;i#""^. <• - ^^:^^B t^ #4 > , i..- '*'-? ^^^J^^v -.kf^^' UNIVERSITY OF CALSFORNIA AT LOS ANGELES WILLIAM l SETCHEIL Off IV. OF CALIFORNIA, »UnLEY. $ALIF. JAVA. Ff y^ W J seine Gestalt, Pflanzendecke und innere Bauart. Von FRANZ JUNGHUHN. qN «eil ((t'i ^uifnei», \'fiwiie'i-'leu c/tcH"tac|e ile.i lioiiMndtaclieii vlucuntt'ii j l) d j in's Deutsche übertrafen J. K. HASSKARK Dritte Abtheiliinff. Zweite Ausgabe. Leipzig, Arnoldische Buchhandlung. 1857. OS /BS/ V.3 Inhaltsübersicht. Dritte Äbtheilung. ]Jie neptunischen Gebirge. Seite 1 bis ^1 1 . Erster Abschnitt. , Das Tertiärgebirge auf Java. Seite- Kap. I. Einleitung (über die Hülfsmittel zur Erforschung des geolog. Baues auf Java) 1 Kap. II. Räumliche Verbreitung und mineralische Zusammensetzung (petrographischer Charakter) der Formation im Allgemeinen. — a) Yerbreitung (auf Java) <> Über die Kalkberge auf Timor 9 b) Mineralische Zusammensetzung 12 Kap. III. Mächtigkeit. 1 . Erosionsthüler, welche die Formation bis zu einer gewissen Tiefe durclischneiden IT 2. Erosionsthäler, die bis auf ein fremdartiges Liegende herabdringen IS 3. Bruchränder einseitiger Erhebungen (z. B. G.-Brengbreng) . . 22 4. Steile Küstenmauern (z. B. G.-Linggung) 23 5. Gegenden, wo die Formation umgekippt ist, avo die Flötze auf dem Kopfe (saiger) stehn (z. B. im T.-Tjolangthal) 2() Kap. IV. Lagerung, Aufrichtung. — Land- und ßergbildung. (Zwölf ty- pische Formen, durch Beispiele nachgewiesen) .'iü Erste Form. Lagerung horizontal und Landform flach, einförmig . 31 Zweite Form. Absatzweise sehr geringe Erhebung der Schichten und Landform plattenförmig terrassirt 31 Dritte Form. Schichtung Wellenförmig gebogen und Landform flach- hüglig .1 ; Vierte Form. Das Gebirge ist wulstig , am stärksten nach Norden zu aufgetrieben und von Norden nach Süden von tiefen, durch Ero- sion erweiterten Spaltenthälern durchschnitten 'Ab Fünfte Form. Das Gebirge ist nach einer Seite zu sanft erhoben und die Landform ist eine geneigte Ebene, die sich in einem höchsten Rand endigt und von dort in eine steile "Wand (den Bruchrand des geschichteten Gebirges) herabsenkt 37 Sechste Form. Sehr breite, scharf begränzte, im Boden flache Ero- sionsthäler durchschneiden eine einförmige, nur sehr sanft anstei- gende Ebene. (liagerung fast horizontal) K) Bemerkung über die Erosions- und andere Thäler im Tertiärgebirge überhaupt 41 Siebente Form. Mehrmalige Aufeinanderfolge der fünften Form in- nerhalb kurzer Entfernungen (ScholleiKveise, parallele Zerstücke- lung des Gebirges und gleichförmige Erhebung dieser Schollen nach einer Seite) 44 Achte Form. Das Gebirge" ist sehr zerstückelt, die einzelnen Stücke fallen unter sehr verschiedenen "Winkeln, nach verschiedenen Sei- 463218 VI Seite teil ein und die Landform besteht aus vielen , hohen und niedri- gen, steilen und sanften Hügelzügen 45 Neunte Form. Einseitige steile Erhebung, Aufspaltung und Zacken- bildung. Die nach einer Seite aufsteigenden Bergzacken stehn in einer Reihe neben einander 46 Zehnte Form. Parallele Erhebung des Tertiärgebirges zu beiden Sei- ten einer centralen Kette die aus Ausbruchsgesteinen besteht mit entgegengesetztem, von dieser Kette abgewandtem Einfallen der beiderseitigen Erhebungen ; (das Kendenggebirge in der Regent- schaft Kuningan und seine Beziehung zum benachbarten Vul- kane Tjerimai) 47 Fast kreisförmige Abänderung der zehnten Form (G.-Linggung) . 52 Eilfte Form. Die abgebrochenen Köpfe saiger stehender Schichten liegen in einer Ebene 54 Zwölfte Form. Die abgebrochenen Köpfe saiger stehender Schichten erheben sich Gruppenweis neben einander zu verschiedenen Höhen und bilden parallele steile Bergkämme (Kalkfelsen zwischen Ra- djamandala und Bandong 55 Thurmform mancher Bergtheile , die nicht durch die saigere Stel- lung von Schichten bedingt ist 58 Ganz regellose Lagerung des sehr zerstückelten Gebirges könnte als eine 13te Form beschrieben werden 59 Kap. V. Alter. — Fossile Thier- und Pflanzenwelt 60 1 . Systematische Übersicht der Gattungen und Arten (fossiler Thiere) 62 2. Topographische Verbreitung der fossilen Thiere in der Formation ; Gruppirung derselben nach Ürtlichkeiten (A bis Z) wo sie ge- funden wurden (nebst Beschreibung des Karang-Surumbung S. 69—70) 63 3. Fossile Pflanzen 79 4. Allgemeine Bemerkungen über die Art des Vorkommens , des Er- haltenseins und der Verbreitung der thierischen Fossilreste in der ..Formation 82 5. Über das geologische Alter der Formation überhaupt .... 88 6. Weitere Betrachtungen. Schlüsse, die sich auf Thatsachen gründen a) Ungleichzeitigkeit der Niederschläge in den verschiedenen Ge- genden der Insel Java. Öftere Unterbrechung derselben und Störung, die ihre Fortbildung erlitt. Vorhandene Beweise von Hebungen und Senkungen, die abwechselnd eintraten ... 92 b) Alle vorgefallenen Umwälzungen beim Aufbau des Schichten- gebirges können nur von beschränkter Ausdehnung gcM'esen sein und nur auf ihre nächsten Umgebungen Einfluss ausgeübt haben. — c) Noch stattfindende Fortdauer der Absätze (Wei- terhinausrücken der Küsten ins Meer u. s. w.) 95 7. Allgemeine Fragen, deren Lösung nur aus einer genauen Unter- suchung der zwischen den Wendekreisen vorkommenden Gebii-gs- formationen und ihrer Fossilreste hervorgehen kann .... 99 Kap. VI. Besondere Glieder der Formation. — Lager von Trümmerge- steinen 104 A. Vulkanische Trümmergesteine. I. Lager von grossen Trümmern vulkanischer (trachy tischer , basal- tischer und verwandter) Steinarten, die an der Oberfläche entblösst und sehi- mächtig sind , deren Liegendes aber bei vielen verbor- gen ist. — 1) Hochland auf der Südostseite der Wijnkoopsbai, einwärts vom G.-Mesigit 105 2) G.-Gebeg zwischen Paboaran und Bandar sari HO 3) Tji-Kaso- und T.-Sorokluft 111 I) Am Dji-Dölog, mit Höhlen zwischen dem liegenden Kalkmergel und dem deckenden Trümraergestein 112 5) bis S) an verschiedenen Orten und 9) Tjukang batu im Tjikaen- VII Seite ganthale am Fasse der Thurmförmigen Porphyrfelsen G.-Bu- rung agung 117 10) Im Tji-Wulanthale (Seitemvände) 119 11) bis 1.3) In weiter östlich liegenden Gegenden 120 1 4) Küstennaher Theil des Karang bölonggebirges zwischen Bagelfen und Banjumas mit Höhlen 121 II. Vulkanische Trümmergesteine, die zwischen andern Lagen einge- schichtet vorkommen und mit diesen abwechseln; Beispiel 1) bis 7) ..... 123 III. In andern Schichten eingemengte Trümmer ; Angeführtes Bei- spiel 1) bis S). Die vulkanischen Geschiebe, die man in den Bach- betten rein neptunischer Gebirgsgegenden findet , stammen von solchen herausgespülten Trümmern ab 126 Lager von losen (nicht verkitteten) Felstrümmern am Abhänge und Fusse vieler noch thätiger oder erloschener Vulkane . . . . 1 2S B . Brezzien , aus Trümmern vulkanischer und anderer Steinarten , die durch Kohlensauren Kalk verkittet oder mit Trümmern von Kalk- stein vermengt sind. — 1) Im Tji-Dadap, an der linken Seite des Tji-Mandirithales 130 2) Im Tji-Tapen zwischen den Dörfern Kalumbit und Tjibeber . . 131 3) Tjukang raon in der Tji-Tarumkluft (Plateau Bandong) . . . 132 4) Im Tji-Tjamo (in demselben Plateau) 133 C. Feine und grobe Trümmergesteine verschiedener Art, die sich durch ihre eigenthümliche Zusammensetzung oder ihr seltenes Vorkom- men auf Java auszeichnen. 1) Sehr mächtiger, weitverbreiteter Mergel von weisser Farbe mit Quarzkrystallen in Central-Bantam 134 2) Sandstein mit Knollen von Halbopal an der Südküste von Bantam 136 3) Leichter gelb-bräunlicher Sandstein mit zertrümmerten Horn- blendekrystallen 137 4 )Eisenschüssiger Sandstein und 5) Erbsensteine 137 6) Kugelsandstein mit concentrisch-schaliger Structur .... 138 7) Nagelflühartige Conglomerate (von Quarz- u. a. Geschieben) . 138 8) Grobe Trümmergesteine von grüner Farbe (im Tji-Bunithale, dem Fusse des G -Subang u. a. O.) 139 D. Lager von losen Quarztrümmern. — Unverkittete Bruchstücke von Uuarz , Jaspis , Achat und ähnlichen kieseligen Steinarten , die mehr oder weniger Schichtenweis in einigen Thalböden ausge- breitet vorkommen 141 1) Lager von Quarztrümmern bei Pesawahan (mit vielem einge- sprengten Schwefeleisen , auch SchAvefelzink 143 2) Lager verkieselter Blöcke bei Bandar sari, worunter vielfarbiger Bandachat und nur zum Theil verkieselte Kalksteintrüramer, mit noch erkennbarer Korallenstructur 146 3) Lager kieseliger Trümmer bei Tjuruk negteg im Distrikte Ka- rang (besonders von concentrischen Bandachaten, Onyxen) . . 151 Kap. VII. Besondere Glieder der Formation. — • Verkieselte Baumstämme. (Theils in Trümmern , die in verschiedenen tertiären Schichten, auch in Kohlenflötzen eingebacken vorkommen, theils in grosser Menge, Lagerweis in Central-Bantam) 1,^3 Kap. VIII. Besondere Glieder der Formation. — Fossile Kohlen , nebst fossilem Harze.. A. Aufzählung der Ürtlichkeiten, wo fossile Kohlen gefunden werden (zwischen Thon- und quarzigen , nicht mit Säuren brausenden Sandsteinschichten), besonders in den südlichen Gegenden der Kesidenz Bantam. a) Ganze Lager, Flötze. 1) Sechs Flötze bei Bödjong manik . . . 160 Ein Flötz bei Bödjong mangku 161 Drei und zwanzig Flötze (saiger oder fast saiger stehend) an den Seitengehängen des Tji-Sikithales 163 VIII Seite 4) Sieben und zwanzig Flötze in der Nähe des Tji-Madur an der Südküste 169 5) Zwölf Flötze in der Nähe des Tji-Sawarna an der Südküste . . 177 b) Beschränkte Nester oder dünne Adern von fossiler Kohle , Avelche in verschiedenen Gegenden von Java vereinzelt vorkommen . 1 80 B. Über die Art und BeschaflFenheit der aufgezählten Kohlen und die Möglichkeit einer technischen Benutzung derselben. (Mitge- theilte chemische Analyse einiger u. s. w.) 183 Kap. IX. Besondere Glieder der Formation. — Die Kalksteinbänke. (Vor- herrschend dichter gleichförmiger Kalkstein von weisslicher Farbe mit zahlreichen Höhlen). I. Aufzählung aller mir bekannten Kalksteinbänke in der Richtung von West nach Ost und kurze Beschreibung der wichtigsten. Nr. 1 bis 10 in der Residenz Bantam 190 Nr. 1 1 bis 3a in den Preanger Regentschaften (nebst Buitenzorg und Krawang) 193 Nr. 1*> und Ji): Beschreibung der ausgedehnten Kalkmergelbank an der Südküste von Djampang kulon 195 Die fortwährende Zerstörung und Umsetzung dieser Bank . . 19S Das ihr vorgelagerte Korallenriff und seine zunehmende Vergrö- sserung 201 Nr. 34 bis 3S in Banjumas und Tjeribon 208 Nr. 39 bis 41 in Bagelen (einige Theile der Bank Nr. 41 mit unver- sehi'ten, eingebackenen, grossen Quarzkrystallen) 210 Nr. 42 bis 4.5 in der Residenz Samarang und jogjakerta .... 212 Nr. 4t) bis 50 in weiter ostwärts liegenden Gegenden Java's . . . 213 II. Allgemeine Eigenschaften. Folgerungen. — Betrachtungen über den Ursprung und die Bildungsart dieser Kalkbänke ; halbkug- lige , gleichgestaltete Hügel (Tausendberge) auf der Oberfläche mancher von ihnen ; in keiner von ihren zahlreichen Höhlen wird Diluvialschlamm oder Spuren von Knochen oder Knochenbrez- zicn gefunden; .sie .sind das oberste, jüngst gebildete Glied der Tertiärformation .215 Kap. X. Eruptionsgesteine und metamorphische Felsarten im Tertiärge- birge. — I . Aufzählung und kurze Beschreibung der wichtigsten Erscheinungen dieser Art in der Richtung von \A'esten nach Osten. {E : Erup- tions- und 31: Metamorphische Gesteine) 218 1. E & M. Karang-Rangkong (Trachytdurchbrüche durch erhär- tete Schichten) . 219 2. E & M. Tji-Uimanthal in seiner obern Gegend und G.-Liman, (Trachytdurchbrüche und weit verbreitete Quarzbildungen) 220 3. E Grobkörniger Dioritberg G.-Malang bei Tjimasuk .... 223 4. E. Basaltähnlicher Diorit bei Hoiwala 223 5. E & M. Dolerit und Chalcedon im Tji-Lograng 224 0. E und 7. E. Plattenförmig abgesonderter Trachytfelsen an der Wijnkoo))sbai 225 8. E & M. Tji-Tapenthal und angränzende Gegenden (Trachyt- durchbrüche als grosse Rippen und hier und da Verkieselungen in der Tertiärformation) 227 '.). E und 10 E. Trachytische und basaltische Ausbruchsgesteine in den Gegenden südlich von der "\Vijnkoop.>cn ist: L. 1229, — fossUes Baumharz, Retinit: L. 344, — nebst kleinen Adern und Nestern von fossiler Kohle: L. 340, 341, 342, 343, — mein' zufällige Einschlüsse oder Gemengtheile der ge- nannten Gestcinlagen sind. Die letztgenannten Einschlüsse, die Nester von fossiler Kohle, kommen in vielen Gegenden vereinzelt in den Gesteinschichten vor, und auch in solchen, welche fossile INIeermuscheln und Korallen enthalten. Es sind 1 bis 3 Fuss lange, plattgedrückte Stein- mid Astfragmente von dicotyledonischen l^äumen , die bald in eine glanzlose, matte: L. 335, 346, oft aber auch in eine tiefschwarze, glänzende Pechkohle verwandelt sind. Sie sind also wahrschemlich aus Treibholz entstanden, das durch Strömungen Aveit fortgefülu-t wurde. Dass bei der Verwandlung dieses Holzes in Kohle , unter einem grossen (pelagischen) Drucke, Schwefelsäure mitwirkend war, beweisen liinlänglich die Krystalle von Schwefeleisen , welche vereinzelt, oder in Gruppen zusammengestellt, oder in dünnen Lagen die Oberfläche von vielen dieser ,, verirrten" Baumstämme bedecken, oder welche auch durch die Fugen derselben in's Innere dringen und Adern bilden. Von gleichem Ursprünge und ähnlichem Vorkommen als diese erratischen Kohlen sind die l^ruchstücke von verkieselten Baumstämmen und Ästen , die man in sehr verschie- denartigen Schichten liier und da vereinzelt antrifft. Sie sind in Hornstein , Feuerstein , Quarz , Achat verwandelt , zuweilen mit Schwefeleisen besetzt und oft kohlscliAvarz von Farbe , in welchem Falle sie dann den Kohlenstücken in ilirem Äussern gleichen. Siehe L. 347, 34S, 349. Zuweilen sieht man mitten in der schwar- zen verkieselten Masse , in Avelcliißr die Fasern des Holzes noch er- keimbar sind, eingeschlossen zierliche jVIandeln von Clialcedon, die mit einer düimen Schaale von Eisenkies umgeben sind : L. 737. Die fossilen Kohlen, die als regelmässige, mächtige Flötze vorkommen, — die verkieselten Baumstämme, die ganze Lager bilden, — und die Congiomeratbildungen aus vulkanischen Steinen sollen unten besonders abgehandelt werden. — Es wäre daher hier nur noch ein Glied, das an der Zusammensetzung unsrer Tertiär- formation einen sein* wesentlichen Antheil nimmt , zii nennen : der kohlensaure, dichte Kalkstein, der aber ebenfalls eine so wichtige Holle spielt , dass wir auch ihm einen besondren Abschnitt Avidmen und hier nur vorläufig an sein isolirtes Vorkommen auf der Ober- fläche aller andern Schichten erumern Avollen. Diese Art seines Vorkommens ist auch der Grund , wanmi Avir ihn oben nicht ge- meinschaftlich mit den andern Gliedern des geschichteten Gebirges (den Thon-, Mergel-, Sandstein- und gi'öbern Conglomeratschichten) aufgezählt haben. Auf der Insel JaA'a nämlich kommt der harte, dichte , hellgelbe oder weisse Kalkstein , der auch Meerconchylien und Korallen enthält, niemals den andern Gliedern der Formation eingeschichtet oder mit ihnen Avechsellagemd vor, sondern stets isolirt, bankförmig, oben auf den übrigen liegend. Ungeachtet der 17 grossen Ausdehnung der Bänke, die er bildet, und der ungeheuren Mächtigkeit desselben, die von 1 bis 400 Fuss anwächst und ein nicht unansehnliches Gebirge für sich allein schon ausmacht, so stellt er sich doch nur als das oberste, jüngste Glied des Tertiär- gebirges dar. So wie in ihrer mineralischen Zusammensetzung , so herrscht auch in der Dicke (Mächtigkeit) der einzehien Schichten unsrer Formation in den verschiedenen Gegenden der Insel eine grosse Verschiedenheit. Wenn auch in den häufigsten Fällen die Zahlen 1 bis 3 (Fuss) die gewöhnlichste Dicke der Schichten ausdrücken, so gehören doch schiefrig dünne , kaum ^(a Zoll dicke xmd 1 0 bis 25 Fuss mächtige Flötze keinesweges zu den Seltenheiten; zuweilen kommen zwischen 10 bis 15 Fuss mächtigen weichen Thonlagen plattenartig-dünne, aber harte Sandsteinschichten vor, — oder zwi- schen 10 Fuss dicken Sandsteinen nur ^/o oder 1 Zoll dicke Thon- schichten, während die vulkanischen, übrigens unter einer be- deckenden Wasserfläche ausgebreiteten, geschichteten Congiomerate am südöstlichen Ufer der Wijnkoopsbai , die ungeheure Mächtig- keit von mehr als ein halb Tausend Fuss erreichen. Isapitel III. Mächtigkeit. Der Mangel an Schächten und Bohrlöchern macht es unmög- lich, um über die Gesammtmächtigkeit unserer Formation, d. h. aller ihrer zu einem Ganzen verbundener Schichten einen genü- genden Aufschluss zu erhalten. Das Hesultat, das die natürlichen EntblÖssungen liefern, betriift nur den über die Oberfläche des an- gränzenden Bodens , — - der Thalsohlen , — erhobenen Theil des Gebirges, giebt also nur das Minimum der Mächtigkeit an, die man der Formation zuschreiben muss. — Beispiele: 1) Thalein- schnitte, Erosionsthäler, tvelche die Formation bis auf eine geivisse Tiefe durchschneiden. Das Entstehen dieser Thäler wurde wahr- scheinlich begünstigt durch ursprüngliche Risse in der Oberfläche, durch Spalten , welche bei der Emporhebung des Gebirges gebildet wurden. Viele Gegenden des neptunischen Gebirges bilden näm- lich Meilen-, ja Tagereisen - weite , mehr oder weniger convexe Wülste ; — als die Formation zu dieser Wulstform emporgetrieben wurde, so musste ihre Oberfläche, die dadurch eine grössere Aus- dehnung erhielt, an vielen Stellen bersten, aufklaffen. Wenn aber auch solche ursprüngliche Spalten der Bildung der Thäler, von denen wir jetzt reden wollen und welche in querer Richtung alle Schichten durchschneiden, nämlich in der Richtung, in welcher das Gebirge einfällt, gewöhnlich von Nord nach Süd, — zu Grunde lag, so ist es doch gewiss, dass sie ihre jetzige Gestalt und unge- heure Grösse nur durch Ausspülung erhalten haben, indem die Bäche, die iia ihnen strömen, immer tiefer einschnitten und die Jungliuhn, Java III. 2 18 Seitenwände nachstüi-zten. Durch solche ziemhch parallel neben einander liegende Thäler zeichnet sich besonders das Gebirge aus, das den Vulkanen der Preanger Regentschaften auf der Südseite voro-elagert ist und das sich in der Richtung von Nord nach Süd, bis zur Küste hin abdacht (der Distrikt Tjidamar und der west- liche Theil der Regentschaft Sukapura). — Ich habe die Tiefe von den meisten dieser Thäler gemessen durch Barometer - Beobach- tungen , welche in der Sohle und am obern Rande derselben ange- stellt wurden. Ich will nur einige der grössten von ihnen, in der Richtung von West nach Ost fortschreitend , nennen , nämlich den Namen der Bäche , welche darin strömen und die gemessene Tiefe derselben angeben: Tji-Sadea 11 25, — Laki 840, — Laju 700, — Sangiri 1625,*) Kaengan und Tji-Longan 1670' tief. — Von diesen Thälern sind manche nicht viel breiter, als sie tief sind, diese bilden dann schaudervolle, wild -pittoreske Schluchten, die man nur an Rotangsträngen durchklettern kann, welche an ihren Wänden aus- gespannt wurden. So tief sie eingeschnitten sind, so findet man auch in ihrem tiefsten Grunde kein andres Gestein , als dieselben neptunischen (meistens mergeligen) Schichten, die man auch an ihrem obersten Rande antrifft. Wo zwei parallele Klüfte in ihren Krümmungen einander sehr nahe treten, da ist der Landstreifen zwischen ihnen in einen Kamm , eine Leiste verwandelt , auf dem man zwischen den steilen Abgründen beiderseits nur mit Schaudern hinschreiten kann. Siehe unten Kap. 4, sechste Landform. Hieraus geht also hervor, dass die Mächtigkeit der Formation daselbst mehr als 1670 Fuss betragen muss. 2) Erosionsthaler im neptunischen Gebirge, icelche bis auf ein fremdartiges (endogenes) Gestein eingeschnitten sind. Hiervon sind nur 4 Beispiele auf ganz Java bekannt geworden , die ich in der Richtung von Osten nach Westen fortgehend beschreiben will. a) Am südöstlichen, dem 'grossen Flusse Seraju nahen Fusse des ,,Tjelatjap-Gebirges" liegt das Dorf Keling, am Ufer eines gleich- namigen Baches , da wo dieser eben aus einer Kluft des Gebirges hervorgetreten ist, um sich bald darauf in den G. -Seraju zu ergiessen. — Man verfolgt diesen Bach nordwestwärts und aufwärts in's Ge- birge, etwa Ya Stunde weit bis zum Dorfe Sawangang, das auf seiner linken Seite liegt. Unterhalb diesem Dorfe ist der Ort, wo man im Bette des K. -Keling, einige Tausend Fuss weit das Gestein entblösst und das neptunische Gebirge auf einer hypogenen Grimd- lage ruhen sieht. *) So hoch über der Thalsohle liegt das Dorf Garung auf der rechten (west- lichen) Seite des Thaies. Auf der Ostseite ist der Rand : G.-Lantjang nur 1345 Fuss hoch. 19 Sehr feine (erhärtete) Thon- und Sandsteinschichten bilden das erstere und setzen, indem ihre Köpfe quer abgebrochen sind, das rechte steile Bach-Ufer zusammen, das etwa 50 Fuss hoch ist. Sie streichen hier von Ost zu Süd nach West zu Nord und fallen 20** nach Süd zu West ein. Unter ihnen tritt ein basaltisch-trachy- tisches Gestein hervor und bildet nach dem linken Ufer zu in dem- selben Winkel ansteigend, eine geneigte Fläche, die man nur von einigen recht\^dnklig eindringenden Spalten oder Rissen durchzogen sieht, welche nach unten enger werden. — Es ist in Platten oder Bänke von 2yo bis 3 Fuss Dicke abgesondert, deren oberste, am linken Ufer mit Gebüsch bewachsene, (also von ihrer frühern neptunischen Bedeckung entblösste), dui'ch Spalten, die sich rechtwinklig kreuzen , wieder in einzelne , mehr oder weniger ku- bische Stücke abgetheilt smd. Die äussersten, dem Rande nächsten dieser Stücke haben sich zum Tlieil von den andern abgelöst, sind frei, ganz isolirt, — die übrigen aber passen eng an einander. — Dass diese ziemlich würfelförmige Absonderung sich auch in die tiefern Bänke des Gesteines fortsetze , deuten die erwähnten Risse an, welche es allein sind, wodurch die Gleichmässigkeit der sanft- geneigten Felsplatte unterbrochen wird. — Das Gestein ist ein hell- grauer, dichter, (oder sehr feinkörniger) basaltischer Mandelstein, — eine Lava, — mit nur vereinzelten, zerstreuten Krystallen glasigen Feldspath's, (ohne alle andern sichtbaren Einschlüsse) und viel kugeligen oder miregelmässigen , (spaltenförmigeji) Blasenräumen, die theils mit Kalkspath , theils auch mit einem zeolithischen Mi- neral angefüllt sind. — Die Spalten, wovon die Bänke von oben 2* 20 nach unten durchzogen sind und wodurch die würfelförmigen Stücke abgesondert werden^ schneiden die Schichtungsflächen unter einem rechten Winkel. — Die neptunischen Schichten haben eine o-leichförmige Lagerung auf der Lavabank. — Aus diesen That- sachen geht hervor : 1) diese Lava Avurde, wie ich bereits an andern Orten erörtert habe , (siehe zweite Abtheilung Vulkan Lamongan) • unter dem jNIeere über eine horizontale Fläche ergossen und erstarrte in dieser Lage. (Weil die untersten Thonlagen zwar bedeutend er- härtet, übrigens unverändert sind, so muss die Lava zur Zeit al% der Thon abgesetzt wurde, schon etwas abgekühlt gewesen sein.) — 2) Auf dieser horizontalen Unterlage setzten sich JNIeeresnied er- schlage ab und bildeten den jetzt vorhandenen Schichtenverein, dessen Mächtigkeit über der Lavabank an der Stelle nur einige Himdert Fuss beträgt. — 3) Nachdem diese Schichten gebildet waren , wurde das ganze Gebii'ge , (die Lavabank und die neptuni- schen Schichten) durch eine nicht bekannte Ursache, aus seiner Horizontalität verrückt und in einem Winkel von 20*^ nach Nord zu Ost aufgerichtet. Für unsern jetzigen Z^veck beweist dieser Fall aber nur, dass die nach dem Ergüsse der Lava abgesetzten, — die auf ihr ruhen- den Schichten 200' mächtig sind, denn da man im Bache unterhalb der beschriebenen Stelle, in Gegenden, "wo er tiefer als dort in's neptunische Gebirge eingeschnitten hat, keine Lavabank mehr sieht, sondern nur neptunische Schichten, so ist es offenbar, dass der Lavastrom auf neptunischer Grundlage ergossen wurde, auf bereits vorhandenem neptunischen Gebirge, dessen Mächtigkeit also vielleicht unter jener Bank 10 jNIal mehr, als oberhalb derselben betragen kann. b) Von den Erosionsklüften in den westlichen Gegenden des Distriktes Karang (Sukapura) dringen zwei, die wie alle andern das Gebirge von Nord nach Süd durchschneiden, .bis auf eine Un- terlage von endogenem Gestein herab. Die erste Kluft ist die des Tji-Balo zwischen den Dörfern Tjikalong im Osten, undTjiputat im Westen und die zweite die des Tji-Fatudja, zAvischen dem vorigen Dorfe Tjiputat im Osten und Nagrok im Westen. — Die Dörfer liegen auf den platten Höhen zwischen den Schluchten , von denen die des Tji-Patudja 470 Fuss tief ist. So viel beträgt also die Mäch- tigkeit der Flötzformation daselbst. — In der tiefsten Sohle beider Klüfte, die in gerader querer Richtung , höchstens ly^ Pfahl von einander entfernt sind, sieht man ein äusserst festes und hartes Massengestein zu Tage gehn, das der weitern Ausfurchung eine Gränze gesetzt hat. — Im Tji-Patudja bildet es eine nur von kleinen Unebenheiten höcki-ig-rauh gemachte Sohle, die 200 Fuss breit, aber von einer ]Menge einander durchkreuzender Risse oder enger Spalten durchzogen ist, wodurch das Gestein eine ganz regellose und nur Stellenweis annäherend rhombische Absonderung erlangt. Es ist ein an der Oberfläche grauer , inwendig auf frischen Bruch- flächen aber schön bläulicher , feinkörniger (last Hornblende-loser) 21 sehr harter Trachyt, in dessen (für das blosse Auge) dichtem Feld- spath-teige man nur viele kleine, lebhaft glänzende Krystalle von glasigem Feldspath und auch weisse Glimmerblättchen wahr- nimmt. Da aber diese Klüfte keinesweges zu den tiefsten gehören und im Grunde andrer doppelt so tiefer Klüfte benachbarter Gegenden nur neptunische Schichten gesehen werden, so ist es wahrschein- lich, dass auch diese trachytische Sohle des Tji-Balo und Tji-Pa- tudja die Oberfläche eines Lavastromes von beschränkter Aus- dehnung ist , der unter dem Meere ergossen wurde und sich aus- breitete auf schon vorhandenem neptunischen Gebirge, das mäch- tiger sein kann , als die später abgesetzte oberste Etage desselben, die nur 470' mächtig ist. c) Dasselbe ist wahrscheinlich der Fall in der Kluft des Tji- Upi, ostwärts neben dem Dorfe Kolemperes. Dieses Dorf liegt in den obern Gegenden von Büttel -Tjidamar, weiter östlich als die grosse Tji-Sadcakluft. Das Gebirge besteht dort hauptsächlich aus einem weichen, feinen Sandstein von bläulicher Farbe, der voll von meistens zerbrochenen Muscheln ist und dieser ist durchschnitten bis auf ein vulkanisches Liegendes , das im tiefsten Bette zu Tage geht. cl) Auch in den Klüften desTji-Kaso, an der Gränze von Djampang tengah und kulon und des Tji-Soro, westwärts von der vorigen zwischen ihr und dem Dorfe Tanglar (in Djampang kulon) trifft man ein vatikanisches Liegendes an. Ein weit verbreiteter, lockerer, körnigporöser Kalk, von schmutzig-gelber Farbe, eine Art Grobkalk nämlich : i. 712, 713, der voll von mehr oder weniger zertrümmerten Schaalthieren und Korallen ist vmd Stellenweis ganz aus Foraminiferen besteht: L. 720. Diese Kalkbank ist durch die genannten Klüfte 3 bis 400' tief durchschnitten, bis auf dies vul- kanische Gestein, das in der tiefsten Sohle des Baches zu Tage geht und sich im Tji-Kaso als eine gleichförmige, schwarzblaue, mit Blasenräumen versehene , basaltische Lava: L. 722, darstellt; im Tji-Soro sind viele glasige Feldspathkrystalle in der sch^varzblauen Grundmasse zu erkennen, die dort nicht porös ist: L. 721. In beiden Klüften aber ist die Oberfläche des Gesteins in lauter kleine V4. bis 1 Fuss grosse viereckige rhombische, oder fünfeckige, oft keulenförmige , nach dem einen Ende hin schmäler zulaufende Stücke abgesondert. Die Oberfläche des Gesteins ist ausserordent- lich uneben, höckrig und der Kalkmergel oder die Kalkbrezzie — ist an den Berührungsstellen ganz unverändert. Weiter aufwärts, nämlich nordostwärts vom Tji-Kaso, in Djampang tengah, findet man ein Lager von vulkanischem Congiomerate , h , das aus kleinen Va bis 1 Zoll grossen , viereckigen Stückchen besteht und das zwi- schen das vulkanische jNIassengestein a, und das übergreifende nördliche Ende des Kalkes c. hineingeschoben ist, wie in T. III. Figur 17. versinnlicht ist. Auch weiter ostAvärts von da ist das vulkanisch Liegende: L. 724, der Kalkbrezziendecke : L. 725, die 22 dort fast ganz aus zertrümmerten Muscheln und Korallen besteht, entblösst, nämlich in den Höhlen beim Dorfe Dölog, z. B. Guah Tii-Kopejah u. a., die durch unterirdische Bäche gerade an der Gränze zwischen beiden Formationen ausgewaschen sind. — Hier von der Tji-Sorokluft bis nach Dölög scheint also das vulkanische Lieo-ende in der That eine grössere, horizontale Ausbreitung zu be- sitzen. Es ist aber unbekannt, ob es nur eine dünne Lavaschicht ist , die auf noch tiefern tertiären Lagen ruht , oder ob es die Ober- fläche eines viel mächtigern, vulkanischen Gebirgsstockes ist, auf Avelchem der Kalkmergel abgesetzt imd später mit ihm gemein- schafthch emporgehoben wurde. 3) Bruchränder einseitiger Erhehtingen. — Schollenartige, übrio-ens viele Meilen lange und breite Fragmente des neptunischen Gebirges wurden nach einer Richtung zu emporgehoben. — An den Brvichrändern — steilen Wänden — sieht man die Köpfe der Schichten entblösst. Solcher AVände giebt es auf Java unzählige. Ich nenne nur eine der grössten: Gunung-Brengbreng. Mit diesem Namen bezeichnen die Javanen eine steile, nach Nord und Nord-Nord-Ost gerichtete BergAvand, die beinahe das einzige, mir bekannte Beispiel auf Java ist, dass ein grosses, viele Tagereisen langes Bergindividuimi mit einem allgemeinen Na- men bezeichnet wird und nicht bei jeder einzelnen Kuppe oder Ecke den Namen verändert, w^elcher Umstand allein schon im Stande sein kann, den ausgezeichneten, auch in ihren entferntesten Thei- len sich gleich bleibenden, physiognomischen Charakter dieser Bergwand anzudeuten. — Es hebt sich nämlich das neptunische Land von Tjidamar von der Südküste her nach Norden und steigt in dieser Richtung immer höher an , als eine geneigte Ebne , die zwar von vielen grossen und kleinen Klüften durchzogen, doch im Allgemeinen so gestaltet ist, dass die Zwischenlandstreifen zm- schen diesen Klüften so ziemlich alle in gleicher Höhe liegen ; — so steigt das Land allmählig immer höher an bis zu einem höchsten Rande, der sich dann auf Einmal erst 700 bis 900 Fuss tief senkrecht, oder nahe senkrecht, und dann noch 400 bis 600 Fuss tief mit einer terrassenförmigen Böschung bis in das Bett des Tji- Buni herabsenkt, w^elcher Hauptbach dem Fusse der Wand in ihrer ganzen Ausdehnung folgt. Die Köpfe der gebrochenen Schichten machen sich in dieser kolossalen Wand schon aus weiter Entfernung kennbar, indem sie, einige weiss, andere gelblich , alle aber hellge- färbt, sich in langen, wagerechten und einander parallelen Streifen hinziehn. Der Rand ist zwar keine gerade Linie, sondern beschreibt Buchten nach Süden und hervorspringende Ecken nach Norden, also Bogen, deren Sehne zuweilen 1 Pfahl, zuweilen nur 200 Fuss lang ist, — er streicht aber im Allgemeinen anfangs, wo er aus dem Hochgebirge süd-süd-westwärts nahe am G.-Patua hervortritt, von Nord-Ost nach Süd-West, später von Osten nach Westen und biegt sich zuletzt wieder nach Süd- West um, indem er sich zugleich immer mehr senkt, bis zur Mündung des Tji-Buni in's Meer, so dass 23 sein allgemeines Streichen nahe aus Ost-Nord-Ost nach West-Süd- West ist. — Er bildet in diesem ganzen Verlaufe die Gränze des Distriktes Tjidamar mit Djampang wetan und kulon und besteht von seinem höchsten Rande herab bis in die tiefste Sohle des Tji- Euni, wo beim Dorfe Dugu ein fossiles Kohlenflötz gefunden wird, aus vollkommen ähnlichen, vorwaltend mergeligen oder mürben sandsteinartigen Schichten , die auch, obeii und unten, ganz gleiche fossile Muscheln und Korallen umschliessen , ohne dass am Fusse der Wand in der Thalsohle eine andere, liegende Formation sicht- bar wäre. Die Mächtigkeit der Formation beträgt demgemäss bei Tandj ung, — in der mittlem Gegend des G . -Brengbreng — oberhalb der Thalsohle, d. i. vom Fusse bis zum Rande*) der Brenbreng wand, 1355 pariser Fuss (nach Barometermessungen). Wie tief sich die Formation nach unterhalb der Thalsohle, in's Innere der Erde fortsetzt, ist unbekannt; dem Bruchrande gegenüber, ein Paar eng- lische Meilen von ihm entfernt, steigt ein trachytischer Berg — Gunung-Subang : L. 738, 739 — aus der Thalsohle empor und der Zwischenraum zwischen seinem Eruptionsgestein und der neptuni- schen Wand ist mit Geröll und Alluvium erfüllt. 4) Steile Küstemnauern. Von diesen will ich nur eins der kolossalsten Beispiele bescln*eiben, zumal da die seewärts gekehrten Endigungen der Kalkbänke, d. i. die senkrechten Mauern, womit sie m das Meer hinunter tauchen, später besonders erwähnt werden sollen. In den süd - westlichen Gegenden des Distriktes Djampang kulon , welche die Wijnkoopsbai , (Palabuan ratu) auf der Südseite begränzen, besteht die Formation vorherrschend aus ziemlich harten Sandstein- Schichten von mittlerem Korn, zwischen denen jedoch auch in mannigfaltigem Wechsel gröbere Trümmergesteine , so wie feinere Thone oder Mergel vorkommen. — Sie bilden eine, im All- gemeinen ebne Oberfläche, die von sanft vertieften Bachthälern durchschlängelt und zwischen diesen in verflachten Wülsten ausge- breitet liegt, — also ein sanft wellen-hügliges Plateau. — Da, wo auf der Karte von Raffles der Name ,,jMandra I.'^ (Insel) steht, existirt eine geräumige, sanft nach Osten gerundete Nebenbai, ,,die Tjiletu -bucht," Sandbai auf der Karte von van de Velde und LE Clercq, deren Sandufer sich nach Osten zu in eine meeres- gleiche, flache Alluvialebne voll Wald fortsetzt, etwa sechs Pfähle **) lang von West nach Ost und vier Pfähle breit von Süd nach Nord, eine Ebne, die vormals eine sehr schöne Bucht muss gewesen sein und die erst in einer sehr neuen , (nachtertiären) Zeit durch eine Niveauveränderung von kaum -j- 5 Fuss aus dem Meeresspiegel *) Der Punkt des Randes nämlich , von -wo der Weg von Tjidamar nach Tandjung herabführt. Viele der in dieser III. Abtheilung mitgetheilten Höhen sind erst seit Kurzem berechnet und finden sich nicht in der Höheliste Seite 53 bis 72 der I. Abtheilung. Da die Zahl der von mir gemessenen Höhen in die Tausende Uluft, so Averde ich von Zeit zu Zeit Supplement-Listen mittheilen, um die Angaben vollständiger zu machen. **) Ein java'scher Pfahl = 4800 rheinl. Fuss. 24 hervorgetreten zu sein scheint. E-und um diese (glühend - heisse) Fläche zieht (am höchsten in Norden, am wenigsten hoch in Süden) sich das genannte Plateau herum, es geht aber nicht durch eine Böschung (allmählig) in die Tiefebne über, sondern ist plötz- lich, wie mit einem Messer abgeschnitten und die Gränze zAvischen beiden ist eme kolossale Mauer siehe T. III. Fig. 13, die sich, (an ihren beiden Enden in eiii Kap, Udjung-Karang badak und Karang älang im Süden und Udjung-Karang tao im Norden, auslaufend) in Meilenlangem Halbkreis um die Landbucht herumzieht und von deren Rande sich sechs grosse, zumTheil über vorspringenden Stufen ver- doppelte Wasserfälle, (die höchsten auf Java) herabstürzen: 1) Tju- ruk-Tjimarindjung; 2) Tjuruk-Tjangkore; 3) Tjuruk-Ngalai; 4) Tjuruk-Gombang; 5) Tjuruk-Sodong; 6) Tjuruk-Rante und 7) Tjuruk - Puntjak manik, deren Lage man auf Figur 13, durch dieselben Zahlen , nebst den Namen der betreffenden Flüsse ange- geben findet. An den Wasserfällen tritt der Rand der JNIauer immer weiter zurück; die jNIauer wird eingeschnitten und an den Stellen in eine Kluft verwandelt, deren Bildungsart, durch den zurücktretenden W^asserfall selbst, zugleich die deutlichste Er- klärung findet.*) Das Dorf Tjikande liegt etwa 3 Pfähle vom inner- sten (nord-östlichen) Ufer der Bai entfernt, nahe am Fusse des nord-nord-östlichen Theiles der Mauer, — und oben auf dem Hochlande liegt das Dorf Tjiatol, von dessen letztem, dem Rande nächsten Felde man auf die Dächer Tjikando's herabsieht und doch beträgt der Höhenunterschied zAvischen beiden 1125 Fuss. — Dies ist die Höhe der jSIauer und die INIächtigkeit der geschichteten For- mation in dieser Gegend, so weit sie über den JNIeeresspiegel oder die Fläche hervorragt. Ich will es nun durch Anführung von Thatsachen wahrschein- lich zu machen suchen, dass ihr unter der Oberfläche des Landes (der Tji-Letu-Ebne) verborgen gebliebener Theil noch viel mächtiger ist. Stellt man sich an den Fuss des untersten Wasserfalles (Tjur.-Sodong) desTji-Kande, (Nr. 5 Fig. 13), dessen zur Seite fliegender Wasserstaub nach innen eine Grotte, eine überhängende Bucht in den Schichten ausgehöhlt hat, so sieht man diese Schnitte 25 bis 30 Grade nach Nord-Nord-Ost einfiillen. — Und begiebt man sich in die ost-süd- östlichen Gegenden der Mauer, wo der Wasserfall desTji-Letu bereits % Pfähle weit einwärts, vom Rande zurück getreten ist, und ein kleines Niagarathal gebildet hat, so sieht man die Schichten in einem gleichen Winkel, aber von West nach Ost einfallen; in den sikUichen Theilen der ]Mauer, im G. -Badak, fallen sie nach Süden. Es sclieint also in der That , dass die Schichten , woraus die halb- kreisförmige ]Maucr auf den verschiedenen Seiten besteht , fast in *) Weiter aufwärts im Lande finden sich über ähnliche Stufen noch zAvei nahe Wasserfälle : Tjur.-Tjikawung des Tji-Kawung und Tjur.-Pontjak djeruk des Tji-Letuk, während noch mehre andre entferntere (hohe und schöne) Fälle die senkrechte Stufenbildung andeuten, welche dieser Sandsteinformation Djampang kulon's eigen ist. 25 einer divergirenden Richtung, von einem Mittelpunkte — nämlich dem Centrum der eingeschlossenen Fläche — abwärts nach aussen fallen. In diesem Mittelpunkte erhebt sich, fast ganz isolirt, mit Urwäldern belastet, ein rundHcher, wenig hoher Berg, der G.- Kiara djadjar, — den ich in der Erwartung betrat, — dort Erup- tionsgesteine zu finden. — Der ganze Berg bestand aber von seinem Fusse an bis auf seinen Scheitel, aus blossen Haufwerken und Blöcken zerstückelter neptunischer Gesteinbänke, nämlich aus Blöcken eines Trümmergesteins , das man sonst Tagereisen weit auf der ganzen Insel fruchtlos sucht und nur an ein Paar Punkten als Zolldünne Unterschicht von manchen Sandsteinflötzen findet, — einer Art Nag elf lue. (Hasel- bis Wallnussgrosse, vollkommen abgerundete Geschiebe von weissem Quarz, von verschiedenartig gefärbten andern Kieselarten, Hornstein und einzelnen seltneren Dolerit-ähnlichen Gesteinbrocken, sind durch eine feinere Masse von quarzigem Sand, ohne Kalk, mit einander zu einem Ganzen verkittet.) Wenn man nun annehmen darf, dass die Nagelflueartigen Conglomerate des Centralberges G. -Kiara djadjar, weil sie sjch ausserdem nirgends in der Gegend finden , nur Fragmente sind von viel tiefer, als alle andern, liegenden Bänken der Formation, welche mit emporgetrieben wurden, nämlich, von einem Eruptions- gestein das unter ihnen liegt und das sie bedecken, — ferner, dass die Kreismauer Gunung-Linggung (diesen Namen führt sie bei den Eingebornen) mit ihren um 20 bis 30 Grade nach aussen ge- senkten Schichten durch Emporhebung entstand, in Folge von eben dieser eruptiven Kraft, die in jenem Mittelpunkte in der Richtung von unten nach oben auf den , damals vielleicht noch weichen , bis zu einem gewissen Grade nachgiebigen Schichtenverein wirkte und ihn zwang , sich zu erheben , aus einander zu klaffen und eine vm- vollkommene Kreismauer zu bilden, — so muss man die jetzige Entfernung der beiden entgegengesetzten Mauerhälften, in Nord und in Süd, welche 4 Pfähle beträgt, in Anschlag bringen, ferner berücksichtigen, dass zwischen ihnen — den Bruchrändern — kein fremdartiges Gestein , kein Eruptionsgestein bis an die Oberfläche gedrungen ist — und man wird es wahrscheinlich finden, dass diese Mauer sich zu einer grossen Tiefe unter die Erdoberfläche fortsetzen und dass die Gesammtmächtigkeit der Formation wenigstens das Drei- bis Fünffache von der Dicke des oberirdischen Schichtenver- eins betragen muss. — Dass Gesteinhebende und zerspaltende (plutonische) Kräfte hier wirklich thätig waren, geht aus den Erup- tionsgesteinen hervor, wovon die geschichteten Massen, die sich in dem G.-Linggung endigen, an andern, doch ganz nahen Stellen, durchbro- chen sind. Siehe den Diallagporphyr Z . 671, — den syenitähnlichen Porphyrie. 630, — und den ausgejzeichneten Augitporphyr L. 638, welcher letztere in der Nähe der Wasserfälle*) als ein schmaler, mauerartiger Gang quer durch die Sandsteinschichten hindurchsetzt. *) Siehe T. III. Figur !3. 26 (Diese endogenen Steinarten werden aber erst im zehnten Kapitel näher beschrieben.) Sehr bemerkenswerth ist das Vorkommen einer kalten Quelle, die gerade im Hintergrunde der überwölbten, grot- tenartio-en liucht entspringt, vor welcher der Tjuruk-Sodon herab- stürzt, nämlich im Bette des Tji-Kande am Fusse der INIauer — dem Bruchrande der neptunischen Formation. — Das Wasser dieser Quelle ist nur von 19,0*^^. Temperatur, verbreitet aber einen starken Geruch von Schwefelwasserstoff umher und setzt schwefel- haltig-kalkige Sedimente ab. 5) Gegenden, tco die Formation umgekippt ist, wo die Flötze auf dem Kopfe stehen, — eine saigere Stellung haben. In der cen- tralen Gegend der Insel, süd-ostwärts vom G.-Tjerimai, (Abtheilung Kuningan) bestehn die Gebirge aus langen Parallelketten, deren wenigstens drei, oft sechs, im Allgemeinen von West zu Nord, nach Ost zu Süd (auch nahe West zu Ost) streichen und sich vom INIa- Icmbonggebhge an bis nahe zum G.-Slamat ausstrecken, indem sie zwischen dem G.-Tjerimai und Sawal hindurchziehen. Sie lassen lange Parallelthäler zwischen sich liegen, deren Sohle gewöhnlich breit und flach genug ist, um für das (Sawah- bauende) java'sche Volk bewohnbar zu sein. Wie die Ketten ziehn und die oft steil aufge- richteten Schichten streichen , so fliessen auch ihre Bäche entweder von West nach Ost, oder von Ost nach West, bis sie sich recht- winklig umwenden und, nach Nord oder Süd hervorbrechend, durch Querklüfte treten, durch Pforten, die nirgends auf Java so aus- gezeicluiet und zahlreich, als hier entwickelt sind. In einem solchen Thale, den Dörfern Tjantilan, Selo gambe. Förmig u. a. vorbei, fliesst auch der Hauptbach Tji-Tj ol an g, anfangs von West nach Ost, bis er sich beim Dorfe Tjuruk umbiegt, um nunmein- durch denTheil der Thalfläche nach Süden zu strömen, welcher durch das Zurücktreten einiger (geendigter) paralleler Ne- benzüge ansehnlich erweitert ist. — Durch diese Fläche schlängelt er sich , allerdings mit mehren Biegungen , aber doch mit einem gleichmässigcn , sanften Fall, indem er die Dörfer Janlapa, Tji- gmtung und Ikndar dendeng bespült, im Allgemeinen nach Süden, so dass man sein breites Felsenbett, indem man die trocknen Theile desselben neben der centralen Wasserrinne zum Pfade wählt , un- unterbrochen verfolgen kann, vom Dorfe Tjuruk bis zu seinem Querdurchbruch dmxh die Subangkette , deren enge Pforte er zwi- schen häuserhohen Bruchstücken zusammengestürzter Flötze von Sandstein donnernd durchschäumt, um dann in einem neuen, aber viel engern Parallelthale Avieder, wie vorher, von AVest nach Ost zu fliessen. — In dieser ganzen Erstreckung zwischen der Pforte und dem Dorfe Tjuruk, welche von Süden nach Norden etwa drei Pfähle be- trägt, schreitet man über die Köpfe quer gebrochner, völlig saiger stehender , oder doch nur sehr wenig geneigter Flötze , die wie an- einander gelegte, ein bis drei (zuweilen aber auch fiinf, oder nur Vo) Fuss dicke Bretter, (Alauer- Stümpfe) das Bett durchziehen, dessen Sohle sie bilden. — Sie sind durch die AVirkung der Bandjer's in 27 einer cli-ei- bis viermal grössern Ausdehnung entblösst und kahl ge- waschen, als das eigentliche Wasser breit ist; — sie liegen bald alle in gleicher wagerechter Ebne, bald, besonders da, wo leichter auflösliche Thonscliichten mit härtern Sandsteinfiötzen w^echseln, ragen sie , etwa wie uiigleich gestellte Einbände in einem grossen Bücherbrett leistenartig, wie niedrige Mauern hervor, und ziehn in queren, kurzen Linien an den Stellen durch's Bett, avo der sich schlängelnde Bach von Norden nach Süden fliesst, — in langen, dem Ufer parallelen, geraden Linien aber da, avo dessen Lauf, seinen Krüm- mungen zu Folge, bald von West nach Ost, bald entgegengesetzt ist. Feinere und gröbere Sandsteine, abwechselnd mit meistens dünnern Thonen, sämmtlich grau, herrschen vor, in regelmässigster saigerer, oder fast saigerer, (80 — 85*^) vollkommen paralleler Schich- tung, in deren Lagerungsverhältniss sich, so weit ich sie genau beobachten konnte , innerhalb einer queren Breite von wenigstens 2 V4 Pfählen auch nicht die geringste Störung zeigt. — Ich will näm- lich die südlichste , weniger bequem zugängliche Gegend des Bet- tes nicht mit in iVnschlag brmgen ; — von der jNIündung des Baches Tji-Gintung aber, (westlich neben dem Dorfe Bandar dendeng) an, habe ich bis jenseits des Dorfes Tjuruk, nämlich bis an die Quer- pforte des Nebenbaches Tji-]\Iontik, die Reise durch das Bett zwei- mal gemacht , (weil mich das Verhältniss m Erstaunen setzte) und dieser Raum in gerader Linie von Süd nach Nord , also in ziemlich querer Richtung zu den Schichten, die von West 10" Nord nach Ost 10*^ Süd streichen, beträgt wenigstens 274 Pfähle, oder 10,800 rheinl. Fuss. — In dieser ganzen Ausdehnung sind die Schichten überall genau mit einander verkettet , sie liegen genau an einander, — es ist nirgends eine Störung in ihrer Aufeinanderfolge zu sehen, auch nicht an den stellenweise 5 bis 20 Fuss hohen Ufern, wo man die Flötze, die sich durchs tiefer ausgespülte Bett als horizontale Linien ziehn, inverticaler Stellung erblickt; — keine Verrückung, Verwerfung, keine Unterbrechung, — keine Trümmer, keine Rei- bungs-Conglomerate , — alles passt fest verkittet an einander , nur dass es umgekehrt, (auf dem Kopfe) steht. — Eine Erklärung durch Verwerfung und Aneinanderlegung vieler einzelner Stücke einer weniger mächtigen Formation scheint nicht zulässig zu sein ; — wäre eine solche Formation z. B. 2000 Fuss mächtig geAvesen, dann hätte sie in fünf Stücke gebrochen werden müssen und diese fünf Stücke hätten sich alle, genau das eine so wie das andere, auf- 28 richten und, ohne Reibungstrümmer zu bilden, ohne eine Spur eines Liegenden, oder emes Eruptionsgesteins, (das die Zer- stückelung bewirkte,) mit heraufzubringen, vollkommen parallel und so dicht aneinander legen müssen, dass keine Fuge, keine Un- gleichheit zwischen ihnen mehr zu sehen wäre ; ein solcher Vorgang würde an das Wunderbare gränzen ; — auch nimmt die Schwierigkeit der Erklärung offenbar mit der Voraussetzung einer grössern Dünne der Formation als 2000 zu, die verworfen sein soll. Desshalb sehe ich mich genöthigt, zumal auch die benachbarten Verhältnisse der Bergbildung Diesem nichts Widersprechendes enthalten, anzuneh- men, dass unsre Flötzformation in diesen Gegenden des südlichen Tjeribon eine Mächtigkeit hat von wenigstens 10,000 Fuss. — Übrigens gestehe ich gern , dass es mir überhaupt schwer begreif- lich ist, wie ein doch wenigstens ein Paar Pfähle breites Stück einer so mächtigen Formation so ganz und gar hat umgekehrt werden können , ohne dass etwas von dem vormaligen Liegenden derselben mit zu Tage gekommen ist. Vielleicht erklärt sich die Erscheinung noch am leichtesten so, dass man einen weiten Riss annimmt, der plötzlich und weit auseinanderklaffte und dass, während das eine Stück A imsrer 10,000 Fuss mächtigen Formation in Süden die- ser Spalte über dem drängenden Eruptionsgestein ']' einseitig auf- stieg, — das andere B nicht sowohl emporgehoben wurde, als viel- mehr auf der einen Seite * niedersank, indem es sich um den Punkt © wie um eine Achse drehte, wie T. III. Figur 1 versinn- licht. Das Stück A bildet die gegenwärtige Subangkette und das Rantja- Plateau mit südwärts einfallenden Schichten, und der Bruchrand a — b des Stückes B bildet die oben beschriebene Gegend im Tji-Tjolang-Thale, mit auf dem Kopfe stehenden Schichten. — Seitliche Bewegung scheint neben der auf- und abgehenden zur Erklärung dieser Erscheinungen unerlässlich zu sein. Wenn die vorstehenden Betrachtungen auch die absolute Totalmächtigkeit unsrer Formation, so Avie die Kenntniss ihres Liegenden im Ungewissen lassen, so machen sie es doch 1) un- wahrscheinlich, dass ihr noch eine andre ältere, normale oder geschichtete Formation zur Grundlage diene. — Zahlreicher sind die, auch mit der besondren Art der vulkanischen Produkte in Ein- klang stehenden Thatsachen, welche für eine granitische oder syenitische Grundlage sprechen, die ja auch in den Batta- Ländern auf Sumatra Avirklich zu Tage geht. Über die Gleichheit der fos- silen organischen Reste in allen Etagen der Formation sehe man Kap. V. — 2) Sie lehren ims ihie IMächtigkeit von wenigstens 2 bis 3000 und für eine Gegend von 10,000 Fuss kennen. — Wenn man einen grossen Theil der tertiären Erdrinde, wde den Distrikt Tjidamar, nach der einen Seite 4 bis 5 geographische Meilen weit gleichmässig ansteigen, dann abgebrochen und die Bruch- fläche sich 1350 Fuss tief in die Sohle des Thaies daselbst hinab- stürzen sieht, wie den G.-Brengbreng im Tji-Buni-Thale, so mussman wohl , um die Gleichförmigkeit einer so grossen Erhebung in ihrer 29 ganzen Ausdehnung zu erklären, wenigstens das Doppelte der sicht- baren, über den Thalgrund emporragenden Mächtigkeit, für die ganze Formation, also 2700 Fuss annehmen. Lassen wir diese letztgenannte Folgerung, so wahrscheinlich sie auch ist, unberücksichtigt und halten uns, ohne alle Abstraction, streng an das Beobachtete, an die sichtbaren Entblössungen , so finden wir, dass die Mächtigkeit der Formation in den verschiede- nen Gegenden der Insel, den oben aufgezählten Beispielen gemäss, 700, 840, 1125, 1355, 1625 und 1670 Fuss beträgt. Diese grosse Mächtigkeit des Gebirges steht in Einklang mit der bedeutenden horizontalen Ausdehnung desselben, die wir im vorigen Kapitel besprochen haben. Wenn es auf der Insel Java auch kein zusammenhängendes Ganze mehr bildet, sondern in Schollen von y^ bis 15 geogr. Meilen Länge gekrümmt und ge- hoben vorkommt , — - so nimmt es mit seinen in's Trockene gehobe- nen — übenneerischen — Theilen daselbst doch eine Raumesaus- dehnung ein , so gross als die ganze iberische Halbinsel , während seine vermuthete, oben wahrscheinlich gemachte Verbreitung eine Fläche umfasst, vielleicht grösser als ganz Europa. In beiderlei Beziehungen, in Mächtigkeit und Ausdehnung so- wohl unterscheidet sich unser Gebirge von den Tertiärbildungen Europa's, die gewöhnlich nur in kleinen, beschränkten IJecken auf älter geschichteter Formation abgesetzt und nur wenige Hundert Fuss mächtig sind. *) Sie hat in ihren Vorkommnissen viel mehr Übereinstimmendes mit den altern Flötzgebirgen als den Tertiärbildungen und vertritt im Indischen Archipel gleichsam die Stelle der Secundärformation Europa's, die hier, wenigstens auf Java, zu fehlen scheinen. Ihre ungeheuren Kalkbänke gleichen dem Jurakalk; ihr Mergel- und Sandsteingebirge, oft in 1000 hohen Wänden abgestürzt, erinnert an die bunte Sandstein- oder Quadersandsteinformation in Europa und ihre Kohlenflötze nebst den Schichten, zwischen denen sie lie- gen, gleichen im Äussern mehr dem Steinkohlengebirge als den Braunkohlen. So hat die Tertiärformation auf Java die Rolle älterer Ge- birgsbildungen in Europa übernommen und zwar auf eine nicht unwürdige Art , denn in ihren durch vulkanische oder plutonische Kräfte gehobenen , in's Luftmeer aufragenden Theilen hat sie aut die Gestaltung eines grossen und schönen Theiles der Erdoberfläche, — so wie durch diese Gestaltung wieder auf die Ansiedlung , Ver- breitung oder Isolirung seiner Bewohner und deren Schicksale den grössten Einfluss ausgeübt. *) Auch die Tertiärformation in Nordamerika (in Miocene nach IjYELl) ist 100 — 150' mächtig, obgleich sie von grosser Ausdehnung ist. Das Tertiär- nur luu — iDU macntig, oDgieicn sie von gr( gebirge in Patagonien ist nach Darwin 950' mächtis 30 Kapitel lY. Lagerung, Aufrichtung. — Land- und Bergbildung. Weil die Erfahrung lehrt, dass die äussere Form der Land- und Bergmassen stets mit ihrem innern Baue, — ihrer vulkanischen oder neptunischen Zusammensetzung, imd in letzterm Falle mit der Lagerungsart der Gesteine zusammenhängt, ja dermassen davon bedingt ist, dass, nachdem das Gesetzliche in diesem Zusammen- hange einmal erkannt worden ist, in vielen Fällen ein Blick ge- nügt, um aus der äussern Gestaltung eines Berges die vulkanische oder neptunische Natur der Felsarten, Avoraus er besteht, und die Art der Lagerung der letztern, die Richtung des Streichens und Einfallens der Schichten und den ohngefähren Winkel ihres Ein- fallens vorhersagen zu können, — so ist es unmöglich, von der äussern Formbeschreibung (Geographie) die des innern Baues und Lagerung (Geotomie) zu trennen. Wir handeln daher beide zu- gleich ab. So unendlich die Mannigfaltigkeit in den Lagerungsverhält- nissen des geschichteten Gebirges auf den ersten Blick erscheint, so lassen sich doch alle Formen auf eine bestimmte Anzahl von Typen reduciren, die mit mehr oder weniger unwesentlichen Ab- weichungen überall unter ähnlichen Verhältnissen wiederkehren und die in einer scheinbaren Regellosigkeit das Gesetz, die Norm so deutlich verkünden , dass es auf Java unmöglich ist , mehr als ZAvölf solcher Landformen und Lagerungst}-pen der Formation aufzustellen. — Die Beschreibung der Hunderte oder Tausende von einzelnen Land- und Berggestalten — Bergindividuen — , welche dadurch gebildet werden , gehört in die specielle Topographie des Landes. Hier in dieser geologischen Übersicht kann von jedem Typus nur ein individueller Fall, als Beispiel für alle übrigen, auf- geführt werden. Wie wir bereits oben gesehen haben, ist das Tertiärgebirge auf der Nordseite der Insel in den mehrsten Gegenden von Alluvium bedeckt, das nach der Küste zu an Älächtigkeit zunimmt, — in der Mitte der Insel ist es häufig von vulkanischen Kegeln unterbro- chen, — in der Südhälfte Java's aber ist es am mächtigsten ent- wickelt und am höchsten erhoben. Hier bildet es von den Vulka- nen und ihren Zwischenjöchen an bis zur Südküste herab die Land- und Bergindividuen vorherrschend und hier ist es demgemäss, wo sich der eigentliche Schauplatz unsrer Untersuchungen befindet. Wir zählen nun die zehn typischen Fonnen auf imd nennen von jeder Form ein Beispiel. T. III. Figur 2 drückt diese ver- schiedenen Formen sinnbildlich aus. 31 Erste Form. Die Lagerung ist fast oder ganz horizontal, das Einfallen der Schichten ist sehr gering oder Null — und die Landform ist flach, einförmig, — die Oberfläche der Formation ist eine Ebne oder ein Plateau , das mehr oder weniger wellenförmig , oder auch von Erosionsthälern durchsclniitten sein kann. — Durch die spä- tere Wirkung von erodirenden und andern Ursachen, — oder durch die Auflagerung von (zerrissenen) Kalkbänken auf die Formation kann die Beschaffenheit ihrer Oberfläche allerdings (im Kleinen) sehr höckerig und uneben sein, alsdann liegen aber doch die Schei- tel aller einzelnen Erhabenheiten des neptunischen Gebirges so ziemlich in gleicher Höhe mit einander und das Land ist im Allge- meinen, als ein Ganzes betrachtet, eine Fläche, so wie sein Saum, aus grosser Entfernung gesehen, eben ist. Diese Landform kommt auf Java nur selten in bedeutender Ausdehnung im Tertiärgebirge vor. Fast alle grosse Ebnen sind heuttägige Bildungen : Alluvial- gTund. — Flach liegende Stücke der Tertiärformation von gerin- ger Ausdehnung, partiell zwischen andern zerstreut, in solchen Gegenden, wo das Gebirge sehr zerstückelt und verAvorfen ist, triff't man häufiger an. Beispiele aber von flachen Tertiärgebieten, die eine grössere Ausdehnung haben , sind folgende : ci) Manche Ge- genden m Nord- und Central-Bantam. Hier findet man wellenför- mig-flache Landscheitel, die eine mittlere Meereshöhe von 517 Fuss haben, und zwischen ihnen labjTrinthisch- geschlängelte, unten m ihrer Sohle flache, stellenweis breite und bewohnte Flussthäler, deren mittlere Meereshöhe nur 75 Fuss beträgt. — h) Das mit vie- len Kalkbänken bedeckte Land zwischen der Nordküste und dem Kali -Solo, das sich von dem Ostfusse der Berge G.-Ungaran und Merbabu an durch die ganze Insel Java und Madura hindurchzieht und das auch noch weiter ostwärts durch viele kleine, flache Inseln (Sapodi, Kangelan u. s. w.) angedeutet ist in einer Keihe, die erst am G.-Api endet. Der Kalksteinbänke werden wir weiter unten besonders ge- denken. Zweite Form. Die Schichten haben eine sehr geringe, nur auf weite Ent- fernungen hin bemerkbare und dann absatzweise Erhebung und die Land form ist eine plattenförmig-terrassirte. Die Oberfläche steigt von der Südküste an nach Norden zu allmählig empor und bildet ebne, nur sanft geneigte Platten, die sich zwischen etwas steilern imd kürzern Gehängen, stufenweise übereinander, landeinwärts nach Norden zu, immer höher heben. Gewöhnlich ist dieses Land in der Kichtung von Norden nach Süden, also in der Richtung, in wel- cher sich das ganze Gebirge senkt, von Erosionsklüften durchzogen, und dadurch in eben so gerichtete Streifen abgetheilt. Indem nun 32 die Klüfte einwärts nach dem Gebirge zu immer tiefer und zugleich zwischen ihren seitlichen Rändern immer breiter werden , so Aver- den die terrassenförmig gesenkten Landstreifen zwischen ihnen zu- "■leich immer schmäler und gehen zuletzt , indem sie nach Norden zu immer höher steigen und sich dem Fusse der Vulkane nähern, nicht selten in ganz schmale, scharfe ßergkämme über, die in Schmalheit ihrer Firsten und Steilheit ihrer Seitenwände mehr Ähnlichkeit mit den Trachytrippen der Vulkane, als mit geschich- teten Gebirgsmassen haben. Sie sind dann zuAveilen ein bis mehre Tausend Fuss von einander entfernt, alles neptunische Land ist zwischen ihnen hin weggespült und in eine Kluft verAvandelt, die zwischen ihren obern Rändern die genannte Breite besitzt. In ihrem Grunde läuft sie eben so schmal zu, wie die Joche, die sie begränzen, auf ihrer Firste. Durch Erosion, durch allmähligen Einsturz der Seitenwände und durch Himvegspülung der herabgestürzten Massen rief sie der Bach in's Dasein, der in ihrem Grunde braust. — In T.III. Figur 3 und 4 (der horizontalen und vertikalen Projection) ist a — h der Abhang der untersten Platte, nämlich die alte 30 bis 50 Fuss hohe Küstenmauer, — *** sind die darauffolgenden Stu- fen der nach Norden zu allmählig höher steigenden Platten und c — d ist das gegenwärtige Ufer (der Meeresstrand). Zwischen dem vor- maligen und jetzigen Ufer {a — h und c — d) liegt eine Fläche, in deren Mitte sich eine Reihe paralleler Sümpfe hinziehen. Gesetzt, dass die Platten diirch allmählige, oft wiederholte — absatzweise — Hebungen und die treppenartigen Gehänge zwischen ihnen durch die Wirkung der Brandung entstanden sind , so Avird , — im Falle die Erhebung noch fortschreitet, — c — d dereinst zu a — b werden und der ZAvischenraum zwischen diesen zAvei Linien Avird dann eine neue Platte bilden. Beispiele: a) Ost-Tjidamar und West-Sukapura , nament- lich der Distrikt Kendeng Avesi , am ausgezeichnetsten in der Ge- gend des Tji-Kantang (zwischen Tji-Pantjung und Tji-Laut eren) ; — ß) ferner die Regentschaft Probolinggo, die vom Fusse des G.-Sla- mat und der ZAvischenkette des G.-Slamat-Dieng an in breiten, flachen Terrassen zum Bette desK.-Söraju herabfällt. Diese letztere hat so tiefe Klüfte nicht, als die erstgenannte Gegend. — y) Zu dieser Art der Oberflächenbildung und Gebirgslagerung gehören auch manche, der Südküste nahe Gegenden des Distriktes Djam- pang kulong (Preanger Regentschaften), besonders die, Avelche, vom Tji-Karang durchströmt, zAvischen der Moara-Tjikaso und der Palabuan-Gentengbai liegen und die sich von der Küste an in Avei- ten und flachen Terrassen nach innen heben (auf solchen Platten liegen z.B. die Dörfer Tjirajap, Tjilandak, Tjibungur, Tjikaret djadjar, Tjadas ngambar, Tjipitjung, Tjigangsa u. a.). — Der an der Oberfläche sanfte Übergang von einer Platte zur andern hat in manchen Flussbetten , durch die rückwärts nagende Wirkung von Wasserfällen , die Gestalt von senkrechten Absätzen angenommen, von kolossalen Treppen , Avelche das, oberhalb dem Falle ZAvischen 33 flachen Ufern flache Bett auf Einmal in eine Kluft, in einen Felsen- kanal verwandeln, dessen Sohle unmittelbar einige Hundert Fuss tiefer als der Rand des Bettes liegt. — Auf diese Art stürzt west- wärts neben dem gleichnamigen Dorfe das Bett des Tji-Gangsa (Distrikt Djampang kulon) in fünf Treppen hinab, die zwischen schmälern oder breitern Vorsprüngen 20 bis 50 Fuss hoch sind. — % 50 7 iO 3 X7^..^ 9 z j-^ := 'Z3S' 3 .^^tO \ ^ ^ 4- — jfo \,/ ^ ^8 i 6 7 Man schreitet vom Dorfe am Ufer des Baches herab, oder im Bette selbst, auf der Oberfläche der Sandsteinflötze, die daselbst nur kleine, ^2 bis 1 Fuss hohe Absätze bilden, und sieht sich dann ganz unerwartet in der sonst so einförmigen , flachen , öden Gegend an einen Rand versetzt, wo das Bett auf Einmal aufhört und sich erst in der senkrechten Tiefe von 235 Fuss unter dem Riinde wieder fortsetzt. — So tief ist zwischen steilen AVänden die Kluft, in welche das vorher flache Bett nun auf Einmal verwandelt ist. — Man über- sieht von dem Rande dieses ,,Tjuruk-Tjigangsa" einen schönen, grossartigen Schichtenbau, der einen um so tiefern Eindruck macht, je rechtwinkliger die Gestalt der Treppen ist, die sich hier wie ein kolossales Bauwerk herabsenken. Siehe T. III. Figur m Die erste Treppe senkt sich von 1 zu 2 zwanzig (und von 1 zu 3 siebzig), — die zweite senkt sich von 2 zu 3 fünfzig (und von 2 zu 4 neun- zig) , — die dritte senkt sich von 3 zu 4 vierzig (und von 3 zu 5 neunzig), — die vierte senkt sich von 4 zu 5 fünfzig, — die fünfte senkt sich von 5 zu 6 fünftmdzwanzig (und von 5 zu 7 fünfundsieb- zig), — und die sechste senkt sich von 6 zu 7 fünfzig Fuss tief her- ab. Die Zwischenräume zwischen den Wänden, welche die hier' angegebene Höhe haben, sind Vorsprünge — Terrassen, Sandstein- platten — von ungleicher Breite, aber so flach als eine Tafel. Die Zahl 7 zeigt die tiefste Sohle an, welche 235 Fuss tief unterhalb dem Rande 1 liegt. Bis zur fünften Platte ziehen sich die Treppen Junghulin, Java III. 3 34 in querer Richtung durch's Bett, vom Fusse der fiinften an aber fänot eine schmale Rinne an, die der Länge nach durch das Bett läuft und zwischen den zwei seitlichen Sandsteinplatten 6, 50 Fuss tief ist. Während der Bach noch auf der Platte 1 fast die ganze Breite des flachen oder nur wenige Fuss tiefen Bettes einnahm, so ist er nun in die schmale Rmne 7 eingeengt und strömt nun in einem Bette, das durch die plötzlich abgebrochenen Sandstein- schichten zu einer 235' tiefen Ihalkluft geworden ist. — Nach der Versicherung der Javanen ist die Zerstörung , die das Wasser be- sonders im Regenmusson anrichtet , sehr gross. Jalir aus Jahr ein stürzen Theile von den Sandsteinplatten herab, — die Gestalt der Wände und Terrassen verändert sich und der ganze Wasserfall — in seiner rückschreitenden Bewegung — rückt dem Dorfe Gangsa immer näher. Dritte Form. In noch andern Gegenden, wo die Schichten ebenfalls nur ein sehr schwaches Fallen haben, ist die Oberfläche nicht terrassen- artig, sondern sanft wellenförmig gestaltet, sie hebt und senkt sich abwechsehid und bildet unzählige sanfte , flachconvexe Hügel und Hügelzüge, — und die Schichtung zeigt dieselben sanften Wech- sel, die Gesteinbänke liegen horizontal in der INIitte zwischen den Hügehi oder auf dem flachen Scheitel der Hügel, sind aber sanft geneigt an dem Abhänge dieser Hügel , — so dass man , um diese Erscheinung zu erklären , annehmen muss, entweder dass die For- mation durch eine darunter liegende, an vielen Punkten ^^-irksame Ursache zu Hügeln und Wülsten emporgetrieben wurde, ohne zu bersten, oder dass sie zu einer Zeit, als sie noch nicht ganz erhärtet war, durch einen seitlichen Druck gezAvungen wurde, sich zu fal- ten, d. i. wellenförmige Biegungen anzunehmen. Beispiel: — Die Gegenden von Djampang kulon, die un- mittelbar westAvärts von der vorigen Landschaft liegen und die nur von sehr kleinen Bachthälern durchschlängelt sind, mit sanften Seitengehängen. Auch*, m vielen Theilcn Central -Bantam's ist die Lagerung vorheriSfchend flach, aber unbeständig, häufig wechselnd inner- halb gewisser Gränzen, — und die Landschaft ist dann ohne alle Ordnung, ohne bestimmte Richtung tausendhügelig, mit meist verflachten Höhen. Dazwischen schlängeln sich merkwürdige, wunderbar gewundene, oft sehr breite Thäler hin , deren verflachte Sohle einen nur sehr geringen Fall hat. Diese Thalsohlen sind dort vorzugsweise bewohnt. — Obgleich ihre Grössenverhältnisse winzig sind und ihre mittlere Tiefe nur 440 Fuss beträgt, so haben diese, viele Tagereisen langen, bald breiten und bald wieder zu einer engen Schlucht zusammengezogenen , sich aber überall ähn- lichen Thalwmdungcn doch \äel Romantisches, das an die Thal- formen mancher viel älterer Formationen , wie der Grauwacke, er- 35 fiiiRTt, z. 15. an das Moselthal und an die kleinern Thäler des Hundsrücken. Solche Thäler in Central- l>antam (Abtheilung Lebak) sind die, worin die Bäche Tji-Udjung-, Tji-Limut strömen ; — auch in Süd-Bantam kommen einige solcher Thäler, z. B. das schöne Tji-Sihithal vor. • Vierte Form. Das Schichtengebirge steigt von der Siidküste an gleichmässig und steiler, als in den vorigen Fällen, nach Norden an und ist in derselben Richtung von Nord nach Süd von Spalten durchzogen, welche •durch spätere Erosion noch mehr vertieft und erweitert, gegenwärtig 500 bis 1000 Fuss tief in's Gebirge einschneiden und dasselbe in lauter einzelne, ^/^ bis 1 V^ Pfahl breite, aber lange Stücke sondern , die sich parallel neben einander von Nord nach Süd her- abziehen. In der Nähe der Hochländer, welche den Fuss der ^'ul- kane umgeben, setzt sich die Oberfläche dieser Gebirgsstücke ge- Avöhnlich in horizontaler Richtung fort, — in gewisser Entfernung von denselben aber, nach Süden zu , fangen sie an, sich zu senken und fallen dann von Nord nach Süd bis zur Küste. Wir haben es also hier nicht mit einer blossen einseitigen Erhebung nach Nor- den hin zu thun, sondern mit einer wulstförmigen , mehr oder weniger convexen Auftreibung in der genannten Richtung. Ausser- dem besitzen mehre von diesen Gebirgstheilen , wenn man sie in ihrer Meilenweiten Ausdehnung, als Ganzes, auffasst, auch noch eine, wenn auch geringere Convexität in entgegengesetzter Rich- tung, nämlich von West nach Ost, — sie scheinen buckeiförmig aufgetrieben und in Folge davon an ihrer Oberfläche, Avelche aus einer ebnen in eine etwas sphärische Fläche verwandelt wurde, in Spalten aufgeklafflt zu sem. Besonders da, wo die Erhebung am grössten Avar, in der Mitte des Landwulstes, mussten sich solche Risse bilden. — Ist diese Vorstellungsart von der Bildung der ge- nannten grossen LandAvülste richtig, so waren es vielleicht die klaflienden Risse, w'elche sich bei der Auftreibung der ganzen Masse bildeten, wodurch der erste Grund zur Entstehung der grossen Erosionsklüfte gelegt w^urde, womit sie jetzt durchzog«! sind. Denn diese Klüfte mussten dann den abfliessenden Gewässern ihren Lauf bezeichnen. Beispiele: Viele Gegenden von Sukapura und Tjidamar, Avo diese und che vorige dritte Art der Lagerung und Landform theihveise mit einander verschmelzen, an iluren Gränzen zusammen- fallen. Für den nördlichsten, mehr oder weniger wagerechten Theil der Auftreibung , etw^a den vierten Theil der ganzen Erstreckung von Nord nach Süd, findet man ausgezeichnete Belege in den theil- weise ganz flachen Hochländern (Plateau's) , Avelche die Vulkanreihe vom G.-Tilu an bis zum G.-Tjikorai in Süden umzingeln, — beson- ders die Landwülste südwärts von Pengalengan, Tjimanuk und Tji- katjang. Von den durch Erosion vergrösserten Spaltenthälern selbst nenne ich hier emige der grössten, nämlich die, worin die Bäche 3* 36 Tji-Longan, Tji-Balo, Tji-Patudja, Tji-Kaengan, Tji-Babalu- kan, Tj i-S angiri, Tji-Kaso, Tji-Palabu,Tj i-K an t ang strömen ; — sie erschweren die Communication in querer Richtiuig von Ost nach West ausserordentlich ; man kann , auf dem einen Rande stehend, den ffeo"enüberHegenden oft mit einem Büchsenschuss erreichen und hat Stunden Zeit nöthig, um die dazwischen hegenden grossen ThalkKifte zu durchklettern, indem man auf Zickzacklinien an den steilen Wänden herabsteigt, dann das schmale Bett zwischen Trüm- mern und Geschieben durchwadet und jenseits wieder hinauf- klimmt ; — so sind die grössten Theile Sukapura's gestaltet. — Der T j i-K a e n g a n, südlich 1 S*^ ostwärts vom G . -Tjikorai, ist merk^vürdig durch eine Stromenge und mehre Hundert Fuss tiefe Felsenspalte in einem Trümmergestein aus verschiedenartigen Gesteinblöcken, worunter auch Syenit, über welche sich eine natürliche Brücke herüberwölbte ,,Tjukang batu,'^ die 2 Jahre vor meinem Besuche in 1S47 bei einem grossen Bandjer zusammenbrach und die nun in 25 bis 50 Fuss grossen Bruchstücken (klemen Bergen für sich!) in der Kluft zerstreut liegt. Noch jetzt erweitern sich diese Klüfte durch häufige Uruk's, indem sich Theile der Seitenwände abblättern und der m die Sohle fallende Schutt dann hinweggespült wird. Ein solcher Uruk ver- schüttete unter andern am 4.*) September 1S44 des Abends 9 Uhr das ganze Dorf Tjikanjere, wobei der grösste Tlieil seiner 176 Be- wohner imi's Leben kam, die unter dem Schutte begraben wm-den. Das Dorf lag im westlichsten Theile des Distriktes Karang, nahe an der Gränze von Negara, in der Regentschaft Sukapura, nicht weit vom Fusse einer Sandsteinwand, in welche sich ein plattes Hochland endigte. Der nächste Streifen von diesem Hoclilande stürzte zusammen mid breitete sich am Fusse desselben aus, indem er das Dorf mit allen seinen Häusern und Fruchtbäumen über- schüttete, wovon bei meinem Besuche am 14. August 1S47 keine Spur melu- zu sehen war. Der darauf folgende streifenförmige Theil des Hochlandes senkte sich in vertikaler Richtung ohngefähr 150 Fuss tiefer herab, so dass er gegenwärtig eine Stufe unter dem obersten Rande der Wand bildet. Siehe unten: Bergfälle. Auch im 10. Kapitel dieses Abschnitts, das von dem metamorph. Gestein handelt, weräen wir diese Gegend noch emmal zu behandehi haben. Die Lockerheit der Sandstem-, Thon- und ]\Iergellagen , Avor- aus das Tertiärgebirge auf Java vorzugsweise zusammengesetzt ist, begünstigt in hohem Masse das Entstehen solcher Üruk's, die \iel- leicht in keinem Lande so häufig vorkommen wde hier, — so wie auf gleiche Weise durch die leichte Zerstörbarkeit der genannten Steinarten durch das Wasser die grosse Älenge, Weite und unge- heure Tiefe der Erosionsthäler bedingt wird, welche für manche Gegenden Java's, besonders Tjidamar und Sukapura, so eigenthüm- •) Oder 5. September. Der Vorfall hatte, der Erzähluug der Javanen zu- folge, einen Dienstag Statt. 