Landbildung in Anspruch genommen werden. ‘Wenn man an eine äolische Bildung denkt, an eine Anhäufung von Windstaub, wie EBERHARD FrAas das genetische Bild gemalt hat, so wird man äuch die Dolomitknollen als fossile Lößkindl zu be- trachten haben. Die vereinzelten Steinmergelbänke freilich können nur aus stehendem Wasser abgesetzt sein, das vielleicht zeitweilig nach Regengüssen in flachen Pfützen zusammenlief, Karbonate zu- sammenführte und in kurzer Zeit verdunstete, dabei die Karbonate als Dolomitbank ausscheidend und zurücklassend. Südwestdeutsch- land war demnach zur Knollenmergelzeit festes Land. ne A A ce. Die Mächtigkeit der Knollenmergel beträgt im allgemeinen zwischen 20 und 50 m. Orographisch sind sie sehr leicht zu erkennen. Wegen 3 ihrer Plastizität neigen sie zu Fließerscheinungen am Gehänge. Gern kommen daher die von Knollenmergeln gebildeten Hänge unter dem Liasplateau ins Rutschen und kleine Eindällungen neben kissenförmigen Auftreibungen in buntem Wechsel bezeichnen dann den Verlauf der abrutschenden Knollenmergelschichten und liefern ein höchst charakteristisches, außerordentlich unruhig aussehendes, stark gewelltes Gelände. Unter den Knollenmergeln folgt eine Serie von Sandsteinen, Tonen, Mergeln und Dolomiten, die als Sandsteinstufe über dem Schilfsandstein in ihrem wirren Wechsel wieder eine Einheit: die Gruppe der Stubensandsteine, bilden. Insbesondere die petrographischen Eigenschaften: der fortwährende Wechsel der Korngröße der Sandsteine, der Wechsel ihrer petro- graphischen Ausbildung, das häufige Auftreten von Feldspat, das ar “ i Be | — 21 — ische Bindemittel und die außerordentlich stark differierende hier Sandsteine sind charakteristische Merkmale dieser Ge- gruppe, die sie zu einer Einheit zusammenschweißen. - Ohne im einzelnen auf diese Bildungen einzugehen, die ich ı Orten eingehend beschrieben habe, ergibt sich schon aus ‚rasch wechselnden Korngröße, die bei den Quarzkörnern 3 mm Jurchschnitt erreicht, während vereinzelte Kiesel- und Dolomit- mehrere Zentimeter Durchmesser aufweisen können — ja nen ganze Geröllagen vor —, sowie aus dem Wechsel mit ‚ Mergeln und Steinmergeln, daß diese kreuzgeschichteten exe. nichts anderes als eine im wesentlichen fluviatile dung sein können. Dieses von alters her aufgestellte stratigraphische System wird "ner durchbrochen. Stertner faßt in seinem Profil snätein nicht nur die eigentlichen Rät- jichten und die' Knollenmergel zusammen, sondern Et noch den oberen Teil der SraVonsawärtetke; den ‚ihm sogenannten „gelben Sandstein“, der oft örii tnige Beschaffenheit aufweist und in Mächtigkeit n ca. 25 m auftritt, zu seiner Stufe hinzu. Diese i Schichten bezeichnet er als „oberer Keuper (Rätkeuper?): fe der gelben Sandsteine“'. Unter diesen Schichten scheidet er | oberste Zone der „Stufe der weißen Sandsteine“ „violette und braune (untere) Knollenmergel mit Sandschiefern und einigen jeinbänken“, also eine zweite Knollenmergelschicht aus. Es it somit nach Srwrrver jetzt zwei Rätsandsteine, einen fein- nigen und einen grobkörnigen, und zwei Knollenmergel, einen je Sandsteine und einen mit-Sandsteinen. ri pers! bezeichnet Srrrrxer die z. T. sehr grobkörnigen | E* die zu oberst auf dem Stromberg liegen, mit „gelber tein (Rät?)