37 lieh sind. Oft auch lösen sich ungeheuer grosse Stücke los und stürzen^ ohne zu brechen — als ein zusammenhängendes Ganzes — herab. In der Nähe des Tjuruk Tji-Limbung, oberhalb dem Dorfe Garung (im Distrikte Negara *] der Regentschaft Sukapura) sah ich am 27. August 1847 einen 4eckigen Felskoloss, einen "Würfel, der nach allen Seiten -wenigstens 70, avo nicht 100 Fuss dick war und der auf dem steilen Gehänge in einer solchen Stellung ruh'te, dass sein Fall nur durch 3 grosse Waldbäume aufgehalten ward, an die sich sein oberer, überhängender Rand anlehnte. Siehe T. III. Figur 6. Fünfte Form. Die Lagerung der Schichten ist eine gleichmässig über grosse Landstrecken hin nach einer Seite zu ansteigende, — durch einseitige Erhebung bedingte, — und die Landform ist eine ge- neigte, bald von Klüften durchfurchte, bald ununterbrochene Ebne, die nach der einen Seite zu immer höher ^Aird und sich dann an ihrem höchsten Punkte plötzlich endet, indem sie von dort an m eine steile Wand herabfällt. Der Rand ist selten vollkommen geradlinigt ausgestreckt , sondern hat gewöhnlich eine zackig- gekerbte Form, indem er, kleine Buchten bildend, bald zurück- tritt, bald zwischen diesen Buchten eckig vorspringt. Die Köpfe der abgebrochenen Schichten sind als quere Streifen, die parallel überemander liegen, an der Wand oder Mauer zu erkennen. Beispiele: a) Das ganze westHche Land des Distriktes Tji- damar, das nach Nord-Nord- West zu ansteigend, sich in den G.- Brengbreng endigt ; dieser streicht als steile Wand mit einem schar- fen Rande von Ost-Nord-Ost nach West-Süd- West und ist gerad- linigt 45 Pfähle lang. Er bildet das grossartigste Beispiel einer einseitigen Erhebung auf Java, das wir bereits bei einer andern Gelegenheit (siehe S. 22) beschrieben haben. — h) Bereits von der Nordseite des Tji-Bunithales an, das am Fusse der Brengbrengwand strömt, erhebt sich das Terrain von Neuem und steigt auf eine ähnliche, nur weniger gleichmässige Art, -wie der Distrikt Tjida- mar, nach Norden zu immer höher empor, mdem er die Gebirgs- gegend bildet, welche die Distrikte Djampang (wetan, tengah und kulon) und Tjikondang ausmachen. So wie der Distrikt Tjidamar sich in demG.-Brengbreng endet, so endigen sich auch diese Djam- pang - Landschaften in einem höchsten nördlichen Rande oder Gebirgszuge G.-Kendeng, welcher steil und an vielen Stellen mauer- ähnlich in das weite Thal herabfällt , das den Südfuss des Vulkans Gede von dem Djampanggebirge scheidet. So wie sich auf der in- nern Seite des Bruchrandes der ersten südlichen Erhebung, der Landschaft Tjidamar ein Trachytberg erhob, nämlich der Gunung- *) Der Tji-Limbung im gleichnamigen Gebirge bildet die Gränze zwischen Negara und Batu wangi ; auch die Gränze des Distriktes Kendeng wesi liegt nicht weit westwärts vom Wasserfalle. 463218 38 Subaiig-, der nur ctAva 700' hoch ist und keinen Krater hat, so er- hebt sich auch auf der Nord-, eigentlich Nord-Nord- West-Seite der zweiten grösseren und höheren Gebirgsscholle ein vulkanischer Berg und steigt dem Eruchrande gegenüber 9300 hoch empor. Er ist der grosse Kegel G.-Gede mit noch thätigem Krater. Das Thal, das ihn vom Fusse der neptunischen Bergmauer trennt, ist in seiner mittlem Gegend, die auf der Süd-Ost-Seite des Vulkans liegt, am höchsten. Hier erheben sich nämlich in der Mitte zwischen dem neptunischen Bruchrand und dem G.-Gede drei trachy tische Vor- gebirgskuppen G.-Manglajang, Kentjana und Krikil, — ihre Eip- pen vereinigen sich sowohl mit der ersten als der letzten und bilden ein Zwischenjoch, wodurch das Thal in zwei seitliche Hälften, zAvei Stromsysteme geschieden wird. Besonders in dieser mittlem höchsten Gegend, zur Seite des Mitteljoches, ist der Grund des Thaies von Lavaströmen und andern vatikanischen Produkten aus- gefüllt und dadurch in sanft geneigte Platten verwandelt, auf denen die fruchtbaren Landschaften Tjimahi, Sukaradja, Sukabumi, Tjandjur liegen. Weil sich diese Ebnen, Platten, vom Vulkane abwärts uniniterbrochen bis an das Djampanggebirge senken, so strömt der Hauptbach eines jeden der zAvei Tliäler zunächst am Fusse des n ep tun i sehen Bruchrandes und nimmt alle die Querbäche auf, die vom Gehänge des Vulkans herabfliessen. Der Hauptbach des östlichen Thaies istTji-Kondang, der von West nach Ost strömt und in den Tji-Sokan fällt, nachdem er die Bäche, wel- che die Tjandjur-Ebne durchschneiden, aufgenommen hat. Der Hauptbach des westlichen Thaies oder der Tji-]>Lindiri strömt von Ost-Nord-Ost nach West-Süd-AVest , also dem vorigen fast entge- gengesetzt, und crgiesst sich in die Wijnkoopsbai , nachdem er anfangs an der Gränze zwischen vulkanischem und neptunischem Boden, zuletzt in seinem untern Laufe z-svischen neptunischen Um- gebungen dahinbrauste. Eben so wie am Fusse des südlichen Bruchrandes G.-Brengbreng, in der Thalkluft zwischen diesem und dem vulkanischen Berg Subang ein wamier Quell hervorsprudelt, *) so sehen wir diese bemerkens- werthe Erscheinung auch am Fusse des nördlichen Brucbrandes Djampang, an der Gränze zwischen diesem und dem vulkanischen l^o- den des G.-Gede, — nämlich warme Quellen bei Sukabumi nahe am Bette desTji-Mandiri. (Siehe warme Quellen.) Übrigens verdient be- merkt zu werden, dass diese nördliche Djampang-AVand nur zum Theil eme einfoche neptunische Hebungswand ist, und dass in vielen Gegenden vulkanische Ganggesteine in den Schichtenbau eingrei- fen und hier und da in der Form von Seitenrippen, Leisten an dem Gehänge vorspringen. Die Sandsteine und Älergel, woraus die AVände auf der linken Seite des Tji-Mandiri vorzugsweise bestehen, sind in vielen Gegenden dadurch erhärtet, ja zum Theil verkieselt worden. Diese vulkanischen Eruptionsgesteine im neptunischen *) Die in der Mitte zwischen den Hauptdörfern Dugu und Tandjung liegt. 39 Gebirge sind älter als die Vulkane. (Siehe Kap. 10.) — c) Die 73ergkette, die sich nordwärts von Köbumen in der Residenz Bagö- len allniählig erhebt und sich dann in den obern , von Ost nach West gerichteten Theil des Loök-Ulothales herabsenkt. Dieses merk- würdige, im Grunde breite und bewohnte Thal schlängelt sich nachher durch alle Ketten des Gebirges und zwar in seiner Hauptrichtung von Norden nach Süden hindurch, obgleich diese Ketten von Westen nach Osten streichen. — d) Das Südgebirge von Jogjakerta. So wie sich das Land von Tjidamar in eine Wand endigt, die dem vul- kanischen Berg Subang entgegenblickt, und die Djampang-gebirge in der steilen Böschung- , die dem Vulkan Göde zugekehrt ist , und so viele andere neptunische Erhebungen, z. B. die auf der Nord- und Südseite des G. -Tangkuban prau (siehe diesen Vulkan) ähnlich gestaltet und gerichtet sind, so steigt auch das Südgebirge von Jogja- kerta allmählig von der Südküste her nach Nord- West zu an, trägt anfangs eine ungeheure Kalkbank , deren Oberfläche das Labpinth der Tausend Berge, G.-Sewu, ist, auf seinem Rücken, bildet dann manche geräumige Ebnen , mit Erde überdeckte Sandsteinplatten, z.^^. die Platte, auf welcher das Dorf Awu aAvu liegt und endigt sich zuletzt in eine steile Wand, — in den Hauptbruchrand, — des schol- lenförmigen Ganzen, Avelchc-r Rand bedeutungsvoll zum Vulkan Merapi hinüberblickt. Sie beginnt an der ^Mündung des K.-Opak, an der Südküste bei Depok, und zieht sich in der Richtung nach Nord -Ost über Imogiri, Blitaran, Pedjungan bis zum Berge von Prambanan hin. Auch dieses l^eispiels einer einseitigen Erhebung, — das schönste und grossartigste auf der ganzen Insel Java, — haben avü an einem andern Orte bereits gedacht. (Siehe Abth. H., Merapi Figur 15.) Während die südliche Hälfte der Gebirgsscholle von Kalk- stein mit vielen ausgezeichneten Höhlen , z. B. Rongkop, bedeckt ist , so ist es Sandstein , der in ihrer nördlichen Gegend zu Tage tritt. Namentlich ist dies der Fall am Bruchrande, wo feiner und grober Sandstein mit leichten weissen Mergeln wechseln. Gang- gesteine, die wir in dem Djampang antrafen , fehlen hier. Aber so Avie an dem Fusse des G. -Djampang der Tji-Mandiri, am Fusse des G.-BrengbrengderTji-Buni, beide nach West-Süd- West strömen, — so strömt auch am Fusse des Südgebirges von Jogjakerta ein Hauptbach, der Kali -Opak, nach Süd- West und bezeichnet die Gränze zwischen neptunischem Lande und dem Fusse des Vulkans, dessen Querbäche er aufnimmt. Ja die Übereinstimmung ist noch grösser. So wie am Süd- Ost-Fusse desG.-Gede eine Zwischenwulst liegt, welche das Thal in zwei seitliche Hälften theilt, so finden wir auch an dem Süd-Ost- Fusse des G. -Merapi zwar kein Zwischenjoch, aber doch eine, wenn auch ziemlich flache Scheide, die den Thalraum zwischen dem neptunischen Gebirge und dem Fusse des Vulkans in zwei Systeme scheidet. Während der K.-Opak auf der einen Seite der Wasserscheide — der Ebne von Prambanan — nach Süd -West 40 fliesst , so strömt auf der andern Seite ein zweiter Hauptbach nach Nord-Ost : der Ursprung des Kali-Solo. Sechste Form. Die Lagerung ist eine sehr allmählig nach einer Seite zu ansteigende^ nur auf weite Entfernungen hin bemerkbare Erhebung und die Landform ist eine einförmige Ebne, deren sanfte Neigung nur über weite Abstände in die Augen fällt; — diese Ebne aber ist von scharf begränzten breiten Erosionsthälern durchschnitten, deren horizontaler Boden eine zweite Fläche unter der erstem höher liegenden bildet. — Solche Thäler zAvischen Plateau- höhen findet man in den mittlem Gegenden von Tjidamar, Dort erhebt sich das Land von der Küste an in der Richtung nach Nord- West, um in den G.-Brengbreng überzugehen. Nach Nord und Nord- Ost aber, einAvärts vom Hauptorte Sindang baran , 5 bis 1 0 Pfähle weit, bleibt es flach, steigt nur sein: allmählig an, bildet Ebnen, die 2, 3 bis 500' über dem iNIeere liegen und die einfönnig sein wür- den, wären sie nicht von tiefen, breiten und sonderbar gewundenen Thalklüftcn unterbrochen. Li solchen Thälern strömen der Tji- Sadea und seine Zuflüsse Tji-Pandjusupan, Tji-Rantji u. a. Unten sieht man eine schöne, flache, 1 bfs 2000' breite, meistens ganz horizontale Thalsolile, voll von frischem Graswuchs, parkartig mit einzelnen Bäumen und Baumgruppen besetzt, durch Avelche sich der Fluss auf die Art hmdurchschlängelt, dass er Dreiecke um- sclneibt, bald gegen die rechte, bald gegen die linke Thalwand anspült und zwischen beiden seithchen Punkten, wo er sich in einen rechten "Winkel imibiegt , einen stets diagonalen Lauf, also im Ganzen einen Zickzacklauf durch den Thalgrund beschreibt; oben sieht man eben so flache, mit Gras und darin zerstreuten Bäumen und Waldstückchen bedeckte, plateauartige Räume, die Meilenweit ausgedehnt sind, — und zwischen beiden eine senk- rechte, 2 bis 400' hohe, an ihrem Rande sowohl, als an ihrem Fusse scharf begränzte Wand, die sich A^on der höhern Fläche auf Emmal, mit einer Stufe, zvi der mehre Hundert Fuss tiefer lie- genden hcrabsenkt. Die Gesteinschichten, die an dieser Wand zu Tage gehen, sind vorherrschend der mürbe, Petrefactenreiche Kalk- sandstein: Z. Nr. 760, 761. Meilenweit schlängeln sich diese flaclien Thalsohlen zwischen den 2 bis 400' höher Hegenden Landplatten dahin, sie machen die allersonderbarsten Windungen, zuweilen treten zwei Klüfte in ihrem gebogenen Laufe emander so nahe, dass ZAAdschen ihnen nur noch ein schmaler Kamm von Land übrig bleibt und an andern Stellen entfernen sie sich paeder Mei- lenweit von einander. Sie bilden mit den vielen Seitenthälern , die in sie münden, em wahres Labp-inth von flachen, mit einander communicirendcn Thalsohlen und stellen, bei ihrer stets gleich- bleibenden Breite und scharfen Begränzung, gleichsam Figuren dar, die man aus dem flachen Lande herausgeschnitten hat. — In der nassen Jahreszeit, nachdem anhaltende Eegen geflossen sind, wenn Bandjer's aus dem Hochgebirge herabtoben, ist die Sohle dieser Thäler ihrer ganzen Breite nach mit Wasser gefüllt, mit strömendem Wasser, das gegen den Fuss der Seitenwände an- schlägt, das Theile dieser Wände abspült, den Emsturz der dar- über ruhenden Schichten veranlasst, die Klüfte dadurch breiter macht , den Thalboden ebnet und ihn höher und höher mit Allu- ^dalmassen ausfüllt, die doch nur neu umgesetztes tertiäres Material shid, mit vulkanischen Geschieben und den Trümmern der zerbro- chenen tertiären Seemuschehi vcmiengt. In den höher liegenden , nördlichen Gegenden des Landes ver- liert die Sohle dieser Klüfte ihre flache Form. In der Gegend , wo die Dörfer Kawa kondang und Kaiapa nunggal, das erstere auf der rechten oder westlichen , das letztere auf der linken oder östlichen Seite des Baches, im Thale des Tji-Sadea (westlich vom Tji-Upi- Thale) liegen, besteht dessen Grund aus Trümmern von gebroche- nen Sandstein- und Mergelschichten, — einem Schuttlande, das einige Hundert Fuss höher als die tiefste jNIittelkluft des Baches liegt und durch wiederholt herabgestürzte Theile der SeitenAvände (Uruk's) entstanden zu sein scheint. Diese Wände liegen hier eine geographische Meile weit von einander entfernt. Siehe T. III. Figur 18. Die östliche Wand zieht sich in einem Halbkreis rund um die Schuttplatte, auf welcher das Dorf Kaiapa nunggal steht. Die westliche Wand aber, die den Namen Gunung-Tana berem fiilu-t , bildet eine Mauer, die sich über dem Schuttlande — dem Vorsprunge — noch 500' hoch vollkommen senkrecht erhebt und sich viele Pfähle weit, schnurgerade hinzieht. Der Eand dieser Riesenmauer, die aus \ielen Hunderten, horizontal übereinander liegenden Flötzen \on meistens hellgrauen ]Mergeln oder mürben Sandsteinen aufgebaut ist, liegt 1125' hoch über der Bachsohle daselbst. Während ia andern Gegenden des Thaies Bandjer's an den Wänden nagen, die Formation zerstören und das Thal erweitern, so wird hier, amG.-Tana berem, dessen Gestein weicher ist, dessen Fuss aber auch die Löchste Fluth nicht mehr erreichen kaiui, das Zerstörungswerk durch Uruk's verrichtet, nachdem starke Regen das Gestein durchweicht haben. Am obern Rande der Mauer fuhrt nämhch von Tjirangkong nach Rawa kondang ein Fusspfad hm, der von Jalir zu Jahi- weiter nach Westen verlegt werden muss. Denn die Wand tritt immer weiter zurück und das Schuttland an ilu-em Fusse wird durch die herabgestüi'zten Theile derselben immer grösser, — durch Uruk's, die liier und da ganze, zum Theil schon M'ieder mit Bäumen bewachsene Pyramiden aus gebrochenen Flö- tzen bilden. Überhaupt sind che Erosionsklüfte in der Tertiärfor- mation auf Java einer besondern Beachtung werth, nicht nur der eigenthümlichen , oft höchst malerischen und wildpittoresken Landformen wegen, die dadurch hervorgerufen werden, und der belehrenden Entblössungen Avegen, die sie veranlassen, sondern 42 hauptsächlich ihrer Entstehungsart und fortdauernden Bildung wegen, die auf dem stark geneigten Boden, bei dem Überfluss von Wasser, das in der Kegenzeit aus den höher gelegenen, innern Ge- genden der Insel herzuströmt, vor den Augen des Beobachters noch jährlich Statt findet. Doch kann ich hier nur auf einige der grössern und tiefern im "S'orbeigehen aufinerksam machen , wovon ich mehre schon im Vorhergehenden berührt habe. Sie sind von AVest nach Ost: Tji-Soro, Tji-Kaso im Distrikte Djampang kulon. Die folgenden liegen sämmtlich in der Osthälfte des Distriktes Tjidamar und der Westhälfte der Regentschaft Sukapura, bis an den Fluss Tji-Wulan. Diese Gegenden zeichnen sich vorzugsweise durch tiefe Erosionsklüfte aus. Innerhalb dieser Ausdehnung erhebt sich nämlich, nordwärts vom neptunischen Lande, vom G.-Patua an bis jenseits des G.-Tjikorai, der 6 bis 9000' hohe vulkanische Grund. Die Bäche in den Klüften heissen : T j i - S a d c a , T j i - U p i , T j i - Tawon und Tji-Damar; auch diese beiden letztgenannten sind furchtbar tiefe, schroffe Erosionsthäler, die nordwärts vom Dorfe Tjitawon in eine Kluft zusammenmünden. Hier erweitert sich die Sohle, die SeitenAvände treten zurück und es wird eine drei- eckige Fläche gebildet, aus Schutt (Sand und Geschiebe-Ablagerun- gen) aufgebaut, den die Bandjer's angeschweimnt und ausgebreitet haben, — ein Deltaland, dessen breite Basis die Südküste ist. Auch mehre der folgenden Klüfte haben solche breite Ausgänge nach dem Meere zu, kleine Deltaflächen , auf denen der Gebirgs- schutt liegen bleibt, den die Klüfte mit ihren Bandjer's ausgespieen haben. — Tji-Laki; eine grosse, wilde Schlucht, die nordost- wärts von Tjitawon, etwa 3 Stunden von dcrt entfernt, in der Gegend, wo das Dorf Batur liegt, 840' tief ist. Die unterste Thal- sohle, so weit sie ganz flach ist, hat daselbst 1 OOö' Breite, darauf folgt eine 10 hohe Platte, die aus emer Geschiebebank besteht und er- heben sich auf jeder Seite die Wände, die in Folge von Uruk's in mehre Absätze vertheilt sind. Der ganze Mittelraum zwischen den Geschiebeplatten ist während der Regenzeit jährlich einige jNIal mit Wasser gefiillt. Ich hatte am 11. Septemba- IS 47 Gelegenheit, einem solchen Bandjer beizuwohnen. Ich sah einen lOOO' breiten, 1 0 tiefen, \äele Pfähle langen, reissendschnell dahinströmenden See vor mir, der umgerissene Waldbäume donnernd mit sich fortwälzte und der so gCAvaltig am Rande der Geschiebebank nagte, von wo aus ich mit meinen java'schen Begleitern das wilde Schauspiel be- trachtete, dass wir wiederholt genöthigt wm-den, uns eiligst vom Rande zurückzuziehen, weil gi-osse Theile der Bank mit lautem Geprassel zusammenstürzten und mit dem Strome fortgerissen wur- den. Welche Erosion, welche Umsetzung von ^Material, welche Zerstörung alter, Bildung neuer Ablagerungen und Geschiebebänke kann nicht ein einziger Bandjer von der Art bewii-ken ! — Tj i - Laj u, ostwärts vom Tji-Laki; diese ist zwar nicht die tiefste Kluft, da sie 2 Stunden Avestwärts vom Dorfe Tjii'ingm nur 700' tief ist, aber bei gleicher Tiefe gewiss die schmälste und steilste, in Sandstein 43 und Conglomeratschichten ausgespülte. Nur mit Hülfe vonRotaiig- strängen , welche die Javanen an den Wänden herabgezogen und zwischen Felsecken oder Baumstämmen ausgespannt haben , kann man hinab in den Grund der Schlucht gelangen. Sie ist merkwür- dig durch -vailkanisches Gestein, das in kolossale, senkrecht stehende Säulen abgesondert, an einigen Stellen hindurchgebrochen ist und das Pfeilerartig, Thurmartig, an den Wänden hier und da 2 bis 300' hoch emporragt. — Tji-Pantjong; an der Gränze von Tji- damar und Sukapura; zwischen den Dörfern Tjiringin und Kum- bulan ist diese ungemein steile und schmale Kluft in Sandstein und Conglomeratlagen etwa 500 tief ausgespült. — Tji-Kantang, im Distrikte Kendeng wesi (Eegentschaft Sukapura, so wie alle fol- genden). Tji-Laut eren, an der Gränze von Kendeng wesi mit Negara, ist nebst dem Tji-Palabu undTji-Kaso weniger tief als die andern. — Tji-Sangiri, auf der Ostseite des G.-Limbung, 1625' tief (siehe oben Seite 18). — Tji-Pabalukan. — 'f ji- Kaengan, nebst den vorigen, im Distrikte Negara. — Tji-Balo und Tji-Patudja im Distrikte Karang (siehe oben Seite 20). Tji-Longan, 167 o' tief im Distrikte Tradju ; die letztere wurde gemessen in ihrer Sohle bei Dedel, dem Hauptorte des Distriktes, und auf dem südwestlichen Kande des Thaies, auf dem sogenann- ten Gunung-Batuk, dem Passpunkte des Weges, der von Dedel in's westlicher gelegene Tji-Kaengan-Thal führt. Ausser den hier genannten grössern und noch sehr vielen nicht genannten kleinern Erosionsthälern, über deren Bildungsart durch Ausfurchung von den darin strömenden Bächen kein Zweifel bestehen kann , kommen noch andre Thäler im Tertiärgebirge , be- sonders in den Vulkannahen höhern Gegenden desselben vor, die keine reinen Ausspülungsthäler sind , sondern , wenigstens einem grossen Theile ihrer Tiefe nach, durch ursprüngliche Zerspaltung des Landes gebildet wurden. Auch aufgestiegene vulkanische Fel- sen nehmen an der Zusammensetzung ihrer Wände einen grossen Antheil und die neptunischen (mergeligen, sandigen) Schichten sind hier oft über weite Ausdehnungen hin erhärtet oder ganz ver- kieselt. Doch kann ich auf diese Thäler von einer mehr zusammen- gesetzten Entstehungsart hier nur im Vorbeigelin aufinerksam machen ; man trifft sie unter andern in den Gegenden an , zu denen sich das 4000' hohe Plateau Penggalengan und der 6000' hohe Bergwulst, der es süd-westwärts umgiebt, nach Süd und Süd- West herabsenken. Durch diese Gegenden läuft die nördliche Hälfte des Fusspfades , der von Tjitawon (in Tjidamar) aufwärts in's genannte Plateau führt , ohne Zweifel der rauheste und beschwerlichste Weg auf Java. Denn hier findet man die kolossalsten Thäler und Thal- schluchten auf der ganzen Insel , die wildesten , schroffgesenktesten Bergformen, — Joche, Rippen, schroffe Mauern, emporstrebende Pfeiler, Kuppen, — hier senken sich die ungeheuer tiefen, zum Theil ganz unzugänglichen Thäler hinab, in denen die Bäche (Tji) Laki (in seinem obern Laufe,) — ]Meragan, Kuripan strömen, zwi- 44 sehen schmalen und steilen Jochen, die wie der G.-Kasong^t, Lö- madjang, Sangkur u. a. , sich immer höher empor thüimen, — hier liegen, in der Thalspalte des Tji-Kuripan, die Dörfchen Tjikupa und Salawi versteckt, die Keiner besuchen kann, ohne von dem Eindrucke der düstern, wilden, furchtbaren Grösse der Umgebungen getroffen zu sein (siehe Kapitel 11). Siebente Form. Die Lagerung ist eine einseitige, aber in kurzen Abständen oftmals wiederholte Erhebung, und die Landform besteht aus vielen kleinen, mit einander parallelen Berg- und Hügelzügen, deren eine — meistens sanft ansteigende — Seite die Aussenfläche der obersten Schicht und die andere, steiler gesenkte der Bruch- rand der Formation ist. Dieser Bruchrand bringt die Köpfe der gebrochenen Schichten zu Tage. — Wir begegnen hier also einer Zerstückelung der Form^ation mittelst langer und einander ge- wöhnlich paralleler Spalten, — einer wahren Scholl enbildung und sehen die einzelnen Bruchstücke, die oft nur 7+ bis 1 Pfahl breit sind, aber 3 bis 15 Pfähle lang sein können, mehr oder weniger gleichmässig alle nach einer nämlichen Seite zu gehoben und lange, parallele Bergreihen bilden, deren geringe Steilheit auf der einen und grössere Schroffheit auf der andern Seite von der Grösse des Einfallswinkels der Schichten abhängt, welcher in der Regel ein massiger, zwischen 15 und 20" wechselnder ist und nicht oft die Gränzen von 10 imd 3 O** überschreitet; — beträgt er 45", so sind beide Seiten der Schollen (die Bergketten) gleich stark geneigt und gewähren , in der Richtung ihrer Achse gesehen , den Lmriss eines spitzen Kegelbergs oder einer Pyramide ; — beträgt er 5" oder we- niger, so sieht man kleine Plateau's vor sich, die sich stufenweise zu einander herabsenken. Eine solche Platte ist die Fläche von Tadjem, welche in die kleine Platte von Madjenang, sowie diese in die Ebne von INIadura herabfällt, Distrikt Daju luur, auf der Ostseite der Alluvialfläche der Tji-Tandui. Die Ränder dieser Ebnen (Bruchränder — Stufen) sind eben so viel Erhebungslinien, welche sich Damm artig, kaum etwas gekerbt, mit ausgezeichne- tem Parallelismus viele Meilen weit in die Länge ziehn. Die Gleichmässigkeit der Stellung aller einzelnen Schollen herrscht bei dieser Landform vor, — ihr gehobner Bruclu-and blickt gewöhnlich nach Norden oder nach dem vulkanischen Centrum der Insel ; — sie stellen sich dar als eine Vervielfältigung (die manchmal in's Zwanzigfache geht) unsrer vorigen fünften Bergform, wo die Erhebung Tau sende Fuss beträgt, aber einfach ist, — während sich liier die Aufrichtung m den Gränzen von Hunderten hält, die Zahl der aufgerichteten Schollen dafvir aber desto grösser ist. Diese Schollen §md dann kleiner und liegen einander näher. Sie stellen sich dann -wie eine zusammengebrochene, in eine Menge kleinere, streifenförmige Stücke zerknickte grössere Scholle. 45 Die gewöhnlichste Physiognomie dieser unsrer siebenten Art der Lagerung ist die so sehr charakteristische einer schief ge- stellten Treppe, oder der Zusammengruppirung von 3, 4 bis 12 und mehr Bergreihen neben einander , die alle auf der nämlichen einen Seite eine geneigte Ebne und auf der andern eine mehr oder weniger steile Bergwand sind. Beispiele: — a) mehre Theile von Ost-Sukapura (auch die schöne Kulturebne von Manondjaja, Singaparna u. s. w. , die den Fuss des Vulkans Glonggong umzingelt, ist im Süden von der Bruchwand solcher einseitig gehobner Bergzüge begränzt). — b) Die Bergzüge auf Nusa-Kambangan. — c) Das ,,Tjelatjap- gebirge" zwischen den Stromthälern der Tji-Tandui und Seraju, Distrikt Daju lahur, Madjenang u. a. — d) Theile des ,,Süd-Seraju- gebirges" — und zwischen den südlichen Flächen von Banjumas und Bagelen und dem Kali-Seraju. Achte Form. Die Lagerung ist in Folge der Zerstückelung des Gebirges und der Verwerfung der Stücke innerhalb einer geringen räumlichen Ausdehnung eine sehr mannigfaltige, und die Berg formen sind in Menge auf einander folgende hohe oder niedrige Kettenzüge, die unter sehr verschiedenen Winkehi und nach entgegengesetzter Seite zu einfallen. — Diese Bergform ist nur durch eine grössere Ver- werfung der vorigen Lagerungsart entstanden und kommt in dem- selben dort genannten Gebirge hier und da vor. Manche von den einzelnen Stück -Schollen stehen völlig senkrecht, — auf dem Kopfe. Man kann sich diese Verhältnisse der Brechung, Verwerfimg und Hebung in lauter einzehie Stücke, von denen jedes eine Berg- oder Hügelkette bildet, am besten durch folgende drei Figuren versmnHchen. — T. HL Fig. 7 ist das wirkliche, verticale Quer- profil von Süd nach Nord, einer östlichen Gegend des ,,Tjelatjap- gebirges,*^' südwestlich vonAdjibarang (Residenz Banjumas), so ge- zeichnet, wie sich der Saum der Ketten und Thäler, von der Seite gesehen, in der verlängerten Richtung der Achse darstellt. Die Hauptstreichungslinie der vielen Züge ist von West nach Ost, und die Falllinie der meisten von Nord nach Süd. Fig. 9 ist die Forma- tion vor der Verwerfung, mit einer angenommenen Mächtigkeit von 1500 Fuss. Fig. 8 deutet die Lagerung und Schichtung der Gebirge von Figm- 7 an, ebenfalls so, wie sie wirklich beobachtet wurde, und nur in so fern ideal, als sie unter das Niveau des Lan- 4G des fortgesetzt ist ; man erkennt hieraus , wie die scharfen Ecken nnd Winkel der Formation durch Abreibung und gebildete Schutt- halden, (hl Folge von Uruk's u. s. w.) gerundet wurden, und der schmal zulaufende Grund zwischen den Bergketten durch Geschiebe- Ablagerungen , Alluvialmassen u. a. zu einer breiten und bewohn- baren Thalsohle umgeschaffen worden ist. Neunte Form. Die Lagerung ist eine einseitige, steile Erhebung, Aufspal- tung und Zackenbildung, und die Land form ist eine Auf- einanderfolge von steil emporstrebenden, nach oben .zu immer schmäler zulaufenden und dann auf Einmal scharf- eckig abge- brochenen, (fast dreieckigen) Schollen, — Zacken, welche sich einer Hergkette seitwärts anlehnen , gleichsam dem Gehänge auf- liegen und in der Richtung, in Avelcher die Kette streicht , in einer langen Keihe hinter emander stehen. Siehe T. ITI. Figur 10. Solche, von Süd nach Nord zu ansteigende, grosse Gebirgs- Zacken sieht man auf der Südseite der Verbindungskette zwischen demG.-Slamat und Dieng, wo sie in bedeutender Anzahl von West nach Ost auf einander folgen. (Regentschaft Purbolingo der Resi- denz lianjumas.) Sie geben der Kette, namentlich dem Theile der- selben , welcher zwischen dem Slamatkegel und dem Lande Karang kobar liegt und zu der nördlichen Gegend Purbolingo gehört, ein gehacktes Vorkommen und sehen , von Süden erblickt, wie eben so viele Kegelberge aus, oder Pyramiden, deren Zwischenklüfte Avahre Gebirgsspalten sind, die zwischen fast senkrechten Wänden 1000 bis 2000 Fuss tief einschneiden und nur in den Betten selbst der Bäche, denen sie als Pforten zum Ausgange dienen, einen Zugang in's Innere des Gebirgs gestatten. — Solche Kuppen sind z. B. der G.-Pelana, Pulusari, Djambu, zwischen denen die Bäche K.-Tontong gunung, K. -Laban, K.-Kmiing schäumend hervor- brechen, und G. -Labet,*) auf dessen Spitze das heilige Grab des Pangeran Wali Djamboe Karang liegt. Am Südfusse dieser zacki- gen Aufrichtungen nimmt man in dem flachen Lande von Purwo- lingo, nur schAvach-, kaum ein Paar Grade geneigte, stufenförmige und parallele Erhebungen wahr. Zehnte Form. Die Lagerung ist eine doppelte Parallelerhebung zu beiden Seiten einer pyrolithischen Centralkette , mit entgegengesetztem d. i. von dieser Ccntrallmie abgekehrtem Einfallen, und die Landform besteht aus langen, parallelen Bergreilien , namentlich ausser vielen kleinen Nebenzügen, wenigstens aus drei Haupt- *) Nicht zu verwechseln mit den schalig abgesonderten Trachytpfeilern un- terhalb Karang kobar, die auch G. -Labet heissen. 47 ketten, von denen die beiden äussersten, weit von einander ent- fernten, sanft geneigte Flächen (oder kleine Plateau's) bilden und mit ilu-em innern Steilabhange der Centralkette zugekehrt sind, deren schmaler Kamm gewöhnlich alle andre überragt. — Zwischen diesen oft vervielfachten, durch Querjöche Gitterartig verbundenen imd durch diese in ihrer Bedeutung als Centralkamm alternirenden Haupt- sowohl als Nebenziigen liegen lange, in der Sohle flache und bewohnte Thäler ausgestreckt — Thalmulden — die nothwen- dig eben so viele Seen bilden müssten, wären die Ketten nicht von Querspalten durchbrochen — von ganz engen Felsenrissen — Pforten — deren jede Mulde für ihren Hauptbach eine hat und die so schmal sind, dass sich zur Zeit von Bandjer das Wasser vor ihnen aufstaut, und den untersten Theil des Thaies wirklich in emen See verwandelt. Es scheint, dass diese merkwürdigen Querpforten wesentlich mit zu dem tj'pischen Charakter dieser Art von wenigstens drei- facher Pftrallelketten- und Thalbildung gehören. Beispiele. Das sogenannte Kendenggebirge in der Ab- theilung Kuningan, Residenz Tjeribon, süd-ostwärts vom Vulkan Tjerimai, dessen Ketten und Schichten vorherrschend in der Richtung nach Ost zu Süd streichen, aber in der Nähe der Central- kette eine grosse Verschiedenheit hinsichtlich ihres Einfallens zeigen. Man seheT. HI. Fig. 11 und 12. — Figur 11 stellt die Positions- verhältnisse desjenigen Theils vom Kendenggebirge dar , Avelchem die Stromgebiete des Tji-Tjulang im Süden und des Tji-Sangarung im Norden angehören. Diese Gegenden liegen süd-süd-ost- bis süd-ostwärts vom Vulkane Tjerimai. Man sieht auf dieser Skizze, die einer Specialkarte dieser Gegend nachgebildet ist, *) die ver- schiedenen Ketten mit den Nebenzügen , worin sie sich zerspalten, mit den Querjöchen, die sie unter einander verbinden und den Querpforten, wovon sie durchbrochen sind. Von den letztern bemerkt man hauptsächlich vier. Unter den vielen Gebirgszügen, welche sich durch dazwischen liegende Thäler oder Flussbetten als solche darstellen und ziemlich parallel mit einander nach Osten oder — dies ist mit den meisten der Fall — nach Ost zu Süd streichen, ragen nur drei hoch über alle andern empor. Diese drei Haupt- ketten, deren Höheverhältnisse man in Figur 1 2 genauer angegeben findet , sind a) die südliche neptunische Erhebung, deren Schichten nach Süden zu einfallen , nämlich der Rand des Plateau's Rantja, der das Tji-Tjulangthal im Süden begränzt und ostwärts von diesem der G.-Subang, der sich steiler als das Plateau und ausgezeichnet schollenartig nach Süden herabsenkt, h) Die nördliche neptunische *) In Abtheilung II wurde bereits eine figurative Skizze gegeben, um die Lage der Bergketten zwischen dem G.-Sawal und Tjerimai, in Beziehung zu diesem Kegelberge und in ihrem allgemeinen Verlaufe anschaulich zu machen. Die jetzige Figur stellt ihre Verzweigung im Einzeln und nur in Beziehung zur Abtheilung Kuningan dar. 48 Erhebung, die Fortsetzung des G.-Sela, deren Schichten nach Norden zu fallen, und die man nordwärts herab bis in das Bett des Tji-Sangarung verfolgen kann. Hier sieht man sie unterteufen un- ter den vulkanischen Boden, nämlich unter den südöstlichen Fuss des Vulkans Tjerimai, der seine Lavaströme bis hierher ergossen und den tertiären Boden hoch über seinen Produkten überschüttet hat. Der Tji-Sangarung hat sich hier seine Bahn gebrochen und sich z^\'ischen beiden eine Kluft gegraben, die desshalb überall genau die Gränze zwischen neptunischem und x'ulkanischem Boden anzeigt. Die vulkanischen Massen sind hier schief am Gehänge der neptunischen Bergketten vorbeigeflossen und haben sich in der Richtung nach Ost-Süd-Ost (m Beziehung auf den Gipfel des Vul- kans) am Aveitesten ausgebreitet, nämlich bis in die Nähe eines andern neptunischen Zuges , der vom centralen Hauptgebirge nach Nord -Nord -Ost zu ausgeschickt wird. In derselben Hichtung fliesst von Luragung an bis Meninteng der Tji-Saagarung, der auch hier wieder die Gränze zwischen beiden Fomiationen ausmacht. Siehe Figur 11. — An seinem linken üfei nämlich endigt sich der Lavaboden plötzHch, und bildet einer. ziemUch steilen, oft randartigen Abhang von 150 bis 200' Höhe, der in Figur 12 von der Biegung des Flusses bei Luragung an bis Me- ninteng dargestellt worden ist. Westwärts von dieser Böschung also ist die Tertiärformation überall von vulkanischem Boden be- deckt. Ostwärts von dieser Gegend aber, z. B. bei Tjiivaru, dem Tji-Taäl-Thale entlang , sieht man die Schichten eben so deutlich nach Norden emfallen, wie auf der Kette h selbst. — c) Eine höchste centrale Kette in der Mitte zwischen den beiden Ei-hebungen a und h des geschichteten Gebii-ges. Hier findet man Trichyt, und an einer Stelle am Wegpasse über den G.-Pugak, 2635 hoch, auch einen grobkörnigen Diorit L. Nr. 1 1 34, der viel Schwefelkies enthält und wie jener als Eruptionsgestein in der Mitte der weiten Thalspalte zwischen a und h hervorgebrochen ist. So werden zwei parallele Hauptthäler gebildet, deren Weite an ihrem obern Rande von a bis c: 4 Vi und von c bis h: 5y2 geographische Minuten beträgt. Der Boden dieser Thäler ist aber keine ununterbrochene Fläche, sondern wieder von klemen Nebenketten durchzogen, die m der Gegend, wo der Durchschnitt genommen ist, den Figur 1 2 darstellt, etwa um den vierten Theil von der Höhe der Hauptketten haben, übrigens mit diesen parallel laufen. Diese Nebenketten bestehen ebenfalls aus dem neptunischen Gebüge, dessen Schichten man hier fast m allen nur denkbaren Stellungen, bis zum saigeren zu antriff't, so dass man, der Erklärung dieser Erschemung halber, eme Zerstückelung des ZAvischenstückes der tertiären Erchmde zwischen a und h m eine Menge einzelner streifenförmiger Stücke annehmen muss , zur Zeit als die endogene Centralkette c hervor- brach und die zwei grossen Seitenstücke a und h aufgerichtet wur- den. Manche Fragmente dieses Schieb tengebü-ges, welche der Cen- tralkette Pugak sehr nahe und ziemhch hoch an ihrem Gehänge 49 liegen , fallen nicht von der Kette abwärts , nach aussen , sondern einwärts, nach der Kette zu. — Die grossartigste Entblössung der aufgerichteten, senkrecht stehenden Schichten sieht man auf der Südseite derselben Kette, — der Nordseite des Tji-Tjolangthales. Dort liegt die Nebenkluft des Tji-Kutjang, an deren Wänden man beim ersten Anblick senl^recht stehende Säulen zu sehen glaubt, die man bewundert, die 100 und höher emporragen und theils ge- rade, theils schlangenförmig gebogen sind : es sind wirklich nur die Köpfe von saiger stehenden Sandsteinflötzen , die an der Wand, leistenartig, wie die schmale Seite von Mauern 2 bis 5 Fuss weit hervorragen, weil die dazwischen liegenden, weichern Thonschich- ten eben so tief ausgewaschen und in Hinnen verwandelt worden sind. Weiter südwärts sieht man diese Schichten — an der linken AVand der Kluft desselben j^a- dies — in ihrer obern Hälfte halbkugelförmig oder kugelför- mig umgebogen , ohne dass sie gebrochen sind. Diese Gegenden liegen am untern Gehänge und Fusse der Pugakkette, nord- wärts von der Pforte Nr. 2 auf Figur 1 1 . In Süden und Süd -Osten von diesem Tlieile des Bergfusses trifft man die Gegend an, wo der Boden des Tji-Tjolangthales am ausgedehntesten, breitesten und flachsten ist. Es ist der Theil der Thalsohle, der sich zwischen der Pforte 1 und 2 ausdehnt und auf der Westseite von der 900 bis 11 OO' hoch emporsteigenden AVand des Rantja-plateau's begränzt wird. Man trifft dort in der Richtung von 1 zu 2, nahe am Ufer des Tji-Tjolang, die Dörfer Bandar dengdeng, Tjigintung, Janglapa und Tjuruk an, ausser andern die vom Fluss- ufer weiter entfernt in der Thalsohle liegen. Diese Gegend ist es, in welcher man in einer mehre Pfähle langen Erstreckung in der an- gegebenen Richtung, von Süd nach Nord, ununterbrochen über Flötze hin schreitet, die vollkommen saiger stehen und von West nach Ost streichen. Ich habe diese Stelle als einen Beweis für die grosse Mächtigkeit der Formation angeführt und bereits im vorigen (dritten) Kapitel Seite 26 davon gesprochen. Auch noch weiter in Osten von da giebt sich die saigere Stellung kund durch 3 flache Höhenzüge im Hauptthale, die, wie es scheint, durch Erosion der dazwischen liegenden Theile gebildet Avurden, wodurch die kleinen Nebenthäler entstanden, in denen jetzt die Bäche (Tji-) Subang, Awi, Tanggil und Muntik strömen. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Gegenden am Ost- Süd-OstfussedesG.-Tjerimai. Hier sehen wir den nördlichen Abfall des gehobenen neptunischen Gebirges b von vulkanischen Produk- ten bedeckt. Der Vulkanfuss senkt sich aber nicht gleichmässig zum Tji-Sangarungbette herab, sondern bildet in der Region zwi- schen 1 und 2000 Fuss, geräumige Vorsprünge, die nur sanft und Juughuhii, J;iva III. 4 50 Terrassenförmig fallen. Die Bildung dieser Terrassenfonnen wurde vielleicht durch das neptunische Gebirge nämlich der Fortsetzung, der nördlichen Abdachung der Kette h, Figur 12 veranlasst, die unter dem Vulkanfusse verborgen liegt und erst mit Laven Über- gossen und mit \'ulkanischen Trümmergesteinen überschüttet wer- den musste , ehe der Fuss des Vulkans sich ost-süd-ostwärts bis zum Tji - Sangarung ausdehnen konnte. — Über diesen terrassen- förmig vorspringenden, verflachten Fuss des G.-Tjerimai führt der Fahrweg von Tjeribon nach Kuningan , der auf dem Profile Figur 12 mit einer punktirten Linie dargestellt worden ist. Man ersieht hieraus, dass es der G.-Tjerimai' nicht gewesen sein kann, welcher die Doppelhebung des neptunischen Gebirges und die Bildung des Spaltenthales , begränzt von den zwei seitlichen Ketten a und b veranlasste , — dass vielmehr die grosse Erhebung des Tertiärgebirges schon Statt gefunden hatte, dass die beiden Ketten, namentlich die Kette h schon vorhanden waren, als der Vulkan aus einer mehr nördlich gelegenen Spalte hervorbrach und sich durch seine eignen Produkte allmählig zu einem Kegel empor- thürmte, welcher die höchste, centrale Kette c um das Vierfache überragt. Diese Kette, in welcher auch ältere, namentlich diori- tische Gesteine vorkommen , war es , welche — lange vor der Bil- dung des Vulkans — die Erhebung der Kette a und h bewirkte. Dass sich das neptunische Gebirge an der ehemaligen Ober- fläche des Landes, — in einer in Beziehung auf den G.-Tjerimai' vor- vulkanischen Zeit , — noch weiter nach Norden fortsetzte , wo es jetzt unter der (vulkanischen) Oberfläche verborgen liegt, wird auf eine ausgezeichnete Art bewiesen durch das Vorkommen eines drit- ten, nördlichsten und letzten Erhebungszuges des Tertiärgebirges : G.-Meningteng, d auf Figur 11 und 12, der in seinem östlichsten Theile unbedeckt geblieben ist. Er tritt (siehe Figur 11) weit in Nord - Osten von Luragung , ganz vereinzelt und in grosser Entfer- nung vom Zuge h auf, verläuft mit diesem aber parallel , versenkt sich westwärts in den vulkanischen Fuss des G.-Tjerima'i und teuft auf der Nordseite unter den Alluvialboden. Er besteht hauptsäch- lich aus einem feinen , bläulichen , von Schalthieren und Korallen überfüllten! aber marmorharten, kalkigen Sandstein und bildet einen schmalen , nach aussen und Norden sanft , nach innen und Süden aber, wo der Bruchrand liegt, mauerartig steil gesenkten, geradlinigt ausgestreckten Kamm, der nur an einer Stelle von einer schmalen Kluft durchbrochen ist, durch welche der Tji- Sangarung aus dem innern Thale zur nördlichen Alluvialfläche hinausströmt. *) Diese Kluft ist 220 Fuss tief, so schmal und *) .Sobald der Strom aus dieser Pforte getreten ist, wird er schiflfbar und Tiimmt den Namen Kali-Losari an. Viele inländische Handelsfahrzeuge wagen es, bei niedrigem Wasserstande , auch die Felsenpforte zu durchschiffen , unge- achtet der reissenden Strömung, die daselbst herrscht, und mit ihren Prauen bis nach Luragung zu gehen. 51 scharf hindurchgebrochen, sie bildet einen so engen Felsenkanal, dass man sich des Gedankens nicht erAvehren kann, als sei sie in einer vormaligen Zeit durch Menschenhände hindurch gehauen, um den Binnensee, den der Fluss auf der Innern Seite des Kammes nothwendig bilden musste, ehe der Durchbruch vorhanden war, ab- zulassen. Doch sind die Versuche der Javanen in neuerer Zeit, eine Wasserleitung in die innere Wand der Kluft zu hauen, an der Härte des Gesteins gescheitert. Wenn man die Streichungslinie dieses nördlichsten, neptuni- schen Zuges, an dessen Eruchrande ideal verlängert, so läuft sie nahe am Gipfel desG.-Tjerimai, nordwärts von demselben vorbei und verleiht der Vorstellung, dass dieser Vulkan an der Innern Seite des Bruchrandes von dieser Erhebung ausgebrochen sei und dass er, sich selbst immer höher aufbauend, alles tertiäre Land in einem weiten Umkreise umher, mit seinen Produkten überschüttet habe, viel Wahrscheinlichkeit. — Fast nirgends auf der Insel Java sieht man das Petrefactenreiche , tertiäre Gebirge so deutlich unter die Rippen des Vulkans unterteufen , als hier in den Umgebungen des fast 9 '/> Tausend Fuss hohen G.-Tjerimai an vielen Stellen der Fall ist. In der Beziehung verdient zukünftigen Reisenden besonders dieser nördlichste Zug Meningteng mit seiner Pforte und ausserdem die Kluft des Tji-Sangarung in dessen obern Laufe durch die Distrikte Kadugede und Kuningan empfohlen zu werden , wo er sich genau an der Gränze zwischen neptunischem und vulkanischem Boden hält. An dieser Gränze am rechten , bereits neptunischen Ufer des Baches entspringt auch aus kalkigem Sandstein eine warme Quelle : Tji-Panas, die man, einen kleinen Pfahl süd-süd-ostwärts vom Hauptorte Kuningan, antriift. Das Becken ist erst 4' tief durch eine vulkanische Brezzie und dann noch 2' tief in einem kalkigen Sandstein (feine Sandkörner, verbunden durch kohlensauren Kalk) ausgehauen. — Das Wasser hatte eine Temperatur von 30,0" R. Zuweilen ist diese Entwicklung und Anhäufung von freier Kohlensäure so stark gewesen, dass Javanen, die sich baden wollten, darin erstickt sind. Die Sandsteinschichten , die am linken Bachufer unter den Fuss des Vulkans unterteufen, sind daselbst 1 0' hoch mit einer vulkanischen Brezzie bedeckt. Auf die- ser ruhen lose vulkanische Trümmer und dann kommt die oberste Erdkrume. Zwischen der vulkanischen Brezzie und dem Sand- stein hat das Wasser in den mehrsten Gegenden des Bachufers eine Rinne ausgewaschen. (Siehe Abth. III. Kap. 3. Warme Quellen.) Weiter westwärts von Meningteng, entlang dem Nordfusse des G.-Tjerimai" kommt das neptunische Gebirge nirgends zu Tage und scheint Hunderte, wo nicht Tausende Fuss hoch von den vulkani- schen Produkten überstülpt zu sein, die den vulkanischen Kegel zusammensetzen und die hutförmig über das neptunische Land herübergreifen. Erst in einiger Entfernung vom Nordfusse des Vul- kans sieht man wieder neptunische Gebii'gsmassen über die Ober- 4* 52 fläche hervortreten , dort erhebt sich nämlich ein Individuum dos obersten Gliedes unsrer Formation, das Kalkgebirge von Palinia- nan, das als isolirte, mächtige Bank, zackig-schroiF emporsteigt und das (wahrscheinlich seiner Entfernung und seiner steil anstrebenden Fonn wegen) vom sich vergrössernden Vulkanfusse unbedeckt blieb. Dort entwickelt sich Kohlensäure in Höhlen, eine heisse, Kalkspath absetzende, Quelle sprudelt hervor und Erdöl sippert an mehren Stellen aus dem Boden. Ganz ähnliche Erscheinungen beobachtet man amXordfusse des G. -Tangkuban prau, am G.-81amat, ÖVIerapi, Lawu zum Beweise, dass die liier genannten 9 bis 10,000 hohen vulkanischen Kegel von jüngerer Entstehung sind, als das Tertiärgebirge in ihrer L'm- gebung. Aus andern Thatsachen geht übrigens hervor , dass dieses Ter- tiärgebirge nicht überall gleichzeitig gehoben wiu"de , sondern in den verschiedenen Gegenden der Insel wiederholte Hebungen , zu verschiedenen Zeiten erlitt, — dass es in manchen Gegenden schon gehoben und von plutcinischen Ganggesteinen durchbrochen war (siehe unten Kapitel 10), ehe die benachbarten ^\llkane hervor- brachen, während in andern (Jegenden andre Theile, höher ge- legene , obere Etagen oder Schichtenvereine desselben , noch nicht gebildet waren oder erst gebildet wurden, Avährend Vulkane in der Nähe schon thätig waren und Lavaströme ergossen. Denn wir sehen manche Schichtengruppen desselben, z. B. die am Kali- Keling (siehe Kapitel 3) auf Lavaströmen ruhen. Von den fossifen Korallen und Muschehi, Avelche der Kalk- sandstein von Meningteng in grosser Menge enthält und worunter sich Austern durch ihre Anhäufung zu ganzen Bänken, — Streifen im Felsgestein , — bemerkliar macheu , kommen viele Arten noch jetzt lebend im java'sclien Meere vor. (Siehe Kap. b.) Dieses Meer ist jetzt durch eine 10 englische ^Meilen breite Alluvialfläche von dem G. -Meningteng getrennt. Abänderung der zehnten Form. Als eine eigen thümliche Form von Lagerung und Landbildung könnte man jene fast kreisförmige rechnen, die sich in der Er- hebvmg des G.-Linggung rund um die buchtförmige Fläche von Tjikande und Tjiletu kund thut, einer Gegend, deren ich bereits im vorigen Kapitel Seite 2 8 kürzlich gedacht habe. Die Schichten senken sich hier auf den mehrsten Seiten in einer ziemlich diver- girenden Richtung vom Mittelpunkte der umschlossenen Ebne ab- wärts und fallen in einem AVinkel von 25 bis 30" nach aussen ein und die Landform ist eine halbkreisförmige, 1000 bis 1125 Fuss hohe senkrechte Mauer , deren Eand in ein wellenförmiges Plateau libergeht. In den Gegenden, wo die zurückschreitenden Wasser- fälle (siehe oben) liegen, erhebt sich die Mauer in mehren Absätzen über einander , zwischen denen schmale , flache Yorsprünge übrig 53 bleiben, sie ist daselbst also Sti;feiiförmig gebaut, in allen übrigen Gegenden aber, wo keine herabstürzenden Bäche vorkommen, die Einschnitte gebildet haben, steigt sie auf Einmal empor, als eine vertikale Ebne, nämlich als der Querbruch des Vereins von Schich- ten, die man hier entblösst sieht. Aber auch diese Mauer G.-]^inggung, die einen Theil eines Krei- ses , oder , genauer gesagt , in ihrem Gesanimtverlaufe betrachtet, eine Ellipse beschreibt, Movon das eine Avest-nord-westliche Ende offen steht und die Tjiletu-bai (eine Nebenbucht der AVijnkoops- bai) bildet , — auch in dieser Mauer drückt sich das Bestrelsen einer Verlängerung nach 2 entgegengesetzten Seiten hin, also einer ge- radlinigten Spaltenbildung deutlich aus. Desshalb glaubte ich sie hier nur als eine Lnterform des zehnten Typus aufführen zu dür- fen , zumal da sie das einzige Beispiel der Art auf der ganzen Insel ist. — T. III. Figur 13 ist das cojjirte Stück von einer Special- karte und stellt die flauer nebst ihren Umgebungen nach sorgfäl- tigen , von mir veranstalteten Aufnahmen dar. Ihr nörd- und öst- licher Theil, vom Wasserfalle des Tji-Marindjung an bis zu dem des Tji-Letu , von Nr. 1 bis Nr. 7 auf der Figur , ist vollkommen mauerartig, an vielen Stellen ganz senkrecht, von Nr. 1 bis nach Karang tao aber geht sie, eben so wie auf der Südseite von der Gegend an, die im Süden des Centralberges Kiara djadjar liegt, nach Westen zu allmählig in einen Abhang über, der weniger steil ist. Das Hochland, in das ihr Rand übergeht, hat auf der Nord- und Ostseite eine Höhe von 1200 bis 1500 Fuss, und auf der Süd- seite senkt sich der Eand aus Höhen von nur 1000 und 800 Fuss immer tiefer zur Südküste herab. Die innere Fläche, um welche sich die Mauer herumzieht, ist sumpfig, ausserordentlich niedrig und nur Avenige Fuss über den Spiegel des Meeres erhaben, das ohne Zweifel vormals den ganzen Kaum , die ganze Bucht bis zum Fusse der Mauer einnahm, ehe diese durch den Alluvialboden , den die sieben, als Wasserfälle von der INIauer herabstürzenden Bäche anführten, ausgefüllt Avurde. Diese Ausfüllung muss vor einer, nach geologischem Massstabe, sehr kurzen Zeit Statt gefimden haben , denn der kleine , gegenwärtig noch nicht ausgefüllte Theil der Bucht, die Tjiletubai wird noch fortwährend verengert, — die Küste schreitet fast unter den Augen der Bewohner nach West- Nord- Westen vor, — die alten Mündungen des Tji-Marindjung und Tji-Kande, die sich noch vor einer Anzahl Jahren bei * und -j- (der Figur 1 3) direckt in's Meer ergossen, sind nun schon durch trocknes Land vom Meere getrennt und in ihrem Laufe verändert, — Avährend das Meer zur Ebbezeit wohl lOOO' weit vom Strande zurücktritt und eme sandige Schlammfläche hmterlässt. Ich kann sowohl Geologen als Freunden malerischer und gross- artiger Natvirscenen diese Gegend, — eine der merkwürdigsten im neptunischen Gebhge auf Java , die freilich sehr wüst und sparsam bcAvohnt ist, — mit Recht empfehlen und lade zum Besuche der 54 kolossalen Linggungmauer und ihrer Wasserfälle ein , wovon zwei die höchsten auf der ganzen Insel Java sind. Eilfte Form. Das Gebirge ist umgekippt, die Stellung der Schichten ist senkrecht oder nahe senkrecht, die Köpfe liegen alle in einer und derselben horizontalen Ebne und die Land form ist eine Fläche, aus den nicht über-, sondern neben einander liegenden Köpfen der abgebrochenen Schichten gebildet, über die man hinschreitet wie über eine Reihe von Brettern, die man vertikal neben einander, mit ihren scharfen Kanten nach oben, zum Trocknen ausgestellt hat, wie oft in Sägemühlen zu geschehen pflegt. Beispiele von dieser Landform, die eine geringe Ausdehnung haben, kommen häufig vor, nämlich in solchen Theilen des Gebirges, wo die For- mation sehr zerstückelt und verworfen ist ; senkrecht stehende und oben flache Theile der Formation aber von grösserer Ausdehnung sind selten. Zu den letztern gehört der Theil des flachen Bodens im Tji-Tjolangthale, worin die Dörfer Bandar dengdeng, Tjigintung, Tjuruk u. s. w. liegen. Siehe oben Kap. 3 Seite 26 und Kap. 4 Seite 46. Zwölfte Form. Das Gebirge ist umgekippt, die Stellung der Schichten ist senkrecht oder nahe senkrecht , die Köpfe erheben sich Grup- penweis nebeneinander zu verschiedenen Höhen und die Lan dform besteht aus mehren, parallel neben einander emporragenden, schma- len und steilen Bergkämmen, die — durch wenig entwickelte, enge Thäler von einander getrennt, — oft abgebrochen sind imd sich dann Thurmartig erheben. Diese Thäler oder Schluchten zwischen den steilen Kämmen (nämlich den senkrechten Stücken der Forma- tion) sind dann gewöhnlich durch Erosion gebildet. Von dieser merkwürdigen Art der Lagerung ist mir nur ein ausgezeichnetes Beispiel bekannt, nämlich der Gcbirgswall, der das Plateau von Bandong auf seiner Westseite begränzt und daselbst von der 1200' tiefer liegenden Fläche von Radja mandala scheidet. *) Er verbin- det sich auf der einen Seite — in Ost-Nord-Ost — durch einen Sattelähnlichen Wulst mit dem Fusse des vulkanischen Berges Burangrang , geht auf der andern Seite — in Süd- Westen — in die schon oben Seite 37 erwähnte nördliche Djampangwand über und kann als die Fortsetzung dieser nördlichsten Erhebungslinie der Preanger Regentschaften betrachtet werden. Mehre, drei, vier •) Der jetzige Niveauunterschied zwischen den Flächen von Bandong und Radja mandala ist zum Theil erst durch eine Süsswasserformation hervor- gebracht , die das Becken von Bandong erfüllt , das vormals nicht viel höher gewesen sein kann, als die Fläche von liadja mandala. Parallelzüge liegen hier neben einander. Im tiefsten Grunde der Kluft, welche der Hauptfluss Tji-Tarum, 1663' tief! querdurch die Gränzkette hindurch gebrochen hat, um sich aus dem Plateau von Bandong einen Ausweg nach Kadja mandala zu bahnen , sieht man die Sandsteinflötze : L. 834 bis 839 perpendikulär neben ein- ander stehen, hier von Uiorit: L. 814 bis 817, anderwärts von Basalt- und ähnlichen Gängen : L. 821, 822 durchsetzt und zum Theil auf eine höchst merkwürdige Art verwandelt. Die Basalt- gänge, indem sie in Platten abgesondert sind und senkrecht stehen, zwischen senkrechten neptunischen Schichten, thun sich wie Theile des neptunischen Gebirges vor, denn, viele Schichten dieses letztern, die nicht selten eme gleiche Dicke mit dem Basalte, die zwischen 1 Zoll und 1 Fuss wechselt, haben, sind dermassen verändert, ge- frittet und krystallinisch geworden: L. 824, «bis^, dass sie kaum von den wirklichen Basalt- oder Phonolithplatten : i. 820 bis 823 zu unterscheiden sind, denen sie täuschend ähnlich sehen. Der tiefste Grund der Tji - Tarumkluft zwischen den beiden Ecken des durchbrochenen Sandsteingebirges : G.-Lanang auf der linken oder West-, und G.-Tjisampan auf der rechten oder Ost- scite, heisst Sangjang elut. Hier strömt der grosse, bald darauf scliiffbare Fluss durch eine Felsenge hindurch , die nicht breiter als 10 Fuss, aber wahrscheinlich sehr tief ist. An den Seitenwänden dieser furchtbar wilden und tiefen Schlucht ist es, wo man die schönsten Entblössungen des Gebirges findet, das vorherrschend aus Sandstein besteht und die Bergkämme zusammensetzt , die auf der rechten Seite der Kluft weiter nach Nord-Ost, in der llichtung zum G.-Burangrang streichen. Sie treten an der Oberfläche dadurch als gesonderte Züge hervor, dass Erosionsthäler , vielleicht be- günstigt durch eine ursprüngliche Zerspaltung oder Auseinander- klaffung des Gebirges bei seiner Aufrichtung, — zwischen ihnen ausgewaschen sind und werden von den Inländern an verschiedenen Pxuikten verschieden genannt : G.-Lanang, Tjisampan, Panendjoan, Kasor, Peti u. a. Im Gnmde der Spalte: Sangjang elut, sind die Sandstein- schichten 3 bis 5 mächtig, sie sind nicht vollkommen senkrecht, sondern in einem Winkel von 75 bis 80' aufgerichtet und sehr hart. (Sie streichen daselbst von West zu Nord , nach Ost zu Süd und fallen nach Süd zu West ein.) Da weichere Schichten zwischen ihnen 3 bis 5' tief und ausgewaschen sind, so stehen die Sandstein- flötze eben so mit ihren scharfen Kanten hervor und ähneln den ungleich gestellten Folianten eines l^ücherbretts , die abwechselnd vorspringen und zurücktreten. Siehe T. III. Figur 14. An einer Stelle nähern sich die scharf hervortretenden Kanten der Flötze bis auf 1 0 und durch diese Felsenenge stürzt die ganze grosse Wasser- masse des Tji-Tarum hindurch, um unterhalb des Thores gegen eine glatte Wand hochAvellend anzu schäumen , die ebenfalls aus aufgerichteten Sandsteinflötzen besteht. Die Trümmer eines Borg- falls haben an einer Stelle eine l^öschung gebildet, die es möglich 56 macht , herab bis an's "Wasser des tobenden Stromes zu klettern, das ausserdem durch kein Ufer von den steilen oder ganz senk- rechten Wänden geschieden ist. Es waren Schollen zerbrochener Sands teinflötze , aus denen noch einige Stümpfe von zersplitterten liäumen 10 bis 20' weit hervorragten, die mit ihnen so weit herab- gestürzt waren. Betäubt vom Krausen des wüthenden Stromes, beängstigt von der Furcht vor Einstürzen, nahm ich eine Barome- terbeobachtung, nachdem ich meine Instrumente an einem jener l^aumstümpfe aufgehängt hatte. Hiernach ist diese Kluft nicht weniger als 1663' tief. Die Sohle von Sanjang elut liegt näniHch 990', das Dorf Tjatjabang, auf der linken Seite der Kluft, ein- wärts von der durchbrochnen Kette, also noch im Hochlande, 2126', und die obere Ecke des durchbrochenen Gebirges (^Yegpass über den G.-Lanang vom genannten Dorfe nach dem Dorfe Gua) 2653' über dem ]Meere. Aus dem 21 OO' hohen Plateau Bandong bis hierher, hat der Tji-Tarum also, ungeachtet der geradlinigte Ab- stand, vom Tjuruk-Djompong an gerechnet, nur 7 Pf ähle beträgt, einen Fall von Uio', der zum Theil über senkrechte Stufen: Tju- ruk-Djompong, Lanang, Djukang raon, Alimun, vollbracht wird. Unter diesen ist der Tjuruk- Alimun (Staidi- oder Nebelfall) der grösste "Wasserfall auf der Insel Java, obgleich ilin, wie es scheint, ausser mir noch kein Europäer gesehen hat. Unter allen Querklüften Java's , die ich kenne, ist der Quer- durchbruch durch diese Lanangkette, Sanjang elut, die tiefste, eno-ste , Avildeste , schaudervollste und vom grössten Flusse durch- strömte, zu deren Sohle man, vom Dorfe Tjatjabang ausgehend, an der steilen Wand nur mit Gefahr hinabklettern kann. Alle Mühe aber wird durch die Aufschlüsse über den geologischen Bau, den man unten im tiefsten Grunde der Schlucht erhält, — gewisser- massen in den innersten Eingeweiden des Gebirges — reichlich belohnt. Auf der Aussenseite dieser Sandsteinzüge, nach der tiefer liegen- den Fläche von Radja mandala zu, treten schroffe Kalkgebirge auf, von denen einige zwar ganz isolirt stehen, selbst Pfeiler- oder Thurmartig in die Höhe ragen, wie der G.-]Mesigit, die meisten andern aber, wie der G. -Nungnang, Bundut, Awu, schmale, nämlich nur 3 bis 400' breite, aber Pfähle lang hingezogene Fels- kämme bilden , die an ihren Seitenwänden , sowohl auf der innern als äussern Seite, senkrecht oder beinahe senkrecht begränzt sind. Sie hängen nicht ununterbrochen zusammen, sind durch Zwischen- räume von einander getrennt, erheben sich aber überall in den- selben Abständen von der innern Sandsteinkette und reihen sich in einer fortgesetzten Lmie an einander, die mit diesen Ketten und dem Saume des Gebirges parallel läuft. Sie erscheinen wie durch ein geheimnissvolles Band an das Sandsteingebirge gefesselt, das sie überall in gleichen Entfernungen von demselben, auf der Aussen- seite begleiten. Enge, Kluftähnliche Thalspalten trennen sie auf ihrer innern Seite von diesen Sandsteinrücken , während ihr Fuss 57 auf der äussern Seite durch vorliegende Böschungen in die Fläche von Radja mandala übergeht. Sie verlaufen eben so wie diese Sand- steinketten, Avelche höher sind, erst in der Richtung von Süd- West nach Nord -Ost und biegen sich dann von G.-Bundut an in der Richtung von West nacdi Ost um. Es sind in der angegebenen Richtung die folgenden : G.-Nungnang, — dieser allein liegt auf der linken Seite der Tji-Tarumkluft, die folgenden auf der rechten, — G.-Batu gede, Gua, Bundut, Awu, welcher letztere sich in der Richtung nach Osten in's Plateau von Bandong herabsenkt. Von der Gegend an , wo sich dieser Zug von Kalksteinkämmcn nach Osten umbiegt, vom G.-Bundut an, erscheint er verdoppelt. In eini- ger Entfernung, nord^värts von diesem ersten Zuge nämlich, erhebt sich dort eine zweite Reihe von Kalkfelsen, die aus ganz isolirten, schroff und Thurmartig emporstrebenden, höchst pittoresken Massen bestehen , die parallel mit dem ersten von West nach Ost auf ein- ander folgen und diese Namen führen : G. -Kandjana, Tandjung, Mesigit , Karang paranten. Zwischen der letztgenannten nörd- lichen Reihe, die aus getrennten, Thurm artigen Felsen, und der erstgenannten südlichen, die aus Kammartig langen Felsen be- steht, führt die Poststrasse von Radja mandala aufsteigend nach Bandong hindurch, und liegt die Post Tjisitu. Der höchste Punkt des Weges ist 2367 hoch. Man sehe den gelblich-Aveissen, harten, dichten, Petrefactenreichen Kalkstein, Avoraus alle diese Felsen bestehen in L. Nr. S40 bis 863. Auf ihrer obern Fläche — Firste — sind die Kalksteinkämme, besonders der G. -Gua, Bundut und Aavu, die am wenigsten durch Zerstörung scheinen gelitten zu haben, zwar zackig-rauh, aber im Allgemeinen platt, — die obere Fläche geht mit einem rechten Winkel in die Seiten über, — die Schichtungsflächen, womit sie durchzogen sind und die bei den meisten derselben, z. B. dem G. -Gua in der Nähe der merkwür- digen Höhlen (Liang) Silanang und Tjikasang, eine deutliche, un- verkennbare Unterabtheilung der Bänke in Schichten von 8 a lO' Dicke zu erkennen geben, stehen vertikal und die vielen Höhlen, womit sie durchzogen sind, haben ihren Eingang auf der obern platten Fläche der Joche und dringen perpendiculär von oben nach unten, Schachtälmlich, in's Gestein. Die genannten Kämme von Kalkfels nämlich, sind aufge- richtete Bänke, — sie stehen senkrecht oder nahe senk- recht, mit ihrer schmalen Seite nach oben gekehrt und bilden die äussere Einfassung des eben so gestellten — auf dem Kopfe stehenden — Sandsteingebirges, dessen oberstes, horizontal liegendes Glied sie vormals waren.*) *) Dieses Gebirge und das ganze Plateau Bandong mit seinen Umgebungen, seinen neptunischen, vulkanischen und plutonischen, auf das Mannigfaltigste m einander greifenden Gebirgen ist in geologischer Beziehung so merkwürdig, aber auch so verwickelt , Formenreich , dass es nur in einer ganz speciellen Be- schreibung, die ich ihm zu widmen hoffe, genügend erörtert werden kann. 58 Das ganze Gebirge , oder besser der ganze Schichtenverein der Tertiärformatiün , den wir hier vor uns haben, muss also um volle 90 Grade umgedreht und aus der horizontalen in eine vertikale Stellung versetzt worden sein, so dass der Binichrand, der bei die- sem Ereigniss die eine Seite des Bruchstücks bildete, nun die Oberfläche des Landes geworden ist. Die Kalkbänke, die vor- mals die oberste 3 bis 40 O' mächtige Decke des Gebirges waren, sind nun der äusserste Zug der Bergketten geworden. Nicht immer wird die Thurmform der neptunischen Felsge- birge durch eine saigere Stellung der umgekippten Schichten her- vorgebracht , wie es in dem genannten Beispiele mit den Kalkber- gen vom G.-Nungnang bis zum G.-Awu der Fall war. Sie ist oft auch durch Zerstörung von vormaligen Kalkbänken veranlasst worden, die wahrscheinlich durch die Fluthen des Meeres und durch spätere Verwitterung so weit verschwunden sind, dass zwi- schen kleinern Trümmern und Überresten der ehemaligen Bank, die es umringen, nur ein dünnes Thurmförmiges Stück davon stehen geblieben ist. — Die an sich schon auf allen Seiten steil abge- brochene Bankform der java'schen Kalkfelsen musste eine solche Zerstörung begünstigen. Ein Beispiel dieser Thurmform ist der G.-Gamping bei Jogjakerta, der sich isolirt anderthalb Hundert Fuss hoch in der Ebne erhebt. Siehe die pittoreske Ansicht Gu- nung-Gamping in dem Atlas, der zu diesem Werke gehört. Auch vulkanische Felsen, die als Durchbruchsgestein im neptunischen Gebirge vorkommen, nehmen zuAveilen diese Thurm- form an. Dahin gehören viele Theile des trachy tischen Porphyr- gebirges, wovon das Plateau Bandong auf der Süd- Westseite be- gränzt ist, auf der linken Seite des Tji-Tarum, südwärts vom Tjuruk-Djompong, Distrikt Rongga. Der ausgezeichnetste von ihnen ist der Batu-Susun, den wir im 10. Kapitel des tertiären Gebirges näher betrachten werden. Siehe T. III. Figur 15, worm der ganze 500' hohe Fels von vorn und Figur 16, worin seine oberste Spitze von der hintern Seite abgebildet ist. Unterhalb dieser Spitze, vom Punkte ZU an hängt er nämlich dort mit dem Nord- gehänge des G.-Bulut zusammen. Als eine dreizehnte Form könnte man noch eine sehr re- gellose Lagerung anführen, in Gegenden, wo mächtige Gänge und selbst ganze Züge oder Stöcke von hypogenen , besonders vulkani- schen Gesteinmassen das neptuniche Gebirge durchbrochen, die Schichtung gestört und sehr complicirte, gemengt neptunische und vulkanische Verhältnisse hervorgerufen haben. Dies ist z. B. in den Gebirgen des östlichen Bantam nach der Wijnkoopsbai und deniG.-Salak zu, — ferner in den südwestlichen Gegenden von Ban- dong, in den Bergen rundum den G.-Tumpak rujung, in den nord- östlichen Landschaften von Tjidamar, wo die Thäler Tji-Meragan, 59 Tji-Kiiripan u. s. w. liegen, der Fall, wo viele mächtige Durch- brüche von hypogcnem Gestein gefunden werden, die mehr oder weniger hohe Kegelkuppen, Thürme, stumpfe Höcker, Wülste oder schmale Rippen bilden, zwischen Schollen des emporgehobenen und verworfenen Schichtengebirges, womit sie wechseln, — ferner in manchen Gegenden der nördlichen, zum G.-Gede hinüberschauen- den Djampangwand , wo sich scharfgespaltne Kippen an das Ge- hänge anlehnen und den einfachen, neptunischen Wandcharakter einseitiger Hebungen verändern und unkenntlich machen, dessen reinsten Typus wir im G.-Brengbreng,.im Südgebirge von Jogja- kerta u. s. w. kennen gelernt haben. — Da aber in dem Grade der Störung und in der Grösse des Antheils, den Eruptionsgesteine an der Zusammensetzung des neptunischen Gebirges genommen haben, keine bestimmte Gränzen zu ziehen sind, weil sie bald nur in dünnen Adern durch das Sedimentgestein gedrungen sind, bald als mächtige Stöcke oder Bergrippen in den Schichtenbau desselben eingreifen, so konnte eine fernere Eintheilung, Unterscheidung der Formen nach Typen um so eher unterbleiben , als auch die von uns bereits aufgezählten 12 Lagerungstj^en häufig in einander übergehn, — sich eben so oft unter einander verbinden , — als mit einander ab- wechseln und eben dadurch die grosse Mannigfaltigkeit der Land- und Bergformen hervorrufen. Doch wird man auch bei den zu- sammengesetztesten Verhältnissen gewöhnlich eine von unsern 12 Formen vorherrschend finden, am häufigsten wird man die fünfte und siebente antreffen und wird in den meisten Fällen aus der scheinbaren Regellosigkeit untergeordneter Störungen sehr bald den einen oder den andern der 12 Typen, als vorzugsweise Formbe- dingend für dieselbe Landschaft, herauszufinden vermögen. Die Höhe, zu der das neptunische Gebirge erhoben worden ist, überschreitet nur in den Preanger Regentschaften, namentlich in den Gegenden, die südlicher als der G.-Gede liegen und sich von der Wijnkoopsbai bis zum Meridian des Berges Sawal ausdehnen, oftmals die Region von 300 o', ja es kommen Theile des Tertiärge- birges an einzelnen Stellen dieser Landschaften, namentlich in den Umgebungen der Gebirge Patua und Tilu nahe bis zu 6000' ge- hoben vor ; in allen übrigen Gegenden Java's aber bleibt es gewöhn- lich unter 2000' zurück und hat in den meisten Fällen eine noch viel geringere Höhe. Sie werden daher eben so sehr von den Vul- kanen an Höhe überragt , als sie diese an horizontaler Ausdehnung übertreffen. So wie sie sich in letzterer Beziehung zu den Vulkanen, nämlich zu dem Räume, den alle Vulkane Java's zusammenge- nommen an der Oberfläche einnehmen, wie 4 zu 1 verhalten, so verhält sich auch die Höhe der vulkanischen Gipfel, wenn wir diese im Mittel zu 9500', die mittlere Höhe des neptunischen Gebirges aber zu 1900' annehmen, zu dem letztern ebenfalls wie 4 zu 1. Die häufige Wiederholung der 1 2 tertiären Landformen , ihre Verbindung mit einander, ihre Abwechselung mit Alluvialebnen und ihre Unterbrechung durch vulkanische Kegelberge machen 60 das grosse, gestaltenreiche Ganze der Insel Java aus, deren Con- iiguration und Höheentwickelung im Allgemeinen , — im Zusam- menhange aller einzelnen Land- und Eergindividuen , wir bereits im ersten Abschnitt von Abtheilung I. abgehandelt haben. (Siehe I. Seite 1 bis 72 nebst den Höhekarten Nr. 1 bis 12.) — Wälu-end wir dort die äussere Gestaltung allein betrachteten und, um uns die Form und Hölleverhältnisse zu versinnlichen und den Überblick zu erleichtern, — die Insel Java in acht verschiedenen Höhezuständen oder Entwickelungsphasen vorstellten, so war es in diesem Kapitel, worin Avir es versucht haben, uns mit der innern Formbedingenden Structur bekannt zu machen. I^apita V. Alter. — Fossile Thier- und Pflanzenwelt. „Niederschläge einer Avlirmern Gegendaus späterer Zeit können dieselben Überreste enthalten, welche in denen kälterer Gegen- den schon früher verschwunden sind." (H. G. BßONN, LetJuiea II. 793.) Um über das Alter unsrer Formation in Beziehung zu andern, bereits bekannten geschichteten Gebirgssystemen einigen Aufschluss zu erhalten, wollen wir zuerst die Thatsachen aufzählen, — das Material , die Fossilreste beschreiben und alsdann versuchen, Fol- gerungen daraus abzuleiten. Was die Thiere betrifft, so bestehen diese nach den bisherigen Bestimmungen in einer Suite von etwa 500 Arten: Crustaceen (11), Annulaten (7), einschaligen INIollusken (250), zweischaligen Mol- lusken (159), Echinodermen(2G) und Polyparien (40), nebst einigen unbestimmten Körpern, — also der Mehrzahl nach aus Conchylien, — die ich in den verschiedenen Schichtengruppen der Formation und den verschiedenen Gegenden der Insel Java ausgegraben und gesammelt habe. Sie befinden sich jetzt im Reich's-Museum für Na- turgeschichte zu Leyden ,, Wirbellose Thiere," und sind vom Con- servator dieser Abtheilung des INIuseum's, Herrn Dr. J. A. Herklots vorläufig bestimmt und in Inventar gebracht. Es ist mit seiner Erlaubniss, dass ich von diesen Bestimmungen Gebrauch mache. Die Gattungsnamen kann man, nach seiner Bemerkung, überall als richtig annehmen und die Bestimmung der Arten da, wo die Spe- ciesnamen ohne Fragezeichen angegeben sind. Manche von diesen waren von mir auf Java schon bestimmt worden. Ich werde zuerst eine systematische t;bersicht der Gattungen und Arten mitthcilen und dann , in einem zweiten Verzeichniss die topographische Verbreitung der fossilen Thiere in der Fonnation erörtern. — Die fossile Sammlung werde ich stets durch die Buch- Ol Stäben iy. P. (Nr. 1 — 508) kenntlich machen, zum Unterschiede meiner geologischen Sammlung von Java: L. (Nr. 1 — 1369), die sich in der mineralogischen Abtheilung desselben Museum's (Con- servator Dr. E. M. Beima) befindet. — In der ersten Liste, die hier unten folgt , zeigen die Ziifern hinter den Gattungsnamen die Anzahl der verschiedenen Arten {sjiecies) an, welche vorhan- den, aber noch nicht bestimmt sind; nur die Namen der mit Sicher- heit bestimmten Arten werden in diesem systematischen Verzeich- niss namhaft gemacht. In der zweiten, topographischen Liste wer- den die Arten genauer aufgezählt und die Nvmimern angeführt, unter welchen sie in der Sammlung vorkommen und im Inventar verzeichnet stehen (fast jede Art ist in mehren, die meisten sind in vielen Exemplaren vorhanden). Da eine luid dieselbe Art sehr oft an verschiedenen Lokalitäten gefunden wurde, so sind diese Fund- örter in der Sammlung und dem Inventar mit kleinen liuchstaben kenntlich gemacht, die hinter den Nummern stehen. Die Lokali- täten selbst sind nur im Inventar hinter jeder Nummer und ihren kleinen Buchstaben mit grossen Buchstaben A bis Z angezeigt, weil unter dieser Überschrift (A bis Z) die verschiedenen Fundörter in dem zweiten A^erzeichniss hier unten von mir beschrieben worden sind. lUü spiel: Die Baianusart Nr. 1 0 kommt in der Sammlung vor mit der Bezeichnung Nr. 1 0, a, b, c und d und im Inventar stehen (in der Spalte für die Lokalitäten) hinter 1 0, a : die grossen Buchstaben K, 10, b: II, 10, c: M, 10, d: P, welches anzeigt, dass die Exemplare a zu Tjidamar, h zu Tjilat eren, c zu Tjingum- but und d bei Lio tjitjangkang gefunden wurden, Avie man ausführ- lich wird beschrieben linden , wenn man in dem folgenden zweiten Verzeichniss die Buchstaben K, li, M und P nachschlagen will. Da es möglich ist, dass bei einer spätem, genauen Bearbeitung des Materials manche Nummern, die jetzt, nach der vorläufigen Bestimmung , als verschiedene Arten aufgeführt worden sind , in eine zusammengezogen werden müssen und andere dagegen , die jetzt zusammen unter einer Nummer liegen , in zwei verschiedene Arten gespaltet werden müssen , so wird eine spätere Berichtigung der folgenden Angaben , m Beziehung auf die lokale Verbreitung der Fossilreste in der Formation , nur dadurch möglich , dass der Bearbeiter der Sammlung hinter dem Namen einer jeden Species, die er beschreiben wiid, die Nummern und die kleinen Buchstaben der Nummern (10. a. b. c. u. s. w.) anführt, womit die Fossilreste gegenwärtig in der Sammlung und im Inventar (das den folgen- den Mittheilungen zu Grunde gelegt wird) verzeichnet stehen. Die Nothwendigkeit dieser Massregel spricht für sich selbst, und die Wichtigkeit einer genauen Sichtung der Lokalitäten wird einem jeden Paläontologen einleuchten, der den hauptsächlichsten Nutzen .seiner Wissenschaft, die Resultate, welche die Geologie daraus ab- leitet , nicht aus den Augen verliert. Nicht nur, dass eine und dieselbe Art, z. B. Baianus, Nr. 10, an ihren verschiedenen Fundörtern (a, b, c, d), lokalen Einflüssen 62 zufolge, denen sie unterworfen war, bedeutend variiren kann, — sondern es ist auch möglich, dass nicht alle Arten gleichmässig durch alle Theile der Formation verbreitet sind, — dass sich ge- Avisse Gegenden oder Schichtengruppen durch besondre Arten cha- rakterisiren , die in andern nicht vorkommen , — mit andern Wor- ten, dass das geschichtete Gebirge auf Java aus verschiedenen Etagen, Schichtengruppen, Abtheilungen besteht, die, wenn auch sämmtlich später als die Kreide, doch zu verschiedenen Zeiten ge- bildet wurden und deren Sonderung nur durch die Petrefacten, die sie umschliessen, möglich ist. Um solche Etagen zu erkennen und zu bestimmen und Verwirrung in den Lokalitäten zu vermei- den, müssen bei der spätem Beschreibung der Fossilreste die jetzi- gen Nummern des Inventar's, die ich, hier unten, bei den verschie- denen Lokalitäten anführen will, beibehalten werden. Die Wissen sc haft macht dies dem Bearbeiter der Sammlung zur Pflicht. 