“'! und parallelisiert sie richtig mit den „gelben r Steinen“ von Löwenstein. Steriner ist sich stratigraphisch nicht im klaren, das be- die Fragezeichen, die er zu den Bezeichnungen Rät- - -* Eine Zusammenfassung von Schichten von gleicher Verwitterungsfarbe einer Stufe ist nicht ohne weiteres zulässig. Tatsächlich zeigen nicht r der Rätsandstein, sondern auch die Sandsteine aus dem Stubensandstein Verwitterungsfarben. Ich habe diese Frage in einer Arbeit über die he Verwendbarkeit der Werksteine des schwäbischen Stubensandsteins chr. f. prakt. Geol. 1910) eingehend behandelt. AIR irn ZZ | j keuper bezw. Rät setzt. Und füglich darf man auch die „unter Knollenmergel“ mit einem entsprechenden Fragezeichen versehi Wie sich aus der oben durchgeführten Beschreibung ergil faßt Sterrser Schichten von der verschiedensten Herkunft z sammen, während er aus dem Stubensandstein, aus einer Schichte serie gleichartig entstandener. Gesteine, dessen oberste Zone trennt. Diese irrtümlich als Rät bezeichnete Stubensandsteinschic "möchte ich hier kurz als „Pseudorät“ bezeichnen. Würde man Serien folgen, so müßte nunmehr das eine Gesamtmächtigkeit von über 50 m erreichen und es würd zwei Rätsandsteine gaben, die von buntfarbigen Mergeln ge trennt sind. 1 Der „untere Knollenmergel“ hätte nchrerb Sandsteinbänkı was, wie a angegeben wurde, für die Knollenmergel son nirgends zutrifft. | Die Gliederung, die Srerrner versucht, ist um so unerkläu licher, als weder im Westen noch im Osten oder sonstwo irge eine stratigraphische Parallele besteht, die er zum Vergleich hätt heranziehen können. Ich verzichte darauf, auf diese Punkte weiter einzugehen, ' Herr Dr. Sızser sich in seiner demnächst erscheinenden Arbei eingehend mit ihnen beschäftigen wird. Ich möchte nur noc darauf hinweisen, daß STETTNER sich mit seiner Gliederun auch gegen Quanstenr wendet. N QuExstept hat mit Recht das „Pseudorät“ Sterrxer’s keines“ wegs zum Rät, wohl aber zum REDEN gestellt, wie eü Vergleich der beiderseitigen Texte einwandfrei ergibt. Gerade vol Wüstenrot, von wo STETTNER Sein.Profil aufgenommen hat, sag QuEnstept: „Die obersten Felsen, welche gern klippig hervorstehen, aber leicht sich sandig abschuppen, sind oft mit schwarzen Wolke durchzogen, von Mangansuperoxyd herrührend, das sich schichtij und fleckig zusammenzieht und nicht selten den Stücken ein ge tigertes Ansehen gewährt. Darunter liegen dann an vielen Orte lavendelblaue Mergel mit zartgestreiften feinkörnigen Sandstein bänken,- worin dünne weiße und rote Bänder grell absetzen. sehen wir sie bei der Lohmühle von Wüstenrot, bei Neulautern etc anstehen. Es würde viel zu weit führen, wollten wir alle die z. T noch grellfarbigen Gesteine, welche die Zwischenschichten der obersten Sandsteinbildungen ie und namentlich als Straßen. material uns entgegentreten, beschreiben.“ 7a Rn 2a i ren ist Srerrser nicht Quesstepr’s klarer Einteilung ge- # und hat die groben Sandsteinschichten beim Stubensandstein ia Be "ii Antwort auf dieses sonderbare Verhalten ergibt sich erst i dem Vergleich, den Srerrxer mit den Verhältnissen im Strom- a zieh | - Damit komme ich zum letzten Abschnitt. 3 )as vermeintliche Vorkommen von Rät im Stromberg. Bei der ersten geologischen Aufnahme des Strom- ergs durch Pırıvs und Bac# haben diese als oberste Schichten ‚dem Steinehau und dem Baiselsberg „gelben Bonebedsandstein“ sstellt. Wer zum erstenmal auf die genannten Höhen steigt, € n in der Tat wegen der orographischen Ähnlichkeit des Baisels- berges mit den von Rät bedeckten Bergen der Tübinger Umgebung, dem Österberg oder Steineberg, und des Steinehaus (Scheiterhäules) mit dem Kirnberg oder Stungart im Schönbuch auf den Gedanken kommen, daß diese Höhen gleichfalls von Rät bedeckt seien. Es war daher zu einer Zeit, da die Stratigraphie noch in der ersten Entwicklung begriffen war, ein Fehler nur allzuleicht möglich. u berechtigte — Zweifel übriggelassen, ob hier nicht doch noch — für sie ungeklärte — Verhältnisse vorliegen. Der tigkeit halber setze ich den ganzen Abschnitt, der über das orät handelt, hierher, aus dessen Schlußsatz der Zweifel, den ss und Baıca in ihre stratigraphische Deutung setzen, klar servorgeht: „Auf dem Steinehau, wo das Gebilde [gelber Bonebed- indstein] eine etwas größere Entwicklung von nahezu 12 Fuß