1. Systematische Übersicht der Gattungen und Arten. Crustacea: Cancer (canc.) 6, Leucosia 2, Conoplea 1, Baianus 2 Arten. — Annulata: Sabellaria 1, Scrpula 5, Karang Suriimbung (der Javanen) 1 Art. — Mollusca univalvia: Nautilus 1, Conus sulci- ferus Desh., Conus diversiformis Desh., Conus 24 andre Arten, Oliva Branderi Sow., Oliva 15 andre Arten, Terebellum convolu- tum Lm., Ancillaria buccinoides Lm., Ancillaria dubia Desh., An- cillaria 1 andre Art, Cypraea 6, Voluta 7, Mitra scrobiculata Defr., Mitra 2 andre Arten, Terebra 1, Buccinum costulatum Brocc, Buccinum 6 andre Arten, Dolium 15, Harpa 3, Cassis texta Bronn, Cassis cancellata Desh., Cassis 2 andre Ai-ten, Casidaria? 1, Strom- bus coronatus Defr., Strombus 10 andre Arten, Pterocera 1, Rostel- laria 3, Murex trunculus Bronn, Murex 10 andre Arten, Triton pyraster Desh., Ranella 1, Pyrula reticulata Lm., Pyrula 6 andre Arten, Fusus polygonus Desh., Fusus minax Lm., Fusus abbrevia- tus Desh., Fusus subcarinatus Desh., Fusus 8 andre Arten, Can- cellaria elegans Desh., Pleurostoma 1, Cerithium serratum Brug., Cerithium rusticum Desh., Cerithium convolutum Dch., Cerithium plicatulum Desh., Cerithium 3 andre Arten, Turritella fasciata Desh., Turritella 7 andre Arten, Turbo 1, Trochus mitratus Desh., Trochus agglutinans Desh., Trochus monilifer Desh., Trochus 7 andre Arten, Solarium plicatulum Desh., Solarium marginatum Desh., Solarium 1 andre Art, Delphinula 2, Magilus antiquus Lm., Sigaretus canaliculatus Desh., Natica glaucinoidcs Desh., Natica 5 andre Arten, Nerita 3, Ampullaria acuminata Lm. , Ampullaria 3 andre Arten, Paludina? 1, Cyclostoma.^ 3, Bulla lignaria Inn., Bulla 8 andre Arten, Parmaphorus 1, Patella costaria Desh., Pa- tella 1 andre Art, Dentalium 1. Noch nicht bestinunte Gattungen 63 von Univalven 38 Arten. — Mollusca bivalvia: Pholas \, Solen 2, Panopaea 2, Lvitraria 1, Mactra 1, Corbula 5, Teilina scalarioides Lm., Tellina 3 andre Arten, Lucina uncinata Desli., Lucina con- centrica Lm., Lucina 7 andre Arten, Sanguinolaria 1, Cyrena 1, Cyprina scutellaris Desh., Cytherea sulcataria Desh., Cytherea 13 andre Arten, Venus 14, Venericardia 2, Cardium granulosum Lm., Cardium 27 andre Arten, Isocardia 1, Area diluvii Lm., Area 14 andre Arten, Pectunculus 5, Chama gigas Desh., Tridaena 3, Mo- diola subcarinata Lm., Modiola lithophaga Desh., Mytilus 2, Pinna margaritacea Lm. , Pecten 17, Ostrea 4, Anomia 1, Terebratula bisinuata Lm., Terebratula 1 andre Art j Conglomeraten von Bival- ven, worunter besonders Cytherea, Cardium, Lucina, Corbula, Ostrea und Area in 14 verschiedenen Felsarten. — Echinodermata: Cidarites 2, Tripneustes 1, Temnopleurus 1 , Clypeaster grandiflorus Lm., Clypeaster 1 andre Art, Laganuml, Scutella3, Amblypygus 1, Spatangus 14. — Foraminifera (Cephalopoda Foraminifera d'Orb.) mehre Arten. — Polyparia: Turbinolia cuneata Goldf., Turbinolia 3 andre Arten, Sarcinula 5, Meandrina 2, Astraea 2, Calamopora 1, Agaricia lobata Goldf., Favosites 4, Madrepora 5, ? Madrepora 3, Fungiaß. Noch nicht bestimmte Korallen 8. — Haifischzähne, Art (Carcharias megalodon). 2. Topographische Verbreitung der fossilen Thiere in der Formation. Gruppirung derselben nach den Örtlichkeiten (A bis Z) , wo sie gefunden wurden. A.» Die Hügelzüge von West-Bantam, in der Nähe der Süd- küste, bestehen vorherrschend aus einem weichen, feinen, leicht verwitternden, kalkigen Sandstein: L. 380 — 383, 385, 386, der viele, aber schlecht erhaltene, zerbrechliche Meermuscheln, beson- ders Bivalven enthält. — Man sehe diese Reste, die besonders aus Cardium , Cytherea und Area - Arten bestehen , in den genannten Nummern der geologischen Sammlung nach. B. In den östlichen Gegenden von Süd-Bantam, die an die Preanger Regentschaften gränzen, kommen in der Nähe der Küste mächtige Bänke von dichtem, harten Kalkstein von meistens weiss- licher Farbe vor, — G.-Tanggil bei Sawarna und andre: L. 528 — 530. Manche Theile der Felsen : X. 531, sind voll von calcinirten Meermuscheln und Korallen der verschiedensten Art. Im erstge- nannten Kalk wurde gefunden : Cancer 5 . *) *) Jede Nummer hinter den Namen drückt — in Z. P. — eine verschiedene Species der Gattung aus, die da, wo sich der Speciesname nicht angegeben fin- det, noch nicht bestimmt ist. Sind den Nummern keine Buchstaben : a, b u. s. w. angehängt, so kann man daraus sogleich sehen, dass die Art an keiner andern Lokalität gefunden wurde. — Der Buchstabe L vor den Nummern deutet die geologische Sammlung an. 64 C In den östlichen und Küsten-nahen Gegenden von Djam- pang kiilon zwischen den Flüssen Tji-Karang und Tji-Kaso findet man — unter andern auch in den Umgebungen der Dörfer Palabuan und Landak — eine sehr Aveit verbreitete und über lOO' mächtige IJank, die aus ungleichförmigem, körnig - porösem Kalkstein und Kalkmergel: L. 711 — 714 von gelblich-bleicher Farbe besteht, viele Höhlen umschliesst und folgende Fossilreste enthält. Er wird durch Verwitterung sehr mürbe und bröcklig. Cancer 3. Cancer 4. Leucosia 6, b. Leucosia 1, a. Abdomen cancroidis 8. Baianus 11, b. Serpula 16, a. Conus 22, b. Conus 23, b. Conus 42. Conus 43. Valuta 72, a. Terebra S2, b: ähnlich der T. dimidiataLm. Tercbra 88, a. Kuccinum 89, d. Dolium 99. Dolium 100, a. Dolium 103, b. Dolium 104. Harpa 112, a. Eostellaria 133, Pyrula 147, a. Fusus 166, b. Trochus 189, a. Solarium 197, a. Ampullaria (ähnlich der celebensis) 213. Ampullaria 214. Noch nicht bestimmte Fnivalven 234, 240, 250, 254. Panopaea 272, ähnlich der P. Fajasii Goldf. Corbula276, ähnlich der C. rostrataLm. Teilina 283. TeUina286, b. Lucina 291, a. Venus 315, e. Venus 316, d. Venus 323. Cardium 330, e. Cardium 337. Cardium 346. Cardium 354, c. Cardium 356, b. Isocardia 359. Area 366, a. Area 375. Pectunculus 376, b: ähnlich dem P. angusticostatusLm. Pectunculus 379. Pecten 396, a: schön erhalten. Pecten 39 7, a: ähnlich demP. ornatusDesh. Pecten 400. Pecten 401. Pecten 402. Pecten 403. Pecten 405, c. Pecten 406, a. Terebratula bisinuata Lm. 412, b. Conglomerate von Bival- ven 420. Tenuiopleurus 431. Scutella 435. Spatangus 448, c. Tur- binolia 455, c: ähnlich der T. complanata Goldf. — In einer mehr landeinwärts, von der Küste weiter entfernten Gegend, nament- lich in den Hügeln bei Tanglar, besteht dieser Kalk, Avorin die hier aufgezählten organischen Reste vorkommen (eine Art von ,, Grob- kalk"), fast ganz aus mikroskopischen Organismen, nämlich aus verschiedenen Arten von Foraminiferen (Cephalopoda foraminifera d'Orbignyj , denen nur einzelne grössere Nummuliten u. a. Arten beigemengt sind; siehe die geologische Sammlung: L. 720 und vergleiche damit L. P. 453. Da Noch weiter im Innern, namentlich an der Ostgränze von Djampang kulon, in den Klüften des Tji-Soro und Tji-Kaso ist dieser Kalkmergel mehre Hundert Fuss tief durchschnitten. In der Richtung zwischen den Dörfern Tanglar und Ranipai dringen die genannten Klüfte herab bis auf ein vulkanisches Massengestein : iy. 721, 722, das im tiefsten Grunde der Klüfte zu Tage geht, also das Liegende des Kalkmergels bildet, der an den Berührungsstellen un- verändert ist. Vulkanisches Trümmergestein: L. 723 liegt hier mid da zwischen beiden. In dieser Gegend , am Tji-Kaso, sammelte ich im Kalkmergel: Strombus 126, b. Rostellaria 132. Trochus 189, b. Pecten 399, a. Pecten 406, b. E. Ini Innern des Distriktes Djampang tengah findet man gerade an der Gränze zwischen dem Kalkconglomerate (Grobkalke) und dem vulkanischen Gestein, — also zwischen dem Hängenden 65 und Liegenden , — lange Höhlen ausgewaschen , in denen unter- irdische Bäche strömen. Eine dieser Höhlen ist die Gua Tji- Kopea in der Nähe des Dorfes Dölög. — Das Liegende ist liier: L. 724, und das Hängende ist ein Kalkstein, ein weisslich-graues oder gelblich-bleiches Conglomerat, ein Meeruferprodukt, das ganz und gar aus meistens zertrümmerten Muscheln, Balanen, Korallen und Echinodermen-Fragmenten besteht: i. 725. — In diesem Kalke an der Decke der Höhle kommt vor (unzerbrochen) Terebratula bisi- nuata Lm. 412, a. An manchen Stellen aber besteht der Kalk vor- zugsweise, so nicht ausschliesslich aus Foraminif er en, die nur 7+ bis Ya Linie gross sind: 453. F. Zwischen Dölög und Sajaranten nordwärts von der vor- hin genannten Höhle : Bivalven verschiedener Art : Kreideweisse Schalen, zusannnengebacken in einem äusserst harten, feinen, schmutzig - grauen Sandstein , oft die ganze Masse des Gesteins "a 1 1 e i n bildend : 424. 0. Im Tji-Bimithale beim Dorfe Dugu (am Fusse der hohen Bruchwand G.-Brengbreng, — Distrikt Djampang tengah) m Mer- gel und Thonschichten , zwischen denen auch ein Kohlenflötz: L. 330 liegt, wurde gefunden: Lutraria 274, a. Unbestimmbare Bi- valven in mürbem, zerkrümelndem Mergel, der das Kohlenflötz unmittelbar bedeckt: 422. — In andern Schichten am Brengbreng- fusse: Conglomerat von kleinen glatten Bivalven, Cythereaarten, von Kreideweisser Farbe, die durch eine sehr feine schmutzig-graue Substanz sehr fest verkittet sind und so gedrängt liegen , dass fast kein Zwischenraum zwischen ihnen bleibt: 423. — In einer 390' höher liegenden Schicht der Brengbrengwand kommen die fossilen Pflanzen: L. 354 bis 364 vor. H. Im Innern von Djampang wetan ragt ein vulkanisches Bergjoch: L. 729 aus der neptunischen Gebirgsoberfläche empor, die hier etwa 3000' über dem INIeere liegt. Am Fusse dieses Joches, G.-Karang genannt, in Nord-Osten vom Distriktshauptorte Suka negara, findet man in Schichten von grauem plastischen Thon: Fungia 478 und zerbrochene Bivalven. 1. Im westlichen Theil von Tjidamar. — Die Kluft des Tji-Upi beim Dorfe Kolamperes (zwischen dem Brengbrengrande und dem Hauptorte Sindang baran des Distriktes Tjidamar) schneidet durch mürbe, bläuliche Kalksandsteine bis auf ein vulkanisches Liegen- des ein, das in der tiefsten Sohle der Kluft zu Tage geht. — Hier sind die mergeligen, thonigen, weichen, grauen Sandsteine voll von zerbrochenen Muscheln, unter denen man auch einzelne ganze findet: Cardium 330, d. Cardium 334. Pectunculus 377. K. Westlicher Theil von Tjidamar. — Das Hügelland, das von der Südküste an nach Norden zu ansteigt, nordwärts von dem Hauptorte ,, Sindang baran '^' des Distriktes und das von den Klüften der Bäche (Tji-)Kadu, Badak, Sadea u. a. durchschnitten ist, be- steht vorzugsweise aus sehr mächtigem, feinem, kalkigem Sandstein, Juiigiiuhn, Jiiva III. 5 66 der in frischem Zustande hart und bläuHch-grau ist, durch anfan- gende Ver-Nvitterung aber gelblich- oder Aveisslich-grau, weich, mürbe und mergelartig wird: i. 760. — Er ist sehr reich an wohl erhalte- nen Seethieren. Ausserdem konunt dort ein dunkelgraues, zum Theil sehr hartes, aber ungleichförmiges, sandsteinartiges Conglomerat, vor, das viele ^allkanische Steinbrocken enthält, — voll von JSIu- schelresten der verschiedensten Art ist und in manchen Gegenden fast nur Balanen in grosser Menge (Nr. 10) einschliesst. Leucosia 7, b. Conoplea 9. Baianus 40, a. Baianus 11, a imd c. — Surumbung 14, a und b, siehe Ä". k.; die Höhlung der Röhren ist mit sandsteinartigem Conglomerat angefüllt. — Serpula 16, b. Serpula 17. Serpula 18. Conus sulciferus Desh. 20, b. Co- nus 22, a. Conus 23, a. Conus 27, b. Conus 29. Conus 31. Conus 33, b. Conus 34. Conus 36. Conus 37, a: nebst Nr. 34 und vielen andern organischen Resten in grobem sandsteinartigen Conglome- rat von grauer Farbe. Oliva 46, d: in demselben Conglomerat. Oliva 48, b. Oliva 51. Oliva 52, b. Oliva 54, a. Oliva 56. Oliva 57. Oliva 59. Oliva 61. Terebellum convolutum Lm. 62. Cj^raea 66, b. Vüluta 72, d. Voluta 74. Yoluta 77. Voluta 78, a. Terebra 83, a. Terebra 87: in dem schon genannten, dunkelgrauen, harten Con- glomerat. Terebra 88, b. Terebra 89, c. Buccinum 91, a: ähnlich dem reticulatum Lm. : in demselben Conglomerat. Buccinum 92, b. Dolimn 97, a. Dolium 102, a. Doliuni 103, a. Dolium 105: die grösste der gefundenen Ai'ten , etwa y^ Fuss lang , in feinem wei- chem Sandstein von grauer Farbe. Dolium 106. Dolium 108. Do- lium 110, a. Die DoUumarten gehören in dieser Gegend zu den gemeinsten Fossilresten des Gebirges und kommen in grosser Indi- viduenzahl, doch meistens nur als Steinkerne, vor. — Harjia 111, a. Harpa 113. Cassis 112, b. Strombus 120. Strombus 124, b. Strom- bus 126, a. Strombus 129, a. Pterocera 130. Murex 137. Murex 139. Murex 144. Ranella 146, c. Pyrula 147, b. Pyrula 149. Py- rula reticidata Lm. 150, a. Pyrula 152. Pyrula 153. Fusus poly- gonus Desh. 154, b. Fusus 155, a. Fusus 163. Fusus 165. Fusus 166, a. Turritella 181. Turbo 184, b. Trochus agglutinans Desh. 188, c. Trochus 190, a. Trochus 191. Trochus 192, b. Trochus 193. Trochus monilifer Desh. 194, a. Solarium 197, b. Deli^hinula 199. Magilus antiquus Lm. 200. Natica 204. Natica 207. Nerita 210. Paludina? 215, a. Bulla 223. Parmophorus 227. Patella costaria Desh. 228. Patella sp. 229. Noch nicht bestimmte Univalven 231, 233, 241, 242, 244, 248, 251, 252, 253, 255, 256, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 267. — Solen 271, a: mit vielen andern Mu- schelrcsten in feinen, aber ungleichförmigen Sandstein eingebacken. Mactra 275. Telhna 282. Teilina 285. Lucina? 288. Lucina 290, b: mit vielen andern Arten in Gestein zusammengebacken. Lucina 291, b. Lucina 293. Lucina 294. Sanguinolaria 296: ähnhch der rugosa Lm. Cytherea 306 : nebst den beiden folgenden in dem mehrmals er^vähnten sandsteinartigen Conglomerat. Cytherea 307. Cytherea 308. Cytherea 312, a. Venus 315, c. Venus 316, a. Ve- 67 nus 317, b. Venus 322. Venus 325. Venus 326, a. Venericardia ? acuticostata Lm. 328. Venericardia 329, b. Cardium 330, b. Car- diuni 331. Cardium 340. Cardium 342. Cardium 343. Cardium 345. Cardium 347. Cardium 348. Cardium 350. Cardium 351. Cardium 354, b. Cardium 355. Cardium 356, a. Cardium 360. Area 363: in der harten sandsteinartigen Brezzie, an manchen Stellen vorherr- schend und in ungeheurer INIenge, gut erhalten. Area 364. Area 366, b. Area 374, a. Pectunculus 376, a: ähnlich dem angusti- costatus Lm. — Pectunculus 378. Pectunculus 380: nebst dem Fragment eines Abdrucks von einer sehr gTOSsen Muschel. Mytilus 388. Pecten 390. Pecten391,b. Pecten 392, a. Pecten 393, b. Pecten 396, b. Pecten 397, b: ähnlich dem ornatus Desh. Pecten 398, b. Pecten 399, c. Pecten 404, a. Pecten 405, b. Ostrea 409. Ostrea 410, e. Terebratula 413. Conglomerate von Bivalven, beson- ders Cardiumarten 419. Noch nicht bestimmte Bivalven 425. Ci- darites 429. Tripneustes 430. Clypeaster grandiflorus Lm. 432, b. Spatangus 440. Spatangus 441. Spatangus 442, b. Spatangus 443. Spatangus 446. Spatangus 448, a. Spatangus 452, a. Turbinolia 455, b: ähnlich der complanata Goldf. Turbinolia 457, c. Turbi- nolia 458. Fungia 480. Abdruck eines unbestimmten Körpers, dessen Oberfläche eine ablösbare Kruste bildet und in lauter kleine, regelmässig - Oeckige Stücke getheilt ist : 498. Haifischzähne, Car- charias megalodon : 499. Ein langer, % Linien dicker, knochen- artiger Körper, der an der Seite mit rückwärtsgekehrten , sägef ör- migen Stacheln versehen ist, 500 : ähnlich dem Lomatoceras Bronn Leth. p. 55. tab. 1. fig. 13. — Zwei cylindrische, an einem Ende knollenartig verdickte Körper: 507. K« k* An der Südküste von Java, namentlich des Distrik- tes Djampnng kulon findet man ostwärts von der Halbinsel Gen- teng (Udjung-Andjol), etwa in der Mitte zwischen Udjung-Tji- karang und Udjung-Gua uruk, die Mündung (Moara) des klei- nen Baches (Tji-) Kaiapa oder Kaiapa tjondong. Vor und zur Seite dieser ,,Moara-Kalapatjondong'' liegt eine Korallenbank, ein breites Riff, Karang itam genannt, das nur einen Theil des Saumes von Korallenriffen ausmacht, die (an den Flussmündungen unterbrochen) sich Meilenweit vor dieser Gegend der Küste hin- ziehen. An einer Stelle des ,, Karang itam,'' die ziu Fluthzeit 8 Fuss hoch mit Wasser bedeckt und auch zur Ebbezeit noch so hoch von der Brandung überschäumt ist, dass man über die durch- löcherten, zackigen Klippen nur mit Gefalu- zu der Stelle schreiten kann, — dort allein und nach den Versicherungen der Einge- bornen sonst nirgends an den Küsten der Lisel Java lebt ein Schalthier, dessen rölu-enförmige, mehre Fuss lange Gehäuse einen Theil des Felsen (des Riffes, der Korallbank) ausmachen und den Namen Karang-Surumbung fuhren . *) Diese Röhren stehen in *) In der Sundasprache heisst Surumbmiff : Köcher, Röhre und Karang . 5* 68 aufrechter, Avenig gebogener Stellung — wie Orgelpfeifen — so dicht o-cdrängt neben einander, dass sich ihre Anwesenheit auf der Fels- oberfläche (die sie bilden) nur durch das Gefühl an den vielen kleinen Löchern (den Ofiiiuiigen der Eölu-en) erkennen lässt, wäh- rend che schäumende Brandvmg nur selten dem Auge vergönnt, einen deutlichen Blick in die Tiefe zu werfen. Ihrer gedrängten Stellung wegen und wahrscheinlich auch , weil sie an ihrer Basis auf dem unterliegenden Fels festgewachsen sind, mussten die Exemplare, die ich mir verschaff'te, mit Gewalt abgeschlagen , her- ausgehackt, herausgebrochen werden, wodurch ich'nur Bruch- stücke erliielt , wovon die längsten 2 Fuss lang waren und an ihren beiden Enden eine fast vollkonunen gleiche Dicke hatten. Die Yer- schmälerung dieser Stücke nach unten zu war so unbedeutend , in Fusslangen Exemplaren fast gar nicht bemerkba,r, dass die ganze Röhre bis zu ihrer Basis, wo sie auf dem Boden der See an Felsen oder Korallen festwurzelt, wenigstens vier bis fünf Fuss lang sein muss. In etwa 50 Exemplaren, die es mir gelang abzubre- chen, war nirgends die Spur eines lebenden Thieres zu finden. Alle Kammern der Köhren waren leer und trocken. Ich vermuthete aus diesem Umstände, dass die Thiere, die doch in der obersten, offen stehenden Kammer zuletzt gewohnt haben mussten, diese Kammer verlassen hatten oder abgestorben waren zur Zeit als, durch ilire in der Richtung nach oben zu immer weiter fortschreitende Bauart, die Röhren endlich so lang geworden waren, dass sie die Oberfläche des Wassers erreichten, wo sie bei sehr niedriger Ebbe zuweilen mit der Luft in Berührung kommen mussten. Röhren mit leben- den Thieren wird man also Avahrscheinlich im tiefern Wasser zu suchen haben. *) Die lebenden Exemplare von Karang itam kom- men unter Nr. 1 5 in der Sammlung \oy. Fossil habe ich die Ge- häuse nur in 2 bis 4 Zoll langen Fragmenten gefimden, in den mürben Sandsteinschichten der Gebirge bei Sindang baran des Distriktes Tjidamar, welcher ostwärts unmittelbar an die Gegend gränzt, wo sich die lebenden finden. Siehe die fossilen unter Nr. 14 a mid b : die Scheidewände sind zerbrochen und die Röhren mit Sandsteinmasse gefüllt (in Steinkerne verwandelt). Beschreibung des Karang-Surumbung, der wahrscheinUch eine, dem Vermetus am nächsten stehende, neue Gattung (der M. Trachelipoda phytophaga) bilden wird. — Die Beschreibung und Abbildung: T. III. Surumbung Figur 1 — 9 wurde von mir, auf Java, nach den lebenden Exemplaren ent- worfen. Testa adulta elongata, tiihulosa, recta aut suhßexuosa, e partihus lateralibus septorum concreta, inde concentrice lamellosa Fels, besonders Korallfels, also zusammen : Felsköcher oder röhrenförmiger Fels. A. d. V. *) Alle Bemühungen , die sich die Eingebornen gaben, mii- das Thier zu verschaßen, blieben fruchtlos. A. d. V. 69 et stratißcata , crassa , extus transversim striata et suhanmdatim riigosa et aspera, saepius suhtuherculosa et inaequalis, tutus lae- cissrma, nitida; — ftesta junior ad hasin inßmani attenuata et? spiraliter torta ; J — septa transversa remota , imperforata, tenuissima, tubuloso-liemisphaerica ( cupuliformia ) , se inmcem am- plectentia ( superiora inferioribus incumhentiaj ; partes laterales in testam concretae; hasis fseptorumj lihere prominula, clausa, hemi- sphaerica , papyraceo - tenuissima , fragilis , 7'arius heniisphaerico- conica et suhobliqua; — hahitus orthoceratito'ides, sed sipho nullusl — Die Dicke der Röhren (der ganze Durchschnitt derselben) wechselt von 8 bis 14 Linien und beträgt am häufigsten 10 bis 12; die Dicke der Schalen wechselt von y+ bis 2 und beträgt am häu- figsten 1 bis 1 y4 pariser Linien. Die innern Kammern, Fächer, haben eine diametrale AVeite von 6 bis 7 (selten bis 8 und 9) Linien ; ihre Länge aber, nämlich der Zwischenraum zwischen den einzel- nen Scheidewänden , der Längerichtung der Röhren nach , ist sehr ungleich und wechselt zwischen '/^ bis 2 Zoll, während die oberste, offen stehende Kammer, worin das Thier zuletzt gewohnt haben muss, oft 3 Zoll lang ist. — Am häufigsten sind die Röhren gerade, oder nur schwach gebogen wie Figur 1 ; selten sind sie stärker gebogen und ähnlich wie aufgeblasene, dünne Därme gedreht , wie Figur 2 ; nur Einmal sah ich die abweichende Fonn Figur 3. — In Figur 4, 5, 6, 7, 8 sind die Stücke schief gestellt und in der Stel- lung abgebildet , um in ihren untern , abgebrochenen und desshalb offen stehenden Theil hineinsehen zu können ; man sieht daselbst das stumpfe, untere Ende der ineinander steckenden Röhren- oder Dutenförmigen Gehäuse ; bei Figur 6 und 7 ist dieses halbkugelige Ende unzerbrochen , also geschlossen , bei Figur 5 ist es halbzer- brochen, um in das Innere sehen zu können ; — dasselbe Exemplar 5 ist in Figur 4 noch mehr horizontal gelegt , um noch tiefer hin- einblicken zu können; man sieht innerhalb der ersten gebroche- nen Dute noch eine zweite, die unzerbrochen ist, während man in dem schief abgeschlagenen Stücke Figur 8 vier solche Duten er- blickt: die imierste derselben ist unversehrt, die zAvei darauffolgen- den sind zum Theil zerbrochen und von der äussersten vierten sind hinter dem untern Rande der dritten nur noch ein Paar eckige Fragmente vorhanden. In Figur 3 sieht man zwei Kammern am obern Ende einer Röhre, die eine Dute ist, halbzerbrochen und von der andern ist nur noch ein kleines Fragment vorhanden. — Fig. 9 stellt den Längendurchschnitt des Theils einer Röhre dar, um deren Bau zu versinnlichen. Indem sich Jimmerfort eine neue Dute, — die eigentliche Schale des Weichthiers — an die innere Fläche der vorigen, untern Dute anlegt, — wahrscheinlich dadurch, dass das Thier höher hinaufrückt und einen leeren Raum , von der Grösse der jetzigen Kammern, hinter sich zurücklässt, wird die äussere, röhrenförmige Schale gebildet; diese besteht also aus langen, schief von innen nach aussen laufenden, röhrenförmigen Blättchen, 70 welche da, avo sie sich endigen, auf der Aussenfläche einen Streifen, eine kleine ringförmige Erhabenheit : * * * auf Figur 9, bilden. Doch sind die ringförmigen Streifen der Aussenfläche viel zahl- reicher und gedrängter, als die Innern Scheidewände (Duten), die ungleich Aveiter von einander entfernt stehen. Während die äussere Fläche demzufolge rauh ist, so ist die innere Fläche und das ganze Ende der Duten vollkommen glatt. ]\Ian kann die höchst einfache Structur dieser röhrenförmigen Gehäuse mit Nichts besser vergleichen als mit halbirten Eier- schalen, etAva Tauben- oder klemen Hühnereiern; — Avenn man diese weitläufig ineinander steckt und dadurch eine so grosse An- zahl derselben mit einander verbindet, dass sie zuletzt eine Röhre bilden, so hat man den Tj'pus unsrer JNIolluskenAvohnung. Natürlich konnte nur immer eine von den Schalen, nämlich die oberste, jüngste (zu gleicher Zeit) belebt sein, wälirend die lange Reihe aller andern, als todte, leere Gehäuse hinter dem sich A'oraus bewegenden Thiere zurückbleiben mussten; dadurch hätte sich die Röhre in's Unendliche A-erlängern müssen, wenn das Thier nicht an der Oberfläche des iNIeeres, sobald sein Gehäuse diese Höhe er- reicht hatte, in Berührung mit der Luft getreten , dadurch seinen Tod — , so Avie der Fortbau der Röhren sein Ziel gefunden hätte. Sollte nicht Amplexus coralloides Soav. (Bronn, Syst. d. ur- weltl. Pßanzenthiere u. ConclnjUen p. 8 t. 1 fig. 13) eher zu unsern Surumbung gehören, als zu Cyathophyllum flexuosum Goldf., als dessen SpionjTii ilin Bronn in der Lethaea p. 50 anführt? — Von den Anneliden , namentlich von den dickern Serpulaarten der fossi- len Sammlung Nr. 16,17 und 1 S ist der Surumbung durch seinen Bau generisch und deutlich unterschieden ; A^erAvandt aber ist er mit dem — ganz und massiv in Kalkspath A^erAvandclten — Con- chyl Nr. 200, das Herr Herklots mit dem Namen jNIagilus anti- quus bezeichnet hat und das in den Gebirgen A'on Tjidamar \'or- kommt, ferner mit einem Yermetus, den ich nur lebend an der Südküste gefunden habe, der aber A'iel kleiner und spiralförmig geAVunden ist. Ton vielkammerigen ^Muscheln (]M. cephalopoda), die durchbrochene ScheidcAvände, nämlich einen Sipho haben, konunt auf Java nur ein fossiles Beispiel vor, der Nautilus Nr. 19, und nur ein lebendes, die kleine Spirula Peronii Lamck., Avelche die Sundanesen Turutus (Hörn) nennen und welche an der Süd- küste der Preanger Regentschaften in grosser ]\Ienge gefunden wird. *) Mi. ^Mittlerer Theil A'on Tjidamar. — In diesen Gegenden besteht das nach Norden anst^ende, Aon den ungeheuren Klüften des Tji-Damar, Tji-Taon und andrer Bäche durchschnittene Ge- birge aus wechselnden Schichten von Thon , INIergel und Aveichen oder hartem Sandstemen, die fast alle eine hellgraue Farbe haben : *) Auch diese und andere lebende Arten habe ich der Vergleichung halber gesammelt und im Museum zu Leyden dejjonirt. 71 L. 763 — 770 und (besonders Z. 76S und 769) sehr reich an Petre- facten smd. SoAvohl die Gebirgsniassen , die zwischen den beiden Orten Sindang baran und Tjitaon Hegen, als die, welche sich von erstgenanntem nach Westen und vom letztgenannten nach Osten fortsetzen und welche überall von der Südküste an nach Norden zu höher werden, bestehen aus gleichen oder sehr ähnlichen Gestein- schichten. Nordwärts vom Dorfe Tjitaon Avurden, besonders an der westlichen Seite der gleichnamigen Bachkluft ausgegraben : Cancer (canc.) 1. Cancer 2. Leucosia 6, a. Leucosia 7, c. Ba- ianus 11, f: gewachsen auf Trochus agglutinans, und Nr. 11, g: eme sehr grosse Varietät. Serpula 1 3, b : ähnlich der dentifera Lm. Conus 45. Oliva 46, b. Oliva 5S. Buccinum 93. Dolium96: grosse Art. Dolium 97, b. Doliuni 98. Dolium 102, b. Dohum 107. Harpa 111, b. Harpa 112, b. Turritella 180. Trochus agglutinans Desh. 188, d. Trochus 190, b. Trochus 192, a. Trochus monilifer Desh. 194, b. Magilus antiquus Lm. 200. Bulla 225, b. Noch nicht be- stimmte Univalve 266. Corbula 280: mit angebohrten Löchern. Lucina 290, a. Lucina 295, b. Cytherea 311. Venus 315, d. Venus 316, c. Cardium 330, c. Cardium 339. Cardium 354, a. Mytilus? 387. Pecten 395. Pecten 399, b. Ostrea 410, d: in kalkigem Sand- stein. Cidarites 428. Clypeaster grandiflorus Lm. 432, a. Clypea- ster 433. Laganum 434. Scutella 437. Amblj^Dygus 438. Spatan- gus 439. Spatangus 442, a. Spatangus 444. Spatangus 445. Spa- tangus 447. Spatangus 448, b. Sj)atangus 449. Spatangus 450. Spatangus 452, b. Turbinolia 455, a: ähnlich der complanata Goldf. Turbinolia 457, b. ]fl. Östlicher Theil von Tjidamar. — Auf der westlichen Thalseite des Tji-Ngumbut, der in den Tji-Laju fällt, zwischen den Dörfern Tjitaon und Tjiringin, kommt ein bläulicher, durch Zer- setzung gelblich gewordener, mürber Kalksandstein vor, der voll von Muschehi ist : Baianus 10, c. Buccinum 91, c: mit vielen andern Muschehi im Kalksandstein. Cytherea 312, b. Conglomeraten von Bivalven, besonders Ostrea 418. HT. In den Bänken von weissem , hartem Kalkstein , welche auf der Gränze von Radja mandala die äussere Einfassung der west- lichen Bergzüge A^on Bandong bilden und welche im Catalog der geologischen Sammlung: L. 840 — 863 charakterisirt wurden, z. B. in den Umgebungen der Post Tjisitu: L. 856 — 863, Averden Ab- drücke von Conchylien und Korallen gefunden , von denen AA'egen der Härte des Gesteines aber nur Avenige in einem unzerbrochenen, bestimmbaren Zustande herauszukriegen sind. In diesem selir har- ten, oft ganz spathigen Kalke, von Tjisitu bis Batu gede, in einer Höhe von 2000 bis 2500' kommen vor: Turritella 183. Trochus mitratus Desh. 185, b. Noch nicht bestimmte Univalve 236, Pecten 392, b. Pecten 394. Conglomeraten von Bivalven, beson- ders Cardium 421, Calamopora 467, b. Favosites 470. Favosites 72 alveolata Goldf. 471. Favosites 472. Noch nicht bestimmte Koral- len 494 und 495. O. Der südwestliche Theil des 2100' hohen Plateau's von Bandong — nämlich der Distrikt Eonga , auf der Südseite der Tji- Tarumkluft zwischen dem ersten (Wasserfalle) Tjuruk-Djompong und dem Durchbruche durch die Gränzkette zwischen Bandong und Eadja mandala, — ist in Süden begränzt von einer Art von ,,Sub- apenninengebirge/' das sich dem Gehänge emes höhern, noch weiter südwärts gelegenen, zum Theil ^allkanischen Joches anlehnt. Die- ses Vorgebirge besteht von Lio tjitjangkang an westwärts bis zum Gunung-Sela aus Schichten von Thon und bläulichen weichen, oft mergelartigen Sandsteinen: L. S73 — 876, die ausserordentlich reich an vorzügHch gut erhaltenen INIeerconchylien sind. — Besonders die seitlichen Gehänge der Tji-Lanangkluft, aufwärts bis zur Wand des G.-Sela bieten eine reiche Fundgrube an; ja schon der Bach hat Adele von den Fossilresten herausgespült, die man nun in sei- nem Bette zerstreut findet. Nautilus 19, a: ähnlich dem simplex Sow. Conus sulciferus Desh. 20, a. Conus 24. Conus 25. Conus 26, a und b: ähnlich dem ponderosus. Conus 27, a: die grösste von den gefimdenen Arten dieser Gattung. Conus 28. Conus 30. Conus 33, a. Conus 40. Oliva 46, c. Oliva Branderi Sow. 47. Oliva 48, a. Oliva 49. Oliva 50. Oliva 53. Oliva 55. Ancillaria buccinoides Lm. 63. Ancillaria dubia Desh. 64. Ancillaria 65. Cypraea 66, a. Cj^jraea 67. Cj'jDraea 68. Cypraea 69. Cj^Draea? 70. Cypraea 71. Voluta 72, b. Voluta 73. Voluta 76. Voluta 78, b. Mitra 80. Mitra 81. Terebra 82, a: ähn- lich der dimidiata Lm. Terebra 84. Terebra 85, a. Buccinum costu- latuni Brocc. 90. Buccinum 94. Dolium 101, b. Die Schalen der Doliumarten von dieser Gegend sind gut erhalten , während sie in Tjidamar {K.) nur Steinkerne hinterlassen haben. Dolium 110, b. Cassis 115. Cassis texta Bronn 1 1 6, b. Cassis cancellata Desh. 117. Strombus coronatus Defr. 119: von allen gefundenen Univalven die grösste, bis 1 Fuss lang. Strombus 121. Strombus 122. Strombus 123. Strombus 125. Strombus 127. Strombus 129, b. Rostellaria crassüabrum Desh. 131. INIurex 134: grosse Art. Murex trunculus Lin. 135. Murex 138. Murex 140. Murex 141. Murex 142. Mu- rex 143. Triton pyraster Desh. 145. Ranella 146, a. Pyrula 148. Fusus polygonus Desh. 154, a. Fusus 155, b. Fusus 156. Fusus minax Lm. 157: kleine Varietät, gemein. Fusus 158. Fusus abre- viatus Desh. 159. Fusus subcarinatus Desh. 160, a: ist in dieser Gegend nächst Nr. 179 unter den fossilen Resten die gememste. Fusus 161. Fusus 162. Fusus 164. Cancellaria elegans Desh. 167. Pleurostoma 168: ähnlich der babylonicum Lm. Cerithium serra- tum Bruguiere 169, a: die grösste gefundene Art dieser Gattung. Ceritliium 171. Cerithium rusticum Desh. 172. Cerithium convolu- tum Desh. 173. Cerithium 174: kleine Art. Cerithium plicatulum Desh. 175: kleine, sehr gemeine Art. Turritella 176. Turritella 177, a. Turritella 178. Turritella fasciata Desh.? var. 179: der 73 rotifera Desli. ilhnlich, nur dass die radförmigen Spiralleisten dop- pelt sind ; sie ist in dieser Gegend von 2 5 0 0 bis 3 0 0 o' über dem Meere diegemeinste Muschel von allen undkommt in manchen mürben Sand- steinen in solcher Menge vor, dass man ganze Körbe damit füllen kann. Turritella 182: ähnlich der terebra Lm. Trochus 186. Tro- chus agglutinans Desh. 188, b. Sigaretus canaliculatus Desh. 201. Natica glaucinoides Desh. 202. Natica 205: ähnlich der mamilla. Natica 206, a. Nerita 208: ähnlich der plicata. Nerita 209. Bulla 221. Bulla 222. Bulla 224. Bulla 225, a. Bulla 226. Noch nicht bestimmte Univalven 239, 243, 247, 249, 257 und 258. — Solen 270. Panopaea? 273. Lutraria 274, b. Corbula 278: in grosser Menge durch Sandsteinmasse zusammengebacken. Corbula 279: mit ange- bohi-ten Löchern. Tellina scalarioides Lm. 281. Tellina 284. Lu- cina uncinata Desh. 287. Lucina 290, c. Lucina 292, Cyrena 297. Cyprina scutellaris Desh. 298, b. Cytherea sulcataria Desh. 299. Cytherea 300. Cytherea 301. Cytherea 303. Cytherea 304. Cytherea 305. Cytherea 308, b. Cytherea 310. Cytherea 313: nächst Chama (381) die grösste gefundene Bivalve, von % Fuss im Durchmesser. Yenus 314: grösste Ai't, von 3 Zoll Durchmesser. Venus 315, b. Venus 316, b. Venus 317, a. Venus 318. Venus 319. Venus 320. Venus 321. Venus 324. Venus 327. Cardium 332, a. Cardium 335. Cardium granulosum Lm. 336, a. Cardium 341. Cardium 344. Cardium 349. Cardium 352. — Cardium 358: ganz in Kalkspath verwandelt. Area diluvii Lm. 361. Area 367. Area 368. Area 369. Area 370. Area 371. Area 372. Area 373. Chama gigas Desh. 381. Tridaena 382: kleinere Ai-t. Tridaena 383: sehr grosse Art. Tri- daena 384. Modiola subcarinata Lm. 385. Modiola lithophaga Desh. 386. Pectcn 405, a. Ostrea 407: ähnlich der angusta Desh. Ostrea 408: ähnlich der crista galli L. Ostrea 410, b: zusammengebacken in grauem Kalksandstein. Conglomeraten von Bivalven, besonders Cytherea 414: Kreideweisse Schalen in einem grauen mergeligen Sandstein eingebacken. Scutella 436. Turbinolia 457, a. Fungia 475, a: ähnlich der patellaris Lm. Fungia 476. Noch nicht be- stimmte Korallen 488 und 489. Dergleichen 490: auf der Ober- fläche der Felsen hervorstehende Figuren. Dergleichen 491 : Schach- telhalmartig gestreifte, dicht zusammengedrängte Cylinder. Unbe- stimmte Korallen 492 und 493. Ein grosser kugelförmiger Körper, in dem, von hartem sandsteinartigen Congiomerat umschlossen, ein Exemplar von Strombus coronatus zu stecken seheint 501. Ein grosser, fast vollkommen kugelrunder, sehr schwerer Körper von glatter Oberfläche und schwarzblauer Farbe 502. Ein grosser, von Gewicht schwerer, platt-kugeliger Körper, dessen durch Spalten in Felder eingetheilte Oberfläche auf der einen Seite dem Bauchstück eines Krebses, auf der andern den Feldern einer Schildkröte gleicht 503. Ein kugelrunder, schwerer, unten plattgedrückter Körper, der Cerithien umschliesst 504. Zwei röhrenförmige Körper, den Röhrenknochen grosser Thiere ähnlich 506. Eine Menge kleiner, zum Theil sehr kleiner, doch zierlicher 74 und gut erhaltener Arten der Gattungen Cerithium, Turritella, Pleurostoma, Oliva, Ovula, Volvaria, Marginella, Voluta, Mitra, Fusus, Buccinum u. a., welche in diesem Gebirge in grosser An- zahl vorkommen, liegen jetzt in der Sammlung noch vmtereinander vermengt. TP, In der östlichsten Gegend dieses Vorgebirges kommt eine Kalkbank vor, die eine vrellig - hügelige Oberfläche bildet. Sie be- steht theils aus einem ungleichförmigen porösen, gelblich-braunen, festen Kalkstein, theils nur aus Kalkstein trümmern (Schutt): L. 864 bis 872. Beide sind sehr reich an Fossilresten, besonders der Schutt, der bei Lio tjitjangkang gegraben und zum Kalkbren- nen verwendet wird , und zwischen dessen Trümmern eine Menge Conchylien und Korallen zerstreut vorkommen. Freilich findet man zwischen vielen zerbrochenen Individuen nur einzelne unbe- schädigte. Manche grosse Blöcke scheinen ganz und gar aus Ko- rallen zusammengesetzt. Baianus 10, d. Baianus 11, d. Serpula 13, c (? dentifera Lm.) Conus 41. Strombus 128. Fusus subcarinatus Desh. 160, b. Ceri- thium serratum Brug. 169, b: die grösste der gefundenen Arten dieser Gattung, welche nur an diesem und dem vorigen Orte (0) beobachtet wurde. Cerithium 170. Trochus mitratus Desh. 185, a: wovon ein Exemplar ganz in Kalkspath verwandelt ist. Delphi- nula 198: ähnlich der laciniata Lm. Ampullaria acuminata Lm. 211. Ampullaria 212. Paludina? 215, b. Cyclostoma? 216. Cyclostoma? 217: sehr häufig, doch nur als Kern, in Kalk und Kalkspath ver- wandelt vmd auch diese zerbrochen. Cyclostoma? 218: ebenso. Lucina concentrica Lm. 289. Cardium 338. Area 365. Pinna mar- garitacea Lm. 389, b. Sarcinula 462. Maeandrina 463: ähnlich der labyrinthica Lm. Astraea 466. Agaricia lobata Goldf. 468. Favosi- tes (Columnaria) 469. Sarcinula 473, a: ähnlich der perforata Lm., zum Theil ganz in Kalkspath verwandelt. Madrepora 474. Fun- gia 475, b: ähnlich der patellaris Lm. Madrepora 481, b. Madre- pora? 482. !*• p« In dem Vorgebirge, das sich vor dem Nordfusse der nördlichen Bandong'schen Vulkankette hinzieht, kommt in der Richtung nordwestwärts vom Berge Burangrang, beim Dorfe Tjam- paka, unterhalb dem grössern Dorfe Taringgvil (zwischen Wanajasa und Purwokerta) schwarzbrauner, bituminöser, kohlensaurer Kalk vor, der gerieben oder geklopft einen stinkenden Geruch verbreitet. Er ragt in zwar zerbrochenen , zerrissenen , aber mächtigen Bänken empor, die fast ganz aus Korallen und Annulaten der verschieden- sten Art zusammengesetzt sind : L. 900 — 9 12. Den meisten An theil an der Zusammensetzung dieser Felsen nimmt: Sabellaria - Art Nr. 12, ähnlich der crassissima Lm. ^9 Nordwärts von dem kolossalen Thurmfelsen des trachyti- schen Porphyrgebirges Gunung-Parang, etwa in der Mitte zwischen den Vulkanen G.-Gede und Burangrang, doch viel weiter nördlich. 75 als diese Kegelberge, bricht der Tji - Tarum durch einen äussersten und nördlichsten neptunischen Bergzug — den nördlichsten Saum des Hochlandes von J3andong und Tjandjur — hindurch und wird von der Aussenseite des Durchbruchs, bei Tjikao in der Residenz Krawang, an schiffbar. Es sind hauptsächlich Schichten von Thon, Mergel und von einem feinen Kalksandstein: L. 927 — 931, der in frischem Zustande hell -grau oder bläulich - grau ist, durch anfan- gende Verwitterung aber gelblich - braun wird , welche diesen nörd- lichsten tertiären Zug zusammensetzen , dessen Nordseite unter das alluviale Land von Krawang unterteuft. Am Durchbruch des Tji- Tarum bei Tjikao wurden im Sandstein gefunden: Conus 38. Co- nus 44. Trochus 189, c. Cytherea 309. Pecten 391, c. Pecten 393, a. Pecten398,a. Pecten 404, b. Ostrea 410, c. Sarcinula 461 , b. Fungia477. — Abdrücke von Fungia? Scheibenförmige Körper, mit regelmässigen concentrischen Kreisen 479 : sehr häufig und be- zeichnend für den braungelben Kalksandstein. Ua Wie in vielen andern Gegenden von Tjidamar und Suka- pura, so endigt sich das Gebirge auch zwischen den Mündungen der Flüsse Tji-Kantang und Tji-I.aut eren, Distrikt Kendeng wesi von Sukapura, in emer steilen, doch nicht hohen Wand. Da, wo sich der kleine Bach (Tji-)Karang , auf der Ostseite des Dörfchens Tjiore, in's Meer ergiesst, besteht die Wand zu unterst aus einem fei- nen, gelblichfalben, schneidbaren Mergel : Z . 9 4 5, und über diesem aus einem schmutzig-grau -braunen , groben , mürben , oft ganz erdigen und leicht zu zerkrümelnden Sandstein, der viele Fragmente von Hornblende-Krystallen enthält und (mehr noch als der Mergel) von sehr gut , oft zvmi Theil selbst der Farbe nach erhaltenen Muscheln und Korallen wimmelt. Unter 5 Exemplaren findet man gCAvöhn- lich 1 unzerbrochenes. — In der schmalen Strandfläche, diezAvischen dem jetzigen Meeresufer und der genannten, alten Uferwand übrig bleibt, namentlich dem Bache (Tji-)Karang entlang, liegt eine heut- tägige Bildung, eine Bank von jüngstem Meeressandstein: L. 946 — 953, der ebenfalls eine Menge von Muscheln und Korallen um- schliesst, auf dem tertiären Mergel, welcher in der Sohle des Bettes entblösst ist. — In den tertiären Schichten wurden gefunden: Baianus 10, b. Baianus 11, e. Conus diversiformis Desh. 21. Conus 32. Conus 35 : mit vielen andern gut erhaltenen Resten. Oliva 46, a. Oliva 52, a. Oliva 54, b. Oliva 60. Mitra scrobiculata Defr. 79. Terebra 83, b. Terebra 86. Buccinum 89, b. Buccinum 91, b. Buccinum 92, a. Dolium 101, c. Dolium 109. Cassis 114, a: ähn- lich der glauca Lm. Cassis texta Bronn 116, a. Cassidaria? 118. Murex 136. Ranella 146, b. Pyrula reticulata Lam. 150, b. Py- rula 151. Fusus polygonus Desh. 154, c. Turbo 184, a. Trochus 187: schöne Art mit langen Speichenartigen Fortsätzen. Trochus agglutinans 188, a. Trochus monilifer Desh. 194, c. Solarium pli- catulumDesh. 195. Solarium marginatum Desh. 196. Natica 206, c. Bulla lignaria Lm. 219. Dentalium 230. Noch nicht bestimmte Univalven: 235, 238, 245. Solen 27 l,b. Tellina286,a. Cardium330,a. 76 Cardium 332, b: mit mehren andern Bivalven. Cardium 333. Car- dium granulosum Lm. 336, b. Cardium 353. Area 366, c. Con- glomcraten von Bivalven, besonders Cardium , Lucina 415. Turbi- nolia 455, d. Turbinolia cuneata Goldf. 456. Fungia 475, c. S« Der Theil des neptunischen Gebirges, welcher auf seiner AVestseite von der Thalkluft des Tji - Kaengan und auf der Ostseite vom Thale des Tji-Longan begränzt wird, — verflacht sich in der mittlem Höhe seines Ostgehänges erst zu einem Plateau, ehe er in's Tji-Longanthal herabfällt, wo der Hauptort des Distriktes Tradju, nämlich die Desa Dedel liegt. Auf diesem Plateau, — oder flachem Vorsprunge, — in Westen von Dedel , findet man in einer groben, sandsteinartigen Kalkstein- oder Kalkbrezzie: L. 981, 982 die Höhle (Gua) Lingomanik, an deren Eingange, so wie in ihrem Innern das Gestein entblösst ist. Es bildet eine wenigstens 50' mächtige, hier zu oberst auf den übrigen Schichten liegende Bank, die zum Theil ganz und gar aus mikroskopisch kleinen Muscheln zusammengebacken ist, nämlich Foraminiferen (Cephalopoda foraminifera d'Orb.), die nur so gross Avie ein Sandkorn sind und wenige andre grössere Fossilreste zwischen sich eingemengt enthal- ten. — Kalkbrezzie von weisslich - bleicher Farbe, ganz aus Vo bis 1 Linie grossen Foraminiferen zusammengesetzt 454: die, so wie sie sich an der Oberfläche vorthun, manchen Ai'ten der Pilzgattung Hysterium auffallend ähneln. T» Im obern, nördlichen Theile seines Laufes fliesst der Bach (Tji-)Berem zwischen zwei parallelen ]iergketten dahin, die von West nach Ost streichen. (Distrikt Karang in Sukapura.) — Die Wände dieses Thaies, an dessen östlichem Ausgange das Dorf Kankareng liegt, bestehen aus einem mehre Hundert Fuss mächti- gen Kalkmergel oder Kalksandstein : L. 1028 — 1032, der von aussen gelb -braun und nur im unverwitterten Innern, y^' von der Ober- fläche entfernt, grau-blau von Farbe ist. Er innschliesst auch erra- tische Kohlen (Kohlennester, aus plattgedrückten Stämmen gebil- det): L. 335 und kommt an vielen Stellen der rechten Thalseite metamorphosirt, in Kieselschiefer: Z. 1037 u. s. w. verwandelt vor. Er ruht auf erhärtetem, plastischem Thon von grauer Farbe: L. 1027, der in der Thalsohle, im liette und am linken Ufer des Baches entblösst ist und die folgenden fossilen Beste enthält : Buccinum95: im Bette zu Tausenden. Natica 203: ähnlich der epiglottina Desh., in Menge vorkommend. Lucina 295, a: ähn- lich der cdentula Lm., zu Tausenden. Cytherea 302. Venus 326, b. Cardium 357. Area 374, b: im Kalkmergel. Ostrea 410, a: zusam- mengebacken in grauem Kalksandstein. Anomia 411, b: mit noch andern l^ivalven in sehr hartem, grünlich - grauem Kalksandstein. Madrepora 481, a: zu Tausenden in der Thonschicht, die unter dem Kalksandstein liegt. U, Am rechten Ufer des Tji-Wulan, 3 Pfähle südostwärts vom Hauptorte Tjibedong des Distriktes Parung (in Sukapura) , bildet 77 der Fuss der westlichen Bergkette eine vielfach und meistens senk- recht zerspaltene, von schroffen Wänden begränzte Felspartie^ an deren Nordende eine warme Quelle hervorsprudelt. Das Gestein ist ein gelblich- oder weisslich-grauer, feiner Kalkmergel: L. 1049 — 1051, welcher Stufenweise härter wird und durch allmählige, ganz imbegränzte Zwischenformen : L. 1052 — 1056, in eine völlig ver- kieselte, am Stahle Fimken gebende Steinmasse, — in einen porö- sen, roth-, schwarz- und graugefleckten Hornstein und Quarz — : L. 1057 — 1062 übergeht, worin die anfänglichen zahlreichen Fos- silreste Cardium, Arcaarten u. a. IJivalven, Fungia patellaris, Cala- mopora und Paludinen? — vollkommen gut erhalten geblieben sind. — Ich sammelte hier: Bleiche Kalksubstanz, fast ganz aus Bivalven zusammengesetzt, die zum Theil nur Eindrücke und leere Formen (Ritze, Spalten) von gelblicher Farbe hinterlassen haben: 426 (und Z. 1 063, a). — Dieselbe Felsart in vollkommen verkieseltem Zustande, worin die genannten Fossilreste vollkommen gut und be- stimmbar erhalten geblieben sind: 427 (und L. 1063, b ein grosses Felsstück). Calamopora 467, d: nebst Fungia patellaris u, a. in dem verkieselten Gestein. V, Oberhalb der vorigen Stelle, höher oben am Berggehänge (auf der Westseite des Tji-Wulanthales), das dort geräumige, flache Vorsprünge bildet, besteht die rauhe, holprige Oberfläche über grosse Ausdehnungen hin überall aus einem dichten, harten, weiss- lichen Kalkstein, der nicht nur in den Betten der Bäche, sondern auch an vielen andern Stellen nackt zu Tage geht. — Man schrei- tet über ungeheure, Meilenweite, sich Stufenweise auf- und absen- kende Felsrinden von Kalk, der fast ganz aus Korallen verschiede- ner, — ästiger, kugelrunder, länglicher, Scheibenförmiger, Sternför- miger — Arten zusammengesetzt zu sein scheint. Der ganze Fels- grund erscheint wie mit Figuren en has re// Pfahl Stromabwärts stürzt sich der Bach als hoher Wasserfall zur G.-Linggungmauer hinab. 4) Ein brauner, harter, sehr Eisenschüssiger Sandstein kommt in allen Hügeln zwischen Tanglar und Bandjar sehr ver- breitet vor, z. B. in dem Pasir Kapu djange, an der linken, nörd- lichen Seite des Tji-Seel (Distrikt Bandjar in Sukapura). 5) Erbsensteine. — Viele von den Sandsteinschichten im Tji-Marindjungthale, die von Augitporphyrgängen durchbrochen sind, bestehen aus lauter kleinen, 3 bis 5 Linien dicken Kugeln von sehr hartem und feinem kalkigem Sandstein, die in derselben Schicht alle ein und dieselbe Grösse haben, gedrängt nebeneinander liegen und durch eine etwas gröbere, doch ebenfalls sehr harte, kalkige Sandsteinmasse innig mit einander verkittet sind: L. Nr. 637. Sie sind zuAveilen sehr dünn und von andern Schichten bedeckt: L. Nr. 634 bis 636, unter welchen der bereits oben C Nr. 3 erwähnte, gelblich-braune Sandstein vorkommt. Auch am südlichen Abfalle des Hochlandes, durch welches der Tji-Marindjung strömt, nämlich an der G.-Linggungmauer, kommen Schichten vor, die aus Erbsen- bis Haselnussgrossen regelmässigen Kugeln bestehen: L. Nr. 644. Man findet sie unter andern, am Ufer des Tji-Kande, auf dem Vorsprunge der Mauer entblösst, wel- cher die obern Wasserfälle vom Tjuruk-Sodon scheidet, und erkennt sie dort gleich an der sonderbar gestalteten Oberfläche der Schich- ten, die wie mit lauter kleinen, meist Erbsengrossen Warzen besetzt ist. Diese Schichten sind sehr hart, doch bestehen sowohl Kugebi 138 als Zwischenmasse nicht aus reinem kohlensauren Kalk, sondern aus feinem kalkigen Sandstein von grauer Farbe. 6) Kugel Sandsteine. — Schichten, aus lauter einzelnen, neben- und aufeinander liegenden Sandsteinkugeln von bedeu- tender Grösse zusammengesetzt, die schalig — Zwiebelartig — abgesondert und durch eine vollkommen homogene Sandsteinmasse mit einander verkittet sind , kommen an folgenden Orten entblösst vor. Im Bette des Tji-Bunut (siehe oben A. II. 2. S. 123), wo sie mit vulkanischen Congiomeratlagern iind feinen, gewöhnlichen Sandsteinen abwechseln und etwa y^' gross sind. — Auf dem Wege, der von Tjitaon an der Südküste nach Norden führt, kommt man in der Mitte zwischen den beideii Flüssen Tji-Taon in Westen und Tji-Damar in Osten in die weniger tiefe Kluft des Tji-Awi tali (Distrikt Tjidamar). An ihren Seitenwänden südostwärts neben dem gleichnamigen Dorfe findet man einen falb-grauen (in's Gelb- liche spielenden) Sandmergel, mürben, Kalkhaltigen Sandstein, der aus lauter einzelnen, 2 bis 4' an Grösse wechselnden Kugeln be- steht. Diese Kugeln liegen gedrängt, doch nicht gepresst, so dass sie einander immer nur an einem Punkte berühren und dass die vier- oder dreieckigen Zwischenräume zwischen ihnen aus einer völlig gleichen Sandsteinmasse bestehen, als woraus sie zusammen- gesetzt sind. Sie haben eine Zwiebelstructur, sind nämlich aus sehr regelmässigen, concentrischen, 1 bis 2 Zoll dicken Schalen gebildet, die einen ebenfalls völlig homogenen Kern umschliessen. — In einer mehr ostwärts liegenden Gegend von Tjidamar fliesst, westwärts von dem grössern Bache Tji-Laju, der Tji-Ngumbut auf der Ost- seite des gleichnamigen Dorfes. Im Bette dieses Baches ist ein weicher, Kalkhaltiger Sandstein entblösst, Avorin deutlich abgeson- derte, aus derselben Steinmasse gebildete, V4 bis ^/ö grosse Kugeln eingeknetet liegen, die eine schalige Structur haben und viele fossile Muscheln enthalten. — Am Südgehänge des Süd- Serajugebirges, in Nord -Osten von Kebumen, wo Mergel- und Sandsteinschichten mit groben, vulkanischen Conglomeraten wech- seln, kommen in den erstgenannten eingebacken, an vielen Stellen kuglige und schalig-abgesonderte, übrigens homogene Stücke vor, z. V,. zwischen den Dörfern Pitjarikan und Gedong sindul. Die- selbe Erscheinung bemerkt man in mehren Gegenden der (Insel) Nusa-Kambangan . Ist schon die Entstehungsart der eigentlichen Pisolithe, die aus reinem kohlensauren Kalk bestehen und gewöhnlich einen fremdartigen Steinkern umschliessen , schwierig zu erklären , so ist dies in einem noch höhern Maasse der Fall mit den beschriebenen, schalig - abgesonderten Sandsteinkugeln, welche ganze grosse Lager zusammensetzen, z. B. in der Tji-Awi talikluft, wo man sie, so Aveit l^ett und Wände entblösst sind , zu Tausenden neben ein- ander liegen sieht. 7) Trümmergesteine, die aus kleinen Geschieben von kieseli- gen Gesteinen (Quarzarten) ganz oder zum Theil gebildet sind, — 139 Nagelfluehartige Coiiglomerate — kommen selten auf Java vor. 31ir sind nur folgende Beispiele bekannt. — Oberhalb dem Dorfe Tjipitjuug mündet der Nebenbach Tji-Panaruban in's linke Ufer des Tji-Mandiri, nachdem er am steilen Gehänge des Djampang- hochlandes her abgeflossen ist (Distrikt ]3jampang kulon). Verfolgt man sein I^ett — also am Fusse, am Eruchrande der Djampang- gebirge, deren höchster Rand daselbst den Namen Pasir-Katong- tong führt, — aufwärts, so sieht man an einigen Stellen Sandstein- platten, die nur 1 Zoll dick sind, mit l' dicken schwärzlichen Thon- schichten abwechseln, in welchen letztern oft Chalcedontrümmer vorkommen; L. Nr. 569, bald trifft man Schichten von Sandstein, vulkanischem Conglomerat und Nagelfi ueh in Wechsel mit einander an, deren gewöhnlichste Dicke 3 bis 5' ist. Die Schichten fallen hier in einem Winkel von 60 bis 70" bald nach Nord-Osten , bald nach einer entgegengesetzten Richtung, dort steigen sie vollkom- men senkrecht an den SeitenAvänden der Kluft empor und zeigen sich überhaupt sehr verworfen. Einige Schichten sind ein grobes Nagelfluehartiges Conglomerat: L. Nr. 567, das ausser Trümmern von vulkanischen Steinarten, von Kalk und Sandstein, auch Nie- ren von Thoneisenstein : L. Nr. 568 enthält, hauptsächlich aber aus kleinen Geschieben von Hornstein, Quarz, Jaspis besteht, unter denen auch concentrische Eandachate vorkommen , von der Art, wie sie im Distrikte Karang der Regentschaft Sukapura ge- funden werden. — Man trifft diese Entblössungen sowohl ober- als unterhalb dem Dorfe Rödjong kalong an , das am linken Ufer des Baches liegt. Der bereits S. 23 und 53 erwähnte G.-Kiara djadjar, welcher fast ganz isolirt in der von der Linggungmauer umzogenen Tjiletufläche liegt, besteht aus Nagelflueh: i. Nr. 648 bis 649, die man überall an den Seiten des Berges antrifft , wo Entblössungen vorhanden sind , ohne ein andres Gestein zu entdecken. — Es sind vollkommen abgerundete, geplättete Geschiebe von weissem Quarz, hier und da vermengt mit bräunlichem Hornstein, die durch eine ebenfalls quarzige Sandsteinmasse zu einem Conglomerat verkittet sind und die zuweilen auch so klein werden , dass sich die ganze Steinart mehr als ein grober Sandstein darstellt. Am häufig- sten sind sie y^ bis 1 Zoll dick und enthalten nur einzelne Geschiebe eingemengt, die 2 bis 4 Zoll im Durchmesser haben. 8) Grobe Trümmergesteine-von grüner Farbe. — d) In der Sohle des Tji-Bunithales (Distrikt Djamjjang wetan), da, wo der Fuss des neptunischen Bruchrandes G.-Brengbreng an den gegenüber liegenden vulkanischen G.-Subang gränzt, kommt ein Trümmergestein vor, das eine auffallend grüne Farbe hat. Man sieht es von der Brücke an , die auf dem Wege von Tandjung nach Bödjong petör über den Fluss geschlagen ist. Stromabwärts bis weit unterhalb der warmen Quelle Nr. 20 entblösst, welche in der II. Abtheilung beschrieben wurde. Die Brücke führt über den 15 bis 20' tiefen Kanal, den sich der Bach im Gestein ausgewaschen hat und der weiter abwärts , nämlich nordwärts von der Brücke in eine 140 tiefe, unzugängliche Felsschlucht übergeht, welche den, anfangs durch eine breitere Thalsohle geschiedenen Fuss der beiderseitigen Berge dort von einander trennt. Die Wände des Kanals sind überall durch das Wasser ausge- höhlt, mit Löchern versehen , dazwischen aber glatt. Die Brezzie besteht aus 1 Zoll bis 2 Fuss, am häufigsten 3 Zoll dicken, meist abgerundeten Stücken eines hellgrünen, in's Graue und Weissliche spielenden Gesteins. Diese Steinart ist dicht oder sehr feinkörnig, im Bruche rauh , uneben , wie mit Pulver bestreut , aber hart , fest und lässt da , avo sie nicht ganz gleichfömiig ist , keine andern Be- standtheile erkennen , als kleine, farblose oder glasgrünliche Kry- stalle. Die meisten Stücke haben nur noch einen festen, dunkeln Kern und sind rund um diesen Kern zersetzt, weich, erdig und bleich von Farbe. Diese Trümmer, zwischen denen auch einzelne Quarzstücke vorkommen , sind bald sehr gedrängt , bald nur weit- läufig eingebacken in einen ebenfalls grünlichen Teig, welcher an vielen Stellen durch anfangende Zersetzung weich geworden ist und dann aus seiner anfänglichen grünen mehr und mehr in eine "weissliche Farbe übergeht. — An den AVänden der Kluft unterhalb der Brücke ist diese unterste feste Brezziebank bedeckt von einer zweiten, 20' dicken, feinern und leichter zu zerkrümelnden Brezzie- schicht, die ebenfalls eine Aveisslich - grüne *) Farbe hat und diese geht über in eine oberste, 1 o' mächtige Schicht von gelblich-grauem Sandmergel, so dass die Gesammtmächtigkeit der an den Wänden entblössten — horizontal liegenden — Schichten, von der Sohle des Baches an gerechnet, 50 beträgt. Zwischen den Schichten 1 und 2 hat der Bach hier und da eine horizontal laufende Spaltenartige Kluft ausgewaschen. L. Nr. 744 bis 747 zeigt die Trümmer dieser Brezzie in ihren verschiedenen frischen oder mehr verwitterten Zuständen. Unterhalb der genannten Schlucht treten die Bergwände zurück, die Thalsohle erweitert sich wieder zu einer kleinen Fläche, gebil- det von der Geschiebebank, aus welcher die Therme Nr. 20 ent- springt; doch auch hier ist die grüne Brezzie das Liegende und ragt im Bette des Baches an manchen Stellen unter den Geschieben hervor; — weiter abwärts tritt der Fuss der Berge, — nämlich des G.-Subang auf der einen, rechten und der grünen Conglomeratbank auf der andern , linken Bachseite, — einander abermals näher und bilden eine zweite. Kanalartige Felsschlucht, an deren linker Wand das Conglomerat deutlich geschichtet ist. Der G.-Subang besteht aus einer grünlich-grauen, doch mehr trachy tischen , als dioritischen Steinart: L. Nr. 738 bis 739. Un- mittelbar am Fusse des Bruchrandes der Gebirgsscholle Tjidamar, am Fusse der 1330' hohen, parallel geschichteten G.-Brengbreng- mauer steigt dieser Eruptionsberg empor. Die schmale Spalte zwi- schen beiden ist theils durch Geröll , theils durch die grüne Brezzie ausgefüllt und in eine flache Sohle von verschiedener Breite ver- *) Color glaiicus. 141 wandelt. Die grüne Brezzie findet sich n ur am Fusse des G.-Subang, aber in keiner andern Gegend des Thaies und bildet gleichsam seine • äussere Umhüllung. Man mag sie daher mit Eecht als ein E.ei- bungsconglomerat betrachten, gebildet zur Zeit als der G.- Subang, indem er die Ursache der einseitigen Erhebung des G.-Breng- breng wurde, emporstieg. Die Trümmer wurden dann zum Theil unter dem Wasser ausgebreitet und mehr oder weniger deutlich in Bänke vertheilt, die den Thalboden füllen, deren Bildung also neuer ist, als die der jüngsten, obersten Schicht des G.-Brengbreng. Für den Ursprung der Trümmer aus dem Kerngestein desG.-Subang spricht ausserdem : dass das bläulich- oder grünlich-graue , sehr feste , kry- stallinische Gestein dieses Berges durch zunehmende Verwitterung ebenfalls immer hellgrünlicher, bleicher, endlich selbst weisslich und zugleich weich und erdig wird und aus seinem frischen Zu- stande: L. Nr. 73S durch Zwischenstufen allmählig in L. Nr. 743 übergeht, ferner dass auch noch viele Stücke in der Brezzie gefun- den werden , die von aussen weich , zerreiblich sind und eine span- grüne oder bleiche Farbe haben, aber noch einen festen, bläulich- grauen, krystallinischen Kern besitzen. Die Mergelartigen, feinen, beim Zerschlagen pulverigen Theile der Brezzie, die sowohl die Zwischenräume der Trümmer füllen , als auch die obern Schichten der Bank allein zusammensetzen, sind theils durch ursprüngliche feine Zerreibung des Materials , theils durch spätere Zersetzung der Trümmer entstanden, die sie umschlossen. — Ähnliche grüne. Ser- pentinartige oder dioritische Trümmergesteine ^ wie a, kommen an folgenden Orten entblösst vor. h) Am Westfusse des Gunung-Karang elang, welcher den Theil der Südküste bildet, der sich südwärts vom Eingange zur Wijnkoopsbai von Nord nach Süd zieht. Man findet sie namentlich in der Gegend zwischen Pulu-Manuk und Udjung-Karang kapitu. — c) An der Südküste des Distriktes Karang, am Strande neben der Mündung der kleinen Tji-Kidang und Tji- Karang, zwischen den Mündungen der grössern Tji-Patudja und Tji-Langla. — d) An der Südküste des Distriktes Tjitjulang, namentlich am Udjung- Tabulan, das ostwärts von der Mündung des Tji-Medang hervor- ragt. — e) Noch weiter ostwärts, an der Küste desselben Distriktes, beim Batu-Nunggul. — Man vergleiche über h den Diallagporphyr des Gunung-Karang elang und über c , d , e das Eruptionsgestein des Gunung-Tabulan im zehnten Kapitel. D. Lager von losen Quarz-Trümmern. Unverkittete Bruchstücke von Quarz , Jaspis , Achat und ähnlichen kieseligen Steinarten , die mehr oder weniger Schichtenweis in einigen Thalböden ausgebreitet vorkommen. Die Bruchstücke sind theils eckig, theils an den Ecken mehr oder weniger nach Art der Geschiebe abgerundet und liegen mit 142 vulkanischen und andern Stein trümmern vermengt, selbst mit Erde •zusammengeknetet als lose Haufwerke über und neben einander. — Sie sind eine sehr merkwürdige Erscheinung und kommen, . — als ganze Lager, — nur an drei Orten von Java vor. Ich rechne nämlich nicht hierher die vereinzelten Geschiebe von Quarz und andern kieseligen Steinen, die man in den Betten vieler Gebirgsströme Java's zerstreut findet und die neben den Älün- dungen einiger von diesen Strömen an der Südküste, wo sie die Brandung zurückgeschleudert hat , ganze Haufen bilden ; zu diesen gehören im Innern von Bantam der Tji-Udjung, Tji-Simut, und besonders der Tji-Liman, und an der Südküste von Bantam der Tji-Ara, Tji-Sihi, Tji-Madur; ferner der Tji-Mandiri, welcher in die Wijnkoopsbai mündet und noch weiter ostwärts , in den Djam- panglanden, der uns schon bekannte Tji-Buni. Diese Geschiebe sind, eben so wie die vereinzelten Quarzblöcke, welche man hier und da in den Gebirgen auf der Oberfläche zerstreut findet , Frag- mente von Adern , die gewöhnlich in der Nähe von Gängen erup- tiver Steinarten im neptunischen Gebirge vorkommen und die das Wasser herausgespült hat. Solcher Adern und Gänge werden wir im 10. und 11. Kapitel mehre kennen lernen. In den 3 Fällen, die wir beschreiben Avollen, bilden die kie- seligen Trümmer ganze , jNIeileuAveit verbreitete Lager , die beson- ders in Thalböden vorkommen und wovon das eine (Beispiel 3) deutlich auf den abgebrochenen Köpfen der steil einfallenden Ter- tiärformation ruht, auf denen es horizontal ausgebreitet worden ist. Die kieseligen Trümmer befinden sich hier also nicht am Orte ihrer ursprünglichen Bildung , sondern a u f s e c u n d ä r e r L a g e r s t ä 1 1 e . Aus diesem Grunde könnte man sie zu den n a c h tertiären Bildungen rechnen. Siehe unten Abschnitt II. dieser Abtheilung. Da sie aber heutigen Tages bestimmt nicht mehr abgesetzt werden, auch von dem Material, woraus sie bestehen, nirgends eine Spur in den festen, anstehenden Gesteinmassen jener Gebirgsgegenden zu finden ist , in deren Thälern sie liegen , so habe ich sie zu der Tertiärfor- mation gezählt und betrachte sie , in Beziehung auf die Gegend wo sie liegen, als das jüngste Glied der Formation. Nicht nur die Bil- dung der Felsart, sondern auch die Zertrümmerung dieser Felsen, die Bildung der Trümmer und der Absatz derselben an ihrer jetzigen Lagerstätte muss in einer tertiären (weit vorhistorischen) Zeit Statt gefunden haben, da die Lagerstätte eines (Beispiel 1) von ihnen eine 2000' hohe, rings geschlossene Berggegend ist. Es liegen Thatsachen vor, die über den Ursprung dieser Trüm- mer eine gegründete Vermuthung erlauben. Zwar würden alle die kleinen Gänge und Adern von Quarz, Chalcedon, Jaspis — meta- morphische Bildungen , siehe Kapitel 11, — die man hier und da im neptunischen Gebirge von Java antrifi't, zusammen genommen noch nicht im Stande sein, auch nur einen kleinen Theil zu dem Material jener ungeheuren Trümmerlager zu liefern, es kommen aber 2 Gebirge auf Java vor , die im Kapitel über die metamorphi- 143 sehen Gesteine beschrieben werden sollen, welche dies mehr als hinlänglich vermöchten, nämlich erstens der 11 8 O' hoch über die Thalsohle ansteigende Gunung-Liman in Bantam, der aus compak- tem Quarz besteht und zweitens die Jaspis- und Hornsteingebirge G.-Sitengol und G.-jNIidangan auf der Nordseite des Loökulothales in Eagelen. Beide bestehen aus ähnlichem ^Material. Vollkommen gleiches ^laterial, Avie das der Trümmer, die Avir besprechen wollen, die zum Theil concentrische J^andachate sind, zum Thoil Metall- kiese verschiedener Art und in Menge eingesprengt enthalten, habe ich anstehend auf Java nicht finden können. Dieser Umstand ver- mag jedoch die Wahrscheinlichkeit der Vermuthung nicht ganz zu entkräften, dass unsere Quarztrümmer ursprünglich mächtige Gänge oder Lager von metamorphischen Kieselbildungen im Tertiärgebirge waren, die beim Aufsteigen neuer Eruptionsgesteine zertrümmert wurden, als Reibungsconglomerat an die Oberfläche kamen und dann dvirch Wasserfluthen in den Thalböden ausgebreitet wur- den. Dass sie zu den umgewandelten Gesteinen, zu den metamor- phischen Bildungen gehören, werden wir unten sehen, da viele von ihnen , obgleich sie aus dem härtesten Feuerstein oder Achat bestehen, die deutlichste Kor allen structur besitzen und andre nur zur Hälfte verkicselt sind, zur andern Hälfte noch aus schneid- barem Kalkmergel bestehen. 1) Lager von Quarztrümmern bei Pesawaän. — Im Hochlande von Djampang kulon liegt, ohngefähr in der Älitte der höhern, nördlichen Hälfte des Distriktes, der Ort Pesawaän. Seine Entfernung vom südöstlichen Ufer der Wijnkoopsbai , namentlich von der nördlichen Hälfte dieses Ufers, beträgt nach Osten zu etwa 8 Minuten. Die Bergmassen in dieser Gegend sind wulstig-ausge- breitet, oft über weite Strecken hin flach undlDilden zwar eine sehr unebne, wellen - hüglige Oberfläche, steigen aber in einem , Tage- reisenweiten, Umkreise rund um Pesawaän, nirgends zu ausge- zeichneten Kuppen empor. Dagegen beträgt die allgemeine, mittlere Höhe dieses Landes 2000', eine Höhe, die nur von Avenigen Berg- wülsten um ein Paar Hundert Fuss überstiegen wird. Nach Nord und Nord - Ost zu aber erhebt sich das unebne Hochland allmählig zu grössern Höhen. Das Kaffeeetablissement mit dem Pasanggrahan PesaAvaän liegt ZAvischen niedrigen , oben verflachten Hügeln , die , Avie Alles umher, mit nur theihveis gelichteter UrAvaldung*) bedeckt sind, in einem horizontal^en Thalboden, AA^elcher nur 7+ Pfahl breit, von Ost nach West aber Avohl 1 0 ]Mal so lang ist. Er Avürde auf allen Seiten geschlossen sein, Avenn sich nicht 2 ganz kleine Bäche, der Tji-Kaok in der Osthälfte und der Tji - PesaAA^aän in der Mitte des Thaies, nachdem sie aus Nebenthälern zAvischen den nördlichen Hügeln hervorgerieselt sind, quer durch den flachen Boden hin- durchschlängelten und dann jeder m eine Kluft hineinträten , von *) Puspa- (GordoniaWallichi DC.) Bäume herrschen in diesen Wäldern vor. 144 denen der Südrand des Thaies durchbrochen ist. Um das Kernge- stein der Hügel, die das Thal umgeben, kennen zu lernen, niuss man erst einige Fuss tief durch Dammerde und dann 1 2 bis 1 5' tief durch eine gelblich - braune Verwitterungserde graben, ehe man einen festen Fels antrifft, nämlich den schönen, bläulich-grauen Porphyr: L. Nr. 594 bis 595, den wir im zehnten Kapitel näher beschreiben werden. Aus diesem jNIassengestein bestehen rings- herum alle Hügel und von der geschichteten Formation ist in der Nähe keine Spur zu sehen. Die ganze Thalvertiefung aber ist bis zu einer unbekannten, nicht durchsunkenen Tiefe mit Millionen von Quarztrümmern ausgefüllt, welche, indem kleinere Quarzstückchen, Sand und Erde in ihren Zwischenräumen liegen, die horizontale Oberfläche des Thalbodens bilden, aus Avelcher nur hier und da ein gi-össerer Quarzblock, höckrig, hervorragt. Die Erde zwischen den Blöcken ist bis zu einer Tiefe von 3' braun und wird dann gelblich-hellbraun, hier und da mit weissen Partien vermengt , thonig , wie aus Zersetzung ungleichförmiger INIassen entstanden. Darin liegen hier und da 3 bis 5' grosse Bruchstücke eines harten, doch schneidbaren, erdigen Tuffes von braungelber Farbe, worin die Seite 82 erwähnten Blatt- abdrücke L. Nr. 351 bis 353 vorkommen. Die Blöcke , die ich durch Nachgrabungen bis zu einer Tiefe von 5 bis 1 o' entblösst habe und die man auch in den Betten der beiden Bäche blossgespült antrifft, sind unregelmässig von Form, abgerundet an den Ecken, knobbelig-höckrig , mit mannichfach ge- stalteten Gruben und Höhlen an ilirer Oberfläche versehen und haben am häufigsten eine Dicke von ^/^ bis 3, zuweilen von 5'. Ilnre Oberfläche ist fast immer braun und glatt. Zwei Drittheile von ihnen bestehen aus bräunlichem Hörn stein und Ya aus weiss- lichem Quarz. Andere Kieselarten kommen hier nicht vor. Viele von ihnen sind nur zum Theil verkicselt und bestehen zum Theil noch aus wenig verändertem Kalkmergel, worin man sogar noch Spuren von fossilen JMuscheln und Korallen antrifft. Oft findet man verschiedenartig gefärbte und gestaltete, poröse oder dichte Hornstein- und Quarzsubstanz in einem Blocke mit nicht verkie- selten INIergelpartien vermengt und in allmähligen Übergängen mit einander wechselnd ; nur wenige sind dicht von Masse, die meisten sind sehr ungleichförmig von Structur, hier dicht, dort mit Höh- lungen versehen und viele sind durch und durch porös, von grossen und kleinen Höhlen und Spalten durchzogen , nicht unähnlich vul- kanischen Schlacken, die von Blasenräumen durchdrungen sind. Ja es kommen einige vor, die so durchlöchert wie Bimstein sind, aber aus Quarz bestehen und diese schaumigen Stücke haben fast immer eine schmutzig -rothe Farbe. Schwefeleisen und Zink- blende (Schwefelzink) kommen in den meisten dieser Blöcke, bald in deutlichen Krystallen, bald derb in ganzen Nestern, oder in strahligen, blättrigen Massen, oft in grosser Menge eingesprengt vor und Quarzkrystalle — sechsseitige Säulen mit pyramidalen Enden 145 (d. li. Rhomboeder entrandeckt zur Säule) — oft Nadelf ormig, ja Haarf örmig düiin , bekleiden die innern Wände fast aller Höh- lungen und Drusenräume, ja oft die kleinsten Spalten. Einige von diesen Krystallen sind gross, ihre Dicke Avächst bis zu Va und ^4 Zoll, andere sind so klein, Avie Pulverkörner, einige sind weiss, Wasserhell, die meisten aber sind gefärbt, oder wenigstens an ihrer Oberfläche gescliAvärzt, wie angeraucht und haben dann eine schmutzige, glänzend-eisenschwarze, bläuliche, bolusrothe, braune, selbst gelbliche Farbe. In' manchen Höhlungen findet man auch einen metallischen, in Traubengcstalt abgesetzten Körper von schwar- zer Farbe, den ich nicht näher bestimmt habe. — INIit solchen schönen , krystallinischen Partien der Blöcke wechseln hier und da matte, unscheinbare, erdige, zerreibliche Theile — Reste des ur- sprünglichen Älergelgesteins — ab, Avelche der Verwandlung in Quarzsubstanz entgingen, oder es kommen solche Quarzmassen dazwischen vor, die mit Höhlungen durclizogen sind, an deren Wänden man Bolusrothe , schwarze , oder schwarzblaue , oft aus- gezeichnet stahlblaue, metallische Anflüge wahrnimmt. Alle diese Blöcke sind nur mit einer dünnen Erdschicht be- deckt , in welcher man, eben so wie in grösserer Tiefe zwischen den Blöcken, viele kleine Quarz- und Hornsteintrihnmer mit losen Quarzkrystallen und Eisenkies vermengt antriffl. Es verdient be- merkt zu werden , dass das blau-graue , sehr harte INIassengestein von PesaAvaän: L. Nr. 594 bis 595, in dessen Thalvertiefung die Quarztrümmer liegen, ausser Quarz-, Hornblendekrystallen und Magneteisen, auch Eisenkies eingesprengt enthält, das Stellen- weis sogar in grosser JNIcnge darin A^orkommt. Entfernt man sich in der Richtung nach Nord-Ost von Pesa- Avaän, so trifl't man in dem Bette Adeler Bäche, die sich zAvischen den ausgebreiteten Hügeln hinschlängeln, ausser Quarz- und Horn- stein, auf;h Jaspis blocke zerstreut an, die aus ihren Lagern herausgespült worden sind. Der letzte Bach, in Avelchem man sie in JNIenge findet, ist der Tji-Nangko beim gleichnamigen Dorfe, etAva 3 Minuten in der angegebenen Richtung von PesaAvaän ent- fernt. Von hier an Avird das flacliAvellige Hochland gebirgiger, die Thalfurchen fangen an, tiefer einzuschneiden, die Hügelzüge mehr hervorzutreten und — die kieseligen Blöcke Averden nicht mehr ge- funden. Die Jaspistrümmer sind 1 bis 3' dick, roth, oft von AA^eissen Chalcedonadern durchzogen, bald frei von Eisenkies, bald enthalten sie Eisenkies in grosser Menge eingesprengt: i.Nr. 581 und liefern dann polirt ein sehr schönes, Avie mit Gold gestippeltes Gestein. Die mitgebrachten Stücke, die von den Quarzblöcken zu Pesa- Avaän abgeschlagen AATirden, sind die folgenden. Braungelber Horn- stein, der nach innen zu oft bläulich Avird und in Feuerstein über- geht: L. Nr. 592. — Poröser, von Höhlungen aller Grösse durch- zogener Quarz, Lavaschlacken ähnlich: 5S2. — AVeisser Quarz, worin eine grosse Menge von scliAA'arzblauen oder stahlblauen, stark glänzenden Krystallen, oder krystallinischen Massen, nämlich JuiiSliuhn, Juva III. 10 146 Zinkblende (Schwefelzink, zinc sulfure) eingesprengt vorkommt : ^ 583. — Quarz von dunkler Farbe, der besonders viel Eisenkies (Schwefeleisen) enthält: 584. — Rein weisser Quarz mit vielem ein- gesprengten Eisenkies: 585. — Eben solcher wie 585, der aber sehr porös ist: 586. — Quarz von Höhlen und Spalten durchzogen, deren Wände mit Wasserhellen Quarzkrystallen besetzt sind: 587. — Ähnliche Stücke Avie 587, aber mit kleinen Krystallen, die eine Bolusrothe, selbst schwärzliche Farbe haben: 588. — Ein grosses Quarzstück von ungleichförmigem Gefüge, in welchem man die meisten der aufgezählten Gesteinabänderungen nebst den beiden Metallkiesen vereinigt antrifft: 589. — Eisenkies in derben Massen aus solchen Blöcken genommen: 590. — Desgleichen in Würfel- förmigen Krystallen: 591. 2) Lager verkieselter Blöcke bei Bandar sari. — Ost- wärts von Pesawaän, in gerader Richtung etAva 9 Minuten von diesem Orte entfernt, liegt Bandar sari in einer Kesseiförmig erwei- terten Gegend des Thaies, durch welches der Tji-Kaso strömt. Dieser bildet — hier fast im Centrum der gemeinschaftlichen Djam- pangländer — die Gränze zwischen Djampang kulon und tengah. Bandar sari an der rechten oder westlichen Seite des Flusses gehört noch zu Djampang kulon. Das Land besteht hier, so weit man sehen kann , aus Gebirgen , die nicht hoch sind , aber eine sehr unebne, Avellige Oberfläche bilden. Ihre Scheitel liegen in einer mittlem Meereshöhe von 1800 bis 2000' und sind meistens flach, oder wulstig -ausgebreitet. Zwischen solchen Umgebungen, in seinem bald zu einer Kluft ' verschmälerten, bald Avieder zu einer flachen Sohle ausgebreiteten Thale, setzt der Tji - Kaso von Bandar sari an seinen Lauf fort , erst nach Ost , biegt darauf nach Süd um und strömt bei Pabuaran vorbei, das ostsüdostAvärts, 7 Minuten von Bandar sari entfernt liegt. Hier ist die Sohle des Thaies wieder breit und flach. Der Ort Bandar sari liegt im südöstlichen Theile der rundlichen, etwa 1 Minute breiten Fläche, zu Avelcher sich die Thalsohle da- selbst erweitert hat und welche , auf ihrer Nord - und Ostseite vom Tji-Kaso, in einem AA-eiten Bogen, umflossen ist. Dieser nimmt südostAvärts vom Dorfe den Tji-Tampian auf und fliesst dann Aveiter nach Ost-Süd-Ost im Thale, das Avieder schmäler. Kluftartiger Avird. Im Nord-Osten vom Dorfe aber vereinigt sich mit dem Tji-Kaso ein andrer , breiter und flacher Thalgrund, nämlich der, durch Avelchen von Osten herab der Tji-Seeng strömt. An seiner INIündung in den Tji-Kaso , am linken Ufer der beiden Flüsse liegt das Dorf Bandar pandjang. Die flache Sohle aller dieser Thäler besteht aus der Ober- fläche eines Trümmerlagers, das hauptsächlich aus Quarz- blöcken zusammengesetzt ist. Aber nicht nur die Thalgründe des Tji - Kaso und die Betten seiner Nebenbäche, Avelche sich, Avie der Tji-Tampian, labyrinthisch zAvischen den sanften Höhen hindurchschlängeln , sind mit solchen Trümmern erfüllt, auch auf den flachen Anhöhen selbst, die nur 147 mit Gras bekleidet, übrigens kahl sind, trifft man sie an. Man kann sie Südwest- und südwärts von Bandar sari 1 y,. INIinuten weit ver- folgen bis zu einer Gränze hin, wo das Seite 110 beschriebene, grobe vulkanische Conglomerat auftritt. Der Kern der Hügel auf dieser Seite von Bandar sari besteht aus Thon-, Mergel- und Sandstein- schichten , die in einem Winkel von ohngefähr 1 5** nach Nord zu Ost füllen und zwischen denen an manchen Stellen sehr dünnge- schichtete, fast blättrige, weiche Älergel von bunter, rother, weisser, orangengelber Farbe: L. Nr. 572 vorkommen. Unter den kieseligen Trümmern , die auf diesen Anhöhen ver- breitet sind, machen sich ausser grössern Quarz- und rothen Jaspis- blöcken besonders folgende bemerkbar. 1) Stücke, die aus der härtesten Feuerstein- oder Chalcedonmasse bestehen, aber noch die allerdeutlichste Korallenstructur besitzen: L. Nr. 575, — andere die nur zum Theil verkieselt sind, zum Theil noch aus Kalk mit Korallengefüge bestehen : Nr. 573, 574, — von diesen zeigt Nr. 574 einen Übergang in Kieselmasse, während Nr. 573 noch dichter Kalkstein ist, der mit Säuren braust, — und noch andere, die sich als einen erhärteten, ochergelben Kalkmergel zu erkennen geben, der von Tausenden anastomosirendcr Quarzadern durchzogen ist: 576. — 2) Entfernt man sich südwestwärts noch etwas weiter von Bandar sari , so sieht man zwei Fuss unter der Oberfläche und von fruchtbarer Erde bedeckt, eine Schicht die kaum V2 Fuss dick ist und die aus Älillionen kleiner , Nuss - bis Apfelgrosser , oft poröser, bläulich - weisser Quarzstückchen besteht, die viel Eisenkies ent- halten. Diese dünne Quarzgereibselschicht folgt allen Unebenheiten des Bodens und zieht sich an den Seiten mancher Thäler, da wo weit ausgedehnte Entblössungen vorhanden sind, in einer sonderbar gebogenen Wellen- oder Schlangenlinie hin, welche überall eine gleiche Dicke hat, gleichsam als wenn die Quarztrümmer — wie vulkanische Hapilli — aus der Luft herabgeregnet und später 2' hoch mit Erde bedeckt worden Avären. — Ganz ähnliche Aveisse Quarzsteinchen , in der röthlichen Erddecke des Hügellandes ein- gemengt, kommen südsüdostAvärts von Pesawaän vor, zwischen diesem Orte und Waluran, von wo die Exemplare: L. Nr. 593 ge- nommen sind. — 3) Setzt man auf dem Wege nach Pesawaän seine Reise südwestwärts fort, so kommt man zum Fusse des G.- lur, wo die Gränze der kieseligen Trümmer liegt und vulkani- sches Conglomerat auftritt. Der G. -lur ist nämlich nur ein Theil jener grossen , vulkanischen Conglomeratbank , deren nörd- licher Abfall sich von hier an nach Ost-Süd-Ost hinzieht bis zum Gunung - Gebeg , den wir Seite 111 bereits kennen gelernt haben. Schon in der Nähe von Bandar sari findet man zwischen den Quarztrümmern auch einzelne vulkanische Stein trümmer vermengt, von denen manche eine Kugelförmige Gestalt und eine ausge- zeichnet-schalige Absonderung haben. Hier, am Fusse des Gunung- lur , wo unter den Conglomeratstücken auch Fragmente von fünf- eckigen Säulen vorkommen, trifft man sehr oft Chalcedonrinden 10* 148 an , die mit dem feinkörnigen , dunkelgrauen Traehyt , woraus die meisten Stücke des Conglomerats bestehen, innig verwachsen sind : L. Nr. 577. — Ausser der hier oben unter 2 erwähnten dünnen Schicht liegen auch alle die andern kieseligen Trümmer auf der Oberfläche der Tertiärformation und sind auf dieser Formation ver- breitet in Schichten, die überall eine gleiche Dicke haben und allen Wellenförmigen Unebenheiten des Bodens folgen, ohne in den Ver- tiefungen zwischen den Hügeln dicker angehäuft zu sein, als auf deren Scheitel. Sie sind nur von der obersten Erdkrume bedeckt. Die Blöcke, Avelche man in den ]3etten der kleinern Bäche zwischen den Hügeln findet, sind aus dem allgemeinen Lager herausgespült. Leichter erklärbar als diese Yerbreitungsart der Trümmer auf dem wellig - unebnen , tertiären Hügellande, dessen äussere Um- hüllung sie unter der obersten Erddecke bilden, *) — ist die An- häufung der kieseligen Blöcke in den Thalvertiefungen der grossen Bäche, namentlich des Hauptflusses Tji-Kaso. Hier liegen sie z, B. in der Fläche von Bandar sari, mit andern, besonders vulkani- schen Steinarten vermengt, zu grossen Lagern ausgebreitet imd bilden, indem Grus, Sand und Erde ihre Zwischenräume füllt , die ebene Oberfläche der Thalsohlen. Ausser Hornstein - , Quarz- und Feuersteintrünunern kommen hier auch viele Jaspisblöcke von rother Farbe vor. Ausserdem wurden gefunden kuglige Chalcedonmassen, innen hohl und Traubenf önnig : L. Nr. 580; besonders aber zeich- net sich der Thalgrund von Bandar sari aus durch prachtvolle, vielfarbige Bandachate, Onyxe, die bald frei von Schwefel- eisen sind : 578, bald durch die ganze Masse hindurch, kleine Eisen- kieskrystalle eingesprengt enthalten: 579, Das Eigenthümliche dieser Bandachate besteht in der Abwech- selung von Streifen oder Bändern, die sowohl ihrer Farbe als Be- schaffenheit nach verschiedenartig sind, aber zu beiden Seiten einer Mittelader oder Mittellinie in derselben symmetrischen Ordnung aufeinander folgen, indem sie denen der andern Seite entsprechen. Zunächst an diese Mittellinie gränzt gewöhnlich ein ausgezeichnct- krystallinischer "NVasserheller Quarzstreifen und auf diesen folgen — stets verdoppelt, auf beiden Seiten und in gleicher Ordnung Aviederholt — verschiedengefärbte Hornstein-, Feuerstein-, Achat-, Jaspis- oder Chalcedonartige Bänder oder Streifen, die theils farb- los, durchscheinend, theils mehr oder weniger opak smd und eine weissliche, grünlich-graue, gelbliche, selbst dottergelbe oder bräun- liche Farbe haben. Indem solche krystallinischen Wasserhellen und dichten opaken Streifen, die eine Dicke von 2 bis 12 Linien *) Wurden sie durch Meeresfluthen über diese Hügel hingeschwemmt '? — lagen sie Anfangs horizontal und entstanden die Wellenlinien erst später, indem das Land — die tertiäre Unterlage , worauf sie ruhten — erst später an vielen Stellen wulstig , hüglig emporgetrieben wurde ? — Dass das Eruptionsgestein, welches dem Reibungsconglomerat des G.-Iur und Gebeg seine Entstehung gab , bei der Bildung der kieseligen Trümmer eine Rolle spielte , kann nicht bezweifelt werden. 149 haben, mit einander abwechseln, biklen sie ein ausgezeichnet schö- nes, buntes Gestein. — Sie treten also, indem die gleichnamioeu Streifen zur Seite einer jNIittellinie , einander entsprechen, Sahl- band artig auf, sie laufen aber selten auf langen Strecken gerade fort, sondern sind meistens gebogen, ja in allen möglichen Rich- tungen geschlängelt und gewunden, — oft begegnen einander 2 oder 3 verschiedene Systeme oder Vereine solcher synunetrischen Bän- der und anastomosiren mit einander,- wodurch viereckige, am häu- figsten aber dreieckige Älittelräume — Augen im Gestein — gebildet werden, die aus concentrischen, nach ihrem Mittelpunkte zu immer kleiner werdenden Bändern bestehen, bis auf das dreieckige Centrum selbst, das gewöhnlich (doch nicht immer) hohl ist und einen (drei- eckigen) Kanal bildet, einen Drusenraum, dessen Wände mit Quarzkrystallen bekleidet sind. INIan findet Blöcke , die eine Dicke von 2' haben und die, wenn sie durchschlagen sind, auf ihrer ]3ruch- fläche solche farbige Streifen erkennen lassen, welche sich in den wunderlichsten , Gekröseartigen Windungen durcheinander schlän- geln. Oft umschliessen diese verschiedengefärbten, gewundenen Jiänder drei, vier und mehr dreieckige Räume — Augen oder Stel- len, wo die Gänge sich zusammenschaaren, — in einem Blocke, sie wiederholen sich aber an den gegenüberliegenden Seiten einer Mit- tellinie stets in gleichnamiger Ordnung. Dies ist auch mit den Dreiecken der Fall, die einander einschliessen und die nach dem Centrum zu immer kleiner werden, aber so, dass die drei Seiten eines und desselben Dreiecks — dreieckigen Streifens — jeder- zeit von gleicher Farbe und Beschaffenheit sind. Zwischen den ver- schiedenen Systemen der symmetrischen Bänder kommen in manchen Blöcken — oft an mehren Stellen desselben Blockes — Adern, kleine Gänge eines grünlich-grauen, dichten oder sehr feinkörnigen Eruptionsgesteines vor, das mit der benachbarten Quarzmasse auf das Innigste verschmolzen ist und ohne scharfe Gränzlinie in die- selbe übergeht. AVenn ich eine Vermuthung äussern darf, so sind diese Band- achate durch Ausfüllung hohler, theils Spaltenförmiger, theils drei- eckiger Räume — Kanäle — gebildet worden , womit Kalkmergel- bänke in der Nähe von Gängen eruptiver Steinarten durchzogen waren. Wenn in diesen Kanälen Wasser hinabrieselte , oder aus ihnen emporstieg, das Kieselsäure aufgelöst enthielt, in veränder- licher JNIenge, bald mehr bald weniger mit andern Stoffen, z. B. Eisen- und Manganoxydul vermengt, so mussten an den Wänden — Sahlbändern — dieser Kanäle — und zwar an ihren beiden Seiten, oder wenn sie dreieckig waren, an ihren drei Seiten zugleich — gleichförmige Absätze gebildet werden , die aber, wenn das Medium sich veränderte, nach einander ebenfalls eine verschiedene Be- schaffenheit erhalten mussten ; — dünne , Krustenartige Schichten (Bänder) mussten sich demzufolge an einander anlegen, den Mittel- raum immer mehr verengern luid endlich den ganzen Kanal so weit ausfüllen, dass nur noch in der Mitte von einigen, ein enger, drei- 150 eckiger Kanal, so dick wie ein Federkiel übrig blieb, ein Drusen- raum, dessen Wände mit kleinern Quarzkrystallen besetzt sind. Diese letztern sind dann der zuletzt entstandene, innerste Absatz. — Aber auc h die Mergelsubstanz , die seitwärts von diesen Kanälen, Gangspalten lag, ja wohl oftmals auf allen Seiten von sich kreuzen- den Gängen umgeben war, erlitt eine Umwandlung, sie wurde vom kieselsauren Wasser durchdrungen, entweder nur halb- und Stellen- weis verkieselt, oder sie ging, in opaken Hornstein, oder in eine Quarzmasse über , die an Reinheit und Härte den innersten , mehr oder weniger durchscheinenden ]3ändern der Dreiecke bei Weitem nachsteht. Da, wo eine Gangspalte vorhanden war, die sich in einem rechten oder schiefen Winkel mit einer andern Spalte ver- einigte oder wo drei Spalten in einem stumpfen Winkel zusammen- stiessen , an der Stelle mussten Dreiecke entstehen , — eben so wie Vierecke gebildet werden mussten , da wo zwei Gangspalten einan- der unter einem rechten oder mehr oder weniger schiefen Winkel durchkreuzten und wo die scharfen Kanten des Gesteins abge- schliffen, stumpf geworden waren. Siehe T. III. Figur 19 a und h. Da in manchen Stücken Kalkmergel "erhalten geblieben ist, der zumTheil noch mit Säuren braust (Nr. 573, 574) so kann die Aus- füllung der Gänge — die Bildung dieses Gesteins — nur auf nas- sem Wege Statt gefmiden haben. Die vorhandenen und mit der Quarzmasse oft innig verschmolzenen Adern von Eruptionsgestein bcAveisen aber, dass dieses in einer ursächlichen Beziehung zvi der Bildung der metamorphischen Quarze stand , dass bei seinem Hin- durchbruch Avahrscheinlich erst die Gangspalten entstanden und das Hervorquellen von Kieselsäurelialtigcn Wässern veranlasst wurde. Dieselbe Erldärung ist eben so gut auAvendbar, ja, nach meiner Überzeugung, die einzig mögliche, — auf die Bildungsart der Kiesel- trümmer bei Tjiu'uk negteg im Distrikte Karang, — dem Lager der drei- und viereckigen concentrischen Bandachate auf Java vorzugs- weise, da man dort fast keine andern findet. Bei Pabuaran — sieheoben — ist die Sohle des Tji-Kasothales einige Hundert Fuss breit, flach und scheint, so weit dies an den 7 bis 1 0' tief abgestürzten Ufern des Flusses zu erkennen ist, nur aus feinerm Detritus nämlich aus Grus, Sand und Erde, aufgebaut zu sein. Diese Gegend liegt tiefer, viel weiter Stromabwärts als I^andar sari. In gewisser Höhe aber, oberhalb der Thalsohle, etwa 60 bis 70' hoch über derselben, ist an den beiderseitigen sehr sanften Ge- hängen ein Lager von kieseligen Steintrümmern entblösst, das man an weit von einander entfernten Orten und zwar zu beiden Seiten des Thaies stets in derselben Höhe Avieder antrifft. Zwei bis fünf Zoll grosse Stücke von Hornstein, Feuerstein, Quarz, Jaspis, Chal- cedon und dreieckige, concentrische Bandachate, die denen des Distriktes Karang gleichen, liegen hier zu einem Lager über ein- ander gehäuft, sind nur mit wenig andern, z. B. vulkanischen Steintrümmern vermengt und fast alle an ihren Ecken abgerundet. 151 oft wirkliche Geschiebe. Aus dem Lager herausgespült , trifft man sie auch vereinzelt im ]?ette an. — Auch hier, wie bei Kandar sari, gränzt das Geschiebelager an das vulkanische Conglomerat, da sich, westwärts von Pabuaran, allmählig der G.-Gebeg erhebt. Uie Gegend ost- und nordwärts von da ist , im Vergleich mit ihrer cen- tralen Lage, ausserordentlich niedrig und flach. 3) Lager kieseliger Trümmer bei Tjuruk nßgteg im Distrikte Karang (Sukapara). — Gleichsam um das niedrige, einförmige, nur AYellenzügige , unfruchtbare Land des Distriktes Karang, das weit und breit mit trostlosem Alanggrase bedeckt ist, für seine Pflanzenarmuth schadlos zu stellen, hat ihm die Natur einige sonst auf Java nicht vorkommende Metallerze verliehen und es mit mehren geologischen Merkwürdigkeiten ausgestattet, zu wel- chen das Lager kieseliger Steintrümmer gehört, das man besonders in den L^mgebungen des Tji - Berem findet. Dieser strömt , in der untern Hälfte seines Laufes, in der Richtung von Nord-Ost nach Süd - West durch das flach - wellige Land und mündet 1 Ya Pfahl westsüdwestwärts vom Hauptdorfe Tjuruk negteg des Distriktes entfernt, in den Tji-Langla. Dieser letztere ist der Hauptbach der Gegend und fliesst vom genannten Dorfe an , das an seinem linken oder nördlichen Ufer liegt, nach West-Süd- West. Verfolgt man den Tji-Berem, indem man in seinem Bette fortschreitet, aufwärts, so sieht man, dass das Bett und die imtern Theile seiner Uferwände aus grauen, zuweilen auch bläulich- weissen , ja grünlichen Thon- und Alergelschichten bestehen, die in einem Winkel von 20 bis 25 Graden nach Nord-Ost fallen und dass die Köpfe dieser Schichten alle in einer gleichen Höhe abgebrochen sind. Auf dieser tertiären, ziemlich ebnen Oberfläche — den Köpfen der gebrochenen Schich- ten — ruht ein Lager von Steintrümmern und Gerollen, das nur 1 bis 2' dick ist und auf diesem Gerölllager liegt eine 5 bis 7 dicke Schicht von Erde, welche nach oben zu immer brauner, Dammerde- reicher Avird und den mit AI anggras bcAvachsenen gegenwärtigen Boden des Landes bildet. Im benachbarten Bette des Tji-Langla sind die genannten Tertiärschichten an vielen Orten, z. B. dicht neben Tjuruk negtög von dichtem, schwarzblauem und zum Theil Säulenförmig abge- sondertem Basalt: L. Nr. 1013 und folg. durchbrochen und in der obern Hälfte des Tji-Berömlaufes kommt ein Gang von Manganerz, nebst ausgezeichneten Verkiesehmgen von anstehendem Kalk- mergel vor. (Siehe die folgenden Kapitel.) Das erwähnte, an den Seitenwänden des Tji-Beröm entblösste Lager besteht aus 1 bis 3, höchstens 4 Zoll grossen Steintrümmern, die an den Ecken zwar mehr oder weniger abgerundet, doch keine vollkommenen Geschiebe, sondern unregelmässig, höckrig von Form sind. Es sind, ausser eingemengten Stücken Basalt, fast lauter Horn- stein-, Quarz-, Chalcedon-, Jaspis-, Achat-, besonders aber und der Mehrzahl nach concentrische Bandachat- (Onyx-) Stücke, welche hier Millionenweis zusammengehäuft vorkommen imd eine 152 Schicht bilden , die bald 2 , gewöhnlich aber nur 1 Fuss dick ist und an manchen Stellen ganz verschwindet, auskeilt. An andern Stellen tritt sie wieder auf. Sie scheint Meilenweit verbreitet zu sein. Im obern Theile des Thaies , in der Nähe von basaltischen Durclibrüchen , die daselbst vorkommen, findet man zwar Stellen, wo Theile des Kalkmergels, der daselbst die oberste Bank des Ge- birges ausmacht, in Hornstein, selbst in Kieselschiefer verwandelt smd, — nirgends aber sieht man in anstehendem Fels eine Spur von solchen J3andachaten. Aus ihrem Lager herausge spült , liegen sie im Bette des Tji-Berem, des Tji-Langla u. a. in Menge zer- streut. Sie bestehen aus Wasserhellen, durchscheinenden Streifen, die mit Aveniger durchscheinenden oder ganz opaken Bändern von milch- weisser, gelblicher, röthlicher, brauner, grünlicher, schwarzer, selbst kohlschwarzer Farbe abwechseln. In einem und demselben Stücke kommen jedoch gewöhnlich nur 2 oder 3 Farben vor. Die meisten bestehen aus Wasserhellen, milchweissen (opaken, Por- cellanähnlichen) imd aus schwarzen Streifen, wovon die äusserste, oberflächliche Schicht geAvöhnlich in's Braune spielt. Die verschie- den gefärbten Streifen bestehen aus eben so vielen verschiedenen Quarzarten , unter denen Hornstein , Feuerstein und Chalcedon am häufigsten vorkommen. Die Streifen sind bald geradlinigt, parallel ausgestreckt — die Seiten theile von T. III. Figur 19; bald sind sie in sich geschlossen, sie bilden Zonen und verlaufen theils kreis- förmig, theils viereckig — das Centrum von Figur 19, 5, theils langgezogen dreieckig , — am häufigsten aber bilden sie gleich- schenklige, sowohl stumpfe, als vollkommen scharfeckige Drei- ecke — das Centrum von Figur 19, «, *) die einander umfassen und nach dem MitteliJinikte zu immer kleiner werden. Die drei Schenkel desselben Dreiecks — derselben Zone — sind einander an Farbe und Bcschaifenheit vollkommen gleich, Avechseln aber mit andern, verschiedenartigen, dreieckigen liändern — Zonen — ab. Diese Onyxe zeigen also, eben so Avie die bei Jjandar sari, eine deut- liche, Sthlbandartige , symmetrische Bildung und umschliessen ein Centrum , das der allgemeinen Gestalt der Trümmer zu Folge, bald eine runde, bald viereckige, bald dreieckige Form hat und entweder ganz ausgefüllt, oder als Drusenrauni mit Krystallen besetzt oder auch, jedoch seltner, hohl und Röhrenförmig geblieben ist. Die meisten Trümmer haben eine grössere Länge als Dicke, stellen also gleichsam Fragmente von gcMesenen Röhren dar, deren seitliche Oberfläche hobbelig, knotig und gewöhnlich braungefärbt, Avie Rin- denartig ist. Siehe verschiedene Arten dieser Gesteine in L. Nr. 1019 bis 1026. Schneidet man die verlängerten Theile der Figuren 19 a und b bei den punktirten Linien ab, so dass nur der Central- theil übrig bleibt, so hat man einen Querdurchsclmitt der meisten *) Sie haben die Form , die in der botanischen Kunstsprache mit trigonus, tfiqueter und triangularis angedeutet wird. 153 Banclachate von Karang. Nur wenige der dortigen Trümmer haben die parallel gerade Form der abgeschnittenen , äussern Theile der Figur. Auch in vielen dieser Achatgerölle von Karang kommen Strei- fen vor , die nur unvollkommen verkieselt und mehr oder weniger Mergelartig , matt-wciss oder gelblich geblieben sind , so dass man Theile davon herauskratzen oder schaben hann. ISapita VII. Besondere Glieder der Formation. — Verkieselte Baumstämme. In vielen Gegenden der Insel Java sind Reste ehemaliger, ter- tiärer Wälder, nämlich Baumstämme oder Bruchstücke von Baum- stämmen erhalten geblieben. Sie befinden sich in einem zweifachen Zustande, sind nämlich entweder in Steinkohle verAvandelt, oder verkieselt worden und in Hornstein und ähnliche quarzige Stein- arten übergegangen. In beiden Fällen kommen sie entweder Lager- weis angehäuft vor, die Kohle bildet Flötze, — oder man findet sie vereinzelt hier und da in den Schichten der Formation zerstreut, die Kohle bildet Nester. — Vereinzelte Bruchstücke verkicselter Baum- stämme kommen besonders häufig vor im südöstlichen Theile der Kesidenz Bantam (Eegentschaft Lebak) und in den Djampang- distrikten der Preanger Eegentschaften , also in den Gebirgsgegen- den der westlichen Hälfte von Java , die an die Südküste gränzen, wo man sie in den Betten der Bäche antrifft , nachdem sie aus den Schichten , in denen sie fi-üher lagen , herausgespült worden sind. Vieler kleinerer Bäche nicht zu gedenken, ist dies unter andern der FallimTji-Ara, Tji-Siki, Tji-Madur, Tji-Mandiri, Tji-Buni. In andern Gegenden von Java sind sie seltner. Sie Averden nur im Gebiete der neptunischen (tertiären) Gebirge gefunden und auf vul- kanischem Boden gänzlich vermisst. Sie stimmen sowohl ihrer wechselnden Grösse als Beschaffen- heit nach vollkommen mit denen überein, welche in einer doch ziemlich ausgedehnten Gegend der Insel Java, nämlich im Innern der Bantam'schen Regentschaft Lebak, Lagerweis angehäuft vorkommen. Diese verdienen desshalb eine besondere Betrachtung. Alan findet sie z. B. im Tji-Udjungthale und auf der Südseite dieses Thaies, bei Bodjong manik und Bodjong mangku. Die nep- tunischen Gebirge bestehen dort aus verschiedenen Gliedern, welche nach ihrer verschiedenen Lagerung in zwei zu verschiedenen Zeiten gebildete Gruppen zerfallen : a) das unterste, eigentliche tertiäre Gebirge besteht aus abwechselnden Thon-, Mergel- und Sandstein- schichten , zwischen denen die fossilen Kohlenflötze eingeschlossen liegen, die wir im folgenden Kapitel näher betrachten wollen. 154 Dieser untere Schichteiiverein ist sehr verAvorfen und hat in den verschiedenen Gegenden ein nach sehr verschiedenen, oft ganz entgegengesetzten Eichtungen gekehrtes, mehr oder weniger steiles Einfallen. ]^ei liodjong manik, in den Gegenden, welche der Tji- Serua durchströmt, fallen diese Kohlenführenden Schichten in einem Winkel von 25** nach Norden und bei liodjong mangku , in den Gegenden, durch welche der Tji-Lajang fliesst, in einem Win- kel von 35" nach Westen ein. Beide Bäche ergiessen sich in den Tji-Üdjung, auf dessen linker oder südlicher Seite sie strömen. b) Auf den abgebrochenen Köpfen dieser so eben genannten Schich- ten , die eine sehr unebne , hüglige Grundlage zu bilden scheinen, ruhen oben aufgesetzt, mehr oder weniger horizontal, oder un- geschichtet die folgenden Glieder, die also später gebildet sein müssen, nachdem jene Kohlenführenden Schichten schon gebrochen und aufgerichtet Avaren. INIan trifft diese letztern desshalb auch nur in den Bachbetten entblösst an, da sie zur Seite der Bäche und auf den Scheiteln der Hügel von den folgenden bedeckt sind: 1) auf der Nordscite des Tji- Udjungthales, nordwärts von den ge- nannten Dörfern (Bodjong manik und mangku) liegt das bereits oben Kapitel G, C. Nr. 1 (Seite 134) beschriebene Kreideweise, mer- gelige oder Tuffartige Conglomerat L. Nr. 394 bis 395 ausgebreitet, das eine so grosse iNIenge von Quarzkrystallen enthält und das nach Norden zu das ganze Land weit und breit bedeckt ; es bedingt die breite verflachte Form der Hügelmassen in dieser nördlichen Hälfte des Landes ; die südliche Hälfte , südwärts vom genannte Thale Avird nach Süden zu immer unebner. Bergzügiger, - ■ in den Gegen- den aber, Avelche zunächst an den Tji - Udjung gränzen und sich massig hoch erheben, ist die zuerst unter a genannte Formations- gruppe bedeckt; 2) hier und da von steil abgebrochenen Kalk- bänken, z. B. von denen, durch welche der Tji-Biuk und Tji-Ma- jang auf unterirdischen Wegen strömen und 3) von einer ]NIergel- schicht, in welcher die Trümmer der A^erkieselten Baumstämme ein- gebettet liegen. Aus dieser Schicht herausgespült und bloss gelegt kommen sie in den Betten der Bäche, z. B. im Tji-Lajang bei Bodjong mangku und andern dieser Gegend zu Tausenden vor. Es sind 1 bis 3' lange, oft aber auch längere, ja manchmal 7 lange Fragmente von Baumstämmen, die eine Dicke zwischen 1 und 2 , seltner von 3' haben und die in Hornstein , Feuerstein oder Achat verwandelt worden sind, aber an den meisten Stellen die deutlichste und dem blossen Auge unterscheidbare Flolztextur be- halten haben: L. Nr. 349, a. SoAvohl die strahlenförmige Yerthei- lung der Gefässe als auch die Jahresringe kann man bei den mei- sten noch gut erkennen. — Der Haupttheil ihrer Älasse besteht gewöhnlich aus einem bräunlichen oder bleichen Hoi-nstein, dazwi- schen kommen aber weissliche Quarzartige oder andre dunkler ge- färbte, selbst schwärzliche Theile vor, die mehr dem Feuerstein oder Achat ähneln , während noch andre Stellen in schönen halb- durchscheinenden Chalcedon verAvandelt sind, der sich am häufig- 155 sten in Adern durch die Blöcke hindurchzieht. Die meisten dieser Blöcke sind an ihren beiden Enden quer und gerade abgestutzt, während andre mehr unregelmässig schief, splittrig abgebrochen sind. Sie liegen ohne bestimmte Ordnung in der sandigen, grauen oder bräunlichen Mergelschicht, und eben so, aus dieser hcraus- gespült, mit kleinern Ast- und Stamm-Fragmenten vermengt, in den Betten der Bäche zerstreut. Nach Osten hin werden sie bis bei Djasinga, an den Gränzen mit Buitenzorg gefunden. Sie gehören, eben so wie alle übrigen, die in andern Gegenden von Java vereinzelt vorkommen, sämmtlich d i c o t y 1 e d o n i s c h e n Baumarten an und nie habe ich eine Spur eines verkieselten oder in Kohle verwandelten monocotyledonischen Baumes, eines Palmen- oder ]3aumfarrnstamraes im tertiären Gebirge von -Tava gefunden. Für ein Land, wo jetzt noch Palmen und Baumfirrn in Menge wachsen , ist dies gewiss eine auffallende Erscheinung , da im Ter- tiärgebirge, — in der Braunkohlenformation, — Europa's, wo jetzt diese Bäume nicht mehr gedeihen, fossile Palmen und Baumfarrn in Menge gefunden werden. Die Eingebornen der Gegend, wo diese Stammfragmente Mil- lioneuAveise vorkommen, die Sundanesen in Lebak nämlich, be- haupten , dass sie eine Bildung der Jetztwelt seien und bezeichnen sie mit dem Namen Sempur tjai (tjai = Wasser, also Wasser- oder Bachsempur), dies ist nämlich der Name, welchen ein dort selten vorkommender Baum Dillcnia macrophxjlla Reinw., ähnlich der speciosa Thunb., führt zur Unterscheidung mit Colbertia ohovata Bl., welche dort überall sehr häufig wächst und Sempur schlecht- weg genannt wird. Das Holz von diesem Sempur tjai' soll, so selten der Baum auch ist, nach der Meinung der dortigen Javanen das Material zu den verkieselten Blöcken geliefert haben und die Eigen- schaft besitzen — in Schlamm gelegt — innerhalb der Zeit von 10 Jahren zu versteinern, während der gemeine Sempur — dies be- haupten sie — niemals versteinert gefunden wird. Was diese Ei- genschaft des Baumes betrifft, schneller als andre zu versteinern, so besitze ich keine Beweise weder für, noch gegen die Behauptung der Eingebornen, lasse diese also dahin gestellt sein; auch die Ein- gebornen selbst vermochten mir keine solchen Beweise zu verschaf- fen. — Dass die verkieselten Stamm fr agmente aber, welche man in Bantam findet , kein Erzeugniss der Jetztwelt sind , davon besitze ich die unwiderlegbarsten Beweise. *) Es gelang mir, über- all, Avo ich zur Seite der Bäche nachgrub, mich zu überzeugen, dass sie einer sandig-mergeligen, oft hoch von Erdlagen, auf denen Wäl- *) L. HoRNER (,, Verslag van eene mineralogische reis in die residentie Ban- tam'^ in den Verh. v. h. Batav. Genootsch. t. XVII p. 47 etc.) verliess sich zu unbedingt auf die Versicherungen der Eingebornen und verkannte die Bedeu- tung der verkieselten Stämme als Glied einer vorhistorischen geologischen Formation. - — Richtiger haben J. RiGG (,, Sketch of the Geology of Jasin- ga''' in den Verh. Batav. G. t. XVII 2^. 133 bis etc. und J. K. Hasskarl {,,Bijdragen tot de kennis von Zuid-Bantatn" in der Tijdschr. voor Neerl. Indie. jaarg. IV. II. p. 227) darüber geurtheiit. 156 der ruhen, bedeckten Gesteinschicht angehören und nur da ent- blösst an der Oberfläche, in den l^etten der Bäche, vorkommen, avo der leicht zerstörbare Mergel vom Wasser durchschnitten und hin- weggespült worden ist. Obgleich sie zwar von jüngerer Entstehung sind und später abgelagert wurden, als die Kohlenführenden Schichten a, deren abgebrochene Köpfe sie bedecken, so sind sie doch eben so bestimmt ein Glied der java' sehen Tertiärformation als jenes weisse, TufFartige Conglomerat und die Kalkbänke am Tji-Biuk und Tji-i\Iajang, die man in einer eben solchen ungleichförmigen Lagerung auf den Schichten a antrifi't, als ein solches betrachtet werden müssen. — Einen noch deutlicher sprechenden Beweis, dass sie Theile des Tertiärgebirges, Überreste von Wäldern aus der Tertiär zeit sind, liefert der Umstand, dass auch in den steil einfallenden Schichten des Gebirges, ja in den Kohlen- flötzen selbst, welche zwischen diesen liegen, einzelne solcher ver- kieselten Stammfragmente vorkommen. Dies ist namentlich der Fall in einer weiter südwärts liegenden Gegend auf der Ostseite des Tji-Sikithales, wo man an den Seitenwänden des Nebenbaches Tji- Karang verschiedene Kohlenflötze cntblösst sieht. SoAvohl in den Mergel- und Sandsteinschichten im Hängenden und Liegenden dieser Flötze, als auch in den Flötzen selbst imd ganz von Kohlen Substanz umgeben, kommen Fragmente verkicselter Baumstämme , die 2 bis 4' lang und 1 bis 1 Vo dick sind , hier und da vereinzelt vor. Ein solches Stück, 1 '/4 lang und 1 dick, ist L. Nr. 300* und kleiner Splitter davon Nr. 348. Es ist von scliAvarzer Farbe imd mit einer 1 bis 2 Zoll dicken Binde von stark glänzender Pechkohle umhüllt, die, wenn man auf den Block mit dem Hammer klopft, in lauter kleine kubische Stückchen zerspringt. In einer Mergelschicht daneben wvu-de gefunden L. Nr. 349, b: verkicseltcs Holz von schwarzer Farbe, Avorin Höhlungen vor- kommen, die mit schönen, in lebhaften rothen, gelben Farben spie- lenden iNIassen von Opal ausgefüllt sind. Nach dem Umfange des Blockes zu geht die schwarze Farbe in ein weissliches Braun über, das also die äussere ^/^ bis Vs Zoll dicke Rindenartige Schicht des- selben bildet und diese ist an ihrer Oberfläche auf eine eigenthüm- liche Art durchfurcht und rissig, gerade so, wie die aufgesprungene Rinde mancher Bäume. Will man sich über den Ursprung der Kieselsäure, Avodurch eine so ungeheure Menge von Baumstämmen , die ganze Lager bil- den, vcrkieselt Averden konnte, einige \>rmuthungen erlauben , so muss man zuerst drei andre Erscheinungen in den benachbarten Gegenden der östlichen Hälfte von Central- und Süd-Bantam in ErAA'ähnung »ziehen: erstens, in dem mehr erAvähnten Aveissen Tuffe, Nr. 394 bis 395, der über so Aveite Räume von Central- Bantam und in einer so ungeheuren ISIächtigkeit verbreitet ist, kommt Kieselsäure nicht nur in ki'ystallisirtem Zustande, in der 157 Form von Quarzkrystallen oder Trümmern von Quarzkrystallen, in einer ungehenren Menge vor, sondern es bestehen wahrscheinlich auch die erdigen Theile dieses sonderbaren Lagers aus Kieselerde, welche mit Thonerde u. s. w. vermengt ist; ob auch in dieser weis- sen Conglomerat- oder Tuffschicht fossile Baumstämme liegen, habe ich nicht bestimmt ermitteln können, doch vermuthe es; zweitens das Tji-Limanthal, weiter in Süden von ]5odjong manik und vom Tji-Udjung, ist mit einer Ungeheuern Menge von grossen Quarz-, Hornstein- und Feuersteinblöcken besäet; folgt man dem Laufe dieses Thaies aufwärts, nach seinem Ursprünge zu, so kommt man zum G.-Liman, ein Berg, Avelcher sich II80' hoch über die Thal- sohle erhebt und fast ganz und gar aus massivem Quarz besteht. Stellt man sich vor, dass solche Kieselerde haltigen blassen, wie der weisse, mergelige ,,Bantamtuff'' von den benachbarten Vulkanen G.-Karang und Pulusai-i ausgespieen und, mit Wasser zu Schlamm vermengt , über das Land ausgebreitet wurde, — dass ferner vorhandene Waldungen, die auf der frühern Oberfläche stan- den, davon vernichtet und überschüttet wurden, so kann man wohl begreifen , wie die Trümmer der Baumstämme die in den Schlamm begraben wurden , allmählig versteinerten. Sie waren doch durch- dringbar für das Wasser, das nothwendig Kieselsäure aufgelöst ent- halten musste. Kann man sich von der Versteinerung des Holzes , das in sol- chen Schichten liegt, einen Begriff machen , so bleibt aber freilich die ursprüngliche Quelle der Kieselsäure und der INIillionen Quarz- krystalle, woraus diese Schichten bestehen, eben so wie die Bildung ganzer massiver Quarzgebirge, wie der Gunung-Liman , unerklärt. Kann die Bildung von Achatdrusen nach G. Bischof erklärt wer- den durch RegeuAvasser , das von der Oberfläche in quarzhaltigc Gesteine eindringt, aus diesen Kieselerde, kohlensauren Kalk, Ei- senoxydul u. a. Bestandtheile auflöset und in den Höhlungen der Felsen allmählig wieder absetzt , so ist es doch nicht möglich diese Erklärungsart auf ganze Quarzgebirge anzuwenden , die von keinen andern Bergen überragt Averden mid in einer Gegend liegen wo überhaupt keine krystallinischen Gesteine vorhanden sind, in denen Wasser Kieselerde auflösen könnte. (Vergl. G. Bischof, ehem. undphys. Geologie, I. p. 803, II. p. 1052 u. a. a. O.) — Drittens und hauptsächlich darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass vollkommen gleiche verkieselte Baumstämme, wie die an der Oberfläche ausgebreiteten, auch in den ter- tiären, steil einfallenden Schichten selbst vorkommen, wenn sie in dieser auch weniger zahlreich sind und mehr vereinzelt liegen. Dies ist nicht nur bei Bodjong manik, sondern in vielen anderen Gegenden von Bantam, ja wahrscheinlich überall der Fall, wo man verkieselte Stammfragmente an der Oberfläche, in den Betten der Bäche, zerstreut findet, — nur dass es wegen Mangel hinlänglicher Entblössuugen der tertiären Schichtenköpfe nicht überall möglich ist, sich durch Nachgrabung zu überzeugen, dass 158 die verkieselten Stammtrümmer aus diesen Schichten abstammend sind. In einem ausgezeichneten Grade ist dieses möglich in den untersten Gegenden des Tji-Sikithales, nicht weit von der Süd- küste, wo das ganze Tertiärgebirge umgekippt ist oder doch so steil emfällt, dass man die Köpfe der verschiedenen Schichten, woraus es besteht und der 23 Kohlenflötze, welche dort mit diesen Schich- ten abwechseln , alle neben einander an der Oberfläche , nämlich in den Betten der Bäche und deren Seitenwänden entblösst sieht. Gräbt man in diese Köpfe ein , so stösst man hier und da auf ver- kieselte Stammfragmente, die darin zerstreut liegen und von denen auch schon das Wasser der Bäche eine Menge herausgespült hat, die entweder ganz frei in Betten der Bäche liegen oder aus den Köpfen der Schichten hervorragen, in denen sie noch zur Hälfte fest stecken. Dies ist namentlich der Fall im Tji-Karang und Tji-Gompol, auf der Ostseite des grössern Tji-Sikithales. Ein solcher Stamm ist der oben schon genannte: L. Nr. 300 *, welcher aus schwarzem Horn- stein besteht, mit Ausnahme der äussern Kruste, die in Pechkohle verwandelt ist. Die Schichten, zwischen denen die Kohlenflötze liegen, bestehen theils aus Thon, theils aus quarzigem Sand- stein, welcher letztere überall in den südlichen Gegenden des Ge- birges vorherrscht, durch welche die Bäche Tji-Patat, Tji-Gompol und in der obern Hälfte seines Laufes auch der Tji-Karang strömen. — Vergleiche unten in Kap. 8: III. Kohlen von Tjisiki. — ]3a die meisten verkieselten Baumstämme in den Schichten zwischen den Kohlenflötzen , gewöhnlich im Hangenden desselben, im Sandstein vorkommen, so geht hieraus mit viel AVahrschein- lichkeit hervor, 1) dass die Kohlenflötze aus denselben Baumarten, wie die verkieselten Stammfragmente gebildet worden sind, also so wie diese aus lauter d i cotyledonischen Bäumen bestehen; 2) dass die verkieselten Baumstämme Reste derselben Wälder sind, die das Material zu den Kohlenflötzen lieferten. Diese Reste — Trümmer zerbrochener Baumstämme — wurden von dem Quarzsand umhüllt und eingeschlossen , der nachher zu Sandstein erhärtete. Dass hin- durchdringendes, Kohlensäurehaltiges Wasser aus diesem Quarz- sand, der zum Theil 50' und drüber mächtige Bänke bildet, Kiesel- säure auflösen und damit die Stämme versteinern konnte, ist leicht zu begreifen, — schwierigeraber dürfte es zu erklären sein, warum die darunter liegenden Holzscliichten , die zu Kohlenflötzen gcAvor- den sind, nicht ebenfalls, wie die obern, vereinzelten Stanuntrümmer eine Verkieselung erlitten? — Denn da zur Umbildung des Hol- zes in Steinkohle so lange Zeiträume erforderlich sind, so kann man doch nicht annehmen , dass diese Umbildung schon vollendet war, als der Absatz jenes Quarzsandes geschah , der nur noch einzelne Reste der Baumstämme vorfand und einschloss ? — Es folgen aber 23 solcher Kohlenflötze auf einander, in deren Zwischenschichten verkieselte Stämme gefunden werden. Einige dieser Flötze hegen allerdings ganz zwischen plastischem Thon , andere sind von einer — dem Wasser undurchdringlichen — Thonschicht bedeckt , sehr 159 viele aber, namentlich die im Tji-Gompol undTji-Patat (siehe oben) sind von sehr mächtigen Schichten von Quarzsandstein um- schlossen, der die Flötze unmittelbar berührt. Kehren wir zu den Gegenden im Innern von Lebak zurück, wo die verkieselten Stammfragmente hier und da Lagerweis auf den Köpfen der steil einfallenden Schichten ausgebreitet vorkom- men. l)a diese mit jenen ihrer Beschaffenheit nach vollkommen übereinstimmen, so gehören sie wahrscheinlich zu derselben For- mation und sind bei der Erhebung und Zerbrechung des Gebirges an die Oberfläche gebracht Avorden , man kann sie mit einem Rei- bungsconglomerate vergleichen und als die Überreste der zertrüm- merten Schichten betrachten, die mit den gebildeten Massen von Schlamm und Sand, nachher als ein neues Lager auf den Köpfen der alten Schichten ausgebreitet wurden. Unter den Fragmenten verkieselter Baumstämme, welche in verschiedenen Gegenden der Insel vereinzelt vorkommen, verdienen wegen ihrer Beschaffenheit, die von den so eben beschriebenen ab- weicht, die folgenden eine besondere Erwähnung. — Verkieseltes Holz von pechschwarzer glänzender Farbe mit eingeschlossenen Mandeln von Chalcedon, die von einer dünnen Eisenkiesschicht umhüllt sind: L. Nr. 737 aus dem Tji-Bunithale bei Dugu. — Fossiles Holz von kohlschwarzer, auf den Bruchflächen lebhaft glänzender Farbe, in 1 bis 3' langen Fragmenten von Asten und Stämmen, deren einige nur ^/a oder %' dick waren ; es erscheint fasrig-rissig an der Oberfläche und hat eine eigenthümliche blättrige Structur, ist aus Lamellen zusammengesetzt, die nach dem Mittel- punkte zu convergiren ; seine Holzstructur ist noch ausserordent- lich deutlich, aber seiner mineralischen Beschaffenheit nach ist es mit Anthrazit zu vergleichen, funkt zum Theil am Stahl und scheint aus Kohle, Kieselsäure und Eisenoxyd zu bestehen: L. Nr. 347, Avurde an der linken UferAvand des Tji-AYulan bei Suka- pura tua, in einer groben Conglomeratschicht aus vulkanischen Steintrümmern gefunden, die StellenAveis zersetzt und in gelblich- weisse, selbst milchAveisse krümliche erdige Massen : L. Nr. 1070 übergegangen ist. In solchen Aveisslichen Nestern der, übrigens dunkel gefärbten, Conglomeratbank liegeii die Fragmente der versteinerten ZAveige und Stämme in allen Richtungen durch ein- ander. 160 ßapita VIIL Besondere Glieder der Formation. — Fossile Kohlen nebst fossilem Harze. In den dreimonatlichen Berichten , Avelche ich -nährend meiner Reisen der Indischen Regierung einsandte , habe ich über die Beschaffenheit , die topo- graphischen und geologischen Verhältnisse der fossilen Kohlen auf Java aus- führhche Beschreibungen geliefert. Es würde mich zu weit fuhren, diese hier vollständig mitzutheilen. Ich biete dem Leser desshalb nur einen kurzen Aus- zug aus meinen Anzeichnungen an, wofür ich keinen höhern Titel als den einer Aufzählung in Anspruch nehme. Von sämmtlichen fossilen Kohlenarten, die ich von Java mitgebracht habe , sind , eben so Avie von den Blattabdrücken und verkieselten Hölzern an Herrn Professor H. R. GoEPPERT in Breslau Exemplare gesandt worden , welcher dieselben genauer untersuchen wird. A. Aufzählung der Örtlichkeiten, wo fossile Kohlen gefunden werden. a) Orte, wo ausgedehnte , mehr oder weniger mächtige Lager , Flötze von fossilen Kohlen vorkommen. I. Flötze bei Bodjong manik, im Innern der Residenz liantani, im südöstlichen Theile derselben, Regentschaft Le- bak. — Der genannte Ort liegt am linken Ufer des Tji-Udjung, in einer Gegend, wo sich die Sohle des oft zur Kluft verschmälerten Thaies, durch welches dieser Fluss strömt, erweitert hat. Der Fluss bildet die Gränze zwischen dem Distrikte Lebak am rechten und Parung kiitjang am linken Ufer, in welchem letztern das genannte Dorf und die Kohlenflötze liegen, die wir aufzählen wollen. Die Flötze sind entblösst im Bette der Bäche Tji - Biuk und Tji - Serua, welche die Gegenden des Thalgrundes durchströmen , die süd- und süd westwärts von Bodjong manik liegen. Diese Gegenden sind 1 y^ Pfahl weit nach Süden flach und werden dann flach-hüglig, wellig ; durch diese letztern welligen Gegenden strömt im Allgemeinen von West nach Ost der Tji -Serua etwa 1 Pfahl weit und vereinigt sich dann mit dem Tji-Biuk, welcher seinen Lauf eben so, wie der erste, in wunderbaren Schlangenlinien, doch im Allgemeinen von Süd nach Nord noch 2 Pfähle weit fortsetzt, den flachen Theil des Thal- grundes durchströmt und sich in geringer Entfernung westsüdwest- wärts vom Dorfe in den Tji - Udjung ergiesst. — Die Thalsohle bei Bodjong manik hat eine INIeereshöhe von 315 und wird von den zunächst angräiizenden Hügeln um 370, von den l^ergen aber, die sich 4 bis 5 Pfähle weiter südwärts erheben, um 1105' überragt. Das Tertiärgebirge, das die (Grundlage der oben Seite 154 auf- gezählten neuern Lager, Avorin die verkieselten Baumstämme vor- kommen, bildet, ist in der Nähe des Tji-Udjung mit Alluvialmassen 161 bedeckt, in dem Bette der Nebenbäche Tji-Biuk undTji-Serua aber, besonders in den hügligem südlicher liegenden Gegenden an vielen Stellen entblösst nnd besteht aus abwechselnden Schichten von plastischem Thon und feinerm oder gröbcrm, mürberm oder härterm Sandstein, die eine Dicke von 2 bis 5' und eine dunkel- oder hell- graue, bläidicli-graue , weissliche Farbe haben. Sie streichen von Ost nach West und fallen nach Nord in einem Winkel von 25^ ein. Der Sandstein besteht hauptsächlich aus Quarzkörnern , die durch ein weiches, thonartiges Bindemittel verkittet sind. Thierische Versteinerungen kommen in diesen Schichten nirgends vor. Von Natur entblösst, trifft man tue Köpfe dieser (gebrochenen) Schichten nur in den Betten der genannten IJäche und an deren Seitenwänden an, da wo die Ufer hoch und hüglig sind, und erblickt dann zwischen ihnen das Ausgehende der Kohlenflötze. Doch kann man sie durch Nachgrabung auch seitwärts von den Betten verfolgen, wenn man die neuern Schichten , die darauf ruhen , oder das Allu- vium, das sie bedeckt, hinwegräumen lässt; dies hat jedoch , wie fast überall auf Java, wegen der üppigen Waldung, die sich darauf erhebt, wegen der Wurzeln der Sträucher und Bäume, wovon die obersten Erdlagen durchflochten sind, seine Schwierigkeiten. Da die Schichten von Ost nach West streichen , so ziehen sich ihre abgebrochenen Köpfe quer durch's Bett, an den Stellen, yvo der ]^ach in seinen Krümmungen von Süd nach Nord strömt, an andern Stellen dagegen bilden sie viel länger hingezogne, mit dem Ufer parallele Streifen, da nämlich, wo der Lauf des Baches von West nach Ost gerichtet ist. Flötze im Tji-Biuk Nr. ein. — 1) In geringer Entfernung oberhalb seiner jNIündung, ein Büchsenschuss westsüdwestwärts von Bödjong manik, bildet der Tji-Biuk über eine Sandsteinstufe einen etwa 7 hohen Wasserfall. Nahe unterhalb diesem Tjuruk- Tjibiuk ist das erste zwischen 3 und 4 mächtige Flötz entblösst. Flötze im Tji-Serua, Nr. zwei bis sechs. — 2) Zwei Pfähle süd- zu westwärts vom ersten , im Bette des Tji - Serua nicht weit oberhalb seiner oNIiüidung in den Tji-]]iuk. Verfolgt man den Tji-Serua weiter Stromaufwärts nach West, so trifft man nach ein- ander noch folgende an. 3) Scheint mächtiger als o zu sein. 4) Nicht deutlich entblösst. 5) Mächtiger als 5' an der Stelle, wo der aus Nord- West herabströmende Tji - ]jerem in's linke Ufer des Tji-Serua mündet. 6) Liegt noch höher aufwärts, westsüdwestwärts vom fünften, dem Ursprung des Tji-Serua näher. Da vom fünften bis zum dritten Flötz der Bach eine r\> förmige Krümmung macht und 5., 4. und 3. so ziemlich in der K-ichtung von West nach Ost liegen, so könnte es möglich sein, dass alle drei nur verschie- dene Entblössungen eines Flötzes wären und sich die Zahl der Kohlenschichten von Bödjong manik auf \der reducirte. IL Ein Flötz bei Bödjong mangku. Dieses Dorf liegt ohngefähr 5 Pfähle südwestwärts von Bödjong manik entfernt, in demselben Distrikte etwas höher. — Im Bette des Tji-Lajang Juughuliii, Java. III. \ l 162 (welcher das Lager mit verkieseltcn Baumstämmen durchschneidet, das auf den Köpfen der Kohlenfiihrenden Formation ruht,) findet man dicht neben dem Dorfe fossile Kohle entblösst an 2 Stellen, die in der Richtvmg von Süd nach Nord zu einander liegen und vielleicht zu einem und demselben Flötz gehören , weil die Schich- ten in dieser Gegend von Süd nach Nord streichen. An der zAveiten Stelle, die weiter Stromabwärts als die erstere liegt, ist dies deut- lich zu beobachten ; das FlÖtz bildet einen hervorragenden Kamm, der sich quer durch's Bett hindurchzieht und in einem Winkel von 35" von Ost nach West fällt. Diese Kohlenflötze im Innersten von Bantam stimmen ihrer Beschaffenheit nach fast alle vollkommen mit einander überein. Rechnet man das Ausgehende ab , wo die Kohle mehr oder weniger verwittert , braun , unrein , erdig ist , — so bestehen sie aus einer compakten, homogenen, dichten Kohle, die bei den meisten Flötzen oder in den meisten Theilen dieser Flötze, wenigstens für das unbe- waffnete Auge, keine Holztextur mehr erkennen lässt; sie färbt nicht ab , ist Aveich , leicht von Gewicht , liefert ein schwärzlich- braunes Pulver, ist flach-muschelig von Bruch, glatt auf den Bruch- flächen und hat eine pechschwarze Farbe, nebst einem lebhaften Fettglanz; nur die vom Ausgehenden genommenen Stücke sind matt; an der Luft bekommt sie allmählig rechtwinklige Risse und zerspaltet dadurch leicht in lauter kleine, viereckige Stücke, die man ohne INIühe ablösen kann. Sie enthält keine sichtbaren Spuren von Eisenkies und gehört unter den Braunkohlen zu den sehr bitu- minösen (viel Wasserstoffhaitigen) Pechkohlen. Beim Brennen bläht sie etwas auf und backt, jedoch nur wenig, zusammen. Entdeckt wurden diese Kohlen, die in den centralen Gegenden von Bantam, bei Bödjong manik und mangku vorkommen, iii 1826 vom verstorbenen Botaniker Spanoghe, der damals Assistent-*Resi- dent von Lebak war, sie wurden untersucht in 1827 von H. 'Mack- lot und 10 Jahre später, nämlich in 1837 von L. Horner. Von den Berichten dieser drei Reisenden, deren Keiner mehr zu den Lebenden gehört, ist nur der oben angeführte kurze ,, Fe7'slaff" von Horner zur öffentlichen Kenntniss gelangt. Topographisch auf- genommen und auf Karte gebracht wurde die Gegend in 1828 vom Genie-Officier W. C. von Schierbraxd. — Horner erkannte die regelmässige Schichtung des Kohlenführenden Gebirges nicht oder glaubte, dass dessen Lagerung eine horizontale sei , indem er es mit den obersten, Jüngern Schichten — dem ]^antam-Tuff, dem Lager, welches die verkieselten Stämme enthält u. s. w. — verwechselte; desshalb hielt er den Querbruch der Kohlenflötze für deren Ober- fläche und erklärte sie für Nester von keiner grössern Ausdehnung, als die, welche ihre entblössten Köpfe haben; er übersah das starke Einfallen sämmtlicher Schichten nach Norden. (Dies glaubte ich zur Beurtheilung der abweichenden Darstellungsart Horner's von der meinigen bemerken zu müssen.) 1G3 Alle folgenden Kohlenflötze sind erst, seit dem Jahre 18-16, von mir entdeckt Avorden. III. Dreiundzwanzig Flötze an den Seitengehän- ge n d e s Tj i - S i k i t h a 1 e s , in der Nähe der Südküste , am A us- tritt des Flusses aus dem Gebirge, 2yo bis 4 Pfähle von der Küste entfernt. Die Mündung des Tji-Siki liegt zwischen dem Tji-Ara in Westen und Tji-Madur in Osten , im Distrikte Tjilangkahan der Regentschaft Lebak, — Das Thal, welches der Tji-Siki durch- strömt, ist eines der schönsten Längethäler im neptunischen Ge- birge. Es zieht sich im Allgemeinen von Nord-Ost nach Süd-West herab zwischen ausgebreiteten, oft verflachten Eergmassen, die nahe am Durchbruch des Tji-Siki durch's Gebirge, am G. -Ikilut eine Höhe von 570 bis 650' haben, während die Sohle des Thaies da- selbst nordwärts vom Durchbruche 90 bis lOO' hoch ist. Sie ist dort ziemlich breit und flach und mit mehren kleinen Dörfern bedeckt. Von den beiderseitigen Thalgehängen ziehen sich Rippen herab in's Thal, von denen die südlichsten, — dem Meere am nächsten liegenden, — sich Kettenartig verlängern ui\d von beiden Seiten, von Ost und von West her, einander so nahe treten, dass der Thalgrinid zwischen ihnen in eine schmale und tiefe Kluft ver- wandelt wird, die der Fluss sich gebrochen hat. Gleichgerichtete Nebenthäler ziehen sich zAvischen diesen Rippen herab mit Bächen, welche von beiden Seiten her dem Tji-Siki zufliessen. Auf der Ost- seite heisst die vorgestreckte Rippe Gunung-Tanggil oder G. -Karang ; ihr tritt von der Westseite her eine ähnliche Rippe oder Kette Gu- nung-Eulut entgegen und das schroff gesenkte Ende beider begränzt den ersten oder innern Querdurchbruch des Tji-Siki. Der innere oder nördliche Fuss der östlichen Rippe Karang wird begränzt von dem Nebenthaie, durch welches (von Ost nach West) der Tji- Lantean herabströmt auf dieses, auf der Südseite derselben Rippe vom Tji- Karang durchströmte. Neben thal und dann tritt eine zweite äussere Kette, Gunung-Gompol auf, gegenüber einer gleich- gestalteten Rippe oder Kette auf der AVestseite ,,Gunung-Patat,'' zwischen denen der zweite oder äussere Querdurchbritch des Tji- Siki liegt. Diese beiden Ketten G.-Patat und Gompol bilden den eigent- lichen südlichen Rand des Gebirges , das sich von nun an herab- senkt und sich zu einer ziemlich flachen Vorstufe ausbreitet, die nur 250' hoch und durch eine schmale Alluvialfläche von der Süd- küste getrennt ist. Alles was ein- oder nordwärts von diesem Rande (Gompol) liegt, wollen wir zum ,, innern Thale des Tji-Siki" und was an ihrer Aussenseite liegt, zur ,, südlichen Vorstufe " rechnen. Auf dieser Vorstufe fliesst, auf der Ostseite der Tji-Siki, der Tji- Gompol, welcher sich in den erstem mündet und auf der West- seite der Tji-Patat, welcher sich in den weiter westlich liegenden Tji-Mandiri ergiesst. Die Bäche, in deren Betten Kohlenflötze entblösst vorkommen, sind, in dieser kurzen Übersicht der topographischen Verhältnisse, 11* 1G4 <>ospciTt gedruckt. Alle Gebirge dieser Gegend sind rein neptuni- sclicr Art , Theile der Tertiiirfonnation , deren Schicliten unter sehr steilen Winkeln aufgerichtet , meistens sehr ver-svorfcn sind. 1) Im innern Tj i-Sikithale kommen nur auf der öst- lichen Seite Kohlenflötze vor, im Bette der beiden ]iäche Tji- Lantean und Tji-Karang. Flötze im Tji-Lantean Nr. ein bis vier. — 1) Es ist etwa 7+ Pfahl oberhalb seiner Mündung in den Tji-8iki entblösst an der Unken, südlichen Seite des Haches, etwa 5ü' hoch über dem Bette; 2 i/o' dick. Die folgenden trifft man, nacheinander, an, wenn man im Bette Stromaufwärts, höher hinansteigt. 2) 1 '/>' dick, als hervorragenden Kamm im ]3ette, steil nach Süd-Süd- West einfal- lend , wo nicht ganz saigcr. 3) 3' dick , im Bette am linken l fer. 4) Der Kopf eines ly-l dicken Kohlentlötzes zieht, zwischen Thon- schichten, sich von West nach Ost durch das Bett. Flötze im Tji-Karang Nr. fünf bis dreizehn. — 5) Am linken Ufer in geringer Entfernung oberhalb seiner INIün- dung in denTji-Siki, 3^/2' mächtig zwischen grauem plastischen Thon liegend, von West nach Ost durch's Bett ziehend , steil ein- tallcnd ; es ist bedeckt von einer, Yj' dicken Thonschicht und auf diese folgt ein zweites , 3 dickes Flötz , das jedoch bald auskeilt. Siehe L. Nr. 302. Steigt man im IJette des Baches Stromaufwärts höher im Gebirge hinan , so begegnet man nach einander folgenden Flötzen. 6) Der Ko])f des Flötzes 1 Va' dick , streicht von West- Nord- West nach Ost-Süd-Ost zwischen Thonlagen durch das Bett ; saiger ; 7) Zwei Schichten neben einander die eine 1 V2 , die andere 3' dick, sind von einer l' dicken Thonschicht getrennt; Kohle schwarz, hart, stark glänzend. Diese drei (5 bis 7) kommen im eigentlichen Tji-Karang vor. S) Im Tji-Sekckarang a, dicht ober- halb der Stelle, wo er in's rechte (nördliche) Ufer des Tji-Karang mündet; zwischen Thon, 4' dick. Siehe L. Nr. 301 ; ein Exemplar zeigt parallele Streifen wie von Pflanzenabdrücken. Verfolgt man diesen nördlichem Zufluss (Tji - Sekekarang a) Aveiter aufwärts, so trifft man noch folgende an. — 9) Im Tji-Sekekarang a, G' mächtig, von West nach Ost durch's Bett streichend, Avie es scheint, ganz saiger stehend; sehr gute Kohle der von Tji-Madur Nr. 22 und 23 gleichend ; an seinem Ausgehenden ist das Flötz durch eine Thon- schicht in 2 Theile getheilt, die sich jedoch bald zu einem Ganzen vereinigen, indem sich die Thonlage sowohl seitwärts, als nach der Tiefe zu auskeüt. Liegt in einer Höhe von 315' und ist eben so Avie die beiden folgenden auf beiden Seiten (im Hangenden und Liegen- den) von Aveissem, plastischem Thon imischlossen. Siehe L. Nr. 303. — 10) Im Tji-Sekckarang a, 3' mächtig. 11) Im Tji-Seke- karang a, 23/4' dick, an der Stelle entblösst, avo der Bach aus der Vereinigung von ZAvei noch kleinern Tji-Sekckarang's (Karangbach- Kindern) entsteht; streicht quer durch's Bett, von West nach Ost und fällt steil, gCAAdss in einem Winkel von 80°, nach Nord ein. Höher aufAvärts findet man zAA'ischen Thonschichten dünne Adern 165 von gemeiner liraunkohle , deren Holztextur sich noch sehr deut- lich erkennen lässt: L. Nr. 305. Begiebt man sich imTji-8eke- karang a zurück , bis zur Stelle , wo er dicht unterhalb dem achten Flötz in den Tji-Karang mündet und folgt diesem südlicher liegen- den Ilauptann des Baches aufwärts, so kommt man an die Stelle, wo wieder ein Nebenbach (Seke) in sein rechtes Ufer mündet, dem man folgt, indem man den Ilauptbach Karang südlich liegen lässt. 12) Im Tji-Sekekarang i; eine schwarze, glänzende Kohle zieht quer durch's Bett, sie war aber zu sehr mit Sandsteinblöcken über- deckt, als dass es möglich gewesen wäre, sie genauer zu unter- suchen. Während in den tiefer liegenden Gegenden des Thaies bis jetzt nur graue, weisslich-graue , selbst ganz weisse Thonscliichten von grosser INIächtigkeit angetroffen werden, zwischen denen die Kohlenflötze liegen, so herrschen hier in den südlichem, höhern Gegenden des Thalgehänges, das sich zum Gunung-Gompol erhebt, grobe, quai'zige, hellgraue, selbst weissliche Sandsteinschichten vor. Da nun alle Schichten mit geringen (nur lokalen) AbAveichungen von West nach Ost streichen und senkrecht stehen oder doch niir hier und da bald nach der Nord-, bald nach der Südseite etwas überhängen, wie aus dem vorigen und folgenden hervorgeht, so ist es deutlich , dass das ganze Tertiärgebirge hier umgekippt ist , auf dem Kopfe steht und dass die Thäler vorzugsAveise in den leichter zerstörbarem Thon ausgespült Avurden, iii der Kichtung, in Avelcher die Schichten streichen und begränzt sind von eben so gerichteten liippen oder Ketten , die aus schAverer auflösbarem Sandstein be- stehen. — SoAvohl unter- als oberhalb dem ZAVölften Flötz sind die Sandsteinlagen mit vielen '/t Zoll bis 7+ Fuss dicken Kohlenadern durchzogen," die sämmtlich von West nach Ost laufen und aus einer schönen, kohlschAvarzen , stark glänzenden Kohle bestehen: L. Nr. 304. 13) Im Tji-Sekckarang Z»; an einem sehr steilen Sand- steingehänge geht der 1 %' dicke Kopf dieses Flötzes zu Tage , an der einen Seite von einer Thon - , auf der andern Seite von einer bläulichen, feinem Sandsteinschicht begränzt. Auch am rechten Ufer ist durch einen Bergschlipf höher oben eine Kohlenmasse ent- blösst, die Avahrscheinlich zu demselben Flötz gehört. 2) Auf der Ostseite der südlichen Vorstufe, am Südgehänge und Fusse der Sandsteinrippe Gompol, auf dessen Nordseite die vorigen Flötze — und- zAvar die meisten ZAvischen Thonscliichten — liegen , findet man im Tji - Gompol entblösst die folgenden Flötze. Die meisten liegen zAvischen ziemlich grobem, quarzigem Sandstein. Wenn man den G. -(iompol überstiegen hat und dem Bett des Baches Stromab Avärts folgt bis etAva 2 Pfähle Aveit oberhalb seiner Mündung in den Tji-Siki, so trifft man sie nacheinander in folgender Ordnung an. Flötze im Tji-Gompol Nr. vierzehn bis siebzehn. — 14)2 % dick , streicht quer durch's Bett von West zu Süd nach Nord zu Ost und scheint völlig saiger zu stehen oder nur sehr Avenige Grade nach Süden zu fallen. Liegt zAvischen grauen Thonscliichten 166 und ist auch von 2 parallelen Thonadern durchzogen, wovon die eine y4 , die andere 2 Zoll dick ist. Oberhalb der Flötze ist eine 3' dicke Schicht von blättrigem bituminösem Thon (schiefriger Kohlen- letten) entblösst. — 15) Nicht näher untersucht; stand unter Was- ser. — 16) Ein 4 bis 5' dickes Flötz einer pechschwarzen, homoge- nen, stark glänzenden Kohle, zieht sich als ein hervorragender Kamm von West-Süd- West nach Ost-Nord-Ost durch das Bett und steht entweder saiger oder fällt unter einem sehr steilen Winkel (nach Süd-Siid-Osten ?) ein. Liegt 350' über dem iMeere. — 17) 1/4 Stunde vom vorigen entfernt, der jMündung in den Tji-Siki näher und etwa lOO' tiefer liegend, trifft man ein 6' mächtiges Flötz an, das quer durch's Bett von West nach Ost streicht und ebenfalls völlig saiger zu stehen scheint. Das Ausgehende ist verwittert, un- rein: L. Nr. 306;. 3) Flötze auf der Westseite der südlichen Vor- stufe. ]3egiebt man sich vom vorigen Flötz über den Tji-Siki und das gleichnamige Dorf an sein Ufer nach Westen , so erreicht man das Dorf Tjimandiri, das in den mittlem Gegenden der Vorstufe am Tji-Patat liegt. Da, wie überall auf Java, auch hier die Oberfläche des Gebirges mit hohen Erdschichten und Waldwuchs bedeckt ist, so muss man im Bette des Tji-Patat aufwärts schreiten, um Ent- blössungen anzutreffen und sich zu überzeugen , ob auch auf dieser westlichen Seite der Vorstufe , 2 bis 3 Pfähle von dem nächst lie- genden Flötze der Ostseite (Nr. 17) entfernt, Kolilen schichten vor- handen sind. Man findet zwischen den Dörfern Tjimandiri und Tjipatat folgende, wenn man in der Kluft des Baches Stromauf- wärts fortgeht. Flötze im Tji-Patat, Nr. achtzehn bis dreiund- zwanzig. — 18) 4 bis 4^/2' mächtig, zwischen Sandstein von West nach Ost streichend, saiger , eine sehr reine harte, stark glänzende, pechschwarze Kohle: L. Nr. 309. 19) Eine 3' dicke, schiefrig-un- reine Kohlenschicht. 20) Eine 4 bis 5 dicke, von West nach Ost streichende und sehr steil nach Süden fallende Schicht, die nur zum Theil, nämlich l' dick, aus reiner, stark glänzender Kohle: L. Nr. 308, und dem übrigen Theile nach aus dünnen Lagen von Thon und Kohle besteht, die mit einander abwechseln. Liegt zwi- schen Sandstein. 21) Besteht bei einer Älächtigkeit von 4 bis 5 nur der Hälfte nach aus reiner Kohle , und zur andern Hälfte aus schiefrigem Kohlenthon ; streicht von West nach Ost und fällt sehr steil nach Süd. 22) 4' dick, auf der einen Seite von einer mächtigen und auf der andern von einer nur Viz dicken grauen Tlionschicht begränzt, worauf ein ^/^ dicke Sandsteinplatte folgt u. s. av. 23) Dicht beim gleichnamigen Dorfe und höher als die vorigen liegend, wird dieses Flötz gefunden ; es ist 2' dick und zieht sich quer von West nach Ost durch's Bett. So wie auf der Ostseite der Tji-Siki, auf und an den Gehängen der Gmiung - Gompol , so herrscht auch hier auf der Westseite des Flusses ein grober, quarziger Sandstein, der entweder gar nicht 167 oder nur sehr wenig- mit Säuren braust. Nur mit dünnen , seltner vorkommenden Schichten von Thon, Kohlenletten, so wie mit den aufgezählten Flötzen reiner Kohle vermengt , setzt er den äusser- sten, südlichsten Eergzug und das Aussengehänge dieses Zuges vorzugsweise zusammen; der Tji-Patat hat seine Kluft 20 bis 50' tief in diesem Sandstein ausgegraben und stürzt sich hier und da über die Schollen der zertrümmerten Schichten in ^ascaden herab. Alan sehe den grauen, Schichtenweis ganz Aveissen, plastischen Thon, in welchem die Kohlenflötze eins bis eilf liegen, die im Thale des Tji-Lantean und des Tji-Karang entblösst sind unter L. Nr. 469. Die Sandsteine, die auf der Südseite dieses Thaies auf- treten und den Gunung-Gompol , eben so wie den gegenüberliegen- den G.-Tjipatat zusammensetzen, umschliessen die übrigen Kohlen- flötze, mit denen sie entweder in unmittelbarer ]3erührung stehen, oder durch dünne Thonlagen von ilinen getrennt sind. Sie sind fest und hart, weisslich-grau , oft röthlich-weiss , oder röthlich-ge- streift, brausen nicht mit Säuren und sind aus massig grossen Quarzkörnern zusammengesetzt, die Schichten weis sehr grob wer- den: L. Nr. 467, 46S, 4S5, 4S9*) ja allmähhg in völlige Nagelfluch übergehen: L. Nr. 486, welche aus Quarz- und Hornsteingeschie- ben besteht. Auf der Nordseite dieser Sandsteine, die den Gunung- Gompol zusammensetzen, folgen die sehr mächtigen Thonschichten, worin das Tji - Karangthal ausgespült ist und worin die so eben er- wähnten Kohlenflötze fünf bis eilf enthalten sind, — alle Schichten stehen mehr oder weniger auf dem Kopfe , saiger , — und auf diese folgen auf der Nordseite des Thaies feinere Sandsteine und Mergel und endlich Kalkstein, den man oben auf dem obersten Rande antriff"t, wenn man das nördliche (rechte) Thalgehänge de's Tji- Karang erstiegen hat. Dieser, von Korallen- und Seemuschel Ver- steinerungen ausgefüllte Kalkstein : L. Nr. 465, ist in deutliche Schichten abgetheilt, welche von West nach Ost streichen und in einem Winkel von 60 bis 65** nach Nord einfallen. Obgleich diese Kalkbank also nicht völlig senkrecht steht, so kündigt sie sich doch offenbar an als das oberste, jüngste Glied dieser Kohlenführenden Formation, die sehr verworfen und in den mehrsten Gegenden völ- lig umgekippt ist. — Sie setzt den obersten Theil der Zwischenkette zwischen dem Tji-Karang- und Tji-Lanteanthale zusammen, welche Kette Gunung - Tanggil oder auch G. -Karang genannt wird. Auf ihrer Nordseite fliesst der letztgenannte Bach, uiul dort treten Sand- stein- und Thonschichten von Neuem und ebenfalls wieder in saigerer Stellung auf, zwischen denen, im ]iette des Baches ^ die Kohlenflötze eins bis vier entblösst sind. Es scheint also, dass das ganze geschichtete Gebirge hier in mehre einzelne Stücke oder Schollen gebrochen ist, die neben einander aufgerichtet worden sind , so dass das oberste GHed , der Kalkstein , auf die innere oder *) Die ersten zwei sind von der Südseite desTji-Karangthales, die dritte aus dem Tji-Gompol und die vierte aus dem Tji-Patat. 