igt, erscheinen die schiefrigen, mit Bivalven erfüllten Schichten ichfalls im Liegenden des gelben Sandsteins; über demselben jegen 2—5 Fuß dicke, grobkörnige Quarzsandsteintrümmer, die sich an männigfaltigster Begleitung des bald grob-, bald feinkörnigen, an lärte und Farbe wechselnden, gelben Sandsteins auf der Berg- pe vielfältig wild verworren ausgebreitet haben und somit gleich- am ein Steinmeer bilden, das nur unter ähnlichen Verhältnissen m Schönbuch, auf den Bergkuppen des Brombergs, Kirnbergs und | 5 seine Wiederholung findet. Ob die gröberen, quarz- 'hen Trümmer auf dem Steinehau wirklich die gesprengten Reste eines über dem feinkörnigen, gelben Sandstein liegenden Schichten- sm haben die beiden aufnehmenden Geologen gewisse — nur a glieds sind, kann nicht mit Entschiedenheit behauptet werden, in- dessen spricht der Aufschluß auf der höchsten Stelle am Weg ui Ruine Blankenhorn, wo ein quarzreiches Felsstück über dem gelben Sandstein ruht, für diese Anschauung.“ Heute wissen wir, daß über dem „feinkörnigen, gelben Sandstein“ Lias einsetzt, also keine _ groben Sandsteine mehr folgen können, und daß es sich somit schon deshalb bei diesen Schichten ehrt um Rät handeln kann, vielmehr Stubensandstein sein muß. | EBERHARD Fraas, der Blatt Besigheim 1903 in zweite 2 Auflage herausgegeben hat, beschreibt das Vorkommen von Rät- sandstein genau im Sinne der ersten Bearbeiter und erwähnt nur noch, daß Oscar Fraas auf der Höhe des Baiselsbergs und des Steinehaus Bivalven gefunden hat, die „außerordentlich schwierig zu bestimmen sind und am besten mit Tancredia triasina” SCHAUROTH verglichen werden“. Oscar FrAaAss schreibt von dieser Fundstelle: „Auf der Höhe von Blankenhorn, am Wege, der nach ÖOchsenbach führt, finden sich nun im Liegenden des gegen 12 Fuß mächtigen Sandsteins schiefrige Sandsteinplatten, über und über angefüllt mit einer Bivalve, deren Geschlecht jedoch sehr schwer zu bestimmen sein wird. So massenhaft sie vorkommt, so ist doch’ die Erhaltung im Sandstein der Art, daß von Schale und Schloß - keine Spur mehr sich findet. Einen halben bis einen Zoll hoch bleibt sie etwa halb so breit, gewöhnlich liegt sie aufgeklappt da, beide Schalen neben einander auf dem Stein. Eine Leiste lauft vom Wirbel nach oben und endet am Hinter-Rande. Von schwäbischen - Schriftstellern ist die Muschel noch nicht beschrieben. Sie macht” noch ganz den Eindruck einer triasischen Muschel und wäre dem- nach- ein ‚posterus‘ und kein ‚praecursor‘“. Die paläontologische Bestimmung läßt also eine stratigraphische Entscheidung nicht zu, ° da diese — dazu noch schlecht erhaltenen — Bivalven als Leit- ” fossilien nicht in Betracht kommen können. Bei meinen mehrfachen Untersuchungen im Ströiibeik habe ich die obersten grobkörnigen Sandsteine sofort als Stuben- sandsteine bezeichnet. Ich schrieb damals: „Nach der Aus- bildung des Stubensandsteins in der Löwensteiner Gegend, sowie nach dem petrographischen Befund erscheint es mir unzweifelhaft, f daß wir in dem vermeintlichen Rätsandstein nichts anderes als die ° oberste Abteilung des Stubensandsteins vor uns haben.“ Ich habe inzwischen das Pseudorät im Stromberg wiederholt NORA und meine Auffassung nur befestigen können. | | | | Be," Dee, SArt, : och E* Er Each Sterrner gibt zu, daß diese Sandsteine des Stromb ergs ir v graphisch in der gleichen Höhe mit den Sandsteinen von stenrot liegen, indem er sie beidemal als „Gelber Sandstein“ 6; ehnet. - Das Vorhandensein einer Fossilschicht an sich kann keines- gs Veranlassung für Zuweisung derselben zum Rät sein, ist doch das Vorkommen fossilführender Bänke im mittleren Keuper urchaus nichts Ungewöhnliches mehr: ich erinnere nur an die behrbergschicht, die fossilführende Zone auf der unteren Grenze zum S: ubensandstein bei Rottweil, Herrenberg, Sindelfingen, Leonberg, lie ich bei meinem diesjährigen Besuch des Strombergs auch dort lachweisen konnte, weiter die beiden nur wenige Meter von- iinander entfernten Bänke der Ochsenbachschicht und die Baisels- dergschicht. - — Auf Grund der irrtümlichen Auffassung, daß die uf den Höhen des Strombergs gefundenen Fossilien nd damit die dort liegenden grobkörnigen Sandsteine sRät gestellt werden müßten, wofür keinerlei palä- Dntologisch er oder sonstiger Kite besteht, während die petrographischen und stratigraphischen Momente völlig dagegen sprechen, ist die Paralleli- sierung von STETTNER vorgenommen worden. Er sagt, ffer Ber selbst nicht völlig überzeugt: „Man wird dann eben wohl ' die gelben Sandsteine von Löwenstein, wenn darin auch s jetz noch keine Rätfossilien gefunden sind, ins Rät stellen en. « { | Durch seine Parallelisierung der obersten Sandsteinschichten Fe ‚Stromberg mit dem Pseudorät bei Löwenstein, das andere orscher von jeher als Stubensandstein gedeutet haben, hat STETTNER elbst bewiesen, daß diese Sandsteine im Stromberg auch nichts and deres als Stubensandsteinschichten sind. A in Endlich fällt auch Srerrner’s Vergleich mit dem Rät | yon Malsch (bei Wiesloch) in Baden. STerrner vermutet, das Pseudorät vom Stromberg mit dem (echten) Rät von falsch in gleicher stratigraphischer Höhe liege. ‚Das Rät ist abe in der Gegend von Wiesloch ebenso feinkörnig wie das hwäbische und weist genau dieselben Eigenschaften auf, so daß ;. nicht mit dem grobkörnigen Pseudorät des nn al ver- gl lichen werden kann. Ve. Profil Burg Rotenberg!. Bei der Burg Rotenberg (Langenbrücken) habe ich IOISehE Profil beobachtet: Lias. Lasssner nnd blanez Tan. .; 5. 0 ca, Al, 12 222 Ehen Rät. 2. Fester, feinkörniger gelber Sandstein mit rötlichen und weißlichen Bändern, wie bei Nürtingen ausgebildet . . „4-6 „ 3. Dünne Sandsteinbänke und graue oder gelbe Mergel . „ 4 Knollenmergel. 4. Meist dunkelviolette, dolomitische Mergel mit einigen violettgrünen, dicken, knolligen Steinmergellagen, die oberste ca. 3 m unter der Grenze, aufgeschlossen . . „ 20 Steinmergelkeuper. 5. Harter, feinkörniger, weißlicher Sandsteinfels (Stuben- Bandstpinfegien). >...’ 2 0.0 as Ba We „1-2 6... Nicht, aufgeschlossen... .... = u. = nie pe) an a u 7. Wechsel von senkrecht spaltenden, lila und grün bis weiß gefärbten Steinmergelbänken und meist roten Mergeln (Steinmergelkeuperfazies) . » : 2 22 202 2 2 2000 ei 8. Zum Teil schiefriger, zum Teil ‚bröckeliger Sandstein (Stubensandsteipfazien) . .- »..° 2 u. 13 22 bie ce Ss 1 ET Re : 1 10. Konglomeratbank (oolithische Bank TuüracH’s) . . -» „ 0,25 Nach unten nicht weiter EHEN Aus diesem Profil läßt sich entnehmen, daß das Rät von. Wiesloch direkt von unterstem Lias Ehe ne wird und daß keinerlei Möglichkeit besteht, 2 Rätsandstein- und 2 Knollenmergel- stufen auszuscheiden, daß vielmehr unter dem Rätsandstein und ca. 20 m Knollenmergel sofort der Stubensandstein einsetzt, der hier jedoch fast ausschließlich in der Form des Steinmergelkeupers vorkommt. Während das Rät seine petrographische Ausbildung beibehalten hat, treten die Sandsteine des mittleren Keupers nach Mächtigkeit und Korngröße gegenüber der Ausbildung im Strom- berg völlig zurück, an deren Stelle die marine Fazies des Stein- mergelkeupers sich ausgedehnt hat. Wenn schon die Parallelisierung von Sterrxer’s Pseudorät mit dem Rät bei Wiesloch richtig wäre, wohin wären dann die echten Knollenmergel und das echte Rät bei Wiesloch verschwunden? Auch hierauf wird STETTNER die Antwort schuldig bleiben müssen. ' Aufgenommen anı 15. August 1911. let) RA Resultate. 