168 Nordscite zu liegen kam. Ist dies der Fall , dann muss man noch- mals Kalkstein antreffen, wenn man die Nebenketten oder Kippen auf dieser Ostseite des Tji-Sikithales, weiter nach Norden zu, nord- wärts vom Tji-Lantean verfolgt. • In sehr vielen von den Sandsteinschichten der Gegenden, durch welche die Bäche Tji-Patat, Gompol, Karang, Lantean und andere strömen , trifft man Fragmente von verkieselten Baumstämmen an, welche den Schichten eingebacken sind und aus diesen herausge- spült in den Ik-tten zerstreut liegen. Oberhalb (im Hangenden) des zwölften Flötzes, Tji- Karang, wurde der verkieselte Stamm L. Nr. 300 * gefunden, der von einer, fest mit dem Hornstein ver- schmolzenen Kruste von Pechkohle umgeben ist. Siehe hier- über oben, Kapitel yil, Seite 153 bis 159. Aber ausserdem kommen auch Hornsteinblöcke , aus den Schichten herausgespült, in den Betten der Bäche in JNIenge vor, die keine Holztextur be- sitzen, sondern aus einer dichten, aussen gelb -braunen, mnen schwärzlichen Kieselsubstanz bestehen: L. Nr. 4SI, 4S7, 4SS. — An den Mündungen der Nebenbäche, z. B. des Tji -Karang in den Ilauptstrom Tji-Siki, liegen Trümmer und Rollstücke aller dieser verschiedenartigen Gesteine, mit Petrefactenreichen Kalkstücken, die vom G. - Tanggil abstammen , bunt durcheinander. Die Sand- steinstücke, die dort zwischen den Kalksteintrümmern vermengt liegen: L. Nr. 477, brausen mit Säuren, was sie am Orte ihrer ur- sprünglichen Lagerung kcinesAveges thun. Begiebt man sich weiter landeinwärts im Tji-Sikithale, ent- fernt man sich in der Richtung nach Nord von diesen beschriebenen Küstennahen Gegenden des Gebirges, so trifft man feinere, weichere Sandsteine an, die mit Säuren brausen: L. Nr. 478, 479 a, 480 und Überreste von INIeeres - Schalthieren enthalten, findet aber keine Kohlenflötze mehr. Diese kommen nur in der Region der groben, quarzigen und Petrefactenleeren Sandsteine vor. Jene Kalkhaltigen mürben Sandsteine wechseln imr mit gTauen Thon- schichten ab , zwischen denen nur hier und da noch eine schwarze, bituminöse Thonschicht: L. Nr. 479 h, vorkommt, in Avelcher eine grosse JNIenge Würfelförmiger Eisenkieskrystalle eingebacken liegen, oder zwischen denen nur noch ein vereinzeltes Schichtenförmiges Nest von gemeiner blättriger Braunkohle: L. Nr. 307 gefunden wird , deren Rinde man noch deutlich von der Holzsubstanz unter- scheiden kann. Dies ist z. B. der Fall an den SeiteuAvänden des Tji-Asahan, welcher auf der Westseite des Ilauptthales Tji-Siki, neben dem Dorfe Gunung-Bulut herabströmt. (Bis dahin setzt sich das Hauptthal, Stromaufwärts, m der Richtung nach Nord, von dort an aber nach Nord-Ost fort.) Das Dorf liegt, 7 Pfähle nordwärts von dem Südrande des Ge- birges und 1 0 Pfähle von der Küste entfernt, auf dem Ende einer Rippe, auf deren nordöstlicher .Seite der Tji-Kadu und auf deren südwestlicher Seite der Tji-Asahan in's .Hauptthal herabströmt. An den Seitenwänden des letztgenannten Nebenbaches, wo man 169 schöne Entblössungcn findet , streichen die Schichten von Süd-Ost nach Nord-AYest und fallen in einem Winkel von 75" nach Süd- West. Hier findet man, eben so wie im Tji- Kadn eine Erschei- nung , die ich , obgleich sie eigentlich nicht hierher gehört , doch nicht unerwähnt lassen darf. ZAvischen den steil aufgerichteten Thon- und Sandsteinschichten nämlich , die abwechselnd y4 bis 3' dick suid, kommen Schichten vor, die ganz und gar aus Kugeln zusammengesetzt sind, Avelche alle ein und dieselbe Grösse haben mid eine schalige Zwiebelartige Absonderung besitzen: L. Nr. 483. Untersucht man diese Schichten genauer, so überzeugt man sich, dass es senkrechte Gänge sind von kugelförmig-abgesondertem Trachyt , und dass die äussern Schalen der Kugeln auf eine solche Art verwittert sind, dass man sie vom Sandstein kaum zu unter- scheiden vermag, während ihr innerster Kern noch ein deutlich porphyrartiges Gefüge mit ausgeschiedenen Ryakolithkrystallen, die jedoch auch schon matt, milchweiss wurden, aufzuAveisen hat. Es kommen aber auch solche Schichten (? Gänge) vor, in denen alle Kugeln diuxh und durch so beschaffen sind, dass man nicht mein* Aveiss, ob man sie zu den verwitterten, krystallinischen Ge- steinen oder zu den feinen Conglomeraten , Sandsteinen , rechnen soll, zumal da auch unter den echten wirklichen Sandsteinen so- Avohl kleine Erbsensteine, als grössere kuglig - schalige Eildungen vorkommen. Vergleiche Kap. VI, S. 13'8. Wir werden, eben so wie hier an den Seiten des Tji-Sikithales, auch am Tji-^Iadur und bei Sawarna, avo Kohlen fl ö t z e vorhan- den sind, Gelegenheit haben, zu beobachten, dass diese Flötze nur z Av i s c h e n quarzigem Sandstein vorkommen , in dem keine Spur von Seegeschöpfen (Korallen, Conchylien) gefunden Avird , — während die so allgemein auf Java verbreiteten , weichen , feinen, bläulich-grauen , kalkhaltigen Sandsteine, die mit Säuren brausen, und geAvöhnlich voll von thierischen Versteinerungen (]Meeresschal- thieren) sind, niemals Kohlenflötze enthalten — und höchstens nur vereinzelte Nester A'on fossiler Kohle — in Kohle verAvandclte, plattgedrückte Stämme, die aus Treibholz entstanden sind, um- schliessen. Über die Art und Beschaffenheit der Kohlenflötze im Tji - Siki siehe unten. IV. Sieben und zwanzig Flötze in der Nähe des T j i - ]M a d u r an der S ü d k ü s t e. Drei geographirte INIinuten östlicher als die INIuara Tjisiki liegt, in der liichtung ostsüdost- wärts von dieser, an der Südküste der ^Mündung des Tji-^Iadur, eines Bergflusses, der seiner Grösse nach mit dem erstgenannten überemstimmt. Er mündet in dem Theile der flachen sandigen Küste, der von Norden nach Süden umgebogen ist, in's Meer am Nord- West -Fusse des G. -JNIadur, eines Bergzuges, AA^elcher von Nord-Ost nach Süd- West streicht und als steiles Felskap Tandjung- Ongal kaier Aveit nach West-Süd-West zu in's INIeer vorspringt. Der Süd-Ost-Abhansr dieses Berq-cs dacht sich sanft in's Thal des 170 Tji-ranambulan herab, das Nord- West-Gehänge aber fällt steil m's Thal des Tji-Dikit nieder, der eben so wie der erstgenannte liach mit der Streichungslinie der Bergkette parallel, von Nord-Ost nach Süd-West herabströmt. Folgt man nämlich dem Tji-]\Iadur in dem untern zur Alluvial- flache gewordenen Theile seines Thaies aufwärts, — im Allgemei- nen nordnordostwärts — 1 y^ Minute weit bis in die Nähe des Dorfes Bajah, so kommt man in eine Gegend, wo sich auch am rechten, westlichen Ufer die Bergzüge erheben und wo der Fluss aus der Vereinigung ZAveier Flüsse entsteht. In dem flachen Drei- eck , das sie einschliessen — in einem der schönsten , lieblichsten Thalgründe — liegt das genannte Dörfchen unter seinen Palmen. Der westliche, grössere Fluss ist derTji-jNIadur, den man, zwischen den Hügelzügen , in seinem bald engen , bald zur bebauten Fläche erweiterten Thale, aufwärts (geradlinigt) 3yo jNIinuten weit in der Richtung nach Norden verfolgen kann bis zum Dorfe Soakang, das an seinem linken Ufer liegt. Bis dahin wird er mit Kähnen befahren. Der östlichere Fluss ist der Tji-Dikit, der in einem über- all engen Thale in der angegebenen E-ichtung herabströmt und den Fuss des G.-^Iadur bespült. Mit Ausnahme vom Isten und 2ten Flötz, die in dem west- lichen Ilügelzuge am rechten Ufer des Tji-]Madur, westwärts vom Dorfe ]Jajah gefunden Averden imd die im Bache T j i - G e b a n g ent- blösst sind, kommen alle andern Kohlenflötze dieser Gegend im G.-]Madur vor, der fast ganz und gar aus Schichten eines harten, festen, meist ziemlich grobkörnigen Quarzsandsteins besteht und nur sparsam dünne Thonlagen aufzuweisen hat, die zwischen jenen liegen. Auf der steilen Nord- West-Seite des Bergzugs kommen sie in den l^etten der folgenden Bäche entblösst vor: das 3te und 4te Flötz im Tji-Dikit, — das 5te im Tji-Nangkong, — das 6te und 7te im Tji-Kadu, — das Ste, 9te und löte im Tji-Pitjung — und das i Ite, 12te und 13te im Tji-Pinang. Von diesen Bächen bespült der Hauptbach Tji-Dikit den Fuss des Bergzuges, die andern aber folgen so, Avie sie aufgezählt Avurden , in der Kichtung von Nord-Ost nach Süd-West (nach der Küste zu) auf einander, strömen am nordAvestlichen Gehänge des Berges hinab und mün- den, die ersten beiden in den Tji-Dikit oberhalb — und die andern ZAvei in den Tji-Madur, unterhalb dem Dorfe Bajah, avo sich dieser Fluss bereits mit dem Tji-Dikit vereinigt hat. Auf der sanfter fiiUenden, südöstlichen Bergseite folgen in der- selben Richtung von Nord-Ost nach Süd- West auf einander und strömen ausser andern , in denen keine Kohlenflötze gefunden wur- den, herab die Bäche Tji-Nangegeng und Tji-Panengah, in denen die Flötze 14 bis 24 in dem erstgenannten und 25 bis 27 in dem letztgenannten entblösst vorkommen. Der Tji-Nangegeng mündet, nachdem er sich mit dem Tji-Gembong vereinigt hat, in den Hauptbach Tji-Panambulan, der den Ostfuss der Kette be- spült, und den Tji-Panengah, der schon ganz am Südende des G.- Madur herabströmt, in's jVleer. Wir Avcrden diese Flötze in der angegebenen Ordnung nach einander aufzählen , und zwar in jedem ]5ache in der Aufeinander- folge, in welcher man sie antrifft, wenn man in den Betten Strom- aufwärts ^ichreitet. Flötze im Tji-Gebang Nr. ein und zwei. — 1) In einer Entfernung von der Mündung des Tji-Madur in's Meer, die kaum ly^ Minute beträgt, ergiesst sich, dem Dorfe Rajah gegen- über, der Tji-Gebang in sein rechtes Ufer. In geringer Entfernung oberhalb seiner ISIündung findet man im Bette des Tji-Gebang das erste Flötz entblösst, das 5 dick ist und aus einer sehr guten, har- ten, stark glänzenden homogenen Kohle: L. Nr. 310 besteht. Es' streicht eben so Avie das folgende von West-Süd-West nach Ost- Nord-Ost und fällt in einem Winkel von 70" nach Süd-Süd-Ost. — 2) Ist nur durch einen 50 breiten ZAvischenraum von dem vorigen getrennt und folgt nordwestwärts auf dieses ; es ist 4' mächtig und besteht aus einer guten Kohle, die in dünne, Vo bis 1 Zoll dicke Platten spaltbar ist: L. Nr. 311, 312. Verfolgt man den Bach Stromaufwärts nach Süd- West, so findet man das erste — und ver- folgt man ihn noch weiter nach Nord -West, so findet man das zweite Flötz Avieder entblösst, trifft also im «^^förmig gewundenen Bette 4 Entblössungen an, die aber ihrer Streichungslinie nach nur zu 2 Flötzcn gehören können. Sie liegen zwischen Schichten von grauem Thon, aus welchem die Köpfe der Kohlenflötze hervor- ragen; sie sind durch Abbröckelung hier und da in 1 bis 2' dicke Kämme, Leisten verwandelt, welche sich in gerader Linie durch das liett hinziehen, also Aveniger leicht zerstörbar sind, als die Thonschichten , zwischen denen sie vorkommen. Das Hängende des zweiten Flötzes besteht aus einer 5 dicken Thonschicht, auf welche ein 3' mächtiges Flötz von schiefrigem Kohlenletten folgt. Unreine Kohle, nämlich schwarzer bituminöser Thon, der mit sehr dünnen Kohlenschichten durchzogen ist , und indem er damit 172 ubAvecliselt , ein blättrig-schiefriges Gefüge erhält, kommt am Ufer des Tji-Miidur an folgenden Orten vor: eine PA' dicke Schicht am rechten Ufer, 1 Pfahl oberhalb dem Dorfe Bajah; eine ö' dicke Schicht: L. Nr. 495 am linken Ufer, da, wo zAvischen den Dörfern Taringgul und Soakan die jMündung des Tji-Keledjer liegt; diese Schicht ist auf der einen Seite begränzt von gewöhnlichem Tlion: L. Nr. 494, auf der andern von Kalkhaltigem Sandstein: L. Nr. 493. Flötze im Tji-Dikit Nr. drei bis vier. — 3) Oberhalb IJajah, etwa 1 Pfahl weit vom Dorfe entfernt, in der Gegend, wo der Tji-Nangkong mündet; ein 472' dickes Flötz streicht als Fels- kamm durch's Bett von West nach Ost und fällt in emem Winkel von 72" nach Süd. Sein Liegendes (auf der Nordseite) ist weisser Thon und der Theil des Flötzes, Avelcher an diesen Thon gränzt, besteht aus reiner Kohle, der übrige Theil aber, welcher an das Hängende gränzt, welches Sandstein ist, besteht aus schiefrigem Kohlenletten: L. Nr. 313, — 4) In geringer Fntfernung oberhalb dem vorigen ; liegt ganz zwischen Thon und besteht am Liegenden (auf der Nordseite) aus reinster, starkgiänzender Kohle; L. Nr. 314, die 1 y2 dick ist und m lauter kleine, viereckige Stückchen zer- springt, worauf nach Süden zu noch eine 2' dicke Lage unreiner, in Lamellen und Blättchen spaltbarer Kohle folgt. Vom erstgenannten Flötze an Stromabwärts bis Bajah trifl't man nichts weiter wie groben Sandstein an, zwischen dem nur seltne und dünne Thonschichten liegen und keine Flötze reiner Kohle mehr vorkommen. Doch findet man innerhalb dieser Aus- dehnung noch drei unreine Kohlenflötze, nämlich solche, die aus sehr dünnen Kohlenblättchen zusammengesetzt sind, welche mit eben so dünnen bituminösen Thonblättchen abwechseln. Zunächst folgt abwärts auf das dritte Flötz eine solche, 8 bis 10' mächtige Schicht von schiefrigem Kohlenletten, die von West nach Ost streicht und sehr steil (SO'') nach Süden fällt, auf diese folgt ab- Avärts eine solche, 6' mächtige Lage, in welcher die Schichten von Thon und von reiner Kohle, die Schieferartig mit einander abwech- seln, ziemlich dick sind, vmd endlich kommt, ganz nahe am Dorfe, eine ähnliche, 27^' mächtige Schicht, die ganz zwischen quarzigen, Eiscnkieshaltigen Sandstein : X.Nr. 499 eingeschlossen ist, welcher in Nagelflueh ( Quarzgeschicbe-Brezzie) übergeht. Beide fallen und streichen, Avie die zuerst genannte. Dicht neben dem Kohlen- lettenflötz findet man zAvischen einer Sandstein- und Nagelflueh- schicht eine Lage Eisenkies, die 1 bis 74 Zoll dick ist und sehr ausgedehnt zu sein scheint. Flötze im Tji-Nangkong Nr. fünf. — 5) Ya Stunde AVegs oberhalb seiner Mündvmg eine 2^/^ dicke, ziemlich gute, an beiden Ufern entblösste Koldenschicht; auch weiter abwärts trifft man eine Stelle an, avo blassen fossiler, sehr reiner, scliAvarzer Kohle hervorragen, die nicht näher untersucht Avurden. 173 FlötzG im Tji-Kadii Nr. sechs bis sieben. — G) Ya Stunde Wegs oberhalb seiner Mündun«? biklet das linke Ufer eine sehr steile Wand, aus Schichten weissen, quarzigen Sandsteins: L. Nr. 497 bestehend, die von West nach Ost streichen und sehr steil nach Süde?i fallen. Etwa in einer Höhe von 50' über dem IJette bemerkt man ein 3' mächtiges Flötz von guter, fester, glänzend- sclnvarzcr Kohle: L. Nr. 315, deren Häntrendes (auf der Südseite) Sandstein ist, darauf folgt abwärts gelblich - grauer Thon l' dick, und auf diesen wieder ein 2' dickes Kohlcnflötz, das Theilweis unrein, schiefrig, mit Thonblättchen durchzogen und durch eine 10' mächtige, zum Theil bituminöse, schwärzlich-g'estrcifte Sand- steinbaiik: L. Nr. 49 G von einer dritten 2' dicken blättrigen Koh- lenthonschicht getrennt ist. — 7) AYeiter aufwärts, als das vorige Flötz, bildet der Bach einen kleinen Wasserfall, an dessen Fusse man das 7te Flötz 3' dick am rechten Ufer entblösst sieht; es streicht von West nach Ost, fällt oO** nach Süden ein und ist im Liegenden nur durch eine dünne Thonschicht von Sandstein ge- trennt, der es im Hängenden unmittelbar bedeckt. Kohle gut, stark glänzend: L. Nr. 31G". Flötze im Tji-Pitj ung Nr. acht bis zehn. — S) Ein 1 y^' dickes, ganz zwischen Sandsteinlagen eingeschlossenes Flötz, das nur zur Hälfte, nämlich im Hängenden aus reiner, zur Hälfte aus blättriger, unreiner Kohle besteht und abweichend mit den vorigen von Norden nach Süden streicht und 25^ nach Osten fällt. — 9) Drei Fuss mächtig, sehr gute, reine Kohle, zAvischen Sandstein- schichten: L. Nr. 510, von denen einige viele Vj bis 1 Zoll dicke Quarzgcscliicbe enthalten: L. Nr. 500. — 10) Nicht näher untei-- suclit. Flötze im Tji-Pinang Nr. eilf bis dreizehn, wovon das dickste 3' stark ist. Dieses ist das letzte mir bekannte auf der nordwestlichen Bergseite, alle, welche nun folgen , liegen auf der südöstlichen Seite. Flötze im Tji-Nangegeng Nr. vierzehn bis vier- undzwanzig. — 14) Dicht oberhalb der Älündung des Baches in den Tji-Panambulan ist am linken Ufer eine dünne Kohlenader entblösst. — 15) Mehre Kohlenschichten am linken Ufer, wovon die mittelste 3' dick ist. — IG) Ya' dick am rechten Ufer. — 17) Am rechten Ufer. — IS) Eine 3' dicke Sandsteinschicht trennt 2 Flötze von einander, die am rechten Ufer entblösst sind und von denen das oberste 3' mächtig ist , das untere ist vom Wasser bedeckt und scheuit dicker zu sein; Streichen West-Ost, Fallen 25'' nach Nor- den. — 19) Ein 2' dickes Flötz, dessen Hängendes Sandstein ist. — 20) Ein Flötz, das %' dick ist. — 21) Einen Fuss dick. — 22) In einer Höhe von 375' über dem Meere bildet der Bach einen kleinen Wasserfall an der Stelle, wo er in seinen mannigfaltigen Krüm- mungen eine Biegung macht und semen von Osten nach Westen gekehrten Lauf in einen südwestlichen verändert. (Im Allgemeinen lliesst er nach^üd-Ost.) Am Fusse des Wasserfalls streicht zwi- 174 sehen Sandsteinschichten eingeschlossen der Kopf eines 4' dicken Flötzes quer durch's Bett, nämhch von Süd-Süd- West nach Nord- Nord-Ost und fällt in einem Winkel von 45" nach Ost-Süd-Ost ein. Es ist eine sehr gute, homogene, sehr harte, feste und reine Kohle von pechschwarzer Farbe und starkem Glanz: L. Nr. 320, deren Hängendes eine 5' mächtige Sandsteinbank ist: L. Nr. 509. — 23) Geradlinigt, etwa 800' weit, nordwärts von der vorigen entfernt und 75' höher liegend, wird ein 3' mächtiges Flötz am linken Ffer entblösst gefunden, das aus einer sehr guten, ihrer Beschaifenheit nach mit den vorigen völlig übereinstimmenden Kohle besteht : L. Nr. 319. Dieses Flötz liegt unter allen am höchsten, dem Berg- scheitel am nächsten und ist ebenfalls von 3 bis 5' dicken Sand- steinschichten: L. Nr. 508 eingeschlossen. Nur die untere Fläche des Kohlenflötzes ist durch eine dünne Thonschicht vom Sandstein getrennt. Es streicht von Nord- West nach Süd-Ost und fällt 25** nach Nord-Ost, also fast entgegengesetzt als das vorige. — 24) In einem südlichem Nebenbache des Tji-Nangegeng, dessen Mündung südwärts, unterhalb dem Flötze 22 liegt, trifft' man verschiedene Stellen an, wo sowohl dünne Kohlcnflötze, als Lagen von schicfri- gem, bituminösem Thon entblösst sind, der von Kohlenadern durch- zogen ist: L. 317, 321. Flötze im Tji-Panengah Nr. fünfundzwanzig bis siebenundzwanzig. — 25) Ein Flötz von reiner Kohle: L. Nr. 318, das 2Vo bis 3' dick ist. — 26) Ein 1 Vo' dickes Flötz. — Auf dieses folgen zwei Stellen von schiefi-igem Kohlenthon und endlich am höchsten liegend: — 27) Ein 'dy^' dickes Flötz von guter, stark glänzender Kohle. Weiter westwärts, als der Tji-Panengah , mündet am Südfusse des G.-Madur der kleine Tji-Bajawak in See. Daselbst findet man an den Seiten wänden seiner Kluft folgende Entblössungen. Die unterste Schicht ist grauer Thon, auf welchem ein 5' mächtiges Lager von schiefiigem , schwarzem Kohlenthon liegt und dieses ist bedeckt von einer 4' dicken grauen Sandsteinschicht: L. Nr. 502, durch welche sich einige Adern von reiner, glänzender Kohle hin- durchziehen. Diese Schichten streichen von Nord-West nach Süd- Ost und fallen in einem Winkel von 25** nach Nord-Ost. — Sie sind bedeckt zunächst von einem dünnen Geschiebelager und auf diesem von einer horizontalen 7' mächtigen Bank jüngstem Meeres- sandstein: L. Nr. 507, der viele grosse Trümmer von Korallen ein- gemengt enthält und, da er in einer Höhe von 15 bis 20' über dem Meere liegt , zu den in der zweiten Abtheilung dieses Werkes auf- gezählten Beweisen einer Höheerhebung der Südküste in sehr neuen Zeiten mag gerechnet Averden. Auf die unterste Thonschicht im Bette folgen wieder Sand- steinschichten, worunter röthlich-braune. Eisenschüssige: i. Nr. 503, deren schief ansteigende, gebrochenen Köpfe am nahen Mee- resstrande innerhalb einer grossen Ausdehnung sehr deutHch ent- blösst sind. Auf ihnen liegt hier und da ein neues, heuttägiges 175 Conglomerat, das hauptsächlich aus Korallenkalk: L. Nr. 504, 505 und Geschieben von Thoneisenstein : L. Nr. 500 besteht. Wir sehen also auch liier am Tji-Madur, eben so wie dies an den Seiten des Tji - Sikithalcs der Fall war, dass das Vorkommen von Steinkohlenflötzen beschränkt ist auf den schmalen Bezirk von quarzigen Petrefactenleeren Sandsteinen, woraus die IJerge dieser Gegend, welche unmittelbar an das Meer gränzen, hauptsächlich bestehen. *) Von diesen Sandsteinen , mit denen sie sich in unmittelbarer Berührung befinden, sind manche Flötze, wie Nr. 8, 18 und 22, auf beiden Seiten eingeschlossen, andre, wie Nr. 1, 2 und 4, liegen ganz zwischen Thon, die meisten aber sind nur auf einer Seite, im Hängenden , unmittelbar von Sandstein be- gränzt und haben, wie Nr. 3 und 6, entweder eine Thonbank zum Liegenden, oder wo dies nicht der Fall ist, dann sind sie doch, wie Nr. 7 und 23, durch eine sehr dünne Thonschicht von der unmit- telbaren Berührung mit dem darunter liegenden Sandsteinflötz ab- gehalten. — Auch am Tji-Siki traten, Avie wir gesehen haben, solche dünne Thonschichten als Begleiter von einigen jener Kohlenilötze Nr. 12 bis 22 auf, die zwischen sehr mächtigen Sand- stcinbänken lagen, in solchen Gegenden des Gebirges, wo Sand- stein vorherrscht und wo ausser den Begleitern der Kohlenflötzc, keine andern oder nur sehr seltne Thonschichten gefunden werden. (Die Flötze am Tji-Siki Nr. 1 bis 11 lagen dort ganz zwischen Thon.) — Übrigens konnte nicht entschieden werden, ob die Thon- schichten am Tji-Siki vorzugsweise im Hängenden oder im Liegen- den (an der ehemaligen obern oder imtern Fläche) der Flötze vor- kamen. Denn dort, wo die Schichten theils saiger stehen, theils sehr steil, bald nach Norden, bald nach Süden einfallen, ist es sehr schwierig, zu bestimmen, welche Seite eines Flötzes das Hängende oder Liegende desselben sei. Die Schichten können nicht nur bis zur senkrechten Stellung aufgerichtet worden sein, sondern auch noch nach der entgegengesetzten Seite zu übergeworfen worden sein, so dass z. B. die Südseite mancher, in einem Winkel von 75 oder 80** nach Süden fallenden Flötze, die man also beziehungs- weise jetzt die äussere, obere Seite nennen kann und die ich als das Hängende betrachtet habe, wohl möglich vormals das Liegende, die untere Fläche der Flötze gewesen ist. Auch am Tji-Madur ist die Formation sehr verworfen. Auf der Westseite des G.-Madur und im Thale^ das diese Seite begränzt. *) Im Jahre lS-11 fand ich noch weiter nordostwärts vom Tjimadur in dem Bette des Tji -Bober auf einer Höhe von ungefähr 800' (Engl.) schwärzliche RoUsteine , die erdig , auf dem Bruche fettglänzend und Kohlenletten sehr ähn- lich waren ; die Sundanesen nannten sie Batuhidengbusok, d.h. schwar- zer, verwitterter Stein und äusserte ich schon damals die Meinung, dass nicht weit von da entfernt — vom Dorfe Tjihideng — Kohlenlager gefunden werden dürften. Es waren diese Lager aber bedeutend höher als alle oben angegebenen Flötze. (Vergl. Tijdsch. v. Neerl. Indie IV. II. p. 2-1.) J. K. H. 176 streichen die Scliicliten jedoch constant, mit nur geringen Abwei- chungen , von West nach Ost und stehen entweder saiger oder fal- len m keinem kleinern Winkel als dem von 70 Graden nach Süden ein. Dies ist melire Pfähle Avcit unverändert im Tji-Dikitthale, oberhalb l^ajah, der Fall und in allen den Gegenden, wo die Flötze Nr. 1 bis 7 liegen. Dieselbe Lagerung, dieselbe Streichlinie, wie dort am Tji-Siki, tritt also auch hier wieder auf. Werfen wir einen Blick auf die Steinarten , woraus die Schichten bestehen , und die Art, wie diese über einander abwechseln, so sehen wir, dass auch diese hier und dort vollkommen mit einander übereinstimmen. Diese Thatsachen berechtigen uns zu dem Schlüsse, dass beide jetzt 5 bis 6 Pfähle weit von einander entfernte Küstengebirge ein grosses Ganzes sind, dass man die Kohlcnilötze, welche dieses Ge- birge enthält, durch Nachgrabung auch in den Zwischengegenden des Tji-Madur ujid Tji-Siki muss auffinden können, dass diese Flötze also kerne besclu-änkten Nester sind, sondern eine grosse, wenn auch gegenwärtig vertikal in die Erde hinabdringende Aus- dehnung besitzen. (Diese Zwischengegenden habe ich nicht unter- sucht.) Viel weniger constant ist die Lagerung der Formation auf der Süd-Ost-Seite des G.-^NIadur, wo die Kohlenfiötze und die übrigen Schichten, zwischen denen diese liegen, nach verschiedenen Rich- tungen sti-eichen und unter verschiedenen Winkeln, nach verschie- denen Seiten zu einfallen ; so fällt das Flötz mit seinen benachbar- ten Schichten Nr. IS nach Norden, Nr. 22 nach Ost-Süd-Osten und Nr. 23 nach Nord-Osten ein. Vielleicht dass diese Schichten nur oberflächliche, bei der Aufrichtung des ganzen Gebirges losgerissene und verschobene Theile der Formation suid. Wenn man nicht läugnen kann, dass diese steile Aufrichtiuig und Verschiebung der Formation in Beziehung auf die Ausbeutung der Kohlen ein ungünstiger Umstand ist, so muss man von der andern Seite zugestehen, dass die Entdeckung der Kohlenfiötze nur durch die saigere Stellung der Scliicliten möglich geworden ist, Aveil dadurch ihre Köpfe an der Oberfiäche sichtbar geworden sind, unter welcher sie vorher, bei der horizontalen Lage, viele Hundert Fuss tief verborgen waren. jNIan kann daher mit Grund vermuthcn, dass in \äelen Gegenden der Insel Java, wo das geschichtete Ge- birge horizontal liegt oder nur in einem geringen ^^'inkel aufgerich- tet ist, wo aber ähidiche Gesteine als am Tji-Siki und Tji-iNIadur — quarzige Sandsteinschichten ohne Fossilreste von jNIeeresschal- thieren — gefunden werden, dass daselbst auch Kohlenfiötze, ja vielleicht sehr mächtige, in der Tiefe vorhanden sind, die verborgen bleiben müssen, so lange ihre Existenz nicht durch Bohrversuche nachgewiesen wird. Ein Analogon der Kalkbank, welche auf dem G.-Tanggil am Tji-Siki die Kohlenführende Formation bedeckt, wird auf dem G.- ]\Iadur selbst nicht gefunden; doch treten auf dem benachbarten 13erge zwischen dem Tji-Dikit mid Tji-]Madur wirklich solche Kalk- 177 felsen auf, die zackig hier und da aus der Oberfläche hervorragen ; nach ihnen Avird der Berg G.-Duri genannt. *) Der mässig-grobe, harte, von Farbe meist weissHche oder weiss- hch-graue, nicht mit Säuren brausende, aus Quarzkörnern zusam- mengestellte und Petrefactenleere Sandstein , in welchem die Koh- lenflötze am Tji-Madur liegen, wird am reinsten durch die Nummern : L. Nr. 49 7, 501, 50S und 509 repräsentirt. Weiter Landein-, d. i. nordwärts von diesen Kohlenfiihren- den quarzigen Sandsteinschichten kommen, eben so wie am Tji- Siki , auch hier am Tji-jSIadur feinere, weichere, hellgrau-bläuliche Sandsteine vor, die mit Säuren brausen und in denen Fossilreste von Meeresschalthieren auftreten. Siehe L. Nr. 492, 493. V. Zwölf Flötze in der Nähe des Tji-Sawarna an der Südküste. Eben so wie die Küstenlandschaften am Tji-Siki (III.) und Tji-INIadur (IV.), so gehört auch diese Gegend zu dem Distrikte Tjilangkahan der Bantam'schen Regentschaft Lebak und ist zugleich die östlichste, wo Flötze fossiler Kohlen gefunden wer- den. Der Tji-Sawarna liegt, an seiner Mündung, südostwärts etwa 5y2 geographische Minuten von der Muara Tjimadur entfernt und ist der letzte grössere Bach , der noch zur Residenz Bantam gehört. Die Gegenden , welche nun nach Osten zu folgen , gehen allmählig über in das Nordufer der Wijnkoopsbai, das jedoch erst vom Tji- Bareno an, 7 Minuten ostwärts von Sawarna zu den Preanger Regentschaften gerechnet wird. Zwei kleinere, westlichere Zuflüsse des Tji-Sawarna führen den Namen Tji - AsÖm kitjil und gede und ergiessen sich nahe an seiner Muara in sein rechtes Ufer, nachdem sie sich vorher mit emander vereinigt haben. Sie strömen durch niedriges Hügelland von Norden nach Süden , am Ostfusse einer mächtigen Kalkbank, die den grössten Theil der Gegend, welche sich westwärts bis zum Tji-Panambulan ausdehnt, bedeckt und sich auf ihrer Südseite als eine steile Mauer in's Meer herabsenkt. Nicht viel Aveniger steil als diese Küstenmauer — Batu-Garung, Karang-Bokor — ist das Ostgehänge der Bank. Auf dieses folgt die flache oder niedrighüglige Gegend, durch welche der Tji-Sa- warna mit den genannten beiden Nebenbächen strömt und wo in den Betten dieser%^äche Sandstein- und Thonschichten entblösst vorkommen , worin die Kohlenflötze liegen , die wir aufzählen wol- len. Dieser Kohlenhaltigo Sandsteinbezirk hat jedoch nur in der Nähe der Küste einige Ausdehnung , ist übrigens schmal und eben so wie in Westen vom Karang-Bokor, auch auf seiner Ost- und Nord-Ost-Seite von Kalkbänken begränzt und eingeengt, deren Seitenwände jederzeit steil abgebrochen sind. — Zwei Dörfer liegen im flachen. Küstennahen Theile dieser Gegend ostwärts von der Mündung des Tji-Sawarna, mit dem sie gleiche Namen führen, das eine an seinem rechten Ufer, 1 Minute weit, das andre noch 72 *) G.-Duri heisst wörtlich : Dornenberg. J. K. H. Junghuhn, Java III. 12 178 Minute weiter, am Ufer des östliclien Nebenbaches Tji-Bunar. Auf der Nordseite dieses letztgenannten, grössern Dorfes erhebt sich die steile Wand von einer der Kalkbänke und ein Arm des Tji-Bunar bricht aus einer Höhle dieser Bank hervor. Schon diese Ausbreitung der Kalkbänke an der Oberfläche deutet an , dass das geschichtete Gebirge hier eine andre Lagerung als am Tji-Siki und Tji-Madur haben und entweder horizontal lie- gen müsse oder nur in einem Winkel von wenigen Graden einfal- len könne. Dies ist auch in der That der Fall. In der Avestlichen Gegend von Sawarna, durch welche die drei genannten Bäche strö- men, streichen die Schichten von West nach Ost und fallen in einem Winkel von kaum 1 0 Graden nach Süden und nur weiter in Osten von Sawarna ist das Einfallen etwas stärker. (Vgl. S. 123.) — Diese schwache Aufrichtung der Formation ist aber auch der Grund, warum oline Bohrversuche hier nur wenige Kohlenilötze entdeckt werden können , da von dem Bruc brande der Formation — der Dicke nach — nur ein kleiner Theil an die Oberfläche gekommen ist. — Wir zählen die Kohlen auf, so wie sie in der Richtung Stromaufwärts in den l^etten der Bäche aufeinander folgen. Flötze imTji-Asem*) kitjil Nr. ein bis drei. — 1) Ein 1 Yo' dickes Flötz , etwa einen Pfahl vom Seestrande entfernt , zwi- schen feinen, weichen Sandsteinschichten liegend; in dünne Lamel- len spaltbare, ziemlich gute Kohle: L. Nr. 326. — 2) Ein Flötz, das in lauter dünne Blättchen spaltbar ist, Blätterkohle l' dick: L. Nr. 327, a. — Oberhalb diesem Flötz sind an der Uferwand des Baches noch andre, ^f^. bis V.>' dicke Schichten entblösst, die aus einer sehr guten, harten, starkglänzenden, in dünne Lamellen ab- getheilten Kohle: L. Nr. 327, b bestehen. — Das Liegende des zweiten Flötzes ist eine lo' mächtige Schicht von bituminösem Sandstein: L. Nr. 517, die von schwarzen, parallelen Streifen und ausserdem von einer V2' dicken Kohlenader: L. Nr. 328 durch- zogen ist. — 3) Ein 3' dickes Flötz von guter, harter Kohle: L. Nr. 325; darin liegen einzelne, abgesonderte Massen, — plattge- drückte Stammfragmente, — die ebenfalls aus schwarzer, stark- glänzender Kohle bestehen, aber von ebenfalls schw^arzen Horn- steinadern durchzogen sind. Dieses Flötz ruht auf einer 10 mäch- tigen Schicht von bituminösem Thon, der nocli^on mehren Adern reiner Kohle durchzogen ist: L. Nr. 323. — An den Wänden der kleinen Kluft, Avelche sich der Tji-Asem kitjil ausgewaschen hat, trifft man noch mehre 5 bis 15' mächtige Schichten von bitummö- sem, schiefrigem Kohlen thon: L. Nr. 329 an; sie wechseln ab mit reinem grauen Thon und mit Sandstein, aus welchem letztern die meisten Schichten bestehen. — Oberhalb dem dritten, obersten, etwa 3 Pfähle von der Küste entfernten Flötz begegnet man noch zahlreichen Stücken sehr guter, reiner Kohle: L. Nr. 324, die als Geschiebe im Bette zerstreut smd imd zum Beweise dienen, dass in *) Tji-Asem =^ saurer Bach ; kitjü =- klein; gede = gross. J. K. H. 179 den höhern Gegenden des Baches noch mehre Kohlenflötze ent- blösst vorkommen. Flötze im Tji-Asem gede Nr. vier bis eilf. — Zwi- schen der Küste und der Gegend, "svo die Kohlenflötze Nr. 1 und 4 entblösst sind , liegt eine Bank von dichtem weisslichen Kalkstein : L. Nr. 516 ausgestreckt, der reich an Korallenversteinerungen ist und die übrigen Schichten, die sowohl süd- als nordwärts von der Bank entblösst sind, als oberstes Glied bedeckt. Der Tji-As6m g^de läuft unter dieser Bank, zwischen ihr und den Sandsteinen hin- durch, vollbringt also einen Theil seines Laufes auf einem unter- irdischen Wege, welcher Surupan (Tji-Asem) genannt wird und wenigstens y^ Pfahl lang ist. Oberhalb, nordwärts von diesem ,, Surupan'^ findet man ein Bette entblösst. — 4) Ein 2' mächtiges Flötz. — 5) Ein eben so dickes Flötz, gränzend an eine 4' mächtige Schicht von schiefrigem Kohlen thon. — Darauf folgen Stromaufwärts noch 2 Schichten von Kohlenthon, wovon die letzte am nördlichsten liegende 5 mächtig und mit Zolldicken Adern von reiner Kohle durchzogen ist. Sie ist nur durch eine 7' dicke Schicht von reinem Thon vom folgenden Flötz geschieden. — 6) Ein 5' mäch- tiges Flötz, jedoch nur zum Theil aus schöner reiner Kohle, zum Theil aus schwarzem, schiefrigem Kohlenthon bestehend. — Wei- ter im Bette aufschreitend, trifft man noch eine Schicht von Kohlen- thon und noch fünf reine Kohlenflötze nämlich Nr. 7), 8), 9), 10), 11) nacheinander au, die 2y2 bis 3' mächtig sind. — Fast alle Sand- steine sind hier bituminös, schwarzgestreift, wie mit parallelen Li- nien bezeichnet. Sie scheinen in diesen innern, geradlinigt etAva 2 Minuten von der Küste entfernten Gegenden etwas steiler nach Süd oder Süd-Süd- West einzufallen, als in den südlichem Küsten- nahem Gegenden der Fall ist. Flötz im Tji-Sawarna Nr. zwölf. — 12) Ein 2' dickes Flötz, 2 INIinuten einwärts von der Küste entfernt. Viel Eisenkies kommt in den Schichten vor, die es begränzen. Die grauen oder Aveisslichgrauen (oft bituminösen und dann schwarzgestreiften) Sandsteine — ausser den bereits oben genann- ten: L. Nr. 515, 518 — die mit viel sparsamem Thonschichten wechseln und die aufgezählten Kohlenflötze umschliessen , unter- scheiden sich von denen am Tji-Siki vmd Tji-Madur dadurch , dass sie feiner, weicher sind und zum Theil mit Säuren brausen. Viel- leicht beschränkt sich aber diese Eigenschaft nur auf ihr Ausgehen- des und ist verursacht durch den Kalkgehalt des Wassers, das die benachbarten Kalkbänke durchrieselt und die Köpfe der Sand- steinschichten bespült. Sie gleichen den Schichten , welche Südost- und ostwärts von Sawarna, am Tandjung-Lajar und andern Theilen der Küste ent- blösst sind und welche theils aus thonigen , theils kalkigen , stark mit Säuren brausenden Sandsteinen und Conglomeraten : L. Nr. 519 u. folg. bestehen. Auch einige von diesen sind bituminös und mit Kohlcnadern durchzogen: L. Nr. 322. 12* 180 b) Beschränkte Nester oder dünne Adern von fossiler Kohle, welche in ver- schiedenen Gegenden von Java vereinzelt vorkommen. 1) Eine Ya' dicke, unreine, thonige Kolilenader : L. Nr. 432 ZAvischen Thonschichten, imTji-Bodjongpare, gegenüber derlNIuara- Tjisakuba, nicht weit vom gleichnamigen Dorfe. — 2) Mehre Kohlennester in weichem, feinem Sandstein am rechten Ufer des Tji-Ara, nicht weit oberhalb seiner Mündung in's Meer. — 3) Eine Kohlenader auf der Ostseite des G.-Tjiara, ohngefähr 30' über dem Fusse des Berges. Ostwärts vom gleichnamigen Flusse. — 4) Eine dünne Kohlenader im Tji-Buntung, einem Bache, der sich in den Tji-Siki ergiesst in dessen obern Gegenden. Sie kommt zwischen Schichten von feinem, bläulich-grauem, Kalkhaltigem Sandstein: L. Nr. 462, 463 vor, wovon einige schwarz, bituminös sind: L. Nr. 464 und mit Thonschichten wechseln. Diese Gegenden 1 bis 4 gehören sämmtlich zu dem Distrikte Tjilangkahan der Bantam'schen Regentschaft Lebak. — 5) Am linken Ufer des Tji-Buni beim Dorfe Dugu, also am Fusse der G.-Brengbrengwand (im Tjandjur'schen Distrikte Djampang wetan — vergl. S. 79 f. und 94) findet man von oben nach unten folgende Schichten entblösst: braune Erde 4 mächtig; — ein 3' dickes Lager kleiner vulkanischer Geschiebe; — eine 1 V2' dicke Schicht von Sandmergel mit kleinen Geschieben; diese drei bedecken, als heuttägige Bildungen, die folgenden, nur schwach nach Süd -Ost einfallenden Schichten, welche zur Tertiärformation gehören: weicher, bläulicher Sandstein 1^2 dick; — grauer, schiefriger Thon '/+'; — wieder weicher Sandstein 1'; — wieder Thon Ya'; in dieser Schicht wurde das Fragment von verkieseltem Holze: L. Nr. 737 gefunden, dessen wir S. 159 schon gedacht haben; — wieder Sandstein y/; — grauer Thon, der voll von zerbrochenen Seeniuscheln ist: L. P. Nr. 422 und bald aus- keilt 74'; — schwarzer, bituminöser Thon 1%' mächtig, umschlies- send Fragmente von schwarzen, verkieselten Baumstämmen, die zum Theil von einer 7+' dicken Rinde glänzender Pechkohle um- geben sind: L. Nr. 333; — ein 172' dickes Flötz glänzend schwar- zer Kohle, in 1 Zoll dicke Lamellen abgetheilt, welche, an die Luft gebracht, in lauter viereckige Stücke zerspalten, die in immer klei- nere brechen: L. Nr. 330; — manche Theile dieser Kohle, die zu- nächst an den Thon gränzen , sind matt und an den Schichtungs- flächen mit ausgewittertem Alaun bedeckt: L. Nr. 331 ; — wieder eine 2' mächtige Schicht von schwarzem, bituminösem, schiefrigem Thon: L. Nr. 332. — Die 3 untersten Schichten zusammen bilden also eine 5' dicke Lage von schwarzer Farbe, welche jedoch nur 172' dick aus reiner Kohle besteht. — 6) Vereinzelte Nester von fossiler Kohle im Tji-Djampe, 2'/2 Pfähle südlich vom Dorfe Tji- ringin im Innern des Distriktes Tjidamar. Die Kohlenstücke sind in einem hellbläulich-grauen, weichen, durch Verwitterung merge- lic-, thonie- werdenden Sandstein: L. Nr. 701 eingeschlossen und 181 bestehen aus 1 bis 3' langen, 1' breiten, V2' dicken, plattge- drückten Fragmenten von Baumstämmen vmd Asten, die eine noch sehr deutliche Holztextur haben , zum Theil mit Astansätzen und noch unterscheidbarer Kinde versehen, aber in eine schwarze, glän- zende Pechkohle : L. Nr. 345 verwandelt sind. Sie enthalten viel Ei- senkies, das auf der Oberfläche von einigen Stücken in grossen Würfel- förmigen Krystallen vorkommt und sich auch in den benachbarten Sandstein- und Thonschichten in Menge findet: L. Nr. 792. Auf den Schichtenflächen vieler von diesen Kohlen kommt ausgewitterter Alaun vor und fossiles Harz: L. Nr. 344 wird in Adern und Nestern in und neben ihnen in Menge gefunden. — 7) In vielen von den Schichten des bläulich - grauen , Kalkhaltigen Sandsteins: L. Nr. 873, 874, der die Gebirge vorzugsAveise zusammensetzt, welche den westlichen Theil des Platcau's von Eandong (Rongga) auf der Süd- seite begränzen — Gunung-Lanang, Kuda, vgl. S. 72 u. s. w. — kommen Nester von fossiler Kohle und Ketinit vor. — 8) Auf der Ostseite des Tji-Kacnganthales (Distrikt Batu wangi in Sukapura) triffl man südwärts vom Dorfe Nangalea, wenn man von Norden nach Süden fortgeht, nacheinander die Nebenbäche Tji-Karang, Bongas und Redjeng an. Das Hauptdorf Tjigintung liegt weiter in Norden. In den Betten dieser Bäche sind theils schwarze, bitu- minöse, theils reine Thonschichten von grauer oder weisser Farbe entblösst, in denen sowohl Nester als 1 bis 8 Zoll dicke Adern von glänzendschwarzer Pechkohle vorkommen, die leicht in viereckige Stückchen zerbricht. Auch fossiles Harz. Eine Kalkbank liegt oben auf. — Auf der Westseite desselben Thaies, im Bette des Nebenbaches Tji-Poke findet man in einem zersetzten, erdigen Sandstein dünne Schichten von einer Blättcrkohle und von Fragmenten plattgedrück- ter Aste, die zum Theil verkieselt, zum Theil in Kohle verwandelt sind: L. Nr. 346; sie sind Stellenweis von ausgewittertem Alaun überzogen. — 9) Im Nebenbache Tji-Kalong auf der Ostseite des Tji - Balothales (Distrikt Karang in Sukapura) kommen dünne Schichten von einer ausgezeichnet leichten , matten , in die dünn- sten Lamellen spaltbaren Blätterkohle: L. Nr. 334 vor. — 10) Die Berge, welche das Thal des Tji-Berem in der obern Hälfte seines Laufes begränzen, nordwärts von Tjuruk-Nägteg im Distrikte Ka- rang, bestehen aus Schichten von Thon: L. Nr. 1027, weichem Sandstein und Kalkmergel: L. Nr. 1028 u. folg. (sandigem Kalk), welcher letztere daselbst besonders mächtig auftritt. Vergl. S. 76. In diesen Schichten kommen zahlreiche Pflanzenreste vor, namentlich plattgedrückte Fragmente von Stämmen und ZavcI- gen, die sämmtlich in eine leichte, Avenig glänzende oder ganz matte Pechkohle: i. Nr. 335 verAA^andelt sind. Diese bildet vereinzelte, mehr oder Aveniger Linsenförmige Nester in den Schichten. Die Kohle Nr. 335 ist theils in dünne Platten s})altbar, theils zerspringt sie in A'iereckige Stücke, die durch dünne Schichten von Faser- kalk {Chaiix carho?iatee ßbreuse) von einander getrennt sind und leicht auseinander fallen. Dieser Faserkalk erfüllt die Absonde- 182 rungsklüfte der Kohle. Auch Fecleralaun: L. Nr. 336 kommt hier und da in dünnen Schichten darin vor. — 11) Auf der rechten (westlichen) Seite des Tji - Wulan , bei Sukapura tua , kommt eine Aveiche, bläuliche Thonschicht: L. Nr. 33S und 1064 vor, die eine grosse Menge zum T)ieil sehr Avcnig veränderter, kaum etwas ver- mulmter Pllanzenreste einschliesst, demzufolge ein sehr junges An- sehen hat , aber dennoch von einer mehre Hundert Fuss mächtigen Kalkbank: L. Nr. 1065 bis 1067 bedeckt ist. Man findet beide im Bette des Tji-Sirupan entblösst, der auf der rechten Thalwand zum Hauptflusse Tji -Wulan herabströmt, in der Gegend, wo unten in der Thalsohle, in Nord - Nord - Ost , das Dorf Tjipönda liegt. Der weiche, zähe Thon, der Stellen weis auch scliAvärzlich , bituminös wird, scheint eine Mächtigkeit von mehr als lOO' zu haben und ist von Blättern, Zweigen, plattgedrückten Stammfragmenten ange- ilillt , die dem Thone hier und da ein blättriges , schiefriges Gefüge ertheilen und zum Theil bräunlich, nur halbvermodert, zum Theil aber auch in eine glänzend schwarze Pechkohle verwandelt sind , welche kleine Nester bildet oder in dünnen Adern durch den Thon hindurchzieht. Auf gleiche Art kommt fossiles Harz: L. Nr. 344 dazwischen vor uiid Federalaun: L. Nr. 339 umgiebt hier und da die verkohlten Pflanzentheile. Vereinzelte AOilkanische Stein- trümmer, kugelförmig und schalig abgesondert, jedoch mehr oder weniger zersetzt, y4 bis 2' gross, kommen eingebacken in der Thon- masse vor. ]\lan sollte glauben, hier einen vulkanischen. Schwefel- säurehaltigen Schlammstrom vor sich zu haben , der vorhandene Wälder zerstörte und mit sich fortriss ; die Oberfläche des Landes, auf Avelcher er sich ausbreitete, muss dann Avieder eine Senkung unter den Spiegel des Meeres erlitten haben, damit die mehre Hun- dert Fuss dicke Kalkbank, die ilin jetzt bedeckt, (durch Korallen- bau?) darauf abgesetzt werden konnte. — 12) Nester von fossiler Kohle, die in lauter kubische Stücke zerspringt und noch die deut- lichste Holztextur erkennen lässt : L. Nr. 337, kommen zwischen Sukapura tua und Gedong alang vor. — 13) Am Ufer des Tji- Pinang beim Dorfe Selo gambe, so Avie noch an mehren andern Orten im obern Tji-Djolangthale (der Tjeribon'schen Regentschaft Ku- ningan) kommen in einem bituminösen, bröcklichen, leicht zer- re iblichen Sandstein: L. Nr. 1137, 113S, geringe Mengen A^on einer pechscliAvarzen , starkglänzenden Kohle: L. Nr. 340, 343, vor , die bei der leichtesten Erschütterung in lauter kleine vier- eckige Stückchen zerfällt; sie zieht sich theils in dünnen, 1 Linie bis 1 Zoll dicken Adern durch's Gestein, theils bildet sie einige Fuss lange, halb so breite und höchstens '/+' dicke Nester, die darin zer- streut liegen. Fossiles Harz: L. Nr. 344, in dünnen Adern oder 1 bis 4 Zoll dicken Knollen, Nestern, begleitet sie geAvöhnlich. Bläu- lich-graue, feine, Aveiche Kalkhaltige Sandsteinschichten, die mit gieichgef ärbten , doch Avcnigcr zahlreichen Thonschichten abwech- seln und abAvechselnd zAvischen 1 und 3' dick sind, bilden die Haupt- masse dieses Gebirges , streichen von West nach Ost und fallen in 183 einem Winkel von 70 bis 75^ nach Nord. Weiter ostwärts liegt die Seite 2ß, 47 , 53 beschriebene Gegend, wo sie völlig saiger stehen. Die Seite 82 erwälinten Fruchtabdrücke: L. Nr. 350, wurden in demselben bituminösen Sandstein , in der Nähe des Kohlennestes (340) gefunden. — 14) In einem östlichen Nebenthaie des Tji- Tjolang, nämlich im Bette des Tji-Tiis, hinter dem Dorfe Subang, sieht man auf ähnliche Art wie an dem vorhin genannten Orte, die Köpfe von feinkörnigen kalkigen Sandsteinen: L. Nr. 1141 , 1144 entblösst , die mit dünnern Schichten von bleigrauem Felsenharten Thone wechseln und zuweilen auch eine gröbere Conglomeratschicht : L. Nr. 1142, 1143 umschliessen. Mehre Kohlenadern : L. Nr. 342 von 1 bis 3 Zoll Dicke ziehen sich dort durch den Sandstein 1144 und werden nebst fossilem Harz auch noch in vielen andern Gegen- den dieses s. g. Kendenggebirges in Kuningan, oft nur Linien dick, gefunden. 15) Ähnliche kalkige, jedoch daselbst sehr harte Sand- steinschichten umschliessen amTji-Seel beim Dorfe Andamui" em Nest von fossiler Kohle. Diese Stelle liegt, südostwärts vom Haupt- dorfe Luragung , am Nordfusse des Gebirges , auf dessen Südseite die vorhin genannten Thäler 13 und 14 lagen. Ausser dünnern Adern kommt daselbst eine pechschwarze , starkglänzende Kohlen- masse: L. Nr. 341 vor, die in lauter einzelne länglich viereckige Stückchen zertheilt ist. Zwischen den einzelnen Stückchen, Wür- felchen, befinden sich dünne, Papierdünne Lagen von kohlen- saurem Kalk, die das leichte Auseinanderfallen der Stücke veran- lassen, so dass die Kalkblättchen als leere Futterale, als viereckige Kästchen zurückbleiben. B. Über die Art und Beschaffenheit der aufgezählten Kohlen und die Möglichkeit einer technischen Benutzung derselben. Aus dem Obigen geht hervor, dass solche fossile Kohlenflötze, die in Beziehung auf eine technische Benutzimg verdienen könnten, in Betrachtung gezogen zu werden , nur in den östlichsten , an die Wijnkoopsbai gränzenden Küstengegenden von Süd-Bantam ge- funden werden, die zwischen dem Tji- Ära und Tji-Sawarna liegen, also da avo quarzige, nicht Kalkhaltige, keine Meerconchylien enthaltende, Sandsteine vorherrschen. Sie sind also auf einen schmalen, von Süd nach Nord höchstens 2 Minuten breiten und von West-Nord- West nach Ost-Süd-Ost 14 geographische Minuten langen Gebirgsstrich besclu-änkt und innerhalb dieses Bezirkes sind die fossilen Kohlen reiner, härter, schwärzer, stärker glänzend, reicher an Kohlenstoff, also in Beziehung auf ihre Anwendbarkeit vorzüglicher, als in den Gegenden Java's, avo sie zwischen weichen. Kalkhaltigen, mit Säuren brausenden und fossile Reste von Meer- 184 conchylien umschliessenden Sandsteinen vorkommen und wo sie ge- wöhnlich nur dünne Adern oder vereinzelte, kleine Nester bilden. In dem erstgenannten quarzigen Sandsteinbezirke, wo sie här- ter, reicher an Kohlenstoff sind und Flötze bilden, am Tji-Siki, Tji-JNIadur, Tji-Sawarna, werden entweder gar keine, oder nur sehr seltne Spuren von fossilem Harz in ihnen oder in ihrer Nähe ge- funden. In den letztgenannten. Kalkhaltigen Sandsteingegenden aber, wo sie weicher , reicher an Bitumen , leichter sind , einen matteren Glanz haben und nur Nester oder dünne Adern bilden, wird fast überall fossiles Harz gefunden, das theils in den Kohlenmassen selbst, theils in ihrer Nähe in den bituminösen Thon- oder Sand- steinschichten vorkommt, in denen es 1 bis 4 Zoll dicke, unregel- mässige Knollen , Nester bildet , oder durch die es sich in 1 bis 6 Linien dicken Adern hindurchzieht. Alan findet es bei Bödjong manik (a. 1), im Tji-Djampe (b. 6), in Bandong (b. 7), im Tji- Kaenganthale (b. 8), bei Sukapura tua (b. 11), bei Selo gambe (b. 13), im Tji-Tiis (b. 14), und an vielen andern Stellen des s. g. Kßndenggebirges in Kuningan, — lauter Gegenden, welche oben aufgezählt worden sind. Dieses fossile Harz, Retinit, Retinitasphalt : L. Nr. 344, ist eben so bestimmt pflanzlichen Ursprungs als der Bernstein , mit dem es einige Ähnlichkeit hat, der jedoch weicher ist. Es ist meistens bräunlich-gelb von Farbe , an den Kanten durchscheinend , spröde, leicht in Stücke zu brechen und zu einem weisslich-gelben Pulver zerstossbar und verbrennt, wenn es angezündet wird, mit einem bituminösen Gerüche, unter starker, schwarzer Rauchbildung. ]])iesen Bauch fangen die Javanen auf, sammeln den Buss (feinzer- theilten Kohlenstoff") und bereiten davon eine bei ihnen sehr ge- schätzte Tinte, welche der chinesischen Tusche ähnlich ist. Es schmilzt bei der Temperatur des kochenden AVassers nicht. Das specifische Gewicht einer dunkelbraunen Varietät von Selo gambe betrug 1,37 und einer hellbraunen aus einem andern Theile des Tji- Tjolangthales, 1,80. Manche Sandsteine, wie die bei Selo gambe (siehe oben b. 13 und L. Nr. 1138), sind von Tausenden feiner Adern und kleiner eingesprengter Theilchen dieses Harzes, nicht selten im Wechsel mit glänzend schwarzen Kohlenadern , so ganz und gar durchdrungen , dass sie sehr spröde und zerreiblich gewor- den sind. Vielleicht dass derselbe Baum, der die Zapfenartigen Fruchtabdrücke hinterliess , sowohl das Harz lieferte , als das Ma- terial zu den Adern und Nestern der Pechkohle: L. Nr. 340, welche in derselben Sandsteinschicht vorkommen. Nur zwei von den Nestern und eins der Kohlenflötze sind, was ihre Beschaffenheit betrifft, von mir einer genauem Prüfung unterworfen worden. Die harte , tiefscliwarze , glänzende Kohle des 4' mächtigen in der Nähe vomTji-Nagegeng gefundenen Flötzes, die unter Tji-Madur Nr. 23 aufgezählt wurde, wovon mau Stücke findet m L. Nr. 185 320, wurde auf ihr spccifisches Gewicht und in einem, bis auf eine sehr enge ()tfnuiig- verschlossenen eisernen Gefässe auf ihren Gehalt an reinem KohlenstoiF geprüft, woraus hervorging, dass ihr specifi- sches Gewicht 1,2G war und dass sie zusammengesetzt war m Hun- dert Gewichtstheilen aus : 2,296 Un verbrennbaren I ,r. nn. P!"^'''^,:^''^^^ 63,392Koaks 61,090 Kcmem Kohlen- ' BrennbarenTheilen 97,704-.' stoff, • J |36,00S Flüchtigen Theilen, welche letz- tere bei der Koaksbereitung- als Wasserdampf, Theerdampf, Kolilen- säure , Kohlenwasserstoffgas entAvichen. Die Kohle war nur wenig backend , also Sinterkohle und die nur wenig aiifgeblähten , stark- glänzenden Koaks behielten last ganz die Form der ursprünglichen Kohlenstücke. Doch war ihr Volumen etwas grösser. — An der Luft brennt diese Kohle gut mit starker Flamme ohne zusammen- zubacken und hinterlässt eine leichte Asche von rein -grauer Farbe. Die weichere, leichtere, weniger stark glänzende, übrigens ebenfalls tiefschwarze Kohle aus dem vereinzelten Neste bei Sclo gambc A. b. Nr. 13, wovon man Stücke ündet in L. Nr. 340, brannte ebenfalls gut mit breiter Flamme, ohne zu backen und hatte nur 1,22 spccifisches Gewicht. Sie wurde (in einem eisernen Cylin- der) einer Verkoakung unterworfen und bestand in 100 Gewichts- theilen aus : 4,7 Unverbrennbaren ] Theilen fAsche), l , , ,. .. , (46,9 Reinem Kohlen- ( ''^^^ Jvoaks, Brennbaren Theilen 95,3 ■! stoff, j I 4S,4 Flüchtigen Theilen. Einer noch genauem Untersuchung wurde die Kohle des Nestes bei Andamui A. b. Nr. 15, wovon Stücke vorkommen unter L. Nr. 341 , unterworfen. Sie ist der vorigen bei Selo gambc sehr ähnlich, ihr spccifisches GcAvicht betrug aber nur 1,20. Ich ver- danke ihre Prüfung dem geschickten Chemiker Herrn Charles Pekret zu Samarang, der die Gefälligkeit hatte , seinen pneuma- tischen Apparat dazu zu leihen. Wir fanden, dass ihre Zusammensetzung in Gewichtstheilen die folgende war: .t'? 1? V>Tf ^T;^^^"^ ^^^'^^ ^^''■^'^^' ! 49,300 Koaks, 44,548 Kohlenstoff, j ' ' 10,000 Tlieer (braun, sehr flüssig), 31,250 Wasser, 0,250 Doppeltkohlensaures Ammoniak, 2,097 Kohlensäure, 7,252 Doppeltkohlensaures Wasserstoffgas, 100,149. .luiighuhu, Java III. • J 2 '' 186 Die clomentarischc Zusammensetzung (ausser der Asche) beträgt hiernach : Kohlenstoff 59,532 Wasserstoff 5,940 Sauerstoff 29,S18 Stickstoff 0,058 Asche 4,752 100,102 Zur Untersuchung Avaren 2002,91000 Grammen Kohle verwandt worden. Das doppeltkohlensaure Amoniak wurde nach Schätzung von G30 Grammen erhaltnen Wassers abgezogen. Das Volumen der Kohlensäure war 21,125 und des doppeltkohlensauren Wasserstoff- gases 147,875 Kubikdecimeter ; beide zusammen lieferten also bei- nahe ^2 Kubikmeter brennbares Gas. Auch Schwefelkohle (Schwe- felalkohol, sulfure de carhon) wairde in einer geringen ]\lenge gebildet und erschien in Schubbenförmigen Kr) stallen an den Wänden der Glasröhre, welche der Wirkung eines Abkühlungsapparates nach Berzelius ausgesetzt Avurde. Man sieht hieraus, dass die in vereinzelten Nestern vorkom- menden Kohlen eine grössere INIenge flüchtiger IJestandtheile ent- halten (diese entweichen behn Verkoaken als brennbares Gas aus der an den Cylinder angeschraubten eisernen Ivöhre) ; auch enthal- ten sie melir Asche, ihr Gehalt an reinem Kohlenstoff aber ist ge- ringer, als bei der Kohle des zuerst genannten Flötzes am Tji- Madur Nr. 23. Älit diesem Flötze stimmen, ihrer l^eschaffenheit nach, die folgenden am meisten überein, die sich zugleich durch ihre grössere Mächtigkeit mehr als die übrigen zur Ausbeutung, zum Ausbau eignen: Flötze am Tji-Siki Nr. 9, 17 und Flötze am Tji-Madur Nr. 1, 2, 9, 22, 23. Obgleich die Kohle dieser java'schen Flötze eine etwas ge- ringere Menge Koaks liefert, (die bei dem untersuchten Flötz 63 pro Cent — Avorin 2 p. C. Asche — betrug) als die meisten eigentlich so genannten Steinkohlen der altern Formation, so ist dieser Un- terschied doch nur gering und es giebt viele sehr brauchbare Stein- kohlen die weniger Kohlenstoff in der Form von Koaks*) liefern, als unsere tertiären Kohlen von Java. Es kann daher keinem Zwei- fel unterAvorfcn sein , dass diese jaA'a'schen Kohlen für die Dampf- schifffahrt in Indien brauchbar sein würden. Ich habe sie mit den Kohlen von Borneo, die, Avie bekannt ist, Avirklich mit gutem Er- folge schon seit mehren Jalircn zu dem ZAvecke benutzt Averden, *) Z. B. die Stein-Kohle aus der Gerhardgrube in Saarbrücken enthält nach Karsten nur 5'^, 50 p. C. Koaks. Ich brauche nicht zu sagen, dass die Güte der Kohlen , die Hitze , die sie entwickeln , von der grossen Menge der Koaks ab- hängt, die sie liefern und von der geringen Menge der flüchtigen Bestand- theile, so Avie der Asche in den Koaks, die sie enthalten, also von ihrem Reich- thum an reinem (nicht verbundnen) Kohlenstoff. 187 verglichen und konnte sie von diesen , wenn ich beide unter einan- der warf, nicht unterscheiden. Wahrsclieinlich ist auch die Forma- tion , Avorin die Kohlen abgebaut werden , eine tertiäre , denn auch von diesen JJorneo'schen Kohlen haben die Dampfschiffe im Nieder- ländischen Indien grössere Quantitäten nöthig, um einen gleichen Erfolg , gleiche Spannkraft des Wasserdam])fes , als mit den engli- schen Steinkohlen zu erzielen. Was die Transportgelegenheit betrifft, so kann diese nicht un- günstig genannt Averden, da die oben genannten brauchbaren Flötze dicht an der Südküste liegen , in der Nähe von kleinen Buchten, in denen Praucn und andere Küstenfahrzeuge ankern können , z. J}. in der liucht vor der Mündung des Tji-jVIadur, des Tji-Panam- bulan ; von dort kann man segelnd in 2 Stunden die Wijnkoopsbai, den Ankerplatz grosser Schiffe erreichen. Es Aväre daher Avold der INIülie Averth , in diesen Gegenden , z. IJ. am Gunuiig- ]\[adur einen Probeschacht zur GeAAinnung der Kohlen, z. ]J. zum Abbau des Flötzes 23 oder anderer soAvohl hier, wie am Tji-Siki anzulegen. Die senkrechte Stellung, da, avo sie auf weite Strecken hin unverändert bleibt, regelmässig ist, kann keine grössern ScliAvierigkeiten , als gewöhnlich, verursachen. Das einzige bedenken, das man gegen den günstigen Erfolg eines sol- chen Unternehmens erheben kann, ist die veränderliche, regel- lose Lagening der Formation. Diese ist aber noch zu Avenig er- forscht, die natürlichen Entblössungen , die es allein Avaren, Avelche ich zum Studium der Lagerungs Verhältnisse benutzen konnte, sind zu lokal, um daraus unumstössliche Schlüsse auf das Ganze abzu- leiten. Es ist möglich, dass die Veränderlichkeit in der Lagerung, die ich am Gunung-Madur innerhalb einer geringen Raumaus- dehnung l)eobachtete , imr Beziehung hat auf die oberflächlich-lie- genden Schollen , die bei der Erhebiuig des ganzen Gebirges losge- rissen Avurden oder auf blosse lokale Verschiebungen an den Bruch- rändern. Auch Avurde schon oben bemerkt , dass man in solchen Gegen- den Java's , AVO die Formation horizontal liegt oder nur scliAA'ach einfällt, mit Aussicht auf einen günstigen Erfolg nach fossilen Kohlen suchen — bohren — kann, in dem Falle, dass quarzige Sand- steine AAde am Tji-Siki und Tji-Madur vorhanden sind. Sehr günstig wäre das Vorkommen von Kohlenflötzen in der Nähe einer liai, avo grosse Schiffe ankern können, z. J3. der liai von Patjitan. Ich besitze Nachrichten von Eingebornen, dass dort Avirklich fossile Kohlen vorhanden sind. Unabhängig von dem BeziehungSAveisen Werthe , den die fos- silen Kohlen von Java haben können hinsichtlich der möglichen Ausbeutung und Benutzung derselben, so ist ihr Vorkommen auch in einer rein Avissenschaftlichen Beziehung von grosser Wichtigkeit. Denn Avir können daraus folgende Avohl begründete Schlüsse ziehen. 1) Die verschiedenen Theile oder Etagen der Tertiärformation wurden zu sehr verschiedenen Zeiten gebildet , einzelne Gegenden 188 derselben Avaren schon trocknes Land und auf diesem Lande stan- den schon gTOSse Unvälder, deren Holz das ^Material zu den Kohlen- flötzen lieferte , ehe andere oft mächtige Schichtenvereine, die ^Nlee- resschalthiere enthalten, wie der Gunung-Brengbreng über dem Kohlcnflötz von ])ugu Seite 94, — oder Kalkbänke von 2 bis 300' Mächtigkeit gebildet und darauf abgesetzt wurden, wie die Kalk- bänke bei Sawarna, worin fossile Korallen, INIuscheln in ]Menge vorkommen und selbst Krebse: L. P. Nr. 5 gefunden werden. 2) Ist die Bildung der Kohlenflötze nur denkbar in der Nähe des Landes, in untiefen Buchten, avo viele Flüsse mündeten und grosse ]Meiigen von Treibholz zusammengescliAvemmt wurden, — oder auf dem I^ande selbst, Avenn man annimmt, dass dieses Land mit ungeheuren Waldungen bedeckt Avar und Avieder eine Senkung erlitt unter den Spiegel des JNIeeres — so spricht auch der Yer- stcinerungslose Zustand der groben, quarzigen Sandsteine, zAA-ischen AA-elchen die Flötze liegen, für das Land. Denn AAären diese Sand- steine im hohen und tiefen ]Meere abgesetzt Avorden, so müssten fossile Überreste A'on Schalthicren und andern INIeerbewohnern darin gefunden Averden. Die Senkung des Landes muss AbsatzAAxis er- folgt und auf jede Senkung muss eine Zeit von Stillstand einge- treten sein , die lang genug AA'ar , dass neue Waldimgen Avachsen und das jNIaterial zu einem neuen Kohlenflötz liefern konnten. Sol- cher Senkungen mit ZAvischenzeiten , in AA-elchen Wälder Avuchsen, müssen am l'ji-Madur 27 nach einander Statt gefunden haben: denn so A'iele Kohlenflötze über- (jetzt nach der Umkippung der Forma- tion neben-) einander werden dort gefunden. '?>) Auch grosse Ströme mündeten damals schon in's ^Nleer, und trieben auf Aveite Abstände in den Ocean Treibholz mit sich fort, das zu A^ereinzelten Steinkohlennestern Avurde. Diese kom- men daher auch in feinen, Aveichen Sandsteinen vor, die mit Säuren brausen und fossile Überreste a'ou ]Meeresschalthieren enthalten , ja selbst in Kalkmcrgel. (Siehe oben.) Die platte Form dei Stammr fragmcnte, die in der Mitte am dicksten sind und nach den Seiten hin schmal zulaufen, — Linsenförmig sind — deutet auf einen grossen Druck, den sie nachher erlitten. 4) SoAvohl diese A'ereinzelten Stammreste, die in A'erschiedenen Schichten der Formation zerstreut A^orkommen , als jene grossen Holzlager in Süd-Bantam wurden in pechschAvarze, stark glänzende Kohlen AcrAvandelt, die soAvohl ihren äussern, physikalischen Eigen- schaften, als ihrer chemischen Zusammensetzung nach, A'iel mehr Ahnlicbkeit mit den Steinkohlen der s. g. Steinkohlenformation, als mit den Braunkohlen des europäischen Tertiärgebirges haben. Dies gilt von den meisten der oben aufgezählten Flötze am Tji-Siki undTji-^NIadur, ja auch A^on einer ]Menge der feinsten Kohlenadeni, von denen hier und da vereinzelt , manche Sandsteine durchzogen sind. — Es kommen aber allerdings auch Flötze A^or, die, Avie die zu Büdjong manik, den europäischen tertiären Pechkohlen, und andere, die der gemeinen Braunkohle gleichen , deren Holztextur nur sehr 189 wenige Yerändeningen erlitten hat. — Bleiben wir bei den erstge- nannten, den stark, oft metallisch glänzenden, pechschwarzen, homogenen Kohlen stehen, in denen das blosse Auge keine Spur des ehemaligen Holzgef uges mehr zu entdecken vermag. Diese liefern den Beweis, dass die Natur Mittel hatte, auf Java noch in einer sehr neuen, tertiären Zeit fossile Kohlen zu bilden, welche den, Millionen Jahre altern, europäischen Steinkohlen vollkommen ähnlich sind. — Die Kohle des Flötzes am Tji-]\Iadur Nr. 23 enthält in ihren Koaks G1,0 p. C. Kohlenstoff und 2,2 p. C. Asche. ])ie gemeine l^raunkohle von Kölln enthält nach Reg- NAULT nin- 30,61 Kohlenstoff und 5,49 Asche und in der Braun- kohle vom Berge Meisner in Kurhessen, die für die beste aller bekannten gehalten wird, betragen diese Bcstandtheile nicht mehr als 46,73 und 1,77 p. C. Die Braunkohle des Meisner besitzt diese gute, schwarze, stark giiinzcnde 15escliaffcnheit nur in der Nähe ihres Hängenden, welches eine Thonschicht und über dieser eine l^asalt- bank ist, während sie nach ihrem Liegenden zu aus gemeiner ]^raunkohle besteht. Diese Veränderung der Braunkohle, die nach oben zu in ,, Schwarz- und Glanzkohle" übergeht, wird von den meisten Geologen der Hitze zugeschrieben, welche der darüber er- gossene ]3asalt durch die trennende Thonschicht hin , die zugleich erhärtete, gebrannt wurde, auf die Braunkohle ausübte. Unsere Kohlenflötze auf Java aber, in deren Nähe kein er- gossener Basalt , kein vulkanischer Gesteingang gesehen w'ird und von denen viele zwischen dicken Schichten von unverändert w'ei- chem, gi'auem oder weissem Thone liegen (siehe oben) , Avährend andere solchen Schichtenvereinen angehören, deren oberstes Glied mächtige und an versteinerten Seethieren reiche Kalkbänke sind, — beweisen aber, dass die Natur keine Hitze nöthig hatte, sondern noch andere ^Mittel besass, um Steinkohlenähnliche Produkte in einem der neuesten Tertiärgebirge — auf nassem Wege — her- vorzubrinaen. Besondere Glieder der Formation. — Die Kalksteinbänke. I. Aufzählung aller mir bekannten Kalksteinbänke, in der B i c h t u n g v o n W e s t nach Ost und kurze Be- schreibung der Avich tigsten. Über Trümmergesteine, worin das Bindemittel durch Kohlensauren Kalk gebildet wird und über Brezzien , worin Trümmer von Kalkstein vorkommen, siehe oben S. 130 ff. Über umgewandelten Kalk, z. B. sol- chen, worin die Kalkerde diirch Kieselsäure verdrängt worden ist, siehe unten Kapitel X.; hier ist nur von reinem, unverändertem Kalk die Rede. — In Beziehung auf die topographischen Verhältnisse der vcr- 190 schiedenen Gegenden venveise ich auf meine ausführliche Karte von Java, die binnen Kurzem erscheinen wird und in Beziehung auf die Steinarten auf den Katalog der geologischen Sammlung. 1 . K a 1 kb a 11 k i m T j i - ü d j u n g t li a 1 e b c i ]'> 6 d j o n g m a- nik (Bantam, Lebak, Parang kudjaiig-, *) ganz im Innern der In- sel. \Viv haben sclioii drei Mal Gelegenheit gehabt, diese Gegend des Tertiärgebirges zu betrachten. Seite 160 ff. beschrieben Avir die fossileii Kohlenflötze , welche dort zwischen sanft einfallenden Schichten von Thoii und weichem Sandstein vorkommen, Seite 153 ff. die verkieselten Baumstämme, welche ans diesen Lagen heraus- gespült und nun oberflächlich auf den Köjifcn derselben liegend, hier und da angetroffen werden, und Seite 135 ff. lernten wir den weissen Tuff mit Quarzkrystallen kennen, welcher von Hodjong manik an nach Norden hin eine viele JNIeilen weite Verbreitung hat und die oberste Bedeckung des Landes bildet. Ein anderes oberflächliches Glied der Formation das auf jenen Kohleiiführenden Schichten ruht, ist eine sehr ausgedehnte Kalk- baiik, die man auf der linken oder Südseite des Tji-Udjung, süd- und ostsüdostMärts von Bödjong manik antrifft. ^lau findet dort nämlich den nördlichen Eand der Bank, welcher einen mehr oder weniger steilen, 50 bis lOO' hohen Absturz bildet. Sie ist mit avuii- derbar gekrümmten, langen Höhlen und Spalten durchzogen. Durch eine dieser H(»hleii nimmt der Tji-Biuk yj Pfahl weit seinen unter- irdischen Lauf und tritt südwärts von Bodjoiig manik am Fusse der Wand wieder ans Tagliclit hervor. Durch eine andere Höhle fliesst der Tji-]Majang wenigstens 2 Pfähle weit unter dem Gebirge hin und kommt zum Vorschein am Fusse einer 1 0 bis 1 5 Klafter hohen Wand, die in der Kichtung Ost-Süd-Ost von Bodjong manik liegt und von diesem Orte in einer Stunde Heise zu Fuss erreicht werden kann. Noch y+ Stimde weiter ostAvärts bricht der Ilauptbach Tji- Udjung selbst aus einer schmalen Rinne der Bank hervor , bildet über abgebrochene Wände des Kalkfclsen wiederholte Wasserfälle, Tjuruk-Jkigis, und strömt dann in einer 30 bis 50' tiefen Kluft weiter die er im Kalkstein ausgespült hat. Aber von diesem Was- serfalle an bis nach Bödjong manik bleibt ein % bis 1 Ya Pfähle breiter Z^vischenraum zwischen seinem südlichen Ufer und der Kalkbank liegen , deren Rand im Allgemeinen von Ost nach West gerichtet ist, während der Tji-Udjung in diesem Theile seines Lau- fes überhaupt nach West-Nord- Westen fliesst. Es ist einleuchtend, dass sich die j]ank vormals weiter nach Norden fortsetzte, aber durch die Wirkung der genannten und anderer Bäche zerstört wor- den ist ; denn vereinzelte Klippen ragen in jenem flachen Zwischen- räume noch zahlreich hervor. *) Sowohl hier , als in den folgenden Blättern bezeichnet der erste Name die Kesidenz, der zweite die Abtheilung oder llegentscliaft , der cU-itte den Distrikt. A. d. V. 191 Von dem Punkte an, wo der Tji-AIajang aus der ILihle her- vortritt, die 15' lioch und 6' weit ist, besteht sein ]>ctt aus dem ge- wöhnhchcn weichen Sandstein, der mit Sauren braust, in der Tiefe bläuhch ist, aber an seiner Oberfläche eine Lclnngelbe Farbe an- nimmt. Das Wasser hat sich also an der Gränze beider Gestein- schichten, zwischen Hangendem und Liegendem seine Bahn ge- brochen. Das Hangende, der Kohlensaure Kalk, ist von weiss- 1 ich -gelber Farbe, hart, dicht und bildet eine unrcgehnässig mit Spalten durchzogene Felsniasse, die ungeachtet ihrer jMächtigkeit keine deutliche Schiclitung wahrnehmen liisst; sie ist voll von deutlich erkennbaren Korallen und vielen kleinen Muschelver- steinerungen: L. Nr. 408 (vom Tjurak-Bugis) und: L. Nr. 407 (von der Wand am Ausgange dieser Höhle des Tji-lMajang). Ost- und nordostwärts vom Ausgange dieser Höhle trifft man am Fusse eines eingestürzten inid in Trümmern umherliegenden Theiles der Wand ganze Bänke Austerähnlicher Muscheln an. 2. Im Tji-Limanthale, zwischen dem Dorfe Sereweh und dem G.-Liman findet man isolirte Kalkfelsen von geringer Höhe, die Reste zerstörter Bänke sind: L. Nr. 416, 417. Das Gestein ist grau. (In demselben Distrikte.) 3 . Auf der Südseite des G.-Liman Avird eine Bank von grauem Kalkstein: L. Nr. 424 angetroffen, die auf vulkanischem Fels ruht. Siehe unten Kapitel X. (In demselben Distrikte.) 4. Im Thalboden des Tji-B ödjong pare, in der Nähe von Tjigemblong. Bänke von grauem, dichtem Kalkstein: L. Nr. 429 und 436. (In demselben Distrikte.) 5 . I m T h a 1 e des T j i - M a s u k zwischen den Dörfern Tji- Masuk und Hoiwala, gränzend an die vorige Landschaft. Ahn- licher grauer Kalkstein: L. Nr. 447, der massig aus der Oberfläche ragt. (In demselben Distrikte.) 6. Eine Kalkbank, G.-Tanggil, auf der Nordseite des Tji-Karang, eines Nebenbaches des Tji-Siki: L. Nr. 465, 466, nebst 472 bis 476, die dort als oberstes Glied der Kohlen- führenden Formation vorkommt und bereits Seite 167 ff. beschrieben wurde. (Bantam, Lebak, Tjilangkahan. *) 7. A u f d e m B e r g w u 1 s t e zwischen dem T j i - ]M a d u r und Tji-Dikit, nord^värts von Bajah kommen niedrige Kalk- felsen, G.-Duri,**) vor, Reste zerstörter Bänke. In Südosten vom Nebenbache und dem gleichnamigen Dorfe Tji-JVIapag ist eine steile Wand solcher Kalkfelsen entblösst. Vergl. Seite 177. (In dem- selben Distrikte.) *) Wo die Farbe nicht näher angegeben , noch das Gegentheil ausdrück- lich bemerkt worden ist , hat man zu verstehen , dass die Färbung der Gesteine aller anzuführenden Kalkbänke eine weisslich-gelbe sei. **) Dornenberg oder Dornenfels von Duri : Dornen , Avegen den scharfen Zacken und Spitzen die von der Oberfläche des Kalksteins gewöhnlich empor- ragen. A. d. V. 192 8. Zwischen dem Tji - Panambulan und Tji-Sa- warna liegt eine sehr ausgedehnte und mehr als 200' mächtige Kalkbank, G.-13atu gurang, G.-Karang bökor, die sich mit einer senkrecliten Wand in's ^Nleer herabstürzt und zum Tlieil schon Seite 177 beschrieben wurde: L. Nr. 511 bis 514. Auf der West- seite dieser Bank und nur durch den Tji-Panambulan von iln* ge- trennt, liegt das Kohlenführende Sandsteingebirge G.-Madur und auf der Ostseite kommen zwischen Sandsteinschichten die Kohlen- flötze von Sawarna (siehe oben 1. c.) vor. (In demselben Distrikte.) 9. Kalkbank, die zwischen der vorigen und dem Dorfe Sawarna liegt. Sie bedeckt in einer Entfernung von V2 bis 1 V2 Pfahl ostwärts von der vorigen einen Theil der flachen Gegend, wo die oben Seite 179 beschriebenen Kohlenlagen vor- kommen zwischen Sandstein und anderen Schichten, die in einem Winkel von lO'^ nach Süden einfallen. Ausser dem Tji-Bidin und anderen kleinern Bächen die einen Tlieil ihres Laufes auf unter- irdischem Wege , unter der 13ank fortsetzen (Gua-Bidin u. s. w.), wird ein grösseres unterirdisches l^ett gefunden, eine Spaltenhöhle, durch welche der Tji- Asem gede ohngefähr 1 Pfahl Aveit unter der Bank hin fliesst , zwischen dieser und den Sandsteinen , worauf sie ruht. Dieses unterirdische Flussbett heisst Surupan-Tji asem. Da, wo der Bach seinen unterirdischen Lauf anfängt, erblickt man eine 100' hohe, senkrechte Felswand, die von West-Süd- West nach Ost- Nord-Ost hingezogen ist. Sie bildet den innern Absturz der Kalk- bank, deren Oberfläche sich sanft nach Süd-Süd-Osten abdacht, während die Wand eine gleiche llichtung hat als die Streichungs- linie der Schichten. Sie ist sehr deutlich geschichtet und besteht aus zwei, 3 bis 5' dicken Lagen, die durch Yertikalspalten an vielen Stellen wieder in kubische Stücke gesondert sind. Sielie den Kalk- stein in L. Nr. 516. Oberhalb der Wand fliesst der Bach über Kohlenhaltende Sandsteinschichten und nähert sich dem Fusse der Wand in einer immer tiefer einschneidenden Kluft, bis er im Eingange der Höhle verschwindet. Zur Zeit von Bandjers sieht man das Wasser in dieser Kluft 30' hoch vor der Höhle aufgestaut. Da, wo der Bach am Südrande der Bank wieder ans Tageslicht hervortritt, ist die Kalkwand viel niedriger. (In demselben Distrikte.) 10. Kalkbank auf der Ostseite des Tji-Sawarna: G.