1. Für Südwestdeutschland ist die alte Gliederung > ittleren und oberen Keupers beizubehalten. . Eine genauere Gliederung der Sandsteingruppe ittieren Keupers ist nur im nördlichen Württem- g möglich. Im Stromberg ist daher, entsprechend Ausbildung bei Löwenstein und Hall, über den . ren bunten Mergeln die Gruppe des Fröfne: die ppe Bunter Mergel und die Gruppe des Buuken: | des ausgeschieden worden. 3 Eine weitergehende Gliederung dieser Banicheen wegendesfortwährenden Gesteinswechsels strati- phisch in gleicher Höhe liegender Schichten ge- Istelt und daher unrichtig. 4. Knollenmergel und Rät fehlen im Stromberg. sind mitder Gruppe Bunter Mergelundder Gruppe ; Stubensandes, die im Stromberg die höchsten Er- bungen bedecken, verwechselt worden. 8». Die fohsitführende Bank, die auf dem Baisels- E und dem Steinehau in Gr Gruppe des Stuben- les auftritt, kann für die Deutung der Schichten ‚ Rät nicht in Frage kommen, da die darin ent- tenen Fossilien keine reiten Eigenschaften be- i zen. 6. Die Zuziehung der Quexstepr’schen Gruppe des ubensandes zum Rät ist auch wegen der teilweisen 'obkörnigkeit der Sandsteine und auf Grund ver- eichender stratigraphisch-genetischer Erwägungen möglich. | Literatur. l. Deffner und Fraas: Die Juraversenkung bei Langenbrücken. Diese - _ Jahresh. 1859. Fraas, Eb.: Die Bildung der germanischen Trias, eine petrogenetische . Studie. Diese Jahresh. 1899. | 3. — Begleitworte zu Blatt Besigheim der geogn. Spezialk. v. Württ. 1: 50000. 2. Aufl. 1902. . — Geologische und paläontologische Beiträge aus dem Triasgebiet von Schwaben und Franken. Geologische Rundschau. 1911. on DO . Fraas, O.: Der Bonebed-Sandstein. Diese Jahresh. 1858. Gümtel: Geognostische Beschreibung der Fränkischen Alb. 1891. ‚ Lang: Über die Lagerung und Entstehung des mittleren Keupers im 8 . Meyer und Lang: Keuperprofile bei Angersbach im Lauterbacher Graben .„ Paulus und Bach: Begleitworte zu Blatt Besigheim und Maulbronn | | . Quenstedt: Das Flözgebirge Württembergs 1851. . Schalch: Beiträge zur Kenntnis der Trias am südöstlichen Schwarzwal . Stettner: Einige Keuperprofile aus der Gegend von Heilbronn. . Steuer: Der Keupergraben von Balbronn. Dissertation 1896, . Thürach: Übersicht über die Gliederung des Keupers im nördlichen Fran x : Van Werveke: Blatt Saarbrücken der geolog. Übersichtskarte v. Els: — 1,208. — lichen Württemberg. N. Jahrb. f, Min. etc. 1919, — Der mittlere Keuper im südlichen Württemberg. Diese Jahresh. it und 1910. | — Beitrag zur Stratigraphie des mittleren Keupers zwischen der Schw schen Alb und dem Schweizer Jura. Geol. u. pal. Abh. N. F. Bd. Heft 4. 1910. rl — Das Vindelizische Gebirge zur mittleren Keuperzeit. Diese Jahresh. 194 Ber. d. oberhess. Ges. f. Natur- u. Heilk. zu Gießen. 1912. geogn. Spezialk. v. Württ. 1 :50000. 1865. — Begleitworte zu Blatt Löwenstein der geogn. Spezialk, v. Wü 1:50000, 1874, | — Begleitworte zu Blatt Hall der geogn. 'Spezialk. v v. Württ. 1:50000. 18 Schaffhausen 1873. Jahresh. 1914. Geogn. Jahresh. 1888 und 1889. — Beiträge zur Kenntnis des Keupers in Süddeutschland. Geogn. Jahre: 1901. — Blatt Wiesloch der geolog. Spezialk. v. Baden 1: 25000. 1903. . j Lothringen 1: 200000. 1906, RS 78 BR nur tar re Ey I Fig. 1. u u N Erklärung zu Tafel 1. In der Mitte Zuckerkorn mit Höhlen, rechts und besonders links treteı an ihn senkrecht zerklüftete dichte Felsenkalke heran. Großer Bruch, Lonsee. | Diagonalschichtung der Trümmerkalke des Brenztales. Aus den tiefsten Teilen des „Oolith*-Bruches zu Heidenheim. a Angewittertes Stück von Ellipsactinia suevica n. Sp., zeigt in dei unteren Teilen die außerordentliche Unregelmäßigkeit der schwäbischen Formen. Aufschluß an der Straße Bermaringen—Weidach. Etwas verkl. Dasselbe, angeschliffen. Die Struktur wird hier so fein, daß man si 3 an manchen Stellen kaum mehr in ihre einzeluen Lamellen aufzulösen vermag. Dieselbe Lokalität wie Fig. 1. In natürlicher Größe. fer) — (er) = ‘S » = = = £ - = >} = . Be R— cs > . o A © - © == [3 u] © S Ir MH Pen BE ellbma.] #1 aoar Masıı“ Ei Pa y ann taru N Ir ae 4 . « ’ N, « LEN \ A a a Aa ih RES rs art eat RR ER . . FIRE Rn 2 a pie Anl ak une ar N N N. ih 2207 EE 1 ei v n u . ya. E, vr it dich AN ER CH 2 Sa N Br: Zr hen x 12 Sammensetzung aus solchen zeigend. Massenkalkbrüche von Neuhaus: Erklärung zu Tafel Il. Struktur von Ellipsactinia suevica. Linsenförmige Polypenräume, } zontales Wachstum. Der Kalk der Lamellen ist in allen Fällen sta umkristallisiert und läßt keine ursprünglichen Strukturmerkmale mel erkennen. Bermaringen—Weidach. Vergr. 10. ; Dolomit von der Schwammkalkbasis der Hydrozoenkalke. Zeigt di nestartige Anordnung der Dolomi:kristalle, sowie die zentralen Ein schlüsse ursprünglichen Kalksedımentes in diesen. Dolomitbruch Urspring. Vergr. 22. E Zonarer Aufbau von Dolomitkristallen. Hundersingen. Vergr. 22. Kalkkruste, die Vergesellschaftung mit Oviden und die teilweise Z h Amstetten. Vergr. 10. ' 7 Anorganische „vermikuläre“ Struktur und Wolkenbildung (als allgeme Erscheinung in vielen Flaserkalken). Oberstotzingen. Vergr. 10. | Dasselbe, in der Mitte mit Ophthalmidienknolle. Vergr. 22. Solenopora polypora QUENSTEDT. Man erkennt die polygonalen Scheide wände und das runde Lumen. Die Begrenzung desselben verschwind durch Umkristallisation. Etwas liuks von der Mitte ist ein Längsseptu \ zu eıkennen, das dornförmig in die Zelle hereinragt. Inmitten de polygonalen Wände sieht man zahlreiche, scharf ausgebildete Quar. kristalle mit Caleitkern. Zähringen, Korallenkalke. Vergr. 22. Längsschnitt deıselben. Er ist nicht exakt, wie man aus der Ve kürzung der oberen Zellen sieht. Die Zellen sprossen zwischen einande hervor. Die Wände sind wellig gebogen. Die zonale Anordnung Querböden bedingt den lagenförmigen Bau des Stockes. . ne [——— ’ N. hreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ, 1919. Taf. I. 14 I L iv | 1 | \ | PN ‘y x ER a ie r x . RR dh SE a £ B ae ER al N . » Pu vi. ‚eds « n/a Bl 72 ‚azualäsapuer] pun (mw) usrumusdoyg ‘(m) uojyezuayodg ‘usprayssaosse qy yIu DO (w ww) ezssosroapug a ae 08209 Di! s 1 SINE" VON OL (a / ProBorL 00H Wir N prayss2werzen z#1 DO 00H : PIY@gS2E! ad A 2 Pd \ #‘ ” , \ . \ y 04199 ER ir TE4 9 09-02 7 -AN IT WITZ 3 Z gee-z. Wwwr0r2g57D Bi A Ber I Lk 3, EHER 9) 66, yor tr Buysaug— | | w>3ssS2» w>6 ---- I van AN 5 ZATFFIH | EIA AN | {\ zo YIY (37876877 Zust IN Vereins f. vaterl. Naturkunde in Wörtt. 1919. a N er er A ? e ER 4 % Ja ag, i Br 95 “ 4 $ i t 4 210207 27 22 N pe er ‘ l v r > un < Ey “= \ j er Pi * . r: na £3 # “ um D a > ! ” Yes“ ne na , ea a N EFT u PU 'G pun Z afaqwL nz uodungpasarg oypsıydein) g pn z oJloqerL, nz woAunjjasırgq ayosıydeıy — 3QyR Y ser yo (p =9P7SSTOWOG N ras-Srpr > | TERROR NERV ven % 2 E | 4 & l N | tee = nr D7sunPp4#0, Ir S——— ul A 4 «sBbunb7 ep e n Be =, 07 77277777 > IETIJIHUL te 77 URPsRLR (0 1. == Eu SEE TIOg 77 m Iro TAGITE pun pr sBoyyony 05.5 gopnz (905) s | u; Para 2y»P i Ar ZOUE YIE A | “ | de Up ET ZT SLIR ui arjos \ 6%: | EAN 12 vi IRZER 7 HE s | N RN BR: \ Rs ; | 1 en | h . ge = 9 2I27PAP— ! Kemt Boryaspax | 2981 - AH a \ 2 | * ik h ’a@ IF PITTeN—\ N B- s TIOETZ Y IE | | 3par 0-17 vuadwag o - WIE PEW2IO BF EP reshefte. d. Vereine f. vater. Naturkunde in Württ. 1919. E P f « „7 „* 2 [4 f iR A e n GIER 4 Bu Dr f 2 N i , L f En ie i L " r F . Zn e u 1 ee Sa 15» 5: 7 x % =, Be RE BER? a EEE T : . 5 ER ’ : 2 H u x T ‘ >} ‘ ’ e ” m - nn nei 5 ; 4 Taf. V. | vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. ” ” . a i ha n “ A > | w -(zoyuagner] wıg) Zug 99s10q0 aıp ıny 9Aan JIOJaMUaN901L], 1074 ee A Me EN J u ze - u! nt: + 5 * D N \ b BEN a ’ , . « yi # es Ei E) - m 3 u "s n. - - - - ” 4 Er, E“ & F ri Y u . j u 4 x E F-35% # 4 j j P 25 a IR Ben ee | > ” - E E ° . | EEE = ri 4 A r + f N _ . ’‚ Fe 4 > ! 4 iu { u TREE VRR Dr VERRHEREPEER '3 ar j ’ . 2 ö - ü EAHT \ i i % i Fi ; j . En Ta h fJ 2 Me - > be Fi # . . = a see 2. \ 2 06 H L j £ j vu FERNEN u u z 3 \ Ri TER E J 5 ‘ f 2 « e- j F x Er i } L 5 =ı } . ASr, , äh . P ı u nn cn „case ü j rt Zapm i# Ge en Be a “ a - R un 4 en r 3 We’ P = . = ei PR e Zu Te > ’ } = 5 . ü 5 i er v8 ® 1, Sr mir er ri i . - 4 . MW; m. bois'e 4 RE nn Ge ar ! ——mt rn . h ' Pr | 4 £ n ' 7 a P ag" | - - Du: ae B j er “ 2 . r j \ en ü i_ } >IRT u $ t I e 5 u | > r 5 r E “ 1 4 $- en i ’ . 4 =: j \ 1 j ] ‘ 1 ’ ! - ’ » r N Y ! ı a 2 . 3 RS L 5 i J- ir M . R > a e rn . - . | | ‘ ! Be \ \ = } ur. . £ i ° —h .. * en | ns. ’ E ni E f D f 3 LA — > 2 ’ N } Fr 2 w v gi - , i . - , FR BR AV TEE < ii | — 2 . ’ : Be v 2 5 . . “-, Apr Ä 5 > . R) * nr I „ vr ’ « . a } 2 ‘ r - H | . . = x z 7 14 T # j J ' N 5 3 2 Rn Bi en Be Ir rX2s = nl = An * BEI 2 tea f 1 richt Ar3 Fe Bee ® Den 5 “ ‘ . b . i ER ein TREE TEE 2 We EREREN ERON Betas 05 Pd Aa BE 2 Fa. ERRRUN nenn una ka un re ET EEE ERAEEE ee NE 3 ER ER TREE kp RN £ F PT Sn - » . ir ” w ns] u r “7 ee AP B a4 P » - ee a E “ ne . - y ee ie Akne ann ner pe Koch m are et PN PUERPE UI VEIB » e Br — un nn mn nn — —_ _s = “ ur * in - . m —— v———o u u ei _— ae Ze Ze ER Bu R .. PT WE Erklärung zu Tafel VI. Dimetrodon incisivus (opE aus dem unteren Perm von Texas. Skelettlänge 2,16 m, Höhe 1,0 m. Tübinger Sammlung. i « 1 Ansicht von der Seite. 1.47 2 . schräg von vorn. a 3 , fast von vorn. te d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. Zr > ° # € > 4 ® 1, A Er RR SE * Ü s Rn w 5 ei > h Y r\ A vi. J SCHW er e* isieT r i v nn rchelt k» & i 1334: Erklärung zu Tafel VI. Skeletteile von Sauropoden (und einem Theropoden) in der Tübinger Sammlung. | Diplodocus langus Marsa: 1 rechtes Hinterbein. 2 linkes Vorderbein. An der Wand zwischen 1 und 2 linke Beckenhälfte, zwischen 2 und 3 vorderer ' Rückenwirbel, zwischen 3 und 4 Halswirbel, hinter 1—-5 ein 6 m langes Stück des Schwanzes aus der hinteren Hälfte desselben. Aus dem obeısten Jura des Felsengebirges. Brachiosaurus Brancai JanEnscH aus dem obersten Jura des Tendagurı in Deutsch-Ostafrika. 4 linkes Schulterblatt, 5 rechter Vorderfuß ohne Phalangen, 4 m hoch. (Abguß.) | 3 rechter Hinterfuß (Abguß) des Theropoden Allosaurus fragilis MarsH aus dem obersten Jura des Felsengebirges. Taf. VI. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. u 4 ey EUER 3 27 et Hi S ist Fa Un Ye EST BR ir a en! a e. Ta Te % ehe £ TFT Eu 77 PP * v6 ä Br EWR EEE: TR a FE PR E* BR . A I, — r BR N es. er2 Er EIER r u a er: r r h ’ , 2 y 5 rn Ar AP 4 DUFT e; a, 23 \ a N Las 3 u ee Br Pa PR A h EN a Dre Ente BE i u 27 ee > - a Yadh Ai g u . 4 5 ds h Bi % ; AN ib i vr DER Be re | Kar x “dag a . BER f e 2 y 2 ” e [7 e 7 ' ®. « » . Erklärung zu Tafel VI. MeRksarler aus der oberen Kreide von Kansas in der Tübinger Sammlı 1 Tylosaurus dyspelor Core, 7,86 m lang. 2 Platecarpus coryphaeus CoPe, 5,60:m lang. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1919. Taf. VIN. SA sen nen 1° FR JA Te en Eh I ee Br; i N he a u RIZIENE ELIEEN SE ig Fi I { ‘ 6 , 1 , ‚er A De r ie Alıas I , ";8chmidt, Axel: Der heutige Stand der Wäihähekutentieien: "S. 129. Eee nl ee Sa I. Bericht über die geschäftlichen Ängelegenheiten zn Samm- Ds - Iungen des Vereins... ou. 2 2 ae U. Sitzungsberichte en Be ne en u 2 3 TE XXXH III. Original- Abhandlungen und Mitteilungen: / | Berekhemer, Fritz: Der Weiße Jura „Epsilon“- (Qu). Eine petrogenetische 4 ' Studie. Mit Taf. I, H und 25 Textfiguren. B.,29: Kur Buchner, Otto: Über Albinismus in ‚der Tierwelt Württembergs. ® 85. Fischer, W.: Neues zur württembergischen Vogelfauna. S..143. N v. Huene: Bilder aus ‘der paläontologischen Universitätssammlung- in Tübingen. | ae MN ek 1—3. Mit Taf. VI-VIN. 8.177. S 5 Lang, Richard: Zur Stratigraphie des KRuDeR> in Südwestdeutschland. Mi, , 2 Profilen. 