-Tanggil. Ohngefähr lyo Pfahl ostwärts von der Mündung des Tji-Sawarna (welche nicht weit von dem Ostabfalle der Kalk- bank Nr. 8 entfernt liegt,) trifft man das Dorf Sawarna, am Bache Tji-Bunar an. Auf der Nordseitc dicht neben dem Dorfe erhebt sich die steile Wand einer Ungeheuern Kalkbank, aus Avelcher der Ne- benbach Tji-Surupan hervorbricht, nämlich aus einer Höhle, Gua- Lalai, die sich am Fusse der Wand befindet. Folgt man, am Fusse dieser Wand hin , dem Tji-Bunur Stromaufwärts nach Ost -Nord- Osten, etwa y+ Stunde weit, so kommt man an die Stelle wo er aus einer Ungeheuern Kluft heraus tritt , die er in der Kichtung von Norden nach Süden oder Süd-Süd- Westen durch die Kalkbank ge? 193 schnitten hat. Die Khift fängt ^/^ Stunde höher oben an , da, wo der Tji-Bunar einen lOO' hohen Fall bildet, dessen Wasser sich fast ganz zu Staub zertheilt. Von dort an stürzt der 13ach über eine Menge kleinere Staffeln, an deren Fusse tiefere Wasserbecken lie- gen, herab und die Kluft, deren Boden sich Treppenartig' senkt, schneidet immer tiefer ein , bis sie in ihren untern Gegenden die grösste Tiefe erreicht hat. Hier ist sie schmal und schauerlich wild. Aber hier bieten sich dem Geologen die herrlichsten Entblössungen dar. Senkrecht, 200' hoch, steigen zu beiden Seiten die Kalkwände empor; sie sind geschichtet und diese Schichten sind in man- chen Gegenden sehr regelmässig, in andern verlieren sie sich , sind wie verwischt. Die Schichten sind y4 bis 2', sehr häufig y^' dick und fallen in einem Winkel von SS** von Norden nach Süden, streichen also von Westen nach Osten. Es scheint daher fast als ob sie senkrecht stünden, wie die Folianten eines Bücher- brettes. Der Kalkstein L. Nr. 52 S bis 530 ist Aveiss lieh- gelb, sehr hart und dicht. JNIanche Gegenden enthalten keine Spuren thierischer Überreste, während andere sehr reich an Muscheln und Korallen sind; auch die Scheere von einem Krebs: Nr. 330* wurde hier gefunden. Eine südliche Fortsetzung der Bank, ostwärts vom Dorfe, erstreckt sich, als G.-Legon pare, bis zur gleichnamigen Bai, wo man Übergangsformen von Kalk in Sandstein findet: L. Nr. 531 bis 532. Noch weiter südwärts am Strande sind die Köpfe jener Sandsteinformation entblösst, deren Seite 123 gedacht worden ist, die jedoch nur in einem Winkel von 20 bis 25", also viel we- niger steil als die Kalkbank nach Süden einfallen. (In demselben Distrikte.) 11. Das grosse Kalkgebirge G. -Sewu, das sich auf der westlichen Gränze von Buitenzorg, zwischen dieser Kesidenz und J^antam erhebt. Es steigt, ähnlich wie der G.-Sewu, südost- wärts von Jogjakerta, in zalilreiche Kuppen empor, wurde aber von mir nicht näher untersuclit. Enthält mehre Höhlen mit ess- baren Schwalbennestern. 12. Abgebrochene Bänke von schwarz-braunem, bituminösem Kalkstein in K r a w a n g , deren Vorkommen bereits Seite 74 dieser, so wie Seite 42 und 860 der zweiten Ab- theilung näher angegeben wurde. Das Gestein L. Nr. 900 bis 912 und L. P. Nr. 12 besteht fast ganz aus Sabellarien und Korallen. Man sehe die Beschreibung dieser Nummern im Catalog der Samm- lung. 13. Kalkbänke in der Preanger Regentschaft Bandong, nämlich an der westlichen Gränze, der Aussenseite des Plateau's, von deren Eagerungsverhältnissen bereits Seite 54 bis 58 eine kurze Übersicht gegeben wurde. Der Kalkstein ist von weisser Farbe, dicht, ausserordentlich hart, spröde und zerbrechlich. Diese Kalkbänke liegen in einer Meereshöhe von 1000 bis 2600' und sind die höchsten auf Java die fast ganz im Centrum der Insel vor- kommen. Sie sind viele Hundert Fuss mächtig und in bald mehr, Juiigliulni, Java III. | 3 194 bald weniger deutliche, 10 bis 50' dicke Schichten getheilt, welche oft durch rechtwinklichte Spalten wieder in Würfelförmige Stücke gesondert sind. Die Kalkberge der innern Reihe, G.-Nungnang, Sangjang tji koro, Batu gedc, Gua, Bundut, Awu, bilden lang hingezogene Bänke, während die der äussern Reihe, G.-Kentjana, Tandjung, Älesigit, Karang paranten, mehr Thurm- oder AYürfel- förmig, doch ebenfalls in einem kolossalen Massstabe emporragen. Steht die Mehrzahl von ihnen aufgerichtet, auf dem Kopfe, oder trifft man sie nach verschiedenen Seiten zu übergestürzt an, z. B. den Theil des Gunung-Gua , an welchem man hinanklettern muss, um den Eingang der Höhlen Liang Silanang und Tji-Kasang zu erreichen (siehe Java III., Fig. 20), so giebt es doch einige unter diesen Bänken, — besser grossen Bruchstücken, Schollen zertrümmer- ter Bänke, — die eine horizontale Lagerung haben. Zu diesen letztern gehört die Bank, Avelche im Flussbette des Tji-Tarum liegt, an der äussern Seite des Durchbruclis dieses Flusses durch die Kette, zwi- schen dem G.-Nungnang und dem G. -Batu gede. Em Arm des Flusses strömt unter dieser Bank hin durch eine Höhle (siehe Java III., Fig. 21.), welche Sangjang tji koro heisst. Die Würfelförmi- gen Stücke der Bank haben eine Dicke von 10 bis 20' und sind durch Y4 bis 3' weite Spalten von einander getrennt. (Siehe Java III., Fig. 22.) .... Man vergleiche hiermit die Kalkbrezzien, welche an der innern Seite der westlichen Gränzberge von Bandong (wozu die Kalkbänke gehören) also bereits im Plateau gefunden werden, Seite 131 bis 134. An einem andern Orte gedenke ich die höchst merkwürdigen geologischen Verhältnisse von liandong und seiner Gränzberge im Zusammenhange und ausführlicher vorzustellen. 1-4. Kalkhügel bei Lio tjitjangkang, weiter im In- nern des Plateau's, ostwärts von den Gränzbergwällen Nr. 13. Die- ser Örtlichkeit wurde bereits Seite 72 und 74 (O. und P.) kürzlich gedacht. 15. Kalkfelsen im Tji - Dadapthale, zwischen dem gleichnamigen Dorfe mit der Kalkbrezzienbank, welche oben Seite 130 und der heissen Quelle, welche Seite S65 der II. Abtheilung beschrieben wurde und die aus einer sehr harten , mit Chalcedon- adern durchzogenen und mit Eisenkies vermengten Kalksteinmasse hervorsprudelt. Acht Minuten Reise unterhalb dieser Stelle ragt am rechten Ufer eine GO' dicke Kalksteinmasse etwa 30' hoch empor. (Siehe Java III., Fig. 23.) Das Gestein ist von gelblich- weisser Farbe, ausserordentlich hart und dicht und auf ähnliche Art von aufklaffenden Spalten durchzogen Avie Lavablöcke, die beim Erkalten rissig werden und zerspringen. Der hintere Theil dieses Kalkfelsen erscheint wie eingesenkt in die Bergwand, die von den Köpfen gebrochener Sandsteinschichten wie gestreift aussieht. Im Bette des liaches , aus welchem sich der Kalkfels erhebt, stehen diese Schichten ebenfalls zu läge und bilden Stufen, die sich in gewissen Abständen, Stromabwärts senken. Der Grad und die 193 Richtung ihres Einfallens stellen sich in geringen Entfernungen sehr abweichend dar. So erscheint der Kalk , worin keine Fossil- reste gefunden wurden , wie eine Inselförmige Masse , die ganz im Sandsteingebirge eingebettet ist, — das einzige Beispiel solchen Vor- kommens von dichtem Kalkstein, das mir auf Java bekannt ist. (Distrikt Djampang kulon der Preanger Regentschaft Tjandjur.) 16. Kalkbank am Udjung-Gua santja, nämlich auf dem flachen l^ergscheitel des Hochlandes, wovon dieses Kap die letzte Spitze ist. xim Südufer der Wijnkoopsbai. Sic liegt horizon- tal oder fast horizontal auf grobem Sandstein L. Nr. 551 , in jener Gegend die Seite 105 bis llü weitläufiger beschrieben wurde und hat nur eine geringe Ausdehnung. Sie ist undeutlich geschichtet. Der Kalkstein ist von bräunlicher Farbe, späthig-krystallinisch, da- bei aber sehr durchlöchert und porös. Die mitern Lagen: L. Nr. 552 a, sind weniger durchlöchert, dichter, aber zum Theil Sand- steinartig, während die obern: 552 J, eine sehr poröse, durch- löcherte, wie ausgefressene Beschaffenheit haben. (In demselben Distrikte.) 17. Kalkbank am Tji-Panarikan. Zwischen den Dör- fern Tjibeber und Tjiradjab findet man auf der Süd-Ost-Seite des Baches Tji-Panarikan, % Stunde Reise westnordwcstwärts vom Dorfe Tjigadok und eben so weit von der Küste entfernt, eine an der Oberfläche gekräuselte, wie ausgefressene, dünne Kalkbank von nur 3' Mächtigkeit. Sie liegt horizontal auf den abgebrochenen Köpfen von feinen, grauen Sandsteinschichten, die ^/^ bis 2 mäch- tig sind und in einem Winkel von 15 bis 20'^ nach Süden einfallen. (Siehe .Java III., Fig. 24.) Sehr ähnliche Bänke werden gegen- wärtig noch von Korallbauenden Polypen auf flachen Strandgegen- den gebildet. (Die Gegend liegt in demselben Distrikte, in der Richtung südwärts vom Eingange der Wijnkoopsbai und nordwärts von der Landspitze Gending.) 18. Kalkmergelbank an derMuara-Tji karang (in demselben Distrikte). Eine geographische Meile ostwärts von der südlichsten Landspitze Gending, welche südwärts von dem Ein- gange der Wijnkoopsbai in's JNleer hinausragt, liegt die Mündung des kleinen Baches Tji-Pamobuan. Von hier zieht sich die Küste, indem sie mit vielen kleinen Buchten und Landspitzen bald aus- bald einspringt, Sya Minuten weit nach Ost-Süd-.Ost hin und be- steht innerhalb dieser Ausdehnung aus einer steilen Wand, die sich nahe an der Mündung des Baches Tji-Kuda mara endigt. Dann wird die Küste wieder flach und behält diese Beschafiienheit 1 geogr. Meile w-eit. Sie ist in dieser ganzen Strecke von einer Korallen- bank vorgelagert und zieht sich im Allgemeinen nach Ost zu Süden hin. Dann nimmt sie aber von Neuem eine steile Beschaffenheit an und bildet 19. Die Kalkmergelbank am Udjung-Gua uruk, welche sich 2 Minuten Aveit nach Osten ausdehnt bis zu der Mün- dung des kleinen Baches Tji-Waru. Beide Bänke erstrecken sich, 13* 196 nord- und nordostwärts , viele Meilen weit bis in's Innere des Lan- des. Sie sind in der That ein Ganzes und nur in der unmittelbaren Nähe der Küste von jener, 1 Meile langen und in der Richtung von Süden nach Norden 7+ Meile breiten Fläche, trocken gelegten Bucht, getrennt, die Seewärts in das Korallenriff übergeht. Ich will es versuchen diese interessanten Erscheinungen im Zusammen- hange zu beschreiben. Die Oberfläche der erstgenannten Bank oder Landplatte (Nr. 18) liegt 150 bis 200' über dem Meere. So tief ist sie, fast in ihrer Mitte, vom Tji-Karang durchschnitten worden, dessen jNIündung mehr einem schmalen Aleeresarme gleicht , als einem Flusse. Er ist ohngefiihr 200' breit, sein Wasser halbsalzig, tief und still. Landeinwärts nach Nordosten zu steigt die Oberfläche der Platte nur sehr allmälig an, so dass sie 2 bis 3 Minuten von der Küste entfernt nur wenig höher liegt, als der Rand der Küstenmauer. Sie ist mit einem INIeer von Alanggras und darin zerstreuten AVald- gruppen bedeckt, einem Vegetationsgebiete, das in der I. Abth. Seite 218 fl". als das siebente der heissen Region geschildert wurde. So lieblich grün und bebuscht das Innere des Landes, so malerisch wüst ist die Küste, nämlich die Wand, mit w-elcher sich das Plateau auf Einmal, in einer Stufe hinabsenkt in die See, deren Wogen, durch keinen vorliegenden Strand, kein Riff" zurück- gehalten, mit brausender Gewalt gegen die Mauer schlagen. Hier sieht man viele sprechende Beweise von der Zerstörung, die das Meer ausgerichtet hat. Ausser den Buchten nämlich, und mehren überhängenden Gewölben, die es ausgewaschen hat, kommen 2 Höhlen vor, worin Schwalben nisten und ihre essbaren Nester bauen, nebst 3 Thurmartigen Felsen, die sich in gewisser Ent- fernung von der Küstenmauer, isolirt aus den Fluthen erheben und die stehen gebliebenen Stücke der Landplatte sind, welche sicli vormals viel weiter Seewärts ausdehnte. Sie sind die folgenden : Der K arang-Gantungan ist der östlichste luid liegt vor einer kleinen Bucht in der Gegend, wo sich im nördlichen Theile der Küstenmauer die Gua-Tjikarang öffnet. Der Fels erhebt sich, wie eine Pastete auf einem Teller, Pyramidenförmig, etwa 150 hoch, zu einer abgerundeten Spitze. (Siehe Java III., Fig. 25.) Er ruht auf einer viel geräumigem. Tafelförmigen Platte, die ganz flach ist und nur zur Fluthzeit überschwemmt wird. Sowohl der Absturz dieser Platte, der unter ihrem Rande in's Meer hinab- taucht, als der Fuss der Pyramide, die sich auf ihr erhebt, sind buchtig ausgehöhlt inid unterwaschen. Grünes Gebüsch krönt den Gipfel des Felsen. Die Gua-Tjikarang ist 50' hoch und 200' lang; ihr Boden ist, bis auf den hintersten, nur 30' langen trocknen Thcil, auch noch zur Ebbezeit 3' hoch mit Wasser bedeckt. Zahl der Vogelnester 200. — Karang-Bale kambang; dieser Fels -f liegt westw^ärts vom vorigen, vor einer zweiten Bucht, in einer süd- lichen Richtung von der Gua-Pandan + -f-. (S. Java III., Fig. 26.) Er besteht aus einer obern Kalkmergelpartie von kleinerm umfange 197 und einer untern Sandsteinjjlatte, die von dnnkeler Farbe und viel breiter ist als jener obere Theil, wahrscheinlich weil das Gestein, das sie zusammensetzt, härter und weniger leicht zerstörbar ist. Die Platte fällt , so wie alle andere Gesteinschichten dieser Ge- gend, in einem Winkel von höchstens 5 Grad nach Süden ein; luiter diesem Winkel steigt also das Land aus dem Meere empor. — Die Gua-Pandan ist 40 bis 50' hoch, ISO' lang und liefert 70 Nester. Ihr Boden liegt unter dem Spiegel des Meeres und ist fast seiner ganzen Länge nach 9' hoch mit Wasser bedeckt. Oberhalb dieser Höhle macht die Küstenmauer einen flachen Vorsprung, den man erklimmen kann und von welchem sich eine vertikale Spalte bis zum Eingange der Höhle herabzieht. Der Boden dieses Vorsprungs, dieser Platte, die 50 bis 60' über dem Meere liegt, ist zackig aus- gehöhlt, wie zerfressen und der Kalkmergel ist Breiartig erweicht. Alle Vertiefungen sind mit Seewasser erfüllt, das nur als Wellen staub hierhin gelangen kann. Dennoch findet man hier, ausser 1 bis 3 Zoll langen Krabben und andern lebenden Secthieren, eine Menge grosser Muscheln, welche letztern entweder hier geboren sein oder mit dem Wasserstaub so hoch emporgeschleudert sein müssen. — Der westlichste Fels heisst Pulu-Muara tji- karang; er ist dem vorigen ähnlich, doch weniger hoch als dieser und liegt südlich von der östlichen d. i. linken Älündungsecke des Tji-Karang , gegenüber einem Gewölbe , das die Fluthen in der Küstenwand ausgewaschen haben. Landeinwärts von dieser Küsten- gegend liegen in derselben Kalkmergelbank, besonders in den Um- gebungen des Dorfes Landak, noch eine Menge kleiner Höhlen, worin ausser Fledermäusen auch essbare Schwalben, doch diese nur in oeringer Anzahl, wohnen. Die östliche Kalkmergelbank (Nr. 19) steigt an ihren beiden Seiten sehr allmählig, ohne scharfe Gränzen aus der Fläche empor vmd ist nur auf der Seeseite steil und schroff geendigt. Ihre Ober- fläche erhebt sich in der Nähe der Küste 50 bis 70', also weniger hoch als die vorige, über den Spiegel des Meeres. In einer mehr westlich liegenden Gegend der Platte führt der Weg über eine na- türliche Brücke hinweg. Rechts, Seewärts, von dieser Brücke senkt sich ein 50 bis 60' tiefes. Trichterförmiges Loch hinab, des- sen Boden vom Meere bedeckt ist, das dort wie in einem Kessel kocht und mit der Brandung steigt und fällt. Der Boden dieses Loches ,,Gua-Uruk" genannt, hängt also durch einen überwölbten Kanal mit dem Meere zusammen und ist wahrscheinlich dadurch entstanden, dass die Decke einer lang nach Norden hin gezogenen Höhle an der Stelle eingestürzt ist. Auch auf der andern (der Nord-) Seite des Weges, nordwärts von diesem Loche, hat sich dieser Einsturz fortgesetzt und eine tiefe Kluft gebildet , deren Boden jedoch nur zur Zeit der Fluth vom ÜMeerwasser überschäumt wird. Der schmale Streifen I^and, über welchen zwischen den bei- derseitigen Einstürzen der Weg hinüber führt , bildet also eine zweite Brücke , unterhalb welcher das Loch und die Kluft mit ein- 198 ander in Verbindung stehen. Weiter ostwärts neben dieser Stelle kommt eine Kluft in der Kalkbank vor, welche von den Javanen nach einem ganz kleinen Bache, der sich in dieselbe ergicsst, JNluara-Tji bödon görot genannt wird. Es ist aber ein wirklicher jMeereskanal der zwischen Gebüschbegrünten Wänden, geradlinigt von Süden nach Norden in das Land hineindringt. Die westliche Ecke dieses Kanals, dessen Ausgang von der Stelle, wo der Weg hinüberführt, unsichtbar ist, springt am weitesten in 's Meer vor und bildet das Udjung-Gua uruk. Ostwärts von diesem Seearme ist die Bank von Neuem unterbrochen durch einen von Südwest nach Nordost hingezogenen zweiten Kanal, dessen flacher Boden zur Ebbezeit trocken und sandig ist. Eine mit Gebüsch bewaclisene 30' hohe, schmale Mauer trennt diesen quer gerichteten Kanal von dem Meere, mit Ausnahme nur von einer Stelle, wo sich ein enger Durchbruch in dieser Wand befindet, durch welchen das Meer zur Fluthzeit hinein in den Kanal tritt. Dieser Durchbruch führt den Namen Muara-Tji karang bölong, nach einem kleinen Bache, der in das nordöstliche Ende des Kanales mündet und der seinen Na- men Karang bölong, d. i. hohler Fels , wieder entlehnt hat von einer Höhle, die man auf der Ostseite, dicht neben dieser s. g. Muara in der Aussenwand antrifft. An der Seeseite stürzt sich der Rand der Bank , ihrer ganzen Ausdehnung nach , Mauerartig steil hinab und ist abwechselnd 30 bis 60, vielleicht nur am üdjung- Gua uruk lOO' hoch. (Siehe Java III., Fig. 27.) Die Kalkmergelbank; ihre fortwährende Zerstö- rung und Umsetzung. In einigen Gegenden, namentlich bei der Gua-Uruk, besteht diese weitverbreitete Bank aus einem bläu- lichen, mehr oder weniger festen, kalkigen Sandstein: L. Nr. 693 bis 694, der durch Verwitterung immer erdiger, zerreiblicher wird und eine Lehmgelbe Farbe annimmt: 692, (hierin kommen die Muscheln nur als Steinkerne vor); bald, an andern Orten, ist es ein gelblich-brauner, grober, ungleichförmiger, poröser Kalkstein: L. Nr. 712; bald wieder ein mehr feiner Kalkmergel von gelblich- bleicher Farbe: 713, welcher letztere vielleicht nur ein Verwitte- rungszustand des erstem und von der Küste bei der Älündung des Tji-Karang LandeiuAvärts noch allgemeiner verbreitet ist als dieser, und endlich, in sehr vielen Gegenden, stellt sich das Gestein als ein kalkig-körniges Conglomerat, eine Brezzie oder Art Grobkalk dar, die oft ganz und gar aus Trümmern verschiedenartiger See- thiere besteht und auch viele ganze , wenn auch schlecht erhaltene Koste solcher Thiere enthält; diese Reste (von Krebsen, Balanen, Serpulen, ein- und zweischaligen jNIuscheln, Echinodermen , Ko- rallen) wurden oben Seite 64 , C. aufgezählt. Ich habe zur allge- meinen Bezeichnung des Gesteins, das in den verschiedenen Ge- genden der I^ank eine so verschiedene petrographische Beschaffen- heit hat, den Namen ,, Kalkmergel" nur gewählt im Gegensatz zu den geAvöhnlichen , dichten , sehr harten und gleichförmigen Kalk- steinen der Insel Java. Alle Bäche , welche über oder durch das 199 Innere der Bank strömen, lösen den Kohlensauren Kalk auf und setzen ihn in einer andern Form wieder ab, indem sie ungeheure Mengen Kalksinter, Travertin: L. Nr. 714 bilden. Die jNIächtig- keit dieser IJank beträgt an der ÄIuara-Tji karang ohngefähr 130'. Hier ist sie au der Küstenmauer , so wie an dem Karang -l>al(' kambang ihrer ganzen Dicke nach ontblösst. Sic liegt auf einer etwa 15' mächtigen Sandsteinschicht, die wieder auf Aveichern Lagen zu ruhen scheint , in welchen die genannten Höhlen ausge- waschen sind. An der rechten, westlichen Muara-Ecke ist der Sand- stein der Untersuchung zugänglich , er bildet dort nämlich die Terrassenförmig-ansteigende Strandplatte selbst, auf welcher sich hier und da Korallen angesiedelt haben und dünne, lebende Krusten auf der tertiären Grundlage bilden. (Siehe Java III., Fig. 2S.) Die Kalkbank liegt also, als oberstes Glied der Formation, auf einem dunkler gefärbten, härteren Sandstein, der die Fussplattc sowohl der Felsinseln, als der rechten iNIuara-Ecke bildet. Obgleich sich dieser Kalk in frischem Zustande, worin er Aveiter Landein- w^ärts gefunden wird , ziemlich hart und körnig-porös zeigt , so ist er doch ungemein leicht der Verwitterung unterworfen und wird dann mürbe, krümlich, selbst Breiartig, und leicht von den Wogen zerstörbar. Aus den Lagerungsverhältnissen (siehe die Figuren 25 und 26) geht hervor: 1) Dass die 3 Fclsinseln, nebst der steilen, 175' hohen Küstenmauer nicht durch Emporhebuug gebildet wor- den sind , sondern durch Zerstörung und Wegspülung der dazwi- schen liegenden Theile a und h durch die Fluthen des INIeeres, und 2) dass die jMauer, weil dieselben Ursachen noch stets fort- wirken , immer weiter zurücktreten , immer höher , — das Land also in dieser Gegend immer kleiner, schmäler werden muss. Nach der Versicherung der Javanen haben sich jedoch in den letzten 3 Jahren nur zwei kleine Einstürze (Uruk's) ereignet. Diese Er- klärungsart stimmt überein mit der Thatsache, dass sich solche senkrechte Mauern gewöhnlich nur an den hervorragenden Land- spitzen (Udjung's) der Küste bilden, welche sich weit in's Meer hinaus ziehen, da, wo die Wellen hoch und ungebrochen sind. Betrachtet man die Fortsetzung dieser Kaps (Udjung's) da, wo sie sanft ansteigend in's Innere des Landes übergehen, so stellen sie sich als die Seewärts gekehrten Endigungen von Landwülsten — Landwellen — dar, welche bei einer vormaligen Emporhebung des Landes etwas höher zu liegen kamen , also auch weiter hinaus in's ^lecr ragen inussten, als die seitwärts davon, in Osten und Westen liegenden Gegenden. Diese letztern mussten dann zu einer Fläche zwischen den Landplatten oder Hügelwülsten werden und nach der Küste zu eine flache Sandbucht bilden , die zwischen den her- vorragenden Landspitzen liegen blieb. Ferner spricht die gänz- liche Abwesenheit der Bohrlöcher von Muscheln, wovon ich an solchen Wänden auf Java keine Spur gesehen habe, nicht zu Gunsten einer Erhebung, eines Emporsteigens der Küstenmauer 200 aus dem Meere, sondern für ihre Bildungsart in neuester Zeit durch Wegspülung (Erosion). Zuerst zerstört das Meer die Kalkbank, nachdem sie den Kalk zu einem Breiartigen Mergel erweicht hat , mechanisch , und be- wirkt alsdann eine chemische Lösung der Kohlensauren Kalkerde. Dass das Meer in diesen Gegenden ungemein reich an Kalkerde ist, geht unter andern aus folgenden Thatsachen hervor: 1) In den flachen Biichten dieser Gegenden wird heutiges Tages noch aus dem losen Sande daselbst, ein neuer Sandstein gebildet (s. g. jüng- ster Meerossandstein) , der in gebrochenen Flötzen umherliegt und zum Theil so hart als Marmor ist (siehe die geolog. Sammlung). Noch mehr; selbst an den perpendiculären Wänden bei der Muara-Tji karang sieht man diesen ,, jüngsten Meeressandstein'' sich fortwährend bilden und in vertikalen, Zolldicken Krusten hoch oben an den Wänden kleben , in Krusten , die nur durch den losen Sand entstanden sein können, welcher mit dem Schaume der Brandung gegen die senkrechte Wand angeschlagen und durch den Kalkgehalt des Wasserstaubes allmählig zu einem festen Ge- stein verkittet wurde. — 2) Die Korallenriffe an der Südküste der Insel Java kommen, avo nicht ausschliesslich, doch vorzugsweise in der Nähe solcher zerstörten Kalkstein- oder Kalkm er- gelb änke vor und treten zur Seite dieser Bänke auf, überall da, w^o der Strand flach, das Wasser untief wird. Dies ist denn auch auf der Ostseite der Kalkbank des Tji-Karang der Fall. — Die Er- klärung liegt nahe: denn da die Polypen vorzugsweise in einem sehr Kalkhaltigen Wasser gedeihen , weil sie zum Bau ihrer Ge- häuse (Polypenstöcke, Korallen) viel Kohlensaure Kalkerde nöthig haben , so werden sie sich am liebsten in den Gegenden ansiedeln (oder dort am leichtesten geboren werden), wo das JNIeerwasser in Folge der Zerstörung von Kalkbänken viel Kalkerde aufgelöst ent- hält. So zerstört die Natur an dem einen Punkte dasjenige, was sie an einem andern Punkte aus demselben (durch das kleine Thierleben neu verarbeitetem) Material wieder aufbaut. Denn da die ]>änke von dichtem Kalkstein auf Java , wenn auch nicht aus- schliesslich, doch vorzugsweise aus ehemaligen Korallenbänken, namentlich s. g. Kanal- oder Wallriffen*) bestehen und viele von den heuttägigen Strandriffen**) schon wieder in todten Fels übergegangen sind — nämlich Flächen bilden , die V2 bis 2 Pfähle breit, mit Erde bedeckt, mit Wald geschmückt, sind und die mit dem noch lebenden, immer weiter in die See vorrückenden Theile des Riffes ununterbrochen zusammenhängen, — so haben wir hier nur eine Umsetzung von Material vor uns, eine Verj üngung der tertiären Kalkbänke , die zu einem lebenden Korallenriff wurden, das vielleicht nach einer Reihe von Jahrtausenden abermals wieder eine Kalkbank darstellen wird. *) deren Bildung auf ein damaliges Sinken des Landes deutet. **) deren Bildung mit einer fortschreitenden Erhebung des Landes zu- sammenhängt. 201 Das Korallenriff und seine zunehmende Vergrösse- rung. Wie wir schon bemerkt haben fängt es auf der Ostseite der Kalkmergelbank Nr. 1 8 (nämlich ihrer Küstmauer) an und um- säumt von dort den Strand der flachen Landbucht eine geogr. Meile Aveit bis zum Westrande der Kalkbank Nr. 19. Auf dem flachen Strande der in das Riff übergeht, machen sich zwei Quellen von süssem AVasser bemerkbar, die man in einer geringen Entfernung ostwärts von der Küstenmauer der erstgenannten Kalkbank findet. Sie werden zur Fluthzeit vom Schaume der Brandung überspritzt und dringen mit vieler Kraft aus Höhlungen der abgestorbenen Korallenfelsen hervor, die oberflächlich mit Sand aus zertrümmer- ten Korallen bedeckt sind. Das Korallenriff ist also auf beiden Seiten von Kalkbänken begränzt , die immer mehr vom Meere zerstört werden und weiter zurück treten, während das Riff sich immer weiter in's Meer vorschiebt, und den Strand erweitert. So Aveit es, auch zur Ebbezeit noch mit Wasser bedeckt ist, und die Polypen, die es gebaut haben, noch leben, so Aveit hat es eine Breite von 3 bis 600' und drüber, ist platt, jedoch von sehr unebener Oberfläche, holprig, mit A'ielen Vertiefungen, Löchern versehen und desshalb bis zu seinem vor- dem Rande liin nur mit Gefahr zu bcAvandeln. So weit es aber als todte, abgestorbene Bank ausgebreitet liegt, am Ufer mit Sand und Aveiter eiuAvärts mit Sand , Erde und grünendem Gebüsch be- deckt ist, so Aveit hat es eine l^reite von y2 bis 1 geogr. Minute und füllt den ganzen flachen Raum zAvischen den beiden Kalkmergel- bänken aus, den Avir oben näher bezeichnet haben. Erst in einer Entfernung von 1 bis 1 Vj Minute vom Strande fängt das flache Land an sich sehr allmählig zu heben. Der ganze, jetzt trockne Raum ZAvischen den beiden Bänken muss ehemals eine Halbkreis- oder Halbmondförmige INIeeresbucht gcAvesen sein, ist gegeuAvärtig aber eine grüne Ebne, nämlich die Oberfläche des abgestorbenen Korallenriffes, und der Seestrand dieser Ebene ist der noch le- bende Saum des Riffes, der eine immer grössere Convexität bildet und immer Aveiter in's Meer vorrückt. Sobald der Bau der Polypen so Aveit in die Höhe ragt, dass er zur Ebbezeit nicht mehr vom MeerAvasser überscliAA-emmt wird, so sterben, Avie bekannt, die Thiere; ihr Gebäude (der Korallenfels) Avird dann innerhalb einer sehr kurzen Zeit zu trocknem Lande, indem er mit Sand über- schüttet Avird. Auch jüngster Meeressandstein bildet sich fort- Avährend in einigen Gegenden unseres Riffes. In den mehr ostAvärts liegenden Theilen desselben nämlich ist der lose Korallen- und Muschelsand des Ufers durch den Kalkgehalt des MeerAvassers schon Avieder zu einem sehr harten, unter dem Hammer klingenden Gestein verkittet, das dort in abgebrochenen, vom Ufer abwärts geneigten Schollen umher liegt. Vergl. L. Nr. 691, 757 bis 759. So weit die Oberfläche des Riffes vom JVIeere überschAvemmt und von lebenden Korallenthieren so wie von dem oben Seite 67 {K) be- schriebenen Karang surumbung bcAVohnt Avird, da ist es von zahl- 202 reichen, schmalen, gewöhnlich 10, oft nur 5' breiten Meeresarmen dvirchschnitten , Avahren Lücken im E,ifF, Kanälen von sehr tiefem Wasser, die sich vom hohen Meere an geradlinigt bis zum Ufer erstrecken und an ihren Rändern sehr scharf begränzt sind. Sie kommen besonders der Mündung des kleinen Baches Tji-Kelapa tjondong gegenüber vor. Aber auch da, wo keine Bachmündungen liegen , werden solclie Kanäle , Lücken , in diesem sowohl Avie in allen andern StrandrifFen Java's geftmden. Sie theilen das Riff in lauter Würfel - oder Tafelförmige Stücke, welche den Reisenden lebhaft an die eben so scharf abgebrochene, oft Würfelförmige Ge- stalt der tertiären Kalkbänke Java's erinnern. (Man vergleiche un- ter andern den linken Felsen auf der Landschaftsansicht Gunung- Ganiping, Abth. I., Seite 243.) Viele Seemöven : Wölilis, um- schwärmen dieses Riff, das sich an seiner äussern Seite ausseror- dentlich steil, wie eine Mauer in's Meer hinabsenkt. Die stete Vergrösserung des Riffes , das Breiterwerden der Fläche nach dem Meere zu , kann schwierig erklärt werden , wenn die Höhe der Küste in Beziehung auf den Spiegel des Äleeres als unveränderlich angenommen wird; denn dann müsste man auch annehmen , dass am äussern Rande des Riffes fortwährend Polypen beschäftigt seien, neue Korallengebäude vom stets tiefer und tiefer werdenden Boden des Meeres aufzuführen. Wäre nun die ganze tertiäre Unterlage des Riffes nicht allmähUg gehoben worden und läge der innere Rand des Riffes, nämlich seines abgestorbenen, trocken gelegten Theils (der die jetzige Fläche bildet) , in keiner grössern Höhe als der äussere, unter Wasser stehende Rand des Riffes , von dem er mehr als 5000 weit entfernt ist, so müsste wegen dem Einfallwinkel der tertiären Schichten, welcher 5** beträgt, die Tiefe des Meeres am äussern Rande des Riffes und die Dicke der Korallenbank daselbst 500' betragen. Dies widerspricht aber den Beobachtungen der mei- sten neuern Forscher, wonach die Riffe bildenden Polypen in keiner grössern Tiefe als 20 bis 25 Faden bauen. Ferner sind mit dieser Annahme eines unveränderlichen Niveau's des festen Bodens von Land und Meer die Heobachtungen im Streit, die wir an vielen andern Stellen der Südküste von Java Gelegenheit hatten zu thun, wo wir abgestorbene Korallenbänke in einer Höhe von 20 bis 5o' über dem jetzigen Meeresspiegel antrafen. Diese Erscheinungen wurden Seite 953 ff. der IL Abth. aufgezählt und können nur durch die An- nahme einer fortwährenden, langsamen Erhebung der Küste erklärt werden. Ja, wäre die Südküste Java's nebst dem angränzenden Tlieile des Meeresbodens , die sieh in den meisten Gegenden beide so steil hinabsenken, nur seit 2000 Jahren unveränderlich auf derselben Höhe in Beziehung auf den Spiegel des ^Meeres stehen geblieben, so würde dieser ganzen Küste entlang gegenwärtig kein einziges lebendes Korallenriff mehr anzutreffen sein, weil die Buch- ten oder der schmale Küstenstrich des Oceans der von der Küste bis in die Entfernung vom Lande in's Meer hinausragt, wo dieses eine Tiefe von 25 Faden hat, schon längst von Korallengebäuden 203 müsste ausgefüllt und trocken gelegt sein, vorausgesetzt dass die Tiefe, in welcher die Korallenthiere bauen können, keine grössere ist als 25 Faden. Dass in andern Ländern viele Beweise solcher Hebungen vor- kommen, ist bekannt. Ich will hier nur an ein uns nahe liegendes Beispiel erinnern, das Rink*) auf den Nikobarischen Inseln (der Verlängerung unsrer Sundagruppe) beobachtet hat. Dort liegen Korallcnbänke auf der Insel Natchall in einer Höhe von 30, und auf Bambuka in einer Höhe von 60 über dem Meere. KanalriiFe, welche eben so wie die Atolle, nach Darwin, von einem Sinken des Landes zeugen, kommen auf Java nirgends und wahrscheinlich im ganzen Indischen Archipel nicht vor, avo alle Thatsachen vielmehr für ein Emj^orsteigen des Landes spre- chen , das entweder langsam noch fortdauert , oder in einer jüngst verflossenen, n a c h tertiären Zeit Statt gefunden hat. 20. Kalksteinhügel bei Tanglar, ostwärts vom Dorfe Tjigangsa. (In demselben Distrikte.) Tanglar liegt einige JNIeilen ostnordostwärts von der Mündung des Tji-Karang entfernt und auf einem ohngefilhr gleichen Abstände vom nächsten Theile der Küste in Süden. Dieses Dorf ist auf allen Seiten umgeben von 30 bis 50, seltner lOO' hohen, sanft gerundeten, bald halbkugligen , bald flach-convexen Hügeln , deren viele Tausende , so weit man sehen kann, sich neben einander erheben. ]\Iehr oder weniger breite, flache Zwischenräume ziehen sich zwischen ihnen hin. Sie sind die Oberfläche einer Kalkbank, die wahrscheinlich nur die Fortsetzung der früher beschriebenen (Nr. IS und 19) ist und mit dieser ein Ganzes bildet. Auf der Westseite ruht sie übergreifend auf den Sandsteinbildungen von Tjigangsa, welche Seite 33 beschrieben wurden. Auf dem Scheitel, so wie am Gehänge mancher von die- sen Hügeln kommen steile Absätze, Stufen vor, wo man das Ge- stein Schollen- und Schichtenweis aufeinander liegen sieht. Es ist an seiner Oberfläche überall zackig -gekräuselt, wie ausgefressen. Der Kalkstein ist locker , ungleichförmig, körnig-porös, hat eine gelbliche Farbe und besteht fast ganz aus zusammengebackenen organischen Resten, besonders Foraminiferen , worin hier und da auch grössere Nummuliten vorkommen , nebst vereinzelten Bruch- stücken von andern jMuscheln und Korallen : L. Nr. 720 und L. P. Nr. 453. (Siehe Java III., Fig. 29.) Hier und da sind diese Reste zu einer gleichförmigem, dichtem Kalksteinmasse verschmolzen und an andern Stellen durch Verwitterung in jenes mürbe , mer- gelige Gestein übergegangen, das in dieser Landschaft eine so grosse Verbreitung hat. Auf den labyrinthischen Zwischenräumen zwischen diesen Hügeln, die weniger regelmässig und viel weniger hoch als die des G.-Sewu bei Jogjakerta sind, führt der Weg von *) Nicobarische Inseln. Kopenhagen, 18V/'. 20 i I Tanglar fast 1 Va Stunde weit nach Osten , bis an die Kluft des i Tji-Kaso. 21. Fortsetzung der Kalkbank ostwärts vom Tji- Kaso. (Distrikt Djampang- tengali.) x\n der Westseite der Tji- Kasokluft hört die Tausendhüglige Heschaffenheit der Kalkober- fläche auf, die liank wird einförmiger, flacher und damit verschwin- den auch die Foraminiferen und Nummuliten; das Gestein wird I Mergelartig oder nimmt, wie M'ir dies am Tji-Karang und bei i Landak oftmals sahen., die Beschaffenheit einer ^Muschel- und I Korallen trümmerbrezzie an. Die Bank ruht von hier an theils auf I vulkanischem iNIassengestein , theils auf einem sehr verbreiteten i vulkanischen Congiomerat und ist vom Flusse ihrer ganzen INIäch- tigkeit nach, die etwa 3 OO' beträgt, bis auf das Liegende durch- schnitten. Sie setzt sich nun Avenigstens noch 3 geographische Meilen weit nach Osten fort bis zum Tji-Dölog, wo sich jene Höhlen zwischen dem Plängenden und dem Liegenden befinden, die wir, eben so wie die Lagerungsverliältnisse am Tji-Kaso, bereits oben Seite 111 bis 116 (Nr. 3 und 4) beschrieben haben. AVir können also diese Kalkbänke Nr. 18, 19, 20 und 21, so verschieden auch ihre petrographische J^eschaffenheit in den verschiedenen Ge- genden ist, doch als ein geologisches Ganzes betrachten, als eine Kalkbank von 150 bis 300' Mächtigkeit, die von der Küste an in einem Winkel von ohngefähr 5^, selten mehr, nach Norden zu an- steigt und einen Flächenraum bedeckt, dessen Breite westwärts vom Tji-Karang an bis zum Tji-Buni in Osten, zwischen 4 und 5 geogr. Meilen beträgt. Die Ijetrachtung dieser Bank gewinnt an Interesse, weini man sie mit jenen Bänken von gleichförmigem, äusserst hartem, unter dem Hammer klingendem Kalkstein der Insel Java vergleicht. Denn da dieser letztere, wie seine oft ganz in Kalkspath verwan- delten, kaum noch in ihren Limrissen erkennbaren Muscheln und andere Fossilreste beweisen , seine jetzige Beschaffenheit nicht vom Anfang an kann gehabt haben, so entsteht die Frage : aufweiche Weise dieser dichte, späthige Kalkstein gebildet wurde, wenn wir annehmen, dass sein ursprünglicher Zustand jener mürbe, lockere, ungleichförmige Kalkstein Avar, der bald jNIergelartig ist, bald aus einer Muschel- und Korallentrümmerbrezzie oder aus dünnen, po- rösen Korallenschichten besteht, ja der an den Küsten durch neue xlblagerungen und durch Korallenbau immer noch zuwächst? Wir werden nun, in der südlichen Hälfte Java's , in dem wei- ten Flächenraume, den Tjidamar und West-Sukapura einnehmen, keine Kalkbänke mehr antreffen , bis wir den Sukapura'schen Distrikt Karang erreicht haben. Wir wollen jedoch erst die Kalk- bänke im Innern Sukapura's aufzählen und uns nachher der Küste zuwenden . 22. Kalkbank in welcher die Gua - Linggomanik liegt; siehe oben S. 76, S. (Preanger Regentschaften, Sukapura, a05 Tradju.) Das Gestein ist fast ganz aus Foraminiferen zusammen- gesetzt. Die Höhle ist im Durchschnitt 30' hoch und ihre Sohle eben so breit; sie ist aber sehr lang, Kanalförmig {a: der Grund- riss der Sohle). Ihr Boden besteht 1) aus einer obersten Schicht weicher, brauner Erde Ya dick; 2) aus einer V2' dicken Kalksin- terlage und 3) aus einer 3' dicken Schicht weicher, brauner Erde, die man mit dem Stocke durchstossen kann und worin keine Spur von Knochen gefunden werden. (Siehe Java III., Fig. 30.) 23. Kalkberg bei Dedßl, einige Pfähle ostwärts von der vorigen ]3ank , unten am Fusse des Berggehänges , doch auf der- selben rechten Seite des Tji-Longanthales. Ein unreiner, grober, oft poröser, doch harter Kalkstein von weisser Farbe, der an vielen Stellen ganz Brezzieu artig wird, kommt hier in grosser Mächtig- keit vor. Er ist undeutlich horizontal geschichtet. Südwärts vom Dorfe (Dedel) dringt eine Höhle fast senkrecht. Schachtartig 60' tief in's Gestein. (In demselben Distrikte.) (S.Java III., Fig. 31.) 24. Kalkberg G. -L^nang bei Salatjau. (Preaiiger, Sukapura, Salatjau.) Sehr mächtige Bänke von gelblich-weissem, dichtem Kalkstein, der Schichtenweis bald sehr hart wird und eine Schneeweisse Farbe annimmt, bald in einen mürben, bräun- lich-gelben Kalkmergel übergeht, setzen das Gebirge auf der rechten Seite des Tji-Longan, südostwärts von Dedel (Nr. 23) und nord- westwärts von Salatjau zusammen und trennen dieses Thal , vom Stromgebiete des Tji-Langla im Distrikte Karang. Ein Theil dieses Gebirges senkt sich als eine langhingezogene, vertikale Felsmauer herab, die den Namen G.-Lenang führt und aus einem sehr harten, reinweissen Kalkstein: L. Nr. 989 besteht. (Siehe Java III., Fig. 32.) Auf dem Vorsprunge, am Fusse dieser Wand, liegt die Seite 8S.T in der II. Abtheilung beschriebene warme Quelle Nr. 39. Wahrscheinlich sind die vorigen Kalkberge (Nr. 22 und 23) nur Fortsetzungen desselben Gebirges in der Richtung Stromaufwärts, nach Nordwesten. 25. Kalkbank oberhalb Sukapura tua, auf der rech- ten Seite des Tji-Wulanthales, süd- und südsüdwestwärts vom Dorfe Tjipenda, welches im flachen Thalboden liegt. Sie bedeckt die obern Gegenden, den Scheitel jener bläulichen, viele Pflanzen- reste einscliliessenden Thonschicht, welche Seite 1S2 beschrieben wurde. Dieser bituminöse Thon tritt unter der Kalkbank hervor und bildet den untern Theil des Berggehänges. Der Kalkstein, welcher eine dichte Beschaffenheit hat und viele Reste von Mu- scheln und Korallen umschliesst, ist bald von weisser Farbe : L. Nr. 1065, bald gelblich-braun: L. Nr. 1066; zuweilen hat er auch die Beschaffenheit eines Conglomerates : L. Nr. 1067. Aus dem Was- ser der ]3äche, die in der Kalkbank entspringen (Tji-Sirupan u. a.) wird Kalktuff": L. Nr. 1068 abgesetzt, w^odurch unterhalb der Bank Krustenartige Bedeckungen auf jenem blauen Thon gebildet werden. (Preanger, Sukapura, Pansiredan.) 206 26. Kalkbank G. -Tjerenang,*) auf derselben Thalseite, westwärts von dem genannten Dorfe Tjipenda. Diese sehr mächtige Bank fällt mit einer senkrechten, mehre Hundert Fuss hohen Wand in den Thalboden herab und ist mit ihrer Front dem genannten Dorfe zugekehrt. Sie zieht sich von Süd -Süd -West nach Nord- Nord-Ost hin, in welcher Richtung die Schichten mit einem Win- kel von nur 5** einfallen. Die Bank ist sehr schmal, erreicht aber in der angegebnen Richtung eine Länge von 1 Pfahl. Die Höhe der Wand über dem Thalboden beträgt wenigstens 500', sie ist jedoch nur senkrecht vom Rande bis zur halben Höhe herab, Avährend ihr unterer Thcil in einer mit Gebüsch bedeckten Schutt- halde verborgen ist. (Siehe Java III., Fig. 33.) Auf diesem Trüm- merabhang kann man bis zum Fusse der Wand hinanklettern. Sie ist sehr deutlich geschichtet und hat, wenn man sie aus der Ferne sieht, ein parallel- und gedrängt-gestreiftes Ansehen. Alle Schichten sind wunderbar durchhöhlt und gekräuselt, ja Siebartig durch- löchert ; einige von ihnen sind 3 bis d' dick, andere sind Lamellen- artig dünia, oft nur einen Zoll dick. Die Schicthtenklüfte stellen sich an der Oberfläche der Wand wie Streifenförmig lange, an einander gereihete Höhlungen dar, Spalten, wodurch die Schichten und Blättchen von einander getrennt sind, aber auch diese Schichten selbst sind so sehr in allen Richtungen durch- löchert, dass man an sehr poröse. Schlackenartige Lava erinnert Avird, deren Blasenräume Netzartig mit einander anastomosiren. (Siehe Java III., Fig. 34.) Dadurch erhält die Wand jenes feinge- streifte und zugleich krause Ansehen. Der pulverige, abfärbende Thallus einer Flechte verleiht ihr eine blendend - weisse Farbe, während das Gestein selbst, ein dichter, harter Kalk: L. Nr. 1069, von gelblich-weisser Farbe ist. Das Nord-Nord-Ost-Ende dieser Bank endigt sich in eine Kegelförmige Kuppe, und auch an ihrem süd- lichen Ende sind solche kleine Kegel sichtbar, die den Übergang zur vorigen Bank bilden. (Siehe Java III., Fig. 35.) 27. Kalkbank auf der rechten Seite des Tji-Wu- lan, oberhalb der warmen Quelle Nr. 40, Avelche dort am Fusse von theilweis verkieselten Kalkmergelfelsen hervorsprudelt. Beide, Felsen und Quelle, sind bereits Seite 77 {U) dieser und Seite 885 der IL Abtheilung beschrieben. Die Kalkbank, woraus das Gebirge oberhalb dieser Thalgegend besteht, ist sehr ausge- dehnt und mächtig und sehr reich an Korallen , wurde aber eben- falls schon Seite 77 {V) in dieser Abtheilung erwähnt. (Preanger, Sukapura, Parung.) 28. Reste zerstörter Kalkbänke bei Tjilegung. (Preanger, Sukapura, Kawasen.) Dieses Dorf liegt im Innern eines wenig besuchten Gebirgslandes , auf der Ostseite des vulka- nischen Gebirgsstockes G.-Singkup, der sich Inselförmig mitten im •) Es scheint dass Lenang und Renang nur verschiedene Aussprachea eines sunda'schen Wortes sind. 207 Tertiärgebirg'e erhebt. Man trifft hier an vielen Stellen viereckige, fast Würfelförmige, 10 bis 20' hohe blassen von einem groben, gelben, mergeligen Kalkstein an, der auf andern Schichten ruht und oft kleine Stücke sehr dichten Kalkes IJrezzienartig umschliesst. Seiner zackigen , ausgehöhlten Oberfläche Avegen wird er Batu duri genannt. 29. Kalkbank bei Bödjong (in demselben Gebirge und Distrikte, weiter nach Osten.) Ostwärts ^/a, Stunde vom genannten Dorfe entfernt, liegt eine allseitig scharf gesonderte Kalkbank auf Schichten von Thon und Sandstein, welche in allen Bächen rings herum entblösst sind. ])ie Bank ist horizontal geschichtet und bildet hier und da kleine Stufen, deren Oberfläclie wie geAvöhnlich durchlöchert ist. (Siehe Java III., Fig. 36.) Sie enthält einige kleine Höhlen. Der Kalkstein ist bald dicht, von gelblich - Avcisser Farbe und schliesst viele Reste von Korallen und Muscheln ein : L. Nr. 1091, bald ist er von einer ausgezeichnet krystallinischen, späthigen Beschaffenheit: L. Nr. 1092 und enthält dann hier und da grosse Krystalle von Kalkspath: L. Nr. 1093. Diese krystalli- nisclien, halbdurchscheinenden Theile sind aber sehr häufig mit Nestern und Adern von dichtem, ja erdigem Kalk von weisslich- gelber Farbe durchzogen, womit sie abwechseln, so dass der opake, nicht späthige Kalk in den meisten Gegenden der Bank bei Weitem vorherrscht. Unter den Korallen kommt die sehr bezeichnende Calamopora: L. P. Nr. 467 vor; siehe Seite 77 (TF). 30- Kalkbank beim Dorfe Tjitjapar, in der Nähe von Tjilangkap, dem Hauptdorfe des Distrikts Kawasen. Siehe Kapitel X. Wir verlassen nun das Innere des Landes, um die Kalkbänke zu betrachten, die an der Südküste Sukapura's vorkommen, bis zur Ostspitze von Nusa kambangan. 31. Kalkbank zwischen der Mündung des Tji- Wulan und Tji-jNIedang. Sie senkt sich Seewärts in eine steile Wand herab , jedoch so , dass zwischen dem Meere und dem Fusse der Wand eine schmale Sandfläche übrig bleibt, in welcher die genannten Flüsse bis zu ihren Mündungen parallel mit dem Strande hinfliessen. (Freanger, Sukapura, Mandala.) 32. Kalkbank des breiten Kaps auf der Westseite der Penandjungbai, zwischen den Mündungen der Flüsse Tji-B6ning und Tji-Tjulang. (Preanger, Sukapura, Tjiwaru.) Sie nimmt einen Raum von 1 ^2 geogr. Meilen im Durchschnitt ein und erreicht eine grosse ]Mächtigkeit. Ein südlicher Theil des Kaps heisst Udjung-Mandarari und ein nördlicher Udjung-Batu keras. Die Oberfläche dieser Kalkbank ist ein Labyrinth von rundlichen Hügeln, kleinen Kuppen , Zacken und oft senkrecht abgestürzten Felswänden, zwischen denen der Weg vom Tji - Bening über das Dorf Tjidadap nach Tjiwaru führt in einer im Allgemeinen nord- östlichen Richtung. Seewärts fällt sie fast überall in senkrechten 208 Mauern hinab, denen kein Strand vorgelagert ist und bildet das genannte Kap, das mit einer weiten, Halbkreisförmigen Linie vor- springt. Die isolirten, flach-runden, halbkugligen oder kegelför- migen Hügel erheben sich zu einer nngleichen Höhe (von 20 , 50 bis lOO') über die allgemeine Oberfläche der ]5ank. An der West- seite der Bank, nach der Mündung des Tji-Bening zu, senkt sich diese allgemeine Oberfläche so tief herab, dass sie tiefer liegt, als die sandige Alluvialfläche daselbst, womit sie bedeckt ist und über welche sich nur die isolirten Hügel erheben. Regellos, wie Maul- wurfshügel , liegen diese umher zerstreut und sind durch breite, flache Räume von einander getrennt. Die Älündung des Tji-]3ening ist ein tief einschneidender Meereskanal , an dessen SeitenAvänden man deutlich wahrnimmt, dass der alluviale Sand nur eiue geringe Dicke hat und der Kalk unter ihm bis zu einer unbekannten Tiefe reicht. Nach ihren mittlem Gegenden zu wölbt sich dagegen die Kalkbank, wulstig, immer höher empor, bis ihre Oberfläche 5 bis 700' hoch über dem Meere liegt. Erst vom Pasir-Gadung fällt sie steil nach Nordosten in die Tjitjulang- oder Tjiwarufläche hinab; dort am Fusse der Kalkbank steht der Sandstein zu Tage, der das Liegende des Kalkes ist. Der Kalkstein ist weisslich-gelb, oft voll fossiler Muscheln und Korallen : L. Nr. 964, dicht, oft aber auch mürbe, halb verwittert und dann schmutzig-gelb ; er bildet, seiner überall durchlöcherten Oberfläche wegen, einen sehr holprigen Boden. 33. Kalkbank auf der Ostseite von Kali putjang. (Im gleichnamigen Distrikte.) Sie ruht auf Sandstein und Avurde bereits Seite 77 {W) erwähnt. Sie enthält eine sehr bezeichnende Koralle, eine Calamopora-Art, welche nur in dieser Gegend der Insel Java (im südöstlichen Sukapura, bei Nr. 29, 33 und auf der Insel Nusa kambangan) gefunden wurde. 34. Kalkbank in der westlichen Hälfte von Nusa kambangan. (In demselben Distrikte Sukapura's.) Die Avest- liche breite Hälfte dieser Insel Avelche durch den immer untiefer werdenden Meerbusen Segoro anakan vom Oceane getrennt ist , be- steht fast nur aus einer einzigen , ungeheuer ausgedehnten , kaum hier und da von einer Lücke, einer Thalvcrtiefung unterbrochenen Bank von dichtem, hartem Kalkstein von Aveisslicher oder Aveisslich- gelber Farbe: L. Nr. 1199, der abAvechsclnd 50 bis 150' mächtig ist und in einer fast horizontalen Lagerung auf einem ungleich- förmigen, mürben, von GcAvicht leichten Sandstein von Span- grüner Farbe: L. Nr. 1198 ruht. Dieser Sandstein, der bald dunkel-, bald hell- und lebhaft grün ist, wird auf der Insel Java nur hier und in jenen Gegenden Sukapura's gefunden, avo die erAvähnte Calamopora vorkommt. SüdAvärts von dem Orte Banteng mati, Avelcher in der äussersten Nord- West-Spitze der Insel liegt, wird eine gleichnamige Höhle (Gua) mit schönen , ziun Theil Säu- lenförmigen Stalactiten in der Kalkbank gefunden. Eine andere, grössere Höhle, Gua-Mesigit, liegt 3 Minuten weiter ostsüdostAvärts 209 und eine dritte kommt in derselben Richtung 1 Pfahl von der letzt- genannten entfernt, nahe am Ostende der Kalkbank vor, beim Dorfe JNfangun djaja. Die beiden letztern öffnen sich am Fusse der steilen Innern (nach Nord-Nord-Osten gekehrten) Wand der Kalk- platte, womit sie sich unter den Spiegel der Kindersee herabsenkt. Diese wird von Osten und Norden her immer mehr mit Alluvium angefüllt , dessen trocken gelegte Theile schon nahe bis zum Ein- gang der Höhle reichen. Im Allgemeinen zieht sich diese Kalkstein- wand von West-Nord- West nach Ost-Süd-Ost hin , macht aber da, wo die Gua-Mesigit sich öffnet, eine Biegung nach Süden. (S. J. III., Figur 37). Der Eingang der Höhle blickt daher nach Osten und liegt fünf Fuss hoch über dem MeeressiDiegel zur Fluthzeit. Er ist lo' breit und 6' hoch. Die Höhle ist von Osten nach Westen 125' lang und von Norden nach Süden 75 breit bei einer mittlem Höhe von 30'. Stalactitcn hängen überall von der Decke herab und haben im Hintergrunde einige Säulen gebildet , die bis zum Boden reichen. Unter den Tropfsteinbildungen am Boden zeichnet sich auf der Südseite der Höhle, wo sie sich 50' hoch wie eine Kirche wölbt, ein Stalagmit aus, der die Form eines Taufsteins hat. (S. J. III., Fig. 38.) Der Boden ist mit einer Va — ly,' dicken Schicht lockerer brauner Erde bedeckt, worin Nichts als Kalkstein- fragmente zu finden sind. 35. Kalkbank in den mittlem Gegenden von Nusa kambangan gegenüber der Mündung des Tji-Donan. (Banjumas, Tjelatjap, Nusa kambangan.) Sie hat eine viel gerin- gere Ausdehnung als die vorige und nimmt nur einen schmalen Raum an der Nordküste der Insel ein , während in der südlichen Hälfte der Insel nun überall Sandsteingebirge zu Tage steht und (ohne von Kalkbänken bedeckt zu sein) die herrschende Felsart bleibt bis zur Ostspitze Nusa kambangan's, wo nur noch eine Kalkbank gefunden wird , nämlich die folgende, die ebcnflills am nördlichen Saume der Insel vorkommt. Vereinzelte Kalkfelsen, die zwischen dieser und der vorigen Bank am nördlichen Abfall der Berge angetroffen werden, scheinen jedoch anzudeuten, dass beide Bänke (Nr. 34 und 35) vormals ein Ganzes waren. Der schmale Meeresarm, welcher Nusa kambangan von Java trennt, bespült den nördlichen Fuss der gegenwärtigen Bank. Hier öffnen sich zwei Höhlen, eine westliche , Gua-Pasetran, die vormals zu einem Be- gräbnissorte diente, und eine östliche, Gua-Limus bundu. Die letz- tere ist von ihrem Eingange in Nordosten bis zu ihrem Hinter- grunde in Südwesten 350' lang, 50' breit und im Mittel 30, hier und da Kuppeiförmig bis 60' hoch. Sie ist ohne Zweifel die pracht- vollste Stalactitenhöhle die auf Java und den dazu gehörenden Inseln gefunden wird. Ihre Kalksinterbildungen — Stalactiten — sind vorzüglich weiss, späthig-krystallinisch und funkeln im Fackel- licht wie Diamanten. Sie hängen zu Tausenden von der Decke und haben zum Theil eine ungeheure Grösse erreicht. Hunderte von ihnen sind zu Säulen geworden , die das hohe Gewölbe mit Junghuhu, Java III. 14 210 dem Boden verbinden. Andere steigen vom lioden in den wunder- lichsten Formen bis zur halben Höhe des Gewölbes empor. Man glaubt einen grossen Saal mit Säulengängen zu erblicken, erfüllt von Spukgestalten , die in Sc:hneeweisse , funkelnde Gewänder ge- kleidet sind inid ebenso wie die Säulen immer weiter hinter einan- der zurücktreten, bis sie im Dunkel des fernen Hintergrundes ver- schwinden. 36- Kalkbank in der äussersten Nord-Ost-Ecke von Nusa kambang an, worin die Höhle (Gua-) Karang rempak vorkommt. In geringer Entfernung weiter ostwärts liegt das kleine Fort (Benteng) Karang bölong. Siehe hierüber oben Seite 78 (X). — Zur Ebbezeit läuft das Gestade, das sich um diese Nord- und Ostspitze der Insel herumzieht, trocken und bildet dann einen 500' breiten, mit Höckern und dazwischen liegenden Vertiefungen ver- sehenen, holprigen Felsgrund , worauf der prachtvollste Korallen- Avuchs gefunden wird, mit überall noch lebenden Polypen. Aus allen Poren des Kalkes ragen lebende Arme und Alles Avimmelt dazwischen von Holothurien, ISIuscheln, Echinodermen und andern Seethieren. [Beim Dorfe Prumbung im Tjelatjapgebirge (Ban- jumas, Tjelatjap, Adirödjo) sind an dem Ufer und im Bette des Kali-Pasir, der sich in den K.-Tadjem ergiesst, aufweite Strecken hin, Thon und Sandsteinschichten entblösst, die in einem Winkel von 50° nach Nord zu Ost einfallen. An einer Stelle zwischen sol- chen Sandsteinschichten kommt, in gleichförmiger Lagerung, eine 30' mächtige Kalkmergelbank vor (s. J. III., Figur 39), die in 7+ bis l' dicke Unterschichten getheilt ist und , obgleich sie nicht aus reinem Kalke besteht, hier eine Erwähnung verdient, da sie ganz zwischen andern Schichten eingebettet liegt.] 37. Kalkgebirge auf dem Nordfusse des G.-Tjerima'i. Dieses Gebirge, das in zahlreiche Kuppen emporsteigt, wurde be- reits in der 2ten Abtheilung Seite 131) erwähnt. An seinem Fusse entspringt die Seite 888 derselben Abtheilung beschriebene heisse Quelle Nr. 41. (Tjeribon, Madja lengka, Palimanan.) 38. Kalkbänke auf der Ostseite des Tji-Sangarung (oder Kali-Losari), ostwärts von Desa-Luragung. Sie liegen auf dem Fusse des höher ansteigenden südlichen Gebirges, das aus ab- wechselnden Thon- und Sandsteinlagen besteht. (Tjeribon, Ku- ningan, Luragung.) 3!). Kalkbänke im Gebirge von Karang bölong. (Ba- gelen, Ambal , Karang bölong.) Der Meernahe Theil dieses Ge- birges wurde beschrieben Seite 120 ff., eine mit Schwefel durch- drungene Sandsteinschicht im Innern desselben wurde erwähnt Seite 16 dieser Abtheilung, und der Höhlen welche man am Fusse der Küstcnmauor findet, wurde Seite 469 in der ersten Abtheilung gedacht. Der mittlere und nördliche Theil dieses Gebirges, welcher vom Wege zwischen Djetis (Aja) und Karang bölong theils durch- schnitten wird, theils nördlich und nordöstlich von diesem W>ge 211 liegen bleibt, ist bedeckt mit unoeheuern Kalkbänkeu, deren Oberfläche in lauter halbkuglige oder Kegelförmige Hügel abge- sondert ist. Diese Hügel (siehe Java IH., Fig. 40.) erheben sich 50 bis 200, ja manche 30o' hoch über ihre Easis, sie sind hier und da Kosenkranzartig an einander gereiht , während sie in den meisten Gegenden regellos zerstreut und mehr oder weniger ge- drängt neben einander vorkommen. Sie bestehen theils aus dich- tem, theils aus mürbem, mergeligem Kalkstein (Batu duri) : L. Nr. 1227 und bilden nicht selten Pyramiden mit senkrechten Seiten- wänden. 40. Kalkbank beiSironge. (Iianjumas, Bandjar negara, Singomerto.) Eine Viertelstunde ostwärts von diesem Dorfe ent- fernt, kommt im gleichnamigen Bache eine 23 mächtige Bank von sehr hartem, grauem Kalkstein vor, der von dünnen Kalkspath- adern durchzogen ist , aber keine Spur von Petrefacten enthält : L. Nr. 1279. Diese Bank ist einige Hundert Fuss lang und breit, auf allen Seiten senkrecht abgeschnitten und liegt unmittelbar auf einem basaltischen Gestein: L. Nr. 1280, das in 3' dicke Unter- schichten gesondert ist. (Siehe unten Kap 10.) 41. Kalkbank im Look ulothale, ost-zu südwärts von Banioro. (Bagelen, Kebumen, Kebumcn.) Sie besteht aus drei grossen Würfelformigen oder länglichen Stücken , die auf der Ostseite des Kali-Look ulo in der Richtung von AVest nach Ost auf einander folgen und sich dicht am nördlichen Fusse einer hohen geschichteten Wand erheben. Diese Wand begränzt hier den Tlial- boden auf der Südseite und ist der l>ruchrand eines einseitig erho- benen Theiles vom Tertiärgebirge, dessen Oberfläche in einem sanf- ten Winkel nach Süden einfällt. Die westlichste, am nächsten bei Banioro liegende Bank heisst G.-Silangse, die mittlere G.-Kimbul und die östlichste G. - Silödong ; diese letztere umschliesst eine grosse Höhle, welche auf ihrem zackig-durchklüfteten Scheitel senk- recht ins Gestein herabdringt. Der Kalk ist dicht, gelblich-weiss, auch bräunlich -gelb: L. Nr. 1263. Das Westende des G.-Silangse ist von einer Spaltenartigen , senkrecht stehenden Höhle durch- zogen. Hier bestellen einige Theile der Kalkbank aus reinem Kalk- stein von gelblich-bleicher, oder blassgelber Farbe: L. Nr. 1262, andere Theile aber am Eingange der Höhle enthalten Einschlüsse von Y4 bis 1 Zoll grossen Trümmern verschiedenartiger Gesteine, welche schwerer zerstörbar sind als der Kalk und an den Oberflächen der Felsen als kleine Höcker hervorragen. Die meisten haben ab- gerundete Ecken, sind Geschiebeartig. Unter diesen Einschlüssen zeichnen sich 1/2 bis y+ Zoll grosse Quarzkrystalle (Hexagonal- dodekaeder) aus, die weniger als andere abgerundet, ja zum Theil ganz vni versehrt sind, scharfe Ecken haben und in der dichten, hellgelblichen oder hellgrauen Kalksteinmasse in solcher Menge eingebacken sind, dass diese dadurch in eine Brezzie von Por- phyrartigem Ansehn: L. Nr. 1264 verwandelt wird. (Siehe oben Seite 134. Nr. 5.) Bruchstücke dieser merkwürdigen Brezzie 14* 212 kommen in den Bachbetten der westlichen Zuflüsse des Look ulo vor, woraus man schliessen muss, dass die anstehende Felsart noch in andern mir unbekannten Gegenden des Gebirges vorhanden ist. Unter diesen Bruchstücken (Geschieben) werden viele gefunden, bei denen das Cenient nicht aus Kohlensaurem Kalke, sondern eben- falls aus Quarz (Kieselsäure) besteht, worin jedoch die eingebacke- nen Krystalle vollkommen deutlich und mit scharfen Ecken zu unterscheiden sind: L. Nr. 1266. — Das Material zu dieser selt- samen Brezzie kann nur ein zertrümmerter Porphyr geliefert haben ; wir werden in einem andern, fern liegenden Theile der Insel Java fs. unten Kap. 10, Nr. 11) einen solchen Porphyr antreffen, worin Quarzkrystalle vorkommen, welche denen in dieser Kalkbank so- wohl ihrer Form als Grösse nach vollkommen ähnlich sind. — Was die Lagerungsverhältnisse dieser Kalkbänke betrifft, die im Thalbo- den, am Fusse eines steilen Bruchrandes des geschichteten (Thon- Sandstein-Conglomerat-) Gebirges liegen, so scheinen sie Ueber- reste des innern Gebirgstheils zu sein , der auf der Nordseite der Wand umgekippt wurde und nun senkrecht (auf dem Kopfe) steht. 42- Kalkbank worin die Höhle (Gua-) Draju liegt. (Samarang, Kendal, Limbangan.) Sie ruht aufweichen, kalkigen Sandsteinschichten: L. Nr. 1335 ff. die weiter Südwest- und süd- ostwärts von dieser Gegend von den Auswurfsmassen (Lavaströ- men und Trümmerbildinigen) der Vulkane G.-Prau und Ungaran überschüttet und bedeckt worden sind. (Vergl. Seite 179 ff. und Seite 267 ff. der 2ten Abtheilung.) Der Kali-Getas, welcher am G. -Ungaran entspringt, fliesst auf unterirdischem Wege durch einen Theil von dieser Bank und setzt seinen Lauf von der Stelle an, wo er wieder ans Tageslicht tritt, im Grunde einer engen, tiefen, höchst malerischen Kluft fort , in deren Seitenwänden sich mehre Höhlen öffnen. Der Kalkstein ist weisslich-gelb, dicht und hart. (Man sehe die Gränzen der l^ank und den Lauf des genannten Baches auf der Karte.) 43. Grosses Kalkgebirge G.-Tunggungan südwärts von Menoreh, nebst dem G. -Kelir, auf dessen Kamme sich zackige, oft Thurmartige Felsen erheben. Es umschliesst viele Höhlen und liegt auf der Gränze der Residenzen Bagelen , Kadu und Jogjakerta. 44. (iunung-Gamping, westwärts von Jogjakörta. Thurm- und Würfelförmige Kalkstein felsen steigen, als Keste einer zerstörten Bank, isolirt aus der Ebene empor, die bis zum Nord- fusse der Felsen vom vulkanischen Sande des G.-Merapi überschüttet ist. Auf ihrer Südseite ziehn sich niedrige Hügel von hellgefärbten Mergeln und weichen Sandsteinen: L. Nr. 1349 hin, auf deren Schichten, am Nordrande, da, wo sie unter den vulkanischen Boden unterteufen, die Kalkbank ruht. Kalkstein dicht, hart, weisslich- gelb: L. Nr. 1347. Die Seite 243 ff. in der Isten Abtheilung erläuterte l^andschaftansicht ,,Gunung-Gamping'' giebt eine Vor- stellung dieser Felsmassen. (Distrikt und Residenz Jogjakärta.) 213 , 45. Gunung-SeAvu in der südlichen Hälfte des Südgebirges (G. -Kidul) von Jogj akerta, süd- bis südost- wärts von diesem Hauptorte. — Sie istdiegrösste, mäch- tigste und merlvAvürdigs te Kalkbank auf der Insel Java. — Der Kalkstein ist dicht, klingend hart und von weisslich- gelber Farbe: L. Nr. 1363. Die Südseite der Hank senkt sich ins Meer hinab, als eine 100 bis 300 Fuss hohe, senkrechte iNIauer, die von der ^Mündung des Kali-Opak bis vorbei die Bucht Sadeng in der Nähe von Patjitan Avenigstens 8 geographische Meilen Aveit reicht. Der östliche, grösste Theil der iiank , dessen Breite von Süden nach Norden bis zu 4 geograph. Meilen wächst, ist an seiner Oberfläche in jene unzählbare, halbkuglige Hügel gesondert, welche sehr passend: G.-Sewu d. i. Tausendberge genannt werden. Uebri- gens wurde dieses Kalkgebirge (dessen Form und Begränzung man auf meiner Karte von Java nachsehen möge) bereits an folgenden Stellen des Werkes beschrieben: Abth. I. Seite 199— 202, — hierzu gehört die Landschaftsansicht ,, Südküste ostwärts von Ivongkop" welche einen Theil der Küsteimiauer darstellt; Abtheilung I. Seite 249 — 251, wobei eine Landschaftsansicht von einigen Hügeln im Innern des G.-Sewu gefügt ist; Abtheilung IL Seite 295 — 297 mit einem geologischen Durchschnitte des Südgebirges, und oben (Abtheilung III.) Seite 39. 46. Kalkbank zwischen Punu und Kakap, auf der Südseite des Wonogiri-Thales , dem Wege von Patjitan nach Solo. (Surakerta, Sukowati, Wiroko.) Ihre Oberfläche ist eben so wie die der vorigen, zum Theil in lauter isolirte Hügel — Tausend- berge — abgesondert. 47. Zahlreiche Kalkbänke im geschichteten Gebirge, das sich als eine unmittelbare Fortsetzung des Südgebirges von Jogjakerta und Solo (Nr. 45, 46) von hier an (von Patjitan) weit nach Osten, bis zum Südfusse des G.-Semeru ausdehnt und einen breiten , neptunischen Saum zwischen der Südküste und den Vul- kanen des Innern bildet. (Es Avurde von mir nicht untersucht.) 48. Vom Ostfusse der Berge G.-iNIerbabu und Ungaran setzt sich ein niedriges, aber sehr ausgedehntes neptunisches Gebirge bis zur Ostküste von Java bei Surabaja und von dort noch Aveiter über die Insel INIadura fort. Es liegt als ein sehr breiter, mannigfach ge- stalteter, von flachen Thalmulden unterbrochener Saum zAvischen : der Nordküste und den Centralflächen der Insel, durch Avelche zAvei ■ Hauptfliisse ihren Lauf nach Osten nehmen, nämlich der Kali-Solo ; und Aveiter ostwärts der Kali-l^rantes; dieser letztere strömt von ! der Gegend an, avo er nach Osten umbiegt, auf der Südseite eines I breiten GebirgsAvulstes hin, der ihn vom K.-Solo trennt. Alles Land : das nordAvärts von diesen beiden Flüssen in der angegebenen Aus- dehnung liegt (mit Ausnahme einiger alluvialen Thalsohlen imd .der vulkanischen Berge G.-Murio, Pandan und? Lasern) besteht I aus Theilen des Tertiärgebirges , die entAveder in ihrei' ursprüng- . liehen horizontalen Lage unverändert verblieben oder nur sehr 214 wenig darin gestört und erhoben worden sind. In keiner andern Gegend der Insel Java kommen platte , fast horizontal liegende Theile des geschichteten Gebii-ges in solcher Ausdehnung vor als in diesen weiten Eäumen vom G.-Merbabu ostwärts bis Surabaja, die aber auch zu den dürrsten. Wasserärmsten der Insel gehören. Weiche, kalkige Sandsteine und hellgefkrbte INIergel- und Tlion- schichten bilden die Grundlage, auf welcher ungeheuer mäch- tige und ausgedehnte K a 1 k b ä n k e in grosser Anzahl vorkommen, die zahlreiche Höhlen umschliessen und sich an ihren Seiten gewöhnlich als senkrechte Mauern abstürzen, während ihr Scheitel platt und mit Waldwuchs bedeckt ist. Sie wurden von mir nicht im Einzelnen untersucht. — Der genannte horizontale Theil der Tertiärformation liegt also auf der Nord seite der hohen Vulkane, auf deren Südseite sich die vorigen Gebirge (Nr. 45— 47) ausdehnen, die aber nicht horizontal liegen, sondern von der Süd- küste nach Norden zu ansteigen bis zu einem höchsten Rande, wel- cher, am Südfusse der Vulkane, die Gränze des neptunischen und vulkanischen liodens ausmacht. 49. Kalkbank G. -Medangan bei Pugör. Auf der Nordseite des schmalen östlichen Tlieiles von Java werden keine Kalk- noch überhaupt neptunische j^ergc gefunden ; eigentlich aber ist es die Insel Madura, welche den vorliegenden neptunischen Saum vor den Vulkanen liier bildet, freilich jetzt noch durch einen jNIeerbusen — die JMadurasee — von der Nordküste Java's geschie- den. An der Südküste aber setzt sich das am Fusse des G.-Semeru abgebrochene, neptunische Gebirge von Neuem fort und erhebt sich am linken Ufer des K.-Gradji, ostwärts von Puger, als eine Kalk- bank, welche daselbst den Namen G. -Medangan führt. (Siehe Ab- theil. II. Seite 621.) Die Grösse ihrer Ausdehnung nach Osten ist nicht bekannt. (ISesuki, l^ondowoso, Puger.) 50. Wahrscheinlich kommen in dem neptunischen Gebirge, das sich von Puger ostwärts bis zimi G.-Proa fortsetzt, noch verschie- dene Kalkbänke vor, die mit steilen Wänden zur Südküste abfallen. Der östlichste von diesen Kalkbergen ist der G.-Ikan, der sich an der Ostküste Java's, südwärts von Banju^vangi erliebt. Wasserhaltiger, Schwefelsaurer Kalk (Gips) kommt so selten auf .lava vor, dass ich ihn nur an zwei Orten gefunden habe. 1) Dichter Gips fei s, in derben Massen, bald Schneeweiss und abfärbend, bald weisslich, etwas geädert , bald bräunlich-ockergelb mit heilem Adern: L. Nr. 1083— 10S5, am Ufer des Tji-Gugur, in IJänkeu am Ostfusse des vulkanischen Gebirgsstockes G.-Singkup. (S. Kap. X. Nr. 42.) Preanger, Sukapura, Prigi.) — 2) Krystal- linischer Gips, Gipsspath (blättriger Gips) in Rautenförmigen, 1 Zoll breiten und 2 Zoll langen Stücken, die in dünne, durch- scheinende Plättchen, Avie Glimmer, spaltbar sind, kommt einge- knetet in eine bräunlich-gelbe Thonerde vor, am rechten Ufer des Tji-Sangarung, unterhalb Desa-Luragung, gegenüber der Mündung des liaches Tji-Pitjung. (Tjeribon, Kuningan, Luragung.) 215 Obgleich es wahrscheinlich ist, dass sich in \'ielen der aufge- zählten Kalksteine eine ansehnliche Beimengung von Kohlensaurer Talkerde befindet, worüber nur die chemische Analyse entscheiden kann , so kommt doch eigentlicher Dolomit nirgends auf Java vor. Kohlensaure Strontianerde in geringer und unbestimmter Menge wurde durch die chemische Analyse in einigen Kalksteinen nach- gewiesen. II. Allgemeine Eigenschaften. Folgerungen. Das Angeführte wird hinreichend sein, um den ausserordent- lich grossen Antheildarzuthun, den Felsbänke die aus Kohlensaurem Kalk bcstehn, an der Zusammensetzung des festen Landes von Java nehmen. Aus ihrer höchst verschiedenartigen Structur und Dichtigkeit, ihren verschiedenartigen Fossilresten oder dem gänz- lichen Mangel an solchen geht hervor, dass sie nicht alle auf gleiche Art gebildet wurden, obgleich Korallenriffe, namentlich Kanalriffe das Hauptmaterial zu den meisten von ihnen geliefert haben mögen. Dafür spricht ihre auf allen Seiten scharf begränzte, in steile Wände ablaufende, von oben platte Bankform, die fast immer viel länger als breit ist. Sie sind Streifenförmig und entweder ihrer ganzen Länge nach ununterbrochen, oder durch mehr oder weniger grosse Zwischenräume in kubische oder länglich-viereckige Stücke geson- dert, die dann aber in ihrer Aufeinanderfolge eine parallele lleihe bilden. Eine sehr ähnliche Gestalt wird bei den 'noch jetzt fort- wachsenden (lebenden) Strandriffen an der Südküste von Java be- obachtet. Ich verweise auf jenes heuttägige, zum Theil schon 50' hoch ins Trockene gehobene Korallenriff am Tji-Laut eren welches Seite 957 ff. in der 2ten Abtheilung beschrieben wurde. ]Jiese Riffe bestehen keineswegs ihrer ganzen Masse nach aus Korallen, sondern zum Theil aus Lagen von jüngstem Meeressandsteiu oder Muschel- und Korallentrüramerbrezzie, — und auf diesen Schollen haben sich an vielen Stellen lebende. Korallenbauende Polypen angesiedelt, so dass das ganze Riff ein von Korallen durchzognes, poröses, mehr oder M-eniger deutlich geschichtetes Ansehn erhält. Dieser so ungleichförmige, von Lücken durchbrochene Bau musste allmählig solider werden, indem sich die kalkigen Gehäuse von Seethieren aller Art in die Zwischenräume legten, bald nur als Bruchstücke so fein wie Sand, bald als ganze Muschelschalen oder Echinodermen. Während der Bildung dieser alten, tertiären Ko- rallenriffe, deren Mehrzahl auf Sandstein liegt, muss also der Mee- resboden in einer stetigen Senkung begriffen gewesen sein , woraus sich ihre ungeheuere Mächtigkeit erklären lässt. Später wurden sie mit ihrer Grundlage über den Spiegel des Meeres gehoben und dieses Ereigniss begleitete wahrscheinlich das Hervorbrechen ge- schmolzener Felsmassen aus dem Erdinnern, — der Trachyte und Laven aus Spalten — wodurch sich die Vulkane aufbauten. Gewiss war eine lange Reihe von Jahrhunderten nüthig, ehe durch die ver- 216 kittende Kraft sehr Kalkhaltig-en Seewassers und später, nachdem das RifFiiis Trockene gehoben Avar, durch die auflösende und Avie- der zusammenleimende (Sinter bildende) Wirkung des Regenwas- sers ein so lockrer Bau in jenen dichten, gleichförmigen Kalkstein verwandelt werden konnte, der so hart ist, dass er unter dem Ham- mer klingt und oft so spröde, dass das Gestein beim Schlagen in kleine Splitter zerspringt, während die Stelle, wo vormals Korallen und Muscheln im Gestein eingebacken lagen, kaum noch an scliAva- chen Contouren zu erkennen ist , ja , diese Reste nebst der umge- benden Gesteinmasse oft ganz in Kalkspath übergegangen sind. Vielleicht dass sich bei dieser UmA\'andlung zu einiger Zeit erhitztes Wasser betheiligte, wodurch dessen auflösende Kraft erhöht werden musste, Avenn glühend heisse Dämpfe aus Spalten emporstiegen. Eine solche dichte, harte, gleichförmige GesteinbeschafFenheit, nebst Aveisslich-gelber Farbe ist der grossen Mehrzahl der Kalk- bänke von Java eigen. Doch nicht alle können auf diese Art gebildet Avorden sein. Manche entstanden offenbar aus Kalkhaltigem, mit feinem Sand vermengtem Schlamm , der auf dem Meeresboden abgesetzt Avurde und worin nur die Reste bereits abgestorbener Korallengebäude, nebst Trümmern von Muscheln, Ralanen u. s. av. in ungeheurer Menge eingebettet Avurden , die dann aber auf gleiche Art , durch Auflösung und Wiederverkittung in einen Kalkstein von gleich- förmiger, dichter Ijeschaffenheit, Avenigstens StellenAveis übergehen konnten. ZuAveilen traten Trümmer ganz fremder, nicht kalkiger Gesteine hinzu. Vergleiche oben die Kalkmergelbank Nr. IS und 19, nebst dem Kalkfelsen Nr. 41, avo man unbeschädigte Quarz- krystalle in einem Theile der Bank eingeknetet findet, — ferner die Brezzien, Avorin Kohlensaurer Kalk das Bindemittel ist, Seite 130 ff. Manche von den kleinern Kalkbänken mögen ihren Ursprung ganz oder zum Theil dem Absätze von Quellen (Travertinbildungen) zu verdanken haben. Sieben von den aufgezählten Kalkbänken — namentlich Nr. 11, 20, 32, 37, 39, 45 und 46, am schönsten und grossartigsten von Allen aber der G.-Scavu bei Jogjakerta (Nr. 45) — zeichnen sich aus durch die höchst sonderbare Gestalt ihrer Oberfläche, welche bis auf den dritten Theil der ganzen Dicke der Bank in Tausende rundlicher, oft vollkommen gleichgestalteter Hügel abge- sondert ist. Die BikUmg dieser Hügel kann ich mir nicht erklären, oder es müsste dies durch die Annahme geschehen, dass sie die Ge- bäude von Polypenarten sind, zu deren Eigcnthümlichkeiten eine solche HaufenAveis zusammengruppirte Bauart gehörte. Kaum Avird ein einziger von allen diesen Kalkfelsen gefunden, wo nicht in Adern, Nestern, auf Drusenräumen, an der Seite von Spalten und Klüften, Kalkspath an vielen Stellen und in grosser Menge gefunden Avürde. Er kommt theils in krystallinischen, der- ben Massen vor, theils in ausgebildeten, dui-chscheinenden Krystal- 217 len mit doppelter Strahlenbrechung' (s. g-. Doppelspath), welche bald nur 1 Linie, bald 1, selten 2 Zoll gross sind und an den ver- schiednen Orten der Insel oder derselben Kalkbank unter sehr ver- schiedenen Krystallformen auftreten. Die Zahl dieser Formen ist gross. Alle Kalkfelsen, Avelche an Luft und Regen blossgestellt sind, haben eine wunderbar ausgehöhlte Oberfläche, die wie gekräuselt aussieht, indem sich zwischen den Gruben und Löchern Tausende kleiner, sonderbar gestalteter Zacken inid Spitzen erheben. Dies spricht für die leichte und an den verschiedenen Stellen der Ober- fläche sehr ungleiche Auflösung sfähigkeit des Gesteins, die sich bei keiner andern Felsart auf diese Weise wiederfindet. — Alle Kalk- bänke sind mit grossen und kleinen Höhlen von allerlei Gestalt, besonders aber in der Richtung der Scliichtungsflächen in Menge durchzogen , durch welche oftmals unterirdische liäche ihren Lauf nehmen. Sie stimmen hierin mit den Kalkgebirgen in Kärnthen, Illyrien, Griechenland überein, obgleich diese viel altern Forma- tionen angehören. In keiner von allen diesen Höhlen der Insel Java werden Spuren von Knochen oder Knochen- b r e z z i e n g e f u n d e n . Ihr ] Joden enthält keine anderen Erdschich- ten, als dünne Lagen brauner, lockerer Erde, Avelche aus den Spal- ten der Decke mit dem Regenwasser herabgekommen oder mit dem Wasser hindurchströmender liäche hineingelangt und oft mit dem Miste der Fledermäuse , die an der Decke wohnen , vermengt ist. Der Scheitel fast aller Kalkbänke ist mit Gesträuch, oft mit der üp- pigsten Waldung bedeckt. Hieraus mag man schliessen: 1) dass Java vormals, eben so wenig als jetzt, Raubthiere nährte, die in Höhlen wohnen und 2) dass seit der Emporhebung der Kalkbänke keine grossen, allgemeinen Fluthen auf Java stattgefunden haben, wodurch Diluvialschlamm mit oder ohne Knochenreste auf den IJo- den der Höhlen gelangen konnte; Hunderte von diesen Höhlen haben aber eine äusserst günstige Lage, um bei Ueberschwemmun- gen mit Schlamm gefüllt zu werden. Diese java'schen Kalkbänke haben eine Mächtigkeit, welche bei den dicksten bis zu oOO' steigt und eine Ausdehnung, die bei den grössten 8 geogr. Meilen beträgt; die Steinart ist bei der Mehr- zahl dieser 13änke imgemein hart, dicht und gleichförmig; kein Tertiärgebirge Europa's hat solche Kalkgebirge aufzuweisen, die ausser mit noch altern, nur mit dem Jurakalke verglichen werden können. Dessenungeachtet ist es eine Eigenschaft aller dieser Kalk- bänke auf .Java, ohne Ausnahme, dass sie nie mit einer andern Schicht bedeckt gefunden werden, sondern stets als das oberste, jüngstgebildete Glied der Tertiärforma- tion auftreten, — als eine Felskruste, die oberflächlich auf den andern Schichten ruht, von welcher Beschaffenheit diese auch sein mögen. — Dass die zahlreichen in diesen Schichten gefundenen Fossilreste der neuern tertiären Periode angehören, wurde oben im fünften Kapitel dargethan. 218 In (ikonomischer Hinsicht sind die Kalkgebirge Java's auf dreifache Weise wichtig : 1 ) durch das Brennen des Kohlensauren Kalkes zu Atzkalk, um mit Wasser zu Kalkhydrat verbunden und mit Sand vermengt als Mörtel bei Bauten benutzt zu werden; 2) durch ihre von Schwalben bewohnten Höhlen , welche die ess- baren Nester bauen und 3) durch die Salpeterbereitung aus der Erde, welche den Boden der meisten Höhlen bedeckt, z. B. in Römbang, Madiun, zu Sutji bei Gresik. Der Stickstoff (Ammo- niak-)geh alt dieser Erde stammt nicht vom Kalksteine ab , wie manche Reisende irrig glauben, sondern von dem Miste der Fleder- mäuse, welche alle diese Höhlen in Ungeheuern Schaaren bewohnen und zum Theil von Früchten, zum grössten Theil aber von Insekten leben. Die Schichten, Avelche der iNIist dieser Thiere auf dem Boden der Höhlen bildet , sind unerschöpflich , weil sie ewig von Neuem ersetzt werden ; oft werden noch unverdaute Reste von Insekten, besonders Flügeldecken von Coleopteren (siehe oben Seite 115: Gua-Tji buaja) darin gefunden; ausserdem sind diese thierischen Excremente vermengt sowohl mit der lockern Humusreichen Erde die , wie bereits oben angedeutet wurde , von aussen hinein ge- langt, als auch mit einer geringen INIenge Erde, die aus der Ver- witterung des Kalksteins selbst hervorgeht. Älit sehr einfachen Vorrichtungen laugen die Javanen den in dieser so gemengten Erde bereits gebildeten Salpeter aus und dicken dann die Lauge durch Abdampfen ein. ^apttfl X. Erupüonsgesteine niid nietaiiiorpliische Felsarten im Tertiärgebirge. I. Aufzählung und kurze Beschreibung der wichtig Igen dieser Art in d Westen nach Osten. I sten Erscheinungen dieser Art in der Richtung von . Wenn ich die feurig-gebildeten (endogenen) Gesteine, die in einem geschmolzenen oder durch hohe Hitzegrade erweichten, zähen Zustande bis zvir Oberfläche des Tertiärgebirges gehmgten, das sie oft als ein scharf begränzter Gang durchsetzen, — hier zugleich abhandle mit den Verän- derungen , Umwandlungen , welche die Schichten des letztern in ihrer petrographischen Beschaffenheit erlitten haben , so geschieht dies aus dem Grunde , weil die metamorphischen Bildungen des Tertiärgebirges gewöhnlich an denselben Stellen vorkommen, wo endogene (s. g. vulka- nische und plutonische) Felsarten gefunden werden und entweder zur Seite von diesen , womit sie in unmittelbarer Berührung stehn oder doch in ihrer Nähe auftreten. Ich will damit jedoch keinesweges zu erkennen geben , dass diese Eruptionsgesteine — etwa durch einen hohen Hitze- 219 grad, den sie jenen mittheilten — die unmittelbare, nächste Ursache der Verwandlung jenes geschichteten Gebirges gewesen sind. Ich behandle sie nur gemeinschaftlich , weil beide gewöhnlich an demselben Orte ge- funden werden. An solchen Stellen, wo Ganggesteine aiifgestiegen wa- ren, musste das Tertiärgebirge offenbar mehr als an andern Orten zer- spalten sein. In diesen Spalten konnten heisse Quellen von unten, aus der Tiefe der Erde emporsteigen ; Tagewässer, welche mineralische Be- standtheile gelöst enthielten, konnten von der Oberfläche in diesen Spal- ten herabdringen und auf nassem Wege (indem Zersetzungen Statt fan- den und neue Verbindungen eintraten) mannichfache Veränderimgen in der Zusammensetzung von Schichten hervorrufen, womit sie in Berüh- rung kamen. Vielleicht dass Kräfte verschiedener Art oftmals auf bei- den Wegen zvigleich ihre Wirkung ausübten , um in der mineralischen Beschaffenheit der Schichten Veränderungen hervorzurufen. — Wir werden weiter luiten sehen , dass viele Gänge endogener Steinarten im Tertiärgebirge vorkommen an Stellen, wo die Thon- und Sandstein- schichten nicht die geringste Veränderung erlitten haben , und dass an anderen Orten die Gesteinsbeschaffenheit des geschichteten Gebirges die grössten Verwandlungen zeigt, wo auch nicht die Spur eines Eruptions- gesteins in der Nähe zu finden ist. Um die Übersicht zu erleichtern, wird in der folgenden Aufzählung einer jeden Nummer der Buchstabe E, J/ oder E & il/ beigefügt wer- den, wodurch angedeutet wird, dass an dem angegebenen Orte nur Erup- tionsgestein E, oder nur veränderte Theile des geschichteten Gebirges M, oder beide zugleich (Ganggesteine und metamoiiihische Bildungen) E Sc M angetroff"en werden. A. Residenz Ban tarn : Nr. 1 bis 6. 1. E Sc M. Karang-llangkong. (Bantam, Tjeringin, Tjibalimig.) Am steilen Westfusse des Seite 7 und 954 der 2tcn Abtheilung beschriebenen G.-Pajung erheben sich eine Anzahl Felsen , die theils noch durch einen Streifen Land mit dem schma- len Küstensaume zusammenhängen , zum grössten Thcil aber auf allen Seiten vom Meere umgeben sind. Sie steigen mit senk- rechten Seiten wänden empor und erreichen eine Höhe von 50 bis 350 . Manche sind Thurmförmig , andre breiter. Die Namen von neun der grössten dieser Felsen sind Seite 7 in der Anmerkung mitgetheilt worden. Einer der höchsten ist der Karang-Mesigit (s. J. III. Fig. 41), eine kolossale Säule, welche die letztgenannte Höhe erreicht, während ihre Breite kaum halb so viel beträgt. Der Karang-Lawang ist von einem Portal durchbrochen, unter welchem das Meer hindurchschlägt, und der Karang-Gua pondok enthält eine grosse von essbaren Schwalben bewohnte Höhle. Sie bestehen alle aus derselben trachy tischen oder doleritischen Steinart: i/.Nr. 371 — 372, wie der G.-Pajung und erscheinen wie abgerissene Theile, Splitter, von der steilen Küstenwand dieses Berges. Der merkwür- digste von ihnen ist der Pyramidenförmige Karang-Raiigkong (s. J. III., Fig. 42), dessen Spitze sich ohngefähr 150' hoch erhebt. 220 Sein mittlerer Theil a besteht aus einem Gange von schwärzlichem, trachytischem Gestein: L. Nr. 369 und ist bis auf % seiner Höhe beiderseits eingefasst von einer oelblich-grauen Steinart: L. Nr. 370, die den untern, grössten Theil des Trachytganges wie ein Futteral umgiebt: es ist ein verwandelter, halbköinig gewordener, feiner und weissbetüpfelter Sandstein. Der Trachytgang ist platt, Bankföi-mig und streicht von Nordost nach Südwest ; er steigt fast senkrecht empor und endigt sich, indem er den einschliessenden Futteralförmigen Theil überragt , in eine Nadeiförmige Spitze. In Südosten hängt der Fuss des Felsen mit dem Strande zusammen und nur auf der Nordostseite ist sein Trachytgang bis zum INIeere herab entblösst. lieide Feistheile schlicssen innig an einander und nur an manchen Stellen ist ein S])altenartiger Eaum zwischen bei- den vorhanden. Der hellgefärbte Theil der Felsen besteht aus Thon- und kalkigen Sandsteinschichten, die beide so hart und fest gewor- den sind , dass sie beim Zerschlagen scharfe Ecken und splittrige Bruchfiächen bilden, ja zum Theil so hart wie Backstein sind. An- dere Veränderungen sind auch an den Berührungsflächen beider Feistheile nicht zu bemerken. — Aus solchen veränderten Thon- und Sandsteinschichten besteht die Grundlage, woraus sich alle jene Trachytfelsen , so wie die Küstenmauer erheben. Auf der schmalen Küstenfläche liegen die Bruchstücke — Schollen — dieser Schichten in alleux möglichen Richtungen , senkrecht , horizontal, schief und nach den verschiedensten Seiten hin einfallend, durch- einander und Averden an vielen Stellen in inniger Berührung mit dem vulkanischen Gestein angetroffen, das bald nur als ein Gang in der hellgrauen oder gelblichgrauen Grundlage auftritt, bald die Trümmerniassen auf allen Seiten so innig umgiebt dass sich diese wie eingeschmolzen in das vulkanische Gestein vorthun. (S. J.III., Fig. 43.) Der parallele Schichten Wechsel von feinem, gleichförmi- gem Thonstein und weissbetüpfeltem, mehr körnigem Sandstein ist noch deutlich in den Schollen zu erkennen. Diese Schollen (Bruch- stücke von Schichten) sind am häufigsten 5 bis lO' lang und breit und wie eine jMosaikarbeit auf das Innigste mit einander und mit dem vulkanischen Gestein verbunden das die Fugen erfüllt. Die einzelnen Schichten sind wechselnd 1 bis 3' dick. Das vulkanische Gestein, das bei seinem Empordringen die neptunische Formation hier durchbrochen, zertrümmert und erhärtet hat, ist nur inideut- lich und unregelmässig abgesondert; an einigen Theilen der Küsten- mauer bemerkt man jedoch eine Tafelförmig-schalige Absonderung mit undeutlichen Quergliederungen. 2. E & M. Tji-Limanthal in seiner obern Gegend und G. -Lim an. (Bautam, Lebak, Parang kudjang.) Auf der Ostseite des Tji-Limanthales , % Stunde südostwärts vom Dorfs Sereweh, das am Westufer des Baches in einer Meereshöhe von llöO' liegt, erhebt sich ein kleiner Kegelberg G.-Batu S15' hoch über das Thal. Er besteht aus Trachyt : L. Nr. 418, in dessen Ab- sonderungsklüften und Spalten gemeiner, nicht biegsamer Asbest : 221 L. Nr. 419 in ^/^ bis Vo Zoll dicken Lagen vorkommt. Ihm reihen sich seitwärts im Norden und Süden noch mehre andre Berge von ähnlicher Gestalt und Grösse an, und im Osten erheben sich Kup- pen hinter Kuppen , die ein mit düstrer Waldung bedecktes Laby- rinth von 13ergen bilden. Der G.-Batu mit seinen Nachbarn ist der w^estlichste , zunächst ans Thal gränzende von diesen endogenen Gesleinbergen. Sie liegen mitten in einem sehr ausgedehnten nep- lunischen Gebirge, südwärts von jener Gegend bei Bödjong manik, wo wir früher die Kohlenführenden Schichten und Kalksteinbänke antrafen. Auch noch auf der andern, westlichen Seite des Thaies ragen einige solcher spitzen Trachytkuppen, doch sparsamer empor, die sich sämmtlich durch ihre sclirofFen Formen und ihre grössere Höhe sehr auffallend von den flachen neptunischen Hügelbildungen unterscheiden , aus welchen sie durch Spalten , Gangartige Klüfte hervorgebrochen sind. — Während der Thalboden und die flachen Hügel grösstentheils ihres Waldwuchses beraubt Avorden sind, so sieht man die Spitzen aller jener Trachytberge mit kleinen Kesten hoher Urwaldung bedeckt , in deren Schatten auf mehren dieser Berge alte Gräber, Betplätze liegen. Auf der Spitze des G.-]3atu ragt der Trachytfels mit schroffen Wänden, Häuserhoch empor, Avährend der Abhang mit Bankartig abgetheilten (undeutlich ge- schichteten) Brezzien derselben Steinart (Reibungsconglomerat ?) bedeckt ist, die sich in einem ziemlich steilen Winkel herabsenken. x\uf der Nordostseite des Berges bilden diese Bänke eine tief ein- springende. Höhlenartige Bucht. In dieser Gegend , im Tji-Limanthale und auf seinen Gränz- hügeln werden nur wenige Stellen gefunden, wo die Schichten des Tertiärgebirges von gewöhnlicher (kalkiger, thoniger, Sandstein- artiger) Beschaffenheit sind ; dahin geliören jene isolirten Kalkfel- sen (Reste von zerstörten Bänken) deren Avir oben S. 191 ErAväh- nung thaten und wovon einer an seiner Oberfläche mit ähnlichen Rissen versehen ist Avie glühende Lavablöcke, die beim Erkalten aufspringen, — ferner ein bläulich-grauer Sandstein: L. Nr. 420, Avelcher in den südlichen Gegenden des Thaies vorkommt. Alle andern Theile des geschichteten Gebirges haben grosse Verände- rungen erlitten. Das ganze Tji-Limanthal von seinem Ursprünge am G.-Liman (einem Joche, das sich einige Pfähle südAA^ärts vom G.-Batu erhebt) abAvärts bis SereAveh und noch viele Meilen weit erst nord-, dann Avestwärts jenseits von diesem Dorfe, ist nebst dem Boden fast aller Nebenthäler — der Bäche, die sich in den Tji-Liman ergiessen, — mit einer Ungeheuern INIenge von 2 bis d' grossen, unregelmässig geform- ten, an den Ecken abgerundeten Felsblöcken bedeckt, Avelche im breiten untiefen Bette des Tji-Liman am dichtesten gesäet vorkom- men, doch auch überall in dem Thalboden theils aus der Erde her- vorragen, theils ganz oberflächlich liegen. Alle diese Blöcke haben eine glatte , selbst glänzende , gelblich-braune Oberfläche, die aber mit vielen kleinen Höhlungen und Gruben versehen , von Löchern 222 durchbohrt ist. Sie bestehen aus dichtem Quarz und llorn- steinfcls: L. Nr. 415, der im Innern am häufigsten bleich oder von ockergelber P'arbe, zuweilen aber auch schwärzlich, Feuerstein- artigist. Sie umschliessen\dele hohle Räume, Drusen, deren Wände mit Wasserhellen dichtgedrängten Quarzkrystallen besetzt sind, die auch zuweilen die Oberfläche mancher Blöcke ganz bedecken. Ge- wöhnlich sind diese Krystalle Hexagonaldodekaeder deren untere Hälfte dem Gestein eingewachsen ist, '/», oft auch y^ Zoll gross: Li. Nr. 412; zuweilen haben sie nur drei Endflächen: L. Nr. 413, doch nur selten werden einzelne gefunden die 2 Zoll lang und 1 Zoll dick sind (Khomboeder, entrandet zur Säule): L. Nr. 414. In der Richtung süd-'zu est- und südsüdostwärts von Sereweh und 2 Stunden Weges von diesem Dorfe entfernt, zieht sich die Firste eines Kergjoches von geringer Länge von Westen nach Osten hin, des G.-Liman, der den Ursprung des Thaies in Süden be- gränzt. Er erhebt sich 11 SO hoch über den Thalboden bei Sere- weh. Während an seinem Nordfusse, im Tji-Saät, zwischen erhär- teten Thon- und Sandsteinschichten noch andere, weiche, unver- änderte Sandsteinlagen: L. Nr. 420 vorkommen, so besteht der ganze Nordabhang dieses mehr als 1 OOO' hohen Berges aus dichtem Quarz: L. Nr. 421, der eine weissliche, rauchgraue, zuweilen schwärzliche oder weiss- und schwärzlich marmorirte Farbe hat und in eckigen, 3 bis 10 dicken, zuAveilen Häiiserhohen Blöcken, Schollen, vorkommt , Avelche hier vom Fusse bis zum Gipfel des Joches jNIillionenweis ! aufeinander gethürmt sind. Sie sind unten mit Bambusgebüsch, höher oben mit Urwaldung von Laubholz be- deckt, dessen Stämme sich aus den Zwischenräumen der bemoosten Blöcke erheben. Oben auf dem Joche des Berges, da, wo dieser sich nach Süden hin herabsenkt, geht ein weicher, mergliger Sandstein : L. Nr. 422 zu Tage, der beim Zerschlagen in lauter Würfelförmige Stücke bricht. Am Südgehänge dieses Joches, 20 Minuten Reise abwärts und südostwärts von dem Passpunkte des Weges, der von Sereweh nach Desa-Tjimasuk führt und der das Joch überschreitet, bildet der Tji- Masuk, in mehren Stafleln, einen 100 hohen Wasserfall über Wände von Trachyt, der in 2 Zoll bis 2 Fuss dicke, senkrecht neben ein- ander stehende Platten gesondert ist: L. Nr. 423. — Geht man noch 1 2 Minuten Reisezeit weiter südsüdostwärts am Gehänge hinab, so kommt man an einen Platz, avo im Bette eines westlichen Zu- flusses des Tji-Masuk, der einen gleichen Namen führt, eine 10 mächtige Kalksteinbank entblösst ist, die immittelbar auf Trachyt ruht. Sowohl der Kalkstein als der Trachyt sind in y+ bis 2 dicke, horizontal aufeinander liegende Platten gesondert. Der Kalkstein: L. Nr. 424 ist von grauer Farbe, dicht, im Bruche splittrig, sehr hart und klingt beim Aufschlagen mit dem Hammer, wobei er leicht zersplittert, fast wie Metall; er enthält Muschelversteinerun- gen, die sich auf den Bruchflächen wie gebogene, halbmondförmige Streifen darstellen. Der Trachyt: L. Nr. 425 besteht aus einem 223 bläulich-hellgrauen Felsitteige, worin weissliche Flecke, nämlich grosse, glasige Feldspathkrystalle, jedoch nur sparsam, vorkommen. Auf der Nordseite des G.-Liman ist also offenbar Kieselsäure imd zwar in einer Ungeheuern ]Menge an die Stelle der Thon- und Kalkeide getreten, woraus die vormaligen Thon-, INIergel und Kalk- schichten dieses sedimentären Gebirges bestanden, obgleich die Art und Weise wie die Metamorphose vor sich ging, der Ursprung der Kieselsäure und ihre Beziehung zu dem Ausbruchsgestein noch nicht deutlich gemacht werden kann. 3. £. Grobkörniger Dioritberg G. -Malang bei Tji- masuk. (In demselben Distrikte.) Einen halben Tagemarsch süd- westwärts von Sereweh liegt im Thale des Tji-Gemblong der Ort Bödjong pare, wo ebenfalls viele Durchbrüche vulkanischen Ge- steins im geschichteten Gebirge, das hier und da mit Kalkbänken bedeckt ist, vorkommen. Von Bödjong pare fiihrt ein Weg eine halbe Tagereise weit südostwärts nach Tjimasuk. Hat man diesen W^eg durch eine höchst unebne, meistens Waldbedeckte Gegend des neptunischen Gebirges so weit gefolgt , dass man sich dem Ge- höfte Tjimasuk bis auf y2 oder eine Stunde Reisezeit genähert hat, so trifft man in dem Bette der kleinen Bäche Tji-Wangun und Tji- Satang, am Südwestgehänge eines wulstigen Berges: G.-]Malang Entblössungen an von einer Felsart, die auf Java zu den sehr selte- nen gehört und von mir niu- an diesem einzigen Orte gefunden wurde. Es ist ein kuglig- und schaligabgesonderter, grobkörniger Diorit, ein inniges Gemenge von y^ bis 1 Linie grossen Albit- und grünlichen, oft auch schwarzen Hornblendekrystallen, nebst einem verwitterten, gelblich-grauen Mineral (Glimmer .0 das mit einem spitzen jNIesser herausgeschabt werden kann ; die 1 bis 2 Zoll dicken Schalen sind von den Kugeln lösbar wie die Schalen einer Zwiebel ; in dieser Form: L. Nr. 438, 439 liegt das Gestern im Bette des Tji-Wangun entblösst. Im Tji-Satang hat es eine dünne Platten- förmige, schiefrige Absonderung und ist in 3 Lmien dicke La- mellen geschieden, die wieder zu '/+ Fuss dicken, leicht spaltbaren Platten vereinigt sind: L. Nr. 440. Der G. -Malang liegt in Nord 60'' zu West von Desa- Tjimasuk. — Die UnAvegsamkeit der Gegend machte es unmöglich die Lagerungsverhältnisse dieses Dioritgesteins in Beziehung zur Tertiärformation zu erforschen. 4. E. Basaltähnlicher Diorit bei Hoi'wala. (In dem- selben Distrikte.) Südsüdostwärts Vo Tagereise weit von Tjimasuk liegt im neptunischen Gebirge von Bantam das Dorf Hoiwala. Nordwärts dicht unterhalb diesem Dorfe ragen im Bette des Tji- Siki unregelmässig gestaltete Klippen , Felskämme hervor , die oft als ein Damm das ganze Bett durchsetzen und sich an manchen Stellen des Ufers Häuserhoch erheben. Diese Felsen bestehen aus einem sehr feinkörnigen, harten, fast dichten Basaltähnlichen Dio- rit, der massig ohne deutliche Absonderung auftritt und eine glatte, graue Oberfläche hat. Nur hier und da bemerkt man uu regel- mässige, sich unter schiefen Winkeln durchkreuzende Furchen. 224 Die Farbe im Innern ist bläulich-^-ün oder grünlich-grau, blanche Theile der Felsen brausen sch-wach mit Salzsäure: L. JSr. 451, andere, die schwärzlich-grau und fast dicht sind, dagegen nicht : L. Nr. 452; noch andere sind Lavaartig mit lUasenräumen durch- zogen und haben (in Folge einer anfangenden Verwitterung) eine schmutzige, röthlich-braune Farbe: L. Nr. 453. An manchen Stel- len ist dieses Gestein von Kalkspathadern durchzogen : L. Nr. 456 und hier imd da werden Stücke von JMilchweissem Quarz darin eingeschlossen gefunden: L. Nr. 454. Weisser Quarz von strah- liger Textur: L. Nr. 455 wird in ]5löcken von 2 bis 5' Dicke auch im Bette des l^aches zerstreut angetroffen. Eingsherum bilden massig geneigte Schichten von schwärzlichem, glänzendem Thon : L. Nr. 448 und von bituminösem, mit Kohlenadern durchzoge- nem Thon (K ohlen schiefer) : L. Nr. 449 — 450 die herrschenden Bestandtheile in dieser Gegend des Gebirges. Weiter abwärts findet man Stellen wo der Grünstein eine kuolig-schalii>e Abson- derung besitzt. 5. E 8c M. Doleri t und C halcedon im Tj i-Lograng. (Bantam, Lebak, Tjilangkahan.) In dem weiten Kaume des süd- östlichen Theiles von Bantam, wo die Kohlenführende Sandstein- formation von Tji-Ara, Tji-Siki, Tji-Madur und Tji-SaAvarna ver- breitet liegt und an ihrer östlichen Gränze, bei Sawarna, bedeckt ist mit den früher beschriebenen Kalksteinbänken , werden keine Eruptionsgesteine beobachtet. Erst nahe an der Gränze l^antam's mit den Preanger Regentschaften treten sie im Bette des Tji-Log- rang zuerst wieder auf. Dieser J^ach mündet 5 bis 6 Pfähle ost- wärts von Sawarna ins Meer an der steil gesenkten Küste, welche hier die nördliche Begränzung des breiten Eingangs zur AVijnkoops- bai bildet. Hier ist das geschichtete, nach Süden einfallende Ge- birge, ostwärts von der Stelle avo wir jene S. 1 23 u. 193 beschriebenen schönen Entblössungen angetroffen haben, durchbrochen von einem bläulich- oder schwärzlich-grauen, mehr doleritischen als trachyti- schen Gestein: L. Nr. 533 — 536, das mit Adern von Chalcedon durchzogen, ja mit ganzen Chalcedon-Gängen eingefasst ist. Am Ufer der Bai ist es mit dicken Lagen Reibungsconglomerat bedeckt, woraus nur einzelne Spitzen des Massengesteins hier und da em- porragen, aber im Uette des Tji-Lograng, im Grunde seiner tief eingeschnittenen Kluft liegt es von seiner Mündung an bis Aveit aufwärts entblösst. An einigen Stellen ist das Eruptionsgestein Trachytähnlich, mit dunkelgrauer Grundmasse: L. Nr. 533, an an- dern sehr feinkörnig, doleritisch, fast dicht. Basaltartig, von schwärz- lich-grüner Farbe , mit Chalcedonadern durchflochten und an sei- ner Überfläche Plattenartig abgesondert, mit Querspalten wodurch die Platten in länglich-viereckige Stücke getheilt sind: L. Nr. 534; an andern Stellen ist es mit einer grossen Menge kleiner Eisenkies- krystalle durchsprenkelt: L. Nr. 535 und hier und da herrscht die Chalcedonmasse im Eruptionsgestein dermassen vor, dass ein ausser- ordentlich hartes; sprödes , im Bruche splittriges Gestein von bläu- 225 lich-milch weisser Farbe: L. Nr. 536 gebildet wird, worin die Do- leritmasse kaum noch in kleinen Nestern, Adern gesehen wird, welche mit der Chalcedonsubstanz auf das Innigste verschmolzen sind. Zur Seite dieses Eruptionsgesteins, an seiner Gränze mit den durchbrochenen Sandstein- und Thonschichten kommt der farblose, durchscheinende Cbalcedon : L. Nr. 537 in geradlinigten, 2 Zoll bis einen Fuss mächtigen Adern, Gängen vor, die eine saigere Stel- lung haben , von Norden nach Süden streichen und eng am Erup- tionsgestein anliegen. Sie füllen also Spalten von der angegebenen Breite aus und sind an ihrer Oberfläche die Leistenartig aus der übrigen JMasse hervorragt, oft Traubenförmig , wie Stalagmiten gestaltet. 1?. Preanger Regentschaften, Tjandjur, Palabuan: Nr. 6 bis 7. 6. E. Batu-Garut am Nordufer der Wijnkoopsbai. Diesen Namen trägt ein kleines vorspringendes Felskap, das zu bei- den Seiten (in West-Nord- Westen und Ost-Süd-Osten) von der san- digen Strandfläche begränzt ist, aber auf der innern Seite, in Nord- Nord-Osten, durch einen niedrigen Sattelförmigen Zwischenraum zusammenhängt mit der vulkanischen Bergrippe G. -Tanggil: einem Ausläufer des Kraterlosen Kegelberges G.-Alimun (siehe Ab- theilung II., Seite 8.) Dieses Kap ist aus 3 bis 5' dicken Ge- steinlagen zusammengesetzt, die in einem Winkel von 45^ nach N o r d e n einfallen , also gerade nach der Gegend hin, in welcher sich das ganze Land, nach dem G.-Alimun zu, erhebt. Zwischen den dicken Lagen kommen auch ganz dünne, nur 1 bis 3 Zoll dicke Platten vor. Alle aber bestehen aus einem trachytischen Gestein von hellgrauer Felsilgrundmasse, Avorin einzelne glasige Feldspath- und viele grosse, schwarze Horublendekrystalle eingeknetet sind : L. Nr. 539. Aus derselben Steinart besteht der G. -Tanggil: L. Nr. 538 , die zuweilen Bimsteinartig porös ist. Der Teig Avird durch Verwitterung immer weisser und die schwarzen Horublendekrystalle treten dann — Porphyrartig — immer deutlicher hervor. Bei noch weiter fortgeschrittener Verwitterung erhält der Trachyt ein Sand- steinartiges Ansehn , das um so täuschender ist, da seine Platten- artige Absonderung ein getreues Abbild vom Schichtenbau der Sandsteinformation liefert. Auf dem Scheitel des Felsen liegen die Platten zertrümmert, in eckigen Schollen über einander. — Auf der Südostseite des Batu-Garut erhebt sich auf dem sandigen Ge- stade und zum Theil vom Meere bespült, ein solcher Haufen von ]kuchstücken der Platten (Schollen) Karang-Naja genannt, deren \erwitterung so weit vorgeschritten ist, dass sie sowohl durch ihre Structur , als ihre parallele , manchmal Schlangenförmig gebogene Schichtung und Streifung die allergrösste Ähnlichkeit mit gebroche- nen Sandsteinflötzen haben: L. Nr. 540. Juiighuhn, Java III. Jg 226 7. E. Karang-Gua. *) Mehre Eippeu von vulkanischem Ausbnichsgestein ziehn sich aus den innern, hochliegendcn Gebirgs- gegenden herab und laufen durch die Fläche, zu welcher sich das nördliche und östliche Gestade der Wijnkoopsbai erweitert. Zwei von ihnen erreichen das Äleer und bilden, die eine im nordöstlichen Winkel der Bai und die andere in der Älitte ilu'es östlichen Ufers, vorspringende Felskaps, Udjung's, von denen das letztere U.-Ka- rang gua genannt wird. Einwärts erheben sich diese Rippen hier und da zu Kegelförmigen Kuppen, deren jede einen besondern Na- men führt. Der Karang-Gua besteht, eben so Avie das Kap im Nordöstlichen Winkel der l>ai, aus Plattenförmig abgesondertem Trachyt: L. Nr. 543. Die Platten wechseln an Dicke von y^ bis 3, liegen hier aber nicht, Avie am Batu-Garut, aufeinander, son- dern stehen neben einander fast ganz senkrecht und sind ausserdem in vielen Gegenden durch Querspaltcn in lauter kleine , ^/i bis Vo dicke, rhombische (fast Würfelförmige) Stückchen abgesondert. Aus den Köpfen solcher vertikalen Gesteinplatten bestellt die Seewärts gekehrte, 50 bis SO' hohe Wand des Felsen, die von einer, zvu- Ebbe- zeit zugänglichen Höhle durchbrochen ist. In den kleinen Buchten zAvischen den Felskaps findet man 7+ bis l' dicke liagen von Magneteisensand: L. Nr. 542 und auf der Ostseite des Karang-Gua , wo der Tji-Mandiri in die Bai mündet, liegt eine ganze Jiank von Quarz-IIornstein- und Jaspisgeschieben aller Art: L. Nr. 544, die von jeder heranrollen den AVoge mit Ge- prassel in Bewegung gesetzt Averden. Auf der Ostseite des Tji-Mandirithales und höher aufAvärts im Thale auch auf der Westseite des Flusses, so Avie im Thalboden selbst, geht dicht neben diesen trachytischen Bergrippen überall das stark verAvorfene, neptunische Gebirge zu Tage. — Nur der unterste, flache Theil des Thalbodens ist mit Alluvialmassen bedeckt. C. Preanger, Tjandjur, Djampang kulon: Nr. 8 — 24. So selten die vulkanischen Ausbruchsgesteine in Süd-Bantam sind bis zur Gegend von Tji-Lögrang, die AA'ir unter Nr. 5 betrach- teten, so häufig treten sie von dieser Gegend an nach Osten zu auf und kommen auf der Nordseite der Wijnkoopsbai so gedrängt vor, dass das geschichtete, tertiäre Gebirge zAvischen ihnen nur in man- nichfiich verAvorfeuen Bruchstücken gefunden Avird. Auch noch auf der Südseite des Tji-Mandirithales und dem daran gränzenden Theile des südlichen Ufers der Bai treten sie in Ungeheuern Massen auf (siehe Nr. 8 imd 9). — Dann folgt ost- und südostwärts von dei Wijnkoopsbai ein Aveiter, hoch liegender, doch nur flach -gebirgiger Landstrich, der Distrikt Djampang kulon, der an Ausbruchsgestei- nen verschiedener Art, Avelche das Tertiärgebirge durchsetzen , rei- cher ist, als irgend eine andere Gegend auf der Insel Java. *) Das Wort Gua (Höhle) wird von den Sundanesen geAvöhnlich Puha oder Pugha ausgesprochen. 227 8. E 8c 31. Tji-Tapenthal und angränzende Gegen- den. Wir haben den nordnordwestliehen Abfall des Gebirgslandes von Djampang kulon, das sich steil ins Tji-iNIandirithal und dann, weiter abwärts, zum Süd-Siid-Ost-Ufcr der Wijnkoopsbai herab- senkt, schon an verschiedenen Stellen dieses Werkes betrachtet. Siehe oben Seite 37, 105, 130 ff. In der Gegend dieses Abfalls, welche nahe am Ausgange des Thaies , südostwärts von der Mün- dung des Tji-Mandiri liegt, besteht die Senkung aus tiefen, Spaltenartigen Thälern und schroffen, doch ebenfalls steil gesenkten Berglcisten , Avelche zwischen diesen Spaltenthülern hervorragen. In solchen Thälern strömen derTji-Soro, Tji-Budun, Tji-Tapen und Tji-Dadap, nordnordwestwärts herab. Sie folgen in der ange- gebenen Ordnung von West-Süd-West nach Ost-Nord-Ost auf ein- ander. Das Joch, das sich zwischen dem Tji-13udun und Tji-Tapen herabzieht, führt den Namen G.-Ilasaniala, an dessen Gehänge, nahe unterhalb seines höchsten Punktes, das Dorf Panoangun liegt, — und das Joch, das den Tji-Tapen und Tji-Dadap von einander trennt, heisst G.-Rompang. Das Thal des Tji-Dadap, der weiter unten den T.-Tapen aufnimmt, haben wir schon früher mit seinen warmen Quellen, Kalkfelsen und Trümmergesteinen betrachtet (siehe oben 1. c.) — Auf der Südseite des Tji-Tapen thales schmel- zen der G.-Rompang und Rasamala zu einer Halbkreisförmigen Linie, — dem Rande des Hochlandes — zusammen und erscheinen erst als gesonderte .Joche unterhalb dieses Randes, von wo sie sich abwärts ins Thal senken. Oben auf dem Scheitel des Hoch- landes gehen mannichfach verworfene , doch am häufigsten nach Süd-Süd-Osten fallende tertiäre Gesteinscliichten zu Tage (vergl. oben Seite 123: Tji-lJunut), und eben solche Schichten (von Thon, Mergel, Sandstein) Averden unten im Tji-Mandirithale, am Fusse 'der Bergwand angetroffen (vergl. S. 130: Tji-Dadap und S. 139 u. ! 194). Die Bergformen sind sowohl oben als unten Wellenförmig- wulstig, vielhügelzügig, doch im Ganzen breit und flach. Die Berg- leisten selbst aber, die am Abfalle des Hochlandes hervorragen, bestehen aus vulkanischem Gestein und bilden durch ihre Steilheit und Grösse einen schroffen Gegensatz zu der ebengenann- ten sanftgerundeten oder flachen l^ergform. Sie sind in Seiten- ' rippen (Gräten) gespalten, diese oft wieder in noch kleinere Neben- jrippen getheilt, Avelche aber alle eine völlig gleiche Form als die j Hauptrippe haben und auf ihrer Firste so schmal zulaufen, dass nur I selten ein hinlänglicher Raum für einen Fusspfad vorhanden ist. •Dabei läuft die Firste der Gräte, während sie sich immer tiefer senkt, nicht in einer geraden Richtung fort, sondern steigt in ge- wissen Abständen zu kleinen Spitzen empor, von wo sich die Seiten oder Nebengräten herabziehn, während die dazwischen He- lfenden Theile der SeiteuAvand sehr steil, glatt und ganz unersteig- bar sind. (Siehe Java III. Fig. 44.) Ihr Querschnitt hat — nur in imgekehrter Richtung — fast eine gleiche Form, als die Zwischen- ^palten. Vergl. oben Seite 108. An dieser höchst eigenthümlichen 15* 228 Forai kann man schon aus der Ferne mit völliger Gewisslieit schliessen, dass man ein trachytisches (zuweilen auch doleritisches, basaltisches) Ausbruchsgestein vor sich habe. Siehe den Trachyt von grauer, zuweilen röthlicher Farbe aus dem Tji-Tapenthale: L. Nr. 553—554. Zwischen solchen Leisten die sich beiderseits herabsenken, verfolgt im schmalen. Spaltenartigen, steil fallenden Grunde, über niedergefallene, oft kolossale Trümmer der Tji-Ta])en seinen Lauf. Das Gestein ist unregelmässig abgesondert und viele Theile der Wände sind in ihrer untern Hälfte von Reibungscon- glomerat umgeben. Am Fusse des G.-Rompang, da, wo der Tji-Tapen in den Da- dap mündet, sind im Boden und an den Seitenwänden des Dadap- thales Thon- Mergel- und feine Sandsteinschichten von nur 1 bis 2 Zoll Dicke entblösst , die aber zu Va bis 2' dicken Hauptschichten vereinigt sind; sie liegen wie Bretter aufeinander, fallen in einem Winkel von höchstens 1 5** nach Süd-Süd-Ost und sind oft auf weite Abstände hin AVellenförmig gebogen ; im l^ette des Baches bilden sie Stufenartige Senkungen. Ahnliche Entblössungen haben Avir, oberhalb und unterhalb dieser Stelle, bereits kennen gelernt, in jenen Gegenden wo wir Kalkfelsen (Seite 194) und Brezzienschich- ten (Seite 130) dazwischen antrafen. Noch weiter abwärts im Thale, unterhalb dem Dorfe Dadap fallen die Sandsteinschichten an den Seitenwänden des 13ettes in einem Winkel von 45*^, ja an an- dern Stellen stehen sie ganz saiger. Ein Paar geogr. Meilen Stromaufwärts im Tji -Marin djung- thale liegt am gleichnamigen Bache das Dorf Tjipitjung, mit der warmen Quelle Nr. 16. Hier ziehen sich auf gleiche Art wie an mehren andern Punkten zwischen diesem Orte und dem vorhin be- trachteten Tji-Tapenthale, eben solche Bergleisten aus trachyti- schem Gestein herab von der Wand des Djampanggebirges, die zwischen diesen Leisten sehr steil ist. Noch V4 Stunde weiter auf- wärts mündet (auf derselben linken Seite des Thaies) der Tji-Pana- ruban in den Tji-Mandiri. Hier kommen Schichten von dunkel- grauem, glänzendem Thon vor, der zum Theil ein splittrig-schiefri- ges Gefüge hat und Schwefelkies nebst Petinitasphalt enthält : L. Nr. 564. Damit wechseln sehr dünne, nur V3 bis 1 Zoll dicke Platten von feinem Sandstein: L. Nr. 565 -566, ab, die nebst den Thonschichten sämmtlich eine saigere Stellung haben und an vielen Stellen wunderbar, ja Schlangenförmig gebogen sind. (Siehe Java ni., Fig. 45.) Verfolgt man den Bach Panaruban weiter aufwärts, am steilen Abfalle — Bruchrande — des Djampanghochlandes hinan, so kommt man in die Gegend, wo sich an den Seiten wänden der Kluft zwi- schen senkrecht stehenden oder steil nach verschiedenen Eich- tungen übergeworfenen Sandstein- und Conglomeratlagen , jene schwarzen Thonschichten mit eingeschlossenem Chalcedon , Jaspis und Bandachatstücken befinden, die bereits früher Seite 139 be- schrieben wurden. Viele von den Chalcedonstücken sind mit dem 229 Thone so innig verschmolzen und gelin so allmählig in diesen über, dass sie offenbar erst in diesen Schichten selbst ihre Bildung ofcfunden haben können. Höher oben am Bruchrande kommen ver- änderte Mergelschichten von gelber Farbe vor: L. Nr. 570, die so hart wie Backstein, ja zum Tlieil verkieselt sind. Fassen wir nun diese Verhältnisse aus einem allgemeinen Ge- sichtspunkte zusammen, so können wir jene gewaltigen traehyti- sclien Bergleisten, so kolossal sie auch sind, doch nur für ein Gang- gestein halten , das die Tertiärformation durchbrochen , zum Theil auf den jetzigen Scheitel des Hochlandes (dessen Höhe bereits am G.-Rasamala über 2000' beträgt) emporgehoben, zum Theil (am Fusse der Wand, im T.-Mandirithale und dessen Nebenthälern) zertrüm- mert und auf mannichfache Weise verworfen hat. Vielleicht dass jene Kalkfelsen im Tji-Dadap solche Trümmer sind von einer ehe- maligen Bank, die nun in den übrigen Schichtenresten halbeinge- bettet liegen. 9. E. Tjuruk-Kiara des Tji-Soro. SüdwestAvärts vom Tji-Budun und von dem vorhin genannten Dorfe Panoangun fliesst ein andrer Bach, Tji-Soro, der in die Wijiikoopsbai filllt, nahe an ihrer südöstlichen Ecke. Da, wo er das Hochland verlässt, in seiner immer tiefer einschneidenden Kluft, bildet er einen lOO' hohen Fall und stürzt von einer senkrechten Felswand herab, worin die Sohle des Bettes plötzlich übergeht. Felswand und Sohle bestehen aus einem vulkanischen, unregelmässig in grosse Stücke, oft rhombisch, hier und da fast Plattenförmig, doch stets scharfeckig abgesonder- ten JNIassengestein : L. Nr. 61 S — 621, das unten am Fusse des Fal- les, in der Waldumdüsterten Kluft, in Ungeheuern, scharfeckigen Trümmern uniherlieyt. Die scharfe Ecke der Felswand ist von einer sehr schmalen, aber 20 tiefen, an den Seitenwänden völlig glatten Rinne durchschnitten, die das Wasser in dem Gesteine aus- gewaschen hat. Dieses besitzt in den verschiedenen Gegenden des Felsen eine sehr ungleichmässige Structur : hier ist es ein feinkör- niger Trachyt von blauer Farbe, dort hat es eine dioritische Beschaf- fenheit und an andern Stellen treten deutlich ausgeschiedene Augit- krystalle auf und machen das Gestein zu einem Augitporphyr. Es ist aber ein Ganzes, aus einem Teige, gleichzeitig entstanden. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass dieses Gestein und jene Bergleisten am Tji-Tapenthale, so wie die gleichgestalteten, schon früher beschriebenen Leisten, welche weiter südwestwärts vom Tjuruk-Kiara, unter sehr mächtigen Congiomeratlageni hervortre- ten (siehe Seite 108), alle drei nur Glieder einer Ungeheuern erup- tiven Masse sind. 10. E. Basaltisches Gestein am Süd-Süd -Ost- Ufer der Wijiikoopsbai. Am Fusse der am letztangeführten Orte beschriebenen, steilen Senkung des Hochlandes, zwischen der JMün- dung des Tji-Awar und Tji-Saär steht an mehren Stellen ein basal- tisches Massengestein zu Tage , das keine deutliche Absonderung besitzt: L. Nr. 545—550. Es ist an vielen Stellen mit grünen 230 Jaspis-, weissen Quarz- und Chalcedonadern durchzogen, iMinera- lien, die auch in kleinen Nestern und als Ausfüllungsmittel von lilasenräumen darin vorkommen: L. Nr. 547. Stellen-vveis wird es zu einem Porphyr, indem grosse Krystalle von Glasgrüner Horn- blende darin auftreten: L. Nr. 545. Als kleine Geschiebe abge- rundet findet man die verschiedenen Bestandtheile des Gesteins an der INIündung der Bäche: L. Nr. 550. Weiter südwärts, am Tan- djung-Södon parat ist die Oberfläche dieser Felsen hier und da mit Hyalithüberzügen bedeckt, wie verglast: L. Nr. 546 und einwärts vom genannten Kap wird die Steinart ausgezeichnet porös und bil- det einen basaltischen Mandelstein, dessen l^lasenräume theils mit Quarz: L. Nr. 548, theils mit einem zeolithischen Mineral von concentrisch-strahliger Textur (Faserzeolith, jMcsotyp): L. Nr. 549 ausgefüllt sind. 11. E & 31. Die Centralgegenden von Djampang kulon. Die Verkieselungen von Pesawahan und Ban- darsari und der Porphyr von Tjimas: Feldsteinpor- phyr mit Quarz-, Glimmer- und Hornblendekryst al- len. — Wir haben die Lager von Quarz-, Hornstein-, Jaspis- und Bandachattrümmern jener Gegenden schon früher (Seite 143 ff.) betrachtet; dort (Seite 144) gedachten wir auch schon im Vorbei- gehn des Kerngesteins der flachen Hügel bei Pesawahan, wo es mit einer 10, ja 20' dicken Lage von gelblichbrauner Zersetzungs- erde bedeckt ist. In der genannten Tiefe unter der Oberfläche geht diese Erde durch eine halbzersetzte, doch bereits durchsteclibare und braungewordene Felslage in den frischen Gesteinkern über. Dieser besteht aus einem jNIassengestein , das von dort an nach Sü- den und Westen sehr weit verbreitet ist und sich in den verschie- denen Gegenden unter sehr verschiedenartigen Formen darstellt. Bei Pesawahan ist es vorherrschend ein ausserordentlich har- ter, fester und schwer wiegender, feinkörniger Trachyt von dunkel-bläulich-grauer Farbe, worin ausser glasigen Feldspath-, zahlreiche kleine Hornblendekrystalle vorkommen: L. Nr. 594; er hat oft eine kuglige Absonderung und ist an manchen Stellen mit vielem Eisenkies durchmengt: L. Nr. 595; ausserdem zeigt die stark angezogene Nadel die Gegenwart von vielem, jedoch we- gen feiner Vertheilung dem blossen Auge kaum sichtbaren INIagnet- eisen an. Die Kugeln sind 2 bis 4 Zoll gross und wie die Felsart, deren Hauptbestandtheil Felsit ist, überhaupt einer schnellen und leichten Verwitterung unterworfen; oft sieht man kuglige Stücke, die nur noch einen kleinen Kern von bläulichem , unverwittertem Fels enthalten , Avelcher mit einer dicken , erdigen Verwitterungs- kruste von Ockergelber Farbe umgeben ist: L. Nr. 597. — Hier und da kommen Gegenden vor, wo der Felsitteig des Gesteins von hellerer Farbe und die darin zerstreuten Krystalle viel grösser sind, namentlich die Hornblendekrystalle die sich oft zu ganzen Haufen zusammenschaaren ; auch Quarzkrystalle treten sparsam darin auf: L. Nr. 596 und diese werden zahlreicher und grösser, je weiter 231 man sieb von Pesawahan entfernt, in der Richtung nach dem Dorfe Tjimas girang zu, das 1 Vo Stunde Reise südwestwärts vom erstge- nannten Orte entfernt liegt. Hier strömt in einer massig tiefen Thal- khift der Tji-iNlas durch das flachhüglige, -wellige Hochland, dem alle schroffe und hoch emporstrebende Bergkuppen gänzlich fehlen, von Osten nach Westen; er bildet eine Stunde Aveiter abwärts vom genannten Dorfe einen Wasserfall — Tjuruk - Tjimas — , fliesst (hxnn beim Uorfe Tjimas ilir vorbei und ergiesst sich noch y+ Stun- den weiter unten in den Tji-Marindjung an einer Stelle, wo die Sei- tenwände der Kluft aus jenem Seite lOü betrachteten Trümmerge- steiu bestehen. Der Wasserfall liegt nur 9 jNIinuten Reisezeit oberhalb dem Dorfe Tjimas ilir, das man von Pesawahan auf einem direkten Wege (westsüdwestwärts reisend) in 2^/2 Stunden Zeit erreichen kann. Von Tjimas girang dehnt sich das Porphyrgebiet das wir beschrei- ben wollen, noch viel weiter nach Südwesten aus. ZAvanzig INlinu- tcn Reise von dort entfernt liegt das Dorf Bodjong gending, am gleichnamigen Bache, in dessen Bette kein andres Gestein als miser Porphyr zu Tage steht, und in derselben Richtung noch l Stunde weiter kommt man durch eine Landschaft, wo viele grosse Porphyr- kugeln am Abhänge der Hügel liegen und alle diese Hügel selbst eine halbkuglige Gestalt haben, zum Bache Tji-Marang inang, in dessen l>ette kein Porphyr mehr gefunden wird, sondern dunkclge- färbte Sandsteinschichten, die in einem AVinkel von 50" nach Nord- Nord-Ost fallen. Weiter süd- und südwestwärts nach Tjiwaru zu, herrscht ein feiner, liarter, hellgrauer Sandstein vor, dessen Schich- ten, wie nun die Oberfläche des ganzen Landes in einem schwachen Winkel nach der Südküste zu fallen. Die Ausdehnung des Por- pliyrgebietes beträgt also von PesaAvahan an südAvestwärts 2 72 St. Reisezeit und mag in entgegengesetzter Richtung (von Nordwesten nach Südosten) etwa halb so viel betragen. In Nordosten gränzt es an das Lager verkieselter ]ilöcke bei Pesawahan und in allen übrigen Gegenden an steil aufgerichtete Conglomcrat-, Sandstein- und Thonschichten , die, wie bei Bodjok (siehe unten), zum Theil sehr hart und verkieselt sind. So weit das Porphyrgebiet reicht, ist der Unterschied zAvischen tlölien und Tiefen — der Berg- und Thalbildung — grösser, als in den südlicher liegenden Flötzgegen- den, Avo die Bergformen wellig-flacher sind. — Betrachten wir die- sen Porphyrstrich nun in seiner mittelsten Gegend, da, wo ihn der Tji-iNIas in einer westlichen Richtung durchströmt. ^ om obern bis zum untern Dorfe besteht das Bett des Baches fast seiner ganzen Ausdehnung nach aus einer glatt gewaschenen Felssohle, die man zum Theil trocknen Fusses bewandeln kann, da der Bach nur zur Zeit von Baudjer den ganzen Grund der Thalkluft einnimmt, sich ausserdem aber auf einen schmalen Streifen in der Mitte der Sohle zurückgezogen hat. Nahe unterhalb dem Dorfe ijnnas gu'ang sieht man noch denselben Trachyt als bei Pesawahan, in dessen bläulich-grauem Felsitteige sich viele grosse Hornblende- 232 krystalle bemerkbar machen; setzt man aber seine Wanderung- auf der Felssohle fort, so erschemen hier und da einzelne Quarzkrystalle im Gestein: L. Nr. 602. Diese Quarzkrystalle Averden immer zahl- reicher, je weiter man sich Stromabwärts begiebt ; sie Averden grö- sser und kommen immer gedrängter vor; bald tritt auch Glimmer in der Felsmasse auf und hat man sich endlich dem Wasserfalle ge- nähert, so ist das Gestein AAoraus die nirgends unterbrochene Fels- sohle besteht, durch sehr allmählige Uebergänge, zu einem pracht- vollen Porphyr: L. Nr. 603 gcAvorden, in dessen bläulich - grauem Felsitteige sehr viele gedrängt liegende Krystalle von Hornblende (viereckige Säulen) die glänzend scliAvarz, Y4 bis V2 Zoll lang sind, von Glimmer der schAvärzlich-grün ist und dessen lilättchen zu sechsseitigen, ebenfalls y^ bis 1 Zoll langen Säulen*) an einander gefügt sind, und von Wasserhellem Quarz eingebacken vorkommen, Avelche letztern der Zahl und Grösse nach im Gestein vorherrschen und in y^ bis y^ Zoll grossen Hexagonaldodekaedern krystallisirt sind. In dieser Form der Felsart fehlt JNIagneteisen das in der Form bei PesaAvahan so häufig Avar, entAA^eder ganz, oder kommt nur spar- sam vor, Avährend sich ScliAvefeleisen , soAvohl in kleinen , Würfel- förmigen Krystallcn, als grössern körnigen Massen hier und da — in manchen Gegenden der Felsart, ZoneuAveis -^ bemerkbar macht. Sehr oft Averden solche kleine EisenkiesAvürfel mitten in den Quarzkrystallen erblickt, aus deren reinem, durchsichtigem Weiss ihr glänzendes Goldgelb lebhaft hervorschimmert. Nirgends ist dieser Porphyr von jener mehr Trachytähnlichen Felsmasse bei PesaAvahan {L. Nr. 591) scharf getrennt, er erscheint A'ielmehr nur Avie eine vollkommener krystallisirte Varietät dersel- ben, die Bezirks- oder ZoneuAveis mitten in jener auftritt; in den Gegenden avo jene trachytische Hauptmasse viel Eisenkies enthält, kommt es auch in der Porphyrmasse vor und umgekehrt, üer Por- phyr sieht, der vielen grossen Krystalle Avegen, an seiner Oberfläche sehr bunt und scheckig aus und Avird höckrig, Aveil der Felsitteig leichter als die Hornblende- und Quarzkrystalle verAvittern, Avelche letztern dann lierA-orragen. Hat man den Wasserfall des Tji-Mas erreicht, so bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, um die Structur des Gesteins zu beobachten, da es hier bis zu einer grössern Tiefe, als an andern Stellen des liettes , entblösst liegt. Der Fall besteht aus vielen Staffeln , die in einer Gegend des Baches auf einander folgen , wo dieser (mit einigen Krümmungen) etAva V2 Pfahl Aveit von Süden nach Norden fliesst. — An der obersten Staffel, Tj uruk-Magbar genannt, senkt sich die Sohle Terrassenförmig über eine Länge von 1000' etAva 150' tief. Hier ist der Porphyr an manchen Stellen in Platten abgesondert, die ziemlich regelmässig von Osten nach *) Gewöhnlich sind alle 6 Flächen der Glimmersäulcn von gleicher Grösse und nur zuweilen sind zwei gegenüberstehende Flächen viel schmäler als die andern, so dass die Säulen platt, zusammengedrückt erscheinen. 233 Westen streichen und in einem Winkel von -15° nacli Süden ein- fallen; an andern Stellen ist die Felsart in allen möglichen Rich- tungen von Spalten durchzogen, wodurch sie in grosse, stets scharf- kantige Stücke abgesondert wird, die gewi'ihnlich nach einer Seite schmäler, als nach den andern Seiten zulaufen, und Avovon die mei- sten ihrer Form nach einer schiefen, rhombischen Säule gleichen; auch die kleinen platten Stücke, in welche der Fels beim Zerschla- gen zerspringt, haben eine solche nach einer Seite hin verschmä- lerte Gestalt und von der schmalen Seite gesehen (a) gewöhnlich vier, selten fünf Seitenecken (siehe Java III., Fig. 16); diese klei- nern Stücke selbst (in c von der einen platten Seite gesehen) aber sind nicht weiter theilbar und nur schwer zu zertrümmern. Indem nun jene mehr oder weniger rhombischen Stücke immer langgezo- gener und schmäler werden, so entstehen wirkliche, ziemlich lange Platten, die mit ihren spitz (von der schmalen Seite gesehen Na- deiförmig) zulaufenden Enden wie in einander gekeilt sind, und so gehn die beiden Absonderungsarten ohne irgend eine scharfe l^egränzung in einander über und wechseln oft mit einander ab. Die Oberfläche des Felsen ist uneben, bald von den Köpfen der abgebrochenen Platten terrassirt, bald regellos bucklig, höckrig. — Eine zweite, tiefer liegende Staffel führt den Namen Tjuruk- Ngulubung; hier gesellt sich, auf der rechten oder östlichen Seite des Bettes, noch ein andres Eruptionsgestein zum Porphyr: ein harter, feinkörniger Trachyt von hellgrauer Farbe, der durch eine scharfe und gerade Gränzlinie von dem erstem geschieden ist. Der Porphyr nimmt die linke oder westliche Hälfte des IJettes ein. Eine Spalte, 1 bis 3 Zoll breit und zum Theil mit schiefrig abgesonderten Massen des trachytischen Gesteins ausgefüllt, zieht sich unabsehbar lang, von Norden nach Süden zwischen beiden hin. An andern Stellen liegen beide eng aneinander. Das trachy- tische Gestein ist viel regelloser und in grössere Stücke abgeson- dert, als der Porphyr, den man an seiner vorherrschend Platten- förmigen oder auskeilend -Plattenförmigen Absonderung eben so leicht von jenem unterscheiden kann, als an der grünlich-grauen Färbung seiner Oberfläche, die von den grossen mit ihren pyramida- len Spitzen hervorragenden Quarzkrystallen weiss gefleckt ist. Ab- wärts von dieser Staffel wendet sich der Bach mehr nach Osten, also nach der rechten Seite, wo das trachytische Gestein zu Tage steht und setzt nun seinen Lauf, während er viele kleine Cascaden bildet, mehre Hundert Fuss weit allein in diesem Gestein fort, in das er eine sehr schmale, aber 50' tiefe Einne eingeschnitten hat. (S. Java III., Fig. 47.) Hier hat das trachytische Gestein nach seiner Oberfläche zu eine ausgezeichnet concentrisch-schalige Ab- sonderung; die über einander liegenden Sclialen sind 2 bis 3, ja 5 dick und bilden die flach-gewölbte Oberfläche des Landes ; die ober- sten von diesen Schalen bestehen jedoch nicht aus einer homogenen Felsmasse, sondern aus einem schwärzlich-grünen, ungleichförmi- gen Trümmergestein: L. Nr. 598, worin nur einzelne grössere Fels- 234 stücke: L. Nr. 599 vorkommen. Wahrsclieinlicli ist es ein !!N[antcl von Eeibungsconglomerat (Gluthbrezzie), wovon der feste Trachyt- kern umhüllt ist. AbAvärts (nach Norden) folgt auf diese Kinne eine kleine Insel die aus Trümmern derselben Steinart gebildet ist und unterhalb welcher das Bett des Baches Avieder breiter wird, ja eine grössere Breite annimmt als vorher. Hier tritt der Porphyr wieder auf, doch nicht auf der linken oder Westseite des trachyti- schen Gesteins, wie dies oberhalb der Kinne der Fall war, sondern auf dessen entgegengesetzter rechter oder östlicher Seite. — Der Bach bildet hier seinen untersten Fall, Tjuruk-Tjimas vorzugs- weise genannt, unterhalb und dicht neben welchem der kleine Tji- Putat ins rechte (östliche) Ufer mündet. An dieser Stelle ist der Trachyt auf seiner Ostseite durch eine eben so scharf begränzte Spalte vom Porphyr getrennt, wie dies höher oben, am Tjuruk- Ngulubung, auf seiner Westseite der Fall war und diese Spalte zieht sich hier geradlinigt von Süd-Süd-Osten nach Nord-Nord- Westen hin. Der Trachyt: L. Nr. 600—601 ist von grauer Farbe und durch Bisse die einander in verschiedenen Richtungen , bald in einem rechten, bald schiefen Winkel kreuzen , in grosse, mehr oder weni- ger deutlich rhombische, stets scharfeckige Stücke abgesondert und an vielen Stellen von einer Reibungsbrezzie (s. oben L. Nr. 59S — 599) umhüllt , wozu der Trachyt vorzugsweise das Material geliefert hat. Neben jener Spalte aber, die ihn vom Porphyr trennt, bildet er eine mehre Fuss hoch emporragende Platte, welche an ihrem schmälsten Punkte nur einen Fuss breit ist und nicht ganz vertikal steht, sondern etA\ as nach AVest-Süd- Westen überneigt. Sie streicht also ])arallel mit der angegebenen Spalte und gränzt unmittelbar au den ]'or})hyr, von welchem sie nur bis zu einer gewissen Tiefe durch diese Spalte (Wasserrinne) getrennt ist. Alles was nach Osten zu auf diese Platte folgt, ist Porphyr, den man sowohl im Bette des Tji-Mas, am Wasserfalle, als auch im Tji-Putat überall entblösst liegen sieht. Er hat hier eine ausgezeichnet Plattenartige Abson- derung; die Platten sind abwechselnd y4 bis l' dick und streichen in einer ganz andern Richtung als die scharf angränzende Trachyt- platte, nämlich von West-Nord- AVesten nach Ost-Süd-Osten; sie fallen in einem Winkel von 45*^ nach Süd-Süd- Westen ein. (Höher oben am Tjuruk-Magbar war das Streichen solcher Platten West- Ost und das Einfallen südlich.) — Der Trachyt hat hier den Por- phyr also offenbar als Ganggestein von Süden nach Norden in einer Breite von etwa 2 bis 3U0' durchbrochen. Wo die Oberfläche des Porphyrfelsen trocken liegt und nicht bleibend vom Wasser des Baches bespült wird, hat sie eine grün- lich-graue (Serpentinartige), hier und da (an mehr verwitterten Stellen) auch eine hell rötlilich-braune Färbung: L. Nr. 605; aber überall, wo sie vom Wasser benetzt wird, ist sie 1 ebhaft glän- ze n d u n d k o h 1 s c h w a r z g e fä r b t. Diese Erscheinung w ird in vielen andern Bächen bei andern Felsarten hi diesen südlichen Ge- birgen beobachtet und erinnert an die ähnliche Färbung des Granites 235 im Orinoko, die A. von Humboldt beschrieb und, irre ich mich nicht, von einem dünnen Überzüge von Kohlenstoff ableitete. Hier im Tji-Mas ist der Überzug so dünn, dass er einem schwarzen, übri- gens sehr harten Firniss von Yi,^ bis V20 linie Dicke gleicht. Die schönste Form dieses Porphyrs ist die, in welcher er unter- halb Tjimas ilir auftritt, 9 jNIinuten Heise westnordwestwärts von diesem Dorfe entfernt. Hier hat er eine kuglige und concentrisch- schalige Absonderung. Ungeheure 7 bis 15' im Durchmesser hal- tende Kugeln sind liier wahrscheinlich durch Verwitterung bloss- gelegt, wovon einige halb aus der Erde hervorragen und andre ganz oberflächlich auf dem Thalboden und auf dessen Seitengehänge ruhn. Sie bestehn aus Schalen, die nach dem JMittelpunkte der Kugel zu immer dicker werden und einander auf eine ähnliche Art wie die Lamellen einer Zwiebel umfassen, oder wie die Schuppen einer Knospe von solchen Jilumen, die eine aestivatio imhricata haben: siehe Z.. Nr. 615. Die äussersten, oberflächlichsten Blätt- chen (Schalen) sind nur 1 bis 2 Linien dick und können in Fuss- langen und breiten Stücken mit Leichtigkeit abgelöst werden , ja liegen, durch Verwitterung frei geworden und abgebrochen, als Scherben umher, während die darauf folgenden Schichten, nach der ^Nlitte der Kugeln zu , stets inniger mit einander verschmolzen sind und immer dicker, endlich selbst ^/^ Fuss dick werden. Da die Dicke der Quarz- (so wie der übrigen) Krystalle viel mehr be- trägt, als die der äussersten Steinblättchen, so sieht man sie in die- sen Lamellen halbirt oder in noch zahlreichere und kleinere quere Abtheilungen — Segmente — getheilt, die dann aber in den ver- schiedenen Lamellen vollkommen aneinander passen (s. Java HL, Fig. 4S); die an einander liegenden Flächen der Schalen, so wie die Bruchflächen der Krystalle sind ziemlich glatt und eben. Die Kry- stalle müssen also schon vollkommen ausgebildet gewesen sein, als, bei zunehmender Abkühlung, die Absonderungsspalten ent- standen , wodurch die Felskugeln an ihrer Oberfläche in Schalen getheilt wurden die viel dünner sind als diese Krystalle. Die Schalen umfassen nicht die ganze Kugel, sondern, indem sie sich auskeilen, Schuppenförmig, nur stets einen Theil der Kugel. Während an manchen Stellen am Wasserfall und in andern Gegenden, wo der Porphyr eine Plattenförmige Absonderung hat, die Hornblende nur sparsam im Gestein gefunden, ja hier und da ganz vermisst wird, so kommt sie in den Kugelförmig abgesonderten Theilen der Fels- art dagegen in desto grösserer Älenge vor ; sowohl die Hornblende- krystalle, die länglich viereckige Flecke auf den l)rucliflächen der Felsart bilden, als auch die Glimmer- und Quarzkry stalle liegen in allen möglichen Pichtungen im Teige durcheinander. An der Süd- ostgränze des Porphyrgebietes, bei Bodjong gending und a. a. O. kommen solche Kugeln sehr häufig vor deren Durchmesser bis zu 20 wächst; dort ist die Oberfläche des ganzen Landes halbkuglig abgesondert und erhebt sich zu sanft gewölbten Hügelu, die alle eine gleiche Form und Grösse haben. 236 Alle Formen des Gesteins, die tracliy tischen, die ausser glasi- gem Feldspath nur Hornblende enthalten, ja Theilweis fast nur aus einem gleichförmigen Felsitteige von grau-blauer Farbe bestehn, — die Porphyrartigen, die mit grossen Glimmer-, Hornblende- und Quarzkrystallen so sehr angefüllt sind, dass sie einer Erezzie glei- chen, — sind zu einem Ganzen verschmolzen und in allen diesen Formen kommt Eisenkies in grösster Menge vor. Es ist jedoch nicht gleichmässig darin verbreitet, sondern tritt nur Stellenweis, bald in kleinen Krystallen durch die ganze Masse zerstreut, bald in Nestern und grossen Klumpen darin auf, und soll, nach der Be- hauptung der Javanen Goldhaltig sein ; der Name Goldbach (Tji- ]\las) wird hergeleitet, nach Einigen, vom Goldstaube, der vormals aus seinem Sande gewaschen wurde , nach Andern aber von dem Eisenkies und den Glimmcrblättchen , die beide wie Gold glänzen und von unwissenden Javanen irrig für Gold gehalten wurden. *) Verwitterimgsformen. In frischem Zustande: L. Nr. 603 ist unser Por])hyr sehr hart und fest, die scheinbar gleichför- mige (dichte) Grundmasse ist bläulich-grau oder gräulich-grau von Farbe und nur in dünnen Splittern durchscheinend; sie hat einen blättrig-splittrigen Bruch und liefert zerstossen ein grünlich-weisses, etwas talkig anzufühlendes Pulver; der Glimmer ist schwärzlich- grün, der Quarz Wasserhell und die Hornblende glänzend schwarz. Bei anfangender VerAvitterung: L. Nr. 604 und 605 wird die Grund- masse geperlt und bekonmit mattweisse Flecke, wahrscheinlich von Feldspathkrystallen die nun erst durch die Verwitterung deutlich sichtbar Averden ; der Glimmer verliert seine dunkle Farbe und wird grünlicher. Schreitet nun die Verwitterung fort, so Avird der Teig- bräunlich, er bekommt stets zahlreichere weisse Flecke und der Glimmer wird fortwährend heller und gelber: L. Nr. 606. Später nimmt der Glimmer eine Goldgelbe Farbe an: L. Nr. 607, das Gestein aber wird immer bröckliger, leichter zu zerkrümeln und nur die Quarzkrystalle bleiben unverändert, obgleich sie leicht aus dem Teige herausfallen. Im letzten Stadium der VerAvitterung er- hält das Gestein eine bläulich-bleiche Farbe und geht endlich über in eine MilcliAveisse, Aveiche , thonige, abfärbende Masse : L. Nr. 60S, die man mit dem SjDaten durchstechen und ZAvischen den Fin- gern zusammendrücken kann (Kaolin). Darin sind aber noch zu erkennen a) sechseckige Flecke von schmutzig -röthlicher Farbe, bestehend aus einem Aveichen , zusammendrückbaren Pulver, das feucht und fett anzufühlen ist und (an der Stelle der frühern Glim- mersäulen) einen leeren Raum hinterlässt; auch von den Horn- blcndekrystallen bleiben zuletzt nur braune, erdige Flecke übrig; h) Quarzkrystalle die ZAvar noch A-öUig durchsichtig und scharfeckig sind, aber zum Theil doch schon zAvischen den Fingen in mehre *) Ich habe an Ort und Stelle keine entscheidenden Versuche machen kön- nen und auch das mitgebrachte SchAvefeleisen auf etwanigen Goldgehalt noch nicht untersucht. 237 Stücke zerkrümolt werden können ; sie sind silmmtlich Hcxagonal- dodekaeder und kommen in allen möglichen Grösseverhältnissen vor, von einer halben Linie bis fast ^/\ Zoll Durchmesser ; sie fallen leicht aus dem Teige heraus und hinterlassen leere Formen die ge- nau ihrer Grösse und Krystallform entsprechen. — Hier und da sind diese zersetzten, zu Kaolin gewordenen Felsmasscn mit einer ungeheuren Menge Eisenkies durchmengt: L. Nr. 609, vmd es er- schien mir auffallend dass das Schwcfeleisen in diesen weichen, schon fast ganz in Kaolin verwandelten Massen am längsten unzer- setzt bleibt, ja seinen Goldglanz noch besitzt, wenn bereits viele Quarzkrystalle aus einander gefallen sind; erst ganz zuletzt werden die Nester von Schwefeleisen grau, glanzlos und bilden dann auf den Kruchflächen der Gesteinmasse matte , dunkle Flecke. — Mil- lionen herausgefallener Quarzkrystalle: L. Nr. 611 nebst queren Bruchstücken (Gliedei-n) der Glimmersäulen: L. Nr. 612 liegen in den Betten der Bäche, besonders im Tji-Mas vmterhalb seinem Wasserfalle, zerstreut und werden endlich zu immer feinerm Sand : L. Nr. 613—614 zerrieben. Wäre dieser Porphyr schon vorhanden gewesen, als die Ter- tiärformation auf seiner Oberfläche oder an den Ufern der Insel — wenn er sich als eine solche über den Spiegel des Meeres erhoben hätte — abgesetzt wurde, so müsste man doch einige Bruchstücke des Porphyrs, z. B. einige von seinen so schwer zerstörbaren Quarzkrystallen in den neptunischen Schichten seiner Umgebung finden, was aber durchaus nicht der Fall ist. Auch fand ich nir- gends eine Spur des geschichteten Gebirges auf dein Porphyr lie- gend (diesen bedeckend), — wohl aber unzählige Blöcke von braun- gelbem Hornstein: L. Nr. 592 und Quarz , die zwischen Tjimas ilir und Pesawahan auf seiner Oberfläche zerstreut sind; früher schon beschrieben Avir ganze Lagen von solchen kieseligen ]]löcken die Avir an der nordöstlichen Gränze des Porphyrgebietes, bei Pe- sawahan und Bandarsari antrafen und wovon viele durch ihre noch deutliche Korallenstructur sich als eine metamorphisch - tertiäre Steinart zu erkennen geben; an der südöstlichen Gränze des Por- phyrs, so Avie auf mehren andern Seiten ist das Tertiärgebirge steil einfallend und verworfen, doch nirgends übergreifend über den Porphyr; berücksichtigen Avir alle diese Verhältnisse, so müssen Avir es für Avahrscheinlich halten, dass diese Steinart aus einer Spalte der Aveit auseinander klaflenden und zertrümmerten Tertiärforina- tion hervorgebrochen ist. — BemerkensAverth ist das Vorkommen des ScliAvefeleisens, das nicht nur in allen Formen unsres Porphyrs, sondern auch in jenen Quarzblöcken bei PesaAvahan, besonders in deren Höhlungen, in grosser Menge gefunden wird. Es kann aber wohl kaum befremden dass ein Keisender in einem Lande, avo ähn- liche Steinarten, Avie jene trachytische Form bei PesaAvahan, noch täglich im feurigen Zustande von den Kratern ausgeworfen Averden, eher geneigt ist an eine plutonische Entstehungsart dieses mit Quarzkrystallen überladenen Porphyrs zu glauben, als an eine 238 metaraorphische ]5ildung avif nassem Wege. — Daraus ^vürde dann hervorgehen, dass aus einem und demselhcn, feurig erweichten, zähen Felsteige , theils durch ursprüngUche , ungleiche Mischung des Teiges, der hier eine grössere, dort eine geringere jNIenge von Talk- und Kieselerde, nebst andern ]3estandtheilen enthalten konnte, theils durch ungleich schnelle Abkühlung und Krystallisirung an den verschiedenen Stellen, gleichzeitig sehr verschiedenartige Gesteinformen — hier feinkörnige Trachyte, dort grosskrystalli- nische prachtvolle Porphyre — gebildet wurden, die aber zu einer ununterbrochenen Felsmasse verschmolzen sind. 12. E. Hornblendeporphyr am Tjuru k-Tj imarin- djung. Im nordwestlichen Theile der Seite 23 und 52 beschriebe- nen und in J. III., Fig. 13 in Grundriss vorgestellten Saudstein- mauer G.-Linggung kommt ein mächtiger Gang von Porphyr vor, über welchen sich der Tji-INIariiidjung etwa lOO' hoch als Wasser- fall herabstürzt und dann auf Trümmern derselben Steinart zer- stäubt. Diese bilden eine Schutthalde am Fusse der Wand. In einem weissen, oft ganz Kreideweissen, dichten Felsitteige liegen lange, aber dünne, Nadeiförmige Hornblendekrystalle von schwarzer Farbe: L. Nr. 02S — 632. An manchen Stellen fehlen diese Kry- stalle fast ganz, die Felsart besteht nur aus dem -weisslichen Teige und sieht dann manchen feinen, thonigen Sandsteinen täuschend ähnlich. Sie ist sehr hart und fest und an ihrer Oberfläche mit weissen und Schwefelgelben Flechten überzogen. Die Absonderung ist theils ganz regellos, theils nähert sie sich hier und da einer Plat- tenförmigen oder würfligen. 13- E & 31. Gang von Augitporphyr im Tji-Ma- rindjungthale. Einen halben Pfahl oberhalb des so eben er- Mähnten Wasserfalles, der an der "Mauer — dem Rande des Hoch- landes — vorkonnut, mündet der kleine Tji-l^atu garut in das rechte (nordwestliche) Ufer des Tji-Marindjung, welcher letztere in einem tief eiugeschnittenen, nur Stellenweis breiten Thale durch das Hoch- land fliesst, in einer im allgemeinen westsüdwestlichen Kichtung. Die Dörfer Pasir nnintjang und ]3atu garut liegen in dieser Gegend auf der Nordseite des Thaies, das erstere am Gehänge, das andere weiter oben im Hochlande. An der ^lündung des genannten klei- nen Baches kommen ausser Sandsteinen von grauer Farbe, jene schon Seite 137 erwähnten gelblich-braunen Sandsteine undErbsen- steiiie vor. Alle Schichten sind sehr hart; sie streichen von West 30" zu Norden nach Ost 30" zu Süden und fallen in einem Winkel von 25 bis 30" nach Nord 30" zu Osten. — Einen viertel Pfahl oberhalb der ^Ntuara-Tjibatu garut, in einer Gegend wo der Bach von Osten nach Westen fliesst, tritt ein 70 bis 100' dicker, scharf begränzter Gang von ]Melaphyr im Bette auf, über dessen Sohle er 2 bis 3 hoch vertikal emporragt. Seine Seitenwände sind gcrad- linigt, die westliche von Norden nach Süden, die östliche von Nord- Nord -Westen nach Süd -Süd -Osten hingezogen; er scheint sich also nach Norden hin auszuheilen und setzt in einer fast queren 239 Richtung durchs liett, während er die Schichten des Tertiärge- birgcs in einem schiefen Winkel durchschneidet. Dann folgt Strom- aufwärts ein zweiter und dritter Damm , welcher letztere an seiner Ostseite eben so wie der erstgenannte streicht und eben so scharf begränzt ist. Ein 500' breiter Kaum liegt zwischen beiden. Die Sandsteinschichten, welche von diesen Gängen durchschnitten sind, sind ausserordentlich hart und f e s t. Aus einer völlig gleichen Steinart besteht ein vierter Gang, den man noch % Pfahl weiter aufwärts, nämlich ostnordostAvärts von der genannten JNIuara im J>ette des Tji-JMarindjung antrifft und den wir näher betrachten wollen, da sehr schöne Entblössungen hier eine deutliche Erforschung der Lagerungsverhältnisse zulassen. Das Tji-]Marindjungtlial ist hier wenigstens 500' tief eingeschnitten und von parallel gestreiften (geschichteten) AVänden begränzt , die in den meisten Gegenden , beiderseits, sehr steil emporragen. Er- blickt man diese Gegend aus der Ferne, etAva vom Gehänge bei Pasir muntjang aus, so scheint ein schmales Joch sich quer durchs Thal zu ziehen das nur in seiner Mitte von einer sehr schmalen und scharf begränzten Kluft durchschnitten ist (s. Java III., Fig. 49); kommt man aber näher, so bemerkt man dass die Ränder dieser scheinbaren Spalte nicht gegenüber, sondern hinter einander liegen und weiter Nichts sind als vorgeschobene Ecken von der Wand des geschlängelten, ja oft rechtwinklig gekrümmten Thaies, das ab- wechselnd bald auf dieser, bald auf jener Seite scharfkantig vor- springt und dann auf der entgegengesetzten Seite einer solchen Ecke stets eine sanft ausgehöhlte liucht bildet. (Siehe Java III., Fig. 50.) Am Fusse der linken Ecke, der Spitze der Rippe, die in der Richtung von Süd-Süd-Osten nach Nord-Nord- Westen ins Thal vorspringt, liegt ein kleiner Wasserfall, eine eben so gerichtete Stufe der liachsohle und 20u' oberhalb dieser Cascade kommt in einem breit und flach gewordenen Theile der Sohle der Gestein- gang vor, den wir betrachten wollen. Er ist der schönste, am schärfsten begränzte der mir bekannten Gesteingäuge auf Java. — Alle anderen Theile der Thalsohle und ihrer Seitenwände bestehen aus Conglomerat- und Sandsteinschichten, die eben so wie jene an dem früher betrachteten Punkte, der weiter abwärts liegt, sehr regelmässig von West 30" zu Norden nach Ost 30° zu Süden strei- chen und hier in einem Winkel von 20 bis 30° nach Nord 30° zu Osten einfallen. Der Gesteingang aber setzt quer durch diese Schichten in der Thalsohle hindurch , über welche er sich als eine 10 dicke, scharf begränzte Mauer einige Fuss hoch erhebt; er streicht im Thalboden von Nord-Nord-Osten nach Süd-Süd- Wes- ten, biegt dann aber in einem sanften Bogen nach Süden und steigt an der linken (südlichen), schroffen Thalwand empor, an welcher er Avie eine quer anliegende, nicht ganz rechtwinklige, sondern et- was nach Osten überneigende Stütze 5 bis l' weit hervorragt. (S. Java III., Fig. 51.) — Es ist ein bläulich -dunkelgraues, selbst schwärzliches Gestein, das erst in Folge anfangender Zersetzung an 240 seiner Oberfläche eine fahlgraue Farbe annimmt; das blosse Auge kann in der dichten, oder doch sehr feinkörnigen Grundmassc keine andern Einschlüsse entdecken, als gleichgefärbte Augitkrystalle, — achtseitige Säulen mit zwei Endflächen — *), die in den verschie- densten Grössen vorkommen, doch wovon die grössten 3/4 Zoll lang und bis über ^/^ Zoll dick sind; zwei gegenüber stehende Seiten sind stets schmäler als die andern und die Säulen dadurch etwas zusammengedrückt. Dieser schöne Augitporphyr : L. Nr. 638 ist parallel mit den Saalbändern in V^ bis 2y^' dicke (vertikal stehende) Platten abgesondert , die aber selten auf weite Abstände hin eine gleiche Dicke behalten, sondern sich in einer schiefen Richtung spitz auskeilen, auf eine ähnliche Art wie wir dies beim Porphyr von Tjimas beobachtet haben. An vielen Stellen, besonders da, wo der Gang an der steilen Thalmauer hinansteigt, sind diese Platten durch Querrisse in mehr oder weniger Würfelförmige Stücke abgesondert. Adern von Kalkspath : L. Nr. 641 kommen hier und da in den Absonderungsklüften vor und Kalkspath erfüllt auch die Blasen- räume, von denen das Gestein an manchen Stellen , namentlich an den Berührungsstellen mit den neptunischen Schichten (den Saal- bändern) durchzogen ist, so dass es dann einen Augitporphyrman- delstein: L. Nr. 640 bildet. Es steht mit den Sandsteinschichten, ilie es diuxhbrochen hat in der innigsten l^erührung, ja ist an man- chen Stellen damit ganz verschmolzen und diese Sandsteine sind dann so hart, fest und krystallinisch : L. Nr. 639, dass sie sich bei ihrer schwarzgrauen Farbe wie eine Zwischenform — ein gefrittetes Iveibungsconglomerat — zwischen dem Augitporphyr und den we- niger harten Sandsteinen darstellen, die sich in einer grössern Ent- fernung von diesem Gange befinden und eine graue Farbe haben. Eine viertel Stunde oberhalb dieses Ganges liegt in der dort breiten Thalsohle das Dorf Tji tjengkol. — Vergl. den Seite 41 der JI. Ab- theilung erwähnten Hornblendeporphyr bei Lembang, worin eben so grosse Hornblende- als in diesem Augitkrystalle vorkommen. 