8.185. r Musper, Fritz: Beitrag zur Deutung der Frage des Aufbaus des: oberen weißen | Jura in Schwaben. Mit 12 Textfiguren. 8.1. 3 Pfeiffer, Wilhelm: Bemerkungen zu den Keuperprofilen aus der Gegend ı von | RER .8..149. 2 .Wundt, W.: ‘Der Abflußvorgang im obersten Enzgebiet. Mit Tat. eu E57 nn N « ’ Fu SIE ne ae r ‘ - “ x ' 2 w. Fat en MEN : PTR x Pe We Br 5, i nn EP 2 j = Ba — ; W = w- e j IE RN re f u mn De an N ei ? ö : ee a Pr » Bj > ' = R RE 1 Da Da Bun ‚ fe A 5 j“ r um“ ; D - - = _ - . > m - 5 Br - u - “ * & u pr P. - _; . - ui - .- wi ENT = . 2 ER RER _. ” B — ® = Es P \ - ._ - F e ... - . u —_ = u . . Br .-—_ u Ds - ui g m . — . - = ev a r En “ [u * - - - nz * - Ps e' - . 5 2 5 ni Br . ._. - - - .. = un h a FR no en - .. > u = > M —. - sur - nn gi Se! > - ’ - Be vi = er -- u - . _ nn i- - - = Zu . Pa . “ - an u u hi m - - _ * - R w - w m mi .“ > »- E 5 2 . Pe - P. - - .r “ P “> >. = . u “ “ e - = ui > - Pe 5 er “ — u > - Li, - ' . wu 2 = c “ Paz “ « = in a u “ - ee - . _ -_ u .. Pr. an u ee Re E. nr “ = x — - hen * u. & = Du Pe ir _ - be — — zz er ..+. _ - 6 „. — - ee ee -—_ u - - - in “ ne -_ - - ” -. 5 “. - m Pz_ - _. ._ uni u Pe Fe ——-—— en w— Er Fe nr . -- n ü ee P . .. u — 2 -. - . | - m u unten , .. . - . ee u E u —— - .—_ |... 5 A .. . -. ee een” w - = u u _ - —— =. . E = a ee .. ww u En u u re —. ee i en x w a e- un u “ u em = u. ee. .— . - ung u = Ze Se zn — Pe 1. “ .. .— - v . a —— EEE & ee j PR y .. u nn Pa > fr Pay“ - = = en En ar .. - rn + . .- _ u SR =. ©.” w— ...—. — Pa nn. nn e - E . u . x Dur nn zn — N en = — _—— — Du “ En nd - Br — r Zu . . a — = has P ni u. En 4 E, - u nz — 5 u. DE E u nd MR ge ne, SE e Be = = a ns _ m ng 2. . . > - 2 en - — ie u nd - u GEETE® won _ ne u Ir u - rn ne . - .— rer- — ann: ni 1 a u 4 u ee - DEE EEE un Bu = mn nz .: = m a . Bu ER Ei seen = -. . - w .—— wirer pe Fa =. . “ . — nn ne . Bas \ ae ee gu u nn nung . - _ — BEN u Bee —— _— nun un eo. “ nn un . * — ne ne pe Be Pre u et u. a u nu —— oe Be zZ - u in in ur. = . un . -.- eg ERTL nt BE en ee ra ELLE UBLEDEUEN EGEEBEEN nt ne Pesug an ne. a u ee > nz u nun » — — un mn men - _ ed x —— ne A ern E REED TEELERLN uns ET En Et re + nn Tee rn u N m e u ie rn Man ee Be nt ... > rn u WORD ut en . —— ne en EN en en - ——— nen em - en EEE DET De u ur un Fe u EHDUER nn LEE LEE ERLEBEN HE RT RE u rt ur — un. ng - _ ee - jr —— a u 2 un u en un u - u...® |. a UL GELUNGENE ge ee EEE EN een — er u ... —. u _— rn —r u Be ne - ne Th nn nun un a en u —.—— en ee, ee ragen n in FE LEARN Denn en en ne u © u = rn = - — Zu pa . en u ERTL re Pe or a u EEE En u EEREELERLN be Feng — m nn ne ee ee ee un An NS EU LER WALDE —— ee aD te Pr ne ae ne Be a Haste ee Fr BE F u ie ie ne er — RE 5 bo R r BE - en PR u sad. = er. pn nn 10 .- weni PREV 7 — oo ee ee A A _ a = DT a en ne ei Dr |. nr wre ee LEERE LEBER WEWTNN. 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EEE LEER EEE nn nn une te ei ESTATE Et EUER GN EEE ee OT a ee | u 2 u en 5 — u —— EEE —— | — nn en u en et nt EEE GELEITET" ee Se u Pe se Zu zu 2 TEE RENT. id mn REBEL BEERELEDE “ m. er te nd en a TTT EEE EL LETTER ne rl U ERREGT ei TE a u u rn u er — ee ung nn nn en nn We ee EEE DEE ERBE DE EEE DET EU ERBE ER © en re Bine engen De rer a —— | Turu rn = —- . we PR -e.,# .— - DR — u ERERAEEEUERLE a TITEL ER DE en NE a 0 N EG BELLE EDEL G LEAGUE TEE NET RL ERBE Te ner u. fe ee N en u a nt Ai ne ERTL N ee EEE EEE EEE ZOLL LEE DEN EEE LEEREN EM ERREREET EREN Eee ee u et - u a Fe ee ee en nr EEE EEE TER GET Pe rn a ee a —er® rn . u min rue wu hm —ne u rn ren .. 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