14. E &. M. Augitporphyrgang im Tji-Kawung. Im Bette dieses Baches kommt zwischen dem Wasserfalle den er bildet und seiner Mündung in den Tji-Kande (siehe 1. c. Java HL, Fig. 13) ein Gang von Augitporphyr: L. Nr. 645 vor, der nur 1 bis 1 V2' dick ist und in der Kichtung von Nord zu Osten nach Süd zu Westen durch die Sandsteinschichten setzt, welche letztern von West-Süd-Wcstcn nach Ost-Nord-Osten streichen. In einem mehr südlich von hier liegenden Theile derselben Felsmauer, nämlich am Fusse der tief eingeschnittenen Wand, über welcher sich der Tji-Letu als Tjuruk-Puntjak manik herab- stürzt (vergl. oben Seite 23 und 52 vmd Java III., Fig. 13), haben die Sandsteinlagen grosse Veränderungen erlitten. Hier streichei> die Schichten von Norden nach Süden und fallen in einem Winkel *) von der Form wie sie in Blum's Oryktogn. 2. Aufl. Seite 306, Figur lüü abgebildet sind, nur länger. 241 von 25 bis 30** nach Osten; ihre Dicke Avechselt von 3 bis lO', doch beträgt am häutigsten 4 bis 5'. Die obern Theile der Wand be- stehen vorherrschend aus massig feinen , unveränderten Sandstein- higen von grauer Farbe: L. Nr. 650, wozwischen andere, mehr thonig-feine, doch harte Sandsteine: L. Nr. 651 vorkommen; nach unten zu findet man sehr harten, gefritteten Sandstein : L. Nr. 652, sehr hartes Sandsteinartiges Conglomerat mit parallelen, heilern und dunklern Streifen: L. Nr. 653, die hier und da im liruche eine höchst eigenthümliche Zeichnung — von gestreiften Körpern : L. Nr. 654 erkennen lassen, ferner Sandsteine von hellgrauer Farbe, die sehr hart und krystallinisch geworden, doch noch deutlich als Conglomeratbildung zu erkennen sind: L. Nr. 656 inid emllich Sandsteine mit ausgeschiedenen glasigen Feldspathkrystallen , von einem so ganz krystallinischen Gefüge, dass sie kaum von Trachyt zu unterscheiden sind. Manche Theile dieser Schichten lassen so- gar eine rhombische Absonderung Avahrnehmen und brechen beim Zerschlagen in kleine, scharfkaHtige, verschoben viereckige Stücke, so dass es — bei den so ganz allmähligen Übergängen die zwischen Sandstein und scheinbar- trachytischem Eruptionsgestein Statt finden — sehr schwer ist zu unterscheiden, ob hier nicht ein wirk- licher Trachytgang (L. Nr. 657) Plattenförmig zwischen die ver- wandelten Sandsteinschichten eingedrungen ist. 15. M. Verkieselte Schichten der Tertiärforma- tion im Tji-jNIapag. Einige Pfilhle südostwärts oberhalb der Stelle von der Linggungmauer, wo sicli der eben erwähnte Wasser- fall des Tji-Letuk hinabstürzt, liegt das Dorf Tjimapag und fiiesst der gleichnamige Bach in Schlangenlinien durch das breit-hüglige, sanft-wellige Hochland. In seinem Bette liegt der Flötzbau des Gebirges sehr schön und deutlich entblösst und kann man Pfähle weit über die Köpfe der gebrochenen Schichten hinschreiten. Sie streichen hier ziemlich constant von Nord-Nord-Osten nach Süd- Süd- Westen und fallen nach Ost-Süd-Osten ein, doch in einem sehr veränderlichen Winkel; bald scheinen sie fast horizontal zu liegen, oder bilden Platten im Bette die in einem Winkel von kaum 5*^ auf- steigen, bald ragen sie (selbst in Entfernungen von den vorigen Stellen, die kaum lOOO' betragen) viel steiler empor, als lange Kämme, die je nachdem der Bach sich krümmt, quer oder der Länge nach durch das Bett setzen und deren Oberfläche in einem Winkel von 30** einfällt. (S. Java III., Fig. 52.) Wahrscheinlich ist das ganze Schichtengebirge in dieser Gegend Wellenförmig ge- bogen und die eigenthümliche Gestalt der Oberfläche des Hoch- landes dadurch bedingt. — Bei Tjimapag beträgt die gewöhnliche Dicke der Schichten ^/.> bis l', doch kommen auch 3' dicke da- zwischen vor, die dann aber beim Zerschlagen leicht in Zoll dicke Platten spaltbar sind. Sie bestehen vorherrschend aus einem feinen, thonigen oder mergeligen Sandstein , der sehr leicht von Gewicht ist und mit sehr feinen, gleichförmigen Thonlagen wechselt. Die Farbe dieser Schichten ist hellgrau, hellbräunlich, fahlgelb, wo- Junghuliu, Java III. 16 242 zwischen auch einzehie gröbere Conglomerate von grünlich -hell- grauer Farbe auftreten. Aber an ihrer Oberfläche sind alle diese Schichten, so weit sie vom Wasser bespült werden, eben so wie jene Felsen am Tjuruk-Tjimas, glänzend-kohlschwarz gefärbt, wie mit chinesischer Tusche angestrichen, und da, wo sie trocken liegen, sind sie mit w^eissen oder hellgelben Flechtenüberzügen bedeckt. Einige von den Sanclsteinflötzen bestehen aus concentrisch-schali- gen Kugeln von 1 bis 2' Durchmesser. — Diese hellfarbigen, fei- nen Sandstein- und Thonschichten sind in den meisten Gegenden des Bettes nicht nur sehr erhärtet, ähnlich gebrannte]! Ziegeln \md Backsteinen, sondern sie gehen durch alle möglichen Zwischenstu- fen in ganz verkieselte Massen über, in Hornstein und Quarz und bilden dann, wenn die Schichten sehr dünn sind, eine Art Kiesel- schiefer, der unter den Hammerschlägen in hellklingende Scherben bricht. Man sehe diese allmähligen , sehr belehrenden Übergänge von feinen Mergel- und Sandsteinschichten, die immer härter wer- den, in Hornstein, worin die parallele Streifung und verschieden-, artige Färbung erhalten geblieben ist in: L. Nr. 659 — 606. Manche Schichten haben eine krystallinisch-körnige licschaftenheit ange- nommen und in einigen bläulichen Sandsteinen kommen Eisenkies- krystalle vor. — Eruptionsgestein steht hier nicht zu Tage. Eine Stunde weiter ostnordostwärts von Tjimapag und 74 Stun- den südwärts von der Gi'änze des Tjimas-Forphyrgebietes (die wir Seite 231 beim Dorfe Bödjong gending angaben) hat die Oberfläche des Landes eine ähnliche Form als bei Tjimapag. INIan sieht, weit und breit, sanftgewölbte Hügel und Hügelzüge, an deren verschie- denen Seiten die geschichtete Formation nach ganz entgegengesetz- ten Eichtungen streicht und fällt, während sie in den flachen Zwi- schenräumen der Hügel — Landwellen — ganz horizontal liegt. Sie scheint an zahlreichen Punkten wulstig aufgetrieben zu sein, olnie zu bersten und ohne dass ein Eruptionsgestein irgendwo zu Tage getreten ist. (\^ergl. oben die dritte Landform S. 34.) Eine solche Beschaffenheit hat die Oberfläche südwärts vom Dorfe Bö- djok, das am linken Ufer des Tji-Letuk liegt. Aber alle Thon- und Sandsteinschichten, die hier gewöhnlich sehr tlünn, oft kaum einen Zoll dick sind, sind ausserordentlich hart: L. Nr. 647, mehr oder weniger krystallinisch und zum Theil verkieselt oder Schieferartig; auch haben die dickern von ihnen durch sich kreuzende Risse eine Art rhombischer Absonderung erhalten. 16. E. Diallagporphyr auf dem G. -Karang elang. Von der Tji-Letukbucht führt in südsüdwestlicher Richtung ein Weg zum entgegengesetzten Theile.der Küste nach Tjibulakan, wodurch die südlichste Landecke an der Wijnkoopsbai — Udjung-Karang älang — abgeschnitten wird und nord westwärts von dem Wege liegen bleibt. Der nördliche Theil des flachen Gebirgslandes, über w^elches der Pfad läuft, heisst G.-13adak und wird vom gleichnami- gen Bache durchschlängelt (siehe Java HL, Fig. 13), der mittlere und südliche dagegen führt den Namen G.-Batu nunggul oder 243 G.-Karang elang. Grobe quarzige Sandstein-, nebst einzelnen er- härteten Thon schichten : L. Nr. 6G7— G70 biklen vorherrschend dieses flache Gebirge. In einer südAvestlichen Gegend desselben aber, näher nach der Küste bei Tjibulakan zu, als nach dem G.-Ba- dak und nur % Stunden Wegs von Tjibulakan entfernt, ragt ein Schlangenförmig gebogener, stumpfer Kamm zu einer geringen Höhe über die Oberfläche empor und zieht sich von Osten nach Westen Y2 Pfahl Aveit hin. Dieser Bergwulst — das Ausgehende eines Ganges — besteht aus Diallagporphyr : L. Nr. 671, der nur hier vuid da mit einer höchst dürftigen Erdschicht nebst Grasvege- tation bedeckt ist, übrigens aber nackt zu Tage steht. Er erhebt sich in lauter einzelnen , 3' dicken , schwarzen Klippen über die Oberfläche. Die Grundmasse (der Teig) dieses. Porphyrs ist schein- bar gleichförmig , dicht , Serpentinartig und hat eine schwärzliche ins Braun-grünliche ziehende Farbe, mit hornig-rauher Bruchfläche ; darin liegen ausgeschiedene grosse , 1 bis 4 Linien breite. Tafelför- mige, dünn-blättrige Diallagkrystalle, deren glatte Flächen sich auf dem opaken Grunde durch einen Perlmutterartig-farbigen, sehr lebhaften Glanz auszeichnen. Die Felsart ist sehr schwer von Ge- wicht und liefert zerstossen ein weissliches, fettig anzufühlendes l'ulver. Sie ist viel weicher, als die Felsitgesteine (Trachyte), ent- hält aber viel Magneteisen, das in einem mikroskopisch fein zer- theiltem Zustande darin vorkommt, so dass die Nadel überall stark anffezooen wird. Ihre Bruchflächen haben zahlreiche vorstehende Ecken und Kanten. Dass dieser Diallagporphyr als ein Eruptionsgestein durch die Tertiärformation zu betrachten ist, wird an dem nahen westlichen Abfall des Gebirges deutlich, an der Küste die sich bei Tjibulakan von Norden nach Süden hinzieht. Hier kommen innerhalb einer Ausdehnung von V4 geogr. Meile in der angegebenen Hichtung drei Gänge eines Gabbroartigen Gesteins im Sandsteingebirge vor, welche als kleine Spitzen, Kaps, ins Meer hinausragen. Der erste Gabbrodurchbruch nordwärts zunächst neben dem genannten Orte*) heisst Udjui:ig-Karang kapitu: L. Nr. 672 — 678; darauf folgt in gebrochenen Schichten ein massig-grober Quarzsandstein : L. Nr. 679, dann ein zweiter Gabbrogang: L. Nr. 680 und jenseits von diesem Gabbro wieder derselbe Sandstein: L. Nr. 681 und endlich der dritte Gabbrogang: L. Nr. 682, welcher letztere gegenüber der kleinen Insel Fulu-^Ianuk liegt. Wahrscheinlich besteht diese Insel, die sich als ein senkrechter Fels erhebt, avis demselben Eruptions- gestein. Die Steinart des ersten Ganges (ü.-Karang kapitu) hat an verschiedenen Stellen eine verschiedene Beschaffenheit; sie ist von scheinbar gleichförmigem Gefüge, aber bald blaugrün und Stellen- weis rothlich: L. Nr. 672, bald hellgrünlich. Serpentinartig gefärbt, worin ausser Adern und Nestern von Quarz , auch hier und da schw^arze. Glanzlose Krystalle (in Verwitterung begriffener Diallag) *) Dieser bestand in ]84() und 1847 nur aus einer, leer stehenden Hütte. 16* 244 vorkommen: L. Nr. 673 — 675; auch Kalkspathadern werden darin gefunden: L. Nr. 678. An manchen Stellen ist das Gestein von einej- Menge sich durchkreuzender, weisser Quarzadern durchzogen, Avozwischen andere, griine Jaspisadern sich hinschlängeln: L. Nr. 676. Schichten weis oder in Adern zwischen der übrigen Masse hat die Felsart eine viel Aveichere, thonartige Ijeschafienheit angenom- men, sie ist glänzend an der Oberfläche, von hell- selbst weisslich- grüner Farbe und dabei talkig, fettig anzufühlen: L. Nr. 677. — Wahrscheinlich sind alle diese Gänge nur auslaufende Zweige des Diallagporphyrs L. Nr. 671, der sich hier in einem mehr oder weiri- ger veränderten, verwitterten Zustande befindet. 17. M. Erhärtete, halb verkieselte Thonschichten im Tji-lieber. Dreiviertel Stunden Reise südsüdwestwärts von jener Stelle imTji-Tapen, wo wir jene Seite 131 beschriebene, son- derbare Krezzieschicht antrafen, kommt man zum Tji- Beber (in einer Gegend welche südwärts von der südlichen Hälfte der Ling- gungmauer liegt). Hier bestehn alle Schichten des Gebirges die y^ bis 2' dick sind, von Nord-Osten nach Süd- Westen streichen und in einem Winkel von 5 bis 7*' nach Süd-Osten fallen, aus feinem Thon, der bald weisslich , bald grau, grünlich, am häufigsten aber hellbräunlich-gelb, fahlgelb gefärbt ist. Sie sind alle sehr erhärtet, ja zum Theil Hornsteinartig und brechen gern in rhombische oder würflige, scharfkantige Stücke: L. Nr. 699. Noch y^ Stunde wei- ter südwestwärts von dieser Gegend liegt am Ufer desselben Baches das gleichnamige Dorf. Hier findet man dieselben feinen Thon- nebst Sandsteinschichten wieder, die hier jedoch in einem Winkel von etwa 20*^ einfallen. Sie sind in dieser Gegend weit verbreitet und hier und da mit einer dünnen, zackig ausgefressenen Kalk- und -Kalkmergelbank bedeckt. 18. M. iNIe t am orp hosen von Kalkmergel im Tji- Tiram. Nordwärts y^ Stunde Weges vom ebengenannten Dorfe Tjibeber ist im Bette des kleinen Baches Tji-Tiram ein Gestein ent- blösst, das eigenthümliche Veränderungen Avahrnehmen lässt. — h. Nr. 700 ist ein unveränderter, weicher Kalkmerggl, der fossile Korallen und Muscheln enthält ; Stellen- und Schichtenweis be- steht das Gestein fast nur aus solchen zusammengebackenen, orga- nischen Resten; geAvöhnlich aber ist es ein sehr feiner Sand, durch Thon nebst kohlensaurem Kalk zu einer Steinmasse verkittet, die an ihrer Oberfläclie durch Ausspülung, Verwitterung eine zackig- krause Gestalt hat. Sie hat wie alle die folgenden Nummern (701 — 707) eine helle, bräunlich-gelbe oder graugelbe Farbe, ist aber an der Oberfläche überall, wo sie vom Wasser bespült wird, kohl- schwarz und glänzend. Sie ist von Gewicht sehr leicht, klingt hell beim Aufschlagen und bildet am Bachufer eine oberflächliche, 5 bis 8' starke, horizontal liegende Bank, die ohne deutliche Unterschich- tung nach der Tiefe zu in folgende Formen übergeht, welche i m - mer härter werden und zugleich die Eigenschaft mit Säuren zu brausen (also ihren Gehalt an Kohlensäure) immer mehr, end- 245 lieh ganz verlieren. — L. Nr. 701 : theilweis veränderter Kalk- mergel, eine Übergangsform. L. Nr. 702: theilweis noeli mehr veränderter Kalkmergel, Avorin viele Stellen' Quarzhart sind und am Stahle Funken geben, während andre (die mit jenen ununter- brochen zusammenhängen) weich , mergelig sind und noch erkenn- bare, organische Reste umschliessen. L. Nr. l^)'^•. derselbe erhär- tete Kalkmergel mit hohlen Räumen, welche wie die lilasenräume der Laven glatte Wände haben, und mit zahlreich auftretenden Krystallen in der Gesteinmasse. L. Nr. 704: verwandelter und Bimsteinartig von ]]lasenräumen durchzogener Kalkmergel, mit einzelnen Haarfnrmigen Krystallen in den Poren. L. Nr. 705: derselbe ?>imsteinartig poröse Kalkmergel, dessen Blasenräume mit Gypsspath (blättrigem Gyps) ausgefüllt sind. Diese Gypsspath- massen sind vollkommen kuglig, Hirsen-, Erbsen- bis Haselnuss- gross und bilden eine Art von neptunischem INIandelstein. L. Nr. 706: Übergangsform in den folgenden Zustand. L. Nr. 707: graues, poröses Gestein, das sich wie Trachytlava darstellt, mit einzelnen glasigen Feldspath-, ja Hornblendekrystallen , die in der Grund- masse auftreten und mit Blasenräimien , die zum Theil leer , zum Theil mit Gypsspath ausgefüllt sind. — Es fragt sich : ist diese letztgenannte Form ein Eruptionsgestein, — wirklicher Trachyt? und müssen die vorhergehenden Formen , deren Blasenräume mit ihren Einschlüssen diesem zum Theil vollkommen gleich sind , mit ihren ganz allmähligen Übergängen in L. Nr. 707, nur als Ver- wandlungen des Kalkmergcls betrachtet werden, durch dieses pyro- lithische Gestein veranlasst , — oder ist auch dieses letztere eine umgewandelte neptunische Steinart l — Da wegen flacher Beschaf- fenheit der Gegend die Entblössungen nicht tief genug reichen , so habe ich diese Zweifel nicht beseitigen können. Im Bette des Baches findet man Quarzsand und Conglomerate, worunter auch grössere Quarz- und Hornsteinstücke vorkommen. D. Distrikte Dja mpang tengah, wetan und Tjidamar der Preanger Regentschaft Tjandjur: Nr. 19 — 24. 19. E. Das vulkanische Massengestein, das zunächst von Conglomeraten umhüllt und weiter aufwärts von einer Kalkmergel- bank bedacht, in dem Boden der Klüfte des Tji-Kaso und Tji-Soro, so wie weiter ostwärts in der Gua-Tjikopejah beim Dorfe Dölog zu Tage steht , haben wir bereits früher Seite 21, 111 und 1 1 3 be- trachtet. Die Steinart enthält viel JMagneteisen in einem sehr fein zertheilten Zustande. (Djampang tßngah.) 20. E. Phonolithisches, scheinbar gleichförmiges Eruptionsgestein am G,-D61og. Eine Stunde nordwärts vom Dorfe Dölog kommt zwischen mehr oder weniger veränderten Sandsteinschicliten , die in einem Winkel von 70" nach Ost-Nord- Osten fallen, ein Phonolithartiges , bläulich-graues, zum Theil in Platten abgesondertes Eruptionsgestein vor, das im Zustande der 246 Zersetzung schmutzig- weiss , Tuffaitig wird. — Ähnliche Durch- brüche findet man noch weiter nordwärts im G.-D61og oder Ben- tang, einem langen Bergrücken, an dessen Westende der Pfad vom üorfe Dölog nach Sajaranten vorbeiführt. (Djampang tengah.) 21. E. Gunung-Karang bei Suka negara (Djampang wetan). Dieser Berg ist eine schroff und Mauerartig, 3 bis 50Ö' hoch emporsteigende Trachytmasse : L. Nr. 729, deren schmales Joch sich von Süd-Osten nach Nord- Westen mehre Pfähle weit hinzieht. Er erhebt sich als Felsinsel — ungeheurer Gang — ganz isolirt im Tertiärgebii-ge , das hier in einer Höhe von 2 bis 3000' über dem Meere liegt und ist in grosse, scharfeckige, rhom- boidische, hier und da Plattenformig nach einem Ende spitz zulau- fende* Stücke abgesondert. Seine Südwestseite ist eine der höch- sten, völlig senkrechten Trachy twände , die man ausserhalb der Krater auf Java antrifft. Der pulverige, weisse, zum Theil auch gelbe , ins Grünliche ziehende Thallus von Flechten , welche die Oberfläche des Gesteins überziehen, verleihen der Wand eine helle Färbung, dass man sie aus der Ferne fiir eine Kalksteinwand hält. An ihrem Fusse gehn die grauen ]Mergel- und Thonschichten zu Tage, die voll von zerbrochenen Muscheln und Korallen sind: L. Nr. 478; siehe Seite 65 H. 22. E 8c M. Der pyrolithische Berg G.-Subang zur Seite des Bruchrandes vom neptunischen Gebirge G. - Brengbreng. (Djampang wetan.) Die Umgebungen des G.-Su- bang, der Keibungsconglomerate, die seinen Fuss umhüllen, der heissen Quelle und Bandachatfelsen, die dort vorkommen , haben Avir schon früher, Abth. II. S. 867 und Abth. III. S. 139 gedacht. Der G.-Subang ist ein lang ausgestreckter, breiter Rürken, der sich parallel mit dem Brengbrengrande von Süd- Westen nach Nord- Osten hinzieht und sich in seiner JMitte zu einer stumpf Glocken- förmigen Kuppe erhebt. Von seinem Kerngestein findet man die schönsten Entblössungen im Bette des Tji-Lumut, eines Baches, der auf der Ostseite des lierges herabflicsst und in der mittlem Höhe desselben (am Fusse der Centralkuppej einen Wasserfall bil- det. Die Steinart, die hier unmittelbar an die durchbrochenen Mer- gelschichten gränzt, ist von grünlich -grauer Farbe und auf die Weise abgesondert, dass die durch Bisse umschriebenen Stücke bald von ganz unregelmässiger oder verschoben viereckiger Form sind, bald aber nach verschiedenen Richtungen gekrümmte Platten bil- den , ja dass an manchen Stellen ein ausgezeichnet fünfkantiger. Säulenförmiger Bau entsteht; sowohl die Säulen als die Platten sind durch Querrisse gegliedert und alle abgesonderte Stücke haben scharfe Ecken und Kanten. Die Steinart ist ausserordentlich hart und fest und besteht aus einer scheinbar gleichförmigen, im Bruche grobeckig-splittrigen , unebnen , in dünnen Blättchen durchschei- nenden Grundmasse, worin keine andern Einschlüsse zu entdecken sind als glasige Feldspathkrystalle, die zum grössten Theil erst bei anfangender Verwitterung sichtbar werden: L. .Nr. 738. Durch 247 Zertrümmerung (in Folge der Reibung) und Verwitterung sind jene Gestein formen hervorgerufen, die wir früher, 1. c, am Fusse des G.-Subang betrachtet haben. 23. E & 31. Weisse, zum Theil verkieselte Mergel- schichten im Tji-Kuripan. (Tjidamar.) Da, wo das Tertiär- gebirge dieses Distriktes nach Norden zu immer höher emporsteigt, lun in das vulkanische Hochland von Pengalengan überzugehn, das von den Vulkanen G.-Patua, Malawar, Wajang umzingelt ist, kommen ungeheuer tief eingeschnittene Thäler vor zwischen kolos- salen Pjcrgrippen und Jochen, die eine der wildesten, unwegsamsten, Landschaften Java's bilden. An den Seitenwänden vieler Klüfte steht das trachytische Eruptionsgestein an zahlreichen Punkten zu Tage , das sich zwischen den durchbrochenen Massen der Tertiär- formation oft Säulen- oder Thurmförmig erhebt. In einer von den Thalschluchten strömt der Tji-Kuripan über weisse, zum Theil roth gestreifte, auch gelbliche, zuweilen Lilabläuliche, doch stets hellgefärbte Thon- und Mergelschichtcn, die hier auf weite Strecken hin das geschichtete Gebirge zusammensetzen. Diese Thon- und Mergelschichten: L. Nr. 781, 782, die weich und abfärbend sind, gehn durch allmählige Zwischenformen, die immer härter werden, doch eine gleiche Farbe behalten: L. Nr. 783 — 785, endlich über in eine Hornstein- oder Quarzmasse: L. Nr. 786 — 787, die am Stahle funkt. Sind die ursprünglichen Thonschichten dünn, wie dies an vielen Stellen des liettes der Fall ist, so wird eine Art Kie- sel- oder Hornsteinschiefer dadurch gebildet. Oft enthält die weiss- lich-graue Hornsteinmasse : L. Nr. 787 Flecke von Milchweisser Farbe, die aus noch nicht erhärtetem, weichem Thon bestehen. 24. -E & 3/. Trachytdurchbrüche in der Gegend desTji-Laju. Ahnliche tracliytische Gesteine, wie in der vor- hin erwähnten Landschaft kommen weiter ostwärts vor, in der Ge- gend welche der Tji-Laju in einer 3 bis 500' tief eingeschnittenen, schmalen Kluft durchströmt. (Distrikt Tjidamar.) Man durch- schneidet diese Kluft auf dem Wege , der von Tjeringin und Tji- bojo nach Tjiawi und Tjikarang führt. An ihren Seitenwänden ragt der Trachyt z. ß. die Hornblendereiche Varietät: L. Nr. 790 an vielen Stellen in ungeheuren Felsmassen empor, die eine verti- kal-Säulenförmige Absonderung haben. Die Säulen sind kolossal, Thurmartig und erheben sich oft Terrassenförmig übereinander. — Am Westrande derselben Kluft ist der Trachyt an manchen Stellen in Ya bis 1 Zoll dicke Platten abgesondert: L. Nr. 789 und an andern Orten von Reibungsconglomerat bedeckt, das Nestförmig hier und da vorkommt. — Die durchbrochenen Schichten sind weiche, kalkige Sandsteine, ferner Sandsteine mit schalig abge- sonderten. Kugeln, die aber voll fossiler JVluscheln sind, nebst san- digen Mergeln von bleicher oder grünlich-bleicher Farbe: L. Nr. 788* a und h; diese Mergel sind an vielen Punkten z. H. im Bette des Nebenbaches Tji-Awi sehr erhärtet oder ganz verkieselt und in bläulich-grau und weissgestreiften Hornstein: L. Nr. 788 c ver- 248 Avandelt. Die Schichten fallen hier in einem Winkel von lO" nach Süd-Süd-Osten. E. Distrikt Gondosuli der Preanger Regentschaft Tjandjur nebst einem Theile der Assistenz-Residenz Krawang und des Bandongschen Distriktes Tjikaok: Nr. 25. 25. £ & M. Giinung-Parang.*j Eergkuppen von Hornblendeporphyr. Unter diesem allgemeinen Namen ist eine Gruppe zahlreicher Felsberge bekannt, die sich am nördlichen* Abfall des Preanger Hochlandes zwischen den Vulkanen G.-Gede und Burangrang, doch viel nördlicher als diese, erheben. An ihrem östlichen Fusse führt der Weg von Purwokerta (in Krawang) nach Plered (dem Hauptorte des Distriktes Gondosuli) vorbei. Der Tji- Tarum strömt, nachdem er sich mit dem Tji-Sokan vereinigt hat, in einer halbkreisförmigen Linie rund um den westlichen und nörd- lichen Fuss dieser Berge und durchbricht dann, in schmaler Kluft, den nördlichsten Erhebungszug des Tertiärgebirges, der nordwärts unter den Alluvialboden von Krawang unterteuft. Vom Ausgange dieser Kluft an, wo Tjikaok liegt, wird der Fluss schiffbar. Die durchbrochenen Schichten sind kalkige , Petrefactcm-eiche Sand- stein-, Thon- und Mergelschichten : L. Nr. 927—939; vcrgl. oben' S. 74 Q. nebst den dort angeführten fossilen Resten. Diese Schich- ten sind in den Gegenden, wo sie von jenen Felsbergen durch- brochen Avurden, besonders da, wo sie mit dem Eruptionsgestein in unmittelbarer Berührung stehn, gänzlich verändert, krystallinisch geworden, erhärtet und verkieselt. Die Thonschichten sind an zahlreichen Punkten in ein schicfriges, oder doch in Platten spalt- bares Gestein verwandelt , das kaum von Plattenbasalt unterschie- den werden kann: L. Nr. 918 — 920. Eisenkies kommt sowoM eingesprengt in dieser metamorphischen Steinart, als auch in Adern an den Contactpunkten mit dem Eruptionsgestein an vielen Stellen in ungeheurer ^fenge vor: L. Nr. 924 — 925. Dieses Schwefeleisen soll Goldhaltig sein, eine Behauptung die ich weder bestätigen, noch Aviderlegen kann, da die mitgebrachten Massen in der Beziehung noch nicht untersucht worden sind. Auf der Westseite des Haupt- felseu, G.-Parang vorzugsweise genannt, wird aber ein Schacht ge- funden, der im Monat August 1722 unter Aufsicht des Rathcs von Indien JNIr. D. Durven angelegt, an der Gränze des verwandelten, neptunischen und des Eruptionsgesteins niedergetrieben, aber in 174G wieder verlassen wurde, weil die Menge Gold die man in einem sehr fein eingesprengten Zustande fand, die Kosten der Be- arbeitung nicht lohnte. Das Eruptionsgestein : Z. Nr. 913 — 917 und 922, 923 ist ein Trachytähnlicher Hornblendeporphyr mit langen , dünn - Säulenförmigen , oder Nadeiförmigen Ilornblende- *) Nicht zu verwechseln mit dem Distrikte Gunung parang, wovon der Hauptort Suka bumi ist. 249 krystallen von schwarzer Farbe, die in einem hellgrauen oder weiss- liclicn Felsitteige eingebacken liegen. Es ragt in einigen Dut/cnd kolossalen, theils Kegel-, theils Pfeiler- und Thurmförmigen P'els- kuppen — G.-Lembu, Tjipalawi, Salasi, Parang, Kongkok, Anaga, Mcung, Lembung, Djupu u. s. w. — 500 bis 1000 Fuss hoch über die Oberfläche empor. Während die Seitenwände der meisten von diesen Felsmassen ohne Leitern und Gerüste ganz unersteigbar sind, so ist ihr Scheitel niclit selten mit Wald bedeckt. Die Abson- derung ist theils Säulenförmig, theils Plattenförmig-schalig, doch beides in einem kolossalen Massstabe. In Kleinem, vmter den Hammerschlägen bricht das Gestein gewöhnlich in scharfkantige, verschoben vier- oder fünfeckige Stücke. — Am Ostfusse des G.- Parang liegen in einer bräunlichen Verwitterungserde eine unge- heure Alenge grosser Quarzkrystalle: L. Nr. 920 (Rhombocder ent- randeckt zur Säule und in der Richtung der Scheitelkanten, mit sehr ungleich ausgedehnten Endflächen) zerstreut, die ohne Zweifel der Überrest eines verwitterten Porphyrs sind . *) F. Preanger Regent Schaft Bandong: Nr. 26 — 28. 26. E. Trachytische und Hornblendeporphyr- berge im Plateau Bandong zwischen den Distrikten Kopo und Rongga. Der siidliche schmälere Theil des Plateaus von 13ando]ig, welcher südwärts von dessen Hauptflusse Tji-Tarum liegt, wird vom Nebenbache Tji-Widai, welcher von Süden nach Norden flicsst, in zwei Hälften getheilt. Die östliche grössere Hälfte wird südwärts nur von Vulkanen und vulkanischen Vorge- birgen (G.-Tilu, jNIalawar u. a.), — die westliche dagegen, Avelche zum grössten Theile dem Distrikte Rongga angehört, von geschich- teten Gebirgen begränzt, die zur Tertiärformation gehören und sich ununterbrochen in die Djampangdistrikte fortsetzen. Auf der West- seite des Tji-Widai' aber schiebt sich, zwischen dem östlichen Di- strikte Kopo und dem westlichen Rongga, ein vielkuppiges Gebirge weit ins Plateau nach Norden vor bis zum Tji-Tarum und setzt sich auch noch auf der Nordscite dieses Flusses in einzelnen, mehr isolirten Kuppen fort. Alle Kuppen dieses Gebirges bestehen vor- zugsweise aus einem, bald mehr Trachyt- bald mehr Syenitähn- lichen Porphyr, in dessen hellgefärbtem, bräunlich- oder bläulich- grauem, selbst weisslichem, ja Milchweissem Felsitteige, ausser gla- sigen Feldspathkrystallen, viele lange, theils Tafel- theils Nadelfor- mige, glänzend schwarze Hornblendekry stalle in allen Richtungen zerstreut vorkommen: L. Nr. 803, 804, 803—813; dazwischen kommen hier und da mehr eigentlich trachytische Felsarten und vulkanische Gluthbrezzien : L. Nr. 802, 805 — 807 vor. Der süd- *) Der G. -Parang nebst den angränzenden Theilen der Tertiärformation und den Verwandlungen welche diese erlitten hat, verdient vieler merkwürdi- ger und belehrender Erscheinungen wegen , eine ausführliche, monographische Behandlung, die jedoch in diesem Werke nicht geliefert werden kann. 250 liehe Theil dieses Gebirges gränzt an das innere Tji- Widaithal (Distrikt Tjisundari) das mit den Lavatrümmerströmen des G.-Patua erfüllt ist. — Da, wo der Hauptplateaustrom Tji-Tarum in seinem Laufe nach Westen die Gegend erreicht hat, wo sich die nördlich- sten Kuppen des weit vorgeschobenen Porphyrgebirges erheben, hört er auf ein sanft , in flachem Bette fliessender Plateaustrom zu sein; er stürzt sich, als erster Wasserfall, Tjuruk-Djompong, in eine Kluft hinab, die von hier an immer tiefer in die westliche Hälfte des Plateaus einschneidet. Der Porphyr bildet hier einen Felsdamm von sehr hartem Gestein, *) der sich in einer geringen Tiefe unterhalb der Überfläche des Plateaus nach Norden zu fort- setzt und auf diese Art zwei Porphyrkuppen, die sich — durch einen flachen Zwischenraum getrennt — isolirt im Plateau erhe- ben, unterirdisch mit einander verbindet. Diesen harten Felsdamm hat der Fluss bis jetzt nur wenige Fuss tief durchschneiden und aus dem Grunde die Plateaugegenden, welche oberhalb, d. i. ost- wärts vom Felsdamme liegen, auch nicht ausfurchen können. Auf der Westseite des Dammes aber stellten sich der ausspülenden Kraft des Wassers — im fernem Verlaufe des Flusses — keine solche Hindernisse mehr entgegen, es Avurde eine Kluft gebildet, in welche sich der Fluss über den Porphyrdamm, als AVasserfall hinabstürzt. Die Ausfurcliung der Kluft, von diesem Damme an, musste desto leichter sein und ihre Dimensionen desto kolossaler ausfallen, je lockerer, mürber die Schichten sind, welche der grosse Fluss — einer der Flauptströme .Java's — zu durchschneiden hatte. Es sind Süsswasserbildungen, Schichten, welche das Ijccken eines vormali- gen Sees ausfüllen und theils auf dem Porphyr, zum grössten Theil aber, namentlich im ganzen fernem, westlichen I>aufe des Tji-Ta- rum, auf steil einfallenden und oft umgewandelten Schichten der Tertiärformation abgesetzt worden sind. (Siehe unten.) Dieses Porphyrgebirge, das die Tertiärformation durchbrach, erhebt sich zu sehr zahlreichen, theils Kegel- meistens aber halb Kugelförmigen Kuppen — G.-Karang, Singa, Bulut, Pamidangan, Awu, Awar, Djompong u. s. w. — die durch viel weniger hohe Sättel mit einander verbunden sind und die sich, auf eine höchst be- zeichnende Art, auf einigen oder wenigstens auf einer von ihren Seiten, stets als senkrechte Felswand herabstürzen. Diese Wände sind in kolossale , vierkantige und quergegliederte Säulen — fast Thurmartig — abgesondert und viele von diesen Säulen- oder Thurmartigen Feistheilen springen an den Wänden mehr oder we- niger weit vor, ja stehen zum Theil, besonders in ihrer obern Hälfte, ganz frei uiul von der Wand gesondert da, als Felskolosse, Thürme, wovon wir einen — IJatu Susun — in Java III., Fis. 15 und 16 *) An dieser Stelle enthält die Steinarl jedoch fast gar keine Einschlüsse und besteht fast nur aus einem hlassbläulich-grauen , auf der Bruchfläche fein- blättrig- oder schuppig- s])littrigen Felsitteige, der durch fortschreitende Ver- witterung erst eine röthlich-graue , dann liellrtithliche Färbung annimmt , und zuletzt rorj)hyrartig heller und dunkler gefleckt wird: L. Nr. bü8 — 813. 251 abgebildet haben. Nur zuweilen ist die Absonderung Platten- oder Bankft'irinig. — Wenn die Kuppen dieses Gebirges näher am G.-Pa- tua lägen, als wirklich der Fall ist, so würden sie ein solches pyro- lithisches Vorgebirge des Vulkans bilden, wie sich am Nordfusse des benachbarten , etwas weiter östlich liegenden G.-Malawar er- hebt und das jenem G.-Pamidangan-Singa- Djonipanggebirge sehr ähnlich ist. Eben so wie die äussere Gestalt und die Absonderuugsart die- ser Bandong'schen Felsberge jenen des G.-Parang (Nr. 25) sehr ähnlich ist, eben so übereinstimmend ist die pctrographische IJe- schafFenheit von beiden. — Die geologischen Verhältnisse des Pla- teaus von Eandong, wo steil einfollende und verwandelte Sand- steinschichten, nebst Ungeheuern Kalkbänken der Tertiärlbrmation in Berührung stehen mit plutonischen Ausbruchsgesteinen und den Felsgrund des J^eckeiis bilden, worauf Süsswasserschichten von 3 bis oOO' Mächtigkeit abgelagert wurden, während ein Kranz von zum Theil noch thätigen Vulkanen sich um den Kessel herumzieht, sind jedoch so verwickelt und zugleich so wichtig, dass ich ihnen, eben so wie dem G.-Parang, eine besondere monographische Bear- beitung mit Karten und Profilen zu widmen gedenke und an die- sem Orte, so wne unter den Nummern 27,28 und in Kap. XII we- nig mehr als eine blosse Aufzählung der merkwürdigsten Lokalitä- ten liefern kann. 27. E Sc M. Diorit am Tj uruk- Alimun. (Distrikt Rongga.) Vom ersten Wasserfalle (Tjuruk-Djompong) an bildet der.Tji-Tarum nach Westen zu noch mehre Cascaden , indem sich die Sohle der scharf begränzten, Kanalartigen Kluft, die endlich 5 bis 7Ü0' tief ins Plateau einschneidet und zuletzt einen 1663 tie- fen Durchbruch durch die Gränzkette zwischen liandong und Radja mandala bildet, zuweilen Stufenfirmig senkt. Vergl. oben S. 55. Der zweite Fall (Tjuruk-Lanang) und der dritte Fall (Tjuruk-Ka- pck) sind nur kleine Staffeln oder Strömungen durch Dämme von Trachyt veranlasst, der vierte ist die Seite 131 erwähnte, in einer Kalksteinbrezzie ausgewaschene Stromenge (Tjukang raon), — der fünfte, Tj uruk- Alimun aber, der schon nahe am Durchbruch durch die westliche Gränzkette, in einer Gegend liegt, wo die Kluft eine Tiefe von mehr als 700' hat, ist eine 70' tiefe vertikale Senkung der Sohle, veranlasst durch einen Damm von grobkörnigem Diorit : L. Nr. 814 — 816, von dessen Rande sich der Tji-Tarum donnernd, schäumend hinabstürzt. Es ist nicht der höchste, aber der Wasser- menge nach der grösste Wasserfall auf der Insel Java. Die Stein- art welche hier durch das Tertiärgebirge gebrochen ist, besteht aus fast gleichen Theilen von weissem Albit und schwärzlich -grüner oder grünlich-grauer Hornblende, in körnig-krystallinischer Zu- sammenfügung; sie springt an den Wänden Rippenartig vor und hat eine rhomboidische, scliarfeckige, hier und da undeutlich Säu- lenförmige Absonderung. Stromabwärts unterhalb diesem Falle, an der linken Kluft- 252 wand, in einer Gegend die schon zum Theil dem Querdurchbruch des Flusses durch die Gränzkette angehört, bihlet der Diorit einen scharf bcgränzten Gang zwischen steil aufgericliteten , gefritteten, klingend harten Sandsteinschichten: L. Nr. 832 und S33 auf der einen und S34 — 836 auf der andern Seite; viele von diesen Sand- steinschichten sind so krystallinisch geworden, dass man sie leicht mit Trachytplatten verwechseln kann. Das Eruptionsgestein von diesem Gange, der unter andern im Bette des Nebenbaches Tji- Poto'i entblösst ist: L. Nr. 817, besteht aus massig grossen, Glas- grünen Albit- und Horiiblendekrystallen , die in körnigem Gefüge innig verbunden sind. Frisch gebrochen hat das Gestein eine leb- haft dunkelgrüne Farbe , wird aber später kohlschwarz , und dann sind die an ihren hervorstehenden Ecken anfangs halbdurchschei- nenden Krystalle nur noch an ihren glänzenden Flächen zu unter- scheiden. — Im tiefsten lioden der Kluft liegt unterhalb dieser Stelle der oben Seite 55 beschriebene sechste Tji-Tarumfall, die Stromenge Sangjang elut. 28. E & M. B a s a 1 1 d u r c lib r ü c h e i m T j i - E a u n d v e r - w a n d e 1 1 e S a n d s t e i n s c h i c h t e ii bei 1 \ a t ii - A s a ä n. An der äussern (nordwestlichen) Seite der von dem Tji-Tarum durchbro- chenen, geschichteten Kette, links, einige Pfähle weit, südwest- wärts vom Durchbruch. (Distrikt Tjiea.) — Sandsteinschichten nebst Kalkbänken, worunter auch ein dunkelgrauer Kalkstein mit vielen organischen Pesten: L. Nr. 844, bilden die Hauptmasse des Gebirges, das jedoch an vielen Stellen von dioritischen, phonolithi- schen, basaltischen und trachytischen Ganggesteinen durchbrochen ist: L. Nr. 818 — S20 und 823. Unter diesen ])urchbrüchen zeich- net sich ein bläulich-schwarzer, dichter Basalt: Ij. Nr. 821 aus, der in Platten von 1 Zoll bis 1 Fuss wechselnder Dicke abgeson- dert ist und zwischen den Absonderungsflächen der Platten dünne Lagen Eisenkies enthält : vmmittclbar auf diesem Basalte und nur durch Hammerschläge davon zu trennen liegt eine G starke, in un- regelmässig kubische Stücke abgesonderte Bank von hellgrauer trachytischer Lava : Z.Nr. 822, worin keine andern Einschlüsse als grosse glasige Feldspathkrystalle zu erkennen sind, die aber mit Blasehräumen durchzogen ist, w-ovon einige mit Kalkspath, andere mit Quarz, andere mit Eisenkies ausgefüllt sind. Über die gebrochenen Köpfe dieser liasalt- und Trachytbänke , die in einem ^Vinkel von 15" nach Süden (oder Süd zu AV'esten) einfallen, stürzt der Ea-Bach als kleiner Wasserfall herab. Setzt man seine Wanderung im Bette aufwärts von diesem ^Vasserfalle weiter fort, nach den höhern Gegenden der ]]ergkette zu (nämlich an ihrem äussern steilen Abhänge), so kommt mau nahe am Ursprünge des J Jaches in eine Gegend, welche die Javanen Batu-Asaän, maleisch ]3atu-G6sok d. i. Schleifstein nennen.*) Hier *) Auch Batu-Kasor, d. i. Matralzenstein genannt, von der Matratzen- form einisrer Steinbänke. erblickt man im l^cttc des Tji-Ea, so wie an den Seitenwänden des Thaies, sehr schöne Entblössxingen der Sandsteinschichten, die ab- wechselnd 1 bis l' dick sind nnd völlig saiger stehn ; eine solche saiüere Stolluni» beobachteten wir auch früher in iener, weiter nord- ostwärts liegenden Gegend der Kette, bei Sangjang elut (Seite 55), eben so wie an den Kalksteinbänken , die auf der äussern Seite der Bergkette emporragen (Seite 57 und 193). ZAvischen den dickern Sandsteinschichten bei l>atu-Asaän kommen andere dünne, nur Zolldicke vor, alle aber streichen genau und völlig ])arallel in der Richtung der Bergkette von Süd- Westen nach Nord-Osten und kön- nen aufweite Entfernungen hin im Bette verfolgt werden; die ab- gebrochenen Köpfe ragen wie verlängerte Säulen im Bette empor — an den Seitenwänden des Thaies bilden sie einen gigantisch schönen Schichtenbau, Avie nebeneinander stehende und einander überragende Mauern — und ziehn 'sich Pfähle weit schnurgerade hin. Diese Gegend ist sehr merkwürdig wegen der grossen Verän- derungen, welche die Sandsteinschichten, die sämmtlich hell, weiss- lich-grau gefärbt sind: L. Nr. S24 a — (/, erlitten haben. Einige sind ziemlich weicher, feiner Sandstein, im Bruche feinerdig-körnig, mit noch deutlich erkennbaren organischen Besten : d bis f, sie werden im halbverwitterten Zustande gelblich-braun: . (14,0« R.) === 70,0''F. (16,8« R.); das Wasser hatte einen s t a r k z u s a m m e n z i e h e n d e n , A 1 a u n- artigen Geschmack und Avurde in der Nähe des Ufers durch auf- steigende Gasarten in einer scheinbar kochenden Bewegung erhal- ten; diese Luftblasen verbreiteten weder einen auffallenden Geruch (sie bestanden wahrscheinlich aus Kohlensäure), noch war die Wärme des Wassers an den Stellen erhöht; Geruch nach Schwefel- wasserstoffgas Avar damals nicht zu bemerken; nur am südwest- lichen Ufer betrug die Temperatur an einer solchen Stelle 90,0** F. (25,7** R.). Eine viel höhere Temperatur aber hatten die kleinen, brodelnden Wassertümpel, die man auf dem westsüdwestlichen Ufer in der Nähe eines hineinfliessenden Baches antraf; in einigen von diesen stieg das Thermometer bis auf 160,0*^ F. — Zwei Bäche ergiessen sich in den See; einer, nachdem er als Wasserfall von einer Felswand herabgestürzt ist, in das südsüdwestliche, und ein anderer ins westsüdwestliche Ufer; das Wasser dieser Bäche ist rein und trinkbar, ehe sie das Dampfdurchwühlte Ufer des Sees erreicht haben, — der Bach aber, der am nördlichen Ufer aus dem See Üiesst , schmeckte damals eben so Alaunartig und zusam- menziehend wie das Seewasser. — Spuren vulkanischer Thätigkeit *) Siehe meine „Reisen durch Java". Magdeburg, 1S45, S. 210— 213. 305 wurden damals nur an zwei Stellen des Ufers wahrgenommen , am ostsüdöstlichen Ufer, wo sieh noch schwache Dämpfe entwickelten und am südlichen Ufer , wo in einer Höhe von ohngefähr 1 O' über dem Spiegel aus einer mit sublimirtem Schwefel beschlagenen Öff- nung eine Dampfsäule herausfuhr, deren Gasart sich durch ihren stechenden Geruch deutlich als schwefligsaures Gas zu erkennen gab. Ich übergehe hier die von Herrn A. Waitz gemachte Analyse des Seewassers , die aus mehren Gründen nicht entscheidend ist, finde es aber wichtig anzuführen, dass im Jahre 1819, also 18 Jahre vor meinem Besuche, nach der Heschreibung von Professor Rein- WARDT das Wasser des Sees so sauer war, so viel Schwefelsäure enthielt, dass, wie berichtet wird, hineingefallene Baumstämme da- durch bald verkohlt wurden, ja, dass Prof. van der Boon Mesch, dermis dieses mittheilt (in seiner früher erwähnten Dissertaiio), die schnelle Zersetzung der Uferfelsen , wenn auch wohl nicht ganz richtig, davon ableitet, welche dadurch ,, gleichsam zerfressen" werden sollten. So sauer war das Wasser bei meinem Besuche nicht. — Ich hatte früher den Krater des G. -Tangkuban prau besucht; sein Bo- den ist mit einem hellgrauen Schlamm bedeckt und dieser besteht fast ganz aus Kieselsaurer Thonerde, welche, w*ie schon Horsfield bemerkte, von den Goldschmidten in Bandong und an andern Orten zum Putzen und Poliren gebraucht wird; in den brodelnden Pfützen dieses Kraters ist sie mit sehr sauerm Wasser zu einem flüssigen ]}rei vermengt; — ich hatte den Bach des G.-Pepandajan unter- sucht, der vor seinem Eintritt in den Krater, da, wo er am Fusse der liergwand, von welcher er herabströmt, angelangt ist, das reinste, trinkbarste Wasser enthält, bei seinem Austritte aus dem Krater aber so sauer ist , dass er die Zähne stumpft ; ganz dasselbe ist der Fall mit dem Bache, welcher durch den Krater des G.-Wa- jang strömt, eben so wie mit dem durch die Kawah-WidaV fliessen- den, die ich später kennenlernte und die ausser freier Schwefelsäure sämmtlich viel Schwefelsaure Thonerde aufgelöst enthalten; ja in der Kawah-Wajang kommt Schwefelsaure Thonerde krystallisirt — als Federalaun — in so ungeheurer Menge vor, dass man ganze Wagen damit beladen könnte ; — das Wasser in der Kawah-Domas des G. -Tangkuban prau wurde später von Herrn jNIaier analysirt, wovon der Hauptbestandtheil Scliwefelsaure Thonerde war; — endlich lernte ich den See, nebst dem daraus abfliessenden Bache des G.-Idjen kennen, dessen Wasser sehr scharf und zusammen- ziehend sauer schmeckt und nach den sorgfältigen, wenn auch nur qualitativen Untersuchungen von A. Waitz, als seinen bei Weitem vorherrschenden Bestandtheil, Schwefelsaure Alaunerde enthält. — Wenn auch nach Bischof (Lehrbuch der ehem. und phys. Geol. I. 649 u. a. a. O.) die Bildung von Schwefligsäuregas stets die Gegen- wart der atmosphärischen Luft voraussetzt und in keiner grösse- ren Tiefe gedacht weiden kann, als bis zu welcher die Luft Zutritt hat, so ist es doch eine ganz unzweifelbare Thatsache, dass bei Junijiiiilm, Jiiva IIF. 20 306 Weitem die meisten Fimiarolen in fast allen Kratern der Insel Java eine Gasart entströmen lassen , welche sich bei ihrem Anstritt aus den Löchern, besonders denen, aus denen sie mit Heftigkeit hervor- braust , als s c h w e f 1 i g e Säure zu erkennen giobt ; das zersetzte Gestein rund um diese Löcher ist mit Krusten , Krystallen oder Blumen von ScliAvefel überzogen ; — geringer an Zahl sind die Fu- marolen, aus denen sich Seh wefelwassers toffgas entwickelt; dies dringt nie mit der Heftigkeit als Schwefligsäuregas hervor und ist für die Krater, die ihrem Zeitweisen Erlöschen nahe sind, be- zeichnender, als jene schweflige Säure. Es ist ferner bekannt, dass da, wo Exhalationen von schwefliger Säure von Wasser absorbirt werden das der Luft ausgesetzt ist , diese Säure nach und nach zu Schwefelsäure wird. — In den Solfataren des Piks von Teneriffa wird nach Leop. von Buch (Kanar. Inseln S. 232) der Trachyt durch Schwefligsaure Dämpfe in weissen Thon verwandelt, wahr- scheinlich auch in Alaunstein, und der Schwefel setzt sich unter den erweichten und losgetrennten Schalen in schönen Krystallen ab. Ganz gleiche ÜniAvandlungen des Trachytes in Thon kann man in allen Kratern von Java, namentlich auch an den Ufern des Telaga-Bodas (siehe unten) beobachten. Auf diese Thatsaclien stützte sich mein früher gezogener Schluss, dass der vorherrschende Üestandtheil in dem Wasser der java'- schen Kraterseen und sauern Jiäche Schwefelsaure Thonerde sei und dass der weisse Niederschlag auf dem Boden vieler dieser Seen hauptsächlich aus Thonerde (oder Kieselsaurer Thonerde) bestehe. Aus den LTntersuchungen, welche neuerlichst Herr P. J. Maier veranstaltet hat (siehe Natuurk. Tijdschrift. Batavia, 1S53), geht aber hervor, nicht nur dass die Seen der verschiedene]! Krater hin- sichtlich ihrer Eigenschaften und liestandtheile, so wie des Absatzes der sich aus ihrem Wasser niederschlägt , bedeutend von einander abweichen, sondern auch dass ein und derselbe See, in den verschiedenen Perioden der Thätigkeit des Kraters, dessen Ijoden er fidlt, in dieser Beziehung bedeutenden Veränderungen unter- worfen ist. Das Wasser des Sees (Telaga-) 15odas das Herr ]Mater in IS")! analysirte, ist nicht zu vergleichen mit dem Wasser der Kawah- Wajang und der Kawah-Idjen und ist in chemischer und physika- lischer Hinsicht nicht mehr dasselbe Wasser, das ich in 1S37 prüfte und schmeckte, und noch viel weniger das, Avelches Reiiswardt in 1819 in demselben See sammelte und zur Untersuchung mit nach Europa nahm. Der Krater des Telaga-Bodas scheint seit 1819 an Wirksamkeit immer mehr nachgelassen zuhaben, vielleicht seinem Erlöschen entgegen zu treten. — Ich lasse hier, der Wich.tigkeit des Gegenstandes wegen, einen Auszug aus der Beschreibung folgen, die Herr Maier (dieser so genaue und gewissenliafte Chemiker), in 1851, vom Tälaga-Bodas entwarf. Das Wasser hatte (in 1851) einen Geruch und Geschmack nacli Schwefelwasserstoffgas und sein Spiegel war hier und da 307 mit sclnvimmemler Schwefelmilch bedeckt. Das zur Analyse verwandte Wasser wurde gesammelt an einer Stelle , wo die Gas- entwickelung- (von Schwefelwasserstoffgas und Kohlensäure) am heftigsten war und hatte bei 26,5" C. ein specifisches GeAvicht von 1.000. Es färbte Lakmuspapier schwach roth und enthielt in 100 Grammen: Schwefelsaure Potassa 0.00339, Schwefelsaure Kalk- erde 0.01266, Schwefelsaure liittererde 0.00393, Schwefelsaures Eisenprotoxyd 0.00109, Schwefelsaure Alaunerde 0.00255 , Chlor- sodium 0.00701, Alaunerde 0.00511, Kieselerde 0.00553, zusam- men feste Theile 0.04127, ferner eine grosse Menge SchAvefelwas- serstoffgas , ziemlich viel Kohlensäuregas und Spuren von organi- scher Substanz. — Also in diesem Wasser machte Schwefelsaure Alaunerde den vorherrschenden Bestandtheil nicht aus. ,Uas Wasser der oben genannten hcissen, brodelnden Quellen und Pfützen auf dem westsüdw estlichen Ufer aber , dessen Tempe- ratur (hl 1851) nicht über 119,5" F. stieg, hatte bei 2S,0" C. ein specifisches Gewicht von 1,001 und enthielt in 100 Grammen: Schwefelsaure Potassa 0.00038, Schwefelsaure Soda O.Ol 1 04, Schwe- felsaure Kalkerde 0.02373, Schwefelsaure IJittererde 0.00661, Sch^ve- felsaure Alaunerde 0.10242, ScliAvefelsaures Eisenoxyd 0.01677, Kieselerde 0.03066, freie Schwefelsäure 0.05219, Chlorwasserstoff- säure 0.00026, nebst einer geringen Menge von Kohlensaurem Gas und Schwefelsaurem Eisenprotoxyd. — Also im ^V^asser dieser Pfü- tzen kommt Schwefelsaure Alaunerde allerdings in grösserer Menffc als irgend ein anderer l^estandtheil vor! — freie Schwe- fei säure und nächstdem Kieselerde sind m Beziehungsweise grosser ^lenge darin enthalten, während es sich überhaupt durch einen grössern Gehalt an festen Theilen vor dem Seewasser aus- zeichnet, welches letztere sich durch den steten Zufluss des süssen Wassers aus jenen b'-iden Bächen in einem mehr verdünnten Zu- stande befindet. Da nun aber auch das Wasser d i e s e r P f ü t z e n durch kleine i)äche sicli in den See ergiesst,*) so begreift man leicht dass zu manchen Zeiten, wenn das Mineralwasser dieser Quel- len und Pfützen (durch stärkere Entwickelung von Dämpfen) in einer reichlicheren Menge als sonst gebildet wird, wäh- rend zugleich die Wassermenge jener zuströmenden süssen Bäche (nach anhaltender Trockenheit) vermindert, dass dann auch die chemische Zusammensetzung des Seewassers sehr Avesentliche Ver- änderungen erleiden inuss. Eine stärkere Entwickelung von Dämpfen kann Einfluss darauf haben , nicht nur durch beschleu- nigte Zersetzung und Auflösung der Felssohle des Seebeckens und seiner Ufer , sondern vielleicht auch dadurch, dass Wasser, welches *) Nach Herrn Maier's Dafürhalten treten beim Eindringen dieses Mine- ralwassers ins See Wasser folgende chemische Umsetzungen ein. Das SchAvefel- wasserstoffgas, das sich im See befindet , zersetzt das Schwefelsaure Eisenoxyd des Mineralwassers und bildet ein Oxydulsalz unter Abscheidung von Schwefel, Avelcher als Schwefelmilch zu Boden lallt ; eben so Avird die schAveflige Säure zerlegt in Wasser und SchAvefelmilch. 20* 308 1 von aussen her auf Spalten in den Kraterschlund bis zu einer sol- chen Tiefe hinubdrang, wo die hohe Temperatur die auflösende Kraft sehr verstärkt und sich alle Felsmassen vermuthlich in einem bereits sehr erweichten Zustande befinden , — durch diese Dämpfe als Mineralwasser wieder emporgehoben wird. (Die Temperatur des an Mineralbestand theilen viel reicheren Wassers jener Uferpfützen ist ja auch in der That ungleich höher, als die des Sees.) Es kön- nen auf diese Art Perioden eintreten wo die innere, vulkanische Thätigkeit und äussere Witterungsbeschaffenheit von der Art sind, dass das Seewasser eine Zusammensetzung annimmt, welche der von jenem Quellwasser seines Lfers nahe gleichkommt, dass es viel Schwefelsaure Thonerde nebst Kieselerde und freie SchAvefelsäure enthält und dass dann ferner auch der Niederschlag der sich (bei eintretender Störung im Verhältnisse zwischen dem auflösenden und aufzulösenden Mittel) aus dem Wasser bilden muss , vorzugs- weise aus Kieselsaurer Thonerde bestehen wird. Grosse !M engen von Thon- und Kieselerde mögen ausserdem oft suspendirt im ^^' as- ser vorkommen und später mechanisch zu Jioden sinken , wenn nämlich na( h heftigen Eegcn Gussbäche , tiber die liestandtheile der aufgelösten Felsen hin, dem See von allen Seiten her zugeströmt Avaren. — Ferner geht aus der Vergleichung der Beobachtungen in 1819, 1837 und 1851 deutlich hervor, dass die Entwickelung von Schwefelwasserstoffgas aus dem Boden des Beckens selbst nicht im- mer so lebhaft ist, als zur Zeit des Besuches von Herrn ]Maier der Fall war, ja, dass sie zuweilen ganz still zu stehen scheint und dass im Gegentheil Schwefligsäuregas in grosser ]Menge entwickelt und Schwefelsäure dadurch im Wasser gebildet wird. Diese letztere Avird sich dann hauptsächlich mit Thonerde verbinden, da ja, nach Herrn Maier's schönen Untersuchungen Thonerde und nächst ihr Kieselerde den Hauptbestandtheil der zersetzten Trachytfel- sen — des weisslichen Thones — ausmacht , die man am Ufer des Sees findet. Denn dieser Thon , zu welchem das trachytische Ge- stein besonders in der Nähe der Solfatara durch die Einwirkung der vulkanischen ])äm])fe (nach Verlust des Kali) umgewandelt worden ist, enthält nach Herrn M.'s Analyse in 100 Grammen: Thonerde mit etwas Eisenoxyd 61.43, Kieselerde 26.48, Wasser 10.88, Kalk, Bitteicrde und Verlust 1.21, — also Bestandtheile, Avelche die über- Aviegende mineralische Zusammensetzung der hiesigen Trachyte (bestehend hauptsächlich aus dichtem und glasigem Feldspath) schon von vorn herein erwarten Hess. Alan vergleiche hiermit jene vorzüglich scheinen Zersetzungsprodukte, die wir früher im Krater des G.-Wajang antrafen: L. Nr. 63 bis 70 und Abth. II. Seite 66 beschrieben. Die Hauptverschiedenheit, die sich in der Beschaffenheit des Telaga-Bodas von 1837 und 1851 kund gab, bestand in der viel ge- ringern Menge von Schwefelsaurer Thonerde und freier Schwefel- säure, die das Wasser in 1851 enthielt und in der viel grösseren Menge von S c h w e f e 1 w a s s c r s t o f f g a s , ferner in der S c h w e - 309 felm.ilch, die sich durch Niederschlag und Absatz aus dem Wasser gebildet hatte. Dieses Präcipitat kam auch auf den Steinen im ausiliessenden Bache vor Es wurde abgeschabt und von Herrn Maier untersucht; es enthielt in 100 Grammen: Schwefel 76.559 und andere Bestandtheile 23.441 , welche letzteren sich hauptsäch- lich als Alaunerde, Kieselerde, Eisenoxyd, Kalk, Bittererde und Wasser zu erkennen gaben. Ich glaube dass meine früher (Abth. IL S. 901 ff.) mitgetheilte Ansicht von der Natur und Bildungsart dieser java'schen Krater- seen die vollkommen richtige ist : nämlich dass diese Seen ursprüng- lich aus hinzuströmendem Regenwasser — dem süssen Wasser der l^äche — das sich im Kraterbecken anhäuft, gebildet werden und dass dieses süsse Wasser erst im Kraterbecken selbst zu Mi- nerahvasser umgeschaffen wird , indem es eine grössere oder gerin- gere Menge von den I»estandtheilen der Trachyt- und Lavafelsen auflöst, welche den Boden und das Ufer der Seebecken ausmachen und sich durch die Einwirkung der glühend heissen Wasserdämpfe, so wie der schwefligsauren Dämpfe bereits in einem zersetzten, er- weichten Zustande befinden , wozu aus dem vulkanischen Heerde keine andern Bestandtheile als Schwefligsäuregas und Schwefel- wasserstoffgas geliefert werden, die sich dem Wasser mittheilen und dessen auflösende Eigenschaft erhöhn.- Durch Zerlegung oder höhere Oxydation dieser Gase wird dann thcils Schwefel gebildet, der sich an die Iländer der Solfataren anschlägt, theils Schwefel- säure die im Wasser aufgelöst vorkommt und sich mit verschiede- nen Erden und Alkalien verbindet, — theils Schwefelmilch, welche letztere als Bodensatz aus diesem Wasser niedergeschlagen wird; Thon- und Kieselerde werden aber am Ufer und Boden unter den Zersetzungsprodukten in einer überwiegenden Menge vorlianden sein und eben so wird Schwefelsaure Thonerde in der Mehrzahl der Krater, besonders in den noch sehr thätigen den vorherrschenden Bestandtheil des Seewassers bilden. — Zersetzung, neue Verbin- dung von Stoffen und abermalige Zerlegung hat in diesen grossen chemischen Fabriken der Natur gewiss ununterbrochen — ohne irgend einen Stillstand — Statt, und weil nun die vulkanischen und meteorologischen Ursachen , wodurch diese Processe bedingt wer- den, bald mehr, bald weniger begünstigend oder energisch auftre- ten, so kann die Beschaffenheit der Kraterwässer, genau genommen, auch keine Stunde lang vollkommen dieselbe bleiben. Als bereits gebildetes iSlineralwasser dringt gewiss nur eine sehr geringe Menge von' aussen, von den umgebenden Wänden herab in den Krater; denn diese Wände bestehn schon in geringer Entfernung vom l^oden und Ufer des Kraters aus hartem , unzer- setztem Trachyt und überall, wo man Bäche dem Krater zuströmen sieht, führen diese, selbst oft ]iocli in einer sehr geringen Entfernung vom Kessel, reines trinkbares Wasser. Zu vSeite 904. Hier ist in der Anmerkung nur die Zusam- mensetzimg des Feldspaths angegeben, weil Felsit mit eingestreuten 310 glasigen Feklspathkrystalloii den bei Weitem vorherrschenden l>e- standthcil der java'schen Trachytfelsen ausmacht. In der grossen Mehrzahl der Trachyte, woraus die Vulkane bestehen, spielt Horn- blende eine untergeordnete Rolle; manchen fehlt sie ganz. Eher noch hätte jNIagneteisen genannt Averden müssen , da dies ausser- ordentlich häufig und wenn auch gewöhnlich in einem sehr fein zertheiltcn Zustande, doch in grosser Menge in diesen trachytischen Gesteinen vorkommt. Die Bestandtheile der Hornblende, die ausser Kiesel- und Thonerde noch Kalk, INIagnesia und Eisen enthält, sind bekannt und werden mit jenen früher genannten ebenfalls in den gebildeten Mineralwässern zurück gefunden. S c h 1 u s s w 0 r t. Die Kräfte, welche auf die Umgestaltung der festen' Erdober- fläche wirken und die Zerstörung; vorhandener , so wie die liildung: neuer Gebirgsmassen zur Folge haben, sind ohne Ünterlass wirk- sam. — Auch in der jüngst verflossenen Zeit, seitdem die verschie- denen Abtheilungen dieses Werkes abgedruckt wurden, haben be- reits wieder mehre Avichtige Ereignisse in Indien Statt gehabt, die überAverth sind, der Vergessenheit entzogen zu AA'crden. Ich erinnere nur an jenes grosse Erd- und Seebeben in den Molukkischen In- seln, so Avic an mehre vulkanische Ausbrüche auf Java. — Dess- halb habe ich mir vorgenommen bei meiner Rückkehr nach Java, die bald erfolgen Avird, die Nachrichten von den wichtigsten dieser Vorfälle zu sammeln und von Zeit zu Zeit in dazu geeigneten, Avis- senschaftlichen Journalen unter dem Titel: ,,Neue Ereignisse in der Natur von Niederländisch Indien" bekannt zu machen. Auf diese Art denke ich die Fortsetzung jener chronologischen Geschichte der Ereignisse zu liefern, die ich in den verschiedenen Abschnitten dieses Werkes mitgetheilt habe, so Aveit sie bei deren Abdrucke be- kannt AA'aren. Sie werden sich in folgende Hauptordnungen ein- theilen lassen: 1) Vulkanische Ausbrüche; Erliöbung von Theilen der Erdoberfläche und ErAveiterung der Küsten durch Lavaströme oder lose vulkanische AusAvurfsmassen. — 2) Hervorbrechen von neuen Quellen, soavoIiI Gas-Erdöl- als Mineralwasser- und Avarmen Quellen, — oder Versiechen von früher vorhandenen. — ii) Erd- beben, nebst den VerAvüstungen die sie angerichtet haben. — 1) Sen- kungen. — 5) Erhebung von Theilen der Erdoberfläche über das umgebende Niveau durch plutonische Kräfte; hierhin gehört auch die Avahrschcinlicli noch stets fortdauernde, langsame Erhebung der Südküste von Java, deren Untersuchung Aveiter fortzusetzen ist. — ü) Hergfälle. — 1) Hohe Wasserfluthen (Jjandjer's) und Überströ- mungen, nebst den Umgestaltungen, die dadurch (Nr. G und 7) hervorgebracht Avcrden, indem die Gebirge an dem einen Punkte 311 zerstört und erniedrigt und neue Absätze an einem andern Punkte, z. B. in einer Thalsolile, besonders aber an den Küsten gebildet werden ; das Fortschreiten der Küsten, die jährliche Vergrösserung der Alluvialflächen soll ein Gegenstand der Untersuchung sein. — 8) Zerstörung mancher Theile der Küsten durch das Meer. — 9) Bildung neuen Landes und Erweiterung von andern Theilen der Küsten durch jüngst gebildeten Meeressandstein, durch Korallen- riiFe und Muschelbänke. — 10) Fortschreitende Gesteinbildung im Innern durch Quellenabsatz. Zum Schlüsse werden die Freunde der Wissenschaft auf fol- gende, selbstständig herausgekommene Schriften verwiesen, die sich auf das gegenwärtige Werk beziehen, indem sie theils die Belege, die Beweisstücke für das in diesem Werke Mitgetheilte oder Gefolgerte enthalten , theils unmittelbar und wesentlich zur Erweiterung der Kenntniss vom Tertiärgebirge auf Java beitragen, theils als Hülfs- mittel zur richtigen Auffiissung der topographischen Verhältnisse, die in diesem Werke besprochen Avurden, dienen. — 1) Catalog der geologischen Sammlung von Java u. s, w. (im Reichsmuseum für Naturgeschichte zu Leiden), vom Verfasser. — 2) Die Tertiärflora Java's, bearbeitet von H. li. Goeppert; in 4", mit 14 Tafeln. — 3) Die fossilen Thiere aus dem Tertiärgebirge von Java; beschrieben und abgebildet von J. A. Herklots. Vom letztgenannten Werke wird zu Ende dieses Jahres (1853) eine erste Ablieferung erschei- nen , während die beiden erstem innerhalb dieser Zeit vollständig werden herausgegeben sein. — 4) Topographische Karte der Insel Java, vom Verfasser dieses Werkes; im Maassstabe von 1 zu 350000, vertheilt in 4 Blätter, wovon der Stich binnen Jahresfrist vollendet sein wird. Druck von Breitkopf und Häclel in Leipzig. Seite 76 Zeile 3 ■ - 87 - 18 - 90 - 4 - 91 - 17 - 118 - 21 - HS - Iß - 121 - 15 - 121 2 - 167 - 12 - 169 - 16 Druckfehler und ßerichligungeii. Erste Abtheilung. 3 von unten lies Panoadjih statt Pano atjih. oben 1. Kratjak und dem Tjikorai statt Kratjak und dem Gelung'gung. *) oben 1. Bodjong peter statt Bödjong peter. oben I. Prijangan statt Preangan. unten 1. Bandjar negara statt Bandjar-negara. unten 1. Tji-Tjolang statt Tji-tjolang. oben 1. füllt statt füllt. unten 1. Pawenang statt Pawenang. oben füge hinzu hinter Uma: auf Sumatra Ladang. oben füge hinter Burung klaten hinzu : oder Burung glatik, gietik. 173 - 3 - oben füge hinzu hinter Cicca disticha : Auch Gondoria (Gunarja oder Tjanteke) : Bouea oppositifolia (Msn) . wird hier und da angepflanzt oben füge hinter Atap : java'sch Welit. oben füge zu Talapap (s) : java'sch Klakak. oben 1. Ka'in batik statt kam patik. unten bei Stubeneidechse füge den inländischen Namen : Tjitjak. oben füge hinter Harzpisang : Karet und Kelelet bedeu- ten eigentlich elastisches Gummi. unten 1. Idju statt Idjo. unten 1. Pasang statt Pasan. oben füge hinter Pedmo: oder auch Padma (ü'rig Patma) . oben 1. Keri statt Keri. oben 1. Djagong statt Djagon. oben 1. Kras tulung statt kras tulang (dies würde be- zeichnen : stark von Knochen) . 334 - 4 - oben 1, Padma statt Patma. Zweite Abtheilung. 3 - 1 - unten setze man unter die zweite Anmerkung: J. K. H. 4 - 10 - unten 1. Pulu panah itam statt Pulupanah itam. 25 im Holzschnitt (auf der rechten Seite unterhalb der Linie) 1. unter statt über. 50 Zeile 6 von oben 1. südostwärts statt westwärts. 77 - 6 - oben I. Uwa uwa statt Uwauwa. 106 - 11 - oben: In der Figur ,,Pepandajan Figur 3" ist die Nord- linie irrig gezeichnet ; wo in der Figur Norden an- gegeben ist, muss Westen liegen, und wo in der Figur Osten steht, N o r d e n . 179 - 15 179 - 18 180 - 22 180 - 4 246 - 21 246 - 10 256 - 12 262 - IS 307 - 8 311 - 14 330 - 16 ') DiT ^Vo^• aus dem Garutthale nach Tasik malaj\i führt zwischen dem G. -Tjikorai uiiil Kra- tjak hindurch, was auf Höhekarte I. zu verbessern ist. 313 Seite 107 und 108 Alle Compasrichtungen , die auf diesen beiden Seiten vor- kommen und sich auf den See (Bodas) beziehen, müssen in die entgegengesetzten z. B. Nord in Süd, Nord- West in Süd-Ost und umgekehrt, verändert werden. Man bittet diesen In-thum zu entschuldigen, dadurch entstanden, dass auf der von mir entworfenen Specialkarte vom See , die mir bei der Beschreibung vorlag, die Nordlinie durch ein Versehen des Copisten gerade umgekehrt gezeichnet war. - 119 Zeile 8 von unten: Gelunggung Figur 1, auf welche hier verwiesen wird, findet man auf Seite 137. - 126 im Holzschnitt 1. Sawa-terrassen statt Sawal-terrassen. — - - 1. Gelunggung statt Gelungqung. - - - - 1. Tji-Tandui statt Tjitandui". - 136 Zeile 4 von oben deleatur die Zahl 19 vor G.-Sawal. - 137 im Holzschnitt gehörend zu S. 119 1. Pandjalu statt Panjalu. — - - 1. Tji-Lose statt Tji-Losseh. - 176 Zeile 17 von oben 1. am Südfusse liegt der niedrigsten statt am West- fusse des Berges liegt auf der niedrigsten. - 176 - IS f. - oben 1. Von da steigt man auf die Zwischenkette hinan, reist also nordwärts statt Von da steigt man am west- lichen Gehänge des Kegels hinan, reist also ostwärts. — . - 22 - oben 1 5 Pfähle von Kali eran statt 5 Pfähle ostwärts von kali eran. - 181 - 7 - unten 1. Gebangan statt Gebangan. - 215 - 21 - unten 1. Pfaue statt Pferde. - 223 - .5 - oben 1. Telerep statt Telerep. — - 4 - unten 1. VTesten statt Nordwesten. — - 1 - unten 1. Süden statt Südosten. - 274 - 7 - unten 1. Gombo statt Gompe. - 290 - 10 - unten 1. Gipfeln statt Eippen. - 294 - 11 - oben 1. Figur 1 bis 13 statt Figur 1 bis 15. - 296 im Holzschnitt 1. Sewu statt Sebu. - 377 Zeile 20 von oben 1. in Nordosten statt in Osten. . 377 . 4 . unten 1. Das östliche statt das westliche. - 407 - 16if. - oben 1. welche sich vom G.-Tjikorai über den Verbin- dungsrücken, den der Pass von Garut nach JSukapura übersetzt, ausdehnt zu dem G.-Kratjak u. s. w. statt welche .sich vom G. Kratjak u. s. w. zu dem TjikoraV ausdehnt über den Verbindungsrücken. unten 1. Tji-Darma statt Tji-Tama. unten 1. Pinanga Kuhlii statt Areca pumila. unten 1. Klampok, der dritten statt Klampok, der zweiten. unten 1. ein grosses Dorf (Brebes). oben 1. Band statt Band. oben 1. Figur 15 statt Figur 51. unten 1 Figur \b A statt Figur 15 J5. oben 1. Figur 15 J? statt Figur 5 B. - 688 im Holzschnitt 1. Idjen statt I-djen. - 832 Zeile 2 von unten adde : Nach Berichten von spätem Keisenden soll sich auf Nila ein kegelförmiger Vulkan befinden. - 834 - 13 - oben Man lese Teor oder Tewer anstatt Kurekofe ; die erstere ist eine hohe , die letztgenannte (in der Ma- tabelagruppe) eine niedrige Insel. Vergl. Valentijn ni 2. Beschr. v. Banda. S. 38. - 839 - 8 - unten Nach DUMONT d'Urville ist der G.-Gama lama 42S0 rheinl. Fuss hoch. - 844 - 16 - unten In 1760 ereignete sich auf Makjan wieder ein Aus- bruch, Avobei 2000 Menschen ums I>eben kamen und die Insel 7 Jahre lang verlassen blieb. - 854 - 6 - oben 1. Lampongs (Distrikt) statt Kampongs. - 423 - 15 - 430 - 3 - 438 - 21 — - 14 - 443 - 10 - 471 - 20 - 480 - 14 - 481 - 20 3U Seite 871 Zeile 18 von oben 1. Lembang statt Sembang, oben 1. schwach statt stark, unten 1. St. Fargeau statt St. Farge. unten 1. Ajer puli satt Ajer putih. unten 1. Gedong waru statt Kedong waru. unten 1. Gunung kendeng statt Gunung-Kendeng. unten 1. Metalloid statt Metall, unten 1. Niederländisch statt niederländisch, unten 1. den zweiten Abschnitt statt den dritten Abschnitt. Dritte Abtheilung. 28 - 24 - oben 1. J. (oder Java) III. Figur 1 statt T. III. Figur 1. (Man beliebe denselben Fehler in allen folgenden Citaten der Figuren, so wie auf den Figuren selbst zu verbessern.) unten 1. Abth. II. statt Abth. III. oben 1. Kentjana statt Kandjana. unten 1. Tjigintung statt Singa tuwu. unten 1. Tji-Nangegeng statt Tji-Nagegeng. — - 22 866 - 1 896 - 6 898 - 21 — - 22 912 - 20 917 - 13 904 - 3 51 - 9 57 - 16 117 - 8 184 - 2 / Verzeichniss der Tafeln und Figuren nebst Angabe der Stellen des Werkes , wo sie erklärt sind und wo die Figuren ein":ebunden werden müssen. Abtheilang I. Seite Höhekarte Nr. I und II 75 - III und IV 99 - V und VI ]02 - VII und VIII 104 - IX und X 106 - XI und XII 108 Landschaftsansicht ,,Xordküste bei Samarang" 183 „Südküste ostwärts von Rongkop" 202 ,,Gunung-Gamping" 243 ,,Gunung-Sewu" _ 250 ,,Gunung-Lamongan" gegenüber dem Titelblatt einzu- binden) 267 ,,Gunung-Sumbing" 302 ,,KaAvah-Patua" 390 ,,Gunung-Guntur" 392 ,,Telaga-Patengan" 397 ,,Dieng" .^ 398 ,,Gunung-Gede" 450 ,,Gunung-Merapi" 451 Abtheilung II. Salak Figur 1 9 Gede Figur 1 bis 5 22 Prijangan Figur 1 34 Tangkuban prau Figur 1 (erklärt S. 39) siehe . 105 Tangkuban prau Figur 2 siehe 729 Widai Figur 1 53 Wajang Figur 1 bis 3 62. Guntur Figur 1 bis 6 90 Guntur Figur 7 siehe 362 Pepandajan Figur 1 bis 3 105 Pepandajan Figur 4 bis 5 106 Sawal Figur 1 ; 136 Slamat Figur 1 bis 5 148 Slamat Figur 6 16-4 Dieng Figur 1 bis 2 l*^5 Djeng Figur 3 2U7 Sendoro Figur 1 bis 6 221 Sumbing Figur 1 bis 1 246 Merbabu Figur 1 bis 3 285 Merapi Figur 1 bis 12, nebst 13 . . ' 300 Merapi Figur J4 vergl. S. 307. Lawu Figur 1 bis 3 l Lawu Figur 4 ' • 362 Lawu Figur 5 \ 316 Seite Pandau Figur 1 ) • i,- i ..-^. emzubmcien ,{6-1 Wilis Figur 1 bis 4 erklärt S. 375 Garut Figur 1 (erklärt S. 415) Pawenang Figur 1 (erklärt S. 421) | siehe 302 Tarapomas Figur 1 bis 2 (erklärt S. 432} ) Kelut Figur 1 bis 14 468 Kelut Figur 15 483 Kawi Figur 1 bis 6 505 Semeru Figur 1 bis 10 545 Tengger Figur 1 bis S, nebst 10 566 Tengger Figur 9 573 Kaon Figur 1 bis 7 624 llinggit Figur 1 bis 3 653 Ringgit 4 bis 7 663 Buluran Figur 1 bis 3 (erklärt S. 672) siehe 663 Idjeu Figur 1 bis 6 692 Idjen Figur 7 692 Idjen Figur 8 (erklärt S. 713) siehe 663 Ajang Figur 1 bis 6 - . . . . 729 Ajang Figur 7 734 . Lamongan Figur 1 bis 2 756 Ardjuno Figur 1 bis 7 782 Penanggungan Figur 1 (erklärt S. 792) siehe 782 Kalang anjar Figur 1 bis 2 (erklärt S. 795) siehe 782 Tji-Laut eren Figur 1 957 Abtheilung III. Java III. Figur 1 bis 14, nebst 17 und 18 28 - - - 15, 16 und 19 58 - - - 20, 21, 22, 23 erklärt 194 - - - 24 195 - - - 25, 26 196 - - - 27 198 - - - 28 199 - - - 29 203 - - - 30, 31, 32 205 - - - 33, 34, 35 206 - - - 36 207 - - - 37, 38 209 - - - 39 210 - - - 40 211 - - - 41, 42 219 - - - 43 220 - - - 44 227 - - - 45 228 - - - 46, 47 233 - - - 48 235 - - - 49, 50, 51 239 - - - 52 241 - - - 53» 54 255 - - - 55, 56 264 - - - 57 277 £' - - - 58, a 278 - - - 58, b 279 NB. Da alle diese Figuren auf einer oder zwei Tafeln vereinigt sind, so Merden diese am zweckmässigsten zu Ende der dritten Abtheil, eingebunden. g^ ^/>: •- 'j^ , ^^ ^^^^^..r;:^ Till i-\y .3 p.:j'j T. III y,,, 10 p. fit) T m Füpu' 16.1 r .(^ r in 7. f^1 \A 'lA . I^i J M in Hill I'iijur /J.p.,jS. W^~ ^1 1'^ -o <^ '■i> T.m FUjur W. p./.J0,/J2. IUI iifliir lO.ji.öfi. '/:/// l'iyiir iß.h.p .JS r. III Dijiir I.J.p..')S. icjur M . III FiifLU- c'U JM. Figur 36. im. Vvqur .77. LT J,G SacK.Ieip -Qe^;;, ^^^mr PTL.?, fT^ j**7*" , '1^^}^*^*--?$. 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